FLOTTE 09/2020

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Österreichische Post AG • MZ 11Z039084 M, Einzelverkaufspreis € 8,– A&W Verlag, 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 • www.flotte.at

Verbrenner teurer, E-Autos günstiger?

Ab Oktober werden neu zugelassene Fahrzeuge auch nach CO2-Ausstoß besteuert, wir zeigen konkrete Beispiele. Plus: Die neue, auch auf E-Fahrzeuge anwendbare Investitionsprämie von 14 Prozent hat ein großes Manko eingebaut, ist sie am Ende gar nur ein PR-Gag? ab Seite 6

Fuhrpark-Porträt: ACP setzt auf Tesla

Arval steigt zur Nummer Drei auf

VW e-Crafter für die Allgemeinheit

NutzfahrzeugSchwerpunkt

Die Grazer IT-Firma ACP hat fast ausschließlich E-Autos im Fuhrpark Seite 58

Geschäftsführer Kálmán Tekse im exklusiven Interview Seite 16

Die Sozialbau AG setzt auf Community und geht innovative Wege Seite 38

Vergleichstest Ford Transit vs. Iveco Daily und weitere Neuheiten ab Seite 42


ENERGIE:

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* E-Mobilitätsbonus von Staat und Hersteller, Verbrauchswerte kombiniert lt. WLTP: 19,0 kWh/100 km, CO₂-Emissionen: 0 g/km. Symbolfoto.

DRIVE TOGETHER


Foto: Dorotheum

Editorial

Z

wei Mal haben wir die FLEET Convention nach hinten verschoben, in Anbetracht der aktuellen COVID19-Situation haben wir uns aber schlussendlich dafür entschlossen, Österreichs größtes unabhängiges Fuhrpark-Event heuer nicht durchzuführen. Schweren Herzens, schließlich gäbe es gerade jetzt viel Informations­bedarf. Dem versuchen wir bestmöglich auf der Website www.flotte.at sowie dem zugehörigen Newsletter und natürlich mit den Printausgaben Rechnung zu tragen. Einen Termin für die FLEET Convention 2021 gibt es auch bereits, tragen Sie sich schon einmal den 4. Mai vorsichtig in Ihren Terminkalender ein. Wir hoffen natürlich inständig, dass sich die Situation entsprechend normalisiert und wir den Termin in der Wiener Hofburg halten können.

Notieren Sie sich vorsichtig den 4. Mai als Datum für die FLEET Convention 2021.“ Eines der Themen wäre wenig überraschend die E-Mobilität gewesen, schließlich ist die Zeit zum Umstieg vielfach reif. Erst recht, da die Förderungen so attraktiv wie nie sind, die Bundesförderung wurde von 3.000 auf 5.000 Euro angehoben. Die Freude war groß, als kürzlich auch noch eine Investitionsprämie von satten 14 Prozent verkündet wurde. Die Ernüchterung – mehr Infos dazu im aktuellen Thema auf den Seiten 6 und 7 – folgte allerdings auf den Fuß. Zunächst waren Fahrzeuge über zwei Tonnen höchst zulässigem Gesamtgewicht ausgeschlossen, auch die Nachbesserung wurde zu einer Verschlimmbesserung ... Und beim Leasing spießt es sich zu allem Überfluss auch noch. Ob bewusst so ausgelegt, oder – wie manche Verordnung in Corona-Zeiten – schlichtweg nicht durchdacht, viele potenzielle E-Umsteiger im gewerblichen Bereich schauen durch die Finger. Übrigens: Gemeinsam mit der E-Mobilitäts-­ Fachveranstaltung EL-MOTION haben wir den

Bild des Monats Das älteste noch fahrbereite und in Österreich ausgelieferte Auto, ein Peugeot Type 26 aus dem Jahr 1900, wurde kürzlich im Dorotheum für 143.000 Euro versteigert.

EL-MO Award ins Leben gerufen, innovative E-Mobilitätsprojekte werden dabei prämiert, Mitmachen (Infos auf Seite 52) ist einfach! Wir haben in der vorliegenden Ausgabe auch wieder etliche Fahrzeuge auf Herz und Nieren getestet und liefern Ihnen praxisrelevante Aussagen zu Verbrauch und Reichweite. Passend zum Thema haben wir einen Fuhrpark besucht, der nahezu ausschließlich auf Elektroautos setzt und dabei hoch zufrieden ist, haben uns angesehen, warum eine Wohnbaugenossenschaft ihren Mietern einen VW e-Crafter zur Verfügung stellt und den Ford Transit einem Vergleichstest mit dem Iveco Daily unterzogen. Ein Blick auf interessante News aus der Reifenbranche sowie ein exklusives Interview mit Arval Österreich Boss Kálmán Tekse – der sich mit der Übernahme der UniCredit Fuhrparkmanagement in die Top-Drei-Anbieter katapultiert hat – runden die Ihnen vor­ liegende FLOTTE ab. Im Namen des Teams wünsche ich Ihnen viel Vergnügen und Information mit der neuen Ausgabe! Stefan Schmudermaier Chefredakteur FLOTTE

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Inhalt

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Exklusiv

service

Auto/NFZ

CO2-Zuschlag & Prämien-Chaos

20 Automotive Repair Network

Schon gefahren 26 Mercedes E-Klasse 27 Toyota Yaris

06 Aktuelles Thema

19 Service-News

Reparaturen leicht gemacht

14 Fuhrparkverband Austria Die Seminare starten durch

21 Alufelgen für Winterreifen Die neueste Felgenmode

16 Exklusiv-Interview

Arval-Geschäftsführer Kálmán Tekse

22 Sicher durch den Winter

38 Reportage Sozialbau

Bridgestone DriveGuard Technologie

42 Vergleichstest

Neue Modelle von Goodyear

24 Alternative Ganzjahresreifen

VW e-Crafter für die Bewohner Ford Transit vs. Iveco Daily

58 Fuhrparkporträt ACP

Die IT-Profis setzen auf E-Mobilität

65 Rückspiegel

50. Geburtstag des Seat 1430

49

08

umwelt 49 Umwelt-News 50 Mazda MX-30

Reichweite ist nicht alles

News

08 Kurzmeldungen 10 FLEET Convention 2021

Verschiebung des Fuhrpark-Events

10 Desinfektion von Firmenautos Hygiene ist derzeit besonders wichtig

12 Seat eröffnet Tapas-Bar

hola! begrüßt Gäste im Auhof Center

12 Porsche Bank

Digitalisierung ist das Um und Auf

14 Fuhrparkverband Austria Die Seminare starten durch

16 Exklusiv-Interview

Arval-Geschäftsführer Kálmán Tekse

18 Hyundai pusht E-Mobilität Voll lieferbare Elektroflotte

52 EL-MO Award

Reichen Sie Ihr E-Projekt ein

54 VW ID.3

Kompakter City-Stromer

25 Auto-News

Test 28 Suzuki Vitara 28 Subaru Impreza 29 Land Rover Defender 30 Mercedes CLA Shooting Brake 31 Mazda CX-5 32 Opel Astra Sportstourer 33 Suzuki Ignis 34 Mazda3 Dauertest-Abschluss 36 Mercedes GLE 37 Subaru Outback Nutzfahrzeug-Extra 38 VW e-Crafter 40 Ford Transit Custom PHEV 41 PSA E-Transporter 42 Vergleich Transit vs. Daily 46 Opel Zafira Life 47 Nissan NV300 48 VW T6.1 Kastenwagen Plus

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55 BMW X3 Plug-in

Alternativbetriebenes SUV

56 Renault unter Strom

Hybrid & Plug im Vormarsch

57 DS7 Crossback e-tense 58 Fuhrparkporträt ACP

freizeit

Die IT-Profis setzen auf E-Mobilität

63 Freizeit-News

60 Jeep Renegade & Compass

64 Ford Transit Nugget Plus

Französisches Stecker-SUV

Auch Jeep setzt auf Plug-in-Hybrid

61 Toyota Corolla TS Hybrid Schicker Auftritt, starker Antritt

61 Toyota CH-R Hybrid

Der Crossover hat sich fesch gemacht

Campingvergnügen mit Hochdach

65 Rückblick

50. Geburtstag des Seat 1430

66 Abschluss & Impressum

62 Kia Ceed SW PHEV

Kompakt-Kombi als Teilzeitstromer

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Exklusiv

Aktuelles Thema

CO2-Zuschlag & Prämien-Chaos

Bei ab 1. Oktober neu zugelassenen Pkw wird für die Steuer künftig nicht mehr allein die Leistung, sondern auch der CO2-Ausstoß herangezogen. Wer sich indes für ein E-Fahrzeug entscheidet, bekommt neben der Förderung von 5.000 Euro auch eine Investitionsprämie in Höhe von 14 Prozent. Oder auch nicht … Text: Stefan Schmudermaier, Foto: Adobe Stock

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enn Sie die Ihnen vorliegende FLOTTE durchblättern, dann wird Ihnen auffallen, dass die Auto­mobil­ hersteller derzeit mit Hochdruck daran arbeiten, die Fahrzeuge zu elektrifizieren, entweder mittels Mild-Hybrid, Hybrid, Plug-in-Hybrid oder vollelektrisch. Die Liebe zur elektrischen Unterstützung kommt freilich nicht von ungefähr, schwebt doch das Damoklesschwert der CO2-Strafzahlungen über vielen Marken. Aber auch die Steuerrichtlinien haben sich in vielen Ländern geändert, weg von einer reinen Leistungssteuer, hin zu einer Verbrauchs- beziehungsweise CO2-Steuer. Österreich kombiniert für ab 1. Oktober 2020 neu zugelassene Fahrzeuge beides, die Leistung in Kilowatt wird ebenso berücksichtigt wie der CO2-Ausstoß des Fahrzeuges

CO2-Ausstoß wird besteuert

Es hat teilweise den Anschein, als wäre die Investitionsprämie in manchen Punkten mehr PR-Gag als echte Hilfe für Unternehmen …“

Da der Staat bekanntlich ungern etwas verschenkt, rechnet man mit Ungemach und einem spürbaren Anstieg der Steuerlast. Dabei wird es zunächst einmal für alle günstiger. Denn künftig macht es keinen Unterschied mehr, ob man die Steuer monatlich, viertel-, halbjährlich oder jährlich zahlt, die Zuschläge fallen weg. So weit, so gut, aber wie sieht die Berechnungsmethode künftig im Detail aus? Wenig überraschend ist die Formel komplizierter geworden: Zuerst wird die kW-Leistung des Fahrzeuges genommen, davon werden 65 kW abgezogen. Das Ergebnis wird mit 0,72 Euro multipliziert. Dann nimmt man den CO2-Ausstoß nach WLTP und zieht davon 115 Gramm ab. Auch dieses Ergebnis wird mit 0,72 Euro multipliziert. Die beiden Summen werden dann addiert und ergeben die monatliche Steuerbelastung. In der Tabelle finden Sie dazu einige Beispiele unterschiedlicher Hersteller und Fahrzeugklassen. Auffällig dabei: Klein- und Kompaktwagen sowie Autos der Mittelklasse profitieren je nach CO2-Ausstoß sogar vom neuen Modell. Im Falle eines VW Golf TDI mit 115 PS und einem CO2-Ausstoß von 107 Gramm bedeutet das eine jährliche Belastung von 216 Euro statt bisher 454 Euro und somit eine Ersparnis von satten 238 Euro. Sollte bei kW oder CO2-Ausstoß nach den jeweiligen Abzugsbeträgen unter fünf kW beziehungs­ weise Gramm übrig bleiben, wird immer zumindest mit fünf gerechnet, ein Wegfall der Steuer ist damit nicht möglich.

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Zudem sinkt der Abzugsbetrag jährlich um den Wert 1 bei den kW und um den Wert 3 bei den Gramm. Würde man den Golf daher 2024 zulassen, käme man auf eine jährliche Steuer­belastung von 331,20 Euro. Wichtig: Ausschlaggebend ist die Erstzulassung des Fahrzeuges, dann ist die Steuer quasi eingeloggt. Die Steuerlast steigt in den Folgejahren nicht an. Und wie erwähnt gilt die Regelung nicht für den Fahrzeugbestand, im positiven wie im negativen Sinne, schließlich gäbe es Fahrzeuge, die günstiger, aber auch welche, die nach der neuen Regelung teurer wären. Entwarnung gibt es übrigens für leichte Nutzfahrzeuge, die unterliegen nicht der neuen Steuer und müssen im Vergleich zu bisher nur einen kleinen Aufschlag tragen.

Plug-in-Hybride im Vorteil

Besonders profitieren vom neuen Berechnungsmodell die Plug-in-Hybride. Schließlich ist die Leistung des Verbrenners im Regelfall niedriger als bei ausschließlich fossil betriebenen Fahrzeugen der selben Klasse, der E-Antrieb ist steuerfrei. Zugute kommen den Plug-ins aber auch die unrealistisch niedrigen Verbrauchswerte. Ein PHEV mit 129 PS und einem CO2-Ausstoß von 45 Gramm käme demnach künftig auf 228 Euro jährlich, eine satte Ersparnis von 302 Euro im Jahr. Wer in der Praxis aber nicht – je nach elektrischer Reichweite – 30 bis 50 Kilometer an der Steckdose hängt, wird die Werte niemals erreichen. Der Finanzminister verdient bei höheren Verbräuchen aber wiederum an der Mineralölsteuer und muss damit nicht ganz durch die Finger schauen …


exklusiv

Beispiele zur Änderung der KFZ-Steuer bei Erstzulassung ab 1. Oktober 2020 Marke Modell Plug-in Hybrid (Beispiel) Toyota Corolla TS Hybrid VW Golf 2.0 TDI Hyundai i10 1.0 Škoda Octavia Combi 1.6 TDI Ford Puma 1,5 EcoBlue VW Passat Variant 2.0 TDI Peugeot 508 SW BlueHDi 130 Opel Corsa 1.2 DI Turbo BMW 320d Touring xDrive Mercedes E 220 d 4MATIC Audi Q5 40 TDI quattro Seat Tarraco 1,5 TSI Mercedes GLE 400d 4MATIC Land Rover Defender 110 D200 BMW X6 M Competition

Leistung

Verbrauch

CO2/ km

Kfz-Steuer jährlich alt

Kfz-Steuer jährlich neu

Ver­ änderung

129 PS 122 PS 115 PS 67 PS 115 PS 120 PS 150 PS 130 PS 100 PS 190 PS 194 PS 204 PS 150 PS 330 PS 200 PS 625 PS

2,0 l B 4,5 l B 4,1 l D 4,8 l B 4,4 l D 4,5 l D 4,7 l D 4,8 l D 5,5 l B 4,9 l D 5,6 l D 6,3 l D 7,2 l B 7,6 l D 9,0 l D 12,5 l B

45 g 103 g 107 g 110 g 117 g 118 g 122 g 122 g 124 g 128 g 146 g 164 g 164 g 179 g 236 g 284 g

530,64 € 491,04 € 453,84 € 186,00 € 453,84 € 476,16 € 649,44 € 538,56 € 372,00 € 919,44 € 946,44 € 1.009,44 € 649,44 € 1.846,44 € 982,44 € 3.799,44 €

302,40 € 259,20 € 216,00 € 86,40 € 216,00 € 241,92 € 449,28 € 328,32 € 155,52 € 760,32 € 941,76 € 1.157,76 € 812,16 € 2.090,88 € 1.753,92 € 4.872,96 €

-228,24 € -231,84 € -237,84 € -99,60 € -237,84 € -234,24 € -200,16 € -210,24 € -216,48 € -159,12 € -4,68 € +148,32 € +162,72 € +244,44 € +771,48 € +1.073,52 €

Laufend Änderungen bei Auslegung der Investitionsprämie Weiterhin steuerfrei sind nur jene Autos mit einem CO2-Ausstoß von null Gramm pro Kilometer, sprich rein elektrisch oder mit Wasserstoff betriebene Fahrzeuge, die profitieren zudem von einem Vorsteuerabzug und bekommen 5.000 Euro Förderung von Regierung und Importeuren mit auf den Weg. In einigen Bundesländern gibt es zusätzliche Förderungen zu holen. Im Zuge der Corona-Krise hat das Wirtschaftsministerium nun eine Investitionsprämie ins Leben gerufen, die die Wirtschaft ankurbeln soll. Das Austria Wirtschaftsservice (AWS) belohnt damit Unternehmen aller Branchen und Größen mit einem Zuschuss von sieben Prozent der Investitionskosten und sogar 14 Prozent, wenn es um die Bereiche Digitalisierung, Ökologisierung und Gesundheit geht. Das Themenspektrum ist groß, unter die Ökologisierung fällt aber auch die Anschaffung eines Elektro- oder Wasserstofffahrzeuges. So weit, so gut. Leider hat die erste Veröffentlichung der Richtlinien gleich einmal einen ordentlichen Bauchfleck hingelegt. Dort stand nämlich geschrieben, dass nur E-Fahrzeuge mit einem höchst zulässigen Gesamtgewicht von zwei Tonnen infrage kommen, was nicht nur nahezu alle Nutzfahrzeuge, sondern auch viele Pkw-Modelle ausgeschlossen hätte. Nach einigen Tagen wurde zurückgerudert und die Förderrichtlinie überarbeitet, mit weiterhin nicht zufriedenstellendem Ergebnis und weiteren offenen Fragen. Erst eine weitere – die dritte – Interpretation des AWS brachte dann einigermaßen Klarheit.

Nutzfahrzeuge N1 doch in allen Klassen förderfähig Bei den Pkw lautet die Regelung wie folgt: Mit 14 Prozent förderfähig sind Fahrzeuge bis zu einem Brutto-Listenpreis des Basis­ modells in Höhe von 60.000 Euro, Gewichtsgrenzen gibt es keine. Ist das Fahrzeug teurer, gibt es immerhin noch sieben Prozent. Auch Plug-in-Hybride bekommen

die Investitions­prämie in Höhe von sieben Prozent, wenn sie maximal 70.000 Euro brutto kosten und über eine rein elektrische Reichweite von mindestens 40 Kilometern verfügen. Nutzfahrzeuge der Klasse N1 bekommen die Prämie von 14 Prozent dann, wenn das Fahrzeug bei einem höchst zulässigen Gesamtgewicht von bis zu zwei Tonnen maximal 60.000 Euro brutto kostet. Liegt das Gewicht über zwei Tonnen, gibt es keine preisliche Obergrenze.

Leasingnehmer ohne Anspruch auf Prämie

Das schwerwiegendste Problem der Investitionsprämie ist aber an ganz anderer Stelle zu suchen. In Anspruch genommen werden kann diese nämlich nur vom Käufer des Fahrzeuges oder bei besonderen Finanzierungsformen, die selten vorkommen. Dass gerade bei Elektrofahrzeugen die Operating-Leasing beziehungsweise Leasing-Quote ganz besonders hoch ist – nicht zuletzt im Sinne der jetzt mehr denn je wichtigen Liquidität – hat sich offenbar nicht bis ins Wirtschaftsministerium herumgesprochen, oder wurde das gar absichtlich „übersehen“? Um die Richtlinien zu erfüllen, müsste also der Leasinggeber die Investitions­ prämie beantragen und an den Leasingnehmer

Investitionsprämie Alle Fahrzeuge, die ausschließlich mit Elektroantrieb oder Brennstoffzellen betrieben werden, sind mit 14% förderbar, wobei folgende spezielle Voraussetzungen gelten: • Klasse N1 (LNF) mit höchstzulässigem Gesamt­gewicht über 2 t • Klasse N1 (LNF) mit höchstzulässigem Gesamt­gewicht bis 2 t und einem Bruttolistenpreis unter € 60.000 • Klasse M1 (PKW) Bruttolistenpreis unter € 60.000 (für 7+1 Personen zugelassene E-Busse dieser Klasse ohne Preisgrenze) • Klasse M1 (PKW) Bruttolistenpreis über € 60.000 werden mit 7% gefördert • Plug-in Hybride (PKW & LNF) mit einer elektrischen Reichweite von mindestens 40 km unter einem Bruttolistenpreis von € 70.000 werden ebenfalls mit 7% gefördert

weiterreichen. Da daran die ausschließliche Verwendung von Ökostrom beim Laden gekoppelt ist, müsste der Finanzierer aber auch dafür geradestehen. Und selbst wenn das alles getan wird, kommen ausgerechnet stark in Österreich verwurzelte Unternehmen in einen Wettbewerbsnachteil. Denn wenn ein Unternehmen die maximale Förderungshöhe bei anderen Unternehmen im Konzernverbund in Österreich schon abgerufen hat, wäre es nach derzeitigem Stand gar nicht möglich, für den Kunden die Investitionsprämie abzurufen. Letztendlich ist aber der Leasingnehmer der Auslöser der Investition. Da auch in anderen Bereichen – wie etwa beim Bau eines Geschäftsgebäudes – die Vorgaben ähnlich schwierig zu erfüllen sind, bleibt der schale Beigeschmack, dass die Investitionsprämie mehr PR-Gag denn wirkliche Hilfe für die Wirtschaft ist ... •

Sämtliche Angaben sind zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses mit Stand 3. September gültig, Änderungen daher möglich. Wir halten Sie darüber gegebenenfalls auf www.flotte.at sowie in unserem Newsletter auf dem Laufenden.

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News

Fahrzeugpreise im Wandel

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s ist nicht immer nachvollziehbar, warum sich Fahrzeugpreise ändern. Bereits eine adaptierte Besteuerung betrifft unterschiedliche Motorisierungsvarianten auf verschiedene Weisen, dazu kommen markeneigene Anhebungen oder Senkungen. „Punkto Preisgestaltung tut sich insofern sehr viel, da einerseits mehr Fahrzeuge des Modelljahrs 2021 auf den Markt kommen, die zunehmend entsprechend einer EU-Verordnung schon das DAB-Plus-Radio eingebaut haben“, sagt Andreas Kral, Country Manager des in Wien ansässigen Automobildatenanbieters Jato Dynamics Austria GmbH. „Wir haben aber auch massive Anpassungen der Preise teilweise aufgrund

von Optionsänderungen, Einstellung oder Neuauflagen von Motoren festgestellt“, sodass diese mit denen der Zeit vor der Pandemie nicht direkt vergleichbar seien. Ein Jato-Report von Ende 2019 bis April 2020 zeigt alle Preisänderungen und den Grund dafür auf. Hingewiesen wird dabei nicht zuletzt darauf, dass auch ein gleich­bleibender Preis eine Änderung darstellen kann, wenn Extras dazu- oder wegkämen. Kral spricht entsprechend von „zunehmend schwieriger zu durchschauender Komplexität“. Eine weitere Beobachtung sind oftmals teurere Einstiegsmodelle, da entweder schwächere Motorisierungen aus dem Programm fallen oder Extras dazukommen.

+++ Porsche Wolfsberg und der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser übergaben kürzlich zwei Audi A1 an die Fachberufsschule Wolfsberg. Die kleinste Kfz-Berufsschule Österreichs stellt seit 2005 zum 3. Mal den Europacupsieger der Kfz-Techniker, heuer Rene Grubelnig. +++

Normalisierung erst 2024 In einer aktuellen Deloitte-Analyse wird davon ausgegangen, dass die jährlichen Autoverkäufe erst ab 2024 wieder das Niveau vor Ausbrechen der CoronaPandemie erreichen werden. Die Lockdown-Maßnahmen samt Störung internationaler Lieferketten und vorübergehender Schließung der Auto­ händler hätten in der Automobilindustrie ihre Spuren hinterlassen, so der Anbieter von Professional Services.

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Automesse voraus Pünktlich zum Start des Messereigens im Frühjahr kam Corona. Autoschauen-gehen war somit auf Eis gelegt. Nun läuft es wieder an, mit der Autoerlebnismesse Wiener Neustadt, bei der 33 Automarken zu sehen sein werden. Diese werden von 13 Ausstellern am 25. und 26. September von 9 bis 18 Uhr präsentiert. Vorgesehen sind dafür die Bereiche Haupt- und Domplatz, HypoBrunnen und BORG. Die Open-Air-Messe ist entsprechend hunde- und kinderfreundlich, auch Rollstuhltauglichkeit nach ÖNORM wird versprochen. Natürlich sind die Innenstadt und der Hauptplatz auch öffentlich leicht zu erreichen. Wer übernachten will, findet mehrere Betriebe im nahen Umfeld.


Wenn jedes Kilogramm zählt Finale Saison mit Mitsubishi Mit dem österreichischen Mitsubishi-Importeur als „Official Team Supplier“ starten Roman Hagara und Hans-Peter Steinacher in ihre letzte Saison. Doch bevor sie 2021 nach der GC32 Tour die Segeln streichen, trainieren die beiden als Köpfe des Red Bull Sailing Teams in der Heimat. „Wir werden dieses Jahr noch auf mehreren österreichischen Seen trainieren“, so Steinacher, „dabei ist unser neuer Partner ein wertvolles neues Teammitglied. Die L200-Pick-ups von Mitsubishi sind unglaublich coole und leistungsfähige Zugfahrzeuge. Die großzügige Ladefläche bietet zusätzlich ausreichend Platz, um unser Equipment zu transportieren.“

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Führerscheine wurden 2019 in Österreich

ausgestellt. Erstmals seit 2015 ist die Zahl der ersterteilten oder ausgedehnten Führerscheine somit wieder gestiegen. Im Vergleich zu 2018 ist das ein Plus von vier Prozent.

85 Jahre Hochalpenstraße Am 3. August 1935 wurde die Großglockner Hochalpenstraße als damals modernste ihrer Art eröffnet. Das beliebte Monument ist der Durchsetzungskraft des damaligen Salzburger Landeshauptmanns Franz Rehrl und der Planung des jungen Bauingenieurs Franz Wallack zu verdanken. Rund 3.200 Arbeiter bauten fünf Jahre lang an der sechs Meter breiten Sandstraße, die ab den 1950er-Jahren auf 7,5 Meter verbreitert wurde. Auch der Radius der Kehren wurde vergrößert und die Parkplätze auf 3.500 ver­ doppelt. Insgesamt 68 Millionen Besucher haben bisher das markante Wahrzeichen Hochalpenstraße besichtigt.

Die Möbelhausgruppe Kika/Leiner arbeitet seit mehr als 20 Jahren intensiv mit Iveco zusammen. Im über 550 Fahrzeuge fassenden Fuhrpark sind 3,5 Tonnen leichte Daily ebenso zu finden wie der Eurocargo mit 7,5 Tonnen oder das Stralis Wechselbrücken-Fahrzeug. Gemeinsam mit Iveco wurde der perfekte Daily kreiert, da bei nutz­ lastensensiblen Transporten wie ganzen Küchen samt Geräten jedes Kilogramm zählt. Zu Singlebereifung und leichter Zweierbestuhlung kommen die von Auer Nutzfahrzeuge kreierten besonders leichten Möbelkoffer inklusive Spoiler. So gibt es auch Verbrauchseffekte.

TGI-Arona als Gewinn TGI-Hybrid nennt Seat seine Erdgasfahrzeuge und ein solches, ein 90 PS starker Arona, wurde von Seat und OMV verlost. Das Fahrzeug im Wert von 27.850 Euro gewann Eglé Kadlicek durch Einreichen ihres OMV-Kassenbons. Erdgas bzw. CNG (Compressed Natural Gas) verbrennt als Treibstoff fast ruß- und partikelfrei.

Taxi-App startet in dritter Stadt Wien, Salzburg, Linz: In diesen drei Städten können Taxis mittlerweile per App bestellt werden. Der oberösterreichische Neuzugang verfügt derzeit über 25 Free-Now-Taxis, bis Ende des Jahres sollen 100 Fahrzeuge abrufbar sein. „Fahrer können ganz ohne Anschaffungs- und Fixkosten oder Bindungsfrist, also ohne Risiko, bei uns anfangen. Man braucht nur ein Smartphone mit Internetzugang“, sagt Geschäftsführerin Sarah Lamboj.


Neuer news

Termin

6. FLEET Convention für 4. Mai 2021 geplant

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Neuer

Termin

Wir haben uns dazu entschlossen, Österreichs größte Flottenveranstaltung heuer nicht durchzuführen.

U

rsprünglich wäre die FLEET Convention 2020 bereits am 23. Juni über die Bühne gegangen, bald nach Beginn der Corona-Krise wurde Österreichs größtes, unabhängiges Fachevent rund ums Firmenauto dann auf den 24. September verschoben. Auch wenn die behördlichen Auflagen eine Durchführung unter strengen Hygiene-Auflagen und unbedingter Maskenpflicht nach derzeitigem Stand erlauben würden, haben wir uns schlussendlich im Sinne der Sicherheit von Besuchern und Ausstellern schweren Herzens zur Absage entschlossen.

Information in Print und online Wie lang uns die derzeitige COVID19Situation noch einschränken wird, lässt sich derzeit zwar nur schwer ein-

schätzen, wir bleiben dennoch optimistisch und hoffen, dass ein Event dieser Größenordnung – 2019 hatten wir über 700 Teilnehmer – 2021 wieder stattfinden kann. Neuer Termin ist der 4. Mai 2021, die Location bleibt mit der Hofburg wie gehabt. Spannende Themen gibt es bis dahin mit Sicherheit mehr als genug, wir halten Sie in gewohnter Art und Weise nicht nur mit unseren Print-Produkten, sondern auch auf der Website www.flotte.at und dem dazugehörigen Newsletter auf dem Laufenden. Von einer rein virtuellen Veranstaltung haben wir übrigens nach Rücksprache mit unseren Partnern und Ausstellern Abstand genommen, nicht zuletzt wäre auch das von den Besuchern sehr geschätzte Networking auf der Strecke geblieben. (STS) •

2019 fanden sich über 700 Teilnehmer bei der FLEET Convention ein, 2020 folgt eine Corona-Zwangspause

Wichtige Fahrzeug-Hygiene Die COVID19-Krise bringt auch viele neue Hygienerichtlinien mit sich, die Empfehlungen gehen in Fuhrparks aber weit über das Händewaschen hinaus, besonders bei Poolfahrzeugen.

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er Babyelefant ist vermutlich das Wort des Jahres 2020, zumindest aber jenes der Corona-Krise. Abstandhalten, Tragen eines Mund-NasenSchutzes und regelmäßiges Händewaschen gehören mittlerweile zum Alltag, in anderen Bereichen ist das Bewusstsein aber noch nicht so groß. Dazu zählen auch Innenräume von Fahrzeugen. Was bei fix zugeteilten Autos kein großes Thema ist, sollte bei Poolautos oder Fahrzeugen, mit denen unterschiedliche Personen unterwegs sind, besonderem Augenmerk unterzogen werden.

