FLOTTE 09/2019

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Österreichische Post AG • MZ 11Z039084 M, Einzelverkaufspreis € 8,– A&W Verlag, 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 • www.flotte.at

Elektro-Transporter im Vergleichstest Der brandneue Mercedes-Benz eVito trifft auf den ebenfalls neuen VW e-Crafter und den bereits etablierten Renault Kangoo Maxi Z.E. Worin sich die drei Elektro-Transporter unterscheiden, wie weit sie kommen, was sie kosten und für wen sie Sinn machen. ab Seite 48

3.500 Kilometer im E-Auto durch Europa

Reportage: Kärntner Lithium

Aktuelles Thema: Sachbezug & NoVA

VW Grand California im Camping-Test

Roadtrip im Tesla Model X: Wir waren in Paris, Brügge und Amsterdam Seite 56

Seltenes Metall für Akkus bald auch aus Österreich Seite 44

Was die zukünftigen Berechnungs­methoden in der Praxis bedeuten Seite 6

Wir ziehen Resümee nach dem dreitägigen Kurz­camping Seite 64


DER NEUE ŠKODA

SUPERB

Was wirklich zählt – Perfektion im Detail. Der neue ŠKODA SUPERB zeigt mit seiner ausdrucksstarken Designsprache reichlich Selbstbewusstsein. Ein herausragendes technisches Merkmal sind die innovativen Matrix LED-Scheinwerfer. Diese sorgen für noch mehr Sicherheit und Komfort. Auch das Interieur vereint Qualität und Funktionalität. Der SUPERB SCOUT erweitert die ŠKODA Familie und tritt erstmals auch im markanten Offroad-Look auf. Mit dem SUPERB iV mit Plug-in-Hybridantrieb feiert ŠKODA eine weitere Premiere und startet in das Zeitalter der Elektromobilität. Lassen Sie sich bei einer Probefahrt von den sensationellen Neuheiten überzeugen. Ab 27. September bei Ihrem ŠKODA Betrieb. Symbolfoto. Stand 08/2019. Details bei Ihrem ŠKODA Berater.

Verbrauch: 4,2–7,1 l/100 km. CO2-Emission: 110–161 g/km. skoda.at

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Foto: Werk

Editorial

W

em soll man denn da noch glauben? Während die einen die E-Mobilität in den Himmel loben, lassen die anderen kein gutes Haar an den Elektroautos. Doch wie so oft im Leben gibt es nicht nur Null oder Eins, Schwarz oder Weiß, es gibt viele Schattierungen dazwischen. Und das sei nicht nur den „Extremisten“ auf beiden Seiten, sondern auch den Politikern gesagt. Das E-Auto kann mithelfen, die Energiewende zu schaffen und umweltfreundliche Mobilität zu ermöglichen. Doch sollte man immer alle Faktoren berücksichtigen, die Erzeugung ebenso wie den zum Fahren nötigen Strom, der auf höchst unterschiedliche Arten produziert wird. Österreich hat es mit einem hohen Anteil an erneuerbarer Energie da besonders gut, entsprechend sinnvoll also auch der Einsatz eines Elektroautos. In vielen anderen Ländern Europas – von China ganz zu schweigen – sieht es freilich anders aus. Wird der Strom etwa in Braunkohlekraftwerken erzeugt, ist in der Energie­

Das Elektroauto ist kein Allheilmittel, es kann aber zur Energiewende beitragen.“ bilanz sogar ein herkömmlicher Verbrenner sauberer. Ein Vorteil bleibt freilich immer, die lokale Emissionsfreiheit. Geht es darum, die Luftqualität in Städten zu steigern – was auch in China wichtigstes Thema ist – kann das E-Auto voll punkten. Und auch Umweltzonen können ein wichtiges Kriterium bei der Anschaffung eines E-Fahrzeuges sein, erst recht im gewerblichen Bereich. Wenn dann auch noch wirtschaftlich kein Nachteil gegenüber dem Diesel besteht, dann fällt die Entscheidung leicht. Wir haben in dieser Ausgabe drei rein elektrisch betriebene Transporter aus den drei Segmenten bis 3,5 Tonnen miteinander verglichen und uns angesehen, für welchen Einsatzzweck die Kastenwagen bereits heute taugen. Alle Details dazu finden Sie ab Seite 48 in dieser Ausgabe. Passend zum

Bild des Monats BMW-Lehrlinge haben den X7 in einen Pick-up verwandelt. Dass die bayerische Premium-Marke in den NutzfahrzeugMarkt einsteigt, ist dennoch so gut wie ausgeschlossen …

Schwerpunkt der Elektro- und Alternativantriebe auch der Bericht zum 3.500-Kilometer-Trip quer durch Europa, den ich im Sommer mitsamt Familie in einem Tesla Model X unternommen habe. Ob der Strom-Ami dabei kapitulierte oder unter Beweis stellte, dass auch die Langstrecke im E-Auto kein Problem darstellt, lesen Sie in dieser Ausgabe ebenso wie die erste Ausfahrt im Elektro-­Porsche Taycan und weitere E-Auto-Tests. Apropos Alternativ­antriebe, auch Erdgas ist hier eine echte Alternative, wie der Seat Leon ST TGI im Test durchaus eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat. Themenwechsel: Dankenswerterweise wurde von der Politik nun doch noch eine Lösung in Sachen NoVA gefunden, die nun noch umgesetzt werden muss. Das Auslaufen der Übergangsfrist – die höheren WLTP-Werte wären ab 2020 zur NoVA-Berechnung und auch für den Sachbezug maßgeblich gewesen – konnte mit einer neuen Berechnungsgrundlage abgewendet werden. Damit einhergehend auch eine neue Berechnung des Sachbezugs. Was das konkret bedeutet und wie die Formel aussieht, hat mein Kollege Bernhard Katzinger im aktuellen Thema unter die Lupe genommen. Im Namen des Teams wünsche ich Ihnen wie immer viel Vergnügen und Information mit der neuen FLOTTE! Stefan Schmudermaier Chefredakteur FLOTTE

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Inhalt

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Exklusiv

News

service

NoVA und Sachbezug neu

10 Klein, aber flottentauglich

24 Renato Eggner im Gespräch

12 Grauer Einheitsbrei

25 Flottenkunden im Visier

12 Totgesagte leben länger

25 Winterreifen mit Auszeichnung

14 Mehr Platz, mehr Elektro

26 Hochleistungswinterreifen

06 Aktuelles Thema

20 Business-Talk: Wolfgang Skrabitz

Geschäftsführer der Knapp-Gruppe

46 Kolumne: Raimund Wagner Österreich hat genug Strom

48 Coverstory

Vergleichstest E-Transporter

56 Mit dem E-Auto durch Europa 3.500 elektrische Kilometer in 14 Tagen

62 Rückspiegel

Die Geschichte der Audi-Sport-Modelle

08 Kurzmeldungen Neuer Opel Corsa in den Startlöchern Die faden Farben der Neuwagen Doch kein Ende der X-Klasse?

Start für Mini Clubman und E-Mini

16 Upgrade des Nfz-Line-ups

23 Service-News

Elektro-Restwerte und Operating Leasing point-S setzt auf Fuhrparks Wintrac Pro von Vredestein Pirelli P Zero sorgt für Grip

26 Mobilität der Zukunft

Toyota bringt den Proace City

Services über den Reifen hinaus

18 Hilfreiche Assistenten

27 Chic durch den Winter

19 Power- und Komfort-Plus

28 Den Fuhrpark im Griff

Wie Audi den Fahrer unterstützt Nissan hat den Navara überarbeitet

Neue Alufelgen von Dezent

Die Avrios-Software im Test

29 Fuhrpark auf zwei Rädern

Faber hat die passenden Angebote

30 Fahrzeugeinrichtung Weltneuheit von bott

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Auto

umwelt

Schon gefahren

42 Elektro-Rakete

31 Auto-News

32 Skoda Kamiq 33 Volkswagen T6.1 34 Fiat Ducato 35 Skoda Superb Testberichte 36 BMW X7 37 Hyundai i30 N Fastback 38 Seat Tarraco 39 Alfa Romeo Stelvio 40 Nissan X-Trail

41 Umwelt-News

61 freizeit 61 Freizeit-News 62 Rückspiegel

Erste Ausfahrt im Porsche Taycan

Die Sport-Modelle von Audi

43 Reichweiten-Update 1

63 Der Morgan stirbt nie

44 Lithium aus Österreich

64 Camping-Ausflug

53 Green NCAP: Grüne Sterne

66 Abschluss & Impressum

Facelift für den Hyundai Ioniq

Seltenes Metall auch in Kärnten Umweltfreundlichkeit im Fokus

Der neue Oldtimer im Test

VW Grand California im Test

54 Reichweiten-Update 1

Nissan Leaf mit größerem Akku

55 Plug-in und Elektro

Opel bringt elektrifizierte Modelle

60 Erdgas als echte Alternative Kostensenker Seat Leon ST TGI

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Exklusiv

Aktuelles Thema

Steigen die Kosten fürs Dienstauto? Wird der steuerlich begünstigte Dienstwagen künftig nur noch ein schöner Traum sein? Durch WLTP steigen die für die Sachbezugsregelung relevanten CO2-Werte, gleichzeitig bestimmt der Klimawandel in den Wochen vor der Nationalratswahl mehr und mehr die politische Diskussion. Text: Mag. Bernhard Katzinger, Foto: fotolia

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lles wird teurer, nur der Kaffee wird billiger, soweit ein österreichischer Werbeklassiker aus dem vorigen Jahrhundert. Auf das Auto und den Betrieb desselben hätte sich schon damals der gelernte Österreicher diesen Satz niemals anzuwenden getraut. Und daran hat sich bis heute mit ziemlicher Sicherheit nicht viel geändert: Zwar soll das von der letzten Regierung geplante und ausgearbeitete erste Paket einer umfassenden Steuerreform inklusive Neuregelung der Normverbrauchs­ abgabe noch im September – also vor den Neuwahlen – in trockene Tücher gelegt und dadurch eine sprunghafte Verteuerung durch WLTP verhindert werden. Aber im Gegenzug geistert durch so gut wie jede Wahlkampfdebatte das Schreckgespenst einer wie immer ausgeformten CO2Besteuerung.

Blaues Auge oder Daumenschraube? Dass der im Mai des Jahres in Begutachtung geschickte Entwurf zum Steuerreformgesetz I eine lediglich moderate Verteuerung des Autofahrens vermuten lässt, hat bei den Wirtschaftsvertretern immerhin ebenso verhaltene Zustimmung ausgelöst. So ließ Günter Kerle, Sprecher der Auto-Importeure in der Industriellenvereinigung, verlauten, man habe zwar die geforderte aufkommensneutrale Neuregelung der Normverbrauchsabgabe nicht erreicht, aber in den Gesprächen immerhin einen drastischen Anstieg der Belastungen beim Neuwagenkauf verhindert. Das hat vor dem Sommer noch anders geklungen, als Kerle (zitiert in FLOTTE 07-08/2019) noch eine Verdoppelung der NoVA-Belastung befürchtet hatte. Dass dieses Ungemach nun abgewendet scheint und die finanzielle Belastung für Unternehmer und Dienstwagenfahrer im Rahmen gehalten werde, darüber hat sich auch die Wirtschaftskammer zufrieden geäußert. Und kurz lebte wohl auch die Hoffnung auf, dass die offensichtliche Unsicherheit beim Endkunden vorerst gebannt sein könnte – und damit die Kaufzurückhaltung in Sachen Automobil ein Ende hat, die dem Neuwagenmarkt seit Monaten zu schaffen macht.

Man habe zwar die geforderte aufkommensneutrale Neuregelung der NoVA nicht erreicht, aber einen drastischen Anstieg der Belastungen beim Neuwagenkauf verhindert. Die hält allerdings per August unvermindert an. Auch im Ferien­ monat hat man um über 4.000 neue Pkw weniger verkauft als im Vergleichszeitraum 2018 (als der „Vor-WLTP-Boom“ Fahrt aufnahm). Kumuliert liegen die Pkw-Neuzulassungen 2019 schon um mehr als 21.000 Stück hinter dem Vorjahr. Dass die Nutzfahrzeuge Klasse N1 dagegen stabiles Wachstum von über zehn Prozent verzeichnen, ist auch strategischen Neuzu­lassungen (vor dem „eigenen“ WLTPBoom) – und nicht nur dem Optimismus der Käufer – zu verdanken.

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exklusiv

Auswirkungen auf den Sachbezug Auch wenn genaue Auswirkungen aus dem Gesetzesentwurf nicht exakt herauszulesen sind, werden die neuen Regelungen aller Voraussicht nach gravierende Auswirkungen auf Dienstwagenfahrer, genauer: auf die Einstufung der Fahrzeuge im Hinblick auf den zu entrichtenden Sachbezug, haben. In der Kurzfassung des Entwurfs ist das Kapitel in der Zeile „Anpassung der CO2-Grenzwerte in Zusammenhang mit dem Sachbezug“ abgehandelt. Eine wichtige Ausnahmeregelung: Wer vor dem 1. Dezember 2019 einen Kaufvertrag für ein Fahrzeug unterschreibt, das vor dem 1. Juni 2020 ausgeliefert wird, für den gilt noch die alte Gesetzeslage.

Dazu zählt die Sichtbarmachung der ökolo­ gischen Kosten, die durch Kraftfahrzeuge verursacht werden, wie es bereits bei einigen Maßnahmen (steuerliche Besserstellung für emissionsarme und -freie Kraftfahrzeuge in diversen Abgaben, Normverbrauchsabgabe, Staffelung der Sachbezugswerte nach ökologischen Gesichtspunkten etc.) der Fall ist. Dies soll durch eine ökologische und sozial verträgliche Anpassung der Bemessungsgrundlage auch bei der laufenden Kraftfahrzeugbesteuerung (motorbezogene Ver­ sicherungssteuer) verwirklicht werden.“

Kommt die CO2-Steuer?

Im Wahlkampf geistert die direkte Besteuerung des CO2-Ausstoßes immer wieder heftig durch die Debatten. Während ÖVP, FPÖ und SPÖ eine solche ablehnen, plädieren die anderen wahlwerbenden Emissionsfreie Zweiräder wie Parteien dafür. Dem Steuerreformkonzept der Neos zufolge würde E-Scooter sollen als Dienstfahrzeuge mit Benzin dadurch um 15 Cent pro Liter teurer, Diesel um 36 Cent, Privatnutzungsrecht attraktiver werden. behauptet die Tageszeitung „Der Standard“. Und während die Ablehnung einer CO2-Besteuerung durch die Großparteien auf nationaler Ebene durchaus in Stein gemeißelt scheint, will man Im Zuge der neuen Regelung sollen unter anderem auch Zweiräder eine solche den „Großkonzernen“ innerhalb als Dienstfahrzeuge eingestuft und entspreder EU durchaus zumuten können. Wer in chend besteuert werden können, wenn sie diesem Fall letzt­endlich die Zeche zahlt, sagt privat genutzt werden. So will man offenbar man nicht dazu. erreichen, dass emissionsfreie Fahrzeuge wie Wie geht es nun weiter mit dem Gesetz? Die E-Scooter, aber auch Pedelecs als Dienstfahrskizzierten Änderungen sollen, wenn sich die zeuge attraktiver werden. ehemaligen Regierungsparteien an das halten, Wie das Wirtschaftsmagazin „Trend“ im was die beiden Verkehrssprecher Andreas August schreibt, gelten ab 2020 auch für die „… Anpassung der CO2-Grenzwerte in Ottenschläger (ÖVP) und Christian Hafenecker Ermittlung des Sachbezugs nur noch die Zusammenhang mit dem Sachbezug“ (FPÖ) den Wirtschaftsvertretern zugesichert neuen CO2-Werte nach WLTP und nicht die „… Vorsteuerabzug für Krafträder mit haben, wenige Tage vor den Wahlen noch bisher angewandten Werte. Damit soll dann CO2-Emissionswert von null Gramm pro Kilometer“ im Nationalrat beschlossen werden. Womit auch die Grenze für einen reduzierten Sach„… sozial verträgliche und ökologische sichergestellt wäre, dass die Änderungen bezug von 1,5 Prozent – wenn ein Dienstwagen Umgestaltung der Normverbrauchsrechtzeitig zum Jahreswechsel auch in Kraft neu zugelassen wird – auf 141 Gramm pro abgabe“ treten und Dienstwagenfahrer beziehungsKilometer nach WLTP neu festgelegt werden. „… sozial verträgliche und ökologische Dieser Grenzwert wird dann ab 2021 wieder weise Flottenbetreiber wissen, worauf sie Umgestaltung der laufenden Kraftjährlich um drei Gramm abgesenkt werden. sich einzustellen haben. Und eine solche fahrzeugbesteuerung für zukünftig Im Entwurf zum Steuerreform-Gesetz I heißt Rechtssicherheit wäre unabhängig davon, wie zugelassene Pkw und Krafträder“ es: „Die Erreichung der Klimaziele soll durch und wann sich die nächste Bundesregierung steuerliche Maßnahmen begleitet werden. zusammensetzt, gut für alle Beteiligten. •

Was steht drin im Gesetzesentwurf?

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News Ab nach Linz: Nexo und Ioniq Elektro

Der neue A&W Verlag: Steigen Sie ein!

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ach über drei Jahrzehnten war es Zeit für ein neues Outfit, ein Facelift. Der A&W Verlag, Österreichs führender Verlag in der Kfz-Branche, tritt mit neuem Logo und neuen Strukturen auf. Und er rückt mit seinem Geschwisterverlag, dem A&W Verlag in der Schweiz, noch enger zusammen.

Neues Logo, neuer Claim Steigen Sie ein. Bei uns. Wir informieren Sie, wir begleiten Sie, wir vernetzen Sie, wir arbeiten für Sie. Machen Sie sich ein erstes Bild unseres neuen Auftritts und unserer Medien auf der neuen Verlagswebsite www.awverlag.at.

Bewährtes bewährt sich weiterhin Der neue A&W Verlag bleibt mit seinen verschiedenen Publikationen und erfolgreich etablierten Events nach wie vor Österreichs wichtigste Informationsund Kommunikationsplattform. Online und Print berichten die Teams von AUTO & Wirtschaft, AUTO-Information, A&W PRO, FLOTTE, AUTO BILD Österreich, ALLRADKATALOG und FAMILIENAUTOS über brandaktuelle Neuheiten und liefern professionell recherchierte Hintergründe.

Top! Events! Auf unseren Top-Events, dem A&WTag und der FLEET Convention, treffen einander Brancheninsider ebenso wie -Experten. Darüber hinaus ist das Team von A&W immer bei den wichtigsten europäischen Fachmessen präsent, um Sie aus erster Hand informieren zu können. Wir freuen uns, Sie weiterhin in einer unserer Publikationen als Leserin und Leser begrüßen zu dürfen!

Der A&W Verlag ist Österreichs größter automotiver Fachverlag, das Medienportfolio beinhaltet sowohl B2B- als auch B2C-Medien in Print und Online

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Hyundai war 2019 offizieller Automobilpartner der in Linz stattfindenden Ars Electronica. Bereits in den letzten Jahren wurde bei dem Festival im Bereich Technologie und Kunst zusammengearbeitet, eine Flotte Elektrofahrzeuge war 2018 im Einsatz. Dieses Jahr (5. bis 9. September) lautete das Motto „Out of the Box“, Hyundai stellte dafür neun Autos zur Verfügung. Dazu gehörten fünf Ioniq Elektro und das Brennstoffzellen-SUV Nexo. Bei der Übergabe der Fahrzeuge traf Mag. Roland Punzengruber, Geschäftsführer von Hyundai Austria (Bildmitte) auf Vertreter der Ars Electronica. www.ars.electronica.art/outofthebox

Dumm gelaufen AutoScout24 hat eine Umfrage rund um Missgeschicke beim Autofahren in Österreich durchgeführt. So haben 43 Prozent der Befragten ihr geparktes Auto bereits einmal nicht wiedergefunden, 39 Prozent sind schon bei Rot über die Ampel und 32 Prozent falsch in die Einbahn gefahren. Rund einem Viertel ist es schon passiert, dass es versucht hat, das falsche Auto aufzusperren und jeder Fünfte hat schon mal den Autoschlüssel im Auto eingesperrt.

Ein Konzept, das vieles verbessert Von den über 300 Millionen Euro, die 2019 in das BMW Group Werk Steyr fließen, wird viel in die Verbesserung der Infrastruktur investiert. Ein neues Verkehrskonzept soll für Entlastungen wie weniger Lkw-Kilometer rund ums Werk sowie weniger Stau und Lärmbelastung bei den Einfahrten sorgen. Im September wird in Werksnähe ein neues externes Logistikzentrum eröffnet, dieses ersetzt 14 Außenlager. Auch nicht ohne: Mitarbeiter-Fahrgemeinschaften über eine App.


Nachhaltige Zentrale Mit dem Bau eines neuen Flagshipstores in Ybbs an der Donau beginnt im September 2019 die Fahrschule Easy Drivers. Die Nachhaltigkeit steht im Fokus, das Gebäude wird mit Fotovoltaik-Systemen und Ladestationen für Elektrofahrzeuge ausgestattet. E-Scooter, E-Bikes und Elektroautos gehören zum vielfältigen und umweltfreundlichen Mobilitätsangebot. Der Flagshipstore soll die neue Zentrale von Easy Drivers werden, um das gesamte Aus- und Weiterbildungsangebot von der Fahrschule bis zum Berufskraftfahrer abzubilden. Auch soll er optisch sowie technisch ein Referenzprojekt für alle anderen Easy-Drivers-Stores sein.

33% DER TÖDLICH

verunglückten Autofahrer (Zeitraum 2012 bis 2018) trugen laut ÖAMTC keinen Sicherheitsgurt. Dabei sei das Verletzungsrisiko dadurch drei Mal so hoch und die modernen Sicherheitsausstattungen könnten ihre Wirkung nicht voll entfalten. Der klassische Gurtmuffel ist jung, männlich und verunglückt zwischen 20:00 und 5:00 Uhr.

Spielwiese für die X-Klasse Bis März 2020 stellt Mercedes-Benz Österreich dem ÖAMTC Offroad-Zentrum in Stotzing eine Mercedes-Benz X-Klasse zur Verfügung. Unter der Haube des Pick-ups findet sich der V6-Diesel mit 258 PS und 550 Newtonmetern. „Die X-Klasse ist wirklich ein Hammer – sie überzeugt nicht nur auf der Straße, sondern auch im Gelände“, meint Christian Karlberger. „Jeder, der bei der ÖAMTC Fahrtechnik einen OffroadKurs bucht, hat nun die Möglichkeit, die X-Klasse im Gelände auszutesten, zu erleben und zu erfühlen.“ Mit 400 verschiedenen Streckenteilen bietet das Gelände alle Schwierigkeitsgrade, auch Entwicklungshelfer bereiten sich hier auf Einsätze vor.

+++ Einen Wandel von Anzeige- in Interaktionssysteme sieht man bei Bosch, wo ein 3D-Display für Fahrzeuge entwickelt wurde. Derart dargestellte Infos würden schneller erfasst werden, die passive Technik kommt ohne 3D-Brille aus. Effizient: eine zentrale Recheneinheit.

Erratum: Nikolaus Engleitner Shit happens. Sollte zwar nicht, ist uns aber leider trotzdem passiert. Und so haben wir Mag. (FH) Nikolaus Engleitner bei den Bildern im Nachbericht der FLEET Convention zum Geschäftsführer von ALD gemacht. Sorry! Dabei ist der Fuhrpark-Spezialist seit wenigen Wochen Chief Commercial Officer bei Alphabet Austria. ALD-Geschäftsführer ist weiterhin Martin Kössler.

Spritpreis-App Online unter www.oeamtc.at/sprit oder mit der ÖAMTC App hat man die aktuellen Spritpreise immer im Blick. Der Autofahrerclub rechnet vor, dass man in Österreich bei einer 50-LiterTankfüllung gut und gern 20 Euro sparen kann, indem man die richtige Tankstelle ansteuert. Wer Termine im Ausland hat, sollte vorher in Österreich volltanken, denn über der Grenze wartet oft die böse Spritpreis-Überraschung. Natürlich lässt sich beim Fahren selbst weiter sparen, indem man etwa mit dem richtigen Luftdruck unterwegs ist, keine unnötigen Lasten oder Dachaufbauten mitführt und möglichst vorausschauend fährt.

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news

Die Flottenkunden warten schon Die 6. Generation des Opel Corsa rollt im November zu den Händlern: In rund einem halben Jahr folgt dann auch die vollelektrische Version. Das Interesse der Flottenkunden ist jetzt schon groß. Text: Mag. Heinz Müller, Fotos: Werk

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twa 23 Prozent aller neuen Opel trugen in den vergangenen Jahren den Corsa-Schriftzug am Heck: Das ist europaweit so – und Österreich macht da keine Ausnahme. Auch bei Flotten hatten die bisherigen fünf Generationen des Corsa viele Abnehmer: „Sehr stark waren wir vor allem im karitativen Bereich“, sagt der langjährige OpelAustria-Manager Dietmar Rath, der vor wenigen Wochen als Direktor B2B und Gebrauchtwagen zur Groupe PSA zurückgekehrt ist.

Security und Pizzadienste Großen Anklang fand der Corsa aber auch im Security-Bereich und bei PizzaLieferdiensten. Rath: „Klein, handlich, praktisch, dennoch sicher – vor allem im innerstädtischen Bereich hat dieses Konzept sehr guten Anklang gefunden. Hier wollen wir weitermachen und erwarten entsprechende Aufträge.“ Am Erfolgskonzept des Corsa hält Opel natürlich auch in der sechsten Generation fest – und legt ein Schäuferl nach: Designer Frank Starz spricht vom „sportlichsten Corsa, den wir je gestaltet haben“. In der Länge (4,06 Meter) ist der Corsa um 39 Milli­ meter gewachsen, dafür ist er in der Höhe um 48 Millimeter geschrumpft. Das verleiht ihm ein flottes Aussehen und durch den verlängerten Radstand (plus 28 mm) gibt es sogar mehr Platz

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im Inneren. Der Fahrer sitzt tiefer als bisher, was dem Fahrverhalten zugute kommen soll (laut Hersteller: Probefahrten waren bis dato noch nicht möglich). Geliefert wird der Corsa ab

in Scharen. „Es waren deutlich mehr als sonst“, freut sich Rath. Was natürlich auch am 136 PS starken Corsa-e liegt, der ab Frühjahr geliefert wird und bis zu 330 Kilometer nach WLTP schafft: „Wenn ein Kunde eine fixe Route von 200 Kilometern pro Wenn ein Kunde eine fixe Tag fährt, dann ist die Route von 200 Kilometern pro Tag elektrische Version fährt, ist die elektrische Version perfekt“, sagt Rath. des Corsa perfekt.“ Immerhin fällt bei diesem Auto auch Dietmar Rath, Direktor B2B und Gebrauchtwagen, PSA der Sachbezug weg: Die Verfügbarkeit, so verspricht Rath, soll jedenfalls bei sämtNovember: als Benziner mit 75, 100 und 130 PS in den drei Ausstattungslichen Corsas sehr gut sein: Der Corsa-e versionen Edition, Elegance und GS ist ab 29.999 Euro zu haben, wobei man Line ab 14.639 Euro, als Diesel (102 PS) die Förderungen von Bund bzw. Länab 19.889 Euro (inkl. MwSt. und NoVA). dern noch abziehen muss. • Dank Leichtbauweise wurden bis zu 108 Kilo eingespart.

Großes Interesse von Flottenkunden Das Interesse ist jedenfalls hoch, wie die Präsentation in Wien zeigte: Nach Deutschland und Großbritannien war Österreich das dritte Land, in dem der kleine Opel den Händlern, Journalisten und Flottenkunden vorgeführt wurde (noch drei Wochen vor der Weltpremiere auf der IAA). Nicht nur die Händler würden den Corsa lieber schon heute als morgen in ihre Schauräume stellen, auch die Flottenkunden kamen

Der neue Opel Corsa ist serienmäßig mit einem Heckspoiler ausgerüstet und leichter als sein Vorgänger


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Verbrauch: 7,2 – 9,1 l/100 km, CO2-Emission: 187 – 237 g/km.


news

Fifty Shades of Grey Leasing-Silber, Flotte(s)-Grau und Dienstauto-Weiß: Die heimischen Autos sind lackiert wie die Straßen, auf denen sie fahren. 2018 waren 76 Prozent aller Neuzulassungen schwarz, weiß oder grau beziehungsweise silber lackiert.

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est steht: Bunt ist der Fahrzeugmarkt in Österreich nicht. Denn wie der Auto-Datenspezialist Eurotax ausgewertet hat, sind exakt 76 Prozent und damit mehr als drei Viertel der 2018 neu zugelassenen Fahrzeuge schwarz (20 Prozent), weiß (24 Prozent) oder grau beziehungsweise silber (32 Prozent). Diese Präferenzen sind im übrigen äußerst stabil, wie der Vergleich zeigt. So waren auch 2016 mehr als drei Viertel (77 Prozent) der neu zugelassenen Fahrzeuge so lackiert. Audi bringt dabei fast 40 Prozent seiner Autos in Schwarz und VW 30 aller verkauften Wagen in Weiß auf die heimischen Straßen. Führend bei Neuzulassungen in Weiß ist Smart mit 39 Prozent. Dennoch: Inmitten der Tristesse gibt es auch bunte Flecken auf Österreichs Straßen. Beliebt ist dabei vor allem Blau (Gesamtmarktanteil zehn Prozent) und Rot (acht). Braun (drei), Gelb, Grün und Orange (je ein Prozent) hingegen sind eher die Ausnahme.

