AUTO & Wirtschaft 03/2015

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Einzelverkaufspreis: ¤ 8,– • GZ 03Z035333 M • P.b.b. A&W Verlag, Inkustr. 16, 3400 Klosterneuburg

März 2015

Erträge

DIE TALFAHRT GEHT WEITER

Auf der Überholspur!

Importeure Die Umsatzkaiser der Autobranche

RDKS-Umfrage Schaden Autohäuser den Reifenhändlern?

Schwarzarbeit Der „Pfusch“ wird weiter wachsen

Wrackbörse Brisante Enthüllungen über Auslandsgeschäfte

Zum Herausnehmen!

DAS Nach einem erneut schlechten Winterreifengeschäft zeigen wir die Aussichten für die kommende Saison

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TEAM


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Den Kunden nicht verärgern

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W

Klarer, aber nicht einfacher Die Lage der Branche wird langsam klarer, aber sie wird nicht einfacher. Die KMU-Studien zur Musterkostenberechnung für Neuwagen als auch die Erhebung zur Erstattung von Gewährleistungs- und Garantieleistungen beweisen eine fortgesetzte Kostenüberwälzung der Hersteller/Importeure auf den Handel. Das haben die meisten erkannt, und das ist schon sehr viel, sollten wir glauben. • Die erste Lehre daraus: Nur mit viel Fleiß und Intelligenz wird man sich als Händler und Dienstleister jenes überdurchschnittliche Niveau erhalten, das die Geldbörsen der Kunden von morgen noch zu öffnen vermag. Allein von den Herstellern oktroyierte kostenfressende Standards schaffen da kaum Abhilfe. Sie dienen weitgehend dem Kujonieren der Handelspartner. Fehler der Hersteller werden auf dem Rücken der Händler und Werkstätten ausgetragen. Toyota, Volkswagen, General Motors und Konsorten unterliegen keinem Standardzwang! • Sicherheiten gibt es im Markt von morgen wenig. Sicher ist nur, dass die Überproduktion noch weiter anhalten wird, dass in einer schrumpfenden Gesamtwirtschaft weiter der Käufer den Markt diktieren wird und dass sich jene ruinieren werden, die weiterhin glauben, den Verdrängungswettbewerb durch Preiskämpfe zu gewinnen. Gewinne werden nur die machen, die ihre gute Qualität mithilfe ihrer größeren Sympathie im Verkauf geschickter an die Person bringen als die Konkurrenz. Und die Hersteller? Sie lassen sich die Butter nie vom Brot nehmen! • Kundenzufriedenheit, die zweite Lehre daraus, betrifft auch die Hersteller. Würden die Markenhändler nur so geeint sein, wie in dieser Frage die Hersteller, dann hätten Autohändler und Kfz-Betriebe längst ihre verbesserten Renditen. Die Mühe, das zu erreichen, wird sich noch bezahlt machen, übe ich mich in Optimismus und wünsche auf diesem langen Weg möglichst allen Ihr unternehmerisches Überleben, Ihr

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Gerhard Lustig, Herausgeber: „Fehler der Hersteller bei der Fahrzeugproduktion dürfen nicht auf dem Rücken der Händler zu deren Lasten ausgetragen werden, zitiere ich Einzelhandelssprecher Josef Schirak.“

Mag. Heinz Müller, Chefredakteur, über nicht ganz saubere Geschäfte: „Warum verkauft ein Tankwart gleich 4 Ketten an einen Kunden, obwohl der sie nicht braucht?“

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as ist ein erfolgreiches Geschäft? Eines, mit dem beide Seiten zufrieden sind, heißt es normalerweise. Soll heißen: Der Händler bzw. die Werkstatt reibt sich die Hände, weil genügend Euros als Gewinn übrig geblieben sind, was in Zeiten wie diesen ja nicht üblich ist. Im Handel schmälern die Rabattschlachten mit Kurzzulassungen die Margen, im Reparatur- und Servicebereich sind es nicht zuletzt die niedrigen Vergütungen der Importeure bei Garantieleistungen, die für Verärgerung sorgen – mehr darüber im Inneren des Heftes. • Gehen wir also davon aus, dass zu einem erfolgreichen Geschäft auch ein zufriedener Kunde gehört: Der, um in der Branche zu bleiben, ein schönes Auto (egal, ob neu oder gebraucht) zu einem guten Preis erworben hat bzw. darüber froh ist, dass sein zuvor kaputtes Vehikel nun wieder brav fährt. • So weit, so gut: Weniger gut sind jene Geschäfte, nach deren Abschluss geschimpft wird. Händler und Werkstätten können über Kunden, die sie sekkieren, lange Lieder singen. Doch auch Kunden schimpfen, weil sie übervorteilt wurden. Besonders schlimm ist es, wenn Notsituationen ausgenützt werden. Aktuelles Beispiel gefällig? Da verkaufte ein Tankwart im Raum Schladming im Februar einem Deutschen, der im dichten Schneefall nicht mehr weiterkam, gleich 2 Paar Schneeketten. Nein, nicht für ein Allradauto, wie man vielleicht annehmen würde (und was auch nicht selbstverständlich bzw. notwendig ist), sondern für einen ganz normalen Family-Van mit Vorderradantrieb. Als der gute Mann samt Kinderschar im Hotel oben in der Ramsau 4-fach „bekettet“ ankam, war er froh, endlich da zu sein. Aber nicht lange: Denn andere Gäste lachten ihn aus, weil er sich vom Tankwart für blöd verkaufen ließ. Der weigerte sich übrigens, das zweite Paar Ketten zurückzunehmen, denn schließlich waren sie ja zuvor benützt worden. • In der Hoffnung, dass es sich nur um einen Einzelfall handelt, machen wir uns alle gemeinsam auf in die wichtige Frühjahrssaison!


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Redaktionelle Verlagsleitung: Philipp Hayder, +43 664 8223301, hayder.philipp@lederers-medienwelt.at

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INHALT

ALLRAD LIFESTYLE ABENTEUER

Verleger: Helmuth H. Lederer (1937–2014) Eigentümervertreter: Peter Affolter

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3/2015, 28. Jahrgang Cover-Werbung: Wessels & Müller MEDIENINHABER UND ANZEIGENVERWALTUNG A&W Verlag GmbH (FN 238011 t) 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 T: +43 2243 36840-0 F: +43 2243 36840-593 E: redaktion@autoundwirtschaft.at I: www.autoundwirtschaft.at Geschäftsführer und Herausgeber: Gerhard Lustig, DW 527 M: +43 664 8229485 E: lustig.gerhard@autoundwirtschaft.at Redaktioneller Verlagsleiter: Philipp Hayder, DW 526 M: +43 664 8223301 E: hayder.philipp@autoundwirtschaft.at Chefredakteur: Mag. Heinz Müller, DW 523 M: +43 664 8221660 E: mueller.heinz@autoundwirtschaft.at Redaktion: Dr. Klaus Engel, DW 525 M: +43 664 8493231 E: engel.nikolaus@autoundwirtschaft.at Matthias Kreutzer, DW 579 M: +43 664 88368584 E: kreutzer.matthias@autoundwirtschaft.at Dieter Scheuch, DW 575 M: +43 664 2359052 E: scheuch.dieter@autoundwirtschaft.at Stefan Schmudermaier, DW 576 M: +43 664 2359053 E: schmudermaier.stefan@autoundwirtschaft.at Redaktionelle Mitarbeit: Prof. Dkfm. Hannes Brachat, Peter Homola, Dr. Friedrich Knöbl, Dipl. Ing. Heinz Lukaschek, Mag. Peter Langs, Mag. Irina Podshibyakina, Michael Sikora, Pascal Sperger, Gerald Weiss Anzeigenmarketing: Prok. Stefan Binder (Leitung), DW 522 M: +43 664 5285661 E: binder.stefan@autoundwirtschaft.at Martin Eggenfellner, DW 520 M: +43 664 8229494 E: eggenfellner.martin@autoundwirtschaft.at Alexander Keiler, DW 521 M: +43 664 8229487 E: keiler.alexander@autoundwirtschaft.at Hbv. und Leitung Administration: Annemarie Lust, DW 597 M: +43 664 8229479 E: lust.annemarie@autoundwirtschaft.at Schwesterpublikationen: AUTO BILD Österreich Eurotax AUTO-Information AUTO-info4you FLOTTE & Wirtschaft 4wd + ALLRADKATALOG AUTO&Wirtschaft Schweiz AUTO BILD Schweiz aboutFLEET Grafik: graphics – A. Jonas KG 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 T: +43 2243 36840-594 E: jonas.alexander@autoundwirtschaft.at Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH 3580 Horn, Wiener Straße 80 Bezugspreis: Jahresabonnement (11 Ausgaben) Inland: € 68,– exkl. 10 % MwSt (Einzelpreis Inland: € 8,– inkl. 10 % MwSt); Ausland: € 85,– Bankverbindung: Bank Austria UniCredit Group, BLZ 12000, Konto-Nr. 51844 097 901 IBAN = AT63 1200 0518 4409 7901 BIC = BKAUATWW UID = ATU57361312 Gerichtsstand: LG Korneuburg Verbreitete Auflage: 12.500 Stück Erscheinungsweise: monatlich (Juli/August Doppelnummer) mit Supplements laut Mediadaten 2015 Grundlegende Richtung: unabhängige Fachzeitschrift für alle, die vom Kraftfahrzeug leben Manuskripte: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie werden nur retourniert, wenn Rückporto beiliegt.

Thema

Aspekte

Bei Neuwagenhandel und Garantiereparaturen sinken die Erträge weiter Seite 10

Linzer Autofrühling mit 18 Händlern Fiat-Importeur bald mit neuem Namen

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Thema Der Griff in die eigene Tasche

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Handel

Handel Skoda: Alte Marke, neue Wege

Seite 15

Skoda: Eine Marke wird frisch aufgestellt Opel: Vom Servicepartner zum Haupthändler China: Quo vadis, Qoros? Hyundai: Quantität durch Qualität Lada: Aufbruch in Togliatti Wiesenthal: Konzentration auf Europa Renault: Wunsch und Wirklichkeit BMW: Alle 17 Sekunden ein neuer Motor Importeurs-Ranking: Die Umsatz-Kaiser crowd-o-moto: Die Macht der Gemeinschaft AutoScout24: Eigene Homepage wird wichtiger ACEA: Hersteller sind vorsichtiger geworden Ostfantasie: Slowenische Revolution AVAG: Optimieren statt konsolidieren

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Management

Neue Werbeform: das Versandkuvert Auffallend anders – eine neue Idee des A&W Verlags in Kooperation mit Lukoil

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OÖ. Kfz-Tag: In Linz beginnt’s von Neuem Trost/Castrol: Beliebtheit als Visitenkarte Wertung: Des einen Leid ist des anderen Freud’ Bosch: Viele Träume, kaum Fakten Poleposition in der Medienwelt von morgen Leaseplan: Exzellenz bei allen Marken Autover: Glasklarer Fortschritt Statistiken: Was will uns dieser Monat sagen? JATO: Die Millionenmarke ist geknackt Steiermark: Zwei ziehen an einem Strang Gefesselte Betriebe, entfesseltes Ministerium Perspektiven: „Das ist Wertevernichtung pur“ Gönnerliste: Altruistisch gehandelt Haberkorn: Kurs auf die „Top 3“ EL-Motion: Zukunft aus der Steckdose Umfrage: RDKS: Wohin gehen die Kunden?

