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Kurzmeldungen
from FLOTTE 06-07/2022
123 Jahre aRBÖ: Blick zurück und nach vorn
Beim Mobilitätsclub ARBÖ feiert man etwas anders: Passend zur Notrufnummer 123 wird heuer der dazu korrelierende Geburtstag bejubelt. Die komplette bewegte Geschichte können wir hier nur skizzieren. Fritz Beidler, einer der neun Präsidenten des ARBÖ, hob bei einer großen Feier in Wien geschichtliche Schätze ohne Ende aus dem Archiv. 1899 standen jedenfalls noch keine Autos im Mittelpunkt, stattdessen Fahrräder, die lang ein Privileg der Reichen waren und gerade auch für Arbeiter erschwinglich wurden. Unter dem Vorsitz von Alois Zipfinger schlossen sich einzelne Arbeiterradvereine zum (ab 1926 sogenannten) „Arbeiter Radfahrerbund Österreichs“ zusammen. Es folgt eine MotorradfahrerSektion und ab 1932 werden alle „Kraftfahrer“ inkludiert. Wir fahren mit dem Jahr 1967 fort: Die Helfer des frisch gegründeten Pannendienstes hatten eine fünf Kilogramm schwere Lederkluft an und strahlten die Autorität eines Polizisten aus. Unterwegs waren sie in Puch 500 und VW Käfer, später in Lada 1300, VW Golf und Toyota Corolla 4WD. Auch als früher Elektropionier darf man den ARBÖ sehen. Ein entsprechender, voll funktionstüchtiger FiatPandaDienstwagen zeugte vor Ort von der Haltbarkeit dieser Antriebsart. Dr. Peter Rezar stellte beim Fest im Prüfzentrum Pasettistraße den „1 2 3 Mobilitätsplan“ des ARBÖ vor. Dieser ruht auf insgesamt neun Säulen, die das Ende der finanziellen Belastungen und „Keine Fahrverbote für Kraftfahrzeuge mit Verbrennungsmotoren“ genauso umfassen wie das Bekenntnis zur Technologieoffenheit und den Ausbau der ELadeinfrastruktur, die Forcierung synthetischer Treibstoffe und Wasserstoff sowie den vermehrten Einsatz von Biotreibstoffen der zweiten Generation. Natürlich wird auch künftig an die Radfahrer gedacht, der Ausbau qualitativ hochwertiger und sicherer Infrastruktur ist ein Fixpunkt. Auch der berühmte ARBÖBernhardiner hat sich im Lauf der Zeit verändert. Seit 2022 kommt ein comichafter Hundekopf auf die Pannenautos.
dr. Peter Rezar (Präsident Burgenland, r.) stellte den „1 2 3 Mobilitätsplan“ vor, Fritz Beidler (Präsident Wien, l.), holte bei der Geburtstagsfeier Geschichtliches hervor
Rasantes lehrmittel
Mitte Juni übernahm die Siegfried Marcus Berufsschule in Wien von BMW Salzburg und BMW Wien gemeinsam einen BMW M440i xDrive. Die Fahrzeugspende ermöglicht künftig einen zeitgemäßen Fachunterricht. Direktor Markus Fuchs sprach gar von einer neuen Ära für die Schule, denn der Bayer habe Assistenzsysteme, die auf Probleme im Auto hinweisen. Somit können Auszubildende im Vorfeld in allen Bereichen praxisnah arbeiten. Auch der Motivationseffekt sei nicht zu unterschätzen.
All-in-Taxi
Nein, hier gibt es nichts für Menschen, die von A nach B müssen. Mobilize (eine Renault-Tochter) richtet sich vielmehr an Taxi- und Shuttle-Services direkt. Geboten wird das Elektroauto Limo (450 Kilometer Reichweite) samt umfassendem Dienstleistungsangebot, das rasch online zu abonnieren ist. Wartungsvertrag (sogar einschließlich Verschleißteile), 24/7-Pannenhilfe, Vollkasko, ServicePriorisierung beim Händler und vieles mehr sind enthalten. Dieses „vehicle-as-a-service“-Modell nennt sich Mobilize Driver Solutions.
