Februar 2018 Österreichische Post AG MZ 03Z035333 M A&W Verlag, Inkustr. 16 3400 Klosterneuburg
www.autoundwirtschaft.at
FOKUS
Fachkräfte dringend gesucht!
HANDEL Opel-Chef Alexander Struckl gibt den Händlern Hoffnung Interview mit Seat-Vorstand Wayne Griffiths
WIRTSCHAFT Digitalisierung bringt Chancen für die Autohäuser Versicherung: Unklarheit durch neue Richtlinie
GEWERBE Wir suchen die „Werkstatt des Vertrauens“
s“ Vertrauen s s e d t t a t e rks Über „We die Menschen, die en entscheid ft: die Kunden. betrif Positionieren Sie sich als verlässlicher Partner des Autofahrers! Werden Sie „Werkstatt des Vertrauens“ und fordern Sie schon jetzt Ihr Starterpaket mit Teilnahmekarten an:
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Eine Aktion von:
EDITORIAL Die Affen haben uns gerade noch gefehlt!
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ehr als 31 Jahre bin ich nun schon in diesem Beruf tätig – und habe etwa die Hälfte dieser Zeit als Lokaljournalist gearbeitet. Doch es waren nicht die großen Geschichten wie die Briefbomben-Causa oder die Mordschwestern von Lainz, die mich in dieser Zeit am meisten betroffen gemacht haben. Sondern es war ein kurzer Besuch bei den ehemaligen Versuchs-Schimpansen der „Immuno“, die im längst geschlossenen Safaripark Gänserndorf ein trauriges Ausgedinge gefunden hatten. • Wie traurig mich diese Affen damals angeschaut haben, werde ich nie vergessen. Und daher war ich Ende Jänner auch wirklich schockiert, als Volkswagen zugab, dass man vor ein paar Jahren in den USA ganz gezielt Affen zum Testen von Dieselabgasen eingesetzt hatte. Ein paar Tage später kam dann zutage, dass man sogar Menschen derartigen Versuchen ausgesetzt hatte. • Damit Sie mich nicht falsch verstehen: Natürlich ist es notwendig, dass gewisse Fortschritte in der Technik hieb- und stichfest bewiesen werden. Doch im Gegensatz zur Pharma-Industrie, die (zumindest bis zu einem gewissen Grad) auf Versuche an lebendigen Objekten angewiesen ist, muss man das in der Auto-Industrie nicht tun. Da gibt es genügend technische Geräte, die dies erledigen können. • Oder sucht man demnächst sogar Freiwillige, die sich anstelle von teuren Dummys bei Crashtests in die Autos setzen? Diese Entwicklung möchte ich mir gar nicht näher ausmalen! • Kopf hoch! Es kann nur besser werden, meint Ihr
Nun ist die gelebte Partnerschaft gefragt!
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53.224 autobegeisterte Besucher auf der Vienna Autoshow sind ein Rekord und zeigen, dass die Faszination Automobil allen Unkenrufen zum Trotz nach wie vor ungebrochen ist. 353.320 Neuzulassungen im Jahr 2017 – das zweitstärkste Ergebnis bisher – stimmen auf den ersten Blick positiv und spiegeln das ungebrochene Kundeninteresse am Auto wider. Auch die Prognosen für 2018 lassen auf ein starkes Autojahr vertrauen. Um die nahe Zukunft des Autos muss man sich folglich keine großen Sorgen machen. • Um die Existenz des Autohandels bereits weit mehr. Hinter all den schönen Zahlen verbirgt sich eine weniger schöne: die Umsatzrendite der Autohäuser. Diese stagniert seit Jahr auf minimalem Niveau. Viele Markenautohäuser sind finanziell ausgehöhlt. Nicht nur die geringen Erträge im Neuwagengeschäft sind Anlass zur Sorge, auch der Servicebereich gerät unter Druck. Rückläufige Defekt- und Unfallzahlen sowie mangelnde Vergütung von Garantie- und Gewährleistungsarbeiten verschärfen die Situation zusätzlich. Denkt man die zu erwartende Elektrifizierung der Antriebe zu Ende, wird sich die Werkstattfrequenz noch weiter reduzieren. • Die Investitionsvorgaben der Importeure sind aus Sicht der Marktentwicklung vielleicht nachvollziehbar, aus unternehmerischer Sicht der Autohausmanager sind sie es nicht und so braucht es ein Umdenken. Hersteller und Importeure kommen durch neue digitale Kanäle zwar näher an den Kunden, ohne gelebte Partnerschaft mit dem Handel wird es – zumindest in nächster Zukunft – jedoch keinen erfolgreichen Automobilvertrieb geben. Wir bleiben in unserer Berichterstattung auch 2018 am Ball, und das mit einer Leidenschaft, die man anderswo vergeblich sucht!
„Nicht nur die geringen Erträge im Neuwagengeschäft sind Anlass zur Sorge, auch der Servicebereich gerät unter Druck.“
Stefan Binder, MBA, Mag. Heinz Müller, Geschäftsführer Chefredakteur
Stefan Binder, MBA, Geschäftsführer
AUTO & Wirtschaft 02/2018
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INHALT Aspekte carplus vermeldet zweistelliges Wachstum
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Fokus Fachkräftemangel: Misere mit Lehre? Arbeitslose: „I brauch’ bloß an Stempel“ Umfrage: Nachwuchs, woher nehmen?
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Handel
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Fachkräfte dringend gesucht!
Zahlen, Daten, Fakten
Studien, Studien, nichts als Studien Statistik: Möge es so bleiben! Versicherungen: Polizzenverkauf – schwer gemacht
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21 Struckl zu Opel
Opel: Die Offensive kann beginnen Forstinger: Die Lehren aus der 2. Insolvenz Ford: Zwei Zehntel mehr als 2017 Jaguar Land Rover: Ein nicht unerwarteter Schritt Seat: „Innerhalb der Marke aufsteigen“ Mazda: „Jünger und sportlicher“ Diesel: „Volksvermögen nicht vernichten!“ Volvo: Der Eistraum der Nordmänner Studien, Studien, nichts als Studien Zweirad: Vertrieb neu – Chance für die Zukunft? Total: Freunde aus dem Rennsport Fuchs: Der gute Ruf in der Motorradszene Repsol: Vertrieb mit Leidenschaft
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Wirtschaft
22 Forstinger-Pleite Kommentare
Binder und Müller Weßner: Ohne Autohändler geht es nicht! Lukaschek: Zukunft bitte warten? Schluss mit Lustig: Konsumieren oder krepieren
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Digitalisierung im Autohaus
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Opel Leasing: Mit gelebter Identität zukunftsfest Statistiken: Möge es so bleiben! Vienna Autoshow 1: Erfolgsmesse gibt Hoffnung Vienna Autoshow 2: Goldschürfen im Datenfluss Vienna Autoshow 3: Stimmung zu Jahresbeginn Digitalisierung: Das Jahr der digitalen Händlermarke Datenschutz: Lieber einmal mehr als zu wenig! CDK: DSGVO-ready Motiondata: Alles von einem Loco-Soft: Die Software für den Erfolg Vector: Neustart zum Neujahr Secontec: Wissen, welcher Kunde kommt Smombies: Menschenverstand? Fehlanzeige! Lukoil: Wien als Brücke nach Europa puls-Kongress: Ein Blick ins Mobilitätszeitalter Bruckmüller: Vier Pläne scheitern Versicherungen: Polizzenverkauf – schwer gemacht Google: Tipps für Verkäufer
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Gewerbe Stahlgruber: Sortiment und Flächendeckung Oldtimer: Bloß Vereinsmeierei? Beste Werkstätten: Vertrauen als Basis des Erfolges Webasto: Neues Jahr, neues Glück WashTec: Mehr als nur Waschen Christ: Mit allen Mitteln Sonax: Molekularer Schutz Pfanner: 55 und kein bisschen angestaubt Tegee: Mit allen Wassern
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INHALT Februar 2018 Eine Beilage von AUTO & Wirtschaft
www.autoundwirtschaft.a
Diesel vs. Benzin:
Wir verfolgen die GebrauchtwagenPreisentwicklung
Der DAT-Report analysiert bringt Käuferverhalten und GW-Fakten
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Gebrauchtwagen: 24 Seiten, die Ihr Geschäft verändern könnten!
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Professionelle Fahrzeugden aufbereitung macht Unterschied
Experta: Legen Sie schon bei Grün los? Wörmann: Nach der Weißwurst Safety Day: Überlebenstraining für Mechaniker Papinski: Für den perfekten Durchblick Petlas: Konzentrierter Vertriebsweg Neue Produkte Impressum Leserbriefe Aus dem Papierkorb
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Menschen PSA: Veränderungen an der Spitze ARBÖ: Neuer Präsident gewählt
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Interview mit Wayne Griffiths, Seat-Vertriebsvorstand
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Oldtimer-Pickerl: Chance oder Herausforderung?
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Auch im Vorjahr war Ford die klare Nummer 2 auf dem österreichischen Markt: Unter dem Stichwort „Nachhaltiges Wachstum“ wurde der Marktanteil seit dem Jahr 2015 um 0,6 Prozentpunkte gesteigert. Binnen zwei Jahren haben wir um 6.000 Pkws bzw. leichte Nutzfahrzeuge mehr verkauft als davor. Und nach diesen Erfolgen geht es auch heuer wieder mit vollem Elan voran. Fünf Schwerpunkte sind es, die heuer unser Geschäft bestimmen werden. Gemeinsam mit unseren Partnern werden wir diese Chancen nutzen!
2018 ist das Jahr der Chancen!
b a re S p o r t l i c h k e t s i it mit Fahrspaß Le
Unsere Händlerpartner, die im Pkw-Fuhrpark-Geschäft erfolgreich sein wollen, haben jetzt die besten Chancen dazu: Denn Ford hat eine breit gestreute Modellpalette, in der für jede Mitarbeiter-Ebene das Richtige dabei ist. So wie Ford im PrivatkundenGeschäft die Nummer 2 in Österreich ist, wollen wir auch die Pkw-Verkäufe an Fuhrparkkunden steigern!
Mehr als ein Drittel der Kunden greift zu einem SUV: Da hat Ford eine schlagkräftige Modellpalette zu bieten! Seit Jahren beweist der Kuga eindrucksvoll, dass er immer mehr Fans findet: Er war 2017 der meistverkaufte Ford-Pkw. Der Edge ist das Sahnehäubchen für jene, die das ganz Besondere suchen. Und nicht zuletzt bietet der neue Ecosport perfekte Chancen für zusätzliche Verkäufe – und das in jenem Segment am Markt, das am schnellsten wächst.
Chance Tourneo Custom Auf der Vienna Autoshow war der Tourneo Custom eines unserer Highlights: Wir haben einige Interviews in den Innenraum dieses Autos verlegt, um den Journalisten zu zeigen, wie toll sich Ford in den vergangenen Jahren entwickelt hat. Der Tourneo Custom ist der ideale Personentransporter für Beruf und Freizeit. Jetzt müssen wir die positiven Reaktionen nur noch in Verkäufe ummünzen!
Chance Nutzfahrzeuge In den vergangenen Jahren haben wir massiv in unsere Nutzfahrzeug-Palette investiert. Es hat sich ausgezahlt, wie die Zulassungszahlen beweisen. 2017 sind wir zum fünften Mal in Folge gewachsen! Und dieser Erfolgslauf soll in der Zukunft weiter gehen: Die gesamte Nutzfahrzeug-Palette wird in den kommenden 18 Monaten runderneuert!
Wichtigste Neuheit dieses Jahres ist natürlich der neue Focus: Wenn unser Volumenmodell ab September mit einer deutlich höheren Vielseitigkeit auf den Markt kommt, werden wir mit neuen Derivaten wie ST-Line, Vignale etc. die individuellen Wünsche unserer Kunden noch besser befriedigen können. Gerade im Focus-Segment gibt es noch großes Potenzial für Ford!
Chance Focus
Ford Motor Company (Austria) GmbH, Hackinger Straße 5c, 1140 Wien, Tel.: +43 (0) 50 6581-0, Fax +43 (0) 50 6581-210, www.ford.at
Chance Fuhrpark-Pkw
Chance SUV-Ecosport
Von den SUVs über die Nutzfahrzeuge bis hin zum neuen Focus! Diese fünf Chancen stehen heuer im Vordergrund:
Chancen nutzen!
Privat-Pkw teurer Wegen deutlich teureren Treibstoffs ist 2017 der „Pkw-Index“ der Statistik Österreich um 2,9 Prozent und damit deutlich stärker als die Gesamt-Inflationsrate gestiegen. Der Index beschreibt Kosten für Erwerb und Betrieb von Privat-Pkws.
Pentosin für DKG Speziell für 8-Gang-Doppelkupplungsgetriebe von ZF, die in diversen Porsche-Modellen verbaut sind, bringt Fuchs das Getriebeöl Pentosin FFL-8 auf den Markt.
-2,8 % Pleiten auf Tiefstand
Wie der Kreditschutzverband (KSV) 1870 meldet, sind sowohl die Privat- als auch die Firmeninsolvenzen 2017 auf einen historischen Tiefststand gesunken. Mit 5.079 Fällen (-2,8 Prozent) waren so wenige Firmen zahlungsunfähig wie zuletzt vor 20 Jahren. Dabei zittern 75.100 Gläubiger um Außenstände von insgesamt 1,9 Milliarden Euro. 4 der 5 größten Pleiten waren in Oberösterreich zu verzeichnen, darunter auch die Reifen-BruckmüllerGruppe. Insgesamt sank auch die Zahl der durch Insolvenzen betroffenen Dienstnehmer, nämlich um 15,1 Prozent. KSV1870-Geschäftsführer Mag. Ricardo-José Vybiral, MBA, kündigte bei Veröffentlichung der Zahlen für 2017 auch einen neuen WhatsApp-Service für Kreditoren an: „Zwei Mal täglich spielen wir ab sofort die aktuellen Unternehmensinsolvenzen über den WhatsApp-Ticker aus. Die Informationen sind nach Anmeldung topaktuell und kostenfrei verfügbar.“ Die Anmeldung ist unter www.ksv.at/whatsapp möglich. Auch die Privatinsolvenzen gingen – bedingt durch die Gesetzesnovelle – um 13,6 Prozent auf 6.921 Fälle zurück. Allerdings befürchten die Gläubigerschützer vom KSV1870, dass diese Zahlen heuer wieder steigen werden. Aufgrund der neuen Bestimmungen hätten Private mit dem Gang in die Privatinsolvenz zugewartet; man erwarte, dass sich dieser „Rückstau“ an Privatinsolvenzen nach und nach auflöse, so Dr. Hans-Georg Kantner, Leiter Insolvenz beim KSV1870.
Schutzbrief-Statistik Der Mobilitätsclub ÖAMTC hat Zahlen zur Schutzbrief-Nothilfe im abgelaufenen Jahr 2017 veröffentlicht: Insgesamt 210.000 Anrufe verzeichnete die Hotline, was einem Plus von 8 Prozent gegenüber 2016 entspricht. Insgesamt wurde der Heimtransport von 2.450 verletzten Österreichern aus dem In- und Ausland organisiert, dabei sei 86 Mal der Ambulanzjet zum Einsatz gekommen. 19.000 Einsätze von ausländischen ÖAMTC-Partnern zur Pannenhilfe wurden verzeichnet, 3.900 defekte Fahrzeuge wurden aus dem Ausland zurückgeholt, 4.800 Fahrzeug-Rückholungen wurden innerhalb Österreichs vorgenommen. Wie der Club mitteilt, besitzen 1,47 der 2,17 Millionen Mitglieder auch den Schutzbrief.
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Neue Website A&W-Verlag Über den neuen Internetauftritt www.awverlag.at ist ab sofort das breite, automotive Medienangebot des A&W-Verlages, sowohl für Österreich wie auch für die Schweiz abrufbar. Damit erhalten Interessenten einen attraktiven Überblick über die Vielfalt an Magazinen, Katalogen, Internetlösungen, Dienstleistungen und Events, die der A&W-Verlag als größter automotiver Verlag in Österreich und der Schweiz bietet.
Michelin macht sich die Welt kleiner Per Jahresbeginn hat sich der französische Reifenriese Michelin die Welt in übersichtliche 10 Regionen aufgeteilt. Österreich findet sich in der nach Umsatz drittgrößten dieser Regionen, Europe North. Als deren CEO fungiert Anish K. Taneja, zuletzt in der Geschäftsleitung für die D/A/CH-Region bei Michelin tätig. Das Headquarter von Europe North befindet sich in Deutschland.
Jimny ohne Diesel Die Neuauflage des Suzuki-Geländewagens Jimny kommt 2018 ohne Diesel-Option nach Österreich und folgt damit dem Suzuki-Trend, dass der Selbstzünder in der Produktpalette an Bedeutung verliert.
Opel&Beyschlag feiert 125. Geburtstag Am 1. März wird Opel&Beyschlag das 125. Jubiläum der ersten Geschäftseröffnung am Kärntner Ring 13 in Wien begehen. Gegründet als Fahrrad- und Nähmaschinenhandel durch OpelSohn Heinrich und Otto Beyschlag, hat das Unternehmen durch alle Wirren des 20. Jahrhunderts bis zum heutigen Tag Bestand. 2005 schloss Opel&Beyschlag sich mit der AVAG zusammen.
Brachat am Kahlenberg „Einfach? Machen!“ Unter diesem Motto spricht Autohaus-Herausgeber Prof. Hannes Brachat am 28. Februar im Eventhotel am Kahlenberg über Perspektiven des Autohandels.
Acoat Selected, das Partnerprogramm von AkzoNobel, hat das Veranstaltungs- und Seminarprogramm für 2018 aufgelegt. Höhepunkt ist die Management-Konferenz, die heuer im November in der deutschen Hauptstadt Berlin über die Bühne gehen wird.
Appell von Mag. Volker Leitner, Forstinger-Insolvenzverwalter, an die Lieferanten
„Kostenseitig konnten aber aufgrund der Altmietverträge und Altlieferantenverträge die entsprechend notwendigen Einsparungen nicht ausreichend umgesetzt werden.“ Begründung der ForstingerGeschäftsführung
Zweistelliges Wachstum bei carplus
Volles Programm
„Ich ersuche Sie, zur Ermöglichung der ordnungsgemäßen Abwicklung, um lhre Interessen als Gläubiger und jene der Dienstnehmer optimal zu wahren, von der Abholung der Waren Abstand zu nehmen.“
Das Wiener-Städtische-Tochterunternehmen carplus darf auf ein Rekord-Geschäftsjahr zurückblicken. Wie die beiden Geschäftsführer Mag. (FH) Sabine Stiller und Dr. Franz F. Gugenberger sagten, sei 2017 mit zweistelligen Zuwachsraten das erfolgreichste Jahr seit Firmengründung gewesen. Das Betreuungs- und Partnernetz habe man auf über 880 Betriebe ausbauen können. Das Unternehmen ist als Kfz-Spezialist und Komplettanbieter ganz auf die Zusammenarbeit mit dem Autohandel ausgerichtet. „Um das auch in Zukunft zu gewährleisten, haben wir sowohl unsere Vertriebsmannschaft weiter verstärkt als auch das Betreuungsnetz gemeinsam mit der Wiener Städtischen vergrößert. Unsere Infrastruktur wurde mit jetzt 21 Zulassungsstellen ausgebaut“, so Stiller.
„Generell müssen sich die traditionellen Kompaktautos neue Kunden suchen. Denn der Mainstream wandert zum SUV.“ Mag. Heimo Egger, Geschäftsführer von Mazda Austria
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Opel hat eine große Opel hat eine tolle Gegenwart! Vergangenheit! Insignia Grand Sport, Insignia Sports Tourer, Insignia Country Tourer, Crossland X und Grandland X: Das sind fünf Opel-Modelle, die in den vergangenen Monaten neu auf den Markt gekommen sind! Sie Optimale Rundumsicht dank 360-Grad-Kamera bieten perfekte Verkaufschancen für die Händler!
Dass unser Händlerpartner „Opel & Beyschlag“ in Wien seinen 125. Geburtstag feiert, beweist eindrucksvoll: Opel ist eine der traditionsreichsten Automarken der Welt!
Adaptives Traktionssystem Grip Control für ideale Haftung* Innovative LED-Frontscheinwerfer mit Adaptivem Fahrlicht
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Opel hat eine spannende Zukunft! Mag. Alexander Struckl, Geschäftsführer (r.) und Mag. (FH) Ladislaus Bandri, Direktor Verkauf Groß- und Gewerbekunden
Der neue Eigentümer PSA hat mit Opel viel vor – das lässt sich jetzt schon sagen. Opel bleibt deutsch und wird elektrisch – unsere Partner werden davon profitieren!
DIE ZUKUNFT DIE ZUKUNFT GEHÖRT GEHÖRT ALLEN ALLEN
Fachkräftemangel
FOKUS
Misere mit Lehre? Fachkräftemangel fängt bei den Jungen an. Wir haben nachgefragt, wie es um die Lehre steht. Von Mag. Bernhard Katzinger
Schalungsbauer Alexander Tury und David Wagner (Bildmitte) auf dem Siegespodest bei den World Skills 2017
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ie Bilder von Österreichs Lehrlingen auf den Siegerpodesten internationaler Wettbewerbe stehen in krassem Gegensatz zu dem, was man aus Ausbildungsbetrieben hört. „Das Basiswissen und auch die Einstellung zum Beruf sind verlorengegangen“, resümiert Ing. Heribert Werginz mit gewisser Resignation. Wir fragen den Werkstattbetreiber und Vorsitzenden der Prüfungskommission für Kfz-Lehrabschlussprüfungen, wie groß die Misere bei der Lehre denn tatsächlich ist. Er erzählt von Prüflingen, die
„Die Lehre ist heute keine Sackgasse, sondern eine Einbahnstraße in die Zukunft.“ Komm.-Rat Friedrich Nagl, Bundesinnungsmeister einfachste Berechnungen nicht durchführen können, die Grundlagen nicht kennen, aber auch davon,
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dass selbst in den Prüfungssituationen eine gewisse Gleichgültigkeit nicht zu übersehen ist. „Dann geh’ ich halt nachhause“, habe er von einem Prüfling zu hören bekommen, der es scheinbar nicht nötig hatte, auf Fehler hingewiesen zu werden. „Wir haben das Niveau bei den Prüfungen gesenkt, was ein Fehler war“, beklagt Werginz, der von Frustration auch unter den Prüfern berichtet. Die Jugend müsse gefordert und gefördert werden. Aber Versuche, Projekte ins Leben zu rufen, mit denen die Jungen angestachelt werden, scheitern leider oft. Der Unternehmer und Kfz-Sachverständige kritisiert sowohl die Schulen, in denen bloße Anwesenheit in der Klasse für ein „Genügend“ oft ausreiche, als auch Betriebe, in denen Lehrlinge nicht systematisch mit allen Grundlagen nach und nach vertraut gemacht würden. Dies funktioniere eigentlich nur noch in großen Betrieben und Lehrwerkstätten.
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Fachkräftemangel
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bern für eine Lehrstelle, die z. B. nicht wussten, was eine Kombizange ist. „Da wird der Weg dann schon verdammt lang.“ Dazu kommt, dass nach der Pflichtschule alle in die höheren Schulen drängen. „Die Eltern wollen ihren Kindern etwas Besseres bieten“, sagt Bundesinnungsmeister-Stv. Erik Paul Papinski (siehe Umfrage S. 18), „und zwar unabhängig von der Eignung.“ Hier würden Kinder in eine schulische Ausbildung gezwungen.
Aber er bemängelt auch, dass der Wille bei den Jungen selbst abnimmt, sich mit dem Gelernten später selbstständig zu machen. Dabei sind Lehrabsolventen nach wie vor die mit Abstand größte Gruppe unter den Unternehmern. 35 Prozent der Selbstständigen in Österreich geben einen Lehrabschluss als höchste Ausbildung an. Im Vergleich: Nur 23 Prozent der Unternehmer sind Akademiker.
Wertvoll für die Wirtschaft Komm.-Rat Fritz Nagl, Bundesinnungsmeister der Kfz-Techniker, plädiert dafür, den Wert der Lehre für die Wirtschaft und damit die Gesellschaft insgesamt anzuerkennen. „Ein Lehrling verdient vom ersten Tag an sein eigenes Geld, er liegt der Gesellschaft sozusagen nicht auf der Tasche.“ Deshalb mache es auch für den Staat Sinn, sich mehr für die Lehre einzusetzen – und für die Betriebe, die Lehrlinge ausbilden und den dafür notwendigen hohen Zeitaufwand in Kauf nehmen. Das sei insbesondere bei kleineren Unternehmen mit Schwierigkeiten verbunden. „Die Betriebe könnten mehr Engagement zeigen, wenn der Staat Geld für die Lehrausbildung in die Hand nimmt.“ Im Gegenzug könne der Staat dann auch überprüfen, ob in den Betrieben auch die Lehrinhalte vollinhaltlich vermittelt würden. Am Schicksal der Lehre hänge nicht zuletzt auch die Zukunft des Gewerbes ab – ein für den Wohlstand in Österreich entscheidender Faktor. „Zu den bekannten Problemen muss man immer dazusagen: Wir bilden nach wie vor sehr viele Spitzenkräfte heran.“
Weniger Junge, weniger Ausbilder Dass die Lehre insgesamt an Bedeutung verliert, ist durch Zahlen belegbar. In den vergangenen 10 Jahren sank die Zahl der Lehrlinge in Österreich von knapp 130.000 auf unter 107.000. Zwar scheint sich der Abwärtstrend einzubremsen, für 2017 meldet die WKO einen Anstieg der Zahl der Lehranfänger. Doch Ende der 1970er lag die Gesamtzahl der Lehrlinge im Schnitt über 190.000. Betrachtet man nur
„Wir haben das Niveau bei den Prüfungen gesenkt. Das war ein schwerer Fehler.“ Ing. Heribert Werginz, Vorsitzender Prüfungskommission Kfz-LAP die Sparte „Gewerbe und Handwerk“, sank die Zahl der Lehrlinge zwischen 2007 und 2017 von 61.500 auf 44.600. Gleichzeitig sinkt die Zahl der Betriebe, in denen Lehrlinge ausgebildet werden. Um mehr als 25 Prozent weniger Betriebe als noch 2007 bilden heute den eigenen Nachwuchs aus. Neben den Schwierigkeiten, geeignete Bewerber zu finden, sind auch die Kosten ein Faktor. „Früher hat man gesagt,
Lehrlinge bei Landeswettbewerben (o. l., r.: Fotos: Siegfried Marcus Berufsschule)
Mangelnde Vorbildung Eines dieser Probleme konstatiert Arthur Clark, früherer Bundesinnungsmeister der Karosseriebautechnik und Betriebsgründer: „Es fehlt den Jungen, die in die Lehre kommen, ein Maß an Grundwissen.“ Die jungen Leute seien heutzutage – vor allem im städtischen Umfeld – von zuhause her den Umgang mit Werkzeug nicht gewöhnt. Clark erzählt von Bewer-
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KFT: Kraftfahrzeugtechnik KBT: Karosseriebautechnik SE: Systemelektronik DL: Doppellehre
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VL: Verlängerte Lehre TQ: Teilqualifikation L15: Starlehre
Matura + Lehre
Matura + KFT
KFT mit Anrechnung
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TQ, L15
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KFT + 2. J. Verl.
KFT + 1. J. Verl.
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KFT, KBT (DL)
Spengler
5 Durch Vor- und Teilqualifi- 4 kation hoher organisatori- 3 scher Aufwand 2 1 Jahre 0 -1 -2
KFT, KBT
Lehrzeitvarianten
KFT + SE mit Anrechnung
FOKUS
Fachkräftemangel
VQ1: Vorqualifikation Stufe 1 VQ2: Vorqualifikation Stufe 2 VQ3: Vorqualifikation Stufe 3
Lehrlinge in Österreich
Ausbildungsbetriebe
Lehrerfolge (2015, ohne ÜBA)
30 Prozent weniger Lehrlinge im Handwerk seit 2007
„Immer weniger Betriebe tun sich Ausbildung an.“
Viele schaffen es nicht bis zur Lehrabschlussprüfung (LAP)
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86,90 % erfüllen Lehrvertrag bis zum Ende
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oben: Lehrabbrecherquote unten: Erfolgsquote bei Lehrabschlussprüfung
4,20 % treten nicht an
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ab dem 2. Lehrjahr ist der Lehrling ein Gewinn. Heute ist er bis zur Gesellenprüfung eine Investition“, sagt Clark. „Die Betriebe tun sich das nicht mehr an.“ Wie Nagl sieht auch Clark das ImageProblem hauptsächlich in den Städten, am Land habe die Lehre noch einen besseren Ruf.
Die große Prüfungsangst Dass viele Lehrlinge zwar ihre Lehrzeit vertragsgemäß beenden, aber dann gar nicht erst zur Prüfung antreten, sorgt ebenfalls für Kopfschütteln – ein zum Teil
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Quellen: Siegfried Marcus Berufsschule, WKO, ibw-Forschungsbericht Nr. 190
systemimmanentes Problem, glaubt OSR Dipl.-Päd. Markus Fuchs, Direktor der Siegfried Marcus Berufsschule in Wien. „Wenn die Gymnasiasten die Wahl hätten, ob sie zur Matura antreten und diese dann extern ablegen müssten, wäre das dort genauso“, glaubt er. Für viele Lehrlinge ist die Prüfung ein starker Systembruch – unbekannte Prüfer, unbekannter Ort – mit allen damit verbundenen Unsicherheiten. „Hier müssen wir klarer machen, dass die Prüfung zur Ausbildung dazugehört.“ Statistisch ist die Zahl der Lehrabbrecher allerdings das deutlich größere Problem.
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Über 13 Prozent der Lehrlinge beenden die Lehrzeit nicht – die „überbetriebliche Lehrausbildung“ (ÜBA), in der z. B. Jugendliche mit Lernschwächen eine Ausbildung mit Vor- bzw. Teilqualifikation bekommen, nicht mitgerechnet. Von denen, die ihre Lehrzeit in einem Betrieb ordnungsgemäß beenden, treten dann 4 Prozent nicht zur Prüfung an, weitere 4,6 Prozent scheitern, auch wenn sie mehrmals antreten.
„Ich habe das Gefühl, dass die Talsohle bei der Lehre überwunden sein könnte.“ Arthur Clark, Gründer Clark’s Karosserie-Dienst
Der unterste Einstieg Was – unfairerweise – das Image der Lehre in der öffentlichen Meinung weiter abwertet: Jugendliche, die früher meist mit großer Wahrscheinlichkeit als Hilfsarbeiter ins Arbeitsleben eingetreten wären, finden heute in der überbetrieblichen Berufsausbildung (ÜBA) einen Lehrplatz. 2017 hatten in Österreich 9.100 Jugendliche einen solchen. „Die Lehre ist heute der unterste Berufseinstieg“, stellt Fuchs klar. Gleichzeitig ergeben sich durch das Angebot von Vor- und Teilqualifizierung an den Schulen eine Vielzahl von Lehrzeit-Varianten (siehe Grafik) – pädagogisch und organisatorisch ein beträchtlicher Aufwand. „Bei uns ist das Ende des Wintersemesters ähnlich stressig wie das Ende des Schuljahres“, so der Berufsschuldirektor. „Von 400 Anfängern an der Siegfried Marcus Berufsschule werden wir heuer erstmals mehr als die Hälfte mit einem überbetrieblichen Ausbildungsvertrag hier haben, die eine ,Ersatzlehre‘ bei einem Trägerverein absolvieren. Bei einem Drittel dieser 200 Jugendlichen ist nicht
Fachkräftemangel
davon auszugehen, dass sie über die Vor- bzw. Teilqualifizierung hinauskommen.“
Geht es wieder aufwärts mit der Lehre? „Wir haben nur die Jugend, die wir haben, und wir müssen Maßnahmen finden, um ihre Talente zu entwickeln“, appelliert Hubert Stoff, Österreichs Bundesbildungsreferent in der Wirtschaftskammer (siehe Umfrage S. 18). Experten wie Clark glauben, dass der Tiefpunkt beim Image der Lehre überwunden sein könnte. Großbetriebe wie Porsche Austria, aber auch große Handelsketten bewerben die Lehre mit hohem Marketing-Aufwand als attraktive, zukunftsträchtige Ausbildungsmöglichkeit. Man hofft, vor allem bei den Eltern mit der Aussicht auf exzellente Karrierechancen zu punkten – von der Unternehmerlaufbahn bis zu akademischen Würden ist heute alles drin. „Eine Lehre ist keine Sackgasse, sondern eine Einbahn in die Zukunft“, formuliert es Nagl. „Die Lehre mit Matura kann das Tor zu einer schönen Karriere sein“, meint deshalb auch Fuchs. Zu bevorzugen sei dabei die Variante, bei der die Matura gleich in den Lehrvertrag mit aufgenommen wird.
