Mai/Juni 2020 Österreichische Post AG MZ 03Z035333 M A&W Verlag, Inkustr. 16 3400 Klosterneuburg
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CORONA-FOLGEN Wie schaffen Sie den Weg aus der Krise?
HANDEL Büchl vs. Peugeot: Ein wegweisendes Urteil
GEWERBE Teile & Diagnose: Was tut sich auf dem Markt?
WIRTSCHAFT Der April war europaweit ein Monat zum Vergessen
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EDITORIAL Wir sitzen alle im selben Boot!
Corona als Digitalisierungsschub
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aben Sie uns vermisst? Ich meine jetzt nicht mich als Person oder einen meiner Kollegen, sondern diese schöne, blätterbare, gedruckte Zeitung. Seit unserer letzten Ausgabe im April waren wir natürlich nicht untätig: So haben wir im Mai unser innovatives Magazin „ReStart!“ veröffentlicht: Unter anderem auch für jene Leser, die zu dieser Zeit im Home Office gearbeitet haben. Verantwortlich dafür war jenes kleine Virus, das seit einigen Monaten die ganze Welt beunruhigt. Wir im Verlag haben Sie in den vergangenen Wochen über die traditionelle „AUTO-Information“ (auch via App) und unsere Online-Dienste mit Informationen versorgt. • Doch jetzt gibt es „AUTO & Wirtschaft“ wieder in gedruckter Form: Dafür wollen wir uns bedanken – vor allem bei jenen Unternehmen, die auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten nicht vergessen haben, wie wichtig Branchenmagazine zur
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ass sich die Welt dreht, ist allgemein bekannt. Dass sich die Welt so schnell drehen kann, damit hat wohl niemand gerechnet. Die Corona-Pandemie hat viele Bereiche unseres Lebens auf den Kopf gestellt. Im Bereich der Digitalisierung trifft dies ganz besonders zu und in den vergangenen Wochen haben wir einen regelrechten Schub erlebt. • Homeoffice, Homeschooling, Online-Einkauf, Videokonferenzen und vieles mehr sind mittlerweile für viele Menschen zum Alltag geworden. Das wird das Kundenverhalten mit hoher Wahrscheinlichkeit verändern und Unternehmen sind nun gefordert, diesen Entwicklungsprozess mitzugehen. Klar: Nicht alle Zielgruppen werden digitaler, aber die Aufgabe wird darin bestehen, so wie in allen Zeiten, sich auf die unterschiedlichsten Kundenbedürfnisse einzustellen. • Auch wir im Verlag haben in den vergangenen Wochen einen wahren Digitalisierungsschub erlebt und gestaltet. Die Zugriffe auf unsere Webseite autoundwirtschaft.at sind rasant gestiegen, und seit April haben sich mehr als 54.000 Besucher über das aktuelle Branchengeschehen bei uns informiert. Auch unsere Arbeitsweise hat sich verändert, und die Ihnen vorliegende Ausgabe ist nahezu ausschließlich im Homeoffice entstanden. Unter dem Titel „Ihre Stimme zählt“ haben wir gemeinsam mit WKÖ und dem Arbeitskreis der Automobilimporteure eine Online-Umfrage zur Auswirkung der Corona-Krise auf die Branche realisiert. Vielen Dank an die 339 Betriebe, die sich beteiligt haben. • Mit „ReStart!“ haben wir im Mai unser erstes, viel beachtetes Digitalmagazin herausgebracht und in ein digitales Gesamtkonzept eingebettet. Abgerundet haben wir unsere Aktivitäten durch die neuartige Webinarreihe mit dem „ReStart! Expertenteam“. Die Zielsetzung war, die Betriebe in der aktuellen Situation auch mit vertiefenden Informationen zu unterstützen. • Ihr Feedback dazu spornt uns an, auch in den kommenden Monaten an diesen Themen festzuhalten. Lassen Sie sich überraschen …
Persönlicher Kontakt ist ebenso wichtig wie Digitalisierung: Reservieren Sie sich den 14. und 22. Oktober! Verbreitung ihrer Botschaften und Produkte sind. Die Branche ist überschaubar. Ganz egal, ob Autohändler, Werkstätte, Versicherung, Reifenfirma, Schmierstoffhersteller oder Fachverlag: Wir sitzen alle in einem Boot. Gerade in Notzeiten wie diesen ist gegenseitige Hilfe besonders wichtig. • Bleibt zu hoffen, dass der Aufwärtstrend, den die meisten von uns im Mai festgestellt haben, weiter geht: Wir im Verlag haben nicht nur für den Sommer, sondern auch für den Herbst eine ganze Reihe von Ideen, wie wir alle noch mehr voneinander profitieren können. Merken Sie sich bitte schon jetzt zwei Daten vor: Am 14. Oktober veranstalten wir im Allianz-Stadion in Wien das Mitte März abgesagte Werkstattforum und am 22. Oktober gibt es den A&WTag in der Hofburg. Wir freuen uns, Sie wieder persönlich zu treffen!
Stefan Stefan Binder, Binder, MBA, MBA, Geschäftsführer Geschäftsführer
Mag. Heinz Müller, Mag. Heinz Müller, Chefredakteur Chefredakteur
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INHALT
Aspekte Lietz: Mit neuen Ideen zu neuen Kunden
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Fokus Fischer/Mühlmann: „Wichtig, mutig zu bleiben“ Händlerbarometer: Dann ging’s bergab Weßner: Wie tickt der Autokäufer nach Corona? Eurotax: Restwerte fallen Observer: Auch in der Krise inserieren! Automechanika: Leere Hallen im September
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Handel Adobe Stock
BMW: Kratzen an den 7 Milliarden Büchl/Peugeot: Die Ketten fallen – oder auch nicht? Hyundai: „Immer mit den Händlern!“ Suzuki: Der Dank der Händler hilft Motiondata: Beschleunigte Digitalisierung Webinar: Digitale Wissensvermittlung
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Tipps für die Zeit nach Corona
Kommentare Binder und Müller Weßner Schluss mit Lustig
Gewerbe 3 12 50
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Neuheiten aus den Bereichen Teile und Diagnose
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Versicherungen/Finanzierung
ÖL & Wirtschaft: In unserem „ÖL & Wirtschaft“ erklären wir, warum das Schmierstoff-Geschäft noch Zukunft hat.
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Der April war ein Monat zum Vergessen
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Scholz: So leicht kann’s gehen … MAK: „Stile italiano“ an Tesla oder Jeep Probefahrten: Der Butler bringt’s Bosch-Bilanz: Schritt für Schritt Teile/Röhl: Weiter Hickhack um die Daten Förch: Stark aus der Krise ZF: Online einfach weiterbilden Stop&Go: Sag’ zum Abschied … Continental: Mehr Hilfe partslink24: Teile – einfach und schnell Car-Rep: Corona und der Hagel Siems & Klein: Wie viel fehlt da? Texa: Sauber muss es sein! AVL: Update erweitert Funktionsumfang Bosch: Effizient justieren Auto&sie: Die neue „Autopäpstin“ Autover: Smarte Scheibe
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Wirtschaft Analyse: Versichern in der Krise carplus: Feuertaufe bestanden Garanta: Digitale Versicherung – persönliche Betreuung VVD: Sicherheit in jeder Situation Real Garant: Osteuropa aus Wien Leasing: Auf Rekordniveau FH Kufstein: Lernen in der Auto-Akademie Statistik: Ein Monat zum Vergessen Neue Produkte Schluss mit Lustig
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Menschen Mercedes: Finanzsparte personell umbesetzt Impressum
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ID-Vertrieb In Deutschland haben alle VW-Handelspartner dem neuen ID-Vertriebsmodell (Agenturverträge) zugestimmt, hierzulande wird noch geprüft.
Neue Online-Plattform Lietz startet „Checkdrive“-Mobilitätsabo
Auto online kaufen Mit „OneClickLight“ können Kunden bei AutoScout24 nun einen Neu- oder Gebrauchtwagen komplett online kaufen.
Peter und Robert Lietz, Geschäftsführer der AH-Gruppe Lietz GmbH/Waidhofen mit 8 Standorten in Nieder- und Oberösterreich, haben mit der von ihnen gegründeten Checkdrive GmbH ein neues Flatrate-Mobilitätsabo ins Leben gerufen, das im Angebot vom E-Bike und Motorrad bis zum Business-Van reicht. Robert Lietz: „Es ist das erste Mobilitätsangebot mit 100-prozentiger Onlineabwicklung von der Bezahlung bis zur Auslieferung.“ Peter Lietz betont dabei den Rhythmus des markenungebundenen Fahrzeugangebots von Checkdrive: „3 Minuten auswählen, innerhalb von 3 Tagen Zustellung oder Auslieferung bei 3 Monaten Mindestlaufzeit.“ Lietz durchbricht mit Checkdrive die bestehende Branchenlogik und setzt im Wettbewerb der Zukunft auch auf neue Geschäftsmodelle.
Seit Ende April 2020 betreibt Autowelt GmbH/Obertrum am See die auf Aktionsfahrzeuge spezialisierte Plattform www.superdeal.at. Einfach ausgestattete Tageszulassungen werden mit 5 Jahren Garantie und 0 km österreichweit vermarktet, so Geschäftsführer Herbert Reibersdorfer. Mit Modellen von VW und VW Nutzfahrzeugen plant man aktuell eine österreichweite Kampagne, wie Reibersdorfer berichtet.
FORD LEBT Die Ford Familie in Österreich hat in den ver wie man als erfolgreiches An vorderster Front stehen dabei alle öster als kompetente Dienstleister
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„Es wird wichtig sein,
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Corona-Folgen
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unterstützung zu blicken und Kosten zu sparen, wird nicht helfen.
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Welche Bereiche im Autohaus haben die besten Chancen, wieder profitabel zu werden? Und von welchen Bereichen sollte man sich eher trennen? Fischer: Sicher der gesamte Aftersales-Bereich, umso mehr als der Neu- und Gebrauchtwagen-Verkauf heuer stark einbrechen wird und sich dadurch natürlich mehr Service-Volumen ergibt. Als Markenhändler kann man sich schwer von einzelnen Bereichen trennen, da das Geschäftsmodell „Markenautohandel“ nur über alle Kanäle gespielt werden kann. Empfehlenswert ist aber, sich in Absprache mit dem Hersteller/Importeur vorerst von Zulassungsaktionen und Neuwagen-Lageraufbau-Aktionen zu verabschieden! Befürchten Sie eine Insolvenzwelle in der Branche? Fischer: Ich glaube das eher nicht.
Was rät Autohandels-Manager Mag. Alfons Fischer den Betrieben? „Den Betrieb so rasch wie möglich hochfahren und einen möglichst positiven Cashflow erwirtschaften.“ Von Mag. Heinz Müller
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&W: Welche Tipps haben Sie für Autohändler und Werkstätten, um den Weg aus der Krise zu schaffen? Mag. Alfons Fischer: Egal, ob der Betrieb mit einer Eigenkapitalquote von über 30 Prozent finanziell gut gepolstert ist, eine Eigenkapitalquote von weniger als 10 Prozent oder gar eine negative hat: Heuer geht es nur darum, den Betrieb so einzustellen, dass der Cashflow möglichst positiv oder zumindest null ist. Besonders gefährlich sind in Zeiten wie diesen überalterte Bestände im Bereich Neuwagen- und
„Nur auf die Kurzarbeitsunterstützung zu blicken und Kosten zu sparen, wird nicht helfen.“ Mag. Alfons Fischer, Autohandels-Manager Gebrauchtwagen-Lager, aber auch im Teilebereich! Trotzdem wird es wichtig sein, mutig zu bleiben und rechtzeitig den Betrieb wieder hochzufahren, wenn sich Marktchancen bieten. Dann muss man rascher agieren als die Konkurrenz. Nur auf die Kurzarbeits-
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Wäre es – anders gesagt – jetzt auch eine Chance, sein Geschäft um weitere Standorte von bisherigen Mitbewerbern zu erweitern, um für die Zukunft besser aufgestellt zu sein? Vorausgesetzt, man hat genügend Liquidität und/oder die Bank spielt mit. Fischer: Ganz sicher warten einige gut aufgestellte Unternehmen auf ihre Chance und werden diese auch nützen, was auch vernünftig ist! Die Hersteller werden aber weiter versuchen, ein möglichst dichtes Händlernetz zu erhalten: Es wird sich eher die Zahl der Eigentümer von Händlerbetrieben verringern als die Zahl der Filialen. Übrigens findet ja eine Marktbereinigung in den Händlernetzen schon seit geraumer Zeit statt. Sie hat sich mit den Diskussionen über alternative E-Antriebe in der letzten Zeit verstärkt und wird sich jetzt, nach Corona weiter beschleunigen. Wie wird sich die Kfz-Branche in ein paar Jahren durch Corona verändert haben? Oder wird diese Krise diese Vorgänge nur beschleunigen? Fischer: Das ist ganz schwierig zu sagen: Ich sehe eher eine Beschleunigung der Vorgänge. In der Vergangenheit hat sich oft gezeigt, dass angesagte Katastrophen dann doch nicht stattfinden; allerdings wurde diesmal mit dem Corona-Lockdown erstmals das Ertrags-Herz des Markenhandels-Geschäftsmodells getroffen, nämlich das Aftersales-Geschäft. Und das könnte alles anders machen als das, was wir bisher gesehen haben. •
FOKUS
Corona-Folgen
mutig zu bleiben“ Es dauerte nach dem Lockdown nicht lange, bis die ersten Hersteller die Unterstützungsmaßnahmen teilweise signifikant erhöhten, um so neue Kaufanreize zu schaffen.
Nach einem ruhigen Jahresbeginn stiegen die Nachlässe ab April deutlich an
Von Stephan Mühlmann1
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llen voran rief die Porsche Holding mit ihren Marken sehr schnell den Onlinebonus bei Reservierung eines Lagerfahrzeuges über das Internet aus. Es folgten zusätzliche Lagerprämien (z. B. von Mercedes) und auch Ford reagierte zeitnah mit einem zusätzlichen Servicebonus beim Kauf eines Lagerfahrzeuges. Hyundai erweiterte das Click-Angebot, mit dem spezielle Online-Modelle promotet werden.
VW: Die Preisvorteile für Kunden stiegen im Mai über das Niveau des 4. Quartals 2019
Abverkauf der Lagerware mit Unterstützung Schritt für Schritt folgten auch andere Marken und schichteten ihre Unterstützungsprogramme auf Online- und Lageraktionen um. Aufgrund der zu erwartenden schwierigen finanziellen Situation vieler Kunden, die von Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit betroffen sind, etablierten sich auch sehr schnell spezielle Finanzierungsaktionen. Diese zielen auf einen Zahlungsaufschub in den nächsten Monaten ab, entweder durch Schenken der ersten Raten oder durch Stundung von Raten, teilweise bis in Jahr 2021. In unserem Promotion-Index sehen wir diese stufenweise Einführung der zusätzlichen Unterstützungsprogramme sehr genau. Wir erinnern uns: Das 4. Quartal 2019 brachte einen neuen Höchststand im Index auf einem Niveau bis zu 158,3. Nach einer deutlichen Reduktion der durchschnittlich gewährten Kundenvorteile im 1. Quartal (Index auf dem Niveau von knapp unter 130) brachte die stufenweise Einführung der zusätzlichen Unterstützungsmaßnahmen zuerst einen Anstieg auf knapp 144 im April und dann im Mai einen neuen Rekord des Promotion-Index auf fast 160.
Massive Nachlässe gewährte im Mai auch Skoda
Bei Mercedes gab es einen massiven Anstieg im April
Was passiert, wenn „Frischware“ kommt? Es wird spannend sein zu sehen, ob dieser neue Rekordwert an Verkaufsunterstützung den gewünschten Erfolg haben wird und die Kauflust bei den Kunden stimulieren wird. Dies und auch das Hochfahren der Werke mit der damit verbundenen Verfügbarkeit von „Frischware“ wird entscheidend sein, wie sich das Jahr weiterentwickelt. •
Stephan Mühlmann ist Geschäftsführer von M-CON
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HÄNDLER-TREND BAROMETER ÖSTERREICH
Als wir vor 2 Jahren den Startschuss zum Händler-Trend Barometer Österreich gegeben haben, sind wir von Tendenzen und leichten Trends ausgegangen, die wir in einer stabilen Branche über mehrere Quartale erkennen können. Mit März 2020 ist nun alles anders. Die Ergebnisse der aktuellen Händlerbefragung bewegen sich nicht mehr als leichte Trends, sondern auf Grund der Corona-Pandemie als massive Veränderungen. Die Ergebnisse sind nicht überraschend, sie bestätigen aber die Stimmung in der Branche, sie bestätigen die Gespräche, die wir und unser Team im Außendienst täglich führen, und sie bestätigen auch, dass wir mit unserer Michael Schwaiger, Commercial Director Entscheidung richtig geleAuto Business, San- gen sind, die Branche mit tander Consumer allen unseren MöglichkeiBank ten zu unterstützen. Als verantwortungsvoller Bestandteil der Autobranche war es uns besonders wichtig, den kooperierenden Auto- und Motorradhäusern den notwendigen Spielraum bei der Liquidität zu verschaffen. 70 Prozent unserer Partner in der Lagerfinanzierung haben die Möglichkeit in Anspruch genommen, fällige Zahlungen, Endfälligkeiten und Zinsen zu stunden. Mit der schrittweisen Wiedereröffnung der Autohäuser seit Mitte April spüren wir, dass die Ansuchen wieder zurückgehen und das Geschäft anzieht. Wir hoffen, dass sich dieser Trend fortsetzen wird.
Die 7. Welle Händler-Trend Barometer Österreich zeigt den eigentlich guten Start ins Jahr und die Situation nach dem Lockdown.
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Verantwortung für die Branche
Dann ging’s bergab
FOLGEN
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Von Gerald Weiss
93 % haben ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt
58 % sind mit der Unterstützung durch den Importeur (sehr) zufrieden
82 % gehen für die nächsten 3 Monate von einer Verschlechterung im NeuwagenBereich aus
Um die ersten Reaktionen nach der Wiedereröffnung abzuwarten, fand die Befragung des von puls Marktforschung in Kooperation mit Santander Consumer Bank GmbH/Wien sowie AUTO & Wirtschaft durchgeführten Händler-Trend Barometers Österreich nach dem 1. Quartal 2020 etwas verspätet statt Die Umfrage selbst war dann inhaltlich zweigeteilt. Während der fixe Teil die Situation vor dem Lockdown abgefragt hat, waren die Fragen im variablen Teil auf die Lage während bzw. nach der Schließung bezogen. „Die sehr interessanten Ergebnisse der verspäteten 7. Welle zeigen unter anderem, dass die Händler vor der Krise eigentlich gut ins Jahr gestartet sind“, erklärt Angelika Rothermund, Senior Consultant bei puls Marktforschung. So wurden – bis zu Beginn der Krise – Spitzenwerte in der Zufriedenheit angegeben. Die Fragen zur Situation nach der Krise ergeben naturgemäß ein gänzlich anderes Bild.
