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Der neue ŠKODA OCTAVIA 4x4. Mit dem neuen OCTAVIA 4x4 präsentiert ŠKODA das erfolgreichste Modell noch innovativer, durchdachter und perfekter als je zuvor. Herzstücke des neuen OCTAVIA sind die Designakzente wie auch die zahlreichen Möglichkeiten der Konnektivität. Der großzügige Innenraum mit neuartigen Technologien und Assistenzsystemen macht den ŠKODA OCTAVIA zu einem Fahrzeug, das Sie bei jeder Fahrt zum Staunen bringt. Lassen Sie sich bei Ihrem ŠKODA Betrieb auch von den attraktiven Jubiläums-Angeboten und Vorteils-Paketen überzeugen.
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Der neue Amarok verfügt über einen kraftvollen V6-TDI-Motor mit 550 Nm. Außerdem bietet er den zuschaltbaren oder permanenten Allradantrieb 4MOTION mit Offroad-ABS und die breiteste Ladefläche seiner Klasse. Jetzt Probefahrt bei Ihrem Volkswagen Nutzfahrzeuge Partner vereinbaren. I N N S B R U C K | Tel. 0 512 - 3336-0 1) Bei Kauf eines Amarok von Volkswagen Nutzfahrzeuge erhalten Sie bis zu EUR 1.080,– Unternehmerbonus (bei Amarok Aventura 135 kW/224 PS) für Unternehmer mit gültiger UID-Nummer bei Kauf und Anmeldung bis 30.6.2017 bzw. solange der Vorrat reicht. 2) Bonus bei Porsche Bank Finanzierung, Mindestlaufzeit 36 Monate, Mindest-Nettokredit 50 % vom Kaufpreis. Gültig für Unternehmerkunden bis 30.6.2017 (Datum Kaufvertrag und Finanzierungsantrag). Nicht gültig für Sonderkalkulationen für Flottenkunden. Boni sind inkl. MwSt. und NoVA und werden vom unverb. empf. Listenpreis abgezogen. Nähere Infos bei teilnehmenden VW Betrieben. Symbolfoto.
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Der Tiroler Downhill-Fahrer Max Stöckl hat einen neuen Geschwindigkeits-Weltrekord für SerienMountainbikes aufgestellt. In der Atacama-Wüste erreichte er unglaubliche 167 km/h – auf Schotter.
Liebe Leserinnen und Leser! In den vergangenen Wochen kamen einige Themen aufs Tableau, die die Autofahrer verunsichern und aufregen. Die geplante Maut in Deutschland ist so eine verflixte Sache: Dabei ist es freilich legitim, dass ein Staat selbst oder über eine private Firma Gebühren für die Benützung der Autobahnen einhebt, wenn dadurch die Qualität der Straßen erhöht wird. Österreich und viele andere euro päische Länder tun dies seit Jahren – und im Prinzip hat damit niemand ein Problem. Problematisch wird es allerdings, wenn nicht alle gleich behandelt werden – gerade im Kontext der Europäischen Union. So will „Maut-Minister“ Dobrindt, der in einigen Jahren wahrscheinlich einen ähnlich zweifelhaften Ruf ge nießen wird wie sein österreichischer Ex-Kollege Gorbach, nur die Durchreisenden abkassieren. Der Vorarlberger ist in den vergangenen Jahren ja vor allem mit fragwürdigen Pensionsforderungen und kreativen Bewerbungen aufge fallen, wobei von seiner 160-km/h-Teststrecke und Lichtam-Tag-Verordnung heute nichts mehr übrig ist. Wie auch immer, die deutschen Autofahrer müssen künftig zwar auch zahlen, bekommen den Mautbetrag bei der Kfz-Steuer aber wieder gutgeschrieben – fahren de facto im Gegensatz zu allen anderen also weiterhin kostenlos. Wieso dies in Deutschland nicht als Diskriminierung wahrgenommen wird, ist schleierhaft und wird sich wohl erst im Zuge der österreichischen Klage aufklären.
Zweifelhaft war auch die Ankündigung von Umwelt minister Rupprechter, der in der ORF-Pressestunde meinte, dass sich Dieselfahrer in den nächsten Jahren „auf Veränderungen“ einstellen müssten. Umwelt- und Klimaschutz sind klarerweise wichtige Themen. Deshalb plädieren wir für saubere Autos und korrekte Abgaswerte. Wir tun dies, weil wir die Vielfalt und den Artenreichtum in Österreich und der Welt erhalten wollen und uns unser Lebensraum und seine Bewohner wichtig sind. Dafür fordern wir allerdings einen großen und langfristigen Plan auf supranationaler Ebene und keine kurzsichtigen Einzelmaßnahmen, die vor allem die Verunsicherung der Betroffenen befeuern.
Pascal Sperger
Überhaupt, wer eine Pause sucht vom ganzen Stress, dem möchten wir das Weitwandern empfehlen. Für diese Ausgabe haben wir den 125 Kilometer langen Lechweg bewandert und die Tour trotz kleiner Strapazen sehr genossen (siehe Seite 60). Parallel dazu präsentieren wir Ihnen in dieser Nummer erstmals unsere neue OutdoorRubrik out & about (ab Seite 54), die diesmal mit den neuesten Ausrüstungs- und Gadget-Produkten angeräumt ist und ab sofort zum Fixpunkt von 4wd gehört. Viel Spaß bei der Lektüre! Pascal Sperger
4wd / 04-2017 / 3
INHALT
4wd
12
Segel-Star Steinacher im Exklusiv-Interview
38
Erstkontakt: Neuer Suzuki Swift
58
Weitwandern-Spezial: Lechweg-Reportage & Wege-Übersicht
42
Mercedes-Benz GLC: Emotion schlägt Alltagsnutzen
Coole Outdoor-Gadgets
52
54
Fiat Fullback: Pickup im Praxistest
Ausfahrt unter Tage: Im neuen Land Rover Discovery durchs Dolomit-Bergwerk
34
04/2017
Erstkontakt Alfa Romeo Stelvio.. ......................... 16 Audi Q5 ......................................... 31 VW Golf R & R Variant ..................... 32 Range Rover Discovery..................... 34 Skoda Octavia 4x4........................... 36 Suzuki Swift . ................................. 38 Fahrerlebnis Mercedes-Benz Sprinter 4x4 ............. 22 Suzuki Ignis.................................... 39 Mercedes-Benz GLC ........................ 42 Mitsubishi ASX ............................... 44 Audi RS6 Avant . ............................. 48 Fiat Fullback .................................. 52 Out & about Die coolsten Outdoor-Neuheiten ........ 54 Weitwandern am Lech ..................... 58 Alpine Weitwanderwege.. ................. 62 Reifen-Spezial Skurrile Reifen-Fakten ..................... 24 ÖAMTC-Sommerreifen-Test .............. 26 Nokian: So testet man im Norden ........ 27 Falken: Reifen für Allradler................ 28 Goodyear: Bestnoten im Test . ........... 29 Vredestein: Frischer All-Season-Pneu.....30 Borbet: Neue Felge für den Defender........ 30 Spezial Allrad-Cabriolets ............................. 10 VW & VW NFZ: Allradkompetenz ....... 40 Rubriken Editorial . .........................................3 Augenblick . .....................................6 News . ............................................8 4x4 Promi: Hans-Peter Steinacher...... 12 Kolumne: Andi & Max ...................... 18 Lifestyle ........................................ 20 Reise-Kolumne . .............................. 63 Rückblick: Iveco Massif . ....................... 64 Meinung/Vorschau .......................... 66
Lederers Medienwelt A&W Verlag GmbH, Inkustraße 16, 3400 Klosterneuburg T: +43 2243 36840-0, Fax: +43 2243 36840-593 E-Mail: redaktion@4wd.co.at, Internet: www.4wd.co.at, www.autoundwirtschaft.at Verleger: Helmuth H. Lederer (1937–2014) Herausgeber: Gerhard Lustig Geschäftsführer: Stefan Binder, MBA Chefredakteur: Pascal Sperger, Bakk. phil. Redaktion: Andreas Dusovsky, Mag. Severin Karl, Matthias Kreutzer, MSc, Johannes Mautner Markhof, Petra Mühr, Stefan Schmudermaier Fotos: Christian Houdek, Claudia Elmer, mmotors, Red Bull Mediahouse, Werbegemeinschaft Lechwege, Werk, Hersteller, Archiv, Fotolia Objektleitung: Andreas Dusovsky Administration: Annemarie Lust (Leitung) Grafik & Layout: graphics – A. Jonas KG Inkustraße 16, 3400 Klosterneuburg Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH, Wiener Straße 80, 3580 Horn Vertrieb: Presse Großvertrieb Austria Trunk GmbH St. Leonharder Straße 10, A-5081 Anif/Austria Bezugspreis: Jahresabonnement: (5+1 Ausgaben) Inland: € 30,– inkl. 10 % MwSt (Einzelpreis Inland: € 5,– inkl. 10 % MwSt) Bankverbindung: Bank Austria, UniCredit Group, IBAN = AT63 1200 0518 4409 7901, BIC = BKAUATWW UID = ATU57361312 Gerichtsstand: LG Korneuburg, FN 238011 t Verbreitete Auflage: 10.000 Stück Jahrgang 32; Erscheinungsweise: 5-mal jährlich Grundlegende Richtung: unabhängiges Outdoor-LifestyleMagazin mit Fokus auf Allradfahrzeuge und dem Spaß an der Bewegung in der Natur Manuskripte: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie werden nur retourniert, wenn Rückporto beiliegt. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verzichten wir auf geschlechtsspezifische Formulierungen.
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Augenblick
6 / 04-2017 / 4wd
Voll im Sand 4wd-Abonnent Daniel D. lebt und arbeitet in Dubai – an den Wochenenden fährt er mit seinem Jeep Wrangler Rubicon bevorzugt in die Wüste. Von einem dieser Dünen-Trips hat er uns dieses fantastische Foto geschickt. Wir sagen Danke!
4wd / 04-2017 / 7
News Rekordfahrt nach Moskau Rainer Zietlow ist ein Mann der Rekorde, genauer gesagt der Rekordfahrten. Bereits seit 2005 steht fast jährlich eine mehrere tausend Kilometer lange Abenteuertour auf dem Programm, mit der der gebürtige Mannheimer jeweils Projekte des SOS Kinderdorfs unterstützt. Am 22. April geht’s wieder los, von Dakar will er in vier Tagen knapp 8.000 Kilometer weit bis nach Moskau fahren. Dabei wird er für jeden gefahrenen Kilometer 20 Cent an das SOS Kinderdorf in Dakar spenden. Die Route führt ihn vom Senegal über Marokko nach Spanien, weiter durch Frankreich, Deutschland, Polen, Litauen bis in die russische Hauptstadt. Zum Kilometerfresser ist diesmal ein VW Amarok V6 auserkoren worden, da er Robustheit und Komfort unter einen Hut bringt. Wer die Fahrt online live verfolgen möchte, sollte ab dem 8. April auf www.amarok-dakar-moscow.com vorbeischauen.
van-umstieg nicht mehr nötig
ab jänner: eclipse cross
Tiguan-Freunde mit erhöhtem Raumbedarf mussten bisher auf Vans und Co ausweichen. Mit der Vorstellung des VW Tiguan Allspace kann man den Hochbeinern treu bleiben, denn er bietet in der Auslegung als Fünfsitzer 760 bis 1.920 Liter Kofferraumvolumen und lässt sich ebenso als Sieben sitzer ordern. Möglich machen das 215 Millimeter mehr Außenlänge. Schon ab „Trendline“ wurde die Serienausstattung erweitert, etwa um die Dachreling und eine USB-Schnittstelle. Beim optionalen Infotainmentsystem „Discover Pro“ lassen sich Funktionen sogar per Geste steuern – in dieser Klasse ein Novum. VW bleibt den zwei Frontpartien treu: Die Offroad-Variante mit um sieben Grad besseren Böschungswinkeln kann mit einem Triebwerkunterschutz für Geländefahrten bestellt werden. Anfang Sommer soll der Vorverkauf für das 150 bis 240 PS starke Groß-SUV starten.
Als Ergänzung zur Mitsubishi-SUV-Palette mischt ab Anfang 2018 der Eclipse Cross im Segment mit. Das völlig neue Fahrzeug bringt modernste Konnektivität samt Touchpad-Steuerung und sogar ein Head-up-Display mit. Ein elektronisch gesteuerter Allradantrieb arbeitet mit gezielten Bremseingriffen, um mehr Fahrdynamik zu generieren. Sowohl der 1,5-Liter-Turbobenziner als auch der 2,2-Liter-Commonrailer werden etwa 150 PS leisten. Der Diesel ist immer an eine AchtStufen-Automatik gekoppelt, für den Benziner steht als Option ein CVT-Getriebe bereit.
8 / 04-2017 / 4wd
Das Sondermodell Nissan Navara Trek-1° ist auf 1.500 Stück limitiert und bringt serienmäßig LED-Such scheinwerfer und eine Ladeflächen abdeckung mit, sein Name ist eine Hommage an den Meridian der Region Navarra.
1.500
In jeder fünften Alltagssituation im Straßen verkehr ist Allradantrieb nötig. Magna und Audi entwickelten gemeinsam das System quattro ultra, das für maximale Effizienz und höchste Dynamik den 4x4-Antrieb nur bei Bedarf aktiviert.
20
strammer max
premium-pickup
Die wichtigste Neuheit der nächsten Generation des Isuzu D-Max ist der neue 1,9-Liter-Common-Rail-Turbodiesel. Der Euro-6-Motor leistet 163 PS und bietet 360 Newtonmeter, versprochen wird gutes Anfahrverhalten auch mit Anhänger (bis 3,5 Tonnen). Selbst für die Basic-Modelle steht optional eine 6-Gang-Automatik bereit. Preise stehen noch nicht fest.
Robust, funktional und geländegängig wird der künftige Pickup von Mercedes auf jeden Fall. Das Concept X-Class zeigt, was das Ende 2017 startende Modell zusätzlich drauf hat, nämlich eine ordentliche Portion Luxus, was bei den Pritschen gern vernachlässigt wird. Dazu gehören verschiedene Lederarten und offenporige Eiche im noblen Cockpit.
„ALLRADKATALOG 2017“ erscheint im JUni Alle Allradfahrzeuge mit sämtlichen Daten und Preisen sowie spannende informative Storys und Reportagen: Der „ALLRADKATALOG“ ist das österreichische Nachschlagewerk für all jene, die sich ein 4x4-Fahrzeug kaufen wollen. Die diesjährige Ausgabe des „ALLRADKATALOG“ erscheint heuer im Juni, 4wd-Abonnenten bekommen die Ausgabe kostenlos per Post zugeschickt.
sicherer und günstiger So lässt es sich beruhigt ins neue Modelljahr des Subaru Outback starten. Die Mischung aus Kombi und SUV bietet nun serienmäßig ein radargestütztes System zur Über wachung des Verkehrsraums hinter und neben dem Fahrzeug, dazu wird die Linie Exclusive mit einem Soundsystem von Harman Kardon aufgewertet. Das Beste zum Schluss: Sowohl der Outback (ab 40.590 Euro für den 2.0D mit 150 PS) als auch der Forester (ab 31.490 Euro für den 2.0i mit 150 PS) sind nun großteils zu günstigeren Preisen erhältlich.
start unter 50.000 euro Er kommt zwar erst im 3. Quartal nach Österreich, die Preise für den Volvo XC60 stehen jedoch schon fest. Als 190 PS starker D4 kommt der Schwede auf 48.304 Euro, die Benziner starten bei 56.950 Euro und 254 PS. Allrad ist bei allen Modellen ebenso selbstverständlich wie zahlreiche Assistenten, etwa der automatische Lenkeingriff, der Zusammenstöße mit Entgegenkommenden verhindert.
4wd / 04-2017 / 9
Spezial // Cabriolets mit Allradantrieb
Edel, Schick & Total Micki Ein Cabrio ist heute mehr denn je ein Nischenprodukt. Erst recht mit Allradantrieb. Ein Überblick. Text: Pascal Sperger, Fotos: Werk
Jaguar F-Type Cabrio
Audi A5 und S5 Cabriolet:
Von der Cabrio-Raubkatze sind mittlerweile vier unterschiedlich starke Versionen mit Allradantrieb zu haben. Neben der 380 PS starken Normal-Version gibt’s auch ein 400 PS starkes „Sport 400“- sowie ein R- und SVR-Modell (550 bzw. 575 PS): Preisspanne? Von 114.900 bis 185.800 Euro.
In 18 Sekunden lüften die neuen Cabrios ihr textiles Akustikverdeck. Im S5 dauert die Beschleunigung auf Tempo 100 mit 5,1 nur knapp ein Drittel davon. Preislich geht’s los bei 59.480 bzw. 81.020 Euro.
BMW 4er Cabrio Die Bayern servieren ihr vierradgetriebenes Oben-ohne-Modell mit zwei Benzin- (252 bzw. 326 PS) und einem Dieselmotor (313 PS). Neu an Bord: LED- statt Xenon-Licht und ein laut BMW noch strafferes Fahrwerk. Einstiegspreis? Knapp 60.000 Euro.
Mercedes-Benz G 650 Landaulet Mit „das Ärgste oder Nichts“ könnte der G 650 Landaulet beschrieben werden: V12-Motor, 630 PS und extreme OffroadKompetenz. Das Modell ist auf 99 Exemplare limitiert und wird für Normalverdiener mit einem Preis jenseits der 500.000 Euro ein unleistbarer Traum bleiben.
Mercedes-Benz E-Klasse Cabriolet Tradition verpflichtet! Deshalb trägt das brandneue E-Klasse Cabriolet wieder ein Stoffkapperl. Nachteil: Einzig das 333 PS starke Top-Modell E 400 gibt’s mit Allradantrieb; zu einem Preis von 80.900 Euro.
Bentley EXP 12 Speed 6e Mit der Studie EXP 12 Speed 6e zeigt Bentley, wie sich die Deutsch-Briten ein Elektroauto vorstellen (über 400 Kilometer Reichweite, Allradantrieb und induktionsladefähig) und wie das Markendesign in Zukunft aussehen könnte. Mehr wurde bisher leider nicht verraten.
10 / 04-2017 / 4wd
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4x4promi // Hans-Peter Steinacher
Schwer zu bremsen!
12 / 04-2017 / 4wd
I Das betrifft natürlich weder Range Rover noch Katamaran. Vielmehr den dynamischen Hans-Peter Steinacher, der gemeinsam mit Roman Hagara Österreichs bestes Segelteam bildet. Die beiden werden seit einigen Jahren von Land Rover Österreich unterstützt, deren Autos wesentlich zum präzisen Ablauf bei Regatten beitragen. Warum das so ist, verrät Team-Taktiker Steinacher im 4wd-Exklusiv-Interview. Text: Petra Mühr Fotos: Christian Houdek & Red Bull Content Pool
n einem Alter, in dem andere Spitzensportler bereits ihre Rente genießen, bringen Hans-Peter Steinacher und Roman Hagara nach wie vor Topleistungen. Knapp um die 50 Jahre alt, haben Österreichs beste Segler nach zweifachem Olympiasieg, mehrfachen Weltmeister schafts- und Europameisterschaftstiteln sowie zahlreichen anderen ehrenhaften Auszeichnungen wie zum Beispiel „Sportler des Jahres“ derzeit ein weiteres Ziel im Visier: den Gesamtsieg in der Extreme Sailing Series. Seit 2007 zählen die beiden mit ihrem Team zu den Top-Syndikaten bei dieser außergewöhnlichen Segel-Serie, bei dem baugleiche Kata marane publikumswirksam in Küstennähe auf engstem Raum mit einer Geschwindigkeit bis zu 80 km/h um die Wette segeln. Eine kleine Unaufmerksamkeit wie beim Saisonauf takt der Extreme Sailing Series in Maskat/Oman und ein Rennen sei verloren, der Rückstand nur schwer aufzuholen, weil die Spitzenmannschaften eng nebeneinanderliegen, lässt Hans-Peter Steinacher, den wir zum 4wd-Promi-Interview in seinem Heimatort Zell am See treffen (Hagara war leider kurzfristig verhindert) die Regatta kurz Revue passieren. Da sei wichtig, dass es eine gute Basis wie im Hagara-SteinacherRacing-Team gebe, sodass man sich über den mehrtägigen Wettkampf trotz Patzer weiterentwickeln könne.