„Eine Lehre mit Matura kann das Tor zu einer schönen Karriere sein. “ OSR Dipl.-Päd. Markus Fuchs, Direktor Siegfried Marcus Berufsschule Bei denen, welche die Reifeprüfung nur als Möglichkeit mit Billigung des Arbeitgebers ins Auge fassen, ist die Drop-out-Rate hoch. Talentierte Jugendliche mit Technik-Interesse brauchen sich nicht zu fürchten, sich mit der Entscheidung für eine Lehre für ihr gesamtes Berufsleben festlegen zu müssen. Fuchs: „An den Fachhochschulen sind Lehrabsolventen mit Matura sehr gefragt.“ •
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Bild: Fotolia
FACHKRÄFTE GESUCHT! „I brauch’ bloß an Stempel“ Es ist für Betriebe, die Mitarbeiter suchen, ein altes Problem: Nicht jeder, der keine Arbeit hat, sucht auch eine. Manch einer geht bloß zum AMS, um die „Arbeitslose“ zu kassieren. Von Dr. Friedrich Knöbl
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ewerkschafter wie etwa der steirische SPÖ-Nationalrat Josef Muchitsch bestreiten das vehement. Es handle sich dabei nur um stereotype Schuldzuweisungen der „schwarzen“ Industriellenvereinigung gegenüber armen Erwerbslosen. Den Kfz-Betrieben ist mit diesem politischen Gezänk nicht geholfen. Sie suchen Fachkräfte – und finden keine. Die soeben von der FPÖ-Sozialministerin Beate Hartinger-Klein für 2018 verordnete Aufnahme der Kfz-Mechaniker in die Liste der Mangelberufe schafft möglicherweise Abhilfe.
791 freie Stellen, 1.047 Arbeitslose Ende Dezember 2017 standen nach Auskunft des Arbeitsmarktservice (AMS) in der Kfz-Branche österreichweit 791 freie Stellen 1.047 arbeitslos gemeldeten Fachkräften gegenüber. Wie viele davon echt
„Ein vom AMS Betreuter muss vorsprechen, wenn wir einen geeigneten Job für ihn haben.“ Dr. Beate Sprenger, AMS-Pressesprecherin Arbeit suchend sind und wie viele nur stempeln gehen, lässt sich aus der Statistik natürlich nicht
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entnehmen. Denn in der Praxis wird über dieses Thema nicht gerne geredet. Aber warum? „Es ändert sich eh nichts. Das war immer schon so“, lautet eine häufige Antwort. Überdies wolle man es sich nicht mit dem AMS verderben. Vielleicht bekommt man doch irgendwann eine tüchtige Kraft vorbeigeschickt. Andere haben schon resigniert. Sie geben ihre freien Stellen dem AMS gar nicht mehr bekannt, um sich mit solchen Stempelsammlern nicht mehr herumschlagen zu müssen. Aus schlechten Erfahrungen, als man so eine „Gefälligkeit“ verweigert hatte. „Da sind manche Leute echt pampig geworden“, erinnert sich ein frustrierter „Chef“: „Da pochen manche auf ihr Recht, diesen sinnlosen Besuch von mir auch noch bestätigt zu bekommen.“
Jeder AMS-Berater betreut 300 „Kunden“ Wie oft hat ein AMS-Betreuter bei Betrieben vorzusprechen? „Immer dann, wenn wir einen geeigneten Job für ihn haben“, erläutert AMS-Pressesprecherin Dr. Beate Sprenger die Praxis. Wenn nicht – was derzeit meist der Fall ist – werden die Arbeitssuchenden alle drei Monate ins AMS gebeten. Mehr ist bei rund 300 „Kunden“ pro Berater zeitlich nicht drinnen. Je weniger freie Stellen dem AMS gemeldet
FOKUS werden, desto weniger Bewerbungen können diese ihren „Kunden“ zur Vorsprache vorschreiben. In solchen Fällen kann ein Pseudo-Arbeitssuchender bereits mit seinem ersten „Stempel“ damit rechnen, die nächsten drei Monate nicht vom AMS belästigt zu werden. Fixe Regeln gibt es dafür aber nicht.
Arbeitslosengeld wird gesperrt Generell wird dem AMS bestätigt, um die Abschaffung dieses Missbrauchs bemüht zu sein. Aber nur in den krassesten Fällen nimmt sich der eine oder andere die Zeit, dem AMS darüber ausführlich Bericht zu erstatten. Dem schafft das zusätzliche Arbeit. Schließlich muss darüber eine Niederschrift verfasst und der paritätisch besetzte Beirat des lokalen Arbeitsamtes vor einer Sperre angehört werden. Das ist aber die Voraussetzung dafür, dass dem Arbeitsunwilligen die Arbeitslose temporär gestrichen wird. So gab es 2016 exakt 16.577 Sperren, um 16 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Im Erstfall dauert sie sechs Wochen, im Wiederholungsfall acht. Bei gänzlicher Arbeitsunwilligkeit kann das Arbeitslosengeld sogar komplett gestrichen werden. Für den Anstieg der Sperren hat AMS-Chef Johannes Kopf auch eine plausible Erklärung. Eine bessere Konjunktur sorgt für mehr freie Stellen. Daher kann das AMS den Betroffenen mehr Vermittlungsvorschläge machen. Deshalb empfiehlt es sich, trotz mancher Frustrationen dem AMS alle offenen Stellen zu melden. Dann fällt es dank der AMS-Sanktionen den echten Sozialschmarotzern immer schwerer, sich das für wirkliche Arbeitssuchende geschaffene Arbeitslosengeld arbeitslos einzustecken – und nebenbei pfuschen zu gehen.
Autobranche sucht dringend Fachkräfte Nach allen Prognosen wird die Wirtschaft auch 2018 florieren – mit entsprechenden Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Die Autoindustrie und ihre Zulieferer suchen dringend neue Arbeitskräfte. „Die saugt dem Kfz-Gewerbe natürlich Fachkräfte ab“, sagt Sprenger. Bewerber bevorzugen laut ihrer Erfahrung „immer die großen und namhaften Betriebe“. Die Industrie steht in direkter Konkurrenz zum KfzGewerbe, dem immer mehr Mechaniker abgehen. Mit der Rot-weiß-rot-Card ist die Kfz-Branche nun nicht mehr auf das begrenzte Fachkräfteangebot des heimischen Arbeitsmarktes angewiesen. Sie verschafft ausländischen Fachkräften außerhalb der EU eine österreichische Arbeitsbewilligung. Für die heimischen Kfz-Betriebe besteht damit die Chance, qualifizierte Mitarbeiter aus dem nahen und fernen Ausland anzuheuern. Etwa aus serbischen oder bosnischen Familien, die möglicherweise schon längst in Österreich Wurzeln geschlagen haben. •
Fachkräftemangel
Die neuen Regeln Der Slogan der neuen Regierung lautet „kriteriengeleitete Zuwanderung“: Sie betrifft Bewerber aus einem Drittstaat (einem Staat außerhalb der EU), die in Österreich leben und arbeiten möchten. Dafür benötigen sie eine Rot-weiß-rot-Card, die qualifizierte Arbeitskräfte für sich und ihre Familienangehörigen beantragen können. Sie wird für 24 Monate ausgestellt und berechtigt zur befristeten Niederlassung und zur Beschäftigung bei einem bestimmten Arbeitgeber. Dieses Jahr werden sich nun erstmals auch ausländische Kfz-Mechaniker um freie Stellen in Österreich bewerben. Sobald sie eine österreichische Arbeitszusage haben, können sie – oder der Arbeitgeber – einen Antrag auf Bewilligung einer Rot-weiß-rot-Card stellen. Für dessen Bewilligung wurde ein Punktesystem geschaffen. Voraussetzung ist eine abgeschlossene einschlägige Kfz-Berufsausbildung – dafür gibt es 20 Punkte. Für die einschlägige Berufserfahrung gibt es pro Jahr 2 Punkte, für passable Deutschkenntnis 10 Punkte. Auch Jugend wird belohnt: Antragsteller unter 30 Jahren erhalten 15 Punkte, die bis 40 nur noch 10. Ein 29-jähriger Mechaniker mit einigen Deutschkenntnissen und 10 Praxisjahren erreicht so die 55 Mindestpunkte, die für die angestrebte österreichische Arbeitserlaubnis erforderlich sind. „Eine bessere Konjunktur sorgt Diese Regelung auch für mehr freie Stellen.“ gilt selbstverJohannes Kopf, AMS-Chef ständlich auch für all jene Wirtschaftsflüchtlinge, die es in den vergangenen Jahren legal nach Österreich verschlagen hat. Vorausgesetzt, dass sie sich derzeit legal in Österreich aufhalten und all jene beruflichen Qualifikationen erfüllen, von denen manche bei ihrer Einreise nach Österreich so geschwärmt haben.
Hilfe für manche Betriebe All jene neuen „Fremdarbeiter“, die künftig innerhalb der letzten 24 Monate zumindest 21 Monate unter den für die Zulassung maßgeblichen Voraussetzungen beschäftigt waren, können dann die Rot-weiß-rot-Plus-Karte beantragen. Mit der Chance, bei Erfüllung aller Integrationsvoraussetzungen den österreichischen Kfz-Betrieben auf Dauer erhalten zu bleiben. Zum Massenzustrom wird das sicherlich nicht führen. Aber einigen Betrieben – und auch manchem Flüchtling – kann mit dieser neuen Regelung vielleicht geholfen werden. •
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Einstellung ändern „Es gibt einen Unterschied zwischen ländlichen Gebieten und urbanen Bereichen, aber wir haben Probleme, qualifizierten Nachwuchs zu bekommen“, bestätigt Erik Paul Papinski, Erik Paul Bundesinnungsmeister-Stv. der FahrzeugPapinski technik. Papinski ortet ein gesellschaftliches Problem: „In Österreich drängen immer mehr Eltern ihre Sprösslinge in eine akademische Laufbahn.“ Lehrlinge seien gegenüber Gleichaltrigen oft mit einem Imageproblem konfrontiert. Es gehe auch darum, die Einstellung zur Ausbildung zu ändern: „In den USA zählt nicht, was einer macht, sondern das, was er erreicht. In Österreich zählt nicht, was jemand erreicht, sondern welchen Titel er trägt.“
„Es gibt nur diese Jugend und keine andere.“
Qualifizierter Nachwuchs: Woher nehmen? Des Öfteren klagen Unternehmen über eine beschränkte Auswahl von Nachwuchskräften. Eine nicht geringe Zahl von Bewerbern würde den Anforderungen nicht entsprechen, es sei sehr schwierig, geeignete Lehrlinge zu finden. Mangelt es der Kfz-Branche an Nachwuchs und mit welchen Maßnahmen könnte das Kfz-Gewerbe zu qualifizierten Lehrlingen kommen? Von Dieter Scheuch
Hubert Stoff
Nachwuchs umwerben Immer mehr Mittelschüler „Grundsätzlich haben wir mit der Rekrutierung von qualifiziertem Nachwuchs noch keine großen Probleme“, erklärt Mag. Alfred Mittendorfer, Geschäftsführer Autohaus Höller/Eugendorf. Mag. Alfred „Nicht immer einfach ist es aber, vor allem Mittendorfer gute Techniker-Lehrlinge zu bekommen.“ Dies hänge auch mit dem Druck vieler Eltern zusammen, die ihre Kinder in die Mittelschule schicken. Mittendorfer glaubt, dass ein attraktiveres Ausbildungsmodell mehr Jugendliche ansprechen könnte. „Es wäre wünschenswert, wenn das Modell Berufsreifeprüfung forciert würde, damit könnte man Anreize schaffen und den Lehrlingen auch neue Perspektiven bieten.“
Immer noch ein Wunschberuf „Derzeit sind wir bei den Kfz-Technikern noch in der glücklichen Lage, dass es sich um einen Wunschberuf handelt und nach wie vor viele junge Menschen diesen Beruf Hubert Stoff erlernen wollen“, unterstreicht Bundesbildungsreferent Hubert Stoff. Sehr gut habe sich auch das Angebot „Lehre mit Matura“ entwickelt, „damit sind wir stark vertreten und erleben von Jahr zu Jahr Steigerungen“. Es gebe natürlich auch Bewerber mit Bildungslücken: „Wir haben aber nur diese Jugend und keine Alternative und bemühen uns, diese Mängel – und das oft sehr erfolgreich – in den Berufsschulen zu erkennen und entsprechend zu korrigieren.“
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„Wir bilden in unseren Betrieben derzeit rund 100 Lehrlinge aus und haben uns dieses Themas schon seit Längerem angenommen“, berichtet Gerald Unterberger, Geschäftsführung Unterberger Automobile/Kufstein. Gerald „Wir investieren dabei sehr viel in Nach- Unterberger wuchsförderung, umwerben die jungen Leute und versuchen, sie für den Beruf zu begeistern. Wir setzen sehr viel auf eigene Ausbildung und können uns damit den Nachwuchs so auch selber schaffen.“ Eine Zeit lang habe der Lehrberuf als „nicht ganz so sexy“ gegolten: „Wir spüren aber nun wieder – vor allem bei der Ausbildung zum Kfz-Techniker – eine Trendumkehr und erhalten auch mehr Bewerbungen.“
Länger in die Schule gehen „Die Wirtschaft muss versuchen, Standards zu entwickeln und die Jugend abholen – mit einem vernünftigen Marketing gemeinsam mit den Schulen und auch mit den Eltern“, meint Wilfried Mennel, Geschäftsführer der Karosserie Akademie/Alberschwende. Wilfried „Wir haben natürlich auch das Problem, dass die Mennel Kinder teilweise schon nicht mehr so erzogen werden, dass sie etwas arbeiten müssen, handwerkliche Fähigkeiten haben sich ebenso verschlechtert.“ Auch die Politik sei gefordert, es gebe zu wenig Unterstützung für die Lehrherren. Denkbar wäre eine Verlängerung der Pflichtschule von 1 bis 2 Jahren. „Den Jugendlichen fehlt es oft an Sozialkompetenz, sie sind oft unreif. Mit höherem Alter wächst die Entscheidungsfähigkeit für den Beruf.“
„Die Lehrlingsauswahl ist sehr beschränkt, daher ist es schwierig, gute Nachwuchskräfte zu finden. Uns gelingt es, Lehrlinge aus den eigenen Reihen zu beschäftigen, damit haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht“, erläutert Werner Blum Komm.-Rat Werner Blum, Geschäftsführer Autohaus Blum/St. Pölten. Viele Eltern beharrten darauf, dass ihre Kinder höhere Schulen besuchten. „Abhilfe schaffen könnte hier das deutsche Modell Lehre mit Matura, das eine duale Ausbildung bietet und natürlich auch mehr Zeit in Anspruch nimmt.“ Nach etwa 5 Jahren gebe es für die Nachwuchskräfte die Möglichkeit, eine Form der Reifeprüfung zu machen und gleichzeitig eine Berufsausbildung abzuschließen.
„Das Bekenntnis zum Leistungsprinzip ist unabdingbar.“ Bernhard Kalcher
„Eine Zeit lang hat der Lehrberuf als nicht besonders sexy gegolten, wir merken aber eine Trendumkehr.“ Gerald Unterberger
„Die Wirtschaft muss versuchen, Standards zu entwickeln.“ Wilfried Mennel
Interesse ist ungebrochen Es gebe eine erhebliche Zahl an Schülern der 9. Schulstufe, die Mängel beim Lesen und Schreiben aufwiesen und auch keinen positiven Schulabschluss hätten, meint Komm.-Rat Helmut J. Neverla, Chef des Kfz-Fachbe- Helmut J. Neverla triebs Auto-Service Neverla in Wien-Meidling. Auch das Interesse, den Beruf des Kfz-Technikers zu erlernen, sei nach wie vor hoch. „Die Jungen sind sicher nicht dumm, sondern großteils vif und schlau, wir müssen sie aber mehr fordern und uns mit ihnen beschäftigen, was das Hauptproblem der heutigen Zeit darstellt.“ Auch viele Betriebe „nehmen sich zu wenig Zeit für die Lehrlinge, wobei sich bei Lehrabschlussprüfungen je nach Ausbildungsbetrieb auch große Niveauunterschiede zeigen“.
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Duale Ausbildung forcieren
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„Unsere Lehrlinge sind tüchtig, wir müssen uns mit ihnen aber auch beschäftigen. “ Michael Nemeth
Leistung muss wieder zählen „Es ist spürbar, dass es in den vergangenen Jahren einen rückläufigen Trend zum Lehrberuf Kfz-Techniker gibt. Das sehen wir auch am Land, wobei gerade hier der Hype um diesen Beruf höher ist Bernhard als in der Stadt“, sagt Bernhard Kalcher, GeKalcher schäftsführer Autohaus Kalcher/Fehring. Dadurch sinke die Auswahl und das Niveau nehme automatisch ab. Das Erfolgsmodell der 9 Schulstufen sei in den vergangenenen 10 bis 15 Jahren punkto Leistung stark abgeschwächt worden. „Hier muss man gegensteuern, das Bekenntnis zum Leistungsprinzip in den Grundschulen ist unabdingbar. Wenn es junge Menschen gibt, die nach 9 Pflichtschuljahren nicht in der Lage sind, Grundrechnungsarten durchzuführen oder sinnerfassend lesen zu können, dann wird’s schwierig.“
Mitarbeiter empfehlen Nachwuchs „Wir haben bis jetzt durchwegs positive Erfahrungen mit unseren Nachwuchskräften gemacht, die wir meist auf eine Empfehlung einer unserer Mitarbeiter einstellen. Darauf vertraue ich und es hat sich bewährt“, erMichael klärt Michael Nemeth, Prokurist Autohaus NeNemeth meth/Eisenstadt. „Unsere Lehrlinge sind durchwegs tüchtig, wobei man sich mit den jungen Menschen auch beschäftigen muss. Wichtig ist dabei, sie abwechslungsreiche Arbeiten verrichten zu lassen und ihnen so eine breite Ausbildung zu ermöglichen. Ein Eignungstest, der von der Wirtschaftskammer durchgeführt wird, gibt zusätzlich Aufschluss darüber, ob die Nachwuchskräfte die Anforderungen erfüllen.“
„Die meisten jungen Leute sind vif und schlau, wir müssen sie aber auch fordern.“ Helmut J. Neverla
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Kontaktlücke bei PSA Den Mangel an Kontakt zwischen dem Händlerverband und der Chefetage des Importeurs kritisiert Bernhard Kalcher, Obmann der Peugeot-Händler. Die Jahresziele seien noch nicht akkordiert.
Frey hilft Bergrettern 24 Autobahn-Pickerl hat die AutoFrey-Gruppe der Salzburger Bergrettung gestiftet. Im Gegensatz zu anderen Blaulichtorganisationen sind die Bergretter nicht generell von der Vignettenpflicht befreit.
Stall fürs springende Pferd 300 geladene Gäste feierten Ende Jänner die Eröffnung des neu errichteten Ferrari-Standorts der Scuderia Gohm GmbH in Vösendorf bei Wien. Von einer Gesamtfläche von 5.000 m2 nimmt der Showroom etwa ein Fünftel ein, auch der dazugehörige Servicebereich ist etwa 1.000 m2 groß. 13 Ferrari finden im Schauraum Platz. Das Investment in den Standort wird von den Geschäftsführern Thorsten Gohm und Ekkehard Schwarz mit etwa 4,5 Millionen Euro beziffert. Aus Maranello waren u. a. Enrico Galliera, Senior Vice President, sowie Francesco Bianchi, Head of Europe, Middle East and Africa, zur Eröffnung angereist. Am Thorsten Gohm Standort, an dem vor Um- bzw. Neubau das Autohaus Bulla angesiedelt war, sind 11 Mitarbeiter beschäftigt. Die Scuderia Gohm GmbH ist ein deutsches Unternehmen, das dort von den 2 Standorten Singen und Böblingen aus Luxuswagen der Marken Maserati, Bentley, Lamborghini und Ferrari an die gutbetuchte Kundschaft bringt. Die Liegenschaft in der Laxenburger Straße wurde im Frühjahr 2017 angekauft.
„Wir sind stolz, die Repräsentanten von Ferrari in Österreich zu sein.“
Nissan bei MVC Simmering Bereits ab März sollen am MVC Motors-Standort in der Simmeringer Hauptstraße 261 in Wien neben Ford auch Pkws und leichte Nfz der Marke Nissan verkauft werden. Dazu wird das Gelände umgebaut, auch in Brunn soll die Werkstät-
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te erweitert werden, außerdem plant MVC die Errichtung eines Gebrauchtwagenplatzes. Die Kooperation mit Nissan könne „durchaus als Beginn einer weiteren Expansion verstanden“ werden, so Aufsichtsratsvorsitzender Alfons Fischer.
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30.000 Kritik an Fake-Schrott
„Verschrottungsprämien-Aktionen mit Feigenblatt-Charakter“ kritisiert Ing. Walter Kletzmayr, Geschäftsführer der Österreichische Shredder GmbH. Konsequent verschrotten würden die eingetauschten Alt-Pkws nur die VW-Betriebe, so Kletzmayr, der von einer hohen Dunkelziffer von Autos ausgeht, die stattdessen einfach ins Ausland verschoben werden. Bis zu 30.000 Pkws im Jahr mindestens sollen so aus dem deutschsprachigen Raum nach Südosteuropa, Asien oder Afrika gehen. Hoffnung keimt in Form von für 2018 angekündigten Planquadraten, bei denen die Exekutive mithilfe von „umweltkundigen Organen“ (UKO) gegen missbräuchliche Altauto-Exporte vorgehen werde.
HANDEL
Mag. Alexander Struckl gab sich beim Interview auf der Vienna Autoshow äußerst optimistisch
Die Offensive kann beginnen Höhere Stützungen für „Vorführer“, weniger Verkaufstrainings: Das sind 2 Änderungen, die Opel-Chef Mag. Alexander Struckl für seine Partner parat hält. Von Mag. Heinz Müller
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in Jahr ist es her, dass erste Gerüchte auftauchten, dass der PSA-Konzern Opel kaufen wolle – was wenige Wochen später auch geschah. Seither ist im Händler- und Servicenetz eine gewisse Unsicherheit spürbar, was die Zukunft betrifft. Viele Schleier lüften sich jetzt: Und für Opel-Österreich-Chef Mag. Alexander Struckl ist es sehr wichtig, den Händlern positive Botschaften zu überbringen. Die erste: „Wir haben unsere Programme jetzt auf das Gesamtjahr umgestellt.“ In Zeiten von General Motors sei man „quartalsorientiert“ gewesen, was für die Händler nicht immer einfach gewesen sei. „Die europäische Denkart, die jetzt anzieht, ist eine Riesenchance für alle, unsere Arbeit wieder bedarfsorientiert zu tun.“ Zweite wichtige Botschaft an die Opel-Händler: „Wir haben unsere Stützung für Vorführ-Fahrzeuge erhöht. Das ist ein wichtiges Zeichen, um zu zeigen, dass uns die Kostenstruktur der Händler wichtig ist.“ Drittens werde man auch die Vorgaben bei den Verkaufstrainings reduzieren, und zwar um rund ein Drittel. Ein wesentliches Element zur Erhöhung der Werkstattauslastung ist schließlich die Erhöhung der Garantie um 12 Monate, wenn ein Kunde das Auto über Opel Leasing finanziert.
„Opel ist nach wie vor der Schlüssel für die Händler, um ihr Geschäft erfolgreich führen zu können.“
Bei Qualitätskriterien sehr großzügig Man werde bei den einzelnen Händlern auch durchaus großzügig sein, wenn es um die weitere Zusammenarbeit gehe – das gelte auch für die Qualitätskriterien zur Margenerreichung: „Wir haben schon bisher die Vorgaben sehr weit interpretiert: Da werden wir uns sicher nicht auf kleine, einzelne Punkte fixieren, die uns an der Gesamtbetrachtung des Geschäfts hindern.“ Interessant ist auch, dass die Händler die Möglichkeit erhalten, ab dem Halbjahr in neue QualitätsMargenkriterien umzusteigen – auf freiwilliger Basis. „Dieses System wird den Händlern mehr Marge bringen, da es neue Elemente erhält, bei denen der zusätzliche Verdienst aus der eigenen Leistung kommt“, sagt Struckl. Ganz generell wolle er den Händlern damit sagen, dass man beim Importeur auch in der Umstellungsphase offensiv sei: „Opel ist nach wie vor der Schlüssel für die Händler, um ihr Geschäft erfolgreich führen zu können. Wir sind ein zuverlässiger, starker Partner und die Nummer 3 am Markt, auch wenn wir 2017 nicht die Top-Performance abliefern konnten. Doch wir haben nur eine kleine Verschnaufpause eingelegt, dafür sind wir 2013, 2014, 2015 und 2016 jeweils im Volumen gestiegen.“
„Wollen deutlich Gas geben“ Vor allem das aktuelle Modellangebot lässt Struckl optimistisch in die Zukunft blicken: „Mit dem Crossland X und dem neuen Grandland X haben wir jetzt zwei weitere SUVs, die auch voll verfügbar sind und sehr gut nach Österreich passen. Mit diesem Portfolio wollen wir deutlich Gas geben.“ Viele Fragen, die die Händler naturgemäß stellten, habe man schon beantwortet: „Wenn Importeur und Händler jetzt gemeinsam angreifen, können wir diese Veränderungen zur besten Chance für uns alle nutzen.“ •
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HANDEL
Die Lehren aus der 2. Insolvenz
Helmut Andreas Dipl.-Ing. Martin Klaus Müllner führte Prödiger ist einer Schmid-Schmidsfel- Forstinger einige der Geschäftsführer den, Geschäftsführer Jahre lang
In der Branche herrschen Ärger und Verunsicherung, nachdem die Zubehörkette Forstinger Ende Jänner neuerlich in die Insolvenz geschlittert ist: Eine 20-Prozent-Quote wird geboten.
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och wenige Tage vor dem Gang zum Insolvenzrichter hatte es in der Geschäftsführung der Autozube hörkette mit Hauptsitz in Traismauer geheißen, dass man heuer mit einem positiven Ergebnis rechne. Und dann ging es schnell: „Forstinger beantragt Eröffnung eines Sanierungsverfah rens ohne Eigenverwaltung“ meldete Die meisten Filialen haben auch Werkdas auf „ernste, schwierige und unvorhergesehene stätten Momente“ (Eigendefinition) spezialisierte Gaisberg Consulting am 31. Jänner um 10 Uhr. In der Aussendung wurden gleich einige Gründe ge nannt: hohe Altmietverträge und Altlieferantenver träge, ein Wegbrechen der Umsätze bei Starterbat terien und anderen Saisonartikeln bis zu 70 Prozent im Jänner aufgrund des warmen Wetters. Der Alpenlän dische Kredi torenverband (AKV) beziffert Insolvenzverwalter Mag. Volker Leitner die Verbindlich keiten mit 31,22 Millionen Euro: Betroffen sind neben 350 Gläubigern auch zahlreiche Personen, die Gutscheine besitzen. Zumindest für diese Gruppe wurde binnen Stunden eine Lösung gefunden: Sie können die Gutscheine
„Ich ersuche Sie, … von der Abholung der Waren Abstand zu nehmen.“
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in den Filialen einlösen – aber nur, wenn zum Drei fachen des Gutscheinwertes eingekauft wird.
Welche Waren sind noch da? Und wem gehören sie? Große Unsicherheit herrscht vor allem bei den Lie feranten: Ihnen wurde eine 20prozentige Quote innerhalb von 2 Jahren ab Annahme geboten: Insol venzverwalter Mag. Volker Leitner ließ prüfen, wel che Waren sich im Zentrallager und in den Filialen befinden und will „zeitnah prüfen, ob für die von Ih nen gelieferten Waren ein Eigentumsvorbehalt wirk sam vereinbart wurde“. Dann ersuchte er die Liefe ranten, „zur Ermöglichung der ordnungsgemäßen Abwicklung, um Ihre Interessen als Gläubiger und jene der Dienstnehmer optimal zu wahren, von der Abholung der Waren Abstand zu nehmen.“ Apropos Dienstnehmer: Betroffen sind 823 Perso nen in 108 Filialen: Die Gehälter wurden bis inklu sive Dezember bezahlt. Laut Plan sollen bis zu 15 Filialen geschlossen werden. In diesen Filialen (die aber erst bestimmt werden) soll die Ware abverkauft werden, auch in den übrigen Filialen soll es einen Lagerabverkauf geben. Eine Tagsatzung ist für 27. März geplant. Forstinger hatte bereits mehrfach finanzielle Probleme: Ob die beabsichtigte Fortführung des Unternehmens von langer Dauer ist, wird daher bezweifelt. • (MUE)
Handel
Zwei Zehntel mehr als 2017 Nach dem erfolgreichen Vorjahr plant Ford-Austria-Generaldirektor Danijel Dzihic für heuer ein weiteres Wachstum.
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ord ist eine der wenigen Marken, bei denen man gern die Ergebnisse des Pkw-Verkaufs und jene aus dem Markt der leichten Nutzfahrzeuge addiert: Denn so kommt man auf 27.821 Neuzulassungen für 2017. „Damit sind wir die klare Nummer 2 am Markt und liegen rund 2.800 Einheiten vor Skoda“, lacht Generaldirektor Danijel Dzihic, der sich über „das beste Ergebnis seit 20 Jahren“ freut.
Danijel Dzihic lobt die Händler für ihre Investitionen
„Händler sind sehr motiviert“ Laut dieser Rechenaufgabe stieg der Marktanteil von Ford im Vorjahr von 7,0 auf 7,1 Prozent. Diesen Trend will Dzihic heuer fortsetzen: Er erwartet ein Wachstum auf 7,3 Prozent Marktanteil, was – bei einem gleich bleibenden Markt wie 2017 – heuer rund 29.300 Zulassungen bedeuten würde. „Wichtig ist aber, dass wir nachhaltig wachsen“, sagt Dzihic.
Er sagt auch, dass es bei der Hälfte der Ford-Händler 2017 Auslieferungsrekorde gegeben habe. Die Händlerzufriedenheitsumfrage „MarkenMonitor“, die vom A&W Verlag, dem Bundesgremium Fahrzeughandel, der Bundesinnung Kraftfahrzeugtechnik und dem Verband österreichischer Kfz-Betriebe (VÖK) durchgeführt worden ist, habe gezeigt, dass Ford bei der Umsatzrendite Platz 1 unter den großen Marken erzielt habe. „Die Zufriedenheit der Händler und die Erwartungen in die Zukunft zeigen sich auch darin, dass es noch nie eine solche Investitionswelle gegeben hat wie zuletzt.“ • (MUE)
Ein Schritt, der nicht unerwartet kam Seit 1. Februar ist Dr. Thomas Hörmann – ein Kenner der Branche – Geschäftsführer bei Jaguar Land Rover Austria.
