AUTO & Wirtschaft 05/2019

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Mai 2019 Österreichische Post AG MZ 03Z035333 M A&W Verlag, Inkustr. 16 3400 Klosterneuburg

www.autoundwirtschaft.at

Mobilität ORGANISieren Neue Aktivitäten für die Autohändler

HANDEL Denzel: Import von E-Autos aus China im Visier PSA gegen Büchl: Prozess mit weitreichenden Folgen?

Gewerbe Kalibrierung als Chance für Kfz-Betriebe Gebrauchtwagen werden immer wichtiger

Wirtschaft Jubiläum: 50 Jahre „AUTO-Information“


Traditionell. Hybrid. Alternativ. Es gibt viele MÜglichkeiten, ein Fahrzeug anzutreiben – aber nur einen Versicherer, der denkt und handelt, wie das Kfz-Gewerbe. DER Branchenversicherer bietet Kfz-Betrieben und ihren Kunden unschlagbare Vorteile.

www.garanta.at


editorial Die NoVA-Reform als vertane Chance

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ls wir Anfang April mit der Planung dieses Heftes begonnen haben, stand das Thema „Zukunft der NoVA“ ganz weit oben auf unserer Liste. Das tut es auch heute noch. Aber offenbar nicht bei der Bundesregierung! Denn wir hätten Ihnen gerne berichtet, dass es endlich eine bürokratische Entlastung im tagtäglichen Chaos mit den Prozentzahlen rund um die Normverbrauchsabgabe gibt. • Doch das Thema wurde auf die lange Bank geschoben, viel mehr als vage Angaben fanden sich bei der groß angekündigten Pressekonferenz der Bundesregierung am 30. April nicht. Schade! Eine vertane Chance! Aber wir wollen die Hoffnung nicht aufgeben, dass es doch relativ bald klare Aussagen zu diesem Thema gibt! • Dass im Autohandel in den nächsten Jahr(zehnt)en massive Veränderungen bevorstehen, ist klar: Der Händler wird immer mehr zum Mobilitätsdienstleister werden. Einige Aspekte, wie es weiter gehen könnte, haben wir für Sie auf den folgenden Seiten zusammengestellt. Und auch einige jener Betriebe befragt, die schon jetzt mit Carsharing, Mietautos und dergleichen aktiv sind. • Übrigens: Im April war ich mit meinem Privat-Pkw beim Reifenwechsel (mit den mitgebrachten Sommerpneus im Kofferraum) in einem großen Betrieb im Umland von Wien. 10 Minuten dauerte das Ganze inklusive Wuchten (und die Reifen nahm ich wieder mit). Was ich dafür bezahlt habe? 68 Euro. Viel, meine ich, denn das Auto hat weder RDKS noch sonst etwas, was die Sache verzögert hätte. Kein Wunder, wenn sich Autofahrer über ­überhöhte Rechnungen ärgern. Mich hat die Werkstätte jedenfalls als Kunden verloren.

Mehr als nur Neuwagen!

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ines kann ich Ihnen schon jetzt garantieren, liebe Leserinnen und Leser: Nachdem Sie dieses Magazin aufmerksam gelesen haben, sind Sie voll am Puls der Zeit! Unser engagiertes Team hat sich auch dieses Mal bemüht, alle relevanten Themen für Autohaus und Werkstätte für Sie aufzubereiten. Dazu möchte ich nur einige wenige Themen vorstellen: Nach dem „Fokus“, wo wir Chancen für Sie als „Mobilitätspartner der Zukunft“ vorstellen, zeigt eine von puls Marktforschung (exklusiv mit unserem Partner Santander) erstellte Studie, welche Bedeutung das Gebrauchtwagen-Geschäft für das Autohaus besitzt. • Die Entwicklung auf dem Gebrauchtwagenmarkt wird auch auf den Seiten danach in den unterschiedlichsten Facetten behandelt, ehe wir uns dem ebenso wichtigen Thema Versicherung und Finanzierung widmen: Denn da geht es nicht nur um zusätzliche Erträge für das Autohaus, sondern auch um die mindestens ebenso wichtige Kundenbindung. Wie wir alle wissen, kostet es ja deutlich mehr

„Wie schaffen Autohäuser den Schritt zum Mobilitätsdienstleister? Mit Carsharing, Miet­autos, E-Scootern, …“ Aufwand, einen neuen Kunden zu gewinnen als einen bestehenden zu halten: Noch dazu, wenn dieser zufrieden ist und im Bekanntenkreis oder in den sozialen Medien Werbung für den Betrieb macht. • Nicht vergessen möchte ich auf die Beilage „TEILE & Wirtschaft“: Unser Experte Gerald Weiss beleuchtet darin mithilfe der Kollegen, wie sich der freie Ersatzteil- und Reparaturmarkt entwickelt. Ach ja: Haben Sie sich schon als „Werkstätte des Vertrauens“ angemeldet? Mehr darüber lesen Sie ebenfalls in dieser Beilage! • Ein schönes Frühjahr wünscht

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Start einer neuen Serie: Mehr darüber lesen Sie auf den Seiten 68 und 69!

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Stefan Binder, MBA, Geschäftsführer

Mag. Mag. Heinz Heinz Müller, Müller, Chefredakteur Chefredakteur

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INHALT

Aspekte

Porsche Holding an der Atlantikküste AVL: Mit der Ertragslage zufrieden

Fokus

10-17 Mobilitätsdienstleister „Mobility as a Service“ – Zukunftschance für das Autohaus?

Zahlen, Daten & Fakten Händler-Trend Barometer: Zufrieden trotz Rückgang DAT-Report: Gib Gas, ich will Spaß Observer: Wer wirbt brav, wer nicht?

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32-37 Gebrauchtwagen

Händler sind mit der Marktentwicklung zufrieden

Die mobile Zukunft ist extrem flexibel Best Practice: Mobilitätsdienstleister in Österreich Umfrage: Bleibt alles wie gehabt?

Handel

Ford fährt fort … Denzel: China lockt wieder Honda: Es lebe der Sport! Messe Klagenfurt: Viel Sonne im Süden Lada: Stoppt die Allianz Lada-Import? NoVA: Reform am Kunden vorbei? PSA vs. Büchl: Prozessrisiko Knöbl: Genug geeiert Mercedes: Neue Heimat für Sternenflotte Interview: Nicht ohne „seine“ Händler

Gewerbe

Analyse: Was täten wir ohne Gebrauchte? Santander: Händler-Trend Barometer willhaben: Die Sache mit dem Wertverlust Pixel24: Mehr als tausend Worte Weltauto: Schneller zu neuer Ware AutoScout24: Platzhirsche und Chefparkplätze Siems & Klein: Aus zwei mach „eins plus“ Stop&Go: Stromschlagsparend Kalibrierung: Überleben als Frage der richtigen Einstellung Michelin: Französische Testsieger Bridgestone: Einfach weiterfahren Goodyear: Emotion im Highspeed-Markt Eder: Doppeltes Flottchen Lack & Technik: Next Generation

Wirtschaft

68-69 AUTO&SIE

Wider das Gender-Problem in der Autobranche!

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WashTec: Waschen mit der App Diez: Rares Gold Versichern: Selber vermitteln und beraten carplus: Ganz nah am Kunden CarGarantie: Reparaturen erneut teurer VMS: Gemeinsames Potenzial Porsche Bank: Für jeden Kunden etwas Garanta: One-Stop-Shopping Real Garant: Wiedersehen macht Freude Statistik: Minus + minus = März 50 Jahre AUTO-Information: In der Weitsicht der Dinge Forstinger: Zahltag Autohaus Digital: Schon ist Ihr Posting fertig Oldtimer: Herzmanovsky und das rote Pickerl Auto&Sie: Mitten unter Männern DAT-Report: Gib Gas, ich will Spaß WWCOTY: Wenn Frauen Autos wählen … Observer: Wer wirbt brav, wer nicht? ARBÖ: „Zur roten Brezn“ Schrader: Neue Sensoren für Asiaten Neue Produkte

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Mai 2019 Eine Beilage von AUTO & Wirtschaft

aft.at

TEILE & Wirtschaft

N FAHRZEUGDATE Karten neu gemischt

Wer braucht den freien Kfz-Markt? • Wer verkauft die Teile? • Konkurrenz durch Online-Plattformen

el Ersatzteilhand Fressen die Großen die Kleinen?

Interview

Birner VFT-Obmann Walter Branche zur Zukunft der

VERSI

1969-2019

JAHRE

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Qualität als Schlüsselfaktor

in der TEILE-Beilage Eine Aktion von

HERUN DIENSTL

49-57 Foto: Adobe Stock

Menschen

Polke, Vogl+Co: Renault-„Dealers of the Year“ 72 Impressum 72 Aus dem Papierkorb: Zur Markenschulung, Organ A236! 73 Schluss mit Lustig: Mitten im Neustart 74

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EI G S STU N NGE

www.autoundwirtsch

Die Versicherung als „Freund und Helfer“ für das Autohaus


Musterberechnung Eine neue „Musterberechnung Ausgleichsanspruch“ wurde für den Fahrzeughandel erstellt. Diese ist in unserem Infodienst A&W-Pro (www.autoundwirtschaft.at) abrufbar.

Zumindest einige Mitarbeiter der porsche Holding Salzburg müssen nun eifrig Portugiesisch lernen

Bald auch an der Atlantikküste Denzel Top-Arbeitgeber Vom Magazin „Trend“ zum Top-Arbeitgeber Einzelhandel gekürt wurde Denzel auf Basis von Mitarbeiterbefragungen. Für Personalverantwortliche Barbara Weiss eine klare Sache: „Bei uns steht der Mensch im Vordergrund!“

Noch steht die Zustimmung durch die europäische Wettbewerbsbehörde aus, doch der Wachstumskurs der Porsche Holding Salzburg geht offenbar unbeirrt weiter: Am 30. April unterzeichnete das Unternehmen einen Vertrag mit der Sociedade de Importação de Veículos Automóveis, S.A. (SIVA), Tochter der größten portugiesischen Automobilgruppe SAG-SGPS SA. Die Salzburger übernehmen den Import von VW Pkw, VW Nutzfahrzeuge, Audi, Skoda, Bentley und Lamborghini in Portugal. Dr. Hans Peter Schützinger, Vorstandssprecher der Porsche Holding Salzburg (B.), rechnet mit dem Absatz von mittelfristig bis zu 30.000 Neuwagen pro Jahr in Portugal; in den vergangenen Jahren waren es jeweils rund 25.000 Einheiten gewesen. Die 650 Mitarbeiter der SIVA werden von der Porsche Holding Salzburg übernommen, ebenso 11 Händler-Standorte im Raum Lissabon und in Porto.

Positive Bilanz 2018 konnte die Denzel Bank das Volumen der neu abgeschlossenen Finanzierungen um 7 Prozent auf den Rekordwert von 140 Millionen Euro steigern. In Summe hat sich damit der Bestand an Ausleihungen (Kredit und Leasing) per 31. Dezember 2018 gegenüber dem Vorjahr um fast 9 Prozent auf 347 Millionen Euro erhöht. „Wir halten auch 2019 an unserem traditionellen Geschäftsmodell weiter fest: Die Hereinnahme von Spareinlagen und Vergabe von Krediten und Leasingverträgen an Konsumenten und KMUs in Österreich“, so Mag. Heinz Gruber, Vorstand der Bankhaus Denzel AG.

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SsangYong: zwei neue Händler an 3 Standorten Seit Anfang Mai ist Autoland PPAT Händler von SsangYong in Innsbruck – auch mit dem weiteren Unternehmensstandort Schwaz. Ebenfalls im Mai nimmt Kuntner Hintergräber in Wiener Neustadt – bis dato als Bosch-Service-, Temsa, Dafund Dunst-Partner für Pkw, Lkw und Bus tätig – die Händleragenden für die Marke auf. Österreichs SsangYong-Netz umfasst nun 20 Händler und 14 Werkstättenpartner.


„Sollten wir in Zukunft in Österreich auch bei den Marketing-­ Aktionen mit einbezogen werden, mit denen deutsche Ford-Händler unterstützt werden, dann stehe ich auf und applaudiere.“ Komm.-Rat Mag. Werner Blum, Präsident des Verbands Österreichischer Ford-­ Vertragshändler

„Es hat mit sehr vielen Herstellern Gespräche gegeben. Wir sind mit den Unternehmen ja in fortlaufendem Austausch.“ Hansjörg Mayr, Chief Digital Officer bei der Wolfgang Denzel Auto AG, über seine Aktivitäten auf der Auto Shanghai im April

„Sportliche Performance ist definitiv die Ausrichtung des Konzerns, sogar in den Jahren, in denen wir nicht in der Formel 1 waren.“ Dagmar Zinner, Honda

Tiefgreifende Umstrukturierung bei Pappas Catharina Pappas (l.) übernimmt die Anteile ihres Bruders Alexander (r.) an der Pappas Holding. Somit wird sie die automotiven Aktivitäten kontrollieren, während sich Alexander Pappas um die Immobiliensparte kümmern soll, hieß es. Die Organisationsstruktur habe man in den letzten Jahren bereits an die künftigen Herausforderungen angepasst. Geschäftsführer sind nun Catharina Pappas, Peter Modelhart, Kai Droge und Fritz Lixl.

ZhiDou sucht Händler ZhiDou Austria sucht Händler: Die Zahl der Partner soll von aktuell 6 auf 10 bis 15 gesteigert werden. Gesucht wird vor allem in Wien, aber grundsätzlich auch in ganz Österreich.

Smatrics: Kooperation mit E-Auto-Hersteller Smatrics kooperiert mit ZhiDou GreenGo, dem chinesischen E-Auto- und Transporter-Hersteller, der nun auch in Österreich E-Fahrzeuge anbietet. Im Rahmen der Kooperation mit Smatrics werden drei Bereiche der Elektromobilität abgedeckt: öffentliches Laden, laden zuhause und die Ladelösungen, die beim Händler zum Einsatz kommen. „Wir freuen uns, nun auch einen Partner im Einsteigersegment zu haben“, so Michael-Viktor Fischer, Geschäftsführer von Smatrics. „Wir planen, rund 150 Autos auf den Markt zu bringen, die Modellpalette um ein SUV erweitern und mit je 50 Autos in 2 Modellvarianten im Carsharing-­Geschäft Fuß fassen“, sagt Lukas Makovsky, Geschäftsführer von ZhiDou GreenGo Austria.

Gerster über Plan Christoph Gerster, Geschäftsführer von Auto Gerster/ Dornbirn und 3 weiteren Standorten in Bludenz, Hard und Koblach, zeigt sich mit der aktuellen Entwicklung im 1. Quartal zufrieden: „Wir liegen trotz weiter dezimierter Handlungsspielräume mit den Marken Opel, Ford und Suzuki gesamthin 110 Prozent über den Verkaufsplanungen.“

Kujus rechnet mit rückläufigem Pkw-Gesamtmarkt „Wir haben das Erwartete erfüllt“, fasst Michael Kujus, seit Herbst 2018 Geschäftsführer der Österreich-Niederlassung von Nissan, seine ersten Monate in der neuen Rolle zusammen. Das Auslaufen der Modelle Pulsar und Note, aber auch das Erschließen einer neuen Zielgruppe für den Micra – das neue Modell ziele nun voll auf das B-Segment – habe zu Volumeneinbußen geführt. „Ich teile für den Gesamtmarkt die Einschätzung, dass wir 2019 etwa 25.000 bis 30.000 Stück unter 2018 zu liegen kommen werden. Wir bei Nissan wollen uns konsolidieren und hoffen, dass wir heuer das Niveau des vergangenen Jahres halten können“, so Kujus, der erst für 2020 wieder an Zuwächse glaubt. Er wolle unter anderem mit weniger Kurzzulassungen auskommen und das Thema Elektromobilität weiter vorantreiben.

Seat: neue CNG-Modelle Seit Kurzem sind die neuen, monovalenten Seat-TGI-Modelle von Ibiza, Arona und Leon zu haben. Sie zeichnen sich durch vergrößerte ErdgasTanks aus, der Benzinvorrat wurde deutlich verkleinert.

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Mobilitätsdienstleister

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Die mobile Zukunft ist extrem flexibel Der Autokauf, wie wir ihn heute kennen, nimmt an Bedeutung ab: In Zukunft werden Miete, Carsharing, Leasing, aber auch Auto-Abos wichtiger. Einige Händler reagieren schon jetzt. Von Mag. Heinz Müller

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anchmal reichen nackte Zahlen und schon ist man mitten im Thema: Sie stammen aus einer aktuellen Studie von puls Marktforschung. Dort hat man 1.020 Autofahrer, die ein Auto anschaffen wollen (oder dies in den vergangenen 12 Monaten getan haben), befragt. Es ging darum, wie sie dies heute tun und wie sie in Zukunft darüber denken. Klare Antwort: Heute dominiert der traditionelle Weg, 68 Prozent wollen sogar bar zahlen, 39 Prozent finanzieren bzw. leasen (wobei Mehrfachnennungen möglich waren). Nur 6 Prozent würden ein Auto mieten oder setzen auf Carsharing. Blickt man in die Zukunft, so ergibt sich ein ganz anderes Bild. Dann kommen nur noch 19 Prozent mit Bargeld zum Händler, auch die Finanzierungsquote sinkt (auf 32 Prozent). Hingegen explodiert der Anteil jener, die

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auf Miete/Sharing setzen, von 6 auf 35 Prozent. Weitere 26 Prozent würden ein „Auto-Abo“ (und dafür sogar den Wechsel der Automarke) wählen, also eine Flatrate mit fixen Kosten. Auf ein Abo derselben ­Automarke setzen weitere 22 Prozent.

Automarke wird immer unwichtiger Es sind Zahlen, die in der Händlerschaft für Nachdenklichkeit sorgen sollten – und nicht nur dort: Denn wenn 80 (!) Prozent der Kunden angeben, dass sie keinen Wert auf eine bestimmte Automarke legen, dann erschwert das auch den Autoherstellern und -zulieferern die Planung. Denn wie soll man denn ein neues Fahrzeugmodell konstruieren, bauen und kalkulieren, wenn man nicht annähernd weiß, wie viel Stück davon man letztlich absetzen wird?


Vielleicht mag es in ein paar Jahren nicht ganz so schlimm kommen: Doch Faktum ist, dass der verbindliche Kauf, wie ihn die Autobranche seit Jahrzehnten kennt, weniger Bedeutung haben wird. Die Zukunft ist flexibel! Denn schon in den vergangenen Jahren hat sich gezeigt, dass das Full Service Leasing an Bedeutung gewonnen hat, und zwar nicht nur bei Unternehmen! Auch scharf kalkulierende Privatpersonen schätzen die Tatsache, dass sie außer an der Tankstelle keine Kosten mehr haben. Insgesamt gab es im Vorjahr in Österreich 101.178 derartige Verträge, um 8,8 Prozent mehr als ein Jahr davor. Ähnliches gilt für das Operating Leasing, wo man nur für die tatsächliche Nutzung des Fahrzeugs bezahlt.

Leasingquote stieg auf mehr als 40 Prozent Insgesamt betrug die Leasingquote im Vorjahr in Österreich 40,3 Prozent. Spezielle Angebote gibt es für jene Kunden, die ein Elektroauto leasen: Leaseplan hat ein Angebot, bei dem Kunden für vier oder fünf Wochen pro Jahr ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor bekommen – etwa für den Urlaub oder für längere Dienstreisen. Barzahlung hin, Leasing her: Vom Neuwagenverkauf kann schon lange kein Autohaus mehr leben, auch der Gebrauchtwagen liefert nicht in jedem Fall das gewünschte Ergebnis. Die viel zitierte Werkstätte wird nicht auf alle Ewigkeit der Ertragsbringer sein. Der Bonus durch Finanzierungen kann ebenso nicht immer glücklich machen: Spätestens wenn der Kunde in ein paar Jahren das Auto via Internet kauft (und dort natürlich auch finanziert), ist dieser Beitrag dahin. Ähnliches gilt für den Teileverkauf, der zunehmend über das Internet abgewickelt wird. Kein Wunder, wenn immer mehr Experten sagen: Der Autohändler hat nur dann eine Chance, wenn er zum Mobilitätsanbieter wird. Doch wie kann das funktionieren? Zum Beispiel, indem der Händler Carsharing anbietet: Durch Beteiligung an einem

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Würden Sie für ein Auto-Abo Ihre bisherige Automarke wechseln? Die Antworten aus Deutschland wären in Österreich wohl ähnlich!

Autos mieten/Carsharing Auto-Abo (Flatrate) mit Wechsel der Marke Auto-Abo (Flatrate) einer Automarke Auto finanzieren/leasen

Autokauf mit Barzahlung

80 Prozent der Kunden sagen, dass sie keinen Wert auf eine bestimmte Automarke legen: Das erschwert auch den Autoherstellern die Planung. lokalen Anbieter kann man beispielsweise das Thema Service an sich ziehen. Außerdem gibt es Carsharing-­Plattformen, bei denen ein Händler Lizenz- oder Franchisenehmer werden kann – eine gewisse Größe des Betriebes und des Einzugsgebietes ist natürlich eine Grundvoraussetzung dafür. Außerdem funktioniert Carsharing nur in Großstädten. Bedenken sollte man auch, dass mit den Tarifen für das stundenweise Vermieten allein keine hohen

Mobilitätsdienstleister

Welche der folgenden Möglichkeiten zur Autoanschaffung präferieren Sie heute? Welchen gehört die Zukunft?

Erträge generiert werden. Die Reparatur und Wartung der Fahrzeuge sind schon eher ein Potenzial für zusätzlichen Verdienst, wie es Wiesenthal beim Start von car2go in Wien vorexerziert hat. Bleiben noch zwei Aspekte, die das Carsharing (aber vor allem das längerfristige Vermieten von Fahrzeugen) interessant machen: Erstens lassen sich diese Autos im Anschluss recht gut als Gebrauchtwagen verkaufen. Und zweitens sind die jungen Leute, die meist mit solchen Fahrzeugen unterwegs sind, interessante Kunden von morgen. Im Idealfall kaufen sie das Fahrzeug dann auch, kommen zum Service in die Werkstätte und werden zum Stammkunden, der hohe Erträge bringt … Lesen Sie auf den folgenden Seiten einige Beispiele von österreichischen Unternehmen, die schon diesen Schritt gewagt haben. Auch die Bundesländer-­ Umfrage beschäftigt sich mit diesem Thema. •

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Mobilitätsdienstleister

FOKUS

Alles elektrisch

Mit seinem „eASING“-Angebot bietet das Wiener Unternehmen Insta Drive reinelektrische Angebote im Sorglos-Paket. Zugestellt wird österreichweit bis vor die Haustür.

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ediglich der Strom zum Tanken ist selbst zu zahlen. Ansonsten wird mit Vollkasko-Versicherung, österreichischer Jahresvignette, Wartung inkl. Verschleißteile, Jahresüberprüfung, Rund-um-die-UhrHotline und Pannenhilfe sowie Förderungsabwicklung alles in einem Paket angeboten. Als markenunabhängiges Unternehmen versucht man, die Kunden entsprechend deren Anforderungen zu beraten. Eine Konfiguration ist auch sehr einfach über die Homepage möglich. Angeboten werden

alle gängigen Fahrzeuge, die über spezielle Flottenkonditionen direkt bei den einzelnen Marken bezogen werden. Mit einer entsprechenden Planung und Bevorratung versucht man die Verfügbarkeit der Fahrzeuge zu gewährleisten bzw. allenfalls die Wartezeit auf das gewünschte Fahrzeug kurz zu halten. Zugestellt wird das bestellte Auto auf Wunsch österreichweit bis direkt vor die Haustür – eine Fahrzeugeinschulung inklusive. • (MPI)

Das Wunschfahrzeug ist online in wenigen Schritten konfiguriert und wird dann bis vor die Tür zugestellt

In Graz beginnt’s Seit März als neues Mobilitätsangebot für die steirische Hauptstadt

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Über die eigens aufgebaute Plattform mietedeinauto.at stellt sich Vogl+Co in der steirischen Landeshauptstadt den neuen Mobilitätswünschen der Kunden. Bei Erfolg kann auf 14 Standorte ausgeweitet werden.

itte März launchte Vogl+Co eine eigene Fahrzeugvermietung in Graz. Sollte das Konzept gut angenommen werden, ist man bei Vogl+Co nicht abgeneigt, dieses auf die vorhandenen 14 Standorte auszurollen. Die Vermietung wird über www.mietedeinauto.at und die am Firmensitz von Vogl+Co residierende Pan Pneu Fahrzeughandels- und Leihwagen GmbH

abgewickelt. Geboten wird aktuell eine große Markenvielfalt: Abarth 124 Spider, Fiat Panda Cross 4x4, Alfa Romeo Giulia Veloce ATX, Nissan X-Trail Tekna 4x4, Renault Talisman Grandtour, R ­ enault Trafic Gr. Passenger sowie der rein elektrische ­Renault Zoe. Die Mietdauer liegt laut Geschäftsführer Mag. Gerald Auer je nach Wunsch des Kunden zwischen 1 Tag und 365 Tagen. • (MPI)

Der Sharing-Gigant Share Now heißt das neue Carsharing-Unternehmen, das car2go und DriveNow seit Kurzem unter einem Dach vereint.

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urch den Zusammenschluss der Dienste wurde Share Now, wie die Unternehmen mitteilten, „zum weltweit führenden Anbieter im free-floating Carsharing.“ In 30 Städten in Europa – darunter auch in Wien – und Nordamerika steht eine Flotte von mehr als 20.000 Fahrzeugen, davon 3.200 E-Fahrzeuge der Marken BMW, Mercedes-Benz, Mini und smart zur Verfügung. Vier Millionen Kunden profitieren von einer gemeinsamen Flotte: Die Fahrzeuge beider Anbieter werden in beiden

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Aus DriveNow und car2go wurde Share Now Apps angezeigt. Share Now ist einer von fünf Mobilitätsdienstleistern ­ (Reach Now, Charge Now, Park Now und Free Now), welche aus dem Mobilitäts-Joint-Venture der BMW Group und der Daimler AG hervorgingen. • (DSC)


I MOBD

FOKUS

Mobilitätsdienstleister

Foto: Adobe Stock

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Gute Gebrauchte Mit „mobil motion“ passt sich das Salzburger Autohaus „Schmidt automobile“ den Mobilitätsbedürfnissen der Kunden an und schafft sich als zusätzlichen Mehrwert gute Gebrauchtfahrzeuge, die am Markt sehr gefragt sind.

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ach einer längeren Testphase betreibt die MobilMotion GmbH – eine 100-Prozent-Tochter der Salzburger Schmidt Automobile – seit rund einem ¾ Jahr unter der Marke „mobil motion“ eine eigene Langzeit-Fahrzeugvermietung. Mit den Marken Volvo, Ford und Peugeot stehen großteils Fahrzeuge zur Verfügung, die von der Oskar Schmidt GmbH bezogen werden, bestätigt Josef Nußbaumer, der auch bei „mo-

bil motion“ als Geschäftsführer fungiert: „Wir passen uns an die Mobilitätsbedürfnisse unserer Kunden an!“ Angeboten werde grundsätzlich österreichweit, praktisch erfolge die Konfiguration an den Standorten der Schmidt Automobile und deren Mitarbeitern. Die Fahrzeuge erhalten ein „mobil motion“-Branding und eignen sich nach der Nutzung sehr gut für die Wiedervermarktung. • (MPI)

An 8 Standorten in Österreich stehen flexible Mietangebote zur Verfügung

Im Westen mobil An den 4 bestehenden Standorten wurde „Autopark Rent“ gestartet, Anfang Juni kommt ein weiterer hinzu.

Für jeden Anlassfall das passende Fahrzeug: Sogar der Ford Transit Pritsche ist im Verleihangebot von Autopark abrufbar

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nter dem Motto „Nicht jedes Fahrzeug ist für jeden Anlass optimal geeignet“ hat Autopark im Bundesland Tirol einen eigenen Fahrzeugverleih gestartet. Unter „Autopark Rent“ stehen Ford-Modelle von Transit bis Mustang – „für jeden Anlass das richtige Fahrzeug“ – zur Verfügung, erklärt Geschäftsführer Mag. Michael Mayr. Versehen sind die Fahrzeuge mit kleinem AutoparkSchriftzug. Offen ist, ob eine Ausweitung auf weitere Marken erfolgt. Autopark hat neben Ford auch die Marken Kia, Suzuki und Volvo im Angebot.

Aktuell wird der Service an den Standorten Innsbruck, Vomp, Wörgl und Kirchdorf angeboten. Mit Telfs-Pfaffenhofen ist aktuell ein 5. Standort vor der Fertigstellung: Noch im Mai soll dieser mit dem Probebetrieb starten und dann am 5. Juni offiziell eröffnet werden. • (MPI)

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Mobilitätsdienstleister

FOKUS

Geteilte Kumpels Das Autohaus Birngruber hat 2018 „Buddy Carsharing“ gestartet. Mittlerweile hat man Fahrzeuge an 4 Stationen und über 200 registrierte Kunden in Niederösterreich.

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uddy, das heißt so viel wie „Kumpel“ oder „Partner“ – und so freundlich und unterstützend hat das Autohaus Birngruber sein Carsharing-Angebot an die Niederösterreicher auch gestaltet. Per eigens entwickelter App wagte man sich an das Projekt, das Carsharing in Niederösterreich etablieren soll. Heute stehen die „Kumpels“ an insgesamt 4 Stationen in Krems und Mautern bereit. „Weitere 3 Standorte in Krems sowie 1 in Langenlois werden voraussichtlich noch im 2. Quartal 2019 eröffnet“, sagt

Robert Schweizer, Key Account Manager bei Birngruber und operativer Leiter von Buddy Carsharing. Zur Wahl stehen die VW-Modelle Golf, T-Roc, 9-Sitzer-­ Bus und ein E-Golf, der folgerichtig als „E-Buddy“ angepriesen wird. Das Projekt wurde zum Start von einer Agentur unterstützt. Im Netz findet sich das Angebot unabhängig vom Auftritt des Autohauses unter www.buddy-carsharing.at. • (KAT)

Einen „Buddy“ könne man immer brauchen, meint Robert Schweizer

Auf 2 Rädern mobil Scooter-Sharing klingt für Ballungsräume nach einer guten Idee: Ob unter dem Strich die gewünschten Effekte eintreten, bleibt abzuwarten.

