AUTO & Wirtschaft 03/2020

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März 2020 Österreichische Post AG MZ 03Z035333 M A&W Verlag, Inkustr. 16 3400 Klosterneuburg

www.autoundwirtschaft.at

Elektroautos: Heuer ist das Jahr, in dem es richtig losgeht!

HANDEL 4 Seiten Bildreportage von der Motorradmesse Wels Fernabsatz: Warnung an alle Händler!

GEWERBE Neuigkeiten auf dem Bremsenmarkt

Wirtschaft

Besuch bei den Siegern


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EDITORIAL Schade um diesen Salon!

Die Chance liegt in der Werkstätte

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ie großen Automessen standen in den vergangenen zwei Jahren unter keinem guten Stern: Zuerst der Quasi-Boykott (vor allem deutscher Hersteller) von Paris im Herbst 2018, dann die Retourkutsche auf der IAA 2019 – samt der von einem schwedischen Teenager ausgelösten Bewegung gegen die individuelle Mobilität. • Der Corona-Virus hat uns gerade noch gefehlt: Erst brachte er einen fast völligen Zusammenbruch des Neuwagengeschäfts in China und eine Unterbre-

D

ie Verunsicherung durch den umfassenden Wandel in der Kfz-Branche ist groß, die kommende Elektrifizierung wird vielfach als Bedrohung gesehen. Dabei bringt die die Entwicklungen in der Fahrzeugtechnologie auch Chancen. So wird beispielsweise die Elektrifizierung in den nächsten 10 bis 15 Jahren ganz massiv über die Hybrid-Technologie erfolgen. • Für die Branche, die für Wartung und Instandhaltung verantwortlich ist, ist das ein Glücksfall: Schließlich bringen zwei Systeme mehr Komplexität, weiterhin Wartungs- und Reparaturaufwand und auch weiterhin Schmierstoff-Geschäft. Die (mit Ausnahme von 48V-Mild-Hybriden) verbaute Hochvolt-Technologie erfordert ausgebildete Fachleute und unterscheidet die Profis von Laien (oder auch Pfuschern). Sobald die Fahrzeuge über Hochvolt-Bauteile verfügen, braucht es einen Fachbetrieb. • Für die Werkstätte bringt die gesamte Entwicklung insgesamt Chancen. Die Komplexität, die umfassende Elektronik in den Bereichen Sicherheit, Komfort, Assistenz, Antrieb und Telematik, wird den Autofahrer länger in die Markenwerkstätte bringen. Gleichzeitig wächst auch das Potenzial für die freien Betriebe, weil die Möglichkeiten beim Nachbarn oder der Hinterhofwerkstätte nicht mehr gegeben sind. • Wir haben uns in den vergangenen Jahren dem Aftermarket verstärkt zugewandt. Beispiele für unser Engagement sind neben der redaktionellen Begleitung auch die Einführung des Gütesiegels „Werkstatt des Vertrauens“ sowie die Durchführung einer komplett neuen Veranstaltung: Mit dem AUTO & Wirtschaft WERKSTATT-FORUM bieten wir einen eigenen Fachkongress für Werkstätten aus den Bereichen Kfz-Service, Reifen sowie Lack und Karosserie. Bei dieser Veranstaltung steht nicht das Problem, sondern die Lösung für das aktuelle Geschäft im Fokus.

Mit dem AUTO & Wirtschaft WERKSTATT-FORUM bieten wir einen eigenen Fachkongress für Werkstätten aus den Bereichen Mechanik, Lack und Karosserie sowie Reifen. chung der Liefer- und Fertigungsketten wegen der Schließung mancher Werke. Und als krönender Abschluss kam die kurzfristige Absage des Autosalons in Genf, nur drei Tage vor der Eröffnung. Die Angst vor einer Ausbreitung des Virus war zu groß. Es ist schade, jammerschade um diesen Salon! Denn Genf war immer ein neutraler Boden – nicht nur politisch, sondern auch weil die Stadt inmitten der großen Autohersteller-Nationen Deutschland, Frankreich und Italien gelegen ist. • Bleibt zu hoffen, dass der Virus keinen nachhaltigeren Schaden hinterlässt als den, der ohnehin schon passiert ist: Schließlich waren die Stände so gut wie fertig, die Hotelzimmer ließen sich nicht mehr absagen, die Flüge nicht mehr umbuchen … • Die Hersteller müssen die Berichte über ihre neuen Autos nun eben auf einem anderen Weg in die Medien bringen. Denn die Autoverkäufe sollen und dürfen unter der Absage des Salons nicht mehr leiden, als es in diesem durch die CO2-Vorgaben der EU schwierigen Jahr ohnehin der Fall ist! Sonst sieht es rabenschwarz aus: Nicht nur für die Hersteller, sondern auch für alle anderen – von den Zulieferern bis hin zu den Händlern.

Mag. Heinz Müller, Chefredakteur

Gerald Weiss, Prokurist, redaktioneller Verlagsleiter B2B

AUTO & Wirtschaft 03/2020

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Inhalt

Aspekte Bürokratie: Ministerin Schramböck für Abbau

7

Fokus

10-21

Adobe Stock

Bestand: Studebaker, Horch, Praga, Tatra … Observer: Der Puma brüllte am lautesten Statistik: In guter Gesellschaft

10

Tesla: Autobauer oder Wettobjekt?

14

Tagung: Stromer weiter „ante portas“

16

Observer: Spitzenreiter – sogar ohne Werbung

17

Schirak: „Uns beißen die Hunde“

17

Experte: Preisparität schon real

18

Gebrauchte E-Autos boomen

19

Umfrage: E-Auto-Kunden: Sind sie anders?

20

Handel

Der Elektroauto-Markt startet durch, der Diesel verliert an Bedeutung Zahlen, Daten, Fakten

ACEA-Statistik: D verliert, E gewinnt

23 63 64

14-15

Tesla: Versuch einer Erklärung

Bestand: Studebaker, Horch, Praga, Tatra …

23

Branchenanwälte: Der Autohandel als Großbaustelle

24

moto-austria: Go West – Go Wels!

26

Car-Symposium: Unsinnige Vorgaben & Formeln

30

Lukaschek: Neue Zeiten

32

Renault: Drei unter einem D-A-CH

33

Wayne Griffiths (Seat, Cupra): Klare Familienaufstellung 34 Lada: Warum nur – warum?

36

OÖ. Kfz-Tag: Klimabericht aus der Kfz-Branche

37

Fernabsatz: Achtung bei E-Mail-Geschäft!

38

Citroën: E-Autos als neue Chance

39

Gewerbe

26-29

Motorradmesse Wels

Kommentare

Weiss und Müller Lukaschek: Neue Zeiten Schluss mit Lustig

3 32 74

Axalta: Der fehlende Baustein

45

AutoZum: „Neues Konzept findet Anklang“

46

Shredder: Bangen um die Zukunft

48

Lack & Technik: Die Schulungs-Profis

48

Bremse: Schwerpunkt Bremsflüssigkeit

49

Bosch: Mit Hightech gegen Dampfblasen

50

Meyle: Trend zu leise

50

ZF Aftermarket: Alter Saft hat wenig Kraft

51

Maha/Siems & Klein: Austausch, leicht gemacht

52

Conti: Bis minus 40 Grad fließfähig

52

DAT: Partner der Werkstatt

53

Werkstatt des Vertrauens: Jetzt neu anmelden!

54

Total: Guter Mix im Team

56

Interessenvertretung: Aus dem „Grünen“ Sonnenstudio 57 Batterieprofi: 20.000 Batterien

57

WashTec: App(etit) auf Kundenbindung

58

Christ: Mehr rausholen

59

Harley-Davidson St. Pölten: Interesse ist ungebrochen 59

Wirtschaft

30-31 4

Car-Symposium in Bochum AUTO & Wirtschaft 03/2020

Motiondata: DMS für fünf Marken

61

Cardata: Reale Welt hat noch Relevanz

62

Observer: Der Puma brüllte am lautesten

63

Blaue Kennzeichen: Niemand soll Strafe zahlen

63


InhAlT 49-52

News aus der Bremsenbranche

66-67

REIFEN & Wirtschaft: Die Reifenbranche steht vor dem nächsten Erdbeben. Wird das regionale Geschäft wieder stärker?

Mir ist nach einem Neuen ...

Wirtschaft Statistik: In guter Gesellschaft

64

Auto&sie: Mir ist nach einem Neuen …

66

Auto&sie: Sister Act

67

Digital Award/Reiterer: Über die Nische zum Volumen

68

Digital Award/Strauss: Einzugsgebiet digital erweitert

69

Techno: 30 Jahre

70

Neue Produkte

71

Menschen Bosch: Neuer Österreich-Chef fixiert

72

Impressum

73

Leserbriefe

73

Aus dem Mistkübel

73

Schluss mit Lustig

74

54-55 Jetzt wieder anmelden! Eine Aktion von

AUTO & Wirtschaft 02/2020

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122 Hauptmitglieder Bei den am 26. März stattfindenden Wahlen des Vereins Österreichischer VW Audi Seat Škoda Betriebe (VASS) will Obmann Stefan Hutschinski wieder kandidieren. Auch seine beiden Stellvertreter Ing. Gernot Wiesinger und Ing. Thomas Berger dürften neuerlich antreten.

Bis zu 512.000 Seher Im Schnitt fast 433.700 Zuseher (16 %) hat die Sendung „Autofocus“, die ORF 2 mit Unterstützung des Arbeitskreises der österreichischen Automobilimporteure jeweils am Mittwoch um 21:50 Uhr ausstrahlt, laut Arbeitsgemeinschaft Teletest GfK. Die Höchstzahl war am 20. November mit 512.000 Sehern.

Elektronische Behördenpost Seit 1. Jänner 2020 werden in Österreich behördliche Schriftstücke für Unternehmen ausnahmslos nur mehr elektronisch zugestellt. Damit sind kleine und mittelständische Betriebe (KMU) sowie die Industrie dazu verpflichtet, ein USP-Konto anzulegen. Die eZustellung betrifft quasi die Behördenpost für und von Unternehmen. Österreichische Firmen können alle behördlichen Wege digital erledigen und zentral alle Schnittstellen zu Behörden wie Sozialversicherung, Finanzamt, Forschungsgelder etc. verwalten. Die dazu gehörende Serviceplattform, kurz USP (Unternehmerserviceportal) genannt, ermöglicht diesen digitalen Behördenweg. Selbst die Anmeldung von Betriebsstätten oder Gewerben kann nun über diese Plattform erfolgen. Derzeit sind bei Nichtregistrierung keine Strafen vorgesehen. In Zukunft werden jedoch Sanktionen erwartet, da jedes Unternehmen in Österreich zur Anlage eines Kontos auf diesem Unternehmerserviceportal per Gesetz verpflichtet ist. Ausgenommen sind nur Firmen, die wegen Unterschreitens der Umsatzgrenze nicht zur Abgabe von Umsatzsteuervoranmeldungen verpflichtet sind oder über keinen Internetanschluss bzw. notwendige technische Voraussetzungen verfügen. In einem Webinar der Wirtschaftskammer wird die Funktionsweise des Unternehmerserviceportals, die eZustellung sowie die Eröffnung eines USP-Kontos, erklärt. https://www.wko.at/service/wirtschaftsrecht-gewerberecht/webinar-ezustellung.html

Mehrheitlich zukunftsfit In einer Studie der puls Marktforschung beurteilten 51 Prozent der Befragten ihren Autohändler und 59 Prozent ihre Automarke als zukunftsfähig. Dabei zeigt sich auch, dass jene Kunden, die beim Autohändler eine Probefahrt gemacht haben, die Zukunftsfähigkeit des Händlers, aber auch der Marke höher einschätzen. So steigt der Wert für den Händler von 47 auf 55 Prozent und bei der Marke von 56 auf 62 Prozent. Aber auch Beratung und Angebot steigern des Empfinden der Zukunftsfähigkeit, jedoch nicht in dem Ausmaß, wie es mit einer Probefahrt gelingt. Wie sich auch zeigt, beurteilen vor allem ältere Vielfahrer sowohl die Automarken als auch den Autohandel als besonders zukunftsfähig.

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AUTO & Wirtschaft 03/2020

Gratis Wallbox bei Finanzierung Allfällige Ängste vor der Elektromobilität nimmt DS Automobiles seinen Kunden. Wird das elektrifizierte DS-Modell über die PSA Bank Österreich finanziert, so erhält der Kunde eine Wallbox (exkl. Installation) für daheim kostenlos dazu. Damit kann 5-mal schneller als über die Haushaltssteckdose geladen werden. Aber auch bei den Elektroinstallationen können die DS-Händler ihren Kunden Hilfestellung bieten: Über Alpiq Digital Austria wird ein „Rund-Um-Sorglos-Paket“ für die Installation der DS Automobiles Wallbox angeboten.


4,2 Milliarden Euro

Hubertus-Edition Speziell für die Jäger hat Mitsubishi seinem L200 eine Hubertus-Edition mit Zusatzausstattung und Designelementen verpasst. Erhältlich ist die limitierte Auflage zu einem Aufpreis von 3.490 Euro.

Für einen Bürokratieabbau macht sich Dr. Margarete Schramböck, Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort, stark. Aktuell koste die Wirtschaft die Informationspflicht gegenüber den Behörden rund 4,2 Milliarden Euro. Unter „Only once“ sollen Daten nur einmal erfasst werden und dann die Behörden jeweils nur auf die benötigten Daten Zugriff erhalten – „in Zeiten von Blockchain und Co kann das kein Problem sein“. Im Zuge einer digitalen Verwaltungsreform sollten weniger Zuständigkeitsdiskussionen zwischen Bund, Ländern und Gemeinden im Fokus stehen, sondern „jeder dann die Daten bekommen, die er benötigt“.

Automobilbranche will an den Diskussionstisch

222 km Reichweite

In die 6-köpfige Taskforce „Steuerreform“ – unter Leitung von Klimaschutzministerin Leonore Gewessler, BA, und Finanzminister Mag. Gernot Blümel sowie je 1 Mitarbeiter der beiden Ministerien und des Bundes- bzw. Vizekanzlers – wollen sich Automobilimporteure wie auch Handel als Experten einbringen. Insider hatte die plötzliche Konzentration der Taskforce auf eine kleine Runde überrascht. Blümel: „Wir wollen Klimapolitik machen, die nicht zulasten des Standorts geht.“

Den Marktstart des Honda e (ab 34.990 Euro) plant Honda Österreich für Juni 2020, Bestellungen sind bei den Händlern bereits schon jetzt möglich. Für das Gesamtjahr rechnet man mit einem Absatz von 300 Einheiten.

„PHEV stellen eine wichtige Brückentechnologie dar und wirken sich ebenfalls positiv auf die CO2-Bilanz aus.“ Dr. Christian Pesau, Arbeitskreis der Automobilimporteure

„In 5 Jahren kann sich herausstellen, dass Elektroautos der falsche Weg waren, und dann sind sie als Gebrauchtwagen schwer absetzbar. “ Komm.-Rat Josef Schirak, Einzelhandelssprecher im Bundesgremium Fahrzeughandel

„Das Angebot an gebrauchten Elektroautos hat sich binnen eines Jahres um 48 Prozent erhöht.“ Michael Gawanda, willhaben.at

Von 5 auf 4 Tage

Nur bei den Männern unter den Top 20

Die nächste – vom 26. bis 29. Mai 2021 in Bologna anberaumte – Werkstattausrüster-Fachmesse Autopromotec wird um einen Tag auf 4 Tage verkürzt stattfinden. Die Ausstellung will künftig moderne Themenkomplexe wie Künstliche Intelligenz, Big Data, Internet der Dinge, Nanotechnologie integrieren.

Genau die Klischees (die Jugend interessiert sich vor allem für Instagram und Co., Frauen legen viel Wert auf Beauty-Produkte und Männerherzen schlagen bei Autos und Bier höher) erfüllt die Marketagent-Studie mittels Markenbewertungstool „Brand. Swipe“. Bei den 14- bis 19-Jährigen sowie den Damen ist keine automotive Marke in den Top 20 gelistet. Anders ist dies bei den Männern, wo Aston Martin auf Platz 2 hinter dem Uhrenhersteller TAG Heuer landet. Aber auch weitere automotive Marken finden sich in den Top-20: Mit Pirelli (4.), Bridgestone (5.), Goodyear (6.) und Continental (11.) sind es 4 Reifenmarken sowie die Motorradhersteller Yamaha (7.) und KTM (18.).

AUTO & Wirtschaft 03/2020

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Die Welt von Toyota Toyota ist mit über 10,7 Millionen verkauften Fahrzeugen der zweitgrößte Automobilhersteller weltweit und sucht weitere Händlerpartner in Österreich. Seit über 20 Jahren ist Toyota führend bei Hybridantrieben und hat dank dieser Technologie eine der CO2-ärmsten Fahrzeugflotten. Mit insgesamt über 13 Millionen verkauften Hybridfahrzeugen weltweit, ist Toyota unangefochten die Nummer 1. In Österreich ist Toyota seit knapp 50 Jahren vertreten, über 600.000 Toyota wurden hierzulande verkauft und über 160.000 Stück gibt es im Bestand. Mit der Gründung der Toyota Kreditbank in Österreich und dem in Kürze startenden Toyota Versicherungsdienst, bieten wir maßgeschneiderte Lösungen in der Autohaus- und Absatzfinanzierung. Werden Sie Teil unserer Erfolgsgeschichte– wir freuen uns auf ein persönliches Gespräch mit interessierten Unternehmern aus ganz Österreich.

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8.837 181 5.532 63.491 80 1.897 42.764 190 37.850 3.444 10.663 88 162 67.695 9.261 1.490 6.883 1.506 15.596 165 515 10.044 756 1.833 290.923 284.147 6.776 914 60.345 13.190 74.449 365.372 358.596

AUTO & Wirtschaft 03/2020

3.648 194 1.745 36.216 85 776 31.069 88 15.510 1.233 4.999 73 143 26.479 6.764 620 4.073 605 7.083 293 467 5.983 703 1.300 150.149 145.666 4.483 687 46.143 5.138 51.968 202.117 197.634

142,2 -6,7 217,0 75,3 -5,9 144,5 37,6 115,9 144,0 179,3 113,3 20,5 13,3 155,7 36,9 140,3 69,0 148,9 120,2 -43,7 10,3 67,9 7,5 41,0 93,8 95,1 51,1 33,0 30,8 156,7 43,3 80,8 81,4

t

e-M

obil

i

D verliert, E gewinnt Quelle: European Automobile Manufacturers Associations (ACEA), Brüssel

70,0 -100,0 160,8 33,8 7,7 36,6 14,3 22,6 202,8 696,6 102,9 33,3 -26,3 198,8 -18,2 44,0 15,2 270,1 11,1 -39,4 36,1 -0,3 -27,4 11,1 77,9 79,3 26,8 -10,6 -26,3 165,3 -7,2 57,3 57,9

Abweichung in %

1.235 84 617 11.538 13 235 10.836 31 4.211 59 1.418 18 57 11.170 2.278 209 1.268 137 3.100 71 119 2.590 234 433 51.961 50.586 1.375 226 14.737 1.635 16.598 68.559 67.184

2018

4. Quartal 2018

Belgien 2.099 Bulgarien 0 Dänemark 1.609 Deutschland 15.436 Estland 14 Finnland 321 Frankreich 12.386 Griechenland 38 Großbritannien 12.753 Irland 470 Italien 2.877 Lettland 24 Litauen1 42 Niederlande 33.374 Österreich 1.864 Polen 301 Portugal 1.461 Rumänien 507 Schweden 3.444 Slowakei 43 Slowenien 162 Spanien 2.582 Tschechien 170 Ungarn 481 Europäische Union 92.458 EU152 90.714 EU (Neue Mitglieder)3 1.744 Island 202 Norwegen 10.862 Schweiz 4.338 EFTA 15.402 EU + EFTA 107.860 EU15 + EFTA 106.116

2019

4. Quartal 2019

BatterieFahrzeuge

Abweichung in %

fOkUs

Elektromobilität

Die Zulassungsstatistik des vergangenen Jahres spricht eine deutliche Sprache: In Europa sinkt der Anteil der Dieselfahrzeuge unaufhörlich, während all jene Autos, die in irgendeiner Form elektrifiziert sind, stärker nachgefragt sind – mit enormen Unterschieden innerhalb des Kontinents. Von Mag. Heinz Müller


Immer mehr teure Technik für saubere Autos Noch deutlicher klaffte die Schere 2018 auseinander: Der Anteil der neuen Benziner stieg auf 56,7 Prozent, jener der Diesel fiel auf 35,9 Prozent. 3,8 Prozent der EU-weit neu zugelassenen Autos waren Hybridfahrzeuge, 2,0 Prozent rein elektrisch und 1,5 Prozent kamen mit einer anderen Antriebsart (also z. B. Erdgas). Zurückzuführen ist der Rückgang des Diesels auch darauf, dass die Preisdifferenz zwischen Benzinern und Dieseln wegen der vielen technischen Maßnahmen zur Abgasreduktion immer größer wurde. Gespannt wartete man nun auf die Zahlen von 2019: Die im Februar veröffentlichte Analyse des 1 Keine Daten für Malta erhältlich Mitgliedsstaaten vor der EU-Erweiterung von 2004 3 Mitgliedsstaaten, die seit 2004 der EU beigetreten sind 2

Belgien Bulgarien Dänemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Großbritannien Irland Italien Lettland1 Litauen Niederlande Österreich Polen Portugal Rumänien Schweden Slowakei Slowenien Spanien Tschechien Ungarn Europäische Union EU152 EU (Neue Mitglieder)3 Island Norwegen Schweiz EFTA EU + EFTA EU15 + EFTA

3.618 605 2.550 57.037 717 3.240 31.376 1.866 38.217 215 31.354 323 1.106 5.938 4.541 12.081 2.702 2.147 12.359 1.615 406 32.987 2.368 3.003 252.371 228.000 24.371 231 3.989 7.844 12.064 264.435 240.064

74,2 70,0 38,4 352,1 130,6 86,4 85,4 164,9 -7,3 22,3 38,5 24,0 75,2 74,2

3.384 497 2.079 27.070 363 2.288 25.865 1.199 20.539 108 21.497 243 493 3.934 1.622 7.071 1.755 1.033 5.121 604 314 19.055 1.480 1.498 149.112 135.516 13.596 99 3.438 3.559 7.096 156.208 142.612

6,9 21,7 22,7 110,7 97,5 41,6 21,3 55,6 86,1 99,1 45,9 32,9 124,3 50,9 180,0 70,9 54,0 107,8 141,3 167,4 29,3 73,1 60,0 100,5 69,2 68,2 79,3 133,3 16,0 120,4 70,0 69,3 68,3

17.492 1.975 9.855 193.902 2.693 15.572 106.844 6.602 156.178 10.194 109.789 1.468 3.355 23.201 14.349 38.716 9.424 7.467 30.097 4.307 2.002 108.684 7.873 9.170 891.209 812.183 79.026 1.045 17.547 22.000 40.592 931.801 852.775

AUTO & Wirtschaft 03/2020

11

15.276 1.600 10.747 98.816 1.566 11.855 91.841 3.898 94.844 6.927 82.020 972 2.351 20.503 7.143 23.902 7.230 3.845 20.810 2.434 1.459 75.773 4.553 5.642 596.007 547.683 48.324 906 16.323 11.283 28.512 624.519 576.195

Abweichung in %

2018

9.595 26 3.171 31.442 33 4.932 14.528 211 44.437 739 4.749 17 3.189 2.258 759 3.776 21.896 0 193 5.831 278 770 152.830 150.754 2.076 1.896 26.546 4.359 32.801 185.631 183.555

-7,0 115,4 22,4 44,2 -48,5 21,0 28,0 37,0 -21,3 82,1 36,3 -17,6 53,7 -4,5 58,1 53,5 13,3 -29,5 27,5 70,1 43,6 13,9 13,4 54,3 -38,2 -27,3 -1,7 -24,5 7,1 6,6 Abweichung in %

22,1 136,6 147,1 133,9

8.924 56 3.882 45.348 17 5.966 18.592 289 34.984 1.346 6.471 14 4.901 2.156 1.200 5.798 24.810 202 136 7.432 473 1.106 174.103 170.899 3.204 1.171 19.295 4.284 24.750 198.853 195.649

2018

102,6 466,7 131,8 221,0 -87,5 145,9 83,2 104,1 10,3 83,3 121,8 75,0

2019

Abweichung in %

1.604 3 481 5.875 8 979 3.671 49 10.853 54 1.125 4 877 377 187 1.074 5.258 0 40 1.766 48 180 34.513 34.043 470 301 5.914 1.380 7.595 42.108 41.638

2019

HybridAutos

3.250 17 1.115 18.861 1 2.407 6.726 100 11.969 99 2.495 7 1.071 892 462 2.512 9.160 58 68 2.445 217 415 64.347 63.102 1.245 279 7.231 1.911 9.421 73.768 72.523

Abweichung in %

Viereinhalb Jahre sind seit damals vergangen: Und auch wenn die Mauscheleien von damals strafrechtlich noch längst nicht aufgearbeitet sind, spürt die gesamte Branche die Folgen. Beginnen wir mit den Fahrzeugen mit Dieselantrieb: Deren Anteil lag 2011 mit 56,1 Prozent EU-weit am höchsten und sank dann – unter anderem weil einige Länder Steuererleichterungen einschränkten. 2015, als die Sache mit VW publik wurde, hatten noch 51,5 Prozent der neu zugelassenen Autos einen Dieselmotor (44,2 Prozent Benziner, 1,6 Prozent Hybrid und 1,1 Prozent E-Autos). Ein Jahr später hatte der Diesel seine „absolute Mehrheit“ verloren, lag mit 49,2 zu 46,6 Prozent aber immer noch vor den Benzinern. 2017 drehte sich das Bild dramatisch: Der Benzineranteil in Europa stieg auf 50,3 Prozent an, die Diesel schrumpften auf 44,0 Prozent. Hybridfahrzeuge kamen auf 2,8, E-Autos auf 1,5 Prozent.

Belgien Bulgarien Dänemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Großbritannien Irland Italien Lettland Litauen1 Niederlande Österreich Polen Portugal Rumänien Schweden Slowakei Slowenien Spanien Tschechien Ungarn Europäische Union EU152 EU (Neue Mitglieder)3 Island Norwegen Schweiz EFTA EU + EFTA EU15 + EFTA

4. Quartal 2018

Dieselanteil sackte von 56,1 auf 30,5 Prozent ab

Plug-inHybride

4. Quartal 2018

s war der 20. September 2015, 14:17 Uhr: Wenn an einem Sonntagnachmittag eine „Erklärung des Vorstandsvorsitzenden der Volkswagen AG, Professor Dr. Martin Winterkorn“, ausgeschickt wird, muss sie bedeutend sein. US-Behörden hätten bei Abgastests an Fahrzeugen mit Dieselmotoren des VW-Konzerns Manipulationen festgestellt, hieß es im Text. Und weiter: „Klar ist: Volkswagen duldet keine Regel- oder Gesetzesverstöße jedweder Art. … Die Geschehnisse haben für uns im Vorstand und für mich ganz persönlich höchste Priorität.“ Wenige Tage später musste Winterkorn zurücktreten, Ende September wurde in Wolfsburg ein Aktionsplan zur Nachbesserung von Fahrzeugen mit EA189 EU5-Motoren vorgelegt. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war klar, dass „Dieselgate“, wie der Skandal in Anspielung auf „Watergate“ in den frühen 1970er-Jahren genannt wurde, schwerwiegende Folgen haben würde – nicht nur für Volkswagen.

4. Quartal 2019

E

4. Quartal 2019

fOkUs

Elektromobilität

14,5 23,4 -8,3 96,2 72,0 31,4 16,3 69,4 64,7 47,2 33,9 51,0 42,7 13,2 100,9 62,0 30,3 94,2 44,6 77,0 37,2 43,4 72,9 62,5 49,5 48,3 63,5 15,3 7,5 95,0 42,4 49,2 48,0


Belgien 65.432 Bulgarien 5.245 Dänemark 32.156 Deutschland 506.194 Estland 4.030 Finnland 15.480 Frankreich 322.118 Griechenland 13.087 Großbritannien 281.063 Irland 868 Italien 210.539 Lettland 2.468 Litauen1 8.599 Niederlande 68.496 Österreich 35.730 Polen 102.924 Portugal 22.799 Rumänien 24.279 Schweden 49.663 Slowakei 16.911 Slowenien 10.315 Spanien 166.007 Tschechien 39.655 Ungarn 30.405 Europäische Union 2.034.463 EU152 1.789.632 EU (neue Mitglieder)3 244.831 Island 675 Norwegen 3.989 Schweiz 50.957 EFTA 55.621 EU + EFTA 2.090.084 EU15 + EFTA 1.845.253

12

57.007 3.672 30.014 459.985 3.408 13.438 286.758 10.874 279.747 844 174.185 2.136 5.575 59.618 34.802 85.743 17.307 14.871 33.800 14.946 9.777 160.760 36.232 22.675 1.818.174 1.619.139 199.035 781 6.020 45.726 52.527 1.870.701 1.671.666

14,8 42,8 7,1 10,0 18,3 15,2 12,3 20,4 0,5 2,8 20,9 15,5 54,2 14,9 2,7 20,0 31,7 63,3 46,9 13,1 5,5 3,3 9,4 34,1 11,9 10,5 23,0 -13,6 -33,7 11,4 5,9 11,7 10,4

AUTO & Wirtschaft 03/2020

338.615 21.220 146.303 2.136.891 18.570 67.751 1.281.795 74.339 1.498.640 47.539 852.650 11.207 34.433 316.676 176.706 394.519 110.125 107.755 164.088 70.998 48.542 756.131 173.885 114.656 8.964.034 7.968.249 995.785 4.979 22.355 191.420 218.754 9.182.788 8.187.003

321.886 18.795 132.907 2.142.700 18.785 73.065 1.188.170 61.320 1.466.024 48.405 678.459 10.097 22.061 334.401 184.150 368.011 89.748 71.880 165.853 65.209 48.204 739.531 175.276 96.481 8.521.418 7.626.619 894.799 7.433 32.602 188.070 228.105 8.749.523 7.854.724

Abweichung in %

2018

195.070 19.707 72.226 1.111.130 12.128 28.711 844.830 36.885 746.332 68.367 978.809 6.632 7.892 56.996 140.111 131.023 121.591 53.228 133.911 29.432 22.266 473.477 78.991 32.334 5.402.079 5.008.446 393.633 6.806 26.253 90.055 123.114 5.525.193 5.131.560

europäischen Autoherstellerverbandes ACEA zeigt, dass mittlerweile 58,9 Prozent der europäischen Neuwagen einen Benzinmotor haben und nur noch 30,5 Prozent einen Diesel. 3,1 Prozent kamen mit rein elektrischem Antrieb. In Österreich war das Verhältnis im Vorjahr übrigens folgendermaßen: Die Benziner kamen 2019 auf einen Anteil von 53,7 Prozent (nach 54,0 Prozent 2018), die Diesel hatten 38,4 Prozent Anteil am Neuwagenmarkt (2018: 41,1 Prozent). 2,8 Prozent waren Elektroautos (2018: 2,0 Prozent) und der Anteil der Hybridfahrzeuge kletterte binnen Jahresfrist von 2,7 Prozent auf 5,0 Prozent.

-11,6 -20,3 -16,9 3,7 -6,6 -27,3 -10,6 -17,7 -21,8 -20,2 -22,1 2,2 4,3 -42,4 -9,8 -15,2 -26,5 -18,5 -13,9 -13,3 -7,6 -25,9 -12,3 -3,9 -13,9 -14,0 -12,9 -48,4 -13,1 -11,9 -14,2 -13,9 -14,0

Deutliches Plus für Hybridautos Gewonnen haben, wie schon erwähnt, europaweit aber nicht nur die Benziner, sondern auch Autos mit alternativen Antriebsformen – wobei sich hier innerhalb der einzelnen Staaten ziemliche Unterschiede ergeben: So stiegen zum Beispiel die Zulassungen von Hybridfahrzeugen im Vorjahr in der EU um 49,5 Prozent. Das stärkste Wachstum gab es übrigens in Österreich, wo sie sich von 7.143 auf 14.349 Einheiten mehr als verdoppelten. In Deutschland wurde ein Plus von 96,2 Prozent verzeichnet. Bei den Plug-in-Hybriden wurde in der EU eine Steigerung um 13,9 Prozent registriert (in Österreich gab es allerdings ein Minus von 4,5 Prozent). Noch deutlicher sind die Unterschiede aber bei den rein elektrisch betriebenen Autos (BEV): Hier zeigt sich, dass finanzielle Anreize den Verkauf fördern. Insgesamt 365.372 BEVs wurden in den 28 EU-Staaten sowie in den 3 EFTA-Ländern (Island, Norwegen und Schweiz) verkauft, ein Plus von 80,8 Prozent. Mit einer satten Zunahme von 155,7 Prozent haben die Niederlande (67.695 Stück) bereits Norwegen (60.345, +30,8 Prozent) überholt, auch Deutschland (63.491, + 75,3 Prozent) liegt (allein schon wegen seiner Größe) vor den Skandinaviern. Österreich hinkt mit einem Zuwachs von 36,9 Prozent auf 9.261 Einheiten hintennach und fiel hinter die Schweiz (13.190 Stück, +156,7 Prozent) zurück.

Abweichung in %

172.517 15.705 60.028 1.152.733 11.327 20.871 755.582 30.356 583.488 54.547 762.882 6.778 8.229 32.836 126.311 111.082 89.417 43.363 115.334 25.504 20.574 350.778 69.253 31.063 4.650.558 4.307.680 342.878 3.512 22.823 79.332 105.667 4.756.225 4.413.347

2018

2019

Abweichung in %

17,7 -10,3 -5,0 4,3 -16,7 -30,1 7,3 -19,3 -25,6 4,7 -15,2 3,5 -4,0 -25,2 6,5 -15,9 -15,2 31,1 30,5 -2,6 18,2 -4,3 8,5 18,4 -3,7 -3,9 -0,6 -17,5 -9,3 -10,5 -10,4 -3,8 -4,1

2019

4. Quartal 2018

BenzinFahrzeuge

4. Quartal 2019

Belgien 35.675 30.321 Bulgarien 3.749 4.178 Dänemark 14.538 15.310 Deutschland 266.877 255.814 Estland 2.164 2.599 Finnland 4.040 5.783 Frankreich 196.300 182.869 Griechenland 5.650 7.003 Großbritannien 104.867 140.977 Irland 1.477 1.411 Italien 159.033 187.627 Lettland 1.599 1.545 Litauen1 1.914 1.994 Niederlande 6.326 8.452 Österreich 27.869 26.180 Polen 28.498 33.872 Portugal 20.089 23.687 Rumänien 10.505 8.016 Schweden 31.600 24.223 Slowakei 6.441 6.615 Slowenien 4.822 4.079 Spanien 85.001 88.802 Tschechien 17.638 16.258 Ungarn 8.495 7.176 Europäische Union 1.045.167 1.084.791 EU152 959.342 998.459 EU (neue Mitglieder)3 85.825 86.332 Island 490 594 Norwegen 5.690 6.270 Schweiz 19.759 22.081 EFTA 25.939 28.945 EU + EFTA 1.071.106 1.113.736 EU15 + EFTA 985.281 1.027.404

Abweichung in %

4. Quartal 2018

DieselFahrzeuge

fOkUs 4. Quartal 2019

Elektromobilität

5,2 12,9 10,1 -0,3 -1,1 -7,3 7,9 21,2 2,2 -1,8 25,7 11,0 56,1 -5,3 -4,0 7,2 22,7 49,9 -1,1 8,9 0,7 2,2 -0,8 18,8 5,2 4,5 11,3 -33,0 -31,4 1,8 -4,1 5,0 4,2

Osteuropa hinkt deutlich hinterher Hingegen ist die Elektromobilität in den Ländern Osteuropas noch nicht angekommen: In Bulgarien (mit immerhin 35.371 Neuzulassungen) wurden im Vorjahr gerade einmal 181 Einheiten verkauft, das sind nur 0,51 Prozent des Gesamtmarkts und sogar um 13 Autos weniger als 2018. Und in der nicht allzu fernen Slowakei entfielen nur 165 der insgesamt 101.568 Neuzulassungen auf E-Autos, das sind lächerliche 0,16 Prozent (-43,7 Prozent). Ob man in diesen Ländern die CO2-Vorgaben der EU erreichen wird? Eher fraglich … • Keine Daten für Malta erhältlich Mitgliedsstaaten vor der EU-Erweiterung von 2004 3 Mitgliedsstaaten, die seit 2004 der EU beigetreten sind 1 2



Elektromobilität

FOKUS

Autobauer oder Wettobjekt? Tesla ist anders als andere Autohersteller. Das drückt sich auch im Aktienkurs aus. Von Dr. Friedrich Knöbl

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enn in Europa ein Industrieunternehmen eine Gewinnwarnung herausgibt, rauscht dessen Kurs nach unten. Tesla kann das nicht passieren. Denn Tesla erzielte noch nie Gewinne. Daher braucht es niemanden vor einem Gewinneinbruch warnen. Das spielt jedoch keine Rolle. Denn Tesla ist kein Autoproduzent, sondern ein Wettobjekt. Mit Wetten nach oben und unten. Elon Musk war für die 2003 gegründete Tesla Motors Inc. und den dort entwickelten ersten elektrischen Sportwagen – den Roadster – stets auf der Jagd nach frischem Kapital. Rückblickend gestand er 2013 in einem „Zeit“-Interview, dass er Ende 2008 vor der Pleite stand. Vor dem Heiligen Abend hatte er in der letzten Finanzierungsrunde zu seinen bereits inves-

„Ich habe zusätzlich 20 Millionen Dollar in die Firma gelegt. Das war alles, was ich hatte.“ Elon Musk, Tesla-Gründer, über die Krise im Jahr 2008 tierten 50 Millionen nochmals 20 Millionen Dollar in die Firma gelegt. „Das war alles, was ich hatte. Dank des Investors Dibalog konnten wir weitere sechs Monate über die Runden kommen.“ Im Mai 2009 hatte sich Daimler – noch bevor Musk dafür auf den freien Markt ging – mit 50 Millionen Dollar in das Unternehmen eingekauft. „Ohne Daimler gäbe es Tesla heute nicht mehr“, beurteilte

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AUTO & Wirtschaft 03/2020

er 2013 die Situation realistisch. Ein Jahr später hatte Daimler angesichts eines von der Regierung geförderten 350-Millionen-Kredits diese Beteiligung um weitere 50 Millionen Dollar auf 10 Prozent aufgestockt. Gleichzeitig hatte sich auch Toyota zu einem vorbörslichen Kurs von 17 Dollar 3 Prozent von Tesla gesichert mit dem Ziel, mit Tesla gemeinsam den RAV4 für den kalifornischen Markt in ein E-Mobil umzuwandeln. Von dem Auto wurde auch eine limitierte Auflage von 2.500 Stück produziert.

Aktienkurse klettern trotz Verlusten Mitte 2010 war Tesla ohne besondere Erwartungen mit 17 Dollar an die Technologiebörse NASDAQ gegangen und holte sich damit knapp 189 Millionen Dollar vom Kapitalmarkt. Bis dahin hatten die Kalifornier gerade erst 1.200 Stück ihres Tesla Roadsters produziert. Was den japanischen Elektroriesen Panasonic als Batterielieferanten für den ToyotaHybrid Prius nicht abschreckte, um für 30 Millionen Dollar rund 2 Prozent von Tesla zu kaufen mit dem Ziel, gemeinsam die von Musk angekündigte Giga-Batteriefabrik für neue Li-Ion-Akkus mit höchster Energiedichte aufzubauen. Trotz Verlusten kletterten die Aktien im Laufe des ersten Jahres auf 28,50 Euro. Im Mai 2011 verkündete Musk, in einer neuen Finanzierungsrunde für Tesla-Aktien zu je 26 Dollar 214 Millionen Dollar einsammeln zu wollen. Trotz seiner Ankündigung, Tesla „werde frühestens in zwei Jahren profitabel sein“, kaufte Daimler mit dem arabischen Daimler-Großaktionär Aabar um 17 Millionen Dollar weitere Tesla-Anteile. Eine gute Entscheidung, denn die Aktie lag zum 4. Juni 2013 bereits bei 94,84 Euro. Als in diesem Jahr 2013 die ersten 13.000 Stück vom Modell S vom Band liefen, war Tesla bei Umsatzerlösen von 2 Milliarden Dollar mit 1,7 Milliarden verschuldet. Ein Jahr später erzielte man mit 30.000 Stück und einem Umsatz von 3,2 Milliarden bereits


Die Tesla Inc. sitzt auf einem Schuldenberg von 26,2 Milliarden Dollar und feiert an der Börse gerade eine fröhliche Party. einen Schuldenstand von 4,7 Milliarden Dollar. Der operative Jahresverlust kletterte von 84 Millionen auf 220 Millionen Dollar. Auf den Börsenkurs hatte dies keinerlei Auswirkungen. Im Juni 2014 erreichte die Aktie bereits 204,94 Euro. Angesichts des bevorstehenden Auslaufens des gemeinsamen RAV4-E-Projektes nutzte Toyota am 25.10.2014 diese überraschende Kursentwicklung, um sich wie zuvor schon Daimler von einigen TeslaAnteilen zu trennen. Bei einem Ankaufswert von 17 Dollar und einem Verkaufskurs von 236 Dollar aus damaliger Sicht ein gutes Geschäft. In diesem Tempo ging es weiter bergauf. 2015 wurden erstmals 50.000 Tesla ausgeliefert. Der Jahresumsatz von 4 Milliarden Dollar wurde mit einem operativen Minus von 775 Millionen Dollar erkauft. Die Verschuldung erreichte 7 Milliarden Dollar. Das heißt, es wurde immer mehr Fremdkapital in die Firma gepumpt. Der Kurs stieg weiter auf 256 Euro.

Mehr Unfälle und teurere Reparaturen 2016 schien sich eine Wende abzuzeichnen. Bei einem Umsatzsprung auf 7 Milliarden kam es erstmals zu einem sinkenden Jahresverlust – auf 746 Millionen Dollar. Durch zusätzliche Investitionen und die ersten Gebrauchtwagenrückläufer explodierte der Schuldenstand auf 16,7 Milliarden Dollar. Was den Kurs leicht auf 223,23 Euro absinken ließ. 2017 lief einiges schief. Im April mussten wegen Bremsdefekten 53.000 jener 76.000 Neuwagen rückgerufen werden, die erst einige Monate zuvor ausgeliefert worden waren. Und die American Automobil Association erhöhte für Teslas die Versicherungsprämien um 30 Prozent, weil die S-Modelle um 46 Prozent mehr Unfälle und um 50 Prozent teurere Reparaturen als der Durchschnitt hatten. Beim Modell X lag die Unfallrate um 41 Prozent höher, die Reparaturkosten überstiegen den Schnitt um 89 Prozent. Dafür knackte die Jahresproduktion erstmals die 100.000er-Grenze und brachte Tesla damit auf einen Jahresumsatz von 11,7 Milliarden Dollar. Parallel dazu kletterte der Jahresverlust auf 2,2 Milliarden, der Schuldenstand auf 23 Milliarden Dollar. Die Börse honorierte dieses Ergebnis im Juni 2017 mit einem Kurssprung auf 352,85 Euro. 2019 lief die Produktion mit 367.000 Stück auf Hochtouren, der Umsatz erreichte 24,5 Milliarden, der Jahresverlust lag „nur“ noch bei 665 Millionen Dollar. Und die Schulden wuchsen zum Bilanzstichtag im

FOKUS

Elektromobilität

Vergleich zum Vorjahr um moderate 2,7 Milliarden auf 26,2 Milliarden. Die Divergenz zwischen Teslas schlechten Wirtschaftsdaten und dem hohen Börsenkurs veranlasste bereits einige Zeit Tesla-Skeptiker, auf fallende Kurse zu wetten. Sie liehen sich dazu bei großen Fonds Millionen von Tesla-Aktien, um diese „leer“ zu verkaufen. Gleichzeitig verpflichteten sie sich, die geliehenen Aktien später zum ursprünglichen Kurs wieder zurückzugeben. Sie verkauften diese „geliehenen“ Aktien in der Erwartung, diese durch fallende Kurse später billiger wieder zu kaufen und an die Fonds retournieren zu können.

Spekulanten irrten sich – zumindest bisher Diese Leerverkäufe erreichten ein Volumen von 43,7 Millionen Aktien, das sind 18 Prozent des gesamten verfügbaren Aktienvolumens. Da der Kurs aufgrund dieser Spekulationsblase im Februar innerhalb eines Tages um 19,9 Prozent auf ein Allzeit-Hoch von 780 Dollar kletterte, beschert diese verlorene Wette den Spekulanten – falls es nicht doch noch zu einem Kursrutsch kommt – einen Verlust von mehr als 8 Milliarden Dollar. Durch diese irrwitzige Kursrallye erreichte Tesla im Februar eine Marktkapitalisierung von rund 150 Milliarden Dollar. Zum Vergleich: Das Unternehmen ist damit mehr wert als VW und BMW zusammen. VW verkaufte 2019 rund 10,9 Millionen Autos, davon 140.000 E-Modelle. Mercedes kam 2019 auf 2,34 Millionen Autos, einen Umsatz von 173 Milliarden Euro und einen Nettogewinn von „bloß“ 2,7 Milliarden Euro. Der kanadische Zug- und Flugzeugbauer Bombadier mit 68.000 Mitarbeitern und 18,2 Milliarden Dollar Umsatz „ächzt“ laut Presseberichten unter einem „Schuldenberg“ von 9,7 Milliarden Dollar. Er muss deshalb soeben zerschlagen werden. Die Tesla Inc. sitzt auf einem Schuldenberg von 26,2 Milliarden und feiert an der Börse gerade eine fröhliche Party. •

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Tesla revolutioniert den Vertrieb Anders als in Europa ist es den Autoherstellern in fast allen US-Bundesstaaten untersagt, mit ihren Franchisenehmern und Händlern bei den Kunden direkt in Konkurrenz zu treten. Ein Gesetz, das Tesla dadurch unterlaufen wollte, dass es von Haus aus nur Direkt-Verkäufe und keine Tesla-Händler gab. Die Branche wehrte sich: Der Autohandel sollte auch in Zukunft durch die Autohändler und nicht durch die Autohersteller erfolgen. Diese sollen sich auf die Produktion konzentrieren und den freien Markt den Händlern überlassen – was Tesla als Einschränkung demokratischer Freiheiten betrachtete. Letztlich konnte sich Tesla mit dem Argument, keine Händler zu haben und diese daher auch nicht zu konkurrieren, durchsetzen. Zusätzlich konnte auch noch das Verbot des ausschließlichen Internetverkaufs ausgehebelt werden, und zwar mit dem Argument, damit würden die Käufer von den damit verbundenen achtprozentigen Einsparungen profitieren. Im Februar 2019 kündigte der Konzern daraufhin an, den Großteil seiner Filialen und Schauräume zu schließen. •

AUTO & Wirtschaft 03/2020

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FOKUS

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Stromer weiter „ante portas“ Wie bringt man die Elektromobilität auf die Straße? Experten diskutieren beim BieM-Mobilitätsdialog 2020. Von Mag. Bernhard Katzinger

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s herrscht Aufbruchstimmung in Sachen Elektromobilität – wenn auch im Moment von der angekündigten Flutwelle an leist- und lieferbaren, reichweitenstarken Batteriestromern aller Hersteller noch nicht viel zu sehen ist. Nicht zuletzt durch die Corona-Epidemie und daraus resultierende Nachschubprobleme könnte der für 2020 angekündigte endgültige Aufbruch ins EV-Zeitalter gleich wieder ins Stottern geraten.

Staatliche Eingriffe alternativlos? Beim 1. Mobilitätsdialog der Bundesinitiative eMobilität (BieM) in Wien drehten sich die Gespräche um eine österreichische „Roadmap“, wie man denn die Ziele des Nationalen Energie- und Klimaplans erreichen könne. BieM-Vorstandsvorsitzender Helmut-Klaus Schimany, MAS, MSc, mahnte, dass aufgrund der Zulassungszahlen davon auszugehen sei, dass die 95-Gramm-Grenze von vielen Herstellern verfehlt werden würde. „Österreich ist ein Land der Importeure – unsere Händler haben wenig Möglichkeiten, auf die Modellpolitik der OEMs einzuwirken.“ Ob Strafzahlungen an den Endverbraucher weitergegeben werden, könne nicht pauschal beantwortet werden. Ohne regulative Eingriffe auf politischer Ebene werde es nicht gehen; dies heiße aber, dass man manche Maßnahme sozial abfedern müsse.

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AUTO & Wirtschaft 03/2020

Ein Fehler in der Dekarbonisierungsstrategie wäre es, alles auf die eine Karte der rein batterieelektrischen Fahrzeuge zu setzen. Dr. Christian Pesau, Geschäftsführer des Arbeitskreises der österreichischen Automobilimporteure, mahnte ein, die Förderung der Plug-in-Hybride weiterzuführen. „Die Hersteller kommen ihrer Verantwortung nach und bringen Helmut-Klaus Schimany, BieM eine Vielzahl an elektrifizierten Fahrzeugen auf den Markt“, so Pesau. Die Frage sei, wie man die Technologien auch auf die Straße bringe. Es gebe Verbesserungspotenzial beim Handel in Beratung und Verkauf. „PHEV stellen eine wichtige Brückentechnologie dar und wirken sich ebenfalls positiv Christian Pesau, ArIngmar Höbarth, beitskreis der Automo- Klima & Energie auf die CO2-Bilanz aus. Sie bilimporteure Fonds können ihre Vorteile dort ausspielen, wo vorwiegend kurze Strecken im Alltag – emissionsfrei – gefahren werden, aber der Komfort und die Sicherheit auch für längere Strecken erwünscht ist“, so Pesau. Dabei haben die Plug-ins derzeit einen zunehmend schweren Stand. Ihnen wird mehr und mehr zum Vorwurf gemacht, bloß als Steuerspar-Mobile angeschafft zu werden, deren Öko-Potenzial durch Andreas Mutter, möglichst lückenlosen elektrischen Betrieb sehr oft Instadrive unausgeschöpft bleibt. Auch die Stoßrichtung der neuen Regierung zielt rein auf EV und Brennstoffzelle. So sollen ab 2025 beispielsweise nur noch emissionsfreie Fahrzeuge als Taxis, Mietwagen und Sharing-Fahrzeuge neu zugelassen werden dürfen. •


FOKUS

Elektromobilität

Spitzenreiter – sogar ohne Werbung Eine Analyse von Observer zeigt deutliche Unterschiede, was die Werbung der Hersteller und Händler für Elektroautos betrifft.

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it 2.342 Einheiten war der Tesla 3 im Vorjahr das bei Weitem meistverkaufte Elektroauto in Österreich: Das neue Modell des US-Autobauers schaffte mehr als doppelt so viele Neuzulassungen wie der Zweitplatzierte (BMW i3, 1.174 Stück) und der Drittplatzierte (Renault Zoe, 944) zusammen. Viel mehr ärgert die alteingesessenen Autobauer wohl die Tatsache, dass Elon Musks Firma keinen einzigen Euro für Werbung ausgab (und neben dem Model 3 auch noch 389 Model S absetzte). Audi investierte für den e-tron im Vorjahr 479.037 Euro in Werbung, bei Renault waren vor allem die Händler mit Inseraten im Wert von 391.517 Euro sehr aktiv.

Modellübersicht Top 10 Elektroautos 2019 Marke Tesla 3 BMW i3 Renault Zoe VW e-Golf Hyundai Kona Nissan Leaf Kia e-Niro Audi e-tron Tesla S Hyundai Ioniq

PR-Summe Werbung Händler in Euro Summe Summe 330.413,00 0,00 0,00 229.623,00 10.263,00 56.834,00 478.061,00 34.382,00 391.517,00 267.990,00 16.059,00 16.828,00 107.196,00 6.423,60 6.731,20 601.750,00 4.500,00 174.419,00 710.624,00 5.811,00 33.349,00 1.531.957,00 479.037,00 39.681,00 37.100,00 0,00 0,00 115.283,00 59.891,00 21.176,00

Anzahl 330.413,00 296.720,00 903.960,00 300.877,00 120.350,80 780.669,00 749.784,00 2.050.675,00 37.100,00 196.350,00

Zulassungen Anzahl 2.342 1.174 944 805 897 556 421 128 389 361

Medienpräsenz Top-Elektromodelle 2019

Bei redaktionellen Berichten liegt Audi klar voran

E-M Komm.-Rat Josef Schirak, Einzelhandelssprecher im Bundesgremium Fahrzeughandel

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Was die PR-Summe in den österreichischen Medien (also die redaktionellen Artikel) angeht, so schaffte Audi mit dem e-tron 2019 einen Wert von mehr als 1,5 Millionen Euro: Zweiter in dieser Liste ist der Kia e-Niro, Dritter der Nissan Leaf. • (MUE)

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Doch der Einzelhandelssprecher fragt sich: „Was macht ein Autohändler mit den durch die Quote zugeteilten nahezu unverkäuflichen E-Autos bzw. den gebrauchten Benzin- und Dieselautos, die er so auf den Hof bekommt?“ Absetzbar seien diese Fahrzeuge aufgrund der Diskussionen rund um den Diesel nicht immer und die Preise würden fallweise sinken.

Sind Elektroautos der richtige Weg?

Uns beißen die Hunde Josef Schirak, Einzelhandelssprecher im Bundesgremium Fahrzeughandel, fürchtet, dass die Autohändler auf der Strecke bleiben, wenn es um die Vermarktung von E-Autos geht.

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chirak sieht eine dramatische Entwicklung: „Viele Hersteller versuchen, durch gestützte Verkaufspreise immer mehr Elektroautos über ihre Vertragshändler in den Markt zu pressen, um die CO2-Vorgaben der EU zu erfüllen.“

„Dann muss der Händler diese Fahrzeuge sogar unter dem Einstandspreis verkaufen“, meint Schirak: „Ich habe den Eindruck, dass durch die derzeitige Regelung nur zwei Seiten geholfen wird: Einerseits dem Hersteller, indem er keine Strafzahlung an die EU leisten muss. Zweitens dem Kunden, weil die E-Autos billiger werden und er die Förderung kassiert.“ Nur den Händlern werde nicht geholfen: „Uns beißen die Hunde!“ Er fürchtet, dass die Förderung von Elektroautos der falsche Weg sein könnte: „In 5 Jahren kann sich herausstellen, dass das der falsche Weg war, und dann sind sie als Elektro-Gebrauchtwagen schwer absetzbar. Meine Meinung ist: Wenn ein Auto sinnvoll ist, dann fließt es ohnehin von selbst in den Markt.“ Schiraks Conclusio: „Denkt jemand daran, die Vertragshändler zu stützen, die das gesamte Risiko tragen müssen?“ • (MUE)

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fOkUs

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Elektromobilität

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Preisparität schon real

Elektroautos sind teurer als Verbrenner? Keineswegs, rechnet Kurt Sigl, Präsident des deutschen Bundesverbandes eMobilität, vor. Rentabler für Hersteller und Händler werde das Geschäft mit den Stromern obendrein.

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&W: Beim neuen Peugeot 208 kostet der Basisverbrenner in Österreich 15.800 Euro, der günstigste e-208 aber 31.900 Euro. Warum ist das so und wie lange noch? Kurt Sigl: Die einzelnen Hersteller sind in dem Punkt sehr unterschiedlich unterwegs. Insgesamt wird sich in drei bis fünf Jahren das E-Auto als günstiger als der Verbrenner etabliert haben. Bei den neuen Kleinwagen des VW-Konzerns sind wir nicht mehr weit entfernt von dem, was ein gleichausgestatteter Diesel kostet. Nimmt man ein Tesla Model 3, ist man heute schon pari, oft sogar günstiger als vergleichbar ausgestattete Autos aus den deutschen Autoschmieden – selbst ohne Förderung. Wenn man noch einen Schritt weitergeht und die laufenden Kosten mit einberechnet, dann sieht man, dass z. B. die Werkstattkosten eines EV etwa bei einem Drittel des Verbrenners liegen. Fuhrparkmanager haben das längst erkannt. Die Privatkunden – für sie spielt die „Total Cost of Ownership“ eine kleinere Rolle – zögern noch; wann springen die auf? Sigl: Der Grund dafür ist weniger die TCO als vielmehr die massive Verunsicherung der Menschen. Wenn der Normalverbraucher einmal in der Zeitung liest, E-Mobilität ist die Zukunft, und dann wieder, Wasserstoff ist die Zukunft, dann verunsichert ihn das. Und natürlich hat kein Kunde Lust, 9 Monate auf sein Auto zu warten.

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Laut Bloomberg wird der Preis der Akkus 2024 auf unter 100 US-Dollar pro Kilowattstunde sinken … Sigl: Der Preispunkt ist schon unterschritten, das will nur keiner offen sagen. Die Großen kaufen längst um diesen Preis ein, wie von VW durchgesickert ist. Wenn die Preise sich angleichen, werden die Margen dann nicht schnell unter Druck geraten? Sigl: Letztendlich kann man am E-Auto mehr verdienen als am Verbrenner. Das E-Auto ist simpel. Das Herstellungsprofil wird extrem schlank, die Margen hoch; damit kann man richtig gut Geld verdienen. Ich komme aus der Autoindustrie und weiß ein bisschen, wie man Autos zusammenbaut, und ich muss immer wieder den Kopf schütteln über Hersteller, die sich vehement gegen E-Mobilität gewehrt und ihr Engagement wieder und wieder verschoben haben. Ihr Rat an die Händler? Sigl: Ich kann nur empfehlen, sich jetzt mit dem Thema zu beschäftigen und für sich die Geschäftsmodelle herauszufiltern, die für die Zukunft die richtigen sind. Erfolgreiche Vorbilder gibt es – Autohändler, die ein Gesamtpaket von der Photovoltaikanlage fürs Haus bis hin zum Auto anbieten. Diese engagierten Unternehmen sind mega-erfolgreich. Andererseits beschäftigen sich andere noch damit, wie man das Thema vielleicht doch noch „wegkriegen“ könnte, und vielleicht bleibt’s doch beim Diesel … Für diese Autohäuser wird’s schwer. • (KAT)

Kurt Sigl, Präsident des deutschen Bundesverbandes eMobilität


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Der weitaus größte Teil der gebrauchten Elektroautos wird von Händlern inseriert Jochen Jakopitsch, AutoScout24

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Michael Gawanda, willhaben.at

Gebrauchte E-Autos boomen 4.115 gebrauchte Elektroautos fanden im Vorjahr in Österreich neue Besitzer, das ist ein Plus von fast 40 Prozent. Wie wirkt sich das Plus auf den Gebrauchtwagen-Plattformen aus?

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war entsprechen die 4.115 gebrauchten E-Autos, die im Vorjahr in Österreich verkauft wurden, nur 0,47 Prozent des Gesamtmarktes (von 872.043 Gebrauchtwagen). Immerhin 28 verschiedene gebrauchte Modelle finden sich in der Statistik, mit dem Renault Zoe (891 Stück), dem BMW i3 (630) und dem VW e-Golf (410) auf den Rängen 1 bis 3.

Standzeiten bei E-Autos etwas höher Bei willhaben.at waren bei unserer Recherche 1.746 Elektroautos angeboten: Laut Michael Gawanda, Head of Motornetzwerk bei willhaben.at, hat sich das Angebot an Elektroautos innerhalb eines Jahres um 48 Prozent erhöht, wobei der Großteil – 78 Prozent – auf Händlerinserate entfällt. Auf eine ähnliche Zahl an inserierten E-Autos kommt man bei AutoScout24, ganz genau waren es am Stichtag 6. Februar 1.685: Das sind immerhin 1,84 Prozent aller angebotenen Gebrauchtwagen.

„Das Angebot an Elektroautos hat sich binnen eines Jahres um 48 Prozent erhöht.“ Michael Gawanda, willhaben.at Zum Vergleich: Vor einem Jahr waren es erst 1,18 Prozent gewesen. Übrigens: Die Standzeit der Elektroautos von Händlern liegt bei AutoScout nach Angaben von Vertriebsleiter Jochen Jakopitsch mit 78,5 Tagen leicht über jener von Benzinern (74,4) und Dieseln (68,4 Tage). • (MUE)

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FOKUS

Elektromobilität

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FOKUS

„Der echte Elektroautokunde ist total informiert: Er weiß ganz genau, wo er laden kann, wie er laden kann und kennt auch die Reichweite der Fahrzeuge und weiß, was er will“, berichtet Michael Schmidt, Geschäftsführer Michael Höglinger Denzel in Linz. Der Großteil der Schmidt Kunden habe Geduld, auch was etwaige Lieferzeiten betreffe. „Derzeit herrscht eine große Nachfrage nach dem neuen E-Mini, den wir auch am Linzer Autofrühling präsentieren werden, da gibt es derzeit kleine Lieferschwierigkeiten. Aber der i3 ist problemlos lieferbar.“ Grundsätzlich betrage die Wartezeit maximal 3 Monate beim Mini und 6 bis 8 Wochen beim BMW i3.

Lieferzeiten im Rahmen „Wenn jemand wirklich ein Elektroauto will, dann wartet er auch 8 Monate, das ist kein Thema. Die Nachfrage bewegt sich aber nach wie vor auf niedrigem Niveau“, sagt Markus Höller, Geschäftsführer Auto Höller in Eugendorf und Salzburg. Daher ähnle das Kundenverhalten Markus Höller jenem der Käufer von Fahrzeugen konventioneller Antriebe. Zu Beginn habe es bei der Marke Kia für E-Modelle längere Lieferzeiten gegeben, „mittlerweile sind das 4 bis 5 Monate. Das entspricht den Lieferzeiten für einen normalen Pkw“. Interesse gebe es bereits auch für das neue E-Modell der Marke Mazda, das im Herbst auf den Markt kommen soll: „Da haben wir auch schon 2 Stück verkauft.“

Mitarbeiter werden geschult „Ich habe den Eindruck, dass Kunden, die sich für E-Fahrzeuge interessieren, manchmal entspannter und pragmatischer agieren“, meint Komm.-Rat Mag. Hubert Aichlseder, Geschäftsführer Autohof Handels- und Service Hubert GmbH/Klagenfurt und Landesgremialob- Aichlseder mann des Kärntner Fahrzeughandels. Wichtig sei aber auch eine Schulung für die Mitarbeiter: „Man kann E-Autos nicht einfach so verkaufen, es bedarf zusätzlicher Informationen für die Kunden. Das betrifft vor allem First-User, die im Speziellen über das Thema Ladeverhalten und das Equipment, das zu Hause benötigt wird, aufgeklärt werden müssen.“

„First-User benötigen Informationen.“ Hubert Aichlseder

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E-Auto-Kunden: Sind sie anders? Die Elektromobilität ist in aller Munde. Dennoch kommt sie in Österreich nur langsam in die Gänge. Unterscheiden sich E-Auto-Kunden von Käufern, die sich für konventionelle Antriebe entscheiden? Von Dieter Scheuch

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Kunde weiß, was er will

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Umfrage

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Kein Unterschied „Es gibt meiner Meinung nach keinen Unterschied zwischen Kunden, die klassische Verbrenner kaufen oder sich für ein Fahrzeug mit einem alternativen Antrieb entscheiden“, sagt Mag. Dieter Unterberger, Geschäfts- Dieter Unterberger führer Unterberger Automobile in Kufstein und Landesgremialobmann des Tiroler Fahrzeughandels. „Es geht vor allem um Begehrlichkeit: Ist ein Produkt begehrt, ist der Konsument auch bereit zu warten. Im Normalfall hat es das immer schon gegeben, auch bei Verbrennern, und das wurde von den Kunden zumeist auch akzeptiert.“ Grundsätzlich hätten sich die Lieferzeiten bei E-Fahrzeugen etwas entspannt, zu längeren Wartezeiten komme es vor allem zu Beginn der Markteinführung.

Unternehmer haben es eiliger „Es gibt auch unter den Interessenten für E-Fahrzeuge zweierlei Kunden, die Privaten und Unternehmer“, wie Markus Eichhorner, Geschäftsführer Aftersales Gottfried Koch GmbH in Feldkirch, sagt. Unternehmer wollten in der Regel die Fahrzeuge so schnell Markus Eichhorner wie möglich geliefert haben: „Sie schauen oft, wo sie die Ware bekommen, sei es im Ausland oder im Inland, der Privatkunde nimmt Wartezeiten in Kauf. Den VW e-up! können wir, wenn er jetzt bestellt wird, im September 2020 liefern, das stört die Käufer nicht. Gleichzeitig sind die Privaten auch besser informiert, während Gewerbekunden rasch von den mit E-Mobilität verbunden Vorteilen profitieren wollen, was natürlich verständlich und legitim ist.“


FOKUS

Umfrage

Kunden gut informiert „Grundsätzlich fällt auf, dass E-Auto-Kunden geduldiger und überlegter sind, auch was etwaige Lieferzeiten betrifft“, meint Roman Keglovits-Ackerer, Geschäftsführer Autohaus Keglovits in Trumau und Bundes- Roman Keginnungsmeister-Stv. der Fahrzeugtechnik. lovits-Ackerer „Die meisten Konsumenten, die sich für E-Fahrzeuge interessieren, sind sehr gut informiert. Wir haben auch einige Fahrzeuge des Seat Mii verkauft. Wir haben eine Zuteilung bekommen, und können daher nicht aus dem Vollen schöpfen. Die uns zugeteilten Fahrzeuge, insgesamt 10 Stück, sind bereits verkauft und werden Anfang April ausgeliefert.“ Aktuell müsse man − falls nicht woanders in Österreich verfügbar − wohl bis ins 2. Halbjahr auf ein Fahrzeug warten.

