AUTO & Wirtschaft 07–08 2020

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Juli/August 2020 Österreichische Post AG MZ 03Z035333 M A&W Verlag, Inkustr. 16 3400 Klosterneuburg

www.autoundwirtschaft.at

KRISENFOLGEN

Wie werden sich die Geschäfte verändern?

HANDEL Toyota: Neuer Importeur, neue Ideen Hyundai: „Schneller als der Mitbewerb“

GEWERBE Bosch-Österreich-Chef im großen Interview

WIRTSCHAFT Welche Automarken durch die Medien profitierten


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EDITORIAL Verachtet mir die Meister nicht!

Ideenreichtum gefragt

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ch gebe zu, dass ich auch nicht auf Anhieb wusste, woher dieser Text stammt. „Verachtet mir die Meister nicht, und ehrt mir ihre Kunst!“, heißt es – e­ igentlich logisch – in den „Meistersingern von Nürnberg“. Richard Wagners Musik mag vielleicht nicht jedermanns Sache sein, doch im Kern hat er recht! Verachtet mir die Meister nicht! • Denn was täten wir ohne sie? Und jetzt meine ich nicht die Sänger aus Nürnberg, sondern jene Meister, die Tag für Tag in den österreichischen Kfz-Werkstätten und Lackierbetrieben tätig sind. Ihr Wissen ist für den Betrieb bares Geld wert, ihre Kenntnisse werden an die Lehrlinge weitergegeben. So läuft es seit Generationen und im Ausland beneidet man uns oft um ­ ehrbetrieb, diese duale Ausbildung: eine Zeit lang im L

In dieser Ausgabe unterbreiten wir Ihnen in Zusammenarbeit mit unseren Experten ein konkretes Beratungsangebot. dann in der Schule, dann wieder im Betrieb – bis im Idealfall wieder ein neuer Meister entsteht. • Warum ich das hier schreibe? Weil wir stolz sein sollen! Und weil die Politik endlich erkannt hat, dass diese Meister in offizielle Dokumente eingetragen werden dürfen. Geprüfte Meister dürfen also einen „Mst.“ oder eine „Mst.in“ in Reisepass und/oder ­Führerschein führen. • Höchste Zeit: Und auch wenn das Eintragen zeitlich aufwendig ist und Geld kostet, sollte man es tun. Um ein Zeichen zu setzen für die Qualität des Handwerks, das in Österreich leider viel zu wenig wertgeschätzt wird.

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as Corona-Virus hat die Welt nach wie vor fest im Griff. Nicht nur die Autobranche, auch wir als einziger für die Branche spezialisierter Fachverlag, müssen uns an die Auswirkungen anpassen. So werden unsere Events – FLEET Convention, WERKSTATT-FORUM und A&W-Tag – nicht wie geplant im Herbst stattfinden. Aufgrund der aktuellen COVID-19-Entwicklung sowie den Prognosen für den Herbst haben wir – um auch die entsprechende Planungssicherheit für unsere Partner zu sichern – zeitgerecht entschieden, die drei Veranstaltungen auf 2021 zu verschieben. Denn trotz optimaler Organisation und konsequenter Einhaltung aller Vorgaben kann aus unserer Sicht derzeit eine gesicherte Durchführung von größeren Veranstaltungen nicht gewährleistet werden. • Die Einschränkung bei unseren Veranstaltungen hindern uns freilich nicht daran, unsere Leser, die heimischen Kfz-Betriebe, in der schwierigen Situation zu unterstützen. Ziel unserer Medien ist es immer, unseren Lesern sowohl im Tagesgeschäft wie auch in der strategischen Weiterenwicklung mit Ideen und Lösungen weiterzuhelfen. Denn gerade die Corona-Situation bringt ganz neue Herausforderungen, denen es mit Ideenreichtum und konsequenter Umsetzung zu begegnen gilt. Deshalb werden wir viele der auf den Events geplanten Inhalte in unserem Magazin sowie auf autoundwirtschaft.at für Sie aufbereiten. Wir werden unsere „Restart‘-Webinarreihe (abrufbar unter www.autoundwirtschaft.at/webinare) weiter für Sie ausbauen und haben jetzt gemeinsam mit dem Expertenteam ein für unsere Leser exklusives Beratungsangebot ins Leben gerufen. Mehr dazu finden Sie auf Seite 12. • In diesem Sinne wünschen wir Ihnen einen Sommer, der sowohl Erholung wie auch den Start für Neues ermöglicht.

P.S.: Die neuen Termine unserer Events stehen bereits mehrheitlich fest: 6. FLEET Convention: 4. Mai 2021, Hofburg Wien 13. A&W-Tag: 20. Oktober 2021, Hofburg Wien WERKSTATTFORUM: Termin im Allianz-Stadion Wien wird noch fixiert

Stefan Binder, MBA, Geschäftsführer

Mag. Heinz Müller, Chefredakteur

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INHALT

Aspekte Kerle: Mehr Förderung wäre besser gewesen

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Fokus Einleitung: „Selbst aus dem Dreck ziehen“ Externes Wissen: Strategisch in die Zukunft Experten-Beratung: Aftersales verbessert Jetzt handeln: Kundenorientiertes Ertrags-Coaching Angebot: Rasch zu mehr Ertrag Bundesländer-Umfrage: Geschäftsmodell anpassen?

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Handel

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Sicher aus der Krise: Tipps von Experten

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Gewerbe

Kommentare

Binder und Müller 3 Knöbl 39 Schluss mit Lustig 50

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Seat: Die „Fast Lane“ läuft wieder … Urteil: Die Freiheiten der Werkstätten FCA: „Sogar mehr Privatkunden“ Händlerradar: Bitte abheben! SsangYong: Drei sind Trumpf Toyota: „Mehr als 7.500 Einheiten“ Hyundai: Schneller als der Mitbewerb

Werkstattkonzepte

Bosch Österreich: Der neue Chef im großen Interview Juli/August 2020 Eine Beilage von AUTO & Wirtschaft www.autoundwirtschaft.at

Volvo: „Keine neuen Händler“ Bosch Österreich: Der neue Chef im Interview Sonax: Reinigen statt desinfizieren VW Nutzfahrzeuge: „Noch eine Zeit lang dauern“ Loco-Soft: Auf Knopfdruck inkl. Buchung Gantner: Erfolg durch Lead Management Stieger: Produktivität steigern Motiondata: Online, aber richtig! S4: Mit dem Gründer in die Zukunft Kastner: Für die nächsten Jahrzehnte … Arnott: Sicheres Arbeiten unter Druck Algema: Drei Tonnen nutzen Werkstattkonzepte: Gemeinsam meistern Lack & Technik: Scheibentausch leicht gemacht! Dometic: Sicher ganz dicht Der Knöbl: Was passiert im Schatten?

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Partner des

REIFEN & Wirtschaft: Corona hat das Sommerreifen-Geschäft beeinträchtigt. Wie der Winter werden soll, beleuchten wir in unserem REIFEN & Wirtschaft.

REIFENHANDEL Auch mit weniger „glücklich“

Zusammenhalt

Vereint läuft es rund

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Meinung

Peschek-Tomasi: Der Bogen ist überspannt

Toyota: Neuer Importeur mit neuen Ideen

Wirtschaft Observer: Gewinner in der Medienpräsenz 41 Statistik: Vorerst keine Lichtblicke 42 VMS: Zusatzerträge noch wichtiger 44 Mobile Garantie: Mit Sicherheit verkaufen 45 AKKA: Ganz nah am Geschehen 46 AUTO & sie: Nützen Sie die 5-C-Strategie! Am besten jetzt! 47 Neue Produkte 48 Schluss mit Lustig 50

Menschen Neue Chefs bei Renault und Suzuki Impressum

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Lada soll weiterleben!

Eisner rechnet mit Minus

Via Internet-Petitionsplattform „we Act!“ wurde die „Petition für den Erhalt aller aktuellen Lada-Modelle in Deutschland und der EU“ gestartet. Die in der Petition erhobene Forderung wird unterstützt durch Lada Automobile GmbH (Buxtehude/Wien), vertreten durch Geschäftsführer Dieter Trzaska. Die Unterstützer der Petition begründen ihre Forderung auch damit, dass in den vergangenen Jahren neue Händler rekrutiert wurden.

Von einem seit Mai wieder anlaufenden Geschäft berichtet Komm.-Rat Ing. Peter List, Geschäftsführer der Eisner GmbH. Das Privatkundengeschäft sei „ganz okay“, auch wenn bei den Verkäufen eine Verschiebung zu günstigeren Modellen und Gebrauchtwagen festzustellen sei. Bei den Firmenkunden merke man noch ein Zögern. Er rechnet für das Gesamtjahr mit einem insgesamt um 20 Prozent niedrigeren Fahrzeugabsatz, bei den Neuwagen dürften es sogar 25 Prozent sein.

Pappas verkauft keine Fiat-Nutzfahrzeuge mehr „Wir haben den Wegfall von Pappas im Vertrieb von Fiat Professional genutzt, um die FCA-Händler des bestehenden Netzes in den jeweiligen Gebieten in ihrem Geschäft zu stärken“, sagt Mag. Rainer Fillitz, Network Development Manager des Importeurs FCA Austria GmbH. So übernehme im Bezirk St. Johann die Auto Schober GmbH, die bereits am Standort Bad Hofgastein als Fiat-Professional-Händler tätig war, ab sofort zusätzlich die Nutzfahrzeug-Marke Fiat Professional auch am Standort Bischofshofen. In den anderen Räumen seien im Netz keine derartigen Maßnahmen gesetzt worden: Im Wirtschaftsraum Salzburg habe FCA beispielsweise Denzel als Partner, analog sei der Großraum Wien unter anderem mit MVC und Motorvillage sowie in Richtung Süden mit Partsch abgedeckt. Insgesamt sehe sich FCA Austria mit dem Fiat-Professional-Netz gut aufgestellt, so Fillitz.




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„Selbst aus dem Dreck ziehen“ JETZT HA

Die erhoffte staatliche Unterstützung ist weitgehend ausgeblieben, ein Ende der Corona-Krise vorerst nicht in Sicht. Jetzt gilt umso mehr: Jeder muss schauen, dass er seinen Betrieb durchbringt. Von Mag. Heinz Müller

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s sind einige wenige Zahlen, die am besten verdeutlichen, was das kleine Virus in den vergangenen Monaten in der Branche angerichtet hat: Der Börsenwert von Volkswagen ist seit Februar um 21,8 Prozent zurückgegangen. In der EU liegen die Neuwagenverkäufe nach 5 Monaten um 41,5 Prozent hinter jenen des Vorjahres. Und doch gibt es so etwas wie einen Hoffnungsschimmer für Österreichs Wirtschaft: Laut den Experten des Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO) wird Österreichs Wirtschaft zwar heuer um 7,0 Prozent schrumpfen; doch die tiefste Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg dürfte nur von (relativ) kurzer Dauer sein. Schon für 2021 sieht das WIFO eine Zunahme der Wirtschaftsleistung um 4,3 Prozent voraus – wobei damit noch nicht das Niveau vor Beginn der Corona-Krise erreicht werden wird. Allerdings gibt es natürlich Unterschiede je nach Branche: Neben Gastronomie und Hotellerie wird auch der Bereich Verkehr nicht so rasch Komm.-Rat Klaus Edelsbrunner, Bundesgremialobmann aus der Krise kommen. Umso überraschender kam daher die Absage der Bundesregierung an die seit vielen Wochen von

„So muss jeder von uns schauen, wie er seinen Betrieb durchbringt. Fast wie Münchhausen, der sich selbst aus dem Dreck zieht.“

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Branchenvertretern geforderten Unterstützungsmaßnahmen. Dementsprechend enttäuscht ist auch Komm.Rat Klaus Edelsbrunner, Bundesgremialobmann des Fahrzeughandels: „Wir hätten uns eine Investitionsunterstützung beim Kauf eines Neuwagens erwartet“, sagt er: „Geholfen hätte uns auch ein Vorsteuerabzug für betrieblich genutzte Kfz.“ Herausgekommen sei jedoch „nichts, was uns von Seiten des Staates hilft“.

„Wie Münchhausen selbst aus Dreck ziehen“ Daher müsse die Branche kämpfen, und zwar in alle Richtungen: „Dass das Auto leider keinen Stellenwert in der Regierung hat, erschwert unsere Bemühungen. So muss jeder von uns selbst schauen, wie er seinen Betrieb durchbringt. Fast wie Münchhausen, der sich selbst aus dem Dreck zieht.“ Das Resümee von Edelsbrunner: „Ich kann allen Betrieben nur raten, die staatlichen Hilfen, sprich Steueraufschübe, nicht gleich zu verbrauchen.“ Denn irgendwann müsse jedes Unternehmen die Steuern zurückzahlen.

Starke regionale Unterschiede Etwas besser als der Neuwagenhandel sind die Werkstätten durch die Krise gekommen: Ihnen half, dass zeitgleich mit dem Ende des Lockdowns die Reifenwechsel-Saison ihren Höhe-


FOKUS punkt ­erreichte. Dringend notwendige Reparaturen wie ein kaputter Auspuff oder ein Loch in der Windschutzscheibe lassen sich auch nicht aufschieben, vor allem nicht, wenn man sein Auto braucht, weil man aus Angst vor Corona nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren will. Und doch: Die regionalen Unterschiede seien enorm, sagt Komm.-Rat Josef Harb, Bundesinnungsmeister der Fahrzeugtechniker: „Das sehe ich bei meinen beiden Betrieben in Voitsberg und Weiz. In Voitsberg ist die Kaufkraft schlecht, in Weiz geht es viel besser.“ Nun werde viel davon abhängen, wie die Betriebe das übliche Sommerloch durchtauchen und ob jene Werkstätten, die schon aus der Kurzarbeit zurückgekehrt sind, diesen Schritt schaffen. Doch natürlich denkt auch Harb an jene Autos, die heuer nicht verkauft wurden: „Sie werden uns in einigen Jahren in den Werkstätten fehlen.“

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Komm.-Rat Klaus Edelsbrunner (Bundesgremial­ obmann des Fahrzeughandels, l.) und Komm.-Rat Josef Harb (Bundesinnungsmeister der Fahrzeugtechnik)

Erholung bei Gebrauchtwagen Einen Hoffnungsschimmer gibt es wenigstens am Gebrauchtwagenmarkt. Die Eurotax sieht bei den Preisen eine Erholung: „Das Niveau liegt bereits wieder auf dem Niveau von Anfang Februar“, sagt Analyst Robert Madas. Es gebe nach dem Ende des Lockdowns einen Nachholbedarf, der ohne große Preisnachlässe bedient werden konnte. Vor allem das Segment junger Gebrauchtwagen bis 6 Monate sei derzeit sehr begehrt.

Aufschwung erst 2024?

Fotos: Adobe Stock

Und die Zukunft? Die sieht zumindest für die kommenden Monate nicht rosig aus. Bei der Boston Consulting Group (BCG) schätzt man, dass es in Europa bis 2024 dauert, ehe sich der Auto­markt erholt. In den USA könnte es sogar bis 2025 dauern, bis es wieder ein Wachstum gibt. Lediglich in China, wo das Virus zum Jahreswechsel 2019/20 den Ausgang genommen hat, könnten die Autoverkäufe schon 2022 ins Plus drehen. Zurück nach Europa: Die BCG-Analysten sehen aber durchaus regionale Unterschiede: Während die Anfragen auf Webseiten in Italien am Höhepunkt der Krise Ende März um 75 Prozent in die Tiefe sackten, waren es in Deutschland „nur“ 55 Prozent. Auch sonst zeigt die Analyse, dass sich zwar wieder mehr potenzielle Kunden auf den Homepages der Hersteller tummeln, doch längst nicht alle den Weg zum Händler wagen. Aber immerhin: Das Interesse am Auto scheint ungebrochen. Das ist immerhin schon ein gutes Zeichen! •

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Strategisch in die Zukunft Seit Jänner leiten die Geschwister Florian und Theresa Schirak das Tages­ geschäft des Familienbetriebes und nutzen dabei externes Fachwissen.

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Florian und Theresa Schirak mit Berater Dipl.Wirtsch.-Ing. Florian Kunert

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uzuhören, fremde Meinungen zuzulassen und dann gemeinsame Interessen zu verfolgen hat in der Familie Schirak in St. Pölten Tradition: Opa Josef war viele Jahre Spartenobmann sowie Bundesgremialobmann des Fahrzeughandels und ist nach wie vor Einzelhandelssprecher, Onkel Wolfgang ist Landesgremialobmann für NÖ und Vater Werner vertritt seine Marken-Kollegen bei zwei Händlerverbänden. Seit Jänner führen Florian und Theresa Schirak das erfolgreiche Familienunternehmen nun in vierter Generation. Theresa leitet Jaguar Land Rover und Hyundai sowie den Marketingbereich, Florian ist für Volvo, Nissan, Gebrauchtwagen sowie IT verantwortlich. Während schon die Übergabe von Vater Werner an die beiden „Jungen“ von einem Profi begleitet wurde, arbeitet man auch an der Weiterentwicklung des ­Unternehmens mit einem externen Experten.

Hilfe zur Selbsthilfe Dipl.-Wirtsch.-Ing. Florian Kunert kommt regelmäßig

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mit „Hilfe zur Selbsthilfe“, wie er es nennt, ins Auto­ haus Schirak. Erfahrungen mit dem Verkaufsexperten hat Florian Schirak schon über „Driving your Sales“, ein Verkaufsunterstützungsprogramm gemacht, danach wurden gemeinsam die Strukturen im Verkauf umgebaut. „Heute bin ich zufrieden mit der Verkaufsmannschaft und zufrieden mit den Strukturen“, so Florian Schirak. „Eine externe Person hat einen anderen Blick ins Unternehmen“, weiß Theresa und Florian meint: „Man weiß, dass es diese Themen oder Probleme gibt, verliert im Tagesgeschäft aber den Blick darauf.“

Externes Wissen „Mir geht es um die langfristige Planung, Mobilität wird es weiter geben, davon bin ich überzeugt“, erklärt Theresa Schirak ihre Sicht der Zukunft. „Dazu holen wir uns externes Wissen von den jeweiligen Profis.“ Bruder Florian ergänzt: „Florian Kunert ist als externer Berater ja auch ein Sparringpartner, der neue Ideen einbringt und einen Anstoß gibt. Daraus finden wir dann einen Mittelweg.“ „Im Detail achten wir, dass die Zahnräder Sales und Aftersales gut ineinandergreifen. Wir schauen uns die Schnittstellen und die Kommunikation zwischen den Bereichen an. Und in weiterer Folge beleuchten wir auch die Ertragschancen“, plaudert Kunert aus dem Nähkästchen. Nicht zuletzt „lehren“ die Beratungstage der Geschäftsführung, sich aus dem Tagesgeschäft herauszunehmen, dem Team mehr Verantwortung zu lassen und Zeit für strategische Überlegungen zu gewinnen. Und das ist in der aktuellen Zeit unumgänglich. • (GEW)


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Aftersales verbessert

Das Autohaus Stelzer in Groß St. Florian hat dank Experten-Beratung seine Aftersales-Umsätze deutlich gesteigert.

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ir sind gegenüber Neuerungen und Beratungen immer schon offen“, erklärt Rosemarie Stelzer, Geschäftsführerin des gleichnamigen Kfz-Betriebs in Groß St. Florian in der West­steiermark, VerkaufPkws und sagent und Servicepartner für Mercedes-­ Vans sowie Service-Partner für Nutzfahrzeuge und Unimog. Jetzt, wo der Fahrzeugverkauf ertragsmäßig noch stärker unter Druck geraten ist, ist die Bedeutung von Aftersales noch stärker gewachsen. „Die Werkstätte stützt uns, weil sich der Verkauf schwer tut, der Deckungsbeitrag rückläufig ist“, so Stelzer. „Dass Aftersales gerade noch wichtiger wird, ist vielen Betrieben nicht bewusst“, weiß Andreas Wink­ ftersales-Spezialist mit langjähriger Führungs­ ler, A erfahrung bei Mercedes-Benz, der nun sein Wissen als ­unabhängiger Berater an Betriebe weitergibt.

Am Ende stehen Steigerungen und Verbesserungen im Bereich Leistungsgrad, Produktivität, Kundenzufriedenheit, Umsatz und Werkstattablauf auf der Haben-­Seite. Für das Unternehmen hat das eine Umsatzsteigerung von 20 Prozent bei g­ leichbleibendem

Das Ehepaar Wolfgang Sackl und ­Rosemarie Stelzer mit Andreas Winkler

Externer Profi zur Verbesserung

Deutliche Umsatzsteigerung, zufriedene Mitarbeiter Das Ergebnis der Beratung kann sich sehen lassen:

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Mitarbeiterstand gebracht. Neben der finanziell messbaren Auswirkung sind die Mitarbeiter deutlich motivierter, geben bei Steigerung der Effizienz gleichzeitig eine Verbesserung und Erleichterung in den Abläufen und vor allem im Teamspirit an. „Neben der Expertise und Erfahrung durch einen externen Berater sind auch der andere Blickwinkel gegen die Betriebsblindheit sowie die höhere Akzeptanz beispielsweise bei langjährigen Mitarbeitern entscheidend“, so Stelzer: „Es hat sich auf allen Ebenen gerechnet.“ • (GEW)

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Vor zwei Jahren hat sich Stelzer gemeinsam mit ihrem Gatten und Geschäftsführer Wolfgang Sackl entschlossen, mit Winkler die Werkstatt-Prozesse zu verbessern. „Wir haben uns mehrere Ziele und Projekte vorgenommen: Ertrag, Teambildung, Image, Prozessvorbereitung, Ablaufplan sowie die Steigerung der K ­ undenzufriedenheit“, so Winkler. „Dabei haben wir immer die Mitarbeiter, das gesamte Team eingebunden, um das Bewusstsein zu schaffen“, erklärt Stelzer. Entscheidend ist, da sind sich Berater und Unternehmerin einig: Veränderungen und Verbesserungen sind harte Arbeit und man muss jeden Tag dran bleiben.