Unterstützung stark genutzt Zur Überbrückung der Situation waren offenbar die Unterstützung durch den Importeur und auch die Hilfsmaßnahmen durch die Regierung wertvoll und wichtig. Die Freifinanzierung (70 %) sowie die Stundung von Zahlungen für eingestockte Fahrzeuge (65 %) sind hier die wichtigsten Unterstützungen der Importeure an die befragten Händler. Zumindest 10 Prozent der Markenautohäuser haben keine Unterstützung vom Importeur erhalten. Insgesamt geben 58 Prozent der befragten MarkenAutohäuser an, mit der Unterstützung durch den Importeur zufrieden oder sehr zufrieden zu sein. Die Hilfen der Regierung wurden in Form der Kurzarbeit sehr intensiv genutzt: 93 Prozent der befragten Betriebe haben ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit
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FOKUS
Corona-Folgen
Vor allem im Neuwagen-Geschäft überwiegt der Pessimismus
Unterschiedliche Zufriedenheit mit dem Geschäft seit der Wiedereröffnung: kleine Marken eher zufrieden, mittelgroße eher unzufrieden.
Wie wird sich das Geschäft aus Ihrer Sicht im Bereich GW, NW und Service in den nächsten 3 Monaten im Vergleich zu der Zeit vor der Krise entwickeln?
Wie sind die ersten Wochen nach der Wiedereröffnung angelaufen? Wie zufrieden sind Sie? (Nur Betriebe, die am 14.4. wiedereröffnet haben)
geschickt. 43 Prozent der Markenautohäuser nutzen die Stundung von Zahlungen. 21 Prozent geben an, Fixkostenzuschüsse in Anspruch nehmen zu wollen. Dabei waren die Betriebe während des Lockdowns aktiv und kreativ. Auf die Frage „Haben Sie während der Schließung Ihres Geschäftslokals alternative Abwicklungen genutzt?“ wurde der Hol/Bring-Service für Werkstattkunden mit 72 Prozent am häufigsten genannt. Onlineverkauf (69 %) sowie Hauszustellung der Fahrzeuge (64 %) wurden ebenfalls stark angeboten.
Durchwachsene Wiedereröffnung Jene Betriebe, die bereits am 14.4. ihre Schauräume wieder öffnen durften, wurden nach der Zufriedenheit mit dem Geschäftsverlauf befragt. Während sich Händler kleiner Marken mit 61 Prozent (sehr) zufrieden zeigen, geben die Händler von Premiummarken mit 66 Prozent an, wenig bzw. nicht zufrieden zu sein. Im Durchschnitt aller befragten Autohäuser liegt der Anteil (sehr) zufriedener Betriebe auf der einen Seite und (weniger) zufriedener Händler andererseits bei jeweils rund 50 Prozent.
95 Prozent der Händler nehmen Hilfen der Regierung in Anspruch, fast alle davon Kurzarbeit.
Nehmen Sie die Hilfen der Regierung in Anspruch?
Jeweils 7 von 10 Betrieben haben ihren Kunden einen Hol/BringService für Werkstattkunden bzw. einen Onlineverkauf angeboten. Haben Sie während der Schließung Ihres Geschäftslokals alternative Abwicklungen genutzt?
Pessimismus im Neuwagen-Geschäft Überwiegend negative Antworten ergibt der Händler- Trend Barometer Österreich auf die Frage: „Wie wird sich das Geschäft aus Ihrer Sicht im Bereich GW, NW und Service in den nächsten 3 Monaten im Vergleich zu der Zeit vor der Krise entwickeln?“ Im Neuwagen-Bereich gehen 82 Prozent der befragten Markenhändler von einer Verschlechterung aus, beim Gebrauchtwagen sind es 58 Prozent. Im Bereich Service überwiegt mit 52 Prozent allerdings die Meinung, dass die Geschäftsentwicklung konstant bleiben wird.
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9 von 10 Betrieben wurden vom Importeur während und nach der Geschäftsschließung unterstützt. Gibt es seitens des Importeurs Unterstützung für die Händlerpartner während und nach den Geschäftsschließungen?
Die komplette Studie können Sie als A&W-Pro-Abonnent unter www.autoundwirtschaft.at herunterladen
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Dipl.-Kfm. Dr. Konrad Weßner
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Wie tickt der Autokäufer in der Zeit nach Corona? W
eil Führungskräfte in den aktuell schwierigen Zeiten als Ermutiger gefordert sind, stellt sich die Frage, wie wir mit „trotzigem Optimismus“ aus dem coronabedingten Auftragsloch herauskommen. Da wir durch Preisnachlässe allein wohl keine (neue) Lust aufs Auto schaffen werden, lohnt sich mehr denn je die Beschäftigung mit der Frage, was Autokäufer/innen in der Zeit nach Corona genau
Insgesamt werden Autokäufer nun wohl kritischer als je zuvor hinterfragen, welche Autos, Ausstattungen und Serviceleistungen sie für ihren Mobilitätsbedarf und ihre Fahrgewohnheiten tatsächlich brauchen. Da ist zunächst das deutlich gewachsene Bedürfnis nach einem (eigenen) Auto als „virenfreien Rückzugsraum“ zu nennen. So wollen laut einer repräsentativen Studie von uns 55 Prozent der Deutschen von öffentlichen Verkehrsmitteln auf Autos umsteigen, weil sie dort besser vor Ansteckung geschützt sind. Zusätzlich geben 8 Prozent an, dass sie sich aus Angst vor Ansteckung ein Auto anschaffen wollen. Unter den bislang autokritischen Jüngeren beläuft sich dieser Anteil sogar auf 18 Prozent (!). • Angst vor Viren treibt auch bei 37 bzw. 46 Prozent das Interesse an professioneller Fahrzeugreinigung bzw. an Desinfektion des Innenraums. Bei Frauen liegen diese Anteile sogar bei 46 bzw. 54 Prozent. Strategisch bietet Corona die Chance, endlich ernst mit klimafreundlicher Mobilität zu machen. So geben 40 bzw. 12 Prozent der Autofahrer an, dass Corona zur Kürzung der Budgets fürs Auto bzw. zur Anschaffung kleinerer Fahrzeuge führt. Da dies mit dem bereits vor Corona wachsenden Kundenbedürfnis nach klimafreundlichen Fahrzeugen einhergeht, könnte dies als Chance für die Profilierung von Händler- und Herstellermarken mit smarter, klimafreundlicher Mobilität genutzt werden. Die viel diskutierten ökologisch gestaffelten Autokaufprämien würden ein Übriges dazu tun. • Das letzte Wort dazu soll eine Autokäuferin haben, die sich im Rahmen unserer Studie mit einem eindrucksvollen Appell zur Frage geäußert hat, was Automarken und Autohändler tun können, um im „Post-Corona-Zeitalter“ die Kaufabsicht zu fördern: „Aufhören mit dem Greenwashing und anfangen, ernsthaft ökologisch und umweltbewusst zu handeln. Zusätzlich wünsche ich mir weniger Kommerz, mehr Menschlichkeit, Ehrlichkeit und Vertrauenswürdigkeit insbesondere bei der B eratung.“ Dem ist nichts hinzuzufügen! •
„Ernsthaft ökologisch und umweltbewusst handeln. Zusätzlich wünsche ich mir weniger Kommerz, mehr Menschlichkeit, Ehrlichkeit und Vertrauenswürdigkeit.“ Dipl.-Kfm. Dr. Konrad Weßner zitiert die Wünsche einer Autokäuferin
wollen und wie die Krise das Informationsverhalten und die Mobilitätsbedürfnisse verändert hat. • Dabei zeigt sich zunächst, dass die „Zwangsisolation im trauten Heim“ dazu führt, dass Online-Kontaktpunkte wie Autoportale, Hersteller- und Händlerwebsites, Bewertungen anderer Kunden im Internet und soziale Netzwerke wie Facebook, YouTube oder Instagram signifikant an Bedeutung gewinnen, während die persönliche Verkaufsberatung unter Wertschöpfungsund Erlebnisdruck gerät. Obwohl Telefonoder Videoberatung hier Abhilfe schaffen kann, sollten sich Verkäufer/innen klar darüber sein, dass sie auf Kunden treffen, die durch die genannten Online-Kontaktpunkte besser denn je informiert sind und Antworten auf genau die Fragen erwarten, die sie vom Internet nicht erhalten.
Dipl.-Kfm. Dr. Konrad Weßner ist Geschäftsführer von puls Marktforschung in Schwaig bei Nürnberg
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Restwerte fallen
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eben einem Nachlassen beim Preis index der Gebrauchtwagen – im Vergleich zum Februar 2020 errechne te Eurotax Österreich für den Mai einen Rückgang um 0,9 Prozent – wird bei den Restwerten ein Absacken befürchtet. „Wir erwarten in diesem Jahr bis Dezember den deutlichsten Wertverlust in einem Ausmaß von rund 3,8 Prozent gegenüber Anfang März“, so Robert Madas weiter, Um fast 4 Prozent könnten die „mittelfristig ist dann von einer langsamen Restwerte bis Ende 2020 fallen – Erholung der Restwerte auszugehen.“ so eine Eurotax-Auswertung Dies wären -2,6 Prozent bis Ende 2021 und -2,3 Prozent per Ende 2022. Eine ge naue Prognose sei aktuell jedoch äußerst schwer, so der Krise, so ist auf Basis von Pandemiedauer, wirt Eurotax, und daher würden laufend Aktualisierun schaftlichen Aussichten, Probleme bei der Neuwa gen und Anpassungen vorgenommen. Als Entschei genproduktion, privater Nachfrage und staatlichen dend auf die Restwert-Entwicklung wird auch das Unterstützungsmaßnahmen mit 60 Prozent das Zusammenspiel von zusätzlichen Rabatten und der wahrscheinlichste Szenario eine „langsame U-för Nachfrage gesehen. Blickt Eurotax auf den Weg aus mige Erholung“. • (MPI)
Foto: pixabay
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Entsprechend der aktuellen Situation zeigen die Daten von Eurotax Rückgänge bei den Restwerten, Entspannung nur langsam.
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Auch in der Krise inserieren! Die meisten Autohersteller schraubten ihre Werbebudgets während der Corona-Krise zurück. Doch es gibt Ausnahmen, wie der „Observer“ recherchiert hat. Interessant ist auch ein Blick auf die Auto-Berichterstattung der vergangenen Wochen.
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xklusiv für AUTO & Wirtschaft gingen die Experten beim „Observer“ der Frage nach, welche Automarken während der Corona-Krise in Österreich die meiste Medienpräsenz anhand ihres Anzeigenpreisäquivalents (APQ1) hatten (Zeitraum: 1. Jänner bis 30. April 2020, Medientyp: Print). Für eine weitere Differenzierung wurde die Beobachtung in PR, Markenwerbung und Händlerwerbung unterteilt und die Resultate mit dem gleichen Z eitraum des vorigen Jahres verglichen.
BMW und Kia ragen heraus
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Die Ergebnisse zeigen, dass BMW mit einem Plus von 96,27 Prozent und Kia mit einer Steigerung von 79,37 Prozent den mit Abstand höchsten Werbezuwachs eigengenerierten. Das war insofern eine gute Entscheidung, da der Großteil der Autohersteller zu Zeiten von Corona mit der Eigenbewerbung ihrer Marken zurückfuhren. Einzig Skoda kann im Vergleich zum Vorjahr auch noch mit einem Plus aufwarten (32,59 Prozent). In absoluten Zahlen formuliert hat BMW in den ersten vier Monaten einen APQ von 191.785 Euro erreicht, während das bayerische Unternehmen im gleichen Zeitraum 2019 eine IE N CORO Werbepräsenz von 97.715 Euro hatte.
Das zum Volkswagen-Konzern gehörende Unternehmen hat auch bei der Markenwerbung mit -75,52 Prozent den größten Einbruch. Einzig Audi und Ford konnten mit jeweils 31,47 und 7 Prozent bei der Händlerwerbung zulegen.
Renault und Opel mit der stärksten PR-Entwicklung Im PR-Bereich konnten sich Renault mit einem Plus von 69,24 Prozent und Opel mit einem Plus von 55,26 Prozent im Vergleich zum Vorjahr am stärksten entwickeln. Beiden Unternehmen gelingt durch diese Steigerung der Eintritt in die Top 10 des APQ-Rankings. Seine PR-Präsenz ebenfalls erhöhen konnten noch VW mit 27,86 und Seat mit 11,13 Prozent.
Ford und Audi mit einem Plus bei Händlerwerbung Ein Blick auf die Händlerwerbung zeigt, dass diese 2020 stark rückläufig ist. Vor allem Seat verzeichnet in diesem Segment ein Minus von 76,58 Prozent.
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Mercedes schraubte alle Bereiche zurück Betrachtet man alle drei Bereiche zusammen, so fällt auf, dass Ford die geringsten Änderungen zum Vorjahr hat (PR: -26,62 Prozent, Werbung: -1,45 Prozent und Händlerwerbung: +7 Prozent). Mercedes verzeichnet als einziger Importeur eine Senkung in allen Bereichen. Generell verringerte sich die Gesamtsumme der Anzeigenpreisäquivalente aller Marken in dem ausgewählten Zeitraum von 2019 auf 2020 um 27,06 Prozent. • (MUE)
APQ: der Werbewert, der sich aus der Größe des Printclippings in Relation zum Satzspiegel und zum Anzeigenpreis pro Seite ergibt. 1
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chon Anfang Mai entschied man sich in Frank furt, die Messe für Ausrüstung, Teile, Zubehör, Management & Services um ein Jahr zu verschieben. Nun wird die Automechanika zwischen 14. und 18. September 2021 in Frankfurt am Main stattfinden. Grund für die Verschiebung ist – wie schon bei der Absage des Genfer Autosalons Anfang März – das Coronavirus: „Für viele Teilnehmer und Besucher aus zuletzt über 180 Ländern wäre eine Teilnahme unter den momentan gegebenen und zu erwarten den Umständen nicht möglich“, hieß es in einer Aus sendung der Veranstalter: „Gemeinsam mit Ausstel lern, Vertretern aus Industrie, Werkstatt und Handel sowie Verbänden und Partnern hat sich die Messe Frankfurt auf den neuen Termin im Herbst nächs ten Jahres verständigt.“ Das bedeutet, dass die Auto mechanika im 2-Jahres-Rhythmus nun immer in den ungeraden Jahren veranstaltet wird.
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Die Automechanika in Frankfurt wurde abgesagt: Hat das auch Folgen für die AutoZum im Jänner in Salzburg?
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Leere Hallen im September CORO
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So werden die Hallen in Frankfurt im September aussehen
Und Salzburg, wo die AutoZum bisher stets rund 4 Monate nach der Automechanika abgehalten wur de? „Aus heutiger Sicht findet die Messe auf jeden Fall statt“, erklärt Messeleiter Mag. Georg Warsberg: „Wir sind voll in der Vorbereitung, haben zahlreiche Anmeldungen und die Kooperationen sind umge setzt.“ • (MUE)
„Wir wollen beim Wandel in der Automobilbranche zu den Gewinnern gehören: Denn Verlierer suchen nach Ausreden, Gewinner suchen Lösungen.“
Direktvertrieb ab 2021 Mit 1. Juli 2020 wird Carsten Dippelt (Bild) CEO der Mercedes-Benz Österreich, der in der Sparte Cars diese Funktion von Wolfgang Bremm von Kleinsorgen (Head of MBC Central Europe & CEO MB Österreich, MB Polska & MB Ceska Republika) übernimmt. Österreich, bisher Teil des Länderverbunds Central Europe mit Polen und Tschechien, den unverändert Bremm führt, der weiterhin CEO von Polen und Tschechien (die im Cluster Central Europe zusammengehören) bleibt, wird aus dem Cluster herausgelöst. Des Weiteren stellt Mercedes-Benz AG/Stuttgart 2021 die Mercedes-Benz Österreich GmbH für Privat- wie Gewerbekunden auf ein neues Direktvertriebsmodell für Pkw- und TransporterNeuwagen um. Das sehe, so der Hersteller, „national einheitliche, attraktive Preise von MercedesBenz Neufahrzeugen in ganz Österreich“ vor, „egal, ob man seinen Neuwagen online, telefonisch mithilfe des Customer Contact Centers oder bei einem der Partner in Dornbirn oder Eisenstadt“ kaufe; der Kaufprozess werde vereinfacht und biete Kunden Preistransparenz. Die persönliche Beratung in den Schauräumen bei den Handelspartnern vor Ort sei weiterhin möglich, ebenso Testfahrten. Auch der Kaufvertrag könne „wie heute bei den Partnern unterzeichnet werden, der Vertragspartner für den Kunden ist jedoch zukünftig die Mercedes-Benz Österreich GmbH“.
„CARL“ gegen „carl“ Nach Bekanntwerden der Pläne von NewMotoHolding GmbH/Wien, ein Auto-Abo unter der Bezeichnung carl anzubieten, hat MVC Motors rechtliche Schritte dagegen unternommen. Man habe die Marke CARL bereits am 27. April 2018 beim Österreichischen Patentamt angemeldet, wo sie am 7. Mai 2018 registriert worden sei, die Marke werde von MVC Motors „bereits seit Jahren“ genutzt.
Schauraum frei Der von Spes ursprünglich für Infiniti in Brunn am Gebirge errichtete Schauraum stehe nach der Abwicklung der InfinitiVertriebsaktivitäten auch für eine neue Marke zur Verfügung, sagt Geschäftsführer Konrad Othmar Spes.
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Mag. Roland Punzengruber, Geschäftsführer Hyundai Austria
„Der Handel wird sofort mehr Ware bestellen, wenn das Geschäft wieder besser wird.“ Roland Pfeiffenberger, MBA, Sales Manager von Suzuki Austria
„Mit diesen Online-Tools bieten Kfz-Betriebe ihren Kunden einen innovativen Service, der die Erwartungshaltung der Kunden von heute erfüllt und damit die Kundenzufriedenheit und Kundenbindung erhöht.“ MMag. Mario Pichler, Vertriebsleiter bei der Motiondata Vector Gruppe
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Kratzen an den 7 Milliarden Mit einer Steigerung um rund 5 Prozent konnte die BMW Group in Österreich ihren Umsatz auf 6,94 Milliarden Euro erhöhen. Ein Großteil der Investitionen floss 2019 in das Motorenwerk in Steyr.
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Christian Morawa, CEO BMW Austria
er erwirtschaftete Umsatz verteilt sich auf BMW Motoren GmbH mit 3,7 Milliarden Euro (+2 Prozent), BMW Austria GmbH mit 968 Millionen Euro (+6 Prozent), BMW Vertriebs GmbH mit 1,9 Milliarden Euro (+10 Prozent), BMW Austria Leasing GmbH mit 281 Millionen Euro (+16 Prozent), BMW Austria Bank GmbH mit 23 Millionen Euro (+2 Prozent) und Alphabet Austria Fuhrpark Management GmbH/alle Salzburg mit 89 Millionen Euro (+15 Prozent). „Der Erfolg des Jahres 2019 beweist für mich die hohe Attraktivität unserer aktuellen Modellpalette. Darüber hinaus zeigt er, wie stark und professionell unsere Händlerpartner aufgestellt sind“, freut sich Christian Morawa, CEO BMW Austria, über das Ergebnis des abgelaufenen Jahres.
