Februar 2018 Eine Beilage von AUTO & Wirtschaft
www.autoundwirtschaft.at
DIESEL VS. BENZIN
Wir verfolgen die GebrauchtwagenPreisentwicklung
Der DAT-Report analysiert Käuferverhalten und bringt GW-Fakten
Professionelle Fahrzeugaufbereitung macht den Unterschied
Ihr Autohaus wird zur Vorteilswelt.
www.carplus.at
Autoversicherung direkt im Autohaus Mehrleistungen ohne Mehrprämie reduzierter Kasko-Selbstbehalt Neuwertersatz GAP-Deckung (Leasing, Kredit) Rücktransportkosten bis EUR 1.500,– Reparaturmöglichkeit bei Totalschaden
Gebrauchtwagen-Vollkasko Gebrauchtwagen-Garantie Klima- und Umweltbonus Bonusretter Kfz-Anmeldeservice
Vollkasko-Option mit 5 Jahren Kaufpreisersatz bei Totalschaden oder Diebstahl!
EDITORIAL Ihr GW-Geschäft muss besser werden
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n dieser Ausgabe von „GW & Wirtschaft“, dem einzigen eigenständigen Gebrauchtwagenmagazin in Österreich, werden wir Sie mit Zahlen, Fakten und Diagrammen konfrontieren. Damit wollen wir Sie nicht langweilen, sondern vielmehr darauf aufmerksam machen, wie komplex, wie wissenschaftlich, aber auch wie wichtig das Gebrauchtwagengeschäft geworden ist. • Wurde der „Gebrauchte“ früher als notwendiges Übel im Autohaus gesehen, um einen Neuwagen zu verkaufen, so ist das Thema heute immer öfter vom Neuwagenkauf entkoppelt. Die Transparenz durch das Internet ist höher denn je, der Kunde kann Angebote und Preise in einem riesigen Markt vergleichen. Nicht nur der Kauf, auch der Verkauf seines „Alten“ kann heute über diverse Plattformen abgewickelt werden. Der Händler steht in einem nie da gewesenen Wettbewerb. • In dieser herausfordernden Zeit muss das Gebrauchtwagengeschäft noch besser, professioneller und strukturierter funktionieren. Aus diesem Grund möchten wir Sie in dieser Ausgabe über die Entwicklung der Preise für gebrauchte Dieselautos, die Anforderungen und Bedürfnisse der Kunden, über diverse Plattformen und elektronische Lösungen, aber auch über die Bedeutung der richtigen Fahrzeugaufbereitung informieren. Sie müssen über den Markt und Ihre Mitbewerber vor Ihrer Haustür ebenso Bescheid wissen, wie über die überregionale
Entwicklung. Sie müssen Ihre Zielgruppe definieren und exakte Angebote schaffen. • Überlassen Sie darüber hinaus den Verkauf von älteren Fahrzeugen nicht dem Privatmarkt! Denken Sie über neue Angebots- und Bezahlmodelle nach. Nicht jeder Kunde kommt mit der konkreten Vorstellung eines Fahrzeuges zu Ihnen. Die Vielzahl an unterschiedlichen Modellen macht den Markt für den Händler und noch vielmehr für den Kunden schwierig und unübersichtlich. Nicht für jeden ist Barzahlung oder Kredit die richtige Lösung, denken Sie beispielsweise über Flatrate, Langzeitmiete oder Wartungs pakete nach. Schließlich wird auch der Gebrauchtwagenhändler zum Mobilitätsanbieter.
Auch der Gebrauchtwagen-Händler wird zum Mobilitätsanbieter Gerald Weiss, Prokurist, redaktioneller Verlagsleiter B2B
GEBRAUCHTWAGEN EXTRA
Selbstzünder kein Selbstläufer Wie entwickelt sich der Dieselantrieb am Gebrauchtwagenmarkt? Sind bereits Veränderungen spürbar? Eine Analyse in Zusammenarbeit mit Eurotax.
Der Markt in Bewegung: Neuzulassungen
Von Gerald Weiss
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as Dieselthema hat 2017 die Branche massiv beschäftigt. Beim Neuwagen ist die Situation für den Händler nicht so problematisch. Verkauft und bestellt wird, was der Kunde wünscht. Das ist mit geringem Vorlauf erledigt, lediglich bei Lagerfahrzeugen, Vorführern und Kurzzulassungen muss man Vorsicht walten lassen. Anders ist die Situation beim Gebrauchtwagen, die unmittelbare Auswirkungen für den Händler hat. Die Rückmeldungen der Händler waren dabei (interessanterweise quer durch alle Marken und Regionen) sehr unterschiedlich – von „keine Auswirkungen“, über „längere Überzeugungsgespräche“ bis zu klaren Aussagen: „Ich trau mir gar keinen Diesel mehr einzutauschen, weil der gebrauchte fast nicht mehr zu vermarkten ist.“ Die Frage ist tatsächlich nicht einfach zu beantworten, wie uns Mag. Roland Strilka, Group Director Insights & Analysis bei Eurotax Österreich, erklärt. Exklusiv für AUTO & Wirtschaft hat er die Trends und Entwicklungen analysiert, um den Händlern einen realistischen Blick auf die Zukunft des Dieselmotors am Gebrauchtwagenmarkt zu liefern. „Eine Kombination verschiedener Entwicklungen wird dazu führen, dass Dieselfahrzeuge am Gebrauchtwagenmarkt in nächster Zeit an Wert verlieren werden“, so Strilka.
Der Diesel verliert bei den Neuzulassungen zuletzt stark gegenüber dem Benziner
Neuzulassungen Gewerbliche
Unternehmer und Flottenbetreiber setzen nach wie vor stark auf den Diesel
Neuzulassungen Privatpersonen
Benziner gewinnt – Diesel verliert „Der Markt ist eindeutig in Bewegung – die präferierte Antriebsvariante verändert sich“, sagt Strilka. So hat der Diesel im Jahr 2017 einen empfindlichen Rückgang zu verzeichnen und ist nun mit dem Benziner nahezu gleichauf. Dabei hat der Selbstzünder die Jahre davor klar dominiert, lediglich im Verschrottungsprämien-Jahr 2009 hat die große Zahl an Kleinwagen den Benzinmotor kurzzeitig nach vorn gebracht. Sieht man genauer hin (Grafik Neuzulassungen: Privat und Gewerblich), erkennt man allerdings, dass die Trendumkehr von den Privatkäufern verursacht wird, bei
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Bei den privaten Käufern ist seit Ende 2016 der Benzinmotor stark im Aufwind
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GW-Markt: Überangebot an Dieselfahrzeugen Mag. Roland Strilka, Group Director Insights & Analysis bei Eurotax Österreich
den Unternehmen ist der Diesel nach wie vor der klare Favorit. „Privatpersonen, greifen – teilweise aus Unsicherheit – verstärkt zum Benziner“, meint Strilka. Das ist bei den Neuzulassungen kein großes Thema, weil wie erwähnt der Wagen ja einfach bestellt wird. Zum Problem wird es allerdings beim GW-Verkauf. „Denn der Gebrauchtwagenmarkt wird sehr stark von den Dieselfahrzeugen gefüttert“, erklärt Strilka. Das liegt einerseits am hohen Flottenanteil an den Gesamtzulassungen, aber auch an der kürzeren Behaltedauer. Kurz gesagt: Firmenund Flottenfahrzeuge versorgen verlässlich den Gebrauchtwagenmarkt. Und dabei handelt es sich hauptsächlich um Dieselantriebe.