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Wirtschaft VW-Werk: 308 Fußballfelder Ballmann: Mindestens eine Lkw-Ladung voll CarGarantie: Wohlfühlprogr. für GW-Kunden TopCard: Neue Karte soll die Kunden binden Santander: Golfspieler gesucht! Elektroautos: Die Spannung steigt ÖAMTC-Preis: Wirtschaftlich und sicher Christ: Qualität bieten, Marge sichern Aqua Brush: Mit neuem Material zum Erfolg Wiedmaier: Für Glanzfabriken Kärcher: Waschen, wie Sie es wollen Tegee: Chemie ist Vertrauenssache Makra: Effizientes Schamponieren Siems & Klein: Waschen mit Tradition WashTec: Glänzende Leistung hollu: Für Mensch und Umwelt

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Gewerbe Schwarzarbeit: Die im Dunkeln sieht man nicht Wrackbörse: Der fast geheime Grenzverkehr AVL: Die Explosion in der Erstausrüstung Erdgasautos: Alternativen – oder nicht? Preis: Lehrlinge mit sozialem Engagement Wessels: Vier Kompetenzzentren Eder: Die Alukomponenten mapo: Selbst-Ersparungsgruppe Bremsen: Die Branche „steht“ auf die Bremse Car Parts: Bestqualität für den Ersatzteilmarkt Maha: Anstecken und loslegen TRW: Reduzierter Bremsstaub Continental: Wer bremst, gewinnt TMD: Qualität vom Erstausrüster Federal Mogul: Das Ende des Rubbelns FTE: Für jeden Kunden das Richtige MeinAuto24: Marketingpartner d. Autohandels ARBÖ: Technische Kompetenz CTEK: Eine Ladung, bitte Neue Produkte

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Management Müssen Kfz-Techniker den C- und sogar D-Schein nachmachen? Seite 40

ZUM HERAUSNEHMEN: Trends zur neuen Saison, die hoffentlich besser verläuft als jene im Winter

Wirtschaft Trends in der Waschbranche

ab Seite 56

Menschen Führungswechsel bei Bosch Michelin mit neuem Vertriebsdirektor Leserbriefe

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Ansichten Müller und Lustig Lukaschek: Probe- und auch andere Fahrten

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2 Topevents zum Vormerken!

TAG 2015 29. Oktober 2015/Hofburg

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Gewerbe Studie zeigt: Der „Pfusch“ wird weiter wachsen. Doch was tut man dagegen? Seite 65

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ASPEKTE

21 Programme gefördert Mit der Gesamtsumme von 126 Millionen Euro werden heuer vom Klima- und Energiefonds 21 Programme gefördert, die sich der „Entwicklung nachhaltiger, innovativer und leistbarer Mobilitätssysteme“ widmen. Getragen wird der Fonds vom Verkehrs- bzw. vom Umweltministerium. 5 Millionen Euro gibt es beispielsweise für das Programm „Leuchttürme der Elektromobilität“, 1,7 Millionen Euro für „Modellregionen der Elektromobilität“. Damit will man auch den Absatz von Elektroautos (wie dem Renault Twizy, B.) zumindest regional fördern.

Kfz-Industrie wird nur leicht wachsen Ein Plus von rund 2 Prozent erwartet sich Mag. Walter Linszbauer (Geschäftsführer des Fachverbands der Fahrzeugindustrie) für das heurige Jahr. Es gebe nicht nur schwächere Aufträge als in den Vorjahren, sondern auch die Auswirkungen der Ukraine-Krise. Außerdem würden externe

Faktoren (wie etwa eine bevorstehende Änderung der Lkw-Abgasklassen) fehlen, sodass auch keine Vorziehkäufe zu erwarten seien.

Autofrühling mit 18 Händlern

Vom 13. bis 15. März findet der „Linzer Autofrühling“ statt: Komm.-Rat Paul Zeilinger, langjähriger Präsident des Ausstellervereins, rechnet für die

traditionsreiche Messe heuer neuerlich mit rund 30.000 Besuchern. Die Form bleibt auch diesmal weitgehend unverändert, lediglich Chevrolet fällt nach dem Rückzug aus Europa weg. 18 Autohändler nehmen an der Messe im Linzer Design Center teil und schaffen so einen kompletten Überblick über das Fahrzeugangebot in Österreich. Cabrios und Allradfahrzeuge werden in einer Freiluftschau präsentiert.

Sieg bei den Dellendrückern Einen Dellendrück-Wettbewerb organisierte das Car-RepProfiteam Denk auf der AutoZum in Salzburg: Peter Aschauer von der Firma Bum Automobil in Vöcklamarkt erhielt von Dominik Denk eine LED-Lampe neuester Generation mit Saugfuß. Bum arbeitet mit Car-Rep-Profiteam Denk schon seit längerer Zeit zusammen, Aschauer hat 2010 einen Kurs belegt. Dominik Denk: „Wir möchten bei allen Themen rund um Dellen der Ansprechpartner für die Josef Baumgartinger, Peter Aschauer Werkstätten sein.“ (beide Fa. Bum) und Dominik Denk

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Würth hofft auf Wachstum Die Rückgänge im Werkstättengeschäft wirkten sich im Vorjahr auch auf Würth aus: Der Umsatz ging von 170,1 auf 169 Millionen Euro zurück. Geschäftsführer Ing. Alfred Wurmbrand (B.) strebt heuer ein Umsatzwachstum auf 178,7 Millionen Euro an.

A-Führerschein forcieren Mit der neuen Kampagne „Das A-Team macht den A-Schein“ soll im Frühjahr der Erwerb des Motorrad-Führerscheins gefördert werden. Initiiert wurde die Kampagne von Ferdinand O. Fischer, Vorsitzender des Fachausschusses Zweiradhandel im Bundesgremium des Fahrzeughandels. Vier bekannte Persönlichkeiten sollen von Mitte März bis Mitte April begleitet werden, wie sie den A-Schein erwerben.

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Nachzulesen ist dies auf Facebook („I love my moped“) und auf www.rideattack.at


ASPEKTE

Ford-Margen umstritten Händler aus dem Ford-Netz ärgern sich über eine am 1. Februar vorgenommene Änderung des Margensystems: Dadurch wurde der variable Spannenanteil zulasten des fixen Anteils erhöht. Kritik kommt vor allem am großen bürokratischen Aufwand, der mit dem neuen Modell verbunden ist. Daher will

der Händlerverband Gespräche mit dem Importeur führen. Dazu ist man bei der Ford Motor Company (Austria) auch bereit, betont aber gleichzeitig, dass die neuen Modalitäten keine finanziellen Nachteile für die Händler bedeuten. Gesprochen werden soll auch über die margenrelevanten Kundenzufriedenheitsumfragen.

Fiat-Importeur bald mit neuem Namen Der Importeur der FiatKonzernmarken (Fiat, Alfa Romeo, Lancia, Jeep) bekommt einen neuen Namen: Sobald dies behördlich bewilligt ist, wird die Bezeichnung FCA Austria GmbH heißen. Der Name Fiat Group Automobiles

Austria GmbH wird dann Geschichte sein. Durch die Umbenennung folgt der Österreich-Importeur einem internationalen Trend, der z. B. auch in Deutschland (FCA Germany GmbH) bereits umgesetzt wurde.

Ernst: „Nein“ zu Steuern Komm.-Rat Burkhard Ernst, Bundesgremialobmann des Fahrzeughandels, kritisiert in einem Brief an Finanzminister Dr. Hans Jörg Schelling den Vorschlag, den Sachbezug von Dienstwagen um 0,5 Prozent auf 2 Prozent anzuheben. Davon wären in Österreich rund 150.000 Dienstnehmer betroffen. Ernst wiederholte im Gegenzug seine Forderung nach Einführung einer „Ökoprämie“: Diese habe sich 2009 bewährt. Der Staat habe damals Ausgaben von 22,5 Millionen Euro und Einnahmen von 138 Millionen Euro gehabt.

ZKW mit höherem Umsatz Die ZKW Group aus Wieselburg, einer der weltweit führenden Hersteller von Lichtsystemen für Fahrzeuge, steigerte im Vorjahr ihren Umsatz um fast 13 Prozent auf 726,4 Millionen Euro. Derzeit sind im Unternehmen 5.022 Menschen beschäftigt, davon 2.213 am Stammsitz in Wieselburg sowie 110 am neuen Standort Wiener Neustadt. Die restlichen Mitarbeiter sind in den Werken in der Slowakei, Tschechien, China und In-

dien tätig; ZKW ist neuerdings aber auch in Mexiko und den USA aktiv. Mag. Hubert Schuhleitner, Vorstandsvorsitzender von ZKW, sprach von einem „überaus erfolgreichen Jahr“. Angesichts der Expansionsstrategie und der standortübergreifenden Zusammenarbeit im Konzern sei das Wachstum gesichert. Für heuer erwartet Schuhleitner eine weitere Umsatzsteigerung auf 820 Millionen Euro.

Hyundai kehrt zum Namen Tucson zurück Es waren nur wenige Jahre, in der das Kompaktklasse-SUV von Hyundai unter der Bezeichnung ix35 von den Bändern rollen durfte. Obwohl Hyundai mit diesem Auto (nicht zuletzt auch in Österreich) sehr erfolgreich war, kehrt man mit der neuen Generation wieder zur Bezeichnung Tucson zurück, die auch schon der Vorvorgänger getragen hat. Das Modell soll Ende des 3. Quartals in Österreich starten und sei, so versichern die Manager, etwas höher einzuord-

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nen als der derzeitige ix35. Produziert wird der 4,48 Meter lange und 1,85 Meter breite Tucson wie der ix35 in Nosovice (Tschechien).

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THEMA

Der Griff in die eigene Tasche Die Studien der KMU-Forschung zum Neuwagenhandel und die Garantie- und Gewährleistungsvergütung haben die weiter fortschreitende Unterdeckung dieser Geschäftsbereiche durch aktuelle Zahlen untermauert. Von Dr. Nikolaus Engel

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m Langzeitvergleich mit der Musterkostenrechnung Neuwagen 2004 und der „Refundierung von Gewährleistungs- und Garantiearbeiten 2009“ machten die aktuellen Studienergebnisse den Betrieben die stärker gewordene Unterdeckung dieser Geschäftsbereiche bewusst, sagt Komm.-Rat Ing. Josef Schirak, Einzelhandelssprecher im Fahrzeughandelsgremium: „Sie bieten Daten und Fakten. Sie sind eine gute Argumentationsgrundlage, damit man dem Fahrzeughandel und den Händlerverbänden nichts vormachen kann.“ Denn dass „alles bestens ist und alle eh genug verdienen“ erklären einzelne Vertreter der Industrie in Gesprächen: Sie meinen, dass ihre Marke besser sei als die Studie aufzeige. „Doch woher kommen dann die Schnittziffern?“, fragt Schirak.

klar signalisieren, mit wem er eigentlich in Zukunft die Autos verkaufen will! Was hält man vom Onlineverkauf? Welche Rolle spielt der Hersteller-Direktverkauf? Was hält man von Aktionen, die letztlich den Preis vernichten?“, fragt Schirak. So sei zum Beispiel mit den Tageszulassungen die Vernichtung riesiger Werte an der Tagesordnung.

Deutschen Autohäusern geht es besser „Was uns dabei natürlich unterstützt: Unsere Gesprächspartner können die Ergebnisse nicht in Abrede stellen. Dass die Lage der Branche in anderen Ländern besser ist, belegt eine ähnliche, gerade in Deutschland fertiggestellte Studie. Bei den ,Autohaus-Perspektiven 2015‘ von Professor Hannes Brachat kam auch ganz klar zum Ausdruck, dass die deutschen Kollegen um einiges besser liegen als wir!“, resümiert Schirak (siehe Seite 42).

2 bis 3 Prozent Umsatzrendite erforderlich „Alle, die mit dem Thema und den Kosten vertraut sind, argumentieren wie wir, egal ob in Deutschland oder anderen Ländern: Sie sind mit uns einig, dass 2 bis 3 Prozent die unterste Renditegrenze darstellen und daher erforderlich sind, um die Betriebe über die Runden bringen zu können!“ Dazu zähle nicht nur, dass momentan die Lebensfähigkeit über die Margen gegeben sei, sagt Schirak. Prinzipiell noch wichtiger sei die langfristige Perspektive – also das Verhalten des Herstellers im Umgang mit seinem Partner: „Darüber hinaus sollte der Hersteller mittelfristig seinem Vertriebsnetz gegenüber

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Braucht mich mein Hersteller als Händler noch?