Von der Salzburger Zentrale aus wird auch der Vertrieb in Zentral- und Südosteuropa gesteuert
Hälfte der BMW und Mini mit „Herz“ aus Steyr Im abgelaufenen Jahr wurden 374 Millionen Euro investiert, rund 360 Millionen Euro davon in den Standort Steyr, wo 2019 etwas mehr als 1,2 Millionen Motoren gefertigt wurden – 697.521 (+17 Prozent) Benzin- und 529.557 (-15 Prozent) Dieselmotoren. Produziert wurden zudem weitere 12,9 Millionen Antriebskomponenten. Neben der Investition in neue Dieselmotoren – in Steyr ist das weltweit einzige Dieselmotoren-Entwicklungszentrum (mit 700 Per sonen) angesiedelt – wurden die Kapazitäten im Sinne der „Power of Choice“-Philosophie der K unden im Bereich Elektromobilität ausgebaut. • (MPI)
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Die Ketten fallen – oder auch nicht?
übersehen, dass ihre österreichische Import-Tochtergesellschaft gegenüber ihren Vertragshändlern eine „relative Marktmacht“ ausübt. Nach § 4 Abs. 3 Kartellgesetz liegt diese vor, „wenn vertikal integrierte Unternehmer zur Vermeidung schwerer betriebswirtschaftlicher Nachteile auf die Aufrechterhaltung der Geschäftsbeziehung angewiesen sind bzw. wenn ihre wirtschaftliche Existenz davon abhängig ist.“ Nach der Beurteilung des Kartellgerichts trifft dies auf die antragstellende Büchl GmbH zu. Das Unternehmen mit drei oberösterreichischen Standorten ist seit mehreren Jahrzehnten für Peugeot tätig. Es erwirtschaftet den Großteil seiner Umsätze und Erträge mit Peugeot-Verkäufen und Peugeot-Reparaturen. Der Rest entfällt auf die PSA-Konzernmarken Citroën und Opel. Es stehen der Büchl GmbH auch keine alternativen Bezugsmöglichkeiten zur Verfügung: „Es ist davon auszugehen, dass die Antragstellerin auf die Geschäftsbeziehung angewiesen ist“, macht das Kartellgericht Peugeot auf deren „marktbeherrschende Stellung“ aufmerksam.
Das Kartellgericht fällte im Prozess zwischen dem oberösterreichischen Peugeot-Händler Josef Büchl und dem Importeur ein ziemlich eindeutiges Urteil – gegen das der Importeur berufen wird. Von Dr. Friedrich Knöbl
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isher sind die meisten Kfz-Hersteller bei der Abfassung ihrer Händler- und Werkstattverträge von einer unbeschränkten Vertragsfreiheit ausgegangen. Sie übersahen, dass ihre Vertriebsnetze im Grunde vertikale Vertriebskartelle sind, für die es kartellrechtliche Beschränkungen gibt und die von der Peugeot Austria GesmbH bisher unberücksichtigt blieben. Weshalb sich das Oberlandesgericht Wien auf Antrag eines Peugeot-Händlers veranlasst sah, Peugeot den weiteren Missbrauch ihrer marktbeherrschenden Stellung zu verbieten. Nach dem ursprünglichen Kartellrecht mussten alle Kartelle gerichtlich genehmigt werden. Später kam Österreich in die Europäische Union. In der gab es für den Kfz-Vertrieb bereits sogenannte „Freistellungsverordnungen“. Kartellrechtlich bindende Verträge mussten kartellbehördlich überprüft werden. Wenn sie die kfz-spezifische Gruppenfreistellungsverordnung berücksichtigten, waren sie automatisch vom Kartellverbot „freigestellt“ – somit zulässig. Das verursachte einigen bürokratischen Aufwand. Deshalb wurden vor einigen Jahren diese branchen spezifischen Kartellrechtsregeln abgeschafft. Dies betraf auch die alte Regel, dass Wettbewerbsbehörden derartige Kartellrechtsverträge zur Überprüfung vorzulegen sind. Seither haben die Kartellbehörden somit keinen Überblick, welche vertikalen Vertriebsbindungen überhaupt existieren. Nunmehr haben die Rechtsabteilungen der Autokonzerne selbst zu überprüfen, ob ihre Vorschriften, die sie ihren Vertriebspartnern machen, kartellrechtlich zulässig sind.
Juristen mit unterschiedlichen Standpunkten Aus der Sicht des Oberlandesgerichts Wien als Kartellgericht erster Instanz waren die Marketingstrategen und Konzernjuristen mit dieser Aufgabe etwas überfordert. Diese sind offenbar davon ausgegangen, dass alles, was nicht ausdrücklich verboten ist, erlaubt ist. Im PSA-Konzern hat man offenbar
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Erstes Rechtsgutachten schon 2016 erstellt Für Peugeot dürfte dies keine Überraschung sein. Bereits 2016 hat die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) dazu ein Rechtsgutachten erstellt. In diesem hat sie exemplarisch aufgezeigt, mit welchen Vorgaben, Maßnahmen und Vertragsbedingungen die jeweiligen Importeure auf ihre Händler Einfluss nehmen. Sie hat gewarnt, dass diese ein positives Wirtschaften erschweren oder mitunter unmöglich machen. Sie kam zu
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dem Schluss, dass die großen Autokonzerne gegenüber ihren Markenhändlern eine überragende Stellung haben, weil diese „auf die Aufrechterhaltung der Geschäftsbeziehung angewiesen sind“.
Peugeot sieht das anders Das war vor 4 Jahren. Die Ausführungen des Kartell gerichts zeigen, dass die Abhängigkeit der Autohändler von ihren „Brötchengebern“ seither noch gestiegen ist. Was letztlich zu diesem (aus der Sicht anderer Hersteller durchaus vermeidbaren) Peugeot-Prozess geführt hat. Peugeot sieht dies im Prozess anders. Die Marke habe in Österreich bloß einen Marktanteil von 3,2 Prozent und daher keine marktbeherrschende Stel-
lung. Aufgrund des geringen Marktanteils habe sie auch keine relative Marktmacht gegenüber den Händlern. Diese haben sich auch „einseitig autonom“ zur Zusammenarbeit mit Peugeot entschlossen. Es liege daher insgesamt keine Abhängigkeit des Antragstellers von der Antragsgegnerin vor. Selbst wenn das Gericht im Sinne der BWB von einer derartigen Markt macht ausgehe, habe sie keinesfalls einen Missbrauch zu verantworten. Alle Maßnahmen würden im Interesse der Konsumenten der QualitätssicheJosef Büchl, Peugeot-Händler aus Oberösterreich rung dienen. •
„Kundenzufriedenheitsumfragen sind eine willkürliche Bewertung, durch die Händler mit Bonitätsverlusten bestraft werden.“
Von CI-Investitionen, Zufriedenheitsumfragen und Verkaufszielen … von Büchl Peugeot zur Last gelegte „Sündenregister“ ist lang. Es beginnt mit wirtschaftlich unvertretbaren CI-Investitionen, die ohne Rücksicht • Das auf die Abschreibungsdauer vorgeschrieben werden. Mit teuren und aus Händlersicht nutzlosen Umbauvorgaben und Lieferanten, die einem Händler von Peugeot bindend vorgeschrieben werden. Peugeot konterte, dass das qualitative-selektive Vertriebssystem Hersteller zu derartigen Maßnahmen und zu den daraus resultierenden Auswahlkriterien legitimiere. Dies sei erforderlich, um die Zahl der Vertriebspartner beschränkbar zu machen. Die Vertragsfreiheit erlaube derartige Vorgaben. Darüber hinaus haben sich die Händler vertraglich zu diesen hohen Standards verpflichtet. Die CI-Investitionen wurden überdies durch Stützungen erleichtert. Sie entsprechen einem zumutbaren Investzyklus von sieben Jahren. Die Händler profitieren von dem damit verbundenen erhöhten „Einkaufserlebnis“. Überdies garantiert die Prämienkoppelung eine einheitliche Umsetzung der Maßnahmen, womit eine unangemessene Benachteiligung einzelner Händler vermieden wird. häufigere und immer kürzere Verkaufsaktionen haben die Peugeot-Händler einem immer stärkeren Verkaufsdruck ausgesetzt. Derzeit werden • Immer vom Konzern jährlich sechs derartige einmonatige Aktionen geplant, ohne – im Gegensatz zu früher – den Händlern darauf den geringsten Einfluss zu ermöglichen. Was aus deren Sicht zu einer verbotenen Vorgabe des Endverkaufspreises führt. Für Peugeot handelt es sich dabei um „völlig marktübliche“ Maßnahmen zur Verkaufsankurbelung. Überdies sei die Teilnahme freiwillig. Die dafür erforderliche überregionale Bewerbung werde von Peugeot bezahlt, die regionale Händlerwerbung mit 66 Prozent gestützt. Ärger verursachen auch die Kundenzufriedenheitsumfragen. Büchl kritisiert eine damit verbundene „willkürliche Bewertung“, durch die • Ständigen Händler „mit Bonitätsverlusten bestraft werden“. Für Peugeot dienen sie lediglich „erhöhten Weiterempfehlungsanstrengungen zur Marktanteilssteigerung“. Die Quote für die damit verbundenen Prämien sei mit 80 Prozent durchaus moderat. weiterer Kritikpunkt sind die von Peugeot einseitig festgelegten monatlichen und jährlichen Verkaufsziele. Die auf einem „nicht überprüfbaren • EinMarktpotenzial“ basieren. Peugeot verteidigt diese monatlichen Verkaufsziele. Sie seien realistisch und ermöglichen eine bessere Anpassung an das Verkaufspotenzial. löste bei der BWB die Tatsache aus, dass Peugeot seinem konzerneigenen Autohaus mit einem Ergebnisabführungsvertrag finanziell • Verblüffung unter die Arme greift. Das schafft mit 2.600 Neuwagen 23 Prozent aller Peugeot-Verkäufe – und erwirtschaftete nach BWB-Erhebungen 2018 einen Jahresverlust von 2,6 Millionen Euro. 2016 war für die PSA Retail Austria GmbH das einzige positive Geschäftsjahr – durch einen Liegenschaftsverkauf (in der Wiener Perfekta-Straße) um 1,1 Millionen Euro. Peugeot rechtfertigt die Subvention der eigenen Vertriebstochter mit „höheren Vertriebskosten in Großstadtzentren“. Das Konzernautohaus operiere völlig selbstständig; die Verluste seien durch deren „Leuchtturmcharakter“ gerechtfertigt. Wie die unterschiedlichen Standpunkte beim Werkstattgeschäft aussehen und was das Kartellgericht zu all diesen Punkten ermittelt hat, lesen Sie in der nächsten A&W. Peugeot hat Ende Mai angekündigt, gegen das Urteil zu berufen: „Viele der Ausführungen des Erstgerichts zu den dem Antrag stattgebenden Punkten sind für uns schlicht nicht nachvollziehbar“, sagt Importeurssprecher Mag. Christoph Stummvoll, MBA.
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Martin Rada (ViveLaCar, l.) und Mag. Roland Punzengruber (Hyundai, r.) präsentierten ihre Ziele
„Immer mit den Händlern!“ Hyundai ist Vorreiter unter den Importeuren, was die Digitalisierung betrifft – etwa bei den Themen Online-Handel, Carsharing und Auto-Abo. Alles erfolgt gemeinsam mit den Händlern. Von Mag. Heinz Müller
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igentlich wäre die Pressekonferenz, auf der Hyundai seine nächsten Schritte vorstellen wollte, schon für Ende März geplant gewesen: Doch dann kam Corona – und statt der geplanten Live-Präsentation musste man sich einige Wochen später auf eine Videokonferenz beschränken. Was Geschäftsführer Mag. Roland Punzengruber zu sagen hatte, war aufregend: Denn der Manager sieht den Wandel in
„Wir wollen beim Wandel in der Automobilbranche zu den Gewinnern gehören: Denn Verlierer suchen nach Ausreden, Gewinner suchen Lösungen.“ Mag. Roland Punzengruber, Geschäftsführer Hyundai Austria der Autobranche nicht als Bedrohung, sondern als Chance: „Wir wollen zu den Gewinnern gehören: Denn Verlierer suchen nach Ausreden, Gewinner suchen Lösungen.“ Die Lösungen, die Hyundai – stets gemeinsam mit den Händlern – getroffen hat, lassen sich in drei Punkte gliedern. Beim Online-Handel hatte Hyundai schon am 27. Jänner, also noch vor Corona, mit dem i30 Click um 15.890 Euro begonnen und das Angebot am 26. März (mitten im Lockdown) auf i10, i30, Kona und Tucson ausgeweitet. Seit 4. Mai können nun sämtliche Neu-, Vorführ- und Jungwagen aller Hyundai-Partner online gekauft werden. Die Kunden können wählen, ob sie das Auto bar zahlen oder eine Finanzierung haben wollen. Auch
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eine kostenlose Hauszustellung wird angeboten. In den vergangenen Monaten habe man die Erkenntnis gewonnen, dass 75 Prozent der Verkäufe beim i30 Click außerhalb der Öffnungszeiten (also meist nach 20 Uhr) oder am Wochenende erfolgt seien, so Punzengruber. Außerdem sei für die Kunden der fixe Preis im Internet eine „gewisse Stressreduktion, da es kein weiteres Verhandeln“ mehr gebe.
Carsharing startet im Juli Mit dem stationären Carsharing startet Hyundai ab Juli bei ungefähr 20 Händlern: Die Fahrzeuge werden jeweils beim Standort abgeholt und dann auch wieder dorthin zurückgebracht. Ziel sei es, die Vorführ- und Kundenersatzfahrzeuge des jeweiligen Händlers einer zusätzlichen Auslastung zuzuführen, so Punzengruber. Gedacht ist das Angebot für Firmen ebenso wie für Privatkunden.
40 Händler, 300 Fahrzeuge beim Auto-Abo Nicht zuletzt ist Hyundai seit 5. Mai der erste Importeur, der – vorerst mit 40 Händlern und 300 Fahrzeugen – ein Auto-Abo anbietet. Die Abwicklung erfolgt mit ViveLaCar. Beim Abo sind für die Konsumenten alle Kosten – außer Treibstoff – abgegolten: Es werden 6 Kilometer-Pakete angeboten, wobei die Kunden monatlich zwischen den Paketen wechseln können. Die Mindestdauer liegt laut Martin Rada, Österreich-Chef von ViveLaCar, bei 3 Monaten, die maximale Zeit bei 24 Monaten. •
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Suzuki legt seine Modellpalette immer stärker Richtung Mild Hybrid aus
Der Dank der Händler hilft Die guten Kontakte zu den Händlern seien gerade jetzt, in den wirtschaftlich schwierigen Corona-Zeiten, wichtig, sagt Roland Pfeiffenberger, Sales Manager von Suzuki Austria. Er bilanziert durchaus positiv. Von Mag. Heinz Müller
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s waren keine einfachen Wochen für Roland Pfeiffenberger, MBA, und sein Team: Zuerst kam, kurz vor der Vienna Autoshow der Krankenstand von Langzeit-Geschäftsführer Helmut Pletzer. Und wenige Wochen später brach die Corona-Krise mit voller Wucht über die österreichische Autobranche herein. Und doch: Der Optimismus, den Pfeiffenberger ausstrahlt, ist bewundernswert. Der Optimismus gründet sich unter anderem in den positiven Signalen, die der Importeur von den Händlerpartnern erhält: „Es hat sich ausgezahlt, dass wir gleich zu Beginn der Krise – im Rahmen des Möglichen – den Druck von den Händlern genommen haben“, sagt der Sales Manager: „Wir haben die Zahlungsziele und die Freifinanzierung verlängert und die Bonifikationen sofort ausgezahlt.“ Daher sei die Stimmung gut: „Jetzt ist nicht wichtig, dass wir Stückzahlen machen, sondern was wir an den Stückzahlen verdienen können.“ Nun komme dem Importeursteam zugute, dass man mit den Händlern in den vergangenen Jahrzehnten sehr viel Gemeinsamkeiten aufgebaut habe, freut sich Pfeiffenberger. „Man merkt jetzt so richtig die Vorteile, die der stationäre Handel hat, und wie wichtig die Kommunikation mit den Kunden ist.
So wissen wir immer, was benötigt wird – und der Handel wird sofort mehr Ware bestellen, wenn das Geschäft wieder besser wird.“ Im Mai habe das Neuwagengeschäft wieder deutlich angezogen, auch bei den Werkstätten seien Service, Reparaturen und sogar Kleinschäden wieder auf gutem Niveau. Bei Gebrauchtwagen sei das Geschäft stabil: „Das liegt auch daran, dass die meisten kein großes Lager haben. Und es gibt zwar Jungwagen bei
„Der Handel wird sofort mehr Ware bestellen, wenn das Geschäft wieder besser wird.“ Roland Pfeiffenberger, MBA, Sales Manager von Suzuki Austria Suzuki, doch wegen der geringen Stückzahlen haben wir damit kein Problem.“
A-Cross und Swace kommen im Spätherbst Nach dem Facelift beim Ignis ist in der zweiten Jahreshälfte der Swift an der Reihe, im Spätherbst kommen mit dem A-Cross und dem Swace zwei neue Modelle. Vom Jimny muss man sich als Pkw verabschieden; er wird ab 2021 nur noch als Nutzfahrzeug geliefert – was für einen Großteil der Kundschaft aber ohnedies ausreicht. •
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Website-Paket oder mobilApp von Motiondata Vector
Beschleunigte Digitalisierung Die Corona-Situation und Social Distancing beschleunigen die Digitalisierung. Motiondata Vector bietet den Autohäusern umfassende und integrierte Online-Lösungen.
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as Social Distancing aufgrund der CoronaSituation ist fest in den Köpfen verankert, denn die Kunden der Kfz-Betriebe informieren sich, buchen und bestellen deutlich mehr über digitale Kanäle“, weiß MMag. Mario Pichler, Vertriebsleiter bei der Motiondata Vector Gruppe. Damit den Autohäusern die zunehmenden Online-Geschäfte nicht entgehen, bietet Motiondata mit ihren Online-Tools den Kunden den Service dort, wo sie sich immer öfter aufhalten – am Smartphone oder Tablet. „Denn die Kunden sind eine einfache Geschäftsabwicklung wie bei Booking.com oder Amazon gewohnt. Deswegen machen wir die Kfz-Betriebe nicht nur sichtbar, sondern stärken mit unseren Lösungen die Werkstattauslastung und den Verkauf“, so Pichler.
Online-Tools von Motiondata Vector
Website eingebunden, Kunden können ihre Terminanfragen rund um die Uhr stellen. Ein Referenzbeispiel dafür bieten die Denzel-Autohäuser. „Diese konnten sich über weit mehr als 500 Termine an 19 Standorten freuen, die in knapp einem Monat mit dem Online Service Booking auf der neu gelaunchten Website www.denzel.at gebucht wurden“, analysiert Pichler.
Website-Paket mit Fahrzeugangebot
App-Lösung mit Kontaktmöglichkeiten
Mit dem Website-Paket werden Kunden erreicht und Neukunden gewonnen. Dazu wird der Webauftritt exakt auf die CI des Kfz-Betriebs angepasst. Darüber hinaus werden das komplette Fahrzeugangebot sowie die Dienstleistungen präsentiert. Heutzutage besonders wichtig ist, dass die Website für alle Endgeräte wie Handys, Tablets und Bildschirme optimiert ist.