nur Behaltedauer ändert sich
FuhrparkMobilitätstrends zeigt das Arval Mobility Observatory, das in 26 Ländern durchgeführt wird. 300 Entscheidungsträger aus Österreich erwarten einen stabilen oder weiter ausgebauten Fuhrpark in den nächsten drei Jahren. Die geringere Mobilität durch Homeoffice hat für 96 Prozent keinen Einfluss auf Car Policy und Co. Was sich ändert, ist die längere Behaltedauer der Firmenfahrzeuge. Gregor Bilik, Geschäftsführer von Arval Austria, ergänzt: „In Österreich nehmen vor allem grüne Fuhrparks Fahrt auf.“
Geländemeister Raupen-Fuchs
Ein 60 Jahre altes Unikat wurde von Volkswagen Nutzfahrzeuge Oldtimer zurück in den Neuzustand versetzt. Bei dem T1 mit vier Achsen – zwei davon per Zwillingsreifen lenkend, zwei mit Kettenantrieb – handelt es sich um den ehemaligen RaupenFuchs des Wiener VWMechanikers Kurt Kretzner. Dieser suchte einen hochgradig geländegängigen Transporter, fand am Markt aber nichts Passendes. Seine Vorstellung der Kundschaft: „Hüttenwirt, Jäger, Förster, Arzt, Wartungspersonal von Liftanlagen, Fernseh und Rundfunkanlagen, Pipelines und dergleichen.“
25.965
Euro kostete im Mai 2022 ein durchschnittlicher Gebrauchtwagen in Österreich laut autoScout24Gebrauchtwagen-Preisindex. das sind nicht nur 1,25 Prozent (rund 300 Euro) mehr als im april 2022, das sind 17,5 Prozent mehr als im Mai 2021. „Ein neues allzeithoch“, meint alexander Vysek, Head of Sales bei autoScout24 in Österreich.
So beliebt ist autonomes Fahren
Dass gut funktionierende Assistenzsysteme zur Reduzierung der Unfallzahlen beitragen können, ist für den ÖAMTC gesetzt. Als Knackpunkt für die Einführung selbstfahrender Autos sieht der Club die Akzeptanz der Menschen, unter 860 Mitgliedern wurde eine Umfrage durchgeführt. Der Nutzen solcher Fahrzeuge wird vor allem für Menschen mit Behinderung (26 Prozent) gesehen, es folgen der Berufsverkehr und Vielfahrende (21 Prozent) sowie ältere Menschen (15 Prozent). Als Vorteil des automatisierten Fahrens steht die Unfallvermeidung klar im Fokus (63 Prozent), es folgt der persönliche Gewinn auf monotonen Strecken (46 Prozent). 40 Prozent meinen: Gut für jene, die nicht (mehr) selbst fahren können.
+++ Mit der Unterstützung eines Windpark-Projekts in Finnland pusht Škoda auto seine Green-
Future-Strategie voran. insgesamt geht es um 38 Windräder des Herstellers Vestas, die in
Välikangas, Pithipudas und Sievi positioniert sind. Pro Jahr lassen sich damit 570 GWh erzeugen. +++
Elektrisch auf den Uturuncu
Vulkan mit vier „u“? Nach dem Guiness Weltrekord von Rainer Zietlow, der mit einem VW ID.4 GTX die höchste, noch befahrbare Minenstraße mit elektrischer Antriebskraft erklomm, wird uns der Uturuncu in Bolivien in Erinnerung bleiben. Für diesen Höhenrekord rüstete Reifenpartner Hankook das ESUV mit dem Dynapro AT2 in 18 Zoll aus. Zietlow kam mit einem dreiköpfigen Team nach Bolivien, um die Straße, die im Mai 2022 nach der langen Pandemiephase von der Quetena Gemeinde am Fuße des Vulkans wieder für den Tourismus instandgesetzt wurde, zu inspizieren. Zwei Wochen dauerte die Vorbereitung, am 18. Mai konnte es losgehen. Mit der Weltrekordfahrt wird das SOS Kinderdorf in La Paz unterstützt. Der HankookReifen, der den Rekord ermöglichte, wurde für eine besondere Ausgewogenheit zwischen Straßeneigenschaften und Widerstandsfähigkeit im Gelände entwickelt.