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Kundenorientiertes Ertrags-Coaching Die A&W-Experten Florian Kunert und Andreas Winkler zeigen aktuelle ­ ftersales“ ­Probleme auf und bieten mit ihrem „Ertrags-Coaching im Sales & A Lösungen für Autohäuser.

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n der herausfordernden Corona-Zeit gilt es mehr denn je, Bewährtes kritisch zu hinterfragen, unnötige Zeit- und Ertragsfresser zu eliminieren, Kunden zu begeistern, überholte Strukturen anzupassen und mit Entschlossenheit und Teamgeist in unbekanntes Terrain aufzubrechen. Ideenreichtum und konsequente Umsetzung sind gefragter denn je. Dabei sind die Herausforderungen vielfältig.

Mangelnde Erträge im Sales Der Verkauf leidet unter der Lagerstandsproblematik mit Langstehern, der hohen Kapitalbindung sowie unter Liquiditätsengpässen, die keinen Zukauf ermöglichen. Im Neuwagenbereich fehlen sowohl die Stückzahlen wie auch – befeuert durch die Preisschlacht – der Ertrag. Zudem wird die Veränderung des Kundenverhaltens durch die Corona-Situation beschleunigt: Digitalisierung, Downsizing, Auto-Abo sowie E-Auto & Hybrid. Ein Vorkrisen-Problem, das nun verstärkt wurde, ist die mangelnde Karteiarbeit der Verkäufer. Diese Priorität wurde noch immer nicht ausreichend erkannt. Die oft nicht ausreichende Förderung der Team- und Personalentwicklung kommt durch verunsicherte Mitarbeiter noch stärker zum Tragen. Nicht zuletzt fehlen oft bis zur Mitarbeiter­ ebene durchgängige Mechanismen zur Steuerung der geschäftsentscheidendsten Kennzahlen.

Überlastung im Aftersales Der Aftersales-Bereich ist – besonders in den Stoßzeiten – mit vollen Werkstätten bei sehr schlanker Personalstruktur konfrontiert. Das führt ebenso zu Überlastung wie eine enorme technische und bürokratische Komplexität der Abwicklung, verstärkt

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durch ineffiziente Prozesse und Systeme, die zum Teil noch immer nicht optimal auf Kunden ausgerichtet sind. Trotz aktuell hoher Auslastung haben Markenwerkstätten mit wachsender Konkurrenz durch freie Werkstätten sowie mit rückläufigem Reparatur- und Serviceaufwand zu kämpfen. Dazu kommen unklare Zukunftsperspektiven und I­nformationen in Bezug auf alternative Antriebe. Eine der größten Herausforderungen im Bereich After­sales ist – unter dem Fokus der bestmöglichen Kundenorientierung – das mangelnde Ertragsbewusstsein im Kundendienst-Team. Dabei fehlt in den meisten Betrieben auch die Kennzahlensteuerung bis auf ­ itarbeiterebene, die das unternehmerische Verdie M ständnis deutlich stärken würde.

Sales und Aftersales: gemeinsam zum Erfolg Im Business-Coaching von Florian Kunert und Andreas Winkler ist Ertrag das Kern­thema, und zwar unter dem Fokus der Kundenorientierung. Aus Sicht der Experten erkennen die Betriebe die gegenseitige Ertragsabhängigkeit von Sales und Aftersales noch immer nicht in ausreichendem Maß. Dabei braucht es den Schulterschluss von diesen beiden Bereichen mehr denn je. Genau dieser Schulterschluss bildet die entscheidende Ertragssäule, die gerade jetzt an zusätzlicher Priorität gewinnt. Aus langjähriger Erfahrung und Beratungstätigkeit wissen die beiden Experten, wie es den Betrieben geht, wie sehr die Unternehmer mit ihrem Tagesgeschäft beschäftigt sind. Das Ziel ist es, echte QuickWins, also schnelle Erfolge im komplexen, hektischen Alltag umzusetzen, welche die Unternehmen sofort vorwärts bringen. •

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Rasch zu mehr Ertrag

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Kundenorientiertes Ertrags-Coaching in Sales & Aftersales mit Vorzugspreis für Abonnenten. Die A&W-Experten bieten einen 1-Tages-Analyseworkshop vor Ort zur raschen Erschließung kurzfristiger Wachstumspotenziale. Dazu werden folgende Prioritäten gesetzt: > Ertrag und Liquidität – Worauf kommt es im Vertrieb und Service JETZT mehr denn je an? > QuickWin-Ertragspotenziale – Wie ertragreich funktioniert bei Ihnen der Schulterschluss zwischen Verkauf und Service wirklich? > Exzellenz-, Zeit- und Ertragsfresser – Wie effizient, kunden- und ertragsorientiert ist Ihr Vertriebs- und Serviceteam tatsächlich aufgestellt? > Spitzenteam und Unternehmertum – Wie engagiert, ertrags- und kennzahlenbewusst entwickelt sich Ihr Team im Austausch mit Ihnen? > Herzenssache KundenBEZIEHUNG – Wie umfassend, nachhaltig und ertragsorientiert wird bei Ihnen die Erfolgssäule Kundenbeziehungs-Management tatsächlich gelebt? Das kundenorientiertes Ertrags-Coaching im Sales & Aftersales wird in drei Schritten umgesetzt: > Schritt 1: Exklusiv maßgeschneidert auf das Autohaus: Jeder Analyse-Workshop beinhaltet im ersten Schritt ein kostenloses 1-stündiges Vorabgespräch per Telefon- oder Videokonferenz und wird individuell auf die Prioritäten des Unternehmens angepasst. > Schritt 2: Individueller 1-Tages-Analyseworkshop vor Ort: Priorisierte und realistisch umsetzbare QuickWin-­ Empfehlungen zur raschen Sales/Aftersales Ertragssteigerung sowie Erstellung einer individuellen Roadmap für die nächsten Handlungsschritte. > Schritt 3 (optional): Nur die Umsetzung zählt: Bedarfsorientiertes Business-Coaching (tageweise) zur nachhaltigen Realisierung der gemeinsam erarbeiteten Ertragspotenziale.

Kosten:

1-Tages-Analyseworkshop vor Ort (2 Experten inkl. Vorund Nachbereitung, Reisekosten und Spesen)

Normal-Preis:

Der Sales-Experte

Der AfterSales-Experte

Dipl.-Wirtsch.-Ing. Florian Kunert, seit 23 Jahren in allen Bereichen der Automobilbranche von der Lehre bis hin zur Konzernlenkung tätig, ist geschäftsführender Gesellschafter der Driving Your Sales GmbH sowie Automotive B ­ usiness Coach und Unternehmensberater. Beratungsschwerpunkte sind v. a. Stammkunden-Management/CRM, Sales Funnel, Vertriebs­prozesse und -kennzahlen, Change Management Coaching, leistungsorientierte Provisionssysteme sowie Jung-/Gebrauchtwagenmanagement.

Andreas Winkler hat sein Handwerk von der Pike auf erlernt. Während seiner 18-jährigen Karriere bei Mercedes-Benz hat er sich vom Kfz-Lehrling über die Leitung des ­After­sales Marketing-­ Bereiches bis zum Head of Aftersales (Van) der österreichischen Serviceorganisation emporgearbeitet. Als unabhängiger Berater richtet sich sein Kernfokus auf die 4 Säulen: Kundenbegeisterung, Teamspirit, optimales Zusammenspiel aller Fachbereiche und die Erschließung von profitablen Wachstumschancen.

A&W-Leser:

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Andreas Winkler +43 664 545 30 68 a.w@driving-your-sales.com www.driving-your-sales.com

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Preise exkl. MwSt. Anmeldungen: f.k@driving-your-sales.com (Geben Sie bitte Ihr Abo bekannt)

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Umfrage

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Kunden in der Krise kontaktiert „Wir haben uns darauf konzentriert, worauf wir uns immer konzentrieren – ein starker Dienstleister zu sein“, unterstreicht Josef Frischmuth, Geschäftsführer Autohaus Danner/Schlüßlberg. Das habe das Unternehmen wieder auf Josef die Erfolgsspur zurückgebracht. „Wir haben ­Frischmuth auch in der Corona-Zeit sehr starke Kontakte zu unseren Kunden gepflegt. Das war ganz wichtig und ist extrem positiv angenommen worden, denn nach dem Lockdown ist bei uns das Geschäft in alter Form zurückgekommen und wir liegen nun nur mehr ganz leicht zurück. Die Zeit, in der wir sonst sinnlose Runden gedreht haben, haben wir optimal genutzt, das ist dem Verkauf bravourös gelungen.“

Digitalisierung nimmt zu „Eine Werkstatt kann man nicht ins Homeoffice verlegen, allerdings hat Corona gezeigt, dass die Digitalisierung im Zuge der Corona-Krise an Bedeutung gewonnen hat, vor allem ist die Kommunikation mit den Kunden über digitale Medien wichtiger geworden“, unterstreicht Josef Josef Nußbaumer, Geschäftsführer Oskar ­Nußbaumer Schmidt Automobile/Salzburg und Landesgremialobmann des Salzburger Fahrzeughandels. Auch der Verkauf werde sich neu ausrichten müssen, das beinhalte etwa den kontaktlosen Zugang zum Kunden. „Darauf sollte man sich vorbereiten, weil niemand weiß, wie Pandemien sich weiter entwickeln. Das ist aktuell auch in unserem Unternehmen ein Thema.“

Verkäufer umfassend schulen „Ich glaube, dass wir in einer Zeit leben, in der wir uns laufend anpassen müssen, wie das in den letzten Jahren auch geschehen ist“, meint Komm.-Rat Mag. Hubert Aichlseder, Geschäftsführer Autohof/Klagenfurt und Hubert Landesgremialobmann des Kärntner Fahr- ­Aichlseder zeughandels. Unter anderem sei es notwendig, dass auch die Verkäufer mehr beratend tätig werden, um die Vorteile der unterschiedlichen Antriebskonzepte mit dem Anwendungsbedarf der Kunden abzustimmen. Wichtig sei weiters der Ausbau von digitaler Infrastruktur, um vor allem auch in ländlichen Bereichen Mitarbeitern die Möglichkeit zu bieten, zumindest teilweise im Homeoffice zu arbeiten.

„Werden uns laufend anpassen müssen.“ Hubert Aichlseder

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Geschäftsmodell anpassen? Die Corona-Krise hat den Fahrzeughandel schwer getroffen. Im 1. Halbjahr 2020 ist die Zahl der Pkw-Neuzulassungen um mehr als ein Drittel zurückgegangen. Sind nach dem Lockdown und den daraus gewonnenen Erkenntnissen auch Anpassungen des Geschäftsmodells notwendig oder wird so weitergemacht wie gehabt? Wir haben nachgefragt. Von Dieter Scheuch

Es braucht den Schauraum „Wir waren bereits vor der ­Corona-Krise in allen Bereichen sehr aktiv, haben eine Online-­ Plattform gehabt, auf der man Autos bestellen konnte. Dennoch haben wir festgestellt, dass unsere Kunden das Auto immer noch Michael Mayr riechen, fühlen und fahren wollen“, meint Mag. Michael Mayr, Geschäftsführer Autopark/Innsbruck. Wenn der Kunde nicht in einen Schauraum hineingehen könne, dann wirke sich das auf das Kaufverhalten aus. Man habe in den letzten Jahren sehr gut gearbeitet, dieses gute Arbeiten habe zu einer hohen Eigenkapitalausstattung geführt „und eine Basis geschaffen, dass wir die Krise gut durchtauchen“ werden. „Unsere Philosophie hat sich auch nach Corona nicht geändert.“

Newsletter und Facebook „In unseren Betrieb ist auch eine Zweiradabteilung integriert, da haben wir mit Online-Shopping ein bisschen was gemacht, das werden wir aber nicht weiterziehen, weil wir für dieses Geschäft zu klein sind und es größere Anbieter gibt“, sagt Nadja Malin-Potzin- Nadja Malin-­ Potzinger ger, Geschäftsführerin Autohaus Malin/Sulz. Im Autohaus sei das derzeit kein Thema. „Wobei die Verkäufer, die sich bei uns während des Lockdowns in Kurzarbeit befanden, doch einige Anfragen per Mail erhalten haben.“ Darüber hinaus habe man auch via Newsletter und Facebook versucht, die Kunden zu animieren. „Da ist ein bisschen was gegangen, wobei das keine Abschlüsse waren, diese sind erst nach der Wieder­ eröffnung des Schauraums realisiert worden.“


FOKUS Stammkunden umwerben „Wir versuchen, auch nach Corona zu allererst bei unseren 32.000 Stammkunden mit der Marke Ebner durch laufende Kontakte zu punkten“, sagt Andreas Leodolter, Geschäftsführer Autohaus Ebner/Felixdorf. Andreas „Wir glauben nicht, dass wir den durch Leodolter Corona entstandenen Rückstand aufholen können.“ ­Dafür sei nicht nur der Lockdown zu lang gewesen. Mit einer Normalisierung rechnet Leodolter 2021 oder erst 2022. Werkstatt und Karosserie seien derzeit voll ausgelastet, das Kundeninteresse nach dem ReStart sei aber „sehr verhalten“: Während Privatkundengeschäfte sowohl im Neu- wie Gebrauchtwagensegment sehr gut liefen, verschieben Flottenkunden momentan die ­Investitionen.

„Kunden wollen Autos fühlen, riechen und fahren.“ Michael Mayr

„Kommunikation mit Kunden über digitale Medien wird wichtiger.“ Josef Nußbaumer

Geschäftsmodell angepasst „Natürlich haben wir das Geschäftsmodell bereits angepasst, wichtig ist neben entsprechender Liquidität, dass man natürlich auch eine gute EDV benötigt“, erklärt Alexander Dvorak, Geschäftsführer im Autohaus Alexander Dvorak Dvorak/Wien. „Wir haben während der Corona-Krise für jeden Mitarbeiter, der von zu Hause gearbeitet hat, einen Zugang schaffen können, auch die Verkäufer konnten auf unser System extern zugreifen. Wir bauen das auch weiter aus, sodass wir bei Bedarf gerüstet sind.“ Auch digitale Meetings brächten Vorteile. „Wir haben in Wien 2 Standorte, es hat sich gezeigt, dass sich damit auch wertvolle Zeit sparen lässt“, so Dvorak.

Umfrage

„Wir glauben nicht, dass wir den durch Corona entstandenen Rückstand aufholen können.“ Andreas Leodolter

Werkstättenbetrieb alternativlos „Was die EDV betrifft, waren wir in unserem Autohaus sehr gut ausgestattet, das hat sich auch während der Corona-Krise bewährt“, berichtet Komm.Rat Ing. Josef Puntinger, Seniorchef des Autohauses Puntinger und Mitglied des Ausschus- Josef ses in der Bundesinnung der Fahrzeugtechnik. ­Puntinger xxx „Wir haben, was Buchhaltung und Verwaltung betrifft, eine längere Phase im Homeoffice gut bewältigen können.“ Ein Werkstättenbetrieb, eine Reparaturannahme oder ein Ersatzteilverkauf seien von zu Hause aus aber nicht möglich. „Auch der Autoverkauf ist von daheim aus nur bedingt möglich, wobei natürlich auch versucht wurde, mit Kunden Kontakt zu halten. „Ich wüsste eigentlich nicht, was man mehr tun sollte als das, was wir während Corona versucht haben.“

Keine gravierenden Änderungen „Es sind in Zusammenhang mit Corona in unserem Betrieb keine gravierenden Änderungen vorgesehen“, berichtet Josef List, Geschäftsleiter Autohaus Koinegg/Eisenstadt. „Wir haben allerdings bereits vor der Krise strukturelle Änderungen geplant, Corona ist uns Josef List leider dazwischen gekommen.“ Auch Änderungen bei der IT seien bereits beschlossen gewesen. „Derzeit wird die dafür notwendige Infrastruktur hergestellt.“ Damit könnten in Zukunft etwa auch Kaufverträge elektronisch abgewickelt oder Datenschutzerklärungen abgespeichert und auch hinterlegt werden, „womit sich so die Zettelwirtschaft reduziert“. Insgesamt informierten sich viele Kunden digital, „am Ende des Tages wollen sie die Fahrzeuge aber auch angreifen“.

„Es hat sich herausgestellt, dass man eine gute EDV benötigt.“ Alexander Dvorak

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Mehr E-Bonus ist zu wenig Die Aufstockung des E-Mobilitätsbonus sei ein positives Signal Richtung Zukunft und saubere Mobilität, die Aufstockung der Förderung für Pkws, Nfz und Infrastruktur zu begrüßen. Sie stelle für die Wirtschaft aber „keine Unterstützung und Konjunkturmaßnahme dar, wie wir sie uns in Zeiten der COVID-19-Krise wünschen und auch dringend benötigen würden“, stellt Günther Kerle, Sprecher der Automobilimporteure, klar. Leider sind aber beispielsweise im Konjunkturstärkungsgesetz nicht einmal E-Fahrzeuge vorgesehen. Das grenze an Diskriminierung und sei nicht vertretbar. Das Problem sei auch, dass die Technologie vom Kunden noch zu wenig angenommen werde, nur 4 Prozent der Neuzulassungen der ersten 5 MoGünther Kerle, Arbeitskreis der Automobilimporteure nate entfielen auf E-Autos. Der ARBÖ begrüßte die Erhöhung der Förderung von Plug-in- und E-Fahrzeugen, hält aber weitere Maßnahmen zur nachhaltigen Unterstützung umweltfreundlicher Fahrzeuge für unumgänglich, da die Förderung umweltfreundliche Antriebsformen, zum Beispiel Erdgasautos, ausschließe.

„Die Aufstockung des E-Mobilitätsbonus ist keine Unterstützung, wie wir sie uns in Zeiten der COVID-19-Krise wünschen würden.“

„Mobilitäts“-Show 2021? Im Jänner 2021 wird es keine Vienna Autoshow geben, sind Reed Exhibitions und der Autoimporteure-Arbeitskreis einig. Trotzdem hat Barbara Leithner, neue Geschäftsführerin von Reed, „das Jahr 2021 für eine große Mobilitätsveranstaltung in Wien noch nicht komplett abgeschrieben“. Thema des Treffens von Reed und Importeuren Ende dieses Sommers soll die Möglichkeit einer Veranstaltung mit automobilem Charakter sein.

Nur ein blaues Auge In der Jahresendabrechnung „mit einem blauen Auge aus der Corona-Krise hervorzugehen“ rechnet Subaru Österreich Sales Manager Helmut Klemera. Die Nischenmarke sei im 1. Halbjahr auf Kurs, habe „wenig zu jammern“.

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„Durch die Krise ist ein Großteil der Direktverkäufe weggefallen, also zum Beispiel an Mietwagenfirmen. Insgesamt sind das etwa 450 Einheiten, die fehlen.“ Mag. Stefan Kappacher, FCA Austria

„Wir sind mit großen Gruppen in Österreich und außerhalb Österreichs im Gespräch und nach wie vor offen für weitere Bewerber.“ Heiko Twellmann, Toyota Austria, über die Suche nach neuen Händlern

„Die Händler haben erkannt, dass wir ein verlässlicher, in die Zukunft blickender Partner sind – mit einem Package, das in die richtige Richtung geht.“ Mag. Roland Punzengruber, Hyundai Austria


HANDEL

Mit dem Leon (hier als 5-Türer) scheint Seat ein großer Wurf gelungen zu sein

Der Alhambra läuft als Diesel aus; es gibt aber noch Autos auf Lager

Die „Fast Lane“ läuft wieder … Die Nachfrage ist bei Seat seit Juni wieder höher – auch dank des neuen Leon.

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Änderungen gibt es ab Herbst beim Alhambra: Die Produktion mit Dieselmotoren wird gestoppt: Mit den meisten potenziellen Kunden wurden darüber längst Gespräche geführt, es werde laut Wurm in den kommenden Monaten noch genügend Fahrzeuge geben. Als Benziner wird der Alhambra bis 2023 weiter produziert: In Deutschland habe man mit dem 150-PS-TFSI durchaus gute Erfahrungen gemacht: Wurm hofft, dass auch in Österreich Kunden auf ­diese Motorisierung umsteigen werden. • (MUE)

napp mehr als 7 Prozent Marktanteil in den ersten fünf Monaten, ähnlich viel im Juni: Schaut man nur auf diese Zahl, könnte man bei Seat zufrieden sein. Doch natürlich litt auch die spanische VW-Tochter während der Corona-Krise, wiewohl die Rückgänge bei den Neuzulassungen geringer waren als im Branchenschnitt. Viel zum Optimismus der Händler beigetragen hat auch der Anlauf des Leon: Dieses wichtige Modell wurde zwar durch die Pandemie um einige Wochen später geliefert als geplant, doch die Zahl der Probefahrten und Abschlüsse entschädigte die Händler fürs Warten. Und seit Ende Juni Mag. Wolfgang ist mit dem Kombi auch die zweite Version Wurm leitet den bei den Händlern. „Da das Kofferraumvo- Seat-Importeur lumen gewachsen ist, ist er noch attraktiver, vor allem für Flotten und für KMUs“, sagt Importeurschef Mag. Wolfgang Wurm. Beim Leon Kombi habe man sich bewusst für eine Vielfalt an Motoren inklusive Mild-Hybrid und Plug-in-Hybrid entschieden.

