dr w fou iv he r e el 02 /1 6
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Erster Ausblick auf das neue Seat-SUV Ateca. Mehr wird es auf dem Automobilsalon in Genf zu sehen geben. Alle Details dazu in der nächste 4wd Ausgabe.
Liebe Leserinnen und Leser, echte Überraschungen sind in der Automobilbranche ziemlich selten geworden. Zumindest dann, wenn es neue Produkte und nicht ungewünschte Nebengeräusche betrifft. So gesehen, bedarf es der gesonderten Erwähnung, dass wir in dieser Ausgabe gleich zwei neue Modelle vor den Vorhang bitten, die uns wirklich überrascht haben, und zwar im positiven Sinne. Mit der Ankündigung des ersten allradgetriebenen Focus RS sorgte Ford schon vor rund einem Jahr für glasige Augen und babykonformes Gesabber im Kreis der Kompaktklassefreunde. Die Stunde der Wahrheit folgte im Jänner in Spanien. Dort bot sich uns ein Auto, das wir schon nach wenigen Minuten auch gegen kein doppelt so teures Modell mehr getauscht hätten, sogar dann nicht, wenn das andere Auto noch mehr Leistung gehabt hätte. Danke an Ford für die Realisierung dieses Modells. Ganz ohne die zwischenzeitig oft serienmäßige Langeweile bei der Präsentation neuer SUV-Modelle lief jene des neuen Kia Sportage, ebenfalls in Spanien, ab.
Ob der Teststart wirklich unbedingt im sechsten Stock eines Parkhauses stattfinden muss, sei mal dahingestellt, trübt die Vorfreude auf den neuen Koreaner, der eigentlich ein Tscheche ist, aber nicht im Geringsten. Gleich im Anschluss an Ford und Kia haben wir uns die Frage gestellt, ob der österreichische Markt schon soweit ist, dass er den Wechsel vom Diesel hin zum Hybrid-Benziner in einem kompakten SUV verkraftet. Die Verkäufer zeigen sich optimistisch, aber ob sich das aktuelle Interesse auch über die nächsten Monate oder Jahre hochhalten lässt, ist heute noch von niemand zu beantworten. Unser Blick über den großen Teich hat gezeigt, dass die Zukunft der Pickup-Modelle in jedem Fall gesichert scheint. Auch 2015 sicherten sich die kleinen Trucks, die deutlich größer als jene, die auf unseren Straßen zu sehen sind, das komplette Podium. Dass der amerikanische Markt aber noch viele weitere Besonderheiten vorrätig hat, zeigt unser Bericht.
Einer gewissen Hartnäckigkeit haben wir es zu verdanken, dass sowohl der Range Rover Evoque als auch der Mercedes-Benz GLE Schnee unter die vier angetriebenen Räder bekamen. Schnee hat uns auch auf dem Weg nach Spanien erwischt und zwar zwischen Stuttgart und Dijon. Dem Vito Marco Polo, der uns dafür als Büro, Hotel und Reiseauto zur Verfügung stand, machte dies nichts aus. Nicht unerwähnt lassen möchte ich auch noch unseren Nachbericht zur Vienna Autoshow, auf der uns diesmal RallyeProfi Beppo Harrach begleitete.
Herzlichst Ihr Johannes Mautner Markhof
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Augenblick .................................................................4 Erstkontakt Audi A4 allroad ................................................... 10 Mini Clubman ....................................................... 10 Mitsubishi Outlander . ................................... 10 Modellvorstellung VW Caddy Alltrack .......................................... 12 Kia Sportage .......................................................... 20 Ford Focus RS . .................................................... 22 Skoda Allradpalette . ...................................... 24 Toyota RAV4 Hybrid ....................................... 26 Fahrerlebnis Range Rover Evoque .................................... 32 Mitsubishi L200 . ............................................... 42 Mercedes-Benz GLE ..................................... 44 Clubszene Hellsklamm . .......................................................... 58 Termine 2016 ...................................................... 59 Sport Highlights Rallye Dakar ............................ 36 Spezial Vienna Autoshow ........................................... 28 Jagd-Zubehör ...................................................... 48 Getriebe-Technik ............................................. 50 USA ............................................................................... 52 Unterwegs CMT Stuttgart ..................................................... 56 Marco Polo in Spanien .............................. 60 Rubriken Editorial . ........................................................................1 Lifestyle .........................................................................8 Sportstyle ................................................................ 18 Kolumne .................................................................... 19 4x4 Promi ................................................................ 14 Rückblick-Klassik von Morgen .......... 38 Voll gesperrt ......................................................... 64 Vorschau .................................................................. 64 Lederers Medienwelt A&W Verlag GmbH, Inkustraße 16, 3400 Klosterneuburg T: +43 2243 36840-0, Fax: +43 2243 36840-593 E-Mail: redaktion@4wd.co.at, Internet: www.4wd.co.at, www.autoundwirtschaft.at Verleger: Helmuth H. Lederer (1937–2014) Geschäftsführung: Gerhard Lustig (Herausgeber), Philipp Hayder, Stefan Binder MBA Chefredakteur: Johannes Mautner Markhof Redaktion: Ing. Alexander Seger, Petra Mühr, Andreas Dusovsky, Bernd Hammer, Michael Brandner Bildredaktion: Ing. Alexander Seger, Nikolaus Mautner Markhof, mmotors, ampnet, Red Bull Mediahouse Objektleitung: Andreas Dusovsky Administration: Annemarie Lust (Leitung) Grafik & Layout: graphics – A. Jonas KG Inkustraße 16, 3400 Klosterneuburg Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH, Wiener Straße 80, 3580 Horn Vertrieb: Presse Großvertrieb Austria Trunk GmbH St. Leonharder Straße 10, A-5081 Anif/Austria Bezugspreis: Jahresabonnement: (6 Ausgaben) Inland: € 30,– inkl. 10 % MwSt (Einzelpreis Inland: € 5,– inkl. 10 % MwSt) Bankverbindung: Bank Austria, UniCredit Group, IBAN = AT63 1200 0518 4409 7901, BIC = BKAUATWW UID = ATU57361312 Gerichtsstand: LG Korneuburg, FN 238011 t Verbreitete Auflage: 10.500 Stück Jahrgang 31; Erscheinungsweise: 6-mal jährlich Grundlegende Richtung: unabhängige Allradzeitung, für die, die diese Sparte lieben Manuskripte: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie werden nur retourniert, wenn Rückporto beiliegt. Aus Gründen der Textökonomie verzichten wir auf geschlechtsspezifische Formulierungen.
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Augenblick
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Unerkannt „The Stig“ – der unerkannte PS-verwöhnte Star aus Top Gear begleitete uns zur Ford-Focus-RSPräsentation in Valencia. Dass der PS verwöhnte Herr, dessen Identität fast ein Jahrzehnt zu den bestgehüteten Geheimnissen Großbritanniens zählte, beim Anblick des RS in die Knie ging und die Handy-Kamera zückte, sagt schon sehr viel über das Produkt aus.
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Erstkontakt
Hochsitz mit 500 Pferden Die durch Portalachsen des G500 4x42 hervorge rufene Höherlegung sorgt ebenso wie die aus ufernden Kotflügelverbreiterungen für deutlich mehr Luftwiderstand im Vergleich zum Stan dardmodell. Somit haben wir es nicht mehr mit dem cw-Wert eines Garagen-, sondern vielmehr mit dem eines Scheunentors zu tun. Da ist es gut zu wissen, dass Brabus dieser Situation mit einer Leistungssteigerung auf 500 PS begegnet und damit den Portalachser sogar noch schneller als das „flache“ Serienmodell macht. Zur Sicher heit der Besatzung wird dennoch bei Tempo 210 abgeregelt.
Das Kettenmobil aus Cherepovetz Auch wenn es hier nicht gleich sichtbar ist, soll der neue Tinger Track fünf Fahrzeuge verkörpern. Der Hersteller spricht dabei von einem ATV, einem Schneemobil, einem kleinen Traktor, einem Sumpf-Buggy und von einem Boot. Rund 900 Kilogramm schwer, 57 PS stark, 35 km/h schnell und mit einer Bodenfreiheit von 28 Zentimetern gerüstet, soll der ab rund 15.000 Euro angebotene Tinger Track 500 aus russischer Produktion auch hier seine Käufer finden. Was aktuell noch fehlt, ist eine Straßenzulassung.
EIn Raptor für zu hause Mit 664 Teilen konfrontiert ist, wer sich für das hier abgebildete neue F-150 Raptor Set entscheidet. Für viele Erwachsene vermutlich Grund genug, das in enger Zusammenarbeit mit Ford entwickelte „Kinderspielzeug“ mit auf den eigenen Schreibtisch zu nehmen. Dort kommt dann augenblicklich Racing-Feeling auf. Davon weiß auch Jill Wilfert (Lego) zu berichten: „Mit diesen Bausätzen kann man in die Rolle der Lego-Minifiguren schlüpfen und sich mit einigen der großartigsten Autos auf der Welt identifizieren.“
Allrad zuschaltbar Ergänzend zum an sich schon sehr elitären Angebot an Motorrädern und Beiwagenmaschinen hat sich der russische Hersteller jetzt zu einem auf 20 Fahrzeuge limitierten Sondermodell durchgerungen. Ausschließlich in schwarz-gelber Lackierung lieferbar, leistet dieses Modell 41 PS und zeichnet sich unter anderem durch die hochgezogene 2 in 2 Auspuffanlage aus. Zusätzlich an Bord auch Rammschutzbügel, Gepäckträger, LEDNebelscheinwerfer und eine Halterung für Navi und Co. Inklusive aller Abgaben kostet das gute Ding beim österreichischen Importeur in Marchtrenk exakt 16.490 Euro. INFO: www.ural.at
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alles turbo bei Porsche Nur weil ein Turbolader an Bord ist, heißt das noch lang nicht, dass er auch im Namen angeführt werden darf. Das ist unverändert dem Topmodell der 911erBaureihe vorbehalten, das sich rechtzeitig zum Saisonstart rundum aufgewer tet präsentiert. Da darf dann natürlich auch die obligatorische Leistungsstei gerung nicht fehlen. In diesem Fall sind es 20 PS, die das neue Modell mehr leistet, wodurch der normale 911-Turbo auf nunmehr 540 PS und das TurboS-Modell auf 580 PS kommen. Aufgewertet hat Porsche zudem die Serienaus stattung. Die Preise für das 911 Turbo Coupé beginnen bei 213.393 Euro und reichen bis zu 247.489 Euro für das Turbo S Coupé. Für Menschen mit großem Frischluftbedarf steht der Turbo auch als Cabrio zur Verfügung. Auch hier darf zwischen Turbo Cabriolet um 230.805 Euro und Turbo S Cabriolet um 265.251 Euro gewählt werden.
Mehr angebot bei Suzuki Noch bis zum 29. Februar bietet Suzuki den S-Cross mit einer zinsfreien Drittel-Finanzierung, einer kostenlosen Jahresvignette und einem voll gefüllten Tank für 5.330 Euro an. Noch nicht inbegriffen in diesem Preis sind der Allradantrieb und das eine oder andere Extra, das sich in Form von Ausstattungsvarianten zum günstigen Paketpreis an Bord hieven lässt. Ganz neu ist zudem die Möglichkeit, den S-Cross mit 120-PSDieselmotor, Allradantrieb und einem modernen Doppelkupplungsgetriebe zu bekommen.
Luxus Pur aus Amerika Obwohl der amerikanische Markt eben erst ein Rekordjahr feiern durfte, blicken einzelne USMarken wieder verstärkt nach Europa. Das mag vielleicht auch daran liegen, dass die jüngsten Modelle mit Vorurteilen gegenüber amerikani schen Modellen deutlich aufräumen. Ein gutes Beispiel dafür ist die knapp 5,2 Meter lange Luxus limousine Cadillac CT6, die es in der Basisversion auf locker leichte 1.659 Kilogramm Eigengewicht bringt. Da macht es auch nichts aus, dass das Top modell mit 410 PS und Allrad ein paar Kilogramm schwerer ausfallen dürfte. Nach Europa kommt der CT6 vermutlich Anfang 2017.
Über Stock und Stein Auf Nutzwertoptimierung und hochwertiges Zubehör auch für nicht mehr topaktuelle 4x4-Modelle konzentriert sich ein Teil des Angebots der Stock & Stein GmbH in München. Ganz aktuell ist es gelungen, eine Höherlegung für den Subaru Forester, der in dieser Form zwischen 2002 und 2008 vom Band gelaufen ist, zu realisieren. Sie hebt den Allrounder um durchgängig 2,5 Zentimeter an. Im Gelände kann dies genau den Unterschied zwischen Hängenbleiben und lockerem Passieren ausmachen. Der Preis für den kompletten Umbausatz beträgt exklusive Einbau rund 550 Euro. Höhergelegt wird bei Stock und Stein auch die erste Discovery-Generation oder die unterschiedlichen Defender-Modelle. INFO: www.stockundstein.de
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lifestyle
Im Konvoi durch Berg und tal Seit dem 28. Jänner und noch bis zum 6. März geht es für die pFiat-eich-Tour durchs ganze Land. Ein Konvoi, bestehend aus verschiedenen Fiat-500-Modellen, zieht dabei nicht nur alle Blicke auf sich, sondern lädt auch zum ausgiebigen Probefahren. Nach dem erfolgreichen Start der Tour im Wiener Luxushotel Le Meridien und Stationen in Wien, Linz und Salzburg ist die pFIAT-eich-Tour zurzeit in Maria Alm im Skigebiet Hochkönig an der Talstation Abeg zu finden. Dort findet jeden Donnerstag die „notte italiana“ in der bekannten Almbar statt. Zusätzlich werden an den Wochenenden unterschiedliche Aktivitäten angeboten. Das Angebot reicht dabei vom Freestyle-Event über den Rallye-Parcours bis hin zum gemischten Ski-Touren-Doppel. Alle Infos auch unter www.pFIATeich.at
aus schluss vorbei
in kitz dabei
Der letzte Land Rover Defender, der das Werk verlassen hat, ist ein 90er-Lkw mit Planverdeck. Von ihm verabschiedeten sich am 29. Jänner nicht nur aktive Land-Rover- Mitarbeiter, sondern auch viele Land-Rover-Pensionisten, geladene Gäste und Prominenz aus aller Welt. Alles zum großen Abschied im ALLRADKATALOG 2016.
Ohne der Konzernschwester Audi zu nahezurücken, hat auch Bentley den goldenen Boden von Kitzbühel für eine winterliche Präsentation des Bentayga genutzt. Somit bot sich den zahlreichen VIP-Gästen aus aller Welt die Möglichkeit, das Luxus-SUV-Modell in passender Atmosphäre genauer unter die Lupe zu nehmen.
bester chefkoch Bereits im letzten Jahr als Maserati-Markenbotschafter engagiert, wurde der italienische Starkoch Massimo Bottura jetzt als bester europäischer Chefkoch ausgezeichnet. Zur Übernahme der Auszeichnung in Madrid reiste der 53-Jährige, der seine Wurzeln ebenso wie Maserati in Modena hat, wenig überraschend ganz standesgemäß mit einem Maserati Quattroporte an.
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Audi Eiswelt Am Kitzsteinhorn auf 2.600 Meter Seehöhe bietet Audi auch heuer wieder eine magische Eiswelt. Die aus rund 60 Tonnen Eis und 2.500 Kubikmeter Schnee bestehende Eiswelt birgt in sich nicht nur einen Audi RS Q3 quattro, sondern eine stylige Bar und jede Menge gute Musik. Geöffnet ist sie noch bis April.
Promis am brandlhof Der schon bisher sehr autoaffin auftretende Brandlhof bietet neuer dings auch ein echtes Autohaus für Präsentationen und Schulungen und somit eine wunderbare Ergänzung zum von Manfred Pfeiffenberger geleiteten Fahrtechnikzentrum Saalfelden. Mit dabei unter anderen Manuel Reuter, Walter Röhrl und Franz Wurz. Aufs Bild geschafft haben es Christian Clerici (l.) und Designkünstler Knud Tiroch.
Alm-Touareg
Wie man mit einem Touareg auf eine verschneite Alm kommt, mag wie eine leichte Übung erscheinen, bis man sich zu Fuß auf den Weg macht.
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ie VW Driving Academy hat im schönen Salzburg ihren fixen Standort und lässt dort jeden Februar ihre Teilnehmer in Golf R oder auch nicht untermotorisierten Passat Alltrack ihre Runden über ein eisiges Parkett ziehen. Für die vielen deutschen Kunden aus flacheren Gegenden war der Reiz, einmal auch die Höhen zu erklimmen, doch groß und so entschied man sich auch hier für das richtige Arbeitsgerät. Der schon gereifte, aber immer noch frisch wirkende Touareg ist das geeignete Gerät dafür. Dass manche Schalter für Fäustlinge auch bedienbar scheinen, verstärkt nur die Authentizität. In Wirklichkeit ist es auf allen Plätzen und dem Lenkrad behaglich warm geheizt und auch andere Feinheiten
technologischer Art sind dabei. Oben leuchtet die Sonne durchs große Glasschiebedach und die Kameras vorn und hinten spielen auch während der Fahrt das Live-Bild von draußen ins Cockpit. Im Unterschied zu SUVs, hat der Touareg eine Gelände-Untersetzung des Getriebes und kann sich richtig hochpumpen für ganz grobe Unebenheiten. Er hat aber auch Fahrprogramme, die die elektronischen Steuerungen auf das jeweilige Revier optimieren und einen erstaunlich großen Einfluss haben. So sind ESP und Antischlupf im Onroad-Modus deutlich nervöser als bei Offroad. Die schmale vollverschneite Forststraße geht es so locker hinauf, dass die dramatische Leistung des Tou-
areg wortreich durch den Instruktor dargelegt werden muss. Ein gelegentliches Schwänzeln des Hecks und die Notwendigkeit, manches Steilstück mit Schwung zu nehmen, ist nichts, was einen Geländefahrer aus der Ruhe bringen würde. Wer lernen will, was er mit seinem Allrad-VW gefahrlos anstellen kann, ist hier eindeutig richtig. Unterhaltsam für Fahrer und Zuschauer sind auch die Auto-Wippe und die Verschränkungsstrecke, die von außen viel mehr Drama bieten als von innen. Auf die glatte Slalom-Bahn geht es dann auch noch, wobei hier die Wahl der entspannten Helfer mit einem beherzten Gasfuß und heftigem Gegenlenken kombiniert werden sollte. «
Hier zeigt der Volkswagen Touareg einmal mehr seine Allrounder-Qualitäten
Erstkontakt
Der Clubman – Aufgewertet ins Praktisch wie neue Modelljahr nie zuvor Erstmals in der Geschichte des Clubman wird dieser auch in Verbindung mit dem Mini All4 System angeboten. Möglich gemacht hat dies neben der Entscheidung, das größte und viel seitigste Mini-Modell noch universeller aufzustellen, ein neuer Allradantrieb. Gewichtsoptimiert, in der Effizienz gesteigert und elektrohydraulisch gere gelt, wird die Hinterachse über ein Winkelgetriebe an der Vorderachse, eine zweiteilige Gelenkwelle und eine Lamellkupplung mit Kraft versehen. Die Power-Basis dafür liefert wahlweise ein Vierzylinder-Diesel oder ein Vierzylinder-Benziner. Der Diesel bringt es im Clubman auf 190 PS, der Benziner auf zwei mehr und somit auf 192 PS. Während der Diesel ausschließlich in Kombination mit einer Achtgang-Steptronic angeboten wird, besteht beim Benziner auch die Möglichkeit, ein manuelles Sechsganggetriebe zu wählen.