Das Angebot an Dieselfahrzeugen am Gebrauchtwagen-Markt steigt
Standtage: Benziner wird schneller verkauf
Ungleichgewicht am GW-Markt Gebrauchtwagenkäufer sind allerdings fast ausschließlich Privatpersonen, die nun wie erwähnt auf den Benziner setzen. Damit entsteht ein klares Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage: Beim Angebot steigt das Volumen aus den vergangenen, zulassungsstarken Jahren vor allem beim Diesel. Nachgefragt werden aber mehr Benziner und weniger Diesel. „Das wird langsam die Preise des Diesel am Markt nach unten drücken“, so Strilka. Eurotax erkennt schon seit mehreren Jahren einen Anstieg der Dieselfahrzeuge am Gebrauchtwagenmarkt, während das Angebot der Benziner leicht sinkt. Die Veränderung ist auch bei den Standtagen bemerkbar. Waren die Standtage bei Benziner und Diesel 2015 etwa gleich, so nehmen sie beim Selbstzünder stark zu, während sie beim Ottomotor im gleichen Ausmaß sinken.
Die Schere bei den Standtagen geht kontinuierlich auseinander, Diesel-Fahrzeuge brauchen deutlich länger für die Vermarktung
Restwertentwicklung: Benzin und Diesel
Starke Dieselunsicherheit
Die Restwerte gehen bei den Dieselfahrzeugen langsam zurück Quelle: Eurotax
„Zusammengefasst verursacht die Dieselunsicherheit durch die mediale Diskussion sowie die regulatorischen Einflüsse wie eventuelle Fahrverbote in Verbindung mit den steigenden Mengen sinkende Restwerte für den Diesel. Der Benziner bleibt konstant, während der Diesel moderat fällt“, erklärt Strilka anhand der Grafik der Restwertentwicklung. •
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Was der Kunde wirklich will Informationsquelle der Gebrauchtwagenkäufer
Der deutsche DAT-Report erfasst in einer umfassenden Umfrage die Entwicklungen und Trends in der Automobilbranche. Wir haben uns die Daten für den Gebrauchtwagen-Markt angesehen. Von Gerald Weiss
D Gebrauchtwagenbörse
azu muss man gleich zu Beginn einräumen, dass es sich dabei ausschließlich um Daten aus Deutschland handelt. Da keine vergleichbare Umfrage in Österreich existiert und die Länder in vielen Bereichen zumindest gleichen Trends folgen, möchten wir diesen Report auch als Hilfestellung für die österreichischen Gebrauchtwagenhändler heranziehen.
GW-Plattform als wichtigste Informationsquelle Das beginnt bei den Informationsquellen der Gebrauchtwagenkäufer, dem Match Online gegen Offline. So ist mit 71 Prozent die Online-Verkaufsplattform, in Österreich auch Gebrauchtwagenbörse genannt, die wichtigste Informationsquelle. Mit 66 Prozent nur knapp dahinter folgt bereits das
„97 Prozent der Käufer haben Internet, 78 Prozent haben es beim Kauf genutzt.“ Bewertungskriterien beim GW-Kauf
espräch mit Kollegen, Bekannten und VerwandG ten. In weiterer Folge dient mit nur mehr 42 Prozent der Händler und die Werkstätten, wo der Käufer aktuell Kunde ist, als Informationslieferant. Nicht unterschätzen darf man die Probefahrt als wichtige Informationsquelle, die hier von 41 Prozent der GW- Käufer angegeben wurde.
Zuverlässigkeit als wichtigstes Kriterium
Der durchschnittliche Gebrauchtwagen
Sehr interessant und vermutlich sehr vergleichbar mit den österreichischen Kunden sind die Bewertungskriterien beim Gebrauchtwagenverkauf. Hier führt die Zuverlässigkeit als sehr wichtiges Kriterium knapp vor dem Anschaffungspreis. Am Ende dieser Liste – fast schon egal – sind Inzahlungnahme des Vorwagens und Connectivity/Vernetzung.
6,5 Jahre, 74.040 km Der durchschnittliche Gebrauchtwagen ist 6,5 Jahre alt, hat einen Tachostand von 74.040 Kilometern und einen Preis von 11.250 Euro. 66 Prozent der deutschen Gebrauchtwagen sind Benziner, 33 Prozent Diesel und 68 Prozent kommen aus erster Hand. Die Preise haben sich in den vergangenen 10 Jahren von durchschnittlich 8.690 auf 11.250 Euro erhöht, wobei zuletzt ein leichter Rückgang registriert wurde. Das ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass sich
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mehr Käufer für einen Neuwagen entschieden. Für über 10 Prozent der Käufer war übrigens die Veränderung der familiären Situation ausschlaggebend für den Kauf eines anderen Fahrzeuges. Der Bereich der familientauglichen Fahrzeuge ist ein eigenes, wichtiges Segment.
Marktanteile im Gebrauchtwagenverkauf
Markenhandel gewinnt, Privatverkauf verliert Eine erfreuliche Entwicklung stellen die Marktanteile im Gebrauchtwagengeschäft dar. Hatte der Markenhandel 2008 nur 38 Prozent Anteil am Geschäft, sind es heute 51 Prozent. Der freie Handel hat zwar zwischenzeitlich etwas zugelegt, liegt aber 2017 nach wie vor bei 17 Prozent. Der Privatmarkt hat von 45 Prozent (2008) auf 32 Prozent (2017) deutlich verloren.
Marktanteile im GW-Verkauf nach Fahrzeugalter 2017 (2016)
Je älter, umso privater
Durchschnittliche Gebrauchtwagenpreise
e ines Gebrauchten, der beim Markenhändler gekauft wird, bei über 15.000 Euro, so liegt dieser Wert beim Privaten nur bei 6.700 Euro. •
Durchschnittliche GW-Preise nach Verkäufer
Quelle: DAT
Sieht man sich diese Marktanteile in Relation um Fahrzeugalter an, verschieben sich diese natürlich massiv. Ist das Fahrzeug 3 Jahre oder jünger, werden 80 Prozent beim Markenhandel gekauft. Ist der Gebrauchte über 6 Jahre alt, sind es nur mehr 23 Prozent, 53 Prozent werden von privat zu privat gehandelt. Auch hinsichtlich der Fahrzeugpreise gibt es damit Unterschiede: Liegt der Durchschnittspreis
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Mit einer Top-Aufbereitung ist für das Fahrzeug deutlich mehr zu erzielen, als die Arbeit kostet. Details wie die Pflege der Kunststoffteile erhöhen den Qualitätseindruck von Gebrauchtwagen massiv
Das macht den Unterschied
Top aufbereitete Fahrzeuge sind heute eine Grundvoraussetzung, um die Anforderungen des Gebrauchtwagenkunden zu erfüllen. Sonax hilft mit Produkten, Beratung und Schulung.
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as Problem ist so alt wie das Gebrauchtwagengeschäft selbst: Intensive Gebrauchsspuren, verschmutzte Sitze und Teppiche, stumpfer, leicht zerkratzter Lack, ebenso verkratzte, ausgebleichte Kunststoffteile und vieles mehr. Das Fahrzeug wird zwar technisch perfekt instand gesetzt, danach folgt aber eher eine Reinigung denn eine Aufbereitung. Das unangenehme Gefühl des Verkäufers beim Aufsperren der Fahrertür trügt nicht, der Kunde wendet sich rasch enttäuscht ab. So hat er sich seinen „neuen“ Wagen nicht vorgestellt. Dabei ist die Erwartungshaltung durch schöne Fotos im Internet heutzutage noch höher, die Enttäuschung noch größer. Selbst wenn der Kunde nicht sofort wieder den Platz verlässt, folgt die Preisdiskussion: Für jeden gefundenen „Fehler“ wird ein Preisabzug verlangt.
Aufbereitung ist kein Hexenwerk
Sitzreinigung, Lackpolitur, Lederpflege: alles griffbereit im Sonax Werkzeugwagen (v. l.)