Fahrzeuge schnell zu den Kunden bringen Seit Mitte Juni funktioniert auch wieder die Fast Lane, also die Lieferung eines Neuwagens innerhalb von 21 Tagen, bei wichtigen Modellen wie dem Ibiza und dem Arona. Derzeit sei es sehr wichtig, die Fahrzeuge schnell zu den Kunden zu bringen, so Wurm.

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HANDEL

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it diesem Thema wurde das österreichische Kartellgericht in einem Musterprozess gegen Peugeot Austria konfrontiert. Dessen (erstinstanzliche) Entscheidung sorgte europaweit für Aufregung. Noch hofft Peugeot, dass der Oberste Gerichtshof dieses kartellrechtliche „Urteil“ aufhebt oder abändert. Die Pariser Zentrale sieht derzeit daher keinen Anlass, Strategie oder G ­ eschäftspraktiken zu ändern. Das Machtgefälle zwischen den Kfz-Produzenten ­einerseits und ihren jeweiligen Händlern und Werkstätten anderseits, das in diesem Peugeot-Prozess wettbewerbsrechtlich zu beurteilen war, gibt es auch bei anderen Marken. Dies besonders seit der Abschaffung der branchenspezifischen Kfz-Gruppenfreistellungsverordnung. Die hat mit ihren Schutzbestimmungen zu einer besseren Balance zwischen der Macht der Produzenten und der Ohnmacht der kartellrechtlich gebundenen Vertriebspartner gesorgt. Steter Stein des Anstoßes sind dabei die sogenannten „Kundenzufriedenheitsumfragen“. Ursprünglich als neutrales Instrument der Marktforschung eingeführt, dienten sie grundsätzlich dazu, einzelnen Betrieben ihre Schwachstellen aufzuzeigen. Sie zeigten aber auch die Schwächen der Hersteller, denn viele Negativbeurteilungen fußen auf Konstruktions- und Produktionsmängeln der Vertragsware, an deren Thematisierung die Autolieferanten kaum Interesse zeigen.

„Eher eine Bedrängung der Kunden“

Foto: Adobe Stock

Fernab jeder Kooperation wurden diese Umfragen mit dem Bonisystem gekoppelt. „Mit einer reellen Erhebung der Kundenzufriedenheit hat das nichts mehr zu tun – es ist eher eine Bedrängung der Kunden“, beurteilt das Kartellgericht die Peugeot-Praxis. Massive Kritik musste Peugeot für sein System der Garantieabwicklung einstecken. Das beginnt bei den Vorgabezeiten, die sich am „best performer“ orientieren. Im Ergebnis wird die flotteste Abwicklung einer Garantiearbeit als Maßstab für die Vorgabewerte für alle Werkstätten herangezogen. Was sich naturgemäß für andere Werkstätten als zu kurz erweist.

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Wie weit darf ein Autoimporteur seine Vertragswerkstätten gängeln? Welche Vertragsklauseln und Vorschriften sind als Missbrauch der Marktmacht des Importeurs zu qualifizieren? Welche Bindungen und Kosten hat eine Werkstätte dabei zu akzeptieren? Von Dr. Friedrich Knöbl

Die Freiheiten der Werkstätten „Mit einer Erhebung der Kundenzufriedenheit hat das nichts mehr zu tun.“ Das Kartellgericht zur Peugeot-Praxis

Einen weiteren Minuspunkt bekommt Peugeot für den unzureichenden Ausgleich des mit der Ersatzteilbeschaffung verbundenen Aufwands. Europaweit werden den Partnern dafür nur 4 Prozent Aufschlag auf den Einkaufspreis gewährt. Dies im Vergleich mit einer für Normalreparaturen anfallenden Marge von 32 bis 33 Prozent. Und auch dieser Betrag ist zusätzlich mit 135 Euro pro Garantiefall gedeckelt. Damit sollen der administrative Aufwand, die Reinigung und Verpackung der eingetauschten Ersatzteile und die 90-tägige Lagerung dieser Teile abgegolten werden. Generell zulässig sind Garantie-Audits. „Das zwingt die Werkstätten zu sehr genauen Arbeiten“, urteilt das Gericht. Beim System der damit verbundenen Rückbelastungen ist Peugeot jedoch über das Erlaubte hinausgegangen. In der milderen Variante – etwa bei kleineren Formfehlern wie etwa das Fehlen einer Kundenunterschrift am Garantieauftrag – sind die dafür verhängten Rückbelastungen mit 3.000 Euro gedeckelt und betreffen nur die tatsächlich beanstandeten Garantiefälle. Bei groben „Vergehen“ – etwa der Rückdatierung von Garantieanträgen – erfolgt eine (ungedeckelte) Hochrechnung auf eine ganze Abrechnungsperiode. Unabhängig davon, wie viele „fehlerhafte“ Garantieabrechnungen die Werkstätte zu verantworten hat. „Auf diese Weise tragen letztlich die Händler im Wege der Rückbelastung einen erheblichen Teil der Kosten der Garantieprüfung, obwohl diese im überwiegenden Interesse von Peugeot liegen“, fasst das Gericht dieses System zusammen. Letztlich wird den Werkstätten bei Garantieabrechnungen ihr „normaler“ Stundensatz um 12 Prozent gekürzt. In Kombination mit knapp bemessenen Richtzeiten und unzureichender Ersatzteilvergütung führt dies nach Einschätzung des Gerichts zu einer Unterdeckung von 5 bis 10 Prozent je Garantiefall. Unabhängig vom konkreten Ausmaß kommt das Gericht zum Ergebnis, dass „in der Gesamtschau davon auszugehen war, dass die geleistete Vergütung nicht 100 Prozent der geleisteten Arbeiten abdeckt, s­ ondern nur 90 bis 95 Prozent.“


Viel Geld mit dem Verkauf von Testgeräten Ein gutes Zusatzgeschäft scheint für den P ­ SA-Konzern der Verkauf von Testgeräten zu sein. Je drei produktive Mitarbeiter ist ein derartiges Gerät verpflichtend vorgesehen. Dieses kostet 7.120 Euro und wird in 36 Monatsraten in Rechnung gestellt. Nach Ablauf dieser Ratenfrist ist bereits wieder ein neues Gerät – wieder zu diesem Preis – als Ersatz fällig. Ein stolzer Preis, den Peugeot mit der im Werkstattbetrieb erforderlichen besonderen „Robustheit“ rechtfertigt. Was so ein Gerät vergleichsweise am freien Markt kosten würde, konnte im Verfahren nicht eruiert werden. Zu diesen Hardwarekosten kommt noch die Software hinzu. Die umfasst das Diagnoseprogramm, den Teilekatalog einschließlich technischer Dokumentation und Reparaturanleitung sowie das Kundenservicemanagement. Dieses Paket kostet eine Jahresgebühr von 2.832 Euro je zwei produktive Mitarbeiter und steigt je nach Beschäftigtenzahl bis zu 7.500 Euro.

Wie viel dürfen Schulungen kosten? Weiters gibt es noch die jährliche Schulungspauschale von 5.000 Euro je Betrieb. Dies unabhängig von der jeweiligen konkreten Inanspruchnahme des Schulungsangebotes – das allerdings auch entsprechende Produkt- und Verkäuferschulungen umfasst. Wobei dieser Ausgabeposten auch die Kosten für das ­„Mystery Shopping“ und „Mystery Leads“ abdeckt. Mystery Leads sind Anfragen an Händler um Probefahrten etc., wobei nicht Kunden, sondern eine von Peugeot beauftragte Drittfirma beim Händler per E-Mail anfragt und vorgibt, ein Kunde zu sein. Sie kontrolliert, ob in der vorgegebenen Zeit eine Antwort des Händlers erfolgt. Mystery Shopping im Neuwagenbereich kostet Peugeot 210 Euro und im Kundendienstbereich 300 Euro. Das Gericht kam ­ zum Ergebnis, sowohl nach EU-Wettbewerbsrecht als auch nach dem ­österreichischen Kartellrecht für eine entsprechende Missbrauchsaufsicht zuständig zu sein. Es hatte daher zu beurteilen, welche Maß-

Ausbeutungsmissbrauch Ausbeutungsmissbrauch im Sinne des Kartellgerichts liegt vor, wenn Einkaufsbedingungen erzwungen werden, die sich nur aus der Ausbeutung machtbedingter Verhaltensspielräume erklären lassen und zu einem Missverhältnis von Leistung und Gegenleistung führen. Grundsätzlich sind Geschäftsbedingungen bei offenbarer Unbilligkeit unangemessen. Dabei darf die Abwägung der Interessen nicht auf die Beurteilung einer einzelnen Geschäftsbedingung beschränkt werden. Es kann eine solche Klausel auch durch andere günstige Vertragsbestandteile kompensiert werden. „Bei der Beurteilung ist eine Interessenabwägung vorzunehmen, welche die Interessen der Parteien und das Ziel der Erhaltung des Wettbewerbs miteinbezieht“, erläutert das Gericht seine Entscheidung. Im konkreten Fall kam Peugeot im Werkstattbereich recht glimpflich davon: ist die Peugeot-Praxis der Garantieabwicklung und der dafür vorge• Missbräuchlich gebenen Bedingungen sowie das aufwändige Kontrollsystem, „das diese Arbeiten

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wirtschaftlich unrentabel macht“. Weiters die Abwicklung von Garantie- und Gewährleistungsarbeiten zu nicht kostendeckenden Stundensätzen, die nicht kostendeckende Refundierung bei Ersatzteilen, die Überwälzung der Mystery-Shopping- und Mystery-Leads-Kosten, wobei eine Schulungspauschale ohne Bedarfsberücksichtigung zulässig ist.

Als wettbewerbsrechtlich zulässig erwiesen sich weiters die recht hohen Kosten für Test- und Diagnosegeräte, da keine Vergleichskosten dargelegt wurden, die Jahresgebühr für den Zugang zur technischen Dokumentation, die allgemeine Forderung nach Konditionen und Geschäftsbedingungen, die sich bei einem wirksamen Wettbewerb mit hoher Wahrscheinlichkeit am Markt ergeben würden. Weiters konnte nicht bewiesen werden, dass ein wirtschaftlicher Druck ausgeübt wird, möglichst wenige Garantiefälle zu bearbeiten.

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nahmen und Regeln aus dieser Sicht noch zulässig sind – und welche als Missbrauch ­einer marktbeherrschenden Stellung zu bewerten sind. Aufgrund der ausreichenden Beweislage hat das Gericht Peugeot aufgetragen, im Werkstattbereich einige konkrete Missbrauchsfälle abzustellen. •

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HANDEL

„Sogar mehr Privatkunden“ Weniger Direktverkäufe: Der Marktanteil von Fiat, Alfa und Jeep ist gesunken. Beim Importeur ist man dennoch optimistisch.

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in Blick auf die Zahlen sagt viel – aber nicht alles: -53,81 Prozent bei Alfa, -46,27 Prozent bei Fiat und -53,57 Prozent bei Jeep nach dem 1. Halbjahr. Die Erklärung von Mag. Stefan Kappacher, Chef des Importeurs, klingt einleuchtend: „Durch die Krise ist ein Großteil der Direktverkäufe weggefallen, also zum Beispiel an Mietwagenfirmen. Insgesamt sind das etwa 450 Einheiten, die fehlen.“ Betrachte man diese Monate bei Pkws für alle FCA Marken, so sehe das Verhältnis ganz anders aus. „Hier halten wir heuer bei einem Marktanteil von 4,7 Prozent, nachdem es 2019 etwa 5,4 Prozent waren.“ Im Privatkundensegment habe Fiat heuer seinen Marktanteil von 2,2 auf 2,6 Prozent gesteigert. Bei Jeep habe sich heuer ausgewirkt, dass es beim Grand Cherokee kein Modelljahr 2020 gebe, und bei Alfa komme das neue Modelljahr Corona-bedingt mit leichten Verzögerungen auf den Markt.

Präsentation im Zeichen von Corona: Der vollelektrische Fiat 500

Mag. Stefan Kappacher leitet den Importeur von Fiat, Alfa Romeo, Jeep und Abarth

Beim Importeur habe man alles versucht, den Händlern zu helfen, sagt Kappacher: „Das Paket war in enger Abstimmung mit dem Händlerverband, wo wir rasch Entscheidungen treffen können.“ Wichtig seien zwei Schwerpunkte gewesen: „Einerseits die Liquidität zu sichern, indem wir Teilzahlungen verschoben und Zinszahlungen verlängert oder Audits ausgesetzt sowie Boni garantiert haben.“ Einige Tage später habe man konjunkturfördernde Maßnahmen beschlossen, um das Geschäft zu fördern, wenn es wieder starte. „Fahre jetzt, zahle ab 2021 – mit einer Versicherung gegen Arbeitslosigkeit oder Aktionspreise für unseren Lagerbestand. Attraktive Angebote, aber keine Preisschleuderei.“ • (MUE)

Vorspann 2zeilig Von Autor text

Das Thema Corona wird heuer erstmals abgefragt

Bitte abheben!

Das Ergebnis von 2019: Steht Seat heuer wieder an der Spitze?

Mitte August startet der Händlerradar, also die große Zufriedenheitsumfrage unter Markenhändlern und -werkstätten.

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s wird eine spannende Umfrage – vielleicht noch spannender als in den vergangenen Jahren: Denn Österreich ist das erste Land, in dem die Markenhändler und Werkstätten den Umgang ihres Importeurs mit dem Thema Corona bewerten können. Die Fragen zu Corona (und was davon bleiben wird) sind aber nur ein Aspekt des Händlerradars: Alle

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anderen Bereiche bleiben gleich, damit das Ergebnis mit jenen der Vorjahre verglichen werden kann. Also zum Beispiel die Frage nach Umfang und Kosten der Auditierungen, nach dem Margen- und Bonussystem des Importeurs oder dem persönlichen Kontakt zu den Verantwortlichen des Importeurs. Rund 500 Händler werden befragt: Durchgeführt wird die Umfrage ab Mitte August von puls Marktforschung in Schwaig bei Nürnberg – im Auftrag des Bundesgremiums des Fahrzeughandels, der Bundesinnung der Fahrzeugtechnik und des Verbands österreichischer Kraftfahrzeugbetriebe. Veröffentlicht werden die Ergebnisse Anfang November. • (MUE)


Drei sind Trumpf Mit Design-Makeover und neu motorisiert, auch mit einem Einstiegs-Dreizylinder, startet der neue SsangYong Tivoli.

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ür das B-Segment-City-SUV der südkoreanischen Allradmarke sind sowohl ein neuer 1,2 T-GDI Turbobenziner (der erste SsangYong Dreizylinder mit 128 PS und 230 Nm Drehmoment) als auch die bekannten Motoren – 1,6 CRD und 1,5 T-GDI – bestellbar. 19.990 Euro nennt der Österreich-Importeur SYMA Autohandels GmbH für das auch in Zweitonlackierung erhältliche Fahrzeug des neuesten Modelljahrgangs als Einstiegspreis.

Erich Gstettner, Geschäftsführer SYMA

Außen und innen weiterentwickelt Der Modelljahrgang 20 ist an der markentypischen Front, deren Design durch LED-Tagfahrlicht und leistungsstarke LED-Scheinwerfer akzentuiert wird,

„Der neue Tivoli hat nicht nur einen neuen Einstiegsmotor, der Innenraum wurde auch innovativ modernisiert.“ Erich Gstettner, Geschäftsführer des SsangYong-Importeurs SYMA erkennbar und mit neuen Metallicfarben (Cherry Red und Platinum Grey, die mit Leichtmetallrädern bis zu 18 Zoll kombinierbar sind) verfügbar. Die Ausstattung, die die Sicherheit erhöht und Alltagsnutzen, Komfort und Fahrerlebnis verstärkt, umfasse vieles serienmäßig, das bei anderen Marken aufpreispflichtig wäre: Bedienung und Innenraum seien, wie Geschäftsführer Erich Gstettner betont, „innovativ modernisiert“, die wie ein Tablet designte Mittelkonsole sei intuitiv bedienbar. • (ENG)


HANDEL

Der neue Yaris kommt im Herbst

Toyota startete vor 20 Jahren als Hybrid-Pionier, heute ist das Angebot enorm

Hilux: Erweiterung um eine neue Motorisierung

„Mehr als 7.500 Einheiten“ Toyota-Austria-Chef Heiko Twellmann will den Marktanteil heuer auf 2,5 Prozent steigern und peilt – trotz Corona-Einschränkungen – mehr als 7.500 Neuzulassungen an. Von Mag. Heinz Müller

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eiko Twellmann ist ein Mann der klaren Worte, und das ist genau das, was die Marke Toyota braucht. Wir erinnern uns: Im Frühjahr 2019 übernahm der Hersteller den Importeur von der Familie Frey, seither ist der aus Köln stammende Twellmann hier tätig. Freundlich im Auftreten, aber durchaus bereit, ganz konkrete Schritte zu setzen, wenn es um

„Jetzt liegen wir nach den ersten sechs Monaten bei einem Marktanteil von 2,3 Prozent, es ist also die Bewegung in die richtige Richtung.“ Heiko Twellmann, Geschäftsführer Toyota Austria die Sache geht. Und der Auftrag ist klar: den Marktanteil von Toyota zu steigern. Vor einem Jahr grundelte die Marke bei weniger als 2 Prozent. Und auch 2020 begann nicht ganz nach den Vorstellungen von Twellmann. „Im Jänner und Februar waren wir mit unseren Händlern nicht auf der gewünschten Flughöhe: Der März begann gut zu werden, dann wurde alles gesperrt“, sagt er im Interview. „Jetzt liegen wir nach den ersten sechs Monaten bei einem Marktanteil von 2,3 Prozent, es ist also die Bewegung in die richtige Richtung.“ Für das 2. Halbjahr ist das Ziel klar: „Gas geben, auch wegen unserer neuen Produkte. Im September/Oktober kommt der neue Yaris. Er stellt einen Quantensprung bei der Fahrdynamik dar.“ Natürlich ist auch der Yaris mit der neuesten ­Hybridgeneration

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ausgestattet. „In Österreich verkaufen wir 2 von 3 Pkws als Hybrid, beim RAV4 und dem C-HR geht es Richtung 90 Prozent“, sagt Twellmann: „Man sieht, dass das auch bei den Restwerten förderlich ist, denn die Begehrlichkeit ist deutlich höher.“ Weitere Neuheiten: Beim Hilux gibt es ab Herbst eine neue Top-Motorisierung, beim Prius ein Facelift. Anfang 2021 kommt mit dem Highlander ein D-­Segment-SUV. Wichtig wird im 2. Quartal 2021 der Yaris Cross, ein Crossover im B-Segment. Twellmann: „Das ist genau das, was der Markt haben will.“

Händler: mit neuen Bewerbern im Gespräch Der neue Importeurschef ist zuversichtlich, auch den einen oder anderen neuen Händler zu präsentieren, und zwar in den etwa 25 offenen Gebieten: Erste gute Gespräche habe es im 1. Quartal gegeben, sagt Twellmann: „Die sind aber durch Corona hinfällig. Doch wir haben den guten Kontakt gehalten, sind mit großen Gruppen in Österreich und außerhalb Österreichs im Gespräch und nach wie vor offen für weitere Bewerber.“ Auch der Onlineverkauf ist nicht abgehakt: „Ich will den Händlern aber die Sorge nehmen, dass sie aus diesem Geschäft draußen sind. Bevor es überhaupt so weit kommt, muss man auch die Frage klären, was ein Auslieferungsprozess wert ist.“ Aber noch sei man in Österreich nicht so weit. „Zuerst gilt es, das klassische Geschäft zu stabilisieren und auszubauen. Später kann man über ergänzende Formate reden.“ •


HANDEL

Die Klausuren des Vorjahres wurden heuer in Ergebnisse umgemünzt: Die Click-Modelle bieten Kunden – und Händlern – neue Chancen

Als erster Importeur bietet Hyundai das Auto-Abo an: Geschäftsführer Mag. Roland Punzengruber (r.) mit ViveLaCar-Österreich-Chef Martin Rada

Schneller als der Mitbewerb Dass Hyundai im Vorjahr gemeinsam mit den Händlern Ideen für die Zukunft entwickelt hat und diese konsequent umsetzt, macht sich nun bezahlt. Von Mag. Heinz Müller

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atürlich hat im Vorjahr, als der Importeur einen Großteil seiner Händler zu Klausuren rief und um ihre Meinung bat, niemand gewusst, was heuer auf uns zukommt: Corona war noch kein Thema. Und doch: „Jetzt zahlt es sich doppelt aus, wie wir damals reagiert haben“, sagt Mag. Roland Punzengruber, Geschäftsführer des Importeurs: „Nochmals danke an die Händler für ihre Ideen und natürlich auch dafür, dass jetzt alles so konsequent umgesetzt werden kann.“ Das für heuer wohl wichtigste Beispiel sind die Click-Modelle. Endkunden, durch Corona noch immer teilweise verunsichert, können ihr Wunschfahrzeug mit ein paar Clicks im Internet bestellen, Hauszustellung (natürlich unter Einhaltung aller Abstandsregeln) ist auf Wunsch inkludiert. Was der Händler davon hat? Er kann auch seine Neu-, Jungund Vorführwagen auf diese Weise anbieten. Gerade in der Zeit des Shutdowns habe sich dies sehr bewährt, sagt Punzengruber: „Insgesamt haben wir auf diese Weise bereits eine dreistellige Zahl an Autos verkauft.“ Er kenne keinen einzigen Fall, wo ein Kunde nach 14 Tagen von seinem Rücktrittsrecht Gebrauch gemacht habe. „Die Händler haben erkannt, dass wir ein verlässlicher, in die Zukunft blickender Partner sind – mit einem Package, das in die richtige Richtung geht.“ Punzengruber erwähnt auch das Auto-Abo, das gemeinsam mit ViveLaCar ins Leben gerufen wurde, und das Carsharing, das im Juli national ausgerollt wird.