Die Österreicher sind seit vielen Jahren richtige Farbmuffel beim Autokauf: Fast immer waren drei Viertel aller Neuzulassungen entweder schwarz, grau, silber oder weiß lackiert

hingegen auf Grün (zehn Prozent), während Aston Martins vor allem grau beziehungsweise silberfarben (65 Prozent) sind. Die farbenfroheste Marke ist Dacia, die zu 25 Prozent blau, zu zwölf Prozent braun und zu sieben Prozent orange lackiert ist. Dass Werbung wirkt, zeigt sich auch am Beispiel von Mazda: Farbenfrohe Dacia-Käufer Was haben Bentley, DS 27 Prozent der Neuzulassungen wurden Überraschend wird’s dann bei den Marken: Bentley, DS und Nissan – sonst und Nissan gemeinsam? 2018 in der Werbefarbe Rot ausgeliefert. „Wir hoffen, dass der Sommer die Farben frei von Gemeinsamkeiten – haben etwa waren exakt zwei Prozent stärker hervorbringt, die die Käufer aus alle zwei Prozent violette Neuzulassungen ihrer Autos violett lackiert. dem vorhandenen Angebot bisher nicht und werden nur mehr von Seat (drei auswählen. Unsere Städte und Straßen Prozent) überflügelt. Darüber hinaus hätten durchaus ein bisschen mehr Farbe verdient“, so Robert bestätigt die Untersuchung, dass Ferraris überwiegend rot (51 Madas, Valuation Insights Manager für Österreich und Schweiz. Prozent) sind und bei Alfa Romeo immerhin fast jedes dritte Recht hat er, meinen wir. • (PSP) Auto ebenfalls rot lackiert ist (28 Prozent). Mini-Fahrer stehen

Totgesagte leben länger Vor einigen Wochen geisterten Gerüchte durch die Autobranche, die Mercedes X-Klasse stünde kurz vor dem Aus. Mercedes-Benz Österreich dementiert nun.

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us für die Mercedes-Benz X-Klasse“ prangte in großen Lettern auf vielen automobilen Websites und Newslettern in den letzten Wochen. Das erst 2017 in Kooperation mit Nissan lancierte Pick-upModell soll aufgrund zu schwacher Nachfrage in Kürze aus dem Programm genommen werden, so die Meldung der Branchen-Fachzeitschrift „Automobilwoche“, die sich in Windeseile verbreitete. Die FLOTTE hat bei Markus BerbenGasteiger, Managing Director Vans bei Mercedes-Benz Österreich, nachgefragt, der die Meldung umgehend dementiert hat. An diesem Gerücht sei nichts dran, in Österreich

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Laut Markus Berben-Gasteiger, Managing Director Vans bei Mercedes-Benz Österreich, ist das angebliche Ende der X-Klasse nur „ein Gerücht, an dem nichts dran ist“

lägen die Verkaufszahlen sogar über den Erwartungen. Zumindest in nächster Zeit sollten die Tage der X-Klasse also nicht gezählt sein, allen Unkenrufen zum Trotz. • (STS)



news

Welcome to the Club, Man! Mini hat die Front des Clubman geschärft, bietet ein erweitertes Farbspektrum an und hat auch bei der Individualisierung der Ausstattung ein Schäuferl nachgelegt.

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ie Geschichte des ersten Mini Clubman reicht zurück bis ins Jahr 1969 und war ursprünglich gar nicht die Bezeichnung des Kombis, der damals auf Traveller oder Countryman hörte. Mit der Übernahme der Traditionsmarke durch die BMW Group feierte auch der Clubman 2007 ein Comeback, damals mit einer Tür links und zwei gegenläufig angeschlagenen Türen auf der rechten Seite. Die zweite Generation setzte auf vier Türen, die zweiteiligen Hecktüren wurden aber beibehalten. In der Länge hat der neue Clubman ordentlich zugelegt und zählt mittlerweile zur Kompaktklasse, im Innenraum geht es entsprechend luftiger zu.

LED-Matrix-Scheinwerfer sowie LED-Heckleuchten, auf Wunsch im lässigen Union-Jack-Design. Neue Farben, neue Leichtmetallräder sowie ein erweitertes Angebot an Lederausstattungen und ein Piano Black Exterieur runden die gelungene Auffrischung ab. Der neue Clubman ist künftig auch „always online“ und zeigt sich in Verbindung mit Navi und App voll vernetzt. Die Preisliste des schicken Kombis startet mit dem Mini One Clubman (102 PS) bei 25.050 Euro, der SD ALL4 Clubman Aut. (190 PS) markiert mit 36.500 Euro das obere Ende der Fahnenstange, darüber gibt’s dann noch den besonders sportlichen John Cooper Works. • (STS, Fotos: Werk)

Cooler Look für Firmenkunden Nicht zuletzt ob der auffälligen Formen und des coolen Designs gewinnt Mini auch bei den Firmenkunden immer mehr an Bedeutung, sticht man doch aus der breiten Masse heraus. Darauf setzt auch das Facelift, das seit Kurzem auf dem Markt ist. Vor allem die Frontpartie wurde nachgeschärft, der Clubman wirkt selbstbewusster und nicht mehr ganz so rundlich. Erstmals gibt es auch

Es gibt zwar Autos mit mehr Nutzwert als den Mini Clubman, bei Coolness und Auffälligkeit lässt er die Konkurrenz aber alt aussehen

Der Elektro-Mini kommt Ab März 2020 erweitert der Mini Cooper SE das E-Angebot der BMW Group, die Preisliste beginnt bei 27.458 Euro netto.

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igentlich war es ja naheliegend, die Komponenten des BMW i3 auch in den Mini zu verbauen, schlussendlich hat es aber doch etwas gedauert. Nun ist er aber da, der erste vollelektrische Mini, der auf den Namen Cooper SE hört.

235 bis 270 Kilometer Reichweite Der Elektromotor leistet stramme 184 PS, das verhilft dem Flitzer zu einer

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Beschleunigung von nur 7,3 Sekunden auf 100 km/h. Der 32,6 kWh große Akku ermöglicht eine Reichweite von 235 bis 270 Kilometern, wie es in der Praxis aussieht, wird ein erster Test zeigen, die Markteinführung ist allerdings erst für März 2020 geplant. Der Preis des Mini Cooper SE steht indes schon fest, bei 27.458 Euro (netto) geht’s los, dank Sachbezugsbefreiung dann auch für Firmen ein Thema. • (STS, Fotos: Werk)

Optisch erkennt man den elektrischen Mini am grüngelben Zierrat sowie den speziellen Felgen; geladen werden kann mit Wechselstrom oder mit 50 kW an Schnellladestationen


OPEL NUTZFAHRZEUGE WERKZEUGE, DIE BUSINESS BRINGEN

DER NEUE OPEL VIVARO SEPTEMBER: OPEL BUSINESS WEEKS Sämtliche Abbildungen und Angaben ohne Gewähr, Satz- und Druckfehler vorbehalten. Detailinformationen und genaue Konditionen auf opel.at oder beim teilnehmenden Opel Händler. Abbildungen zeigen Sonderausstattungen gegen Mehrpreis. Verbrauch gesamt in l/100 km: 4,2–9,0; CO2-Emission in g/km: 109–233.


news

Profiliert & professionalisiert Toyota baut mit dem kompakten Transporter Proace City das Nutzfahrzeugangebot weiter aus und wird Kastenwagen, Pick-ups und Personentransporter künftig unter „Toyota Professional“ vertreiben. Text: Mag. Pascal Sperger, Fotos: Werk

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oyota ist Weltmarktführer im Bereich des Hybridantriebs, doch im Nutzfahrzeugsegment haben die Japaner in den vergangenen Jahren zumindest in Europa deutlich an Boden verloren. Abgesehen von der Pick-up-Legende Hilux, die seit jeher eine Eigenproduktion ist, brachte erst die Kooperation mit PSA Bewegung in das Nutzfahrzeugangebot von Toyota. Mit dem Proace beziehungsweise dem Proace Verso, der auf dem Peugeot Expert/Traveller beziehungsweise Citroën Jumpy/Spacetourer basiert, konnte man bisher aber nur die Segmente der mittelgroßen Transporter oder der Neun-Personen-Transporter bedienen. Doch das japanisch-französische Joint Venture scheint gut zu laufen: Die beiden Automobil-Giganten vertiefen ihre Zusammenarbeit weiter. So wird Toyota Anfang 2020 den Proace City auf den Markt bringen. Dabei basiert der kleine Transporter/Hochdach-Van auf den PSA-Produkten Partner/Rifter beziehungsweise Berlingo/Berlingo Kastenwagen. Heißt also in Kurzform: zwei Längen (4,4 bzw. 4,7 Meter), bis zu 4,3 Kubikmeter Laderaum, Einzelsitze oder Sitzbank (inklusive optionaler Durchlademöglichkeit), mehrere Motorisierungen (75 bis 130 PS) und Getriebevarianten (5- und

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6-Gang-­ Handschalter bzw. 8-GangAutomatik) sowie eine Überladekontrolle und eine optionale Rückfahrkamera. Darüber hinaus plant Toyota im Verbund mit PSA die Transporter Proace und Proace City

Gemeinsam mit PSA plant Toyota die Elektrifizierung von Proace und Proace City.“ zu elektrifizieren, wobei die batterie­ elektrischen Versionen 2020 beziehungsweise 2021 auf den Markt kommen sollen. Mehr Details dazu hat Toyota noch nicht verraten.

Fleet- und Business-Programm von Toyota Deutschland gemeinsam mit dem Händlernetz weiterent­ wickelt. Zumindest in Deutschland. In Österreich befindet sich aufgrund des Importeurswechsels noch alles in Schwebe. Laut Matt Harrison, Executive Vice President von Toyota Motor Europe, unterstreiche der „Ausbau und die Elektrifizierung des Nutzfahrzeugprogramms die neue LCV-Markenstrategie und das Bestreben, der steigenden Anzahl von Kunden passende Produkte und Services anbieten zu können.“ Insofern kann davon ausgegangen werden, dass auch in den österreichischen Schauräumen bald eigene „Professional“Bereiche eingerichtet werden. •

Eigene Nutzfahrzeugmarke Laut Eigenaussage kann Toyota nach der Markteinführung des Proace City zwei Drittel der Nutzfahrzeugnachfrage bedienen. Insofern ist es nur logisch, dass sie ihre neuen Modelle unter die LCV-Markenstrategie „Toyota Professional“ stellen und eine gleichlautende Marke etablieren werden. Dazu soll auch eine neue LCV-Vertriebsnetzstrategie zählen, die auf ein optimiertes Kundenerlebnis im LCV-Bereich abzielt. In diesem Zusammenhang wird das bereits erfolgreiche

Toyota will mit Proace und einem neuen Hochdachkombi namens Proace City auch in Österreich zulegen


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Erhöhte Staugefahr auf Ihrer To-Do-Liste? Lassen Sie sich von Ihrem Fuhrpark nicht ausbremsen. Wieviel Zeit und Aufwand kosten Sie Diskussionen über Ihre Firmenfahrzeuge? Mit Raiffeisen-Leasing Fuhrparkmanagement müssen Sie sich keine Gedanken mehr über Verwaltung und Finanzierung Ihrer Fahrzeugflotte machen. So sparen Sie Geld und Nerven und es bleibt Ihnen mehr Zeit für das Wesentliche: Ihr Unternehmen. Mehr bei Ihrem Raiffeisenberater oder unter www.raiffeisen-leasing.at


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Gefahr erkannt, Gefahr gebannt Zahlreiche Systeme helfen Audi-Piloten, ohne Zwischenfall durch den Tag zu kommen. Beim gründlichen Kennenlernen offenbart sich der Segensreichtum der Assistenzsysteme. Text: Mag. Severin Karl, Fotos: Werk

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wei Stunden Zeit zur Einführung planen Audi-Händler bei der Übergabe reichhaltig ausgestatteter Fahrzeuge ein, ein Folgetermin für auftauchende Fragen macht ebenso Sinn. Nein, hier geht es nicht um die Erklärung von Lenkradverstellung und Sitzheizung, die Sicherheit ist im Fokus. Denn wer mit Begriffen wie LongRange-Radar, Pre Sense und über einem Dutzend Assistenten-Bezeichnungen nichts anfangen kann, wird diese im Alltag nicht nutzen beziehungsweise von Eingriffen des Systems überrascht werden.

Nach Modell unterschiedlich Die FLOTTE bekam von Audi nicht nur das Technik-Lexikon erklärt, wir konnten zahlreiche Features im sicheren Rahmen ausprobieren. Bereits das elektrische Türschloss begeistert: Registriert das Fahrzeug einen heran­ nahenden Radfahrer – ein gängiges City-Szenario – lässt sich das Auto für diesen Moment nicht öffnen. Ausparken nach hinten mit verstellter Sicht kommt ebenfalls häufig vor. Hier wird bei Querverkehr selbsttätig gebremst. Bereits diese beiden Systeme nutzen ganz unterschiedliche Hardware zur Erkennung der Gefahr.

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Während sich die Ausstiegswarnung auf Radarsensoren verlässt, nutzt der Manövrierassistent den Input von Ultraschallsensoren und Umgebungskameras. Einige Sicherheits-Features sind bei Audi serienmäßig an Bord, nur so lassen sich gute Noten bei Crashtests einfahren. Zahlreiche Kreuzchen beim Bestellvorgang erhöhen das gute Gefühl, kosten aber klarerweise einiges. Für manche Systeme muss man auch zum größeren Modell greifen. Ein Beispiel: Beim Q2 arbeitet Pre Sense City mit Radarsensoren, beim A4 ist eine Kamera an Bord. Der Unterschied: Beim kleinen SUV muss ein Mensch vor das Auto laufen, damit es eine Notbremsung einleitet. Bei der Limousine könnte die Person auch still auf der Straße stehen, die Kamera registriert sie dennoch.

Egal ob eingeschlafen oder Schlaganfall: Der Notfallassistent bremst bis zum Stillstand ab. Der Bus versperrt beim rückwärts Ausparken die Sicht, das Fahrzeug verhindert den Exit aus der Parklücke (u.)

Keine 100-prozentige Sicherheit Es ist eindrucksvoll, wenn der Notfallassistent beim simulierten Schlaganfall tatsächlich hinter einem stehenbleibenden Fahrzeug sauber zum Stillstand kommt. Dennoch betont Audi das „Assistenz“ im Assistenzsystem. Man dürfe sich dem Auto nicht zu 100 Prozent ausliefern. Im Alltag kann es etwa vorkommen, dass man nach

Navigation fährt, auf der Autobahn statt abzubiegen aber doch weiterfahren will. Wenn das Auto dann abbremst, weil es glaubt, man fährt auf der limitierten Autobahnabfahrt, so muss man das System overrulen, ergo aufs Gaspedal steigen. Die Zeit für die Einführung ist gut investiert! •


news

Bestseller reloaded Nissan spendiert dem Navara eine technische Frischzellenkur, die unter anderem den Motor effizienter macht und ein neues Sechsgang-Schaltgetriebe einführt.

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er Navara gehört zu den Dauerbrennern im Pick-up-Segment – und ab sofort steht die überarbeitete Neuauflage bei den Händlern. Die bringt neben einigen optischen Retuschen an Front und Heck (u. a. neue LED-Scheinwerfer und FelgenDesigns) vor allem einiges an technischen Verbesserungen sowie Neuheiten mit. Unter anderem wird der 2,3-Liter-Diesel ab sofort in beiden Leistungsstufen (163 und 190 PS) als Twin-Turbo angeboten, was das Drehmoment bei der Einstiegs-variante auf 425 Newtonmeter erhöht. Dazu wurden die Triebwerke effizienter, was einen Normverbrauch von 7,0 Litern beziehungsweise einen CO2-Ausstoß von 184 g/km bedeutet.

Neues Sechsganggetriebe Darüber hinaus feiert das in Europa produzierte neue Sechsgang-

Schaltgetriebe im Navara seinen globalen Einstand. Es trägt mit neuen Übersetzungen zum niedrigen Kraftstoffverbrauch bei und soll vor allem den Geräuschpegel bei Autobahnfahrten deutlich verringern. Ebenso verspricht Nissan, dass die Siebengang-Automatik nun schneller auf Gaspedalbefehle reagieren soll.

Mehr Komfort im King-Cab Ebenfalls neu: Erstmals ist die Fünf­ lenker-Hinterachse auch in der KingCab-Variante erhältlich, was den Fahrkomfort – vor allem bei unbe­ ladener Ladefläche – deutlich erhöht. Im Innenraum ist das Facelift-Modell an dem neuen „NissanConnect“-Infotainmentsystem erkennbar, das über ein 4G-Gerät den Datenaustausch ohne separate Telefonverbindung ermöglicht. Das erleichtert unter anderem das Karten-Update und

Neue beziehungsweise überarbeitete Getriebe und effizientere, kraftvollere Motoren sowie das neue Infotainmentsystem zeichnen das Facelift-Modell des Navara aus

ermöglicht den Bezug von EchtzeitVerkehrsdaten. Für eine optimierte Smartphone-Anbindung sorgen neuerdings auch Apple CarPlay und Android Auto. • (PSP)

www.kia.com

Der neue Kia XCeed. Mit Habenwollen-Effekt. Im Leasing ab

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Aufregende Zeiten in Sicht. Mit seinem mutigen Design, dem sportlichen Crossover-Coupé-Styling und dem robusten und gleichzeitig unverwechselbaren chrom-gefassten Kühlergrill verdreht der neue XCeed garantiert jedem den Kopf. Designt für alle, die nicht nur ganz neue Wege gehen, sondern bei jeder Fahrt puren Nervenkitzel erleben wollen. Aber davon haben Sie sicher schon gehört, oder?

CO2-Emission: 158-109 g/km, Gesamtverbrauch: 4,1-6,9 l/100km Symbolfotos. Satz- und Druckfehler, Irrtümer und Änderungen vorbehalten. 1) Berechnungsbeispiel am Modell Kia XCeed Titan inkl. € 1.000,00 Preisvorteil (=Leasingbonus) bei Leasing über Kia Finance; Barzahlungspreis € 20.790,00; € 6.237,00 Leasingentgeltvorauszahlung; € 9.771,00 Restwert; € 134,18 gesetzl. Rechtsgeschäftsgebühr; € 130,00 Bearbeitungsgebühr exkl. USt.; € 149,60 mtl. Leasingentgelt; 5,37% Effektivzinssatz p.a.; € 2.533,28 Gesamtkosten; € 23.323,28 zu zahlender Gesamtbetrag. Die Abwicklung der Finanzierung erfolgt über die Santander Consumer Bank GmbH. Stand 08|2019. Angebot gültig bis 31.12.2019. Erfüllung banküblicher Bonitätskriterien vorausgesetzt. *) 7 Jahre/150.000km Werksgarantie.


exklusiv

Business-Talk

„ Man soll auch kleine Schritte gehen … … und nicht immer nur das Endziel sehen“, so Ing. Mag. Wolfgang Skrabitz, Geschäftsführer der Knapp Industry Solutions GmbH und Knapp Slovakia s.r.o., über Lösungswege in unklaren Situationen. Der zweifache Vater und ehemalige Baseballprofi machte erste technische Berufserfahrungen nach seinem Studium im elterlichen Betrieb. Seit 2002 arbeitet er für die Knapp Gruppe, seit 2013 als Geschäftsführer einer Niederlassung. Text: Petra Mühr, Fotos: Knapp Gruppe

Was wollten Sie als Kind werden? Als Jugendlicher: Baseballprofi. Ich war in Österreich unbezahlter Baseballprofi – ein Traum. Für mehr hat das Talent leider nicht gereicht.

Welche Ausbildungen waren für Sie die wichtigsten? Meine technischen Grundlagen habe ich mir in der HTL angeeignet. Durch das BWL-Studium habe ich wirtschaftliche Zusammenhänge und selbstständiges Denken und Organisieren gelernt. Meine Ausbildungen als Tenniscoach und Baseballtrainer haben mich gelehrt, wie man mit Menschen umgeht. Jede Ausbildung bringt gewisse Aspekte in dein Leben, die nützlich sind und dich weiterbringen.

Mit welchem Gefühl gehen Sie montags zur Arbeit?

Welches Zitat sollte man von Ihnen lesen?

Meine Arbeit und das Privatleben vermischen sich ja mitunter. Meistens bin ich mit sehr positiven Gefühlen im Job. Es ist allerdings wichtig, zu akzeptieren, dass ich nicht immer gut gelaunt und positiv sein kann. Manchmal gibt es auch schlechte Tage. Jeden Tag Topleistungen bringen und eine positive Einstellung zu haben, das gibt es nicht.

Mach das, was du tust, mit Leidenschaft, beruflich und privat. Denn man hat nur ein Leben.

Mach das, was du tust, mit Leidenschaft. Denn man hat nur ein Leben.“ Wolfgang Skrabitz, Knapp Gruppe

Wer war Ihr Mentor? Mein Vater. Er hatte ein Elektrotechnikund Installationsunternehmen. Dort habe ich erfahren, was es bedeutet, selbstständig zu sein. Dass man Beruf­ liches und Privates nicht immer trennen kann und was persönlicher Einsatz bedeutet, um erfolgreich zu sein.

Was würden Ihre Mitarbeiter über Sie als Chef sagen? Dass ich fordernd bin, das kommt sicher von meiner sportlichen Laufbahn. Dass ich hohe Ansprüche an mich selbst stelle und das auch von meinen Mitarbeitern erwarte. Ich kümmere mich aber auch stark um sie.

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Ihren Mitarbeitern? Selbstständigkeit, Offenheit, Ehrlichkeit und zu Fehlern stehen und daraus lernen.

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Social Media & Co: Wie wichtig sind Account, Follower und Likes ? Ich bin eher Nutzer als Akteur. Wahrscheinlich, weil es bei uns weder privat noch beruflich, in der Investitionsgüterbranche, so relevant ist. Social Media wird aber generell sicher wichtiger.

Welche Bedeutung hat Geld für Sie? Für mich ist es wichtig, einen gewissen Sicherheitspolster zu haben. Darüber hinaus kann ich nichts mitnehmen … Ich kann meinen Kindern ein bisschen was vererben, aber den Rest müssen sie sich selbst erarbeiten.

Wie wichtig ist Netzwerken?

Gibt es ein „Rezept“ für Ihren Erfolg?

Netzwerken heißt für mich, auch persönliche Beziehungen aufzubauen, um leichter gemeinsam etwas zu schaffen. Das ist sowohl innerhalb, als auch außerhalb eines Unternehmens so. Auch wer beruflich weiterkommen will, profitiert davon, ein Netzwerk aufzubauen. Das bedeutet nicht unbedingt, auf jeder Veranstaltung oder in den Medien präsent sein.

Immer sein Bestes zu geben und aus jedem Erfolg und Misserfolg zu lernen.

Durch welche Krise sind Sie gereift? Als mein Vater mit seinem Geschäft in Konkurs ging. Das war zu der Zeit, als es einen Umbruch in der Elektrobranche gab: Mediamarkt & Co kamen auf den Markt und man musste feststellen, dass gewisse Geschäftsmodelle aufgrund von Innovationen und dem Lauf der Zeit nicht mehr umsetzbar waren.

Innovation liegt in der Unter­ nehmens-DNA von Knapp – wie innovativ leben Sie privat? Technologische Innovationen nutzen wir privat eher keine, sondern verfolgen eher den Ansatz „back to the roots“. Wir haben uns aus diesem Grund ein Sommerhaus gebaut, eine kleine Gartenhütte, die mit Schafwolle gedämmt und nur mit Holz gedeckt wurde. Ansonsten bin ich immer offen für neue Dinge und Sportarten wie zum Beispiel PaddleTennis oder Spikeball.

Wie relevant ist das richtige Timing? Sicher essenziell, wobei man nicht alles beeinflussen kann.


exklusiv

Wie wichtig sind Pausen – und wie viele und welche machen Sie? Essenziell! Ich versuche an gewissen Tagen oder am Wochenende wirklich medienfreie Zeit zu haben, also Handy und Computer bewusst wegzulegen. Das brauche ich. Oft ist es gar nicht so, dass der Beruf die Nutzung dieser Geräte erfordert, sondern eher das eigene Suchtverhalten. Auch im Urlaub versuche ich, alles drei Wochen lang nicht anzuschauen. Wenn es etwas Wichtiges gibt, bin ich via SMS erreichbar.

Glauben Sie an Zufall, Schicksal oder haben wir „es selbst in der Hand“? Ich habe noch die alten HTL-Weisheiten gelehrt bekommen, glaube an das alte Atommodell und dass wir alles selbst in der Hand haben. Allerdings ist das, was wir in den 90igern über Protonen gelernt haben, heute längst nicht mehr Stand der Wissenschaft. Ich weiß auch nicht, was noch an wissenschaftlichen Erklärungen kommen wird, für Dinge, die wir nicht verstehen. Zum Beispiel denkt man an einen Menschen und dann ruft derjenige plötzlich an. Ich tue mir schwer, etwas zu glauben, was man nicht erklären kann. Obwohl das etwas Wunderschönes ist.

Welche Fähigkeiten sollte man als Führungskraft unbedingt haben? Das hängt stark vom Unternehmen und der jeweiligen Phase ab. Entweder ist man Playing Captain, der mitspielt und selbst im operativen Bereich Leistungen bringen muss. Oder man muss Coach sein, der Strategien vorgibt, was bei größeren Unternehmen wichtig ist.

Treffen Sie Entscheidungen aus dem Kopf oder aus dem Bauch heraus? Sehr stark vom Kopf aus, ich merke aber sehr oft, dass ich mit meinem Bauch­ gefühl auch richtig liege.

Aus welchen Situationen haben Sie beruflich am meisten gelernt? Aus jedem Erfolg und Misserfolg.

Haben Sie jemals an sich gezweifelt? Ja, immer wieder! Es kommen immer wieder Situationen auf, wo ich nur eine große Nebelwolke sehe und nicht weiß, welchen nächsten Schritt ich machen soll. Man muss sich dann immer an die guten Dinge erinnern, die man schon gelöst hat, obwohl man damals vielleicht auch Zweifel hatte. Was auch sehr wichtig ist: Man darf nicht immer

das Endziel sehen, sondern soll kleine Schritte gehen. Dann werden sich diese Nebel der Unsicherheit auflösen und man meistert auch diese Situationen.

Haben Sie einen Rat für Menschen in ähnlichen zweifelnden Situationen? Nicht immer so weit vorausschauen, kleine Etappenziele stecken. Zuerst die nächsten fünf Minuten bewältigen. Dann wird die Situation klarer. Und: An sich selbst glauben! Wir haben alle schon so viele Dinge geschafft.

Was bringt Sie aus der Fassung? Unklarheit und fehlende Aktionen. Wenn jemand nur dasitzt wie ein Reh vor dem Scheinwerfer und erstarrt.

Worüber würden Sie gerne mehr wissen? Über die Zusammenhänge der physikalisch erklärbaren Welt und der spirituellen Welt.

Welchen Traum möchten Sie gerne realisieren? Ich würde gerne ein Sabbatical und eine Weltreise machen.

positives Kundengespräch. Nach dem Motto: „Tue Gutes und rede darüber“. Nach jedem Quartal lassen wir Abteilungsleiter und Mitarbeiter berichten, was gelöst oder geschafft wurde. Das ist wunderbar zu sehen! Wir denken bewusst nicht immer „Was steht an, welchen Berg muss ich noch erklimmen?“, sondern wir schauen auch zurück auf die Berge, die wir schon bestiegen haben und wie unmöglich uns das im vorigen Quartal noch erschienen ist.

Was empfehlen Sie jungen Menschen, die nach ihrem Schulabschluss nicht wissen, für welchen Beruf Sie sich entscheiden sollen? Sie sollen Dinge ausprobieren, von denen sie glauben, dass es sie interessiert! Es wird sich dann schon zeigen, wohin der Weg geht. Ich halte nichts von dem Stress, gleich nach der Matura ein Masterstudium zu machen und ins Berufsleben einzusteigen. Ich habe auch länger studiert und mir mein Studium mit Tennistrainereinheiten finanziert. Man braucht als Mensch einfach Zeit, um zu reifen und zu erkennen, was man will. •

Was begeistert Sie so sehr, dass Sie darüber Zeit und Raum vergessen? Das Klettern.

Gibt es etwas, von dem Sie mehr tun sollten? Nein. Ich versuche das, was ich mache, mit Leidenschaft zu tun, sowohl beruflich als auch privat, und genügend Zeit mit der Familie zu haben. Wenn man das intensiv macht und wirklich im Jetzt lebt und nicht wo anders ist mit seinen Gedanken, dann passt die Balance.

Was wollen Sie der Welt hinterlassen? Wenn Mitarbeiter oder meine Kinder gewisse Eigenschaften von mir in ihr Toolset aufnehmen und sie im Leben selbstständig sind, bin ich zufrieden. Es geht mir da nicht um meinen Namen oder so, dafür sind wir alle zu unwichtig.

Wie motivieren Sie sich, wenn’s mal nicht so läuft? Ich gehe eine Stunde laufen. Da bekomme ich einen klaren Kopf und die Dinge gehen danach wieder voran.

Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter? Wir feiern gemeinsame Erfolge, auch ganz kleine wie zum Beispiel ein

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news • Fuhrparkverband Austria

Fuhrparkverband Austria adaptiert den Vorstand Gerald Pinkava ist seit Kurzem als Schriftführer im Vorstand des Fuhrparkverband Austria tätig. Die beiden Vorstandsmitglieder Wolfgang Schrempf und Michael Närr vertreten darüber hinaus den FVA im europäischen Fuhrparkverband FMFE (Fleet- and Mobility Management Federation Europe).