Josef Schirak: „Die Studien sagen zwar nichts Neues, belegen aber, dass die Händler noch mehr draufzahlen als früher.“

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„Alle diese Punkte sind sehr wichtig für die Zukunft des Händlers“, fasst Schirak zusammen. „Ich habe es schon mehrmals gesagt: Jeder Händler würde sich doch von seinem Hersteller ein Signal erwarten, wie er künftig mit ihm umgehen wird. Braucht er ihn noch oder will er anderer Wege gehen?“ Bei einigen Herstellern sei dieser „andere“ Weg bereits erkennbar: „Zum Beispiel beim Direktverkauf an Flotten und so weiter, die dem Händler mit Rabattmargen, die der Händler gar nicht hat, entzogen werden. So fehlt dem Händler dieses Geschäft, letztendlich arbeitet sein Betrieb immer unrentabler.“

Belastungen immer mehr auf den Handel überwälzt Gelinge es kurz- oder mittelfristig nicht, von 1 Prozent Umsatzrendite wegzukommen, dann seien jene KfzBetriebe zum Tode verurteilt, die es nicht schafften, ihre Umsatzrendite signifikant zu steigern, sagt Schirak unumwunden: „Das geht sich hinten und vorn nicht mehr aus!“ Die Belastungen, die die Hersteller auf die Händler überwälzten, würden im Durchschnitt immer größer. Natürlich müsse der Hersteller „nicht unbedingt die Marge erhöhen, er könnte die Händler


THEMA

Bei Garantien bezahlten die Hersteller nur 75 Prozent des Kundenstundensatzes, der Mehraufwand stieg auf 1 Stunde und 15 Minuten Die Konjunktur entwicklung im Kfz-Einzelhandel seit 2008 zeigt nach 4,7 Prozent Steigerung 2011 Rückgänge in den letzten 2 Jahren – „real“ = unter Berücksichtigung der Preisentwicklung Die Gewinne des Kfz-Einzelhandels sanken (von 1,2 Prozent 2011/12) im Bilanzjahr 2012/13 auf 0,9 Prozent des Umsatzes auch an anderer Stelle entlasten“, räumt der Einzelhandelssprecher ein. Aber die Hersteller gingen ja den anderen Weg, „zum Beispiel bei der Kundenzufriedenheit: Manche Hersteller bauen das so auf, dass sie dem Händler die Marge bzw. Boni beschneiden können. Wie soll der Kunde eine Bewertung vornehmen, wenn er die Auswahl aus Bewertungen wie exzellent, äußerst zufriedenstellend, sehr zufriedenstellend, zufriedenstellend und weniger zufriedenstellend treffen soll?“, fragt Schirak: „Was bedeutet da was?“ Aufgrund dabei erhobener Bewertungen dann den Bonus zu minimieren sei unanständig.

Im Vergleich des durchschnittlichen Bruttogewinns beim Neuwagenverkauf 2012 und 2013 stiegen die Kosten stärker als der Bruttogewinn; logische Folge: höhere Verluste

Das negative Ergebnis im Neuwagengeschäft sank 2013 weiter auf 2,8 Prozent Verlust – das zeigt der Vollkostenvergleich in Prozent vom Verkaufserlös

Der Langzeitvergleich von Bruttogewinn, Vollkosten und Ergebnis in Prozent des Verkaufserlöses der Jahre 2001 bis 2013 zeigt den immer stärker steigenden Verlust beim Neuwagen

„Kundenzufriedenheit sollte nicht bonusrelevant sein!“ Abgesehen davon plädiert Schirak dafür, dass die Kundenzufriedenheit überhaupt nicht spannenrelevant sein, sondern einzig und allein zu dem Zweck erhoben werden sollte, um die Kundenzufriedenheit zu steigern. „Aber niemand kann händler- und herstellerbedingte Fehlleistungen trennen.“ In der Praxis entstehe Kundenunzufriedenheit auch durch vom Händler gar nicht beeinflussbare Faktoren wie nicht zeitgerechte Lieferung, mangelnde Fahrzeugqualität und -garantie oder Kulanzabweisungen. Bewertungen, auch schlechte, sollten dem Händler sehr transparent kommuniziert werden, damit er möglichen Defiziten nachgehen und Verbesserungen im Kundenkontakt vornehmen könnte. „Das wollen Hersteller und Händler!“ • Nähere Informationen dazu im Internet: Die kompletten Studien zum Download auf: www.autoundwirtschaft.at

Quelle aller Statistiken: KMU Forschung Austria

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Jetzt schreiben wir gemeinsam mit unseren Partnern eine neue Erfolgsgeschichte. Ein Beispiel:

Wir haben den Händlern zugehört und bereiten unser Netz auf eine neue Ära des Automobilvertriebs vor.

Wir haben den Kunden zugehört und die attraktivste Modellpalette aller Zeiten geschaffen.

Wachsender Erfolg.

Neue Autos. Starke Händler.


Ford Motor Company (Austria) GmbH, Hackinger Straße 5c, 1140 Wien Tel.: +43 (0) 50 6581-0, Fax: +43 (0) 50 6581-210, www.ford.at

Das Ford-Autohaus Psotka hob im Bezirk Schärding seinen Marktanteil deutlich auf die Spitzenposition. Tatsächlich gewinnen Ford-Händler mit der modernsten Fahrzeugpalette Tag für Tag neue Kunden. Die Offensivstrategie am Pkw-Markt setzt sich 2015 fort. Auf den völlig neuen Mondeo und die neue Generation des Focus werden der neue C-Max, der Grand C-Max, der neue S-Max und obendrauf für Gewerbekunden der neue Galaxy folgen. Darüber hinaus wird der Mustang die Sportwagenfans begeistern. Attraktive Produkte, gepaart mit kunden- und dienstleistungsorientierten Partnern sind unser Erfolgsgarant in eine gemeinsame Zukunft.

Marktanteile BH Schärding

GF Reinhard Psotka, Autohaus Psotka, 4786 Brunnenthal bei Schärding

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„Mit kontinuierlicher Kundenpflege und ohne Drängen verfolgen wir unsere Absatzziele“,

HANDEL

meint Opel-Händler Christian Hnolik (Wien) auf Seite 16

„Ich bin nach wie vor überzeugt, dass man in unserer Branche eine Größenordnung von 2 Prozent erreichen sollte“, sagt Dr. Alexander Martinowsky (Wiesenthal) auf Seite 19

Vorarlberg profitiert bereits vom Franken-Kurs Unter die Profiteure des deutlich höheren Franken-Kurses fallen auch die Vorarlberger Autohändler bzw. Werkstätten: Zwar gibt es keinen Ansturm der Neuwagenkunden, weil die Schweizer Importeure die Preise deutlich gesenkt haben, doch im Bereich Aftersales und Reparaturen wenden sich immer mehr Schweizer Kunden an Betriebe in Vorarlberg. Landesgremialobmann Komm.Rat Manfred Ellensohn schätzt, dass etwa 8 bis 10 Prozent des Umsatzes in den Werkstätten mit Kunden aus der Schweiz gemacht werden.

Subaru will 2015 wieder wachsen

Dr. Nikolaus Engel

Während man in Wien seit der Ernennung des Haupthändlers im Herbst 2014 und 3 weiteren Werkstätten ausreichend aufgestellt ist, sieht Werner Andraschko, Managing Director bei Subaru, in anderen Landesteilen Handlungsbedarf: „Auf der Suche sind wir in den Bezirken Vöcklabruck, Gmunden, Schärding und Braunau sowie im Großraum Salzburg.“ In Österreich will man nach dem Rückgang 2014 auf 743 Neuzulassungen heuer wieder wachsen.

Gerstinger wird zu exklusivem Porsche-Zentrum Der Porsche Wien-Nord Verbundbetrieb Gerstinger Leopoldauer Straße soll nach den begonnenen Arbeiten in nur einem Jahr Bauzeit zu einem exklusiven Porsche-Zentrum werden. Neben der bereits vertretenen Marke Volkswagen werden künftig auch die Marken Seat und Skoda beheimatet sein. Dazu werden rund 20.000 Quadratmeter zu Schauräumen, die dann samt Personal vom Verbundbetrieb Prager Straße zu Gerstinger übersiedeln werden. Um genug Parkmöglichkeiten für Kunden zu bieten, wird eigens ein Parkhaus errichtet.

Autopark will ausbauen Am Autopark-Hauptstandort in Innsbruck werden laut Geschäftsführer Mag. Michael Mayr in den kommenden Monaten 250.000 bis 300.000 Euro in den neuen Ford Store investiert. Bis Mitte des Jahres sollten die Umbauarbeiten abgeschlossen sein. Zusätzlich prüfe man derzeit weitere Expansionschancen, wobei man sich hierbei jedoch auf Tirol konzentriere. Die Tiroler Autohausgruppe ist derzeit neben dem Hauptstandort in Innsbruck auch noch in Vomp, Wörgl und Kirchdorf vertreten.

Die Autos blühen in Eisenstadt Vom 13. bis 15. März sind die Eisenstädter Autohäuser wieder Schauplatz des Eisenstädter Autofrühlings. Änderungen gegenüber dem Vorjahr gab es bei der Nemeth GmbH & Co. KG (Peugeot statt Fiat), beim Autohaus Horvath (Wegfall von Chevrolet) sowie bei Wiesenthal & Ott (Mercedes-Benz, AMG, smart und Citroën). Eine Änderung ergab sich auch beim Gewinnspiel rund um die Veranstaltung: So kann heuer ebenfalls über die Social-Media-Plattform Facebook teilgenommen werden.

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AUTO & Wirtschaft • MÄRZ 2015

Sonst bleibt’s eine Täuschung Die Zentrale Begutachtungsdatenbank hat es ans Licht gebracht: Es existiert eine Grauzone, in der Autos, die laut Pickerl „äußerlich“ in Ordnung sind, eine negative Begutachtung erhalten haben. Die ZBD soll – genau wie ein Papiergutachten – die Wiederzulassung solcher Fahrzeuge ermöglichen, solange die Begutachtungsfrist noch nicht abgelaufen ist, so das Ministerium. (Gott sei Dank für viele Oldtimerfreunde!). Sonst wäre eine KFG-Änderung erforderlich. Um uns allen nicht Steine in den Weg zu legen: Wie wäre es mit einer österreichischen Lösung in Form einer Informationspflicht, alle vorhandenen Gutachten bei sonstigem Rücktrittsrecht dem Fahrzeug beizugeben und dies im Kaufvertrag zu vermerken? Denn: Sonst bleibt es eigentlich eine Betrugssache.


HANDEL

Eine Marke wird frisch aufgestellt Neue Autos, ein deutlich jüngeres Erscheinungsbild und Kunden, an die man bisher nicht herangekommen ist: Die Marke Skoda erfindet sich im Moment gerade neu, ohne auf die alten Werte zu vergessen.

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an sieht sie seit einigen Monaten landesweit aus dem Boden sprießen, die neuen Autohäuser von Skoda. Nachdem die tschechische VW-Tochter vor 4 Jahren mit einem neuen Logo den Neubeginn gestartet hat, geht es nun Schlag auf Schlag – vor allem bei den Händlern: Um die beiden Volumenmodelle Octavia und Fabia in besonders schönes Licht zu rücken und Platz für künftige Neuheiten zu schaffen, müssen die Vertragspartner umbauen. „Zu Jahresende wird der Großteil von ihnen fertig sein“, sagt Max Egger, Langzeit-Geschäftsführer des Skoda-Importeurs Intercar Austria. Ausnahmen gibt es nur dort, wo Großprojekte umgesetzt werden müssen und es mit der Genehmigung der Behörden länger dauert. So spießt es sich mitunter an der Genehmigung der neuen Videowalls an der Außenseite der Betriebe: „10 bis 20 Prozent werden abgelehnt, weil die Ablenkung der Autofahrer zu groß wäre“, meint Egger – etwa wenn der Betrieb an einer stark Vorstandsvorsitzender Winfried befahrenen KreuVahland (l.), Designer Jozef Kabán zung liegt.