„Wir sind immer mit großer Behutsamkeit vorgegangen, was die Liquidität der Händler betrifft.“ Mag. Roland Punzengruber, Geschäftsführer von Hyundai

„Lager wieder hochfahren“ Mit all diesen Mitteln sei man „viel schneller als der Mitbewerb“, habe mehrere Monate Vorsprung: „Da zahlt sich die gute Zusammenarbeit doppelt aus.“ Während der COVID-19-Zeit habe man beim Importeur gesehen, dass die Händler schnelles Reagieren schätzen: „Noch am Abend des 13. März, also unmittelbar vor dem Lockdown, was das erste E-Mail von uns bei den Händlern.“ Am Montag darauf habe man ein Konvolut von Maßnahmen verlautbart, etwa die Verlängerung der Freifinanzierung und Stundungen. „Wir sind immer mit großer Behutsamkeit vorgegangen, was die Liquidität der Betriebe betrifft.“ Doch jetzt sollten die Händler wieder den Fokus auf die kommenden Markteinführungen legen und ihre Lager hochfahren. Nach i10, i20 und i30 folgen in den kommenden Monaten noch die Neustarts der Modelle Kona, Tucson und Santa Fe. „Durch die erhöhte Prämie bei Elektroautos können wir nun ­doppelt profitieren!“ •

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Geplanter Rückzug

Die Konsumenten schätzten das gute Preis-­LeistungsVerhältnis, wie Bundesinnungsmeister Josef Harb unterstreicht

Erik P. Papinski wird in der neuen Funktionsperiode nach 25-jährigem Engagement (zuletzt als Landesinnungsmeister-Stv.) nicht mehr in der Landesinnung OÖ tätig sein.

Ins Zwielicht gerückt Zahlungsmoral sinkt Laut einer von KSV1870 durchgeführten Umfrage bei knapp 600 Unternehmen hat sich das Zahlungsverhalten in den Monaten nach dem Corona-Shutdown rapide verschlechtert.

Im Rahmen des „AK-Stichproben-Preismonitors 2020“ ließ die Arbeiterkammer Wien in 38 Wiener Kfz-Fachwerkstätten Preise für Reparaturen erheben. Der Stundensatz variiert laut AK in den untersuchten Kfz-Fachwerkstätten bei Mechanikern von 95,50 bis 275,80 Euro, für Spengler von 149,90 bis 226,80 Euro und bei Kfz-Lackierern von 154,90 bis 226,80 Euro. Dies entspricht gegenüber 2019 einer Verteuerung von 4,2 Prozent bei Mechanikern, 4 Prozent bei Spenglern sowie 3,7 Prozent bei Kfz-­ Lackierern. Mit den Schlagzeilen „Teure Stundenpreise bei Kfz-Mechaniker, Lackierer und Spengler“, bei welchen Konsumenten „ins Schleudern kommen“, werde über das Ziel geschossen, unterstreicht die Bundesinnung Fahrzeugtechnik. Nur 4 Prozent der 900 Kfz-Betriebe in Wien seien in die Erhebung aufgenommen worden, was zeige, dass eher blitzlichtartig eine ganze Branche ins falsche Licht gerückt werde, wie eine Online-Studie bestätige: 88 Prozent aller Konsumenten seien Stammkunden bei einer Kfz-Werkstatt, 94 Prozent dieser Stammkunden schätzten das gute Preis-Leistungs-Verhältnis. „Die Konsumenten sind sehr wohl bei der Wahl einer Marken- oder freien Werkstätte sehr preisbewusst und schätzen neben der qualitativen Arbeit auch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis“, so Komm.-Rat Josef Harb, Bundesinnungsmeister der Fahrzeugtechnik.

80 %

Reifenhandel zufrieden Entsprechend ihrer Wertigkeit im Handlungsumfeld verzeichnet Österreichs Reifenfachhandel eine den Corona-Umständen geschuldete positive Absatzentwicklung, berichten Unternehmer. Bis Mitte Juni betrachtet, zeichne sich aus heutiger Sicht für den Ersatzbedarfsmarkt in Summe eine ungefähr 80-prozentige Zielerreichungsquote im Vergleich zum Vorjahr ab. Allerdings gelte es, starke regionale Unterschiede zu berücksichtigen. Erstaunlicherweise werde trotz deutlichen Ausbleibens der privaten Kundschaft kaum von Preiskämpfen gesprochen. Vielmehr kämpfe die Lieferantenseite mit der ­Verfügbarkeit bestimmter Reifendimensionen.

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Klimaservice für alle Siems & Klein hat nun das Klimaservicegerät 780R von Texa im Programm, mit dem Kfz-Techniker je nach Bedarf die Klimaanlagen von Fahrzeugen mit dem jeweils erforderlichen Kältemittel (also R134a und R1234yf) befüllen können. Das Texa-System ist ausgeklügelt und hat zwei voneinander unabhängige Kältemitteltanks: Absaugung, Recycling und Wiederbefüllung erfolgen über einen Kreislauf. Damit ist eine ­Kontamination a ­ usgeschlossen.


GEWERBE

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&W: Corona brachte für uns viele Veränderungen. Wie digital war Volvo Österreich davor und was nimmt man an Ideen und Verbesserungen für die Zukunft mit? Loic Claude: Wir haben die Möglichkeit der Kurzarbeit nicht in Anspruch genommen, um die Zeit zu nutzen, an neuen Projekten zu arbeiten und uns selbst durch Online-Schulungen und -Trainings weiterzuentwickeln. Es war eine herausfordernde Zeit, in der wir als Team einiges dazugelernt haben. In der Kommunikation mit dem Händlerverband haben wir auf regelmäßige Telefon- und Videokonferenzen zurückgegriffen. Uns war eine klare, transparente K ­ ommunikation wichtig. Hat sich die Händlerunterstützung bewährt bzw. wird weitere Hilfe notwendig sein? Claude: Aus unserer Sicht haben wir die Händler in dieser schwierigen Zeit bestmöglich unterstützt. Ich bin davon überzeugt, dies wird auch von den Volvo-Partnern so gesehen. Als Unternehmen ist es uns wichtig, auf unsere Partner zu achten. Wir haben in dieser Zeit viel darüber gelernt, was es heißt, in so einer schwierigen Zeit Händler zu sein und wie wir als Hersteller Unterstützung bieten können.

„Keine neuen Händler“

Loic Claude leitet Volvo Austria

Volvo hat laut Importeurschef Loic Claude bewusst auf Kurzarbeit verzichtet, um Zukunftsprojekte zu erarbeiten und Händlern Unterstützung zu bieten. Gibt es eine Chance, zumindest einen Teil der ­entgangenen Verkäufe nachzuholen? Claude: Wir hoffen es natürlich, aber mit den Corona-­ Restriktionen, diversen Hotspots und der globalisierten Welt sind Prognosen schwierig. Wenn sich der Markt weiterhin gut erholt, glauben wir schon, dass das 3. und 4. Quartal wieder mit normalisierten Absatzzahlen möglich sein wird. Das aufzuholen, was wir bisher verloren haben, ist aber unrealistisch. Was wir aber sehen und uns zufrieden stimmt, ist, dass unsere Absatzrückgänge gegenüber anderen geringer sind und wir im Juni mit einem Marktanteil von 1,6 Prozent gegenüber den Monaten davor mit 1,3 Prozent eine klare Steigerung verzeichnen konnten.

Wird es 2021 noch alle Volvo-Händler geben bzw. sucht man für bestimmte Regionen Vertriebspartner? Claude: Wir planen weiter mit unserem aktuellen Netz, da es in den letzten 3 Jahren bereits zu Anpassungen kam. Aktuell suchen wir keine neuen Händler. Die Vienna Autoshow wurde für 2021 abgesagt. Wird es wieder einen Volvo Cube geben? Claude: Die Entscheidung darüber ist noch nicht endgültig gefallen. Wir müssen alle Gegebenheiten berücksichtigen, aber ich würde es gerne wieder umsetzen, denn es hat sich in den letzten Jahren gezeigt, dass der Volvo Cube an einer grandiosen Location aufgebaut ist. • (MPI)

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GEWERBE

Seit Mai leitet der Niederösterreicher Helmut Weinwurm das Geschäft von Bosch in Österreich

„Leute sind topausgebildet“ In der Autoindustrie gebe es zahlreiche Kunden, die ihre neuen Projekte am liebsten von Bosch-­Experten in Österreich entwickeln lassen, sagt Helmut Weinwurm, der neue Chef von Bosch in Österreich. Von Mag. Heinz Müller

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&W: Seit einigen Monaten steht alles im Zeichen von Corona: Doch Sie haben nun den Abschluss für das Kalenderjahr 2019 präsentiert. Wie ist dieses Jahr gelaufen? Helmut Weinwurm: 2019 gab es für Bosch in Österreich ein Umsatzplus von 2,5 Prozent auf 1,39 Milliarden Euro, die Zahl der Mitarbeiter ist um 4,3 Prozent auf 3.180 gestiegen. Einzig die Industrietechnik war im Vorjahr etwas schwächer, hier hat man den nachlassenden Maschinenbaumarkt gespürt.

„Wichtig wird sein, in Technik zu investieren, um alle diese Arbeiten in der Werkstätte auch abbilden zu können.“ Helmut Weinwurm, Robert Bosch AG Sehr aktiv ist Bosch – nicht nur in Österreich – im Bereich Mobility Solutions: Wie war hier die ­Bilanz im Vorjahr? Weinwurm: Es gab eine solide Entwicklung: Das Geschäft im Automotive Aftermarket ist gewachsen, auch die Nachfrage im Erstausrüstergeschäft ist gestiegen – unter anderem nach Fahrsicherheitsassistenzsystemen für Zweiräder und nach Antriebs- und Fahrassistenzsystemen im Pkw- und Nfz-Bereich.

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Das Coronavirus betraf auch Bosch, man musste in Österreich Kurzarbeit anmelden: Wie sieht es im Moment aus? Weinwurm: Wir haben teilweise die Kurzarbeit genutzt, um auf die Einbrüche im Umsatz zu reagieren und diese Zeit zu überstehen. In einigen Bereichen, wie etwa dem Vertrieb, sind wir wieder aus der Kurzarbeit ausgestiegen, weil das Geschäft anzieht. Besonders wichtig ist für Bosch in Österreich der Bereich Entwicklung im automotiven Sektor: Wie geht es Ihnen hier? Weinwurm: Hier haben wir genug zu tun, auch in der Krise. Die Entwickler haben trotz Corona voll durchgearbeitet, weil es viele Projekte gibt. Ich hoffe, dass es so bleibt. Auch wenn wir hören, dass die Zulassungszahlen europaweit zurückgehen und die Pro­ ntwicklung duktion eingebrochen ist, wird in der E weitergearbeitet. Wird dies auch längerfristig so bleiben? Weinwurm: Ich denke schon, dass wir hier von der Krise verschont bleiben: Denn in unserem Entwicklungszentrum in Wien sind zukunftsträchtige Themen angesiedelt: Cyber Security, autonomes Fahren und alternative Antriebe. Wie viele Entwickler arbeiten in Österreich? Wird deren Zahl auch in Zukunft so bleiben? Weinwurm: Insgesamt sind es rund 1.100. Ich glaube, dass wir heuer bei dieser Zahl bleiben werden, es also im Gegensatz zu früheren Jahren keine


GEWERBE

­ rhöhung geben wird. Das Ziel wird sein, möglichst E viele neue Projekte nach Österreich zu holen, um den Standort abzusichern. Mit diesen neuen Projekten wird es uns auch in Zukunft gelingen, junge Leute an Bord zu bekommen. In Sachen Entwicklung braucht sich der Standort Österreich nicht zu verstecken.

Exklusiv­ interview! Lesen Sie in jeder Ausgabe von „AUTO & Wirtschaft“ eines der hochkarätigen Interviews aus der wöchentlichen AUTO-Information.

In den vergangenen Jahren hat es immer wieder geheißen, dass es nicht so einfach ist, genügend gute Leute zu finden. Hat sich das mittlerweile ­verbessert? Weinwurm: Wir hatten eigentlich nie Schwierigkeiten. Doch wir machen auch viel dafür. Erstens brauchen wir dafür natürlich attraktive Projekte, doch wir besuchen auch HTLs, gehen auf Bildungsmessen und vergeben seit 13 Jahren den Technik-fürs-­ Leben-Preis.

Was sind die Vorteile von Österreich im Vergleich zu anderen Ländern? Weinwurm: Kostenmäßig sind wir ein Mid-CostStandort: Wichtig ist aber die politische Stabilität, und seit der Erhöhung der Forschungsprämie auf 14 Prozent haben wir auch einen weiteren attraktiven Standort-Vorteil. Dazu kommt natürlich, dass es in Österreich eine sehr gute Bildung gibt, und zwar in verschiedenen Richtungen: HTL, Fachhochschule und Universität. Diese Leute sind topausgebildet und vor allem verfügbar. In maximal 3 Monaten gelingt es uns, Leute an Bord zu bekommen und es gibt auch eine sehr geringe Fluktuation. Doch wir sollten noch mehr tun im Bildungsbereich: Wir haben in den vergangenen Wochen gesehen, wie wichtig der Home-Schooling-Bereich plötzlich geworden ist. Da könnte man mehr investieren. Nicht unerheblich ist auch, dass die Lebensqualität passen muss, um gute internationale Leute für 3 bis 5 Jahre anzulocken. Das ist bei Österreich der Fall. Und es gibt in der Auto­ industrie auch Kunden, die ihr Projekt speziell mit österreichischen Entwicklern machen wollen. Also bin ich zuversichtlich, dass wir wieder neue Projekte bekommen. Unsere technische Expertise ist einzigartig.

Bosch ist nicht nur in der Erstausstattung von A ­ utos vertreten, sondern bietet auch viele technische Lösungen für Werkstätten. Werden kleinere Betriebe überhaupt auf Dauer bestehen können, wenn man sich die Vielfalt an Veränderungen ansieht? Weinwurm: Für Werkstätten wird es sicher anspruchsvoller werden, Autos zu servicieren: Es gibt immer mehr Technologien – ganz egal ob Diesel, Benzin, Hybrid, Elektro und später wahrscheinlich auch Wasserstoff. Ob dies eine Werkstätte allein schafft, ist schwer zu beantworten. Wichtig wird sein, in Technik zu investieren, um alle diese Arbeiten in der WerkHelmut Weinwurm, Robert Bosch AG stätte auch abbilden zu können. Der Vorteil der Fachwerkstätten ist, dass dieser Technologiewechsel ja nicht von heute auf morgen passiert. Ebenso wichtig wird auch sein, in die Menschen zu investieren, also sich ständig weiterzubilden.

Sie haben das Thema Forschung bereits angesprochen: Würden Sie sich mehr Investitionen des Staates wünschen? Weinwurm: Wie erwähnt, war die Erhöhung der Prämie auf 14 Prozent sehr positiv: Das sollte langfristig beibehalten werden. Ich würde mir aber auch mehr Einheitlichkeit wünschen, etwa bei den Förderungen für Thermotechnik. Da gibt es von ­Bundesland zu Bundesland Unterschiede.

In den vergangenen Jahren wurden in ganz Europa vor allem Elektroautos gefördert. Ist das der Weg in die richtige Richtung? Weinwurm: Uns wäre mehr Technologieoffenheit lieber: Es kann nicht nur in eine Richtung gehen. Es ist wichtig, auch Diesel und Benzin weiterzuentwickeln. Denn E-Fuels sind CO2-frei. Was also spricht dagegen, hier weiterzuforschen? Der Endkonsument sollte dann entscheiden können, was er kauft. •

„Die Entwickler haben trotz Corona voll durchgearbeitet, weil es viele Projekte gibt.“

DIE „AUTO-INFORMATION“ MIT TOPMELDUNGEN AUS DER BRANCHE

Jede Woche mit Exklusivinterview DI (FH) Christian Morawa, BMW: „Entscheidend für die künftige Auslastung der Produktion im Werk Steyr bleibt die Entwicklung der weltweiten Nachfrage.“ Abonnieren Sie Ihren Informationsvorsprung! Uschi Ernst: Telefon: +43 664 822 22 24; E-Mail: uschi.ernst@awverlag.at

Dr. Michael-Viktor Fischer, Smatrics: „Smatrics hat in Rekordzeit ein Highspeed-Ladenetzwerk realisiert und seine Kompetenz als Rollout-, Betriebs- und IT-Dienstleister europaweit bewiesen.“

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Die Hauptkontaktpunkte wie Lenkrad, Schaltknauf und Armablage müssen gereinigt werden

Reinigen statt desinfizieren Die Corona-Situation bringt den Fokus auf die Fahrzeughygiene. Sonax-Schulungsleiter René Schwarz gibt Anwendungstipps und empfiehlt ordentliche Reinigung statt Desinfektion. Von Gerald Weiss

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aubere, hygienische reine Fahrzeuge sind für René Schwarz, Schulungsleiter bei Sonax Österreich und leidenschaftlicher Fahrzeugaufbereiter, immer schon selbstverständlich, die Virus-Situation bringt das Thema nun deutlich stärker ins Bewusstsein der Branche und der Autofahrer. „Fahrzeugreinigung und Aufbereitung hat in den Kfz-Betrieben zu wenig Stellenwert, die Mitarbeiter erfahren am wenigsten Wertschätzung und sind die letzten in der Kette“, beklagt Schwarz.

„Kontaktpunkte wie Lenkrad, Schaltknauf und Armauflage müssen gereinigt werden.“ René Schwarz, Sonax Schulungsleiter

Mehr Bewusstsein für die Fahrzeugreinigung Die durch COVID-19 in den Fokus gerückte Fahrzeugdesinfektion kommt nun auch verstärkt in die Betriebsleitung der Betriebe. Mit etwas Desinfektionsmittel und einem Duftspray ist es dabei freilich nicht getan. Auch beim Menschen ist ordentliches Händewaschen der Chemiekeule vorzuziehen. „Wird nur oberflächlich desinfiziert, stapeln sich

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Schmutz und Bakterien immer mehr auf“, weiß Schwarz.

