LACK & Wirtschaft

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April 2020 Eine Beilage von AUTO & Wirtschaft

www.autoundwirtschaft.at

UMFRAGE

Corona verschärft die Herausforderungen

Schadensabwicklung Alles gut in der Alpenrepublik?

Lackieren

Neue Produkte, Prozesse und Lösungen


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Frühjahrsaktion

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EDITORIAL

Nutzen Sie die Zwangspause D ie Vorbereitungen für diese Ausgabe des LACK & Wirtschaft waren noch von Optimismus für einen erfolgreichen Frühling mit gut ausgelasteten Karosseriebetrieben geprägt. Die tatsächliche Umsetzung ist direkt ins Corona-Tief gefallen und hat die Produktion der sonst so beliebten Reportagen verhindert. Umso mehr haben wir uns gemeinsam mit unseren loyalen Partnern dafür engagiert, eine attraktive Ausgabe für Sie zu gestalten. Nicht weil wir die Augen vor der momentanen Situation verschließen, sondern vielmehr, weil wir wissen, dass es nach dem Shutdown wieder funktionierende Betriebe braucht. Die Mobilität ist ein Grundbedürfniss und die rückläufigen Neuzulassungen werden zu mehr Reparaturen und Instandsetzungen führen. • Nutzen Sie also die Zeit, um sich auf den Neustart vorzubereiten. Analysieren und verbessern Sie Ihre Strukturen, Ihre Abläufe, Ihre Prozesse, telefonieren Sie mit Ihren Lieferanten und Partnern. Und nutzen Sie die Gelegenheit, die wenigen Schäden, die Sie momentan zu bearbeiten

haben, auch selbst zu kalkulieren. Wie Sie auf den kommenden beiden Seiten lesen können, haben wir in Österreich nach wie vor eine sehr gute Zusammenarbeit zwischen Versicherungen und reparierenden Betrieben. Dennoch: Für etwaige Differenzen muss man unabhängig und vorbereitet sein.

„Bei rückläufigen Neuzulassungen wird wieder mehr instandgesetzt werden.“ Gerald Weiss, redaktioneller Verlagsleiter B2B

INSERAT


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Voller Überblick: Selber kalkulieren ist das Um- und Auf in der Schadenabwicklung

Alles gut in der Alpenrepublik?

wird bezahlt“, erklärt Ing. Martin Freitag, allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Kfz-Sachverständiger die Vorteile des österreichischen Systems. „Zudem erhalten die Werkstätten von den Versicherungen üblicherweise Deckungszusage und können sich auf die Zahlungskraft der Versicherungen verlassen. Selbst wenn sich die Schuldfrage ändert oder der Kunde insolvent wird: Die Werkstätte bekommt ihr Geld“, lobt Freitag. „Außerdem haben wir in Österreich grundsätzlich noch keine Schadensteuerung bei der Kasko. Ausnahmen – im positiven Sinne – betreffen eine Besserstellung des Kunden (zum Beispiel reduzierter Selbstbehalt), wenn dieser wieder zum ausliefernden Kfz-Betrieb kommt.

In Österreich funktioniert die Schadenabwicklung mit der Versicherung sehr gut. Wo es hakt und was man als Werkstätte dagegen tun kann, haben wir 2 Experten gefragt. Von Gerald Weiss

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enn man einen internationalen Vergleich zieht und sich ansieht, welche Situation in den Schadensteuerungs-Hochburgen England oder Belgien herrscht, darf man in Österreich zufrieden sein. Dabei reicht es schon, zu den direkten Nachbarn nach Deutschland zu blicken, wo die Rechnungskürzung zum Geschäftsmodell für neue Anbieter geworden ist. Spezialisierte Unternehmen kürzen im Auftrag der Versicherungen die Rechnungen der Werkstätten, die dann umgekehrt wieder eingeklagt werden.

„Wichtig ist grundsätzlich, dass die Werkstätten selber kalkulieren und selber bewerten.“ Ing. Martin Freitag, allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Kfz-Sachverständiger für Kfz Das betrifft etwa Kleinmaterial oder Nebenkosten, wo es in Österreich Konsens mit einer fixen Pauschale gibt. „Wenn die Rechnung laut Versicherungsgutachten erstellt wird, gibt es in Österreich in der Regel keine Prüfung, und die Rechnung

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Beilackieren und Fehlercode als Diskussion Bei aller Harmonie gibt es freilich auch in Österreich immer wieder Diskussion und Differenzen. Als Beispiel nennt Freitag den Dauerbrenner Beilackieren, der in Deutschland deutlich selbstverständlicher ist als bei uns. Jüngstes Beispiel ist heuer die Berechnung der Fehlercodeauslese und -löschung, die derzeit von der Versicherung nicht bezahlt wird. Während der Versicherungsverband der Meinung ist, dass diese Tätigkeit nicht Bestandteil der Reparatur ist, sieht Freitag die Situation anders. „Es ist heute nicht möglich, eine Reparatur durchzuführen, ohne Fehlercodes zu verursachen“, so Freitag. Das beginnt bereits beim Abstecken der Parksensoren bei der Stoßstangen-Reparatur, von Assistenzsystemen ganz zu schweigen. „Ohne Fehlercodeauslese lasse ich heute kein modernes Auto aus der Werkstätte


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rausfahren“, erklärt Freitag. „Und hier reden wir von 0,3 Stunden Arbeitszeit.“ Auch die Höhe des Schadens und damit des Reparaturauftrags führt naturgemäß immer wieder zu Diskussionen. „Wichtig ist grundsätzlich, dass die Werkstätten selber kalkulieren und selber bewerten“, empfiehlt Freitag. Und beklagt, dass die Fahrzeugbewertung von der Versicherung nicht mitgeteilt wird. „Das wäre so wichtig, etwa bei einer Zeitwertreparatur. Ich bin für volle Transparenz.“

Rechtsanwalt und Kfz-SV einsetzen Der auf Verkehrsrecht spezialisierte Wiener Rechtsanwalt Mag. Hannes Ewald Grabner kennt die Möglichkeiten von Werkstätte und Kunden: „Grundsätzlich darf der Geschädigte immer einen Rechtsanwalt einschalten“, so Grabner: „Das empfehle ich etwa, wenn es zu Divergenzen kommt, wenn es sich um eine Zeitwertreparatur handeln könnte, wenn sich die Versicherung nicht zurückmeldet, und auf jeden Fall, wenn es sich auch um einen Personenschaden handelt.“ Dabei sollte die Werkstätte dem Kunden empfehlen, den Anwalt selbst zu beauftragen. „Bei eindeutiger Schuldfrage muss der Schädiger den gesamten Aufwand bezahlen, dennoch ist eine Rechts-

Verkehrsrechtsexperte: Rechtsanwalt Mag. Hannes Ewald Grabner (l.) Kfz-Sachverständiger Ing. Martin Freitag (r.)