Das hochwertige Erscheinungsbild wird konsequent umgesetzt, auch wenn die Videowall nicht überall aufgestellt werden darf

Am Geld zur Umsetzung der Maßnahmen sollte es in den meisten Fällen nicht scheitern. Schließlich sei man mit +14,3 Prozent und einem Marktanteil von 8,19 Prozent im Jänner sehr gut ins neue Jahr gestartet, so Egger: „Wir können dadurch die Ertragslage stabil halten und liegen über dem Branchenschnitt.“

Investitionsschutz von 10 Jahren

Max Egger war bei der Premiere des Superb in Prag beeindruckt

Das Verständnis, dass in eine neue CI investiert werden müsse, sei sehr groß, heißt es beim Importeur: „Wir haben ja schon 2008 bekannt gegeben, dass wir diese Maßnahmen planen, seither haben sich die Händler mit Investitionen zurückgehalten.“ Bei 90 bis 95 Betrieben wird auch der Innenraum (Fußböden, Beleuchtung) erneuert. Dafür gibt es dann einen Investitionsschutz von 10 Jahren. „Mitte 2016 sind wir dann frisch aufgestellt“, sagt Egger: Jetzt gelte es, auch die Beschäftigten in den Betrieben auf dieses Niveau zu bringen: „Denn die neuen Schauräume ziehen auch ganz neue Kunden an.“ Angst, dass die bestehende, meist sehr kostenbewusste Käuferschicht die neuen, modernen Autohäuser meiden könnte, hat Egger nicht: „Die neuen Schauräume wirken nicht überladen. Wenn die Kundenbeziehungen passen, bleiben auch die bisherigen Kunden.“

Neuer Superb kommt im Juni bzw. September Bis das jüngste Flaggschiff von Skoda, der im Februar in Prag präsentierte Superb, nach Österreich rollt, werden ohnedies noch einige Monate vergehen: Nach der Erstausstattung von 200 Stück für die Händler (Juni) wird es erst im September so richtig losgehen. Dann ist auch der Superb Combi, die für Österreich traditionell wichtigere Version, voll verfügbar. • (MUE)

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HANDEL

Das Engagement der Familie Hnolik, für Opel im Westen von Wien ein neues Autohaus zu errichten, schlug bei den Kunden ein wie der Blitz.

Vom Servicepartner zum Haupthändler C

Meister Markus, Verkaufsleiter Matthias und Chef des Hauses Christian Hnolik rollen im Westen von Wien für Opel den Markt auf (v. l.)

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hristian Hnolik sieht alle seine bisherigen Erwartungen übertroffen: Zur Eröffnung seines nagelneuen Autohauses in der Wiener Linzer Straße gratulierten Kunden und Freunde mit Brot und Salz, Spirituosen und Blumen. Die Familie Hnolik mit Gattin, Schwester und den Söhnen Markus und Matthias repräsentieren, unterstützt von 8 Mitarbeitern im Service und Vertrieb, im Einzugsgebiet Westwien, Auhof, Mauerbach und Purkersdorf die Marke Opel. Ein guter Ruf eilt ihnen voraus, haben sie doch vorher in Wiener Stadtgebiet schon jahrelang als OpelService-Partner einen feinen Kundenstock aufgebaut.

Guter Ruf eilt voraus Vom kaufkräftigen Wolfersberg über den 13. Bezirk hinaus werden die Märkte bis ins angrenzende Niederösterreich beackert und die Resonanz in der kurzen Zeit seit Eröffnung ist erstaunlich, bereut Christian Hnolik schon jetzt keine Sekunde sein finanzielles Engagement. „Mit kontinuierlicher Kundenpflege und ohne Drängen verfolgen wir unsere Absatzziele.“ Opel-Austria-Geschäftsführer

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Mag. Alexander Struckl registriert mit Freude die Machbarkeit der Stückzahlplanung: „Über 100 Neuwagen sind zu schaffen und Hnoliks Erfolgshunger im bislang für Opel unterrepräsentierten Verkaufsgebiet bietet noch einiges Chancenpotenzial.“

Eigener Name als Qualitätsmerkmal Opel kann mit einem innovativen Modellprogramm und dem engagierten Händlerpartner seine Position im Hauptstadtmarkt ausbauen. Hnoliks Sohn und Verkaufsleiter Matthias bekommt inzwischen starken Zulauf. Es hat sich herumgesprochen, dass im Opel-Betrieb Kundenbindung keine Worthülse darstellt, sondern gelebte Praxis ist. Natürlich ist das Familienunternehmen auch mit den wirtschaftlichen Tatsachen im Markt konfrontiert: Überzogene Rabattforderungen attackieren den Ertrag. Mit sauberer Servicearbeit sowie glaubwürdiger Freundlichkeit in allen Personalpositionen stilisieren sich die Hnoliks neben Opel zur zweiten Marke. „Damit der eigene Markengedanke neben der Kraft von Opel auf Dauer Erfolg bringt, signalisieren wir unseren Kunden und Partnern, wer wir sind und dass wir in allen Phasen unseres Tuns hinter der Sache stehen.“ Sinn dahinter ist, dass Hnolik im Einzugsgebiet Westwien Platzhirsch wird. Darin findet der Familienbetrieb die Unterstützung des Importeurs und Erfolg ist dann dauerhaft, wenn neben den Partnern vor allem auch die Kunden Zufriedenheit ausstrahlen und den Opel-Standort weiterempfehlen. • (LUS)


HANDEL

Quo vadis, Qoros? Der israelische Joint-Venture-Partner ist ausgestiegen, der CEO wurde ausgewechselt: Beim chinesischen Autobauer Qoros ist von den hochfliegenden Plänen früherer Jahre wenig geblieben. Von Michael Sikora

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uropäische Technik, internationale Manager und ein bedingungsloser Qualitätsanspruch: Mit dieser Philosophie wollte Qoros, ein 2007 gegründetes Gemeinschaftsunternehmen des chinesischen Autobauers Chery und des Mischkonzerns Israel Corporation, nicht nur im Reich der Mitte den Automarkt aufmischen. In den vergangenen Jahren wurde der großspurig angekündigte Europastart jedoch mehrmals verschoben – und nicht nur das: Ende 2014 wurde der glücklose CEO Guo Qian von Chery nach Wuhu heimgeholt. Seit 2. Dezember heißt der neue Boss Phil Murtaugh (57), ein erfahrener China-Veteran, vormals Präsident von GM China und von 2011 bis zum Konkurs des USElektroautobauers Coda Automotive der dortige Mann an der Spitze. Legendär sein Statement an seinem letzten Arbeitstag, dem 20. Juli 2013, als er sein Büro am Firmensitz von Coda in Santa Monica (Kalifornien) verließ: „The last one out, please turn out the lights.“ Wird Murtaugh auch bei Qoros den Strom abschalten?

Enttäuschende Absatzzahlen Seit Ende 2013 läuft im Qoros-Werk westlich von Shanghai, in Changshu City, der Qoros 3 Sedan vom Band. Als erstes Modell einer chinesischen Marke wurde der Mittelklassewagen mit fünf EuroNCAPSternen prämiert, dennoch fiel er am Heimmarkt durch sein Zwitter-Image bei den Kunden durch: zu teuer für die Käufer chinesischer Brands wie Geely, BYD und Co, zu brav und prestigelos für die StatusKlientel mit prallem Portemonnaie. Statt 50.000 geplanten Qoros-Käufern wurden es bis Ende 2014 nur knapp 6.870 Kunden in China, dazu kamen circa 100 europäische Q3-Käufer am Pilotstandort Bratislava. Die mehr als 100 Qoros-Händler im Reich der Mitte blicken gar nicht zuversichtlich in das chinesische Neujahr, denn das im November auf der Automesse von Guangzhou vorgestellte SUV City weist magere Absatzzahlen auf. Zu erfolgreich ist die rein chinesische Konkurrenz wie Great Wall, GAC oder BYD in diesem Segment.

Hohe Verluste Unterdessen hat der bisherige Joint-Venture-Partner Israel Corporation seine Beteiligung im Dezember

2014 an die in Singapur angesiedelte Kenon Holding abgetreten. Angesichts der Geschäftszahlen ist dies kaum verwunderlich: In den ersten drei Quartalen des Wirtschaftsjahres 2014 hat Qoros einen Verlust von mehr als 200 Millionen Euro eingefahren. Bis Ende September betrug der kumulierte Schuldenstand laut dem Pekinger Wirtschaftsmagazin „Caixin“ circa 1,2 Milliarden Euro. •

Phil Murtaugh ist der neue Mann an der Spitze von Qoros


HANDEL

Quantität durch Qualität „Modern Premium“ heißt die Strategie von Hyundai: Gemäß dieser Leitlinie sind Investitionen in die qualitative Weiterentwicklung geplant.

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or dem Hintergrund eines stagnierenden Gesamtmarkts hat sich Hyundai heuer eine leichte Absatzsteigerung auf rund 20.000 Einheiten vorgenommen. „Wir stehen jedoch nicht nur vor einer quantitativen, sondern auch vor einer qualitativen Herausforderung“, sagt Importchef Hansjörg Mayr. Für ihn sei 2105 „das erste echte Jahr von Modern Premium“, was sich nicht nur in noch attraktiveren Modellen wie dem neuen i20 niederschlage.

Vielfältige Projekte „Konkret haben wir beispielsweise eine neue Leasingpreisliste aufgelegt, sodass die Verkäufer den Kunden klar vermitteln können, welche monatlichen Ausgaben mit einem Fahrzeug oder mit einer höherwertigen Ausstattung verbunden sind“, berichtet Co-Geschäfts-

Euro 6 und RDKS: Lada Kalina ab 2. Quartal

Nach dem rasanten Stückzahlwachstum der vergangenen Jahre wollen Hansjörg Mayr (l.) und Mag. Roland Punzengruber ihre Marke nunmehr höher positionieren

Granta: Preislich unter Dacia, kommt als Hatchback

Aufbruch in Togliatti Dieter Trzaska, Geschäftsführer des für Österreich zuständigen Lada-Importeurs, freut sich auf vom Werk angekündigte Modellneuheiten. ir haben die Zusage, dass die beim Treffen der Lada-IG in Stadtoldendorf angekündigten Modelle nun kommen“, sagt Traszka: „Die sind in Europa auch in Zukunft zulassungsfähig. Die Autos werden dann – wenn auch später als versprochen – für den Verkauf zur Verfügung stehen. Ab der Mai-Produktion werden die Pkw-Modelle Kalina und Granta den aktuellen Vorschriften entsprechend unter anderem mit Euro-6-Motorisierung, Reifendruckkontrollsystem und mit Klimaanlage ausgestattet lieferbar sein!“

Der Vesta (oben: WTCC) geht 2015 in Produktion

Auch wenn der AvtoVAZ-Vorsitzende Bo Andersson zwar nicht Wort gehalten habe, weil erst jetzt die Produktion der Fahrzeuge fix sei, sehe man nun, dass beim Hersteller etwas in Bewegung gekommen sei. Noch 2015 beginnt die Fertigung des komplett neuen Pkw-Modells Vesta und des 4x4 Urban.

Neue Preisstellung: Lada Granta unter Dacia-Niveau

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führer Mag Roland Punzengruber aus der Praxis. Dies erleichtert die Argumentation am „Point of Sale“ ebenso wie das neues Onlinesystem zum Mitbewerbervergleich. Weiters wurde ein innovatives CRM-Programm entwickelt, der Servicebereich soll von einer Optimierung der Ersatzteillogistik profitieren. Zu „Modern Premium“ gehört auch die Umstellung der CI. Bislang seien 14 Autohäuser neu gestaltet worden, erklärt Mayr: „Unser Stufenplan sieht vor, dass dieser Prozess bis 2018 abgeschlossen wird. Wir gehen dabei möglichst behutsam vor und stimmen uns eng mit dem Handel ab.“ • (HAY)

Dieter Trzaska: „Die neuen LadaModelle kommen nun und die Preise stimmen auch!“

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Die aktuelle 1.000-Stück-Serie des klassischen, 4x4 genannten Geländewagens heißt Taiga. Die Fertigung einer Kleinserie mit Euro-6-Motor ist für Mai in Vorbereitung. Doch nicht nur mit dem Modellprogramm, sondern vor allem mit dem günstigen Preis soll Lada laut Trzaska neue Kunden gewinnen. Die RenaultKonzernmarke Dacia sei die Richtschnur: An deren Einpreisung habe man sich beim Granta (der unter Einfluss der Allianz Renault-Nissan entstand) und anderen Lada-Modellen zu orientieren. • (ENG)


HANDEL

Dr. Alexander Martinowsky (l.) und Mag. Thomas Obendrauf stehen an der Spitze von Wiesenthal

Konzentration auf Europa Dass der Autohandel in den USA einen Höhenflug erlebt, nimmt man bei Wiesenthal nur mehr am Rande zur Kenntnis: Nach dem Verkauf ihrer amerikanischen Tochter fokussiert die Autohandelsgruppe alle Kräfte auf das Kerngeschäft in Österreich und den Nachbarländern. Von Philipp Hayder

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Neben den Kernmarken Mercedes und smart ist Wiesenthal in Österreich auch für Citroën tätig

nsgesamt 30.500 Fahrzeuge wurden im vergangenen Jahr in den Wiesenthal-Autohäusern abgesetzt. Heuer werden 8.500 neue und 5.500 gebrauchte Autos in der Statistik fehlen: Sie entfielen auf die 4 Standorte der „Austrian Motors Corporation“, die nunmehr amerikanischen Eigentümern gehören. Vorstand Dr. Alexander Martinowsky kann der Transaktion freilich auch Positives abgewinnen: „In den USA wären weitere Investitionen erforderlich gewesen, die sich negativ auf die Eigenkapitalquote des Gesamtkonzerns ausgewirkt hätten. Dass nunmehr ein Großteil des Verkaufserlöses im Unternehmen bleibt, verbessert unsere Finanzstruktur.“ Außerdem würden Investitionen in den europäischen Stammmärkten einfacher – wobei der Schwerpunkt derzeit eher auf Konsolidierung als auf Expansion liegt.