Hygiene-Konzept und Protokoll Die Fuhrparkverantwortlichen sind also gut beraten, ein Hygiene-Konzept zu erstellen und auch zu dokumentieren, ob die Maßnahmen auch tatsächlich – mittels handschriftlicher oder digitaler

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Dokumentation – umgesetzt wurden, was in vielen Unternehmen bis dato nicht der Fall ist. Vorsicht sollte man unbedingt auch bei der Wahl der Reinigungsmittel walten lassen. Wer das nächstbeste Mittelchen einfach im Auto anwendet, kann böse Überraschungen erleben. Gerade viele Desinfektionsmittel können Schäden anrichten, wenn sie auf sensible Oberflächen im Fahrzeug gelangen, das gilt etwa ganz besonders für Ledersitze. Dass der Einsatz massiver Chemie mehr hilft, ist übrigens ein Trugschluss, Handseife oder Geschirrspülmittel soll die Viren Experten zufolge ebenso abtöten. Besonders wichtig ist die Reinigung jener Flächen, die mit den Händen in Berührung kommen: Lenkrad, alle Hebel und Schalter, Türgriffe, Sonnen­ blenden et cetera. Ist das Fahrzeug entsprechend gereinigt – was bei

Nach jedem Fahrerwechsel ist eine gründliche Reinigung des Cockpits dringend empfehlenswert, diese Vorgänge sollten auch protokolliert werden

jedem Fahrerwechsel passieren sollte – empfiehlt es sich, einen Aufkleber anzubringen, der dies dem nächsten Benutzer auch anzeigt. Wenn dann auch noch ein Protokoll geführt wird, sollte man auf der sicheren Seite sein. • (STS, Foto: Adobe Stock)

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Raiffeisen-Leasing Fuhrparkmanagement.

Erhöhte Staugefahr auf Ihrer To-Do-Liste? Ein funktionierender Fuhrpark ist enorm wichtig. Gerade in unsicheren Zeiten ist es besonders wertvoll, mit klar vorausplanbaren Kosten rechnen zu können. Reduzierte Kosten durch unser professionelles Fuhrparkmanagement sichert dabei Ihre Wettbewerbsfähigkeit! Erhalten Sie mit der Online-Fuhrparkanalyse in „Echtzeit“ einen Einblick in mögliche Sparpotenziale. Nähere Infos unter: www.raiffeisen-leasing.at/fpm


news

Spanisches Doppel Seat geht neue Vermarktungswege und eröffnet unter der Führung des spanisch-stämmigen Spitzenkochs Juan Amador die „hola! Tapas Bar“ im Wiener Auhof Center.

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m sich vom Mitbewerb abzuheben, muss man die ausgetreTapas genießen und im Anschluss direkt Probefahren tenen Pfade verlassen und neue Wege beschreiten. Das hat Auf 460 Quadratmetern finden 80 Gäste – derzeit aufgrund der sich auch Seat gedacht und geht nun unter die Gastronomen. Keine COVID19-Maßnahmen entsprechend weniger – Platz, Einrichtung Sorge, man bleibt den automobilen Kernund Ausstattung sollen das Lebensgefühl Barcelonas nach Wien bringen. Porschekompetenzen schon treu, versucht aber, Austria-Geschäftsführer Wolfgang Wurm auf anderen Wegen potenzielle Kunden Die Hola! Tapas Bar trifft ist von diesem neuen Konzept überzeugt: zu erreichen. Die Tapas Bar „hola!“ ist ein den Nerv unserer Zeit und ist „Wie jeder, müssen auch wir in der Autointernationales Pilotprojekt, das zunächst ein einzigartiges Konzept.“ nur in Österreich ausgerollt wird, einem mobilbranche uns ständig neu erfinden. der erfolgreichsten Märkte für Seat Die neue hola! Tapas Bar ist ein einzig­ außerhalb Spaniens. Dass sich der spanisch-stämmig Spitzenkoch artiges und innovatives Konzept und trifft den Nerv unserer Zeit: sich Juan Amador – er führt das einzige Restaurant Österreichs mit drei beim Genießen köstlicher Tapas über unsere Fahrzeuge informieren, Michelin-Sternen – vor einigen Jahren in Wien niedergelassen hat, anschließend direkt vom Parkplatz weg eine Probefahrt starten und passt da gleich doppelt gut. Gemeinsam möchte man die Welt der somit ein effizientes und besonderes Kundenerlebnis beim Autokauf Automobile mit jener der typisch spanischen Küche miteinander vererfahren.“ Womit auch schon erklärt ist, dass die Seat-Modellpalette hier eine zentrale Rolle spielt. Starkoch Amador: „Spanische Tapas schmelzen. Das „hola!“ ist aber nicht etwa eine Schicki-Micki-Bar im stehen für leidenschaftlichen Genuss und geschmackliche Vielfalt ersten Bezirk, sondern im Auhofcenter an der Wiener Westausfahrt – und ergänzen sich perfekt mit Seat und Cupra.“ • (STS, Fotos: Werk) mit entsprechender Kundenfrequenz – untergebracht.

Modernes Fuhrparkmanagement Schnell, mobil und flexibel – diese drei Schlagworte prägen unseren Geschäftsalltag immer stärker.

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erfektes Zeitmanagement und Kostenersparnis sind nur zwei Vorteile, die durch digitales Arbeiten ermöglicht werden. Auch im Fuhrparkmanagement wird verstärkt und gerade in den aktuellen Zeiten auf die voranschreitende Technik und deren Möglichkeiten gesetzt. Als Marktführer im österreichischen Kfz-Finanzierungsmarkt geht das Flottenmanagement der Porsche Bank auch im Bereich der Digitalisierung beispielhaft voran. So zeigt die Porsche-Bank-Flotten-App alle

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Informationen rund um das jeweilige Fahrzeug und mit nur wenigen Klicks sind Vertragsdaten oder die nächstgelegene Werkstätte bei der Hand oder Schadenmeldungen erledigt. Außerdem informiert die App via PushNachricht über Reifenwechsel, Erneuerung der Vignette oder den Ablauf des Vertrags. Eine weitere digitale Errungenschaft ist der Flotten-Car-Configurator. Er zeigt auf Knopfdruck, ob der Wunschdienstwagen zum Budget und zu den

Vorgaben der Firma passt. Vom Fuhrparkleiter können in der Car Policy vorgegebene Rahmenbedingungen wie Budget, Motorisierung und erlaubte Sonderausstattungen hinterlegt werden. Eine ausgiebige und wichtige Analyse bietet zudem das FuhrparkInformations-System (FIS) der Porsche Bank. Egal ob Fahrzeugstammdaten, Vertragsdaten, Bewegungsdaten, FIS übermittelt alle Bereiche des Fuhrparks übersichtlich und mit definierten Standardgrenzen. • (RED, Foto: Werk) Die Flotten-App der Porsche Bank erlaubt Zugriff auf Vertragsdaten und erinnert an Reifenwechsel und Vignette


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news • Fuhrparkverband Austria

Es geht wieder los! Die Corona-Krise hat auch die geplanten Aktivitäten des Fuhrparkverbandes massiv beeinträchtigt, im Herbst wird das Seminarprogramm aber wieder aufgenommen. Zudem kommen nun erstmals auch Fuhrparkleiter in Graz in den Genuss zweier Vorträge, nach Salzburg die zweite Außenstelle des FVA.

Online-Seminar: Strategie Elektromobilität Fit für die Zukunft: Die E-Mobilitätsstrategie der Energie Steiermark 29. September 2020, 15.00 Uhr, Anmeldung auf www.fuhrparkverband.at „Jeder moderne Fuhrparkmanager muss sich heute intensiv mit der E-Mobilität beschäftigen. Die Energie Steiermark AG konzentriert sich deshalb einerseits als innovatives Unternehmen im eigenen Fuhrpark auf den Einsatz von E-Autos. Andererseits fokussieren wir uns auf den Ausbau von zukunftsorientierten Dienstleistungen für Firmenkunden, die die Umstellung und den Betrieb von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben rasch ermöglichen und langfristig erleichtern“, so Ing. Norbert Linninger, Fuhrparkmanager der Energie Steiermark AG.

Kurzbeschreibung des Seminars:

Wie und in welchem Tempo gestaltet die Energie Steiermark den Ausbau der Ladeinfrastruktur im „Grünen Herzen“ Österreichs? Welche Probleme müssen gelöst werden und welche Chancen eröffnen sich dabei? Welche Zusatzlösungen für Unternehmer werden jetzt und in Zukunft angeboten? Was bringt der Umstieg für E-Autos Unternehmensflotten eigentlich? Und wie unterstützt die Energie Steiermark Firmen dabei? All diese Fragen werden in diesem Seminar detailliert beantwortet – inklusive dem ein oder anderen Insider-Blick in einen der größten Energieversorgers des Landes.

Vortragende:

Ing. Norbert Linninger (Fokus auf Fuhrpark & Einsatz von alternativen Antrieben) Mag. Albert Leonhard (Fokus auf Mobilitätslösungen für Firmen) Ing. Markus Peyreder (Fokus auf Ladeinfrastruktur)

Ing. Norbert Linninger, Fuhrparkmanager und Abteilungsleiter für Materialmanagement und Logistik der Energie Steiermark AG

Hard Facts dank Software

Digitale Tools für professionelles Fuhrparkmanagement 17. November 2020, 18.00 bis 20.30 Uhr, Ort: Siemens, Wien 18. November 2020, 18.00 bis 20.30 Uhr, Ort: Großraum, Graz 19. November 2020, 18.00 bis 20.30 Uhr, Ort: Hotel Königgut, Wals Salzburg „Viele Fuhrparkmanager scheuen die Investition in eine Fuhrparkmanagement-Software und die Umstellung auf ein neues System. Ich erkläre Ihnen, warum sich der Schritt dennoch lohnt, welche Funktionen Sie wirklich brauchen und wohin die Entwicklung geht“, so Mag. (FH) Andreas Egger von der community4you AG.

Kurzbeschreibung des Seminars:

Digital ist auch in der Fuhrparkverwaltung längst nicht mehr egal: Von der einfachen Stammdatenverwaltung bis zur vollumfänglichen Kontrolle und automatisierten Abwicklung der Fuhrparkprozesse durch Software und Apps ist heute alles möglich. Mag. (FH) Andreas Egger, community4you AG, wird in seinem Vortrag dezidiert die Einsatzvorteile von Fuhrparkmanagement-Software und Fuhrpark-Apps in verständlicher Weise erläutern, wobei er die individuellen Möglichkeiten und Funktionsumfänge sowie die potenziellen Kosteneinsparungen detailliert beschreiben wird. Aus seinen eigenen Erfahrungen als Fuhrparkleiter der Österreichischen Post erklärt er, welche Software sich für welche Unternehmen lohnt. Dazu liefert der Experte einen Ausblick auf die Entwicklungen in den nächsten Jahren. So viel sei dabei schon verraten: Aufgrund des steigenden Kostendrucks wird künftig kein seriöser Fuhrparkmanager ohne Softwarelösung die Firmenflotte managen können.

Mag. (FH) Andreas Egger, community4you AG

Die nächsten Fuhrparkverband-Austria-Events: Schadenmanagement

EL-MOTION

27. Oktober 2020, 18.00 bis 20.30 Uhr, Ort: Hotel Star Inn, Wien 28. Oktober 2020, 18.00 bis 20.30 Uhr, Ort: Hotel Königgut, Wals Salzburg 29. Oktober 2020, 18.00 bis 20.30 Uhr, Ort: Steiermarkhof, Graz Steiermark

27.–28. Jänner 2021, ganztägig Radisson Blu Hotel, 1140 Wien

Kein Unkostenbeitrag für Mitglieder, Seminargebühr für Nichtmitglieder: 55 Euro Anmeldungen unter office@fuhrparkverband.at oder www.fuhrparkverband.at

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news • Fuhrparkverband Austria

Liebe Fuhrparkbetreiber, die Corona-Pandemie hat unser Leben in den letzten Monaten in jeder Hinsicht stark verändert. Auch der Fuhrparkverband musste alle Veranstaltungen und den Start unsere Vertretung in der Steiermark aussetzen. Wir haben die vergangenen Monate dahingehend genutzt, um einerseits für Sie ein attraktives Programm für den Herbst zu erstellen, um Sie wieder mit vielen wichtigen Informationen rund um den Fuhrpark zu versorgen. Im September geht es gleich mit einem großen Online-Seminar zur E-Mobilität im Fuhrpark­ bereich los. Ebenfalls noch im September soll dann endlich der Start für unsere Vertretung in der Steiermark mit Unterstützung der Energie Steiermark folgen. Da aber auch wir natürlich nicht wissen, ob die Veranstaltungen in gewohnter Form abgehalten werden können, bereiten wir uns darauf vor, diese virtuell durchzuführen, damit Sie auch dann die fachlich wichtigen Informationen erhalten. Der gemütliche und informative Austausch nach den Veranstaltungen wird so nur eingeschränkt möglich sein, was aber gerade jetzt besonders wichtig wäre, denn Fuhrparkleiter sind heute mit Aufgaben und Problemstellungen konfrontiert, die in der Form noch nicht so aufgetreten sind. Damit Sie aber auch auf dem Laufenden bleiben, was andere Betroffene tun und überlegen, möchten wir Sie in der Form unterstützen, indem wir zukünftig kurze Umfragen zu aktuellen Themen durchführen und die Ergebnisse unseren Mitgliedern zur Verfügung stellen.

Henning Heise, Obmann Fuhrparkverband Austria

Mit besten Grüßen und der Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen bei unseren Veranstaltungen! Henning Heise Obmann Fuhrparkverband Austria

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#KiaMovingWithYou Der neue Kia XCeed und Ceed Sportswagon Plug-in Hybrid. Vollendet in Design und Technik. Es ist Ihre Entscheidung: soll es das sportliche Crossover Design des neuen XCeed sein oder der Raumkomfort des Ceed Sportswagon? Überzeugen werden Sie beide: mit der neuen Antriebstechnologie, die eine verbesserte Kraftübertragung von Benzin zu Elektro ermöglicht und damit Ihre Fahrleistung optimiert! Vereinbaren Sie gleich eine Testfahrt auf kia.at.

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Interview

„Wir sorgen für liquide Mittel“ Kálmán Tekse, General Manager Arval Austria, spricht im Interview über die bevorstehende Übernahme der UniCredit Fuhrparkmanagement, das Potenzial des Operating Leasing bei KMU, die Bedeutung der Liquidität in Krisenzeiten u. v. m. Interview: Stefan Schmudermaier, Foto: Schedl/Arval

Herr Tekse, vor wenigen Wochen hat sich die Nachricht, dass Arval Austria die UniCredit Fuhrpark­ management kauft, wie ein Lauffeuer in der Branche verbreitet. Was ist der Hintergrund dieses Deals, der Arval zur Nummer drei auf dem heimischen Markt machen wird? Für uns ist diese Übernahme, die voraussichtlich noch im September nach hoffentlich positiver Prüfung der Wettbewerbsbehörden fixiert und mit Ende des 1. Quartals 2021 abgeschlossen sein wird, ein strategisches Investment. Wir und auch unsere Shareholder sind vom Potenzial und dem Standort Österreich überzeugt.

Mit der Übernahme hat sich nicht nur der Autobestand auf nunmehr 13.000 Fahrzeuge fast verdoppelt, auch der Mitarbeiterstand ist stark angewachsen. Die Zusammen­ führung ist vermutlich eine in doppelter Hinsicht große Herausforderung, oder? Definitiv! Für uns geht es in den nächsten Wochen und Monaten darum, Systeme anzupassen und neue Strukturen zu schaffen, dazu gehört auch die Übersiedlung in ein neues Büro auf dem Austria Campus. Wir hatten bisher 34 in Wien angesiedelte Mitarbeiter, dann werden es 60 sein, plus noch zehn bis 20 weitere in Bratislava. Es wartet ein gutes Stück Arbeit auf uns, das ist aber eine Herausforderung, die definitiv auch Spaß macht! Im Fokus steht zunächst neben der räumlichen Vereinigung auch die Integration der IT, das ist ein ganz wichtiger Schlüssel für die viel zitierte „Digital Journey“, das papierlose Büro.

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Als neue Nummer drei auf dem Markt hinter der Porsche Bank und LeasePlan hat man natürlich auch eine andere Marktmacht. Kann man davon ausgehen, dass die Angebote von Arval dadurch günstiger werden? Das ist in der Tat so, unsere Kunden werden definitiv von diesem Zusammenschluss profitieren. Wir haben bereits kurz nach der Bekanntgabe bemerkt, dass sich so manche Marke, die uns bisher eher links liegen gelassen hat, besonders um uns bemüht. Und natürlich können wir mit der größeren

Der gebürtige Ungar Kálmán Tekse ist seit Oktober 2018 General Manager von Arval Austria und war zuvor 14 Jahre General Manager von Arval Hungary; unter seiner Regie steigt Arval in Österreich durch die Übernahme der UniCredit Fuhrparkmanagement zur Nummer drei im Markt auf

Unsere Kunden werden vom Zusammenschluss mit der UniCredit Fuhrparkmanagement definitiv profitieren.“ Kálmán Tekse

Zahl an Fahrzeugen auch neue Konditionen bei den Herstellern verhandeln, von denen letztlich auch unsere Kunden profitieren werden. Wir rechnen zudem weiterhin mit einem starken Wachstum, in den nächsten fünf, sechs Jahren möchten wir jährlich acht bis neun Prozent zulegen. Sogar im heurigen Corona-Jahr rechnen wir mit einem Zuwachs von sieben bis neun Prozent.

Wenn Sie die Kunden und auch die Angebote von Arval und der UniCredit Fuhrparkmanagement vergleichen, gibt es da größere Unterschiede oder eher Gemeinsamkeiten? Die Produkte sind größtenteils vergleichbar, auch was das Reporting

oder digitale Lösungen wie eine App anbelangt. Die Unterschiede liegen in der Kundenstruktur und bei den Größen der verwalteten Fuhrparks.

Welche Ziele verfolgen Sie nach der abgeschlossenen Übernahme, auch im Hinblick auf neue Kunden­ segmente? Wir sind Spezialisten für Full-Servicebzw. Operating-Leasing. Im internationalen Vergleich ist die Quote dafür in Österreich noch relativ niedrig, sprich, es gibt jede Menge Potenzial, vor allem bei Klein- und Mittelbetrieben. Wir wissen natürlich auch, dass der Aufwand hier besonders groß ist, daher setzen wir auch auf die Zusammen­ arbeit mit den UniCredit-Bankfilialen, die ebenfalls auf unsere Services zurückgreifen können. Und selbstverständlich bauen wir auch unser KeyAccount-Team entsprechend aus. Für viele Unternehmen geht es darum, Liquidität zu sichern, da ist der Kauf eines Autos kontraproduktiv. Wir bieten „Sales and Leaseback“ an, sprich, wir kaufen den Fuhrpark und verleasen


exklusiv

Umständen entsprechend gut, einige kleinere Unternehmen sind aber unter starkem Druck, da könnte es im Herbst noch bei dem ein oder anderen knapp werden. Die Kilometerleistungen sind insgesamt rund zehn Prozent zurückgegangen, es gibt aber auch Firmen im Logistikbereich, die sogar deutlich mehr Kilometer gefahren sind.

Aktuell hat man das Gefühl, die E-Mobilität kommt langsam in die Gänge, wie ist Ihre Einschätzung zu dem Thema? Ich bin da noch vorsichtig, die Nachfrage hält sich nach wie vor in Grenzen. Meiner Meinung nach bräuchte es mehrere Marken mit einem größeren Modellangebot an E-Autos, damit die Sache Fahrt aufnimmt, ich denke, dass es noch ein Jahr dauert, bis der echte Durchbruch kommt. Arval möchte sich aber als E-Mobilitäts-Leader etablieren, wir können von Erfahrungen aus den Niederlanden oder Norwegen profitieren.

ihn dann an den Kunden zurück, auch das sorgt für liquide Mittel, die aktuell besonders wichtig sind.

Auch die Veränderung der Mobilität ist gerade bei Firmenfuhrparks ein Thema. Gibt es bei Arval Modelle wie Mobilitätsbudgets, Kurzzeitmiete oder Ähnliches?

Wie hat sich die Corona-Krise auf Ihre Kunden ausgewirkt?

Durch die Corona-Krise hat der Stellenwert des eigenen Autos wieder deutlich zugenommen, viele Leute fahren derzeit nicht gerne mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Nachfrage nach Lösungen mit Mobilitätsbudgets ist so gut wie nicht vorhanden. Es gab einen Pilotversuch in den Niederlanden, das Ergebnis war: Die Leute möchten ihr Fahrzeug vor der Tür haben und es weder teilen noch zeitlich eingeschränkt nutzen. Wir haben selbstverständlich Angebote für Kurzund Langzeitmiete, je nach Kundengruppe werden diese auch entsprechend nachgefragt. Generell glaube ich, dass die Nachfrage an Autos steigt und auch das „Private Lease“ dazugewinnen wird. Weniger rosig sehe ich die Zukunft für den Autohandel, meiner Meinung reicht ein Showroom pro Marke in größeren Städten, die Bedeutung von Probefahrten wird stark abnehmen. Zum Teil hat ja Tesla schon vorgemacht, wie so etwas aussehen kann, die zählen auch in Krisenzeiten ganz klar zu den Gewinnern.

Wir hatten zum Glück nur ganz wenige Ausfälle, den Großkunden geht es des

Vielen Dank für das Gespräch!

Was ist der Grund, dass Österreich beim Operating-Leasing nach wie vor hinterher hinkt? Liegt es daran, dass der All-inclusive-Preis vielen Kunden zu hoch erscheint? Das spielt bestimmt eine Rolle. Aber ich vergleiche das gerne mit einem Hausbau. Natürlich können Sie sich Ihr Haus selbst bauen, mit allen Vorund Nachteilen. Es wird vermutlich billiger sein, als einen Baumeister zu beauftragen, aber haben Sie überhaupt eine Expertise beim Hausbau? Was, wenn ein Problem auftritt? Ähnlich ist das auch beim Operating-Leasing. Wir kümmern uns rund um die Uhr darum, dass der Fuhrpark läuft und wenn es Probleme gibt, sind wir für unsere Kunden da. Dass die Operating-­ Quote in Österreich so niedrig ist, hängt auch damit zusammen, dass für viele Unternehmen der Besitz noch im Vordergrund steht und bisher ausreichend liquide Mittel vorhanden waren.

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news

E-Modelle: Hyundai ist voll lieferfähig Die Nachfrage nach Autos mit Alternativantrieben – allen voran Fahrzeuge mit E-Antrieb – ist im Steigen begriffen. Während sich die Lieferzeiten vielerorts erhöhen, ist Hyundai lieferfähig. Text: Stefan Schmudermaier, Fotos: Werk

H

yundai zählt zu den Vorreitern, was alternative Antriebe anbelangt. Nicht nur bei den rein elektrischen Fahrzeugen – der IONIQ war einer der ersten Angebote der „Elektro-Neuzeit“–, auch beim Thema Wasserstoff sind die Koreaner stark und haben mit dem Nexo bereits das zweite Serien­ fahrzeug auf dem Markt. Um die E-Mobilitäts-­Pionierrolle zu unterstreichen, hat man nun eine eigene Submarke ins Leben gerufen, die den Namen IONIQ trägt. Der Name verbindet „ion“ mit „unique“ und bildet künftig das Markendach für drei weitere Elektromodelle in den kommenden vier Jahren, verheißungsvolle Ausblicke finden Sie unten auf dieser Seite.

Prompt verfügbare Elektroautos Hyundai bietet aber auch im Hier und Jetzt eine Menge, ganz speziell für Firmen­kunden. Die zeigen sich – eine höhere Förderung gibt Anreiz – nun immer überzeugter davon, dass so ein Elektroauto nun auch wirtschaftlich voll darstellbar ist und mittlerweile sogar das eine oder andere vergleichbare Verbrennermodell in den Schatten stellt. Wer sich jetzt für ein Elektroauto entscheidet, der erlebt im Hinblick auf die Lieferfähigkeit mitunter unangenehme Überraschungen, kurzfristig ist so ein Stromer nämlich kaum zu bekommen. Hyundai hat in Österreich rechtzeitig vorgesorgt und

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kann beinahe alle Kundenwünsche auch kurzfristig erfüllen. So sind etwa der Hyundai IONIQ Elektro oder Kona Elektro nicht nur prompt verfügbar, sondern abzüglich Förderung und Boni sehr attraktiv eingepreist. Der IONIQ ist bereits ab netto 25.742 Euro zu haben, der Kona ab netto 27.825.

All-inclusive-Abo Käufer eines E-Autos profitieren nicht nur beim Kauf, sondern auch beim Betrieb, was sich positiv auf die TCO auswirkt. Die Service- und Wartungskosten sind deutlich niedriger als bei vergleichbaren Verbrennermodellen, zudem sind Fahrzeuge ohne CO2-Ausstoß von der Steuer befreit. Wer kürzeren Mobilitätsbedarf hat und sich nicht binden möchte, für den bietet Hyundai ein Abo für viele Modelle an, das sich zudem mit einer

Sowohl der Hyundai Kona Elektro als auch der IONIQ Elektro sind prompt verfügbar Staatssekretär Markus Brunner (l.) hat kürzStaatssekretär Markus lich einen Nexo von Brunner (l.) hat kürzlich Hyundai-Geschäftseinen vonPunzenHyundaiführerNexo Roland Geschäftsführer gruber übernommen Roland Punzengruber übernommen

Sowohl der Hyundai IONIQ Elektro als auch der Kona Elektro sind kurzfristig zu attraktiven Preisen verfügbar.“

Kündigungsfrist von nur drei Monaten auszeichnet. Hier gibt es den Hyundai IONIQ Elektro bereits ab netto 516,60 Euro pro Monat im All-inclusive-Paket. Von der Vignette über Service und Wartung bis hin zu Winterreifen ist hier alles außer Stromtanken inkludiert.

Alternative Plug-in Hybrid Wenn Ihnen der Schritt in die E-Mobilität noch zu groß ist, könnte der Hyundai IONIQ Plug-in Hybrid eine Alternative sein. Der schafft 52 Kilometer rein elektrisch und wird bei leerem Akku von einem Benzin­ motor angetrieben. Die Preisliste startet bei 29.190 Euro, davon kann bei Anspruchsberechtigung die Investitions­prämie in Höhe von sieben Prozent abgezogen werden. •


Service Airbagweste setzt sich langsam durch

Ablenkung: Wenig Risikobewusstein

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emeinsam mit dem ADAC führte der ÖAMTC eine Fahrstudie zur Ablenkung im Straßenverkehr durch. Im Fahrtechnikzentrum Teesdorf mussten 45 Probanden auf den Strecken diverse Nebentätigkeiten ausführen.

Auch Einspurige gefährdet Erschreckend ist, dass Ablenkung schwer unterschätzt wird. „Die Fehl­ inter­ pretation der eigenen Leistung kann zu gefährlichen Unfällen führen“, sagt Verkehrspsychologin Marion Seidenberger und verweist auf neun von zehn Teilnehmern, die mit einem plötzlich auftauchenden Hindernis kollidiert wären. Auch das Überfahren der Mittellinie ist nur am Übungsplatz ungefährlich: Ein Drittel der Probanden wäre immer wieder im

Gegenverkehr gelandet. „Für die Probanden mit einspurigen Fahrzeugen waren die Aufgaben ebenso fordernd, wenn sie mit einem Smartphone oder einer Wasserflasche zu hantieren hatten oder die richtige Blicktechnik anwenden sollten, ohne dabei die allgemeinen Verkehrsregeln zu missachten“, so Seidenbeger, „dabei kam es trotz umfangreicher Sicherungsmaßnahmen zu massiven Fahrfehlern und sogar zu Stürzen.“

Ohne Airbags fühlt man sich im Pkw heute fast nackt, bei Motorradfahrern beginnt die Sensibilität für Airbagwesten zu steigen. In einem Test des ÖAMTC wurden drei aktuelle Modelle mit „gut“ bewertet. Das Alpinestars Tech-Air Street e-System (ca. 850 Euro) fällt mit einem großen Abdeckungsbereich, aber irreführender Bedienungsanleitung auf. Beim leichten Dainese D-Street Smart JKT (ca. 600 Euro) fehlt ein Rückenprotektor, die Held eVest (350 Euro) gefiel durch den leichten Wechsel der Gasgeneratoren. Die Elektronik kostet hier zusätzlich 400 Euro oder eine Monatsmiete.

Neue Lichttechnologie Im neuen Audi Q5 feiert die digitale OLED-­ Technologie Premiere. Erstmals wird durch die erweiterte Segmentierung eine Personalisierung der Heckleuchten-Signatur möglich. OLEDs sind Flächenstrahler, das Licht wirkt homogen und lässt sich stufenlos dimmen. Zudem sind die Einheiten leicht und viel flacher als LEDs.

Wenn das Auto einparken fährt Bedienung ohne Berührung Geht es nach Jaguar Land Rover muss ein neuer Name für Touchscreens her, denn gerade wird ein kontaktloses System entwickelt, das künstliche Intelligenz und Sensoren nutzt, um den Bedienwunsch ohne Berührung in Echtzeit zu erfassen. Die Briten betonen bei der „predictive touch“-Technologie, die auch Eyetracking nutzt, sowohl die Fahrsicherheit, da weniger Ablenkung entstehen soll, als auch die verhinderte Ausbreitung von Bakterien und Viren.

Autonomes Fahren darf gern noch warten, wir haben schließlich Freude am Fahren. Auf das autonome Parken freuen wir uns aber sehr: In einem geschlossenen Garagen-Areal des amerikanischen Immobilien-Unternehmens Bedrock testen Ford und Bosch eine entsprechende Lösung mit vernetzten Forschungsfahrzeugen. Diese sollen immer weniger On-Board-Computing benötigen, wodurch nicht nur mehr Spielraum für das Fahrzeugdesign, sondern auch die Preisgestaltung im kundenfreundlichen Rahmen bleibt.

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service

Ein Stück Sicherheit in der Krise Ein Unfall in entfernten Regionen des Landes birgt neben allen anderen Unannehmlichkeiten die Unsicherheit, ob die Reparatur bei einem fremden Betrieb in guten Händen ist. Das Automotive Repair Network (ARN) von Axalta nimmt Fuhrparkverantwortlichen diese Sorge mit garantiert hohen Qualitätsstandards ab. Text: Mag. Bernhard Katzinger, Fotos: Shutterstock, Axalta

G

erade in Krisenzeiten braucht man als Unternehmer Partner, auf die Verlass ist. Das gilt insbesondere auch für Flottenbetreiber, welche die trotz Homeoffice, Telekonferenzen oder Kurzarbeit nach wie vor notwendige Mobilität für den Betrieb sicherstellen müssen.

die erforderlichen Services anbietet, schnell gefunden, etwa wenn ein Ersatz für ein bestimmtes Nutzfahrzeug gebraucht wird, damit der Auftrag erfüllt werden kann. Der Flottenmanager kann vom Schreibtisch aus den passenden Betrieb auswählen und den Auftrag erteilen. Der Dienstwagenfahrer selbst hat am Unfallort per ARN-App alle erforderliSpezialisten in der Nähe schnell finden chen Informationen und Dokumente elektronisch griffbereit. So hilft die App bei der Erstellung des Wenn sich zur Krise auch noch das Pech gesellt, Unfallberichtes samt Fotos inklusive Weiterleitung dass mit einem Firmenfahrzeug ein Unfall passiert an die ausgewählte Werkstatt. ist, sorgt das Reparaturnetzwerk ARN des Lack­ Das ARN soll weiter wachsen, allerdings mit klarem herstellers Axalta durch die Vielzahl der Betriebe Rudolf Luxbacher, Fleet, Bekenntnis zum hohen Qualitätsanspruch. „Wir und deren hohen Qualitätsstandard dafür, dass Leasing und Insurance-­ wollen für Flottenbetreiber und Großauftraggeber Flottenmanager etwas ruhiger schlafen können. Manager bei Axalta die hohe Service- und Reparaturqualität weiterhin „Derzeit haben wir österreichweit 105 ARNsichern“, so Luxbacher. „Gerade bei Firmenwagen Betriebe im Netzwerk“, erzählt Rudolf Luxbacher, spielt die Sicherung des Fahrzeugrestwerts im Fall einer Reparatur verantwortlicher Manager Fleet, Leasing and Insurance bei Axalta. eine große Rolle, eine größere als beispielsweise, ob die Arbeitsstunde Dabei handelt es sich um spezialisierte Karosserie- und Lackierein bisschen mehr oder weniger kostet.“ Alle Betriebe arbeiten werkstätten, aber das Serviceangebot im Netzwerk reicht weiter: etwa mit digitaler Farbtonfindung und standardisierten Werkstattüber Kfz-Technik bis hin zu Serviceleistungen wie Beschriftungen oder Aufbauten. prozessen für optimale Abläufe, was dem Dienstwagenfahrer in Form von rascher Erledigung Tools für den Manager und den Fahrer „Fuhrparkmanagern bieten wir für die Auswahl, die Kommunikation zugute kommt. • und die Schadenabwicklung mit den Betrieben die kostenlose Plattform RepScore.net an. Dort findet der Flottenverantwortliche schnell und leicht den perfekten Spezialisten in der Nähe des Geschehens“, erklärt Luxbacher. Besonders sinnvoll ist ARN für Betriebe, deren Fahrzeuge über­regional unterwegs sind. Das gilt durchaus auch für kleinere Flotten ab zehn Fahrzeugen, wie Luxbacher betont. Über RepScore.net ist ein Betrieb, der in der Region

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service

Winterschuhwerk darf auch schön sein Die falsche Felge kann die Optik eines Fahrzeuges nachhaltig zerstören, auch im Winter ist das dank AEZ und Dezent künftig nicht mehr notwendig.

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ie kennen das ja vielleicht. Der neue Dienstwagen ist durchaus schick, erst recht mit den feinen Alufelgen im Sommer. Und im Winter? Da wird manchmal so sehr gespart, dass Stahlfelge und Plastikabdeckung ausreichen müssen. Dabei gibt es Alufelgen, die nicht nur gut aussehen, sondern auch wintertauglich sind und zudem preislich ebenfalls den Fuhrparkleiter überzeugen werden. Der heimische Felgen­ spezialist Alcar hat gleich mehrere Neuheiten im Programm, die auch Schnee und Streusalz trotzen.

Winterspezialisten: AEZ Tioga und Dezent TR Die neue AEZ Tioga weiß mit den Doppelspeichen auf Anhieb zu gefallen und ist in Dimensionen von 17 bis 19 Zoll verfügbar. Damit passt sie perfekt zu vielen Fahrzeugen des VW Konzerns, vom Audi A3 bis zum Seat Tarraco, aber auch der 3er BMW bietet sich an. Besonderer Vorteil: Die Felge ist eintragungsfrei und kommt mit ECE- und ABE-Freigabe für viele Mittelklasse-Fahrzeuge. Die neue SCR-Lackierung wird in drei Schichten aufgetragen und sorgt dafür, dass Salz und Rost keine Chance haben. Auch die ebenfalls neue Dezent TR kommt mit der SCR-Spezial­ lackierung, die ganz besonders bei unwirtlichen winterlichen

Die AEZ Tioga (Mitte und Bild oben) gewährleistet ebenso wie die Dezent TR (jeweils außen) nicht nur eine schicke Optik, sondern auch Schutz vor Streusalz und Rost im Winter

Verhältnissen große Vorteile bietet. Die TR ist in Dimensionen von 16 bis 18 Zoll verfügbar und passt somit etwa bei vielen AudiModellen, dem VW Golf 8 oder dem Passat. Auch die Modellreihe des 5er BMW darf die Dezent TR eintragungsfrei tragen, hier gibt es sogar noch einen weiteren Vorteil: Die originalen Mittenkappen passen auch auf die Dezent-Felge, was den Look noch weiter unterstreicht. Alle Modelle sind im gut sortierten Fachhandel zu beziehen. • (STS, Fotos: Werk)


service

Sommer ade, Grip juchee! Kaum ist der Sommer im Abklingen, sollten sich Autofahrer gedanklich mit der Winterbereifung auseinandersetzen. Bridgestone bringt heuer unter anderem den Blizzak LM005 mit der Run-Flat-Technologie DriveGuard. Text: Mag. Bernhard Katzinger, Fotos: Werk

B

ridgestone hat sein Portfolio rund um den Blizzak LM005 erst auch mit integrierter Run-Flat-Technologie DriveGuard zu haben. kürzlich mit dem neuen Winterspezialisten Blizzak DM-V3 Daneben kommt dieses Jahr der Blizzak DM-V3 als spikeloser Winerweitert. Für leichte Nutzfahrzeuge und Transporter kommt ein terreifen für SUV und Offroadfahrzeuge neu auf den Markt. Der neuer Ganzjahresreifen, der Duravis All Season, der ab Sommer Nachfolger des DM-V2 punktet unter anderem mit Multicell-Poren 2020 sukzessive in 23 Größen zwischen 15 und 17 Zoll erhältlich im Profil, die in Verbindung mit einer neuartigen Gummimischung sein wird. für optimalen Kontakt auf vereister Fahrbahn sorgen. Vier gerade Der bekannte Blizzak LM005 überzeugt rundum mit seinen LeisProfilrillen setzen dabei eine ausgezeichnete Wasserableitung um. Zudem verfügt der Winter­ tungsmerkmalen und wurde spezialist über eine größere Aufdafür in den Tests der unabhängigen Fachmagazine bereits standsfläche, was die Haftung Die Ergebnisse der vielfach ausgezeichnet. Der bei Eis und Schnee zusätzlich Kundenbefragung sind direkt Premium-Winterreifen ist für erhöht. Der Blizzak DM-V3 wird in die Entwicklung des Blizzak Pkw und SUV geeignet und bis 2021 in 69 Dimensionen von LM005 mit eingeflossen.“ liefert hervorragende Perfor15 bis 22 Zoll erhältlich sein. Neben technologischen Innovamance bei allen winterlichen Martin Krauss Straßenbedingungen. tionen geht Bridgestone weiter den Weg hin zu einem internaAuf Kundenwünsche gehört tionalen Anbieter von Mobilitätslösungen. Webfleet Solutions, ein führender Anbieter von Fuhrparkmanagementlösungen in Europa, „Die Meinung unserer Endverbraucher und Kunden ist für uns sehr ist beispielsweise Teil der Bridgestone Solutions. Webfleet unterwichtig“, erklärt Martin Krauss, Country Manager bei Bridgestone Österreich. Für den Blizzak LM005 habe man eine europaweite stützt Unternehmen mit Echtzeitinformationen über Fahrzeugorte, Einblicken in das Fahrerverhalten, Daten zum Kraftstoffverbrauch Kundenbefragung mit 20.000 Teilnehmern durchgeführt. „Die und der Fähigkeit, mit dem Team vor Ort zu kommunizieren. • Ergebnisse sind direkt in die Entwicklung eingeflossen“, sagt Krauss. Die Technologie macht’s: Beim Blizzak LM005 sorgen ausgeprägte zickzack-förmige Profilrillen für eine verbesserte Wasserableitung und maximieren die Haftung auf nassem Untergrund für eine optimale Kontrolle auf Eis und Schnee. Besonderes Sicherheitsplus für den Fall einer Panne: In einigen ausgewählten, besonders nachgefragten Größen zwischen 16 und 18 Zoll ist der Blizzak LM005

Der Blizzak LM005 ist auch mit der Bridgestone-Run-Flat-Technologie DriveGuard erhältlich

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service

Durchbruch des Ganzjahres-Pneus? Auch in Österreich sollen sich All-Season-Reifen stärker durchsetzen. Goodyear bringt mit dem Vector 4Seasons in dritter Generation nun eine verbesserte Version seines Erfolgsmodells auf den hiesigen Markt. Text: Mag. Bernhard Katzinger, Fotos: Werk

M

it der Einführung des Vector 4Seasons Gen-3 stellt Goodyear die neueste Version seiner Ganzjahresreifen-Reihe vor. Verbessertes Fahrverhalten bei Schnee, Nässe und Trockenheit umfasst das Produktversprechen. Gerade für Fuhrparks ist die Aussicht auf weniger Umstecktermine allein schon Grund genug, sich das Umsteigen auf All-Seasons zu überlegen.

Besser das ganze Jahr über „Für Firmenflotten bringen Ganzjahres­ reifen zwei entscheidende Vorteile. Zum einen bieten sie erhöhte Wirtschaftlichkeit, weil Zeit und Kosten für

Ganzjahresreifen bieten erhöhte Wirtschaftlichkeit und hervorragende Performance bei allen Fahrbedingungen.“ das Reifenwechseln und die Einlagerung wegfallen. Speziell im urbanen Bereich sind All-Season-Reifen eine sinnvolle Alternative zu Sommer- und Winterreifen. Zum anderen bietet ein moderner Ganzjahresreifen wie der Goodyear Vector 4Seasons Gen-3 hervorragende Performance bei allen Fahrbedingungen, sei es auf trockener Straße, bei Regen oder Schnee. Durch innovative Technologien bietet er optimale Sicherheit das ganze Jahr über“, so Ing. Wolfgang Stummer, Chef von Goodyear Dunlop Austria. Erreicht werden die Verbesserungen mittels einer Reihe von erfolgreichen Technologien des Herstellers. Dank der Snow Grip Technology etwa bietet der Vector 4Seasons Gen-3 eine verbesserte Haftung auf Schnee. Das wird durch eine große Anzahl spezieller

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Lamellen in der Mitte der Lauffläche erreicht. Ergebnis: Das Handling auf Schnee wurde im Vergleich zum Vorgänger um fünf Prozent verbessert. Die Dry Handling Technology reduziert mit verstärkten Laufflächen- und Schulterblöcken die Verformung des Reifens unter hoher Belastung, wie beispielsweise beim sportlichen Fahren im Trockenen. Dies führt unter anderem zu einer um fünf Prozent besseren Trockenbremsung im Vergleich zur vorherigen Generation des Reifens. Die Aqua Control Technology schließlich optimiert mit innovativen Rillen die Wasserableitung und soll so das hohe Niveau des Vorgänger­ modells bei der Aquaplaning-Sicherheit halten.

Wachsendes Segment Der Markt liefert jedenfalls ein weiteres Argument, sich den Umstieg zu überlegen: Das Segment der Ganzjahresreifen ist eines der am schnellsten wachsenden in der Industrie. Verbraucher, die Ganzjahresreifen

Mit mehreren Goodyear-Schlüsseltechnologien ist der Vector 4Seasons in dritter Generation für die Herausforderungen des 12-Monats-Betriebs gerüstet

kaufen, suchen in erster Linie nach drei Hauptmerkmalen: Sicherheit bei allen Wetterbedingungen, ausgezeichnetes Bremsen und Grip bei Nässe sowie hervorragendes Bremsen bei Trockenheit. Der Goodyear Vector 4Seasons Gen-3 wurde kürzlich im Markt eingeführt, 65 neue Größen sollen noch heuer folgen. •


Auto

Jubiläums-Goodies für den Crafter

D

as Jubiläum 45 Jahre LT/Crafter wurde bei Volkswagen Nutzfahrzeuge bereits im April kräftig gefeiert. Und auch wenn das Sprichwort lautet „Wenn es am schönsten ist, soll man aufhören“, macht der Importeur einfach weiter: Der schon lancierte Jubiläums­ bonus wird verdoppelt, womit den Kunden also ein 3.000-EuroGeschenk gemacht wird. Beim Crafter Entry erhöht sich der Bonus von 1.000 auf 1.500 Euro. Auch in puncto Garantie darf man die Korken knallen lassen: Zu den zwei Jahren Herstellergarantie kommt eine erhöhte und erweiterte kostenlose Anschlussgarantie. Statt zwei Jahren oder 120.000 Kilo-

metern sind nun drei Jahre oder 200.000 Kilometer mit gutem Gewissen zu fahren, je nachdem, welches Ereignis als Erstes eintritt. Die Feierlichkeiten bei Volkswagen Nutzfahrzeuge dauern das ganze Jahr an, sowohl Bonus als auch Garantieerweiterung sind bis zum 31. Dezember 2020 gültig. Der aktuelle Crafter ist seit März 2017 auf dem Markt, bei der neuen Generation wurden keine Teile vom Vorgänger übernommen. In der Entwicklungsphase wurden die relevanten Nutzerzielgruppen miteinbezogen, um deren Anforderungen zu berücksichtigen. Ein Großteil der Crafter wird an den Kunden individualisiert ausgeliefert.

Löwe, geliftet

Der Swift greift ins Geschehen ein Zu den neuen Sicherheitstechnologien im Zuge des Facelifts zählen beim Suzuki Swift das Spurhaltewarnsystem mit Lenkeingriff, die Verkehrszeichenerkennung und der Toter-Winkel-Assistent. Der Kleinwagen mit optimiertem MildHybridsystem leistet 83 PS, ist wahlweise auch mit Allrad zu haben und kostet ab 14.990 Euro. Eine Chromleiste im Kühlergrill und neue 16-Zöller prägen die Optik.

Beide Karosserievarianten des Peugeot 308 sind nun erstmals mit dem digitalen i-Cockpit zu haben. Bei der Überarbeitung des Kompakten wurde auch an neue Lackierungen, Felgen und übersichtlichere Ausstattungsniveaus gedacht. Beliebt bei Firmen ist der Kombi ab 26.000 Euro (PureTech 130) bzw. 27.800 Euro (BlueHDi 130).

Im Zeichen des C Eine neue Reihe an Sondermodellen betont den Komfort und den Charakter diverser Citroën. Die C-Series ist mittlerweile für C4 Cactus, C3 Aircross und C5 Aircross erhältlich. Im Bild das kleinere SUV, das mit Klimaautomatik, Einparkhilfe, Mirror Screen, 16-Zoll-Leichtmetallfelgen, Visibility-Paket und mehr aufgewertet wird. Die Preise beginnen hier bei 21.670 Euro (PureTech 110) bzw. 22.140 Euro (BlueHDi 100).

Mehr Ausstattung für die G-Klasse Neue Farben und Ausstattungspakete, das serienmäßige Widescreen-Cockpit sowie mehr Möglichkeiten zur Individualisierung (G Manufaktur) kennzeichnen die Mercedes G-Klasse ab Produktions­ datum 1. September 2020. Verfeinert wurden zudem die Fahrprogramme, mit „Desert“ gibt es maximale Traktion auf Sand. Unbegrenzt lieferbar ist nun wieder der G 400 d. Preise ab 99.447 Euro.

Flotte 09/2020

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Auto • schon gefahren

Auffrischung für die Seele der Marke Die E-Klasse und ihre Vorgänger waren einer der wichtigsten Eckpfeiler von Mercedes, nun wurde der auch als Dienstwagen beliebte Klassiker umfangreich überarbeitet. Text: Stefan Schmudermaier, Fotos: Werk

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uch wenn das Modellportfolio von Mercedes mittlerweile jede noch so kleine Nische besetzt und die Vielfalt nicht im Ansatz mit der Modellpalette von vor 30 Jahren vergleichbar ist, die E-Klasse zählt ganz klar zu den Konstanten im Angebot der Stuttgarter. Und die genießt bei Firmen traditionell hohes Ansehen, ob als Taxi oder persönliches Dienstauto, die gehobene Mittel­ klasse mit Stern strahlt Souveränität und Prestige aus. Doch bekanntlich schläft die Konkurrenz nicht und so buhlt die E-Klasse gemeinsam mit Audi A6 und 5er BMW um Kundschaft. Und die wird freilich immer verwöhnter, was technische Features anbelangt.

Optische und technische Updates Zunächst waren aber erst einmal die Designer dran, schließlich soll die Frischzellenkur außen wie innen auch erkennbar sein. Auffällig ist, dass nun bereits das Basismodell mit dem großen Stern im Kühlergrill daherkommt, Sportlichkeit schlägt also zurück­ haltende Eleganz. Die Scheinwerfer fallen flacher als bisher aus, Voll-LED ist ab sofort Standard in allen Versionen. Am Heck fallen sofort die veränderten Rückleuchten auf, die sich vor allem bei der Limousine deutlich vom Vorgänger unterscheiden, die Meinungen dazu sind geteilt. Im Innenraum finden sich neue Farben und Materialien wie ein neues Holzdekor, auffällig ist auch das neu gestylte Lenkrad. Wir hätten uns gewünscht, dass die Touchflächen für die Steuerung von Lautstärke und Co nicht in hochglänzendem und schnell

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verschmutzendem Piano-Lack ausgeführt wären. Größter Vorteil des neuen Volants ist die kapazitive Hands-offErkennung. Musste bisher noch eine zumindest kleine Lenkbewegung ausgeführt werden, um dem System Rückmeldung zu geben, dass man nicht freihändig fährt und sich auf den Lenkbzw. Spurhalte-Assistenten verlässt, so reicht nun das Umfassen des Lenkrades.

Neue Front- und Heckansicht sowie ein neues Lenkrad und neue Innenraumfarben kennzeichnen das E-Klasse-Facelift

Elektrifizierung schreitet voran Nicht fehlen darf natürlich auch die neueste MBUX-Generation, also die Mercedes-Benz User Experience in Form zweier 10,25 Zoll großer Monitore in Widescreen-Optik. Selbstverständlich hat sich aber auch bei den Antrieben einiges getan, wenig überraschend wurde hier weiter in Richtung Elektrifizierung gearbeitet. Auch die Vierzylinder-Diesel- und Benzin­ aggregate bekommen nun einen Startergenerator bis zu 15 kW Leistung und einem Drehmomentplus von satten 200 Newtonmetern, auch bei den Sechszylinder-Benzinern ist das System zu finden. Weiter erhöht wurde das Angebot der Plug-in-Hybride, von denen es bei Limousine und T-Modell nun gleich sieben gibt. Die Preisliste der Limousine startet mit dem 200 d (160 PS) bei 50.830 Euro, das T-Modell bei 52.950 Euro. •

Mercedes-Benz E-Klasse

Grundmodell Kombi: TE 200 d

Grundmodell All Terrain: TE 220 d 4MATIC

Hubraum | Zylinder

1.950 cm3 | 4

1.950 cm3 | 4

Leistung

160 PS (118 kW)

194 PS (143 kW)

Drehmoment

360 Nm bei 1.600/min

400 Nm bei 1.600/min

0–100 km/h | Vmax

8,7 s | 217 km/h

8,0 s | 231 km/h

Getriebe | Antrieb

9-Gang aut. | Hinterrad

9-Gang aut. | Allrad

Ø-Verbrauch | CO2

5,2 l D | 137 g/km (EU6d)

6,2 l D | 164 g/km (EU6d)

Kofferraum | Zuladung 670–1.820 l | 680 kg

670–1.820 l | 625 kg

Basispreis | NoVA

69.320 € (inkl.) | 10 %

52.950 € (inkl.) | 4 %

Das gefällt uns: Verarbeitung, technische Innovationen, Motoren Das vermissen wir: die Lenkradbedientasten vom Vorgänger Die Alternativen: Audi A6, BMW 5er Reihe, Jaguar XF Werksangaben


Auto • schon gefahren

Sparsam & sportlich Während andere Marken sich vor allem in kleineren Segmenten voll auf die E-Mobilität stürzen, beweist Toyota mit dem neuen Yaris, dass auch der Hybridantrieb eine echte Alternative ist. Text: Stefan Schmudermaier, Fotos: Werk

K

leinwagen haben Tradition bei Toyota, der erste Yaris löste 1999 den Starlet ab. Mittlerweile ist die 4. Generation im Anrollen, noch vor der Markteinführung am 18. September konnten wir bereits erste Fahr­eindrücke sammeln. Zuvor werfen wir aber einen Blick auf die Optik, die weiß vor allem beim Topmodell mit Alufelgen und einer rot-schwarzen Kontrast­ lackierung richtig gut zu gefallen. Und dabei handelt es sich noch gar nicht um den bärenstarken GR Yaris, der mit Allrad und 261 PS so richtig Staub aufwirbeln wird. Wir haben es hier aber mit der Vernunftversion zu tun, nicht etwa, weil die Ausstattung abgespeckt wäre – das Gegenteil ist der Fall –, sondern vielmehr, da unter der Haube ein Hybridantrieb für Vortrieb sorgt.

Starke Fahrleistungen Ein 92 PS starker Dreizylinder-Benzin­ motor wird dabei von einem 59 kW starken E-Motor unterstützt, was in Kombination eine Systemleistung von 116 PS ergibt, besteuert werden dabei aber nur die 92 PS des Benziners. Seine ganze Stärke spielt das System im städtischen Raum aus, der E-Motor nimmt dem Verbrenner vor allem beim Anfahren viel Arbeit ab, was sich positiv auf den Verbrauch auswirkt. Unsere Testfahrten führten aber auch über Landstraßen und Autobahnen, der dabei herausgefahrene Schnitt-

verbrauch von 3,9 Litern ist jedenfalls aller Ehren wert. Aufgeladen wird die kleine, interne Batterie übrigens beim Bremsen, Anstecken ist nicht nötig. Das stufenlose CVT-Automatikgetriebe erhöht den Komfort deutlich und wurde im Vergleich zu früheren Generationen um einiges leiser und zurückhaltender, auch beim stärkeren Beschleunigen. Und das hat der kleine Japaner durchaus drauf, in flotten 9,7 Sekunden sind 100 km/h erreicht, was auch problemloses Überholen auf Landstraßen erlaubt. Und auch wenn der neue Yaris mit knapp vier Metern zu den Kleinwagen zählt, ihn auf die Stadt zu beschränken, würde seinen Fähigkeiten nicht gerecht werden.

Egal ob innen oder außen, der neue Toyota Yaris wirkt aus allen Blickwinkeln hochwertig; Kofferraum: 286 bis 947 Liter

Active bei 16.990 Euro, der 1.5 Liter mit 121 PS ist einen Tausender teurer. Trotz des Hybrid-Aufpreises von weiteren drei Tausendern rechnet man hierzulande aber damit, dass 60 Prozent zum teilelektrischen Yaris greifen. •

Ab 16.990 Euro geht’s los Schließlich kann es auch die Ausstattung locker mit größeren Autos aufnehmen. Neben dem erwähnten Automatikgetriebe sind es Annehmlichkeiten wie ein „echtes“, in die Windschutzscheibe projiziertes Headup-Display, ein Touchscreen-Navi, beheizte Sitze oder die Möglichkeit, das Smartphone kabellos aufzuladen. Zugegeben, viele dieser Features kosten Aufpreis. Oder man greift gleich zur 24.990 Euro teuren Premiere Edition, die so ziemlich alles mit an Bord hat, was Toyota für den Yaris anbietet. Die Preisliste startet aber deutlich darunter, der 71-PS-1.0-Benziner beginnt als

Toyota Yaris

Grundmodell Benzin: 1.0 Active

Grundmodell Hybrid: Hybrid Active

Hubraum | Zylinder

998 cm3 | 3

1.490 cm3 | 3

Leistung

72 PS (53 kW)

91 PS (+ 59 kW E-Motor)

Drehmoment

93 Nm bei 4.400/min

120 Nm bei 3.600/min

0–100 km/h | Vmax

14,6 s | 160 km/h

9,7 s | 175 km/h

Getriebe | Antrieb

5-Gang man. | Vorderrad

CVT Automatik | Vorderrad

Ø-Verbrauch | CO2

5,6 l S | 127 g/km (EU6)

3,7 l S | 86 g/km (EU6)

Kofferraum | Zuladung 286–947 l | 510 kg

286–947 l | 530 kg

Basispreis | NoVA

20.990 € (inkl.) | 0 %

16.990 € (inkl.) | 2 %

Das gefällt uns: Antrieb, Verbrauch, Optik, Verarbeitung Das vermissen wir: Deaktivierung der Tempomat-Adaptivfunktion Die Alternativen: Renault Clio, VW Polo, Hyundai i20, Ford Fiesta u. v. m. Werksangaben

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Auto • test

Ein Auto wie damals Vielsagend: Wenn in einem LCD-Screen das Radio dank Frequenzband den Look aus der guten alten Zeit mimt.

F

ortschritt ist eine feine Sache. Auch bei Autos. Durch ihn werden sie immer sicherer, sparsamer und komfortabler. Doch warum kann so was nicht auch mal hinter den Kulissen passieren? So wie hier, zum Beispiel … Manchen gefällt es natürlich, wenn alle Anzeigen nur noch digital, alle Tasten nur noch kapazitiv und alle Daten in der Cloud sind. Manchen aber eben nicht.

Früher war nicht alles besser Auftritt Suzuki Vitara: Zwar ging leider auch ihm der gute alte Lautstärkendrehregler verloren, dafür findet man sonst viel Bewährtes, wenn man auf den straffen Sitzen den Blick durchs Cockpit streifen lässt: klassische Rundinstrumente, echte Tasten, ein Drehregler für die Allrad-Modi, konventionelle Bedienelemente für die Klima und eine analoge Uhr. Alles ist selbsterklärend, alles funktioniert so, wie man es erwartet. Auch fein: gute Übersicht, ordentliches Raumangebot, umfangreiche Ausstattung und ein manierliches Fahrverhalten frei von unangebrachter Pseudo-Sportlichkeit. Natürlich kann der „oldschoolig“ leichte Suzuki aber auch „newschool“: Unter der Haube etwa steckt ausnahmslos ein moderner Turbo-Motor mit 48-Volt-MildhybridUnterstützung, der mit Im Innenraum wartet zwar viel Hartfeinem Durchzug und plastik, die Verarbeitung passt aber; Sitzposition und Ergonomie: 1A niedrigem Durst – Testverbrauch 6,2 Liter – punktet. Suzuki 1.4 DITC Auch der Allradantrieb ist Vitara Hybrid Allgrip selbstverständlich „smart“ Hubraum | Zylinder 1.373 cm3 | 4 und sorgt stets für reichLeistung 125 PS + 13 PS E-Motor lich Grip. Und das InfoDrehmoment 235 Nm bei 2.000/min tainmentsystem äfft beim 0–100 km/h | Vmax 10,1 s | 198 km/h Radio optisch zwar Geräte Getriebe | Antrieb 6-Gang man. | Allrad aus den 80ern nach, ist Ø-Verbrauch | CO2 5,7 l S | 141 g/km (EU6d) seiner Zeit aber auch Kofferraum | Zuladung 375–1.120 l | 508 kg nicht hinterher. • (Text & Fotos: JPO) Basispreis | NoVA 27.590 € (inkl.) | 5 % Das gefällt uns: Moderne und Klassik vereint Das vermissen wir: Automatik (kommt später) Die Alternativen: Dacia Duster, Ford Puma etc. Werksangaben

Jetzt mit Gleitzeit Der Impreza war schon vor der Modellpflege ein gemütlicher Cruiser. Nun ist er teilelektrisch auch.