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ie Entscheidung, dass der gebürtige Steirer die Importeursspitze übernehmen würde, kam nicht unerwartet: Denn Steven de Ploey, der im Juli 2017 auf Mag. Peter Modelhart (er ging als COO zu Pappas) gefolgt war, galt von Beginn an als Übergangs-Kandidat. Hörmann ist seit November 2016 bei Jaguar Land Rover tätig, er war bisher Operations Director für Österreich und Tschechien (immerhin hatte Modelhart zuvor ja auch die Verantwortung für Deutschland innegehabt). Zuvor arbeitete Hörmann lange Zeit bei der Ford Bank, als Vertriebs-/Marketingchef von Ford Austria und als Produktstratege von Ford in Köln.
Viel Auslandserfahrung für Hörmann Auch den Schweizer Automarkt lernte Hörmann kennen – und zwar zwischen 2014 und 2016 als Marketingdirektor von Fiat und als Leiter des Servicekonzepts „stop+go“ beim VW-Importeur AMAG.
Dr. Thomas Hörmann ist in der Autobranche bestens bekannt
Bei Jaguar Land Rover werden die jeweiligen Abteilungsleiter (Customer Service, Human Resources, Finanz, Marketing, Vertrieb und Public Relations) direkt an den 46-jährigen Hörmann berichten. Seine bisherige Stelle als Operations Director wird nicht nachbesetzt. • (MUE)
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„Innerhalb der Marke aufsteigen“ auch, ein Elektrofahrzeug bringen zu müssen. Dieses wird 2020 kommen. Parallel arbeiten wir auch an der Hybridisierung unserer Fahrzeuge, insbesondere an Plug-in-Hybriden. Und wir konzentrieren uns auf das Thema CNG, das eine Alternative zu Diesel werden könnte, da Erdgas bei Kosten und Verbrauch gleich oder sogar besser als Diesel ist.
Mit dem steigenden „Fast Lane“-Anteil sieht Wayne Griffiths, Vertriebsvorstand von Seat, Veränderungen auf das Logistik-System zukommen. Heuer geplant: das große SUV und ein Ausbau der Erdgaspalette. Von Dr. Nikolaus Engel und Matthias Pilter
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&W: Was hat der „Dieselskandal“ bei Seat in Summe bewirkt? Sie blicken auf eine konstante deutliche Steigerung auf 468.000 Verkäufe zurück! Wayne Griffiths: Die ganze Dieseldebatte hat uns vielleicht weniger getroffen als andere Marken. Unser Diesel-Mix war aber auch schon davor niedriger, weil wir kleinere Autos haben. So liegt dieser bei Ibiza bei 10 bis 20 Prozent; mit der Größe des Autos steigt dann auch der Diesel-Mix. Der Diesel wird weiter nachgefragt, weil wir tolle Diesel haben. Daher darf und soll man den Diesel nicht tot reden. Er spielt weiterhin eine wichtige Rolle. Wir wissen nun aber
„Ich träume auch davon, dass wir bei Seat irgendwann vielleicht auch einen Cupra auf Erdgasbasis haben werden.“ Wayne Griffiths, Vertriebs- und Marketingvorstand von Seat
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Spüren Sie bei CNG bereits eine Steigerung der Verkäufe? Da sind ja 10 Prozent Anteil ihr Ziel … Griffiths: Ja, wir spüren das und wollen einen Anteil von 10 Prozent erreichen. In einigen Märkten haben wir dies bereits geschafft. Wir sind in Deutschland und Spanien auf einem guten Weg; aber auch in Österreich und in Italien sowieso, weil dort der Markt dafür sehr stark ist. Dort käme man leicht bis zu 30 oder 40 Prozent. Hauptstellhebel für CNG ist das erforderliche Tankstellennetz. In Deutschland und Österreich ist dieses gegeben; in Spanien noch nicht. Dort brauchen wir für weiteres Wachstum eine Ausweitung des Netzes. Daran arbeiten wir. Wir wollen dem „vernünftigen“ CNG-Fahrzeug auch einen sexy Touch geben, damit dieses nicht nur als SparAuto gilt. Wir wollen auch einen CNG in FR-Ausstattung haben und werden CNG im Arona bringen. Wir haben fast in der gesamten Palette CNG verfügbar. Ich träume auch davon, das wir irgendwann vielleicht auch einen Cupra auf CNG-Basis haben werden. Beim Mii ist Seat den Weg über Eco Fuel gegangen. Wie sehen Sie da die Zukunft? Griffiths: Da würde ich mich eher auf einen ElektroMii fokussieren. Vor allem, weil ich denke, dass in der Zukunft ein Kleinwagen in der Stadt rein elektrisch fahren wird.
HANDEL
Leon und Leon ST werden in Österreich auch via „Fast Lane“-Lieferung angeboten. Wie steht es eigentlich um deren angedachte Ausweitung auf weitere Modelle bzw. Länder? Griffiths: Wir könnten bei allen Fahrzeugen, die in Martorell gefertigt werden – also Ibiza, Leon und Arona – das Konzept ausweiten, später auch auf andere Werke. Wir konzentrieren uns bei Fast Lane aber vorerst auf Martorell. Bei den Modellen sind wir flexibel. Auch bei den Motoren. Der Ateca als Volumenmodell wäre auch interessant. Aber da das Auto ausverkauft ist und wir noch immer eine sehr hohe Nachfrage haben, wäre das Ganze kontraproduktiv. Wie sieht es mit weiteren Ländern aus, die „Fast Lane“ bestellen können? Griffiths: Wir haben in Österreich angefangen und mittlerweile einen Anteil von 25 Prozent erreicht. Wir sind jetzt gerade in Deutschland dabei, haben Ende 2017 mit dem Leon angefangen und bisher entwickelt es sich gut. Jetzt rollen wir „Fast Lane“ in Spanien aus. Wir müssen die Systeme jetzt so stabilisieren, dass wir Volumen machen können. Wenn es so passiert, dass wir 25 Prozent des Volumens über „Fast Lane“ erzielen, dann ist dies eine bedeutende Veränderung in unserem Logistik- sowie IT-System. Wann starten Sie mit dem „Fast Lane“-Ibiza bzw. welche Modelle wären noch vorstellbar? Griffiths: Das hängt auch von den Wünschen aus Österreich ab. Möglich wäre etwa der Arona. Reizvoll wäre sicher auch der Cupra über die „Fast Lane“: als Cupra-Erlebnis inklusive Besuch im Headquarter. Wir wollen die Cupra-Marke deutlich stärken – nicht nur in puncto Produkt, sondern auch in Sachen Organisation und Marke wollen wir Gas geben. Wie geht es Ihnen mit der Lieferzeit beim Ateca und wie mit dem Arona nach dem Start? Griffiths: Wir haben beim Ateca die Produktion um 10.000 Stück im Jahr erhöht, um die Nachfrage bedienen zu können. Damit haben wir die
„Wir haben die Lieferzeiten beim Ateca jetzt unter Kontrolle: 3 bis 4 Monate sind akzeptabel, 6 bis 9 Monate sind zu viel.“ Wayne Griffiths Lieferzeiten jetzt auch deutlich unter Kontrolle, 3 bis 4 Monate sind akzeptabel, 6 bis 9 Monate sind zu viel. Bei Arona und Ibiza ist das Kapazitätsproblem nicht gegeben. Der Arona ist deutlich über den Erwartungen, sodass wir die Planungen angepasst haben und 50/50 produzieren werden: Eine Hälfte Arona, eine Hälfte Ibiza ab Mitte des Jahres, weil ich glaube, dass die Nachfrage für den Arona sehr stark sein wird. Natürlich ist auch die Nachfrage nach dem Ibiza sehr stark. Wir wollen auch nicht, dass der Arona den Ibiza substituiert, er soll draufbauen. Das tut er derzeit. Mit wie vielen Ateca rechnen Sie aus der Produktion in Kvasiny, wie viele waren es 2017? Griffiths: Wir wollen um 10.000 mehr als letztes Jahr produzieren. 2017 waren es 70.000 Einheiten. Wir könnten sogar noch deutlich mehr verkaufen, aber wir wollen nicht, dass unsere Kunden zu lange warten müssen. Das wäre falsch. Es ist immer besser, etwas knapp zu sein, als zu viele zu haben. Denn dann macht man das Geschäft mit dem Auto kaputt. Mit dem kommenden großen SUV, das in Wolfsburg gefertigt wird, erschließt Seat ein neues Segment. Was ist die Strategie hinter dem bisher größten Seat? Griffiths: Auch vom Preissegment her ist es ein neuer Schritt. Wir sind eine Marke für sehr junge Leute und wollen dies auch mit dem großen SUV bleiben. Da glaubt man, dass 7 Sitze nicht passen. Aber wir wollen damit junge Familien ansprechen. Wir wollen den Leuten die Möglichkeit geben, mit Seat zu wachsen. Früher wechselten manche nach Ibiza und Leon zu einer anderen Marke. Mit Ateca und dem neuen SUV kann man nun innerhalb der Marke aufsteigen. Das ist unser strategischer Ansatz dahinter. •
Wayne Griffiths will mit Seat weiter voran kommen
DIE „AUTO-INFORMATION“ MIT TOP-MELDUNGEN AUS DER BRANCHE
Jede Woche mit Exklusivinterview Régis Fricotté, Alpine: „Das österreichische Händlernetz steht: Ziel ist es jetzt nicht, es zu erweitern, sondern dem Kunden dort das Markenerlebnis zu bieten, wie wir uns das vorstellen.“
Andreas Kostelecky, Mitsubishi: „Wir wollen heuer mit dem neuen Eclipse Cross gut in den Markt starten und die Stückzahlen mit den anderen Modellen auf 5.000 anheben. Potenzielle Kunden gibt es genug!“
Abonnieren Sie Ihren Informationsvorsprung! Uschi Ernst: Telefon: +43 664 822 22 24; E-Mail: ernst.uschi@lederers-medienwelt.at
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Geschäftsführer Mag. Heimo Egger zählte im Vorjahr auf den neuen CX-5 (rechts oben) und hofft ab 2019 auf den neuen Mazda3 (rechts unten)
„Jünger und sportlicher“ Auch wenn heuer kein komplett neues Modell auf den Markt kommt, will Mazda am Gas bleiben: Alles wartet auf den neuen Mazda3 und die Skyactiv-X-Technologie (beide ab 2019).
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s war vor allem der neue CX-5, der im Vorjahr den Absatz von Mazda in Österreich pushte – nicht zuletzt weil die Japaner aus den Fehleinschätzungen der ersten Generation gelernt hatten und das Modell in seiner zweiten Auflage deutlich besser verfügbar ist als seinerzeit. Mit dem Resultat, dass Mazda in Österreich Ende 2017 mit insgesamt 10.463 Neuzulassungen und einem Marktanteil von 2,96 Prozent abschloss. „Bei den Neuzulassungen war es unser
„Wir planen auch heuer mit rund 10.600 Neuzulassungen, wobei der CX-3 und der CX-5 für die Hälfte davon sorgen sollen.“ Mag. Heimo Egger, Geschäftsführer von Mazda Austria bestes Ergebnis seit sieben Jahren“, freut sich Mag. Heimo Egger, der seit knapp zwei Jahren an der Spitze von Mazda Austria steht. Was er nicht erwähnt, aber aus der Markenstatistik klar hervorgeht: Mit den knapp 3 Prozent Marktanteil stand der Importeur mit Sitz in Klagenfurt auch 2017 deutlich an der Spitze der japanischen Hersteller: Zweiter war im Vorjahr Toyota (2,50 Prozent Marktanteil) vor Suzuki (2,31) und Nissan (2,17). Mit Respektabstand folgten dann noch Mitsubishi (1,11), Honda (0,69), Lexus (0,17) und Subaru (0,15 Prozent Marktanteil). Egger weiß, dass das heurige Jahr für Mazda nicht wirklich einfach sein wird, denn kein einziges Modell kommt komplett neu auf den Markt, es gibt nur
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Facelifts. „Wir planen dennoch auch heuer mit rund 10.600 Neuzulassungen, wobei der CX-3 und der CX-5 für die Hälfte davon sorgen sollen“, sagt Egger.
„Tageszulassungen ersparen wir uns“ Strikte Zurückhaltung ist bei Mazda angesagt, wenn es um das Thema Kurzzulassungen geht – eine Politik, die Egger nahtlos von seinem Vorgänger Günther Kerle übernommen hat: „Wir geben uns mit den Verkäufen, die wir auf normalem Weg erreichen, zufrieden: Die Investitionen in Tageszulassungen ersparen wir uns, da sie nur die Statistik schönen.“ Außerdem müssten die Händler diese Autos dann unter dem Wert verkaufen, was für das Ertragsziel kontraproduktiv sei. Egger ist stolz, dass die Umsatzrendite bei den Mazda-Händlern im Vorjahr bei über 2 Prozent – und damit deutlich über dem Branchenschnitt – gelegen sei. Dies sei nicht nur auf die Erträge aus dem Neuwagen-Verkauf zurückzuführen, sondern auch auf das Werkstättengeschäft und die Loyalität der Kunden: „63 Prozent der MazdaBesitzer kommen auch 5 Jahre nach dem Kauf noch zum Jahresservice in die Mazda-Werkstatt.“ Große Erwartungen setzt man beim Importeur auch in den neuen Mazda3, von dem eine Studie im Oktober 2017 auf der Tokyo Motor Show gezeigt wurde. Egger: „Wir sehen schon jetzt, dass beim Mazda3 jüngere Kunden nachrücken, während ältere Kunden eher zum SUV abwandern. Daher wird der neue Mazda3 ab 2019 auch jünger und sportlicher positioniert werden als bisher.“ • (MUE)
Fotos: BKA
HANDEL
„Volksvermögen nicht vernichten!“
Der neue Bundeskanzler Sebastian Kurz setzt sich für den Diesel ein
Im Jänner erhielt das Bundesgremium des Fahrzeughandels Post aus dem Bundeskanzleramt.
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ktuell herrsche „ein globaler Wettstreit der Ideen im Rennen um die Zukunft von Antriebstechnologien“, schrieb ein Kurz-Mitarbeiter an Klaus Edelsbrunner und Josef Schirak – und weiter: „Wenngleich alternative Antriebe bei Pkws ohne Frage ein wichtiger Zukunftstrend sind, werden Diesel- und Benzinmotoren noch viele Jahre eine wichtige Rolle spielen. Wir wollen hier keine überzogenen Zwangsmaßnahmen ergreifen, sondern vielmehr eine Konsum- und Verhaltensänderung durch positive Anreize erwirken. Um eine sozialverträgliche Erneuerung des österreichischen Pkw-Bestandes zu ermöglichen und unverschuldeten Wertverlust zu vermeiden, sprechen wir uns gegen ein etwaiges Verbot für die Besitzer
typengenehmigter und zugelassener Fahrzeuge mit Otto- bzw. Dieselmotoren in absehbarer Zukunft aus. Stattdessen sollen die entsprechenden Rahmenbedingungen für den Ausbau der Elektromobilität (…) geschaffen werden. Klar ist, dass eine Vernichtung von Volksvermögen oder eine Bestrafung der vielen Dieselnutzerinnen und Dieselnutzer für ihre Kaufentscheidung keinesfalls geplant ist. Alle erfolgreichen Schritte hin zur nachhaltigen Erneuerung des Fahr- Bundeskanzler Sebastian Kurz zeugbestandes sind nur mit und nicht gegen die Fahrzeugbenützerinnen und Fahrzeugbenützer möglich.“ • (RED)
„Keine Bestrafung der Dieselfahrer.“
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Bis 4. März lockt Volvo Interessenten auf den Rathausplatz in Wien
Der Eistraum der Nordmänner Seit 3 Jahren verzichtet Volvo auf die Vienna Autoshow: Heuer ist man wieder am Wiener Rathausplatz – und will mit dem neuen XC40 erstmals mehr als 4.000 Neuwagen absetzen.
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Volvo-Trio vor dem neuen XC40: Samuel Bucket (Direktor für Verkauf und Marketing), Karin Stalzer (Pressesprecherin), Loic Claude (Generaldirektor)
s ist schon ein eigenartiges Bild: Da gibt es einen schwedischen Autohersteller, der seit der Loslösung von den Amerikanern einem chinesischen Eigentümer gehört. Und die beiden Männer, die den Verkauf dieser Autos in Österreich managen, sind – Franzosen. Das zeigt, wie international die Autowelt ist: Auch wenn sie sich, wie in diesem Fall, mitten in Wien trifft, nämlich beim „Eistraum“ am Rathausplatz. Dass Volvo nicht mit einem eigenen Stand auf der Vienna Autoshow vertreten ist, hat schon eine gewisse Tradition – zuletzt war man 2014 mit dabei. Nach dem Auftritt vor dem Museumsquartier (2015) und der Erstaufstellung des „Design Cube“ auf dem Wiener Rathausplatz im Jänner des Vorjahres sind die Schweden seit 20. Jänner wieder am Rande des „Eistraumes“ vertreten.
„Heuer wollen wir in Österreich erstmals die Marke von 4.000 Einheiten überschreiten.“ Loic Claude, Geschäftsführer von Volvo Car Austria Heuer steht die Österreich-Premiere des XC40 im Vordergrund: eines Autos, von dem man 2018 rund 700 Einheiten absetzen will. Damit würde sich das
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SUV hinter dem XC60 auf Rang 2 der Modellpalette einreihen. 2016 kam Volvo in Österreich auf 3.799 Neuzulassungen, ein Plus von 4,4 Prozent. „Doch heuer wollen wir erstmals die Marke von 4.000 Einheiten überschreiten“, sagen Samuel Bucket und Loic Claude unisono. Letzterer steht seit gut einem Jahr an der Importeursspitze mit Sitz in Schwechat; Ersterer arbeitet nach langen Jahren bei Dacia und Renault erst seit wenigen Wochen dort, und zwar als Verantwortlicher für Verkauf und Marketing. Gemeinsam ist Bucket und Claude, dass sie Franzosen sind: Und auch eine gewisse Portion Ehrgeiz ist den beiden Männern nicht abzusprechen.
Auch Händler können VIP-Präsentationen machen Waren im Vorjahr rund 2.500 Personen in den „Design Cube“ gekommen, um sich über den XC90 „Cross Country“ zu informieren, so ist der Andrang heuer deutlich höher. „Allein am ersten Wochenende waren es 250“, sagt Thomas von Gelmini, der das Event organisiert hat. 9 Container mit insgesamt 60 Tonnen mussten entladen und aufgebaut werden. Erstmals können Interessenten vom Rathausplatz auch Probefahrten mit dem neuen SUV starten; die Namen der potenziellen Käufer werden dann an die Händler weitergeleitet. Eben jene Partner aus Wien und Umgebung nutzen den Glaspalast auch für ihre VIP-Präsentationen. Immerhin ist es die erste Gelegenheit, dieses Auto zu „erfahren“: In den Schauräumen steht der XC40 erst Anfang März. • (MUE)
HANDEL
Studien, nichts als Studien … Fast jede Woche erhalten wir eine neue Studie über die Zukunft des Autohandels. Die Schlüsse sind nicht immer die gleichen … as neue Jahr begann gleich mit einem Schock: Da prophezeite uns Klaus Mittermair, Berater von KPMG, doch tatsächlich, dass sich die Zahl der Autohändler um 30 bis 50 Prozent verringern wird. Und das nicht bis irgendwann, sondern bis 2025, also innerhalb der kommenden 7 Jahre! Wie Herr Mittermair zu diesem Schluss kam? Er hat mit seinen Kollegen „die Entscheidungsträger in der Automobilbranche“ befragt, und zwar 1.000 von ihnen auf der ganzen Welt: Und von denen glauben 56 Prozent die eingangs zitierte Zahl vom schnellen Sterben des Autohandels. Was KPMG in der „Global Automotive Executive Survey 2018“ noch sagt? Dass die Strategie für Händler in Richtung von großen GebrauchtwagenStützpunkten und starken Servicestandorten gehen muss, um am Markt zu überleben. Und dass die Verwertung der Fahrzeug- und Fahrerdaten künftig den Hauptbestandteil des Geschäftsmodells der Autobranche ausmachen wird. Außerdem wären angeblich 55 Prozent der Autofahrer bereit, auf ein eigenes Fahrzeug zu verzichten, wenn es bessere CarsharingMöglichkeiten gäbe. Kaum war diese Studie über die Massenmedien verbreitet, flatterte schon die nächste in den E-Mail-Post-
„Die Zahl der Autohändler wird sich bis zum Jahr 2025 um 30 bis 50 Prozent verringern.“ Mag. Dr. Klaus Mittermair, KPMG Österreich kasten: Diesmal war die Konkurrenz von PwC der Absender. Fazit des dortigen Automotive-Experten Horst Bernegger? Der Fahrzeugbestand in Europa könnte sich bis 2030 von derzeit 280 auf 200 Millionen reduzieren, wenn neue Carsharing-Konzepte auftauchen. Allerdings müssten diese Autos dann auch viel häufiger getauscht und wohl auch serviciert werden, da sie ja intensiver genutzt werden.
Bild: Fotolia
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Wie werden Autos in Zukunft gekauft – und was passiert mit den Händlern? Bernegger glaubt, dass 2030 bereits 55 Prozent aller Neuwagen als Elektroautos auf den Markt kommen und dass bei 40 Prozent aller Kilometer nicht mehr der Fahrer am Steuer sitzt, sondern das Auto selbst lenkt. Die Zahl der Neuzulassungen in Europa soll laut PwC bis 2030 um ein Drittel steigen, weil sich die verschiedenen Megatrends miteinander kombinieren. Allerdings werden diese Autos nicht mehr so häufig individuellen Personen gehören wie derzeit.
Dipl.-Ing. Peter Traupmann, Österreichische Energieagentur
Die Zukunft wird immer mehr elektrisch Während die weltweit tätigen Beratungsunternehmen immer wieder mit solchen Studien aufhorchen lassen, war jene der Austrian Energy Agency nicht wirklich zu erwarten. Deren Geschäftsführer Peter Traupmann urgiert – nachdem er 123 Experten befragen ließ – einen „Wandel in der Mobilität“, damit eine saubere Zukunft realisiert werden kann. „Im Personenverkehr werden sich batteriebetriebene Pkws durchsetzen. Bei Transporten im gewerblichen Verkehr ab 3,5 Tonnen erwarten die Befragten eher Fahrzeuge, die mit Brennstoffzellen oder Wasserstoff angetrieben werden.“ Gleichzeitig urgiert die Energy Agency einen Ausbau der Infrastruktur für E-Autos, damit das Ganze auch bewältigbar sein wird. Wetten, dass demnächst wieder neue Studien veröffentlicht werden? Wir werden darüber berichten. Versprochen! • (MUE)
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Mag. Horst Bernegger, Automotive-Experte bei PwC Österreich
Mag. Dr. Klaus Mittermair, Head of Automotive bei KPMG Österreich
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Handel
Rund 90 Teilnehmer wurden bei der Tagung gezählt
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Komm.-Rat Ferdinand O. Fischer, Sprecher des Zweiradhandels in der WKO (l.), und Dr. Martin Brenner (r. )
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Vertriebsmodell neu: Chance für die Zukunft? E
Die Jahrestagung der österreichischen Zweiradhändler ging kürzlich in Mondsee über die Bühne. Im Mittelpunkt stand unter anderem die Vorstellung eines neuen Vertriebsmodells.
s habe bei den Neuzulassungen von Zweirädern 2017 mit insgesamt 40.744 Einheiten (2016: 43.621 Stück) mit -6,6 Prozent zwar ein Minus gegeben, dieses „sei aber nicht so wild, wie es klingt, weil es Ende 2016 die Euro-3-Tageszulassungs-Welle gegeben hat, die etwa 5 bis 6 Prozent ausgemacht hat“, sagte Komm.-Rat Ferdinand O. Fischer, Sprecher des Zweiradhandels der WKO, in seiner Eröffnungsansprache. Mag. Christoph Wychera, Geschäftsführer-Stv. im Bundesgremium des Fahrzeughandels in der WKO, verwies in seinem Referat
„Das Minus bei Neuzulassungen bei Zweirädern ist nicht so wild, wie es aussieht.“ Ferdinand O. Fischer auf die Abfallverbringungsverordnung, die auch in Österreich gilt und „etwas Neues ist, weil sie sehr restriktiv die Verbringung von Abfall zwischen den Ländern regelt“. Davon seien auch die Zweiräder betroffen, „mit dem Hinweis, dass die Ausfuhr von
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gefährlichem Abfall bewilligungspflichtig ist“. Dies bedeute, dass man eine Bewilligung benötige, um gefährlichen Abfall ins Ausland verbringen zu können, wobei „nicht trockengelegte Fahrzeuge gefährlicher Abfall“ seien. Bei Ausfuhr eines trockengelegten Fahrzeugs sei keine Bewilligung, aber ein Formular mitzuführen. „Wenn jemand ein beschädigtes Fahrzeug ausführt und dieses Fahrzeug als Gebrauchtfahrzeug ausführen will – ohne Bewilligung oder Bescheinigung oder Formular –, dann muss er, und das ist jetzt neu, eine Bescheinigung mitführen, dass dieses beschädigte Fahrzeug mit einfachem Aufwand wieder in einen zulassungsfähigen Zustand versetzt werden, also verkehrs- und betriebssicher gemacht werden kann“, so Wychera. Sollte der Ausführende die Bescheinigung nicht mitführen, „dann habe die Behörde seit Neuestem die Möglichkeit, das Fahrzeug kurzer Hand zu konfiszieren“. Sollte sich in weiterer Folge herausstellen, „dass hier in unzulässiger Weise ein Altfahrzeug – also Abfall – ausgeführt oder versucht wurde auszuführen, dann droht
Handel
eine Verwaltungsstrafe von 850 bis zu 41.000 Euro“. In seinem Vortrag verwies Rechtsanwalt Dr. Martin Brenner auf die Wichtigkeit einer Stellungnahme der Bundeswettbewerbsbehörde, die untersuchte, ob die vielfach finanziell angespannte Situation der Kfz-Händler auf einen möglichen Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung durch die Importeure zurückzuführen sein könnte.
Mit dem Steuerberater zusammensetzen Sowohl im Vierrad- als auch Zweiradbereich könne der Hersteller die Umsetzung einer neuen CI fordern. „Die teils hohen Investitionsvolumen begründen die Frage, was der Hersteller vorgeben darf.“ Die Bundeswettbewerbsbehörde sei eindeutig der Ansicht, dass dann ein Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung anzunehmen sei, wenn der Investitionszyklus nicht zur Abschreibungsdauer passe: „Das heißt, dass sich die Händler, im Falle, dass der Hersteller innerhalb kurzer Zeit neuerlich CI-Umstellungen fordert, dies ganz genau ansehen müssten. In diesem Falle ist es wichtig, sich mit dem Steuerberater zusammenzusetzen und zu prüfen, ob die letzte Investition überhaupt schon abgeschrieben ist. Wenn nicht, gibt es in jedem Fall Handlungsbedarf.“ Dies treffe ebenfalls zu, wenn die Investitionshöhe, die vorgegeben werde, in einem deutlichen Missverhältnis zum Umsatz und zu den Ertragschancen stehe. Darüber hinaus sei auch eine Bindung an Waren und Dienstleistungen an bestimmte Bezugsquellen eine unzulässige Vorgabe. Ein neues Vertriebsmodell stellte Komm.-Rat Ferdinand O. Fischer, Sprecher des Fahrzeughandels in der WKO, vor dem Hintergrund einer für den Zweiradhandel von Jahr zu Jahr magereren Ertragssituation vor. Früher oder später werde es zu einem Direktvertrieb aller Hersteller kommen.
„Die teils hohen Investi tionsvolumen begründen die Frage, was der Hersteller vorgeben darf.“ Dr. Martin Brenner
Andererseits könne auf den Handel aber nicht verzichtet werden, vor allem im Zusammenhang mit den angeschlossenen Werkstätten, die mit Service und Reparatur unverzichtbare Dienstleistungen erbrächten. „Unser Vorschlag – das Vertriebsmodell neu – sieht vor, dass der Händler in Zukunft keine Margen für auf eigene Rechnung verkaufte Fahrzeuge, sondern eine Auslieferungsprämie – je nach Marke von 8 bis 14 Prozent – für vom Hersteller verkaufte Fahrzeuge erhält. Die Auslieferung erfolgt jeweils im Gebiet des Händlers, in dem sich der Wohnsitz des Käufers befindet.“ Der Hersteller erspare sich einen Teil der Marge und den gesamten Bonus. Diese Mittel könnte er z. B. in zusätzliche Marketingmaßnahmen investieren. Der Händler könnte mit seinem sicheren Ertrag aus den Auslieferungen in erweiterte Marketingmaßnahmen wie verbesserte Beratung, intensivierte Kundenevents etc. investieren und so seine Geschäftstätigkeiten absichern. Dem Motorradkäufer bliebe das nervende Ausspielen von einem Händler gegen den anderen Händler erspart. • (DSC)
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HANDEL
Freunde aus dem Rennsport Die Kooperation von Total/Elf und Kawasaki wird nun auch in Österreich umgesetzt und umfasst eine Schmierstoff-Empfehlung für die Händler sowie ein eigenes Öl.
Erfolgspartnerschaft aus der Superbike: Kawasaki und Total/Elf
Von Gerald Weiss
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orerst für drei Jahre ist die Partnerschaft zwischen Total Austria und Kawasaki-Importeur Moto vereinbart. Moto empfiehlt und Total liefert Elf-Produkte sowie co-gebrandete Produkte an Kawasaki Österreich und deren Händler. „Wir sind sehr stolz, dass wir die erfolgreiche, internationale Partnerschaft mit Kawasaki nun auch in Österreich umsetzen. Das beweist einmal mehr, dass Elf in der Motorradbranche als qualitativ hochwertige Marke anerkannt ist“, so Augustin Rigaud, Marketingmanager für Österreich und die Schweiz bei Total Austria. „Zwischen Kawasaki und Spezielle Lösung für KawaElf gibt es ja bereits eine Zusaki: Elf Vent Vert 10W-50 sammenarbeit beim Superbike-Team und auch in anderen Ländern existieren zufriedenstellende Kooperationen. Schon bislang haben wir beim Zubehör, beispielsweise bei Bekleidung, entsprechende Produkte mit Elf-Logo angeboten“, erklärt Dkfm. Peter Huber, geschäftsführender Gesellschafter von Kawasaki-Importeur Moto: „Auf Basis der Zusammenarbeit bei der Superbike ist die Empfehlung von Elf für Kundenmotorräder nun eine schlüssige und nachhaltige Argumentation.“
Europaweite Partnerschaft „Eine Partnerschaft zwischen Total und Kawasaki hat Tradition und existiert bereits in europäischen Ländern wie Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Tschechien, Slowakei und Griechenland“, ergänzt Rigaud. „Die Produkte verfügen über hohe Qualität und Elf produziert ein eigenes Kawasaki-Öl für unsere Händler und Kunden“, sagt Huber. Dabei handelt es sich um das in enger Zusammenarbeit entwickelte Motoröl Elf Vent Vert 10W-50, das sowohl den Elf- wie auch den Kawasaki-Schriftzug trägt. „Die Produktreihe wird von Total in Frankreich hergestellt und in Österreich exklusiv nur über
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Kawasaki-Importeur Dkfm. Peter Huber
Augustin Rigaud, Total Marketingmanager
das Netz der Kawasaki-Partner vertrieben. Dieses einzigartige Öl 10W-50 von Elf Moto wurde speziell für Viertaktmotoren entwickelt und hat als spezielles Merkmal die typische Kawasaki-Farbe Lime Green“, erklärt Rigaud.