„Die Beauftragung eines freien Sachverständigen ist das Recht des Geschädigten.“ Mag. Hannes Ewald Grabner, Rechtsanwalt schutzversicherung immer von Vorteil.“ Generell empfiehlt Grabner, im Haftpflichtfall einen freien, gerichtlich beeideten Sachverständigen zu beauftragen: „Das ist das Recht des Geschädigten und sollte von der Versicherung ebenfalls bezahlt werden, was jedoch immer wieder zu Auffassungsunterschieden mit Versicherungen führt“, so Grabner. Fazit: In Österreich funktioniert die Abwicklung sehr gut! Im Zweifelsfall gibt das Recht der Werkstätte und vor allem dem Kunden noch zusätzliche Möglichkeiten. •


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Corona verschärft die Herausforderung Die Verunsicherung von Betrieben und Endkunden ist das Damoklesschwert, das über der Lackbranche schwebt. Die großen Hersteller erwarten den Einbruch, hoffen aber auf einen möglichst raschen Neustart. Wie es weitergeht, weiß in diesen Tagen ohnehin niemand.

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st schon absehbar, in welchem Umfang Ihr Unternehmen von den Auswirkungen des Coronavirus betroffen sein wird? Christoph Rieser, BASF: In diesem Jahr erlebten wir bereits in den ersten beiden Monaten eine hohe Unsicherheit in der Weltwirtschaft. Mit dem Coronavirus ist ein neuer Faktor hinzugekommen, der das Wachstum am Jahresanfang vor allem in China erheblich belastet. Eine geringere Nachfrage und Produktionsausfälle in vielen Branchen sind bereits sichtbare Folgen der Maßnahmen gegen die weitere Ausbreitung des Virus. Wir gehen davon aus, dass sich die negativen Effekte des Coronavirus weltweit vor allem im 1. und im 2. Quartal 2020 deutlich auswirken werden. In der derzeitigen Situation hat der Schutz unserer Mitarbeiter, ihrer Angehörigen und unserer Geschäftspartner für uns oberste Priorität. Dafür haben wir entsprechende Vorkehrungen getroffen. Werner Lanzerstorfer, PPG: Nein, es ist zu früh, um die Auswirkungen abzuschätzen. Das erste Quartal ist noch sehr gut gelaufen, wir erwarten ab April entsprechende Einbrüche. Andreas Weismann, Lack & Technik: Wir wünschen allen, dass sie gesund bleiben und gut durch die aktuelle Lage kommen. Die genauen Auswirkungen durch Covid-19 auf die einzelnen Unternehmen, aber auch auf unsere Gesellschaft insgesamt stehen in engem Zusammenhang mit der zeitlichen Dauer der Coronakrise. Je länger diese andauert, desto mehr Unternehmen werden die Auswirkungen spüren und umso stärker werden diese sein. Wir behalten dabei den Fokus darauf, unsere Kunden bestmöglich zu unterstützen und die Herausforderungen gemeinsam zu meistern. Dafür arbeiten wir im Hintergrund bereits an innovativen Konzepten, wie unsere Kunden und Partner wieder voll durchstarten können, sobald sich die Lage stabilisiert und normalisiert.

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Daniel Kapeller, AkzoNobel: Wie die meisten Unternehmen momentan arbeiten wir mit Schutzmaßnahmen für die Mitarbeiter und Informationsaustausch daran, die Krise zu überstehen und Arbeitsplätze sowie Marktposition zu sichern. Ich bin sehr zuversichtlich, dass uns das gelingen wird, da wir in den vergangenen Jahren positives Wachstum verzeichnet haben und wirtschaftlich sehr gut aufgestellt sind. Welche Neuheiten im Bereich Produkte, Dienstleistungen und Schulungen dürfen die Betriebe in naher Zukunft von Ihrem Unternehmen erwarten? Peter Kalina, Axalta: Unsere Produktentwicklung konzentriert sich auf Lacksysteme, die auf chemischem Weg entweder den Energieverbrauch stark drosseln oder gleichzeitig die Arbeitsprozesse beschleunigen und vom Verarbeiter leicht angewendet werden können. Im Bereich der Dienstleistungen bieten wir mit dem Automotive Repair Network (ARN) ein professionelles Werkstatt-Netzwerk für Flotten und Fuhrparks aller Art an. Axalta verbindet über moderne, digitale Managementsysteme und eine eigene Unfall-App seine ARN-Partner mit Großauftraggebern und Dienstwagenfahrern. Mit unseren Aus- und Weiterbildungskonzepten setzen wir verstärkt auf die langfristige Begleitung von Lehrlingen sowie gezieltes Training der Lackierer in allen Bereichen der täglichen Arbeit – einzigartig auch online! Schulung der Unternehmer im Kennzahlenmanagement und Unterstützung der Automobilimporteure beim lacktechnischen Training innerhalb ihrer Organisationen sind ebenso gefordert. Rieser, BASF: Wir haben unser UV-Sortiment um einen Spachtel in einer praktischen Tube erweitert,

„Im Moment ist am wichtigsten, dass die Unternehmen gut durch die sich anbahnende Wirtschaftskrise steuern.“ Werner Lanzerstorfer, PPG (Nexa)


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und beim Grundfüller sind nun drei Grauversionen verfügbar, die miteinander mischbar sind. Damit können unsere Kunden wertvolle Zeit und Kosten sparen. Auch das Schulungsangebot haben wir überarbeitet und bieten nun noch mehr Trainings an, und dasselbe gilt für unsere Services. Weismann, Lack & Technik: Mit der Innovation des neuen Klarlacks CC6750 erreicht das weltweit wirtschaftlichste Lacksystem von Cromax nochmals eine neue Stufe an Schnelligkeit und Effizienz. Die extrem schnelle Trocknung in nur 30 Minuten bei 20 Grad Celsius und sogar nur 5 Minuten bei 60 Grad reduziert den Energieverbrauch erheblich. Im System mit dem Cromax PS-Füller können Sie somit die Reparaturzeit inklusive Trockenzeit auf nur 71 Minuten verkürzen. Ein Neuteil kann mit dem Ultra Performance Nass-in-Nass-Füller sogar in der unglaublichen Rekordzeit von nur 36 Minuten lackiert werden (Lackier- und Trockenzeit zusammen)! Den Service für unsere Kunden und Partner haben wir mit einem zusätzlichen Anwendungstechniker weiter ausgebaut. Dieser ist speziell für die Bereiche Fahrzeugaufbereitung im Innen- und Außenbereich, für Finish-Arbeiten und für Unterboden- und Hohlraumschutz mit WestColor ausgebildet und steht unseren Kunden für Beratung und Schulungen zur Verfügung. Kapeller, AkzoNobel: Wir setzen unseren Fokus auf Prozessoptimierung und aktuelle bzw. zukünftige