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Das muss heutzutage nicht mehr sein. So bietet Aufbereitungsspezialist Sonax über die ProfiLine nicht nur die perfekten Produkte, sondern auch das Knowhow und die entsprechende Schulung, damit ein gebrauchtes Fahrzeug den Vorstellungen des Kunden entspricht, der Kunde bleibt und auch keine
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Nachverhandlungen stattfinden müssen. Mit einer Top-Aufbereitung ist für das Fahrzeug deutlich mehr zu erzielen, als die Arbeit kostet. Und das ist kein Hexenwerk, das ist solides Handwerk, durchgeführt von gut ausgebildeten Mitarbeitern mit qualitativen Werkzeugen und Produkten.
Sonax ProfiLine für effiziente Aufbereitung So hat Sonax einen exakten Plan für die Fahrzeugaufbereitung bzw. -aufwertung, wie es bei Sonax genannt wird, entwickelt. Das beginnt bei der Diagnose, also der Beurteilung des Zustandes und der notwendigen Tätigkeiten im Bereich Lack, Scheinwerfer, Innenraum oder Felgen. Danach folgt die Aufbereitung mit Nassaufwertung, Trockenaufwertung Innenbereich, Lackaufwertung sowie abschließend dem letzten Schliff und der Endkontrolle. Für diesen Ablauf hat Sonax ein umfassendes und aufeinander abgestimmtes Produktsortiment entwickelt, das in einem eigenen Werkstattwagen übersichtlich aufbewahrt werden kann. Mit Schulungen vor Ort durch speziell ausgebildete Mastertrainer oder bei eigenen Workshops, wird der Mitarbeiter bestens auf die hochwertige Arbeit vorbereitet. • (GEW)
VIELE LÖSUNGEN – EIN PARTNER! • Vermarkten Sie Ihre Fahrzeuge am größten Marktplatz Österreichs
(Quelle: ÖWA Plus 2017-III, Einzelangebote)
• Dort wo Ihre Kunden sind: Zwei Drittel der Österreicher nutzen willhaben
(Quelle: ÖWA Plus 2017-III, Internetnutzer Österreichs im Quartal)
• Professionelle Drehscheibe für Ihr Datenmanagement • Individuelle Online und Mobile-Komplettlösungen für Ihr Autohaus
gebrauchtwagen extra
Workshop am Messegelände
Das „schlüsselfertige“ Auto Was erwartet sich die Branche von einem Versicherer? Und welche Sorgen hat die Branche? Dieser Frage ging carplus bei einem Workshop im Rahmen der Vienna Autoshow nach.
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r. Franz F. Gugenberger, Geschäftsführer von carplus, sprach einleitend von einem „Super- Jahr“, das der Branchen-Versicherer hinter sich habe. Und Vertriebsleiter Olaf Helfer ergänzte: „Wir machen das jetzt im 12. Jahr und der Erfolg gibt uns recht: Denn wir sind nach wie vor der Meinung, dass jener Versicherer, der ein einfach handelbares Angebot für den Kunden hat, Zuwächse haben wird. Alle anderen werden in der Kfz-Schiene untergehen.“
„Vielleicht geht es bei der IDD ja auch mit einem Durchrechnungszeitraum von 3 Jahren, wo 45 Stunden an Schulungen zu erbringen sind.“ Dr. Franz F. Gugenberger Doch was sind die Sorgen, die die Autobranche derzeit hat? Da wären einmal die drei Buchstaben IDD, kurz für Insurance Distribution Directive. Laut dieser EU-Richtlinie müssen Kunden in Versicherungsfragen ab Oktober dieses Jahres möglichst transparent beraten werden. Was das für die Autobranche bedeutet? Autoverkäufer, die gleichzeitig auch eine Versicherung anbieten, müssen ein genaues Protokoll führen. Außerdem benötigt jeder, der im Verkauf tätig ist, 15 Stunden Schulungen zum Thema Versicherungen – Jahr für Jahr nachzuweisen. Laut Bundesgremialobmann Komm.-Rat Klaus Edelsbrunner, einem der Teilnehmer des Workshops, hat die Kfz-Branche – obwohl es sich bei der IDD um eine EU-Richtlinie handelt – alles probiert, um
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diese 15 Stunden zu reduzieren. „Doch da sind noch viele Fragen offen.“ Gugenberger rief die Gesetzgeber auf, möglichst rasch zu klären, wie diese 15 Stunden an Schulungen gefüllt werden können: „Vielleicht geht es bei der IDD ja auch mit einem Durchrechnungszeitraum von 3 Jahren, wo 45 Stunden zu erbringen sind.“ Für die Zukunft glaubt Edelsbrunner, dass es immer mehr All-inclusive-Angebote geben wird – wie schon jetzt bei Peugeot mit „Just fuel“: „Da kann man auf Knopfdruck sagen, wie viel jemand zahlt, wenn er nicht mehr Bonusstufe 0 ist.“ Der Grazer Händler glaubt, dass die Zahl der Autoverkäufe durch mehr Langzeitmieten und Leihverträge abgelöst wird: „Doch eine Versicherung wird immer dabei sein.“
„Brauchen Sie auch eine Versicherung?“ Als enorme Chance zur Bindung von Gebraucht wagenkunden bezifferte Peter Kirisics (Vertrieb NÖ/ Wien) die Kaufpreisersatzdeckung: „Fünf Jahre ab dem Kauf, und zwar auch für vier Jahre alte Fahrzeuge. Alle Autohäuser, die darauf aufgesprungen sind, haben mehr Umsatz.“ Eine Idee für die Zukunft wären aber auch zwei unterschiedliche Preise für Gebrauchtwagen: „Zum Beispiel 12.000 Euro ohne Versicherung und 11.700 Euro, wenn man die Versicherung dazunimmt“, so der Tenor in der Diskussion. Und schließlich geisterte auch das Wort „schlüsselfertig“ durch den Workshop: „Auto, Versicherung, Garantie, Pickerl – man kriegt das Auto mit allem Drum und Dran.“ • (MUE)
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In den einzelnen Ländern zeigten sich völlig unterschiedliche Niveaus bei den einzelnen Altersklassen Frankreich blieb auch 2017 hochpreisig, was Gebrauchtwagen betrifft; in den Niederlanden war das Niveau am niedrigsten
2,3 Millionen Autos verglichen AutoScout24 hat die Gebrauchtwagenpreise in jenen Ländern, in denen man vertreten ist, analysiert und ist dabei zu völlig unterschiedlichen Ergebnissen gekommen.
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s ist eine enorme Fülle an Daten, die in den vergangenen Wochen durch die Länderteams von AutoScout24 in Europa miteinander verglichen wurde: Mehr als 2,3 Millionen Gebrauchtwagen aller Größen, aller Altersgruppen, aller Farben, aller nur erdenklichen Stufen der Erhaltung waren es. Zwei Dinge waren ihnen gemeinsam: Die Inserate durften maximal 18 Wochen alt sein und die Autos maximal 250.000 Euro kosten (was ja ohnedies sehr hoch gegriffen ist). Herausgekommen sind bei diesen Analysen einige interessante Daten: Demnach ist das Preisniveau der in Österreich inserierten Gebrauchtwagen im vergangenen Jahr um 10,0 Prozent gestiegen, und zwar von 16.711 auf 18.384 Euro. Noch höher war der Anstieg nur in den Niederlanden, und zwar um 10,6 Prozent: Hinzufügen sollte man allerdings, dass der Durchschnittspreis in den Niederlanden mit 14.422 Euro um rund ein Viertel niedriger ist als bei uns.