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er Fuhrparkverband Austria (FVA) war neben Deutschland und der Schweiz drittes Gründungsmitglied des europäischen Flottenverbands EUFMA (European Fleet and Mobility Management Association), der im Zuge des Anschlusses weiterer europäischer Länderverbände (unter anderem Spanien und Italien)

Seminar: Die Zukunft von Firmenfuhrparks 24. September 2019

Wir wollen unser Netzwerk vergrößern und den Mitgliedern einen grenzüberschreitenden Service bieten. Michael Närr, FVA-Vertreter im FMFE Niederösterreichische Versicherung AG

auf FMFE (Fleet- and Mobility Management Federation Europe) umgetauft wurde. Als Gründungsmitglied übernimmt der FVA nun auch im FMFE einige wichtige Aufgaben, weshalb der Vorstand des Fuhrparkverband Austria in Teilen neu geordnet wird. So werden die FVA-Vorstandsmitglieder Wolfgang Schrempf – Coca-Cola HBC Austria GmbH – und Michael Närr – Fuhrparkleiter der Niederösterreichische Versicherung AG – den FVA im FMFE

Eine Informationsplattform soll geschaffen und gemeinsame internationale ­Studien sollen erstellt werden.“ Wolfgang Schrempf, FVA-Vertreter im FMFE Coca Cola HBC Austria GmbH

vertreten. Dabei behalten die beiden Fuhrparkmanager weiterhin ihre Rollen als Vorstandsmitglied beziehungsweise Kassier. Gerald Pinkava – Fuhrparkleiter der Baustoffgroßhandel Michael Koch Ges.m.b.H – hingegen zieht neu in den Vorstand des Fuhrparkverbands Austria ein und wird künftig als Schriftführer fungieren. •

Der FVA wächst rasant und bietet seinen Mitgliedern echte Praxisvorteile. Ich freue mich, Teil des Vorstands zu sein.“ Gerald Pinkava, Schriftführer im FVA, Baustoffgroßhandel Michael Koch Ges.m.b.H

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18:00 bis 20:30 Uhr • Wie Carsharing und Digitalisierung Unternehmen transformieren • Kostenersparnis von circa 30 Prozent bei jedem Fuhrpark • Bessere Servicequalität im Einsatz der Flotte • Dokumentation der Fahrzeugnutzung schafft Transparenz über die Auslastung der Fahrzeuge • Live-Demo von Carsharing im B2B-Bereich

Vortragender:

Mag. Salvator Kenndler, FleetComplete Ort: T-Mobile Austria GmbH, Rennweg 97-99, 1030 Wien

Seminar: Moderne und digitale Prozesse in der Unfall­reparatur 22. Oktober 2019

17.30 bis 20:30 Uhr (ab 20.00 Uhr Diskussion/Buffet) • Exklusive Einblicke und Hintergrundinformationen zur Reparatur von Karosserie- und Lackschäden: • Farbtonabweichungen bei der Serienproduktion • Farbtonfindung und Prozesse in der Unfallreparatur • Repair Network (ARN) – die Lösung für Top-Qualität bei möglichst geringen Kosten und optimalen Prozessen • Führung durch das Axalta Refinish Training Center, einer Ausbildungs­werkstätte der besonderen Art • Imposante Ergebnisse einer perfekten Lackierung – Führung durch den Hotrod-Hangar von Airbrusher Knud Tiroch

Vortragender:

Peter Kalina, Andreas Auer, Rudolf Luxbacher und technische Trainer von Axalta Coating Systems Austria GmbH. Ort: Axalta Refinish Training Center, Gewerbestraße 10, 2512 Oeynhausen/Traiskirchen

Kein Unkostenbeitrag für Mitglieder

Seminargebühr für Nichtmitglieder: 55 Euro

Anmeldungen unter office@fuhrparkverband.at oder www.fuhrparkverband.at


Service

Mein Auto holt mich ab

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iese Aussage hat Zukunft. Im Mercedes-Benz Museum in Stuttgart hat eine vollautomatisierte und fahrerlose Parkfunktion nach Level 4 erstmals weltweit die Freigabe der Behörden erhalten. Per AppBefehl kann das Fahrzeug aus dem Parkhaus vorfahren und dabei sogar Rampen überwinden und Stockwerke wechseln. Umgekehrt kann es natürlich auch einen zugewiesenen Stellpatz ohne weiteres Zutun ansteuern. Damit dies ohne Zwischenfälle abläuft, arbeiten eine intelligente Parkhaus-Infrastruktur von Bosch und die Fahrzeugtechnik von Mercedes-Benz zusammen. Sicherheit geht vor, bei einem Hindernis hält das Fahrzeug sofort an. „Als Vorreiter beim automatisierten Fahren machen wir mit dem Projekt den Weg frei, Automated Valet Parking zukünftig auch in Serie zu bringen“, meint Michael Hafner, Leiter Fahrtechnologien und Automatisiertes Fahren der Daimler AG. Derzeit ist das Parksystem auf das Museum beschränkt, wo es Besucher live erleben können. Bereits seit 2015 arbeiten Bosch und Daimler an diesem Projekt, das von Beginn an von lokalen Behörden und Gutachtern des TÜV Rheinlands begleitet wurde.

Erlebnis statt Schaden

ÖAMTC warnt vor Keyless-Go Ein System, das nicht nur Autobesitzern das Leben bequemer macht – auch Autodieben wird damit die Tat erleichtert, so warnt der ÖAMTC nach einem Test, bei dem von 273 Autos nur vier Modelle nicht geknackt werden konnten. Mit legal erhältlichen Mitteln und ohne besondere Fähigkeiten lassen sich zahlreiche Autos öffnen und starten. Die unknackbaren Autos zeigen, dass das System durchaus verbessert werden kann.

Nach sechs Monaten ziehen Arisecur und MO’ Drive eine positive Bilanz über die Zusammenarbeit bei der Schadensteuerung. Der Provider für Versicherungen und das Kompetenzzentrum für Karosserie-, Lack- und Glasreparaturen bieten ihren Kunden einen österreichweiten Hol- und BringService, eine Service-Plattform mit 24-StundenHotline und das Reparatur-Tracking-Tool. ArisecurGeschäftsführer Andreas Büttner zieht hier den Vergleich zum Online-Shopping, „weil Tracking das Warten emotional verkürzt“. Wolfgang Weinberger, Geschäftsleiter MO’ Drive, berichtet über die Erfahrungen mit den hochmodernen Ersatzfahrzeugen: „Diese bieten den Kunden nicht selten die ersten Erfahrungen mit Assistenzsystemen. Wir erklären ihnen daher bei der Fahrzeugübergabe, wie man sie bedient.“ Bei der Kooperation stehen die Kundenvorteile spürbar im Vordergrund, ein Schaden kann so zum Erlebnis werden.

Santa Fe: Alles im Blick Der Santa Fe ist nach dem Nexo der nächste Hyundai, der mit einem Toter-Winkel-Assistenten ausgestattet ist. In den Außenspiegelgehäusen befindet sich je eine Weitwinkelkamera. Wenn der Blinker gesetzt wird, wird die betroffene Seitenansicht nach hinten auf einem Bildschirm im Fahrer­ display angezeigt. Anders als bei herkömmlichen Systemen ver­ bessern die Livebilder auch die Sicht bei schlechten Bedingungen.

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service

Keiner nimmt das Risiko

Bei E-Fahrzeugen ist der Fuhrparkleasing-Anteil besonders hoch. Dipl.-Ing. Renato Eggner, Geschäftsführer Raiffeisen-Leasing Fuhrparkmanagement erklärt warum und berichtet über die generelle Entwicklung. Text: Gerald Weiss, Fotos: Raiffeisen-Leasing

Wieso entwickelt sich Operating-Leasing noch langsam? Wir sehen einen klaren Trend zum Operating-Leasing, der sich in jährlich soliden Steigerungen zeigt. Das Problembewusstsein hinsichtlich des Restwertrisikos geht aber immer wieder verloren. Wenn hingegen etwas passiert, etwa die Finanzkrise oder die Dieselkrise, gewinnt das Operating-Leasing wieder an Bedeutung. Bei neuen Technologien wie etwa der Elektromobilität, mit der die Unternehmen noch keine Erfahrung haben, ist OperatingLeasing die erste Wahl: Da will keiner das Restwertrisiko selbst tragen. Das gilt auch bei Unternehmen, für die Leasing bislang noch kein Thema war.

Immer mehr Hersteller bieten nun auch elektrische Nutzfahrzeuge in unterschiedlichen Segmenten an, wie ist hier das Kundeninteresse einzuschätzen? Im kleinen Transporterbereich gibt es durchaus wettbewerbs­ fähige und interessante Angebot, da besteht eine sehr starke Nachfrage. Es könnte hier durchaus noch mehr Fahrzeugangebote vertragen. Bei den großen Transportern ist die Wirtschaftlichkeit noch ein k.o.-Kriterium. Es gibt eine gute Förderungssituation, aber die Anschaffungskosten, kombiniert mit niedriger Reichweite sind noch nicht sehr überzeugend.

Es gibt keinen Kunden, der sich nicht mit der ElektroMobilität beschäftigt. Es ist für jeden Fuhrpark ein Thema.

Beim Erdgas-Antrieb sollte die Initiative von Porsche Holding und OMV dazu Im Jahresschnitt entwickelt sich beitragen, dass die Nachdie Kurve relativ flach. Die Entfrage und die Zulassungen Dipl.-Ing. Renato Eggner wicklung hängt sehr stark davon steigen, auch sonst spricht ab, welche neuen Modelle auf den vieles für CNG-Fahrzeuge. Markt kommen. Ein Beispiel ist das Tesla Model 3 mit sehr hoher Ist hier eine Trendumkehr in Sicht? Und wie sieht es mit den Nachfrage und sehr vielen Abschlüsse. Was wir aber auch sehen: Restwerten und TCO der Fahrzeuge – mit WartungsinterViele Kunden warten auf die nächste Generation an Elektro-Fahrvallen und Überprüfungen der Tanks – aus? Stichwort E-Mobilität: Wie sieht die Wachstumskurve aus?

zeugen, die billiger und noch einmal bessern sein sollen. In Kombination mit den langen Lieferfristen bei aktuell begehrten Fahrzeugen warten die Kunden vielfach und schieben einen Kauf auf. Betreffend Nachfrageverhalten lässt sich sagen, dass es keinen Kunden gibt, der sich nicht mit der E-Mobilität beschäftigt. Es ist für jeden ein Thema. Dabei ist die umfassende Beratung entscheidend: Macht es Sinn, für den jeweiligen Einsatzzweck schon auf ein Elektroauto umzusteigen? Wenn ja: auf welches? Die Beratung hört nicht beim Fahrzeug auf. Dazu gehört auch, betreffend Infrastruktur Lösungen anzubieten. Entscheidend ist, dass der Kunde rund um die E-Mobilität alles aus einer Hand bekommt.

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Mit dem Angebot steigt die Nachfrage und mit der Porsche-Gruppe ist das eine gewichtige Angebotserweiterung. Das hat schon zu einem leichten Nachfrage-Anstieg geführt. Total Cost of Ownership ist bei diesen Fahrzeugen nicht das Thema, die sind absolut wettbewerbsfähig. Aber bislang ist diese Technologie noch nicht der große Renner. •


service

Eine Erfolgsgeschichte geht ins zweite Jahr Vredestein bringt den Wintrac Pro, der bei renommierten Tests für Furore sorgte, für den heurigen Winter in 88 Dimensionen.

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ie Tester von „AutoBild Sportscar“ fanden Worte höchsten Lobes, als sie den Wintrac Pro unter die Lupe nahmen. Von „vorbildlichen Fahreigenschaften auf nasser und verschneiter Strecke“, „dynamisch ausgewogenem Handling“ und „kurzen Bremswegen“ war die Rede.

Zweite Saison

und damit gutem Kurvenverhalten. Da auch die Optik beim Reifen eine Rolle spielt, hat man sich beim Design der Hilfe keines Geringeren als der ItaloDesignschmiede Giugiaro versichert, was nicht von den inneren Werten ablenken soll, die ja im Fall des Ernstfalls über Wohl und Wehe von Fahrzeug und Insassen entscheiden können. • (KAT, Foto: Werk)

Der Vredestein Wintrac Pro – ein HochleistungsWinterpneu, der bis zum Geschwindigkeitsindex Y verfügbar und somit bis zu 300 km/h geeignet ist

Ein „Vorbildlich“ staubte der Hochleistungs-Pneu bei den Testern ab. Der Hersteller begründet dies mit einem hohen Silika-Anteil in der Laufflächenmischung, das im Zusammenspiel mit neuartigen Harzen das Fahrverhalten bei Schnee und Nässe optimieren soll. Die lange und oval ausgeformte Aufstandsfläche führt zu mehr Wasserableitung und besserem Fahrverhalten, präzisen Lenkreaktionen

Regional für die Flotten aufgestellt Bei der Jahrestagung des Reifennetzwerks point S wurde über zukunftsgerechtes Service ebenso gesprochen wie über das Erfolgsrezept regionaler Betriebe im überregionalen Verbund.

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it 47 der derzeit etwa 55 Mitglieder im Netzwerk war ein Großteil der österreichischen point S Partner nach Anthering gekommen.

Partner der Leasinggesellschaften Das Netzwerk, laut Eigenauskunft „bevorzugter Kooperationspartner aller Leasinggesellschaften“ rühmt sich nicht zuletzt, optimal auf die

Bedürfnisse von Fuhrparks eingehen zu können. Die regional verwurzelten Betriebe sind oft im Familienbesitz, können jedoch durch ihre Vernetzung untereinander in puncto Service­ qualität mit den großen Anbietern mithalten. Fuhrparkkunden ab drei Fahrzeugen wird ein strukturierter Flottenservice mit zentralem Ansprechpartner geboten. • (KAT, Foto: Werk)

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service

Im Falle von C.A.S.E. Neben den aktuellen Produkten präsentiert Bridgestone auf der IAA in Frankfurt Ideen, um die Zukunft der Mobilität mitzugestalten.

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n unserer Zeit des Klimawandels, knapper werdender Ressourcen in einer immer vernetzteren und urbaneren Welt müssen – geht es nach dem japanischen Riesen Bridgestone – sich auch Reifenhersteller den Herausforderungen des Wandels stellen. Dazu führt der Weg hin zu einem Anbieter von Mobilitätsdienstleistungen. „CASE-Mobilität“ (für Connected, Autonomous, Shared, Electric) lautet das Reizwort, welches das „alte“ automobile Ökosystem herausfordert.

Mehr als neue Gummis

Die Bridgestone-EnlitenTechnologie setzt auf Leichtbau, um Emissionen und Verbrauch zu verringern

Nachdem im Frühjahr TomTom Telematics gekauft wurde, bietet man Flottenbetreibern zwei Telematikprodukte an: Webfleet und Nextfleet richten sich dabei sowohl an einzelne Fahrer als auch große Flotten. Die Leistungen reichen von Echtzeitinformationen zum Fahrzeugstandort über Direktkommunikation zwischen Fahrer und Flottenmanager bis hin zur MyCarApp, über die man Fahrdaten ansehen und auswerten kann.

Weniger CO2-Emissionen durch Leichtbau Aber natürlich liegt der Fokus weiterhin auch auf der Entwicklung neuer Reifentechnologien und Produkte. So stellt Bridgestone unter anderem die neue Enliten-Technologie vor. Sie soll geringeren Kraftstoffverbrauch und damit weniger CO2-Emissionen durch innovativen Leichtbau realisieren. Der Enliten-Pneu soll gegenüber einem herkömmlichen Sommerreifen einen im Schnitt um 20 Prozent reduzierten Rollwiderstand bieten und zehn Prozent leichter sein – bei vergleichbarer Lebensdauer. Zur Minimierung von Abrollgeräuschen stellt Bridgestone auf der IAA eine B-Silent genannte Technologie vor, die nicht zuletzt bei Elektrofahrzeugen für gesteigerten Komfort zum Einsatz kommen könnte. Neben der DriveGuard-Run-Flat-Technologie wird man sich auf der Messe ebenfalls von den Möglichkeiten der B-Seal-Technologie überzeugen können. Mit B-Seal werden Verletzungen der Reifenlauffläche bis zu fünf Millimeter Durchmesser „ver­ siegelt“. • (KAT, Fotos: Werk)

Zero Angst vor Schnee Mit dem P Zero Winter rühmt sich Pirelli, winterlichen Fahrverhältnissen den Zahn gezogen zu haben. Man verspricht „sommerliche Fahrgefühle“, auch wenn es kalt und nass ist.

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iele Autofahrer kennen das Gefühl nach dem Umstecken auf Winterreifen. Obwohl man auf Qualität beim Reifenkauf geachtet hat, ist ein ziemlich verändertes Fahrverhalten festzustellen. Oft geht das so weit, dass anfangs das Vertrauen in das eigene Fahrzeug ein Stück weit verloren geht. Die Ingenieure bei Pirelli haben sich dieses Phänomens angenommen und mit dem P Zero Winter einen Pneu vorgestellt, der auf kaltem Asphalt und niedrigerem Grip auf Anhieb das gleiche Vertrauen wie der Sommerreifen P Zero vermitteln soll. Der Wechsel der Jahreszeiten soll fast unmerklich vonstattengehen, ohne dass Sicherheit und Performance darunter leiden.

Wichtigste Marke nun auch als Winterreifen Zielgruppe sind Besitzer von prestigeträchtigen und leistungsstarken Fahrzeugen. Diese Fahrzeuge müssen auch im Winter sicher zu bewegen sein – wenn man sich auch vermutlich nicht in sehr winterliche Verhältnisse damit wagt. Man dürfte sich beim Mailänder Konzern durchaus bewusst sein, dass man mit dem Image seiner höchststehenden sportlichsten Marke arbeitet, wenn man den P Zero sozusagen wintertauglich macht. „P Zero ist unsere wichtigste Marke“, gibt denn auch General Manager Andrea Casaluci zu Protokoll. „Sie repräsentiert den Kern unserer Strategie – von den Reifen für die Formel 1 über Reifen für E-Fahrzeuge und nun auch als Winterreifen.“ Eine Strategie, welche die Italiener zum Erstausrüster für einige der schnellsten und stärksten Serienfahrzeuge gemacht hat. • (KAT, Fotos: Werk)

Der Pirelli P Zero Winter soll dasselbe Vertrauen vermitteln wie der Sommerbruder

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service

Neue Räder für den Winterchic Winterpneus auf unattraktiven Stahlfelgen sind endgültig passé. Dezent stellt für SUV, Kompaktund Mittelklasse stilsichere Winter-Räder vor. Text: Mag. Bernhard Katzinger, Fotos: Werk

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ie Alcar-Marke Dezent könnte als gutes Beispiel für den Satz „nomen est omen“ gelten: Der Name ist Programm, auch die nun vorgestellten Winterfelgen für SUV sowie für Kompakt- und Mittelklasse punkten mit zurückhaltender Eleganz.

Neuer Trend bei Winterfelgen Kantig, robust und dennoch dynamisch will man beim Hersteller die SUV-Winterfelge TA verstanden wissen. Für moderne, im Auftritt konturbetonte SUV wie den Volvo XC40, den Audi Q2 oder den BMW X3 hat man den Rädern ein modernes und einprägsames Doppelspeichendesign angedeihen lassen. Auch auf „rundlicheren“ Korea-SUV wie Hyundai Tucson oder Kia Sportage soll das Design Audi, BMW, VW, Ford oder Mercedes-Benz in Größen von 15 einen ansehnlichen optischen Kontrast bilden. ECE-genehmigt bis 18 Zoll realisiert. Auch die TW-Felge ist in Silber als auch in sind die Räder auch für Toyota RAV-4 und Honda CRV. Die TragSchwarz glänzend mit frontpoliertem Felgenhorn erhältlich. Die Traglast beträgt 750 Kilogramm pro Felge. last beträgt 780 Kilogramm pro Felge. Die Beim Hersteller betont man, dass die „carTA silver beziehungsweise TA dark sind in Frontpolierte Felgen diversen Dimensionen von 16 bis 20 Zoll specific-wheels“ keine Zentrierringe galten früher als typische erhältlich, wobei die schwarze Lackierung zur Montage benötigen und man in den mit frontpoliertem Felgenhorn einen Trend meisten Fällen die Befestigungsmittel und Sommerfelgen – hier ist eine bei Winterfelgen darstellt. Dabei bringt die Nabenkappen verwenden kann. Alle TATrendumkehr bemerkbar.“ „Diamond Cut“-Technik das Felgendesign und TW-Räder sind RDKS-fit. • besonders zur Geltung. In silver verfügen die Räder über die besonders salzresistente SR3-Lackierung, die besonderen Schutz durch das so genannte Dreischichtverfahren verspricht.

Schickes Schuhwerk für Mittel- und Kompaktklasse Für die Kompakt- und Mittelklasse stellt Dezent die neue TWSerie im 7-Speichen-Propellerdesign vor, die mit 4- und 5-LochAnbindungen ECE-Genehmigungen für zahlreiche Modelle von Die neuen Dezent-Designs TA (l.) und TW im Doppelspeichen- und im Siebenstern-Propeller-Look, in Silber und Schwarz

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exklusiv

Praxis-Check Fuhrparksoftware

Fuhrparkmanagement kann auch Spaß machen Der A&W Verlag hat seit vier Monaten die Fuhrparksoftware von Avrios im Praxistest. Warum das lästige Erfassen von Rechnungen entfällt, wie Führerscheine einfach überprüft werden und vieles mehr. Text: Stefan Schmudermaier, Fotos: Werk

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ass die FLOTTE nicht nur Autos auf Herz und Nieren testet, sondern auch zum Beispiel Fuhrparkmanagement-Programme, haben wir in der 06er-Ausgabe unter Beweis gestellt. Avrios hat eine Software entwickelt, die Fuhrparkleiter dabei unterstützt, den Überblick zu bewahren und die tägliche Routine einfacher und effizienter zu gestalten. Was lag daher näher, als den verlagseigenen Fuhrpark mit genau diesem Programm zu erfassen und damit zu arbeiten, auch wenn dieser größenmäßig doch deutlich unter dem Schnitt der Avrios-Kunden liegt. Um das System zu verstehen und zu schätzen, ist es aber letztlich egal, ob dort zehn, hundert oder gar tausend Fahrzeuge erfasst sind.

Einfach und webbasierend Ein ganz großer Pluspunkt des Programms liegt darin, dass man webbasiert arbeiten kann. Sobald ein Internetanschluss und ein Browser vorhanden sind, lässt sich die Software starten. Eine oft aufwendige Installation scheidet somit von vornherein aus. Was sich positiv auf die Kosten und die Nerven der Mitarbeiter auswirkt. Auch die Hemmschwelle ist entsprechend niedrig, erst recht, da weite Strecken selbsterklärend sind. Und weiß man einmal nicht weiter, hilft der freundliche und kompetente Support weiter. Apropos Support, Avrios bietet hier die Möglichkeit, an Online-Schulungen teilzunehmen, ohne zusätzliche Kosten. Bevor man loslegen kann, folgt der größte und aufwendigste Teil der Programmnutzung, schließlich müssen zuerst die Fahrzeuge im Bestand erfasst werden. Verwendet man die Fahrgestellnummer, erkennt das System bei den meisten Fahrzeugen automatisch alle

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technischen Parameter sowie die Ausstattung. Leasing- und Versicherungsverträge müssen einmalig manuell erfasst werden.

Geniale Rechnungserfassung Schlichtweg genial ist das Erfassen von Rechnungen und Belegen. Anstatt mühsam Beträge abzutippen oder in Excel-Files zu erfassen, wird die Rechnung gescannt und als PDF – viele Kopiergeräte können das automatisiert – an Avrios gesendet. Zurück bekommt man nicht nur die Kopie, sondern auch gleich den im System abgebildeten Datensatz. Besonderer Clou: Anhand des Kennzeichens werden die Kosten automatisiert dem richtigen Fahrzeug zugeordnet, sogar der Kilometerstand wird erfasst. Wer seine Daten entsprechend genau pflegt, bekommt anhand verschiedener Auswertung den perfekten Überblick. Welche Autos sind nach TCO besonders teuer, welche Fahrer verursachen die meisten Schäden, wann werden Fahrzeuge aus-

Genial ist das Erfassen von Rechnungen, diese werden automatisiert ausgelesen und dem Fahrzeug zugeordnet.“ gemustert und vieles mehr. Mehrere Benutzer können auf unterschied­ lichen Rechnern auch gleichzeitig mit Avrios arbeiten, was besonders in großen Fuhrparks von Vorteil ist.

Optionale Zusatzfeatures In Kürze wird auch die Schadenerfassung optimiert, der Fahrer kann

Die Avrios-Software ermöglicht das kinderleichte Erfassen von Rechnungen und gibt den perfekten Überblick über die pro Fahrzeug anlaufenden Kosten sowie einen Vergleich zur gesamten Flotte

dabei mittels App selbst den Schaden melden und Fotos übermitteln, die in der Schadenakte gespeichert werden. Optional lässt sich auch die Führerscheinkontrolle ins System integrieren, die Fahrer bekommen jeweils nach Ablauf eines definierten Zeitraums eine Erinnerung und können mit dem Smartphone den Führerschein erfassen, der Fuhrparkleiter gibt die Kopie dann frei. Auch sogenanntes „Multi-Bidding“ lässt sich integrieren. Die Software holt nach Eingabe der Parameter automatisch Angebote von unterschiedlichen Leasinggebern ein, was die Fahrzeugbeschaffung effizienter und unterm Strich auch günstiger gestaltet. Ein weiteres Test-Update samt User-Interview folgt in der FLOTTE 12/19-01/20. •


service

Flotter Fuhrpark Mit neuen Roller-Konzepten serviert Faber eine Alternative im Fuhrpark-Service. E-Modelle sowie spezielle Liefer- und Transportfahrzeuge bilden den Kern des Angebots. Text: Mag. Pascal Sperger, Fotos: Hersteller

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n Flotten sind Roller und Motorräder Exoten. Dabei haben vor allem viele Fuhrparkmanager Motorräder und Roller noch nicht als vollwertige Alternative zum Pkw auf dem Radar. Die Faber GmbH – in Österreich marktführender Zweirad-Generalimporteur für die italienischen Traditionsmarken von Piaggio – positioniert sich neben dem Kerngeschäft bei der Versorgung von knapp 120 Fachhändlern in Österreich seit mehreren Jahren auch erfolgreich als verlässlicher und innovativer Ansprechpartner für den Fuhrpark-Service.

Faber beliefert seit vielen Jahren die Österreichische Post AG mit einer Sonderversion der Piaggio Delivery; Auch Einsatzkräfte haben mittlerweile Fahrzeuginnovationen wie den Piaggio MP3 oder die neue Vespa Elettrica als Alternative zu zweispurigen Einsatzfahrzeugen im Test-Betrieb

Auch mit dem B-Führerschein Die Vorteile von Zweirädern liegen dabei auf der Hand: Deutlich niedrigere Kosten in der Beschaffung, Wendigkeit, Schnelligkeit, die Befreiung von Parkgebühren und natürlich auch der Spaßfaktor für den Fahrer. Die Nachteile sind aber auch nicht zu leugnen. Die Wetterabhängigkeit im Winter und das Thema Fahrberechtigung spielen immer mit. Und in der Tat: Mitarbeiter mit A-Schein sind in vielen Unternehmen Mangelware. Dabei gibt es als Zubehör etwa Beindecken, das auch ein Fahren bei Kälte möglich macht, und mit der Piaggio-MP3-Modellfamilie gibt es ein Rollerkonzept, das mit dem normalen Pkw-Führerschein gefahren werden darf.

Einfaches Upgrade auf 125er-Lenkerberechtigung Auch die L1e-Variante der neuen, elektrisch motorisierten Vespa Elettrica gilt als Moped und ist damit für B-Schein-Besitzer kein Problem. Im Bereich der 125er-Hubraumklasse steht in Österreich mit dem Führerscheinzusatz B-111 ein niederschwelliges Angebot für Autofahrer zur Verfügung, die auch Roller fahren wollen. Mit nur sechs Praxisstunden in jeder Fahrschule oder bei den Autofahrerclubs kann diese Berechtigung ohne Prüfung schon ab circa 110 Euro pro Person erworben werden, so Faber.

Individuelle Angebote Diese Kurzausbildung könnte ein attraktives Incentive inklusive Teambuilding-Effekt sein, das 125er-Roller als Dienstfahrzeuge attraktiver macht. Finanzierungsoptionen für Flotten-Manager, innovative Ausstattungsvarianten und weitere Informationen gibt es beim Vertrieb der Faber GmbH. •

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service

Federleicht & sehr stabil

Die neue Fahrzeugeinrichtung vario3 ist nicht nur stabiler als ihre Vorgänger, sondern auch um 15 Prozent leichter. Außerdem integriert sie neue Elemente für die schnelle, praktische und einfache Ladungssicherung.

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urch die neue Konstruktion der Fahrzeugeinrichtung aus Aluminium haben die Entwickler von bott die Einrichtung im Verhältnis zur vorherigen Generation im Schnitt um 15 Prozent leichter gemacht. Der Clou: Der stabile Aufbau der Fahrzeugeinrichtung fußt auf eigens entwickelten, innovativen Strangpressprofilen. Diese aufwendig produzierten Profile haben einen positiven Einfluss auf das Verhalten bei einem Auffahrunfall: Sie verwinden sich, ohne sich stark zu verformen, und fangen so hohe Belastungen hervorragend ab. Somit trägt bott zur Sicherheit von Fahrer und Beifahrer bei – trotz des geringen Gewichts.

nomischen Griff ganz aus der Fahrzeugeinrichtung herausziehen und mitnehmen. Trennwände und eine Antirutschmatte sorgen dafür, dass der Inhalt während der Fahrt nicht verrutscht. Die neue V-Box am Regalseitenteil bietet eine praktische Möglichkeit, beispielsweise den Zollstock und Kleinteile unterzubringen. So ist das Wichtigste immer schnell zur Hand. Auch die vario3-Fahrzeugeinrichtung ist universell konfigurierbar und bietet eine große Vielfalt an Möglichkeiten für die Ladungssicherung. Besonders praktisch ist das neue patentierte C-Lash-System, mit dem sich Zurrgurte an Regalen und Ablagewannen an integrierten Nuten (sowohl vertikal als auch horizontal) integrieren lassen. Die Bedienung erfolgt einfach und schnell mit nur einer Hand. • (PSP)

Mehr Variabilität Noch ein Vorteil: Die neuen Systemmaße der bott vario3 Fahrzeugeinrichtung bieten mehr Variabilität bei der Organisation des Equipments. Bott nutzt den Innenraum des Transporters bis auf den letzten Millimeter aus. Sogar eine Palette ist gut im Laderaum unterzubringen, da sich die Seitenteile ab einer bestimmten Höhe überhängend ausführen lassen. Durch den Überstand des Regals ist die Distanz zwischen beiden Modulen in Bodenhöhe größer als oben.

