November 2017 Österreichische Post AG MZ 03Z035333 M A&W Verlag, Inkustr. 16 3400 Klosterneuburg
www.autoundwirtschaft.at
fokus Werkstatt der Zukunft: Was ändert sich?
Handel
Fahrplan für die neuen Händlerverträge bei VW Hyundai: Interview mit Europachef Thomas Schmid
wirtschaft
Einschnitte bei Opel durch den PSA-Deal? 11 Seiten Berichte vom 10. A&W-Tag
Gewerbe
Die Neuheiten im Bereich Waschanlagen
50 Jahre ARBÖ-Pannendienst
Modernste Prüfzentren Professionelle Leistung Technisches Know-how Die Fuhrparkkosten in Ihrem Unternehmen sind hoch genug. Bei einem technischen Defekt am Firmen-Fahrzeug fallen zusätzliche Kosten für lange Stehzeiten an. Gut, wenn man einen Partner hat, auf den man sich verlassen kann. Und das 90 x in Österreich. Infos ✆ 050-123-123 und auf www.arboe.at www.facebook.com/arboe123
EDITORIAL Praktiker, aber keine Theoretiker
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er 10. A&W-Tag, einmal mehr im prunkvollen Ambiente der Wiener Hofburg, war mit erstmals über 500 Besuchern der bislang erfolgreichste seit dem Start dieser Veranstaltung. Darauf sind wir im Team stolz, ist es uns mit dem Kongress doch gelungen, unsere Position als Markt- und Meinungsführer weiter zu festigen und eine für die Branche unverzichtbare Netzwerk-Plattform zu etablieren. Dies wird durch hochkarätige Gäste aus dem Inland, und immer mehr auch aus dem benachbarten Ausland, unter Beweis gestellt. • Mit dem Thema „Die digitale Verführung“ haben wir heuer eines der brennendsten Themen der Branche getroffen und durften uns über viel Zuspruch und ausnehmend positives Feedback für die Auswahl der Vorträge und Referenten freuen. Dabei haben wir bewusst keine theoretisierenden Zukunftsforscher engagiert, sondern Unternehmer und Konzernverantwortliche, die sich bereits heute in ihrem täglichen Geschäft mit der digitalen Herausforderung auseinander setzen. Selbiges gilt übrigens auch für einen Großteil der Branche, egal ob Händler, Importeure, Dienstleister oder Lieferanten: Die meisten Branchenteilnehmer stellen sich den künftigen Aufgaben. • 11 Seiten Details und Fotos zum A&W-Tag finden Sie ab Seite 38 und auf www.autoundwirtschaft.at
Zufrieden oder nicht zufrieden?
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s gibt Betriebe, in denen Mitarbeiter all jene Dinge, die ihnen nicht behagen, auf einen Zettel schreiben und in einen Postkasten werfen können. Das ist grundsätzlich eine gute Idee, doch ganz anonym ist sie nicht: Es besteht immer noch die Möglichkeit, dass man beim Einwurf beobachtet wird und der Chef dann Rückschlüsse auf die Person zieht. Vernaderer soll es ja überall geben. • Bei der großen Händlerzufriedenheitsumfrage, die wir heuer gemeinsam mit unseren Partnern zum zweiten Mal durchgeführt haben, ist das anders: Dort steht Anonymität an vorderster Stelle. Kein Importeur erfährt, welcher Händler sich wie geäußert hat! Alle Details, wie die einzelnen Marken abgeschnitten haben, lesen Sie in unserer 44 Seiten dicken Beilage zu diesem Heft: Verraten möchte ich an dieser Stelle nur die Sieger. VW bei den großen Marken, Mazda bei den mittelgroßen, Suzuki bei den kleinen und Volvo im Premiumbereich. • Warum ich die Sache mit dem Beschwerde-Postkasten eingangs thematisiert habe? Weil die befragten Händler beim MarkenMonitor auch die Möglichkeit hatten, neben den vorgegebenen Fragen negative Einzelnennungen abzugeben. Das taten sie auch: Mit 8,8 negativen Nennungen waren die Citroën-Partner am unzufriedensten, aber auch in den Importeurszentralen von Hyundai (7,3), Fiat (6,5), Peugeot (6,4) und Toyota (5,7) sollten die Alarmglocken schrillen. • Man darf gespannt sein, wie die Verantwortlichen reagieren: Wir werden das beobachten und darüber berichten. Das sind wir unseren Lesern schuldig!
Unsere Aktivitäten im Oktober: Die umfangreiche Beilage zur Händlerzufriedenheit, ein toller A&W-Tag und ein dickes „LACK & Wirtschaft“!
Stefan Binder, MBA, Geschäftsführer
Mag. Heinz Müller, Chefredakteur
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INHALT Aspekte Gebrauchtwagen: Deutliche Veränderungen
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Fokus Werkstätten: Sind Sie schon frei? Meisterbrief: Verachtet mir die Meister nicht … Neue Konkurrenz: Pfusch in Serviceboxen Umfrage: Fremdmarken: Lohnt sich der Aufwand?
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Handel
8-15/
Zukunft der Werkstätten
Zahlen, Daten, Fakten
Dekra-Gebrauchtwagenforum ACEA-Bestandsstatistik Europa Neu- und Gebrauchtwagen-Statistiken
18-19/Thomas Schmid
20-21 49 50-51
54-55/Tokyo Motor Show
Kommentare
Binder und Müller Weßner zu Amazon Der Knöbl Schluss mit Lustig
38-48/
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11 Seiten Berichte vom A&W-Tag
Volkswagen: Neue Verträge Hyundai: „Es gibt Länder, die falsch geplant haben“ Dekra: Chancen und Risiken BMW: Jetzt wird’s zünftig Lada: Glamour für die Praktiker Toyota: Immer mehr fahren Hybrid AGT: Händlererfolg im Mittelpunkt Carsulting: Elektronik elektrisiert Marketing: Mit Musik zum Verkaufserfolg Castrol: Tiroler Platzhirschen Peugeot: Darf’s mehr sein? Autogott: Nun auch mit dem Handy möglich Lexus: 10 Stufen hat die Automatik Nutzfahrzeuge: Wohin fährt der Laster? Petschl: Große Räder, große Aufgaben Semmler: Gerüstet für „Big Brother“ Total: Wie geht’s dem Motor? Mann+Hummel: Recycling hält die Luft rein Kotz: Kurzer Dienstweg UFI: Dieselfilter im Arbeitseinsatz
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Wirtschaft Dudenhöffer zu PSA/Opel: Effizienz steigern A&W-Tag: Einleitung A&W-Tag: Werkstatt des Vertrauens A&W-Tag: Fotos unserer Besucher A&W-Tag: Die Referenten A&W-Tag: Hauptsponsoren, Teil 1 A&W-Tag: Hauptsponsoren, Teil 2/Athena-Preis A&W-Tag: Sponsoren A&W-Tag: Podiumsdiskussionen ACEA-Studie: Alt, älter, polnische Autos Statistik: Ein spannender Herbst! Loco-Soft: Alles drin zum fairen Preis Diez-Buch: Auf der Überholspur! Tokyo Motor Show mit vielen Verbrennungsmotoren Birner: Zurück in der Branche ATP: Gemeinsamkeit, die sich auszahlt willhaben will weiter wachsen SW-Stahl: Der richtige Dreh Marketing: Zurück, hinunter, auf die Seite … Saint Gobain: Elektronik-Kompetenz fürs Glas KS Tools: Von Öldruck bis Torx-Schrauben ÖAMTC: Zwischen Reifen-Pflicht und -Kür pewag: Hightech – fein gegliedert
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INHALT
2017 MARKENMonitor
hen Kfz-Markenbetrieben itsumfrage unter österreichisc Die jährliche Zufriedenhe
Gewerbe Conti: Reifenflanke als Marketingfläche WM Trost: Hausmesse in München lockte ZF: Mit Emotion zum Fachwissen Algema Blitzlader 2: Da komm’ ich her! KYB: Virtuelles Marketing für reale Produkte AVL: G‘scheit, schnell und robust NGK: Ein Lager voller Zünd- & Glühkerzen Fuchs: Teilekompetenz in Innenstadtlage Waschchemie: Niemals ohne Car Wash Christ: Schaumspiele WashTec: Ganzheitliches Waschgeschäft Tegee: Blitzsauber waschen hollu: Für feinstes Steinzeug Aquabrush: Eine Anlage, die sich gewaschen hat Korrektur: Mega, Peta, Tera … Neue Produkte Impressum Leserbriefe
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Menschen Wechsel im BMW-Werk Steyr Renault: Mautner Markhof folgt auf Haider
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Welche Marken haben die zufriedensten Händler? Alle Details auf 44 Seiten!
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Nutzfahrzeuge: Eine Branche im Umbruch
LACK & Wirtschaft 28 starke Seiten!
November 2017 Eine Beilage von AUTO & Wirtschaft
www.autou
INDUSTRIE
Zufriedenstelle Verdrängung nde
Die Digitalisie rung auch im Lackierbe ist trieb angekommen
Das Allianz Zentrum für Technik (AZT) ermittelt die Reparaturdaten
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Die Digitalisierung hat längst auch die Karosseriebranche erreicht. Was bedeuten diese Trends für die Betriebe und was sagt die Industrie zur aktuellen Entwicklung?
Ø 19.484,Druck auf Gebraucht-Diesel
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inen „starken September“ nach verhaltenem August meldet die Eurotax für 3-jährige Gebrauchte. Der Marktindex stieg um 0,7 Punkte auf 104,6, der gewichtete durchschnittliche Verkaufspreis von 19.355 im Vormonat auf 19.484 Euro. In den Hauptsegmenten wurden bis auf die Mittelklasse überall steigende Preise verzeichnet. „In der Mittelklasse, wo der Diesel stark ist, wurde vielleicht etwas großzügiger verhandelt, um lange Standzeiten zu vermeiden“, vermutet man bei Eurotax. Nicht mit absolutem Erfolg: Während sich die Standtage bei Benzinern um 1 verringerten, erhöhten sie sich bei den Selbstzündern um 1 Tag auf 78, insgesamt stand ein Gebrauchter im September um 1 Tag länger als noch im August. Am stärksten gestiegen sind die Preise für die auch am Gebrauchtwagenmarkt offenbar sehr beliebten SUVs: Kleine und mittlere Geländewagen waren im Vergleich zum Vormonat um 1,08 Prozent teurer, gebrauchte große Geländewagen verteuerten sich im Schnitt gar um 1,91 Prozent auf durchschnittlich 39.099 Euro. Insgesamt sank die Marktmenge an Gebrauchtwagen im September. Die Eurotax-Kennzahl aus neu hinzugekommenen, dividiert durch die gelöschten Fahrzeuge ergab für den Testzeitraum 0,92. Die Zahl der Verkäufe sei kräftig gestiegen, der über den Sommer angestiegene Lagerbestand sei dadurch geschrumpft. Die Durchschnittspreise der meistgehandelten Marken: VW 18.400 Euro, Audi 26.150, BMW 31.300, Mercedes-Benz 28.010, Opel 14.170, Ford 15.310, Skoda 16.060, Peugeot 12.610, Renault 12.890, Seat 14.080, Mazda 17.810, Hyundai 15.120 Euro.
Zur Klage wird geraten
Eurotax eröffnet „Office Hub“ in Salzburg-Stadt Eurotax Österreich hat sich im Salzburger Techno-Z in einen „Office Hub“ (Start-up-Ausdruck für Büro) eingemietet. Laut Managing Director Martin Novak erhofft man sich, von der Standortwahl Inspirationen aus der Tech-Branche zu erhalten und die eigenen Erfahrungen in dieser einzubringen.
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Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat VW-Käufern, die ihr Auto wegen des Abgasskandals zurückgeben wollen und über eine Rechtsschutzversicherung verfügen, zu einer Klage gegen ihren Vertragshändler geraten. Die Händler hatten im Vorfeld eine Verlängerung des gegenüber dem VKI abgegebenen Verjährungsverzichts abgelehnt, der bis Ende 2017 gültig ist. Wie der Verein in einer „Information über die drohende Verjährung von potenziellen Ansprüchen gegen die meisten österreichischen VW-Vertragshändler im Zusammenhang mit dem VW-Abgasskandal“ meint, sei eine gerichtliche Verfolgung von Ansprüchen aussichtsreicher als Schadensersatzansprüche gegen VW.
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„Die Finanzpolizei hat nicht genügend Ressourcen, wenn sie politisch andere Schwerpunkte vorgeschrieben bekommt.“ Dr. Thomas Sauer, Landesinnungs- Geschäftsführer NÖ
„Wichtig ist aber eine gewisse Werkstattdichte, solange es Verbrennungsmotoren gibt.“ Thomas Schmid, Europachef von Hyundai
„Der Händler versucht, schnell zu drehen, doch er kann dadurch nicht das ganze Wertpotenzial ausschöpfen, was sich negativ auf den Ertrag auswirkt.“ Mag. Roland Strilka, Chefanalyst bei Eurotax
„Etwa 80 Prozent unserer Händler sind schon seit 5 Jahren dabei.“ Mag. Stefan Mladek, Geschäftsführer von „Autogott“
Eine halbe Million Lkws aus Steyr
Ende einer Zweiradbörse Seit 1. November ist die 2Rad-Börse Süd in Vösendorf geschlossen. „Kostenstruktur, Konkurrenz durch Brand-Stores der Importeure, Internetverkauf und sinkende Margen“ werden als Gründe für die Schließung der Filiale angegeben. Das 2Rad-Börse-Center in 1020 Wien werde ausgebaut – Ansprüche aus Garantien, Gutscheinen und dergleichen würden dort erfüllt.
Sonax ist ÖSV-Partner Wenn die ÖSV-Skistars heuer zu den Rennen fahren, werden die Scheiben von Sonax-Produkten sauber und eisfrei gehalten. Der Kooperationsvertrag wurde auf 3 Jahre abgeschlossen. Eva-Maria Brem ist seit Jahren Sonax-Testimonial.
Der 500.000. Lkw seit Wiedereröffnung nach dem Zweiten Weltkrieg verließ im Oktober das MAN-Werk in Steyr. Beim Jubiläumsfahrzeug handelt es sich um einen 13 t TGM mit 290 PS Motorleistung und Allradantrieb, der an den Feuerwehrfahrzeug-Hersteller Rosenberger ausgeliefert wurde. Die Schlüsselübergabe erfolgte durch Robert Katzer, Sprecher der Geschäftsführung MAN Truck & Bus.
Pkw- und Bike-Diagnose Diagnose-Spezialist Texa hat einen neuen Tester für Auto und Bike vorgestellt. Der Axone 5 läuft unter Android und soll trotz guten Preis-Leistungs-Verhältnisses für alle Diagnosearbeiten geeignet sein.
11 Medaillen für Österreich bei den World Skills Mit 40 jungen Fachkräften (7 Damen und 33 Herren), die in 36 Disziplinen an den Start gingen, war Österreich bei den Berufsweltmeisterschaften „World Skills“ in Abu Dhabi vertreten. Unter insgesamt 1.200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus 77 Nationen errangen die Österreicher insgesamt 11 Medaillen. Simon Winder aus Vorarlberg nahm als erster Karosseriebautechniker aus Österreich bei einer Berufsweltmeisterschaft teil und belegte auf Anhieb den 12. Platz. Kfz-Techniker Klaus Lehmerhofer aus Krems erreichte ebenso Platz 7 wie der Fischamender Daniel Chirita im Bereich Schwerfahrzeugtechnik.
Peugeot Leonding verstärkt Suzuki-Engagement Die Peugeot Autohaus GmbH, die am neu eröffneten Standort in Linz Industriezeile auch als Suzuki-Haupthändler fungiert, wird im frisch umgebauten Stammhaus in Leonding künftig die japanische Marke als Werkstatt betreuen. Geschäftsführer Clemens Gradischnig sagte, man habe die „Partnerschaft“ der beiden Marken intensiviert. Während Peugeot derzeit kein Allradmodell im Portfolio habe, bringe Suzuki genau diese Kompetenz mit.
Klein in Salzburg-Wals Klein Autoteile hat das bisherige Zentrallager in Grödig geschlossen und versorgt seine Salzburger Kunden ab sofort vom neuen Standort in Wals. Ein neues vollautomatisiertes Zentrallager wird in Lengau eröffnet.
DriveNow Wien ist drei Mehr als 85.000 registrierte Kunden meldet der Carsharing-Anbieter DriveNow, der seit nunmehr 3 Jahren in Wien tätig ist – und als einziger Anbieter E-Autos führt. 20 Mio. km wurden in dieser Zeit zurückgelegt, ein „Rekordkunde“ hat 4.200 Fahrten absolviert.
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p. a.
Die Wiener Städtische bietet ab sofort ein Versicherungsprodukt an, das etwaige Selbstbehalte beim Carsharing abdeckt. Versichert werden kann der Selbstbehalt bei Schäden bis zu einer maximalen Höhe von 350 Euro. Preis: 9,90 monatlich oder 99 Euro pro Jahr.
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Zukunft der Werkstatt
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Sind Sie schon frei? Die „Zukunft der Werkstatt“ hängt von vielen Entwicklungen ab. Wird diese einen oder mehrere Markenverträge haben oder als freie Werkstatt agieren? Welche Voraussetzungen braucht es für den Erfolg? Der Versuch einer Zukunftsprognose. Von Gerald Weiss
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ine Kaffeesudleserei, werden jetzt viele Leser sagen, teilweise zurecht. Denn bei allen Herausforderungen, die auf die Branche zukommen, ist vor allem eines fix: die Veränderung. Die technische Entwicklung ist dabei noch einigermaßen einschätzbar. Elektrifizierung, autonomes Fahren, vernetzte Fahrzeuge: Diese drei „Megatrends“, wie sie von selbsternannten Experten immer wieder genannt werden, sind unumkehrbar, die Frage ist lediglich, wie schnell und intensiv die Veränderungen kommen und was es dann in weiterer Konsequenz für die Kunden und für die Werkstätten bedeutet. Ganz entscheidend ist hier, wie sich die einzelnen Marktteilnehmer positionieren werden und wie sie diese Marktposition durchsetzen werden. Dabei geht es um Autohersteller, Vertriebsnetze, Online-Unternehmen, Händler und Teilehersteller.
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Die Reparatur-Informationen müssen von denen kommen, die die Autos bauen, oder von jenen, die die Teile dafür produzieren. Die erste Frage, die sich stellt: Wer verkauft die Fahrzeuge der Zukunft? Klar, in diesem Artikel geht es um die Werkstätte, dennoch hat nach wie vor der ausliefernde Händler die größte Chance auf Kundenbindung, zumindest bis zum ersten Weiterverkauf
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des Autos. Hier gehen die Meinungen massiv auseinander. Wird es den regionalen Händler noch brauchen, geht der Verkauf nur mehr über die mächtigen Outlets der großen Händlergruppen und der Hersteller oder wird der reine Online-Verkauf deutlich schneller kommen? Die Wahrheit liegt – vermutlich – beim großen Autohaus, denn die Angebotsvielfalt der einzelnen Marken ist für einen kleinen Händler längst nicht mehr darzustellen. Es wird große Häuser brauchen, die zumindest einen bedeutenden Teil der unzähligen Karosserieformen, Antriebsarten und vielfältigen Ausstattungen ausstellen und zur Probefahrt anbieten können. Dafür spricht auch, dass Autokäufer für den eigentlichen Kauf eine deutlich längere Strecke in Kauf nehmen als für die Instandhaltung. Der reine Online-Verkauf wird sich hingegen nicht komplett durchsetzen. Das Auto wird Emotion bleiben.
Persönliche Betreuung vor Ort Damit stellt sich die nächste Frage: Werden die „Großen“ auch das Servicegeschäft machen? Nein, nicht für das große Volumen, schon gar nicht im ländlichen Bereich. Wie erwähnt will der Kunde sein Fahrzeug vor Ort betreut haben, möglichst persönlich, möglichst individuell. Die kleine, familiäre Werkstatt vor Ort hat hier weiterhin oder vielleicht sogar mehr denn je ihre Vorteile. Die Betonung liegt auf klein, denn Flexibilität und Kosteneffizienz werden eine noch größere Rolle spielen. Wird es dem „Kleinen“ überhaupt möglich sein, diese Fahrzeuge zu betreuen? Das hängt einerseits von
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Zukunft der Werkstatt
Gerald Weiss
MehrmarkenSpezialist
den Händler- und Werkstatt-Verträgen und auch von der Datenhoheit ab, die gerade heiß diskutiert wird. Denn wer die Daten bekommt, hat den Kunden.
Kundenbindung dank Vernetzung Im Zuge der Vernetzung haben die Hersteller einen großen Vorteil bei der Kundenbindung. Hier liegt es an Konsumentenschützern, Interessenvertretern von freien Werkstätten und freien Teilehändlern sowie an den Teileherstellern. Diese werden wohl die größte Rolle bei der Entwicklung der Werkstatt der Zukunft spielen. Dazu muss man deren Geschäft verstehen: Selbst wenn die Zulieferer einen Großteil der Fahrzeuge bauen und ohne die technische Kompetenz der Marktführer kein Auto mehr gebaut werden könnte, so ist der Preisdruck dort enorm. Die hohen Entwicklungskosten lassen sie in der Erstausrüstung längst nicht mehr verdienen, der Gewinn wird im Aftermarket realisiert. Und das werden sich diese Weltkonzerne auch nicht nehmen lassen. Dabei werden sie große Anstrengungen unternehmen, die Kunden, also die Werkstätten, an ihre Marken und Produkte zu binden. War es lange Zeit wichtig, bei den Teilegroßhändlern gelistet zu sein, so ändert sich auch dieses Geschäft. Zu groß, zu monopolistisch ist der Teilevertrieb über die wenigen Big Player geworden.
Und der Konzentrationsprozess schreitet weiter fort. Zudem wächst der Online-Verkauf im Teilegeschäft, egal ob über etablierte Händler oder über Amazon & Co. Über diese Wege sind die Teilemarken austauschbar. Die Teilehersteller müssen den Bedarf daher direkt über die Werkstätten erzeugen, und das geht nur mit Beratung, Betreuung, Schulung und letztlich mit einer gewissen Unersetzbarkeit. Denn schon jetzt können viele Reparaturen im Fahrzeug nicht mehr ohne das entsprechende Wissen durchgeführt werden. Und diese Entwicklung wird noch deutlich zunehmen. Immer öfter wird es zu Haftungsproblemen bei Garantie- und Gewährleistung, im Schadensfall oder noch schlimmer bei Unfällen kommen. Nämlich dann, wenn Reparaturen falsch durchgeführt, die Elektronik nicht korrekt programmiert oder Rückruf- oder Verbesserungsaktionen nicht erledigt wurden. Die Informationen dazu müssen entweder von denen kommen, die die Autos bauen oder von jenen, die die Teile dafür produzieren. Als dritte relevante Möglichkeit gibt es natürlich noch die Teilegroßhändler bzw. deren Werkstattsysteme.
Die Teilehersteller erhalten die freie Werkstatt In jedem Fall werden die großen Teilekonzerne aus ureigenstem Interesse dafür sorgen, dass ihre Teile verbaut werden können. Sie werden die Betriebe mit Reparaturinformationen und -anleitungen auch im elektronischen Bereich versorgen. Und diese Reparaturen werden in freien Werkstätten passieren bzw. in Betrieben, die als Markenwerkstätten auch andere Marken betreuen. Denn in Wahrheit ist jede Markenwerkstatt auch eine freie Werkstatt. Wo wird im Werkstattgeschäft noch wirklich Geld verdient? Bei jungen Fahrzeugen von 0 bis 3 Jahren? Nein, der Verschleiß, die Probleme und Fehler treten erst bei älteren Autos auf. Auch wenn die Fahrleistung und die Kaufkraft der Zweit- und Drittbesitzer deutlich geringer sind als beim Erstbesitzer. Dort handelt es sich allerdings zu einem wachsenden Teil um Flotten, Fuhrparks und Leasingfirmen, die bereits den Preis vorgeben. An welchen Fahrzeugen würden Sie denn lieber arbeiten? Ein letzter, wichtiger Aspekt für die Werkstatt der Zukunft ist die mangelnde Kaufkraft bzw. die mangelnde Bereitschaft für die Erhaltung des Automobils. Die Stundensätze in Markenwerkstätten sind teilweise bereits so abgehoben, dass es allein schon aus diesem Grund ein Umdenken bei den Kunden geben wird. •
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Österreich ist aufgrund der Topografie und der historischen Entwicklung ein Land der Markenbetriebe. Weil es sowohl für den Hersteller wie auch für den Händler Prestige ist, in jedem Winkel des Landes mit einer Marke vertreten zu sein. Ob das langfristig so bleibt, ist mehr als zweifelhaft. Die freie Werkstatt wird in Österreich hingegen noch immer nicht ganz ernst genommen. Zugegeben: Die Betriebe für ALLE Marken werden es schwer haben. Die Werkstätten für MEHRERE Marken werden sich mithilfe der Teilehersteller und -lieferanten auf einige Fabrikate und Modelle älter drei Jahre spezialisieren und werden auch dann noch ihre Werkstätten füllen, wenn Markenbetriebe, die Fabrikate mit 2, 4 oder 6 Prozent Marktanteil vertreten, längst Auslastungsund Ertragsprobleme haben. Im regionalen Bereich wird es wieder den Platzhirsch brauchen, der alle Mobilitätsanforderungen lösen kann. Ob er dabei auch eine Automarke vertritt, wird zweitrangig sein.
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Verachtet mir die Meister nicht …
… und ehrt mir ihre Kunst.“ Dieser Lobgesang des Hans Sachs in Richard Wagners „Meistersinger“ scheint im Kfz-Gewerbe außer Mode zu sein. Denn der Weg zum „Meister“ ist steinig.
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Von Dr. Friedrich Knöbl
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ehre, Gesellenprüfung und Meisterkurse kosten Zeit und Geld. Warum soll sich einer dieser Tortur unterziehen? Schließlich reicht eine simple Bescheinigung seiner fachlichen Kompetenz durch einen Kfz-Sachverständigen, um damit als vollwertiger Kraftfahrzeugtechniker eine Kfz-Werkstätte zu eröffnen. Die ersten Erleichterungen hat es bereits 2002 mit der Novellierung der Gewerbeordnung gegeben. Für jedes reglementierte Gewerbe wurde der Zugang im Verordnungsweg festgelegt. Sobald der Werkstättenaspirant die in der Verordnung festgelegten Voraussetzungen erfüllt hatte, galt die fachliche Qualifikation ex lege als erwiesen. Konnte ein derartiger „genereller Befähigungsnachweis„ nicht erbracht werden, stand die Möglichkeit offen, die für die jeweilige Gewerbeausübung erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen durch individuelle Beweismittel nachzuweisen („individueller Befähigungsnachweis“). Überdies wurde die Zulassung zur Meisterprüfung nicht mehr an den Nachweis einer abgeschlossenen Berufsausbildung und einer zweijährigen Praxis gebunden. Ein bestandener Lehrabschluss konnte Teile der Meisterprüfung ersetzen.
Weitere Erleichterungen 2008 hat das Wirtschaftsministerium den Weg zum Kfz-Techniker, Kfz-Spengler und Kfz-Lackierer weiter erleichtert. Neben geprüften Meistern bekamen auch TUund FH-Absolventen aus dem Bereich Maschinenbau bei Nachweis einer einjährigen einschlägigen Praxis den Gewerbeschein. Absolventen einer Werkmeisterschule für Berufstätige hatten nach einer erfolgreichen Unternehmerprüfung und einer zweijährigen einschlägigen Praxis Anspruch
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auf den begehrten Gewerbeschein. Eine weitere Alternative war der Abschluss einer von der Kammer als vollwertig anerkannten Kfz-Ausbildung und eine mindestens vierjährige einschlägige Praxis als Selbstständiger oder Betriebsleiter. Anderseits reichen aber auch Zeugnisse über eine fünfjährige unselbstständige Kfz-Tätigkeit in Verbindung mit einer dreijährigen einschlägigen Tätigkeit als Selbstständiger. In der Praxis kann somit ein fertiger Lehrling mit fünf Praxisjahren mit einer Servicebox starten und nach dreijähriger Selbstständigkeit den Kfz-Gewerbeschein anfordern. Oder er lässt sich von einem befreundeten Kfz-Unternehmer ein Zeugnis über eine sechsjährige einschlägige Tätigkeit als Betriebsleiter ausstellen.
Zulassungsbedingungen weiter verwässert Während einzelne Innungsmitglieder weiterhin vehement um die Qualität der Lehrlingsausbildung kämpften, kam es 2012 zu einer weiteren – europaweiten – Verwässerung der Zulassungsbedingungen. Zur Erleichterung der gegenseitigen Anerkennung von Berufsausbildungen innerhalb der EU wurde der § 19 der Gewerbeordnung novelliert. Seither kann die „individuelle Befähigung“ der Gewerbebehörde einfach durch ein Privatgutachten eines Kfz-Sachverständigen nachgewiesen werden. Der bescheinigt seinem Kunden, dass er über die „für die jeweilige Gewerbeausübung erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen verfügt“. Diese Gutachten sind ab 800 Euro wohlfeil zu erhalten. Für die für den Bereich Gewerbe in Wien zuständige Magistratsabteilung 63 gibt es auch keine Veranlassung, die Qualität dieser Nachweise zu bezweifeln. Schließlich stammen sie von honorigen Mitgliedern des Wiener Innungsausschusses wie etwa Helmut Neverla, Cheftechniker bei Oldtimerrallyes, oder vom ehemaligen Innungsmeister Ing. Werner Fessl, der auch im Wiener Gremialausschuss Sitz und Stimme hat. Oder vom Autohändler und Oldtimer-Guru Franz Steinbacher. Alles alte Kämmerer, die sich ihre Meisterprüfung noch mühsam erkämpfen mussten.
Über „preiswerte Alternative“ entsetzt Selbst alte Branchenprofis kannten diese legale Lücke im dualen Ausbildungssystem nicht. „Ich hab’ das ursprünglich gar nicht glauben können“, ist Eduard Strobl, Seniorchef von Peugeot Strobl in Wien, über diese Rechtslage entsetzt. Deren ursprüngliche Idee war es, etwa Kfz-Technikern mit einem türkischen oder serbischen Meisterbrief den Besuch und die Kosten einer österreichischen Meisterschule zu ersparen. In der Zwischenzeit hat sich diese preiswerte Alternative eines Sachverständigengutachtens herumgesprochen. Strobl, seit etwa einem Jahr
als stellvertretender Innungsmeister in Wien tätig, sieht damit die profunde Berufsausbildung mit den dazugehörigen Lehrgängen und Prüfungen gefährdet. „Warum soll einer für seine Ausbildung, seine Kenntnisse und seinen Meistertitel 10.000 Euro ausgeben, wenn er den Befähigungsnachweis und die Gewerbeberechtigung auch um 1.000 Euro bekommt?“, ärgert er sich „über diese Clique, die bei dem Ganzen mitmacht“.
730 Meisterbetriebe, 701 Servicestationen Politisch lässt sich dieses neue System als Liberalisierung des Gewerbes gut verkaufen. So stehen in Wien 730 Meisterbetrieben bereits 701 Servicestationen gegenüber. Den Ärger haben dann in erster Linie jene Kunden, denen unerfahrene Mechaniker bei einer Reparatur ihr Auto verpfuschen. Ärger haben letztlich auch die Arbeiterkammern, die sich als Konsumentenschützer mit solchen verpfuschten Reparaturen und den daraus resultierenden Reklamationen herumzuschlagen haben. •
Ursprüngliche Idee war es, etwa Kfz-Technikern mit einem türkischen oder serbischen Meisterbrief den Besuch und die Kosten einer österreichischen Meisterschule zu ersparen.
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Der Weg zur eigenen Kfz-Werkstätte war bisher steinig. Lehre, Gesellenprüfung, Meisterkurse kosteten Zeit und Geld. Dafür konnten diese „Start-ups“ ihren Kunden entsprechende Qualität bieten. Gefahr droht nun durch „Serviceboxen“, deren Zahl immer mehr steigt. Von Dr. Friedrich Knöbl
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Pfusch in Serviceboxen ZUKU NF T
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enn es nach der Arbeitsmarktpolitik geht, soll alles künftig viel einfacher werden. Das AMS hilft jungen Interessenten, sich mit Kfz-Servicestationen selbstständig zu machen. Die Versuchung, dieses Geschäft – illegal – auch auf Kfz-Reparaturen auszuweiten, ist groß. Es waren vor allem die Mineralölfirmen, die bereits in der Vergangenheit zwecks Ölwechsels an der Etablierung zusätzlicher Kfz-Servicestationen interessiert waren. Ende 2016 wurden von den 3.378 von der zuständigen Fachgruppe erfassten Servicestationen 1.574 von Tankstellen betrieben. Dieses Geschäft konnte schon bisher ohne eigene Gewerbeanmeldung als Nebenrecht einer Tankstelle betrieben werden. Allerdings mit allen Einschränkungen, die mit dieser Servicefunktion verbunden sind. Mit einer Ausweitung dieses „Kfz-Service“ in Richtung „KfzReparatur“ gingen die Mineralölfirmen die Gefahr ein, sich ein Pfuscher-Image einzuhandeln und in Haftungsfallen hineinzutappen. Deshalb haben sie
Als Alternative zur Schließung einer unrentablen Tankstelle bietet sich die Verpachtung als Kfz-Servicestation an. Doch was darf diese? darauf geschaut, dass sich ihre Tankstellenpächter nicht zu weit in diese Grauzone hinein bewegen. Die Tankstellenbetreiber stehen im Zuge des Strukturwandels vor dem Problem, für die Erneuerung alter Tankstellen viel Geld in die Hand nehmen zu
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müssen oder weniger frequentierte und daher unrentable Tankstellen einfach zu schließen. Vor allem da es immer weniger Interessenten gibt, die bereit sind, das Joch eines schlecht verdienenden Pächters auf sich zu nehmen. So hat sich das Tankstellennetz in den letzten Jahren von 2.800 auf 2.500 Standorte reduziert. Gleichzeitig hat sich die Zahl der Automatentankstellen von 200 auf 600 verdreifacht.