Mit der mobilApp wird ebenfalls der Betrieb auf einen Blick gezeigt und bietet neben dem Fahrzeugangebot auch Chat- und Kontaktfunktionen. Auch hier verbessern einfache Online-Terminbuchungen für Fahrzeugservice oder Probefahrten sowie der Direktversand von Push-Nachrichten auf das Smartphone der Kunden die Kundenbindung. „Mit diesen Online-Tools bieten Kfz-Betriebe ihren Kunden einen innovativen Service, der die Erwartungshaltung der Kunden von heute erfüllt und damit die Kundenzufriedenheit und Kundenbindung erhöht, aber auch zusätzlich die Auslastungs- und Umsatzziele der Kfz-Betriebe steigert“, so Pichler abschließend. • (RED)
Online-Buchung „Ergänzend dazu kann mit dem Online Service Booking das Buchen von Werkstatt-, Service- und §57a-Terminen sowie von Fahrzeugaufbereitungen oder dem Räderwechsel vereinfacht werden“, berichtet Mario Pichler. Dabei wird das Tool in die
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Digitales Marketing in und nach der Krise: Moderator Gerald Weiss (A&W, l. o.), Mag. Markus Auferbauer (FairCarDeal, r. o.), Mag. (FH) Michael Luipersbeck (l. u.) und Wolfgang Gschaider, BA (Autohaus Digital, r. u.)
Digitale Wissensvermittlung Mit den A&W-Live-Webinaren bietet AUTO & Wirtschaft einfache und unbürokratische Wissensvermittlung. Die Themen sind auf die Krisensituation zugeschnitten.
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ie ersten drei Termine der A&W-Live-Webinare sind erfolgreich über die Bühne oder vielmehr über den Schirm gegangen. Dank der Kompetenz der A&W-ReStart!-Experten und der Unterstützung von FairCarDeal konnten sich die Teilnehmer in den knapp einstündigen Online-Veranstaltungen umfassend informieren und auch direkt Fragen stellen. In weiterer Folge stehen die Experten nun auch per Telefon oder Videokonferenz zur Verfügung. Inhaltlich ging es bei den Webinaren vor allem um den richtigen Umgang mit Mitarbeitern und Kunden, um die richtigen Maßnahmen Der Faktor MENSCH im Vertrieb und in Vertrieb und Marketing sowie Service: Mag. Hans Bachinger, Andreas den verstärkten Trend zur DigitaWinkler, Mag. Gergely Hernady lisierung. Informationen, Kontakte sowie einen Rückblick finden Sie online unter: www.autoundwirtschaft.at/webinare
Athena-Preis 2020 Für außerordentliche Leistungen, wie soziale Verantwortung, Zivilcourage oder Menschlichkeit vergibt die Bundesinnung Fahrzeugtechnik in der Wirtschaftskammer Österreich/Wien heuer zum 7. Mal den „Athena-Preis“.
Bundesinnungsmeister Komm.-Rat Ing. Josef Puntinger
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Pickerl bietet Sicherheit Freiwilliger Verzicht Nach 35 Jahren mit Opel-Händlervertrag zog sich das burgenländische Familienunternehmen Wiener per 30. April 2020 auf die Tätigkeit als Opel-Vertragswerkstätte zurück.
Laut Komm.-Rat Ing. Josef Puntinger, Bundesinnungsmeister der Kfz-Techniker, hat sich die mit Inkrafttreten der Lockdown-Maßnahmen in Österreich um bis zu 70 Prozent eingebrochene Zahl täglich erstellter §57a-Gutachten seit Mitte April kontinuierlich gesteigert und im Mai gegenüber dem Krisenmonat März nahezu vervierfacht: Sie ist damit über das durchschnittliche tägliche Vor-Corona-Niveau gestiegen. Dies zeige, „wie wichtig dem Zulassungsbesitzer ein sicheres Fahrzeug ist“ und dass die Diskussion über die Verlängerung der Begutachtungsfrist nicht notwendig gewesen sei, so Puntinger. Aktuellen Mängelkatalog verwenden Zudem appelliert Puntinger an die zur Pickerlüberprüfung ermächtigten Prüfstellen und das geeignete Personal, Begutachtungen nach bestem Wissen und den gesetzlichen Vorgaben durchzuführen, wozu laut § 4 der Prüf- und Begutachtungsstellenverordnung (PBStV) auch gehöre, die §57a-Begutachtung nach dem genehmigten und letztgültigen Mängelkatalog durchzuführen, ihn entsprechend dem jeweiligen Stand der Technik anzuwenden und festgestellte Mängel laut Anlage 6 PBStV zu beurteilen.
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Von den 10,4 Milliarden Euro Gesamtprämienvolumen der Vienna Insurance Group haben die Kfz-Haftpflicht einen Anteil von rund 15 und die Kfz-Kasko von rund 13 Prozent ausgemacht. Die Kfz-Haftpflicht wurde um 5,5 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro gesteigert, die Kfz-Kasko liegt mit einem Prämienvolumen von 1,28 Milliarden Euro rund 10 Prozent über dem Vorjahr. In Österreich stieg das Gesamtprämienvolumen auf 3,9 Milliarden Euro. Der Kfz-Haftpflicht-Anteil beträgt 8,1 und in der Kfz-Kasko 7,5 Prozent. Während die Kfz-Haftpflicht-Prämien um 0,4 Prozent auf 319,4 Millionen Euro sanken, stiegen die Kfz-Kasko-Prämien um 2,5 Prozent auf 295,2 Millionen Euro.
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Milliarden-Marke Sicher desinfizieren Der VRÖ versorgt seine Mitglieder nicht nur mit Informationen und Werbemitteln, sondern hilft auch bei der Organisation von Schutzmasken, damit jeder Reifenspezialist regelkonform arbeiten
kann. Über eine Kooperation mit B2000 können VRÖ- Mitglieder auch Desinfektionsmittel aus heimischer Produktion „nach den strengen Regeln der WHO“, so Alfred Berger, bestellen.
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So leicht kann’s gehen … Mit dem Rad-Catcher von Scholz-Regalsysteme erfolgt das Einlagern von Kundenrädern noch leichter als bisher: Das Unternehmen zeigt ein perfekt aufeinander abgestimmtes System. Von Mag. Heinz Müller
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eder, der schon einmal Räder gehoben hat, weiß es: Das ist Schwerstarbeit – vor allem wenn man es Tag für Tag machen muss. Gut, dass es die Experten von Scholz Regalsysteme gibt. Das deutsche Unternehmen hat in den vergangenen Jahren in Österreich schon eine ganze Reihe an Projekten verwirklicht; nun zeigt man mit dem Rad-Catcher die neueste Errungenschaft. Es beginnt, nachdem der Kfz-Techniker die Reifen vom Kundenfahrzeug demontiert und gestapelt hat. Dann kann er den Stapel direkt vom Boden aufnehmen, und zwar mit den Greifarmen des orangefarbenen Geräts. Die beiden Stützräder verhindern ein Umkippen. Da der Catcher allein stehen kann, ist er wie ein normaler Transportwagen verwendbar. In einem nächsten Schritt wird der Reifenstapel (wieder ohne übermenschliche Kraftaufwendung) auf den „Übergeber“ verladen, der sie dann auf den „Gorilla“ hebt: Dieser Gabellift ist eine eigene Entwicklung von Scholz und das einzige bekannte Regalbediengerät, mit dem ein derart anstrengungsfreier Einlagerungsprozess möglich ist. Und dann geht es auch schon hinauf in jene Etage, die im Scholz Regalsystem für die Garnitur an Kundenreifen vorgesehen ist. Dank des patentierten Systems von Firmenchef Gottfried Scholz erfolgt die Einlagerung sehr einfach, weil die Räder stehend gelagert und daher gerollt werden können. Sie werden mit einer Teleskopstange in die h intersten
ositionen des Systems gerollt: Egal wie schwer die P Räder sind – die Kraftaufwendung ist minimal. Das Auslagern geschieht dann auf dem umgekehrten Weg ebenso einfach.
Ein Video zeigt, wie schnell es geht Firmenchef Gottfried Scholz
Geeignet ist das System für Autohäuser jeder Größe: Zuletzt wurde ein Reifenlager von Scholz in einem Ford-Autohaus errichtet. Die Räder waren zuvor an 10 unterschiedlichen Standorten verteilt gewesen – jetzt können in der Reifenhalle bis zu 1.500 Räder gelagert werden. Auf www-scholz-regalsysteme.de können sich Kunden in einem kurzen Video anschauen, wie das neue System funktioniert. •
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„Stile italiano“ an Tesla oder Jeep Italienisches Felgendesign macht sich nicht nur am neuen Alfa hervorragend. MAK Wheels bringt 11 neue Modelle für diverse Marken.
„Liberty“ und „Voltage“. Die Räder wurden laut MAK im Einklang mit den Stilmerkmalen der Automarke entwickelt und sind mit Original-Zubehör und -Radkappen verfügbar. „Alle Modelle wurden von erfahrenen Designern entworfen, mit denen MAK auf eine langjährige Zusammenarbeit zurückblickt. Die höchsten Qualitätsund Sicherheitsstandards ermöglichen NADZulassungen für den italienischen und TÜV/KBA für andere europäische Märkte“, so der Hersteller.
Das Rädersortiment von MAK Wheels für 2020
Design und Stil „Made in Italy“
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taliens nach eigenen Angaben führender Leichtmetallradhersteller MAK Wheels hat für das laufende Jahr 2020 elf neue Modelle veröffentlicht, mit zwei exklusiven Neuigkeiten für Jeep- und TeslaFahrzeuge: Designs mit den passenden Namen
Die Komponenten für den Erfolg von MAK sind Qualität, Reichweite, Flexibilität im Produktionsprozess, Service und ein starkes Vertriebsnetzwerk. Dank einer Lagerkapazität von mehr als 120.000 Stück verspricht MAK seinen Kunden schnelle Lieferungen innerhalb von 24 bzw. 48 Stunden. Stil und Design „Made in Italy“ fänden besonders bei Fahrern mittelgroßer High-End-Fahrzeuge Anklang, welche Wert darauf legen, für Winter und Sommer eigene Räder zur Verfügung zu haben, meint der Hersteller. • (RED)
Der Butler bringt´s Probefahrten-Management, Fahrzeugmiete und Kundenersatzfahrzeuge – mit Probefahrtenbutler.com alles in einer Hand. Von Matthias Pilter
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ie Digitalisierung schreitet in großen Schritten voran und ist auch im Autohandel ein wichtiges Thema. Ein junges, auto-affines Start-up hat hier eine integrierte Lösung entwickelt, welche im Autohandel schon erfolgreich eingesetzt wird. Der Probefahrtenbutler ermöglicht Händlern, das Thema Probefahrten und Fahrzeugmiete auf ihrer eigenen Homepage digital und direkt buchbar zu machen.
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Kunden, die sich heutzutage vermehrt online selbst informieren, können somit das gewünschte Fahrzeug zum gewünschten Termin bzw. für den gewünschten Zeitraum einfach und unkompliziert für eine Probefahrt oder Miete direkt buchen. Über Schnittstellen werden die Fahrzeuge eingepflegt und die umfangreiche Fahrzeugverwaltung ermöglicht ein einfaches Handling von unter anderem km-Stand, Fahrzeugzustand und Kennzeichenmanagement. Für jedes Fahrzeug wird ein eigener QR-Code generiert, der für Verkaufsaktionen eingesetzt werden kann.
Effizientes Fahrzeugmanagement Kundendaten, Führerscheinkopie und Leihvertrag werden in der eiThomas Knes, Christian Blatterer und Christoph Reiterits managen das Projekt genen App digital abgewickelt, ein kontaktloser Kunden-Check-in ist möglich. Das Thema Kundenersatzfahrzeuge kann zudem auch verwaltet werden und somit ist der Probefahrtenbutler eine integrierte Lösung für das gesamte Fahrzeugmanagement: Er hilft dem Betrieb dabei, seine Prozesse effizienter zu gestalten und Kosten einzusparen. •
Bosch produziert auch Mund-Nasen-Schutzmasken
Schritt für Schritt Nachdem Bosch wegen Corona weltweit fast 100 Werke geschlossen hatte, wurden diese im Mai schrittweise hochgefahren: Ziel ist die Sicherung der Automobilproduktion.
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s ist kein einfaches Jahr – auch nicht für einen Weltkonzern wie Bosch: Das wurde am 28. April bei der jährlichen Bilanzpressekonferenz deutlich. Wo sonst Dutzende Journalisten aus aller Welt saßen, herrschte gähnende Leere. Die Pressekonferenz wurde online übertragen. Hatte Bosch im Vorjahr noch ein operatives EBIT von 3,3 Milliarden Euro (und eine EBIT-Rendite von 4,2 Prozent) erzielt, so rechnet Bosch für 2020 mit einer globalen Rezession. Die Automobilproduktion dürfte weltweit um rund 20 Prozent sinken.
„Die weltweite Automobilproduktion dürfte im Jahr 2020 um rund 20 Prozent sinken.“ Bosch-Chef Dr. Volkmar Denner Der Bosch-Umsatz fiel schon im 1. Quartal um 7,3 Prozent. Für das Gesamtjahr wagt man bei Bosch zwar noch keine Prognose. Doch es sei das Ziel, zumindest ein ausgeglichenes Ergebnis zu erreichen, sagte Bosch-Chef Dr. Volkmar Denner. Der weltweit agierende Bosch-Konzern wurde bereits im Jänner, als die Corona-Krise in China ausbrach, von den Auswirkungen getroffen. Nachdem in China schon im April alle 40 Bosch-Werke wieder produzierten und die Lieferketten stabil sind, soll dies auch in anderen Kontinenten gelingen. Ziel sei die Sicherung aller Lieferketten, so Denner. Übrigens: 13 Bosch-Werke in 9 Ländern fertigten in den vergangenen Wochen Mund-Nasen-Schutzmasken, pro Tag können 500.000 Stück erzeugt werden. Außerdem will Bosch heuer mehr als 1 Million Covid-19-Schnelltests produzieren. • (MUE)
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Weiter Hickhack um die Daten Im Kampf um das „Öl des 21. Jahrhunderts“ lässt die klare EU-Gesetzgebung weiter auf sich warten. Mag. Bernhard Katzinger
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m Kampf um die fahrzeuggenerierten (Live-)Daten, der zwischen Herstellern und Vertretern des freien Aftermarket seit Jahren tobt, ist die Europäische Union gefragt, klare Regeln zu schaffen. Der europäische Teilehändlerverband FIGIEFA forderte noch für 2020 eine eindeutige gesetzliche Regelung. Ist das in Zeiten von Corona noch zu schaffen? „Die Gremien – etwa die Motor Vehicles Working Group – arbeiten während der Krise virtuell weiter“, so Hartmut Röhl, der als Präsident des deutschen Gesamtverbands Autoteile-Handel (GVA) und als Vorsitzender des europäischen Dachverbands des Kfz-Teilehandels (FIGIEFA) für einen freien und unbegrenzten Zugang zu den Fahrzeugdaten eintritt. Es sei gelungen, Verständnis für die Forderung
„Der Zugang zu Teiledaten ist für den freien Reparaturmarkt von entscheidender Bedeutung.“ Hartmut Röhl, Vorsitzender FIGIEFA, Präsident GVA zu schaffen, dass der Autofahrer selbst entscheiden können müsse, wem er wann welche Daten zur Verfügung stelle. Damit könne dann auch die freie Werkstatt ihren Kunden zum Beispiel „vorausschauende Wartungsarbeiten, die auf das persönliche Nutzerprofil abgestimmt sind“, anbieten.
Teilsieg Während die Fahrzeughersteller weiter auf ihrem Modell des „Extended Vehicle“ beharren, können die Freien in puncto Teiledaten einen Erfolg in
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rüssel verbuchen. „Die EU-Kommission hat festgeB stellt, dass die Errungenschaften der neuen Typzulassungsverordnung für alle Fahrzeuge – nicht nur für neue – gelten, da die Verordnung einige Paragraphen der Euro 5 und 6 ersetzt“, so Röhl. Damit wurde klargestellt, „dass alle Informationen, die zum Ersatz von Teilen nötig sind, in elektronisch zu verarbeitender Form zur Verfügung gestellt werden müssen“. Röhl rechnet allerdings damit, dass sich die Hersteller in dieser Sache noch nicht geschlagen geben und man sich vor Gericht wiedersehen wird. „Der Zugang zu Teiledaten ist für uns von enormer Bedeutung, nicht zuletzt wegen der Vielfalt der Fahrzeugvarianten und der Tatsache, dass bei einem Typ die unterschiedlichsten Teile verbaut sind. Viele dieser Teile müssen sich heute nach einem Austausch beim Zentralrechner des Autos anmelden, damit das Teil erkannt wird und der Fehlerspeicher nicht nach dem Austausch weiter einen Defekt meldet.“
Das „neue Öl“ bringt neue „Raffinerien“ 8 Terabyte – das entspricht etwa 2 Milliarden voll beschriebenen DIN A4 Seiten – speichert ein modernes Fahrzeug in 8 Stunden, 200.000 Datenpunkte fallen an. Aber nicht die Menge macht die im Fahrzeug generierten Daten für Hersteller und den IAM zum Streitobjekt, sondern die Dienstleistungen, die sich daraus generieren lassen. Die Unternehmen, welche das Öl des 21. Jahrhunderts „raffinieren“ und damit Geld verdienen wollen, sind längst aus den Startlöchern und haben Fahrt aufgenommen. Neben den bereits erwähnten vorausschauenden Wartungsangeboten sind Telematikdienstleistungen auf Basis von Live- Daten etwa für Versicherungen, Fuhrparkbetreiber, Auto- Abo-Anbieter, aber auch Privatpersonen interessant. Bei der jüngsten – coronabedingt online abgewickelten – Generalversammlung des Vereins Carmunication, der für den freien Datenzugang lobbyiert, wurden bereits 38 Mitglieder gezählt – vom kleinen Start-up über Interessenvertretungen bis hin zu großen Konzernen. Nur wenn es gelingt, die freie Wahl für den Endkunden zu erstreiten, sehen die Freien eine Chance, im Reparaturmarkt neben den Herstellern weiter existieren zu können. „Wir glauben an ‚privacy by design‘, das heißt, dass Eigentümer und Benutzer des Fahrzeugs entscheiden, wer Zugang zu den generierten Daten erhält“, heißt es vonseiten des Vereins. •
Foto: markus spiske/pixabay
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Beim Werkstattausrüster Theo Förch hat man den akuten Lockdown gut überstanden. Für die Zeit nach Corona rechnet man mit rückläufigen Investitionen bei den Kunden. Mag. Bernhard Katzinger
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ie Nachricht kam überraschend: Der langjährige Österreich-Geschäftsführer von Theo Förch GmbH in Salzburg Michael Holböck sowie die erst im letzten Sommer in die Geschäftsführung aufgestiegene Jana Lukic traten per 11. Mai von ihren Funktionen zurück. Siegfried Döttl, gemeinsam mit Lukic in die Geschäftsführung eingetreten, führt seither allein die Geschäfte in der Salzburger Niederlassung.