Die perfekte Lösung für den Kunden „Wir empfehlen unseren Händlern die Produkte von Elf, der Vertrieb erfolgt komplett über Total Austria, die hier sehr aktiv sind. Jeder Händler entscheidet selbst und Schmierstoffe sind auch nicht Bestandteil des Ersatzteil-Bonus“, so Huber, der davon überzeugt ist, dass ein Motorradhändler auch im Schmierstoffbereich die perfekte Lösung für den Kunden anbieten muss. „Bislang haben wir sehr gute Rückmeldungen der Händler, die gefordert sind, ihren Kunden die Lösung anzubieten, die auf internationaler Ebene gelebt wird“, erklärt Huber. Schließlich hat sich Kawasaki mit Elf die Superbike-Weltmeistertitel 2013, 2015, 2016 und 2017 geholt. „Wir sind in jedem Fall an einer längerfristigen Zusammenarbeit interessiert“, so Huber. •
HANDEL
Der gute Ruf in der Motorradszene Die Marke Silkolene von Fuchs ist für hohe Qualität im Zweiradbereich bekannt. In Österreich sieht Fuchs noch Potenzial und will Motorradhändler und -werkstätten noch stärker unterstützen.
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Bekanntheit und Qualität Neben der Bekanntheit in der Motorradszene sieht Amschl die Vorteile vor allem in der Qualität. „Silkolene ist Entwicklungs- und OEM-Partner. Wir entwickeln nach den Anforderungen der Motorradhersteller spezielle Schmierstoffe, vor allem für den Einsatz auf der Rennstrecke. Wir kaufen die Produkte nicht zu, wir entwickeln und produzieren selbst.“ In der Betreuung setzt Amschl auf sein bewährtes Team:
Fuchs-AutomotiveVertriebsleiter Reinhold Amschl
„Wir werden unsere Kunden mit unserem starken und kompetenten Außendienst beraten und betreuen.“ Die Motorradfahrer muss man von Fuchs Silkolene meist nicht mehr überzeugen. „Der Kunde will das Beste für sein Motorrad, da sind Emotionen und Qualität wichtig und da gibt es keine Diskussionen beim Preis“, weiß Amschl aus Erfahrung. • (GEW)
Vertrieb mit Leidenschaft Peter Dolle vertreibt Repsol-Produkte in Österreich und setzt dabei auf Partner, die sich mit dem Produkt identifizieren.
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ir ist der persönliche Kontakt zu meinen Kunden sehr wichtig“, erklärt Peter Dolle, Chef der Dolle Tankstellen Betriebs GmbH und Österreich-Vertriebspartner der Ölmarke Repsol. „Ich arbeite mit Werkstätten zusammen, die das Thema Öl leidenschaftlich leben und hinter der Marke stehen. Bietet ein Betrieb mehrere Ölmarken an, wird er beim Kunden unglaubwürdig“, weiß Dolle. Mit Repsol kann er den Werkstätten eine emotionale Marke bieten, die durch den Motorsport mit Dynamik und Erfolg verbunden ist. „Qualitativ sind wir mit der Verwendung hochwertiger Basisöle, der eigenen Verarbeitung und einer großen Zahl an Freigaben ganz vorn mit dabei. Beim Preis-Leistungsverhältnis sind wir sehr attraktiv“, erklärt Dolle die Vorteile. Gleichzeitig sind
die Konkurrenzsituation und die damit verbundene Preisdiskussion entspannter als bei den Marktführern.
Umfassendes Sortiment Repsol verfügt über ein breites Sortiment für Nutzfahrzeuge, Pkws und Motorräder. Hier besteht durch die
Klein, aber fein: Peter Dolle betreut seine Kunden persönlich
Motorsport-Kooperation mit Honda ein starkes Naheverhältnis. „Wir sponsern einige kleine Rennteams verschiedener Marken, hier ist auch KTM öfter vertreten“, so Dolle. • (GEW)
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uchs Silkolene hat einen sehr guten Ruf und ist weltweit führend im High-PerformanceMotorradschmierstoff-Bereich. Die Produkte wurden auf der Rennstrecke entwickelt, um höchste Leistung und Schutz zu gewährleisten“, erklärt Reinhold Amschl, Vertriebsleiter Automotive bei Fuchs Austria Schmierstoffe. „In Deutschland und Österreich haben wir allerdings noch Potenzial, das wir nun stärker nutzen wollen.“ So will Amschl heuer vermehrt im Zweiradbereich aktiv werden: „Unsere Zielgruppe ist der Motorrad-Ersatzteilhandel, der Motorradhändler und die Motorradwerkstätte.“
Bernhard Katzinger
Das Dat, ein Hund
„Suchen Sie zunächst nach Positionierungslücken für Ihr Autohaus im regionalen Markt.“ Wolfgang Gschaider, BA, und
Trend zu Alternativen Die Zahl der Neuzulassungen von Pkws mit alternativen Antrieben hat 2017 um 56,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr zugenommen. Das größte Wachstum legten dabei Benzin-Hybride hin (+85,8 Prozent), rein batterieelektrische Pkws verzeichneten ein Plus von 42 Prozent. Erdgas stagnierte hingegen auf niedrigem Niveau (114 Stück). Insgesamt beträgt der Anteil alternativ angetriebener Pkws nach wie vor gerade einmal 4 Prozent oder 14.161 Stück. Von allen Neuzulassungen waren 1,5 Prozent Elektroautos.
Kommt staatliche Öko-Prämie? Importeurssprecher Günther Kerle hat sich optimistisch gezeigt, dass der Staat sich doch wieder an einer Umweltprämie für Alt-Pkws beteiligen könnte. Nur wenn der Staat mitzahle, sei eine einheitliche Aktion möglich, bei der die alten Eintauschwagen auch verpflichtend in die Schrottpresse gingen.
Anstieg bei Tageszulassungen Nach 2 Jahren mit rückläufigen Zahlen sind 2017 die Tageszulassungen um 17,3 Prozent auf 24.257 gestiegen. Anmeldungen mit Zulassungsdauer bis 7 Tage stiegen gegenüber 2016 um 18 (34.084), bis 30 Tage um 16,6 Prozent (57.758 Stück). Der Anteil von Tageszulassungen an allen Neuzulassungen betrug 6,9 Prozent.
Great Wall in Kottingbrunn Der chinesische Autobauer Great Wall Motor Company hat sich mit seiner neugegründeten Österreich-Tochter Great Wall Motor Austria Research & Development GmbH im ehemaligen JetAlliance-Gebäude in Kottingbrunn eingemietet. Am niederösterreichischen Standort will der Autoriese aus dem Reich der Mitte (1,2 Millionen produzierte Fahrzeuge 2016, 82.000 Mitarbeiter) Antriebskomponenten für Elektro- und Hybridfahrzeuge der nächsten Generation entwickeln. Bei der Eröffnung freute sich Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav (l.): „Dass Great Wall gerade Niederösterreich ausgewählt hat, belegt, dass das Land heute zu den Top-Unternehmensstandorten in Europa gehört.“
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Mag. Michael Luipersbeck von „Autohaus Digital“
„Denken Sie bitte daran, dass dieses Verzeichnis von Verarbeitungstätigkeiten regelmäßig und bei Änderungen aktualisiert werden muss!“ Katja Müller-Happe zur neuen Datenschutz-Grundverordnung
„Man kann nicht ausschließen, dass es zu einer Verschiebung kommt.“ Auskunft des Finanzministeriums zur neuen Versicherungsvertriebsrichtlinie
„Je innovativer die Autos werden, desto erklärungsbedürftiger werden sie. Dies stärkt die Rolle der Händler, die ihre Kunden digital ansprechen.“ Dr. Konrad Weßner, puls Marktforschung
Datenpanik geht um wie die Grippewelle. Glaubt man den Auguren, windet sich der gläserne Mensch bald hilflos in den virtuellen Klauen von Google, Facebook, Daimler und BMW. Wenn ich morgens das Smartphone einschalte (ja, ich bin alt und schalte es über Nacht aus), wissen die Amerikaner, dass ich wieder einmal zu spät dran bin. Mein Bankkonto ist ein offenes Buch, trostlose Literatur, nebenbei bemerkt. Die Polizei kriegt ein SMS, wenn ich wieder mal zu schnell gefahren bin. Sei’s drum! Der Mensch nimmt negative Begleiterscheinungen von Technik in Kauf, wenn der Nutzen groß genug ist. Und auch „alte“ Technologie wird nicht nach dem größten anzunehmenden Unheil, das sie anrichten kann, beurteilt. Mich quält sowieso am meisten die Frage: Wie lautet eigentlich die Einzahl von „Daten“ – das Datum? Klingt verwechselbar. Die Datei? Das Dat? Wie auch immer, das Dat ist ein Hund. So viel steht fest.
wirtschaft
Ein gegenseitiges Geben und Nehmen: Auszeichnung für beste Finanzierungsgeschäfte und Ansporn für alle Opel-Vertriebspartner, es ihnen gleichzutun
Erfolgsgespann Opel-Importeur Mag. Alexander Struckl und Opel-Captive-General Alexander Golnik (r.)
Mit gelebter Identität zukunftsfest Im markengeführten Finanzdienstleistungsbereich zählt die Teamleistung: Opel-Leasing Generaldirektor Alexander Golnik fügt Marken- und Händlerinteressen zu einem Erfolgskonzept und hat 2017 die Besten unter den Opel-Vertragshändlern dafür ausgezeichnet. Chancen nutzen
Christian Melbinger blickt auf ein erfolgreiches Absatzjahr zurück und sieht Steigerungspotenzial
Bernhard Radauer ist in seinem Einzugsgebiet selbst eine Marke und mit Opel unbeirrbar auf Erfolgskurs
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Ing. Alexander Mayer ragt mit Opel aus seiner Markenvielfalt heraus und will weiter wachsen, der Markt ist da
ie Marken- und Finanzierungsinteressen unter dem Dach von Opel fügt Opel-Leasing-Generaldirektor Alexander Golnik – seit 10 Jahren in Österreich – zu einem Erfolgsmodell. Nach Opels erfolgreichem Eigentümerwechsel von GM zu Groupe PSA motiviert der inzwischen „assimilierte“ Norddeutsche seine 46 Vertragshändler einschließlich 60 AOV (Autorisierte Opel-Vermittler) Jahr für Jahr zu Höchstleistungen. „30 Prozent aller Fahrzeugauslieferungen werden durch uns finanziert.“ Sein Markenzeichen ist der geradlinige Informationsaustausch, loben unisono die erstmals für ihre Jahresleistung ausgezeichneten Opel-Partner Christian Melbinger (Kandl), Ing. Alexander Mayer (Beyschlag) und Bernhard Radauer die Zusammenarbeit.
Ziel ist natürlich, das Finanzierungsvolumen zu steigern. Opel-Importeursgeneral Mag. Alexander Struckl und Golnik lassen auch im Einfluss der neuen Strukturen keinen Zweifel daran, dass die Opel-Händler auch 2018 hochmotiviert an das Vermarktungswerk gehen können. Zusammen mit der Ankündigung von Carlos Tavares, Vorstandsvorsitzender von Groupe PSA, bis 2022 in jedem Markensegment ein E-Auto anbieten zu wollen, fühlt sich der Opel-Vertrieb zukunftsfest aufgestellt. Golnik will die Marke Opel durch attraktive Finanzierungsangebote weiter im Markt stärken. Da und dort leise Kritik in der operativen Zusammenarbeit werden zerstreut: „In meinen 37 Jahren bei Opel habe ich zahlreiche Veränderungen miterlebt. Aktuell hat Opel die attraktivste Modellpalette aller Zeiten. Darauf kommt es im Markt an, und das macht mich sehr zuversichtlich.“ Aus dieser Erkenntnis schöpfen die Händler Kraft für immer neue Erfolge. Melbinger behält mit Erfahrenheit und brillanter Verkaufstechnik den Überblick, Beyschlag-Gesamt-Verkaufsleiter Mayer hat selbst große Praxis im Finanzdienstleistungsgeschäft und gilt als Mitarbeitermotivator. Beide bewegen sich erfolgreich im AVAG-Verbund der Augsburger Autohausfamilie Still. Radauer ist selbst eine Marke. Für ihn und seine Familie ist Opel nahezu Religion. Der Kunde steht bei ihnen in jeder Betreuungsphase an erster Stelle. Vorbild eben – für alle! • (LUS)
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WIRTSCHAFT
Möge es so bleiben! Auch wenn die Rückgänge in Großbritannien schmerzen, blickt Europa auf ein sehr gutes Kfz-Jahr 2017 zurück: Ein Plus von 3,4 Prozent bedeutet das vierte positive Jahr in Folge. Erfreulich, dass auch Österreich (+7,2 Prozent bei den Neuwagen und +1,4 Prozent bei Gebrauchtwagen) weit vorn steht. Neuwagenzulassungen Europa 12/2017
Abweichung 2016/2017 in %
Marktanteil Jän.–Dez. 2017
* Daten für Malta nicht erhältlich ** Mitgliedsstaaten vor der EU-Erweiterung von 2004 *** Mitgliedsstaaten, die seit 2004 der EU beigetreten sind
Abweichung 2016/2017
1 VW 2 Skoda 3 Opel 4 Ford 5 Renault 6 Hyundai 7 BMW 8 Mercedes-Benz 9 Seat 10 Audi 11 Fiat 12 Peugeot 13 Mazda 14 KIA 15 Dacia 16 Toyota 17 Suzuki 18 Nissan 19 Citroën 20 Mitsubishi 21 Volvo 22 Jeep 23 Mini 24 Alfa Romeo 25 Honda 26 Land Rover 27 Smart 28 Porsche 29 Jaguar 30 Tesla 31 Lexus 32 Subaru 33 Abarth 34 DS Automobiles 35 Lada 36 Maserati 37 SsangYong 38 Bentley 39 Infiniti 40 Lamborghini Sonstige Gesamt
+1,30 +18,50 -0,50 +2,70 +11,60 -0,40 +4,70 +11,70 -5,70 -10,40 +7,90 +17,20 +2,00 +27,30 +4,40 +9,20 +7,20 +16,90 +7,10 +10,70 +1,90 +9,00 +11,30 +7,70 +4,60 +20,40 +3,20 +3,40 +2,60 +12,80 +15,40 +2,60 -1,00 +0,70 +3,30 +2,50
Jän.–Dez. 2017
546.558 31.244 221.818 3.441.262 25.020 118.581 2.110.748 88.083 2.540.617 131.355 1.970.497 50.412 16.692 25.865 52.775 417.075 353.320 486.352 222.134 105.083 379.393 96.085 70.892 1.234.931 271.595 116.265 13.080 15.137.732 13.829.147 1.308.585 21.277 158.650 314.028 493.955 15.631.687 14.323.102
Abweichung 2016/2017 in %
Jän.–Dez. 2017
-16,30 -13,80 -14,80 -1,00 +14,90 -1,00 -0,50 +13,20 -14,40 -63,40 -3,20 -40,20 +13,50 +38,70 -7,20 -50,60 -0,04 +9,80 +0,40 -25,30 -6,20 +0,20 -1,00 +6,20 -8,90 +11,10 -15,70 -4,90 -5,40 -0,04 +28,20 +18,20 -12,00 -3,20 -4,80 -5,30
Abweichung Dez. 2016
28.072 3.064 16.516 253.950 1.498 8.068 193.372 5.396 152.473 159 121.100 2.024 1.299 1.967 2.844 17.528 25.651 48.011 17.058 6.967 34.958 8.029 4.039 102.943 19.967 10.832 713 1.088.498 980.088 108.410 905 16.077 31.072 48.054 1.136.552 1.028.142
Abweichung 2016/2017 in %
Dezember 2017 Belgien Bulgarien Dänemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Großbritannien Irland Italien Kroatien Lettland Litauen Luxemburg* Niederlande Österreich Polen Portugal Rumänien Schweden Slowakei Slowenien Spanien Tschechien Ungarn Zypern Europäische Union EU15** EU12*** Island Norwegen Schweiz EFTA EU + EFTA EU15 + EFTA
Dezember 2017
Neuwagenzulassungen Österreich 12/2017
*
4.244 1.471 967 1.615 1.382 1.795 1.927 1.718 1.213 1.148 1.177 1.050 645 514 794 602 509 584 428 185 357 285 189 137 208 110 85 57 55 63 21 25 40 7 16 8 8 6 0 1 5 25.651
-265 254 -326 225 -143 411 451 83 266 -911 -313 232 -47 27 215 164 -146 -67 2 -98 46 24 48 -37 6 -29 -49 10 -27 12 -22 1 11 -9 12 -7 3 -4 -12 0 -2 -11
58.709 24.914 21.214 20.743 19.948 19.905 18.890 17.917 17.484 17.092 15.009 11.790 10.463 9.433 9.130 8.816 8.154 7.652 7.504 3.929 3.799 3.407 2.769 2.591 2.440 2.257 1.597 1.258 944 900 618 538 506 239 209 144 134 73 47 33 121 353.320
2.180 3.984 -1.331 1.471 875 3.144 -328 1.990 2.203 -2.552 1.239 1.729 438 30 1.231 2.661 1.899 391 284 450 160 327 -72 621 8 191 96 5 -11 183 171 61 97 -241 88 11 27 10 -16 17 -5 23.716
3,86 19,03 -5,90 7,63 4,59 18,76 -1,71 12,49 14,42 -12,99 9,00 17,19 4,37 0,32 15,58 43,23 30,36 5,38 3,93 12,93 4,40 10,62 -2,53 31,52 0,33 9,24 6,40 0,40 -1,15 25,52 38,26 12,79 23,72 -50,21 72,73 8,27 25,23 15,87 -25,40 106,25 -3,97 7,2
16,62 7,05 6,00 5,87 5,65 5,63 5,35 5,07 4,95 4,84 4,25 3,34 2,96 2,67 2,58 2,50 2,31 2,17 2,12 1,11 1,08 0,96 0,78 0,73 0,69 0,64 0,45 0,36 0,27 0,25 0,17 0,15 0,14 0,07 0,06 0,04 0,04 0,02 0,01 0,01 0,03 100
Quelle: European Automobile Manufacturers Associations (ACEA), Brüssel
Dezember 2017 Dezember 2016
8000
7000
6000
5000
4000
3000
2000
1000
0
Neuzulassungen Bundesländer
Top 5 G-Segment Oberklasse Dezember 2017 Dezember 2016
837 +33,49 %
Burgenland Kärnten
1.091
-7,00 %
Niederösterreich
4.865
+8,55%
Oberösterreich
4.158
+5,86 %
Salzburg
2.081
-19,99 %
Steiermark
3.117
+6,56 %
Tirol
2.044
+3,91 %
Vorarlberg
1.022
-6,24 %
Wien
6.436
-7,32 %
36
AUTO & Wirtschaft 02/2018
Tesla Model S
BMW Mercedes 7er-Reihe S-Klasse
Audi A8
585 570
352 450
32
211 227
41
Bentley Continental GT
22
9
Alle Daten zum Fahrzeugmarkt finden Sie auch im MarketAnalyser von Eurotax
+27,3 %
WIRTSCHAFT
In Litauen gab es im Vorjahr EU-weit die höchsten Zuwächse im Neuwagenabsatz.
DREIZEHNTAUSENDUNDACHTZIG
Zypern blieb auch im Vorjahr der kleinste Neuwagenmarkt in der Europäischen Union, wobei die Daten für Malta – ebenfalls eine kleine Insel im Mittelmeer mit Linksverkehr – nicht eigens erhoben werden. Den Zyprioten gelang im Vorjahr eine Steigerung um 3,2 Prozent, wobei die Zahlen des türkischen Nordteils hier nicht enthalten sind.
mar k des e mon ats
Anteile in % Dez. 2017
Jän.–Dez. 2017
Anteile in % Jän.–Dez. 2017
Differenz in % Jän.–Dez. 2016/2017
1 VW 2 Audi 3 BMW 4 Opel 5 Mercedes-Benz 6 Ford 7 Skoda 8 Renault 9 Peugeot 10 Seat 11 Mazda 12 Fiat 13 Toyota 14 Citroën 15 Hyundai 16 Nissan 17 KIA 18 Suzuki 19 Volvo 20 Mitsubishi 21 Alfa Romeo 22 Honda 23 Dacia 24 Mini 25 Chevrolet 26 Jeep 27 Porsche 28 Smart 29 Land Rover 30 Chrysler 31 Subaru 32 Jaguar 33 Lancia 34 Daihatsu 35 Lexus 36 Saab 37 Tesla 38 SsangYong 39 Abarth 40 Daewoo Sonstige Gesamt
Dezember 2017
Gebrauchtwagenumschreibungen per 12/2017
12.327 6.037 4.699 3.488 3.557 3.142 2.652 2.473 2.322 2.077 1.611 1.624 1.427 1.401 1.303 1.104 994 919 831 527 544 468 421 339 321 362 220 244 272 188 232 136 103 45 53 52 48 39 28 28 267 58.925
-633 -50 -36 -648 -73 -163 -105 -199 -171 -168 -262 -83 22 -80 133 25 76 11 67 -48 19 -6 63 -26 -36 34 -5 -9 -50 -60 29 -2 -33 -12 -2 -8 -5 -10 3 -7 -7 -2.515
178.537 81.833 65.157 52.969 48.629 46.915 38.659 38.191 34.468 31.977 25.648 25.316 20.751 20.419 18.008 14.593 14.197 13.147 10.006 8.123 7.622 6.509 6.108 5.545 4.876 4.630 4.142 3.915 3.587 3.028 2.625 2.130 1.660 871 820 768 530 527 518 472 4818 853.244
20,92 9,59 7,64 6,21 5,70 5,50 4,53 4,48 4,04 3,75 3,01 2,97 2,43 2,39 2,11 1,71 1,66 1,54 1,17 0,95 0,89 0,76 0,72 0,65 0,57 0,54 0,49 0,46 0,42 0,35 0,31 0,25 0,19 0,10 0,10 0,09 0,06 0,06 0,06 0,06 0,56 100
1,96 2,05 4,36 -4,31 3,53 -0,31 4,32 -0,10 -0,70 5,36 -3,75 -1,67 2,73 0,01 1,02 3,46 5,05 6,41 2,00 0,67 -4,38 -6,96 22,26 4,78 -3,86 5,59 -0,36 6,04 5,94 -10,18 -1,46 6,77 -10,90 -0,11 1,99 -2,91 85,96 2,33 15,63 -15,11 -4,4 1,42
159 Mit +22,26 Prozent ist Dacia einer der Gewinner bei den Gebrauchtwagen, nur Tesla (+85,96) liegt noch höher.
In Irlands Zulassungsstellen war im Dezember nicht viel los: 159 Neuwagen bedeuten ein Minus von 63,4 Prozent im Vergleich zu den 434 Stück vom Dezember 2016.
me z de ber 7 1 20
Ein neues Modell (der C-HR) und die starke Betonung von Hybrid: Das sind 2 Ingredienzien, die Toyota 2017 in Österreich ein Wachstum von 43,2 Prozent brachten.
D
amit kam der japanische Hersteller auf einen Marktanteil von 2,5 Prozent (nach 1,87 Prozent 2016). Nicht unerwähnt bleiben sollte allerdings, dass Toyota 2006 noch 5,21 aller österreichischen Neuwagenkunden für sich begeistern konnte. Ähnliche Zahlen strebt Dr. Friedrich Frey, Geschäftsführer des Importeurs, auch mittelfristig wieder an. Interessant ist, dass Toyota die Steigerung erreichte, obwohl der Diesel-Anteil bei dieser Marke in den vergangenen Jahren stark gesunken ist – auf zuletzt nur noch 14,35 Prozent quer über die Modellpalette (Österreich-Schnitt: 49,7 Prozent). Lediglich bei größeren Modellen wie Verso (64,83 Prozent), Avensis (92,47) und Landcruiser (94,92 Prozent) geht es auch bei Toyota nicht ohne Diesel.
Yaris vor C-HR, Auris, RAV4 und Verso Weitaus stärkstes Modell in der umfangreichen Palette war 2017 der Yaris, auf den 2.292 Stück entfielen (davon exakt 17 Diesel). Dann folgte schon der neue C-HR, für den sich 1.640 Kunden begeistern konnten und der – eine absolute Ausnahme in dieser Klasse – ohne Diesel auskommt. Der Auris (1.513) belegte Platz 3, der RAV4 (1.362 Neuzulassungen) kam auf Rang 4. Verso (526), Aygo (482) und Prius (468) folgten auf den Plätzen dahinter. • (MUE)
Kia gelang das Kunststück, 2017 fast exakt gleich viele Neuwagen zu verkaufen wie 2016: +30 Stück.
Chrysler gibt es nur noch als Gebrauchtwagen, auch da werden es immer weniger: -10,18 Prozent im Vorjahr.
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WIRTSCHAFT
Erfolgsmesse gibt Hoffnung Ein neuer Besucherrekord, fast durchwegs positive Gesichter – und das trotz der hohen Kosten für die Aussteller: Das ist die Bilanz der Vienna Autoshow. Fortsetzung vom 10. bis 13. Jänner 2019!
E
s war schon zu Beginn der Messe absehbar, dass sich heuer (noch) mehr Besucher in den Hallen C und D des Wiener Messegeländes einfinden werden: Während es noch vor einigen Jahren am ersten Tag – dem für Medien und Fachbesucher reservierten Mittwoch – noch relativ ruhig zuging, war heuer deutlich mehr los. Nicht jeder hatte damit seine Freude, denn die vorher üblichen Interviews mit den Vertretern der Importeure und Händler waren für Journalisten aufgrund des Besucherandrangs und des daraus entstehenden Lärmpegels heuer schwerer durchführbar. 8.443 Personen waren am Preview-Tag in den Hallen, 750 von ihnen hatten spezielle, teurere Tickets erworben. Einerlei: Eine Messe lebt von Besuchern, und die kamen heuer in Scharen. Als die Messeleitung am Sonntagabend Bilanz zog, standen 153.224 Besucher unter dem schwarzen Strich (das sind um rund 3.000 mehr als im Vorjahr). Wohlgemerkt: Die Besucher vom Mittwoch sind in diesen Zahlen nicht miteingerechnet, es handelt sich nur um die Daten von Donnerstag bis inklusive Sonntag. Das bedeutet, dass an jedem dieser vier Tage im Schnitt 38.306 Besucher kamen. Um sich das besser vorstellen zu können. Das ist jeden Tag die gesamte Einwohnerzahl von Städten wie Steyr oder Wiener Neustadt (oder Tag für Tag ein zu mehr als drei Viertel gefülltes Ernst-Happel-Stadion).
Vor allem junge Besucher kamen auf die Messe
Zentraler Anlauf punkt für viele Leser und solche, die es noch werden wollen, war der Stand des A&W Verlags mit dem Schwestermedium Auto Bild auf der Vienna Autoshow
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Dementsprechend glücklich waren die Veranstalter: „Die Rekordzahlen zeigen deutlich, dass die Begeisterung für das Auto ungebrochen ist“, sagt Dr. Christian Pesau, Geschäftsführer des Arbeitskreises der Automobilimporteure. Und Benedikt Binder-Krieglstein, CEO der Reed Messe, sprach angesichts von 40 Automarken mit 400 Neuwagen (und sogar jeweils einer Welt- bzw. Europapremiere) vom „zugkräftigsten Publikumsevent im österreichischen Messewesen“. Man kann nur hoffen, dass die Besucher ihre Pläne auch in die Tat umsetzen bzw. dies in der Zwischenzeit schon getan haben: Denn laut einer Umfrage auf der Messe planen 32,7 Prozent einen Autokauf im Anschluss an die Veranstaltung – und 69,3 von ihnen wollen einen Neuwagen. Die stärksten Besuchergruppen stellten übrigens die 21- bis 30-Jährigen (26,8 Prozent), gefolgt von den bis zu 20-Jährigen (25,9 Prozent). Das widerlegt die These, wonach sich junge Menschen nicht mehr fürs Auto interessieren. Der Boden ist aufbereitet, jetzt muss er „nur“ noch beackert werden! • (MUE)
WIRTSCHAFT
Pressekonferenz zu Beginn der Show (v. l.): Komm.Rat Klaus Edels brunner, Günther Kerle, Andreas Ottenschläger (Verkehrssprecher ÖVP), Benedikt BinderKriegl stein (Messe), Peter Lai mer (Statistik Austria)
Beim traditionellen Mittagsempfang des Arbeitskreises der Automobil importeure begrüßte dessen Sprecher Günther Kerle auch heuer wieder zahlreiche hochrangige Gäste aus der Branche
Prominenz, wohin man schaut: Geschäftsführer von Importeuren, Autohausbesitzer, Wirtschaftskam merFunktionäre und viele andere waren auf der Autoshow präsent – und viele von ihnen ließen sich auch gerne fotografieren. Eine Auswahl der Bilder haben wir auf dieser Seite für Sie zusammengestellt. Dr. Christian Pesau, Geschäftsführer der Arbeitskreises der Automobil importeure
Thomas Pruckner, Geschäftsführer von Kirchhoff Mobility Beratung von Frau zu Frau: In Auto häusern eher sel ten, auf der Vienna Autoshow jedoch Realität Hyundai: Emanuela Novakovic (Marke ting) und Spreche rin Valeska Haaf SuzukiAustria Präsident Helmut Pletzer freute sich über die guten Ergebnisse Dieter Trzaska war mit den neuen Modellen von Lada auf der Autoshow vertreten
MercedesDuo: Sprecher Bernhard Bauer (l.) und Ge schäftsführer Marc Boderke
ÖAMTCFührungsebene (v. l.): Vizepräsident Harald Hertz, ExGeneralsekretär Hans Peter Halouska und sein Nachfolger Verbandsdirektor Oliver Schmerold
Mit dem Nachbau des MarcusWagens durch die Schüler der HTL Steyr sorgte das Team rund um Komm. Rat Friedrich Nagl (r.) für viele staunende Blicke auf der Autoshow Die erste Autoshow als Chef von Fiat Austria: Ste fan Kappacher
ToyotaAustria: Se niorchef Komm.Rat Friedrich Frey (l.) und sein gleichna miger Sohn (r.) er hielten Besuch von Günther Kerle und Gustav Trubatsch (ExCastrolChef)
Janina Havelka Janotka, Auto hausBesitzerin aus Wien, mit Komm.Rat Burkhard Ernst
KiaAustria Geschäftsführer Mag. Bernhard Denk
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wirTschAfT
Stefan Bratzel (l.), Raimund Wagner (o.) und Alexander Wagner (u.)
Goldschürfen im Datenfluss Wie sieht die vernetzte Mobilität von morgen aus und wer darf an ihr noch mitverdienen? Antwortsuche beim 2. Internationalen Fachkongress „Vernetzte Mobilität“.