Schließung alter Tankstellen wäre zu teuer Was macht man mit den überflüssigen Standorten? Eine Möglichkeit ist die Entsorgung. Die kostet Geld. Als Alternative bietet sich die Verpachtung der Immobilie als Kfz-Servicestation. Das bringt Pachteinnahmen. Und trotz Schließung der Tankstellen bleibt den Verpächtern das Schmiermittelgeschäft erhalten – bekannterweise ein wesentlicher Ertragsbringer des Kfz-Geschäftes. Ein Weg, der offenbar immer beliebter wird. Bundesinnungssekretär Dipl.oec. Andreas Westermeyer erinnert sich an eine Kärntner Gewerbebehörde, die einen Werkstattaspiranten fragte, was er zu seiner Befähigung nachzuweisen habe. „Nichts? Dann melden S’ halt das kleine Gewerbe an“, lautete daraufhin der einschlägige Ratschlag zum Start mit einer Servicebox – der dankend akzeptiert wurde. Für seinen Kollegen Dr. Thomas Sauer aus Niederösterreich ist es unter diesen Umständen kaum verwunderlich, dass bei diesen neuen „Betrieben“ die Gewerbevorschriften kaum überprüft werden. „Das politische Interesse dieser Behörden, im Vollzug einzuschreiten, geht gegen null. Denen ist das alles
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Das AMS-Service 2015 gab es 1.545 Gewerbeberechtigungen für Kfz-Service, die nichts mit dem Treibstoffverkauf zu tun hatten. Trotz sinkender Tankstellendichte ist diese Zahl 2016 auf 1.804 gestiegen. Das wären somit 259 Neugründungen. Einen Teil dieses übrigen „Nachwuchses“ für diese „neue Selbstständigkeit“ liefert das Arbeitsmarktservice. Das bietet Arbeitslosen als Service ein Unternehmensgründungsprogramm. „Als Unterstützung auf dem Weg von der Arbeitslosigkeit zur Selbstständigkeit“ wird dieser Service vom AMS propagiert. Man nehme etwa einen älteren Arbeiter eines Kfz-Betriebes, der bisher mit Autowaschen und der Autoaufbereitung beschäftigt war. Eine Arbeit, die zur Senkung fixer Personalkosten extern ausgelagert wurde. Der dadurch Gekündigte landet beim AMS. Mangels entsprechender Fachkenntnisse ist er bei anderen Kfz-Betrieben schwer vermittelbar. Dank entsprechender Beratung erkennt der Frustrierte, dass es auch eine Alternative zur Arbeitslosigkeit gibt. Unternehmensberatung für den Neustart Das AMS liefert ihm dafür in der ersten Phase des Neustarts eine Unternehmensberatung, um die Chancen seiner Selbstständigkeit auszuloten. Überdies kann er noch die kostenlosen AMS-Angebote einer Weiterqualifizierung in Anspruch nehmen. Nach Abklärung der Realisierbarkeit – etwa als Servicestation – kommt der Einstieg ins Gründungsprogramm. Mit der Realisierungsphase und der Aufnahme der Selbstständigkeit ist das AMS den Schwervermittelbaren dann los. Wobei es „unter gewissen Voraussetzungen für die Dauer der Teilnahme am Programm die finanzielle Absicherung gewährleistet.“ Das heißt, dem Jungunternehmer wird für einige Monate das Arbeitslosengeld weiter bezahlt. Nach 6 Monaten bekommt er in der Nachbetreuung nochmals einen Unternehmensberater, der ihm rät, seine Dienste seinem früheren Betrieb anzubieten. Schließlich muss der ja weiterhin Autos waschen und aufbereiten lassen. Dort hat einer jedoch zwischenzeitig erkannt, dass sich mit dem ausgelagerten Service – wenn man es nicht verschenkt – doch Geld verdienen lässt. Dieses Geschäftsfeld wurde daher bereits wieder eingegliedert, dem Jungunternehmer ist daher seine potenzielle Kundschaft abhanden gekommen. Auch für diesen Fall ist gesorgt: Sollte er mit anderweitigen Arbeiten – etwa kleineren Kfz-Reparaturen – nicht doch noch zu einer ausreichenden Beschäftigung kommen, garantiert ihm das AMS am Ende seiner Selbstständigkeit die Möglichkeit, in die Arbeitslose zurückzukehren.
Dr. Thomas Sauer, Landesinnungs- Geschäftsführer Niederösterreich
Zukunft der Werkstatt
mehr oder minder wurscht.“ Das liegt möglicherweise auch daran, dass die bei Verstößen verhängten Verwaltungsstrafen „nicht gerade üppig sind“ – und daher kaum abschreckend wirken.
Kammermitglieder genießen Kammerschutz Anderseits sieht er auch für seine eigene Standesvertretung kaum Handlungsspielraum. „Die Kfz-Servicestationen sind ebenso Kammermitglieder wie die Kfz-Reparaturbetriebe.“ Sie genießen also „Kammerschutz“ und daher können Verstöße gegen die Einhaltung des ausgeübten Gewerbeumfanges nur abgemahnt werden. Ein wirksamer Hebel gegen diesen Pfusch wäre allenfalls das Wettbewerbsrecht. „Die erwecken den Anschein, Kfz-Werkstätten zu sein“, ortet Bundesinnungsmeister Komm.-Rat Fritz Nagl darin eine Täuschung der Konsumenten. „Wir schicken viel an den Schutzverband. Für den ist aber der Fall mit der Abgabe der eingeforderten Unterlassungserklärung erledigt.“ Daher muss laut Sauer der Gewerbesünder als Kammermitglied in solchen Fällen dem Schutzverband nicht einmal die Kosten ersetzen. Was dessen Elan zur Pfuscherbekämpfung verständlicherweise ebenfalls in Grenzen hält. Die wirksamsten Möglichkeiten gegen das bei den Servicestationen ausufernde Reparaturgeschäft hätten die Steuerbehörden. „Die könnten das über die Kundenlisten der Teilehändler leicht aufrollen“, rät Sauer zu Schwerpunktkontrollen, wie dies bei Baustellen immer wieder der Fall ist. Für wirksame Kontrollen sieht er derzeit aber wenig Realisierungschancen: „Die Finanzpolizei hat nicht genügend Ressourcen, wenn sie politisch andere Schwerpunkte vorgeschrieben bekommt.“ •
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Zukunft der Werkstatt
FOKUS
Kundenbedürfnisse erfüllen „Es wichtig, dass ein Autohaus die Kundenbedürfnisse sammelt und diese erfüllt, egal welche Marke der Kunde fährt. Dazu zählt natürlich auch die Reparatur von Fremdmarken“, ist Adolf Seifried sich Adolf Seifried, Geschäftsführer Autohaus Seifried/Grieskirchen, sicher. Die Auslastung der Werkstatt sei für das Betriebsergebnis durch das zusätzliche Geschäft von Bedeutung. Gleichzeitig trage auch die Reparatur von eingetauschten Gebrauchtfahrzeugen zur Auslastung der Werkstatt bei. „Wir haben in unserem Betrieb sehr hohe Kundenzufriedenheitswerte, sowohl in der Werkstatt als auch im Verkauf, spüren aber gleichzeitig, dass die Qualität der Fahrzeuge immer besser wird und diese weniger reparaturanfällig werden.“
„Wir müssen unsere Werkstatt auslasten.“
Fremdmarken: Lohnt sich der Aufwand? Die optimale Auslastung ist das Um und Auf für den Werkstattbetrieb. Viele Markenbetriebe bieten auch Service und Reparatur von Fremdmarken. Wir haben in Autohäusern nachgefragt, welchen Stellenwert dieses Angebot hat und ob sich der Aufwand lohnt. Von Dieter Scheuch
Bernhard Plasounig
Wichtiges Zusatzgeschäft Notwendig für Eintauschwagen „Das Hauptaugenmerk gilt natürlich unserer Marke Citroën, dennoch betreuen wir auch Fremdmarkenkunden, die einerseits einen Gebrauchtwagen bei und gekauft haben oder andererseits in der Sabine Nähe unseres Betriebs leben und ihre FahrzeuHödl-Wenger ge bei uns servicieren lassen“, erklärt Sabine Hödl-Wenger, Geschäftsführung Autohaus Wenger/Kuchl. Über ein Werkstattkonzept verfüge der Betrieb nicht. „Sollte es einmal zu Problemen bei der Diagnose kommen, können auch andere Händlerkollegen helfen, wie auch wir diese bei Bedarf unterstützen können.“ Die Reparatur von Fremdmarken sei auch beim Eintausch von Gebrauchten wichtig: „Wenn wir diese nicht selbst reparieren könnten, käme uns das zu teuer.“
Werkstatt auslasten „In unserem Betrieb beträgt der Anteil von Fremdmarkenreparaturen derzeit rund ein Viertel des gesamten Volumens, wobei wir uns bemühen, diesen Anteil weiter bis zu 40 Prozent Bernhard zu steigern, um die Werkstatt optimal auszu- Plasounig lasten“, sagt Bernhard Plasounig, Geschäftsführer Autohaus Plasounig/Villach. Das Geschäft für den Betrieb sei von enormer Bedeutung: „Um neue Kunden von Fremdmarken – die sich dann auch immer wieder einen Neuwagen kaufen – zu binden, arbeiten wir in unserem Auto haus zusätzlich auch mit einem Werkstattkonzept.“ Es habe sich erwiesen, „dass Kunden, die mit der Werkstattleistung zufrieden sind, dem Unternehmen treu bleiben“.
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„Für die kleinen Markenwerkstätten ist es unerlässlich, dass sie auch Fremdmarken reparieren“, unterstreicht Martin Gertl, Seniorchef des Autohauses Gertl/Kramsach. Im Zuge des Eintausches sei man permanent mit Service Martin Gertl und Reparatur konfrontiert, „wobei wir natürlich auch über die entsprechenden Testgeräte für diese Fahrzeuge verfügen“. Man müsse universell arbeiten, „und wir brauchen das auch, um die Auslastung der Werkstatt gewährleisten zu können“. Rund 20 Prozent der Werkstattarbeiten fielen auf Fremdmarken. „Dies zeigt uns, wie wichtig dieses Zusatzgeschäft ist. Gleichzeitig finden auf diesem Weg auch immer wieder neue Kunden zu uns, die später einen Neuwagen kaufen.“
Gut für die Kundenbindung „In unserem Autohaus beträgt der Anteil von Reparaturen bei Fremdmarken etwa 15 Prozent“, weiß Nadja Malin-Potzinger, Geschäftsführerin Autohaus Malin/Sulz. Das Geschäft mit Fremdmarken spiele dennoch eine wichtige Rolle: „Es werden natürlich oft Ge- Nadja Malin-Potzinger brauchtwagen gegen Neufahrzeuge getauscht, diese Fahrzeuge werden von uns serviciert oder repariert, bevor sie wieder verkauft werden. Damit können wir – was für uns entscheidend ist – auch Kunden, die gebrauchte Fahrzeuge kaufen, wieder binden, weil wir für diese Fahrzeuge eine Garantie geben.“ Nicht selten entschieden sich zufriedene Kunden, die Fremdmarken reparieren ließen, auch dafür, „in unserem Autohaus einen Neuwagen zu erwerben“.
FOKUS
Zukunft der Werkstatt
Gute Werkstatt bringt Kunden „Die Reparatur von Fremdmarken spielt in unserem Autohaus zwar eine untergeordnete Rolle, dennoch führen wir Servicearbeiten an Fremdmarken seit eh und je durch“, berichtet Karl Scheibelho- Karl Scheibelfer, Geschäftsführer Autohaus Scheibel- hofer hofer/Ziersdorf. Als Markenwerkstatt sei es früher einfacher gewesen, auch Fremdmarken zu reparieren, Kunden mit älteren Fahrzeugen würden heutzutage aber zumeist freie Werkstätten aufsuchen. Punkten könne man als Markenbetrieb vor allem auch mit der Werkstatt: „Gute, ehrliche Arbeit und faire Preise bringen Kunden auch in das Neuwagengeschäft. Eine einfachere und bessere Werbung für einen Betrieb gibt es nicht.“
„Man muss aufpassen, dass man sich nicht verzettelt.“ Dipl.-Ing. Wolfgang Kreuz
„Eine einfachere und bessere Werbung als gute Arbeit und faire Preise gibt es nicht. “ Karl Scheibelhofer
„Kleine Werkstätten brauchen das Zusatzgeschäft.“ Martin Gertl
Fokus auf Kernkompetenz „Der Stellenwert Reparaturen von Fremdmarken ist in unserer Werkstatt eher gering“, sagt Dipl.-Ing. Wolfgang Kreuz, Geschäftsführer Autohaus Taferner/Wien. „Wobei es natürlich auch darauf ankommt, was zu Dipl.-Ing. Wolfgang Kreuz machen ist. Kleinere Servicearbeiten sind kein Problem, bei größeren Arbeiten ist es aber oft wichtig, über entsprechende Werkzeuge und technische Gerätschaften zu verfügen.“ Bei Taferner habe man es bis dato geschafft, „unsere Werkstatt mit der eigenen Marke gut auszulasten“. Kreuz unterstreicht, dass er es für richtig und wichtig halte, „sich auf die Kernkompetenz zu konzentrieren und man nicht anfängt, sich am Ende des Tages mit der Reparatur von Fremdmarken zu verzetteln“.
„Fremdmarken spielen auch bei §-57a-Begutachtungen eine wichtige Rolle.“ Josef Harb
Sind auch freie Werkstatt „Wir sind neben einer Markenwerkstatt vor allem durch den Eintausch von Gebrauchtwagen und der damit verbundenen Reparaturen dieser Fahrzeuge, die für eine weitere VerJosef Harb marktung fit gemacht werden müssen, auch eine freie Werkstatt“, betont Josef Harb, Geschäftsführer Autohaus Harb/Voitsberg. Etwa 10 Prozent der Werkstattauslastung würden mit Fremdmarken erzielt. Über ein eigenes Werkstattkonzept verfüge man nicht: „Wir sind untereinander sehr gut vernetzt, die Händlerkollegen helfen einander gegenseitig, falls – was nicht oft vorkommt – einmal gröbere Probleme auftreten.“ Auch bei §-57a-Begutachtungen spielten Fremdmarken eine nicht unbedeutende Rolle.
Mit Fremdmarken gewachsen „Unser Betrieb ist durch die Fremdmarkenreparatur im Laufe der Jahre gewachsen und der Anteil der Werkstattauslastung durch Fremdmarken beträgt derzeit auch aufgrund eingetauschter GebrauchtwaRoland gen rund 35 Prozent“, erklärt Roland Zsoldos, Zsoldos Geschäftsführer Autohaus Zsoldos/Neusiedl am See. Auch bei Zsoldos setzt man auf ein Werkstattkonzept. Wobei die Fremdmarkenreparaturen aufgrund der Komplexität der Fahrzeuge im Laufe der Jahre aufwendiger geworden seien. Mittlerweile wüssten viele Kunden, dass auch eine Markenwerkstatt faire Preise bieten könne. „Das wird entsprechend honoriert und die Kunden kommen immer wieder“, so Zsoldos.
„Unser Betrieb ist durch die Reparatur von Fremdmarken deutlich gewachsen.“ Roland Zsoldos
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Scuderia Guntramsdorf Einen neuen 350 m2 großen Schauraum hat das Autohaus A. Ebner am Guntramsdorfer Standort eröffnet. Mit den Marken Fiat und Abarth soll eine neue Zielgruppe erschlossen werden: Frauen und Fans kleiner, spritziger Autos.
Gute Verfügbarkeit Gut geplant hat man bei Hyundai beim Ioniq Elektro. Die Lieferzeiten sind im Rahmen. „Je nach Modell können wir entweder sofort liefern, maximal liegt die Lieferzeit aber derzeit bei einem halbem Jahr“, erklärt Hyundai-Geschäftsführer Mag. Roland Punzengruber.
Bis zu
4.000 im Volljahr
Hohe Erwartung setzt Max Egger, Geschäftsführer Škoda bei Porsche Österreich, in den Škoda Karoq, der am 20. Oktober seine Österreich-Premiere feierte. Der günstigste Karoq (115 PS, TSI und Frontantrieb) ist mit dem 2. Ausstattungsniveau Ambition um 25.790 Euro gelistet. „Wir haben uns dazu entschieden, das Fahrzeug erst ab dem 2. Ausstattungsniveau Ambition anzubieten. Beim Octavia entscheiden sich über 85 Prozent für eine gehobenere Ausstattung, die unterm Strich auch ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis für den Kunden bringt, das wird voraussichtlich auch beim Karoq so sein.“ Mittelfristig kann sich Egger vorstellen die Modellpalette auszubauen: „Vermutlich aber eher mit Sportline- oder RS-Modellen nach oben.“ Beim Motoren-Mix rechnet man aktuell mit einem 50 : 50 zwischen Diesel und Benziner, 40 Prozent sollen mit Allrad und 35 Prozent mit DSG ausgeliefert werden. Für das Volljahr erwartet Egger bis zu 4.000 abgesetzte Einheiten. Zum Karoq soll in absehbarer Zeit ein kleineres SUV-Modell folgen, das dann als eigentlicher Yeti-Nachfolger positioniert werden kann.
„Der Karoq wird hinter Fabia und Octavia das drittstärkste Modell werden.“
DREI
neue Marken an Bord
„POI Academy“ im Aufbau Um die eigenen IT-Spezialisten in Programmierung und Infrastruktur aus- bzw. weiterzubilden ist die Porsche Holding dabei – über ihre Tochter Porsche Informatik – die eigene Ausbildungsakademie „POI Academy“ aufzubauen. Die interne Schulungs- und Wissensaustausch-
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Akademie soll auf moderne Technologien und Methoden zurückgreifen. Weiters soll das Lernmonitoring der Mitarbeiter der gesamten Organisation in der neuen Akademie gebündelt werden.
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Zuwachs erhält die Vienna Autoshow. Erstmals werden die Marken Lada und Alpine sowie der Daily von Iveco Austria ausgestellt. Nicht dabei ist Infiniti. Erhältlich sind nun auch schon die begehrten „Preview Tickets“ für den Mittwoch.
HANDEL
Neue Verträge Nach der Präsentation der Eckpunkte der neuen Händlerverträge im VW-Konzern geht es in den kommenden Monaten um die Details. Stefan Hutschinski, Obmann des Vereins Österreichischer VW Audi Seat und Skoda Betriebe, zu den Bedingungen.
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chon im exklusiven Round Table auf der Vienna Autoshow vor 10 Monaten hatte VW-Vertriebsvorstand Jürgen Stackmann einen Umbau des Vertriebsmodells angekündigt: „Dazu wird es einen offenen Dialog mit den Importeuren geben: Welche Veränderungen das mit sich bringt, werden wir gemeinsam erarbeiten. An der geteilten Arbeit wird sich aber nichts ändern. Auch in 20 Jahren werden Händler noch stark präsent sein.“ Seit der Konferenz des europäischen Händlerverbands am 9./10. Oktober in München wissen die Händler nun etwas mehr, was sie erwartet. Dort präsentierte Stackmann mit seinem Team die nächsten Schritte: Vorrangig sei eine Kostenreduktion, und zwar bei Herstellern, Importeuren und Händlern. Nur so könne es gelingen, die in Europa eher durchschnittliche Umsatzrendite der Betriebe um einen Prozentpunkt zu steigern.
einer zweijährigen Kündigungsfrist 2020 in Kraft treten. Dieser Meinung ist auch Mag. Wilfried Weitgasser, Geschäftsführer von Porsche Austria (siehe Im Frühjahr 2018 wird es spannend Interview in der Händlerzufriedenheits-Umfrage Gelingen kann das aber nur mit neuen Verträgen: Ei„MarkenMonitor“, die dieser Ausgabe beigelegt ist). Die wichtigste Forderung von Hutschinski: „Das zuner, der bei den Verhandlungen mittendrin sitzt, ist künftige Geschäftsmodell muss für die Betriebe wieStefan Hutschinski, Obmann des Vereins Österreider rentabel sein – und dies auch im Handel!“ Bis chischer VW Audi Seat und Skoda Betriebe (VASS). dahin ist es noch ein weiter Weg: Außerdem müsse gewährleistet sein, dass die Händler – wie von VW Stefan Hutschinski, Obmann des Vereins Österreichischer VW Audi Seat und Skoda Betriebe versprochen – an den kommenden Direktgeschäften über das Internet und an Er arbeitet (mit einigen anderen europäischen Händden digitalen Dienstleistungen verdienen werden. lern) seit 2 Jahren in der Arbeitsgruppe „Future of Beim VASS geht man jedenfalls davon aus, dass Automotive Retail“, die direkt im VW-Stammwerk in keine Straffung des Händlernetzes vorgesehen ist: Wolfsburg angesiedelt ist. Veränderungen werde es, so die Zusage des ImporHutschinski geht davon aus, dass die Verträge bis teurs, allenfalls im Zuge von Betriebsschließungen Ende des 1. Quartals 2018 verhandelt werden, oder -zusammenlegungen durch natürliche Prozesse dann werden sie den Händlern vorgelegt und nach geben. • (MUE)
„Das zukünftige Geschäftsmodell muss für die Betriebe wieder rentabel sein – und dies auch im Handel!“
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HANDEL
„Es gibt Länder, die falsch Die Lieferverzögerungen beim Ioniq seien nicht zuletzt auch die Folge der falschen Planungen in einigen Ländern, sagt der Österreicher Thomas Schmid, Europachef von Hyundai. Von Mag. Heinz Müller
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&W: Hyundai hat angekündigt, in einigen Jahren zum stärksten asiatischen Hersteller in Europa zu werden. Wie geht es Ihnen dabei? Thomas Schmid: Wir brauchen pro Jahr noch 140.000 bis 150.000 Stück mehr als derzeit. Unser Ziel für heuer waren ursprünglich 515.000 Einheiten. Ich gehe aber mittlerweile davon aus, dass wir heuer europaweit 540.000 bis 545.000 Neuwagen machen werden.
Jahr, wenn auch die Mehrheit der Länder damit startet, etwa 55.000 bis 70.000 Einheiten. Das ist auch das Maximum, was wir von diesem Auto vom Werk bekommen können, das ja ab Mitte 2018 auch als batterieelektrische Version auf den Markt kommt.
„Wir wollen mit den Modellen, die wir jetzt schon haben, bei den Stückzahlen gleich bleiben und mit den neuen Angeboten wachsen.“
In den vergangenen Jahren hat Hyundai stark auf alternative Antriebe gesetzt: Doch bei den Auslieferungen des Ioniq gibt es zum Teil monatelange Verzögerungen. Was sind die Gründe dafür? Schmid: Es stimmt, wir sind mit diesen Modellen am Puls der Zeit: Der Ioniq ist in 3 Versionen zu bestellen, dazu kommen nächstes Jahr der elektrische Kona und das SUV mit Brennstoffzellenantrieb. Doch die Nachfrage ist beim Ioniq doppelt so hoch wie die Auslieferungen: Es gibt Länder, die falsch geplant haben. Wenn sie dann über Nacht das Doppelte der Planungen haben wollen, kann das kein Werk bewerkstelligen. Doch seit Sommer haben wir eine höhere Kapazität, es wird also besser.
Auf der IAA in Frankfurt wurde mit dem Kona ein neues, kleineres SUV gezeigt. Besteht nicht die Gefahr, dass es innerhalb der doch recht umfangreichen Palette zu einer Kannibalisierung mit bestehenden Modellen kommt? Schmid: Nicht wirklich, denn wir wollen mit den Modellen, die wir jetzt schon haben, bei den Stückzahlen gleich bleiben und mit den neuen Angeboten wachsen. Insgesamt erwarten wir vom Kona nächstes
Welche der drei Versionen des Ioniq verkauft sich europaweit am besten? Schmid: Wir sollten Norwegen ausklammern, wo wegen der hohen Incentives der Regierung 54 Prozent der Neuwagen auf elektrifizierte Autos entfallen. Ansonsten ist der Hybrid führend, wobei hier Großbritannien und Spanien führend sind. Dann folgt der batterieelektrische Ioniq, wo Frankreich und die Niederlande am stärksten sind. Doch der Plug-in ist ganz stark im Kommen, vor
Das hängt auch damit zusammen, dass Hyundai einige wichtige Modelle neu gebracht hat. Schmid: Ja. Der Tucson ist mit rund 130.000 Stück das stärkste Modell. Dahinter folgen drei Fahrzeuge, die mit jeweils 90.000 bis 100.000 Einheiten ziemlich gleichauf sind – der i30, i10 und i20.
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ExklusivInterview! allem in Frankreich, den Niederlanden, Dänemark und in den skandinavischen Ländern. Bei der Brennstoffzelle war Hyundai schon vor einigen Jahren ein Vorreiter. Was sind die Ziele mit dem neuen Modell? Schmid: Wir sind in diesem Bereich europaweit führend und mit 600 Autos in 14 Ländern mit Abstand Nummer 1. Für das neue Modell gibt es jede Menge Vorbestellungen, doch das größte Problem ist die Infrastruktur. In Norwegen, Schweden und Dänemark ist sie okay, auch in einzelnen Bereichen Deutschlands relativ gut. Europapremiere ist in Genf im März 2018.
Lesen Sie in jeder Ausgabe von „AUTO & Wirtschaft“ eines der hochkarätigen Interviews aus der wöchentlichen „AUTO-Information“.
wir auch in Oslo und in Madrid, wo der Sohn eines Hyundai-Händlers auf diesem Gebiet aktiv ist. Das hilft uns herauszufinden, ob man konventionelle Händler in den digitalen Bereich transferieren kann. Außerdem gibt es in Finnland eine Mischung aus Online-Verkauf und Social Media. Wie läuft das Online-Geschäft in Großbritannien? Schmid: Es heißt „Click to Buy“ und läuft gemeinsam mit den Händlern. Der Kunde entscheidet, ob die Auslieferung durch den Händler erfolgt oder ob er das Auto lieber vor der Haustür übernehmen will. Wir haben binnen weniger Wochen mehr als 100 Autos verkauft und ausgeliefert.
In welchen Ländern Europas werden die meisten Hyundai verkauft?
geplant haben!“ Schmid: Nummer 1 ist Deutschland, ganz knapp gefolgt von Großbritannien. Hier geht der Markt wegen des Brexits und des schwachen Pfunds schon seit 6 Monaten zurück, wobei wir auf die Wirkung eines neu eingeführten Verschrottungsbonus für Dieselautos hoffen.
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Welche Modelle kann man auf diese Weise bestellen? Sind nur Sondermodelle zu haben? Schmid: Alle. Der Kunde kann sie auch konfigurieren, ganz wie beim Händler. Hingegen ist ein Projekt, das wir gemeinsam mit Amazon in den USA gestartet haben, nicht wirklich eine Erfolgsstory.
„Der Kunde entscheidet, ob die Auslieferung durch den Händler erfolgt oder ob er das Auto vor der Haustür übernehmen will.“
Wie geht es Hyundai mit dem Händlernetz in Europa? Wächst es oder schrumpft es? Schmid: Wir haben derzeit etwa 1.600 Haupthändler mit 2.100 Outlets. Wir wollen das Netz stärken, aber nicht weiter ausbauen. Wahrscheinlich wird man in Zukunft weniger Händler brauchen. Wichtig ist aber eine gewisse Werkstattdichte, solange es Verbrennungsmotoren gibt. Hyundai hat immer wieder Verkäufe über das Internet gestartet: Was sind Ihre Pläne? Schmid: In Großbritannien gibt es einen Digital Store, gemeinsam mit Rockar. Ähnliche Dinge haben
Wäre so etwas auch in anderen Märkten denkbar? Schmid: Wenn das jeweilige Land Interesse hat, ja. Wir haben jedenfalls großes Interesse daran, die Händler zu digitalisieren.
Was meinen Sie damit? Wichtig ist, die Servicequalität gegenüber dem Kunden wesentlich zu verbessern. Das betrifft zum Beispiel die „Workshop Automation“, wo wir seit rund einem Jahr ein Projekt in Irland laufen haben: Der Kunde gibt beim Service den Schlüssel ab und erhält ein Leihauto. Was beim Auto gefunden wurde, wird aufs Mobiltelefon gesprochen. Dieses Projekt wird auf ganz Europa ausgerollt. Wie ist der Zeitpunkt dafür in Österreich? In Österreich ist das relativ einfach, weil viele Händler einheitliche Systeme haben und mit Motiondata arbeiten. Aber es gibt noch keinen fixen Zeitpunkt. •
DIE „AUTO-INFORMATION“ MIT TOP-MELDUNGEN AUS DER BRANCHE
Jede Woche mit Exklusivinterview Britta Seeger: Mercedes spürt Unsicherheit bei den Kunden, verkauft aber mehr Diesel-Pkws.
Wayne Griffiths: Seat ist punkto Marktanteil die schnellstwachsende Marke in Europa.
Andreas Offermann: Der Bentayga ist bei Bentley mit einem Anteil von 45 Prozent die klare Nummer 1 unter den Modellen.
Abonnieren Sie Ihren Informationsvorsprung! Uschi Ernst: Telefon: +43 664 822 22 24; E-Mail: ernst.uschi@lederers-medienwelt.at
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Welche stationären Anwendungen bei digitalen Technolgien die Händler bereits in ihren Schauräumen einsetzen Wie läuft der digitale Verkaufsprozess ab? Prof. Willi Diez vom Institut für Automobilwirtschaft in NürtingenGeislingen (D) zeigt in seiner Studie „Autohaus 2025“ eine standardisierte Version
Chancen und Risiken Das Dekra-Gebrauchtwagenforum in Wien hat sich zu einer sehr feinen Veranstaltung entwickelt: Die Dieselkrise und die Zukunft des Autohandels standen heuer im Mittelpunkt. Von Mag. Heinz Müller
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eit vier Jahren treffen sich Gebrauchtwagen-Interessierte in der Beletage des Café Landtmann: Es sind nicht nur die „Gebrauchtwagen-Awards“, die gegen Ende der Veranstaltung vergeben werden und die Vertreter der Importeure locken, sondern die stets hochkarätigen Referate. Das war auch heuer wieder so: Mag. Roland Strilka (Chefanalyst der Eurotax) konstatierte die unterschiedlichen Entwicklungen bei den Standtagen. „Das ist immer ein Indikator, dass sich am Markt etwas bewegen kann.“ So seien in den vergangenen Monaten die Standtage von gebrauchten Benzin-
„Da frage ich mich schon, was das soll, wenn mir der Autoverkäufer erzählt, was das Auto alles kann und ich ein Preisschild aus Papier sehe.“ Prof. Willi Diez Pkws kontinuierlich leicht gesunken, während sie im Dieselbereich leicht angestiegen seien. „Allein weil auch mehr Diesel am Markt sind, führt das zu einem Druck auf den Preis. Und dieser Trend wird sich in einer ähnlichen Form fortsetzen, weil immer mehr
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Diesel auf den Gebrauchtwagenmarkt kommen.“ Laut Strilka wird der Abbau des Überangebots immer schwerer zu bewerkstelligen sein, da das Interesse flach ist. Auch die Umweltprämien könnten zu einer Delle bei den Gebrauchtwagenpreisen führen; da diese Kaufanreize derzeit aber offenbar „nicht allzu exzessiv“ von den Kunden angenommen werden, sei diese Gefahr im Moment eher gering.
Längere Standzeiten bei Dieselfahrzeugen Laut Eurotax sind derzeit nur 36 Prozent der in den Börsen geschalteten Anzeigen für Gebrauchtwagen „rund um den idealen Angebotspreis versammelt“. „Je länger die Standzeiten, desto teurer wird es für den Händler, weil er das Auto ja für Probefahrten betanken und reinigen lassen muss – außerdem erhöht die Finanzierung die Kosten jeden Tag“, sagte Strilka. Allerdings sieht er auch bei Autos, die günstiger angeboten werden, kaum geringere Standzeiten. Die Berechnung der Eurotax hat ergeben, dass die österreichischen Händler jährlich etwa 21,7 Millionen Euro an Profit „verschenken“, weil die Fahrzeuge falsch bepreist werden. „Der Händler versucht, schnell zu drehen, doch er kann dadurch nicht das
HANDEL
Im Bereich Marketing setzen viele Händler auf Facebook, auch Videos auf YouTube werden bereits bei 30 Prozent verwendet Kostenfreies WLAN ist mittlerweile schon fast bei drei von vier Autohändlern im Einsatz, andere Dinge – wie etwa ein virtueller Durchgang durch den Schauraum – sind hingegen weit weniger gefragt
Dekra-AustriaChef Mag. Martin Ruß mit den Referenten Prof. Willi Diez sowie Wolfgang Gschaider, BA, Mag. Michael Luipersbeck (v. l.)
ganze Wertpotenzial ausschöpfen, was sich negativ auf den Ertrag auswirkt.“ Prof. Willi Diez von der Hochschule NürtingenGeislingen (D) präsentierte seine Studie „Autohaus 2025 – die Zukunft des Automobilhandels“: Seiner Meinung nach seien viele Händler zögerlich, was digitale Möglichkeiten zur Absatzförderung betreffe. So hätten nur 1,9 Prozent einen virtuellen Rundgang durch den Schauraum, digitale Preisschilder seien nur bei 4,3 Prozent im Einsatz. „Da frage ich mich schon, was das soll, wenn mir der Autoverkäufer erzählt, was das Auto alles kann und ich ein Preisschild aus Papier sehe.“ Außerdem sollten Livechats angeboten werden, um den Kunden bei der Konfiguration von Neuwagen zu helfen. Diez kritisierte auch die Hersteller, die die Händler bei ihren digitalen Vorhaben zögerlich unterstützen.
Bessere Ausbildung wichtiger als neue Fliesen Der deutsche Auto-Professor forderte auch besser qualifizierte Mitarbeiter in den Autohäusern, weil die Kunden oft immer mehr vorbereitet und mit genauen Vorstellungen in ein Autohaus kommen. „Die Mitarbeiter benötigen ein hohes Maß an sozialer Intelligenz und eine hohe Beratungskompetenz.“ Sie müssten die Fragen der Kunden auf den Punkt beantworten können. Aber auch die Hersteller sollten sich bei ihren Forderungen an die Händler die Frage stellen, was letztlich wichtiger sei: „Investitionen in ständig neue Fliesen oder nicht doch in die Digitalisierung?“ Auf die Veränderungen durch die Digitalisierung
gingen auch Mag. Michael Luipersbeck und Wolfgang Gschaider, BA, (die Chefs von „Autohaus Digital“) ein. 60 Prozent der Neuwagen-Kunden seien zu Beginn des Kaufprozesses komplett unentschlossen, bei welcher Marke sie letztlich landen würden, auch Gebrauchtwagenkäufer würden oft spontan entscheiden.
„Kontaktpunkt verschenkt“ Da fast alle Kunden zuerst im Internet suchen (etwa mit den Stichworten „Sicherster Family-Van Wien“ auf Google), sei ein guter Auftritt im Netz sehr wichtig. „Wenn man diese Worte eingibt, erscheint meist weder ein Hersteller noch ein Händler, man hat also den ersten wichtigen Kontaktpunkt verschenkt.“ Da 80 Prozent der Anfragen via Handy erfolgten, müssten die Händler deutlich flexibler werden als bisher – auch was die Finanzierungsmöglichkeiten bei einem Kaufabschluss beträfen. Übrigens: Die Gebrauchtwagen-Awards für besonders zuverlässige Fahrzeuge gingen heuer an den Honda Jazz (Kleinwagen), BMW 1er (Kompakte), Volvo S60/V60 (Mittelklasse), Audi A6 (Oberklasse), Ford C-MAX (Vans), Audi Q5 (Geländewagen/ SUVs), Audi TT (Sportwagen) und an den Renault Master (Transporter). Überprüft wurden (vor allem in Deutschland) mehr als 15 Millionen Autos. •
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Die Preise gingen an: BMW Austria, Alexandra Billensteiner (Honda), Thomas von Gelmini (Volvo), Michaela Schuler (Renault) und Ing. Florian Weiss (Ford), ganz rechts: Dekra-Austria-Chef Mag. Martin Ruß (v. l.)