Kurzarbeit und Online-Angebot Zu Spekulationen rund um den plötzlichen Abgang äußert Döttl sich nur lateral. „Wir haben uns insgesamt in Absprache mit dem Konzern von 220 auf 150 Mitarbeiter verschlankt, das war für 2020 sowieso der Plan. Es wird nun bei der Einzelspitze bleiben.“ Auch ein Aufstocken der darunterliegenden Hierarchien werde es nicht geben. In jedem Fall stellt man sich unter „ruhigem Fahrwasser“ sicherlich etwas anderes vor als eine zu zwei Dritteln wegbrechende Firmenspitze in Zeiten der – laut UN – „größten Krise seit dem Zweiten
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Stark aus der Krise
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TR A IE & -H eltkrieg“. „Wie viele andere Firmen haben W auch wir 140 unserer Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken müssen“, erzählt Döttl. „Wir konnten unsere Kunden aber gemäß der Verordnungen weiter bedienen – mit telefonischen Bestellungen und kontaktloser Übergabe.“ Auch im Bereich Hygiene/Chemie habe man anfangs noch recht gute Geschäfte gemacht. „Die kleinen Betriebe unter unseren Kunden konnten ja weiterarbeiten, etwa im Baubereich.“ Dass man sich in den vergangenen Jahren mehr und mehr im Online- Vertrieb engagiert habe, sei nun aufgegangen. „Über 40 Prozent der Umsätze während der Sperren haben wir im Web generiert.“ Seit Anfang Mai arbeitet auch der Außendienst zu 50 Prozent wieder.
Auswirkungen werden zu spüren sein Dennoch gibt man sich bei Theo Förch keinen Illusionen hin, was die zu erwartenden Auswirkungen der Pandemie betrifft. „Im Kfz-Bereich könnte es uns in die Karten spielen, wenn Autos länger gefahren und damit repariert werden“, so Döttl. „Aber insgesamt werden wir wohl in allen Branchen leere Auftragsbücher und damit rückläufige Investitionen sehen.“ Der Bereich Bau sei in hohem Maß vom Tourismus abhängig, welcher ja zu den Haupt-Krisenverlierern zählt. Insgesamt werde sich die Krise auf das Handwerk negativ auswirken, erwartet er. Dennoch überwiegt bei Döttl Siegfried Döttl, Geschäftsführer Theo Förch im Gespräch der Optimismus. „Unser Ziel muss es sein, gestärkt aus dieser Krise hervorzugehen.“ Als nunmehr alleiniger Geschäftsführer will er im Unternehmen „auf das Miteinander statt Nebeneinander, auf den Team Spirit“ bauen. •
„Unser Online-Engagement hat sich in der Krise ausgezahlt. Wir haben 40 Prozent unseres Umsatzes während der Beschränkungen im Web generiert.“
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Mit dem Training „Elektrotechnisch/fachkundig unterwiesene Person – online mit Webinar“ bietet ZF Aftermarket ein Hochvolt-Training auch online an
ieses neue Online-Training bietet allen Werkstätten, Partnern, Flottenbetreibern und Fahrzeug- oder Komponentenherstellern eine zukunftsorientierte Weiterbildungsmöglichkeit. Das Training „Elektrotechnisch unterwiesene Person – online mit Webinar“ besteht aus drei Teilen: einem E-Learning-Modul, dem sich daran anschließenden Online-Test und schließlich einem Webinar. Das E-Learning-Modul ermöglicht den Teilnehmern, die Trainingsinhalte zeit- und ortsunabhängig auf ihrem Endgerät abzurufen. Nach Abschluss des E-Learnings wird das erworbene Wissen in einem Online-Test überprüft. Wenn dieser Test bestanden wurde, folgt schließlich ein Skype-Webinar mit erfahrenen Hochvolt-Trainern. In kleinen Gruppen mit maximal 12 Teilnehmern vermittelt ZF Aftermarket Expertenwissen aus erster Hand. Darüber hinaus erfolgt hierbei auch eine Einweisung in arbeitssicherheitsrelevante Anforderungen und Fragestellungen wie z. B. die not-
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Neu im Trainingsprogramm von ZF Aftermarket ist ab sofort ein Online-Training, mit dem Teilnehmer zur elektrotechnisch unterwiesenen Person (EuP) qualifiziert werden.
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Online einfach weiterbilden
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wendige Unterweisung der Mitarbeiter an deren jeweiligen Arbeitsplätzen durch ihre Vorgesetzten. Nach Abschluss der drei Schritte wird die Qualifikation mit einem Zertifikat bestätigt.
Training kann angefragt und gebucht werden „Wir wollen unsere Partner fit für die Mobilität der Zukunft machen“, so Rolf Hildebrand, verantwortlich für das Hochvolt-Trainingsprogramm bei ZF Aftermarket. Das Training kann nach einer unverbindlichen Anmeldung im ZF Aftermarket-Portal ab sofort über diese Seite angefragt und für 100 Euro gebucht werden: www.Aftermarket.zf.com/de/e-mobility-training Dieser Sonderpreis gilt laut Veranstalter für alle Teilnehmer, solange keine Präsenztrainings angeboten werden können. Weitere Informationen, z.B. technische Voraussetzungen des Endgeräts zur Durchführung des Online-Trainings, können vorab über die E-Mail-Adresse technical.training@zf.com angefragt werden. • (DSC)
Sag’ zum Abschied … Der Beginn der Mardersaison sei der richtige Zeitpunkt für einen RundumCheck in Sachen Marderabwehr, sagt Stop&Go-Vertriebsleiterin Sari Melcher. Das Stop&Go-Sortiment umfasst viele Mittel zur artgerechten Marderabwehr.
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Sari Melcher ist Marketing- und Vertriebsleiterin bei Stop&Go
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amit die Systeme im Auto auch wirksam sein können, sollten sie regelmäßig gewartet werden. Dies reicht von der sach- und fachgerechten Vorbehandlung über die Auffrischung der Duftabwehr bis zum Funktionstest des Hochspannungsbeziehungsweise Ultraschallgeräts: Nicht zuletzt, weil Werkstätten und Autohäuser, die den Check der Marderabwehr anbieten, dabei oft auch Fehler an Autoelektrik oder Aggregaten am Auto entdecken: Laut ADAC-Statistik sind Schäden an der Elektronik durch schwache Batterien und defekte Zündkabel die Hauptursachen für Fahrzeugpannen, wobei Zündkabelisolierungen veraltet und brüchig, aber auch durch Marderbisse perforiert sein können. „Das Produktprogramm von Stop&Go setzt sowohl auf den sensiblen Geruchssinn der Nager, auf deren empfindliches Gehör als auch auf ihr Gedächtnis, das die unschädlichen, aber als unangenehm wahr-
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genommenen Elektroschocks nachhaltig in Erinnerung behält“, erläutert Sari Melcher.
Wirksame Lösungen für jeden Marder Bei Stop&Go vertreibt der Geruch feindlicher Tiere oder Ultraschall die „ungebetenen Gäste“ und verschont Fahrzeuge (wie auch Haus und Hof) vor neuen Attacken. Ummantelungen schützen Leitungen und Schläuche vor Aggressionsbissen der Tiere. Vom Fachbetrieb dank der neuen Schneidklemmtechnik und erweiterten Befestigungsmöglichkeiten ganz ohne Schrauben rasch eingebaute Plus-Minus SKT-Geräte halten mit Hochspannungs-Ultraschall und Elektroschocks die Nager von Autos fern. Unter der Marke Stop&Go entwickelt und vertreibt Norbert Schaub GmbH seit 1988 wirksame Lösungen zur Marderabwehr: zur Vorbehandlung, Duft-, Ultraschall- und Hochspannungsabwehr, mechanischen Schutz und passendes Zubehör. • (ENG)
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Die Plattform morecontinental.com von Continental Aftermarket wurde zur Unterstützung der Kfz-Werkstätten deutlich erweitert.
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ie Corona-Situation hat für die Werkstätten viele neue Herausforderungen gebracht. Als Unterstützung der Partner hat Continental Aftermarket die bestehende Website morecontinental.com nun deutlich erweitert. „Dazu gehören die Hilfestellung in der Krise ebenso wie Tipps zur Werkstattorganisation oder zum Ablauf“, erklärt Bert - C. Lembens, Head of Sales Service bei Continental Aftermarket & Services. „Zudem wollen wir den Betrieben helfen, die Krise als Chance zu nutzen.“ Für den Neustart in der aktuelBert - C. Lembens, Continental Aftermarket len Situation sieht man bei Continental Aftermarket verschiedene Bausteine, die für die Werkstätten relevant sind. „Dazu gehören die Analyse der gesamtwirtschaftlichen Situation, die Werkstattorganisation, die Digitalisierung sowie die Bindung und Findung von Mitarbeitern“, so Lembens. Die Themen werden sukzessive aufgebaut. Der Kennzahlen-Kompass, ein Analyse-Tool für das Werkstattgeschäft, wird mit ausgewählten Betrieben getestet und soll ab September ATE BremsenCentern und VDO Elektronik-Partnern angeboten werden.
„Wir wollen den Betrieben auch helfen, die Krise als Chance zu nutzen.“
Schulungen, Videos und Webinare Digitale Schulungen wurden aufgrund der Corona- Einschränkungen deutlich ausgebaut. Die Bremsenwartung, das digitale Serviceheft oder Hochvolt ist bereits über Webinare abgedeckt. „Zudem haben wir mehrere Videos produziert“, berichtet Lembens. Die Inhalte reichen vom ‚Neustart in der Krise‘ bis zu ‚Arbeitsprozessen im Werkstatt-Alltag‘. „Auf morecontinental.com sind alle Trainings, Videos und Hilfethemen online“, so Lembens. • (GEW)
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Mehr Hilfe
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Teile – einfach und schnell
Das neue partslink24 Katalogdesign am Beispiel der neu aufgenommenen Marke Jaguar Land Rover
Das Multimarken-Bestellportal partslink24 wurde um die JLR-Marken erweitert und Design wie Funktionen aufgefrischt.
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eit April sind die Marken Jaguar und Land Rover in den umfassenden Online-Teilekatalog partslink24 integriert. Damit erhöht sich die Zahl der verfügbaren Marken, für die OrigiST nalteile recherchiert und bestellt werden können, RIE & -HA auf 41. Gleichzeitig hat man das Katalogdesign aufgefrischt, das nun sukzessive auch für alle anderen Marken angepasst werden soll. „Highlights sind unter anderem die neue Companionleiste, die optimierte Navigation im Katalog und der übersichtliche Warenkorb“, heißt es vom Betreiber.
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Multimarken-Portal mit einheitlicher Nutzung Mit dem Online-Bestellsystem partslink24 können freie Werkstätten einfach, schnell und gezielt Originalteile bei autorisierten Vertragshändlern bestellen. Über 10 Millionen Ersatzteile sind samt Teile-
Corona und der Hagel Auf die Hagel-Saison sollte man vorbereitet sein. Die Corona-Maßnahmen bringen für umfassende Reparaturaufträge neue Herausforderungen.
informationen, die bis ins Jahr 1932 zurückreichen, gelistet. Die über alle Kataloge hinweg einheitliche Benutzeroberfläche und Katalogstruktur ermöglichen eine schnelle Suche im Bestand. Die Suche kann über die Fahrgestellnummer, die Modellauswahl oder durch die Eingabe von Teilenummern oder -beschreibungen erfolgen. Mit nur einem Zugang erhält man Zugriff auf die Kataloge aller Marken und damit zum Originalteile-Datenbestand der Hersteller. Neue Marken sind automatisch inklusive. Händler können mit der Funktion „Aktionsmanagement“ individuelle Werbeaktionen erstellen und verwalten. Durch die gezielte Platzierung von Angeboten im Rahmen des Aktionsmanagements können Händler ihren Absatz steigern und Kundenbeziehungen stärken. Ausgewählte Werkstätten sehen Aktionen automatisch beim Einstieg. • (RED)
denbetreuung, Koordination der Sachverständigen, Planung der wöchentlichen Durchläufe. Daraus folgt die Menge der eingesetzten Hageltechniker. Möchte ich mit zertifizierten Dellentechnikern arbeiten, welche Kapazitäten gibt es in der betriebseigenen Lackiererei bzw. beim Partner, wer macht den Scheibentausch, welche Kapazitäten stehen für Teilelieferung, die Montagearbeit und für die Teilelagerung der demontierten Teile zur Verfügung? Reichen die Parkplatzsituation und der Leihwagenbestand aus?“
Subunternehmer im Haus
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ereinzelte Hagelschaden-Reparaturen passen gut in den täglichen Werkstatt-Alltag und können die Auslastungen ergänzen. „Aber wer organisiert die Reparaturabwicklung im Fall eines Großereignisses am Standort für alle Eigen- und Kundenfahrzeuge?“, fragt Dominik Denk, Inhaber von Car-Rep-Profiteam Denk. Die Herausforderungen sind vielfältig: „Kun-
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Car-Rep-Profiteam-Inhaber Dominik Denk und Juniorchef Peter Denk
Heuer kommen noch die – derzeit locker werdenden – Corona-Maßnahmen dazu. Kommen bei einem großen Hagelereignis Subunternehmer und mehr Kunden ins Haus, müssen entsprechende Vorkehrungen getroffen werden. „Aus welcher Region ist mein Subunternehmer, wie ist dort die Corona-Situation und hat er einen verantwortungsbewussten Umgang in Bezug auf Infektionen?“, so Denk. „Eines ist sicher, der Hagel wird auch im Jahr 2020 kommen.“ • (GEW)
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Klein und äußerst praktisch ist der „Laser Examiner“
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Wie viel fehlt da? Mit ein paar Klicks den Verschleiß von Bremsscheiben und des Reifenprofils messen? Siems & Klein hat ein spannendes Gerät im Programm – den „Laser Examiner“.
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en Verschleiß von Bremsscheiben mit einer Genauigkeit von einem Zehntelmillimeter messen, ohne das Rad zu demontieren? Ja, das funktioniert, und zwar mit dem „Laser Examiner“ aus dem Hause Texa. „Ein sehr interessantes Produkt zur Dokumentation des Reifenprofil- und Bremsscheibenzustands“, sagt Ing. Dietmar Vogl, Vertriebsleiter bei der Siems & Klein Autowerkstatt-Technik Vertriebs GmbH in Wien. Mit einem kleinen Adapter kann auch das Reifenprofil gemessen werden.
Ideal für die Fahrzeugannahme geeignet Der größte Vorteil für die Werkstätten und Reifenhändler: Sie können den Kunden in Sekundenschnelle sagen, wie es um den Zustand der Bremsscheiben und Reifen bestellt ist – etwa bei der Fahrzeugannahme. Dazu muss der Laser Examiner nur mit dem Magneten, der auf der Spitze montiert ist, auf die Bremsscheibe gesetzt werden. Durch Drücken des Knopfes wird ein Laserstrahl erzeugt, ein weiterer Klick schafft ein Bild, das von einer Mikrokamera analysiert wird. Dieses Bild wird mit einem voreingestellten Mindestwert verglichen – und schon hat man ein Ergebnis. Ähnlich funktioniert das Gerät bei der Messung der Profiltiefe. Durch das spezielle Design des „Laser Examiners“ können Kfz-Techniker oder Reifenmonteure auch schwer zugängliche Bereiche erfassen. • (MUE)
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Hygienisch muss es sein! Texa hat mit dem Air2 San die perfekte Lösung zur Desinfektion von Fahrzeugen und Arbeitsstätten auf den Markt gebracht.
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and aufs Herz: Hätten Sie vor ein paar Mo naten gedacht, wie wichtig Desinfektion in Fahrzeugen sein würde? Eben. Doch dann kam Corona. Und um das Vertrau en aller Kunden wieder herzustellen, gibt es von Texa ein Gerät, das in Werkstätten ebenso vorhanden sein sollte wie bei Auto händlern, -vermietern, Taxiunternehmen, Ab schleppdiensten, Fast-Fit-Zentren, Autowaschan lagen oder Tankstellen. Was Air2 San von anderen Produkten unterscheidet? Zum Beispiel die Tatsache, dass das Ozon am Ende des Sterilisationsprozesses wieder in Sauerstoff zurückgewandelt wird.
Handlich ist das Gerät von Texa; so kann es leicht von einem Auto ins nächste transferiert werden
Serviceprotokoll für die Kunden Der Desinfektionsprozess erfolgt vollautomatisch: Sensoren für Ozon, Temperatur und Luftfeuchtigkeit sind bei Air2 San serienmäßig. Das neue Produkt ist mit dem Anzeigegerät Axone Nemo kompatibel. Am Ende der Prozedur kann ein Serviceprotokoll
usgedruckt und an den Kunden übergeben werden. a Werkstätten können Air2 San entweder allein oder mit dem Texa-Diagnosesystem nutzen. Es wird von außen per Fernbedienung oder App ak tiviert. In kurzer Zeit werden Schimmel, Viren und Bakterien abgetötet. Dann erscheint ein grünes Licht am Display oder eine Mitteilung auf der App – und schon kann das Fahrzeug an den Kunden überge ben werden. Air2 San kann aber auch beispielswei se in den Schauräumen der Autohändler sehr gut eingesetzt werden. • (MUE)
Update erweitert Funktionsumfang Durch die digitale Bereitstellung des Updates werden Ressourcen geschont und Kunden gleichzeitig wertvolle Zeitersparnis und Flexibilität geboten
Mit Frühjahr 2020 stellt AVL DiTest ein neues Update für das Mehrmarken-Diagnosesystem XDS 1000 zur Verfügung.
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in Schwerpunkt des Frühjahrsupdates betrifft elektronische Informationen zur Einstellung von Fahrer-Assistenzsystemen, dessen Bedarf in den ver gangenen Monaten sprunghaft angestiegen ist. Ne ben umfangreichen Funktionsupdates für die Model le der Marken Mercedes-Benz, Dacia und Renault wurden, wie der Diagnosespezialist unterstreicht, mit der neuen Softwarefunktion auch klassische Funk tionen zum Motor-Management bei Fahrzeugen von
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Opel ergänzt. Einen weiteren Schwerpunkt stellen erweiterte Diagnosedaten für Lkws und Trailer dar. Die Vorteile des Updates umfassen laut Hersteller: • Erweiterte Diagnosefunktionen für Fahrzeug- Assistenzsysteme von Mercedes-Benz. Dazu zäh len das Auslesen und Löschen von Fehlercodes des Bremsassistenten sowie das Anzeigen von Messwerten. • Funktion zur Diagnose und Bearbeitung von Feh lercodes an Scheinwerferelektronik, Radarsensoren oder Komfortsystemen wie der Klimaelektronik. • Große Modellabdeckung: 75 Hersteller mit 1164 verschiedenen Modellen von Pkws, Leicht-Lkws und Lkws. • Weitere Diagnosedaten für Lkws, Leicht-Lkws und Trailer. Neu im System: Daten der Wabco E-Anlagen.
Erleichtert Anwendern den Arbeitsalltag „Die Updates stellen einen Spiegel der Entwicklun gen in den Werkstätten dar. Die stetige Erweiterung des Funktionsumfangs des XDS 1000 sowie die In tegration neuer Modell-Paletten erleichtern Anwen dern den Arbeitsalltag“, so Andreas Wittig, Produkt manager bei AVL DiTest. • (DSC)
Effizient justieren Bosch bietet den Werkstätten mit dem DAS 3000 eine Kalibrier- und Justagevorrichtung für Fahrerassistenzsysteme.