Frankreich teuer, Italien günstig Frankreich blieb auch im Vorjahr seinem Ruf als Hochpreisland für Gebrauchtwagen treu: Mit 20.710 Euro lagen die Durchschnittspreise 2017 um 6,1 Prozent über jenen von 2016. Ähnlich hoch (19.339 Euro) waren auch die Preise in Deutschland (+4,5 Prozent). Hingegen konnten sich Kunden (außer in den bereits erwähnten Niederlanden) auch in Italien (14.572 Euro, +4,6 Prozent) und Belgien (14.967 Euro, +3,8 Prozent) relativ kostengünstig am Gebrauchtwagenmarkt bedienen.
Die unterschiedlichen Preisentwicklungen zeigten sich auch, wenn man sich die Altersgruppen anschaut (siehe Tabelle): Hier liegen z. B bei den Autos, die maximal 12 Monate alt sind, Welten zwischen Italien (24.179 Euro) und den Niederlanden (33.824 Euro): Allerdings muss erwähnt werden, dass sich auch das Angebot in den Ländern deutlich voneinander unterscheidet. Österreich liegt in dieser Altersklasse mit einem Durchschnittspreis von 30.723 Euro ziemlich genau in der Mitte.
Preisniveau sank seit Herbst
„Am stärksten war der Preisrückgang bei Youngtimern.“
Ganz aktuell (nämlich erst Ende Jänner veröffentlicht) Markus Dejmek, Country Manager AutoScout24 ist auch der von AutoScout24 ermittelte Gebrauchtwagen-Preis-Index (AGPI) für Österreich. Dieser lag nach Analyse der rund 70.000 gelisteten Fahrzeuge bei 18.482 Euro und damit höher als vor genau einem Jahr, als 18.022 Euro angegeben wurden. Allerdings ist das Preisniveau seit dem Höchststand im Herbst 2017 gesunken – ganz egal, welche Altersgruppe man betrachtet. Am stärksten waren die Rückgänge mit 4,6 Prozent bei den Youngtimern (ab 20 Jahren), gefolgt von 1 bis 3 Jahre alten Autos (-1,9 Prozent). Hingegen blieben 3 bis 5 Jahre alte Fahrzeuge mit -0,3 Prozent beinahe gleich. • (MUE)
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(V. l.) Paul Newton, Car Care Plan, Marcel De Rycker, IWS, Axel Berger, CarGarantie
Garantien ohne Grenzen CarGarantie und Car Care Plan bündeln internationale Garantie-Aktivitäten in der neuen Gesellschaft IWS. Auf marktspezifische Bedürfnisse soll flexibel eingegangen werden.
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ls Kooperation der beiden Versicherer Car Garantie und Car Care Plan ist die International Warranty Solutions (IWS) als europaübergreifender Versicherungsdienst gegründet worden, der sich aus schließlich auf Fahrzeuggarantie- und Servicepro gramme spezialisiert.
Branchenerfahrung aus früheren Engagements, u. a. bei der PSA, GM oder Daimler, mitbringt. Es seien Gespräche und Feedback potenzieller Kunden ge wesen, welche die agierenden Gesellschaften bewo gen hätten, mit IWS „einen pan-europäischen und globalen Garantie- und Serviceanbieter zu starten“.
Garantieprogramme für 27 Länder
CarGarantie in Österreich
Die Leistungen des Joint Venture umfassen „kom plette Rundum-Lösungen“ bei Garantie- und Ser viceprogrammen inklusive innovative und digi tale Produktentwicklungen, Marketingberatung, Vertriebsunterstützung und Schadensbearbeitung. Aus der Erfahrung der beiden Muttergesellschaften heraus arbeitet IWS vom Start weg mit 48 Fahrzeug herstellern und 24.000 Händlern innerhalb Europas zusammen. Trotz der Betonung auf Internationalität und effi ziente globale Programme unterstreicht man beim neuen Anbieter, auf die Bedürfnisse der Partner und jeweiligen Märkte angepasst agieren zu kön
Auch in Österreich profitiert die Niederlassung von CarGarantie von internationalen Kooperationen, die als Basis für das lokale Geschäft dienen. „Unser langjähriges und erfahrenes Außendienst-Team be treut die Händler vor Ort, gewährleistet die optimale Umsetzung der Kooperationen und festigt damit die Zusammenarbeit. Mit diesem etablierten System ist das Gesamtpaket von CarGarantie sehr stimmig“, erklärt Peter Bachmaier, Direktor Vertrieb Impor teure, Banken, Versicherungen bei CarGarantie in Österreich. Auch vom Joint Venture mit Car Care Plan können Bachmaier und sein Team Vorteile ziehen. „Bei spielsweise haben wir nun einen verbesserten Zugang zu Herstellern, mit denen wir bisher keinen direkten Peter Bachmaier, Direktor Vertrieb Importeure, Banken, Versicherungen Kontakt haben.“ Insgesamt zeigt sich Bach nen. „Vertragspartner können sich in allen Ländern maier mit dem Geschäftsverlauf in Österreich sehr auf gleiche Standards und hohe Qualität verlassen zufrieden. „Beispielsweise hat sich die Kooperation und einheitliche Angebote global nutzen“, heißt mit Suzuki im Bereich der Neuwagen-Anschluss- es. Geschäftsführer ist Marcel De Rycker, der viel Garantie sehr gut entwickelt.“ • (KAT/GEW)
„Unser Außendienst-Team setzt die internationalen Kooperationen lokal mit dem Händler um. “
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Michael Gawanda ist Leiter des willhabenMotornetzwerks
Foto: ÖGVS
Foto: willhaben
Das Gebrauchtwagenportal willhaben ist ÖGVS-Testsieger
Die beste Börse im Test willhaben hat die Betreuung der Händler noch weiter verbessert und erhält Bestnoten im Test der ÖGVS. Michael Gawanda, Leiter des willhabenMotornetzwerkes, erklärt die Stärken.
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&W: Wie hat sich das willhaben-Motornetzwerk in den vergangenen Monaten verändert? Michael Gawanda: Mit 1. September 2017 haben wir die neue Struktur umgesetzt. Seitdem werden die Kunden von 3er-Teams betreut. Als erster Ansprechpartner vor Ort ist der Außendienstmitarbeiter jeden Tag im Gebiet. Hier haben wir erfahrene Leute aus der Branche im Einsatz. Dazu kommt der Medienberater, der als Online-Spezialist die Händler bei Kampagnen, Events und Speziallösungen berät. Komplettiert wird das 3er-Betreuungsteam von einer fix zugeordneten Mitarbeiterin im Verkaufsinnendienst, die das Bindeglied bildet und die Betreuung schnell und effizient koordiniert. Diese Teams gibt es für West-, Nord-, Ost- und Süd-Österreich, wobei wir dort mit der Kleinen Zeitung zusammenarbeiten. Für Ost-Österreich suchen wir zudem noch einen zusätzlichen Außendienstmitarbeiter. Können Sie uns Zahlen nennen? Gawanda: Seit der Umstrukturierung haben wir über 200 neue Händler in Österreich gewonnen und unser Ziel ist, alle Händler davon zu überzeugen, mit uns zusammenzuarbeiten. Aktuell sind 112.000 Ge-
ÖGVS-Test: Beim Test der österreichischen Gebrauchtwagen-Portale der ÖGVS (Gesellschaft für Verbraucherstudien) holte sich willhaben den Sieg vor AutoScout24.at und gebrauchtwagen. at. Der Test wurde in den 3 Kategorien Angebotsumfang, Verkaufschancen und Komfort durchgeführt.
brauchtwagen bei willhaben online, insgesamt kümmern sich 17 Mitarbeiter darum, dass das Leben der Händler leichter, schneller und einfacher funktioniert. Was sind die Vorteile von willhaben? Gawanda: Die riesige Reichweite der willhaben-Plattform mit gewaltigen Verkaufschancen. Dazu kommt unser großes Online-Knowhow, wie man den Kunden und auch den Neukunden erreichen kann. Wir sind die Plattform mit der größten Reichweite und gleichzeitig der exakten Zielgruppe. Ein Beispiel ist die Alfa Stelvio-Kampagne für FCA Motor Village, wo wir exakt die vom Auftraggeber gewünschte Zielgruppen angesprochen haben. Über Channels wie höherpreisige Immobilien, Uhren, Kulinarik und über spezielle Marken bei Auto und Motor haben wir echte Neukunden in den Schauraum gebracht.