Dauerbrenner Generell sei es das Schöne am Segelsport, so Steinacher, dass es darin neben hohem technischen Verständnis viel auf Geduld und Durchhaltevermögen ankäme und dass es kein so baldiges Ablaufdatum gebe. „Es dauert zwar etwas, bis man spitzenleistungsfähig ist, man hat dafür aber nach hinten hinaus länger Zeit.“ Seit 1987 kennen sich Hagara und Steinacher, seit 1997 segeln der Wiener und der Salz burger miteinander, von Anfang an hoch erfolgreich. Steuer mann Hagara eher ruhig und überlegt, Steinacher eher emotional und schwer zu bremsen: „Unsere Gegensätzlich keit macht uns als Team stark.“
Hinterm Horizont geht’s weiter Trotz hoher Ziele bauen Steinacher und Hagara, die in ihren Anfängen mit ihrem eigenen, sehr athletischen Stil den gesamten Segelsport beeinflusst haben und nach wie vor topfit sind, seit Jahren systematisch ihre Nachfolger auf. In ihrem Extreme Sailing Team sind neben den beiden Stars daher – im Gegensatz zu manch’ anderen Mannschaften, die teure Topleute einkaufen – ausschließlich junge Segler an Bord. Da die beiden Legenden nebenbei als Sportdirektoren der Red Bull Foiling Generation (internationale Regattenserie für Nachwuchssegler im Alter von 16–20 Jahren) und des Red Bull Youth America’s Cup (internationaler Segelcup für Nachwuchssegler im Alter von 18–24 Jahren) tätig sind, haben sie auch permanent die besten Möglichkeiten, um aus den Besten der Welt die Talentiertesten ins Boot zu holen.
4wd / 04-2017 / 13
4x4promi // Hans-Peter Steinacher
Gimme five Das aktuelle, ein GC32 Katamaran, ist satte 500.000 Euro wert und wird, wenn es nicht selbst über die Wellen jagt oder in Containern verpackt von einem Kontinent zum anderen verschifft wird, von einem Land-Rover-Modell zu den Rennen transportiert. Noch hat der Range Rover Sport die ehrenvolle Aufgabe, das teure Teil per Anhänger zu ziehen, bis der nächste „Schiffs-Kreuzer“, der neue Discovery, diesen Job übernimmt. Seit 2013 ist Land Rover Österreich Sponsor der Ausnahme segler und stellt dem Team laufend drei Fahrzeuge zur Ver fügung, die wertvolle und wichtige Funktionen in dieser Erfolgs-Equipe erfüllen. „Wir sind mit dem Ranger Rover Sport (wird sich auch mit dem Discovery ausgehen, Anm. d. Red.) und unserem Boot exakt 17,95 Meter lang. Ein Gefährt darf nur 18 Meter lang sein, um auf der Straße fahren zu dürfen. Das geht sich also auf fünf Zentimeter aus“, verdeutlicht Steinacher den Stellenwert ihres Zug fahrzeugs. „Eines der wenigen Autos, das diese Aufgabe von der Länge und der Anhängelast her schafft.“ Auch die letzte Meile in Form der letzten fünf Minuten des Boottransports prädestiniert die Brit-Boliden zum vor trefflichen Segler-Shuttle. „Wenn wir den Anhänger mit dem Segelboot zum Wasser ziehen, ist davor mitunter Sand. Mit dem Range Rover Sport kein Problem, der ist auf jedem Terrain zu Hause und für uns total wichtig. Wir müssten sonst jedes Mal einen Traktor oder Kran bestellen und sparen uns das somit, weil das Auto alles kann. Wir fahren zwar nicht stundenlang durch die Dünen, aber genau diese fünf Minuten machen das Leben so viel einfacher.“
Nicht ohne meinen Allradantrieb An eine bestimmte brenzlige Situation, in der ihm der Allrad antrieb besonders geholfen hätte, kann sich Steinacher nicht erinnern, dafür aber an „fast jedes Mal, wenn ich vom Flughafen nach Hause fahre. „Wir sind sechs Monate im Warmen unterwegs. Da ist einem gar nicht bewusst, dass die Straßen unter Umständen rutschig sind, wenn man heimkommt. Wenn beim ersten Gas geben oder in der ersten Kurve die Systeme aktiv werden, weil ich wieder einmal zu schnell unterwegs bin, denke ich mir jedes Mal: Hoppla, zum Glück hab’ ich dieses Auto!“
Akrobat schöööön! Während der Team-Taktiker für die Allradreportage auf dem Range Rover Sport überaus artistisch in den Seilen hängt – und das minutenlang! – spricht er auch von „irgendwann dann mal aufhören“. Natürlich erst in ein paar Jahren, aber mit dem Muskelaufbau dauere es zu nehmend länger, erklärt er freimütig. „Die Ausdauer ist nicht das Thema, aber beim Krafttraining merke ich das Alter schon, da brauch’ ich deutlich länger als früher.“ Während er locker weitererzählt, hält der 48-Jährige virtuos die Position, die unsereins nicht mal einnehmen könnte, ihn hingegen nach dem Fotoshooting lediglich die Handflächen ein bisschen spüren lässt, allerdings auch nur, weil er keine Handschuhe trägt …
14 / 04-2017 / 4wd
Hans-Peter Steinacher im Wordrap Mein erstes Auto … war ein Mazda 323. –––– Mein erstes Boot … war ein Laser. –––– Bei einem Auto schaue ich zuallererst auf … den Hintern. –––– Im Stau … telefoniere ich –––– Gleiten oder Glühen? Glühen! –––– Bei einer Reifenpanne … Selbst ist der Mann! Ich kann nicht nur umstecken, sondern auch selbst montieren. –––– Tempo 130 auf der Autobahn oder kein Tempolimit? Ich bin zum Glück viel in Deutschland unterwegs. –––– Ich brauche mein Auto, weil … ich sicher und zügig von A nach B kommen muss. –––– Kofferraum oder Hubraum? Kofferraum. –––– Einparken kann ich … sehr gut. –––– Der Verbrauch eines Autos … ist mir wurscht. –––– Auf ein Elektroauto steige ich um, wenn … es kein anderes mehr gibt. –––– Erfolg bedeutet für mich … Wegöffner für die nächsten Ziele. –––– Ein Satz von meiner Mutter, der mich immer begleitet: Bleib am Boden, Bua. –––– Mit Roman Hagara würde ich außer Segeln auch jederzeit … alles unternehmen. –––– Wenn ich mich selbst belohnen will, dann … kauf’ ich mir ein Bier. –––– Wäre ich nicht Segler, wäre ich wohl … Reifenhändler.
In so viel Fitness steckt entsprechendes Training, das die Teammitglieder zwischen den Regatten einzeln für sich bestreiten. „Dazwischen“ ist dann, wenn das Boot, so wie zum Zeitpunkt des Interviews, ein paar Wochen lang von einem Kontinent zum anderen unterwegs ist. In diesem Zeitraum wird Bürokram erledigt, werden Verträge abge schlossen, Logistik gecheckt und eben daheim trainiert. „Das macht jeder individuell, bei uns ist keiner angestellt, das könnten wir uns nicht leisten“, so Steinacher, der sich selbst mit vielen unterschiedlichen Sportarten in Form hält. Tourenski gehen, Alpinski fahren, Moutainbiken, Eishockey spielen … Letzteres dient übers Training hin aus auch als Kontakt zu seinen Freunden, sonst habe man irgendwann keine mehr, räumt Steinacher ein, wenn man 35 Wochen im Jahr unterwegs sei.
Scharf auf Geschwindigkeit Auch bei diesen Freizeitaktivitäten sind Allroundtalente wie die Land-Rover-Modelle für den Salzburger unver zichtbar. „Ich bin dauernd in den Bergen unterwegs, da ist eine vertrauensvolle Marke hilfreich.“ Und weil er eben ein „schlechter“ Autofahrer sei, weil er viel zu schnell Auto fahre, meint Steinacher noch gegen Ende des Interviews. Dass er deswegen wirklich „schlecht fährt“, nehmen wir ihm, der lieber eine Geländerallye als ein Formel-1-Rennen bestreiten würde, weil’s im Gelände keine Auslaufzonen gibt, allerdings nicht ganz ab. Immerhin bekundet er auch: „Wenn du im Hintern das Boot nicht spürst, wirst du nie schnell segeln können. Das ist wie beim Auto fahren, das musst du auch dort fühlen.“ – Und segeln kann er bekanntlich mehr als gut. «
KO NTRO LLE U ND PR ÄZISION – SPORTLICH WIE NIE ZU VO R Hervorragendes Bremsverhalten auf trockener und nasser Fahrbahn
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Hohe Lenkpräzision bei Kurvenfahrten
erstkontakt // Alfa Romeo Stelvio
Alfas Comeback Mit dem Stelvio bringt Alfa Romeo endlich ein SUV auf den Markt. Was für eines! Text: Pascal Sperger, Fotos: Werk
Alfa Romeo taucht langsam aus der Versenkung auf. Mit der Limousine Giulia – ebenfalls mit Allradantrieb erhältlich – gelang den Italienern vergangenes Jahr bereits ein echtes Ausrufezeichen. Richtig zurück auf die Erfolgsspur soll die Marke allerdings ihr erstes SUV – der Stelvio – führen, der seit Ende März bei den Händlern steht. Im Visier hat Alfa vor allem kaufkräftige Individualisten, die bisher mit einem Porsche Macan oder einem Jaguar F-Pace geliebäugelt haben. In diesem Anspruch versteckt sich auch ein weiteres Versprechen, nämlich das nach einer sportlichen Fahrwerk auslegung. Auf den ersten paar hundert Testkilometern hat uns Alfas neues Alphatier jedenfalls vollkommen überzeugt.
Auch für den Alltag Der Stelvio will auch im Alltag überzeugen, weshalb der Kofferraum zwischen 525 und 1.600 Liter fasst. Das ist mehr als genug für den Wochenendtrip zu zweit. Die Heckklappe öffnet serienmäßig elektrisch.
Sicherheit wird großgeschrieben Sicherheitstechnisch spielt der Stelvio alle Stückerl: Neben einem Spurhalte-, Totwinkel- und Notbremsassistenten gibt es auch ein integriertes Bremssystem, das besonders schnell anspricht und ohne ABS-Pulsieren funktioniert.
16 / 04-2017 / 4wd
HightechMaterialien Um das Gewicht möglichst niedrig zu halten, ist beispielsweise die Kardanwelle aus Kohlefaser gefertigt. Motor, Motorhaube, Heckklappe, Kotflügel und Türen sind hingegen aus Aluminium.
Derzeit werden nur zwei Motoren – ein Diesel mit 210 PS und ein Benziner mit 280 PS angeboten. Im Lauf des Jahres soll jedoch eine weitere 180-PS-Dieselvariante sowie eine rund 500 PS starke V6-Version nach gereicht werden.
V6
Mit einem CO2-Ausstoß von 127 Gramm pro Kilometer ist die 210-PS-Diesel- Version auch hierzulande als Dienstwagen attraktiv, da damit auch die nächsten Jahre kein erhöhter Sachbezug fällig wird.
127
Alfa will eine emotionale Marke sein, deshalb müssen auch die Werte auf dem Papier passen. Mit einer Beschleunigung von 5,7 Sekunden auf Tempo 100 lässt der Stelvio als 280-PS- Benziner manchen Sportwagen stehen.
5,7
Perfekte Gewichtsverteilung Mit einem Leergewicht von knapp 1.600 Kilogramm ist der Stelvio in der SUV-Klasse ein echtes Leicht gewicht. Noch herausragender: Das Gewicht verteilt im Verhältnis 50:50 auf Vorder- und Hinterachse; der Italiener ist also perfekt ausbalanciert, was dem Handling besonders gut tut.
Volle Hütte beim Infotainment
Der bis zu 22,4 Zentimeter große Monitor in der Mittelkonsole wird über ein Rotary-Pad gesteuert und zeigt sämtliche Informationen in HD-Qualität.
Italienische Raffinesse Das Cockpit überzeugt mit ausgesuchten Materialien (genarbtes Leder und Echtholz-Applikationen) sowie hochwertiger Verarbeitung. Die Achtgang-Automatik sortiert die Gänge schnell, ruckfrei und meist richtig. Ablagen sind darüber hinaus ausreichend vorhanden.
Selbstbewusste Preispolitik Hecklastiger Allradantrieb Normalerweise bringt der Stelvio die Kraft über die Hinterräder auf die Straße. Verlieren die jedoch an Traktion, dann werden bis zu 50 Prozent des Drehmoments auf die Vorderräder verteilt. Dadurch bleibt die Lenkung größtenteils frei von Antriebseinflüssen.
Der Stelvio steht seit dem 30. März bei den heimischen Händlern, die Preise beginnen bei 51.230 Euro (210 PS Diesel) bzw. 54.570 Euro (280 PS Benziner). Die vollausgestattete „First Edition“ ist ab 64.990 Euro erhältlich.
4wd / 04-2017 / 17
kolumne // Andi & Max
HundeHalter-Traum Hunde sind häufig die heimlichen Stars in der Autowerbung. Die Vierbeiner in den Mittelpunkt der Fahrzeugkonfiguration hat bisher aber nur ein Hersteller gestellt. Von Andreas Dusovsky
L
aut einer Studie sind sich Hundebesitzer einig, dass der beste Freund des Menschen ein voll wertiges Familienmitglied ist. Deshalb wünscht sich ein Großteil der Hundehalter auch beim Kauf eines Autos mehr Angebote bei der Vierbeiner-freundlichen Ausstattung. Diesem Wunsch kommt jetzt der japanische Hersteller Nissan nach und zeigt mit der Studie „X-Trail 4Dogs“, was da alles möglich wäre. Bewusst wurde für diesen Versuch ein Allradmodell, der Nissan X-Trail, gewählt, der die Abenteuerjagd auch im Gelände sicherstellt und im Kofferraum reichlich Platz bietet.
Rollendes Hundeparadies Und dort fehlt es an Nichts. Der gesamte Innenraum ist mit hochwertigem Leder bezogen. Hundehaare oder Schmutz haben deshalb keine Chance und können leicht entfernt werden. In den beiden Ausziehladen befinden sich eine 360-Grad-Dusche und ein Föhn zur Reinigung und Trocknung nach einem Schlammausflug. Dazu gibt’s eine praktische ausklappbare Rampe zum Ein- und Aussteigen. Eine eigene Innenraumbelüftung sorgt für angenehmes Klima, ein auslaufsicherer Wasser spender und ein intelli genter Futterautomat servieren Leckerlies auf längeren Touren. In separaten Seiten fächern finden Leine, Kotbeutel und Spiel zeug Platz. Weiterer Clou: Über eine „Hundekamera“ behält der fahrende Halter den
18 / 04-2017 / 4wd
Das passgenaue Nissan-System ist den selbst eingebauten Hundeausstattungen in puncto Sicherheit sicher haushoch überlegen Wauwau über das zehn Zoll große Display in der Mittel konsole im Blick. Und wenn sich der Vierbeiner mal auf führt, kann er über eine Gegensprechanlage beruhigt werden.
Nix zamschustern! Die eigentliche Sensation ist jedoch, dass damit die Abkehr von zusammengeschusterten Zubehörlösungen aus dem Tierhandel möglich wäre, denn das passgenaue NissanSystem ist den selbst eingebauten Hundeausstattungen in puncto Sicherheit sicher haushoch überlegen. Leider gibt es dieses Fahrzeug nicht im Handel – obwohl großes Markt potenzial vorhanden wäre. So leben doch allein in Öster reich laut Statistik circa 750.000 Hunde in über 500.000 Haushalten. Aus Hundehalter-Perspektive wäre es jeden falls wünschenswert, wenn weitere Fahrzeughersteller die Zielgruppe stärker am Radar hätten und in Zukunft hunde taugliche Ausstattungslösungen vielleicht direkt in die Konfiguration des Wunschwagens integrieren würden. « Info: Auf 4wd.co.at finden Sie ein unterhaltsames und anschauliches Video vom Nissan X-Trail 4Dogs.
WEIL DIE WELT NOCH NICHT PERFEKT IST.
ARAMID-SEITENWAND-TECHNOLOGIE verstärkt die Seitenwände, wodurch die Widerstandsfähigkeit gegen Stiche und Schnitte erhöht wird.
NOKIAN ROCKPROOF
STOPPT SIE RECHTZEITIG. Der Nokian Rockproof bringt unerschrocken Leistung in Steinbrüchen, Wäldern und Bergbaugebieten. Dieser robuste neue Reifen ist ein unermüdliches Arbeitstier mit einer im Bergbau erprobten Gummimischung, die sogar unerwartete Schläge beim anspruchsvollen Offroad-Einsatz verkraftet. NOKIANTYRES.AT
lifestyle mit land rover nach peru Der Traum vom großen Abenteuer kann noch heuer in Erfüllung gehen, wenn man sich für die Land Rover Experience Tour bewirbt. Unter www.landrover-experience-tour.at werden fitte Damen und Herren für einen exklusiven Peru-Trip gesucht. Wer passend scheint, wird zur Qualifikations-Challenge in Saalfelden (Salzburg) geladen. Der Flieger Richtung Anden hebt dann im Oktober ab. Mit dem brandneuen Land Rover Discovery geht es für die Gewinnerin oder den Gewinner in Hochgebirge, Wüsten und Regenwälder. Anspruchsvolle Routen also, die ein gewisses Maß an Härte, aber auch Teamgeist und Lenkradfertigkeiten voraussetzen. Wer sich für andere Kulturen und atemberaubende Natur interessiert, muss auf jeden Fall mitmachen!
röhrls renner im museum Walter Röhrl feierte gerade seinen 70. Geburtstag, da ist es nur recht, dass Porsche eine Kurve des Prüfgeländes auf dem Gebiet des Entwicklungszentrums Weissach nach ihm benennt. Zusätzlich gibt es eine ihm gewidmete Ausstellung im Porsche Museum in Zuffenhausen, wo viele Fahrzeuge seiner Rennkarriere zu sehen sind. Der zweimalige Rallye-Weltmeister gilt als weltbester Rennfahrer seiner Zeit, er siegte in so unterschiedlichen Serien wie TransAm, IMSA, dem Pikes Peak Bergrennen oder in der Deutschen Tourenwagenmeisterschaft.
20 / 04-2017 / 4wd
anziehungskraft Wie ein Magnet wirkt der Erzberg vom 15. bis zum 18. Juni, wenn zum Erzbergrodeo gerufen wird. Immerhin hatte das Event 22 Jahre Zeit, zu reifen und kommt mittlerweile auf 250 Stunden TV-Berichterstattung in 193 Ländern. Die Herausforderung „Mann gegen Berg“ zieht zigtausende Menschen an – selbst, wenn das Spektakel vorbei ist, kommen Gäste deswegen. „Die Sportveranstaltung sorgt dafür, dass die Bilder des Erzbergs in die internationalen Haushalte kommen. Das hilft dem Tourismus in der gesamten Region ungemein“, heißt es beim Tourismusverband. Gut zu wissen: Die Veranstalter kooperieren mit lokal ansässigen Unternehmen und sehen diese enge Verbindung als wichtigen Grundpfeiler des Erfolgs. Das kernige Enduro-Rennen ist zwar hart wie immer, aber für die Besucher mittlerweile familienfreundlich.
Eine Umfrage von Citroën hat das automobile Leben in Europa unter die Lupe genommen. Interessantestes Ergebnis: Im Durchschnitt haben wir vier Mal im Leben Sex im Auto. Allradfahrer müssen schmunzeln, denn die parken dabei sicher abgelegen an romanti schen Stellen, während Frontriebler wohl ...
4x6
Aus insgesamt acht verschiedenen Holzarten ist die „Waiqi Home“-Ladestation aus Tirol erhältlich, mit denen Smartphones induktiv geladen werden können. Unterstützt wer den alle Qi-fähigen Handys und Watches. Waiqi legt Wert auf lokale Produktion und nachhaltige Prozesse. Info: www.waiqi.at
8
zwischen kamel und lagerfeuer Wo liegt der Unterschied zwischen einer gemütlichen 4x4-Urlaubsreise und einer kernigen Offroad-Tour? An drei Terminen zwischen Juni und September lässt sich das in den rumänischen Karpaten herausfinden. Der deutsche Anbieter 4x4 Adventures hält verschiedene Packages bereit, um unterschiedliche Zielgruppen anzusprechen. Doch egal, ob in der Pension oder im Camp genächtigt wird, immer bleibt ausreichend Platz für Individualität und Abwechslung. Aus diesem Grund bleiben die Gruppengrößen immer überschaubar. „Hart, aber herzlich“ nennt sich die Tour vom 16. bis zum 24. Juni. Schlamm, Geröll und Wasserdurchfahrten gehören dabei zur Tagesordnung. Wenn es das Wetter erlaubt, geht es in die Hochkarpaten. Hier wird von den 4x4-Piloten höchste Konzen-
tration erwartet! Vom 3. bis zum 12. Juli steht die „Karpaten-Scout-Tour“ unter anderem durch Transsylvanien an. Und bei der „Offroad pur!“-Camptour vom 11. bis zum 16. September werden schwierige Passagen gemeinsam gemeistert, „ob mit fachkundiger Einweisung, Schaufel, Kettensäge oder Winde“, so der Veranstalter. Info: www.4x4-adventures.de
Pointinger fährt outlander-topmodell Wenn es zu den nächsten Veranstaltungen geht, sieht man die erfolgreiche Dressurreiterin Lea-Elisabeth Pointinger künftig im weißen Mitsubishi Outlander „Diamond Edition“ 4WD. Die 22-jährige Österreicherin „hat mit insgesamt über 50 nationalen und internationalen Siegen in der schweren Klasse sportlichen Kämpfergeist und viel Ausdauer bewiesen“, sagt Mag. Thomas Schlosser von Denzel Wien-Inzersdorf.
highlight der saison Das höchste Motorradtreffen der Alpen findet vom 21. bis zum 23. Juli 2017 im Paznaun statt. Beim 3. „Top of the Mountain Biker Summit“ ist das Programm weit gefächert und reicht von der Motorradparade auf die Idalp mit anschließendem BBQ über eine Geschicklichkeits-Challenge bis zu Stuntshows und einem abendlichen Bühnenprogramm mit zahlreichen LiveActs. Eine eigene Zone ist für Aussteller eingerichtet – hier können diverse Neuheiten rund ums Thema Motorrad besichtigt und gekauft werden. Unter www.ischgl.com sind schon jetzt Packages zum Biker Summit mit drei Übernachtungen bereits ab 89 Euro buchbar. Das Paznauntal ist jedoch schon ab 1. Juni eine Reise wert. Dann können Motorradliebhaber im High-Bike Motorrad Testcenter ganztägige Testfahrten mit den neuesten Modelle führender Hersteller unternehmen. Aussichtsreiche Kurven gibt es mehr als genug, über 30 Alpenpässe in Tirol, Bayern, Südtirol und der Schweiz gehören zu den Teststrecken. Passendes und vor allem sicheres Outfit kann dabei ebenso ausprobiert werden.