„E-Auto-Kunden sind oft geduldiger.“ Roman Keglovits-Ackerer

„Es wird kritisch, wenn die Lieferzeit 6 Monate übersteigt.“ Josef Puntinger

Verständnis für Lieferzeiten „Gerade im urbanen Bereich müssen wir im Gespräch mit dem Kunden immer klären, ob ein Elektrofahrzeug auch für diesen geeignet ist. Vor allem die Ladeinfrastruktur spielt dabei eine entscheidende Rolle“, so Marko Fischer Marko Fischer, Geschäftsführer Autohaus Fischer in Wien. Die Kunden wüssten, dass sie auf ein E-Fahrzeug länger warten müssten. „Vor allem jene, die sich mit E-Mobilität schon davor beschäftigt haben, zeigen auch Verständnis und tolerieren längere Lieferzeiten. Gleichzeitig kommen aber auch viele Kunden während des Gesprächs darauf, dass ein rein elektrisch betriebenes Fahrzeug ihren Anforderungen nicht entspricht und entscheiden sich für eine Alternative.“

„Es geht immer um Begehrlichkeit: Ist ein Produkt begehrt, ist der Konsument auch bereit zu warten.“ Dieter Unterberger

Längere Lieferzeiten kritisch „Grundsätzlich ist die Anzahl der Kunden, die Elektrofahrzeuge bei uns kaufen, überschaubar“, sagt Komm.-Rat Ing. Josef Puntinger, Seniorchef des Autohauses Puntinger in Leoben. „Wenn ein E-Fahrzeug innerhalb eines halben Jahres Josef nicht lieferbar ist, wird es nach meiner Erfah- Puntinger xxx rung kritisch: Dann verhalten sich die Kunden auch zurückhaltend. Damit ähneln sie im Verhalten auch jenen, die ein besser ausgestattetes Fahrzeug mit konventionellem Antrieb kaufen.“ Bei Basismodellen rechneten die Kunden, dass sie so ein Modell innerhalb von 8 Wochen bekommen. „E-Auto-Kunden sind in der Regel auch vorinformiert und wissen oft, dass es Lieferzeiten gibt. Aktuell könnte ein Hyundai Kona Elektro, der jetzt bestellt wird, im August 2020 ausgeliefert werden.“

Preis bei Gewerbekunden ein Thema „Kunden, die sich für E-Fahrzeuge interessieren, sind in der Regel besser informiert und nehmen auch einen höheren Anschaffungspreis in Kauf“, betont Josef List, Geschäftsleitung Autohaus Koinegg in Eisenstadt. Bei Gewerbekunden spiele der Preis Josef List eine größere Rolle. „Das manifestiert sich besonders bei rein elektrisch betriebenen Nutzfahrzeugen. In der Regel sind E-Auto-Kunden auch geduldiger, gerade weil sie natürlich auch E-Fahrzeuge, die auf dem jüngsten Stand der Technik sind, kaufen wollen.“ Bei Gewerbekunden stünden meist Preis und Wirtschaftlichkeit im Vordergrund. „Es gibt aber auch Unternehmer, die sich für E-Fahrzeuge aus Überzeugung oder aus Imagegründen entscheiden.“

„Müssen mit dem Kunden klären, ob ein E-Auto für ihn geeignet ist.“ Marko Fischer

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„2020 wird es zu weiteren starken Verschiebungen zwischen den Marken kommen.“ Alfredo Briganty, Branchenanwalt aus Spanien

Agenten im Dienste von ID Nach der Einigung der Volkswagen AG mit dem Volkswagen Audi Partnerverband auf ein neues Vertriebsmodell für den Vertrieb kommender vollelektrischer Fahrzeuge in Deutschland wird es noch abschließende Verhandlungen in Österreich geben. Beim deutschen Modell vermitteln die Händler als Agenten Privat- und kleinen Gewerbekunden ab dem ID.3 (Bild oben) alle Elektromodelle. Dabei ist vorgesehen, dass der Kunde einen „bevorzugten Händler“ bestimmt, der die Provision und einen Bonus erhält, wenn der Fahrzeugkauf online abgewickelt wird – ähnlich wie für ein im Autohaus abgeschlossenes Geschäft. Laut Obmann Stefan Hutschinski sind die Agenturverträge noch nicht beim Verein Österreichischer VW Audi Stefan Hutschinski, VASS Seat Škoda Betriebe (VASS) angekommen. Er erwartet aber, dass die Kontrakte rechtzeitig vor dem Verkaufsstart des ID.3 im April abgeschlossen werden können. Da dieser Sektor in den vor zwei Jahren ausgehandelten Verträgen noch nicht enthalten ist, sei die schriftliche Zustimmung aller Händler Voraussetzung für das Agenturmodell.

„Ich hoffe, dass die Agenturverträge rechtzeitig vor dem Verkaufsstart des ID.3 im April abgeschlossen werden.“

Frey: nützliche E-Autos An den Standorten Wien-Arsenal, -Prager Straße und Salzburg vertreibt Frey e-Motion die Nutzfahrzeuge der chinesischen Marke Maxus: Bereits lieferbar ist der batterieelektrisch angetriebene Maxus EV80: als Kastenwagen mit Normal- oder Hochdach sowie als Chassis mit 3-sitziger Kabine. Auf das Fahrzeug gibt es drei Jahre oder 100.000 Kilometer Garantie, für die Batterie fünf Jahre oder 100.000 Kilometer. Der kompakte Maxus EV31 kommt zur Jahresmitte nach Österreich.

Umfirmiert im Verbund Als Porsche Maria Enzersdorf im Verbund Wien-Süd firmiert nun das vormalige Autohaus Stipschitz. Das beschäftigt 67 Mitarbeiter, der Verbund Wien-Süd (zu dem auch Porsche Inter Auto Wien-Liesing gehört) insgesamt 390 Personen.

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„Der Kunde wird jünger – der Stufenführerschein funktioniert!“ Ing. Roland Berger, Honda

„Der Motorradkunde will immer noch mehr PS kaufen!“ Wolfgang Brunner, Suzuki

„Euro-5 wird vermutlich das Ende der 2-Takter sein.“ Dietmar Janßen, Peugeot Motorcycles


siems-klein.at

MAHA – BREMSENPRÜFSTÄNDE HAndel

Studebaker, Horch, Praga, Tatra … … und viele andere Namen von Automarken aus vergangener Zeit finden sich in der Bestandsstatistik, die im Februar neu veröffentlicht wurde. Die Highlights: Erstmals sind in Österreich mehr als 5 Millionen Pkws zugelassen. Opel fiel von Rang 3 hinter BMW, Ford und Skoda auf Platz 6 zurück. Stand: 31.12. 2019 Marke 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61

VW Audi BMW Ford Skoda Opel Mercedes Renault Seat Peugeot Toyota Mazda Fiat Hyundai Citroën Kia Suzuki Nissan Dacia Volvo Mitsubishi Honda Alfa-Romeo MINI Chevrolet Porsche Jeep Land Rover Smart Subaru Jaguar Chrysler Lancia Daihatsu Tesla Lexus Steyr-Puch Rover Saab DS SsangYong Dodge MG Lada Ferrari Triumph Puch Maserati Austin Cadillac Pontiac British Leyland Lotus Bentley Aston Martin Rolls-Royce Morgan AU DKW Buick Lamborghini Infiniti

2019 Einheiten

1.026.451 379.075 306.030 295.667 294.068 292.238 274.973 210.415 202.868 186.760 160.713 155.740 153.422 143.320 123.608 107.386 106.386 84.015 76.408 63.956 54.167 42.739 33.290 30.923 28.065 27.803 27.608 20.654 19.056 16.267 12.612 10.976 8.938 5.747 5.729 4.692 4.624 4.365 4.307 3.717 2.105 2.042 2.010 1.910 1.745 1.663 1.556 1.513 1.365 1.192 1.187 899 741 629 513 465 457 398 356 350 314

2018 Anteil %

Einheiten

Anteil %

20,4 7,5 6,1 5,9 5,8 5,8 5,5 4,2 4,0 3,7 3,2 3,1 3,0 2,8 2,5 2,1 2,1 1,7 1,5 1,3 1,1 0,8 0,7 0,6 0,6 0,6 0,5 0,4 0,4 0,3 0,3 0,2 0,2 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0

1.017.271 374.437 293.284 292.205 279.011 301.468 266.869 212.373 192.205 190.146 166.009 157.508 154.087 139.155 125.287 103.874 103.720 84.793 69.496 61.741 53.592 44.101 34.617 29.005 30.776 26.302 25.704 19.758 18.564 16.890 11.925 12.404 9.684 6.442 2.797 4.614 4.533 4.635 4.568 3.646 2.115 2.164 1.997 1.811 1.674 1.639 1.526 1.444 1.339 1.217 1.208 907 730 590 498 447 444 399 352 307 314

20,4 7,5 5,9 5,9 5,6 6,1 5,4 4,3 3,9 3,8 3,3 3,2 3,1 2,8 2,5 2,1 2,1 1,7 1,4 1,2 1,1 0,9 0,7 0,6 0,6 0,5 0,5 0,4 0,4 0,3 0,2 0,2 0,2 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0

Einheiten Diff. % 0,9 1,2 4,3 1,2 5,4 -3,1 3,0 -0,9 5,5 -1,8 -3,2 -1,1 -0,4 3,0 -1,3 3,4 2,6 -0,9 9,9 3,6 1,1 -3,1 -3,8 6,6 -8,8 5,7 7,4 4,5 2,7 -3,7 5,8 -11,5 -7,7 -10,8 104,8 1,7 2,0 -5,8 -5,7 1,9 -0,5 -5,6 0,7 5,5 4,2 1,5 2,0 4,8 1,9 -2,1 -1,7 -0,9 1,5 6,6 3,0 4,0 2,9 -0,3 1,1 14,0 0,0

Marke 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 89 89 89 90 90 91 92 93 94 95 96 97 97 98 99 100 100 100 101 101 102 103 104 104 105 105 106 107 108

Talbot Steyr-Fiat NSU AWZ Morris Hummer Fiat-Seat Chrysler-Simca Oldsmobile Chrysler-Sunbeam Steyr Plymouth Lincoln Vauxhall Caterham Cars Bianchi KTM Zastava Gorki WKE Borgward Mahindra Tatra Glas Hans Lloyd Daimler Tata Think Simca Innocenti AMC BMW-Isetta DAF Isuzu Iveco Matra GMC Riley Hanomag-Henschel JAC De Tomaso Aero Bedford McLaren Wiesmann Hillman Adler Bugatti Mosk-Autom-FBR Jensen Praga Fisker Studebaker IHC Wolseley AWE Talbot-Sunbeam Wanderer Horch Auto Dacia Sonstige GESAMT

2019 Einheiten

2018 Anteil %

Einheiten

Anteil %

Einheiten Diff. %

314 281 263 261 228 225 196 194 175 160 160 155 148 114 107 106 104 100 99 98 97 82 78 76 73 66 57 53 50 45 45 45 45 44 44 43 38 33 32 30 29 27 27 26 25 22 22 22 20 20 17 15 14 14 13 13 11 10 9 2.472

0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,05

287 273 264 236 229 230 196 197 172 161 167 152 144 114 101 105 109 81 97 100 98 87 78 75 74 71 76 51 49 42 43 45 48 43 43 43 40 34 28 28 28 23 23 25 22 23 22 20 21 15 16 13 15 16 13 11 9 9 2.514

0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,05

-1,7 2,9 -0,4 10,6 -0,4 -2,2 0,0 -1,5 1,7 -0,6 -4,2 2,0 2,8 0,0 5,9 1,0 -4,6 23,5 2,1 -2,0 -1,0 -5,7 0,0 1,3 -1,4 -7,0 -25,0 3,9 2,0 7,1 4,7 0,0 -6,3 2,3 2,3 0,0 -5,0 -2,9 7,1 3,6 -3,6 17,4 13,0 0,0 0,0 -4,3 0,0 0,0 -4,8 13,3 -6,3 7,7 -6,7 -18,8 0,0 0,0 11,1 0,0 -1,7

5.039.548

100

4.978.852

100

1,20

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HANDEL

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m Sinne eines Urteils des Altwiener Journalisten Alfred Polgar aus dem Jahr 1921 ist „die Lage hoffnungslos, aber nicht ernst“. Das Jahr 2019 hat zwar nur leichte Rückgänge gebracht; die Aussichten für 2020 werden jedoch europaweit trübe gesehen: Rückläufige Verkäufe bei den herkömmlichen „Verbrennern“ lassen sich bei Weitem nicht durch Zuwächse bei den neuen Antriebsformen ausgleichen. Die Vertreter des EDL-Netzwerkes (European Distribution Lawyers) sehen eindeutige Tendenzen der Hersteller, die von Brüssel beschlossene Pönale für CO2-Zielverfehlungen auf die Händler zu überwälzen. Durch die von den Autokonzernen initiierte Abschaffung der Kfz-spezifischen Wettbewerbsregeln der GVO 1400/2002 („Kfz-GVO“) sind auch den lokalen Wettbewerbsbehörden rechtlich die Hände gebunden. Einzig und allein Österreich ist dabei eine Ausnahme: Hier hat das österreichische Parlament zumindest einige der abgeschafften EU-Kartellbestimmungen ins nationale Zivilrecht übernommen.

Der

„Alle Unternehmen mit bestimmten Kriterien“ Aufgrund einer Umfrage unter ihren Mitgliedern geht die ACEA 2020 von einem Absatzminus von 2 Prozent aus. Aus Sicht der EDL-Anwälte ist dies viel zu optimistisch. „2019 hatte Spanien ein Minus von 5 Prozent zu verzeichnen“, sagt Anwalt Alfredo Briganty. „2020 wird es zu weiteren starken Verschiebungen zwischen den Marken kommen.“ Völlig unklar ist, wie es mit der sogenannten „Werkstätten-GVO“ (EU Nr. 461/2010) weitergehen soll. Sie wurde als „Ersatz“ für die abgeschaffte branchenspezifische Kfz-GVO eingeführt. Sie regelt in erster Linie den freien Zugang zu Kfz-Ersatzteilen einschließlich Identteilen sowie technischen Informationen. Von besonderer Bedeutung sind die dazu erlassenen „Ergänzenden Leitlinien“, in denen die neuen, „überarbeiten Wettbewerbsregeln“ definiert werden. In der Randzahl 70 erachtet es „die Kommission als Alfredo Briganty, Branchenanwalt aus Spanien wichtig, dass der Zugang zu den Netzen zugelassener Werkstätten im Allgemeinen allen Unternehmen offensteht, die bestimmte Qualitätskriterien erfüllen.“

„2020 wird es zu weiteren starken Verschiebungen zwischen den Marken kommen.“

Als Vertragswerkstätte weitermachen

Bernard Lycke, CECRA

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Dieser freie Zugang zum Werkstättennetz ist den Herstellern ein besonderer Dorn im Auge. Er ermöglicht es schuldlos gekündigten Autohändlern, als Vertragswerkstätte den von ihnen geschaffenen Kundenstock für das Werkstättengeschäft weiter zu nutzen. Die Hersteller argumentieren, dass es sich bei diesen „Leitlinien“ um keine EU-Gesetze handelt, sondern nur um „soft law“. Ob sich ein Hersteller daran hält

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oder nicht, spielt für sein übriges Vertriebssystem keine Rolle. Die Verweigerung des Abschlusses eines Werkstättenvertrags kann aus deren Sicht keinesfalls dazu führen, dass ihr Vertriebsnetz unter das Kartellverbot des Artikels 101 des EU-Vertrages fällt.

Wer kommt ins Markennetz – und wer nicht? In der sogenannten „MAN-Entscheidung“ hat sich der deutsche Bundesgerichtshof im Jahr 2011 der Meinung der Hersteller angeschlossen. Im Jahr 2016 wurde diese Rechtsansicht revidiert. Das Urteil betraf einen Jaguar-Händler, dem sowohl der Vertriebsvertrag als auch der Werkstattvertrag gekündigt worden war. Dessen Anspruch auf neuerliche Zulassung als Vertragswerkstätte wurde auf Basis der „Leitlinien“ bestätigt. „In einem Mazda-Urteil kam das Oberlandesgericht Frankfurt zur Ansicht, dass das JaguarUrteil für ,normale Marken‘ wie Mazda nicht anwendbar sei“, berichtete Dr. Susanne Creutzig ihren Kollegen in Paris über die neueste Entwicklung. Ähnlich sieht die Situation in Frankreich aus. „Zivilrecht hat Vorrang vor Wettbewerbsrecht“, skizziert der Pariser EDL-Gastgeber Christian Bourgeon die Folgen des wettbewerbsrechtlichen „soft law“. Derzeit sind dazu Verfahren mit Mazda, Land Rover und Hyundai bei verschiedenen Gerichten im Laufen. Nach deren Ansicht obliegt es der jeweiligen


HANDEL

Autohandel als Großbaustelle Anfang Februar erörterten europäische Händleranwälte in Paris die aktuelle Lage der von ihnen beratenen Vertragshändler. Von Dr. Friedrich Knöbl

Markenpolitik eines Herstellers, ob ein Interessent ins Markennetz kommt oder nicht. Die nationale Wettbewerbsbehörde möchte – um sich keine politischen Probleme mit der starken französischen Kfz-Industrie einzuhandeln – nach der Einschätzung von Bourgeon an der wettbewerbsrechtlichen Problematik „am liebsten gar nicht anstreifen“. Die „Werkstätten GVO“ ist bis 31. Mai 2023 gültig. Den Herstellern geht es dabei darum, den „Aftersales“-Bereich stärker in das eigene Vertriebssystem einzugliedern. Weiters wollen sie verhindern, dass im Zuge der Neuregelung des Wettbewerbs der „Code of Conduct“ in eine rechtlich bindende Regelung umgewandelt wird. „Derzeit gehen Fragelisten an alle Marktteilnehmer, um sich dazu zu äußern“, sagt CECRA-Geschäftsführer Bernard Lycke.

Bereits 60 Prozent Direktvertrieb in Spanien Ein europaweites Problem ist der Direktvertrieb der Hersteller. In Spanien liegt die Quote bei 60 Prozent – Tendenz weiter steigend. Die einzige Chance ist wohl eine stärkere Solidarisierung der Händler untereinander – so könnten Zusammenschlüsse der Händlerverbände der PSA-Marken Peugeot, Citroën und Opel die Schlagkraft der Händlerverbände stärken. Dass innerhalb der Händlerschaft die Interessen auseinander driften, liegt auch daran, dass der Anteil

privat finanzierter Einzelverkäufe – die Domäne kleinerer, lokaler Händler – immer weiter sinkt. Dafür werden große Händler, die sich mit den Importeuren direkt arrangieren, größer. „In Holland sind das fünf bis acht Gruppen, alle mit Multibranding“, skizziert Peter Lodestijn die Situation. Diese Entwicklung hat aus der Sicht der Hersteller den Vorteil, dass die strittigen Rechtsfälle immer weniger werden. „Weil die kleinen Händler einfach aussterben“, betrachtet der belgische Anwalt Patrick Kileste die Situation nüchtern. Das ermöglicht den Herstellern, über diesen Umweg den gesamten Markt zu kontrollieren. Sein spanischer Kollege Briganty ist überzeugt, dass es zwischen diesen schon längst Absprachen und einen entsprechenden Informationsaustausch über Kosten, Preise und Margen gibt. Schließlich stehen alle Industriebosse vor dem Problem, die unerfüllbaren Brüsseler CO2-VorPatrick Kileste, gaben in den nächsAnwalt aus Belgien ten Jahren mit möglichst geringen Strafzahlungen zu meistern. Und sei es auf Kosten der ihnen wirtschaftlich ausgelieferten Händler. •

Susanne Creutzig, EDL Deutschland

Christian Bourgeon, EDL France

„Weil die kleinen Händler einfach aussterben …“

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Go West – Go Wels! Mit der Premiere der moto-austria zeigen sich die Veranstalter angesichts der 43.480 Besuchern sehr zufrieden. Der Zustrom soll sich nun in Verkaufszahlen niederschlagen.

Dr. Christian Arnezeder, bis Ende Februar Obmann der Arge2Rad und Managing Director Harley-Davidson Central Europe

Von Dr. Nikolaus Engel, Dieter Scheuch und Matthias Pilter

Ex-Verkehrsminister Ing. Norbert Hofer stattete der Messe einen Besuch ab

Wolfgang Brunner, Zweirad-Verkaufsleiter bei Suzuki Austria

Thomas Paukert, Verkaufsleiter Österreich bei Liqui Moly

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ie Bilanz, die die österreichischen Zweiradimporteure nach der 1. moto-austria in Wels ziehen, fiel euphorisch aus – nachdem 43.480 Besucher dem Wechsel der Frühjahrs-Zweiradausstellung im Zweijahres-Turnus mit Tulln (bike-austria 2019: 51.228 Besucher) von Linz (Bike Linz 2018: über 30.000 registrierkassengeprüfte Interessenten) nach Wels gefolgt waren. Auch die Qualität der Besucher und des Messestandorts wurde überwiegend gelobt. Vereinzelt gab es allerdings Stimmen, die ein Feintuning der Veranstaltung im Sinne des Erfolgs der Dienstleister und Zulieferer der Zweiradbranche begrüßen würden. Auf 27.000 m2 Ausstellungsfläche wurden 640 Motorräder und Roller aller Marken gezeigt, 140 Aussteller waren dabei. Erstmals in Wels und künftig jährlich abwechselnd mit Tulln, wo 2019 mit 51.228 Besuchern eine neue Rekordzahl erzielt wurde. Die bike-Austria (Tulln) findet zwischen 29. und 31. Jänner 2021 statt, die nächste moto-austria (Wels) wurde mit 11. bis 13. Februar 2022 bereits terminisiert.


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Thomas Zeller, General Manager Kawasaki Österreich

„Euro-5 wird vermutlich das Ende der 2-Takter sein.“ Dietmar Janßen, Peugeot Motocycles

Liqui Moly: Absatz im Motorradbereich gestiegen Mit großen Kunden konnte im abgelaufenen Jahr der Absatz im Motorradbereich weiter gesteigert werden. Thomas Paukert, Verkaufsleiter Österreich bei Liqui Moly, sieht den Motorradbereich aktuell bei 8 bis 9 Prozent vom Gesamtabsatz. Mit dem 11-köpfigen Außendienstteam sieht er die Betreuung der Kfz- und Zweirad-Werkstätten gut aufgestellt.

Zero: lokale Aktivitäten verstärken Nach einem „kontinuierlichen Wachstum von 30 Prozent Zuwachs in Europa“ plant Zero Motorcycles 2020 mit 80 bis 100 Stück in Österreich. Die Aktivitäten in Österreich sollen dieses Jahr auch durch einen zusätzlichen lokalen Mitarbeiter verstärkt werden, so Aydin Riza, Country Manager Süd-Deutschland, Österreich und Schweiz. Die Zahl der Händler (aktuell 5) soll verdoppelt werden.

KSR Group: zittern vor dem Corona-Virus Nach dem besten Unternehmensjahr – was Wachstum und Umsatz betrifft – blickt man bei der KSR Group optimistisch auf das laufende Jahr, auch wenn etwa bei der Marke Brixton aktuell das Corona-Virus eine Gefahr darstellt. Gegenüber weiteren Marken zeigt man sich offen, aktuell laufen Verhandlungen mit einer weiteren Elektro-Marke. Ebenso gibt es bei einigen Marken noch Händlerbedarf.

Hubert Freiler, Marketingleiter bei Zweiradimporteur Josef Faber

Oliver Balzer, Leitung Motorrad bei BMW Austria

Christian Osanger, Event- und Marketingmanager der KSR Group

Peugeot: großes Ziel vor Augen Das bestehende Händlernetz mit 60 Zweirad-Händlern – rund 10 davon sind auch Kfz-Händler – möchte Dietmar Janßen, Business Development Manager bei Peugeot Motocycles, weiter ausbauen und so im Gesamtjahr 2020 bei über 1.000 Verkäufen landen. Exklusivitätswünsche gibt es bei den neuen Händlern keine.

Harald Lindinger, Jan Breckwoldt, Dietmar Janßen und Nadja Menges von Peugeot Motocycle

Aprilia: Ertrag ist die Maxime Ein wenig Stolz schwingt mit, wenn Eva Schmid, Managing Director Aprilia bei Ginzinger Import, über das abgelaufene Jahr spricht, als ohne neues Produkt und mit kleiner Modellpalette gute Verkaufszahlen erreicht wurden. Heuer stehe mit der RS 660 ein neues Modell in den Startlöchern, den Wechsel auf Euro-5-Modelle erwartet sie heuer im 2. Halbjahr. Schmid möchte das Netz, das durch Pensionierungen bestehender Zweiradhändler kleiner wird, zum Beispiel in Wien, mit neuen Partnern ergänzen.

Sascha Sobot, General Manager Marketing & Sales Yamaha Motor Österreich Dietmar Brandl, General Manager Ducati Austria bei Exclusive Cars Vertriebs GmbH

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Onlinevotum kürte „Motorrad des Jahres 2020“

„Der Kunde wird jünger – der Stufenführerschein funktioniert!“ Ing. Roland Berger und Philipp Kornfeld, Honda darauf zurückführe, dass der Stufenführerschein nun funktioniere: Honda bietet die Drosselung auf 35 kW für mit voller Leistung gekaufte Neufahrzeuge an. Die Euro-5-Umstellung werde für Honda kein Problem sein: „Wir planen seit der Euro4-Regelung für Euro 5 vor“, jedes heuer auf den Markt kommende Zweirad werde bereits die Norm Euro 5 erfüllen.

Triumph: mit neuen Modellen zulegen

In den 10 ausgeschriebenen Kategorien wurden folgende Marken zu den Siegern gevotet: • Tourer/Sporttourer: KTM 1290 Super Duke GT • Sportler: Ducati Panigale V4 R • Chopper/Cruiser: Triumph Rocket 3R/GT • Enduro/Supermoto: BMW R 1250 GS/Adventure • Crossover: Ducati Hypermotard 950/SP • Naked Bikes: KTM 1290 Super Duke R • Modern Classics: BMW R nine T/R nine T/5 • Einsteiger: KTM 390 Duke • 125er: KTM 125 Duke • Roller: Vespa GTS Super 300

Suzuki: Für Kurzzulassungen fehlt das Geld Mit einer leichten Absatzsteigerung für Suzuki im Vergleich mit dem vergangenen Jahr – unter anderem durch Vorziehkäufe – rechnet Wolfgang Brunner, Verkaufsleiter Motorrad bei Suzuki Austria. Punkto CO2 sei die Marke mit ihrer Modellpalette gut aufgestellt. Brunner sagt aber ganz klar, dass taktische Kurzzulassungen generell im Zweiradbereich nicht sinnvoll seien: Dafür fehle nicht nur das Geld, der Kauf von Tageszulassungen sei beim Motorradkunden nicht im Kopf. Immer höhere Leistungen brächten den Kunden unter Zugzwang: „Der Kunde will immer noch mehr PS kaufen, obwohl er sie oft gar nicht braucht!“, berichtet Brunner.

Honda Zweirad: Der Kunde wird jünger Einen extrem starken Zuwachs in der A2-Führerscheinklasse hat die Honda Zweirad-Division registriert, bestätigen Regional Manager Motorcycles Philipp Kornfeld und President Ing. Roland Berger. Erfreulich sei, dass der Kunde jünger werde, was man

„Der Motorradkunde will immer noch mehr PS kaufen!“ Wolfgang Brunner, Suzuki Austria

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Im Vergleich zum Vorjahr sei der Absatz 2019 bei Triumph leicht zurückgegangen. „Mit den neuen Modellen Tiger 900 und Rocket 3 glaube ich, dass wir 2020 leicht zulegen können“, so Gunther Stecher, Triumph Area Sales Manager Österreich.

Ducati Wien: Motorrad-Erlebniswelt im Entstehen Dietmar Brandl, General Manager Ducati Österreich bei Exclusive Cars Vertriebs GmbH, hat bereits den Plan, wie eine Motorrad-Erlebniswelt mit Ducati und Honda im bisherigen Lamborghini-, Bentleyund Bugatti-Autohaus bei Porsche Wien-Liesing umgesetzt werden soll. Mit 2019 blicke man auf eines der besten Ducati-Jahre überhaupt zurück – sowohl wirtschaftlich wie auch zulassungstechnisch, weil „wir auf eine sehr ehrliche Art und Weise ein tolles Ergebnis von 740 Zulassungen und 20 Prozent Steigerung erzielt haben.“

Kawasaki: Steigerung ist 2020 möglich Der Zweirad-Gesamtmarkt werde 2020 seiner Meinung nach „durch die Schadstoffklassenumstellung und etwaige Anmeldungen zulegen“, sagt Thomas Zeller, General Manager Kawasaki Motors Europe N.V., Zweigniederlassung Österreich. Grundsätzlich sei der Motorradmarkt in Österreich „stabil“. Für Kawasaki Österreich rechnet er „aufgrund des Supports der Europazentrale und teilweise sehr attraktiver Verkaufspreise, die wir Kunden anbieten können“, heuer mit einer Steigerung von 20 Prozent. Im vergangenen Jahr wurden rund 1.100 Einheiten abgesetzt, „2020 würden wir uns freuen, wenn wir die 1.350er-Marke überschreiten könnten.“

BMW: Fokus auf 900er Modellen Für BMW Motorrad Österreich sei das AdventureSegment das wichtigste, meint Oliver Balzer, Leitung Motorrad Austria, BMW Austria GmbH: „Mit der GS haben wir natürlich auch ein Produkt, das wir stetig weiterentwickeln, bei dem uns auch der Kunde das Feedback gibt, dass das Produkt stimmt.“ Heuer liege der Fokus auf den F 900er-Modellen, der Roadster und der XR. •


Honda-Regionspräsident Roland Berger, flankiert von Alexa Billensteiner (links), Dagmar Zinner und Philipp Kornfeld

Gunther Stecher, Area Sales Manager für Süddeutschland und Österreich bei Triumph Motorcycles

Ing. Josef Faber, Chef des Piaggio-Imports in Österreich

Wolfgang Mocker, Sales Manager bei Remus

Eva Schmid, Managing Director Aprilia bei Ginzinger


HANDEL

Unsinnige Vorgaben & Formeln Mit dem „Roll-out der Elektromobilität“ beschäftigte sich das 20. „Car-Symposium“ in Bochum. Ex-Magna-Chef Siegfried Wolf fand in seinem Referat klare Worte. Von Mag. Heinz Müller

Markus Schäfer, Entwicklungsvorstand bei Daimler

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und sieben Stunden war die traditionsreiche Veranstaltung im RuhrCongress in Bochum bereits alt, als Siegfried Wolf die Bühne betrat: Der einzige Österreicher unter den Referenten sagte in Richtung der Politiker ganz klar, was er über die von der Politik vorgegebenen Umrechnungsformeln für Elektroautos denkt (z. B. hat ein benzinbetriebener VW up! mit 60 PS einen CO2-Ausstoß von 123 g/km, während die rein elektrische Version mit 0 bewertet wird, Anm.). Der gebürtige Steirer, der unter anderem Aufsichtsratsvorsitzender bei der russischen GAZ-Gruppe und Aufsichtsratsmitglied bei deutschen Autobauern und -zulieferern ist, sprach „als Vertreter von 1,2 Millionen Arbeitnehmern im automotiven Bereich“.