Reinigung nach jedem Werkstatt-Aufenthalt Für die kurze Fahrzeugreinigung nach dem Service oder nach einer Karosseriereparatur gibt es schnelle und gleichzeitig effiziente Lösungen. „Neben einer schnellen Außenwäsche, dem Ausschütteln der Fußmatten und dem groben Aussaugen des Fahrzeuges gibt es Kontaktpunkte, die ordentlich gereinigt werden sollen“, erklärt Schwarz und nennt Lenkrad, Schaltknauf und die Armauflage an der Tür. Dabei schwingt Schwarz wie erwähnt nicht die Chemiekeule: „Mit dem Sonax Multistar verwende ich einen leicht alkalischen Universalreiniger.“ Damit werden Lenkrad, Schaltknauf und der Türbereich eingesprüht und eine kurze Einwirkzeit abgewartet. Anschließend benutzt Schwarz Sonax „Schmutzradierer“, der durch seinen Mikro-Aufbau in die Poren eindringt und die Fläche effektiv reinigt. Damit wird die hohe Verschmutzung auf dem Weißen rasch sichtbar. Danach ist – wie beim Händewaschen – die Neutralisierung mit reinem Wasser wichtig. Nach dem Auftragen und Abwischen sprüht Schwarz einfach Wasser aus dem Zerstäuber auf und wischt mit einem Mikrofasertuch trocken. Bei Bedarf kann noch mit Druckluft nachgeholfen werden, etwa bei den Schaltern des Multifunktionslenkrades. Zuletzt verwendet Schwarz ein Produkt zur ­Luftneutralisation. Fertig! •


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Tradition und Moderne: VW ist bei den Nutzfahrzeugen seit Jahrzehnten gut aufgestellt

Der Caddy (l.) kommt heuer neu, der e-Crafter (o.) bietet uneingeschränktes Ladevolumen

„Noch eine Zeit lang dauern“ Bis ins 1. Halbjahr 2021 rechnet Sepp Ebner, Markenleiter VW Nutzfahrzeuge, mit einer anhaltend schwierigen Situation: Große Hoffnungen setzt er in den neuen Caddy. Von Mag. Heinz Müller

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&W: Die Corona-Krise hat Mitte März auch die VW-Nutzfahrzeug-Händler getroffen: Wie sind die Neuzulassungszahlen im Vergleich zum Vorjahr? Sepp Ebner: Natürlich gibt es krisenbedingt Rückgänge und ich kann damit nicht zufrieden sein. Erfreulich ist aber, dass die Werke wieder produzieren. Auch wenn es noch etwas längere Lieferfristen gibt, so läuft der Bestellprozess wieder normal. Welche Kunden kaufen derzeit am stärksten? Welche Bereiche bereiten Ihnen die größten Sorgen? Ebner: Gut passt es zum Beispiel bei Baufirmen, die durch die Vorgaben wegen Corona sogar mehr Fahrzeuge benötigen, um Mitarbeiter aufgrund der Abstandsregeln sicher zu den Baustellen zu bringen. Krisenbedingt gibt es da und dort noch immer weniger Frequenz in den Schauräumen. Ich gehe aber davon aus, dass wir bei VW Nutzfahrzeugen heuer weniger verlieren werden als der Gesamtmarkt, jedoch bei Weitem nicht das Niveau des Vorjahres erreichen werden. Leider läuft die Wirtschaft langsamer an, als wir es uns erhofft haben. Besonders schwer trifft die Krise die Gastronomie und den Tourismus: Das wird sich auch kurzfristig nicht ändern. Daher glaube ich nicht, dass unser Geschäft im 1. Halbjahr 2021 schon wieder auf Vor-Corona-Niveau laufen wird. Bei welchen Modellen sind Veränderungen geplant? Ebner: Am wichtigsten ist der Modellwechsel beim Caddy: Der Caddy4 ist im Auslauf begriffen, der

Caddy5 hat den Verkaufsstart im Oktober. Da im Werk umgebaut werden muss, kommen die ersten Lieferungen erst Ende des Jahres. Wie geht es beim Amarok weiter? Ebner: Durch den Auslauf des Amarok ist dieses Auto auch in den Zulassungszahlen nicht mehr in

„Wir haben 74 Händler mit 193 verkaufsaktiven Standorten und 256 Servicebetriebe. Mit diesem Netz decken wir alle Regionen bestens ab.“ Sepp Ebner, Markenleiter VW Nutzfahrzeuge gewohnt hohen Stückzahlen vertreten. Wir haben uns aber rechtzeitig entsprechend bevorratet. Unser Lager ist gut sortiert und wir kommen bis zum Jahresende damit durch. Volkswagen hat gemeinsam mit Ford mit der Entwicklung eines neuen Pick-upModells bereits begonnen. Die Verträge dafür sind unterschrieben. Es wird aber noch eine Zeit lang dauern, bis es wieder einen Amarok geben wird. Wie viele Händler bieten VW Nutzfahrzeuge an? Gibt es weiße Flecken, wo Sie suchen? Ebner: Wir haben 74 Händler in Österreich mit 193 verkaufsaktiven Standorten und insgesamt 256 Servicebetriebe. Mit diesem Netz, das sich über Jahrzehnte bewährt hat, decken wir alle Regionen bestens ab. Es gibt damit keine weißen Flecken. •

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Auf Knopfdruck inkl. Buchung Mit dem Dealer Management System von Loco-Soft hat das Autohaus Egger alles aus einer Hand. Von Matthias Pilter

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ie Einführung der Registrierkassenpflicht mit Start im Jänner 2016 veranlasste das Autohaus Egger in Niedernsill zur Suche nach einer passenden Autohaussoftware. Rasch war der Wechsel auf die Produktpalette von Loco-Soft klar. Seither konnte das Auto­haus, das im Verkauf neben Fiat und Fiat Professional auch einen Servicevertrag von Jeep hat,

Senior-Chefin Conny Egger kümmert sich unter anderem um die Buchhaltung des Autohauses haben wir es noch so im Überblick. Aber wenn wir es wünschen, ist dies ohne Upgrade im Produktumfang dabei“, sagt S ­ enior-Chefin Conny Egger, die im Betrieb weiterhin die Finanzbuchhaltung betreut.

Pilothändler für Fiat-Schnittstelle Bei der Etablierung der Fiat-Schnittstellen war das Autohaus als Pilothändler involviert und Geschäftsführer Marcel Egger, der das in den 60er-Jahren von Erich Egger gegründete Autohaus mit 10 Mitarbeitern in dritter Generation leitet, lieferte u. a. Inputs, was die Teilebestellung und -verwaltung betraf. „Mit den Produkten von Loco-Soft sind wir sehr zufrieden“, empfiehlt Egger die Software gerne weiter. So hat bereits ein weiterer Markenkollege, der sich im Autohaus über die Handhabung erkundigt hatte, abgeschlossen. „Preis–Leistung passt für uns, verrechnet wird nach Arbeitsplätzen“, so Egger.

„Die Zusammenarbeit mit so netten und wissbegierigen Betrieben wie Autohaus Egger macht wirklich Spaß. Die haben alle Vorteile erkannt und erledigen zum Beispiel die komplette Buchhaltung über Loco-Soft.“ Gregor Pülzl, Vertriebsleiter Loco-Soft

Service-Hotline mit guter Erreichbarkeit mit Werkstätte und direkt angeschlossener Tankstelle nicht nur die Arbeitsprozesse und die Warenwirtschaft vereinfachen und optimieren, sondern es profitiert mit der Nutzung der Finanzbuchhaltungssoftware auch von einer einfacheren Abwicklung und spart somit doppelte Arbeitsschritte. „Das Programm könnte noch viel mehr, als wir es aktuell nutzen. Etwa was die zahlreichen Auswertungsmöglichkeiten betrifft. Wir sind ein kleiner Betrieb, da

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Gibt es ein Problem, steht die Loco-Soft-Hotline parat. Wenn der Support ausgelastet ist, dann erfolgt ein Rückruf. Ein System, das gut funktioniert: „Wenn etwas nicht klappt, kann man sich sicher sein, dass sich jemand meldet“, so Egger, die sich freut, dass Fahrzeugverkauf und Verbuchung nun mit der integrierten Finanzbuchhaltung Hand in Hand gehen. Unterschiedliche Systeme und Papierstapel gehören im Autohaus Egger der Vergangenheit an. •


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Erfolg durch Lead Management A&W-Experte Mag. Stephan Gantner erklärt, wie Sie mit richtigem Lead Management zu mehr Verkäufen und höherer Marketing-Effizienz kommen.

Nicht einmal die Hälfte aller Anfragen werden durch den Automobilhandel bearbeitet, besagt eine aktuelle Lead-Management-­ Studie von ­Iskander Business Partner. Für die deutsche Studie wurden 2.000 Anfragen für eine ProbefahrtvereinbaIT rung per E-Mail, Website-KontaktformuIM lar oder Social Media an die Autohändler und die Autohersteller gestellt. Nur 42 Prozent der Leads wurden beantwortet! Besonders schlecht schnitten die Hersteller bei Anfragen über die Webseiten bzw. per E-Mail ab, die Antwortquote lag gerade einmal bei 28 Prozent! Die Antwortzeit lag – gemessen an den normalen Arbeitszeiten des Handels – bei 12,5 Stunden und damit um 2,5 Stunden schlechter als 2018. Angesichts der Erwartungen der digitalen Kunden nach schnellen Antworten ein katastrophaler Wert.

Ganz generell an einem schlechten Prozess zwischen Hersteller und Händler und beim Händler selbst. Es gibt meist kein Lead-Management-Center, keine klaren Richtlinien und Zuständigkeiten, kein Qualifizierungsschema, keine Umleitung bei Krankenstand, Urlaub oder Termin usw. Dabei ist klar: Interessenten keine Antwort zu geben, ist nicht nur unhöflich, sondern eine vergebene ­Umsatzchance.

Marketing-Profi und A&W-Experte Mag. Stephan Gantner www.gantner-marketing.com

Lead Management schafft Klarheit Mit einem konsequenten Lead-Management-­Prozess können Autohändler auf einen Schlag mindestens doppelt so viel verkaufen! Erfahrungen zeigen, dass Unternehmen, die Lead Management konsequent leben, bis zu 20 Prozent ihrer Leads zu Kunden machen. Durch die Dokumentation der Leads nach Art, Medienkanal und Kampagne können Autohändler zudem ihr Marketing verbessern. Damit wissen die U ­ nternehmen

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Die Automobilbranche hat Handlungsbedarf

Woran liegt es?

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0 Prozent bei der Werbung sind immer rausgeworfen. Man weiß aber nicht, welche Hälfte das ist.“ Dieses Zitat stammt von Autopionier Henry Ford. 50 Prozent des Marketinggeldes aus dem Fenster zu werfen, ist definitiv kein akzeptabler Zustand. Nicht vor und schon gar nicht nach der Corona-­ Krise. Eine wichtige Aufgabe des Marketings ist es, seine Effizienz laufend zu verbessern und Lead Management ist dafür ein genialer Prozess. Dabei erfolgt ein Schulterschluss zwischen Marketing und Vertrieb. Durch die Professionalisierung des Lead-Bearbeitungsprozesses werden die Verkäufe gesteigert, das Marketing verbessert und damit wiederum höherwertige Leads generiert. Zudem steigt die Kundenzufriedenheit.

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„Interessenten keine Antwort zu geben, ist nicht nur unhöflich, sondern auch eine v­ ergebene Umsatzchance.“

Mag. Stephan Gantner auch, wo sie das Geld rausschmeißen. Besonders gute Kanäle und Kampagnen können g­estärkt und schwache eliminiert werden. Auch hier gilt: Der Faktor Mensch entscheidet! Nur wenn Sie ein Team haben, das diesen Lead-­ Management-Prozess verinnerlicht hat, wird er ­erfolgreich sein. •

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Eine Checkliste können Sie unter www. autoundwirtschaft.at bei diesem Artikel downloaden

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Digitale Instrumente vereinfachen Prozesse, schaffen Ressourcen und steigern die Produktivität. Tipps von Stieger Software.

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aut Jürgen Scharf, Projektleiter von Stieger Software GmbH in Klagenfurt, werden durch digitale Instrumente auch die innerbetrieblichen Abläufe optimiert: „Damit kann ein Unternehmen mitunter den Kunden ein Mehr an Services bieten.“ Um den Umstieg zu erleichtern, gewährt Stieger Software bis Jahresende einen Rabatt von 50 Prozent auf Erstinvestitionen. Unter anderem bietet Stieger Software den Werkstätten und Kfz-Betrieben mit dem Online Planer ein plattformunabhängiges und einfaches Tool, um in der digitalen Welt aktiv teilzunehmen. Freitermine werden in Echtzeit mit dem Dealer Management System abgeglichen und dem Kunden in übersichtlicher Form zur Auswahl gestellt. Frei wählbare Zusatzdienstleistungen und Services des jeweiligen Betriebes generieren mitunter Zusatzverkäufe, führen zu Umsatzsteigerungen und runden die bequeme Terminbuchung im Stieger Online Planer ab. Eine

nahtlose Integration in das DMS ist selbstverständlich gegeben.

Fotos direkt vom Handy übertragen Fotos, die mit dem Handy gemacht wurden, lassen sich leicht übertragen

Online, aber richtig! Mit ihren Online-Lösungen will Motiondata Vector die KfzBetriebe auf die Handys und Tablets der Kunden bringen.

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o können dank des „Website Pakets“ bestehende sowie potenzielle neue Kunden rund um die Uhr den auf den jeweiligen Kfz-Betrieb und dessen CI abgestimmten Online-Auftritt abrufen und etwa durch die aus dem Sales Manager direkt importierten Fahrzeugangebote blättern, aber sich auch von den gebotenen Dienstleistungen

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Je nach Endgerät wird die Homepage optimiert angezeigt

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Produktivität steigern

Bilder und Videos auf dem Smartphone im Zuge eines Werkstattauftrages sind schnell erstellt. Ge­ nauso schnell kann man diese jetzt mit der Foto App von Stieger Software im DMS dokumentieren. Mit nur wenigen Klicks lassen sich Dateien per WLAN oder mobiler Datenverbindung von überall her direkt an die Dokumentenverwaltung des Werkstatt- und/ oder Planer-Auftrags senden. Zusätzlich können im gleichen Schritt die Daten sowohl im jeweiligen Kunden- als auch im Fahrzeugstamm abgelegt werden. Dank der leicht bedienbaren Benutzeroberfläche der Foto App und dem integrierten Barcode-­ Leser zum Scannen von Auftragsnummern erfolgt die D ­ okumentation sicher und komfortabel. • (RED)

und Services des Betriebs überzeugen. Entsprechend dem genutzten Endgerät wird die Ansicht ­automatisch optimiert.

Online-Terminvereinbarungen sichern Geschäft Als praktische Erweiterungsmöglichkeiten wird zudem das Online Booking Service (OBS) angeboten. Damit können Kunden über die Homepage Werkstatt- und Servicetermine ebenso buchen wie Pickerl­ termine, Reifenwechsel oder Fahrzeugaufbereitung. „Das OSB hat sich auf denzel.at bewährt und für sehr gute Auslastung in kurzer Zeit gesorgt, und das auch noch in einem schwierigen Zeitraum während der Corona-Krise. Durch die Umsatzeinbußen aufgrund der Corona-Krise, mit denen wohl jeder Betrieb zu kämpfen hat, sind wir natürlich über die zusätzliche Auslastung und den Umsatz froh. Die Kunden nutzen diesen Service, die Anschaffung amortisiert sich nach kurzer Zeit und das Ergebnis spricht absolut dafür. Daher kann ich dieses Webtool auf jeden Fall empfehlen“, so Hansjörg Mayr, CDO und Vorstandsmitglied der Wolfgang Denzel Auto AG. Monatlich hat das Autohaus Denzel rund 600 online gebuchte Termine; bei 19 Standorten sind dies im Schnitt 30 Termine je Filiale. • (MPI)

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Ing. Heinz Strohbichler, Geschäftsführer S4 Computer und OneDealer

Mit dem Gründer in die Zukunft Ing. Heinz Strohbichler ist zu S4 Computer zurückgekehrt. Unter seiner Leitung und mit Eigentümer OneDealer gibt es erfolgversprechende Pläne für die Zukunft.

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ach dem Verkauf der von ihm und Peter Wenger gegründeten S4 Computer GmbH hat Ing. Heinz Strohbichler seine langjährige Erfahrung im Bereich Automobilhandel und EDV in den Aufbau von OneDealer in Deutschland eingebracht. „OneDealer ist DMS-unabhängig und entwickelt Digitalisierungs­ lösungen für die Automobilwirtschaft“, erklärt Strohbichler: „Dafür haben wir eine ganze Palette an Produkten entwickelt.“

Starker Eigentümer und strategischer Partner Mit OneDealer bekommt S4 nicht nur einen finanzkräftigen Eigentümer, sondern auch einen starken, strategischen Partner. Schließlich sollen die OneDealer-­Lösungen mittelfristig auch in das neue incadea.DMS (bislang incadea my-engine) integriert werden. Dabei wird incadea.DMS gerade bei den

„OneDealer verfügt über eine Palette an Produkten, die auch S4 zur Verfügung stehen.“ Ing. Heinz Strohbichler, S4 Computer heimischen Händlern umgesetzt. „Nach Problemen in der Pilotphase ist auch die Zusammenarbeit mit Ford Austria wieder stabil“, so Strohbichler. Für die Weiterentwicklung und die neuen Lösungen wird das Team von S4, das im vergangenen Jahr von Salzburg nach Puch bei Hallein übersiedelt ist, weiter ausgebaut. „Wir haben auch in der Corona-Zeit neue Mitarbeiter eingestellt und wir werden weiter wachsen“, so Strohbichler. • (GEW)

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Grube statt Hebebühne: Der ganze Stolz von Markus Scheer (l.), umgesetzt von Gebietsleiter Werner Frühwirth

Für die nächsten Jahrzehnte … Autohaus Scheer in Voitsberg und die Firma Kastner – seit Jahrzehnten eng verbunden.

Eine Grube, die alle Stückerln spielt

Von Mag. Heinz Müller

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ahrelang, sagt Firmenchef Markus Scheer gleich zu Beginn des Gesprächs, jahrelang sei die Firma Scheer Kunde von Kastner: „Schon beim Stammhaus in Ligist, das 1979 von meinen Eltern Franz und Maria für Renault, Alfa und als Tankstelle gegründet wurde. Auch 2003, als wir die Vogl-Filiale in Voitsberg übernommen haben.“ Und jetzt erst recht: Seit wenigen Monaten lockt da, wo bis Herbst 2015 das Dampfkraftwerk Voitsberg stand, ein Gewerbepark mit dem ultramodernen Scheer-Autohaus für die M ­ arken Renault, Dacia, Fiat, Alfa und Jeep. „Die gute Betreuung und der Kundendienst“ waren für Markus Scheer 2018, als die Verlagerung beider bisheriger Standorte auf das neue Grundstück Formen annahm, der Grund, sich wieder für die Firma Kastner, den führenden Spezialisten für Werkstattausrüstung, zu entscheiden: „Was mir gefällt: Sollte es Probleme geben, hat man einen Ansprechpartner, der sich um alles kümmert: Wenn zum Beispiel eine Wuchtmaschine kaputt wird, steht am nächsten Tag ein Leihgerät da.“ In der Steiermark heißt die Person, die Scheer anspricht, Werner Frühwirth. „Herr Scheer hat von Beginn an gewusst, was er will“, sagt der Kastner-­

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Gebietsleiter: „Das ist auch für uns einfacher.“ Doch Frühwirth brachte auch eigene Ideen ein: „Ein Alleinstellungsmerkmal bei Kastner ist die Fertig-­ Grube: Die Autos werden immer länger und breiter, da ist man bei Zweisäulen-Bühnen oft im G ­ renzbereich.“ Längst hat die Grube, in früheren Zeiten dunkel und eng, ihren Schrecken verloren: Hell ausgeleuchtet ist sie, im unteren Bereich auf 1,40 Meter verbreitert – und bei Scheer steht da unten sogar ein Bildschirm, von dem alle Werte abgelesen werden können.

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Kastner-Gebietsleiter Werner Frühwirth flankiert von den Geschäftsführer-Geschwistern Alexandra und Markus Scheer

Doch natürlich benötigt man Platz: 10 Meter misst die Standardgrube, die in Italien gefertigt wird. Der Werkstattausrüster hat daraus die sogenannte „Kastner-Grube“ abgeleitet: Integriert sind ein Gelenkspieltester bis 3,5 Tonnen, ein Fahrwerkstester und ein Bremsenprüfstand. „Man kann also hier alles machen, was man beim Pickerl braucht“, sagt Frühwirth: „Auch die Bremsen vorn und hinten sowie den Abgastest.“ Selbst Scheinwerfereinstellung und Eingangsvermessung für den Spursturz sind hier möglich. Auch Achsmessgerät, Kalibriervorrichtung für ACC und Dreh-Schiebeplatten haben, wenn der Kunde es wünscht, bei dieser Grube Platz. Scheer freut sich über die „Lösung für die nächsten Jahrzehnte“, auf der man natürlich auch Klein-

„Sollte es einmal Probleme geben, hat man einen Ansprechpartner, der sich um alles kümmert.“ Markus Scheer, Autohausbesitzer aus Voitsberg, über die Firma Kastner Lkws, Wohnmobile oder Wohnwagen überprüfen kann. Trotz aller Herausforderungen ist Frühwirth sehr froh, dass es bei Scheer so gut geklappt hat: „Es war eine der angenehmsten Baustellen, die ich hatte: toporganisiert und super Professionisten.“ •


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Sicheres Arbeiten unter Druck Luftfederungsspezialist Arnott veröffentlicht Tipps und wichtige Hinweise zum sicheren Arbeiten an pneumatischen Fahrwerken. Alle Tipps auf www.autoundwirtschaft.at unter „A&W Wissen“.

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er Druck in einem Luftfederungssystem kann bis zu 18 bar betragen“, warnt David Valkamp, Arnott Sales Manager für Österreich, Schweiz, Benelux und Norddeutschland. Daher sei vor dem Lösen von Schläuchen und Trennen von Komponenten unbedingt sicherzustellen, dass der Druck im System abgebaut und die Stromversorgung des Kompressors unterbrochen ist. Der Druckabbau im System kann entweder an der Kompressor- oder der Luftbalgseite erfolgen. „Lösen Sie niemals Luftanschlüsse abrupt, sondern langsam und schrittweise, um den Druck abzubauen“, rät Valkamp.

Luftfederungskomponenten erfordern besondere Vorsichtsmaßnahmen in der Werkstatt

Aufbockmodus Manche Fahrzeuge mit Luftfederung verfügen über einen speziellen „Wagenheber-Modus“. Wenn ja, muss dieser auch verwendet werden, damit die Luft beim Aufbocken des Fahrzeugs nicht aus dem ­Luftbalg gesaugt wird. Auch beim Druckaufbau sind einige Din-

David Valkamp

ge zu beachten: Etwa, niemals das Fahrzeug abzulassen, solange die Luftfederung noch drucklos ist. „Die Luftfeder könnte sich falsch falten, wodurch sich ihr Crimping- oder Fassungsring lösen kann. Außerdem ist ein alter Kompressor möglicherweise nicht in der Lage, genügend Druck zu erzeugen, um das Auto anzuheben. Dadurch kann im schlimmsten Fall der Kompressor durchbrennen.“ • (KAT)

Algema Blitzlader2: Nutzlaststar durch Leichtbauweise

Drei Tonnen nutzen Eder Fahrzeugbau erweitert die Algema Blitzlader2-Baureihe um Modelle bis zu satten 3,3 Tonnen Nutzlast.