Handlungsbedarf in Österreich „Man muss zuerst das Fundament sanieren, um später das Dachgeschoss ausbauen zu können“, macht Martinowsky die aktuellen Herausforderungen deutlich. Diese betreffen vor allem den Heimatmarkt Österreich, wo die Verkäufe 2014 von 9.300 auf 8.500

Fahrzeuge zurückgingen. „Hier haben wir alle nicht damit gerechnet, dass der Markt erneut rückläufig ist, schon gar nicht um 12 Prozent im Privatkundenbereich“, so Martinowsky: „Teilweise konnten wir diesen Rückgang aus eigener Kraft abfedern, doch haben bei unserer Hauptmarke Mercedes angemessene Aktivitäten des Importeurs gefehlt, um mit den sehr aggressiven Preisen unserer Hauptmitbewerber BMW und Audi mithalten zu können.“ Besser läuft es in der Slowakei, wo Wiesenthal mit 8.400 Fahrzeugen die geplanten 7.900 Einheiten bei Weitem übertreffen konnte. Zufrieden ist Martinowsky auch mit den drei anderen bearbeiteten Ländern: „Tschechien ist zwar einer unserer kleineren Teilmärkte, aber von der Umsatzrendite her der beste. Ungarn liefert ein ausgeglichenes Ergebnis und unsere fünfzehnprozentige Minderheitsbeteiligung am deutschen Autohandelsunternehmen Südstern-Bölle wirft jedes Jahr saubere Dividenden ab.“

„Schlanker und schneller“ Um „das eigene Haus in Ordnung zu bringen“, optimiert der im November 2014 ernannte Finanzvorstand Mag. Thomas Obendrauf die internen Abläufe. „Wir wollen in allen Bereichen der Verwaltung schlanker und schneller werden“, unterstreicht der industrieerfahrene Finanzmanager. Deshalb habe man beispielsweise fast alle operativen Gesellschaften unter einem Dach gruppiert: „Das senkt nach der anfänglichen Umstellungsphase den Verwaltungsaufwand und erleichtert die Steuerung des Unternehmens.“ Schon jetzt gelingt es der Wiesenthal-Gruppe, ihre einzelnen Standorte positiv zu führen. Dies ist in der heimischen Automobilszene keineswegs selbstverständlich. Mit der 2014 erzielten betriebswirtschaftlichen Rendite von 0,6 Prozent will sich Martinowsky freilich nicht zufrieden geben: „Ich bin nach wie vor überzeugt, dass man in unserer Branche eine Größenordnung von 2 Prozent erreichen sollte.“ •

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Der Dacia Lodgy Stepway (h.) und der neue Renault Twingo (m.) sind bereits erhältlich; im Sommer wird die nächste Generation des Renault Espace folgen

Modellimpulse vor schwierigem Hintergrund

Wunsch und Wirklichkeit Angesichts mehrerer neuer Modelle können die RenaultHändler zuversichtlich in das heurige Jahr blicken. Dass die Betriebe laut den Aussagen ihres Importeurs weder Ertragssorgen noch rückläufige Werkstattauslastungen kennen, mutet aber dennoch erstaunlich an. Von Philipp Hayder

Händler ohne Ertragssorgen? Keinen Grund zu übermäßiger Sorge sieht Hochgeschurtz auch bei den Erträgen der Vertragsbetriebe: „Es würde einen falschen Eindruck vermitteln, wenn ich die Händlerrendite im vergangenen Jahr als zufriedenstellend bezeichne. Sie lag jedoch im langfristigen Schnitt.“ Gleiches gelte für das Servicegeschäft, das – allen branchenweit zu vernehmenden Klagen zum Trotz – bei Renault nicht rückläufig sei: „Die Auslastung unserer Werkstätten bewegt sich im Durchschnitt der letzten Jahre.“ Kann die harte Wirklichkeit des Automarktes mit dem forcierten Optimismus des größten französischen Importeurs mithalten? Die nächsten Monate werden darauf die Antworten geben. •

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anchmal ist auch ein Verkaufsrückgang ein Erfolg: So gingen die Neuzulassungen der Marken Renault und Dacia 2014 von 27.737 auf 27.413 Pkws und Nutzfahrzeuge zurück. Angesichts des noch stärker rückläufigen Gesamtmarkts wuchs der Marktanteil jedoch von 7,9 auf 8,2 Prozent. „Besonders erfreulich war neben dem wiederholt guten Absatz des Clio das Ergebnis des kompakten Crossover Captur, der mit 2.405 Einheiten unsere Erwartungen weit übertroffen hat“, resümiert Generaldirektor Uwe Hochgeschurtz. „Unaufhaltsam“ sei zudem der Aufstieg der Marke Dacia, die ein Plus von 4,7 Prozent auf 8.484 Fahrzeuge verzeichnet habe .

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Heuer strebt die Renault-Gruppe neuerlich einen Marktanteil von mindestens 8 Prozent an. Dazu beitragen soll das erste Volljahr des neuen Twingo, dem laut Hochgeschurtz ein „hervorragender Marktstart“ gelungen ist: „Darüber hinaus werden wir ab Mai die fünfte Generation des Espace sowie ab dem Sommer einen neuen, auch mit Allradantrieb verfügbaren Crossover im C-Segment anbieten. Gegen Jahresende werden wir schließlich mit diversen Produkterneuerungen im C- und D-Segment beginnen.“ Dem gegenüber steht ein Gesamtmarkt, den Hochgeschurtz auf 310.000 Pkws und 31.000 leichte Nutzfahrzeuge schätzt. Dies würde einer lediglich leichten Erholung bei einem unverändert intensiven Verdrängungswettbewerb entsprechen. An den vergleichsweise hohen Kurzzulassungen von Renault – die Marke belegte im Vorjahr in den einschlägigen Statistiken den dritten Rang – dürfte sich also wenig ändern. Für den Importchef sind diese taktischen Anmeldungen ohnehin nicht besorgniserregend: „Auch kurz zugelassene Fahrzeuge werden irgendwann einmal an einen Kunden verkauft. Von daher kann ich die Kritik an diesem Vertriebskanal nicht ganz nachvollziehen.“

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Alle 17 Sekunden ein neuer Motor Einst für 150.000 Aggregate pro Jahr ausgelegt, ist das BMW-Motorenwerk in Steyr bei 1.057.970 Einheiten angelangt. Die Lieferungen an Toyota werden verdoppelt. Von Mag. Heinz Müller

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ehr als 800 neue Arbeitsplätze in 5 Jahren: Diese Zahl allein zeigt schon, was BMW für die traditionelle Industriestadt Steyr und seine Umgebung bedeutet. Insgesamt 4.144 Menschen arbeiteten im Vorjahr für BMW, 600 von ihnen waren als Entwickler tätig. Denn schließlich hat sich Steyr seit den ersten Anläufen im Jahr 1979 zum weltweiten Diesel-Kompetenzzentrum des Konzerns entwickelt. Wer glaubt, all dies sei allzu einfach, irrt: „Hinter diesen Zahlen stecken viel Schweiß und Energie“, sagt der seit 6 Jahren tätige Werksdirektor Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Wölfel. „Es ist kein Selbstläufer.“

„Produktpalette wie nie zuvor“ So startete im Vorjahr in Steyr die Produktion der neuen Generation an „Baukastenmotoren“. Ganz egal, ob es sich um 3-, 4- oder 6-Zylinder für Dieseloder Benzinautos handelt: „Wir haben jetzt in Steyr eine Produktpalette wie noch nie zuvor“, analysiert Wölfel. 784.548 Diesel- und 273.422 Benzinmotoren wurden 2014 in Steyr produziert: Das bedeutet, dass alle 17 Sekunden ein neues Triebwerk fertig wurde. Anders gesagt: Jeder zweite weltweit verkaufte BMW hatte im Vorjahr ein „Herz“ aus Oberösterreich.

Viele Gründe zum Lächeln: Werksdirektor Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Wölfel (l.) und Importeurschef Kurt Egloff

Damit das auch so bleibt, ist BMW ständig auf der Suche nach neuen Talenten – für die Produktion ebenso wie für Entwicklung. Doch das, so Wölfel, werde zunehmend schwieriger: „Wir bemerken einen Fachkräftemangel ebenso wie einen an qualifizierten Lehrlingen.“ Der Staat müsse schauen, dass der Wettbewerb um Talente gut gestaltet werde: „Österreich ist ein attraktives Land, muss aber aufpassen, dass es diese Stärke behält.“ Ein kleiner Teil der Motoren geht übrigens nicht an BMW bzw. Mini, sondern an Drittkunden: Im Vorjahr war es vor allem Toyota, das sich der Dieselaggregate für den in der Türkei gebauten Verso bediente. Die Lieferungen, 25.000 Stück, sollen heuer verdoppelt werden, denn auch die in England gefertigten Modelle Auris und Avensis werden demnächst mit den BMW-Motoren aus Steyr bestückt. Damit dürfte heuer auch der Umsatz weiter steigen: Im Vorjahr wurden in Steyr stolze 3,635 Milliarden Euro erwirtschaftet, das sind um 7,6 Prozent mehr als 2013.

Zulassungszuwachs bei BMW und bei Mini Erfreuliche Zahlen vermeldet neben dem Werk in Steyr auch der Importeur: Mit 15.757 Neuzulassungen bei der Marke BMW (+1,16 Prozent) und 2.116 bei Mini (+3,73 Prozent) kam die BMW Group in Österreich im Vorjahr auf ein Allzeithoch. Dementsprechend zufrieden ist Geschäftsführer Kurt Egloff: „Die Umsätze stiegen wegen des Modellanlaufs einiger teurerer Modelle sogar um 13,5 Prozent auf den neuen Rekordwert von 843 Millionen Euro.“ Nur am Motorradmarkt gab es für BMW im Vorjahr ein leichtes Minus von 0,5 Prozent, insgesamt 1.635 Einheiten wurden abgesetzt. Heuer sollen 15 neue bzw. überarbeitete Pkw-Modelle sowie 5 Motorräder auf den Markt kommen.

Auch öffentliche Hand soll E-Autos kaufen Weiter ankurbeln wollen die Bayern den Absatz der beiden Elektroautos: Im Vorjahr wurden weltweit 16.050 Stück vom i3 verkauft, davon 387 in Österreich. Beim i8, seit Sommer 2014 am Markt, wurden weltweit 1.741 Fahrzeuge an Kunden übergeben, davon 36 in Österreich. „Die Bestellungen sind aber um ein Vielfaches höher, wir hätten nicht mit diesem Erfolg gerechnet.“ Egloff regt auch die öffentliche Hand dazu an, derartige Fahrzeuge anzuschaffen. •

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ie Autobranche ist ein Phänomen: Im Gegensatz zu den im Wirtschaftsleben üblichen Gepflogenheiten wird nicht den erwirtschaftbaren Umsätzen, sondern den Neuwagen-Stückzahlen nachgejagt. In den dafür erstellten Statistiken werden dann die Verkäufe eines Dacia mit einem Toyota und einem VW in einen Topf geworfen. Am Schluss kommt durch Addition aller Marken eine Jahreszahl aller Neuwagen-Verkäufe heraus. Diese „Hausnummer“ wird dann als Messlatte für den Erfolg oder Misserfolg der ganzen Branche missbraucht. AUTO & Wirtschaft hat nun erstmals den Versuch gestartet, die Branche anhand ihrer Umsätze zu beurteilen. Und daraus ein Importeurs- und ein Markenranking erstellt. Dem Importeurs-Ranking wurden alle in den Bilanzen 2013 ausgewiesenen Umsätze zugrunde gelegt. Dies als Maßstab für die wirtschaftliche Bedeutung dieser Unternehmen. Ausgangsbasis waren dabei die von der Creditreform freundlicherweise zur Verfügung gestellten Zahlen.