Auf der Vienna Autoshow erstmals gezeigt, ist die überarbeitete Version des Mitsubishi Outlander ab sofort erhältlich. Zu den wesentlichsten Neuerungen zählt zweifellos die jetzt sportlicher wirkende Front. Möglich machen dies neue Hauptscheinwerfer mit integriertem LED-Tagfahrlicht und die dreiteilige Chromspange. LED bietet der Outlander jetzt auch am Heck. Im Innenraum finden sich neue Vordersitze, eine neu gestaltete Mittelkonsole und ein aufgewertetes Navigationssystem. Zusätzlich zu diesen – alle OutlanderModelle betreffenden – Veränderungen wurde bei der Plugin-Hybrid-Version auch das Fahrwerk modifiziert, was zu mehr Fahrvergnügen beitragen soll. Optimiert präsentiert sich hier auch die komplexe Hybrid-Technologie.
Für auf und auch abseits der straSSe Wenn es etwas mehr als der klassische Audi A4 Avant sein darf, dann tritt der A4 allroad quattro auf den Plan. Unmittelbar nach seiner Weltpremiere in Detroit ganz überraschend auch in Wien gezeigt, kommt er im Sommer in den Handel. Mit im Gepäck hat er dann nicht nur das alle neuen A4-Modelle aus zeichnende geschärfte Design, sondern auch die typischen allroad-Elemente wie die Kotflügelverbreiterungen und die UnterfahrschutzApplikationen an Front und Heck. Wirkli chen praktischen Nutzen versprechen die 34 Millimeter zusätzliche Bodenfreiheit, die es erlauben, mit dem A4 allroad auch mal tiefverschneite Straßen oder ausgewaschene Feldwege zu befahren. Angeboten in unter schiedlichen Diesel- und Benzinmotorisierun gen ist die Spitze des Leistungsangebotes erst bei 272 PS erreicht.
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Eine Marke der Daimler AG
Der Allradantrieb von Mercedes-Benz.
Kraftstoffverbrauch (NEFZ) 7,1–10,9 l/100 km, CO₂ -Emission 185–255 g/km
Auf jedem Gelände in seinem Element. Der neue GLS. Sie wollen ein Auto, das alles bietet: beeindruckende Präsenz, beeindruckendes Raumangebot auf sieben Plätzen und modernste Assistenzsysteme. Der neue GLS bringt Sie in höchstem Komfort ans Ziel – dank dem Allradantrieb 4MATIC auch dann, wenn Ihr Ziel nicht ganz leicht zu erreichen ist. Mehr über den perfekten Begleiter von Alltag bis Auszeit erfahren Sie auf www.mercedes-benz.at/gls
Modellvorstellung // VW Caddy Alltrack
Lässig laden Volkswagen präsentiert den Caddy für alle, die mehr wollen als nur ein Preis-Leistungs-Verhältnis.
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en Mitleid der Nachbarn haben sich Caddy-Fahrer über all die Jahre hart erarbeitet. Als Lkw gerade noch so akzeptiert, erlaubte es die familientaugliche Version, das Thema sozialer Abstieg mit dem Namen Volkswagen zu verbinden. Erst mit der Cross-Version des Vorgänger modells gelang es glaubhaft zu vermitteln, dass der eine oder andere den Caddy aus Überzeugung, wegen seiner Vielseitigkeit oder auch wegen seiner Wertbeständigkeit kaufte und dafür locker mehr als 40.000 Euro an den Händler überweisen musste, zumindest dann, wenn es die voll ausgestattete Cross-Version mit DSG, 140-PS-Diesel motor und Allradantrieb sein durfte. An dieser Strategie hat sich nichts geändert, nur der Name Cross ist der bei Volkswagen beliebten Bezeichnung Alltrack gewichen. Wer sich für Allradantrieb entscheidet, spart sich auch weiterhin den Blick in die BenzinerPreisliste und die Erdgasversion ist somit logischerweise auch kein Thema. Stattdessen darf zwischen 110 DieselPS, kombiniert mit einem manuellen Sechsganggetriebe, und 150 Diesel-PS mit serienmäßigem 6-Gang-DSG gewählt werden. Freie Wahl auch zwischen Pkw- und Lkw-Version, wobei letztere durch den Wegfall der NoVA und ein paar Ausstattungsdetails nochmals deutlich günstiger wird, während beide Versionen für Unternehmer vorsteuerabzugsberechtigt sind. Bis hierhin gleicht der Alltrack auch dem normalen neuen Caddy, den wir bereits im Herbst vorgestellt haben. Das Versprechen, dass der Alltrack stets ein Stück Freiheit und eine Portion Urlaub bietet, wird in erster Linie durch optische Zutaten eingelöst. 17-ZollLeichtmetallfelgen stehen dem Caddy
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ebenso gut zu Gesicht wie die Kunststoffbeplankung an den Kotflügeln und an den Schwellern. Gelungen auch der Design-Unterfahrschutz und das Feintuning an Kühlergrill und an den Leuchten. Keinesfalls unerwähnt bleiben darf in diesem Zusammenhang der WildtrackSchriftzug an Front und Heck. Im Innenraum sind es die speziellen Bezüge und das Lederpaket samt farbiger Nähte, die den Unterschied zum normalen Caddy machen. Bei der Pkw-Version kommen noch zahlreiche andere Serienextras hinzu, während die vielen Assistenzsysteme beiden Varianten zur Verfügung stehen. Viel wichtiger als die bisher unter anderem noch nicht erwähnte Dachreling, die ebenfalls zu jedem Wildtrack gehört, ist der Gesamtauftritt des
Der Laderaum glänzt mit vielen Befestigungshaken; das Raumangebot ist gemessen an den äußeren Abmessungen enorm groß
Modells. Egal ob Kleinkindertransport oder Großeinkauf im Möbelhaus, der Wildtrack wird immer als großer Pkw und nicht als kompakter Kastenwagen wahrgenommen. Sowohl von den Passanten als auch von den Insassen. Wenn dann im Sommer auch noch der Wohnwagen oder am Wochenende die Motocross-Maschinen an den Haken genommen werden, ist er ebenfalls in seinem Element, wir erinnern uns an Freiheit und Urlaub. Wer den Caddy kauft, um mit ihm ausschließlich Geld zu verdienen, kann vermutlich auf 150 Diesel-PS, Allradantrieb und DSG genauso verzichten wie auf die Wildtrack-Version. All jene, die in ihrem Caddy mehr als nur das Mittel zum Zweck sehen, werden mit dem Wildtrack hingegen große Freude haben, auch wenn dann von übertriebener Sparsamkeit oder gar bevorstehender Armut wohl wirklich keine Rede mehr sein kann. Sollen die Nachbarn doch denken, was sie wollen. «
Bilder: mmotors
Bis auf die geringf체gig eingeschr채nkte Sitzverstellung der LKWVersion ist hier alles sehr komfortabel ausgef체hrt. Auf Waldwegen ist der Alltrack in seinem Element
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4x4promi // Marcel Hirscher
„ Ohne Allrad? No way!“ Er legt nicht nur auf der Skipiste, sondern auch auf Asphaltstraßen Wert auf perfektes Material. Marcel Hirscher, einer der erfolgreichsten österreichischen Skifahrer und Sportler, über Auto, Allrad, Audi. Text: Petra Mühr
M
arcel Hirschers Erfolgsrezept sind enormes Talent, starker Wille, das passende Umfeld und exzellentes „Werkzeug“. „Ich versuche, durch optimales Material und ständiges Lernen mein Eigenkönnen zu steigern und so meine Grenzen zu erweitern“, beschreibt der 26-jährige Niederösterreicher, der als erster alpiner Skirennläufer bei den Herren vier Mal in Folge den Gesamtweltcup gewonnen hat, seine Zielstrebigkeit. Abseits des Skizirkus’ ist Hirscher ebenfalls verdammt schnell unterwegs. Neben Motocross fährt der Spitzenathlet unter anderem „gern Auto und wenn ich etwas gern tue, möchte ich es auch gut können!“ Mit Audi als Sponsor ist er daher nicht nur im Alltag, sondern auch immer wieder mal auf der Rennpiste unterwegs. Kein Wunder, dass Hirscher eine spätere Karriere als Autorennfahrer nicht ausschließt … Herr Hirscher, Sie sind derzeit mit einem Audi RS 6 Avant 4.0 TFSI quattro unterwegs – wissen Sie spontan, Ihr wievielter Audi ist das? Ich würde sagen, mein sechster. Wie sehr können Sie eigentlich bei Modell und Motorisierung mitreden? Das Modell darf ich wählen und auch Wünsche äußern. Ob das Wunschmodell dann spontan verfügbar ist, ist eine andere Sache.
14 / 02-2016 / 4wd
Abgesehen davon, dass Audi Sponsor ist: Was macht die Marke Audi für Sie besonders? Es ist einfach die Verbindung aus perfekter Technik mit Höchstleistung. Daher passt die Marke auch ideal zum Image des Sports. Audi ist unter anderem für seinen exzellenten Allradantrieb bekannt: Was bringt Ihnen „quattro“ im Alltagsverkehr? Sicherheit und ein einmaliges Fahrerlebnis. Mehr gibt es dazu, glaube ich, nicht zu sagen :-). Braucht man in der Stadt Ihrer Meinung nach auch ein Auto mit Allradantrieb? Also in Sydney wahrscheinlich nicht, doch in Salzburg auf alle Fälle.
Einen guten Autofahrer macht aus, dass er das Auto immer unter Kontrolle hat und sich nicht 체bersch채tzt.
4wd / 02-2016 / 15
4x4promi // Marcel Hirscher
Marcel Hirscher im
Wordrap Mein
erstes Auto …
war ein Ford Focus Kombi mit einem 90-PS-Turbodiesel. –––– Bei einem Auto
schaue ich …
zuallererst auf Design und Leistung. ––––
Im Stau … telefoniere ich. –––– Bei einer
Reifenpanne …
ärgere ich mich wahrscheinlich, doch ich hatte noch keine. ––––
Tempo 130
auf der Autobahn oder kein Tempolimit? An gewissen Abschnitten ist wahrscheinlich ein höheres Limit möglich. ––––
Einparken … kann ich sehr gut. –––– Ich brauche
mein Auto, …
weil ich mobil und unabhängig sein möchte. ––––
Der Verbrauch… ist wichtig, da wir unsere Umwelt schützen müssen. –––– Wenn am Sonntag
Formel 1 läuft, … schaue ich MotoGP. –––– Im Zweifelsfall:
Bike oder Auto?
Das ist, wie Äpfel und Birnen zu vergleichen. Ich brauche beides. –––– Die wichtigsten
„ Ich kann mir gut vorstellen, nach der Ski-Karriere im Motorsport mein Glück zu versuchen. Das fasziniert mich schon immer und ist, glaube ich, mehr als eine Leidenschaft.
Tools/Funktionen
16 / 02-2016 / 4wd
Heutzutage sind moderne Autos gespickt mit Sicherheitsassistenzsystemen: Welche davon sind die wichtigsten für Sie? Ich bin in der glücklichen Situation, dass die mir zur Ver fügung gestellten Autos über alle diese Raffinessen verfügen. Und ich möchte keine davon missen. Auch hier ist klar: Es geht um die Sicherheit. In unserem letzten Interview haben Sie erwähnt, dass Ihnen auch die Optik eines Autos wichtig ist. Wenn Sie jemandem, der den RS 6 Avant nicht kennt, optisch beschreiben sollen, was sagen Sie? Ein Formel-1-Auto mit einer Kombi-Karosserie – das bringt es, glaube ich, ganz gut auf den Punkt. Stilvoll im Renndesign und doch ein großzügiger Avant – was will ich mehr? Im Sommer haben Sie beim Audi Sport TT Cup als Gastfahrer teilgenommen. Wie haben Sie dieses Rennen in Erinnerung? Einerseits als extrem geniale Erfahrung, andererseits – bedingt durch den extremen Regen – als Grenzerlebnis. Gut, dass es schlussendlich abgebrochen wurde. Spaß steht dabei natürlich im Vordergrund, aber nicht zum Preis eines unkalkulierbaren Risikos. Wären Sie nicht Skifahrer – wäre Autorennfahrer eine Option für Sie? Wer sagt denn, dass ich eine Autorennfahrer-Karriere nicht noch starten werde!? (lacht) Nein, im Ernst. Ich kann mir gut vorstellen, nach der Ski-Karriere im Motorsport mein Glück zu versuchen. Das fasziniert mich schon immer und ist, glaube ich, mehr als eine Leidenschaft.
bei einem Auto … sind Sicherheit, Komfort, Leistung und Design. –––– Automatik oder manuelle
An wie vielen Autorennen nehmen Sie pro Jahr teil? Zwei, drei Einladungen bekomme ich und versuche, sie auch immer wahrzunehmen.
Auf der Autobahn Automatik, auf der Rennstrecke Schaltung. –––– Ich steige auf ein
Gibt es ein Rennen, bei dem Sie unbedingt dabei sein möchten? Die Rallye Dakar wäre ein Traum, doch auch einige andere Events.
Schaltung?
Elektroauto um, …
Marcel Hirscher und sein „Firmen wagen“, der Audi RS 6 Avant. Für Hirscher ein „Formel-1-Auto mit einer KombiKarosserie“
Können Sie sich an eine besonders brenzlige Situation erinnern, in denen Ihnen der Allradantrieb geholfen hat? Da fallen mir viele Situationen ein. Nicht, dass ich ein risikofreudiger Fahrer bin, doch bei unseren An- und Abreisen zu Trainings und Rennen bin ich regelmäßig auf extrem eisigen oder schmierigen Fahrbahnen unterwegs. Ohne Allrad möchte ich das nicht machen – no way!
wenn es ausgereift ist und auch die gesundheitlichen Aspekte, Stichwort: ElektroSmog, abgeklärt sind. ––––
Gelände-Rallye
oder Rennen auf Asphaltkurs? Da nehme ich beides! :-)
Bezeichnen Sie sich eigentlich als guter Autofahrer? Ich glaube schon, dass ich vom Autofahren etwas verstehe. Abschließend: Was macht – im Alltagsverkehr – einen guten Autofahrer aus? Einen guten Autofahrer macht aus, dass er das Auto immer unter Kontrolle hat und sich nicht überschätzt. «
DER SCHNELLSTE WEG MUSS NICHT ASPHALTIERT SEIN.
DER NEUE FORD RANGER
Mit der klassenbesten Wattiefe von 80 cm ist so ein kleiner Fluss doch kein Hindernis für Sie, oder? Und mit den Fahrerassistenz-Systemen wie Rückfahrkamera und sprachgesteuertem Ford SYNC 2 bleiben Sie auch im Großstadt-Dschungel immer auf dem richtigen Weg. Ab sofort bestellbar.
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sportstyle // kolumne
Der Berg, der will sei Opfer
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Lossegeln
Das Team Sky zählt zu den erfolgreichsten Teilnehmern an Radrennen in ganz Europa. Künftig wird die gesamte Renn- und Trainings-Logistik, vom Service-Pkw über Mannschaftsbusse und Materialtransporter mit Modellen der Marke Ford abgewickelt werden. Im Fuhrpark des britischen RadsportTeams finden sich auch einige allradgetriebene Modelle.
Auto Frey Salzburg unterstützt auch heuer das Segel-Nationalteam. Um die Teilnehmer nicht nur bequem, sondern auch sicher zu den Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro transportieren zu können, wurde eine ganze Flotte an BMW-X3-Modellen durch Auto Frey an den österreichischen Segelverband feierlich übergeben.
Was Wolfgang Ambros schon als Sprachrohr des Watzmann wusste, wissen auch all jene, die am 22. Erzberg Rodeo teilnehmen werden. Leicht wird es für keinen und wer den Veranstalter Karl Katoch kennt, weiß, dass er diesmal noch weniger Fahrer im Ziel begrüßen will als im Vorjahr. Dieses Vorhaben gelingt am besten durch entsprechend gesteckte Abschnitte, die heuer nochmals härter ausfallen dürften als zuletzt. Während die Startplätze längst an Teilnehmer aus 40 Nationen vergeben sind, dürfen Besucher noch unter Karten in allen Preisklassen wählen. Vom einfachen Eintrittsticket bis zum All-inklusive-Paket ist alles machbar. INFO: www.erzbergrodeo.at
WRC in der Rallye ÖM Hermann Neubauer hat es geschafft. Nach diversen Hochs und Tiefs ist er jetzt mit einem Ford Fiesta WRC für den Kampf um den Rallye-Staatsmeistertitel bereit. An seiner Seite nimmt mit Bernhard Ettel ein geschätzter Routinier Platz, dem es gelingen muss, Neubauer nicht nur schnell, sondern auch sicher von A nach B zu lotsen. Wenn das gelingt, dürfen wir uns auf alle Fälle auf ein spannendes Duell an der Spitze der Meisterschaft freuen. Betreut wird auch das WRC wie schon die meisten Fahrzeuge von Neubauer von Max Zellhofer.
Showrun am Hahnenkamm Dass ein Formel-1-Auto nicht nur auf perfektem Asphalt, sondern auch auf einer nicht minder perfekten Skipiste daheim sein kann, hat Red Bull diesmal am Hahnenkamm verraten. Gelenkt von Max Verstappen, drehte das Formel-1-Auto, ausgerüstet mit Schneeketten rundum, einige medienwirksame Runden und handelte sich dabei sogar einen echten Strafzettel ein. Organisiert wurde der Auftritt, um einerseits das Thema Formel 1 wieder in die noch im Wintersport steckenden Köpfe zu bringen und andererseits, um für das Formel1-Rennen in Spielberg zu werben. Beides ist definitiv gelungen.
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Volkswagen Motorsport Als hätte Volkswagen aktuell nicht schon genug um die Ohren, gab Motorsportchef Jost Capito kurz vor Beginn der Rallye-Saison seinen Abschied bekannt. Mit ihm gelang Volkswagen ein rundum beeindruckender Start in die Rallye WM, der bisher drei Weltmeistertitel und unzählige Siege eingebracht hat. Capito, der an die Spitze von McLaren wechseln soll, wird allerdings noch bis zur Ernennung eines Nachfolgers und der dazugehörigen Übergabe an der Spitze von VW Motorsport bleiben. Dass er diese Aufgabe zu 100 Prozent Ernst nimmt, hat der Rallye-WM-Saisonstart deutlich gezeigt.