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handel
Jetzt wird’s zünftig Branchenprofi Christian Morawa sitzt ab 1. Dezember am Chefsessel von BMW Austria, nachdem sein Vorgänger Chris Collet – wie berichtet – in die Niederlande gewechselt ist.
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wei Wochen vor seinem 45. Geburtstag übernimmt Morawa die Führung des heimischen BMW- Importeurs, der heuer nach 9 Monaten mit 14.050 neu zugelassenen BMW-Pkws einen Marktanteil von
4,49 Prozent erreichte (dazu kommen noch 2.113 Mini sowie 1.865 Motorräder). Eine große Aufgabe also für Morawa, denn die Bayern sind – nicht nur in Österreich – in stetem Dreikampf mit Audi und Mercedes um die Führung im Premiumsegment.
Seit 20 Jahren in der Autobranche Der österreichische Markt ist Morawa bestens vertraut: In den vergangenen knapp eineinhalb Jahren war Morawa als Geschäftsführer von AUTO1.com für Österreich und die Schweiz verantwortlich, zuvor war er sieben Jahre lang bei ARVAL Austria tätig. Erfahrungen bei Auto-Importeuren sammelte er seit 1997, als er als Technischer Trainer bei Ford Austria einstieg und 1999 zu Chrysler Austria ging. Schon vor dem Ende der US-Traditionsmarke in Österreich wechselte Morawa in eine Führungsposition bei Toyota, blieb dort aber nicht lange. Morawa ist nicht nur ausgebildeter Maschinenbauingenieur (HTL Wiener Neustadt), sondern absolvierte danach auch ein berufsbegleitendes Wirtschaftsstudium zum Dipl.-Ing. (FH). In Salzburg wird Morawa jedenfalls mit offenen Armen erwartet, unter anderem von Christoph von Tschirschnitz, dem Präsidenten der Vertriebsregion Zentral- und Südosteuropa. „Ich erwarte mir eine Fortsetzung der Erfolgsgeschichte unserer Marken BMW, Mini und BMW Motorrad in Österreich.“ • (MUE)
Glamour für die Praktiker Für den Auftritt bei der Vienna Autoshow hat Lada Automobile zwei Asse im Ärmel: den Vesta Kombi und die Trend-Version Vesta SW Cross. Sie markieren den zweiten Österreich-Launch des Lada-Topmodells.
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m Gegensatz zu anderen Ländern haben Stufenheckmodelle in der Kompaktwagenklasse kaum Bedeutung. Auf dem heimischen Markt gefragte Modelle sollten eine Heckklappe haben. Mit dem West-Export der Vesta-Kombiversionen hat Lada-Importchef Dieter Trzaska sehr viel erreicht.
Made in Russia – homologiert in Deutschland Baute Lada den Vesta bisher nur als Viertürer- Limousine, läuft er nun auch als schicker, geräumiger Kombi vom Band. Der auch für den österreichischen Markt zuständige deutsche Lada-Importeur, der die Bedeutung eines Kombimodells in unseren Breiten genau kennt, war an der Homologierung des neuen
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Vesta Kombimodells nicht nur beteiligt, sondern im Hinblick auf die Marktchancen auch besonders interessiert. Im Jänner wird es dann so weit sein: Der Vesta Kombi hat auf der Vienna Autoshow (Halle C) Österreich-Premiere. Die Auslieferung der Serien modelle ist für das Ende des 1. Quartals geplant. Voraussichtlich ebenfalls für die Präsentation auf der Vienna Autoshow wird die auf dem Kombi basierende Trend-Version Vesta SW Cross zur Verfügung stehen. Lada hat heuer eine 68-prozentige Verkaufssteigerung hingelegt und bereits Ende September das Vorjahresergebnis erreicht, unter anderem dank des Vesta-Marktstarts: Basis guter Stückzahlen ist dabei stets der Taiga 4x4. • (ENG)
Zum neuen Bild von Lada gehören künftig Vesta Kombi und Vesta SW Cross
HANDEL
Die Ergebnisse der Probefahrten auf der Homepage: Die Autos sind mit einem Modul ausgestattet, das die Ergebnisse aufzeichnet
Immer mehr fahren Hybrid Hybrid-Modelle sind für Toyota wichtiger als für jeden anderen Hersteller. Kunden (und solche, die es noch werden wollen) erfahren nun in einer Test Drive Challenge, wie hoch der elektrische Anteil ihrer Testfahrt war.
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s war im Jahr 1999, als Toyota Frey zum ersten Mal einen Prius für journalistische Tests nach Österreich brachte: „Die Presse“ und der „Kurier“ waren damals die ersten Medien, die mit dem HybridPionier fahren durften – mit belgischem Kennzeichen (weil das Auto der Europazentrale in Brüssel gehörte) und Rechtslenker (weil es noch keine Version für Europa gab und in Dr. Friedrich Frey, Toyota Frey Austria Japan Linksverkehr herrscht). Das ist lange her und seither hat sich in der Modellpalette viel getan: Mittlerweile wird so gut wie jedes Fahrzeug von Toyota in einer Hybrid-Version angeboten – vom kleinen Yaris über den Auris (auch als Kombi) und den C-HR bis hin zum RAV4. Und den seinerzeitigen Pionier Prius gibt es in einer ganz aktuellen Version – auf Wunsch auch als Plug-in und als geräumigen Prius+.
„Toyota Österreich liegt mit einem Hybrid-Anteil von 41 Prozent im internationalen Spitzenfeld.“
Um Kunden zu zeigen, welches Einsparpotenzial in einem Hybrid steckt, veranstaltet der Importeur derzeit gemeinsam mit den Händlern die „Test Drive Challenge“. Bilanz bei Redaktionsschluss: In den ersten Wochen nahmen österreichweit 146 Kunden an den Hybrid-Testfahrten teil und legten dabei 3.682 Kilometer zurück. Im Schnitt fuhren die Hybrid-Modelle 51 Prozent mit Elektromotor.
Bis zu 83 Prozent rein elektrisch Es gab aber auch „Ausreißer“: So findet sich auf der Homepage der Eintrag eines Kunden aus Köflach, der auf einer 11,7 Kilometer langen Strecke zu 83 Prozent mit dem Elektromotor des Prius unterwegs war (bei 41 km/h Durchschnittstempo). Andere schafften hingegen nur 30 Prozent: Der Herr aus Baden fuhr mit einem RAV4 Hybrid allerdings 40,2 Kilometer mit 73 km/h im Schnitt. Weltweit hat Toyota insgesamt bereits mehr als 10 Millionen Hybrid-Autos verkauft, davon mehr als 15.000 in Österreich. • (MUE)
HANDEL
Beliebt bei Unternehmern: der als Lkw typisierte Ram 1500 Longbed Ein SRT (vorn) in der Importanlage Bremerhaven
Händlererfolg im Mittelpunkt Beim A & W-Tag haben Arthur Schnyder und Maurizio Costa österreichischen Vertriebspartnern den offiziellen Dodge- und Ram-Importeur AGT vorgestellt. Von Dr. Nikolaus Engel
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rfahrung mit den amerikanischen Fahrzeugen hat die AutoGlobalTrade AG bereits seit 2008. Damals brachten autorisierte Vertriebspartner die typischen Amerikaner direkt ab der Fabrik zu ihren Kunden in Österreich. Seit Juli 2017 ist AGT Europe Automotive Import SA, ein Spin-off der AutoGlobalTrade AG, offizieller Importeur der FCA-Marken Dodge und Ram Trucks. Nun sei geplant, mit diesen Marken, die in Österreich bis dato ein Schattendasein fristeten, zu attraktiven Preisen durchzustarten, sagt Schnyder, der bei AGT für die Netzwerkentwicklung zuständig ist. Für österreichische Unternehmer
Arthur Schnyder und Maurizio Costa trafen beim A&WTag in der Wiener Hofburg potenzielle Partner von AGT
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fiskalisch interessant sei zum Beispiel der Ram 1500, Marktführer seiner Klasse, als Longbed 6,4 inch: „Der ist als Nutzfahrzeug typisiert und doch so elegant, dass man mit ihm bei der Oper vorfahren kann!“ Auch die von AGT Europe angebotene DodgeModellpalette übe starke Anziehungskraft aus: vom Challenger über das 4-türige Muscle Car Charger, das als „Hellcat“ 707 PS auf die Straße bringt, bis zum Durango mit Platz für sieben Personen.
Im Zentrum: die Unterstützung der Partner Im Rahmen des A&W-Tags hatten potenzielle Partner von AGT, deren Ziel flächendeckender Vertrieb und Service in Österreich ist, die Möglichkeit zum persönlichen Kennenlernen genutzt. „Wir wollen nicht allzu viele Verkaufshändler“, sagt Schnyder: „AGT schaut auf die Rentabilität der Händler, um gemeinsam mit ihnen eine lange Erfolgsgeschichte zu schreiben“. Oberste Priorität des B2B-Autohandelsunternehmens sei, die Partner in allen Belangen im Erfolgsstreben zu unterstützen: durch ein Lager in Bremerhaven mit ständig über 1.000 Autos, die mit sämtlichen Dokumenten, länderspezifischer Anpassung und zweijähriger, umfassender Garantie – die weiter geht als die Herstellergarantie und auch eine Reifengarantie umfasst – geliefert werden.
Das Ziel: langfristige erfolgreiche Partnerschaft Maurizio Costa, für Aftersales zuständig, betont: „Auch im Aftersales erhalten sämtliche Partner von AGT Europe volle Unterstützung: Außer dem Garantieprogramm AGT Platinum Protection, das auch für auf Wunsch erhältliche LPG-Umbauten gilt, Zugang zu Spezialwerkzeugen, Diagnosetools und technischen Dokumentationen. Schnelle Lieferung der Ersatzteile und des in großer Auswahl verfügbaren Zubehörs gehören ebenso wie regelmäßige Trainings und Onlineschulungen zur Kooperation.“ •
HANDEL
(V. l.) Alexander Wagner, Walter Birner, Stefan Bratzel, Markus Kreisel
Ronald Kopecky
Raimund Wagner
Fabian Schmitt
Martin Klässner
Martin Pzewloka
Elektronik elektrisiert Der Umbruch, den Elektromobilität, Digitalisierung und autonomes Fahren der 130 Jahre alten Automobilbranche bescheren, ist Thema des 2. Fachkongresses zur Vienna Autoshow 2018.
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is Mitte der 2020er-Jahre könnte jedes fünfte Auto mit Elektromotor fahren, meint Prof. Dr. Stefan Bratzel (CAM, FH Bergisch Gladbach), der über „Trends und Erfolgsfaktoren der Elektromobilität“ spricht. Prof. Dr. Martin Przewloka (msg systems AG) referiert über „Schlüsseltechnologien und Anwendungsentwicklung für die hochvernetzte e-Mobilität“ – und welche Herausforderungen sie für Firmen ergeben. Dipl.-Ing. Fabian Schmitt erläutert Lösungen des deutschen Autoherstellers StreetScooter, der sich als Marktführer im Bereich der elektrischen Nutzfahrzeuge einstuft, im 2. Quartal 2018 die Produktion im 2. Werk aufnehmen wird und in Konkurrenz zu klassischen Automobilherstellern mit Konnektivität als zentrales Element den Einstieg in Österreichs Massenmarkt plant.
Wer die Daten hat, macht das Geschäft … … lautet der Titel des Vortrags von CarmunicationGründer Mag. Walter Birner: Mit der verpflichtenden Einführung des e-Calls bei Neuwagen erfüllt jedes Auto die Voraussetzungen, um wertvolle Daten zu erzeugen: Birner spricht über Schutz, Überlassung und den freien Marktzugang, den es sicherzustellen gilt. Der Wirtschaftlichkeit widmen sich Markus Kreisel (Kreisel Electric): „Von der Idee bis zur Industrialisierung“, der auch die Kosten von Strom und Verbrennern vergleicht, Martin Klässner, „Nachhaltig wirtschaftlichen Betriebsszenarien für elektrisch betriebene Fahrzeugflotten“ und Carpanion-Gründer Mag. Alexander Wagner „Mit dem elektronischen Fahrtenbuch zum schrittweisen Umbau des Fuhrparks“. • (ENG) www.carsulting.eu
MEDIENPARTNER Der Fachkongress für „Vernetzte Mobilität“ wird in Medienpartnerschaft mit AUTO & Wirtschaft durchgeführt.
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renden Spendenregen für „Licht ins Dunkel“ nicht entgehen. Familie Weintritt vermarktet annähernd gleich viele Fahrzeuge wie Ebner und lässt an ihrem wirtschaftlichen Erfolg manche Sozialeinrichtung teilhaben.
Starke Persönlichkeiten Während der singende Toni per Eigendefinition gern die „Rampensau“ gibt und mit Volksmusik die Massen für seinen Geschäftszweck bewegt, zieht der schlaue Willi lieber Backstage die Fäden. Da kommt der Tierschutz ebenso zur Spenden- oder Mobilitätshilfe wie entlang seines Einzugsgebietes manche Sozialeinrichtung.
Familienname als Marke
Mit Musik zum Verkaufserfolg Toni Ebner, der „Bauernbua“ aus Sollenau, setzt auf die Volksmusik, Willi Weintritt aus Neusiedl mehr auf klassische Musik. Beiden Autohändlern ist damit der Erfolg sicher.
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m Oktober verwandelte Anton „Toni“ Ebner seinen Hyundai-Flagship-Store und sein bombastisches Reifenhotel in ein Tollhaus für Volksmusik- Liebhaber. Zu Tausenden strömten die Massen nach Brunn am Gebirge und genossen Genre-Größen wie Vanessa Mai, Beatrice Egli und DJ Ötzi, der mit dem Gastgeber im Duett die Menschen auf Tisch und Bänke sang. Das Geschäftsmodell hat er bereits erfolgAnton „Toni“ Ebner, reich im Stammbetrieb Wilhelm „Willi“ Weintritt in Felixdorf angewendet und damit auch schon die Arena Nova in Wiener Neustadt gefüllt. Darauf und der 170 Mitarbeiter Leistungswillen basieren seine aktuell 3.000 Neuund Gebrauchtwagen-Verkäufe. Sein Pendant findet sich in Wilhelm „Willi“ Weintritt, der in Baden und Neusiedl seine Ford- Geschäfte betreibt und zumindest einmal im Jahr im Eisenstädter Schloss Esterházy zur illustren Benefiz-Gala lädt. Dabei geben sich Opernstars und Ensembles unter Weintritts Regie ein Stell dichein und der ORF lässt sich den daraus resultie-
„Mit unseren Musikveranstaltungen sprechen wir erfolgreich breite Kundenschichten an.“
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Gedankt wird den Ausnahmekönnern ihr musikalisch orientiertes Marketing mit ausgeprägter Kundentreue und dazu Mundpropaganda. Dabei lassen sie ihre Mitarbeiter nicht zu kurz kommen, motivieren sie zu wirtschaftlichen Höchstleistungen. Sowohl Ebner als auch Weintritt haben neben ihren Markenvertretungen ihren Familiennamen zur Marke stilisiert. Die Importeure unterstützen regelmäßig das Treiben auf den Bühnen von Ebner, der einmal das Opel-Angebot damit bespielt und das andere Mal eben Hyundai. Weintritt wiederum lenkt neben Ford die Käufergunst auch auf die Fiat-Marken. Beiden ist die Musik Wegbereiter für nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg. Es ist ihnen Stilmittel, auf ihre Kunden zuzugehen und ihnen regelmäßig auch Freude zu bereiten. Künstler hautnah zu erleben, mit ihnen zu plaudern, Erlebnis zu pflegen – damit haben der Willi und der Toni Erfolg. Fortsetzung folgt, erklären beide. • (LUS)
Advertorial
Loyale Partner: Autopark-Chef Mag. Michael Mayr und Castrol-Vertriebsleiter West Anton Selva
Tiroler Platzhirschen Die Autopark Gruppe deckt nahezu ganz Tirol mit den Marken Ford, Volvo und Suzuki ab. Im Schmierstoffbereich vertraut Autopark für Kunden und Partnerwerkstätten auf die Qualitätsprodukte von Castrol.
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m März 2002 hat Mag. Michael Mayr das damalige Autohaus Köllensperger in Innsbruck übernommen, neu strukturiert und konsequent weiterentwickelt. „Mit einer langen Tradition und einer sehr positiven Basis, sehr positiven Grundwerten, auf denen wir aufbauen konnten“, erinnert sich Mayr. Mit hohen Servicegedanken, Kundennähe, dem Wohlfühlgedanken und auch dem sportlichen Ehrgeiz konnte Mayr in den vergangenen 15 Jahren fast jedes Jahr zweistellig steigern. „Wir treten nicht an, um Zweiter zu werden, sondern um zu gewinnen.“ Mayrs Ziele sind zufriedene Mitarbeiter, zufriedene Kunden, entsprechende Marktanteile und natürlich die Gesamtperformance seiner Gruppe, die neben der Zentrale in Innsbruck mittlerweile Filialbetriebe in Wörgl, Kirchdorf und Vomp umfasst. Für den Erfolg sind neben den eigenen Betrieben auch 28 Partner verantwortlich, die Mayr sehr umfassend betreut. Das betrifft sowohl den NeuwagenBereich für die Agenturen wie auch die Werkstätten, die Autopark mit Ersatzteilen und seit 2 Jahren auch mit Schmierstoffen beliefert. Möglich gemacht hat das die Kooperation mit Castrol, die eine komplette
„Für uns ist das Dreieck aus Qualität, Betreuung und Preis entscheidend.“ Mag. Michael Mayr, Autopark Innsbruck
Betreuung der Ford-Werkstätten in Tirol umfasst. „Aufgrund der wachsenden Vielfalt sind die Logistik und die Lieferfähigkeit sehr wichtig.“
Umfassende Unterstützung der Werkstatt-Partner Die Partnerschaft mit Castrol hat mit der Übernahme durch Mayr im Jahr 2002 begonnen. „Mit dem Ford-Original-Öl“, erinnert sich Castrol-Vertriebsleiter Anton Selva. „Für uns ist das Dreieck aus Qualität, Betreuung und Preis entscheidend“, berichtet Mayr. „Dabei sind wir sicher kein einfacher Partner, aber wir sind zu 100 Prozent fair.“ Das Autopark-Teileteam unter der Leitung von Ing. Karl Koller prüft und analysiert Lieferanten und Produkte sehr genau und kann damit fundierte Empfehlungen geben. „Natürlich ist es dabei sehr hilfreich, dass wir bei den Hauptmarken Ford, Volvo und Suzuki über Herstellerempfehlungen verfügen“, weiß Selva. „Das ist beim Kunden einfach zu argumentieren und wir unterstützen Autopark und seine Partner mit höchster Vielfalt und Verfügbarkeit. Wir können alles liefern.“ Bei der Zusammenarbeit zwischen Autopark mit Mag. Michael Mayr und Castrol mit Anton Selva gibt es mehrere, entscheidende Parameter: Nachhaltigkeit, Stabilität, Loyalität und Vertrauen. „Hier können sich beide Seiten aufeinander verlassen“, so Selva abschließend. • (GEW)
handel
Unzufriedenheit ist im Peugeot-Netz spürbar: Mit dem neuen „Variabel“ lässt sich schwer planen
Darf’s mehr sein? Trotz klaren Schiedsgerichtsspruchs soll Peugeot weiter versuchen, die Zahlen nach oben zu drücken.
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achdem ein beachtlicher Teil des Peugeot- Händlernetzes sich nicht in der Lage sah, vom Importeur vorgegebene Stückzahlforderungen erfüllen zu können, suchten diese eine Lösung über ein Schiedsgerichtsverfahren. So wie im Handelsvertrag
Nun auch mit dem Handy möglich „Autogott“ bietet seit Kurzem auch für mobile Endgeräte den Konfigurator für günstige Neuwagen an.
S Mag. Stefan Mladek, einer der beiden Geschäftsführer von „Autogott“
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eit gut fünf Jahren ist „Autogott“ bereits am österreichischen Markt vertreten; die Homepage des Vermittlers von günstigen Neuwagen zwischen Händlern und Endkunden wurde seither immer wieder überarbeitet. Jetzt ist diese auch für mobile Endgeräte voll verfügbar: Zuvor hatten die Kunden ausschließlich auf die Lagerware von Händlern zugreifen können. In den vergangenen Wochen, seit die neue Funktion aktiv sei, habe man bereits sehr gute Erfahrungen gemacht, freut sich Geschäftsführer Mag. Stefan Mladek.
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„Neufahrzeuge“ vorgesehen, wenn es ein fehlendes Einverständnis mit den Zielvorgaben von Peugeot Österreich gibt. Nach Anhörung beider Seiten schloss die beauftragte Wiener Wirtschaftsprüfer und Steuerberatungsgesellschaft die Prüfung mit einem Schiedsgutachten und einem klaren Ergebnis: Den am Schiedsgericht teilnehmenden Betrieben wurde eine durchschnittliche Reduktion um 16 Prozent bei den Pkw- und 22 Prozent bei den Leicht-Lkw-Zielen attestiert.
Nun alles wieder gut? Mitnichten, wie man von Händlern erfährt. So manch einer sieht sich damit in der gleichen Situation wie vor der Einleitung des Schiedsgerichtsverfahrens. Die neue Zauberformel dafür heiße „variable Monatsziele“. Variabel deshalb, weil in deren Berechnung die Entwicklung des Gesamtmarkts einfließt. Dadurch wäre auch das Erreichen von Boni nicht mehr planbar, hört man aus dem Händlernetz. Es bleibt somit weiter spannend. Nicht alle wollen sich die von Peugeot gewählte Vorgangsweise gefallen lassen, hört man. • (MPI)
„Die Conversion Rate hat sich verdoppelt: Das bedeutet, dass doppelt so viele Besucher unserer Homepage auch tatsächlich eine Anfrage bei einem Händler stellen.“ Außerdem habe sich die Verweildauer auf der Homepage um etwa ein Drittel erhöht, was sich positiv auf den Verkauf von Werbung auswirke. Bereits 45 Prozent aller Zugriffe auf der Homepage erfolgten über mobile Endgeräte.
Viele Händler von Beginn an dabei Derzeit arbeitet „Autogott“ mit rund 150 österreichischen Autohändlern zusammen, sagt Mladek. Diese Zahl habe sich in den vergangenen Monaten kaum verändert; etwa 80 Prozent der Händler seien schon seit rund 5 Jahren dabei. Es gebe zwar noch weiße Flecken: So sei Vorarlberg schlechter abgedeckt als beispielsweise Wien. „Doch auch wenn wir diese Lücke besetzen, würde uns das volumenmäßig nicht mehr wirklich viel bringen“, sagt Mladek. „Wir suchen also nicht aktiv nach Händlern. Wenn uns jedoch welche kontaktieren, dann besuchen wir sie gerne und probieren aus, ob es passt.“ • (MUE)
45 Prozent der Kunden konfigurieren Autos am Handy
Mit dem LS 500h und dem Sportcoupé LC gibt Lexus wieder ein kräftiges Lebens zeichen im Premiumsegment.
10 Stufen hat die Automatik S
ie hatten immer schon eine feine Schar von Liebhabern, die luxuriösesten Modelle der Toyota-Tochter Lexus. Und auch jetzt ist es wieder so, denn die nobelsten Vertreter aus japanischer Fertigung rollen frisch aus den Fabriken nach Österreich. Bei der Premiere in der Wiener Nobelherberge „Palais Coburg“ wurden die beiden Modelle Mitte Oktober erstmals potenziellen Kunden präsentiert; am Tag davor wurden im Importeurszentrum in Wien-Inzersdorf auch die Händler und ausgewählte Interessenten mit den beiden Neuheiten vertraut gemacht.
Wahl zwischen Achtzylinder und Hybrid Die Markteinführung erfolgt in zwei Etappen: Das Sportcoupé LC 500h ist bereits erhältlich, und zwar in zwei Varianten – als seidenweicher, bärenstarker V8 mit 5,0 Liter Hubraum und 477 PS (121.900 Euro) oder als Hybrid (104.900 Euro). Die Kraft des V8 wird – laut General Manager Roman Sobotka – erstmals weltweit via 10-Stufen-Automatik auf die Straße übertragen. Auf die Limousine LS 500h müssen die Kunden aber noch warten; sie wird erst auf der Vienna Autoshow im Jänner 2018 ihre große Publikumspremiere feiern. Bestellbar ist das Auto aber schon, und zwar ausschließlich als Hybrid. Heuer kam Lexus in den ersten 9 Monaten auf 541 Neuzulassungen, das sind um 71,75 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2016. Weitaus wichtigstes Modell war der NX (352 Stück) vor dem IS (67), dem RX (54), CT (37) und dem RC (17). Der GS kam auf 7, der LC auf 4 und der auslaufende LS auf 3 Neuzulassungen. • (MUE)
Die Familie von Komm.-Rat Fried rich Frey und Anja Frey-Winkelbauer begrüßte viele Interessenten
HANDEL
So rasant und nachhaltig wie die Arbeitsplätze der Beteiligten wandelt sich das gesamte Geschäft rund um die Lkws
Wohin fäh der Laster
Die „Friends on the Road“ werden in der Umweltdebatte gern gegen den Pkw ausgespielt – ein unsinniges Match, vor dem sich die Brummis aber nicht fürchten müssten. Nutzfahrzeughändler und Werkstättenbetreiber teilen indes viele Sorgen mit ihren Kollegen vom Pkw-Sektor. Von Mag. Bernhard Katzinger
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ibt es die freie Lkw-Werkstatt überhaupt noch? Die Frage ist auch in dieser Deutlichkeit keinesfalls übertrieben. Der Zug zur Marken-Spezialisierung hat im Geschäft mit den schweren Nutzfahrzeugen deutlich mehr Dynamik als am Pkw-Sektor. Hier wie dort hält modernste Technik Einzug, die gewartet werden will – eine Entwicklung, die Ansprüche an die Ausrüstung ebenso stellt wie an die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter. „Wir sind mittlerweile so weit, dass wir Fremdfabrikate nicht mehr angreifen“, sagt Komm.-Rat Walter Aichwalder, Kärntner Landesinnungsmeister für Fahrzeugtechnik, der Werkstatt und – als längstgedienter DAF-Händler Österreichs – Nfz-Handel in Klagenfurt betreibt. Es fehle vor allem an Erfahrung und Einarbeitung in die durch Elektronik
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„Bei den §-57a-Überprüfungen ist es wichtig, dass die Betriebe ihre Mitarbeiter zu den Schulungen schicken.“ Walter Aichwalder bedingten Eigenheiten der Fabrikate, die nicht mehr bewältigbar seien. „Selbst Reparaturen, die an sich rein mechanischer Natur sind, erfordern ein ‚Anlernen‘, das nur mit dem entsprechenden Computer durchgeführt werden kann“, gibt er
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ein Beispiel. „Die Elektronik hat das Berufsbild verändert“, teilt Nikolaus Glisic, Geschäftsführer von Petschl-Werkstätten in Perg, die Ansicht des Kärntner Unternehmerkollegen, sieht aber auch den Vorteil: Was die „eigenen“ Marken betrifft, genießt man hohe Kundentreue. „Es gibt kaum noch freie Anbieter, die dieselben Dienstleistungen in derselben Qualität erbringen können wie wir.“ Einen besorgniserregenden Trend sieht Aichwalder in der Tatsache, dass große Fuhrparks mehr und mehr selbst große Werkstätten unterhalten. Seine Kunden sind Flotten mit 40 bis 45 Fahrzeugen, und auch kleinere Kärntner Unternehmer.
One-Stop-Shop Bei den Fabrikaten, mit denen man Verträge abgeschlossen hat, wird dafür die komplette Bandbreite aller Arbeiten abgedeckt. Die zahlreichen Überprüfungen – von § 57a über Fahrtenschreiber bis zu Lärmarmüberprüfung oder Kranüberprüfung – stellen die Auslastung der Werkstatt sicher, sind Umsatzbringer und eine Möglichkeit zur Kundenbindung. Akribie bei der Durchführung sei unerlässlich, sagt Aichwalder: „Bei uns in Kärnten werden sehr viele Revisionen durchgeführt; insgesamt gibt es dabei wenig Grund zu Beanstandungen.“ Wichtig sei, dass die Betriebe ihre Mitarbeiter regelmäßig zu den Schulungen schicken – technisch tue sich im Bereich §-57a-Überprüfung im Nfz-Sektor deutlich mehr als bei den Pkws. Dass die Asfinag mit ihren mobilen Prüfstellen kleinlich empfindliche Strafen verteile, das nennt Aichwalder auf gut Kärntnerisch „Läuse klauben“. Die Legitimation dafür leite sich der Autobahnbetreiber
HANDEL
rt ?
Das „2. und 3. Reifenleben“ durch Runderneuerung bringt bis zu 60 Prozent Kostenersparnis
„Wir schaffen im Fernverkehr jetzt schon Verbräuche unter 30 Liter – mit 40-Tonnern!“ Franz Weinberger
Unternehmer nicht zum Spaß.“ In Sachen Wirtschaftlichkeit sei der Kunde ohnehin strenger als das Gesetz. Alternative Antriebe sieht Weinberger bestenfalls im Entstehen, eine Ablöse des Diesels im Frachtgewerbe sei nicht in Sicht. „EV werden im urbanen Zustellgeschäft eine Berechtigung haben“, gibt er immerhin zu und erwähnt Flüssiggas (LPG) als interessante Alternative mit wettbewerbsfähiger Reichweite. Der Brennstoffzelle – immer wieder im Gerede als „Elektroantrieb für Brummis“ – erteilt er eine klare Absage: Es fehle jegliche Infrastruktur.
Das 2. und 3. Leben des schwarzen Goldes Martin Krauss
Walter Aichwalder
aus dem Bild des gefährlichen Auslands-Lkw ab, das zumindest teilweise stimme. „Oft ist die Zugmaschine gut, was hinten dranhängt, ist gefährlich.“ Noch mehr Sicherheit und Fairness soll ab 2019 der Schritt zum Smart-Tacho bringen, ist sich Mag. Franz Weinberger, Leiter des Unterausschusses Nutzfahrzeuge im Arbeitskreis der Automobilimporteure, sicher: „Im Ringen um faire Wettbewerbsbedingungen innerhalb der EU ein wesentlicher Schritt nach vorn.“ Allerdings schadet die wachsende Korrektheit durchaus auch dem Werkstattgeschäft. Früher sei ein Lkw im Fernverkehr von einem Fahrer etwa 180.000 Kilometer im Jahr bewegt worden, heute gerade noch 120.000 – mit den erwartbaren Auswirkungen auf Service- und Reparaturgeschäft.
Wie sauber geht noch?
Franz Weinberger
Kritisch sieht IV-Funktionär Weinberger die Forderung nach immer noch saubereren Trucks. „Wir haben bereits heute sehr sparsame Fahrzeuge, die im Fernverkehr weit unter 30 l/100 km schaffen – mit 40 t Gewicht! Das lässt sich zwar noch weiter optimieren, aber das bekommt man nicht gratis.“ Gerade im Frachtgeschäft müsse man jede Teuerung gut argumentieren können. „Einen Lkw kauft der
MAN e-Truck: Chancen beim Zustellverkehr in Ballungsräumen
Mit etwa 250.000 verkauften Truck- und Busreifen pro Jahr zählt Bridgestone zu den größten Anbietern von Nfz-Pneus in Österreich, auch in den wesentlich kleineren Bereichen Agrar und Erdbewegung ist man tätig. Die Marktentwicklung 2017 bezeichnet Martin Krauss, Country Manager für Österreich, als „stabil“ – die Händler seien der Preiserhöhung zu Jahresbeginn mit Einlager-Strategien begegnet, was sich jetzt im Herbst wieder nivelliere. Mit seiner 100-Prozent-Tochter Bandag ist Bridgestone weltweit der größte Kalterneuerer von Nfz-Reifen. „Zwar ist das Runderneuern in anderen Ländern beliebter, aber auch in Österreich schätzt man die 60 Prozent Kostenersparnis, die sich durch das 2. und 3. Leben eines Reifens erzielen lassen.“ Natürlich sei auch die Umweltfreundlichkeit ein zugkräftiges Argument für das Runderneuern, dessen teilweise schlechter Ruf auf Technologien der Vergangenheit zurückzuführen sei. Besonders gern in Anspruch genommen wird die Runderneuerung dort, wo Reifen im Betrieb beschädigt werden, also im Bereich Bau. Bandag bietet zu jedem Neureifen ein identisches Profil beim Runderneuerten an. Das Reifengeschäft mit den schweren Brummern „Truck und Bus“ teilt sich in die 3 Segmente: Bau, Regional und Long Range, mit jeweils spezifischen Anforderungen an Material und Profil. In der Kundenbeziehung sei das Geschäft stark „endverbrauchergetrieben“, so Krauss. „Eine gute Zusammenarbeit zwischen Hersteller, dem Handel als verlängertem Arm und dem Kunden ist enorm wichtig.“ Neben der Hauptmarke Bridgestone ist der japanische Konzern auch mit der Preis-Leistungs-Marke Firestone und der Budget-Brand Dayton am Markt. Letztere steigt per Ende 2017 auch in den Markt für Leicht- und Medium-Lkw-Reifen mit ein. •
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Große Räder, große Aufgaben Vor welchen Herausforderungen Nfz-Werkstätten täglich stehen, haben wir uns bei Petschl in Perg angesehen. Mag. Bernhard Katzinger
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o geht die Reise hin? Wie sich für die Zukunft aufstellen? Kernfragen, die sich jeder Unternehmer stellt, wenn ein Wechsel des Standorts ansteht – so auch die Verantwortlichen von Petschl-Werkstätten, ehe man 2015 den neuen Standort in Perg bezog. „Wir haben uns entschieden, uns noch breiter aufzustellen“, sagt Nikolaus Glisic jun., Geschäftsführer der seit 1994 eigenständigen Firma, die aus der Petschl-Transporte hervorging. Zu den bereits bestehenden Verträgen mit MAN, Iveco, Fassi und Bär Cargolift nahm man auch noch Volvound Renault-Trucks dazu. 60 Mitarbeiter sind heute in der 3.500 m2 großen Werkstatt beschäftigt, 30 bis 40 Durchgänge pro Tag können bewältigt, an etwa 20 Lkws kann gleichzeitig gearbeitet werden.