Nur Marken mit Mini-Stückzahlen nicht gelistet Neben Pkws und leichten Nutzfahrzeugen samt Ersatzteilen und Zubehör sind darin auch Lkws und Motorräder erfasst – und auch die Exporterlöse jener Importeure, die von Österreich aus benachbarte Märkte mit betreuen. In Summe ergibt das dann das Gesamtgewicht, was diesem Kfz-Import-Exportgeschäft in Österreich zukommt. Unabhängig davon wurde ein Marken-Ranking erstellt. Da ging es nur um Pkws und leichte Nutzfahrzeuge (LNfz). Es wurde dabei keine Gewichtung vorgenommen, diese beiden Gruppen wurden beim Markenumsatz einfach addiert. Es gibt auch keinen Grund, diese beiden Gruppen auseinander zu dividieren. 2013 waren es rund 350.000 Neuzulassungen, wovon knapp 10 Prozent auf LNfz entfielen. Außer Acht gelassen wurden alle Marken mit Mini-Stückzahlen, soweit sie nicht schon in den Umsätzen großer Importeure enthalten sind. Insgesamt handelt es sich um knapp über 315 Stück, die statistisch nicht ins Gewicht fallen. Manche Hersteller scheinen an einer derartigen Transparenz nicht sonderlich interessiert zu sein. Sie sind zwar zur Veröffentlichung ihrer Bilanzen verpflichtet, verschanzen sich aber dabei hinter der Schutzklausel des § 237 UGB. Mit dieser wird die bilanzielle Offenlegungspflicht durchlöchert: Bilanzdaten sind nicht aufzugliedern, soweit diese Zahlen geeignet sind, dem Unternehmen Nachteile zuzufügen. Somit unterliegt es bereits der Geheimhaltung, wie viel Prozent des BMW-Umsatzes auf Pkws und wie viel auf das Motorradgeschäft entfallen. Das gilt auch, wenn einer bei den Umsätzen der Porsche Austria GesmbH. & Co. OG die der Marken VW, Audi und Porsche auseinander halten will. Freundlich wurde

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Die Umsatz-Kaiser Wie hoch sind die Umsätze der Autoimporteure? Welche Marke steht in dieser Statistik weit oben? Diese Story soll einen Aufschluss darüber liefern. Von Dr. Fritz Knöbl die Redaktion informiert, dass „über die Darstellung im Firmenbuch hinaus keine weitere Unterteilung der Geschäfte“ kommuniziert werde. Eine schwer verständliche Konzernanweisung, da für die Marken Skoda und Seat sehr wohl die Umsatzdaten veröffentlicht werden.

Teilweise auf Hochrechnungen angewiesen In manchen Fällen waren wir daher gezwungen, aus den veröffentlichten globalen Umsatzzahlen für das Markenranking Hochrechnungen anzustellen. Durch Ermittlung der durchschnittlichen Händlereinstandspreise für Neuwagen und Ersatzteile und unter Berücksichtigung der von der Statistik Austria ausgewiesenen Neuzulassungen. Bei manchen Importeuren – etwa für Nissan, Honda oder Subaru – handelt es sich um Tochtergesellschaften, für welche im Firmenbuch keine österreichischen Bilanzen aufscheinen. Hilfsbereit war da etwa Honda, wo man keine Probleme hatte, Pkw- und Motorradumsätze bekannt zu geben. Schwierigkeiten gibt es mit vergleichbaren Umsatzzahlen auch bei Renault und Nissan. Die von der Renault Österreich GmbH dem Firmenbuch gemeldeten 136 Umsatzmillionen haben nichts mit dem tatsächlichen Umsatz mit Renault-Endkunden zu tun. Es handelt sich laut Firmenbuch um „Kommissions-

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IMPORTEURSRANKING Porsche-Group (VW, Audi, Skoda, Seat, Porsche, Bentley, Lamborghini) BMW Austria GmbH (BMW, Mini, Motorräder) MBÖ (Mercedes, smart exkl. E-Teile, Lkws) Ford Motor Company (Austria) GmbH Denzel-Group (Hyundai, Mitsubishi) PSA (Citroën, Peugeot) General Motors Austria GmbH (Opel) Fiat Group Austria (Fiat, Alfa, Lancia, Jeep) Mazda Austria GmbH Toyota Frey Austria GmbH (Toyota, Lexus) Jaguar Land Rover Austria GmbH (Jaguar, Land Rover) Kia Austria GmbH Renault Österreich GmbH (nur Kommissionserlöse)* Volvo Car Austria GmbH Suzuki Austria GmbH Honda Austria Branch (Pkws + Motorräder) Chevrolet Austria GmbH Nissan Center Europe GmbH (nur Kommissionserlöse)* Summe Importeursumsätze

2.467.891 742.926 566.226 430.566 359.724 341.176 339.555 281.965 266.789 209.411 162.549 138.441 136.417 122.153 87.216 49.503 47.833 14.500 6.764.841

*(nur Kommissionsumsätze)

MARKENRANKING Umsatz (in tausend) VW/Porsche 1.267,00 BMW/Mini 720,90 Audi 645,00 Mercedes/smart 457,00 (exkl. E-Teile) Ford 430,70 Renault/Dacia 420,00 Opel 339,50 Skoda 307,10 Hyundai 295,30 Fiat/Alfa/Lancia 242,00 Mazda 266,80 Seat 219,00 Toyota/Lexus 209,40 Citroën 207,50 Peugeot 204,80 Nissan 201,00 Kia 138,40 Volvo 122,10 Jaguar/LandRover 112,20 Suzuki 87,20 Mitsubishi 64,40 Chevrolet 47,80 Jeep 39,00 Honda 33,80 Subaru **25,50 Bentley/Lamborghini 15,00 Restliche Marken k.A. Summe aller Pkw-Nzl Leichte Nutzfahrzeuge (LNfz) Summe Pkws+LNfz 6.937,90

Pkws Nzl

Pkws in %

58.707,00 17.616,00 19.547,00 12.339,00

18,40 5,52 6,13 3,89

19.714,00 24.159,00 19.347,00 21.044,00 21.103,00 13.590,00 9.569,00 15.265,00 8.938,00 7.701,00 10.190,00 8.761,00 9.420,00 2.863,00 2.402,00 5.469,00 3.266,00 3.938,00 740,00 2.153,00 823,00 56,00 315,00 319.035,00 30.701,00 349.736,00

6,18 7,58 6,06 6,60 6,61 4,26 3,00 4,78 2,79 2,41 3,19 2,75 2,95 0,90 0,75 1,71 1,02 1,23 0,23 0,67 0,26 0,02 0,11 100,00

** Fiskalzeitraum April 2013 bis März 2014

umsätze“. Das dürften jene Provisionen sein, welche die Österreich-Tochter für ihre Importbemühungen von Paris überwiesen bekommt. Bei den Bilanzerläuterungen scheint ein Ersatzteilumsatz von 56 Millionen Euro auf. Für den räumt der Konzern seiner Tochter jedenfalls nur einen Kommissionsumsatz von 6,1 Millionen Euro ein. An Hand derartiger Daten und der ausgewiesenen Stückzahlen haben wir den Gesamtumsatz einschließlich Ersatzteilen, Nutzfahrzeugen und der Billigmarke Dacia letztlich auf 420 Millionen Euro geschätzt. Ähnlich ist es bei Nissan, deren Österreich-Vertrieb als Zweigniederlassung der Nissan Center Europe GmbH in Deutschland fungiert. Auch bei der nach Anfrage für Österreich bekannt gegebenen Umsatzzahl (14,5 Millionen Euro) handelt es sich nur um Kommissionserlöse und nicht um den Wert der tatsächlich verkauften Ware. Selbst wenn im Firmenbuch Umsatzzahlen aufscheinen, gelten diese nicht immer nur für das ÖsterreichGeschäft. So werden in der Bilanz der Jaguar Land Rover Austria GmbH auch Exportumsätze verbucht. Von den rund 162 Umsatzmillionen entfallen 50 Millionen auf das blühende Tschechien-Geschäft. Das gilt etwa auch für die zur Porsche-Gruppe gehörigen Exclusive Cars Vertriebs GmbH, die ihre osteuropäischen Verkäufe von Bentley und Lamborghini nicht extra ausweist. Sicher ist, dass deren 30 Umsatzmillionen nicht allein von den 44 in Österreich verkauften Bentley und den 12 Lamborghini stammen können. Es wurde daher zur Vereinfachung ein Inlandsanteil von 50 Prozent angenommen.

Rund 7 Milliarden Euro Jahresumsatz Bei Mercedes war es erforderlich, das Lkw-Geschäft – beachtliche 98 Millionen Euro – aus dem Gesamtumsatz herauszurechnen. Dafür blieben beim PkwUmsatz die Ersatzteile unberücksichtigt. Dieses Geschäft lief 2013 noch über die Pappas-Gruppe. Unter Berücksichtigung minimaler Auslandsumsätze verbuchten Österreichs Importeure im heimischen Neuwagengeschäft einschließlich der Ersatzteile auf Großhandelsebene Umsätze in einer Bandbreite von 6,8 bis 7,1 Milliarden Euro. Das ist auch jener Wareneinsatz, der dem freien Markenhandel in der Folge für das Detailgeschäft zur Verfügung steht. Hinzuzurechnen sind noch die Umsätze mit Reifen und jenen Ersatzteilen, die der freie Ersatzteilhandel an die Kfz-Betriebe liefert. Abzurechnen sind jedoch jene Importeursumsätze, welche die Großhändler an den Autohäusern (als Detailhändler) vorbei direkt mit Endabnehmern machen. AUTO & Wirtschaft wird versuchen, künftig auch diese Umsatzzahlen zu erforschen. Erst dann wird Klarheit herrschen, welcher Kuchen den selbstständigen Autohändlern letztlich zum Überleben tatsächlich zur Verfügung steht. •

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Die Macht der Gemeinschaft Der Autoverkauf im Internet ist in aller Munde. Zwei Wiener Jungunternehmer gehen einen neuen Weg: Sie wollen mit der Plattform „crowd-o-moto“ ähnlich lautende Fahrzeuganfragen bündeln.

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b Mitte März wird auf der Homepage www.crowdomoto.com ein markenübergreifender Neuwagenkonfigurator zur Verfügung stehen. Das allein wäre noch nicht allzu bemerkenswert – doch wenn mehrere Suchanfragen in puncto Fahrzeugmarke, Typ und Motorisierung übereinstimmen, wird aus den potenziellen Autokäufern eine „crowd“. Darüber werden nicht nur die Konsumenten informiert, sondern auch die teilnehmenden Händler, die ihre Angebote an der Zahl der Kunden und an den parallel eingestellten Konditionen der Mitbewerber orientieren können.