Themen, die den Markt bewegen. Mit dem Paint PerformAir bringen wir standardisierte Höchstleistung in den Betrieb – durch beste Lackierbedingungen in der Kabine, und das bei jedem Durchgang. Wir erweitern unser Zubehörprogramm um Werkzeuge zur Reparatur und Wartung von Elektro- und Hybridfahrzeugen. Herausragende Lackqualität ist für uns eine Selbstverständlichkeit. Wir wollen die Themen und Produkte bedienen, die unseren Kunden Marktvorteile sichern. Lanzerstorfer, PPG: Wir arbeiten an der Entwicklung verschiedener lufttrocknender Systeme, um Energie einzusparen, und wir haben eine Digitalisierungsoffensive gestartet, um die Unternehmen in der Administration zu entlasten. Zusätzlich haben wir bei Testbetrieben unseren neuen Prozessmanager installiert, um die Effizienz- und Kostenkontrolle zu unterstützen.

„Mit unseren Aus- und Weiterbildungskonzepten setzen wir auf langfristige Begleitung und gezieltes Training für Lackierer und Unternehmer.“

Wie schätzen Sie die Mitarbeitersituation bei den Betrieben ein? Wie kann Ihr Unternehmen die Betriebe beim wachsenden Fachkräftemangel unterstützen? Kapeller, AkzoNobel: Neu ist, dass wir unseren Acoat-Selected-Partnern einen Recruiting-Messe-

Peter Kalina, Axalta

Daniel Kapeller, AkzoNobel (Sikkens)


stand von AkzoNobel anbieten. Das mehrteilige System kann für Messen, Tage der offenen Tür etc. gemietet werden und sorgt für positive Aufmerksamkeit. Natürlich bieten wir Schulungen für Lehrlinge in unserem Schulungszentrum an und unterstützen die Meisterschule, indem wir sie über unsere aktuellen Produkte auf dem Laufenden halten – dazu gehö-

„Wir unterstützen alle Betriebe mit den wirtschaftlichsten Produkten und immer an die aktuelle Situation angepassten Schulungen.“ Andreas Weismann, Lack & Technik (Cromax)

Christoph Rieser, BASF (Glasurit, R-M)

ren auch Praxisvorführungen und Expertenrunden. Weiters unterstützen wir mit dem Material für die Meisterprüfungen. Lanzerstorfer, PPG: Ich denke, dass im Moment vor allem wichtig ist, dass die Unternehmen gut durch die sich anbahnende Wirtschaftskrise steuern. Weismann, Lack & Technik: Mit unserem breiten Schulungsprogramm von über 40 Schulungen jährlich unterstützen wir die Betriebe dabei, die passende Schulung zur Aus- und Weiterbildung anzubieten – für Lehrlinge über Lackierhelfer oder Aufbereiter bis hin zum Lackierermeister. Brandaktuell wurde in Kooperation zwischen Lack & Technik und dem Car Rep Profiteam Denk eine Schulung zum Thema „Moderne Karosseriereparatur mittels Drück- und Klebetechnik für Lehrlinge“ ins Leben gerufen. Außerdem bietet Lack & Technik mit einem eigenen Anwendungstechniker eine mehrstufige Schulung zum Thema Fahrzeugaufbereitung an – von der einfachen Neuwagenaufbereitung über Fahrzeugaufbereitung nach dem Service bis zur professionellen Aufbereitung für Gebrauchtwagen. Kalina, Axalta: Wir engagieren uns in der Ausbildung der Lackierer vom Lehrling bis zum Meister und unterstützen die Unternehmer sehr seriös in allen Fragen der Betriebsführung. Rieser, BASF: Nach wie vor ist Effizienz eine der wichtigsten Größen in der Werkstatt. Zum einen kann man diese über immer bessere Produkte steuern, wie z. B. UV-Füller. Zum anderen gilt es die Abläufe in der Werkstatt möglichst effizient zu halten. Wir bieten unseren Kunden Services an, die genau darauf abzielen. Wo sehen Sie die größten Herausforderungen für die Lack- und Karosseriebetriebe in den nächsten Jahren? Lanzerstorfer, PPG: Seit Covid-19 haben sich die Prioritäten vorerst verschoben. Wichtig für die Betriebe wird sein, möglichst großen wirtschaftlichen Schaden abzuwenden und, wer kann, „durchzutauchen“. Der Start nach den Beschränkungen wird schwierig genug. Ich denke, das wird sehr langsam

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und verhalten beginnen. Rieser, BASF: Wie wir alle wissen, wird die Zahl der Unfallschäden weiterhin rückläufig sein. Reparaturen werden jedoch kostenintensiver und durch die zusätzlichen Assistenzsysteme komplexer werden. Darauf muss sich die Werkstatt einstellen. Kalina, Axalta: Unsere Partner müssen sich konkret auf veränderte Rahmenbedingungen vorbereiten, von denen ich nur einige anführen möchte: Fachkräftemangel und verstärkte Ausbildungsmaßnahmen, Schaffung effizienter Prozesse in den Werkstätten unter Nutzung aller denkbaren digitalen Angebote, Schaffung von Vollauslastung in den Betrieben mit allen dafür geeigneten Maßnahmen sowie offensive Aktivitäten zum Verkauf der eigenen Unternehmensleistungen. Weismann, Lack & Technik: Die Herausforderungen werden dieselben bleiben wie in den vergangenen Monaten: Jeder Betrieb ist bestrebt, mit den besten Materialien und Arbeitskräften eine perfekte Arbeit mit einem großartigen Service an den Kunden zu liefern. Natürlich muss sich jeder Betrieb auch verstärkt auf die Elektrofahrzeuge und andere neue Antriebstechniken einstellen und dadurch schneller und flexibler werden als in den letzten Jahren. Auch alternative Angebote wie Unterbodenbehandlung gegen Korrosion und Fahrzeugaufbereitung werden immer wichtiger, da diese sicherstellen, dass der Fahrzeugbesitzer langfristig in der Werkstatt gehalten und damit zusätzlicher Umsatz gesichert werden kann. Lack & Technik unterstützt alle Betriebe in diesen Bereichen mit den wirtschaftlichsten Produkten und stetig an die wirtschaftliche Situation angepassten Schulungen und Präsentationen. Lack & Technik stellt für alle diese Bereiche eigene Anwendungstechniker zur Verfügung, die vor Ort die Kunden in allen Bereichen schulen: angefangen bei der Lackreparatur, Dellenreparatur, der modernen Karosseriereparatur mittels Drücktechnik über die Korrosionsbehandlung mit WestColor UBS und Hohlraumschutz, Scheibenverklebung mit Kalibrierung mit Sika und Autel bis zur gesamten Autoaufbereitung inklusive Innenraumreparatur der Sitze und Kunststoffe. Kapeller, AkzoNobel: Die Betriebe stehen aktuell einem großen Wandel im Markt gegenüber: Sie können nur überleben, wenn sie beste Qualität liefern und offen sind für die Entwicklungen der Branche, etwa das Thema Schadenmanagement. Um für die Schadensteuerer und Fuhrparkmanager interessant zu sein, müssen die Betriebe Standards erfüllen. Hier kommt unsere Acoat Selected Intense ins Spiel. Wir bieten einen Qualitätsstandard, der von der Dekra auditiert wird und somit Betriebe für diesen Markt fit und attraktiv macht. Die Corona-Krise ist kurzfristig natürlich vorrangige Herausforderung: Hier geht es für uns alle darum, die aktuelle Situation aufzufangen.• (KAT)