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iese stufenlosen Getriebe; wieder und wieder scheiden sich an ihnen die Geister. Die einen nervt das konstante Motorheulen während starker Beschleunigung, die anderen erwidern, man möge dann halt entspannter fahren. Recht haben beide. Fest steht: Man kann auch mit dem exklusiv mit CVT verkauften Subaru Impreza sehr entspannt durch die Gegend gleiten. Vor allem jetzt, da im Getriebegehäuse ein 12,3 kW starker E-Motor eingezogen ist, der den Zweiliter Saug-Boxer nicht nur unterstützt, sondern auch elektrisches Mitschwimmen im Stadtverkehr erlaubt. Eine entspannte Grundhaltung braucht man am Steuer aber dennoch. Selbst mild-hybridisiert wirkt der Antrieb schnell angestrengt. Der Impreza macht vieles anders als die Konkurrenz; ein Beispiel: zwei getrennte Screens im Armaturenbrett Und sonst? Während die Motor-Getriebe-Kombi also unter „Geschmacksache“ fällt, gibt es am restlichen Auto wenig bis nichts zu meckern. Der Verbrauch lag mehr oder minder exakt auf Niveau der Herstellerangaben bei knapp acht Litern, das Fahrverhalten ist dank obligatorischem Allradantrieb und gut abgestimmter Lenkung narrensicher und das Fahrwerk angenehm komfortabel, ohne schwammig zu wirken. Innen wiederum darf sich der geneigte Subaru-Käufer auf feine Verarbeitung und gute, mit der Modell­­p flege aufgewertete Materialien freuen. Auch Subaru 2.0i e-BOXER bei der Elektronik hat Subaru Impreza Style Navi nachgelegt; der Impreza Hubraum | Zylinder 1.995 cm3 | 4 fährt auf Wunsch teilauLeistung 150 PS (110 kW) tonom, sorgt durch Kameras Drehmoment 194 Nm bei 4.000/min vorn und hinten für vollen 0–100 km/h | Vmax 10,0 s | 197 km/h Durchblick und kommt Getriebe | Antrieb stufenlose Aut. | Allrad als 2,0i ab Werk mit neuen Ø-Verbrauch | CO2 7,7 l S | 174 g/km (EU6d-T) LED-Scheinwerfern daher. Kofferraum | Zuladung 340–1.139 l | 457 kg Auch das Platzangebot passt, obgleich der 0,6-kW-Akku Basispreis | NoVA 33.490 € (inkl.) | 12 % etwas Kofferraum­volumen Das gefällt uns: das angenehm Andere Das vermissen wir: mehr Souveränität weggeknabbert hat. • (Text & Die Alternativen: zahlreich – von Golf bis i30 Fotos: JPO) Werksangaben

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Auto • Test

Ikonen-Erbe Wenn eine absolute Automobil-Ikone wie der Land Rover Defender in den Ruhestand geht, dann hat es der Nachfolger schwer. Wobei der ja gar nicht nachfolgen soll. Oder doch? Text: Stefan Schmudermaier, Fotos: Jasmin Schmudermaier

E

s ist kompliziert. Von 1948 bis 2016 wurden über zwei Millionen Defender gebaut – den Namen trägt der Ur-Land-Rover übrigens erst seit 1990 –, kein anderes Auto war dermaßen lang auf dem Markt. Vor einem Jahr wurde dann der neue Defender präsentiert und gleich betont, dass das eigentlich kein Nachfolger sei. Einer Ikone nachzufolgen, geht fast zwangsweise schief, den Namen wollte man bei Land Rover freilich auch nicht aufgeben. Und so hat man die moderne Interpretation des Klassikers auf die Räder gestellt. Die optische Verwandtschaft wird an verschiedenen Stellen – wie etwa den kleinen Dachfenstern oder den sichtbaren Schrauben im Innenraum – zitiert, ohne es zu übertreiben.

Anhänger-Spezialist Bereits nach wenigen Kilometern ist klar, der Defender 2020 fällt auf. Und er sammelt sofort viele Sympathien. Ob er denen auch gerecht wird? Nun, wir haben hunderte Kilometer mit dem Newcomer abgespult, den Großteil sogar mit einem Wohnwagen am Haken. Was den Defender aber völlig kalt ließ, schließlich darf der satte 3,5 Tonnen ziehen, keine Selbstverständlichkeit im Segment. Motorisch war der 240 PS starke Turbodiesel unter der Haube, der eine gelungene Mischung

aus Leistung und Wirtschaftlichkeit darstellt. 9,5 Liter genehmigte sich der Vierzylinder im Schnitt, mit Wohnwagen waren es akzeptable zwei Liter mehr. Apropos Anhänger: Wer sich für das Anhängerpaket entscheidet, bekommt nicht nur die elektrische Anhängerkupplung, sondern auch einen Anhängerassistenten inklusive Kameras, die den Hänger während der Fahrt im Bildschirm einblenden. Das Interieur ist eher schlicht, dafür wohltuend anders gehalten, die Materialien sind großteils sehr strapazierfähig. Das Platzangebot ist für fünf Personen komfortabel – optional gibt es eine dritte Sitzreihe –, der Kofferraum fasst 1.075 bis 2.380 Liter. Die Preisliste des Fünftürers startet bei 66.580 Euro, jene des Testwagens in SE-Ausstattung

Der neue Land Rover Defender ist technisch auch innen voll up to date und bietet zudem jede Menge Platz; cooles Design, Anleihen an den Ur-Defender inklusive

und mit 240 PS bei 83.000 Euro, mit ein paar Extras kommt man dem sechs­ stelligen Bereich bedrohlich nahe. Dafür bekommt man aber ein Fahrzeug, das auch im harten Geländeeinsatz dank Luftfederung, Sperrdifferenzial und Untersetzung als echtes Arbeitstier taugt, wenn es das Budget erlaubt. •

Land Rover Defender

Grundmodell: Testmodell: 90 D200 AWD (3-Türer) 110 SE D240 AWD

Hubraum | Zylinder

1.999 cm3 | 4

1.999 cm3 | 4

Leistung

200 PS (147 kW)

240 PS (177 kW)

Drehmoment

430 Nm bei 1.400/min

430 Nm bei 1.400/min

0–100 km/h | Vmax

10,2 s | 175 km/h

9,1 s | 188 km/h

Getriebe | Antrieb

8-Gang aut. | Allrad

8-Gang aut. | Allrad

Ø-Verbrauch | CO2

8,9 l D | 232 g/km (EU6d)

9,0 l D | 237 g/km (EU6d)

Kofferraum | Zuladung 397–1.563 l | 732 kg

1.075–2.380 l | 827 kg

Basispreis | NoVA

83.008 € (inkl.) | 24 %

59.065 € (inkl.) | 23 %

Das gefällt uns: optischer Auftritt, Geländegängigkeit, Anhängelast Das vermissen wir: eine Plug-in-Hybrid-Variante Die Alternative: Mercedes G-Klasse Werksangaben

Flotte 09/2020

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Auto • TEST

Sparsamer Schwabe Es gibt sie noch, Autos, die nicht elektrifiziert wurden. Mercedes stellt mit dem CLA Shooting Brake unter Beweis, dass auch die konventionellen Motoren – in der Praxis – zu überzeugen wissen. Text & Fotos: Stefan Schmudermaier

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irft man einen Blick auf die Au t o - Ne u e r s c h e i n u n g e n dieses Jahres, so stellt man fest, dass der Anteil alternativer Antriebe massiv steigt. Ob Hybrid, Plug-in oder reines Elektroauto, die Konzerne sind nicht zuletzt aufgrund drohender Strafzahlungen angehalten, die Elektrifizierung voranzutreiben, auch vom CLA gibt es eine Plug-in-Version. Aber ist die notwendig? Die konventionellen Antriebe sind dabei aber noch lang nicht am Ende, die Wahl des passenden Motors hängt unmittelbar mit dem geplanten Einsatzzweck zusammen.

Coole Optik, ausreichend Platz Wer sich zu den Kilometerfressern zählt, ist im Regelfall nach wie vor mit einem Diesel bestens bedient. Dass sich der Mitarbeiter freuen dürfte, wenn sein Arbeitsgerät auch noch adrett aussieht, führt im Kompaktsegment direkt zum neuen Mercedes CLA Shooting Brake. Der hat gegenüber dem Vorgänger noch einmal deutlich an Coolness zugelegt und präsentiert sich innen wie außen in Höchstform. Zugegeben, wenn man den Stuttgarter Edelkompakten so fesch haben möchte wie unser Testauto, dann muss man noch fleißig in Extras wie etwa die AMG-Line innen und außen investieren. Trotz der eleganten Linien­ führung fällt der Kofferraum gar nicht so klein aus, 495 Liter sind in Ordnung, maximal 1.360 Liter sind es bei umgelegten Rücksitzlehnen. Das Platzangebot im Fond ist nicht überbordend, geht aber ebenso O. K. wie das Raumgefühl am Fahrersitz.

30 | Flotte 09/2020

Sparsam in der Praxis Die Motorenpalette ist riesig, vom 116 PS Turbodiesel bis zum 421 PS starken AMG 45 S 4matic reicht das Angebot. Unser 200 d basiert auf einem Zweiliter-Motor mit 150 PS, da der Aufpreis moderat ausfällt, ist er auch unser Flotten-Tipp. Erst recht, wo die Verbrauchswerte in der Praxis mehr als top sind. Zwischen 4,7 und 5,1 Liter lautet der WLTP-Wert im Prospekt, wir haben tatsächlich mit 4,7 Litern – trotz hohem Autobahnanteil – das Auslangen gefunden, Respekt! Möglich ist das unter anderem durch die im EcoModus unglaublich langen Rollphasen – das Automatikgetriebe wird dabei vom Motor getrennt – des Mercedes, zumeist geht man dennoch zu spät vom Gas, sonst wäre noch mehr oder besser gesagt weniger möglich. Die Beschleunigung ist mit 8,4 Sekunden gegenüber den 11,2 Sekunden des kleineren Bruders deutlich überlegen. Preislich kostet die coole Extravaganz freilich ein paar Tausender mehr als ein normaler Kompakter. Los geht‘s bei 35.480 Euro für den 180 d, unser 200 d startet bei 39.456 Euro, inklusive der 8-Gang-Automatik. •

Wer tiefer in die Tasche greift, bekommt mit dem AMG-Paket innen wie außen etwas für’s Auge geboten; der Kofferraum fasst 495 bis 1.360 Liter

Mercedes-Benz Grundmodell: CLA Shooting Brake 180 d

Testmodell: 200 d Aut.

Hubraum | Zylinder

1.461 cm3 | 4

1.950 cm3 | 4

Leistung

116 PS (85 kW)

150 PS (110 kW)

Drehmoment

260 Nm bei 1.750/min

320 Nm bei 1.300/min

0–100 km/h | Vmax

11,2 s | 203 km/h

8,4 s | 221 km/h

Getriebe | Antrieb

6-Gang man. | Vorderrad

8-Gang aut. | Vorderrad

Ø-Verbrauch | CO2

4,5 l D | 119 g/km (EU6d-T) 5,0 l D | 130 g/km (EU6d)

Kofferraum | Zuladung 495–1.360 l | 540 kg

495–1.360 l | 530 kg

Basispreis | NoVA

39.456 € (inkl.) | 3 %

35.480 € (inkl.) | 1 %

Das gefällt uns: kräftiger Motor, Praxisverbrauch, Optik Das vermissen wir: niedrigere WLTP-Verbrauchswerte Die Alternativen: in dieser Klasse keine Werksangaben


Auto • Test

Never Change a Winning Team Bei Menschen gilt ja bekanntlich: Die besten Liftings sind die, die man nicht wirklich sieht. Bei Autos ist das aus naheliegenden Gründen eher selten, beim CX-5 aber dennoch eine gute Idee gewesen. Text & Fotos: Johannes Posch

D

er CX-5 ist Mazdas aktueller Bestseller. Bis Ende 2019 haben die Japaner davon satte 2,87 Millionen Einheiten abgesetzt. Dass man da mit einem Facelift nicht zu wild am offensichtlich funktionierenden Konzept herumdoktern will, ist verständlich. Wer also ob der Bilder auf dieser Seite sofort und unumstößlich das neue 2020er-Modell erkannt hat, verdient unsere Hochachtung. Im sichtbaren Bereich hat sich bei der Überarbeitung nämlich nahezu nichts getan. Am verräterischsten ist vermutlich noch der auf acht Zoll angewachsene Screen des Infotainment-Systems und vielleicht die in Nuancen veränderte Klimaautomatik-Steuerung.

Behutsam verbessert Der Rest passierte hinter den Kulissen: So wurde etwa die Geräuschdämmung verbessert, während eine neue Dämpfung der Lenkung Vibrationen stärker entgegenwirkt als zuvor. Auch die Sitze wurden etwas überarbeitet. In Summe bedeutet das, dass man im ohnehin schon sehr bequemen CX-5 nun noch entspannter reist als zuvor. Auch abseits befestigter Straßen übrigens, sofern man zu einer Version mit Allradantrieb (3.000 Euro Aufpreis, beim getesteten Top-Diesel aber obligat) greift. Dieser ist nämlich schlauer geworden und verfügt nun über eine elektronische Differenzialsperre. Die sorgt dafür, dass der CX-5 auch auf rutschigem Untergrund

die Kraft immer an das mit dem meisten Grip gesegnete Rad schicken kann. Damit wird das ohnehin für die Klasse nicht unerheblich geländegängige SUV noch ein wenig abenteuerlustiger.

Luxus-Liner Dennoch geht es beim CX-5 nach wie vor allem voran ums entspannte Gleiten von Punkt A nach B, auch wenn er dank gefühlvoller Lenkung, agilem Handling und nicht ganz Spaß-befreitem ESP keine Schnarchnase ist. Schon gar nicht mit dem 184 PS starken Top-Diesel, der jederzeit mehr als genug Power hat und in Kombination mit der sanft agierenden Wandler-Automatik in unserem Test nicht nur eine Punktlandung auf den WLTP-Verbrauch (7,1 Liter) hingelegt hat, sondern auch für souveränen Vortrieb sorgt. Besonders genüsslich reist man dann freilich mit der TopAusstattung Takumi Plus, die mit klima­ tisierten Ledersitzen, Holzeinlagen, Schiebedach und vielem mehr das ultimative „Einmal alles bitte“-Paket darstellt. Schon beim Basis-Modell lässt sich Mazda aber in Sachen Ausstattung nicht lumpen. Bereits „nackt“ verfügt der CX-5 jetzt über einen schlauer gewordenen Notbremsassistent und das G-Vectoring genannte Torque-Vectoring von Mazda. Stufe um Stufe darüber warten dann Matrix-LED-Scheinwerfer, HUD-Display mit Projektion in die Windschutzscheibe, ein adaptiver Tempomat und mehr. •

Die Platzverhältnisse sind anständig, der Kofferraum ist Familien-tauglich und die Materialqualität ebenso erstklassig wie Verarbeitung und Ergonomie; es ist leicht zu verstehen, warum der CX-5 so erfolgreich ist … Mazda CX-5

Flotten-Tipp: G165/AWD/Edition 100

Testmodell: CD184/AT/Takumi Plus

Hubraum | Zylinder

1.998 cm3 | 4

2.191 cm3 | 4

Leistung

165 PS (121 kW)

184 PS (135 kW)

Drehmoment

213 Nm bei 4.000/min

445 Nm bei 2.000/min

0–100 km/h | Vmax

10,3 s | 201 km/h

9,6 s | 208 km/h

Getriebe | Antrieb

6-Gang man. | Vorderrad

6-Gang Aut. | Allrad

Ø-Verbrauch | CO2

8,6 l S | 160 g/km (EU6d)

7,1 l D | 186 g/km (EU6d-T)

Kofferraum | Zuladung 506–1.620 l | 568 kg

494–1.608 l | 551 kg

Basispreis | NoVA

49.490 € (inkl.) | 14 %

35.690 € (inkl.) | 9 %

Das gefällt uns: Form und Funktion vereint, souveräner Antrieb Das vermissen wir: eventuell eine Plug-in-Hybrid-Variante Die Alternativen: VW Tiguan, Toyota RAV4, Opel Grandland X etc. Werksangaben

Flotte 09/2020

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Auto • test

Das Allzweck-Automobil Sitz- und Fahrprobe im Opel Astra Sports Tourer in der „Ultimate“-Ausstattung. Und nicht zum ersten Male konstatieren wir: Mehr Auto braucht wirklich kein Mensch. Text & Fotos: Mag. Bernhard Katzinger

U

m in dieser Suppe ein Haar zu finden, muss man schon recht pingelig sein. Allein der Formfaktor verleiht dem Kompakt-Kombi mit 4,70 Meter Länge das Prädikat „Universal­ fahrzeug“. Den komfortablen Fünfsitzer mit großzügiger Gepäckhöhle kombiniert Opel, mittlerweile ja dem französischen PSA-Konzern einverleibt, mit modernen, sparsamen Dreizylinder-Verbrennern. Dafür muss der Astra noch bis zur nächsten Modellgeneration, die 2021 kommen soll, auf eine Hybrid-Variante warten.

Mischkulanzen

werfer bis hin zur Rückfahrkamera –, sondern auch mit den bekannt komfortablen und der Rückengesundheit hoch zuträglichen AGR-Sitzen. Was fehlt, ist höchstens ein bisschen Wow-Faktor.

Löblicher Diesel Motorisch ist das Allzweck-Automobil mit einem Dieselmotor auf Höhe der Zeit gut bedient. Die 122 PS verschweigt man am Stammtisch dezent und gibt stattdessen mit der fein abgestuften 9-Gang-Automatik (!) und dem günstigen Verbrauch an, selbst wenn Grobmotorik-Gasfüßler knapp 6,5 statt der normierten 5,1 Liter brauchen. Was noch für den Selbstzünder spricht, ist die für einen Dreitopf erstaunliche Laufkultur, welche man spätestens auf der Langstrecke zu schätzen lernt. Fazit: ein durchaus großer Wurf. Der wird aber auch nötig sein, bei derart großer (und guter) Konkurrenz. •

Einige Hersteller bieten mittlerweile mehr oder weniger spannende Mischkulanzen zwischen analogen und digitalen Armaturen an. Leider wird der tiefere Sinn der Koexistenz eines digitalen Tachos mit einem analogen Drehzahlmesser nirgends erklärt. Es sieht jedenfalls komisch Opel Astra Basismodell: Testmodell/Flotten-Tipp: aus, so auch im Astra, Sports Tourer 1,2 Turbo DI 1,5 CDTI Ultimate und es verleitet dazu, Hubraum | Zylinder 1.199 cm3 | 3 1.496 cm3 | 3 über Weltmarktpreise Leistung 110 PS (81 kW) 122 PS (90 kW) von Displays ins Grübeln Drehmoment 195 Nm bei 2.000/min 285 Nm bei 1.500/min zu geraten. Zum Glück 0–100 km/h | Vmax 11,1 s | 200 km/h 11,1 s | 205 km/h sitzt man dabei gut, Getriebe | Antrieb 6-Gang man. | Vorderrad 9-Gang aut. | Vorderrad denn unser Tester in der Ø-Verbrauch | CO2 5,4 l S | 122 g/km (EU6d) 5,1 l D | 133 g/km (EU6d) „Ultimate“-Ausstattung Kofferraum | Zuladung 540–1.630 l | 515 kg 540–1.630 l | 515 kg verwöhnt nicht nur mit einer Fülle an dieser Tage Basispreis | NoVA 23.339 € (inkl.) | 1 % 35.839 € (inkl.) | 4 % erhältlichen Preziosen – Das gefällt uns: die Vielseitigkeit des Allzweck-Automobils Das vermissen wir: den beschleunigten Pulsschlag beim Einsteigen vom 8-Zoll-Display über Die Alternativen: VW Golf Variant, Kia Ceed SW, Toyota Corolla TS Ma t r i x - L E D - S c h e i n -

Werksangaben

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Top-Ausstattung: großes, gut ansprechendes Display, viele Knöpfe versprechen Komfort und eilfertige Assistenz; gut fürs Kreuz des Büro-Bücklings: die Sitze


Auto • test

Ich hab noch einen Koffer in Berlin … … weil der hat nicht mehr reingepasst. Aber wer braucht schon so viel Zeug? Suzuki Ignis – das Auto für Minimalisten? Text: Mag. Bernhard Katzinger, Fotos: Mag. Severin Karl

D

ass weniger eigentlich mehr ist, versuchte uns schon der Dichter Christoph Martin Wieland im 18. Jahrhundert weiszumachen. Im Moment fällt diese Botschaft auf fruchtbaren Boden, die Minimalismus-Bewegung boomt. Da kommt der Suzuki Ignis – den der Hersteller dem Trend folgend als „Mini-SUV“ an den Start schickt – gerade recht, nicht wahr?

Außen winzig, innen üppig Zunächst ist der kleine Suzuki eine optisch erfrischende Erscheinung im Straßenbild. Wenn der Swift der „japanische Mini“ ist, dann ist der Ignis der japanische Panda. Aber solche Gleichsetzungen sind unfair, denn beide Autos wirken keineswegs abgekupfert. Fair ist, auf das erstaunlich gute Platzangebot sowohl auf den hinteren Sitzen als auch im Kofferraum hinzuweisen. Überfluss sieht zwar anders aus, aber es fahren deutlich größere „Kübel“ herum, die eine beengtere Passage bieten. Unser Tester bewies, dass es üppige Ausstattung mittlerweile auch ins Kleinformat geschafft hat. Erwähnenswert sind allemal die per Doppel­ kamera gesteuerte aktive Bremsunterstützung, das Spurhaltewarnsystem und die Müdigkeitserkennung. Eine

So findet sich der Überfluss im Minimalistischen: ein geradezu üppiges Assistenzangebot; auch Platz findet sich erstaunlich viel

neue Sicherheitsfahrgastzelle soll im Fall einer Kollision für verbesserten Schutz sorgen. Was uns auffiel: Das InfotainmentDisplay – sicherlich ein Erfolgsmodell – vertrüge einmal eine Auffrischung. Andere Hersteller haben in der Zeitspanne, in der wir den praktischen viergeteilten Screen schon kennen, sicher drei, vier verschiedene User Interfaces ausprobiert. „Never change a winning system“, scheint die Maxime zu sein.

Ein Motor für alle Fälle Der nunmehr verbesserte Mildhybrid-­ Antrieb liefert im Ignis 83 PS bei Bedarf an alle vier Räder, sicherlich eine hierzulande beliebte Variante. Daneben gibt’s noch zwei Fronttriebler mit Schalter oder stufenlosem CVT-Getriebe. Mit der überschaubaren Leistung ist der Ignis erwartungsgemäß kein Renner, aber ein wendiges Alltagsfahrzeug, das sowohl in der City als auch am flachen Land gute Figur macht und sogar im Gebirge dank Allradantrieb seine Freunde finden wird, eine Beziehung, die auch an der Zapfsäule nicht übermäßig strapaziert werden sollte. Die 5,4 Liter Normverbrauch scheinen durchaus erreichbar, wir pendelten ohne große Spar­ gedanken um die sechs Liter. •

Suzuki Ignis Dualjet Hybrid

Basismodell: 1,2 clear

Testmodell: 1,2 Allgrip flash

Hubraum | Zylinder

1.197 cm3 | 4

1197 cm3 | 4

Leistung

83 PS (61 kW)

83 PS (61 kW)

Drehmoment

107 Nm bei 2.800/min

107 Nm bei 2.800/min

0–100 km/h | Vmax

12,7 s | 165 km/h

12,8 s | 165 km/h

Getriebe | Antrieb

5-Gang man. | Vorderrad

5-Gang man. | Allrad

Ø-Verbrauch | CO2

5,1 l S | 114 g/km (EU6d)

5,4 l S | 123 g/km (EU6d)

Kofferraum | Zuladung 267–1.097 l | 468 kg

204–1.086 l | 393 kg

Basispreis | NoVA

19.790 € (inkl.) | 2 %

15.790 € (inkl.) | 0 %

Das gefällt uns: Platz ist in der kleinsten Hütte Das vermissen wir: Allrad mit Automatik Die Alternativen: Fiat Panda, Kia Picanto, VW up! Werksangaben

Flotte 09/2020

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Auto • Dauertest-Abschluss

rtest Daue luss Absch

Premium-Economy Klasse Acht Monate lang war der Mazda3 Sedan im FLOTTE-Fuhrpark zu Gast. Unter den Kollegen wurde er über 41.000 Kilometer nicht nur wegen der feschen Optik, sondern auch wegen der feinen Ausstattung und des überraschend großzügigen Platzangebotes geschätzt, echte Schwachstellen hat der Japaner so gut wie keine. Text & Fotos: Stefan Schmudermaier

M

an muss es ja zugeben, kompakte Limousinen haben es schwer in Westeuropa. Während im Osten ein wirklich großer Markt vorhanden ist, haben sich viele Hersteller dazu entschlossen, die LimousinenDerivate oftmals erst gar nicht anzubieten. Den Mazda3 Sedan gibt es indes schon über mehrere Modell­ generationen. Auch die PremiumHersteller Audi (A3 Limousine), BMW (1er Gran Coupé) und Mercedes (CLA) haben in den letzten Monaten und Jahren eine vermeintliche Lücke für jene Kunden entdeckt, die weder auf den klassischen Hatchback stehen, noch auf ein Kompakt-SUV auf- oder umsteigen wollen. Apropos Premium, das gibt’s im Mazda3 auch, wenngleich zum Economy-Tarif.

Kompakte Maße, großes Design Was den Japaner denn so Premium mache, wollen viele von Ihnen nun vermutlich gerne wissen. Nun, zunächst einmal das Blechkleid. Denn ohne einer Marke nahe zu treten zu wollen, wenn man sich ansieht, wie die Stufen­ heckversionen beliebter Kompakter

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aussehen, dann wird auch schnell klar, warum man damit hierzulande kein Leiberl hat. Ganz anders der Mazda3 Sedan. Der hat sich richtig in Schale geworfen und sieht seinem großen Bruder Mazda6 ziemlich ähnlich. Und der ist ein absolut gelungener Wurf. Die Proportionen in einen kleineren Maßstab zu übertragen, ist nicht leicht und kann schnell nach hinten losgehen, hier ist die Übung aber vollends gelungen, aus jedem nur erdenklichen Blickwinkel. Einen kleinen Fauxpas gibt’s dann doch, das ist aber wirklich Meckern auf allerhöchstem Niveau. Aber dass man LED-Scheinwerfer verbaut, das Tagfahrlicht aber mit einer traurig-gelblichen Halogen-Glühbirne umsetzt, ist eine Beleidigung des Designs, zumindest aber uncool ... Wer das umgehen möchte, der muss zum Matrix-LED-Scheinwerfer greifen, der auch noch schickes Tagfahrlicht mitbringt.

Das Cockpit erfreut mit toller Ergonomie und Übersichtlichkeit, echte Armaturen sind in Tagen der übertriebenen Digitalisierung mittlerweile eine Wohltat

Tolle Serienausstattung Der Innenraum lässt indes wenig Spielraum für Kritik. Optisch gelungen weiß er auch ergonomisch zu überzeugen. Eine gute Sitzposition ist schnell gefunden, die Bedienung des zentralen Screens erfolgt mittels Touch – dafür ist der Bildschirm aber fast zu weit weg – oder einfacher mittels Sprachsteuerung oder dem Controller in der Mittelkonsole. In Sachen Ausstattung können sich sämtliche Mazda-Modelle sehen lassen, das ist auch beim Dreier nicht


Auto • Dauertest-Abschluss

anders. Bereits das Basismodell „Comfort“ bringt Dinge wie die erwähnten LED-Scheinwerfer, ein formidables Head-up-Display mit direkter Projektion in die Windschutzscheibe, Navi, Klimaanlage, Licht- und Regensensor, Einparksensoren hinten und vieles mehr mit. Gegen einen Aufpreis von mehr als fair kalkulierten 2.000 Euro gibt’s im „Comfort+“ 18-Zoll-Alufelgen, Sitze und Lenkrad beheizbar, eine Zweizonen-Klimaautomatik, KeylessGo, Einparksensoren vorn, eine Rückfahrkamera und automatisch abblendende Spiegel mit, womit das Upgrade eigentlich Pflicht ist.

zeigt sich durchaus ordentlich, auch wenn man im Fond der Kompaktklasse keine Wunde erwarten darf, ordentlich sitzen tut man dort in jedem Fall. Der Kofferraum ist größer als vermutet, 450 Liter schluckt das Stufenheck, bei umgeklappten Lehnen sogar 1.138 Liter. Ebenfalls angenehm: Wer sein iPhone oder Android-Smartphone anstöpselt, kann mittels Apple CarPlay beziehungsweise Android Auto viele Features und Apps auch direkt über den Bildschirm im Fahrzeug nutzen.

aber durchaus ordentlich. Ordentlich ist auch der Preis, ordentlich niedrig. Für 28.690 Euro bekommt man den Mazda3 Sedan in beinahe Vollaustattung, womit man wohl auch bei manchem Fuhrparkverantwortlichen oder auch Selbstständigen ins Schwarze treffen sollte. •

Antrieb und Preis sind top

Womit wir bei den Fahreindrücken wären. 116 PS klingen in einer nach immer mehr Leistung geifernden Platz und praktische Features Gesellschaft nach nicht allzu viel, Praktisch: Der adaptive Tempomat in der Praxis sind die aber so putzist gerade in Verbindung mit einem Schaltgetriebe nicht immer erste Wahl, munter, dass so mancher Fahrer 150 im Mazda3 lässt sich die AdaptivfunkPS unter der Haube vermutet hat. Mit 132 Gramm CO2 pro Kilometer tion im Menü aber auch deaktivieren, was die Nutzung eines herkömmlichen liegt der Selbstzünder auch im HinTempomaten erlaubt. Etwas schade, blick auf den Sachbezug im grünen dass das nach jedem Start aufs Neue Bereich, mit 149 Gramm und einem getan werden muss. Das Platzangebot nicht unerheblichen Zuschlag von 0,7 Liter pro 100 Kilometer Mazda3 Grundmodell: Testmodell: fällt die Automatik­ Sedan Skyactiv-G122 Comfort Skyactiv-D116 Comfort+ option für die meisten Hubraum | Zylinder 1.998 cm3 | 4 1.759 cm3 | 4 Firmenautofahrer im Leistung 122 PS (90 kW) 116 PS (85 kW) Zweifel wohl flach. Ist Drehmoment 213 Nm bei 4.000/min 270 Nm bei 1.600–2.600/min aber insofern nicht 0–100 km/h | Vmax 10,4 s | 202 km/h 10,3 s | 199 km/h weiter tragisch, als sich Getriebe | Antrieb 6-Gang man. | Vorderrad 6-Gang man. | Vorderrad das Sechsgang-Getriebe Ø-Verbrauch | CO2 6,0 l S | 136 g/km (EU6d-T) 5,0 l D | 132 g/km (EU6d-T) gut schalten lässt und Kofferraum | Zuladung 450–1.138 l 540 kg 450–1.138 l 530 kg auch die Abstimmung passt. Das gilt auch für Basispreis | NoVA 24.790 € (inkl.) | 4 % 28.690 € (inkl.) | 3 % unseren Testverbrauch, Das gefällt uns: Motor, Serienausstattung, Verarbeitung, Kofferraum Das vermissen wir: LED-Tagfahrlicht, sparsamere Automatik-Variante um die fünfeinhalb Liter Die Alternativen: Fiat Tipo, Mercedes CLA, Audi A3 sind zwar kein Rekord,

Egal aus welchem Blickwinkel, das Design des Mazda3 Sedan ist innen wie außen sehr gelungen; die äußerst umfangreiche Serienausstattung und der mit 450 Liter geräumige Kofferraum wissen ebenfalls zu gefallen

Werksangaben

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Auto • test

Der große Weiße und die Physik Ihre Opulenz lassen bitten. Der Mercedes-Benz GLE verkörpert die besten SUV-Tugenden und treibt sie auf die Spitze. Auch die Abgaswerte machen den bärigen Diesel zukunftssicher. Text und Fotos: Mag. Bernhard Katzinger

E

iner der Eindrücke, welcher vom neuen GLE zurückbleiben wird: Viel komfortabler wird Autofahren wohl nicht mehr. Das liegt nicht nur am sensationellen Luftfahrwerk, sondern auch an der stets präsenten Assistenz. Aber mit dem Komfort kommt auch eine gewisse Bevormundung.