„Transporteure kalkulieren knapp. Die Räder müssen sich drehen.“ Nikolaus Glisic jun.
Tradition in 4. Generation Aus heutiger Sicht die richtige Entscheidung, so Glisic, der die 4. Generation des Traditionsunternehmens Petschl verkörpert: „Die Zusammenarbeit mit dem Hersteller wird immer wichtiger, Fremdmarken zu betreuen schwieriger.“ Die Themen sind ähnliche wie in der Pkw-Werkstatt: Neue elektronische Bauteile erhöhen die Komplexität, die Fehlerdiagnose erfordert
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Das Betriebsgelände in Perg erstreckt sich auf 20.000 m2 Fläche, an ca. 20 Lkws kann gleichzeitig gearbeitet werden
teure Ausrüstung, deren Software auch regelmäßig kostenpflichtig aufgefrischt werden will. Damit einher geht die permanente Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter. „Etwa 50.000 Euro im Jahr fallen an Schulungskosten an – Ausfallzeiten durch die Abwesenheit der betreffenden Mitarbeiter gar nicht mitgerechnet.“ Was gewiss nicht heißt, dass man dem Thema Ausbildung bei Petschl negativ gegenübersteht: 15 Lehrlinge bildet der Betrieb derzeit aus. „Wir wollen unseren Nachwuchs selbst heranziehen“, sagt Glisic. Die Suche nach qualifizierten Nutzfahrzeug-Mechanikern auf dem Jobmarkt gestalte sich schwierig.
Damit die Räder sich weiterdrehen Das Gros der Kunden von Petschl-Werkstätten kommt aus der Region – 30 Prozent bilden allein die Trucks der vollständig getrennten Schwesterfirma. „Der Anteil betrug 2008 noch 70 Prozent“, das rasante Wachstum des Werkstattbetriebs hat ihn in jüngster Vergangenheit schrumpfen lassen. In den vergangenen 10 Jahren habe man den Umsatz verdreifacht. Schlüssel dazu sei nicht zuletzt die Beziehung zu den gewerblichen Kunden und eine schnelle, aber qualitativ hochwertige Reparatur. „In der Transporteursbranche wird mit Geld und Zeit knapp kalkuliert. Da müssen sich die Räder drehen.“ •
HANDEL
Gerüstet für „Big Brother“ Ab Mitte 2019 müssen neue Lkws mit Fahrtenschreibern zur kabellosen Datenübermittlung ausgestattet sein. Semmler rät Werkstätten, auf die Kalibrierung vorbereitet zu sein. s ist ein Schritt zu mehr und schneller überprüfbarer Sicherheit, aber auch einer in Richtung mehr Kontrolle. Laut EU-Verordnung müssen ab 15. Juni 2019 alle neu zugelassenen Lkws mit digitalen Fahrtenschreibern ausgerüstet sein, die DSRC (Dedicated Short Range Communication) erlauben. Mit diesen Smart-Fahrtenschreibern können nicht nur parkende, sondern sogar vorbeifahrende Fahrzeuge kabellos kontrolliert bzw. Daten ausgelesen werden. Bei der Kalibrierung muss diese Funktion auch überprüft werden.
3 Generationen: Ralf Semmler, Franz Semmler, Karin Semmler, Marvin Semmler (v. l.)
Total bietet mit der Serie Rubia nicht nur die richtigen Schmierstoffe für den Lkw, sondern mit Anac auch eine umfassende Ölanalyse.
Für diese Überprüfung hat die Semmler GmbH TachoControl aus dem deutschen Göppingen in Zusammenarbeit mit der Grazer Efkon AG die Technologie entwickelt.
50 Jahre Semmler Semmler TachoControl feiert 2018 das 50-jährige Bestehen, das eigentümergeführte Unternehmen wurde 1968 von Franz Semmler als Lkw-Reparaturwerkstatt gegründet. „Werkstätten, die unser Messgerät TC-net in Komfortausstattung schon in Verwendung haben, sind bereits für die Zukunft gerüstet. Sie bekommen die neuen Funktionen per Update“, sagt Ralf Semmler, Geschäftsführer und Sohn des Firmengründers, der Werkstätten rät: „Neben der Kalibrierung kommen weitere Umstellungen auf Sie zu. Warten Sie nicht zu lange, beschäftigen Sie sich mit dem Thema.“ • (RED)
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Wie geht’s dem Motor?
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roße Belastungen und hohe Kilometerleistung sind die Grundvoraussetzungen für einen Lkw. Damit die Einsatzmöglichkeit möglichst lange erhalten bleibt, sind entsprechende Servicearbeiten ebenso nötig wie die richtigen Schmierstoffe. RZEUGE FAH Total hat mit der Serie ‚Rubia‘ Produkte TZ für alle Anforderungen im Bereich Lkw, Bus und landwirtschaftliche Fahrzeuge entwickelt und kann damit maßgeschneiderte Lösungen für die unterschiedlichen Einsatzgebiete bieten.
Schmierstoffanalyse Anac Ein weiter Baustein für den langen und problemlosen Einsatz von Nutzfahrzeugen bildet die Öldiagnose Anac. „Mit Anac können die eingesetzten Schmierstoffe überwacht und so die Lebensdauer der Motoren verlängert werden“, weiß Martin Reeschuch, Leiter Technischer Support bei Total Austria. Entscheidend ist dabei nicht die Analyse allein,
Günter Katzengruber und Martin Reeschuch von Total Austria
sondern der Vergleich mit baugleichen Motoren. „Anac greift auf eine umfangreiche Datenbank aus vorherigen Ölanalysen zurück und bringt so wertvolle Vergleichswerte.“ Technische Probleme, erhöhter Verschleiß oder schlechte Einstellungen können somit frühzeitig erkannt und behoben werden. Für den Flottenbetreiber ist lediglich die Ölprobe samt Versand nötig, der Rest wird von Total erledigt. Die Ergebnisse können online abgerufen werden. • (GEW)
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Recycling hält die Luft rein So klappt Kunststoffrecycling: Das Filtermedium des Mann-Luftfilters C 24 005 mit exzellenter Filtrationsleistung enthält in einem Quadratmeter recycelte Kunststofffasern von zwei 1,5-Liter PET-Flaschen. en Anteil recycelter Fasern in Neuentwicklungen künftig auf 80 Prozent zu erhöhen, laute das Ziel, sagt Dr. Till Batt, Experte für Synthetische Luftfilterelemente bei Mann+Hummel.
Nur rund ein Drittel des Filtermediums genügt Dem Unternehmen, das sich seit mehreren Jahren mit umweltfreundlichen Filtermedien für nachhaltige Forstwirtschaft einsetzt, sei neben der Erfüllung technischer Spezifikationen wichtig, nachhaltig und umweltverträglich zu wirtschaften. Der Luftfilter C 24 005 (erkennbar an der grünen Farbe der Recyclingfasern) kommt im Vergleich zu klassischen Luftfiltern mit Zellulose-Medien mit nur
30 Prozent der Filtermedienfläche aus. Durch das mehrlagige Micrograde A-S-Filtermedium scheidet der Luftfilter mindestens 99,5 Prozent der Schmutzpartikel der Größe 0,001 bis 0,352 Millimeter ab (zum Vergleich: Ein menschliches Haar ist 0,05 bis 0,07 Millimeter stark). Er behält über das gesamte vom Fahrzeughersteller vorgegebene Wartungsbzw. Wechselintervall auch unter staubreichen Bedingungen seine hohe Schmutzaufnahmekapazität und ist zudem flammhemmend. Der C 24 005 ist bereits in Erstausrüstungsqualität für eine Reihe von Toyota-Modellen in Europa erhältlich, weitere Luftfilter mit dem neuen Filtermedium sind derzeit in Vorbereitung. • (ENG)
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Nun für verschiedene Toyota-Modelle verfügbar: Mann Luftfilter C 24 005
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Ing. Günter Franke, Dipl.-Ing. Dr. Georg Wagner, Ing. Mag. Michael Rappold (v. l.) bei der Eröffnung
Kurzer Dienstweg Wo Zeit Geld ist, sind kurze Nachschubwege Gold wert. Grund genug für Kotz & Co., in ein neues Zentrallager zu investieren.
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Kunden in Österreich spricht. Der Standort des Zentrallagers, das komplett vom Intralogistik-Anbieter Jungheinrich ausgestattet wurde, liegt nicht nur geografisch, sondern auch logistisch günstig an der Westautobahn.
tandzeiten sind ein teurer Luxus für Frächter. Im Reparaturfall ist die schnelle Verfügbarkeit von Teilen einer der Schlüssel dafür, dass das Fahrzeug rasch wieder auf der Straße Geld verdienen kann. Bei Fahrzeugbedarf Kotz & Co. KG, Österreich-Ableger des weltweit tätigen Nfz-Teilehändlers BPW Bergische Achsen (D), hat man sich deshalb zum Bau eines neuen Zentrallagers entschlossen. Als Standort wurde Seewalchen bei Salzburg gewählt. „Von hier können wir in 24 Stunden jede Niederlassung in Österreich beliefern“, sagt Geschäftsführer Ing. Mag. Michael Rappold, der von etwa 7.500
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Auf Anforderungen zugeschnitten
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Etwa 70 Paletten verlassen seit Inbetriebnahme im Herbst 2017 täglich das Lager, dessen Konzept genau auf die Anforderungen des Ersatzteilhandels zugeschnitten ist. Eine Herausforderung für die Lagerlogistik ist die schnelle Entwicklung im Bereich der Nutzfahrzeuge. „Typischerweise beträgt die Behaltezeit 5 bis 9 Jahre, danach kommen andere Fahrzeuge, die wieder andere Ersatzteile benötigen“, sagt Rappold. „Um die Wege möglichst kurz zu halten, müssen wir unser Lager deshalb ständig neuen Entwicklungen anpassen.“ • (RED)
Dieselfilter im Arbeitseinsatz
UFI-Filtertechnologie im neuen VW Crafter 2.0 TDI
Der Weltmarktführer in Dieselfiltration sorgt im VW Crafter für sauberen Betrieb und Langlebigkeit.
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ieselfilter of the year? Klingt nicht schlecht und ist nicht völlig von der Hand zu weisen. UFI Filters rüstet nämlich den „Van of the Year 2017“, den Volkswagen Crafter, in allen Leistungsstufen mit 2 Varianten an Dieselfiltern aus. In Märkten mit verunreinigtem Kraftstoff oder hohem Biodiesel-Anteil kommt eine „Water-seperation“-Lösung mit vollsynthetischem 3-Schicht-Filtermedium zum Einsatz. Wo dies nicht nötig ist, reicht unter dem nahezu baugleichen Gehäuse ein gefaltetes Filtermedium auf Zellulosebasis in einer Kartusche. Beide Varianten weisen Wirkungsgrade von 96 Prozent auf. Die Filter werden in allen derzeit erhältlichen Leistungsstufen von 102 bis 177 PS verbaut.
Plug-and-play – auch als Ersatzteil Für eine besonders bequeme Erstmontage und Wartung hat UFI für den Crafter-Filter eine Plugand-play-Lösung entwickelt. Hohe Beständigkeit garantiert das mit einer Doppelnaht lasergeschweißte Alu-Gehäuse. Schon im Frühjahr 2018 soll auch eine Aftermarket-Variante des Filters erhältlich sein. UFI ist weltweit führend in der Dieselfiltration und auch als Erstausrüster im Segment der schweren Nutzfahrzeuge von MAN über Scania, Ford, Iveco bis Daimler tätig. Seit 2017 wird im türkischen Werk Eskisehir das Motoröl-Filtermodul für den neuen 13l-EcotorqMotor von Ford gefertigt. • (RED)
RZEUGE FAH Z T
Oldtimer um
3,7 Mrd.
Mit ihrer Studie „Oldtimer in Österreich – Einstellung zu historischen Fahrzeugen und sozioökonomische Bedeutung“ erhob Telemark Marketing im Auftrag von Mag. Christian Schamburek, dass rund 96.000 Österreicher einen Oldtimer besitzen und diese einen Bestandswert von 3,7 Milliarden Euro haben. Die wirtschaftliche Bedeutung der Oldtimerbranche wird mit 690 Millionen Euro beziffert – einbezogen werden direkte und indirekte Ausgaben. 50 Prozent der Fachbetriebe rechnen mit steigenden Umsätzen.
Kfz-Bestand in Wien gestiegen Der ARBÖ wies darauf hin, dass der Fahrzeugbestand in Wien steige und „sinkende Kfz- Zulassungszahlen der Wunschtraum so mancher Öko-Aktivisten“ seien. So habe der Pkw-Bestand in Wien seit dem Jahr 2012 von 679.492 bis zum Jahr 2016 auf 692.847 Stück zugelegt. Auch der Gesamt-Kfz-Bestand sei gestiegen.
Opel Wien feierte 35-jähriges Firmenjubiläum Unter dem Motto „Drehmomente – von Menschen, Getrieben und Motoren“ feierten rund 3.500 Gäste das 35-jährige Bestehen des Werks in Wien-Aspern. Sie nutzten die Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen des Werks zu werfen.
Magna: 2. Lackiererei Aufgrund der guten Auftragslage am Fahrzeug-Auftragsfertigungsstandort von Magna in Graz errichtet der Automobilzulieferer eine zweite Lackiererei im 75 km entfernten Maribor in Slowenien. Der Start zum Bau des neuen Standorts, in den Magna über 86 Millionen Euro investiert, ist bereits erfolgt. Bis Ende 2018 soll der Bau des Werkes beendet sein. Die Aufnahme des Betriebs der Anlage ist für Anfang 2019 geplant. Auch das Recruiting der etwa 400 neuen Mitarbeiter hat bereits begonnen. Die große Nachfrage nach Entwicklung und Auftragsfertigung durch BMW, Mercedes-Benz und Jaguar Land Rover hat für eine gute Auslastung des Werkes in Graz gesorgt.
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Die ältesten Autos fahren im Schnitt auf den polnischen Straßen (17,2 Jahre), aber auch die baltischen Länder und Rumänien liegen bei 15+. Aus einer Studie der europäischen Herstellervereinigung ACEA
„Die Grundfunktionen, die täglich gebraucht werden, müssen nach der Einweisung sitzen.“ Vertriebsleiter Gregor Pülzl, Loco-Soft
„Für uns sind die entscheidendsten Vorteile der direkte Einkauf bei der Industrie und das praktische ATP-Lager in Amstetten.“ Alexandra Schmutzer, Autoteile Schmutzer/Baden
„Automobilhändler mit Zukunft sollten ihren Kunden die Autoanschaffung so einfach wie möglich machen und alles beseitigen, was den Kauf verkompliziert.“ Dr. Konrad Weßner, puls Marktforschung
Mag. Bernhard Katzinger
Ich wär’ so weit, und ihr? Die Sache mit der Zeitumstellung ist für uns von der schreibenden Zunft eine Art Volksfest. Zuverlässig zweimal jährlich lassen wir wortreich die armen Stalltiere zu Wort kommen, die plötzlich zur Unzeit gemolken/gefüttert werden, dazu jet-gelaggte Schulkinder, gestresste Uhrensammler, Ökonomen, Ökologen und auch sonst allerhand Wissende, immer in möglichst katastrophenschwangeren O-Tönen. Hier der meine: Zweimal im Jahr sickern in mein sonst recht fortschrittsgläubiges Weltbild gewaltige Zweifel an der angeblich schon ums nächste Eck hervorlugenden Technologie, die uns autonomes Fahren ermöglicht. Dann nämlich, wenn sich der hochgezüchtete Rechner in so manch nagelneuem Testfahrzeug weigert, selbstständig auf Sommer- bzw. Normalzeit umzustellen. Wie dieser Tage das Elektronengehirn des neuen Opel Crossland-X. Ist das Absicht, liebe Ingenieure, passiver Widerstand gegen die vermeintliche Unsitte der „Daylight Savings Time“? Gut und schön, aber wie kann von mir erwartet werden, mein Leben einem System anzuvertrauen, das an der simplen Aufgabe scheitert, zweimal im Jahr die Uhr vor- bzw. zurückzustellen?
WIRTSCHAFT
Effizienz steigern Noch vor Bekanntgabe des geplanten Sanierungsplans für Opel durch den neuen Eigentümer PSA analysierte der deutsche Auto-Professor Ferdinand Dudenhöffer die deutsch-französische Ehe.
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Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer hat die Unterschiede von PSA und Opel analysiert
s war weder das Jahr von Opel noch jenes von Peugeot-Citroën: Denn die Konkurrenten, die seit 1. August unter einem Dach vereint sind, mussten (trotz eines weltweit steigenden Neuwagenmarktes) Verkaufsverluste hinnehmen. Den Lesern von „AUTO & Wirtschaft“ ist Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer, Direktor des CAR-Instituts an der Universität Duisburg-Essen, wohl bekannt: Einmal im Quartal analysiert er exklusiv für uns den internationalen Automarkt. Diesmal allerdings sind seine Expertisen öffentlich zugänglich – und durchaus brisant.
PSA schreibt Gewinne, Opel Verluste
Die Marktanteile von Opel/Vauxhall und der PSAGruppe in Europa
Denn Dudenhöffer prophezeit Opel schwere Zeiten, wenn der neue französische Eigentümer seine Ziele umsetzt. Wohl auch deshalb, weil der Neuwagenabsatz der Marke mit dem Blitz in den ersten acht Monaten weltweit auf 672.000 Stück gesunken ist – das sind um 48.000 Autos weniger als im Vergleichszeitraum 2016. Erwähnen sollte man aber auch, dass PSA ebenfalls nicht gerade erfolgsverwöhnt ist: Vor allem deshalb, weil heuer der wichtige Markt China für PSA nachlässt. Die 170.000 Autos, die man dort heuer einbüßte, konnten trotz der
Zuwächse im Iran, in Afrika und in Lateinamerika nicht aufgeholt werden: Schlussendlich bilanzierte der PSA-Konzern nach acht Monaten mit 55.000 Autos weniger als 2016. Wichtig sind aber zwei andere Kennzahlen: Obwohl PSA im Schnitt nur 12.687 Euro pro Fahrzeug umsetzt, liegt der Gewinn bei 913 Euro pro Einheit. Opel kann da nicht mithalten: Auch wenn der Umsatz pro Auto mit 14.412 Euro höher ist, wird ein Verlust von 686 Euro pro Auto eingefahren.
PSA-Mitarbeiter produzieren im Schnitt mehr Dudenhöffer glaubt deshalb, dass auf Opel in den kommenden Jahren jene schmerzhaften Einschnitte zukommen dürften, die der PSA-Konzern bereits hinter sich hat. Rein rechnerisch verkauften Opel und die britische Schwestermarke Vauxhall im vergangenen Jahr 30,44 Autos pro Mitarbeiter, während es bei der neuen französischen Mutter 34,99 Fahrzeuge waren. Dudenhöffer rechnet vor, dass – wenn man dieselbe Arbeitsproduktivität heranziehen würde – bei Opel 4.965 der 38.170 Arbeitsplätze verloren gehen könnten. Bei PSA ist dies bereits geschehen: Die Zahl der Mitarbeiter sank zwischen 2011 und 2016 von 122.879 auf 89.927.
Marktanteile in Europa gesunken Interessant ist auch ein Blick auf die Marktanteile in Europa: Bei Opel war in den vergangenen vier Jahren eine Abnahme von 6,5 auf 6,2 Prozent zu konstatieren, bei der PSA-Gruppe ein Absinken von 11,3 auf 10,0 Prozent. Daher kommt Dudenhöffer zum Schluss, dass sich die Übernahme von Opel und Vauxhall für PSA nur dann rechnet, wenn es echte Synergien gibt. Das heißt zum Beispiel die Verwendung gleicher Plattformen, Motoren und Getriebe, um Entwicklungskosten zu sparen. • (MUE)
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Die Zahl der Besucher, die Qualität der Referate, die Intensität der Diskussionen: Rechnet man all dies zusammen, so darf die Jubiläumsveranstaltung des A&WTages am 24. Oktober in der Wiener Hofburg als großer Erfolg gewertet werden. Moderator Univ.-Prof. Dr. Peter Filzmaier mit Geschäftsführer Stefan Binder, MBA
Ab sofort laufen die Planungen für W
er eine immer internationaler werdende Veranstaltung wie den A&W-Tag plant, muss immer früher damit beginnen. Denn Manager aus der Autobranche haben einen engen Terminplan, der auf Monate voraus geplant ist. Und so sind wir bereits dabei, die Grundrisse für den 11. A&W-Tag am 23. Oktober 2018 zu zeichnen und Referenten dafür zu verpflichten. Erste Erfolge gibt es schon!
HAUPTSPONSOREN:
Zurück aus der Zukunft, ab in die Gegenwart bzw. in die unmittelbare Vergangenheit: Auf den kommenden 11 Seiten geben wir Ihnen einen Überblick über den 10. A&W-Tag in der Wiener Hofburg. Mit erstmals mehr als 500 Besuchern war die Veranstaltung so gut besucht wie noch nie. Und durch eine sorgfältige Programmplanung mit internationalen Referenten auch am Nachmittag gelang es uns, den
SPONSOREN:
WIRTSCHAFT
10. A&W Tag
Herausgeber Gerhard Lustig zog am Ende der Veranstaltung sein berühmtes „rotes Sakko“ aus
Chefredakteur Mag. Heinz Müller plante mit seinem Team
den
A&W-Tag
Großteil der Besucher bis ganz zum Schluss in der Hofburg zu behalten. Mehr Fotos (wie immer von Michael Hetzmannseder und Manfred Seidl) sowie einen Großteil der Referate und Video-Highlights der Vorträge finden Sie auf www.autoundwirtschaft.at. Und nun: Lesen Sie weiter – und besuchen Sie uns wieder am 23.10.2018! • (MUE)
Aktion des Vertrauens AUTO & Wirtschaft bringt das erfolgreiche Gütesiegel „Werkstatt des Vertrauens“ nun auch nach Österreich.
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it der „Werkstatt des Vertrauens“ hat der Verlag Kaufhold ein erfolgreiches Gütesiegel ins Leben gerufen. Über dieses Empfehlungsmarketing können sich Kfz-Betriebe von ihren Kunden bewerten lassen und bei ausreichender Zahl an Stimmen mit „Werkstatt des Vertrauens“ werben. 2.600 Betriebe nehmen jährlich in Deutschland daran teil, 120.000 Stimmen wurden dabei von den Kunden abgegeben. Die Erfolgsgeschichte, die von den Kaufhold-Produkten „Freie Werkstatt“ und „Mister ATZ“ getragen wird, wird von der Teileindustrie und von Werkstattsystem-Anbietern unterstützt.
Österreich-Umsetzung für 2018
Die Referenten ganz vorn, die Plätze dahinter dicht besetzt
Im kommenden Jahr wird „Werkstatt des Vertrauens“ auch in Österreich angeboten. In Form einer Kooperation wird AUTO & Wirtschaft das Gütesiegel für die heimische Kfz-Branche umsetzen. Eine entsprechende Vereinbarung wurde im Rahmen des A&W-Tages in der Wiener Hofburg unterzeichnet. Die Betriebe werden in den nächsten Ausgaben über die Teilnahmemöglichkeiten und den Ablauf informiert. Der Abstimmungszeitraum läuft von April bis Oktober 2018, die Siegerehrung wird im Jänner 2019 durchgeführt. • (GEW)
A&W Verlagsleiter Gerald Weiss, Joscha Dünwald (Kaufhold Verlag) und A&W-Geschäftsführer Stefan Binder
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Mit mehr als 500 Besuchern war der A&W
Mag. Christoph Wychera (Bundesgremium Fahrzeughandel), Ferdinand und Johannes Fischer (Fischers‘ Harley Davidson)
Castrol-Legende Gustav Trubatsch mit A&W-Eigentümervertreter Peter Affolter
Franz Fleischanderl, Felix Komarek (beide: CDK Global) und Franz Czeczelits (AH Czeczelits)
Der 10. A&W-Tag war sowohl qualitativ wie auch quantitativ so gut besucht wie nie zuvor. Händler, Importeure, Dienstleister und Lieferanten machten die Veranstaltung zu einem unverzichtbaren Branchentreff. Herbert Wesely, Alexander Langer und Marc Piniek (WM Trost Fahrzeugteile)
Gerhard Lustig, Prof. Hannes Brachat mit Günter Hiermaier und Thomas Paukert (beide Liqui Moly)
Stephan Blasius (Denzel), Robert Lietz (AH Lietz), Thomas Steininger (Hyundai), Walter Mittmannsgruber (AH Lietz)
Komm.-Rat Christian Brachmann (Siems & Klein), Werner Arpogaus (Texa Deutschland)
Bundesinnungsmeister Fahrzeugtechnik Fritz Nagl, Landesinnungsmeister Kärnten Walter Aichwalder mit Branchenanwalt Dr. Johannes Öhlböck
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Rudolf Luxbacher (Axalta), Michael Schläger (Assist Notfallservice)
Newsroom: Das Team von AUTO-Information, AUTO-info4you und AUTO & Wirtschaft dokumentierte live
Dr. Christian Pesau, Geschäftsführer Arbeitskreis der Automobilimporteure, mit Martin Novak (Eurotax-Chef)
Branchenrunde: Gregor Schörg (Lack &Technik), Dellenprofi Dominik Denk, Peter Kalina (Axalta) und Joachim Walbrodt (Standox)
wirtschaft
10. A&W Tag
-Tag der bisher erfolgreichste: Hier sind einige von ihnen.
Christian Rothböck (CarGarantie) und Harald Ruiner (AH Ruiner)
Uwe Imbach (Car Garantie) mit Referent Burkhard Weller
willhaben Motornetzwerk: Sabrina Redak, Roland Stampfl, Matthias Imre, Martin Schaur und Karin Nemeth
Wolfgang Hummel (AH Hummel), Josef Nußbaumer (AH Schmidt), Dr. Johannes Öhlböck, Gerhard Gastecker (AH Gastecker)
Helmut Moser, Kristjan Ambroz (Semperit)
Günther Katzengruber (Total), Gerhard Lauer (AH Lauer)
Lutz Herkel (Vector) mit Petra Mühr (autentio und Familienautos, A&W Verlag)
Gerald Weiss (A&W), Wolfgang Dytrich, Wolfgang Steube (Partslife)
Gerhard Wolf (Castrol), Wolfgang Unterberger (AH Hänfling), Janina Havelka-Janotka (AH Havelka), Robert Janotka (Castrol)
Josef Puntinger (BI Fahrzeugtechnik), Hans-Günther Löckinger (Garanta), BGO Fahrzeughandel Ing. Klaus Edelsbrunner
Otmar Nagelreiter, Klaus Mayer (AH Mayer) und Wolfgang Rieder (Würth)
Dr. Josef Lamberg und Sepp Ebner (VW Nutzfahrzeuge)
Andreas Holzer, Franz Braumann, Michael Drechsel (alle CarGarantie), Bogdan Strobl (Raiffeisen Lagerhaus Korneuburg) und Christian Rothböck (CarGarantie)
Robert Tuttinger und Hannes Gössler (beide Nokian) ImporteursspreMag. Michael Erb, cher Günther RealGarant Kerle, Bundesgremialobmann Fahrzeughandel Ing. Klaus Edels- brunner, Kurt Molterer (Garanta)
Mag. Christoph Wychera (Bundesgremium Fahrzeughandel), Heidi Konrad (Landesgremium Wien), Rainer Hintermayer, Emma Abid (Eurotax), Dipl.-Ing. Martin Welsz
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Zwei Hauptredner aus Deutschland,
Disruption als willkommene Störung Neue Plattformen und neue Services – Porsche Austria geht das Thema Digitalisierung proaktiv als Chance an.
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ernetzung ist die neue Kundennähe.“ So lautete einer der Kernsätze im Vortrag von Mag. Wilfried Weitgasser, Geschäftsführer und Chief Digital Officer der Porsche Austria GmbH & Co OG. Die Digitalisierung werde einerseits für „Disruption“ sorgen, andererseits ergänze und erweitere sie die Vertriebskanäle. Der Volkswagen-Konzern werde künftig herkömmliche und neue, in der Allmobil GmbH gebündelte Geschäftsfelder, strikt trennen. „Diese neuen Geschäftsfelder sind selbst disruptiv“, so Weitgasser. Als Beispiel nannte er die Plattform Mobidrome, aber auch die neue Marke Moon, unter der man in Zukunft Lade-Infrastruktur für E-Autos anbieten werde. Digitalisierung verändere die „customer journey“ von Grund auf. Allerdings muss die Branche laut Weitgasser nicht nur auf die Digitalisierung, sondern auch auf andere Trends der Zeit Bedacht nehmen: Nachhaltigkeit,
„Digitalisierung erweitert Vertriebskanäle.“
Mag. Wilfried Weitgasser, Geschäftsführer und Chief Digital Officer Porsche Austria
Mieten statt Besitzen, aber auch die Frage nach seiner eigenen Sinnhaftigkeit muss ein Unternehmen beantworten können. „Es geht um eine bessere Welt“, nimmt sich Weitgasser für die Zukunft nicht gerade wenig vor. • (KAT)
Next up: technologisches Wachstum „Mobilität bleibt Ausdruck von Freiheit.“
Dieter Althaus, Magna International Europe AG
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ach der Sättigung der derzeitigen Wachstumsmärkte in Asien und Afrika müsse es das „technologische Wachstum“ sein, das die Wirtschaft ankurbeln werde. Dieser Wandel sei eine der Chancen, die in der Digitalisierung liegen würden. In seiner
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Während die Menschen immer älter werden, scheitern Unternehmen immer schneller. Magna ist auf die Digitalisierung vorbereitet. Keynote fasste Dieter Althaus, Vice President Governmental Affairs, Magna International Europe AG und vormaliger Ministerpräsident von Thüringen, seinen Blick auf Chancen und Sprengkraft der Digitalisierung für die Kfz-Branche zusammen. Mobilität als Grundbedürfnis bleibe ein Ausdruck von Freiheit. Digitalisierung spannt laut Althaus aber auch ein Spannungsfeld aus Herausforderungen auf, etwa durch die immense Zunahme der entstehenden Datenmengen. Die Aufnahmefähigkeit des Menschen – etwa 110 Bit/s – bleibt beschränkt. „Wir bei Magna fokussieren in Sachen Digitalisierung auf 5 Kernthemen: autonomes Fahren, neue Geschäftsmodelle durch verändertes Kundenverhalten, Produktionssysteme (Digitalisierung der Fabrik) sowie Elektrifizierung und Connectivity.“ • (KAT)
wirtschaft
10. A&W-Tag
ein Belgier in schwedisch-chinesischen Diensten und ein Österreicher.
Braucht’s die Händler noch? Alain Visser, Marketing- und Vertriebsvorstand der neuen Automarke LYNK & CO, beschreitet neue Strategien, die so manchem alteingesessenen Händler sauer aufstoßen dürften.
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it seinem durchaus provokanten Vortrag sorgte Visser für reges Interesse. „Die Autoindustrie hat sich in den vergangenen 10 Jahren kaum weiterentwickelt“, so Visser. „Während so gut wie alle starken Marken den direkten Kontakt mit den Kunden als essenziell erachten, betreibt die Autoindustrie Outsourcing und überlässt den Part den Händlern.“ Die Folgen seien eine niedrige Kundenzufriedenheit, hohe Kosten und ein niedriger Profit. LYNK & CO, eine Tochter des Geely-Konzerns, dem unter anderem Volvo gehört, setze daher darauf, Mobilität und nicht Autos zu verkaufen. Und das werde vor allem Online und in Innenstadt-Shops passieren und nicht auf der klassischen Automeile. Die Preise sollen dabei einheitlich sein, serviciert werden die Autos, von denen es nur acht Varianten gibt, bei bestehenden Volvo-Partnern. • (STS)
Alain Visser sorgte mit seinen Plänen zum Vertriebsmodell von LYNK & CO für einigen Gesprächsstoff am 10. A&W-Tag
„Wir wollen Mobilität, nicht Autos verkaufen.“
Wandel kommt nicht über Nacht Angriffige Thesen mit dem Fazit, dass angesagte Revolutionen nicht stattfinden, aus dem Mund eines großen Autohändlers fanden viel Anklang im Publikum.
„Das Auto bleibt bis 2030 Mobilitätsträger Nr. 1.“
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as Autohaus hat definitiv Zukunft“, ist Burkhard Weller, geschäftsführender Gesellschafter der Wellergruppe aus Osnabrück, überzeugt – nämlich dann, wenn es einen Mehrwert in Form von Kundennähe biete. In seinem Vortrag, der in vielen Statements auch als Replik des klassischen Auto handels auf die Ausführungen Alain Vissers zuvor verstanden werden konnte, war Kontinuität der rote Faden. Das Auto bleibe jedenfalls bis 2030 Mobilitätsträger Nr. 1. Nichts werde sich über Nacht verändern. Statt der gern angekündigten Revolution wird die Digitalisierung in der Branche höchstens eine willkommene Evolution auslösen, eventuell auch eine Rückführung auf ein preiswerteres Niveau. „Die Autohäuser müssen in die Innenstädte gehen“, so Weller, der Ikea als Beispiel nannte – freilich ohne
näher auszuführen, woher sie das Geld für die teuren Lagen nehmen sollen. Zudem müssten sich die Beziehungen zwischen Herstellern und Händlern verbessern. „Hersteller und Händler müssen in einem Boot sitzen“, so Weller. • (KAT)
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Burkhard Weller, einer der größten Autohändler Deutschlands
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Auch die Vorträge der Sponsoren
CO2-neutral als Unternehmensziel Castrol ist seit Jahren Partner am A&WTag: Heuer stand ein ganz besonderes Thema am Programm.
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it Referaten und einer kurzen Podiumsdiskussion unter dem Titel „Projekte, die Leben verändern“ starteten die Vorträge und Diskussionen beim A&W-Tag. Gerhard Wolf (Geschäftsführer von Castrol Austria) und Alexander Mauer (Director Europe BP Target Neutral bei BP Europa SE in Hamburg) stellten das Projekt „Castrol CO2 neutral“ in den Mittelpunkt. Der Titel mag vielleicht etwas sperrig sein, das Ziel ist es jedoch nicht: Dabei werden Produktion und Vertrieb von Erdölprodukten möglichst effizient und CO2-neutral gestaltet. Dies ist nicht zuletzt für Kfz-Betriebe als wichtiges Alleinstellungsmerkmal gegenüber Kunden nutzbar, welche auf Umweltfreundlichkeit Wert legen.
„Produktion und Vertrieb von Erdölprodukten werden möglichst effizient gestaltet.“ Alexander Mauer (l.) und Gerhard Wolf
Einer der österreichischen Pioniere für Öko-Bewusstsein in der Werkstatt ist Herbert Winkler, Geschäftsführer der Autohaus Uitz GmbH in Feldbach (Steiermark): Er berichtete am Podium kurz über den Weg zum „grünen“ Kfz-Betrieb. • (KAT)
„Alexa, setze ein Auto auf die Liste!“ Wie werden Neu- und Gebrauchtwagen hinkünftig gekauft? Mit dieser und ähnlichen Fragen setzte sich Sylvia Dellantonio, Geschäftsführerin von willhaben, auseinander.