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ährend sich ein paar Schritte weiter die Tore der Vienna Autoshow zum 1. Publikumstag öffneten, spannten im Congress Center der Messe Wien ausgewiesene Branchenexperten ihren Bogen über das Reizwort „Vernetzung“. Dr. Ronald Kopecky von Komdat Datenschutz GmbH mahnte eindringlich, die DSGVO nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Walter Birner, Mitgründer Mag. Walter Birner des Vereins Carmunication, forderte Datenzugang für die freie Werkstatt. Elektrische und vernetzte Mobilität bildeten weitere Referatsthemen, zum Abschluss gab Markus Kreisel Einblick in Projekte des Mühlviertler BatterieSpezialisten.
aussetzungen dafür erfüllt sind, dass Fahrzeuge Daten kabellos aussenden und empfangen. Wem dieses Netz nützt, ist umstritten. Die besten Karten haben derzeit die Fahrzeughersteller und Markenwerkstätten. Damit auch die freie Werkstatt im Geschäft bleibt, forderte Birner: „Der Autofahrer muss vom Armaturenbrett aus entscheiden, wem er Daten zur Verfügung stellt.“ Dazu brauche man verpflichtend eine offene Plattform für diese Daten. Eine solche fordert auch Dr. Martin Przewloka von msg systems ag automotive. Der Autofahrer sei in Zukunft der Schrankenwärter für die vom Auto erzeugten Daten. Mehrere Vorträge lieferten einen Input zur Elektromobilität: „Für die letzte Meile und die Innenstädte ist E-Mobilität mit Sicherheit die richtige Technologie“, so Dipl.-Ing. Fabian Schmitt von StreetScooter. Mag. Alexander Wagner, Carpanion GmbH, und Martin Klässner, has.to.be GmbH, präsentierten Konzepte, Firmenflotten auf E-Autos umzurüsten, von der Bedarfsanalyse bis zur Lade-Infrastruktur. Keynote-Speaker Prof. Dr. Stefan Bratzel vom Center of Automotive Management erläuterte seine Zukunftsvision: Das Robotertaxi „on demand“, das sich nach getaner Beförderungsaufgabe selbsttätig die nächste – oder einen Parkplatz – sucht. Sein Fazit: „Überleben werden jene, die sich schnell auf Veränderungen einstellen können.“ • (KAT)
„Der Fahrer muss entscheiden können, wer die Daten bekommt.“
Tauziehen um die Daten Zum Einstieg warnte Veranstalter Raimund Wagner von Carsulting davor, angesichts des Wandels auf Zeit zu spielen. Ein Startschuss für das vernetzte Auto fällt am 31. März, wenn dank eCall die Vor-
Die Vortragen den (v. l.: Walter Birner und Ronald Kopecky) präsentierten den Teilnehmern klare Fakten und Appelle
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Fundierte Stimmungslage zu Jahresbeginn Dicht gedrängt verschafften sich die Besucher auf der Vienna Autoshow ihren eigenen Überblick bezüglich automobiler Freiheit, Unabhängigkeit und Leistbarkeit. Das Beratungspersonal der Markenanbieter war darauf gut vorbereitet und ist zuversichtlich, 2018 ein weiteres hervorragendes Autostückzahlergebnis abliefern zu können. Martin Rada (48), Lada: „Mit unserem frischen Auftritt konnten wir auf der Ausstellung gleich mehrere Lada verkaufen. Händler, die unser neues Image – Design, Ausstattung – erkannt haben, haben bereits wegen einer Vertriebspartnerschaft angefragt.“ Gregor Lehner (39), Subaru: „Allrad und Sicherheit zeichnen das Interesse an unserer Marke aus und das Verkaufsergebnis entwickelt sich laut Importeurserwartung in Richtung 550 Neuwagen-Verkäufe – also steigende Tendenz auch ohne Dieselmotorenangebot.“ Momentaufnahme zufriedener Autoleute (v. l.): Helmut Klemera (SubaruImport), Günther Fassl (AH Lehner–Erdberg), Gerhard Lustig (A&W), Gregor Lehner (Kfz-Lehner–Enzesfeld), Walter Grohmann (AH Fragner– Langenlois)
Christoph Kainz (28), Fraenkel Wien: „Ich hatte am Stand von Hyundai mit meinen Markenkonkurrenten viel Spaß. Jetzt geht es an die Kunden. Die waren zahlreich und intensiv wie selten zuvor an unserer Modellvielfalt interessiert.“
Martin Khom (50), SsangYong: „Unser Fahrzeugangebot – vor allem 4x4 mit hoher Zuglast – wurde vom Publikum gut angenommen. Mit unseren pragmatischen Standards sind wir für Händler interessant geworden. Wir peilen heuer 550 Neuwagen-Verkäufe an.“ Roman Sobotka (52), Toyota, Lexus: „Unser Ausrufungszeichen ist die Hybridkompetenz und das ohne staatliche Subventionen. Es ist für alle Ansprüche vorgesorgt und wir rechnen kraft unserer Eindrücke auf dieser Messe heuer mit dem besten Retailjahr seit 10 Jahren.“
Nina Kobanitsch (24), Studentin auf dem Opel-Stand: „Viel wurde über den Eigentümerwechsel zu Peugeot gefragt. Auch der nicht verfügbare e-Ampera fand Beachtung. Andere wollten wissen, ob in den Opel schon französische Motoren verbaut sind. Das SUV-Angebot von Opel stand hoch im Besucherinteresse.“ Alexander Erös-Laimer (37), Peugeot: „Die Stimmung der Besucher war besser als die letzten Jahre, die Dieseldebatte schwang stark mit und befeuerte die Frage nach Alternativantrieben. E-Autos ohne Garage sind kein Thema, vielmehr das richtige Preis-Leistungs-Verhältnis im Diesel- und Benzinermix.“ Josef Albecker (58), Suzuki: „Seit Beginn dieses Messetyps dabei, spüre ich die inzwischen sehr gute Produktkenntnis der Besucher. Sie wissen, was sie suchen. Entgegen dem öffentlichen Eindruck sind die Kunden autobegeistert. Diese Stimmung werden wir nutzen.“
Renè Kaiser (32), Honda Austria: „Als Mercedes unter den Japanern bieten wir Wasserstoff-, Elektround konventionellen Antrieb vom Feinsten. Das kommt beim Publikum gut an. Wir schätzen auf ein gutes Absatzjahr!“
Daniel Zburnik (29), Ford-Blum: „Die Besucher sind sehr interessiert gewesen, haben sich in ihr Zielfahrzeug gesetzt und viel gefragt. Ich habe einige Termine notieren können. Viele aus Wien wollen zu mir nach St. Pölten kommen, weil sie sich von mir sehr gut betreut fühlen.“
Markus Baumgartner (46), Paravan-Reha-Fahrzeuge: „Speziell bei unseren Sonderanfertigungen spielt der Dieselmotor eine wichtige Rolle. Die Leute sind ob der Zukunft des Dieselmotors verunsichert. Da müssen wir viel Überzeugungsarbeit leisten. Ansonsten habe ich in der Umsatzentwicklung ein gutes Gefühl.“
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2018, das Jahr der digitalen
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Jedes Autohaus verfügt über eine eigene Unternehmensmarke. Wir meinen damit nicht nur Ihr Logo bzw. den Schriftzug auf dem Schauraum, der höchstwahrscheinlich vom Hersteller vorgeben wurde. Wichtig ist, Persönlichkeit auch digital zu stärken und zu kommunizieren.
OMOB
Von Mag. Michael Luipersbeck und Wolfgang Gschaider, BA *
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oran liegt es, dass man einige Marken sofort vergisst, während manche Marken alle anderen vergessen machen? Wann spricht man von starken Marken und wann von schwachen Marken? Und wie
Händler wie auch größere Autohausgruppen im Jahr 2018 unverzichtbar, die Händlermarke digital aufzubauen und zu pflegen.
Wie sieht man die digitale Händlermarke?
lässt sich digitales Marketing dazu nutzen, eine starke digitale Autohaus-Marke aufzubauen? Im folgenden Artikel wollen wir unsere Gedanken mit Ihnen teilen: Warum ist das Thema rund um die digitale Händlermarke unverzichtbar? Was zeichnet starke digitale Händlermarken aus? Und wie gehen Sie die ersten Schritte hin zu Ihrer digitalen Händlermarke?
Ihre digitale Händlermarke ist an allen digitalen Kontaktpunkten („Touch Points“) sichtbar, an denen ein Kunde oder Interessent mit Ihrem Autohaus in Berührung kommt. Digitale Kontaktpunkte sind Webseiten, Auftritte in sozialen Medien, NewsletterKampagnen, Ergebnisse in Suchmaschinen, Artikel in Online-Magazinen, Videoplattformen oder die Unternehmensprofile in Autobörsen. Vor einer Probefahrt gibt es laut diversen Studien hunderte digitale Kontaktpunkte. Google hat bereits 2015 identifiziert, dass 19 von 24 Kontaktpunkten vor einer Probefahrt digital sind. Und genau an diesen 19 Kontaktpunkten muss Ihre digitale Händlermarke präsent sein und gepflegt werden. Die Dringlichkeit, seine eigene Autohaus-Marke auch digital voranzutreiben, ist heute deutlicher denn je.
Was ist eine digitale Händlermarke?
Was macht eine starke digitale Marke aus?
Eine Händlermarke ist wie eine Persönlichkeit, die Sie über die Jahre hinweg aufgebaut haben. Diese Persönlichkeit entwickelt sich nicht über Rabatte, sondern über geteilte Emotion und gelebte Faszination. Eine starke Händlermarke positioniert Sie in den Köpfen potenzieller Kunden sowie auch bei Ihren treuen Stammkunden. Hinsichtlich dem digital geprägten Konsumentenverhalten ist es für kleinere
Die stärksten Automarken der Welt haben sich klar positioniert: Vorsprung durch Technik. Freude am Fahren. Das Auto. Das Beste oder nichts. Dabei ist z. B. das Thema „Fahrfreude“ bei BMW nicht nur ein laufendes Thema in der Werbung, es ist die zentrale Markenbotschaft, die sich in allen Bereichen widerspiegelt. Diese Marken haben es geschafft, sich klar in den Köpfen der Kunden zu positionieren. Das war
Der erste Schritt zur digitalen Händlermarke: Suchen Sie zunächst nach Positionierungslücken für Ihr Autohaus im regionalen Markt und überlegen Sie sich, wie man diese am besten digital kommuniziert. Geduld, die nötigen Budgets sowie eine digitale Marketingstrategie werden Ihren unverwechselbaren Stärken zu nachhaltigem Erfolg verhelfen.
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Händlermarke! früher nur über sehr kostspielige Werbekampagnen mit hohen Streuverlusten möglich. Das Internet bietet Ihnen im Jahr 2018 die Möglichkeiten, relativ kostengünstig und mit regionalem Targeting, ähnliche Positionierungs-Effekte zu erzielen. Voraussetzung ist natürlich eine relevante Positionierungs-Lücke, z. B. als Spezialist für AllradFahrzeuge, Familien-Vans, Sportwagen, Cabrios, Kurzzulassungen, Importe, Pick-ups usw.
Herstellermarke vs. Händlermarke Ziel der hauseigenen Händlermarke ist, sich als erste Adresse im Kopf der Kunden zu etablieren. Das wird nicht passieren, wenn man in der digitalen Kommunikation nur auf Herstellervorgaben zurückgreift. Hier gibt es kaum Differenzierungspotenzial. Eine starke digitale Händlermarke entsteht durch Fokussierung auf die eigene Identität. Einem Autohaus, das sich nur über die verfügbaren Herstellermarken identifiziert, bleibt als einziges Differenzierungsmerkmal zu anderen Händlern nur noch der Preis.
Wie stärke ich meine digitale Händlermarke? Eine nachhaltige Stärkung digitaler Händlermarken erreichen Sie über Ihren Social-Media-Auftritt (Facebook, Instagram etc.), einen starken Auftritt auf Ihrer Webseite sowie in den Bewertungsplattformen (Google, Yelp usw.). Hier ein paar Tipps zur Stärkung Ihrer digitalen Händlermarke: 1) Überzeugen Sie durch lokales Engagement: Ihre Kunden beurteilen Sie nicht nur aufgrund Ihrer Fahrzeuge und Ihres Service-Niveaus, sondern auch nach dem ganzheitlichen Tun und Handeln eines Autohauses. Kommunizieren Sie auf digitalen Kanälen, wo Sie als Unternehmen aktiv sind und starten Sie die Digitalisierung Ihrer Händlermarke im lokalen Einzugsbereich.
talen Marketing. Social – Local – Mobile. Diese drei Elemente sind die wichtigsten Bausteine im digitalen Marketingmix. Die Zukunft des Internets ist sozial, lokal und mobil. Nutzen Sie die vielfältigen Plattformen: von Google My Business über Bewertungsportale hin zu den großen sozialen Netzwerken oder Newsletter-Kampagnen als Träger Ihrer digitalen Händlermarke.
4) Starten Sie erste Testprojekte: Für eine starke Händlermarke gibt es kein Patentrezept. Jeder Betrieb ist so individuell wie die Menschen, die dahinterstehen. Eine digitale Händlermarke etabliert sich auch nicht über Nacht – das braucht Zeit. Nutzen Sie als erste Multiplikatoren Ihre wichtigsten Mitarbeiter, Stammkunden und Partner. Sie sind das Rückgrat und die wichtigsten Multiplikatoren für eine starke digitale Händlermarke.
Die wichtigste Grundregel für Ihre digitale Händlermarke: Eine starke digitale Händlermarke unterscheidet sich deutlich von der Konkurrenz und bietet den Kunden etwas Einzigartiges, das sie so sonst nirgends bekommen. Kommunizieren Sie vorwiegend Inhalte, die zu den Kernwerten Ihres Unternehmens passen. Schaffen Sie hilfreiche Informationen und bauen Sie über die digitale Verbreitung dieser Inhalte Vertrauen auf.
Fazit Autohäuser müssen künftig stärker vermitteln, was sie einzigartig macht. Erfolgreiche Händlermarken verkaufen nicht nur gute Autos und tollen Werkstattservice. Nein, sie müssen ihren Kunden ein umfassendes digitales Markenerlebnis bieten. Das beginnt beim Internet-Auftritt und reicht von Social Media bis hin zur Signatur in Newsletter-Kampagnen. • www.autohausdigital.at
* Die Gastautoren Wolfgang Gschaider, BA (r.), und Mag. Michael Luipersbeck (l.) sind Gründer und Geschäftsführer der Spezialagentur „Autohaus Digital“. Über 25 Autohäuser in ganz Österreich sowie renommierte Hersteller vertrauen deren Knowhow
2) Überdenken Sie Ihre Marketingbudgets: Die meisten Kontaktpunkte zwischen Autohaus und Kunde sind heutzutage digital. Das Verhalten der Kunden beim Autokauf hat sich dramatisch geändert. Die Nutzung von Smartphones bestimmt die Car Buyers Journey. Die Marketingbudgets der Händler haben sich dem veränderten Kaufverhalten in den vergangenen Jahren jedoch nicht angepasst! Denken Sie stets an folgende Devise: Digital aktivieren, analog abschließen. 3) SoLoMo: SoLoMo ist ein gängiges Kunstwort aus dem digi-
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Lieber einmal mehr als zu wenig! OMOB
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DSGVO in der Praxis, Teil 2: Dieses Mal behandeln wir das Verzeichnis von Verarbeitungstätigkeiten. Welche Schritte haben Sie noch zu erledigen? Von Katja Müller-Happe
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er ab 25. Mai dieses Jahres der Dokumentationspflicht im Rahmen der DSGVO nicht nachkommt, wird einer Strafe nicht entgehen. Wir erklären, wie man ein Verzeichnis von Verarbeitungstätigkeiten (VVT) erstellt. Zuerst die gute Nachricht: Aufgrund der DSGVO ist keine Meldung mehr an das Datenverarbeitungsregister (DVR) zu erstatten und auch die DVR-Nummer auf Ihren Briefen, Prospekten etc. gehört ab 25. Mai der Vergangenheit an. Die schlechte Nachricht: Stattdessen sind Verzeichnisse über die Verarbeitung von Daten zu führen und
Typische Verarbeitungstätigkeiten sind das Personalmanagement mit der Lohnabrechnung sowie Zeiterfassung und Bewerbungsunterlagen. diese sind ein hoher Aufwand für alle, die den Datenschutz bisher nicht ernst genommen haben. Oder kurz gesagt: Der Gesetzgeber möchte mit der erhöhten Dokumentationspflicht dafür sorgen, dass Unternehmen sich mehr Gedanken um den Datenschutz machen. Er forciert das mit Geldstrafen bis zu 10 Millionen Euro
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oder 2 Prozent des letztjährigen weltweiten Unternehmens-Jahresumsatzes. Im Unternehmen ist laut Gesetz der Verantwortliche verpflichtet, das Verfahrensverzeichnis aufzustellen und zu pflegen. Ein Verantwortlicher ist beim Einzelunternehmer z. B. der Inhaber oder bei der GmbH der oder die Geschäftsführer. In der Praxis wird jedoch oft der Datenschutzbeauftragte dafür zuständig sein, das Verzeichnis zu führen und zu erstellen. Die Verantwortung bleibt jedoch beim Verantwortlichen. Und der ist es auch, der das VVT der Aufsichtsbehörde auf Anfrage zur Verfügung stellen muss. Auch Auftragsverarbeiter (natürliche oder juristische Personen, Behörden, Einrichtungen oder andere Stellen, die personenbezogene Daten im Auftrag des Verantwortlichen verarbeiten) sind verpflichtet, ein VVT zu führen.
Wie wird ein Verzeichnis der Verarbeitungstätigkeiten (VVT) umgesetzt? Es gibt inhaltliche Vorgaben (Art. 30 DSGVO) für den Inhalt des VVT, die Art und Form ist jedoch frei wählbar. Im Folgenden wird erklärt, wie die Umsetzung für ein Unternehmen erfolgen könnte. Im 1. Schritt geht es um Angaben zum Unternehmen sowie Namen und Kontaktdaten des Verantwortlichen und des etwaigen Datenschutzbeauftragten. Tipp: Die bisher im DVR registrierten Datenanwendungen können als Anhaltspunkt für die neue Art von Dokumentation dienen. Im 2. Schritt wird die Arbeit mit der Darstellung, aber auch Identifizierung der Verarbeitungstätigkeiten (wie z.B. Personalmanagement mit der Lohnabrechnung sowie Zeiterfassung und Bewerbungsunterlagen) fortgeführt. Aber auch der Online-Shop, die Kundenlisten sowie die Vertrags- und die Lieferanten-Daten gehören dazu. Nicht zu vergessen sind Marketingmaßnahmen mit Newslettern oder Gewinnspielen. Aber auch die Beschreibung der technischen und organisatorischen Datensicherheitsmaßnahmen wie Serverprotokollierung und -sicherheit sind Teil des Verzeichnisses.
Welche technischen und organisatorischen Maßnahmen (TOM) wurden ergriffen? Nachdem diese Verarbeitungstätigkeiten aufgestellt wurden, gehören sie mit gesetzlich vorgesehenen Angaben, wie zum Beispiel mit „Datenkategorien“ oder „Kategorien Betroffener“ versehen. Die Datenkategorien bei Kundenstammdaten wären zum Beispiel: Name, Adressen, Kontaktdaten sowie Zahlungsinformationen, Kundenkategorie und Bonitätsdaten. Nach Art. 32 DSGVO ist man verpflichtet, für die Sicherheit der Datenverarbeitung nach dem aktuellen Stand der Technik zu sorgen. Das bedeutet, dass der Unternehmer zusätzlich ein Verzeichnis über die technischen und organisatorischen Maßnahmen zum Schutz der verarbeiteten personenbezogenen Daten vor Missbrauch und Unbefugten erstellen muss. Wenn sämtliche Daten, Verzeichnisse und Listen des Unter-
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nehmens schriftlich erfasst worden sind – und dabei gilt: lieber mehr und detaillierter als zu wenig –, wird empfohlen, zusätzlich zu allen bereits erfassten Listen das Unternehmen auf folgende Fragen zu prüfen: Wird Profiling als Grundlage für Entscheidungen eingesetzt (z. B. bei Bonitätserhebungen) und werden sensible Daten wie Angaben zur Sexualität, politischer Gesinnung, Straftaten und Gesundheit erhoben und verarbeitet oder wird eine Videoüberwachung im Betrieb eingesetzt? In diesen Fällen müssen die Verantwortlichen alle möglichen Risiken aufzählen und darlegen, wie sie diese in jedem Fall abwenden können. Zum Abschluss denken Sie bitte daran, dass dieses Verzeichnis von Verarbeitungstätigkeiten regelmäßig aktualisiert werden muss. Jeder Verantwortliche, jeder Auftragsverarbeiter sowie die jeweiligen Vertreter haben mit der Aufsichtsbehörde zusammenzuarbeiten und auf Anfrage sind diese Verzeichnisse vorzulegen. Ob dies jedoch im handschriftlichen oder elektronischen Format erfolgt, ist der Behörde einerlei.
Wer ist von dieser Pflicht zur Führung dieser Verzeichnisse ausgeschlossen? Praktisch kommen dafür nur kleine Offline-Unternehmen infrage. Auch wenn das Gesetz Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeitern von den Pflichten befreit, gilt diese Ausnahme nur, wenn die Verarbeitung von personenbezogenen Daten „nur gelegentlich“ erfolgt. Und in einem modernen Unternehmen werden ständig Daten verarbeitet, sei es via Website, Shop, CRM-Systeme oder Lohnabrechnung. So wird diese Befreiung eher selten zur Anwendung kommen. Und selbst wenn ein Unternehmen nicht zur Erstellung eines VVT verpflichtet ist, so müssen natürlich trotzdem die Maßnahmen für den Datenschutz gesetzt werden. Und zum guten Schluss: Sehen Sie dieses Verzeichnis und die damit verbundene Arbeit auch als Chance. Denn eine Übersicht und Kontrolle über die eigenen Daten im Unternehmen ist ein klarer Vorteil. • Auch in den folgenden Ausgaben von „AUTO&Wirtschaft“ geben wir Ihnen Tipps, wie Sie bis 25. Mai fit für den Datenschutz werden. Das nächste Thema: „Bestehende Kundendaten“
Beispiele aus der Praxis Die KFZ-GmbH mit 15 Mitarbeitern führt die Lohnabrechnung digital durch. Hier sind der Auftragsverarbeiter sowie Verantwortliche zur Aufstellung eines Verfahrensverzeichnisses verpflichtet, da die personenbezogenen Daten nicht nur gelegentlich verarbeitet werden. Der Inhaber einer kleinen Werkstätte hat eine analoge Kundenkartei, in der Mechaniker nach jedem Service Daten wie Name, Telefonnummer, Ölstand etc. notiert. Die Verarbeitung erfolgt zwar manuell, dies ist aber egal, da die Verarbeitung regelmäßig erfolgt. Die Firma Autohandelreparaturservice versendet Newsletter und Prospekte an Kunden. Diese Stammdaten der Kunden müssen im Verzeichnis der Verarbeitungstätigkeiten aufscheinen. Aber nicht nur der Datensatz, sondern auch der Zweck des Newsletters, wie die Adressen erfasst wurden, ob es eine dezidierte Zustimmung des Kunden gibt, welche Schutzmaßnahmen vorliegen usw. Wenn der Kunde die Löschung seiner Daten wünscht, muss auch das zwingend notiert und aufbewahrt werden.
Automobilbetrieb 2.0
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DSGVO-ready Der Umgang mit Kundendaten wird heikler – CDKHändlersoftware ist bereit für die Datenschutzrichtlinie.
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ast wie ein Damokles-Schwert hängt das Ende der Schonfrist bei der EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) über den Betrieben. Software-Hersteller CDK Global hat sein Dealer Management System Dracar+ rechtzeitig angepasst. Die Programmierer haben dazu mit großem Aufwand eine Vielzahl von Änderungen realisiert. Etwa wird künftig eine History von allen Veränderungen der Kundendaten geführt, um sie – wie gefordert – lückenlos belegen zu können. Auch wird bei WerbeMailings automatisch geprüft, ob der Kunde die Einwilligung dazu gegeben hat, kontaktiert zu werden. Aufbewahrungsfristen von Personendaten werden in Dracar+ jetzt ebenso berücksichtigt wie die
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Die Software ist schon bereit für die DSGVO: Ist Ihr Betrieb es auch?
Möglichkeit, das in der DSGVO formulierte „Recht auf Vergessen“ problemlos umsetzen zu können.
Eigenverantwortung gefordert Die Software ist das eine, After Sales Manager Erwin Rader betont aber: „Der Umgang mit den Daten wird entscheidend durch die Mitarbeiter und Prozesse im Autohaus selbst gestaltet. Da wird künftig viel mehr Eigenverantwortung in den Händlerbetrieben nötig sein.“ • (KAT)
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Alles von einem A
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Motiondata hat sich als IT-Komplettanbieter in der Kfz-Branche positioniert und setzt auf Integration statt auf Insellösungen.
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ie Anforderungen und Entwicklungen der vergangenen Jahre haben eine Vielzahl an digitalen Lösungen für das Autohaus auf den Markt gebracht und damit zugleich eine Vielzahl an unterschiedlichen MMag. Mario PichAnbietern, die sich aufgrund der ler, Verkaufsleiter Komplexität auf spezielle Berei- bei Motiondata che oder einen Arbeitsprozess spezialisiert haben. „Die Vielfalt der Anbieter ist teuer, umständlich und nicht zielführend. Für jede Software eines neuen Anbieters müssen kostenintensive Schnittstellen geschaffen werden, die häufig nicht wie gewünscht funktionieren“, ist MMag. Mario Pichler, Verkaufsleiter bei Marktführer Motiondata, überzeugt.
Alles aus einer Hand Zudem würde die Verantwortung oft von einem Lieferanten auf den anderen geschoben. „Ein typisches Beispiel dafür ist der Software- und Hardware-Lieferant“, so Pichler. Motiondata setzt daher auf Integration statt auf Insellösungen. „Als jahrzehntelanger IT-Software-Lieferant wächst man mit dem Markt, den Kunden und deren Bedürfnissen. Deswegen bieten wir ‚alles aus einer Hand‘, um den Kunden die effizientesten und wirtschaftlich sinnvollsten Lösungen bieten zu können.“ Dazu gehören die Infrastruktur-Plattform als Basis, alle benötigten Funktionen samt innovativen Modulen sowie die Datensynchronisierung über alle Anwendungen. • (GEW)
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Freut sich über Auszeichnung „Beste Marke“: das Team von Loco-Soft
oftware-Anbieter Loco-Soft aus Lindlar (D) gewann im Jänner 2018 zum 2. Mal nach 2016 eine Auszeichnung als „Best Brand“ in der Kategorie DMS-Anbieter. Firmengründer Dipl.-Ing. Wolfgang Börsch und Geschäftsführer Ralf Koke nahmen den
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DMS-Anbieter Loco-Soft freut sich über das hervorragende Image bei seinen Kunden und bleibt mit permanenter Weiterentwicklung am Ball.
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Die Software für den Erfolg
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Preis im Rahmen des Neujahrsempfangs entgegen. Für die Wertung wurden 550 Autohäuser von den renommierten Fachmedien Autohaus und asp befragt. Von den 12 zur Auswahl stehenden DMS-Anbietern kürten sie Loco-Soft erneut zum Sieger in der Kategorie Dealer Management Systeme. 2017 wurden u. a. neue Herstelleranbindungen und Gesetzesvorgaben in die Software integriert.
Effizient begutachten – rechtssicher handeln Auch in Österreich ist Loco-Soft gefragter Partner für viele Betriebe, die u. a. von der Umstellung der EBV 2017 auf die neue, webbasierte Version profitieren. Nach der Aktivierung lässt sich die EBV direkt aus Loco-Soft heraus aufrufen. Zur bequemen und rechtssicheren Berechnung der Normverbrauchsabgabe hat Loco-Soft weitere Funktionen zur Abwicklung der gesetzlichen Abgabe in das DMS integriert und kündigt weitere Funktionen in Sachen NoVA an. • (RED)
Neustart zum Neujahr Das Autohaus Zitta ist mit seinen vier Standorten und 230 Anwendern auf CDP von Vector umgestiegen.
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um Jahreswechsel hat Software-Spezialist Vector mit dem Autohaus Zitta einen prominenten Neukunden auf CDP umgestellt. „Das Vertrauen hat sich währende der Pre-Sales-Phase entwickelt“, berichtet Martin Szinovatz, Standortleitung Vector Software Datenverarbeitung GmbH in Wien. In weiterer Folge hat sich das Unternehmen für das Car Dealer Package entschieden. Aufgrund der Größe des Projektes hat die Umsetzung einige Zeit in Anspruch genommen. „Für die Entwicklung, Umsetzung und Datenübernahme wurden insgesamt 550 Stunden benötigt, der Echtbetrieb hat am 2.1.2018 gestartet“, so Szinovatz.