Schrecksekunden im Speckgürtel Der aktive GeschwindigkeitslimitAssistent im Tester zum Beispiel ist einerseits praktisch, weil man nicht so leicht ein Tempolimit übersieht. Andererseits löst er die eine oder andere Schrecksekunde aus, wenn der GLE unvermittelt im Ortsgebiet auf die Tube drückt, wenn er irrigerweise glaubt, den lästigen 50er schon hinter sich zu haben. Wir haben den bulligen Wagen viel in seinem angestammten Revier bewegt,

dem Speckgürtel. Im Stop-and-go rund um Wien zeichnen sich Verbräuche um die zehn Liter ab – trotz aktuell günstiger Dieselpreise nicht atemberaubend. Aber die Physik ist eben ein Hund und 2,2 Tonnen sind ganz schön schwer. Immerhin trägt die hochgezüchtete Abgasreinigung dem Wagen das EU-Prädikat 6d ISCFCM ein. Mit dem ganzen Sprit erkauft man sich dezente, aber stets im Übermaß zur Verfügung stehende Leistung. Auch wenn das Konzept des Reihensechsers historisch betrachtet den Zenit überschritten haben dürfte, es wird in den Annalen des Ölzeitalters weiterleben. Als eher undezent, aber gleichzeitig ohne richtigen Wow-Effekt in Erinnerung bleibt der GLE optisch. Bemerkenswert überhaupt, wie wenig so ein Riesentrumm Auto im heutigen Straßenbild noch auffällt.

Mildhybrid sind die Anderen Alternativ stehen für den GLE ein Plugin-Hybrid mit Vierzylinder-Diesel und am anderen Ende des Spektrums ein V8-Benziner zur Auswahl, bemerkenswerterweise nicht in der AMGVariante GLE 53. Diese wird von einem R6-Benziner mit „EQ Boost“ befeuert, eine Nomenklatur, die vermutlich daher rührt, dass den Affalterbachern das Wort „Mildhybrid“ nur unter Schmerzen über die Zunge rollt. •

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Alle Stückerln spielt das Interieur; die MBUX-Assistenz hört aufs Wort; der Kofferraum schluckt eine ganze Menge, der Motor auch

Mercedes-Benz GLE

Flotten-Tipp: 350de 4Matic (PHEV)

Testmodell: 350d 4Matic

Hubraum | Zylinder

1.950 cm3 | 4

2.925 cm3 | 6

Leistung

194+136 PS (243 kW)

272 PS (200 kW)

Drehmoment

400+440 Nm bei 1.600/min 600 Nm bei 1.200/min

0–100 km/h | Vmax

6,8 s | 210 km/h

Getriebe | Antrieb

9-Gang aut. | Allrad

9-Gang aut. | Allrad

Ø-Verbrauch | CO2

0,7 l D | 18 g/km (EU6d)

7,7 l D | 201 g/km (EU6d)

6,6 s | 230 km/h

Kofferraum | Zuladung 490–1.915 l | 605 kg

630–2.055 l | 835 kg

Basispreis | NoVA

79.430 € (inkl.) | 17 %

76.210 € (inkl.) | 0 %

Das gefällt uns: Komfort und Leistung Das vermissen wir: den ganz großen Sex-Appeal Die Alternativen: BMW X5, Audi Q7, Range Rover, VW Touareg Werksangaben


Auto • test

Durchs Dickicht boxern Im doppelten Wortsinn abseits ausgetretener Pfade unterwegs sein kann man mit dem Subaru Outback. Wir fuhren den boxermotorisierten Jägersmann in der neuen Variante Selected Line. Text & Fotos: Mag. Bernhard Katzinger

B

ei aller SUV-Begeisterung ringsum ist das Segment der Kombis, die auf Geländetauglichkeit getrimmt sind, heißer denn je umkämpft. Kaum ein Hersteller, der damit nicht auf die Jagd nach Stückzahlen geht, ohne sich von der Meute wesentlich abheben zu können.

Liga der autonomen Gentlemen Auftritt Subaru, jene Marke, welche vor allem die gebirgigen Landesteile seit Jahrzehnten mit praktischen, eigenständigen – und auch ein bisschen eigenwilligen – Allrad-Pkw versorgt. Mittlerweile hat man freilich deutlich mehr zu bieten als nur den Vorteil des permanenten Vierradantriebs. So besticht die jüngste Auflage des Outback nicht nur mit echter Groß­ zügigkeit, was das Platzangebot betrifft, sondern auch in der Ausstattung. Der

Kofferraum ist wirklich riesig, aber auch bequem zu beladen. Im Cockpit nimmt man hochwertige Materialien wahr, die Geräuschdämmung fällt positiv auf, außerdem sorgt die aktuelle Sicherheitsausstattung mit dem neuen Kamerasystem für Aufnahme in die Liga der autonomen Gentlemen. Eigenwillig sind und bleiben Motor und Getriebe: Weder der Boxer noch das CVT erfreuen sich per se immenser Beliebtheit. Am Motorenkonzept hält man weiterhin fest, auch wenn damit zeitgemäße Verbräuche nicht erreichbar sind – weder im Typenschein noch auf der Straße beziehungsweise Feldweg. Das Getriebe wird durch künstliche Schaltstufen kaschiert, die mit Lenkrad-Paddles eingelegt werden können. Alles in allem pendelte unser Testverbrauch um die zehn Liter, was angesichts des recht hohen Normverbrauchs eh nicht schlecht ist. Schade, dass es keinen Diesel mehr gibt.

Eigenständig eigenwillig Ruft man Vortrieb ab, sind die Qualitäten des Boxermotors nicht zu verleugnen. Das stufenlose Getriebe spielt seine Stärken hingegen eher beim sanften Dahingleiten aus. Fahrwerktechnisch lässt sich die Auslegung als Geländefahrzeug nicht verleugnen, ohne dass man gleich Angst haben muss, asphaltierte Kurven motiviert in Angriff zu nehmen. Sein Nutzwert stellt

Viel Knopf, viel Assistenz, daran hat sich auch im haptisch und optisch ansprechenden Cockpit des Outback nichts geändert; viel Lebendfracht und Gepäck schrecken den Geländekombi nicht

den Outback zum Teil über die deutschen Pendants. Wenn nur der große Durst nicht wäre, der auch den kleinen Sachbezug wenig überraschend in weite Ferne rücken lässt … • Subaru Outback

Flotten-Tipp: 2.5i Style

Testmodell: 2.5i Selected Line

Hubraum | Zylinder

2.498 cm3 | 4

2.498 cm3 | 4

Leistung

175 PS (129 kW)

175 PS (129 kW)

Drehmoment

235 Nm bei 4.000/min

235 Nm bei 4.000/min

0–100 km/h | Vmax

10,2 s | 198 km/h

10,2 s | 198 km/h

Getriebe | Antrieb

stufenl. CVT | Allrad

stufenl. CVT | Allrad

Ø-Verbrauch | CO2

8,6 l S | 193 g/km (EU6d-T) 8,6 l S | 193 g/km (EU6d-T)

Kofferraum | Zuladung 559–1.848 l | 503 kg

559–1.848 l | 479 kg

Basispreis | NoVA

42.990 € (inkl.) | 16 %

39.990 € (inkl.) | 16 %

Das gefällt uns: hoher Nutzwert, Eigenständigkeit am Markt Das vermissen wir: bessere Ökobilanz bzw. Wirtschaftlichkeit Die Alternativen: Škoda Octavia Scout, Volvo V60 Cross Country Werksangaben

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exklusiv

E-Transporter Spezial

Einer für Alle!

Der Verbund der Sozialbau AG ist die größte Wohnungsgenossenschaft Österreichs. Vor einigen Monaten wurde ein VW e-Crafter angeschafft, der aber nicht dem Unternehmen selbst, sondern vielmehr den Mietern zur Verfügung steht und für einen kleinen Obolus ausgeliehen werden kann. Text: Stefan Schmudermaier, Fotos: Sozialbau AG/Vogus, Volkswagen, Alexander Seger

D

ie Zahlen sind mehr als beeindruckend: Die Sozialbau AG Zahlreiche Zusatzleistungen für die Bewohner verwaltet rund 52.000 Miet- und Eigentums­wohnungen Mittlerweile ist daraus eine wertvolle Plattform für die Bewohner – 90 Prozent davon in Wien – 562 Geschäftslokale und geworden, die neben einer speziellen Website auch eine eigene mehr als 30.000 Garagenplätze und ist damit die Nummer eins der App anbietet. Dort kann man sich mittels PIN-Code einloggen und privaten und gemeinnützigen Wohnungsunternehmen in Österverschiedene Leistungen in Anspruch nehmen, die allesamt den Gemeinschaftsgedanken als Leitfaden haben. Das Angebot ist groß reich. Allein in der Bundeshauptstadt wohnen sieben Prozent der und vielfältig, eine Wohnungstauschplattform – die erste in ÖsterBevölkerung in einer Wohnung der Sozialbau AG. Die FLOTTE hatte einen Termin mit Direktor Ernst Bach, einem der Vorstände, reich – wird dort ebenso geboten wie Nachbarschaftshilfe, Kinderzuständig für das Bestandsund Jugend- oder Alten- und Behindertenbetreuung. Auch management und auch für ein zu Corona-Zeiten konnte neues Projekt, in dem der VW Die meisten der über 300 die Initiative „Gemeinsam e-Crafter im Mittelpunkt steht. Fahrzeugmieter hatten erstmals stärker“ ihre Trümpfe ausDoch der Reihe nach. Bach Kontakt mit der E-Mobilität, brennt förmlich dafür, aus den spielen, wie Bach erzählt: „Die Probleme blieben bis dato aus.“ zehntausenden Bewohnern jüngeren Bewohner haben eine Community zu machen angeboten, für die älteren Vorstandsdirektor Ernst Bach und Leistungen zu bieten, Einkäufe zu erledigen, das die anderswo alles andere als war sehr schön zu sehen und selbstverständlich sind. Das hat auf den ersten Blick nicht wirklich geschah ganz ohne unser Zutun. Wir versuchen mit Sommerfesten etwas mit dem Fuhrpark zu tun, auf dem zweiten aber umso mehr. und kulturellen Aktivitäten die Leute an einen Tisch zu bringen, „Ich war 2018 mit einigen Technikern aus Österreich in einer WohnVorurteile abzubauen und die Wohnqualität für alle zu erhöhen. Es ist toll, dass das auch funktioniert.“ Ebenfalls vorbildlich: Wer hausanlage in Berlin zu Gast, Thema war das Speichern von Energie kurzfristig erhöhten Platzbedarf hat, etwa weil die Verwandtschaft im Boden. Im Vortrag ging es aber mehr um die Gemeinschaft der zu Besuch kommt, der kann für 18 Euro pro Tag eine von mehreren Bewohner als um wirklich technische Inhalte. Zuerst war ich verGästewohnungen mieten. wundert, doch als ich das Thema dann beim Heimflug noch einmal verinnerlicht habe, war mir klar, dass das ein Riesenthema ist“, so Bach. Und nach vielen Brainstormings wurde innerhalb von fünf E-Transporter lässt sich mittels App buchen Monaten „Gemeinsam stärker“ geboren. Aber auch zum Thema Mobilität hat man sich beim SozialbauVerbund den Kopf zerbrochen und im November 2019 Nägel mit Köpfen gemacht. Und da kommt der VW e-Crafter ins Spiel. Denn das Fahrzeug steht nicht etwa dem Unternehmen, sondern den

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exklusiv

biti

tausenden Bewohnern zur Verfügung. Das Auto ist über die App buchbar und kostet zehn Euro pro Tag, pro Haushalt kann es maximal fünf Tage pro Jahr geliehen werden. Dass es ein Elektrofahrzeug sein soll, war für Bach von Anfang an klar: „Ich habe mich bereits vor 15 Jahren mit dem Thema beschäftigt, damals waren die Fahrzeuge aber trotz großer Zuschüsse einfach nicht wirtschaftlich. Mittlerweile sieht die Sache anders aus und als zukunftsgerichtetes Unternehmen war die Zeit reif für dieses Projekt.“ Wofür der e-Crafter eingesetzt wird, steht den Mietern frei, „Klassiker“ sind freilich Übersiedelungen oder Großeinkäufe im Möbelhaus, das Projekt wurde auch schon für die innovative Form der E-Mobilität ausgezeichnet. Stationiert hat man den elektrischen Kastenwagen im 21. Bezirk, an diesem Standort ist eine FotovoltaikAnlage vorhanden, die unter anderem auch dafür den Strom produziert. In diesen Tagen startet der Sozialbau-Verbund bereits mit dem zweiten e-Crafter, der sein Zuhause im 10. Bezirk haben wird.

Vor Kurzem hat die Sozialbau AG den bereits zweiten VW e-Crafter in Betrieb genommen, 2021 folgen Elektro-Pkw, die ebenfalls von den Bewohnern für kleines Geld zu mieten sind

E-Mobilität im Grätzl: Elektro-Pkw als neues Projekt Das Mobilitätsthema ist für Bach und seine Kollegen damit aber noch lang nicht vom Tisch, ganz im Gegenteil. Die Liegenschaften wurden vor Kurzem in sogenannte „Grätzlgebiete“ aufgeteilt, wobei jedes davon maximal 1.000 Wohnungen in zehn Wohnhausanlagen umfasst. Insgesamt entstehen dort 100 E-Tankstellen, die aber nicht etwa für die beiden e-Crafter vorgesehen sind, sondern schon das nächste Projekt einläuten. Ab April 2021 soll jedem Grätzl ein VW ID.3 zur Verfügung stehen, der ebenfalls von den Bewohnern genutzt werden kann. Die bisherigen Erfahrungen mit dem Elektro-Kastenwagen verliefen übrigens besser als erwartet, gleiches hofft man auch für die E-Pkw: „Die allermeisten der über 300 Fahrzeugmieter hatten bisher noch keinen Kontakt mit der E-Mobilität, dennoch gab es so gut wie keine Probleme, weder bei der Handhabung noch im Hinblick auf etwaige Schäden. Und da wir die Dachflächen unserer Häuser künftig mit PV-Anlagen – dabei werden auch viele Gasthermen mit einem E-Boiler ersetzt, der durch den Strom vom Dach gespeist wird – ausstatten werden, schließt sich der Kreis für uns perfekt.“ Gefragt nach den Erfolgsgeheimnissen all dieser Projekte hat Bach schnell eine Antwort parat: „Wir versuchen, die Dinge auf den Punkt zu bringen und dann auch rasch umzusetzen.“ So einfach kann es sein. •

Sozialbau AG in Fakten Unternehmen Gegründet im Jahre 1954, hat sich die Sozialbau AG als Nr. 1 unter den privaten und gemeinnützigen Wohnungsunternehmen Österreichs positioniert. Aktuell werden 51.707 Miet- und Eigentumswohnungen, 562 Geschäftslokale und 30.490 Garagenplätze verwaltet. Darüber hinaus betreut die Sozialbau AG einen genossenschaft­ lichen Verbund, bestehend aus vier gemeinnützigen Genossenschaften, zwei Kapitalgesellschaften und mehreren Beteiligungen. E-Mobilitätsprojekte Den Bewohnern stehen aktuell zwei VW e-Crafter für zehn Euro pro Tag zu Verfügung. 2021 werden 100 E-Tankstellen errichtet und elektrisch betriebene Pkw zur günstigen Miete angeboten.

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NFZ-Extra • test

Für den ganz speziellen Einsatz Der neue Ford Transit Custom PHEV kommt rein elektrisch nur rund 50 Kilometer weit, ein Range-Extender hilft danach aus. Text & Fotos: Stefan Schmudermaier

N

ach und nach kommen immer mehr alternativ betriebene Nutzfahrzeuge auf den Markt, die allermeisten davon als rein elektrische Varianten. Ford ist beim Transit Custom PHEV einen anderen Weg gegangen und hat den beliebten Transporter mit einem Plug-in-Hybridantrieb ausgestattet, der technisch ganz speziell aufgebaut ist. Im Gegensatz zu den allermeisten Plug-in-Modellen wird der Transit Custom immer von einem E-Motor angetrieben, der zunächst vom Akku und dann von einem Dreizylinder-Benzinmotor gespeist wird, der als Range-Extender dient. Ein direkter Durchtrieb des Verbrenners auf die Antriebsräder fehlt. Das spart in der Produktion Geld und ermöglicht ob der kleineren Batterie einen niedrigeren Kaufpreis, bringt aber auch Nachteile mit sich.

Bis zu 55 Kilometer elektrisch Die rein elektrische Reichweite nach WLTP wird mit 40,4 Kilometern angegeben, im urbanen Bereich schafft man bei milden Außentemperaturen auch 50 bis 55 Kilometer, auf der Autobahn – bei maximal 120 km/h – leert sich die Batterie freilich deutlich schneller. Ist der Stromvorrat zu Ende, meldet sich der Benzinmotor zu Wort

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In der Limited Topausstattung muss man auf keine Annehmlichkeiten verzichten; Laderaum und Nutzlast des Plug-in-­ Hybriden sind nicht eingeschränkt

und generiert Strom für den E-Motor. Und dann geht’s auch mit dem Verbrauch in Regionen, in die das dieselgetriebene Pendant wohl nie kommt. Überland kommt man auf über zehn Liter, im Schnitt landeten wir bei rund neun Litern. Auf 100 Kilometer hochgerechnet läge man bei circa 4,5 Litern, freilich nur, wenn die Batterie dann auch wieder vollgeladen wird. Das erfolgt an einer Haushaltssteckdose in 4,3 Stunden, an einer Wallbox in 2,7 Stunden. Praktisch, wenngleich zumindest hierzulande (noch) nicht notwendig: Mittels Geofencing kann ein Gebiet definiert werden – zum Beispiel die Innenstadt –, wo der Transit PHEV automatisch in den E-Betrieb wechselt.

In der Stadt zu Hause Wirklich sinnvoll nutzbar ist der Ansteck-Transit somit für Wenigfahrer im städtischen Bereich, die bei Bedarf ein Backup für längere Strecken haben. Preislich startet der Teilzeitelektriker bei (alle Preise netto) 40.540 Euro, abzüglich aller Boni und Förderungen bei 31.690 Euro. Ein vergleichbares Dieselmodell kommt auf 25.465 Euro. Bei Zuladung (1.138 kg) und Laderaum müssen übrigens keine Abstriche gemacht werden. •

Ford Transit Custom

Vergleichsmodell Diesel: Testmodell: 320 L1H1 TDCi Ambiente 340 PHEV Ambiente

Hubraum | Zylinder

1.997 cm3 | 4

999 cm3 | 3

Leistung

108 PS (80 kW)

126 PS (92 kW)

Drehmoment

360 Nm bei 1.375/min

355 Nm

0–100 km/h | Vmax

k. A. | 150 km/h

k. A. | 120 km/h

Getriebe | Antrieb

6-Gang man. | Vorderrad

1-Gang aut. | Vorderrad

Ø-Verbrauch | CO2

6,1 l D | 159 g/km (EU6d-T) 3,1 l S | 70 g/km (EU6d-T)

Laderaum | Nutzlast

6,0 m3 | 1.221 kg

6,0 m3 | 1.138 kg

Basispreis

25.465 € (exkl.)

31.690 €* (exkl.)

Das gefällt uns: keine Reichweitenthematik bei längeren Strecken Das vermissen wir: mehr elektrische Reichweite Die Alternativen: Opel Vivaro-e, Mercedes e-Sprinter etc. *Aktionspreis abzüglich Boni und Förderungen; Werksangaben


NFZ-Extra • NEWS

Die drei Elektro-Musketiere Der PSA-Konzern nutzt seine volle Schlagkraft und bringt im Herbst E-Transporter und Pkw-Varianten aller drei Marken, den Opel Vivaro-e, den Peugeot e-Expert und den Citroën e-Jumpy. Text: Stefan Schmudermaier, Fotos: Werk

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m Herbst nimmt die Elektrifizierung vieler Nutzfahrzeuge so richtig Fahrt auf, ein wichtiger Player ist dabei der PSA-Konzern mit den Marken Peugeot, Citroën und Opel. Die bisher vor­ liegenden Details der technisch identen Fahrzeuge klingen sehr vielversprechend. Zu Recht stolz ist man auf die Variantenvielfalt, so sind alle Längen – drei an der Zahl – und Varianten, die es bei den konventionell betriebenen Fahrzeugen gibt, auch als E-Version zu haben, sowohl als Nutzfahrzeug als auch als Personentransporter bis zu neun Sitzplätzen. Auch im Hinblick auf die technischen Daten ließ sich der PSA-Konzern tiefer in die Karten schauen. Das maximale Ladevolumen beträgt 6,6 Kubikmeter, die Anhängelast gute 1.000 Kilogramm. Die maximale Zuladung der Kastenwagen liegt bei 1.275 Kilogramm, das sind rund 115 Kilogramm weniger als bei den Verbrennermodellen.

Zwei Batteriegrößen Interessant: Pro 100 Kilogramm Zuladung sinkt die Reichweite um rund fünf Kilometer, bei voller Beladung müsste man demnach bis zu 64 Kilometer abziehen. Stichwort Reichweite, nach PSA-Umfragen unter Kunden fahren 83 Prozent der Kunden nicht mehr als 200 Kilometer am Stück, vom Rest knapp die Hälfte nie mehr als

300 Kilometer. Daher hat man sich für zwei Batteriegrößen entschieden, die kleinere mit 50 kWh, die größere mit 75 kWh, die gut für eine WLTPReichweite von 230 beziehungsweise 330 Kilometer sind.

Bei 32.000 Euro netto geht‘s los Geladen kann entweder bis zu 80 kW am Schnelllader (30 bzw. 45 Minuten auf 80 Prozent) oder dreiphasig mit elf kW an einer Wallbox, wo der Vorgang fünf beziehungsweise 7,5 Stunden dauert. An der nicht empfehlenswerten Haushaltssteckdose dauert der Vorgang 31 bzw. 47 Stunden und ist somit nicht wirklich praktikabel. Der Akku des Autos kann auch für Anwendungen wie eine Coolbox verwendet werden. Der Startschuss fällt im Herbst, der PSA-Konzern rechnet zu Beginn mit einem Anteil der Stromer von fünf Prozent am Modellmix, der in den nächsten fünf Jahren auf 15 Prozent anwachsen soll. Opel hat die Preise bereits bekannt gegeben, die dienen auch als Richtwert für Citroen und Peugeot. Der Vivaro-e Cargo S startet mit dem kleineren Akku bei 32.000 Euro (alle Preise netto), der Cargo M mit 75 kWh Batterie bei 38.000 Euro. Die Pkw-Variante Zafira Life S bei 48.958 Euro, in mittlerer Länge und größerem Akku bei 54.750 Euro, Förderungen noch unberücksichtigt. •

Das Interieur unterscheidet sich nur in Details von den konventionellen Modellen; zwei Batteriegrößen erlauben WLTP-Reichweiten von 230 bzw. 330 Kilometern, ab 32.000 Euro netto geht‘s beim Opel Vivaro-e Kasten los

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vergleichstest

Evergreens in Neuauflage Wer den Führerschein der Klasse B so richtig ausnutzen möchte, der landet bei den größten Vertretern in der Klasse der leichten Nutzfahrzeuge. Wir haben den aufgefrischten Iveco Daily mit dem ebenfalls überarbeiteten Ford Transit miteinander verglichen und dabei grundlegende Unterschiede entdeckt. Text & Fotos: Stefan Schmudermaier

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dass eine besonders hohe Stabilität ie sind beides echte Klassiker gewährleistet ist, auch bei Ausnutin der Nutzfahrzeug-Szene, der Iveco Daily erblickte erstzung der maximalen Zuladung. Im Falle unseres Testautos, eines Daily mals 1978 das Licht der Transpormit der etwas sperrigen Bezeichnung terwelt und wurde bis dato über 2,6 Millionen Mal verkauft. Beim Ford Transit geht Ford Transit L3 2.0 EcoBlue Aut. Limited die Geschichte sogar noch weiter zurück, als Pkw-ähnliches Fahrverhalten Taunus Transit star sparsamer und kräftiger Motor tete er seine Karriere Vernetzung mit eigener App 1961, damals noch ausschließlich in Deutsch mit Automatik nur 1.750 kg Anhängelast land. In der ganz großen Klasse der Nutzis bis 3,5 Tonnen spielt der Transit aber erst „35S21HA8 V HI-MATIC“ bedeutet das seit dem Jahr 2014, als das Modell eine Nutzlast von 1.200 Kilogramm in die Variante dieses Tests und den und ein Ladevolumen von 12 Kubikkleineren Transit Custom unterteilt metern. Ganz besonders stark zeigt wurde. Und so stehen sich die beiden sich der Italiener bei der AnhängeTestprobanden – wie auf den Bildern last, satte 3,5 Tonnen darf er an den ersichtlich – zumindest im Hinblick Haken nehmen, damit ist das maximal auf die Größe ebenbürtig gegenüber. erlaubte Gesamtzuggewicht für den Grund genug, sich näher mit den B-Führerschein mit sieben Tonnen bis beiden Evergreens zu beschäftigen aufs letzte Gramm ausgereizt. und den einen oder anderen UnterDer Ford Transit ist da von einem anderen Schlag. Er verfügt über eine schied herauszuarbeiten. Denn techEinzelradaufhängung und keinen nisch gibt es durchaus einige UnterLeiterrahmen. Das erlaubt zwar eine schiede, ob die am Ende des Tages komfortablere Auslegung – mehr relevant sind, hängt auch maßgeblich dazu später –, sorgt aber für deutlich vom geplanten Einsatzzweck ab. weniger Anhängelast, erst recht in VerUnterschiedliche Aufbaukonzepte bindung mit der Automatik. Im Falle unseres Testautos bedeutet das nur Der Iveco Daily ist ein Vertreter der 1.750 Kilogramm – mit manuellem alten Schule im Hinblick auf den Getriebe sind bis 2.800 Kilogramm Aufbau. Und das muss gerade bei möglich – und ein Gesamtzuggewicht einem Nutzfahrzeug nicht negativ von 4.250 Kilogramm. Die maximale sein. Ein Leiterrahmen sorgt dafür,

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Ein Cockpit wie in einem Pkw, auch die Verarbeitung top Großes Touchscreen-Navi mit Apple CarPlay & Android Auto Zusätzlicher Stauraum unter der Beifahrersitzbank Die 6-Gang-Automatik passt sehr gut zur Topmotorisierung 11,5 m3 Laderaumvolumen und eine Nutzlast von 1.093 kg Ablage in der Rückenlehne des Mittelsitzes

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Nutzlast von 1.233 Kilogramm liegt indes auf nahezu gleichem Niveau wie beim Kontrahenten Iveco Daily. Das Ladevolumen der 330 L3H2Ausführung beträgt 11,5 Kubikmeter. Bei der Abmessung des Laderaums liegen die beiden Testprobanden im Hinblick auf die Länge mit 3,54 Meter exakt gleichauf, bei der Höhe hat der Iveco 1,6 Zentimeter mehr zu bieten. Der Transit hat dafür den niedrigeren Aufbau, er misst 2,41 Meter, sein Rivale – auch aufgrund des Leiter­rahmens – baut 2,66 Meter hoch.

Komfortable Innenräume

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Übersichtliches Cockpit im Zweifarbton Im mittleren Sitz ist ein Klemmbrett integriert Optionales Navigationssystem Komfortable Achtgang-Automatik Stauraum gibt es auch unter der Beifahrersitzbank 1.200 Kilogramm und 12 m3 schluckt unser Testwagen

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chere Lenkrad des Daily erinnert eher an Lkw als jenes im Transit. Ein Navi haben beide verbaut, der Punkt geht hier aber an den Ford, der nicht nur mit größerem Display, sondern auch mit der besseren Bedienung aufwartet. Wer den mittleren der drei Sitze nicht benötigt, kann in beiden Fahrzeugen aus der Lehne eine Ablage ausklappen, robuster wirkt das beim Italiener. Zusätzlichen Stauraum gibt es übrigens bei beiden unter dem Beifahrersitz. Die bei Fahrzeugen dieser Größenordnung dringend empfehlens­ werte Rückfahrkamera ist beim Ford im Navi-Screen und beim Iveco im Rückspiegel integriert. Eine BluetoothSchnittstelle sowie USB-Lademöglichkeiten für Smartphones sind mittlerweile selbstverständlich.

Soweit zunächst die nackten Fakten, Zeit, sich hinters Steuer der Testautos zu setzen. Beginnen wir mit dem Iveco Daily. Ein zweifarbiges Armaturenbrett und ebensolche Sitze sorgen für eine angeIveco Daily 35S21HA8 V Hi-Matic nehme Atmosphäre. Klavierlack darf mittlerweile Anhängelast von 3,5 Tonnen offenbar auch in einem sehr kleiner Wendekreis Nutzfahrzeug nicht große Variantenvielfalt fehlen, obwohl es schon in einem Pkw kaum höherer Testverbrauch sauber zu halten ist. Wie auch immer, die Hersteller wollen damit unterstreichen, Große Vielfalt dass karge Cockpits Schnee von gesDie Variantenvielfalt ist bei beiden Modellen riesig, vom Fahrgestell über tern sind. Das gilt auch für den Transit, den klassischen Kastenwagen bis hin so ein Cockpit ist vor nicht allzu langer zum Bus reicht das Angebot. Der Iveco Zeit auch Focus und Co gut zu Gesicht ist als Kastenwagen mit drei Radgestanden. Auch wenn man im Ford auf farbliche Akzente verzichten muss, ständen und in gleich fünf Längen – Wohlfühlen ist auch hier angesagt, so 5.080 bis 7.540 Millimeter – und drei gut das in einem Kastenwagen eben Höhen zu haben, das Ladevolumen geht. Eine gute Sitzposition ist hier wie reicht dabei von 7,3 bis unglaubliche dort schnell gefunden, der gefederte 19,6 Kubikmeter, das höchst zulässige Schwingsitz im Iveco orientiert sich an Gesamtgewicht geht von 3,3 bis 7,0 den Lkw-Modellen, beim Ford tut es Tonnen. Die Spannweite des Ford ist normales Gestühl. Und auch das flanicht ganz so groß, ihn gibt es in drei


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Vergleichstest: Ford Transit vs. Iveco Daily

Das Resümee Ford Transit L3H2 2.0 EcoBlue Automatik Limited

Trotz ähnlicher Abmessungen sind der Ford Transit und der Iveco Daily unterschiedliche Charaktere. Der Transit zeigt sich als komfortabler Lieferwagen mit Pkw-ähnlichen Fahreigenschaften. Der Daily verfügt über mehr Lkw-Gene und genehmigt sich auch mehr Sprit, die 2,1 Liter Mehrverbrauch auf dem Papier wurden rund 2,5 in der Praxis. Der robuste Leiterrahmen des Italieners wirkt sich auf die Anhängelast aus, satte 3,5 Tonnen sind möglich, was das für den BE-Führerschein maximal erlaubte Zuggewicht von sieben Tonnen bis aufs letzte Kilogramm ausnutzt, während beim Ford in Verbindung mit Automatik bereits bei 1.750 Kilogramm Schluss ist. Preislich endet das Duell auf Augenhöhe, sowohl die jeweiligen Basismodelle als auch die Testversionen von Ford Transit und Iveco Daily liegen ausstattungsbereinigt auf ähnlichem Niveau.