Roller-Sharing mit ARBÖ-Branding

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cooter-Sharing wird gern als der Heilsbringer schlechthin für die urbane Mobilität dargestellt. Die Zahl der Moped- und Kickscooter-­ SharingDienste in Wien nähert sich rasant dem zweistelligen Bereich – der spätestens im Herbst 2019 erreicht werden wird. In der Praxis erweist sich das Geschäftsgebiet oft als recht eingeschränkt, die

Fahrzeuge müssen im Winter aus dem Verkehr gezogen werden; ob die Haltbarkeit der Fahrzeuge den ­Anforderungen genügt, muss die Zeit zeigen. Betreiber sind nicht nur Start-ups, sondern auch die seriösen Mobilitätsclubs (ÖAMTC mit eigenem Service easy way, ARBÖ per Kooperation mit mo2drive) halten die Idee von Free-Floating-­ Sharing von Zweirädern für eine z ­ ukunftstaugliche Alternative. • (KAT)

Schwieriger Start Wer erinnert sich noch an Denzeldrive oder Zipcar? Stationäres Carsharing ist durch Free-Floating-Systeme unter Druck geraten, aber (noch) nicht völlig verdrängt worden.

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ipcar, einem im angelsächsischen Raum nach wie vor existierenden Anbieter stationären Carsharings, war in Wien kein Glück beschieden. Fünf Jahre, nachdem man – mit dem Segen der Stadtoberen wohl ausgestattet (siehe Bild) – gestartet war, warf der Betreiber das Handtuch. Auch der deutsche Anbieter Flinkster, eine Tochterfirma der Deutschen Bahn, zog sich 2016 nach nicht einmal drei Jahren aus Österreich zurück.

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Die ÖBB fanden das Konzept dennoch gut: Mit Rail&Drive betreibt die Bahn seit 2018 ihr eigenes Angebot von 240 (teils elektrischen) Fahrzeugen an 24 Bahnhöfen „für die erste und die letzte Meile“. • (KAT)

Hoffnungsvoller Start im Jahr 2012: Christof Fuchs, damals Geschäftsführer Zipcar Austria, mit Wiens Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou


156 Gründe des Erfolgs! D

ie schönsten Erfolge erreicht man gemeinsam. Auch in 2018/19 wurde Suzuki zur zweitstärksten japanischen Marke in Österreich – und das hat 156 Gründe …

„Danke für die hervorragende Zusammenarbeit und das gegenseitige partnerschaftliche Vertrauen!“ Helmut Pletzer, Managing Director Suzuki Austria Automobilhandels GmbH Telefon: 0662 21550 • E-Mail: averkauf@suzuki.at • www.suzuki.at

… beziehungsweise 156 engagierte Händler, die mit Leidenschaft, Einsatz und Dynamik die Marke Suzuki leben und die Kunden österreichweit für die moderne Modellpalette begeistern.


Nachfrage ist gestiegen „Wir haben eigene Angebote, die immer stärker genutzt werden“, erklärt Christoph Günther, Alleingesellschafter Auto Günther, Linz. „Wir bieten für Gewerbetreibende 12und 24-Monats-Lösungen an. Die Nachfra- Christoph ge gibt es. Generell ist die nach kurzfristiger Günther Nutzung von Fahrzeugen stärker geworden.“ Diese Geschäftsmodelle stünden und fielen mit der Vermarktung der Fahrzeuge danach. Das betreffe einerseits die laufenden Kosten. Wenn das Fahrzeug andererseits zu dem erwarteten Verkaufspreis in den Markt einfließt, ist das Geschäft durchaus rentabel. Geht die Rechnung nicht auf, wird es knapp.“

Momentan keine Trendwende

Mobilität: Bleibt alles wie gehabt?

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Experten rechnen bei der Vermarktung von Neuwagen in Form flexibler Mobilitätsangebote wie Operate Leasing und Kurzzeitnutzung auch bei Privatkunden mit steigender Nachfrage. Orten Österreichs Händler bereits verstärktes Kundeninteresse? Wir haben nachgefragt. Von Dieter Scheuch

„Der Großteil unseres Geschäfts wird derzeit mit einer Finanzierung zwischen 36 und 48 Monaten abgewickelt“, erläutert Mag. Peter Modelhart, Geschäftsführer Pappas AG, Salzburg. „Angesichts dieser Zahlen sehen wir momentan Peter auch keine große Trendwende.“ Um derartige Modelhart flexible Mobilitätslösungen auf dem heimischen Markt zu etablieren, würde es seitens der Hersteller auch entsprechender Angebote bedürfen. „Es wird sich da etwas entwickeln, aber im Ist-Geschäft bildet sich das im Augenblick noch nicht ab.“ Derartige Modelle seien bei Bedarf rasch umsetzbar, „wenn man einen Weg findet, wie das finanziell darstellbar ist“.

„Für uns derzeit kein Thema.“ Dieter Unterberger

Rasch etablierbar „Wir machen uns schon immer Gedanken, inwieweit man künftige Mobilitätsbedürfnisse der Kunden bedienen kann, weil immer wieder prognostiziert wird, dass der Besitz von Fahrzeugen zurückgehen und eher die Nut- Peter Jagersberger zung verkauft werden wird“, sagt Mag. Peter Jagersberger, u. a. Geschäftsführer Auto Kaposi/Klagenfurt. Die Nachfrage sei diesbezüglich „derzeit aber noch überschaubar“. Grundsätzlich ließen sich aber neue Modelle bei Bedarf rasch etablieren. „Persönlich meine ich, dass das, was an Kundenbedürfnissen da ist, bedient werden sollte. Derzeit ist es aber noch zu früh, daraus wirklich einen ­institutionalisierten Prozess zu machen.“

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Umfrage

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Problematik der Verwertung „Wir bieten derzeit keine eigenen Modelle für Kurzzeitmieten an, wobei es aber immer wieder diesbezügliche Anfragen gibt“, berichtet Mag. Dieter Unterberger, Geschäftsführer Unterberger Automobile/Kufstein und Lan- Dieter Unterberger desgremialobmann des Tiroler Fahrzeughandels. „Am Ende bleibt bei Kurzzeitleasing-Nutzungen dem Händler aber immer die Problematik der Verwertung, deshalb ist das für uns kein Thema.“ Anfragen seitens der Kunden für Kurzzeitmieten bis 6 Monate seien durchaus verständlich, „etwa wenn man ein Cabrio saisonell nutzen will. Meistens ist es aber dann so, dass die Realität, was die Preise dieser Mieten betrifft, so anders aussieht, dass das für den Kunden nicht mehr interessant ist.“

Bedürfnis besteht Mittlerweile gebe es in Vorarlberg bereits Mitbewerber, die Finanzierungsmodelle mit 24-monatiger Laufzeit inklusive Service mit garantiertem Rückkaufwert anbieten. „Dieses Modell gibt es in dieser Form bei uns noch nicht“, erklärt Jörg Peham, Geschäftsführer Jörg Peham Porsche Inter Auto Strolz Bregenz, Strolz Hard und Porsche Dornbirn. Carsharing sei am Land bei Weitem ein geringeres Thema als in Ballungszentren wie Wien, Salzburg oder Graz. Kurzzeitmieten für 6 oder 12 Monate „decken wir nicht ab, das tun die Mietwagenfirmen“. Das Bedürfnis nach All-inclusive-­ Modellen mit definierten Monatsraten – auch mit kürzeren Laufzeiten – mit denen alle Kosten abgedeckt seien, bestehe aber: „Das merken wir auch an den Kundenanfragen.“


Bedarf besteht derzeit nicht „Einen Leasingvertrag könnte man auf ein halbes Jahr abschließen, das macht aber niemand gerne, weil der Restwert auch stimmen müsste: Damit dieser stimmt, ist aber die Rate sehr hoch, darum wird es auch nicht Werner Blum gemacht“, unterstreicht Mag. Werner Blum, Geschäftsführer Autohaus Blum St. Pölten und Krems und Ford-Händlersprecher. „Ich will Autos verkaufen und ich will damit handeln, ich will Autos aber nicht kurzfristig vermarkten, sonst wäre ich Mietwagenunternehmer geworden!“ Derzeit bestehe der Bedarf nicht. „Darüber hinaus glaube ich nicht, dass auch die Zahl der Kunden wachsen würde, diese würden dann nur mehr unterschiedliche Finanzierungsmodelle in Anspruch nehmen.“

„Ich gehe davon aus, dass die Angebote in diesem Bereich in Zukunft deutlich zunehmen werden.“ Alfons Fischer

Zukunftsthema mit Potenzial

„Diese Geschäftsmodelle stehen und fallen mit der Vermarktung der Fahrzeuge danach.“ Christoph Günther

„Wir sehen momentan noch keine große Trendwende.“ Peter Modelhart

„Was an Kundenbedürfnissen da ist, sollte bedient werden.“ Peter Jagersberger

Angebote werden zunehmen „Es gibt seitens der Kunden das Bedürfnis, dass sie nicht nur – wie bereits im Gewerbebereich auch stärker im Privatbereich – bei der Fahrzeugnutzung punktgenau kalkulieren wollen“, berichtet Mag. Alfons Fischer, Alfons Fischer Aufsichtsratsvorsitzender MVC Motors, Wien. „Der Wunsch nach einem wie bereits bei vielen Fuhrparks üblichen Operate Leasing wird auch immer öfter von Privatkunden nachgefragt. Ich gehe davon aus, dass die Angebote in diesem Bereich in Zukunft deutlich zunehmen werden, weil sich damit ein Markt öffnet, den man bedienen kann. Daraus könnte sich – ähnlich wie in der Elektromobilität – ein zusätzliches ­Geschäftsfeld entwickeln.“

„In unserem Autohaus gibt es noch keine Kunden, die zeitlich begrenzte Pkw-Mobilitätsangebote nachfragen. Ich denke aber, dass diese Form der Mobilität zukünftig eine deutlich größere Rolle spielen und ein Teil der Mobilität werden Dietmar Schöggl wird“, erklärt Dietmar Schöggl, Niederlassungsleiter Autohaus Huber Kapfenberg und Niklasdorf. „Kunden werden Pkws verstärkt nur für einen bestimmten Zeitraum mieten und dann wieder retournieren.“ Wobei es bei der von Huber vertriebenen Marke Kia seitens des Importeurs Kia Austria ein neues Angebot geben werde: „Bei diesem sogenannten Private Rent, das wir als Kia-­ Händler anbieten werden, hat der Kunde die Möglichkeit, ein Fahrzeug zwischen 12 und 48 Monaten anzumieten.“

Noch wenig publik „Bei uns ist das derzeit noch kein großes Thema, in urbanen Bereichen könnte ich mir vorstellen, dass die Kunden darauf stärker reflektieren“, meint Mag. Werner Weintritt, Geschäftsführer im Autohaus Weintritt, Eisenstadt. „Wobei ich weiß, dass Werner mehrere Finanzdienstleister bereits an Operate-­ Weintritt Leasing-Modellen auch für Privatkunden arbeiten.“ Es gebe also bereits Modelle in der Schublade, „und ich denke, dass da etwas kommen wird“. Die direkte Nachfrage nach solchen Modellen „ist zumindest in unserer Region noch nicht da“. Im Gegensatz zum Gewerbe sei dieses Thema bei Privatkunden noch nicht wirklich angekommen. Dies könne sich aber rasch ändern.

„Lösungen liegen bereits in der Schublade, sie werden kommen.“ Werner Weintritt

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„Es könnten ja auch Vertreter von VW unter den Zuhörern sitzen, die das interessiert.“ Begründung von Peugeot für den Ausschluss der Öffentlichkeit im Prozess gegen die Firma Büchl

Überraschungen verhindern Bevor es mit dem Verkauf des Elektroautos EQC los geht, unterstützt Mercedes-Benz Österreich die Autohäuser bei der Planung der Ladeinfrastruktur. Mit dem Münchner Beratungs- und Projektmanagement-Unternehmen cotedo Service GmbH wurde ein Unternehmen beauftragt, das jährlich rund 500 Betriebe hinsichtlich Ladeinfrastruktur berät. Zu beachten gibt es, dass nicht immer nur eine Ladesäule vor dem Autohaus errichtet werden muss: Autohäuser brauchen Lademöglichkeiten auf dem Parkplatz, im Schauraum, in der Werkstatt und hinter den Kulissen, z. B. für Serviceersatzfahrzeuge oder Vorführwagen. Tatsächlich, so die Experten, berücksichtigen viele Autohäuser nicht, wie viel Energie Andreas Lemke, Ladeinfrastruktur-Experte bei cotedo ihnen zur Verfügung steht. Anschlusswerte, Auslastung, Verbrauchsspitzen, Restkapazitäten – viele Entscheidungsträger im Autohaus müssen hier passen. Daher wird empfohlen, die Ausgangsdaten exakt zu erheben, bevor es mit den Planungen los geht.

„Damit nicht plötzlich in der Werkstatt das Licht ausgeht, wenn auf dem Parkplatz ein Elektrofahrzeug angeschlossen wird.“

Rudi Lins investiert

Ein Schritt weiter Mitsubishis Dendo Drive House ist mit Solarzellen am Dach ausgestattet, besitzt eine bi-direktionale E-Ladestation, eine Haus-Speicherbatterie und dient zur E-Ladung von Mitsubishi Motors EV/ PHEV-Modellen.

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Die familiengeführte Rudi Lins GmbH & Co. an den Standorten in Bludenz-Nüziders und Schruns (VW, Audi, Seat und Porsche) investiert mit Umsetzungszeitraum 2019/2020 in Rankweil in ein exklusives Porsche- und ein weiteres Seat-­ Autohaus. Geschäftsführer Mag. Rudi Lins investiert auf rund 9.400 m2 Fläche (davon über 2.000 m2 verbaut) rund 10 Millionen Euro. Im Gegenzug wird der traditionelle Porsche-Standort in Bludenz aufgeben, in dem die Marke Seat Erweiterung erfahren wird. Am Standort Rankweil soll der Porsche-Neuwagen-Absatz von jährlich 120–150 Einheiten ausgebaut werden, ebenso der von Seat. Insgesamt nennt Lins 1.200 Neu- und rund 600 Gebrauchtwagen als Jahres­ verkaufsvolumen.

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„Auf dem Weg zu unseren Kunden sind unsere Händler die allerersten Kunden. Händler können nur dann für unsere Kunden ein optimales Erlebnis sicherstellen, wenn sie von uns auch in optimaler Form bedient werden.“ Marc Boderke, Geschäftsführer Mercedes-Benz Österreich

„Wir haben den Q8 neu im Markt und gerade den Audi e-tron gelauncht. Mit all den neuen Modellen haben wir natürlich das Ziel zu wachsen.“ Dipl.-Ing. Martin Sander, Vice President Global Sales & Marketing bei der Audi AG


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e­ rfolgreich unterwegs: In der Schweiz hatte Ford im vergangenen Jahr knapp 15.200 Pkws (9,4 Prozent mehr als 2017) und gut 5.100 Nutzfahrzeuge neu auf die Straße gebracht. Ford Motor Company Austria verzeichnete 2018 ein Rekordjahr: Mit knapp 27.850 Pkw- und Nutzfahrzeug-Einheiten wurde der beste Absatz in diesem Jahrzehnt erzielt. Der Marktanteil stieg kumuliert auf 7,2 Prozent. Das österreichische Handelsnetz besteht aus 8 Ford-Stores und 46 Handelsbetrieben mit 15 Filialen. Dazu kommen 109 autorisierte Ford-Service-Betriebe sowie 15 reine Servicepartner. In der Schweiz gibt es hingegen 7 Ford-Stores und 49 Handelsbetriebe sowie 156 sogenannte Sales Agents, die als Vermittler agieren Danijel Dzihic, Österreich-Chef sowie 25 reine Ford-Servicebetriebe. von Ford Komm.-Rat Mag. Werner Blum, Präsident des Verbands Österreichischer Ford-­Vertragshändler, reagiert abwartend: „Sollten wir in Zukunft in Österreich auch bei den Marketing-­Aktionen mit einbezogen werden, mit denen deutsche Ford-Händler unterstützt werden, dann stehe ich auf und applaudiere. Denn dort fließt viel Geld in das Marketing und wenn wir in diesem Sog mitschwimmen können, würden wir davon meiner Meinung nach auch profitieren.“ • (LUS/ENG/DSC)

Ford fährt fort, ...

… nämlich Richtung Köln: Zumindest Teile des operativen Handelsgeschäfts werden zentral gesteuert.

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m Zuge der Restrukturierung seines Europageschäfts strafft Ford nun auch seine Vertriebsorganisation in Österreich und in der Schweiz: Seit Mitte April steuert Hans-Jörg Klein, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb der Ford-Werke GmbH in Köln, von dort aus auch das operative Handelsgeschäft in Österreich und der Schweiz. Diese Maßnahme bringt personelle Konsequenzen für die österreichische und die schweizerische Ford-Landesorganisation mit sich. Unbestätigten Informationen nach soll Ford Austria GmbH im Personalstand halbiert und die Ford-Bank in Salzburg mit Ende dieses Jahres zur Gänze aufgelöst werden.

Zentrale Bereiche von Köln aus gesteuert Österreichs Generaldirektor Dipl.-Bw. Danijel ­Dzihic und Schweiz-Chef Donato Bochicchio bleiben Managing Directors in den jeweiligen Ländergesellschaften. Sie berichten ab sofort an Klein. Strategische Themen wie die Verkaufssteuerung oder das Handelsmarketing sind nun in Köln gebündelt. Der A ­ ußendienst soll dem Vernehmen nach genauso wie die Gesellschaftsformen in beiden Ländern ­unverändert bleiben. Um wieder aus der Verlustzone zu kommen, setzt Ford in Europa bei seinen Modellen voll auf die Elektrifizierung und eben auf rigorose Sparmaßnahmen. Dabei ist der US-Autobauer wie in Deutschland auch in den beiden betroffenen Märkten

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China lockt wieder

Hansjörg Mayr (2. v. l.) mit seinem Kollegen Mag. Florian Köchl (2. v. r.) und chinesi­ schen Gesprächspartnern

Kommen Autos aus China via Denzel zu uns? Auf der Auto Shanghai im April führte ein Team aus Wien Gespräche. Von Mag. Heinz Müller Renault präsentierte in China den Kleinwagen City K-ZE

So wird die Elektro­ mobilität der Zukunft aussehen: Der in Shanghai gezeigte Audi AI:ME ist vor­ erst nur eine Studie, der VW I.D. Roomzz (Seitenmitte) schon seriennah

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as tut sich am größten Automarkt der Welt? Welche Autos sind neu? Was kommt demnächst? Fragen über Fragen, auf die es bei der Auto Shanghai Antworten gab – auch für Hansjörg Mayr (Chief Digital Officer bei der Wolfgang Denzel Auto AG) und seinen Kollegen Mag. Florian Köchl (Assistent des Vorstandes). Klar, dass sich die beiden auch nach einer Erweiterung des Importeurs-Portfolios (derzeit Hyundai und Mitsubishi) umsahen. In China gebe es derzeit zwei wichtige Tendenzen, so Mayr nach der Rückkehr aus Fernost: „Zum ­einen die Bildung starker Allianzen wie Daimler und

„Bei den Elektroautos sind in China viele kleine Marken neu auf den Markt gekommen.“ Hansjörg Mayr, Chief Digital Officer bei Denzel Geely, wo es um den smart geht, aber auch bei BMW mit Great Wall, wo man den elektrischen Mini vorantreibt.“ Zweite Erkenntnis aus China: „Die Geschwindigkeit bei Elektroautos ist enorm, viel höher als in Europa. Da sind sehr viele kleine Marken und Produkte neu auf dem Markt erschienen.“

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Und genau hier sieht man bei Denzel ein Potenzial für die Zukunft: Nachdem man schon vor rund 10 Jahren erstmals die Fühler in Richtung China ausgestreckt hat, ist es nun wieder so weit: „Es hat mit sehr vielen Herstellern Gespräche gegeben“, berichtet Mayr: „Wir sind mit den Unternehmen ja in fortlaufendem Austausch.“

Höhere Reichweiten, mehr Auswahl Es habe sich durchaus bezahlt gemacht, dass man nicht schon vor zwei oder drei Jahren mit dem Import von E-Autos begonnen habe, analysiert Mayr: „Die Reichweiten haben sich seither deutlich erhöht.“ Und doch befänden sich nun die jungen chinesischen E-Auto-Bauer in einem „Wettrennen gegen die Zeit“, weil auch etablierte Hersteller verstärkt in diesem Umfeld aktiv seien. „Ab 2020 werden auch die Batteriehersteller in der Lage sein, die massiv steigende Nachfrage zu befriedigen.“ Wenn dann nicht nur einige wenige Hersteller mit jeweils ein bis zwei Modellen am E-Auto-Markt vertreten sein werden wie derzeit, sondern auch etablierte Firmen mit jeweils bis zu fünf Fahrzeugen, sei das Thema Elektroauto endgültig „angekommen“, so Mayr. Bis zur nächsten großen China-Messe, jener in Peking im Frühjahr 2020, könnte auch die Evaluierungsphase im Hause Denzel einen Schritt weiter gekommen sein. •


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Dagmar Zinner mit dem neuen Honda HR-V Sport

Es lebe der Sport! Honda zeigt gern seine sportliche DNA – diesmal beim neuen Honda HR-V Sport. Mittlerweile machen die Sportmodelle und entsprechenden Derivate bei Honda 25 Prozent der Verkäufe in Europa aus.

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portliche Performance ist definitiv die Ausrichtung des Konzerns, sogar in den Jahren, in denen wir nicht in der Formel 1 waren“, unterstreicht Dagmar Zinner, Head of Public Relations & Marketing Communications bei Honda Central Europe, die Orientierung von Honda. 25 Prozent machen die sportlichen Varianten mittlerweile beim gesamten Fahrzeugvolumen aus. Dynamisches Fahrverhalten werde von den Kunden ebenso geschätzt wie die Zuverlässigkeit und Qualität der Fahrzeuge, was sich positiv auf die Markentreue auswirke – und somit auch auf die Händler, die „grundsätzlich zufrieden sind, auch wenn das Geschäft allgemein schwierig ist“.

europäischen Markt bewusst so abgeändert, dass es nicht nur effizient ist, sondern auch sportliches Fahrverhalten zeigt. Der CR-V Hybrid wird übrigens das erste Fahrzeug sein, das der Elektrifizierungsstrategie gerecht wird. Immerhin hat Honda in Genf wieder bestätigt, dass 100 Prozent aller Fahrzeuge bis 2025 elektrifiziert verkauft werden. • (PEM)

Schöne Steigerung Mit dem Ergebnis von 2018 sei Honda sehr zufrieden, 7 Prozent Steigerung lag über den Erwartungen, so Zinner. 2019 wolle Honda in diesem Rahmen bleiben bzw. noch mal um die 100 Stück zulegen. In den vergangenen zwei Jahren zeichnete der HR-V verantwortlich für den Erfolg. Der HR-V Sport – der eine neue jüngere Zielgruppe erschließen soll, die ein praktisches und geräumiges Auto, gepaart mit Fahrspaß will – wird allerdings heuer nicht das Maß der Dinge sein, sondern vielmehr 5 bis 10 Prozent des gesamten HR-V Volumen ausmachen. Die Hoffnungen ruhen vor allem auf dem CR-V Hybrid, der durch diesen Antrieb wieder zum Topseller a ­ vancieren soll.

Fokus auf Hybrid Der CR-V wird auch als Hybrid die sportliche DNA von Honda darstellen. Das Modell wurde für den

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Robert Stippich (Autohaus Stippich, Maria Saal)

Autos und Zweiräder, in zwei Hallen bunt gemischt: In den anderen Hallen gab es auch Neuheiten aus den Bereichen Freizeit und Garten

Thomas Pammer (Autohaus Pammer, Klagenfurt)

Viel Sonne im Süden

Ingo Lackner (Autohaus Lackner, Himmelberg)

Anton Safron (Autohaus Riesemann, Klagenfurt)

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Mario Kogler (Eisner Klagenfurt, Südring)

Andreas Poschinger (Porsche Klagenfurt Villacher Straße)

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Maximilian, Marina und Hubert Aichlseder (Autohof Klagenfurt)

ei den Frühjahrsmessen hängt der Ansturm stark davon ab, wie weit Ostern entfernt ist. Heuer hatten es alle Veranstalter dank der späten Feiertage gut – auch jene in Klagenfurt. Da auch das Wetter passte, stimmte die Besucherzahl: Mehr als 47.000 Gäste kamen vom 5. bis 7. April ins Messezentrum: Damit wurde das hervorragende Vorjahresergebnis wieder erreicht.

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Martin und Helmuth Riedl jun. (Fahrzeughaus Kropfitsch)

Klagenfurt Auto&Bike

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Von Mag. Heinz Müller

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Mehr als 47.000 Besucher – also gleich viele wie im Vorjahr – besuchten die „Auto&Bike“ samt Freizeitmesse in Klagenfurt.

Pammer mit zusätzlicher Marke

Erfreulich war, dass die im Jahr 2017 begonnene Erosion mit der Absenz einiger Händler (Sintschnig, Denzel, Kinzel) und damit auch wichtiger Marken (Ford, BMW, Volvo, Mitsubishi und Toyota) zumindest gestoppt wurde – auch wenn das Gespenst von „Messen“ im eigenen Autohaus (wie es einige Innsbrucker Händler vorzeigen) nach wie

Die im Jahr 2017 begonnene Erosion namhafter Händler und Marken wurde mittlerweile gestoppt; Hyundai kehrte wieder auf die Messe zurück. vor nicht verflogen ist. Wichtig: Hyundai kehrte heuer auf die Messe zurück, nachdem der Vertrag zwischen dem Importeur und dem Autohaus Pammer rechtzeitig abgeschlossen worden war. Damit ist auch der Süden Klagenfurts wieder abgedeckt. •


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Stoppt die Allianz den Lada-Import? In Hamburg hat Lada Automobile mit Händlerpartnern und Mitarbeitern zahlreiche Jubiläen gefeiert. Die Marke Lada hat gute Perspektiven, aber nur, wenn das die Allianz unterstützt.

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ada kann 50.000 in Europa!“, betont Dieter Trzaska, Geschäftsführer des Importeurs für Österreich und Deutschland: Diese Lada-Stückzahl wurde früher nämlich allein in Deutschland verkauft. Unverständlich: Mit den unter anderem mit dem Marcus Award des ÖAMTC ausgezeichneten neuen Pkw-Modellen könnte bald Schluss sein. Jetzt bräuchte es eine „Re-Brexit-“Entscheidung zum Aufsichtsratsbeschluss 2016, sonst werden die Euro6-­ Lada nicht mehr den künftig weiter verschärften EU-(Abgas-)Gesetzen angepasst und wären dann 2020/21 im Gegensatz zu Dacia nicht im CO2-Pool

der in Westeuropa vertriebenen Modelle der Allianz Renault-Nissan-Mitsubishi. Sollte aber tatsächlich der Importstopp kommen, seien Garantien, Ersatzteile und Service von Lada in jedem Fall gesichert, bekräftigt Lada-Chef Trzaska auch für Österreich.

Menschen machen den Markenerfolg

Dieter Trzaska, Geschäftsführer von Lada in Deutschland und Österreich

Bei der Zusammenkunft der Lada-Importorganisation mit den Händlern wurden nicht nur die seit 15 Jahren in Österreich bestehende Importverantwortung (davor hatte ÖAF Gräf & Stift AG seit 1974 Lada importiert), das zwanzigjährige Bestehen von Lada Automobile und die Tatsache, dass Lada vor 45 Jahren auf dem westeuropäischen Markt Premiere hatte, gefeiert, sondern vor allem die Menschen, die zum Erfolg von Lada beigetragen haben. • (ENG)

Reform am Markt vorbei? Nichts weniger als das Ende der NoVA haben sich viele Branchenteilnehmer von der Steuerreform erhofft. Vergeblich.

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ass die Normverbrauchsabgabe ein von Anfang an ungeliebtes Kind war, daran besteht kein Zweifel: Ungeeignet, das Konsumentenverhalten zu steuern, kompliziert in der Berechnung, eine Luxussteuer im Schafspelz. Die Hoffnung, die neue Bundesregierung könne der ungeliebten CO2-Besteuerung beim Neuwagenkauf den Garaus machen, wehte spätestens seit dem Auftritt von Verkehrsminister Ing. Norbert Hofer bei der Vienna Autoshow spürbar durch die Autohäuser des Landes.