4wd / 04-2017 / 21
fahrerlebnis // Mercedes-Benz Sprinter 4x4
Österreichischer Sternbock Gemeinsam mit den österreichischen Firmen Oberaigner und Fischerleitner veredelt Mercedes-Benz den Sprinter 4x4 zu einem Offroad-Lastesel fürs gröbste Gelände. Wir konnten einen Dreiseitenkipper exklusiv testen – und waren nachhaltig beeindruckt. Text: Pascal Sperger, Fotos: Christian Houdek
G
rausam, wie’s da runter geht! Und da soll ich den riesigen Pritschenwagen jetzt runter steuern? Ein mulmiges Gefühl macht sich in der Magengrube breit. „Geht schon, das schafft der locker!“, meint der mehrmalige Offroad-Staatsmeister Christian Karlberger vom Beifahrer sitz. Wurscht, denk ich mir, er wird es wissen, kennt er doch das 50 Hektar große ÖAMTC-Offroad-Gelände und den Großteil der am Markt angebotenen Allradfahrzeuge wie seine sprichwört liche Westentasche. Also, runter von der Bremse, leicht aufs Gas. Der Sprinter rollt los, seine Nase kippt nach unten, wir fallen in die Gurte und fühlen uns wie auf einem Hochstand, der in Schräg lage kippt. Doch das ungute Gefühl ist schnell Geschichte, denn der Mercedes Sprinter 4x4 fährt dank Bergabfahrhil fe in einer stoischen Ruhe – und ohne zusätzliche Bremseingriffe – über die mit großen Steinen durchsetzte Steil
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abfahrt talwärts. Unten angekommen, bleibt der erste Eindruck hängen, dieser vom oberösterreichischen Allradspezialisten Oberaigner auf Off road gebürstete Dreiseiten kipper ist keine Mogel packung, sondern ein echter Klettermeister.
Grenzen gibt es keine Im Lauf des Tages werden wir hinterm Steuer des Mercedes weitere Über raschungen erleben, ist es doch be sonders verwunderlich, wie leicht sich das große Fahrzeug auf harschem Untergrund, bei Schräg- und Wasser durchfahrten sowie auf extrem steilen Anstiegen bewegen lässt. Nur der viele Regen der letzten Tage macht uns bei manchen Passagen einen Strich durch die Rechnung, weil sich die Reifen nach wenigen Metern mit Schlamm voll schmieren. Im Ernst fall wäre jedoch
auch das kein Problem, wie Karlberger erklärt: „Wir müssten jetzt nur den Luftdruck reduzieren, dann würde der Offroad-Reifen zum Walken beginnen und sich der Dreck durch die Be wegung von selbst aus dem Profil herausarbeiten.“ Wir lassen es sein, sind aber dennoch nachhaltig fasziniert, auch weil es sich bei dem Testfahrzeug nicht um das mit allen erdenklichen Kletterhilfen ausgerüstete Topmodell der Mercedes-Oberaigner-Kooperation handelt, sondern um das Einstiegs modell, das nur über ein elektronisches Sperrdifferenzial verfügt.
Allradantrieb nach Maß Überhaupt ist die Auswahl groß: Neben drei Motoren (143, 163 und 190
Dank massivem Hilfsrahmen lässt sich die Ladefläche selbst bei extremer Verschränkung des Fahrzeugs ohne Probleme in die drei möglichen Richtungen kippen
PS) und unterschiedlichen Radständen können die Kunden beim Sprinter 4x4 aus mehreren Aufbauten – vom Kastenwagen bis zum Anti- TerrorRampenfahrzeug für Spezialeinheiten – wählen. Auch als Basis für Expedi tionsfahrzeuge wird der Sprinter gerne herangezogen, da auch die Nutzlast des für den B-Führerschein ausgelegten Fahrzeugs von 775 Kilogramm auf über 2,8 Tonnen erhöht werden kann. Dabei gibt es zwar keine allgemein gültige Konfiguration, das jeweilige Einsatzgebiet diktiert quasi die Aus rüstung. Wir empfehlen jedoch stets das Automatikgetriebe, um sich im Gelände völlig aufs Fahren konzen trieren zu können und keine Ge danken an Kupplung und Gangwahl verschwenden zu müssen. Auch preislich bleibt alles im vernünftigen Rahmen: So kostet etwa der Sprinter 4x4 314 CDI (Fahrgestell) netto 43.032 Euro, die Bus-Variante knapp 50.600 Euro. Unser mit Klimaanlage, Naviga tionssystem und Xenon-Scheinwerfern ausgestatteter Dreiseitenkipper kommt auf 65.053 Euro netto – was auch nicht die Welt ist.
Einsatzfahrzeug fürs Grobe Klar, viele Transporter, die von Paket diensten, Handwerkern und Boten diensten eingesetzt werden, kommen mit reinem Zweiradantrieb über die Runden und durch den Berufsalltag. Doch Einsatzorganisationen wie die Feuerwehr oder die Bergrettung, Ener gieversorger, Forstbetriebe und Tele kommunikationsunternehmen müssen exponierte Orte jederzeit erreichen können. Und das schaffen sie vielfach nicht mit einem herkömmlichen All radantrieb, weshalb Mercedes-Benz seit Jahren mit der Firma Oberaigner zusammenarbeitet und den Trans portern Geländeuntersetzung, Dif ferenzialsperren, Unterbodenschutz, reifen und höhergestellte Gelände Fahrwerke verpasst. Und nur, um es klar zustellen: Bei diesen Umbauten handelt es sich um keine Nachrüst lösungen. Die komplette Allradtechnik wird von Oberaigner vorgefertigt, just
Aufgeräumt und übersichtlich: Das Cockpit überzeugt mit klarem Layout und einfacher Bedienung; die Bergabfahrhilfe lässt sich etwa über den Hebel des Tempomaten aktivieren
in time ins Werk nach Düsseldorf geliefert und dort mit dem rest lichen Fahrzeug ver heiratet. Die Vorteile für den Kunden liegen auf der Hand, denn neben einem zentralen Ansprechpartner bei Mercedes-Benz gibt es keine Einschränkungen bei Garantie oder Gewährleistung.
Massiver Aufbau Zurück ins Gelände, der Sprinter 4x4 parkt mittlerweile mit einer abenteuer lichen Verschränkung auf einer Hügelkuppe. Die Funktionsfähig keit des Dreiseitenkippers der Firma Fischerleitner – die ebenfalls in Öster reich beheimatet ist – wird durch die Verwindung des Fahrzeugs jedoch in keinster Weise eingeschränkt. Dank massivem Hilfsrahmen kippt die Ladefläche zur Seite und rastet nach dem Herunterlassen wieder millimeter genau in den Halterungsbolzen ein. Die letzten Zweifel sind ausge räumt, das Ding ist massiv – und sehr sympathisch, wird doch ein Groß teil der Wertschöpfung in Österreich erwirtschaftet. «
4wd / 04-2017 / 23
Spezial // Skurrile Reifen-Fakten
Pinguine, Pusteblumen und Pneus Beim Thema Reifen schalten viele gedanklich auf Leichtlauf. Zu Unrecht, verstecken sich hinter jedem Serienprodukt doch jahrelange Forschung und teils skurrile Fakten. Text: Pascal Sperger
Die Kraft, mit 381.000.000 der Pinguine ihren Kot ausstoßen, entspricht dem
381 Millionen Reifen stellt Lego im Durchschnitt jährlich her. Damit gehört das dänische Spielzeug-Unternehmen zu den größten Pneu-Produzenten der Welt.
Ein um
Moderne Reifen bestehen aus etwa
Luftdruck eines durchschnittlichen Autoreifens.
0,2 200 bar höherer
Reifendruck verringert im Schnitt den Spritverbrauch um zwei Prozent.
unterschiedlichen Materialien.
1844
erfand Charles Goodyear den vulkanisierten Gummi, der daraufhin für die Herstellung der Reifen verwendet wurde.
Kumho hat spezielle Reifen im Angebot, die beim Burnout roten, blauen oder
gelben Rauch produzieren.
Continental ersetzt zunehmend Naturkautschuk durch den Milchsaft von Löwenzahnwurzeln. Durch Kreuzungen konnten Pflanzen herangezüchtet werden, die besonders große Wurzeln und einen sehr hohen Kautschukgehalt aufweisen.
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Bei Reifen gibt es derzeit keine Alleskönner, denn gewisse
Eigenschaften schließen einander aus. Macht man etwa die Gummimischung härter, um den Abrieb zu verringern, erhöht sich gleichzeitig das Abrollgeräusch.
1,73 Sek. lang dauerte der schnellste protokollierte Reifenwechsel in der vergangenen Formel-1-Saison.
Best before?
Spätestens alle fünf Jahre sollten die Reifen ausgetauscht werden, sonst droht der Gummi zu verhärten.
Nur
Goodyear hat einen
Reifen für autonom fahrende Autos entwickelt. Der Eagle 360 ist rund wie eine Kugel, wodurch das Fahrzeug in alle Richtungen manövriert werden kann.
5.370.000
Reifen wurden 2015 in Österreich verkauft. Das waren um 5,4 Prozent weniger als 2014.
3%
der Österreicher nutzen Ganzjahresreifen. Sieben Prozent der Österreicher fahren ganzjährig mit Winterreifen.
4,60 Meter Der größte Serien-Reifen der Welt wird von Michelin hergestellt und ist 4,60 Meter hoch und auf 63-Zoll-Stahlfelgen aufgezogen. Ein solcher Pneu wiegt circa sechs Tonnen und kostet knapp 33.000 Euro.
Ein Satz Reifen für den Bugatti Veyron kostet rund
50.000 Euro.
Spezial // Sommerreifen
Was Liegt, das Pickt
Der ÖAMTC-Sommerreifentest ist einer der renommiertesten Österreichs und für viele Konsumenten wegweisend für die Kaufentscheidung. Heuer erstmals beim Test mit dabei: SUV-Reifen. Text: Matthias Kreutzer, Fotos: ÖAMTC
w
er ist top und welcher ist ein Flop? Gerade beim Thema Reifen vertrauen viele auf die Ergebnisse von Expertentests wie jenem des ÖAMTC, der jährlich im März veröffentlicht wird. Hauptverantwortlich für diesen Test ist Reifenexperte Friedrich Eppel: „Nur ein ‚nicht empfehlenswert‘ und zwei ‚bedingt empfehlenswert‘ sind bei 31 getesteten Modellen ein sehr gutes Ergebnis. Der Rest des Feldes bewegt sich im Bereich zwischen ‚sehr emp fehlenswert‘ und ‚empfehlenswert‘.“
Erstmals SUV-Reifen im Test Viele kleinere SUV sind mit der Dimension 215/65 R16 bestückt. Neben den Standardmodellen für Pkw bieten einige Hersteller auch spezielle SUVReifen an. Diese wurden nun erstmals vom ÖAMTC getestet. Das Ergebnis ist mit einem breiten Feld an empfehlens werten Produkten jedoch nicht das Beste. Nur zwei Reifen stechen mit
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einem sehr empfehlens wert heraus: der Goodyear EfficientGrip SUV und der Cooper Zeon 4XS Sport. Abgeschieden liegen die sonst normalerweise im Spitzenfeld anzutreffen den Michelin-Reifen, denn der Latitude Tour HP ist Der ÖAMTC bewertet aufgrund schwacher Nassgriffeigen alle Reifen streng schaften nur bedingt empfehlenswert. nach von Experten definierten Kriterien Der Yokohama Geolandar SUV ist aber noch schwächer, vor allem bei Nässe, und erhält als einziges Modell im Test ein nicht empfehlenswert. Da in dieser Dimension heuer nur SUV-Reifen getestet wurden, sind bekannte Marken wie Continental oder Dunlop Top 5 nicht in den Ergebnissen Sommerreifen für SUV zu finden. Diese bieten zwar Standard-Sommer reifen an, jedoch keine speziell für SUV zuge schnittenen Modelle.
1. Goodyear EfficientGrip SUV
Matsch und Schnee Aus den 15 getesteten SUV-Reifen dürfen aus rechtlicher Sicht auch sechs davon bei winterlichen Fahrverhält nissen verwendet werden. Grund dafür ist die „M+S“-Markierung auf den Reifen, das im Englischen für „Mud and Snow“ steht. Bei einem Schnell test des ÖAMTC haben sich jedoch die Hinweise verdichtet, dass die Schnee griffeigenschaften nur mäßig bis sehr schwach ausfallen. Der Experte stellt klar: „Vom Hersteller werden die Reifen richtigerweise auch dezidiert als Sommerreifen angeboten. Der Hinter grund ist, dass M+S auch als Hinweis auf die Offroadeigenschaften, also eher Mud statt Snow, zu verstehen ist. Es ist also auch bei SUV-Reifen für die Winternutzung auf jeden Fall auf das Schneeflockensymbol zu achten.“
2. Cooper Zeon 4XS Sport 3. Firestone Destination HP 4. Nokian Line SUV 5. Pirelli Scorpion Verde
Alle Details zu den Tests sowie die Be wertungskriterien der Experten finden Sie auf www.oeamtc.at. «
Grüsse Aus der weiSSen Hölle
Mit „Vom Norden geprüft“ lautet der neue Slogan von Nokian. Darin steckt so viel Wahrheit, wie in nur wenigen Werbesprüchen zuvor. Text: Matthias Kreutzer, Fotos: Werk
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ahe dem finnischen Ivalo über dem Polarkreis befin det sich das rund 700 Hektar große Testzentrum für Winterreifen von Nokian. Es ist das nördlichste, eines der größten der Welt und bietet über 100 Kilometer Teststrecken, auf denen sich jede Art von Schnee, Eis und Mischbedingungen simulieren lässt. Doch das Beeindruckendste ist wohl der 700 Meter lange Tunnel mit Eisfläche, in dem auf den Punkt genau notwendige Testbedingungen geschaf fen werden können. Der Name „White Hell“ beschreibt die Wirklichkeit an manchen Tagen passgenau, denn im Laufe des Winters können die Temperaturen auf unter 30 Grad minus fallen.
Enormer Testaufwand Allein heuer wurden in „White Hell“ über 20.000 verschiedene Reifen getestet. Daraus entstand einerseits der neue Hakkapeliitta 9, der auch in einer spezi ellen Ausführung für SUV zu haben ist. Die wohl größte Besonderheit neben den verbesserten Fahreigenschaften ist die „Aramid Side Wall“. Dabei handelt es sich um ein spezielles, in die Flanke eingearbeitetes Material, das den Reifen bei harten Schlägen durch Kanten oder Unebenheiten schützt. Dennoch wird der Fahrkomfort nicht beeinträchtigt.
R17 wiegt unglaubliche 70 Kilogramm und hat einen Durchmesser von einem Meter. Trotz der Größe rollt dieser gerade in Tiefschnee scheinbar mühe los vorwärts. Auf den Fahrzeugen von Arctic Trucks wird er speziell für Polar Expeditionen eingesetzt.
Keine Herausforderung „Im mittleren Bereich des Reifenprofils befinden sich sehr scharfe V-förmige Kanten, um die Rillen von Schnee und Matsch freizuhalten. Die Breite der Lauffläche und die Profilbeschaffenheit sorgen für eine effiziente Bewegung des Reifens auch auf weichem Untergrund. „Schnee stellt keine Herausforderung für den Nokian Hakkapeliitta 44 dar“, erklärt Kalle Kaivonen, Entwicklungs manager von Nokian Heavy Tyres. Trotz seiner perfekten Eigenschaften für das Extreme ist der Reifen auch auf jedem anderen Untergrund einsetzbar. Bezogen werden kann der Hakkapeliitta ausschließlich über Arctic Trucks in Island. Will man den Reifen kaufen, ist es wohl am besten, ihn vor Ort abzu holen, denn die Preise für das Fähr ticket sind wahrscheinlich günstiger als das Porto für den Versand ... «
700 Hektar Land, über 100 Kilometer Stresstest-Strecken und ein Eistunnel, in dem sich jedes Wetter simulieren lässt; die „White Hell“ ist Nokians Testzentrum in Norden Finnlands
Das Monster der Familie Ebenfalls neu und durch eine Zusammen arbeit mit Arctic Trucks entstanden ist der Nokian Hakkapeliitta 44, ein für Expeditionsfahrzeuge zugeschnittener Reifen, der auch unter den härtesten Bedingungen ein Weiterkommen sichert. Das Monster in der Größe LT475/70
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Spezial // Sommerreifen
Der Falke ist Gelandet Falken gelang mit dem neuen Azenis FK435CC der große Wurf im Bereich der Allradfahrzeug-Reifen. Text: Matthias Kreutzer, Fotos: Werk
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twas genauer sollte man beim Reifenkauf für den Allradler auf den Falken Azenis FK453CC schauen. Denn der beeindruckte bei Tests nämlich mit superkurzen Brems wegen, sehr niedrigem Abrollgeräusch und günstigem Preis. Viele Fahrer von Allradfahrzeugen wird er darüber hinaus aufgrund des hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnisses über zeugen. Denn auf modernen SUV ge hören 19-Zoll-Reifen fast schon zum guten Ton – alles andere wirkt zumin dest optisch irgendwie fehl am Platz. Aber so viel Gummi muss natürlich auch entsprechend bezahlt werden, weshalb der Falken Azenis gerade bei den wirklich großen Dimensionen interessant wird.
Leistung als Merkmal Ebenfalls neu ist der Azenis FK510 SUV. Er gehört zur Familie der UltraHigh-Performance-Reifen (UHP) und ist ab sofort, wie der Name schon sagt, auch als SUV-Reifen erhältlich. Damit erweitert Falken das Portfolio in
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Richtung der leistungsfähigeren SUV und setzt dabei auf Erfahrung aus dem UHP-Bereich. Denn seit 2016 überzeugte das Spitzen modell von Falken sportliche Fahrer und wurde in vielen Tests mit „sehr empfehlenswert“ beurteilt. Das neue und innovative Karkassen-Design soll jetzt auch auf allradgetriebenen Fahr zeugen für beste Fahreigenschaften sorgen. Dabei erhöht das exakt kreis förmige Karkassen-Profil die Seiten wandflexibilität, die zu einem hohen Fahrkomfort und ausgewogenen Gesamtfahreigenschaften führen soll.
Neue Technologie Dieses System von Falken dient zum Schutz vor Aqua planing. Dabei sind in den Profil blöcken kleine Ein schnitte, welche die Kontaktfläche des
Der Azenis FK510 (o.) ist ein UHPReifen für SUV; der Azenis FK453CC (u.) überzeugt mit kurzen Bremswegen und einem feinen PreisLeistungs-Verhältnis
Reifens beim Einlenken optimieren. Zusätzlich wird dadurch auch die Durchtrennung des Wasserfilms auf der Straße erleichtert. Eine weitere Besonderheit ist die „Adaptive Constant Pressure“-Tech nologie. Hier verfügt das Reifenprofil über eine gleichbleibende Druckver teilung im Bereich der Kontaktauf standsfläche. Dies trägt zur Steigerung der Bremsleistung, Richtungsstabilität und Fahrdynamik bei. „Der Azenis FK510 bietet alles für den modernen SUV-Fahrer mit hohem Anspruch an Fahrdynamik, sehr kurze Brems wege und sehr gute AquaplaningEigenschaften“, fasst Andreas Giese, Produktmanager bei Falken, die Reifeneigenschaften zusammen. «
Musterschüler Die neuesten Goodyear-Reifen für SUV- und Sportwagen erhielten beim jüngsten ÖAMTC Test jeweils Bestnoten.