Foto: AdobeStock

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Teroson EP 5020 TR von Henkel

Kaltverformt? Kaltrepariert! Henkel bringt eine Kaltnachbildungslösung, die das Heißlöten obsolet macht.

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it dem zweikomponentigen Teroson EP 5020 auf Basis von Epoxid stellt Henkel eine Lösung zum Nachbilden der Karosserie bei Raumtem­ peratur vor, das herkömmliches Lötzinn bei Kfz-

Reparaturen von Schäden an Fahrzeugkarosserien ersetzen soll. Das Material ermöglicht rasches Aushärten, einfaches Schleifen und glatteres Auf­ tragen als bei früheren Lösun­ gen. Hauptvorteil: Teroson er­ fordert nicht länger Verfahren unter Wärmezufuhr und mit offener Flamme für Reparatu­ ren unter Einsatz von Lötzinn. Teroson EP 5020 TR wird in Kartuschen für Handpistolen mit Mischer für ein einfache­ res Auftragen ausgeliefert und kann auf allen Metallflächen, auch auf Stahllegie­ rungen und Aluminium verwendet werden.

Sicherer und schneller „Die Kaltnachbildungslösung als Ersatz für her­ kömmliches Heißlöten mit Zinn spart Zeit und Ar­ beit bei der Karosseriereparatur. Die Arbeit mit dem Produkt ist auch sicherer“, erläutert Jörn Senftleben, Regional Technology/Segment Engineer, Fahrzeug­ reparatur & -instandhaltung bei Henkel. „Außer­ dem stellt das Produkt als vollständig blei- und schwermetallfreies Material auch eine nachhaltigere Alternative dar.“ • (RED)


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Der Paint PerformAir von AkzoNobel bringt mehr Effizienz in die Lackierkabine

Schneller leichter lackieren Effizienter, wirtschaftlicher und benutzerfreundlicher arbeiten: AkzoNobel hat seinen Paint PerformAir im Schulungszentrum Elixhausen interessierten Unternehmern vorgestellt. Von Mag. Bernhard Katzinger

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ffizienz und gleichbleibend hohe Qualität im Ergebnis sind Dauerbrenner bei der Lackreparatur. Mit dem Paint PerformAir (sprich: „Performer“) hat Lackhersteller AkzoNobel vergangenes Jahr eine Innovation vorgestellt, die den Lackierer von allen äußeren Einflüssen in der Kabine befreien soll. Nunmehr hat Akzo die am PPA interessierten Unternehmern in

Armin Dürr (M.) im Gespräch mit Peter Slama (l.) und Christoph Gruber

Akzo-Österreich-Chef Daniel Kapeller (M.) bei der Produktpräsentation

seinem Schulungszentrum im Salzburger Elixhausen vorgestellt. Neben Österreich-Vertriebsleiter Daniel Kapeller war auch Armin Dürr gekommen, Technical Manager D/A/CH bei AkzoNobel und als solcher bei der Entwicklung des PPA federführend.

„Man merkt sofort den Unterschied“ Drei Hauptvorteile nennt der Techniker: Erstens hält der Paint PerformAir die Oberfläche antistatisch. „Das Entladen erfolgt wie bisher, das Gerät unterbindet die normalerweise unvermeidliche Wieder-

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aufladung von Oberflächen, gleich ob Kunststoff oder Metall“, so Dürr. Zweitens wird die Spritzluft an der Düse auf über 40 Grad Celsius erwärmt, was für einen weicheren Spritzstrahl sorgt und damit den Overspray vermindert. Drittens wird mit dem PPA die steuerbare Befeuchtung der Spritzluft ermöglicht. „Das macht den Lackierer unabhängig von der Umgebungstemperatur. Sogar auf das Aufheizen der Kabine kann bei Einsatz von lufttrocknenden Lacken verzichtet werden, was Zeit und Energie spart“, so Dürr. „Das alles bedeutet die gleichen hervorragenden Arbeitsbedingungen bei jedem Durchlauf.“ Schon getestet hat das Gerät der Linzer Unternehmer Peter Slama, in dessen 8-Mitarbeiter-Betrieb neben Karosserie- und Lackierarbeiten auch Industrielackierungen durchgeführt werden. „Der Hauptvorteil ist für mich das bessere Endergebnis durch die leichtere Verarbeitung.“ Das Gerät kommt in zwei Varianten: einer mobilen, bei der das Display fix verbaut ist; und einer fest im Betrieb installierten Ausführung. Die Kosten für die Installation und Inbetriebnahme sind für beide Versionen gleich. Für die Anschaffung bietet Akzo – derzeit noch exklusiv für Sikkens-Kunden – eine Kauf- und eine Mietvariante an. Die Amortisationsdauer liegt laut Dürr „im Schnitt bei knapp 1,5 Jahren“. In Österreich arbeitet derzeit ein Betrieb mit dem PPA; wenn es nach Kapeller geht, sollen es rasch mehr werden. „Mit dem Paint PerformAir machen wir jeden Lackierer noch besser“, ist er überzeugt. •


Effizient auf die Tube drücken Kleine bis kosmetische Schäden werden in der Lackreparatur immer wichtiger. Die BASF-Marken Glasurit und R-M bringen dazu neue UV-Produkte.

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amit Lackierbetriebe kleine und mittlere Schäden profitabel bearbeiten können, hat Glasurit ein spezielles UV-System entwickelt, das nunmehr durch den Glasurit 839-171 UV-Spachtel noch effizienter wird. Der UV-Spachtel ist auf allen gängigen Untergründen universell einsetzbar. Das minimiert den Aufwand und die Fehlerquote und sorgt für einen reibungslosen Arbeitsfluss.