„Man muss die Diskussion um den CO2-Ausstoß von Fahrzeugflotten viel ehrlicher führen: Sonst vernichten wir immer mehr Arbeitsplätze.“ Siegfried Wolf, Ex-Magna-Chef Wolf forderte auf, die Diskussion um den CO2-Ausstoß von Fahrzeugflotten viel ehrlicher zu führen: „Denn sonst vernichten wir immer mehr Arbeitsplätze in einem sehr wichtigen Industriesektor.“ Die Formeln zur Berechnung des CO2-Ausstoßes von Elektrofahrzeugen seien „ein gewaltiger Irrtum“: „Denn auch Elektrofahrzeuge und ihre Batterien müssen produziert werden, und sie benötigen in vielen

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Ländern Strom aus Kohle- und Gaskraftwerken.“ Doch das werde bei der Berechnung nicht berücksichtigt. „Man tritt die Autoindustrie mit unsinnigen, nicht bis zum Ende gedachten Forderungen in eine Richtung, wo man sich wirklich wehren muss.“ So wie Wolf beschäftigten sich auch fast alle anderen Vortragenden mit dem „Roll-out der Elektromobilität“, so der Titel des Symposiums: Dieses wurde von Prof. Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen nur 3 Wochen vor seiner Pensionierung veranstaltet; der Automobilexperte wird nun an die Hochschule St. Gallen (Schweiz) wechseln.

1 Million elektrifizierte Fahrzeuge bei BMW als Ziel Mit 1.100 Besuchern war der RuhrCongress jedenfalls bestens besetzt: Wie üblich waren auch heuer wieder mehrere Branchengrößen gekommen. So zeigte sich BMW-Chef Oliver Zipse zuversichtlich, die von der EU vorgegebenen Ziele zu erreichen: Schon jetzt liege die BMW-Gruppe mit einem Anteil von 8,6 Prozent an elektrifizierten Fahrzeugen in der EU deutlich über dem Schnitt von 3,5 Prozent. Im Dezember 2019 habe man das 500.000. elektrifizierte Fahrzeug verkauft, 2021 will BMW 1 Million dieser Fahrzeuge überschreiten. Ziel sei es, 2021 rund ein Viertel aller BMW-Neufahrzeuge mit einem elektrifizierten Antrieb abzusetzen. 2025 soll der Anteil auf ein Drittel steigen, 2030 soll es die Hälfte sein. Bei Daimler arbeiten laut Entwicklungsvorstand


HANDEL

Autoverkäufe sogar stärker eingebrochen als während der Weltfinanzkrise. Eine der Hauptursachen dafür seien, so Dudenhöffer, die Zollkriege von US-Präsident Donald Trump, die den chinesischen Automarkt in eine tiefe Rezession getrieben hätten. Aus dieser werde sich China voraussichtlich im 2. Halbjahr 2020 erholen. Bis das Niveau von 2017 (24,2 Millionen Einheiten in China) erreicht sei, werde es aber wohl bis 2024 dauern. In Westeuropa rechnet Dudenhöffer für 2020 mit leicht abnehmenden Pkw-Neuzulassungen (13,7 nach 14,0 Millionen Stück), während in den neuen EU-Ländern ein leichtes Wachstum von 1,4 auf 1,5 Millionen und im restlichen Osteuropa (inklusive Russland) ein Plus von 2,1 auf 2,2 Millionen Stück zu erwarten sei.

Markus Schäfer 18.000 Forscher und Entwickler in einem weltweiten Netzwerk an der Technik der Zukunft: Um das Ziel einer CO2-neutralen Flotte bis 2039 zu erreichen, will Daimler bis 2030 mehr als 50 Prozent der Modelle „mit Stecker“ anbieten – also entweder als Plug-in oder vollelektrisch. Bis Ende 2020 sollen bei Mercedes mehr als 20 verschiedene Plug-in-Hybride auf den Markt gebracht werden; 2018 waren es erst 5. Jürgen Stackmann, Vertriebsvorstand von Volkswagen, will aus dem derzeitigen „Niederfrequenzmodell“ (der Kunde kommt 1-mal pro Jahr zum Service zum Händler) ein hochfrequentes Modell machen. VW plant auch eine App, durch die ein Kunde – zusätzlich zu seinem eigenen Auto – jederzeit weitere Fahrzeuge mieten kann, etwa einen Multivan für den Urlaub, ein kleines Auto für die Fahrt in die Stadt oder ein Fahrzeug für den Urlaub: „Hier könnten wir auch auf die Vorführ- oder Dienstwagen der Händler zurückgreifen“, so Stackmann. Was die geringeren Verdienstchancen für die Werkstätten bei Elektroautos angehe, werde VW „von einem Verkaufsmodus auf einen Haltemodus“ umstellen: „Die Kunden sollen länger im System bleiben als derzeit.“

Weltweite Autoverkäufe im Vorjahr eingebrochen Übrigens: Dudenhöffer rechnet, dass es nach dem Rückgang der Neuzulassungen am automobilen Weltmarkt von 2018 auf 2019 (von 83,0 auf 78,8 Millionen Einheiten) auch heuer noch einmal einen leichten Abschwung geben wird, bevor es dann wieder aufwärts geht. Im Vorjahr seien die weltweiten

Siegfried Wolf, Ex-Chef von Magna, hielt ein interessantes Referat

„Auto-Abos“ werden wichtiger – auch für Händler Ein wichtiges Thema waren beim Symposium auch die neuen Vertriebswege für Neuwagen: Laut Nico Polleti, dem Chef von Cluno, ist die Zahl der Kunden zwischen November 2017 und November 2019 um 380 Prozent gewachsen. Das Unternehmen bietet durch Auto-Abos den Kunden die Freiheit, sich nicht an einen technischen Gegenstand zu binden.

„Wir wollen von einem Verkaufsmodus auf einen Haltemodus umstellen: Die Kunden sollen länger im System bleiben als derzeit.“ Jürgen Stackmann, Vertriebsvorstand von VW

Prof. Ferdinand Dudenhöffer wechselt an die Hochschule St. Gallen (Schweiz)

„Keine Mindestlaufzeit, 3 Monate Kündigungsfrist, ausschließlich Bestandsfahrzeuge der Händler und eine große Auswahl an Marken und Modellen.“ Florine von Caprivi, ViveLaCar

Derzeit gebe es bei Cluno etwa 100 Modelle von 15 Anbietern, sagte Polleti. Eine andere – für Händler viel wichtigere – Art von Auto-Abos bietet ViveLaCar an: „Wir verbinden das Angebot an jungen Gebrauchtwagen im Handel mit der Nachfrage nach Mobilität“, sagte Florine von Caprivi, CSO von ViveLaCar in Stuttgart: Allein in Deutschland stünden BMW-Chef Oliver ihrer Schätzung nach 1 bis 1,2 Zipse hält sein Millionen Fahrzeuge bis zum Unternehmen für zukunftsfit Alter von 2 Jahren und einer Laufleistung von unter 25.000 Kilometern bei den Händlern. Diese könne man perfekt nutzen, um Kunden Mobilität zu bieten: „Keine Mindestlaufzeit, 3 Monate Kündigungsfrist, ausschließlich für Bestandsfahrzeuge der Händler und eine große Auswahl an Marken und Modellen. In Österreich will ViveLaCar mit Hyundai im April starten; die Gespräche mit einem weiteren Importeur sind abgeschlossen. Den Namen darf ViveLaCar erst zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgeben. •

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ANSICHT Neue Zeiten Dipl.-Ing. Heinz Lukaschek

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n den vergangenen 20 Jahren waren 14 Minister in einem noch als Verkehrsministerium bezeichneten Ressort tätig. Sie konnten meist nicht unbedingt als Fachleute angesehen werden, der Posten wurde höchstens als Sprungbrett für weitere Karrierestufen (Faymann, Bures) angesehen. Auch die laufende Aus-

„Je nach Erreichung der Ziele des Pariser Klimaabkommens sollen private Pkws, einspurige Kfz und leichte Nutzfahrzeuge nur mehr emissionsfrei zugelassen werden.“ lagerung von Kompetenzen (normale Bundesstraßen an die Länder, Kfz-Gesetzgebung durch EU) haben die Handlungsfähigkeit des Ressorts eingeschränkt. So gesehen lassen sich die Ankündigungen der neuen Chefin eines um die Umweltagenden erweiterten Ministeriums zum Thema der totalen Verkehrswende zumindest teilweise in den Bereich von Wunschvorstellungen einordnen. • Die bisherige Strategie der Grünbewegung und auch deren größte Erfolge standen stets mit einer Verhinderung von Projekten in Zusammenhang, wobei aus jetziger Sicht nicht alles der Weisheit letzter Schluss war. Auch die jetzige Galionsfigur der grünen Erfolgswelle Greta Thunberg hat außer der genialen Idee, freitags für schulfrei zu erklären, hauptsächlich Beschuldigungen veröffentlicht. Was jetzt aber gefordert ist, sind konkrete Handlungen, die den Beweis für die Sinnhaftigkeit geänderter Lebensumstände liefern. • Betrachtet man das Regierungsprogramm für den Verkehrssektor, so sind als zentrale Begriffe Dekarbonisierung, Digitalisierung und Sharing vorangestellt. Digitalisierung wird im Sinne von Datenaufbereitung

Dipl.-Ing. Heinz Lukaschek ist Ziviltechniker in Wien mit Schwerpunkt Verkehr

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für eine Steuerung und Nutzung neuer Geschäftsmodelle (hoffentlich nicht nach chinesischem Vorbild) zur Erreichung der Klimaziele beschrieben. Sehr großer Raum ist den ÖBB gewidmet, die als zentraler Verkehrsanbieter dienen sollen. Bahnhöfe werden zu Mobilitätsdrehscheiben mit Lademöglichkeiten für E-Mobile, Busanbindungen, Carsharing-Plätzen und verbesserten Fahrgast-Informationssystemen. Das 1-2-3-Euro-Tagesticket wird die Attraktivität des Bahnverkehrs steigern, die Öffi-Milliarde für Nahverkehr und Regionalverkehr wird das Übrige tun. Alle Verkehrsmittel werden dekarbonisiert und als Sahnehäubchen wird es eine Wasserstoffbahn ins Zillertal geben. • Die Dekarbonisierung wird zügig vorangetrieben, vor allem im Bereich der Beschaffung von Fahrzeugen für öffentliche Stellen. Ab 2025 sind Taxis und Mietwagen dran, dann sollen nur mehr emissionsfreie Fahrzeuge zuzulassen sein. Je nach Erreichung der Ziele des Pariser Klimaabkommens sollen auch private Pkws, einspurige Kfz und leichte Nutzfahrzeuge nur mehr emissionsfrei zugelassen werden. Bei dieser Forderung dürfte man die EU vergessen haben, denn die bestimmt einzig und allein, was auf unseren Straßen zugelassen werden darf. Bei schweren Nutzfahrzeugen beschränkt man sich auf Durchfahrtsverbote, nach Abgasklassen gestaffelte Mauten und auf Parkplätze mit Möglichkeiten zur Einstellung der Spiegel sowie Abbiegeassistenten. Der Lärmschutz soll ausgebaut und die Lärmschutzwände mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden. • Eine Lieblingsidee der Ministerin ist die Steigerung des Radfahrens und Zu-Fuß-Gehens, eigene Stabsstellen werden dazu im Ministerium eingerichtet, Masterpläne Radfahren und Fußgehen werden erstellt. Der Anteil des Radverkehrs soll von derzeit 7 Prozent auf 13 Prozent gesteigert werden. Wenn der Durchschnittsösterreicher heute etwa 15.000 km pro Jahr zurücklegt, so ergibt eine Milchmädchenrechnung, dass dann fast 2.000 km mit dem Fahrrad zurückzulegen sind. Bei der immer älter werdenden Bevölkerung eine straffe Vorgabe, abgesehen von der kaum zur Verfügung stehenden Infrastruktur, auf welche das Ministerium wegen mangelnder Kompetenzen keinerlei Einfluss nehmen kann. Mit der bisherigen Strategie der Grünbewegung, alle Verkehrsarten zusammenzumischen, wird außer gesteigerten Verkehrsunfällen nichts zu erreichen sein. • Das Papier eines Regierungsprogramms ist geduldig, die Handlungsspielräume sind mehr als begrenzt. Daher drängt sich der Verdacht auf, dass Lösungsansätze auf nichts anderes als auf finanzielle Belastungen und Besteuerungen hinauslaufen werden. •


Handel

Drei unter einem D-A-CH Mit Wirkung vom 1. März wurden die drei Renault-Ländergesellschaften Deutschland, Österreich und Schweiz gebündelt: Die Folge davon sind auch einige neue Händler-Ansprechpartner. Von Mag. Heinz Müller

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ass die drei Ländergesellschaften künftig unter einem D-A-CH sein würden, war in den vergangenen Monaten bereits angekündigt worden, ist also keine Überraschung: In der Vertriebsregion bleiben Deutschland, Österreich und die Schweiz als eigenständige Gesellschaften erhalten, „um die jeweiligen Märkte gezielt zu bearbeiten und Kunden sowie Handel bestmöglich betreuen zu können“, wie es in einer Pressemitteilung von Renault heißt. Doch warum dann überhaupt eine eigene Vertriebsregion? Ziel ist es, die Abläufe und Prozesse stärker als bisher zu koordinieren und Doppelabläufe zu vermeiden. Ausgewählte Backoffice-Tätigkeiten werden zusammengelegt – ein Konzept, wie es Ford bereits vor knapp Uwe Hochgeschurtz einem Jahr eingeführt hat.

Olivier Wittmann ist leitet die Vertriebs- Country Operations region Deutschland, Director Renault Wittmann bleibt Österreich-Chef Österreich, Schweiz Österreich Natürlich geht eine derartige Neuaufstellung nicht ohne personelle Veränderungen ab: Leiter der neuen Vertriebsregion ist Uwe Hochgeschurtz. Der Deutsche kennt Österreich (und die Schweiz) gut, war er doch vor seinem Wechsel als Generaldirektor nach Deutschland von April 2014 bis Juni 2016 Leiter des Vertriebsgebiets „Central“, das Österreich und die Schweiz umfasste.

Sein Stellvertreter in der neuen Vertriebsregion ist Olivier Wittmann, der in Österreich nun den Titel Country Operations Director trägt. Da Oliver Schieritz bereits mit Jahresbeginn als Aftersales Direktor nach Deutschland gewechselt ist, stieg die bisherige Vertriebsleiterin Judith Porstner zur Vertriebsdirektorin auf. Sie war in den vergangenen 15 Jahren bereits in mehreren Schlüsselpositionen beim Importeur tätig.

Judith Porstner stieg zur Vertriebsdirektorin in Österreich auf

Lukas Drimmel ist neuer Direktor Aftersales in Österreich

Gerd Schober wurde zum Flottendirektor von Renault ernannt

Neuer Direktor im Bereich Aftersales in Österreich ist Lukas Drimmel, dessen Vorgänger Jacques Chatain in die Konzernzentrale gewechselt ist. Neu geschaffen wurde die Renault Fleet Division, zu deren Direktor Gerd Schober ernannt wurde. Er war bisher Standortleiter der konzerneigenen Filiale am Laaer Berg in Wien. •

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Der Cupra Formentor kommt im 4. Quartal 2020 auf den Markt

Klare Familienaufstellung Aufgrund von Produktionsanläufen neuer Elekt­ rofahrzeuge und Hybridmodelle gehen Seat und Cupra in ein Jahr der Stabilisierung. Wachstum soll vor allem profitabel sein.

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UTO-Information: Werden die Resultate 2019 heuer nochmals erreichbar sein? Wayne Griffiths: Ob sich der Trend der letzten drei Jahre mit zweistelligem Wachstum von Seat 2020 halten lässt? Die verschärften CO2-Ziele werden schon ihre Auswirkung haben, aber auch die Gesamtmarktentwicklung, die wir hatten, ist fraglich. Es gibt doch schon in einigen großen europäischen Märkten Stagnation oder Rückgänge. Mit unserer bisherigen Produktoffensive trotzten wir diesem Trend. Heuer haben wir wichtige Produktwechsel: Der neue Leon kommt und der Cupra Formentor wird gelauncht. Daher ist 2020 ein Jahr der Stabilisierung, um im Jahr darauf mit unserer Elektromobilitätsoffensive richtig durchzustarten, also mit batterieelektrischen und Hybridfahrzeugen. Uns ist aber vor allem wichtig, dass wir profitabel wachsen.

Wie weit beeinflusst die Klimadiskussion die Gestaltung des Seat- und Cupra-Programms? Griffiths: Wir sind ganz gut vorbereitet: Der Mii Electric hat super eingeschlagen. Knapp die Hälfte unseres Jahresproduktionsvolumens ist bereits bestellt. Wichtig ist aber, welches Angebot damit möglich wird: Das Paket mit der ÖBB-Bahnkarte finde ich sehr innovativ und im Geist der Zeit. Mit den 249 Euro mit

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Wayne Griffiths, Vice President Sales & Marketing bei Seat und CEO von Cupra

Versicherung ohne Anzahlung ist eines der Hindernisse der Elektromobilität – die Erreichbarkeit – aus dem Weg geräumt. Es beginnt 2020 mit dem Mii, es folgt der neue Leon, den es als 5-Türer und Sportstourer weiterhin als Benzin und Diesel, aber auch in einer Plug-in-Hybridversion geben wird. Es geht weiter mit Hybridversionen des Cupra Formentor. Rein elektrisch ist der El-Born, der Ende 2020/Anfang 2021 auf den Markt kommt und über 400 Kilometer Reichweite bietet. Das wird unser wichtigstes batterieelektrisches Auto (BEV). Unseren Cupra Tavascan wollen wir vom Konzept in die Serie bringen. Da gibt es aber derzeit noch keine Entscheidung. Wie weit werden Seat und Cupra damit die Flottenziele erreichen können? Griffiths: Mit den sechs bei Seat wie bei Cupra geplanten Elektro- bzw. elektrifizierten Fahrzeugen – BEV oder Plug-in-Hybrid – sind wir gut aufgestellt. Bei der Ermittlung des Flottenverbrauchswerts werden nicht nur Seat und Cupra, sondern der gesamte Konzern herangezogen – der Volkswagenkonzern muss das Flottenziel erreichen. Aber jede Marke hat innerhalb des Konzerns ein Ziel und bei diesem Ziel haben wir auch schon Cupra berücksichtigt. Deshalb haben wir den Performance Hybrid Formentor und wollen unbedingt mit dem Tavascan auch einen voll elektrifizierten Cupra in Serie bringen. In welchen Ländern und für welche Modelle gilt das Konzept Fast-Lane-Bestellung bei Seat? Griffiths: Wichtig ist festzuhalten, dass Seat der „Erfinder“ und Österreich der „Pionier“ beim „FastLane“-Konzept war, zunächst mit den Fahrzeugen


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„2020 ist ein Jahr der Stabilisierung, um im Jahr darauf mit unserer Elektromobilitätsoffensive richtig durchzustarten.“

klare Auftrag der Marke Cupra: emotionale Fahrzeuge, die einen USP haben – einzigartiges Top Design, anspruchsvolle Verarbeitung und Performance sowie die Wurzeln von Cupra im Cup Racing.

Wayne Anthony Griffiths, Vice President Sales & Marketing bei Seat aus Martorell – Ibiza, Arona und Leon; da haben wir bereits einen ordentlichen Anteil von einem knappen Drittel erreicht. Für Deutschland ist „Fast Lane“ jetzt bei den CNG-Fahrzeugen umgesetzt und in Spanien für den Leon. Das praktizieren wir mit bei Seat hergestellten Fahrzeugen, weil wir da die Fabriken selbst an der Hand haben. Aber „Fast-Lane“ könnte im Konzern vielleicht auch mit dem Seat El-Born, der zusammen mit dem ID.3 gefertigt wird, nach der erfolgreichen Einführung der MEB-Plattform umgesetzt werden. Welche Funktion hat die Marke Seat im Volumenmarkt und wie premium ist Cupra heute? Griffiths: Als Vertriebsvorstand von Seat und CEO von Cupra habe ich das Glück, mich mit beiden zu beschäftigen. Ich glaube, das ist schon sehr gut definiert und klar, welche Rolle beide Marken haben: Seat ist die Marke im VW-Konzern für junge Leute, quasi die Einstiegsmarke im Konzern. Unsere Kunden sind im Schnitt mit 45 Jahren rund 10 Jahre jünger als bei anderen Marken. Wir haben eine hohe Eroberungsrate von über fünfzig Prozent. Da hat Seat seinen Platz und seine Positionierung im Konzern gefunden – und nicht nur als billigere Alternative zu Volkswagen, sondern als coole, junge und Design fokussierte Marke, created in Barcelona. Das, glaube ich, ist jetzt nach Jahren angekommen, das freut mich sehr, dass wir Seat etabliert und die Sinnhaftigkeit der Marke bewiesen haben. Seat wird sich weiterhin in der Zukunft für Käufer als auch für Nutzer weiterentwickeln: nicht nur bei den Fahrzeugen, sondern auch mit Mobilitätsangeboten: wie bei der Kooperation mit den ÖBB, aber auch mit Mikromobilität – nicht nur für Besitzer, sondern auch für Nutzer. Der

Wann werden die Elektroautos im Agentursystem vertrieben? Wie steht’s mit Österreich? Griffiths: Wir diskutieren das Agentursystem, mit dem wir erfolgreiche Erfahrungen im Großkundenbereich haben, ab dem El-Born in Deutschland. Der Handel begrüßt das auch sehr, weil das Agentursystem auch für den Händler attraktiver ist. Wir müssen nur zunächst system- und prozessseitig die Voraussetzungen schaffen, aber mit dem El-Born wollen wir in ausgewählten Märkten mit dem Agentursystem arbeiten. Das diskutieren wir auch mit Österreich. Der Mii ist Teil des Franchise-Vertriebs, aber der soll wie in Österreich mittels Subskription, Flat Rate und neuen Angeboten vermarktet werden – damit der Kunde die Hemmungen gegenüber der Elektromobilität ablegt.

Exklusiv­ interview! Lesen Sie in jeder Ausgabe von „AUTO & Wirtschaft“ eines der hochkarätigen Interviews aus der wöchentlichen AUTO-Information.

Wo sehen Sie künftig die Funktion des Handels und welche Konzepte gibt es da? Griffiths: Der Handel soll sich zunehmend im Automobilverkauf und -service zu einem Anlaufpunkt für Mobilität, zu einem Mobilitätsanbieter und an dem Prozess beteiligten Partner entwickeln. Unser Vorteil ist die Kapillarität, die wir mit dem Wayne Anthony Griffiths, CEO von Cupra physischen Netz haben, das schon jetzt die Kundenbindung hat. Das kann beim Cross-Selling als Mobilitätsanbieter helfen, auch in anderen Bereichen Kunden zu gewinnen. Dorthin wird es aber ein langer Weg. Wir werden es jetzt üben – auch mit dem Thema Mikromobilität und Micro Mobility Sharing – und beraten mit dem Handel, wie wir in den diversen Märkten weitermachen. Es gibt auch bereits Kooperationskonzepte zwischen uns als Hersteller, dem Handel, unserem Finanzdienstleister FSAG, Autovermietern sowie Mobilitätsanbietern wie den ÖBB. • (ENG/MPI)

„Unseren vollelektrisierten Cupra Tavascan wollen wir vom Konzept in die Serie bringen.“

DIE „AUTO­InFORMATIOn“ MIT TOP­MElDUnGEn AUS DER BRAnCHE

Jede Woche mit Exklusivinterview Kurt Sigl, Bundesverband eMobilität: „Die Hersteller werden im Endeffekt am E-Auto mehr verdienen als am Verbrenner. Das haben die nur noch nicht kapiert.“

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Christian Arnezeder, Arge2Rad: „Die Branche geht von einer stabilen Entwicklung und einem leichten Wachstum des Marktes für 2020 aus. Im 2. Halbjahr kann es zu Vorziehkäufen kommen.“

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handel

Hier warten die Taiga auf den „Feinschliff“ der Auslieferung

In Importzentrum Buxtehude werden die Taiga kundenfertig hergerichtet

Letzter Taiga 4x4? Max Schmidt (r.) mit Produktionsleiter Andreas Fischer

Warum nur – warum? Wie in A&W 2/2020 gemeldet, steht offenbar das Ende der WLX-Kleinserie des Lada 4x4 Taiga bevor. A&W fragte Lada Automobile-Geschäftsführer Dieter Trzaska und Gebietsleiter Prok. Max Schmidt. Von Dr. Nikolaus Engel

A

&W: Herr Trzaska, warum liefert Lada Auto­ mobile nun den offenbar letzten Taiga 4x4 nach Österreich? Dieter Trzaska: Gerne würde ich Ihnen Erfolgsmeldungen über Lada mitgeben. Wir haben viel investiert, in Kampagnen der Marke „Made in Russia“, in die neuen Vesta- sowie in die unschlagbaren Lada4x4-Modelle. Aber wie es derzeit aussieht, verlässt nun der wohl letzte Lada Marke Taiga 4x4 WLX für Österreich, dessen Hersteller wir sind und dessen Fertigung wir in Russland beauftragt haben, die Auslieferung im Importzentrum in der Hansestadt Buxtehude. Bestehende gute vertragliche Gepflogenheiten zwischen der Fertigung Russland und dem Hersteller in Deutschland wurden von der Allianz, den heutigen Machthabern bei AvtoVAZ, einseitig aufgekündigt. Wir haben eben im Automobilmarkt eine Phase, in der die Machtverhältnisse zwischen dem Hersteller und seinem Kunden, dem Importeur, immer stärker negative Schlagzeilen macht. Ist außer Österreich noch ein Land von dem „Aus“ für den Taiga WLX betroffen? Trzaska: Gerade Österreich, das beste Beziehungen zu Russland hat, ist das erste Land ohne das offizielle Modell 4x4 Taiga, in Deutschland dürfte es der 21. März 2020 sein – zum Frühlingsbeginn. Ob die

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russische Wirtschaft weiß, dass in der heutigen Entwicklung auf einen Umsatz bis zu 50 Millionen für Russland verzichtet werden soll und man stattdessen über 10 Millionen Euro Strafgelder zahlen möchte, sollte man den russischen Automobilminister fragen. Herr Schmidt: Wie geht es weiter? Max Schmidt: Lassen Sie mich die Aussagen von Herrn Trzaska ergänzen. Wir haben Lada in Österreich nach der guten alten Zeit mit ÖAF übernommen. Ich habe beste Beziehungen zu den Händlern und Kunden. Alle in der Lada-Familie sollten wissen: Wir betreuen unsere Partner weiter – im Service, in der Garantie und in der Teileversorgung. In der Lada-Familie kennen auch die Kunden meine Adresse. Der Kunde war und wird über das bestehende Servicenetz betreut. Wir sichern für den Kunden Garantie, Teileversorgung und Service ab. Den Lada 4x4 und den Vesta Cross liefern wir weiterhin in Österreich aus. Es wird wohl dazu kommen, wenn die WLX-Fertigung bis Ende April nicht wieder beginnt, dass ich als zuständiger Fachmann die Händler stützen werde, auch wenn es „graue“ – nicht offiziell importierte – Automobile sein können. Auch wenn unsere erfolgreiche Deutschland-Offensive „Umrüstung auf Autogas“ hierzulande noch ohne Erfolg blieb: Wir von Lada in Österreich engagieren uns für die Umwelt, forcieren Fahrzeuge mit Autogas und wollen Ziele vorgeben und für den Handel Wege entwickeln, Elektromodelle der Marke „Made in China“ schon 2020 mitzuverkaufen. Unsere Vision: E-Modelle für den Nahverkehr und in Ballungszentren kostengünstig in der Lada-Familie anzubieten, daran arbeite ich ganz persönlich sehr stark! •


Fotos: Cityfoto/Katouly

Gewinner des Ideenwettbewerbs „Digitaler Fußabdruck“: Jörg Silbergasser, Ing. Günther Baschinger, Mag. Tanja und Jörg Pürstinger

Adi Seifried

Jörg Silbergasser

Klimabericht aus der Kfz-Branche Das Innungsklima zwischen Technik und Handel stimmt, das überhitzte Meinungsklima im Land birgt Gefahr. Das Regierungsklima auch? Unser „Wetterbericht“ vom 40. Tag der oö. Kfz-Wirtschaft. Mag. Bernhard Katzinger

W

o die heimischen Kfz-Betriebe der Schuh drückt, das unterscheidet sich wohl nur wenig von Bundesland zu Bundesland: Ausbildung und Facharbeitermangel, Digitalisierung, Ökologisierung und neue Mobilität – das sind nach wie vor „Reizthemen“, so auch beim Innungstag in Linz. Landesinnungsmeister Jörg Silbergasser und Landesgremialobmann Adolf Seifried begrüßten ca. 270 Gäste im sehr gut gefüllten Panoramasaal des Wifi Linz zu einem informativen Nachmittag mit Fachvorträgen, Diskussionen und Gelegenheit zum Netzwerken.

Dipl.-Ing. (FH) Wolf- Mag. Doris Humgang Stockner, CEO mer, Präsidentin bluesource GmbH WKOÖ

Georg Hensch, Managing Director 1A! Digital GmbH

Dass Handel und Technik gemeinsame Urheber der Veranstaltung seien, wurde ebenso beschworen wie die erfolgreiche Zusammenarbeit. 2020 will man u. a. besonders um AHS-Absolventen als potenzielle Lehrlinge werben. Den Maturanten wird eine verkürzte Ausbildungszeit bei gutem Gehalt geboten. Da in den AHS die Kampagne „nicht gerade willkommen“ sei, wurden die Branchenteilnehmer aufgefordert, im Bekanntenkreis für die Möglichkeit der „Lehre nach Matura“ zu werben.

Abkühlung des Meinungsklimas, bitte! Die bevorstehende Steuerreform der türkis-grünen Regierung ruft nicht gerade frohe Erwartungen hervor: Die Kunden seien durch die jüngsten Entwicklungen bei NoVA und WLTP ohnehin verunsichert, die Ankündigungen aus Wien trügen kaum zur Beruhigung bei. Man wolle „Autos verkaufen, Geld verdienen und Arbeitsplätze sichern“, richteten Silbergasser und Seifried unisono einen Appell an die Regierung, das Meinungsklima abkühlen zu lassen. Die Präsidentin der oberösterreichischen Wirtschaftskammer, Mag. Doris Hummer, zeigte sich besorgt von sinkenden Investitionen der Unternehmen, versicherte aber, dass spürbare Entlastungen in Sachen Bürokratie und Steuern bevorstünden. Zum ersten Mal wurde der Sieger des Ideenwettbewerbs „Digitaler Fußabdruck“ gekürt. Sieger wurde das Autohaus Baschinger mit dem innovativen Projekt „In 3 Klicks zum Kaufvertrag“, vor dem Autohaus Silbergasser, dessen Projekt sich um Digitalisierung im Reifenprozess dreht, und Mag. Tanja und Jörg Pürstinger, die ihre Lösung zur B2B-Vermarktung von Gebrauchtwagen heuer noch zur Marktreife bringen wollen. Die Referenten der bluesource GmbH sowie der 1A! Digital GmbH vermittelten Tipps und Tricks für den geschäftlichen Erfolg in Zeiten des Wandels. „Aus der Werkstatt eine Wert-statt“ zu machen, empfahl der deutsche Experte und Berater Georg Hensch eine kundenorientierte Ausrichtung des Betriebs, während Wolfgang Stockner von bluesource zu einer datengetriebenen Herangehensweise rät: „Wer den Kunden am besten kennt, gewinnt!“ •

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handel

Achtung bei E-Mail-Geschäft Vorsicht beim Autoverkauf via elektronische Medien: Wie ein Fall aus Oberösterreich zeigt, könnten sich daraus Rückgabefristen bis zu zwölf Monaten für Endkunden ergeben. Von Mag. Bernhard Katzinger

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er Fall betrifft den Linzer Mercedes-Händler Gusenbauer, der einen Wagen nach Telfs verkaufte. Ein Kaufvertrag wurde per E-Mail verschickt und unterschrieben retourniert. Als der Kunde das Auto persönlich in Linz abholte, wurde ein neuer Kaufvertrag aufgesetzt und vor Ort unterschrieben. Neun Monate und 40.000 Kilometer später gab der Kunde mit dem Hinweis auf das Fernabsatzgesetz das Auto

„Obwohl im Haus vor der Abholung ein neuer Vertrag unterschrieben wurde, muss der Käufer nicht einmal den Wertverlust des Wagens zahlen.“ Ing. Mag. Jörg Gusenbauer, Geschäftsführer Auto Gusenbauer zurück – mit vollem Recht, glaubt man zwei in der Folge getroffenen Linzer Gerichtsentscheiden. Noch hat Geschäftsführer Ing. Mag. Jörg Gusenbauer allerdings nicht aufgegeben, eine außerordentliche Revision beim Obersten Gerichtshof ist eingelegt.