Aufkommensneutral und CO2-lastiger

Bei der Präsentation der Steuerreform wurden NoVA und motorbezogene Versicherungssteuer zwar nur in Nebensätzen abgehandelt und vom Fallen der ungeliebten NoVA war schon im Vorfeld keine Rede mehr

Die Bundesregierung bei der Präsentation des „großen Wurfs“ – auch für die Autofahrer?

gewesen. Aber was man heute weiß, klingt eher nicht nach einer Entlastung bei der Anschaffung jener ­Autos, nach denen Kunden fragen. Importeurssprecher Günter Kerle berichtet von auseinandergehenden Meinungen in puncto „Aufkommensneutralität“ bei den Verhandlungen im Finanzministerium (siehe AUTO-Information Nr. 2468 vom 3. Mai 2019). Auch in die motorbezogene Versicherungssteuer wird für Neufahrzeuge – aufkommensneutral – eine CO2-Komponente eingezogen. „Wenn überhaupt, dürfte sich die Steuer nur bei Autos mit sehr hohen Werten verteuern“, schätzt Kerle. • (KAT/ENG)

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Foto: Adobe Stock

Prozessrisiko Brandgefährlich ist der Prozess, der derzeit zwischen dem oberösterreichischen Autohaus Büchl und der Peugeot Austria Ges.m.b.H. im Wiener Justizpalast läuft. Das Risiko liegt ausnahmsweise nicht beim Autohändler, sondern beim Autohersteller. Von Dr. Friedrich Knöbl

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s geht darum, wie weit Peugeot seine Marktmacht dazu nutzen darf, um die an Peugeot vertraglich gebundenen Händler und Werkstätten wirtschaftlich unter Druck zu setzen. Die Entscheidung hat über den österreichischen Einzelfall hinaus auch für andere Hersteller europaweit Bedeutung. Diese sind daher nicht besonders glücklich, dass ihre „Kollegen“ von der PSA-Gruppe es überhaupt bis zu einem Gerichtsverfahren kommen ließen.

Die Peugeot-Händler können bei diesem Verfahren nichts verlieren – denn schlechter als bisher kann es nicht werden. Riskant ist der Prozess aber für Büchl und seine Mitstreiter. In den vergangenen Jahren hat der Druck der Autoindustrie auf ihre Vertragshändler europaweit massiv zugenommen. Das bekommen vor allem die Partner volumenstarker Marken zu spüren. Die Konzernzentralen geben ihre Befehle aus und die Händlernetze haben – mehr oder minder folgsam – zu gehorchen. Das oberösterreichische Autohaus Büchl möchte nun im Interesse aller Markenhändler gerichtlich klären, ob gegen eine derartige Knebelung kein Kraut gewachsen ist. Konzerne wie etwa die PSA-Gruppe nutzen bei ihren Vertriebsstrategien die Tatsache, dass im österreichischen Recht weitgehend das Prinzip der Vertragsfreiheit gilt. Erlaubt ist alles, solange es nicht gegen „gute Sitten“ verstößt. Nur für den Konsumentenschutz wurden eigene Regeln geschaffen. Die sollen verhindern, dass wirtschaftlich Schwächere vom „Vertragspartner“ – eigentlich „Vertragsgegner“ – über den Tisch gezogen werden. Unter Kaufleuten gibt es so etwas nicht. Eventuell kann das Kartellrecht diese Lücke füllen. Dazu hat die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB)

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aufgrund der vom Kfz-Bundesgremium gelieferten betriebswirtschaftlichen Daten der Markenhandelsbetriebe bereits 2016 ein Rechtsgutachten verfasst. Exemplarisch wurde aufgezeigt, mit welchen Vorgaben, Maßnahmen und Vertragsbedingungen die jeweiligen Importeure auf ihre Vertragshändler Einfluss nehmen und diesen ein positives Wirtschaften erschweren oder mitunter unmöglich machen.

Macht braucht Kontrolle Die BWB kam zum Schluss, dass die großen Auto­ konzerne gegenüber ihren Markenhändlern als Lieferanten eine überragende Marktstellung haben, wenn diese „auf die Aufrechterhaltung der Geschäftsbeziehung angewiesen sind“. Entscheidend sei dabei, ob dem Händler Ausweichmöglichkeiten offenstehen. Wenn es für eine Marke nur einen Importeur gibt, kann der Markenhändler seinen Bedarf nur bei diesem decken. Ein Markenwechsel wäre aufgrund der „investitionsintensiven Ausrichtung auf einen Vertragspartner“ mit schwerwiegenden ­betriebswirtschaftlichen Nachteilen verbunden. Dies führt zu einer Schwächung des Wettbewerbs. Die Kfz-Importeure trifft deshalb eine besondere Verantwortung dafür, dass ihre Möglichkeiten der Bindung ihrer Vertragspartner den Wettbewerb nicht zusätzlich beeinträchtigen. Für die BWB liegt unter diesen Umständen ein Missbrauch der Marktmacht dann

„Es könnten ja auch Vertreter von VW unter vor, wenn Vertragsklauseln und Einkaufsbedingungen „zum bloßen unternehmenseigenen Nutzen des marktbeherrschenden Unternehmers zu qualifizieren sind.“ Oder wenn dem Vertragshändler Verpflichtungen auferlegt werden, „die für die Verwirklichung ­eines an sich legitimen Ziels entbehrlich sind und die


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sein Vorgänger Walter Mayer und das ehemalige Vorstandsmitglied Markus Figl, wurden dazu bereits vernommen – übrigens gegen den heftigen Protest von Peugeot im Beisein der Öffentlichkeit.

So geheim, dass niemand zuhören darf

Freiheit des Vertragspartners unbillig beschränken“. Neben einem derartigen Missbrauch wirft Büchl-­ Anwalt Dr. Peter Thyri dem österreichischen Peugeot-Ableger Verstöße gegen das Nahversor­ gungsgesetz vor. Dort gibt es Bestimmungen über das „Kaufmännische Wohlverhalten“, die es in Frankreich möglicherweise gar nicht gibt. § 1 NVG führt dazu exemplarisch „sachlich nicht gerechtfertigte Leistungen und Konditionen“ an, die dem Händler aufgezwungen werden. „Insbesondere bei Fehlen ­einer entsprechenden Gegenleistung.“

Viele Punkte müssen geklärt werden Der Prozess zeigt nun, dass dies etwa auf den Umfang der gewährten Vergütungen für Garantie- und Gewährleistungsarbeiten zutreffen könnte. Oder auf die variablen Elemente der Bemessung von Handelsspannen und Bonifikationen. Wirtschaftlich läuft dies im Sinne des NVG auf Forderungen von Rabatten und Sonderkonditionen hinaus, die der Lieferant seinem Händler abpresst. Der Kartellsenat des Oberlandesgerichtes Wien hat nun in erster Instanz zu erheben, wie weit Peugeot Austria tatsächlich die Peugeot-Händler an die Kandare nimmt. Büchl fordert, dass Peugeot die bei Gericht angezeigten einseitig diktierten Maßnahmen abstellt. Oder dass das Gericht Peugeot Austria „die gegenständlichen Verhaltensweisen

den Zuhörern sitzen, die das interessiert.“ Begründung von Peugeot für den Ausschluss der Öffentlichkeit gemäß § 6 NVG untersagt“. Die Peugeot-Händler können bei diesem Verfahren nichts verlieren – denn schlechter als bisher kann es nicht werden. Riskant ist der Prozess aber für Büchl und seine Mitstreiter. Die vom Händlerverband dafür ins Feuer geschickten Zeugen, der aktuelle Obmann Bernhard K ­ alcher,

Diese wurde allerdings zur Vernehmung der aktuellen und ehemaligen Peugeot-Geschäftsführer „zum Schutz von Geschäftsgeheimnissen“ ausgeschlossen. Die so geheim sind, dass auf Antrag von Peugeot auch alle Peugeot-Händler als „Öffentlichkeit“ bei der Einvernahme von MMag. Silvia Rieger ausgeschlossen blieben. Was auch für die kommende Vernehmung ihrer Kollegen Mag. Sebastian Haböck und Xavier Duchemin gilt, die mit ihr zusammen die PSA Retail GmbH leiten. „Es könnten ja auch Vertreter von VW unter den Zuhörern sitzen, die das interessiert“, lautete dazu die Peugeot-Begründung. Der Prozess wird im Mai und Juni weiter gehen. Wir werden berichten – trotz Ausschluss der Öffentlichkeit. •

David gegen Goliath 1992 hatte sich Firmengründer Josef Büchl entschlossen, Peugeot-­Händler zu werden. Heute beschäftigt seine Büchl GmbH an den drei Standorten Ried, Schärding und Mattighofen mit den drei Marken Peugeot, Citroën und Opel Josef und Pauline Büchl mit 50 Mitarbeiter. Unterstützt von ­Rechtsanwalt Dr. Peter Thyri (r.) seiner Ehefrau Pauline und seinen beiden Söhnen Clemens und Joachim kann er es sich als einer der wenigen Peugeot-Partner wirtschaftlich leisten, im eigenen Namen die Interessen aller Peugeot-Markenkollegen vor Gericht zu vertreten. Dazu gehört allerdings eine gehörige Portion Mut: Denn die PSA-Lenker in Paris haben an Bernhard Kalcher als Obmann des österreichischen Peugeot Händlerverbandes – der mit Ausnahme der beiden konzerneigenen Autohäuser in Wien und Linz alle Peugeot-Händler vertritt – bereits Bernhard ein Exempel exekutiert. Ihm wurde einfach der Peugeot-­ Kalcher Händlervertrag gekündigt. Als Signal, was aufsässige PSA-Partner in einem solchen Fall zu erwarten haben.

Das Sündenregister: • Forderung unangemessener CI-Investitionen auf Kosten der Händler • Unverhältnismäßige Überbindung von Aktionskosten auf die Händler • Unangemessener Druck, möglichst wenig Garantiefälle zu bearbeiten • Keine kostendeckende Refundierung des Gewährleistungsaufwandes • Keine marktkonformen Preise für Test- und Diagnosegeräte • Überhöhte Kosten für den Zugang zu technischen Informationen • Willkürliche und einseitig bewertete Kundenzufriedenheitsumfragen • Entzug von Prämienzahlungen auf Basis derartiger Erhebungen • Verdeckte Spannenreduktionen via bewusst überhöhte Verkaufsziele • Nicht bedarfs- und sachgerechte Schulungspauschale

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Dr. Fritz Knöbl

ANSICHT

Genug geeiert D

er EuGH hat Österreichs Politikern ein Ei gelegt. Aufgrund einer katholischen Beschwerde fand er es diskriminierend, dass der Karfreitag bisher nur für evangelische Christen und Altkatholiken ein Feiertag war. Das führte zu einer Herumeierei, die grundsätzlich ganz gut zu Ostern passt. Es sollte als Lösung einen halben Feiertag für alle geben – egal ob

„Es wäre ehrlicher, alle religiösen Feiertage abzuschaffen. Stattdessen ließen sich die rund 7 christlichen Feiertage, die in Arbeitswochen fallen, in 7 zusätzliche Urlaubstage verwandeln.“ Katholiken, Protestanten, Juden oder Moslems. Was aufgrund der Zusatzkosten Unternehmer auf die Palme brachte. Verständlich ist auch der Protest der Protestanten, die damit einen halben Feiertag verloren hätten. Doch auch die Opposition hat dagegen gewettert. Weshalb der freie Karfreitag jetzt ganz ­gestrichen wurde. Was wiederum vielen nicht passt. • Mit Glaube und Religion hat all dies nichts zu tun. Im Grunde geht es heutzutage nur um die Freizeit, die uns solche Feiertage bescheren. Und um die Kosten, die damit verbunden sind. Welcher Katholik weiß, warum die Protestanten schon am Gründonnerstag mit ihren Feierlichkeiten beginnen und deren höchster Feiertag der Karfreitag ist? Welcher Protestant weiß, warum die Auferstehung von Jesus am Karsamstag wichtiger als seine

Dr. Fritz Knöbl ist emeritierter Rechtsanwalt und Publizist

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Kreuzigung am Freitag ist? Gemeinsam gehen alle – ob Christen, „Heiden“ oder Atheisten – davon aus, dass Jesus am Kreuz gestorben ist. Was passiert aber mit unseren Feier­tagen, wenn Jesus die Kreuzigung überlebt hat? • Eine Frage, der der deutsche Historiker Johannes Fried in dem soeben erschienenen Buch „Kein Tod auf Golgatha“ auf den Grund gegangen ist: Nach dem Johannes-Evangelium wurde der bereits tote Jesus von Soldaten erstochen. Das ist unwahrscheinlich, denn Jesus hing erst drei Stunden am Kreuz. Über dessen rasches Ende war nicht nur Pontius Pilatus im Markus-Evangelium verwundert. Fried präsentiert dafür nun eine medizinische Erklärung. Nach dessen Interpretation des Johannes-Evangeliums erlitt Jesus durch das Auspeitschen einen Rippenbruch mit einer Verletzung des Rippenfells. Ein Pleuraerguss führte zur Atemnot, die noch durch den Stress der Kreuzigung gesteigert wurde. • Die mündete in einem bedrohlichen Anstieg des Kohlendioxids in der Lunge. So fiel Jesus am Kreuz in eine todesähnliche Kohlendioxidnarkose. Nur eine gezielte Punktion konnte ihm das Leben retten. Genau das bewirkte der Lanzenstich des zur Bewachung der Gekreuzigten ausgesandten Soldaten. Jener Stich in die Pleura, der Jesus Ende besiegeln sollte, war kein Todesstoß, sondern bloß ein Kontrollstich zwischen die Rippen. Zur Überprüfung, ob der Tote auch wirklich schon tot sei. Mit ihm wurde der Erguss im Pleuraspalt – die einzige „Höhle“ im Brustkorb, in die Blut und Wundwasser abweichen können – beseitigt. Das linderte Jesus Atemnot – andernfalls wäre er am Kreuz erstickt. • Die verzögerte Sauerstoffzufuhr im Hirn sorgte dennoch für eine anhaltende Ohnmacht, die Jesus weiterhin tot erscheinen ließ. Eine Ohnmacht, die es Jesus Freunden ermöglichte, seinen „Leichnam“ ­eilig vom Kreuz zu nehmen. Sein neues, kühles Grab ließ den Folterungsstress abklingen. Seine Helfer hielten statt eines Toten einen aus der Ohnmacht Erwachenden in ihren Armen. Den sie ­außerhalb Judäas jenseits des Jordans in Sicherheit brachten. • Das Überleben des Gekreuzigten wäre ein ganz besonderer Grund für einen Feiertag. Es wäre ehrlicher, alle religiösen Feiertage abzuschaffen. Stattdessen ließen sich die rund 7 christlichen Feiertage, die in Arbeitswochen fallen, in 7 zusätzliche Urlaubstage verwandeln. Gläubige – ob Christen, Juden oder Moslems – könnten ihren religiösen Riten nachgehen; alle anderen diese nach Lust und L ­ aune verbrauchen. Das Herumeiern hätte ein Ende. •


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„Alle unter einem Dach“ – nun am Mercedes-BenzPlatz 1 in Eugendorf

Johann Strasser, Wolfgang Theissen, Steffen Lucas, Doreen Laubsch, Wilfried Haslauer, Marc Boderke, Horst Wohlfart, Markus Berben-Gasteiger und Mag. Josef Lehenauer

Neue Heimat für Sternenflotte Aufgrund der Flexibilität des Grundstückseigentümers und des guten Salzburger KfzFachkräftemarkts konnte sich Eugendorf gegenüber Wien, Linz und Graz durchsetzen. Von Matthias Pilter

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uf 4.000 m2 firmieren nun am Mercedes-BenzPlatz 1 in Eugendorf nicht nur die Abteilungen Pkws, Vans und Lkws, sondern auch Mercedes-Benz Bank und Financial Services. Bis Ende des Jahres soll auch das direkt daneben in Bau befindliche 2.000 m2 große Schulungszentrum stehen und mit Jahreswechsel den Betrieb aufnehmen.

Mitarbeiter durften mitgestalten Dass bei Mercedes-Benz die Mitarbeiter einen hohen Stellenwert einnehmen, bewies die österreichische Importeursorganisation nicht nur bei der Eröffnung, wo vor den obligatorischen Worten der Ehrengäste und der Geschäftsleitung die Abteilungsleiter – stellvertretend für alle Mitarbeiter – Oscars für ihren Einsatz bei bzw. im Vorfeld der Übersiedlung erhielten, sondern auch bei der Ausgestaltung der neuen Firmenzentrale. Jede Abteilung hatte „Umzugsdelegierte“, die die Kommunikation zu allen Mitarbeitern gewährleisteten, mit der gesamten Belegschaft wurden die einzelnen Arbeitsplätze ausgestaltet und Ideen der Beschäftigten miteinbezogen. So gibt es etwa über das gesamte Gebäude verteilt Duschmöglichkeiten, damit jene Mitarbeiter, die mit dem Rad nach Eugendorf kommen, sich vor dem Dienstantritt frisch machen können. Für Marc Boderke, CEO Mercedes-Benz Österreich, hat sich die gesamte Übersiedlung als tolle Team-Building-Maßnahme herausgestellt.

Optimale Betreuung für Händler Von den motivierten Mitarbeitern, aber auch den gewonnenen Synergieeffekten, die mit der Konzentration der Unternehmensteile einhergehen, sollen auch die Händler profitieren. „Auf dem Weg zu unseren Kunden sind unsere Händler die allerersten Kunden. Händler können nur dann für unsere Kunden ein optimales Erlebnis sicherstellen, wenn sie von uns auch in optimaler Form bedient werden. Wenn ein Händler nicht eine optimale Betreuung erfährt, kann er sich auch nicht optimal um seine Kunden kümmern“, ist Boderke überzeugt. Er selbst wird mit 1. Juli 2019 nach Stuttgart wechseln und das Zepter in Eugendorf an Wolfgang Karl Bremm übergeben. Bleiben wird nicht nur Bo-

„Österreich ist eines der wenigen Länder in Europa, wo Mercedes-Benz noch nicht Nummer 1 ist. Wir haben uns dieses Ziel für das Jahr 2020 gesetzt.“ Marc Boderke, noch bis Ende Juni CEO bei Mercedes-Benz Österreich derkes am Tag der Standortentscheidung geschmiedetes Hufeisen, das den Mitarbeitern Glück bringen soll, sondern auch das Ziel, dass Mercedes-Benz bis 2020 die Nummer 1 im ­Premiumsegment ist. •

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Nicht ohne „seine“ Händler Dipl.-Ing. Martin Sander, Vice President Global Sales & Marketing bei der Audi AG, über die zukünf­tige Rolle der Händler sowie Erwartungen an 2019 bzw. die Zukunft des Autohandels. Von Matthias Pilter

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UTO-Information: 2018 hat Audi etwas mehr als 1,8 Millionen Fahrzeuge ausgeliefert – 3,5 Prozent weniger als 2017. Wie viele waren WLTP-bedingt nicht dabei? Martin Sander: Wir hätten schon einiges mehr absetzen können. Unser Plan für 2018 war natürlich, wieder über dem Vorjahr abzuschließen. Das ist uns nicht ganz gelungen. Obwohl China hervorragend gelaufen ist und wir in den USA ein gutes Geschäft nahezu auf dem Vorjahresniveau hatten. Aber trotzdem konnten wir leider die Auswirkungen der WLTP-Umstellung in Europa nicht ganz verhindern. Wie planen Sie das Gesamtjahr und welcher Markt bietet die größten Wachstumschancen? Sander: Wir sehen, dass die Gesamtmärkte stabil sind. Aufgrund des Marktpotenzials birgt wieder China die größten Chancen. Aber unabhängig vom Marktwachstum haben wir in den letzten Monaten bzw. im letzten Jahr unser gesamtes Produkt­ spektrum erneuert und verjüngt: Wir haben neue Generationen von A8, A7, A6, Q3 und A1 eingeführt, den Q8 neu im Markt und gerade den Audi e-tron gelauncht. Mit all den neuen Modellen haben wir natürlich das Ziel zu wachsen. Wann überholt China Europa bzw. hätte dies eine Veränderung im Konzern zur Folge? Sander: Je nachdem welches Planungsszenario wir uns anschauen, gibt es unterschiedliche Jahreszahlen, aber natürlich wird der Moment kommen, wo China der größte Markt wird. China ist heute schon sehr wichtig für uns, mit Abstand der ­größte

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­ inzelmarkt. So gesehen sind wir schon heute sehr E auf China fokussiert. Mit unserer Organisation in China verstehen wir die Bedürfnisse des chinesischen Kunden sehr gut, haben viele Modelle lokalisiert und mit einer starken Handelsorganisation 2018 zum 30. Mal im Premiumsegment als Marktführer abgeschlossen. Die Chancen, die sich in den nächsten Jahren ergeben, wollen wir mitnehmen. Welche Chancen bietet der europäische Markt bzw. welche Erwartungen setzt man in 2019? Sander: Die Gesamtmarkterwartungen für Europa sind positiv, auch wenn es natürlich noch Unsicherheiten zur Art des Brexit gibt: Wird es ein harter oder nicht? Das führt vor allem in UK zur Kaufzurückhaltung und die Auswirkungen lassen sich noch nicht wirklich einschätzen. Wir gehen aber trotzdem ins-

„Mit all den neuen Modellen haben wir natürlich das Ziel zu wachsen.“ Dipl.-Ing. Martin Sander, Vice President Global Sales and Marketing gesamt von einer positiven Entwicklung aus. Bei den Elektrofahrzeugen stehen wir mit dem Launch des e-tron ganz am Anfang einer neuen Ära. Wir haben einen starken Auftragseingang und sehen bei unseren Kunden ein sehr großes Interesse für die Elek­ tromobilität. Jeder, der einmal einen e-tron gefahren ist, ist davon begeistert. Die Tatsache, dass wir jetzt so früh mit dem e-tron kommen und später im Jahr noch den e-tron Sportback präsentieren, spielt uns auf jeden Fall in die Karten.


Handel

In der Werbung ist der e-tron derzeit omnipräsent. Versucht man damit das Diesel-Image „aufzupolieren“ oder was steckt dahinter? Sander: Als Premiumhersteller entwickeln wir unser Image kontinuierlich weiter. Wir haben eine einmalige Situation im Markt, in der wir sehen, dass sich eine neue Technologie durchzusetzen beginnt und wir ganz zu Beginn dieser neuen Ära nicht nur ein wettbewerbsfähiges, sondern wettbewerbsüberlegenes Produkt haben. Es ist eine super Gelegenheit für unsere Marke, das Thema Elektromobilität, das die Kunden tatsächlich wollen, mit Audi zu verbinden und für uns zu besetzen. Demnach legen wir auch jetzt in der Markteinführung des e-tron einen sehr großen Fokus darauf.

Kunden mit besonderen Anforderungen, die heute schon kommen und ein Fahrzeug komplett digital kaufen. Ich bin fest davon überzeugt, dass sich das noch mehr durchsetzen wird und viele Kunden diesen Weg gehen wollen – zumindest teilweise. Vielleicht waren sie schon in einem Autohaus, haben auch eine Probefahrt gemacht und wollen dann etwa am Wochenende die finale Entscheidung treffen, und das dann einfach mit einem Klick. Zum Abschluss erhalten sie die Bestätigung, wann das Fahrzeug geliefert wird. Diese Verbindung von Online und Offline ist das, was wir gemeinsam mit unseren Händlern auch im neuen Händlervertrag rechtlich abgesichert haben. Die andere Seite, die prozessuale und technische, wickeln wir gerade ab.

Welche Rolle spielt der Händler zukünftig? Vom klassischen Verkäufer zum Auslieferer … Sander: Das kommt auf den Wunsch des Kunden an. Wir sind fest davon überzeugt, dass wir auch langfristig vor Ort lokale Repräsentanzen für unsere Marken benötigen. Für die Kunden, die das wollen, werden wir auch künftig Autos stationär verkaufen und im Leasing anbieten. Aber natürlich wird es auch Kunden geben, die per Mausklick oder App ein Fahrzeug erwerben oder Mobilität buchen wollen. Da wird der Handel dann logischerweise die Möglichkeit haben, das Fahrzeug zu übergeben und Services anzubieten. Für Service und Reparaturen wird sowieso immer die Handelsorganisation ­verantwortlich sein.

Die Händlerverträge wurden nicht ohne Murren der Händler unterschrieben. Wie zufrieden sind beide Seiten mit dem Ergebnis? Sander: Wenn der Hersteller kommt und sagt, wir müssen die Händlerverträge anpassen, die als Basis für die wirtschaftliche Situation eines jeden Handelsbetriebs gesehen werden, dann verursacht das natürlich zunächst Verunsicherung. Doch dieser Prozess war erforderlich, um den 15 Jahre al-

Welche Rolle wird der Online-Handel in Zukunft einnehmen? Sander: Wir werden Online-Handel anbieten, sehen aber ganz klar die Zukunft mit Hersteller und Händlern in einem Ökosystem. In Deutschland haben wir als einer der ersten Hersteller bereits E-Commerce-­ Angebote für Gebrauchtwagen. Sie können heute schon zuhause auf dem Sofa sitzen und einen Gebrauchtwagen online komplett papierlos kaufen – ein vollkommen digitalisierter Prozess ist das. Das nehmen Kunden auch wahr, aber es sind ganz s­ pezielle

ten Händlervertrag weiterzuentwickeln und an neue Themen wie Elektromobilität, Functions on Demand oder Flashing over the air, aber auch das E-Commerce-Geschäft anzupassen. Gemeinsam mit unserer Handelsorganisation haben wir jetzt einen guten Modus gefunden und das geschafft, was wir vom ersten Tag an versprochen haben: Dass wir die neuen Themen und den digitalen Handel gemeinsam mit dem Handel ausbauen wollen. Darum haben wir im Einvernehmen die Verträge erfolgreich unter Dach und Fach bekommen. •

Exklusiv­ interview! Lesen Sie in jeder Ausgabe von „AUTO & Wirtschaft“ eines der hochkarätigen Interviews aus der wöchentlichen AUTO-Information.

„Wir werden Online-Handel anbieten, sehen aber ganz klar die Zukunft mit Hersteller und Händlern in einem Ökosystem.“ Dipl.-Ing. Martin Sander, Vice President Global Sales and Marketing

Das vollständige Interview mit Martin Sander lesen Sie in der Nummer 2463 der wöchentlich erscheinenden AUTO-Information!

Die „AUTO-Information“ mit Top-Meldungen aus der Branche

Jede Woche mit Exklusivinterview Emilio Herrera (Kia): „Alles, was wir im Vorjahr in den ersten 8 Monaten gewonnen hatten, wurde von den letzten 4 Monaten aufgezehrt.“

Abonnieren Sie Ihren Informationsvorsprung! Uschi Ernst: Telefon: +43 664 822 22 24; E-Mail: ernst.uschi@lederers-medienwelt.at

Ponz Pandikuthira (Nissan): „Um eine Vernetzung der Fahrzeuge zu ermöglichen, werden alle unsere neuen Autos ab 2020 voll vernetzt bzw. mit der nötigen Technologie ausgestattet sein.“

jetzt auch als app!

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NÖ soll elektrisch fahren E-Auto-Ankauf, Ladeinfrastruktur für Wohnbauten und E-Busse fördert das Land Niederösterreich. Ab 2030 will das Land nur noch alternativ angetriebene Busse bestellen.

Die Stimmung im Kfz-Gewerbe ist gut – und wird hoffentlich auch so bleiben

„Saisonübliches“ Frühjahr Mahle nun in Schorndorf Nach Konzentration des Geschäftsbereichs Mahle Aftermarket sind im neuen Kompetenz- und Logistikzentrum Schorndorf 400 Mitarbeiter für den Ersatzteilbereich des Autozulieferers tätig.

Im Vergleich zum Vorquartal stieg das Stimmungsbarometer im 1. Quartal 2019: Die von KMU Forschung Austria für die Studie „Konjunkturbeobachtung Gewerbe und Handwerk Kraftfahrzeugtechniker einschließlich Vulkaniseure“ zum Gesamtjahr 2018 und über das 1. Quartal 2019 Befragten bezeichneten die Geschäftslage zu 72 Prozent als „saisonüblich“: Während dieser Anteil gesunken ist, betrugen sowohl die Anteile derjenigen, die die Geschäftslage als gut oder schlecht einstufen, jeweils 14 Prozent. Fast zwei Drittel der befragten Betriebe (65 Prozent) erwarten für das 2. Quartal 2019 (im Vergleich mit dem 2. Quartal des Jahres 2018) keine Veränderung der Umsätze, 23 Prozent Umsatzsteigerungen und mit 12 Prozent ein (auf das Dreifache angestiegener) Teil der Befragten Umsatzrückgänge. Per Saldo, so KMU Forschung Austria, seien optimistische Einschätzungen mit 11 Prozentpunkten (PP) überwiegend, der Positiv-Saldo liege 17 Prozentpunkte unter 2018.

49 %

Techniker investieren 49 Prozent der Kraftfahrzeugtechniker einschließlich der Vulkaniseure werden im Gesamtjahr 2019 Investitionen vornehmen: Laut Konjunkturbeobachtung Gewerbe und Handwerk der KMU Forschung Austria, die Ausmaß und Form, in der investiert werden soll, erhob, hat die KMU Forschung entsprechende Meldungen von 147 Betrieben mit gut 2.600 Beschäftigten erhalten. Während insgesamt knapp die Hälfte Geld in den Betrieb zu stecken bereit ist, rechnet rund ein Viertel (exakt 23 Prozent) mit höheren Investitionen als 2018. 14 Prozent wollen gleich viel und 12 Prozent weniger investieren als im vergangenen Jahr.

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Mehr Platz für Pkw-Teile Beim bereits 2. Ausbau des 2008 bezogenen Logistikzentrums Groß-Rohrheim der Continental AG wurde nun ein neuer Lageranbau mit 7.000 Quadratmetern in Betrieb genommen, der als

Kommissionier- und Lagerfläche dienen soll und ein separates Kleinteilelager mit über 25.000 Stellplätzen hat. Insgesamt stehen 34.000 Quadratmeter mit 44.550 Palettenstellplätzen zur Verfügung.


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Was täten wir ohne Gebrauchte?

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GEWERBE

In Zeiten, wo das Neuwagengeschäft nicht mehr so boomt wie zuvor, zeigt sich wieder einmal die Bedeutung der Gebrauchtautos.

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s ist jetzt schon mehr als ein halbes Jahr her, dass bei den Neuwagenzulassungen in Österreich ein Plus vor den Zahlen stand: Schuld ist – vor allem – die Umstellung auf WLTP, die zu einer gewissen Verunsicherung am Markt geführt hat. Doch der Gebrauchtwagenmarkt läuft weiterhin gut, auch wenn der März mit einer Abnahme um 3,77 Prozent eine gewisse Abkühlung angezeigt hat. Kumuliert liegen die „Gebrauchten“ um 0,28 Prozent hinter dem Vorjahresergebnis. Bei 206.675 Ummeldungen sind das gerade einmal 581 Einheiten – umgerechnet auf die Autohändler also nicht einmal ein Fahrzeug pro Betrieb.