Gebrauchsfertig Der Spachtel trocknet dank der UV-Technologie wesentlich schneller und bei niedrigeren Temperaturen als herkömmliche Spachtel, die im Ofen oder mit Infrarotlicht getrocknet werden. Lackierbetriebe können damit bei jeder Reparatur Zeit sparen, zugleich aber auch die Energiekosten senken. Der Spachtel kommt gebrauchsfertig aus der Tube, das Anmischen mit einem Härter entfällt.

UV-Produkte aus der Tube von Glasurit und R-M

Zeit sparen und Durchsatz erhöhen Auch die Marke R-M erweitert ihre Produktpalette im Bereich UV-Produkte, und zwar um den Grundfüller Stop UV Light. Der gebrauchsfertige Grundfüller wird in einer Tube angeboten und kann direkt auf den beschädigten Bereich aufgebracht werden. Der Grundfüller muss nicht zuerst mit einem Härter gemischt werden, was wertvolle Zeit und Material spart – für jede Reparatur. Durch die Zeitersparnis bei der Verarbeitung kann der Durchsatz in der Werkstatt erhöht werden. Beide Produkte sind gleich nach dem Trocknen verschleifbar. UV-Technologie spart Trocknungszeit und Energiekosten und schützt durch niedrige Temperaturen Kunststoffteile vor Verformung, wie der Hersteller betont. • (RED)


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Prozess steht die Cutmax-Politur sowie natürlich die Perfect Finish weiterhin zur Verfügung. Für Lackierer, die das Finishing lieber in einem Durchgang erledigen, hat Sonax in bewährter Weise Cut & Finish im Angebot. Die Sonax Hochleistungspolituren sind für alle Fahrzeuge, Lackarten und Verkratzungszustände geeignet. „Mit der neuen Ultimate Cut sind Fehlstellen schnell repariert, bei richtiger Anwendung gibt es kein Einfallen des Lacks“, erklärt René Schwarz.

NEU!

Für das perfekte Ergebnis

Stärkste Politur, die wir je hatten Mit dem neuen Ultimate Cut und neuem Design der Profiline Hochleistungspolituren erfüllt Sonax die Anforderungen der Lackierer.

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ie komplett neue Schleifpolitur Ultimate Cut ist die stärkste Politur, die wir je hatten“, berichtet René Schwarz, Schulungsleiter bei Sonax Österreich, über den Zuwachs bei den Hochleistungspolituren. Stark steht hier im Sinne von Schleifleistung. „Auch der Glanzgrad ist sehr gut“, so Schwarz. 6+ nennt Sonax hier die bisher im Konzern auf Stufe 6 begrenzte Schleifleistung, der Anschliff ist hier schon mit P 800 möglich und ergänzt damit die Palette für das Vorpolieren. Für den üblichen, zweistufigen

Ceramic Coating Evo (l.)

„Anwendungsschulungen und professionelle Unterlagen dienen dem optimalen Ergebnis.“ René Schwarz, Sonax-Schulungsleiter

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Anwendung der Sonax Hochleistungspolituren (r.)

Die richtige Anwendung ist ein wichtiges Stichwort, denn das perfekte Produkt alleine liefert noch nicht die gewünschten Ergebnisse. „Bei der Arbeit mit Hochleistungspolituren hat sich in den vergangenen 20 Jahren viel verändert. Drehzahl, Druck, Geschwindigkeit und natürlich das richtige Pad sind entscheidend“, berichtet Schwarz. Sonax legt daher besonderen Wert auf Präsentation, Schulung und Information. Aufwändig gestaltete Unterlagen sowie die persönliche Präsentation und Einschulung durch die Sonax-Schulungsleiter sind dabei fixer Bestandteil der Sonax-Philosophie. „Das dient dem optimalen Ergebnis und soll es dem Anwender so einfach wie möglich machen.“

Zusatzdienstleistung Keramik-Versiegelung „Die keramische Versiegelung empfehlen wir als hochwertige Zusatzdienstleistung des Karosseriebetriebes“, beschreibt René Schwarz die Profiline-Serie Ceramic Coating Evo. Die Hochglanzversiegelung bringt nicht nur glatten, glänzenden Lack und damit hohe Zufriedenheit für anspruchsvolle Autobesitzer, sondern auch Kundenbindung. Neben der hochwertigen Tätigkeit geschulter Profis und dem damit verbundenen Auftrag wird dem Kunden auch ein regelmäßiges Service empfohlen. „Neben der Wäsche mit Spezialshampoo und der laufenden Pflege empfehlen wir einen jährlichen Besuch der Werkstätte für Service und Kontrolle der Versiegelung“, erklärt Schwarz. Neben der kostenfreien Erstpräsentation und den Unterlagen empfiehlt Schwarz das Tagesseminar, das gerne im Betrieb des Kunden durchgeführt wird. Für zertifizierte Betriebe stellt Sonax auch Garantiehefte und Sticker zur Verfügung. • (GEW)


Standowin iQ nun auch als App für Mobilgeräte

Perfekte Farbe jetzt per App Standox bringt seine Farbtonsoftware Standowin iQ nun auch als App auf Mobilgeräte – für effizierente Abläufe im Betrieb.

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ie App verbindet unsere digitalen Tools miteinander“, so Gerhard Steinbock, Coloristik Manager Axalta Refinish. „Einmal registriert und mit den im Betrieb genutzten Geräten verbunden – wie Farbtonmessgerät, IP-Waage oder Etikettendrucker –, kann die Arbeit morgens schneller beginnen.“

Ortsunabhängige Daten und Scan-Funktion Die App vervollständigt die Standowin iQ Cloud-Lösung für mobiles, digitales Farbtonmanagement und kann auf allen Endgeräten, Tablets und Smartphones genutzt werden. Ziel ist, das Farbtonmanagement im Betrieb weiter zu optimieren. Mit WLAN-fähigen Smartphones und Tablets greifen Mitarbeiter in der Lackierwerkstatt mit einem Klick auf die Funktionen der Standowin iQ Cloud zu und verbinden sich mit lokalen Geräten – ob aus der Fahrzeugannahme, dem Vorbereitungsbereich oder vom Büro aus. „Ein vollständig digitales Farbtonmanagement gibt es bei Standox schon länger – aber mit der App wird es noch benutzerfreundlicher und bringt verschiedene Tools zusammen“, so Steinbock. „Die Cloud sorgt dafür, dass Jobs, Farbtonmessungen und ausgewählte Farbtonformeln im betrieblichen System zusammengeführt werden.“ Über die gewohnten Funktionen hinaus bietet die App eine integrierte Scannerfunktion, die das interne Job-Management beschleunigt, sowie automatische Updates. Die App steht auf www.standox.at/standowin und in den Stores von Google und Apple zum Herunterladen bereit. • (KAT)


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Der digitale Betrieb

Automatische Lackmischung: MoonWalk für PPG und Nexa Autocolor

Mit MoonWalk, Inventory und RapidMatch ist Nexa Autocolor für die digitale Gegenwart und Zukunft gerüstet.