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DAS 3000 wird mit der Werkstatt-Software Esitronic 2.0 gesteuert
mmer mehr Pkws und Transporter sind mit Fahrerassistenz-Systemen ausgestattet, deren Ka meras und Radarsensoren kritische Sensoren erkennen: Daher gehören Reparaturen an diesen Fahrzeugen in vielen Kfz-Werkstätten ebenso zum Alltag wie in Lackierbetrieben und bei Glasspezialisten. Um diese Systeme nach einer Reparatur oder Wartung wieder zu kalibrieren, hat Bosch unter der Bezeichnung DAS 3000 eine computergesteuerte Kalibriervorrichtung auf den Markt gebracht: Diese wird durch die Bosch-Werkstattsoftware Esitronic 2.0 in Verbindung mit Bosch-Diagnosetestern gesteuert. Geliefert wird DAS 3000 mit der multifunktionalen Kalibriertafel für die Fahrzeuge der VW-Gruppe, mit der in Österreich gut ein Drittel des Marktes abgedeckt wird. Die Tafel eignet sich zum Kalibrieren der Frontkameras ebenso für das Einrichten der Radarsensoren. Die Tafeln können auf fahrzeugspezifische Positionen eingehängt werden, was kurze Rüstzeiten ermöglicht.
Mit Tablet-PCs und Diagnosetestern kombinieren Durch die integrierten Kameras und die geführten Software-Abläufe wird die Effizienz in der Werkstatt gesteigert. Passend zum DAS 3000 sind die robusten Tablet-PCs und Diagnosetester von Bosch: So ergibt sich eine flexible und leistungsfähige Gesamtlösung, die den Werkstätten einen schnellen Zugang zu unterschiedlichen Diagnoseverfahren bei der Kalibrierung der Fahrerassistenzsysteme der einzelnen Fahrzeughersteller ermöglicht. Natürlich gibt es für DAS 3000 auch Kalibriertafeln für alle anderen gängigen Fahrzeughersteller. • (MUE)
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nur in Kooperation mit anderen Unternehmen, Startups oder Lieferanten erzeugen konnten. Die Automobilindustrie musste das in den vergangenen Jahrzehnten nicht und beginnt erst, mit anderen Partnern aus anderen Industrien wie aus der IT zu kooperieren, um zukunftsfähige Produkte zu entwickeln. Was unterscheidet Ihre Schwerpunktsetzung an der Universität von jener Ihres Vorgängers? Enkel: Ich bin sehr interdisziplinär und habe schon in meiner Ausbildung in viele Wissenschaften hineingeschnuppert. Innovationen gibt es in jeder Branche und Disziplin. Daher fällt es mir leicht, Potenziale aus anderen Industrien oder Innovationen zu erkennen und diese auf die Mobilitätsindustrien anzuwenden.
Die neue „Autopäpstin“ Im März 2020 hat Prof. Dr. Ellen Enkel die Professur für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Mobilität an der Fakultät für Ingenieurswissenschaften an der Universität Duisburg-Essen übernommen. Die zweifache Mutter, die Biologie, Pädagogik und Theologie studierte, folgt damit Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer nach. Sieht sie sich als neue Autopäpstin?
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&W: Frau Prof. Enkel, Ihr Vorgänger gilt als Autopapst – werden Sie die erste Autopäpstin? Prof. Dr. Ellen Enkel: Ich würde mich eher als Expertin für Mobilitätsinnovationen sehen, da meine Forschung in den technologischen wie nicht-technologischen Innovationen und den digitalen Geschäftsmodellen der Mobilitätsindustrie verankert ist. Sie sind Innovationsexpertin: Wie innovativ ist die Automobilindustrie auf einer fiktiven Skala von 1 bis 5 im Vergleich zu Elektronik oder Medien? Enkel: Die Innovativität eines Unternehmens hängt von der innovativen Nachfrage der Käufer ab. Wenn beispielsweise ein größerer Bedarf nach umweltfreundlichen Antrieben oder neuen Mobilitätskonzepten wie Carsharing und Auto-Abos entsteht, entwickeln die Unternehmen automatisch in die entsprechende Richtung. Da haben die Nutzer von Mobilitätskonzepten bislang wenig Druck gemacht. Allgemein gefragt: Was kann die A utomobilindustrie von anderen Branchen vorrangig lernen? Enkel: Vor allem sind andere Branchen durch die sich veränderten Bedürfnisse der Kunden schon früher gezwungen worden, Produkte und Dienstleistungen zu erzeugen, die die Unternehmen nicht allein, sondern
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Bitte ein Beispiel … Enkel: Stellen Sie sich eine Mobilitäts- App vor, auf der Sie täglich individuell Vorschläge bekommen, mit welcher Kombination von Verkehrsmitteln Sie heute am besten von A nach B kommen. Um eine solche Vision zu realisieren, benötigen wir viele verschiedene Produkte (Autos, E-Bikes, Bahn etc.), die mit unterschiedlichen Ausstattungen zu unterschiedlichen Preisen an vielen Orten zur Verfügung stehen, sowie neue nutzenbasierte Abrechnungssysteme. Dies kann heute und zukünftig kein einzelnes Unternehmen leisten. Hier brauchen wir die Kooperationen und Innovativität vieler Unternehmen, Dienstleister und Start-ups unterschiedlicher Branchen. Ich versuche, an meinem Lehrstuhl mit meinen Kollegen und unseren Studierenden die Voraussetzungen, Rahmenbedingungen und Partner zur Realisierung dieser Vision zu erforschen und der Praxis zu helfen, diese in die Tat umzusetzen. Wenn Sie mal nicht an der Uni sind und forschen – was zählt zu Ihren privaten Leidenschaften? Enkel: Als Mutter von zwei Kindern steht für mich die Familie natürlich an erster Stelle. Wir lesen und reisen viel und genießen unsere Zeit zusammen. Hatten Sie jemals das Gefühl, in der Automotive- Branche als Frau „benachteiligt“ zu sein? Enkel: Eigentlich nie. Durch meine Interdisziplinarität und technische Affinität war ich immer schon ein Exot und meine Meinung wurde geschätzt. Haben Sie einen Tipp für Frauen, die in männer dominierten Bereichen Fuß fassen wollen? Enkel: Expertise ist geschlechtsunabhängig. Wer in einem Fach gut ist, es leidenschaftlich vertritt und auch selbst Spaß darin hat, der wird sich immer durchsetzen. Obwohl dies für Frauen oft ein bisschen schwieriger ist. • (PEW)
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Smarte Scheibe Die Windschutzscheibe übernimmt zukünftig Informations-, Steuerungs- und Entertainmentfunktionen. Thomas Hermanky gibt einen Ausblick in die Zukunft von Saint-Gobain Sekurit.
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&W: Welche Weiterentwicklungen sind zukünftig noch zu erwarten? Thomas Hermanky: Der nächste große Schritt ist die smarte Windschutzscheibe. Saint-Gobain Sekurit treibt die Entwicklung komplexer Lösungen und die Erweiterung der Funktionen von Glasflächen voran. Dabei kann nicht nur die Windschutzscheibe, sondern auch die Seitenscheiben können in der Zukunft als Display fungieren. Im Hinblick auf autonomes Fahren werden Windschutzscheiben künftig zu einer Schnittstelle für die Insassen, weil hier Informationen oder Entertainmentprogramme bereitgestellt werden können. Mit einer größeren Head-up-Display-Darstellung kann mittels Augmented-Reality die Frontscheibe auch für größere Projektionen oder als Bildschirm genutzt werden. Hier können in sehr guter optischer Qualität Informationen vom Cockpit, Navigation oder Internet projiziert werden. Durch die scheinbar schwebende Darstellung vor dem Fahrzeug ist es nicht störend, es kann auch auf definierte Bereiche der Scheibe beschränkt oder ausgeblendet werden.
Die ganze Scheibe als Display: Glas-Zukunft bei Saint-Gobain Sekurit
Thomas Hermanky, strategischer Vertrieb und Pro duktmanagement, Saint-Gobain Autover Österreich
Wird man die Scheibe als Touchscreen nutzen? Hermanky: Ja, mit Sekurit Touch Control sind digital gesteuerte Funktionen in der Frontscheibe bereits realisierbar. Dabei geht es beispielsweise um Funktionen wie Enteisen, Abdunkeln oder Aufhellen sowie um die Navigation. Die Technik und das Produkt sind bereits entwickelt, die Automobilindustrie wird entscheiden, ob diese Anwendungen in der nächsten Fahrzeuggeneration angeboten werden oder ob man auf die autonom fahrenden Autos wartet. • (GEW)
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Mag. B. Katzinger
Der Narrische
Santander mit Krisenhilfe Der Mitte März von der Santander Bank angebotene Zahlungsaufschub in der Lagerfinanzierung wird bislang von 70 Prozent der Auto- und Motorradhändler in Anspruch genommen. „In dieser herausfordernden Zeit brauchen die Händler Unterstützung“, so Michael Schwaiger, Commercial Director. „Seit der Wiedereröffnung Mitte April spüren wir schon einen Rückgang der Ansuchen.“
Kolba vermittelt VW-Klagen Anwalt Peter Kolba, Obmann des VSV, freut das deutsche Schadensersatz-Urteil gegen VW. Es zeige sich, dass man mit individuellen Schadensersatzklagen erfolgreich sein könne. Er biete geschädigten Österreichern an, „risikolose individuelle“ Klagen in Deutschland zu vermitteln.
GW-Preise von der Krise unbeeindruckt Für den April weist die AutoScout24-Auswertung mit einem durchschnittlichen GW-Preis von 20.049 Euro gegenüber dem Jänner 2020 einen Rückgang um 1,05 Prozent aus. Im Vergleich zum April 2019 zogen die GW-Preise um 1,6 Prozent an.
Erkämpfte Verbesserung „Mir wurde seitens der zuständigen Behörde mitgeteilt, dass meine Anregung aufgegriffen worden ist, Branchen wie die unsere umfangreicher zu unterstützen, weil diese von den Covid-Maßnahmen stärker betroffen sind als andere“, so Komm.Rat Ferdinand O. Fischer, Sprecher des Zweiradhandels in der WKO. Bis jetzt habe als Deckelung der bis zu 75-prozentige nicht rückzahlbare Ersatz der Fixkosten für einen Monat gegolten. Dies sei nun auf drei Monate erhöht worden.
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„Das Angebot von Kfz-Versicherungen kommt dem Autohaus gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten gleich dreifach entgegen.“ Mag. Erwin Mollnhuber, Geschäftsführer Garanta Österreich
„Mit Bulgarien und nun auch Griechenland haben wir die Ost-Erweiterung abgeschlossen und betreuen von Polen bis Griechenland alles aus Wien.“ Mag. Michael Erb, Direktor CEE bei der österreichischen Real-Garant-Niederlassung
„Mit der schnellen Umstellung auf Distance Learning haben wir als FHBusiness School in der Krise Agilität bewiesen.“ Prof. (FH) Dr. Kristina Kampfer, FH Kufstein
Genie und Wahnsinn sind bekanntlich zwei Haberer, zwischen die kein Babyelefant passt. Vom verstorbenen Apple-Gründer Steve Jobs weiß man z. B., dass er sich weigerte, Nummerntafeln an seinem Mercedes SL anzubringen und aus Prinzip auf dem Behindertenparkplatz parkte. Oder Elon Musk, der Narrische mit den Elektrowagerln, dessen viel belächelter Online-Bezahldienst PayPal heute zum Standard im Internet gehört. Musks Space-X-Rakete schickt sich, während ich hier tippe, an, 2 Astronauten auf die ISS zu bringen. Was die große NASA nicht mehr auf die Reihe kriegt, schafft (so schaut’s zumindest aus) der Südafrikaner mit seinem ebenfalls gern belächelten „Weltraum-Start-up“. In ein paar Jahren will er auf den Mars. Vor ein paar Wochen ist bei Tesla übrigens das einmillionste Auto vom Band gelaufen. Noch so eine Musk-Firma, über die mancher Witz gerissen wurde in der Vergangenheit.
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Foto: Adobe Stock
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Versichern in der Krise Die Corona-Situation hat auch auf das Versicherungsgeschäft in der Kfz-Branche Auswirkungen.
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as beginnt bei der Schadensabwicklung, die mit dem Lockdown auf komplett digitale Abwicklung umgestellt wurde. Selbst jene Betriebe, die bislang nicht selber kalkuliert haben, waren nun gefordert, ihre eigene Kalkulation zu erstellen und an die Versicherung zu schicken. Auch Video-Besichtigungen haben während der Krise an Bedeutung gewonnen. Damit hat die Digitalisierung eine deutliche Verstärkung erlebt.
Desinfektion über Gemein- und Nebenkosten Diskussionen gab es dennoch. Die erforderliche Desinfektion der Fahrzeuge vor der Rückgabe an den Kunden wird nicht von der Versicherung übernommen. „Mit dem Einsatz von Matten, Sitz- und Lenkradschonern wurde schon vor der Krise einige Tätigkeiten zur Reinhaltung der Fahrzeuge über die Gemeinkosten abgedeckt“, erklärt Werner B auer, Chefsachverständiger des Verbandes der Versicherungsunternehmen Österreichs (VVO). Die Fahrzeugreinigung innen und außen ist über die Nebenkostenpauschale abgedeckt. „Nun kommen einige Handgriffe zur Desinfektion der Oberflächen dazu“, so Bauer: „Man ist aber übereinkommen, den Kostenersatz so wie bisher zu belassen.“ Das wird von Franz Ofer, Vertreter der Kfz-Branche im Lack- und Karosseriebeirat, bestätigt. „Wir haben die Versicherungen mit den Aufwendungen für die Fahrzeugdesinfektion konfrontiert, haben uns aber darauf verständigt, dass der Aufwand bereits in den Gemeinkosten verpackt ist“, erklärt Ofer: „Die Reinigung der Fahrzeuge ist Standard, man muss aber höheres Augenmerk auf die aktuelle Situation legen.“ Er empfiehlt, die bei vielen Betrieben bereits eingesetzten Lenkrad-, Schaltknauf- und Sitz-Schoner zu verwenden, um das Fahrzeug zu schützen. „Diese Schoner sollen erst bei der Übergabe des Fahrzeuges direkt vor dem Kunden entfernt werden“, so Ofer.
Öffi-Fahrer als Kunden Positive Entwicklungen kann die Krise auf die Versicherungs-Vermittlung im Autohaus zu haben. Bei einem generellen Rückgang der Autoverkäufe gibt es einen erhöhen Fahrzeugbedarf für bisherige Öffi-Benutzer, die das Auto so rasch wie möglich einsetzen wollen und damit auch die Versicherung und die Zulassung gleich über das Autohaus abwickeln möchten. Auch All-in-Angebote bis hin zur Miete finden ein verstärktes Interesse. Nicht zuletzt ist Sicherheit, auch über Versicherungen, mehr denn je ein hohes Gut. • (GEW)
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Geschäftsführer Olaf Helfer (carplus), Aurélie Tournan (Renault Wien), Geschäftsführerin Sabine Berg und Edi Frühwirt (carplus), Mag. (FH) Christian Spreitzhofer und Geschäftsführer Christophe Waag (Renault Wien)
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ie Feuertaufe haben wir bereits bestanden und unsere Zusammenarbeit in einer sehr schwierigen Zeit erfolgreich gestartet“, freut sich Olaf Helfer, carplus-Geschäftsführer, über die Intensivierung der Partnerschaft mit Renault Wien. Die erfolgreiche Kooperation über die Marke Renault und der RCI Banque bildet dabei die Basis. „Mit Renault Wien als Flaggschiff heben wir die Zusammenarbeit auf eine höhere Stufe“, ergänzt Gebietsleiter Eduard Frühwirt, der den Stein ins Rollen gebracht und Ende vergangenen Jahres eine carplus-Zulassungsstelle bei Renault Donaustadt angeboten hat. Dort ist man sofort aufgesprungen und hat auch für den Hauptstandort am Laaer Berg angefragt, wo bislang die Zulassungsstelle einer anderen Versicherung integriert war. „Das Angebot hat gut gepasst, vor allem auch das Gesprächsklima, das ist das Wichtigste“, berichtet Aurélie Tournan, Leiterin Finanzen, Personal und IT bei Renault Wien. „Aurélie und ich haben carplus schon bei unserer Zeit beim Importeur kennen und schätzen gelernt, als die Zusammen arbeit mit RCI Banque entstanden ist“, erinnert sich Renault-Wien-Geschäftsführer Christophe Waag. „Uns ist es wichtig, den Kunden im gegenseitigen Austausch zufriedenzustellen, gemeinsam den rich-
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Mitten in der Corona-Krise hat carplus eine Zulassungsstelle bei Renault Wien eröffnet und damit die Zusammenarbeit deutlich verstärkt.
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tigen Weg zu finden, das macht uns als Team aus“, erklärt carplus-Geschäftsführerin Sabine Berg. „Das Zulassungsthema ist für uns sehr wichtig. Mit Renault Wien haben wir nun einen sehr großen Partner mit dementsprechendem Geschäftsvolumen gewinnen können“, ergänzt carplus-Zulassungsstellen-Koordinatorin Karin Gschwandtner.
Den Kunden im Haus behalten Die Versicherungs-Vertriebsschiene Autohaus gewinnt nach wie vor an Bedeutung. „Den Kunden, den ich selber vermittle, den behalte ich auch im Haus“, ist Helfer überzeugt. „Denn ,Alles aus einer Hand‘ wird immer wichtiger“, ergänzt Berg. Bei Renault Wien sind Finanzierung und Versicherung schon lange Teil des Komplettangebotes. „Wir sind hier auf einem sehr hohen Niveau“, erklärt Tournan. Dabei zündet man bei Renault Wien bereits die nächste Stufe und setzt nun verstärkt Miet- und Mietkaufmodelle um, die in der Krisensituation verstärkt angenommen werden. „Wir bieten den Unternehmen an, Fahrzeuge vorerst zu mieten und später zu kaufen, wenn das Geschäft wieder voll läuft“, so Marketingleiter Mag. (FH) Christian Spreitzhofer.
Der bewaffnete Arm Renault Wien ist Teil Renault Retail Group mit 191 Standorten. „Wir sind der bewaffnete Arm von Renault. Wir verkaufen Autos“, lächelt Christophe Waag, seit mehr als 3 Jahren Geschäftsführer von Renault Wien am Laaer Berg und in der Donaustadt. Er sieht sich als Händler wie jeder andere, sorgt für Stabilität und – aufgrund seiner Aftersales-Erfahrung – auch für hohe Kundenzufriedenheit in der Werkstätte. Mit zwei eigenen Standorten in Wien sowie 18 Partnern von St. Pölten bis Bruck/Leitha ist Renault Wien der Platzhirsch in Ostösterreich, die Hälfte der Fahrzeuge wird über die Partner abgesetzt. • (GEW)
Ihr Autohaus wird zur Vorteilswelt.
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Komplettschutz bei Totalschaden und Diebstahl Reduzierter Kasko-Selbstbehalt Kfz-Anmeldeservice
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Mag. Erwin Mollnhuber, Geschäftsführer Garanta
Digitale Versicherung – persönliche Betreuung Garanta hat bereits vor der Krise in digitale Lösungen investiert und nun verstärkt genutzt. Die persönliche Betreuung ist dennoch wieder voll aktiv, wie Mag. Erwin Mollnhuber berichtet.