Die neuen Systemmaße der bott vario3 Fahrzeugeinrichtung bieten mehr Variabilität bei der Organisation des Equipments.“ Weitere Innovationen Bei den einsetzbaren Elementen sticht vor allem das neue, voll kompatible „Systainer3“-Koffersystem hervor, das gemeinsam mit Festool und Tanos entwickelt wurde. Das Ergebnis: Sämtliche Maschinen, Werkzeuge und Verbrauchsmaterial sind über passende Koffer perfekt in die vario3-Fahrzeugeinrichtung integrierbar und so stets schnell griffbereit und sicher verstaut. Ergänzt wird die neue Fahrzeugeinrichtung durch weitere Innovationen wie die neue varioSlideSchublade. Die Schublade aus Aluminium und Kunststoff lässt sich am ergo-

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Sämtliche Maschinen, Werkzeuge und Verbrauchsmaterial sind über passende Koffer perfekt in die vario3-Fahrzeugeinrichtung integrierbar und so stets schnell griffbereit und sicher verstaut


Auto Löwen-Nachwuchs

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it LED-Fangzähnen wie beim 508 startet der neue Peugeot 208 im November in Österreich. Eine Elektroversion – die Rede ist von 136 PS, 260 Newtonmetern und 340 Kilometer Reichweite nach WLTP – wird im März 2020 nachgereicht. Der e-208 verfügt über einen dreiphasigen Ladeanschluss, womit das Laden der 50-kWh-Batterie an einer Wallbox knapp über fünf Stunden dauert. Bei den Verbrennern finden sich ein Dieselmotor mit 102 PS und Sechsgang-Schaltgetriebe sowie ein 1,2 Liter großer DreizylinderBenziner mit 75 (Fünfgang-Schalter), 101 (Sechsgang-Schalter oder

8-Gang-Automatik) oder 131 PS (8-Gang-Automatik). Bereits der günstigste 208 ab 15.800 Euro wartet mit Müdigkeitswarner, Verkehrsschilderkennung, Active Safety Brake und Klimaanlage auf. In höheren Ausstattungslinien beziehungsweise gegen Aufpreis gibt es einen bis zu zehn Zoll großen Touchscreen, den aktiven Spurhalteassistenten und die automatische Geschwindigkeitsregelung. In den 31.900 Euro Einstiegspreis für den e-208 sind bereits Klimaautomatik, schlüsselloses System, Mittelarmlehne vorn, eine elektrische Feststellbremse und Telematikdienste enthalten.

Ein V8 für den Ober-VW Mit 422 PS handelt es sich beim Touareg V8 TDI um den aktuell leistungsstärksten VW im Programm. 900 Newtonmeter und 4,9 Sekunden auf 100 km/h klingen nach Sportwagen. Die Kraft des Hightech-Motors, der Euro 6-d-TEMP erfüllt, lässt sich auch beim Ziehen von maximal 3,5 Tonnen schweren Lasten einsetzen. Im Grundpreis von 114.740 Euro sind Ledersitze, LED-Matrix-Scheinwerfer und das Innovision-Cockpit enthalten, als Extras stehen etwa Nachtsicht per Wärmebildkamera, Head-up-Display und Allradlenkung bereit.

Platz da für Mazda Zwischen den beiden SUV CX-3 und CX-5 ist noch Platz. In diesen reiht sich ab dem 20. September der CX-30 ein. Er ist 4,4 Meter lang, bietet einen 430 Liter großen Kofferraum und Motoren ab 116 Diesel-PS. Die Benziner leisten 122 und 180 PS, wobei das stärkere Aggregat mit seiner Kompressionszündung auffällt. Automatik (Aufpreis 2.100 Euro) und Allrad (2.200 Euro) lassen sich mit jeder Motorisierung kombinieren, allerdings ist immer die jeweils höhere Ausstattung (plus 2.000 Euro) Voraussetzung. Bei den Paketen empfiehlt sich für Firmen das Tech-Paket mit 360-Grad-Umgebungsmonitor, Querverkehrswarner und Ausparkhilfe mit Gefahrenbremsung um 1.000 Euro. Benziner ab 25.990 Euro, Diesel ab 28.190 Euro.

Neue Variante: Legt ihn höher!

Hyundai i10 in den Startlöchern

18,4 Zentimeter Bodenfreiheit machen aus dem Kia XCeed einen echten Crossover. Der sportlich gezeichnete Koreaner hebt sich deutlich von den anderen CeedVarianten ab, sein Leistungs­ spektrum reicht von 115 bis 204 PS. Bei Leasing sinkt der Einstiegspreis von 21.790 auf 20.790 Euro, darüber hinaus gibt es zwei „First Editions“.

Die neue Generation des i10 hat sich optisch gemausert und auch beim Platzangebot und der Qualität spürbar zugelegt. Zu den Extras wird eine kabellose Smartphone-Lademöglichkeit zählen, das Sicherheitspaket des Klein­ wagens soll besser als beim Mitbewerb geschnürt sein. Der i10 startete 2008, die zweite Generation 2013.

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Auto • schon gefahren

Eine weitere SUV-Speerspitze Der neue Kamiq stößt gezielt ins Segment der City-SUV vor und rundet das tschechische SUV-Angebot nach unten ab. Seine Tugenden verleihen ihm auch als kleinstes SUV von Skoda wahre Größe. Text: Erwin Kartnaller, Fotos: Werk

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UV erleben einen wahren Boom, ihre Zulassungen schnellen weiter in die Höhe. Sogenannte City-SUV legen überdimensional zu. In genau diesem Fahrzeugsegment will Skoda nun punkten und schickt den Kamiq ins Rennen. Der erste Sichtkontakt mit dem Kamiq lässt keinen Zweifel an der Verwandtschaft aufkommen. Mit 4,24 Meter Länge zwar deutlich kürzer als Karoq und Kodiaq, ist der Neue seinen größeren Geschwistern wie aus dem Gesicht geschnitten. Markig seine Formsprache, ohne extravagant zu wirken. Dieser Eindruck setzt sich im Innenraum fort. Solide Verarbeitung, gefälliges Design – nichts wirkt hier billig.

Zweifel ausgeräumt Ins Grübeln kann jedoch geraten, wer vor den ersten Fahreindrücken die Motordaten studiert. Ein DreizylinderBenzinmotor mit 1,0-Liter-Hubraum und 95 respektive 115 PS wird dem Kamiq auf seinen Eroberungszug mitgegeben. Hat dieses „Motörchen“ die Rasse, um ausgerechnet ein SUV in Schwung zu bringen und auf Trab zu halten? Auch hier sei nicht lang um den heißen Brei herumgeredet: Er hat – und wie! Auf der Fahrt über die Höhen der Vogesen bewies der Kamiq ein Temperament, das man ihm von der Papierform her nicht zutrauen würde. Diesel gibt’s übrigens genausowenig wie bei den Schwestermodellen Seat Arona und VW T-Cross. Ein ausgewogenes Fahr-

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werk wie auch die direkte Lenkung verstärken den positiven Gesamteindruck. Wahlweise verfügt der Kamiq über eine manuelle 6-Gang-Schaltung oder ein 7-Gang-Doppelkupplungs­ getriebe. Noch in diesem Jahr soll auch eine Erdgasvariante mit 90 PS anrollen. Der Kamiq wird im Übrigen nur mit Frontantrieb angeboten. All das trägt zum geringen Treibstoffverbrauch bei, der sich um die sechs Liter auf 100 Kilometer bewegt.

Viel Auto fürs Geld Obwohl der Kamiq getreu der Philosophie, die einem City-SUV zugrunde gelegt wird, auf kompakte Abmessungen geschneidert ist, bietet er erstaunlich viel Platz. Auch groß gewachsene Fondpassagiere genießen viel Bewegungsfreiheit. Der Kofferraum hat gleichwohl ein Ladevolumen von 400, mit umgeklappten Sitzen 1.395 Litern. In puncto Konnektivität, Fahrassistenten und Infotainment ist der Kamiq auf der Höhe der Zeit. Viele Features sind serienmäßig, lassen aber Spielraum über die drei Ausstattungsvarianten Active, Ambition und Style sowie spezielle Pakete zu. Fazit: Mit dem Kamiq hat Skoda eine weitere Speerspitze in einem hart umkämpften Markt, die stechen dürfte. Gerade auch, weil der Preis für das Einstiegsmodell bei 19.570 Euro beginnt. •

Auch der kleine Kamiq ist ein typischer Skoda: Gute Verarbeitung, viel Platz und jede Menge clevere Details dürfen auch beim jüngsten Spross nicht fehlen

Skoda Kamiq

Grundmodell: Active TSI 95 PS

Topmodell: Style TS 115 PS

Hubraum | Zylinder

999 cm3 | 3

999 cm3 | 3

Leistung

95 PS (70 kW)

115 PS (85 kW)

Drehmoment

175 Nm bei 2.000–3.500/min 200 Nm bei 2.000–3.500/min

0–100 km/h | Vmax

11,1 s | 181 km/h

9,9 s | 194 km/h

Getriebe | Antrieb

5-Gang man. | Vorderrad

6-Gang man. | Vorderrad

Ø-Verbrauch | CO2

5,1 l S | 116 g/km (EU6d-T) 5,1 l S | 116 g/km (EU6d-T)

Kofferraum | Zuladung 400–1.395 l | 514 kg

400–1.395 l | 514 kg

Basispreis | NoVA

25.050 € (inkl.) | 5 %

19.570 € (inkl.) | 5 %

Das gefällt uns: Spritzigkeit, Platzangebot, Verarbeitung Das vermissen wir: am ehesten noch Allradantrieb Die Alternativen: Seat Arona, VW T-Cross, Kia Stonic, Peugeot 2008 Werksangaben


Auto • schon gefahren

Nochmals verbesserter Bestseller Als Begründer eines ganzen Segmentes ist der VW Bus nach wie vor uneingeschränkter Bestseller. Der T6.1 wurde vor allem technisch aufgewertet, die FLOTTE war auf erster Testfahrt. Text: Stefan Schmudermaier, Fotos: Werk

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it einem Marktanteil von knapp 40 Prozent im Segment ist der T6 das mit Abstand beliebteste Fahrzeug. Noch bemerkenswerter sind die 55 Prozent, welche die Pkw-Variante für sich beansprucht, der „Bulli“ ist und bleibt ein echter Bestseller. Großen Erneuerungsbedarf gibt es daher nicht wirklich. VW hat die Umstellung auf den WLTP-Testzyklus bei den Nutzfahrzeugen aber dazu genutzt, den Evergreen im Detail nachzuschärfen. Optisch ist das Update auf die Version T6.1 außen am größeren Kühlergrill und neuen Felgenvarianten zu erkennen. Marktstart ist im November.

Viel Neues unterm Blechkleid Innen wurde der gesamte Armaturenträger neu gestaltet, je nach Ausstattungsstufe – Serie bei Highline – sind die Instrumente nun

volldigital ausgeführt, der bis zu 9,2 Zoll große Touchscreen für Navi und Co ist ebenso neu wie das Multifunktionslenkrad. Mehrere USBBuchsen im Fahrzeug sorgen dafür, dass auch der Nachwuchs zufriedengestellt ist, ein serienmäßiger Seitenwindassistent – für Pkw und Nutzfahrzeug – sorgt für noch sicherere Straßenlage. Elf Assistenzsysteme gab es bisher schon, neun weitere (großteils optional, vom Anhängerrangierassistenten bis zum Ausparkassistenten) kommen mit der Modellpflege dazu. Die Lenkung ist nun elektromechanisch und benötigt somit nicht mehr permanent Energie, was sich auf den Spritverbrauch auswirkt. Womit wir bei den überarbeiteten Motoren sind, die nun 90 (nur für den Transporter), 110, 150 und 199 PS leisten. Beim Transporter wird es zudem in Zusammenarbeit mit ABT e-line eine Elektroversion mit einer 37,4 kWh großen Batterie geben, Details wurden noch keine verraten. Die Preise sind noch offen, der Kastenwagen entry mit dem 90-PS-TDIMotor soll aber bei rund 23.500 Euro netto starten.

Beim Bulli geht es Schlag auf Schlag Nach ersten Testkilometern mit dem 90-PS-Kastenwagen und dem 150-PSAuch die Transporter-Variante wurde samt allen Derivaten auf 6.1 upgedatet

Neben dem geänderten Kühlergrill sind die größten Unterschiede im nun volldigitalen und per App vernetzten Cockpit zu finden; unterm Blechkleid sind auch Lenkung und Vorderachse neu

Multivan samt DSG steht fest, dass das Fahrverhalten noch eine Nuance besser wurde, wenngleich es da ohnedies keinen Handlungsbedarf gab. Bereits 2021 folgt der T7, der aber nur als Multivan (auch als Plug-inHybrid) angeboten wird, die Nutzfahrzeuge bleiben auf dem Stand des T6.1. Und 2022 kommt dann mit dem heiß ersehnten I.D. Buzz ein komplett neuer und rein elektrischer Bulli, der auch jene Kunden ansprechen soll, die aktuell VW Sharan und Co fahren. •

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Auto • schon gefahren

Mehr Komfort und Sicherheit Der Ducato von Fiat Professional ist der meistverkaufte große Transporter unter den leichten Nutzfahrzeugen, jetzt gibt’s überarbeitete Motoren und neue Sicherheitsfeatures. Text: Stefan Schmudermaier, Fotos: Werk

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s tut sich gerade eine ganze Menge im Segment der leichten Nutzfahrzeuge. Neben kürzlich erschienenen, ganz neuen Modellen werden auch bestehende Baureihen aufgefrischt, die Gelegenheit ist aufgrund der Umstellung auf den neuen Abgasmesszyklus WLTP günstig. Mit 2.800 Einheiten jährlich führt der Fiat Ducato das Segment der großen Nutzfahrzeuge bis 3,5 Tonnen an, selbst wenn man die rund 850 Reisemobile herausrechnet, zählt der Italiener zu den Bestsellern. Der Modelljahrgang 2020 wartet vor allem mit über­ arbeiteten Motoren auf, die nun allesamt nach Euro6d-TEMP zertifiziert sind. Das ECO-Pack sorgt mit intelligenter Lichtmaschine, Start-StoppAutomatik und elektronisch gesteuerter Kraftstoffpumpe für geringere Emissionen und Betriebskosten.

Vier Turbodiesel- und ein CNG-Motor Die Motorenpalette reicht von 120 über 140 und 160 bis zu 178 PS bei den Selbstzündern, weiters ist eine sehr angenehm zu fahrende CNG-Variante (Erdgas) mit drei Litern Hubraum und 136 PS im Programm. Ebenfalls neu ist eine Neungang-Automatik von ZF, die beim Kastenwagen für die drei stärkeren Diesel und beim Personentransporter für den 140-PS-Diesel zur Verfügung steht, der Aufpreis liegt bei

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netto 3.000 Euro. Fiat Professional geht davon aus, dass künftig der Großteil der Personentransporter damit ausgestattet sein dürfte, bei den Transportern rechnet man mit rund zehn Prozent. Bei ersten Testfahrten erwies sich die Automatik als perfekter Partner der drehmomentstarken Turbodiesel. Als überzeugend erwies sich die sehr niedrige Geräuschkulisse an Bord.

Mit Apple CarPlay, Android Auto, einer 6-Gang-Automatik und zahlreichen Assistenzsystemen – u. a. Totwinkelwarner – hat Fiat Professional den Ducato ordentlich aufgewertet

Großes Sicherheitsupgrade Darüber hinaus hat der neue Ducato aber auch bei der Sicherheit zugelegt, wenngleich größtenteils optional. So ist ab sofort ein vor allem für Kastenwagen sehr zu empfehlender TotwinkelAssistent zu haben, beim rückwärts Ausparken helfen Sensoren, Querverkehr zu lokalisieren und Unfälle zu vermeiden. Das ist auch die Aufgabe des Bremsassistenten, der bei Bedarf automatisch eine Notbremsung einleitet. Verkehrszeichenerkennung, Fernlicht- und Regensensor runden das Angebot ab. Das Entertainmentsystem erlaubt nun auch eine Integration von Smartphones mittels Apple CarPlay beziehungsweise Android Auto. Die Preisliste beim Kastenwagen startet mit dem 120 PS starken L1H1 bei 27.300 Euro (alle Preise netto), der 7-sitzige Business-Van mit 140-PSTurbodiesel bei 32.800 Euro. Insgesamt ist der Fiat Ducato in drei Höhen und sechs Längen zu haben. •

Ende des Jahres wird der Ducato Electric – entwickelt und gebaut von Fiat Professional – an ausgewählte Kunden vergeben; zwei Batteriegrößen ermöglichen Reichweiten von 220 bzw. 360 Kilometern nach NEFZ und sind eine mehr als starke Ansage an die Mitbewerber; die Preise sind noch offen, sollen aber attraktiv ausfallen, so Fiat Fiat Ducato

Kastenwagen L1H1

Business Van L1H1 7-sitzig

Hubraum | Zylinder

2.287 cm3 | 4

2.287 cm3 | 4

Leistung

120 PS (88 kW)

140 PS (103 kW)

Drehmoment

320 Nm bei 1.400/min

350 Nm bei 1.400/min

0–100 km/h | Vmax

k. A.

k. A.

Getriebe | Antrieb

6-Gang man. | Vorderrad

6-Gang man. | Vorderrad

Ø-Verbrauch | CO2

k. A. (EU6d-T)

k. A. (EU6d-T)

Laderaum | Nutzlast

8 m3 | 995 kg

5,5 m3 | 1.200 kg

Basispreis | NoVA

27.300 € (exkl.) | -

32.800 € (exkl.) | -

Das gefällt uns: Verarbeitung, Automatikgetriebe, Motoren Das vermissen wir: Automatik für die CNG-Version Die Alternativen: Mercedes Sprinter, VW Crafter, Opel Movano etc. Werksangaben


Auto • schon gefahren

Czechia‘s Finest Nicht nur der facegeliftete Passat rollt in Kürze auf die Straße, auch der Widersacher im eigenen Haus, der Skoda Superb, wurde rundum aufgefrischt und modernisiert. Text: Stefan Schmudermaier, Fotos: Werk

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urde Skoda mit dem ersten Superb der Neuzeit (bereits von 1934 bis 1949 gab es einen Skoda Superb) 2001 noch belächelt, unterstrich die VW-Tochter mit der 2. Generation 2008 die Ernsthaftigkeit des Modells. Spätestens 2015 war mit dem dritten Superb klar: Dieses Auto muss sich vor der Konkurrenz nicht verstecken, auch nicht vor dem Klassen-primus VW Passat. Vier Jahre später steht nun also auch beim Superb ein Facelift an. Ähnlich wie beim Passat hielten sich auch die SkodaDesigner zurück und beließen es bei dezenten Retuschen an Front und Heck sowie im Innenraum. Premiere feiert etwa das Matrix-LED-Licht, das andere Verkehrsteilnehmer punktuell aus dem Fernlichtkegel ausblendet, oder ein automatischer Abstandsregeltempomat mit vorausschauender Geschwindigkeitsregelung.

2.0 TDI Evo überzeugt Neben dem bekannten und ebenfalls zart überarbeiteten Sportline-Modell ist erstmals auch eine Scout-­Variante zu haben, ausschließlich als Combi und mit Allradantrieb. Zum Einsatz kommen hier die beiden Topmotorisierungen, der 190-PSTurbodiesel und der 272 PS starke TSI-Turbobenziner. Beim normalen Superb gibt es drei Turbodiesel und drei Benziner zwischen 120 und 272 PS, besonders spannend ist der neue

2.0 TDI Evo mit 150 PS. Dieser grundlegend überarbeitete Motor soll mit niedrigeren Verbrauchs- und damit CO2-Werten überzeugen, die finale Homologation steht aber noch aus. Wir konnten das Triebwerk aber bereits in der Praxis testen, die ersten Eindrücke sind vielversprechend. Auch wenn die gefahrenen Strecken zu kurz waren, um Rückschlüsse auf den Praxis­ verbrauch zu ziehen, die Leistungsentfaltung überzeugt auf Anhieb. Rein subjektiv steht er dem 190-PSTDI um nichts nach, das Ansprechverhalten ist sogar besser. Der „Evo“ ist ohne Frage die Idealbesetzung für den Skoda Superb und wird beim prognostizierten Diesel­ anteil von 88 Prozent entsprechend viele Abnehmer finden. Die Preisliste für den neuen Skoda Superb startet bei 33.570 Euro.

Das Cockpit ist aufgeräumt, die Bedienung intuitiv; der Kofferraum ist sowohl bei der Limousine (625–1.760 Liter) als auch beim Combi (660–1.950 Liter) sensationell, gleiches gilt auch für das Platzangebot im Fond des Skoda-Flaggschiffs

2020 folgt Plug-in-Superb iV Eine weitere Antriebsvariante liefert Skoda Anfang 2020 nach. Der Plug-inHybrid Superb iV feierte Premiere bei der Vienna Autoshow im Jänner und ist – das entsprechende Fahrprofil vorausgesetzt – gerade auch als Firmenauto spannend. Ein 1,4-Liter-TSI-Motor mit 156 PS arbeitet hier mit einem 115-PSE-Motor zusammen, die Systemleistung liegt bei 218 PS. Eine 13 kWh starke Batterie ermöglicht rein elektrisches Fahren bis zu 55 Kilometern, an einer herkömmlichen Steckdose ist der Akku über Nacht wieder voll. •

Skoda Superb

Limousine: 1.6 TDI DSG Combi: 2.0 TDI 4x4 DSG Ambition Ambition

Hubraum | Zylinder

1.598 cm3 | 4

1.968 cm3 | 4

Leistung

120 PS (88 kW)

190 PS (140 kW)

Drehmoment

250 Nm bei 1.500–3.250/min 400 Nm bei 1.750–3.250/min

0–100 km/h | Vmax

11,1 s | 205 km/h

8,1 s | 223 km/h

Getriebe | Antrieb

7-Gang aut. | Vorderrad

7-Gang aut. | Allrad

Ø-Verbrauch | CO2

4,2 l D | 110 g/km (EU6d-T) 5,0 l D | 132 g/km (EU6d-T)

Kofferraum | Zuladung 625–1.760 l | 573 kg

660–1.950 l | 640 kg

Basispreis | NoVA

44.240 € (inkl.) | 8 %

37.530 € (inkl.) | 4 %

Das gefällt uns: Raumangebot, der neue 2.0 TDI Evo, Preis-Leistung Das vermissen wir: abschaltbare Adaptivfunktion des Tempomaten Die Alternativen: Ford Mondeo, Opel Insignia, VW Passat Werksangaben

Flotte 09/2019

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Auto • test

Der bessere 7er? An der großen Niere scheiden sich zwar die Geister, was das Platzangebot, die Fahrleistungen, den Verbrauch und die technischen Features betrifft, ist der neue X7 aber über alle Zweifel erhaben. Text: Stefan Schmudermaier, Fotos: Mag. Bernhard Katzinger

S

atte 13 Jahre, nachdem Mercedes mit dem GL (jetzt GLS) ein echtes Full-Size-SUV auf die Räder gestellt hat, schließt nun auch BMW mit dem neuen X7 auf. Hierzulande sind die Absatzzahlen dieser Riesen zwar eher bescheiden, Übersee gibt es aber definitiv einen Markt. Und von dem wollen nun eben auch die Bayern ein Stück. Die „7“ in der Typenbezeichnung von BMW hat eine lange Tradition, seit 1977 trägt die Luxusklasse diese Ziffer. Erstmals kommt nun auch ein X-Modell zur Ehre, doch sind die beiden Fahrzeuge eigentlich vergleichbar? Rein optisch gibt’s mit Ausnahme der riesigen Niere – die dem X7 übrigens besser zu Gesicht steht als dem neuen 7er – nur wenig Gemeinsamkeiten, das neue SUV-Flaggschiff sieht aus wie ein nochmals größerer X5.

Sportlicher Riese Die Abmessungen sind gewaltig, mit 5,15 Meter Länge spielt er größen­ technisch in einer Liga mit der 7erLimousine, dem Bentley Bentayga oder der Langversion einer Mercedes-Benz V-Klasse. Mit exakt zwei Meter Breite (ohne Außenspiegel) übertrumpft er die meisten anderen Autos locker, das gilt auch für das Leergewicht von rund 2,4 Tonnen. Erstaunlich, dass es die BMW-Ingenieure geschafft haben, ihm eine Leichtfüßigkeit zu verschaffen, die diese Maße mehr als nur kaschieren. Im Komfort-Modus steht der X7 der 7er-Limousine um kaum etwas nach, der geschärfte Sport-Modus macht zwar keinen Sportwagen aus ihm, die

36 | Flotte 09/2019

Fahrdynamik ist dennoch beeindruckend. Der 265 PS starke DreiliterSechszylinder-Turbodiesel brilliert mit Laufruhe, Power (7,0 Sekunden auf 100 km/h) und einem – in Verhältnis zu Größe und Gewicht – tadellosen Praxis­verbrauch von 8,5 Litern.

Platz in Hülle und Fülle Innen ist er sogar der bessere 7er, vor allem beim Platzangebot. Erst recht in der von uns gefahrenen 2+2+2-Version mit zwei Einzelsitzen im Fond und zwei weiteren, nicht nur für Kinder tauglichen in Reihe drei. Die falten sich auf Knopfdruck eben in den Boden und vergrößern den Kofferraum von 326 bis zu 2.120 Litern. Auch beim Cockpit und dem Infotainment muss sich der X7 nicht verstecken, er bietet alle Features vom 7er plus eine erhöhte und damit übersichtlichere Sitzposition. Ob 7er oder X7 bleibt am Ende auch Geschmacksfrage, der 730d xDrive startet bei knapp 105.000, der X7 xDrive30d bei 98.000 Euro. Raum für Extras ist bei beiden genügend vorhanden. •

In Sachen Luxus steht der X7 der 7er Limousine um nichts nach, das Platzangebot ist sogar spürbar großzügiger

BMW X7

Topmodell: M50d A

Testmodell: xDrive30d A

Hubraum | Zylinder

2.993 cm3 | 6

2.993 cm3 | 6

Leistung

400 PS (294 kW)

265 PS (195 kW)

Drehmoment

760 Nm bei 2.000–3.000/min 620 Nm bei 2.000–2.500/min

0–100 km/h | Vmax

5,4 s | 250 km/h

7,0 s | 227 km/h

Getriebe | Antrieb

8-Gang aut. | Allrad

8-Gang aut. | Allrad

Ø-Verbrauch | CO2

7,0 l D | 185 g/km (EU6d-T) 6,5 l D | 171 g/km (EU6d-T)

Kofferraum | Zuladung 326–2.120 l | 830 kg

326–2.120 l | 850 kg

Basispreis | NoVA

97.550 € (inkl.) | 16 %

126.550 € (inkl.) | 19 %

Das gefällt uns: Fahrverhalten, Verbrauch, Platzangebot Das vermissen wir: eine Plug-in-Hybrid-Variante Die Alternative: Mercedes GLS Werksangaben


Auto • Test

Dauergrinsergarantie Der Hyundai i30 Fastback N Performance macht in jeder Lebenslage Spaß, auf dem Weg ins Büro ebenso wie auf der Langstrecke – und noch mehr allein auf der Rennstrecke. Text & Fotos: Mathias Morscher

K

aum ist der Knopf mit der karierten Flagge auf dem Lenkrad gedrückt, beginnt der Spaß. Und wie. Aus dem sportlichen Alltagsi30 wird ein röhrendes Kraftpaket. Der Klang des Zweiliter-TurboVierzylinders weckt jeden Tagträumer im und um das Auto, das straffe Fahrwerk leitet jede Bodenwelle direkt an den Rücken weiter: Spür die Piste in Dir! Aber eben nur auf Wunsch.

Sehr sportliche Rennpferde Bleibt der Hyundai im normalen Modus, lässt es sich rückenschonend durch die graue Stadt ebenso wie über die grünen Hügel cruisen. Schizophren? Vielleicht. Spaßig? So was von! Dafür sorgen unter anderem die 275 Pferdchen, die die PerformanceVersion unter der Haube hat. Das reicht sowohl für den Adrenalinkick auf der Rennstrecke als auch für das Davon-träumen im Stau auf dem Weg in die Arbeit. Da hat man wenigstens Zeit, sich mit dem angenehmen Schnickschnack im schicken Fastback zu beschäftigten. Lumpen haben sich die Koreaner dabei nicht lassen, von der Klimaautomatik über das beheizbare Lenkrad und Ledersitze bis hin zur Rückfahrkamera, Smart-Key-System, Regensensor und Navi ist alles verbaut, was das Leben leichter macht. Natürlich lassen sich die Sportsitze

elektrisch einstellen und der 8-ZollBildschirm zeigt nicht nur Karten, sondern auch alle wichtigen Daten, die der Pilot auf der Rennstrecke sehen will. Helm und Rennanzug dafür haben im 436 Liter großen Kofferraum locker Platz, werden die Rücksitze umgelegt, sind es sogar 1.337 Liter. Apropos Liter, ein paar davon – er kratzt an der Zehn – verbrennt der i30 N im Alltag. Das ist natürlich abhängig vom gewählten Fahrprogramm (Eco, Normal, Sport, N oder eine frei programmierbare Einstellung) und davon, wer am Steuer sitzt und durch die sechs Gänge – die kurzen Schaltwege sind eine Freude – rührt. Für Zwischengas sorgt der N übrigens selbst und auch ein Feuerwerk an erwünschten Fehlzündungen bleibt nicht aus. Das mögen manche verteufeln, schön ist das dämonische Geräusch für Petrolheads in jedem Fall.