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er Goodyear EfficienctGrip erhielt beim aktuellen Som merreifentest des ÖAMTC die Bestnote „sehr empfehlenswert“. Der SUV-Reifen, getestet wurde die Dimension 215/65 R16 – zwölf weitere Dimensionen stehen zur Auswahl, schnitt vor allem auf der Nassfahrbahn hervorragend ab und wurde von den Testern für die „ausgewogenen Fahr eigenschaften“ gelobt. Gleichzeitig erhielt der Goodyear EfficientGrip Performance in der Dimension 195/65 R15 die Testnote „sehr empfehlenswert“, da er „besonders gut“ auf trockener Fahrbahn sowie „gut“ auf Nässe abschnitt.
Niedriger Rollwiderstand Grund für das positive Test-Feedback: Beim EfficientGrip Performance wurde erstmals die „WearControl“-Techno logie eingesetzt. Dabei handelt es sich um eine Laufflächenmischung mit besonderen Polymeren, haftungsin tensiven Harzen und Füllstoffen der neuesten Generation. Die Mischung vermindert die Verformung des Rei fens beim Abrollen, da die Gummi moleküle weniger stark aneinander reiben. Dadurch wird weniger Energie in Form von Reibungswärme ver schwendet, was zu einem niedrigeren Rollwiderstand führt und somit den Kraftstoffverbrauch und CO2-Ausstoß verringern. Außerdem kommt die be
Die beiden Goodyear-Reifen EfficientGrip Performance und EfficientGrip schnitten beim ÖAMTC Sommerreifentest besonders gut ab
währte „ActiveBraking“-Technologie zum Einsatz, die beim Bremsen die gerundete Kontur der Profilrippen aus dehnt und so den Straßenkontakt der Reifen vergrößert. Das führt zu einem deutlich verkürzten Bremsweg auf trockenen und nassen Straßen. « (PSP)
Spezial // Sommerreifen
Nie mehr Tauschen Der neue Vredestein Comtrac II All Season überzeugt als ausgereifter Ganzjahresreifen vor allem mit kurzen Bremswegen und niedrigem Rollwiderstand.
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redestein leistet im Bereich der Ganzjahresreifen seit Jahr zehnten Pionierarbeit. Sämt liche Erfahrungen, die in über 20 Jahren auf hunderttausenden Testkilometern gesammelt wurden, hat der Reifen hersteller nun in der Entwicklung des Comtrac II All Season verdichtet. Dabei genießt der Pneu vor allem bei Fahrern von Lieferwagen und Kleinlastwagen großes Ansehen. Immer wieder wurde die Effizienz, das sichere Handling, die stabile Straßenlage oder sein gutes Ver halten auf trockenem wie auf nassem Untergrund gelobt.
In allen Punkten verbessert Der Comtrac II konnte wiederum in sämtlichen Punkten verbessert werden,
wobei das neue Konstruktionskonzept mit breiteren Längsrillen und einem offenen Schulterprofil für eine noch höhere Steifigkeit sorgt. Gleichsam bringt die neue Silica-Laufflächen mischung zudem einen um fünf Prozent niedrigeren Rollwiderstand mit sich, was vor allem der Treibstoffeffizienz der Autos zugute kommt. Darüber hinaus glänzt der Vredestein Comtrac II All Season laut Hersteller im Ver gleich mit dem Vorgängermodell mit einem um 11,7 Meter kür zeren Bremsweg bei Tempo 80 auf nasser Fahrbahn und trumpft mit einer um zehn Prozent verbesserten Stabi lität bei schwerer Ladung auf. « (PSP)
Der Vredestein Comtrac II All Season ist in den Dimensionen 195/70 R15 bis 235/65 R16 im Fachhandel erhältlich
Defenders neue Treter Der Felgen-Spezialist Borbet hat speziell für das Offroad-Urgestein Land Rover Defender ein neues Felgendesign umgesetzt. Text: Pascal Sperger, Fotos: Werk
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er Land Rover Defender ist eine Ikone. Und seine Ausstrahlungskraft lässt sich gerade deshalb mit besonders schicken Felgen unterstreichen. Genau das tut die brandneue Borbet LD, die besonders robust, extrem widerstands fähig und dabei optisch explizit auf den Defender abgestimmt ist.
Widerstandsfähig und schick Was Borbet unter widerstandsfähig ver steht, sollte klar sein, rüstet der FelgenProfi doch regelmäßig Rallyeteams aus und unterstützt Expeditionsfahrten, wie zum Beispiel die Weltrekordfahrt von Rainer Zietlow vom Nordkap in
30 / 04-2017 / 4wd
Norwegen bis zum Kap Agulhas in Südafrika oder nun von Dakar nach Moskau (siehe auch Seite 8). Diese Wettbewerbstradition kommt nun dem Land Rover Defender zugute. Die Borbet LD ist passgenau auf den Geländewagen abgestimmt und fügt sich ideal in die Proportionen und Linienführung des urigen Offroaders ein. Die Oberflächenbearbeitung ist auf erhöhte Festigkeit ausgelegt und verleiht dem Defender sowohl in der City als auch in der Serengeti einen glänzenden Auftritt. Erhältlich ist die LD in klassischem „brilliant silver“ und kraftvollem „black glossy“ in der Größe 8,0 mal 16 Zoll. «
Das speziell für den Land Rover Defender entworfene Modell Borbet LD ist in den Farben „black glossy“ und „brilliant silver“ erhältlich
Scharf gezeichnet Der neue Audi Q5 kommt mit schärferen Linien und jeder Menge technischer Highlights. Text: Stefan Schmudermaier, Fotos: Werk
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it dem Q2 hat Audi die SUV-Palette vor Kurzem nach unten abgerundet, die mit Q3, Q5 und Q7 auf mittlerweile vier Fahrzeuge angewachsen ist. Gerade der Q5 erfreut sich großer Beliebt heit, ist er doch spürbar kompakter als der große Q7, ohne dass man beim Platzangebot große Abstriche machen müsste. Die zweite Generation unterscheidet sich auf den ersten Blick kaum vom Vorgänger, fast könnte man meinen, dass es sich hier lediglich um ein Facelift handelt. Erst wenn man beide Autos gegenüberstellt, wird klar, dass nun harte Linien und Kanten Ein zug ins Design gehalten haben, die es so bisher nicht gab. Selbiges gilt auch für den Innenraum, hier stand ganz klar der neue A4 Pate.
Top-Verarbeitung, sparsamer Motor Die Verarbeitung ist Audi-typisch über alle Zweifel erhaben, selbiges gilt auch für die tadellose Ergonomie. Einzig das riesige Touchpad vor dem Wählhebel des Automatikgetriebes erschließt sich uns nicht so ganz. Es ist zwar ein netter Gag, Buchstaben zu malen, um zum Beispiel das Navigationsziel ein zugeben, deutlich schneller und ange nehmer geht das aber mittlerweile per
Spracheingabe. Motorisch hat Audi eine Schippe nachgelegt, Volumen modell dürfte der 190 PS starke Turbo diesel in Kombination mit Allrad und dem s-tronic-Getrieb sein. Die Fahr leistungen sind o. k., weniger Motor leistung sollte es zumindest unserem subjektiven Gefühl nach nicht sein. Verbraucherseitig stehen laut Werks angabe 4,9 Liter zu Buche, was einem CO2-Ausstoß von 129 Gramm pro Kilo meter entspricht.
Hoher Grundpreis, teure Extras Was die Serienausstattung des übrigens in Mexiko gebauten Audi Q5 betrifft, so gibt es nahezu nichts, was es nicht gibt. Freilich auch nur dann, wenn man bereit ist, richtig tief in die Tasche zu greifen. Dafür gibt’s dann unter anderem Stau-, Auspark-, Ausweich- oder Spur halteassistenten, um nur einige zu nennen, oder auch eine Luftfederung, die den Komfort nochmals spürbar erhöht. Die Preisliste für den Q5 startet bei 41.850 Euro, das von uns gefahrene Modell ist ab 49.820 Euro zu haben. Wer das Auto mit allerlei Annehmlich keiten aufrüstet und in der 47-seitigen Preisliste stöbert, der knackt aber selbst die 70.000-Euro-Hürde mit erschreckender Leichtigkeit. «
Audi Q5 2.0 TDI quattro s-tronic Hubraum | Zylinder
1.968 cm3 | 4
Leistung
190 PS (140 kW) bei 3.800/min
Drehmoment
400 Nm bei 1.750/min
0–100 km/h | Vmax
7,9 s | 218 km/h
Getriebe
7-Gang aut.
Ø-Verbrauch | CO2
4,9 l Diesel | 129 g/km (EU6)
Länge/Breite/Höhe
4.663/1.893/1.659 mm
Leergewicht
1.770 kg
Kofferraum
550–1.550 l
Nutzlast
595 kg
Anhängelast
2.400 kg
Basispreis | NoVA
49.820 € (inkl.) | 8 %
Das Cockpit des neuen Audi Q5 ist ebenso schnörkellos wie das Exterieur; Verarbeitung und Ergonomie sind tadellos
Das gefällt uns: Top-Verarbeitung, Fülle an Technik-Features Das vermissen wir: humanere Aufpreise Die Alternativen: BMW X3, Mercedes GLC Werksangaben
4wd / 04-2017 / 31
erstkontakt // VW Golf R
Der neue Leit-Golf
Im Zuge des Golf-Facelifts bekommt auch die Speerspitze ein Update, der Über-Golf bringt es nun auf 310 PS und 270 km/h Höchstgeschwindigkeit. Text: Stefan Schmudermaier, Fotos: Werk
E
Heißer Sound mit großem Kofferraum
r wird auch künftig Seltenheitswert haben, der Golf R, erst recht in Österreich. Gerade einmal 60 Autos wurden im Vorjahr in Österreich zuge lassen, was einem Anteil von 0,38 Prozent am Golf entspricht. Das Flaggschiff des seit Jahrzehnten beliebtesten Autos Öster reichs bringt es mit der jüngsten Über arbeitung auf nunmehr stolze 310 PS und somit zehn mehr als sein Vorgänger. Damit ist und bleibt er der stärkste Serien-Golf aller Zeiten. Die Fahrleistungen müssen den Vergleich mit Sportwagen nicht scheuen, mit Schaltgetriebe vergehen 5,1 Sekunden auf Tempo 100, das optionale DSG erledigt den Sprint gar in 4,6 Sekunden. Das Ende der Fahnenstange ist erst bei 250 km/h erreicht, wer zum ab Herbst lieferbaren Performance-Paket greift, ist im Variant gar bis zu 270 km/h schnell.
Ein echter Sportwagen Die erste Ausfahrt führte uns standesgemäß auf die Renn strecke, wo der Golf R seine Talente eindrucksvoll unter Be weis stellen konnte. Hier wird die Performance dann auch richtig gelebt, selbst nach mehreren schnellen Runden zeigt die optionale Performance-Bremsanlage keine Ermüdungs erscheinungen. Zuverlässig und ohne Fading sorgt die im Vergleich zur Standard-Bremse zwei Kilogramm leichtere Anlage für Fahrspaß vom Allerfeins ten. Die mit Semi-Slicks bereiften 19-Zöller erweisen sich als kongeniale Partner des serienmäßigen Allradantriebs.
32 / 04-2017 / 4wd
Perfekte Ergonomie im Cockpit; die Performance- Bremsen bleiben auch auf der Rennstrecke standhaft
Aber auch akustisch bleiben keine Wünsche offen, erst recht nicht mit der Titanabgasanlage von Akrapovic, die den Golf R zu einem echten Ohrenschmaus macht. Trotz dieser Zutaten eines Supersportlers verliert aber auch das Topmodell der Golf-Baureihe so gut wie nichts von seinen Alltagsfähigkeiten. Erst recht nicht, wenn man sich für den Variant entscheidet, den heißesten Kompakt-Kombi auf dem Markt. 605 bis 1.620 Liter Kofferraumvolumen sind vielleicht VW Golf R 4MOTION das noch bes 2.0 TSI BMT sere Argument Hubraum | Zylinder 1.984 cm3 | 4 im Familienrat, Leistung 310 PS (228 kW) bei 5.500/min der schlussend Drehmoment 380 Nm bei 2.000/min lich 51.890 be 0–100 km/h | Vmax 5,1 s | 250 km/h ziehungsweise Getriebe 6-Gang man. 53.690 Euro 7,9 l Super | 180 g/km (EU6) Ø-Verbrauch | CO2 (Variant) abseg Länge/Breite/Höhe 4.263/2.027/1.465 mm nen muss. Dass Leergewicht 1.483 kg der günstigste Kofferraum 343–1.233 l Golf bei 19.590 Nutzlast 552 kg Anhängelast keine Anhängerkupplung möglich Euro beginnt, Basispreis | NoVA 51.890 € (inkl.) | 18 % muss man ja Das gefällt uns: Power, Sound und Raumangebot nicht an die Das vermissen wir: Anhängerkupplung für Speed-Camper große Glocke Die Alternative: Seat Leon Cupra ST hängen ... «
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erstkontakt // Land Rover Discovery
Abgespecktes Universal-Talent Die fünfte Generation des Land Rover Discovery ist nicht nur bis zu 480 Kilogramm leichter, sondern bietet jede Menge Platz und eine Vielzahl an coolen und praktischen Features. Text: Stefan Schmudermaier, Fotos: Werk
D
ie Locations, an denen Land Ro ver neue Fahrzeuge präsentiert, sind zumeist außergewöhnlich. Im Fall des neuen Discovery haben sich die Verantwortlichen einmal mehr etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Am Ufer der Mosel, im deutschen Wellen, ist das seit 2012 zum österreichischen PorrKonzern gehörende TKDZ-Bergwerk an gesiedelt, wo unter Tage Dolomitgestein abgebaut wird. Und hier konnten wir im wahrsten Sinn des Wortes die Qualitäten des Fahrzeuges im statt auf dem Gelände erfahren. In den Stollen gab es schroffe Felsdurchfahrten ebenso wie die ein oder andere Schrägfahrt oder eine zu erklim mende Stiege, der Discovery meisterte alle Hindernisse mit Bravour. Land Rover unterstreicht die Produktqualität mit dem gewissen Extra, was sich besonders beeindruckend an den Offroad-Qualitä ten ablesen lässt, die nicht zuletzt dank Untersetzung und mehrerer Sperren keine Wünsche offen lassen.
Außen groß und innen riesig Der Discovery ist eine der Säulen der Marke und positi oniert sich zwischen dem noblen Range Rover und dem
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Maximal 2.500 Liter Kofferraumvolumen und ausreichend Platz für sieben Erwachsene sind auch für Familien starke Argumente
hemds ärmeligen Defender, der in absehbarer Zeit einen Nachfolger bekommen soll. Wobei sich die fünfte Discovery- Generation ganz klar in Richtung Oberklasse streckt, was sich vor allem am Interieur bemerkbar macht. Außen gefällt die bullige Front, am Heckbereich, mit dem gewöhnungs bedürftigen asymmetrischen Design, scheiden sich allerdings die Geister. Egal, der Disco, wie er liebevoll genannt wird, hat andere Qualitäten und davon eine ganze Menge. Zum einen verfügt er über einen wirklich großen Innenraum, trotz der Tatsache, dass er mit einer Länge von 4,97 Metern zwar groß, aber nicht riesig ist. Das Kofferraumvolumen beträgt zwischen 1.231 und 2.500 Liter und selbst in der optionalen dritten Sitzreihe kann man mit einer Körper größe von 1,92 Metern problemlos Platz nehmen und stößt nicht einmal mit dem Kopf oben an. Das wird allerdings auch dadurch erkauft, dass die Sitze in Reihe zwei und drei relativ niedrig montiert sind und selbst kleinere Personen kaum ausreichend Schenkelauflage vorfinden.
Sitzumklappen per Smartphone-App Gönnt man sich die elektrisch ein- und ausklappenden Sitze – die sich im Kofferraum und über den Touchscreen bedienen lassen –, gibt’s obendrauf noch ein besonders cooles Feature. Die Sitze lassen sich mit einer App bereits dann versenken, wenn man beim schwedischen Möbeldis konter mit seinen Paketen noch an der Kasse steht. Deut lich mehr als ein Gag – und das wissen zumindest Familien mit Kindern – sind bis zu neun USB-Ladebuchsen, sechs 12-Volt-Anschlüsse und ein Wi-Fi-Hotspot für acht Geräte. Ach ja, die fünf Plätze im Fond lassen sich mit maximal fünf Kindersitzen bestücken. Damit ist auch klar, dass der Discovery längst nicht mehr nur Entdecker und Abenteurer anspricht, er möchte sich auch als Alternative für moderne Familien positionieren. Die müssen freilich auch einigermaßen solvent sein, schließlich startet die Preisliste bei selbstbewussten 56.950 Euro für den 180-PS-Turbodiesel in S-Ausstattung. Wer standesgemäß unterwegs sein möchte, der ist mit dem stärkeren 240-PSSelbstzünder gut bedient, der sowohl mit guten AkustikManieren und feinem Durchzug erfreut und den lediglich
18 PS stärkeren V6-Turbodiesel eigentlich obsolet macht. Eigentlich. Denn gerade zu Beginn rechnet Land Rover mit einer starken Nachfrage des Top-Diesels, wenngleich eine lediglich um 0,2 Sekunden (8,1 auf 100 km/h) flottere Beschleunigung und ein 0,8 Liter höherer Verbrauch, gepaart mit einem Aufpreis von mehr als 4.000 Euro eigent lich keine Pro-Argumente sind. Fest steht, wer sich’s im neuen Land Rover Discovery so richtig gemütlich machen möchte, der sollte mit 75.000 Euro aufwärts kalkulieren, noch ohne sich groß in der Preisliste ausgetobt zu haben.
Das große Abspecken Deutlich zurückgegangen ist übrigens das Gewicht, dank zahlreicher Optimierungen und einer zu 85 Prozent aus Alu minium bestehenden Karosserie sind es in Summe bis zu 480 Kilogramm. Was sich wiederum positiv auf den Spritverbrauch auswirkt, der bei den Vierzylinder-Dieseln zwischen 6,0 und 6,4, beim Sechszylinder 7,2 Liter beträgt. Ach ja, einen 340-PS Benziner gäbe es auch noch, zuletzt lag der Dieselanteil beim Disco in Öster Land Rover Discovery reich aber bei 100 2.0L TD4 Ingenium Diesel S Prozent. Last but Hubraum | Zylinder 1.999 cm3 | 4 not least bleibt Leistung 180 PS (132 kW) bei 4.000/min der Discovery Drehmoment 430 Nm bei 1.500/min eines der besten 0–100 km/h | Vmax 10,5 s | 189 km/h Zugfahrzeuge Getriebe 8-Gang aut. auf dem Markt, 6,0 l Diesel | 163 g/km (EU6) Ø-Verbrauch | CO2 nimmt er doch Länge/Breite/Höhe 4.970/2.220/1.888 mm bis zu 3,5 Tonnen Leergewicht 2.174 kg an den Haken. Kofferraum 1.137–2.500 l Und der neue Nutzlast 716 kg Anhängelast 3.000 kg Anhänger-Assis Basispreis | NoVA 56.950 € (inkl.) | 15 % tent nimmt dem Das gefällt uns: Platzangebot und sparsame Diesel Rückwärtsfahren Das vermissen wir: mehr Mut zum Design im Heckbereich endgültig den Die Alternativen: Audi Q7, BMW X5, Mercedes GL Schrecken. « Das asymmetrisch gestaltete Heck ist gewöhnungs bedürftig; das Interieur macht in Optik und Anmutung dem Range Rover Konkurrenz
4wd / 04-2017 / 35
fahrerlebnis // Skoda Octavia 4x4
Geschmacksverst채rker
Der Skoda Octavia hatte von den vern체nftig eingepreisten Kompakt-Modellen stets am meisten Umami. Das gilt auch f체r die Neuauflage, deren optischer Biss und innere Werte noch knackiger ausfallen als beim Vorg채nger. Text: Pascal Sperger, Fotos: Werk
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D
esign ist immer Geschmacks sache; seien es Möbel, Ein richtungsaccessoires oder Kleidung. Jeder hat seinen eigenen Stil, seine eigenen Vorstellungen und Vorlie ben. Und das ist auch gut so. Insofern ist die Diskussion, ob der neue Skoda Octavia wegen seiner zweigeteilten Frontscheinwerfer an die alte MercedesBenz E-Klasse erinnert und ob das nun eine gute oder schlechte Sache sei, eine völlig überflüssige. Schließlich impliziert eine vermeintliche Ähnlichkeit noch lang kein Werturteil über die Qualitäten des Autos und sagt nichts über deren zukünftigen Markterfolg aus. Die vier äugige E-Klasse fand schließlich auch ihre Käufer – und das waren nicht wenige. Dazu kommt, dass sich der Octavia für Skoda ohnehin längst zum Volumen modell entwickelt hat, war der Tscheche doch vergangenes Jahr hinter dem VW Golf das zweitmeistverkaufte Auto in Österreich und der erfolgreichste Kombi in Europa. Folglich federt auch das hervorragende Image der Baureihe vermeintliche Buhrufe locker ab.