„Namhafte Partner“

Karl-Michael Molzer (o.) und Dejan Stojanovic verstehen sich als Partner des Markenautohandels

Dieses Geschäftsmodell bietet die Grundlage von crowd-o-moto, einem Start-up von Karl-Michael

Molzer und Dejan Stojanovic. „Unter den zahlreichen Autoplattformen im Internet gibt es bis dato keine einzige, welche dem Kfz-Handel die Möglichkeit gibt, sein Angebot optimal und laufend auf die aktuellen Anforderungen der Käufer auszurichten“, sagen die beiden WU-Absolventen, die nach mehreren Berufsjahren außerhalb der Autobranche rund zweieinhalb Jahre in die Entwicklung ihrer Plattform investiert haben. Dem Fachhandel versprechen sie einen sinnvolleren Umgang mit Rabatten, die Autokäufer wiederum sollen von einer bislang nicht da gewesenen Markttransparenz profitieren. Finanzieren wird sich crowd-o-moto über eine Provisionsgebühr, die vom Händler bei Verkaufsabschluss zu entrichten ist. „Namhafte Autohäuser diverserer Marken werden von Beginn an mit dabei sein“, kündigen Molzer und Stojanovic an. Die kommenden Monate werden zeigen, wie das zweifellos innovative Angebot angenommen wird. AUTO & Wirtschaft wird die Entwicklung aufmerksam verfolgen. • (HAY)

Eigene Homepage wird wichtiger Die selbstverständliche Nutzung von OnlineBörsen wäre vor 10 Jahren undenkbar gewesen, sagt Petra Hollendonner, Country Managerin von AutoScout24. Petra Hollendonner, Managerin von AutoScout24

Facebook-Seiten dienen unter anderem zur Bewerbung von Veranstaltungen

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er sich durchs Internet klickt bzw. auf Facebook unterwegs ist, bemerkt die Veränderungen: Selbst (relativ) kleine Autohäuser kommen nicht mehr ohne repräsentativen OnlineAuftritt aus. Diese Einschätzung wird nun von einer Studie bestätigt, die das Online-Portal AutoScout24 Ende Februar veröffentlicht hat. Demnach verfügen bereits 93 Prozent der Autohändler über eine eigene Website: Für 42 Prozent von ihnen nützt sie am ehesten dazu, potenzielle Kunden über die Dienstleistungen des Autohauses zu informieren. Bei 32 Prozent steht die Neugewinnung von Kunden im Vordergrund, jeder Zehnte will seinen Betrieb bekannter machen.

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Klar ist auch, dass viele Kunden im Umweg über andere Online-Portale auf das jeweilige Autohaus stoßen: Besonders wichtig sind dabei Autobörsen wie www.autoscout24.at. Bereits 71 Prozent der Unternehmen nutzen diese Plattformen, um auf ihr Angebot aufmerksam zu machen. Bei 41 Prozent wird das Autohaus direkt auf der Online-Börse beworben. Derartige Zahlen wären vor 10 Jahren noch undenkbar gewesen, sagt Petra Hollendonner, Country Managerin von AutoScout24 in Österreich.

Marketing-Budgets steigen wieder Dennoch gab es im Vorjahr Einbußen: Lag der Anteil des Online-Marketings am gesamten Marketing-Budget von Autohäusern 2013 bei 24 Prozent, so waren es 2014 nur 20 Prozent. Für heuer seien aber wieder Steigerungen geplant, heißt es in der Umfrage, bei der 160 österreichische Händler ihre Meinung kundtaten. Betroffen von der Zurückhaltung beim Marketing ist natürlich nicht nur der Online-Bereich: Von 2013 bis 2014 sank der Anteil des Marketing-Budgets der Autohäuser von 5,5 auf 4,3 Prozent. • (MUE)


HANDEL

Carlos Ghosn, Chef der Renault/Nissan-Allianz und Präsident der ACEA, glaubt vielmehr an ein moderates Wachstum von etwa 2 Prozent: „Damit nähern wir uns vermutlich der Marke von 13 Millionen Neuwagen.“ 2014 sind es laut ACEA europaweit 12,6 Millionen Autos gewesen.

Carlos Ghosn, Präsident der Herstellervereinigung ACEA

Elektroautos haben Marktanteil von 0,6 Prozent Nach 16 Monaten mit ununterbrochenem Wachstum könne man davon ausgehen, dass es sich um eine wirkliche wirtschaftliche Erholung handle, so Ghosn. „Doch

Die Hersteller sind vorsichtiger geworden Das erste europaweite Zulassungsplus seit der Wirtschaftskrise im Jahr 2007 freut die Hersteller natürlich: Und dennoch sind sie vorsichtig, was die Zukunft betrifft – und noch vorsichtiger, wenn es um Elektrofahrzeuge geht.

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ei der ersten Konferenz des Jahres in Brüssel gab die europäische Herstellervereinigung ACEA im Februar ihre Prognosen für die kommenden Monate bekannt. Das Wichtigste vorweg: Ein Plus von 5,7 Prozent, wie es die Autofirmen 2014 europaweit erzielt hatten, wird heuer wohl nicht möglich sein.

es gibt in vielen Ländern noch immer wirtschaftliche Unsicherheiten, die uns vorsichtig sein lassen.“ Unklar ist auch, wohin der Markt der Elektroautos steuern wird: Obwohl im Vorjahr europaweit 75.331 EAutos neu zugelassen wurden, was einer Zunahme um 37 Prozent im Vergleich zu 2013 entspricht, waren dies nur 0,6 Prozent aller Neuanmeldungen. Eine Prognose, wie es heuer weitergehen könnte, wagt die ACEA nicht. Sie ruft allerdings dazu auf, die Ladeinfrastruktur weiter auszubauen. Außerdem sollte es mehr Kaufanreize für Kunden geben – und zwar in ganz Europa, nicht nur in einzelnen Ländern. • (MUE)


HANDEL

Steigender Konzernanteil Porsche Slovenija konnte seine Stellung als größter Importeur weiter ausbauen. „Wir haben uns seit 2009 mit allen Marken gewaltig weiterentwickelt und den Konzernmarktanteil von knapp unter 20 Prozent im Jahr 2009 auf knapp 31 Prozent im Vorjahr steigern können“, sagt Slesak. Bei den leichten Nutzfahrzeugen verzeichnete die Niederlassung der Salzburger Porsche Holding ebenfalls Zuwächse und verringerte den Abstand zum Marktführer Peugeot. „Auch hier ist unser erklärtes Ziel, die Nummer 1 zu werden, und zwar schon heuer“, zeigt sich Slesak optimistisch.

Slowenische Revolution

Wermutstropfen Reexporte

Nach vielen Jahren der Renault-Marktführerschaft ist VW die neue Nummer 1 in Slowenien. Österreich hat dabei einen großen Anteil. Von Peter Homola

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u einer kleinen Revolution ist es 2014 in Slowenien gekommen. Renault, seit vielen Jahren die Nummer 1 des Pkw-Marktes und gleichzeitig der einzige Hersteller mit einem Autowerk im Land, musste seine Marktführerschaft an VW abgeben. „Wir freuen uns natürlich sehr, weil aus einer Vision ein Ziel und daraus nun 2014 die Realisierung gelungen ist“, kommentiert Heinz Slesak, Geschäftsführer von Porsche Slovenija. „Wir haben sehr konkret und konsequent und in kleinen Schritten auf dieses große Ziel hingearbeitet.“

Heinz Slesak ist Geschäftsführer von Porsche Slovenija

Wirtschaftliche Situation bleibt angespannt

Renault bei Privatkunden noch voran Im Vorjahr wurden in Slowenien laut der Fahrzeugsektion der Handelskammer 53.296 Pkws erstmals zugelassen, um 4,75 Prozent mehr als 2013. Die Marke VW konnte um 16,2 Prozent auf 8.456 Einheiten und knapp 15,9 Prozent Marktanteil zulegen, während Lokalmatador Renault mit 7.815 Autos einen Rückgang um 5,1 Prozent in Kauf nehmen musste. Skoda, die neue Nummer 3, konnte sich gar um 41 Prozent auf 4.951 Pkws verbessern. Auf den weiteren Plätzen folgen Opel, Peugeot, Citroën und die Marke Dacia, die um stolze 126 Prozent auf mehr als 2.900 Neuzulassungen wachsen konnte. Bei den Modellen behielt Renault die Führung mit dem Clio, gefolgt von den VW-Produkten Golf und Polo sowie dem Skoda Octavia, Renault Captur und Dacia Duster. Nach dem Verlust der absoluten Marktführerschaft betont Renault, zumindest bei den Verkäufen an Privatkunden in Slowenien auch weiterhin die Nummer 1 geblieben zu sein.

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Während die Neuzulassungen wieder steigen, nimmt auch die Zahl der Reexporte zu. Lag der Anteil der ausgeführten Autos 2010 bei rund 10 Prozent, so waren es im Vorjahr bereits knapp 30 Prozent. Bei mehr als 53.000 Neuzulassungen lag der reale slowenische Automarkt, also die Autos, die im Land bleiben, 2014 bei rund 37.000 Autos. „Das entspricht einer Marktgröße von Mitte der 1990er-Jahre“, so Slesak. „Das ist ein ernstes Thema und wir müssen natürlich in vernünftigem Ausmaß auch mitspielen, weil wir auf dem Papier nicht das verlieren wollen, was wir uns im Markt real erarbeiten“, erklärt der slowenische Porsche-Chef. „Unsere Priorität ist, dass wir im NettoMarktanteil ohne Exporte mindestens gleich gut sind wie brutto.“

Skoda-Schauraum in Koper

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Für die stückzahlmäßig größten Reexporte sorgte Renault, gefolgt von VW, Skoda, Dacia und Fiat. Doch wenn man den Exportanteil an den Gesamtzulassungen der jeweiligen Marke betrachtet, haben Fiat, Alfa Romeo und Dacia die Nase vorn. Für die kommenden Jahre werden keine großen Steigerungen erwartet. Zwar gibt es seit Herbst 2014 eine neue, gut arbeitsfähige Regierung und die Stimmung in der Bevölkerung ist laut Slesak besser geworden. Doch die wirtschaftliche Situation bleibt angespannt, die Arbeitslosenziffer ist unverändert hoch und vor dem Staat stehen große Herausforderungen wie die Privatisierungen, eine Pensions- und Arbeitsmarktreform und die Sanierung der Banken. Slesak: „Der Markt hat sich seit der 2. Welle der Krise rund um 50.000 Pkws eingependelt, das wird mit plus/minus 5 Prozent auch in den nächsten 3 Jahren so sein.“ •


HANDEL

Optimieren statt konsolidieren Eigentlich hatte sich die AVAG ein „Jahr der Konsolidierung“ verschrieben: Stattdessen konnte das erfolgreichste Familienunternehmen der europäischen Autobranche im Wirtschaftsjahr 2013/14 einen Rekordumsatz erzielen und auch beim Ergebnis deutlich zulegen. Von Philipp Hayder

A Immer zu neuen Taten bereit: Aufsichtsratschef Albert K. Still weiß die Stärken eines finanzkräftigen Familienunternehmens zu nützen

ls Albert K. Still im Jahr 1967 die Verkaufsleitung des väterlichen Opel-Autohauses in Augsburg übernahm, wurden gerade einmal 250 Neuwagen verkauft. Im vergangenen Wirtschaftsjahr standen dagegen 45.624 neue und 40.063 gebrauchte Fahrzeuge in den Büchern der AVAG. Der Konzernumsatz wuchs von 1,313 Milliarden Euro auf den neuen Höchststand von 1,372 Milliarden Euro, parallel stieg das operative Ergebnis vor Steuern von 8,3 Millionen Euro auf 15,1 Millionen Euro. Dies entsprach einer Verbesserung der operativen Umsatzrendite von 0,6 auf 1,1 Prozent.

Konzentration auf die Details Diese Leistungen sind umso bemerkenswerter, als sie angesichts schwieriger Rahmenbedingungen erzielt wurden. So war die AVAG jahrelang der europaweit stärkste Partner der mittlerweile vom europäischen Markt genommenen Marke Chevrolet. „Es ist uns jedoch gelungen, diesen Wegfall zu kompensieren“, berichtet Roman Still, der als Vorstandssprecher mittlerweile seinen Vater abgelöst hat. Dieses Amt teilt er sich mit seinem Bruder Albert C. Still, der unter anderem den um 3,8 Prozent auf 91,8 Millionen Euro gesteigerten Serviceumsatz sowie die deutlichen Zuwächse bei Kredit- und Leasingverträgen sowie bei der Versicherungsvermittlung hervorhebt: „Finanzierung und Versicherung sind die besten Kunden-

Erfolgreiches Führungsteam: Finanzvorstand Markus Kruis, die beiden Vorstandssprecher Albert C. Still und Roman Still sowie Ulf Pfeiffer (v. l.) bilden den Vorstand der AVAG

bindungsmittel.“ Auch um neue Ideen zur Ertragsoptimierung sind die Brüder Still nicht verlegen: Beispielsweise wurde eine eigene App zur Professionalisierung der Fahrzeugannahme entwickelt.

Zahlreiche Übernahmen Erst teilweise bilanzwirksam wurden die in den vergangenen Monaten neu hinzugekommenen Konzernstandorte. Zwar hatte die AVAG ein „Jahr der Konsolidierung“ angekündigt, doch boten sich schlussendlich doch zahlreiche Übernahmemöglichkeiten: Somit wuchs das Deutschland, Österreich, Ungarn, Polen und Kroatien umfassende Netz um 13 neue Betriebe auf nunmehr 51 Autohäuser mit 140 Standorten. In diesen werden neben der Hauptmarke Opel auch Ford, Toyota und Lexus, Nissan, Honda, Subaru, Suzuki, Hyundai, Kia, Peugeot, Citroën, Fiat, Alfa Romeo und Volvo vertreten.