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b es nun eine Sprachassistentin wie Amazons Alexa für willhaben geben wird bzw. was die Menschen dazu bewegen wird, ihre Produkte auf willhaben zu handeln, sind essenzielle Themen für Sylvia Dellantonio, Geschäftsführerin von willhaben. Kaum haben wir uns an die Wisch- und Tipp-Methoden für unsere Smartphones und Tablets gewöhnt, kommt die nächste große Welle von Benutzeroberflächen auf uns zu – zum Beispiel Sprach- und Bilderkennung oder Augmented Reality (erweiterte Realität). „Reale und künstliche Welt verschmelzen miteinander“, erläuterte Dellantonio diese weitere Entwicklungsstufe: „Auf den Autohandel umgelegt könnten dies beispielsweise digitale Testfahrten oder digitale Schauräume sein.“ • (PEM)
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Sylvia Dellantonio, Geschäftsführerin von willhaben
„Reale und künstliche Welt verschmelzen miteinander.“
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10. A&W Tag
waren großteils dem Thema „Digitale Verführung“ gewidmet.
„Die Kirche im Dorf lassen“ Car-Garantie-Vorstand Axel Berger plädierte für mehr Sachlichkeit und weniger Emotionalität in der Digitalisierungs debatte und der Diskussion um autonom fahrende Fahrzeuge.
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ine Medaille hat immer zwei Seiten. Axel Berger, plädierte dafür, dass man „die Kirche im Dorf lassen“ sollte, da „auch in Zukunft Geschäfte zwischen Menschen gemacht“ werden. Vor der Massentauglichkeit müssten im Bereich der selbstfahrenden Fahrzeuge die rechtlichen Graubereiche ausgemerzt werden. So seien „unklare Haftungen bei Unfällen“ und bei Strafzetteln, wenn etwa das selbstfahrende Auto die Höchstgeschwindigkeit übertritt, ebenso ungelöst wie „zentrale Fragen zum Werkstätten-Routing dieser autonomen Fahrzeuge“. In Zukunft würden Autos selbstständig (bereits vor dem Eintreten der Panne) über ein Problem Bescheid wissen und selbst entscheiden „welcher Betrieb zur Reparatur und Service angefahren wird“. • (PSP)
Axel Berger, Vorstand der Car-Garantie
„In Zukunft entscheiden Autos selbst, wohin sie zum Service fahren.“
Nächste Mobilitätsrevolution beginnt Derrick Zechmair, Geschäftsführer der Valeo GmbH (D), erläuterte die Dimension des Zulieferers mit 166 Produktionsstandorten.
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it insgesamt 58 Forschungs- und Entwicklungszentren, 15 Vertriebsstützpunkten und 115.000 Mitarbeitern ist Valeo einer der weltweit größten Zulieferer im Automobilbereich. Nun kommt auch noch der Kauf von FTE dazu. Auch wenn die Zentrale in Frankreich liege, könne Valeo als wichtiges deutsches Unternehmen bezeichnet werden, so Derrick Zechmair: „Wir haben circa 10.000 Mitarbeiter in Deutschland.“ Ein strategisches Ziel von Valeo sei die Verringerung von CO2, das andere die Expansion in Asien und Regionen mit hohen Wachstumszielen. „Wir sehen uns als schnell wachsendes Unternehmen, sind stolz darauf, schneller zu wachsen als der Markt“, so
„Wir haben circa 10.000 Mitarbeiter allein in Deutschland.“
Zechmair. Im Jahr 2016 wurde von Valeo weltweit ein Umsatz von 16 Milliarden Euro erwirtschaftet, für das Jahr 2021 plant das Unternehmen bei entsprechendem Auftragseingang eine Steigerung auf 27 Milliarden Euro. • (ENG)
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Derrick Zechmair, Geschäftsführer der Valeo GmbH (D)
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Am Programm: Spannende Vorträge,
Keine Hochzeit, sondern Einkauf „Wir haben im ganzen Unternehmen keinen Liefervertrag.“
Frank Schröder, WM SE
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ei einer Hochzeit muss man 2 Kulturen zusammenführen. Der eine muss auf den anderen Rücksicht nehmen. Das mussten wir zum Glück nicht“ (als WM SE das Unternehmen Trost übernommen hat). Mit dieser starken Ansage startete
Massenmobilität muss leistbar bleiben. Dazu gehört auch, dass die freie Werkstatt den Zugang zu Fahrzeugdaten behält. WM-Vorstandsvorsitzender Frank Schröder seinen Vortrag. „Wir haben keine Hochzeit gefeiert, sondern ein Unternehmen gekauft.“ Bei Trost sei man vor der Situation gestanden, dass man Wirtschaftlichkeit neu herstellen habe müssen – dies sei mittlerweile erfolgt. „Wir haben unser Konzept, 3 Mal am Tag Ersatzteile just-in-time zu liefern, durchgesetzt.“ WM habe das Glück, frei in seinem Tun zu sein und „das große Glück, völlig vertragsfrei bei unseren Teilehändlern einkaufen zu können, und ich glaube sogar, dass wir in unserem ganzen Unternehmen keinen Liefervertrag haben.“ • (KAT)
Für Jugendliche mit Engagement Um Zivilcourage und soziales Engagement unter ihren Nachwuchskräften braucht sich die Automobilbranche keine Sorgen zu machen. Baldrich Mouanda durch großes persönliches Engagement, die Klasse und damit seine Lehre für Kraftfahrzeugtechnik und Systemelektronik abzuschließen. Der Athena Preis wird jährlich an Jugendliche aus der Autobranche vergeJürgen Karpinski, ZDK ben, die sich durch besonderes soziales Engagement auszeichnen. Übergeben wurde der Preis durch ZDK-Präsident Jürgen Karpinski und Bundesinnungsmeister Fahrzeugtechnik Fritz Nagl. Der deutsche Pries ging an den Kfz-Azubi Jan Nicklas Banning; er engagiert sich seit frühester Jugend im Katastrophenschutz. • (KAT)
„Wir sind stolz auf solche Auszubildende in unserem Gewerbe.“
Fritz Nagl, Baldrich Mouanda, Mario Wohlmuther, Erich Papinski (v. l.)
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er Athena-Preis 2017 wurde im Rahmen des A&W-Tages an Mario Wohlmuther, stellvertretend für die Klasse 4M der Berufsschule für Kraftfahrzeugtechnik in Wien, übergeben. Die Klasse 4M ermöglichte es ihrem verunfallten Klassenkameraden
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eine Preisverleihung und zwei Podiumsdiskussionen
Herausforderung Digitalisierung Die Beziehungen zwischen Händlern und Herstellern werden sich durch Digitalisierung ebenso wandeln wie die Finanzierung von Mobilität.
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ändler-Hersteller-Beziehungen von morgen und Finanzierungsmodelle der Zukunft besprachen Stefan Hutschinski vom Verein der Österreichischen VW Audi Seat Skoda Betriebe, Michael Schwaiger (Santander Consumer Bank) und Dieter Althaus (Magna) auf dem Podium. Volkswagen stellt Händlerstrategien und Geschäftsmodell um. Schwaiger stellte für den Versicherungsbereich Verbesserungen bei Prozessen in Aussicht. • (KAT)
Dieter Althaus, Stefan Hutschinski, Michael Schwaiger, Moderator Peter Filzmaier (v. l.)
Hat der Autohandel Zukunft? Angestoßen von den provokanten Thesen Alain Vissers von Lynk & Co. entspann sich am Podium eine rege Debatte zur Zukunft der Händler.
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aus aus dem klassischen Autohandel!“ Was Alain Visser in seinem Vortrag zum neuen Geschäftsmodell von Lynk & Co. von der Bühne predigen durfte, musste er dann auf dem Podium verteidigen. „Es wird den Händler auch in Zukunft brauchen“, hielt Günther Kerle von den Automobilimporteuren dagegen, das Automobil sei keine Wegwerfware wie das Handy. „Die Mobilität wird wachsen.“ (KAT)
Burkhard Weller, Nikolaus Menches, Klaus Edelsbrunner, Günther Kerle, Alain Visser, Moderator Peter Filzmaier (v. l.)
Die Sponsoren und ihre Stände.
Aftersales-Chef Maurizio Costa und Netzwerkentwickler Arthur Schnyder stellten AGT Europe Automotive Import, den offiziellen Importeur für Dodge und Ram Trucks, vor Auto1.com mit Geschäftsführer Nikolaus Menches informierte die Branche über Zukaufsmöglichkeiten
Die Mannschaft von Santander informierte die Gäste über die neuesten Entwicklungen bei der Finanzdienstleistung
Als unabhängiger Finanzierungsspezialist bietet easyleasing Lösungen für Händler aller Marken. Das junge Unternehmen ist aus der VB Leasing und der BAWAG P.S.K Leasing entstanden
Das Team von carplus mit den Geschäftsführern Sabine Stiller und Franz F. Gugenberger Das Team von Obereder informierte über ihr Schmierstoffportfolio und AdBlue, für das eine eigene „Roadshow“ in Ausarbeitung ist
Apollo Vredestein wird mit Erstausrüstungskompetenz auch für Markenbetriebe attraktiv: Dipl.-Ing. Nikica Majic, Geschäftsführer Harald Kilzer, FLOTTE-&-Wirtschaft-Chefredakteur Stefan Schmudermaier und Herbert Heissenberger
Harald Habacher präsentierte mit EBV 2017 die neueste Version der §-57aBegutachtungssoftware
SPONSOREN:
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Mag. Barbara Weiss (Denzel), Dipl.-Kfm. Hannes Brachat, FHKufstein-Vizerektorin Mag. Diane Freiberger, MBA, und Automotive-MBA-Absolvent Ing. Roland Bergmann, MBA (Denzel)
Das Video-Alarmsystem fürs Autohaus erklärten Secontec Key Account Stefan Chüo und Geschäftsführer Romuald Kowalik
Temposoph Franz J. Schweifer unterhielt die Gäste nach der Pause. Sein Buch durften dank der Unterstützung von Texa alle Besucher mit nach Hause nehmen
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Der Pkw-Bestand in der EU nahm seit 2011 von 241,3 auf 252,0 Millionen zu (o.); Pkws je 1.000 Einwohner in Europa (u.)
Alt, älter, polnische Autos Sehr interessante Einblicke in die europäische Autolandschaft enthält ein neues Dokument des Herstellerverbands ACEA, das am 2. November veröffentlicht wurde. Österreich liegt in vielen Bereichen sehr weit vorn – etwa beim Durchschnittsalter der Fahrzeuge.
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Im Gegensatz zu Österreich dominierten in der EU schon 2015 die Benzin-Neuzulassungen
n welchem Land der EU ist das Durchschnittsalter bei Pkws am jüngsten? „Deutschland“, sagen Sie? Weit gefehlt. Unser großer Nachbar liegt mit 8,9 Jahren exakt gleichauf mit Österreich an fünfter Stelle. Die im Schnitt jüngsten Autos gibt es vielmehr in Luxemburg (6,2 Jahre), vor Belgien (7,7) und Dänemark sowie Großbritannien (je 8,5). Dahinter folgen – wie erwähnt – Österreich und Deutschland. Im Schnitt sind die Autos in der EU 10,7 Jahre alt. Die ältesten Karren fahren im Schnitt auf den polnischen Straßen (17,2 Jahre), aber auch die baltischen Länder und Rumänien liegen bei 15+; in Kroatien ist es mit 14,2 Jahren auch nicht viel besser.
252 Millionen Pkws gibt es in der EU Insgesamt hat sich die Zahl der Pkws in den vergangenen 5 Jahren EU-weit von 241,3 auf 252,0 Millionen erhöht. Allerdings gibt es in den einzelnen Ländern massive Unterschiede: Österreich liegt mit 546 Pkws je 1.000 Einwohner deutlich über dem EU-Schnitt (494) und (gleichauf mit Polen) insgesamt auf Platz 4. Deutlich mehr Autos als in Österreich gibt es in Luxemburg (661) und Italien (616), etwas mehr auch in Deutschland (548). Deutliche Nachzügler sind Länder außerhalb der EU, z. B. die Türkei (134 Autos je 1.000 Bewohner), die Ukraine (225) und Russland (293).
Laut den Daten des Herstellerverbandes gibt es in 77 Prozent der österreichischen Haushalte zumindest ein Auto, in 21 Prozent sogar zwei und in 5 Prozent drei oder mehr. Im Schnitt legen die österreichischen Pkws 13.093 Kilometer pro Jahr zurück: Bei Fahrzeugen mit Dieselmotor liegt diese Zahl mit 14.815 Kilometern (nicht besonders überraschend) höher als bei benzinbetriebenen Pkws (10.964 km). Weit mehr gefahren wird in Finnland (18.030 km) oder Belgien (15.096 km), während beispielsweise Frankreich (11.245 km) und Schweden (12.220 km) hinter uns rangieren.
Nutzfahrzeuge sind im Schnitt etwas jünger Untersucht wurde von der ACEA aber nicht nur der Pkw-Bereich, sondern auch jener der Nutzfahrzeuge. Demnach ist das Durchschnittsalter der leichten Nutzfahrzeuge mit 8,1 Jahren in Österreich geringer als jenes der Pkws (8,9), EU-weit ist es interessanterweise sogar gleich (jeweils 10,7). Bei den mittleren/schweren Nutzfahrzeugen ist Österreich mit 8,4 Jahren deutlich unter dem EU-Schnitt (11,7). Noch ein paar Worte zum Diesel: 2015 war Österreich mit einem Anteil von 56,8 Prozent an den Neuzulassungen Nummer 6 in Europa hinter Luxemburg (65,3), Litauen (64,6), Frankreich (64,2), Belgien (60,7) und Spanien (59,7 Prozent). Die wenigsten Diesel-Pkws wurden mit 4,9 Prozent in Griechenland zugelassen, gefolgt von der Slowakei (7,9 Prozent). Der EU-Schnitt sind 41,2 Prozent. • (MUE)
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WIRTSCHAFT
Ein spannender Herbst! Nicht nur in Österreich, sondern in fast ganz Europa brachten die ersten 3 Quartale Zuwächse bei den Neuzulassungen: Durch die vielen Kurzzulassungen in Österreich läuft auch das Gebraucht- bzw. Jungwagengeschäft (noch) besser als im Vorjahr.
Quelle: European Automobile Manufacturers Associations (ACEA), Brüssel
5.271 1.939 1.863 1.905 1.604 1.689 1.673 1.996 1.108 1.393 1.311 909 774 934 593 661 720 583 548 304 305 272 326 172 147 227 90 96 106 124 29 40 48 26 10 7 14 5 3 3 8 29.836
893 40 -270 412 211 333 361 87 -44 333 316 141 48 93 59 69 52 9 177 -27 109 19 104 9 50 108 22 -6 50 70 26 -21 21 -6 6 3 10 4 0 3 -4 3.870
43.188 17.920 16.482 15.129 14.702 14.671 14.622 12.373 11.860 11.434 9.765 7.782 7.645 7.613 6.269 5.735 5.630 4.689 4.481 2.681 2.658 2.333 2.323 1.847 1.615 1.435 1.049 1.048 726 580 426 387 315 292 91 89 86 45 43 29 90 252.178
2.567 361 -334 1.641 1.159 2.719 1.825 -2.305 1.137 1.394 1.073 -154 1.220 61 797 -48 26 -472 195 47 -468 266 360 510 357 281 -54 -220 448 204 420 -166 53 105 33 47 22 22 5 13 -162 14.985
6,32 2,06 -1,99 12,17 8,56 22,75 14,26 -15,70 10,60 13,88 12,34 -1,94 18,99 0,81 14,57 -0,83 0,46 -9,15 4,55 1,78 -14,97 12,87 18,34 38,15 28,38 24,35 -4,90 -17,35 161,15 54,26 7000 -30,02 20,23 56,15 56,90 111,90 34,38 95,65 13,16 81,25 -64,29 6,32
16,64 6,27 7,16 5,81 4,83 5,21 5,56 5,59 4,92 4,88 4,23 3,19 2,73 2,96 2,66 2,19 2,57 2,45 2,26 1,05 1,14 0,90 0,78 0,69 0,67 0,76 0,39 0,51 0,28 0,27 0,08 0,15 0,20 0,15 0,06 0,03 0,01 0,02 0,02 0,01 0,05 100
8000
7000
6000
5000
4000
3000
2000
1000
0
Neuzulassungen Bundesländer
Marktanteil Jän.–Sept. 2017
* Daten für Malta nicht erhältlich ** Mitgliedsstaaten vor der EU-Erweiterung von 2004 *** Mitgliedsstaaten, die seit 2004 der EU beigetreten sind
Abweichung 2016/2017 in %
1 VW 2 Opel 3 Skoda 4 Ford 5 Audi 6 BMW 7 Renault 8 Hyundai 9 Seat 10 Mercedes-Benz 11 Fiat 12 Peugeot 13 KIA 14 Mazda 15 Dacia 16 Citroën 17 Nissan 18 Toyota 19 Suzuki 20 Volvo 21 Mitsubishi 22 Jeep 23 Mini 24 Honda 25 Land Rover 26 Alfa Romeo 27 Porsche 28 Smart 29 Jaguar 30 Tesla 31 DS Automobiles 32 Subaru 33 Lexus 34 Abarth 35 Lada 36 SsangYong 37 Maserati 38 Infiniti 39 Bentley 40 Ferrari Sonstige Gesamt
Abweichung 2016/2017
+2,6 +18,1 +0,1 +2,2 +11,1 -0,6 +3,9 +10,5 -3,9 -10,2 +9,0 +21,3 +0,4 +22,7 +3,8 +13,9 +7,0 +17,3 +7,9 +15,9 +3,1 +10,1 +10,4 +6,7 +6,6 +19,0 +5,8 +3,7 +2,9 +13,8 +14,3 +0,4 -0,3 +0,6 +3,6 +2,8
Jän.–Sept. 2017
435.341 22.098 168.676 2.611.821 19.346 92.091 1.560.879 69.858 2.066.411 128.587 1.533.710 41.270 12.702 19.157 40.872 324.704 269.878 355.461 171.555 78.769 279.839 71.335 54.115 933.142 205.511 82.660 10.333 11.660.121 10.687.364 972.757 18.232 116.358 231.483 366.073 12.026.194 11.053.437
Abweichung 2016/2017 in %
Jän.–Sept.. 2017
-2,0 +18,4 -22,2 -3,3 +2,2 -5,5 +1,1 +29,4 -9,3 -17,0 +8,1 +12,3 -20,8 +45,7 +11,2 +7,9 -1,0 +13,7 +6,4 +11,4 -1,9 +0,7 +4,9 +4,6 +1,4 +16,8 +0,4 -2,0 -2,7 +9,3 +19,5 -2,7 -6,2 -4,4 -2,0 -2,8
Abweichung zu Sept. 2016
40.895 2.542 14.371 288.035 1.947 9.116 170.645 5.947 426.170 3.907 166.956 2.791 1.211 2.483 3.968 35.964 29.528 37.111 14.860 10.425 31.672 7.177 5.281 83.291 20.219 9.607 986 1.427.105 1.325.325 101.780 1.227 13.484 24.520 39.231 1.466.336 1.364.556
Neuwagenzulassungen Österreich 9/2017 September 2017
Belgien Bulgarien Dänemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Großbritannien Irland Italien Kroatien Lettland Litauen Luxemburg Niederlande Österreich Polen Portugal Rumänien Schweden Slowakei Slowenien Spanien Tschechien Ungarn Zypern Europäische Union EU15 ** EU12 *** Island Norwegen Schweiz EFTA EU + EFTA EU15 + EFTA
Abweichung 2016/2017 in %
September 2017
Neuwagenzulassungen Europa 9/2017 *
September 2017 September 2016
Burgenland
889
-1,11 % -11,24 %
Kärnten
1.493
Niederösterreich
5.159
-2,72 %
Oberösterreich
5.228
+4,04 % -4,11 %
C-Segment untere Mittelklasse September 2017 September 2016
Salzburg
2.406
Steiermark
3.697
-6,22 %
Tirol
2.483
+2,39 %
1.257 1.365
Vorarlberg
1.270
-19,57 %
VW Golf VII
Wien
6.903
+6,66 %
50
AUTO & Wirtschaft 11/2017
357
536
278 136
269 219
Hyundai i30 Opel Astra Seat Leon
259 254
Renault Megane
Alle Daten zum Fahrzeugmarkt finden Sie auch im MarketAnalyser von Eurotax
WIRTSCHAFT
- 30,0 %
Bei Subaru läuft das Neuwagengeschäft heuer in Österreich nicht besonders rund.
FÜNFTAUSENDSECHSHUNDERTDREISSIG Bei Nissan läuft der Neuwagenabsatz heuer ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres: Der neue Micra kommt bei den Kunden gut an, doch ein Jahr mit einem Wechsel bei wichtigen Modellen (z. B. beim Qashqai) ist für den Importeur und die Händler immer eine große Herausforderung.
mar k des e mon ats
Jän.–Sept. 2017
Anteile in % Jän.–Sept. 2017
Differenz in % Jän.–Sept. 2016/2017
VW Audi BMW Opel Mercedes-Benz Ford Skoda Renault Peugeot Seat Mazda Fiat Toyota Citroën Hyundai Nissan KIA Suzuki Volvo Mitsubishi Alfa Romeo Honda Dacia Mini Chevrolet Jeep Porsche Smart Land Rover Chrysler Subaru Jaguar Lancia Daihatsu Saab Lexus Abarth SsangYong Tesla Dodge Sonstige Gesamt
Anteile in % Sept. 2017
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40
September 2017
Gebrauchtwagenumschreibungen per 9/2017
15.085 6.526 5.213 4.532 3.896 3.921 3.236 3.366 2.880 2.809 2.164 2.216 1.827 1.755 1.593 1.190 1.283 1.140 807 639 654 528 531 526 417 406 297 334 291 247 226 169 144 57 58 59 46 47 73 48 388 71.624
-531 -253 -209 -320 -2 -203 -138 -197 -202 81 -167 -99 45 -11 85 -136 61 -77 -29 -63 -33 -96 97 24 -70 16 -23 -35 -20 -46 8 -12 -8 -14 -14 -2 -6 4 50 -3 -34 -2582
137.249 62.400 50.097 41.017 37.057 36.223 29.565 29.472 26.543 24.638 19.970 19.466 15.834 15.715 13.491 11.106 10.811 9.873 7.502 6.373 5.855 5.023 4.617 4.332 3.761 3.438 3.404 2.954 2.708 2.389 1.878 1.682 1.299 643 609 596 408 396 387 370 3.943 655.094
20,95 9,53 7,65 6,26 5,66 5,53 4,51 4,50 4,05 3,76 3,05 2,97 2,42 2,40 2,06 1,70 1,65 1,51 1,15 0,97 0,89 0,77 0,70 0,66 0,57 0,52 0,52 0,45 0,41 0,36 0,29 0,26 0,20 0,10 0,09 0,09 0,06 0,06 0,06 0,06 0,6 100
3,14 2,47 4,48 -3,04 2,96 -0,52 5,12 -0,08 -0,86 6,45 -3,18 -1,58 1,96 0,62 -3,52 3,01 2,66 7,25 0,54 3,58 -5,76 -7,97 21,88 4,64 -4,32 2,87 -0,06 5,31 8,32 -9,06 -2,80 9,43 -9,92 -2,72 2,18 -2,30 15,91 3,94 118,64 -4,39 -5,83 1,68
889 Obwohl eine wirkliche Neuheit fehlt, sind die Japaner mit einem Marktanteil von 1,14 Prozent gut unterwegs.
Der Neuwagen-Absatz im Burgenland lag im September um 1,11 Prozent unter dem Vergleichsmonat 2016. Noch viel stärker war das Minus in Vorarlberg (-19,57 Prozent).
me pt er e s b 17 20
Der Aufschwung von Seat war in den vergangenen Jahren unübersehbar: Österreich ist mit aktuell 4,92 Prozent einer der Märkte mit dem weltweit höchsten Marktanteil.
W
ichtig für die Marke ist auch, dass immer mehr (auch höherwertige) Modelle im Angebot sind, was sich positiv auf die Händlerrendite auswirkt. Heuer ist auch der Ateca als vierte Säule dazugekommen: Und man muss kein großer Prophet sein, wenn man behauptet, dass 2018 auch der auf der IAA in Frankfurt gezeigte Arona (also das kleine SUV) eine wichtige Rolle spielen wird (2 davon sind schon auf Österreichs Straßen unterwegs).
Ibiza alt und neu halten gemeinsam die Spitze Vom alten Ibiza wurden binnen neun Monaten 2.990 Stück neu zugelassen; dazu kommen noch 1.316 von der neuen Version: Summiert ergeben sich dadurch 4.306 Ibiza, womit das Niveau des Vorjahres (4.554) fast erreicht wurde. Nummer 2 war der Leon (3.575 Stück), das waren um genau 66 Einheiten mehr als 2016. Rang 3 entfiel auf den Ateca: Hätte er nicht mit Lieferschwierigkeiten zu kämpfen, wären deutlich mehr als die 2.795 Neuzulassungen möglich gewesen. Der Alhambra büßte heuer 18,25 Prozent ein und kam auf 2.419 Neuzulassungen. Angesichts der Dominanz dieses Quartetts spielten der Mii (121 Einheiten) und der Toledo (52) nur eine untergeordnete Rolle. • (MUE)
29 neue Renner aus Maranello wurden heuer zugelassen, das sind fast doppelt so viele wie im Vorjahr.
Der Neustart der koreanischen Marke ist nun auch in den Neuzulassungen abzulesen.
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wirtschaft
Die Software erleichtert die täglichen Abläufe im Autohaus
Michael Steinhauser, Gregor Pülzl (v. l.)
Alles drin zum fairen Preis Was muss gute Betriebssoftware können? Vielseitige Anwendungsmöglichkeiten, einfach verständliche Funktionalitäten und Dokumentationen – und dass die Telefon-Hotline gut erreichbar ist. Wir haben einen Loco-Soft-Anwender nach seinen Erfahrungen befragt.
E
s ist kein großer Betrieb, den Michael Steinhauser in Asperhofen (Bez. St. Pölten Land) führt, aber ein vielseitiger: Tankstelle mit Gastronomie, Nissan- Neuwagenverkauf, freie Werkstatt für alle Marken, Gebrauchtwagenhandel. Steinhauser, seines Zeichens Landmaschinen- und Kfz-Technik-Meister und in seiner Freizeit begeisterter Harley-Fahrer, hat den Betrieb 1985 von seinem Vater übernommen und 1989 auf Kfz umgestellt. „Etwa 80 Neuwagen und 50 bis 60 Gebrauchte verkaufe ich im Jahr“, erzählt der Unternehmer. 12 Mitarbeiter zählt die Firma, in der Gattin Hildegard Buchhaltung und Lohnverrechnung besorgt. Der Sohn schreibt gerade seine Diplomarbeit an der TU in Wien. Als Steinhauser 2013 seinen Software-Anbieter wechseln musste, entschied er sich auf eine Empfehlung hin für Loco-Soft. Der deutsche Anbieter mit Österreich-Niederlassung in Salzburg bietet seit 25 Jahren eine Komplettlösung für Autohäuser an. „Insgesamt vertrauen in der DACH-Region 2.600 Kunden auf uns, österreichweit sind es etwa 100“, erzählt Vertriebsleiter Gregor Pülzl. Darunter finden sich sowohl kleine Autohäuser wie Nissan Steinhauser, aber auch große Betriebe mit mehreren Filialen, für die das DMS ebenso geeignet ist.
„Die Kosten sind fair, man ist schnell eingearbeitet und die Telefon-Hotline ist sehr gut erreichbar.“
52
AUTO & Wirtschaft 11/2017
Anders als mancher Mitbewerber verrechnet Loco- Soft nicht nach Modulen, sondern nach Arbeitsplatzzugängen. Jedem Platz steht das komplette Paket mit allen Möglichkeiten zur Verfügung. Diese reichen von der Auftragsabwicklung über Verkäufersteuerung, internes Nachrichtensystem oder Finanzbuchhaltung bis hin zur Kunden- und Fahrzeugverwaltung. „Wie viele Funktionen davon jeder Kunde nutzt, bleibt ihm selbst überlassen.“ Die Preise seien ab 79 Euro im Monat gestaffelt, in einem Betrieb mit 5 Arbeitsplätzen beliefen sich die monatlichen Kosten auf 215 Euro, so Pülzl.
Rasche Einarbeitung als erster Schritt Im Preis enthalten sind Installation und Ersteinweisung sowie regelmäßige Updates. „Die Beträge sind fair, die Einarbeitung ging schnell vonstatten, sogar die telefonische Hotline funktioniert sehr gut“, freut sich Steinhauser, während er so routiniert mit ShortCuts durch die Software surft, dass man gar nicht glauben mag, dass er den Notdienst oft bemüht. „Die Grundfunktionen, die täglich gebraucht werden, müssen nach der Einweisung sitzen“, sagt Pülzl. Kein Betrieb könne es sich leisten, dass Dinge nicht erledigt würden, weil eine neue Software in Gebrauch sei. „Bei der Installation bin ich jedenfalls selbst vor Ort“, erzählt der Verkaufsleiter. „Denn was ich beim Verkaufen versprochen habe, muss dann auch funktionieren.“ • (KAT)
Auf der Überholspur! Mit welcher Marketing-Strategie und mit welchen Kommunikationskanälen die Kunden heute am effektivsten zu erreichen sind, erfahren Sie im Buch „Automobil Marketing“ von Prof. Willi Diez, das bereits in 6. Auflage erschienen ist.
D
er Automobilkunde von heute hat sich in seinem Kaufverhalten geändert. Er ist individueller, und das bedeutet, dass seine Konsumentscheidungen viel stärker nach eigenem Ermessen und nicht nach Tradition oder wirtschaftlicher Notwendigkeit getroffen werden. Prof. Willi Diez, Leiter des Instituts für Automobilwirtschaft an der Hochschule Nürtingen-Geislingen (D), behandelt die Grundlagen des Marketings und zeigt innovative Strategien für die erfolgreiche Marktbearbeitung auf: Neue Strategien sind gefragt, um die Kunden zu binden und das Aftersales-Geschäft voranzutreiben. Wie man diese potenziellen Kunden erkennt und Kundenbeziehung aufbaut, wird im Abschnitt A des Buches exakt erklärt, zum Beispiel durch die Analyse des Käuferverhaltens. Dabei geht es nicht nur darum zu wissen, welche Faktoren das Kaufverhalten beeinflussen, sondern auch wie die Kaufentscheidungen erfolgen.
Konkrete Empfehlungen für die Händler Teil B des Buches beschäftigt sich ausführlich mit dem Automobil-Management und der Entwicklung eines ganzheitlichen Kommunikationskonzepts für die relevante Zielgruppe. Im letzten Kapitel gibt es einen Ausblick auf das Automobil-Marketing im digitalen Zeitalter. Kurzum: Das Buch behandelt die wichtigsten marketingtechnischen Fragestellungen in der Automobilbranche. Hier finden nicht nur die Marketingverantwortlichen der Automobilhersteller Antworten, sondern auch der kleine (Multimarken-)Händler bekommt konkrete Handlungsempfehlungen, mit deren Hilfe er seine Kundenakquise und -pflege sowie die Produkt-, Markenund Vertriebspolitik neu ausrichten kann. • (KMH)
Verlag: Franz Vahlen München 6., vollständig überarbeitete Auflage Preis: 101,77 Euro Seiten: 480 ISBN 978-3-8006-4640-1
Die Tabelle oben zeigt, wie wichtig das Internet bei der Auswahl ist; unten: die Gründe, warum sich Kunden ein neues Auto kaufen
Globaler Ausblick
wirtschaft
Nach lauten Pressetagen holten Japans Autohändler die Show wieder zurück in die Realität
Die E-Zukunft braucht noch lang Elektrische Zukunftslösungen und Vehikel, die lange noch nicht auf dem Markt sind, richteten auf der Tokyo Motor Show den Blick in eine Zeit nach dem Ende des Verbrennungsmotors. Die mobile Realität sieht auch im asiatischen Kulturkreis nicht anders als in Europa aus. Von Gerhard Lustig
D
er Feststoff-Batterietechnik sprechen die japanischen Hersteller das Potenzial zu, die Reichweite der E-Mobile entscheidend zu verbessern. Toyota, Sponsor der kommenden Olympischen Winter- und Sommerspiele inklusive Paralympics, führte das Wort. China war nicht vertreten und auch nicht Korea. Es war ein Heimspiel in Sachen Studien. Europas Autobauer waren nahezu vollständig anwesend und retteten dem vom Aussterben bedrohten alten Automessetyp mit ihren verkaufbaren Modellen den Showcharakter. Toyotas Executive Vice President Didier Leroy präsentierte das breitkrempige Concept-Car-Programm,
„Basis allen automobilen Tuns ist das konventionelle Vehikel.“ Dr. Elmar Degenhart schließlich sieht man sich als der Welt größter E-Fahrzeuganbieter. Nur der Nissan Leaf durchdringt die Phalanx. Porsche brillierte mit viel PS und füllte den im Übermaß zur Verfügung stehenden Messeraum mit einem 356 Porsche Speedster aus dem eigenen Museum. Und auch Volkswagen samt Audi zeigte konventionelle Autoware. Also überließ man den Japanern beim neuen „Mensch-Maschine“-Spiel die Bühne. China machte
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AUTO & Wirtschaft 11/2017
nicht mit, die konzentrieren sich auf Batterien mit vergrößerter Reichweite, von der zwar alle Autobauer sprachen, jedoch keiner realistisch damit auftreten konnte.
Viele Versprechen, wenig Reales Basis allen automobilen Tuns ist das konventionelle Vehikel, frühestens 2019 werden die Nachfolgemodelle mit Stromlösungen auftreten. Continental-Boss Dr. Elmar Degenhart ließ sich blicken und stand den neugierigen asiatischen Reportern Rede und Antwort, wie Europa denn die Mobilität der Zukunft lösen werde. Es war außer neuen Wortschöpfungen nicht viel dabei, was das Wort „Sensation“ vertragen hätte. Solide Forschungs- und Entwicklungsarbeit in der hochqualitativen Automobilzulieferindustrie eben. Schaeffler, Bosch, Mahle stellten sich der asiatischen Übermacht. Dabei werden an den kommenden Publikumstagen die heimischen Autofahrer nur danach trachten, sich wenigstens ein K-Car leisten zu können. PS-starken Fahrzeugen alter Zeit wird mit der Handycam zu Leibe gerückt. Der präsentierte Mercedes Maybach bleibt für die meisten Besucher ein Traum. Da darf dann schon jede Menge Concept-Krimskrams die Schauer zum Staunen bringen. Computer animationen verdeutlichen die Richtung, in die die individuelle Mobilität driften soll. Interessant ist die
wirtschaft
Globaler Ausblick
wie auch die kleine Schar heimischer Automedien- Vertreter in Tokyo feststellen konnte.