Langsames Markensterben Schlecht schneiden natürlich vor allem jene Automarken ab, die sich aus dem Neuwagenbereich verabschiedet haben und wo der Bestand weiter sinkt – also zum Beispiel Chevrolet/Daewoo (-8,64 Prozent), Lancia (-11,75 Prozent), Rover (-18,18 Prozent), Saab (-5,52 Prozent) und Think (-66,67 Prozent). Bei Infiniti zeichnet sich das Ende auch schon bei den Gebrauchtwagen ab: 15 statt 21 Gebrauchtwagen im 1. Quartal im Vergleich zu 2018. Interessanterweise hatte aber Daihatsu ein Plus von 2,47 Prozent, wenn auch auf bescheidenem Niveau (166 statt 162 Stück). Die größten Zuwächse unter den Top 20 verzeichnete übrigens Suzuki mit einem Plus von 13,07 Prozent. • (MUE)

Die richtige Präsentation eines Gebrauchtwagens ist wichtig, wenn man Erfolg haben will


Gewerbe

GW-Potenzial nutzen

Die österreichischen Markenbetriebe eb rauch sind mit der Entwicklung des Gebrauchtwagengeschäfts zufrieden, obwohl der Anteil am Gesamtgeschäft mangels Ware zurückgeht.

Als wichtige Ertragssäule im Autohandel liegt uns das Gebrauchtwagengeschäft besonders am Herzen. Umso erfreulicher ist das Ergebnis des aktuellen Händler-Trend Barometers: Jeder zweite Händler gibt an, dass sich das Geschäft mit gebrauchten Fahrzeugen in den letzten drei Jahren verbessert hat. Doch es gibt noch Luft nach oben: Das Verhältnis von Gebraucht- zum Neuwagenabsatz liegt bei 100 zu 62. Optimal wäre eine Relation von 100 zu 100. Was die Finanzierungen betrifft, verbesserten sich mehr als die Hälfte der Händler von großen (51%) und Premiummarken (53%) in den letzten drei Jahren. Bei den kleinen und mittelgroßen Marken waren es deutlich weniger Händler (42% bzw. 44%). Gründe, warum sie mit den Großen nicht mithalten können, könnten die geringeren Ressourcen und Möglichkeiten (z.B. Werbung, Herstellerplattformen) sein. Vielleicht ist auch ihr Geschäftsmodell nicht so sehr darauf angewiesen? Nichtsdestotrotz sollte es auch in ihrem Interesse liegen, die Finanzierungspenetrationen zu erhöhen. Zusätzliche Erträge und eine engere Kundenbindung sind nur einige der Vorteile. Das Modul Gebrauchtwagen-Management der Santander Meisterklasse ist ein guter Ausgangspunkt, um für sich Optimierungspotentiale zu erkennen.

Michael Schwaiger, Direktor Kfz der Santander Consumer Bank

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Zufrieden trotz Rückgang

barometer Österreich

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HÄNDLER-TREND

Von Gerald Weiss

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as Gebrauchtwagengeschäft befindet sich im Markenhandel in einer interessanten Schere. In der dritten Welle des Händler-Trend Barometers, das von puls Marktforschung in Kooperation mit Santander Consumer Bank sowie AUTO & Wirtschaft durchgeführt wird, zeigen sich die Händler sowohl kurzfristig wie auch langfristig mit der Entder Händler geben wicklung des Gebrauchtwaeine Verbesserung gengeschäfts zufrieden: So des GW-Geschäfts geben mehr als die Hälfte in den vergange- (53 Prozent) der befragten nen 3 Jahren an Händler einer Verbesserung des Gebrauchtwagengeschäfts in den vergangenen 3 Jahren an. Nicht nur der Handel, auch die Finanzierung von Gebrauchtwagen hat sich in den vergangenen drei Jahren gut entwickelt: 50 Prozent der befragten Betriebe berichten von einer Steigerung der Finanzierungspenetration.

53 %

Weniger GW im Markenautohaus Gleichzeitig ist die Zahl der Gebrauchtwagen in Relation zum Neuwagenabsatz gesunken. Kamen im 3. und 4. Quartal 2018 noch rund 68 Gebrauchtwagen auf 100 Neuwagen, waren es im 1. Quartal 2019 nur noch rund 62 gebrauchte Fahrzeuge. Während bei großen Marken der Anteil bei 100/70 liegt, verkaufen mittelgroße Marken lediglich 50 ­Gebrauchte pro 100 Neuwagen. Dieser Rückgang liegt teilweise auch an der geringeren Zahl an verfügbaren Gebrauchtwagen. So ist der Anteil der Neuwagenkunden, die einen Gebrauchtwagen der Händler geben den eintauschen, bei 33 Prozent der befragten Fahrzeugeintausch als Betriebe in den vergangenen 3 Jahren geHauptbezugsquelle für das GW-Geschäft an. sunken, 59 Prozent der Unternehmer geben eine gleichbleibende Entwicklung an

78 %

HÄNDLER-TREND barometer Österre

In der von puls Marktforschung durchgeführten Studie wurden 100 markengebundene Kfz-Betriebe befragt. Die Betriebe sind auf 24 Marken verteilt, gewichtet nach dem Marktanteil der jeweiligen G

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GEWERBE

Zufriedenheit mit den GW-Verkaufsabschlüssen höher als im letzten Quartal

Wie zufrieden sind Sie mit den Gebrauchtwagenverkaufsabschlüssen im 1. Quartal 2019 (Jänner-März) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum?

und nur bei 6 Prozent der befragten Autohäuser ist der Anteil gestiegen.

Sinkender Eintausch als Hauptbezugsquelle

52 %

Drei Viertel der Händler sind mit den GW-Verkaufsabschlüssen (sehr) zufrieden

Wie zufrieden sind Sie mit den Gebrauchtwagenverkaufsabschlüssen im 1. Quartal 2019 (Jänner-März) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum?

Mehr als die Hälfte berichtet über Verbesserung des GW-Geschäfts

der NW-Kunden tauschen ihr Altfahrzeug beim Markenhändler ein

Aktuell wird bei jedem zweiten Neuwagenkunden (52 Prozent) ein Altfahrzeug eingetauscht. Bei den Premiummarken liegt dieser Wert mit 42 Prozent ­übrigens deutlich niedriger. Das ist insofern problematisch, als der Eintausch beim Neuwagenverkauf als hauptsächliche Bezugsquelle für das Gebrauchtwagengeschäft dient: Das gilt für 78 Prozent der heimischen Markenhändler. 8 Prozent decken sich hauptsächlich mit Jungwagen vom Importeur ein, 5 Prozent setzen in erster Linie auf Auslandsimport. Nur jeweils 3 Prozent nutzen vor allem Versteigerungsplattformen, andere österreichische Händler Online-Gebrauchtwagenbörsen oder den direkten Weg (offline). •

Wie hat sich das Gebrauchtwagengeschäft in Ihrem Autohaus in den letzten 3 Jahren entwickelt?

Rückgang des GW-Eintausches in den letzten 3 Jahren

Wie hat sich der Anteil der Neuwagenkunden, die einen Gebrauchtwagen eintauschen, in den letzten 3 Jahren entwickelt?

GW-Eintausch ist die mit Abstand häufigste Bezugsquelle

Die komplette Studie können Sie als A&W-Pro-Abonnent unter www.autoundwirtschaft.at herunterladen

eich

Woher beziehen Sie Ihre Gebrauchtwagen (hauptsächlich)?

Gruppe. Der Erhebungszeitraum für das Quartal 1/2019 war Anfang April 2019.

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gewerbe

Die Sache mit dem Wertverlust

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twa 100.000 Volkswagen, jeweils rund 60.000 Audi, BMW und Mercedes sowie 20.000 Skoda: Diese Anzeigen, die zwischen 1. September 2018 und 28. Februar 2019 auf willhaben.at eingestellt waren, hat die Gebrauchtwagen-Platteb rauch form nun analysiert. Dabei wurde die gesamte Palette behandelt – egal ob Neuwagen, Jahreswagen oder „echter“ ­Gebrauchtwagen.

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BMW 5er-Reihe 2019 72.740 Audi A6 2019 69.783 Mercedes-Benz E-Klasse 2019 65.145 Mercedes-Benz E-Klasse 2018 62.510 BMW 5er-Reihe 2018 59.267 Audi A6 2018 54.338 Mercedes-Benz E-Klasse 2017 52.845 BMW 5er-Reihe 2017 50.329 Audi A4 2019 47.723 Mercedes-Benz C-Klasse 2019 47.544 Mercedes-Benz C-Klasse 2018 46.363 Audi A6 2017 43.453 Audi A4 2018 42.447 BMW X1 2019 40.410 BMW 3er-Reihe 2018 40.335 BMW 3er-Reihe 2019 39.445 Mercedes-Benz C-Klasse 2017 39.010 BMW X1 2018 37.014 Mercedes-Benz A-Klasse 2019 35.615 BMW X1 2017 33.123 Skoda Karoq 2017 32.990 Mercedes-Benz A-Klasse 2018 32.481 Audi A4 2017 31.724 Audi A3 2018 31.579 BMW 3er-Reihe 2017 31.373 Skoda Karoq 2019 30.230 Skoda Octavia 2019 29.690 Audi A3 2019 29.614 Skoda Karoq 2018 28.054 VW T-Roc 2019 26.842 VW T-Roc 2017 26.817 Skoda Octavia 2018 26.612 VW Golf 2019 26.565 Audi A3 2017 25.935 Mercedes-Benz A-Klasse 2017 25.343 VW T-Roc 2018 25.233 VW Golf 2018 24.020 Skoda Octavia 2017 21.733 VW Golf 2017 20.135 VW Polo 2018 15.279 Skoda Fabia 2019 14.771 Skoda Fabia 2018 14.683 VW Polo 2019 14.371 VW Polo 2017 12.965 Skoda Fabia 2017 12.525

Mehr als 200.000 Anzeigen von fünf Marken mit den wichtigsten Modellen wurden von willhaben untersucht.

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Erstzul./Jahr Preis

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Bis zu 15.000 Euro Wertverlust pro Jahr Auffallend ist, dass ein Zulassungsjahr auf oder ab bei den Premiummarken ganz besonders ins G ­ ewicht fällt, und zwar bis zu 15.000 Euro: Da mag es für Gebraucht-

Die Farben Schwarz, Weiß und Grau machten rund drei Viertel des gesamten Angebotes aus. Ein Detail aus der willhaben-Studie wagenkäufer ein Anreiz sein, dass das Fahrzeug ja noch über mögliche ­Herstellergarantien verfügt. Unter den Spitzenreitern beim Wertverlust sind der 5er-BMW oder der Audi A6 mit 0 bis 10.000 Kilometern, bei denen die Preisabschläge pro Jahr bei rund 10.000 Euro liegen. Aber auch bei einem BMW X1 beträgt der jährliche Wertverlust mehrere tausend Euro. Blickt man auf einen VW Golf der Zulassungsjahre 2019, 2018 und 2017 mit rund 10.000 Kilometern, so verliert dieses Auto pro Jahr etwa 2.000 Euro an Wert. Der Golf war mit rund 40.000 Anzeigen das stärkste Modell auf der willhaben-Seite, gefolgt vom 3er-BMW mit 21.000 und vom Audi A4 mit 20.000 Inseraten. • (MUE)


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Platzhirsche und Chefparkplätze Wie erreichen wir den Endkonsumenten? Diese Frage stellte sich AutoScout24 nach dem Kauf von www.gebrauchtwagen.at – und hat die Antwort gefunden.

J

ochen Jakopitsch ist so etwas wie ein „Urgestein“ bei AutoScout24: „Ich habe 2011 als One-ManShow begonnen“, sagt der Kärntner: Heute ist Jakopitsch Head of Sales und das Unternehmen hat (wenn man ImmoScout mitrechnet) rund 100 Mitarbeiter. Seit rund 1 1/2 Jahren managt man vom Büro am Wiener Opernring nicht nur das bisherige Geschäft, sondern auch www.gebrauchtwagen.at. Nachdem Ende Juni 2018 der größte Teil der Integration erfolgte, läuft bis Oktober dieses Jahres die letzte Phase des Zusammenschlusses. Etwa 200 Händler von www.gebrauchtwagen.at müssen noch „migriert“ werden – soll heißen: Ihre Daten werden übertragen. Dies deshalb, weil das übernommene Unternehmen langfristige Verträge mit den Händlern abgeschlossen hat, die erst jetzt auslaufen.

3.100 Händler, 147.000 Pkws, 8.000 Zweiräder Jakopitsch ist jedenfalls froh, dass beide Firmen unter einem Dach vereint sind: „Das eine ist ein schöner Name, der lange präsent ist. Und bei AutoScout bekommt man größeren Service“, sagt Jakopitsch. „Doch am wichtigsten ist letztlich, dass genügend Anfragen für die Händler entstehen.“ Derzeit sind rund 3.100 Händler auf den beiden Homepages präsent. Gut 147.000 Pkws und 8.000 Zweiräder sind

„Chefparkplatz“ nennt sich die neueste Idee von AutoScout24

eingestellt. Doch Jakopitsch weiß nur allzu gut, dass eine Homepage ohne ständige Neuerungen nicht auskommt. Jüngstes Projekt ist der „Chefparkplatz“, der seit Anfang Mai verfügbar ist. Dieses Top-Produkt ist nur einmal pro Marke in Österreich buchbar: Alle Fahrzeuge des Händlers, die so genau wie möglich die Suchkriterien des Users treffen, werden in einem Karussell ausgespielt – auf Position 3 der ersten Seite der Ergebnisliste. Das garantiert maximale Aufmerksamkeit. Händlergruppen können auch Autos von mehreren Standorten im „Chefparkplatz“ anzeigen lassen. Nach dem Start mit BMW, Audi und VW sind nun auch Hyundai sowie andere Marken buchbar. Der „Chefparkplatz“ ergänzt den

„Am wichtigsten ist letztlich, dass genügend Anfragen für die Händler entstehen.“ Jochen Jakopitsch, AutoScout24 „Platzhirschen“: Diesen Banner gibt es für jedes Bundesland; Fazit laut Jakopitsch: „Wir haben mehr Anfragen, als wir Plätze vergeben können.“ • (MUE)

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Ein Gebrauchtwagenplatz, wie er sein soll: „Weltauto“ bekommt zusätzliche Autos durch „Gib es wieder her“

Schneller zu neuer Ware „Weltauto“ ist der seit 25 Jahren bewährte Vorreiter, mit „Gib es wieder her“ spricht Porsche Austria eine neue Zielgruppe an: Ing. Mag. Thomas Sablatnig, Leiter des Bereichs „Group Used Car & Logistik“, über seine Ziele und Pläne.

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s war eine kleine Revolution, als Porsche Austria 1993 die Marke „Weltauto“ für seine geprüften Gebrauchtwagen einführte. „Unsere Gebraucht­ wagen­ börse im Internet war 1998 sogar der erste derartige Auftritt im gesamten VW-Konzern“, erin­ nert sich Ing. Mag. Thomas Sablatnig. Ohne diese Pionierleistung hätten die Vertragshändler von VW,

„Ein pragmatisches, schnelles Angebot für alle, die ihren Gebrauchtwagen verkaufen wollen.“ Ing. Mag. Thomas Sablatnig, Porsche Austria, über „Gib es wieder her“

alte Fahrzeuge bekommen. „Ein pragmatisches, schnelles Angebot für alle, die ihren Gebraucht­wagen verkaufen wollen.“ Nach einer Online-­ Bewertung, die binnen weniger Sekunden einen ungefähren Richtwert liefert, erhalten die Verkäufer nach einem Schnelltest bei einem der Händler ein verbindliches Angebot. Erste Zahlen nach drei Monaten: Tausen­ de Online-Bewertungen und eine dreistellige Anzahl von Terminen bei den Händlern pro Monat. 75 Part­ ner aus dem „Weltauto“-Netz machen derzeit mit. „Die Kunden haben also den Vorteil der Nähe.“

Händler kommen leichter zu Gebrauchtwagen Audi, Seat und Skoda nicht jenes Gebrauchtwagen-­ Tool, um das sie viele Kollegen anderer Marken beneiden. „Weltauto ist deutlich stärker in der Lead-Generierung und Qualität als andere Börsen.“ Knapp 20.000 Fahrzeuge sind aktuell auf „Welt­ auto“ eingestellt, mehr als 100.000 Autos wurden 2018 auf diesem Weg verkauft. Nun will „Weltauto“ die 360-Grad-Fotografie intensivieren: „Die ersten Händler haben bereits Drehplattformen, auf denen man die Autos fotografieren kann. So kann man den Kunden noch mehr Informationen liefern.“ Die zusätzlichen Investitionen sind überschaubar: „Die weißen Wände bleiben bestehen; das Fotoequipment wurde ja schon installiert. Mit der Drehplattform wird der Vorgang dann automatisiert gesteuert.“ Während „Weltauto“ bei Jungwagen stark ist, will man nun mit „Gib es wieder her“ auch 3 bis 8 ­Jahre

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Noch eine weitere Neuerung plant der Manager: Alle potenziellen Gebrauchtwagenquellen des Konzerns sollen für die Händler gebündelt werden – also zum Beispiel Leasing-Rückläufer, Fuhrpark-­ Fahrzeuge, Autos aus dem Großhandel oder Überangebote von einzelnen Händlern. „Ein Click genügt, und der Händler hat einen viel besseren und schnelleren Überblick als derzeit“, berichtet Sablatnig: „Wenn ein Händler drei gebrauchte Tiguan will, ist es ihm ja relativ egal, ob es Leasing-Rückläufer, Fuhrpark-­ Autos oder Fahrzeuge aus dem Überbestand eines Händlerkollegen sind.“ Nach derzeitigem Plan soll der neue Service zur Jahresmitte „on air“ gehen. Er startet zuerst in Ös­ terreich: Doch wer die Porsche Holding mit ihren internationalen Verflechtungen kennt, kann davon ausgehen, dass eine Ausweitung denkbar ist. • (MUE)


Professionell bearbeitete Fotos sind die halbe Miete für den Verkaufserfolg im Internet

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Mehr als tausend Worte Im Online-Verkauf von Autos kann die Bildqualität den ­Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg bedeuten.

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ehr und mehr Autohändler erkennen die Bedeutung von erstklassigen Fotos für den Verkauf auf Online-Plattformen – und dazu zählt natürlich auch die eigene Website. Hier kommt Pixel24 ins Spiel, ein Schweizer Anbieter von hochwertigem Foto-Support für das Autohaus. Dazu fotografiert der Händler die Fahrzeuge mit der App, die Fotos werden auf einen Server hochgeladen. Dann gehen die Pixel24-Fotospezialisten ans Werk, stellen das Fahrzeug per Bildbearbeitung vor einen neutralen Hintergrund und arbeiten Firmenlogos in die Bilder ein. Sogar der Boden, auf dem das Auto steht, wird nachbearbeitet. Aus 16 Bildern können sogar freigestellte 360-Grad-Außenansichten erstellt werden. Die fertigen Bilder werden innerhalb von maximal 24 Stunden zurück übermittelt – in ein Dashboard auf dem Computer des Auftraggebers oder auf Wunsch sogar direkt ins Dealer Management System, das der K ­ unde verwendet.

Österreichischer Partner gesucht „Wenn Sie auf einer Online-Plattform nach einem Gebrauchtwagen suchen, bekommen Sie als Ergebnis fast immer mehrere Fahrzeuge, die im Bereich von einigen hundert Euro angeboten werden. Was dann den Unterschied macht, ist das Foto – der ,erste Eindruck‘ sozusagen“, sagt Markus Garcia. „Unsere Kunden bestätigen uns, dass sie dank Pixel24 mehr Anfragen für Fahrzeuge bekommen.“

„Wenn ein Online-Käufer die Wahl zwischen fast gleichwertigen Autos hat, entscheidet das Foto.“ Markus Garcia, CEO Pixel24 AG

Gemeinsam mit Thomas Zellweger betreibt er die Pixel24 AG in Feusisberg in der Schweiz. Dort ist das Unternehmen mit seiner hochwertigen Dienstleistung längst etabliert, zählt Volvo, PSA und Mercedes-Benz zu den Kunden. Auch in weiteren Ländern ist man bereits vertreten, in Österreich arbeitet Jaguar-Land-Rover-­ Händler Aichlseder aus Klagenfurt mit Pixel24 zusammen. Man suche in einigen EU-Ländern und damit auch für Österreich Vertriebspartner, so Garcia, der sich die Zusammenarbeit mit einem Unternehmen mit Bezug zum Autogewerbe vorstellt.

Thomas Zellweger, CFO Pixel24 AG

Schnelle Handarbeit „Mit unserem System können die Händler ihre Fahrzeuge um 85 Prozent schneller online stellen und somit ihre Standtage senken“, ist Garcia überzeugt. Der nächste Technologieschritt: Ab August 2019 bietet Pixel24 den Kunden an, ihre Autos per Droh- Die App funktioniert als „Foto-Guide“ ne a ­ bzufotografieren. • (RED) für die Produktpräsentation

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Juliana Bindreiter (Service Büro), Klara Kirschenhofer (Service Büro), Birgit Gruber (Service Büro), Robert Siebenhandl (Siems & Klein), Karin Gratzl (Service Büro), Rene Schmircher (Serviceleiter), Lukas Hackl (Serviceleiter-Stv.; v. l.)

Robert Siebenhandl, Serviceleiter Rene Schmircher (v. l.)

Aus zwei mach „eins plus“ Vor gut einem Jahr ist Auto Eissner in Hollabrunn am neuen Standort durchgestartet. Werkstattausrüstung und Projektsupport lieferte der langjährige Partner Siems & Klein. Von Mag. Bernhard Katzinger

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eu bezogen im Jänner 2018, macht das Auto­ haus Eissner in Hollabrunn ordentlich etwas her: Das Schlagwort „Glaspalast“ kommt einem in den Sinn, parkt man sich vor dem großzügigen Ge­ bäude ein, in dem Unternehmer Gernot Eissner mit seinem gut 60-köpfigen Team Audi, VW, Seat, Skoda und VW Nutzfahrzeuge verkauft und serviciert. Am neuen Stand­ ort in der Fachleutnerstraße 5 hat man den Betrieb, der vorher auf zwei Häuser aufgeteilt war, zusammengeführt.

„Das Autohaus Eissner ist derzeit sicher ein Betrieb auf dem letzten Stand der Technik.“ Robert Siebenhandl, S&K

Neubau an neuer Adresse „Der Neubau war ein großes, schönes Projekt“, erinnert sich Siems-&-Klein-Verkaufsberater Robert Siebenhandl, der den Betrieb schon lange kennt – mit Siems & Klein arbeitete Eissner schon, als das Unternehmen am alten Standort noch Wun­ derer und Eissner hieß. „Wir haben den Betrieb praktisch komplett ausgestattet und waren von der Planung weg in das Projekt eingebunden“, so ­Siebenhandl. Zwei Direktannahmeplätze, 2 große Nutzfahrzeugund 13 Pkw-Arbeitsplätze mit Bühne, Absaugung und aller nötigen Technik, weitere Bühnen mit Richtbank in der Spenglerei, Lackierkabine von Umwelttech, Prüfstraße mit Diagnose, eine Wasch­

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Gernot Eissner, Geschäftsführer Autohaus Eissner

anlage, die Siems & Klein als Eigenmarke im Sor­ timent hat: Bei einer Begehung mit Serviceleiter Rene Schmircher und seinem Stellvertreter Lukas Hackl wird schnell klar, dass „großes Projekt“ nicht übertrieben ist. „Man kann sagen, dieser Betrieb ist derzeit auf dem letzten Stand der Technik“, meint Siebenhandl. 25 bis 30 Neufahrzeuge fasst der großzügige, helle Schauraum, 80 weitere finden draußen Platz. Am Gebrauchtwagenplatz warten bis zu 80 Autos auf neue Besitzer. Etwa 3.700 m2 Fläche sind verbaut worden, unter anderem wurde auch ein Räderlager mit einer Kapazität von 1.700 Satz errichtet. Nicht zuletzt aufgrund der Erfahrung, die man bei Siems & Klein in der Zusammenarbeit mit Marken­ betrieben hat, waren die Anforderungen, die der Im­ porteur vorgibt, in der Umsetzung kein Problem. So ist das Autohaus auch auf die „Trend-Themen“ wie Kalibrierung von Assistenzsystemen oder Hochvolt gut vorbereitet. „Wir verfügen über 2 Hochvolt-Ar­ beitsplätze, 2 Mitarbeiter verfügen über die ent­ sprechende Ausbildung, 2 weitere absolvieren diese ­gerade“, so Schmircher. •


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Marderabwehrspezialist Stop&Go hat die beiden Ultraschall-Marderabwehrgeräte mit Bordnetzanschluss im Programm nun fast 90 Prozent stromsparender gemacht.

Stromschlagsparend W eil moderne Autos bereits über eine Reihe von „stillen Verbrauchern“ verfügen, die aus der Batterie Strom beziehen und sie während der Parkzeit entleeren können, hat Stop&Go-Hersteller Norbert Schaub GmbH seine beiden, mit Bordnetz­ anschluss ausgerüsteten Ultraschallgeräte 07515 und 07535 technisch optimiert, um dem Fahrzeug­ akkumulator bei unveränderter Abwehrwirkung möglichst wenige Milliamperestunden Strom zu entziehen. Beide Abwehrgeräte – sowohl das 07515 als auch das 07535 – verfügen über eine Frequenzmodulation der Ultraschalltöne: „Dies verhindert ­einen

Die neuen Stop&Go Ultraschallgeräte 07515 und 07535 (oben) benötigen nur noch ein Zehntel des Stroms

Sari Melcher, Vertriebsleiterin von Stop&Go Gewöhnungseffekt beim Marder und garantiert gleichzeitig die tierfreundliche Abwehr!“, erklärt Sari Melcher, Vertriebsleiterin von Stop&Go.

Mit einem Zehntel Strom unverändert wirkungsvoll „Nach einer intensiven Entwicklungsphase wurden an den Geräten diverse Modifikationen vorgenommen, die in der Folge den bereits äußerst geringen Stromverbrauch um nahezu 90 Prozent senken konnten“, sagt Melcher, „und das bei gleichbleibend effizienter Wirkungsweise!“ Beide Geräte überzeugten durch einfache Montage, seien stoß- und spritzwassergeschützt. Wie für alle Lösungen von Stop&Go gilt eine 4-jährige Gewährleistung. • (ENG)

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Fehlersuchbild: Was stimmt nicht an unserem Aufmacher? Tja, das waren halt noch Zeiten … Im rechten Bild (Bosch-System) stimmt alles

Überleben als Frage der richtigen Einstellung Intelligente Assistenzsysteme sollen helfen, Unfälle zu vermeiden – aber im Reparaturfall bedürfen die Systeme selbst umfangreicher Aufmerksamkeit. Von Mag. Bernhard Katzinger

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ach Schätzung von Bosch verfügte 2017 die Hälfte der neu zugelassenen Autos über ein oder mehrere Assistenzsysteme – Tendenz stark steigend. Nissan fasst in seiner neuen „Intelligent Mobility“ 19 Assistenzfunktionen zusammen. Was die Helferleins gemeinsam haben: Alle verlassen sie sich auf hochent­ wickelte Sensorik, um dem Rechner ein „Abbild“ der Außenwelt zu vermitteln. Sensorik, die selbst nach einfachsten Arbeiten am Kfz mittels spezieller Aus­ rüstung neu eingestellt und kalibriert werden muss.

„Der Aufwand durch die Assistenzsysteme löst bei vielen Betrieben einen Aha-Effekt aus.“ Wernfried Horn, Kastner

Spezial- und Universalthema Das betrifft nicht nur kleinere Reparaturen, Service­ arbeiten oder Unfallinstandsetzungen, sondern etwa auch den Tausch der Windschutzscheibe, Reparatur­ arbeiten am Fahrwerk, Achseinstellung oder Tuning­ maßnahmen, wenn sich Fahrachse und Fahrzeughöhe verändert haben. Auch dann passen die Sensorein­ stellungen meist nicht mehr. Kleinste A ­ bweichungen

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können dazu führen, dass Assistenzsysteme nicht mehr richtig funktionieren. Bei den Scheinwerfern sind es die Matrix und Laser­ systeme, die den Aufwand für die Betriebe deutlich erhöhen. „Wir haben heuer auf der AutoZum ge­ merkt, dass die technischen Entwicklungen den Be­ darf ankurbeln“, sagt Thomas Posch von Derendinger. „Scheinwerfereinstellgeräte waren besonders nach­ gefragt.“

Auch Zeit geht ins Geld Ob das Thema nun in der freien Werkstatt schon ange­ kommen ist oder noch als künftige Bedrohung wahr­ genommen wird, spielt eine untergeordnete Rolle. Fest steht: Das Thema wird kommen und längst nicht nur große herstellerabhängige Betriebe betreffen. Auch Spengler und Lackierer, aber auch Spot-Reparierer und Autoglaser müssen künftig kalibrieren können. „Die ADAS-Systeme erzeugen für viele Betriebe einen Aha-Effekt“, erzählt Wernfried Horn von Kastner. Die Investition für einen Betrieb, der neu einsteige, betra­ ge mitunter 15.000 Euro. Abhängig vom Hersteller, wendet man die statische oder dynamische Kalibrie­ rung an. Die „selbstkalibrierenden“ (dynamischen) Systeme ersparen zwar einiges an Investitionen, er­ höhen aber in der Regel den Zeitaufwand – weil die Kalibrierung während einer Testfahrt durchgeführt werden muss, die je nach Strecke unterschiedlich lang ausfällt.