230 Anwender in 5 Tagen Die 230 Anwender wurden in 5 Tagen mit 6 Trainern an 4 Standorten geschult. Während der Umstellung waren 4 Trainer im Einsatz, an den darauffolgenden 3 Tagen noch 3 mobile Trainer. Zudem war die
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Martin Szinovatz, Vector
Hotline doppelt so stark besetzt. Entscheidend war dabei die Ergänzung der Denzel-IT vor Ort, die eine erfolgreiche Umstellung ermöglicht hat. „Von der Entwicklung bis zum Echtbetrieb sind wir für den Kunden persönlich vor Ort. Kundenservice ist nicht einfach nur ein wichtiger Leistungsbereich von Vector, sondern wir leben es und handeln täglich danach, um die Bedürfnisse unserer Kunden bestmöglich zu erfüllen“, so Szinovatz. Dank der reibungslosen Umstellung erhielt Vector über die Kundenumfrage „Survey Monkey“ eine sehr gute Kundenresonanz. • (GEW)
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Das Kennzeichen des Autos wird bei der Einfahrt erfasst, die wichtigsten Infos erscheinen am Bildschirm
„Customer Welcome“ nennt Secontec seine neueste Innovation: Das System erkennt, wenn der Kunde eintrifft und übermittelt die Daten an die Mitarbeiter. Von Mag. Heinz Müller
Wissen, welcher Kunde kommt A ls Anbieter von diversen Sicherheitslösungen ist Secontec auch in Österreich bekannt: Das Video-Überwachungssystem in Autohäusern schlägt Alarm, bevor die Täter überhaupt aktiv werden und informiert die Überwachungszentrale – wir haben mehrfach darüber berichtet. Zählt man neben Autohäusern auch andere Anwender (Baustellen, Industrie, Handel) dazu, wurden in den vergangenen Jahren bereits 350 Objekte „live“ geschaltet: 6.000 Kameras sind installiert und im vergangenen Jahr wurden 3.500 Alarme registriert.
liert, der BMW-Händler Gottstein in Bad Säckingen arbeitet ebenso bereits damit“, sagt Key Accont Manager Stefan Chüo. Nun steht „Customer Welcome“ auch in Österreich am Programm. Die Kosten? „Wir bieten ein Finanzierungsmodell an: ab 100 Euro pro Monat, gerechnet auf 6 Jahre.“ •
Kennzeichen des Kundenautos wird erfasst Jetzt bietet das innovative Unternehmen aus Hannover eine neue Innovation für seine Kunden, die den Mitarbeitern eines Autohauses (vor allem jenen in den Werkstätten) die Arbeit erleichtert. Die von Secontec installierten Kameras erfassen das Kennzeichen des Kundenfahrzeugs, wenn dieses eintrifft. Unmittelbar danach erscheinen auf den PCs die wichtigsten Infos über den Kunden und sein Auto sowie die Worte „Kunde im Haus“: So kann man sich perfekt vorbereiten und muss nicht Stefan Chüo ist Key lange in den Daten suchen – denn Account Manager Zeit ist kostbar, für den Mitarbeiter bei Secontec in ebenso wie für den Kunden. Hannover Durch die persönliche Ansprache können sich Autohäuser aber auch leichter von den Mitbewerbern unterscheiden – was in Zeiten der Digitalisierung immer wichtiger wird. Anschließend wird durch das System der gesamte Ablauf dokumentiert, etwa mit den Worten „Kunde in Werkstatt“ oder „Fahrzeug auf Probefahrt“. „Bei der Weller-Gruppe in Deutschland haben wir das System schon instal-
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Dipl.-Kfm. Dr. Konrad Weßner
ANSICHT
Ohne Autohändler geht es nicht! H and aufs Herz: Seit wann prognostizieren echte und selbsternannte „Experten“ den Untergang des Automobilhandels im Tsunami der digitalen Revolution? Die Verbreitung dieser nicht immer ganz uneigennützigen Studien ist für die Zukunftsperspektiven des Handels aus naheliegenden Gründen nicht förderlich. So bröckelt die Attraktivität des Automobilhandels sowohl bei Kunden als auch bei potenziellen Mitarbeiter/innen, wenn kontinuierlich beschworen wird, dass Autos künftig ausschließlich im Internet gesucht und gekauft werden. • Damit verbunden schwindet das Selbstbewusstsein der Führungskräfte, die häufig in Verteidigungshaltung gehen, statt auf Angriff zu spielen. Aus gutem Grund ist im Automobilhandel aber Aufbruchstimmung statt Zukunftsangst angesagt: Weil über dessen Zukunft nämlich die Kunden entscheiden, wollten wir im Rahmen einer Trendstudie 2015, 2016 und 2017 von jeweils 1.000 Autokäufern in Deutschland wissen, ob Autos künftig im Internet gekauft werden oder ob Autohändler unabdingbar bleiben. • Dabei zeigt sich ein klares Kundenvotum pro Automobilhandel. Während 2015 noch 31 Prozent der Kunden Autohändler für unabdingbar hielten, legte dieser Wert 2016 auf 39 Prozent und 2017 sogar auf 62 Prozent zu. Die zunehmende Bedeutung des Automobilhandels erscheint umso überraschender, als sich gleichzeitig Automobilbörsen und insbesondere Neuwagenportale etablieren. • Dies zeigt sich bei der Analyse der „Customer Journey“ von Neu- und Gebrauchtwagenkäufern. Dabei ist die Unterscheidung zwischen „First Moments of
„Eine aktive Bedarfsanalyse spielt im Autohandel in naher Zukunft eine immer größere Rolle.“
Dipl.-Kfm. Dr. Konrad Weßner ist Geschäftsführer der puls Marktforschung GmbH in Schwaig bei Nürnberg
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Truth“, bei denen Kunden eine erste Präferenz für ein bestimmtes Fahrzeug oder einen bestimmten Händler aufbauen und „Zero Moments of Truth“, bei denen die endgültige Entscheidung fällt, hilfreich. So schieben sich bei Neuwagenkäufern die Neuwagenportale mittlerweile auf den dritten Platz beim Aufbau einer ersten Präferenz. Bei Gebrauchtwagenkäufern liegen die Börsen-Websites mit 59 Prozent mit großem Abstand vor dem Handel auf Platz eins. Durch die damit verbundene Sensibilisierung der Kunden für Preisangebote und Preisnachlässe gerät der Automobilhandel unter „Erlebnisdruck“, wenn es um werthaltigen Verkauf geht. Durch diesen Druck wird der Handel aus Kundensicht aber offensichtlich sogar stärker, wenn wir uns seine dominante Stellung als „Zero Moment of Truth“ vor Augen führen. • Offensichtlich nutzen mehr und mehr Automobilhändler und Verkäufer die „Kraft einer Erlebnisprobefahrt“ im Verbund mit einer aktiven Beratung rund um das Auto 4.0 als Chance, um ihren Mehrwert erlebbar zu machen. Auffällig ist auch die Bedeutung der sozialen Netzwerke vor allem in der Phase des Präferenzaufbaus. Insgesamt zeigt unsere Studie, dass der Druck der Online-Kontaktpunkte für den Automobilhandel wohl eher förderlich ist. Immer wichtiger wird in diesem Zusammenhang die maßgeschneiderte Vermittlung von „User Experience“ zu den vielen Innovationen rund um das Auto 4.0. • Zu nennen sind Infotainment-Systeme, ConnectedCar-Funktionen, autonome Fahrfunktionen und neue Antriebe. Da viele Kunden mit diesen Themen (noch) keine Erfahrungen und wohl auch sehr individuelle Präferenzen haben, spielt eine aktive Bedarfsanalyse im Handel eine immer größere Rolle. Auf dieser Grundlage kann und sollte der Automobilhändler 4.0 den Wert automobiler Maßanzüge erlebbar machen. • Fazit: Je innovativer die Autos werden, desto erklärungsbedürftiger werden sie. Dies stärkt die Rolle der Händler, die ihre Kunden digital ansprechen und dabei den Mehrwert aktiver Beratung zu individuell passenden Fahrzeugen bereits online erlebbar machen. Je besser der Automobilhändler 4.0 den Bedarf seiner potenziellen Kunden bereits im Vorfeld kennt, desto nahtloser kann er diese mit maßgeschneiderten Angeboten zu sich ins Autohaus holen. •
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Fußgänger, die starr aufs Handy schauen, werden sehr oft zur Gefahr. Von Stefanie Bruckbauer *
ine neue Seuche macht sich breit und sie befällt immer mehr Menschen. Die Betroffenen bewegen sich schlurfenden Schrittes, völlig geistesabwesend, mit hängenden Schultern und gesenktem Kopf durch unsere Welt. Sie fühlen sich fast überall wohl, ihren Lebensraum können sie nahezu allerorts haben – sofern es dort Verbindungen und Netze gibt. Dort, wo sie auf andere Lebewesen treffen, werden sie allerdings zur Gefahr: die Smombies! Ein Mensch, der nur noch auf sein Smartphone starrt und von seiner Umwelt nichts mehr mitbekommt, ist ein sogenannter Smombie. Es ist die Kombination aus Smartphone und Zombie. Der Langenscheidt-Verlag fand diese Wortschöpfung so gut, dass er sie sogar zum Jugendwort des Jahres 2015 kürte. 2016 gab es in Österreich laut Kuratorium für Verkehrssicherheit 1.560 Unfälle mit Fußgängern im Straßenverkehr durch Ablenkung, 16 Personen starben. Die Quote der zwei Hauptursachen für Fußgängerunfälle, nämlich Ablenkung und Unaufmerksamkeit, stieg in den vergangenen zwei Jahren um 7 Prozent. Am häufigsten abgelenkt sind Österreicher, die tratschen. Auf Platz 2 der am meisten Abgelenkten sind tippende bzw. lesende Smartphone-Nutzer und auf Platz 3 finden sich musikhörende Handynutzer.
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Menschenverstand? Fehlanzeige! E
Smartphonedisplay oder auf die vom Handy-Navi vorgeschlagene Route zu werfen. Ebenfalls untersagt: Notizen lesen, die man sich vorher auf seinem Gerät gemacht hat. Übrigens: Auch Radfahrer, die mit einem Mobiltelefon ohne Freisprecheinrichtung am Lenker erwischt werden, müssen zahlen. Für Verkehrsteilnehmer, die auf Schusters Rappen unterwegs sind, gelten solche Regelungen allerdings nicht. Fußgänger dürfen ihr Handy selbstredend zu jeder Zeit auf der Straße zücken, telefonieren, SMS lesen und beantworten, im Internet surfen etc. Die Straßenverkehrsordnung macht da KEINE Einschränkungen! Smombies dürfen das!
Ein Smombie quert eine Straße, ohne auf den Verkehr zu achten
Manchmal helfen nur noch Strafen Leider ist es heutzutage in immer mehr Bereichen so, dass wir nicht die Ursachen bekämpfen, sondern die Symptome. Und so werden in manchen Gegenden Deutschlands Bodenampeln (!) getestet, um die Fußgänger der „Generation Kopf unten“ auf den Verkehr aufmerksam zu machen, sodass diese nicht mehr so oft bei Rot über die Straße laufen. In Österreich wurden – vorerst nur im Zuge von Aktionen des
Fußgänger dürfen ihr Handy selbstredend zu jeder Zeit auf der Straße zücken, telefonieren, SMS lesen und beantworten, im Internet surfen etc.
Fußgängern ist alles erlaubt! Ich finde es unfair! Autofahrer dürfen während der Fahrt keinesfalls telefonieren! Es sei denn, sie verwenden eine Freisprecheinrichtung. Dem Fahrer ist es also per Gesetz nicht erlaubt, ein Handy zu nutzen, wenn er es dafür aufnehmen oder halten muss. Dabei ist es unerheblich, um welche der zahlreichen Funktionen eines modernen Handys es geht. Nicht mal das Gerät in die Hand nehmen und ein nerviges Geklingel abstellen ist erlaubt. Für Fehlverhalten muss man zahlen. Auch ein SMS lesen und das Mobiltelefon dazu aus der Mittelkonsole nehmen, ist ordnungswidrig. Dasselbe gilt im Grunde für Autofahrer, die das Handy hochnehmen, um einen Blick auf die Uhrzeit am
KFV – doch allen Ernstes Airbags an Laternenmasten an hochfrequentierten Kreuzungen angebracht! Vielleicht kann schon eine saftige Geldstrafe für die Smombies Abhilfe schaffen. Diesen Schritt ging man in der hawaiianischen Hauptstadt Honolulu. Dort trat ein neues Gesetz in Kraft, nach dem es Nutzern verboten ist, beim Überqueren der Straße auf Smartphones, Tablets oder andere mobile Geräte zu schauen. Der Bürgermeister wollte solche Vorgaben laut eigenen Angaben eigentlich gar nicht verabschieden, aber es mangle vielen Bürgern einfach an gesundem Menschenverstand … • Stefanie Bruckbauer ist Redakteurin von „E&W“, einem Magazin für die Elektrobranche
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Schiffsanlegestation und Schmierstoffwerk (l. und o.) in der Wiener Lobau
Wien als Brücke nach Europa Lukoil investiert und produziert kräftig in Wien. In der Lobau brummt das OEM-Geschäft für europäische Top-Hersteller.
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Marketing-Direktor Gerald Kaspar
as Engagement von Lukoil Lubricants Europe in Österreich trägt Früchte. Für das abgelaufene Jahr 2017 meldet das Unternehmen Umsatzzuwächse von 56 Prozent. In den westeuropäischen Märkten (das Europageschäft schließt auch Skandinavien, Ungarn, Tschechien, die Slowakei und Italien ein) beträgt das Umsatzwachstum 30 Prozent. Für die positive Entwicklung verantwortlich ist vor allem das in der Wiener Lobau betriebene First-FillGeschäft, für das mittlerweile 3 große Automarken aus Deutschland als Kunden gewonnen wurden.
Wien als Brücke nach Europa „Die Investitionen in Österreich machen sich bezahlt, wie die Zahlen zeigen“, sagt Managing Director Oleg Tolochko. „Die Europazentrale in Wien war ein wichtiger Baustein für Deals mit Fahrzeugherstellern. Wien ist für uns die Brücke zu den zentraleuropäischen Märkten.“ Lukoil Lubricants Managing Director Oleg Tolochko Das ist nicht nur gut für Lukoil, sondern auch für Wien, wo immerhin 72 der knapp 150 Mitarbeiter von Lukoil Lubricants Europe beschäftigt sind. 2013 hat man ja das Schmierstoffgeschäft der OMV in der Lobau übernommen und kräftig investiert. Derzeit arbeitet man in 2 Schichten, um die First-Fill-Aufträge zu erfüllen, ein Dreischichtbetrieb wäre ebenfalls realisierbar, heißt es. Die Schmierstoffe für die OEMs werden in der Lobau
„Die Investitionen in Österreich machen sich bezahlt.“
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Lukoil-Lubricants-Vertriebsspitzen: Ing. Ulrich Ruckenbauer und Ing. Peter Spatzierer
produziert und dann per Bahn und Schiff an die Bänder geliefert. Neben Lukoil Europe und 2 weiteren Gesellschaften des russischen Mineralölkonzerns ist auch die Lukoil International GmbH in Wien angesiedelt, die 2017 eine Kapitalerhöhung von 6,2 Milliarden Euro vornahm – die größte Finanzinvestition in der Unternehmensgeschichte, welche die Bedeutung des Standorts Österreich für den Ölriesen weiter unterstreicht.
Qualität, Umweltschutz, Jugend Neben der Qualität der Produkte ist die Qualität der Produktion ein extrem wichtiger Aspekt in der Belieferung der Automobilhersteller. So hat das Werk in Wien zuletzt die Zertifizierung IATF 16949 erfolgreich abgeschlossen. Die Norm vereint die Forderungen der Automobilindustrie an die Qualitätsmanagementsysteme der Zulieferer. „Neben der wirtschaftlichen Expansion sind uns die Themen Qualität, Umweltschutz, Jugendförderung und Nachhaltigkeit besonders wichtig“, erklärt Gerald Kaspar, Europa Marketingdirektor am Standort in Wien. Der Schutz der Umwelt ist speziell am Werksstandort in der Wiener Lobau ein entscheidendes Thema. In zahlreichen Aktionen für Schüler engagiert sich Lukoil für die Jugend, dazu kommen Aktivitäten für Integration, Kunst und Kultur. • (KAT/GEW)
WIRTSCHAFT
Dr. Konrad Weßner lädt zum puls Automobilkongress ein und präsentiert die Studie „Empfehlungsmarketing 4.0“
Ein Blick ins Mobilitätszeitalter
Thomas Peckruhn, ZDK: „Zukunft hat, wer sie gestaltet.“
Hansjörg Mayr, Denzel: „Wer weitermacht wie bisher, fährt sein Unternehmen in eine Sackgasse.“
Sandra Emme, Google: „Google’s Unternehmenskultur basiert auf 3 Säulen: Mission, Transparenz und Feedback.“
Der diesjährige puls Automobilkongress in Nürnberg steht unter dem Motto „Automobilvertrieb im Mobilitätszeitalter“.
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ereits zum 14. Mal findet der puls Automobilkongress statt. Der Veranstaltungsort am 14. März ist das Dauphin Speed Event in Hersbruck bei Nürnberg. Einmal mehr beeindruckt sowohl das Podium wie auch das Auditorium mit hochkarätigen Gästen, Vortragenden und Referenten. Dabei sollen sowohl Vertreter der Automobilbranche wie auch Branchenfremde Experten den Blick über den Tellerrand und vor allem ins Mobilitätszeitalter ermöglichen. Eines der Highlights ist die Vorstellung der neuen puls-Studie zum Empfehlungsmarketing 4.0 von pulsChef Dr. Konrad Weßner: „(Händler-)Marken von morgen nutzen Empfehlungsmarketing 4.0. Wir zeigen Ihnen, wie Sie andere Kunden als glaubwürdige Promotoren in eigener Sache gewinnen.“ • (GEW)
puls Automobilkongress, 14. März 2018
Daniel Krauss, FLixBus: „Wir versuchen mithilfe von Daten zu verstehen, was die Kunden wirklich wollen.“
Kurt Kröger, Dello: „Leistung von Mensch zu Mensch verändert sich inhaltlich, aber nicht im Kern.“
Nico Poletti, Moyem: „Wie wir Autokäufer zu Autoabonnenten machen.“
Dauphin Speed Event in Hersbruck bei Nürnberg Vorabendveranstaltung am 13. März ab 18 Uhr Anmeldung unter www.puls-marktforschung.de oder über event@puls-marktforschung.de Kosten: 499,- Euro exkl. MwSt (399,- Euro exkl. MwSt für Autohändler) AUTO & Wirtschaft unterstützt diese Veranstaltung als Medienpartner
Vier Pläne scheitern Neue Entwicklungen in der Causa des insolventen oberösterreichischen Reifen-Großhändlers Bruckmüller.
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ämtliche Sanierungspläne der vier im Zuge der ersten Tranche eröffneten Bruckmüller-Insolvenzen sind (vorerst) zurückgezogen worden. Laut AKV ist es zwar möglich, kommt aber kaum vor, dass später dann während eines Konkursverfahrens noch Sanierungspläne eingebracht werden. Beobachter des Geschehens rund um die Großinsolvenz von Dr. Othmar Bruckmüller rechneten bei Redaktionsschluss damit, dass es noch vor der Sanierungsplantagsatzung im Februar auch für die zweite Tranche der insolventen Betriebe gleichlautende
Das Landesgericht Steyr erhielt mehrere Briefe von Bruckmüllers Anwälten: „Die Schuldnerin zieht den Sanierungsantrag vorerst zurück.“ Mitteilungen an die Gläubiger geben werde. Dabei hatte das Umfeld von Bruckmüller kurz zuvor durch das Auftreten von Investoren noch von realistischen Rettungsmaßnahmen gesprochen. • (LUS)
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Polizzenverkauf – schwer gemacht Versicherungen und ihre Vertriebsmethoden hatten in der Vergangenheit nicht immer den besten Ruf. Das rief die EU-Konsumentenschützer auf den Plan. Es wird also spannend! Von Dr. Friedrich Knöbl
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ie EU-Konsumentenschützer entwickelten eine neue Versicherungsvertriebsrichtlinie (Insurance Distribution Directive – IDD), um die Versicherungen strenger an die Kandare zu nehmen. Die trat am 23. Februar 2016 in Kraft. Sie ist bis spätestens 23. Februar 2018 in österreichisches Recht umzusetzen. Auf Anfrage, wie sich das auf die Kfz-Betriebe auswirken wird, teilte uns das Bundesministerium für Finanzen am 18. Jänner 2018 mit, dass der Ministerialentwurf für ein Versicherungsvertragsgesetz 2017 bereits in Begutachtung gewesen sei. Das Ministerium bemühe sich „um eine möglichst rasche Umsetzung der Richtlinie“.
„Versicherungsunternehmen haben … stets ehrlich, redlich und professionell in deren bestmöglichem Interesse zu handeln.“ Offensichtlich haben auch andere Länder diese Umsetzungsfrist verschlafen. Die EU-Kommission hat deshalb am 21. Dezember 2017 vorgeschlagen, die Anwendung dieser EU-Vorschriften auf den 1. Oktober 2018 zu verschieben. „Man kann nicht ausschließen, dass es dazu kommt“, hoffen die ministerialen Gesetzesbastler. Denn die Vorgaben der
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Richtlinie stellen die Versicherungsvermittlung und den Versicherungsvertrieb auf völlig neue Beine. Das betrifft auch die Autohändler und Werkstätten, die beim Polizzenverkauf und der Schadensabwicklung mit den Versicherungen eng verbandelt sind.
Was passiert nun im Autohandel? Im Vergleich zur bisherigen Richtlinie beinhalten die neuen Regelungen etwa eine Erweiterung des Anwendungsbereiches sowie neue Informations- und Offenlegungsverpflichtungen. Generell formuliert dazu der Gesetzesvorschlag: „Versicherungsunternehmen haben bei ihrer Vertriebstätigkeit ihren Versicherungsnehmern und Anspruchsberechtigten gegenüber stets ehrlich, redlich und professionell in deren bestmöglichem Interesse zu handeln.“ Das gilt allerdings ausdrücklich nur für den Versicherungsvertrieb. Wie weit sich diese Forderung nach „Ehrlichkeit“ daher auch auf die Kfz-Schadensabwicklung auswirken wird, bleibt abzuwarten. Autohändler dienen den Versicherungen meist bloß zur Vermittlung von Versicherungsverträgen. Doch auch für diese gelten die neuen Regelungen: „Versicherungen dürfen die Leistung ihrer Versicherungsvertreiber nicht in einer Weise vergüten oder bewerten, die mit ihrer Pflicht kollidiert, im best-
Immer öfter werden in Autohäusern auch Versicherungsverträge vermittelt
Aus dem Maßnahmenkatalog des Finanzministeriums
Welche Mitarbeiter sind betroffen?
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„Laufende Schulungen im Ausmaß von mindestens 15 Stunden pro Jahr.“
möglich“ behandelt werden. Sonst kann sie nicht beurteilen, ob die Autoverkäufer ihren Kunden beim zusätzlichen Verkauf einer Haftpflicht- oder Kaskoversicherung auch die „bestmögliche“ – und nicht nur die billigste oder die mit der höchsten Provision verbundene Polizze – angeboten haben. Weniger Probleme werden die Autoverkäufer mit den gesetzlich vorgeschriebenen Auskünften und Produktinformationen haben. Diese haben „in klarer, genauer und für den Versicherungsnehmer verständlicher Form“ zu erfolgen. Das kann auch durch Verweis auf eine Website der Versicherung erfolgen – falls der Kunde einen Internetzugang hat.
möglichen Interesse der Versicherungsnehmer und Anspruchsberechtigten zu handeln.“ So dürfen auch keine Anreize gesetzt werden, die diese veranlassen, „einem Versicherungsnehmer ein bestimmtes Versicherungsprodukt zu empfehlen oder anzubieten, obwohl sie ein anderes, den Bedürfnissen des Versicherungsnehmers besser entsprechendes Produkt empfehlen oder anbieten könnten“.
Die Tücken der Schadensabwicklung Was soll nun ein Autohändler machen, der feststellt, dass die von ihm vertriebenen Polizzen doch nicht die besten sind? Da geht es nicht etwa um die Höhe der Jahresprämie – die kann der Kunde im Internet leicht selbst vergleichen. Da geht es etwa darum, dass der Kunde im Kaskoschadensfall dank listiger Vertragsklauseln mit einer Totalschadensabrechnung abgespeist wird. Ist der Händler dann verpflichtet, diesen Kunden auf die Tücken der Schadensabwicklung – als Kehrseite zum Versicherungsabschluss – aufmerksam zu machen? So weit wird es schon nicht kommen. Dafür soll die Finanzmarktaufsicht (FMA) sorgen: Diese kann definieren, „welche Geschäftspraktiken als unredlich bzw. welche Informationen als nicht eindeutig oder irreführend gelten“. Das gilt auch für die Verprovisionierung des Polizzenverkaufs. Da hat die FMA festzulegen, „welche Vergütungs- und Bewertungspraktiken unzulässig sind, weil sie im Sinne des Absatz 3 mit der Pflicht kollidieren, im bestmöglichen Interesse der Versicherungsnehmer und Anspruchsberechtigten zu handeln“. Die FMA müsste somit überprüfen, bei welchen Versicherungen die Anspruchsberechtigten – somit beim Kfz-Schaden die Versicherungsnehmer – „best-
Unklar ist derzeit, wen im Autohaus die neue Gesetzeslage als „Versicherungsvermittler“ betrifft. Das sind naheliegend alle Verkäufer, die in Vorbereitungsarbeiten zum Abschluss von Versicherungsverträgen involviert sind. Allerdings fällt auch die Mitwirkung bei der Verwaltung und Erfüllung von Versicherungsverträgen – insbesondere im Schadensfall – zum „Versicherungsvertrieb“. Damit sind auch all jene Kundendienstberater betroffen, die in einem Kfz-Betrieb in die Schadensabwicklung eingebunden sind. Klar ist, dass jene Autohändler, die ihren Kunden auch Versicherungen anbieten, durch die neue IDD mit erhöhtem Schulungsaufwand rechnen müssen. Im Maßnahmenkatalog des Finanzministeriums sind „laufende Schulungen im Ausmaß von mindestens 15 Stunden pro Jahr“ vorzusehen. Allerdings sieht Artikel 1 Absatz 3 der IDD vor, dass Versicherungsvermittler in Nebentätigkeit vom Anwendungsbereich der IDD ausgenommen werden können. Der Fachverband der Versicherungsmakler hat bereits im vergangenen November darauf aufmerksam gemacht, dass mit dem Ministerialentwurf zwar das Versicherungsaufsichtsgesetz und Versicherungsvertragsgesetz an die IDD angepasst werden. „Für die besonders relevanten Regelungen der Gewerbeordnung und zum Maklergesetz liegen noch nicht einmal die entsprechenden Begutachtungsentwürfe vor.“ Das bestätigt uns zuletzt auch das Finanzministerium. „Die Kfz-Betriebe betreffenden Bestimmungen werden sich auch zukünftig in der Gewerbeordnung befinden. Bitte richten Sie Ihre diesbezüglichen Fragen an das zuständige Ministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort BMDW.“ • Lesen Sie zu diesem Thema bitte auch den Artikel über carplus in der Beilage „GW & Wirtschaft“! •
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Alle Vertragsdetails müssen besprochen werden
„Die Finanzmarktaufsicht muss prüfen, welche Vergütungsund Bewertungspraktiken unzulässig sind.“
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Googles Tipps für Verkäufer Mit dem „Dealer Guidebook“ bietet Google den Autohändlern eine kompakte Broschüre mit Tipps für den digitalen Auftritt.
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o informieren sich potenzielle Kunden über das nächste Auto? Laut der „Auto Shopper Study“ aus dem Jahr 2016 vor allem im Internet, und zwar zu 60 Prozent über ein mobiles Endgerät. Das Autohaus wird demnach vom durchschnittlichen Käufer weniger als zwei Mal besucht und er ist bereits beim Betreten bestens informiert. Das führt unumgänglich zu neuen Herausforderungen an die
allgemein gültigen und bekannten Informationen, wie zum Beispiel, dass die Ausgaben für digitales Marketing zwischen 45 und 75 Prozent des gesamten Marketingbudgets betragen sollten, auch technische Tipps. Demnach ist es ratsam, die eigene Seite für mobile Endgeräte zu optimieren und vor allem die Ladezeit zu verkürzen.
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Daten, Daten, Daten
„Der Kampf um Kunden war noch nie härter, aber die Chance, sie zu erreichen, noch nie größer.“ Guy Schueller (Industry Director, Automotive, Google) Händler, wollen sie auch in Zukunft gute Geschäfte machen. Unter dem Titel „Dealer Guidebook“ bietet Google eine 10-seitige Broschüre voll mit Tipps für Autohändler zum kostenfreien Download an. Neben
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Natürlich stehen in der Broschüre die Produkte von Google im Fokus – das Unternehmen ist nicht umsonst Marktführer. So sollen Autohäuser mit dem Ad Preview Tool die Werbeanzeigen anpassen und User mittels Datentracking identifizieren, damit nicht nur dieser potenzielle Kunde, sondern weitere mit ähnlichen Merkmalen wie dieser, die Werbung angezeigt bekommen. Daten sind für Google das Um und Auf, deshalb sollen auch die Autohäuser Daten sammeln und auswerten. Natürlich hat das Unternehmen dafür ebenfalls die passenden Werkzeuge wie zum Beispiel Google Analytics oder AdWords conversation tracking. Ja, mit dem „Dealer Guidebook“ macht Google Werbung für die eigenen – meist kostenlos nutzbaren – Produkte, es gibt dennoch einen kompakten Überblick über die wichtigsten Maßnahmen, die Autohäuser für einen erfolgreichen Marketingauftritt in der virtuellen Welt umsetzen sollten. • (MOE) Das „Dealer Guidebook“ zum Download: autoundwirtschaft.at/downloads.php
ANSICHT
Dipl.-Ing. Heinz Lukaschek
Zukunft: Bitte warten?
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on vielen Politikern und auch „Fachleuten“ wird der Umstieg auf Elektromobilität als Lösung aller Verkehrsprobleme dargestellt. Es ist beeindruckend, wie lautlos und erstaunlich antrittsstark Elektrofahrzeuge dahingleiten. Die Homepage des Verkehrsministeriums birgt eine Vielzahl von Publikationen, die von Vorteilen und positiven Entwicklungen auf dem Weg zur E-Mobilität berichten. Ein Blick auf Energiebilanzen und auch Zulassungszahlen wirkt allerdings mehr als ernüchternd. • Es wird als Erfolg gewertet, dass der Anteil der Elektro-Pkws (samt Hybriden) an den Neuzulassungen 2017 auf etwa 2 Prozent gestiegen ist. Der gesamte Bestand an Pkws wächst jährlich noch immer um etwa 60.000 Fahrzeuge, nicht einmal 10 Prozent davon sind Elektro-Pkws. Wir können also in näherer Zukunft noch nicht einmal die Steigerungen des Bestandes durch E-Fahrzeuge abdecken, geschweige denn entscheidende Umstrukturierungen am Bestand erreichen. Der Anteil von E-Pkws am Gesamtbestand beträgt derzeit 0,34 Prozent. Die Automobilindustrie dürfte das längst erkannt haben und betrachtet ihre derartigen Angebote offensichtlich als Imageträger. • Veröffentlichungen des Wissenschaftsministeriums weisen einen Energiebedarf des Verkehrs von etwa 400 Peta Joule (PJ) aus, was rund einem Drittel des gesamten Energiebedarfs entspricht. Auch wenn der Wirkungsgrad von E-Fahrzeugen ein besserer ist, würde sich am Niveau des Bedarfs nicht sehr viel ändern. Rechnet man die Exporte an elektrischer Energie mit ein, so steht derzeit die gesamte Produktion bei etwa 300 PJ. Mit Wasserkraft ist kaum mehr etwas drinnen, also wären wir veranlasst, nicht nur das Burgenland mit Windrädern (gegenwärtige Produktion 19 PJ) vollzupflastern, sondern ganz Österreich. Photovoltaik bringt es derzeit auf knapp 4 PJ. • Da wäre noch die Sache mit den Tankstellen. Im Internet gibt es einen e-tankstellen-finder.com, dort werden knapp 3.000 Ladepunkte (davon 450 für Schnellladung) ausgewiesen und deren augenblickliche Belegung angezeigt. Klingt recht schön, aber umgelegt auf die Fläche von Österreich bedeutet das, dass auf einer Fläche von 28 km2 ein Ladepunkt zur Verfügung steht. Kommt dazu, dass man dort mehrere Stunden zu verweilen hat und nicht wie bei normalen Tankstellen nach wenigen Minuten fertig ist.
Um nicht nur Negatives zu berichten, sei auf die Entwicklungen bei einspurigen Fahrzeugen, insbesondere auf Elektrofahrräder verwiesen. Kleine motorisierte Fahrzeuge wie Mopeds werden hauptsächlich im Kurzstreckenverkehr eingesetzt, leider mangelt es hier noch am Angebot, aber die Voraussetzungen eines geringen Energiebedarfs wären gegeben. Wesentlich besser stellt sich die Situation bei Fahrrädern dar, hier wird eine deutliche Reichweiten-Verbesserung auf gut 25 km erzielt, was sogar den Modal Split im Innerortsverkehr beeinflussen könnte. Es gibt keine Probleme mit Ladekapazitäten, jede Haushaltssteckdose schafft das spielend. Das Angebot an Rädern ist beeindruckend und jeder, der schon probiert hat, überlegt sich die Anschaffung. • Fazit aller ernsthaften Überlegungen ist, dass Elektromobilität ein Nischenprogramm bleiben wird, welches partielle Verbesserungen in den urbanen Räumen und im Kurzstreckenverkehr bringen kann. Im privaten Bereich wird der Einsatz auf Zweit-, Dritt- oder auch Hobbyfahrzeuge begrenzt sein, Idealmodell ist eine eigene Stromversorgung. Im öffentlichen Bereich wären lokal agierende Verkehrs- und Zulieferbetriebe zu nennen, aber auch hier setzt die Infrastruktur Grenzen. Irgendwie drängt sich ein Vergleich mit der Heizung von Gebäuden auf, wo fossile Energieträger nach wie vor im Einsatz sind. Es wäre wohl weltfremd, einen allgemeinen Umstieg auf Elektroheizungen zu propagieren. Der Gesamt-Energiebedarf kann nicht wegdiskutiert werden.
„Elektromobilität wäre eine große Chance für kleine motorisierte Fahrzeuge wie Mopeds.“
Dipl.-Ing. Heinz Lukaschek ist Ziviltechniker in Wien mit Schwerpunkt Verkehr
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KYB-Pakete mit Code Dämpferhersteller KYB druckt auf Versandpaketen immer öfter auch QR-Codes, mit denen der Techniker in der Werkstatt direkt zu Einbau-Tipps für das Ersatzteil gelangt. Dazu braucht er nur ein Smartphone.