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as vollautomatische Lackmisch-System MoonWalk ist mit Sicherheit die wichtigste Neuheit bei Nexa Autocolor. Nach der Präsentation im Vorjahr folgt heuer die Umsetzung in den österreichischen Betrieben. Dabei bietet MoonWalk deutliche Vorteile für den Lackierbetrieb: höhere Effizienz, größere Prozesssicherheit und deutlich mehr Effektivität. „Mit der innovativen Weltneuheit MoonWalk geht Nexa Autocolor den nächsten Schritt in Sachen Automatisierung“, bringt es Hans Niederegger, MBA, Technical Manager bei PPG Austria, auf den Punkt. „Das automatisierte Farbmischsystem bringt das entscheidende Plus an Wirtschaftlichkeit auch in kleineren und mittleren Karosserie- und Lackierbetrieben.

Effizienz steigern „Im Prinzip ist unser neues Tool eine innovative Mischbank, an die ein aktives Regal sowie ein PC, ein Scanner und eine Mischwaage angeschlossen sind und die ein automatisches Ausmischen der benötigten Lackmaterialien ermöglicht“, ergänzt Produkt Manager Sebastian Struber. Der Prozess ist einfach: „Wie gewohnt wählen Sie am PC den Farbton aus, den Sie vorab für den aktuellen Auftrag ermittelt haben. MoonWalk zeigt konkret an, welche Mischlacke bzw. Gebinde für die Erstellung der Lackmaterialien benötigt werden und wo im Mischregal sich diese befinden. Sie bestücken die aktive Regalreihe mit den entsprechenden Gebinden, bestätigen dies am PC – und MoonWalk startet mit dem Mischvorgang.“

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Automatische Bestellung

Automatisches Bestellsystem mit Scanner

„Ein weiterer Schritt zum Thema Digitalisierung ist unser elektronisches Bestell- und Lagermanagementsystem Inventory (easyStore). Es passt perfekt in den Zeitgeist und hilft, wertvolle Ressourcen zu sparen“, so Niederegger. Dazu werden der Lagerstand und der Verbrauch automatisch ermittelt, der Bestellvorgang wird automatisch initiiert. Zuletzt muss nur noch die Bestellfreigabe durch den Chef oder den Lagerverantwortlichen erfolgen. „Bislang hat der verantwortliche Mitarbeiter den Bestand immer händisch überprüft und die Bestellung notiert. Mit dem neuen System werden mit einem Barcodescanner die erforderlichen Produkte erfasst, und die Bestellung geht automatisch in die Lagerverwaltung“, erklärt Niederegger den Ablauf. Die neue Lieferung wird nach Eintreffen im Betrieb kontrolliert und dann mittels Barcode dem Bestand zugebucht. „Somit schließt sich der Kreis“, so Niederegger.

Der Weg in die digitale Zukunft „Das Thema Digitalisierung reicht bei PPG Austria von der elektronischen Farbtonfindung mit Rapid Match über die vollautomatische Lackausmischung mit Moonwalk bis zum digitalen Bestell- und Lagermanagementsystem Inventory“, beschreibt Hans Niederegger: „Das ist unser digitaler Weg in die Zukunft.“ • (GEW)


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Egal ob Meisteranwärter, Lehrling oder Lehrer: Alle trainieren im RTC von Axalta

Feinschliff für den Fachmann Das schöne Wort vom „lebenslangen Lernen“ ist längst in der Kfz-Branche angekommen. Axalta bietet im Refinish Training Center Weiterbildungen für Lackierer aller „Reifegrade“ an. Von Mag. Bernhard Katzinger

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om Himmel ist vielleicht noch kein Meister gefallen, aber das Axalta Refinish Training Center (RTC) hat schon einigen bei der Erreichung ihres Berufszieles geholfen. Seit 2015 werden im Schulungszentrum des Lackherstellers in Oeynhausen jährlich gut 800 Teilnehmer weitergebildet. Meist handelt es

„Ein Meister hat viel investiert, vor allem aber auch Verantwortung für den Berufsstand übernommen.“ Peter Kalina (r.), mit Harald Dögl sich dabei um Produktschulungen; zuletzt war eine Gruppe angehender Meister aus dem Osten Österreichs zu Gast. Dank einer Kooperation zwischen Wifi Wien, Axalta und Innung wurde ihnen eine ideale Vorbereitung auf die große Prüfung ermöglicht. Für Peter Kalina, Country Business Manager Axalta Refinish, sind solche Kooperationen ein gutes Investment: „Das Geschäftsleben wird geprägt von Personen, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Mit der Ausbildung zum Meister hat jeder große Mühen auf sich genommen, Zeit und Geld investiert, aber vor allem Verantwortung für sich und den Berufsstand übernommen. Der nächste konsequente

Schritt muss sein, junge Leute für den selbst gewählten Beruf zu begeistern, um das Gewerbe nachhaltig zu sichern.“

Lehrer und Schüler lernen im RTC Harald Dögl ist als Produkt & Training Manager Axalta Refinish Standortleiter des RTC. Neuestes Projekt ist die markenübergreifende Axalta Lehrlingsakademie. Sie ist aus den Lehrlingsange­ boten für Standox- und Spies-Hecker-Betriebe hervorgegangen und steht auch markenfremden Unternehmen offen. „Nachdem der erste Termin Corona-bedingt ausgefallen ist, starten wir die Axalta Lehrlingsakademie im Juli, notfalls auch erst im Herbst“, so Dögl. An drei Tagen pro Lehrjahr wird angehenden Karosseriebauern und Lackierern Grundlagenwissen rund ums Lackieren in Theorie und Praxis vermittelt. Die Inhalte reichen von Material- und Werkzeugkunde über Farbenlehre bis hin zu wirtschaftlichen Themen, um nur einige zu nennen. Last but not least geben sich auch viele Berufsschullehrer im Axalta RTC die Klinke in die Hand, um ihre verpflichtenden Fortbildungen zu absolvieren. „Für mich ist es immer schön zu sehen, welche Entwicklungen junge Leute – in letzter Zeit auch immer mehr Lackiererinnen – bei uns nehmen“, zieht Harald Dögl ein persönliches Fazit. „Es ist ein gutes Gefühl, dazu einen Teil beitragen zu können.“ •