Mehr als fairer Preis Wirklich verteufeln kann man beim Hyundai i30 Fastback N Performance eigentlich nur den 11,6 Metern Wendekreis, der einen in großstädtischen Tiefgaragen an den Rand der Verzweiflung bringt. Dieser kleine Makel sei dem Boliden aber verziehen, denn sonst macht er in allen Lebenslagen unglaublich Spaß. Selbst der Preis von gut 41.000 Euro rüttelt nicht am Dauergrinser, im Gegenteil. •

Das Cockpit gibt sich schick und übersichtlich, der „Spaßknopf“ befindet sich direkt auf dem Lenkrad; Fond und Kofferraum bieten überraschend viel Platz

Hyundai i30 Fastback

Flotten-Tipp: 1.6 CRDi

Testmodell: N Performance 2.0 T-GDi

Hubraum | Zylinder

1.598 cm3 | yy

1.998 cm3 | 4

Leistung

136 PS (100 kW)

275 PS (202 kW)

Drehmoment

280 Nm bei 1.500–3.000/min 353 Nm bei 1.450–4.700/min

0–100 km/h | Vmax

10,5 s | 200 km/h

6,1 s | 250 km/h

Getriebe | Antrieb

6-Gang man. | Vorderrad

6-Gang man. | Vorderrad

Ø-Verbrauch | CO2

4,4 l D | 116 g/km (EU6d-T) 7,8 l S+ | 178 g/km (EU6d-T)

Kofferraum | Zuladung 450–1.351 l | 565 kg

436–1.337 l | 430 kg

Basispreis | NoVA

41.640 € (inkl.) | 18 %

29.890 € (inkl.) | 5 %

Das gefällt uns: der Sound, die Power, die Serienausstattung Das vermissen wir: die freie Piste auf dem Weg ins Büro Die Alternativen: VW Golf GTI, Ford Focus RS, Peugeot 308 GTi Werksangaben

Flotte 09/2019

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Auto • test

Für Lang- und Kurzstrecke Mit dem Tarraco krönt Seat sein Modellportfolio. Dabei gefällt das SUV in Top-Ausstattung nicht nur auf der Langstrecke, mittels E-Scooter im Kofferraum ist er auch fit für die urbanen Mobilitätsherausforderungen. Text: Mag. Pascal Sperger, Fotos: Mag. Bernhard Katzinger

E

s ist schon eine coole Idee, die Seat da mit dem SegwayRoller beim Tarraco hatte. Jeder, der nämlich zum Bestellstart den größten Seat im Portfolio orderte, bekam einen E-Scooter geschenkt. Ob man ihn dann wirklich für die letzte Meile in der Stadt nützt oder ihn seinen erwachsenen Kindern oder der Gattin schenkt, sei dahingestellt, aber lustig zu fahren und sinnvoll einsetzbar sind die Dinger durchaus.

Transport- und Raumwunder

füllung abspult. Rennen gewinnt man zwar auch mit dem Top-Diesel nicht, aber untermotorisiert fühlt man sich ebenfalls nie. Besonders fein gelöst: Die Bedienung des zentralen Infotainmentsystems gibt von der ersten Sekunde keine Rätsel auf, alle Menüs sind logisch aufgebaut und schlüssig angeordnet. Weniger gut: Der Spurhalte-Assistent meldet sich gerade auf Autobahnabschnitten mit geringem Lenkbedarf häufig mit der Meldung „Lenkung übernehmen“ zu Wort. Dabei hat man das Lenkrad fest in der Hand, muss aber einfach nicht stärker einschlagen, weil es die Straßenführung zulässt. Wirklich herausragend: Die Serienausstattung ab Werk, die unter anderem eine DreiZonen-­Klimaanlage, Rückfahrkamera, Progressivlenkung, 19-Zoll-Alu-Räder, Licht- und Regenautomatik sowie einen Tempomaten und bequeme Alcantara-­ Stoff-Sitze beinhaltet. •

Das gilt auch für den Tarraco, der derzeit als einziger Seat in Wolfsburg bei VW vom Band läuft. Auch er ist ein mannigfaltig einsetzbares Auto, bietet selbst in voller Besetzung opulente Platzverhältnisse und einen großen Kofferraum, der sich zu einer komplett ebenen Ladefläche erweitern lässt. Dabei kann auch der Beifahrersitz nach vorn umgeklappt Seat Flotten-Tipp: Testmodell: 2.0 TDI 190 werden, sodass surfbrettTarraco 2.0 TDI 150 PS Style PS 4Drive Excellence ähnliche Gegenstände Hubraum | Zylinder 1.968 cm3 | 4 1.968 cm3 | 4 transportiert werden Leistung 150 PS (110 kW) 190 PS (140 kW) können. Vor allem mit Drehmoment 340 Nm bei 1.750/min 400 Nm bei 1.750/min dem 190 PS starken TDI 0–100 km/h | Vmax 9,8 s | 202 km/h 8,0 s | 210 km/h ist er zudem ein echter Getriebe | Antrieb 6-Gang man. | Vorderrad 7-Gang aut. | Allrad Reisespezialist, der Ø-Verbrauch | CO2 4,9 l D | 129 g/km (EU6d-T) 5,6 l D | 149 g/km (EU6d-T) dank einem (autobahnKofferraum | Zuladung 230–1.920 l | 607 kg 230–1.920 l | 705 kg intensiven) Testverbrauch von 7,5 Basispreis | NoVA 37.790 € (inkl.) | 8 % 48.890 € (inkl.) | 11 % Litern ziemlich locker Das gefällt uns: Platzangebot, Verarbeitung, Optik und Antrieb Das vermissen wir: einen etwas weniger nervösen Spurhalteassistenten die Strecke Wien – BreDie Alternativen: Skoda Kodiaq, VW Tiguan Allspace, Hyundai Santa Fe genz mit einer Tank-

Werksangaben

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Der Tarraco ist ein Raumwunder, vor allem in der zweiten Reihe hat man überdurchschnittlich viel Platz. Auch das Kofferraumvolumen überzeugt


Auto • test

Grüße vom Stilfser Joch Benannt nach dem Stilfser Joch, reiht sich der Alfa Romeo Stelvio in die Riege der so beliebten Sports Utility Vehicles ein. Der Italiener weiß dabei nicht nur mit schicker Optik, sondern auch motorisch zu gefallen. Text & Fotos: Stefan Schmudermaier

M

it einer Höhe von 2.757 Metern ist das Stilfser Joch der höchste Gebirgspass Italiens und der zweithöchste asphaltierte Gebirgspass der Alpen. Der italienische Name Stelvio war somit auch der perfekte Name für das erste SUV von Alfa Romeo. Die Designer haben dabei ganze Arbeit geleistet. Front- und Heckpartie sowie die seitliche Linienführung gefallen und wecken auch bei vielen Betrachtern Emotionen. Das setzt sich auch im Innenraum fort, ein griffiges Lederlenkrad, hochwertige Ledersitze und Einlagen in Holzoptik sorgen für eine luxuriös-sportliche Atmosphäre. Zwei Kritikpunkte bleiben: Der Navi-Monitor ist extrem breit, mangels Höhe in der Navi-Ansicht nicht so optimal. Und warum musste der Start-Stopp-Knopf ausgerechnet ins Lenkrad wandern? Ist dieses nach oder vor Fahrtantritt nicht gerade, sucht man den Knopf am Lenkradkranz jedes Mal aufs Neue …

Kräftiger und sparsamer Motor Genug gemeckert, denn abseits dieser Kleinigkeiten liefert der Stelvio einen wirklich starken Auftritt. Den Löwenanteil daran hat ohne Frage das 210 PS starke Turbodiesel-Aggregat. Der stärkste Selbstzünder ist – wie auch alle Benziner mit Ausnahme des 510 PS starken Topmodells Quadrifoglio – zwar nur ein Vierzylinder, das tut dem Fahrspaß aber keinen Abbruch. 2,2 Liter Hubraum und ein Drehmoment von 470 Newtonmetern ermöglichen den Sprint auf 100 km/h in flotten 6,8 Sekunden, die 190-PS-Variante ist

übrigens nur ein Zehntel langsamer. Die Achtgang-Automatik sortiert die Gänge flott und unaufgeregt und harmoniert sehr gut. Besonders erfreulich: Auch der Verbrauch hält sich in Grenzen, rund sieben Liter sind in Anbetracht der Größe und des serienmäßigen Allradantriebs ein tadelloser Wert. Besonders beeindruckend und zum guten Verbrauch beitragend ist die Strecke, die der Italiener bei Gaswegnahme und Auskuppeln des Getriebes rollend zurücklegt. Wer den Eco-Modus einlegt und sich bemüht, kann ohne weiteres eine Sechs vors Komma zaubern.

Gelungenes Package Im Sportmodus spürt man die verschärfte Gasannahme, das geschärfte Fahrwerk kann man mittels Tastendruck wieder auf Komfort stellen, sehr gut. Die 53.200 Euro Startpreis gehen OK, auch wenn noch der ein oder andere Tausender für Extras einzukalkulieren bleibt. Unterm Strich eine stilvolle Alternative zu den deutschen Premium-Marken. •

Edles Cockpit mit feinen Materialien, der StartStopp-Knopf im Lenkrad ist aber deplatziert; ansehnlicher Kofferraum mit 525 bis 1.600 Liter Kapazität

Alfa Romeo Stelvio

Flotten-Tipp: 2.2 16V AT8 Business

Testmodell: 2.2 16V AT8 Q4 Super

Hubraum | Zylinder

2.143 cm3 | 4

2.143 cm3 | 4

Leistung

160 PS (118 kW)

210 PS (154 kW)

Drehmoment

450 Nm bei 1.750/min

470 Nm bei 1.750/min

0–100 km/h | Vmax

8,2 s | 198 km/h

6,8 s | 215 km/h

Getriebe | Antrieb

8-Gang aut. | Vorderrad

8-Gang aut. | Allrad

Ø-Verbrauch | CO2

5,2 l D | 138 g/km (EU6d-T) 5,6 l D | 147 g/km (EU6d-T)

Kofferraum | Zuladung 525–1.600 l | 595 kg

525–1.600 l | 590 kg

Basispreis | NoVA

53.200 € (inkl.) | 11 %

48.750 € (inkl.) | 10 %

Das gefällt uns: Optik, Verarbeitung, Motor, Verbrauch Das vermissen wir: einen größeren Navi-Bildschirm Die Alternativen: Audi Q5, BMW X3, Mercedes GLC, Volvo XC60 etc. Werksangaben

Flotte 09/2019

| 39


Auto • test

Universalversand Große Diesel-SUV sind keine Sympathieträger mehr? Der Nissan X-Trail mit den neuen 6d-Temp-Motoren vielleicht doch. In Sachen Vielseitigkeit macht ihm keiner was vor. Text & Fotos: Mag. Bernhard Katzinger

B

ei den Diskussionen um neue und alte Antriebsformen wird gern außer Acht gelassen, mit welchen „Universalgenies“ der Mobilität uns das Verbrennerzeitalter verwöhnt (haben wird). Der Nissan X-Trail, seit heuer ausgestattet mit saubererem 1,7-Diesel, kann dafür als gutes Beispiel dienen.

Kleinere, sauberere Motoren Das beginnt damit, dass unser 150-PSSelbstzünder mit einer Füllung des 60-Liter-Tanks bei ziviler Fahrweise an eine Reichweite von 1.000 Kilometern „heranschmeckt“ – dank Testverbrauch von circa 6,5 Litern. Dabei besticht das Aggregat mit gutem Durchzug und auf der Langstrecke hoher Kultiviertheit. Negativ auffällt höchstens, dass im Gebirge etwas Motorbremswirkung fehlt, umso mehr, als kein Bergabfahrassistent verfügbar ist. Das automobile Universaltalent setzt sich im großzügigen Platzangebot fort: Im 5-Sitzer (der X-Trail ist auch als 7-Sitzer erhältlich) lassen sich die hinteren Sitze verschieben, womit man die Wahl zwischen mehr Beinfreiheit oder mehr Laderaum hat. Maximal schluckt der versatile Kofferraum mit doppeltem Boden knappe 2.000 Liter. Wer damit nicht genug hat, kann auf die zwei Tonnen Anhängelast zurückgreifen, um weitere Mitbringsel zu transportieren. Diesen beachtlichen

40 | Flotte 09/2019

Sherpa-Qualitäten stehen geradezu handliche Außenabmessungen (4,7 x 1,8 x 1,7 Meter) gegenüber, die – vor allem im Zusammenspiel mit 360-Grad-Kamera und den heute üblichen Kollisionspiepserln – problemloses Manövrieren auch im Dörfli möglich machen. Der „Safety Shield 360°“ schlägt in der Preisliste mit 848 Euro zu Buche. Dass der X-Trail in der Breite keine 1,90 misst, mag ihn zwar für Verwechslungen mit dem kleineren Qashqai anfällig machen, erweist sich aber auf engen Bergstraßen oder in verwinkelten Dorfzentren so manches Mal als angenehmer Vorteil.

Sehr großzügige Platz­­ verhältnisse ohne Gigantomanie bei den Außenmaßen

Allrad mit Schalter oder Automatik Bei schlechten Wegen hilft der „intelligente Allradantrieb“, der im „Auto“Modus selbst entscheidet, wann auch Kraft via die Hinterräder übertragen werden soll. Wahlweise lassen sich sowohl 2- als auch 4-Rad-Antrieb manuell „erzwingen“. An Getrieben bietet Nissan die Wahl zwischen (der im Testwagen verbauten) 6-GangHandschaltung und zwei AutomatikVarianten: einer stufenlosen, die einen „Eco-Modus“ mitbringt, und einer mit DCT-Doppelkupplung. Während die Automaten im Stadtbetrieb sicherlich ihre Komfort-Vorteile ausspielen, hat sich der Handschalter im Gebirge – und einer langen Autobahnfahrt dorthin – unauffällig gut bewährt. •

Nissan X-Trail

Flotten-Tipp: 1,7 dCi Visia

Testmodell: 1,7dCi N-Connecta 4x4i

Hubraum | Zylinder

1.749 cm3 | 4

1.749 cm3 | 4

Leistung

150 PS (110 kW)

150 PS (110 kW)

Drehmoment

340 Nm bei 1.750/min

340 Nm bei 1.750/min

0–100 km/h | Vmax

10,7 s | 194 km/h

10,7 s | 194 km/h

Getriebe | Antrieb

6-Gang man. | Vorderrad

6-Gang man. | Allrad

Ø-Verbrauch | CO2

5,2 l D | 137 g/km (EU6d-T) 5,7 l D | 151 g/km (EU6d-T)

Kofferraum | Zuladung 565–1.996 l | 531 kg

565–1.996 l | 527 kg

Basispreis | NoVA

42.004 € (inkl.) | 12 %

30.849 € (inkl.) | 9 %

Das gefällt uns: innen riesig, dennoch recht handlich Das vermissen wir: Eine moderne Hybrid-Variante vielleicht? Die Alternativen: Renault Koleos, Kia Sorento, VW Tiguan Werksangaben


Umwelt

Vom Oldtimer zum Elektroauto

Z

wölf Schüler eines Industrietechnik-Kurses der San-PatricioSchule in Madrid durften ein ungewöhnliche Projekt als Schulübung durchführen. Als Ausgangsfahrzeug wurde ein Seat 600 verwendet, der elektrifiziert wurde. Für den Bau des Elektromotors mussten neue Fahrzeugteile entwickelt werden, damit dieser in den Oldtimer – 1957 wurde der Kleinwagen am Markt eingeführt – eingebaut werden kann. Insgesamt wurden zehn neue Fahrzeugteile entwickelt, andere wurden repariert und wiederverwendet. Außerdem wurde das Auto mit einem Touchscreen-Monitor und einer

automatischen Lichtsteuerung versehen. Nach 150 Stunden Arbeitszeit war es geschafft, der Oldtimer ist jetzt ein reines Elektrofahrzeug. Lehrer Manuel Amor: „Der Seat 600 eignete sich hervor­ragend, er wiegt nicht zu viel und kommt daher mit einem kompakten Akku und einem kleinen Motor aus.“ Durch das Recycling diverser Materialien wurde im Unterricht gleich das Thema Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft besprochen und in die Tat umgesetzt. Spannend waren die Reaktionen der Großeltern beim Roll-out, für viele war der damals beliebte 600er Sinnbild für die Freiheit.

Schnell Laden, auch in Zukunft

Verbrenner für den Urlaub Der Faktor Reichweite kann Menschen vom Kauf eines Elektroautos abschrecken. Renault Wien und Renault Donaustadt bieten E-AutoKunden an, einen Renault mit Verbrennungsmotor für 30 Tage im Jahr besonders günstig zu mieten. Die Mietpreise (ab 19 Euro pro Tag) hängen von der Mietdauer und vom Fahrzeugtyp (Clio bis Trafic Passenger) ab.

Nach Wien-Favoriten hat Smatrics auf einem Tankstellengelände in Feldkirchen nahe dem A2/A9-Knotenpunkt Ultra-Schnellladestationen errichtet. Vier Fahrzeuge können dort gleichzeitig mit je 150 kW geladen werden. Sind derartige Fahrzeuge einmal am Markt, sind auch zweimal 350 kW gleichzeitig möglich.

E-Mobilität in Spielberg Zum dritten Mal findet am 28. und 29. September Österreichs großes Branchentreffen für E-Mobilität am Red Bull Ring in Spielberg statt. Bei den E-Mobility Play Days hat man die Möglichkeit, Probefahrten mit den neuesten Elektroautos zu unternehmen, FormelE-Autos und Motor-E-Bikes zuzusehen oder elektrisch betriebene Luftfahrzeuge zu bewundern.

Elektrisch Tanken leicht gemacht Die Zahl der E-Autos in österreichischen Fuhrparks wächst, damit ändern sich auch die Bedürfnisse und Anforderungen im Betrieb. Die Porsche Bank bietet eine kombinierte Routex Tank- und Ladekarte an. Die OMV mit Partner Smatrics bietet österreichweit rund 150 Stationen an, die BP-Variante bringt es auf 700 im In- und rund 4.600 Standorte im europäischen Ausland.

Flotte 09/2019

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umwelt • schon gefahren

E-Sports Porsche beweist mit dem Taycan, dass Elektromobilität und Sport zusammenpassen. Die bis zu 761 PS und 1.050 Newtonmeter starken E-Limousine vereint Performance und volle Alltagstauglichkeit. Text: Michael Lusk, Fotos: Werk

E

-Sports ist in. So in, dass Porsche damit jetzt auch auf der Straße antritt. Der Taycan ist das erste Serienfahrzeug, das mit einer Systemspannung von 800 Volt anstatt der bei Elektroautos üblichen 400 Volt antritt. Dadurch lädt der mit einer 93,4 Kilowattstunden großen Batterie ausgestattete Taycan am Schnelllader in knapp über 20 Minuten 80 Prozent der Batterie nach. Wer nur fünf Minuten stehen kann oder will, lädt immerhin Strom für 100 Kilometer nach. Die Normreichweite beträgt 450 Kilometer.

Fahrleistungen wie ein Sportwagen Schnell geht aber nicht nur das Nachladen, schnell ist auch der Taycan selbst. In der Topversion Turbo S (Wer hatte die Idee, ein E-Auto „Turbo“ zu nennen?!) braucht er nur 2,8 Sekunden von 0 bis Tempo 100. Tacho 200 ist nach

42 | Flotte 09/2019

9,8 Sekunden erreicht, bei 260 km/h wird elektronisch abgeregelt. Wer einen Launch-Control-Start hinlegt, wird von 1.050 Newtonmeter Drehmoment in den Sitz gedrückt. Im Gegensatz zu anderen Elektrolimousinen ist der Taycan nicht nur geradeaus schnell, sondern auch in Kurven, wie uns ein Testfahrer an einer Vorabdemonstration zeigte. Auch optisch geht der Taycan neue Wege. Von vorn wirkt er besonders breit und flach, mit stark gewölbten Kotflügeln. Die aerodynamisch optimierte Grundform mit einem CW-Wert ab 0,22 liefert einen entscheidenden Beitrag zu einem geringen Energieverbrauch und damit einer hohen Reichweite.

Unter 156.153 Euro geht nichts Klar strukturiert steht das Cockpit für den Start in eine neue Ära. Das freistehende und gebogene Kombiinstrument bildet den höchsten Punkt auf der Instrumententafel. Ein zentrales, 10,9 Zoll großes Infotainment-Display und ein weiteres optionales Display für den Beifahrer sind zu einem Glasband in Black-Panel-Optik zusammengefasst. Der Taycan geht das Thema Elektromobilität nicht ausschließlich von der rationalen Seite an, sondern stellt Porsche-typisch die Fahrleistungen in den Mittelpunkt. Mit 156.153 Euro ist schon das Basismodell nichts für schmale Geldbörsen, der stärkere Turbo S kommt auf 189.702 Euro. •

Das Interieur des Taycan ist typisch Porsche und in ähnlicher Form auch im neuen 911er zu finden; die vielen Glasflächen sammeln Staub und Fingerabdrücke

Porsche Taycan

Turbo

Turbo S

Leistung | Drehmoment 680 PS (500 kW) | 850 Nm 761 PS (560 kW) | 1.050 Nm 0–100 km/h | Vmax

3,2 s | 260 km/h

2,8 s | 260 km/h

Getriebe | Antrieb

2-Gang aut. | Allrad

2-Gang aut. | Allrad

Reichweite | Batterie

381–450 km (WLTP) | 93,4 kWh 388–412 km (WLTP) | 93,4 kWh

Ø-Verbrauch

26,0 kWh/100 km

Ladedauer

22,5 min–9:00 h (270/11kW) 22,5 min–9:00 h (270/11kW)

Kofferraum | Zuladung

366 + 81 l | 575 kg

366 + 81 l | 575 kg

Basispreis | NoVA

156.153 € (inkl.) | 0 %

189.702 € (inkl.) | 0 %

26,9 kWh/100 km

Das gefällt uns: Ladeleistung, Fahrleistung, Platzangebot Das vermissen wir: eine Spur mehr Budget beim Firmenauto … Die Alternativen: Tesla Model S Performance Werksangaben


umwelt • schon gefahren

Mehr Reichweite & Vernetzung Hyundai war mit dem Ioniq im Jahr 2016 einer der E-Auto-Vorreiter, nun gibt’s ein Facelift mit SmartphoneAnbindung und größerer Batterie, die für rund 300 Kilometer nach WLTP gut sein soll. Text: Stefan Schmudermaier, Fotos: Werk

W

ährend viele andere Hersteller noch Studien und Konzeptautos von Messe zu Messe karrten, hat Hyundai Nägel mit Köpfen gemacht. Und ein Auto vorgestellt, das es ausschließlich mit elektrifizierten Antrieben gab, als Hybrid, Plug-inHybrid und reine Elektro-Version. Trotz konventionellem Blechkleid erwies sich der Ioniq Elektro in vielen Vergleichstests – so auch in der FLOTTE 02-03/2017 – als äußerst effizient.

Jetzt auch mittels App vernetzt

Rund 300 km Praxisreichweite Der Akku wuchs von 28 auf 38,3 Kilowattstunden, die Reichweite stieg dadurch auf 311 Kilometer nach WLTP. Das alte Modell kam auf 280 Kilometer, allerdings nach der alten NEFZ-Norm, der Wert ist somit nicht vergleichbar. Auf ersten Testkilometern kamen wir auf einen Durchschnittsverbrauch von rund zwölf Kilowattstunden, das würde die WLTP-Reichweite auch in der Praxis bestätigen. Kleiner Wermutstropfen: Wechselstrom-Laden klappt weiter nur einphasig, was mit im Regelfall möglichen 3,7 kW in Österreich somit rund zehn Stunden dauert, am Schnelllader sind 80 Prozent in einer knappen Stunde erreicht. Die Preisliste des neuen Hyundai Ioniq Elektro startet nun bei 31.241 Euro, die empfehlenswerte Wärmepumpe kostet 1.000 Euro extra. Das Topmodell kommt auf 35.408 Euro (alle Preise netto), Marktstart ist gemeinsam mit Ioniq Hybrid und Plugin-Hybrid Mitte Oktober. •

Im Hinblick auf die Batteriekapazität war es nun Zeit für ein Update, das auch gleich mit einem Facelift verbunden wurde. Das Modelljahr 2020 ist am geänderten Grill – nun mit zwei kleinen Lüftungsschlitzen, die je nach Bedarf automatisch geöffnet werden – ebenso zu erkennen wie an neuen Scheinwerfern, Felgen, Heckleuchten und Farben. Auch der Innenraum wurde dezent aufgefrischt, wichtigstes Feature ist dabei das neue Ioniq Elektro Kona 1.6 GDI Hybrid Navigationssystem, das Hyundai Level 3 Level 3 ab der zweiten AusstatHubraum | Zylinder Elektromotor 1.580 cm3 | 4 tungsstufe serienmäßig Leistung 136 PS (100 kW) 105 PS + 32 kW E-Motor ist. Das Bluelink-System Drehmoment 295 Nm 265 Nm erlaubt nun die Online0–100 km/h | Vmax noch offen | 165 km/h 11,2 s | 160 km/h Anbindung mittels Getriebe | Antrieb 1-Gang aut. | Vorderrad 6-Gang aut. | Vorderrad eigener App, damit ist es Ø-Verbrauch | CO2 13,8 kWh, 311 km Reichweite 3,9 l S | 90 g/km (EU6d-T) möglich, den Ladestand Kofferraum | Zuladung 357–1.417 l | 443 kg 361–1.143 l | 504 kg zu sehen, das Fahrzeug ab- und aufzusperren Basispreis | NoVA 31.241 € (exkl.) | 0 % 27.990 € (inkl.) | 0 % sowie die VorklimatisieDas gefällt uns: Ausstattung, Vernetzung, Verbrauch Das vermissen wir: dreiphasiges Wechselstrom-Laden rung zu starten, so das Die Alternativen: Nissan Leaf, Tesla Model 3, VW e-Golf Auto am Strom hängt.

Werksangaben

Der Hyundai Ioniq Elektro wurde außen (Frontpartie, Scheinwerfer, Heckleuchten, Felgen & Farben) und innen im Bereich des Cockpits aufgefrischt und bekommt nun auch die heiß ersehnte Online-Anbindung per App

Hyundai Kona Hybrid

Der Hyundai Kona hat sich zu einem echten Bestseller gemausert und ist nicht nur mit Benzin- und Dieselmotoren, sondern auch in einer rein elektrischen Variante zu haben. Mit dem neuen Hybrid-Modell wird nun die Brücke zwischen beiden Technologien geschlagen. Das Kompakt-SUV kombiniert dabei einen 1,6-Liter-Benzinmotor mit 105 PS und einen E-Motor, der es auf 44 PS bringt. Die Systemleistung von 141 PS und das Drehmoment von 265 Newtonmetern beschleunigen den Kona Hybrid in 11,2 Sekunden auf 100 km/h, das Package inkludiert auch ein 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe. Auf ersten Autobahnkilometern kamen wir auf durchschnittlich 5,8 Liter, im Mischbetrieb sollte ein Verbrauch von unter fünf Litern möglich sein. Ab 27.990 Euro geht’s Ende September los. •

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Lithium aus Kärnten

Ein Prozent, das glücklich macht Elektroautos brauchen Lithium – und die größte europäische Lagerstätte liegt in Kärnten: Wir machten mit dem Kia e-Niro einen Ausflug dorthin und waren positiv überrascht. Text: Mag. Heinz Müller, Fotos: European Lithium (4), Mag. Heinz Müller (4)

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ie Idee kam von den Managern von „European Lithium“, als wir den Termin für den Besuch auf der Koralpe vereinbarten: „Warum fahren Sie nicht mit einem Elektroauto zu uns nach Wolfsberg? Das würde doch perfekt passen!“ Gut, dass es auch Elektroautos gibt, die mehr als jene 150 Kilometer Reichweite haben, die (mit Ausnahme von Tesla) noch vor zwei, drei Jahren als Maximum galten.