Große Autoshows verblassen
Ein Concept-Panoptikum mit viel Fiktion und viel Animation und vielen Fragezeichen betreffend Realisation …
Jeder Hersteller ist bereit zu neuen Taten, beantwortet jedoch nur technisch politische Willenspositionen. Dass das Geld für den Forschungsaufwand in neue Antriebs- und Mobilitätsformen mit konventioneller Fahrzeugtechnologie verdient werden muss, wurde im Spiel von Licht und Science-Fiction einfach ausgeblendet. Faktum ist jedoch die zunächst zu Ende gehende Ära riesiger Automessen. Die Tablet-Generation wähnt sich abseits des Asphalts gut aufgehoben. Solange es Jobs gibt, sich das Sharing leisten zu können, ist es Spiel. Es war wieder nett anzusehen, wie junge Menschen sich mit den Mobilitätsangeboten neuer Zeit spielerisch anzufreunden beginnen. Die ergrauten Ingenieure wiederum sprechen bei aller technischen Entwicklungskultur ganz profan von leistbar. Ernst für die heutige Gamer- Generation wird das bis dato Spiel mit der vernetzten Mobilität erst, wenn ihnen dazu das Geld fehlt. Das Blech verdrückt sich inzwischen aus den Ausstellungshallen, um zum rechten Zeitpunkt wieder ins gleißende Scheinwerferlicht zu tauchen. •
e Verbrennungsmotoren ultimediale Zurschaustellung von Mobilitätsnutm zung mit konnektiver Carsharing-Nutzung. Alles geht automatisch, keine einzige Animation zeigt z. B. das Transportieren von Waren. Fiktion ist noch vieles,
Zurück in der Branche Nach WM Trost nun bei Birner: Der ehemalige Geschäftsführer Hans Lorenz übernimmt mit 1. Dezember 2017 bei Birner die Funktion des Verkaufsleiters.
U
m das Unternehmen entsprechend den sich ändernden Marktbedingungen anzupassen und weiter zu entwickeln, vollzieht Birner einen Wechsel in der Verkaufsleitung: Hans Lorenz, ein Kenner der Branche, übernimmt von Fritz Wieder. „Für Birner ist es eine perfekte Gelegenheit, einen erfahrenen Vertriebsprofi und Branchenkenner an Bord zu holen“, zeigt sich Birner-Geschäftsführer Franz Lettner über den Neuzugang erfreut.
Wieder bleibt Birner erhalten Aber auch auf die Dienste von Wieder möchte Birner nicht verzichten. Er wird sich künftig neben der Verkaufsverantwortung für Tirol und Vorarlberg wieder vermehrt um die OE-Geschäfte bei Birner kümmern. Ein Bereich, der ihm persönlich sehr viel Freude bereitet, wie Wieder versichert: „Eines meiner Lieblingsprojekte.“
Hans Lorenz folgt auf Fritz Wieder, der dem Unternehmen in neuer Rolle erhalten bleibt
„Unsere Branche ist im Wandel, damit verrate ich niemandem eine Neuigkeit. Diese Veränderungen nicht nur passiv zu erleben, sondern aktiv zu gestalten, hat für mich oberste Priorität. Dafür ist es nötig, die Balance zwischen Kontinuität und gezielten Neuerungen zu finden und zu halten“, formuliert Lorenz seine Ziele und Aufgaben bei Birner: „Unser Kerngeschäft bleibt es natürlich, unseren Kunden die richtigen Teile so schnell als möglich, und das bei einem ausgewogenen Preis-Leistungs-Verhältnis, zu liefern.“ Dafür möchte er mit dem Team maßgeschneiderte Services entwickeln. • (MPI)
AUTO & Wirtschaft 11/2017
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wirtschaft
Erwin Leitner, Barbara Emmers torfer (ATP), Alexandra Schmutzer, Roland Dworak (ATP) (v. l.)
Gemeinsamkeit, die sich auszahlt Einkaufsvorteile durch eine genossenschaftliche Organisation sind fein, zusammen mit gemeinsamen Events wie Lieferanten tagungen schnürt ATP ein rundes Paket für die Mitglieder. Von Mag. Bernhard Katzinger
W
enn Kleine gemeinsam auftreten, sind sie wie ein Großer – unter diesem Prinzip arbeitet die Einkaufsgenossenschaft ATP seit nunmehr 30 Jahren. Heute ist man mit 19 Partnern an 32 Standorten in ganz Österreich aktiv. Autoteile Schmutzer ist mit mittlerweile 4 Standorten seit 2014 dabei. Neu ist das Geschäft in Baden an der Vöslauer Straße. „Grund für die Standortauswahl ist die perfekte Lage,“ begründet Geschäftsführerin Alexandra Schmutzer. „Außerdem sind mehrere Werkstätten in unmittelbarer Nähe, sozusagen als Laufkundschaft.“
Vorteile und Gelegenheiten Autoteile Schmutzer gibt es seit 1982. Warum hat man sich als gut eingesessener Händler für die Genossenschaft entschieden? „Für uns sind die entscheidendsten Vorteile der direkte Einkauf bei der Industrie und das praktische ATP-Lager in Amstetten, aus dem wir 2 Mal pro Tag beliefert werden können.“ ATP-Vorstand Ing. Mag. Erwin Leitner, MBA, präzisiert: „Das Lager umfasst 30.000 m2. 35.000 Positionen werden mit 20 Mitarbeitern umgeschlagen.“ Ein Service, der bei Schmutzers Kun-
Alexandra Schmutzer
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AUTO & Wirtschaft 11/2017
ATP-Lager in Amstetten mit 35.000 Positionen
den gut ankommt. „Was in Amstetten vorrätig ist, kann ich hier in Baden als lagernd verkaufen“, sagt sie.
Was von der Marke bleibt Der gemeinsame Vorteil der 19 Mitglieder mit insgesamt 32 Standorten ist mit dem Genossenschaftsmotto „Zusammenarbeit statt Wettbewerb“ gut umrissen. „Unsere Mission ist die Unterstützung der Mitglieder“, sagt Leitner. Neben dem Einkaufsvorteil – laut ATP immerhin 15 bis 20 Prozent günstigere Preise – werden Schulungen, Seminare und die Lieferantentagungen angeboten, bei denen die „kleinen“ Betriebe Gelegenheit bekommen, mit den Großen von der Industrie auf Augenhöhe zu kommunizieren. Was das Branding betrifft, ist ATP als Marke beim Partner so präsent, wie der Händler das wünscht. „ATP bietet Möglichkeiten, der eigene Name des Unternehmens bleibt“, sagt Leitner. Die ATP-Eigenmarken bei Ölen und Lacken kommen bei den Kunden gut an. Für die Zukunft wird gerade eine neue, individuellere Einstiegsvariante der Mitgliedschaft für kleinere Händler entwickelt, zusätzlich zur bereits bestehenden Variante ASP (Auto Service Partner). •
WIRTSCHAFT
willhaben will weiter wachsen Nach den Veränderungen bei den beiden anderen großen Mitbewerbern baut das Motornetzwerk von willhaben sein Team weiter aus.
E
s war von Anfang an klar, dass der Kauf von gebrauchtwagen.at durch AutoScout24 nicht ohne Folgen bleiben würde: Nun hat der Dritte im Bunde, nämlich willhaben (wo auch car4you inkludiert ist), drei bisherige Außendienstbetreuer des aufgekauften Mitbewerbers an sich gebunden. Michael Gawanda, der seit einigen Wochen das Motornetzwerk von willhaben leitet, spricht von „strategischen Weichenstellungen“: Insgesamt wurde das willhaben-Team auf 17 Personen aufgestockt.
Maßgeschneiderte Pakete für die Händler Für die Händlerbetreuung am wichtigsten sind aber natürlich die Außendienstbetreuer: Hier ist Martin Ranak ab sofort für die Händler in Salzburg, Tirol und Vorarlberg zuständig. Kärnten und die Steiermark
Martin Ranak, Robert Haberl und Gerald Schraml (v. l.) verstärken seit Kurzem das Außendienstteam von willhaben wurden von Robert Haberl übernommen. In Wien, Niederösterreich und dem Burgenland ist Gerald Schraml der neue Ansprechpartner. Gleich geblieben ist der Außendienstmitarbeiter in Oberösterreich: Stefan Holzweber. Weil auch der erfolgreichste Außendienstler nicht ohne Medienberater und andere Kollegen im Innendienst arbeiten kann, erfolgte auch hier eine Verstärkung. Michael Gawanda freut sich, dass die Händler weiterhin mit Personen arbeiten können, die ihnen vertraut sind: „So können wir rasch maßgeschneiderte Pakete schnüren und das Geschäft der Händler optimal unterstützen.“ • (MUE)
willhaben-Motornetzwerk: Leiter Michael Gawanda (l.) und Verkaufsleiter Marcus Kraushofer (r.)
Der richtige Dreh Schraubendreher sind eines der wichtigsten Werkzeuge: SW-Stahl bietet sieben verschiedene Sets für unterschiedlichste Anwendungen.
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as richtige Werkzeug ist wichtig – vor allem bei jenen Dingen, die man Tag für Tag benötigt: Schraubendreher gehören zweifellos dazu. Mit sieben unterschiedlichen Sets ist SW-Stahl in diesem Bereich vertreten; für die Anwendung in Kfz-Werkstätten wird der Satz mit der Bezeichnung 31816L empfohlen: Die Schlitzgrößen 4,5, 5,5 und 8 mm sowie die Kreuzschlitz-Dimensionen PH1 und PH2 sind in diesem Satz vertreten.
Magnetische Spitze In Blau-Schwarz sind die Schraubendreher auch jederzeit leicht auffindbar: Sie besitzen eine schlagfeste durchgehende Klinge mit einer Metallkappe und sind mattverchromt. Zur Verstärkung des Drehmoments gibt es auch eine Sechskant-Aufnahme; die Verbindung von Klinge und Griff ist verdrehsicher. Durch die ergonomische und rutschfeste Griffform wird das Drehmoment perfekt übertragen. Wichtig ist auch die magnetische Spitze: Wer je eine verlorene Schraube im Motorraum oder in der Werkstätte gesucht hat, weiß dies besonders zu schätzen.
Neu im Portfolio von SW-Stahl ist auch ein orangefarbener Radmutterneinsatz, der eigens für koreanische Fahrzeuge entwickelt wurde: Hyundai und Kia haben ja in den vergangenen Jahren einen enormen Aufschwung erfahren; viele dieser Autos werden nach der (meist sehr langen) Garantiezeit auch in freien Werkstätten serviciert. Der Radmutterneinsatz mit der Nummer 07888SB ist schlagfest, hat ein Sternprofil, bietet eine optimale Kraftübertragung und ist voll kunststoffgekapselt. So können Felgen vor unliebsamen Kratzern geschützt werden. • (MUE)
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Dipl.-Kfm. Dr. Konrad Weßner
ANSICHT
Amazon goes Automobilhandel: Chance oder Bedrohung? N
achdem Amazon als E-Commerce-Platzhirsch eine Branche nach der anderen „aufgemischt“ hat, versucht sich der Internet-Gigant aus Seattle nun auch im Automobilhandel. Dabei stellt sich die Frage, ob sich das Amazon-Prinzip und damit das Geschäftsmodell des Online-Handels auch auf den Verkauf erklärungsbedürftiger Produkte wie Automobile übertragen lässt. Anders gefragt: Sind insbesondere Neuwageninteressenten tatsächlich so selbstbestimmt und vorinformiert, dass sie bereits vor dem Kauf und ohne Probefahrt genau wissen, welches Fahrzeug in welcher Ausstattung sie wollen, um dieses dann mehr oder weniger unbesehen online zu bestellen? • Vor diesem Hintergrund haben wir uns im Rahmen einer Repräsentativstudie bei 275 Automobilhändlern und 1.012 Autokäufern in Deutschland mit der Frage beschäftigt, wie Automobilhändler und Autokäufer die Chancen von Amazon im Automobilhandel beurteilen. Der Automobilhandel zeigt sich besorgt, nachdem bekannt wurde, dass Amazon in Deutschland bereits mit einigen Autohäusern bzw. Importeuren kooperiert. So sieht eine Mehrheit von 52 Prozent der Automobilhändler Amazon eher als Risiko, weil die Gefahr besteht, dass der Handel dann zum Fahrzeugauslieferer einer Plattform „degradiert“ wird. Dagegen sehen deutlich geringere 11 Prozent der Automobilhändler im Einstieg von Amazon als neuem Vertriebskanal eine Chance. Besonders bedroht vom Internet-Aufsteiger aus Seattle fühlen sich in Deutschland übrigens Opel- und Ford-Händler.
„Für Amazon spricht aus Kundensicht neben dem Preis der schnelle Kaufprozess.“
Dipl.-Kfm. Dr. Konrad Weßner ist Geschäftsführer der puls Marktforschung GmbH in Schwaig bei Nürnberg
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Demgegenüber zeigen die Kunden laut unserer Studie aktuell ein eher überschaubares Interesse von 24 Prozent am Autokauf über Amazon. Bei der Frage nach den Vorteilen eines Automobilkaufs beim Automobilhändler vs. Amazon nennen sie mit individueller Beratung (30 Prozent), Ansehen und Testen der Fahrzeuge (22 Prozent) und Vertrauen durch persönlichen Ansprechpartner (16 Prozent) klare Argumente für den stationären Automobilhandel. Für Amazon spricht aus Kundensicht neben dem Preis der schnelle und einfache Kaufprozess. Vor dem Hintergrund dieser Ergebnisse ist der Automobilhandel gefordert, gezielt an der Einfachheit seiner Verkaufsprozesse zu arbeiten. Mit anderen Worten: Automobilhändler mit Zukunft sollten ihren Kunden die Autoanschaffung so einfach wie möglich machen und alles beseitigen, was den Kauf verkompliziert. • Was lernen wir noch daraus? Angesichts der Tatsache, dass die Geschäftsmodelle von Amazon & Co. zwingend darin bestehen (müssen), Produkte und damit auch Automobile so standardisiert wie möglich anzubieten, sollten Automobilhändler mit Lust auf Zukunft genau das selbstbewusst herausstellen und (bereits online) erlebbar machen, was „Internet Pure Player“ nie können: individuelle, aktive und fachkompetente Beratung, die beim Kunden Vertrauen und das Bewusstsein aufbaut, dass der Verkäufer genau verstanden hat, was der Kunde will. • Dazu gehört zwingend eine vom Neuwageninteressenten auch wahrgenommene Bedarfsanalyse, die mit den Mobilitätsbedürfnissen bzw. dem Fahrprofil beginnt und dann zu den Fahrzeuganforderungen übergeht. Daran schließen sich individualisierte (Erlebnis-)Probefahrten und maßgeschneiderte Fahrzeug- und Mobilitätsangebote bzw. Monats-Flatrates an. Automobilhändler, denen es gelingt, den Wert „automobiler Maßanzüge“ erlebbar zu machen, dürfen ihre Kunden auch vor die Wahl stellen: standardisierte Fahrzeuge mit Preisvorteil oder wahrnehmbar auf den individuellen Bedarf zugeschnittene Autos bzw. Mobilitätsangebote. Der Automobilhändler 4.0 bietet beides, Amazon & Co. können nur günstig und standardisiert.
WIRTSCHAFT
Zurück, hinunter auf die Seite … … und dann nach vorn in die Zukunft: Wie man potenzielle Kunden zum richtigen Moment mit der perfekten Werbebotschaft anspricht, wurde auf der ProgrammatiCon in Wien gezeigt. Von Katja Müller-Happe
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er kennt das nicht? Man besucht einen Internetshop, sieht sich rote Laufschuhe an, kauft sie aber noch nicht. Doch bei jedem weiteren Besuch im World Wide Web tauchen diese roten Schuhe wieder auf. Und noch zauberhafter ist es, wenn plötzlich auch das passende Laufshirt dazu im Werbebereich erscheint – oder gar ein passender Artikel zur perfekten Laufstrecke in der Wohngegend. Dahinter steckt Programmatic Marketing: Das sind Marketing-Maßnahmen, die von Regeln und Algorithmen gesteuert werden. Einfach gesagt: Man nutzt eine verlässliche Datengrundlage, um zu entscheiden, für welchen User welche Werbebotschaft auf welchem Online-Kanal interessant ist. Auf diese Weise kann man z. B. einen Bestandskunden anders ansprechen als einen Neukunden. Für Bestandskunden kann es schon ärgerlich sein, ein Neukundenangebot zu bekommen, nur um zu sehen, wie günstig es wäre, jetzt abzuschließen. Genau das ist mit Programmatic Marketing vermeidbar. Das Ziel ist, dass die Werbung effizienter, relevanter und kundenfreundlicher wird. Siegfried Stepke, Geschäftsführer von e-dialog und Veranstalter der ProgrammatiCon, ist der Meinung, dass die wichtigsten Kennziffern für eine kundenzentrierte Werbung die Kunden und ihre Daten seien. Meist werden wertvolle Kundendaten in sogenannten Datensilos gespeichert, die im Unternehmen kaum oder nie genutzt werden. Durch die neue Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), die mit Mai 2018 in Kraft tritt, muss mit innerbetrieblichen Daten wesentlich sorgsamer umgegangen werden.
Ziel von Programmatic Marketing ist, dass Werbung effizienter, kundenfreundlicher wird.
Welche Analysen es gibt und was diese bedeuten, lesen Sie in diesem Artikel! Doris Lieber, Digital Architect bei Microsoft, widmete sich dem Einsatz von künstlicher Intelligenz für die immer stärkere Personalisierung von Werbung. Sie stellte ein bereits laufendes Projekt vor, wo jedem Kundentyp ein unterschiedliches Einkaufserlebnis vor Ort ermöglicht wird. Das funktioniert aber nur mittels penibelst erhobener Kundendaten, Bilderkennung und lernenden Algorithmen.
Kaufverhalten der Kunden analysieren Den Vortrag schloss sie mit der betrieblichen Datenanalyse anhand eines Cockpits (s. Grafik): Sie beginnt mit der Descriptiven Analyse, dem Blick in den Rückspiegel. Diese beschäftigt sich mit der Vergangenheit und versucht Auswirkungen auf die Gegenwart zu verstehen. Weiter geht es mit der Predictiven Analyse, dem Blick durch die Windschutzscheibe: Hier wird anhand der Analyse des bisherigen Kaufverhaltens der Kunden ermittelt, welche Produkte in Zukunft den besten Absatz versprechen. Die 3. Form ist die Prescriptive Analyse: Hier erfährt man mit dem Blick auf die Navigation Handlungsempfehlungen, wie man z. B. einen Trend in eine gewünschte Richtung beeinflussen, ein vorhergesagtes Ereignis verhindern oder auf ein zukünftiges Ereignis reagieren kann. Und das Armaturenbrett zeigt viertens die Diagnostic Analyse: Sie gibt Antworten auf die Fragen nach den Gründen, Auswirkungen, Wechselwirkungen oder Folgen von Ereignissen. In vielen Unternehmen fehlt das Bewusstsein, welcher Datenschatz im Unternehmen liegt. Oft fehlt es in den Firmen aber nur an internen, betrieblichen Kapazitäten oder der Bereitschaft, bei externen Online-Agenturen Unterstützung anzufordern. Aber nun heißt es: Rein ins Unternehmer-Cockpit, Blick zurück, hinunter auf die Seite und dann nach vorn in die Zukunft. •
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WIRTSCHAFT
Autoglas Wühl, Waidhofen/Thaya: Gerhard, Claudia und Lukas Wühl
Autoglas Plöb, Graz: Mario Zamut, Andreas Plöb und Roman Nagl
Elektronik-Kompetenz fürs Glas Die technischen Anforderungen beim Autoglas haben sich drastisch erhöht. Autoglas Wühl und Autoglas Plöb sind als Sekurit-Partner für die Herausforderungen bestens gerüstet.
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abei geht es sowohl um die Technik beim Einbau moderner Scheiben, vielmehr aber um die Elektronik, die in modernen Fahrzeugen verbaut ist. Sensoren, Kameras und Steuergeräte vor allem für die immer umfassenderen Assistenzsysteme machen den Windschutzscheibentausch zu einem HightechProjekt für absolute Spezialisten. Auf Basis dieser Anforderungen hat Autoglas-Spezialist SaintGobain Autover das Partnernetzwerk „Authorised Sekurit-Partner“ gegründet und heuer auch in Österreich umgesetzt.
„Die Kalibrierung ist ein wichtiger Unterschied zu Betrieben, die nur Montage anbieten.“ Andreas Plöb, Autoglas Plöb
Grazer Platzhirsch Autoglas Plöb ist eines der ersten Mitglieder. Schließlich arbeitet Firmenchef Andreas Plöb schon seit der Firmengründung 2004 eng mit Saint-Gobain Autover und Sekurit-Fahrzeugverglasung zusammen. „Andreas Plöb hat selbst ein innovatives Einbausystem entwickelt und setzt diese Prozessoptimierung bis ins kleinste Detail um“, berichtet Oliver Sacher, Geschäftsführer von Saint-Gobain Autover Österreich. Die Hersteller-Standards bei der Verarbeitung werden penibel eingehalten. Da passt das Schulungs-Angebot der Sekurit-Akademie perfekt zu den
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Ansprüchen des Unternehmers. Kein Wunder, dass es auch bei der technischen Ausstattung an nichts fehlen darf: Diagnose- und Kalibrierungsgeräte kommen von Hella Gutmann Solutions. „Das bedeutet Sicherheit für jeden Kunden, der ein Fahrzeug mit Assistenzsystemen hat“, so Plöb: „Das ist ein wichtiger Unterschied zu anderen Betrieben, die nur Montage anbieten.“ Neben der professionellen Arbeit und der modernen Ausstattung ist das gut sortierte Lager mit 1.900 Scheiben und Zubehörartikeln eine weitere Stärke von Autoglas Plöb.
Waldviertler Großhändler Im Norden des Landes, in Waidhofen/Thaya, befindet sich ein ganz frischer Sekurit-Partner. Firmenchef Gerhard Wühl vom gleichnamigen AutoglasFachbetrieb verfügt über 26 Jahre Erfahrung in diesem Segment und ist seit 10 Jahren selbstständig. Mit seinem modernen Betrieb in Waidhofen nutzt er nun die Vorteile dieser Partnerschaft. Im reinen Familienbetrieb ist Claudia Wühl für die Administration, den Kundenservice und die Versicherungsabwicklung verantwortlich, Sohn Lukas hat sich zum Profi für Diagnose und der Kalibrierung der Assistenzsysteme nach dem Einbau entwickelt, wobei auch er auf das CSC-Tool von Hella Gutmann vertraut. Wühl ist nach wie vor selbst in der Montage tätig und hat den regionalen Großhandel mit Autoglas mit in seinem Aufgabengebiet. Das Scheibenlager umfasst beachtliche 800 Stück. • (GEW)
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WIRTSCHAFT
Von Öldruck bis Torx-Schrauben KS Tools bietet ein umfassendes Portfolio an klassischen Werkzeugen ebenso wie innovative Spezialwerkzeuge für die ständig wachsenden Anforderungen der Kfz-Werkstätten an.
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as gesamte Angebot ist dabei auf die professionellen Anforderungen der Werkstätten ausgerichtet. Die Werkzeuge sind exklusiv über den Fachhandel zu beziehen, wo sowohl die entsprechende Beratung wie auch die Lieferfähigkeit in Zusammenarbeit mit KS Tools gewährleistet sind. Dabei sind die Experten des mittlerweile weltweit tätigen Konzerns aus Deutschland immer auf der Suche nach innovativen Lösungen für Spezialanforderungen, die das Leben der Kfz-Mechaniker erleichtern bzw. manche Lösungen erst ermöglichen.
Öldruck-Messgerät Ein aktuelles Beispiel dafür ist ein Öldruck-Messgerät für den Einsatz im Rahmen eines TurboladerSchadens. Bevor ein Turbolader repariert wird, muss in jedem Fall der Öldruck gemessen werden. Bei fehlendem Druck würde der neue Lader unmittelbar nach dem Einbau wieder zerstört. Aus diesem Grund hat KS Tools ein ÖldruckPrüfgerät im Programm. Damit können Drücke von 0 bis 10 Bar zuverlässig gecheckt werden. Für den vielfältigen Einsatz sind zehn verschiedene Adapter im Paket enthalten. Damit ist die Verwendung bei sehr vielen Fahrzeugen
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Öldruck-Messgerät mit verschiedenen Anschlüssen (o.), Torx-Schraubenausdreher-Set (li.) gewährleistet. Die Handhabung ist denkbar einfach: Das Messgerät wird über das Öldruckgeber-Gewinde angeschlossen, der Druck kann dann am Manometer abgelesen werden. Falls ausreichend Öldruck vorhanden ist, kann der Turbolader repariert werden. Fehlt der Druck, muss zunächst die Ursache dafür festgestellt und beseitigt werden.
Beschädigte Torx-Köpfe Dieses unangenehme Problem kennt wohl jeder Mechaniker: Beschädigte Torx-Köpfe sind schwer bis gar nicht mehr zu lösen. Ein großer Zeitaufwand ist in jedem Fall garantiert, meistens wird das intakte Werkzeug dabei beschädigt oder es werden Oberflächen zerkratzt. KS Tools hat genau für dieses Problem ein Werkzeug im Programm. Mit dem Spezial-TX-Schraubenausdreher-Satz können Mechaniker einfach, sicher und effizient diese Herausforderung lösen. Die Antwort auf diese Frage ist ein spezielles, linksdrehendes Schneidgewinde mit konisch zulaufenden Schneiden. Damit fräst der Mechaniker in kürzester Zeit ein neues, kleineres Gewinde in die kaputte Schraube. Danach kann einfach weitergedreht werden, das Werkzeug hat sich mit der Schraube verbunden und diese lässt sich nun ganz einfach entfernen. Der gesamte Ablauf ist in nur wenigen Minuten erledigt. Das Set besteht aus 18 Teilen und enthält die passenden Torsionpower-Bits für TX-Schrauben. Die farbcodierten und natürlich sehr stabilen Bits haben eine Torsionszone, mit welcher die Drehmomentspitzen abgefedert werden. Die Handhabung wird zudem mit dem magnetischen Schnellwechsel-Bithalter und dem ½-Zoll-Stecknussadapter vereinfacht, wobei das Werkzeug nur für die Handbetätigung vorgesehen ist. • (GEW)
WIRTSCHAFT
Zwischen Reifen-Pflicht und -Kür zusätzlichen Funktionen – zukünftig eine noch wichtigere Rolle spielen werden. In der Mobilität der Zukunft und vor allem bei den kommenden Assistenzsystemen wird der Reifen einen entscheidenden Faktor bilden.
Die Vortragenden des ÖAMTC-ReifenSymposiums in der TU Wien
Was die Reifen der Zukunft können müssen und was die Hersteller an Visionen entwickeln, damit beschäftigte sich das diesjährige ÖAMTC-Symposium Reifen und Fahrwerk.
Digitale Zukunft im Vertrieb Veranstalter Dipl.-Ing. Friedrich Eppel (ÖAMTC) und Sponsor Dr. Kristjan Ambroz (Semperit)
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nter dem Motto „Pflicht und Kür: Vorgaben erfüllen und Visionen verwirklichen“ hatte es ÖAMTC-Reifenexperte Dipl.-Ing. Friedrich Eppel einmal mehr geschafft, zahlreiche, hochkarätige Referenten aus der Industrie zu gewinnen. Dabei waren sich die Vortragenden von Continental, Pirelli, Michelin, Bridgestone und Goodyear einig, dass die Reifen – mit
Während bei den Vorträgen hauptsächlich die technische Entwicklung im Mittelpunkt stand, beschäftigt sich Semperit-ÖsterreichGeschäftsführer Dr. Kristjan Ambroz als langjähriger Sponsor der Veranstaltung auch mit der zukünftigen Entwicklung im Vertrieb, wo sich ebenfalls viele Herausforderungen und Veränderungen ergeben werden. „Wir wollen unsere Handels- und Vertriebspartner unterstützen, um gemeinsam in die digitale Zukunft zu gehen“, so Ambroz: „Zudem müssen wir sicherstellen, dass die individuelle Mobilität auch noch in 10 oder 15 Jahren einen bedeutenden Stellenwert hat.“ Die Vorträge des Symposiums sind auf der Website des ÖAMTC zu finden. • (GEW)
Hightech – fein gegliedert Damit Kunden kettenpflichtige Strecken nicht als Stress erleben, empfiehlt pewag, ihnen davor passende Ketten zu verkaufen.
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as Schmiedewerk in Brückl wurde bereits 1479 erstmals urkundlich erwähnt, doch Tradition haben bei pewag auch schon seit Jahrzehnten Innovationen für „kinderleicht“ zu montierende Schnee- und Gleitschutzketten mit bester Traktion. Nicht nur pewag sagt, die snox-pro-Montage sei „so einfach wie das Überziehen einer Haube“. Sie gewann auch den „Konsument“-SchneekettenMontagetest: Die Kette spannt sich vollautomatisch, händisches Nachspannen ist nicht notwendig. Das gilt genauso für die vom „Konsument“ mit „sehr gut“ bewertete pewag servo sport, die auch hervorragende
snox pro Quick release offen (l.), geschlossen (r.), und die pewag brenta-c 4x4 (u.)
Werte punkto Traktion und Sicherheit erreicht. Bei der speziell für sportliche Fahrzeuge mit Breitreifen oder wenig Freiraum im Radkasten entwickelten (laut pewag) „einzigen 7-mm-Kette mit automatischer Ratsche“ vermeidet der Felgenschutz Kratzer an empfindlichen Felgen. Vom „Konsument“ ebenfalls „sehr gut“ eingestuft: Die zur Verwendung auf Allradlern (die doch auch Schneeketten brauchen) verstärkte brenta-c 4x4. Die laut pewag für unbefestigte Straßen optimale Schneekette ist „sehr montagefreundlich“.
Starwave: feine Kettenglieder für mehr Traktion Zu den heurigen Optimierungen des österreichischen Premium-Kettenherstellers, die den Kundennutzen weiter steigern, gehören auch Kettenglieder mit starwave®-Wellenprofil: Sie haben 7 Prozent mehr gehärtete Oberfläche, die Ketten sind widerstandsfähiger bei gleichgebliebenen Abmessungen. • (ENG)
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Erfolgreiche Kärntner Günther Weinberger (AH Grohs, Wolfsberg) siegte bei der Staatsmeisterschaft der Kfz-Techniker-Lehrlinge. Bronze ging an Tobias Vecsei (AH Oskar Dörfler/Spittal). Im Bild auch Vertreter der Sponsoren.
Liqui Moly erotisiert Der Erotikkalender 2018 von Liqui Moly, ein exklusives Geschenk für Geschäftspartner des Unternehmens, ist da. Einige Kalender gehen in den freien Verkauf und sind im Teamshop zu bestellen: www.liqui-moly-teamshop.de/
50.000 Facebook-Fans Über das Überschreiten der 50.000er-Marke an Facebook-Fans der Seite „Meinunfallauto“ freut sich Ing. Mirza Sakonjic, geschäftsführender Gesellschafter der in Gründung befindlichen TwoDots Digital GmbH: „Es ist eine stark aktive Community im deutschsprachigen Raum, über die Niederlande, Westeuropa bis nach Süd- und Osteuropa, die sich rund um alle Themen betreffend Unfallautos austauscht. In den letzten 140 Tagen wurden 1,6 Millionen Minuten Videos auf der Facebook-Seite angesehen, was etwa 6,3 Millionen Videoaufrufen entspricht.“ Vision von TwoDots Digital sei, „neue Marktplätze und neueste digitale Technologien zu entwickeln, um die Kunden und Konsumenten bei ihren Kaufentscheidungen mit Informationen und Angeboten zu unterstützen“, so Sakonjic. www.meinunfallauto.at – gestartet im Juli 2017 – bezeichnet sich als 1. Online-Marktplatz, spezialisiert rund um das Thema Unfallauto. Private und Händler können ihre (reparierten) Unfallfahrzeuge einstellen. Händlern werden unterschiedliche Pakete von „Beginner“ bis „unlimited“ zwischen 359 und 1.500 Euro (netto) im Jahr angeboten. Aktuell stehen 106 Autos zur Auswahl. Als Reichweite werden Deutschland, die Niederlande, Österreich bis nach Osteuropa mit Polen, Rumänien, Bulgarien und den Balkanstaaten angeführt.
6 Mio Verschleißteile verfügbar
Tyre24 hat das Angebot auf der B2B-Plattform in Österreich um den Bereich Kfz-Verschleißteile erweitert. Neben dem Angebot von europaweit knapp 2.000 Lieferanten im Bereich Reifen, Räder und Werkstattzubehör stehen jetzt zusätzlich die Bestände von 6 Millionen verschiedenen Kfz-Teilen für die gelisteten Händler der Plattform zum Abruf bereit. „Wir entsprechen damit dem Wunsch sehr vieler österreichischer Kunden“, sagt Michael Saitow, CEO der Saitow AG.
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Kurze Umbauzeit Kastner hat zwei bestehende steirische Standorte in kurzer Umbauzeit in neue Räumlichkeiten übersiedelt. In der Filiale Bärnbach können Kunden auf 800 Quadratmetern aus einem großen Sortiment wählen. Auch
die Filiale Gralla bietet auf 500 Quadratmetern Autoersatzteile und Zubehör. Auf fachmännische Beratung und Kundenzufriedenheit wird laut Kastner in Bärnbach und in Gralla höchstes Augenmerk gelegt.