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Wernfried Horn, Kastner

Robert Siebenhandl, Thomas Posch, Siems & Klein Derendinger

Markenübergreifend für die Freien Bei der statischen Kalibrierung in der Werkstatt hel­ fen sich Freie oft, indem man eben den „Bekannten“ in der nahen Markenwerkstatt um Hilfe bittet, was oft funktioniert, erzählt Robert Siebenhandl von Siems & Klein. Mit markenübergreifenden Systemen zie­ len die großen Hersteller von Werkstattausrüstung auf freie und Mehrmarkenbetriebe. Hella Gutmann bewirbt derzeit sein im Spätsommer 2018 vorgestelltes CSC-Tool, das darüber hinaus mobil einsetzbar ist – selbst ohne nivellier­ ten Werkstattboden. „Zusammenge­ klappt passt es problemlos in einen Kombi oder kleinen Transporter“, so der Hersteller. Bosch bietet wiederum ein System an, mit dem der Arbeitsplatz entsprechend VW-Standards (beste­ hend aus Diagnose, DAS 1000 Kalibrierset und Fahrwerks­analyse) mit einem Messbalken und op­ tionalen Kalibriertafeln für die Mehrmarken-Arbeit aufgerüstet werden kann. Als vergleichsweise neuer Player am Markt zielt auch Autel mit seinen Maxi­SysKalibrierungswerkzeugen und der Software auf die Mehrmarken-Kalibrie­ rung. Ob das reichen wird, da­ mit die Freien beim Thema ADAS (zu deutsch: FAS) auch in Zukunft mitkön­ nen, wird sich zeigen. •

„Wir haben heuer auf der AutoZum einen deutlich gestiegenen Bedarf festgestellt.“ Thomas Posch, Derendinger

Achsvermessung VAS 6292 für VW-Fahrzeuge

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Michelin Pilot Sport Cup 2 (l. und o.)

Der Sportliche: Michelin Pilot Sport 4

Michelin Primacy 4

Französische Testsieger Michelin hat in zahlreichen Tests überzeugt und bietet dem Handel ein Portfolio an hochqualitativen Produkten, die ihre Leistungsfähigkeit über die gesamte Laufzeit behalten.

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ines der Highlights der Michelin-Sommerreifen-­ Palette stellt der Pilot Sport 4 dar, der für die Anforderungen leistungsstarker Pkws und Sportwagen entwickelt wurde. So konnten die Michelin-­ Techniker hier Fahrspaß und Sicherheit vereinen und mit einer ausgezeichneten Lenkkontrolle ein hohes Maß an Reaktivität ermöglichen. Dazu hat Michelin eng mit namhaften Automobilherstellern wie Audi, BMW, Mercedes-Benz und Porsche zusammen­ gearbeitet.

Sportliches Erfolgsmodell Bei den aktuellen Reifentests war der Michelin ­Pilot Sport 4 sowohl beim Sommerreifentest der Auto Bild sowie auch bei Auto Bild sportscars sehr erfolgreich. Beim Vergleich von über 50 Reifen bei Auto Bild (Ausgabe 9/19) sicherte sich der Pilot Sport 4 mit der höchsten Punktezahl den Gesamtsieg. Beim Vergleich von 11 Reifen bei Auto Bild sportscars (Ausgabe 4/2019) wurde das Modell (als einer von 5 Reifen) mit dem Prädikat „vorbildlich“ bewertet und präsentierte sich als Spitzenreiter bei den Sicherheitsreserven beim Aquaplaning. Aktuell ist der Pilot Sport 4 in 102 verschiedenen Varianten von 16 bis 21 Zoll erhältlich.

Rennreifen für die Straße Mit dem Pilot Sport Cup 2 bietet Michelin einen UHP-Reifen für exklusive Supersportwagen. Sportliches Handling sowie Stabilität sowohl auf der

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­ traße wie auch auf der Rennstrecke kennzeichnen S den Rennreifen für die Straße. Der neue Ferrari 488 Pista, das Sondermodell Mercedes-AMG GT R und das Showcar Aston Martin Valkyrie sind nur einiger Beispiele im Supersportwagenbereich. Ebenso setzen besonders sportlich ausgelegte Modelle von Großserienfahrzeugen auf den Michelin Pilot Sport Cup 2. Beim Reifentest für Semi-Slicks bei „sport auto“ (Ausgabe 4/2018) überzeugte der Pilot Sport 2 als klarer Testsieger. „Sehr souverän fahrbarer Semi-Slick mit überragender Präzision und hohem Gripniveau. Sehr fahrstabil und spurtreu“, so die Jury.

Bestseller der Palette Eineinhalb Jahre nach seiner Einführung ist der Primacy 4 Bestseller im Michelin-Portfolio. Sicherheit und hervorragende Eigenschaften auf nasser Straße zeichnen das Modell aus. Der Philosophie von Michelin folgend soll die Performance bis zur Mindestprofiltiefe erhalten bleiben. Dabei musste der Primacy 4 hohe Erwartungen erfüllen, hat er doch mit dem Primacy 3 einen mehrfach ausgezeichneten Vorgänger. Trotz der schwierigen Schere zwischen Rollwiderstand und Spritsparen auf der einen und dem Nassgrip auf der anderen Seite konnte der Reifen bei den jüngsten Tests überzeugen: „Empfehlenswert“ bei „Auto, Motor und Sport“ (Ausgabe 7/2019) und „sehr empfehlenswert“ bei Auto Zeitung (Ausgabe 6/2019), wo er zudem als bester Spritsparer ­ausgezeichnet wurde. • (GEW)


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Einfach weiterfahren Bridgestone stattet sein Sommerreifen-Topmodell T005 in einigen Dimensionen mit Driveguard-Technologie aus.

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un-Flat-Technologie führt nach wie vor ein Nischendasein, oft sind die Pneus auf bestimmte Fahrzeugmodelle beschränkt. Bridgestone hat sich mit seinem Modell „Driveguard“ (und später „Drive­ guard Winter“) vor einigen Jahren dieses Themas angenommen und RFT-Pneus vorgestellt, die an jedem Fahrzeug mit Reifendruckkontrollsystem montiert werden können und 80 Kilometer Notlauf bei 80 km/h versprechen.

Bridgestone Turanza T005 mit Run-FlatTechnologie

Weiterfahren Nun führt der japanische Hersteller die Driveguard-­ Technologie in einigen Dimensionen ab Reifenbreite 205 mm auch auf den Sommerreifen-Beststeller Turanza T005 über, der zuletzt im ÖAMTC-

Anhänger für alle Am 11. und 12. Mai lädt der Anhängerspezialist Wörmann wieder zur großen Messe ins benachbarte Oberbayern.

Sommerreifen­test 2019 mit der Gesamtnote 2,0 als sehr empfehlenswerter Pneu aufscheint. In der Kategorie Nässe nimmt der Turanza T005, der das EU-Reifenlabel „A“ im Bereich Nasshaftung für sein komplettes Line-up trägt, eine Vorreiterrolle ein. Darüber hinaus erhält er auch in den Kategorien Verschleiß und Kraftstoffverbrauch gute Bewertungen. Wie Bridgestone ankündigt, wird der T005 ab 2019 in 44 neuen Dimensionen erhältlich sein, die 17-Zoll und größer sind. • (KAT)

Mehr als 2.000 neue und 500 gebrauchte Anhänger können sofort mitgenommen werden

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enn in Hebertshausen bei Dachau rund 2.000 neue und 500 gebrauchte Exemplare präsentiert werden, schlagen die Herzen aller Anhänger von Anhängern höher: Denn dann findet wieder die traditionelle Frühjahrsmesse statt. Heuer wurde als Termin der 11. und 12. Mai (jeweils von 9 bis 17 Uhr) ausgewählt.

Neues Modell für gehobene Ansprüche Ganz egal, ob man einen 1er- oder 2er-Transporter benötigt, ob man einen Hoch- oder Tieflader will oder ein Modell mit kippbarer Ladefläche: Bei Wörmann findet jeder Interessent das für ihn passende Stück. Neu am Markt ist der geschlossene „Conceptcartrailer“ (auf Wunsch auch mit Alufelgen): Mit ihm können Neuwagen, Rennautos oder Prototypen geschützt transportiert werden. Das Modell ist in Silber, Weiß oder Schwarz erhältlich. • (MUE)

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Bei der Präsentation der neuen Eagle-F1Pneus: Holger Rehberg (o.), Workshop mit Experten (u.) und Praxis im Nassen (l.)

Emotion im Highspeed-Markt Wirtschaftlichkeit, Sicherheit und Technik sind Markenwerte, die sich jeder Reifenhersteller gern zuschreibt. Goodyear hat dazu für sich den Wert der Emotionalität wiederentdeckt. Von Mag. Bernhard Katzinger

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ass Automobilität heute oft aus rein ökologischer Sicht diskutiert wird, ändert nichts daran, dass Neuwagen tendenziell nach wie vor leistungsstärker werden. Was wiederum zum Teil erklärt, dass der Anteil von UHP-Reifen unter den verkauften Sommerreifen in Deutschland bei immerhin

„Als Premiumhersteller müssen wir natürlich auch bei den großen Namen wie Porsche und ­Ferrari dabei sein.“ Holger Rehberg, Product Manager D-A-CH 12 Prozent liegt und europaweit zuletzt um 8 Prozent gewachsen ist. Und auch die darüber angesiedelten UUHP(„Ultra Ultra High Performance“)-Reifen machen noch etwa 1,5 Prozent des Gesamtmarkts aus, so Holger Rehberg, Product Manager D-A-CH bei Goodyear. Darüber hinaus sei es auch aus Imagegründen wichtig, gerade in dem Segment der schnellen „Spaßautos“ mit den großen Namen vertreten zu sein. Den Hochleistungsbereich deckt man mit der Palette von Eagle-F1-Reifen ab, welche in den angesprochenen Segmenten neue Maßstäbe setzen soll. Besitzer leistungsstarker Straßenfahrzeuge von Golf GTI

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aufwärts sollen vom Asymmetric 5, dem Nachfolger des Asymmetric 3, überzeugt werden. Dieser soll einen um 4 Prozent kürzeren Bremsweg bei Nässe erreichen und wird bis Ende des Jahres in über 60 Dimensionen aufgelegt werden.

Hinfahren, rennfahren, heimfahren In der UUHP-Palette legt man gleich drei neue Pneus vor, die mit den Aufgaben wachsen: SuperSport, SuperSport R und SuperSport RS sind für Kunden interessant, die ihr Fahrzeug auf einer Rennstrecke bewegen wollen, aber den Reifen auch auf der Straße einsetzen wollen. Während der SuperSport in 25 und der SuperSport R in 10 Dimensionen kommt, wird das Spitzenmodell SuperSport RS gerade noch in 2 Reifengrößen, 265/35 ZR20 und 325/30 ZR21, angeboten. Auch in der Marketing-Ausrichtung will Goodyear wieder mehr in Richtung Emotion gehen. „Unsere Marktforschung hat herausgefunden, dass wir zwar eine sehr bekannte Marke sind, aber zu wenig emotional wahrgenommen werden“, sagt Rehberg. Das will man nun ändern und wirbt mit neuem Claim: „Start something great today.“ Auch die Händler sollen mit der wieder entdeckten Emotionalität – etwa bei Rennstreckenpräsentationen neuer Pneus – für die Marke begeistert werden. Was nicht heiße, Vernunftaspekte wie gute Bewertungen bei Reifentests oder Herstellerfreigaben außer Acht zu lassen. •


gewerbe

es möglich, schnell und einfach nicht nur Fahrzeuge, sondern auch deren Insassen aus misslichen Lagen zu befreien“, sagt Vertriebsleiter Hubert G ­ asperlmair.

Fit-Zel Speeder 2 erstmals auf Ford-Transit-Basis Der Fit-Zel Speeder 2, den Eder in Kassel erstmals auf Ford-Transit-Basis vorstellt, erreicht mit zwei 1.600-kg-Hinterachsen, automatischer Luftfederung, Scheibenbremsen und einem Auffahrwinkel von nur 8 Grad laut Eder Pkw-ähnliche Fahreigenschaften: Die Nutzlast beträgt bei 4,7 Tonnen höchstzulässigem Gesamtgewicht bis zu 2,5 Tonnen. Auf Kundenwunsch kann das Fahrzeug auf 3,5 Tonnen Gesamtgewicht abgelastet und dann mit Führerschein B gefahren ­werden. Die Lademaße betragen 5,1 x 2,08 Meter.

Doppeltes Flottchen Autotransporterhersteller Eder baut den Algema Blitzlader 2 nun mit Doppelkabine und den Fit-Zel Speeder 2 auf Ford Transit.

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uf der Internationalen Fachausstellung Bergen und Abschleppen (IFBA), die vom 16. bis 18. Mai 2019 in Kassel stattfindet, wird der bayerische Hersteller Eder Fahrzeug- und Maschinenbau den Algema Blitzlader 2 mit VW Doppelkabine präsentieren: Die Ladelänge von 5,5 Metern bleibt gegenüber der Einfachkabine unverändert. Im verlängerten Fahrerhaus können bis zu 6 Personen und bei Verzicht auf einen Sitzplatz ein Pannen- und Werkzeug-Set mitgenommen werden. „Durch diese Kombination wird

Eder-Qualitätsmanagement rezertifiziert Die Doppelkabine bringe mehrfachen Nutzen, erläutert Eder-Vertriebsleiter Hubert Gasperlmair

Next Generation Anlässlich des 25-Jahr-Jubiläums übergibt Rudolf Weismann die Firmenleitung von Lack & Technik an seinen Sohn Andreas.

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este Produktqualität und ausgezeichnete Serviceleistungen stehen seit der Gründung von Lack & Technik durch Rudolf Weismann vor 25 Jahren im Mittelpunkt der Firmenphilosophie. Erfolgte der Start mit zwei Mitarbeitern in Linz, so beschäftigt der Familienbetrieb heute 40 Mitarbeiter an den vier Standorten Linz, Wien, Graz und Innsbruck. Das Jubiläum ist für Rudolf Weismann der richtige Zeitpunkt, die Weichen für die Zukunft zu stellen, und so hat er seinem Sohn Andreas die Geschäftsführung übertragen. „Andreas hat sich mit der

10-jähriges Firmenjubiläum von Lack & Technik

Die Gesellschaft für Zertifizierungen Allcert und die Deutsche Akkreditierungsstelle DAkkS stellten Eder das bis 2022 gültige Zertifikat für Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von Fahrzeugen und Anhängern für den Autotransport nach dem Qualitätsmanagementsystem DIN EN ISO 9001:2015 aus. Es gilt für die Unternehmensbereiche Algema Fahrzeugbau in Tuntenhausen und die Eder-100-Prozent-Tochter Fit-Zel Transportsysteme GmbH & Co KG in Neuhofen an der Krems. Die Erstzertifizierung des Fahrzeugbauunternehmens war 2013 erfolgt. • (ENG)

­ rfahrung der letzten Jahre im Betrieb das nötige E Wissen erarbeitet und wird den Betrieb erfolgreich weiterführen“, so Rudolf Weismann, der seinen Kunden aber weiterhin zur Verfügung stehen wird. Andreas Weismann ist seit 9 Jahren im Betrieb tätig und freut sich auf die Herausforderung: „Wir werden auch in Zukunft Vorreiter bei Produkttechnologie, Service und Schulungen sein.“

Eigene, hohe Erwartungen

Die nächste Generation: Rudolf Weismann (r.) übergibt die Geschäftsführung an seinen Sohn Andreas (l.)

„Unsere eigenen, hohen Erwartungen sind maßgeblich dafür, dass wir die Ansprüche unserer Kunden an Service- und Produktqualität bereits seit 25 Jahren stets erfüllen dürfen. Daher möchten wir auch an dieser Stelle unseren vielen langjährigen und treuen Kunden ein herzliches Dankeschön aussprechen“, so Andreas und Rudolf Weismann. • (GEW)

Lack & Technik bei der AutoZum 1997 in Salzburg

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Mag. B. Katzinger

Stufe drei

„Auch wenn man Facebook nicht mag: Junge Mitarbeiter gewinnt man fast nur noch über diese Kontaktfläche.“ Prof. Dr. Will Diez, langjähriger Direktor des Instituts für Automobilwirtschaft (IFA) an der Hochschule NürtingenGeislingen (D)

„Die wichtigste Partnerschaft haben wir mit unseren direkten Kunden, den zahlreichen Autohäusern in ganz Österreich.“ Olaf Helfer, carplus

Kurzzulassungsminus

Die Kurzzulassungen haben im 1. Quartal 2019 gegenüber dem Vorjahreszeitraum abgenommen, meldet die Statistik Austria. 3.488 Pkws wurden innerhalb eines Tages wieder abgemeldet, das bedeutet ein Minus von 32,6 Prozent. Pkw-Nzl mit einer Zulassungsdauer bis zu 7 Tagen nahmen um 31,1 Prozent ab, Nzl mit einer Zulassungsdauer von maximal 30 Tagen um 16,3 Prozent. Der Anteil der Tageszulassungen an allen Nzl sank im Quartalsvergleich von 5,7 auf 4,3 Prozent.

Fosab-Eigner stößt Inowa ab Fritz Floimayr (u. a. Fosab Autozubehörhandel) hat die von ihm 1992 gegründete Inowa Abwassertechnologie an das Betonbauunternehmen Franz Oberndorfer verkauft. Floimayr will sich u. a. auf den Ausbau der Online-­ Aktivitäten von Fosab in Österreich und Deutschland konzentrieren.

Asfinag errichtet fünf weitere Ladestationen Die Asfinag will heuer die Zahl der Ladestationen an Autobahnen auf 31 aufstocken. Geplant sind Stationen an den Raststationen Wörthersee (A2), Voralpenkreuz (A9), Aistersheim (A8), Europabrücke (A13) und Golling Ost (A10). Als Betreiber fungieren Partner, die je mindestens 4 Ladepunkte bereitstellen müssen.

„Die immer anspruchsvollere Technik führt zu steigenden Kosten bei den Reparaturen.“ Dr. Marcus Söldner, CarGarantie

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Mrd. Euro Autosteuern

Das Automobil spült laut „ACEA Tax Guide 2019“ jährlich 13,3 Milliarden Euro an Steuern in die österreichischen Staatskassen. In der Europäischen Union beliefen sich die Steuereinnahmen auf 428 Milliarden, so der Herstellerverband. Allein die Mehrwertsteuer aus Verkauf, Reparatur, Service und Ersatzteilgeschäft mache in Österreich 2,9 Milliarden aus. Die Studienautoren sehen einen europaweiten Trend zur CO2-Besteuerung und empfehlen monetäre Anreize in Sachen Elektromobilität.

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Den Smatrics-Chef Dr. Viktor-Michael Fischer hörte ich in einem Vortrag einmal bekennen, er sei froh, dass mittlerweile auch Kritik an der E-Mobilität laut werde. Dies sei nämlich ein Zeichen dafür, dass einen die etablierte Verbrennerkonkurrenz endlich ernst nehme. Hatte er vielleicht das Gandhi-Wort im Sinn – „Zuerst ignorieren sie dich, dann belächeln sie dich, dann bekämpfen sie dich“ usw. – und sah sich mit seinem Geschäft gar schon auf Stufe 3 dieses Ablaufs angelangt? An diesen Vortrag musste ich denken, als sich unlängst wütende PR-Gemetzel an der Frage entzündeten, was denn nun klimafreundlicher sei – ein moderner Diesel oder ein Tesla? Im Zuge der Auseinandersetzungen rückte sogar die VW AG, vom TDI-Saulus zum Batterie-Paulus geläutert, per Pressemeldung aus, um der Elektrikerfront beizuspringen. Herr Fischer, dachte ich, Sie sind eindeutig auf Stufe drei! Und was kommt danach?


WIRTSCHAFT

Waschen mit der App WashTec strukturiert die ÖsterreichZentrale um und punktet mit der neuen EasyCarWash-App

die Organi­sation auf der technischen Seite gestärkt und in den Standort investiert“, so Bertoldi.

ie kürzlich erfolgte Übernahme der Geschäftsführung von WashTec Österreich durch Ing. Matthias Bertoldi hat einige weitere Veränderungen mit sich gebracht. So wurde Michael Helm, MA, bislang Büroleiter, zum Nachfolger von Paul Beck als Serviceleiter ernannt. Ein zusätzlicher Techniker sowie ein neuer Störungsdisponent sollen den Bereich Kundendienst stärken. Im Vertriebsaußendienst wurde eine klare Trennung von Chemie- und Maschinenverkauf umgesetzt und mit Roland Lisner ein zusätzlicher Betreuer Chemie für Wien, Steiermark und Kärnten eingesetzt. „Damit haben wir

Wichtige Impulse erwartet sich Bertoldi auch von der EasyCarWash-App, „die sich auch sehr gut für Auto­ häuser eignet, die ihre Waschanlagen ihren Kunden außerhalb der Öffnungszeiten zur Verfügung stellen wollen“, erklärt Bertoldi. Die Erkennung und die damit verbundene Abrechnung laufen dabei über das Nummernschild, eine Abrechnung ist pro Wäsche wie auch als Flatrate möglich. „Beispielsweise könnte die Flatrate nur außerhalb der Autohaus-Öffnungszeiten gelten, um die Kunden zum Besuch zu motivieren“, so Bertoldi. • (GEW)

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Ing. Matthias Bertoldi, neuer Geschäftsführer WashTec Österreich (o.), und Michael Helm, neuer Serviceleiter (u.)

Wash-App für Autohäuser

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Prof. Dr. Willi Diez

ANSICHT Rares Gold

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iele Autohäuser und Kraftfahrzeugbetriebe sind in einer paradoxen Situation: Obwohl das Servicegeschäft läuft, können sie nicht „liefern“. Der Grund: Fachkräftemangel. Das ist nicht nur ein quantitatives, sondern auch qualitatives Problem. Vielleicht findet man noch Mitarbeiter, aber oft entsprechen die nicht den heute notwendigen Anforderungen. Der Markt für qualifizierte und motivierte Kfz-Mechaniker ist in vielen Regionen leergefegt. • Verantwortlich dafür sind schon lange erkennbare, gesellschaftliche Trends. Büro- und Verwaltungsberufe gelten häufig als wesentlich attraktiver als handwerkliche Tätigkeiten. Zweitens ist der Trend zur Akademisierung ungebrochen. Immer mehr jun-

„Auch wenn man Facebook nicht mag: Junge Mitarbeiter gewinnt man fast nur noch über diese Kontaktfläche.“ ge Menschen wollen lieber studieren, als praktische Tätigkeiten ausüben. Der Akademiker verfügt – ob zu Recht oder Unrecht – über mehr Sozialprestige als der Handwerker. Schließlich ist da auch noch die vielzitierte „Work-Life-Balance“, die für viele junge Menschen immer wichtiger wird. Aussteigen, wenn Nachwuchs kommt und wieder einsteigen, wenn das Kind in den Kindergarten geht: Das können Großunternehmen, aber Kfz-Betriebe kaum anbieten. • Allerdings sind die Probleme mit dem mangelnden Nachwuchs teilweise hausgemacht. Viele Autohäuser und Kfz-Betriebe betreiben keine wirklich aktive Personalrekrutierung, sondern man handelt, wenn ein Mitarbeiter ausfällt. Das passiert nicht nur, wenn ein Mitarbeiter länger krank wird oder den Betrieb verlässt. Auch bei einem altersbedingten Ausscheiden eines Mitarbeiters wird oft zu spät gehandelt. Hinzu kommt das schlechte Berufsimage, das der Kfz-­

Prof. Dr. Willi Diez, langjähriger Direktor des Instituts für Automobilwirtschaft (IFA) an der Hochschule Nürtingen-Geislingen (D), schreibt exklusiv für „AUTO & Wirtschaft“

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Mechaniker noch immer hat. Ölverschmiert im dunklen Overall in der Grube – so stellen sich heute noch immer viele junge Menschen diesen Beruf vor, obwohl er sich längst völlig verändert hat. Und schließlich schreckt manchen auch der in vielen kleinen und mittelständischen Betrieben noch immer sehr traditionelle Führungsstil. Diese Command&Control-Kultur kommt beim Nachwuchs nicht gut an. Daraus ergibt sich auch schon die Agenda für das, was getan werden muss, um den Fachkräftemangel, wenn nicht zu beheben, dann doch zumindest zu mildern. Zuerst und vor allem gilt es, die Berufsbilder im Autohaus attraktiver zu machen. Das ist gleichermaßen die Aufgabe der Branchenverbände wie auch jedes einzelnen Betriebs. Autos sind längst „Computer auf Rädern“ geworden und dementsprechend haben sich die Tätigkeitsfelder in der Werkstatt, aber auch im Verkauf verändert. Junge Menschen interessieren sich für Computer, warum also sollen sie sich nicht auch für Autos interessieren? • Der Weg zu neuen Mitarbeitern führt über die sozialen Medien. Auch wenn man Facebook nicht mag: Junge Mitarbeiter gewinnt man fast nur noch über diese Kontaktfläche. Mit Schnupper-Praktika kann man dann möglicherweise auch noch die letzten Hemmnisse, sich um einen Ausbildungsplatz zu bewerben, beseitigen. Schließlich gilt es, die Personalführung zu modernisieren. Das geht am besten, indem man das Gespräch mit seinen Mitarbeitern sucht. Damit kann man nicht nur mögliche Problemfelder erkennen, sondern ein Gespräch drückt auch Wertschätzung aus. Mitarbeiterbindung geht nur über Mitarbeiterzufriedenheit. • Wer seine Mitarbeiter auch mit monetären Mitteln an sich binden möchte, sollte dies am besten mit leistungsabhängigen Prämien tun. Denn die Prämie wird stärker wahrgenommen als ein paar Cent mehr an Stundenlohn. Die Spielräume für solche Maßnahmen sind bekanntlich sehr begrenzt, daher sollte man sie möglichst effektiv einsetzen. Last not least gehört zur modernen Personalführung auch Flexibilität. Möglicherweise können individuelle Arbeitspläne dazu beitragen, dass die Mitarbeiter Beruf, Familie und Freizeit besser unter einen Hut bringen. • Die Suche nach guten, qualifizierten Arbeitskräften wird in den nächsten Jahren ein Dauerthema bleiben. Die Verteufelung des Autos in der Öffentlichkeit macht die Arbeit im Kfz-Gewerbe nicht attraktiver. Daher sollte man sich auch in der Politik ein wenig am Riemen reißen: Denn welcher junge Mensch will einen Autoberuf ergreifen, wenn er ständig hört, dass das Auto bald abgeschafft wird?


Selber vermitteln und beraten Versicherungen sollen Sorgen nehmen und nicht bereiten. Das sollte auch bei der Zusammenarbeit mit Autohäusern und Werkstätten gelten. Von Gerald Weiss uf den nächsten Seiten präsentieren wir Versi­ cherungsanbieter, die zum Wohl des Versicher­ ten wie auch der Betriebe arbeiten. Viele mögen denken: Das sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Dennoch hören wir immer wieder vom Gegenteil: Ärger mit Versiche­ rungsabwicklun­ gen, Diskussionen über Gutachten und Reparaturen. Aber auch im Be­ reich der Garantie werden uns immer wieder Prob­ leme mit Anbietern berichtet, beispielsweise in der Schadensabwicklung.

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Foto: Adobe Stock

wirtschaft

herun DIENSTL

Die Betriebe können einen Partner forcieren, der tatsächlich der Freund und Helfer des Unternehmens ist.

Verlässliche Partner empfehlen oder vermitteln Die Betriebe haben es – zumindest teilweise – selbst in der Hand und können einen Partner forcieren, der tatsächlich der Freund und Helfer des Unterneh­ mens ist. Das beginnt bei der Versicherungsvermitt­ lung bzw. der Tätigkeit als Tippgeber, wo nicht nur Zusatzertrag und Kundenbindung erreicht werden, sondern auch die Schadensabwicklung in der Werk­ stätte deutlich weniger Ärger bringt als mit fremden Assekuranzen. Auch in der Werkstätte kann man das Vertrauen des Kunden nutzen und im Schadens­ fall auf Probleme mit dessen Versicherung hinweisen und einen besseren Partner empfehlen. Nicht zuletzt gibt man das Gewährleistungsrisiko und die Kundenbindung beim Gebrauchtwagen mit dem Abschluss einer seriösen Gebrauchtwagen­ garantie in zuverlässige Hände. •

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Ganz nah am Kunden

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EI g s STU N NGE

wirtschaft

herun DIENSTL

Dank gelungener Kooperationen und der Kundennähe des Außendienstes ist carplus als ­Versicherungsspezialist im Autohaus erfolgreich.

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en Anfang bei den Kooperationen hat dabei RCI Banque gemacht, die Bank für Renault, Dacia und Nissan. „Das ist die mittlerweile längst andauernde Zusammenarbeit und die funktioniert seit vielen Jahren sehr gut“, beschreibt Peter Kirisics, Vertriebsleiter für Ost-Österreich bei carplus. „Da-

„Die wichtigste Partnerschaft haben wir mit ­unseren direkten Kunden, den Händlern.“ Olaf Helfer, carplus bei haben uns von Beginn an die Regionalvertriebsleiter von RCI sehr stark unterstützt und uns empfohlen.“ In der Regel sind die Partnerschaften nicht exklusiv, es liegt natürlich am Produkt, an der Abwicklung und am handelnden Mitarbeiter. „Das alles wird hier offenbar sehr geschätzt, wir betreuen einen Großteil der Händler, die mit RCI zusammenarbeiten“, so Kirisics.