„Wir bieten dem Händler die Eintrittskarte in die digitale Welt.“
Wie funktionieren die Kampagnen? Gawanda: Der KunMichael Gawanda, willhaben de hat nur einen Ansprechpartner, wir setzen die komplette Kampagne um, erstellen die Werbemittel und überprüfen laufend den Erfolg, alles ohne Agentur. Das kann etwa für Neuvorstellungen, Abverkauf, diverse Aktionen, Events oder Neukundengewinnung genutzt werden. Er muss nur das Ziel sagen, unsere Spezialisten machen einen Vorschlag, setzen um und evaluieren. Eine eigene Mitarbeiterin überprüft laufend die Kampagnen und nimmt bei Bedarf Änderungen vor. So ist für den Händler gewährleistet, dass er die optimale Lösung erhält und sein Ziel erreicht. • (GEW)
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Ing. Werner Kurath, Vertriebsleiter „mobile Garantie“ in Österreich
Der einzige Komplettanbieter Seit knapp zwei Jahren ist die „mobile Garantie“ in Österreich aktiv. Vertriebsleiter Ing. Werner Kurath betreut schon seit 16 Jahren seine Garantiekunden.
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&W: Wie haben die Wege von Werner Kurath und „mobile Garantie“ zusammengefunden? Ing. Werner Kurath: Ich habe 14 Jahre für German Assistance in Österreich gearbeitet, bis sich das Unternehmen entschlossen hat, diesen Geschäftszweig zu beenden. Wir haben es geschafft, mit dem Start von „mobile Garantie“ in Österreich für unsere Kunden ein perfektes Angebot mit einem nahtlosen Übergang zu ermöglichen und unsere Kunden weiter zu betreuen. Wie viele Kunden sind mitgegangen? Kurath: 95 Prozent, bis auf zwei größere und ein paar kleinere Händler, wobei dieser Verlust bereits wieder aufgeholt wurde. Das ist auch ein schönes Kompliment an die Betreuung, für die wir uns in den vielen Jahren eingesetzt haben. Ich bedanke mich bei allen Kunden, die so loyal waren und mitgegangen sind.
„Ich denke, ich habe viel dazu beigetragen, dass die GW-Garantie heute selbstverständlich ist.“ Ing. Werner Kurath
Wie sind Sie in die Garantiebranche gekommen? Kurath: Vor meinem Einstieg ins Versicherungsgeschäft habe ich als Autoverkäufer und danach beim Importeur gearbeitet. Ich kenne alle Seiten und diese Erfahrung hilft sehr, die Anforderungen und Probleme der Händler zu verstehen. Nach meinem Einstieg bei der German Assistance hatte ich mit Willi Ramberg und Hans-Peter Graf zwei große Lehrmeister. Ich war bereit dazu und habe sehr viel gelernt. Ich habe dann das Thema Garantie im Gebrauchtwagenbereich in den freien Handel gebracht, in Ös-
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terreich umgesetzt und groß gemacht. Hier haben wir ein großes Wachstum erreicht. Ich denke, ich habe viel dazu beigetragen, dass die Gebrauchtwagengarantie heute selbstverständlich ist. Wie ist der Mix bei „mobile Garantie“ heute? Kurath: 60:40 zwischen freien und Marken- Händlern. Es geht aber immer um echte Gebrauchtwagengarantie. Wir entwickeln verschiedene Lösungen und Pakete. Dabei ist uns immer die lange Laufzeit unter dem Aspekt der Kundenbindung wichtig. Was macht die „mobile Garantie“ bzw. Werner Kurath und sein Team aus? Kurath: Die persönliche Betreuung: Ich bin wirklich immer für den Kunden erreichbar. Wir sind Europas einziger Komplettgarantie-Anbieter: Das reicht von Neu- und Gebrauchtwagen über Young- und Oldtimer, Caravans und Wohnmobile, bis zu Lkws, Motorrädern sowie Taxis, Sonder- und Einsatzfahrzeugen. Das jüngste Produkt ist die Selbstbehalt-Garantie. Der Händler kann bei der Auslieferung dem Kunden einen Gutschein für den Selbstbehalt bei einem Kasko-Schaden für ein Jahr aushändigen und diesen Selbstbehalt bei uns rückversichern. Das ist ein hervorragendes Instrument zur Kundenbindung in der Werkstätte. Nicht zuletzt haben wir sehr schlanke Strukturen in Österreich. Mit mir betreuen insgesamt 4 Mitarbeiter die österreichischen Kunden, ohne eigene Niederlassung. Die niedrigen Kosten kommen den Händlern zugute. Wie sehen Sie die Zukunft des Automobilvertriebes und der Fahrzeuggarantie? Kurath: Zukünftig wird es eine Flatrate für das Auto geben, mit Finanzierung, Versicherung, Service und Garantie. Dabei wird es kein Auto ohne Garantie mehr geben, weil das Risiko mit der wachsenden Technik und Elektronik immer höher wird. • (GEW)
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Mobidrome bietet die Suche nach Fahrzeugkategorien, Vergleiche und Bewertungen von anderen Autobesitzern
Nicht suchen, sondern finden Noch nicht einmal 1 Jahr alt – trotzdem nutzen bereits mehr als 450 Händler die Plattform Mobidrome. Knapp 30.000 Fahrzeuge stehen aktuell zur Auswahl.
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abei hebt sich Mobidrome mit einigen innovativen Lösungen vom Mitbewerb ab. Mobidrome-Chef Thomas Reitsammer nennt als Beispiel die Bieterplattform: „Hier können Private ihre Fahrzeuge einstellen und Händler aus der Region können Gebote abgeben. Damit haben Sie die Chance, auf einfachem Weg attraktive Gebrauchtwagen zu erhalten und zudem natürlich mit einem potenziellen Neukunden in Kontakt zu treten.“ Speziell im Bereich 3 bis 6 Jahre alte Fahrzeuge ist ein hoher Bedarf bei den Kunden. „Wir wollen uns auch bei der Suche unterscheiden, indem wir nicht nur Fahrzeuge zur Auswahl anbieten, sondern übergeordnete Kategorien“, so
„Händler aus der Region können auf die eingestellten Fahrzeuge von Privaten bieten.“ Thomas Reitsammer, Mobidrome-Leiter
Reitsammer. Damit holt man Kunden ab, die einerseits nicht mehr den Überblick über die Vielzahl an Fahrzeugen haben und darüber hinaus die Modelle vergleichen wollen. „Die Vergleichsfunktion ist ein weiteres Alleinstellungsmerkmal von Mobidrome“, beschreibt Reitsammer.
Fahrzeugkategorien statt Modelle „Unser Ansatz ist, Informationen über das Modell hinaus anzubieten.“ Aus diesem Grund werden zu jedem Fahrzeug Rezensionen und Kundenmeinungen
angezeigt. Damit kann der Anwender selbst entscheiden. „Die Informationen werden damit von User zu User weitergegeben.“ Nicht zuletzt wird Autowert-Rechner, eine Fahrzeugbewertungs-Funktion, sehr gut angenommen. Bisher nutzen über 400 Händler das Angebot von Mobidrome. Rund 30.000 Fahrzeugangebote diverser Marken und Preissegmente sind eingestellt. Und auch die ersten Privatpersonen konnten davon überzeugt werden, ihre Fahrzeuge über Mobidrome anzubieten und direkt an Händler zu verkaufen.