Disruption
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ch muss zugeben – vor zwei Jahren habe ich mit diesem Wort noch überhaupt nichts anfangen können. Seit Dieselgate und dem damit ausgelösten E-Mobility-Hype ist es in aller Munde. Diverse Start-ups wollen damit ihr revolutionäres Denken signalisieren. Gleichzeitig werden herkömmliche Autoproduzenten mit diesem Schlagwort angeprangert, schon jetzt die Zukunft verschlafen zu haben. Selbsternannte Gurus prophezeien, es werde ihnen so gehen wie Kodak. Da hat die digitale Fotografie dem analogen Filmproduzenten den Garaus gemacht. Oder wie Nokia. Da hat das Smartphone den finnischen Handy-Weltmarktführer in der Versenkung verschwinden lassen. • Disruption ist ein aus Amerika importierter Begriff und beschreibt das Phänomen, dass eine stark wachsende Innovation bestehende Geschäftsmodelle zusammenbrechen lässt. Neue Technologien können da abrupt ganze Märkte zerstören. Viele übersehen dabei: Das gilt nur für die Digitalwirtschaft. Der Kfz-Markt eignet sich dafür nicht. Denn im Gegensatz zu digitalen Produkten und Revolutionen benötigt die Mobilität eine extrem kostenintensive Infrastruktur – unabhängig davon, um welche Form der Mobilität es sich dabei handelt. • Das gilt auch für die E-Mobilität. Da treffen die Redakteure unseres Verlagshauses immer wieder auf einzelne innovative Anwender, die diese erfolgreich nutzen. Etwa Peter Koch in Wien, der den gesamten Fuhrpark seiner Spenglerei elektrifiziert hat und dank Förderung und Steuerersparnis bei der Anschaffung, dem Entfall des Sachbezugs bei Dienstfahrzeugen und einer Photovoltaikanlage am Firmendach eine durchaus positive Bilanz ziehen kann. Der wegen mangelnder flächendeckender Ladeinfrastruktur seine Urlaubsfahrten dennoch in einem Diesel verbringt. • Da treffe ich auf einen Segelfreund, der schon seit einiger Zeit einen teuren Tesla fährt. 40.000 Kilometer pro Jahr – davon das meiste auf Autobahnen. Der das flotte Auto neben dem Spaß an neuer Technologie auch wegen der Förderungen, der Steuerersparnis und dem Gratisstrom an den Tesla-Zapfsäulen geleast hat. Der seinen Tesla nach vier Jahren zum halben Ankaufspreis zurückgeben kann; dem daher die Batterielebensdauer und der Restwert kein Kopfzerbrechen bereitet. Der nun nach 60.000 Kilometern unter dem Strich auf niedrigere monatliche Betriebskosten kommt als mit seinem früheren BMW.
ANSICHT
Dr. Fritz Knöbl
E-Mobilität eignet sich wegen der erforderlichen Ladezeit besonders für kurze Strecken im Stadtverkehr. So kam es in Norwegen zu einem Boom der E-Autos, da sie auf Busspuren fahren und gratis parken dürfen. Benutzt von wohlhabenden Autofahrern, die ihre Zweitautos bei ihren Häusern in ihren Garagen am Stadtrand bequem laden können. Denn in den dicht verbauten Städten hapert es mit der Ladeinfrastruktur. Und bei Koch in Wien funktioniert sein E-Fuhrpark nur deshalb klaglos, weil er am Betriebsgelände Platz für genügend Ladestationen hat. • Bei den alten Handys kam man einige Tage mit einer Ladung aus. Smartphones müssen ständig an die Steckdose. Ihr Aufladen ist in der Praxis trotzdem kaum ein Problem. Freie Steckdosen sind auch unterwegs überall schnell zu finden. So konnte es zu einer Disruption des Handymarktes kommen. Wie mühsam eine leere Batterie jedoch sein kann, weiß jeder, der sein E-Cart am Golfplatz ohne Strom zum Clubhaus zurückschleppen musste. • Weder die alten noch die jungen Autoproduzenten werden ein Problem haben, attraktive E-Autos zu entwickeln und auf den Markt zu bringen. Ich sehe aber kaum eine Chance, dass die Ladeinfrastruktur mit dem Entwicklungstempo der Autobauer Schritt halten kann. Wien ist dafür ein abschreckendes Beispiel. Die Politik kann der Autoindustrie zwar CO2-Quoten vorschreiben, den Bürgermeistern aber nicht die Zahl der für die E-Autos erforderlichen Ladestationen. Das versuchen die Politiker erst gar nicht. Von einer Disruption des Automarktes kann keine Rede sein. Angesagte Revolutionen finden eben nur selDr. Fritz Knöbl ten statt – und bei ist emeritierter schlechtem Wetter Rechtsanwalt schon gar nicht. und Publizist
„Angesagte Revolutionen finden nur selten statt – und bei schlechtem Wetter schon gar nicht.“
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Reifenflanke als Marketingfläche Continentals neuer Pkw WinterContact TS 860 S für die High-Class und der für urbane Einsatzzwecke konzipierte AllSeasonContact teilen ihre Vorzüge auf der Reifenflanke mit. Von Gerhard Lustig
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ür Sportwagen und hoch motorisierte, handlingorientierte Pkws sowohl in der Erstausrüstung als auch im Ersatzgeschäft ist der jetzt verfügbare WinterContact TS 860 S ausgelegt. Interessanterweise plant Continental, zunächst den Weg über den Ersatzbedarf und parallel dazu den Autoherstellern mit maßgeschneiderten Versionen mit unterschiedlichen Fahreigenschaften auf höchstem Niveau diesen Gummi in der Erstausrüstung schmackhaft zu machen. Zumindest liest sich das so im Begleittext. Der neue Ultra-High-PerformanceBreitreifen wird zum Winter in 14 Dimensionen zwischen 18 und 21 Zoll produziert – mit Geschwindigkeitsfreigaben bis zu 270 km/h. „Damit reagieren wir auf die vielfältigen Anforderungen der Fahrzeughersteller und der Fahrer anspruchsvoller Autos“, erläutert TechnicalBenchmark-Director Dipl.-Ing. Dipl.-Ing. Andreas Schlenke (r.), Director Andreas Schlenke.
„Designmerkmale an der Reifenflanke vermitteln den Konsumenten Continentals neue Reifenkompetenz.“ Benchmark & Customer Interface Management Worldwide, hier mit Pkw-Reifen-Pressesprecher Klaus Engelhart
Alles, was der Markt braucht
Bei der Präsentation stach die enorme Mitteilsamkeit an der Reifenflanke ins Auge, wo alle gesetzlich notwendigen und aus Herstellersicht alle marketingtechnisch verwertbaren Details abgebildet sind. Noch stärker kommt dieser Aufwand bei Continentals erstem AllSeasonContact
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zum Ausdruck. Die Seitenwand ziert eine urbane Zeichnung, um damit bei diesen eher gemäßigten Witterungsbedingungen die Kompetenz dieses Reifens aufzuzeigen. Dennoch wies Pkw-Reifen-Pressesprecher Klaus Engelhart in seiner Präsentation auf die Notwendigkeit hin, maximale Sicherheit in allen Jahreszeiten nur mit saisonal angepasster Sommer- und Winterbereifung erreichen zu können. Der Ganzjahresreifen ist im Ersatzbedarfsgeschäft in 33 Größen für Felgen zwischen 14 und 18 Zoll und Geschwindigkeitsfreigaben bis 240 km/h erhältlich. Er trägt sowohl das Schneeflocken-/ Alpin-Symbol als auch eine M+S-Markierung Beim EU-Label ist er im Nassgriff und beim Rollwiderstand mit „B“ eingestuft und für Fahrzeughalter mit geringerer Kilometerlaufleistung im stadtnahen Bereich konzipiert.
Wortreich in neue Kompetenzfelder Die technischen Auslobungen für beide Reifentypen konzentrieren sich letztendlich auf nutzbringende Umweltfaktoren. Silica-Mischung und Profilarchitektur sind Begleitargumente. Bei Continental spielt zunehmend die Argumentationspyramide „Vision Zero“ eine Rolle, mit der der große Reifenhersteller mit dem ganzen Fahrzeug im Kompetenzverbund bis zum Jahr 2050 das hehre Ziel verfolgt, möglichst keine Verkehrsunfälle mit Verletzen oder gar Todesopfern mehr zu verursachen. Bis dies erreicht ist, wird profane Vermarktung den Ton im Reifenbusiness angeben. •
GEWERBE
Gutes Wetter, gute Stimmung – und viele zufriedene Besucher
Hausmesse in München lockte WM Trost ist mit seiner Hausmesse in München zufrieden; auch viele Österreicher kamen. Von Gerhard Lustig
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Bei den Ständen mit dem Essen drängten sich – wie immer – besonders viele Besucher, aber auch sonst durften die Veranstalter nicht klagen
e näher derartige Hausmessen in Deutschland veranstaltet werden, desto größer ist natürlich der Zuspruch aus Österreich. Vor allem Kunden aus Tirol, Vorarlberg, Salzburg und Oberösterreich nutzen diese Veranstaltungen, um sich über die Neuheiten auf dem Werkstättensektor zu informieren. Laut Angaben des Veranstalters waren diesmal rund 350 Kunden aus Österreich bei der im Oktober veranstalteten Hausmesse von WM Trost Autoteile in München. Österreich-Statthalter Marc Piniek freute sich über den Zuspruch. Vom Außendienstteam konnten Fragen der Kunden zur geänderten Versorgungslogistik inklusive Nachtversand erörtert werden.
Marc Piniek, WM-Trost Österreich
Grundsätzlich, so Piniek, sei die Verfassung der freien Werkstätten in puncto Auslastung zufriedenstellend und auch im Bereich Werkstattausrüstung sei die eine oder andere neue Investitionsbereitschaft erkennbar geworden.
Eigenständige Entwicklung von WM Trost München war für heuer die 4. und letzte Hausmesse. Das Management in Osnabrück legt Wert auf die eigenständige Entwicklung von WM Trost in Österreich, was sich auch in der einen oder anderen strategischen Personalneugestaltung ausdrücken wird, wie Piniek formuliert. •
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gewerbe
30 Kunden von Stahlgruber Österreich und 90 von Stahlgruber Deutschland hatten ihren Spaß auf der Rennstrecke und erhielten einen Überblick über die technische Kompetenz von ZF Aftermarket und Stahlgruber sowie Informationen über das ZF Werkstattsystem proTech
Race-Scirocco hinter dem Audi TT-Instruktor
ZF Aftermarket hat nicht nur ein umfassendes und hochqualitatives Ersatzteilprogramm, sondern auch die entsprechenden Schulungen. Diese dürfen auch Spaß machen und mit Motorsport Emotionen wecken, wie die Veranstaltung mit Stahlgruber am Salzburgring zeigt.
Mit Emotion zum Fachwissen D ie Technologie der Fahrzeuge wird immer komplexer, sowohl die fortschreitende Elektronik wie auch die zunehmend komplizierten Reparaturmethoden erhöhen die täglichen Herausforderungen speziell für freie Werkstätten. Teilweise können manche Tätigkeiten mangels Detailwissens gar nicht mehr durchgeführt werden. Noch problematischer ist eine falsche Durchführung der Tätigkeiten, die entweder sofort Zusatzkosten oder nachträgliche Probleme verursacht, für welche der Betrieb dann zur Verantwortung gezogen werden kann. Als einer der größten OE-Zulieferer und Aftersales-Lieferanten hat ZF Aftermarket mit seinen Marken TRW, Sachs und Lemförder diese Problematik erkannt und beliefert die Werkstätten nicht nur mit Produkten, sondern auch mit umfassendem Wissen.
Schulungsstart auf der Rennstrecke Um den Einstieg zu erleichtern und Anreize zu schaffen, veranstaltet ZF in Zusammenarbeit mit seinen Vertriebspartnern – wie im konkreten Fall mit Stahlgruber – attraktive Events an Rennstrecken. Ein fixer Programmpunkt ist dabei das Fahren mit Race- Sciroccos. Die Vorträge zu den technischen Themen finden in den Boxen der Rennstrecke statt und vermitteln auch damit ein besonderes Flair. Dennoch kommt der technische Teil nicht zur kurz und die Teilnehmer erhalten in kurzen Impulsvorträgen und mit Veranschaulichung der technischen Praxis einen umfassenden Einblick in die Themen und in die Notwendigkeit der Weiterbildung. „Natürlich begeistert
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Andreas Henkelmann, ZF Aftermarket und Ing. Roland Hausstätter, Stahlgruber
das Scirocco-Fahren am meisten, aber wir haben danach immer sehr großes Interesse an unseren Schulungen“, erklärt Andreas Henkelmann, Verkaufsleiter ZF Aftermarket für Österreich und die Schweiz.
Tages- oder Abendprogramm Bei Stahlgruber gibt es ergänzend die Möglichkeit, Schulungen in Form von Abendveranstaltungen zu besuchen. „Mit den Terminen am späteren Nachmittag direkt in unseren Verkaufshäusern haben wir die besten Erfahrungen gemacht“, berichtet Ing. Roland Hausstätter, Prokurist bei Stahlgruber. Wichtig, so sind sich Hausstätter und Henkelmann einig, ist die Fortbildung für den weiteren Erfolg der Werkstätten. „Die Zeitwertreparaturen der immer komplexeren Fahrzeuge brauchen echte Spezialisten“, ist Hausstätter überzeugt. „Das Spezialwissen und die Kompetenz für diese Spezialreparaturen sorgen dafür, dass die guten Werkstätten auch in der schwierigen Zeit gut ausgelastet sind“, ergänzt Henkelmann. Egal ob Spezialthemen oder komplizierter Werkstattalltag: Mit den richtigen Partnern und Lieferanten können sich die Betriebe auf die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen bestens vorbereiten. • (GEW)
Vergleich der schnellsten Mechaniker anhand der elektronischen Parkbremse, betreut von Oswald Beer von ZF (o.) Differential vor Kupplung: Tausch von Kupplung bzw. Zweimassenschwung (u.)
GEWERBE
Die Basis für den Blitzlader 2 bildet ein Fahrerhaus, dem in der Eder-Produktion in Tuntenhausen (bei Rosenheim) ein „intelligentes“ Chassis angeflanscht wird
Algema Blitzlader 2: Da komm’ ich her! Bei der Präsentation des neuen Algema Blitzladers 2 gab die Eder-Gruppe einen Einblick in die Produktion und die Dimensionen der Eder Familien Holding. Von Dr. Nikolaus Engel
(V. r.) Eder-Geschäftsführer Gregor Ries, Gesamtvertriebsleiter Peter Nebel, Bereichsleiter Technik Günter Koschke und Konstruktionsleiter Günter Heilmeier
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enn heute ein Algema- oder Fit-Zel-Autotransporter vorfährt, steht der nicht nur als repräsentatives Produkt für den Eder Fahrzeugund Maschinenbau: Der ist in ganz Europa vertreten und fertigt in Tuntenhausen in Bayern und in Österreich in Neuhofen an der Krems. Der Fahrzeug- und Maschinenbau gehört als Teil der Eder Profitechnik (die u. a. auch Land- und Kommunaltechnik sowie Stapler und Industriebedarf umfasst) ebenso zur Eder Familien Holding mit 2.000 Mitarbeitern wie das Flottenleistungszentrum und die Auto Eder Gruppe.
In eigenen Autohandelsbetrieben getestet Die Auto Eder Gruppe ist eine der bedeutendsten Automobilhandelskonzerne Deutschlands mit den Marken Ford, Volvo, Land Rover, Jaguar, Mazda, Peugeot, Renault, Dacia, Volkswagen, Audi, Mercedes und smart. „Natürlich
testen unsere Mehrmarken-Autohäuser die Algemaoder Fit-Zel-Autotransporter auf Herz und Nieren. Die sagen uns auch sehr genau, was ein Autohändler heutzutage braucht“, sagt Gregor Ries, (Gesamt-) Geschäftsführer der Gruppe, die – wie er betont – durch die Vielfalt besonders krisenfest ist.
Begeisternde Technik: mehr Komfort und Sicherheit Technik-Chef Günter Koschke und Konstruktionsleiter Günter Heilmeier, scherzhaft „Vater des Blitzlader 2“ genannt, erklären stolz, dass Eder mit dem Blitzlader 2 ein im Alltag besonders praktischer Fahrzeugtransporter gelungen ist: Zum Aufladen braucht er nur wenig Raum hinter sich und den Auffahrwinkel von 9 Grad kann Eder auf Wunsch für besonders tiefgelegte Autos nochmals auf 3,5 Grad verringern. Die Vorteile des Blitzlader 2 sind außer 3,1 Tonnen Nutzlast die Can-Bus-Elektronik. Für das Anfahren bei Glätte gibt es eine Traktionshilfe.
Praktische Fahrzeuge sind wirtschaftlicher Begeistert erzählt Heilmeier von den Lösungen, beim eigentlichen „Gustostück“, dem von Eder selbst entwickelten Chassis, wodurch das Fahrzeug auch sicherer und komfortabler geworden ist: hydroBalance-Fahrwerk mit Wankausgleich, automatische lastabhängige Liftachse, automatische Niveauregulierung beim bzw. nach dem Beladevorgang und progressive Federung für maximalen Komfort. Damit lassen sich im Autohaus außer Pannen- und Abschleppdiensten Aufgaben wie Verteilertouren in Autohausgruppen, Kunden-Touren (Holen und Bringen), auch bei Oldund Youngtimern, erledigen. •
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GEWERBE
Virtuelles Marketing für reale Produkte An 2 Standorten im tschechischen Pardubice fertigt der japanische Hydraulikkonzern Dämpfer und Federn. Beim Marketing setzt man künftig auf Virtual Reality und eine Mobile App. Von Mag. Bernhard Katzinger
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ydraulikkonzern KYB, vormals und vielen noch besser bekannt unter dem früheren, vom Firmengründer stammenden Namen Kayaba, ist nicht nur in Erstausrüstung und Aftermarket-Geschäft für Automobile tätig, sondern auch im Gebäude- (Erdbebendämpfer), Bahn- oder Aeronautikbereich. Wir durften uns in der Produktion von Stoßdämpfern und Federn im tschechischen Pardubice umschauen und dabei auch die neuen Marketing-Tools unter die Lupe nehmen, eine Smartphone-App für Werkstätten und ein Virtual-Reality-Video.
Stark am Markt Im OE-Geschäft beliefert KYB zahlreiche Hersteller: Suzuki, Toyota, Renault/Nissan und viele mehr. Am Ersatzteilmarkt, auf dem man mit dieser Erstausrüsterqualität punktet, ist man ebenso stark vertreten. Wichtigster Markt ist Japan, gefolgt vom europäischen Raum, in dem KYB 16 Prozent seines Geschäfts macht. „1 von 3 Autos weltweit rollen mit KYB-Technik ausgestattet aus dem Werk“, sagt Norbert Schmalfuß, Director für den Bereich Central Europe bei KYB Europe GmbH, die den Aftermarket für Europa steuert.
Neue App für Werkstätten Im November bringt KYB erstmals eine eigens entwickelte App heraus, die Werkstätten bei der Problemlösung am Kundenfahrzeug und auch in der Kommunikation mit dem Auftraggeber unterstützen
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soll. Im Gespräch mit dem Kunden kann der Techniker auf die App zurückgreifen, um die Schäden und Probleme zu erklären. Dies erfolgt u. a. mit Links zu Videoclips, in denen z. B. Gefahren durch Verschleiß anschaulich erklärt werden. Ist die Reparatur abgeschlossen, kann dem Fahrzeughalter aus der App heraus eine SMS geschickt werden. „Wir haben die App auf Basis einer Marktforschungsstudie gemeinsam mit WerkstattProfis entwickelt“, so Schmalfuß. Die Anwendung ist bereits im App-Store und auch für Android-Geräte kostenlos Die App bietet Vorher-Nachher-Bilder erhältlich. für den Kunden Dass der japanische Dämpferhersteller keine Berührungsängste mit aktueller Informationstechnologie kennt, beweist auch ein neues Virtual-Reality-Video, in dem die Auswirkungen verschlissener Stoßdämpfer auf das Fahrverhalten eines Autos besonders anschaulich gemacht werden. Das Video wird in nächster Zeit auf Messen eingesetzt und dient zu Demonstrationszwecken in Betrieben. Die VR-Brillen stellt KYB zur Verfügung, wie der Konzern ankündigt. •
Im tschechischen Pardubice werden Dämpfer und Federn gefertigt
Norbert Schmalfuß, Director Central Europe
G’scheit, schnell und robust Der österreichische Diagnosespezialist AVL Ditest präsentiert das mobile Diagnosegerät MDS Drive 188.
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en wachsenden Herausforderungen in der Werkstatt wird AVL Ditest mit neuen Lösungen gerecht. So wurde beim neuen Tablet-PC des Mobilen Diagnose Systems (MDS) 188 sowohl auf die inneren als auch die äußeren Werte geachtet. Das neue Modell verfügt nun über einen leistungsstarken i5 Core-Prozessor, der ebenso eine höhere Diagnose-Geschwindigkeit ermöglicht wie das Upgrade auf Windows 10. Die Kommunikation wird mit WLAN und Bluetooth vereinfacht.
MDS Drive 188 Tablet-PC: Geliefert wird das Gerät im Kofferset mit Software, Kabelsatz, Interface und Handbüchern
Robuste Hülle Um den Belastungen mit Staub, Öl oder bei einem möglichen Sturz standzuhalten, verfügt der Tablet- PC des MDS Drive 188 über eine besonders robuste Hülle. Der widerstandsfähige Touchscreen ermöglicht dem Kfz-Techniker die Dateneingabe
mittels Stifts, mit den Fingern und sogar auch mit Handschuhen.
Gesamtpaket mit neuester Software Das Paket des MDS Drive 188 umfasst neben dem 11,6 Zoll Tablet-PC das AVL Ditest VCI 1000, einen Kabelsatz, die entsprechenden Handbücher sowie natürlich die neueste Software-Version XDS 1000. „Diese spezielle Software erlaubt den Anwendern einen der schnellsten und zudem sichersten Zugänge zu professioneller und verlässlicher Fahrzeugdiagnose“, erklärt Heiko Scharke, Produktmanager bei AVL Ditest. • (GEW)
Einkäufer. Hier sind alle namhaften Firmen aufgelistet, bei den Partnerfirmen des automotive GUIDE werden zusätzlich Informationen zum Unternehmen, zu Produkten und Dienstleistungen sowie detaillierte Kontaktdaten und Ansprechpartner veröffentlicht.
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er automotive GUIDE ist DAS Nachschlagewerk für die österreichische Automobilwirtschaft und bietet in kompakter Form alle relevanten Informationen für Unternehmer, Geschäftsführer, Entscheidungsträger und
Der automotive GUIDE hilft den Unternehmern der Kfz-Branche bei der Suche nach den richtigen Partnern und Lieferanten. In der Online-Version wird diese Suche noch deutlich vereinfacht. Alle Daten der Anbieter sowie einige Keywords sind in der Datenbank hinterlegt und führen zu einem raschen Ergebnis.
Wollen Sie mit dabei sein? Anfragen bitte an: amg@autoundwirtschaft.at
www.automotive-guide.at AUTO & Wirtschaft 11/2017
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gewerbe
Das Lager von NGK und NTK wurde in Düsseldorf eröffnet; im benachbarten Ratingen ist das Forschungszentrum mit den Motorprüfständen (o. l.)
Ein Lager voller Zünd- & Glühkerzen 44 Länder in Europa, dem Nahen Osten und Teilen Afrikas werden aus dem neuen NGK-Zentrallager in Duisburg beliefert. Der japanische Konzern bot bei der Eröffnung auch Einblick ins Forschungszentrum. Von Mag. Heinz Müller
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atürlich war es nur ein Spaß von David Loy, dem fürs Marketing im Aftermarket zuständigen Manager von NGK: „Wir sitzen auf einer Bombe.“ Doch er hatte an diesem Nachmittag die volle Aufmerksamkeit der Journalisten für sich. Die „Bombe“, das sind 10.000 Liter Benzin; sie lagern unter der Europazentrale des japanischen Zünd- und Glühkerzen-Spezialisten. Wir sitzen in Ratingen, einer Stadt neben Düsseldorf. Die ganze Gegend ist NGK-affin: Erst zwei Stunden zuvor wurde in Duisburg, 20 Fahrminuten entfernt, das neue Europalager eröffnet. Und jetzt zeigt man den Fachredakteuren das Entwicklungszentrum. Der Benzintank reicht, man glaubt es kaum, nur für eine Woche. Mit dem Treibstoff werden die Prüfstände betrieben, auf denen die Zündkerzen erprobt werden – ob sie auch für die Motoren europäischer Fahrzeuge alle Ansprüche erfüllen. 24 Stunden pro Tag laufen sie auf Hochtouren, 7 Tage die Woche: Wären da nicht die dicken Türen zwischen Prüfständen und Büros – der Lärm wäre nicht auszuhalten. Dass Europa für NGK eine immer größere Rolle spielt, wurde an diesem Tag jedenfalls bewiesen: Es gibt kaum einen Autohersteller, der nicht auf
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NGK setzt; der Marktanteil der Japaner bei Zündkerzen liegt (eigenen Angaben zufolge) bei mehr als 50 Prozent. Shinichi Odo, der oberste Chef, ist eigens aus Japan angereist. Von den 3,1 Milliarden Euro Jahresumsatz entfallen 25 Prozent auf Europa. Nur Nordamerika ist mit 29 Prozent noch wichtiger. Allerdings: Würde man Japan/Korea (16 Prozent) zu den 19 Prozent dazuzählen, die NGK im Rest Asiens umsetzt, wäre der Heim-Kontinent unschlagbar …
21.000 Quadratmeter großes Lager Zurück nach Duisburg: Dort steht Bürgermeister Volker Mosblech. Die Freude darüber, dass NGK „auf der grünen Wiese“ ein Lager hochgezogen hat, ist dem CDU-Mann deutlich anzusehen – immerhin fließen die Steuern jetzt in seine Stadtkasse und nicht mehr in jene von Ratingen, wo das (viel zu klein gewordene Lager) bisher beheimatet war. Doch die Sorgenfalten auf Mosblechs Stirn sind noch immer tief: Denn Duisburg hat den Strukturwandel nach der Schließung der Kohlezechen nicht ganz geschafft: „Wir haben 12,2 Prozent Arbeitslose – bundesweit sind es 5,5 Prozent.“
6 Wochen im Container unterwegs Da sich aber immer mehr Firmen in der Nähe des größten Binnenhafens Europas ansiedeln, keimt Hoffnung auf. Das nutzt auch NGK: 6 Wochen lang sind die Container mit den Zündkerzen und anderen Produkten aus Japan unterwegs nach Europa; vier bis fünf von ihnen kommen jeden Tag an. Wenn es ganz schnell gehen soll (etwa weil ein Autohersteller plötzlichen Mehrbedarf anmeldet), gibt es noch immer die Luftfracht, schließlich ist es auch zum Düsseldorfer Airport nicht allzu weit. Beliefert werden von hier aus aber nicht nur so gut wie alle Auto- und Motorenhersteller (darunter auch BMW/Steyr und Opel/Wien-Aspern), sondern auch kleinere Kunden. Als Außenstehender hat man nicht wirklich Einblick ins Innenleben: 21.000 m2, 22.000 Plätze für Paletten, 7.000 unterschiedliche Artikel. Dazu ein System von diversen Bahnen, die zur Auslieferung führen. Und mittendrin: 13 Seitenschubmaststapler, die jede Palette vollautomatisch zentimetergenau ansteuern können, und 8 Schmalgänger, die auch die kleineren Gänge anfahren können. •
gewerbe
Das Stammhaus der Firma Birner, die 1931 gegründet wurde.
Reinhold Amschl (Fuchs) mit Margarete Birner und Konsulent Robert Rotschopf, MBA
Teilekompetenz in Innenstadtlage Die Firma Margarete Birner punktet mit den Standorten Wien 1 und Wien 17 mit kurzen Wegen und rascher Verfügbarkeit. Bei den Schmierstoffen setzt man auf das Angebot von Fuchs.
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icht nur das Automobil selbst wird aus Wien immer mehr verdrängt, auch die Kfz-Betriebe und deren Lieferanten wandern in die Peripherie. Eine wohltuende Ausnahme ist dabei das Unternehmen von Margarete Birner mit seinen Teilehandelsgeschäften in Wien 17 und historischerweise in der Nibelungengasse in der Wiener Innenstadt. Damit hat das Unternehmen ein ganz besonderes Alleinstellungsmerkmal. So sind die Wege zu den Betrieben innerhalb und um den Gürtel besonders kurz. Und auch die Abholung wird – trotz vierfacher Zustellung pro Tag – noch immer gern genutzt. „Die persönliche Betreuung, das persönliche Gespräch ist wichtig. Die Kunden freuen sich heute, dass Robert Rotschopf, Konsulent bei Margarete Birner mit ihnen gesprochen wird“, erklärt Robert Rotschopf, Konsulent bei Margarete Birner. „Zudem muss der Verkäufer gemeinsam mit dem Mechaniker herausfinden, um welches Fahrzeug es sich handelt, nur dann kann er die richtigen Teile liefern.“ In einem direkten Gespräch holt sich der
„Bei der wachsenden Vielfalt ist die Verfügbarkeit das Wichtigste.“
Kunde die Sicherheit, das Richtige zu bestellen. „Mit dem Telefonat oder dem Besuch übergibt der Kunden die Verantwortung an unsere Verkäufer“, so Rotschopf.
Teile-Vielfalt und begrenzter Platz Dennoch: „Das Wichtigste ist die Verfügbarkeit“, fasst Rotschopf zusammen. Der Grund dafür ist die noch immer wachsende Teilevielfalt in der Fahrzeugtechnik, in Wien wird die Situation der Werkstätten noch durch die begrenzten Platzverhältnisse verschärft. Der Teilehandel muss quasi das Lager der Kunden halten. Das Thema beschränkter Platz betrifft in Wien aber auch den Parkraum. „Jede Werkstätte möchte das Kundenfahrzeug so schnell wie nur möglich fertigstellen und an den Kunden zurückgeben“, so Rotschopf.
Schmierstoffspezialisten mit Logistik und Qualität Die Logistik ist einer der Gründe für die Zusammenarbeit mit Schmierstoffspezialist Fuchs. „Mit unserem eigenen Lager in Thalgau können wir die Firma Birner sehr rasch nachbestücken“, erklärt Reinhold Amschl, Fuchs-Vertriebsleiter Automotive. „Wir sind sehr zufrieden mit den Produkten und mit der Betreuung von Fuchs“, erklärt Rotschopf: „Wir brauchen einen Markenhersteller mit großer Vielfalt und hoher Qualität.“ Amschl ergänzt: „Wir verfügen über eine sehr große Produktvielfalt und erreichen mit zahlreichen Erstbefüllungen eine hohe Marktabdeckung.“ Speziell die freien Werkstätten brauchen eine große Breite an Lösungen, die teilweise in kleinen Gebinden direkt an die Hebebühne geliefert werden. „Die Vielfalt ist einfach stark gestiegen. Hatte man früher hauptsächlich das 15W-40 im Angebot, benötigen wir heute eine große Zahl an Freigaben und Spezifikationen“, so Rotschopf: „Bei Falschbefüllung kommt es tatsächlich zu Problemen wie beispielsweise beim Partikelfilter.“ Dazu braucht es auch das nötige Fachwissen. Das erhalten die Werkstätten generell durch die erfahrenen Birner-Verkäufer, die wiederum vom FuchsTeam geschult werden. Dabei lobt Amschl das hochqualifizierte Team von Birner. „Bei Birner wird das Schmierstoffthema perfekt umgesetzt.“ • (GEW)
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GEWERBE
Niemals ohne Car Wash Das saubere Auto nach dem Service bringt Kundenzufriedenheit, eine Waschanlage oder ein SB-Platz bringen Kundenfrequenz.
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s geht nicht mehr ohne“, hat ein Kfz-Unternehmer kürzlich über die Waschanlage in seiner neugebauten Werkstatt gesagt. Aber es gibt noch viele Betriebe „ohne“. Dabei sind sich zumindest die Betreiber von Markenwerkstätten einig, dass ein gewaschenes Auto eine Grundvoraussetzung für die Kundenzufriedenheit nach einem Serviceaufenthalt ist. Oft werden die Kosten dafür nicht korrekt berücksichtigt: Denn meistens wäscht ein – gering qualifizierter – Mitarbeiter das Auto mit dem Hochdruckreiniger oder er fährt in die nahegelegene Waschstraße. In jedem Fall verbraucht er Zeit, die er für das Unternehmen nützlicher einsetzen könnte. Dass er sich an der externen Tankstelle hinter anderen Kunden anstellt und teure Zeit vergeudet, wird oft nicht kalkuliert.
EN CH AS
Es rechnet sich Zweifellos ist eine Waschanlage eine hohe Investition, zumal die Autohäuser mit laufend erhöhten
Schaumspiele
Herstellerstandards ohnehin finanziell über die Schmerzgrenze gefordert sind. Dennoch amortisiert sich eine Anlage meist nach kurzer Zeit. Die Waschanlagenhersteller haben dafür günstige Einstiegsmodelle oder aufbereite, gebrauchte Maschinen, die übrigens auch im freien Handel immer wieder zu kaufen sind. Die Infrastruktur inklusive Ölabscheider ist ja meistens bereits vorhanden. Dabei kann auch ein Modell der Oberliga in einem Kfz-Betrieb Sinn machen, wenn es für die Kunden zugänglich gemacht wird. Ob das nur außerhalb der Werkstattöffnungszeiten passieren soll, um den internen Ablauf nicht zu stören, oder ob man ein System findet, das auch den Eigenbedarf entsprechend berücksichtigt, muss individuell entschieden werden. In jedem Fall bringt die Lohnwäsche Kunden in den Betrieb, die man sonst mit teuren Marketingmethoden bewegen müsste. Dasselbe gilt übrigens auch für die gern genutzten SB-Plätze. • (GEW)
tegriert ist. Für ein eindrucksvolles und buntes Kundenerlebnis sorgt zudem eine LED-Lichtorgel, die den Schaumauftrag entsprechend beleuchtet und in Szene setzt. Für die Car-Wash-Profis von Christ waren bei der Entwicklung mehrere Kriterien entscheidend. So sind die Waschzeit und damit die Kapazität trotz aufwendigen Schaumauftrags nicht länger als ohne dieses System. Zudem können auch breite Fahrzeuge wie moderne SUVs durch die große Breite des Sprührohrs von oben vollständig abgedeckt werden.
Intelligente Räderwäsche
Je mehr Schaum, umso zufriedener der Kunde. Was bei der SB-Wäsche schon lange gilt, setzt Christ nun auch bei der Waschanlage um.
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it dem Foam Splash XXL-Schaumvorhang wird der Schaumauftrag zum Kundenmagnet“, verspricht Christ Wash Systems. Beim neuen System erfolgt der vollflächige Auftrag über einen Schaumgenerator sowie über ein bewegliches Sprührohr mit Tropfblech, das im Portalkopf der Waschanlage in-
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Neuheiten von Christ: moderner Radwäscher sowie ein eindrucksvoller Schaumvorhang mit Foam Splash XXL
Eine weitere Neuheit bei Christ betrifft den Wheel Master 4D-Räderwäscher. Damit wurde das bewährte Christ-Radwaschsystem konsequent weiterentwickelt. Bislang konnten solche Systeme den großen Unterschied bei Radgrößen und Achshöhen vom Kleinwagen bis zum großen SUV nicht optimal abdecken. Der Wheel Master 4D kann dank dreifacher Höhenverstellung nun unabhängig vom Raddurchmesser intensiver und mit einer maximalen Flächendeckung waschen. • (GEW)
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GEWERBE
EN CH S A
Erlebnis Waschen mit der WashTec Lightshow
Ganzheitliches Waschgeschäft
Michael Wippel betreut nun auch Oberösterreich
WashTec hat sich in den vergangenen Jahren neu aufgestellt und erntet nun die Früchte dieser Umstrukturierung. Der Grund für den Erfolg ist die ganzheitliche Betrachtung des Waschgeschäftes.