Ja saufen die denn alle ? Neue kluge Köpfe werden es dem Auto auch heuer vermutlich nicht leichter machen. Von Andreas Dusovsky
S
eit dem Klimagipfel in Paris, bei dem in gewohnt grotesker Weise atomstromgespeiste Elektroautos mit Millionen an Flugkilometern konfrontiert wurden, schweben viele unserer Politiker wieder auf Wolke sieben. Jetzt können sie Herrn und Frau Österreicher unter dem Deckmantel des Umweltschutzes neue Konzepte und innovative Ideen vorstellen, die mehr oder weniger direkt das Auto als ganz großen Klimasünder und Sorgenkind Nummer eins darstellen.
Bemerkenswert, denn der österreichische Pkw-Verkehr verursacht auch bei unabhängig durchgeführten Studien lediglich zwölf Prozent des gesamten CO2-Ausstoßes und das mit sinkender Tendenz, da die Branche und auch die Kunden hier in den letzten Jahren viel Geld für eine bessere Umweltverträglichkeit investiert haben. Bei der aktuell wieder in aller Munde beheimateten Partikel-Emission sind es sogar nur 4,8 Prozent. Es gibt aber auch noch andere Zahlen. Mit gegenwärtig 450.000 Beschäftigten ist die heimische Automobilbranche der zweitgrößte Arbeitgeber des Landes, erzielt jährlich rund 45 Milliarden Euro Umsatzerlös und leistet dabei einen Beitrag von elf Prozent des Bruttoinlandprodukts.
Völlig schmerz befreit suchen sie weiter nach Möglichkei ten, uns das Autofahren mit neuen Steuern oder neuen Schikanen zu vermiesen.
All diese Fakten scheinen aber unserer verantwortlichen Regierung ganz egal zu sein – völlig schmerzbefreit suchen sie weiter nach Möglichkeiten, uns das Autofahren mit neuen Steuern wie zum Beispiel dem deutlich angehobenen Sachbezug bei Dienstfahrzeugen oder neuen Schikanen wie Tempo-30-Zonen, Anrainerbevorzugung und Parkpickerl zu vermiesen. Es ist zu befürchten, dass ein neuer „Verkehrsminister“ auch nicht klug genug ist, um diesem Treiben Einhalt zu gebieten, zumal ihm selbst, wenn er es wollte, ein militärischer Scherbenhaufen im Weg stehen könnte. Im Gegenteil, das Bild im Kopf, dass das nächste Brainstorming der Regierung für Schnapsideen wie so oft im Weinkeller eines Finanzministers stattfinden wird, stimmt mich sehr nachdenklich. Dort beschließt sie dann vielleicht, dass eine Steuer für jedes angetriebene Rad eines Pkw eingehoben wird. Natürlich mit dem Wissen, dass der Anteil an allradgetrieben Neuwagen weiter steigen wird. Zeit das Auto abzustellen, ein Flascherl zu öffnen und sich dann großen Glases auf Regierungsniveau zu trinken. Prost! «
Modellvorstellung // Kia Sportage
Unter spanischer Sonne
Bilder: Werk
Dort, wo das südländische Design am besten zur Geltung kommt.
I
n vierter Generation ist es Kia gelungen, nicht nur ein gutes SUVModell auf die Räder zu stellen, sondern auch eines, das durch sein Design die Blicke auf sich zieht. Nur die Scheinwerfer flachzulegen, wäre dafür bestimmt nicht ausreichend gewesen, so aber eröffnet dieser erste Fronteindruck scharfe Linien, die sich bis ins Heck ziehen und dort durch die Verbindung der Rückleuchten einen krönenden Abschluss bilden. Dazu passend auch die sanft ausgestellten Kotflügel und der Einsatz von optischen Elementen beim besonders sportlich auftretenden GTModell. Gelungen auch die großen Lufteinlässe an der Front und das ebenfalls dem GT-Modell vorbehaltene Chrom, das genauso stark eingesetzt wird, wie es der Sport verträgt, ohne dass die Eleganz da runter leidet. Erwähnenswert zudem
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der um drei Zentimeter gewachsene Radstand und die um vier Zentimeter gestiegene Außenlänge. Beeindruckend auch der Innenraum, bei dem das Kurvenlineal nur noch sehr eingeschränkt zum Einsatz kam, ohne dabei eine Wand unterhalb der Windschutzscheibe zu errichten. Gut auch das Raumgefühl, während die Bedienung all der in Klavierlack gehüllten Knöpfe eine gewisse Eingewöhnungszeit benötigt. In diesem Fall ein Preis, der für die gebotene Schönheit gerne gezahlt wird. Neu und sieben Jahre lang stets aktualisiert ist die Navigationseinheit des Sportage. Sie tickt dabei ein wenig anders als andere Systeme, wodurch hier anfängliches Fluchen vorprogrammiert ist. Doch keine Sorge, nach ein oder zwei Stunden weiß man die Angaben richtig zu deuten und findet fortan überall hin.
Um die elektrische Handbremse kommt auch der Sportage nicht herum; Differenzial-Sperre und Drive-Mode-Wechsel sind in dieser Klasse sonst nicht üblich
Klassisch Kia ist die restliche Bedienung des Sportage. Der typische Automatikwahlhebel liegt besser in der Hand als er aussieht und die Sitze könnten im Rückenbereich etwas mehr Seitenhalt vertragen. Das war es dann aber auch schon mit der Kritik. Sowohl die Kombination aus 136 PS-Diesel und manuellem Sechsganggetriebe als auch jene aus 185 PS-Diesel und klassischer Sechsgangautomatik überzeugen nicht zuletzt aufgrund der sehr harmonischen Fahrwerkauslegung. Der 177-PSBenziner mit Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe ist uns auch in Spanien entwischt, ist aber hierzulande auf jeden Fall nur ein Nischenprodukt. Mit dem ab sofort verfügbaren Sportage, der wie schon das bisherige Modell in Tschechien gefertigt wird und bei
der Allradtechnik auf ein von Magna nochmals optimiertes System setzt, stehen insgesamt fünf Ausstattungsversionen zur Wahl. Den Einstieg macht Titan, darüber rangieren Silber und Gold. Platin bietet bereits sehr viel Luxus, die GT-Line zusätzlich jede Menge Sportlichkeit. Preislich deckt der neue Sportage ein noch größeres Spektrum als bisher ab. Die günstigste Möglichkeit, Allradantrieb zu genießen, bietet das 136-PSDiesel-Modell mit Sechsganggetriebe in der Titan-Version um faire 29.890 Euro. Wer auf Automatik nicht verzichten will, muss bereits mindestens 37.290 Euro investieren, das GT-LineTopmodell kommt auf 43.990 Euro und markiert damit auch das obere Ende der Preisliste. Allen Modellen gemein sind sieben Jahre oder 150.000 Kilometer Garantie. «
Wer GT bestellt, bekommt hier auch Gran Tourismo geliefert; das beginnt bei den Zusatzscheinwerfern und endet bei den Alu-Pedalen
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Bilder: Werk
Modellvorstellung // Ford Focus RS
Der tut was
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Mit dem RS sorgt Ford für jede Menge Aufregung in der schnellen Kompaktklasse.
E
nde Jänner hat es hier fast 20 Grad, die Straßen sind nicht nur trocken, sondern auch sauber und kaum befahren. Ideale Bedingungen also, um eine erste Ausfahrt mit dem neuen Ford Focus RS zu unternehmen. Ein erstes Kennenlernen, ein Herantasten an ein Werkzeug, das durch sein Macho-Design (auch wenn auf das RS-blau verzichtet wird) hohe Ansprüche an seine Interessenten stellt, dabei gleichzeitig aber eine maximale Einsatzbandbreite verspricht.
kommt zudem den vermutlich einmaligen Driftmodus serviert. Dieser sorgt für zusätzliche Power auf der Hinterachse, was nicht nur auf Schnee und Eis das Heck viel intensiver arbeiten lässt als bei allen anderen Autos in diesem Segment. 350 PS, hervorgezaubert aus einem 2,3-Liter-Motor, der in einer simpleren Ausbaustufe auch im Ford Mustang verbaut wird, und eine Spitze von 266 km/h sind klare Orientierungsan-
tionalen Michelin-Supersportreifen, gilt ihm die volle Konzentration. Am Weg zur Rennstrecke lammfromm, gutmütig und echt bequem, markiert der Ford dort, wo er darf, den Racer und das dann völlig ungeniert. Power ohne Ende, dazu richtig stabile Bremsen und ein auch im Grenzbereich sehr sicheres Handling machen hier aus jedem Amateur-Sportler einen Weltmeister. So geschehen auch auf der aus der Moto GP bekannten Strecke in Valencia. Nach 15 Runden ist hier jeder süchtig und das nicht nach irgendeinem Supersportwagen, den sich nur Lottogewinner leisten können, sondern nach einem voll alltagstauglichen Kompaktwagen der 50.000-Euro-Liga, der auf der Rückbank auch die Montage von zwei Kindersitzen erlaubt.
Natürlich hätte Ford ihn, den neuen RS, auch auf einer hochgelegenen Eisbahn präsentieren können, verbindet er doch erstmals den Namen Focus mit Allradantrieb, serienmäßig versteht sich, und natürlich nicht irgendein Allrad, zumal dieser vermutlich zum Untersteuern neigen würde. Für den verantwortlichen Cheftechniker mit jeder Menge Rallye-Erfahrung gleichbedeutend mit dem Tod jeder Kurve. Das ansonsten auch bei Ford sehr geschätzte Haldex-System war somit draußen, obwohl es in einem Testwagen sogar schon drin war. Ford hat sich lieber den Kopf und allerlei Achsen zerbrochen und mit einer speziellen Form des Torque Vectoring, die Hinterachse dreht dabei schneller als die Vorderachse, ein System gefunden, das im Alltag keinen Stress und auf der Rennstrecke jede Menge Fahrspaß garantiert. Um sich diesen richtig einzuteilen, stehen vier Fahrprogramme und zwei Stoßdämpferabstimmungen zur Wahl, ESP kann gänzlich deaktiviert werden. Quasi als Bonusprogramm steht eine für ein Auto mit manuellem Sechsganggetriebe ungewöhnliche Launch Control parat. 4,7 Sekunden für den Sprint auf Tempo 100 sollten damit möglich sein. Wer nicht ständig Bestzeiten, sondern maximalen Fahrspaß am Plan hat, be-
gaben. Damit liegt der neue Ford Focus RS recht nahe an Audi RS3 und Mercedes-Benz A45 AMG, während er preislich gerade mal ein paar hundert Euro teurer als ein Golf R und einige Hunderter billiger als ein Audi S3 an den Start geht. Auch die Aufpreise halten sich im Gegensatz zu seinen überraschenderweise durchwegs deutschen Mitbewerbern in Grenzen, womit nur rund 5.000 Euro zum sensationellen Basispreis von 46.950 Euro hinzugerechnet werden müssen, während der Mitbewerb zumindest doppelt so hohe Zuschläge fordert. Wenn er dann fertig ist, der RS, mit den Recaro-Schalensitzen und den op-
Kritik findet sich trotz intensiver Suche kaum. Die etwas zu hohe Sitzposition mag ein wenig stören oder dass sich die Launch Control im dritten Untermenü versteckt und vielleicht auch noch der gar spezielle Sound im Innenraum, dann ist aber auch wirklich Schluss. Ab sofort bestellbar werden die ersten RS-Modelle im März bei den österreichischen Händlern erwartet. Von der eben erst angelaufenen Produktion sind 4.000 Fahrzeuge bereits verkauft, mit richtig langen Lieferzeiten des zur Gänze im deutschen Ford Werk Saarlouis gefertigten Modells ist zu rechnen. «
Selten haben in der Kompaktklasse Sport und Alltag so gut zusammengefunden wie hier
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Modellvorstellung // Skoda Allradpalette
Wedelwochen
Bilder: Werk
Mit zehn Allradmodellen zeigt sich Skoda auch f端r rutschige Bedingungen gut ger端stet.
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N
och vor gar nicht all zu langer Zeit bot Obertauern so etwas wie eine Schneegarantie. Nicht nur im Jänner oder Februar, sondern meist auch im November, Dezember und März. Beste Bedingungen somit für die Hersteller von allradgetriebenen Fahrzeugen, ihre Kompetenz unter Beweis zu stellen, und das nicht nur als Winterstandort für Entwicklungsfahrten, sondern auch für beeindruckende Presseevents. So hatte sich das auch Skoda vorgestellt, galt es doch das erste RS-Modell mit Allradantrieb, Dieselmotor und Doppelkupplungsgetriebe zu präsentieren. Um die zwischenzeitig aufgebaute Allradkompetenz mit einfließen zu lassen, durften auch alle anderen 4x4-Modelle mit nach Obertauern und an den von starkem Tauwetter und Starkregen geprägten Testfahrten teilnehmen. Mit der spiegelglatten Unterlage hatte dabei kein Modell Probleme, wenngleich die Fahrzeuge deutliche Unterschiede in Sachen Fahrdynamik boten. Das gilt speziell für das zwischenzeitig älteste Skoda-4x4-Modell, den Yeti. Punkto Traktion auch für tief winterliche Bedingungen gerüstet, gönnt ihm die Elektronik recht wenig Spielraum, ganz egal um welches der Yeti-Modelle es sich handelt. So wird aus Schwung holen schnell mal ein außerplanmäßiger Stopp und Querfahrten werden bereits im Keim erstickt. Dem Versuch, dieser Situation durch das Entfernen der entsprechenden Sicherung zu begegnen, konnten wir diesmal widerstehen. Sowohl beim normalen Octavia als auch beim Superb sind solche Maßnahmen ohnedies kein Thema. Beide mit der jüngsten Version der Haldex-Kupplung ausgestattet, bieten sie genau jenen Spielraum, den man von einem solchen Modell erwartet. Dass die Topmodelle des Superb nicht nur ausstattungsmäßig, sondern auch beim Thema Leistung in neue Dimensionen vorstoßen, ist hier offensichtlich. Bis zu 280 PS sind beim Benziner möglich, immer noch 190 PS beim Top-Diesel. Das schafft souveräne Fahrleistungen, ohne dabei das gute Preis-Leistungs-Verhältnis, für das Skoda unverändert steht, anzutasten.
Neun von insgesamt zehn 4x4-Modellen der Marke Skoda; der Yeti markiert hier den Praktiker, der Octavia RS den leistbaren Racer
Dem Thema Sport verpflichtet fühlen sich die neuen RS-Modelle. Immer noch meilenweit entfernt von den hauseigenen Rallye-Boliden, zeigen sie, wie stressfreier Alltag und jede Menge Fahrspaß zueinander finden können. Hauptverantwortlich dafür ist das zweistufig einschränkbare ESP. Während die erste Stufe trotz reduzierter Regelfreudigkeit nur wenig Schlupf zulässt, steht die zweite Fahrstufe für maximalen Fahrspaß, wo immer es die Gegebenheiten zulassen. Nur wer die Räder gewohnheitsmäßig voll einschlägt, wird von der Elektronik gebremst, die Räder ein wenig gerade gestellt und schon driftet der Octavia RS wie kein serienmäßiger Allrad-Skoda zuvor. Dass dieser Modus nicht nur den Rallye-Fahrer weckt, sondern auch dann sinnvoll ist, wenn es darum geht, einen tief zugeschneiten Parkplatz zu verlassen oder hohe Schneewächten sicher zu durchfahren, sei hier nur für jene erwähnt, die das RS-Kürzel im Familienrat genehmigt bekommen müssen. Für die Zukunft verspricht uns Skoda zusätzliches Engagement im SUV-Segment. Damit sollte der schon jetzt für diese Marke beeindruckende Allrad anteil von rund 17 Prozent nochmals gesteigert werden können, zumal dieser Anteil in Zahlen ausgedrückt für 67.500 verkaufte 4x4-Modelle im Jahr 2015 steht. «
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Modellvorstellung // Toyota RAV4 Hybrid
Zurück zum Ursprung
Beim RAV4 ersetzt das neue Hybridmodell die bisherige Diesel-Version.
D
Gramm bleibt. Stellt sich somit aber auch gleich die Frage, warum Toyota nicht auch gleich alle Allrad-Benziner aus dem Programm genommen hat, da diese ausschließlich in den handgeschalteten Einstiegsversionen einen wirtschaftlichen Vorteil gegenüber dem Hybridmodell aufweisen können.
Das Cockpit hat an Heimeligkeit gewonnen; Der Blick von oben ist eine nette Spielerei im ansonsten durchaus ernsten RAV4 Hybrid
Um nicht den Eindruck zu erwecken, jetzt einfach nur die Technik vom Lexus NX 300h auch im günstigeren RAV4 anbieten zu können, hat Toyota dem SUV-Modell ein ziemlich umfassendes Facelift gegönnt. So wurde nahezu die gesamte Front neu gestaltet, mit schmäleren Leuchten bestückt und damit dem aktuellen angepasst. Toyota-Modellprogramm Änderungen auch am Heck, wo uns Toyota neue Leuchten und eine neue Stoßstange reicht. Die Optimierungen im Innenraum betreffen in erster Linie die auch gefühlt höhere Material-
Bilder: Werk
amit steht der Begründer des SUV-Segments wieder dort, wo alles im Jahr 1994 begonnen hat, zumindest was den Antrieb betrifft. Bekannt als Hybrid marke setzt der Weltmarktführer jetzt erstmals auch beim RAV4 auf Hybridtechnologie und zeigt sich von dieser so überzeugt, dass die Kombination aus Allrad und Diesel künftig nicht mehr angeboten wird. Ein mutiger Schritt in einem Dieselland wie Österreich, auch wenn der ToyotaMannschaft hier die Neuregelung des Privatanteils bei den Firmenautos sehr gelegen kommt. Aktuell sind bereits rund 65 Prozent aller neu verkauften Pkw-Modelle im gewerblichen Einsatz und genau hier punktet der RAV4 Hybrid mit einem CO2-Ausstoß von 117 beziehungs weise 118 Gramm (größere Räder beim Lounge-Modell), da er als eines der ganz wenigen allradgetriebenen SUV-Modelle unter 130
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qualität. Nicht zu spüren ist hingegen die umfassende Aufwertung in Sachen Sicherheitssysteme. Vom Notbremsassistent mit Fußgängererkennung über Assistenten, die den Raum hinter dem Fahrzeug überwachen, das Verlassen der Spur melden und vor Dingen im toten Winkel warnen bis hin zum Tempomat mit Abstandsradar ist jetzt alles möglich, wenngleich fast immer nur gegen entsprechenden Aufpreis. Deutlich gesteigert zeigen sich auch die Fahrleistungen, die Toyota für den ersten RAV4 Hybrid nennt. Mit einer Systemleistung von 197 PS beschleunigt das SUV in weniger als neun Sekunden auf Tempo 100. Dabei wird die Vorderachse von einem 155 PS starken Benziner in Bewegung gesetzt, der Rest der Kraft entstammt einem an der Hinterachse platzierten Elektromotor. Diese Kombination soll nicht nur die auch bei Ausflügen ins leichte Gelände gewünschte Traktion sichern, sondern auch bis zu 1.650 Kilogramm schwere Anhänger souverän übers Land ziehen. Dass dabei der werksseitig angegebene Norm-
verbrauch von 4,9 Liter das eine oder andere Mal überschritten wird, ist unumgänglich und wird auch nicht dementiert. An der günstigen NoVAEinstufung und den eingangs erwähnten Vorteilen bei der gewerblichen Nutzung ändert dies nichts. Angesichts der Größe des RAV4 und der komplexen Technologie, die hier
zu Hause ist, gehen die Preise für das neue, sofort verfügbare Hybridmodell samt Allradantrieb völlig in Ordnung. Ab 36.290 Euro ist die Active-Version zu haben, das besser ausgestattete Lounge-Modell kommt auf 38.890 Euro. Hinzu addieren lassen sich dann noch das VIP-Package und allerlei Extras, bis bei rund 45.000 Euro wirklich Schluss ist. «
Die Hybridtechnik bringt keine Einschränkungen beim außerordentlich großen Raumangebot
Bilder: mmotors
rückblick // Vienna Autoshow 2016
Saisonopening in Wien Beppo Harrach begleitete uns diesmal durch die Vienna Autoshow.