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Der Ionstar wird immer öfter auch von der Industrie eingesetzt

Eine Welt

ohne Staub

Mit dem Ionstar hat die Herrmann Lack-Technik GmbH ein Gerät im Programm, das die durch Staubeinschlüsse verursachten Probleme im Lackierprozess drastisch reduziert. Von Mag. Heinz Müller

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s war auf der PaintExpo 2018, als Johannes Herrmann mit einem neuen Gerät für Furore sorgte: Der CEO der Herrmann Lack-Technik GmbH gab seiner Erfindung den prägnanten Namen Ionstar. Es handelt sich um ein sehr leicht zu handhabendes Gerät, das stets einsatzfähig ist und die Arbeit in der Lackierkabine wesentlich erleichtert. Die Antistatik-Pistole ist ATEX-zertifiziert und hat sich mittlerweile als unverzichtbares Werkzeug in der Spritzkabine erwiesen. Das Gerät wird in 35 Länder exportiert, darunter auch nach Österreich. Beim Ionstar handelt es sich um ein Gerät, das die statische Aufladung neutralisieren kann: Somit werden die

„Der Ionstar ist ein handliches Gerät und erleichtert die Arbeit in der Lackierkabine wesentlich.“ Erfinder Johannes Herrmann, CEO der Hermann Lack-Technik GmbH durch Staubeinschlüsse verursachten Probleme im Lackierprozess deutlich reduziert. Wie das funktioniert? Der Ionstar verwendet Druckluft und treibt damit einen integrierten Turbinengenerator an. Damit wird elektrische Energie erzeugt,

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die für einen Ionisationsprozess verwendet wird. Das wiederum sorgt dafür, dass die Oberflächen nicht für Staub und andere Verunreinigungen anfällig sind. Durch Ionisation wird nämlich die statische Aufladung +/- an Teilen und Oberflächen neutralisiert, sodass Verunreinigungen nicht mehr an den ionisierten Oberflächen angezogen werden und daher auch nicht haften bleiben können. Das Besondere an Ionstar ist, dass er nicht mit Kabeln, Akkus oder Batterien betrieben wird, sondern leicht und sicher in der Hand liegt. Er benötigt auch keinen Stromanschluss, sondern nur einen Druckluftschlauch.

Deutlich wirkungsvoller als antistatische Tücher Dadurch ist der Ionstar jederzeit betriebsbereit, wenn der Lackierer das Gerät benötigt: Somit entfallen lästige Wartezeiten, die den reibungslosen Ablauf in der Lackierkabine beeinträchtigen könnten. Da der Ionstar zudem die strengen ATEX-Standards erfüllt, ist er auch in explosionsgefährdeten Umgebungen (wie etwa den Lackieranlagen) zugelassen. Betriebe können mit dem Ionstar bares Geld sparen, da durch seinen Einsatz Staubeinschlüsse verhindert werden, deren Beseitigung zeitaufwändig und kostenintensiv ist. Ideal ist der Ionstar auch bei ungrundierten Kunststoffteilen, wo antistatische Tücher wenig bis gar keine Abhilfe schaffen. •


LACK EXTRA

Des Lackierers eigener Look Wer kreativ arbeitet, will auch den eigenen Look pflegen. Sata bringt im Frühjahr neue CustomizingMöglichkeiten für die eigene Lackierpistole.

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reative Facharbeiter arbeiten lieber mit individuellem Design als mit Werkzeug im Standard-Look. Sata-Kunden kennen die Special-Editionen von Lackierpistolen; seit vergangenem Jahr ist es möglich, eigene und ganz individuelle Lackierpistolen zu gestalten.

Pistole individuell selbst gestalten Mit einem eigens dafür entwickelten Verfahren ist es jetzt möglich, die eigenen Lieblingsbilder mit wenigen einfachen Klicks auf die Lackierpistole zu bringen. Die Gestaltung der persönlichen Lackierpistole kann ganz simpel über den Online-Konfigurator (www.sata.com/cdg) erfolgen. Nach der Auswahl der gewünschten Lackierpistole, der gewünschten Düsengröße sowie HVLP- oder RP-Technologie beginnt der kreative Prozess. Von der Wahl der Hintergrundfarbe über die Platzierung von bis zu fünf Bildern eigener Wahl bis hin zur Entscheidung, ob die Anbauteile in Silber oder Schwarz gehalten sein sollen – der Individualität sind praktisch keine Grenzen gesetzt. Sobald das eigene Design im Konfigurator gespeichert ist, kann die Lackierpistole im Onlineshop bestellt werden, einige Tage später wird sie an die gewünschte Adresse ausgeliefert.

Mit dem Online-Konfigurator sind der individuellen Gestaltung der Spritzpistole kaum Grenzen gesetzt

Frühjahrsaktion mit „Weekender“ Wer sich im Frühjahr für eine SATAjet X 5500 entscheidet, kann damit auch einen „Weekender“ gratis dazubekommen. Dabei handelt es sich um eine trendige, 30 Liter fassende Tasche aus Canvas-Material mit Kunstlederapplikationen, die sowohl als kleine Reise- als auch als Sporttasche eine gute Wahl darstellt. Die Tasche geht ebenso als Handgepäck durch und kommt samt Trageriemen und separatem Zipper-Beutel für Schuhe oder Schmutzwäsche. Die Frühjahrsaktion gilt für alle Kunden, die im Aktionszeitraum eine neue SATAjet X 5500 bei teilnehmenden Händlern erwerben. Die Aktion ist gültig, solange der Vorrat reicht. • (RED)

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LACK EXTRA

Yvonne Rohde-Hofbauer ist gelernte Lackiererin

Es geht in Richtung Spectro-Only BASF Coatings Technical Manager Yvonne Rohde-Hofbauer erzählt über Schulungen, Heraus­forderungen und die digitale Zukunft.

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Yvonne RohdeHofbauer

ls Regional Technical Manager Austria & Central Europe bei BASF Coatings Services Austria ist Yvonne Rohde-Hofbauer verantwortlich für technische Informationen, Aufbauprüfungen, Annahme & Bearbeitung von Reklamationen, strategische Projekte sowie für das Schulungszentrum Eugendorf. Das besteht aus einem National Head Trainer, einem Schulungsleiter und zwei Damen im Technical Sales Support. Fachlich ist ihr zudem der technische Außendienst mit 8 Mitarbeitern zugeordnet. Zudem ist Rohde-Hofbauer im technischen Bereich für die 13 Importeursländer verantwortlich, schult und betreut die Exklusivhändler in diesen Ländern.