Schnell getankt, wo es geht Einer davon ist der neue Kia e-Niro, den uns der Importeur für einen Tag zur Verfügung stellt. Montag, 7.30 Uhr, Sverigestraße in Wien-Donaustadt: „Reichweite 412 Kilometer“ steht auf dem Display. Verantwortlich dafür ist die Batterie mit 64 Kilowattstunden. Gleich nach dem Start die erste Belastungsprobe, nämlich der übliche Stau auf der Südosttangente. Doch das lässt den e-Niro kalt. Die Reichweite sinkt kaum und ab Inzersdorf geht es dann

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Zeit durch die dicke Leitung geflossen. Bei Ionity direkt nebenan wäre es noch schneller gegangen. flott voran. Nach 208 Kilometern und normalem Autobahntempo der erste Tankstopp in Kaiserwald bei Graz, nur um sicher zu gehen, dass das E-Auto die Strecke auf die Koralpe, nach

Auf der Koralpe können wir etwa den halben Jahresbedarf eines deutschen Automobilbauers abbauen.“ Dietrich Wanke, European Lithium

Wolfsberg und zurück auch wirklich schafft. Die Reichweite liegt noch bei 197 Kilometern. Smatrics bietet dort eine Schnellladestation (Chademo sowie CCS) mit je 50 kW. In 32 Minuten ist der e-Niro von 43 auf 80 Prozent aufgeladen, 27,22 kW sind in dieser

Erste Versuche schon 1985 Runter von der Autobahn, über Stainz und Deutschlandsberg geht es rauf auf die Weinebene. Perfekt, wie der e-Niro die Steigung schafft (und welche Kraft der Elektromotor mit 150 kW/204 PS zum Überholen bietet). Doch das wirkt sich auf den Verbrauch aus. Waren es bis Kaiserwald 15,8 kWh, so sind es oben auf der Koralpe 25,1. Als Treffpunkt mit den Managern von European Lithium ist das Gasthaus Pfeifferstocker vereinbart. Sonst gibt es da oben nichts. Mit einem Jeep geht es dann hinauf zum Stollen auf rund 1.500 Meter. Die Jahreszahl „1985“ prangt in schmiedeeisernen Lettern auf dem vergitterten Portal. 1985? Ja, damals wurde der Stollen angeschlagen. Rund 1,4 Kilometer wurden gegraben, mit Abzweigungen


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nach links und rechts. Rund 17.000 Meter an Bohrkernen lagern in einer Halle in Wolfsberg. Sie zeigen, welcher Schatz in der Koralpe liegt. Denn 1985 war man zu früh dran mit dem Lithium. Es gab keine Elektroautos, kaum Laptops, nur die Glas- und Keramikindustrie benötigte den Rohstoff. Dafür wäre der Abbau zu teuer gekommen. Und heute? Da wächst ein Batteriewerk nach dem anderen in Europa aus dem Boden, um den wachsenden Bedarf der Hersteller zu decken. Das Lithium stammt großteils aus Südamerika und Australien.

Ende 2021 soll es losgehen Geht alles nach Plan, will European Lithium Ende 2021/Anfang 2022 mit den Lieferungen starten. Bevor wir den Stollen betreten, bekommt jeder Stiefel, Jacke, Helm und Taschenlampe. All das ist dringend nötig. Denn es tropft von der Decke, ein kleines Bächlein fließt am Boden. Nach wenigen Minuten zeigt Dietrich Wanke, der Geschäftsführer von European Lithium, auf ein helles Band, das sich durch das dunkle Gestein zieht: „Alle 25 Meter ist so eine 1,50 Meter breite Schicht. Da ist das Lithium drin.“ Der Deutsche hat 30 Jahre Erfahrung: Australien, PapuaNeuguinea, Indonesien, Sierra Leone. Nun ist er in Kärnten gelandet. Er freut sich über die Bedingungen, die er hier vorfindet: „Es wurden bereits mehrere hundert Tonnen abgebaut, alles wurde untersucht. Wir wissen auch, wie die Anlage später auszusehen hat.“ Denn Lithium kann nicht einfach so aus dem Berg geholt werden. „Der durchschnittliche Lithiumgehalt hier liegt nur bei einem Prozent“, sagt Wanke.

70.000 Tonnen Konzentrat pro Jahr Damit nicht sinnlos hunderttausende Tonnen gefördert werden, wird schon im Berg vorsortiert. European Lithium plant auch ein neues Portal, wo eine Flotationsanlage entstehen soll. Dort wird das Gestein, das aus dem Berg kommt, vorbereitet: „Nur sechs Prozent gehen dann in die metallurgische Behandlung.“ Das sind immerhin 70.000 Tonnen Konzentrat pro Jahr. Der Abstand zur Bergspitze beträgt rund 400 bis 500 Meter. „Wenn die weiteren Bohrungen ergeben, dass auch unten abbaubares Lithium liegt, gehen

Der Kia e-Niro schafft es locker von Wien bis zum Bohrkernlager nach Wolfsberg; wir haben aber zur Sicherheit unterwegs aufgeladen

wir später auch tiefer.“ Etwa 400 Mann sollen im Berg, unmittelbar davor sowie in der hydrometallurgischen Weiterverarbeitung im Tal arbeiten. Denn aus dem Gestein muss ja irgendwie das Lithium-Hydroxid entstehen, das dann an die Batterie­ hersteller geliefert wird (und das hochwertiger ist als das Lithium-­Karbonat, das in anderen Teilen der Welt produziert wird).

Wie viel Lithium liegt in Zone 2? Die Rechnung von European Lithium: Werden jährlich 10.000 Tonnen Lithium-Hydroxid zu je circa 14.150 Euro verkauft, macht das in den ersten zehn Jahren Laufzeit der Mine rund 1,415 Milliarden Euro. Das könnte sich verdoppeln, wenn – wie erwartet – auch in der Zone 2 ähnliche Vorkommen entdeckt werden. Daneben sollen jährlich auch 136.000 Tonnen Feldspat und 85.000 Tonnen Quarz, also die Nebenprodukte des Abbaus, verkauft werden. Doch wie viel Lithium lagert eigentlich im Kärntner Berg? „Etwa der halbe Jahresbedarf eines deutschen Automobilbauers“, sagt Wanke. Das heißt: Die Batterien von Autos wie dem Kia e-Niro werden also auch weiterhin großteils mit Lithium aus anderen Kontinenten befüllt werden. Übrigens: Er hat uns am Abend auch tadellos wieder nach Wien zurückgebracht, der kompakte Koreaner. Mit einem Netto-Preis ab 31.658 Euro ist der e-Niro für Firmen besonders interessant. •

Hätten Sie vermutet, dass ausgerechnet hier Lithium zu finden ist? Geschäftsführer Dietrich Wanke (mit dem weißen Helm vorn rechts) führt immer wieder Gruppen durch das Bergwerk

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Gastkommentar

Es gibt genug Strom!

Ö

Verhinderer der Elektromobilität ist, sondern sie erst möglich macht. sterreich verfehlt seine Klimaziele deutlich, allein im Wenn man von einer durchschnittlichen Jahresleistung von 12.000 Bundesland Salzburg werden im Jahr 2020 um rund eine Kilometern und einem durchschnittlichen Verbrauch von 15 kWh auf Million Tonnen CO2 mehr als geplant ausgestoßen. Ein 100 Kilometer ausgeht, ist leicht erkennbar, dass die zusätzlich benödeutliches Zeichen, dass die Energiewende noch schneller vorangehen muss! Im Mobilitätsbereich steigt das Angebot an E-Autos tigte Strommenge kein Problem darstellt. Selbst bei 100-prozentigem Fahrzeugbestand an E-Autos beläuft sich der Anteil am österreichikontinuierlich und auch die wirtschaftliche Betrachtung eines E-Autos wird zusehends attraktiver. Allein die Akzeptanz bei den schen Gesamtstromverbrauch auf lediglich rund 13 Prozent. Autokäufern ist trotz der deutlichen, auch in unseren Breiten erkennbaren Zeichen des Klimawandels überschaubar. Im Gegenteil, CO2-Emissionen deutlich reduziert Horrorszenarien geistern durch die Medien und die sozialen NetzAn der Dekarbonisierung, also dem Ausstieg aus fossiler Energie, führt kein Weg vorbei. Das gilt sowohl werke: „Wenn bald alle mit dem für die Stromerzeugung als auch für die E-Auto fahren, bricht das Stromnetz zusammen! Und Ökostrom haben wir Selbst bei einem 100-prozen- Mobilität. Eine Stromerzeugung rein aus erneuerbaren Energien ist zwinebenfalls nicht genug!“ Anlass genug, tigen Fahrzeugbestand an E-Autos sich mit der Faktenlage auseinandergend erforderlich, wenn die Klimaziele beläuft sich der Anteil am österreizusetzen. erreicht werden sollten. Das E-Auto chischen Gesamtstromverbrauch ist derzeit die sinnvollste Alternative auf lediglich rund 13 Prozent.“ zum Verbrenner, weil es im Vergleich Der Fahrzeugbestand in Österreich der Antriebskonzepte die effizienteste Auf Österreichs Straßen sind wir mit Nutzung von erneuerbaren Energieeinem Pkw-Bestand von rund fünf Millionen Fahrzeugen konfrontiert, quellen ermöglicht. Die Energiebranche wobei davon knapp über 20.000 bereitet sich auf die Elektromobilität E-Autos (0,4 Prozent) sind. Jährlich intensiv vor, weil die Mobilität für werden um die 300.000 neue Fahrzeuge Energieversorger ein neues Geschäftsin den Markt geschoben. Der Anteil an feld wird. Die Herausforderung für die Firmenfahrzeugen liegt dabei deutlich Energiewirtschaft ist überschaubar, über 50 Prozent, in Wien und der Stadt vor allem wenn man bedenkt, wie und Salzburg sogar klar über 80 Prozent. Im wo die Autos meist geladen werden, Jahr 2018 wurden in Österreich rund nämlich tagsüber am Arbeitsplatz oder 6.200 neue E-Autos verkauft, womit sich nachts zu Hause beziehungsweise im der Bestand auf circa 20.500 Fahrzeuge Parkhaus oder vor dem Supermarkt. Bei erhöhte. Für 2019 kann mit einem einer intelligenten Steuerung der LadeAnteil von 3,5 Prozent aller verkauften vorgänge pro Haushalt ist sogar der neuen Fahrzeuge gerechnet werden Um- oder Ausbau des bestehenden und damit erstmals eine Anzahl im fünfEnergienetzes noch weiter aufschiebbar. stelligen Bereich. Die Modell-Palette wird in den nächsten Monaten und Ökostrom: Österreich Spitzenreiter Jahren spürbar erweitert. Realistisch Die Energiewirtschaft investiert zurerscheint, dass bis 2025 ein Neuwagen-­ zeit viel in erneuerbare Energie und Marktanteil der E-Autos von über in Ladeinfrastruktur. Auch der weitere Ausbau von Fotovoltaik-Anlagen zur 40 Prozent erreicht werden kann. Eigenstromerzeugung leistet zur weiDamit wäre 2025 ein E-Auto-Anteil am gesamten österreichischen Fahrzeugteren Verbreitung der Elektromobilität einen wichtigen Beitrag. Im Jahr 2018 bestand von neun Prozent und damit Gründer und Geschäftsführer der Carsulting sowie betrug der Anteil der Stromerzeugung 451.000 Fahrzeugen prognostizierbar. Mobilitäts- und Digitalisierungsexperte mit einer aus erneuerbaren Energiequellen am über 38-jährigen internationalen Erfahrung im Topgesamten österreichischen BruttoStromnetz: Angst unbegründet Management der Automobilindustrie und profunder Fachmann für die nachhaltige Weiterentwicklung Ein Faktencheck zeigt, dass die stromverbrauch über 72 Prozent. Mit von neuen innovativen Geschäftsmodellen. Angst vor überlasteten Stromnetzen einer weiteren Öko-Offensive soll der Anteil bis 2020 auf 85 Prozent steigen, unbegründet ist. Vielmehr zeigt sich, eine europaweite Spitzenleistung. • dass das bestehende Stromnetz kein

Raimund Wagner

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vergleichstest E-Transporter

Elektriker im Klassenkampf Renault hat mit dem Kangoo Z.E. vor einigen Jahren den Anfang gemacht, mittlerweile gibt es elektrische Transporter in allen Segmenten. Wir haben die wichtigsten Vertreter der kleinen, mittleren und groĂ&#x;en E-Kastenwagen miteinander verglichen, mit durchaus spannenden Ergebnissen. Text: Stefan Schmudermaier, Fotos: Alexander Seger

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ass der Vergleichstest der drei Elektro-Transporter bis zum Schluss am seidenen Faden hing – es war nicht leicht, die drei Autos zeitgleich zu bekommen – ist mehr als ein Indiz dafür, dass die E-Mobilität gerade im Bereich der Nutzfahrzeuge noch eine sehr geringe Durchdringungsrate hat. Schlussendlich haben wir es dann doch geschafft, dem bereits bewährten Renault Kangoo Maxi Z.E., dem noch jungen VW e-Crafter und dem brandneuen Mercedes eVito zeitgleich auf den Zahn und vor allem auf den Akku zu fühlen. Bevor es ans Eingemachte geht, noch ein Satz zum Verständnis: Es handelt sich bei diesem Artikel aufgrund der verschiedenen Fahrzeugsegmente um keinen klassischen Vergleichstest. Wir wollen vielmehr aufzeigen, was die kleinen, mittleren und großen E-Transporter leisten und welches Auto am besten in Ihren Fuhrpark passen könnte.

Ähnlich große Akkus Ein großer Vorteil geht im wahrsten Sinn des Wortes automatisch mit so gut wie allen E-Fahrzeugen einher: Sie verfügen über ein Automatikgetriebe. Und das ist im gewerblichen Bereich vor allem dort ein Vorteil, wo viel innerstädtisch und im Stop-&-Go-Betrieb gefahren wird. Schließlich ist die Belastung für Kupplung und Co dort am höchsten. Und auch für die Konzentration des Fahrers ist es kein Nachteil, wenn er sich nur auf Gas und Bremse konzentrieren muss. Rein optisch sieht man den Fahrzeugen das elektrische Innenleben so gut wie gar nicht an. Mercedes und VW haben die Ladebuchse dort versteckt,

wo normal der Tankstutzen sitzt, der Kangoo lädt vorn unter dem klappbaren Renault-Logo. Dass der Kangoo Z.E. über einen normalen Tank-deckel samt Einfüllöffnung verfügt, verwundert zunächst, lässt sich aber mit dem optionalen Diesel-Zuheizer erklären, der die Batterie bei niedrigen Temperaturen schonen soll. Dass die Öko-Bilanz dann etwas leidet, ist die Kehrseite dieser Technik. Mercedes und VW setzen jedenfalls bei der Klimatisierung allein auf den Akku. Der ist bei allen drei Transportern unter dem Laderaumboden untergebracht, Einschränkungen beim Ladevolumen müssen somit keine gemacht werden. Die Akkugrößen liegen übrigens bei 33 (Renault), 35,8 (VW) und 41 Kilowattstunden (Mercedes), zum Fahren nutzbar sind davon rund 90 Prozent.

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1 Das Cockpit des eVito ist in der Basis schlicht, aber durchaus hochwertig ausgeführt 2 Der spartanische Bordcomputer hat dennoch alle wichtigen Infos parat 3 Lenkstockhebel für die Automatik 4 Empfehlenswerte Rückfahrkamera 5 Je nach Länge zwischen sechs und 6,6 Kubikmeter, die Nutzlast liegt bei 1.015 bzw. 990 Kilogramm 6 Einphasiges Laden mittels Typ2-Stecker in rund acht Stunden

Vollausstattung vs. karge Basis Im Grunde unterscheiden sich auch die Cockpits – mit Ausnahme des noch eher unüblichen Automatikwählhebels – kaum von den tausenden konventionell betriebenen Modellen, die täglich auf unseren Straßen fahren.

Mercedes-Benz eVito

hochwertiges Cockpit zwei Längen, auch als Pkw magere Serienausstattung keine Schnelllademöglichkeit Einzig die Armaturen weisen auf den elektrischen Antrieb hin, statt eines Drehzahlmessers gibt es eine Anzeige, die den Momentanverbrauch anzeigt.

Wer diese im Blick behält, kann mitverfolgen, wie viel Energie gerade verbraucht oder beim Bremsen wieder rekuperiert, also zurück in den Akku befördert wird. Und da beim E-Auto die Reichweite ein wichtiger Faktor ist, tut man gut daran, seinen Gasfuß auf Effizienz zu trimmen. In Sachen Cockpit-Qualität hat im Vergleich der e-Crafter die Nase vorn, freilich auch, weil das vernetzte Navigationssystem ebenso serienmäßig ist wie eine Klimaauto­matik, LED-Scheinwerfer, Parkpilot mit Rückfahrkamera, Regensensor, Multifunktionslenkrad, Spurhalteassistent, Sitzheizung und vieles mehr. Es gibt zwar auch noch einige Extras für den e-Crafter, die betreffen aber vorwiegend die Ausstattung des Laderaums. In Sachen Serienausstattung können Mercedes und Renault nicht ansatzweise mithalten. So gut wie alle serien-

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1 Das Cockpit kann das Alter des Kangoo nicht ganz verleugnen, 2020 kommt der Nachfolger 2 Auch die Armaturen und der Bordcomputer sind schlicht 3 Optional kann der Kangoo Z.E. mit einer dieselbetriebenen Zusatzheizung ausgestattet werden 4 Beim Renault ist nur einphasiges Laden in rund neun Stunden möglich 5 Je nach Länge und Ausführung zwischen drei und 4,6 Kubikmeter Ladevolumen und 605 bis 625 Kilogramm Zuladung 6 Rückfahrkamera als empfehlenswertes Extra

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mäßigen Features des e-Crafter kosten im eVito und im Kangoo Z.E. extra. Würde man den Sternentransporter auf das VW-Niveau aufrüsten, müsste man über 5.000 Euro netto zusätzlich investieren, beim Renault sind es rund 3.400 Euro netto, nicht alle Features sind aber überhaupt erhältlich. Die Preise ausgewählter Extras finden Sie auf der letzten Seite dieses Tests. Was Optik und Haptik betrifft, liegen e-Crafter und eVito in etwa gleichauf, der Kangoo Z.E. kann sein Alter nicht verleugnen. Ein Nachfolger steht aber bereits in den Startlöchern. Größte Kritikpunkte am Franzosen sind das nicht längs verstellbare Lenkrad sowie der (zu) tief im Armaturenbrett verbaute Monitor für Navi und Infotainment.

sitz – sind es 3,5 Kubikmeter bei einer Zuladung von 625 Kilogramm. Unser Testwagen, der Kangoo Maxi Z.E., misst 4,67 Meter in der Länge und fasst 4,0 beziehungsweise 4,6 Kubikmeter, die Nutzlast liegt bei 605 Kilogramm. Ebenfalls nicht unwichtig: Die Anhängelast liegt bei 374 beziehungsweise 322 Kilogramm und damit natürlich deutlich unter dem konventionell angetriebenen Modell. Der Mercedes eVito gehört der nächstgrößeren Klasse an und wird ebenso als Personentransporter „Tourer“ sowie als Kastenwagen in jeweils zwei Längen angeboten, als kurze Variante ist nur der normale, nicht aber der eVito zu haben. Der Einstieg beginnt hier bei der langen Version mit 5,14 Metern, die extralange Variante kommt auf eine Länge von 5,37 Metern. Das Laderaumvolumen liegt bei sechs beziehungsZuladung: Eine Frage des Bedarfs Werfen wir einen Blick in die Ladeweise 6,6 Kubikmetern, die Nutzlast bei 1.015 beziehungsweise 990 Kilogramm, räume und auf die Zuladungen der die Möglichkeit einen Anhänger zu Testprobanden. Den Renault Kangoo ziehen, gibt es beim eVito nicht. Große AuswahlRenault Kangoo Maxi Z.E. möglichkeiten fallen – wie auch bei der Ausstat hohe Reichweite tung – beim VW e-Crafter gutes Preis-Leistungs-Verhältnis weg, es gibt ihn nämlich Cockpit/Bedienung etwas veraltet nur in einer Länge (5,99 Meter) und einer Höhe, keine Schnelllademöglichkeit als L3 mit mittlerem Radstand und H3 Hochdach. Das Laderaumvolumen liegt bei 10,7 Z.E. gibt es in drei Ausführungen: als Kubikmetern, die Nutzlast bei 975 Kilofünfsitzigen Personentransporter sowie als Kastenwagen in zwei Größen mit gramm. Auch hier ist keine Anhängerjeweils zwei Sitzplätzen. Die Standardkupplung vorgesehen. variante misst 4,28 Meter und bringt es auf ein Laderaumvolumen von drei Viel Power am Start Kubikmetern. Mit dem Flexi-Paket – Kommen wir zum spannendsten flexible Trennwand auf der BeifahrerKapitel, dem Fahren. Die Bedienung seite und umklappbarer Beifahrererfolgt bei allen Modellen wie bei einem Automatikfahrzeug, VW und Renault setzen auf einen klassischen Wählhebel, Mercedes auf den praktischeren Lenkstockhebel. Dank des vom Start weg voll verfügbaren Drehmoments des Elektromotors ist für ausreichende Beschleunigung gesorgt. Die unterschiedlichen Nennleistungen des Motors, 116 PS (295 Nm Dreh­ moment) beim eVito, 60 PS (225 Nm) beim Kangoo Maxi Z.e. sowie 136 PS (290 Nm) beim e-Crafter wirken sich in der Praxis bei Weitem nicht so stark aus, wie die Werte auf dem Papier vielleicht vermuten lassen. Beschleunigungswerte gibt einzig Renault an: 22,3 Sekunden auf 100 km/h wirken zunächst ernüchternd, fühlen


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sich aber flott an. Da die Elektro-Transporter aufgrund der Reichweite ohnedies in der Stadt zu Hause sind, zählt eher die Beschleunigung von null auf 50 km/h – und da geht’s bei unserem Trio durchaus spritzig zur Sache. Bei niedrigem Tempo sind Mercedes, Renault und VW auch innen sehr leise, künstliche Geräusche warnen Fußgänger vor den Gefährten. Der e-Crafter hat zudem eine unüberhörbare akustische Warnung beim Einlegen des Retourgangs dabei, die aber per Knopfdruck deaktiviert werden kann. Eine Rückfahrkamera – Serie beim VW, optional bei Mercedes und Renault – hilft beim Rangieren. Wenn man sich damit den einen oder anderen Schaden spart, eine gute Investition.

Idealbedingungen

VW e-Crafter

Wir haben mit den drei Fahrzeugen unsere Test­ Schnelllademöglichkeit runde für Elektroautos umfangreiche Serienausstattung – die über eine Gesamthohe Anschaffungskosten länge von 50 Kilometern Vmax auf 90 km/h limitiert durch die Stadt, über Autobahn und Landstraße führt – absolviert, um zu sehen, wie weit man in der 216 Kilometern liegt somit ebenfalls Praxis tatsächlich kommt. Wir sind bei nur knapp unter den 230 nach WLTP. akku-freundlichen Außentemperaturen Dass der VW e-Crafter mit 18,4 Kiloam Vormittag gefahren, das Ergebnis wattstunden Durchschnittsverbrauch stellt somit den Idealzustand dar noch vor dem Mercedes auf Platz zwei und wird im Winter bei Minusgraden landet, ist eine kleine Überraschung, unserer Erfahrung nach zumindest um schließlich ist er deutlich größer und entsprechend schwerer. Die hoch­ mindestens 30 Prozent nach unten gerechnete Gesamtreichweite läge hier abweichen. Einzig beim Renault wird bei 186 Kilometern, was sogar satte der Unterschied nicht so groß ausfallen, zumindest wenn man sich für den opti46 Kilometer über dem WLTP-Wert von 140 Kilometern liegt, Respekt! onalen dieselbetriebenen Zusatzheizer Und der eVito? Nun, der genehmigte entscheidet. Denn Heizen kostet bei sich im Schnitt rund 20 KilowattElektroautos richtig viel Energie, die Abwärme eines Verbrennungsmotors stunden. „Rund“ deshalb, da Mercedes hat der E-Motor schließlich nicht zu die Kommastellen im Bordcomputer bieten. Wie eingangs erwähnt, lassen eingespart hat und auch die App keine sich die Verbrauchswerte nicht direkt detaillierteren Aufschlüsse gibt. Damit vergleichen, da es sich bei unseren Testliegt die anzunehmende Gesamtreichfahrzeugen um Vertreter dreier Fahrweite bei 165 Kilometern und über dem WLTP-Wert von 150 Kilometern. zeugklassen handelt. Die Ergebnisse sind gegenüber unseren Elektro-Pkw-Tests freilich insofern zu 165 bis 216 Kilometer Reichweite relativieren, als die Verbrauchsfahrten Und so ist es auch nicht allzu über­ ohne Zuladung gefahren wurden. raschend, dass mit dem Renault Kangoo Schöpft man die erwähnten NutzMaxi Z.E. das kleinste und leichteste Fahrzeug auch den geringsten Verlasten voll aus, wirkt sich das natürlich ebenso auf die Reichweiten aus wie das brauch aufweist. 13,8 Kilowattstunden gefahrene Tempo, das VW zum Beispiel auf 100 Kilometer sind ein mehr als von Haus aus auf 90 km/h beschränkt. ordentlicher Wert und liegen nur Besser wären 100 km/h gewesen, da knapp über den 12,6 Kilowattstunden, man sich so auf der Autobahn – zugedie Renault nach WLTP angibt. Die prognostizierte Gesamtreichweite von geben nicht das angestammte Revier

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1 Das Cockpit des e-Crafter ist am hochwertigsten, die Serienausstattung zeigt sich äußerst umfangreich 2 Moderne Armaturen und Assistenzsysteme in Serie 3 Klassischer Automatikwählhebel 4 Beste Rückfahrkamera im Testvergleich 5 Eine Länge und eine Höhe verfügbar: 10,7 Kubikmeter Laderaumvolumen und 975 Kilogramm Zuladung 6 Als einziges Vergleichsfahrzeug erlaubt der e-Crafter auch Gleichstrom-Schnellladen in 45 Minuten auf 80 Prozent

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Vergleichstest: Mercedes eVito vs. Renault Kangoo Z.E. und VW e-Crafter

Das Resümee Mercedes eVito

Renault Kangoo Maxi Z.E. Complete

Volkswagen e-Crafter

Leistung | Drehmoment

116 PS (85 kW) | 295 Nm

60 PS (44 kW) | 225 Nm

136 PS (100 kW) | 290 Nm

0–100 km/h | Vmax

k. A. | 80 / 100 / 120 km/h

22,3 s | 130 km/h

k. A. | 90 km/h

Getriebe | Antrieb

1-Gang aut. | Vorderrad

1-Gang aut. | Vorderrad

1-Gang aut. | Vorderrad

Reichweite (max.) | Batterie 150 km (WLTP) | 35 kWh

214–230 km (WLTP) | 33 kWh

140 km (WLTP) | 35,8 kWh

Ø-Verbrauch

19,7–25,2 kWh/100 km (WLTP)

12,0–12,6 kWh/100 km (WLTP)

22,6 kWh/100 km (WLTP)

Ladedauer AC | DC

ca. 6 Stunden1 | -

ca. 10 Stunden2 | -

ca. 6 Stunden1 | ca. 45 Minuten3

4,0–4,6 m3 | 605 kg | 322 kg

10,7 m3 | 975 kg | -

Laderaum | Nutz- | Anhängelast 6,0 m3 | 1.015 kg | Garantie Auto | Batterie

4 Jahre/200.000 km | 10 J./100.000 km 4 Jahre/100.000 km | 5 J./100.000 km 4 Jahre/120.000 km | 8 J./160.000 km

Basispreis

41.990 € (exkl.)

29.350 € (exkl.)

69.840 € (exkl.)

Aufpreise für ausgewählte Extras in Euro (netto) Klimaanlage/-automatik

1.808 (halbautomatisch) / -

1.220 / -

ab 854

ab 780

• (Fahrer)

150 (Fahrer)

• (Fahrer und Beifahrer)

Navigationssystem Sitzheizung

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-/•

Rückfahrkamera

588

600 (Paket)

Regensensor

127

ab 290 (Paket)

7,4 kW 2-phasig; 23,7 kW 1-phasig; 340 kW auf 80 %

Werksangaben

dieser E-Nutzfahrzeuge – permanent mit den Lkw matcht, was äußerst mühsam ist. Der eVito läuft gar nur 80 km/h, kann aber auf 100 beziehungsweise 120 km/h upgegradet werden. Mit 130 km/h Höchstgeschwindigkeit ist der Renault Kangoo Z.E. für alle heimischen Straßen gerüstet. Um die leeren Akkus wieder aufzuladen, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Interessant: Renault und VW setzen auf eine fix eingestellte Rekuperation, die sich mit dem Fahrpedal steuern lassen kann, beim Mercedes geschieht dies über Schaltwippen in mehreren Stufen. Alle Fahrzeuge lassen sich an einer herkömmlichen Schuko-Steckdose laden, was aber bei allen drei Autos rund 17 bis 20 Stunden dauert und somit kein Szenario für den täglichen Einsatz ist. Sinnvoller ist eine Wallbox, wenngleich keines der Fahrzeuge die volle Ladeleistung abrufen kann. Der Kangoo z.E. lädt nur einphasig und das ist in Österreich – um eine Netz-Schieflast zu vermeiden – nur bis maximal 3,7 Kilowatt erlaubt. Somit liegt die Ladedauer zwischen neun und zehn Stunden, was im Regelfall über Nacht gut machbar wäre. eVito und e-Crafter können immerhin zweiphasig – ideal wäre es, alle drei verfügbaren Phasen zu nutzen – laden, was die Wartezeit auf rund sechs Stunden verkürzt. Als einziges Auto im Vergleich verfügt der e-Crafter

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Nicht zuletzt aufgrund der im Vergleich zu Dieselfahrzeugen weiterhin eingeschränkten Reichweite und der in Relation hohen Anschaffungskosten sind die ElektroTransporter wirtschaftlich vielfach nur schwer oder gar nicht darstellbar. Es gibt aber durchaus Anwendungen, wo sich ein E-Transporter heute schon rechnet. Einen Sieger des größentechnisch ungleichen Dreikampfs gibt es nicht. Fest steht, dass der Renault einen gar nicht so kleinen Lade­ raum mit hoher Reichweite zum attraktiven Preis bietet. Der nagelneue Mercedes eVito hat seine Qualitäten, ist in der Basis aber relativ karg ausgestattet und hatte im Vergleich den höchsten Verbrauch. Der VW e-Crafter bietet ein komfortables Komplettpaket mit viel Serienausstattung, das sich aber auch im Preis niederschlägt. Großes Plus: Als einziges Fahrzeug im Testtrio kann der VW auch mit 40 kW schnellladen.

zusätzlich über eine Schnelllademöglichkeit. Ein Akkustand von 80 Prozent ist hier nach nur 45 Minuten erreicht, was den täglichen Einsatzradius mitunter deutlich erweitert. Um über den aktuellen Ladestand informiert zu werden, bieten Mercedes und Renault eine Smartphone-App, über die sich das Fahrzeug auch ver- und entriegeln oder die Standklimatisierung aktivieren lässt. Beim VW klappt das (noch) nicht.