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enn eine Messe bereits zum zehnten Mal veranstaltet wird, dann war es eine richtige Entscheidung, sie ins Leben zu rufen. Zwar hatte es ein Weilchen gedauert, bis der nunmehr gültige Jahresrhythmus von allen akzeptiert wurde, doch der ist jetzt genauso fix wie die Teilnahme nahezu aller Hersteller. Fix auch, dass mit der Vienna Autoshow der Saisonstart einhergeht und dass sich dieser auch in Zukunft auf zwei Hallen der Messe Wien beschränken wird. Vom Kombitermin mit der Ferienmesse abzuweichen wäre grob fahrlässig und zusätzlicher Raum würde auch zusätzliche Kosten bedeuten, womit wir wieder bei der Diskussion um die Sinnhaftigkeit einer Teilnahme angelangt wären, die keiner führen will. So wie es ist, ist es gut, auch wenn es dem gelernten Österreicher schwerer als anderen fällt, dies zu akzeptieren. Dass bei den Details immer noch Verbesserungen möglich sind, hat die zehnte Auflage deutlich gezeigt. Der eine oder andere Designkritikpunkt aus dem Vorjahr wurde entfernt und die Einheitlichkeit der Auftritte gestärkt. All das bescherte den Gästen, die die Hallen zum Teil schon am Mittwoch stürmten, die eleganteste und professionellste Vienna Autoshow aller Zeiten. Dieser Meinung hat sich auch Ex-Rallye-Staatsmeister Beppo Harrach angeschlossen, der uns erstmals beim fast
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schon traditionellen Messerundgang am Mittwochabend begleitet hat. Der neue Volkswagen Tiguan, zweifellos eines der wichtigsten Modelle, den die Vienna Autoshow heuer zu bieten hatte, stand prominent platziert und stets umringt in Reihe eins der Halle D. Der Versuch, hier auch mal Platz zu nehmen, scheiterte leider am rundum verlaufenden Glasverbau. Nicht nur Beppo stellte sich die Frage, warum das so sei. Auch wenn er kein echter SUV-Fan sei, hätte er hier gerne kurz Platz genommen, ein Gedanke, den vermutlich auch tausende Besucher hatten. Generell widmet Harrach dem Thema SUV nur bedingt Aufmerksamkeit. Er versteht den Trend – hoch sitzen und bequem einsteigen, – sieht die meisten Modelle aber als zu unsportlich an. Davon kann beim knallroten Audi RS3 keine Rede sein. Ein Benziner kommt für einen überzeugten Landwirt aber nicht infrage, dass der Audi auch dazu taugt, den einen oder anderen Porsche zu jagen, findet Beppo hingegen durchaus spannend. Uns sticht der neue A4 allroad ins Auge. In letzter Sekunde ins Aufgebot geholt, kommt der in Wien gezeigte A4 Avant mit einem Extra-Touch Abenteuer im Sommer in den Handel.
Die weit über zwei Meter hohe G-Klasse versetzt Beppo Harrach in Staunen (links); den Mitsubishi L200 schätzt er in seinem landwirtschaftlichen Betrieb und als Zugfahrzeug; auf die dicken Trittbretter kann er gerne verzichten
So richtig überzeugt zeigt sich Beppo nicht vom offenen Range Rover Evoque, zu unpraktisch und auch zu teuer und doch nett anzusehen; der James-BondDefender vermag nicht nur durch sein originelles Kennzeichen zu gefallen
Das schönste KIA-SUV aller Zeiten bedurfte einer genaueren Betrachtung, das allererste Jaguar-SUV ebenso
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rückblick // Vienna Autoshow 2016
Mazda hatte eine der wenigen Studien mit dabei; der RAV4 Hybrid kam nicht nur bei Beppo gut an; der neue VW Tiguan war stets von Interessenten umlagert, der Bentley Bentayga einem exklusiven Klientel vorbehalten
Dass gelungenes Design auch ein SUV attraktiv machen kann, verrät Kia mit dem neuen Sportage. Hier sind es die Designlinien, die Beppo stoppen lassen und auch der Gesamtauftritt bekommt viel Lob, dem wir uns nur anschließen können. Überraschend schnell dann der Wechsel zum Volkswagen-Stand schräg vis-à-vis. Dort steht der neue Caddy Alltrack im Mittelpunkt. Praktisch, Diesel, gut ausgestattet und bezahlbar, nicht nur für einen Jungvater ein interessantes Auto, zumal der Allradantrieb auch Traktion abseits des Asphalts verspricht. Am mit allerlei Mopar-Zubehör aufgebauten Jeep Wrangler vorbei geht es direkt zum Bentley Bentayga und damit einem der exklusivsten Fahrzeuge der Messe. Auch in natura, in den Medien hat er schon viel darüber gelesen, ist das nicht sein Ding. Zu protzig, von allem zu viel. Er würde sich darin nicht wohlfühlen. Eine Meinung, die Unmengen begeisterter Besucher, die rund um Bentley und Lamborghini in der Schlange stehen, offensichtlich nicht teilen. Aufgeschlossen reagiert Beppo auf den höhergelegten Hilux Pickup am Toyota Stand. Fast 70.000 Euro teuer und
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ein echter Hingucker, der mehr der Show als der Arbeit dient. Vorbei an der gelungenen Mazda-Studie Koeru und dem offensichtlich einem Comic entsprungenen Suzuki Jimny (mehr dazu im nächsten 4wd Magazin) folgt der nächste Stopp erst am Ford-Stand. Da steht er nun, der neue Ford Focus RS. Wer einen R5 Fiesta sein Eigen nennt und viele weitere fit für härteste Einsätze macht, kommt hier nicht vorbei. Einem kurzen Probesitzen in den Schalensitzen folgt ein Blick unter die Haube. Auch wenn die viele Technik durch noch mehr Kunststoff verdeckt ist, zieht ein Teil die volle Aufmerksamkeit des Rallye-Profis auf sich. Es ist das gut sichtbare Motorlager auf der rechten Seite. Das sieht nicht nur extrem stabil aus, das ist auch wirklich schön gearbeitet. Bei einem Serienauto ist so etwas die klare Ausnahme. Nicht einmal die schnellen Mitsubishi-Evo-Modelle hatten so etwas zu bieten, wodurch der Motor nie wirklich ruhig im Auto lag. Die Begeisterung darüber klingt auch in der weiteren Beschreibung durch und ja, fahren will Beppo das Auto auch unbedingt. Wir haben das zwischenzeitig bereits getan.
Eine KTM Enduro war im Laderaum des neuen MercedesBenz Vito zu bestaunen; dem Ford Focus RS widmete Beppo seine volle Aufmerksamkeit; der Caddy Alltrack vermochte ihm auch zu gefallen
Zwei unterschiedliche Kombi-Premieren – oben der neue Audi A4 allroad im feschen Jagdgrün, unten der besonders sportliche Skoda Octavia RS 4x4
Ablenkung verschafft Beppo ein Auto, dessen Vorgängermodell mehrfach in seinem Betrieb unterwegs ist. Die Rede ist vom Mitsubishi L200, der sich als belastbarer Pickup bewährt hat. Dass der Neue in Sachen Design weniger polarisiert als bisher, fällt Harrach auch auf. Für die üppigen Trittbretter fehlt ihm im Gegenzug das Verständnis, gehen diese doch in der Regel binnen weniger Stunden kaputt. Zu Ende geht unser Rundgang am Land-Rover-Stand. Die hydraulische Handbremse im James-Bond-Defender vermag nicht nur den Rallye-Fahrer Harrach begeistern, auch das Evoque Cabrio findet er richtig fesch. Vor dem JaguarSUV hält er dann nochmals inne und seine Blicke verraten, dass ihm das Thema SUV plötzlich gar nicht mehr so fremd ist. Zugeben würde er das dennoch nicht, ein bei RallyeFahrern durchaus bekanntes Phänomen. Am Weg hinaus dann noch ein kurzer Blick auf die knallgelbe G-Klasse mit Portalachsen und den jetzt erstmals mit Allradantrieb angebotenen RS Octavia RS.
Heimwärts geht es für Beppo wie gewohnt im Audi A3 mit Dieselmotor, Allrad und 150 PS. Der Vorgänger hat Harrach mehr als 380.000 Kilometer weit begleitet, der aktuelle hat da noch viel vor sich, zumal Beppo nicht mehr zu stoppen ist, wenn es um das Thema Verbrauch geht. Im Rennsport war er der erste, der mit einem Erdgas-Auto einen Meisterschaftslauf gewonnen hat, das schärft den Blick für Umweltfreundlichkeit, wann und wo immer es möglich ist. Interessiert an all den Neuwagen waren auch die knapp 150.000 Besucher. Sogar ein Ranking gibt es hier. Über das größte Interesse durfte sich wenig überraschend Volkswagen freuen, ganz knapp dahinter BMW und Audi. Platz vier in der Besuchergunst ging diesmal an Mercedes-Benz, dahinter folgten Ford und Mazda. Knapp 40 Prozent der Besucher gaben an, einen Autokauf zu planen, mehr als zwei Drittel interessierten sich dabei für einen Neuwagen. Die nächste Vienna Autoshow findet von 12. bis 15. Jänner 2017 statt. «
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Bilder: mmotors
fahrerlebnis // Range Rover Evoque
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Baby Range war gestern Unvergessen der erste Auftritt des Evoque auf der Allradmesse 2008. Ganz nah an der Serie und doch so fern, galt es sich in weiterer Folge noch bis 2011 zu gedulden.
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eit nunmehr bald fünf Jahren am Markt, hat Land Rover den kleinsten Range Rover ständig optimiert und verfeinert. Das äußerlich kleinste Facelift beim Modell Evoque beschränkte sich auf die Farbe des Land-Rover-Logos, während unter dem elegant gezeichneten Karosseriekleid gar ein völlig neues Automatikgetriebe Einzug gehalten hatte. Jetzt war es Zeit, nicht nur die Technik weiter zu optimieren, sondern auch das Design innen wie außen nachzuschärfen.
So steht er also jetzt vor einem, der Modelljahrgang 2016, und wenn nicht unmittelbar daneben ein „alter“ Evoque steht, was in der Wiener Innenstadt ziemlich unwahrscheinlich ist, tun sich auch Profis schwer, die auf mehreren Seiten Pressetext zelebrierten Änderungen zu erkennen. Noch schwerer ist es nur, den neu gestalteten Spoiler an der Heckklappe samt seiner „breiteren und schmaleren“ (so der offizielle Pressetext) dritten Bremsleuchte als Neuerung zu definieren. Deutlich leichter die Situation im Innenraum. Hier ist
der Feinschliff nicht nur sicht- sondern auch spürbar. Feinste Materialien greifen überall ineinander, was nicht nur Frauenherzen im Sturm erobert. Noch eindrucksvoller die Verarbeitungsqualität, die die Briten zwischenzeitig bieten. Wer unbedingt Kritik üben will, kann diese am ehesten bei den Sitzen anbringen. Nicht dass man hier schlecht sitzen würde, aber anderswo sitzt man vielleicht noch besser, und dem Leder würde die eine oder andere zusätzliche Unterbrechungsnaht gut zu Gesicht stehen.
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fahrerlebnis // Range Rover Evoque
Während in der ersten Reihe geradezu üppige Raumverhältnisse zelebriert werden, zeigt sich Reihe zwei schon deutlich kuscheliger. Ein Kindersitz, eine Tasche und ein Erwachsener mit nicht allzu langen Beinen sind längerfristig darstellbar, alles darüber hinaus nur innerstädtisch. Dazu passt dann auch der Kofferraum, der sich mit einem zusammengeklappten McLaren schon ziemlich gut belegt zeigt. All jene, die sich über diese hier beschriebenen Punkte ärgern, haben sich schlichtweg für das falsche Auto entschieden und sind vermutlich männlich. Der Evoque ist ein fesches Auto für Sie, das Er sich gerne dann und wann ausborgt. Dazu passt auch das gute Handling samt der
zumindest nach vorn und zur Seite brauchbaren Übersicht. Hinten hilft nur die Kamera und bei Dreckswetter nicht mal die. Aussteigen und schauen, ob sich nicht doch irgendwo eine Gefahr für das schöne Heck versteckt, ist keine Seltenheit, wird von Außenstehenden aber auch gerne belächelt oder wenn ganz Hamburg gerade das Neue Jahr begrüßt auch ausführlich kommentiert. Als wäre das Aussteigen nicht schon schlimm genug, gilt es dafür auch das warme Lenkrad und den dreistufig heizbaren Fahrersitz zu verlassen. Dass ein Land Rover auch technisch mehr zu bieten haben muss als vergleichbare Produkte, da macht der
Kaum vorstellbar, wie schwer es sein kann, ein Mountainbike in den Evoque zu laden; schlussendlich musste sogar der Beifahrersitz ganz nach vorn gerückt werden
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Evoque keine Ausnahme. Für den Aufenthalt abseits trockener Asphalt straßen bietet er nicht nur eine brauchbare Bodenfreiheit und überschaubare Böschungswinkel, sondern auch spezielle Fahrprogramme. Auch der Kontakt zwischen Popo und Straße ist hier direkter als bei manch anderem SUV, wodurch sich in allen Lebenslagen eine hohe Fahrsicherheit darstellen lässt. Ob es Sinn macht, diese bei Tempo 180 auf der schneebedeckten Auto bahn auszutesten, entzieht sich dem Interessensbereich jedes einigermaßen vernünftigen Menschen und ja, auch solches Fehlverhalten bringt den Baby Range nicht an seine Grenzen. Dass hohe Reisegeschwindigkeiten dennoch leider nicht möglich sind, daran ist ganz allein der viel zu kleine Tank schuld. Mit vollem Tank aus Hamburg raus und zwischendurch zweimal leergefahren und wieder vollgetankt, zeigt die Reichweitenanzeige unmittelbar an der österreichischen Grenze weniger als 20 Kilometer und das, obwohl der Evoque trotz großzügiger Leistungsreserven bei Tempo 204 elektronisch eingebremst wird. Das ist langweilig, genauso wie der nicht über Abstandsradar verfügende Tempomat. Diesen bieten andere SUV-Modelle, die gerade mal die Hälfte des Evoque kosten.
Die Frage nach dem Nutzen der zweiten Antenne konnten wir nicht beantworten; das Navi könnte größer ausfallen und auch schneller agieren
Es spricht für den Evoque, dass all die angeführten Kritikpunkte nichts daran ändern, dass man sich hier auf jede weitere Fahrt freut. Das mag am feschen Auftritt, an den kompakten Abmessungen, am jetzt nahezu perfekten Zusammenspiel zwischen dem180 PS leistenden Dieselmotor und dem Neungang-Automatikgetriebe, an den fest zupackenden Bremsen, aber auch daran liegen, dass es in dieser Klasse kein Modell gibt, das auch nur annähernd so elegant ausfällt wie der Evoque. Schön, dass auch die jüngste Evoque-Generation noch spezielle
Charakterzüge aufweist. Der Test wagen hat immer wieder mal recht leise gehupt. Nicht nur als Bestätigung des abgeschlossenen Schließvorganges, auch zwischendurch beim Fahren in der Stadt oder beim Einparken. Rechtzeitig zum Sommerbeginn wird der Evoque auch als Cabrio verfügbar sein. Das macht ihn nicht praktischer, aber sicher noch begehrenswerter. Preislich wird das zweitürige SUV- Cabrio, mit dem Land Rover eine völlig neue Nische öffnet, bei rund 56.000 Euro starten. «
Range Rover Evoque 2,0 TD4 aut. 5-Türer SE MOTOR
Commonrail-Turbodiesel
Zylinder: Hubraum: Leistung: Drehmoment:
4 1.999 cm3 132/180 kW/PS 430 Nm bei 1.500 U/min.
KRAFTÜBERTRAGUNG Neungang-Automatikgetriebe/ permanenter Allradantrieb FAHRZEUGAUFBAU selbsttragende Karosserie/vier Türen/fünf Sitze FAHRWERK (VORDER-/HINTERACHSE) VA McPherson/HA Querlenker BREMSEN Scheibenbremsen – vorn innenbelüftet LENKUNG (ZAHNSTANGE) servounterstützt
REIFEN 235/60 R 18 ABMESSUNGEN; GEWICHTE 4.370/1.985/1.605 mm Länge/Breite/Höhe: 2.660 mm Radstand: Kofferraumvolumen: max. 1.445 l 1.687 kg Leergewicht: zul. Gesamtgewicht: 2.350 kg Anhängelast: 2.000 kg (gebremst) FAHRLEISTUNGEN 0–100 km/h: 9,0 s
V-max: 195 km/h
VERBRAUCH Stadt/Land/gesamt: Testverbrauch:
5,1 l 8,9 l Diesel
CO2-AUSSTOSS
134 g/km
PREIS E: 48.500,– inkl. NoVA & MwSt Testwagenpreis E: 60.971,– inkl. aller Abgaben
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sport // Rallye Dakar
Weit, weit weg
Bilder: Red Bull Media
Bereits zum 8. Mal ging die Mutter aller W端sten-Rallyes in S端damerika 端ber die B端hne.