Zugang zu freien Händlern

Sabine Stiller und Olaf Helfer (carplus) mit Stephanie Thalhammer, Country Managerin der Opel Leasing in Österreich

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2016 wurde die Kooperation mit der Santander Consumer Bank gestartet. „Das hat uns den Zugang zu Betrieben ermöglicht, mit denen wir bislang kaum zusammengearbeitet haben“, erklärt Kirisics und spricht damit die freien Gebrauchtwagenhändler an, die – unter anderen – eine wichtige Zielgruppe der Finanzierungsprofis sind. Die Tatsache, dass es sich dabei oft um Tippgeber handelt, also Betriebe, die nicht als Versiche-

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rungsvermittler auftreten dürfen, ist ein weiterer Vorteil für carplus. Denn hier kann auf den großen Außendienst der Wr. Städtischen Versicherung zugegriffen werden, der die Kunden betreut.

Scania und Opel Ein bislang neues Feld wird mit der Partnerschaft mit Scania Finance abgedeckt. „Hier betreuen wir die Frächter und Lkw-Fuhrparks“, so Landesleiter und Großkundenbetreuer Andreas Vancura. „Ausgehend von einem kleinen, feinen Bestand gewinnen wir mit maßgeschneiderten Lösungen immer mehr Kunden.“ Dabei werden nicht nur Neuanschaffungen versichert, sondern Versicherungslösungen für komplette Flotten angeboten. „Zudem werden wir in Kürze ein weiteres Deckungskonzept auf den Markt bringen“, verrät Vancura. Die jüngste Kooperation betrifft Opel Leasing, die auf der Vienna Autoshow im Jänner offiziell gestartet wurde. „Nach der Anlaufphase läuft die Zusammenarbeit bereits sehr rund“, berichtet Kirisics. So wurde eine gemeinsame Aktion mit 6 Monaten Gratisprämie umgesetzt. „Wir haben sehr positive Rückmeldungen der Händler“, freut sich Kirisics. Weitere Kooperationen, beispielsweise mit einer Online-Plattform sowie mit einem kleineren Auto­ mobilimporteur stehen kurz vor dem Abschluss. „Die wichtigste Partnerschaft haben wir mit unseren direkten Kunden, den zahlreichen Autohäusern in ganz Österreich“, so Geschäftsführer Olaf Helfer abschließend. • (GEW)


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Reparaturen erneut teurer Garantie- und Kundenbindungs-Spezialist CarGarantie wertet jährlich die Reparaturkosten aus. 2018 wurde erneut ein sprunghafter Anstieg bei Neu- und Gebrauchtwagen verzeichnet.

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ie durchschnittlichen Reparaturkosten bei Neu- und Gebrauchtwagen sind auch 2018 wieder deutlich angestiegen, hat die CarGarantie erhoben.

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Von Mag. Bernhard Katzinger

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Während die Schäden teurer werden, treten sie etwas später ein: Im ersten Jahr nach Haftungsbeginn mussten 2018 c 80,9 Prozent der Gebrauchtwagen (2017 herun DIENSTL noch 83,3 %) und 46,7 Prozent der Neuwagen (2017: 54,9 %) Garantieleistungen in Signifikanter Anstieg Anspruch nehmen. In Kilometerleistung ausgeNach einer Phase der relativen Stabilität drückt: Bei Gebrauchtwagen treten 30,1 Prozent der zeigt die aktuelle Auswertung der VersiSchäden (2017: 33,2 %) im Laufe der ersten 5.000 cherungsbestände der CG Car-Garantie km nach Haftungsbeginn auf, 83,3 Prozent (2017: Versicherungs-AG einen Anstieg von 85,3 %) während der ersten 25.000 km nach Haf514 auf 527 Euro je Schadensfall. Schon tungsbeginn. Ähnlich bei den Neuwagen, wo 27 2017 hatten die Schadenssummen einen Prozent der Schäden (2017: 30,3 %) innerhalb der Sprung von 502 auf 514 Euro hingelegt. ersten 25.000 km eintreten. Die teuersten Schäden fallen sowohl bei Komfortelektrik als „Treiber“ Neu- als auch Gebrauchtwagen beim Dr. Marcus Söldner, Vorstandsvorsitzender CarMotor an, gefolgt von Turboschäden. Garantie: „Die immer anspruchsvollere technische Ausstattung von Fahrzeugen führt zu steigenden Kosten bei den Reparaturen. Dies wird besonders in der Schadenshäufigkeit deutlich, wo die elektrische Dr. Marcus Söldner, CarGarantie Anlage auch in diesem Jahr den zweiten Platz belegt und zusammen mit der Komfortelektrik für mehr als Auf Platz drei liegen bei den Gebrauchten Getriebeein Viertel aller Schäden verantwortlich ist.“ schäden, bei den Neuwagen Defekte an der elektriFür die Untersuchung wurden 767.262 ausgelaufeschen Anlage. ne Gebrauchtwagen-Garantien und 240.956 ausgeDie häufigsten Schadensfälle treten bei Neuen und laufene Neuwagen-Garantien sämtlicher Marken Gebrauchten an der Kraftstoffanlage inklusive Turund Modelle mit einer Laufzeit von 12, 24 und 36 bolader auf. Etwa 20 Prozent der Schäden entfallen ­Monaten ausgewertet. • auf diese Kategorie.

„Die immer anspruchsvollere Technik führt zu steigenden Kosten bei den Reparaturen.“

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SAVE THE DATE! 29. OKTOBER 2019 WIEN, HOFBURG CHANGE – sind Sie bereit? Wir thematisieren Zukunft. Es sind zweifelsohne massive Veränderungen, die in den kommenden Jahren auf die Kfz-Branche zukommen. Doch was wird sich wirklich ändern? Muss man sich fürchten? Oder bleiben einige Bereiche gleich? Diese und viele andere Fragen werden Experten in Vorträgen und bei Podiumsdiskussionen beleuchten. Lassen Sie sich überraschen! Erste Vorträge haben wir bereits fixiert. In den kommenden Wochen lesen Sie mehr dazu. Informationen und Anmeldung unter: www.aw-tag.at

Jetzt schon anmelden: Teilnahmegebühr: 99,– Euro (exkl. Ust), inkl. Buffet Ihre Ansprechpartnerin: renate.okermueller@aw-tag.at, Tel.: +43 664 138 16 89


wirtschaft

Peter Steiniger von VMS sieht noch hohes Potenzial und große Vorteile in der Versicherungsvermittlung, auf das kein Autohaus verzichten sollte.

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er Autoverkäufer ist in vielen Fällen die erste Person, die von den Kaufabsichten des Kunden erfährt. Noch vor dessen Bank, manchmal noch vor dessen Familie und vor allem vor dessen Versicherungsvertreter“, weiß Peter M. Steininger,

„Die Versicherungsvermittlung bringt den Betrieben Kundenbindung, Vertrauen, Kompetenz, Image, Seriosität, Werkstattauslastung und Zusatzerträge.“ Peter Steininger, Geschäftsführer VMS

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Gemeinsames Potenzial

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VMS-Geschäftsführer Peter Steininger

herun DIENSTL

Verkäufer hinderlich, dabei haben die Spezialisten hier sehr effiziente Lösungen entwickelt. „Außerdem fehlt dem Verkaufsberater oft die Argumentation, wenn der Kunde mit Gegenangeboten kommt. Schließlich ist das Versicherungsthema nicht seine Kernkompetenz.“ Dazu kommt die Sorge, dass ihn der Kunde im Schadensfall anruft, möglicherweise am Abend oder am Wochenende, und er mit Themen konfrontiert ist, bei denen er nicht sattelfest ist.

Die Rückführung der Kunden in die Werkstatt

„Dabei liegt genau hier der Vorteil: Das Autohaus ist nicht nur beim Abschluss der Versicherung, sondern Geschäftsführer von VMS Versicherungsmarkt-­ auch während der Laufzeit und bei Schäden der ers­ te Ansprechpartner. Denn der Autohausbesitzer ist Servicegesellschaft. Ebenso weiß der Ansprecham Folgegeschäft natürlich höchst interessiert. Die partner im Autohaus über den Einsatz des neuen Fahrzeuge müssen in die Werkstätte kommen“, erFahrzeuges und die Anforderungen des Käufers am klärt Steininger über die wichtige Rückführung der besten Bescheid. „Hinzu kommt das Vertrauen, das Kunden. sich im Zuge der Beratung und des Verkaufes ent„Unternehmen, die auf die Versicherung im Auto­ wickelt. In Anbetracht dieser Möglichkeiten dieses haus spezialisiert, also Profis, sind – und davon gibt Potenzials ist der Versicherungsvertrieb bzw. deses nur ein paar wenige –, unterstützen die Betriebe sen Erfolgsquote in der Branche noch relativ gering und die Verkäufer in allen Bereichen rund um die ­ausgeprägt“, so Steininger. Kfz-Versicherung und ermöglichen damit die profesDie Sorgen des Verkäufers sionelle Vermittlung“, so Steininger über die SpeziAus seiner Sicht hat die Zurückhaltung der Automoalisten beim Thema versichern im Autohaus: „Das bilverkäufer mehrere, auch nachvollziehbare Grünbringt den Kfz-Betrieben Kundenbindung, Vertraude. Natürlich sind die Bürokratie und der durch en, Kompetenz, Image, Seriosität, Werkstattauslasdie neue Versicherungsvertriebslinie weiter gestietung und Zusatzerträge. Auf diese Vorteile sollte gene Papierkram samt Beratungsprotokoll für den heute kein Autohaus verzichten.“ • (GEW)

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wirtschaft

Porsche-Bank-Vorstände Mag. Hannes Maurer und Dr. Alexander Nekolar

Für jeden Kunden etwas ie obligatorische Haftpflichtversicherung, dazu Voll- oder Teilkasko: auf Wunsch noch Insassenunfall-Versicherung, Rechtsschutz oder FinanzProtect, wo bis zu 12 Monate lang die Raten bei Arbeitslosigkeit oder Arbeitsunfähigkeit übernommen werden. Die Liste der Produkte, die die Porsche Bank ihren Kunden anbietet, ist lang. Für Autohäuser besonders wichtig ist die Garantieverlängerung: Damit können Kunden die wichtigsten Baugruppen (Motor, Getriebe, Abgasanlage, Kühlung, Tank, Achsen, Bremsen, elektrische Anlage)

oder das ganze Auto absichern und in der Markenwerkstätte reparieren lassen. So kommen die Fahrzeuge quasi automatisch ins Autohaus.

Kunden sparen bis zu 20 Prozent der Prämie

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Komplettanbieter: So kann man die Dienstleistungen der Porsche Bank und der Versicherung wohl am besten umschreiben. Der Erfolg zeigt, dass man auf dem richtigen Weg ist.

Die Porsche-Bank-Vorstände Mag. Hannes Maurer und Dr. Alexander Nekolar betonen aber auch die Smart Driver App: „Damit wollen wir das Bewusstsein für Verkehrssicherheit schärfen. Bei vorausschauender Fahrweise sparen unsere Kunden bis zu 20 Prozent der Kaskoprämie.“ • (MUE)

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wirtschaft

Garanta-Österreich-Geschäftsführer Kurt Molterer

One-Stop-Shopping Für Garanta-Chef Kurt Molterer werden Serviceleistungen im Kfz-Betrieb noch weiter an Bedeutung gewinnen. Dazu gehört auch die Versicherungsvermittlung.

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&W: Wie sehen Sie die Zukunft des stationären Autohandels? Kurt Molterer, Garanta: Beim Auto handelt es sich um ein Produkt, bei dem Emotion und Haptik eine wichtige Rolle spielen. Der stationäre Autohandel bietet dem Kunden die Möglichkeit, das Auto mit allen Sinnen zu erleben. Wir erwarten uns, dass in diesem Zusammenhang die Gestaltung von Serviceleistungen rund um den Autokauf eine noch größere Bedeutung erlangen wird. Wir von der Garanta liefern mit unseren Produkten und Services einen wichtigen Baustein für ein One-Stop-Shopping-Angebot im Autohaus: Finanzierung, Versicherung, Anmeldung, Schadensbearbeitung u. v. m.

herun DIENSTL

Warum soll das Autohaus Versicherungen ­vermitteln? Molterer: Das Angebot von Kfz-Versicherungen im Autohaus bringt dem Kfz-Betrieb im Wesentlichen drei Vorteile. Erstens: zusätzliche Erträge, die sich der Kfz-Betrieb durch die Beratung und die Vermittlung von Versicherungen erwirtschaften kann. Zweitens: ein verbessertes Serviceangebot für die Kunden, da das Autohaus im Sinne eines One-Stop-Shoppings nicht nur den Verkauf und das Service abwickelt, sondern auch die Versicherung, Schadensabwicklung und eventuell auch die Fahrzeugzulassung. Der dritte Vorteil betrifft die Gestaltung der Versicherungstarife, die dazu beitragen, die Frequenz im Autohaus zu ­erhöhen und die Kundenbindung zu verstärken.

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Welche Vorteile ergeben sich dadurch in der Schadensabwicklung? Molterer: Der Kunde hat für die Schadensabwicklung nur mehr einen Ansprechpartner, seinen Berater im Autohaus. Dieser kümmert sich um die gesamte Schadensbearbeitung und Reparatur. Der Kunde erspart sich somit Zeit und unnötige Wege. Für die Werkstätte bringt die branchenorientierte Tarifgestaltung besondere Vorteile, wie z. B. die Totalschadensreparatur bis zu 100 Prozent des Fahrzeugwertes oder die Restwert­ ermittlung ohne zu Hilfenahme von Wrackbörsen. Was kann die Garanta den Autohäusern bieten? Molterer: Die Garanta unterstützt Autohaus-Partner im Aufbau oder in der Weiterentwicklung von Versicherungs-Know-how. Im Rahmen der Garanta-Akademie werden zu allen Themen rund um Kfz-Vertrag und Kfz-Schadensabwicklung Schulungen angeboten. Vertriebspartnern steht mit dem VIPS (Vertriebspartner Informations- und Polizzierungssystem) nicht nur ein Online-Tool zur Polizzierung von Kfz-Verträgen zur Verfügung. Auch im Schadensfall sind dort alle relevanten Informationen für die Reparatur wie etwa das Gutachten des Sachverständigen oder die Deckungszusage einsehbar. Mit der neuen Videobegutachtung und der Möglichkeit der Bildschirmkalkulation wird die Schadensabwicklung künftig noch schneller möglich. Unser Motto: Wann immer der Kunde ein Problem oder ein Anliegen in Sachen Mobilität hat, sollte er zum Experten für Mobilität gehen, seinem Autohaus! • (GEW)


WIRTSCHAFT

Mag. Michael Erb verbuchte 2018 um 10,3 Prozent mehr Garantien in seiner Region

Wiedersehen macht Freude Ein Rundum-Service für die Fahrzeugbesitzer bietet Real Garant. Von den glücklichen Kunden profitieren die Autohäuser.

Wartungen – inklusive Material- und Lohnkosten – sind im Paket abgedeckt. Und das Autohaus profitiert von den regelmäßigen Besuchen des Endkunden. Die individualisierbare App „care4mobility“ dient dem ­Autohaus als Kommunikationskanal. Darin sind nicht nur die wichtigsten Daten hinterlegt, es können auch Push-Nachrichten, etwa als Erinnerung für den Räderwechsel, ­verschickt ­werden. • (MPI)

W

elche Angebote zu mehr Kundenloyalität verhelfen sollen, entscheidet das jeweilige Autohaus. Speziell nach deren Wünschen bedient sich Real Garant im marktgeprüften Portfolio. So etwa mit einer europaweit gültigen Mobilitätsgarantie, mit der die Kunden eine 24-Stunden-Notrufhotline, eine Pannen- und Unfallhilfe, die Bereitstellung ­ eines Mietwagens, die Möglichkeit einer Übernachtung und auch den Abtransport des Fahrzeugs zum verkaufenden Händler – sofern sich das Fahrzeug in ­einem Umkreis von 100 km befindet – erhalten.

Sicherheit auch für Gebrauchte Sowohl für Neu- als auch Gebrauchtwagen bietet der Versicherungsspezialist mit 30 Jahren Erfahrung ein Wartungspaket an, das dem Fahrzeugbesitzer zu

„Mit unseren maßgeschneiderten Angeboten sorgen wir für ein regelmäßiges ­Wiedersehen der Kunden im Autohaus.“ Mag. Michael Erb, General Manager CEE e­ inem Festpreis Sicherheit und Qualität gewährleistet. Alle laut Herstellerserviceplan erforderlichen

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wirtschaft

Minus plus minus = März Hatte in den ersten beiden Monaten dieses Jahres wenigstens der Gebraucht­ wagenmarkt ein positives Ergebnis erzielt, so rutschte im März auch dieser Bereich ins Negative. Doch Österreich ist bei Weitem nicht das einzige Land ­Europas, in dem es derzeit düster aussieht: Machen Sie bitte selbst einen Blick in die Tabellen!

8000

7000

6000

5000

4000

3000

2000

1000

0

März 2019 März 2018

Jän.–März 2019 14.052 7.068 5.682 4.786 4.702 4.332 4.230 3.345 3.091 2.990 2.916 2.691 2.427 2.393 2.080 2.068 1.966 1.266 1.198 1.167 1.017 974 937 605 578 451 381 314 294 174 134 127 110 70 64 51 36 19 18 13 38 80.855

-1.811 -36 -196 -341 -916 -692 199 46 -509 -1.393 -735 -297 -523 45 -312 -168 -111 -937 -605 103 -400 -70 795 -209 21 -125 -208 82 -63 174 -239 -24 -83 -41 -8 -35 5 13 -18 11 -8 -9.619

-11,42 -0,51 -3,33 -6,65 -16,3 -13,77 4,94 1,39 -14,14 -31,78 -20,13 -9,94 -17,73 1,92 -13,04 -7,51 -5,34 -42,53 -33,56 9,68 -28,23 -6,70 559,86 -25,68 3,77 -21,70 -35,31 35,34 -17,65 0 -64,08 -15,89 -43,01 -36,94 -11,11 -40,70 16,13 216,67 -50 550 -17,39 -10,63

17,38 8,74 7,03 5,92 5,82 5,36 5,23 4,14 3,82 3,70 3,61 3,33 3,00 2,96 2,57 2,56 2,43 1,57 1,48 1,44 1,26 1,20 1,16 0,75 0,71 0,56 0,47 0,39 0,36 0,22 0,17 0,16 0,14 0,09 0,08 0,06 0,04 0,02 0,02 0,02 0,05 100

Top 5c-Segment (Family Vans)

Burgenland

1.054 -11,13 %

Kärnten

1.842

-6,45 %

Niederösterreich

5.893

-9,16 %

Oberösterreich

5.229 -13,30 %

Salzburg

2.359 -11,32 %

Steiermark

4.333 -11,57 %

Tirol

2.962 -17,10 %

Vorarlberg

1.416 -10,49 %

Wien

6.870

AUTO & Wirtschaft 05/2019

-950 38 -323 -313 -327 -156 49 91 -99 -338 -217 -166 -86 -115 -133 36 -57 -280 -386 125 -84 -77 658 -96 20 -72 -88 23 -19 40 -85 -6 -22 -18 -16 -19 6 0 -5 10 8 -3.449

Marktanteil in % Jän.–März 2019

Quelle: European Automobile Manufacturers Associations (ACEA), Brüssel

5.233 2.490 1.879 1.827 1.627 1.778 1.676 1.379 1.241 1.240 1.327 1.100 1.216 871 860 890 808 550 533 484 382 363 748 289 245 194 154 118 132 40 62 59 40 26 20 12 16 4 10 10 25 31.958

Abweichung 2018/2019 in %

* Daten für Malta nicht erhältlich ** Mitgliedsstaaten vor der EU-Erweiterung von 2004 *** Mitgliedsstaaten, die seit 2004 der EU beigetreten sind

58

Abweichung zu März 2018

März 2019

Jän.–März 2019

Abweichung 2018/2019 in %

1 VW 2 Skoda 3 Seat 4 Ford 5 Opel 6 Renault 7 BMW 8 Hyundai 9 Mercedes-Benz 10 Audi 11 Fiat 12 Peugeot 13 Mazda 14 Dacia 15 Suzuki 16 KIA 17 Citroën 18 Toyota 19 Nissan 20 Volvo 21 Mitsubishi 22 Jeep 23 Tesla 24 Honda 25 Mini 26 Land Rover 27 Alfa Romeo 28 Smart 29 Jaguar 30 Cupra 31 Porsche 32 Abarth 33 Subaru 34 Lexus 35 SsangYong 36 DS Automobiles 37 Lada 38 Lamborghini 39 Maserati 40 Ferrari Sonstige Gesamt

54.873 -6,10 155.866 -5,90 3.266 -1,40 8.419 +1,00 26.323 +33,20 66.287 +16,40 345.523 -0,50 880.092 +0,20 2.233 -2,00 6.174 -6,90 9.277 -20,90 29.100 -15,40 225.818 -2,30 553.335 -0,60 9.518 -13,90 26.289 -1,80 458.054 -3,40 701.036 -2,40 16.703 -5,80 64.050 -10,70 193.662 -9,60 537.289 -6,50 5.047 -19,80 12.171 -12,30 1.618 +15,40 4.461 +6,60 3.971 +43,80 10.245 +58,20 5.621 +4,50 14.867 +4,00 39.126 -6,70 116.124 -14,40 31.958 -9,70 80.855 -10,60 50.118 -3,00 139.809 -0,10 24.900 -10,70 59.445 -5,90 9.813 +20,80 35.836 +25,10 30.256 -18,70 73.880 -15,50 9.222 +7,90 23.897 -1,80 7.108 -9,50 19.692 -3,30 122.664 -4,30 316.911 -6,90 21.491 -12,10 59.616 -12,20 13.391 +5,00 34.335 +8,60 888 -53,40 2.800 -33,20 1.722.442 -3,90 4.032.881 -3,30 1.594.276 -4,00 3.675.426 -3,70 128.166 -2,40 357.455 +0,30 1.074 -41,40 2.721 -41,10 18.375 +27,60 38.485 +13,90 28.958 +3,00 72.065 -0,03 48.407 +9,10 113.271 +2,50 1.770.849 -3,60 4.146.152 -3,20 1.642.683 -3,70 3.788.697 -3,50

Neuzulassungen Bundesländer

Neuwagenzulassungen Österreich 03/2019 Abweichung 2018/2019

Belgien Bulgarien Dänemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Großbritannien Irland Italien Kroatien Lettland Litauen Luxemburg* Niederlande Österreich Polen Portugal Rumänien Schweden Slowakei Slowenien Spanien Tschechien Ungarn Zypern Europäische Union EU15** EU12*** Island Norwegen Schweiz EFTA EU + EFTA EU15 + EFTA

Abweichung 2018/2019 in %

März 2019

Neuwagenzulassungen Europa 03/2019*

-2,12 %

März 2019 März 2018

973 1.018

545 614

507 565

415 364

363 340

VW Touran

Renault Scénic

Opel Zafira

Ford C-Max

Citroën C4

Alle Daten zum Fahrzeugmarkt finden Sie auch im MarketAnalyser von Eurotax


-33,56 %

wirtschaft Für Nissan lief das 1. Quartal sehr schlecht: Volvo könnte die Japaner bald überholen.

TAUSENDZWEIHUNDERTVIERZIG

Bei Audi war der März ähnlich schwach wie die Monate davor: Im Vergleich zum März 2018 wurden um 338 Neuwagen weniger zugelassen; im gesamten 1. Quartal musste die VW-Tochter, die den Premiummarkt in Österreich fast 20 Jahre dominiert hatte, sogar ein Minus von 1.393 Einheiten hinnehmen, das sind 31,78 Prozent weniger als 2018.

Mar k des e mon ats

Marktanteil in % Jän.–März 2019

Abweichung 2018/2019

Jän.–März 2019

Abweichung zu März 2018

März 2019

Gebrauchtwagenumschreibungen 03/2019

1 VW 2 Audi 3 BMW 4 Mercedes-Benz 5 Opel 6 Ford 7 Skoda 8 Renault 9 Seat 10 Peugeot 11 Mazda 12 Fiat 13 Hyundai 14 Citroën 15 Toyota 16 KIA 17 Suzuki 18 Nissan 19 Volvo 20 Mitsubishi 21 Alfa Romeo 22 Honda 23 Dacia 24 Mini 25 Jeep 26 Land Rover 27 Chevrolet 28 Smart 29 Porsche 30 Chrysler 31 Subaru 32 Jaguar 33 Lancia 34 Lexus 35 Abarth 36 Daihatsu 37 Saab 38 Tesla 39 Dodge 40 SsangYong Sonstige Gesamt

15.497 -691 43.288 160 20,94 7.436 -250 20.008 -13 9,68 6.260 -270 16.843 20 8,15 4.694 -17 12.567 433 6,08 4.469 -115 12.333 32 5,97 4.174 -166 11.656 169 5,64 3.789 207 10.351 777 5,01 3.100 -461 8.515 -664 4,12 3.038 12 8.167 165 3,95 2.682 -388 7.425 -800 3,59 2.197 -55 6.092 172 2,95 2.185 -32 6.058 239 2,93 1.691 -127 4.636 -344 2,24 1.663 -73 4.508 -268 2,18 1.604 -231 4.481 -511 2,17 1.267 -73 3.580 -50 1,73 1.325 160 3.460 400 1,67 1.256 -347 3.213 -554 1,55 935 1 2.624 178 1,27 708 -73 1.964 -14 0,95 596 -48 1.558 -129 0,75 557 -34 1.496 -48 0,72 520 -79 1.490 -251 0,72 507 29 1.330 79 0,64 455 44 1.314 141 0,64 363 32 1.064 115 0,51 362 -23 980 -69 0,47 323 7 880 -52 0,43 432 16 864 62 0,42 217 16 574 -11 0,28 176 -18 561 -40 0,27 223 16 532 68 0,26 118 -27 323 -43 0,16 80 2 188 -17 0,09 76 27 180 58 0,09 74 22 166 4 0,08 58 -2 154 -9 0,07 49 7 131 41 0,06 47 14 115 19 0,06 43 -17 115 -39 0,06 414 37 891 13 0,43 75.660 -2.968 206.675 -581 100

-800 Die Japaner hoffen stark, dass der neue Mazda3 das Minus der ersten drei Monate noch verbessern wird.

Gebrauchtwagen von Peugeot waren in den ersten drei Monaten weniger gefragt als im Vergleichszeitraum 2018: Insgesamt 7.425 Einheiten wurden abgesetzt.

rz 9 ä M 01 2

Mit einer kleinen, aber feinen Modellpalette, motivierten Händlern und viel Kontinuität beim Importeur zeigt Skoda, wie man heutzutage erfolgreich sein kann: 8,74 Prozent Marktanteil sind der Beweis dafür.

N

immt man den kleinen, aber doch schon etwas veralteten Citigo (nur 34 Neuzulassungen in 3 Monaten) einmal aus, so ist jedes einzelne der sieben Skoda-Modelle erfolgreich: Gut ein Drittel der insgesamt 7.068 Neuzulassungen, nämlich 2.593 Einheiten, entfiel heuer auf den Octavia, das sind 10,81 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2018. An zweiter Stelle steht der Fabia (1.722, -19,98 Prozent), gefolgt vom Karoq (1.037, +7,02 Prozent). Der Superb machte heuer mit 617 Neuzulassungen einen deutlichen Sprung nach vorn, nämlich um 16,42 Prozent. Auf den Rapid entfielen gegen Ende seines Zyklus 572 Stück (+24,89 Prozent) und auf den Kodiaq 489 Neuzulassungen, um 18,09 Prozent weniger als im 1. Quartal 2018.

Jetzt kommen Scala und Kamiq Resultat nach 3 Monaten: Skoda liegt nur um 36 Stück hinter dem Vorjahr, was sich in einem Marktanteil von 8,74 Prozent niederschlägt. Spannend wird sein, wie sich in den kommenden Monaten der neue Scala und das kleine SUV namens Kamiq entwickeln werden. Nicht ausgeschlossen, dass das Management (zumindest in manchen Monaten) mit einem zweistelligen Marktanteil liebäugelt • (MUE)

20,13 Prozent weniger Neuzulassungen als im 1. Quartal 2018: Was ist nur mit den Italienern los?

9,68 Prozent mehr Neuzulassungen in einem gegenläufigen Markt: Bei Volvo darf man sich heuer freuen.

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wirtschaft

1969-2019

Jahre

Helmuth H. Lederer* rief 1969 die Branchen-Info ins Leben

Georg Auer* brillierte mit seinem legendären „Spectator“

Gerhard Lustig*: „Emsige Biene mit Stachel!“

Philipp Hayder* pilotierte die INFO in die Neuzeit

Dr. Nikolaus Engel*: unbeirrbar mit deutscher Präzision

*) Die Bilder der Info-Macher entstanden alle zu ihrer Aktionszeit: Lederer 1969, Auer 1972, Lustig 1992, Hayder 2003, Engel 2012

In der Weitsicht der Dinge! Woche für Woche erscheint seit nun 50 Jahren die „Auto-Info“ und versorgt die Branche mit aktuellen und oftmals brandheißen Meldungen rund um das Automobil. Fortsetzung ist garantiert und die Redaktion bleibt weiter neugierig.

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iel hat sich getan in einem halben Jahrhundert automobiler Berichterstattung. Nicht geändert in der Auto Information hat sich die profunde Ausprägung oft exklusiver Branchenereignisse in ihrer ebenso einfachen wie schlichten Ausführung.