Seit dem 10. März beim Händler Konzentrieren wir uns also auf die Fakten: Die Neuauflage steht wie gewohnt seit dem 10. März als Combi und Limousine bei den Händlern. Neben der neuen Front und dem gestrafften Hintern wurde vor allem der Innenraum auf gehübscht: So ist das Interieur in den höheren Ausstattungslevel nun mit etwas feineren Materialien ausgestattet.
Darüber hinaus stehen ab sofort insge samt vier verschiedene Infotainment systeme zur Auswahl, die alle mit kapa zitiven Displays ausgestattet sind und schon auf besonders leichte Berührun gen reagieren. Das beste und teuerste System „Columbus“ kommt etwa mit einem großen 9,2-Zoll-Touch-Bildschirm, Wireless-LAN-Hotspot sowie einem LTE-SIM-Karten-Modul für schnelles Internetsurfen daher. Ebenso wurde das Angebot der Assistenzsysteme um eine Anhängerrangierhilfe und einen Parkund Spurwechsel-Assistenten erweitert. Ebenfalls neu: Der Smartphone-Akku lässt sich nun induktiv – also ohne Kabel – in der Mittelkonsole aufladen.
Allrad ab 150 PS Wie beim Vorgänger ist der Skoda Octavia auch nach dem Facelift wieder mit Allradantrieb mit Lamellenkupplung zu haben, wobei der 4x4-Spaß vorerst auf die 150 und 184 PS starken Diesel motoren sowie den 180 PS starken Ben ziner beschränkt ist. Preislich starten die traktionssicheren Modelle bei 28.260 (Limousine) beziehungsweise 28.920 Euro (Combi). Optional lässt sich der Allradantrieb auch mit einem sechsoder siebenstufigen Doppelkupplungs getriebe kombinieren, wobei das DSG rund 2.450 Euro Aufpreis kostet. Der erste Eindruck hinterm Steuer brachte im Vergleich mit dem Vorgängermodell kaum Überraschungen mit sich: Der Octavia lässt sich stets einfach und sicher kontrollieren, reagiert unverhohlen auf
Lenkbefehle und ist bereits mit 150 PS für die österreichischen Straßen mehr als ausreichend motorisiert. Im Grenz bereich bleibt er auf der sicheren Seite und neigt zum Untersteuern – alles wie gewohnt, alles wie es sich für ein sicheres Familien- und Businessauto gehört.
Derivate ab Juni erhältlich Die sportlichen RS-und die semigelände gängigen Scout-Modelle mit 30 Millimeter höherer Bodenfreiheit werden Ende Juni nachgereicht, wobei der RS als Diesel erstmals auch mit All radantrieb angeboten wird. Der Scout treibt serienmäßig alle vier Räder an und ist mit den gleichen Motoren – 150, 180 und 184 PS – wie der normale Octavia erhältlich. Einziger Nach teil bisher: Derzeit stehen noch keine Preise für diese Modelle fest. « Skoda Octavia Combi 4x4 2.0 l TDI 1.xxx cm3 | x Hubraum | Zylinder
1.968 cm3 | x
Leistung
150 PS (110 kW) bei 3.500/min
Drehmoment
340 Nm bei 1.750/min
0–100 km/h | Vmax
8,6 s | 213 km/h
Getriebe | Antrieb
6-Gang man. | Allrad
Ø-Verbrauch | CO2
4,7 l Diesel | 124 g/km (EU6)
Länge/Breite/Höhe
4.670/1.814/1.465 mm
Leergewicht
1.458 kg
Kofferraum | Zuladung
610–1.740 l
Nutzlast
638 kg
Anhängelast
710 kg
Basispreis | NoVA
28.920 € (inkl.) | 7 %
Erstmals gibt’s ein großes PanoramaGlasschiebedach; Simply-CleverLösungen sind nach wie vor an Bord, hier etwa ein praktischer Ballhalter für den Kofferraum
Das gefällt uns: das unschlagbare Gesamtpaket Das vermissen wir: noch die RS- und Scout-Modelle Die Alternativen: VW Golf Variant 4motion etc. Werksangaben
4wd / 04-2017 / 37
fahrerlebnis // Suzuki Swift & Suzuki Ignis
Rennsemmel mit Wasabi Der Suzuki Swift ist auch in der sechsten Generation mit Allradantrieb zu haben. Dank einer Radikaldiät sorgen 90 PS für scharfe Stunden. Text: Pascal Sperger, Fotos: Werk
E Das Cockpit ist durchaus hochwertig verarbeitet und um fünf Grad zum Fahrer geneigt; der Kofferraum ist um 54 Liter gewachsen, fasst nun 265 bis 947 Liter; leider ist die Ladekante nach wie vor sehr hoch und der Laderaumboden nicht eben
38 / 04-2017 / 4wd
inen besseren Kleinwagen als den Swift gibt es derzeit nicht zu kaufen. Punkt. Wieso? Weil der Swift erstens kein überstyltes Retro-Wägelchen ist, sondern auf eine lange Tradition zurückblicken kann und seit jeher mit einer sportlichen Straßenlage und einer eigenwilligliebenswürdigen Optik überzeugt. Da rüber hinaus ist der kleine Japaner eine echte Besonderheit, gibt es ihn doch seit Generationen mit Allradantrieb. Im Kleinwagen-Segment ein echtes Novum, da abgesehen vom Fiat Panda kein anderer Wagen die Kraft über vier Räder auf die Straße bringt. Logisch, dass Suzuki an diesem Set-up festhält und auch die sechste Generation, die Anfang Mai zu den heimischen Händ lern rollt, mit 4WD-Antrieb anbietet.
Saugbenziner mit Allrad Dabei wird zwar wie beim Vorgänger nur der 90 PS starke Saugbenziner mit Allrad angeboten, da sich das verwen dete „Allgrip“-System mit einer ViscoKupplung aus technischen Gründen nicht mit dem 112 PS starken und nur ein Liter großen Turbobenziner kom binieren lässt. Doch diese neunzig Pferdchen reichen im Alltag voll kommen aus, weil er im Vergleich zum
Vorgänger rund 120 Kilogramm weniger auf die Waage bringt. Von Trägheit kann also keine Rede sein, der kleine Japaner lässt sich sportlich durch die Kurven dirigieren, reagiert unauffällig bis in den Grenzbereich und durch aus feinfühlig auf Lenkbefehle. Der Sauger dreht munter bis in den roten Bereich und lässt sich auf Wunsch auch mit einem Automatikgetriebe beziehungsweise einem MildhybridAntrieb „SHVS“ kombinieren, der ihn zum sparsamen Allrad-Kleinwagen mit einem Normverbrauch von nur 4,5 Litern adelt.
Gesteigerte Alltagstauglichkeit Dazu passt nun auch das Kofferraum volumen (265 bis 947 Liter) und das Angebot an Assistenzsystemen. So kommt das Sicherheitssystem „DSBS“ (Dual Sensor Brake Support) mit Kamera und Lasersensor zum Einsatz, das viele moderne Assistenzsysteme – wie einen Notbrems-, Spurhalte- und Fernlichtassistenten – in einem Paket zusammenfasst. Darüber hinaus ist auch ein adaptiver Tempo mat erhältlich. Im Cockpit gefällt außerdem das neue Infotain mentsystem
mit einem sieben Zoll großen Touch screen (inklusive „Apple CarPlay“ und „Android Auto“) sowie das Lederlenk rad. Offizielle Österreich-Preise gab es zu Redaktionsschluss noch nicht, laut Importeur soll der Einstiegspreis jedoch bei knapp über 13.000 Euro liegen. « Suzuki Swift 1.2L Dualjet 4WDxxx cm3 | x Hubraum | Zylinder
1.242 cm3 | 4
Leistung
90 PS (66 kW) bei 6.000/min
Drehmoment
120 Nm bei 4.400/min
0–100 km/h | Vmax
12,6 s | 170 km/h
Getriebe
5-Gang man.
Ø-Verbrauch | CO2
4,9 l Super | 110 g/km (EU6c)
Länge / Breite / Höhe
3.840/1.735/1.505 mm
Leergewicht
961 kg
Kofferraum
265–947 l
Nutzlast
444 kg
Anhängelast
1.000 kg
Basispreis | NoVA
offen | 4 %
Das gefällt uns: die sportliche Gangart und die fesche Optik Das vermissen wir: einen stärkeren Motor mit Allrad Die Alternativen: Fiat Panda 4x4, Suzuki Ignis etc.
Der Kleine, den ich meine
Mit dem Ignis liefert Suzuki eine weitere Antwort auf die Frage, ob auch ein Kleinwagen attraktiv sein kann. Text: Johannes Mautner Markhof, Fotos: mmotors
W
er in einem eigenen Kleinwagen einfach nur die Möglichkeit sieht, innerstädtisch auf Carsharing ver zichten zu können, ist hier falsch. Diese (Schein-)mobilität wird da und dort bereits um knappe 10.000 Euro ge boten und ganz ehrlich, das gebotene Paket ist oftmals gar nicht schlecht – wenn auch immer emotionslos.
leichter Hybrid-Unterstützung, LEDScheinwerfern, Spurhalteassistent und schlüssellosem Motorstart auf einem hohen Level unterwegs. Weit größer, als von einem 3,7-Meter-Auto zu erwarten, ist das Raumangebot im Inneren und sogar der Kofferraum wird seinem Namen gerecht, auch dank der verschiebbaren Rücksitze und der Flexibilität der verbauten Möbel.
Kleinwagen mit dem Extra-Kick
Intelligenter Allradantrieb
Wer einen Kleinwagen jedoch als Mög lichkeit sieht, flinker durch die Innen stadt zu wedeln, am Wochenende auch mal die Kurven des Speckgürtels zu inhalieren und eine Riesenfreude daran hat, sich von Schneemassen blockierte Parkplätze einzuverleiben, der braucht mehr als einfach nur einen Klein wagen. Bisher kam da in Wirklichkeit nur der Fiat Panda 4x4 infrage, jetzt hat Suzuki einen Mitbewerber auf Augenhöhe im Angebot.
Der vollautomatisch agierende Allrad antrieb, hier Allgrip genannt, bringt zusätzliche Sicherheit und jede Menge Fahrspaß auf Schnee, Eis und auch auf Schotter – für die Vorsichtigen unter uns sind Bergan- und Bergabfahrhilfe Teile des Systems. Wer all das haben will und viele andere Extras mit dazu, muss dafür 18.490 Euro (Ausstattungs niveau „flash“) kalkulieren. Fortan geht es dann mit einem der zwei besten allradgetriebenen Kleinwagen durchs Leben, wobei der Ignis verrät, dass 90 PS im Alltag mit 5,4 Liter Benzin das Auslangen finden. Auch hier liefert Suzuki eine echte Meisterleistung ab. «
Der Ignis hat zwar da und dort ein paar Kanten mehr und tritt nicht ganz so lieblich auf, im Gegenzug ist er dafür das neuere Auto, das zusätzlich seine japanische Herkunft bei Materialwahl und Verarbeitungsqualität stolz zur Schau stellt. Auch technisch ist er mit
Suzuki Ignis DJ SHVS ALLGRIP flash.xxx cm3 | x Hubraum | Zylinder
1.242 cm3 | 4
Leistung
90 PS (66 kW) bei 6.000/min
Drehmoment
120 Nm bei 4.400/min
0–100 km/h | Vmax
11,5 s | 165 km/h
Getriebe
5-Gang man.
Ø-Verbrauch | CO2
4,7 l | 106 g/km (EU6)
Länge/Breite/Höhe
3.700/1.660/1.595 mm
Leergewicht
915 kg
Kofferraum
204–1.086 l
Nutzlast
415 kg
Anhängelast
1.000 kg
Basispreis | NoVA
18.490 € (inkl.) | 3 %
Ein Rundinstrument dominiert den kompakten Armaturen träger; ein Multifunktionslenkrad ist in dieser Klasse etwas Besonderes, ein großes Navi samt Monitor für die Rückfahrkamera ebenso
Das gefällt uns: die Gesamtfröhlichkeit des Produkts Das vermissen wir: ein Faltverdeck Die Alternativen: Fiat Panda 4x4
4wd / 04-2017 / 39
Spezial // VW Allrad-Kompetenz
Traktion ohne Tadel
Volkswagen und Volkswagen Nutzfahrzeuge bieten fast jedes Modell mit Allradantrieb an, weil es von den Kunden gewünscht wird. Stellenweise werden über 80 Prozent der einzelnen Baureihen mit dem „4motion“-Antrieb ausgeliefert. Text: Pascal Sperger, Fotos: Werk
W
ir gehen ja soweit und behaupten, ein Auto ohne Allradantrieb ist kein vollständiges Auto. Das mag für manche übertrieben klin gen, aber für bestimmte Zielgruppen stimmt das, denn sie kommen ohne 4WD einfach nicht über die Runden. Und selbst jene, die nicht im Forst oder auf der Alm arbeiten oder im Wald und auf den Bergen ihre Freizeit verbringen, die profitieren von vier angetriebenen Rädern, da aus dem Traktions vorteil ein Sicherheits- und Praxisplus im Alltag erwächst. Dabei hört man in Diskussionen immer wieder: Das betrifft mich alles nicht – ich fahre weder mit Anhänger noch auf Schnee. Das mag stimmen, wahr ist aber ebenso, auch sonst ist der Allrad eine wertvolle Ergänzung. Denn abgesehen von dem Plus an Grip sorgt er quasi nebenbei für eine bessere Fahrstabilität, da Unteroder Übersteuern sowie Lastwechselreaktionen geringer ausfallen als bei einem reinen Front- oder Hecktriebler. Dabei ist es außerdem vollkommen egal, ob das Auto über 90 oder 605 PS verfügt. Fakt ist: Allradantrieb macht das Auto einfach vollständiger, weil das Einsatzgebiet viel fältiger und die Sicherheitsreserven höher sind.
40 / 04-2017 / 4wd
VW und Volkswagen Nutzfahrzeuge bieten seit Jahren fast jedes Modell als „4motion“ an, auch weil immer mehr Menschen von den Vorteilen des 4WD-Antriebs überzeugt sind. Vom Bestseller Golf bis zu den Transportern Crafter und Caddy sind jedenfalls alle Fahrzeuge mit Allrad erhält lich und werden in manchen Ländern auch hauptsächlich also solche ausgeliefert. In Norwegen etwa rollen 60 Prozent aller Caddy und 83 Prozent aller T-Modelle mit Allradantrieb zum Kunden. Für Österreich sind die Werte nicht ganz so hoch, aber dennoch beachtlich, da im Schnitt hierzulande jeder Dritte beim Neuwagenkauf auf den traktionsreichen Antrieb schwört.
Schnell und sicher auf Schnee
Nach einem halben Tag Schulung durch die Instruktoren lässt sich der Golf R spielerisch um die Kurven driften
Wir konnten uns in den vergangenen Wochen gleich zwei Mal von den Vorteilen der VWAllradmodelle überzeugen. Zum einen bei der Volkswagen Driving Experience, die jeder Interessierte wieder im nächsten Winter im salzburgerischen Faistenau besuchen kann. In den Tages- oder Mehrtages-Seminaren vermitteln einem Experten unter anderem, wie man auf Eis und Schnee richtig bremst und ausweicht – auch was Sitzposition und Blickführung mit sicherem Fahren zu tun haben. Dazu erklären die Speed-Profis einem auch, wie man
den 300 PS starken Golf R im Drift um die Kurven fliegen lässt. Die Instruktoren, die sonst die Beamten des Bundes kriminalamts oder Personenschützer unterrichten, haben es jedenfalls nachhaltig drauf, Ängste bei den Teilnehmern abzubauen und gleichsam Souveränität beim Meistern von schwierigen Fahrsituationen aufzubauen. Nach ein paar Stunden rutschen, bremsen, ausweichen und beschleunigen verwandeln sich unüberlegte Reflexe jedenfalls in kontrol lierte Reaktionen, da die Teilnehmer verstehen, wie sich das Auto auf unterschiedlichem Untergrund verhält.
Allrad-Kompetenz bei den Nutzfahrzeugen Zum anderen konnten wir an einem äußerst verregneten März-Tag sämtliche Allrad-Nutzfahrzeuge in Deutschland im Constantia Forst bei Frankfurt testen. In dem Waldgebiet, das etwa so groß wie Luxemburg ist, boten sich daher knapp 800 Kilometer matschige Waldpfade, ein Steinbruch und zahlreiche Wasserdurchfahrten an, um die Allradversionen von Caddy, T6 und VW Amarok ausgiebig Probe zu fahren. Als Highlight erwies sich dabei die Runde im Amarok, der seit vergangenem Jahr mit einem V6-Dieselmotor erhältlich ist. Das größere Aggregat löste im Amarok Ende 2016 die alten Vierzylinder-Motoren ab. Dabei ist der Dreiliter-V6Diesel bereits aus diversen Audi-Modellen bekannt und wurde für den Amarok etwas modifiziert: 1,5 Liter mehr Ölvolumen und die Bauteile der 272-PS-Version des Motors sollen das im Amarok maximal 224 PS starke Triebwerk fit für eine Mindestlaufleistung von 300.000 Kilometern machen. Dank des Drehmoments von 550 Newtonmetern meistert der Pickup jede fahrerische Herausforderung. Sei es auf der Landstraße, wo der Amarok ordentlich Komfort bietet oder eine Schlammpartie, wie hier im Wald: Der VW wühlt sich unbeeindruckt durch tiefe Furchen und ausgefahrene Spuren. Lediglich die Straßenreifen machen der Offroad-Kompetenz teilweise einen Strich durch die Rechnung. Doch die lassen sich ja nachrüsten – bei Seikel etwa. Das Unternehmen hat sich auf Offroad-Umbauten von VW Nutzfahrzeugen spezialisiert und legt etwa für 2.500 Euro den Caddy um vier Zentimeter höher und verpasst ihm einen massiven Unterbodenschutz und grobstollige AllTerrain-Reifen. Damit liegt der Caddy fast genauso hoch wie der Standard-T6 und ermöglicht so auch Fahrten auf extrem ausgefahrenen Waldwegen, wo die Bodenfreiheit sonst nicht reichen würde. «
Vom Caddy über das T-Modell bis zum Tiguan: Fast die komplette Modellpalette von VW und Volkswagen Nutzfahrzeuge ist mit Allradantrieb lieferbar
4wd / 04-2017 / 41
fahrerlebnis // Mercedes-Benz GLC Coupé
Blauer Benzian
Schön, aber nicht protzig. Geräumig, aber nicht praktisch. Sparsam, aber nicht spaßarm. Die SUV-Coupés haben allen Zweifeln zum Trotz eine Erfolgsgeschichte gestartet. Emotionalität schlägt bei diesen schwer fassbaren Bauformen einfach stets den Alltagsnutzen, das gilt auch für das brillantblaue Mercedes-Benz GLC Coupé. Text: Pascal Sperger, Fotos: Christian Houdek
A
ls BMW im Jahr 2008 den X6 vom Stapel ließ wurde an den Stammtischen ordentlich geraunzt – wie so oft, wenn sich ein Autobauer etwas traut, was bis dahin noch keiner gewagt hat. Doch offensichtlich lagen die Bayern goldrichtig, hat sich die Vermischung von SUV und Coupé doch zu einem Glücksgriff entwickelt, der mittlerweile auch von anderen Autobauern nur zu gern angewendet wird. So auch von Mercedes, die in den vergangenen Monaten überhaupt ein brutales Tempo bei der Einführung neuer Modelle hingelegt haben. Das GLC Coupé ist der jüngste Stern am Firmament und schließt die Lücke unter dem größeren GLE Coupé und zwischen dem Limousinen- und SUV-Angebot, steht also in direkter Kon kurrenz zu BMWs neuem X4. Oberflächlich polarisiert das Bauform-Mischmasch vor allem deshalb, weil es in keine Schublade passt – nachdrücklich Eindruck hinterlässt der
42 / 04-2017 / 4wd
hochbeinige Benz jedoch genau deshalb, weil er wie aus einem Guss wirkt, optisch wie fahrwerktechnisch.
Vernunft in seiner schönsten Form Um zügig zu reisen, kann man zu den stärksten Diesel- und Benzinmotoren greifen oder sich für die Überdrüber-AMGVarianten entscheiden. Man muss es aber nicht. Schon die von uns getestete 250d-Variante steht mit 204 PS bezie hungsweise 500 Newtonmeter Drehmoment ordentlich im Saft und beschleunigt den 1,8 Tonnen schweren Wagen in 7,6 Sekunden auf Tempo 100. Auch Kurven schnupft dieser Benz mit einer Nonchalance, die wir von gewöhn lichen SUV bisher kaum kannten. Der serienmäßige Allrad antrieb verteilt die Kraft dabei stets intelligent auf alle vier Räder – und ermöglicht auch Ausflüge ins Gelände. Dank der Airmatic, so nennen die bei Mercedes das einstellbare
Luftfederungssystem, lässt sich die Karosserie um einige Zentimeter anheben, was vor allem bei steilen Böschungs winkeln und auf ausgefahrenen Feldwegen Erleichterung verschafft. Die fetten 235/55er-Winterreifen auf den schicken 19 Zoll großen Alufelgen, die auf unseren Testwagen auf gezogen waren, kommen aber vor allem auf matschigem Untergrund früh an ihre Grenze. Generell wäre dem Auto deutlich mehr zuzutrauen und zuzumuten. Würde man etwa richtige All-Terrain-Reifen anstecken, dann sei sogar eine dreimonatige Reise durch Island möglich. Wie wir aus gut informierten Kreisen erfahren haben, soll nämlich ge rade ein GLC-Käufer mit einem eigenen Auto drei Monate querfeldein über die Insel reisen. Neben einem mehrtägigen Offroadfahrkurs habe er in nichts anderes investiert als in ein paar matschresistente Pneus.