Kostenlose Testphase Der Kunde kann über partner.mobidrome.com oder per Telefon mit den Betreibern in Kontakt treten. Händler, die sich bis 31. März 2018 entscheiden, Mobidrome als Handelsplattform zu nutzen, profitieren bis Ende 2018 von einem kostenlosen Zugang. Eine Verpflichtung darüber hinaus besteht für den Händler nicht. Dabei betont Thomas Reitsammer die Unabhängigkeit und Neutralität der Plattform, die natürlich für Händler aller Marken zur Verfügung steht. In Zukunft will Reitsammer auch einen eigenen Außendienst zu den Händlern schicken, um diese persönlich und individuell zu betreuen. Der nächste Schritt in der innovativen Weiterentwicklung ist die Car-Search-App: „Der Kunde kann ein Auto fotografieren: Die App gibt an, um welches Auto es sich handelt und listet auch gleich die Händlerangebote auf.“ • (GEW)
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Die Preisregionen hochwertiger Gebrauchtwagen erfordern spezielle Versicherungslösungen; die Garanta hat dafür maßgeschneiderte Angebote
100 % geschützt Die Garanta bietet maßgeschneiderte Lösungen für den Kfz-Betrieb und hat deshalb auch spezielle Angebote für Gebrauchtwagen im Angebot.
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ei allen Garanta-Tarifen steht die Totalschadenreparatur bis zu 100 Prozent des Wiederbeschaffungswertes ganz oben auf der Vorteilsliste. „Denn gerade bei älteren Fahrzeugen besteht die Gefahr, dass ein an sich nur mittelschwerer Schaden das Fahrzeug zum wirtschaftlichen Totalschaden macht“, weiß Hans-Günther Löckinger, Geschäftsführer der GÖVD Garanta. Je geringer der Fahrzeugwert, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für einen Totalschaden, hier ist der Prozentsatz sehr entscheidend. „Wo bei anderen Anbietern bereits längst der Wiederbeschaffungswert abzüglich Wrackwert und Selbstbehalt ausbezahlt wird, ermöglichen wir die Reparatur bis zu einer Schadenshöhe von 100 Prozent des Wiederbeschaffungswertes. Und der Kunde kann sein Auto behalten“, so Löckinger.
Der Versicherer des Kfz-Gewerbes Natürlich gelten auch alle anderen Garanta-Vorteile für den Gebrauchtwagen. So verzichtet die Garanta auf die Verwendung einer Wrackbörse und auf den Einwand der groben Fahrlässigkeit. Dazu gewährt der Versicherer des Kfz-Gewerbes einen Wartungsrabatt, reduziert den Selbstbehalt bis zu 300 Euro, wenn in der ausliefernden Werkstätte repariert wird, und ermöglicht Sondereinstufungen.
Die Anforderungen der Branche Die Garanta entwickelt ihre Lösungen wie beispielsweise für den Gebrauchtwagenbereich gemeinsam
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mit ihren Gesellschaftern wie der Innung Fahrzeugtechnik und dem Gremium Fahrzeughandel. Für die Anforderungen von Gebrauchtwagen-Kunden bestens geeignet ist hier die Garanta Unfall-Teilkasko. Dieser Tarif deckt als Ergänzung zur klassischen Kfz-Teilkasko Unfall-, Park- und Wildschäden ab. „Vielen Gebrauchtwagenfahrern erscheint eine Vollkaskoversicherung für ihren Pkw zu teuer. Sie möchten aber dennoch kein Risiko eingehen und die finanziellen Folgen von Unfallschäden am eigenen Fahrzeug absichern“, so Löckinger.
Basis/Extra/Premium
Hans-Günther Löckinger, Geschäftsführer GÖVD Garanta
„Gerade bei älteren Fahrzeugen kann ein leicht reparierbarer Schaden das Fahrzeug zum wirtschaftlichen Totalschaden machen.“
Als Versicherungslö sungen für den Gebrauchtwagen hat die Garanta drei verschiedene Tarife: Als „Basis“ wird die Totalschadenkasko mit Kaufpreisentschädigung im 1. Jahr angeboten, sofern es sich um einen Totalschaden oder einen Diebstahl handelt. Unter der Bezeichnung „Extra“ (für Fahrzeuge bis 8 Jahre) erhält der Kunde eine Teilkasko für Elementarereignisse, ebenfalls mit der Reparaturmöglichkeit bis 100 Prozent des Wiederbeschaffungswertes. „Premium“ (bis zu einem Fahrzeugalter von 5 Jahren) umfasst schließlich eine Vollkasko mit 100 Prozent Totalschadenreparatur. Bei allen drei Tarifen profitiert der Kunde natürlich auch von den zitierten Garanta-Vorteilen. • (GEW)
GEBRAUCHTWAGEN EXTRA
Garantiert digital Von Wien aus betreut Real Garant zukünftig auch die Märkte Slowenien und Kroatien und wickelt die Schäden dabei komplett digital ab.
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eal Garant expandiert weiter. Neben einer eigenen Niederlassung in Italien werden die Märkte Slowenien und Kroatien nun vom Standort Wien aus betreut. Mag. Michael Erb, General Manager CEE bei Real Garant Versicherung AG Niederlassung Österreich, ist nun neben der Verantwortung für Österreich, Ungarn, Tschechien und Slowakei auch für Slowenien und Kroatien zuständig. „Wie auch in den anderen Märkten verfügen wir vor Ort über einen lokalen Außendienst, die weitere Betreuung inklusive Schadensabwicklung läuft über unseren Wiener Standort“, so Erb. Dabei erfolgt die Abwicklung komplett elektronisch. „Wir arbeiten hier voll digital und unabhängig von der Sprache“, so Erb: „Für den Händler ist entscheidend, dass er eine schnelle und unbürokratische Rückmeldung erhält und bei einer Erledigung die Rechnung schnell bezahlt wird.“
Umsetzung internationaler Kooperationen Als primären Grund für die Expansion in diese beiden Länder nennt Erb die Umsetzung der europa-
weiten Zusammenarbeit mit zufriedenen Automobilherstellern. „Konkret starten wir dort mit Mercedes-Benz sowie mit Jaguar Land Rover.“ In weiterer Folge werden auch Händler anderer Marken akquiriert. Während Slowenien ein hoch entwickelter Markt ist, gibt es in Kroatien noch ein großes Wachstumspotenzial. Ein weiteres Beispiel für die führende Positionierung von Real Garant in der Digitalisierung ist die Garantie App car4mobility: „Hier wird der Kunde beispielsweise über die App über den Ablauf der Garantie informiert. Mit unseren Zusatzdienstleistungen sind wir immer besser als Kundenbindungsinstrument für den Hersteller verankert“, so Erb abschließend. • (GEW)
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Real Garant-Direktor CEE: Mag. Michael Erb ist nun auch für Slowenien und Kroatien zuständig
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GEBRAUCHTWAGEN EXTRA
GW-Revue Neben zahlreichen Verbesserungen in der Software hat der Autopreisspiegel nun auch eine Kooperation mit der Zeitschrift „Auto Revue“.
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ntwickelt als hochwertiges GebrauchtwagenBewertungs-Tool für Sachverständige, hat sich der Autopreisspiegel in den vergangenen Jahren auch bei Händlern und Privatkunden als exakter Preisfinder etabliert. Jüngster Erfolg von den Erfindern und Entwicklern Dr. Wolfgang Pfeffer und Wolfgang Arnberger ist die Partnerschaft mit dem bekannten Automagazin „Auto Revue“. „Nach der bereits seit zwei Jahren bestehenden Kooperation mit ‚Alles Auto‘ liefern wir nun auch die Gebrauchtwagenpreise an die ‚Auto Revue‘“, erklärt Pfeffer.