Kfz-Techniker optimistisch Auszeichnung für Birner Teilehändler Birner wurde im Rahmen einer feierlichen Zeremonie zum „Leitbetrieb Austria“ zertifiziert. Die Urkunde nahm Geschäftsführer Franz Lettner von Leitbetriebe Austria-Geschäftsführerin Monica Rintersbacher entgegen.
Laut „Konjunkturbeobachtung im Gewerbe und Handwerk“, herausgegeben von der KMU Forschung Austria, hat sich die Geschäftslage der Kfz-Technik-Betriebe im letzten Quartal des Jahres 2017 zwar leicht verschlechtert, dennoch gehen die Unternehmer mit verhaltenem Optimismus ins Jahr 2018. Der Studie zufolge rechnen 11 von 100 Betrieben für das 1. Quartal des laufenden Jahres mit steigenden Umsätzen, 7 mit Rückgängen, 82 erwarten gegenüber dem Quartal 1/2017 keine Veränderung. Leicht positiv sind auch die Erwartungen für die Personalentwicklung: 9 Prozent planen Neueinstellungen, 8 Prozent wollen Mitarbeiter abbauen, der Rest den Personalstand halten. Die Umsätze sind im 4. Quartal 2017 bei 11 Prozent der Kfz-Technikbetriebe gestiegen, bei 18 gesunken und bei 71 Prozent unverändert geblieben. Daraus errechnen die Studien-Autoren einen Saldo von -7. Dies bedeute gegenüber dem Vergleichsquartal im Jahr 2016 eine Verbesserung der Gesamtsituation, damals habe der Saldo bei -21 gelegen.
20,0 % Schandl ist insolvent
Das Unternehmen Ing. Franz Schandl e.U. aus Eisgarn hat wegen „Umsatzrückgängen und daraus resultierenden Problemen“ Insolvenz angemeldet. 33 Gläubiger sind laut Alpenländischem Kreditorenverband betroffen, die Gesamtforderungen belaufen sich auf 277.000 Euro. Die Kfz-Werkstatt mit §-57a-Berechtigung vermittelt auch Neu- und Gebrauchtwagen, beschäftigt sind 5 Dienstnehmer. Das Sanierungsverfahren wurde vom Landesgericht Krems eröffnet, Schandl will den Unternehmensbereich Büro und Verwaltung schließen, die Werkstätte aber im Wege eines Sanierungsplans weiter betreiben. Den Gläubigern wird eine Quote von 20 Prozent angeboten, zahlbar innerhalb von 2 Jahren.
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Umwelt-Projekte gesucht Zum 7. Mal wird das Umweltmanagement-Unternehmen Partslife heuer seinen Umweltpreis verleihen. Bewerbungen sind auf der Website www.partslife.com/umweltpreis ab sofort bis zum 30. April 2018 möglich.
Auf der Seite finden sich auch alle Teilnahmebedingungen. Dotiert ist der Preis mit 10.000 Euro, verliehen wird er im Rahmen einer festlichen Gala, die heuer am 27. Juni in Wiesbaden stattfinden wird.
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Sortiment und Flächendeckung Stahlgruber wächst seit Jahren kontinuierlich und eröffnet in Krems bereits das 19. Verkaufshaus. Neben der Flächendeckung sind das breite Sortiment und die Verfügbarkeit entscheidend.
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ine der Stärken von Stahlgruber ist das Sortiment, wir sind – wie kein anderer – sehr breit aufgestellt“, erklärt Ing. Roland Hausstätter, Prokurist von Stahlgruber in Österreich: „Wir haben alle namhaften Lieferanten im Angebot, das ist mit Sicherheit ein Wettbewerbsvorteil. Die Werkstätte möchte sich die Marke nicht aufzwingen lassen, sondern frei wählen.“ Darüber hinaus wird es immer wichtiger, neben den Premiummarken auch günstigere Produkte für Zeitwertreparaturen im Angebot zu haben.
155.000 Artikel in 19 Verkaufshäusern Möglich wird diese Vielfalt durch das Stahlgruber Logistikzentrum im deutschen Sulzbach-Rosenberg, das in seiner mittlerweile 7. Ausbaustufe 155.000 verschiedene Artikel bereithält. „Von dort werden unsere Verkaufshäuser über Nacht direkt beliefert“, so Hausstätter. Mit der aktuellen Eröffnung in Krems erhöht sich die Zahl der Verkaufshäuser auf 19 und optimiert damit einmal mehr die Stahlgruber-Prokurist Roland Hausstätter rasche Abdeckung der heimischen Werkstätten. „Über 220 eigene Zustellfahrzeuge sind für unsere Kunden unterwegs“, berichtet Hausstätter. Dass auch die richtigen Produkte bestellt werden, dafür sorgt das KundenInformations-System STAkis: Das Teilesystem basiert auf DVSE, wurde aber von Stahlgruber noch verfeinert. „Dabei erreichen wir bei der Teileauswahl durch die genaue Abfrage eine hohe Treffergenauigkeit“, so Hausstätter. Zusätzlich ist das technische Informationssystem HaynesPro in STAkis bereits voll
„Uns ist wichtig, dass sich die Werkstätten weiterbilden.“
integriert und kann über ein Jahres-Abo genutzt werden. „Damit muss der Nutzer das Fahrzeug nur einmal auswählen und anlegen und hat sofort alle Daten inklusive Informationen zu den Teilen und der Technik zur Verfügung“, beschreibt Hausstätter.
Technische Infos und Schulungen Darüber hinaus unterstützt Stahlgruber seine Kunden mit entsprechenden Schulungen. „Es hat sich herausgestellt, dass Abendveranstaltungen mit einer Dauer von 2 1/2 bis 3 Stunden am besten angenommen werden“, sagt Hausstätter. „Uns ist wichtig, dass sich die Werkstätten weiterbilden. Wir fühlen uns zu einem hochwertigen Schulungsangebot verpflichtet.“ Dabei geht es um Themen wie Dieselpartikelfilter, Windschutzscheibeneinbau inklusive Kalibrierung oder Turbolader.
BTS Turbo und Meisterhaft Im Bereich Turbolader bietet Stahlgruber mit BTS Turbo ein spezielles Konzept. Dank des BTS-Konzeptes erhalten die Betriebe den richtigen Turbo zum Tausch, alle notwendigen Teile rundherum als Paket, die technischen Informationen sowie die Schulungen. „Entscheidend bei Turboladertausch ist die Fehlerdiagnose: Was ist schuld am defekten Turbo? Erst nach der Behebung der Ursache, darf der Turbo getauscht werden.“ Österreichweit sind 134 Betriebe Teil des BTS-Konzepts bei Stahlgruber unter Vertrag. Als ganzheitliches, hochwertiges Werkstattkonzept ist Stahlgruber mit „Meisterhaft“ seit vielen Jahren erfolgreich unterwegs. „Unsere Partner haben eine gute Auslastung und gute Geschäfte“, so Hausstätter. Mit dem jüngsten Neuzugang im Jänner verfügt das Netz aktuell über 205 Standorte. „Wir haben uns in den vergangenen Jahren konsequent auf Qualität ausgerichtet.“
Schmierstoff-Angebot für freie Werkstätten
Stahlgruber eröffnet neu in Krems und bietet mit Meisterhaft ein hochqualitatives Werkstattkonzept
Im Ölgeschäft ist Stahlgruber seit knapp 2 Jahren einer der 3 österreichischen Vertriebspartner von Castrol, zuständig für die freien Werkstätten. „Die Marke ist bei manchen Betrieben ein Türöffner und so konnten wir mit Castrol echte Neukunden in diesem Bereich gewinnen und insgesamt steigern, ohne bei den anderen Marken zu verlieren.“ • (GEW)
Stahlgruber ist einer von drei CastrolVertriebspartnern in Österreich
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Bloß Vereinsmeierei? Der Trend, nostalgisch mit alten Autos aus den 1950er- und 1960er-Jahren durchs Land zu kutschieren, hält an. Die Vergabe des „Pickerls“ wird für die Werkstätten nicht einfacher.
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urch die Oldtimer-Renaissance steigt der Bedarf, diese in Schuss zu halten. Zur Freude zahlreicher Werkstätten, denen sich ein über das Tagesgeschäft hinausgehendes Geschäftsfeld eröffnet. Von einigen Oldtimer-Fetischisten wurde nun beim Verkehrsministerium angeregt, für derartige Fahrzeuge strengere Zulassungsbestimmungen zu schaffen. Im Verkehrsministerium wurde diese Idee von Dipl.-Ing. Dr. Friedrich Forsthuber freudig auf-
„Da steht kaum mehr drin als im Zulassungsschein.“ Andrej Prosenc, Chef-Sachverständiger des ÖAMTC
gegriffen. Schon in der Vergangenheit gab es für Oldtimer das grüne Pickerl, wobei die Einhaltung der damit verbundenen Zulassungsbestimmungen von der Exekutive zu überprüfen war. Diese klagte jedoch stets, bei Verkehrskontrollen auf der Straße überfordert zu sein. Und so kam der Vorschlag, diese Kontrollfunktion an die Kfz-Werkstätten auszulagern, den Behörden durchaus gelegen.
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Überprüfung der Historizität des Fahrzeugs AUTO & Wirtschaft hat bereits über die 35. KFG berichtet, mit der nun tatsächlich die roten Begutachtungsplaketten erfunden wurden. Seither fragen sich einige Fachleute, ob dies nicht eine Schnapsidee war, mit der den Oldtimerfreunden nur zusätzliche Kosten aufgebürdet werden. Denn die Werkstätten haben bei diesem roten Pickerl in Zukunft nicht nur die Betriebs- und Verkehrssicherheit zu kontrollieren. Sie müssen auch die Übereinstimmung des Fahrzeugs mit jenem behördlichen Genehmigungsdokument, das die Historizität dieses Fahrzeugs dokumentiert, überprüfen. Das bedeutet auch, dass die Werkstätten nicht nur den Behörden, sondern allenfalls auch den Käufern derartiger Oldtimer für die Richtigkeit dieser Überprüfung haften. Wie sollen die mit 1. Jänner 2018 in Kraft getretenen Bestimmungen zur wiederkehrenden Begutachtung historischer Fahrzeuge von den Werkstätten umgesetzt werden? Dafür hat das Ministerium flugs einen Erlass verfasst, der bis zu der spätestens am 20. Mai
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2018 in Kraft tretenden neuen Prüf- und Begutachtungsstellenverordnung (PBStV) Klarheit schaffen soll. Diese Prüfpflicht wird nun recht simpel und wenig aufschlussreich definiert: „Das Genehmigungsdokument ist, soweit das durch das prüfende Organ beurteilt werden kann, zu überprüfen.“
Frühestens im Sommer 2018 Erich Groiss, Chefsachverständiger des ARBÖ, sieht die Werkstätten und ihre Prüfer nun vor dem Problem, zusätzlich zu technischen Mängeln auch Vorschriftenmängel beurteilen zu müssen. Was ist einem Prüfer nun alles zumutbar? Da wird auch die kommende PBStV keine Klarheit schaffen: „Genaue Erläuterungen wird es erst im neuen Mängelkatalog geben. Frühestens im Sommer 2018 werden die ers-
„Genaue Erläuterungen wird es erst im neuen Mängelkatalog geben.“ Erich Groiss, Chef-Sachverständiger des ARBÖ ten roten Pickerl auf den Straßen unterwegs sein.“ Für Andrej Prosenc, Chef-Sachverständiger des ÖAMTC, ist es vorweg darum gegangen, die damit verbundenen Kosten zu kalkulieren. „Es handelt sich dabei um eine recht kleine Gruppe“, entfallen von den jährlichen 700.000 normalen §-57a-Überprüfungen beim ÖAMTC bloß 1.500 auf historisch zertifizierte Fahrzeuge. „Wir behandeln das derzeit wie ein normales Pickerl und schlucken den Mehraufwand selbst.“ Prosenc sieht diese neuen Überprüfungen deshalb gelassen. „In den Genehmigungsdokumenten steht meist kaum mehr drinnen als im normalen Zulassungsschein.“ In diesem werden normalerweise nicht einmal die Bremsanlage und die Gemischaufbereitung angeführt. Problematisch ist für ihn jedoch, dass die tatsächliche Beurteilung der Prüfpflicht Landessache ist. „Und wir wissen derzeit nicht, wie das die Landesregierungen auslegen werden.“
für ältere Fahrzeuge Fahrverbote erlassen – von denen dann Oldtimer mit roten Pickerln generell ausgenommen werden. Was etwa für Sternfahrten nach München oder Düsseldorf hilfreich wäre – so diese Städte Oldtimer mit roten Pickerln tatsächlich privilegiert herein lassen. Sinn macht das allenfalls schon jetzt für jene Sachverständigen, die sich auf eine derartige Gutachtenserstellung spezialisiert haben. Und für jene Werkstätten, die ihren Kunden den erhöhten Prüfaufwand und die damit verbundene Haftung auch wirklich verrechnen.
„Wir schlucken den Mehraufwand selbst.“ Andrej Prosenc, Chef-Sachverständiger des ÖAMTC
Sachverständigengutachten notwendig Er versteht die Bemühung der Behörden, von der bisherigen Prüfpflicht befreit zu werden. Bloß für die Oldtimer-Besitzer erkennt er im roten Pickerl derzeit keinerlei Vorteile. Damit die Autos als „historisch“ anerkannt werden, müssen sie zuerst zu einer behördlichen Genehmigung. Dafür brauchen sie ein Sachverständigengutachten. Und danach müssen die dort festgestellten Genehmigungsmerkmale alle zwei Jahre zur Überprüfung, ohne dass diesem Aufwand ein erkennbarer Nutzen gegenüber steht. „Das ist ein bisserl Vereinsmeierei – um den anderen zeigen zu können, dass man ein als Oldtimer zertifiziertes Auto fährt.“ Für Prosenc wäre eine derartige Regelung erst dann sinnvoll, wenn manche Städte
Tatsächlich besteht für Oldtimer keine Pflicht zum roten Pickerl – und den Einschränkungen. Wenn sie betriebs- und verkehrssicher sind, bekommen sie wie bisher ihr jährliches weißes Pickerl. Die Werkstätten brauchen für das rote Pickerl auch keine neuen Geräte – das bisherige Format wurde ohne Änderung beibehalten. „Einige wollten halt das historische Pickerl etwas aufwerten“, sagt Groiss. Für ihn bedeuten auch die neuen zeitlichen Fahrbeschränkungen – sie dürfen nur 120 Tage im Jahr auf die Straße – keine Verschlechterung: „Echte Oldtimer sind eh nie mehr als ein paar Tage unterwegs.“ Und die 30-jährigen Pseudo-Oldtimer sollen wie bisher bloß mit weißen Pickerln unterwegs sein. • (KNÖ)
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Vertrauen als Basis des Erfolges Vertrauen und Loyalität sind entscheidende Faktoren für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens. AUTO & Wirtschaft wird ab heuer die engagierten Betriebe als „Werkstatt des Vertrauens“ vor den Vorhang holen. Das Siegel „Werkstatt des Vertrauens“ ist in Deutschland bereits seit über 10 Jahren etabliert, jährlich dürfen dort über 2.500 Kfz-Betriebe den Namen führen. Im Gegensatz zu vielen anderen Auszeichnungen, die von Fachleuten oder einer Jury bewertet werden, lässt „Werkstatt des Vertrauens“ in Form von Empfehlungsmarketing jene Menschen darüber entscheiden, die es betrifft. So können alle österreichischen Kfz-Betriebe an dieser Aktion teilnehmen und ihre Kunden dazu einladen, sie zu bewerten. Jede Werkstätte, die im ersten Jahr 30 Kundenbewertungen erhält, darf im Jahr darauf den Titel „Werkstatt des Vertrauens“ tragen. Dazu werden verschiedene Werbemittel angeboten, zudem wird die Werkstätte auf der bald verfügbaren Website www.werkstattdesvertrauens.at angeführt.
Über „Werkstatt des Vertrauens“ entscheiden die Menschen, die es betrifft: die Kunden.
Kunde sucht Orientierung Für den Kunden, der Orientierung im vielfältigen Angebot der Werkstätten sucht, ist diese Auszeichnung eine besonders große Hilfe. Im Gegensatz zu einer Auszeichnung, die nur eine geringe Zahl an Werkstätten hervorbringt, wird „Werkstatt des Vertrauens“ in Österreich flächendeckend ausgerollt, damit soll jeder interessierte Kunde einen Partner in seiner Umgebung finden können. Kunden gewinnen ihre Werkstattrechnung zurück Als Anreiz wird unter allen Kunden ein Hauptpreis verlost: Der Werkstattbesucher kann dabei den Rechnungsbetrag zurückgewinnen. Die Aktion „Werkstatt des Vertrauens“ wird von April bis Oktober 2018 durchgeführt, nach Ablauf dieses Zeitraumes werden die Stimmkarten ausgewertet und der Gewinner und damit seine Werkstätte gezogen. Die Siegerehrung erfolgt im Jänner 2019. Eine Aktion von
DIE PARTNER
Werkstatt des Vertrauens in Österreich wird unterstützt von:
DER ABLAUF Teilnahmeberechtigt sind österreichische Kfz-Betriebe, die sich ab sofort zur Teilnahme anmelden können (siehe unten). Nach erfolgter Anmeldung erhalten die angemeldeten Betriebe Ende April/Anfang Mai ein Starterpaket mit entsprechenden Werbematerialien und 300 Teilnahmekarten. Damit beginnt der Aktionszeitraum, der am 31. Oktober 2018 endet. Theoretisch können Werkstätten bis dahin noch einsteigen und an „Werkstatt des Vertrauens“ teilnehmen, schließlich können auch in vergleichsweise kurzer Zeit 30 ausgefüllte Teilnahmekarten eingesandt werden. Entscheidend ist dabei, dass der Kunde tatsächlich einen Werkstattaufenthalt absolviert hat und das mit einer Rechnung dokumentiert werden kann. Nach Einsendung von 30 Teilnahmekarten ist der teilnehmende Betrieb nach Auswertung der Teilnahmekarten im November und entsprechender Bewertung berechtigt, den Titel „Werkstatt des Vertrauens“ zu verwenden. In weiterer Folge wird den Betrieben entsprechendes Werbematerial (Urkunde, Fahnen, Aufsteller, Aufkleber, …) angeboten, das diese für ein Jahr verwenden können. Bei der Schlussveranstaltung, die vermutlich im Jänner 2019 stattfinden wird, wird ein Kunde als Gewinner des Hauptpreises gezogen. Dabei kann der Gewinner seine Werkstattrechnung (bis zu einem Höchstbetrag von 3.000 Euro) zurückgewinnen. Die Voraussetzung ist lediglich, dass er diese Rechnung beim Ausfüllen seiner Teilnahmekarte erhalten hat und diese selbst bezahlt hat (keine Versicherungsabwicklung).
FORT!
AB SO G N U D L E M AN
DIE TEILNAHME Interessierte Betriebe können ab sofort ein Starterpaket zum Preis von 50 Euro (exkl. MwSt) bestellen. Darin sind Informations- und Werbematerialien sowie 300 Teilnahmekarten enthalten. Weiterführende Informationen sowie die Anmeldemöglichkeit werden in Kürze auf der Internetseite www.werkstattdesvertrauens.at zur Verfügung stehen. Schon jetzt nehmen wir Ihre Anmeldung über die Mail-Adresse wdv@awverlag.at entgegen. Für Fragen stehen wir gerne per Mail oder per Telefon unter 02243 36840 528 zur Verfügung.
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Vor allem für Carports gedacht ist die neue eThermo Top Eco, die ab sofort erhältlich ist
Neues Jahr, neues Glück Webasto bietet ab sofort auch Ladestationen für Elektroautos an – und eine Standheizung, die per Kabel betrieben werden kann.
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uch wenn der Stand von Webasto auf der Vienna Autoshow nicht auf den ersten Blick zu finden war, zeigt sich Komm.-Rat Dieter Hahn, Geschäftsführer von Webasto in Österreich, zufrieden, nicht zuletzt rückblickend auf 2017: „Wir haben nicht nur unsere Ziele erreicht, sondern uns nach dem Rekordjahr 2016 weiter konsolidiert“, sagt er: „Der Dezember 2017 war aufgrund der Witterung ein absoluter Rekordmonat im Bereich Aftersales.“
Neues Modell holt Energie aus der Steckdose Seit Jänner hat Webasto neue Angebote für die Kunden – wie zum Beispiel die eThermo Top Eco: Sie funktioniert gleich wie eine herkömmliche Standheizung, nur dass sie die Energie nicht aus dem Treibstoff an Bord, sondern über Strom (also ein Kabel) bezieht. Ideal ist sie zum Beispiel für einen Anschluss an einem Carport. Die ersten Exemplare wurden bereits eingebaut: „Der Fachhandel kann dabei die gleichen Aufnahmepunk-
Österreich-Geschäftsführer Komm.-Rat Dieter Hahn (r.) und Daniel Medawar (International Business Development) mit der neuen Wallbox „Pure“
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te verwenden wie bei einer herkömmlichen Standheizung“, sagt Hahn. Der Einbau dauere etwa 4 Stunden, es gebe bereits rund 20 Einbausätze für alle Volumenfahrzeuge. Völlig neu ist für Webasto der Bereich Elektro-Ladestationen: Er soll sukzessive zum vierten Standbein (neben den drei Klassikern Thermo, Cabrio und Schiebedach) aufgebaut werden. Österreich ist (nach Deutschland und den Niederlanden) erst das dritte Land, in dem Webasto mit der Wallbox auf den Markt kommt. Hier ist der Endkunde der Ansprechpartner, der Vertrieb läuft via Internet unter webasto-charging.com. Die Montage erfolgt dann über zertifizierte Betriebe. „Unser Ziel ist es, dass der Kunde seine Wallbox nach 48 Stunden montiert hat“, sagt Hahn.
Elektro-Ladestationen für Privathaushalte Vorerst startet Webasto mit dem Modell „Pure“ um 599,99 Euro, wobei der Einbau in diesem Preis noch nicht enthalten ist. Weiters gibt es die „Next“, wo auf Wunsch auch das Zahlen via Code möglich ist, sowie die „Life“, eine schnelle und leistungsstarke Version (400 oder 800 V). Später folgt noch die mobile Ladestation „Go“. Mittelfristiges Ziel ist es, die Ladestationen auch über Autohäuser, die E-Autos vertreiben, abzusetzen – aber auch über Energieanbieter oder Architekten. Übrigens: Webasto Österreich will einen eigenen Verantwortlichen für den Bereich E-Mobilität aufbauen: Gesucht wird jemand, der als Produktmanager ebenso firm ist wie als Vertriebsleiter und Techniker. • (MUE)
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Erweiterbares Einstiegsmodell: WashTec EasyWash
Für intensiven Einsatz im Autohaus oder der Tankstelle: WashTec SoftCare Pro Classic
Mehr als nur Waschen Perfekte Technik ist bei WashTec selbstverständlich, entscheidend ist das optimale Produkt für die speziellen Anforderungen, das gilt ganz besonders für den Einsatz im Autohaus.
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abei haben sich die Ansprüche in den vergangenen Jahren stark verändert. „Mittlerweile ist die Waschanlage in vielen Autohäusern stärker im Einsatz als bei durchschnittlichen Tankstellen“, weiß Ing. Alfred Zach, Geschäftsführer bei WashTec Österreich. Dabei ist man bei WashTec bei den Lösungen sehr stark auf den Kundennutzen fokussiert. „Es bringt nichts, wenn ich eine hochkomplizierte Anlage verkaufe, die der Kunde nicht nutzt“, so Zach. Dabei sind die Bedarfserhebung und die umfassende Beratung durch den großen und erfahrenen WashTec-Außendienst entscheidend.
Verschiedene Varianten Produktseitig bietet das Modell EasyWash den Einstieg in die Welt der neuen Portalwaschanlagen. „Dabei handelt es sich um einen modernen, schmalen Rahmen.“ Die EasyWash ist mit der SoftCare Pro-Software ausgestattet, damit können die Programme frei gewählt und eingestellt werden. „EasyWash bietet eine hochqualitative, aber im Grunde einfache Maschine, ist aber mit vielen WashTec-Lösungen aufzuwerten, falls die Anforderungen steigen.“ Dabei sind die Peripherielösungen
WashTec-Geschäftsführer in Österreich: Ing. Alfred Zach
von WashTec in modulbauweise einsatzfähig. Denn trotz intensiver Beratung: „Die Zahl der Wäschen ist immer höher als geplant. Es wird immer mehr“, weiß Zach aus langjähriger Erfahrung. Sollte sich der Betrieb in weiterer Folge auch für die Lohnwäsche entscheiden und seinen Kunden, beispielsweise am Wochenende, die Waschanlage zur Verfügung stellen, bietet WashTec ein Vielzahl an innovativen Bezahlsystemen, die bis zum NFC-System reichen.
Topmodell im Autohaus Die nächste Stufe stellt die SoftCare Pro Classic dar, die Top-Linie bei WashTec, die auch bei stark frequentierten Tankstellen im Einsatz ist. „Wie erwähnt haben wir bereits viele Autohäuser als Kunden, wo die Maschine voll ausgelastet ist“, so Zach. Komplettiert wird das WashTec-Angebot von entsprechenden Polierprogrammen und Chemie der auwa-Schiene. „Für den Servicekunden ist die Fahrzeugwäsche zwar kostenlos, aber schon bei der Fahrzeugannahme kann man ihm gegen einen geringen Aufpreis ein Polish- oder Wachs-Finish anbieten“, berichtet Zach aus seiner Erfahrung.
Lohnwäsche als Frequenzbringer Zusätzlich bietet WashTec besonders kostengünstige Lösungen für die Werkstätten an: „Wir stellen dem Betrieb generalüberholte Maschinen zur Verfügung, die auf Wunsch pro Wäsche abgerechnet werden. Das ist günstig und leicht kalkulierbar.“ Egal ob neu oder gebraucht: Die Waschanlage soll nicht nur für die mittlerweile standardmäßige Reinigung der Werkstatt-Kundenfahrzeuge verwendet werden, sondern darüber hinaus als echter Frequenzbringer für das Autohaus. „Mit einer Lohnwäsche bringe ich den Kunden in den Betrieb und kann die Maschine noch stärker auslasten“, so Zach. • (GEW)
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Mit allen Mitteln -CHE MI &
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auptverkaufsargument für die neu vorgestellte Aquatus Prime von Christ Wash Systems ist die Möglichkeit, berührungslose und Bürstenwäsche verschiedenartig miteinander zu kombinieren. Dabei wird schon das Waschergebnis der Touchless-Reinigung durch die Möglichkeit, bis zu vier Chemie-Sorten aufzutragen (optional), noch verbessert.
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Waschanlagen-Hersteller Christ verbreitert sein Premiumsegment mit „Aquatus Prime“, die Touchlessund Bürstenwäsche in Kombination bietet.
Verbessert in allen Komponenten Mitentscheidend für das Waschergebnis ist der konturfolgende Auftrag der Reinigungsmittel, auch bei komplizierten Karosserieformen und an den Seiten. Dank der neu entwickelten Scan-Technologie, die der Hersteller „Scan-X“ nennt, sollen auch bei komplizierten Fahrzeugformen beste Ergebnisse erzielt werden können. Selbst Dachboxen werden erkannt und entsprechend „ausgespart“. Damit die Trockenleistung dem allem in nichts nachsteht, verbaut Christ einen schwenkbaren, der Karosserieform folgenden Trockner mit
Die perfekte Kombi von Chemieeinsatz, Hochdruck und Bürstenwäsche
16 kW. So wird auch die Trockenleistung gegenüber den Schwestermodellen noch verstärkt. Durch die komplette Wasch- und Trockenleistung qualifiziert sich die Aquatus Prime gleichermaßen für Werkstatt, Tankstelle und professionelles Wasch-Center. Wie der Hersteller sagt, hat die Aquatus Prime ihren ersten Echt-Einsatz in einem stark frequentierten Wasch-Center in Norwegen – laut Christ ein besonders anspruchsvoller Waschmarkt – mit „glänzenden Waschergebnissen“ absolviert. • (RED)
Molekularer Schutz Neue Waschchemie-Produkte von Sonax sollen Waschstraßenbetreibern entscheidende Wettbewerbsvorteile liefern.
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it „Molecular“ und „Molecular+ mit IntelliWash“ legt Sonax 2 neue High-End-Produkte für Waschstraßen und Portalanlagen auf. Beide bilden nach dem Reinigungsdurchgang eine besonders nachhaltige Versiegelungsschicht, die angegriffene Partien und feine Kratzer „auffüllt“ und so einen Repair-Effekt bei jeder Wäsche erzeugt.
Fühlbare Schutzschicht für Lack und Kunststoff Bei „Molecular+“ besteht diese Schicht nicht aus Wachsen, sondern vielmehr aus organischen und
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Statt Wachsen kommen organische und anorganische Polymere zum Einsatz
anorganischen Polymeren, die eine besonders haltbare Verbindung mit Lack und Kunststoffoberflächen eingehen. „Die Rückmeldungen von Kunden sind überragend“, sagt Sonax-Verkaufsleiter Herbert Weidenthaler. • (KAT)
55 und kein bisschen angestaubt Professionelle Reinigung und Aufbereitung sind seit nunmehr 55 Jahren das Geschäft von m.pfanner. Der österreichische Exklusiv-Importeur von MaxolenProdukten zählt große Namen zu seinen Kunden.
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Michael Leitner, Inhaber m.pfanner GmbH
ufbereitung und Reinigung sind längst nicht mehr nur das Geschäft von Waschstraßenbetreibern. Auch für Werkstätten und den Handel ist das perfekt gepflegte (Kunden-)Fahrzeug eine immer wichtigere Visitenkarte und ein Instrument zur Kundenbindung. Seit 55 Jahren ist m.pfanner aus Anthering auf dem Markt und damit erfahrener Ansprechpartner für Profis. Das Unternehmen ist Exklusiv-Importeur für Maxolen-Produkte aus der Schweiz, die es ausschließlich für den Profi-Bereich gibt. „Wir bieten ein 360-Grad-Angebot für Waschchemie und Aufbereitung, das sich ausschließlich an Spezialisten wendet“, sagt Inhaber und Geschäftsführer Michael Leitner.
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Systemlösung für professionelle Aufbereiter Zu den Kunden zählen nicht nur die Großen der österreichischen Kfz-Branche wie etwa die Porsche Holding, sondern auch Industrie oder Bahnbetreiber. Der langjährige Rahmen-Liefervertrag mit der Porsche Holding wurde 2014 auf weitere 5 Jahre verlängert und erstreckt sich auf das gesamte österreichische Händler- und Servicenetz für die Pkw-Marken des Volkswagen-Konzerns. Seit einigen Jahren beliefert m.pfanner die 3 Standorte der Car Lovers Autopflege-Anlagen in Graz, Linz und Klagenfurt. „Die Maxolen-Produkte sind perfekt aufeinander abgestimmt und bilden ein Reinigungssystem mit der perfekten Lösung für jeden Oberflächenbe-
reich“, sagt Leitner. Er und sein Vertriebsteam sind auch bei Produktschulungen vor Ort und helfen, wenn es um die Einstellung einer Waschanlage geht. „Neben ökologisch verträglicher und dabei reinigungsstarker Waschchemie muss auch die Waschstraße optimal eingestellt sein“, weiß Leitner. Die Premium-Qualität der Produkte erstreckt sich auch auf den Umgang mit Umweltschutz, Arbeitssicherheit, Qualitätsmanagement und Entsorgung. Dazu finden sich auf der Website von m.pfanner sämtliche Produktdatenblätter und Prüfdokumente. Maxolen ist die Marke der Schweizer Max Lehner AG und seit den 1960er-Jahren auf dem Markt. Hergestellt und verkauft werden Reinigungsprodukte für Innen- und Außenaufbereitung von Autos und Booten, Waschstraßen, Industrie, Gastronomie sowie passendes Zubehör. • (KAT)
Mit allen Wassern Optimale Einstellung der Waschanlage und auf das verwendete Wasser abgestimmte Chemie sind für die Qualität der Reinigung entscheidend.