A&W: Was bietet BASF im Schulungsbereich? Yvonne Rohde-Hofbauer: Wir bieten in unserem Schulungszentrum in Eugendorf verschiedene Schulungskurse mit unterschiedlichen Levels. Das geht von Trainings für den Lackieranfänger über Kurse für Beilackierungen oder Spot Repair bis hin zu Schulungen für neue Technologien und Sonderlackierungen wie Mattlacke oder 3-Schicht-Farbtöne. Neu eingeführt haben wir Termine für den Annahmemeister, also den Kundendienstberater. Das sind Trainings mit Theorie- und Praxis-Teil, die vor allem mehr Verständnis für den Lackiererberuf bringen. Das ist sowohl in der Abwicklung mit dem Kunden als auch mit den Versicherungen wichtig und natürlich beim

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Auftrag für den Lackierer. Schulungen für die digitale Farbtonmessung gehören ebenso zum Angebot wie Individual-Schulungen für spezielle Wünsche unserer Kunden oder für den ganzen Betrieb.

Was sind die aktuellen Herausforderungen für die Lackierer? Rohde-Hofbauer: Da gibt es zwei wesentliche Themen: Das ist einerseits die Digitalisierung mit der digitalen Farbtonmessung. Neben der allgemeinen Handhabung geht es auch um intensive Einblicke in die Möglichkeiten des Spectros in Kombination mit der Software. Das Farbtonmessgerät ist ein sehr effektives Hilfsmittel, welches bei richtiger Anwendung Zeit und Kosten sparen kann. Der Weg in die Zukunft wird definitiv Spectro-only sein, also die Farbtonfindung ohne Farbkärtchen. Die zweite große Herausforderung sind Sonderlackierungen und verschiedene Oberflächenstrukturen, wie zum Beispiel matt strukturiert. Damit muss sich der Lackierer immer mehr auseinandersetzen. Was gibt es auf technischer Seite an Neuheiten? Rohde-Hofbauer: Wir haben laufend innovative Neuentwicklungen, neue Trocknungs- und Prozess­ technologien wie zum Beispiel die UV-Lösungen mit UV-Füller und UV-Spachtel. Das bringt dem Kunden Zeit- und Kosteneinsparung. Der Fachkräftemangel nimmt zu. Was können die Betriebe tun? Rohde-Hofbauer: Ich denke, dass die Zeiten, in denen ein Betrieb nur auf Lehrlinge warten musste, vorbei sind. Die Unternehmen müssen aktiv sein, und sie müssen sich den angehenden Auszubildenden attraktiv verkaufen. Dazu muss man in die Schulen gehen, Veranstaltungen wie einen Tag der offenen Türe machen und den Beruf des Fahrzeuglackierers darstellen und bewerben. Denn der Beruf des Lackierers ist vielfältig, interessant und abwechslungsreich. • (GEW)


LACK EXTRA

Lack für Weltmeister Wenn es um die perfekte und ganzheitliche Umsetzung der Markenpräsenz geht, setzt das Weltmeisterteam von Mercedes-AMG auf Lacke von Spies Hecker.

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ormel-1-Weltmeistertitel sind keine Zufallsprodukte, sondern entstehen aus akribischer und harter Arbeit. Dass ein Weltmeisterteam wie Mercedes-AMG Petronas Motorsport auch beim Lack keine Kompromisse macht, davon kann man sich im englischen Brackley überzeugen. Dort werden nicht

mit dem Emblem von Sponsor Monster oder den Kopfhörern. Auch die Boxenstopp-Anlage, der Kommandostand und Aluminiumplatten, die als Wandverkleidungen in den Boxen dienen, bekommen dort ihren „Anstrich“.

Volldigitale Lösung für perfekten Farbton

Andrew Moody, Leiter der Lack- und Grafikabteilung bei Mercedes-AMG Petronas Motorsport, erklärt: „Die Anlagen werden jedes Rennwochenende auf- und abgebaut. Daher müssen wir sicherstellen, dass die Lackierung besonders widerstandsfähig ist. Für eine strapazierfähige und spektakuläre Lackierung vertrauen wir ganz auf Spies Hecker.“ Bei den Trinkflaschen, so Moody, komme zur Erzielung perfekter Farbtongenauigkeit das neueste, volldigitale, cloudbasierte Farbtonmanagementsystem von Spies Hecker zum Einsatz. Das Von Lewis Hamiltons Kopfhörern ColorDialog Phoenix Farbtonmessgerät misst bis zu den Trinkflaschen: Mercedesden Originalfarbton des Sponsors und sendet das AMG setzt auf Spies Hecker Ergebnis über Wi-Fi an die Phoenix Cloud Farbtonsoftware, die dann die exakte Farbtonformel annur die Chassis mit Produkten von Spies Hecker lazeigt. Die Formel kann dann sofort an die IP-Waage ckiert, sondern auch Boxenausrüstung von der zen­ und den IP-Drucker weitergeleitet werden. • (KAT) tralen Ingenieursstation bis hin zu den Trinkflaschen

Strategisch durch die Krise ben“, so Lack & Technik Geschäftsführer Andreas Weismann: „Wir behalten dabei stets im Auge, wie wir unsere Kunden bestmöglich unterstützen und die Herausforderung gemeinsam meistern können.“

Das Gemeinsame

Bei Lack & Technik ist man gut auf die Situation vorbereitet und kann Kunden und Partner bestmöglich unterstützen.

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it seiner 25-jährigen Erfahrung und Erfolgsgeschichte beweist das Linzer Familienunternehmen Lack & Technik auch in der momentanen Situation strategisches Geschick und Weitblick. „Wir haben uns bereits vor einigen Wochen Gedanken über Strategien gemacht, falls das Coronavirus sich auch in Österreich ausbreitet, und sind nun froh darüber, diese Pläne in der Hinterhand zu ha-

Lack & Technik Geschäftsführer Andreas Weismann, Firmengründer Rudolf Weismann

„Es ist in der aktuellen Lage essenziell, den Zusammenhalt zu stärken, zu Kunden, Partnern, ­Lieferanten und Angestellten.“ Firmengründer Rudolf Weismann sieht die Krise auch als Chance für eine verstärkte Zusammenarbeit österreichischer Unternehmen. „Wir erleben gerade eine Zeit, in der unsere Gesellschaft den Egoismus zurückreihen und das Gemeinsame über alles stellen muss. Auch für die Wirtschaft ist das ein erfolgreicher Weg aus der Krise, wenn österreichische Unternehmen gegenseitig aufeinander schauen und sich so stärken. Lack & Technik wird mit gutem Beispiel vorangehen und in gewohnter Weise Kunden und Partner bestmöglich unterstützen“. • (GEW)

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