Neues Design, vereinfachte Funktionen, exakte Ergebnisse: Autopreisspiegel
Sonderausstattung und Elektroautos Seit Kurzem glänzt der Autopreisspiegel in neuem Design und neuen, vereinfachten Funktionen. Auch die Integration der Fahrzeug-Identifikation über die Fahrgestellnummer (VIN) war ein wichtiger Schritt in der vereinfachten Handhabung. Aktuell
Dr. Wolfgang Pfeffer
beschäftigt sich das Duo Pfeffer und Arnberger mit einer Erweiterung, die die Sonderausstattung automatisch in das System einfließen lässt. „Über die Fahrgestellnummernabfrage sollen zukünftig auch die Extras einbezogen werden“, so Pfeffer. Gleichzeitig wird an einer verbesserten Bewertung bei Elektrofahrzeugen gearbeitet. „Bislang haben wir die Batterie separat bewertet, da der Zustand entscheidend ist. Zukünftig wollen wir die E-Fahrzeuge auch mit Batterie bewerten und werden dafür eventuell auch deutsche Fahrzeuge in die Bewertung miteinbeziehen.“ In Deutschland gibt es naturgemäß deutlich mehr Fahrzeuge: Der Vergleich ist zulässig, da bei Elektroautos ja keine NoVA fällig ist. • (GEW)
Die Milliarde ist das Ziel In den vergangenen Jahren ist Santander stark gewachsen – auch dank der Kooperation mit Auto- und Zweirad-Importeuren.
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eit 9 Jahren ist Michael Schwaiger nun für Santander in Österreich tätig und hat die spanische Bank in dieser Zeit zu einem „Big Player“ in Sachen Kfz-Finanzierung aufgebaut: Zum Jubiläum, das Santander in Österreich im Jänner 2019 feiert, hat sich der „Mike“ ein besonderes Ziel für das Geschäftsjahr 2018 gesetzt: „Wir wollen, wenn alles klappt, heuer erstmals eine Milliarde Umsatz überschreiten.“
Mehr als 1.400 Händler kooperieren Das ist durchaus realistisch, wenn das Wachstum der vergangenen Jahre auch heuer fortgesetzt wird: Denn im Vorjahr hatte die Santander Consumer Bank den Umsatz im Kfz-Bereich von 821 auf 946 Millionen Euro gesteigert. Diese Zahl ist umso bemerkenswerter, wenn man weiß, wo Santander im Jahr 2009 in Österreich gestartet ist, nämlich bei einem Jahresumsatz von
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Die Kooperation mit Kia (hier mit Geschäftsführer Mag. Bernhard Denk, l.) ist für Michael Schwaiger, Commercial Director Auto Business bei Santander (r.), ein Erfolgsmodell
140 Millionen Euro. Beeindruckend ist auch die Zahl der Händler, mit denen Santander kooperiert: Im Vorjahr wurden 100 neue Kfz-Partner an Bord geholt, damit stieg deren Zahl auf 1.405. Auf der Vienna Autoshow präsentierte Schwaiger gemeinsam mit Mag. Bernhard Denk, Geschäftsführer von Kia Austria, auch eine gemeinsame Bilanz: 61 Prozent der Kia-Neuwagen wurden im Vorjahr durch Santander finanziert. • (MUE)
AutoBank wächst über dem Markt Mit attraktiven Angeboten und viel Einsatz ist die AutoBank auf dem Weg zu einem sehr guten Ergebnis.
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icht nur die Neuzulassungen, sondern auch die Gebrauchtwagenzahlen stiegen im abgelaufenen Jahr 2017 – davon profitierten auch die Finanzierer. „Es war generell ein gutes Jahr, damit ein gutes Jahr für die AutoBank“, sagt Vorstand Gerhard Dangel.
Gerhard Dangel, Vorstand der AutoBank
Finanzierung liegt im Trend Der Trend zur Finanzierung hält an: „Das KreditNeugeschäft der AutoBank AG ist um 22 Prozent gestiegen, der Kredit-Finanzierungsbestand um 19,5 Prozent“, so Dangel. Dabei wickelt die AutoBank als Spezialist ihre Dienstleistungen ausschließlich über den Kfz-Handel ab. Finanziert werden sowohl Privat- als auch Firmenfahrzeuge. „Wir wissen, wie wir den Handel optimal unterstützen – etwa mit schnellen Finanzierungs-Entscheidungen. Attraktive Aktionen, individuelle Komplettangebote mit Versicherung und Zusatzdienstleistungen sind selbstverständlich. Wir stellen dem Handel die Werkzeuge zur Gerhard Dangel, Vorstand der AutoBank Verfügung, unterstützen proaktiv den Fahrzeugverkauf und tragen dazu bei, die Erträge des Handels zu steigern.“ Die AutoBank firmiert seit Jahresbeginn im neuen Büro in der Gertrude-Fröhlich-Sandner-Straße 3 nahe dem Wiener Hauptbahnhof. • (KAT)
„Mit unseren Produkten unterstützen wir den Fahrzeugverkauf.“
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GEBRAUCHTWAGEN EXTRA
Erwartete Erfolge Bei Autorola ist man nicht überrascht, dass viele Kunden 2017 im Gebrauchtwagen-Bereich erfolgreich waren. „Wir haben das so erwartet“, sagt Country Manager René Buzek.
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inter den Erfolgen stehen die Experten von Autorola, denen mittlerweile rund 80.000 Händler in ganz Europa vertrauen: Mehr als 450.000 Fahrzeuge wurden im Vorjahr in Online-Auktionen vermarktet. Doch das ist längst nicht alles: Händler, die mit dem ursprünglich aus Dänemark stammenden Unternehmen kooperieren, dürfen auch auf die Expertise der Autorola-Mitarbeiter zurückgreifen – vor allem auch in der Beratung und im Bereich Software.
Gewinnmaximierung bei Gebrauchtwagen
René Buzek ist Country Manager von Autorola in Österreich
Eines der wichtigsten Tools ist Indicata: Diese Software liefert den Autohaus-Managern LiveInformationen über das automotive Umfeld. „Im Gegensatz zu allen anderen Mitbewerbern bieten wir eine einzigartige Lösung zur Gewinnmaximierung von Gebrauchtwagen-Geschäften und schützen die Restwerte der Automobilbranche und den mit ihr vernetzten Branchen“, sagt René Buzek, Country Manager von Autorola in Österreich. In
Echtzeit sehen die Gebrauchtwagen-Manager in den Autohäusern, wie sich der eigene GebrauchtwagenBestand im Marktumfeld entwickelt. Autorola-Kunden können dadurch nicht nur Strategien und Taktiken zur Absatz- und Gewinnsteigerung planen, sondern auch die Effizienz ihrer Geschäfte steigern. Bei den sich stetig verändernden Marktbedingungen ist auch das Risikomanagement von hoher Wichtigkeit. • (MUE)
Stärker als der Boom Die Bilanz der easyleasing für 2017 fällt äußerst positiv aus, und auch 2018 will man den Trend-Markt der Kfz-Finanzierung weiter erfolgreich bearbeiten.