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ogar die Doppelkabine auf Mercedes-Benz Sprinter-Fahrgestell, die als Pannenhilfs- und Werkstattwagen einsetzbar ist, bietet 3 Tonnen Nutzlast und ein Plateau mit durchgehender Ladefläche und 5,5 Meter Länge. Die Leichtbauweise mit Alu-StahlCompound und neu entwickeltem und verstärktem Rahmen ermöglicht diese hohe Nutzlast. Scheibenbremsen an allen Achsen, das (optionale) Liftachssystem und die Luftfederung, neu mit automatischer Drucküberwachung, und ESP verhindern das Aufschaukeln bei Fahrten mit und ohne Last. • (ENG)

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Herausforderungen gemeinsam meistern Wachsende Herausforderungen in Fahrzeugtechnik und Kundenerwartungen können mit Unterstützung von Werkstattkonzepten leichter gemeistert werden. Wir haben den Überblick. Von Mag. Bernhard Katzinger

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ng. Roland Hausstätter, Geschäftsführer Stahlgruber, GmbH: „Wir haben aktuell 212 Meisterhaft-Partner. Beim unterstützenden Zusatzkonzept des BTS TurboExperten stehen wir aktuell bei 165 Konzeptpartnern. Wir verfolgen keine quantitativen Ziele, sondern wollen unsere Partnernetz qualitativ verbessern.“

Stahlgruber-Konzepte wachsen Unter anderem biete man den Partnern ein eigenes Dealer Management System namens STAkis-­ Profi an, das durch die Vollintegration mit dem Stahlgruber-Onlineshop ein zeitsparendes Arbeiten ermögliche. Hausstätter nennt auch die zahlreichen Schulungen als wesentlichen Faktor zur qualitativen Verbesserung. Hausstätter: „In der Corona-Krise war die größte Unterstützung für unsere Kunden die Aufrechterhaltung unserer Verfügbarkeit und Lieferservices. Wir suchen in erster Linie neue Konzeptpartner, die vom Erscheinungsbild und von der Arbeitsqualität die Erwartungen der Kunden/Fahrzeughalter erfüllen. Kundenzufriedenheit ist das stärkste Potenzial für eine positive Geschäftsentwicklung.“

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Castrol Service neu in Österreich Das Konzept Castrol Service wurde in Kooperation mit Obereder in Österreich vor Kurzem gestartet und wird in den nächsten Wochen mit einem Franchisepartner erstmalig umgesetzt. Weltweit ­ verfügt das Netzwerk, das wohl – neben Bosch Car Service – bei den Endkunden mit dem bekanntesten Namen punkten kann, bereits über 200.000 Partner-Werkstätten. „Wir bauen auf die Erfahrung unserer internationalen Kollegen“, sagt auch Andreas Obereder. „Unser Ziel ist es, unsere Kunden so gut wie möglich zu unterstützen und von der hervorragenden Marke und dem Service, den Obereder gemeinsam mit Castrol bietet, zu profitieren. Der Erfolg von Castrol Service basiert auf der starken Partnerschaft zwischen der lokal etablierten freien Werkstatt und der beim Autofahrer bekannten und beliebten Marke Castrol zusammen mit dem starken Partner Obereder GmbH.“ Neben dem Branding für den Außen- und Innenbereich wird die freie Werkstatt online sichtbarer gemacht, zum Beispiel mit „Google my Business“ oder der Erstellung einer professionellen ­Unternehmens-Homepage.


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ihre Gebrauchtwagen auch nach dem Verkauf gegen technische Gebrechen zu versichern und so dem Endkunden einen weiteren Vorteil zu bieten. Das Gleiche gilt für den Werkstattkunden, dieser kann sein Auto gegen einen Pauschalbetrag bis zu 36 Monate gegen alle technischen Schäden versichern (ausgenommen sind Service und Verschleißteile). Somit entstehen keine unerwarteten Kosten und die Werkstatt verrechnet direkt an die Versicherung.“

Bosch Car Service will in Ballungsräumen wachsen

ZF-Konzepte weiter im Aufwind Andreas Henkelmann, Manager ZF Aftermarket, und Konzeptbetreuer Michael Holzer zeigen sich zufrieden mit einem Wachstum von ca. 50 neuen proTech Partnerwerkstätten im vergangenen Jahr. „Der aktuelle Stand der Partner in Österreich liegt bei 106 für [pro]Tech Plus und 256 [pro]Tech Start Partner“, so Henkelmann. Es werden keine quantitativen Ziele genannt, wichtig sei „ein kontinuierlicher Ausbau der Konzeptpartner, speziell als [pro]Tech Start ­Partner“. Neu im Schulungsangebot ist das Training „Fahrassistenzsysteme im Front-, Seiten- und Heckbereich“. „Die Teilnehmer werden am Fahrzeug über radarund kamerabasierte Systeme im Front-, Seiten- und Heckbereich geschult“, so Holzer. In der Corona-­ Krise habe man das Angebot an Online-Trainings enorm ausgebaut. Für alle [pro]Tech Partner besteht die Möglichkeit, kostenlos an den Online-­Webinaren teilzunehmen. Um weiter zu wachsen, hält man nach meistergeführten freien Kfz-Betrieben mit hohem Qualitätsbe­ elche wusstsein und Kundenorientierung Ausschau, w Produkte von ZF Aftermarket verbaut werden.

„Mit 97 ist die Anzahl der Bosch Car Service Werkstätten in Österreich innerhalb der letzten zwölf Monate gleichbleibend. Einige wenige Abgänge wurden durch Neuzugänge kompensiert“, sagt Helmut Stuphann, Vertriebsleiter Bosch Automotive Aftermarket Österreich. In den kommenden Jahren wolle man das Netz erweitern und noch existierende weiße Flecken abdecken. „Wir suchen vor allem in Ballungsräumen, wo noch keine Bosch Service Betriebe angesiedelt sind. Dabei halten wir Ausschau nach Werkstätten, die Überprüfungen nach § 57a durchführen und mindestens zwei Mitarbeiter beschäftigen. Neben einer soliden Finanzstruktur und einem ansprechenden äußeren Erscheinungsbild legen wir vor allem Wert auf die positive Grundeinstellung zu Bosch und dem Willen zur Weiterentwicklung des Betriebes mit hohen Qualitätsstandards sowie der Zusammenarbeit mit uns und dem ausgewählten Großhändler“, so Stuphann. Man habe im April die Online-Buchungsplattform myBCS (myBoschCarService) gestartet, über welche Kunden von Bosch Car Service Betrieben online Werkstatttermine buchen und Preisauskünfte einholen können. In der Corona-Krise habe man über 30 Online-Kurse wie Web-Based Trainings oder Multimediavorträge angeboten, die geplanten Marketingund Werbeaktivitäten wurden fortgesetzt.

Automeister stabil Plus Service: gute Marktabdeckung Wolfgang Griesner, Derendinger SAG, meldet eine „Stabilisierung der Mitgliederzahl auf 175 Betriebe. Die Aufgabe war bzw. ist, die Qualität der Partnerbetriebe hoch zu halten und nur neue Partner zu gewinnen, die unseren Qualitätsstandards entsprechen.“ Bis Jahresende will man noch fünf Partner dazu gewinnen und langfristig auf etwa 200 Betriebe in Österreich einpendeln. „Mit dieser Anzahl ­erreichen wir eine optimale Marktabdeckung.“ „Wir konnten unser umfangreiches Servicepaket um eine Gebrauchtwagen- bzw. Servicegarantie erweitern. Damit ist es unseren Partnern möglich,

Das Werkstattkonzept Automeister von point S Deutschland verfügt unverändert über 5 Standorte in Österreich. „Die weitere Entwicklung hängt natürlich von Corona ab“, erklärt Vertriebsleiter & Systemleiter Jörg Dölicke zu den weiteren Zielen. Im Zuge der laufenden Weiterentwicklung von Werbekonzepten und Leistungen für die Partner stehen nun ein instore-TV zur Kundeninformation im ­Kundenwartebereich zur Verfügung. • Von weiteren Anbietern wie beispielsweise der Firma Birner haben wir leider keine Antworten erhalten.

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der verbauten Assistenzsysteme sichergestellt werden können. „Mit SikaTack Elite bieten wir Ihnen ein System, mit dem Fahrzeugscheiben unkompliziert getauscht werden und die Festigkeit auf OEM-Level nach nur 60 Minuten erreicht ist, dies ist unabhängig von Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Die sichere Wegfahrzeit beträgt sogar nur 30 Minuten nach dem Scheibeneinbau, und das sogar bis zu minus 10 Grad“, erklärt Lack-&-Technik-­Geschäftsführer Andreas Weismann das System.

Das PowerCure Verarbeitungsgerät sorgt dafür, dass der Hochleistungsklebstoff nach 60 Minuten vollkommen durchhärtet

Testaktion bei Lack & Technik Die Applikation erfolgt mit dem PowerCure Verarbeitungsgerät und sorgt dafür, dass der Hochleistungs­ klebstoff nach 60 Minuten vollkommen durchhärtet. So können die Zeit bis zur Kalibrierung und damit die gesamte Aufenthaltszeit des Kundenfahrzeugs in der Werkstatt kurzgehalten werden. Sika ­PowerCure kann derzeit auch bis zu einem Monat getestet werden: Interessierte erhalten die neue innovative Sika PowerCure Pistole ein Monat kostenlos zum Testen bei Lack & Technik und kaufen nur den beschleunigten Klebstoff SikaTack Elite. Nach dem Ablauf der Testphase erhalten Kunden beim Kauf ein neues Gerät von Lack & Technik. Nähere Informationen bei den Lack-&-Technik-Beratern unter 0732 387219 oder office@lack-technik.at. • (DSC)

Scheibentausch leicht gemacht! Mit dem SikaTack Elite bietet Lack & Technik seinen Kunden ein wirtschaftliches Produkt für den Frontscheibenwechsel.

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eim Tausch der Frontscheibe eines Fahrzeugs ist deren absolut fester Sitz entscheidend, da nur dann die einwandfreie Kalibrierung und Funktion

Die Metalldose kann direkt angeschlossen werden

Sicher ganz dicht Das Kältemittel R1234yf reagiert viel empfindlicher auf eine Vermischung mit Feuchtigkeit als sein Vorgänger R134.

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ie aber kann Feuchtigkeit in einen sonst dichten Kältemittelkreislauf gelangen? Eine oft unterschätzte Gefahrenquelle ist hierbei das Kompressoröl, das im Rahmen des Klimaservice mit in den Kältemittelkreislauf eingefüllt wird. Die Originalverpackung inkl. Deckel ist in der Regel aus Metall und das PAG-Öl wird herstellerseitig beim A ­ bfüllen

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mit Argon beaufschlagt, um Feuchtigkeitseintrag zu vermeiden. Bei vielen Klimaservicegeräten ist es allerdings nötig, das Öl aus der dichten Metalldose in einen Plastikbehälter umzufüllen. Und hier liegt ein Problem. Das hierfür meist verwendete PAG-Öl ist stark hygroskopisch, das heißt es zieht Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft an und bindet es. Das war bei R134a noch relativ unbedenklich, ist es bei R1234yf aber keineswegs. Auf Dauer ist ein Feuchtigkeitseintrag nicht nur schlecht für die Schmierleistung des PAG-Öls, sondern auch gefährlich, da das Gemisch thermochemisch instabil wird.

Sicher vor Feuchtigkeitseintrag Dieses Problem entfällt beim Einsatz des patentierten Lagerungs- und Zufuhrsystems von Waeco, das nachweislich das einzige wirklich feuchtigkeitsfreie System darstellt, wie der Hersteller versichert. Hier entfällt das Umfüllen in Plastikflaschen. Die Metalldose kann direkt angeschlossen werden. In der Dose befindet sich ein Metallbeutel, der leer gezogen wird. So dringt keine Umgebungsluft in den Metallbeutel ein und das PAG-Öl ist sicher vor Feuchtigkeitseintrag geschützt. Für das patentierte Öl- und Additiv-Zufuhrsystem von Waeco sind nun Adapter für alle gängigen Klimaservicegeräte aller namhaften Hersteller erhältlich. • (DSC)


ANSICHT

Dr. Fritz Knöbl

Was passiert im Schatten? D ie Kurzarbeit wurde in Österreich zum echten Renner. Nicht nur, weil sie unseren Bundeskanzler zum Namenspaten hat, sondern weil sie unserer Mentalität entspricht. Mehr Zeit für die Familie, für Freunde, für Hobbys – und für die Schwarzarbeit. Vielleicht bekommt diese dank ­ihres Paten jetzt e ­ inen neuen Namen: Türkisarbeit. • Ursprünglich war das Angebot zur „Kurz“-arbeit als Alternative zu den sonst erforderlichen Kündigungen nicht besonders verlockend. Sie schien zum Flop zu werden. Die Betriebe wären für ihre „Spaziergänger“ auf hohen Lohnnebenkosten sitzen geblieben. Die Arbeitslosenzahlen erreichten ein politisch bedenkliches Niveau. • Daraufhin wurde nachgebessert. Was die AK und der ÖGB auf ihrer Homepage als ihren Erfolg feierten: „Ihre Arbeitszeit kann auf bis zu null Stunden verringert werden. Trotzdem bekommen Sie fast Ihren ganzen Lohn oder Ihr ganzes Gehalt weiterbezahlt.“ Das Land Schlaraffia war geboren. Die Firmen, die auf Kündigungen verzichteten und ihre Mitarbeiter mit diesem „Arbeitszeit“-Modell weiter beschäftigten, mussten ihren Geisterarbeitern das Salär jedoch weiterbezahlen. Sie sollten es vom Staat prompt ersetzt bekommen. Was in der Praxis vielfach nicht so recht funktionierte. Über die damit ausgelösten Liquiditätsklemmen wissen manche ein garstig Lied zu singen. • Mit der Einführung der neuen Kurzarbeit kam prompt der Generalverdacht: Die Unternehmen könnten dank der Corona-Krise das neue Modell zum Sozialbetrug nützen. Sie würden ihre Mitarbeiter nur pro forma in Kurzarbeit schicken, ließen diese aber in Wirklichkeit „schwarz“ weiterarbeiten: Der Steuerzahler sollen die Löhne finanzieren, die Unternehmen den Profit einstreifen. Der Finanzminister kündigte für Förderungsbetrug ­ ­publikumswirksam „null Toleranz“ an. • 350 Finanzpolizisten wurden mobilisiert. Innerhalb von drei Wochen wurden in 1.946 Betrieben 5.119 Personen kontrolliert. Dabei wurden 460 Übertretungen festgestellt. Sie betrafen allerlei Beschäftigungsvorschriften; lediglich 31 Anzeigen erfolgten wegen des Verdachts des Missbrauchs der Kurzarbeits-Regelung. Wie diese Zwangsurlauber ihre neue „Freizeit“ nützen, ist den Behörden

­ isher egal. Es ist auch leichter, tausende Firmen als b 1,3 Millionen Kurzarbeiter zu kontrollieren. Wer von seiner Firma nach Hause geschickt wird, der verwendet seine Fähigkeiten anderorts. Etwa zur „Nachbarschaftshilfe“ oder zum Aufbessern seines Einkommens. Für Kfz-Techniker ist es dabei naheliegend, ihre brachliegenden Fähigkeiten auch dem Service und der Reparatur von Autos zu widmen. • Bereits 2010 untersuchte der Volkswirtschafts­ professor Dr. Friedrich Schneider von der Linzer Johannes-Kepler-Universität, wie sich solche Krisen auf den Pfusch auswirken. Damals war es die Welt-

„Egal ob Kurzarbeiter oder mehr Arbeitslose: Beide haben genügend Zeit, ihr gesunkenes Einkommen durch Schwarzarbeit aufzubessern.“ finanzkrise 2009, heute ist es die Corona-Epidemie. „Viele werden versuchen, die Einkommensverluste in der offiziellen Wirtschaft durch mehr Schwarz­ arbeit zu kompensieren“, analysierte Schneider. • Für die Schattenwirtschaft ist es gleichgültig, ob wir nun mehr Kurzarbeiter oder mehr Arbeitslose haben. Beide haben genügend Zeit, ihr gesunkenes Einkommen durch Schwarz­ arbeit aufzubessern. Die Kfz-Wirtschaft wird das angesichts stark rückläufiger Verkaufszahlen besonders hart treffen. Die Hoffnung, durch eine krisenbedingte längere Kfz-Nutzungsdauer zu einer erhöhten Werkstattauslastung zu kommen, könnte sich so in ­ uflösen. • Luft a

Dr. Fritz Knöbl ist emeritierter Rechtsanwalt und Publizist

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Matthias Pilter

Wetten gegen die Zeit?

Santander finanziert Ford Unter dem Titel „Ford Credit powered by Santander“ übernimmt die Santander Consumer Bank mit Anfang August alle Finanzdienstleistungen von Ford in Österreich. Michael Schwaiger, Director Auto Business bei Santander, sieht in diesem Engagement für beide Vertragspartner und vor allem im Kundeninteresse maßgebliche Vorteile. Die Versicherungs­ agenden bleiben bei Garanta als Ford Autoversicherung.

Suzuki-Sieg in der Schweiz Während in Österreich der „Händlerradar“ erst im August startet, liegen Schweizer Ergebnisse bereits vor. Suzuki sichert sich die Gesamtwertung und die „Kleinen Marken“. Seat holt sich den 2. Gesamtplatz und die „Mittleren Marken“. Die „Großen Marken“ gewann Renault und ­„Premium“ Mercedes (Gesamtrang 3).

Niederösterreichs Top e-Autohäuser gekürt Mit 86 verkauften E-Autos sicherte sich das Autohaus Polke die Kategorie „Autohaus mit den meisten e-Auto­verkäufen“ von Niederösterreichs Top-e-Autohaus-Prämierung. In der Kategorie „Autohaus mit dem besten Gesamtengagement“ überzeugte das Autohaus Böhm die Jury.

Rückgänge im Rahmen Nachdem Mag. Karin Munk, Generalsekretärin der Arge2Rad, bereits im Mai positive Tendenzen des Motorrad-Absatzes berichtete, zeigen auch für Arge-Obmann Mag. Ing. Hubert Trunkenpolz (B.) die Zahlen „einen klaren Trend nach oben“. Da in der Produktion eine 1-monatige Unterbrechung zu beklagen war, sei der Marktrückgang von 18 Prozent auf 16.153 Stück im Mai im Rahmen und man hoffe, „bis Ende des Jahres mit einem blauen Auge davonzukommen“, so Trunkenpolz.

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In Zeiten der Corona-­ Krise wird bei den Betrieben besonders bei Investitionen rasch der Sparstift angesetzt. Aber ob nicht gewisse Investitionen jetzt günstiger sind als in der Zukunft? Wie in einer Pokerrunde gilt es, das Kapital zum richtigen Zeitpunkt zu setzen. Vermutlich sollten nicht nur Private, sondern auch Firmen darüber nachdenken, ob sie – auch ohne E-Auto(s) im Fuhrpark – nicht doch jetzt in Ladeinfrastruktur investieren. Möglicherweise lässt sich aktuell mehr Förderung vom Staat abrufen. Mit dem Elektromobilitätspaket wurden bisherige Volumen aufgestockt – ein öffentlich zugänglicher Schnelllader bringt neben neuem Publikum auch bis zu 15.000 Euro. Aber vielleicht bringt ein späteres „All in“ noch mehr? Wenn Gewessler mangels Nachfrage weiter aufstockt!

„In einer Zeit, wo vieles weggebrochen ist, werden Zusatzerträge noch wichtiger.“ Peter M. Steininger, VMS

„Mit unseren Lösungen können die Kunden ihre Garantieansprüche in ganz Österreich abwickeln.“ Kurt Ziegler, Gebietsleiter bei Mobile Garantie

„Wo bitte bleibt die höfliche, kompetente, wertschätzende Beratungsdienstleistung, welche die individuellen Ansprüche der Kundin im Fokus hat?“ Ulrike Aichhorn, Unternehmensberaterin und Vortragsrednerin


WIRTSCHAFT

Gewinner in der Medienpräsenz Welche Marken waren zwischen Anfang Jänner und Ende Mai in den österreichischen Printmedien am stärksten vertreten?