Iveco Daily 35S21HA8 V Hi-Matic

Hubraum | Zylinder

1.995 cm3 | 4

2.998 cm3 | 4

Leistung

185 PS (138 kW)

210 PS (154 kW)

Drehmoment

415 Nm

470 Nm bei 1.500–3.000/min

0–100 km/h | Vmax

k. A.

k. A. | 160 km/h

Getriebe | Antrieb

6-Gang aut. | Vorderrad

8-Gang aut. | Hinterrad

Ø-Verbrauch | CO2

8,9 l D | 234 g/km (EU6d-TEMP)

11,0 l D | 300 g/km (EU6d)

Laderaum | Nutzlast

11,5 m3 | 1.233 kg

12,0 m3 | 1.200 kg

Laderaumhöhe | Laderaumlänge

1.886 mm | 3.533 mm

1.900 mm | 3.540 mm

Anhängelast ungebremst | gebremst

750 kg | 1.750 kg (2.800 kg bei man. Getriebe)

750 kg | 3.500 kg

Basispreis

37.770 € (exkl.)

35.290 € (exkl.)

Aufpreise für ausgewählte Extras in Euro (exkl. MwSt.) Navigationssystem

1.550

Klimaanlage/-automatik

•/-

• / 1.600

Rückfahrkamera

320

540

Toter-Winkel-Assistent

250

Werksangaben

Längen – 5.531, 5.981 und 6.704 Millimeter – und zwei Höhen, die Volumina reichen von 9,5 bis 15,1 Kubikmeter, die maximalen Gewichte von 2,94 bis 4,7 Tonnen. Bei den alternativen Antrieben hat der Daily die Nase vorn, er ist nicht nur mit klassischem Turbodiesel (116 bis 210 PS), sondern auch als Erdgas- und reine Elektrovariante zu haben. Ford bietet den großen Transit aktuell nur mit Selbstzünder (108 bis 185 PS) an, arbeitet aber bereits an einer batteriebetriebenen Version. Beide Fahrzeuge können in einigen Varianten übrigens mit Allradantrieb geordert werden, gerade in Österreich ein nicht zu unterschätzendes Feature.

Verbrauch: Transit sparsamer Zeit, den Zündschlüssel zu drehen und die Triebwerke zum Leben zu erwecken. In beiden Fällen haben wir es mit den jeweils stärksten Motoren zu tun. Im Falle des Iveco bedeutet das vier Zylinder, satte drei Liter Hubraum und stolze 210 PS, das Drehmoment liegt bei 470 Newtonmetern. Etwas kleinere Brötchen bäckt der Ford, wenngleich sich auch 185 PS aus zwei Liter Hubraum und 415 Newtonmeter Drehmoment nicht verstecken müssen. Erst recht nicht, da der Unterschied gar nicht so groß

ausfällt, wie man am Papier vielleicht vermuten würde. Beide Nutzfahrzeuge haben das Potenzial, an der Ampel den einen oder anderen Pkw zu überraschen, erst recht in Verbindung mit Automatikgetriebe. Jenes des Daily bringt gleich acht Fahrstufen mit, im Transit sind es sechs, flotte Gangwechsel gibt es hier und dort. Dass sich das Fahrgefühl im Ford spürbar harmonischer anfühlt, ist vor allem der eingangs erwähnten Einzelradaufhängung zuzuschreiben, die einem das Gefühl vermittelt, in einem großen Van zu sitzen. Der Daily macht kein Hehl aus seiner Bestimmung als Nutzfahrzeug, da macht auch der Schwingsitz durchaus Sinn. Positiv: Der dank Hinterradantrieb spürbar kleinere Wendekreis macht ihn beim Rangieren zumindest subjektiv deutlich handlicher. Nach einer längeren Testrunde durch die Stadt, über die Autobahn und Freilandstraßen wollen wir natürlich wissen, wie es mit dem Verbrauch aussieht. Der Ford Transit überrascht dabei positiv, 8,8 Liter sind in Anbetracht von Leistung, Gewicht und Stirnfläche ein tadelloser Wert, auch wenn wir keine Zuladung an Bord hatten. Der Iveco Daily zeigte sich da nicht als Kostverächter und genehmigte sich 2,5 Liter mehr.

Preislich auf Augenhöhe Last but not least werfen wir natürlich noch einen Blick in die Preisliste. Der Ford Transit „Startup“ beginnt bei 23.885 Euro (alle Preise netto), die Grundausführung unseres Testmodells kommt auf 37.770 Euro. Der Iveco Daily Easy 35S12D startet bei 23.900 Euro nahezu preisgleich mit dem Ford, das von uns getestete Modell 35S21HA8 V mit der Hi-Matic-8-Gang-Automatik beginnt bei 35.290 Euro. •

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Franko-Germanisch reisen Nach Toyota Proace Verso, Peugeot Traveller und Citroën SpaceTourer mimt der Opel Zafira Life die vierte Version des PSA-Bus. Und er ist mindestens so überzeugend wie seine Brüder. Text: Johannes Posch, Fotos: Stefan Schmudermaier

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on der Seite betrachtet herrscht größte Verwechslungsgefahr: Im Profil sehen die vier Plattform-Brüder aus der PSA-Toyota-Kooperation tatsächlich nahezu identisch aus. Bei der Front allerdings durfte Opel sein eigenes Ding machen und zauberte dem VW-Bus-Rivalen gleich mal das wohl gefälligste Gesicht des Quartetts ins Blech. Sonst allerdings kennt man vieles hier schon aus seinen Geschwistern – und das ist gut so. Gerade die Kombi aus der sanft schaltenden Automatik und dem bärenstarken Selbstzünder (Testverbrauch: 7,8 Liter) können wir nur wärmstens empfehlen. Auch das Fahrverhalten gibt wenig Anlass zur Kritik. Die Lenkung ist Bus-typisch indirekt, aber gefühlvoll. Der Wendekreis lässt einen auch enge Innenstadtstraßen nicht fürchten. Die Bremsen sind standhaft und fein zu dosieren. Das Fahrwerk ist angenehm komfortabel abgestimmt, gerade im Vergleich zur Konkurrenz aus Wolfsburg übrigens, der der Opel auch sonst so manches voraus hat.

Top Preis-Leistungs-Verhältnis So sind die Einzelsitze etwa hier nicht nur ob der Schienen im Fahrgastzellenboden leichter ein-, aus- und umzubauen, sie sind auch tatsächlich leichter – also rein physikalisch. Auch die hier separat zu öffnende Heckscheibe ist eine feine und überaus praktische Eigenart der französischjapanisch-deutschen Co-Produktion. Und dann ist da freilich noch das Thema Ausstattung und Preis-Niveau: Unser voll ausgestatteter Testwagen samt elektrisch verstellbarer Sitze in

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der ersten Reihe (mit Massagefunktion für den Fahrer), Lederbezügen, Abstandstempomat, Klimaautomatik, Head-up-Display, Rückfahrkamera, Keyless-Go, elektrischen Schiebetüren und noch so manchem mehr brachte es auf einen Listenpreis von „gerade mal“ 59.899 Euro brutto. Ein ähnlich ausstaffierter T6.1 Multivan kommt auf über 80.000 Euro.

Variable Bestuhlung, feine Verarbeitung, gute Materialqualität: Im Innenraum des Zafira Life hält man vorn wie hinten auch längere Reisen gut aus

Wie groß ist groß genug? Natürlich kommt der Preisunterschied aber nicht von ungefähr. Der VW Bus ist größer und bietet noch so manches Extra, die die PSA-Plattform schlicht nicht hergibt: Allrad, adaptive Dämpfer und dergleichen. Aber apropos „Größe“: Die getestete mittelgroße Version ist die beliebteste bei Familien und Firmen gleichermaßen. Letztere sollten aber dennoch genau überlegen, wofür der Zafira Life dann eingesetzt wird. Mit sieben verbauten Sitzen bleibt nämlich kaum Kofferraum übrig. Reichen hingegen fünf Sitze, kann noch reichlich Gepäck mit. Sonst bleibt noch der Griff zur 35 Zenti­ meter längeren L-Version. Aufpreis: 520 Euro. •

Opel Zafira Life

Basis-Version: Edition S 1,5 CDTI

Testmodell: Innovation M 2,0 CDTI AT

Hubraum | Zylinder

1.499 cm3 | 4

1.997 cm3 | 4

Leistung

120 PS (88 kW)

177 PS (130 kW)

Drehmoment

300 Nm bei 1.750/min

400 Nm bei 2.000/min

0–100 km/h | Vmax

12,0 s | 172 km/h

8,8 s | 185 km/h

Getriebe | Antrieb

6-Gang man. | Vorderrad

8-Gang Aut. | Vorderrad

Ø-Verbrauch | CO2

6,2 l D | 165 g/km (EU6dT)

7,5 l D | 197 g/km (EU6dT)

Kofferraum | Zuladung 224–3.397 l | 925 kg

603–3.968 l | 666 kg

Basispreis | NoVA

56.800 € (inkl.) | 16 %

39.370 € (inkl.) | 10 %

Das gefällt uns: das komfortable, stimmige und faire Gesamtpaket Das vermissen wir: Allradantrieb, etwas mehr Direktheit in der Lenkung Die Alternativen: die drei Plattform-Geschwister, Ford Tourneo Custom Werksangaben


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Vorsicht, Radar! Den Nissan NV300 hat man nicht sofort auf der Einkaufsliste, wenn man an einen 9-Sitzer denkt. Das könnte sich ändern, denn mit 170 PS und Doppelkupplungsgetriebe ist er gut gelungen.

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atürlich ist ein 5,40 Meter langer neunsitziger Bus nicht unbedingt das, was zum Schnellfahren einlädt. Und doch: Die 170 Pferdestärken aus dem 2.0-Liter-Dieselaggregat in Kombination mit dem wirklich feinen Doppelkupplungsgetriebe sind eine gefährliche Sache, denn in diesem großen Gefährt bekommt man die Geschwindigkeit nicht wirklich mit. Und schon flattert er ins Haus, der Strafzettel …

Schönes Ambiente im Innenraum Das soll Sie keineswegs vom Kauf dieses Busses abhalten, ganz im Gegenteil: Aufmerksam sollte man halt sein, auch wegen der schieren Größe! 5,40 Meter passen nicht in jeden Parkplatz, das muss klar sein. Und auch die Höhe von knapp weniger als zwei Metern sollte bedacht werden, wenn

man in innerstädtische Garagen fährt. Da kann es schnell eng werden! Den Ingenieuren ist es gelungen, mehr Luxus in den Innenraum zu bringen, als man das bisher von Nissan gewohnt war. Armstützen bei jedem einzelnen Sitz in den Reihen zwei plus drei, fast wie im Flugzeug, nur dass hier der Fußraum deutlich üppiger Nissan NV300 ausfällt! Zwei Schiebe­fenster 2.0 dCi Komfort Premium lassen frische Luft zu den Hubraum | Zylinder 1.997 cm3 | 4 Passagieren. Auch praktisch, Leistung 170 PS (125 kW) wenn man (was ja heuer Drehmoment 380 Nm bei 1.500/min durchaus der Fall sein kann) 0–100 km/h | Vmax k. A. | 176 km/h die Dokumente an den Getriebe | Antrieb 6-Stufen DCT | Vorderrad Grenzen zeigen muss. Ø-Verbrauch | CO2 7,6 l D | 199 g/km (EU6d-T) Schade nur, dass es die Kofferraum | Zuladung bis zu 2,5 m3 l | 844 kg Designer mit der Farbe Grau etwas übertrieben haben! Basispreis | NoVA 51.482,90 € (inkl.) | 17 % Dafür sind die Armaturen Das gefällt uns: Doppelkupplungsgetriebe Das vermissen wir: etwas mehr Farbe innen extrem übersichtlich angeDie Alternativen: Ford Tourneo Custom etc. ordnet! • (MUE)

Werksangaben

Der NV300 ist – auf Wunsch – viel besser ausgestattet als seine Vorgänger; das Doppelkupplungsgetriebe in Kombination mit 170 PS ist empfehlenswert


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Arbeit und Luxus Mit dem T6.1 Kastenwagen Plus bringt VW eine feine Kombination aus Lieferwagen und Van, auch an Luxus mangelt’s nicht. Text & Bilder: Stefan Schmudermaier

O

ft ist es ja wie verhext, man möchte ausgerechnet das, was man gerade nicht hat. Das Leben steckt aber nun einmal voller Kompromisse, die hören auch beim fahrbaren Untersatz nicht auf. Dabei gibt es mitunter Lösungen, an die man gar nicht gedacht hat. Eine solche bietet VW Nutzfahrzeuge mit dem neuen T6.1 Kastenwagen Plus, der nicht nur komfortabel wie der Multivan ist, sondern auch über einen abgetrennten Stauraum wie ein Kastenwagen verfügt. Diese Kombination ist nicht nur im Arbeitseinsatz gut nutzbar, wenn bis zu sechs Personen von A nach B samt Material befördert werden müssen, sondern kann auch nach getaner Arbeit als Familyvan genutzt werden.

Feiner Antrieb, üppige Ausstattung Erst recht, wo sich die Fahrgastkabine mit nahezu den selben Ausstattungsfeatures aufpeppen lässt, wie man das von den Pkw-Modellen kennt. Und so hat Volkswagen auch unseren Testwagen nahezu vollausgestattet, um das zu unterstreichen. Das große Navi ist hier ebenso zu finden wie die volldigitalen Armaturen, ein Abstands­ tempomat, Verkehrszeichener­kennung

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oder LED-Scheinwerfer, um nur die wichtigsten Dinge aufzuzählen. Wenig überraschend, dass die A4-Seite voller Extras auch einiges an Geld verschlingt, rund 17.000 Euro (alle Preise netto) in unserem Fall. Vorteil beim Kastenwagen Plus: Er ist nicht nur vorsteuerabzugsfähig, sondern im Gegensatz zu Multivan und Caravelle auch NoVA-befreit. Die Preisliste für den 110-PS-TDI mit Frontantrieb startet bei 33.942 Euro, der Grundpreis unseres Fahrzeug – 150PS-TDI, 7-Gang-DSG und 4MOTIONAllrad – liegt bei 40.737 Euro, das üppig ausgestattete Testauto kam auf 57.855 Euro.

3,5 oder 4,4 m3 Ladevolumen Das Ladevolumen hinter der durch eine Glasscheibe abgetrennten Rücksitzbank liegt bei 3,5 Kubikmetern und über einer Tonne Zuladung. Sollte das nicht reichen, gibt es noch die Variante mit langem Radstand, die es dann auf 4,4 Kubikmeter bringt. Konzeptioneller Nachteil: Längere Gegenstände lassen sich nicht im Laderaum transportieren, eine Durchlademöglichkeit besteht nämlich nicht. Abgesehen davon zeigt sich der T6.1 Kastenwagen Plus aber als feiner Allrounder, der einen komfortablen Innenraum mit einem unempfindlichen Laderaum verbindet. •

Das Cockpit unterscheidet sich kaum vom Multivan und lässt sich bei entsprechendem Budget mit allen Finessen ausstatten; abgetrennt durch eine Glasscheibe bringt es der Laderaum auf 3,5 oder 4,4 Kubikmeter und Zuladungen von über einer Tonne Volkswagen T6.1 Plus

Grundmodell: 2.0 TDI

Testmodell: 2.0 TDI 4MOTION

Hubraum | Zylinder

1.968 cm3 | 4

1.968 cm3 | 4

Leistung

110 PS (81 kW)

150 PS (110 kW)

Drehmoment

250 Nm bei 1.250/min

340 Nm bei 1.500/min

0–100 km/h | Vmax

14,3 s | 164 km/h

11,5 s | 178 km/h

Getriebe | Antrieb

5-Gang man. | Vorderrad

7-Gang aut. | Allrad

Ø-Verbrauch | CO2

7,8 l D | 205 g/km (EU6d-T) 9,1 l D | 239 g/km (EU6d-T)

Laderaum | Nutzlast

3,5 m3 | 1.220 kg

3,5 m3 | 1.057 kg

Basispreis

33.942 € (exkl.)

40.737 € (exkl.)

Das gefällt uns: zwei Fahrzeugkonzepte in einem Auto Das vermissen wir: eine Durchlademöglichkeit Die Alternativen: Renault Trafic Doppelkabine, Transit Custom Doppelk. Werksangaben


Umwelt

Škoda Enyaq startet 2021

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m 1. September feierte das neue, rein elektrisch betriebene SUV von Škoda Weltpremiere in Prag. Der Enyaq iV nutzt als erstes Modell der Marke den „Modularen Elektrifizierungsbaukasten“ (MEB) des Volkswagen Konzerns, was drei Batteriegrößen und fünf Leistungsstufen ermöglicht. Als maximale Ladeleistung werden 125 kW angegeben, die Reichweiten sollen 340, 390 und 500 Kilometer (WLTP) betragen. Der Enyaq iV kommt passend zum 125-jährigen Jubiläum der Unternehmensgründung und stellt somit einen echten Meilenstein in der Geschichte dar. Ob mit Heck- oder Allradantrieb, das SUV wirkt mit der kurzen Frontpartie und der langgezogenen Dachlinie ziemlich dynamisch. Im Innenraum sind die Platzverhältnisse mit dem größeren Kodiaq vergleichbar, auch wenn das Fahrzeug kürzer als ein Octavia ist. Während die anderen MEB-Fahrzeuge des Konzerns in Deutschland vom Band laufen, wird der Enyaq iV in Mladá Boleslav produziert. Als Marktstart wird 2021 genannt, Preise folgen, leistbar soll er sein.

Kia nutzt die Welle Noch bis Ende September ist in der Shopping City Süd bei Wien eine stehende Welle aufgebaut, die Wasserratten, Surfer und Elektroauto-Interessenten anlockt. Letztere verbinden die Einkaufstour im Süden von Wien mit Probefahrten der aktuellen Kia-Modelle e-Soul und e-Niro. Von Montag bis Mittwoch stehen die beiden Stromer von 14 bis 16 Uhr zum Ausprobieren bereit, von Donnerstag bis Sonntag sind die Zeiten mit 14 bis 20 Uhr weit großzügiger. Der lokale Kia-Partner Grünzweig aus Wiener Neudorf stellt die Mitarbeiter, die Fragen zu den Elektrofahrzeugen beantworten. Vorab sollte man sich unter https://kia-probefahrt.at angemeldet haben. Facts zur Welle: Acht Pumpen sorgen für eine 7,5 Meter breite „deepwater“ Surfwelle, das Wasser ist maximal 1,4 Meter tief.

Optimal genutzt Die Groupe PSA steigt um: Bis 2025 sollen im Konzern zwei zu 100 Prozent elektrifizierte Plattformen statt der bisherigen MultiEnergy-Plattformen zum Einsatz kommen. Maximale Synergien und optimierter Ressourceneinsatz sollen im weltweiten Einsatz beim Sparen helfen, dazu kommt beste Ausnutzung durch die Verteilung der Batterie im gesamten Unterboden. 60 bis 100 kWh können in der Electric Vehicle Modular Platform eingebettet werden. Reichweite: 400 bis 650 Kilometer.

Suzuki baut die Wälder wieder auf

Besonders die Plug-ins legen zu

Nachhaltig klimafitte Wälder lautete das Ziel der auf der Vienna Autoshow im Jänner gestarteten Kooperation von Suzuki Austria mit den Österreichischen Bundesforsten. Die ersten ökologisch wertvollen Baumarten – pro verkauftem Suzuki gibt es 2020 einen Baum – wurden bereits im Revier Droß im Waldviertel gepflanzt.

Laut des „E-Mobility Sales Review Q3 2020“ von PwC stiegen die Neuzulassungen von E-Autos in Österreich von April bis Juni um 36 Prozent. Sprunghaft angestiegen sind die Plug-in-Hybride mit einem Zuwachs von 234 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Rekord: 15 Prozent aller Neuzulassungen (1. Hj.) waren elektrifiziert.

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Auto umwelt • schon • schon gefahren gefahren

Reichweite ist nicht alles Das erste Elektroauto aus dem Hause Mazda ist zugegebenermaßen kein Reichweitenwunder. Dafür hat der MX-30 jede Menge anderer Qualitäten, die bei der ersten Ausfahrt durchaus überzeugten. Text: Stefan Schmudermaier, Fotos: Werk

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s ist zwar schon richtig abgedroschen, aber eines der Hauptargumente der E-Mobilitätsgegner ist und bleibt die Reichweite. Um es auch an dieser Stelle noch einmal auszusprechen oder vielmehr niederzuschreiben: Auch uns geht es nicht darum, E-Autos als heilsbringenden Gral zu verehren, sondern vielmehr aufzuzeigen, für welche Anwendungen und Einsatz­ bereiche diese sinnvoll sind. Und auf der Langstrecke ist und bleibt der Diesel vielfach unschlagbar, auch daraus machen wir kein Hehl.

Wenig Reichweite, viel Ausstattung Der Mazda MX-30 musste auch schon einige Schelte einstecken, mit einer WLTP-Reichweite von 200 Kilometern zählt der Japaner zugegebenermaßen zu den Schlusslichtern der letzten Neuerscheinungen. Man sollte dennoch nicht den Fehler machen, den elektrischen Halbbruder des CX-30 von Haus aus links liegen zu lassen. Zunächst wäre zu klären, ob man wirklich des Öfteren weitere Strecken zurücklegt. Wer dabei ehrlich zu sich selbst ist, der wird vielfach feststellen, dass 200 Kilometer am Stück eher Ausnahme denn Regel sind. Zudem möchte sich der Mazda auch gar nicht als erstes und einziges Auto im Haushalt etablieren. Dafür ist er die Idealbesetzung in der zweiten Reihe, bei dem man auf keinerlei Annehmlichkeiten verzichten muss. Und das

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zu einem Tarif, der aufhorchen lässt. Denn die Serienausstattung lässt fast keine Wünsche offen. Von LED-Scheinwerfern, 18-Zoll-Alufelgen, Head-up-­ Display, Navi, adaptivem Tempomat bis hin zu Rückfahrkamera und Klima­ automatik reicht das Angebot. Für einen geradezu läppischen Tausender mehr gibt’s im GTE+ unter anderem Sitze und Lenkrad beheizbar, Keyless Go oder automatisch abblendende Spiegel.

Gelungene Abstimmung, Top-Preis Und wie fährt sich der MX-30? Nun, er zählt zu den leisesten und am besten abgestimmten E-Autos auf dem Markt. Der Versuch der Ingenieure, ein harmonisches Ganzes auf die Räder zu stellen, ist vollauf gelungen, das spiegelt sich auch an der Material- und Verarbeitungsqualität wider. Durch den eher kleinen 35,5-kWh-Akku ist auch der ökologische Fußabdruck besser als bei E-Autos mit über 400 Kilometer Reichweite. Etwas schade, dass der Mazda nur einphasig laden kann und der Vorgang an der Wechselstrom-Wallbox bei 3,7 kW bis zu 9:30 Stunden dauern kann. Positiv überrascht der MX-30 dafür mit seinem mehr als fairen Preis. 29.158 Euro (netto) sind fällig, zieht man die Förderung von 5.000 Euro ab, kommt man auf mehr als konkurrenzfähige 24.158 Euro. Und spätestens da wird die Luft dünn, für Kompakt-SUV mit Verbrenner und der Ausstattung. •

Das „Freestyle-Doors“-Türkonzept erinnert an den BMW i3; die Ausstattung des Mazda MX-30 ist top Mazda MX-30

Grundmodell: GTE

Topmodell: GTE+

Leistung | Drehmoment 143 PS (105 kW) | 265 Nm 143 PS (105 kW) | 265 Nm 0–100 km/h | Vmax

9,7 s | 140 km/h

9,7 s | 140 km/h

Getriebe | Antrieb

1-Gang aut. | Vorderrad

1-Gang aut. | Vorderrad

Reichweite (max.)

200 km (WLTP)

200 km (WLTP)

Ø-Verbrauch

19,0 kWh/100 km

19,0 kWh/100 km

Ladedauer

40 min–9:30 h*

40 min–9:30 h*

Kofferraum | Zuladung

366–1.171 l | 388 kg

366–1.171 l | 388 kg

Basispreis | NoVA

29.158 € (exkl.) | 0 %

29.992 € (exkl.) | 0 %

Das gefällt uns: harmonisches Gesamtkonzept, sehr leiser Innenraum Das vermissen wir: dreiphasiges Wechselstrom-Laden Die Alternativen: BMW i3, Peugeot e-2008, Hyundai Kona electric etc. * DC 50 kW bzw. AC Wallbox 3,7 kW; Werksangaben


JAGUAR I-PACE AUSTRIA EDITION

I GOT THE POWER. SPANNUNG IN IHR LEBEN ZU BRINGEN.

Gebaut in Österreich, aufgeladen mit Begeisterung. Der vollelektrische Jaguar I-PACE elektrisiert vom ersten Moment an. Dank seiner innovativen Antriebstechnik verbindet er kurze Ladezeiten mit hoher Reichweite und Jaguar typischer Performance – und das völlig emissionsfrei. Als Austria Edition mit 320 PS ermöglicht er gewerblichen Kunden zudem den Erhalt der attraktiven staatlichen Förderung.**

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59.900,– €*

Jetzt Probefahrt anfragen. jaguar.at/i-pace Jaguar I-PACE Stromverbrauch in kWh/100 km: 25,2–22,0 (komb.); CO2-Emissionen in g/km: 0 (komb.), nach WLTP. Weitere Informationen unter www.autoverbrauch.at. Symbolfoto.  * Ab-Preis für I-PACE Austria Edition mit 320 PS. Angebot gültig bei Kaufvertragsabschluss bis 31.12.2020 bei allen teilnehmenden Jaguar Partnern und solange der Vorrat reicht. Nicht kombinierbar mit anderen Angeboten. Unverbindlich empfohlener, nicht kartellierter Richtpreis inkl. 20 % USt, 0 % NoVA. ** Nähere Details unter www.umweltfoerderung.at/betriebe.


umwelt

EL-MO Award prämiert Projekte zur E-Mobilität!

Der E-Mobilitäts-Fachkongress EL-MOTION hat sich in den letzten 10 Jahren zu einer wichtigen Informations- und Austauschquelle für Flotten, Kommunalbetriebe und NGO etabliert, die FLOTTE ist 2021 Medienpartner für den EL-MO Award, der an besonders herausragende Projekte vergeben wird. Text: Stefan Schmudermaier/EL-MOTION, Fotos: mtma.at@elmotion2020

D

Unternehmen, kommunale Betriebe, NGO oder Bildungseinrichie E-Mobilität ist allen Unkenrufen zum Trotz auf dem Vormarsch, gerade im gewerblichen Bereich gibt es immer tungen, die eine hochkarätig besetzte und kompetenzstarke Jury mehr Anwendungsmöglichkeiten für batteriebetriebene Fahrmit ihren Projekten zur nachhaltigen Transformation der österzeuge sowohl im Pkw- als auch im Nutzfahrzeugbereich. Und es reichischen Wirtschaftsverkehre überzeugen konnten. Insofern gibt etliche Vorreiter auf diesem Gebiet, die entweder gerade am werden mutige Unternehmer, Gemeinden und Städte, (kommuUmsetzen ihrer innovativen Ideen sind oder diese bereits in der nale) Betriebe und Institutionen, aber auch AusbildungseinrichPraxis leben. Grund genug, diese Personen und Firmen vor den tungen und Verbände zur Teilnahme eingeladen, die ambitioVorhang zu bitten und entsprechend nierte Projekte im Bereich der auszuzeichnen. Der von Robert Feierl E-Mobilität umsetzen bezieins Leben gerufene EL-MOTIONhungsweise umgesetzt haben. Der EL-MO Award Fachkongress ist zu Beginn des Jahres Das Ziel der Projekte sollte dabei soll ambitionierte Projekte stets die Reduktion des GesamtAnlaufstelle für viele Vertreter aus dem im Bereich der E-Mobilität energieverbrauchs und der CO kommunalen Bereich, Transportun2 auszeichnen.“ Emissionen beziehungsweise ternehmer, aber auch für Fuhrparkmadie Vermeidung, Verbesserung nager größerer und kleinerer Flotten. Robert Feierl oder Verlagerung bestehender Als die Idee eines EL-MO Awards Verkehre Richtung alternativer geboren wurde, haben wir uns gerne Antriebe (batterie-elektrisch, wasserstoff-elektrisch etc.) darbereit erklärt, diesen als Medienpartner gemeinsam mit 1TRUCK. TV zu unterstützen. Gefördert und unterstützt wird der Preis vom stellen und so für eine nachhaltige Transformation der öster­ Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie, der reichischen Wirtschaftsverkehre sorgen. Wirtschaftskammer Österreich, dem Klima- und Energiefonds, dem Österreichischen Städtebund und klimaaktiv. Teilen Sie Ihr Projekt mit uns Die Einreichung Ihrer Projekte ist mit keinem allzu großen Aufwand verbunden. Alles Wissenswerte finden Sie zusammengefasst auf der Mutige Teilnehmer sind gefragt nächsten Seite. Und denken Sie daran, keine Idee ist zu klein, um sie Verliehen wird der Award auf der EL-MOTION 2021, die am 27. nicht einem größeren Publikum zugänglich zu machen. Wir freuen und 28. Jänner 2021 wieder im Radisson Blu Hotel Park Royal uns jedenfalls über zahlreiche Einsendungen! • Palace in 1140 Wien über die Bühne geht. Ausgezeichnet werden

5_ 2 | Flotte 09/2020


umwelt

So einfach reichen Sie Ihr E-Mobilitäts-Projekt ein! Aus folgenden Bereichen können Projekte eingereicht werden: • Zweirädrige E-Fahrzeuge (E-Bikes, E-Lastenräder, E-Roller, E-Scooter, E-Motorräder) • Kleine Pkw-Flotten (unter 10 Fahrzeuge) • Große Pkw-Flotten (ab 10 Fahrzeuge) • Leichte Nutzfahrzeuge bis 3,5 Tonnen • Schwere Nutzfahrzeuge ab 3,5 Tonnen • Betriebsverkehr, Baustellen, kommunale Einsatzzwecke und -projekte • nachhaltige Abwicklung von Bauvorhaben • Ladeinfrastruktur und Energiemanagement (Fotovoltaik, Lastmanagement, Wasserkraft, Smart-Charging, …) • Baumaschinen, ÖPNV, Schifffahrt, Luftfahrt, Schienenbahnen • Betriebliches Mobilitätsmanagement • Digitalisierung • Ideenkonzept für Adaptierung von Förderungen oder gesetzliche Rahmenbedingungen • „outside the box“ (Projekte, die in keinen anderen Bereich passen, aber Potenzial haben, die Jury zu überraschen und zu überzeugen. Beispiel: CO2-Kompensationsprojekte im Rahmen von ganzheitlich organisierten Aufforstungen)

Wer kann mitmachen? KMU, Firmen, NGO, Schulen, Gemeinden, Städte, kommunale Betriebe etc.