Scharfsinniger Erfinder Mit der Erfindung der Autowert Gebrauchtwagenlisten hat Helmuth H. Lederer, Eurotax-Gründer, schon früh sein besonderes „Gespür“ für Branchennotwendigkeiten bewiesen und 1969 die „autowert Information“ aufgelegt, damals auf mit Schreibmaschine getippten Wachsmatrizen in Handarbeit gefertigt und an die Brancheninsider versendet. Daraus entwickelte sich die ohne Werbung nur im Abo erhältliche Eurotax-Auto-Information. Anlassgebend, erinnert sich Zeitzeuge Einzelhandelssprecher Ing. Josef Schirak (82), waren die blauen und

„Helmuth H. Lederer, der Präger und Garant für journalistische Freiheit und niveauvollen Freiraum in der Branchen-Berichterstattung!“ Prof. Hannes Brachat, Herausgeber AUTOHAUS gelben Gebrauchtwagen-Ein- und -Verkaufslisten für die Kfz-Versicherungen, die auch mit Branchen-­ Infos aus dem Tagesgeschäft bedient werden wollten. Scharfsinnig hat der 2014 leider viel zu früh

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­erstorbene Lederer das Fehlen eines in rascher v Abfolge erscheinenden Branchen-Insider-Mediums erkannt und umgesetzt. Lederer war in den Augen von Autohaus-Herausgeber Prof. Hannes Brachat (70), der die wöchentliche Info-Fülle 41 Jahre live miterlebt, Präger und Garant für journalistische Freiheit und niveauvollen Freiraum. „Stimmt es oder nicht?“, nahm Lederer Kritikern den Wind aus den Segeln, wenn Gerhard Lustig (67), der 1992 Georg „Schurl“ Auer, „geniale Persönlichkeit mit Weitsicht und glänzender Formulierungsgabe“, nachfolgte, mit gnadenloser Recherche („Emsige Biene mit Stachel“) den Finger in so manche Wunde der Branche gelegt hat, und das heute noch tut. In den 50 Jahren gab es keine einzige gerichtliche Auseinandersetzung durch im Branchen­ dienst veröffentlichte Texte.

Kante zeigen Gustav Trubatsch, langjähriger Castrol-General­ direktor und als grandioser Netzwerker Auto-Info-­ Begleiter der ersten Stunde, bringt es auf seine Weise auf den Punkt: „An jedem Montag greifen wir uns die neueste Ausgabe, um zu wissen, was sich in der Branche abspielt. Nicht jeder ist über einen Bericht über sich selbst erbaut, aber über die anderen zu ­lesen, ist vielen Leidenschaft und Freude.“ Auch das Grazer Autohaus Edelsbrunner besteht seit über 50 Jahren und ist für Alt-Bundesinnungs-


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meister Alois Edelsbrunner (77) bis heute hilfreiche Informationsquelle. Sein Sohn Ing. Klaus Edelsbrunner (57), aktuell Bundesgremialobmann des Fahrzeughandels, schätzt die wöchentliches Lektüre, inzwischen auch online verfügbar, überaus. „Die immer aktuell in Kurzform gehaltenen Informationen machen die Qualität dieses Mediums aus!“

Info-Macher, die man kennt Philipp Hayder (36), mit dessen Hilfe die AUTO-Information von Eurotax, inzwischen im finnischen Autovista-Besitz und nur noch Online-Dienstleister, wieder in Lederers Medienwelt zurückkam und damit der Fortbestand dieser Publikation gesichert war, empfahl sich als ausgezeichneter Journalist mit un­ trügerischem Spürsinn für die richtigen Storys. Mittlerweile Pilot, navigierte der Youngster unter allen Chefredakteuren gemeinsam mit Dr. Nikolaus E ­ ngel (63) das Medium in die Neuzeit. „Der penible Kümmerer“, wie Engels so auf den Zahn gefühlte Gesprächsgegenüber ihn bezeichnen, „ist der Mann mit

„Insider-Information dieser Qualität an die Branchenteilnehmer zu vermarkten, ist meine Passion!“

Dr. Christian Pesau, Automobilimporteure: „Ich habe die ‚Auto-Info‘ bereits unter mehreren Chefredakteuren erlebt und so die erfolgreiche Entwicklung mitverfolgen können. Die ‚AutoInfo‘ ist immer von Aktualität getragen und hat sich dadurch zu einem wertvollen und unverzichtbaren Teil unserer Branche entwickelt.“

Ing. Peter List, Eisner GmbH: „Ich selber bin nunmehr 35 Jahre in der Autobranche tätig und die AUTO-Information (vormals Eurotax-­ Information) ist mein ständiger (Fachpublikations-) Begleiter. Wenngleich nicht immer alle Informationen nur Freude bereiten, sind sie doch allermeist gut ­recherchiert und zeugen von Nähe zum Geschehen.“

Ing. Helmut Pletzer, General Manager Suzuki: „Seit nunmehr 43 Jahren bin ich begeisterter Leser von Auto Information, vulgo ,Eurotax Info‘. Was ich besonders daran schätze, sind die aktuellen und wöchentlichen Informationen über Entwicklungen am österreichischen, aber auch ­internationalen Automarkt.“

Ing. Josef Schirak, Einzelhandelssprecher: „Ab 1961 erstellte Helmuth Lederer mit seiner Frau Ilse die mit der Schreibmaschine erstellten rasch begehrten GW-Preisnachrichten. Scharfsinnig hat er in der Folge das Fehlen einer regelmäßig erscheinenden Branchen-Informationen erkannt und 1969 war die wöchentliche AUTO-Information geboren.“

Ursula „Uschi“ Ernst, Info-Lady

detailliertem Marktüberblick, und das in sehr verlässlicher, stets ausgewogener ­Recherche.“ Weiterhin dabei ist der langjährige Herausgeber Gerhard Lustig, der unbeirrbar für die Zukunftsfähigkeit von Lederers Medienwelt mit dem monatlichen Periodikum AUTO & Wirtschaft als Herzstück darin zugleich sein Lebenswerk sieht und es mit seinen Nachfolgern Tag für Tag engagiert lebt. Das sieht auch der kürzlich als Toyota-Importeur zurückgetretene Friedrich Frey (82) so. Zwischen „geliebt und gelitten“ angesiedelt, gratuliert er den Info-Machern zu ihrer Arbeit, zeigt Anerkennung über diese Zeitschiene, den österreichischen Automarkt auf diesem hohen Niveau erfahren zu haben.

Stempel absoluter Aktualität versehen, führen sie unter der Ägide von Klaus Engel die Auto-Information in neue Mediendimensionen, um damit ihre markante Stellung in der Autobranche zu manifestieren. Was vor 50 Jahren mithilfe der Wachsmatrize an Text vervielfältigt und verbreitet wurde, funktioniert heute auf Computerbasis – nur rasend schnell. Unterscheidbare ehrliche Wocheninformation behält in Zeiten von „Fake News“ ihre Nachhaltigkeit. Nicht bloß gediegen recherchierte Insider-Informationen über das Metier serviert zu bekommen, son-

„In 50 Jahren ist viel Fundiertes, Wertvolles zur Branche über die AUTO-Information verbreitet geworden!“ Alois Edelsbrunner, Alt-Bundesinnungsmeister der Kfz-Techniker

Kurz und bündig Der familiengeführte Verlag unterhält zur Fortsetzung dieser Erfolgsgeschichte auch künftig die besten Branchenfachleute, wie sie aktuell Gerald Weiss, Mag. Heinz Müller, Matthias Pilter, Dieter Scheuch oder Mag. Bernhard Katzinger heißen. Mit dem

dern auch Leckerbissen in Form von Kommentaren oder Leitartikeln, macht die zeitlose Besonderheit der Auto-Information aus. Das ist weiterhin die Herausforderung im Team, jede Woche im Jahr markante Themen in wenigen Zeilen zu beschreiben. • (LUS)

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Mitte Mai wird die nächste Rate des Sanierungsplanes von Forstinger fällig. Ein Rück- und Ausblick auf eine scheinbar unendliche Causa. Von Dr. Friedrich Knöbl

Zahltag … B

eim Namen Schmid Schmidsfelden denken manche an jene traditionsreiche österreichische Unternehmerfamilie, die seit 300 Jahren in der Metallverarbeitung verankert ist. Seit 2013 verbinden die meisten damit eher den Namen Forstinger. Denn Dipl.-Ing. (ETH) Martin Schmid Schmidsfelden hatte es sich in den Kopf gesetzt, diese 1962 von Norbert Forstinger gegründete Autozubehörkette wieder auf Vordermann zu bringen. Doch Anfang 2018 hat ihn das Glück verlassen – das Unternehmen ist ­erneut in die Insolvenz geschlittert. Beim Landesgericht Sankt Pölten wurde unter 18S18/18i ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. 1.100 Gläubiger hatten Forderungen in der Höhe von 36,5 Millionen Euro geltend gemacht, von denen letztlich 24,5 Mio. Euro anerkannt wurden. Schmid Schmidsfeldens Ziel war eine „Weiterführung ohne Altlasten“. 18 Filialen sollten geschlossen werden, 750 der 820 Mitarbeiter ihren Job behalten. Das B2B-Geschäft wurde liquidiert. Zahlreiche Mietverträge wurden neu verhandelt. „Ich kämpfe seit drei Jahren Tag und Nacht für das Unternehmen“, rüstete er sich vor einem Jahr für die Sanierungstagsatzung. Die ihm zeigen würde, wie viele der 364 Gläubiger an eine Zukunft des ­stationären Teilehandels glauben.

„Ich kämpfe seit drei Jahren Tag und Nacht für das Unternehmen.“ Dipl.-Ing. (ETH) Martin Schmid Schmidsfelden Mit diesen Maßnahmen sollte aus seiner Sicht in den nächsten zwei Jahren eine Quote von 20 Prozent zu erwirtschaften sein. Sechs Prozent bei Annahme des Sanierungsplans, je 7 Prozent in den beiden Folgejahren. Am 8. Mai 2018 gaben sich die Gläubiger mit dieser „Restrukturierung“ zufrieden. „Viele Lieferanten sind bereit, Forstinger auf dem eingeschlagenen Sanierungsweg zu begleiten. Damit kann Forstinger seinen Kunden weiterhin ein umfangreiches

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­ ortiment bieten und alle damit verbundenen SerS viceleistungen wahrnehmen“, teilte dazu das Unternehmen mit. Ende Mai 2018 wurde das gerichtliche Sanierungsverfahren beendet. „Die jetzigen Eigentümer sind die Retter der Gesellschaft“, beurteilte der kurzfristig als Aufsichtsrat fungierende Kurt Weyd Ende 2016 das bisherige Engagement des neuen Eigentümers. „Meine Familie hat dafür einen zweistelligen Millionenbetrag investiert“, betonte angesichts der neuerlichen Insolvenz 2018 ein frustrierter Schmid Schmidsfelden. Dem in einer auch „AUTO & Wirtschaft“ übermittelten anonymen Anzeige an die Staatsanwaltschaft vorgeworfen wurde, durch seine Geschäftsführung selbst diese Pleite verursacht zu haben.

Schlechte Mietverträge So etwa durch überhöhte Mieten, die seine ICS Industrie Management Consulting GmbH für die Nutzung der Firmenzentrale und des Zentrallagers in Traismauer kassiert. „Als ich die Firma operativ übernommen habe, hätte sie gar kein Lager mehr zur Verfügung gehabt“, kontert der Manager. Denn 2015 war der alte – jährlich 1,4 Millionen Euro verschlingende – Mietvertrag in Wien bereits gekündigt. Deshalb steckte der neue Forstinger-Eigentümer aus eigenen Mitteln 3,2 Millionen Euro in die Adaptierung des neuen Firmensitzes. „Welcher Vermieter hätte so etwas sonst gemacht?“ Daher sieht er auch bei einem tatsächlichen Ende von Forstinger kein Problem, „das Lager bei dem derzeit vereinbarten Quadratmeterpreis jederzeit an einen Logistiker zu vermieten“. Insgesamt waren es die vielen ungünstigen Verträge, die Schmid Schmidsfelden von seinen Vorgängern übernommen hatte, die ihn bei seinen Sanierungsbemühungen zu schaffen machten. „Als ich die Firma übernommen habe, zahlten wir 13 Millionen Miete.


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Grossniggs Erbe 2001 ist es erstmals Dr. Erhard Grossnigg geglückt, mit einem Ausgleich und frischem Kapital Forstinger vor einem drohenden Ende zu retten. 2003 schaffte das Unternehmen mit 113 Filialen und 900 Mitarbeitern bereits den Turnaround und erwirtschaftete mit 120 Umsatzmillionen den beachtlichen Ertrag von 6,8 Millionen Euro (vor Steuern und Zinsen). Dann ging es mit neuen Eigentümern wieder bergab. Die Bridgepoint Capital Ltd. hatte weder Geld noch eine Ahnung vom Geschäft. Sie dachte, den Kredit für den Forstinger-Kauf gleich aus laufenden Erträgen ihrer Neuerwerbung bezahlen zu können. Doch Forstinger konnte diese Belastung nicht stemmen. 2009 musste Forstingers Muttergesellschaft FHS mit 43 Millionen Euro Passiva Konkurs anmelden. Es kamen neue Retter. Mit ihnen auch die Bank Austria. Die wollte aufgrund steigender Verluste 2013 ihre Beteiligung wieder loswerden. An Finanzjongleure, denen es mit einiger Bilanzkosmetik gelang, offene Kredite aus Bilanzen verschwinden zu lassen und so Schmid Schmidsfelden den Kauf von Forstinger schmackhaft zu machen. Um wie viel – das wollte er bisher niemandem verraten.

Jetzt liegen wir einschließlich des eigenen Lagers bei 8,5 Millionen.“ Allein diese Verhandlungen führten zu einer Ergebnisverbesserung von 4,5 Millionen. „Überdies wurde früher schlecht eingekauft.“ Es dauerte daher einige Zeit, seine Lieferanten von der Notwendigkeit neuer Konditionen zu überzeugen. Insgesamt schien schon der frühere Sanierungskurs bisher durchaus erfolgversprechend. In der im September 2017 veröffentlichten Bilanz 2015/16 wurde bei einem Umsatz von 109,5 Millionen Euro der Jahresverlust (2,6 Millionen Euro) von 4 Prozent auf 2,3 Prozent eingebremst. „Die Trendumkehr haben wir bereits gut hinbekommen“, verkündete er Anfang 2018 wieder steigende Umsätze. Ein Trend, der in den Wintermonaten 2018 ein jähes Ende fand. In der nun laufenden Sanierungsphase steht das Unternehmen vor dem Problem vorsichtig gewordener Lieferanten. Die der Sanierung nur zugestimmt

haben, um die Verluste der Vergangenheit künftig mit lukrativen Aufträgen ausgleichen zu können. Dem stehen jedoch Schmid Schmidsfeldens Forderungen nach besseren Einkaufskonditionen gegenüber. Schließlich will er aus dem laufenden Geschäft die beiden Ausgleichsraten 2019 und 2020 erwirtschaften. Womit die Lieferanten den von ihnen abgesegneten Zwangs­ ausgleich letztlich selbst finanzieren.

Ärger mit den Lieferanten Kein Verständnis hatten dafür Günter Klein und seine Autoteile Vertriebsgesellschaft. Er hatte dem Sanierungsplan nur aufgrund der Zusicherung zugestimmt, dass er zu den bisherigen Konditionen im Geschäft bleiben wird. Doch plötzlich wurde er zu drastischen Nachbesserungen der vereinbarten Einkaufspreise aufgefordert. Gleichzeitig stellte er fest, dass Forstinger bei seinen Lieferanten um Direktbelieferungen anklopfte. Klein sollte nur noch als Lückenbüßer für Schlechtdreher und Bestellartikel dienen, worauf er es im Februar vorzog, die ­Geschäftsbeziehung ganz zu kappen. Für Einkaufsvorstand Günter Handler wurde damit klar: Der Ausfall eines Lieferanten ist verkraftbar, aber man sollte nicht alle Geschäftspartner verärgern. Vor allem, wenn man in puncto Liquidität von den Zahlungszielen dieser Lieferanten abhängig ist und wenn Mitte Mai die nächste Rate des Sanierungsplanes fällig wird. Seit dem Bruch mit Klein wurden daher keine weiteren Konditionsnachbesserungen eingefordert. Schließlich soll dieser Zahltag möglichst ­reibungslos über die Bühne gehen. •

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Schon ist Ihr Posting fertig! Wie setzen Sie Social Media in Ihrem Autohaus richtig ein? Diese Frage beantworten die Experten von „Autohaus Digital“ diesmal.

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ktuelle Nutzerzahlen zeigen, dass weltweit mehr als 3 Milliarden Menschen in sozialen Medien aktiv sind. In Österreich sind es fast 4 Millionen Nutzer. Also deutlich mehr Menschen, als die „Kronen Zeitung“ Leser hat. Jedes soziale Netzwerk hat dabei seine Besonderheiten. Diese gilt es als Autohaus genau zu kennen, um maximalen Nutzen aus dem Social-Media-Marketing zu ziehen. Moderne Autohäuser haben über soziale Medien unfassbar viele Möglichkeiten, mit ihren Kunden entlang der gesamten „Car Buyers Journey“ zu interagieren. Und das auf einer ganz anderen Ebene, als dies über klassische Werbung möglich ist. Wir haben die wichtigsten Tipps für mehr Interaktion für unsere Leser zusammengefasst.

Interaktionen steigern – aber wie? Eine Interaktion kann ein „Like“, ein „Share“ oder auch ein Kommentar sein. Enormes Potenzial für eine hohe Interaktion und hohen Traffic versprechen Postings, die „Problemlöserqualität“ haben. Aber auch besondere Fahrzeugmodelle mit lokalem Bezug funktionieren hier sehr gut. Das Fahrzeugmodell lässt sich beispielsweise wunderbar an schönen/bekannten

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Plätzen in Ihrer Region bzw. in Ihrer Stadt präsentieren. Fehlen nur noch nützliche Infos über das Auto (z. B. über die Motorisierung, die Farbe etc.) und schon ist Ihr Posting fertig und bereit, um Interaktionen zu sammeln!

Die eigene Zielgruppe verstehen Zu welchen Themen suchen Ihre Kunden Informationen und wann tun sie das? Ihre Aufgabe sollte es sein, dem User die Antwort auf eine Frage zu liefern, mit der er sich gerade beschäftigt. Ab wann gilt die Winterreifenpflicht? Was ist WLTP? Wann steht der neue 3er-BMW im Showroom? Wie lange läuft Ihre Frühjahrs-Check-Aktion?

„Jedes soziale Netzwerk hat seine Besonderheiten. Diese gilt es als Autohaus genau zu kennen.“ Michael Luipersbeck und Wolfgang Gschaider Eine Bildergalerie über Ihre Nutzfahrzeuge kann beispielsweise noch so schön sein, jedoch wird sie in der Ferienzeit höchstwahrscheinlich untergehen.


Oberstes Gebot lautet auch für Social Media im ­Autohaus: Die eigene Zielgruppe kennen! Dazu gehört, sich um die Wünsche loyaler Kunden zu kümmern. Schließlich werden sich User, die Ihnen auf Ihrer Seite eine Bewertung hinterlassen und erst drei Wochen später oder gar nie eine Reaktion bekommen, woanders umsehen. Unter Umständen sogar bei Ihrem Mitbewerber!

Social Media ist nicht gleich Social Media Jede Social-Media-Plattform ist anders – und das sollten Autohaus-Marketingverantwortliche wissen. Beschäftigen Sie sich mit Ihren jeweiligen Besonderheiten und finden Sie heraus, was am besten zu Ihnen als „digitale Händlermarke“ passt. Inhalte müssen sowohl auf die Plattform als auch auf die Nutzer angepasst werden – nur so können Sie maximale Reichweite und höchstmögliche Interaktionen erreichen. Sogenannte „Crosspostings“, die auf Face­ book und Instagram gleichzeitig gepostet werden, sind z. B. äußerst kontraproduktiv.

Content ist King – den User überraschen Bedenken Sie, dass Social-Media-Plattformen mit Algorithmen arbeiten, die jenen Content (= Inhalte wie z.B. Texte, Fotos, Videos) weiter oben ranken, der eine hohe Interaktionsrate erwarten lässt. Durch interessante Inhalte erhöhen Sie also Ihre Chance, gesehen zu werden, und damit Ihre organische Reichweite.

Mit Influencern arbeiten „Influencer Marketing“ ist aktuell in aller Munde. Nutzen auch Sie als Autohaus die Möglichkeit, mit Influencern zu arbeiten, die für Ihren Betrieb und Ihre Region relevant sind. Dies kann für eine höhere Reichweite sorgen und Marketingkampagnen gezielt pushen. Mit Influencern meinen wir aber nicht die „YouTube-Sternchen“ aus den Medien, denn die besten Autohaus-Influencer sind Ihre Kunden und Mitarbeiter! Veröffentlichen Sie doch Mitarbeiterjubiläen, Auslieferungen bei Stammkunden, bestandene Lehrlingsprüfungen oder die Lieblingsautos der Serviceassistenten!

Sich unter Leute mischen Treten Sie als digital kommunizierendes Autohaus auch anderen „Communities“ (= Gemeinschaften oder Gruppen in sozialen Medien) bei, die für Ihren Betrieb relevant sind und verbinden Sie sich mit anderen, lokalen Unternehmen! Antworten Sie auf Kommentare, folgen und sharen Sie – so wird Ihr Autohaus auch für Nutzer anderer Seiten sichtbar. Ein tolles Beispiel liefert das Autohaus Reiterer (Deutschlandsberg) mit seiner „BMW 5er Steiermark Edition“. Die Kooperation bezieht auch andere lokale Unternehmen mit ein.

Um Feedback bitten 88 Prozent der Konsumenten lesen vor einem Kauf Kundenbewertungen, um die Qualität eines lokalen Unternehmens einschätzen zu können. Wann haben Sie zum Beispiel das letzte Mal einen Urlaub gebucht, ohne vorher Bewertungen zu lesen? Positive Bewertungen sind ein wertvolles Instrument im Rahmen der Mundpropaganda. Bitten Sie Ihre Kunden, Ihnen eine Bewertung zu schreiben! Sie werden vielleicht überrascht sein, was Ihre Nutzer an Ihrem Autohaus schätzen!

Unser Fazit Wir empfehlen unseren Kunden und Partnern, Ihre Beiträge für das jeweilige Netzwerk anzupassen und zu adaptieren. Der Idealfall ist, dass verschiedene Inhalte für unterschiedliche Social-Media-Kanäle erstellt werden. Monatliche Kampagnen- und Seitenreportings beschleunigen dabei den Optimierungsprozess. • (RED)

Autohaus Digital Expertentipp: So gestalten Sie Beiträge richtig! Es gibt einige Faktoren, die Sie für Ihren nächsten Beitrag beachten sollten: 1. Verwenden Sie einen klaren „Call to action“ (= Handlungsaufforderung): Für Sie mag es logisch sein, was Ihr User nach dem Lesen Ihres Beitrages tun soll, aber für Ihren Nutzer vielleicht nicht! Mehr als 90 Prozent der User, die Ihre Headline lesen, lesen auch den „Call to action“ am Ende. Lassen Sie die Chance also nicht ungenutzt und sagen Sie ihm, was er als nächstes tun soll. Beispiele: „Lesen Sie mehr!“, „Vereinbaren Sie einen Probefahrttermin!“, „Rufen Sie unseren Werkstattmeister Hans an!“ 2. Finden Sie die beste Zeit für Ihren Beitrag: Für jedes Posting gibt es die richtige Zeit – nämlich dann, wenn die Nutzer, die Sie erreichen wollen, online sind! Das bringt Ihnen die Chance auf mehr Interaktionen und mehr Traffic. Michael Luipersbeck und Wolfgang

Gschaider managen Autohaus Digital

3. Binden Sie Videos in Ihre Postings ein! Laut aktuellen Google-Studien würden viermal so viele Kunden lieber ein Video über ein Produkt sehen, als darüber zu lesen. Zudem versprechen Videos eine höhere Interaktionsrate. Im Autohaus bieten sich etwa Videos für die Vorstellung neuer technischer Features, Eindrücke von Testfahrten oder „Auto-Rundgänge“ an.

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Österreichs Werkstätten wurde mit der Erfindung des „roten Pickerls“ ein faules Ei gelegt. Sie übernehmen bei derartigen §-57a-Überprüfungen zusätzliche Haftungen, ohne von ihren Kunden dafür extra entlohnt zu werden. Von Dr. Friedrich Knöbl

Herzmanovsky und das D

ie SV Union hat dem Verkehrsministerium bereits eine KFG-Novellierung vorgeschlagen, mit der sich die Verkehrszulassung derartiger Fahrzeuge wesentlich vereinfachen ließe. Doch so einfach scheint das nicht zu gehen. Der Schriftsteller Friedrich Ritter von Herzmanovsky-­ Orlando war berühmt für seine Psychogramme österreichischer Beamtenseelen. Etwa des pensionierten kaiserlichen Hofzwerges Zefises Zumpi im Rang eines Hofsekretärs, der seine verantwortungsvolle Tätigkeit im Hoftrommeldepot entfaltete. Ähnliches findet sich auch heute noch – etwa in Form dieser „roten Pickerl“ zur verantwortungsvollen ­Verwaltung sogenannter Oldtimer.

Liste historischer Fahrzeuge wurde eingestellt In § 1 Absatz 1 Ziffer 43 KFG hat der Gesetzgeber diese „historischen Fahrzeuge“ gesetzlich definiert. Als erhaltungswürdige, nicht zur ständigen Verwendung bestimmte Fahrzeuge. Entweder jene mit Baujahr 1955 und davor oder jene, „die älter als 30 Jahre sind und in die vom Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie approbierte Liste der historischen Fahrzeuge eingetragen wurden (§ 131b)“. Dieser § 131b KFG ist der Geburtshelfer eines „Beirats“, dessen einzige Aufgabe darin besteht, Empfehlungen zur Eintragung in obige Liste abzugeben. Die war vor vielen Jahren eine Erfindung von Komm.Rat Franz Steinbacher. In ihr waren alle historischen Fahrzeuge vor 1955 erfasst. Eurotax hat sie später jährlich um jene Fahrzeugmodelle ergänzt, die gerade ihren dreißigsten Geburtstag feierten. Herausgegeben als dünnes, rotes Büchlein, wurde dieses durch den jährlichen Zuwachs an Jubilaren langsam zu einer 1.565 Seiten dicken Schwarte. Bis Eurotax 2017 entschied, dass solch ein Verzeichnis kein zeitgemäßer Verkaufsschlager ist. Es wurde kurzerhand eingestellt. Tatsächlich ist eine derartige Liste „historischer“

Das rote Pickerl wird in Deutschland nicht anerkannt.

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Fahrzeuge gar nicht mehr notwendig, da ohnehin alle Fahrzeuge mit einem Alter über dreißig Jahren in die Liste aufzunehmen sind. Denn es gibt keine Argumente, warum ein dreißigjähriger VW im Sinne des KFG „erhaltungswürdig“ ist, einem gleich alten Peugeot, Ford oder Fiat diese Ehre zu verweigern wäre. Weshalb Deutschland schon längst keine solche Liste mehr braucht. Jeder, dessen Auto älter als dreißig Jahre ist, bekommt eine Zulassung als „historisches Fahrzeug“ im Sinne unseres KFG. Mit einem „H“ am Ende der Nummerntafel ist es für j­eden Polizisten sofort als solches erkennbar.

Umfangreicher Beirat entscheidet Die Eurotax-Entscheidung wäre der passende Zeitpunkt zum Abschied von dieser archaischen Liste gewesen. Doch Österreichs Beamtenseelen scheinen sich nur schwer von lieben Gewohnheiten – wie ­einer amtlich approbierten Liste – trennen zu können. Noch dazu, da gesetzlich für diese Liste extra dieser §-131-Beirat geschaffen wurde. Der zu überwachen hat, dass sich kein jüngeres Modell – noch vor dem Erreichen der dreißigjährigen Oldtimer-­ Reife – in diese Liste hineinschummelt. Sechzig Mann hoch ist dieser Beirat, der aus allen Ecken der Beamtenschaft zusammengetrommelt wird: aus dem Wissenschafts-, Umwelt- und dem Verkehrsministerium, aus der Wirtschafts- und Arbeiterkammer, aus den Autofahrerverbänden, den Versicherungs­ unternehmen und der Fahrzeugindustrie, den beamteten Sachverständigen der Landesregierungen und natürlich aus all jenen Vereinen, die sich um die Förderung historischer Fahrzeuge verdient machen. All diesen Beiratsmitgliedern sollte eigentlich für ihre Mühen ein Titel verliehen werden. Herzmanovsky war da sehr kreativ – man denke etwa an seinen K&K Hofohrlöffelchenschmied. Unsere Ministerialen haben sich bloß mit der Erfindung eines


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Oldtimerbesitzer bekommen für 90 Euro eine Urkunde, dass ihr Fahrzeug in der Liste „Historische Fahrzeuge“ aufscheint

Foto: Adobe Stock

„roten Pickerls“ begnügt. Mit denen können Old­ timer trotz hoher Abgaswerte künftig in jenen gefährdeten Stadtteilen herumkutschieren, in welche sonst nur besonders saubere Autos rein dürfen. Das sind jene Zonen, die es in Österreich – im Unterschied zu Deutschland – gar nicht gibt. Und die es gemäß den Beteuerungen unseres Verkehrsministers Norbert Hofer auch in Zukunft nicht geben wird. Österreichs Autofahrern wurde das rote Pickerl mit dem Argument schmackhaft gemacht, dass dieses aufgrund zwischenstaatlicher Vereinbarung auch von den deutschen Behörden anerkannt wird. Laut Steinbacher waren (dank lautstark kolportierter deutscher Fahrverbote) 7.800 Oldtimerfans bereit, dafür zusätzliche Gebühren zu berappen. Doch dann kam im November von Hofers deutschem Kollegen die trockene Antwort: Das rote Pickerl wird in Deutschland nicht anerkannt. Ein spezielles Abkommen sei überdies nicht erforderlich. „Wir halten die Hinterlegung einer Kopie der Zulassungsbescheinigung zum Nachweis eines historischen Fahrzeuges hinter der Windschutzscheibe für ausreichend.“ Die Deutschen verlassen sich offenbar darauf, dass ihre Beamten ausreichend geschult sind, anhand der Zulassungsdaten die im Gesetz verankerten dreißig Jahre – als Voraussetzung für die damit verbundenen Ausnahmeregelungen – selbst zu errechnen.