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as Eisen ist heiß, und bei easyleasing wird kräftig geschmiedet. Den boomenden Kfz-LeasingMarkt habe man noch deutlich übertroffen. „Im 4. Quartal sind wir in Volumen und bei Verträgen 50 Prozent stärker gewachsen als der Markt“, zieht Geschäftsführer Robert Hebenstreit zufrieden Bilanz für das abgelaufene Jahr 2017. „Gemessen an Neuverträgen bei Kfz-Finanzierungen im Autohandel, war easyleasing die Nr. 1 bei den Non-captive-Gesellschaften.“
Kundennähe als Baustein zum Erfolg Dabei punktet easyleasing gerade bei den Händlern – nicht zuletzt durch Nähe. Basierend auf dem Filialnetz der Vorläufergesellschaft VB Leasing mit 8 Geschäftsstellen, ist Regionalität ein Garant für optimale persönliche Betreuung. Zur Handschlagqualität gesellen sich moderne webbasierte Betriebsmittel: Angebotskalkulation WebLease direct, Online-Marktplatz, Incentive-Prämienshop und Online-Lagerfinanzierung
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easyleasing-Geschäftsführer Robert Hebenstreit
HBF Online sind die Tools, welche Händlerpartnern zur Verfügung stehen. Die Prognosen für 2018 sehen nicht vor, leiser zu treten. Der Jänner habe ein „all time high“ gebracht, zusätzlich zu den bestehenden Stärken nimmt man die Finanzierung von Gebrauchtwagen stärker in den Fokus. Neben Gebrauchtwagen-Händlern sollen auch Marken-Autohäuser ins Visier genommen werden. „Wir sehen auch bei Markenhändlern den Bedarf, durch Finanzierungsmaßnahmen hier den Absatz zu steigern“, so Hebenstreit. • (KAT)
gebrauchtwagen extra
Für jeden etwas 35.000 Händler in ganz Europa, günstige Autos ebenso wie exklusive Ware: In den vergangenen Jahren hat sich auto1.com vom Startup zu einem großen Player entwickelt – auch in Österreich. Von Mag. Heinz Müller
Nikolaus Menches leitet die Geschäfte von auto1.com in Österreich
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s ist die private Auto-Leidenschaft, die man im Gespräch mit Nikolaus Menches sofort merkt: Seit zwei Jahren managt der 38-Jährige, der ursprünglich aus der Online- Immobilien-Branche kommt, das Gebrauchtwagen-Portal auto1.com in Österreich. In den vergangenen Jahren war das Unternehmen, das vor 5 1/2 Jahren in Berlin von Christian Bertermann und Hakan Koç gegründet wurde, am Gebrauchtwagenmarkt tatsächlich nicht mehr zu übersehen. In Österreich ist man nun das dritte Jahr vertreten. „Das rapide Wachstum ist auch ein klares Zeichen dafür, dass unser Angebot angenommen wird “, sagt Menches. Doch wo kommt die Ware her, die auf dem zentralen Marktplatz auto1.com angeboten wird? „Teilweise aus dem Remarketingbereich, zum Beispiel von großen Flottenbetreibern“, sagt Menches. Nicht zu übersehen sind in Österreich aber auch die 14 Filialen von „wirkaufendeinauto.at“, die sich an private Kunden wenden; ein weiterer Filialausbau ist geplant. Genau darin liege auch der große Unterschied zu den klassischen Flottenvermarktern, heißt es im Unternehmen: „Wir bieten ein komplettes Spektrum an Gebrauchtwagen: Kleinwagen mit 150.000 Kilometern sind da ebenso dabei wie fast neuwertige Supersportwagen um 200.000 Euro.“ Insgesamt umfasst auto1.com in Europa ein Netz von rund 35.000 Händlern, Tag für Tag sind gut 30.000 Autos verfügbar – darunter auch eine (vorläufig noch überschaubare) Zahl an Elektroautos. Doch
„Das rapide Wachstum ist auch ein klares Zeichen dafür, dass unser Angebot angenommen wird.“ Nikolaus Menches
Auch am Tablet haben Kunden einen guten Überblick über das Angebot
auch in diesem Bereich werde es Steigerungen geben, ist Menches überzeugt. All diese Fahrzeuge werden bei Bedarf quer durch Europa transportiert und das gesamte Handling für den Händler wird übernommen.
Fahrzeuge werden unaufbereitet weiterverkauft Diese Flexibilität schätzen die Händler. „Wir haben Partner, die 5–10 Autos am Platz haben, ebenso wie jene, die hunderte Autos im Jahr bei uns kaufen. So ermöglicht auto1.com dem Händler, den Umschlag und die Gewinne deutlich zu erhöhen“, erklärt Menches. „Wir verkaufen die Fahrzeuge unaufbereitet weiter. Der Händler übernimmt den Feinschliff, dazu gehört auch, Verschleißteile und Betriebsmittel auszutauschen, um dann das Fahrzeug wieder an Endkunden vermarkten zu können.“ In den kommenden Monaten will Menches die Kooperation speziell im Remarketingbereich weiter ausbauen: „Wir ermöglichen unseren Partnern, die Fahrzeuge einfach über unsere App selbst zu bewerten und online zu stellen, ebenso, wie wir ein Team haben, das bei Bedarf vor Ort die Fahrzeuge digitalisiert.“ Der schnelle Zugang zu einem europäischen Vermarktungsnetzwerk mache die Zusammenarbeit mit auto1.com so spannend, ist Menches überzeugt. •
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gebrauchtwagen extra
Dr. Friedrich Frey eröffnete Ende Jänner in der Prager Straße 131 in Wien die Pilot-Filiale von Toyota Plus
Gebrauchtwagen als „dritte Marke“ Österreich ist nicht das erste Land in Europa, in dem der japanische Hersteller sein Gebrauchtwagenprogramm Toyota Plus umsetzt. Und dennoch gibt es Unterschiede. Von Mag. Heinz Müller
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n 14 europäischen Ländern ist Toyota mittlerweile mit einem eigenen Gebrauchtwagenprogramm aktiv – quasi der „dritten Marke“ neben den Neuwagen von Toyota und Lexus. Und doch gibt es laut Dr. Friedrich Frey, Geschäftsführer von Toyota Frey Österreich, Unterschiede zu den anderen Ländern: „Denn wir in Österreich sind der einzige Importeur in Europa, der das Ganze direkt betreibt, überall sonst läuft es über Partner bzw. Händler.“ Der Premieren-Standort in der Prager Straße 131 in Wien ist nicht neu – ganz im Gegenteil: „Toyota ist hier seit 1979 aktiv. Es ist eine Frequenzlage“, sagt Frey. Einige Monate lang war der zuvor etwas in die Jahre gekommene Neuwagenstandort geschlossen, seit November 2017 wurde er in ein reines Gebrauchtwagenzentrum umgebaut.
da reichen eventuell ein paar Aufkleber und die Einhaltung der Standards“, analysiert Frey: „Bei einem größeren Händler wäre ein abgetrennter Bereich wünschenswert, ist aber kein Muss.“ Schwieriger wird es wohl werden, zur dringend benötigten Ware zu kommen. Denn viele Toyota
„Toyota Plus ist eine freiwillige Sache: Bei kleineren Händlern sind die Investitionen sehr überschaubar.“ Dr. Friedrich Frey, Geschäftsführer Toyota Frey Österreich
Gute Fahrzeuge dringend gesucht
erden nach wie vor von privat zu privat verkauft. w Die Lösung: Zukäufe, wenn auch nicht in großem Stil, aber auch das Anbieten von Rückläufern von Leasingfirmen sowie von Direktions- und Pressefahrzeugen. Die Online-Börse von derzeit rund 50 Autos soll jedenfalls ausgebaut werden, verspricht Frey. •
Und siehe da: „Binnen weniger Tage haben wir bereits 15 Gebrauchtwagen verkauft – und das ohne jede Werbung“, sagt Frey. Drei Mitarbeiter sind hier tätig, je einer im Verkauf, in der Werkstätte und in der Administration: Sie sollen bis Jahresende rund 300 Fahrzeuge absetzen. Apropos Jahresende: Spätestens bis dahin soll auch feststehen, welche österreichischen Händlerpartner ebenfalls Toyota Plus wählen. Die Vorgaben, die der Importeur vorgibt, sind nicht allzu streng: „Wichtig ist, dass es eine freiwillige Sache ist: Bei kleineren Händlern sind die Investitionen sehr überschaubar,
In den großen Hallen werden die schönsten Gebrauchtwagen präsentiert: Doch derartige Standards werden natürlich nicht von jedem Händler erwartet
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