Was suchen wir? Konkrete, ambitionierte, zukunftsweisende Projekte mit Vorbildcharakter, die bereits umgesetzt sind beziehungsweise bis Mitte 2021 fertiggestellt werden. Beim Sonderprojekt gibt es keine Einschränkungen, hier sind auch bloße Ideen oder konkrete Vorschläge einreichbar.

Wie profitieren die Gewinner? Ganz im Sinne des Credos: Tu Gutes und sprich darüber! Die besten Projekte und das unternehmerische Nachhaltigkeits­ bestreben werden im Rahmen der Medienpartnerschaft mit den Medien FLOTTE und 1TRUCK.TV sowie der Prämierung auf dem Galaabend einer breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht. Daraus resultiert ein Gewinn an Aufmerksamkeit und Image. Außerdem: Veröffentlichung in der „ÖKO+“-Zeitschrift der WKÖ.

Voraussetzungen zur Teilnahme Teilnahmeberechtigt beim EL-MO Award sind Firmen, Körperschaften, Vereine, Organisationen und Ausbildungseinrichtungen sowie Personen mit Sitz beziehungsweise Wohnsitz in Österreich. Die Sieger werden aus allen bis 12.12.2020 eingereichten Projekten ausgewählt. Die Einreichung gestaltet sich einfach. Benötigt werden maximal drei A4-Seiten als PDF mit der Projektbeschreibung, den Vorteilen und dem Nutzen für das Unternehmen, die Gesellschaft und die Umwelt, Umsetzungszeitraum, Investitionen und das CO2-Einsparungspotenzial sowie maximal drei Fotos zur Dokumentation per E-Mail an elmo@elmotion.at. Wichtig: Die eingereichten Projekte müssen bis spätestens Mitte 2021 umgesetzt sein. Die Auswahl beziehungsweise Bewertung der Gewinner erfolgt im Rahmen der Jury und ohne Beisein eines Notars. Die mehrfache Einreichung von Projekten ist nicht zulässig. Die Sieger werden bis 15.01.2021 informiert und zur EL-MOTION eingeladen. Im Rahmen der EL-MOTION 2021, am Abend des 27.01.2021, werden die Gewinner ausgezeichnet. Die Teilnahme ist kostenlos, freiwillig und mit keinen Verpflichtungen der Einreichenden dem Veranstalter gegenüber verbunden. Die Daten werden elektronisch erfasst, jedoch nur in Zusammenhang mit diesem Award verwendet. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Teilnehmer erkennen durch das Einreichen automatisch diese Teilnahmebedingungen an. Eine nachträgliche Anpassung oder Ergänzung der Bedingungen bleibt ausdrücklich vorbehalten. Darüber hinaus gelten die AGB der Feierl-Herzele GmbH, die auf der Website www.elmotion.at einsehbar sind. Mitglieder der Jury beziehungsweise Mitarbeiter der Feierl-Herzele GmbH sowie der Abteilung für Umwelt und Energiepolitik der WKÖ sind von der Teilnahme am Award ausgeschlossen.

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umwelt Auto • schon • schon gefahren gefahren

Die ID(ee): Der Käfer von Morgen? Hätte der ID.3 Schultern, sie hätten viel zu tragen. Der neue Stromer von Volkswagen soll für die E-Mobilität nicht weniger als das sein, was einst der Käfer für das Auto an sich war, der Wegbereiter für eine neue Mobilität. Text: Johannes Posch, Fotos: Werk

A

uf dem Weg dorthin tat VW erst einmal, was die Wolfsburger am besten können: eine Konzernplattform entwickeln. MEB heißt sie. Das steht für „Modularer Elektroantriebsbaukasten“ und wird uns in nächster Zeit als Akronym noch öfter unterkommen. Nämlich bei nahezu allen folgenden E-Autos von Škoda, Seat, Cupra, Audi und auch Ford, die im Rahmen der jüngst ins Leben gerufenen Kooperation ebenfalls darauf zurückgreifen werden. Auch bei VW selbst hat man viel vor damit. Mit Nummern von „1“ bis „5“ versehen, erwartet uns alles vom Stadtflitzer bis zum SUV. Aber zurück zum ID.3.

Elektro, VW-typisch umgesetzt Der ist ein wie erwartet solide und nahezu fehlerfrei interpretierter Vertreter eines dezidierten Elektroautos. Heißt: Er nutzt gut die naturgemäßen Vorzüge eines als E-Auto entwickelten Fahrzeuges. Mangels „Motorhaube“ freut man sich bei kompakten Abmessungen über einen langen Radstand und ein luftiges Interieur. VW selbst bemüht diesbezüglich gern den Vergleich: Bei Außenmaßen eines Golf gibt’s innen Platz wie in einem Passat Kombi. Was auch stimmt, zumindest in Sachen Beinfreiheit. Beim Scheitel der Mitfahrer hinten wird’s aber etwas enger. Auch der Kofferraum ist freilich deutlich kleiner. Dafür hat man in der Stadt deutlich mehr Freude am Herumwuseln als im klassischen Mittelklassler. Nicht nur wegen dem E-typisch prompten Antritt und weil man dank starker Rekuperation fast

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nie die Bremse braucht, sondern vor allem auch wegen dem Wendekreis auf Polo-Niveau. Der Motor sitzt nämlich hinten, die Vorderräder bleiben also frei von Antriebseinflüssen und können besonders weit eingeschlagen werden. Auch Überland fühlt man sich wohl. Vor allem die ausgezeichnete Geräuschisolierung ist auffällig. So ruhig gleitet man sonst nur in deutlich teureren Offerten dahin. Dass man am Ende doch in einem mehr oder minder günstigen Auto sitzt, fällt beim Angreifen der teils arg billig wirkenden Plastikteile innen und an Details wie den hinten fehlenden Lüftungsauslässen auf. Sonst ist das Ausstattungsniveau, das in acht Versionen statt langen Aufpreislisten organisiert wird, aber gelungen. Sieben davon entfallen auf den mittleren der drei geplanten Akkus mit 58 kWh, zu ihm werden laut VW die meisten Kunden greifen. Er kann mit 100 oder 125 kWh geladen werden (je nach Ausstattung). Die Bestellbücher sind offen, ausgeliefert wird ab Dezember. Der Basis ID.3 beginnt bei 28.408 Euro netto, das Top-Modell kommt auf 38.867 Euro. •

Innen so anders, wie ein neuer Stromer sein sollte; zum „Anstarten“ muss etwa nur das Bremspedal gedrückt werden und das Head-up-Display kann auch „Augmented Reality“ Volkswagen ID.3

Basis-Modell: Pro Performance

Top-Modell: Pro S / Tour

Leistung | Drehmoment 204 PS (150 kW) | 310 Nm 204 PS (150 kW) | 310 Nm 0–100 km/h | Vmax

7,3 s | 160 km/h

7,9 s | 160 km/h

Getriebe | Antrieb

1-Gang | Hinterrad

1-Gang | Hinterrad

Reichweite (max.)

426 km (WLTP)

549 km (WLTP)

Ø–Verbrauch

15,4 kWh/100 km

16,2 kWh/100 km

Ladedauer

50 min–9,5 h1

50 min–7,5 h2

Kofferraum | Zuladung

385–1.267 l | 541 kg

385–1.267 l | 421 kg

Basispreis | NoVA

28.408 € (exkl.) | 0 %

38.867 € (exkl.) | 0 %

Das gefällt uns: die VW-typisch solide Umsetzung des Konzepts Das vermissen wir: hochwertigere Materialien im Innenraum Die Alternativen: Tesla Model 3, Hyundai Ioniq, Renault Zoe, Nissan Leaf 1

100 kW DC/7,2 kW AC; 2 125 kW DC/11 kW AC; Werksangaben


umwelt • schon umwelt gefahren • test

Übergangslösung BMW hat dem X3 einen Plug-in-Hybridantrieb verpasst. Der wartet mit bekannten Qualitäten auf, die rein elektrische Reichweite bleibt in der Praxis aber etwas unter den Erwartungen. Text: Stefan Schmudermaier, Fotos: Johannes Posch

P

lug-in-Hybride sind bei vielen Herstellern derzeit en vogue, BMW macht da keine Ausnahme. Im Gegenteil, es gibt kaum noch eine Baureihe, die keinen Teilzeitstromer im Angebot hat. Das technische System des X3 xDrive30e – so der volle Name – kennt man aus der Dreier-Reihe, ein Vierzylinder-Benziner mit 184 PS wird von einem 80 kW starken Elektromotor unterstützt. Kommen die beiden Aggregate parallel zum Einsatz, sorgt das für mehr als ordentliche Fahrleistungen, Tempo 100 km/h steht nach nur 6,1 Sekunden auf dem virtuellen Tacho. Freilich ist der Bayer nicht dafür gedacht, permanent die volle Performance abzurufen, schließlich steigt der Spritverbrauch dann deutlich an. Auf BMW die 2,1 Liter laut WLTP X3 kommt der X3 – wie Hubraum | Zylinder auch alle anderen PlugLeistung in-Modelle sämtlicher Drehmoment Hersteller – in der Praxis 0–100 km/h | Vmax nicht.

Die Ladezeit hält sich mit knapp drei Stunden zwar in Grenzen, der Akku ist aber auch lediglich 12 kWh groß. Und das reicht bei Idealbedingungen für 35 bis 40 Kilometer, dann übernimmt der Verbrenner. Der braucht dann aber um die acht Liter, für Vielfahrer also keine Alternative. Im Hinblick auf die Fahrleistungen müsste man beim Diesel auf den xDrive30d mit 265 PS zurückgreifen, der zwar 6.150 Euro mehr kostet, dafür aber noch einen feinen Sechszylinder unter der Haube hat. Wer regelmäßig lädt, findet im Plug-in-X3 (ab 59.400 Euro) einen guten Partner, Abstriche müssen beim Kofferraum gemacht werden, der nicht ganz eben ausfällt und 100 Liter weniger fasst. • Vergleichsmodell Diesel: Testmodell: xDrive30d xDrive30e 2.993 cm3 | 6

1.998 cm3 | 4

265 PS (195 kW)

184 PS + 80 kW E-Motor

620 Nm bei 2.000 U/min

300 Nm + 265 Nm E-Motor

5,8 s | 240 km/h

6,1 s | 210 km/h

E-Reichweite | Antrieb - | Allrad

Bei Ausstattung und Optik darf der geneigte Kunde auch beim Plug-in-X3 aus dem Vollen schöpfen; der Kofferraum ist nicht ganz eben und fasst 100 Liter weniger

Start für elektrischen BMW iX3 Ab März 2021 ist der BMW X3 als iX3 auch in einer vollelektrischen Version zu haben. Produziert im chinesischen BMW Werk Shenyang will sich der Strom-Bayer als eine ernstzunehmende Alternative präsentieren, was bei den Eckdaten durchaus gelingen kann. Die WLTP-Reichweite von 460 Kilometern ist beachtlich, am 150-kW-Schnelllader wird der 80 kWh große Akku in 34 Minuten auf 80 Prozent geladen. In flotten 6,8 Sekunden beschleunigt der iX3 auf 100 km/h, interessant auch der Nettopreis von 58.708 Euro.

55 km | Allrad

35 bis 40 km elektrisch

Ø-Verbrauch | CO2

Wie viel Treibstoff sich der Vierzylinder gönnt, hängt maßgeblich davon ab, wie oft man das SUV extern auflädt.

Kofferraum | Zuladung 550–1.600 l | 680 kg

450–1.500 l | 630 kg

Basispreis | NoVA

59.400 € (inkl.) | 0 %

6,9 l D | 181 g/km (EU6d-T) 2,1 l S | 49 g/km (EU6d-T) 65.550 € (inkl.) | 13 %

Das gefällt uns: gelungene Antriebsabstimmung, top Verarbeitung Das vermissen wir: mehr elektrische Reichweite Die Alternativen: Mercedes GLC 300 e 4MATIC, Audi Q5 55 TFSI e quattro Werksangaben

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umwelt • schon gefahren

Ready for Fuhrpark Renault präsentiert den Clio als Hybrid sowie den Captur und den Megane Grandtour als Plug-in-Hybrid. Vor allem die Stecker-Franzosen sind für Firmen spannend. Text: Mag. Severin Karl, Fotos: Mag. Severin Karl, Werk

R

enault steigt in die Welt der Hybridantriebe ein. Die FLOTTE konnte das Trio aus Kleinen und Kompakten rund um Langenlois bereits näher kennenlernen. „E-Tech“ wurde dabei als Überbegriff für die Elektrifizierung abseits reiner BEV (Battery Electric Vehicle) gewählt.

Manchmal ruppig Den Beginn macht der Clio E-Tech 140, der ab 21.640 Euro kostet. Wer will, kann sich mit diversen Ausstattungslinien (sportlich, luxuriös, limitiert) bis auf 28.290 Euro hochhanteln. Zum vergleichbaren Benzin-Clio mit 130 PS und Doppelkupplungsgetriebe werden etwa 2.000 Euro Aufpreis fällig. Der Kofferraum schrumpft nur minimal auf 300 Liter Volumen. Unterwegs wirkt der Kleinwagen gut gedämmt, der Sound des Benziners dringt beim sportlichen

Megane Grandtour: Mitbewerber in dieser Klasse kommen erst später auf den Markt; es gibt eine eigene Business-Linie

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Beschleunigen somit nicht ungebührlich in den Innenraum. Wer sanft mit dem Gaspedal umgeht, wird im Stadtbereich viel elektrisch unterwegs sein, hektische Spurt-Brems-Wechsel quittiert der Clio mit etwas ruppigem Verhalten.

Noch allein auf weiter Flur In allen Lagen smooth arbeiten dagegen die beiden E-Tech Plug-in 160, die mit der stärkeren Batterie (9,8 statt 1,2 kWh) über 158 PS verfügen. Sowohl im Captur als auch im kompakten Megane Grandtour fühlt sich die Zusammenarbeit des 1,6 Liter großen Vierzylinders mit den beiden Elektromotoren (E-Hauptmotor und Generator) wohltuend harmonisch an. In der Stadt lassen sich über 60 Kilometer rein elektrisch zurücklegen, kombiniert sind es immer noch über 50 Kilometer. Wer auf seinen Pendelstrecken Autobahnen dabei hat, kann beruhigt sein, auch bei 135 km/h darf der Benziner ruhen, wenngleich die elektrische Reichweite rascher sinkt. Als Vollladezeit der Akkus sind drei bis fünf Stunden einzurechnen, passende Ladelösungen gibt es direkt beim Importeur. Der Ladeanschluss ist übrigens dort, wo sonst der reguläre Tankdeckel zu finden ist. Dieser wandert auf die linke Seite des Autos. Beim Captur (ab 33.790 Euro) werden knapp 6.000 Euro Stecker-Aufpreis verlangt, beim Megane Grandtour

Auf dem großen Monitor lässt sich verfolgen, welcher Motor gerade aktiv ist; in drei bis fünf Stunden soll der Akku vollgeladen sein, die elektrische Reichweite liegt bei rund 50 Kilometern

sind es knapp 7.000 Euro. Besonders für Firmen ist der Kombi spannend, denn im Gegensatz zum TCe 160, den es nur in höheren Ausstattungen gibt, steht der E-Tech Plug-in 160 bereits ab der Ausstattungslinie „Zen“ (ab 34.190 Euro) bereit. Auch „Business“ (Einparkhilfe, Navi etc. Serie) macht Lust, ihn in den Fuhrpark zu integrieren, so das Fahrprofil kompatibel ist. Auffallend beim Megane: Mit dem Plug-in wird auch das Facelift – eingeführt. Die Konkurrenzsituation: In der 4,2-Meter-Klasse gibt es derzeit kein Plug-in-SUV, der Kia XCeed PHEV ist größer und teurer. Auch KompaktKombis mit Plug-in-Technologie sind erst im Anrollen, etwa der Seat Leon Kombi. •


umwelt • test

Er kann’s noch, jetzt auch lautlos Wenn die Form nicht der Funktion folgen muss, ist das nicht zwingend schlecht, nur eben „anders“. Text & Fotos: Johannes Posch

A

uch zwei Jahre nach seiner Markteinführung weiß der DS7 Crossback immer noch, Köpfe zu verdrehen, und das nicht erst, wenn die Kristalle in seinen LED-Scheinwerfern beim Aufund Zusperren zu rotieren beginnen. Er ist eben immer noch ein Exot auf unseren Straßen – und als eben solcher passt ein Plug-in-Hybridantrieb eigentlich perfekt zu ihm; verleiht ihm dieses zusätzliche bisserl Potenzial für ein „Oh, là, là“ aus Passantenmündern, wenn man lautlos an ihnen vorüberrollt. Und bleibt man dann mal stehen und gewährt Blicke ins Innere des schicken Franzosen, gibt’s erst recht viel zu bestaunen: Leder quasi überall, fein abgesteppt und verziert, versteht sich. Und dann sind da noch die zahlreichen, wie in einem Flugzeugcockpit aufgefädelten Schalter, die überzeugend so tun, als seien sie aus Metall und/oder Glas. Alles sehr nobel, sehr „haute couture“. Dass die passenden Griffmulden unter den Schaltern allesamt kleine Staubreservoirs sind, das große Glasgebilde rund um die fast alle Stückerl spielende Infotainment-Einheit Fingerabdrücke magisch anzieht und die schicke Außenhaut bedingt, dass der Kofferraumdeckel nur auf circa 1,7 Meter Höhe öffnet, muss man den Bewunderern ja nicht gleich auf die Nase binden. Und

ja, auch als Fahrer oder Besitzer muss man sich daran nicht zwingend stören. „Anders“ sein bedurfte schon immer, etwas zurückstecken zu können. Zum Beispiel an der Technologiefront, wo andere Hersteller beispielsweise beim Thema Smartphone-App zur Fahrzeugsteuerung deutlich weiter sind.

Ja, im Grunde ist’s das gleiche Auto wie der Opel Grandland X oder der Peugeot 5008, aber der DS 7 Crossback versteckt das ganz hervorragend, auch wenn das Praxisabstriche bedeutet

Charger s’il vous plaît Kompromisslos gelungen hingegen: der Antrieb. Im rein elektrischen Modus (50 Kilometer Reichweite sind realistischerweise drin) stromert der Franzose ausreichend souverän dahin. Hilft der Turbo-Benziner bei vollen Akkus mit, steht man schneller im STVO-Kriminal, als man „Sacre bleu!“ rufen kann. Lässt man es hingegen gemütlich angehen, wozu auch die kommode Fahrwerk­ abstimmung verleitet, ergab unsere Testfahrt im Hybrid-Modus einen Verbrauch von 3,7 Litern. Mit leeren Batterien wurden daraus 6,9. Außerdem waren die Schaltvorgänge stärker zu spüren, da rein elektrisch vor allem die Hinterachse anschiebt, die nur einen Gang hat, pures E-Fahrgefühl also. Der Rest: Raumangebot geht in Ordnung, Verarbeitung auch; Lenkung komfortabel entkoppelt, Bremsen solide, Preisniveau (53.000 Euro) selbstbewusst, aber fair. •

DS7 Crossback

Basis-Modell: Testmodell: BlueHDI 130 EAT8 BE CHIC E-TENSE 300 BE CHIC

Hubraum | Zylinder

1.499 cm3 | 4

1.598 cm3 | 4

Leistung

130 PS (96 kW)

200 PS + 2 x 81 kW E-Motoren

Drehmoment

300 Nm bei 1.750/min

300 Nm + 320/166 Nm E Motor

0–100 km/h | Vmax

10,8 s | 215 km/h

5,9 s | 240 km/h

E-Reichweite | Antrieb – | Vorderrad Ø-Verbrauch | CO2

58 km | Allrad

5,3 l D | 136 g/km (EU6d-T) 1,3 l S | 30 g/km (EU6d)

Kofferraum | Zuladung 555–1.750 l | 523 kg

555–1.750 l | 575 kg

Basispreis | NoVA

53.000 € (inkl.) | 0 %

43.090 € (inkl.) | 4 %

Das gefällt uns: die Form, die Blicke, das Fahrgefühl Das vermissen wir: eine höher aufschwingende Heckklappe Die Alternativen: im Geiste der Maserati Levante, sonst ist alles zu fad Werksangaben

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exklusiv

Fuhrparkporträt

Perfect Match

Die ACP IT Solutions GmbH in Graz zählt zu den Vorreitern in Sachen E-Mobilität im Fuhrpark in Österreich, Geschäftsführer Hubertus Seeberger hat bereits vor acht Jahren mit der Umstellung begonnen. Mittlerweile sind alle Pkw-Modelle – Tesla Model 3 und BMW i3 – rein elektrisch und die Mitarbeiter motiviert wie nie. Text: Stefan Schmudermaier, Fotos: moodley brand identity

H

ubertus Seeberger ist ein Petrolhead, daraus macht der CEO der ACP IT Solutions GmbH auch gar kein Hehl. Und trotzdem ein Vorreiter in Sachen E-Mobilität, seit mittlerweile acht Jahren. Wie das zusammengeht? Beim Besuch in Graz holt Seeberger ein wenig aus und blickt zurück: „Wir hatten zehn dieselbetriebene Kleintransporter für unsere Techniker im Fuhrpark, mit enden wollender Zuverlässigkeit und eigentlich nicht gerade Imageträger für unser ITUnternehmen. Ich hab mir damals zum Ziel gesetzt, das Image generell aufzupolieren und da waren natür-

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lich auch Firmenautos zur Privatnutzung ein Thema.“ Bis dahin fuhren die Mitarbeiter mit ihren Privatautos auf Kilometergeld-Basis, auf das Unternehmen waren die Fahrzeuge aber natürlich nicht abgestimmt, erinnert sich der CEO von 140 Mitarbeitern in Graz, Klagenfurt, St. Michael und Feldbach. „Begonnen hat alles mit einem Renault Zoe und einem Renault Kangoo ZE, der übrigens nach wie vor treue Dienste in unserem Fuhrpark leistet. Als dann der BMW i3 auf den Markt gekommen ist, da war für mich klar, dass der perfekt zur ACP passt. Für mich ist bei einem E-Auto wichtig, dass man es auf den ersten Blick als solches identifizieren kann, nur so lässt sich auch unsere Botschaft

transportieren“, so Seeberger. Sein Unternehmen zählte somit zu den ersten i3-Kunden in Österreich, im Großraum Graz wurde das Auto vielerorts automatisch mit dem IT-Spezialisten in Verbindung gebracht.

Motivationsschub der Mitarbeiter Die Kilometerleistungen der Mitarbeiter unterscheiden sich deutlich voneinander und reichen von unter

Ein Elektroauto muss auf den ersten Blick als solches zu erkennen sein, damit es für mich infrage kommt.“ Hubertus Seeberger

7.000 bis über 60.000, auch bei den Vielfahrern gäbe es aber keine Reichweitenthematik. Mit großer Spannung


exklusiv

Die Tesla Model 3 sind in Grau gehalten, auch das Branding ist dezent; Der Strom kommt unter anderem direkt vom Dach

wartete Seeberger dann auf das Tesla Model 3: „Ein Mitarbeiter von mir hatte eines der ersten Fahrzeuge in Österreich, nach einem ausführlichen Test war ich dann auch schnell überzeugt, dass der kleine Tesla perfekt in unseren Fuhrpark passt. Wir konnten uns dadurch auch als Arbeitgeber sehr gut positionieren, so ein Model 3 ist natürlich eine richtig gute Motivationsspritze für unsere Mitarbeiter.“ Anfängliche Skepsis bei manchem Kollegen sei mittlerweile großer Freude gewichen, Probleme in der Praxis die große Ausnahme. Dass der Chef ein Herz für seine Angestellten und nebenbei viel für die Ästhetik der Autos übrig hat, zeigt sich darin, dass die Autos Sommer wie Winter auf schicken 20-Zoll-Felgen laufen und den Mitarbeitern freigestellt ist, welche Version des Model 3 sie wählen dürfen. Gegen eine geringe monatliche Zuzahlung ist auch die Top-Variante „Performance“ möglich, wenig überraschend haben sich ausnahmslos alle genau dafür entschieden. „Das Model 3 bietet unglaubliche Fahrleistungen, eine Reichweite an die 400 Kilometer – im Winter muss man rund 100 Kilometer abziehen – und verfügt über ein wirklich unschlagbares Ladenetz. Dass das Auto ein Rechenzentrum auf Rädern ist, passt natürlich perfekt zu unserem Unternehmen.“

Strom vom Firmendach Bereits 2014 hat Seeberger eine spezielle E-Car-Policy ins Leben gerufen, in der die wichtigsten Eckpunkte festgehalten sind. Und die das Tesla Model 3 – österreichweit sind bei der ACP bereits 40 Stück im Einsatz – allesamt perfekt erfüllt. Größere E-Fahrzeuge

seien wirtschaftlich nicht vertretbar. Ein dezentes und elegantes Branding mit dem Firmenslogan „IT for innovaters“ in Rot und dem dunkelgrauen ACP-Logo im Seitenbereich machen die Fahrzeuge zu Markenbotschaftern des Unternehmens. Beim Laden gibt es eine klare Regelung: Im Stammhaus in Graz stehen zum Beispiel zwölf Ladepunkte mit maximal 22 kW Leistung zur Verfügung, darüber hinaus bekommt jeder Mitarbeiter die Ladekarten der wichtigsten Anbieter in der jeweiligen Region. Das Laden zu Hause wird indes nicht gefördert, auch die Kosten für eine etwaige Wallbox übernimmt das Unternehmen nicht. Seit Kurzem wurden nahezu alle Dachflächen der Büro- und Wirtschaftsgebäude mit Fotovoltaik-Modulen ausgerüstet, an sonnigen Tagen liefert die Anlage 300 bis 350 kWh und eine Peak-Leistung von 60 kW, übers Jahr gesehen lässt sich damit der Strombedarf der E-Fahrzeuge zu stolzen 70 Prozent abdecken. Überschuss-Strom wird entweder im Bürogebäude verwendet oder an Wochenenden ins Netz eingespeist.

Elektro-Quote bei 75 Prozent Aktuell umfasst der Fuhrpark der ACP Süd 20 Fahrzeuge, sieben Model 3, sieben BMW i3, die aber sukzessive dem Model 3 weichen müssen, bis BMW ein vergleichbares Fahrzeug anbieten kann, besagtem Renault Kangoo ZE und fünf konventionell betriebenen Autos: „Wir haben zwei VW Multivan und drei Caddy im Einsatz, bei der hohen Kilometerleistung

Das Tesla Model 3 bietet unglaubliche Fahrleistungen und ist ein Rechenzentrum auf Rädern, perfekt für unser Unternehmen.“

ACP IT Solutions in Fakten Unternehmen ACP ist eine Unternehmensgruppe mit 50 Firmen. Die ACP IT Solutions GmbH Süd ist in vier Unternehmen gegliedert, die in Graz, Klagenfurt, St. Michael und Feldbach ansässig ist und auf Datacenter Infrastruktur sowie managed Service im IT-Bereich spezialisiert ist. Fuhrpark Marken: Tesla, BMW, VW, Renault Anzahl Pkw: 14; Anzahl Nutzfahrzeuge: 6 Laufleistung: 5.000 bis 60.000 km/Jahr Behaltedauer: 4 Jahre (Operating Leasing)

ließe sich ein rein elektrischer Einsatz noch nicht sinnvoll darstellen.“ Als Fuhrparkdienstleister hat sich Seeberger für Alphabet Austria entschieden: „Wir haben von Anfang an bei den i3 mit Alphabet und der Firma Gady in Graz sehr gute Erfahrungen gemacht. Damit war klar, dass wir auch mit den Tesla-Modellen Alphabet die Treue halten. Was mich überzeugt hat, sind die Serviceleistungen sowie die faire Abwicklung bei der Fahrzeugrücknahme, wo ich bei einem anderen Anbieter leider sehr negative Erfahrungen gemacht habe.“ Einen Tipp für andere Fuhrparkmanager hat Seeberger auch noch parat: „Wenn ein Anbieter mit besonders niedrigen Monatsraten lockt, dann ist immer Vorsicht geboten. Denn oftmals holen sich diese Firmen dann am Ende der Laufzeit bei der Rückgabe der Fahrzeuge durch vermeintliche Schäden, die aber in die normale Abnutzung fallen, mehr Geld zurück, als man vorher gespart hat.“ •

Flotte 09/2020

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umwelt • schon gefahren

Lautlos ins Grüne und viel weiter Die einzigen Allradmodelle, die man ab sofort von Compass und Renegeade noch bestellen kann, sind die neuen Plug-in-Hybride. Affront oder Fortschritt? Wir haben es herausgefunden. Text: Johannes Posch, Fotos: Werk

D

er klassische Jeep-Claim „Go Anywhere. Do Anything.“ kam letztens zunehmend in Bedrängnis. Nicht etwa, weil die Autos weniger geländegängig geworden wären, sondern einfach, weil da und dort immer häufiger über Fahrverbote für konventionell angetriebene Fahrzeuge in Städten die Rede ist. Nun steuert die Offroad-Marke gegen, elektrisiert den Compass und den Renegade und kündigt gleichzeitig an, dass der passende Schriftzug „4xe“ bis 2022 auf ihrer gesamten Fahrzeugpalette zu finden sein wird.