Günstiger Unterhalt, hoher Preis Last but not least kommen wir zum Kostenkapitel. Die Stromkosten – Ladeverluste bis zu 20 Prozent nicht berücksichtigt – liegen auf Basis von 20 Cent pro Kilowattstunde beim Renault bei 2,76, beim VW bei 3,68 und beim Mercedes bei vier Euro auf 100 Kilometer. Auch die Wartungs- und Verschleißkosten sind deutlich niedriger als bei konventionellen Transportern.

Dickster Brocken ist ganz klar die Anschaffung. Der Kangoo Maxi Z.E. Complete (inklusive Batterie) kommt auf mindestens 29.350 (alle Preise netto), der Mercedes eVito auf 41.990 und der vollausgestattete VW e-Crafter auf 69.840 Euro. Davon abgezogen werden können Förderungen in der Höhe von 5.000 Euro (höchst zulässiges Gesamtgewicht zwischen zwei und 2,5 Tonnen wie etwa beim Kangoo Z.E.) beziehungsweise 10.000 Euro bei Fahrzeugen zwischen 2,5 und 3,5 Tonnen, also eVito oder e-Crafter. Ob sich ein elektrischer Transporter wirklich rechnet, muss also genau kalkuliert werden. Sinnvoll ist der Einsatz nur, wenn man mit den Reichweiten das Auslangen findet. Und die werden mit weiteren neuen Modellen – ein Fiat Ducato electric ist mit bis zu 360 Kilometern Reichweite angekündigt – weiter zunehmen.•


umwelt

Grüne Sterne Das Crashtest-Konsortium „Euro NCAP“ weist seit Kurzem mit einer Sternewertung auch die Umweltfreundlichkeit von Fahrzeugen aus und liefert damit eine unabhängige Entscheidungshilfe für umweltbewusste Neuwagenkäufer. Text: Mag. Pascal Sperger, Fotos: Shutterstock

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Life Cycle Analyse in Planung eit Kurzem weist die NCAP-Crashtest-Wertung neben der Verkehrssicherheit auch die Umweltfreundlichkeit von Die Ergebnisse der ersten Green NCAP-Tests mit zwölf Fahrzeugen zeigen, dass Elektroautos aktuell Neufahrzeugen aus. Unter dem Label „Green NCAP“ wird dabei die umweltfreundlichste Option sind: Hyundai Ioniq und BMW i3 der Umweltaspekt beurteilt. „Damit bekommen Autokäufer eine erreichen das Maximum von fünf Sternen. „Diese Fahrzeuge sind einfache und transparente Möglichkeit, die Umweltfreundlichkeit derzeit die sauberste und effizienteste Wahl im reinen Fahrbetrieb“, ihres Wunschfahrzeugs zu erkennen“, erklärt Max Lang, ÖAMTC sagt Lang. Ihr Vorteil: Direkt am FahrExperte und Mitinitiator von Green NCAP. Doch was bedeutet Umweltzeug entstehen keinerlei Emissionen und der Elektromotor – ohne Einfreundlichkeit in diesem ZusammenE-Autos wie der BMW i3 und beziehung der Batterieeffizienz hang genau? Derzeit werden Hyundai Ioniq schnitten bei den – bringt die Energie mit wenig beim Green NCAP zwei Kriterien ersten Tests mit fünf Sternen ab.“ bewertet: der Schadstoffausstoß Verlusten auf die Straße. im Betrieb und der EnergieverIn puncto Umweltfreundlichkeit soll ein Fahrzeug künftig jedoch in seiner Gesamtheit bewertet werden, brauch des Antriebs. In beiden Bereichen gibt es häufig große der sogenannten Life Cycle Analyse (LCA). Dem wird Green NCAP Unterschiede zwischen den Angaben der Hersteller und den tatin Zukunft verstärkt Rechnung tragen. So werden künftig zunächst sächlichen Erfahrungen auf der Straße“, hält Lang fest. „Beim die Reichweite und später die komplette LCA in die Bewertung Green NCAP werden Messungen sowohl im realen Fahrbetrieb als einfließen. Erste Untersuchungen zeigen, dass sich der Abstand auch bei realitätsnahen Bedingungen im Labor vorgenommen. In der Autos mit Verbrennungsmotor zu den Elektrofahrzeugen dann Summe bedeutet das realistischere Ergebnisse als bei den bisherigen deutlich verringern wird. • Standardtests, auf denen zum Beispiel Prospekt-angaben basieren.“

5. Fachtagung

e-mobil in niederösterreich 19 09 201󶀹󶀹 wiener neustadt wirtschaft forschung industrie

Termin: 19. September 2019, 09:00 – 17:30 Ort: 2700 Wiener Neustadt Neunkirchner Str. 17, Sparkassensaal Anmeldung: www.e-mobil-noe.at Programm: Ab 09:30 Uhr Begrüßung Ab 09:45 Uhr Fachvorträge und eine Fachausstellung zu den Themenfeldern: • e-Mobilität - Potenziale für die NÖ Wirtschaft • Batteriesysteme der Zukunft • Ladeinfrastruktur 16:55 Uhr: Gewinnspielverlosung 17:00 Uhr: Get to gether


umwelt • test

Weit fahren, lang laden Nissan stellt dem Leaf eine Power-Variante mit stärkerem Elektromotor für flottere Beschleunigung und 62-kWh-Batterie für knapp 400 Kilometer zur Seite. Wenn nur das langsame AC-Laden nicht wäre … Text: Stefan Schmudermaier, Fotos: Werk

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or ziemlich genau einem Jahr hatten wir den neuen Nissan Leaf bereits im Test, damals bestückt mit einer 40 kWh großen Batterie, die auf unserer Testrunde für eine Reichweite von rund 285 Kilometern gut war. Der durchschnittliche Verbrauch von knapp 14 Kilowattstunden lag dabei spürbar über vergleichbaren Fahrzeugen des Mitbewerbs, obwohl noch immer unter der WLTP-Angabe des Herstellers. Vor Kurzem hat Nissan in Sachen Akku noch einmal nachgelegt und auch den E-Motor angepasst.

Knapp 400 Kilometer Reichweite Ergebnis ist der Nissan Leaf e+, der nun eine Batterie mit 62 Kilowattstunden verbaut hat. Statt des 150-PSElektromotors sorgt nun einer mit 217 PS für entsprechend mehr Power. Die Beschleunigung von 6,9 Sekunden auf 100 km/h wurde damit um eine Sekunde verbessert, womit der Leaf gegenüber vielen E-Autos anderer Marken die Nase vorn hat. Aber auch wenn es Spaß macht, die Sprinterqualität ist bei einem E-Fahrzeug im Regelfall nicht der wichtigste Parameter. In erster Linie geht’s um die Reichweite. Daher sind wir auch mit dem stärkeren Leaf unsere StandardTestrunde gefahren. Das Ergebnis

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fiel wenig überraschend sehr ähnlich aus, 14,2 Kilowattstunden genehmigte sich der nun stärkere Elektromotor dieses Mal. Die Reichweite ist deutlich gestiegen und liegt – basierend auf unserer Testrunde – bei rund 422 Kilometern, je nach Fahrprofil sind 350 bis 400 Kilometer durchaus realistisch.

Langsames AC-Laden als Haken Leider kann der Leaf nach wie vor an Wechselstrom-Wallboxen nur einphasig laden – in Österreich sind das 3,7 Kilowatt –, was eine Dauer von rund 17 Stunden bedeutet. Am öffentlichen DC-Schnelllader mit 50 Kilowatt sind es rund 90 Minuten. In Top-Ausstattung „Tekna“ liegt der neue Leaf e+ mit 38.750 Euro (alle Preise netto) rund 4.900 Euro über dem ident ausgestatteten 40-kWhModell und damit preislich wie reichweitentechnisch auf Augenhöhe mit der Standardversion des Tesla Model 3. •

Die Tekna-Ausstattung lässt fast keine Wünsche mehr offen, auch das Platzangebot ist gut; warum das Lenkrad nach wie vor nicht längs verstellbar ist, bleibt ein Rätsel … Nissan Leaf

Version 40 kWh: Tekna

Version 62 kWh: Tekna e+

Leistung | Drehmoment 150 PS (110 kW) | 320 Nm

217 PS (160 kW) | 340 Nm

0–100 km/h | Vmax

7,9 s | 144 km/h

6,9 s | 157 km/h

Getriebe | Antrieb

1-Gang aut. | Vorderrad

1-Gang aut. | Vorderrad

Reichweite (max.)

270 km (WLTP)

385 km (WLTP)

Ø-Verbrauch

20,6 kWh/100 km

18,5 kWh/100 km

Ladedauer AC | DC

50 min/50 kW | 12 h/3,7 kW 90 min/50 kW | 17 h/3,7 kW

Kofferraum | Zuladung 385–775 l | 437 kg

385–775 l | 433 kg

Basispreis | NoVA

38.750 € (exkl.) | 0 %

33.583 € (exkl.) | 0 %

Das gefällt uns: Ausstattung, Platzangebot, Reichweite, Power Das vermissen wir: dreiphasiges AC-Laden, längs verstellbares Lenkrad Die Alternativen: Tesla Model 3, Hyundai Ioniq, BMW i3, Kia e-Niro Werksangaben


umwelt

Opel setzt sich unter Strom Bis 2024 soll jedes Opel-Modell auch mit elektrifiziertem Antrieb erhältlich sein. Den Anfang macht das Flaggschiff, der Grandland X, der ab sofort auch als Plug-in-Hybrid angeboten wird. Text: Mag. Pascal Sperger, Fotos: Werk

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pel macht ernst, was die Elektrifizierung betrifft. Der traditions­reiche deutsche Autobauer, seit zwei Jahren in PSAHand, will bekanntlich bis 2024 jede Baureihe elektrifizieren. Sprich, von jedem Modell zumindest eine (teil-)elektrisch angetriebene Variante anbieten. Diese Strategie läuft unter dem Namen „Pace!“ und ihr jüngster Baustein ist das SUV-Topmodell Grandland X, das seit wenigen Wochen als Plug-in-Hybrid bestellbar ist. Die Preise für den Teilzeit-Elektriker, der dank eines E-Motors an der Hinterachse (ein weiterer treibt mit dem Verbrenner die Vorderachse an) auch über Allradradantrieb verfügt, starten bei 45.299 Euro. Die beiden Elektromotoren leisten jeweils 109 PS, der VierzylinderTurbobenziner, der vor allem auf der Langstrecke für Vortrieb sorgen soll, bringt es auf 200 PS.

Der Corsa-e ist vollelektrisch unterwegs und bringt es auf eine WLTP-Reichweite von 330 Kilometern

Über 50 Kilometer E-Reichweite Dank einer 13,2 kWh starken Batterie soll eine rein elektrische WLTP-Reichweite von 52 Kilometern möglich sein, wobei das Aufladen über einen 3,3-kW-On-Board-Charger (optional gibt’s auch 6,6 kW) möglich ist. An einer 7,4-kW-Wallbox soll der Akku laut Opel in einer Stunde und 50 Minuten voll sein. Interessant: Für ein komfortableres Aufladen bietet Free2Move-Services, die Mobilitäts­marke der Groupe PSA, auch einen Ladepass an, der den Zugriff auf die über 105.000 Ladepunkte in Europa ermöglicht.

Corsa-e am Start Neben dem neuen Grandland X Hybrid4 und dem Ampera-e, der weiterhin in diversen Märkten angeboten wird, wird der Hersteller innerhalb der nächsten 20 Monaten den Corsa, den neuen Zafira Life, das Nutzfahrzeug Vivaro sowie den Nachfolger des Mokka X als rein batterieelektrische Version anbieten. Zum Corsa-e gibt es bereits einige Details: Basierend auf der sechsten Generation des Kleinwagen-Bestsellers, soll er eine Leistung von 136 PS und eine WLTP-Reichweite von 330 Kilometern aufweisen. Innerhalb von 30 Minuten können per Schnellladung die 50-kWh-Batterien zu 80 Prozent wieder aufgeladen werden, wobei Opel auf die Batterie insgesamt acht Jahre Garantie ausspricht. Darüber hinaus wird der Corsa-e über zahlreiche Assistenzund Sicherheitssysteme (u. a. Toter-Winkel-Warner, adaptiver Tempomat, sensorgesteuerter Flankenschutz und Einparkhilfen) verfügen und serienmäßig mit dem Intelli­L ux-LED-MatrixLicht ausgestattet sein. •

Der Opel Grandland X Hybrid 4 schafft laut WLTP 52 Kilometer rein elektrisch und verfügt dank eines E-Motors an der Hinterachse auch über Allrad

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3.500 Kilometer im E-Auto durch Europa

Spannende Entspannung Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. Erst recht, wenn in 14 Tagen über 3.500 Kilometer durch Europa abgespult werden – im Elektroauto! Wie die elektrische Langstrecke in der Praxis aussieht, welche Hürden es noch gibt und warum man auch beim Laden so richtig Spaß haben kann. Text: Stefan Schmudermaier, Fotos: Jasmin & Stefan Schmudermaier

Amsterdam Brügge Köln Koblenz Paris

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Straßburg

Stuttgart

Nürnberg Bad Leonfelden Stetten


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efürworter wie Gegner der E-Mobilität werden zunehmend radikaler in ihren Ansichten. Was für die einen die einzig wahre Zukunft der Mobilität darstellt, ist für die anderen das genaue Gegenteil. Wirklich nüchtern betrachtet wird das Thema Elektroauto von kaum jemandem. Unser Zugang ist klar, es gibt nicht die eine Lösung, sondern die je nach Anforderungsprofil richtige. Eins ist fix: E-Fahrzeuge haben in den letzten Jahren einen ordentlichen technologischen Sprung nach vorn gemacht. Von anfangs deutlich unter 100 Kilometer Reichweite sind wir nun bei über 500 angekommen, zumindest auf dem Papier. In der Praxis – so ein Hauptkritikpunkt der Gegner – sieht die Sache freilich oft anders aus. Grund genug, den im Sommer geplanten Europa-Roadtrip mitsamt der Familie (also vier Personen) in einem Elektroauto zu absolvieren. Die Route sollte vom Heimatort Stetten bei Korneuburg nach Straßburg, Paris, Brügge, Amsterdam, Koblenz und Bad Leonfelden zurück ins Weinviertel führen.

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Die Vorbereitung Wir haben uns für ein Tesla Model X entschieden, das nicht nur über entsprechenden Langstreckenkomfort, sondern auch eine gute Reichweite verfügt. Und last but not least über ein äußerst dichtes Ladenetz, doch dazu später mehr. Da wir so gut wie alle auf dem Markt befindlichen E-Autos der großen Hersteller bereits einmal im Testfuhrpark hatten und auch im Verlagsfuhrpark zwei E-Autos laufen, hatten wir schon eine grobe Ahnung, was uns denn in diesen zwei Wochen erwarten würde. Je näher der Tag der Abreise rückte, desto genauer wurde die Route geplant, inklusive der voraussichtlichen Stopps bei den Tesla-­Superchargern. Die große Unbekannte: Wie würde sich die Reichweite beim geplanten Tempo von 130 km/h auf der Autobahn ent­wickeln, voll beladen und bei über 35 Grad und einer entsprechenden Klimatisierung? Was wir nicht wollten, war, irgendwelche Rekorde aufzustellen mit unrealistisch niedrigen Geschwindigkeiten, die man mit herkömmlichen Autos auf der Autobahn so nicht fahren würde. Ziel war es, die uneingeschränkte Alltags- und Langstreckentauglichkeit unter die Lupe zu nehmen. Unser Testauto, ein Tesla Model X Performance, hatte bei Übernahme genau 24 Kilometer auf dem Tacho. Nach dem Vollladen wurden 483 Kilometer Reichweite angezeigt – ein Wert, der während des ganzen Tests bei vollen Akkus interessanterweise gleich blieb, sich also nicht abhängig vom laufenden Verbrauch veränderte und ziemlich exakt den WLTP-Wert von 485 Kilometern traf.

350 bis 400 Kilometer Autobahnreichweite

1 Am Supercharger werden über 500 km pro Stunde nachgeladen 2 In Straßburg wurde das Ladekabel kurzerhand in die Hotel-Lobby verlegt 3 Supercharger-Stecker für Model S und X sowie das Model 3 4 Unbekannter Anschluss in Frankreich 5 Die meisten Supercharger waren nicht stark frequentiert, mit Ausnahme jener am Flughafen in Amsterdam (6) 7 Am Supercharger werden bis zu 575 km Reichweite pro Stunde geladen, an der Schukosteckdose lediglich zwölf km

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sondern zeigt an, mit wie viel Prozent Restladung man beim Supercharger ankommt und wie lang man dort lädt. Sollte sich unterwegs dann staubedingt – davon hatten wir am Weg nach Straßburg in Deutschland leider reichlich – oder wegen plötzlich auftretendem Hunger oder unbedingt nötigen Toilettenpausen seine Planung ändern, wird das auch vom Navi entsprechend berücksichtigt. Noch ein cooles Feature: Man sieht auf einen Blick, wie viele Ladepunkte es bei jedem Supercharger gibt und wie viele davon aktuell belegt sind. Warten mussten wir bei keinem einzigen Supercharger. Am Flughafen Amsterdam gibt es beeindruckende 32 Ladepunkte. Trotz einer Belegung von geschätzten 80 Prozent stand die volle Ladeleistung von 120 kW zur Verfügung! An den Superchargern ist keine Anmeldung mittels App oder RFID-Karte nötig, einfach anstecken und der Ladevorgang startet.

Dass diese Reichweite – zumindest auf der Autobahn – nicht realistisch sein würde, war bereits im Vorfeld klar, unsere Prognose von 350 bis 400 Kilometern sollte sich in der Praxis als goldrichtig herausstellen. Das Auto ganz leer zu fahren, ist übrigens auf der Langstrecke keine gute Idee. Schließlich kann der Supercharger bis circa 20 Prozent Ladestand Egal wo man stehenbleibt, Flügeltürshow vor dem Eiffelturm nicht mit voller Power laden, ab circa 70 Prozent nimmt die Kapazität dann Zurück auf die Route. Bereits nach den das Model X mit seinen Flügelauch wieder ab. Das effizienteste Voranersten beiden Ladestopps war klar: So türen drängt sich in den Mittelunangenehm ist das regelmäßige Nachkommen sieht also so aus, dass man den punkt, ob man will oder nicht.“ Tesla bei einem „State of charge“ von 20 laden nicht, erst recht, da Pausen ja ohneProzent ansteckt und bei 70 bis 80 Prozent dies empfohlen werden. Und: Egal wo man die Reise wieder fortsetzt. Trotz eines eventuell zusätzlichen Stopps stehenbleibt, das Model X mit seinen hinteren Flügeltüren drängt erreicht man sein Ziel dann schnellstmöglich. sich in den Mittelpunkt. Beobachter zücken ihre Handys, Touristen Die Planung der potenziellen Ladestopps hätten wir uns übrigens bestaunen den amerikanischen Stromer statt des Eiffelturms. Dank getrost sparen können. Gibt man im Navi sein Ziel ein, berechnet der intelligenten Kinematik der Flügeltüren ist das Ein- und Ausder Bordcomputer nicht nur, ob und wann ein Ladestopp nötig ist, steigen selbst in relativ engen Parklücken einfach. In Tiefgaragen

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stößt das System freilich an seine Grenzen, das Aussteigen ist dann nur in betont demütiger Haltung möglich, da die Türen nicht ganz öffnen. Überhaupt ist das Model X eine stattliche Erscheinung, vor allem auch in der Breite. Das mussten wir in unserem Hotel in Paris feststellen. Wir hatten vorab bei den Reservierungen nach Möglichkeit um einen Parkplatz mit Steckdose gebeten. Der war zwar für uns abgesperrt, zwischen die beiden Säulen hat das Auto aber um ein paar Zentimeter nicht gepasst … Apropos Stecker, verweilt man länger an einem Ort und lässt das Auto stehen, macht es durchaus Sinn, das Fahrzeug anzustecken. Beim Testauto flossen pro Stunde

Die Performance-Variante beschleunigt in aberwitzigen 2,9 (!) Sekunden auf 100 km/h und läuft 250 km/h Spitze!“ zwar umgerechnet nur zwölf Kilometer (am Supercharger sind es teils über 500 km!) Reichweite in den Akku, nach spätestens zwei Tagen ist das Auto aber dennoch voll und die nächste Etappe mit vollen Batterien zu starten, ist nie verkehrt. Mit Ausnahme des Hotels in Bad Leonfelden – dort stand sogar ein Tesla Destination Charger zur Verfügung – blieben Wallboxen Mangelware. In Straßburg wäre eine solche vorhanden gewesen, allerdings mit einem Anschluss, den wir bis dato noch nie gesehen hatten. Wir durften das Auto dann direkt vor der Tür parken und den Strom in der Lobby abzapfen, danke!

Platz eines Vans, Beschleunigung eines Supersportwagens 1 Im Vergleich zum Model 3 gibt’s hier noch mehr Cockpit 2 & 3 Das Tesla Model X hat Platz in Hülle und Fülle 4 Flügeltüren-Showtaster 5 Bordentertainment verkürzt die Wartezeit beim Laden 6 Rückfahrkamera 7 Filigran: Sonnenschutz zum Einspannen in die große Panoramascheibe 8 Bis zu sieben Personen finden Platz im Tesla Model X

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Das Tesla Model X ist nicht nur wegen seines großen Akkus, sondern auch aufgrund der komfortablen Platzverhältnisse ein ideales Reiseauto. Nicht zuletzt dank des vorderen Kofferraums, der eine große Reisetasche problemlos aufnimmt, können vier Erwachsene samt Gepäck problemlos in den Urlaub fahren. Benötigt man das Gepäckabteil nicht, finden bis zu sieben Personen Platz. Befördert werden die mehr als flott, zumindest wenn der Pilot das Fahrpedal durchdrückt. Die Performance-Variante beschleunigt in aberwitzigen 2,9 (!) Sekunden auf 100 km/h, auf der deutschen Autobahn konnten wir selbst die 230-km/h-Marke knacken, wenngleich das freilich nur bedingt sinnvoll ist und viel Energie kostet. Ausgerechnet beim (teil-)autonomen Fahren hat das Model X aber leider


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gepatzt. Was bei den ersten Model S nahezu perfekt funktioniert hat, ist aktuell nur bedingt brauchbar. Ob Tesla hier übervorsichtig ist oder die verschärften gesetzlichen Bedingungen Schuld tragen – Fakt ist, dass der adaptive Tempomat immer wieder Hindernisse erkennt, wo gar keine sind. So kam es regelmäßig auf leerer Autobahnspur zu unvermittelten Bremsmanövern, die das Vertrauen ins System deutlich schmälerten. Generell bremst der Abstands­ tempomat deutlich zu früh, selbst in der kleinstmöglichen Stufe. Das verhindert ein flüssiges Fahren auf der Autobahn, was auch die Autopilot-Funktion – das Auto wählt hier selbsttätig die ideale Spur, der Spurwechsel erfolgt durch Setzen des Blinkers – zunichte macht. Der Stresspegel ist deutlich höher, als wenn man die Aktionen manuell setzt.

Supercharger machen den großen Unterschied

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1 Zwischenstopp in Brügge, eine der schönsten Städte Europas 2 Amsterdam zeigte sich regnerisch und kühl 3 & 4 Der Triumphbogen in Paris ist ein Muss, der Kreisverkehr herausfordernd 5 Abgesehen von der vorderen Haube schließen alle Türen auf Knopfdruck 6 Die Innenstadt von Straßburg mit ihren typischen Fachwerkbauten 7 Das IG-L-Tempolimit darf man im E-Auto mit grünem Kennzeichen ignorieren 8 Das Öffnen der Flügeltüren sorgt immer wieder für staunende Blicke 9 Spuren einer langen Reise auf der steilen Front des Model X

Nach3.565durchauserlebnisreichenKilometernundvielenEindrücken sind wir wieder in der Heimat angekommen. Unterm Strich haben wir 846,6 kWh verbraucht, was einen Durchschnittsverbrauch von mehr als akzeptablen 23,7 kWh auf 100 Kilometer bedeutet. Der Großteil davon wurde an den Tesla-eigenen Superchargern gezapft, bei einem Preis von 35 Cent/kWh wären das knapp 300 Euro an „Spritkosten“. Umgelegt auf den privaten Strompreis von 20 Cent/kWh wären es etwa 170 Euro. Mit diesen 170 Euro würde man bei einem Preis von 1,20 Euro pro Liter Diesel und einem Durchschnittsverbrauch von acht Litern ziemlich genau halb so weit kommen. Aktuell gibt‘s das Modell X übrigens wieder inklusive Supercharging, somit fallen gar keine Ladekosten an. Bevor die Kritiker Schnappatmung bekommen: Ja, das Model X ist mit Preisen von mindestens 92.700 Euro (das Testauto gibt es ab 108.700 Euro) kein Schnäppchen, braucht den Vergleich mit den Premium-SUV aber nicht zu scheuen. In puncto Fahrleistungen kann es sich sogar mit reinrassigen Supersportlern messen. Und nochmals ja, in vielen Ländern Europas, wo nicht wie in Österreich mit regenerativem Strom geladen werden kann, darf man auch den umgelegt auf die Stromproduktion anfallenden CO2-Ausstoß nicht vernachlässigen. Dennoch würde sich Tesla die Luft in Metropolen wie Paris durch E-Autos Long Range Performance Model X deutlich verbessern. Leistung | Drehmoment 422 PS (310 kW) | 660 Nm 611 PS (449 kW) | 660 Nm Unser Resümee fällt jedenfalls durchwegs positiv 0-100 km/h | Vmax 4,6 s | 250 km/h 2,9 s | 250 km/h aus. Der große Pluspunkt von Tesla sind ohne Getriebe | Antrieb 1-Gang aut. | Allrad 1-Gang aut. | Allrad Frage die zahlreichen Supercharger. E-Autos Reichweite | Batterie 505 km (WLTP) | 100 kWh 485 km (WLTP) | 100 kWh anderer Hersteller kommen mittlerweile auf ähnØ-Verbrauch (WLTP) k. A. k. A. liche Reichweiten, ob die passende Ladestation Ladedauer AC | DC* 8 h (11 kW) | 270 km in 30 min 8 h (11 kW) | 270 km in 30 min auf dem Weg liegt, ist aber oftmals ebenso ungeKofferraum | Zuladung 357–2.000 l + 187 l | 545 kg 357–2.000 l + 187 l | 545 kg wiss wie die Frage, ob diese frei ist und über ausreichend Ladekapazität verfügt. Die europäischen Basispreis | NoVA 92.700 € (inkl.) | 0 % 108.700 € (inkl.) | 0 % Hersteller sind daher gut beraten, ihre Pläne zu fläDas gefällt uns: Platz, Beschleunigung, Verbrauch, Ladenetzwerk Das vermissen wir: einen exakteren adaptiven Tempomaten chendeckenden Schnellladenetzen flott in die Tat Die Alternativen: Audi e-tron, Jaguar i-Pace, Mercedes EQC umzusetzen, wollen sie Tesla das Wasser reichen. •

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* Tesla Supercharger; Werksangaben

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Der darf auch in die (Tief-)Garage! Der VW-Konzern startet mit den Marken Seat, Skoda, Audi und Volkswagen eine Erdgas-Initiative. Kann der Seat Leon ST TGI auch in der Praxis überzeugen? Text & Fotos: Stefan Schmudermaier

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ythen statt Fakten, das gilt für viele Leute leider nicht nur beim Elektro-, sondern auch beim Erdgas-Auto. Dabei ist zum Beispiel die Sicherheit eines modernen CNG-Fahrzeuges jener von Verbrennern überlegen, Explosionsgefahr muss aufgrund ausgeklügelter Sicherheitssysteme keine befürchtet werden. Mit einem CNG-Auto (Compressed Natural Gas) darf man übrigens auch in (Tief-)garagen fahren, außer es sind alle Gasfahrzeuge explizit verboten. Dieses aus den 1970er-Jahren stammende Verbot ist eigentlich für Flüssiggas-Fahrzeuge gedacht. Da würde sich im Fall eines Lecks das Gas am Boden sammeln, bei CNG verflüchtigt es sich nach oben.

Sauber und günstig Seat gilt als einer der Vorreiter bei CNG-Fahrzeugen, mit Mii, Ibiza, Arona und Leon sowie Leon ST ist mehr als die Hälfte der Modellpalette mit der sehr umweltfreundlichen Technologie zu haben. Verglichen mit Benzin- und Dieselmotoren werden um rund 25 Prozent weniger CO2 und

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um satte 95 Prozent weniger Stickoxide (NOX ) ausgestoßen. Bei Verwendung von Biogas ist sogar CO2-neutraler Betrieb möglich. Das für Fuhrparks wohl stärkste Argument ist freilich die Kostenseite. In unserem Praxistest begnügte sich der Leon Kombi mit 3,6 Kilogramm Erdgas auf 100 Kilometer, was Treibstoffkosten von lediglich vier Euro (bei einem Preis von 1,10 Euro pro Kilogramm) verursacht. Zusätzliches Zuckerl: Die Porsche Holding bietet bei Kauf eines CNGFahrzeuges gemeinsam mit der OMV im ersten Jahr (bis 15.000 km) kostenloses Tanken an. Österreichweit gibt es übrigens rund 160 CNG-Tankstellen. Bis Jahresende gibt es einen Bonus in Höhe von 2.000 Euro, zudem wurden die Restwerte verbessert.

