2 minute read

Suzuki Vitara Hybrid

Jetzt also „voll“

Der Vitara ist bei seinen Fans neben dem attraktiven Preis-Leistungspaket vor allem wegen seiner Bodenständigkeit beliebt. Funktioniert das auch mit „echtem“ Vollhybrid-Antrieb?

text: Johannes Posch, Fotos: Bernhard Katzinger

Während der Rest der Automobilwelt quasi mit immer größeren Screens nur so um sich wirft und auch sonst stetig Richtung „Smartphone auf Rädern“ agiert, bietet Suzuki immer noch „Autofahren wie damals“. Geringe Komplexität bei modernen Materialien bedeutet bei den Japanern seit Jahren niedriges Gewicht und hohen Fahrspaß zu verhältnismäßig niedrigen Kosten, vor allem aber auch geringe Einstiegshürden für SmartphoneMuffel. Auch der Vitara mit „Strong Hybrid“, wie Suzuki ihren neuen Vollhybrid zur Abgrenzung zu den bisher als „Hybrid“ vermarkteten MildHybriden nennt, ist da auf den ersten Blick nicht anders. Haptische Tasten für alles Wichtige, ein ausgewachsener Wahlhebel für die Fahrstufen, ein Drehregler für den immer noch mechanischen Allradantrieb, oldschoolige Rundinstrumente und ein Infotainmentsystem, das sich gefühlt seit der Einführung des ersten iPhones nicht verändert hat. Soweit nach wie vor alles durchaus sympathisch und handfest. Unter der Haube aber steht nun auch ein Stück aktuelle Neuzeit zur Wahl.

Zwei Herzen, fast immer im takt

Dass VollhybridSysteme wie hier, wo der 1,5 Liter große Saugbenziner von einem EMotor mit 24 kW und 60 Newtonmeter unterstützt und an eine automatisierte SechsgangSchaltung gekoppelt wird, für die Japaner noch Neuland sind, kann der Antrieb nicht jederzeit verbergen. Das Anfahrverhalten etwa erinnert zeitweise an das eines Fahranfängers; passend, irgendwie. Dennoch hat das System natürlich seine Stärken: Je nach Ladestand des sich selbstständig mit Energie versorgenden 0,89kWhAkkus kann der Vitara Strong Hybrid bis 80 km/h und maximal einen Kilometer weit rein elektrisch dahinrollen, auch rückwärts. Zudem wirkt das (vor allem im Heck) etwas schwerer gewordene GesamtSetup nun „satter“ und ruhiger auf der Straße und die durch die Rekuperation stärkere Verzögerung, wenn man vom Gas geht, empfanden wir auch als angenehm. Der Testverbrauch geht mit 5,6 Litern ebenso in Ordnung, obgleich wir ein etwas niedrigeres Ergebnis erhofft beziehungsweise erwartet hätten.

Sonst keine Experimente

Darüber hinaus merkt man vom neuen Antrieb, abseits der kleinen Plakette am Heck, übrigens fast nix. Ausstattung, Materialien, Ausstattung, Look und Außenmaße sind identisch, also durch die Bank tadellos. Einzig der Kofferraum schrumpfte von kompakten 375 auf kleine 289 Liter. Auf der Rückbank aber hat man es auch als Erwachsener nach wie vor recht bequem. Zudem ist er preislich im Vergleich zu den wenigen Alternativen ein überaus attraktives Angebot. •

am robusten look hat sich ebenso wenig geändert wie am ergonomisch einwandfreien interieur; auch der allradantrieb blieb klassisch, die Geländegängigkeit also gut

Suzuki Vitara Einstiegsmodell: 1.4 DITC Hybrid clear Testmodell: 1.5 Hybrid Allgrip flash

Hubraum | Zylinder 1.373 cm3 | 4 1.462 cm3 | 4 Leistung 129 PS (95 kW) 102 PS (75 kW) + 24,6 kW Drehmoment 235 Nm bei 2.000–3.000/min 138 Nm bei 6.000/min

0–100 km/h | Vmax 9,5 s | 190 km/h 13,5 s | 180 km/h Getriebe | Antrieb 6-Gang man. | Vorderrad 6-Gang aut. | Allrad Ø-Verbrauch | CO2 5,4 l S | 121 g/km (EU6d) 5,8 l S | 132 g/km (EU6d) Kofferraum | Zuladung 375–1.120 l | 605 kg 289–1.046 l | 462 kg

Basispreis | NoVA 23.990 € (inkl.) | 2 % 33.590 € (inkl.) | 5 %

Das gefällt uns: bodenständiges Autofahren wie „damals“ Das vermissen wir: mehr Feingefühl des Getriebes Die Alternativen: Toyota Yaris Cross, Nissan Juke

Werksangaben

This article is from: