Jänner 2016
Millionenstrafe
HÄNDLER VERURTEILT Porsche Holding Neue Länder im Visier
Insolvenzen Die Furcht vor höheren Zinsen
China Boomender Markt für Elektroautos
Prognose Neuwagenabsatz wird leicht steigen
Zum Herausnehmen! MARKEN
HÄNDLER 2016
VOLLER DURCHBLICK!
2016
Die Markennetze der Automobilimporteure gegliedert nach den jeweiligen Vertragstypen
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Das Jahr des Lächelns?
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015 war, und da sind sich fast alle Marktteilnehmer einig, das schwerste Jahr – zumindest seit der Wirtschaftskrise 2008. Kunden, die einen Neuwagen kaufen wollten, waren in den meisten Fällen schwieriger zu einer Unterschrift zu bewegen, als dies zuvor der Fall war. Durch die vielen Nachlässe blieb den Händlern noch weniger übrig als in den Jahren davor. Dass im Vorjahr auch die Werkstätten nicht mehr so rund liefen, war ein weiterer Aspekt. • Und was erwartet uns heuer? Dass es noch schlechter wird? Hoffentlich nicht: Denn wenn die Importeure die Stimmung, die bei ihren Händlern herrscht, an die Hersteller-Zentralen weiterleiten, sollte dort ein langsames Umdenken stattfinden. Österreich ist ja nicht das einzige Land, in dem geklagt wird. Und die Hersteller wollen nicht irgendwann ohne motivierte Händler dastehen. Wie sollten sie sonst ihre Produkte verkaufen? Übers Internet? Dass dieser Vertriebsweg in absehbarer Zeit den Autohäusern den Rang abläuft, ist unwahrscheinlich: Denn ein Auto ist ein Produkt, das angeschaut und Probe gefahren werden will. • Insofern hoffe ich, dass für uns heuer ein Jahr des Lächelns wird!
Mag. Heinz Müller, Chefredakteur
Die Stimme des Autos Die Autobranche hat es wieder einmal geschafft. Mit Kurzzulassungen, Exporten und Rabatten auf Rekordniveau wurde 2015 eine Marktleistung vorgetäuscht, die in diesem Umfang ganz einfach nicht erzielbar war. Angesichts dessen darf es niemanden überraschen, wenn die vermeintlich stabile Automobilwirtschaft auch im neuen Jahr zum Opfer politischer Geldbeschaffungsmaßnahmen wird – Stichwort höhere Dieselbesteuerung. • Wir von Lederers Medienwelt zögern nicht, der Branche den Spiegel vorzuhalten. Ebenso schonungslos treten wir für einen fairen gesellschaftlichen Umgang mit dem Auto ein – aktuell zum Beispiel mit unserer Sonderpublikation „Ich brauche mein Auto“. Parallel haben wir mit „Familienautos“ das erste Automedium für diese Zielgruppe auf den Markt gebracht: Menschen, die auch künftig ein Recht auf leistbare Mobilität haben.
„Ich brauche mein Auto“ für Insider, „Familienautos“ für Endkunden: 2 neue Medien flankieren die aktuelle Ausgabe von „AUTO & Wirtschaft“
Philipp Hayder, Geschäftsführer
Mit Drive ins Jahr 2016 Viel Erfolg wünscht Ihnen das Team von carplus!
INHALT
ALLRAD LIFESTYLE ABENTEUER
Ausgabe 01/2016, 29. Jahrgang Cover-Werbung: KS Tools
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Medieninhaber, Anzeigenverwaltung: A&W Verlag GmbH (FN 238011 t) 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 T: +43 2243 36840-0 F: +43 2243 36840-593 E: redaktion@autoundwirtschaft.at I: www.autoundwirtschaft.at Verleger: Helmuth H. Lederer (1937–2014) Geschäftsführung: Gerhard Lustig (Herausgeber), DW 527 M: +43 664 8229485 E: lustig.gerhard@autoundwirtschaft.at Philipp Hayder, DW 526 M: +43 664 8223301 E: hayder.philipp@autoundwirtschaft.at Stefan Binder, DW 522 M: +43 664 5285661 E: binder.stefan@autoundwirtschaft.at Chefredaktion: Mag. Heinz Müller, DW 523 M: +43 664 8221660 E: mueller.heinz@autoundwirtschaft.at Redaktion: Gerald Weiss (Chef vom Dienst), DW 593 M: +43 6642359044 E: weiss.gerald@autoundwirtschaft.at Dr. Nikolaus Engel, DW 525 M: +43 664 8493231 E: engel.nikolaus@autoundwirtschaft.at Matthias Pilter, DW 579 M: +43 664 88368584 E: pilter.matthias@autoundwirtschaft.at Dieter Scheuch, DW 575 M: +43 664 2359052 E: scheuch.dieter@autoundwirtschaft.at Redaktionelle Mitarbeit: Peter Homola, Dr. Friedrich Knöbl, Stefan Schmudermaier, Dr. Michael Sikora Anzeigenmarketing: Uschi Ernst, DW 529 M: +43 664 8222224 E: ernst.uschi@autoundwirtschaft.at Alexander Keiler, DW 521 M: +43 664 8229487 E: keiler.alexander@autoundwirtschaft.at Ivica Orsolic, DW 520 M: +43 664 88368591 E: orsolic.ivica@autoundwirtschaft.at Hbv. und Leitung Administration: Annemarie Lust, DW 597 M: +43 664 8229479 E: lust.annemarie@autoundwirtschaft.at Grafik: graphics – A. Jonas KG 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 T: +43 2243 36840-594 E: jonas.alexander@autoundwirtschaft.at Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH 3580 Horn, Wiener Straße 80 Bezugspreis: Jahresabonnement (11 Ausgaben) Inland: € 68,– exkl. 10 % MwSt (Einzelpreis Inland: € 8,– inkl. 10 % MwSt); Ausland: € 85,– Bankverbindung: Bank Austria UniCredit Group, BLZ 12000, Konto-Nr. 51844 097 901 IBAN = AT63 1200 0518 4409 7901 BIC = BKAUATWW UID = ATU57361312 Gerichtsstand: LG Korneuburg Verbreitete Auflage: 12.500 Stück Erscheinungsweise: monatlich (Juli/August Doppelnummer) mit Supplements laut Mediadaten 2015 Grundlegende Richtung: unabhängige Fachzeitschrift für alle, die vom Kraftfahrzeug leben Manuskripte: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie werden nur retourniert, wenn Rückporto beiliegt. Schwesterpublikationen Österreich: AUTO BILD Österreich AUTO-Information AUTO-info4you FLOTTE & Wirtschaft 4wd + ALLRADKATALOG Schwesterpublikationen Schweiz: AUTO&Wirtschaft Schweiz AUTO BILD Schweiz Eurotax AutoInformation aboutFLEET
Handel Renault mit Modellneuheiten
Seite 25
Thema Kartellstrafe gegen spanische Autohändler und Importeure Seite 12
Aspekte Wirtschaft Die Vienna Autoshow ruft
Disput: Schirak gegen Aiginger
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Forstinger: Übersiedlung nach Traismauer
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Seite 46
Thema Kartell: Die Händler kommen zum Handkuss
ZUM HERAUSNEHMEN:
Handel
HÄN DLER MAR KEN 2016
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etze der Die Markenn ure Automobilimporte gegliedert nach den jeweiligen Vertragstypen
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Der Importeursfolder listet die Adressen und Ansprechpartner aller in Österreich vertretenen Automarken ebenso auf wie die Obleute der Händlervereine
Herausnehmen und aufheben! Heuer zum ersten Mal in neuer Aufmachung!
Porsche Holding: „Radar geht um die Welt“
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Insolvenzen: Ruhe zwischen den Stürmen
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Tankstelle: E-Mobilität im A&W Verlag
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Teissl: Verbrannte Erde
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Ernst: „Sind keine freien Unternehmer mehr“
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Renault: Es ist angerichtet, bitte zu Tisch!
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Mazda: Die nächste Generation am Steuer
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Lada: Frisch aus Togliatti
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Iveco: Servicezentrale im Zentralraum
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Management
Management Eurotax zieht Standzeiten-Bilanz
Prozess um Nachbauteile: Wahl der Worte
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Pruckner: Im Rollstuhl mit dem Auto fahren
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Raiffeisen: Im Trend der Zeit
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Eurotax: „Ein respektables Ergebnis“
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Lietz: Glänzende Idee
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China: Elektro- und Hybridautos boomen
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Statistik: Acht Plus und ein kleines Minus
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JATO: Das zweitgrößte Plus des Jahres
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CarGarantie: 12 Jahre Garantie
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Ostfantasie: Der Weltmeister legt weiter zu
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carplus: Die Partnerschaft schafft’s
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Umfrage: Probleme mit Nachwuchskräften?
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Seite 32
AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2016
DIREKT Wirtschaft Wer finanziert das Fahrzeuglager?
Seite 52
Gewerbe Worauf sich Kfz-Techniker freuen dürfen
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Wirtschaft Tagung: Koreanische Perspektiven
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Vienna Autoshow: „Leute warten schon drauf“ 46 VRÖ: Das Runde muss aufs Eckige
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Haberkorn/Shell: Gut geschmierte Abgaswerte 48 Autorola: Der Preis ist heiß
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Kufstein: Masters of Auto
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Porsche Bank: Geschenke zum Geburtstag
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Geld: Wer finanziert die Fahrzeuge?
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Prognosen: Das Wachstum hat seinen Preis
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Santander: Für die Kunden ist es einfacher
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Autobank: Auf der Seite der Händler
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Gewerbe Reparaturen: Tunlich oder nicht tunlich?
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TRW: Mehr Sicherheit bei Kfz-Teilen
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Festool: Schalt das Radio ein …
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NGK: Viele, viele neue Typen
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Versicherungsverband: Der Abfall vom Abfall
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Herth&Buss: Wenn das Gas ausgeht
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Ausrüstung: Komplexität von Auto & Werkstatt 62 Neue Produkte
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Volksferne Opportunisten Trotz verlorener Wahlen legt die alte Koalition weiter eine Strategie an den Tag, wie sie der Islamische Staat auch nicht dumpfer anlegen könnte. Sie macht weiter Politik gegen den Verkehr. Die Parkraumbewirtschaftung in vielen Städten und Gemeinden ist zum Experimentierfeld wildgewordener Stadt- und Gemeinderäte geworden. Straßen gehören entgegen der Meinung mancher SPÖ-, ÖVPund GRÜNE-Politiker nicht ihren Parteien. • Ich weiß schon: Weiterdenken führt hier zur Beunruhigung der Denkenden, aber das ist ja häufig der Fall. Wenn der Kunde mehr und mehr durch das Tablet kommt – pardonieren sie den unfachmännischen Ausdruck – braucht man dann noch einen Schauraum? Einen Verkäufer? Einen Händler? Oder kann das alles durch WLAN mit dem richtigen Programm ersetzt werden? Internet und E-Commerce sind auch in der Autowirtschaft die aktuellen Schrumpfmeister und fördern Job- und Kaufkraftverlust. • Das Kfz ist natürlich ein Produkt mit vielen Sichtweisen. Aus Sicht vieler Betroffener ist der Marktzustand ein Horror – trotz 2015 mit 25.000 Tagesanmeldungen wieder auf über 305.000 unnötig angereicherten Pkw-Neuzulassungen. Dass die Bürger, Arbeitnehmer und die Wirtschaft das Auto in jeder Form für die verschiedensten Zwecke brauchen und trotz allem auch gerne benützen, ist für kaum jemand ein Geheimnis, außer für jene Politiker, die das Auto als Ausrede für ihre Ratlosigkeit oder für ihr eigenes Versagen zum Sündenbock machen. • Wenn man als Schwarzer oder Roter grüner als die Grünen sein will, dann nützt man den Grünen und verliert Stimmen an die Blauen. Genau das ist passiert und das Ganze ist gar nicht so schwer zu begreifen. Der Verkehr ist aber der Bürger und die Wirtschaft. Gegen die beiden lässt sich auf Dauer schwer regieren, weiß Ihr
Menschen Vienna Insurance Group: Neue Chefin Mazda: Josef A. Schmid geht in Pension
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Ansichten Müller und Hayder Lustig DIREKT Der Knöbl
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Gerhard Lustig, Geschäftsführer und Herausgeber
ASPEKTE
Grünes Licht für PIA
Flinkster ist bald nicht mehr flink Kein Scherz: Mit 1. April wird das von der DB Mobility Services Austria erstellte Carsharing-System „Flinkster“ in Österreich eingestellt. Derzeit ist das Unternehmen in Wien mit 55 Autos aktiv, in Salzburg und Graz gibt es Kooperationen mit anderen Partnern. Kunden, die ab 31. Juli 2015 beigetreten sind, bekommen die Anmeldegebühr zurück.
„Menschen & Mächte“: Machtloses Auto? „Wir sind Auto“ war der Titel einer TV-Reportage, die im Rahmen der Sendereihe „Menschen & Mächte“ am 9. Dezember in ORF 2 ausgestrahlt wurde. Zu Wort kamen der VCÖ, der autofeindliche Professor Hermann Knoflacher und diverse weitere einschlägige Bekannte. Vertreter der Autobranche wurden dagegen konsequent ignoriert. Das erzürnt den Importeursarbeitskreis: „Es ist bedauerlich,
dass bei der Auswahl kein Wert auf Ausgewogenheit gelegt wurde. Die Gesprachspartner haben eine einseitige, sehr extreme Ansicht kontra Auto vertreten und teilweise Falschinformationen verbreitet“, kritisiert Vorsitzender Dr. Felix Clary und Aldringen in einem Brief an ORF-Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz. Gipfel der Unwahrheiten: Dass der Verkehr „der Hauptemittent von CO2“ sei, ist nachweislich falsch.
Das ganz bewusste Risiko Den 18- bis 24-jährigen Autofahrern sei bewusst, dass sie mit ihrem Verhalten im Straßenverkehr eine Gefahr darstellten, sie gingen dieses Risiko aber dennoch ein. Das ergab eine Umfrage des Allianz Zentrums für Technik. Laut Kurt Benesch, Leiter des Allianz Kundenservice (B.), waren 20 Prozent der jungen Autofahrer in einen Unfall verwickelt. Weitere 8 Prozent hatten 2–3 und 1 Prozent sogar 4–5 Unfälle. Die Allianz wünscht sich, dass sich das Verantwortungsbewusstsein aller Verkehrsteilnehmer erhöht.
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Die bereits in der letzten „AUTO & Wirtschaft“ angekündigte Übernahme der beiden steirischen Laimer-Betriebe durch Porsche Inter Auto (PIA) wurde Mitte Dezember behördlich genehmigt. Unter den neuen Namen Porsche Leoben und Porsche Knittelfeld werden die 90 Mitarbeiter der beiden Standorte weiterbeschäftigt. Im vergangenen Jahr wurden 1.300 Neu- und 500 Gebrauchtwagen vermarktet. Der dritte Standort in Perchtoldsdorf bei Wien verbleibt weiterhin im Eigentum der Laimer GmbH. Bisher war PIA in der Region schon in Kapfenberg vertreten.
Trost-Schau am 16. und 17. April Unter dem Motto „Go for Gold“ lädt die Trost Auto Service Technik SE am 16. und 17. April in der Halle 1 der Landesmesse Stuttgart zur traditionellen Messe mit Werkstattausrüstung, Diagnosetechnik, Werkzeugen und Teilen für Pkws und Nutzfahrzeuge. Es gibt auch wieder eine Tombola.
„So nicht, Herr Aiginger!“ Aber auch nicht so, Herr Kommerzialrat Schirak (l.)! Des Wirtschaftsforschers Karl Aiginger (r.) Forderung nach sofortigem Verbieten der Verwendung fossiler Energie lässt unseren davon besonders betroffenen
AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2016
Einzelhandelssprecher Ing. Josef Schirak zur Feder greifen, um am Ende seines Schreibens – das in unserem OnlineDienst www.info4you.co.at nachzulesen steht – windelweich zu bestätigen, dass „die Autowirtschaft die Zeichen der Zeit erkannt hat und mit Nachdruck an der Umsetzung“ arbeitet. Erfreulich daran: Solche Schreiben sind ebenso wenig wert wie das abstrakte Pariser Übereinkommen zum Weltklimagipfel.
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ASPEKTE Sicherheitscheck für E-Bikes
Meisterprüfungen nach neuem Modus Erstmals fanden die Meisterprüfungen der Landesinnung Fahrzeugtechnik (Berufsgruppe Karosseriebautechniker, Karosserielackierer und Wagner) in Wien nach dem neuen Modulsystem statt. „Zu den neuen Aufgaben, die auf unsere Meister zukommen, gehören unter anderem Fahrgestell-Vermessung, elektronische Fehlersuche und Kunststoffar-
beiten sowie Aluschweißen“, sagt Landesinnungsmeister Günter Blümel. In nächster Zeit wird auch das Kleben und Nieten sowie das Reparieren von Windschutzscheiben dazu kommen, ebenso wird das Modul an das Arbeiten mit wasserbasischen Lacken angepasst. Die Meisterprüfung dauert 5 Tage, wobei 3 davon der Praxis dienen.
Winter wieder in Insolvenz Das Grazer Autohaus Winter, Jahrzehnte Vollvertragspartner von Toyota und Lexus, musste unter der Obhut von Michaela und Ing. Mag. Ulfried Hainzl (ehem. Landesgremialobmann des Fahrzeughandels und Präsident der steirischen Wirtschaftskammer, B.) ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverantwortung eröffnen. Zuletzt wurde mit 16 Mitarbeitern ein
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Mazda-Servicevertrag bedient. Über Autohaus Robinson in Graz sollten als Vermittler die Neuwagenverkäufe getätigt werden, die mangels Bonität gescheitert sind. Nunmehr stehen 680.000 Euro Aktiva etwa 1,57 Millionen Euro Passiva gegenüber. Eine nachhaltige Sanierung des Traditionsstandortes soll durch den Einstieg eines potenten Partners gelingen.
Getreu dem Motto „Gleiches Verkehrsrecht für alle!“ fordert Friedrich Nagl, Bundesinnungsmeister der Fahrzeugtechnik, insbesondere von Wiens Vizebürgermeisterin Mag. Maria Vassilakou im Sinne der Verkehrssicherhit die wiederkehrende Prüfpflicht auch für E-Bikes. Die laut Nagl vielfach als „Funbikes“ eingestuften EZweiräder haben keine geeig-
nete Verkehrszulassung, obwohl sie zum Teil höhere Geschwindigkeiten erreichen als kennzeichnungspflichtige Mopeds mit Verbrennungsmotoren. „Im Zuge der Einführung flächendeckender Tempolimits für Motorisierte und des teilweisen Abbaus von Verkehrsvorschriften ist das eine zwingende Maßnahme zur Erhaltung der Verkehrssicherheit“, sagt Nagl.
Welche Zukunft hat der Teilehandel? Komplexe Fahrzeugtechnologien, neue Mobilitätsgewohnheiten und die immer größere Bedeutung des OnlineVertriebs: All das wird bei der Bundestagung des Teilehandels am 15. Jänner (13 bis 17 Uhr) im Wiener Messezentrum diskutiert. Komm.-Rat Ing Wolfgang Dytrich (B.), Vorsitzender des Berufszweigs in der WKÖ, erwartet nach dem fordernden Jahr 2015 ein Aufbruchssignal für die Branche.
Forstinger nach Traismauer Der seit 1962 bestehende und seit dem ersten Konkurs durch die Gründerfamilie nicht und nicht zur Ruhe kommende Automobilfachmarkt Forstinger GmbH verlegt seinen Firmensitz vom attraktiven Standort am Autobahnknoten Wien-Inzersdorf in das beschauliche Traismauer in eine eigene, seit 2013 leerstehende Liegenschaft von Neo-CoGeschäftsführer und Miteigentümer Martin Schmid Schmidsfelden. Attraktive finanzielle Unterstützung durch die Marktgemeinde Traismauer habe diesen Plan unterstützt, verlautbart dazu das Forstinger-Management.
AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2016
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Gute Geschäfte mit gutem Gewissen Umweltschutz und Nachhaltigkeit sind für Opel Herzensangelegenheiten. Das beweist zum Beispiel der neue Astra, der als 1.6 CDTI lediglich 90 Gramm CO2 pro Kilometer ausstößt. Der 1.0 Ecotec-Turbobenziner emittiert in Verbindung mit der Easytronic 3.0 nur 96 Gramm pro Kilometer – einer der besten Werte im gesamten Segment. Auch die Opel-Händler leben Umweltschutz. Mit innovativen Lösungen rund um Abwasserwirtschaft, Wärmerückgewinnung und EnerDas Opel-Werk in Wien ist vorbildlich beim Umweltgiedämmung stellen sie ihre Zuschutz: Auszeichnung von Bundesminister Andrä kunftsorientierung unter Beweis. Rupprechter für Dipl.-Ing. Roman Szegner, Energy and Ebenso nachhaltig agiert das MoUtility Services bei Opel Wien, sowie Geschäftsführer toren- und Getriebewerk von Opel Manfred Oberhauser (v. l.) in Wien-Aspern: Seit 2012 konnte die Energieeffizienz im Bereich der Druckluft um 20 Prozent und im Bereich der Heizung sogar um 30 Prozent verbessert werden. Aufgrund dessen wurde das Werk kürzlich vom Lebensministerium im Rahmen der Klimaschutzinitiative „klima:aktiv“ ausgezeichnet. Wie ernst wir bei Opel die Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit nehmen, stellen wir zudem mit einer einzigartigen Transparenz bei den Verbrauchs- und Emissionsangaben unter Beweis: Ab dem 2. Quartal 2016 werden wir bei spezifischen Modellen zusätzlich zu den offiziellen Angaben von Verbrauch und CO2Ausstoß auch jene Verbrauchswerte nennen, die nach dem künftigen Branchenstandard WLTP ermittelt wurden. Opel steht glaubwürdig für Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Das wissen unsere Kunden zu schätzen – nicht zuletzt deshalb, weil niedrigere Emissionen auch geringere Betriebskosten bedeuten. Ein weiteres Argument, das für gute Geschäfte bei unseren Händlern sorgt!
ia str Au l pe l, O k c tru rS e d an ex l A
THEMA
Die Händler kommen zum Handkuss Ein funktionierender Wettbewerb sieht anders aus. Auf diesen einfachen Nenner kann man die Zusammenarbeit der europäischen, amerikanischen und asiatischen Autokonzerne in Spanien bringen. Das 2006 gegründete Kartell deckte 91 Prozent des spanischen KfzMarktes ab. Die Autohersteller wurden zu einer Strafe von 171 Millionen Euro verdonnert, nun sind die Händler dran. 45 Händler der Marken Toyota, Opel und Hyundai müssen 9 Millionen Euro zahlen, 95 Händler des VW-, Audi- und Seat-Netzes 41,1 Millionen Euro. Verfahren gegen die Händler weiterer Marken sind noch anhängig. Von Dr. Friedrich Knöbl
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eit Juli 2013 arbeitet die spanische Wettbewerbsbehörde CNMC an der Aufklärung eines 2006 gegründeten Kartells, in dem faktisch alle führenden Automarken vertreten waren. Begonnen haben die Franzosen (Peugeot, Citroën, Renault), die bereits 2006 ihre sensiblen Marktinfos mit den Italienern (Fiat Group) und Spaniern (Seat) auszutauschen begannen. Die beiden Kfz-Beratungsfirmen „Snap-On“ und „Urban Science“ dienten als Datendrehscheibe und Gremien, wo die angepeilten Marktanteile und Preise abgesprochen wurden.
plattformen mit den Händlern zu einer markenübergreifenden gemeinsamen Marketingstrategie verschmolzen. Da sich damit die Marktpreise stabilisierten, schlossen sich sukzessive alle anderen Marken diesem Datentransfer an.
Resultat: geringere Rabatte für die Kunden Durch das koordinierte Marketing haben sich die Hersteller zumindest jene „Sondermodelle“ erspart, deren Diskontpreise in anderen Ländern – so auch in Österreich – das „normale“ Preisgefüge ruinieren. „Damit war es auch möglich, den Kunden geringere
Wann gehen die Preise rauf, wann runter? 2009 wurde von der Industrie der „Brands Club“ gegründet, in dem Snap-On die von den Mitgliedern gelieferten modellspezifischen Marktinfos zu Preisempfehlungen verarbeiteten. Gemeinsam wurde festgelegt, wer zu welchem Zeitpunkt mit seinen Preisen rauf und runter gehen soll. Das fanden auch die amerikanischen Kollegen (GM/Opel, Ford und Chevrolet) praktisch. Worauf sich noch im selben Jahr Toyota dieser illustren Tafelrunde anschloss. In der Folge wurde beschlossen, mit Urban Science als zweitem Berater das Geschäftsmodell mit dem „Program for Exchange of Information“ auf das Werkstättengeschäft auszuweiten. In „After-Sales-Director-Meetings“ wurden die Rabattrichtlinien für die Markenwerkstätten fixiert. Letztlich wurden auf separaten „Constructor Days“ diese Informations-
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171 Millionen Euro Strafe für die Importeure Für die Aufteilung der Strafe in Höhe von 171 Millionen Euro waren die ImportUmsatzzahlen und die Dauer der Kartellzugehörigkeit ausschlaggebend. Daher variierten die individuellen Strafen zwischen 0,1 Prozent und 2,0 Prozent des Jahresumsatzes 2014. Da der VW-Konzern in Spanien den größten Marktanteil hat, fasste er mit 39,4 Millionen Euro (26,5 Millionen Euro für VW/Audi, 12,6 Millionen Euro für Seat, 0,3 Millionen Euro für Porsche) auch die höchste Strafe aus. Die er allerdings nicht zahlen muss, da sich seine spanische Konzerntochter Seat – gleichzeitig auch VW- und Audi-Importeur – der CNMC als „Kronzeugin“ zur Verfügung gestellt hatte. Voll erwischt hat es General Motors mit 22,8 Millionen Euro für Opel, knapp gefolgt von Ford mit 20,2 Millionen Euro. Die Marktpräsenz der Franzosen spiegelt sich auch in den Kartellstrafen: Renault 18,2, Peugeot 15,7 und Citroën 14,7 Millionen Euro. Im Vergleich dazu kam Fiat mit 6,9 Millionen Euro günstig davon. In der Oberklasse wurde BMW zu einer Buße von 8,0 Millionen Euro verdonnert. Da Mercedes nur ein Jahr dabei war und vorzeitig ausstieg, fand die CNMC mit 2,3 Millionen Euro das Auslangen. Bei den Asiaten wurde Toyota mit 8,6 Millionen Euro der Spitzenreiter, gefolgt von Hyundai mit 4,4, Nissan mit 3,1 und Kia mit 2,0 Millionen Euro. Glimpflich kamen die Importeure von Mitsubishi mit 0,7 Millionen Euro und von Mazda und Honda mit je 0,6 Millionen Euro davon.
AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2016
THEMA
50,1 Millionen Euro Strafe für die Händler Neben dem Verfahren gegen 23 Hersteller und Importeure wurden auch zahlreiche Händler und Händlerverbände verfolgt. Derzeit summieren sich deren Strafen auf 50,1 Millionen Euro: • Von den elf Toyota-Händlern hat es die Supra Gamboa S.A. mit 417.514 Euro am gröbsten erwischt. Am bescheidensten fiel die Strafe gegen die A.N.T. Servicialidad S.A. mit 14.514 Euro aus. Dafür wurde dieser Mehrmarkenhändler als Opel-Partner und als Hyundai-Partner mit jeweils weiteren 14.514 Euro bestraft. • Bei Opel kam die Grupo Seligrat mit 989.514 Euro zum Handkuss, gefolgt von Talleres Prizan mit 686.026 Euro und Agrogil mit 565.881 Euro. • Bei Hyundai wurden 13 Händler belangt; mit 644.627 Euro ist dort die Grupo Gamboa Spitzenreiter. • Weitere Verfahren wie etwa gegen die Händler von Nissan, Chevrolet, Volvo oder Land Rover sind noch anhängig. • Die Partner des VW-Konzerns – mit Ausnahme der Skoda-Händler – müssen einschließlich ihrer zwei Händlerverbände insgesamt 41,1 Millionen Euro aufbringen.
Rabatte zu geben.“ Daher konnte nach dem Urteil der CNMC der Markt komplett reguliert werden. Für alle Autos und das damit zusammenhängende Werkstattgeschäft wurden überhöhte Preise verlangt – und bezahlt. Angeblich wurde jeder Käufer um 1.000 bis 1.500 Euro geschädigt. Den daraus resultierenden „Profit“ möchte die CNMC bei Herstellern und Händlern mittels hoher Kartellstrafen abschöpfen.
„Jeder will aus dem Geschäft raus“ Zusätzlich zu diesen Kartellstrafen hat die CNMC die Konsumenten aufgefordert, Händler und Hersteller auf Schadenersatz zu klagen. Viele Händler sind nach der gerade erst überwundenen Wirtschaftsdepression und den hohen Standardvorgaben der Hersteller aber wirtschaftlich kaum in der Lage, auch nur die Kartellstrafen zu stemmen. „Die VW-Partner stehen jetzt gleich vor zwei Tsunamis: Einmal wegen des Kartellverfahrens und ein zweites Mal wegen der Abgasmanipulationen“, verweist der spanische Händleranwalt Alfredo Briganty auf die katastrophale Lage der Händlernetze. „Jeder will aus dem Geschäft raus – aber wohin? Es gibt keine Käufer“, sagt er. Daher sind für ihn die Händler Opfer einer verfehlten Politik der Wettbewerbsbehörden in Brüssel. Diese Meinung vertritt auch sein holländischer Kollege Peter Lodestijn, ebenfalls Mitglied des Händleranwaltsnetzwerkes EDL. Er geht davon aus, dass das in Spanien erfolgreich praktizierte System von den Herstellern auch in andere Märkte „exportiert“ wurde. Nur durch die Stärkung der Händlerrechte kann die Unabhängigkeit des Wettbewerbs gesichert werden. Durch das von Brüssel veranlasste Ende einer branchenspezifischen Gruppenfreistellungsverordnung
sind die Händler schutzlos den Vorgaben der Hersteller ausgeliefert – und werden dafür jetzt mit Kartellstrafen belegt.
Wo bleibt der versprochene „Code of Conduct“? Statt der 2013 abgeschafften Kfz-GVO haben die KfzHersteller der Europäischen Kommission und den Händlern einen „Code of Conduct“ – eine Art „Verhaltenskodex“ – versprochen. In diesem sollten die Branchenregeln für Europas Markenhändler neu fixiert werden. Komm.-Rat. Mag. Dr. Gustav Oberwallner, Österreichs Vertreter im europäischen Kfz-Gewerbeverband CECRA, verweist neben den in den USA gesetzlich geregelten Einschränkungen des Hersteller-Direktvertriebes auf Mindestvertragsklauseln wie die Sicherung des Mehrmarkenvertriebes, den unbehinderten Verkauf von Markenbetrieben und den Investitionsersatz bei Vertragskündigungen. Nach zwei Jahren sind die Verhandlungen mit den Herstellern und ihren Verbänden (wie etwa die ACEA) Mitte November 2015 endgültig gescheitert.
Wurden Wettbewerbshüter„über den Tisch gezogen“? Für Lodestijn erweckt das den Eindruck, dass das Oligopol der Autoindustrie die EU-Wettbewerbshüter 2012 bei der Neuregelung des Kfz-Vertriebs über den Tisch gezogen hat. Brüssel könne das Hersteller-Kartell nicht als „spanisches Problem“ unter den Tisch kehren. Es sei höchste Zeit für die Kartellwächter, sich einmal in den USA umzusehen. Dort gibt es dank der gesetzlichen Einschränkung der Herstellermacht auch tatsächlich freie Autohändler – und damit zugunsten der Konsumenten auch einen freien Kfz-Markt. •
AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2016
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„In ein paar Wochen könnte das alles schon abgerissen sein,“ meint Ex-Autohändler Dr. Helmut Teissl (Klagenfurt) auf Seite 22
HANDEL
„Ich kann nur jedem raten, im Vorfeld die Notbremse zu ziehen und etwas zu ändern, bevor es zu spät ist“, sagt BGO Burkhard Ernst auf Seite 24
Große Handelsbetriebe im Vorteil Die fortschreitende Internationalisierung in der Fahrzeugproduktion und der Trend zu immer umfangreicherer Elektronik und Software im Auto beschleunigen den Konzentrationsprozess. Im Handel werden die großen Gruppen immer stärker und inhalieren just jene kleineren Händler, die bis dato als profitabel galten. Grund dafür sind unter anderem anstehende kapitalintensive Investitionen in die Digitalisierung und Elektromobilität. Aber auch Unternehmermüdigkeit macht sich breit und sorgt für manche Übernahmeüberraschung.
Wasserstoff-Fahrzeuge profitieren von Steuerreform Neben Subventionen von Hyundai, die den ix35 FCEV nur mehr rund 45 Prozent teurer als ein vergleichbares Dieselmodell machen, sinken die Mehrkosten mit der seit 1. Jänner 2016 geltenden Vorsteuerabzugsberechtigung auf rund ein Viertel. Bisher wurden in Österreich 10 Exemplare des ix35 FCEV verkauft, europaweit rund 250 Stück. Für 2016 rechnet Hyundai mit 25 Verkäufen in Österreich und 120 bis 150 in Europa. Bei einer stärkeren Nachfrage könnte das Unternehmen die Stückzahl werkseitig kurzfristig verdoppeln.
Autowelt Kufstein erweitert Rund 1,4 Millionen Euro investierte die Unterberger Gruppe in die Erweiterung der Autowelt Kufstein. In 5-monatiger Ausbauzeit wuchs die Verkaufsfläche auf 1.060 m2 und neben Jaguar, Land Rover und Volvo wurde mit Hyundai eine zusätzliche Marke aufgenommen. Als erstes österreichisches Autohaus wurde der neue Land-Rover-Auslieferungsbereich umgesetzt. Anlässlich der Fertigstellung lud die Autowelt Kufstein unter dem Motto „Film und Schauspiel“ Kunden, Freunde und Ehrengäste zur glanzvollen Eröffnung.
Wechsel bei Zederbauer+Partner Nach mehr als 6 Jahren verlässt der geschäftsführende Gesellschafter Mag. Franz Pichorner (B.) die seit 2008 tätige Unternehmensberatung Zederbauer+Partner. Dessen Funktion und Anteile übernimmt Martin Riedl, der mit Mag. Andreas Zederbauer die Geschicke des Unternehmens führen wird. Darüber hinaus könnte der seit Ende Oktober als Senior Berater beschäftigte Mag. Markus Dvorak ebenfalls Unternehmensanteile übernehmen. Für 2016 plant das Unternehmen die Einführung einer Crowdinvesting-Plattform.
Digitalisierte Welt ist nicht die letzte Weisheit Unbestreitbar sind die Umwälzungen, die die Verschiebung der Handels- und Servicekultur ins Internet mit sich bringt. Der internetaffine Bevölkerungsteil hat bereits seine Grenzen. Die Anbieter suchen neue Kundengruppen und finden sie nicht mehr so leicht, weil durch den Onlinehandel internationalisierte Optimierungsschritte auch zu massivem Arbeitsplatzabbau und damit verbundener Kaufkraftschwächung geführt haben. Es wird rasch wieder den Handel und den Service vor Ort brauchen, damit wieder neue Kaufkraft entsteht.
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Dr. Nikolaus Engel
Auf dem richtigen Weg Kürzlich beendete das deutsche Bundeskartellamt die Prüfung von Internetstandards einiger Autohersteller. Die hätten ihre Vertriebsregeln entsprechend überarbeitet, sodass sie nun zulässig seien, lautete der Kommentar. Nicht die Details, sondern die Methode ist vielleicht beispielgebend, wie „Ausrutscher“ in den Verträgen einer Korrektur zugeführt werden könnten. Immerhin enthalten auch Verträge, die österreichische Autohändler zu unterschreiben gezwungen sind – wollen sie im Kampf um den Verlust bei Neuwagen mitmachen – einige Pikanterien. Dazu gehört auch die Klausel, dass ab einer geringen Stückzahl, wie sie Großabnehmer bestellen, sowohl der Händler als auch der Importeur bzw. Hersteller als Lieferant zum Zuge kommen kann. Aber das ist ja zulässig, oder?
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HANDEL
„Unser Radar geht um die Welt“ Nach einem neuerlichen Erfolgsjahr kommt für die Porsche Holding die Bewährungsprobe: Klappt der Rückruf von 388.000 Autos? Und wie reagieren die Kunden? Von Mag. Heinz Müller
W
ann immer VW, Audi, Seat oder Skoda in den vergangenen Monaten zu einer Pressekonferenz riefen, war diese zweigeteilt: In die Präsentation des jeweiligen Modells bzw. die Bekanntgabe der Verkaufszahlen auf der einen Seite und in Stellungnahmen zum beherrschenden Thema im Anschluss daran. Kein Wunder, dass auch die traditionelle Jahresabschluss-Pressekonferenz der Porsche Holding in Wien nach diesem Muster verlief. „Der Porsche Holding geht es sehr gut“, leitete Alain Favey, Sprecher des Vorstands, seine Präsentation ein. Wie üblich war es auch diesmal wieder eine Erfolgsbilanz. Die allerdings in erster Linie durch die verstärkten Verkäufe in den Ländern Ost- und Südosteuropas zustande kam, wo die Porsche Holding (wie in Österreich) zumeist als Importeur und Händler vertreten ist. Ein paar Zahlen gefällig? Nach 623.200 Neuwagen, die die Porsche Holding 2014 weltweit auslieferte, stieg deren Zahl 2015 auf 664.000 an. Die Zahl der Händler, die in Europa, China, Kolumbien und Chile für die Holding tätig sind, stieg von 592 auf 628, jene der Mitarbeiter von 32.300 auf 33.000.
Rückrufaktion läuft das ganze Jahr 2016
Alain Favey ist Sprecher der Geschäftsführung der Porsche Holding
Neue Länder im Fokus Im Großhandel gab es ein Plus von 275.800 auf 288.300 Einheiten: 158.000 davon entfielen auf Zentral- und Osteuropa, 113.000 auf Österreich und 17.300 auf Südamerika. „Die Strategie der weltweiten Präsenz funktioniert“, resümierte Favey. Einziges Problem ist die Ukraine, wo der Gesamtmarkt von 200.119 Stück (2013) auf 44.000 Stück (2015) abstürzte und auch die erfolgsverwöhnten Salzburger nicht verschonte. „Aber wir bleiben präsent, denn wir wollen mitwachsen, wenn auch die Märkte wieder anziehen.“ Auch neue Länder könnten 2016 dazu kommen: „Unser Radar geht immer um die Welt.“
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Dass der österreichische Markt im Vorjahr bei Weitem nicht an die Zahlen von 2012 oder 2013 herankam, sieht Favey nicht als Grund für Besorgnis: Auch 2016 werde man „stabil auf hohem Niveau“ bleiben, glaubt er. 34,8 Prozent aller Neuwagen trugen 2015 das Emblem einer der Konzernmarken, das ist das viertstärkste Ergebnis der Geschichte.
Doch natürlich war die Sache mit den NOx-Manipulationen und den verfälschten CO2-Werten ein beherrschendes Thema: Favey spricht von „tollen Leistungen unserer Mannschaft“. Nach den vielen Gesprächen mit verunsicherten (und wohl auch erbosten bzw. enttäuschten) Kunden im Herbst geht es nun an die Umsetzung der Rückrufaktion. Laut den letzten Zählungen könnten bei 336 Fahrzeugen die CO2-Werte falsch sein. Weit schlimmer ist jedoch, dass in Österreich 388.000 Fahrzeuge wegen der NOxProblematik in die Werkstätten müssen. Der Plan sieht vor, dass der Rückruf in der Kalenderwoche 4 startet, und zwar mit den 2.0-TDI-Motoren, die 60,7 Prozent aller betroffenen Fahrzeuge ausmachen. Hier reicht ein Software-Update ebenso wie bei den 1,2-Liter-Dreizylindern. Deren Zahl ist mit 1,7 Prozent überschaubar, ab der Kalenderwoche 22 geht es los. Zuletzt, nämlich ab der 39. Woche des Jahres, kommen dann die 1.6-TDI-Aggregate dran, dabei handelt es sich um 36,7 Prozent aller betroffenen Autos. Hier ist nicht nur der etwa halbstündige Software-Eingriff notwendig, sondern auch der Einbau eines Gitternetzes vor dem Luftmengenmesser. Dafür ist rund eine Stunde veranschlagt. Insgesamt werden bis zu drei Briefe an jeden Kunden verschickt: Wer nicht reagiert, riskiert einen Entzug der Zulassung durch das Verkehrsministerium.
Der e-Golf (o.) soll heuer stärker gekauft werden als bisher; der Macan (r.) verhalf der Marke Porsche zu einem Rekordergebnis von 1.235 Stück in den ersten 11 Monaten 2015
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HANDEL
Die Planer in Salzburg haben errechnet, dass auf die Werkstätten insgesamt 4,2 Prozent Mehrbedarf zukommt: „Das sollte jeder Betrieb ohne tiefgreifende Änderungen bewältigen können“, meint Favey.
Keine Nachteile für Kunden und Händler Wichtig ist: Ebenso wie kein Kunde finanzielle Nachteile durch die Skandale haben wird, gilt dies auch für die Händler. Der Importeur bietet durch günstige Ersatzfahrzeuge ebenso Unterstützung wie beim Kauf von Diagnosegeräten. Nicht endgültig fixiert waren bei Redaktionsschluss mögliche Treueprämien für Kunden, also Eintauschangebote oder Garantieerweiterungen bzw. Finanzierungsboni. Übrigens: Eines der großen Themen für 2016 wird die Förderung der Elektromobilität sein. Hier verspricht Favey, dass sich bei Ausnutzung aller Förderung und Miteinberechnung des Vorsteuerabzugs der Preis eines e-Golf für Firmenkunden von 36.730 auf 23.525 Euro reduziert; das wäre
sogar weniger als ein TDI (nach Abzug der Unternehmerförderung und des Bonus der Porsche Bank) kostet. Mit der Offensive soll der derzeitige Absatz von etwa 200 e-Golf im kommenden Jahr verdoppelt werden. Für den e-up! sind keine speziellen Aktionen geplant; er bleibt aber weiterhin im Angebot.
Diese Grafik zeigt die Entwicklung des Großhandels bei der Porsche Holding
VW, Audi, Seat, Skoda und Porsche fuhren 2015 einen geringeren Marktanteil in Österreich ein
Weitere Umbauten im Händlernetz Im Bereich der Händler geht die Offensive weiter: Nach der Fertigstellung der AVEG in Linz (großes Foto) und den Umbauten bei Gerstinger Wien-Leopoldau sowie Porsche Klagenfurt und Salzburg wird 2016 Porsche Wien-Liesing in Angriff genommen; dafür sind 3 Jahre geplant. Erneuert werden auch das Autohaus Stipschitz in Maria Enzersdorf sowie die Standorte in Dornbirn und Wels. Es sei jedoch nicht die Strategie des Importeurs, weitere Standorte aufzukaufen und „den Bereich Retail unter unsere Kontrolle zu bringen“, so Favey. •
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WISSEN
HANDEL
Ruhe zwischen den Stürmen Im vergangenen Jahr sind die Kfz-Insolvenzen zurückgegangen. Doch von einer nachhaltigen Entspannung kann nicht die Rede sein: Der absehbare Anstieg der Zinsen könnte für viele Betriebe das Aus bedeuten.
Insolvenzen 2014/2015
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68 Mio. €
102 Mio. €
57,6 Mio. €
186
So tragisch diese Beispiele für die Betroffenen waren: Insgesamt gab es 2015 weniger Autohauspleiten als im Jahr davor. Der KSV ging in seiner kurz vor Weihnachten prognostizierten Hochrechnung von 171 statt 185 Insolvenzen im Bereich „Transportmittel/Kfz“ aus. Creditreform prognostizierte parallel einen Rückgang von 165 auf 158 Fälle. Noch deutlichere Rückgänge errechneten die beiden großen Kreditschutzorganisationen in Bezug auf die Insolvenzverbindlichkeiten:
Mag. Gerhard Weinhofer beobachtet ein „Ausdünnen“ der Branche
Ein Anhalten des Zinstiefs ist jedoch unwahrscheinlich. Wird Fremdkapital wieder teurer, würde dies die Autobranche ganz besonders treffen: Schließlich ist kaum ein Wirtschaftszweig so sehr auf externe Finanzierungsquellen angewiesen wie der notorisch kapitalintensive Fahrzeughandel. Vor diesem Hintergrund dürfte der Rückgang der Kfz-Pleiten im vergangenen Jahr nicht mehr gewesen sein als eine vorübergehende Atempause. Während 2015 vor allem besonders geschwächte Unternehmen den Weg zum Insolvenzrichter antreten mussten, könnte sich heuer der Strukturwandel wieder in seiner ganzen Dramatik entfalten. Eine Einschätzung, die auch Creditreform-Geschäftsführer Mag. Gerhard Weinhofer teilt: „Die Branche dünnt zweifellos immer mehr aus.“ •
110,1 Mio. €
Statistische Entspannung
Geschwächte Branche
158
und 5,3 Millionen Euro an Verbindlichkeiten hatte der Radstädter VW- und Audi-Händler Nemecek angesammelt, als er im Juni 2015 Konkurs anmelden musste: Das (unter Aufsicht des Masseverwalters nach wie vor geöffnete) Unternehmen stand damit an der Spitze der Brancheninsolvenzstatistik. Dahinter folgen zwei oberösterreichische Firmen, die nach ihren Konkursen geschlossen werden mussten: Das in Schwanenstadt und Regau tätige Autohaus Swoboda brachte es auf Passiva von 3,7 Millionen Euro, das Car Center Linz (CCL) stand mit 2,7 Millionen Euro in der Kreide.
165
R
Dr. Hans-Georg Kantner betont den Einfluss des Zinsniveaus auf die Insolvenzen
171
Von Philipp Hayder
Der KSV ermittelte einen Rückgang um 47,7 Prozent auf 57,6 Millionen Euro, Creditreform meldete ein Minus um 33,3 Prozent auf 68 Millionen Euro. Diese positiven Trends entsprachen der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung: Branchenübergreifend fielen die Firmeninsolvenzen mit 5.216 Verfahren um 5,5 Prozent niedriger aus als 2014. Verantwortlich dafür war „eine Kombination von Stagnation und niedrigen Zinsen“, erläutert KSV-Insolvenzexperte Dr. Hans-Georg Kantner. Heuer rechnet er mit einem Insolvenzzuwachs „im unteren einstelligen Prozentbereich“ – vorausgesetzt, die Zinsen bleiben auf ihrem seit Jahren niedrigen Niveau.
KSV
Creditreform
Insolvenzverbindlichkeiten 2014/2015
HANDEL
E-Mobilität im A&W Verlag Während andere oftmals nur davon reden, macht der A&W Verlag mit eigener Ladesäule einen wichtigen Schritt in Richtung E-Mobilität.
A
&W-Herausgeber Gerhard Lustig eröffnete mit Smatrics-Geschäftsführer Dr. Michael-Viktor Fischer eine Ladesäule auf dem Parkplatz des Verlages in Klosterneuburg. „Auch wenn konventionelle Antriebe noch länger ihre absolute Daseinsberechtigung haben werden, so wollen wir auch ein Zeichen in Richtung E-Mobilität setzen. In den Testfuhrparks der einzelnen Medien nimmt der Anteil an Elektroautos stetig zu, darüber hinaus können aber auch Besucher und andere E-Mobilisten hier ihr Fahrzeug laden. Für uns war es ein logischer Schritt, auch in die dafür nötige Infrastruktur zu investieren, mit Smatrics haben wir hier einen starken Partner“, so Lustig.
Fokus auf Firmenkunden
Herausgeber Gerhard Lustig (l.) und SmatricsGeschäftsführer Dr. Michael-Viktor Fischer bei der Ladesäule des A&W Verlages
Smatrics hat heuer besonders stark in den österreichweiten Netzausbau investiert, aktuell liegt ein weiterer Schwerpunkt bei Firmen und deren Fuhrparks, so SmatricsGeschäftsführer Dr. Michael-Viktor Fischer: „Nicht zuletzt aufgrund des Vorsteuerabzugs und der Befreiung des Sachbezugs wird die Elektromobilität für Firmen ab 2016 noch interessanter. Smatrics steht hier auch als Partner für die firmeneigene Infrastruktur zur Verfügung, der A&W Verlag ist ein gutes Beispiel dafür.“ • (STS)
HANDEL
Verbrannte Erde Vor 14 Monaten wurden die Verträge des langjährigen Kärntner Mercedes-Händlers Teissl fristlos gekündigt, vor 5 Monaten nahm sein Nachfolger Kaposi die Tätigkeit für die Marke auf: Zeit für eine Bestandsaufnahme in Kärnten. Von Philipp Hayder
D
as Autohaus in der Klagenfurter SanktVeiter-Straße 161 ist seit Monaten geschlossen. Der Botticino-Marmor des Schauraums wird nicht mehr beheizt, die moderne Lackieranlage steht still, in der Werkstätte weben Spinnen ihre Netze um die Hebebühnen. „In ein paar Wochen könnte das alles schon abgerissen sein“, sagt Eigentümer Dr. Helmut Teissl.
Schon bald könnte der TeisslSchauraum in Klagenfurt abgerissen werden
Lange Händlersuche Zur Erinnerung: 86 Jahre lang war die Familie Teissl als Landeshändler von Mercedes-Benz für den Vertrieb in Kärnten und Osttirol zuständig. Ende Oktober 2014 wurden die Verträge vom Importeur gekündigt. Der Hintergrund waren zum Nachteil des Herstellers manipulierte Stützungsabrechnungen, auf die der Firmenchef laut eigenem Bekunden selbst erst bei einer Innenrevision aufmerksam wurde. Branchengerüchte, wonach in anderen derartigen Fällen viel gelindere Mittel als eine Kündigung angewandt wurden, weist Mercedes-Benz Österreich bis heute zurück. Zum Erstaunen der Branche hatte der Importeur keinen Nachfolger für Teissl in der Hinterhand. Monatelang zog sich die Händlersuche hin, ein vom Importmanagement favorisiertes Konsortium konnte die Finanzierung nicht
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aufbringen, schlussendlich schloss der Klagenfurter Ford-Händler Kaposi einen Vertrag mit der Premiummarke ab.
Eingebrochene Marktanteile Wer nun erwartet hätte, dass die ehemaligen TeisslStandorte unter neuer Eigentümerschaft weitergeführt werden, der lag falsch: Kaposi nahm die ansonsten so standardversessene Marke Mercedes kurzerhand an seinem Klagenfurter Ford-Standort in das Angebot auf. In Villach soll zwar ein zweiter Standort errichtet werden, doch einen konkreten Zeitplan gibt es nicht. Lienz ist überhaupt verwaist, obwohl die nächste Vertragswerkstätte 60 Kilometer weit entfernt ist. Kaposi kann man aufgrund dessen keinen Vorwurf machen: Schließlich müssen die Investitionen in neue Standorte auch verdient werden. Doch war Mercedes-Benz klar, was der radikale Bruch mit Teissl für die Kunden bedeuten wird? Die Zulassungsstatistik spricht jedenfalls eine eindeutige Sprache: Von Jänner bis November 2015 wurden im Marktgebiet 254 Mercedes-Pkws und 14 smart zugelassen – ein Minus von 39 beziehungsweise 26 Prozent, während die beiden Marken dank ihrer aktuellen Produktoffensive bundesweit deutliche Zuwächse erreichen konnten.
Verlorene Standorte
Ende nach 86 Jahren: Dr. Helmut Teissl hat mit Mercedes abgeschlossen und verwertet nun seine Betriebe
Teissl ist unterdessen zur Verwertung seiner Standorte geschritten. In Villach nützt die Zweiradzubehörmarke Polo den ehemaligen Pkw-Schauraum, der Lkw-Standort wird zu einem Vorzeigebetrieb des Motorradhändlers Ginzinger umgebaut. Auch in Klagenfurt gebe es konkrete Interessenten für das Grundstück, berichtet Teissl: „Allerdings kann es sich die Autohändlerbranche offenbar nicht leisten, den gutachterlich ermittelten Sachwert der Betriebsanlage zu bezahlen.“ Somit könnte ein mustergültiges Autohaus dem Erdboden gleichgemacht werden, während anderswo erst Aufbauarbeit geleistet werden muss – im baulichen wie im vermarktungstechnischen Sinn. Ein aussagekräftigeres Bild für die verbrannte Erde am Kärntner Mercedes-Markt lässt sich wohl nicht finden. •
AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2016
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HANDEL
„Wir sind keine freien Unternehmer mehr“ Angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen rät Komm.-Rat Burkhard Ernst, Bundesgremialobmann des Fahrzeughandels, zu einer nüchternen Analyse der Lage: Für so manchen Betrieb könne es sinnvoller sein, sich aus dem Autogeschäft zurückzuziehen. Von Philipp Hayder
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&W: Vor dem Jahreswechsel hat sich ein mindestens stabiler Neuwagenmarkt abgezeichnet. Wie wird es heuer weitergehen? Burkhard Ernst: Wie wir alle wissen, war das Zulassungsplus im letzten Quartal vor allem eine Folge von taktischen Anmeldungen. Dennoch lag Österreich im europaweiten Vergleich der Marktentwicklung 2015 auf dem drittletzten Platz. Warum sollte sich daran heuer etwas ändern? Wirtschaftswachstum
Passive Händler? Der als Plattform für die individuelle Mobilität positionierte Verein „Mein Auto“ werde von der Branche noch nicht ausreichend unterstützt, beklagt Burkhard Ernst.
gibt es de facto keines, die Arbeitslosigkeit steigt – all das macht unser Geschäft noch schwieriger. Gleichzeitig steht die Autobranche unter besonderem politischem Druck. Ernst: In Wien ist es das erklärte Ziel der Stadtregierung, den Anteil des Individualverkehrs von 28 Prozent auf 15 Prozent zu senken. Dieses Thema betrifft aber auch Graz, Salzburg, in vielleicht etwas eingeschränkter Form Linz und so weiter. Kein Händlerkollege sollte sich der Illusion hingeben, dass diese politischen Ziele nichts mit seinem Geschäftsalltag zu tun haben. De facto
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werden Automobilbetriebe über kurz oder lang im innerstädtischen Bereich keine Existenzgrundlage mehr haben.
Kann der von Ihnen gegründete Verein „Mein Auto“ daran etwas ändern? Ernst: Wir haben diesen Verein ins Leben gerufen, weil er ohne politische Rücksichtnahmen eindeutig Stellung beziehen kann und haben beispielsweise im Wiener Landtagswahlkampf einige Verkehrsthemen positioniert. Ich sage jedoch offen, dass ich mir von meinen Kollegen mehr Unterstützung erwarten würde – ein Verein, der sich für die unmittelbaren Bedürfnisse der Branche einsetzt, muss einem doch den Gegenwert von 2 oder 3 kleinen Kaffees im Monat wert sein!
Wie sehen Sie die wirtschaftliche Lage der Branche? Ernst: In Österreich müssen täglich 12 bis 14 Firmen Insolvenz anmelden. Darunter sind überproportional viele Autohändler. Das überrascht nicht, denn das Branchenergebnis ist mit einer Umsatzrendite von rund 1 Prozent zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel. Die Erträge sind überschaubar – und zwar bei jenen 57 Prozent der Betriebe, die Erträge machen. Die anderen 43 Prozent sind gut beraten, schnellstmöglich irgendwelche Lösungen anzustreben. Die meisten Autohäuser können aber nicht einfach zusperren. Ernst: Wieso nicht? Man darf einen Automobilbetrieb doch nicht krampfhaft so lange offenhalten, bis nicht nur das Eigenkapital der Firma, sondern auch das Privatvermögen, das Haus, der Grund und Boden weg sind. Ich kann nur jedem raten, im Vorfeld die Notbremse zu ziehen und etwas zu ändern. Was muss sich an den Rahmenbedingungen ändern, um dem Fahrzeughandel zumindest kurz- und mittelfristig eine Zukunftsperspektive zu geben? Ernst: Einerseits muss es auf europäischer Ebene gelingen, das Ruder herumzureißen. Spätestens seit dem Auslaufen der Kfz-GVO sind wir keine freien Unternehmer mehr. Wir haben die gleichen Pflichten wie Franchisenehmer, aber nicht deren Chancen auf Ertrag. Andererseits wollen wir uns in Österreich ganz konkret anschauen, wie weit Importeure dafür Sorge tragen müssen, dass ihre Händler überleben können. Eines muss uns aber klar sein: Wenn einmal der bisher nur ansatzweise erprobte Internet-Direktvertrieb der Hersteller zum Alltag wird, ist der Handel nicht nur in Gefahr. Dann gibt es den Handel nicht mehr – er wird ausradiert. •
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HANDEL
Es ist angerichtet, bitte zu Tisch!
Mit zwei neuen Modellen in jeweils zwei Karosserievarianten wartet auf die Renault-Händler und den Importeur ein herausforderndes Jahr. Die Angebotspalette ist so groß wie nie zuvor. Von Mag. Heinz Müller
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Auf Wunsch gibt es im Mégane ein bis zu 8,7 Zoll großes Display
s gibt Jahre, die eher zäh verlaufen: Ein Facelift – und das war es dann auch schon wieder. Kaum Gelegenheiten also für die Händler, ihre Stammkunden (und jene, die dies noch werden könnten) in die Schauräume zu locken. Und dann gibt es Jahre, die es „in sich“ haben: Für Renault ist 2016 ein solches Jahr, in dem man „ernten“ kann. Wobei auch die vergangenen Jahre durch neue Modelle wie Twingo, Clio, Captur, Kadjar und Espace geprägt waren, von der Elektroauto-Palette gar nicht zu reden. Heuer werden die Händler gleich mehrere Anlässe für ordentliche Präsentationen in den Schauräumen haben. Im Jänner startet der Vorverkauf für den neuen Mégane. Der ist, wie der Name (mega ist griechisch und bedeutet groß) ein ganz Großer. Von den drei Generationen, die seit 1995 angeboten wurden, hat der Österreich-Importeur 71.500 Stück abgesetzt (dabei sind die Scénic, die anfangs den Familiennamen Mégane trugen, noch gar nicht mitgerechnet). Als Fünftürer wird der Mégane dann ab Februar in den Schauräumen stehen – zu Preisen ab 16.990 Euro (100-PS-Benziner in der Grundausstattung namens Life) und 20.190 Euro (90-PS-Diesel in der besseren Version namens Zen). Dazu kommen noch zwei weitere Benziner (130 und 205 PS) sowie zwei Diesel (110 und 130 PS). Insgesamt gibt es sechs Ausstat-
Das Team um Chefdesigner Laurens van den Acker hat dem Mégane unverkennbare Scheinwerfer und Heckleuchten spendiert; auch sonst wirkt der Mégane sehr elegant tungsniveaus, sodass die Händler durchaus spannende Bestellungen tätigen können. Der Mégane verfügt auf Wunsch auch über eine Allradlenkung (beim GT mit 205 PS) und über 8,7 Zoll große Bildschirme sowie ein Head-up-Display – hier unterscheidet sich Renault von den Mitbewerbern.
Nach dem Mégane rollt der Talisman ins Land Für den Mégane Kombi, der laut Importeur 60 Prozent aller Käufer anlocken wird, werden die Händler in der 2. Jahreshälfte Platz machen müssen. Hingegen werden jene (wenigen) Kunden, die bisher das dreitürige Coupé oder das Cabrio geordert haben, wohl nur schwer bei der Marke zu halten sein. Denn diese beiden Karosserievarianten werden aufgelassen. Ein richtiges Erntejahr für die Renault-Händler wird 2016 aber erst durch die Tatsache, dass mit dem Talisman noch ein weiteres wichtiges Modell unmittelbar vor Verkaufsstart steht. Der Talisman löst den Laguna ab, der sich in Österreich gegen die deutsche Konkurrenz im D-Segment nicht adäquat durchsetzen konnte. Als Limousine kommt er im März, als Kombi im Mai auf den Markt. Es würde uns nicht wundern, wenn am Ende des Jahres ein kräftiges Plus vor den Zulassungen stehen würde. •
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HANDEL
Die nächste Generation am Steuer Personelle Kontinuität ist eines der Markenzeichen von Mazda: Nach Günther Kerle, der in Pension geht, folgt im April Mag. Heimo Egger.
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eit dreieinhalb Jahrzehnten, also fast sein gesamtes Berufsleben, arbeitet Günther Kerle bei Mazda Austria, seit immerhin 10 Jahren ist er nun schon Geschäftsführer. Aber nicht mehr lange, denn am 31. März geht der gebürtige Tiroler kurz vor seinem 64. Geburtstag in Pension – und sorgt, wie man es von diesem Importeur gewohnt ist, für eine geordnete Amtsübergabe: Bereits im Dezember wurden die Händlerpartner und Medien darüber informiert, wie es beim Importeur in Klagenfurt weitergehen wird. Kerles Nachfolger ist Mag. Heimo Egger: Auch er ist bereits seit 17 Jahren für die japanische Marke tätig.
Donaustadt statt Debrecen, Innsbruck statt Istanbul Das Gebiet, für das Egger noch bis 31. März werkt, ist allerdings weitaus umfangreicher als die Gegend zwischen Neusiedler See und Bodensee, auf die er sich nach dem 1. April konzentrieren wird: Der 43-Jährige steuert von Klagenfurt aus die gesamte Region Südund Südosteuropa, also insgesamt 17 Länder von
Tschechien bis in die Türkei. Nach einigen schwierigen Jahren wegen der anhaltenden Wirtschaftskrise war in dieser Region zuletzt ein deutliches Wachstum spürbar – nicht zuMag. Heimo Egger letzt weil sich Mazda vor allem übernimmt die Geauf größere, gewinnbringende schäftsführung … Modelle konzentriert und den Preiskampf im Kleinstwagensegment den Mitbewerbern überlassen hat. Das Feld, das Kerle übergibt, ist wohl bestellt: Auch in Österreich verspürten die 130 Händler nach einer Durststrecke zuletzt Aufwind. • (MUE)
Frisch aus Togliatti
… bei Mazda Austria von Günther Kerle
sion um die Zulässigkeit von Kältemitteln bei neuen Autos verzögert. Mit der links abgebildeten neuen Version „Kalina Cross“ ist im 2. Quartal 2016 in Österreich zu rechnen.
Taiga-Topversion im Anrollen
Der russische Autohersteller AvtoVAZ bringt die Lada-Modellpalette auf Vordermann, um auch in Westeuropa wieder Stückzahlen zu machen.
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it 98 PS starkem 16-Ventilmotor und (der in Österreich verkaufsentscheidenden) Klimaanlage sind die bereits angekündigten Versionen des aktuellen Kalina wie auch des neuen Modells Granta nun in Österreich verfügbar. Ab März wird der aktuelle Granta auch mit Schrägheck-Karosserie („Hatch“) in den Handel kommen. Bei den Fahrzeugen, die der Euro-6-Abgasnorm entsprechen, hatte sich die Lieferung aufgrund der europaweiten Diskus-
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Lada-Verkaufsleiter Bernd Haack präsentiert den 4x4 Urban (o.), im 2. Quartal nächsten Jahres kommt der Lada Kalina Cross (l.)
Ebenfalls mit Euro-6-Motorisierung (1,7 Liter/83 PS) tritt nun die Serienversion des Lada 4x4 Urban an: mit lackierten Stoßfängern, elektrisch verstellbaren Außenspiegeln, beheizbaren Vordersitzen sowie neuen Interieurdetails (angefangen vom neuen Lenkrad bis zu Becherhaltern) stadtfein gemacht, soll die Top-Version des bisherigen Volumenmodells von Lada mehr städtische Kundschaft gewinnen, die zumindest im Gelände nicht steckenbleiben will. Die Top-Version des Geländekraxlers ist dank Kleinserienregelung auch 2016 in Österreich uneingeschränkt zulassungsfähig. Sie läutet die Zukunft der Marke ein, die mit Neukonstruktionen rasch zur globalen Konkurrenz aufschließen will: Die Produktion der neuen Limousine Vesta und des Crossovers Xray läuft bereits, weitere Modelle wie die Offroad-Kombiversion Vesta Cross wurden bereits gezeigt. • (ENG)
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HANDEL
CNH Industrial koordiniert seit einiger Zeit konzernweit die Aktivitäten. Das gemeinsame Service- und Kompetenzzentrum Hörsching feierte nun Dachgleiche. Von Dr. Nikolaus Engel und Matthias Pilter
Zu der Gleichenfeier traten die Manager der beteiligten CNHUnternehmen an
Servicezentrale im Zentralraum M
bauter Fläche auf 20.000 m2 Grund, in das der Konzern bis zum Endausbau 10 Millionen Euro investieren wird, feierte kürzlich das Management der österreichischen CNH-Gesellschaften mit Großkunden sowie Prominenz aus Politik und Wirtschaft die Dachgleiche; die Fertigstellung ist für Mai 2016 geplant. Hörsching konzentriert sich auf Vertrieb und Kundendienst der Konzernmarken Iveco Nutzfahrzeuge, Iveco Bus, Case Construction Equipment (Baumaschinen) und Magirus Lohr Brandschutztechnik. CNH Hörsching ist vor allem die neue Iveco-Niederlassung für Oberösterreich und ersetzt den alten Betrieb im benachbarten Marchtrenk.
öglich geworden war der Bau des neuen Betriebs in Hörsching direkt an der B1 zwischen Linz und Wels durch den Grundverkauf des nun benachbarten Automobilzulieferers Polytec.
Bedeutender Wirtschaftsfaktor in Österreich 739 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftete der Konzern 2014 mit 1.087 Mitarbeitern in 12 Niederlassungen in Österreich: darunter das Traktorenwerk in St. Valentin und die Feuerwehrfahrzeugfabrik von Magirus Lohr in Kainbach bei Graz sowie die Repräsentanzen für Iveco Lkw, Iveco Busse, die Bau- und (am CNH-Standort Hörsching nicht vertreten) Landmaschinen der Marken Steyr, Case IH, Case, New Holland, Iveco Astra und die Finanzierungsmarken CNH Industrial Capital sowie Iveco Capital.
Neue Vertriebspartner im Export
One-Stop-Shop CNH Hörsching auch für Iveco Astra Wie Andreas Klauser, Brand President von Case IH und Steyr, CEO Magirus und Aufsichtsratsvorsitzender von Iveco Magirus ,hervorhob, ist Hörsching als größter und modernster Verkaufs- und Servicebetrieb für Nutzfahrzeuge, Autobusse und Feuerwehrfahrzeuge konzipiert. Im Serviceund Kompetenzzentrum Hörsching mit 3.600 m2 ver-
Iveco Marchtrenk wird auch das CNHCenter Hörsching ersetzen
Da es am Standort Hörsching auch eine Elektrotankstelle geben wird, nutzte Iveco die Gleichenfeier zur Vorstellung der neuen Version des Daily Electric. In der Bauphase noch hinzugekommen ist die Marke Iveco Astra, die Baufahrzeuge wie Muldenkipper – die in Zusammenarbeit mit Case entstehen – sowie straßenzugelassene, offroadtaugliche Lkws der HD-Serie für schwersten Einsatz herstellt. Iveco Astra werden von Thomas Ceska, Verkaufsleiter für die D-A-CH-Region, auch in Österreich angeboten. Ab sofort fungiert auch der kroatische Feuerwehrausrüster Vatropromet/Zagreb als Vertriebspartner des Kainbacher Brandschutztechnikanbieters Magirus Lohr, der Magirus in Ulm gehört und unter anderem Teile des Feuerwehraufbaus – vor allem Kabinen aus Aluminium – für die Muttergesellschaft fertigt. •
AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2016
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„Dann muss man klären, wo man den Rollstuhl unterbringt und wie viele Personen mitfahren“,
MANAGEMENT
meint Thomas Pruckner (Rehatechnik) auf Seite 30
„Das ist nach dem vergleichsweise schwachen Start in das Jahr ein respektables Ergebnis“, analysiert Heiko Haasler (Eurotax) auf Seite 32
Loco-Soft: optimistisch ins Jahr 2016 „Äußerst zufrieden“ zeigt man sich beim DMS-Anbieter Loco-Soft mit der Geschäftsentwicklung im Jahr 2015: Mehr als 130 Neuinstallationen und ein positives Geschäftsergebnis kann Geschäftsführer Ralf Koke zum Jahresende verzeichnen. Damit betreut der Anbieter für markengebundene kaufmännische Autohaus-Software zum Jahresende über 2.400 Anwender-Betriebe mit mehr als 25 Fabrikaten. Optimistisch blickt Koke auch in das Jahr 2016: „Zahlreiche Anfragen von Neukunden für Produktvorstellungen liegen uns bereits vor.“
Hankook: neue Wintertestanlage in Finnland Hankook Tire hat das finnische Unternehmen Test World beauftragt, eine europäische Testanlage für Winterreifen zu errichten. Sie wird ab Dezember 2016 in Ivalo, Finnland, in Betrieb gehen und neben Teststrecken für unterschiedlichste Testsituationen auch alle erforderlichen Anbindungen ans Straßennetz erhalten. Weiters entstehen auch Büros, Konferenz- und Sozialräume sowie modernste Werkstatteinrichtungen. Damit soll die Anlage die Basis zur Expansion der europäischen Wintertestaktivitäten für Hankook bilden.
Stromer lohnen sich für den Handel – noch – nicht Das Image von Elektromobilen in der Öffentlichkeit ist weit besser, als es die Verkaufszahlen im Handel darzustellen vermögen. Investitionen in Spezialwerkzeug, Präsentationsräume, Ladesäulen und Ausbildung von Verkaufs- und Servicepersonal sind erhebliche Vorleistungen, die sich lange noch nicht rechnen. Vom einzelnen Hersteller zur Erreichung der CO2-Ziele gebraucht, sind sie weitgehend teure Ladenhüter. Solange Reichweite und Infrastruktur in der realen Mobilitätswelt nicht für E-Mobilität geeignet erscheinen, wird sie von der Bevölkerung negiert.
Autohaus Auer und Garanta: 25-jährige Partnerschaft Das in Krems beheimatete Autohaus Auer ist seit 25 Jahren Partner des Branchenversicherers Garanta. „Wir arbeiten seit über 2 Jahrzehnten erfolgreich mit der Garanta zusammen“, sagt Firmeninhaber Ing. Jürgen Auer. Die Produkte seien so gestaltet, dass sie die Kundenbindung an das Autohaus verstärkten und nicht nur für Provisionserträge sorgten, sondern auch für erhöhte Werkstättenumsätze. Hans Günther Löckinger, Geschäftsführer der GÖVD Garanta Österreich Versicherungsdienst, gratulierte anlässlich des Jubiläums.
Valeo Innovation Challenge: noch rasch bewerben! Mit Preisgeldern von jeweils 100.000 Euro für das Siegerprojekt und 10.000 Euro für die Zweitplatzierten lädt Automobilzulieferer Valeo Studenten zur „Valeo Innovation Challenge 2016“. Ausgeschrieben sind die Kategorie „Technische Innovation“ und die Kategorie „Konzept für eine neue Einsatzmöglichkeit von Autos“. Bewerbungen (https://valeoinnovationchallenge.valeo.com) mit einem Grobkonzept sind bis 15. Jänner 2016 in Teams zu 2 bis 5 Studenten möglich. Danach werden 12 Teilnehmer beider Kategorien bekannt gegeben.
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AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2016
Matthias Pilter
So wird der Umstieg schwer! Mit Jahreswechsel wurden mit der Steuerreform Elektroautos begünstigt, diverse finanzielle Zuckerl von Bund und Ländern machen den Umstieg schmackhaft und die Ladenetze der Anbieter wachsen so weit, dass die Gefahr, unterwegs „liegen“ zu bleiben, kaum mehr besteht. So weit die guten Nachrichten. Mit Jahreswechsel hat aber auch der LadenetzMarktführer Smatrics massiv an der Preisschraube gedreht. Der Flat-Rate-Tarif ist Geschichte und geladen wird nun pro Minute. Dazu eine saftige Grundgebühr, um in die Gunst eines attraktiven Ladetarifs zu kommen. Zu befürchten ist, dass auch die anderen Betreiber nachziehen und so von den finanziellen Anreizen, die viele als Ausgleich für höhere Anschaffungskosten sehen, nichts bleibt.
MANAGEMENT
In seiner einstweiligen Verfügung fordert das Handelsgericht Wien einen „hinreichenden Abstand vom Originalhersteller“
Wahl der Worte Müssen „Opel-Teile“ vom Hersteller kommen? Oder dürfen unter diesem Namen auch Identteile vermarktet werden? Das von GM Austria angestrengte Verfahren gegen einen niederösterreichischen Teilehändler hat angesichts dieser Frage branchenweite Bedeutung.
F
reie Werkstätte, freier Teilehandel und sogar eine angeschlossene Gaststätte: Alois Krydl führt ein erfolgreiches Unternehmen nahe der Stadt Haag. Besonders kompetent sind er und seine Mitarbeiter bei der Marke Opel: Der Schriftzug „Opel-Teile“ war lange auf dem Firmendach zu sehen, unter der Domain „www.opel-teile.at“ wurden bis zuletzt Identund Nachbauteile vertrieben. Daran stieß sich der Opel-Importeur, der einen „falschen und irreführenden Eindruck beim Durchschnittsverbraucher“ befürchtete. Im Gegensatz zu einer Formulierung wie „Ersatzteile für Opel“ sei nicht ausreichend erkennbar, dass es sich nicht um direkt von Opel bezogene Teile handle. Dem hielt Kartellrechtsexperte Dr. Norbert Gugerbauer im Auftrag von Krydl entgegen, dass die Klage von Opel als „Begleitmaßnahme der gefährdeten Partei zu den von ihr erstellten und abgeschlossenen kartellrechtswidrigen Händlerverträgen“ zu werten sei. Dadurch solle nicht zuletzt der Vertrieb von OES-Teilen über unabhängige Händler eingeschränkt werden.
Einstweilige Verfügung Vorerst schloss sich das Handelsgericht Wien der Meinung von GM Austria an und erließ eine einstweilige Verfügung. Seine Argumentation: Die von Krydl beabsichtigte Kommunikation könne „durch eine abgewandelte Gestaltung, etwa ‚opel-nachbauteile.at‘
Umstrittener Webshop: Die Domain „www.opel-teile.at“ ist zumindest vorübergehend nicht mehr erreichbar
oder ‚opel-identitärteile.at‘, leicht und ohne Beeinträchtigung des Ankündigungszwecks geschehen.“ Die Domain „www.opel-teile.at“ wurde angesichts dessen vom Netz gekommen. Doch der Rechtsstreit ist noch lange nicht entschieden. Positiv für Krydl: Aufgrund der Bedeutung des Sachverhalts tragen die Interessenvertretungen des Teilehandels die Hälfte seiner Prozesskosten. • (HAY)
MANAGEMENT
Die Unterseite dieses Fahrzeugs ist ausgeschnitten; der neue für Rollstühle geeignete Boden wird vorbereitet
Was tut ein Verkäufer, wenn jemand mit Rollstuhl ein Auto kaufen will? Er kann Thomas Pruckner anrufen, zum Beispiel. Von Mag. Heinz Müller
Im Rollstuhl mit dem Auto fahren O
ft schlägt das Schicksal schneller zu, als man glauben mag – etwa durch ein Unglück auf der Skipiste. Und dann ist jemand, der zuvor zehntausende Kilometer am Steuer eines Autos gesessen ist, froh, wenn er überhaupt noch aus dem Haus kommt. Doch das muss nicht sein, meint man bei Pruckner Rehatechnik in Tresdorf. Hier, am Ortsrand von Korneuburg, weiß man Abhilfe in solchen Fällen – und kooperiert seit Jahren mit zahlreichen Autohäusern. Grundsätzlich kann ein Behinderter auch in einem Kleinstfahrzeug unterwegs sein. „Dazu muss ein Autoverkäufer als Allererstes fragen, ob er selber fahren oder mitfahren will“, sagt Geschäftsführer Thomas Pruckner. „Dann muss man klären, wo man den Rollstuhl unterbringt und ob auch noch andere Personen mitfahren sollen.“ Für all diese Fälle gibt es Lösungen. „Woran viele nicht denken: Wenn man zum Beispiel einen drehbaren Beifahrersitz einbauen will, benötigt man auch eine gewisse Türgröße“, erklärt Pruckner.
Nicht alle Autoverkäufer kooperieren gerne 6 Mitarbeiter sind am Standort Tresdorf mit dem Abarbeiten der Aufträge beschäftigt: „Diese kommen direkt von den Autohäusern: Wir sind zwar im Osten und Süden Österreichs stärker, aber wir haben zum Beispiel auch ein Auto für eine nach einem Unfall behinderte Skifahrerin in Vorarlberg umgebaut“, erzählt Pruckner.
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Oft kommt es darauf an, an welchen Typ von Autoverkäufer der Behinderte gerät: „Manche sind mit vollem Engagement dabei, andere tun sich das gar nicht an, weil sie natürlich mehr Zeit benötigen und eventuell einen anderen Kunden verlieren.“
Videos auf der Homepage für den ersten Überblick Thomas Pruckner will Händlern helfen, damit sie auch behinderte Kunden nicht abweisen müssen
Dabei ist es gar nicht nötig, dass ein Verkäufer ein Auto stundenlang konfiguriert: Ein Blick auf die Videos von www.rehatechnik.co.at genügt für den ersten Überblick. Dann folgt meist ein Anruf bei Pruckner, um über die Details (und natürlich auch über die Kosten) zu sprechen: Pruckner fährt auch mit einem seiner drei Demo-Fahrzeuge los, um alle technischen Möglichkeiten vorzuführen. Damit die Verkäufer in den Autohäusern wissen, dass es das Spezialunternehmen gibt, ist Pruckner landauf, landab unterwegs. Er spricht mit Verkäufern, Verkaufsleitern und – vor allem am Land – auch mit den Chefs selbst. Seine Erfahrung: Es sind immer wieder die gleichen Autohäuser, die Aufträge erteilen. Oft ordern auch Altersheime oder andere Sozialeinrichtungen Busse: Dann wird der Boden ausgeschnitten, Tank, Kabel, Auspuff und Leitungen werden verlegt und ein neuer Boden, der mit Rollstühlen befahren werden kann, eingebaut. Sind erst einmal die Förderungszusagen eingelangt, ist selbst ein so großer Eingriff binnen weniger Tage erledigt. •
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MANAGEMENT
Im Trend der Zeit Fuhrparkmanagement wird auch bei Klein- und Mittelbetrieben immer beliebter. Das freut die Leasingbranche – ganz besonders Unternehmen mit starker regionaler Verankerung wie etwa Raiffeisen-Leasing Fuhrparkmanagement.
Digital und elektrisch
N
achdem die Zahl der professionell verwalteten Firmenfahrzeuge 2014 von 88.600 auf mehr als 94.000 Stück gestiegen ist, gab es im vergangenen Jahr eine weitere Zunahme. „Laut den bisher ausgewerteten Daten dürfte das Plus bei 4 bis 5 Prozent gelegen sein“, berichtet Dipl.-Ing. Renato Eggner, Leiter des Fuhrparkmanagement-Ausschusses im Leasingverband. Die Steigerung kam jedoch nicht von bekannten Großflotten, sondern vor allem von zahlreichen kleineren Fuhrparkbetreibern. „Mittlerweile hat beinahe jeder Flottenmanager maßgeschneiderte Produkte für diese Zielgruppe im Angebot“, berichtet Eggner, der Geschäftsführer
von Raiffeisen-Leasing Fuhrparkmanagement ist. Sein eigenes Unternehmen ist im KMU-Geschäft besonders engagiert, kann es sich doch auf das rund 1.700 Bankstellen umfassende Raiffeisen-Netz stützen.
Als weiteren Wachstumstreiber bezeichnet Eggner digitale Dienstleistungen wie die kürzlich vorgestellte „Raiffeisen-Leasing Fuhrpark App“: Letztere wird bereits von rund 1.600 Fahrern eingesetzt, künftig steht sie allen Kunden zur Verfügung. Auch alternative Antriebe spielen bei Raiffeisen-Leasing Fuhrparkmanagement eine wichtige Rolle: Beinahe 11 Prozent des Gesamtbestands von gut 11.000 Fahrzeugen entfallen auf Autos mit Elektroantrieb.
Dipl.-Ing. Renato Eggner kennt alle Details des Fuhrparkgeschäfts
Neue Rahmenbedingungen Mit welchen Erwartungen geht die Fuhrparkbranche generell in das neue Jahr? Das generelle Wachstum werde wohl weitergehen, meint Eggner, der aufgrund der steuerlichen Änderungen aber Verschiebungen in der Fahrzeugstruktur erwartet. So werde das von der Sachbezugserhöhung besonders betroffene Firmenwagensegment zwischen 130 und 150 Gramm CO2-Ausstoß „de facto aussterben“. • (HAY)
MANAGEMENT
„Ein respektables Ergebnis“ Sowohl der Neuwagen- als auch der Gebrauchtwagenmarkt lagen 2015 ungefähr auf dem Niveau des vorangegangenen Jahres. Die Experten von Eurotax warfen für uns einen Blick hinter die Kulissen. Von Philipp Hayder
H
öhere Steuern, mehr Arbeitslose und ein kaum vorhandenes Wirtschaftswachstum – im Vorjahr waren die Rahmenbedingungen für die Autobranche nicht einfach. Dennoch war Heiko Haasler rechnet bei Redaktionsschluss ein minmit einem leichten destens stabiler Pkw-Markt ab- Rückgang der Kurzsehbar. „Das ist nach dem ver- zulassungen gleichsweise schwachen Start in das Jahr ein respektables Ergebnis“, meint Heiko Haasler, Generaldirektor von Eurotax Österreich. Doch ist diese Stabilität tatsächlich auf „echte“ Neuwagenverkäufe zurückzuführen? Oder ist der Anteil der Kurzzulassungen neuerlich gestiegen?
Roland Strilka analysiert die Veränderungen bei Gebrauchtwagen
Leicht rückläufig entwickelten sich die Restwerte: „Der durchschnittliche Gebrauchtwagenwert ging von 15.240 Euro im Jänner auf 14.679 Euro im November zurück, was einem Wertverlust von 3,7 Prozent gleichkam“, erläutert Strilka. Die Ausnahme waren neuerlich große Geländefahrzeuge, die eine deutliche Wertsteigerung verzeichnen konnten. Die durchschnittlichen Standzeiten erreichten im Juni 2015 mit 77,83 Tagen einen Höchstwert, bis November sanken sie auf 73,47 Tage. „In den Volumensegmenten sind es die untere Mittelklasse und die Stadtwagen, die mit 63 Standtagen im Schnitt am schnellsten verkauft werden“, erklärt Strilka. Gut überlegen sollten sich Händler dagegen, ob und zu welchem Preis sie einen Microvan eintauschen: Fahrzeuge dieses Segments standen zuletzt – trotz einer spürbaren Erholung gegenüber dem Höchststand im April – knapp 90 Tage auf den Gebrauchtwagenplätzen. •
Kleine und mittlere Geländewagen waren im Vorjahr die Gewinner am Neuwagenmarkt
Verschiebungen bei den Kurzzulassungen Bis Ende November wurden 64.091 Pkws nach weniger als 60 Tagen wieder abgemeldet – nur 33 Fahrzeuge mehr als im Vergleichszeitraum 2014. Unter Berücksichtigung längerer Anmeldungen gab es sogar einen leichten Rückgang. „Wir gehen davon aus, dass auch per Jahresende ein leichtes Minus in der Statistik stehen wird“, sagt Haasler, der gegenüber 2014 mit einer Reduktion um 2 Prozent auf etwa 90.000 Kurzzulassungen unter 120 Tagen rechnet. Die Unterschiede zwischen den Segmenten waren freilich groß: Von Jänner bis Oktober verzeichneten kleine und mittlere SUVs nicht nur den größten Marktanteilszuwachs, sondern mit einem Plus von knapp 3 Prozent auch den höchsten Anstieg der Kurzzulassungen. Bei Stadtwagen sowie in der unteren Mittelklasse gingen die Kurzzulassungen dagegen deutlich zurück.
Wermutstropfen am Gebrauchtwagenmarkt: In fast allen Segmenten gingen die Restwerte zurück
Gebrauchte SUVs im Trend Auch am Gebrauchtwagenmarkt zeichnete sich gegen Jahresende eine weitgehende Stabilität ab. „Die Gewinner waren erneut die kleinen und mittleren SUVs, die auch schon in den vergangenen Jahren bei den Besitzumschreibungen zugelegt hatten“, berichtet Mag. Roland Strilka, Director Insight and Market Analysis bei Eurotax Österreich. Die untere Mittelklasse und die Stadtwagen mussten dagegen 2015 die stärksten Rückgänge hinnehmen.
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Positiv für den Handel: Bei den Standzeiten zeichnete sich am Jahresende eine Erholung ab
MANAGEMENT
Glänzende Idee Karosserieschäden ebenso günstig wie hochwertig zu reparieren, ist das Kundenversprechen hinter der „Lietzbox“: Die Autohausgruppe Lietz setzt das neue Konzept seit Oktober in Linz um.
B
ei Lack- und Karosseriearbeiten schrecken manche Kunden vor Markenautohäusern zurück. Und wie soll man als Betriebsinhaber Fremdmarkenfahrer ansprechen? Die Autohausgruppe Lietz hat daher das Konzept „Lietzbox“ entwickelt. Seit Kurzem wird es in der Niederlassung am Linzer Chemiekreisverkehr umgesetzt – mit Erfolg, wie Betriebsleiter Robert Lietz berichtet: „Die Auslastung hat vom ersten Tag weg unsere Erwartungen weit übertroffen.“
Auf dem neuesten Stand der Technik Neben Kleinschaden- und Innenraumreparaturen werden in der Lietzbox auch umfangreichere Arbeiten durchgeführt. Dafür wurde der Betrieb gemäß modernster Standards ausgestattet – beispielsweise mit einem Richtsystem von Spanesi, einer Lackierkabine von Delta sowie mit Schleifplätzen samt integrierten
Hebebühnen und rundum verstellbaren Infrarotstrahlern. Das Lackmaterial stammt von Glasurit. In Zukunft könnten weitere Firmenstandorte eine Lietzbox enthalten. Schon fix ist, dass in Linz der Personalstand weiter ausgebaut wird: Derzeit besteht das Team der Lietzbox aus einem Meister, zwei Spenglern, einer Lackiererin und einer Mitarbeiterin für Terminvereinbarungen und Verrechnung. „Kurz- bis mittelfristig wollen wir auf 6 bis 8 Mitarbeiter inklusive Lehrlingen aufstocken“, so Lietz. • (HAY)
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Robert Lietz (r.) mit dem Team der Linzer Lietzbox
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MANAGEMENT
Chinesische Elektro- und Hybridauto In den vergangenen Monaten hat sich gezeigt, dass im boomenden Elektroauto-Markt in China internationale Hersteller den Anschluss an die heimischen Produzenten verloren haben. Dies gelang vor allen dank üppiger staatlicher Förderungen. Von Dr. Michael Sikora
Üppige Förderungen beflügeln den Markt Circa 30 Prozent aller verkauften NEVs im November waren Plug-in-Hybride (6.984 Stück), eine deutliche Zunahme dank neuer, attraktiver SUV-Modelle wie dem BYD Power-SUV Tang. Im gleichen Monat fanden 16.296 BEVs chinesische Käufer, zumeist LS-EV (low speed electric mini/city cars), allen voran der Geely Kandi K11 gefolgt von den Kleinwagen von BAIC (EV150/160/200 sowie dem KompaktSedan Senova EV ES210).
E
rstmals fand auf der diesjährigen Autoshow in Guangzhou in zwei Hallen eine Sondershow über NEVs (New Energy Vehicles) statt, wo gängige Batterie- und Plug-in-Hybride vorgestellt wurden. Neben Tesla, Nissan, VW und BMW stellten mehr als zehn chinesische Hersteller aktuelle Serienmodelle und Neufahrzeuge vor. Die interessanteste NEVPremiere war der GAC Trumpchi GS4 EV von
Guangzhou Auto. Der GS4 EV ist ein lupenreiner Elektriker, der auf dem Erfolgsmodell Trumpchi GS4 SUV basiert und Mitte 2016 auf den Markt kommen wird. Mit 140 PS und 250 Nm Drehmoment wird das Elektrik-SUV bis zu 120 km/h schnell gleiten und eine Entfernung von 240 km überwinden. Für eine volle Neuladung der Batterie benötigt der GS4 EV 12 Stunden an der 220-V-Steckdose, nur 30 Minuten für 80 Prozent über die Schnellladeoption.
Mehr als 18 Millionen Pkws und Minibusse Auch das neue Kompakt-SUV von JAC, der iEV6S, hatte seine Presse-Premiere in Guangzhou. Das CitySUV basiert auf dem JAC Refine S2. Mit seinem 114PS/250-Nm-Elektroantrieb soll er 130 km/h schnell sein. Als Reichweite gibt JAC 253 km an, bei konstant 60 km/h sollen es sogar 300 km sein. Der chinesische Automarkt YTD wuchs von Jänner bis Ende November 2015 um vergleichsweise bescheidenen 4,2 Prozent, dennoch wurden mehr als 18 Millionen Pkws und Minibusse verkauft. Regelrecht „explodiert“ ist seit Jahresmitte allerdings die Nachfrage
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nach staatlich geförderten NEV-Pkws. Allein im November 2015 wurden 23.280 NEVs produziert, ein Plus von 350 Prozent gegenüber Vorjahresvergleichsmonat. Darunter befanden sich mit 14.212 produzierten BEVs (Battery Electric Vehicle) fünf Mal so viele Elektroautos wie im November 2014.
Der kleine elektrische Stadtflitzer DFM Dongfeng E30 (l.) und der GAC GS4 (M.) trafen auf den Tesla aus den USA (r.)
In den ersten 11 Monaten wurden insgesamt 134.460 NEVs in China verkauft, das ist ein Anstieg von fast 500 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2014. Dass der junge NEV-Markt seit Jahresanfang abhebt, zeigt der NEV-Fahrzeugbestand in der Volksrepublik China, der laut CAAM seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2013 erst 220.000 Stück umfasst. Das im Jahr 2012 von der Pekinger Regierung postulierte Ziel von einer Million NEVs bis Ende 2015 wurde allerdings verfehlt: Deswegen und aufgrund des schwachen Automarkts im 2. und 3. Quartal 2015 hat Peking die lokalen Behörden angewiesen, dass ab sofort alle NEV-Käufer garantiert die Green MobilityFörderungen (staatliche und regionale Zuschüsse sowie eine kostenlose Nummerntafel) erhalten müssen. Im Ranking der lokal produzierten PHEVs (Plug-in Hybrid Electric Vehicle) findet man weit abgeschlagen als einzige deutsche Marke den BMW 530 Le Plug-inHybrid mit einem Marktanteil von 0,6 Prozent. Fünf chinesische Hersteller beherrschen 80 Prozent dieses Bereichs – allen voran BYD mit 38 Prozent Marktanteil. Alle ausländische NEV-Hersteller bzw. NEV JV-OEM erreichten im November 2015 einen Marktanteil von
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os hängen die Konkurrenz ab 6,5 Prozent, inklusive aller importierten bzw. lokal hergestellten Elektroautos. Der Marktanteil der rein in China produzierten Autos dieses Typs liegt sogar noch niedriger: magere 3,5 Prozent. Das NEV-Top-Volumenmodell kommt von BYD in Shenzhen und ist die kompakte Plug-in-HybridLimousine Qin. In den ersten elf Monaten 2015 wurden dank üppiger staatlicher Prämie (umgerechnet 8.720 Euro) insgesamt 31.412 Fahrzeuge zum Einstiegspreis von 18.185 Euro verkauft. Zusätzlich erspart sich der Käufer die kostenpflichtige Anschaffung des Nummernschildes, das aktuell 11.800 Euro kostet. Bei einem Preis von 38.740 Euro liegt die staatliche Förderung des BYD Qin Kompakt-Sedan (20.530 Euro) bei mehr als 50 Prozent. Seit Juni 2015 verkauft BYD auch das weltweit stärkste SUV der Marke Tang, ein AWD-Plug-in-
Hybrid mit 505 System-PS und 720 Nm, gespeist aus einem Zwei-Liter-Turbomotor mit 205 PS (320 Nm) und zwei Elektromotoren (je 150 PS und 200 Nm) auf der Vorder- und Hinterachse (elektronisches AWD). Mit 505 PS und 720 Nm beschleunigt das MuscleSUV Tang auf allen vier Rädern aus dem Stand angeblich in 4,9 Sekunden auf 100 km/h und soll weniger als 2 Liter verbrauchen. Die Ultimate Edition mit 560 System-PS (411 kW) hat sogar etwas mehr Kraft als der BMW X5M (408 kW) und der Mercedes GL63 (410 kW) und schafft die 100 km/h in 4,4 Sekunden. Zum Vergleich: Der Porsche Cayenne Turbo mit seinem schweren 4,8L-V8Aggregat durchbricht mit 520 PS und 750 Nm die 100km/h-Schallmauer nach 4,5 Sekunden. Abzüglich der staatlichen Förderung und Gratis-Nummernschild kostet das Power-SUV ca. 40.200 Euro.
Gute Beschleunigungswerte Weitere Plug-in-Hybrid-Modelle von BYD stehen vor dem Launch, etwa das kompakte SUV-Crossover Song, das über einen AWD-Antrieb (PHEV DualMode) mit drei Aggregaten (1,5-Liter-Turbo plus zwei
Elektromotoren) verfügt. Die elektrische Reichweite wird mit 70 km/h angegeben, 0–100 km/h erreicht das Auto angeblich in 4,95 Sekunden. Gegen Ende 2016 wird BYD auch das Mini-SUV Yuan auf den Markt bringen. Als Dual-Mode PHEV (rein elektrischer und Hybrid-Modus) wird dieses kleine SUV auch den gleichen Antriebstrang und elektrische Reichweite wie der Song aufweisen und ca. 28.500 Euro brutto kosten. Abzüglich der staatlichen Förderung ist mit einem Endkundenpreis von unter 20.000 Euro zu rechnen.
Kein Export nach Europa geplant BYD verkaufte bis Ende November mit 9.750 Stück vom SUV Tang und 32.412 Einheiten der Limousine Qin insgesamt 42.162 Plug-in-Hybride. Der LangzeitElektriker e6 fand nur noch 53 Käufer, sein Nachfol-
Ob BAIC Auto Senova E210 (l.) oder Zhi Dou D2 (M.): Die Förderungen des Staates sind üppig, das Interesse der Kunden ist groß
ger e5 schaffte im November bescheidene 210 Zulassungen. Dieses kompakte Elektroauto kann mit seiner 65-Ah-LFP-Lithium-Batterie und einem 105-PS-Elektromotor eine Strecke von ca. 200 km zurücklegen. Unter Einrechnung der staatlichen Prämie kostet der e5 EV circa 20.000 Euro. Das Beratungsunternehmen abc Shanghai prognostiziert für 2016 eine Verdopplung des NEV-Marktes auf etwa 300.000 Stück. Bis auf die chinesische Variante des Nissan Leaf und das BMW-Plug-in-Modell 530Le (beide fanden bis dato weniger als 1.000 Käufer) waren alle anderen Elektro- und Hybridautos auf der Messe in Guangzhou Importfahrzeuge. Doch angesichts der Marktdominanz der chinesischen Hersteller in allen Segmenten (BEV & PHEV: Limousine, SUV, Micro-Car) ist die Angst ausländischer Produzenten vor dem ungewollten Technologietransfer inzwischen mehr als überholt. Ganz im Gegenteil, die chinesischen Marken sind mit ihrer Strategie dank üppiger staatlicher Förderungen die Sieger im NEV-Markt. Übrigens: Ein Export der chinesischen Elektrofahrzeuge nach Europa ist derzeit nicht geplant. •
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MANAGEMENT
Acht Plus und ein kleines Minus Gebrauchtwagen November 2015 Stück
+/ – in % z. Vorjahr
Stück
MA in %
+/ – in % z. Vorjahr
VW
13.210
20,26
3,93
153.569
20,30
0,14
Audi
6.067
9,31
6,51
71.062
9,39
1,96
BMW
4.525
6,94
10,50
55.428
7,33
4,22
Opel
4.358
6,68
5,52
49.641
6,56
-1,19
Ford
3.788
5,81
1,66
44.814
5,92
-2,86
Mercedes-Benz
3.441
5,28
9,27
41.019
5,42
0,60
Renault
3.158
4,84
10,88
35.737
4,72
-2,09
Peugeot
2.760
4,23
5,14
32.283
4,27
-0,95
Skoda
2.668
4,09
10,52
30.974
4,09
4,60
Seat
2.434
3,73
15,85
27.085
3,58
4,58
Mazda
2.242
3,44
10,77
25.160
3,33
-2,15
Fiat/Abarth
2.087
3,20
-2,06
24.695
3,26
-3,54
Toyota
1.787
2,74
10,24
19.544
2,58
-0,19
Citroën
1.696
2,60
10,20
19.316
2,55
3,97
Hyundai
1.346
2,06
16,34
14.636
1,93
-2,43
Kia
1.100
1,69
24,15
11.598
1,53
9,21
Nissan
1.003
1,54
5,03
12.250
1,62
5,49
Suzuki
991
1,52
-6,07
11.558
1,53
-1,00
Volvo
779
1,19
12,41
8.793
1,16
2,14
Mitsubishi
727
1,12
3,12
8.190
1,08
-3,36
Alfa Romeo
653
1,00
5,83
7.701
1,02
-5,54
Honda
598
0,92
13,90
6.487
0,86
-6,84
Chevrolet/Daewoo
431
0,66
-0,92
5.366
0,71
-8,13
Mini
401
0,62
23,01
4.451
0,59
6,43
Jeep
351
0,54
17,79
3.904
0,52
16,26
Dacia
343
0,53
11,00
3.847
0,51
12,03
Marke
36
Jän.–Nov. 2015
MA in %
E
s war Gott sei Dank das kleinste aller Bundesländer, das im November das einzige Minus in der Neuzulassungsstatistik einfuhr – nämlich das Burgenland. Das Minus von 11,68 Prozent schaut zwar schlimm aus, doch die 93 Autos, die heuer im November weniger verkauft wurden als ein Jahr zuvor, wurden allein durch das leichte Plus in Wien um mehr als das Doppelte übertroffen. Kein Wunder, dass die acht positiven Daten aus fast dem gesamten Bundesgebiet das Minus im Osten locker wettmachten: Letztlich stand Ende November ein Monatsplus von 8,15 Prozent zu Buche. Kumuliert bedeutet das, dass der Gesamtmarkt nach elf Monaten mit 285.723 Einheiten nur um 204 Einheiten hinter jenem des Vergleichszeitraums 2011 lag.
Luxusmarken tun sich heuer extrem schwer Auffallend ist vor allem, dass die Steuererhöhungen von 2014 sich nach wie vor auf den Absatz der Luxusmarken auswirken (und wohl auch zugkräftige neue Modelle fehlen bzw. lange Lieferzeiten haben): Sowohl Aston Martin (-40,00 Prozent) wie auch Bentley (-31,67), Ferrari (-59,09), Lamborghini (-5,56) und Maserati (-36,36 Prozent) mussten heftige Einbußen verzeichnen; bei Rolls-Royce gab es mangels eines Importeurs in den vergangenen vier Jahren überhaupt nur zwei Neuzulassungen. • (MUE)
Modell-Ranking Neuwagen
smart
311
0,48
31,78
3.059
0,40
-4,17
Marke/
Subaru
290
0,44
7,81
2.745
0,36
1,89
Modell
Land Rover
268
0,41
19,11
2.743
0,36
-3,42
Chrysler
256
0,39
-15,23
3.562
0,47
-8,12
Porsche
255
0,39
13,33
3.942
0,52
3,38
Lancia
155
0,24
-7,19
1.981
0,26
-15,95
Jaguar
135
0,21
20,54
1.622
0,21
-6,84
Daihatsu
82
0,13
-7,87
894
0,12
-12,09
Saab
79
0,12
36,21
850
0,11
0,95
Lexus
65
0,10
25,00
726
0,10
5,22
Rover
63
0,10
-26,74
904
0,12
-12,49
Dodge
44
0,07
15,79
446
0,06
5,19
SsangYong
41
0,06
-6,82
533
0,07
17,40
Lada
18
0,03
0,00
144
0,02
-13,77
Ferrari
14
0,02
100,00
304
0,04
-0,33
Maserati
8
0,01
-33,33
235
0,03
24,34
Rolls-Royce
8
0,01
100,00
53
0,01
-26,39
Aston Martin
6
0,01
50,00
86
0,01
-11,34
Bentley
5
0,01
66,67
91
0,01
-18,02
MG
5
0,01
25,00
167
0,02
3,73
Infiniti
4
0,01
0,00
42
0,01
40,00
Lamborghini
4
0,01
33,33
64
0,01
3,23
KTM
0
0,00
0,00
22
0,00
-12,00
2.108
0,28
2,88
756.431 100,00
0,37
Sonstige
141
0,22
15,57
Summe
65.201
100,00
7,15
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
VW Golf VW Polo Skoda Octavia Fiat 500 VW Tiguan VW Passat VW Sharan Opel Astra Ford Fiesta Skoda Fabia
Nov. 2015
Jän.–Nov. 2015
Stück MA in %
1.068 736 693 590 475 471 448 437 432 415
4,6 3,1 3,0 2,5 2,0 2,0 1,9 1,9 1,8 1,8
Stück
16.515 7.369 7.564 6.120 5.851 4.592 3.681 4.218 3.406 6.433
MA in %
5,8 2,6 2,6 2,1 2,0 1,6 1,3 1,5 1,2 2,3
Bundesländer Neuanmeldungen Bundesland B K NÖ OÖ S St T V W
AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2016
Nov. 15 703 1.296 4.294 3.666 1.967 2.862 1.908 1.093 5.592
+/- % -11,68 +15,82 +10,87 +9,96 +30,09 +4,53 +4,15 +7,90 +3,52
Nov. 14 796 1.119 3.873 3.334 1.512 2.738 1.832 1.013 5.402
Alle Daten zum Fahrzeugmarkt finden Sie auch im MarketAnalyser von Eurotax!
Neuwagen
VW Opel Skoda BMW Ford Hyundai Audi Renault Mercedes Benz Fiat/Abarth Mazda Seat Kia Peugeot Dacia Citroën Suzuki Nissan Toyota Jeep Volvo Mini Mitsubishi Land Rover Honda Alfa Romeo Smart Subaru Porsche Jaguar Tesla Lexus Lada Maserati SsangYong Infiniti Bentley Chevrolet KTM Aston Martin Cadillac Daihatsu Ferrari Lamborghini Lancia Lotus Rolls-Royce Saab Sonstige Summe
+/ – in % MA in % z. Vorjahr
4.233 18,10 1.664 7,12 1.565 6,69 1.564 6,69 1.416 6,06 1.321 5,65 1.258 5,38 1.184 5,06 1.090 4,66 956 4,09 954 4,08 811 3,47 732 3,13 679 2,90 531 2,27 487 2,08 486 2,08 450 1,92 334 1,43 237 1,01 233 1,00 216 0,92 198 0,85 173 0,74 154 0,66 120 0,51 106 0,45 53 0,23 47 0,20 43 0,18 39 0,17 19 0,08 10 0,04 4 0,02 4 0,02 3 0,01 1 0,00 1 0,00 1 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 4 0,02 23.381 100,00
-3,75 -2,23 17,58 41,92 5,75 5,51 -4,41 33,03 66,41 41,00 38,66 -24,28 22,41 1,65 -21,33 -4,32 295,12 -2,17 -28,02 30,22 -4,12 0,93 5,32 78,35 48,08 21,21 -68,82 0,00 -18,97 230,77 333,33 -32,14 400,00 -20,00 0,00 -25,00 -80,00 -85,71 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 -100,00 0,00 0,00 0,00 0,00 8,15
Jän.–Nov. 2015 Stück
MA in %
49.530 20.840 19.828 15.037 16.259 17.384 16.151 15.491 12.305 10.917 9.330 12.573 7.990 9.353 6.704 6.858 5.202 6.591 5.919 2.560 3.276 2.389 3.557 1.607 1.646 1.390 1.496 646 1.235 351 451 306 72 70 59 26 41 54 16 9 4 0 18 17 134 4 0 0 27 285.723
17,33 7,29 6,94 5,26 5,69 6,08 5,65 5,42 4,31 3,82 3,27 4,40 2,80 3,27 2,35 2,40 1,82 2,31 2,07 0,90 1,15 0,84 1,24 0,56 0,58 0,49 0,52 0,23 0,43 0,12 0,16 0,11 0,03 0,02 0,02 0,01 0,01 0,02 0,01 0,00 0,00 0,00 0,01 0,01 0,05 0,00 0,00 0,00 0,01 100,00
Jän.–Nov. 2015 Anwendung (inkl. Kzl)
+/ – in % z. Vorjahr
männl.
-2,67 2,64 0,55 1,22 -8,69 -7,46 -7,41 -0,08 12,58 19,05 3,90 -4,38 1,29 -5,18 -9,43 -7,31 19,26 13,79 -9,80 126,95 18,18 19,21 5,86 -9,72 0,12 26,59 49,60 -6,65 22,28 43,27 302,68 20,47 84,62 -36,36 47,50 -13,33 -31,67 -94,85 128,57 -40,00 -50,00 0,00 -59,09 -5,56 -74,52 -55,56 -100,00 -100,00 -59,70 -0,07
10.128 3.275 4.669 4.015 4.929 3.685 2.754 3.777 3.174 1.716 3.497 1.926 2.594 2.264 3.630 2.124 1.817 2.031 2.156 675 1.075 512 1.259 467 544 327 321 187 480 64 136 136 56 24 11 8 4 30 6 2 1 0 10 2 20 4 0 0 15 70.537
weibl. 6.829 2.619 2.938 1.118 3.120 3.367 1.672 2.276 1.232 1.731 2.051 1.483 2.121 1.570 2.391 1.551 1.207 1.091 1.567 290 410 575 659 202 301 192 281 46 160 20 18 38 12 5 4 0 2 8 0 1 0 0 2 0 13 0 0 0 3 45.176
Taxi1
betriebl. 32.573 14.946 12.221 9.904 8.210 10.332 11.725 9.438 7.899 7.470 3.782 9.164 3.275 5.519 683 3.183 2.178 3.469 2.196 1.595 1.791 1.302 1.639 938 801 871 894 413 595 267 297 132 4 41 44 18 35 16 10 6 3 0 6 15 101 0 0 0 9 170.010
76 8 89 7 127 109 12 40 276 9 7 28 8 19 38 10 1 7 182 0 4 0 4 1 0 0 1 0 0 0 6 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 3 0 0 0 0 1.073
Vermietung1
Diplomatie1
2.559 3.926 1.765 1.460 788 383 1.005 392 1.344 821 6 1.064 186 513 22 396 287 475 122 147 211 469 0 4 0 196 363 0 7 34 20 0 0 1 0 0 0 0 2 0 0 0 0 0 18 0 0 0 3 18.989
38 4 7 154 7 4 15 7 86 2 1 3 3 1 1 5 0 4 5 3 26 6 2 8 2 1 1 0 1 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 399
in betrieblichen Zulassungen enthalten
Stück
1
Nov. 2015 Marke
Gewinner und Verlierer nach Segmenten Jänner–November 2015: 285.723 Kleinwagen
Stadtwagen
Microvans
Familyuntere vans Mittelklasse
+12,6 %
15.753
Mittelklasse
Oberklasse
+5,8 %
53.277
7.862
59.080
18.439
-4,9 %
-1,0 %
-6,7 %
-6,7 %
29.842
Luxusklasse
Sportwagen
Geländewagen
+20,5 %
+2,9 %
+14,7 %
+6,7 %
948
1.513
13.728
54.858
5.801
-8,2 %
AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2016
Geländew. Minivan medium
10.828
-10,5 %
37
MANAGEMENT
Das zweitgrößte Plus des Jahres Mit einer Steigerung von kaum glaublichen 13,5 Prozent legte der Neuwagenverkauf in Europa im November noch einmal eine tolle Bilanz. Es war bereits der 27. Monat des Wachstums in Folge.
Länderstatistik Veränd. Nov. 15
Nov. 14
in %
kum. 15
kum. 14
Belgien
36.329
29.739
22,20
468.325
455.949
Dänemark
17.099
15.151
12,90
189.111
173.511
9,00
272.377
250.082
8,90
2.958.687 2.807.073
5,40
Deutschland
J
ene, die einmal den Blick auf die Zeit nach der Wirtschaftskrise der Jahre 2008/09 werfen werden, werden ungläubig den Kopf schütteln: Anfangs ging der Neuwagenmarkt mehr als zwei Jahre ununterbrochen bergab. Doch dann, irgendwann, war die Talsohle erreicht – in manchen Ländern früher als in anderen. Und dann begann das stete Gesamtwachstum in den von der JATO untersuchten 28 Ländern Europas. Der November war bereits der 27. Monat in ununterbrochener Reihenfolge, in dem ein Plus registriert wurde. Mit 1.127.362 Einheiten wurde im Dr. Ian Robertson November sogar die Millionenleitet Vertrieb und marke überschritten; 2014 war man Marketing von BMW im Vergleichsmonat mit 993.095 noch daran vorbeigeschrammt. Insgesamt überholte die Zahl der Neuwagen in den ersten elf Monaten jene von 2014 um 8,8 Prozent. Erfreulich: Im November war auch Österreich unter den Gewinnern. Von den 28 Staaten lagen nur Estland (-2,3 Prozent) sowie Luxemburg (-5,0 Prozent) bei den Verkäufen nach elf Monaten hinter dem Vorjahr.
Veränd.
Land
1.611
1.981
-18,70
19.678
20.146
-2,30
Finnland
8.988
7.229
24,30
100.859
99.091
1,80
150.302
135.048
11,30
1.732.975 1.631.251
6,20
5.851
4.975
17,60
178.876
172.327
3,80
Frankreich Griechenland Großbritannien
68.685
64.462
6,60
2.453.426 2.310.237
6,20
Irland
950
782
21,50
Italien
135.321
109.434
23,70
95.988
29,80
1.471.690 1.275.638
124.620
Kroatien
2.209
1.842
19,90
32.966
31.661
15,40 4,10
Lettland
1.128
1.006
12,10
12.706
11.452
11,00
Litauen
1.438
1.159
24,10
15.865
13.438
18,10
Luxemburg
3.412
3.488
-2,20
43.837
46.157
-5,00
Niederlande
40.475
32.635
24,00
382.299
357.016
7,10
Norwegen
12.637
11.521
9,70
139.538
133.280
4,70
Österreich
23.643
21.619
9,40
285.985
285.927
0,00
Polen
30.315
24.318
24,70
317.574
275.217
15,40
Portugal*
14.391
11.720
22,80
166.435
130.959
27,10
Rumänien*
8.391
7.695
9,00
88.110
76.525
15,10
Schweden
31.352
25.916
21,00
311.568
276.804
12,60
Schweiz
25.685
23.467
9,50
288.728
267.763
7,80
Serbien*
1.584
1.248
26,90
17.941
16.608
8,00
Slowakei
6.896
5.471
26,00
70.153
64.353
9,00
Slowenien
5.095
4.220
20,70
56.017
49.923
12,20
83.097
66.074
25,80
957.939
794.218
20,60
Tschechische Republik 20.421
16.365
24,80
211.089
175.626
20,20
5.918
11,60
70.254
61.905
13,50
33,20
8.274
7.256
14,00
13,50 13.065.334 12.009.434
8,80
Spanien Ungarn
6.603
Zypern Total
886
665
1.127.362
993.095
* geschätzte Volumina für November 2015
Top-Ten-Marken Veränd.
38
2,70
Estland
BMW ist weiterhin gefragt Positive Zahlen vermeldet auch Dr. Ian Robertson, Vertriebs- und Marketingvorstand in der BMW-Zentrale in München: Neben den guten Zahlen in Europa (+10,1 Prozent im November) beeindruckt vor allem die Performance in den ersten elf Monaten des Jahres, als der Neuwagenabsatz der beiden Marken BMW und Mini europaweit gleich um 9,7 Prozent stieg. Mit verantwortlich ist die „Wiederbelebung“ der einstigen Krisennationen Italien (+15,8 Prozent) und Spanien (sogar +18,6 Prozent), auch am Heimmarkt Deutschland lief das Geschäft mit 5,7 Prozent mehr Neuwagen sehr gut. Weltweit wurde die Marke von 2 Millionen neuen BMW und Mini erstmals bereits nach weniger als 11 Monaten geschafft: 2.033.948 Autos bedeuten ein Plus von 6,9 Prozent. Verantwortlich für die guten Zahlen sind nicht zuletzt die neuen Modelle wie etwa der 2er Active Tourer oder das 4er Gran Coupé. Aber auch die gesamte X-Familie (also die SUVs) verkauft sich weiterhin erfreulich. • (MUE)
in %
Veränd.
Nov. 15
Nov. 14
in %
137.840
133.492
3,30
Renault
79.194
66.362
19,30
878.248
801.213
9,60
Ford
79.148
66.326
19,30
959.722
894.035
7,30
Opel/Vauxhall
75.309
63.607
18,40
868.904
817.697
6,30
Peugeot
67.591
58.058
16,40
778.209
723.554
7,60
Mercedes
62.452
52.933
18,00
681.898
606.039
12,50
BMW
60.613
55.058
10,10
676.624
616.833
9,70
Audi
59.114
56.707
4,20
715.915
677.308
5,70
Fiat
50.990
42.897
18,90
606.019
546.284
10,90
Skoda
50.520
44.965
12,40
573.855
536.570
6,90
Volkswagen
kum. 15
kum. 14
1.592.219 1.488.682
in % 7,00
Top-Ten-Modelle Veränd.
Veränd.
Nov. 15
Nov. 14
in %
kum. 15
kum. 14
Volkswagen Golf
41.113
39.926
3,00
496.575
482.827
in %
Volkswagen Polo
24.501
24.810
-1,20
280.473
260.004
7,90
Renault Clio
22.979
21.515
6,80
277.499
275.776
0,60
2,80
Ford Fiesta
21.825
21.027
3,80
291.716
289.496
0,80
Opel/Vauxhall Corsa
20.810
17.606
18,20
250.406
232.907
7,50 47,00
Volkswagen Passat
20.807
11.196
85,80
207.451
141.105
Skoda Octavia
18.522
16.238
14,10
202.520
189.403
6,90
Peugeot 308
18.301
15.017
21,90
187.857
146.870
27,90
Peugeot 208
17.950
14.619
22,80
210.904
199.821
5,50
Nissan Qashqai
16.658
15.517
7,40
215.598
189.639
13,70
AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2016
MANAGEMENT
12 Jahre Garantie CarGarantie hat die Garantie-Produkte optimiert. Länger, umfangreicher, einfacher und moderner lauten die Eigenschaften der neuen Angebote.
S
owohl Christian Rothböck, Direktor Vertrieb Handel CarGarantie Österreich, wie auch für Peter Bachmaier, Direktor Vertrieb Importeure, Banken und Versicherungen, können für ihren jeweiligen Bereich nun noch interessantere Angebote bieten.
A&W: Was wurde an den Garantieprodukten von CarGarantie geändert? Christian Rothböck: Es gibt drei wesentliche Änderungen: Zum einen wurden der Garantieumfang und auch die Laufzeit erweitert. Zweitens wurden die Programme gestrafft und vereinfacht, das erleichtert den Kunden den Überblick. Und nicht zuletzt wurde das komplette Programm auf die aktuellen Anforderungen der Autohäuser angepasst.
Christian Rothböck, Direktor Vertrieb Handel, CarGarantie Österreich
Peter Bachmaier, Direktor Vertrieb Importeure, Banken und Versicherungen
Partner. Nachdem wir mit qualitätsorientierten Autohäusern zusammenarbeiten, können wir dieses Angebot realisieren.
Gibt es auch Änderungen bei den Komplettgarantien? Bachmaier: Der Deckungsumfang der Komplettgarantien wurde ebenfalls erweitert. Bis auf wenige Ausnahmen, wie eben typische Verschleißteile, sind nun alle Komponenten des Fahrzeuges versichert. • (GEW)
Was bedeutet das konkret? Peter Bachmaier: Es sind nun Elektro- und Hybridfahrzeuge berücksichtigt, die komplette RDKS-Thematik ist integriert und auch die modernen Assistenzsysteme sind jetzt genau definiert. Außerdem werden – dem Einsatzgebiet und der Marktbedeutung entsprechend – moderne SUVs zu normalen Konditionen versichert. Betrifft das nur die Gebrauchtwagen-Programme oder auch die Importeurs-Kooperationen? Bachmaier: Wir haben die neuen Produkte auch auf unsere zahlreichen Hersteller- und Importeurs-Programme umgelegt. Es wurden sowohl die Gebrauchtwagen-Programme wie auch die Neuwagen-Anschluss-Garantien optimiert. Wie hoch ist nun das maximale, garantiefähige Alter? Rothböck: Das maximale Alter für den Garantieabschluss beträgt 12 Jahre. Danach kann für jeweils ein Jahr verlängert werden, sofern das entsprechende Service gemacht wurde. Für die Autohäuser hat sich also die Basis stark verändert, das Gebrauchtwagengeschäft und damit die Kundenbindung können damit stark erweitert werden. 12 Jahre alte Fahrzeuge sind eine große Herausforderung für ein Garantie-Unternehmen. Rothböck: Entscheidend ist hier die Qualität der
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MANAGEMENT
Der Weltmeister legt weiter zu In der Slowakei, bereits heute der größte Pro-Kopf-Autohersteller der Welt, siedelt sich mit Jaguar Land Rover ein vierter Hersteller an. Auch die anderen Firmen bauen ihre Aktivitäten aus. Von Peter Homola
D
ie Autos von Jaguar Land Rover, die an einem Dezembertag vor dem Sitz der slowakischen Regierung am Pressburger Freiheitsplatz geparkt waren, signalisierten das erfolgreiche Finale der Verhandlungen über eine Rémi Girardon, Generaldirektor PCA Slovaneue Fabrik. Die slowakischen kia: „Für 2018 peilen Autowerke haben 2014 rund wird die Produktion 973.000 Autos inklusive ausge- von 360.000 Autos an.“ stattete Cayenne-Karosserien gefertigt. Nun soll die bereits heute höchste Pro-KopfProduktion der Welt weiter gesteigert werden.
Briten in Nitra Jaguar Land Rover investiert zunächst rund 1 Milliarde Pfund in ein neues Werk in Nitra mit einer Anfangskapazität von 150.000 Autos pro Jahr. An die 2.800 Mitarbeiter sollen „eine Reihe völlig neuer Aluminium-Fahrzeuge“ bauen. Die ersten Autos werden Ende 2018 vom Band rollen. „Mehr als 300 Lieferanten in unmittelbarer Nähe und eine exzellente Logistik-Infrastruktur bestätigen, dass die Slowakei der ideale Ort für einen weiteren Standort ist“, sagt Ralf Speth, CEO von Jaguar Land Rover.
40
„Wir haben die Gespräche mit Jaguar Land Rover im Februar gestartet, neben der Slowakei waren Polen und Mexiko im Spiel“, erklärt der slowakische Ministerpräsident Robert Fico. Doch bei der Entscheidung haben auch die Incentives eine Rolle gespielt. Die Slowakei unterstützt das Projekt mit einer staatlichen Beihilfe von 130 Millionen Euro, die aber noch von der EU genehmigt werden muss. „Auch wenn es hoch zu sein scheint, sind es nur 9 Prozent der Gesamtinvestition“, sagt Fico. Speth wollte einen möglichen weiteren Ausbau nicht kommentieren. Wirtschaftsminister Vazil Hudák hat jedoch bestätigt, dass der Investitionsvertrag eine Option zur Verdoppelung der Kapazität beinhaltet. Die zusätzliche Investition soll rund 500 Millionen Euro betragen.
Neue Hallen für den Cayenne Auch die anderen Autofirmen investieren in neue Projekte. Volkswagen Slovakia, der größte Hersteller des Landes, konzentriert sich nun auf die nächste Generation des Porsche Cayenne. Heute entstehen die lackierten und komplett ausgestatteten Cayenne-Karosserien in der Slowakei, in Leipzig erfolgt nur die Endmontage. Der Nachfolger wird zur Gänze aus der Slowakei kommen. Nach der 500-Millionen-EuroRohbauhalle, an der seit April gebaut wird, hat man nun den Grundstein für die Montagehalle gelegt. Die Investition wird mit rund 300 Millionen Euro beziffert.
Produktionsrekorde bei Kia und im PSA-Werk
Ralf Speth, CEO von Jaguar Land Rover: „Jaguar Land Rover ist erfreut, die Slowakei in unserer Familie willkommen zu heißen.“
Gleich zwei Autowerke haben 2015 neue Produktionsrekorde erreicht. Die Kia-Fabrik in der Nähe von Zilina hat im Vorjahr laut vorläufigen Zahlen mehr als 330.000 Autos gebaut. 2014 waren es 323.720 Einheiten. Dabei konnten die Koreaner trotz des Absatzrückgangs in Russland (jahrelang der größte Abnehmer) zulegen. Mit rund 302.000 Autos hat auch das PSA-Werk PCA Slovakia in Trnava im Vorjahr ein Plus von mehr als 18 Prozent erzielt und einen neuen Rekord aufgestellt. Die Fabrik hat damit erstmals ihre geplante Kapazität im Dreischichtbetrieb erreicht. Für höhere Stückzahlen soll das neue Citroën-Modell im B-Segment, dessen Produktion heuer anlaufen wird, sorgen. Laut Rémi Girardon, Generaldirektor von PCA Slovakia, will man 2017 rund 345.000 und 2018 gar 360.000 Autos bauen. Mit dem neuen Modell wird auch die Menge der Teile, die in der Slowakei oder anderen Ländern der Region gefertigt werden, deutlich steigen. „Während der Regionalanteil beim Peugeot 208 im Vorjahr 44 bis 45 Prozent betrug und 2016 auf 48 Prozent steigen wird, werden beim neuen Citroën-Modell rund 86 Prozent aus der Region kommen“, erklärt Girardon. •
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MANAGEMENT
Attraktive Versicherungslösungen
Dipl.-Ing. Dr. Michael Schlögl (l.) und Dr. Franz F. Gugenberger leben die Zusammenarbeit mit dem Autohandel
Die Partnerschaft schafft’s! Wenn Autohäuser und Versicherungen an einem Strang ziehen, profitieren alle Beteiligten – auch die Kunden, die sich über attraktive Tarifvorteile und Mobilitätslösungen aus einer Hand freuen. Ein eindrucksvoller Beweis dafür ist die Erfolgsgeschichte von carplus.
Ü
ber 800 Autohauspartner in ganz Österreich, ein auf 15 Mitarbeiter gewachsenes Team und neuerlich deutlich zweistellige Neugeschäftssteigerungen: Dipl.-Ing. Dr. Michael Schlögl und Dr. Franz F. Gugenberger, die beiden Geschäftsführer von carplus, können mit dem vergangenen Jahr sehr zufrieden sein. 2016 will das auf die Zusammenarbeit mit der Kfz-Branche spezialisierte Tochterunternehmen der Wiener Städtischen Versicherung den Aufwärtstrend fortsetzen.
Die Basis dafür bildet der immer stärker ausgeprägte Kundenwunsch, beim Fahrzeugkauf auch gleich die Versicherung abzuschließen. „Wir geben unseren Partnern dazu attraktive Produkte in die Hand“, verweist Gugenberger auf Tarifmerkmale, die von der GAP- und Neuwertdeckung über die weitgehende Übernahme von Leihwagen-, Abschlepp- und Rückholkosten bis zum reduzierten Kasko-Selbstbehalt bei Reparaturen im vermittelnden Autohaus reichen. Typisch für die Versicherungslösungen von carplus ist, dass sie den Nutzen für Endkunden und Händler vereinen – etwa dann, wenn die „GW-Vollkasko“ für umfassende Sicherheit nach dem Gebrauchtwagenkauf sorgt und gleichzeitig eine Chance auf Verbesserung der Werkstattauslastung bietet. Ähnliches gelte für die unkomplizierte Möglichkeit zur Totalschadenreparatur, erläutert Gugenberger. Er betont zudem die „am Markt einzigartige“ Kaufpreisersatzdeckung: „Da der Fahrzeughalter die Gewissheit erhält, dass ihm bei Totalschaden oder Diebstahl bis zu 5 Jahre lang der volle Anschaffungspreis ersetzt wird, kann der jeweilige Händler mit seinem Kunden ein gleichwertiges Folgegeschäft abschließen.“
Umfassender Service Für einen möglichst reibungslosen Versicherungsalltag sorgt neben dem branchenerfahrenen Kernteam von carplus das dichte Netz der Wiener Städtischen, das über 140 regionale Geschäftsstellen und 2.000 Außendienstmitarbeiter umfasst. Das Zulassungsservice übernehmen ebenfalls Profis der Wiener Städtischen, unterstützt von 17 Zulassungsstellen von carplus – eine Infrastruktur, die im neuen Jahr ebenso weiter ausgebaut werden soll wie die persönliche Betreuung der Autohauspartner: „Schließlich sind die besten Produkte nur so gut wie der dahinter stehende Service“, wissen Gugenberger und Schlögl. • (HAY)
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MANAGEMENT
Ihre
Meinung
ist
Was tun bei Problemen mit Nachwuchskräften? Probezeit verlängern
Es gibt keine 100-prozentige Garantie
„Man kann sich leider nur während der vorgegebenen – viel zu kurzen – Probezeit ein Bild über den Lehrling machen, danach wird’s schwierig“, bedauert Ing. Gottfried Koch, Landesinnungsmeister der Fahrzeugtechnik und Geschäftsführer Autohaus Koch/Feldkirch: „Über verlängerte Probezeiten sollte man diskutieren. Ich glaube, dass dann mehr Unternehmer den Mut hätten, Nachwuchskräften eine Chance zu geben. Damit würde auch die Angst schwinden, jemanden, der nicht geeignet ist, behalten zu müssen. Wir achten bei der Auswahl nicht nur auf das Umfeld, bei uns muss jeder Lehrling mindestens einen Tag schnuppern und eine Aufnahmeprüfung absolvieren, wobei das persönliche Engagement des Lehrlings im Mittelpunkt steht.“
„Wenn sich Nachwuchskräfte bei uns bewerben, achten wir auf unterschiedliche Parameter“, sagt Markus Kaufmann, Geschäftsführer Autohaus Kaufmann/Kaprun: „Zum einen schnuppern die Bewerber einige Tage bei uns, zum anderen schauen wir uns auch deren Zeugnisse an. Wichtig ist auch die Beurteilung der Kandidaten durch unsere erfahrenen Techniker. Darüber hinaus führe ich dann auch noch ein ausführliches Gespräch, um mir ein Bild über die Bewerber machen zu können.“ Wobei es keine 100-prozentige Garantie gebe. Junge Leute befänden sich oft in einer schwierigen Entwicklungsphase, und das sei oft unberechenbar: „Es wird also immer bessere, aber auch weniger gute Nachwuchskräfte geben.“
Risiko auf sich nehmen
Prüfen, bevor man sich bindet
„Sollte sich herausstellen, dass es gar nicht passt, gibt’s für Unternehmer als letzte Option auch die Möglichkeit, sich von Lehrlingen im 1. und 2. Lehrjahr zu trennen“, erklärt Martin Gertl, Geschäftsführer Autohaus Gertl/Kramsach. Wobei es natürlich individuell von Fall zu Fall Unterschiede gebe. „Eine einvernehmliche Lösung, in der auch die Eltern eingebunden sind, ist in diesem Fall möglich“, so Gertl. „Natürlich können Schwierigkeiten mit Lehrlingen auch dazu führen, dass der eine oder andere Unternehmer keinen Auszubildenden mehr einstellen will. Allerdings müssen wir uns dabei auch bewusst sein, dass wir, wenn wir immer weniger oder am Ende gar keine Techniker mehr ausbilden, diese in Zukunft auch nicht mehr haben werden. Deshalb sollten wir auch ein gewisses Risiko auf uns nehmen.“
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„Generell zeigt sich, dass junge Menschen im Gegensatz zu früher schwerer motivierbar sind“, weiß Landesgremialobmann Komm.Rat Mag. Hubert Aichlseder, Geschäftsführer Autohof/Klagenfurt. Gute Erfahrungen habe man bereits mit einem vom WIFI Klagenfurt entwickelten Eignungstest gemacht: „Die Unternehmen können dort ihre Anforderungsprofile hinterlegen, sowohl Lehrlinge als auch Betriebe können so leichter zueinander finden.“ Wichtig sei auch das richtige Handwerkszeug beim Personal-Recruiting: „Wir als Unternehmer sind schuld, wenn wir nicht vorher schauen, dass wir die geeigneten Mitarbeiter bekommen.“ Wer sich nicht die Mühe mache, die Einstellung in einem qualitativen Verfahren abzuwickeln, dürfe sich nicht wundern, wenn er auch die falsche Personalentscheidung getroffen habe.
AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2016
Vielen fehlt das „Benzin im Blut“
uns
wichtig!
Nachwuchskräfte braucht das Land – doch was tun, wenn Lehrlinge nicht den Erwartungen entsprechen? Welche Kriterien zählen bei der Auswahl von Auszubildenden? Und gibt es Rezepte, bei der Personalwahl Fehler zu vermeiden? Von Dieter Scheuch
„Wenn ein Unternehmer mit seinem Lehrling nicht zufrieden ist, bleibt ihm oft nichts anderes über, als stumm zu leiden“, berichtet Mag. Franz Schönthaler, Geschäftsführer Autohaus Schönthaler in Pernitz. „Natürlich nehmen wir mit örtlichen Schulen Kontakt auf, erkundigen uns auch in Polytechnischen Lehrgängen und veranstalten Schnuppertage.“ Dennoch bleibt ungewiss, ob die Nachwuchskräfte entsprechen oder auch nicht; „Hatten wir vor 25 Jahren auch mehr Bewerber, schrumpft das Angebot von Jahr zu Jahr, gleichzeitig wächst das Angebot mittlerer und höherer Schulen.“ Man merke auch, dass das Thema Automobil – im Gegensatz zu früher – immer weniger Jugendliche begeistere, weil „das Benzin im Blut fehlt“.
Proaktiv Nachwuchs suchen
Manchmal muss man sich durchfretten
„Die Erfahrungen haben uns darin bestärkt, besonderes Augenmerk auf die Auswahl der Nachwuchskräfte zu legen“, meint Josef Frischmuth, geschäftsführender Gesellschafter Autohaus Danner/Schlüßlberg. „Wobei wir das Glück haben, dass sich bei uns noch viele Lehrlinge bewerben.“ Mit der landesweiten Teilnahme an Berufsmessen der Schulen habe man gute Erfahrungen gemacht. „Durch die richtige Auswahl ist es gelungen, das Niveau deutlich zu heben.“ Zu warten, was sich ergebe, führe zu nichts, proaktives Agieren sei in diesem Zusammenhang gefragt, auch Patenschaften mit Schulen hätten sich bewährt. „Damit sind viel Arbeit, Aufwand und auch Investitionen verbunden. Dies ist aber die einzige Chance, Lehrlinge zu finden, die den Ansprüchen gerecht werden.“
„Wenn es Probleme mit Lehrlingen gibt, versuchen wir natürlich als allererstes, auf diese, aber auch deren Eltern oder Erziehungsberechtigten positiv einzuwirken“, erklärt Heinz K. Robinson, Geschäftsführer Autohaus Robinson/Graz. „Oft funktioniert das, manchmal aber auch nicht, was bedeutet, dass man sich oft bis zum Ende der Lehrzeit durchfretten muss.“ Man lege gleichzeitig aber großes Augenmerk auf die Auswahl der Lehrlinge. Dabei spiele sowohl das persönliche Gespräch als auch das familiäre Umfeld eine entscheidende Rolle: „Wobei wir tendenziell mit Lehrlingen aus der ländlichen Umgebung von Graz und insbesondere aus Großfamilien bessere Erfahrungen gemacht haben als mit jenen aus der Stadt.“
Beim Reden zusammenkommen „Wenn es mit einem Lehrling ein Problem gibt, habe ich ein ganz persönliches und bereits bewährtes Rezept, dieses Problem zu lösen“, verrät Komm.-Rat Josef Wiener, Geschäftsführer Auto Wiener/Eltendorf und Landesinnungsmeister der Fahrzeugtechnik: „Ich suche immer das Vieraugengespräch und bemühe mich, der Ursache auf den Grund zu gehen. Dabei übe ich keinerlei Druck aus. Diese Methode hat sich bewährt, weil danach oft Lösungen gefunden werden können.“ Bei der Auswahl der Lehrlinge steht Wiener in engem Kontakt mit Schulen und Lehrern. „Im Rahmen von Schnuppertagen und nach Rücksprache mit den Lehrern können wir uns ein gutes Bild machen“, sagt Wiener. Eine Verlängerung der Kündigungszeit für Lehrlinge auf 6 Monate wäre für ihn durchaus eine Verbesserung: „Davon würden alle profitieren“, ist er überzeugt.
Trennung muss möglich sein „Es gibt gesetzliche Fristen, in deren Rahmen das Arbeitsverhältnis aufgelöst werden kann, wobei das die meisten Unternehmen nicht machen, weil wir bemüht sind, die jungen Leute in den Arbeitsprozess zu integrieren, was oft eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt“, sagt Bundesgremialobmann Komm.-Rat Burkhard Ernst, Vorstandsvorsitzender der Rainer Gruppe. Sollte sich später herausstellen, dass Lehrlinge nicht den Anforderungen gewachsen seien, habe man als Unternehmer ein Problem: „Dies kann für kleine Betriebe auch existenzbedrohend sein“, so Ernst. „Es muss bei Lehrlingen – wie bei jedem anderen Mitarbeiter auch – die Möglichkeit geben, sich von diesem trennen zu können, darüber sollten wir in der Branche gemeinsame Gespräche führen, um eine machbare Lösung zu finden.“
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„Natürlich spüren alle den Preiskampf, aber wir sollten uns nicht auf den Verdrängungswettbewerb einlassen“,
WIRTSCHAFT
rät James Tennant (VRÖ) auf Seite 47 seinen Kollegen
„Mit dieser Doppelrolle des billigen Öls müssen die Autobauer zurechtkommen“, sagt Prof. Ferdinand Dudenhöffer auf Seite 53
Lohnerhöhung oder mehr Freizeit Beim Abschluss der Kollektivvertragsverhandlungen für das gesamte Metallgewerbe und -handwerk wurde neben einer Erhöhung der Ist- und Soll-Löhne um 1,4 Prozent sowie einer Erhöhung der Lehrlingsentschädigung um 1,5 Prozent erstmals auch eine „Freizeitoption“ vereinbart. Demnach können Arbeitnehmer zwischen einer Lohnerhöhung und bezahlter Freizeit wählen; dies ermöglicht Arbeitgebern aber auch, auf eine schwankende Auftragslage zu reagieren. Ein Vorgriff auf noch nicht erworbene Freizeit ist allerdings ausgeschlossen.
„Im Krieg gegen die Umweltverschmutzung“ In letzter Zeit wird gerne Kriegsrhetorik verwendet, um das Thema „Umweltverschmutzung“ zu dramatisieren. China hat in Peking zum „Krieg dagegen“ ausgerufen, neue Abgasnormen sind die Waffe. Alles schön und gut: Zuerst machten wir das Armenland China zur Weltmacht, jetzt versinkt China, Indien sowieso, im Smog und wir Geberländer hauchen luftrein unseren Wirtschaftstraum aus. Die Bomben, die auf die Terrorländer abgeworfen werden, sind dafür umweltgerecht. Solange sie nicht uns auf den Schädel fallen.
Briten bauen ihren BMW online zusammen Über eine Online-Verkaufs-Plattform das gewünschte Fahrzeug zu konfigurieren, eine Probefahrt zu vereinbaren oder eine Finanzierung abzuschließen: Damit möchte BMW in Großbritannien „den Händlern die Möglichkeit bieten, mit potenziellen Kunden in Kontakt zu treten“. Denn die Auslieferung der online bestellten Fahrzeuge erfolgt weiterhin über den Händler; hat dieser das gewünschte Modell lagernd, so erfolgt die Auslieferung beschleunigt. Aktuell ist eine Einführung dieses Systems in Österreich nicht geplant.
Prof. Hannes Brachat referiert bei „Perspektiven 2016“ „Autohaus“-Herausgeber Professor Dipl.-Kfm. Hannes Brachat gastiert im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Perspektiven 2016“ am 16. Februar in Wien. Er beleuchtet die Themen „Treiber und Trends im Neuwagenmarkt 2016“, „Prognose-Szenario im Gebrauchtwagen-Geschäft“ und „Prognose After Sales“ sowie im Dialog mit Walter Missing (Missing Management) die Bereiche „Fokus Hersteller-Händler-Beziehung“, „Ertragsbringer im Autohaus“ und „Fixpunkte in der Unternehmenssteuerung“.
Kardinal-König-Kunstpreis vergeben Seit 25 Jahren sind Kunst und Kultur ein fixer Bestandteil in der Unternehmenskultur bei Würth. So unterstützt das Unternehmen den mit 11.000 Euro dotierten Kardinal-König-Kunstpreis, der alle 2 Jahre an Künstler, die nicht älter als 40 Jahre sind und ihren Wohnsitz in Österreich oder Südtirol haben, vergeben wird. Dieses Jahr ging der Preis an die Künstlerin Julia Haller (37). Ihre Werke sowie die eingereichten Werke weiterer Künstler sind bis 27. Jänner 2016 in St. Virgil Salzburg zu sehen.
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Dieter Scheuch
Uneingeschränkt fährt’s sich besser Ist „klassisches“, ortsgebundenes Carsharing in Wien ein Auslaufmodell? Ja, wagen wir zu behaupten: Denn während die Free-Floating-Angebote boomen – erst jüngst haben die in Wien aktiven Unternehmen DriveNow und car2go ihre Flotten erweitert – stellen andere das Angebot ein. Flinkster Österreich, ein CarsharingAngebot der Deutschen Bahn, wird sich mit seiner Flotte, die zuletzt 55 Fahrzeuge umfasste, im April 2016 „aus wirtschaftlichen Gründen“ zurückziehen. Diese Entwicklung war abzusehen, denn je flexibler Mobilität angeboten wird, desto mehr Kunden sprechen darauf an. Was lernen wir (einmal mehr) daraus? Mobilität mit Einschränkungen funktioniert einfach nicht, auch wenn das manche nicht wahrhaben wollen.
WIRTSCHAFT
Bei einer Veranstaltung im Tech Gate Vienna wurden die weiteren Möglichkeiten der Partnerschaft in der Autoindustrie zwischen Osteuropa, Südkorea und Österreich beleuchtet.
Koreanische Perspektiven E
inen Blick hinter die Kulissen der südkoreanischen Autoindustrie lieferte Hang Koo Lee, Senior Researcher des Korea Institutes for Industrial Economics & Trade (KIET). Lee, der auch Strategiekonzepte für die koreanische Regierung entwickelt, war eine Art Stargast der Veranstaltung „Korea goes Europe“ in Wien, zu der das Korea Business Center (KOTRA) in Zusammenarbeit mit dem ACstyria Autocluster geladen hat.
Neue Technologien bringen neue Chancen Die koreanische Regierung ist laut Lee dabei, die Zusammenarbeit mit der Autoindustrie zu vertiefen. Dies soll vor allem auf dem Gebiet der Alternativantriebe bei Elektro-, Hybrid- und Brennstoffzellenfahrzeugen sowie beim Thema autonomes Fahren geschehen. So haben etwa die koreanischen Autohersteller 2013 mehr als 5 Milliarden Dollar in den Bereich Forschung und Entwicklung investiert, die Regierung hat die Forschungsaktivitäten der Autoindustrie mit knapp 500 Millionen Dollar unterstützt. Zu den Zielen zählt etwa die Entwicklung von leistbaren Elektrofahrzeugen. Dabei nutzt man auch die hohe Kompetenz der koreanischen Batteriehersteller. Für neue Impulse sorgte der Hyundai ix35 Fuel Cell. An die 120 Firmen produzieren spezifische Teile für das Brennstoffzellenauto, für das nur wenige Komponenten importiert werden. Nach den Worten von Lee drängt die Regierung gerade bei den Zukunftsthemen auf verstärkte Zusammenarbeit zwischen der Autoindustrie und anderen koreanischen Firmen. „Große Unternehmen zögern manchmal mit Kooperationen, doch wir laden große Firmen sowie Klein- und Mittelbetriebe zur Zusammenarbeit und Etablierung gemeinsamer Entwick-
lungsprojekte ein“, erklärt Lee. „Die koreanische Regierung sieht den Bedarf für eine neue Strategierichtung.“
Roland Sommer, Director Private Affairs, AVL List
Südkorea bietet Chancen Fast 70 Prozent der Teileexporte sind für die ausländischen Produktionsstätten koreanischer Firmen bestimmt. Die Einfuhren von Teilen aus Ländern wie China oder Japan gehen zurück, doch nach den Worten von Lee sind in letzter Zeit Lieferungen von Autoteilen aus Österreich, Rumänien und Marokko nach Südkorea gestiegen. Lee ortet auch interessante Möglichkeiten für österreichische Zulieferer. Nach seinen Worten bietet etwa die neue Hyundai-Premiummarke Genesis neue Chancen, weil in Korea Bedarf an Teilen im Luxusbereich besteht. Roland Sommer, Director Private Affairs von AVL List, berichtete über die Aktivitäten in Südkorea. Die Steirer sind dort seit 1991 mit einem Büro in Seoul und seit 2007 mit einem technischen Zentrum in Incheon, das mit der dortigen Inha University zusammenarbeitet. Hanno Miorini, Vice President OE Marketing & Sales der Robert Bosch AG in Wien, erzählte nicht nur über die Bosch-Lieferungen an koreanische Kunden, sondern auch über die Besonderheiten der Zusammenarbeit mit dem asiatischen Land.
Suche nach Zulieferern Mit Kia in der Slowakei und Hyundai in Tschechien wurden zwei Autowerke in der Nachbarschaft Österreichs etabliert. Beide Fabriken haben 2015 neue Rekorde erzielt. Obwohl sich viele koreanische Zulieferer in Ostmitteleuropa angesiedelt haben, besteht nach wie vor Bedarf an Teilen europäischer Zulieferer. Michal Lábaj, der für den Einkauf im Motorenbereich zuständige Manager des Part Development Departments von Kia Motors Slovakia, erörterte Möglichkeiten, die sich österreichischen Zulieferern bieten. Gerade bei den in der Slowakei gebauten Motoren ist die Lokalisierung mit 40 Prozent noch verhältnismäßig niedrig. • (HOM)
AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2016
Hang Koo Lee, Senior Researcher, Korea Institute for Industrial Economics & Trade
Hanno Miorini, Vice President OE Marketing & Sales, Robert Bosch AG
Michal Lábaj, Manager, Parts Development Department, Kia Motors Slovakia
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WIRTSCHAFT
Dr. Christian Pesau (Automobilimporteure) erwartet eine Belebung des Neuwagenmarkts
Es darf wieder geschaut werden in den Messehallen, zahlreiche Premieren warten
In den vergangenen Jahren ist die Vienna Autoshow zu einem Fixpunkt im Terminkalender der Branche geworden. Dementsprechend hoch sind die Erwartungen.
Dass die Teilnahme an der Veranstaltung ein „Muss“ für die Importeure geworden ist, bestätigt auch Dr. Christian Pesau vom Arbeitskreis der Automobilimporteure. „Die einstige Aufregung hat sich gelegt“, sagt er: „Natürlich gibt es Firmen, denen es aus
„Leute warten schon drauf“ E
s sind imposante Zahlen, mit denen die österreichische Kfz-Branche Jahr für Jahr aufwartet: 400 verschiedene Autos, 40 unterschiedliche Marken und rund 150.000 Besucher (das ist, um einen Vergleich zu schaffen, mehr als ein dreimal gefülltes Ernst-Happel-Stadion). Kein Wunder, dass in den vergangenen Wochen die finalen Arbeiten mit Hochdruck verliefen: Schließlich wollen sich alle Hersteller in bestem Glanz präsentieren, um die Lust der Kunden auf den Kauf eines neuen Autos weiter zu erhöhen.
Kaum noch Kritik am Jahres-Rhythmus Momentan gibt es auch kaum noch Kritik an der Abkehr vom einstigen Zwei-Jahres-Rhythmus. „Das ist mittlerweile gelebt und erfolgreich“, sagt Paul Hammerl, Sprecher der Reed Messe: „Es zeigen ja auch die Zuschauerzahlen, die seit Jahren konstant hoch sind, dass es keinerlei Sättigung gibt.“ Und schließlich, so Hammerl, gebe es ja auch tatsächlich Jahr für Jahr genügend neue Autos zum Herzeigen – und nicht nur alle zwei Jahre. „Es gibt viele Leute, die regelrecht auf die Autoshow warten.“
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budgetären Gründen lieber wäre, wenn wir die Autoshow nur alle 2 Jahre hätten, aber die Erfolge sprechen für sich, weil wir uns alle starke Impulse für das Jahr 2016 erwarten.“
Bis auf Volvo sind alle Marken vertreten Paul Hammerl ist Sprecher der Reed Messe: „Die Vienna Autoshow ist ein Fixpunkt für viele.“
Mit Ausnahme von Volvo (stellt konzernseitig in Europa nur auf dem Genfer Salon im März aus und verzichtete beispielsweise auch auf die IAA in Frankfurt) sind alle Marken dabei. Der Andrang war so groß, dass Lotus nur mehr in der Mall untergebracht werden konnte. Die Analyse der vergangenen Jahre ergab, dass genau die Mischung aus Autos, die üblicherweise auf dem Kaufzettel ganz oben stehen und solchen, die sich ein Großteil des Publikums nie und nimmer leisten kann, den Erfolg ausmacht. So werden auch heuer Österreich-Premieren wie die Alfa Giulia, der Hyundai i20 Active, der Infiniti Q30, der Lexus RX, der Mitsubishi L200, der Nissan Navara, die Renault-Modelle Mégane und Talisman, der Subaru Levorg, der Suzuki Baleno und der Toyota Prius neben Ferrari, Maserati, Bentley & Co. stehen. Vier Tage lang, vom 14. bis 17. Jänner. • (MUE)
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WIRTSCHAFT
Das Runde muss aufs Eckige
Reifenumsatz PKW im Vergleich zu Vorjahr Viel besser (mehr als 5%)
Die aufgrund des ausbleibenden Winterwetters befürchtete Katastrophe blieb dem heimischen Reifenhandel erspart. Dennoch scheint der Strukturwandel in der Branche unaufhaltsam zu sein.
R
und 81 Prozent der Pkw-Fahrer seien bis Mitte November auf Winterreifen umgestiegen, teilt der Verband der Reifenspezialisten Österreichs (VRÖ) mit. Damit lag die Umsteckquote nur um 2 Prozentpunkte hinter dem Vorjahreswert. Gleichzeitig sprach exakt die Hälfte der Betriebe von besseren Pkw-Winterreifenumsätzen als 2014. Ein Grund zum Jubeln ist dies jedoch nicht, weiß VRÖ-Obmann James Tennant: „Man muss diese Zahlen relativieren, denn 2014 war kein gutes Jahr für die Reifenbranche.“
Besser (+1% bis 5%) Gleich wie Vorjahr
Entspannung, doch keine Entwarnung: VRÖObmann James Tennant erwartet nach der jüngsten Branchenumfrage weitere strukturelle Veränderungen im Reifenhandel
Schlechter (- 1% bis 5%) Viel schlechter (mehr als 5%)
Reifenertrag PKW im Vergleich zu Vorjahr Viel besser (mehr als 5%) Besser (+1% bis 5%) Gleich wie Vorjahr
Schlechter (- 1% bis 5%)
Gemischte Gefühle Ein Blick auf die statistischen Details macht ebenfalls deutlich, dass von einer nachhaltigen Verbesserung keine Rede sein kann. So meldeten in der jüngsten VRÖ-Umfrage zwar 42 Prozent der Betriebe steigende Pkw-Reifenumsätze, die Erträge wuchsen jedoch nur bei 17 Prozent. Beinahe jeder zweite Reifenhändler hatte im Pkw-Geschäft unterm Strich weniger Geld in der Kasse. Während die Hälfte der Betriebe in der Gesamtsaison mit besseren Pkw-Umsätzen rechnet, gehen bei den Erträgen nur 25 Prozent von Steigerungen, jedoch 49 Prozent von Rückgängen aus. Ähnlich präsentierte sich das Stimmungsbild bei den Lkw-Pneus: Bis Mitte November meldeten 19 Prozent der Betriebe Umsatz- und immerhin 27 Prozent Ertragssteigerungen. Der gesamte Nutzfahrzeug-Winterreifenumsatz wurde von 18 Prozent der Betriebe besser, von 55 Prozent gleich und von 27 Prozent schlechter als in der vergangenen Saison eingeschätzt. Bei den Erträgen erwarteten 41 Prozent Zuwächse, 30 Prozent eine Stagnation und 29 Prozent Einbußen.
Warnung vor dem Preiskampf Angesichts dessen tut sich der VRÖ mit konkreten Handlungsempfehlungen schwer. „Fakt ist, dass die gesamte Branche im Umbruch ist, aber es noch nicht ganz klar ist, in welche Richtung es geht“, meint Tennant: „Natürlich spüren wir alle den Preiskampf, aber wir sollten uns nicht auf den Verdrängungswettbewerb einlassen, sondern unsere Kunden bestens betreuen.“ • (HAY)
Viel schlechter (mehr als 5%)
WIRTSCHAFT
Gut geschmierte Abgaswerte S
chmierstoffe mit Leichtlaufeigenschaften spielen in der Automobilindustrie eine wichtige Rolle. Kein Wunder, schließlich reduzieren sie die innermotorische Reibung und senken somit Treibstoffverbrauch sowie CO2-Emissionen. Künftig würden die Motorölerzeuger wohl einen noch größeren Beitrag zur Effizienzsteigerung leisten müssen – vor allem deshalb, weil die bisherigen Verbrauchsangaben nach der hitzigen Debatte rund um den „Fall VW“ nicht mehr als ausreichend erachtet würden, meint Dipl.-Ing. Rudolf Motlicek, Anwendungstechniker für Shell-Schmierstoffe beim heimischen Exklusivpartner Haberkorn: „Der Druck von Behörden, Medien und Öffentlichkeit auf die Automobilindustrie, Gesetze und Testlimits auch außerhalb von Laborbedingungen einzuhalten, wird mit Sicherheit steigen.“
Der VW-Skandal hat das öffentliche Augenmerk auf die Abgas- und Verbrauchsangaben der Autobauer gelenkt. Unter Laborbedingungen ermittelte Daten werden kritisch hinterfragt. Dank moderner Schmierstoffe kann jedoch auch im täglichen Fahrbetrieb maximale Effizienz erreicht werden, unterstreicht Shell-Importeur Haberkorn.
Technologischer Vorsprung Bereits jetzt seien 0W-30-Öle bei vielen Fahrzeugherstellern Standard, erläutert Motlicek. In den nächsten Monaten seien immer häufigere 0W-20-Anforderungen zu erwarten: „Wohin die Reise geht, zeigen uns die erst kürzlich eingeführten Viskositätsklassen 08, 12 und 16, wodurch unter anderem extrem dünnflüssige und damit kraftstoffsparende 0W-08-Öle ermöglicht werden.“ Shell sei für diesen Technologietrend bestens gerüstet, verweist Motlicek auf die einzigartige „PurePlus Technology“: Sie kombiniert besonders reine, aus Erdgas gewonnene Grundöle mit der bewährten aktiven Reinigungstechnologie von Shell. Daraus resultieren Motoröle, die einerseits dünnflüssig und somit energiesparend sind und andererseits einen bestmöglichen Schutz der Motorkomponenten garantieren.
Nachholbedarf bei Prüfzyklen Angesichts dieser technologischen Führerschaft steht man bei Shell neuen behördlichen Vorgaben für Motor- und Öltests gelassen gegenüber. „Es ist im Interesse von Gesetzgeber und Endverbraucher, dass die Angaben von Fahrzeugherstellern zu CO2-Werten und Treibstoffverbräuchen auch im Betrieb auf der Straße und über einen längeren Zeitraum hinaus ihre Richtigkeit haben. Schließlich hängen davon nicht nur die Treibstoffausgaben und die abgasbezogenen Steuern ab, sondern auch Auswirkungen auf unsere Umwelt“, so Motlicek. Ähnliches gelte für die Schmierstoffe selbst: „Es sollte nicht nur darum ge-
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Dipl.-Ing. Rudolf Motlicek kennt die technischen Details des Motorölgeschäfts
Effizienzvorteil: Die aus Erdgas gewonnenen Grundöle der „PurePlus Technology“ (l.) sind deutlich reiner als herkömmliche Basisöle
hen, ein gutes Frischöl zu liefern, welches exakt auf die Anforderungen eines Labortests hingetrimmt ist, sondern vielmehr darum, dass es einen reibungslosen und energiesparenden Betrieb des Motors auch nach einigen tausend Kilometern ermöglicht.“ Labortests würden regionale Eigenheiten unberücksichtigt lassen, nennt Motlicek die in Österreich besonders häufigen Bergstrecken sowie den zunehmenden Stop-and-go-Verkehr in den Ballungsräumen als konkrete Beispiele. Außerdem werde bei Motortests stets ein frisches Öl verwendet: „Zahlreiche Schmierstoffe verlieren jedoch innerhalb kürzester Zeit enorm an Qualität und Leistung, vor allem unter praxisnahen Bedingungen.“
Dauerhafte Qualität Von der Qualität der eigenen Produkte ist Motlicek dagegen überzeugt: „Shell-Schmierstoffe weisen eine hohe Alterungsstabilität und Oxidationsbeständigkeit auf, wodurch sich weniger Abbauprodukte bilden, die das Öl eindicken würden.“ Durch die PurePlus Technology würden auch die Verdampfungsverluste reduziert, insgesamt bleibe der Motor über einen langen Zeitraum in einem werkssauberen Zustand: „Die Shell-Helix-Motorenöle halten auch in der Praxis die Qualität, die sie versprechen.“ • (HAY)
AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2016
AutorolaGeschäftsführer René Buzek (r.) und Indicata-Vertriebsleiter Ralph Stocker
Der Preis ist heiß Gebrauchtwagen zum richtigen Preis am Markt zu positionieren bzw. Ladenhüter im eigenen Bestand zu vermeiden, dabei unterstützt das Online-Auktionshaus Autorola mit der Live-Marktübersicht Indicata.
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as seit 2005 am österreichischen Markt aktive Unternehmen Autorola gehört in Europa zu den Pionieren im Bereich Online-Autoauktionen. Mit Jahresbeginn 2015 startete das Unternehmen mit dem Programm Indicata eine Live-Marktübersicht, mit der in Echtzeit alle relevanten Informationen über den Gebrauchtwagenmarkt geliefert werden. Zwei wichtige Kennzahlen ermöglichen Händlern, die Preisstrategie festzulegen, aber auch das Nachjustieren aktueller Angebote. So kann mit der „Marktnachfrage“, die auf aktuellen Verkaufszahlen gleicher oder ähnlicher Fahrzeuge beruht, der Bestand der Fahrzeuge auf schnell oder schwerer verkäufliche Fahrzeuge beurteilt werden. Mit der Kennzahl „Preis zum Markt“ kann der Anwender den eigenen Preis mit dem durchschnittlich angesetzten Preis am Markt für vergleichbare Fahrzeuge – unter Berücksichtigung von Alter, Laufleistung und Ausstattungsvarianten – einsehen und für eigene Preisfestlegungen nutzen.
Laufend aktuelle Daten Um aussagekräftige Daten für den Vergleich mit einem Fahrzeug des Bestandes zu haben, werden von Indicata immer mindestens 10 Fahrzeuge gesucht, die den Kriterien des eigenen entsprechen. Eine Software scannt dafür rund um die Uhr Online-Verkaufsportale und berücksichtigt bei der Berechnung die Marktentwicklung der vergangenen 45 Tage. Sollten in der Suche nicht ausreichend Treffer gelingen, erweitert das Programm die Suchkriterien, die auch der Anwender jederzeit selbst festlegen kann. • (MPI)
Die Software überzeugt nicht nur durch übersichtliches Design, sondern auch durch Features wie die FaceliftErkennung
AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2016
WIRTSCHAFT
Masters of Auto Die ersten Absolventen des 4-semestrigen Lehrgangs „Executive Management MBA, Focus Automotive Management“ erhielten im Rahmen einer Feierstunde die Masterurkunden und 2 Manager der österreichischen Automobilwirtschaft wurden für ihre Verdienste geehrt.
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ie beiden Automobilgrößen Komm.-Rat Ing. Alfred Stadler von der Wolfgang Denzel Auto AG und Komm.-Rat Friedrich Unterberger von der Unterberger Gruppe hatten eine Vision: eine markenübergreifende unabhängige Ausbildung in der Automobilbranche zu schaffen. Dies wurde auf ihre Initiative im Jahr 2011 zusammen mit der FH Kufstein als automotives Aus- und Weiterbildungsprogramm real. Das Bundesgremium für Fahrzeughandel und der Arbeitskreis der Automobilimporteure tragen mit Unterstützung zum Erfolg der Ausbildungsgänge bei.
Prof. (FH) Dr. Johannes Lüthi und Lehrgangsleiterin Mag. Diane Freiberger, MBA, in einer Feierstunde an der FH Kufstein. „Die markenübergreifende Firmenzugehörigkeit der AbsolventInnen spiegelt die hohe Akzeptanz der Weiterbildung in der gesamten Branche wider“, verdeutlicht Freiberger.
Stadler und Unterberger geehrt
Erste Master-Abschlüsse Das „Zertifizierungsprogramm für AutomobilVerkäufer/innen“, das in Wien und Kufstein abgehalten wird, ist dabei der Basisbaustein des dreistufigen Weiterbildungskonzeptes. In enger Zusammenarbeit mit ausgewiesenen und langjährigen Brancheexperten wurde zudem der 2- bzw. 3-semestrige Zertifikatslehrgang „Automobile Manager/in“ und der berufsbegleitende 4-semestrige Executive Master of Business Administration (MBA) „Automobile Business“ entwickelt und etabliert. Seit 2012 haben 300 Teilnehmer die Ausbildungen positiv abgeschlossen. Die Verleihung der MasterUrkunden an die ersten 18 Absolventen des Lehrgangs erfolgte am 12. Dezember 2015 durch Rektor
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18 Absolventen erhielten ihre Master-Urkunden Mitte: Mag. Birgit Weiß, MBA, von der Wolfgang Denzel Auto AG
Komm.-Rat Fritz Unterberger und Komm.-Rat Ing. Alfred Stadler erhielten von den Stiftungsvorständen DDr. Herwig van Staa, Dr. Siegfried Dillersberger, Baumeister Ing. Hans Treichl das Goldene Ehrenzeichen der FH Kufstein überreicht
Die Ideengeber der automotiven Ausbildungen, Komm.-Rat Ing. Alfred Stadler und Komm.-Rat Friedrich Unterberger, erhielten im Rahmen des Festaktes das Goldene Ehrenzeichen der FH Kufstein verliehen. Nach Laudatios von Freiberger (für Stadler) und Dr. Siegfried Dillersberger (für Unterberger) wurden die Ehrungen durch die Stiftungsvorstände DDr. Herwig van Staa, Dillersberger und Baumeister Ing. Hans Treichl vorgenommen.
Anmeldungen für Aus- und Weiterbildungen 2016 möglich Die kommenden Ausbildungsstarts sind bereits in Vorbereitung. Das „Zertifizierungsprogramm für Automobil-Verkäufer/innen“ soll bei ausreichender Anmeldezahl im Mai 2016, spätestens aber im Herbst starten. Der Zertifikatslehrgang „Automobile Manager/in“ beginnt im Frühjahr 2016, Anmeldungen sind noch bis Ende März möglich. Der Executive Master of Business Administration (MBA) „Automobile Business“, für den nur noch wenige Restplätze verfügbar sind, startet am 4./5. März 2016, Bewerbungen sind bis 20. Februar 2016 möglich. Informationen zur Anmeldung sind auf www.fh-kufstein.ac.at/automotive zu finden. • (MPI)
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WIRTSCHAFT
Geschenke zum runden Geburtstag Die Porsche Bank wird demnächst 50 – und hat sich für ihre Kunden rechtzeitig „frisch“ gemacht.
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lles begann mit einem VW T2: Der Nachfolger des legendären „Bulli“ war am 9. März 1966 das erste Auto, das bei der Porsche Bank (damals noch unter der Bezeichnung Porsche Konstruktionen KG) geleast wurde. Seither ist viel Wasser die Salzach hinuntergeflossen – und die Porsche Bank, wie das Unternehmen seit den 1980er-Jahren heißt, ist längst ein internationaler Mobilitätsanbieter geworden. Derzeit ist die Porsche Bank in 15 Ländern vertreten, allein in Österreich hat das Unternehmen 114.750 Kunden. Um die Fitness auch weiter zu erhalten, wurde in den vergangenen Monaten vor allem die digitale Strategie neu ausgerichtet. Seit Anfang November ist die neue Homepage mit frischen Texten und neuem Design online.
Das Smartphone bildet den direkten Kontakt mit der Porsche Bank
Die Homepage www.porschebank.at bietet den perfekten Einstieg in die komplexe Welt der Kfz-Finanzierung und -Versicherung, natürlich sollen auch bestehende Kunden über aktuelle Innovationen informiert werden.
Schadensmeldung mit dem Smartphone via App Damit die Kunden diese Informationen auch jederzeit griffbereit haben, wurde im Herbst auch eine Porsche Bank mobile App geschaffen. So wissen die Kunden sofort, welche Fahrzeuge im Budgetrahmen liegen und was sie im Fall eines Schadens machen müssen. Nach einem Unfall können sie mit dem Smartphone aufgenommene Bilder vom Schaden sofort mitschicken. • (MUE)
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WIRTSCHAFT
Die Möglichkeiten der Spezialbank
Wer finanziert die Fahrzeuge? Um die Absatzfinanzierung streiten sich die Banken und Finanzierungsinstitute. Bei der Lagerfinanzierung wird das Angebot schon etwas dünner und auch die Händler sprechen nicht gerne darüber. Dabei sind beide Bereiche für den Erfolg des Händlers immens wichtig.
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ie Finanzdienstleistung, also das Vermitteln von Leasing und Kredit, ist mittlerweile fixer Bestandteil des Autohandels. Neben der Dienstleistung für den Kunden ist es ein wichtiger Ertragsbringer. Anbieter gibt es hier in großer Zahl. Über die Finanzierung des Fahrzeuglagers spricht man hingegen oft hinter vorgehaltener Hand, dabei ist es ganz normal, dass das Lager ab einer bestimmten Größe nicht aus der Portokasse finanziert werden kann. Die Zahlung des Neuwagens erhält zwar vom Importeur im Regelfall ein Zahlungsziel, nach Ablauf der sogenannten Freifinanzierungsperiode muss dennoch eine Lösung gefunden werden. Beim Gebrauchtwagen muss gleich beim Eintausch oder Ankauf eine passende Lösung parat sein. Mangelnde Liquidität verhindert ein erfolgreiches Geschäft, das gilt für das Neuwagen-Autohaus genauso wie für den Gebrauchtwagen.
Finanzexperte Mag. Andreas Zederbauer referiert bei den PraxisSeminaren von AUTO & Wirtschaft WISSEN (Infos auf S. 18/19)
Dazu muss das Genehmigungsdatenblatt, der frühere Typenschein, in der Regel an die Bank gesendet werden zur Sicherheit. Die (zusätzliche) Zusammenarbeit mit einer Spezialbank erlaubt mehr Spielraum und ist meist auch günstiger. Der Zinssatz hängt allerdings von der Gegenleistung des Händlers ab. Denn die Spezialbanken erwarten sich eine entsprechende Absatzfinanzierung, also Kredit- oder Leasingverträge mit den autokaufenden Kunden. Das macht natürlich auch Sinn, ist allerdings nicht immer einfach umzusetzen. Denn die Kunden vergleichen nicht nur Fahrzeugpreise, sondern auch Finanzierungsangebote. Eine starke Regionalbank oder Sonderaktionen von überregionalen Instituten machen es oft schwierig, mit seinem eigenen Finanzierungspartner zu punkten.
Sicherheitabschlag beim Zukauf Leider ist es damit nicht erledigt, denn die Finanzierung bei der Spezialbank hat noch einen kleinen Haken. Die Spezialisten finanzieren beim Gebrauchtwagen in der Regel einen Eurotax-Einkaufspreis abzüglich eines gewissen Prozentsatzes. Der hängt unter anderem von der Bonität des Betriebes ab und soll das Risiko der Bank vermindern, wenn die Fahrzeuge zwangsveräußert werden müssen. Somit ist also zur Finanzierung über die Spezialbank noch ein gewisser Teil über den normalen Rahmen der Hausbank abzudecken. Denn abgesehen von dem abgezogenen Prozentsatz sind die gefragten Fahrzeuge nicht immer zu Eurotax-Blau zu bekommen. Das kann dazu führen, dass wirklich attraktive Modelle gar nicht angekauft oder eingetauscht werden, weil das Firmenkonto keine Möglichkeiten dazu bietet. Denn neben der Differenz zwischen Spezialbankfinanzierung und tatsächlichem Kaufpreis müssen über dieses Konto ja noch andere GW-Kosten zwischenfinanziert werden.
Zwischenfinanzierung notwendig Großzügiger Betriebsmittelrahmen Dafür braucht es einerseits ein Firmenkonto, also einen Betriebsmittelrahmen mit entsprechender Überziehungsmöglichkeit. Doch damit ist es noch nicht getan, zumal die Zinsen vergleichsweise hoch sind und sich die Hausbank nicht am Fahrzeug besichert. Dazu braucht es Immobilien, Sparbücher, Haftungen oder Ähnliches. Die Auto-Spezialbanken, also die Captive-Banken der Autohersteller sowie spezialisierte markenunabhängige Institute wie beispielsweise Autobank, Santander Consumer Bank oder Volksbank Leasing, besichern sich hingegen mittels Eigentumsvorbehalt am Fahrzeug.
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Neben den Aufbereitungs- und Reparatur-Aufwendungen kommt die komplette Zwischenfinanzierung bei der Auslieferung des Fahrzeuges dazu. Wenn Lager- und Absatzfinanzierung von derselben Bank erfolgen, wird das Fahrzeug oft direkt abgedeckt. Anders die Situation bei fremden Absatzfinanzierungen. Zieht die Spezialbank das Fahrzeug vom Firmenkonto ein, weil es als verkauft gemeldet wurde und das Genehmigungsdatenblatt abgerufen wurde, kann es noch mehrere Tage dauern, bis die andere Bank den Betrag abdeckt. Je nach Größe und Verkaufszahl des Händler sind damit regelmäßig mehrere Fahrzeuge komplett über den Betriebsmittelrahmen zu finanzieren. • (GEW)
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WIRTSCHAFT
Das Wachstum hat seinen Preis Für das Jahr 2016 rechnen deutsche Automobil-Experten mit einem Anstieg der Neuzulassungen auf 78 Millionen Einheiten – vor allem in Europa, China und den USA.
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s hat schon Tradition, dass Fachleute im Dezember berechnen, was die folgenden 12 Monate zu bieten haben – und meistens haben sie recht. Auch in den vergangenen Wochen liefen die Rechenstifte heiß – und die Ergebnisse sind durchaus interessant. Von „neuen Herausforderungen auf dem Wachstumspfad“ spricht Prof. Ferdinand Dudenhöffer, Direktor des CAR-Instituts an der Universität Duisburg-Essen. Er hält einen neuerlichen Verkaufsrekord von weltweit 78 Millionen Neuwagen für durchaus realistisch, das wären etwa 2,7 Prozent mehr als 2015. Während Südamerika und Osteuropa in der Rezession verharren, sind das übrige Europa, die USA und China Wachstumstreiber. Die vor allem auf Dieselaggregate konzentrierten europäischen Hersteller werden in den kommenden Jahren allerdings Milliardenbeträge in die Abgasreinigung des Diesels stecken müssen, um die schärferen Grenzwerte zu erreichen. Dudenhöffer glaubt, dass ab 2020 mit der neuen Batteriegeneration die Elektroautos den Durchbruch schaffen könnten. Der erste Schritt dazu wird bereits heuer erfolgen, wenn auch die deutschen Premium-Autobauer Fortschritte bei reinen E-Autos mit einer Reichweite bis zu 500 Kilometern erzielen. Als Wachstumsbremse für alternative Antriebe würden sich heuer allerdings die niedrigen Treibstoffpreise erweisen, glaubt der Duisburger Professor. Allerdings seien günstige Werte an den Zapfsäulen gut für den Neuwagenverkauf: „Mit dieser Doppelrolle des billigen Öls müssen die Autobauer zurechtkommen.“
Prof. Stefan Bratzel aus BergischGladbach
Während der Neuwagenabsatz in Peking oder Shanghai immer schwieriger wird, sollte er vor allem in Städten zweiter und dritProf. Ferdinand Duter Größe weiter anhalten. In denhöffer, Universität den USA könnte heuer mit 17,9 Duisburg-Essen Millionen Neuwagen ein Allzeitrekord erzielt werden. Und Westeuropa? Da gibt es laut Bratzel Nachholbedarf in Frankreich und Italien, sodass durch ein Plus von 5 Prozent etwa 13,7 Millionen Stück verkauft werden könnten. • (MUE)
Plus 5 Prozent in Westeuropa erwartet Ähnlich wie Dudenhöffer hat sich Prof. Stefan Bratzel vom Center of Automotive Management in Bergisch Gladbach einen Ruf als Kenner des Automarktes erarbeitet. Auch Bratzel rechnet für 2016 mit einem weltweiten Wachstum auf 78 Millionen Neuwagen. Der Anstieg des Neuwagenverkaufs in China werde sich auf 6 Prozent abflachen, glaubt Bratzel: „Seit 2000 ist der Anteil von China am automobilen Weltmarkt von 1 auf 26 Prozent gestiegen, während jener der USA von 35 auf 22 und von Westeuropa von 30 auf 17 Prozent zurückgegangen ist“, analysiert der Experte.
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WIRTSCHAFT
Für die Kunden ist es jetzt einfacher Die Santander Consumer Bank hat seit Mitte Dezember eine neue Leasingvariante im Angebot, durch die Kunden eine bessere Übersicht haben.
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isher gab es bei der Santander Consumer Bank für Privatkunden eine Leasingfinanzierung mit Kilometerabrechnung. Bei Neuverträgen gelten seit wenigen Wochen jedoch neue Regelungen: Diese sind Verbraucherkreditgesetz-konform. Neu ist unter anderem, dass der Effektivzinssatz gemäß dem Verbraucherkreditgesetz (VKrG) in der Werbung deutlich sichtbar ausgewiesen werden muss. Außerdem erhalten alle Kunden vor dem Abschluss des Leasingvertrags eine vorvertragliche Information. Diese beinhaltet sämtliche Vertragsinhalte, also alle Bedingungen des Leasings und natürlich die Kosten. Weiters weiß der Kunde, welche Verpflichtungen er mit dem Abschluss des Leasingvertrags eingeht. Wichtig ist auch, dass Kunden ab sofort – wenn sie es wünschen – einen kostenlosen Tilgungsplan sowie
einen Kontoauszug verlangen können. Neu ist auch, dass die Kunden den Vertrag jederzeit kündigen können, sie müssen also nicht mehr eine bestimmte Kündigungsfrist oder einen -termin einhalten. Michael Schwaiger, seit mehreren Jahren Direktor des Bereichs Kfz bei der Santander Consumer Bank, sieht in den neuen Bestimmungen viele Vorteile: „Es wird durch die Ausweisung des Effektivzinssatzes in der Werbung viel einfacher, verschiedene Produkte miteinander zu vergleichen“, sagt er.
Größter unabhängiger Finanzierer In Österreich ist Santander der größte herstellerunabhängige Finanzierer im Kfz- und Motorradbereich: Unter anderem laufen Kooperationen mit den Automarken Volvo, Kia, Suzuki sowie den Motorradherstellern KTM, Husqvarna und Harley-Davidson. Santander betreibt in Österreich mittlerweile 29 Filialen sowie ein Kundencenter in Eisenstadt und hat 400 Mitarbeiter. Weltweit hat die spanische Bank mehr als 117 Millionen Kunden. • (MUE)
Auf der Seite der Händler Während viele Universalbanken der Autobranche den Rücken gekehrt haben, verstärkt die AutoBank die Zusammenarbeit mit ihren Partnern. Innovative Finanzierungsprodukte sollen dafür sorgen, dass die Autohäuser auch in Zukunft am Markt bestehen können.
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inanzdienstleistungen spielen im Automobilgeschäft eine entscheidende Rolle. „Die Liquidität ist für den Autohandel in wirtschaftlicher Hinsicht so wichtig wie die Luft zum Atmen“, weiß Gerhard Dangel, gemeinsam mit Markus Beuchert und Gerhard Fischer Vorstand der AutoBank. Diesem Bewusstsein trägt die Spezialbank mit praxisgerechten Lagerfinanzierungsprodukten Rechnung. Gleichzeitig forciert man Kredit- und Leasingprodukte, die für mehr Erlöse am „Point of Sale“ sorgen. „Die Finanzierungsrate allein ist aber nicht der Schlüssel für eine erfolgreiche Zukunft“, unterstreicht Dangel die Innovationsfreude der AutoBank: Deshalb hat das Unternehmen beispielsweise ein
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Gerhard Dangel unterstreicht den Branchenfokus der AutoBank
Komplettpaket für „Flottenmanagement beim Händler“ entwickelt, das derzeit von ersten Pilotbetrieben erprobt wird. Demnächst soll es allen Partnern zur Verfügung stehen.
Selbstständigkeit als Alleinstellungsmerkmal Wichtig ist Dangel in diesem Zusammenhang die Unabhängigkeit der AutoBank, die – im Gegensatz zu allen Wettbewerbern – weder eine Tochterfirma eines Fahrzeugherstellers ist noch zu einem internationalen Finanzkonzern gehört: „Wir konzentrieren uns einzig und allein auf unsere Partner. Wenn sie erfolgreich sind, werden auch wir weiterhin Erfolg haben.“ • (HAY)
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ANSICHT
Lauter Linke W
ie bringe ich einen Esel dazu, einen überfrachteten Karren ohne Aussicht auf Erfolg immer weiter zu schleppen? Natürlich – mit der berühmten Karotte. Im Autohandel mit den Jahresboni, die den Händlern vor die Nase gehängt werden. Jetzt zum Jahreswechsel war es wieder einmal so weit: Das ganze Jahr wurden bei jedem verkauften Auto Verluste in Kauf genommen, um den Jahresbonus einheimsen zu können. Ein bis eineinhalb Prozent des Jahresumsatzes werden dafür in Aussicht gestellt. Wer die Stückzahlen im Dezember nicht geschafft hat, ist diesem Ziel das ganze Jahr umsonst nachgelaufen. Nur wer den Bonus erreicht, darf darauf hoffen, zum Jahresende die im ganzen Jahr durch hohe Rabatte eingefahrenen Verluste wieder auszugleichen. Die Importeure nennen das Händlermotivation. Für mich ist das einfach eine fahrlässige Anstiftung zum Betrug. • Mir fällt als Beispiel MBÖ ein, bei anderen Marken sieht es ähnlich aus: 2015 gab es Eintauschprämien in unterschiedlicher Höhe. „Die Eintauschprämie gilt bei Rückgabe Ihres maximal 84 Monate alten gebrauchten Pkw an ihren Mercedes-Benz-Partner. Sie wird vom Neuwagenpreis abgezogen, zusätzlich zu dem Preis, den Sie für Ihren Gebrauchtwagen erhalten. Das Eintauschfahrzeug muss mindestens 6 Monate auf den Neuwagenkäufer zugelassen gewesen sein. Pro Fahrzeug nur ein Eintausch möglich.“ • Das klingt am Papier recht simpel: Ein ML 350 BT wird – bereits rabattiert – um 93.990 Euro angeboten. Davon wird noch die Eintauschprämie von 3.990 Euro abgezogen. Der Neuwagen kostet somit 90.00 Euro. Der Gebrauchte des Kunden wird um 40.000 Euro eingetauscht. Der Kunde hat also beim Neuwagenkauf bar 50.000 Euro aufzuzahlen. Auf dieser Basis wird auch der Kaufvertrag errichtet. • Bei Anlieferung des Neuwagens verkündet der Kunde stolz, dass er dem Verkäufer diesen mühsamen Eintausch ersparen kann. Er habe für seinen Gebrauchten bereits einen Käufer um 43.000 Euro gefunden und gibt ihm auch gleich eine Abmeldungskopie. Er freut sich, dass er damit sein Geschäft um 3.000 Euro verbessern konnte. Und ist zufrieden, dass am Kaufvertrag sein Auto weiterhin als Eintauschwagen aufscheint. Dem Händler bleibt nichts anderes übrig, als dem Kunden sein neues Auto um 50.000 Euro auszuliefern. Nur fällt damit die Berechtigung weg, den Neuwagenpreis um die Eintauschprämie von 3.990 Euro zu kürzen. Bei korrekter Einhaltung der Im-
Branchenanwalt Dr. Fritz Knöbl: „Der Verkäufer müsste dem Kunden nun erklären, dass er das Gesamtgeschäft nicht um 3.000 Euro verbessert, sondern um 990 Euro verschlechtert hat. “
porteurs-Vorgaben bleibt der ursprünglich von ihm rabattierte Preis von 93.990 Euro aufrecht. Davon werden 43.000 Euro für den Gebrauchtwagen an den Privaten abgezogen. Der Kunde hätte nun dank seiner Verkaufsbemühungen nicht 50.000, sondern 50.990 Euro zu bezahlen. • Der Verkäufer müsste dem Kunden nun erklären, dass er das Gesamtgeschäft nicht um 3.000 Euro verbessert, sondern um 990 Euro verschlechtert hat. Und zwar im Interesse des Importeurs, der sich durch die „Eigenmächtigkeit“ des Kunden bei diesem Geschäft nun die Eintauschprämie von 3.990 Euro ersparen kann. Er sei daher verpflichtet, den bisherigen Kaufvertrag zu stornieren. Er müsste ihm erklären, dass aufgrund der Vorschriften des Importeurs „regelkonform“ ein neuer Kaufvertrag auszustellen sei. Gleichzeitig hat der Händler dem Kunden klarzumachen, dass er statt 50.000 nun 50.990 Euro zu zahlen habe. • Ich bezweifle, dass es so gutmütige Kunden gibt, die sich so etwas von einem Autohändler bieten lassen. Egal, um welche Marke es sich dabei handelt. Ich würde mich weigern, einen „neuen“ Kaufvertrag zu unterschreiben. Ich würde mit meinen 43.000 Euro grollend das Geschäft verlassen und mir bei einem andern Händler ein Auto kaufen. Vielleicht bei einer anderen Marke, bei der ich nicht das Gefühl habe, beim Kauf über den Tisch gezogen zu werden. Jeder vernünftige Händler jeglicher Marke wird in so einem Fall daher seinem Kunden den Erfolg seines Privatverkaufes gönnen. Der Verkäufer wird daher den Gebrauchtwagen auf dem Kaufvertrag stehen lassen – um so ebenfalls sein Jahresziel zu erreichen. • Mit dem Privatverkauf hat der Kunde allerdings den Importeur um die Stützung von 3.990 Euro „geschädigt“. Und der Verkäufer hat mit dem „alten“ Kaufvertrag den Importeur in die Irre geführt – beide zusammen wurden damit zu Betrügern. Ein Händler, dem im Jahr mehrere solche Fälle unterkommen, erfüllt bereits den Tatbestand des „schweren gewerbsmäßigen Betruges“. Schließlich ist er selbst schuld, dass er derartige Eintauschregeln des Importeurs akzeptiert hat. All das in der Hoffnung, damit zum Jahresende doch noch die – vielfach irrealen – Jahresziele erreichen zu können.
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„Der Schlüssel für eine nachhaltige weltweite Verkehrssicherheit ist der Zugang zu bezahlbaren Ersatzteilen und Techniken“,
GEWERBE
sagt Ben Smart (TRW) auf Seite 58
„Mit unserem Lager können wir auch Geräte, die 15 Jahre oder länger im Betrieb sind, wieder instand setzen“, erklärt Komm.-Rat Ing. Christian Brachmann (Siems&Klein) auf Seite 62
Swiss Automotive übernimmt Autonet-Gruppe Über eine neu zu schaffende Dachgesellschaft übernimmt die Swiss Automotive Group – vorbehaltlich der Genehmigung durch die Kartellbehörde – die Mehrheit an der Autonet-Gruppe, Marktführer im rumänischen Teilehandel, und möchte den gemeinsamen Umsatz mittelfristig auf 1 Milliarde Euro steigern. Die Autonet-Gruppe wurde 1996 gegründet, beschäftigt rund 1.500 Mitarbeiter und ist neben Rumänien auch in Ungarn, der Slowakei und Slowenien tätig. Über grenznahe Standorte wird auch Österreich beliefert.
Bosch-Prämiensystem „extra“ ausgebaut Seit Dezember 2015 können Werkstätten neben Produkten von Bosch, Motul und BTS Turbo auch beim Kauf von Hazet-Produkten in Österreich Punkte für das Bosch-Prämiensystem „extra“ sammeln. Seit über 145 Jahren entwickelt und produziert Hazet leistungsstarkes Werkzeug für höchste Ansprüche. Über 1.000 Werkstätten sammeln in Österreich Punkte im „extra“-Prämiensystem von Bosch und lösen diese gegen Sachprämien wie Bosch-Werkzeuge oder Smartphones, saisonale Artikel und Fachbücher ein.
Partslife vergibt Umweltpreis Seit 2012 wird der „Partslife-Umweltpreis“ vergeben, seit 2015 zusätzlich auch in der Kategorie „Innovationen“. Schirmherr ist der Musiker Peter Maffay. Auf die Sieger wartet ein Gesamtpreisgeld von 10.000 Euro. Mit dem „PartslifeUmweltpreis“ geht es dem Unternehmen vorrangig um nachhaltige Projekte, die „langfristig dabei helfen, Kosten zu sparen“, so Geschäftsführer Wolfgang Steube. Teilehersteller, Händler und Werkstätten können bis 30. April 2016 ihre Bewerbungen unter www.partslife.de/umweltpreis einreichen.
Die richtige Lackierpistole zum Füllern Um Unebenheiten auszugleichen und einen tadellosen Untergrund für den Decklack zu schaffen, bietet Anest Iwata für den Arbeitsgang Füllern die Profi-Lackierpistole W-400 BellAria classic plus an. Das Unternehmen verspricht eine leise und angenehme Geräuschentwicklung, ein leichtes Handling sowie simple Bedienung. Das Auftragen der Füllschicht erfolgt gleichmäßig nass und ohne störende Versandung. Die W-400 BellAria classic plus ist kompatibel zu diversen Wechselbechersystemen am Markt.
Ventilemontage leicht gemacht Schnelle und sichere Montagen von Snap-in-Ventilen verspricht Rema Tip Top mit dem Remaxx Fluid. Beim Einstreichen mit Montagepaste werden oft die Pinsel falsch dimensioniert und so können beim Einziehen in das Felgenloch vorerst unsichtbare Beschädigungen am Ventil entstehen. Mit Remaxx Fluid wird das Ventil vor dem Einsetzen mit dem Schwämmchen benetzt, bietet zum Einfädeln eine gute Anfangsgleitwirkung und sorgt danach schnelltrocknend für festen Sitz des Snap-in-Ventils auf der Felge.
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Philipp Hayder
Wo kein Kläger, da kein Richter In den vergangenen Jahren traten einige bemerkenswerte Gesetzeswerke in Kraft: Das KraftfahrzeugsektorSchutzgesetz schreibt die Vergütung des „notwendigen und nützlichen Aufwands“ bei Garantiearbeiten sowie „angemessene Bedingungen“ für den Zugang zu technischen Daten vor. Die Altfahrzeugeverordnung untersagt den Export von Unfallautos, die im Inland nicht mehr wirtschaftlich in zulassungsfähigen Zustand zu versetzen wären. Passiert ist seither – nichts. Das KraSchG ist totes Recht, die Wrackexporte steigen unablässig. Importeure und Versicherungen legen weiterhin die Spielregeln zu ihren Gunsten aus. Der Gesetzgeber hat seine Schuldigkeit getan. Jetzt muss die Branche die Paragrafen endlich mit praktischer Relevanz füllen: Das geht nur vor Gericht.
GEWERBE
Tunlich oder nicht tunlich? Das ist hier die Frage! Und: Wer hat bei einer Unfallreparatur welche Aufklärungspflichten? Vor allem, wenn ein Kunde sein Auto reparieren lassen will, die Versicherung aber nur eine Totalschadensablöse anbietet? Von Dr. Friedrich Knöbl
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ie im Vorspann zitierten Fragen sind ein fast alltägliches Problem, vor dem Werkstätten stehen. Dr. Johann Kriegner, Konsumentenschützer bei der Arbeiterkammer in Linz, hat all dies näher unter die Lupe genommen. Mit dem Ergebnis, dass die Interessen der Geschädigten durchaus mit jenen der KfzWerkstätten harmonieren. KonsumentenVor allem bei älteren Autos führen schon relativ geschützer Dr. Johann ringe Schäden dazu, dass der Reparaturaufwand den Kriegner Zeitwert überschreitet. „Der Geschädigte kann im Totalschadensfall nicht die Reparaturkosten, sondern nur die Differenz zwischen dem Wert des Autos vor dem Unfall und dem Wert des Wracks – Zeitwert miZeitwert € 1.000.nus Wrackwert – verlanReparaturkosten € 1.200.gen“, sagt Kriegner. Restwert € 500.Er zeigt an einem RechenTotalschaden beispiel die damit verbunZeitwert minus Restwert € 500.dene „deutliche Ersparnis Reparaturkosten € 1.200.des Versicherers“ (siehe Ersparnis der Versicherung € 700.Tabelle nebenan): Der Geschädigte hat nach der Judikatur des Obersten Gerichtshofes zwar auch in einem solchen Fall die Möglichkeit, mit einer „sparsamen, aber dennoch ordnungsgemäßen Reparatur“ die Totalschadensabrechnung auszuhebeln. „Er wird aber in der Regel keine Kenntnis davon haben, dass er unter diesen Voraussetzungen die Reparaturkosten verlangen kann“, erklärt Kriegner. Meist resignieren die Geschädigten, „wenn aufgrund des Gutachtens eine Totalschadensabrechnung ermittelt wurde“.
Reparaturkosten 110 Prozent des Zeitwertes Hinzu kommt das „Prognoserisiko“: Nach der Judikatur ist eine Reparatur nur „tunlich“, wenn die voraussichtlichen Reparaturkosten 110 Prozent des Zeitwertes nicht übersteigen. Stellt sich im Nachhinein heraus, dass die tatsächlichen Reparaturkosten einer Zeitwertreparatur diese kritische Schwelle überschreiten, müsste der Geschädigte – wegen der Untunlichkeit – auf Totalschadensbasis abrechnen. Insofern würde er auf einem „Differenzschaden“ sitzen bleiben. Für Kriegner ist daher der Sachverständige „der archimedische Punkt der Schadensregulierung, da er durch sein Gutachten die Richtung für die Schadensabwick-
lung vorgibt“. Er steht zwischen dem Interesse des Geschädigten nach einer voll angemessenen Entschädigung und dem Ersatzpflichtigen, nicht mehr zahlen zu müssen als notwendig. Entscheidend ist daher, wie der Sachverständige die Höhe der Kosten ermittelt. Der Frage, wer die Höhe der Kosten ermittelt, kommt oft eine ausschlaggebende Bedeutung zu.
Wer beauftragt den Sachverständigen? Für Kriegner ist diese Frage in Österreich zulasten der Verbraucher völlig unbefriedigend gelöst. Der Geschädigte hat zwar nach den allgemeinen Beweislastregeln den Beweis für die Höhe des Ersatzanspruches zu erbringen. „Aber es gilt die eiserne Regel, dass der Sachverständige vom Kfz-Haftpflichtversicherer des Unfallgegners beauftragt wird.“ Diese Sachverständigen stehen sogar oftmals in einem direkten oder indirekten Angestelltenverhältnis zum Haftpflichtversicherer. „Diese Praxis führt meines Erachtens zu einem Interessenkonflikt“, meint Kriegner. Diese Einschätzung deckt sich mit den Erfahrungen vieler Werkstätten. Etwa wenn der Gutachter mit Erfolgsprämien honoriert wird, wenn es gelingt, einen Schadensfall kostensparend mit einer Totalschadensablöse zu liquidieren. „Es wäre zweckmäßig, wenn der Sachverständige – so wie in Deutschland – vom Geschädigten beauftragt würde“, glaubt der AK-Experte. Dadurch wäre die Gefahr eines Abhängigkeitsverhältnisses zum Versicherer weitgehend ausgeschlossen. „Es besteht dann keine Gefahr, dass der Sachverständige im Grenzbereich im Zweifel zugunsten des bezahlenden Auftraggebers entscheidet.“
Werkstätten sollten die Judikatur kennen Die Rechtsgrundlage für eine derartige freie Auftragsvergabe existiert schon jetzt. Nach ständiger Judikatur müssen dem Geschädigten die Kosten des Gutachtens aus dem Titel des Schadenersatzes ersetzt werden. Es nützt aber die konsumentenfreundlichste Judikatur nichts, wenn die Unfallopfer diese nicht kennen. Dann besteht weiterhin die Gefahr, dass sie von Versicherungsagenten und Schadensabwicklern über den Tisch gezogen werden. Die Kfz-Werkstätten sind die ersten Ansprechpartner, mit denen die Geschädigten Kontakt aufnehmen. An denen liegt es, ihre Kunden über deren Rechte aufzuklären. Sie sollten sich das Fachwissen und die EDV-Programme besorgen, um den Schadensabwicklern in den Haftpflichtversicherungen bei der Abwehr von Totalschadensabrechnungen Paroli bieten zu können. •
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Ab November 2016 tritt die ECE R90 auch bei Bremsscheiben und Trommelbremsen für Pkws in Kraft
TRW gehört zu den wenigen Herstellern im Ersatzteilmarkt mit eigenen Bremsenprüfsystemen
Mehr Sicherheit bei Kfz-Teilen Fest überzeugt zeigt sich der Teilespezialist TRW Aftermarket davon, in naher Zukunft den Fokus auf eine Erweiterung der Initiative für mehr Sicherheit bei Fahrzeugteilen einzuleiten.
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ie Festlegung von Standards für Qualitätskomponenten ist schon seit Langem in Debatte. Seit einem guten Jahr gelten die Regulierungsanpassungen nun für schwere Nutzfahrzeuge, innerhalb der nächsten Monate werden diese auch für Pkws und Transporter gültig. Die Frage ist, wie sicher künftig Fahrzeuge sein können, ohne rechtlich bindende weltweite Qualitätsstandards für sicherheitskritische Komponenten? „Der Schlüssel für eine höhere und nachhaltige weltweite Verkehrssicherheit ist der Zugang zu sicheren und bezahlbaren Ersatzteilen und Techniken“, sagt Ben Smart, Marketing Director, Global Parts & Service bei TRW.
Für die Zukunft rüsten
Ben Smart ist Marketing Director Global Parts & Service bei TRW
Regularien im Kampf gegen Produktpiraterie Die Einführung von Regularien zur Standardisierung von Ersatzteilen für den Automotive Aftermarket sei ein wichtiger Schritt. Universell umgesetzt und überwacht, machten diese Regularien es sehr schwer für gefälschte oder qualitativ minderwertige Produkte, auf den Markt zu kommen und die Fahrzeugsicherheit zu gefährden. „Es darf also keine Ausnahmen geben, denn nur ein sicheres Teil sorgt für ein sicheres Fahrzeug. Die ganze Industrie muss daher schnell an einer Lösung arbeiten“, so Smart. Seit November 2014 müssen alle in Europa hergestellten und verkauften Bremsscheiben für schwere Lkws, Busse und Anhänger die Qualitätsstandards der gesetzlichen ECE-R90-Richtlinien erfül-
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len. Ab November 2016 tritt die ECE R90 auch bei Trommelbremsen für Transporter sowie Bremsscheiben und Trommelbremsen für Pkws in Kraft. Um diese Standards zu erfüllen, müssen diese Teile eine Reihe von Tests durchlaufen und die gleichen Leistungsparameter wie die Produkte der Erstausrüstung erfüllen. „Die Teilehersteller haben eine Verantwortung, die Einhaltung der Standards zu gewährleisten. Wenn das nicht branchenweit passiert, wird es nicht funktionieren“, sagt Smart.
Auch die Aufbereitung von Bremsätteln erfolgt bei TRW nach strengen Kriterien
Letztlich bedürfe es einer gemeinsamen Anstrengung aller Marktteilnehmer, um die weltweite Sicherheit auf den Straßen zu gewährleisten. Ein schwaches Glied in der Kette könnte fatale Folgen haben. Denn wie sicher könne die Summe aller Teile sein, wenn nur eine geringe Anzahl der Komponenten angemessenen Sicherheits- und Qualitätsstandards unterliegen würden? Ein weiteres Thema sei auch der Kampf gegen Plagiate. Teile von Produktfälschern könnten das Leben von Menschen gefährden. Last but not least sei es auch wichtig, Werkstattmitarbeiter auf ein Niveau zu bringen, auf dem sie die neuen Technologien verstünden, um Fahrzeuge künftig reparieren und warten zu können. Mit dem Trainingsprogramm eXponentia (www.exponentia.org/de/) sei TRW entsprechend gerüstet. • (DSC)
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GEWERBE
Schalt das Radio ein … Im Jänner erweitert Festool sein Akku-Sortiment um ein neues Werkstattradio, das dank seiner Bluetooth-Funktion auch mit den verschiedensten Smartphones kompatibel ist.
Das neue Radio lässt kaum noch Wünsche offen
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atürlich ist es oft laut in Kfz-Werkstätten: Doch es gibt auch Zeiten, in denen es etwas ruhiger zugeht. Genau dann sollten sich die Kfz-Techniker mit guter Musik bei Laune halten. Außerdem schadet es ja nicht, wenn man weiß, was auf der Welt passiert.
Satter Sound – auf Wunsch auch vom Handy Das Werkstattradio Sysrock BR 10 von Festool ist genau für diese Zwecke entwickelt worden: Eine
spezielle Resonanzkammer sorgt gemeinsam mit dem 2,5-Zoll-Lautsprecher für satten Sound. Das Gehäuse ist so robust, dass es auch den einen oder anderen Rempler verträgt; eine Rundum-Gummierung sorgt für sicheren Stand. Betrieben wird das Radio mit einem Netzadapter oder Lithium-Ionen-Akkus. Wer statt Radio lieber die eigene Musik hört, kann diese über die BluetoothSchnittstelle von seinem Handy, Tablet oder MP-3Player übertragen. • (MUE)
Viele, viele neue Typen Seit Kurzem sind gleich 41 neue Lambdasonden von NGK Spark Plug auch für den freien Werkstätten-Bereich verfügbar.
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s sind imposante Zahlen, die der weltweit führende Hersteller von Zündkerzen, Glühkerzen und Lambdasonden für die Serie bereithält: 39 der erstmals für den Aftermarket verfügbaren NTK-Produkte sind Spannungssprung- bzw. ZirkondioxidLambdasonden, zwei weitere kommen aus dem Breitband-Bereich. Damit erhöht sich das Sortiment auf 920 verschiedene Typen. Betroffen vom Ausbau des Sortiments sind allein in Europa etwa 14,7 Millionen Fahrzeuge; für etwa zwei Drittel von ihnen bietet NGK nun eine 100prozentige Abdeckung an. Laut David Loy, Marketing
Director Aftermarket in Europa, ist damit eine wichtige Lücke geschlossen worden. NGK produziert weltweit in 24 Produktionsstätten. • (MUE)
GEWERBE
Sachverständige in der Haftung
Die rechtliche Interpretation von Werner Bauer sorgt für Kopfschütteln
Der Abfall vom Abfall
Dipl.-Ing. Christian Eissner warnt vor den resultierenden Haftungsfolgen
Der Versicherungsverband war in die jüngste Novelle der Altfahrzeugeverordnung mit eingebunden. Umso unverständlicher ist es, dass sich sein Chefsachverständiger Werner Bauer bei einer Schulung in Wien von den gesetzlichen Bestimmungen rund um die „Abfalleigenschaft“ von Altautos demonstrativ abwandte. Von Dr. Friedrich Knöbl
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inmal jährlich zieht Werner Bauer durch die Lande, um gebundenen Schadensbegutachtern und mehr oder minder freien Kfz-Sachverständigen die neuesten Versicherungsrichtlinien zu erläutern. Das im November in Wien zusammengekommene Fachpublikum war jedoch höchst erstaunt, als Bauer in seinem Anschauungsunterricht Fotos von einem schwer demolierten Audi an die Wand projizierte und den Teilnehmern ohne Bekanntgabe der Zustandsund Schadensdaten sowie ohne Angabe einer Laufleistung (!) schmunzelnd die Frage stellte, ob sie nicht auch seiner Meinung seien, dass man so ein schönes Auto doch nicht der Schrottpresse widmen könne. Mit dem Export dieses Wagen könne man die Umwelt nachhaltiger als mit seiner Verschrottung schützen.
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Die Verwunderung wurde noch größer, als sich nach der Veranstaltung herausstellte, dass es sich bei dem demonstrierten Totalschaden um ein Wrack mit einem sehr hohen Kilometerstand handelte, dessen Reparaturkosten in der Werkstätte mehr als 250 Prozent (!) des Zeitwertes betrugen. Es liegt nahe, dass auch die für die Abfalleigenschaft ausschlaggebende Wiederherstellung der Verkehrstauglichkeit weit über dem Zeitwert lag. Doch gefährlicher Abfall darf, wie es der im April 2015 in Kraft getretene Erlass zur Altfahrzeugeverordnung eindeutig festschreibt, nicht mehr exportiert werden. „Ich finde es erschreckend, dass Bauer bei seinem Vortrag offensichtlich den Versuch unternommen hat, die geltenden Vorschriften zur Ermittlung der Abfallgrenze zu ignorieren und Kollegen dazu animierte, dabei mitzumachen“, sagt der gerichtlich beeidete Sachverständige Dipl.-Ing. Christian Eissner, einer der Teilnehmer der Veranstaltung. Er verweist auf die für Sachverständigen damit verbundenen Haftungsfolgen.
Befremdlicher Alleingang Möglicherweise hatte Bauer in der Hitze des Gefechts gegen die von ihm ungeliebte Kfz-Abfallregelung vergessen, dass der Versicherungsverband in die Ausarbeitung des Altfahrzeuge-Erlasses gemeinsam mit Vertretern der Automobilwirtschaft und des Umweltministeriums involviert war und auch der Regelung zur Festlegung der Abfallgrenze zugestimmt hat. Bei einer regelgerechten Schulung hätte Bauer seine Zuhörer darauf aufmerksam machen müssen, dass beim zivilen Sachverhalt „Totalschaden“ vielfach auch der objektive Abfallbegriff erfüllt sein wird. Die Fahrzeugeigentümer, die Schadensreferenten und die Werkstätten haben somit auch die Vorschriften des Abfallwirtschaftsgesetzes einzuhalten. Auch private Wrackbesitzer sind dann Abfallbesitzer und dürfen ihr Fahrzeug nur einer zur Altstoffsammlung berechtigten Firma überlassen. Damit hat der Kfz-Sachverständige auch den Wert des Wracks zu hinterfragen. Der kann sich nämlich nur aus Angeboten berechtigter Abfallsammler ergeben – oder jener Werkstätten, die ebenfalls dazu befugt sind. Wenn die normierten stofflichen Verwertungsquoten im KfzSektor weiterhin nicht erreicht werden, ist durchaus mit schärferen Kontrollen auch im Bereich der Versicherungen beziehungsweise Wrackbörsen zu rechnen – vor allem, wenn der Chefsachverständige seine Kollegen in den Schadensabteilungen zum „zivilen Ungehorsam“ aufruft. Verschärfungen bei der Festlegung der Abfallgrenze sind in diesem Fall ebenfalls nicht unwahrscheinlich. Dann könnte Bauer (der übrigens 2016 das Frühpensionsalter erreicht) selbst zum Entsorgungsfall werden. •
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Wenn das Gas ausgeht Mit dem Gasspürgerät SelectH2 mini von Herth+Buss sind die Kfz-Werkstätten für die wachsende Zahl an Klimaanlage-Defekten gerüstet.
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ie Defekthäufigkeit hängt dabei nicht mit der Qualität der Klimaanlage zusammen, sondern mit der höheren Einbaurate in den Fahrzeugen. Schließlich sind nahezu alle Neufahrzeuge mit einer Air Condition ausgestattet, auch der Prozentsatz beim Fahrzeugbestand wächst ständig. Neben Wartung, Service und Befüllung von Klimaservicegeräten wird daher auch die Fehlerdiagnose immer wichtiger. Eine besondere Herausforderung ist dabei die Ursachenforschung beim Entweichen von Klimagas. Herth+Buss hat nun dem selektiven Gasspürgerät SelectH2 ein weiteres, kompakteres Modell zur Seite gestellt. Das SelectH2 mini besitzt alle relevanten Ausstattungsdetails und ermöglicht sogar die Prüfung großer Lkw- und Omnibus-Klimaanlagen. Egal bei welchem Fahrzeug: Der äußerst biegsame Schwanenhals des Gerätekopfs, der auch mit der Arbeitsleuchte ausgestattet ist, ermöglicht eine einfache und effiziente Lecksuche. Denn die rasche Ortung des Problems ist sowohl für den Kunden wie auch für die Werkstätte entscheidend.
Elparts SelectH2 mini von Herth+Buss für die effiziente Lecksuche bei Klimaanlagen
Effiziente Suche SelectH2 mini reagiert ausschließlich auf Wasserstoff, Fehlerdiagnosen durch Öl- oder Benzindämpfe sind also ausgeschlossen. Dabei arbeitet das Lecksuchgerät selbst mit Formiergas, das zu 95 Prozent aus Stickstoff und zu 5 Prozent aus Wasserstoff besteht. Für eine möglichst hohe Erfolgsquote ist das Produkt aus dem Hause Herth+Buss gleich mit zwei Sensoren ausgestattet. Das austretende Gas wird akustisch angezeigt, die Geschwindigkeit des Signaltons steigert sich bei Zunahme der erkannten Konzentration. Das Modell funktioniert mit Diffusionstechnik und erkennt das austretende Gas bereits bei extrem geringer Konzentration. Geliefert wird das SelectH2 mini im Kunststoffkoffer mit Deckelpolster sowie einer gasfreien Einlage, die für die Lagerung entscheidend ist. • (GEW)
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GEWERBE
Komplexität von Auto und Werkzeug mehr unterstützen“, erklärt Thomas Posch, Leiter Werkstattausrüstung bei Derendinger. Sowohl im Bereich der Geräteauswahl wie auch bei den Schulungen und Beratungen verfügt Derendinger über ein umfangreiches Angebot samt allen neuen Lösungen von RDKS über Assistenzsysteme wie Abstandsradar bis zu Klimaservice.
Dieselprüftechnik
Komm.-Rat Ing. Christian Brachmann, Siems & Klein
Die technische Entwicklung des Automobils schreitet rasant voran, für die Kfz-Betriebe bedeutet das eine laufende Erweiterung und Aktualisierung ihrer Werkstattausrüstung.
Scheinwerfer und Fahrerassistenzsysteme
Gernot Riegler, Trost
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m in die richtigen Werkzeuge und Geräte für die Anforderungen der Werkstätten zu investieren, braucht es auch die richtige Beratung. Darauf legt Komm.-Rat Ing. Christian Brachmann, Geschäftsführer von Siems & Klein, mit seinem Spezialistenteam großen Wert. Optimale Kundenbetreuung vor und nach dem Kauf hat beim traditionsreichen Familienunternehmen höchsten Stellenwert. Dazu kommen die richtigen Geräte renommierter Hersteller. Neben den gut ausgebildeten Technikern im österreichweiten Kundendienst sorgt das umfassende Zentralersatzteillager dafür, dass die Geräte schnell wieder laufen. Brachmann: „Mit unserem Lager können wir auch Geräte, die 15 Jahre oder länger im Betrieb sind, wieder instand setzen.“
Richard Pleil, Birner
Weiterbildung und Information Schulung und technische Informationen stehen bei Derendinger mit dem Tech Pool den Betrieben zur Verfügung. Ganz besonders profitieren die PlusService-Partner, die kostenlose Schulungstage genießen. „Unsere PlusService-Partner wollen wir heuer noch
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Bei Trost Auto Service Technik spielt unverändert die Hebetechnik eine wichtige Rolle, ebenso bietet das Unternehmen alle Lösungen für RDKS. „2016 wollen wir uns verstärkt um den Bereich Dieselprüftechnik kümmern“, erzählt Gernot Riegler, Vertriebsleiter Werkstattausrüstung bei Trost. Die Basis bildet der neue Injektorenprüfstand von Bosch, der ETS 708. „Mittlerweile ist die Common-Rail-Technologie so weit verbreitet, dass es für freie Werkstätten Sinn macht, sich mit den Injektoren zu beschäftigen“, so Riegler.
„Momentan beschäftigen uns zwei große Themen in der Werkstattausrüstung: moderne Scheinwerfereinstellgeräte und die effiziente Prüfung und Justage von Fahrerassistenzsystemen“, erklärt Richard Pleil, Leitung Marketing bei Birner. Beide Bereiche sind für die Kfz-Betriebe noch recht neu, Birner setzt dabei auf Lösungen von Bosch. Für den effizienten Einsatz dieser Themen in den Betrieben bietet Birner in seinem Schulungsangebot laufend Tageskurse an. Die Themen reichen dabei von „Lichttechnik in modernen Fahrzeugen“ über moderne „Komfort- und Sicherheitssysteme“ oder „Hybrid- und Elektrofahrzeuge“. Abgerundet wird das Birner-Angebot mit der richtigen Finanzierung: „Als Dienstleistung zur Finanzierung dieser sehr aufwändigen Geräte bieten wir spezielle Überlassungs-Nutzungsvereinbarungen an, die dem Kunden ermöglichen, diese Investitionsgüter mittels Verpflichtung zum Teileumsatz bei Birner unentgeltlich zu bekommen“, so Pleil. • (GEW)
Thomas Posch, Derendinger
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Digitales Scheinwerfereinstellgerät von Bosch
Klarer Blick
Glühkerzen-Sortiment erweitert Mit 3 Doppelwendel-Glühkerzen und 3 SchnellstartGlühkerzen erweitert Denso sein Glühkerzenprogramm in Erstausrüsterqualität auf 137 Teilenummern für 6.095 Fahrzeuganwendungen. Denso Automotive Deutschland GmbH; www.denso-am.de
Zur Unterstützung der Karosserie- und Lackierfachbetriebe bietet Cromax neben Lacken neu die ChromaLamp. Ausgestattet mit unterschiedlichen LED-Typen können Tages- und Abendlicht simuliert sowie verschiedene Lichtstärken eingestellt werden. Die ChromaLamp kann so auch bei hellen Silbertönen zum Einsatz kommen. Mit 500 Gramm Gewicht inklusive Batterien überzeugt sie zusätzlich durch Leichtigkeit. Lack & Technik Vertriebs GmbH; www.lack-technik.at
Kraftvolle Übertragung
Kunststoff einfach und sauber verschweißen Risse und Löcher in Kunststoffteilen, die bisher einen Kompletttausch zur Folge hatten, können mit dem Kunststoff-Schweißgerät, Edelstahlgeflecht und Reparatur-Sticks von KS Tools kostenschonend und stabil beseitigt werden. KS Tools Werkzeuge-Maschinen GmbH; www.ks-tools.at
Die ContiTech Power Transmission Group bietet als Spezialist für Riemen und Riementriebkomponenten einen elastischen Keilrippenriemen, der die hohen Anforderungen des Motors erfüllt und auch bei leichter Schiefstellung im Trieb ein gutes Geräuschverhalten sowie idealen Grip garantiert. Aufgrund von Alterung und Verschleiß empfiehlt ContiTech, den Riemen nach 120.000 km Laufleistung zu tauschen. ContiTech AG; www.contitech.at
Alles dicht Mit der neuartigen Ölablass-Schraube „Smart-O“ wird über eine spezielle Dichtung beim Kontakt mit dem Öl zuverlässig Dichtheit hergestellt. Selbst verschlissene Gewinde stellen kein Problem dar. Die „Smart-O“ ist wiederverwendbar und im 15-teiligen Smart-O-Sortiment-Koffer erhältlich. BG Products Deutschland; www.bgprod.at
3 neue Leuchten im Programm Neu ins Glühlampen-Sortiment bei Herth+Buss sind das Set Xenon-Scheinwerferlampen D2S, Glühlampe Nebelscheinwerfer H16 und Glühlampe Nebelscheinwerfer H11 aufgenommen worden. Herth+Buss Fahrzeugteile GmbH & Co.KG; www.herthundbuss.com/onlinekatalog
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MENSCHEN Nachfolgerin der zu VW gewechselten Dr. Christine Hohmann-Dennhardt (r.) ist Renata Jungo Brüngger (l.), Vorstand für Recht und Integrität bei Daimler.
Wechsel beim auf Marderabwehr spezialisierten deutschen Unternehmen Stop&Go: Als Nachfolger von Stefan Schaub, der das Unternehmen im Dezember verlassen hat, übernahm Geschäftsführer Hans-Jörg Schelb (B.) die Tätigkeit als Vertriebsleiter. Er ist auch für die Vertriebspartner in Österreich zuständig.
Thomas Jessulat wurde mit Wirkung vom 1. Jänner 2016 in den Vorstand des ElringKlinger-Konzerns berufen. Er ist dort für Finanzen zuständig. Vor seinem Wechsel an die Spitze leitete Jessulat den Bereich Finanzen und Controlling.
Die Helvetia Versicherungen AG ist auf der Suche nach einem neuen Finanzvorstand: Josef Gutschik, der diese Position seit September 2014 innehat, wird auf eigenen Wunsch am 30. September 2016 ausscheiden. Um eine reibungslose Übergabe an seinen Nachfolger zu gewährleisten, bleibt er bis zum Halbjahresabschluss Ressortverantwortlicher.
DAF-Personalia Daniel Heller (r.) ist seit 1. Dezember 2015 neuer Country Parts Manager bei der DAF Austria GmbH in Wiener Neudorf. Sein Vorgänger Bernard Steurer (l.) wechselte als Sales Manager für Österreich und die Schweiz an die Spitze des Vertriebs für beide Länder.
Die Social-Media-Kommunikation von Michelin für Österreich, Deutschland und die Schweiz wird seit Dezember von Ines Knapp geleitet. Die 38-Jährige war zuvor im Bereich Marketing und Kommunikation bei Michelin Restaurants tätig.
Seit 1. Jänner ist Fabian Piontek bei der Managementberatung Porsche Consulting für die Betreuung der Klienten aus der AutomobilzulieferIndustrie zuständig. Die Porsche Consulting GmbH in BietingheimBissingen ist eine Tochtergesellschaft des Sportwagenherstellers und beschäftigt 370 Mitarbeiter.
Änderungen im Konzernvorstand der Vienna Insurance Group Dr. Peter Hagen hat „aufgrund von Auffassungsunterschieden über die weitere strategische Ausrichtung und Führung des Konzerns“ seine Funktion als Vorstandsvorsitzender der Vienna Insurance Group am 31. Dezember 2015 niedergelegt. Ihm folgte Prof. Elisabeth Stadler, die für die Zeit bis 30. Juni 2018 bestellt wurde.
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Neuer Produktionsvorstand der Porsche AG ist Albrecht Reimold (B.): Der 54-Jährige folgt auf Dr. Oliver Blume, der seit Oktober Vorstandsvorsitzender des Sportwagenbauers ist. Reimold leitete zuletzt das Volkswagen-Werk in Bratislava, wo auch die Karosserie des Porsche Cayenne hergestellt wird.
MENSCHEN Im Rahmen seiner Neuorganisation hat Castrol Austria Sven Seifert als dritten Geschäftsführer neben Gerhard Wolf und Gerlinde Hofer bestellt. Seifert ist als Sales Manager für Fachwerkstätten in Österreich und Süddeutschland zuständig.
Roman Schallgruber (3. v. l.) sowie Silvia und Hermann Rudolf (AH Aigner-Hauke) wurden mit dem Platinum Prestige Dealer Award geehrt. Mit am Bild: KiaAustria-Chef Mag. Bernhard Denk (l.), Händlernetzentwickler Ing. Roman Deutner (2. v. l.), Europa-Chef Michael Cole (r.).
Mazda-Urgestein Josef A. Schmid geht in Pension Seit 1973 (!) arbeitete Josef A. Schmid (l.) bei Mazda in Österreich, ab 2009 leitete „Joe“ den wesentlich größeren Markt in Deutschland: Ende März wechselt der 64-Jährige in die Pension und übergibt an Bernhard Kaplan (r.). Der 42-Jährige begann seine Karriere im Jahr 2000 bei Mazda Europe und wechselte zwei Jahre später zu Mazda Deutschland. Bis zu seinem Sprung an die Spitze ist er noch als Vertriebsdirektor tätig.
Der Österreicher Christian Klingler, bis September Vertriebsvorstand von Volkswagen, wechselte zur Emil-Frey-Gruppe in die Schweiz. Er soll dort künftig für das Auslandsgeschäft zuständig sein. Klingler war von 2004 bis 2008 in der Geschäftsführung der Porsche Holding Salzburg tätig.
Karriere bei Citroën und DS Nach der Rückkehr von PierreYves Delespine (r.) in die PSA-Zentrale nach Paris übernahm Marc Giulioli (l.) das Marketing bei Citroën, er ist auch als Brand Manager für DS tätig. Giulioli arbeitete 2005-2007 bei Peugeot Austria.
Nach dem Wechsel der bisherigen CitroënSprecherin Nora Mautner Markhof in den Mutterschutz übernahm ihr Peugeot-Kollege Christoph Stummvoll im Dezember 2015 die Pressearbeit für alle drei PSA-Konzernmarken. Der 44-Jährige arbeitet seit 2004 bei Peugeot Austria in verschiedenen Positionen im Marketing und in der Kommunikation.
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LESERBRIEFE
Betrifft: „Übermut tut selten gut“, in „AUTO & Wirtschaft“ 10/15:
Übermut tut selten gut
Danke für den Einsatz von Herrn Schirak, der Dinge beim Namen nennt. Mir ist ein Fall D bekannt, wo ein Händler die Standards der Hersteller/Importeure nicht umsetzen konnte, da sein Gebäude denkmalgeschützt war. Schlussendlich wurde ihm der Vertrag gekündigt; dies endete in einem Konkurs, da er den gewünschten Glaspalast nicht realisieren konnte. Ein sehr bedrückender Fall nach 25 Jahren Einsatz für die Marke. Ich meine, dass durch die oft weltfremden Forderungen, die sinkenden Margen und die damit verbundenen Kosten die Beratung und auch Servicequalität stark leiden, da man entweder beim Personal sparen muss oder altgediente Mitarbeiter sich beruflich verändern (vor allem Provisionäre). Die Hersteller müssen lernen, dass es nicht nur um das Produkt geht: Die Speerspitze des Tagesgeschäftes sind die Mitarbeiter/Händler an der Front, die Marken- und somit Kundentreue aufbauen. Hat ein Betrieb 2 oder 3 Marken, um auf seine Stückzahl zu kommen, statt vorher nur einer, sind die Investitionskosten 3-mal so hoch wie vorher bei gleichem Ertrag. Auch ein meines Erachtens wichtiger Punkt: Seit 1.1.2016 müssen die Hersteller ja jeder Werkstatt auf Wunsch Zugang zu Originalteilen gewähren, somit wird der offizielle Vertragshändler auch hier bei dem noch halbwegs lukrativen Werkstattgeschäft beschnitten, da der Umsatz zum Teil (vor allem nach der Garantiezeit) in freie Werkstätten abwandern wird. Der VW/Audi-Konzern hat ja aus genau diesem Grund kurz überlegt, die A.T.U-Kette zu übernehmen, um diese Abwanderung abzufangen. Die freien Werkstätten bekommen zwar eine geringere Marge, ich wage aber zu behaupten, gesamt gesehen werden diese einen höheren Ertrag erwirtschaften, da die Kosten des Vertragshändlers wie Bezahlung zur Nutzung des Ersatzteil-Internetzugangs, teures oft unnötiges Spezialwerkzeug, Investitionen nach Herstellerstandards auch in der Werkstatt, markenspezifische Arbeitskleidung etc. von den freien Werkstätten nicht oder wenn dann in stark abgefederter Form zum Tragen kommen. Mit freundlichen Grüßen Harald Haberl, Bike-House-Team, 1230 Wien
In der Kolumne „Der A&W-
Papierkorb“ sind Inhalte zu lesen, die zum Schmunzeln anregen können, ohne dass sie unbedingt immer mit der Automobilbranche zu tun haben.
ihre vergangenen Jahren teller haben in den „ÜberZahlreiche Autohers die Markenbetriebe: ichen Darunter leiden Standards erhöht. die betriebswirtschaftl Einbarkeit“ würden Schirak, mut und Unzumut , warnt Komm.-Rat Ing. Josef handels. Grundlagen gefährden Bundesgremium des Fahrzeug r im zelhandelsspreche Von Philipp Hayder
zwischen Imporass die Beziehung einem Händlern von teuren und icht hen Ungleichgew krassen wirtschaftlic „Mittlerweile ist nicht neu. engeprägt wird, rauben aber Daumensch werden die , klagt Branchenger denn je angezogen“ Rücksicht auf die Kosten: Die Her„Ohne Glanz auf fremde im Autozur veteran Schirak: und auf das stellerauflagen seien mehr ernicht Händlerbetriebsgröße hausalltag häufig Verkaufspotenzial Josef Schirak füllbar, kritisiert Verfügung stehende unerfüllbare VorFällen werden in vielen Folge Richtlinien gen ebenso zur Verträge und die in gaben sbee bauliche Maßnahme umfangreich im Verwaltung stockungen schrieben, welche erhebliche Personalauf angesichts realitätsferheit“ könne hätten als auch erAusgewogen und abwegige Vorgaben reich.“ Von „Fairness sein: „Um derart abzutragen keine Rede mehr alten Betrieb ner Standards notwendig, den Herstelwäre es zumeist en des jeweiligen Vorstellung füllen zu können, eb nach den und einen Musterbetri und zu führen.“ auszustatten lers neu zu errichten,
die nödafür nicht mehr Fahrzeughandel Daher ausgelaugte auf der Hand. Dass der jahrelang liegt für Schirak „sachauf. Mit einer aufbringen kann, tige Finanzkraft zu einem Umdenken werden, ob neue Herstellervertreter müsse geprüft fordert er die den „Es liegt an chkeitsberechnung“ realisierbar seien: lichen Wirtschaftli arder Zusammen Richtlinien tatsächlich ingungen in Standards und Rahmenbed r und Audurch erträgliche die für die Autobesitze Herstellern, und den Werkstätten durch Übermut Handel und beit mit dem ssicherheit nicht wichtige Versorgung • tokäufer so infrage zu stellen!“ rkeit Unzumutba
Umdenken erforderlich
AUTO & Wirtschaft
• OKTOBER 2015
Nein, ich verkaufe mein Auto nicht! Es gibt Leute, die auf ihrem alten Auto zwei- bis dreimal pro Woche das Kärtchen eines (meist ausländischen) Verwerters finden und sich stets ärgern, wenn sie dieses entfernen und entsorgen müssen. Das muss nicht sein, dachte sich der Fahrer dieses Alfa Romeo, den ein Kollege in Wien entdeckte. Der Mann bestellte im Internet zwei Aufkleber, die dem Verteiler unmissverständlich klarmachen, dass er sein Fahrzeug behalten will: „NIX verkaufen. NIX Karte. MEINS!“ Ob’s hilft?
Betrifft: „BGO Ernst: Wir sind Auto – endlich richtig erkannt“ in „AUTOInformation“ Nr. 2300 vom 11. Dezember 2015, S. 4 Sehr geehrter Herr Lustig, ich finde es gut, dass Sie den ORF-TV-Beitrag „Wir sind Auto“ publizistisch aufgegriffen haben. Auch der Vorschlag von Komm.Rat Burkhard Ernst macht Sinn, sich mit den Argumenten seriös zu befassen. Nur so kann man dieses komplexe Thema mit all den kontroversen Standpunkten anpacken! Mit freundlichen Grüßen Lydia Ninz, Verkehrsexpertin und ehemalige Generalsekretärin des ARBÖ
Die Redaktion freut sich über Feedback aller Art und ist bereit, sich sowohl der Kritik zu stellen als auch Lob entgegenzunehmen. Sie behält sich aber Kürzungen der Reaktionen aus der Leserschaft vor.
Der elektronische Informationsdienst für die österreichische Automobilbranche
Für die Fachwelt ...
... und für Endkunden
Die Fachjournalisten im A&W-Verlag recherchieren die jeden Freitag erscheinende „AUTO-Information“ (seit Kurzem auch als App erhältlich) und die stets aktualisierte „AUTO-info4you“. 11-mal jährlich versorgen wir Sie in „AUTO & Wirtschaft“ mit Branchennews.
„FLOTTE & Wirtschaft“ wird 8-mal jährlich an Flottenbetreiber versandt. An Endkunden richten sich die „AUTO BILD“, für die wir den Österreich-Teil gestalten, die „4wd“ (erscheint zweimonatlich), der „Allradkatalog“ und die „Familienautos“ (jeweils 1-mal jährlich).
Das Portfolio an Zeitschriften ist um die „Familienautos“ gewachsen
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AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2016
Wir sagen Danke! Ihr AkzoNobel Vehicle Refinishes-Team in Deutschland, Österreich und der Schweiz sagt Dankeschön für ein erfolgreiches Jahr 2015! Wir sind stolz darauf, Sie unsere Partner nennen zu dürfen. Vielen Dank für Ihr Vertrauen. Gemeinsam gewinnen heißt für AkzoNobel jeden Tag besser zu werden, um unsere Partnerschaften noch weiter nach vorne zu bringen. Das ist unser Versprechen an Sie! Wir freuen uns darauf, auch in 2016 mit Ihnen die Zukunft zu gestalten. Ihr AkzoNobel-Team
MUST-DRIVE.
DER MAZDA CX-3.
Design, das fasziniert, trifft auf Dynamik, die begeistert: Der Mazda CX-3 definiert die Klasse der kompakten SUVs kraftvoll und stilsicher neu. Seine atemberaubende Linienführung lässt bereits beim Hinsehen den Fahrspaß erahnen, den der Mazda CX-3 bietet – dank optionalem Allradantrieb auch bei herausfordernden Straßenbedingungen. Da ist eine Probefahrt eigentlich ein Must. LEIDENSCHAFTLICH ANDERS. Verbrauchswerte: 4,0–6,4 l/100 km, CO2-Emissionen: 105–150 g/km. Symbolfoto.
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