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ang vorbei sind die Zeiten, als jeder einigermaßen am Motorsport interessierte Mitteleuropäer die Rallye Dakar Nacht für Nacht auf „Eurosport“ verfolgte. Zu weit ist der aktuelle Schauplatz weg, zu wenig einsam sind die von Menschenmassen gesäumten Etappen und zu wenig echtes Abenteuer versteckt sich hinter dem medialen Großereignis mit außergewöhnlich hohem Stellenwert für den südamerikanischen Markt. Dann und wann hat sich in der Vergangenheit sogar ein Österreicher unter das illustre Starterfeld geschummelt, zwei von ihnen sind gar beide Rennen, in Afrika als auch in Südamerika gefahren. Doktor Peter Reif, der 1997 die LkwWertung gewinnen konnte und später mehrfach einen schnellen MAN-Service-Truck fuhr, und der ehemals sehr erfolgreiche Snowboarder Martin Freinademetz, der da wie dort als Amateur das Ziel gesehen hat. Wie hoch die Leistung von Freinademetz einzustufen ist, musste heuer KTMWerksfahrer Matthias Walkner erneut feststellen. Von Beginn an auf extrem hohem Niveau und zugleich auch sehr sicher unterwegs, gelang es ihm recht schnell, auf Platz drei vorzufahren. Das überraschende Ende kam dann auf der siebenten Etappe, als er durch die tiefstehende Sonne geblendet schwer stürzte und sich dabei einen Oberschenkelbruch zuzog.
Es sah so aus, als könnte Matthias Walkner übers Wasser gehen; eine tiefstehende Sonne beförderte ihn jedoch aus dem Rennen direkt ins Spital
An Turbulenzen mangelte es auch den Spitzenfahrern in der Automobilwertung nicht. Sebastian Loeb sorgte bei seiner ersten Dakar-Teilnahme von Beginn an für unglaubliche Sonderprüfungsbestzeiten, musste aber seine mangelnde Erfahrung bereits auf der achten Etappe in Form eines mehrfachen Überschlags eingestehen. Damit und aufgrund der daraus resultierenden weiteren technischen Probleme verlor er insgesamt mehrere Stunden und somit auch die Chance auf den Sieg bei seinem ersten Antritt. Nur kurzfristig konnte von dieser Situation Carlos Sainz profitieren, der später wegen eines technischen Gebrechens aufgeben musste. Schlussendlich war es bei den Pkw wieder einmal Stephane Peterhansel, heuer im Peugeot, der bereits seinen zwölften Dakar-Sieg feiern durfte. Insider wissen, dass er jetzt genauso viele Siege mit dem Auto wie mit dem Motorrad auf dem Konto hat. Auf Platz zwei Nasser Al-Attiyah im Mini, auf drei der Toyota-Pilot Giniel de Villiers. Drei Marken am Stockerl lassen für die Zukunft hoffen, zeigt es doch, dass hier höchst unterschiedliche Konzepte um den Sieg mitfahren können. Bei den Trucks ging der Sieg diesmal an das PetronasIveco-Team. Gerard de Rooij setzt sich zum Schluss souverän durch und unterstrich damit einmal mehr seine Klasse. Insgesamt haben diesmal rund zwei Drittel aller gestarteten Teilnehmer das Ziel erreicht, ein für die Dakar extrem hoher Wert, der darauf schließen lässt, dass die nächste Auflage deutlich an Härte zulegen wird. Ins Ziel kam heuer auch ein Salzburger Red-Bull-Presseteam in einem Land Rover Defender 110 mit Bowler-Feintuning. Deren Besatzung haben wir einen Großteil der hier gezeigten Bilder zu verdanken. «
Der lokal eingesetzte MAN kam nicht aufs Podest; der vielleicht beste Rallye-Fahrer aller Zeiten, Sebastien Loeb (links unten), ebenso wenig; der Presse-Defender aus Salzburg verlangte nur ab und zu nach einer Wäsche
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rückblick // Volkswagen Golf
Drei Jahrzehnte Allrad im Golf Der Siegeszug der Volkswagen-Allradtechnologie war zumindest beim Golf nicht vom Motorsport geprägt.
Aufgeblasen durch einen Spirallader brachte es der G60 auf 160 PS. Wer es jedoch nicht verstand, den Motor entsprechend schonend warmzufahren beziehungsweise beim Service sparte, musste diesen Lader regelmäßig tauschen. Damals wie Heute ein teures Vergnügen. Während der an
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Im Gegensatz zu Heute, wo eine Vielzahl an Golf Motorisierungen mit Allradantrieb kombinierbar sind, beschränkte sich
Die dicken Backen und die JettaScheinwerfer des Rallye Golf sorgten für eine gespaltene Fangemeinde
der Hersteller 1986 auf das 90-PS-Benzin-Modell. Ein Jahr später erhielt der 1,8-Liter-Motor eine elektronische Einspritzung, was ihm acht zusätzliche Pferdestärken bescherte. Exklusiv zum Einsatz kam dieser Motor dann auch im Golf Country, der 1990 seine Premiere feierte. Noch zuvor hat Volkswagen den Golf G60 Rallye präsentiert. Mit ihm sollte die RallyeSzene belebt werden, was aber nie so wirklich gelingen sollte. Da half auch die Reduktion des Hubraums von ursprünglich 1.783 auf nunmehr 1.761 Kubikzentimeter nichts. Sie erlaubte es, in der damals relevanten 1,7-Liter-Klasse an den Start zu gehen.
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ährend die erste und somit auch leichteste Golf-Generation mit angetriebenen Vorderrädern das Auslangen fand, durfte die zweite Generation ab 1986 bereits mit vier angetriebenen Rädern bestellt werden. Noch nicht erfunden war damals die Bezeichnung 4Motion. Stattdessen nannte man die Allradtechnik, wie schon zuvor beim Passat eingeführt, einfach syncro. Die Basis dafür liefert eine von Steyr Daimler Puch entwickelten Visko-Kupplung, die erst viele Jahre – konkret mit der vierten Golf-Generation – später durch die erste Haldex-Generation abgelöst werden sollte. Mitverantwortlich für diesen Wechsel auch der Umstand, dass die träge Visco-Kupplung nicht ESP-tauglich war.
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den vom VW Jetta entliehenen Scheinwerfern und den dicken Kotflügeln erkennbare Rallye Golf aus Homologationsgründen ganze 5.000 Mal vom Band lief, ist heute nicht mehr in Erfahrung zu bringen, wie viele normale G60Modelle mit syncro-Technologie gebaut wurden. Sie leisteten ebenfalls 160 PS, verzichteten jedoch auf die eckigen Scheinwerfer und die aufgeblasenen Backen.
Golf G60 Limited, nur er kombinierte den damals bereits üblichen Vierventilzylinderkopf mit dem G Lader, was ihm in Summe 210 PS bescherte.
1989 war es auch, als der heute bei Sammlern in aller Welt extrem stark nachgefragte Golf G60 Limited das Licht der Welt erblickte. Nur er kombinierte den damals bereits üblichen Vierventilzylinderkopf mit dem G Lader, was ihm in Summe 210 PS bescherte. Zu dieser Zeit ein absoluter Topwert, der durch eine Vielzahl optischer Attribute nochmals
gesteigert wurde. Limitiert auf 71 Stück weltweit und in Österreich mehr als 600.000 Schilling teuer, war dem Limited sein technisches Potenzial nie anzusehen. Ausschließlich mit vier Türen gebaut, verzichtetet Volkswagen sogar auf den Doppelscheinwerfergrill. Stattdessen gab es eine hellblaue Umrandung des Kühlergrills und das Logo von VW Motorsport, ebenfalls in Hellblau. Beides Erkennungsmerkmale, die tausendfach im Zubehörmarkt verkauft wurden. Exklusiv der Limited Edition vorbehalten waren auch nicht besonders schöne Leichtmetallfelgen. Preislich rangiert ein LimitedModell heute bereits jenseits aller Vorstellungen, unlängst wurde ein sehr schönes Modell im Tausch gegen einen Audi sport quattro angeboten, was aber vermutlich etwas übertrieben ist. Deutlich günstiger gehandelt, wenngleich natürlich auch nicht spottbillig, wird da der erste Versuch seitens Volks wagen, ein Crossover-Modell anzubieten, der ab 1990 in Graz auf Basis von angelieferten Golf-CL-syncro-Modellen gebaute Golf Country. Insgesamt nur 7.735-fach gebaut, ist dieser Golf heute nie unter 5.000 Euro zu bekommen, schöne Exemplare kosten gerne auch 15.000 Euro. Die zwei Sondermodelle, die es vom Country gab, stehen ohnedies längst bei den internationalen Sammlern. «
Der Golf Country bot serienmäßig Allradantrieb; der G60 (links unten) war auch mit Frontantrieb zu haben; der vielleicht wildeste Golf 2 aller Zeiten war jener mit zwei Motoren (ganz links oben)
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Alles besser oder was?
Bilder: werk
Spezial // Familie – Sicher durch Allrad
Vom Kleinwagen bis zum Supersportler: Allrad kann heute nahezu jedes Modell jeder Marke. Immer öfter stehen ergo auch Jungeltern beim Kauf der Familien kutsche vor der Wahl: mit oder ohne 4WD? – Wir zeigen, was Allrad im Alltag an Sicherheit wirklich bringt und wo auch der beste Allradler keine Chance hat. Text: Petra Mühr
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er frischgebackene Hüttenwirt-Papa wird beim Kauf eines neuen Familien-Fahrzeuges den Allradantrieb kaum infrage stellen. Aller Wahrscheinlichkeit nach fuhr er auch bislang ein entsprechend motorisiertes Gefährt. Doch wie sieht’s mit der urbanen Jungfamilie aus, die sich vorzugsweise im Großstadtdschungel bewegt? Macht auch hier ein 4WD-Wagen Sinn? Die landschaftlich unabhängige Antwort lautet klar: Auf allen Vieren lässt es sich prinzipiell besser krabbeln – nicht nur bergauf und auf Schnee, sondern auch auf trockener und ebener Straße. Durch die bessere Kraftübertragung bei vier statt nur zwei angetriebenen Rädern liegen die Vorteile des Allradantriebs auf der Hand, um nicht zu sagen auf der Straße. Familie ist dank besserer Traktion jedenfalls stabiler und sicherer unterwegs.
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Winterhart Am offensichtlichsten spielt der famose Vierer seine Trümpfe natürlich bei winterlichen Verhältnissen auf Schnee und Eis aus: Wer beispielsweise früh zu arbeiten beginnt, ist bei plötzlichem Schneefall meist vor Aufmarsch der Räumfahrzeuge unterwegs – und mit Allradantrieb verlässlicher dran und in der Regel rechtzeitig drin im Büro. Das schneeverwehte Auto ausparken, bei nicht oder schlecht geräumten Parkplätzen einparken, leichte bis starke Steigungen erklimmen … alles Situationen, die auch im städtischen Bereich zu finden und mit einem 4WD-motorisierten Wagen wesentlich leichter zu bewältigen sind. Nicht zu vergessen Urlaubsfahrten in den Wintersportort. „Man stelle sich einen verschneiten Pass vor, der einen vor dem wohlverdienten Urlaubsziel trennt. Mit Allrad erreicht man sicher das Ziel, mit Front- oder Heckantrieb kann es schwierig werden“, so Justus Klug von Skoda-Importeur Intercar Austria.
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Für zwischendurch Keine geläufige Verkehrssituation, jedoch bei Ausflügen oder Verwandtschaftsbesuchen im Bereich des Möglichen, ist schwieriges Terrain wie Schotterstraßen oder Graswege. Familie ist in diesem Fall mit dem allradgetriebenen Auto ebenfalls besser unterwegs. Ebenso bei regennasser oder auch trockener Fahrbahn, da die höhere Traktion auch in Kurven für mehr Spurstabilität sorgt. „Die Fahrzeuge neigen in Kurven weniger zum Über- oder Untersteuern“, erläutert Klug. „Zudem gewährleistet 4x4 einen verbesserten Gerade auslauf. Beim Superb 4x4, Octavia 4x4 und Yeti sorgt die Lamellenkupplung – eine elektronisch geregelte, elektrohydraulische Kupplung zur Momentverteilung – für den Allradantrieb.“
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Anhänglich Absolut empfehlenswert ist ein Allradler für all jene, die gern einen Campingurlaub verbringen, also via Auto plus Wohnwagen in die Ferien fahren. Wer das familieneigene Boot ans Meer mitnehmen oder des Töchterchens Ross im Pferdeanhänger regelmäßig zu Turnieren transportieren will, ist mit einem Allradfahrzeug ebenfalls schlauer beraten.
Reifensache Bei aller Allrad-Euphorie sollte auch auf den direkten Kontakt zwischen Auto und Straße nicht vergessen werden: Der Reifen ist für die direkte Traktionsübertragung auf die Straße verantwortlich. Ist er unpassend oder abgefahren, kann dies auch der ausgeklügelteste
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Fürs Überraschungsmoment Klassenprimus ist das Allrad-Vehikel zudem in überraschenden Situationen. Man stelle sich im Frühjahr oder Herbst – es sind bereits oder noch immer die Sommerreifen montiert – einen feinen Familienausflug ins Voralpenland vor. Alles bestens, bis Familie überraschend in einen Graupelschauer gerät! – Glücklich, wer da mit einem 4WDler unterwegs ist, der zwar weder Winterreifen ersetzen noch falsches Fahrverhalten neutralisieren kann, jedoch auch hier im Vergleich zu den meisten 2WD-Genossen das spursicherere Gefährt ist. Kein Allzweckmittel Bei allen Vorteilen: Auch der permanenteste aller Allradantriebe ist keine Garantie für unfallfreies Fahren im Winter! Denn 4x4-Autos unterliegen den gleichen Gesetzen der Physik wie ihre zweiradgetriebenen Kollegen. Auch sie kommen ins Rutschen. Auch sie fliegen – wer damit zu schnell in eine Kurve fährt – ab, weil die Physik sich eben nicht überlisten lässt und die Zahl der angetriebenen Achsen respektive Räder keinerlei Einfluss auf Trägheits- oder Seitenkräfte hat.
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Allradantrieb nicht kompensieren – er schnitte allerdings im unmittelbaren Vergleich zum Zweiradantrieb wieder besser ab. „Egal, wie gut oder schlecht der Reifen ist, mit Allrad hat die Familie immer zwei anstatt vier Antriebsmomente und somit eine bessere Kraftübertragung auf die Straße“, da sind sich alle Experten einig.
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21.12.15 18:33
Das optimale Familienauto einfach gefunden – Familienautos, der Katalog ab sofort im Handel
Das schneeverwehte Auto ausparken, bei nicht oder schlecht geräumten Parkplätzen einparken, leichte bis starke Steigungen erklimmen … alles Situationen, die mit einem 4WD-Wagen wesentlich leichter zu bewältigen sind.
Kein Vorteil ohne seinen Nachteil Allradantrieb ist ausgezeichnet, keine Frage. Wer sich dafür entscheidet, muss allerdings zum einen einen (mitunter empfindlich) höheren Anschaffungspreis kalkulieren. Zum anderen erhöht sich durch das Mehr an Technik, damit die Kraft auf alle vier Räder gebracht werden kann, in der Regel auch das Fahrzeuggewicht und dadurch steigt unter anderem der Verbrauch. Je nach Antriebsart und Modell kann dies also einen halben bis einen Liter mehr auf 100 Kilometer ausmachen. Fazit: Auch wenn Allrad nicht ständig benötigt wird: Es beruhigt, ihn im Bedarfsfall zu haben. Er ist der sicherere Antrieb, allerdings keine Wunderwaffe und zudem teurer. Um es mit Rallyelegende Walter Röhrl zu schreiben: „Alles außer Allrad ist ein Kompromiss.“ « Der Aufpreis bei der Neuanschaffung schlägt sich in der Regel auch in einem deutlich höheren Gebrauchtwagenwert nieder
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fahrerlebnis // Mitsubishi L200
80 Jahre Allradkompetenz
Bilder: mmotors
Wir starten mit dem neuen L200 ins Mitsubishi-Jubil채umsjahr und freuen uns auf all die Feierlichkeiten, die die Marke mit den drei Diamanten f체r heuer geplant hat.
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er fährt jetzt wie ein Auto“, das waren die Worte des ehemaligen Gruppe-NRallyestaatsmeisters Michi Brandner nach den ersten flotteren Kilometern mit dem neuen L200 in Südfrankreich. Der ist auch im Gelände eine Macht, das war das Urteil der Presse nach der nationalen Premiere in der steirischen Gaal. Jetzt hieß es, den härtesten Test, jenen mit Hauptaugenmerk auf die Alltagstauglichkeit, zu absolvieren, ganze vier Wochen lang. Das entschärfte Design des neuen L200 kommt in Schwarz deutlich weniger gut zur Geltung als bei anderen Farben und doch ist es auch hier klar als solches zu erkennen. Noch leichtfüßiger stünde der L200 ohne die wirklich unschönen Trittbretter da, aber das ist wie so oft Geschmacksache. Umso löblicher die Ausstattung des Testwagens mit einer Anhängerkupplung. Das erhöht das Einsatzspektrum deutlich und schützt das Heck im extremen Gelände vor Beschädigungen.
Von alledem entkoppelt, darf im neuen L200 auf – bei der Topausstattung Instyle – serienmäßigem Leder Platz genommen werden. Den Porsche-like links vom Lenkrad versteckten Startknopf erst einmal gefunden, erwacht der neue 2,4-Liter-Dieselmotor spontan zum Leben. 184 PS oder vielleicht noch wichtiger 430 Newtonmeter Drehmoment ist er bereit, zu liefern, womit Leistungsreserven in allen Lebenslagen gesichert scheinen. Flott über die Autobahn oder zugkräftig mit 850 Kilogramm auf der Ladefläche und bis zu 3,1 Tonnen am Haken, all das spricht für maximale Vielseitigkeit. Das gilt auch für die recht komplette Komfortausstattung, der es gelingt, über das leider nicht mehr lieferbare versenkbare Heckfenster hinwegzutrösten. Einiger Umstellung bedarf es auch, wenn es um das Thema Fahrbetrieb geht. Die Sache mit dem Spurhalteassistent ist bestimmt gut gemeint, nervt aber in der Praxis unheimlich. Einziges Gegenmittel, eine Deaktivierung mittels Tastendruck direkt nach dem Start. Schnee von gestern ist auch die Idee, ohne Ver-
änderung diverser Parameter direkt ins Gelände abzubiegen. Schon eine nasse Wiese schafft es dann, wenn zuvor nicht Untersetzung und Hinterachssperre eingelegt wurden, den L200 zu stoppen. Das liegt nicht an der unverändert guten Allradtechnik, sondern an der übereifrigen Elektronik, die vor jeder Fahrt ins Gelände deaktiviert werden will. Einziges echtes Offroad-Manko ist der mit all seinen Zusatzgeräten weit nach unten reichende Motor, zumal das Schutzblech, das im Gelände häufig Bodenkontakt hat, seiner Aufgabe nicht gewachsen ist, zumindest nicht langfristig. Schwach auch der Mangel an Befestigungshaken am Boden der bei der Doppelkabine traditionell recht knapp bemessenen Ladefläche. Dinge, die verraten, dass auch der neue L200 nicht perfekt ist, wenngleich er seinen Vorgänger in allen Bereichen deutlich in den Schatten stellt. Das gilt nicht nur für die guten Fahreigenschaften auf jedem Terrain, einem für dieses Segment geradezu winzigen Wendekreis und jeder Menge Komfort, auch beim Thema Garantie liefert der neue L200 Bestwerte und das Preis-Leistungs-Verhältnis muss eigentlich als sensationell beschrieben werden.