Mit Ausnahme der zusätzlichen Tankanzeige weist im Cockpit nichts auf den CNG-Antrieb hin; der Kofferraum fasst rund 100 Liter weniger als beim Verbrenner

Hohe Reichweite, attraktiver Preis Und wie fährt sich der Leon ST nun? Der 1,5-Liter-Turbo-Vierzylinder leistet 130 PS und ist somit ausreichend motorisiert, auf Wunsch auch mit DSG zu haben. Drei CNGTanks mit insgesamt 17,3 Kilogramm Fassungs­ vermögen bedeuten über 450 Kilometer Praxisreichweite, ein Benzin-Nottank sorgt für zusätzlich 150 Kilometer. Kein Vorteil ohne (kleinen) Nachteil, aufgrund der Tanks entfällt der doppelte Kofferraumboden, statt 587 bis 1.470 sind es nun nur noch 482 bis 1.365 Liter Volumen. Der Preis des Seat Leon ST TGI startet bei 23.240 Euro, der CNG-Bonus ist da bereits abgezogen. •

Seat Leon ST

Diesel: 1.6 TDI Reference

Erdgas: 1.5 TGI Reference

Hubraum | Zylinder

1.598 cm3 | 4

1.498 cm3 | 4

Leistung

115 PS (85 kW)

130 PS (96 kW)

Drehmoment

250 Nm bei 1.500–3.250/min 200 Nm bei 1.400–4.000/min

0–100 km/h | Vmax

10,6 s | 194 km/h

Getriebe | Antrieb

5-Gang man. | Vorderrad

6-Gang man. | Vorderrad

Ø-Verbrauch | CO2

3,8 l D | 109 g/km (EU6)

3,5 kg CNG | 95 g/km (EU6)

10,0 s | 206 km/h

Kofferraum | Zuladung 587–1.470 l | 568 kg

482–1.365 l | 506 kg

Basispreis | NoVA

23.240 € (inkl.)* | 2 %

23.140 € (inkl.) | 4 %

Das gefällt uns: Verbrauch, Laufruhe, Preis-Leistungs-Verhältnis Das vermissen wir: noch mehr Erdgas-Tankstellen Die Alternativen: Skoda Octavia G-Tec, VW Golf Variant TGI * 2.000 Euro CNG-Bonus bereits abgezogen; Werksangaben


Freizeit Zweite Auflage des GP Ice Race

Auf der Jagd nach Hundertstelsekunden

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ede Hundertstelsekunde Abweichung bedeutet bei der EnnstalClassic einen Punkt. Ende Juli wurde es in den Cockpits der 220 Oldtimer also sehr streng genommen.

Ganz vorn: Ein Mini! Sogar die Sieger in ihrem Mini 1275 GT von 1971 hatten zuletzt 1.155 Punkte auf ihrem Konto. Der Ford Mustang (1964) dahinter sammelte 1.251 Punkte. Springen wir ans Ende des Feldes,

finden wir einen Ballot 3/8 LC Grand Prix, der 47.569 Hundertstel aufstaute. Was soll’s, in einem Auto von 1920 genießt man wohl eher die Ausfahrt, als sich allzu sehr mit Stoppuhren und Schnitttabellen zu beschäftigen. Die Helden von früher sind auch nicht unbedingt weit vorn zu finden. Als bester Rennfahrer etablierte sich Rauno Aaltonen auf Platz 70, Mark Webber lag auf Platz 168. Mit dabei waren auch Rudi Stohl, Derek Bell, Dieter Quester und weitere. Besonders fasziniert hat uns der Porsche 356 B 2000 GS-GT (1963), mit dem Hans-Joachim Stuck (Platz 122) unterwegs war. Vom „Dreikantschaber“ genannten LangstreckenRenner (Bild links) gibt es nur noch zwei Stück.

Hotel? Wie langweilig! „Vanlife – Leben und Reisen im Camper“ ist bei Lonely Planet erschienen und liefert nicht nur Hilfe bei der Wahl des richtigen Untersatzes, sondern auch tolle Routen und Porträts junger Abenteurer als Inspiration. Praktische Tipps ohne Illusionen zu wecken, gehören zum 256 Seiten starken Buch dazu. Dazu gehört, dass man kompromissbereit sein muss. Alles wirkt sich beim Campen irgendwo wieder aus.

Am 1. und 2. Februar 2020 findet in Zell am See wieder eine heiß-kalte Mischung aus Motorsport und Skifahren statt. Im Rahmen des GP Ice Race, das am alten Flughafen ausgetragen wird, lassen sich Skiprofis von Rennwagen über die glatte Piste ziehen. Die ursprünglichen Eisrennen dieser Art wurden bis 1974 am selben Ort veranstaltet und erst 2019 wieder aus dem Dornröschenschlaf geweckt. Erwartet werden etwa 140 Teilnehmer mit historischen und modernen Fahrzeugen sowie tausende Zuseher. Mehr: https://gpicerace.com

Kultmotorrad aus Lego Ab sofort können Motorrad-Fans ihre eigene Harley-Davidson Fat Boy bauen, denn Lego bringt in Zusammenarbeit mit HarleyDavidson ein Bauset für das Kultmotorrad im dunkelrot-schwarzen Farbschema heraus. Es besteht aus über 1.000 Teilen und kostet rund 90 Euro. Lenker und Räder sind beweglich.

Versteigerung und Traktor Parcours Wenn kostbare Raritäten unter den Hammer kommen, bereitet schon das Zusehen Gänsehaut. Auf der Classic Austria, die vom 20. bis zum 22. September in Wels stattfindet, sind bei der Youngund Oldtimer-Auktion aber auch leistbare Automobile im Katalog. Zum Programm der Messe, die nun 27.000 Quadratmeter Platz bekommt, gehört zudem ein Traktor Parcours, bei dem ein Steyr Typ 80 als Hauptpreis bereit steht. Fahrzeugclubs rittern mit ihren Ständen wiederum um die Gunst der Jury bei der Clubwertung.

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Rückblick

Sportlich wie die Silber-Renner Motorsport hat im Konzern seit den Dreißigerjahren des vorigen Jahrhunderts Tradition, die heute von der Tochter Audi Sport GmbH gepflegt wird. Ein Maximum an Prestige mit Alltagstauglichkeit und virtuoser Performance zu vereinen, lautet der Werksauftrag. Text und Archivmaterial: Dr. Nikolaus Engel, Fotos: Werk

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ls die sportliche Laufbahn der Marke begann, war Audi einer von vier sächsischen Autoherstellern (Audi, Horch, DKW und Wanderer), im Markenzeichen symbolisiert durch vier Ringe, die gemeinsam die Auto Union bildeten. Rennsport war schon damals der ideale Werbeträger für eine Autofabrik, zumal wenn Ferdinand Porsche die Fahrzeuge konstruierte, mit denen Rennfahrer wie Nuvolari, Rosemeyer und Stuck ihre Erfolge feiern sollten.

Überlegener Quattro-Allradantrieb Mit dem Siegeszug der QuattroModelle führte Audi in den 80erJahren international vor, wie über­­legen ein permanent vierradgetriebenes Auto im Rallyeeinsatz ist, speziell auf unbefestigtem Terrain. Vier Weltmeistertitel und 24 Siege in der Rallye-­Meisterschaft konnte Audi mit dem Quattro von 1981 bis 1987 einheimsen. In Österreich gab Franz Wittmann bei der Jänner-Rallye 1981, dem ersten offiziellen Einsatz des Audi Quattro, den Startschuss für weitere erfolgreiche Einsätze des Modells, mit Hannu Mikkola, Michèle Mouton, Stig Blomquist und Walter Röhrl am Steuer. Den damals besten Rallyefahrer der Welt an Bord zu holen hatte Vorstand Ferdinand Piëch gefordert, um ab 1983 Weltmeister- und Markentitel für Audi zu holen.

Individualisiert laut Kundenwunsch In das Jahr 1983 fällt auch die Gründung der – bis Ende 2016 quattro GmbH genannten, seit 1996 eigenständigen – heutigen Audi Sport GmbH. Die ist dafür verantwortlich,

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jedes Audi-Modell laut Kundenwunsch zu personalisieren, worunter auch sportliche Ausstattungen fallen.

Typologie und Kennzeichnung 1984 bis 1985 in 220 Exemplaren gefertigt wurde der Audi Quattro Sport Typ 85 Q: Das Coupé auf Basis des Audi Quattro mit verkürztem Radstand, Kevlar- und Glasfaserkarosserie befeuerte ein 306-PS-Motor. Homologiert für die FIA Gruppe B-Rallye-WM bildete die Version S1 die Basis für die Typologie aller weiteren S-Modelle. Der „Ur-Quattro“ wurde übrigens auch nach Lancierung des Coupés S2 in limitierter Auflage weitergebaut. Beginnend mit dem Audi S1 (C4) wurden die besonders sportlichen Serien-Audi ab 1991 – als Hommage an die Motorsporterfolge der 80erJahre – mit einem Logo im Frontgrill sowie am Heck gekennzeichnet: drei nebeneinander stehende, nach rechts geneigte Balken – der erste, rote, deutlich breiter mit den vier Ringen oben, die beiden schmaleren mit der Modellbezeichnung, der zweite Streifen blau bei Sonder­ modellen wie RS2 oder S6 Plus. Ab dem Jahr 2000 blieb nur noch der rote Teil, ergänzt durch die Modellbezeichnung; ähnlich wurde in der Folge auch das „S-line“-Signet gestaltet.

Vom 200 quattro 20V bis zum S8 Die im März 1989 gezeigte Sport­ limousine 200 quattro 20 V (C3/Typ 44) mit 220 PS starkem 2,2-Liter-Fünf­ zylinder (des quattro-Coupés) deckte die obere Mittelklasse ab und wurde bis Juni 1991 knapp 6.400 Mal – davon über 1.600 Avant (Kombi) – gefertigt. Die Mitte 1993 erschienene Mittel-

Das Werk erschloss bereits früh den Markt ambitionierter Kunden, die für Limousine, Kombi oder Coupé mit starkem Motor und individualisierter Optik deutlich mehr Geld auszugeben bereit sind

Selbst 220 Stück des („kurzen“) Audi Quattro Sport mit Kevlar-/Glasfaserkarosse wurden zur Homologation für die FIA-Gruppe-B-Rallye-WM gebaut; die Rallyeversion S1 war Basis für die Typologie aller S-Modelle

klasse-Sportlimousine S2 (Basis: Audi 80 B4) dürfte bis 1995 nur 306 Mal gebaut worden sein. Der S4 (Debüt: IAA 1997) holte 265 PS aus einem 2,7L-V6, alle hatten quattro-Allradantrieb. Der S6 Plus (1996) gilt als erstes eigenständiges Auto der Quattro GmbH. 97 326-PS-Limousinen entstanden auf S6-C4-Basis mit 4,2-L-V8, der 1998 im Prestige-Audi S8 satte 340 PS leistete. •


freizeit • test

Der stürmische Charme des Alters Wer eine Zeitreise in die Vergangenheit mit Roadster-Fahrgefühl sucht, der wird beim Morgan-Händler ­Koessler-Hammerschmid fündig. Nach einigen Kilometern im Plus 4 tut sich jedenfalls eine neue Welt auf. Text: Mag. Pascal Sperger, Fotos: Werk

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it modernen Roadstern wie dem Mazda MX-5 hat der Morgan Plus 4 nur das Fetzendachl gemeinsam – dazwischen liegen sprichwörtliche Welten. Oder anders gesagt, obwohl beide schon in unzähligen Generationen am Markt sind, könnten zwei ähnliche Autos nicht unterschied­ licher sein. Da die jugendliche Leichtigkeit des Japaners, dort die knochige Beständigkeit des Engländers. Und die erinnert einen dann auch mal an die eigene Vergänglichkeit, wenn das bürostuhl- und neuwagengewohnte Kreuz nach einigen Kilometern zu schmerzen beginnt. Oder die Bauchmuskeln brennen, weil die stehende Pedalerie im Plus 4 von Menschen mit normaler Schuhgröße nur mit schwebenden Beinen bedient werden kann. Ist das lästig? Mitnichten! Eher sehr lässig, weil so ein Fahrgefühl heute ein absolutes Unikum darstellt, das man sich nur über die Anschaffung eines Oldtimers erkaufen kann.

Ein Neuwagen, irgendwie … Der Morgan hingegen ist ein Neuwagen, wenn er auch weitgehend wie in den 1950er-Jahren produziert wird – ja, nach wie vor wird auch Holz im Rahmen verbaut. Der Anblick mutet zunächst schräg an. Beim Starten fällt auf, dass das Zündschloss derart

unmöglich hinter der Armaturenbrettverblendung angebracht ist, dass man beginnt, an den eigenen Augen zu zweifeln. Dann freut man sich schließlich wie ein kleines Kind, das Teil doch gefunden zu haben. Spätestens wenn der 154 PS starke Vierzylinder das erste Mal schnaufend ausatmet, sind alle Zweifel ohnehin verflogen. Und wenn der warm gefahrene Benziner, der von Ford stammt, auf der Landstraße auf Touren kommt, man den kurzen Ganghebel durch die Gassen führt (das Getriebe stammt von Mazda) und der Fahrtwind stürmisch ums Gesicht schmeichelt, ist man sich sicher: Früher war doch alles besser. Der Flow stellt sich ein, man verwächst langsam mit dem Fahrzeug zu einer Einheit und fällt in eine Art Meditation, ist konzentriert und entspannt gleichzeitig, genießt jede Kurve und saugt die Landschaft ein. Und dann kommt der Regen, und man verzweifelt an der futzeligen Persenning, die mit ungesunden Verrenkungen über sich und das Seitenfenster gestülpt werden muss, um die schön abgesteppten braunen Ledersitze vor der Überschwemmung zu retten. Eines ist jedoch sicher: Langweilig und beliebig ist so ein Morgan garantiert nicht. Im Gegenteil, zu erzählen hast du da immer was … •

Obwohl der Morgan Plus 4 ein Neuwagen ist, umweht ihn stürmisch der Charme des Alters; selbst die vielen ingenieurtechnischen Macken gewinnt man dabei schnell lieb Morgan Plus 4 Hubraum | Zylinder

1.999 cm3 | 4

Leistung

154 PS (115 kW)

Drehmoment

201 Nm bei 6.000/min

0–100 km/h | Vmax

7,5 s | 189 km/h

Getriebe | Antrieb

5-Gang man. | Hinterrad

Ø-Verbrauch | CO2

9,0 l S | 215 g/km (EU6)

Kofferraum | Zuladung

k. A.

Basispreis | NoVA

69.300 € (inkl.) | 25 %

Das gefällt uns: das Zeitreise-Potenzial Das vermissen wir: nichts, das muss so sein Die Alternativen: Fällt Ihnen eine ein? Werksangaben

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Freizeit • test

Für die große Reiselust Mit Spannung wurde der VW Grand California erwartet, noch vor dem Marktstart haben wir den ersten echten Campingausflug absolviert. Verlassen haben wir den Campingplatz mit gemischten Gefühlen. Text & Fotos: Stefan Schmudermaier

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er VW California hat sich über Jahre und Generationen hinweg als echter Bestseller erwiesen, verbindet er doch die Vorzüge des klassischen VW Bus – in Kürze startet die Generation 6.1 – mit jenen eines flexiblen Freizeitmobils, das auch zum Campen genutzt werden kann. Mit dem nun startenden Grand California geht Volkswagen einen Schritt weiter und stellt auf Basis des Nutzfahrzeuges Crafter ein echtes Wohnmobil auf die Räder. Größter Unterschied zum kleineren California ist die nun ebenfalls integrierte Nasszelle samt Dusche. Die Kunden können zwischen zwei Grundrissen – dem 600 für vier und dem 680 für zwei Personen – wählen, die Ziffer steht für die Länge in Zentimetern. Allrad ist optional zu haben, da man dadurch die 3,5-Tonnen-Schallmauer knackt, ist die Variante hierzulande genauso uninteressant wie der 680er, der das gleiche Schicksal teilt. Man bräuchte dann einen Führerschein der Klasse C und wäre als Lkw – mit allen Nachteilen bei Maut et cetera – eingestuft.

Test unter Realbedingungen am Campingplatz Da die FLOTTE die Testautos ernsthaft testet, war klar, dass man mit so einem Fahrzeug auch einen zumindest kurzen Campingausflug absolvieren muss, um Stärken und Schwächen herauszuarbeiten. Einen passenden und gut bewerteten Campingplatz zu finden, der im Umkreis von 200 Kilometern um Wien liegt, war kein Problem. Die Wahl fiel auf „Almtal Camping Pettenbach“ in Oberösterreich, ein familiär geführter Platz mit eigenem Schwimmbad und nagelneuen Sanitär­ gebäuden. Dass man auch für drei Tage auf einen ordentlichen Berg Gepäck kommt, weiß man als Camper, Platz dafür bietet der

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Grand California zum Glück in Hülle und Fülle. Neben dem wirklich großen Stauraum unter dem hinteren Bett gibt es zahlreiche Oberschränke (allerdings nicht sonderlich tief) sowie das erwähnte Bad. Dabei sollte man jedoch auf die maximal erlaubte Zuladung von 377 Kilogramm achten, die mit vier Personen schnell ausgeschöpft ist, noch ohne Gasflaschen und vollem Frischwassertank. Doch selbst bei voller Beladung und einem stattlichen Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen hat das 177 PS starke TurbodieselTriebwerk leichtes Spiel. Erst recht in Kombination mit der serienmäßigen Achtgang-Automatik. Jedenfalls erstaunlich, wie leichtfüßig sich der Grand California bewegen lässt, auch die Höhe von 3,10 Metern (Achtung bei Durchfahrten!) macht sich bestenfalls bei Seitenwind bemerkbar. Ist es windstill, sind 130 km/h auf der Autobahn ein angenehmes Reisetempo, der Testverbrauch von knapp über elf Litern geht dafür ebenfalls in Ordnung. Volkswagen hat ein Sicherheitsfeature eingebaut, um in Kurven ein Kippen des hohen Fahrzeuges zu vermeiden. Überschreitet man in Relation zur Kurve die Geschwindigkeit, regelt das ESP und bremst sanft ab.

Viele praktische Features Im Almtal Camping angekommen, geht’s nach dem Ausrichten des Grand California ans Auspacken. Zunächst wird die Markise raus­ gekurbelt und mit den Stützen sicher verankert, dann werden die in den Hecktüren verstauten Campingsessel – zwei an der Zahl – samt Tisch platziert. Praktisch: Bei der seitlichen Schiebetür fährt beim


Öffnen elektrisch eine Trittstufe aus, die das Einsteigen erleichtert. Weniger praktisch: Die Schiebetür ist vor allem beim Schließen sehr laut, wer des Nächtens raus muss, macht sich in der Nachbarschaft unbeliebt. Eine elektrische Tür oder zumindest eine Zuziehhilfe wäre jedenfalls wünschenswert. Der in die schicke Küchenzeile integrierte Kühlschrank ist ordentlich dimensioniert, das Gefrierfach schmal, dafür lang, eher Typ Baguette denn Pizza. Darüber befinden sich die Spüle und zwei Gaskochstellen. Das erwähnte Badezimmer ist klein, aber fein. Toilette, Klappwaschtisch, Spiegel und Duscharmatur haben gut Platz, ein zu öffnendes Dachfenster sorgt für Licht und Luft. Nach dem Einhängen des während der Fahrt verstauten Tischs und dem Drehen von Fahrerund Beifahrersitz ist die Indoor-Sitzgruppe einsatzbereit. Auch an ordentlicher Beleuchtung hapert es nicht: Schickes, indirektes Licht sowie zahlreiche LED-Spots – alle Lichtquellen sind dimmbar – sorgen am Abend für eine echte Wohlfühlatmosphäre an Bord des großen California. Viele Funktionen lassen sich auch über das zentrale TouchPanel steuern, Licht, Heizung und optionale Klimaanlage, auch der Stand von Frisch- und Abwasser lässt sich dort einsehen.

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Eingeschränkte Länge der Betten Wie sehr man sich wohlfühlt, sobald die Schlafenszeit anbricht, hängt von zwei Faktoren ab. Zum einen von der Körpergröße der Mitreisenden, zum anderen von deren Anzahl. Theoretisch haben bis zu vier Personen Platz, zusätzlich zum Heckbett lässt sich optional ein Hochbett ordern, das vor Gebrauch über der Sitzgruppe ausgezogen wird. Das ist allerdings auf der einen Seite 190 (allerdings mit Schräge auf der Vorderseite), auf der anderen gar nur 160 Zentimeter lang und somit für nur einen Erwachsenen oder zwei (noch nicht allzu große) Kinder geeignet. Auch im Heck kann es eng werden. Die Fahrzeugbreite wurde mit Ausbuchtungen zwar erweitert, ab einer Körpergröße von 1,80 wird es – je nach Schlafgewohnheit – aber eng oder eigentlich kurz. Für größere Personen ist ein Ausstrecken – so man nicht allein und diagonal liegt – bedingt möglich, was die Schlafqualität mindert.

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Oder doch der „kleine“ California? In Sachen Schlafkomfort ist also der auf dem T6 beziehungsweise dem neuen T6.1 basierende California mit seinem Hubdach die bessere Wahl, der auch abseits des Urlaubs besser nutzbar ist. Wer indes ausgedehnte Roadtrips macht oder im Ruhestand viel reisen möchte, findet im Grand California den idealen Partner, so er mit dem Bettenmaß kompatibel ist. Und das entsprechende Budget hat. Der Grand California 600 ist ab November für 69.517 Euro zu haben, unser Vorab-Testauto mit einigen Extras kam auf 96.405 Euro. Zum Vergleich: Der T6 California (9-Sitzer mit Aufstelldach und 82 PS) startet bei rund 50.000 Euro und ist mit vergleichbarer Motorisierung ähnlich wie sein großer Bruder eingepreist. • VW Grand California

1 Hochwertiges und perfekt bedienbares Cockpit 2 Die Vordersitze werden gedreht, Vorhänge dunkeln den Innenraum ab 3 Das Querbett im Heck ist ausreichend breit, die Länge nichts für Größere 4 Die Nasszelle ist Heimat von Waschbecken (klappbar), Dusche und WC 5 Das obere, ausziehbare Bett passt (Klein-)Kindern oder einem Erwachsenen 6 Großer Stauraum unter dem Heckbett, Campingsessel und -tisch in den Türen 7 Zwei Gaskochstellen und eine Spüle im Küchenblock 8 Die Entleerung der WC-Kassette erfolgt einfach und hygenisch von außen 9 Zentrales Bedienpaneel für Heizung, Licht und Info zu Wasserständen

600 TDI

Hubraum | Zylinder

1.968 cm3 | 4

Leistung

177 PS (130 kW)

Drehmoment

410 Nm bei 1.500–2.000/min

0–100 km/h | Vmax

k. A. | 162 km/h

Getriebe | Antrieb

8-Gang aut. | Vorderrad

Ø-Verbrauch | CO2

noch keine Angaben

Sitzplätze | Zuladung

4 Personen | 377 kg

Basispreis | NoVA

69.517 € (inkl.) | k. A.

Das gefällt uns: Fahrverhalten, clevere Details Das vermissen wir: längere Betten, mehr Zuladung Die Alternativen: direkt von Fahrzeugherstellern aktuell keine Werksangaben

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Freizeit • zum schluss

UNNÜTZES AUTOWISSEN

… die meisten Rolls-Royce

… zehn Meter Autobahn

… der Tempo-Rekord

in Hongkong zugelassen sind?

etwa so viel wie der Bau eines Einfamilienhauses kosten?

für ein Fahrzeug auf dem Mond bei 18 km/h liegt?

Foto: Roland Sch

arf

Vorschau

AUS DER REDAKTION Auf die inneren Werte kommt es an! Ich feiere heuer mein 20-jähriges Jubiläum als Motorjournalist. Eine meiner ersten Autopräsentationen war der Fiat Multipla, ein geradezu revolutionärer Minivan mit kompakten Abmessungen, sechs (!) Sitzplätzen und großem Kofferraum. Das Äußere war nicht wirklich Mainstream-tauglich und die inneren Werte blieben ob der Optik vielen verborgen … Und dennoch finde ich den Multipla cool, gerade weil das Design so herrlich anders ist. Verständnis ernte ich dabei von maximal einem Prozent meiner Freunde und Bekannten. Auf den einschlägigen Internetplattformen willhaben, Mobile.de und Autoscout24 laufen dennoch Suchagenten und als ich kürzlich bei der Ducato-Präsentation in Turin war, hat dann just einer angeschlagen. Gemeinsam mit Kollege Roland Scharf im car2go-Smart einen Abstecher an die Peripherie gemacht, um festzustellen, dass das Objekt der Begierde hinter einem Zaun steht und der Händler drei Stunden Mittagspause macht. Aber ich gebe nicht auf! • (STS)

Die nächste FLOTTE kommt Mitte Oktober zu Ihnen, „Werkstatt & Service“ wird darin ebenso ein Schwerpunkt sein wie das Re-Marketing Ihrer alten Flotten-Fahrzeuge. Und da steckt mehr Geld drinnen, als man vielleicht vermuten würde. So mancher Finanzierer holt sich nämlich nach wie vor ein schönes Körberlgeld mit vermeintlichen Schäden. Last but not least dürfen auch die Highlights der IAA in Frankfurt und einige Autotests nicht fehlen!

Österreichische

Auflagenkontrolle

Durchschnittliche Druckauflage pro Ausgabe 1. Hj. 2019: 22.560

Impressum: MEDIENINHABER, VERLEGER UND ANZEIGENVERWALTUNG A&W Verlag GmbH (FN 238011 t), 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16, T: +43 2243 36840-0, E: redaktion@flotte.at, I: www.flotte.at; Verleger: Helmuth H. Lederer (1937–2014); Herausgeber: Gerhard Lustig, M: +43 664 8229485, E: gerhard.lustig@awverlag.at; Geschäftsführer: Stefan Binder, MBA (Kfm. Verlagsleiter), T: +43 2243 36840-522, M: +43 664 5285661, E: stefan.binder@awverlag.at, Verlagsleiter B2C, Prokurist & Chefredakteur: Stefan Schmudermaier, M: +43 664 2359053, E: stefan.schmudermaier@awverlag.at; Chef vom Dienst: Mag. Bernhard Katzinger; Redaktionelle Mitarbeit: Dr. Nikolaus Engel, Mag. Severin Karl, Erwin Kartnaller, Michael Lusk, Mathias Morscher, Petra Mühr, Dieter Scheuch, Mag. Pascal Sperger, Gerald Weiss; Fotos: Bernhard Katzinger, Alexander Seger, Barbara, Jasmin & Stefan Schmudermaier, Petra Mühr, Mag. Pascal Sperger, Werk, Hersteller, Archiv, Coverfoto: Alexander Seger; Lektorat: Renate Rosner, Anzeigen­marketing: Xaver Ziggerhofer, T: +43 2243 36840-0, M: +43 664 2359051, E: xaver.ziggerhofer@awverlag.at; Grafik: graphics – A. Jonas KG, 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16, E: office@jonas.co.at; Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH, 3580 Horn, Wiener Straße 80; Bezugspreis: Jahresabonnement (8 Aus­gaben), Inland: 64,– inkl. Steuern und Porto; Gerichtsstand: LG Korneuburg; Verbreitete Auflage: 22.177 Stück; Erscheinungsweise: Februar/März, April, Mai, Juni, Juli/August, September, Oktober/November, Dezember/Jänner mit Supplements laut Mediadaten 2019; Grundlegende Richtung: Unabhängige Fachzeitschrift für österreichische Firmen­wagenbetreiber; Manuskripte: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie werden nur retourniert, wenn Rückporto beiliegt.

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Car Policy: Mustervertrag zum Download Als Fuhrparkmanager oder Verantwortlicher für Firmenautos in Ihrem Unternehmen steht das Thema Kosteneffizienz ganz oben auf Ihrer Agenda. Die FLOTTE hilft Ihnen dabei, verschiedenste Einsparungsmöglichkeiten zu nutzen. Darüber hinaus stellen wir Ihnen alle Dienstleistungen rund ums Firmenauto vor und präsentieren die neuesten Fahrzeugmodelle, vom ­City-Flitzer bis zum großen Kastenwagen. Ab sofort finden Sie diese News und weitere Features – wie ein digitales Heftarchiv, das Fuhrpark-ABC mit allen Fachaus­drücken und eine eigene Rubrik zum Thema Car Policy samt Mustervertrag zum Download – ebenfalls auf der neuen Website www.flotte.at. Und mit dem neuen Newsletter von FLOTTE bekommen Sie diesen Überblick auch regelmäßig per E-Mail.

www.flotte.at www.fuhrpark-kompakt.at www.nutzfahrzeug-kompass.at


www.audi.at

Der neue Audi A4. Form folgt Vorsprung.

Der Audi A4 Avant setzt Statements: für Sportlichkeit, Qualität, Digitalisierung und Variabilität. Durch die neue Designsprache unterscheidet er sich äußerlich klar vom Vorgängermodell. Im hochwertig gestalteten Innenraum setzen Sie Ihren digitalisierten Alltag dank wegweisender Technologien und intuitivem Bedienkonzept mit Touchscreen fort. Mit den functions on demand können Sie den neuen Audi A4 Avant auch nach dem Kauf mit weiteren Funktionen flexibel je nach Bedarf ausstatten. Ausgewählte Motorvarianten verfügen über ein 12-Volt-Mild-Hybrid-System.

Kraftstoffverbrauch kombiniert in l/100 km: 3,9 – 5,9. CO₂-Emission kombiniert in g/km: 101 – 144. Symbolfoto. Stand 08/2019.


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