Umfassende Rückgaberechte im Online-Handel Die Innung, welche Gusenbauer im Verfahren unterstützt, macht seither eindringlich auf die Tücken des Fernabsatzes aufmerksam. Grundsätzlich hat der Kunde im Fernabsatz ein 14-tägiges Rückgaberecht, auf das er ausdrücklich hingewiesen werden muss. Fehlt dieser Hinweis, verlängert sich das Rückgaberecht sogar auf 12 Monate. Dazu kommen weitere Fallstricke – etwa, wenn Gebrauchtwagen auf einer

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Website angepriesen werden. Dann könnte man von einem „organisierten Vertriebssystem“ ausgehen, ein Indiz dafür, dass Fernabsatz stattfindet. „Ob tatsächlich ein Fernabsatzgeschäft vorliegt, wird im Streitfall einzeln nach der konkreten Sachlage beurteilt. Damit ist eine Absicherung nur schwer erreichbar“, warnt die Wirtschaftskammer und empfiehlt, auf der Website wie folgt klarzustellen: „Die Informationen zu den einzelnen Fahrzeugen auf unserer Website dienen nur zur Werbung und stellen kein organisiertes Vertriebs- oder Dienstleistungssystem dar. Eine allfällige Zusendung eines Vertragsentwurfes per E-Mail dient der bloßen Information für den Kunden und hat keinerlei Bindungswirkung. Erst nach einer Besichtigung und Probefahrt des Fahrzeuges wird in unseren Geschäftsräumlichkeiten ein schriftlicher bindender Kaufvertrag zur Unterfertigung angeboten.“ In der Branche wird jetzt gemutmaßt, ob und welche weiteren Auswirkungen die Entscheidung haben könnte – etwa auf andere „Außer-Haus-Geschäfte“ wie Abschleppen oder Pannenservice. Im konkreten Fall musste der Kunde nicht einmal den Wertverlust des Wagens ersetzen und begehrt nun sogar die Rückerstattung der Bahn-, Anmelde- und Versicherungskosten. Darüber hinaus gibt er laut Gusenbauer offen zu, dass ein anstehender Wohnortwechsel – er geht zurück in die Türkei – der Grund für den Wunsch war, den Wagen zurückzugeben. Das nennt man dann wohl Chuzpe. •


Handel

Pressesprecher Mag. Christoph Stummvoll (l.) und MarketingDirektor Mag. Lukas Steiner mit dem neuen Ami in Paris

E-Autos als neue Chance Nach der Präsentation des winzigen Ami (der vorerst nicht nach Österreich kommt) bringt Citroën noch weitere elektrische Modelle. Der Importeur rät den Händlern zur Vorbereitung. Von Mag. Heinz Müller

S

ie sind Meister im Inszenieren, die Franzosen, das muss man ihnen lassen: Zur Weltpremiere ihres nur 2,41 Meter kurzen Winzlings ließen sie ein ganzes Stadion umbauen. In der „La Défense Arena“, wo sonst Rugby gespielt wird, präsentierten der erst seit Mitte Jänner amtierende Markenchef Vincent Cobée und sein Team den neuen Ami. Mit diesem Auto läutet Citroën seine Offensive am Elektroauto-Markt ein. Aber bis das Auto nach Österreich kommt, wird noch viel Strom in den Donaukraftwerken produziert werden. „Frühestens im Jahr 2021 wird es so weit sein“, sagt Marketing-Direktor Mag. Lukas Steiner. Denn zuerst müssen einige Fragen abgeklärt werden, etwa: „Welche Chancen sehen die Händler?“ Und der Importeur will auch schauen, wie es in jenen Ländern läuft, wo der Ami schon ab Juni (Frankreich) oder im Laufe des Jahres (Deutschland, Spanien, Italien, Belgien, Portugal) eingeführt wird. So weit alles klar: Doch der Ami ist längst nicht das einzige Elektroauto, das Citroën heuer auf den Markt bringt. Schon im Juni kommt der C5 Aircross Plugin, der laut Hersteller eine rein elektrische Reichweite von 55 Kilometern schaffen soll. Gegen Ende dieses Jahres (spätestens Anfang 2021) geht es richtig los, und zwar mit einem vollelektrischen Schrägheck-Pkw im C-Segment ebenso wie dem Space Tourer. Auch zwei vollelektrische Nutzfahrzeuge, den Jumper und den Jumpy, steckt Citroën rund um den nächsten Jahreswechsel an die Ladesäulen.

2025 soll die Modellpalette zu 100 Prozent elektrifiziert sein. Doch was bedeutet diese Offensive für die Händler? Mag. Christoph Stummvoll, der die Kommunikation des PSA-Konzerns in Österreich leitet, erinnert an die lange Tradition, die Citroën in diesem Bereich hat – etwa mit dem Saxo Electrique ab 1991 und den AX Electrique ab 1993. „In der jüngsten Vergangenheit hatten wir das Nutzfahrzeug Citroën Berlingo als Elektrofahrzeug im Angebot und auch das Kooperationsmodell Citroën C-Zero.“

Ladestationen und Schulungen

Neben dem Ami gibt es bei Citroën auch Plug-in-Modelle wie den C5 Aircross

Trotz dieser Erfahrung sei – im Hinblick auf die zunehmende Dynamik der Elektromobilität – für alle Citroën-Autohäuser eine gute Vorbereitung sehr wichtig, sagt Stummvoll: „Denn nach und nach werden die Kunden nach elektrifizierten Autos fragen und eine entsprechende Beratung erwarten.“ Die neuen Low-Emission-Fahrzeuge werden von allen Citroën-Händlern verkauft und serviciert: „Somit muss der gesamte Ablauf im Autohaus, vom Beratungsgespräch im Schauraum über die Probefahrt und Auslieferung bis hin zur Wartung gut vorbereitet sein.“ Dazu gehöre auch eine Ausstattung der Standorte mit adäquaten Ladestationen ebenso wie Schulungen für die Mitarbeiter im Verkauf und in der Werkstatt. „Diese werden je nach Markteinführung und Modell als E-Learnings und/oder als physische Trainings sukzessive angeboten und durchgeführt.“ •

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Marktplatz IT - Dienstleistungen

Know-how

APZ CarMotion GmbH Zeppelinstraße 4 A-2401 Fischamend T: +43 2232 93080-0 E: info@apz-carmotion.at I: www.apz-carmotion.at

Business School der FH Kufstein Tirol Andreas-Hofer-Straße 7 A-6330 Kufstein T: +43 5372 71819-201 E: business-school@fh-kufstein.ac.at I: www.fh-kufstein.ac.at/automotive

Ernst Stibl GesmbH Sonnengasse 17 A-3293 Lunz am See T: +43 7486 8176 E: sv-buero@stibl.at I: www.stibl.at

Wirtschaftskammer Österreich Bundessparte Handel Bundesgremium des Fahrzeughandels Wiedner Hauptstraße 63, Postfach 440 A-1045 Wien T: +43 5 90900-3352 E: fahrzeughandel@wko.at

Wirtschaftskammer Österreich Sparte Gewerbe und Handwerk Bundesinnung Fahrzeugtechnik Schaumburgergasse 2/4 A-1040 Wien T: +43 1 5056950-0 E: kfztechnik@bigr2.at

Landesgremium Wien des Fahrzeughandels Straße der Wiener Wirtschaft 1 A-1020 Wien T: +43 1 51450-3255 E: Fahrzeughandel@wkw.at I: www.wienerfahrzeughandel.at

TÜV SÜD Landesges. Österreich GmbH Franz-Grill-Straße 1 A-1030 Wien T: +43 5 0528 E: info@tuev-sued.at I: www.tuev-sued.at

Wirtschaftskammer Niederösterreich Landesinnung der Fahrzeugtechnik Wirtschaftskammer-Platz 1 A-3100 St. Pölten T: +43 2742 851-19142 E: fahrzeugtechnik@wknoe.at I:https://wko.at/noe/fahrzeugtechnik I: www.wko.at/wien/fahrzeughandel

Verband österreichischer Kraftfahrzeugbetriebe (VÖK) Schwarzenbergplatz 14/61 A-1040 Wien T: +43 1 51450-3452 E: info@voek-kfzverband.at I: www.voek-kfzverband.at

Wirtschaftskammer Burgenland Landesgremium des Fahrzeughandels Robert-Graf-Platz 1 A-7000 Eisenstadt T: +43 5 90907-3310 E: thomas.jestl@wkbgld.at I: wko.at/bgld

Auto 1.com Österreich Rennweg 97-99, Kern 5, Stock 9 A-1030 Wien T: +43 1 348960 E: serviceteam@auto1.com I: www.auto1.com

DAT Austria GmbH Forchheimergasse 30A A-1230 Wien T: +43 1 7061053 E: office@dat.at I: www.dat.at

Eurotax Österreich GmbH Dresdner Straße 91/C1/Top 9 A-1200 Wien T: +43 720 5474 20 E: vienna@eurotax.at I: www.eurotax.at

Indicata – Part of Autorola Group Ignaz-Köck-Straße 10 A-1210 Wien T: +43 1 2700211-0 E: kundencenter@autorola.at I: www.autorola.at

MOTIONDATA VECTOR Software GmbH Feldkirchner Straße 11-15 A-8054 Graz-Seiersberg T: +43 316 255599-0 E: office@motiondata-vector.com I: www.motiondata-vector.com

www.werkstatt-software.at

Verein Österreichischer VW Audi SEAT Skoda Betriebe (VASS) Nikolsdorfer Gasse 23/22 A-1050 Wien T: +43 544 8144-17 E: office@vass-verein.at I: www.vass-verein.at

www.automotive-guide.at

Wirtschaftskammer Burgenland Landesinnung der Fahrzeugtechnik Robert-Graf-Platz 1 A-7000 Eisenstadt T: +43 5 90907-3130 E: karl.tinhof@wkbgld.at I: wko.at/bgld

RB Power GmbH Langackergasse 21a/5 A-1190 Wien T: +43 1 8907400 E: info@rb-power.at I: web.rb-power.eu


Marktplatz

Stieger Software GmbH Primoschgasse 3 A-9020 Klagenfurt T: +43 463 3875100 E: info@stieger-software.at I: www.stieger-software.at

willhaben internet service GmbH & Co KG Landstraßer Hauptstraße 97-101 A-1030 Wien T: +43 1 205500 E: motornetzwerk@willhaben.at I: www.willhaben.at

Autohandel

Auto 1.com Österreich Rennweg 97-99, Kern 5, Stock 9 A-1030 Wien T: +43 1 348960 E: serviceteam@auto1.com

Autorola GmbH Ignaz-Köck-Straße 10 A-1210 Wien T: +43 1 2700211-0 E: kundencenter@autorola.at I: www.autorola.at

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Marktplatz Werkstatt

Karosserie

ANEST IWATA Deutschland GmbH Mommsenstraße 5 D-04329 Leipzig T: +49 341 241443-0 E: info@anest-iwata.de I: www.anest-iwata.de

ARGE-Shredder GmbH Arge-Shredder GmbH Linzer Straße 21 A-4650 Edt bei Lambach T: +43 7245 288 15-0 E: office@gratz-schrott.at I: www.gratz-schrott.at

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Schmierstoffe

Adamol Mineralölhandelsges.m.b.H. Warneckestraße 7 A-1110 Wien T: +43 1 8132525 E: office@adamol.at I: www.adamol1896.at

Mobil – LSA Lubes Services GmbH & Co KG Ölhafen Lobau – Uferstraße 4 A-1220 Wien T: +43 1 2851400 E: office@lsa.at I: www.lsa.at

Obereder GmbH Thalmannsbach 9 A-4771 Sigharting T: +43 7766 2424 E: office@obereder-gmbh.at

Total Austria GmbH Modecenterstraße 17/Objekt 1/OG 2 A-1110 Wien T: +43 1 6164611-0 E: sm.speenco-office-at@total.com I: www.total.co.at

Räder

Apollo Vredestein GmbH Seybelgasse 10-12 A-1230 Wien T: +43 1 8693325-0 E: customer.at@apollovredestein.com I: www.apollovredestein.com

Gewe LagerTec GmbH Im Strang 2 D-34479 Breuna T: +49 5693 99160-0 E: info@gewelagertec.de

Castrol – BP Europa SE – Zweigniederlassung BP Austria Industriezentrum NÖ Süd, Straße 6 A-2355 Wiener Neudorf T: +43 2236 31810-1200 E: office@castrol.at I: www.castrol.at

Interpneu Handelsgesellschaft mbH An der Rossweid 23-25 D-76229 Karlsruhe T: +49 721 6188-111 E: ip-austria@pneu.com I: www.interpneu.de

Liqui Moly GmbH Jerg-Wieland-Straße 4 D-89081 Ulm-Lehr T: +49 731 1420-0 E: info@liqui-moly.de I: www.liqui-moly.de

VRÖ Sechsschimmelgasse 4 A-1090 Wien T: +43 1 9469423 E: vroe@aon.at I: www.vroe.at

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Boxenteam GmbH Zacking 2 D-83253 Rimsting T: +49 8051 963433-0 E: info@boxenteam.com I: www.boxenteam.com

Siems & Klein Autowerkstatt-Technik Vertriebs GmbH Großmarktstraße 10-12 A-1230 Wien T: +43 1 61008-0 E: office@siems-klein.at I: www.siems-klein.at

Autopflege

Christian Maurer GmbH Josef-Perger-Straße 4 A-3031 Pressbaum T: +43 2233 57070-0 E: office@tegee.at I: www.tegee.at

WashTec Cleaning Technology GmbH Wehlistraße 27b A-1200 Wien T: +43 1 3343065-0 E: office@washtec.at I: www.washtec.at

Finanzdienstleistung

carplus Versicherungs Vermittlungs GmbH Schottenring 30 A-1010 Wien T: +43 50 350-22717 E: office@carplus.at I: www.carplus.at

mobile GARANTIE Deutschland GmbH Knibbeshof 10A D-30900 Wedemark T: +49 5130 97570-30 E: info@mobile-garantie.de I: www.mobile-garantie.de


Marktplatz

Santander Consumer Bank GmbH Wagramer Straße 19 A-1220 Wien T: +43 50 203-0 E: infoservice@santanderconsumer.at I: www.santanderconsumer.at

Ersatzteile

Banner Batterien Österreich GmbH Banner Straße 1 A-4021 Linz T: +43 732 3888-0 E: office@bannerbatterien.com I: www.bannerbatterien.com

Saint-Gobain Autover Österreich GmbH Brown-Boveri-Straße 8/B17-2 A-2351 Wiener Neudorf T: +43 2236 90320 E: autover.wien@saint-gobain.com I: www.autover.at

Forstinger Österreich GmbH Martin-Miller-Straße 1 A-3133 Traismauer T: +43 59 11-0 I: www.forstinger.com

MVG Metallverarbeitungsges.mbH An der Wasserwiese 1 D-52249 Eschweiler T: +43 1 2536613 E: info@mvg-ahk.at I: www.mvg.group

NGK Spark Plug Europe GmbH Harkortstraße 41 D-40880 Ratingen T: +49 2102 974-000 E: webmaster@ngkntk.de I: www.ngk.de

Der nächste automotive GUIDE erscheint im Dezember 2020 Wir informieren Sie gerne!

Alexander Keiler Telefon: +43 2243 36840-521 Mobil: E-Mail: alexander.keiler@awverlag.at

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Ausbildung: zwei Drittel zufrieden Schulungsprogramme „Zukünftig wird es weniger große Schäden geben“, meint Marco Schmid, Trainer AkzoNobel. Informationen zum Schulungsprogramm unter: www.sikkensvr.com

Tesla definiert Limits Nunmehr auf 240.000 km (oder 8 Jahre Laufzeit) hat Tesla seine Garantie auf die Batterie beim Model S und X eingeschränkt, beim Model 3 (Standard und Standard Plus) auf 160.000 km oder 8 Jahre.

Für „2 von 3 Befragten“ passe die Ausbildung, so der 3. Lehrlingsmonitor des Österreichischen Gewerkschaftsbunds, der Arbeiterkammer und der Österreichischen Gewerkschaftsjugend, ein Drittel wünsche sich Verbesserungen. Etwa, weil „immer oder häufig“ ausbildungsfremde Tätigkeiten zu erfüllen sind. 45 Prozent gaben an, dass sie nicht wissen, wie eine Lehrabschlussprüfung (LAP) abläuft, und 54 Prozent wissen nicht, wo sie sich dafür anmelden müssen. Kritisiert wird, dass ein Drittel der Lehrlinge bekundete, Überstunden machen zu müssen, „obwohl Überstunden von unter 18-Jährigen verboten sind“, so die Arbeitnehmervertretungen. 5 Prozent würden dies sogar unbezahlt oder ohne Zeitausgleich machen. 29 Prozent gaben an, dass ihr Lehrberuf bei der Berufswahl ihr Wunschberuf war, für 42 Prozent war es ein interessanter Beruf unter mehreren; 71 Prozent würden sich wieder für den gleichen Beruf entscheiden und 28 Prozent nochmals für den gleichen Betrieb. 71 Prozent der Lehrlinge sehen ihren Ausbildungsbetrieb im digitalen Zeitalter angekommen, bei 77 Prozent erfolgt eine Arbeitszeitaufzeichnung und 21 Prozent machten sich bereits ernsthafte Gedanken, ihre Lehre abzubrechen – 67 Prozent davon im 2. Lehrjahr. 41 Prozent der Lehrlinge gaben an, dass ihnen die Chance von Zusatzqualifikationen geboten wurde, 71 Prozent konnten dies im Zuge der Arbeitszeit machen, für 70 Prozent ist das in der Berufsschule gelernte auch in der Arbeit brauchbar. Nur 36 Prozent gaben an, dass sie nach dem Lehrabschluss sicher übernommen werden, 22 Prozent wahrscheinlich, 3 Prozent eher nicht, 2 Prozent sicher nicht, 3 Prozent wissen, dass der Betrieb generell keine Lehrlinge übernimmt, 22 Prozent wollen nicht im jetzigen Betrieb bleiben und 13 Prozent wissen es nicht. 69 Prozent wollen im erlernten Beruf bleiben.

220,7

Rekordumsatz für Würth Mit einem Umsatz von 220,7 Millionen Euro blieb die im niederösterreichischen Böheimkirchen beheimatete Würth Handels GmbH 2019 zwar unter dem Zielumsatz von 227,7 Millionen Euro, konnte jedoch mit einem Plus von 4,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr einen neuen Rekordwert erzielen. Mit einem Umsatz von 55 Millionen Euro erwirtschafteten die 54 „Würth Shops“ rund ein Viertel des Gesamtumsatzes. Mit Linz, Telfs (Tirol), St. Pölten-Nord (Niederösterreich) und Röthis (Vorarlberg) ist bereits die Eröffnung weiterer Standorte für das laufende Jahr eingeplant. Per 31. Dezember 2019 beschäftigte Würth Österreich 874 Mitarbeiter, rund 500 im Außendienst.

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Der Stellenwert steigt „Die erweiterte Funktion des Klimakompressors im Bereich E-Mobility und Hybrid führt zu einem höheren Stellenwert des Klimaservices und damit zu höheren Servicevolumina für die Werkstätten“, so Olaf Henning, Mitglied der Mahle Konzernleitung und Leiter des Geschäftsbereichs Aftermarket. „Es liegt bei den Werkstätten, Fahrer von Hybrid- und Elektrofahrzeugen darüber aufzuklären, welche Folgen ein Ausfall des Systems haben kann. Dies kann von einer verminderten Reichweite oder dem Stillstand des Fahrzeugs bis zur Beschädigung von Komponenten gehen.“ Mahle unterstütze Kunden mit Infomaterialien, Trainings und A/C Service- und Diagnoselösungen.


gewerbe

Elmar Schmarl, Thomas Braun, Wolfgang Gruber, Marco Gruber, Marcel Schwabl, Annalena Leitner, Harald Dögl, Thomas Kiefler (v.l.)

Der fehlende Baustein Effizienzdruck und rasche technische Weiterentwicklungen bringen die duale Lehre an ihre Grenzen. Zusatzmodule in Kooperation mit Lackherstellern wie Axalta sollen entstehende Lücken für angehende Karosseriebauer und Lackierer schließen.

D

rei Tiroler Lehrlinge und eine Gesellin sind im Axalta Refinish Training Center (RTC) in Traiskirchen zur Fortbildung angetreten. Sie sind die „Testgruppe“ für die Axalta Lehrlings-Akademie. Als Trainer sind die für Tirol zuständigen Kundenbetreuer Wolfgang Gruber (Anwendungstechniker) und Thomas Kiefler (Fachberater) im Einsatz. Der Grundgedanke: Lehrlingen wird an drei Tagen pro Lehrjahr in Theorie und Praxis Wissen und Kompetenz des Lackierens vermittelt und vertieft – das duale System wird zum „trialen“. Die Themen reichen von der Werkstoffkunde über Farbenlehre bis hin zur spezifischen Vorbereitung auf die Lehrabschlussprüfung. Der Tiroler Landesinnungsmeister Elmar Schmarl ist mitgekommen nach Traiskirchen – er ist überzeugt davon, dass es vertiefende Lehrgänge für die Jungen braucht. „Wer motiviert ist und Interesse zeigt, muss besonders gefördert werden“, so sein Credo. Auch der Leiter des RTC, Harald Dögl, ist überzeugt, dass die Weiterbildung ein Segen für Betriebe und Schulen ist. Je mehr im Betrieb Effizienz gefordert ist, um wirtschaftlich überleben zu können, desto weniger Zeit bleibt, auf den Lehrling individuell einzugehen. Auch in den Berufsschulen ist aufgrund schnell fortschreitender Technologie, voller Lehrpläne und steigender Komplexität die Zeit knapp. „Auch die Berufsschullehrer werden bei uns hier im Axalta Trainingszentrum weitergebildet“, so Dögl, der auf das umfassende Programm an Aus- und

Weiterbildungen – vom Dellendrücken bis hin zum ganz neuen Chromlackseminar, bei dem die CSMTechnologie geschult wird – verweist.

Vorbild Baubranche Schmarl denkt laut über Akademie-Systeme wie im Spitzensport nach, mit Ablösesummen und Ausbildungsentschädigungen. Auch der Bausektor zeige

„Das Lackieren kommt in den Karosseriebetrieben oft zu kurz. Lehrlinge, die sich interessieren, müssen gefördert werden.“ Landesinnungsmeister Elmar Schmarl mit den Bau-Akademien vor, wie man motivierte und talentierte Lehrlinge vertiefend fördern könne. Dort würden die Lehrlinge ein zusätzliches Ausbildungsmonat pro Lehrjahr absolvieren, so Schmarl. Finanziert werde das durch eine Art Topfsystem: Alle Betriebe zahlen ein; wer seinen Lehrling zur Weiterbildung schickt, bekommt eine Entschädigung für die Zeit, die der Lehrling nicht im Betrieb ist. Für die Karosseriebetriebe gibt es noch keine solche Finanzierung. Aber der Bund schütte eine Förderung von 2.000 Euro pro Lehrling aus, die man für Weiterbildungen verwenden könne. „Allerdings müssen wir auch da den Chefs helfen und die Antragstellung vereinfachen – schon dafür ist oft wenig Zeit, die ­Bürokratie­macht­die­Sache­kompliziert.“­•­(KAT)

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Was hat diese Umfrage ergeben? Bei den Besuchern haben wir den stärksten Zulauf von den Kfz-Werkstätten, gefolgt vom Fachhandel im Bereich Kfz-Teile und Reifen. Aber auch der Karosseriebereich ist sehr wichtig, ebenso die Bereiche Transport/Logistik sowie Tankstellen. Für all diese Zielgruppen sind die neuen Berufsbilder ein wichtiger Aspekt, den sie auf der AutoZum sehen wollen, ebenso sehen sie eine gute Chance, auf der Messe Neuheiten über die Technologisierung zu erfahren.

„Neues Konzept findet Anklang“ Mit einem neuen Konzept soll die AutoZum 2021 in Salzburg zusätzliche Aussteller und Besucher ansprechen. Barbara Leithner, Geschäftsführerin von Reed Exhibitions Österreich, und Georg Warsberg, Category Manager AutoZum, im Exklusivinterview. Von Mag. Heinz Müller

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&W: Vom 20. bis 23.1.2021 steht die nächste AutoZum auf dem Programm. Wie wollen Sie sicherstellen, dass die Messe für alle Beteiligten zu einem Erfolg wird? Barbara Leithner/Georg Warsberg: Wir haben uns 2019 sehr genau mit dieser Messe beschäftigt – aufgrund der generellen Gegebenheiten am Markt und der Ausstellerstimmen: Die AutoZum ist eines der langjährigsten Formate bei Reed Exhibitions und wir wollen natürlich immer das anbieten, was der Markt braucht. Da Barbara Leithner, Reed Exhibitions Österreich wir ortsunabhängig sind, könnten wir auch einen anderen Standort nehmen, wenn der Markt das verlangt. Also haben wir mit Integral im Mai 2019 eine Umfrage durchgeführt, und zwar unter Besuchern ebenso wie unter Nicht-Besuchern, unter Ausstellern ebenso unter jenen, die im Vorjahr nicht dabei waren.

„Salzburg ist unumstritten, hier gab es eine ganz eindeutige Zustimmung aller Seiten.“

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Und was sagen die Aussteller? Für sie ist die Kundenbindung das Wichtigste, ebenso natürlich die Akquise neuer Kunden. Aber natürlich steht der Fachkräftemangel im Vordergrund. Wie behalte ich jene, die ich habe, und wie bekomme ich neue? Insgesamt haben mehr als 50 Prozent der Befragten die AutoZum als wichtig oder sehr wichtig bewertet. Bei jenen, die 2019 gekommen sind, lag der Wert noch deutlich höher: Bei den Ausstellern bei 80 Prozent, bei den Besuchern bei 70 Prozent. Sie haben erwähnt, dass Sie auch an einen Ortswechsel gedacht haben – etwa nach Wien. Wie lautet hier die Meinung der Besucher und Aussteller? Salzburg ist unumstritten, hier gab es eine ganz eindeutige Zustimmung aller Seiten. Wurde auch der Termin im Jänner abgefragt? Ja, aber da gab es nur die Meinung mancher Besucher, dass es schwierig ist, sich im Jänner auf eine Messe zu fokussieren, weil sich in der ersten Phase des Jahres sehr viel tut. Aber auch ein Termin im Herbst wäre schwierig für alle gewesen. Für uns als Organisator hat sich klar gezeigt, dass wir am Jänner-Termin und an Salzburg festhalten sollen. Insgesamt haben 80 Prozent der aktiven Besucher gesagt, dass sie sicher oder sehr sicher wieder auf die Messe kommen. Das heißt: Wir wollen die AutoZum, wir stehen zur AutoZum, wir brauchen die AutoZum. Was wünschen sich die Kunden bezüglich des Inhalts auf der AutoZum? Zum Beispiel mehr Informationen im Bereich Arbeitsschutz. Doch wir wollen die AutoZum auch im Bereich der Nutzfahrzeuge erweitern. Da erwarten wir uns zusätzliche Besuchergruppen. Diese Branche hat ja in Österreich keine große Messe, und wir könnten ihr eine Basis bieten. In welcher Halle soll der Nutzfahrzeugbereich sein und wie groß? Geplant ist eine Sonderschau in der Halle 10, wo auch die A&W-Bühne steht. Es soll hier ein breites Spektrum grob angeboten werden. Wenn die Resonanz gut ist, können wir die Nutzfahrzeuge in kommenden Editionen stärker hervorheben.


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„Wir haben im Jänner mit dem Verkauf begonnen und möchten bis Sommer eine starke Ansage machen, also möglichst viele Aussteller unter Vertrag haben.“ Georg Warsberg, Category Manager AutoZum

Barbara Leithner, Geschäftsführerin von Reed Exhibitions Österreich

Georg Warsberg, Category Manager AutoZum bei Reed Exhibitions

Sie haben den Bereich Aus- und Weiterbildung bereits angesprochen. Was ist hier geplant? Neben der A&W-Bühne und dem VRÖ, die exklusiv von Ihrem Verlag bespielt wird, wollen wir das Thema „Future Mobility“ behandeln, also zum Beispiel alternative Antriebsformen. Diese Bühne wird in Halle 8 sein, um den Strom der Besucher neu zu kanalisieren. Wir versuchen, Experten zu gewinnen, die den Besuchern aufzeigen, wohin die Reise geht. Außerdem wollen wir die Werkstatt von morgen visualisieren, von der Auftragsannahme bis zur Auslieferung der Fahrzeuge. Content-Themen wird es ab 14 Uhr geben, und zwar im Halbstunden- oder Stunden-Takt während der gesamten Messe. Die Themen werden rechtzeitig kommuniziert, sodass die Besucher entscheiden können, an welchem Tag sie kommen. Am Ausbildungssektor kooperieren wir mit Institutionen aus Österreich unter dem Titel „Boxenstopp Lehre“: Hier werden wir zeigen, dass Fachkräfte ein Erfolgsfaktor sind. Wie wollen Sie den immer wichtiger werdenden Bereich Digitalisierung abbilden? Digitalisierung wird ein weiterer neuer Schwerpunkt sein, zum Beispiel mit Tracking-Systemen, Routenplanern, GPS, Software-Systemen, aber auch Mess- und Regeltechnik aufgrund der neuen Herausforderungen in der Branche. Die Messe wird sich jedoch ganz generell um das Thema Mobilität drehen, deswegen werden wir auch die Themen Carsharing, Leasing und Finanzierung abdecken und uns verstärkt an Fuhrpark- und Flottenmanager wenden. Diese Ausstellergruppe wird von uns intensiv angesprochen. Wird die Größe der AutoZum so bleiben, wie wir sie kennen – auch was die Tage betrifft? Die Größenordnung soll gleichbleiben, mit einer

Optimierung in den einzelnen Hallen. Auch die Eingänge bleiben wie gehabt. Die AutoZum wird weiterhin von Mittwoch bis Samstag stattfinden, jeweils von 9 bis 18 und am Samstag bis 17 Uhr. Wie ist das Interesse seitens der Aussteller? Werden auch jene, die 2019 nicht dabei waren, wieder teilnehmen? Wir haben im Jänner mit dem Verkauf begonnen und möchten bis Sommer eine starke Ansage machen, also möglichst viele Aussteller unter Vertrag haben. Im 2. Halbjahr werden wir uns um die Optimierung kümmern. Es gibt schon Kontakte zu jenen Firmen, die 2019 aus unterschiedlichen Gründen nicht teilgenommen haben. Die Großen sind in der Endbesprechung positiv gestimmt, wir nennen aber noch keine Namen. Nur so viel: Das neue Konzept findet Anklang. Wie man hört, wurden auch beim Verkauf einige Dinge verändert … Es gibt ein neues Verkaufssystem namens „salesforce“: Das bedeutet einen besseren Verkaufsprozess. Wir verzichten auf die bisherigen Formulare und gehen auf die Aussteller in personalisierter Form zu – also mit einem genauen Hallenplan und Standvorschlag. Der Aussteller sieht sofort den Preis und auch die Zusatzleistungen, hat also ein viel transparenteres Preisgefüge als bisher. Das heißt, dass der Aussteller ein offizielles Angebot von uns vorliegen hat, das er annehmen kann – oder aber auch Änderungswünsche äußert. Die AutoZum wird eine der ersten Messen, wo wir dieses neue System praktizieren. Was wir nicht anstreben ist, dass sich die Kunden ihre Stände in den einzelnen Hallen komplett allein aussuchen. Da steckt unser Know-how dahinter, unsere Planung und Expertise. Diese Kernkompetenz wollen wir uns nicht nehmen lassen. •

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Bangen um die Zukunft Es fehlen gewaltige Mengen an Altfahrzeugen in der Verwertung, analysiert ShredderGeschäftsführer Walter Kletzmayr für 2019.

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ber 217.000 Einheiten groß sei die statistische Lücke: Lediglich 51.000 Altfahrzeuge seien im vergangenen Jahr 2019 in die Verwertungskette eingebracht worden, um 10.000 weniger als im Jahr 2018. Demgegenüber stünden fast 270.000 Stück, die aus dem Bestand ausgeschieden worden seien, rechnet Kletzmayr vor.