Wer auf der Ladefläche mehr als nur ein Mountainbike fixieren will, benötigt zusätzliche Ösen am Laderaumboden
All das sollte Mitsubishi am Jahresende einen Stockerlplatz bei den Neuzulassungen ermöglichen, auch wenn der Mitbewerb heuer stärker als je zuvor ausfallen dürfte, zumal mehrere Marken völlig neue Pickup-Modelle auf den Markt bringen werden und eines der neuen dem Mitsubishi L200 ziemlich gleicht. «
Mitsubishi L200 2,4 DI-D HP Doppelkabine MOTOR
Commonrail-Turbodiesel
Zylinder: Hubraum: Leistung: Drehmoment:
4 2.442 cm3 133/181 kW/PS 430 Nm bei 2.500 U/min.
KRAFTÜBERTRAGUNG Sechsgang-Schaltgetriebe/permanenter Allradantrieb FAHRZEUGAUFBAU Leiterrahmen mit aufgeschraubter Karosserie/ vier Türen/fünf Sitze FAHRWERK (VORDER-/HINTERACHSE) VA Einzelradaufhängung Dreiecksquerlenker/ HA Starrachse mit Blattfedern BREMSEN VA-Scheibenbremsen innenbelüftet/ HA-Trommelbremsen LENKUNG (ZAHNSTANGE) servounterstützt
REIFEN 245/65 R17 ABMESSUNGEN; GEWICHTE 5.285/1.815/1.780 mm Länge/Breite/Höhe: 3.000 mm Radstand: Kofferraumvolumen: nach oben offen 1.875 kg Leergewicht: zul. Gesamtgewicht: 2.905 kg Anhängelast: 3.100 kg (gebremst) FAHRLEISTUNGEN 0–100 km/h: k. A.
V-max: 179 km/h
VERBRAUCH Stadt/Land/gesamt: Testverbrauch:
6,4 l 8,0 l Diesel
CO2-AUSSTOSS
169 g/km
PREIS E: 36.490,– inkl. NoVA & MwSt Testwagenpreis E: 37.210,– inkl. aller Abgaben
Neu sind im L200 auch die Sitze, die der Leistung entsprechend recht viel Seitenhalt bieten
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Bilder: mmotors
fahrerlebnis // Mercedes-Benz GLE
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er es in die 250-PSSechszylinder-DieselSUV-Liga geschafft hat, darf auf hohem Niveau zwischen höchst unterschiedlichen Charakteren wählen. Da der Sportler aus Bayern, dort der unauffällige Allrounder aus Wolfsburg und dort die edlere und auch teurere Version davon. Keinesfalls zu vergessen ist das neue Modell von der Insel. Genau hier inmitten stärkster Konkurrenz ist auch die jetzt
GLE heißende bisherige M-Klasse dawechsel ging mit heim. Der Namens einem Facelift einher, das dem GLE neue vordere Kotflügel, eine neue Motorhaube und LED-Leuchten über den Scheinwerfern beschert. Auch am Heck wurde modifiziert, was genau, wissen vermutlich nur die Verfasser des Pressetextes. Leicht zu entdecken dafür das neue Display oberhalb der Mittelkonsole, das einem iPad zum Verwechseln ähnlich sieht und dem Innenraum frischen Wind verleiht. Es ist schon ein
Weilchen her, dass dieses Modell in der Redaktion zu Gast war. Das erlaubt, den gesamten Fahrerbereich ein wenig neu zu beurteilen. Der Weg dorthin verlangt, die große Fahrertür zu öffnen. Auch wenn blinde Menschen selten Auto fahren, diese Tür würden sie auf Anhieb dem Daimler zuordnen. Auch die recht hohe Sitzposition auf straff gespanntem Leder ist einfach perfekt, auch wenn die Frage, ob eine elektrische Kopfstützenverstellung wirklich sein muss, absolut gerechtfertigt scheint. Mindestens ebenso perfekt wie
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fahrerlebnis // Mercedes-Benz GLE
Die Neungangautomatik auf D gestellt und das Gaspedal nur leicht berührt, setzt sich der GLE kraftvoll in Bewegung. Mehr als 600 Nm Drehmoment sind immer und überall zu spüren.
die Sitzposition greift sich das natürlich ebenfalls elektrisch verstellbare SportLenkrad an. Erste Nervosität macht sich breit, als der Schalter für die Lenkradheizung auch nach Minuten nicht zu finden ist. Die Erklärung ist simpel, es gibt sie nicht. Ist das wirklich seltsam oder sind wir seltsam geworden, weil wir eine Lenkradheizung auch in Modellen, die gerade mal die Hälfte kosten, als Standard ansehen. Die auch bei zweistelligen Minusgraden binnen Minuten vollaktive Heizung kann hier trösten. So schnell heizt sonst kaum ein Auto den Innenraum auf. Vom Head-up-Display wissen wir zumindest, dass es das gibt, wenn auch nicht
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im Testwagen. Angesichts der wunderschönen Anzeigen fällt der Verzicht auf dieses Extra nicht schwer. Wenn auch nicht neu, so macht es doch Spaß, ab und zu darauf zu schauen. Weiter umhergeblickt, muss den Designern ein Kompliment für die Lüftungsdüsen und die schwarz lackierten Flächen machen, die das luxuriöse Ambiente unterstützen. Kurz innehalten heißt es angesichts der Fülle an Knöpfen zwischen den Sitzen. Beim nächsten GLE wird Mercedes-Benz dies vermutlich anders lösen. Auf Knopfdruck erwacht der Sechszylinder-Diesel zum Leben. Die Neun-
gangautomatik auf D gestellt und das Gaspedal nur leicht berührt, setzt sich der GLE kraftvoll in Bewegung. Mehr als 600 Newtonmeter Drehmoment sind immer und überall zu spüren. In der Stadt genauso wie auf steilen Autobahnstücken und sogar dem Thema Sport nicht abgeneigt, spielt der GLE auf jedem Terrain eine ziemlich perfekte Rolle und wie es der Zufall will, trifft er auch noch auf jede Menge Schnee und Eis. Die bis dahin eher durch ihre bescheidene Optik aufgefallenen 17-Zoll-Winterreifen sind es jetzt, die jede Menge Grip erzeugen und so die unzähligen elektronischen Traktionsprogramme tatkräftig unterstützen. Dass es diese fallweise zu gut meinen und damit unnötige Hektik produzieren, soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben. Schwung holen, um einen vereisten Anstieg zu bezwingen, fällt da schon mal aus, da hilft auch die große Auswahl an Fahrprogrammen nur bedingt. Spaßig hingegen die Möglichkeit, den GLE am Stand rotieren zu lassen. Werden die Vorderräder beim Losfahren voll eingeschlagen, so leitet das System einen Großteil der Antriebskraft nach hinten.
Wer das nicht weiß, dreht sich nicht nur am verschneiten Parkplatz, sondern auch mal in der Parklücke. Neben dem Antrieb spielt auch das Raum- und Kofferraumangebot eine wesentliche Rolle, wenn es zum Skifahren in die Berge gehen soll. Hier holt der GLE ein absolutes Maximum heraus, verschenkt keinen Kubikzentimeter und macht auch die Beladung einfach. So soll es sein. Souverän ist der vermutlich passendste Ausdruck, um den GLE in aller Kürze zu beschreiben. Klar abgegrenzt nicht nur von seinen Mitbewerbern, sondern auch von der hausinternen Konkurrenz, wo immerhin GLS, G-Klasse und irgendwie auch der GLC lauern, während die geschätzte R-Klasse ja zumindest aus Europa verschwunden ist. Mit einem Verbrauch zwischen acht Litern im zügigen Überlandbetrieb, kombiniert mit ein wenig Stadtverkehr und 11 Liter bei bewusster Hetzerei im voll beladenen Zustand, ist der GLE für ein Auto dieser Größe auch ausreichend sparsam. Im Zusammenspiel mit dem gebotenen Komfort, der Übersichtlichkeit und der ausgezeichneten Sitzposition ist der GLE für die Langstrecke geradezu prädestiniert. Dass es dazwischen auch durch Schnee, Eis und auch mal Schlamm gehen kann, rechtfertigt dann auch den Preis des ziemlich komplett ausgestatteten Testwagens. Gut 90.000 Euro sind hier aufgerufen und damit ziemlich exakt der Preis, den auch der direkte Mitbewerb mit ähnlicher Ausstattung kostet. «
Mercedes-Benz GLE 350 d 4MATIC MOTOR
Commonrail-Turbodiesel
Zylinder: Hubraum: Leistung: Drehmoment:
6 2.987 cm3 190/258 kW/PS 620 Nm bei 1.600–2.400 U/min.
KRAFTÜBERTRAGUNG Neungang-Automatikgetriebe/permanenter Allradantrieb FAHRZEUGAUFBAU selbsttragende Karosserie/vier Türen/fünf Sitze FAHRWERK (VORDER-/HINTERACHSE) VA Doppelquerlenkerachse/ HA Mehrlenkerachse (Luftfederung) BREMSEN Scheibenbremsen innenbelüftet LENKUNG (ZAHNSTANGE) servounterstützt
REIFEN 235/65 R17 ABMESSUNGEN; GEWICHTE 4.819/1.935/1.796 mm Länge/Breite/Höhe: 2.915 mm Radstand: Kofferraumvolumen: min. 690 l max. 2.010 l 2.175 kg Leergewicht: zul. Gesamtgewicht: 2.950 kg Anhängelast: 3.500 kg (gebremst) FAHRLEISTUNGEN 7,1s V-max: 225 km/h 0–100 km/h: VERBRAUCH Stadt/Land/gesamt: Testverbrauch:
6,4 l 8,6 l Diesel
CO2-AUSSTOSS
169 g/km
Der einzig passende Ausdruck für das Gebotene ist elegant, da ist dann auch schon mal die eine oder andere Fehlbedienung drinnen; das iPad in der Mittelkonsole mag man oder man kauft eine andere Marke; wäre da kein iPad, würden viele sagen, im Inneren des GLE ist alles so altmodisch
PREIS E: 69.860,– inkl. NoVA & MwSt Testwagenpreis E: 91.670,– inkl. aller Abgaben
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Spezial // Jagd-Zubehör
Waidmannsheil Das perfekte Jagdmobil ab Werk gibt es in der Regel nicht, wohl aber die Möglichkeit, es sich mit entsprechendem Zubehör zusammenzustellen.
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nterschiedliche Ansprüche führen zu unterschiedlichen Lösungen. Da macht auch das Auto für die Jagd keine Ausnahme. Wer über ein gut erschlossenes Revier verfügt, kann mit einem allradgetriebenen Fiat Panda durchaus sein Auslangen finden, wer ständig schweres Gelände befahren muss, wird um einen echten Geländewagen oder einen sehr geländetauglichen Pickup nicht herumkommen. Wer seine ganze Freizeit im Revier verbringt, kann sich vermutlich auch an einer mobilen Jagdhütte erfreuen, der Fantasie sind dabei kaum Grenzen gesetzt. Die günstigen Allradmodelle wie den Dacia Duster, den Suzuki Jimny oder den Fiat Panda 4x4 betrachtend, beschränken sich die technischen Adaptionen hier oftmals auf eine kleine Winde, grobstollige Reifen oder eine auf der Anhängerkupplung montierbare Transportwanne. Wer sich für einen Pickup als Basis entscheidet, greift gerne zu einem kompletten Unterfahrschutz, einer Seilwinde auf der Ladefläche und zu höhergelegten Fahrwerken. Alles Dinge,
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um die Offroad-Kompetenz zu verbessern, wobei dazu auch die Montage von Differenzialsperren zu zählen ist. Nur wer ständig im extremen Gelände unterwegs ist, sollte auch über einen zusätzlichen Überrollschutz nachdenken, um im Fall der Fälle bestmöglich geschützt zu sein. Ganz ähnlich die Situation bei den klassischen Gelände wagen, wobei hier der Land Rover Defender auch dann mit einem Überrollschutz versehen werden sollte, wenn nur dann und wann im steileren Gelände gefahren werden soll. Für die Umrüstung zum Jagdauto taugen keinesfalls nur neue Modelle. Auch ein gut erhaltener Gebrauchtwagen kann einfach optimiert werden. Sinnvoll ist es hier, sich auf Zubehör zu konzentrierten, das wieder leicht entfernt werden kann, um es beispielsweise ins nächste Fahrzeug mitzunehmen. Klassisches Beispiel dafür ist eine Seilwinde, die wahlweise am Heck oder an der Front angesteckt werden kann. Zusätzlich zur passenden Offroad-Kompetenz stellt die Jagd weitere Anforderungen an das ideale Auto. Das reicht
Der eine hat sie schon, die mobile Jagdhütte, der andere muss sie sich erst bauen; so unterschiedlich wie die Produkte sind auch die Einsatzzwecke; wichtig ist auf Qualitätsprodukte zu setzen, um im Fall von Reparaturen oder Ersatzteilbedarf keine Überraschungen zu erleben
von entsprechenden Sitzbezügen über Wildwannen und Schutzmatten bis hin zu einem Wasserkanister, der es erlaubt, zwischendurch mal die Hände zu waschen. Oftmals wichtig auch zusätzliches Licht oder ein Kühlschrank für kühle Getränke in langen Sommernächten und natürlich spezielle Halterungen für Gewehre und Werkzeug. All das bieten jene Firmen, die sich seit vielen Jahren auf das Angebot von jagdlichem Zubehör konzentrieren. In Österreich zum Beispiel Taubenreuther, Style-X oder auch Road Ranger, die allesamt auch international tätig sind. Hinzu kommen kleine, aber nicht minder feine Spezialisten, wie wir sie in allen Bundesländern finden. Etwas günstiger als eine rein individuelle Zusammenstellung kommen in der Regel komplette Jagdmobile, wie sie einzelne Marken in Zusammenarbeit mit den drei großen Zubehöranbietern forcieren. Gute Erfahrungen durften wir hier bereits mit Modellen der Marken Volkswagen, Fiat, Ford und Isuzu sammeln, zumal sich diese Fahrzeuge auch noch weiter individualisieren lassen, um exakt den eigen Ansprüchen zu entsprechen. Waidmannsdank. «
Die Warn-Seilwinde verschwindet fast zur Gänze in der Stoßstange; die Schubladen machen nur in Kombination mit einem Hardtop Sinn
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Spezial // Getriebe-Technik
Mechanik statt Elektronik Auch im Offroadbereich wird immer mehr simuliert als tatsächlich realisiert.
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aren es früher mechanische Differenzialsperren, die zusätzliche Traktion versprochen haben, so sind es heutzutage in erster Linie auf ABS und ESP basierende Steuerungssysteme, die diese Aufgaben nicht nur deutlich billiger, sondern auch wesentlich leichter und kaum weniger effektiv bewältigen. Dies gilt zumindest immer dann, wenn es um kurzfristige Eingriffe geht. Ein durchdrehendes Rad für ein paar Sekunden einzubremsen, ist kein Problem. Tritt eine entsprechende Situation mehrfach hintereinander auf, so wird die Bremse jedoch überlastet, wodurch in der Regel nicht nur die Bremse, sondern auch das Steuerungssystem den Dienst quittiert. Mit einer echten Differenzialsperre lassen sich hingegen auch lange Distanzen ohne jede Ermüdungserscheinung zurücklegen.
Bilder: Werk
Dieser technische Ansatz könnte auch den Gedanken der oberösterreichischen Firma VDS Getriebe aus Oberösterreich zugrunde liegen. Im Jahr 2009 mit drei Mitarbeitern gegründet, sind es heute bereits 18 Spezialisten, die sich mit der Optimierung von Automatikgetrieben beschäftigen. Nach ersten Erfolgen im Agrarbereich hat VDS jetzt erstmals einen Geländewagen mit einem selbst entwickelten Automatikgetriebe ausgestattet. Konkret handelt es sich dabei um einen aktuellen Land Rover Defender Diesel, der ab Werk nie mit einem Automatikgetriebe lieferbar war. Dies hat dazu geführt, dass der eine oder andere Kunde das Automatikgetriebe des Discovery implantierte, wenngleich mit all den typischen Vor- und Nachteilen eines klassischen Automatikgetriebes.
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VDS setzt hier auf ein zumindest auf den ersten Blick wesentlich einfacheres System, da der Fahrer hier nur mittels Knopfdruck zwischen vorwärts und rückwärts wählen kann. Hinzu kommen noch ein Freischaukelmodus und eine Neutralstellung. Das beim Defender serienmäßige Untersetzungsgetriebe fällt weg, der Fahrer muss sich somit nur noch mit dem Thema Gasgeben beschäftigen. Um die Umsetzung des mit dem rechten Fuß gewünschten Vortriebs kümmert sich das Zusammenspiel aus einem doppelten Planetensatz und einem hydrostatischen Antrieb. So kann der Fahrer an extrem steilen Hängen halten und ohne zurückzurollen wieder losfahren. In die andere Richtung funktioniert das Getriebe genauso. Geht es steil bergab, reicht es, vom Gas zu gehen und schon steht der Defender still. Das schont nicht nur die Nerven, sondern auch die Bremsen und der Dieselmotor läuft dabei immer im optimalen Bereich. Laut VDS sorgt das neue Getriebe auch für bessere Fahrleistungen.
Wer mit dem Thema Getriebeaufbau nichts anfangen kann, erfreut sich hier an der schönen Verarbeitungs qualität
Vom Produkt restlos überzeugt zeigte sich mit Petr Dajbych bereits ein ausgewiesener Land-Rover-Profi. Als größter Händler Tschechiens ist er stets damit beschäftigt, den Defender noch besser zu machen, was ihm mit diversen Umbauten in der Regel auch gelingt. Seine mehrwöchige Testfahrt verlief jedenfalls ganz nach Plan. In den nächsten Wochen wird auch uns der Test-Defender zur Verfügung stehen, um am Gelände des Two Oaks Offroadtraining ausführlich im Gatsch zu wühlen. Unsere Eindrücke bringen wir, wenn alles klappt, bereits in der nächsten Ausgabe. «
Angesprochen auf die Themen Gewicht und Kosten geht der bei VDS Getriebe für den Versuch verantwortliche Dipl. Ing. Gerhard Hörmann von rund 100 Kilogramm und rund 10.000 Euro aus. „Hier handelt es sich um den ersten Prototyp, der noch nicht serienreif ist. So ist das Getriebe hier noch nicht perfekt in den Rahmen integriert. Bei späteren Modellen sollte dies aber möglich sein“, so Hörmann im Gespräch mit dem 4wd Magazin. Offen ist auch noch der Umbaupreis, da hier unter anderem noch die Kosten für den Innenumbau zu definieren sind. Auch wenn der Preis auf den ersten Blick hoch scheint, so ist er doch auf dem gleichen Niveau wie schon bisher realisierte Automatikumbauten.