„Naturverbunden“, neu interpretiert Der technische Ansatz dahinter ist ebenso effizient wie naheliegend: Vorn sitzt ein neuer 1,3-Liter-Turbo-Motor in zwei Leistungsstufen (130 oder 180 PS) samt Generator, hinten ein E-Motor mit 60 PS Dauerleistung. Eine mecha-

nische Verbindung der Achsen (vulgo Kardanwelle) entfällt – der damit frei gewordene Platz im passenden Kardan­ wellentunnel wird für die 11,4 kWh fassenden Akkus genutzt. Das Endergebnis dieser „Improvisation“ hat diverse Vorteile: Zum Beispiel wird das Kofferraumvolumen nicht nennenswert geschmälert und im reinen E-Betrieb entfallen jedwede Schaltunterbrechungen, weil der E-Motor ja nicht ins Getriebe, sondern direkt in die Achse arbeitet. Apropos „reiner E-Betrieb“: Mit vollen Akkus schafft der Renegade laut WLTP maximal 43, der Compass bis zu 46 Kilometer, ohne den Verbrenner bemühen zu müssen, womit sie leider beide knapp die Förderungsgrenze von 50 Kilometern verpassen. Ein Test in einer der folgenden Ausgaben wird Klarheit schaffen, wie viel Reichweite in der Praxis möglich ist.

Immer noch ein Jeep

Die gesamte Hochvolt-Elektronik ist wasser­ dicht verpackt; Wattiefe: bis zu 50 cm

6 _ 0 | Flotte 09/2020

Während unserer ersten, kurzen Testfahrten konnten jedenfalls beide bereits mit reibungslosem Antriebszusammenspiel und manierlichem Fahrverhalten überzeugen. Einzig, wenn man es mal richtig wissen will, klang der neu entwickelte Turbo-Murl etwas panisch. Nicht im Geringsten aus der Ruhe zu bringen, waren die beiden Kraxler hingegen im Gelände, wo sie ihren konventionellen Brüdern – auch was Fahrmodi angeht – in nichts nachstehen. Wenn sie sie ob

Über einen Typ2-Stecker kann mit maximal 7,2 kW geladen werden: 100 Minuten dauert eine Vollladung; im Notfall kann auch der Verbrenner das Laden übernehmen

des massiven E-Drehmoments nicht sogar etwas übertreffen … Markteinführung war bereits im August, die ersten Autos stehen beim Händler. • Jeep 4xe

Jeep Renegade 1,3 PHEV Jeep Compass 1,3 PHEV 190 PS AT 4xe Limited 190 PS AT 4xe Limited

Hubraum | Zylinder

1.332 cm3 | 4

1.332 cm3 | 4

Leistung

130 PS + 45 kW E-Motor

130 PS + 45 kW E-Motor

Drehmoment

270 Nm + 250 Nm E-Motor 270 Nm + 250 Nm E-Motor

0–100 km/h | Vmax

7,5 s | 182 km/h

7,9 s | 183 km/h

E-Reichweite | Antrieb 43 km | Allrad

46 km | Allrad

Ø-Verbrauch | CO2

2,1 l S | 49 g/km (EU6d)

2,1 l S | 49 g/km (EU6d)

Kofferraum | Zuladung 330 l | 545 kg

420 l | 540 kg

Basispreis | NoVA

46.090 € (inkl.) | 0 %

42.290 € (inkl.) | 0 %

Das gefällt uns: die clevere Elektrifizierung der an sich alten Plattform Das vermissen wir: 4–7 km extra E-Reichweite (Förderung) Die Alternativen: Peugeot 3008 Hybrid4 (+ Brüder), VW Tiguan eHybrid Werksangaben


umwelt • test

Schrecklich netter Punk Toyota liefert mit seinem Crossover C-HR eine echte Bereicherung des Straßenbilds. Wir fuhren den 2.0 Hybrid.

U Transformer Hybride erleben als Einstiegshilfe in die Elektrifizierung gerade einen mittelgroßen Boom. Nicht nur davon wird der Toyota Corolla TS profitieren.

T

m es ganz klar zu sagen: Crossover, das heißt in der Regel: „Nicht Fisch, nicht Fleisch“. Auf das Einsteigen in den C-HR hingegen – soviel Fazit verträgt ein Einleitungssatz – haben wir uns jeden Tag gefreut. Das liegt natürlich auch am Exterior-Design: Klar, der komplizierte Spoiler dicht an der flachen Heckscheibe ist Geschmacksache – und erfordert nach der Waschstraße den Griff zum Rehleder. Aber nach zwei Runden um den Wagen nickt man: Ja, stimmig. Und wenn man andere C-HR auf der Straße sieht, freut man sich und ist versucht zu grüßen, was sonst nur Straßenbahnfahrer und die ganz alten Biker tun.

Mehr Klarheit

oyota-Displays erinnern nach wie vor ein wenig an 1980erScience-Fiction à la Buck Rogers. Das gilt auch für die „hybriden“, also analog und digital gemischten Anzeigen hinter dem Lenkrad des Corolla. Apropos: „Lost in Space“ kann man sich angesichts der imposanten Gepäckhöhle schon einmal fühlen, wenn man zum Probeliegen ins Autohaus kommt. Size matters, gerade für Interessenten der Kompaktkombis. Der Vertreter von Toyota, der jetzt wieder Corolla heißen darf, ist in Sachen Transportnutzen ganz vorn bei den Klassenbesten. Und auch bei der Gefälligkeit des Designs Munter ab von der Kreuzung oder – sowohl außen wie innen – dank Hybridantrieb umweltbewusst gleiten – ein Spagat, den der Corolla hat er den Vorgänger Auris TS locker schafft im besten Sinne hinter sich gelassen, ohne das markante und eigenständige Transformer-G’schau abzulegen, welche Toyotas dieser Tage erfrischend deutlich von anderen Marken abhebt.

Verbrauch auf Diesel-Niveau Der Toyota-Vollhybrid hat eine beachtliche Entwicklung hingelegt, weniger in Sachen Benzinersparnis als vielmehr bei Laufkultur und Leistung. Unser Tester, der im Turnanzug mit Namen GR-S deutlich sportlicher aussieht Toyota 2,0 HSD als er ist, geht von der KreuCorolla Touring Sports GR-S zung munter zu Werke und Hubraum | Zylinder 1.987 cm3 | 4 kann gleichzeitig die letzten Leistung 112 PS + 80 kW E-Motor Kilometer durch die SchlafDrehmoment 190 Nm + 202 Nm E-Motor stadt rein elektrisch gleiten. 0–100 km/h | Vmax 8,1 s | 180 km/h Insgesamt wurden knapp Getriebe | Antrieb stufenlos aut. | Vorderrad sechs Liter Benzin fällig. Das Ø-Verbrauch | CO2 5,3 l S | 121 g/km (EU6d) kommt dem Normverbrauch Kofferraum | Zuladung 581–1.591 l | 585 kg von 5,3 Litern schon recht nahe und liegt in den RegiBasispreis | NoVA 36.630 € (inkl.) | 1 % onen eines Dieselmotors, Das gefällt uns: Größe, smoother Antrieb Das vermissen wir: noch mehr Sparsamkeit rekordverdächtig ist es aber Die Alternativen: Hyundai Ioniq Hybrid nicht. • (Text & Fotos: KAT)

Natürlich ist eigenständiges Design allein noch kein Wert: Es muss schon auch funktionieren. Gerade im Cockpit wünscht man sich oft mehr Klarheit. Man gewöhnt sich dran, was als Fazit nicht gerade eine Auszeichnung für die Mensch-MaschineSchnittstelle darstellt. Leistungstechnisch hält der Vollhybrid nicht ganz, was der Auftritt verspricht. Trotz üppiger 184 PS Systemleistung nervt beim forschen Fahren das CVT so sehr, dass man gern vernünftig bleibt. So wird der Wagen dem Öko-Anspruch, den man sich mit dem Hybrid-Schriftzug einkauft, eher gerecht. Der Normverbrauch bleibt außerstädtisch mit über sieben Litern im Test trotzdem unerreichbar. • (Text & Fotos: KAT)

Die Schokoladenseite des C-HR ist die Heck-Schrägansicht – weniger das Cockpit Toyota C-HR

2,0 Hybrid C-UORE Launch Edition

Hubraum | Zylinder

1.987 cm3 | 4

Leistung

152 PS + 80 kW E-Motor

Drehmoment

190 Nm bei 4.400 U/min

0–100 km/h | Vmax

8,2 s | 180 km/h

Getriebe | Antrieb

stufenlos aut. | Vorderrad

Ø-Verbrauch | CO2

5,2 l S | 119 g/km (EU6)

Kofferraum | Zuladung 358–1.130 l | 445 kg Basispreis | NoVA

36.490 € (inkl.) | 1 %

Das gefällt uns: auf Krawall gebürstet Das vermissen wir: ein Schaltgetriebe Die Alternativen: Nissan Juke, DS3 Werksangaben

Werksangaben

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umwelt • test

Gut kombiniert Viele Plug-in-Hybride sind in Premium- und Luxussegmenten angesiedelt, Kia bringt nun auch einen Ansteck-Kombi in der Kompaktklasse, den wir näher unter die Lupe genommen haben. Text & Bilder: Stefan Schmudermaier

W

irft man einen Blick auf die verfügbaren Plug-in-Modelle unterschiedlicher Hersteller, so finden sich auffallend viele Premium-Fahrzeuge darunter. Dass gerade schwere Limousinen und SUV teilelektrifiziert werden, hat gleich mehrere Gründe. Zum einen ist die geneigte Kundschaft in diesen Segment von Haus aus bereit, mehr Geld auf den Tisch zu legen, zum anderen haben die – auf dem Papier – extrem niedrigen Verbräuche doppelte Wirkung. Zum einen ist oftmals gar keine NoVA fällig, zum anderen bleibt man damit auch mit großen Fahrzeugen im niedrigeren Sachbezug. Kein Wunder, dass sich die „Steckerautos“ bei Firmen ganz besonders großer Beliebtheit erfreuen. Und so das Fahrprofil passt und man regelmäßig auflädt, macht das ja auch Sinn.

Kompakter Plug-in-Kombi Mit Kia bringt nun der erste Hersteller auch in der Klasse der Kompakt-Kombis – Škoda und Seat stehen auch bereits in den Startlöchern – ein Plug-in-HybridModell. Bis auf die Steckerklappe am vorderen linken Kotflügel und andere Armaturenanzeigen gibt es keinen Unterschied zu den konventionell angetriebenen Schwestermodellen des Ceed SW PHEV. Und auch der Kofferraum scheint zunächst ident, der Unterschied befindet sich aber unter dem Laderaumboden. Während dort normalerweise einiges an zusätzlichem Stauraum

6 _ 2 | Flotte 09/2020

zu finden ist, gibt’s im PHEV nur eine kleine Klappe mit Platz für Ladekabel und Co. Unterm Strich sind es 220 Liter weniger. Immerhin: Während mancher Luxus-Kombi mit einer Stufe im Koffer­raum leben muss, gibt es diese im Grundsetup beim Ceed SW nicht. Dank umlegbarer Rücksitzlehnen steht auch der variablen Nutzung nichts im Wege.

Über 40 Kilometer E-Reichweite Angetrieben wird der Plug-in Ceed von einem 1,6-Liter-Benziner mit 105 PS, der von einem 44,5 kW starken E-Motor unterstützt wird. Das Duo arbeitet gut zusammen, Dynamik gibt’s aber erst durch Drücken der Sport-Taste, sonst ist das Temperament überschaubar. Der 136-PS-Turbodiesel ist jedenfalls etwas spritziger, was sich auch im Beschleunigungswert zeigt. Positiv: Die rein elektrische Praxisreichweite pendelte sich in unserem Test zwischen 40 und 45 Kilometer ein, trotz starken Einsatzes der Klimaanlage und der im PlatinModell serienmäßigen Sitzkühlung. Ist der Akku leer, kommt man im reinen Hybrid-Modus auf einen Verbrauch um die fünf Liter, das kann der Diesel auch. Die Plug-in-Variante kostet mit 41.190 Euro zwar 5.500 Euro mehr als der vergleichbare Diesel, zieht man die Förderung von 2.500 Euro ab, liegt der Preisvorteil aber bei nur noch 3.000 Euro. Und wenn das erwähnte Fahrprofil passt, dann ist der Plug-in eine echte Alternative. •

Abgesehen von Details wie der Klappe für den Ladestecker oder anderen Armaturen unterscheidet der unter dem Laderaumboden um 220 Liter kleinere Kofferraum den Plug-in Hybriden von den konventionellen Modellen Kia Ceed SW

Vergleichsmodell Diesel: Testmodell: 1.6 CRDi Aut. Platin 1.6 PHEV Platin

Hubraum | Zylinder

1.598 cm3 | 4

1.580 cm3 | 4

Leistung

136 PS (100 kW)

105 PS + 44,5 kW E-Motor

Drehmoment

320 Nm bei 2.000 U/min

147 Nm + 170 Nm E-Motor

0–100 km/h | Vmax

10,1 s | 200 km/h

10,8 s | 171 km/h

E-Reichweite | Antrieb - | Vorderrad, aut. Ø-Verbrauch | CO2

47 km | Vorderrad, aut.

5,1 l D | 133 g/km (EU6d-T) 1,3 l S | 29 g/km (EU6d)

Kofferraum | Zuladung 625–1.694 l | 563 kg

405–1.506 l | 497 kg

Basispreis | NoVA

41.190 € (inkl.) | 0 %

35.690 € (inkl.) | 4 %

Das gefällt uns: elektrische Reichweite, Ausstattung, Verarbeitung Das vermissen wir: eine preisliche Annäherung an den Diesel Die Alternativen: Škoda Octavia Combi iV, Seat Leon Kombi e-Hybrid Werksangaben


Freizeit Jänerrallye 2021 bereits abgesagt

Sondermodelle mit Rennsport-Geist

D

er Name ist Programm: Vespa Racing Sixties heißen die neuen Sondermodelle aus Pontedera, die Importeur Faber nach Österreich bringt. Während man von den Fahrzeugfarben im Motorsport früher auf die Nation und dann auf den Rennstall schließen konnte, liegt die Wahl heute am persönlichen Geschmack.

Start bei 4.999 Euro Im Angebot sind die Farben Verde Racing Sixties, also ein sattes Grün, und Bianco Racing Sixties. Ganz in Weiß? Nein, klassische Rennstreifen in Rot werten das Modell auf. Bei den Felgen hat man sich für Gold entschieden, die Sitzbank ist aus Nubuk-

Leder gefertigt, kunstvolle Ziernähte sind eine Verbeugung an die „gute alte Zeit“. Zwei Motorvarianten sind möglich. Entweder reicht der 125-ccm-i-get-Einzylinder oder man greift zum starken HPE-Motor mit 300 Kubikzentimetern, der naturgemäß das sattere Drehmoment zur Verfügung stellt. Preislich startet es bei 4.999 Euro bei der Vespa Sprint Racing Sixties 125, das GTS-Super-Modell kostet als 125er 5.799 Euro, die Vespa GTS Super Racing Sixties 300 HPE hat nicht nur den längsten Namen, sondern auch den höchsten Preis: 6.799 Euro. Eine eigene Fashion-Kollektion samt Helmen rundet das Angebot ab.

Rindt zum Nachschlagen Mit Texten von Herbert Völker und Fotos von Ferdi Kräling wird der unvergessene Rennfahrer in „Jochen Rindt – Der erste Popstar der Formel 1“ (Verlag Delius Klasing, 3., erweiterte Auflage) wieder zum Leben erweckt. Auf 176 Seiten mit dabei sind Wegbegleiter wie Colin Chapman und Nina Rindt. Alle Rennen und Erfolge von Rindt lassen sich in einer genauen Tabelle nachschlagen: Vom Flughafen Innsbruck auf Simca Monthlery (1961) bis zum tödlichen Training in Monza (1970) auf Lotus 72.

Während einige Motorsport-Veranstaltungen schon wieder mit – limitierter – Zuschauerzahl stattfinden, setzt man bei der Jännerrallye auf den sicheren, vorsichtigen Weg und sagt den traditionellen Saisonauftakt für 2021 ab. „Kein Mensch kann derzeit sagen, was sich am Beginn des nächsten Jahres abspielen wird“, meint Mario Klepatsch vom Veranstaltungsteam und verweist auf die Zeit und die Sicherheit, die das Planen einer derartigen Großveranstaltung benötigt. Zuletzt kamen 120.000 Besucher ins Mühlviertel, um hautnah spannende Rallyeaction zu erleben.

Hahnenkamm-Sponsor Liqui Moly unterstützt von 2021 bis 2025 die Hahnenkamm-Rennen und den Kitzbüheler SkiClub. Geschäftsführer Ernst Prost ist im Zuge der Corona-Pandemie mit einer offensiven Marketingstrategie aufgefallen, 18 Millionen Euro hat der Schmierstoffspezialist zusätzlich in Werbung investiert. Prost will mit dem Sponsoring „in die Wohnzimmer der ganzen Welt.“

Neu: Cruisen auf dem anstatt im Jeep Auch in Österreich bietet Jeep ab sofort lässig designte E-Bikes an, das Portfolio umfasst Modelle für Tourenfahrer, Off-Roader, Freizeit-Pedalritter und mehr. Auch faltbare Räder und Junior-Modelle sind im Programm. Unser Bild zeigt das Jeep Cruise E-Bike CR7004, das Retro-Stil samt fetten Reifen mit einem kräftigen Akku und einem 250-W-Heckmotor (40 Nm) kombiniert. Um Einstellungen und Reparaturen selbst durchführen zu können, wird auf eine mechanische Schaltung gesetzt. Preise zwischen 1.700 und 5.000 Euro.

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Freizeit • Test

Kleinraumwohnung Mit dem Transit Custom Nugget Plus bietet Ford einen Einstieg in die Wohnmobil-Welt, wir haben den Hochdach-Schlafwagen einem umfangreichen Praxistest unterzogen. Text: Stefan Schmudermaier, Fotos: Jasmin Schmudermaier, Werk

I

n Zeiten der Corona-Krise steht Campen hoch im Kurs, schließlich werden Kontakte nach außen viel deutlicher reduziert, als das etwa in einem Hotel der Fall ist. Das Angebot an Campingfahrzeugen ist groß, vom umgebauten Transporter über integrierte Wohnmobile bis zu wahren Palästen auf Rädern reicht das Angebot. Egal für welche Variante man sich entscheidet, ein billiger Spaß ist so ein Wohnmobil nicht. Im Falle von Ford geht es ab 71.997 Euro für den normalen Nugget mit kurzem Radstand und Aufstelldach los, der von uns gefahrene Nugget Plus mit langem Radstand und Hochdach beginnt bei 77.734 Euro, jeweils mit 130 PS Turbodiesel und manuellem Getriebe.

Ordentlich Power & Komfort Gerade dem Nugget Plus schadet freilich etwas mehr Power nicht und so gibt es gegen Aufpreis 185 PS und auch ein Automatikgetriebe, das die Fahrt äußerst komfortabel gestaltet. Wer sich auf der Autobahn mit 100 km/h zufrieden gibt, schafft Verbrauchswerte unter neun Liter, durchaus bemerkenswert. Erlaubt und problemlos möglich sind aber auch 130 km/h, einzig auf die Seitenwand sollte man achten, auch wenn der serienmäßige Assistent dafür sorgt, dass die Fuhre in der Spur bleibt. Ein Blick ins Cockpit verrät, dass es keine Unterschiede zum Transit/

6 _ 4 | Flotte 09/2020

Tourneo Custom gibt, leider auch im Hinblick auf die Klimaautomatik. Hier wie dort muss man mit einer manuellen Klimaanlage auskommen, schade …. Der Rest passt perfekt, von der Sitzposition bis zum feinen, optionalen Touchscreen-Navi.

Überraschendes Platzangebot Und wie sieht es dahinter aus? Nun, die „gute Stube“ erfreut mit durchaus großzügigen Platzverhältnissen, das Hochdach und der lange Radstand tragen maßgeblich dazu bei. Ob die – nicht räumlich abgetrennte – Toilette Sinn hat oder hier zusätzlicher Stauraum praktisch gewesen wäre, muss jeder für sich beantworten. Wobei es an Stauraum grundsätzlich nicht mangelt, Bekleidung für vier Erwachsene stellt jedenfalls kein Problem dar. Zu gefallen weiß auch die schicke Eckküche im hinteren Bereich das Transit Nugget Plus, die ein Gaskochfeld mit zwei Kochstellen und einen Kühlschrank beinhaltet. Mit wenigen Handgriffen lässt sich quasi als Zwischendecke das Schlafgemach im ersten Stock einziehen, jede Menge Platz für zwei Erwachsene, auch groß gewachsene. Unten ist der Umbau von der Sitzgruppe zum Bett etwas umständ­licher, ein Erwachsener oder zwei Kinder finden aber auch dort ordentlich Platz. Wer das Auto nicht nur beim Campen, sondern ebenfalls im Alltag nutzen will, sollte dennoch zum Nugget mit Aufstelldach greifen, das nun auch beim langen Radstand verfügbar ist. •

Der Ford Transit Nugget Plus überzeugt mit gutem Platzangebot und sehr komfortablem Bett im ersten Stock, selbst eine Toilette darf nicht fehlen

Das Cockpit ist übersichtlich, dank 185 PS und Automatik können sich auch Fahrleistungen und Komfort sehen lassen

Ford Transit Nugget

Grundmodell: Nugget 2.0 TDCi L1

Testmodell: Nugget Plus 2.0 TDCi L2

Hubraum | Zylinder

1.996 cm3 | 4

1.996 cm3 | 4

Leistung

130 PS (96 kW)

185 PS (136 kW)

Drehmoment

385 Nm bei 1.500/min

415 Nm bei 1.750/min

0–100 km/h | Vmax

k. A.

k. A.

Getriebe | Antrieb

6-Gang man. | Vorderrad

6-Gang aut. | Vorderrad

Ø-Verbrauch | CO2

9,9 l D | 260 g/km (EU6d-T) 10,4 l D | 273 g/km (EU6d-T)

Kofferraum | Zuladung k. A. | 640 kg

k. A. | 510 kg

Basispreis | NoVA

85.765,60 € (inkl.) | 32 %

71.996,65 € (inkl.) | 29 %

Das gefällt uns: Platzangebot, Fahrverhalten, Komfort Das vermissen wir: eine automatische Klimaanlage Die Alternativen: VW T6.1 California, Mercedes V-Klasse Marco Polo Werksangaben


exklusiv

Rückblick

Allround-Genie Der Seat 1430 feiert heuer seinen 50. Geburtstag und ist der Vorfahre des neuen Leon Kombi. Schon damals wurde er als Geschäftswagen genauso genutzt wie im Alltag und für Urlaubsfahrten mit der Familie. Text: Stefan Schmudermaier, Fotos: Werk

A

ls der Seat 1430 als Limousine und als Kombi namens „5 puertas“ – also Fünftürer – im Jahr 1970 auf den Markt kam, war die spanische Marke gerade einmal 20 Jahre alt und in staatlicher Hand. Hohe Importzölle sorgten zur Zeit der Franco-Diktatur dafür, dass die einheimische Marke unangefochtener Marktführer war. Eigenständige Modelle suchte man vergebens, man baute ausschließlich Lizenzmodelle von Fiat. Was insofern wenig verwunderlich war, als der spanische Markt zu klein für eine völlig eigenständige Produktion war, zudem gab es strenge Lizenzauflagen von Fiat. Zur Zeit des 1430ers kam es Anfang der 1970er-Jahre dann aber zu Lockerungen und bereits 1973 wurden knapp 80.000 Autos ins europäische Ausland exportiert. In den frühen 1980er-Jahren kam es zum Bruch mit Fiat und der Ibiza wurde als erstes eigenständiges Modell von Seat präsentiert.

Schlicht und funktionell Doch zurück zu unserem Jubilar. Der galt bei seiner Präsentation als funktional und elegant und dank des großen Kofferraums zählte er zweifellos zu den praktischsten Autos der damaligen Zeit. Das Design könnte geradliniger kaum sein, wie mit dem Lineal gezogen muteten die Proportionen geradezu architektonisch an. Eine durchgezogene

Holzblende sorgte für etwas Luxus im Cockpit des Seat 1430 „5 puertas“, abgesehen davon ging es aber noch recht spartanisch zur Sache. Neben einer Uhr gab es einen Tachometer und einen – für die Zeit alles andere als selbstverständlich – Drehzahlmesser. Die Sitze waren einfach gestaltet, Kopfstützen gab es damals keine. Dafür hat sich der Spanier einen guten Namen im Hinblick auf die Beleuchtung gemacht, die Doppelscheinwerfer sorgten für eine überdurchschnittliche Lichtausbeute und somit ein Plus an Sicherheit.

Sportliche Gene Das Antriebskonzept war klassisch, der quer eingebaute Frontmotor brachte es zunächst auf 70, später sogar auf 75 PS aus 1.438 Kubikzentimeter Hubraum. Der Antrieb erfolgte dabei über die Vorderachse. Auch wenn er die am oberen Ende der Tachoskala angegebenen 170 km/h nicht ganz erreichen konnte, so war doch für ausreichenden Vortrieb gesorgt. Die 1430-Limousine bekam sogar einen 1,6-Liter-Motor mit 95 PS, damit waren bis zu 175 km/h möglich. Kein Wunder, dass die Fahrzeuge auch im Motorsport Anklang fanden und nicht nur die spanische RallyeMeisterschaft dominierten, sondern auch international – unter anderem bei Rallyes in England und Zypern – zum Einsatz kamen. 1976 wurde der Seat 1430 eingestellt. •

Das Design des Seat 1430 „5 puertas“ fiel innen wie außen schlicht aus; Fahrleistungen und Laderaum konnten dennoch überzeugen

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Freizeit • zum schluss

UNNÜTZES AUTOWISSEN

… das erste Navigationsgerät

… der DeLorean, bekannt aus dem Film

… ein Winterreifen aus über 15

1989 auf den Markt kam und damals über 50.000 Schilling gekostet hat?

„Zurück in die Zukunft“, einen viertürigen Bruder bekommen hätte sollen? Gebaut wurde

unterschiedlichen Gummimischungen besteht?

der „Medusa“ aber nie.

AUS DER REDAKTION Krise? Welche Krise? Die Corona-Krise hat viele Branchen hart getroffen, darunter auch die Autoindustrie und das Verlagswesen. Auch wir mussten Ausgaben rausnehmen und große Veranstaltungen absagen, der größte Teil der Belegschaft war zudem drei Monate lang in Kurzarbeit. Eine Krise bringt aber freilich auch immer Gewinner mit sich, ob Maskenhersteller oder die Pharma­ industrie, auch mancher Spekulant reibt sich die Hände. Im 13. Wiener Bezirk hat sich uns kürzlich ein automobiles Bild geboten, das unsere Augen leuchten ließ und so gar nichts mit Krise zu tun hat. Ein Rolls-Royce am Straßenrand ist schließlich nicht alltäglich und zieht Blicke auf sich. Der Besitzer hat aber vermutlich nicht damit gerechnet, dass ihm die Show gestohlen wird – und zwar just auf der anderen Straßenseite. Dort hatte sich ein ultraseltener Ford GT40 eingeparkt, eine Erscheinung, die so ziemlich alles andere – eben auch einen Rolls – in den Schatten stellt … • (STS)

Vorschau Die nächste FLOTTE erscheint Ende Oktober, geplant sind unter anderem folgende Themen: Welche Vorteile genießen Flottenbetreiber und Firmenauto-Fahrer in der Werkstatt, welche Alternativen gibt es? Ist das Dienstauto am Ende der geplanten Laufzeit angekommen, gibt es mehrere Möglichkeiten zur Verwertung. Wir zeigen auf, wie Sie möglichst viel Geld für den Gebrauchten bekommen. Plus: Start IntensivTest Tesla Model 3.

Österreichische

Auflagenkontrolle

Durchschnittliche Druckauflage pro Ausgabe 1. HJ 2020: 22.433

Impressum: MEDIENINHABER, VERLEGER UND ANZEIGENVERWALTUNG A&W Verlag GmbH (FN 238011 t), 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16, T: +43 2243 36840-0, E: redaktion@flotte.at, I: www.flotte.at; Verleger: Helmuth H. Lederer (1937–2014); Herausgeber: Gerhard Lustig, M: +43 664 8229485, E: gerhard.lustig@awverlag.at; Geschäftsführer: Stefan Binder, MBA (Kfm. Verlagsleiter), T: +43 2243 36840-522, M: +43 664 5285661, E: stefan.binder@awverlag.at, Verlagsleiter B2C, Prokurist & Chefredakteur: Stefan Schmudermaier, M: +43 664 2359053, E: stefan.schmudermaier@awverlag.at; Redaktionelle Mitarbeit: Mag. Severin Karl, Mag. Bernhard Katzinger, Mag. Heinz Müller, Johannes Posch; Fotos: Christian Houdek, Mag. Severin Karl, Mag. Bernhard Katzinger, Barbara, Jasmin & Stefan Schmudermaier, Werk, Hersteller, Archiv, Coverfoto: iStockphoto; Lektorat: Renate Rosner, Anzeigen­marketing: Xaver Ziggerhofer, T: +43 2243 36840-0, M: +43 664 2359051, E: xaver.ziggerhofer@awverlag.at; Grafik: graphics – A. Jonas KG, 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16, E: office@jonas.co.at; Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH, 3580 Horn, Wiener Straße 80; Bezugspreis: Jahresabonnement (8 Aus­gaben), Inland: 64,– inkl. Steuern und Porto; Gerichtsstand: LG Korneuburg; Verbreitete Auflage: 22.104 Stück; Erscheinungsweise: Februar/März, April, Mai, Juni, Juli/August, September, Oktober/November, Dezember/Jänner mit Supplements laut Mediadaten 2020; Grundlegende Richtung: Unabhängige Fachzeitschrift für österreichische Firmen­wagenbetreiber; Manuskripte: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie werden nur retourniert, wenn Rückporto beiliegt.

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