Entwicklung muss wirtschaftlich darstellbar sein „Illegale Aktivitäten und dubiose Exporte sind die gravierendsten Probleme, wie seit Jahren bekannt. Die Republik ist aber offensichtlich nicht in der Lage, das abzustellen“, so der Chef der Arge Shredder. Vor diesem Hintergrund sieht man bei den Verwertern schwarz, was die nötige Entwicklung hin zum Hightech-Recycling betrifft, welches man für die

Elektroautos in Zukunft gern hätte. Es gebe zwar eine hohe Bereitschaft, diese Herausforderung zu bewältigen. „Doch wenn die Stückzahlen weiterhin fehlen, wird diese positive Entwicklung sehr rasch stagnieren und die Einzelstückkosten werden wirtschaftlich bald nicht mehr darstellbar sein“, so Kletzmayr. „Die Arge Shredder will dem entgegenwirken. Wir werden auch weiterhin um die Stückzahlen kämpfen und dabei alle Mittel ausschöpfen, um den illegalen Akteuren das Handwerk zu legen. Wir sehen das als wichtigen Beitrag, eine zukunftsorientierte Altfahrzeugverwertung in Österreich ­voranzutreiben.“­•­(RED)

Ing. Walter Kletzmayr

Die Schulungs-Profis Lack & Technik wirkt seit 10 Jahren aktiv dem Fachkräftemangel entgegen und erweitert laufend das Angebot.

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Drück- und Klebetechnik bei Schulungen von Lack & Technik

er Nachwuchs- und Fachkräftemangel beschäftigt die Karosserie- und Lackierbranche und nimmt weiter zu. Lack & Technik hat diese Entwicklung schon vor 10 Jahren erkannt und wirkt seitdem aktiv dagegen. „2010 wurde mit der Lack & Technik Lehrlingsakademie ein äußerst erfolgreiches, modulares Schulungssystem ins Leben gerufen, welches dieser Tage seinen 10. Geburtstag feiert“, erklärt Geschäftsführer Andreas Weismann. Das Konzept wurde von der Branche sehr gut aufgenommen und bereits 2012 in eine Kooperation mit dem WIFI Oberösterreich geführt. „Seither ist die Schulung als Lack & Technik/WIFI-Lehrlingsakademie branchenweit bekannt“, so Weismann.

Von Grundlagen bis zur Lackierung „Unsere Lehrlingsakademie bietet Lehrlingen die Möglichkeit, in 3 Modulen umfangreiches Wissen

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Moderne Lehrlingsweiterbildung bei Lack & Technik in Kooperation mit Car Rep Profiteam Denk in Theorie und Praxis zu erwerben und dieses sofort im Lehrbetrieb anzuwenden“, erklärt Weismann. Dabei reicht die Ausbildung von den Grundlagen der Karosseriereparatur bis zur kompletten Fahrzeuglackierung. Zum 10-jährigen Jubiläum wurden weitere Innovationen realisiert. „In Kooperation mit dem Car Rep Profiteam Denk hat Lack & Technik eine Schulung zum Thema ‚Moderne Karosseriereparatur mittels Drück- und Klebetechnik für Lehrlinge‘ ins Leben gerufen“, berichtet Weismann. Nach der erfolgreichen Schulung im Februar findet der nächste Termin im­Herbst­statt.­•­(GEW)


Foto: Adobe Stock

Schwerpunkt Bremsflüssigkeit Unser Schwerpunktthema Bremsen und Bremsprüfung dominieren diesmal informative Beiträge rund um die Bremsflüssigkeit.

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nterschiedliche Hersteller präsentieren ihre neuen Produkte: Antiblockiersysteme, Bremskraftverstärkung oder Antriebsschlupfregelung erfordern ebenso moderne wie leistungsfähige Bremsflüssigkeiten, die den steigenden Anforderungen an Bremssysteme gewachsen sind. Die Bremsflüssigkeit spielt für die einwandfreie Funktion der Bremsanlage und damit für die Fahrsicherheit eine wichtige Rolle. Da die Flüssigkeit mit der Zeit ihre für die Bremsanlage notwendigen Eigenschaften verändert, ist ein regelmäßiger Wechsel notwendig. Damit bietet sich auch eine Chance für Werkstätten, ihren Kunden entsprechende Services im Sinne der Verkehrssicherheit anzubieten. Die neuen Spitzen-Produkte zeichnen sich BRE laut Herstellern punkto Viskosität und Nasssiedepunkt auch durch deutliche verbesserte Eigenschaften aus.

Experte gibt Ein- und Ausblicke Interessante Ein- und Ausblicke gibt darüber hinaus ein Experte rund um die neuesten Trends und Entwicklungen der Bremse und erklärt auch die Weiterentwicklung von Reibbelagsmischungen von Bremsbelägen. Darüber hinaus erfahren Interessierte, wie der Umstieg von einer älteren Bremsprüfanlage eines Herstellers ohne großen Aufwand auf ein neueres System erfolgen kann. • (DSC)

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Mit Hightech gegen Dampfblasen Moderne Bremssysteme werden immer leistungsfähiger, die Reaktionszeiten von ABS und ESP immer kürzer. Damit steigen auch die Anforderungen an die Bremsflüssigkeit. sei, desto kürzer sei die ESP­Reaktionszeit. Bei den neuen ENV­Bremsflüssigkeiten wurde die Viskosität laut Bosch auf Werte unter 700 mm²/s und im Ver­ gleich zu niedrigviskosen DOT4 Bremsflüssigkeiten durchschnittlich um 9 Prozent verbessert.

Nasssiedepunkt gesteigert

Die neuen Bremsflüssigkeiten ENV4 und die Hochleistungsversion ENV6 wurden von den Experten im Bosch-Prüfzentrum Abstatt (D) intensiv getestet

Zweites Qualitätsmerkmal ist der Nasssiedepunkt. Je höher er liegt, desto geringer ist die Gefahr der Dampf­ blasenbildung im Bremssystem, die Hauptursache für Bremsversagen. Bei der ENV6 wurde der Nasssiede­ punkt auf maximal 185 Grad Celsius gesteigert. Somit bietet ENV6 bis zu 50 Prozent mehr Sicherheit durch ein geringeres Risiko von Dampfblasenbildung. ENV4 übertrifft mit 175 Grad Celsius die DOT4 Standardkri­ terien. Weiterer Vorteil ist die Abwärtskompatibilität: ENV6 kann in allen Bremssystemen ab Baujahr 1990, die mit typischen polyglykolbasierten Bremsflüssig­ keiten arbeiten, uneingeschränkt verwendet werden. Mit Systemen, die mit mineralölbasierten (LHM) und silikonhaltigen Flüssigkeiten (DOT5) arbeiten, ist sie nicht kompatibel. • (DSC)

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ie neuen Bremsflüssigkeiten ENV4 und die Hochleistungsversion ENV6 sorgen dafür, dass moderne Bremssysteme jederzeit ihre volle Leistung erbringen, wie Hersteller Bosch verspricht. Erreicht worden sei das vor allem durch eine gegenüber den herkömmlichen DOT­Standards deutlich niedrige­ re Viskosität und einen höheren Nasssiedepunkt. Wichtig für die Reaktionszeiten des ESP sei die Vis­ kosität der Bremsflüssigkeit. Je niedriger dieser Wert

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um Thema Trends und Entwicklungen sagt Bachmann: „Wir sehen einen klaren Trend in Richtung sensibler Wahrnehmung von Geräuschen. Gerade im Hinblick auf die Elektromobilität ist die­ se Entwicklung leicht nachvollziehbar: Durch den Wegfall der Motorgeräusche entsteht für den Fahrer eine sensiblere Geräuschwahrnehmung im Fahr­ zeug, sodass zuvor nicht wahrgenommene Bremsge­ räusche nun als störend empfunden werden können. Nicht zuletzt sollte die zunehmende Forderung nach Emissionsreduzierung erwähnt werden: Bremsstaub­ entwicklung spielt hier eine Rolle, sodass wir in den kommenden Jahren den Fokus der Forschung und Entwicklung darauf legen werden.“

Reibbelagsmischung angepasst Die Besonderheiten der neuen Meyle­PD­Bremsbe­ läge beschreibt Bachmann so: „Für die PD­Bremsbe­ läge haben wir die Reibbelagsmischung angepasst

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Was beim Thema Bremse wichtig ist, erläutert Stefan Bachmann, Teamleiter für den Meyle-Produktbereich Bremse/Antrieb.

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Trend zu leise BRE

und technisch wei­ terentwickelt. Dazu wurde auch das Design der Bremsbeläge angepasst: Fasen (Chamfer) und Schlitze (sogenannte Slots) des Reibbelags indi­ viduell auf die unterschiedlichen Fahrzeuge ausge­ richtet – zusätzlich haben sie individuelle sogenann­ te Shims, je nach Anwendung zwischen drei und fünf Lagen, die Vibrationen entkoppeln und dadurch die Geräuschentwicklung noch weiter minimieren.“ Auch der Faktor Einbremszeit spiele eine große Rol­ le: Für eine optimale Bremsleistung müssten sich Bremsbelag und Bremsscheibe aufeinander einspie­ len. Das sogenannte Scorchen (abschließende Wär­ mebehandlung von Bremsbelägen) oder eine spezi­ elle Beschichtung der Bremsbelagsoberfläche sorgen für eine kürzere Einbremszeit. • (DSC)

Meyle-Bremsenexperte Stefan Bachmann


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Unabhängig von der Kilometerleistung ist ein jährlicher Tausch der Flüssigkeit ratsam

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Alter Saft hat wenig Kraft Die Bremsflüssigkeit spielt für die einwandfreie Funktion der Bremsanlage und für die Fahrsicherheit eine wichtige Rolle. Experten von ZF Aftermarket empfehlen ihren Partnern, ihre Kunden regelmäßig an einen Werkstattbesuch zu erinnern, um die Flüssigkeit zu wechseln.

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a die Flüssigkeit mit der Zeit ihre für die Bremsanlage notwendigen Eigenschaften verändert, ist ein regelmäßiger Wechsel notwendig. Die ZF-Aftermarket-Experten haben hilfreiche Tipps, wie der aktuelle Zustand der Bremsflüssigkeit schnell und zuverlässig geprüft werden kann. Werkstätten können so ihren Kunden ein weiteres Serviceangebot machen und dadurch zu einem überzeugenden Plus an Sicherheit beitragen. Verschiedene Einflüsse verändern mit der Zeit den Zustand der Flüssigkeit stark. Dadurch kann eine starke Überhitzung, etwa beim Bremsen auf einer längeren Gefällstrecke, dazu führen, dass der Siedepunkt der Flüssigkeit überschritten wird. Die Folge ist eine Verdampfungsreaktion. Dadurch wiederum können sich Bläschen bilden. Beim nochmaligen Betätigen des Pedals werden die Luftblasen zusammengedrückt, die Kraft wird jedoch kaum oder gar nicht übertragen.

Schwachstelle im Nachlaufbehälter Eine Ursache für eine fehlerhafte Bremswirkung kann das Eindringen von Wasser in den Bremskreislauf sein. Schwachstelle ist hierbei oft das Belüftungsloch im Deckel des Nachlaufbehälters. Allerdings

kann über diese Belüftung auch Luftfeuchtigkeit eindringen. Zudem gelangt bei Motorwäschen oder Fahrzeugreinigungen Wasser über die Belüftung in den Nachlaufbehälter. Auch die Bremsschläuche und Dichtelemente können für einen erhöhten Wassergehalt in der Bremsflüssigkeit verantwortlich sein, da durch sie Wasser diffundieren kann.

Wassergehalt steigt an Bremsflüssigkeiten haben durchschnittlich einen Wassergehalt von etwa 0,05 Prozent. Über die Jahre kann sich dieser Wert deutlich erhöhen. Ab einem Wassergehalt von 3,5 Prozent ist es dringend ratsam, die Flüssigkeit zu wechseln, da der sogenannte Nasssiedepunkt erreicht ist. Mit Überschreiten der 3-Prozent-Marke sinkt der Siedepunkt auf 140 bis 180 °Celsius. Durch ein passendes Entlüftungsgerät ist der Austausch der Flüssigkeit denkbar einfach. Hierzu bietet ZF Aftermarket spezielle Versionen an, mit denen rund 90 Prozent aller im europäischen Markt zugelassenen Fahrzeuge fachgerecht entlüftet werden können – ebenso ein breites Portfolio an TRW Bremsflüssigkeiten, das die meisten Fahrzeugtypen abdeckt. Diese gewährleisten lt. Hersteller „ein optimales Bremsverhalten von -50 °C bis +50 °C, bieten einen optimalen Korrosionsschutz und reagieren schnell auf Systemsensoren, die in den neuesten Bremssystemen wie ESP verbaut sind“. Unabhängig von der Kilometerleistung ist ein jährlicher Tausch der Flüssigkeit ratsam. • (DSC)

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Austausch, leicht gemacht Werkstätten, die ältere Maha-Bremsprüfstände haben, können laut Siems & Klein leicht auf den MBT 2100 umsteigen.

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enn ÖAMTC und ARBÖ diesen Prüfstand verwenden, ist das ein gutes Zeichen: „Aber auch bei TÜV und Dekra und anderen Prüforganisationen wird dieser Prüfstand gerne eingebaut“, sagt Komm.Rat Ing. Christian Brachmann, Geschäftsführer von Siems & Klein. Kein Wunder, dass der MBT 2100 auch beim traditionsreichen Werkstätten-Ausrüster aus dem Süden Wiens am häufigsten bestellt wird.

Auch für mehrachsige Pkw-Anhänger

Länge/Breite/Tiefe sind bei den Bremsprüfständen von Maha seit Jahrzehnten gleich

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Es ist nicht zuletzt die einfache und effiziente Montage, die für die Kunden wichtig ist. Plug & Play heißt das neuerdings, was bedeutet: Einfach den 12 Meter langen Kabelbaum anstecken und schon kann es losgehen. Da die Steuerung im Rollensatz integriert ist, benötigt man auch keinen separaten Schaltschrank. Außerdem gibt es auf Wunsch eine

Hebevorrichtung, sodass der Prüfstand auch für mehrachsige Pkw-Anhänger geeignet ist. Die Achslast wird mit 3.000 Kilogramm angegeben, ausgelegt ist der Maha-Prüfstand für Spurbreiten zwischen 780 und 2.200 Millimetern. Für jene Kunden, die von einem älteren MahaPrüfstand auf den MBT 2100 wechseln wollen, ist dies einfach möglich. Brachmann: „Bei Länge, Breite und Tiefe hat Maha seit Jahrzehnten die gleichen Maße.“ So passt das neue Gerät leicht in die bestehende Grube. • (MUE)

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Bis minus 40 Grad fließfähig Continental erweitert sein Portfolio an Bremsflüssigkeiten der Marke ATE für den Kfz-Ersatzteilmarkt um ein neues Produkt.

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TE Super DOT 5.1 kombiniere einen hohen Nasssiedepunkt mit einer hervorragenden Fließfähigkeit auch unter sehr kalten Einsatzbedingungen. „Wir setzen damit technologische Standards, indem wir zwei Eigenschaften zusammenbringen, die sich bislang nicht in dieser Form kombinieren ließen“, sagt der für hydraulische Bremsenprodukte zuständige Programmmanager Johannes Both von Continental.

Auf Marktveränderung reagiert Immer mehr führende Automobilhersteller setzten Bremsflüssigkeit der Klasse DOT 5.1 ein oder stünden kurz vor dem Wechsel. „Wir bilden diese Marktveränderung frühzeitig in unserem Programm für den Automotive Aftermarket ab. So steht freien

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Mit neuem Design: die Kannen der ATE-Bremsflüssigkeiten

Werkstätten stets die vom Hersteller empfohlene Bremsflüssigkeit zur Verfügung“, erklärt Both. Super DOT 5.1 wird voraussichtlich Ende März 2020 verfügbar sein. Die Viskositätswerte der ATE Super DOT 5.1 Bremsflüssigkeit übertreffen lt. Hersteller mit maximal 700 mm²/sec. bei -40 °C sogar die ISO Klasse 6 und liegen damit über den Vorgaben für Bremsflüssigkeiten der Klasse DOT 5.1. Das ist der Grund für den Zusatz „Super“ im Produktnamen. Dank ihrer Niedrigviskosität ermöglicht die ATE Super DOT 5.1 eine schnelle Reaktion der Fahrsicherheitssysteme auch unter sehr kalten Einsatzbedingungen. • (DSC)


gewerbe

Partner der Werkstatt Viele Werkstätten scheuen davor zurück, selbst Schäden zu kalkulieren. Alexander Steinwender von DAT Austria appelliert an die Betriebe, sich dieses „Werkzeug“ anzueignen.

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ie Schadenskalkulation ist für einen Kfz-Betrieb ein Werkzeug wie ein Schraubenschlüssel – nur eben für die professionelle und effiziente Abwicklung der Reparatur“, ist Alexander Steinwender überzeugt. Der Geschäftsführer von DAT Austria hört immer wieder die Frage, warum man sich das antun solle? Die DAT – die als Organisation im Besitz des Verbandes der deutschen Automobilindustrie und der deutschen Innungen steht – sieht sich als Partner der Werkstätten und war als solcher auch bei der jüngsten Roadshow der österreichischen Bundesinnung Fahrzeugtechnik mit dabei (siehe Bild).

Wichtiges Werkzeug Bei der DAT schätzt man, dass etwa 40 Prozent der österreichischen Werkstätten derzeit keine geeigneten Instrumente verwenden, um Kalkulationen selbst durchzuführen. Damit büße man 5 bis 10 Prozent an Werkstattumsatz ein. „Schäden selbst zu kalkulieren, unterstützt Sie nicht nur dabei,

Alexander Steinwender (DAT Austria) mit Andreas Westermeyer von der Bundesinnung Fahrzeugtechnik transparent abzurechnen, sondern erleichtert auch die Teilebeschaffung und die Kommunikation mit allen Beteiligten. Gleichzeitig verbessern Sie Ihre Durchlaufzeiten“, meint Steinwender und fügt hinzu: „Wir freuen uns, wenn Sie dafür SilverDAT verwenden.“ Entscheidend sei jedoch, die Berechnung von Fahrzeugschäden nicht jenen Institutionen zu überlassen, deren Aufgabe es sei, die Rechnungen zu kontrollieren. „Ja, Sie und Ihre Mitarbeiter müssen neben der geeigneten Software auch Know-how in der Bedienung dieser Tools aufbauen – aber in der Folge ermöglicht es Ihnen, Ihren Werkstattumsatz markant zu steigern sowie Ihre Durchlaufzeiten zu verkürzen – nutzen Sie daher dieses Werkzeug“, appelliert Steinwender. • (KAT)


! N E D L E M N A U E N T Z T JE

Start in die nächste Runde Die neue Aktion „Werkstatt des Vertrauens“ ist bereits voll im Gange. Die Betriebe sind eingeladen, sich für den neuen Aktionszeitraum anzumelden. Damit wird AUTO & Wirtschaft auch im Jahr 2021 die engagierten Betriebe als „Werkstatt des Vertrauens“ vor den Vorhang holen. Bereits zum dritten Mal startet heuer die Aktion „Werkstatt des Vertrauens“ in Österreich. Nachdem beim A&W WERKSTATT-FORUM im Wiener Allianz-Stadion die erfolgreichen Teilnehmer der aktuellen Aktion geehrt wurden, läuft schon die Anmeldefrist für „Werkstatt des Vertrauens“ 2021. Im Gegensatz zu vielen anderen Auszeichnungen, die von Fachleuten oder einer Jury bewertet werden, lässt „Werkstatt des Vertrauens“ in Form von Empfehlungsmarketing jene Menschen darüber entscheiden, die es betrifft. So können alle österreichischen Kfz-Fachbetriebe an dieser Aktion teilnehmen und ihre Kunden dazu einladen, sie zu bewerten. Was ist Werkstatt des Vertrauens? Jede Werkstätte, die im ersten Jahr 50 Kundenbewertungen erhält, • Ein vom Werkstattkunden verliehenes Gütesiegel. darf im Jahr darauf den Titel „Werkstatt des Vertrauens“ tragen. Es • Die einzige Möglichkeit, mit zufriedenen Kunden zu werben. werden verschiedene Werbemittel angeboten, die Werkstätte wird unter www.werkstatt-des-vertrauens.at angeführt und kann dort von potenziellen Kunden gefunden werden. Wie werden Sie zur Werkstatt des Vertrauens? Kunde sucht Orientierung Für den Kunden, der Orientierung im vielfältigen Angebot der Werkstätten sucht, ist diese Auszeichnung eine besonders große Hilfe. Im Gegensatz zu einer Auszeichnung, die nur eine geringe Zahl an Werkstätten hervorbringt, wird „Werkstatt des Vertrauens“ in Österreich flächendeckend ausgerollt, damit soll jeder interessierte Kunde einen Partner in seiner Umgebung finden können. Eine Aktion von

➜ Schritt 1: Bewerben Sie sich für die Auszeichnung. ➜ Schritt 2: Sammeln Sie die Stimmen Ihrer Kunden. ➜ Schritt 3: Erreichen Sie die benötigte Stimmenanzahl. Was bringt Ihnen Werkstatt des Vertrauens? • Das Gütesiegel überzeugt Neukunden von Ihrer Werkstatt. • Es beweist Stammkunden, dass Sie permanent besten Service bieten. • Mit der Auszeichnung werben Sie erfolgreich für Ihren guten Namen.


Die Partner

Werkstatt des Vertrauens in Österreich wird unterstützt von:

Der Ablauf ➜ Teilnahmeberechtigt sind österreichische Kfz-Fach- und Meisterbetriebe (Mitglieder der Innung der Fahrzeugtechnik). ➜ Nach erfolgter Anmeldung (Mail, Fax, Internet) erhalten die teilnehmenden Betriebe ein Starterpaket mit entsprechenden Werbematerialien und Teilnahmekarten. ➜ Die Aktion läuft von Ende Mai bis Ende Oktober. Ein Einstieg ist bis kurz vor Ende jederzeit möglich. ➜ Der Kunde muss nachweislich einen Werkstattaufenthalt absolviert haben (Dokumentation über die Rechnungsnummer). ➜ Nach Einsendung von 50 Teilnahmekarten ist der teilnehmende Betrieb nach Auswertung der Teilnahmekarten im November und entsprechender Bewertung berechtigt, den Titel „Werkstatt des Vertrauens“ zu verwenden. ➜ Für das Jahr 2021 darf der berechtigte Betrieb das Gütesiegel „Werkstatt des Vertrauens 2021“ für ein Jahr nutzen und damit werben. ➜ Den berechtigten Betrieben wird dafür entsprechendes Werbematerial (Urkunde, Fahnen, Aufsteller, Aufkleber, …) angeboten.

ELDEN M N A T Z T JE

Die Kunden gewinnen Im Rahmen der Schlussveranstaltung, die im Jänner 2021 stattfinden wird, wird ein Kunde als Gewinner des Hauptpreises gezogen. Der Gewinner erhält den Betrag seiner Werkstattrechnung, die der Teilnahmekarte zugeordnet ist, (bis zu einem Höchstbetrag von 3.000 Euro) zurück.

Die Teilnahme Interessierte Betriebe können ab sofort ein Starterpaket zum Preis von 50 Euro sowie eine Sammelbox um 15 Euro (exkl. MwSt. und Zustellung) bestellen. Im Starterpaket sind Informations- und Werbematerialien sowie 300 Teilnahmekarten enthalten. Weiterführende Informationen sowie die Anmeldemöglichkeit stehen auf der Internetseite www.werkstatt-des-vertrauens.at zur Verfügung. Ihre Anmeldung nehmen wir gerne über die Mail-Adresse wdv@awverlag.at entgegen. Für Fragen stehen wir per Telefon unter 02243 36840-528 oder ebenfalls über die angegebene Mail-Adresse zur Verfügung.


gewerbe

Foto: Daniel Fessl

Die regionale Bedeutung dokumentiert Total mit dem Sponsoring der heimischen Rallyeszene

Guter Mix im Team Ing. Karl Taubek hat die Schmierstoff-Verkaufsleitung von Total Austria übernommen. Mit einem verjüngten Vertriebsteam werden die alten Stärken wie Produktqualität, Direktvertrieb und Branchenexklusivität fortgesetzt.

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ach einer Parallelphase in den vergangenen Monaten mit persönlicher Übergabe hat Ing. Karl Taubek nun die Position des Vertriebsdirektors Automotive bei Total Austria von Günther Katzengruber übernommen, der das Unternehmen mit Ende März verlässt. „Wir haben die Zeit gut genutzt, Kunden gemeinsam besucht. Das Alltagsgeschäft habe ich bereits übernommen, weitere Themen sind im Laufen“, so Taubek, der vor einigen Monaten als Key-Account-Manager zu Total gekommen ist. Die damit nun vakant gewordene Position des Key-Account-Managers konnte mittlerweile besetzt werden. „Der neue Mitarbeiter, dessen Namen ich noch nicht verrate, startet mit 1.6. bei uns“, so

„Die direkte Betreuung unserer Kunden wird mittel- bis langfristig erhalten bleiben.“ Ing. Karl Taubek, Verkaufsleiter Automotive, Total Austria Taubek. „Die Position ist gut und wichtig, wir haben mittlerweile viel mit Importeuren und großen Kunden zu tun. Aber auch die Kommunikation mit dem Headquarter hat sich deutlich intensiviert“, berichtet er. So werden die operativen Themen zukünftig vom Key-Account-Manager übernommen und

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kommuniziert, die strategischen Bereiche bleiben bei Taubek. Der Umbau des Teams, der durch den Abgang von Katzengruber sowie durch zwei Pensionierungen notwendig geworden ist, ist abgeschlossen. „Wir haben damit einen Generationswechsel durchgeführt und nun einen sehr positiven Mix aus routinierten, erfahrenen sowie jungen Kollegen, die frischen Wind etwa bei der Digitalisierung bringen“, so Taubek.

Erfahrung und frischer Wind Diese Mischung aus Erfahrung und neuem Zugang sieht Taubek als wichtige Voraussetzung, um auch die wachsenden Anforderungen der Werkstätten zu lösen, wobei Total die Betriebe auch bei der kommenden Elektromobilität unterstützen möchte. „Unter dem Total-Slogan ‚Committed to better energy‘ ist der Konzern in diesem Bereich bereits engagiert“, erklärt Taubek. Damit können loyale Total-Partner von den Ladeinfrastruktur-Lösungen profitieren. „Die Schaffung von Charging-Points ist auch eine finanzielle Herausforderung für die Werkstätten, hier wollen wir Partner für die Zukunft sein.“ Strategisch gibt Taubek ein klares Bekenntnis zum Direktvertrieb: „Die direkte Betreuung unserer Kunden wird mittel- bis langfristig erhalten bleiben, zwischenzeitlich wollen wir das noch ausbauen.“ Auch an der zweiten Total-Philosophie wird nicht gerüttelt. „Sie werden unsere Produkte nicht im Einzelhandel, also bei Baumärkten oder Fachmärkten, finden“, so Taubek: „Für Endkunden wird es damit schwieriger, den Vergleich zu finden und die Werkstätte mit ­günstigeren­Preisen­zu­konfrontieren.“­•­(GEW)


GEWERBE

Aus dem „Grünen“ Sonnenstudio Im Zuge der Kammerwahlen haben wir uns am Beispiel Christ die Ambitionen der „Grünen Wirtschaft“ angesehen, in die Domäne des Wirtschaftsbundes einzudringen.

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ans Arsenovic, Chef der Sonnenstudio- und Kosmetikfirma „Sun Company“ und mit seinem SUV-Firmenauto unterwegs, bietet sich unzufriedenen Wirtschaftsbündlern als Ankerplatz an, ihre Interessen in der Wirtschaftskammer künftig aktiv vertreten zu können. Was Wolfgang Dytrich vom Fachausschuss E-Teile im Bundesgremium Fahrzeughandel vom Zaun gebrochen hat, nämlich die Anliegen der Kfz-Unternehmen bei den Grünen besser als vom Wirtschaftsbund vertreten zu wissen, findet z. B. in Wien Nachahmer in den Personen Erdem Seyfettin, Johannes Steinböck, Hareiday Ahmed und Ing. Gerald Christ. Letztgenannter fristet in der Wiener Wagramer Straße sein One-Man-Dasein. Der in 3. Generation befindliche Kfz-Betrieb kämpfe ums Überleben, weil die Rahmenbedingungen immer schwieriger werden, lamentiert er. Vor allem ohne Datenzugang wird ihm der Handlungsspielraum empfindlich eingeengt. Auf seine Unterstützungsbitten habe der

Seine Werkstatt ziert ein grüner Sitzpolster, auf

dem Ing. Gerald Christs Hoffnungen ruhen Wirtschaftsbund überhaupt nicht reagiert. Doch plötzlich – nach der politischen Wiederauferstehung – bot die „Grüne Wirtschaft“ Hilfe an. Sogleich ergriff der Maschinenbautechniker die Chance und lässt sich als Wahlwerber einspannen. Und so hofft er auf politisch bessere Unterstützung, um seinen Betrieb wiederbeleben zu können. • (LUS)

20.000 Batterien Damit ist Batterieprofi auch für die Lieferung größerer Stückzahlen bestens gerüstet.

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ür Autohäuser, Kfz-Werkstätten und -Teilehändler, aber auch Motorradwerkstätten und -fachgeschäfte bietet Batterieprofi die passenden Produkte für alle Fahrzeuge. Neben Marken wie Varta, Dynavolt, Fiamm, Exide und weiteren wird mit „Startprofi“ auch eine Eigenmarke im Sortiment geführt, die von den Kunden als zuverlässige und langlebige Batterie geschätzt wird. Ebenso für nicht alltägliche Anwendungen wie US-Fahrzeuge mit Frontanschluss oder Oldtimer, für die die Batterien in ihrer ursprünglichen Bauweise (Hartgummikasten und außenliegende Verbinder) zu 80 Prozent von Hand gefertigt werden, hat der Betrieb die notwendigen Referenzen im Sortiment. Auch für die Lieferung größerer Stückzah-

Geschäftsführer Alexander Pauer

Eigenmarken werden für alle Anwendungen geführt

len ist man gerüstet, so Geschäftsführer Alexander Pauer: „Wir haben im Schnitt 20.000 Batterien auf Lager.“ Das 1956 gegründete Fachgeschäft mit 21 Mitarbeitern bietet neben den 5 Filialen Wien 9, 10, 22, 23 sowie Groß Enzersdorf auch einen Außendienst, der mit einer raschen Auslieferung der Bestellungen für reibungslose Abläufe bei den Kunden sorgt.

Immer für die Kunden erreichbar

Vertriebsleiter Christian Dillinger

Das Team rund um Vertriebsleiter Christian Dillinger liefert mit 6 Fahrzeugen 2-mal täglich die Kundenbestellungen aus. Ebenso stehen Dillinger und Pauer nahezu rund um die Uhr als Ansprechpartner für Bestandskunden, aber auch Neukunden bereit. Je nach Anwendungsgebiet werden die passenden Angebote geschnürt. • (RED)

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Mit www.truck-wash.com bietet WashTec eine neue Plattform für Lkw- und Buswaschanlagen

App(etit) auf Kundenbindung Auf zeitgemäßen Service setzt man bei WashTec und verhilft so den Waschportalbetreibern mit einer eigenen App zur Gewinnsteigerung und zum Zusatzgeschäft. Von Matthias Pilter

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it der EasyCarWash-App kann der Waschportalbetreiber nicht nur den steigenden Erwartungen der Kunden an Komfort und Service gerecht werden, sondern auch seinen Gewinn steigern. Durch die regelmäßigen Besuche – im Schnitt 2,9 Wäschen je Flatrate-Kunde – ergeben sich dann auch Chancen auf Zusatzgeschäfte, etwa mit der Konsumation eines Kaffees oder Snacks, während das Auto sich in der Reinigung befindet. Auswertungen zeigen, dass mit der App die Zahl der Wäschen im Schnitt um 24 Prozent steigt. Ist das Waschportal bereits „online“, sind lediglich die Nachrüstung mit 3 Kameras für die Kennzeichenerkennung in der Anlage und die Wartespur erforderlich. Damit kann auch Kennzeichenbetrug hintangehalten werden.