Luxuriöse Ausstattung, perfekte Ergonomie Klar, dieser GLC-Käufer wird eine Ausnahme bleiben und die Regel bestätigen, dass sich das schicke Stuttgarter Coupé vor allem als Weitreise-Fahrzeug auf langen Auto bahnetappen bewährt. Und wie, denn der Innenraum des GLC überzeugt auf ganzer Linie in puncto Komfort und Ergonomie. Hinsichtlich der Vernetzung und des gebotenen Infotainmentstandards ist das GLC Coupé derzeit ebenfalls state of the art.
Schmuckes Gesamtpaket Dank der Neungang-Automatik, die die Gänge je nach Fahrwerkprofilauswahl mal schnell, mal besonders effizient sortiert, geht der GLC ab wie ein Sportwagen oder cruist bei niedrigen Touren. Letzteres sorgt auch bei hohem Tempo für eine angenehm ruhige Klangkulisse im Innenraum und nied rige Durchschnittsverbräuche. Wer im Alltag um die sieben Liter einplant, ist jedenfalls auf der sicheren Seite. Und die Nachteile? Die Sicht nach hinten ist ohne Rückfahrkamera miserabel, die Ladekante hüfthoch, der Kopfraum im Fond dürftig und der Kofferraum gerade groß genug für den Wochenendtrip zu zweit. Doch das ist alles völlig wurscht, der emotionale Coolness-Faktor schlägt in diesem Segment bekannterweise ja stets den Alltagsnutzen. «
Die elegante Optik bestimmt die Karosserie sowie den Innenraum: Filigrane Lautsprecherabdeckungen treffen hier auf großflächige Klavierlackoberflächen; die Verarbeitung ist standestypisch über alle Zweifel erhaben; der Kofferraum könnte hingegen größer sein ...
Mercedes-Benz GLC Coupé 250d 4MATIC Hubraum | Zylinder
2.143 cm3 | 4
Leistung
204 PS (150 kW) bei 3.800/min
Drehmoment
500 Nm bei 1.600/min
0–100 km/h | Vmax
7,6 s | 222 km/h
Getriebe | Antrieb
9-Gang aut. | Allrad
Ø-Verbrauch | CO2
5,0 l Diesel | 131 g/km (EU6)
Länge/Breite/Höhe
4.732/1.809/1.602 mm
Leergewicht
1.845 kg
Kofferraum
500–1.400 l
Nutzlast
675 kg
Anhängelast
2.400 kg
Basispreis | NoVA
55.950 € (inkl.) | 8 %
Das gefällt uns: die Optik, der Motor, das Fahrgefühl Das vermissen wir: einen besser nutzbaren Kofferraum Die Alternativen: BMW X4, Lexus NX 300h etc. Werksangaben
4wd / 04-2017 / 43
fahrerlebnis // Mitsubishi ASX
Das kompakte Schwarze
Der ASX wurde von Mitsubishi jüngst äußerlich aufgefrischt. Wir haben uns das japanische Kompakt-SUV mit dem vernünftigen 150 PS starken Diesel genauer angeschaut und waren nicht nur ob des feschen Blechkleids ordentlich angetan. Text: Johannes Mautner Markhof, Fotos: mmotors
D
ie schöne in allen Facet ten glänzende SUV-Welt ist längst auch bei jenen Model len zu erleben, die hinsichtlich ihrer Abmessungen der kompakten GolfKlasse entsprechen und damit oft den Einstieg in den Mix aus Sicherheit, Fahrspaß und praktischem Nutzen ermöglichen.
Discovery oder einen Jeep Grand Cherokee gibt, sondern, weil diese Summen von vielen SUV-Interessenten gar nicht aufgebracht und oder aus gegeben werden wollen.
Neuerdings werden auch in diesem Segment Hochleistungsmotoren ge reicht und dazu feinste Sportsitze sowie Komfortausstattungen und Assistenzsysteme verbaut, die manche Fahrer einer Luxuslimousine erblassen lassen. Natürlich ist es ein Vergnügen, diese angesagten Hightech-Modelle zu fahren und doch stellt sich dabei immer wieder die Frage, wer es sich überhaupt noch leisten kann, fünf zig-, sechzig- oder auch siebzigtausend Euro auf den Tisch des Händlers zu knallen, um fortan ein Kompakt-SUV zu fahren. Nicht nur, weil es ums gleiche Geld auch einen Land Rover
Dass es auch um deutlich weniger Geld möglich ist, ein feines SUV zu fahren, verdanken wir dem starken Wettbewerb, dem dieses Segment zwischenzeitig ausgesetzt ist, und der Philosophie einzelner Unternehmen, die glücklicherweise die Realität nicht aus den Augen verloren haben. Mitsu bishi gehört dabei zu den Marken, die mit ihrer kompletten Allradprodukt palette bis heute bodenständig agieren, wenngleich es dem japanischen Allrad pionier natürlich auch nicht gelingt, die Eier legende Wollmilchsau zum Diskonttarif auf die Beine beziehungs weise auf die Räder zu stellen.
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4wd / 04-2017 / 45
fahrerlebnis // Mitsubishi ASX
Aufgefrischtes Erfolgsmodell
Alles drin, alles dran; bezüglich der Schaltpaddels und des Basswürfels gehen die Meinungen ob deren Notwendigkeit weit auseinander; der 4WD-Schriftzug ist irgendwie nett
Innerhalb der auf drei Pfeilern stehenden 4x4-Palette der Marke Mit subishi markiert der ASX den Ein stieg, auch wenn er gemessen am top aktuellen Mitbewerb dafür ein wenig groß geraten ist. Das liegt auch daran, dass er in seinen Grundzügen bereits 2010 auf den Markt kam und damals waren rund 4,3 Meter nun mal die Mindestabmessung, um als SUV an erkannt zu werden. Auch ein Allrad antrieb war damals eine Selbstver ständlichkeit, auf die Kombination aus Diesel und Automatik galt es hingegen bis 2013 zu warten, denn die hatte Mit subishi so nicht von Anfang an am Plan. Ein jüngst aufgefrischtes Innen- und Außendesign, kombiniert mit 150 Diesel-PS, Automatik und überkom pletter Vollausstattung hat der in dieser Form erstmals auf der Vienna Autoshow gezeigte Modelljahrgang 2017 zu bieten, der uns 14 Tage lang zur Verfügung stand.
Schwarzer Lack, fesches Chrom Geprägt von einer tiefschwarzen Lackierung, silbern hervorstechenden Leichtmetallfelgen und der „Instyle“Ausstattung geschuldeten Chrom applikationen an allerlei Stellen sieht der hinsichtlich seiner wesent lichen Proportionen unveränderte ASX aus jedem Betrachtungswinkel sehr ordentlich aus. Auf Geländewagen macht er nur von vorn, genauer gesagt aus der Dackelperspektive, aus der er mit einem Unterfahrschutz wilder tut, als er eigentlich ist. Von seiner bequemen Seite zeigt sich der ASX bereits, bevor erstmals in ihm Platz genommen wird. Die recht großen Türen machen nicht nur älteren Menschen das Einsteigen leicht, die erhöhte Sitzposition wird ja mittler weile ohnehin von allen Altersklassen gewürdigt. Gesessen wird dank der be
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reits erwähnten „Instyle“-Ausstattung auf mit schwarzem Leder bezogenem Gestühl. Vier Erwachsene erwarten im Inneren des ASX langstreckentaug liche Verhältnisse oder ein Schulter schluss in Reihe zwei, wenn man doch in Fünfer-Besetzung unterwegs ist. Da unterscheidet sich der Mitsubishi nicht von vergleichbaren Modellen. Ein wenig begrenzt präsentiert sich auch der Kofferraum, der bei voller Bestuhlung nur 419 Liter Ladevolumen bietet. Für manche Zielgruppe hätte man deshalb zugunsten von mehr Raum vielleicht lieber auf den rechts hinten fixierten Basswürfel verzichtet, der doch arg viel Platz wegnimmt. Andererseits ist der Sound wirklich grandios und für den Wochenendtrip nach Tirol mit vier Personen wurden zwei kleinere Sport taschen dann halt einfach auf den freien Sitz in der hinteren Mitte ver staut – was dann auch keine Komfort einbußen bedeutete ...
Knapp 500 Kilogramm Zuladung Vollgepackt bis unters Dach lässt sich die mit mehr als einer halben Tonne an gegebene maximale Zuladung durch aus schnell erreichen. Auswirkungen auf Fahrkomfort oder Fahrleistungen hat dies jedoch nicht. Der 150 PS starke Dieselmotor garantiert stets üppige Leistungsreserven und harmoniert gut mit der optionalen Automatik. Geht es um die Schaltpaddels hinter dem Lenkrad, teilen sich die Meinungen, die einen finden sie praktisch, die anderen unnötig. Ich für meinen Teil ver wende sie schon, vor allem auf Schotter, wenn es mal zügiger dahingeht. Bezüglich der Traktion gibt es kein Problem, da der ASX die Möglich keit bietet, fix mit zwei angetriebenen Rädern zu agieren oder die Kraft frei von elektronischer Einmischung zwischen Vorder-und Hinterachse zu verteilen. Am sinnvollsten aber ist es, der Technik die Entscheidung zwischen Front- und Allradantrieb zu überlassen und somit Modus Nummer drei zu wählen. Dieser ist sogar nassen Wiesen insofern gewachsen, als dass die Reaktionszeit des Systems aus reicht, um flott vom Fleck zu kommen, das bei manch anderem Allradsystem erkennbare Muldengraben, bevor
die Hinterachse den Ernst der Lage erkennt, ist hier nicht zu beobachten. Während die werksseitig angegebenen Werte für Beschleunigung und Höchst geschwindigkeit überaus glaubwürdig erscheinen, gilt es zur kombinierten Verbrauchsangabe noch zwei Liter hinzuzuaddieren, wobei die weichen Winterreifen dafür zweifelsfrei mit verantwortlich sind sowie das zügige Tempo Richtung Tiroler Berge.
Tipptopp Preis-Leistungs-Verhältnis Top zeigt sich der geliftete ASX dann, wenn es um das eingangs angespro chene Preis-Leistungs-Verhältnis geht. Wer bereit ist, gut 35.000 Euro zu investieren, bekommt hier jedes erdenk liche Extra serienmäßig an Bord. Zu verzichten heißt es dann fortan nur auf frische Luft von oben, da sich das schöne Panoramadach des ASX leider nicht öffnen lässt. Noch mals deutlich wirtschaftlicher wird dieser Mitsubishi für all jene, die auf Navigation, Leder und Xenon ver zichten können, wodurch der Preis des fortan Austria Edition genannten ASX-Modells unter die 30.000-EuroMarke gleitet – bei identer Technik. All jenen, die gerne schalten und nicht auf jede Pferdestärke angewiesen sind, bietet sich die 114-PS-Version als voll wertiger ASX um gerade einmal 26.490 Euro an. Für alle Versionen bietet Mitsubishi serienmäßig volle fünf Jahre oder 100.000 Kilometer eine Neu wagen-Werksgarantie an und das ist anderswo nicht einmal gegen Aufpreis zu haben. « Mitsubishi ASX 2,2 DI-D Instylexx cm3 | x Hubraum | Zylinder
2.268 cm3 |
Leistung
150 PS (110 kW) bei 3.500/min
Drehmoment
360 Nm bei 1.500/min
0–100 km/h | Vmax
10,8 s | 190 km/h
Getriebe
Automatik
Ø-Verbrauch | CO2
5,8 l | 152 g/km (EU)
Länge/Breite/Höhe
4.355/1.810/1.640 mm
Leergewicht
1.540 kg
Kofferraum
419–1.219 l
Nutzlast
520 kg
Anhängelast
1.400 kg
Basispreis | NoVA
35.290 € (inkl.) |12 %
Das gefällt uns: die hochwertige Unaufgeregtheit Das vermissen wir: ein Glasdach zum Öffnen Die Alternativen: Dacia Duster, Suzuki Vitara etc.
4wd / 04-2017 / 47
fahrerlebnis // Audi RS6 Avant Performance
Des Wahnsinns knusprige Beute
Endlich! Nun gibt es die heiß ersehnte Leistungsspritze für den Audi RS6, das PerformanceModell bringt es auf 605 PS und beschleunigt in 3,7 Sekunden auf 100 km/h! Sinnvoll? Nein, dafür aber umso begehrenswerter! Text: Stefan Schmudermaier, Fotos: Maximilian Lottmann
E
s gibt Autos, auf die freuen sich selbst die abge brühten Kollegen. Die schon alles gesehen und erst recht alles gefahren sind, was die Automo bilindustrie in den letzten Jahren und Jahrzehnten so auf die Räder gestellt hat. Der Audi RS6 ist ein solches Auto. Wobei Auto wohl die Untertreibung des Jahres wäre. Das ist kein Auto, das ist eine Fahrmaschine, ein brutaler Dampfhammer! Und nachdem 560 PS ja gar nicht so viel sind, hat Audi ein Performance-Modell nachgereicht, das mit 605 PS nun auch die 600erSchallmauer knackt. Na bitte, geht doch. Doch der Reihe nach, nehmen wir den ÜberdrüberKombi – pardon, Avant – doch zuerst einmal näher unter die Lupe. Dass das nicht ein x-beliebiger A6 ist, sieht auch jemand, der sich nicht allzuviel dem Thema Auto widmet.
Teure Rauchzeichen Die wuchtigen winterbereiften 21-Zöller sind nicht nur eine Augenweide, sondern Garant dafür, dass die Kraft auch auf die Straße gebracht werden kann. Man sollte die Gummis besser nicht allzu oft in Rauch aufgehen lassen – was sich grundsätzlich zudem nur auf einer abgesperrten Strecke mit einem erfahrenen Piloten empfiehlt – denn je nach Fabrikat kostet so ein Winterpneu in 285/30 R21 zwischen 600 und 1.000 Euro. Ohne Felge pro Stück, wohlgemerkt. Die Luft einlässe an der Frontschürze verraten, dass sowohl der Acht zylinder als auch die Bremsanlage gern tief durchatmen, im
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Heckbereich dominiert die Schürze mit den zwei wuchtigen Endrohren. Bei näherer Betrachtung fällt dann auf, dass sich darunter je zwei Doppelendrohre verstecken, die Show geht hier ganz klar über die Funktion. Den RS6 als Poser abzutun, wäre freilich absurd, das trifft eher auf den kleinen Diesel mit S-Line-Sportpaket zu. Im Innenraum zieht einen die hellgraue Lederpolsterung in ihren Bann, die im Wabenmuster abgesteppten Sitze mit dem RS6Logo sehen nicht nur verdammt gut aus, sondern bieten auch jene Qualitäten, die von so einem Gerät erwartet werden.
Vorsicht, bissig!
Je nach Budget ist der RS6 Avant 250, 280 oder 305 km/h schnell; ab 1.750 Umdrehungen stehen jedenfalls wahnwitzige 700 Newtonmeter parat, die den Kombi wie eine Kanonenkugel beschleunigen
Etwas überraschend dann die Tatsache, dass in diesem großen Kombi lediglich Platz für vier Personen ist. Glücklicherweise überlässt Audi diese Entscheidung dem Kunden und der kann dann zwischen der klassischen fünfsitzigen Bestuhlung oder einer zweisitzigen Sportsitz anlage im Fond wählen, wie bei unserem Testauto geschehen. Das Cockpit unterscheidet sich nicht großartig von den zivileren Brüdern, spätestens an den analogen Armaturen merkt man, dass die Baureihe bereits seit 2011 auf dem Markt ist. Wobei der RS6 genügend andere Argumente in petto hat und man sich mit diesen Details nicht weiter auf halten muss. Es wird Zeit, den Startknopf zu drücken und den Vierliter-Achtzylinder zum Leben zu erwecken. Das Brabbeln und Röcheln macht schnell klar, der will nicht nur spielen, der beißt auch, wenn es sein muss! Zum Gewöhnen
Nachdem 560 PS ja gar nicht sooo viel sind, hat Audi ein PerformanceModell nachgereicht, das mit 605 PS nun auch die 600er-Schallmauer knackt. Na bitte, geht doch ...
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fahrerlebnis // Audi RS6 Avant Performance
ans Gerät reicht es völlig aus, das Fahrdynamikprogramm im Auto-Modus zu belassen, man muss das Gaspedal nur streicheln, damit der RS6 wie von der Tarantel gestochen loslegt. Wer seinen Gasfuß im Zaum hält, kann aber mit dem Brutalo-Kombi auch lammfromm sonntags zum Gottes dienst rollen, ohne den Zorn der Kirchgänger auf sich zu lenken. Damit hat vor allem der Klappen-Auspuff zu tun, der erst dann richtig laut und böse wird, wenn der Fahrer das auch möchte. Wobei der das zugegeben sehr oft möchte und sich jedes Mal freut wie ein Schneekönig ...
Je nach Budget 250, 280 oder 305 km/h schnell
Mit Ausnahme des bis 320 km/h reichenden Tachos unterscheidet sich der Audi RS6 Avant performance nicht allzu sehr von seinen zivilen, meist von Selbstzündern angetriebenen Brüdern
Den Eco-Modus kann man getrost auslassen, dies wäre eine Themaverfehlung. Interessant dafür ist die Individual-Ein stellung, mit der sich jeder sein persönli ches Menü zusammenstellen kann. Wie wär’s mit einer komfortablen Dämp fung, einem flott reagierenden adaptiven Tempomat und dem Donnergrollen aus dem Auspuff? Kommt sofort! Schließ lich möchte man ja nicht permanent alle Parameter in Alarmstellung haben, manchmal rollt man auch in einem RS6 mit 130 km/h auf der Autobahn dahin. Dabei ist es aber nicht immer leicht, sich zu beherrschen, schließlich weiß man, was der Audi könnte, wenn man denn dürfte. In für diese Fahrzeugkategorie geradezu wahnwitzigen 3,7 Sekunden geht’s von 0 auf 100 km/h, das Ende der Fahnenstange ist erst bei 250 km/h erreicht. Oder bei 280, wenn man das 6.700 Euro teure
Dynamikpaket ordert, das darüber hinaus noch eine Dynamik lenkung, ein Sportdifferenzial für den quattroAntrieb, ein Sportfahrwerk mit Dynamic Ride Control, Matrix-LED-Scheinwerfer und so etwas Banales wie einen automatisch abblendenden Innenspiegel mitbringt. Oder bei 305 km/h, wenn man keine allzu große Bindung zu Geld hat oder einfach genügend davon unterm Kopfpolster. Für 18.630 Euro bekommt man das Dynamikpaket plus, das zusätzlich zu den erwähnten Ingredienzen nicht nur mehr Highspeed mitbringt, sondern zugleich auch das Gegengift, eine noch brutaler zupackende Bremse. Die ist dann aus Keramik und sorgt dafür, dass der RS6 auch nach mehreren Vollbremsungen auf der Rennstrecke noch kraftvoll zubeißen kann.
Der Kampf gegen die Grenzen der Physik
Auf großem Fuß lebt vermutlich nicht nur der Fahrer, sondern auch sein Fahrzeug: Reifen im Format 285/30 R21 versuchen, sich mit dem Asphalt zu verzahnen, dank des adaptiven Fahrwerks gibt es überraschender weise noch so etwas wie Komfort
Dort beißt sich der RS6 dann zwar nicht auf der Geraden, dafür aber in den Kurven die Zähne an den Supersport wägen dieser Welt aus. Nicht falsch verstehen, der Avant gehört zu den sportlichsten Fahrzeugen, die man in dieser Klasse für Geld kaufen kann, dennoch lässt sich auch damit die Physik nicht ausschalten. Und wenn 2.025 Kilogramm Leergewicht (2.580 kg höchst zulässiges Gesamtgewicht) in der Kurve nach außen drängen, spürt man das eben. Wobei der quattro-Antrieb, die wuchtigen Reifen und das Sport differenzial alles daran setzen, das Kurventempo auf sehr hohem Niveau zu halten. Im Alltag fällt das freilich nicht so sehr ins sprichwörtliche Gewicht, zumindest ist man gut beraten, nicht mit 105 Prozent über die Landstraßen zu brettern. Spannender als das reine Tempo ist ohnedies die Spurtstärke des Audi RS6 Avant performance. Der Über holweg ist extrem kurz und somit sogar ein Sicherheitsplus, wenngleich das Argument bei der Diskussion im Familien rat vermutlich genausoviel zählt wie die Tatsache, dass der Kofferraum 565 Liter hat und somit neben dem Kinder wagen auch noch die Windeln locker reinpassen. Und Windeln schaden nicht, bei dem hellen Leder ... Audi RS6 Avant Performance
Futter für die Pferde
Ja, die 605 Pferde wollen auch gefüttert werden, für die volle Leistungsent faltung empfiehlt sich Super plus. Wie viel die Gäule benötigen, hängt wenig überraschend vom Fahrstil des Kutschers ab. Im Schnitt kamen wir auf 13,5 Liter, was in Anbetracht der unfassbaren Power ein guter Deal scheint. Wer im Minimum 155.390 Euro für den RS6 ausgibt – inklusive aller Extras kam das Testauto auf 178.038 Euro und fünf Cent – wird vermutlich aber ohnedies nicht jam mern, dass der Sprit so teuer ist ... «
Hubraum | Zylinder
3.993 cm3 | 8
Leistung
605 PS (445 kW) bei 6.100/min
Drehmoment
700 Nm bei 1.750–6.000/min
0–100 km/h | Vmax
3,7 s | 250–305 km/h
Getriebe
8-Gang aut.