Top5-Modelle der Marken, Medienpräsenz Jänner bis Mai

D

ie Experten vom „Observer“ haben als Vergleich jene 7 Marken herangezogen, die schon in der Analyse per Ende April Zuwächse in PR, Werbung und/oder Händler-Werbung verzeichnet haben, und zwar im Vergleich mit den ersten vier Monaten des Jahres 2019. Es handelt sich um BMW, Kia, Ford, Skoda, Audi, Renault und Opel. In der Grafik rechts oben sieht man n e die Präsenz der jeweiligen Top-5-­ h ic Vergle Modelle im Zeitraum Jänner bis Mai 2020. Die stärkste Medienpräsenz t! h c a hat der neue Ford Puma mit einem gem APQ-Wert (Anzeigen-Preis-Äquivalent) von 1.926.760 Euro. Mit großem Abstand folgen der Skoda Kamiq (1.221.200 Euro) und der Skoda Octavia (1.072.205 Euro).

leicht

Skoda führt vor VW und Ford Bei der Gesamt-Medienpräsenz Jänner bis Mai 2020 findet sich Skoda mit 5.104.778 Euro an 1. Stelle, gefolgt von VW mit 4.973.181 Euro. Durch die gesteigerte Medienpräsenz hat es Ford in dieser Zeit auf Platz 3 im Ranking der Top-Automarken geschafft (2019 befand sich dieser Hersteller zu diesem Zeitpunkt auf Platz 6). Laut Stefanie Hinterleitner, Analystin bei der Oberserver GmbH, konnten Renault und Opel mit ihren Modellen Captur (763.080 Euro) und Corsa (890.767 Euro) ebenfalls ihre Medien­ präsenz signifikant steigern. • (MUE)

Automarken Vergleich der Medienpräsenz 2019/2020


WIRTSCHAFT

Vorerst keine Lichtblicke 41,5 Prozent betrug das Minus bei den Neuzulassungen nach 5 Monaten in der EU: Österreich ist etwas besser unterwegs, sehr schlecht sieht es aber beispielsweise in Italien, Frankreich, Griechenland, Kroatien, Portugal und Spanien aus. Auch die Briten haben sich den Brexit wohl besser vorgestellt: -51,4 Prozent.

Keine Daten für Malta erhältlich Mitgliedsstaaten vor der EU-Erweiterung von 2004 3 Mitgliedsstaaten, die seit 2004 der EU beigetreten sind 1 2

2.656 1.739 1.392 1.322 1.209 1.070 1.133 930 922 805 768 714 701 694 559 599 540 512 272 361 110 188 214 152 135 156 92 54 37 32 29 25 21 11 12 5 6 8 10 16 20.211

-1.842 -1.251 -685 -327 -506 -311 -658 -443 -771 -383 -265 -382 -266 -256 -101 -319 -315 -201 -52 -103 -68 -160 -65 -200 24 47 -116 -66 -14 -12 -26 8 -6 -32 -217 -10 6 -5 6 -20 -10.363

Abweichung 2019/2020

Jän.– Mai 2020

Abweichung zu Mai 2019

Mai 2020

Abweichung 2019/2020 in %

1 VW 2 Skoda 3 Seat 4 BMW 5 Renault 6 Mercedes-Benz 7 Ford 8 Hyundai 9 Opel 10 Audi 11 Peugeot 12 Fiat 13 KIA 14 Dacia 15 Citroën 16 Mazda 17 Suzuki 18 Toyota 19 Volvo 20 Mitsubishi 21 Tesla 22 Nissan 23 Mini 24 Jeep 25 Land Rover 26 Porsche 27 Honda 28 Alfa Romeo 29 Subaru 30 Jaguar 31 Abarth 32 DS Automobiles 33 Lexus 34 Cupra 35 Smart 36 SsangYong 37 MG 38 Lada 39 Ferrari Sonstige Gesamt

-32,0 167.464 -35,7 -69,0 7.878 -47,7 -40,1 70.488 -30,6 -49,5 990.350 -35,0 -62,2 7.531 -34,6 -53,1 39.362 -20,9 -50,3 481.986 -48,5 -67,5 28.321 -46,0 -72,4 51.896 -34,6 -49,6 451.366 -50,4 -76,2 13.255 -55,8 -57,9 5.297 -32,7 -51,6 14.147 -25,0 -43,8 16.145 -37,7 -59,2 133.235 -27,9 -33,9 86.111 -39,9 -55,1 144.024 -38,3 -74,7 53.772 -47,9 -45,0 39.455 -31,4 -50,2 100.938 -25,8 -58,3 26.513 -37,9 -31,7 21.440 -37,2 -72,7 257.202 -54,2 -44,4 74.258 -30,3 -54,5 45.315 -25,7 -29,4 3.966 -26,5 -52,3 3.331.715 -41,5 -52,2 2.928.636 -42,2 -52,8 403.079 -35,4 -74,4 3.369 -43,2 -39,0 47.781 -24,0 -50,5 78.724 -38,9 -48,1 129.874 -34,3 -89,0 508.125 -51,4 -56,8 3.969.714 -42,8 -57,2 3.566.635 -43,5

13.085 8.516 5.998 5.801 4.478 4.436 4.319 4.245 3.722 3.492 3.216 2.809 2.373 2.331 2.193 2.158 2.000 1.973 1.264 1.263 1.090 990 817 707 604 560 395 237 188 182 135 90 82 78 51 50 43 32 20 88 86.111

-10.404 -4.197 -3.775 -2.099 -3.088 -1.412 -4.101 -2.137 -4.397 -1.810 -1.801 -2.334 -1.807 -1.988 -1.208 -2.084 -1.696 -687 -656 -894 -206 -841 -390 -956 -93 215 -632 -397 -15 -249 -100 6 -65 -166 -689 -47 43 -35 -5 -72 -57.269

Marktanteil in % Jän.– Mai 2020

34.752 1.127 11.432 168.148 1.060 5.110 96.310 4.497 1.746 99.711 2.177 744 2.041 3.041 14.934 20.211 21.149 5.741 7.155 15.881 4.123 5.086 34.337 13.385 6.472 791 581.161 515.851 65.310 516 7.998 13.890 22.404 20.247 623.812 558.502

Neuwagenzulassungen Österreich 05/2020 Abweichung 2019/2020 in %

Belgien Bulgarien Dänemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Irland Italien Kroatien Lettland Litauen Luxemburg1 Niederlande Österreich Polen Portugal Rumänien Schweden Slowakei Slowenien Spanien Tschechien Ungarn Zypern Europäische Union EU142 EU123 Island Norwegen Schweiz EFTA Großbritannien TOTAL Westeuropa

Jän.– Mai 2020

Mai 2020

Abweichung zu Mai 2019 in %

Neuwagenzulassungen Europa 05/20201

-44,29 -33,01 -38,63 -26,57 -40,81 -24,15 -48,71 -33,48 -54,16 -34,14 -35,90 -45,38 -43,23 -46,03 -35,52 -49,13 -45,89 -25,83 -34,17 -41,45 -15,90 -45,93 -32,31 -57,49 -13,34 62,32 -61,54 -62,62 -7,39 -57,77 -42,55 7,14 -44,22 -68,03 -93,11 -48,45 0 -52,24 -20,00 -59,31 -39,94

15,20 9,89 6,97 6,74 5,20 5,15 5,02 4,93 4,32 4,06 3,73 3,26 2,76 2,71 2,55 2,51 2,32 2,29 1,47 1,47 1,27 1,15 0,95 0,82 0,70 0,65 0,46 0,28 0,22 0,21 0,16 0,10 0,10 0,09 0,06 0,06 0,05 0,04 0,02 0,10 100

Quelle: European Automobile Manufacturers Associations (ACEA), Brüssel

8000

7000

6000

5000

4000

3000

2000

1000

0

Neuzulassungen Bundesländer

Mai 2020 Mai 2019

Burgenland

Kärnten

1.105 -28,89 %

Niederösterreich

3.934 -31,62 % 3.322 -34,52 %

Salzburg

1.677 -30,70 %

Steiermark

2.813 -28,33 %

Tirol

1.973 -34,28 %

Vorarlberg

Wien

3.878 -41,69 %

AUTO & Wirtschaft 07–08/2020

Mai 2020 Mai 2019

650 -26,39 %

Oberösterreich

42

Top 5 D-Segment

Skoda Octavia

VW Passat

Audi A4

BMW 3er-Reihe

438 1.243

167 319

162 174

135 217

Mercedes CLA

859 -34,58 % 103

66

Alle Daten zum Fahrzeugmarkt finden Sie auch im MarketAnalyser von Eurotax

-


-44,3 %

Volkswagen war zwischen Jänner und Mai bei den Neuzulassungen stärker vom Rückgang betroffen als der Branchenschnitt.

ZWEITAUSEND

Suzuki brachte in den ersten 5 Monaten das Kunststück zuwege, dass exakt 2.000 Einheiten neu zugelassen wurden. Mit einem Marktanteil von 2,32 Prozent lag man auf Rang 2 unter den Japanern: Mazda ist mit 2,51 Prozent voran, Toyota mit 2,29 Prozent am dritten Platz.

MAR K DES E MON ATS

Abweichung zu Mai 2019

Jän.–Mai 2020

Abweichung 2018/2019

Marktanteil in % Jän.–Mai 2020

1 VW 2 Audi 3 BMW 4 Mercedes-Benz 5 Skoda 6 Ford 7 Opel 8 Seat 9 Renault 10 Peugeot 11 Mazda 12 Fiat 13 Hyundai 14 Citroën 15 Toyota 16 KIA 17 Suzuki 18 Nissan 19 Volvo 20 Dacia 21 Mitsubishi 22 Mini 23 Honda 24 Alfa Romeo 25 Porsche 26 Jeep 27 Land Rover 28 Smart 29 Chevrolet 30 Jaguar 31 Subaru 32 Chrysler 33 Lancia 34 Abarth 35 Lexus 36 Tesla 37 Daihatsu 38 Saab 39 SsangYong Sonstige Gesamt

Mai 2020

Gebrauchtwagenumschreibungen 05/2020

15.719 7.371 6.588 4.796 4.365 4.064 4.206 3.228 3.072 2.701 2.199 2.150 1.719 1.618 1.613 1.168 1.309 1.063 953 691 674 631 488 469 584 440 370 351 347 266 209 202 121 81 67 57 54 76 39 737 76.856

-917 -332 72 -98 255 -268 -352 -56 -101 -222 -32 -28 73 -140 -116 -110 -10 -108 -29 -15 -20 113 -71 -96 130 21 -11 -12 -43 14 12 -48 7 -1 -16 7 -1 1 3 -21 -2.566

61.757 29.642 25.428 18.738 16.571 16.322 16.274 12.412 12.213 10.663 8.484 7.998 6.478 6.391 6.163 4.968 4.814 4.044 3.671 2.667 2.510 2.272 1.936 1.879 1.818 1.773 1.556 1.375 1.280 906 757 716 438 281 259 248 219 217 157 2.093 298.388

-14.711 -5.848 -4.624 -3.864 -1.848 -4.076 -5.197 -2.484 -2.767 -2.514 -2.307 -2.435 -1.569 -1.554 -1.776 -1.163 -1.350 -1.549 -869 -147 -870 -159 -712 -856 -25 -452 -273 -230 -483 -156 -201 -345 -115 -55 -82 21 -72 -86 -35 -666 -68.504

20,70 9,93 8,52 6,28 5,55 5,47 5,45 4,16 4,09 3,57 2,84 2,68 2,17 2,14 2,07 1,66 1,61 1,36 1,23 0,89 0,84 0,76 0,65 0,63 0,61 0,59 0,52 0,46 0,43 0,30 0,25 0,24 0,15 0,09 0,09 0,08 0,07 0,07 0,05 0,70 100,00

-54,1 10 Neuzulassungen im Mai, das sind 6 mehr als im Vergleichsmonat 2019: Kumuliert ergab sich dennoch ein Minus.

Von den großen Herstellern hat es Opel in Österreich heuer am schlimmsten erwischt. Die zum PSA-Konzern gehörende Marke fiel auf Rang 9 in der Statistik zurück.

I MA 20 20

Vor einigen Jahren noch kaum bekannt, hat sich Tesla auch in Österreich gut entwickelt: Der wegen Corona bedingte Rückgang bei den Neuzulassungen ist deutlich geringer als im Branchenschnitt.

E

s gibt sie, die Helden für die männliche Jugend: In der Autobranche ist der exzentrische Tesla-­ Chef Elon Musk bei jenen, die in 1 bis 2 Jahren zur Führerscheinprüfung antreten, zweifellos bekannter (und in den meisten Fällen auch beliebter) als alle anderen Manager der etablierten Marken – ohne ­irgendeinen von ihnen jetzt beleidigen zu wollen. Gegen einen Tesla lassen sie nix kommen, diese jungen Fans, auch wenn sie sich anfangs sicher keines dieser E-Autos leisten können. Wie auch ich damals in den 1980er-Jahren mit einem Renault 4 begonnen habe und nicht mit einem Range Rover, den ich aus den Automagazinen kannte. Zurück zu Tesla: Der US-Autobauer ist heuer still und heimlich auf Rang 21 unter den Marken emporgeklettert. Dort rangiert man nach 5 Monaten mit 1.090 Neuzulassungen unmittelbar hinter Mitsubishi (1.263) und vor Nissan (990). Ein Marktanteil von 1,27 Prozent für einen reinen Elektroauto-Hersteller kann sich sehen lassen! Bemerkenswert ist, dass Tesla durch Corona heuer nur 15,9 Prozent einbüßte, während der Branchenschnitt nach 5 Monaten in Österreich bei 39,94 Prozent liegt. Und das mit einem „überschaubaren“ Angebot von 3 Modellen: Das Model3 war heuer mit 946 Neuzulassungen klarer Spitzenreiter, gefolgt vom Model S (88) und dem Model X (56). • (MUE)

DS ist nach 5 Monaten die einzige Automarke mit einem Plus: 90 Neuzulassungen, um 6 mehr als im Vorjahr.

188 Subaru wurden heuer von Jänner bis Mai neu zugelassen: Das Minus liegt bei nur 7,39 Prozent!

AUTO & Wirtschaft 07–08/2020

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WIRTSCHAFT

VMS: Peter M. Steininger unterstützt mit seinem Team die Autohaus-Partner

Zusatzerträge noch wichtiger Die Autohäuser müssen sich noch intensiver als ­Experten bei Finanzierung und Versicherung positionieren, ist VMS-Chef Peter Steininger überzeugt.

W

ir tun das, was wir immer tun: vor Ort sein, Flagge zeigen und unter unserem Motto ‚Viel mehr Service‘ Unterstützung bieten“, erklärt Peter M. Steininger, Geschäftsführer von VMS, Versicherungsmarkt-Servicegesellschaft, zur aktuellen Betreuungssituation in den Autohäusern. „In einer Zeit, wo vieles weggebrochen ist, werden Zusatzerträge noch wichtiger“, weiß Steininger über die noch wachsende Bedeutung seines Angebotes: „Als Spezialist rund ums Auto müssen sich die Autohäuser noch intensiver als Experten bei Finanzierung und Versicherung positionieren.“

„In einer Zeit, wo vieles weggebrochen ist, werden Zusatzerträge noch wichtiger.“ Peter M. Steininger, VMS

Einfaches Programm mit allen Parametern Der Verkäufer als Versicherungsvermittler kann sich dabei gut positionieren. „Im Internet findet der Konsument weitgehend nur den Preis, die Vergleiche zwischen den Versicherungsangeboten sind sehr einfach gehalten. Details zu Selbstbehalt, ­ Mitversicherten,

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Fahrer unter 23, Einwand bei grober Fahrlässigkeit oder Insassen-Unfallversicherung sind dort nicht zu finden. Die gibt es nur beim Experten“, erklärt Steininger. VMS hat dazu ein detailliertes, aber sehr einfach zu bedienendes Programm entwickelt, mit dem der Verkäufer den Autokäufer kompetent informieren und ihm ein maßgeschneidertes Angebot machen kann. Dabei soll das Offert nur unterbreitet werden, wenn der Abschluss weitgehend sicher ist. „Wenn man das Angebot nur so aus der Hand gibt, dann kommt es zum Preiskampf und der bisherige Betreuer macht das Geschäft“, ist Steininger überzeugt und empfiehlt: „Der Kunde darf nicht hinausgehen, ohne dass mit ihm über die Versicherung gesprochen worden ist.“

Online-Schulungen Der Stärkung der Verkäufer-Kompetenz dienen die von VMS angebotenen Schulungen, die auf Basis der Versicherungsvertriebsrichtlinie IDD gesetzlich vorgeschrieben sind und bei VMS einfach und effizient online erledigt werden können. „Im Zuge des Shutdowns haben viele Verkäufer die Ausbildung für heuer schon abgeschlossen“, so Steininger. Die IDD-Schulungen sind über das VMS-Partnerportal abrufbar. Darüber hinaus können auch Kurse wie „Richtig Telefonieren“ oder „Richtiger Umgang mit Reklamation“ absolviert werden. • (GEW)


WIRTSCHAFT

Mit Sicherheit verkaufen Unterberger St. Johann verkauft seine hochwertigen Gebrauchtwagen österreichweit, dank Mobile Garantie mit hoher Sicherheit für Kunden und Autohaus.

B

ei der Unterberger-Gruppe mit 17 Standorten in West-Österreich und Bayern verbindet man die Vorteile einer großen Autohaus-Gruppe mit der Flexibilität und der individuellen Betreuung eines regionalen Autohauses. Die Betriebe nutzen die Möglichkeiten und die Stärke der Gruppe und sind weitgehend unabhängig mit ihren Entscheidungen. „Wir können das komplette Portfolio nutzen und auf den Pool zugreifen, sowohl bei Neuwagen wie bei Gebrauchtwagen“, erklärt Christoph Schiefer, ­Verkaufsleiter bei Unterberger in St. Johann in Tirol.

Gut situierte Klientel Innerhalb der Unterberger-Gruppe ist St. Johann – mit den Marken BMW, Mini und Mazda – einer der kleineren Betriebe, aufgrund der Region (nahe Kitzbühel) betreut man allerdings eine sehr gut situierte Klientel. „Wir haben hier ein sehr gutes Kundenpotenzial, Zugezogene und Zweitwohnbesitzer kaufen gut ausgestattete Premiumfahrzeuge“, beschreibt Schiefer. Im direkten Vergleich werden also besser ausgestattete und höherpreisige Fahrzeuge ­verkauft

„Die österreichweite Garantie erleichtert uns das Verkaufen.“ Christoph Schiefer, Unterberger als bei anderen Unterberger-Standorten. Und diese Fahrzeuge kommen natürlich wieder zurück, teilweise relativ bald, weil die Kunden früher auf einen Neuwagen tauschen. Dementsprechend hochwertig und hochpreisig sei der Gebrauchtwagenbestand, „den wir dank Internet und dank Garantie österreichweit vermarkten“, so Schiefer. Denn Sicherheit

ist bei Fahrzeugen dieser Preisklasse naturgemäß ein wichtiges Thema. „Mit unseren Lösungen können die Kunden ihre Garantieansprüche in ganz Österreich abwickeln“, so Kurt Ziegler, Gebietsleiter bei Mobile Garantie und Betreuer mehrerer Unterberger-­Standorte. „Die Garantie wird immer wichtiger, der Kunde will zwar österreichweit kaufen, aber die Gewährleistung flexibel in seiner Region abwickeln und nicht dort, wo er gekauft hat.“ Schiefer bringt es auf den Punkt: „Wir sind Premiumhändler, der Kunde hat eine gewissen Erwartungshaltung an uns. Die österreichweite Garantie erleichtert uns dabei das Verkaufen.“

Sicherheit für Kunden und Autohaus Die Garantie gibt Sicherheit für den Kunden und für den Betrieb. Andernfalls müssten die weit entfernten Käufer bei Gewährleistungsansprüchen entweder nach St. Johann kommen oder Unterberger mit den jeweiligen Werkstätten individuell Lösungen finden. Dank Mobile Garantie ist es deutlich einfacher. „Der ausliefernde Händler hat die volle Information und keinerlei Bürokratie“, fasst Ziegler zusammen. Denn der Händler wird zwar immer über Garantieansprüche und -schäden informiert, die Schadensabwicklung und Bezahlung erledigt Mobile Garantie immer direkt mit der jeweiligen Werkstätte. Auch für lokale Kunden gelte, so Ziegler abschließend: „Die Garantie dient nicht nur zur Gewährleistungsabsicherung, sondern auch der Argumentation für Kunden.“ • (GEW)

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Kurt Ziegler (Mobile Garantie) und Christoph Schiefer, Verkaufsleiter Unterberger, St. Johann, Tirol

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WIRTSCHAFT

Produktionshalle (o.) und Montagelinien (l.) an anderen AKKA-Standorten

Grundsteinlegung in Wolfsburg: Frank Röhrdanz (Bauunternehmer), Derrick Zechmair (AKKA), Stephan Weil (Ministerpräsident Niedersachsen), Klaus Mohrs (Oberbürgermeister Wolfsburg)

Ganz nah am Geschehen AKKA, Europas drittgrößter Entwicklungs- und Ingenieursdienstleister, baut in Wolfsburg ein neues Digitalzentrum für 650 Mitarbeiter, um VW bei den nächsten Schritten zu unterstützen.

N

iedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil ist ein Mann mit Humor. „Wenn irgendwo investiert wird oder eine Baustelle eröffnet wird, dann sind wir ja nie weit, der Herr Oberbürgermeister, die Landtagsabgeordneten und ich“, startete er am 13. Juli seine Rede in Wolfsburg: „Doch in diesen Zeiten gilt das umso mehr.“ Denn nach Monaten der Gesundheits- und fortwährenden Wirtschaftskrise sei es einem Unternehmen umso höher anzurechnen, wenn es seine Wachstumspläne umsetze, so der eloquente SPD-Politiker. Das Unternehmen, von dem er spricht, heißt AKKA. Nie gehört? Mag stimmen: Hinter den 4 Buchstaben verbirgt sich ein Unternehmen mit 20.624 Mitarbeitern in 29 Ländern: Der Entwicklungs- und Ingenieursdienstleister ist mit jeweils etwa einem Drittel in der Luft-/Raumfahrtbranche und in der Autoindustrie tätig, der Rest entfällt auf verschiedenste Bereiche, von Zulieferern über den Schienensektor

„Wir haben bewiesen, dass wir Anpassungen in der erforderlichen Geschwindigkeit umsetzen.“ Derrick Zechmair, CEO von AKKA in Deutschland bis zum Energiesektor. In Deutschland arbeiten fast 5.000 Personen für AKKA: Und 650 (unter ihnen etwa 150 noch nicht engagierte Jungentwickler) ­erhalten in den nächsten Jahren ein neues Zuhause. Die Adresse Dieselstraße 40 mag zwar etwas rückwärtsgewandt klingen, vor allem da beim ­Zielkunden

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Volkswagen durch den Dieselskandal seit 2015 einige Dinge ins Wanken geraten sind. Doch das ist lange her, und längst konzentriert man sich bei VW auf jene Themen, die die Zukunft beherrschen.