„Der Betreiber kann die Tarifgestaltung frei nach seinen Wünschen festlegen.“ Ing. Matthias Bertoldi, Geschäftsführer WashTec Nachdem der Kunde die EasyCarWash-App mit integriertem Logo und im Unternehmensdesign via Google Play Store oder Apple App Store auf

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das Handy geladen und eine Zahlungsmethode hinterlegt hat, geht es einfach: Mit dem Auto zur Portalwaschanlage fahren, das Kennzeichen wird mittels Kamera automatisch erkannt und es kann in die Waschanlage eingefahren werden. Entweder bleibt man im Auto sitzen und das vorausgewählte Waschprogramm wird über die App gestartet oder der Kunde steigt aus und löst über den Startknopf der Anlage den Waschprozess aus. Den Betreiber kostet die Nutzung von App und dazugehöriger Plattform ab 83 Euro im Monat. Ein Betrag, der sich bereits ab wenigen App-Nutzern rechnet. Europaweit gibt es bereits über 100 Standorte, die auf die App zugreifen, und über 17.000 App-Downloads wurden bereits verzeichnet – beide Zahlen steigen laufend.

www.truck-wash.com gestartet Zudem launchte WashTec www.truck-wash.com, eine europaweite Plattform, auf der sich Betreiber von Lkw- und Buswaschanlagen kostenlos registrieren und ihre Serviceleistungen präsentieren können. Der potenzielle Kunde sieht dann nicht nur die angebotenen Waschservices, sondern auch die naheliegenden Zusatzangebote wie Bäcker, Lebensmittelladen, Apotheke oder Geldautomat. Bewertungen verraten zudem, wie gut der Standort im Netz ankommt: 150 Standorte sind bereits gelistet. Mitmachen könne jeder Betreiber, wichtig sei nur, dass der Standort für Endkunden zugänglich sei, erklärt WashTec-Geschäftsführer Ing. Matthias Bertoldi. Den Lkw- und Busfahrern hilft die Plattform ebenso wie sie Betreibern eine zusätzliche Frequenz bringt. •


gewerbe

Mehr rausholen Dem Kunden ein glänzendes Reinigungsergebnis und dem Betrieb ein zusätzliches Geschäft – so einfach die Rechnung.

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it der Quick&Bright Produktserie ermöglicht Christ Wash Systems allen Betrieben – vom Fahrzeughandel bis zum Waschplatz – ein Zusatzgeschäft. Die Serie soll besonders Kunden ansprechen, die ihre Fahrzeuge innen und außen gerne hochwertig pflegen.

„Speed Shield“ neu im Sortiment

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Mit „Speed Shield“ ist das Reinigungsangebot nun noch breiter

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Kürzlich wurde das Sortiment um eine praktische 200-ml-Sprühflasche ergänzt. Im Handschuhfach, in Seitenfächern oder Fahrzeugtüren gelagert, ist das Pflegeprodukt samt passendem Mikrofasertuch für den Kunden immer griffbereit. Neben den bewährten Produkten „Interior Cleaner“, Felgenreiniger-Gel „Wheel Cleaner“, „Insect Remover“, „Glass Cleaner“ und dem Nachbehandlungsreiniger „Finish Spray“ wird zusätzlich nun mit „Speed Shield“ eine Polymerversiegelung auf Siliziumbasis im 200-ml-Gebinde angeboten, die neben herausragendem Glanz auch ein effektives Abperlverhalten bringen soll. Das Produkt kann auf dem

Attraktive Aufsteller verlocken zu Zusatzgeschäft Fahrzeuglack, Emblemen, Chrom und unlackierten Kunststoffteilen aufgetragen werden.

Schutzpanzer für Mehrwert Gute Umsatz- und Renditechancen liefert Christ Car Care den Betreibern von Portalwaschanlagen und Waschstraßen auch mit „Nano Finish“ – einem „Schutzpanzer“, der für eine maximale Glanz-Versiegelung mit lang anhaltender, wasserabweisender Wirkung, für klare Sicht durch Front- und Seitenscheiben und einen umfassenden Lackschutz für das ­gesamte­­Fahrzeug­sorgt.­•­(MPI)

Interesse ist ungebrochen Das Interesse am Zweirad ist weiter ungebrochen, davon ist Karl Schagerl, Geschäftsführer von Harley-Davidson, St. Pölten, überzeugt.

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owohl die hohe Besucherfrequenz als auch die großzügigen Ausstellungsbereiche auf dem Gelände der Messe Wels im Rahmen der moto-austria haben wir sehr positiv wahrgenommen“, so Schagerl. Auf der Messe in Wels wurden auch zwei HarleyPrototypen vorgestellt, von denen es für den ganzen europäischen, afrikanischen und asiatischen Markt nur 4 Prototypen gibt, mit denen der US-Zweiradhersteller in neue Segmente vordringt. „Das sind die Großenduro Pan America und das Naked Bike Bronx, die Ende des Jahres auf den Markt kommen; davon erhoffen wir uns einiges. Wir können damit neue Kunden gewinnen, denn die klassischen HarleyModelle fallen ja nicht weg“, sagt Schagerl. Insgesamt 500 Zweiräder – Neufahrzeuge und Gebrauchte – der

Marken Harley-Davidson und KTM konnten 2019 im St. Pöltener Motorrad-Handelsbetrieb abgesetzt werden. Und wie kommt ein großer Zweiradhändler über den Winter? „Wir versuchen in dieser Zeit, vor allem die Werkstatt auszulasten. Wir bieten einen Hol- und Bringservice an. Damit versuchen wir, die Saisonspitzen etwas herauszunehmen, weil von April bis Juni die Werkstatt extrem stark frequentiert wird.“ In den Wintermonaten sei auch das Customizing ein Thema. So gelinge es gut, über den Winter zu kommen.

Karl Schagerl

Werkstattgeschäft wird immer wichtiger Das Werkstattgeschäft werde auch im Zweiradhandel immer wichtiger, wobei es auch schwieriger werde,­Techniker­zu­finden.­•­(DSC)

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Mag. B. Katzinger

Corona Mobility

Kein Vergleich mit Ösis Das Vergleichsangebot von Volkswagen im Dieselskandal richtet sich ausschließlich an deutsche Käufer, was den österreichischen Verbraucherschützer Dr. Peter Kolba (Verbraucherschutzverein VSV) auf den Plan rief: „Damit werden wir VW nicht durchkommen lassen. Sollte VW Ausländern Zahlungen verweigern, wird der VSV mit Prozessfinanzierern individuelle Leistungsklagen gegen VW organisieren.“

ViveLaCar mit neuem Investor Die Vienna Insurance Group beteiligt sich mit rd. 20 Prozent an der Auto-Abo-Plattform ViveLaCar. „Uns überzeugt diese einfache und transparente Möglichkeit, mobil zu sein“, so Elisabeth Stadler, Generaldirektorin VIG. Im Sommer wird man laut Geschäftsführer Martin Rada die markenoffene Plattform ausrollen.

Neuer Anbieter mit Nfz aus Ungarn und der Slowakei Vor allem an Jungunternehmer in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland richtet sich das Angebot von www.firmen-auto.at: Die von Ing. Daniel Baranek, BSc, geschaffene Seite bietet Fahrzeuge von Händlern aus Bratislava und Sopron an. Derzeit habe man 12 Marken im Angebot, so Baranek.

Schlauer Lader Webasto hat auf der E-World in Essen im Februar seine intelligente Ladestation Webasto Live vorgestellt, die in verschiedene Energie-Management-Systeme integriert werden kann. „Dank ihrer Kommunikationsschnittstellen Open Charge Point Protocol (OCPP) und Modbus/TCP ist die Webasto Live flexibel in sowohl gewerbliche als auch private EMS integrierbar“, so der Hersteller – vorausgesetzt, dass auch die Anbieter von EMS eine entsprechende Schnittstelle für ihre Systeme einrichten. Dies ermögliche außerdem eine Vernetzung über das Mobilfunknetz.

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Im Gespräch mit dem Manager der Österreich-Niederlassung eines chinesischen Konzerns nahm ich jüngst Erleichterung wahr, dass die Bürde, oftmals zwischen dem Reich der Mitte und dem des Schnitzels hin- und herfliegen zu müssen, durch die omnipräsente Seuche erleichtert wird. Die Kommunikation klappe offenbar auch per E-Mail und Telefon; auch das sei schließlich eine Art von Mobilität. Andere Firmen lassen ihre Mitarbeiter so viel wie möglich von zuhause aus arbeiten; auf Twitter wird derartige Quarantäne vielfach geradezu herbeigesehnt von den Owezahrern in meiner Bubble. Dass Corona fürs CO2 geradezu Balsam ist, wird ebenfalls bereits behauptet, weil die Dreckschleudern von Containerschiffen ja jetzt im Hafen liegenbleiben müssen. Alles schön und gut, aber beim Erfrischungsgetränk im Home Office hört sich bei mir der Corona-Hype auf. Da bin ich Lokalpatriot.

„Als wir begonnen haben, war der Autohandel noch eine reine Männerdomäne.“ Maria und Sonja Gaberszik, Autohändlerinnen in Graz

„Das Einzugsgebiet rund um Deutschlandsberg wäre längst zu klein.“ Renate Reiterer, BMW Reiterer, Deutschlandsberg

„Mit dem Internet erweitern wir unser Einzugsgebiet massiv, wir haben Kunden bis nach Wien und Graz.“ Mag. Edith Sieber, Autohaus Strauss in St. Michael


wirtschaft

DMS für fünf Marken Die Kremser Autohausgruppe Auer mit den Marken BMW, Opel, Suzuki, Iveco und Isuzu vertraut seit Kurzem auf die DMS-Lösung von Motiondata.

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er Wechsel des EDV-Systems ist ein Schritt, den man sich speziell als Autohaus sehr genau überlegt. Neben den elektronischen Herausforderungen einer Umstellung ist auch die Akzeptanz der Mitarbeiter, die nahezu alle damit zu tun haben, ein wichtiger Aspekt. Beim traditionsreichen Autohaus Auer mit insgesamt drei Standorten in Krems und Stratzdorf betrifft die Umstellung gleich 5 Marken. Dennoch hat sich Geschäftsführer Mag. (FH) Florian Auer dazu entschlossen und ist seit Anfang des Jahres im Vollbetrieb mit DMS von Motiondata Vector. „Ich habe noch nie erlebt, dass ein Programm so schnell akzeptiert wurde. Die Motiondata-Lösung ist sehr selbsterklärend, die Bedienung ist sehr einfach“, lobt Auer. „Man merkt, dass hier jemand wirklich Ahnung vom Autogeschäft hat.“ Auch der Wechsel, die Installation und die Überleitung haben dabei problemlos funktioniert. „Motiondata ist bei PSA sehr stark, hier erhoffen wir Synergien für Opel. Suzuki ist ohnehin MotiondataPartner und bei BMW haben wir bis auf wenige Kleinigkeiten bereits alles abgedeckt.“ Die Synergien, die Auer mit 3 Standorten nützt, werden klarerweise auch von der Software abgedeckt: „Die Betriebe sind natürlich untereinander vernetzt, wir haben eine Buchhaltung für alle Standorte und eine MotiondataDatenbank mit allen Kunden“, erklärt Auer.

Neuer Betrieb seit 2017: BMW Auer Mag. (FH) Florian Auer leitet drei Standorte in Krems

Digitale Herausforderungen Die Zusammenarbeit mit Motiondata macht für Auer auch im Hinblick auf die aktuellen und kommenden Herausforderungen der Digitalisierung Sinn. „Es wird immer mehr digitale Lösungen geben“, weiß Auer. Die Schnittstellen zu den entsprechenden Systemen sind gegeben. Die digitale Abwicklung nimmt ebenso zu wie Online-Anfragen und Social Media. Dieses Thema ist bei Auer übrigens Chefsache: „Ich sehe jeden Beitrag, der auf Google oder Facebook hereinkommt und ich reagiere auch selbst. Man muss Meinungen und Postings sehr ernst nehmen, schnell bearbeiten, auch wenn es negative Meldungen sind.“ Der persönliche Kontakt hat bei Auer hohe Priorität. Unser Slogan lautet: ‚Erfrischend anders‘. Dabei versuchen wir, uns mit besonderem Service beim Kunden gegenüber anderen abzuheben. Und wir sind noch immer ein sehr familiärer Betrieb, wo der Kunde keine Nummer ist.“ • (GEW)

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Fotos: Jose Poblete

wirtschaft

Künstliche Intelligenz (KI), digitale Ökosysteme und Konnektivität revolutionieren – zumindest bei dieser Veranstaltung – bereits unsere Autobranche

Fasziniert folgte das Fachpublikum Martin Boshards Skizze, das Autohaus als „Smart Space“, eine Art Symbiose aus virtueller und realer Welt, zu positionieren

Reale Welt hat noch Relevanz Durch Bewegtbildanalyse lassen sich im Autohaus Absatzpotenziale schöpfen: Diese Vision stellte Big-Data-Spezialist Martin Boshard in München vor. Von Gerhard Lustig

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urch Bewegtbildanalyse lassen sich im Autohaus Absatzpotenziale heben: Mit dieser These zog Big-Data-Spezialist Martin Boshard von der „Computacenter AG“ Frankfurt bei der Smart Data Car Data-Konferenz in München das Fachpublikum in seinen Bann. Gnadenlos leger auf einem Tafelschreibblock (Flipchart) sponn er den Gedanken eines sogenannten „Smart Space“, in dem die Symbiose aus virtueller und realer Welt angestrebt wird. Den Begriff des „Smart Space“ hat das US-Beratungsunternehmen Gartner geprägt. Angesprochen ist damit eine physische Umgebung, in der Menschen und technologiebeSabine Scheunert, Mercedes-Benz, triebene Systeme in intelligendozierte über ten Ökosystemen miteinander die die Mobilität interagieren. bestimmende KI

Christian Senger, VW, untermauerte die Entscheidungshoheit der Software im Auto Nachzulesen: www.smartdata-cardata.de

Infos aus Räumen holen,

wo Menschen sind „Jede Kaufentscheidung fängt im Internet an“, sagt Martin Boshard, aber bis zum finalen Kauf „hat auch die reale Welt noch eine Relevanz“. Es gehe darum, „Informationen aus den Räumen zu holen, wo die Menschen sind“. Eingesetzt werden dafür 360-Grad-Kameras, die erkennen, welche Interaktionen im Autohaus statt-

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„360-Grad-Kameras erkennen, welche Interaktionen im Autohaus stattfinden.“ Martin Boshard, Dynamic Solution Manager, Computacenter AG & Co. oHG finden. Dabei werden allerdings keine personenbezogenen Daten gesammelt, sondern nur anonyme Bewegtbilder, betont Boshard. Dennoch bezweifelten einige Teilnehmer an dem Vortrag, dass derartige Technologien tatsächlich datenschutzkonform sind. „Man darf keinen Arbeitsplatz dauerhaft überwachen“, kamen Bedenken aus dem Auditorium.

Infos auf der letzten Meile Diskutiert wurde auch, ob eine Bewegtbildanalyse tatsächlich sinnvolle zusätzliche Informationen generieren kann. Bei Audi etwa seien 95 Prozent der Konfigurationen bekannt. „Aber wie schaut es auf der letzten Meile aus“, fragte zum Beispiel Hitachi-Manager Peter Wolf, „sind diese Informationen dann auch beim Handel?“ „Es geht nicht um ein Produkt, sondern darum, welche Infos aus der realen Welt noch benötigt werden, um zu besseren Entscheidungen zu kommen“, fasste Boshard zusammen. Dafür müsse man nun sinnvolle „Use cases“ finden, was noch viel Entwicklungszeit brauchen wird. •


wirTschAfT

Der Puma brüllte am lautesten Blickt man auf die Marken, so hatte Skoda (vor VW und Ford) die stärkste Medien­ präsenz; bei den Modellen war es der Puma.

Top 20 Marken

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xklusiv für AUTO & Wirtschaft warfen die Experten von „Observer“ auch diesmal wieder einen Blick in die Landschaft der österreichischen Printmedien. Ausgewertet wurden rein journalistische Texte (in der Grafik dunkelblau) ebenso wie die Werbung der jeweiligen Importeure (mittelblau) und die von den einzelnen Händlern geschalteten Inserate (hellblau). n e Durchforstet wurden die Medien im h ic le Verg Zeitraum vom 15.1. bis 15.2. Große Überraschungen gab es diesmal t! h c a nicht. Denn die 7 Marken mit den m ge meisten Texten und Inseraten (Skoda, VW, Ford, Fiat, Audi, Seat und Opel) sind auch in der Zulassungsstatistik weit vorn zu finden.

leicht

Top 20 Modelle

Wer inseriert mehr, wer weniger? Interessanter ist da ein Blick auf die Modelle: Hier war zwischen Mitte Jänner und Mitte Februar der Ford Puma das Auto, über das die Zeitungen mit Abstand am meisten schrieben bzw. für das auch die höchsten Inseratenbudgets flossen. Interessant dabei: Die PR-Summe, die Händlerinserate und die Schaltungen des Importeurs verteilen sich ziemlich genau auf jeweils ein Drittel. Ganz anders ist das Verhältnis beim Zweitplatzierten, dem VW Golf. Hier gaben die Händler fast gar kein Geld aus, der Importeur auch nicht so viel – die Summe an PRArtikeln brachte das Auto noch auf Rang 2. • (MUE)

Niemand soll Strafe zahlen Eine Roadshow der Bundesinnung Fahr­ zeugtechnik informierte Mitgliedsbetriebe über den Umgang mit blauen Kennzeichen.

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ehr als 800 Mitgliedsbetriebe kamen im Jänner und Februar zu den 10 Terminen in ganz Österreich: Diese standen unter dem Motto „Probefahrtkennzeichen – heuer schon gezahlt?“ Den Zuhörern wurde von Dipl. Oec. Andreas Westermeyer, MLS, in den jeweils zweistündigen Vorträgen erklärt, worauf sie beim Umgang mit den blauen Tafeln achten müssen, damit sie keine Strafe zahlen – anhand der rechtlichen Grundlagen, mit

Praxisbeispielen und konkreten Handlungsempfehlungen. Komm.-Rat Josef Harb, Bundesinnungsmeister der Fahrzeugtechnik, freute sich über die Roadshow: „Das ist wohl das beste Beispiel, wie das neue Leitbild der Bundesinnung funktioniert. Aber die Mitglieder müssen uns sagen, wo es zwickt.“ • (RED)

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Komm.­Rat Josef Harb, Bundesin­ nung Fahrzeug­ technik

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wirtschaft

In guter Gesellschaft Österreich ist nicht das einzige Land, das im Jänner mit einem Minus (von 9,1 Prozent) bei den Neuzulassungen gestartet ist: In ganz Europa ist die Verunsicherung der Kunden groß, auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind nicht die besten. Resultat: ein Rückgang von 7,6 Prozent im Vergleich zu 2019.

Daten für Malta nicht erhältlich Mitgliedsstaaten vor der EU-Erweiterung von 2004 Mitgliedsstaaten, die seit 2004 der EU beigetreten sind

VW Skoda Seat BMW Opel Hyundai Mercedes-Benz Renault Ford Audi Peugeot Fiat Citroën Mazda Dacia KIA Toyota Volvo Suzuki Mitsubishi Nissan Jeep Mini Land Rover Porsche Honda Tesla Alfa Romeo Jaguar Subaru Cupra Abarth DS Automobiles Lexus Smart SsangYong Lada Maserati Lamborghini Sonstige Gesamt

Abweichung Stück Jänner 2019/2020

Abweichung 2019/2020 in %

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39

Marktanteil in % Jänner 2019

3

+1,5 +0,1 -12,4 -7,3 +3,9 -8,0 -13,4 +6,2 -3,6 -5,9 +4,0 -3,6 +35,1 +2,7 -6,1 -9,1 -14,1 -8,0 -10,5 -18,0 -5,1 -8,2 -7,6 -0,8 +4,1 +14,2 -7,5 -7,7 -6,1 -16,3 +6,2 -10,2 -5,6 -7,3 -7,4 -7,6

Jänner 2019

2

51.074 2.344 21.312 265.702 2.186 11.738 155.079 9.210 32.370 165.271 3.565 1.540 3.136 4.205 47.164 25.257 45.927 15.684 13.952 20.478 7.096 6.563 93.538 19.278 9.717 1.021 1.034.407 918.082 116.325 847 9.004 20.931 30.782 161.013 1.226.202 1.109.877

Marktanteil in % Jänner 2020

1

51.840 2.347 18.671 246.300 2.271 10.798 134.229 9.785 31.206 155.528 3.709 1.484 4.238 4.319 44.303 22.959 39.471 14.423 12.489 16.798 6.733 6.024 86.443 19.132 10.113 1.166 956.779 847.602 109.177 709 9.561 18.788 29.058 149.279 1.135.116 1.025.939

Neuwagenzulassungen Österreich 01/2020 Jänner 2020

Belgien Bulgarien Dänemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Irland Italien Kroatien Lettland Litauen Luxemburg1 Niederlande Österreich Polen Portugal Rumänien Schweden Slowakei Slowenien Spanien Tschechien Ungarn Zypern Europäische Union (EU) EU142 EU123 Island Norwegen Schweiz EFTA Großbritannien EU + EFTA + UK EU14 + EFTA + UK

Jänner 2019

Jänner 2020

Neuwagenzulassungen Europa 01/20201

3.884 2.055 1.983 1.706 1.169 1.159 1.156 1.090 983 925 892 740 614 576 560 524 477 363 329 305 239 226 186 178 141 104 70 58 52 44 36 34 22 21 15 11 7 4 3 18 22.959

16,92 8,95 8,64 7,43 5,09 5,05 5,04 4,75 4,28 4,03 3,89 3,22 2,67 2,51 2,44 2,28 2,08 1,58 1,43 1,33 1,04 0,98 0,81 0,78 0,61 0,45 0,30 0,25 0,23 0,19 0,16 0,15 0,10 0,09 0,07 0,05 0,03 0,02 0,01 0,08 100

4.384 2.380 2.246 1.422 1.727 1.074 986 1.286 1.471 869 790 769 629 646 783 558 303 362 559 348 332 272 194 137 50 155 21 106 84 39 57 29 23 23 90 20 10 5 9 9 25.257

17,36 9,42 8,89 5,63 6,84 4,25 3,90 5,09 5,82 3,44 3,13 3,04 2,49 2,56 3,10 2,21 1,20 1,43 2,21 1,38 1,31 1,08 0,77 0,54 0,20 0,61 0,08 0,42 0,33 0,15 0,23 0,11 0,09 0,09 0,36 0,08 0,04 0,02 0,04 0,03 100

-500 -325 -263 284 -558 85 170 -196 -488 56 102 -29 -15 -70 -223 -34 174 1 -230 -43 -93 -46 -8 41 91 -51 49 -48 -32 5 -21 5 -1 -2 -75 -9 -3 -1 -6 9 -2.298

Quelle: European Automobile Manufacturers Associations (ACEA), Brüssel

Jänner 2020 Jänner 2019

6000

5000

4000

3000

2000

1000

0

Neuzulassungen Bundesländer Burgenland

774

+1,84 %

Kärnten

1.234

-17,13 %

Niederösterreich

4.641

-7,31 %

Oberösterreich

3.717

-6,14 % -11,34 %

Salzburg

1.821

Steiermark

3.372

-1,37 %

Tirol

1.951

-16,48 %

Vorarlberg

1.010

-10,38 %

Wien

4.439

-6,78 %

64

aUtO & Wirtschaft 03/2020

Top 5 b-Segment (Micro Vans) Jänner 2020 Jänner 2019

Suzuki Ignis 85

76

Opel Combo Combi/Tour 55

70

Kia Soul 33

0

Kia Venga

Hyundai ix20

2

0

7

39

Alle Daten zum Fahrzeugmarkt finden Sie auch im MarketAnalyser von Eurotax


+76,4 %

wirtschaft

Porsche ist mit 4.570 Neuzulassungen im Jänner in Europa der ganz klare Gewinner.

DREITAUSENDNULLDREISSIG Alfa Romeo hat auch schon (viel) bessere Zeiten gesehen: Im Jänner fiel der Absatz auf dem gesamten europäischen Kontinent um 29,6 Prozent von 4.304 auf 3.030 Einheiten. 58 Stück davon wurden übrigens in Österreich neu zugelassen. Zum Vergleich: Im Jänner 2019 waren es in Österreich noch 106 Stück gewesen.

Mar k des e M mon ats

Marktanteil in % Jänner 2020

Jänner 2019

Marktanteil in % Jänner 2019

Abweichung Stück Jänner 2019/20

VW Audi BMW Mercedes-Benz Ford Skoda Opel Renault Seat Peugeot Mazda Fiat Citroën Toyota Hyundai KIA Suzuki Nissan Volvo Dacia Mitsubishi Mini Honda Land Rover Alfa Romeo Jeep Chevrolet Smart Porsche Jaguar Subaru Chrysler Lancia Lexus Tesla Abarth Daihatsu Saab SsangYong DS Automobiles Sonstige Gesamt

Jänner 2020

Gebrauchtwagenumschreibungen 01/2020

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40

14.492 6.653 5.612 4.155 4.046 3.881 3.814 2.927 2.864 2.463 1.998 1.827 1.518 1.509 1.503 1.209 1.104 896 870 649 572 458 445 404 400 394 303 284 270 178 171 167 118 67 56 55 45 40 37 36 228 68.718

21,09 9,68 8,17 6,05 5,89 5,65 5,55 4,26 4,17 3,58 2,91 2,66 2,21 2,20 2,19 1,76 1,61 1,30 1,27 0,94 0,83 0,67 0,65 0,59 0,58 0,57 0,44 0,41 0,39 0,26 0,25 0,24 0,17 0,10 0,08 0,08 0,07 0,06 0,05 0,05 0,33 100

14.165 6.382 5.325 3.864 3.866 3.305 3.995 2.741 2.555 2.353 1.961 1.961 1.457 1.482 1.498 1.189 1.094 972 868 511 627 421 466 377 460 435 312 270 209 150 210 180 95 50 48 44 45 44 42 33 230 66.292

21,37 9,63 8,03 5,83 5,83 4,99 6,03 4,13 3,85 3,55 2,96 2,96 2,20 2,24 2,26 1,79 1,65 1,47 1,31 0,77 0,95 0,64 0,70 0,57 0,69 0,66 0,47 0,41 0,32 0,23 0,32 0,27 0,14 0,08 0,07 0,07 0,07 0,07 0,06 0,05 0,35 100

327 271 287 291 180 576 -181 186 309 110 37 -134 61 27 5 20 10 -76 2 138 -55 37 -21 27 -60 -41 -9 14 61 28 -39 -13 23 17 8 11 0 -4 -5 3 -2 2.426

735 Mercedes war im Jänner 2020 europaweit fast exakt auf Vorjahresniveau: 51.628 Stück nach 51.694 im Vorjahr.

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Toyota war im Jänner in Österreich einer der wenigen Gewinner: Die Neuzulassungen stiegen um 57,4 Prozent auf 477 Einheiten; der Marktanteil kletterte von extrem mageren 1,2 auf 2,1 Prozent.

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eim neuen Importeur darf man sich freuen: Im Jänner wurden um 174 Toyota mehr zugelassen als vor einem Jahr. Damals waren die Beziehungen zwischen dem jahrzehntelangen Importeur Toyota Frey und den Händlern auf einem Tiefpunkt angelangt – und Ende Jänner 2019 wurde dann ja auch bekannt gegeben, dass Toyota Motor Europe die Sache selbst in die Hand nimmt. Nach umfangreichen personellen Änderungen sowie dem Neuabschluss der Händlerverträge gehen nun auch die Absätze wieder nach oben: Im Jänner verkaufte sich der Yaris mit 122 Einheiten am besten, gefolgt vom RAV4 (116) und dem C-HR (89). Dann kommen Corolla (56), Aygo (42), Camry (20), Prius (17) und Proace (11). Auf den Landcruiser entfielen 3 Stück, der sportliche GT86 trug 1 Zulassung bei. Erwähnen sollte man, dass Toyota – bis auf Proace und Landcruiser – komplett auf Diesel verzichtet und stattdessen auf Hybrid setzt.

Europaweit 5,9 Prozent Marktanteil Das ist die magere Zulassungszahl von smart im Jänner – und zwar in ganz Europa. Durch die Umstellung auf reinen E-Antrieb betrug der Rückgang 89,1 Prozent!

Übrigens: Europaweit brachte es Toyota im Jänner auf 56.890 Neuzulassungen, das ist ein Plus von 11,5 Prozent. Der Marktanteil stieg europaweit auf 5,9 Prozent – ein Wert, der in Österreich trotz aller Bemühungen des neuen Importeurs mittelfristig wohl nur schwer zu erreichen sein wird … • (MUE)

Nissan musste in Europa im Jänner ein Minus von 4,1 Prozent hinnehmen; in Österreich waren es sogar -28,0 Prozent.

Dacia gehört mit -30,2 Prozent europaweit zu den größten Verlierern. In Österreich lag das Minus bei 28,5 Prozent.

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WIRTSCHAFT

Mir ist nach einem Neuen …

AU

IE

Das eigene neue Auto hat auch bei Frauen nach wie vor Saison. Weder Auto-Abo noch Carsharing haben derzeit dagegen eine Chance. Kaufgrund Nr. 1: die pure Lust auf ein neues Auto! Allerdings würden Frauen für ein umweltfreundlicheres Auto durchaus mehr Geld ausgeben …

TO & S

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reta Thunberg wird es wohl nicht gefallen, aber: Auf das eigene Auto wollen Autokäufer auch in Zukunft nicht verzichten. Der brandaktuelle DAT-Report 2020 (Deutsche Automobil Treuhand, Kompetenzzentrum und Informationszentrale der Automobilwirtschaft) macht deutlich: Die Lust auf ein neues Auto ist sowohl bei Neuwagen- als auch Gebrauchtwagenkäufern vorhanden. Das bestätigten über 4.000 Frauen und Männer, die zu ihrem Verhalten rund um Kauf und Wartung von Neu- und Gebrauchtwagen befragt wurden. Wir haben uns speziell mit der Frauenwertung befasst.

Was für ein Vergnügen! Spannend ist, dass weder höhere Wirtschaftlichkeit noch berufliche Veränderung der Kaufgrund Nr. 1 bei Neuwagenkäuferinnen sind. Sondern: die reine Lust auf ein neues Auto – und zwar bei 28 Prozent. Motivation Nr. 1 bei den Gebrauchtwagenkäuferinnen mit 26 Prozent ist der erste Pkw überhaupt. Die Lust auf einen neuen Gebrauchten liegt jedoch immerhin auf Rang 3, davor mit 23 Prozent der Wunsch nach einem zuverlässigeren Fahrzeug.

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Carsharing? Auto Abo? – Eher nein … Alternativen zum eigenen Auto wie Carsharing oder ein Auto-Abo sind aktuell daher für Autokäuferinnen nicht angesagt, der Großteil spricht sich dagegen aus. Verbreitetste Argumente gegen Carsharing sind: • mangelnder Wille zu teilen (57 Prozent der NWund 41 Prozent der GW-Käuferinnen) • zu geringe Flexibilität (46 Prozent der NW- und GW-Käuferinnen) • zu hoher Aufwand, zum Fahrzeug zu kommen (35 Prozent der NW- und 47 Prozent der GW-Käuferinnen) Auch gegen ein Auto-Abo sprechen sich 70 bzw. 72 Prozent der NW- bzw. GW-Käuferinnen aus.

Und Greta freut sich doch … Allerdings: Sowohl Neuwagen- (67 %) als auch Gebrauchtwagenkäuferinnen (63 %) sind durchaus bereit, mehr Geld für einen Pkw auszugeben, der weniger Kraftstoff verbraucht. Auch für ein Fahrzeug mit weniger CO2-Emissionen greifen Neuwagen- (57 %) und Gebrauchtwagenkäuferinnen (49 %) gern tiefer ins Börserl. • (PEW)


WIRTSCHAFT

Maria (links) und Sonja Gaberszik führen das Autohaus Gaberszik seit über 30 Jahren

Sister Act Aus einem kleinen feinmechanischen Betrieb in Graz machten die Schwestern Mag. Sonja und Maria Gaberszik ein stetig wachsendes Autohaus. Das Hauptaugenmerk liegt auf dem Nutzfahrzeugbereich, der weiter ausgebaut wird.

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aria ist für Vertrieb und Marketing zuständig, Sonja für den gesamten Aftersales-Bereich. Um Personalangelegenheiten, mittlerweile sind es rund 40 Mitarbeiter, kümmern sich beide – und das erfolgreich seit über 30 Jahren. Dass die Juristin und die Betriebswirtin gemeinsam den Betrieb des Vaters in Graz übernehmen würden, war allerdings nicht geplant … Es war 1987, als Alfred Gaberszik überraschend starb und seine Töchter Sonja und Maria beschlossen, seine Firma weiterzuführen. Das Hauptgeschäft der feinmechanischen Werkstätte mit vier Mitarbeitern waren damals Reparatur und Einbau von Fahrzeuginstrumenten in Taxis. „In Phase 1 haben wir das Geschäft weitergeführt und bald beschlossen, mehr daraus zu machen“, schildert Maria Gaberszik die Anfangsmonate.