In Deutschland geht es einfacher Wer glaubt, Österreichs Ministerialbürokratie würde ob dieser einfachen deutschen Regelung die Waffen strecken und diese Oldtimerliste einfach abschaffen, der irrt. Sicherlich hätte der dafür zuständige ­Ministerialrat Dr. Wilhelm Kast diesen administra­ tiven Luxus bereits mit der 36. KFG-Novelle eliminieren können. Doch er fürchtet die Rache der damit um Amt und Würden geprellten Zwerge, deren ge-

setzliche Beiratsaufgabe einzig und allein die Pflege dieser Liste ist. Und jene Riesen des „Kuratoriums Historische Mobilität Österreichs“ (KHMÖ), das um schlanke 90 Euro eine Urkunde darüber ausstellt, dass ein dreißig Jahre altes Fahrzeug den gesetzlichen Bestimmungen entsprechend in der approbierten Liste „Historische Fahrzeuge“ aufscheint. Damit die Behörde anhand dieser Urkunde dem Zulassungsbesitzer ein „rotes Pickerl“ ausstellen darf. Das einem des Lesens unkundigen Beamten dann signalisiert, dass dieses Auto jene dreißig Jahre alt ist, wie dies bereits im Zulassungsschein vermerkt ist. Als Voraussetzung für die damit verbundenen ­Ausnahmeregelungen des KFG.

Warum soll ein 30-jähriger VW „erhaltungswürdig“ sein, ein gleich alter Peugeot, Ford oder Fiat aber nicht?

Warten auf die 37. KFG-Novelle Kast fürchtet im Falle eines legislativen Husaren­ rittes – der Abschaffung dieser Liste – das Geschick Herzmanovskys „Gaulschreck im Rosennetz“. Der hat ja bekanntlich kein gutes Ende genommen. Doch es gibt eine Alternative. Das Gesetz folgt der Politik – für FP-Minister Hofer vielleicht kein Neuland – und schafft in Angleichung an die deutsche Rechtslage diese unnötige Liste ab. Zur Entbürokratisierung und zur Entlastung des Steuerzahlers, da keiner mehr für eine völlig überflüssige Bestätigung etwas zu zahlen hätte. Gleichzeitig lässt das Gesetz den Beirat des § 131b KFG am Leben und verschafft ihm neue Aufgaben. Schließlich gibt es für dieses honorige Gremium zur Pflege der historischen Mobilität wichtigere Aufgaben, als eine Oldtimerliste zu kontrollieren. Bei der 36. KFG-Novelle wurde eine derartige Reform bereits verpasst. Aber es wird ja eine 37. kommen … •

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Mitten unter Männern

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Als junge Frau arbeitete sie neun Stunden in der Werkstätte, oft als einziges weibliches Wesen. Heute arbeitet Daniela Haan in der Annahme, die Liebe zum Zangeln hat sie immer noch. Von Petra Mühr

W

ie funktioniert ein Auto? Wie spielen die einzelnen Bauteile zusammen? – Bereits als kleines Kind war Daniela Haan von Autos fasziniert und an ihnen höchst interessiert. Im Alter von 15 Jahren beschloss sie, Mechanikerin zu werden – vor 16 Jahren noch immer ein etwas ungewöhnlicher Wunsch für ein junges Mädchen. Die Eltern unterstützten den Wunsch der Tochter und mithilfe der Organisation „sprungbrett“, einer Beratungsstelle für Mädchen und junge Frauen, fand sich bald ein Ausbildungsbetrieb.

Ausdauer wurde zusätzlich trainiert Bei Mazda Rainer im 4. Wiener Gemeindebezirk lernte Daniela nicht nur Bremsscheiben ­wechseln und

„In der Werkstätte herrscht echte Gleichberechtigung, da gibt’s keinen Frauenbonus.“ Daniela Haan Fehler suchen, sondern musste wie alle anderen Lehrlinge Reifen schleppen oder mit einem 5 Kilogramm schweren Hammer Fahrwerksgelenke ausschlagen. „In der Werkstätte herrscht echte Gleichberechtigung“, erinnert sich die Mutter eines dreijährigen Sohnes, „da gibt’s keinen Frauenbonus, da muss man das Gleiche leisten und wissen wie alle anderen.“ Mangelnde Kraft und Ausdauer bezeichnet Haan als die größten Herausforderungen, die sie in den

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ersten zwei Jahren oft an ihre körperlichen Grenzen brachte. „Das darf man nicht unterschätzen, ich habe extra Kondition trainiert, die Kraft kam dann von allein.“ Haan räumt allerdings ein, dass sie von ihren Lehrherren Tipps und Tricks erhielt und die männlichen Kollegen immer gern halfen. „Man muss nur den Mund aufmachen und um Hilfe bitten und nicht darauf warten, dass einer Kavalier spielt.“ Auch an den oft rauen Ton musste sich die junge Mechanikerin gewöhnen. „Bei Männern rennt entweder der Schmäh oder es wird sachlich diskutiert. Das hat mich auch verändert, ich bin klarer und strukturierter geworden.“

Im Unternehmen geblieben Die Lehrabschlussprüfung absolvierte Haan souverän, nach 4 Jahren im Betrieb war aufgrund körperlicher Beschwerden allerdings Schluss mit dem Zangeln. Massive Rückenprobleme zwangen die kompetente Mechanikerin zum Aufhören. In Absprache mit der Betriebsleitung wurde sie umgeschult und ist seither in der Annahme in der Filiale Mazda Rainer Nord tätig. Egal ob Kassa, Reparaturannahme oder Schadensabwicklung: Haan packt überall mit an und kennt sich überall aus, nach wie vor auch „unter der Motorhaube“. Ein großer Vorteil gegenüber den Kunden, denn diese Frau weiß bei Autos bestens Bescheid. •


WIRTSCHAFT

Gib Gas, ich will Spaß! Die Lust am Autofahren ist nach wie vor ungebrochen, so ein Ergebnis des DAT Reports 2019. Nahezu alle Käufer, ob Mann oder Frau, ob Neu- oder Gebrauchtwagenkäufer haben Spaß am Autofahren!

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Der Hauptgrund allerdings, warum sich Frau und auch Mann zum Kauf eines neuen oder gebrauchten Autos entscheiden, ist: die Lust. Das pure Verlangen nach einem Neuen ist bei 43,3 Prozent der männlichen und bei 34,2 Prozent der weiblichen Neuwagenkäufer der Antrieb. An zweiter Stelle der Kauf-Motivation bei den Damen liegt der Wunsch nach einem wirtschaftlicheren Fahrzeug (21,8 Prozent) vor dem Grund: „Ich habe kein Auto besessen und brauche jetzt eines“ (18,8 Prozent). Beim Gebrauchtwagenkauf lautet die Reihenfolge der weiblichen Hintergründe: „Ich habe kein Auto besessen und brauche jetzt eines“ (27,6 Prozent), vor Lust auf ein neues Auto (20,6 Prozent) und Ersatzfahrzeug aufgrund zu hoher Reparaturkosten (19,5 Prozent). Fazit: Auf zum Autohändler! Und hier wird es interessant …

Ja, ich will … ein Erlebnis Trotz der großen Kauflust und obwohl Emotionen bei Kaufentscheidungen eine wesentliche Rolle

s­ pielen, verbinden 45,2 Prozent der Frauen mit dem Gebrauchtwagenkauf „kein besonderes Erlebnis, der Kauf muss relativ schnell ablaufen und sie informieren sich umfassend, aber in kurzem Zeitraum“, beim Neuwagenkauf sind dies 43,9 Prozent. Eindeutig mehr als jene Frauen, für die „Autokauf ein Erlebnis ist und

43,9 Prozent der Frauen verbinden mit dem Neuwagenkauf kein besonderes Erlebnis. die sich gerne ausgiebig über einen längeren Zeitraum hinweg informieren“: (39,3 Prozent beim Neuwagen-, 30,4 Prozent beim Gebrauchtwagenkauf). Stellt sich die Frage: Woran liegt’s? Unter Umständen daran, dass in Sachen Kundinnen-Betreuung im ­Autohaus und online noch viel Luft nach oben ist. Unternehmensberaterin Ulrike Aichhorn ist Expertin für Kundinnen-Gewinnung und hat in einer Studie spannende Erkenntnisse gewonnen. Mehr dazu, warum Firmen z. B. mehr Events mit „Wow-­Faktor“ ­benötigen, in unserer nächsten Ausgabe! •

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Ja, ich will …

Quelle: DAT

onkret sind es 93 Prozent der Neuwagenkäufer und 91 Prozent der Gebrauchtwagenkäufer, die Spaß am Autofahren haben! Die Gründe, warum Menschen ein Auto kaufen, sind vielfältig: berufliche und familiäre Veränderungen, weil der aktuelle Wagen verunfallt ist oder die Reparaturen beim alten zu teuer werden usw.

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Wenn Frauen Autos wählen, … … dann ist es weder das kleinste, günstigste noch rosaroteste Auto. Der Women’s World Car of the Year Award wird nach anderen Kriterien vergeben.

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er Women’s World Car of the Year Award (WWCOTY) ist der einzige Autopreis, bei dem ausschließlich Frauen wählen. Über 30 Autojournalistinnen weltweit bewerten die neuesten Autos nach Sicherheit, Preis-Leistung, Stauraum, Design, Kinderfreundlichkeit, Fahrerlebnis, Sex-Appeal und dem ökologischen Fußabdruck. Im vergangenen Jahr errang der Volvo XC40 den Gesamtsieg. Erstmals wurde auch der WOW (Woman of Worth Award) vergeben. An Frauen in der Motor­

industrie, die für ihren „Frauen-Einsatz“ ausgezeichnet werden soll. Der Preis ging an Fiona Pargeter von ­Jaguar Land Rover für ihr langjähriges Engagement.

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wirtschaft

Ranking: VW-Gruppe dominiert

Top 20 Automarken

4.473.677 1.674.506 1.265.484 1.238.353 1.027.759 1.017.199 995.215 812.187 803.409

APQ: Die Summe aus PR, Importeurs- und Händler-­Werbung (15.3.-15.4.) in allen österreichischen Printmedien

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Wer wirbt brav, wer nicht?

Top 20 Modelle

Beim Verhältnis von Werbung und PR haben die Autohersteller unterschiedliche Strategien.

G

emeinsam mit den Experten, die die Datenbank „Compare“ beim „Observer“ mit Zahlen aus Werbung und PR füttern, machen wir dieses Mal e­ inen Blick auf das Ranking der einzelnen Hersteller. Die APQ-Summe ist die Addition von ­PR-Summe sowie Werbung des Importeurs und der Händler. Hier zeigt sich, dass die VW-Gruppe (VW, Skoda, Seat, Audi) mit 4.473.677 Euro zwischen 15. März und 15. April in den österreichischen Medien klar voran liegt – vor Hyundai/Kia mit 1.674.506 Euro. Dann folgen die PSA-Gruppe (Peugeot, Citroën, DS und Opel) mit 1.265.484 Euro sowie die B ­ MW-Gruppe

en Vergleich

legeimcachht!t

mit 1.238.353 Euro. Vor allem Letztere profitiert davon, dass die Medien zwar brav über die Neuheiten berichten (im Wert von 879.440 Euro), dafür aber kaum am Werbekuchen mitnaschen dürfen (nur 102.812 Euro vom Importeur sowie 256.101 Euro von den Händlern). Noch viel intensiver ist Tesla: Dort investierte man 0 Euro in Werbung, hatte aber einen PR-Wert von immerhin 45.540 Euro. • (MUE)

„Zur roten Brezn“ … D … hieß das Gasthaus in Wien, in dem vor 120 Jahren der ARBÖ gegründet wurde.

as „R“ im ARBÖ zeugt noch heute von der Geschichte des Clubs: Es steht nämlich für jene 49 Radfahrer, die sich am 30. April 1899 im Gasthaus „Zur roten Brezn“ in Wien-Ottakring trafen, um den „Verband der Arbeiter-Radfahrervereine“ zu gründen. In den Zwischenkriegsjahren kam eine Motorradsektion dazu, ab den 1960er- und 1970er-­ Jahren traten immer mehr Autofahrer dem Club bei.

Individuelle Mobilität sicherstellen Heute ist der ARBÖ mit seinen rund 400.000 Mitgliedern einer der größten Vereine Österreichs. „Wir setzen uns dafür ein, dass die individuelle Fortbewegung nicht unter die Räder kommt“, sagt Generalsekretär Komm.-Rat Mag. Gerald Kumnig. • (MUE)

Der ARBÖ als reiner Radfahrerverein anno dazumal (o.) und als Helfer in der Not heutzutage (r.)

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siems-klein.at

EOBD-AUSLESEGERÄTE

Neue Sensoren für Asiaten TPMS-Spezialist Schrader bringt im Frühjahr 2019 vier neue Sensoren für den Aftermarket. Von Mag. Bernhard Katzinger

D

er US-Spezialist für Reifendruckkontrollsysteme, der heuer sein 175-jähriges Bestehen feiert, deckt laut Eigenangaben über 56 Prozent des Markts für direkte RDK-Systeme ab. Noch vor der Autopromotec, die vom 22. bis 26. Mai stattfindet, hat man nun vier neue Sensoren für den Aftermarket angekündigt – eine weitere Neuheit will man erst auf der Messe in Bologna vorstellen.

Die neuen Schrader-Sensoren PN 3149, 3172, 3173 und 3175 decken u.a. Fahrzeuge von Toyota, Nissan, Hyundai und Kia ab

Für Asia-Marken Die vier neuen Ersatzteil-Sensoren mit den Produktbezeichnungen PN 3149, PN 3172, PN 3173 und PN 3175 decken einen weiten Bereich asiatischer Fahrzeuge ab – von Toyota, Lexus und Subaru BRZ über zahlreiche Hyundai- und Kia-Modelle bis hin zu Nissan- und Infiniti-Fahrzeugen. Die Systeme sind bereits bei den einschlägigen Großhändlern zu beziehen. Der weltweite Marktführer verweist bei allen Produkten für den Ersatzteilmarkt auf die hohe Erstausrüstungskompetenz. Zuletzt hat Schrader (gehört mittlerweile zu Sensata Technologies) neue RDK-Sensoren für Motorräder vorgestellt, womit eine wichtige Lücke geschlossen wurde. •

Rückfahrkamera hört zu

Komplettes Sortiment

Eine drahtlose Rückfahrkamera, die mit Autostart-Funktion, Sprachbefehl oder Taste am Navi-Display aktiviert wird, bietet Garmin. Befestigt an einer mitgelieferten Nummernschildhalterung überträgt Garmin BC40 über WLAN direkt an das im Auto montierte Navi. Die Batterielaufzeit beträgt bis zu 3 Monate. Garmin Deutschland GmbH; www.garmin.de

Für den neuen Peugeot 508 bietet Sogefi ein umfassendes Filtersortiment – Kraftstoff-, Öl-, Motorluft- und Kabinenluftfilter – einschließlich der OE-Produkte, die für die verschiedenen Motorarten verfügbar sind. Sogefi Group; www.sogefigroup.com

Verschmelzung zu Komplettlösung

Nachrüstmöglichkeit Nachdem die Mercedes-Benz X-Klasse werksseitig nicht mehr mit Anhängerkupplung mit Kugelkopf ausgeliefert wird, bietet Rameder nun eine Nachrüstmöglichkeit. Der Anhängebock im Komplettset hat eine Anhängelast von 3.500 kg und 195 kg Stützlast. Rameder Anhängerkupplungen und Autoteile GmbH; www.kupplung.at

Die Einkaufsgemeinschaft mit 700 Millionen Euro Jahresumsatz hat ihr IT-Service-Portfolio SELECT Connect weiterentwickelt und WerkstattAbrechnungsPilot (WAP) und AutoTeilePilot (ATP) miteinander verschmolzen. Damit sollen alle anfallenden Prozesse in einer Komplettlösung abgebildet und über die Cloudlösung überall abgerufen werden können. Das Softwareupdate ist mit WAP-Lizenz kostenlos. Select AG; www.select.ag

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Zwei österreichische „Dealers of the Year“ Vogl + Co und das Autohaus Polke sind bei einem Event im Stade de France in Paris als 2 von insgesamt 93 Renault-­ Autohäusern weltweit mit dem Dealer of the Year Award von Renault ausgezeichnet worden. Den Preis übernahmen die Geschäftsführer Mag. Gerald Auer (l.) und Ing. Thomas Polke.

Neuer Leiter Isuzu Sales Marco Sampl (34) hat die Leitung von Isuzu Sales Österreich übernommen. Sampl blickt auf 10 Jahre Führungserfahrung in Vertrieb und Marketing zurück und soll die Position der Marke in Österreich ausbauen.

Zimmermann geht Hans Zimmermann (62) hat Yamaha Motor Austria verlassen und gleichzeitig seine Funktion als Vizeobmann der Arge2Rad zurückgelegt. Zimmermann stand 13 Jahre lang als Country Manager an der Spitze des Motorrad-Importeurs, der Teil der Yamaha Motor Europe ist. Nachfolger stehen – weder bei Yamaha noch bei der Arge – noch nicht fest, derzeit führen Sascha Sobot und Alexander Leonhartsberger die Geschäfte. In Händlerkreisen wird nun vermutet, dass der Österreich-Vertrieb künftig von Deutschland aus gesteuert werden wird.

Abgang von Glauninger Mag. Harald Glauninger ist aus der Geschäftsführung von Vogl + Co Autoverkaufs GmbH ausgeschieden. Seine Aufgaben übernehmen die beiden bestehenden Geschäftsführer Mag. Gerald Auer und Dr. Oliver Wieser.

Marketingleiterin Natalie Oesterreicher wird Mitte Juni die Autobank AG verlassen. Mit Ende April erfolgte die Streichung des Geschäftsbereichs Retail-Kreditfinanzierung – u. a. mit der Begründung, dass das erforderliche Wachstum in Deutschland und Österreich aufgrund der hohen Eigenmittelanforderungen am Markt schwer umzusetzen sei. Andreas Artner, bis Ende Februar Geschäftsführer der AV NÖ GmbH mit Standorten in St. Pölten, Krems und Zwettl, ist seit 1. Mai Geschäftsführer der auf die Marken Mercedes, Jeep und Subaru spezialisierten Partsch Autohaus GmbH in Wiener Neustadt. Artner wird das Unternehmen gemeinsam mit Johann Jägersberger leiten, bis dieser in Pension geht. Mag. (FH) Ladislaus Bandri übernimmt bei FCA die Position des Brand Country Directors für Alfa Romeo und Jeep. Bandri berichtet direkt an Managing Director Stefan Kappacher. Die Position wurde im Zuge einer Reorganisation der Verkaufs- und Marketingstruktur wiedergeschaffen.

Josef Krallinger ist als Gebietsverkaufsleiter Vertrieb für Salzburg, Tirol, Vorarlberg und Teile Oberösterreichs zu Mitsubishi zurückgekehrt. „Es freut mich sehr, dass er wieder bei uns an Bord ist“, so Andreas Kostelecky, MBA. Krallinger war bereits von Jänner 2011 bis August 2016 in diesem Job tätig, bevor er als Verkaufsleiter für Mazda zu Oskar Schmidt GmbH wechselte. Der steirische Wirtschaftskammerpräsident Josef Herk (2. v. l.) stattete dieser Tage dem ältesten Autobetrieb der Steiermark, dem 1908 gegründeten Grazer Autohaus Robinson, einen Besuch ab. Das Autohaus begeht heuer sein 111-jähriges Firmenjubiläum. Firmeninhaberin Verena Robinson und ihr Vater Heinz (l.) sowie Prok. Paul Schweighofer (r.) führten den Präsidenten durch das Autohaus.

Dr. Alexander Martinowsky ist nach kurzer schwerer Krankheit im 58. Lebensjahr verstorben. Zuletzt Europäischer MB-Händlerverbands­ präsident und Aufsichtsrat bei der Bochumer Lueg-Gruppe, war der Manager vor der Zerschlagung über Jahrzehnte die führende Kraft bei der Wiesenthal-Gruppe in der Slowakei, in den USA und in Österreich. Er war im In- und Ausland geschätzter Vortragender und Diskussionpartner.

Ausgabe: 05/2019, 32. Jahrgang; Cover-Werbung: Michelin; Medieninhaber, Anzeigenverwaltung: A&W Verlag GmbH (FN 238011 t), 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16, T: +43 2243 36840-0, F: +43 2243 36840-593, E: redaktion@ autoundwirtschaft.at, I: www.autoundwirtschaft.at; Verleger: Helmuth H. Lederer (1937–2014); Herausgeber: Gerhard Lustig, DW 527, M: +43 664 8229485, E: lustig.gerhard@autoundwirtschaft.at; Geschäftsführer: Stefan Binder, MBA, DW 522, M: +43 664 5285661, E: binder.stefan@autoundwirtschaft.at; redaktioneller Verlagsleiter B2B: Prok. Gerald Weiss, DW 593, M: +43 6642359044, E: weiss.gerald@autoundwirtschaft.at; Chefredakteur: Mag. Heinz Müller, DW 523, M: +43 664 8221660, E: mueller.heinz@autoundwirtschaft.at; Redaktion: Dr. Nikolaus Engel, DW 525, M: +43 664 8493231, E: engel.nikolaus@autoundwirtschaft.at; Mag. Bernhard Katzinger, DW 591, M: +43 664 1244870, E: katzinger.bernhard@autoundwirtschaft.at; Matthias Pilter, DW 579, M: +43 664 88368584, E: pilter.matthias@autoundwirtschaft.at; Dieter Scheuch, DW 575, M: +43 664 2359052, E: scheuch.dieter@autoundwirtschaft.at; redaktionelle Mitarbeit: Prof. Dr. Willi Diez, Dr. Friedrich Knöbl; Anzeigenmarketing: Uschi Ernst, DW 529, M: +43 664 8222224, E: ernst.uschi@autoundwirtschaft.at; Alexander Keiler, DW 521, M: +43 664 8229487, E: keiler.alexander@autoundwirtschaft.at; Werner Ecker, DW 520, M: +43 664 88368591, E: ecker.werner@autoundwirtschaft.at; Hbv. und Leitung Administration: Annemarie Lust, DW 597, M: +43 664 8229479, E: lust.annemarie@autoundwirtschaft.at; Grafik: graphics – A. Jonas KG, 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16, T: +43 2243 36840-594, E: jonas.alexander@autoundwirtschaft.at; Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH, 3580 Horn, Wiener Straße 80; Bezugspreis: Jahresabonnement (11 Ausgaben) Inland: € 68,– exkl. 10 % MwSt, (Einzelpreis Inland: € 8,– inkl. 10 % MwSt); Ausland: € 85,–; Bankverbindung: Bank Austria, UniCredit Group, BLZ 12000, Konto-Nr. 51844 097 901, IBAN = AT63 1200 0518 4409 7901, BIC = BKAUATWW, UID = ATU57361312; Gerichtsstand: LG Korneuburg; verbreitete Auflage: 12.500 Stück; Erscheinungsweise: monatlich (Juli/­August Doppelnummer) mit Supplements laut Mediadaten 2019; grundlegende Richtung: unabhängige Fachzeitschrift für alle, die vom Kraftfahrzeug leben; Manuskripte: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie werden nur retourniert, wenn Rückporto beiliegt. Schwesterpublikationen Österreich: AUTO BILD Österreich, AUTO-Information, FLOTTE, 4wd + ALLRADKATALOG, FAMILIENAUTOS, automotive GUIDE; Schwesterpublikationen Schweiz: AUTO&Wirtschaft Schweiz, AUTO BILD Schweiz, aboutFLEET


Im „A&W-Papierkorb“ finden sich Inhalte, die zum Schmunzeln ­anregen, aber nicht immer mit ­der Automobilbranche zu tun haben.

Zur Markenschulung, Organ A236!

Fritz Nagl erhält Goldenes Ehrenzeichen Für Verdienste um die Republik Österreich hat Komm.-Rat Friedrich Nagl das Goldene Ehrenzeichen aus den Händen von Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck erhalten. Der Geehrte engagiert sich seit 28 Jahren für die Fahrzeugtechnik, von 2009 bis 2018 als Bundesinnungsmeister der Fahrzeugtechnik in der Wirtschaftskammer.

Neu bei Eurotax Robert Madas (l.) folgt als neuer Director Insights & Analysis ALPS bei Eurotax auf Roland Strilka (r.), der als Director of Valuation zur Autovista Group wechselt. Madas, der von GfK Austria zu Eurotax kam, berichtet künftig direkt an den für Österreich, die Schweiz sowie Zentral- und Osteuropa verantwortlichen Group Regional Managing Director Martin Novak. Madas, Absolvent der WU Wien, gilt ein ausgewiesener Datenexperte.

Doppelfunktion Der Tiroler Landesinnungsmeister der Karosseriebautechniker Elmar Schmarl (55, l.) ist auch zum Landesinnungsmeister der Kfz-Techniker gewählt worden. Vorgänger Martin Gertl (67, r.) hat alle seine Wirtschaftskammer-Funktionen zurückgelegt.

Uje! Ein paar Minuten zu spät und schon ist der nagelneue DS7 mit einer Organstrafverfügung verunziert, Kostenpunkt: 36 Euro. Aber halt – das strafende Organ mit der Nummer A236 hat offenbar den im Straßenbild noch raren Erben der Göttin mit einem schnöden Korea-SUV verwechselt. Vielleicht sollte der „Weißkappler“ mal zur Markenschulung. Auch für das DS-Marketing kein Ruhmesblatt, wenn Leute, deren Job es ist, den ganzen Tag Autos zu kontrollieren, die Marke nicht kennen. Die Strafe zu bekämpfen, ist in diesem Fall laut ÖAMTC allerdings so gut wie aussichtslos.

Gubi zu Toyota Frey Retail Stefan Gubi (r.) ergänzt als neuer COO das Management der Toyota Frey Retail GmbH. Er übernimmt somit die operative Leitung des Autohandelsunternehmens. CEO bleibt Anja Frey-Winkelbauer (l.), auch das restliche Managementteam bleibt im Amt. Der Linzer Gubi kommt von T-Systems International, wo er die Position eines Vice President bekleidete; von 2010 bis 2012 war er Geschäftsführer von T-Mobile Austria. Anja Frey-Winkelbauer will mit Gubi einen „Vertriebsprofi mit Digitalisierungs-Know-how für die zukünftige Expansionsstrategie im Einzelhandel“ gewonnen haben.

Alfred Zach, Tokheim und Kärcher Nach 13 Jahren beim Augsburger Auto­ waschanlagen-Spezialist WashTech AG hat Ing. Alfred Zach mit der Tokheim Service Group/München für die Vermarktung und das Service von Kärcher Carwash-Systemen die TSG Car Wash Austria GmbH in 1020 Wien gegründet.

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SCHLUSS mit Lustig Wir befinden uns mitten im Neustart! D er Europäische Gerichtshof (EuGH) hat entschieden, dass das EU-Freihandelsabkommen mit Kanada, CETA, insbesondere die Schiedsgerichtsbarkeit, mit EU-Recht konform geht. Mit diesem Persilschein in der Hand düpiert der in der Wolle grün gefärbte Bundespräsident Alexander Van der Bellen die Menschen, negiert Umweltschutzund Verbraucherinteressen. 562.000 Menschen in Österreich liefen mit ihrem Volksbegehren im Interesse des „Klimaschutzes“ ins Leere. Konzerninteressen behalten wieder die Oberhand. • Ebenso wird das bei TTIP laufen, dem transatlantischen Handels- und Investitionspartnerschaftsabkommen der EU mit den USA.

„Auch im Autogeschäft muss die schweigende Mehrheit für ihr Fortkommen die Stimme erheben, globalen Konzernstreben Grenzen setzen können.“ Auch darin wird die geplante Einführung von internationalen, nichtstaatlichen Schiedsgerichten kritisiert. Private Schiedsgerichte sollen im Rahmen der Vertragsbestimmungen zum Investitionsschutz ohne die Möglichkeit einer unabhängigen staatlichen gerichtlichen Überprüfung über Schadensersatzansprüche von Unternehmen gegen die Vertragsstaaten entscheiden können. • Während diese Zeilen entstanden sind, bejubelt die Volkswagen-eigene Porsche Holding in Salzburg die Übernahme eines weiteren Groß- und Einzelhändlers, diesmal in Portugal. Eine finanzielle Schieflage („Konzernjargon“) der bisherigen Eigentümer macht das erforderlich! Der Autoglobus wird immer „porschiger“. Man wird – exemplarisch – den Eindruck nicht los, dass durch eine Übernahme nach der anderen Hersteller sich selbst dem Direktvertrieb die Tür öffnen. • Mitte 2022 läuft die Schirm-GVO aus und es ist mehr als fraglich, ob die GVO 330/2010 nach derzeitigem „Evaluierungsstand“ sich danach weiter behaupten kann. Das EU-Verbot vertikaler Vertriebsbindungen führt sich in den Händen der Hersteller ad absurdum, zumal sie die Einhaltung kartellrechtlicher Vorschriften selbst überwachen. Daran ändert auch

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das Austriacum Kraftfahrzeugsektor-Schutzgesetz „KraSchG“ wenig bis nichts. Markenhändler-Interessen werden krass ignoriert, wo der Hersteller das will – und das immer rücksichtsloser. • Unaufhaltsam wird der Weg zur Direktvermarktung bereitet, über kollektiv denkende Markenhändler wird drübergefahren. Die Kraft unserer Interessenverbände verliert sich in der politischen Ideenlosigkeit und Autohersteller treiben andere Sorgen. Mit Billigung der Politik werden sie aktuell am Nasenring der Klimaschützer vorgeführt. • Was sagt uns das? Führung und Führungskonzepte sind immer ein Spiegel der Zeit und der Gesellschaft. Globalisierung, Digitalisierung, neue Arbeitsformen im Umfeld des grundlegend sich verändernden gesellschaftlichen Wandels zwingen auch in der Autowirtschaft mit neuen Inhalten und Methoden zu angemessenen Antworten, grüßt Sie


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