Autonomes Fahren, E-Antrieb, Konnektivität Und genau dabei hilft AKKA: „Wir entwickeln im neuen Eastgate auf einer Fläche von 11.800 Quadratmetern unter anderem die Themen Konnektivität, autonomes Fahren und Elektroantrieb“, sagt Derrick Zechmair, CEO von AKKA in Deutschland. Auch will man hier Prototypen entwickeln, fertigen und testen – Platz dafür gibt es genug. „Wir stellen uns den Herausforderungen – und wir haben in den vergangenen 10 Jahren bewiesen, dass wir die notwendigen Anpassungen in der erforder­ lichen Geschwindigkeit umsetzen“, so Zechmair. Der Ministerpräsident, der im Aufsichtsrat von VW sitzt, hört das gern: „Wir werden in 5 Jahren sehen, dass Wolfsburg und Niedersachsen zu den Gewinnern gehören“, sagt Weil. Nicht alle Autohersteller würden diesen Stresstest überleben: „Doch VW hat gute Chancen, aus dieser Krise gestärkt hervorzugehen, weil man den Wandel Richtung E-Mobilität und Digitalisierung konsequent umsetzt.“ Zwar werde Niedersachsen „nicht überall in der Champions ­League mitspielen“, weil die Player aus den USA und China manchmal stärker seien: „Aber die digitale Transformation der Mobilität gehört dazu.“ Worte, die bei AKKA positiv aufgenommen wurden. Das neue Labor in Wolfsburg ist bald bereit. • (MUE)


wie Commitment. Damit haben wir uns in der letzten Ausgabe beschäftigt. Es ist das Erste der 5 Cs. Und bedeutet: Zunächst braucht es Erkenntnis, Bewusstsein und Einverständnis all Ihrer Mitarbei­ terInnen und Führungskräfte – sprich schlichtweg das Wissen darum, dass Frauen die stärkste Zielgruppe der Welt sind. Die Herausforderung dabei: Es gibt nicht DIE Zielgruppe Frau. Ebenso wie es Männer gibt, die sich nicht für Fußball interessieren und deren technisches Verständnis gerade mal ausreicht, um den Neuwagen zu betanken, gibt es auch unter Frauen eine Vielzahl verschiedener Typen. Denken Sie etwa an die Interessen einer alleinerziehenden Mutter im Vergleich zur kinderlosen Businessfrau. Um in der Automotive-Branche zu bleiben: Sehr wenige dieser Frauen werden sich als Erstes dafür interessieren, welche Farbe ihr potenzielles neues Auto hat. Nur wenn Ihr Team die Chancen und Herausforderungen kennt, die sich durch die so unterschiedlichen Anforderungen dieser Zielgruppe ergeben, ist Ihr Unternehmen bereit für das zweite C.

C wie Culture Auch auf die Gefahr hin, dass ich jetzt einige vor den Kopf stoße: Bei meinem Besuch des A&W-­Tages in der Hofburg in Wien im Herbst 2019 war ich sprachlos (und glauben Sie mir, das kommt eher selten vor). Denn noch nie zuvor war ich bei einer so testosteron-­ geschwängerten Veranstaltung. Frauen und vor allem solche, die echt sichtbar waren, musste man suchen, Herren fanden sich hingegen unzählige. Diese immer noch so vielfach erlebte „Männer-Auto-Kultur“ ist – mit Verlaub – nicht mehr zeitgemäß. Schon gar nicht, wenn Sie Ihren Kundinnen-Stamm erweitern und damit dieses enorme Marktsegment ­gewinnen wollen.

Leben Sie Vielfalt? Wenn wir von Kultur sprechen – wie sehr ist „Vielfalt“ überhaupt Teil Ihrer Firmenkultur? Wie umfassend wird diese gelebt? Ist Kundinnen-Gewinnung (interne UND externe Kundinnen) Teil Ihrer Unternehmensstrategie? Ihrer Personal-, Marketing- und Vertriebsstrategie? Wir erleben tagtäglich, wie sehr gerade die Automobil-­ Branche – in Zeiten von Diversity, Klimawandel und Corona – gefordert ist, neben den Produkten vor allem die Dienstleistungs-Qualität weiter zu entwickeln. Doch trotz derzeit massiver Umsatzeinbrüche

erleben ich und mein Netzwerk aus auto-interessierten Business-Frauen im D-A-CH-Raum nur zu oft eine „Mehr-vom-Gleichen-Strategie“, mancherorts aufgemöbelt durch langweilige externe Bedienelemente, um sich das Auto gleich vor Ort selbst zusammenzustellen. Technik für Technik-Verliebte.

Die Extra-Meile gehen Aber wo bleibt der Mensch!? Wo bitte bleibt die höfliche, kompetente, wertschätzende Beratungsdienstleistung, welche die individuellen Ansprüche der Kundin im Fokus hat? Ein Verkäufer, der bereit ist, für die Kundin die „Extra-Meile“ zu gehen? Haben Sie und Ihr Team schon „Extra-Meilen“ erarbeitet!? Durch die Sie sich von Ihrem Mitbewerb abheben? Lassen Sie mich das mit einem Beispiel abrunden: Angenommen, Sie haben ein Reisebüro und eine Business-­Kundin kommt zu Ihnen, weil sie für einige Tage nach New York muss und ihre 5-jährige Tochter mitnimmt. Ihr Auftrag: „Buchen Sie mir bitte einen Flug samt Hotel.“ Alles klar, das können Sie. Doch es bleibt viel Raum und Kreativität für Extra-Meilen: • Sie suchen nach Flugzeiten, die für Mutter und Kind sowohl beim Hin- als auch beim Rückflug eine angenehme Reise versprechen. • Sie bieten eine Abholung von/zum Airport mit an. • Sie buchen ein Hotel möglichst in der Nähe der Arbeitsstätte Ihrer Kundin. • Sie klären mit dem Hotel, welche Spielplätze und Kinder-Aktivitäten es im Umfeld gibt. • Sie eruieren je zwei Adressen von seriösen Babysitter-­Agenturen und Kinderärzten, die in der Nähe sind und und und Alles klar!? DAS wird diese Kundin nie vergessen. Sie haben sich um ihr Wohlfühlgefühl und ihre Stressfreiheit Gedanken gemacht haben. Ich verspreche Ihnen, sie wird es in ihrem ganzen Freundeskreis erzählen und damit zur personifizierten Multiplikatorin. Neugierig geworden aufs nächste C? Mehr demnächst. Stay tuned!

AU

TO & S

„80 Prozent der Kaufentscheidungen werden von Frauen getroffen.“ Dieses Ergebnis internationaler Studien macht sich die Salzburger Unternehmensberaterin und Vortragsrednerin Ulrike Aichhorn zunutze. Sie hält mitreißende Vorträge zum Thema „So gewinnen Sie die stärkste Zielgruppe der Welt“ und entwickelt Marketingstrategien mit Unternehmen, um die vielversprechendste Zielgruppe zu begeistern: die Frauen. www.die-aichhorn.com

Ulrike Aichhorn, Unternehmensberaterin und Vortragsrednerin

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Nützen Sie die 5-C-Strategie! Am besten jetzt! C

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WIRTSCHAFT

MAHA-Hebebühne kommt bei Kunden gut an

Eigene Marke rückt in den Vordergrund

Mit bereits mehreren hundert Bestellungen hat die Einführung der neuesten ZweiSäulen-­Hebebühne MA STAR triple safety***** gestartet. Corona-bedingt berichtet Geschäftsführer Dr. Thomas Aubel von noch höherem Kundeninteresse, ein Teil würde mit verbindlichen Zusagen aufgrund der Krise noch zuwarten.

Wurden die OMG-Ersatzteile im Bereich im Aftermarket-Geschäft bisher als Eigenmarken der Großhändler vermarktet, so sollen die Ersatzteile für Lenkungen und Aufhängungen unter der eigenen Marke nun die Reichweite erhöhen, neue Märkte erschließen und die Umsätze steigern. Daher ist OMG nun TecAlliance Datenlieferant geworden und das Aftermarket-Sortiment ist nun entsprechend im TecDoc-Catalogue verfügbar. Über die TecAlliance OE Data Service wurden die Ersatzteile mit den entsprechenden Fahrzeugen verknüpft und die Artikelinformationen den standardisierten Produktbezeichnungen zugeordnet. O.M.G. S.R.L; www.aftermarket-omg.com

Bis Ende Juni konnten bereits die ersten 164 Stück gefertigt und erste Auslieferungen durchgeführt werden; MAHA plant bereits die Erweiterung der Produktlinie um die MA STAR triple safety***** 5,5t. Dafür soll in der Fertigung im 4. Quartal 2020 der Startschuss erfolgen. MAHA Maschinenbau Haldenwang GmbH & Co. KG; www.maha.de

Jubiläums-Sensor Zum 25. Jubiläum des Engagements im Truck-­ Bereich ergänzt Meyle sein Truck-Elektronik-Programm, um einen NOx-Sensor, der nach strikten OE-Anforderungen entwickelt und auf Funktionalität und Belastbarkeit umfassend geprüft wurde. Der neue Sensor soll die Einhaltung der strengen Emissionswerte ab Euro 5 gewährleisten. Bei Nichteinhaltung der Abgas-­Grenzwerte kann die Betriebserlaubnis erlöschen.

Check nach SCR-Katalysator Der Meyle-Original-NOx-Sensor misst den Stickstoff-OxidGehalt der Abgase vor und

nach dem sogenannten SCR-Katalysator. Dieser wandelt durch Zudosierung der Harnstoff-Lösung AdBlue die schädlichen Stickstoff-­ Oxide in harmlosen Stickstoff und Wasser um. Gleichzeitig ermöglicht der neue Sensor die optimale Dosierung von AdBlue durch die Motorsteuerung und damit eine wirksame Reduzierung der umweltund gesundheitsschädlichen Stickstoff-Oxide. Ein defekter Sensor kann zu zeitweisem oder permanentem Motor-Notlauf, Überschreitung der Abgaswerte oder erhöhtem AdBlue-­ Verbrauch führen. MEYLE AG; www.meyle.com

Schläuche für alle Anwendungsfälle Sein Schlauchangebot erweitert Gates – mit Schwerpunkt auf die beliebtesten Fahrzeugtypen – um ein Kraftstoffschlauchsortiment für Benzin- und Dieselanwendungen in Kraftstoff-­ Management-Systemen sowie zwei Luftschlauchsortimente. Einerseits sind es Schläuche für die Kurbelgehäuseentlüftung in Luftregulierungssystemen, andererseits werden auch Luft­ zufuhrschläuche für Luftregulierungssysteme angeboten. Gates Industrial Europe SARL; www.gates.com

Reparatursatz ist da Zum vorhandenen Sortiment bietet Herth+Buss nun für die Reparatur von Waschwasserleitungen den Reparatursatz RepPipe zur Ausbesserung aller Pkw-Waschwasserleitungen. Der Satz enthält Reparatursatz, Waschwasserleitung und die gängigsten Anschluss-/Kupplungsstücke. Herth+Buss Fahrzeugteile GmbH & Co. KG; www.herthundbuss.com

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MENSCHEN

Suzuki: Pfeiffenberger folgt auf Pletzer Seit 1. Juli ist Roland Pfeiffenberger, MBA (l.), Präsident und Geschäftsführer von Suzuki Austria. Er folgt damit auf Helmut Pletzer (r.), den er bereits in den vergangenen Monaten vertreten hatte. Pletzer ist in den Ruhestand gewechselt. Wer Pfeiffenberger als Sales Manager nachfolgt, ist noch unklar.

Der Verband Österreichischer Leasing-Gesellschaften (VÖL) hat am 19. Juni Ömer Köksal (B.) zum neuen Präsidenten gewählt. Er ist Geschäftsführer der UniCredit Leasing Austria GmbH. Vizepräsidentin ist erstmals eine Frau, nämlich Ursula Leutl (Deutsche Leasing Austria GmbH).

Renault-Chefs Neuer Country Operations Director bei der Renault Österreich GmbH ist seit 1 . Juli Thilo Schmidt (o. l.). Der 40-Jährige arbeitet seit 2006 beim französischen Autohersteller in verschiedenen Positionen: er leitete zuletzt die Renault-Niederlassung in Frankfurt am Main. Sein Vorgänger Olivier Wittmann (o. r.) wird Projektdirektor After Sales bei der Allianz von Renault, Nissan und Mitsubishi. Neue Marketingdirektorin bei Renault Österreich ist seit Anfang Juli Judith Porstner (u. l.), die seit 2008 für Renault Österreich tätig ist. Zuletzt war sie Vertriebsdirektorin. Der bisherige Marketingchef Pascal Biclet (u. r.) wechselt als Director Marketing and Customer Experience in die Direktion After Sales Europa nach Paris.

Neuer Präsident von Magna Steyr ist seit 1. Juli Frank Klein. Er ist damit für 13.000 Mitarbeiter an 13 P ­ roduktionsund 18 Entwicklungsstandorten verantwortlich. Dario Hajdarevic, MSc (B.), wird ab 1. August Standortleiter Tulln bei der Birngruber GmbH. Er war zuvor Standortleiter bei MVC Motors in der Brünner Straße in Wien, wo in dieser Position in einer Doppelspitze Adam Unger und Slobodan Birovljevic folgen.

Europa-Chef von Hyundai Michael Cole ist seit 1. Juli neuer Präsident und CEO bei Hyundai Motor Europe; er folgt damit auf Dongwoo Choi. Cole war in den vergangenen 11 Jahren in leitenden Positionen bei Kia tätig, zuletzt arbeitete er als Präsident von Kia Motors America.

Der neue Hödlmayr-Vorstand, nachdem der bisherige Vorstandsvorsitzende Komm.-Rat Johannes Hödlmayr mit 1. Juli in den Aufsichtsrat gewechselt ist (v. l.): Robert Horvath (CFO), Martin Wilflingseder (COO) und Wolfgang ­Niessner (CSO).

Ausgabe: 7-8/2020, 33. Jahrgang; Cover-Werbung: Loco-Soft; Medieninhaber, Anzeigenverwaltung: A&W Verlag GmbH (FN 238011 t), 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16, T: +43 2243 36840-0, F: +43 2243 36840-593, E: redaktion@awverlag.at,I: www.autoundwirtschaft.at; Verleger: Helmuth H. Lederer (1937–2014); Herausgeber: Gerhard Lustig, DW 527, M: +43 664 8229485, E: gerhard.lustig@awverlag.at; Geschäftsführer: Stefan Binder, MBA, DW 522,M: +43664 5285661, E: stefan.binder@awverlag.at; redaktioneller Verlagsleiter B2B: Prok. Gerald Weiss, DW 593, M: +43 6642359044, E: gerald.weiss@awverlag.at; Chef­redakteur: Mag. Heinz Müller, DW 523, M: +43 664 8221660, E: heinz.mueller@awverlag.at; Redaktion: Dr. Nikolaus Engel, DW 525, M: +43 664 8493231, E: nikolaus.engel@awverlag.at; Mag. Bernhard Katzinger, DW 591, M: +43 664 1244870, E: bernhard.katzinger@awverlag. at; Matthias Pilter, DW 579, M: +43 664 88368584,E: matthias.pilter@awverlag.at; Dieter Scheuch, DW 575, M: +43 664 2359052, E: dieter.scheuch@awverlag.at; redaktionelle Mitarbeit: Mag. Stephan Gantner, Dr. Friedrich Knöbl, Petra Walter; Anzeigenmarketing: Uschi Ernst, DW 529, M: +43 664 8222224, E: uschi.ernst@awverlag.at; Alexander Keiler, DW 521, M: +43 664 8229487, E: alexander.keiler@awverlag.at; Werner Ecker, DW 520, M: +43 664 88368591, E: werner.ecker@awverlag.at; Hbv. und Leitung Administration: Annemarie Lust, DW 597, M: +43 664 8229479, E: annemarie.lust@awverlag.at; Grafik: graphics - Alexander Jonas KG, 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16, T: +43 2243 36840-594, E: a.jonas@jonas.co.at; Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH, 3580 Horn, Wiener Straße 80; Bezugspreis: Jahresabonnement (10 Ausgaben) Inland: € 70,– exkl. 10 % MwSt, (Einzelpreis Inland: € 8,20 inkl. 10 % MwSt); Ausland: € 87,–; Bankverbindung: Bank Austria, UniCredit Group, BLZ 12000, Konto-Nr. 51844 097 901, IBAN = AT63 1200 0518 4409 7901,BIC = BKAUATWW, UID = ATU57361312; Gerichtsstand: LG Korneuburg; verbreitete Auflage: 12.500 Stück; Erscheinungsweise: monatlich (Juli/­August Doppelnummer) mit Supplements laut Mediadaten 2020; grundlegende Richtung: unabhängige Fachzeitschrift für alle, die vom Kraftfahrzeug leben; Manuskripte: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie werden nur retourniert, wenn Rückporto beiliegt. Schwester­publikationen Österreich: AUTO BILD Österreich, AUTO-Information, FLOTTE, 4wd + ALLRADKATALOG, FAMILIENAUTOS, automotive GUIDE; Schwesterpublikationen Schweiz: AUTO&Wirtschaft Schweiz, AUTO BILD Schweiz, aboutFLEET


SCHLUSS mit Lustig Von wegen „Ihre Gesundheit ist uns wichtig“! N atürlich ist uns IHRE Gesundheit IMMER ein Anliegen. Die darf allerdings nicht als Ausrede für alle von Corona zusätzlich dynamisierten Sparmaßnahmen gelten, die da auf unsere Wirtschaft ­niederprasseln. Das gleich vorweg! • Der von den Autoherstellern geil propagierte Online-­ Vertrieb zeigt in der jetzigen Krise deutlich seine Grenzen, Sharing befindet sich im freien Fall. Plötzlich sind wieder die lokal verankerten Markenbetriebe die Lieblinge der Vertriebsstrategen, auch wenn sie in ihren Vermarktungsabsichten mit gespaltener Zunge reden.

„Haupthändler kämpfen mit ihren ansonst treuen Subpartnern um die rar gewordene Kundschaft. Vielen reicht ihre Marge oft nicht mehr aus, zum Stückzahlerfolg der Marke beizutragen!“ Es sind bittere Monate für die Autowirtschaft und die Politik ist wahrlich nicht auf unserer Seite. Mitten in wuchernder Arbeitslosigkeit und sinkender Kaufkraft wird das Klima gerettet, um jedes Zehntel gegen die Erderwärmung gekämpft. • Dabei will kaum jemand in den Sinn kommen, dass das Klima ein klasses politisches Ablenkungsmanöver ist, um von der zweiten Pandemie, nämlich der Massenarbeitslosigkeit, abzulenken. Grün denken die, die sich das leisten können oder wollen, ohne dabei rot zu werden, wenn sie sich dabei maßlos der bisher errungenen Wirtschaftsleistungen bedienen. Schwarz wird einem vor Augen, wenn wir an die Schuldentilgung denken, die – koste es, was die Politik dann von uns auch immer wolle! – horribel sein wird. Dann werden alle Geschlechter gleichberechtigt finanziell zur Ader gelassen – egal mit 3 oder 7 arbeitslosen Wochentagen. • Der Privatmarkt geht weiterhin auf Krücken und in der wirtschaftlichen Depression gefangen ist derzeit auch das Gewerbe- und Flottenkundenbusiness. Der Autohandel lebt von der Abwicklung bestehender Kaufverträge und der Jungwagenvermarktung. Das Werkstattgeschäft geht nicht überall gleich gut.

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Haupthändler kämpfen mit ihren Subpartnern, die mangels ausreichender Marge beim Käufer vermehrt den Kürzeren ziehen. Was ihre Partner dann selbst nicht egalisieren können, geht verloren. Das ist eine weitere bittere Pille für Kleinunternehmen, die nun voll und ganz auf ihr Werkstattservice angewiesen sind. Hilfe dürfen sie sich von niemand erwarten. Wer keine Bedeutung hat im Revier, wird verdrängt. • Die schwierigen Monate über den Sommer in den Herbst hinein entscheiden vielerorts über Leben oder Tod von Kfz-Betrieben. Die E-Mobilität wird uns von dieser Erkenntnis nicht entlasten können. • Die Autoindustrie muss sich rasch entscheiden, ob sie künftig nur noch Träger der Mobilität sein will, Hardware und Motorleistung vernachlässigt. • Neue Geschäftsmodelle, die auch unter Corona-Bedingungen funktionieren, sind rar. Dennoch bleiben Sie gesund und auf Wiedersehen im September! Ihr


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