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&W: Wie bewerten Sie die aktuelle Situation? Mag. Erwin Mollnhuber: Die Corona-Pandemie ist für uns alle neu und nicht mit den letzten Finanzund Wirtschaftskrisen zu vergleichen. Sie stellt Handel, Werkstätten und Kunden sowie uns als Branchenversicherer vor eine komplett ungewohnte Situation. Wir müssen uns gemeinsam bemühen, wieder rasch in einen gewissen Normalbetrieb zu kommen und die Geschäftsausfälle der letzten Wochen, so gut es geht, wett zu machen. Wir sind froh, dass wir wieder vor Ort für unsere Geschäftspartner da sein können.
fz-Versicherungsverträge auf einfachem Weg digiK tal und auf Wunsch auch kontaktlos abgeschlossen werden. Autohäuser, die sich nicht mit dieser Abwicklung befassen möchten, aber auch kleinere Betriebe, die ihren Kunden einen ganzheitlichen Rundum-Service bieten wollen, nutzen die Unterstützung des Garanta Sales Teams. Dieses Team übernimmt dabei auf telefonischem Weg die komplette Beratung und den Verkauf der Kfz-Versicherung.
Welche Rolle spielt die Versicherungsvermittlung im Autohaus? Mollnhuber: Ich denke, dass das Angebot von Kfz-Versicherungen dem Autohaus gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten gleich dreifach entgegen kommt. Erstens: zusätzliche Erträge, die sich der Mag. Erwin Mollnhuber, Geschäftsführer Garanta Österreich Kfz-Betrieb durch die Beratung und die Vermittlung Wie können Sie die Partner unterstützen? von Versicherungen erwirtschaften kann. Zweitens: Mollnhuber: Unsere Angebote im Online- und ein verbessertes Serviceangebot für die Kunden, da Servicebereich haben sich gerade in der Krise das Autohaus im Sinne eines One-Stop-Shoppings sehr bewährt. Wir bieten unseren Autohauspartnicht nur den Verkauf und Service abwickelt, sonnern schon seit einigen Jahren die Möglichkeit der dern auch Versicherung, Schadensabwicklung und Online- Polizzierung über unser Vertriebspartner- eventuell auch Fahrzeugzulassung. Drittens: Die Informations-und-Polizzierungssystem VIPS an. Gestaltung der Versicherungstarife kann dazu beiDieser Prozess wurde seit heuer um die Möglichtragen, die Frequenz im Autohaus zu erhöhen und keit der „digitalen Signatur“ erweitert. So können die Kundenbindung zu verstärken. • (GEW)
„Das Angebot von Kfz-Versicherungen kommt dem Autohaus gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten gleich dreifach entgegen.“
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VERS
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WIRTSCHAFT
ERU & FINA
Sicherheit in jeder Situation
In all diesen Fällen ist es gut, wenn man den „Kaufpreisschutz“ abgeschlossen hat
Nach einer erfolgreichen Pilotphase hat die Volkswagen-Versicherungsdienst GmbH im Mai den „Kaufpreisschutz“ auf alle Händlerpartner ausgerollt: Das Produkt bietet für die Händler eine Reihe von Vorteilen.
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s kann überall passieren und jederzeit: Ein Diebstahl, ein Totalschaden – und in diesen Fällen ist es gut, wenn man als Betroffener zuvor den „Kaufpreisschutz“ abgeschlossen hat. Das neue Produkt der Volkswagen Versicherungsdienst GmbH deckt, kurz erklärt, die Lücke, die zwischen dem Wiederbeschaffungswert des Fahrzeuges (abgedeckt durch die Kasko- oder Haftpflichtversicherung) und dem Kaufpreis entsteht. Der „Kaufpreisschutz“ ist unabhängig von einer Kasko erwerbbar, Zielgruppe sind Privatpersonen (Barkauf- und Kreditkunden). Der „Kaufpreisschutz“ ist für VW-Konzernmarken ebenso gedacht wie für Fremdmarken (über das Händlernetz des VW- Konzerns). Die Vorteile für die Händler sind zahlreich und es beginnt schon beim Abschluss: Als Premiumprodukt ist der „Kaufpreisschutz“ ausschließlich im
Handel abschließbar, dieser Prozess dauert online nur wenige Minuten. Zusätzlich kann ein Autohaus seine Produktpalette damit perfekt erweitern. Und im Fall des Falles, also wenn ein Schaden eingetreten ist, gibt es durch den Neukaufbonus von 1.000 Euro die Chance auf eine längerfristige Kundenbindung. Angeboten wird der „Kaufpreisschutz“ in den Varianten Basis und Premium: Beide gelten für Neu- und Gebrauchtwagen und können bis zu 6 Monate nach Autokauf abgeschlossen werden. Das Fahrzeug kann bis zu 5 Jahre alt sein – und die Laufzeit liegt zwischen 3 und 5 Jahren. Das Premiumprodukt bietet zusätzlich einen Mobilitätsbonus von 250 Euro und einen Neukaufbonus von 1.000 Euro. Der Neukaufbonus wird an den Kunden ausbezahlt, wenn ein Fahrzeug innerhalb eines halben Jahres nach dem Versicherungsfall im Autohaus erworben wird. • (MUE)
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Osteuropa aus Wien
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Real Garant hat die Erweiterung in Osteuropa abgeschlossen und betreut diese Länder aus Wien.
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wagenhandel liefern laut meinen Zahlen ähnliche Ergebnisse wie früher“, so Erb. Auch die Garantie-Abwicklung gehe wieder in die Höhe.
Wartungspakete
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it Bulgarien und nun auch Griechenland haben wir die Ost-Erweiterung abgeschlossen und betreuen von Polen bis Griechenland alles aus Wien“, berichtet Mag. Michael Erb, Direktor CEE bei der österreichischen Real-Garant-Niederlassung in Wien. Von hier aus ist Erb für alle osteuropäischen Länder verantwortlich, neben der Vertriebsorganisation laufen auch Schadensabwicklung und EDV über dieses Büro. Damit kann Real Garant in allen Ländern den gleichen Servicelevel anbieten. Die Finalisierung der Europa-Abdeckung ist mitten in der Corona-Krise erfolgt, die Zeit hat man – ohne Kurzarbeit – genutzt, um IT-Lösungen zu optimieren und neue Mitarbeiter einzuschulen. Mittlerweile läuft das Geschäft bei den Partnern wieder. „Der Mai hat wieder funktioniert. Werkstatt und Gebraucht-
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WIRTSCHAFT
Mag. Michael Erb, Direktor CEE, Real Garant
Optimistisch zeigt sich Erb nicht nur im Bereich der Garantie, sondern auch am Wartungssektor. „Wir wissen, wo die Reise mit unseren Wartungspaketen hingeht. Wir bieten Lösungen für die Importeure an, wo es keine herstellerseitigen Angebote gibt.“ Bislang hat Erb das Wartungspaket mit 5 Marken in 10 Ländern umgesetzt. „Die Personalressourcen der Importeure gehen zurück, Dienstleistungen werden ausgelagert. Wir übernehmen die Abwicklung“, so Erb. Wartungspakete und FlatrateLösungen werden einen Boom erleben. „Letztlich ist es auch im Sinne der Hersteller und Markenhändler, das Geschäft dort abzusichern, wo es genug Marge gibt. Bei den Wartungspaketen müssen die Kunden in die Markenbetriebe fahren und Originalersatzteile verwendet werden.“ • (GEW)
Auf Rekordniveau Das Jahr 2019 brachte dem österreichischen Leasingmarkt ein deutliches Plus: Vor allem der Kfz-Bereich war dafür verantwortlich.
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Auf den Kfz-Bereich entfallen mehr als drei Viertel des LeasingVolumens
Quelle: VÖL
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napp 8,6 Milliarden Euro: Das ist das Niveau, auf das die neu abgeschlossenen Geschäfte im Leasingbereich in Österreich im Jahr 2019 gestiegen sind. Damit verzeichnete die österreichische Leasingbranche ein Plus von 12,5 Prozent im Vergleich zu 2018. 6,544 Milliarden Euro (bzw. 76,4 Prozent des gesamten Leasingvolumens) entfallen auf den Kfz-Bereich: Dieser stieg im Vorjahr um 18,8 Prozent an. Laut Mag. (FH) Wolfgang Steinmann, Generalsekretär des Verbands Österreichischer LeasingGesellschaften (VÖL), gab es im Vorjahr 242.000 Neuverträge beim Kfz-Leasing, das ist ein Plus von 12,2 Prozent im Vergleich zu 2018. Die durchschnittliche Vertragssumme lag 2019 bei 27.000 Euro, das waren um 1.500 Euro mehr als 2018. Die Steigerungen der Kfz-Leasingverträge waren mit 12,5 Prozent bei Unternehmenskunden noch etwas stärker als im privaten Bereich (+11,3 Prozent).
Im Fuhrparkmanagement registrierten die 44 Mitglieder des VÖL im Vorjahr ein Plus von 14,4 Prozent auf ein Neugeschäftsvolumen von 989 Millionen Euro. Die Zahl der neuen Verträge beim Fuhrparkmanagement betrug 126.000 Stück (+5,9 % bei der gewerblichen Leasingquote). 59 Prozent aller Firmenautos wurden durch Leasing finanziert. Im Full-Service-Leasing gab es im Vorjahr in Österreich 101.567 abgeschlossene Verträge. • (MUE)
WIRTSCHAFT
Lernen in der Auto-Akademie Für die zwei im September startenden Automotive-Lehrgänge an der Business School der FH Kufstein Tirol sind noch Plätze zu haben. Von Mag. Bernhard Katzinger, Fotos: FH Kufstein Tirol
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ie Krisenzeit hat man in Kufstein gut meistern können, nicht zuletzt dank umfassender Online-Learning-Angebote. „Ungewöhnliche Situationen erfordern ungewöhnliche Maßnahmen. Mit der unmittelbaren Umstellung auf Distance Learning haben wir die Agilität der FH Business School unter Beweis gestellt“, sagt Prof. (FH) Dr. Kristina Kampfer, die neue wissenschaftliche Leiterin der Automotive-Lehrgänge. Auch den nächsten Studienanfängern im Herbst werde das Ausbildungsprogramm zusätzlich online angeboten, versichert sie.
Praxisnahe Ausbildungen für die Autobranche Im September 2020 starten 2 Lehrgänge – der zum zertifizierten Automobilverkäufer und der zum Automobile Manager. Anmeldungen sind bis August möglich. Auch die Anmeldung zum nächsten Lehrgang „Executive MBA mit Fokus Automotive“, der im Frühjahr 2021 starten wird, kann bereits jetzt erfolgen. Seit 2011 hat sich das Kufsteiner Ausbildungsprogramm für die Kfz-Branche zu einer wahren Erfolgsgeschichte entwickelt. Der „zertifizierte Automobilverkäufer“ besteht aus einem sechstägigen Intensivkurs, der auf interessierte Quereinsteiger ebenso wie auf bereits aktive Autoverkäufer zugeschnitten ist und die nötigen Grundlagen für einen erfolgreichen, professionellen Automobilverkauf vermittelt. Aufbauend kann mit
dem berufsbegleitenden Lehrgang zum Automobile Manager die Karriere im Automotive-Bereich auf Führungsebene beschleunigt werden. „Für diesen Lehrgang haben wir den Lehrplan gerade aktualisiert, um die Teilnehmenden noch besser auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten“, so Kampfer. Die Ergänzung betrafen Themen wie digitale Transformation und agiles Projektmanagement.
„Mit der schnellen Umstellung auf Distance Learning haben wir als FH-Business School in der Krise Agilität bewiesen.“ Prof. (FH) Dr. Kristina Kampfer
Erfahren in der Automotive-Branche Seit Frühjahr 2020 hat Prof. Kampfer die wissenschaftliche Leitung der Automotive-Programme an der FH Business School in der Tiroler Grenzstadt inne. Sie ist Professorin für Marketing Management und bringt einschlägige Erfahrung mit: Als Markenberaterin zählte sie internationale Unternehmen aus der Automobilbranche zu ihren Kunden. •
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WIRTSCHAFT
Ein Monat zum Vergessen Ganz Europa litt im April massiv unter der Corona-Krise: Mit einem Minus von 64,9 Prozent bei den Neuzulassungen stand Österreich noch relativ gut da – verglichen mit -97,6 Prozent in Italien, -96,5 Prozent in Spanien, -96,1 Prozent in Irland und -90,1 Prozent in Belgien. Die geringsten Einschnitte gab es in Dänemark (-37,0 Prozent), Schweden (-37,5 Prozent) und Finnland (-38,6 Prozent).
Keine Daten für Malta erhältlich Mitgliedsstaaten vor der EU-Erweiterung von 2004 Mitgliedsstaaten, die seit 2004 der EU beigetreten sind
Quelle: European Automobile Manufacturers Associations (ACEA), Brüssel
April 2020 April 2019
8000
7000
6000
5000
4000
3000
2000
1000
0
Neuzulassungen Bundesländer
VW Skoda Seat BMW Mercedes-Benz Hyundai Renault Ford Opel Audi Peugeot Fiat KIA Dacia Citroën Mazda Toyota Suzuki Volvo Tesla Mitsubishi Nissan Mini Jeep Land Rover Porsche Honda Alfa Romeo Subaru Jaguar Abarth Cupra DS Automobiles Lexus SsangYong Smart MG Lada Other Renault-Alpine Sonstige Gesamt
340
-63,64 %
Kärnten
580
-64,13 %
Niederösterreich
2.149
-62,76 %
Oberösterreich
2.137
-60,38 %
Salzburg
1.148
-57,47 %
Steiermark
1.523
-62,28 %
Tirol
1.313
-58,13 %
Vorarlberg
545
-59,51 %
Wien
1.485
-78,83 %
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1.651 1.467 523 855 583 345 741 599 300 486 488 264 376 314 273 222 266 241 179 257 152 119 92 43 109 83 39 28 20 22 20 7 12 5 2 7 5 5 5 3 12 11.220
-3.288 -1.188 -1.491 -1.166 -793 -1.319 -778 -1.244 -1.424 -636 -805 -867 -769 -662 -502 -675 -415 -518 -250 74 -524 -166 -258 -294 -26 -19 -175 -105 -24 -71 -33 -20 -4 -45 -16 -190 5 -13 3 -10 -30 -20.731
10.429 6.777 4.606 4.479 3.366 3.315 3.269 3.186 2.800 2.687 2.448 2.095 1.672 1.637 1.634 1.559 1.461 1.460 992 980 902 802 603 555 469 404 303 183 151 150 106 67 65 61 45 39 37 24 23 12 47 65.900
-8.562 -2.946 -3.090 -1.772 -1.101 -1.694 -2.582 -3.443 -3.626 -1.427 -1.536 -1.952 -1.541 -1.732 -1.107 -1.765 -486 -1.381 -604 -138 -791 -681 -325 -756 -117 168 -516 -331 -1 -237 -74 -134 -2 -59 -37 -472 37 -30 13 -12 -64 -46.906
-45,08 -30,30 -40,15 -28,35 -24,65 -33,82 -44,13 -51,94 -56,43 -34,69 -38,55 -48,23 -47,96 -51,41 -40,39 -53,10 -24,96 -48,61 -37,84 -12,34 -46,72 -45,92 -35,02 -57,67 -19,97 71,19 -63,00 -64,40 -0,66 -61,24 -41,11 -66,67 -2,99 -49,17 -45,12 -92,37 0 -55,56 130,00 -500,00 -57,66 -41,58
15,83 10,28 6,99 6,80 5,11 5,03 4,96 4,83 4,25 4,08 3,71 3,18 2,54 2,48 2,48 2,37 2,22 2,22 1,51 1,49 1,37 1,22 0,92 0,84 0,71 0,61 0,46 0,28 0,23 0,23 0,16 0,10 0,10 0,09 0,07 0,06 0,06 0,04 0,03 0,02 0,07 100,00
Top 5 C-Segment
Burgenland
46
Marktanteil in % Jän.– April 2020
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40
Abweichung 2019/2020 in %
Jän.– April 2020
Abweichung 2019/2020 in % -36,6 -40,9 -28,4 -31,0 -25,7 -11,8 -48,0 -38,3 -31,1 -50,7 -46,8 -25,4 -17,3 -36,1 -20,0 -41,6 -34,0 -40,4 -27,5 -18,3 -31,7 -38,8 -48,9 -26,2 -16,9 -25,7 -38,5 -39,5 -30,4 -27,2 -20,0 -35,6 -30,4 -43,4 -39,1 -39,9
Abweichung 2019/2020
3
132.712 6.751 59.057 822.202 6.471 34.252 385.676 23.824 50.328 351.611 11.078 4.553 12.106 13.104 118.458 65.900 122.875 48.031 32.300 85.057 22.390 16.354 222.866 60.873 38.841 3.175 2.750.845 2.413.078 337.767 2.853 39.783 64.834 107.470 487.878 3.346.193 3.008.426
Jän.– April 2020
2
-90,1 -72,6 -37,0 -61,1 -67,5 -38,6 -88,8 -80,2 -96,1 -97,6 -87,5 -58,5 -68,9 -78,9 -53,0 -64,9 -67,1 -87,0 -50,3 -37,5 -61,5 -71,4 -96,5 -53,4 -50,3 -84,1 -76,3 -77,9 -63,4 -68,9 -34,0 -67,2 -58,2 -97,3 -78,3 -79,8
Abweichung zu April 2019
1
5.296 824 10.199 120.840 824 5.981 20.997 2.434 344 4.279 1.077 683 1.378 1.192 15.373 11.220 15.239 2.749 4.321 18.916 3.424 1.846 4.163 10.679 6.170 234 270.682 223.983 46.699 372 7.425 9.382 17.179 4.321 292.182 245.483
Neuwagenzulassungen Österreich 04/2020 April 2020
Belgien Bulgarien Dänemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Irland Italien Kroatien Lettland Litauen Luxemburg1 Niederlande Österreich Polen Portugal Rumänien Schweden Slowakei Slowenien Spanien Tschechien Ungarn Zypern Europäische Union EU142 EU123 Island Norwegen Schweiz EFTA Großbritannien Total Westeuropa
Abweichung zu April 2019 in %
April 2020
Neuwagenzulassungen Europa 04/20201
April 2020 April 2019
VW Golf
Ford Focus
Mazda 3
Hyundai i30
Mercedes A-Klasse
202 892
130 456
76 268
74 222
74 228
Alle Daten zum Fahrzeugmarkt finden Sie auch im MarketAnalyser von Eurotax
-86,6 %
Fiat traf es im April besonders hart: In der gesamten EU wurden 8.209 Autos dieser Marke neu zugelassen, im April 2019 waren es 61.239.
EINHUNDERTZEHN
Lada durchlebt derzeit keine einfachen Zeiten: In der gesamten EU kam die russische Renault-Tochter im April auf 110 Neuzulassungen; im Jahr davor waren es im April immerhin noch 382 gewesen. Auch kumuliert liegt das Minus von Lada (-58,4 Prozent) deutlich höher als bei anderen Marken.
MAR K DES E MON ATS
-38,85 -35,40 -33,48 -37,50 -33,82 -45,41 -44,12 -39,40 -42,26 -36,58 -44,69 -40,96 -44,31 -44,10 -43,64 -44,36 -39,83 -46,24 -36,51 -21,06 -27,73 -44,54 -39,04 -43,20 -41,05 -45,95 -27,07 -46,94 -40,86 -42,11 -35,27 -39,13
-39,1 Porsche hatte im April bei den Gebrauchtwagen-Ummeldungen mit -21,06 Prozent das geringste Minus der Top 30.