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Wolfgang Arlt, Vertriebsleiter Tegee Clean&Care
nser Anwendungstechniker kümmert sich beim Kunden um die Einstellung der Anlage und bestimmt Härte- und Reinheitsgrad des verwendeten Wassers. Dann können wir zum richtigen Chemie-Produkt beraten“, erläutert Wolfgang Arlt, Vertriebsleiter der Tegee Clean&Care – Christian Maurer GmbH. Denn die Abstimmung der Reinigungsprodukte auf Gegebenheiten – wie etwa das verwendete Wasser – ist mitentscheidend für die perfekte Qualität des Endergebnisses. Bei Tegee kommen hochwertige Produkte von Caramba zum Einsatz, etwa die Defensa-Produktlinie. • (KAT)
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Karosseriebautechniker-Chef Erik-Paul Papinski rät, erst miteinander zu reden und dann die Reparatur anzufangen
Legen Sie schon bei Grün los? Wer zu rasch mit der Reparatur beginnt, dem kann dies Querelen mit der Versicherung bescheren.
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as kann ein steirischer Reparaturbetrieb bezeugen, der „Grün“ im NEXA-Schadenregulierungsportal für eine Freigabe hielt: Das NEXA-System ist für die Abwicklung von Unfallschäden für Experta zu verwenden – wie in diesem Fall, der die Donau, eine der Gesellschaften der Wiener-Städtischen-Gruppe, betraf. Das Portal NEXA arbeitet in der Kommunikation mit den Werkstätten mit den Ampelfarben (Rot, Gelb, Grün) um anzuzeigen, wie es um die Abwicklung im betreffenden Fall steht.
Dass „Grün“ nicht unbedingt eine Reparaturfreigabe bedeutet, kann Ing. Mag. Georg Siarlidis von der Kanzlei Aspida Rechtsanwälte in Graz bestätigen, der den Kfz-Betrieb vertritt, der bei „Grün“ die Instandsetzung begann: „Wir können allen Nutzern des Systems, für das uns keine Gebrauchsanleitung bekannt ist und bei dem nun nachträglich Klauseln eingeführt wurden, die auch bei Grün die Reparaturfreigabe einschränken bzw. infrage stellen können, nur dringend anraten, zusätzlich auf einer schriftlichen Reparaturfreigabe zu bestehen, um nicht nachträglich die Reparatursumme erstreiten zu müssen!“
„Nicht ungeschaut anfangen – miteinander reden!“ „Immer wieder Rücksprache halten, bevor man repariert!“, rät Erik-Paul Papinski, Bundesinnungsmeister der Berufsgruppe Karosseriebautechniker und Karosserielackierer: Für ihn bedeute Grün lediglich, dass „der Schadensreferent die Daten bekommen hat und im Großen und Ganzen alles in Ordnung ist“. Es gebe aber gar nicht so viele Fälle, in denen das System nicht gut funktioniere, meint Papinski. Den Reparaturauftrag erteile eigentlich der Fahrzeugbesitzer und an den müsse sich die Werkstatt im Ernstfall auch wenden, wenn es darum gehe, eine strittige Reparatursumme einzufordern. • (ENG)
Nach der Weißwurst S … einen Anhänger kaufen: Das ist beim traditionellen Aktionstag der Firma Wörmann in Hebertshausen bei Dachau möglich. Heuer steigt die Veranstaltung am 24. Februar.
eit Jahren ist die Firma Wörmann in Hebertshausen ein zuverlässiger Ansprechpartner für all jene, die auf der Suche nach einem Anhänger sind – und auch viele Autohändler und Werkstättenbesitzer aus Österreich haben sich schon im nahen Bayern mit einem neuen Anhänger eingedeckt.
Breites Spektrum an Autotransportern
Mehr als 2.000 Anhänger wie der Autotransporter „Racer BW“ stehen bereit
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Besonders beliebt sind die Aktionstage wie zum Beispiel das traditionelle Weißwurst-Frühstück. Dieses findet heuer am 24. Februar von 9 bis 17 Uhr in der „Anhänger-Welt“ (Torstraße 29, D-85241 Hebertshausen) statt. Angeboten wird das gesamte Spektrum an Autotransportern: egal, ob ein Pkw verladen werden soll oder zwei, ob es sich um einen Hoch- oder Tieflader bzw. einen Anhänger mit kippbarer Ladefläche handelt. Mehr als 2.000 Markenanhänger sowie 500 Gebrauchtmodelle sind vorrätig. • (MUE)
Gewerbe
Überlebenstraining für Mechaniker Ganz dem Thema Arbeitssicherheit widmet sich Evalus im Hochvolt-Bereich. Der neuesten Technik und den Schulungsangeboten widmete man sich beim 1. EV-Safety-Day. Von Matthias Pilter
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en etwas mehr als 200 Besuchern wurden in der Pyramide Vösendorf nicht nur spannende Vorträge geboten, sondern auch Informationsstände der Birner Akademie, des Porsche Austria Trainingszentrums sowie ein Kreisel-GoCart und aktuelle E-Fahrzeuge der Marken Audi, Hyundai, Renault, Tesla und VW. Die Umbenennung der Veranstaltung von „Elektromobilitätsstammtisch“ in „EV-Safety-Day“ erklärte Organisator und Evalus-Geschäftsführer Ing. Deniz Kartal mit der sehr weitläufigen Fassung des Begriffs Elektromobilität: „Wir wollen keine Autos verkaufen, sondern Technik vermitteln.“ Kartal schulte mit seinem Unternehmen 662 Personen im Jahr 2017, seit Erhalt der Schulungszertifizierung insgesamt 1.032 Personen, im sicheren Umgang mit Hochvolt. Der Veranstaltungsfokus wurde auf sicheres Arbeiten mit Hochvolt-Fahrzeugen und -Systemen gelegt. Wichtig war auch die Intensivierung der Kooperationen zwischen Unternehmen, Schulen und Forschung. So wurde auch von Birner Arbeitssicherheitsausrüstung an die anwesenden Berufsschulen übergeben.
Heute für morgen ausbilden „Die jetzt ausgebildeten Schüler sollen in 10 Jahren die tragenden Kräfte ihrer Betriebe sein“, strich OSR Dipl.-Päd. Markus Fuchs, Direktor der Siegfried-Marcus-Berufsschule, den – aufgrund der verändernden Mobilität – notwendigen laufenden Anpassungsbedarf im Lehrplan. Schon jetzt wird zu
Carsharing, E-Mobilität, autonomes Fahren, Digitalisierung und Mobilität sowie neuen Berufsfeldern unterrichtet. Von den derzeit rund 1.000 Lehrlingen der 1. Klasse werden 80 Prozent auf Pkw, 17 Prozent auf Nutzfahrzeuge und 2,5 Prozent auf Motorrad ausgebildet. 0,5 Prozent besuchen das Hochvolttechnik-Modul. Jeder 4. macht im 4. Berufsschuljahr die Hochvoltausbildung, so Fuchs: „Das Interesse wird sicher nicht weniger werden.“
VW-Importeur elektrisch zukunftsfit Neben den Fahrzeugen, die auf dem Modularen Elektrifizierungs Baukasten (MEB) basierten, stehe beim Importeur die „Elektrifizierung“ der Werkstätten im Mittelpunkt, so Johann Berner, Teamleitung Importeurstraining und Service Technik Training. Bisher wurden 580 E-Mobilitäts-Techniker (2 je Autohaus) konzernintern ausgebildet. Für die Schulungen stehe in der Salzburger Alpenstraße ein Ausbildungszentrum (170 m2 Praxis- und 65 m2 Theorieraum) mit einer Ausstattung im „6-stelligen EuroBereich“ zur Verfügung, so Berner. Von den 22 technischen Trainern sind 5 HochvoltExperten. Vom Hersteller hat man die Berechtigung, bis Hochvolt-Stufe 3 auszubilden. •
Direktor OSR Dipl.-Päd. Markus Fuchs (SiegfriedMarcus-Berufsschule) und Organisator Ing. Deniz Kartal (Evalus)
„Wir wollen keine Autos verkaufen, sondern Technik vermitteln.“
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Ing. Deniz Kartal
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GEWERBE
Für den perfekten Durchblick Die Firma car care in Linz hat sich auf Autoglas, Scheibenfolien und Steinschlagreparaturen spezialisiert.
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it dem Schwerpunkt Autoglas hat der heutige Bundesinnungsmeister der Karosseriebautechniker Erik Paul Papinski sein Unternehmen car care 1994 in Linz gegründet. Schon 1 Jahr später ist der Bereich Folienbeklebung dazugekommen – ein Trend, den Papinski damals aufgegriffen hat und der sich ebenso zu einem wichtigen Standbein des Unternehmens entwickelt hat wie die Scheibenreparatur. In allen Segmenten bietet car care die Dienstleistung vor Ort an Endkunden und erhält damit für das österreichweite Handelsgeschäft die notwendigen Erfahrungen. „Alle Produkte und Werkzeuge, die wir den Werkstätten anbieten, testen wir in unserem eigenen Betrieb“, erklärt Papinski seinen Qualitätsanspruch. Generell ist „hohe Qualität zu einem leistbaren Preis“ das Motto des Spezialisten. Das ist aktueller denn je.
Hightech-Produkt Windschutzscheibe Gleichzeitig steigen die Komplexität und die Vielfalt der Technik. „Für moderne Assistenzsysteme müssen Windschutzscheiben 100 Prozent exakt passen
Erik Paul Papinski vor seiner Firma car care in Linz
und ebenso exakt montiert werden“, weiß Papinski. Das ist nur mit Produkten möglich, die auch in der Erstausrüstung verwendet werden. Mit einem entsprechenden Lager werden die Kfz-Betriebe im Umkreis von 50 KiloSpider Ausmetern von Linz aus trennsystem (Schnurschneibeliefert. Auch Werkdegerät) und zeuge wie SchnurTalon Verbundschneidegeräte oder glas-ReparaScheibenreparaturtursystem geräte hat Papinski für seine Kunden im Angebot. Im Bereich der Scheibenfolien verweist er auf die notwendige Typengenehmigung. Auch hier ist die Qualität entscheidend. Um diese zu gewährleisten, arbeitet Papinski österreichweit mit erfahrenen Vertriebs- und Montagepartnern zusammen. • (GEW)
Konzentrierter Vertriebsweg Eska Vergölst ist nun der bevorzugte Vertriebspartner für Landwirtschafts- und Industriereifen von Petlas in Österreich.
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ies erklärt Christian Gast, Nationaler Koordinator Autohaus, Leitung Vertrieb Eska Reifenhandel bei Vergölst, und das bestätigt auch der Hersteller Petlas in Ankara. Petlas zieht damit die Konsequenzen aus der wirtschaftlichen Situation von Bruckmüller, der bisher ebenfalls Petlas-Landwirtschaftsreifen vertrieben hat, und schafft für die Abnehmer Klarheit.
Leistungsfähig – längst nicht mehr nur am Land Der türkische Reifenhersteller steht hinter allem, was er tut und führt seinen Erfolg darauf zurück, die Erwartungen seiner Kunden zu übertreffen. Petlas Landwirtschaftsreifen positioniert der Hersteller als „perfekten Mix von Qualität und Wert“, charakterisiert durch handwerkliche Qualitätsarbeit, führende Technologien, Umweltfreundlichkeit, exzellente
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Christian Gast, bei Vergölst Nationaler Koordinator Autohaus, Leitung Vertrieb Eska Reifenhandel, auch für Österreich
Performance, Langlebigkeit und einmalige eigene Profile, die Petlas auf Ausstellungen wie der Agritechnica zur Verdeutlichung auf der Schauwand eindrucksvoll grafisch hervorhebt. Zuletzt erweiterte Petlas sein Angebot mit Staplerreifen in 17 Dimensionen und Ausführungen für herkömmliche (HL10) oder besonders harte Beanspruchung (HL30) sowie maximale Haltbarkeit (HL40). Der Hersteller deutete auch an, weiter für Gabelstaplerreifen zu investieren und die Produktion von Vollgummireifen aufzunehmen. Petlas Pkw-, SUVund Transporterreifen vertreibt in Österreich WRZ Reifenzentrum Vertriebs GmbH/Wien. • (ENG)
Rückwärts kompatibel
Hochwertig glänzen
Für Scania-Fahrzeuge ab dem 1. Jänner 2016 wurde der Bremssattel SN7 modifiziert und ist ab sofort als SN7 HP über die TMD-Friction-Ersatzteilmarke Textar erhältlich. Darauf angepasst wurden die neuen Textar Bremsbeläge. Diese sind rückwärts kompatibel, das heißt sie können auch bei älteren Bremssattelversionen eingesetzt werden. TMD Friction Gruppe S.A.; www.knorr-bremse.at
Ein neues Maß an Luxus möchte Nigrin mit der neuen Produktserie „Black Label“ bieten. 7 Pflegesets stehen zur Auswahl. Die Produktpalette enthält Pflegesets für Lacke, Leder, Felgen und Reifen. Produziert werden diese in Deutschland. Versprochen werden hochwertige Inhaltsstoffe und die Lieferung in edlen Set-Boxen mit passendem Zubehör. Erhältlich ist die Produktserie im Fachhandel und über den Online-Shop. Inter-Union Technohandel GmbH; www.nigrin.com
Glas für alle Fenster Ein breit gefächertes Sortiment an Windschutzscheiben bietet Diesel Technic unter der Marke DT Spare Parts an. Zur Verfügung stehen die Materialien Verbund- bzw. Sicherheitsglas in den Varianten Tür-, Seiten- und Heckscheiben. Das Unternehmen verspricht für alle Glasscheiben eine präzise Passgenauigkeit und einen einfachen Einbau. Verschiedene Tönungen sollen die originale Optik des Fahrzeugs wieder herstellen. Alle Scheiben sind
mit dem ECE-Prüfkennzeichen versehen. Um den Werkstätten bei Glasbruch-Reparaturen schnell und zuverlässig Ersatz zu ermöglichen, werden die Windschutzscheiben der Marke DT Spare Parts zusätzlich zu den klassischen Gebindeeinheiten bei Bedarf in einer transportsicheren Einzelverpackung versendet. Diese ist auch für den KEP-Versand geeignet. Diesel Technic AG; www.dieseltechnic.com
Zurück zum Ursprung Mit seinem Indy Heritage Steering Wheel erinnert MOMO an die Unternehmensgründung im Jahr 1964. Das Holz-Lenkrad aus glänzendem Mahagoni hat einen Durchmesser von 35 cm und besteht aus gebürstetem Aluminium. Brown & Geeson Ltd.; www.brownandgeeson.com
Für mehr Stabilität
Augen rund ums Auto Im Rahmen der NAIAS in Detroit zeigte Hella unter anderem den 77 GHz Radarsensor vor. Dieser lässt sich in der Fahrzeugseite integrieren und ermöglicht eine 360° Umfelderkennung zur Identifikation von bewegenden Objekten rund um das Fahrzeug: vom Auto über den Fahrradfahrer bis zum Fußgänger. Wichtig ist diese Technologie im Hinblick auf automatisiertes Fahren und Parken. HELLA GmbH & Co. KGaA; www.hella.at
Powerflex bietet nun auch Radlagerbuchsen für den Honda Civic Mk10 (2016on). Diese sind für Vorder- und Rückseite des Vorderarms erhältlich und aus stabilem Material gefertigt, wodurch die Stabilität bei Fahrt und Bremsen verbessert wird. Polyurethane Technologies Group Ltd.; www.powerflex.co.uk
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Strutz verließ Isuzu Markus Strutz ist nicht länger Leiter der Österreich-Niederlassung von Isuzu. Udo Emmerling (Bild), seit 2006 COO bei Isuzu Deutschland, übernimmt für maximal 3 Monate die Agenden, bis ein Nachfolger für Strutz gefunden ist.
Rochaden bei PSA in der Schweiz und Österreich
Die Groupe PSA Schweiz-Österreich stellt sich neu auf. Mag. Stefan Haböck (l.) ist ab sofort neuer Leiter PSA-Retail für die beiden Länder – mit 12 Standorten, 450 Mitarbeitern einer der großen Handelsbetriebe im Konzern. Der 45-jährige Jurist verantwortete zuletzt die Geschäfte der Marke Peugeot in Österreich. In seine bisherige Position rückt MMag. Silvia Rieger (2. v. l.) als neue Brand Direktorin Peugeot nach. Sie war zuletzt Direktorin Teile und Services Schweiz-Österreich – eine Position, in der ihr Joël Gorin (2. v. r.) nachfolgt, der seinerseits von PSA Retail in Deutschland kommt und seit mehr als 30 Jahren in der PSA-Gruppe tätig ist. Ebenfalls neu besetzt wird die Position des Direktors B2B und Gebrauchtwagen, und zwar mit Martin Riha (r.), der den Firmenkundenverkauf in Österreich neu strukturieren soll.
Hammerl verließ Tesla In den vergangenen Jahren hatte Daniel Hammerl den E-Auto-Hersteller Tesla in Österreich und Italien von null zur heutigen Größe geführt; jetzt hat er das Unternehmen verlassen. Interimistisch leitet Jochen Rudat, der für die DACH-Region zuständige Manager, nun auch die Geschäfte in Österreich.
Oliver Zepf (im Bild l.) ist neuer Vertriebsleiter bei BMW Austria. Er war zuletzt als Vertriebsdirektor bei Volvo Österreich tätig und übernimmt die Agenden bei BMW von Dr. Christoph Binder (r.), der damit nach nur 10 Monaten aus dem Unternehmen ausscheidet. Mit Goran Maric hat Business Mobility-Anbieter Alphabet Austria einen neuen Vertriebs- und Marketingleiter verpflichtet. Maric kommt von Arval Austria, wo er als kaufmännischer Leiter Mitglied der Geschäftsführung war. Er hat in Klagenfurt Betriebswirtschaft studiert und seine Karriere in der Automotive-Branche 2004 bei der Wolfgang Denzel AG begonnen. Christof Fuchs, MBA, hat mit Jahreswechsel die Position des alleinigen geschäftsführenden Gesellschafters der FHVG Fahrzeughandels- und Vermietungs-GmbH.NfG. KG übernommen. Sein Vorgänger Fritz Hackl bleibt als Konsulent und Gesellschafter im Unternehmen. Vladimir Arthofer hat die Leitung Qualitätsmangement und Risiko bei Raiffeisen-Leasing Fuhrparkmanagement (RLFPM) übernommen. Er bringt rund 20 Jahre Branchenerfahrung aus seiner Zeit bei LeasePlan mit, wo er u. a. lange als Head of Fleet Analysis tätig war.
Han-Jun Kim ist bei Hankook als neuer COO für Europa und die Märkte der GUS-Region und somit auch Chef der Europazentrale angetreten. Zuletzt war Kim Senior Vice President Corporate Management in der koreanischen Zentrale des Reifenriesen. Kim folgt auf HoYoul Pae, der in die Unternehmenszentrale zurückkehrt. Karin Stalzer hat bei Volvo Austria das PR- und Event Management übernommen. Sie folgt auf Thomas von Gelmini, der in den Bereich CRM zurückkehrt. Stalzer war zuletzt als selbstständige Beraterin für Werbung und Marketing tätig, u. a. auch für Volvo Austria.
Ausgabe: 2/2018, 31. Jahrgang; Cover-Werbung: Sonax; Medieninhaber, Anzeigenverwaltung: A&W Verlag GmbH (FN 238011 t), 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16, T: +43 2243 36840-0, F: +43 2243 36840-593, E: redaktion@ autoundwirtschaft.at, I: www.autoundwirtschaft.at; Verleger: Helmuth H. Lederer (1937–2014); Herausgeber: Gerhard Lustig, DW 527, M: +43 664 8229485, E: lustig.gerhard@autoundwirtschaft.at; Geschäftsführung: Stefan Binder, MBA, DW 522, M: +43 664 5285661, E: binder.stefan@autoundwirtschaft.at; redaktioneller Verlagsleiter B2B: Prok. Gerald Weiss, DW 593, M: +43 6642359044, E: weiss.gerald@autoundwirtschaft.at; Chefredaktion: Mag. Heinz Müller, DW 523, M: +43 664 8221660, E: mueller.heinz@autoundwirtschaft.at; Redaktion: Dr. Nikolaus Engel, DW 525, M: +43 664 8493231, E: engel.nikolaus@autoundwirtschaft.at; Mag. Bernhard Katzinger, DW 591, M: +43 664 1244870, E: katzinger.bernhard@autoundwirtschaft.at; Matthias Pilter, DW 579, M: +43 664 88368584, E: pilter.matthias@autoundwirtschaft.at; Dieter Scheuch, DW 575, M: +43 664 2359052, E: scheuch.dieter@autoundwirtschaft.at; redaktionelle Mitarbeit: Stefanie Bruckbauer, Wolfgang Gschaider, BA, Dr. Friedrich Knöbl, Dipl.-Ing. Heinz Lukaschek, Mathias Morscher, Katja Müller-Happe, Mag. Michael Luipersbeck, Dr. Konrad Weßner; Anzeigenmarketing: Uschi Ernst, DW 529, M: +43 664 8222224, E: ernst.uschi@autoundwirtschaft.at; Alexander Keiler, DW 521, M: +43 664 8229487, E: keiler.alexander@autoundwirtschaft.at; Werner Ecker, DW 520, M: +43 664 88368591, E: ecker.werner@autoundwirtschaft.at; Hbv. und Leitung Administration: Annemarie Lust, DW 597, M: +43 664 8229479, E: lust.annemarie@autoundwirtschaft.at; Grafik: graphics – A. Jonas KG, 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16, T: +43 2243 36840-594, E: jonas.alexander@autoundwirtschaft.at; Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH, 3580 Horn, Wiener Straße 80; Bezugspreis: Jahresabonnement (11 Ausgaben) Inland: ¤ 68,– exkl. 10 % MwSt, (Einzelpreis Inland: ¤ 8,– inkl. 10 % MwSt); Ausland: ¤ 85,–; Bankverbindung: Bank Austria, UniCredit Group, BLZ 12000, Konto-Nr. 51844 097 901, IBAN = AT63 1200 0518 4409 7901, BIC = BKAUATWW, UID = ATU57361312; Gerichtsstand: LG Korneuburg; verbreitete Auflage: 12.500 Stück; Erscheinungsweise: monatlich (Juli/August Doppelnummer) mit Supplements laut Mediadaten 2018; grundlegende Richtung: unabhängige Fachzeitschrift für alle, die vom Kraftfahrzeug leben; Manuskripte: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie werden nur retourniert, wenn Rückporto beiliegt. Schwesterpublikationen Österreich: AUTO BILD Österreich, AUTO-Information, AUTO-info4you, FLOTTE & Wirtschaft, 4wd + ALLRADKATALOG, FAMILIENAUTOS, automotive GUIDE; Schwesterpublikationen Schweiz: AUTO&Wirtschaft Schweiz, AUTO BILD Schweiz, aboutFLEET
Der elektronische Informationsdienst für die österreichische Automobilbranche
MENSCHEN
Leserbriefe
Betrifft: „Händlerverträge und DSGVO: Wer nutzt die Daten eigentlich?“ in AUTO-Information vom 22. Dezember 2017
Rezar neuer ARBÖ-Präsident Im Rahmen seiner 40. Bundeskonferenz hat der ARBÖ mit Dr. Peter Rezar (M.) einen neuen Präsidenten auf Bundesebene gewählt. Er folgt Komm.-Rat Dr. Heinz Hofer (l.) nach, der die Präsidentschaft nach 12 Jahren abgibt. Komm.-Rat Mag. Gerald Kumnig (r.) wurde als Generalsekretär bestätigt.
Neuer Leiter Presse bei OMV Andreas Rinofner hat die Leitung der Pressestelle bei der OMV AG in Wien übernommen. Seit 2008 ist er in der Kommunikation des Mineralölkonzerns tätig und war vorher auch bei den ÖBB und beim steirischen Roten Kreuz. Sein Vorgänger Robert Lechner verlässt die OMV.
Als Konsument der Autoinformation habe ich den Artikel von Dr. Johannes Öhlböck LL.M. gelesen und ärgere mich darüber, da die Herren Rechtsgelehrten die Händler immer als Dummerchen darstellen, die die Komplexität der Vertragsmaterie nicht verstehen. Wie bereits mehrfach diskutiert und von vielen Händlern erlebt, deren Importeure und Hersteller mit neuen Verträgen zur Unterschrift gekommen sind, hatte ich vor kurzem selbst die Gelegenheit, an einer solchen „Verhandlung“ teilzunehmen. Die Argumentation der Importeure ist relativ simpel: Das sind Europa-Verträge, die vorgegeben sind, und es gibt eine klare Aussage des Werkes, nämlich die, dass die Verträge, so wie sie sind, zu unterschreiben sind, sofern sie nicht gegen österreichisches Recht verstoßen. Es gibt ansonsten keine wie auch immer gearteten Änderungen. Conclusio: Vertrag unterschreiben oder keine Ware mehr bekommen und nicht mehr Händler sein. Was das für die meisten Händler bedeutet, steht außer Diskussion, denn das zieht natürlich eine relativ rasche Insolvenz nach sich. Also unterschreiben unter diesem Druck natürlich alle Händler. Die Herren Rechtsanwälte stellen sich die Dinge viel zu einfach vor und erklären dann auch noch breitmundig, warum der Händler nicht einen Rechtsanwaltskollegen vor Unterschrift zugezogen hat, dann hätte man den Umstand gleich und klar erkennen können. Die Anwälte verstehen die reale harte Wirklichkeit dieser Auseinandersetzung nicht. Es ist natürlich klar, dass es sich um Knebelverträge handelt und dass Hersteller und die ihnen vorgelagerten Importeure die Marktmacht damit missbrauchen. Eines kann ich aber mit Bestimmtheit sagen: Ratschläge wie diese sind mehr als verzichtbar. Die Händler sind nicht so dumm, wie manche Anwälte sie gerne hinstellen, sondern bemüht, ihr Überleben zu sichern. Komm.-Rat Prof. Burkhard Ernst, stv. Bundesgremialobmann des Fahrzeughandels
Betrifft: „Fokus“ über DSGVO in A&W 12/17 Komplimente an Katja Müller-Happe, die das Thema Datenschutzverordnung mit Abstand am besten beschrieben hat! Endlich jemand, der auch an den Sinn dieser Verordnung gedacht hat und die Sache nicht auf Panik ausgelegt hat. Wohltuend echt! Mag. Lydia Ninz, ehem. Generalsekretärin des ARBÖ
Im „A&W-Papierkorb“ finden sich Inhalte, die zum Schmunzeln anregen, aber nicht immer mit der Automobilbranche zu tun haben.
Neuer Prokurist im Autohaus Robinson Kundendienstleiter Marcel Fuchs ist im Grazer Autohaus Robinson per Jahresbeginn die Prokura erteilt worden. Er ist seit 2010 für den Aftersales-Bereich beim Kia- und Mazda-Vertragshändler verantwortlich. (Bild v. l.: Prokurist Marcel Fuchs, Verena Robinson, Geschäftsführer Paul Schweighofer und Heinz P. Robinson)
Neuer Pressemann bei Subaru Mag. Matthias Hinterreiter ist seit Jahresbeginn neuer PR-Officer bei Subaru Österreich. Er wird alle Agenden der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit betreuen. Patrizia Frei, B.A., wird sich künftig auf Marketing-Aufgaben im Unternehmen konzentrieren.
Das Rätsel um den Elefanten Seit ein paar Wochen hängen die wetterfesten Plakate mit dem Elefanten und dem Spruch „Fahr wach“ auf vielen Bäumen: Wer sich gefragt hat, was das soll – hier kommt die Aufklärung: Es handelt sich um eine etwas schräge Werbekampagne für ein „koffeinhaltiges, proteinangereichertes Milchgetränk“ namens Kambaku, das zu 0,51 Prozent aus der Frucht des in Südafrika heimischen Elefantenbaums hergestellt wird. Kambaku ist übrigens das Tsonga-Wort für einen alten, großen Elefantenbullen. (MUE/KMH)
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SCHLUSS mit Lustig Konsumieren oder krepieren K aum haben wir uns vom tollen Pkw-Verkaufsjahr 2017 verabschiedet und siegestrunken nach vorn blickend die Messetore in Wien ins neue Verkaufswunderjahr aufgestoßen, animiert uns nun auch die türkisblaue Regierung mit dem einen oder anderen braunen Rand zu wirtschaftlichem Treiben. Konsumieren heißt die Parole, denn das Geld des kleinen Mannes muss fließen. Die Alternative heißt, an einem unverdaulichen Produktionsüberhang von letztlich nicht im Verkehr befindlichen Überangeboten zu ersticken. • Bevor wir Bürger wieder in die Pflicht genommen werden, Bescheidenheit zur Zier zu machen, heißt es jetzt noch eine Weile konsumieren, was das Zeug hält.
„Eine Zeit lang spielt das Wettverkaufen keine Rolle. Doch irgendwann muss die Blase der Scheinwelt, in der viele Autohersteller leben, platzen. So einfach ist das im Lehrbuch.“ • Dass inzwischen auch Giganten wanken interessiert nicht, die Zahlen müssen stimmen, ob sie realistisch sind oder nicht! Und: Die meisten Autohändler sind zufrieden, verdienen sie mit dem Überfluss doch leichter ihr Geld. Warmer Geldsegen fördert das (Ver)Schweigen und in dieser Dunstglocke steigen für die Händler unheilvolle Entwicklungen hoch. • In dieser Euphorie könnte glatt Wesentliches übersehen werden. Zum Beispiel jenes Dokument, das unserem Branchenanwalt Dr. Öhlböck in der Thematik EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) in die Hände gespielt worden ist und dessen Analyse nur davon abraten lässt, so etwas zu unterschreiben. Demnach müsste der Händler bei Vertragserfüllung – vom Lagerstand bis zur Ersatzteile-Einkaufsmethode – seine Händler- und Kundendaten in des Importeurs Datenbank einpflegen. In diesem Vertragsentwurf lägen die Vorteile klar auf Herstellerseite. Der Händler ist hingegen voll für alle übergebenen Daten verantwortlich und hat dafür geradezustehen, dass die Einwilligungserklärung des Endkunden rechtssicher ist. Aus heutiger Sicht der Sachlage unmöglich. Eine Abgeltung für den Händler? Im Entwurf ist kein Punkt dafür vorgesehen!
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Das böse Erwachen ist unausweichlich. Für den Händler ebenso wie für den Konsumenten. Wir haben es uns in dieser Scheinwelt zurecht gemacht, leben auf Pump, so wie die Industrie auch. Wenige machen mehr zulasten der Masse. • Die Order lautet auch heuer Wachstum! Welches damit gemeint ist, bleibt jedem selbst überlassen. Die Scheinwelt feiert Hochkonjunktur. Wer will sich da noch auskennen, es gilt das Heute, nicht das Morgen. In diesem Punkt laufen die Hirne von Selbstständigen und Unselbstständigen synchron. Das hat die „Algokratie“ (künstliche Intelligenz) schon hinbekommen. Nicht jedoch eine Überschaubarkeit solcher Gesetze und Verordnungen und nicht ein Kirchenlatein, das für alle zwar bindend, aber unverständlich ist. Bewahren Sie sich Ihren Glauben, aber glauben Sie nicht an Wunder. Ihr
Es geht um Vertrauen
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