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Spezial // USA
GroSS und billig Das allein reicht auch in Amerika längst nicht mehr aus.
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ach vielen Jahrzehnten mit unzähligen gescheiterten Versuchen rollen jetzt die ersten weltweit erfolgreichen Modelle von den Bändern. Der Weg dorthin führte nicht nur über weltweit höchst unterschiedliche Crashnormen, Ausstattungsoptionen und Antriebsformen, sondern auch über die höchst unterschiedlichen Geschmäcke der Kunden. Ganz besonders eigen sind hier die Amerikaner, deren Markt gleichermaßen erfolgreich wie individuell ist. Im Jahr 2015 wurden hier insgesamt rund 17,5 Millionen Autos verkauft, darunter 7,7 Millionen normale Pkw quer durch alle Segmente, 4,5 Millionen Crossover-Modelle, 2,5 Millionen Pickup-Modelle und immerhin noch 1,7 Millionen SUVs, wobei sich die Zuordnung zu den einzelnen Segmenten hier durchaus zu jener der Europäer unterscheiden kann. Fast schon als Minderheitenprogramm müssen somit die rund 500.000 Minivans gelten, die 2015 in den USA abgesetzt wurden. Noch eindrucksvoller, weil wirklich einzigartig, ist die Liste der zehn meistverkauften Modelle. An der Spitze dabei ganz klar die Pickup-Modelle, angeführt von der Ford F-Serie, der mit deutlichem Abstand der Chevrolet Silverado folgt, der wiederum einen ähnlich großen Vorsprung auf den
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Ram vorweisen kann. Beim Thema Allrad bleibend, sind es der Honda CR-V, der Toyota RAV4 und der Ford Escape (in Europa Kuga genannt), die das SUV-Ranking noch vor den vielen XL-Modellen anführen. Allen Erfolgsmodellen gemein ist in den USA der Antrieb mit kräftigen und speziell bei den Pickup-Modellen großvolumigen Motoren. Da kann es leicht passieren, dass ein hiesiger Normverbrauch geringer ausfällt als jenseits des großen Teichs eine Hubraumangabe. Generell scheint es den Amerikanern nichts auszumachen, wenn ein Neuwagen 20 oder mehr Liter Benzin auf 100 Kilometer verbrennt, zumal der Treibstoffpreis stets deutlich unter jenem in Europa liegt. Damit ist Benzin aktuell billig wie schon lang nicht mehr,
was den Amerikaner sofort dazu veranlasst, noch stärkere Autos zu kaufen. Dass das auch wieder in die andere Richtung schwenken kann, scheint völlig egal, nicht zuletzt deswegen, weil in der Regel jeder Familie ohnedies mehrere Fahrzeuge zur Verfügung stehen. Da kann man es sich dann schon leisten, auch ein sparsames Hybridmodell zu besitzen. Was den Amerikanern ebenfalls fehlt, ist der mitunter gar spießige Umgang mit dem Thema Auto. Eine Delle wiegt hier nicht halb so schwer wie bei uns, viel wichtiger ist es, ein aktuelles Baujahr zu fahren, zumal die Fahrzeuge hier weder für die Ewigkeit gebaut und dafür auch nicht gekauft werden. Das erklärt auch den hohen Anspruch an die Wirtschaftlichkeit in den ersten drei Jahren. An zweiter Stelle kommt dann
Angesichts der Fülle an Varianten wären wir Europäer bei der Auswahl des passenden Modells vermutlich völlig überfordert
gleich der Komfort im Innenraum, auf Platz drei das äußere Styling. Der Komfort im Innenraum ist es auch, der den Pickup-Modellen eine Sonderstellung sichert. Deutlich größer als jene Modelle, die hierzulande die Verkaufsstatistiken anführen, gibt es für die Topmodelle kaum ein Extra, das es nicht gibt. Das beginnt bei einer Lederausstattung und reicht über komplexe Audiosysteme und aufwendige Kühlsysteme bis hin zu elektrisch verstellbaren Pedalen und elektrisch ausfahrenden Trittbrettern. Um all diesen Luxus auch genießen zu können, müssen auch die Raumverhältnisse passen und da stehlen viele amerikanische Pickup-Modelle großen europäischen SUV-Modellen die Show. Anders als in Europa, wo der Autokauf über Wochen oder auch Monate geplant und angebahnt wird, muss es für die Amerikaner schnell gehen. Das erfordert nicht nur eine extrem hohe Anzahl an Lagerfahrzeugen, sondern auch eine rasche Finanzierung, um den Abschluss wirklich zu machen. All das verrät, dass der amerikanische Markt auch in absehbarer Zukunft seine Alleinstellungsmerkmale nicht verlieren wird. Zu groß und billig kommt hier stark und gut ausgestattet dazu, sollen es die Modelle auch auf einen Spitzenplatz bringen. «
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Spezial // USA
Die ganze Palette
Bilder: Werk
Ăœberaus erfolgreich ging fĂźr die Marke Jeep das Jahr 2015 zu Ende. Grund genug, kurz vor Weihnachten noch einen Ausflug nach Sizilien zu unternehmen.
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it aktuell vier Modellreihen bietet Jeep auch am österreichischen Markt eine große Bandbreite an 4x4-Modellen an. Vom kompakten Renegade über das Mittelklasse-Modell Cherokee bis hin zum in der Oberklasse angesiedelten Grand Cherokee kann fast jeder Kundenwunsch erfüllt werden, zumal für echte Geländegänger das Urgestein Wrangler bereitsteht. Allen Modellen gemein, sieht man vom erst 2014 präsentierten Renegade einmal ab, sind die ständigen Aktualisierungen, die dafür sorgen, dass die Nachfrage nicht zurückgeht. Nein, im Gegenteil, sie steigt ständig und das zeigt, dass am 4x4-Markt auch künftig noch einiges zu bewegen ist.
121 Neuzulassungen hat sich auch die Nachfrage nach dem Wrangler deutlich gesteigert. Sie alle standen für Testfahrten rund um den Ätna im – auch im Dezember – recht warmen Sizilien bereit. Für den Renegade erneut die Chance, zu demonstrieren, dass er auch abseits der Straße seinem Namen alle Ehre macht. Begünstigt durch seine kompakten Abmessungen und das geringe Gewicht schreckt er unter kundiger Hand auch vor gröberem Geläuf nicht zurück. Das gilt auch für den Cherokee, der deutlich offroadtauglicher ist als sein in Richtung Straße orientierter Mitbewerb, was er bei einigen Flußdurchquerungen auch unter Beweis stellen durfte.
Der Grand Cherokee lässt sich von losem Untergrund nicht aus der Ruhe bringen. Er klettert steilste Anstiege empor und bleibt dabei auch in Extremsituationen gut beherrschbar.
Auf dem mit rund 300.000 Neuzulassungen sehr übersichtlichen österreichischen Markt ist es Jeep gelungen, mehr als 1.500 Modelle des neuen Renegade im Jahr 2015 abzusetzen. Auf knapp 500 Exemplare haben es Cherokee und Renegade gebracht und mit
in Extremsituationen gut beherrschbar. Extrem ist auch das Stichwort für den Wrangler, der als Rubicon zu den geländetauglichen Serienfahrzeugen am Markt zu zählen ist. Mit seinem RockTrac-4x4-System, der extrem kurzen Untersetzung, Differenzialsperren in beiden Achsen und einem elektrisch entkoppelbaren Stabilisator bleibt als Extra eigentlich nur noch eine Seilwinde. Die wird naturgemäß benötigt, um andere Fahrzeuge zu bergen und nicht, um sich selbst zu befreien. So auch die Situation in Sizilien mit all seinen 4x4Strecken.
Mit der vermutlich besten Palette seit sehr, sehr langer Zeit gelingt es Jeep, mit nur vier Modellen fast alle Kundenwünsche zu erfüllen; da fehlt dann im Prinzip nur noch ein europaoptimierter Ram-Pickup
Für all jene, die jetzt neugierig geworden sind, hält Jeep ab sofort die besonders eleganten und auch sehr gut ausgestatteten Night-Eagle-Sondermodelle auf Basis von Renegade und Cherokee parat. «
Vom sehr auf Sportwagen getrimmten Topmodell SRT mit 468 PS einmal abgesehen, lässt sich auch der Grand Cherokee von losem Untergrund nicht aus der Ruhe bringen. Er klettert steilste Anstiege empor und bleibt dabei auch
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unterwegs // CMT Stuttgart
Wenn weniger mehr ist
Mehr als 800 Fahrzeuge und kein echter Trend.
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ie CMT in Stuttgart ist nicht nur die größte Urlaubsmesse der Welt, sondern auch der deutschsprachige Startschuss für die Reise- und Freizeitmobilanbieter. Sie wollen Stimmung machen, auch wenn sie wissen, dass die meisten Kaufentscheidungen im Sommer fallen und erst im Herbst in Bestellungen verwandelt werden.
Wichtig dabei ist es, Trends rechtzeitig zu erkennen und da spielt das Thema Allrad ganz offensichtlich eine größere Rolle als dies die Hersteller in den letzten Jahren erwartet haben. Nicht für jene, die um rund 40.000 Euro ein komplettes Wohnmobil ordern, sondern für all die anderen, die im Oberklasse-Segment gustieren und es einfach satthaben, auf jeder nassen Campingplatzzufahrt auf fremde Hilfe angewiesen zu sein. Der deutsche Tradionshersteller Hymer gibt hier aktuell das Tempo vor, die anderen werden folgen. Um das Thema Allrad ging es auf der CMT auch bei den Freizeitfahrzeugen. Mehrere Jahrzehnte lang drehte sich alles nur um Volkswagen T-Modelle, jetzt gelingt es Mercedes-Benz mit dem neuen Vito, den Wolfsburgern erstmals echte Konkurrenz zu machen. Dieses Match motiviert auch neue Anbieter. So war auf der CMT erstmals ein Ford
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Transit Custom mit Allrad zu sehen, nicht vom Hersteller zwar, aber dennoch größtenteils durch vorhandene Fordteile realisiert. Verantwortlich dafür die Spezialisten des deutschen 4x4-Fachbetriebs Extrem, die bisher in erster Linie durch Toyota-Umbauten auf sich aufmerksam gemacht haben und auf den Transit Custom angesprochen bereits über eine Kleinserie mit ein paar hundert Stück nachdenken, zumal das Platzangebot hinsichtlich der Breite großzügiger als beim Mitbewerb ausfällt und der Preis auf jeden Fall konkurrenzfähig sein sollte. Während also die Hersteller ganz klar auf maßgeschneiderte Lösungen setzen und damit dem Trend anderer Automobil- und Lkw-Segmente folgen, ist diese Professionalität bei den Kunden aktuell noch nicht zu beobachten. Speziell die Neulinge neigen dazu, viel zu kleine Fahrzeuge mit viel zu viel Ausstattung zu überfrachten, anstatt eine Nummer größer zu wählen oder die Prioritäten anzupassen. Das gilt sowohl für die klassischen Pickup-Kabinen, die schon unbeladen die Vorderachse spürbar anheben, auf der CMT gab es einige Beispiele dafür zu sehen, als auch für die Freizeitvans, in die in letzter Konsequenz auch noch Nasszelle und Klo eingebaut sowie Surfbrett- und Fahrradträger aufgebaut
werden. So gerüstet, ist es selbst für zwei Personen schwer, sich einander nicht ständig auf die Füße zu treten. Beim nächstgrößeren Modell des gleichen Herstellers, das es fallweise sogar um weniger Geld gibt, ließe sich das vermeiden, natürlich mit dem Nachteil, nicht in jede Garage oder Parklücke zu passen.
Moderne Dachzelte machen aus jedem SUV ein kleines Reisemobil; mit entsprechenden Trägern lassen sich Dachzelte auch auf Hardtops montieren
Eine Alternative ist die Reduktion auf die wirklich wesentlichen Dinge im Auto und auch dafür bot die CMT viele Beispiele. Leichte Holzkisten, wie sie für viele Reisen absolut ausreichen, wechselbare Module auf Schienensystemen und der Einsatz besonders leichter Materialien öffnen hier neue Horizonte in der Klasse bis 3,5 Tonnen. Kaum vertreten waren in Stuttgart die echten Expeditionsmobile. Erwähnenswert hier daher nur das neue Extrem Mobil auf Basis des Toyota GRJ 79 mit 230 PS starkem Sechszylinder-Benziner als auch Bliss Unimog, den wir in der letzten Ausgabe präsentiert haben, mit neuem Zubehör. Mehr von diesen Modellen verspricht dann die Abenteuer Allrad ab 26. Mai in Bad Kissingen. «
Niemand will mit Übergewicht auf Urlaub fahren, auch Wohnmobile nicht; das ist angesichts der Komfortwünsche der Kunden und der engen gesetzlichen Rahmenbedingungen mitunter eine der größten Herausforderungen der Hersteller; ganz oben die Premiere des Ford Transit Custom 4x4 aus dem Hause Extrem; kompakte Freizeitmöbel für unterschiedlichste Modelle (rechts oben); nur fürs Foto, nicht von Interessenten umlagert, der teilintegrierte Mercedes-Benz Sprinter 4x4 von Hymer (rechts); leichte Holzkisten anstatt stabiler Kunststoffboxen für Wäsche und andere Dinge im Volkswagen T6 (links); links unten ein luxuriöser Vollintegrierter
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Clubszene // Hellsklamm / Termine
Hellsklamm
Niederösterreichs größter Offroad-Spielplatz ist nur rund 45 Minuten von Wien entfernt.
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ort wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, dort ist die Natur am schönsten. Das dachte sich wohl auch das Hellsklamm Outdoor Adventure Team, ein eingetragener Verein, der auf rund 200 Hektar (das sind umgerechnet zwei Quadratkilometer) ein Offroadparadies zwischen St. Pölten und Wien erschaffen hat. Hier darf nahezu jeden Monat einmal ins Gelände abgebogen werden und dabei ist es Frontmann Florian Lechner ganz egal, ob mit Quads, Seriengeländewagen oder extremen Prototypen gefahren wird. Wichtig ist ihm als verantwortlicher Grundeigentümer und dem ganzen Verein vielmehr, dass hier jeder seinen Spaß hat und das verlangt nach Rücksicht gegenüber allen Teilnehmern und einen vernünftigen Umgang mit der Natur. Wer querfeldein rasen und möglich viel Jungwald niedermähen will, wird ganz schnell der Strecke verwiesen, wer sein Auto ans Limit führen will, kann dies jedoch auf unterschiedlich schwierigen Strecken tun. Der Großteil der Hindernisse ist dabei natürlich, nur da und dort hat das Hellsklamm-Team die eine oder andere Gemeinheit dazu gebaut. Gebaut hat man auch einen großen Lagerplatz mit ein paar Scheunen, einer Bar, der wichtigsten Eventtechnik und einer großen Feuerstelle. Damit ist die Hellsklamm für unterschiedlichste Events gerüstet und wer sein Zeug mitbringt, kann hier auch übernachten und dabei die gebotene Stille ausführlich genießen.
Während es auch bei großen Clubveranstaltungen nur selten laut wird, stellen die motorfreien Events die Umgebung auf eine harte Probe. Bestes Beispiel ist dafür der zwei Mal pro Jahr durchgeführte Wildsau DirtRun, bei dem bis zu 2.000 Teilnehmer einen extrem widerlichen Parcours durch schweres Gelände ebenso absolvieren müssen wie ein ganzes Paket künstlicher Hindernisse und dabei auch noch auf jede Menge Zuschauer treffen. Gewählt werden darf beim Wildsau Dirt Run zwischen 5, 10 oder 20 Kilometer Streckenlänge. Wer es mit dem Sport nicht ganz so Ernst nimmt, kann in der Hellsklamm auch zum Triathlon für Forstprofis antreten. Kettensäge schneiden ist ein Teil, das Durchhacken eines Stammes ein weiterer und Biersaufen der wichtigste. Vorgeschrieben ist hier nur die Reihenfolge. Alle Infos zur Hellsklamm unter www.hellsklamm.com Alle Termine rechts in der 4wd-Terminübersicht 2016.