20,71 9,63 8,30 6,41 4,90 5,68 5,46 4,28 4,08 3,51 3,05 2,83 2,18 2,14 2,06 1,71 1,58 1,50 1,16 0,75 0,71 0,89 0,77 0,76 0,73 0,61 0,45 0,55 0,46 0,35 1,81 100,00
16.729 7.779 6.703 5.176 3.959 4.592 4.411 3.454 3.294 2.832 2.468 2.285 1.765 1.730 1.666 1.384 1.273 1.209 934 603 577 723 625 618 592 494 362 441 372 285 1460 80.795
Abweichung Stück April 2018/19
Marktanteil in % April 2019
10.229 5.025 4.459 3.235 2.620 2.507 2.465 2.093 1.902 1.796 1.365 1.349 983 967 939 770 766 650 593 476 417 401 381 351 349 267 264 234 220 165 945 49.183
Abweichung Stück April 2019
20,80 10,22 9,07 6,58 5,33 5,10 5,01 4,26 3,87 3,65 2,78 2,74 2,00 1,97 1,91 1,57 1,56 1,32 1,21 0,97 0,85 0,82 0,77 0,71 0,71 0,54 0,54 0,48 0,45 0,34 1,92 100,00
Stück April 2019
VW Audi BMW Mercedes-Benz Skoda Opel Ford Seat Renault Peugeot Mazda Fiat inkl. Abarth Hyundai Toyota Citroen Suzuki KIA Nissan Volvo Porsche Mini Mitsubishi Alfa-Romeo Dacia Honda Jeep Smart Chevrolet/Daewoo Land Rover Jaguar Sonstige TOTAL
Marktanteil in % April 2020
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30
April 2020
Gebrauchtwagenumschreibungen 04/2020
+2,14 +8,04 +6,08 +1,89 +11,43 -0,28 +4,23 +13,69 -5,29 -7,30 +4,66 -4,19 -1,18 -7,49 -5,93 +8,55 -0,55 -3,74 +4,47 -8,36 +10,75 +4,78 -9,81 +2,15 +2,60 +20,78 +4,62 +7,56 +16,25 +9,62 +0,07 +2,58
Die Gebrauchtwagen-Ummeldungen brachen im April in Österreich nicht so stark ein wie die Neuzulassungen. Kumuliert liegt der GW-Markt um 22,9 Prozent hinter jenem des Vorjahres.
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Skoda schaffte in diesem ungewöhnlichen April – nicht zuletzt dank des neuen Octavia – einen Marktanteil von 13,1 Prozent: Mit 1.467 Neuzulassungen kam man Volkswagen (1.651 Stück) ziemlich nahe.
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ie tschechische VW-Tochter geht seit Jahren unbeirrt ihren Weg nach oben: Skoda hat schon im Vorjahr aufhorchen lassen, als der jahrzehntelange Spitzenreiter VW Golf durch den Octavia abgelöst worden ist. Jetzt, wo mitten in der Corona-Krise sowohl der Golf als auch der Octavia ihre jeweiligen Nachfolger bekommen haben, geht das Match munter weiter. Im April hatte jedenfalls der Octavia mit 346 zu 202 Neuzulassungen in Österreich die Nase vorn: An zweiter Stelle folgte mit dem Fabia (329) der zweite Dauerbrenner der tschechischen Marke. Auf den Karoq entfielen 230 Stück, dahinter folgen Kamiq (191), Superb (165), Kodiaq (132) und Scala (69). Der kleine, nur noch mit E-Antrieb erhältliche Citigo schaffte im April 5 Neuzulassungen.
Auf den Combi folgt nun das Coupé Wie es weitergeht? Nach dem Combi soll demnächst auch das Octavia Coupé (wie die Limousine jetzt heißt) bei den Händlern stehen, und zwar zum gleichen Preis wie der Combi: „Dadurch wird das Geschäft einfacher und auch bei der Ausstattung haben wir uns einige Pakete überlegt“, sagt Max Egger, der seit mehr als einem Vierteljahrhundert Importeurschef von Skoda in Österreich ist. Das gehöre zur Skoda-Maxime „Simply clever“ dazu. • (MUE)
-82,6 Prozent betrug im April der Rückgang der Neuzulassungen bei Opel: Damit kam man nur auf 2,7 Prozent Marktanteil.
Honda hat auch schon bessere Zeiten erlebt: 39 Neuzulassungen im April, damit sank der Marktanteil auf 0,3 Prozent.
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NEUE PRODUKTE
Mit Dampfdruck glänzen
Ergonomische Schenkel
Mit dem XXL-Modell erweitert Beam sein Sortiment in der Blue-Evolution-Reihe an Dampfreinigungssystemen um ein Kraftstrommodell. Die Reinigung erfolgt chemiefrei mit reinem Wasser. Aufgrund des hohen Dampfdrucks wurde der Wasserverbrauch um 70 Prozent reduziert und es wird eine besonders effiziente und materialschonende Reinigung versprochen. Mit zahlreichen Düsen im umfangreichen Zubehör ist für jeden Anwendungsfall das richtige dabei. Beam GmbH; www.beam.de
Mit der Kabelschere StepCut erleichtert Knipex das Schneiden von Ein- und Mehrleiterkabeln aus Kupfer und Aluminium bis zu einem Durchmesser von 15 Millimetern (50 mm²) sowie NYM-Kabeln bis maximal 5 x 4 mm². Dabei sorgt der Wellenschliff für die Trennung von Adern und Litzen nacheinander, was eine Krafteinsparung von 40 Prozent bringt. Durch die ergonomische Gestaltung der Schenkel soll, so Knipex, auch bei größeren Durchmessern ein optimales Schneidgefühl gewährleistet sein. C. Gustav Putsch KG; www.knipex.de
Gleichmäßig abtragen Zur Entfernung von Lacken, Beschichtungen und Walzzunder auf Stahl sowie zur Bearbeitung von Aluminium, Fiberglas und anderen Substraten, die leicht zu einem Zusetzen des Schleifmittels führen, hat 3M eine neue Papierschleifscheibe auf den Markt gebracht. Durch die offene Streuung und daraus resultierende größere Kornzwischenräume der 3M Cubitron II Hookit Papierscheibe 950U werden Anhaftungen von Metallund Farbpartikeln effizient vermieden. Damit kann zudem auf eine zusätzliche Stearat-Beschichtung – zur Vermeidung des Zusetzens der Schleifscheibe – verzichtet werden. Mehr Leistung, höhere Standzeit Mit der 3M Präzisionskorntechnologie kombiniert die Klett-Schleifscheibe das gleichmäßige Abtragen mit konstant gutem Oberflächenfinish und einer hohen Standzeit. Durch den geringeren notwendigen Anpressdruck werden Hand-Arm-Vibrationen minimiert und Staubemissionen reduziert. Die 3M Cubitron II Hookit Papierscheiben 950U gibt es in den Durchmessern 125 und 150 mm, den Körnungen 60+, 80+, 120+, 150+ und 180+ und verschiedenen Lochungen. 3M Österreich GmbH; www.3maustria.at
Video-Joker für Radlager Zur Unterstützung der Werkstätten hat NTN-SNR ein neues Video zur Demontage und anschließender Montage von Radlagern der 3. Generation erstellt. Dieses wurde speziell für Mechaniker entwickelt und ist unter https://www.youtube. com/watch?v=1v-d-82UMAU abrufbar. NTN-SNR Roulements; www.ntn-snr.fr
Sortimente im Blick Um einen guten Überblick über alle verfügbaren Sortimente zu geben, hat Herth+Buss eine entsprechende 60-Seiten- Überblicksbroschüre erstellt. Durch die Auflistung mit Stückzahlen und Artikelnummern soll die Nachbestellung einzelner Artikel des Sortiments erleichtert werden. Herth+Buss Fahrzeugteile GmbH & Co. KG; www.herthundbuss.com
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AUTO & Wirtschaft 05-06/2020
Mercedes Finanzsparte personell umbesetzt Thomas Mann (l.) hat bei Mercedes-Benz Financial Services Austria sowie Mercedes-Benz Bank die Aufgaben der bisherigen Geschäftsführung übernommen, René Österreicher (r.), zuletzt Vertriebsleiter, die Position als Sales Director und damit die Gesamtleitung für Sales & Marketing.
Hähner künftig bei Global One Marcus Hähner wird am 1. Juli 2020 Geschäftsführer der internationalen Handelskooperation Global One Automotive in Frankfurt. Als Vertriebsdirektor D-A-CH-NL folgt ihm bei NTN/SNR Nico Carucci, davor D-A-CH-Manager bei Denso, nach.
Jaguar Land Rover mit neuem Chef Dipl.-Kfm. Felix J. Wannemacher (41) ist als Geschäftsführer von Jaguar Land Rover Austria GmbH in Salzburg Nachfolger von Dr. Thomas J. Hörmann (der den Hersteller Ende 2019 verlassen hat). Er ist auch für die Geschäftsführung in Tschechien zuständig. Der gebürtige Münchner, der teilweise in Kirchberg (Tirol) aufwuchs, kennt den Markt Österreich aus der Tätigkeit für Volkswagen AG. Interimistisch hat Mag. Monika Eder, die Finanzdirektorin, rund ein Vierteljahr den Importeur geleitet; ihre und andere Funktionen bleiben unverändert.
M+H: Mehr Macht für Späth Harald Späth ist bei Mann+Hummel als Geschäftsführer AutomobilErstausrüstung Nachfolger von Kurk Wilks (seit Jänner 2020 Geschäftsführungsvorsitzender und CEO des Konzerns). Späth bleibt weiterhin auch für Europa zuständig.
Mit Juni übernahm MMag. Karl-Heinz Götze, MBA, beim Gläubigerschutzverband KSV 1870 die Funktion des Insolvenzleiters und damit die Nachfolge von Dr. Hans-Georg Kantner, der den Bereich Insolvenz in den vergangenen 25 Jahren geleitet hat. Götze, 1968 in Dornbirn geboren, begann – nach seinem Betriebswirtschafts-, Jusund MBA-Studium – seine Karriere bei Deloitte. Lukas Amlacher vom Köflacher Autohaus Gspandl gehört zu den Top 5 Mitsubishi Technikern Europas. Mit dem Mitsubishi European Technician Contest, der im Europäischen Trainingszentrum von Mitsubishi in den Niederlanden stattfand, hat er sich für den Global Service Skills Contest, das Weltfinale, das 2021 in Tokio in Szene gehen wird, qualifiziert. Bernd Schleich verstärkt ab sofort bei Batterieprofi GmbH, Hainburg a. d. Donau, als Gebietsleiter für die Regionen Burgenland, Steiermark und Kärnten das Team. Er kommt vom Varta-Akkuhersteller Clarios (der Erstausrüster firmierte davor als Johnson Controls).
Mag. Johannes Schroll (41) ist als Marketingdirektor der Marke Opel Nachfolger von Maxime Hubin-Dedenys, der in die PSA-Zentrale nach Frankreich zurückgekehrt ist. Schroll arbeitete schon ab 2014 für Opel in Österreich und war zuletzt als National Key Account Manager für das B2B-Neuwagengeschäft der Marken Citroën, Peugeot sowie DS zuständig.
Anna Biesenthal bildet nun als Vorständin Operations und IT (COO und CIO) beim Garantieversicherer CG Car-Garantie zusammen mit dem Vorstandsvorsitzenden Dr. Marcus Söldner und Wolfgang Bach, Vorstand Finanzen und Allgemeine Verwaltung, das Vorstandsteam. Biesenthal kam vom Mutterkonzern Gothaer im Sommer 2019 zu CG Car-Garantie, wo sie ihren Schwerpunkt auf IT Transformation und Operations legen und ihre Expertise einbringen soll.
Mit dem neuen Europa-Präsidenten WonJeong Jeong will Kia Motors Europe jüngere Kundengruppen erschließen. Der seit 1992 bei Hyundai Motor Group tätige neue Europachef kümmert sich auch um die Einführung der neuen Kia-Markenidentität in Europa: Kia will speziell von jüngeren Kunden der Generationen „Y“ (Millennials) und „Z“ als Vorreiter der Antriebselektrifizierung wahrgenommen werden.
Ausgabe: 5-6/2020, 33. Jahrgang; Cover-Werbung: Förch; Medieninhaber, Anzeigenverwaltung: A&W Verlag GmbH (FN 238011 t), 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16, T: +43 2243 36840-0, F: +43 2243 36840-593, E: redaktion@awverlag.at, I: www.autoundwirtschaft.at; Verleger: Helmuth H. Lederer (1937–2014); Herausgeber: Gerhard Lustig, DW 527, M: +43 664 8229485, E: gerhard.lustig@awverlag.at; Geschäftsführer: Stefan Binder, MBA, DW 522, M: +43664 5285661, E: stefan.binder@awverlag.at; redaktioneller Verlagsleiter B2B: Prok. Gerald Weiss, DW 593, M: +43 6642359044, E: gerald.weiss@awverlag.at; Chefredakteur: Mag. Heinz Müller, DW 523, M: +43 664 8221660, E: heinz.mueller@awverlag.at; Redaktion: Dr. Nikolaus Engel, DW 525, M: +43 664 8493231, E: nikolaus.engel@awverlag.at; Mag. Bernhard Katzinger, DW 591, M: +43 664 1244870, E: bernhard.katzinger@awverlag.at; Matthias Pilter, DW 579, M: +43 664 88368584,E: matthias.pilter@awverlag.at; Dieter Scheuch, DW 575, M: +43 664 2359052, E: dieter.scheuch@awverlag.at; redaktionelle Mitarbeit: Dr. Friedrich Knöbl, Petra Walter, Dr. Konrad Weßner; Anzeigenmarketing: Uschi Ernst, DW 529, M: +43 664 8222224, E: uschi.ernst@awverlag.at; Alexander Keiler, DW 521, M: +43 664 8229487, E: alexander.keiler@awverlag.at; Werner Ecker, DW 520, M: +43 664 88368591, E: werner.ecker@awverlag.at; Hbv. und Leitung Administration: Annemarie Lust, DW 597, M: +43 664 8229479, E: annemarie.lust@awverlag.at; Grafik: graphics - Alexander Jonas KG, 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16, T: +43 2243 36840-594, E: a.jonas@jonas.co.at; Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH, 3580 Horn, Wiener Straße 80; Bezugspreis: Jahresabonnement (10 Ausgaben) Inland: € 70,– exkl. 10 % MwSt, (Einzelpreis Inland: € 8,20 inkl. 10 % MwSt); Ausland: € 87,–; Bankverbindung: Bank Austria, UniCredit Group, BLZ 12000, Konto-Nr. 51844 097 901, IBAN = AT63 1200 0518 4409 7901, BIC = BKAUATWW, UID = ATU57361312; Gerichtsstand: LG Korneuburg; verbreitete Auflage: 12.500 Stück; Erscheinungsweise: monatlich (Juli/August Doppelnummer) mit Supplements laut Mediadaten 2020; grundlegende Richtung: unabhängige Fachzeitschrift für alle, die vom Kraftfahrzeug leben; Manuskripte: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie werden nur retourniert, wenn Rückporto beiliegt. Schwesterpublikationen Österreich: AUTO BILD Österreich, AUTO-Information, FLOTTE, 4wd + ALLRADKATALOG, FAMILIENAUTOS, automotive GUIDE; Schwesterpublikationen Schweiz: AUTO&Wirtschaft Schweiz, AUTO BILD Schweiz, aboutFLEET
SCHLUSS mit Lustig Getrennt gemeinsam D ie Pandemie und der Kartellgerichtsbeschluss gegen Peugeot bestimmen zurzeit unsere Auto mobilwirtschaft. Das Coronavirus wirft uns alle um Jahre in unserer Wirtschaftsleistung zurück, den Missbrauch ihrer marktbeherrschenden Stellung ab zustellen ist eine weit über Österreichs Grenzen hi nausgehende richtungsweisende Entscheidung. Der Doyen der Fahrzeugbranche Josef Schirak erinnert daran, dass vor Jahrzehnten Meinungsverschieden heiten mehr oder minder partnerschaftlich ausgetra gen wurden, heute geht ohne Gerichtsentscheidung kaum mehr etwas.
„Vor Jahrzehnten wurden Meinungsverschiedenheiten mehr oder minder partnerschaftlich ausgetragen, heute geht ohne Gerichtsentscheidung kaum mehr etwas.“ Komm.-Rat Ing. Josef Schirak, Einzelhandelssprecher
Covid 19 löste den globalen Lockdown mit ungeahn ten Folgen für uns alle aus, das Diktat der Hersteller/ Importeure nun den Richterspruch, ihre vergifteten Vertriebsverträge klarzustellen. Sozusagen aus die ser Not kann wieder ein starkes Gefühl der Zusam mengehörigkeit entstehen, glaubt man an das Gute. • Gestützt auf erstklassiger und umweltgerechter Tech nik, bietet das individuell genutzte Auto in Pandemie zeiten nachweislich besseren Virenschutz, genießt also zunehmende öffentliche Reputation. Trotzdem werden heuer 100.000 Neuwagen weniger verkauft werden und die, die angeboten werden können, in Rabattschlachten die Erträge im Handel plündern. • Aber Besserung wird wohl Wunschdenken bleiben. Autohersteller sichern sich Steuergelder in Milliar denhöhe, um im Gegenzug mit rigiden Entlassungen ihre Bilanzen zu frisieren. Volkswagen kauft sich milliardenschwer in China ins E-Autogeschäft ein und dünnt in ihren angestammten Märkten radikal die Arbeitsplätze aus. Sind das die strengen neo liberalen Hygieneregeln? • Die Umweltlobby, die wenig zur Wirtschaftsleistung beiträgt, forciert indessen begegnungsfreie Zonen und meidet Bus und Bahn. Ein wahrlich g’sunder Wahnsinn! Hauptsache, sie retten, eingebettet im Versorgungsstaat Österreich, die Welt: „Klimaschutz ist Heimatschutz!“ Mit Homeoffice und Teilzeit wer den wir auf Dauer unsere Wirtschaft nicht gestal ten können. Und u rbane Straßen und Plätze quasi
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„Open Air“ der Gast ronomie für die strapa zierte Bevölkerung zu überlassen, wird das Ausbleiben des Tourismus auch nicht verhindern, die ohnehin happigen Kfz-Steuern aber weiter schröpfen. Wo die Kaufkraft fehlt, ist die Kauflust weg. Diese Kaufmannsregel kann auch kei ne Kauffrau und schon gar nicht die Verkehrsminis terin außer Kraft setzen. • Viele mit hunderttausenden Arbeitskräften tätige Selbstständige zählen zu den Verlierern, auch wenn die Regierung gewaltige Summen zur Abmilderung der Krise bereitstellt. Egal, Geld ist scheinbar abge schafft, der Staat zahlt alles. Am Ende sind wir Steu erzahlerInnen dran: Die Schulden von heute sind die Steuern von morgen! • Der Kartellbeschluss mag am Ende des Tages dem Fahrzeughandel juristisch Milderung verschaffen, im Wirtschaftsparcours mit inzwischen höchster Schwierigkeitsstufe zeitgerecht das Verbindende für eine gemeinsame Zukunft zu finden, wird noch lange Wunschdenken bleiben! • Versuchen wir im Labyrinth von Angst und Hoff nung wieder Planungssicherheit aufzubauen. Ohne Masken! Ihr
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