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ährend man bei WashTec lange Zeit vor allem die technische Entwicklung in den Vordergrund gestellt hat, ist diese heute vielmehr die Basis. Dabei hat das Unternehmen die Entwicklung vom Maschinenbauer zum Lösungsanbieter vollzogen, es zählen Emotion, Nutzbarkeit und Bequemlichkeit beim Endkunden. „Das hilft unseren Kunden, den Betreibern der Anlagen“, so Alfred Zach, Geschäftsführer WashTec Österreich. Der Autofahrer setzt voraus, dass er eine qualitative Wäsche bekommt, es sind die Soft-Facts, die den Unterschied machen. „Heute betrachten wir das Gesamtgeschäft, nicht nur den Waschvorgang, und entwickeln Innovationen, die dem Endkunden direkt etwas bringen“, beschreibt Zach. Für den Betreiber der Anlage muss es daher immer eine maßgeschneiderte Lösung geben, die auf seine Bedürfnisse und Anforderungen, auf die Angebote in der Umgebung, den Mitbewerb und vieles mehr Rücksicht nimmt. „Wir reden nicht gleich über die möglichen Anlagen, sondern analysieren zuerst die Anforderungen“, erklärt der neue Büroleiter Michael Helm, MA.
Autohaus als Zielgruppe Dabei ist das Autohaus eine wichtige Zielgruppe bei WashTec, und auch hier sind sehr individuelle Lösungen gefragt. Für das Autohaus gibt es drei mögliche Anforderungen: 1. saubere Autos nach dem Service, 2. Zusatzverkauf mit Politur und Auf-
bereitung oder 3. die Geschäftserweiterung mit einer Lohnwäsche. Darüber hinaus ist das Autohaus aufgrund einer freien Fläche oft optimal für einen SB-Waschplatz geeignet. „Das ist ein perfekter Frequenzbringer. Mit der Vielfalt an Produkten, maßgeschneiderten Umsetzungen und der professionellen Beratung ist WashTec ein optimaler Ansprechpartner für Autohäuser und Werkstätten“, erklärt Zach.
Neu im Team: Rainer Eder für NÖ Süd, Wien Süd und das nördliche Burgenland
Wachstum auch in der Betreuung Mit dieser Weiterentwicklung konnte WashTec seine Performance in den vergangenen Jahren deutlich steigern. „Wir hatten sowohl 2015 wie auch 2016 ein Rekordjahr und auch 2017 wird wieder ein erfolgreiches Jahr werden“, weiß Zach. Das erfordert natürlich auch eine Erweiterung der personellen Ressourcen. In der Wiener Zentrale wurde das Management mit Helm erweitert. Auch der Außendienst wurde vergrößert. Gerhard Hinterberger wechselt in den Ruhestand, sein Gebiet OÖ, NÖ Nord und Wien Nord wird von Michael Wippel übernommen, der bislang in der Steiermark, NÖ Süd und Wien Süd unterwegs war. Teile seines Gebietes betreut nun Herbert Ehmer. Mit Jänner 2018 neu im Team und verantwortlich für Teile von NÖ, Wien und des Burgenlandes ist Rainer Eder. • (GEW)
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WashTec in Österreich: Geschäftsführer Alfred Zach und Büroleiter Michael Helm, MA
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GEWERBE
Paul Wögerbauer, Rainer Wittman (v. l.)
Eine Anlage, die sich gewaschen hat Die Brüder Paul und Thomas Wögerbauer führen in Rohrbach ein blitzsauberes ToyotaAutohaus mit Werkstätte und einer Waschanlage. In dieser steckt deutlich mehr Hirnschmalz und unternehmerische Hingabe, als man auf den ersten Blick vermutet.
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ir haben unsere Möglichkeiten ausgereizt“, sagt Paul Wögerbauer, wenn er über seine Waschanlage spricht. Zum einen technisch: Die Anlage wird videoüberwacht und lässt sich per Rechner aus dem Inneren des Autohauses sowie per App überwachen und steuern. Und sie wird zum größten Teil mit Wasser aus den 2 eigenen Brunnen bzw. RecyclingWasser von den Dächern des Kfz-Betriebs betrieben. „400 Liter Wasser braucht die Anlage, Rainer Wittmann, Aqua Brush um meinen Landcruiser zu waschen“, erzählt der Chef. Über die anfallenden Daten weiß Paul Wögerbauer mehr als genau Bescheid: Der Strom- und Wasserverbrauch nach Modellen etwa, dass der wirtschaftliche Break-even nach 5.400 Wäschen erreicht wurde – davon deutlich mehr KunEN H C AS denwäschen als aus dem Betrieb heraus anfallende. Im Jahr 2005 hat er in Zusammenarbeit mit einer Handelsakademie in der Nähe sogar eine genaue Studie erstellen lassen, um so viele Daten wie möglich über seine Anlage zur Verfügung zu haben. „Die Waschanlage dient in erster Linie als Mittel zur Kundenbindung“, so Wögerbauer, der Cash-Karten und Gutscheine anbietet. Bereits nach kurzem Gespräch mit dem akribischen Unternehmer, der als Sponsor einiger Vereine im Bezirk Rohrbach auf-
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„Aqua-FoamTexs-Bürsten reinigen besonders sanft und hinterlassen keinen Abrieb.“
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tritt, verblüfft es einen nicht, wenn dieser aus dem Kopf sagen kann: „1.784 Stammkunden haben derzeit unsere Cash-Karte.“ Was Paul Wögerbauer ebenfalls genau weiß, ist, dass die Aqua Brush-Bürsten, die in der WashTec-Anlage zum Einsatz kommen, bis zu 40.000 Wäschen lang halten.
Schonend sauber „In dieser Anlage setzen wir die Aqua-FoamTexs-Technologie ein“, erklärt Rainer Wittmann, Gründer und Geschäftsführer der im bayerischen Furth im Wald ansässigen Aqua Brush Waschbürsten GmbH. Die Bürstenelemente bestehen aus sogenannten aufgeschäumten Polyethenen. Vorteile: Sie hinterlassen bei der Wäsche keinen Abrieb auf dem Lack. „Der Schmutz wird besonders sanft und lackschonend entfernt“, so Wittmann. Die Waschanlage von Toyota Wögerbauer ist derzeit mit MulticolorBürsten in Rot/Schwarz ausgestattet. Neben Aqua Foam bietet Aqua Brush eine breite Palette an Materialien für die Bürsten an – vom synthetischen Lammfell bis zum Waschfilz. In Österreich beliefert man derzeit ca. 100 Kunden, darüber hinaus ist man in Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden als Lieferant von etwa 3.000 Betrieben aktiv. Dem Aftermarket-Geschäft steht laut Wittmann ein in etwa gleich großes Business als Erstausrüster gegenüber. • (KAT)
GEWERBE
Blitzsauber waschen
Christian Maurer
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nsere Außendienstmitarbeiter finden für jeden Kunden die richtige Lösung.“ Christian Maurer, Geschäftsführer der Christian Maurer GmbH, ist überzeugt von der Tegee-Produktpalette im Bereich Waschchemie mit Zielgruppe Flottenbetreiber und Waschanlagen. Unterschiedliche Prioritäten ließen sich im Portfolio abbilden. „Unser Vorreiniger Quantum V301 löst selbst massivste Verschmutzungen. Ebenfalls von unserem Lieferanten Caramba erzeugt, bietet die
Produktlinie Defensa mit Defensa Wax Protection und Defensa Dry Solution zwei hochwertige Produkte mit ausgeprägtem Abperl- und Hochglanzeffekt beziehungsweise lang anhaltendem Tiefenglanz. Damit ist beste Qualität bei hoher Wirtschaftlichkeit gewährleistet“, so Maurer. • (RED)
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Die beste Waschanlage liefert nur zufriedenstellende Ergebnisse, wenn auch die Waschchemie perfekte Resultate ermöglicht. Die Caramba-Produkte im Sortiment von Tegee Clean & Care entsprechen hohen Ansprüchen.
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Für feinstes Steinzeug Ökologie und hygienische Sauberkeit schließen einander nicht unbedingt aus, wie der österreichische Reinigungsspezialist hollu mit einem neuen Feinsteinzeug-Reiniger unter Beweis stellt.
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Umweltschonende Reinigung von Steinzeugböden
er Zirler Putz-Profi hollu bringt mit dem hollueco Unterhaltsreiniger Feinstein eine umweltschonende Lösung für poröse mineralische Bodenbeläge wie Cotto, Keramik, Klinker oder Estrich. Der Reiniger, der schon beim Einsatz für weniger Rutschgefahr sorgt, soll mit hoher Fettlösekraft und geringer Wiederanschmutzung ebenso punkten wie mit besonderer Eignung für stark beanspruchte Flächen in Küche, Restaurant oder Aufenthaltsräumen.
Der Reiniger des Traditionsherstellers – seit 1905 ist man im Geschäft – ist mit dem österreichischen Umweltzeichen sowie dem EU-Ecolabel versehen und auch zum Einsatz in Reinigungsautomaten geeignet. hollu entwickelt und vertreibt mit 400 Mitarbeitern von 8 Standorten in Österreich und Südtirol aus Reinigungs- und Hygienelösungen für den Profi-Bereich – von Gastronomie oder Sozial- und Gesundheitsbereich über Industrie und Gewerbe bis hin zur Gebäudereinigung. • (RED)
Ein Terajoule entspricht 278 Megawattstunden. wirtschaft
Eine Kilowattstunde ergibt 3,6 Megajoule 1 Joule ist gleich der Arbeit, die verrichtet wird, wenn der Angriffspunkt der Kraft von 1 Newton in Richtung der Kraft um 1 Meter verschoben wird.
Aus dem Verbrennen von einem Kilogramm Rohöl gewinnt man 41,9 Megajoule Energie.
1.078 Petajoule sind 299,4 Terawattstunden Der österreichische Energieverbrauch 2015 betrug 1.078 Petajoule.
299,4 Terawattstunden
entspricht 299 444 444 MWh
Mega, Peta, Tera …
stimmen. Tatsächlich hat sich da ein Umrechnungsfehler eingeschlichen. Unser aufmerksamer Leser fährt mit seinem Tesla bei einem Jahresverbrauch von 60 kWh rund 26.000 km.
Alle reden nur von der Reichweite
Tatsächlich schweigen sich die Autoproduzenten beim Stromverbrauch eher aus – alle reden derzeit nur von Reichweiten. Den Verbrauch näher untersucht hat das Verkehrsinstitut der Technischen Universität Dänemarks (DTU). Gemessen wurde der Verbrauch von 200 elektrischen Kleinwagen der Marken Citroën C-Zero, Mitsubishi i-MiEV und Peugeot iOn. Mit diesen haben 741 Fahrer innerhalb von zwei Jahren im flachen Dänemark über 2,3 Millionen Kilometer abgespult. Während die Hersteller von einem Durchschnittsverbrauch von 125 Wattstunden pro Kilometer sprechen, lag der tatsächliche Wert bei 183 Wh/km. Das ist ein Plus von 46,4 Prozent.
Bei den vielen Maßeinheiten passieren manchmal – leider – Fehler: So auch im Beitrag „Geht uns der Strom aus?“ in der Oktober-Ausgabe. Doch wir haben ja aufmerksame Leser …
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s ist nicht leicht, bei der Vielzahl an Maßeinheiten einen Überblick über Österreichs Energieverbrauch zu bewahren. Die Statistik Austria veröffentlicht diesen für alle Energiequellen – einschließlich Strom – in Petajoule; die Stromerzeuger publizieren ihre Produktion in Terawatt; die Mineralölwirtschaft rechnet in Öleinheiten und veröffentlicht die Tonnagen von Benzin und Diesel; die Autofahrer berechnen ihren Verbrauch in Liter je 100 Kilometer; und ein Haushalt bekommt seinen Stromverbrauch in Kilowattstunden verrechnet. Dipl.-Ing. Karl Pühretmair, Geschäftsführer von Gföllner Fahrzeugbau in St. Georgen bei Grieskirchen, hat uns in diesem Zusammenhang aufmerksam gemacht, dass uns in unserem Beitrag „Geht uns der Strom aus?“ bei der Umrechnung des Energiebedarfs eines Autos ein Fehler passiert ist.
Umrechnungsfehler Grundeinheit der Energie ist das Joule. Ein Terajoule entspricht 278 Megawattstunden. Eine Kilowattstunde ergibt 3,6 Megajoule. Aus dem Verbrennen von einem Kilogramm Rohöl gewinnt man 41,9 Megajoule Energie. Der österreichische Energieverbrauch 2015 betrug 1.078 Petajoule und das sind 299,4 Terawattstunden – oder 299 444 444 MWh. In A&W wurde der Jahresverbrauch eines Pkw irrtümlich mit 60.000 kWh angeführt. Da Pühretmairs Tesla aber lediglich 230 Wattstunden pro Kilometer (Wh/km) verbraucht, käme er mit 60.000 kWh auf 260.870 km pro Jahr. Das kann offensichtlich nicht
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Dipl.-Ing. (FH) Karl Pühretmair, Gföllner Fahrzeugbau
Der Verbrauch hängt von der Fahrweise ab Der individuelle Verbrauch hängt – wie beim Verbrennungsmotor – stark von der Fahrweise ab. So gab es in der dänischen Studie sogar manche Fahrten mit 400 Wh/km. Das haben auch einige Tesla-Fans mit einem Model S im Vergleich zu einem Porsche 911 am Nürburgring getestet. Der Großteil der in die Beschleunigung gesteckten Energie wurde trotz Rekuperation durch ständige harte Bremsungen vernichtet. Der Tesla mit einer Normreichweite von 404 km kam auf knapp 100 km. Das heißt, es wurde eine 85 kWh-Batterie durch ständigen Wechsel von Vollgas und Vollbremsung innerhalb 100 km geleert. Der parallel getestete Porsche 911 hatte dabei einen Verbrauch von 35 Litern. Was es verständlich macht, dass der wegen seiner Beschleunigung und Spitzengeschwindigkeit gepriesene Tesla in der Praxis auf den Autobahnen oft auf der ersten Spur rollt. Pühretmair sieht als Techniker trotz aller Probleme die E-Zukunft optimistisch. Seine Solaranlage am Dach seiner Autogarage produziert gleich viel Strom wie sein Tesla verbraucht. „Noch ein wenig speichern oder verteilen und alles wird gut.“ • (KNÖ)
Immer gut geschmiert Entsprechend dem Trend zu immer dünnflüssigeren und leistungsfähigeren Getriebeölen stellt Liqui Moly dem Markt 2 neue Produkte zur Verfügung. Das TOP TEC MTF 5200 75W-80 wurde für den Einsatz in Transaxle-, Schalt- und Verteilergetrieben entwickelt, das TOP TEC MTF 5100 75W speziell für manuelle Schaltgetriebe und Doppelkupplungsgetriebe, S tronic und DSG. Liqui Moly verspricht mit beiden ein sauberes Getriebe, einen ausgezeichneten Schaltkomfort und eine lange Lebensdauer. Liqui Moly GmbH; www.liqui-moly.at
Für Nachwuchsingenieure Mit dem Kosmos Experimentierkasten „Race Cars“ wird das Kinderzimmer zur Tuningwerkstatt. Aus 260 Systembauteilen können bis zu 10 ferngesteuerte Modelle gebaut werden. Dabei geht die Auswahl so weit, dass die jungen Autofans über die Wahl der Getriebeübersetzung sogar das Drehmoment und die Geschwindigkeit selbst einstellen können. Die Montage der zahlreichen Systembauteile wird Schritt für Schritt in einer ausführlichen und leicht verständlichen Anleitung dargestellt. Steht der Wagen auf den Rä-
dern, stellt sich die Frage nach der Getriebeübersetzung. Das Getriebe lässt sich öffnen, durch die Anordnung der Zahnräder kann die optimale Übersetzung dann exakt eingestellt werden. Ist das Auto fertig getunt, kann man es mit einer Multikanal-Infrarotsteuerung ins Rennen schicken. Darüber hinaus bietet die Anleitung auch noch eine Fülle an spielerischen Experimenten rund um die Themen Kraft und Geschwindigkeit. Franckh-Kosmos VerlagsGmbH & Co. KG; www.kosmos.de
Starker Ersthelfer Im Sortiment Elparts bietet Herth+Buss nun neben seinen Starthilfegeräten mit Batterie nun auch ein auf Kondensator-Technologie basierendes an. Das Starthilfegerät „Reanimator Surge“ ist unempfindlich gegen Entladung, nimmt schnell die Energie auf und gibt sie mit voller Power wieder ab. So lässt sich das Starthilfegerät rasch über die Fahrzeugbatterie laden und gibt die vollständige Energie bei einem Startversuch wieder ab. Eine Tiefentladung oder Sulfatierung ist ausgeschlossen. Herth+Buss Fahrzeugteile GmbH & Co.KG; www.herthundbuss.com
Detailverliebt Da bei kolorierten Leichtmetallfelgen immer mehr die Farbe Schwarz im Fokus steht, stellt Schrader für seinen universellen EZ-sensor 2.0 nun auch schwarze Ventile in seinem neuen Black Service Kit 5061B-10 zur Verfügung. Als neues Feature verfügt das schwarze Ventil über einen Schutzring, der eine schonende Montage auf der Alufelge ermöglichen und Kratzer vermeiden soll. Schrader International GmbH; www.schraderinternational.com
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Verkaufs- und Marketingdirektor
Frédéric Sfez (41), der seit 1999 bei Renault tätig ist und seit 2014 als Direktor Marketing Renault Suisse SA fungiert, wird nach dem Ausscheiden von Samuel Bucket zusätzlich die Direktion Marketing in Österreich interimistisch leiten.
Samuel Bucket übernimmt ab 1. Dezember 2017 die neugeschaffene Position des Verkaufsund Marketingdirektors bei der Volvo Car Austria GmbH und damit auch die Agenden von Verkaufsdirektor Oliver Zepf, der das Unternehmen verlassen hat.
Mag. Nora Mautner Markhof (l.) zeichnet ab sofort als Direktorin Kommunikation bei Renault Österreich verantwortlich. Sie folgt Dorit Haider (r.), die nach 21 Jahren bei Renault Österreich (und zuvor bei Honda) in den Ruhestand wechselt.
Teamleitung übernommen Neustrukturierung im Mitsubishi Marketing Team: Tanja Linder übernahm kürzlich im Marketing der Denzel Autoimport GmbH/Mitsubishi die Position der Teamleiterin. Zu ihren Aufgaben zählen die gesamte Budgetplanung bis zur Kontrolle aller Werbeund Verkaufsförderungs-Kampagnen.
BMW Steyr: Schröder neuer Geschäftsführer Dipl.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Christoph Schröder (r.) hat die Geschäftsführung der BMW Motoren GmbH in Steyr übernommen. Er folgt auf Dipl.-Ing. Gerhard Wölfel (l.), der sich in den Ruhestand verabschiedete. Schröder war zuletzt als Montageleiter im Werk Regensburg tätig. Zur BMW Group kam er 1993 als Trainee und durchlief seitdem verschiedene Stationen in München, Landshut, Oxford, Dingolfing und Born – unter anderem als Projektleiter für Arbeitsorganisation in den Fertigungsbereichen oder für die Integration des neuen Lieferanten VDL NedCar in das BMW Produktionssystem und die damit einhergehende Vorbereitung des Mini-Anlaufs bei NedCar. „Ich freue mich darauf, in einer so spannenden und dynamischen Zeit eines der wichtigsten strategischen Zukunftsthemen unseres Unternehmens mitzugestalten: das Thema Antrieb. Und das im weltweit größten Motorenwerk der BMW Group. Als hochintegrierter und hochkompetenter Standort wird das Werk in Steyr dabei auch in Zukunft eine Vorreiterrolle einnehmen“, so Schröder.
Zwei Neuzugänge gibt es beim Vertriebsteam des Fahrwerksspezialisten KYB Europe: Christina Bauer (l.) übernimmt das Ressort Marketing & Sales-Support. Bastian Bauer (r.) ist für technischen Service, Kundenschulungen und Trainings verantwortlich. Übrigens: Die Namensgleichheit ist rein zufällig.
Nikolaus Menches (l.) wird – nachdem Dipl.-Ing. (FH) Christian Morawa als Geschäftsführer zu BMW Austria wechselte – alleiniger Geschäftsführer von AUTO1.com. Menches ist seit Februar 2016 im Unternehmen tätig und hatte die Firma mit derzeit 78 Mitarbeitern und 15 Standorten in Österreich bis Juli 2016 gemeinsam mit Berkan Limon und später zusammen mit Morawa geführt. Armin Bolch ist neuer Geschäftsführer der Motul Deutschland GmbH und zeichnet für die Märkte Deutschland und Österreich sowie zusätzlich auch für jene 27 Länder, in die Deutschland exportiert, verantwortlich.
Abschied von Manfred „Ritchie“ Riegler: Der Motorjournalist und Sportplatzmoderator ist 76-jährig verstorben. Der Welser galt jahrzehntelang als „Mister Motorsport“, der mit seinem Fachwissen und seiner Herzlichkeit beeindruckte.
Ausgabe: 11/2017, 30. Jahrgang; Cover-Werbung: KS Tools; Medieninhaber, Anzeigenverwaltung: A&W Verlag GmbH (FN 238011 t), 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16, T: +43 2243 36840-0, F: +43 2243 36840-593, E: redaktion@autoundwirtschaft.at, I: www.autoundwirtschaft.at; Verleger: Helmuth H. Lederer (1937–2014); Herausgeber: Gerhard Lustig, DW 527, M: +43 664 8229485, E: lustig.gerhard@autoundwirtschaft.at; Geschäftsführung: Stefan Binder, MBA, DW 522, M: +43 664 5285661, E: binder.stefan@autoundwirtschaft.at; redaktioneller Verlagsleiter B2B: Prok. Gerald Weiss, DW 593, M: +43 6642359044, E: weiss.gerald@autoundwirtschaft.at; Chefredaktion: Mag. Heinz Müller, DW 523, M: +43 664 8221660, E: mueller.heinz@autoundwirtschaft.at; Redaktion: Dr. Nikolaus Engel, DW 525, M: +43 664 8493231, E: engel.nikolaus@autoundwirtschaft.at; Mag. Bernhard Katzinger, DW 591, M: +43 664 1244870, E: katzinger.bernhard@autoundwirtschaft.at; Matthias Pilter, DW 579, M: +43 664 88368584, E: pilter.matthias@autoundwirtschaft.at; Dieter Scheuch, DW 575, M: +43 664 2359052, E: scheuch.dieter@autoundwirtschaft.at; redaktionelle Mitarbeit: Dr. Friedrich Knöbl, Katja Müller-Happe, Dr. Konrad Weßner; Anzeigenmarketing: Uschi Ernst, DW 529, M: +43 664 8222224, E: ernst.uschi@autoundwirtschaft.at; Alexander Keiler, DW 521, M: +43 664 8229487, E: keiler.alexander@ autoundwirtschaft.at; Werner Ecker, DW 520, M: +43 664 88368591, E: ecker.werner@autoundwirtschaft.at; Hbv. und Leitung Administration: Annemarie Lust, DW 597, M: +43 664 8229479, E: lust.annemarie@autoundwirtschaft.at; Grafik: graphics – A. Jonas KG, 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16, T: +43 2243 36840-594, E: jonas.alexander@autoundwirtschaft.at; Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH, 3580 Horn, Wiener Straße 80; Bezugspreis: Jahresabonnement (11 Ausgaben) Inland: ¤ 68,– exkl. 10 % MwSt, (Einzelpreis Inland: ¤ 8,– inkl. 10 % MwSt); Ausland: ¤ 85,–; Bankverbindung: Bank Austria, UniCredit Group, BLZ 12000, Konto-Nr. 51844 097 901, IBAN = AT63 1200 0518 4409 7901, BIC = BKAUATWW, UID = ATU57361312; Gerichtsstand: LG Korneuburg; verbreitete Auflage: 12.500 Stück; Erscheinungsweise: monatlich (Juli/August Doppelnummer) mit Supplements laut Mediadaten 2017; grundlegende Richtung: unabhängige Fachzeitschrift für alle, die vom Kraftfahrzeug leben; Manuskripte: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie werden nur retourniert, wenn Rückporto beiliegt. Schwesterpublikationen Österreich: AUTO BILD Österreich, AUTO-Information, AUTO-info4you, FLOTTE & Wirtschaft, 4wd + ALLRADKATALOG, FAMILIENAUTOS, automotive GUIDE; Schwesterpublikationen Schweiz: AUTO&Wirtschaft Schweiz, AUTO BILD Schweiz, aboutFLEET www.4wd.co.at
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Leserbriefe
Betrifft: „Das Ende der Privatgutachten“ in „AUTO & Wirtschaft“ 10/17
FCA: Wechsel in der Geschäftsführung Mag. Stefan Kappacher (43), zuletzt als Brand Country Director für die Marken Alfa Romeo und Jeep verantwortlich, übernahm die Position des Managing Directors der FCA Austria GmbH. Er folgt Luigi Pennella nach, der in die FCA-Zentrale nach Turin zurückkehrt.
Verkaufsteam verstärkt Mit Patrick Donnerbauer verstärkt Eurotax das österreichische Verkaufsteam. Er übernimmt als neuer Account Manager Field Sales das Gebiet „nördliches Niederösterreich und Wien“. Der 25-jährige war zuletzt als Markenleiter Škoda im Autohaus Birngruber tätig.
Neuer Assistent der Geschäftsführung Julian Faisthuber ist seit Kurzem bei Obereder neuer Assistent der Geschäftsführung. Davor war er bei Smarter Ecommerce GmbH und bauMax AG tätig. Wie bereits berichtet, verantwortet Günter Reininger bei Obereder nun den Automotive-Bereich Burgenland und Niederösterreich für Kfz und Nfz im Außendienst.
Alois Edelsbrunner geehrt Der langjährige Grazer Peugeot- Autohändler und vormalige Bundesinnungsmeister der Kfz-Techniker, Komm.-Rat Alois Edelsbrunner (75), wurde in der Alten Universität Graz für sein unternehmerisches Lebenswerk mit dem Handelsmerkur ausgezeichnet.
Sehr geehrte Damen und Herren! Vorerst erlaube ich mir Ihnen mitzuteilen, dass ich Herrn Ing. Hannes Imendörffer in rechtlichen Angelegenheiten vertrete. Meine Mandantschaft musste feststellen, dass in Ihrer Zeitschrift ... ein Artikel mit dem Titel „Das Ende der Privatgutachten?“ veröffentlicht wurde. In diesem Artikel wurde mein Mandant namentlich genannt und wurde ihm eine Aversion gegen das „Nagel-Gutachten“ (sic!, Anm. d. Red.) unterstellt. Weiters habe ich festzuhalten, dass meiner Mandantschaft vor Erscheinen dieses Artikels keine Möglichkeit zu einer Stellungnahme eingeräumt wurde. Namens meiner Mandantschaft habe ich festzuhalten, dass dies den gesetzlichen Bestimmungen und der Judikatur widerspricht. Namens meiner Mandantschaft darf ich Sie um Stellungnahme ersuchen, warum meine Mandantschaft im Vorfeld nicht zu den Ausführungen in dem Artikel befragt wurde. Weiters habe ich Sie aufzufordern eine entsprechende Richtigstellung in geeigneter Art und Weise vorzunehmen und die Richtigstellung vorab meiner Mandantschaft zu meinen Handen zu übermitteln, damit diesbezüglich das Einvernehmen hergestellt werden kann. Auch habe ich namens meiner Mandantschaft Sie aufzufordern die durch die zweckentsprechende Rechtsverfolgung notwendig gewordenen Kosten meines Einschreitens in der Höhe von 800,00 Euro +20% Ust. 160 Euro macht 960,00 Euro so auf mein im Brieffuß genanntes Konto zur Überweisung zu bringen, dass ich über diesen Betrag spätestens am 14.11. 2017 verfügen kann. Mit vorzüglicher Hochachtung Dr. Martin Neuwirth, Rechtsanwalt, 1010 Wien Die bei Gericht werkenden Sachverständigen sind offenbar sehr sensibel. Sie sind es nicht gewöhnt, für Fehler kritisiert zu werden. Und reagieren gereizt, wenn ihre fatalen Rechtsausführungen direkt aus Gerichtsprotokollen zitiert werden. Möglicherweise hat die Richterin des BG Liesing, Mag. Cornelia Wiesböck, den Ausführungen des von ihr bestellten SV Ing. Hannes Imendörffer nicht ganz folgen können und diese daher falsch protokolliert. Dann hätte Imendörffer sofort eine Korrektur veranlassen müssen. Andernfalls macht das Protokoll „vollen Beweis“. Es besteht für einen Redakteur kein Anlass, dessen Richtigkeit zu bezweifeln. Da Imendörffer direkt aus dem Gerichtsakt zitiert wurde, wäre es doch zu viel der Ehre, ihn noch zusätzlich persönlich zu interviewen. Dr. Friedrich Knöbl, SV in Medienfragen und emeritierter Rechtsanwalt
Betrifft: „Lunzer Wellenklänge“ in „AUTO & Wirtschaft“ 9/17 Sehr geehrte Redaktion! Danke für den Artikel über die Lunzer Wellenklänge. Als betroffene Werkstätte freut man sich, dass da einmal jemand über die Machenschaften der Fa. Stibl schreibt. Die angelernten Stibl-Sachverständigen erstellen versicherungsfreundliche Gutachten meistens mit zu niedrigen Reparaturkosten und bei starken Schäden wird versucht, auch immer gleich einen Totalschaden daraus zu machen. Wenn wir uns als Werkstätte wehren, wird der Chefsachverständige Bauer herangezogen und der bestätigt dann das falsche Gutachten. Damit ist die Sache für uns erledigt, wir müssen für den Kunden dann in den sauren Apfel beißen. Dieses System läuft immer gleich ab, es ist verständlich, dass sich Stibl um den Herrn Bauer bemüht und ihn mit Einladungen belohnt. In unserem Gebiet wird schon jahrelang von Einladungen und Geschenken der Fa. Stibl an Bauer und auch an andere Versicherungen und Leasingbanken gesprochen. Vielleicht könnte man die Herren Stibl und Bauer auch einmal zu den Einladungen in das Allianzstadion München und zu Einladungen in teure Gasthäuser und andere Nettigkeiten befragen. Man kann nur hoffen, dass der Versicherungsverband diese Vorgänge bald beendet. Eine Kfz-Werkstätte aus dem Alpenvorland
AUTO & Wirtschaft 11/2017
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SCHLUSS mit Lustig Die gute Absicht ist oft ein falscher Hund
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ie Nationalratswahlen sind geschlagen und die Erwartungshaltung an die neue Regierung – egal in welcher Konstellation – ist groß. Die Unternehmer erwarten sich die oft versprochene und nie gewährte Senkung der Abgabekosten und ein Eindämmen von Behördenschikanen, schließlich bringen die Unternehmer dem Staat das Geld. • Die arbeitenden Menschen fordern bessere Rahmenbedingungen. Die Schaffung von ausreichend
Auf breiter Basis endlich wieder Erträge zu sichern, ist wohl die beste und dringendste Absicht, die man wirtschaftspolitisch haben kann. Vollzeitarbeitsplätzen im Land war keiner einzigen Partei deklariertes Wahlkampfthema. • Der Weckruf ereilt aber auch den Automobilhandel, dessen hypermoderne Produkte noch kaum digital, vernetzt, autonom wahrgenommen werden. Breite Kundenschichten handeln weiter konventionell. Von den virtuellen Botschaften der Konzern- und Politikstrategen kommt wenig bei ihnen an. • Zum Glück, wie man aus den Autohäusern und Werkstätten erfährt. Online-Selbstbucher machen ihre Erfahrungen – selten durchgehend zufriedenstellend. Das Abwicklungssystem von der Produktauswahl über die Bestellung bis hin zur Auslieferung und daraus folgendem Service und Zusatzgeschäft ist lange noch nicht schlüssig bzw. kundenfreundlich. Widersprüchlich ist das alles nach außen! • Laut Beratungsgesellschaft PwC wird in den nächsten zwei Jahrzehnten der Neuwagenbedarf weiter steigen, jedoch durch Carsharing eine stärkere Nutzung des Fahrzeugbestandes erfolgen. In der Folge, so ab 2030 vermuten Auguren, werden immer weniger Menschen selbst ein Auto besitzen, durch autonome Fahrangebote jedoch die Bequemlichkeit und damit der Individualverkehr steigen. Bei aller Online-Affinität braucht es den Menschen. Handel und Service haben also weiter gut zu tun. Die mit dem Kanzlerwechsel von vielen erhoffte
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AUTO & Wirtschaft 11/2017
Wende kann man aber erst beurteilen, wenn wir mitten drinnen sind. Das wird dauern, auch wenn wahlkampfrhetorisch nur gute Absichten nachklingen. Auf breiter Basis endlich wieder Erträge zu sichern, ist wohl die beste und dringendste Absicht, die man haben kann, sagen die Menschen • Um überhaupt vom Fleck zu kommen, braucht der Kanzler – parteiübergreifend – die besten Köpfe in der Regierung, um die vielen offenen Entscheidungen der Vergangenheit lösen und im EU-Wettstreit die neuen Herausforderungen in Wirtschaft und Sozialsystem bestmöglich für Österreich bedienen zu können. • 2018 stehen nämlich schon wieder Wahlen an und der falsche Hund wedelt wieder freundlich vom Wahlplakat. Bis Weihnachten sollte also die Bescherung aufgehen, egal wer die Geschenke bringt!
Empfohlene Kaufverträge und Zustandsprüfberichte des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz und des Bundesgremiums des Fahrzeughandels
Kaufvertrag für Neufahrzeuge PKW und Zweirad: € 74,- *
Kaufvertrag für gebrauchte Motorräder/ Motorfahrräder: € 49,- *
Format A3, zu 100 Stück verpackt ÖNORM V5051
Format A3, zu 50 Stück verpackt
Kaufvertrag für Gebrauchtfahrzeuge PKW: € 74,- * Format A3, zu 100 Stück verpackt ÖNORM V5080
Zustandsprüfbericht für Landmaschinen: € 39,- * Format A4, zu 25 Stück verpackt
Zustandsprüfbericht für gebrauchte PKW: € 74,- * Format A3, zu 100 Stück verpackt ÖNORM V5051
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Bestellungen unter: www.formulare.autoundwirtschaft.at oder kontaktieren Sie Annemarie Lust T: +43 2243 36840-597 • F: +43 2243 36840-593 • E: lust.annemarie@autoundwirtschaft.at
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