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Hausherr Florian Lechner, der Mann am Mikro ganz unten, bietet in seiner Hellsklamm jede Menge Action für sehr faires Geld; selbst vertraut er in erster Linie auf englische 4x4-Modelle
ALLRADTERMINE 2016
Geht es um den passenden Auslauf für geländegängige Fahrzeuge, so gibt es fast jedes Wochenende irgendwo eine passende Veranstaltung. Nur wer ganz im Westen des Landes daheim ist, muss sich alternativ auch im benachbarten Ausland umschauen. 28. Februar: Winterausfahrt www.allradwien.at
25. Juni: Hellsklamm Offroadday www.hellsklamm.com
4. bis 6. März: Wintercamp in Oberwölz www.allradwien.at
25. & 26. Juni: Europa Truck Trial Limberg/Maissau www.europatrucktrial.org
11. bis 13. März: Autofrühling Linz www.laf.at 18. bis 25. März: Hilfstransport – Off Road Tour Rumänien www.4x4-hilfe.at 20. März: Guides & Navigator Seminar (Schulung) www.hellsklamm.com 2. & 3. April: 1. Lauf zur 4x4-Meisterschaft/Trophy in Stockerau www.allradwien.at 16. & 17. April: Kickoffday and Party – Winch & Navigator Seminar www.hellsklamm.com 23. & 24. April: 2. Lauf zur 4x4-Meisterschaft/Trophy in Kollnbrunn www.allradwien.at 29. April: Start zur Superkarpata 2016 www.superkarpata.com 1. Mai: Hellsklamm Offroadday www.hellsklamm.com 1. Mai: Einsteigertrial Kollnbrunn 7. Mai: Hellsklamm Offroadday www.hellsklamm.com 21. Mai: 3. Lauf zur 4x4-Meisterschaft/Trophy Hellsklamm www.allradwien.at 26. Mai: Hellsklamm Offroadday www.hellsklamm.com 26. bis 29. Mai: Erzbergrodeo Erzberg/Steiermark www.erzbergrodeo.at 26. bis 29. Mai: Abenteuer & Allrad Bad Kissingen www.abenteuer-allrad.de 28. & 29. Mai: 1. & 2. Lauf Alpencup Hellsklamm www.4x4-salzburg.at 11. & 12. Juni: 4. Lauf zur 4x4-Meisterschaft/Trophy Stockerau www.allradwien.at 17. bis 19. Juni: Jeep Jamboree www.hellsklamm.com
2. & 3. Juli: 3. & 4. Lauf Alpencup Amstetten www.4x4-salzburg.at 23. Juli: 5. Lauf Alpencup Ampflwang www.4x4-salzburg.at 13. bis 21. August: Sommercamp Oberwölz www.allradwien.at 20. August: Hellsklamm Sommercamp www.hellsklamm.com 20. August: 6. Lauf Alpencup Saalbach www.4x4-salzburg.at 26. bis 28. August: OTA Globetrotter Rodeo Erzberg www.globetrotterrodeo.at 2. bis 4. September: Österreichs größte Allradmesse Gaaden/Wienerwald www.allradmesse.at 3. & 4. September: 5. Lauf zur 4x4-Meisterschaft Grafenbach www.allradwien.at 10. September: Hellsklamm Offroadday www.hellsklamm.com 17. September: 7. Lauf Alpencup Gaissau www.4x4-salzburg.at 24. September: 6. Lauf zur 4x4-Meisterschaft Ramsau NÖ www.allradwien.at 8. Oktober Hellsklamm Offroadday www.hellsklamm.com 15. Oktober: Einsteigertrial Kollnbrunn www.allradwien.at 16. Oktober: Trial für Kinder Kollnbrunn www.allradwien.at 19. bis 23. Oktober: Caravan Salon Austria Wels www.caravan-wels.at 22. Oktober: Wildsau DirtRun Hellsklamm (keine Autos) www.wild-sau.com 22. & 23. Oktober: 7. Lauf 4x4-Meisterschaft/6. Lauf 4x4-Trophy Kollnbrunn www.allradwien.at
18. Juni: Mellacher Jakobsfahrt für historische Geländewagen www.ggwc.at
Die schönste 4x4-Location, das Landgut 2 Eichen (l.), und die spektakulärste 4x4-Location, der Erzberg (r.), bieten heuer die größten Veranstaltungen
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unterwegs // Reise Spanien
Premieren Camper
Bilder: mmotors
Wie so vieles im Leben will auch das richtige Campen gelernt sein.
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Z
wei Verschlüsse gelöst und das Aufstelldach mit einem Ruck nach oben gedrückt, ist das Nachtquartier theoretisch schon fast fertig. Noch die Isomatte aufgelegt und den Schlafsack darüber gebreitet, erscheint es fast unglaubwürdig, dass die Sache mit dem Campen wirklich so einfach abläuft. Bisher habe ich in Limousinen, Sportund Geländewagen ebenso geschlafen wie in vielen Lkw und auf Pickup-Lade flächen, weit mehr als hundert Nächte insgesamt und nochmals so viele in Zelten verbracht. Oft habe ich dabei an echtes Camping gedacht, jetzt habe ich das erstmals probiert. Gut 2.000 Kilo-
meter von daheim entfernt, irgendwo zwischen Barcelona und Valencia stehe ich nun das erste Mal in meinem Leben auf einem echten Campingplatz, ausgerüstet mit einem campingtauglichen Freizeitmobil.
Eisige Winternächte sind im Marco Polo machbar, aber nicht die wahre Domäne des Allrounders
Der neue Vito hat mich souverän hierher gebracht, unterwegs Schnee, Eis und Regen getrotzt und soll für die nächsten Tage mein Zuhause sein. Da ihn Mercedes-Benz nur mit dem Nötigsten bestückt hat, bietet er zwar keine Küche und auch keine Schränke, dafür aber einen multifunktionalen Tisch, eine zum Doppelbett umrüstbare Sitzbank mit darunterliegenden Fächern, vordere Drehsessel und die Möglichkeit, die Scheiben zu verdunkeln. Ebenfalls an Bord eine Basis-Standheizung und zwei Schiebetüren.
Beste Voraussetzungen also, um sich mit dem Thema Campen ganz von der Basis weg zu beschäftigen. Die kompakten Abmessungen, die auf der Autobahn Maut und Treibstoff sparen, sind hier am Campingplatz kein echter Vorteil. Der Benz ist mit Abstand das kleinste Fahrzeug weit und breit. Rechts ernte ich dafür mitleidigen Blicke von einer kräftigen Norwegerin, die in ihrem Ducato Kastenwagen auch noch Platz für zwei Hunde und ihren ebenfalls nicht gerade zierlichen Ehemann hat, auf der anderen Seite ein Schweizer Pensionistenpaar mit einem neuen Hymermobil, wenngleich einem ebenfalls recht kompakten. Visà-vis ein Deutscher, der nicht nur das größte Wohnmobil weit und breit sein Eigen nennt, sondern auch noch Vorzelt, Umziehzelt und Megagriller rund um sein Mobilheim platziert hat. Dass er dadurch zwei Plätze besetzt, nimmt ihm Mitte Jänner niemand übel, sind doch gerade mal ein Dutzend Stellflächen genutzt.
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unterwegs // Reise Spanien
Raum für ein Maximum an Unordnung findet sich hier reichlich; wer länger auf Reisen geht, kommt um eine gewisse Ordnung aber nicht herum
Camperneuling wie ich nun mal einer bin, will ich es meinen Nachbarn gleichtun und starte einen Rundgang rund um den Vito, um die Anschlüsse für Strom und Wasser ausfindig zu machen. Strom fällt aus, Wasser ist ohne Küche und Nasszelle auch kein Thema, das mit dem Anschließen wird also mal nichts. Egal, die Idee zeitig zu Bett zu gehen, ist nicht die schlechteste und das Bett ist ja schon fertig. Raus aus dem warmen Auto, hinüber zum Sanitärbereich, der mich unweigerlich an die Kaserne in Götzendorf erinnert, die ich acht Monate lang verinnerlichen durfte, auch so was wie Camping – irgendwie. Nur dass hier keine frustrierten Soldaten, sondern ziemlich ulkig aussehende Camper die Mannschaft bilden. Meine Erziehung verbietet mir, die Kollegen hier zu lang zu beobachten, das gehört sich nicht, und auf das Zähneputzen, weswegen
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ich ja eigentlich hergekommen bin, hätte ich trotzdem fast vergessen. Das mit dem Duschen wird auf morgen verschoben, die Idee mit nassen Haaren wieder in die Kälte hinaus zu müssen, hat nichts Verlockendes an sich. Von den angenehmen 15 Grad des Nachmittags sind gerade noch fünf übrig, als ich den Benz wieder besteige. Jetzt also raus aus den Jeans und rauf ins bequeme Bett. Dort angekommen, ist es gefühlt nochmals deutlich kälter als draußen. Das mag am Wind liegen, der hier durchbläst, dass jedes Vogelhaus vor Neid erblassen würde, oder auch am Umstand, dass die Heizung hier oben keinen Auftrag hat. Egal, Lektion eins besagt, dass Aufstelldächer nur bei sommerlichen Temperaturen und Windstille ein adäquates Bett bereitstellen. Beides ist hier nicht gegeben.
Hätte ich mir nicht eingebildet, dass das neue Fahrrad unbedingt mit muss und die Taschen nicht überall verteilt, wäre es gar kein Problem, das untere Bett zu beziehen. So muss erst das Radl raus und dann die Taschen auf einen Haufen. Dann den hintersten Teil des Bettes auch noch flachgestellt und das Fahrrad mit mehreren Schlössern an der vorderen Felge des Benz gesichert. Schlafsack und Matte aus dem ersten Stock geholt und das Aufstelldach geschlossen, ist zwar endlich alles fertig, um zu Bett zu gehen, nur mit der Müdigkeit ist es vorbei, stattdessen macht sich Hunger breit. Erneut ernte ich mitleidige Blicke, als ich mich daran mache, ein spätes Abendessen vor Ort zu realisieren, wofür natürlich Dinge aus dem Kofferraum, von unter dem Sitz und aus der aus dem eigenen Fundus mitgeschleppten Kühlbox hervorgeholt werden müssen. Mit einer echten Küche wäre das vermutlich einfacher. Lektion 2 besagt, dass das Lenkrad ganz nach vor gedrückt werden muss, um den Fahrersitz drehen zu können. Nicht zu vergessen, auch die Kopfstütze will eingefahren werden, die Lehne geradegestellt und der Sitz insgesamt ein Stück nach vorn gerückt. Dann klappt das mit dem Drehen ganz einfach, zumindest wenn zuvor der Bereich zwischen Fahrer- und Beifahrersitz freigeräumt wurde. Einfacher ist die Sache mit dem selbsterklärenden Tisch und bei der Beleuchtung entscheide ich mich aufgrund der fehlenden exter-
etwas fester zu. Unnötig zu erwähnen, dass die Festbeleuchtung nicht erlosch, mich mehrfach weckte und dazu beitrug, dass ich die Anlage gerne um fünf Uhr Früh verlassen hätte. Munter war ich ja, an das Fahrverbot bis sieben Uhr hatte aber auch ich mich zu halten.
nen Stromversorgung für die Minimal variante, zumal die Kühlbox ein echter Stromfresser ist. Dafür hat sie aber auch eine Tiefkühlfunktion, die ich noch nie gebraucht habe. Trotz Teller und Schneidbrett vergehen nur Sekunden, bis sich die Baguettebrösel über den ganzen Innenraum verteilen. Auch der am Tisch festklebende Käse gibt Rätsel auf und so richtig Spaß macht es auch nicht, allein in einem dunklen Bus abendzuessen. Wie sich hier allerdings noch eine zweite Person ausgehen sollte, ist mir unklar, ist doch der Beifahrersitz mit Taschen belegt und drehen ließe er sich natürlich auch nicht, da direkt dahinter die Kühlbox platziert ist, in erster Linie deswegen, weil sie nicht zwischen die Sitze passt und so immer noch vom Fahrersitz aus erreichbar ist. Alles wieder weg geräumt, Tisch, Teller und Besteck mit dem mitgebrachten Wasser gereinigt und die Zähne erneut geputzt, endlich Zeit, ins Bett zu krabbeln. Obwohl die Gurte durch Matte und Schlafsack immer noch spürbar sind, stellt sich eine gewisse Bequemlichkeit ein. Diese jetzt aufzugeben, um die Abdeckungen für die Frontscheibe unter den Sitzen hervorzuzaubern und anschließend auch noch zu montieren, steht nicht zur Debatte. Die Festbeleuchtung in der Mitte des Campingplatzes sollte um Mitternacht und damit in weniger als einer Stunde erlöschen – so die Dame vom Platz bei der Einweisung – bis dahin mache ich die Augen halt
Das Reisen mit dem Wohnmobil lässt einen mit dem ersten Sonnenstrahl erwachen und mit dem letzten zu Bette gehen; so schlecht ist das gar nicht
Der bessere Morgen fängt mit einem guten Kaffee an. Eine recht theoretische Sache, wenn der dafür nötige Gaskocher noch originalverpackt im Auto rumliegt. Da ist es dann doch sicherer, die Kaffeedose aus dem Kühlschrank zu holen. Wirklich wach werde ich ohnedies erst ein paar Ortschaften später. Das kleine Café am Straßenrand bietet den doppelten Espresso samt Croissant um 2,90 Euro, den Blick aufs Meer gibt es gratis mit dazu. Langsam wird mir auch wieder warm und die Vorfreude auf eine Dusche ist längst riesengroß. Frühabends in einer Pizzeria im Herzen von Valencia dann die Chance, die erste Nacht auf einem Campingplatz Revue passieren zu lassen. Ein Erlebnis zweifellos, eines von dem ich dem Nachwuchs zu gegebener Zeit stolz berichten werde, und auch um die Information reicher, dass das Campen erst gelernt werden muss, bevor es zum Genuss wird. Mit diesem Wissen ziehe ich mich in das gebuchte Fünfstern-Hotel zurück, freue mich über beheiztes Bad, großes Bett und Flachbildschirm, um nach nur wenigen Minuten tief und fest zu schlafen. Das mit dem Camping wird ein andermal nachgeholt, bei höheren Temperaturen, mit einem größeren Auto, mit der ganzen Familie und
nach einer ausführlichen Befragung von Menschen, die mehr in ihren Autos als zu Hause leben. Der guten Ordnung halber ist hier noch anzuführen, dass all die produzierten Hoppalas nichts mit den Qualitäten des Mercedes-Benz Vito Marco Polo zu tun haben. Der ist ein richtig tolles Auto, wenn es darum geht, Freizeit und Alltag unter ein Dach zu bekommen. Gut 180 km/h schnell auf der deutschen Autobahn und mit rund sieben Liter Dieselverbrauch auf spanischen Landstraßen schön sparsam, bietet er klassische Kombieigenschaften mit extra viel Raum. Sehr bequem zu fahren, woran auch das Automatikgetriebe eine Mitschuld trägt, ist das aktuelle Allradmodell optisch nicht mehr von seinen heckgetriebenen Brüdern zu unterscheiden. Die Möglichkeit, bis zu vier Erwachsenen ein Dach über dem Kopf zu bieten, beschränkt sich eher auf die warme Jahreszeit, zumal dann auch der ständige Aufenthalt im Auto kein Thema ist, die beim Testwagen fehlende Küche sowieso nicht. Ideal ist der Marco Polo aber auch für all jene, die ausschließlich an Campingplätzen halten, auf denen die ansonsten bei einem Camper integrierte Infrastruktur gegeben ist. Zusätzlich macht der Vito schon klassisch ein gute Figur als Zugfahrzeug, wodurch die Idee, einen Wohnwagen hinten dranzuhängen gar nicht weit hergeholt ist. Dann könnten die Kinder im Auto schlafen, während es sich die Eltern im Wohnwagen bequem machen, das klingt nach einer guten Sache. Wir werden berichten. «
4wd / 02-2016 / 63
MEINUNG // VORSCHAU
Stressfaktor Auto? So Anfang der 90er-Jahre waren wir am idealen Auto schon ziemlich nah dran. Maximale Verlässlichkeit, eine ordentliche Sicherheitsausstattung und überall dort, wo nicht zu viel Salz auf die Straße geleert wurde, auch eine gute Haltbarkeit. Der Nutzwert des Automobils erreichte neue Höhen bei gleichzeitig minimalem Stress. Heute ist das mitunter ganz anders. Am Beispiel des Elektroautos zeigt sich sehr anschaulich, dass wir wieder bereit sind, uns von unseren Autos unter Druck setzen zu lassen. Auch wenn 400 Kilometer Reichweite möglich sind, kommt spätestens bei 200 Kilometer Restreichweite ein ungutes Gefühl auf. Da ist eine private Starkstromsteckdose eine willkommene Sache, zumindest dann, wenn sie mit dem Auto und das Auto mit ihr funktioniert. Ist das nicht der Fall, bleibt nur die Haushaltssteckdose, die nur wenige Minuten, nachdem das Auto angeschlossen wurde, überhitzt und die Sicherung schießt, natürlich ohne den Fahrer darüber zu informieren, der noch Stunden später glaubt, seine Batterien würden geladen werden. Wie gut, dass in der 4wd-Redaktion eine Schnellladestation vorhanden ist. Auch hier hängt kein Zapfhahn dran, wie wir es ansonsten gewohnt sind, der muss erst mühsam aus dem Auto geholt werden. Toll bei strömendem Regen und ordentlicher Garderobe. Wenn kein anderer die Station blockiert, dauert es dann gut sieben Stunden, bis aus 120 Kilometer Restreichweite deren 400 (zumindest theoretisch) werden. Zeit, die man erst mal haben muss. Es muss aber gar nicht unbedingt das Elektroauto sein, das Stress verursacht. Aus dem Nichts droht plötzlich das Oberklasse-Diesel-SUV damit, künftig nicht mehr anzuspringen, wenn nicht gleich mindestens sechs Liter AdBlue nachgetankt werden würden. Fein, dass die entsprechenden Kanister exakt drei Liter fassen und die Abgabe an Zapfsäulen den Lkw vorbehalten ist. Nach der dritten elektronischen Drohung die Kapitulation – es sind mehr als 20 Liter AdBlue, die das SUV zu sich nimmt und das nach gut 15.000 Kilometern und mit vollständigem Serviceheft. Noch mehr Stress garantieren die übernervösen Reifendruckkontrollen, die einen ganz nach Lust und Laune einmal wöchentlich oder mehrmals täglich über fehlenden Reifendruck informieren. Welches Rad tatsächlich betroffen ist, verrät das System natürlich nicht, dass in allen Rädern der Druck korrekt ist, versteht sich da fast von selbst. Gestern dann der Amoklauf des Abstandswarners bei starkem Schneefall am Arlberg. Irre, wie viel Krawall das Ding, aktiviert durch eine Schneeflocke, machen kann. Heute dann die vorläufige Krönung. Der Schildererkennung vertrauend lese ich sowohl im Head-up-Display als auch am Armaturenbrett-Bildschirm, dass Tempo 130 erlaubt ist. Normalerweise sind es im Section Control überwachten Tunnel doch nur 80 km/h, heute wegen der Baustelle gar nur 60 km/h. Der Asfinag vorzuwerfen, es hätte an Schildern gemangelt, wäre angesichts der rund zehn Tafeln unhöflich. Ein wirklich teures Erlebnis wäre die einzig mögliche Konsequenz gewesen. Unzählige weitere Beispiele ließen sich hier noch anführen – wer es wirklich stressfrei mag, muss wohl wieder Autos der 90er fahren?
Johannes Mautner Markhof Chefredakteur
64 / 02-2016 / 4wd
4wd
04/2016
Die Highlights im nächsten HefT Für die April-Ausgabe geht es traditionell zum Genfer Automobilsalon, wo wir erneut einen gelungenen Mix aus Studien und fertigen Modellen erwarten. Ein großes Thema werden passend zum kalendarischen Wechsel von Winter auf Frühjahr die richtigen Reifen sein. Fahrzeugtechnisch freuen wir uns auf Audi Q7, BMW X1, Golf R Variant, Mercedes-Benz GLC und viele andere mehr. Dazwischen geht sich noch ein Ausflug mit Jaguar auf schweizerischem Eis aus, während wir mit dem neuen Ford Ranger in die Steiermark fahren. Audi Q7
Citroën Van Studie BMW X1
+++ in letzter minute +++ Auf der „absolut allrad“, die vom 25. bis zum 28.2. am Messegelände Salzburg stattfindet, wird auch das 4wd Magazin wieder vor Ort aktiv sein. Als Partner konnten wir wie schon im Vorjahr die Marke Fiat gewinnen, die auf dem 4wd-Stand den Panda als jagdtauglichen Klein-Lkw ins Rampenlicht rückt. Selbstverständlich in der allradgetriebenen Variante.
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