Die Zahlen sprechen für sich Noch im selben Jahr wurde das Autohaus Gaberszik Ford-Vertragswerkstätte. Maria hängte ihr fast abgeschlossenes Studium an den Nagel („Ich hab irgendwann festgestellt, dass ich auch als fertige Juristin nichts anders machen wollte als Autos zu verkaufen.“), die bereits fertig studierte Sonja absolvierte im

Schnellverfahren eine Mechanikerlehre. Wenige Jahre später wurden die beiden auch Ford-Händler und erweiterten Schauraum und Bürogebäude. „Im Vollausbau wurden von uns 240 Einheiten erwartet, im Vorjahr waren es 1.080“, freut sich Maria Gaberszik.

Schwerpunkt gewerbliche Kunden Die Mehrzahl der Kunden sind Firmen, auch Taxiunternehmen zählen nach wie vor zur Hauptkundschaft. Leicht war der Beginn trotz allen Erfolgs nicht, erinnert sich Maria Gaberszik: „Autoverkaufen war damals reine Männerdomäne. Manche haben uns belächelt, manche bemitleidet.“ Heute ist die größte Herausforderung die komplette Veränderung des Kfz-Bereichs. „Schlagworte wie Elektrifizierung, Digitalisierung, Carsharing … keiner weiß, was in fünf

„Als wir begonnen haben, war der Autohandel noch eine reine Männerdomäne.“ Maria (links) und Sonja Gaberszik

Jahren los ist, wohin es geht. Nicht einmal Fachleute.“ Maria und Sonja Gaberszik glauben jedenfalls an den wachsenden gewerblichen Bereich. Ende des Jahres wird es daher einen eigenen Schauraum nur für Nutzfahrzeuge geben, die Pkws übersiedeln ins Nebengebäude. „Der Nutzfahrzeuge-Bestand ist gestiegen, also haben wir sicher auch in den nächsten zehn Jahren in der Werkstatt eine gute Auslastung.“ • (PEW)

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wirTschAfT

Erfolgreiche Kampagne: Die BMW 5er-Steiermark-Edition vom Autohaus Reiterer

A&W Digital Award-Gewinner: Thomas Reiterer, Valeria Konecna (Eurotax), Markus und Renate Reiterer

Über die Nische zum Volumen Mit seiner Kompetenz bei High-Performance-Fahrzeugen und familiärer Betreuung hat BMW Reiterer das Volumen in den vergangenen Jahren deutlich gesteigert. Kreative Digital-Werbung unterstützt den Erfolg, wie der A&W Digital Award, überreicht von Eurotax, beweist.

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n den letzten Jahren haben wir unsere Stückzahlen fast verdreifacht“, berichtet Firmenchef Markus Reiterer und betont dabei das WIR, den gemeinsamen Erfolg der Familie. 1996 hat Reiterer das Unternehmen in Deutschlandsberg mit seiner Frau Renate gegründet, mittlerweile sind die Söhne Markus und Thomas fixer und essenzieller Bestandteil des Betriebes geworden. Gemeinsam hat man das regional etablierte Unternehmen auch überregional zu einer Erfolgsgeschichte gemacht. „Das Einzugsgebiet rund um Deutschlandsberg wäre längst zu klein“, weiß Renate Reiterer. Mit der Erfahrung der Eltern und der Dynamik der Jugend hat man das Autohaus Reiterer in einem neuen Segment positioniert. „Wir nennen es Premium-Premium“, so der Chef. Gemeint sind High-Performance-Fahrzeuge, vornehmlich die M-Modelle der Marke, die Reiterer – im Vergleich zu Händlerkollegen – in einer echten Vielzahl verkauft. „Wir haben die Begeisterung, die Leidenschaft und die Tollkühnheit“, weiß Thomas Reiterer, Serviceleiter. Damit meint er den Mut, Lagerfahrzeuge oder Jungwagen mit hoher PS-Leistung anzukaufen.

„Das Einzugsgebiet rund um Deutschlandsberg wäre längst zu klein.“ Renate Reiterer, BMW Reiterer

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Vermarktbar sind sie bei Reiterer, weil man den Ruf erarbeitet hat und weil man digital den gesamten österreichischen Markt bestens besetzt.

Ohne digitale Begleitung, kein Erfolg Die Kundenansprache erfolgt dabei immer mehr digital: „Wir sind online sehr aktiv. Uns ist klar, dass man ohne digitale Begleitung nicht mehr erfolgreich sein kann“, weiß Thomas Reiterer. Egal ob Terminvereinbarung, Kundenkorrespondenz oder Marketing – alles läuft heute digital. Dass Reiterer im digitalen Bereich besonders innovativ ist, hat auch die Jury des Digital Award befunden und das Autohaus zum Sieger in der Kategorie „Beste Digital-Kampagne“ gewählt. „Durch die Edition konnten wir etwas Besonderes kreieren, die Individualität des Fahrzeuges und Individualität des Autohauses hervorheben“, erklärt Thomas Reiterer: „Die Resonanz war wahnsinnig groß.“ Für die Jury waren 2 Aspekte entscheidend“, erklärt Valeria Konecna, Marketing Managerin bei Juror Eurotax: „Zum einen wurden die finanziellen Mittel besonders effektiv eingesetzt. Man hat mit großer Kreativität den besten Outcome erreicht“, so Konecna: „Das andere ist der regionale Bezug: Das machen nicht viel Betriebe.“ Denn die Entwicklung geht zu mehr Internationalität und damit mehr Unpersönlichkeit. „Dabei schätzen die Kunden die Regionalität“, weiß die Digital-Expertin, deren Produkte bei Reiterer bestens bekannt sind. „Wir nutzen selbst die Eurotax Gebrauchtwagen-Bewertung und die Schadenkalkulation Repair-Estimate“, so Thomas Reiterer. • (GEW)


wirtschaft

Autohaus Strauss vertritt Ford, Land Rover und New Holland: Geschäftsführerin Mag. Edith Sieber und Marketingleiterin Marie-Theres Kurta

Einzugsgebiet digital erweitert Das Autohaus Strauss in St. Michael/Burgenland nutzt die digitalen Möglichkeiten, um über das klassische Einzugsgebiet hinaus Kunden anzusprechen. Das hat nicht nur A&W Digital-Award-Juror Motiondata Vector überzeugt.

A

m Land bekommt man schon noch gute Mitarbeiter“, lächelt Mag. Edith Sieber, Chefin vom Autohaus Strauss in St. Michael, bescheiden und beschreibt die Mitarbeiter als Grund für den Erfolg. Dabei liegt es wohl an Führung, Motivation und Arbeitsklima, dass die Mitarbeiter der entscheidende Erfolgsfaktor sind. Diese gute Stimmung und das Engagement des Teams bemerkt man, sobald man das Autohaus betritt. Und man merkt es auch bei der Betrachtung der Facebook-Seite, die persönliche und individuelle Postings bringt. Das reicht vom gemeinsamen Faschingskrapfen-Foto bis zum Kurzvideo, wo die beiden Verkäufer testweise den Kofferraum des neuen Puma mit Koffern beladen. So spielt das digitale Marketing bei Strauss mittlerweile eine große Rolle. Auch hier hat Sieber den richtigen Weitblick gehabt und mit Marie-Theres Kurta einen jungen, engagierten Medienprofi engagiert. Seit nun 3 Jahren kümmert sich Kurta ums Marketing und setzte einen sehr großen Schwerpunkt auf digitale Lösungen und Social Media.

Ausgezeichnetes Digital-Marketing Neben dem sichtbaren Erfolg durch erhöhte Frequenz können sich die Firma Strauss und Marie-Theres Kurta mit dem AUTO & Wirtschaft Digital Award auch über eine Auszeichnung in diesem Bereich freuen. In der Kategorie „Digitale Lead Kampagne“ konnte das Autohaus Strauss die Jury überzeugen. Mag. Mario Pichler, Vertriebsleiter der Motiondata Vector Gruppe und Jury-Vertreter dieser Kategorie: „Das Autohaus Strauss

versteht es mit authentischen Inhalten in den sozialen Medien zu punkten und so Leads zu generieren. Sobald ein neuer Lead entsteht, wird dieser nicht nur schnellstmöglich kontaktiert sondern in den dafür vorgesehenen IT-Systemen erfasst und für das gesamte Unternehmen transparent gemacht.“

Kunden bis Wien und Graz

Mag. Mario Pichler,

„Mit dem Internet erweitern wir unser Einzugsgebiet Motiondata Vector massiv, wir haben Kunden bis nach Wien und Graz“, erklärt Sieber. Dabei ist letztlich die persönliche Betreuung, die familiäre Kundenbeziehung entscheidend. Um den tollen Service unter Beweis zu stellen, müssen die Kunden erst den Weg zu Strauss finden. „Hier in St. Michael kommen nicht so viele Kunden zufällig vorbei, Facebook hilft uns, die potenzielle Kunden auf uns aufmerksam zu Mag. Edith Sieber, Autohaus Strauss machen“, so Sieber. „Hat man den Kunden erreicht, muss die Dienstleistung stimmen: Holund Bring-Service, Ersatzfahrzeuge, voller Service.“ Aber auch beim Verkauf hilft Online-Marketing: „Ohne Internet könnten wir teure Fahrzeuge, wie wir sie bei Land Rover zurückbekommen, gar nicht eintauschen.“ So profitiert ein hochklassiger Betrieb im ländlichen Raum sehr stark von den digitalen Möglichkeiten. Weil man sie professionell nutzt und die digital geweckten Erwartungen erfüllt. • (GEW)

„Facebook hilft uns, die potenziellen Kunden auf uns aufmerksam zu machen.“

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WIRTSCHAFT

30 Jahre gemeinsamer Einkauf Vor 30 Jahren gegründet, ist die Techno als Gesellschafter der Tecar International Teil der weltweit größten automotiven Einkaufsgesellschaft.

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iel ist es, Entwicklungen frühzeitig erkennen, entsprechende Strategien zu entwickeln und die Kooperation zukunftsfähig zu gestalten. Mit 10 operativen Gesellschaften und 103 Kooperationspartnern umfasst die Techno derzeit 236 Autohäuser. Zwei klar definierte Konzepte – Gesellschafter oder Kooperationspartner – gehen auf die besondere „Autohauslandschaft“ in Österreich ein. „Äußerst wichtig ist auch eine transparente Kosten-, Bonus- und Einkaufsvorteils-Konstellation“, sagt Ing. Ernst Rohrer, Geschäftsführer bei Techno. „Wenn sich das angeschlossene Autohaus innerbetrieblich nach den gebotenen Lieferanten/Partnern ausrichtet, ist der kaufmännische Erfolg garantiert. Die Bestellprozesse werden vereinfacht, aber nicht durchbrochen. So bleiben die Außendienstressourcen der Lieferanten/Partner erhalten, und Bestellungen können wie gewohnt erfolgen.“

„Wenn man schnell vorankommen will, muss man alleine gehen. Wenn man weit kommen will, muss man zusammen gehen.“ Geschäftsführer Ing. Ernst Rohrer über die die Zukunft der Techno in Österreich

Über eine zentrale Informations- und Bestellplattform – TIBS Online – können Mitglieder von Techno schnell und bequem auf das gesamte, umfangreiche Sortiment zugreifen und sich regelmäßig über Trends,

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Angebote und Aktionen informieren beziehungsweise Waren bestellen. Darüber hinaus diskutieren praxisnahe Gremien und Organe wie der Gesellschafter-Ausschuss oder Einkaufsleiter-Ausschuss mehrmals jährlich marktbezogene Themen, unterstützen und reflektieren Ausrichtungen, entwickeln Lösungsansätze und sorgen dafür, dass operative Erfahrungen der Autohäuser in die strategischen Entwicklungen von Techno einfließen.

Top-Konditionen für 1,5 Millionen Positionen Ernst Rohrer hebt auch die verbindlichen Verträge mit Preis- und Lieferbedingungen von nahezu 75 Lieferantenpartnern sowie Top-Konditionen für über 1,5 Millionen Positionen aus den Bereichen Zubehörartikel, Verschleiß- und Ersatzteile, Energie, Telefonie, Entsorgung sowie Dienstleistungen hervor. „Durch zentrale Rahmenvereinbarungen, Mengenbündelung und internationalen Einkauf kann Techno heute vorteilhafteste Einkäufe für Gesellschafter und Kooperationspartner garantieren.“ Dazu kommen Preis- und Prozessvorteile in Absatz und Beschaffung sowie Transparenz im Bestellprozess bis hin zur elektronischen Rechnungskontrolle und Central Billing. „Mit einer Umsatzsteigerung von über 15 Prozent, einem Umsatz von über 13 Millionen Euro und über 55.000 zentral fakturierten Rechnungen aus dem Jahr 2019 garantieren wir weiterhin unseren Gesellschaftern und Kooperationspartnern eine hervorragende Dienstleistung rund ums Autohaus.“ • (GEW)


siems-klein.at

MAHA – BREMSENPRÜFSTÄNDE

Leistungsstark trocknen

Besonders für Benziner

Mit seinem IRT UV SmartCure verspricht Hedson einen robusten, akkubetriebenen Trockner mit der höchsten Strahlungsintensität in der Kategorie der UV-Handtrocknungsgeräte. Optimal einsetzbar für Smart Repairs. Herkules Hebetechnik GmbH; www.hedson.com

Einen neuen Abgasrückführungs(AGR)-Kühler liefert BorgWarner für einen 1,5-Liter-Benzinmotor, der die BS VI Emissions-Normen erfüllt. Der neue Kühler mit Hybriddesign eignet sich aufgrund seiner hohen Leistungsanforderungen am besten für Benzinmotoren. Damit die Abgastemperatur schnell von 875 auf 150 Grad Celsius gekühlt wird, kommen im Inneren Rohre aus besonders korrosionsbeständigem Edelstahldesign zum Einsatz. BorgWarner Inc., www.borgwarner.com

Einfach sicher bedienen Sortiment erweitert Mit 12 neuen Lambdasonden deckt Denso 221 TecDocFahrzeugtypen und 58 OE-

Referenzen ab. Dies entspricht 326.000 zugelassenen D-A-CH-Fahrzeugen. Denso Automotive Deutschland GmbH; www.denso-am.de

Mit der Zwei-Säulen-Hebebühne MA STAR triple safety***** mit 3.5 t Traglast verbindet Maha 3-fache Sicherheit mit fünf Sternen zu einem wettbewerbsfähigen Preis-Leistungs-Verhältnis. Jeweils ein Stern soll für die stabile und solide Ausführung, die Sicherheit in der Anwendung, die einfache Wartung und Service, die einfache Inbetriebnahme und die intuitive Bedienung stehen. Im neuen Produkt hat der Maschinenbauer 4 Patente integriert und folgt mit der Neuerung seinem Slogan: „Wir verkaufen keine Produkte. Wir bieten Lösungen.“

Sicheres Heben Die Hubsäulen der MA STAR sind durch ihre spezielle „Origami-Fertigungstechnik“ besonders stabil. Gegenüber dem Vorgängermodell konnte man auf rund 90 Prozent der Schweißnähte verzichten. Mit dem triple safety System wird dreifache Sicherheit versprochen: das bewährte SpindelMutterpaket, die von MAHA entwickelte Mutterbrucherkennung „Giraffe“ sowie die serienmäßig integrierte Motorbremse. MAHA Maschinenbau Haldenwang GmbH & Co. KG; www.maha.de

Extra für Jaguars I-Pace Einen Anhängerkupplungs-Komplettsatz bietet Rameder nun auch für Jaguar I-Pace an. Enthalten sind auch der erforderliche 13-polige Elektrosatz, ein Adapter sowie detaillierte Montageanleitungen. Die Zuglast beträgt dann 750 kg oder einen Fahrradträger mit 50 kg Stützlast. Rameder Anhängerkupplungen und Autoteile GmbH; www.kupplung.at

Zugang gesichert Nachdem FCA Group seine OBD-Schnittstelle mit Sicherheitsgateway schützt, hat Mahle mit dem Hersteller eine Vereinbarung getroffen, um Schwierigkeiten für Nutzer von MAHLE Diagnosegeräten – wie dem TechPRO (MAHLE) oder Connex (Brain Bee) – zu vermeiden. So können Nutzer problemlos auf die Server von FCA zugreifen und alle für Diagnose und Service notwendigen Informationen abrufen. MAHLE International GmbH; www.mahle.com

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Bosch mit neuem Österreich-Chef Da Dr. Klaus Peter Fouquet (l.) am 30. April in den Ruhestand tritt, wird Mag. (FH) Helmut Weinwurm (r.) ab 1. Mai Alleinvorstand der Robert Bosch AG und Repräsentant der Bosch-Gruppe in Österreich. Weinwurm wird seine derzeitige Funktion als Leiter von Bosch Thermotechnik in Österreich beibehalten.

Harley ohne Arnezeder Nach 2 Jahrzehnten bei HarleyDavidson hat Dr. Christian Arnezeder den US-Motorrad-Hersteller verlassen. In dieser Zeit waren immer weitere Länder in seinen Verantwortungsbereich gekommen, zuletzt war er für 10 Staaten verantwortlich.

Arge2Rad Ing. Mag. Hubert Trunkenpolz (B.) ist nun alleiniger Obmann der Arge2Rad, nachdem Dr. Christian Arnezeder Harley-Davidson verlassen hat. Daher übt Arnezeder auch nicht mehr seine Position als Obmann der Arge2Rad aus. Trunkenpolz ist Vorstandsmitglied der KTM AG in Mattighofen.

Pfeffer als Obmann bestätigt Ing. Dr. Wolfgang Pfeffer wurde vom Landesverband Wien, Niederösterreich und Burgenland im Hauptverband der allgemein beeideten und gerichtlich zertifizierten Sachverständigen zum Obmann der Fachgruppe Kfz-Wesen wiedergewählt.

Bei MVC Motors (mit Standorten in Wien, Niederösterreich und Prag) hat sich Mag. Alfons Fischer aus dem operativen Geschäft zurückgezogen. Nach Abschluss der nachhaltigen Sanierung sei es an der Zeit gewesen, dass das Management die Verantwortung wieder selbst übernehme, so Fischer, der bis auf Weiteres als Berater zur Verfügung stehen wird. Mag. Lorenz Loidl ist nach rund 5 Jahren als Geschäftsführer von „Autogott“ zur Leaseplan Österreich Fuhrparkmanagement GmbH gewechselt: Dort ist er „Head of CarNext“ und damit Nachfolger von Florian Krassa, der sich auf seine Aufgabe als Director Operations konzentriert.

Im Februar hat Christoph Wittmann die neu geschaffene Stelle als Vertriebskoordinator bei Mitsubishi in Österreich übernommen. Er ist damit eine Schnittstelle zwischen der Geschäftsleitung und den Gebietsverkaufsleitern.

Bei Autorola verstärkt Peter Havranek als Automotive Business Expert „vor allem rund um Indicata“ das Team, so Geschäftsführer René Buzek. Havranek kommt von der VB-Leasing International Holding GmbH, wo er zuletzt als Head of Remarketing und Asset Management fungierte. Zuvor war er bei ALD Automotive und Denzeldrive Carsharing tätig.

Bei NTN-SNR hat Christophe Idelon (B.) vor Kurzem die Position des Vice President übernommen: Er ist damit für den Automotive Aftermarket verantwortlich. Sein Vorgänger Jean-Francois Debrosse hat das Unternehmen verlassen. Idelon war zuvor fünf Jahre lang bei NTN-SNR als Vertriebsleiter für Westeuropa tätig; er arbeitet bereits seit 1990 im Unternehmen.

Seit 1. Februar ist Marc Rieß Chief Operating Officer (COO) bei Porsche Financial Services. Der 43-Jährige hatte in den vergangenen 8 Jahren als Chief Financial Officer (CFO) Porsche Financial Services in den USA und Kanada geleitet. Porsche Financial Services in Bietigheim-Bissingen ist eine 100-Prozent-Tochter des Sportwagenherstellers.

Ausgabe: 3/2020, 33. Jahrgang; Cover-Werbung: Continental Aftermarket; Medieninhaber, Anzeigenverwaltung: A&W Verlag GmbH (FN 238011 t), 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16, T: +43 2243 36840-0, F: +43 2243 36840-593, E: redaktion@awverlag.at, I: www.autoundwirtschaft.at; Verleger: Helmuth H. Lederer (1937–2014); Herausgeber: Gerhard Lustig, DW 527, M: +43 664 8229485, E: gerhard.lustig@awverlag.at; Geschäftsführer: Stefan Binder, MBA, DW 522, M: +43664 5285661, E: stefan.binder@awverlag.at; redaktioneller Verlagsleiter B2B: Prok. Gerald Weiss, DW 593, M: +43 6642359044, E: gerald.weiss@awverlag.at; Chefredakteur: Mag. Heinz Müller, DW 523, M: +43 664 8221660, E: heinz.mueller@awverlag.at; Redaktion: Dr. Nikolaus Engel, DW 525, M: +43 664 8493231, E: nikolaus.engel@awverlag.at; Mag. Bernhard Katzinger, DW 591, M: +43 664 1244870, E: bernhard.katzinger@awverlag.at; Matthias Pilter, DW 579, M: +43 664 88368584,E: matthias.pilter@awverlag.at; Dieter Scheuch, DW 575, M: +43 664 2359052, E: dieter.scheuch@awverlag.at; redaktionelle Mitarbeit: Dr. Friedrich Knöbl, Dipl.-Ing. Heinz Lukaschek, Petra Walter; Anzeigenmarketing: Uschi Ernst, DW 529, M: +43 664 8222224, E: uschi.ernst@awverlag.at; Alexander Keiler, DW 521, M: +43 664 8229487, E: alexander.keiler@awverlag.at; Werner Ecker, DW 520, M: +43 664 88368591, E: werner.ecker@awverlag.at; Hbv. und Leitung Administration: Annemarie Lust, DW 597, M: +43 664 8229479, E: annemarie.lust@awverlag.at; Grafik: graphics - Alexander Jonas KG, 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16, T: +43 2243 36840-594, E: a.jonas@jonas.co.at; Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH, 3580 Horn, Wiener Straße 80; Bezugspreis: Jahresabonnement (10 Ausgaben) Inland: € 70,– exkl. 10 % MwSt, (Einzelpreis Inland: € 8,20 inkl. 10 % MwSt); Ausland: € 87,–; Bankverbindung: Bank Austria, UniCredit Group, BLZ 12000, Konto-Nr. 51844 097 901, IBAN = AT63 1200 0518 4409 7901, BIC = BKAUATWW, UID = ATU57361312; Gerichtsstand: LG Korneuburg; verbreitete Auflage: 12.500 Stück; Erscheinungsweise: monatlich (Juli/August Doppelnummer) mit Supplements laut Mediadaten 2020; grundlegende Richtung: unabhängige Fachzeitschrift für alle, die vom Kraftfahrzeug leben; Manuskripte: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie werden nur retourniert, wenn Rückporto beiliegt. Schwesterpublikationen Österreich: AUTO BILD Österreich, AUTO-Information, FLOTTE, 4wd + ALLRADKATALOG, FAMILIENAUTOS, automotive GUIDE; Schwesterpublikationen Schweiz: AUTO&Wirtschaft Schweiz, AUTO BILD Schweiz, aboutFLEET


menschen

Leserbriefe

Betrifft: „Regional oder günstig kaufen“ in „AUTO & Wirtschaft 2/20

Porsche Media & Creative … … heißt die neue Agentur, die aus der im Jahr 1989 gegründeten Porsche Werbemittlung hervorgegangen ist. Geschäftsführer sind Wilfried Weitgasser und Andreas Martin (B.). Die Dienstleistungen der Full Service Agentur werden nicht nur für die Porsche Holding Salzburg angeboten, sondern auch auf dem freien Markt für Drittkunden. Standorte gibt es in Salzburg und Wien.

Webasto Bei der Webasto Fahrzeugtechnik GmbH in Wien wurde Dipl.-Kffr. (FH) Alexandra Kothe mit der operativen Geschäftsführung betraut, nachdem Komm.-Rat Dieter Hahn als strategischer Berater im deutschen Automobilzuliefererkonzern tätig sein wird. Kothe arbeitet seit 2002 bei Webasto, seit 10 Jahren ist sie in Österreich und auch für die Finanzen im Cluster aus Österreich, Tschechien, der Slowakei, Ungarn, Slowenien und Rumänien verantwortlich.

Neu bei NGK Spark Plug Seit 1. März ist Thomas Nelles Vertriebsleiter Aftermarket bei NGK Spark Plug Europe und hier für Deutschland, Österreich und die Schweiz zuständig. Er war von 2004 bis 2014 (und dann wieder ab 2018) bei Hess Autoteile tätig, in der Zwischenzeit arbeitete er als Vertriebsmanager Automotive Aftermarket für Zentraleuropa bei Schaeffler.

Sehr geehrter Herr Weiss! In Ihrem Artikel „Regional oder günstig kaufen“ schreiben Sie mir aus der Seele! Wir als ATP Gruppe haben mit diesen Problemen täglich zu kämpfen und zu argumentieren. Wir sehen aber auch an Hand unseres ProfiService Konzeptes, dass einige Werkstätten sehr wohl die persönliche Betreuung und Schulungsangebote schätzen und gerne ein Teil davon sind. Ich hoffe sehr für unsere ATP Mitglieder, dass dieses Umdenken bald stattfindet, bevor einige österreichische Firmen vom Markt verschwinden. Wünsche Ihnen noch einen erfolgreichen Tag! Sonnige Grüße aus Amstetten! Marion Böheim, ATP Auto-Teile-Partner e. Gen., 3300 Amstetten

Betrifft: „Was ist ein Original?“ in „AUTO & Wirtschaft 2/20 Sehr geehrte Herren! Nachdem ich für meine kritischen Anmerkungen in Sachen Oldtimer-Berichterstattung bekannt bin, möchte ich es schon aus Gründen der Fairness nicht verabsäumen, ein positives Statement zum o. a. Artikel zu übermitteln. Mit seinem doppelseitigen Artikel in der aktuellen „AUTO & Wirtschaft“ mit dem Titel „Was ist ein Original?“ ist es Herrn Dr. Friedrich Knöbl in seiner pointierten Art gelungen, die Problematik von „Originalität und Fälschung“ im Oldtimerbereich präzise und überaus sachlich darzustellen. Kompliment und beste Grüße, Komm.-Rat Franz R. Steinbacher, Sachverständiger für das Kraftfahrwesen, 2120 Wolkersdorf

Im „A&W-Papierkorb“ finden sich Inhalte, die zum Schmunzeln anregen, aber nicht immer mit der Automobilbranche zu tun haben.

Wo, wenn nicht in Genf Haben Sie schon einmal einen Bugatti „in freier Wildbahn“, also ganz normal im Straßenverkehr, gesehen? Nicht in einem Schauraum, auf einem Autosalon und auch nicht auf einer abgesperrten Rennstrecke, wo man derlei Fahrzeuge üblicherweise sichtet? Vermutlich eher nicht. Uns war dieses Glück in Genf zuteil, an einem Abend zu Beginn des Autosalons, vor einem Hotel in der Innenstadt – allerdings im Vorjahr. • (MUE)

Neue Chefin bei Donau Versicherung Judit Havasi ist seit wenigen Wochen Generaldirektorin der Donau Versicherung. Die 44-Jährige hatte in Wien und Budapest Rechtswissenschaften studiert und ist seit dem Jahr 2000 für den VIG-Konzern tätig, seit 2016 war sie Vorstandsmitglied der Vienna Insurance Group.

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SCHLUSS mit Lustig Die Krisen gehen uns nicht aus! D ie Klimakrise tritt mit einem Schlag in den Hintergrund, das Corona-Virus setzt sich öffentlich wirksam an die Spitze jeder Berichterstattung. Vorweg: Es wird nicht lange dauern, bis uns die nächste Krise ereilt. • China als Ausgangspunkt der Krankheit zeigt uns brutal die Grenzen der Wirtschaft auf. Die Schattenseiten des Just-in-time, wovon die Autowirtschaft besonders betroffen ist, spüren wir in den lokalen Ausprägungen besonders. Unsere Arbeitsplätze und damit die Kaufkraft sind massiv davon betroffen.

„Wir befinden uns mitten in einem globalen Ereignis und es ist klar, dass die ohnehin schweren Zeiten für unsere Wirtschaft prolongiert werden!“ Angesichts der globalen Gefahren und schwieriger Marktverhältnisse im Autohandels- und Servicegeschäft wundert mich die Lethargie unserer Händlerverbände. Die aktuell größte Gefahr vor allem für unseren Berufszweig ist nicht allein die Regierung, sondern der Autohersteller, der – grob gesagt – aus reinen Kostenoptimierungsgründen die gezielte Vernichtung des ihm wirtschaftlich längst ausgelieferten Händlers im Schilde führt. • Eindeutige Tendenzen der Hersteller erkennt auch Dr. Fritz Knöbl in seinem Lagebericht (siehe im Innenteil auf den Seiten 24/25) des Netzwerkes EDL (European Distribution Lawyers), dem er angehört, die von Brüssel beschlossene Pönale für CO2Zielverfehlungen auf die Händler zu überwälzen. • Völlig unklar ist auch, wie es mit der „WerkstättenGVO“ weitergehen soll, dient sie doch als Ersatz für die abgeschaffte branchenspezifische Kfz-GVO, in die sich abgehalfterte Autohändler flüchten können, um als Vertragswerkstätte den von ihnen geschaffenen Kundenstock weiter nutzen zu können. • Obwohl rote Linien längst überschritten sind, leben viele betroffene Markenbetriebe tatenlos in den Tag hinein. Aufmüpfige Händlersprecher werden abserviert, der Rest verharrt in schöner Schlichtheit. Die Gremien stehen außerhalb dieser roten Linie.

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Machen wir uns nichts vor: Mit ihrem DatenSchnickschnack, mit der bei aller Evolution eine Scheinwelt bedient wird, macht uns die Industrie den Kopf schwer. Und der Käse von der neuen Welt der E-Mobilität ist längst noch nicht gegessen. • Der Kunde will individuelle Mobilität selbst bestimmen, wie sich gerade in pandemischen Zeiten herausstellt, um flüchten zu können, wenn es den einzelnen drängt. Bei Gefahr in Verzug werden Kfz-Betriebe vor Ort die Fluchthelfer sein und nicht menschenlose von Künstlicher Intelligenz gesteuerte Online-Plattformen. • Doch zurück zum Krisenmodus: Nach dem CoronaVirus kommt sicher neue Pein(lichkeit) auf uns zu und wissenschaftlich macht Schmerz durchaus Sinn. Er ist überlebenswichtig, da er den Organismus über vorliegende oder drohende Schäden am System warnt. • Nur eine Option haben die Kfz-Betriebe nicht: auf die fatalen Ausdünnungsprozesse noch lange mit einer Reaktion zu warten. Es grüßt Sie Ihr


Foto: Adobe Stock

Fachkongress und Ausstellung für Kfz-Service, Reifen, Lack- und Karosserie 11. März 2020, Allianz-Stadion Wien

Für Werkstätten, Karosseriebetriebe, Reifenfachbetriebe und den Independent Aftermarket Vorträge, Workshops und Diskussionen zu aktuellen Herausforderungen: Digitalisierung, Elektrifizierung, Kalibrierung, freier Datenzugang, Versicherungsabwicklung, Fachkräftemangel, ... Fachausstellung, Lösungen, Kontakte, Netzwerke Eintrittskarte: € 87,- (exkl. MwSt.) (für Fachbesucher)

Auszüge aus dem Programm (alle Infos unter www.autoundwirtschaft.at) Prof. Dr. Stefan Bratzel Center of Automotive Management (CAM) Entwicklungstrends der Branche

Roger Blum BlueTech AG Lackieren mit Stickstoff

Martin Klein ASC Haftungsrisiken bei Assistenzsystemen vermeiden

Ing. Wolfgang Stummer Goodyear Der Reifen als gemeinsame Erfolgschance

Janos Juvan OE Service Was bedeutet „Service nach Herstellervorgaben?“

Robert Ramsauer Die Höchstleister Der Schlüssel in die Kundenwelt

Bert - C. Lembens Continental IAM Elektromobilität: was kommt – was braucht’s

Klaus Hölbling, BSc Verband der freien Kfz-Teilehändler (VFT) Freier Zugang zu Fahrzeugdaten

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Der Caravelle 6.1 Ikone, neuester Stand Wofür auch immer ein Shuttle gebraucht wird – ob für die Fahrt zum Flughafen, zum Sportverein oder zum nächsten Businesstermin: Ausgestattet mit vielen neuen Features ist der Caravelle 6.1 jetzt noch komfortabler, digitaler und flexibler. www.vw-nutzfahrzeuge.at Verbrauch: 7,5 – 11,6 l/100 km. CO₂-Emission: 195 – 262 g/km (nach WLTP). Symbolfoto. Stand 03/2020.


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