Ø-Verbrauch | CO2
9,6 l Super+ | 223 g/km (EU6)
Länge/Breite/Höhe
4.979/2.086/1.461 mm
Leergewicht
2.025 kg
Kofferraum
565–1.680 l
Nutzlast
555 kg
Anhängelast
2.100 kg
Basispreis | NoVA
155.390 € (inkl.) | 27 %
Das gefällt uns: die unfassbare Power, der geile Sound Das vermissen wir: eine reiche Erbtante ... Die Alternative: Mercedes AMG E 63 S 4Matic T-Modell
4wd / 04-2017 / 51
fahrerlebnis // Fiat Professional Fullback
Malochen für die Tonne
Nein, der neue Fiat Professional Fullback ist kein Häusel, sondern ein ausgewogener Pickup, der auch gröberes Gelände locker wegsteckt. Dass seine Nutzlast darüber hinaus bei über einer Tonne liegt, adelt ihn zum Lastenkaiser des Markts. Text: Pascal Sperger, Fotos: Werk (1), mmotors (1), Christian Houdek (3)
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M
it dem Fullback hat sich Fiat Professional im Nutzfahrzeugsegment endgültig als Vollsortimentler aufge stellt und nun für jede Anforderung einen passenden Transporter im An gebot. Dass dieser Zuwachs auf einer Kooperation mit Mitsubishi beruht und unterm italienischen Blechkleid ein L200 steckt, ist kein Geheimnis und schon gar keine schlechte Sache. Schließlich hat sich der japanische Pickup aufgrund seiner Langlebigkeit, Robustheit, Geländegängigkeit, seiner Alltags- und Berufstauglichkeit sowie aufgrund seines vernünftigen PreisLeistungs-Verhältnisses einen großen Namen gemacht, der nun auch auf das italienische Pendant abstrahlen soll.
Unterschiedliche Kofferaufbauten, Laderaumabdeckungen, Schubladen, Kisten und Co: Dank fettem Zubehörangebot lässt sich der Fullback personalisieren und verfeinern
Japanische Qualität im italienischen Outfit Diese Form der Zusammenarbeit wird in der Automobilindustrie gerne als „Batch engineering“ bezeichnet und ist mittlerweile weit verbreitet. So tut’s etwa Renault mit Opel, Nissan und Fiat (Trafic vs. Vivaro vs. NV300 vs. Talento), VW mit Skoda und Seat (Up! vs. Citigo vs. Mii) oder Nissan mit Mercedes in Form der Pickups Navara und der im Spätherbst auf den Markt kommenden X-Klasse. Doch zurück zum Fiat Fullback, der sich vor allem mit der geänderten Fahr zeugfront vom L200 abhebt, sich aber ansonsten genauso tugendbehaftet gebärt, wie man es vom Japaner ge wohnt ist. So fährt sich der Fullback etwa auch unbeladen auf Asphalt überraschend komfortabel, überzeugt vor allem mit dem stärksten Diesel motor (181 PS) mit sattem Durch zug, und schafft dank zuschaltbarem Allrad antrieb, Differenzialsperren und Geländeuntersetzung auch widrigste Offroad-Passagen völlig spielerisch. Der Aluminium-Vierzylinder, der maximal 430 Newtonmeter Dreh moment leistet, ist nach dem Kalt start zwar kein Leisetreter und knurrt gut hörbar vor sich hin. Erstmal auf Temperatur, werkt er jedoch wie ein Uhrwerk und harmoniert fast perfekt mit der Fünfgang-Automatik, die sich bemüht, die Gänge spritsparend zu sortieren. Und das hilft: Bei zurück
haltender Fahrweise müssen im Alltag jedenfalls kaum mehr als acht Liter Diesel einkalkuliert werden.
Hohe Zuladung, kleiner Wendekreis Kurze Überhänge waren bauartbe dingt zwar noch nie ein Pluspunkt von Pickups, im Gelände schlägt sich der Italiener aber bravourös. Auch die 3.100 Kilogramm Anhängelast und die Mög lichkeit, bis zu 1.025 Kilogramm auf der Ladefläche transportieren zu können, verdeutlichen den Anspruch des Italieners, als hartgesottenes Arbeits tier ernstgenommen zu werden. Dazu ist auch der Wendekreis des Fiat mit 11,8 Metern im Vergleich zur Konkur renz relativ klein, was sich vor allem beim Rangieren positiv niederschlägt. Dass dazu der Innenraum in puncto Konnektivität und Infotainment auch auf der Höhe der Zeit ist und die Bedienung von Navi und Co selbst erklärend von der Hand geht, sind weitere Pluspunkte, die für den Full back sprechen. Doch es ist nicht al les eitle Wonne beim Italiener, viele
Kritikpunkte, die auf den L200 zutreffen, blieben auch dem Fiat erhalten. So ist etwa die niedrige Auflösung der Rück fahrkamera nicht mehr state of the art und auf den hinteren Plätzen in der Doppelkabine sitzt es sich etwas ein geengt. Dafür ist der vorsteuerabzugs fähige Fullback mit einem Netto-Ein stiegspreis von 20.490 Euro wiederum fast ein Schnäppchen ... « Fiat Professional Fullback 2,4 LX Doppelkabine1.xxx cm3 | x Hubraum | Zylinder
2. 442 cm3 | 4
Leistung
181 PS (133 kW) bei 3.500/min
Drehmoment
430 Nm bei 2.500/min
0–100 km/h | Vmax
10,2 s | 177 km/h
Getriebe | Antrieb
5-Gang aut. | Allrad
Ø-Verbrauch | CO2
6,4 l Diesel | 169 g/km (EU5+)
Länge/Breite/Höhe
5.285/1.785/1.775 mm
Leergewicht
1.950 kg
Laderaum
1,52 x 1,47 m
Nutzlast
1.025 kg
Anhängelast
3.100 kg
Basispreis | NoVA
32.400 € (exkl.) | 0 %
Das gefällt uns: Nehmer-Qualitäten im frischen Design Das vermissen wir: dank großem Zubehör-Angebot nichts Die Alternativen: Mitsubishi L200, Nissan Navara etc. Werksangaben
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& OutAbout All-Wetter-Jacke mit Extras Das Paramo Men’s Enduro Jacket ist aus mehreren Gründen eine Besonderheit. Die Outdoor-Jacke wird nämlich fair in Bogotá (Kolumbien) produziert und enthält null Prozent PFC. Dank Nikiwax-Materialtechnologie bietet sie dennoch maximalen Wetterschutz und besten Feuchtigkeitstransport, wobei sich das Material fast wie Seide anfühlt. Der sportlich-komfortable Schnitt garantiert hohes Tragevergnügen beim Wandern, Skifahren oder -touren, zahlreiche Taschen und eine Kapuze, die auch über einen Helm passt, machen die Jacke zum echten Allrounder fürs ganze Jahr. Preis? 495 Euro. www.paramo-clothing.de
Smarte Socken Die Sensoria Smart Socks verfügen über ein bluetoothfähiges Fessel-Band, das sowohl Schritte, Geschwindigkeit als auch Gewichtsverteilung der Füße misst. Die Idee dahinter: Damit soll der Träger den eigenen Laufstil während des Laufes verbessern können. Preis? Knapp 250 Euro. www.sensoriafitness.com
Robuster Begleiter für kurze Touren Der Arcteryx Quintic 27 ist ein sehr robuster 27 Liter großer Tourenrucksack mit tiefem Schwerpunkt für Skifahrer und Snowboarder, die Wert auf Übersichtlichkeit und Tragekomfort legen. Fein: Ski können A-förmig und diagonal angebracht werden und das Snow- oder Skateboard vertikal. Ein großes Hauptfach, das kompatibel mit Trinksystemen ist, und eine einfach zu erreichende Seitentasche bieten Platz für große und kleine Dinge wie Helm, Handschuhe, Trinkflasche oder Karte. Preis? Circa 150 Euro. www.arcteryx.com
Viele-Meilen-Stiefel Ob schneller Hike oder ausgedehnte Wanderung: Der wasserdichte und atmungsaktive Lowa Innox GTX (r.) und der Multifunktionsschuh Innox GTX MID sind für jedes Wetter und jede Tour geeignet. Die Sohlen sorgen für guten Grip, hohe Stabilität und komfortable Dämpfung und Stabilizer-Elemente im Bereich der Sprunggelenke schützen vorm Umknicken. Und die erfrischenden Farbkombinationen machen auch modisch einen schlanken Fuß. Preis? Ab 129 Euro. www.lowa.at
Abhängen und ausschlafen Ein starker Ast und schon hängt das Zelt. Der TreePod Camper ist ein klassisches Hängezelt mit Platz für zwei Personen mit einem Gesamt gewicht von 250 Kilogramm. Zwei getrennte Zugangsbereiche inklusive einer Maschenwand schaffen etwas Privatsphäre und ermöglichen erfrischende Luftzirkulationen. Der Vorteil: Man schwebt über dem unkomfortablen, nassen oder schlammigen Boden und muss beim Schlafen keinen Gedanken an Insekten und anderes Getier verschwenden. Preis? Circa 500 Euro. www.mytreepod.com
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Funktion und Form in Formation Es gibt nichts grausigeres als lauwarmes Wasser. Gut, dass die neue Hydro Flask dank Vakuum-Isolierung heiße Getränke bis zu 12 Stunden heiß und kalte bis zu 24 Stunden kühl hält. Dank großer Öffnung lassen sich selbst Eiswürfel in den Flaschen versenken. Mit der farbenfrohen und extrarobusten Beschichtung hält die Flasche auch Gröberes aus. Ebenfalls löblich: Die Flaschen sind frei von BPA, in vielen Größen erhältlich und lassen sich auf Wunsch auch individualisieren. Preis? Ab 25,95 Euro. www.hydroflask.com
Schützendes Fliegengewicht
Die Kraft der Sonne
Der Lightning Wind Graphic Hoodie von Salomon wiegt nur 106 Gramm und gefällt dank extrem kleinem Packmaß und hoher Atmungsfähigkeit. Die Funktionswindjacke ist deshalb ideal für Läufer und Wanderer, die bei einer steifen Brise beim Verschnaufen nicht auskühlen wollen. Preis? 120 Euro. www.salomon.com
Die neue Casio Pro Trek PRW7000 erfüllt mit Barometer, Kompass und Höhenmesser alle Funktionen einer HighendOutdoor-Uhr. Dass sie sich über Solarzellen selbst mit Energie versorgt, ist ein weiteres Highlight. Preis? 749 Euro. www.casio-europe.com
Mit Stöcken über Stock und Stein Gerade bei Touren mit schwerem Rucksack und langer Gehdistanz entlasten Stöcke die Gelenke und den Rücken. Die stufenlos einstellbaren Leki-Corklite-Trekking-Stöcke absorbieren dank eingebauter Federung bis zu vierzig Prozent der Aufprall-Kräfte und überzeugen mit besonders komfortablen Korkgriffen. Preis? 99,95 Euro. www.leki.com
Bass, wir brauchen Bass! Der mobile Philips Lautsprecher SB500 ist äußerst robust und hält Tauchgänge bis zu einem Meter über 30 Minuten aus. Dazu überzeugt er mit 30 Watt Ausgangsleistung, sattem Bass, Bluetooth und langlebigem integrierten Akku. Preis? 199 Euro. www.philips.at
Die Brühe macht krank. Nein, tut sie nicht! Die Kehle kratzt, aber die Wasserflasche ist leer. Könnte man bloß aus dem Bach trinken. Was sonst aus der Angst vor Magen-Darm-Problemen nicht gemacht wird, ist jetzt möglich. Und zwar mit einem genialen „Strohhalm“. Im Inneren des Lifestraw Steel befinden sich nämlich zwei Filter, die 99,99 Prozent aller Bakterien (auch E. coli-Bakterien und Salmonellen) während des Trinkens aus dem Wasser herausfiltern. Das Teil ist gerade mal 113 Gramm schwer und bloß 20 Zentimeter lang – weshalb es in jeden Rucksack passt. Und das Beste: Den Filter gibt’s nun auch im Verbindung mit einer Trinkflasche – damit die trinkbare Brühe auch unterwegs schmeckt. Preis? Ab 59,95 Euro. www.lifestraw.com // www.novisgroup.at
Leistungsstarke Hirnbirn
Hängematte für zwei
Die Silva Speed Trial ist quasi der Mercedes unter den Stirnlampen und überzeugt mit niedrigem Gewicht (62 Gramm ohne Batterien) und langer Leuchtdauer. Zwei LED-Leuchten schaffen die ideale Kombination aus Scheinwerfer mit großer Reichweite und Flutlicht im Nahbereich. Preis? Circa 150 Euro. www.silva.se
3,75 Quadratmeter groß ist die zusammengepackt nur 30 mal 14 mal 14 Zentimeter große Hängematte für zwei Personen von Tensile. Die T-Mini trägt insgesamt bis zu 220 Kilogramm und lässt sich an nur drei Fixpunkten montieren. Preis? 179 Euro. www.tensile.com
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& OutAbout Nicht schick, aber praktisch Klar, Zip-Off-Pants agieren nahe am modischen No-Go, aber beim Wandern sind sie unschlagbar praktisch. Die neue Karl Zip-Off Trousers von Fjällräven ist aus dem patentierten G-1000-Air-Stoff aus recyceltem Polyester und BioBaumwolle hergestellt. Das sorgt für eine optimale Belüftung und schnelles Trocknen. Insgesamt sieben Taschen bieten Platz für allerlei Kleinkram. Preis? 159,95 Euro. www.fjällräven.de
Gewachster Begleiter Der Abisko Friluft 35 ist ein viel seitiger Wanderrucksack mit hohem Tragekomfort. Er kann sowohl von oben als auch über die durchgehende Frontöffnung beladen werden, verfügt über ein großes Deckelfach und ist kompatibel mit den gängigen Trinksystemen. Der Stoff ist gewachst und deshalb wasserabweisend. Preis? 189,95 Euro. www.fjällräven.de
Take-away-BBQ
Künstliche Lunge
Die Glut knistert, der Magen knurrt, aber kein Rost weit und breit. Der Grilliput Duo könnte die Lösung sein. Der portable Grillrost lässt sich in wenigen Minuten zusammenbauen und bietet ausreichend Platz fürs Grillgut. Zusammengepackt wird alles in das Rahmenrohr, das nur zwei mal 30 Zentimeter misst. Preis? 44,95 Euro. www.ucogear.com
Keinen Bock auf Pusten oder Pumpen? Die automatische Mini-Luftpumpe Flextail Max Pump ist so klein, dass sie fast in jede Hosentasche passt, extrem leicht (149 Gramm) und sehr leistungsfähig (90 Minuten Betrieb). Für alle jene, die vorm Schlafen nicht noch die Isomatte aufblasen wollen, eine echte Alternative. Preis? Circa 40 Euro. www.flextailgear.com
Weicher Glibber oder Waschbrettbauch? Muskeln oder Fett? Für eine Körperanalyse muss der Träger der TomTom Touch seinen Finger bloß zehn Sekunden auf einen Sensor legen, der mittels eines (nicht spürbaren) Stromimpulses das Fett-Muskel-Verhältnis analysiert. Touch ist bei diesem FitnessTracker übrigens wörtlich gemeint, gesteuert wird nämlich alles per Fingerbefehlen auf dem Display, das während des Trainings die verbrannten Kalorien, Dauer und den Puls anzeigt. In der App bestimmt der Nutzer nachträglich, welche Sportart er betrieben hat. Zur Wahl stehen Laufen, Schwimmen, Radfahren, Indoor-Cycling, Laufband, Freestyle und Studio. Preis? 109,95 Euro. www.tomtom.com
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Frisch gestriegelt, fein frisiert Die dauernde Suche nach der Zahnbürste, den Kontaktlinsen und dem Nagelzwicker kann einem jede Rucksack-Reise vermiesen. Die Kulturtasche Washbag I von Deuter bietet auf kleinem Raum ausreichend Platz für die komplette Reise-Grundausstattung an Hygieneartikeln. Preis? 17,95 Euro. www.deuter.com
Fitness-Computer fürs Handgelenk Die Spartan-Sportuhren von Suunto haben längst einen hervorragenden Ruf unter Profi- und Hobby-Athlethen. Im Frühjahr kommen gleich zwei neue Modelle auf den Markt. Die Suunto Spartan Ultra (r.) ist eine Multisport-Uhr mit 80 voreingestellten Sportmodi, bis 100 Meter wasserdicht und soll mit einer Akkuladung 26 Stunden Betrieb garantieren. Dazu gibt’s Routennavigation und Höhenmesser. Wer besonders viel Wert auf eine besonders flache Bauform legt, der ist mit der Spartan Sport gut beraten, die zwar weniger Akkulaufzeit bietet, aber ansonsten die gleichen Features wie die Ultra-Serie mitbringt. Preis? Ab 499 Euro. www.suunto.com
Camping-Kocher ohne Kartusche Der Biolite Campstove revolutioniert das Outdoor-Kochen. Der kompakte Mini-Ofen wird nämlich ausschließlich mit erneuerbaren Ressourcen betrieben. Das nervige Schleppen von Gaskartuschen fällt weg, da Tannenzapfen, Geäst und Zweige als Heizmaterial dienen und den thermo-elektrischen Generator im Inneren befeuern. Ein Liter Wasser lässt sich innerhalb von nur 4,5 Minuten zum Kochen bringen. Mittels eingebautem USB-Port lassen sich darüber hinaus elektronische Gadgets laden. Praktisch: Der CampStove kann bei Flugreisen mit ins Handgepäck. Preis? Ab 149 Euro. www.novisgroup.at
Geht ned, gibt’s ned Backpack für lange Touren Der Rucksack Creon Crest S ist das 55 Liter große Mammut-Topmodell für Mehrtagestouren mit schwerem Gepäck. Der Clou: Das Rückenteil lässt sich zusätzlich in der Länge verstellen. Für einfachen Zugriff sorgt ein umlaufender Front-Reißverschlus, der sowohl seitlich als auch komplett geöffnet werden kann. Darüber hinaus lässt sich der Deckel abnehmen und dank Träger in einen Mini-Rucksack verwandeln. Preis? 249 Euro. www.mammut.ch
Die Klinge des neuen Leatherman Charge TTI bleibt dank dem pulver metallurgischen S30V-Stahl dreimal länger scharf als Klingen aus herkömmlichem Stahl. Dazu gibt’s Griffe aus Titan, eine Spitzzange, einen Drahtschneider, zwei Feilen, einen kleinen Bit-Adapter, eine Holzsäge, einen Dosenöffner und andere praktische Werkzeuge. Preis? 199,95 Euro. www.leatherman.com
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out & About // Weitwandern
Schritt für Schritt
Vorbei an wilden Orchideen, Steinböcken und Königsschlössern, durch uralte Mischwälder, über ausgetretene Almpfade und stets in Sichtweite eines der letzten Wildflüsse Europas führt der Lechweg vom Formarinsee bis nach Füssen. Auf dem 125 Kilometer langen Weg durchschreiten Weitwanderer drei Regionen – und erleben ihre individuelle Vielfalt aus nächster Nähe. Text: Pascal Sperger, Fotos: Claudia Elmer & Verein Werbgemeinschaft Lech-Wege
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U
nter den Stollen der Bergschuhe knirscht der grobe Kies, rechts neben uns gurgelt der junge Lech, links steigt die Bergwiese von tiefgrünen in felsig-graue Höhen. Kühe grasen, Vögel zwitschern, die Wanderstöcke klickern im Rhythmus unserer Schritte. Vor knapp einer dreiviertel Stunde sind wir beim Formarinsee oberhalb von Lech aufgebrochen. Vor uns liegen knapp 125 Kilometer Fußmarsch, aufgeteilt auf sechs Tagesetappen. Wir werden von Vorarlberg durch Tirol ins bayerische Füs sen wandern – von 1.793 auf 800 Höhenmeter absteigen, quasi vom Hochgebirge ins Alpenvorland gehen. Der Weg führt uns von der Quelle bis zum Fall – immer am Lech, einem der letzten Wildflüsse Europas, entlang. Mal direkt daneben, mal einige hundert Höhenmeter weiter oben. Den türkis-blauen Fluss werden wir jedenfalls nur selten aus den Augen verlieren.
Jeden Tag ein Halbmarathon Unser Programm ist durchaus ambitioniert. Mit 14 Kilometer Länge ist nur die erste Etappe halbwegs kurz. Quasi ideal zum Eingehen und um in den Groove zu kommen. Denn für die folgenden Tage steht jeweils ein Halbmarathon mit Distanzen zwischen 21 und 26 Kilometern auf dem Plan. Laut der Lechweg-Werbegemeinschaft, die den Weg im Juni 2012 eröffnet hat, liegt darin auch die Schwierigkeit der „sportlichen“ Variante. Wer es gemütlicher angehen möchte, sollte die Strecke auf sieben oder acht Tage aufteilen. Und das bietet sich durchaus an – schließlich gibt es neben der größten Steinbock-Kolonie Europas, dutzenden Brut vogelarten und wildwachsenden Orchideen auch zahlreiche kulturelle und landschaftliche Höhepunkte zu entdecken. Die jahrhundertealten wettergegerbten Walser-Häuser etwa oder die barocken Kirchen und Kapellen, die bayerischen Königsschlösser oder die längste Fußgängerbrücke Öster reichs, die sich wie ein stählerner Spinnfaden in 110 Meter Höhe 200 Meter weit über die Höhenbachschlucht spannt, zählen dazu. Doch die liegen noch in weiter Ferne, während die Kirchturmspitze von Lech langsam hinter den satten Hügeln auftaucht und wir die Wanderschuhe erst mals ausziehen und mit unseren glühenden Füßen durch den eiskalten Lech kneipen.
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out & About // Weitwandern
Walderdbeeren wachsen wie Unkraut am Wegesrand; eine der schönsten Etappen liegt gleich am Beginn der Wanderung zwischen dem Formarinsee und Lech, dort ist auch eine der größten Steinbock-Kolonien Europas zu beobachten (u.)
Folge dem geschwungenen „L“: Der Lechweg ist äußerst gut markiert, sich zu verlaufen de facto unmöglich
Die 110 Meter hohe Hängebrücke (o.) ist vor allem für Wanderer mit Höhenangst, wie der Autor (im Bild l.) einer ist, eine Schlüsselstelle
genieße ich besonders. Ich lasse mich deshalb zum Ver zehr aller kulinarischen Highlights verführen, die in dieser Alpenregion aufgetischt werden. Noch nie haben Tiroler Kasnocken, Schweinsbraten, Schlutzkrapfen, Bauernbrot und Hirschragout mit Knödel so gut geschmeckt wie in diesen Tagen. Und noch nie habe ich so viel davon gegessen.
Die Fitness kommt beim Gehen Noch geht’s. Und die nächsten Tagen werden wir auch schaffen, machen wir uns gegenseitig Hoffnung. Die Fitness kommt ohnehin mit dem Gehen, sind wir uns sicher. Und wir sollten Recht behalten, spätestens am zweiten Tagen kommen wir in den Flow. Die Beine gehen von allein, das Hirn schaltet auf Ruhemodus, die Entspannung kehrt ein und wir widmen uns gedanklich jenen Dingen, die uns seit Ewigkeiten beschäftigen, die aber mangels Zeit nie zu Ende gedacht wurden. Das Gehen, meint Claudia, hat was Meditatives. Ich komme zum Schluss, dass zumindest mit jedem Schritt der Alltag weiter wegrückt, die Ruhe einkehrt und die wohlige Müdigkeit am Abend auf eine spezielle Art sehr zufrieden macht. Und dass wir aufgrund der 35.000 bis 40.000 täglichen Schritte essen können wie Mähdrescher,
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Wer nach dem Ende des Lechwegs ein paar Ausflüge ins Allgäu plant, kann sein Auto vor der Wanderung beim Eissportzentrum in Füssen gratis abstellen; per Postbus geht’s von dort dann komfortabel in rund zwei Stunden nach Lech
Brutale Hitze und hungrige Bremsen Wegen der erbarmungslosen Julisonne starten wir früh in den Tag, verlassen das Hotel meist schon um kurz nach sieben Uhr. Zum Glück müssen wir unser Gepäck nicht selbst schleppen, das wird von einem Boten mit einem Auto täg lich in das nächste Hotel geführt. Am Rücken tragen wir nur kleine Tagesrucksäcke, gefüllt mit Wasserflaschen, Proviant, Blasenpflaster und einer Regenjacke. Außer vielen Liter Flüssigkeit und einem gelegentlichen Snack werden wir nichts davon brauchen. Dass uns unsere Füße schmerz frei bis nach Füssen tragen, ist ein Segen, die tausenden Bremsen, die uns zwischenzeitlich am Flussufer überfallen, uns in Mund und Ohren kriechen und dutzende Stiche ver setzen, sind hingegen eine echte Plage. Auf dem Teilstück zwischen Steeg und Holzbach ist es besonders schlimm, die Viecher treiben uns an den Rand der Verzweiflung. Wie das tapfere Schneiderlein erschlagen wir meist mehrere mit
Kurz vor dem Ende blitzt der Alpsee durchs Dickicht (l.); Am Ziel: Der Lech stürzt beim Fall ins Tal (l. o.)
einer Watschen – ohne Erfolg, die Bremsen, die uns durch Hosen und T-Shirts stechen, werden nicht weniger. Erst nach drei Stunden zweigt der Weg vom Fluss ab – wir sind erschöpft wie lang nicht. Nicht aber wegen der physischen, sondern der psychischen Belastung, die ein solcher Dauer angriff mit sich bringt. Ein Segen, dass dies nachher nicht mehr vorkam. Und dennoch ein Erlebnis, das im Nach hinein zum Abenteuer Weitwandern am Lechweg dazugehört. Genauso wie das spektakuläre Panorama, die märchenhaften Passagen durch die Mischwälder oder die freundlichen Menschen, die uns auf dem Weg und in den Hotels und Pensionen begegnen.
Schwebend zum Ziel Die finale Etappe steht bevor, wir schnüren zum letzten Mal unsere Wanderschuhe, schultern die Rucksäcke und geben uns High-Five. Von Wängle bis nach Füssen sind es wieder stolze 24,6 Kilometer. Auch wenn die ersten Schritte am Tag
125 Kilometer lang ist der Lechweg, der vom Formarinsee in Vorarlberg über Tirol ins bayerische Füssen führt; die Strecke kann in sechs, sieben oder acht Tagen zurückgelegt werden
bleiern wirken, zieht es uns wie von Geisterhand in Richtung Ziel. Wir schweben quasi die letzten Kilometer zum Lechfall, ohne zu eilen. Als wir die Königsschlösser Neu schwanstein und Hohenschwangau zwischen den uralten Buchen und Eichen hervorblitzen sehen, wissen wir, es ist nicht mehr weit. Kurz darauf hören wir wieder den Lech rauschen. Noch ein paar Schritte und der Fall rückt in den Blick. Der Lech stürzt tosend ins Tal. Es ist geschafft, der Weg ist zu Ende, doch die Gedanken marschieren weiter – aber in einem viel entspannteren Rhythmus als zuvor. « Alle Infos zum Lechweg: www.lechweg.com
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out & About // Weitwandern
Weiter Wandern Weitwandern liegt im Trend, weil immer mehr Menschen erkennen, dass es zu Fuß am meisten zu entdecken gibt. Drei Wege mit Anziehungskraft in den heimischen Alpen. Text: Pascal Sperger
VIA ALpina Die Via Alpina verbindet seit dem Jahr 2000 mit fünf unterschied lichen Routen und mehr als 5.000 Kilometer Wanderwegen insge samt acht Länder des Alpenbogens. Die gesamte Strecke kann in 342 Tagesetappen zurückgelegt werden, wobei der Großteil der Strecken technisch nicht anspruchsvoll ist und von Wanderern aller Erfahrungs- und Konditionsklassen begangen werden kann. Die Wege sind durchgängig markiert und die Etappen so gestaltet, dass sich auch kurze Weitwandertouren realisieren lassen. INFO: www.via-alpina.org
Traumpfad München – Venedig Dieser noch recht junge Weg führt vom Münchner Marienplatz in 28 Tagesetappen und 520 Kilometern (unter anderem über Bad Tölz, Wattens, die Lizumer Hütte, das Grödnerjoch, Beluno, Jesolo) bis zum Markusplatz in Venedig. Das Besondere: Der Weg führt an vielen landschaftlich schönen Stellen der Ostalpen vorbei, ver meidet weitgehend die verschandelten Stellen. Der Knackpunkt sind jedoch die 22.000 Höhenmeter, die es dabei zu überwinden gilt und die stellenweise ausgesetzten Passagen. Der Traumpfad ist deshalb nur für bergerfahrene Wanderer mit guter Kondition zu empfehlen. INFO: www.muenchen-venedig.net // www.muenchenvenedig.de
KAT Walk in den Kitzbühler alpen Wer den Lechweg mag, wird auch den KAT Walk schätzen. Auf insgesamt sechs Tagesetappen werden rund 108 Kilometer und rund 6.700 Höhenmeter erwandert, die Strecke führt einmal quer durch die Kitzbüheler Alpen. Das Komfortlevel ist hoch, da auf jeder Etappe mehrmals auf Almen eingekehrt werden kann und auch ein Gepäcktransport angeboten wird. INFO: www.kitzbueheler-alpen.com
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Reisen statt rasen Warum 70 Meilen Reisetempo in Wahrheit viel zu schnell sind, um die Einzigartigkeit der USAmerikanischen Landschaft zu genießen. Text: Johannes Mautner Markhof, Fotos: mmotors
R
echtzeitiges Gegenlenken hilft dabei, die eigene Spur zu halten. Wenn die großen Trucks gerade nicht mehr in den nicht minder großen Außen spiegel passen, das Lenkrad eine halbe Drehung nach links und kurz bevor das Heck vorbeizieht, die Lenkung wieder gerade stellen. So gelingt es, das knapp zehn Meter lange und rund sieben Tonnen schwere Wohnmobil auf Kurs zu halten, sogar bei Tempo 70, das auch für alle anderen – vom Kleinwagen bis zum Sondertransporter – gilt, zumindest theo retisch, weil man sonst ja auch nicht überholt werden würde.
Nach ein paar Tagen US-Highways läuft alles ganz auto matisch ab. Auch weil wir längst verinnerlicht haben, dass sich das zweitkleinste Leihwohnmobil am Markt eher wie ein Schiff und nicht wie ein Auto fährt. Das mag am Aufbau, an der sanften Fahrwerkabstimmung, am riesigen Überhang oder einfach nur daran liegen, dass das hier so sein muss, was aber in Wirklichkeit auch egal ist. Selbst groß gewachsene Menschen sehen in diesem Modell nur Teile der Straße, wofür die nicht höhenverstellbaren Couchsessel maßgeblich verantwortlich zeichnen. In ihnen lässt es sich im Gegen zug bequem reisen, essen und auch schlafen, die Idee, beim nächsten Stopp einen Polster zu erwerben, verschwindet genauso schnell, wie sie gekommen ist. Wozu auch? Die Umgebung ist ohnedies viel schöner, als die vor einem liegende Straße. Der Ordnung halber sei erwähnt, dass die hier gezeigte Version mit dem normalen B-Schein gelenkt werden darf, der gilt hier für jedes Wohnmobil, auch dann, wenn es drei Achsen, 25 Tonnen und einen Zweitwagen im Schlepptau hat.
einen Roller oder ein kleines Motorrad. Gelöst wird dieses Problem, indem Zweiräder einfach an der Front montiert werden, genauso übrigens wie Rollstühle und andere Mobilitätshilfen. Was es nur ganz selten zu sehen gibt, sind allradgetriebene Wohnmobile und wenn doch, handelt es sich dabei um Pickup-Modelle mit einer Kabine hinten drauf. In der Liga, wo Geld keine Rolle zu spielen scheint, ist 4x4 oder 6x6 zumindest in Florida kein Thema. Einerseits, weil nahezu jeder Campingplatz auf Asphalt erreicht und für den Ausflug ins Gelände das „Beiboot“ herangezogen werden kann.
Länge läuft – das zweitkleinste Mobil des Verleihers sprengt bereits europäische Vor stellungen von einem Camper
30 Liter auf 100 Kilometer An all diese wunderbaren Dinge denken wir, als der Sand tiefer, die Zahl der Autos um uns rum weniger und die Sonne schwächer wird. Am Ende retten uns dann doch die mit 30 Liter auf 100 Kilometer (nicht Meilen) zu versorgenden 305 PS des Zehnzylinder-Benziners und sein dem Hubraum geschuldetes Drehmoment. Wie hoch das genau ausfällt, war nicht zu eruieren, wohl aber der mit 6,8 Litern schon ziemlich amerikanische Hubraum. «
Vespa, Motorrad oder Rollstuhl, sperriges Gerät wird einfach an der Front montiert; der hier gezeigte Dreiachser misst 15 Meter
Ein Jeep als Beiboot Oftmals werden Jeep-Wrangler-Modelle als Beiboote heran gezogen. Einerseits, weil der Jeep deutlich kompakter aus fällt als alle gängigen Pickup-Modelle und andererseits, weil er mit Schaltgetriebe geordert werden kann und somit ohne große Adaptionen zum Nachläufer, der mit zwei Haken und einem Kabel am Wohnmobil fixiert wird, taugt. Als Alter native zum Wohnmobil gelten jenseits des großen Teichs Auflieger, die von Pickup-Modellen gezogen werden. Ange boten in allen Größen, wobei wir kein Teil unter sieben Meter Länge ausmachen konnten, bieten diese Modelle mitunter mehrere Zimmer, bis zu drei Achsen und im Idealfall auch noch eine ausklappbare Terrasse am Heck. Durch die stark eingeschränkte Nutzungsmöglichkeit der Ladefläche, der Auflieger wird mit einer Sattelkupplung auf der Ladefläche fixiert, bietet sich jedoch nicht ausreichend Restplatz für
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Text: Dr. Nikolaus Engel, Fotos: Werk
Als die Regionalverwaltung, die seit den 1990er-Jahren Santana Motor kontrollierte, im Frühjahr 2011 die Produktion des Werks im andalusischen Linares beendete, bedeutete dies auch das Ende für die seit 2007 unter Iveco-Qualitätsaufsicht gebauten Iveco Massif und Campagnola. Die Produktion hatte der Lkw-Hersteller übernommen und sich damit in den Pkw-Markt gewagt – nicht ganz unfreiwillig, wie gut Informierte erzählten, sondern, um die – für den Vorgänger Santana Anibal PS/10 – zugelieferten Motoren und Getriebe bezahlt zu bekommen. Die wurden auch beim Massif gelobt, wobei der Iveco Massif zwar beim Preis, aber nicht in punkto Straßenlage, Prestige und Vertrieb an den Defender herankam, als dessen Lizenzbau der Santana 1958 begonnen hatte.
Nicht für Österreich Mit dem Iveco Massif feierte die Typbezeichnung Campagnola die Auferstehung: Die prangte davor auf einem geländegängigen Fiat, den vor allem das Militär und die Polizei in Italien fuhren. Der Iveco Campagnola wurde nicht nach Österreich exportiert.
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Typisch Iveco An der Gestaltung der Stirnflächen von Iveco orientierte sich das Design, das die Front des Massif deutlich von seinem Urahn, dem Land Rover Defender abgrenzt und ihn von seinem Vorgänger, den Santana PS10, unterscheidbar macht.
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2011 endete die Produktion des Iveco Massif, die 1958 ihren Ursprung nahm.
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rückblick // Iveco Massif
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Als Santana Motor in Linares 2007 die Fertigung des Santana Anibal PS/10 auf 30 Iveco Massif pro Tag umstellte, wurden (anstatt Euro-4-)Iveco Daily-3.0-L-Euro-5-Diesel mit 146 PS (HPI) bzw. 176 PS (HPT) mit maximal 400 Newtonmetern verbaut.
3.0
In Österreich konnte der Iveco Massif die ursprünglichen Jahres ziele über die Laufzeit nicht an nähernd erreichen, da bloß 40 Stück abgesetzt wurden. Damit war er so exklusiv wie ein Ferrari.
40
2009 sollten außer den fünf Iveco-Filialen auch acht zusätzliche Händler den Massif in Österreich verkaufen. Der Geländewagen Massif blieb das einzige Pkw-nahe Modell des Lkw-Herstellers.
13
NutzfahrzeugArbeitsplatz Als großen Fortschritt empfanden die Autotester das moderne Cockpit, das beim Arbeitsplatz der Iveco-Lkw Anleihen nahm und nicht nur ergonomische Vorteile bot, sondern auch Platz für einen Navigationsbildschirm.
Umfassend verändert Zahlreiche Kunststoff-Beplankungsteile unterscheiden die punktgeschweißte MassifStahlkarosserie im Giugiaro-Design vom Land-Rover-Gehäuse mit aufgenietetem Alu. Iveco hatte mit Übernahme der Kontrolle bei Santana den Anibal PS/10 massiv verbessert.
Arbeiter und Familienfreund Eine Tonne Zuladung und zahlreiche Aufbaumöglichkeiten sollten Iveco-LkwKunden überzeugen, der Station Wagon mit maximal sieben Sitzen und Stoff-, Plastik- oder Ledertapezierung sollte auch Privatkäufer begeistern. Tat er aber nicht.
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MEINUNG // VORSCHAU
Planbar planlos
Risiken richtig einschätzen geht nur mit Erfahrung.
Wunden am Kopf, Rippenbrüche, innere Verletzungen und künstliche Beatmung: Der Absturz von Thomas Bubendorfer (54) in den italienischen Dolomiten Anfang März hat die Outdoor-Sport-Szene in Europa schockiert. Derzeit deutet alles darauf hin, dass der aus Sankt Johann im Pongau stammende Extrembergsteiger beim Abstieg eines gefrorenen Wasserfalls einen Fehler gemacht und den Halt verloren hat. Glücklicherweise ist er mittlerweile wieder auf dem Weg der Besserung und wird sich hoffent lich wieder ganz von dem Unfall erholen. Wie schwierig der Weg zurück ist, weiß er ja bereits. Schon einmal – im Jahr 1988 – stürzte er während Werbeaufnahmen 20 Meter tief in die Liechtenstein Klamm. Die damalige Bilanz: Neun gebrochene Wirbel, ein kaputtes Hand gelenk, eine Ferse und das Sprunggelenk zertrümmert. Er kämpfte sich zurück. Und dafür sei ihm größter Respekt vergönnt. Dennoch macht die Sache nachdenklich. Bubendorfer ist ein Profi, der sein ganzes Tun und Lassen dem Sport verschrieben hat. Wenn er in eine Wand ein steigt, weiß er, was zu tun ist, hat sich auf jeden Hand griff monatelang vorbereitet und so das Risiko auf ein Minimum reduziert. Viele Tagesausflügler, die sich in den kommenden Monaten wieder auf unseren Bergen tummeln werden, tun das nicht. Ihre Vorbereitung liegt meist nur darin, sich ein Berg- und Talfahrt-Ticket zu kaufen und in die Gondel zu steigen. Oben angelangt, watscheln sie mit Schlapfen oder Flip-Flops über die steinigen Pfade oder spazieren in Halbschuhen zum nächsten Gipfel. Auch recht, der Ausflug an die Baum grenze sei ihnen klarerweise vergönnt. Wenn jemand jedoch ohne passende Ausrüstung auf den Berg geht, dann soll er sich oben nicht spontan zu einer „richtigen“ Wanderung entschließen. Stick to the plan: Spaziergang mit anschließender Jause und Radler auf der Hütten- Terrasse. Auch fein! Fehlende Bergerfahrung und falsche Ausrüstung können sich nämlich schnell zu einer Katastrophe verformen. Und dabei riskiert man nicht nur sein eigenes Leben, sondern auch das der Bergretter, die jährlich hunderte solcher Tagesausflügler von den Bergen holen müssen, weil sie sich verirrt haben, umgeknickt oder abgestürzt sind ... Und noch was: Nehmt doch gefälligst euren Müll wieder mit!
4wd
08/2017
Die Highlights im nächsten HefT Die nächste Ausgabe von 4wd – Allrad, Lifestyle, Abenteuer rückt neben Allradautos (u. a. den neuen Volvo V90 Cross Country und einen auf Offroad-gebürsteten Toyota Hilux), Fahrzeugauf- und umbauten das Outdoor-Kochen in den Fokus. Neben watschen einfachen Rezepten werden wir die spannendsten neuen Produkte vor stellen. Darüber hinaus machen wir einen Ausflug in einen heimischen Nationalpark und zeigen Ihnen, was sich zwischen Gipfel, Gämsen und Gasthaus alles erleben lässt. Die nächste Ausgabe der 4wd erscheint am 14. August. Bereits Anfang Juni bekommen Sie als Abonnent den 4x4-Almanach „ALLRADKATALOG 2017“ zugeschickt.
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Nationalparks im Porträt Outdoor kochen: Rezepte, Storys und Produkte
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