Stark in Österreich Hierzulande gehören 18 Autohäuser mit 491 Mitarbeitern zur AVAG. Die Neuwagenverkäufe konnten 2013/14 von 6.341 auf 6.711 Stück gesteigert werden, was 2,2 Prozent des gesamten Pkw-Markts entsprach. Auf Opel entfielen dabei 4.498, auf Ford 994, auf Chevrolet 439, auf Kia 536, auf Nissan 244 sowie auf den mittlerweile zurückgelegten Peugeot-Subhändlervertrag 20 Fahrzeuge. Heuer strebe man angesichts eines stagnierenden Gesamtmarkts nur „leichte Zuwächse“ an, sagt der für Österreich zuständige Albert C. Still. Weitere Autohaus-Übernahmen seien hierzulande nicht geplant. Ganz ausschließen könne man derartige Expansionsschritte freilich auch nicht, wie sein nunmehr als Aufsichtsratsvorsitzender fungierender Vater augenzwinkernd anmerkt: „Wir sind und bleiben ein Familienunternehmen, das in vielerlei Hinsicht anders denkt als quartalsgetriebene Konzerne.“ •

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„Wir haben bei Batterien in den vergangenen Jahren viel Know-how aufgebaut“,

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meint Dr. Joachim Fetzer (Bosch) auf Seite 32

„Der durchschnittliche Autofahrer verbringt 2 1/2 Jahre seines Lebens in seinem Pkw“, bilanziert Oliver Sacher (Saint Gobain) auf Seite 35

Smatrics will Ladenetz weiter verdichten Sechs weitere Standorte erhöhen die Zahl der Smatrics-Ladestationen auf aktuell 170. Bis zum Jahresende sehen die Pläne des Unternehmens die Errichtung weiterer Infrastruktur vor. So will man noch heuer den Meilenstein von 200 Stationen erreichen. 30 dieser Stationen sollen mit Gleichstrom (DC) nachgerüstet werden. Smatrics-Geschäftsführer Dr. Michael Viktor Fischer weiß: „Im Moment verfügen 8 Standorte über solche Schnelllademöglichkeiten. Für unsere Kunden ist alle 60 km eine Lademöglichkeit verfügbar.“

Pleitegeier sucht GIA Austria heim

Dieter Scheuch

Mit dem 2. Februar beantragte das Anlagen- und Tankstellenbauunternehmen GIA Austria aus Braunau ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung. 2014 kam es mit der neuen Tankstellenverordnung zu Verzögerungen mittlerer und größerer Projekte, was zu einem Umsatzeinbruch führte. Unbesicherten Forderungen in Höhe von rund 10 Millionen Euro stehen Aktiva von gut 2 Millionen gegenüber. Der Zerschlagungswert des gesamten Vermögens wird vom Alpenländischen Kreditorenverband mit 3,2 Millionen Euro beziffert.

Mehr Geld für Haushalte sorgt für Wachstum Mag. Stefan Bruckbauer, Chefökonom der UniCredit Bank in Wien, sieht eine Belebung der Wirtschaft ab dem Frühjahr. Ein Anzeichen dafür ist der europäische Vertrauensindikator, der aktuell bereits über dem langjährigen Durchschnittswert liegt. Die niedrige Inflationsrate – bis zur Jahresmitte werden 0,5 Prozent erwartet – sowie die niedrigen Spritpreise sorgen für mehr Geld in den Haushaltskassen, das für Konsumationen verwendet werden kann. Deshalb erhöhte die Bank Austria die Wachstumsprognose für Österreich auf 0,9 Prozent.

Neuer Österreich-Verkaufsleiter bei ProGlass Bei ProGlass wird Rüdiger Klein zusätzlich zu seiner Tätigkeit als Verkaufsleiter Deutschland jetzt auch für die Märkte in der Schweiz und Österreich verantwortlich. Laut Geschäftsführer Oliver Siegler will man nun verstärkt auch auf Schulungen setzten und das Vertriebsnetz regional verdichten. Kern des Unternehmens bildet das patentierte Scheibenaustrennwerkzeug WRD Spider, das durch einen Kunststofffaden Scheibe und Karosserie trennt. Laut Siegler ist das Produkt bei BMW als erstem OEM gelistet und schon 3.000 Mal verkauft.

Santander: Fußballturnier für guten Zweck Zum Sieg hat es für die Kicker des A&W-Verlags (B.) zwar nicht gereicht, dafür waren die anderen (gut eingespielten) Teams zu stark: Doch das Gewinnen stand beim Benefizturnier der Santander Consumer Bank am 18. Februar in Wien auch nicht im Vordergrund. Vielmehr ging es ums Sammeln von Spenden für die Caritas. Jedes der 11 Teams zahlte Nenngeld, insgesamt kamen an diesem Abend 7.060 Euro zusammen. Das Geld wird für Waisenkinder in der Republik Moldau und der Ukraine verwendet.

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Psst – alles streng geheim Wollten Sie schon immer alles über „Die Geheimnisse der Automobilindustrie“ und „Wie Sie davon beim Autokauf 2015 profitieren“ wissen? Die Online-Plattform Autogott.at verrät es Ihnen. Ein knallrot gefärbtes Pop-up lockt User gegen Angabe von E-MailAdresse und via Rückmail, ein vierseitiges PDF herunterzuladen. Wir erfahren mehr über den „Zaubertrick der Kurz- und Tageszulassungen“ und den damit verbundenen „großen Vorteil für potenzielle Autokäufer“, weshalb es „für solche Fahrzeuge bis zu 40 Prozent Rabatt gibt“. Autogott hilft seinen Usern, „das Maximum beim Autokauf rauszuholen“, und generiert dabei jede Menge Adressen von Endverbrauchern. Im Zuge der maximalen Rabattschlacht wird es auch Verlierer geben: Den Handel, der sich leider mit einem Minimum an Rendite begnügen muss.


MANAGEMENT

In Linz beginnt’s von Neuem Sowohl für Landesgremialobmann Adolf Seifried (l.) als auch für Landesinnungsmeister Jörg Silbergasser war der Tag der oberösterreichischen Kfz-Wirtschaft eine Premiere: Die beiden Unternehmer stehen erst seit Kurzem an der Spitze ihrer Fachvertretungen.

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in Neuzulassungsrückgang von 8,8 Prozent im Jahr 2014 sowie eine angespannte Werkstattauslastung: Auch in Oberösterreich stehen die Kfz-Betriebe vor großen Herausforderungen. Bei der diesjährigen Branchentagung, die am 11. Februar in Linz stattfand, wurden mögliche Auswege aufgezeigt. Gleichzeitig präsentierten sich die neuen Obleute ihren Mitgliedern: Als oberster Repräsentant von aktuell 3.165 Fahrzeughandelsbetrieben hatte Adolf Seifried (41), Chef des gleichnamigen Hyundai- und Mitsubishi-Autohauses in Grieskirchen, zum Jahreswechsel seinen seit 2004 amtierenden Vorgänger Komm.-Rat Mag. Dr. Gustav Oberwallner abgelöst. Die gegenwärtig 1.126 Kfz-Werkstätten werden bereits seit August 2014 von Jörg Silbergasser (51) vertreten.

wagen im Schnitt 500 bis 700 Euro Bruttoertrag bleiben, kann man nicht mehr vom Geldverdienen sprechen“, wusste der deutsche Unternehmensberater Achim Loosen. Zu seinen Konzepten gehören eine „Versicherungs-Flatrate“, eine eigene App für Autohäuser, der Zugang zu Bürgschafts- und Kautionsversicherungen sowie ein markenübergreifender „Allinclusive-Tarif“ für Wartungsarbeiten. Übrigens konnte Loosen auf einen prominenten Referenzkunden verweisen: Gremialobmann Seifried vertraut seit Langem auf seine Expertisen. • (HAY)

Autolehre für Maturanten Einig sind sich die Standesvertreter unter anderem bei der großen Bedeutung der Lehrlingsausbildung. „Das Interesse am Beruf des Kfz-Technikers ist ungebrochen, was auch die im Vorjahr um 3 Prozent auf knapp 1.600 Personen gestiegene Lehrlingszahl beweist“, so Silbergasser. Die Lehre zum Automobilkaufmann, die derzeit von rund 60 Jugendlichen absolviert wird, soll um ein verkürztes Modul für Maturanten ergänzt werden: Wir sprechen hier von rund 1 Jahr im Betrieb sowie 8 bis 12 Wochen in der Berufsschule“, erklärte Seifried.

Chancen auf bessere Erträge Im Autohausalltag gilt es, sich gegen ertragsreduzierende Symptome wie den immer häufigeren Kundenwunsch nach Verwendung mitgebrachter Teile zu wehren. Wer klein beigebe, setze sich auch einem enormen Haftungsrisiko aus, warnte Andreas Westermeyer, Referent in der Bundesinnung der Kfz-Techniker: „Absicherung ist das Gebot der Stunde.“ Daher wurde von der Innung und Castrol ein rechtssicheres Formular herausgegeben. Unverzichtbar ist es heutzutage, Ertragspotenziale abseits des Kerngeschäfts zu nutzen. „Wenn pro Neu-

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s l a t i e h t b e i l e B e t r a k n Visite lges o f r E s e d Herbert Wesely begeistert mit seinem ehrlichen Auftreten Dienstgeber und Kollegen gleichermaßen. Den 140-Kilogramm-Mann mag man eben, wie er ist. Das soll lange noch so bleiben.

Mit Mag. Michaela Rockenbauer wird geredet, weil sie kompetent ist, engagiert und leidenschaftlich ihren Beruf ausübt. Nutznießer ist Castrol Austria, die ihr im Gegenzug die Arbeit auch als Therapie zugesteht.

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ie Familie des 71-jährigen gelernten Kfz-Elektrikers ist sein Arbeitgeber. Der Meldezettel ist auf das Schweizer Haus im Wiener Prater ausgestellt und seinem Hobby frönt er auf dem jährlichen Oktoberfest in München. Seinerzeit bei Auto-Magneto begonnen, vollzieht er seine Bosch-Dienst-Aktivitäten über die Zeit von Christian Koch, KSM bis hin zur heutigen Trost-Organisation. Was er beruflich macht, macht er auch privat. Seinen Kunden und vielfach gewordenen Freunden ist er „Fremdenführer“ – geradlinig, freundlich und hilfsbereit. Gewohnt wird am Quellenplatz in Wien-Favoriten, in der Wohnung seiner verstorbenen Eltern, einem Museum gleich. Wesely ist ein Macher, der auch schwierige Kunden zu behandeln weiß. Kraft seiner Statur und seines konstanten Trainings in robusten Gasthäusern gilt er als geeichter Trinker und Esser. Wer was braucht von ihm, hat gute Chancen das auch zu bekommen, gilt er doch als „Concierge“, als Pförtner im Hause Trost. Seine Chefs lieben seine unprätentiöse Art. Unzählige Bosch-Dienst-Akquisitionen im In- und Ausland gehen auf sein Konto, hat er beim Aufbau geholfen. Zudem organisiert er Messen, Firmenveranstaltungen mit mehreren hundert Personen und weiß auch selbst gut zu unterhalten. Gefährlich wird es nur, wenn er zum Saunieren einlädt, was zum trinkfesten Kraftakt werden kann und der Erfolg sich tags darauf aus seinen lustigen Augen ablesen lässt. Wesely, auf tschechisch lustig, ist ein „Urviech“, wie ihn seine Wegbegleiter adeln. Aufgegessene Kerzen, verspeiste Gläser (Tatsache) und so mancher Lauf über glühende Kohlen sind seine persönlichen Prüfungen, die er anderen auch angedeihen lässt. Der gute Mann denkt niemals ans Aufhören, zu schön findet er die Arbeit, und das sehen seine Kunden auch so. •

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it aller Leidenschaft tritt Michaela Rockenbauer in ihrem Beruf auf und geht damit weit über ihre eigenen gesundheitlichen Grenzen. „Loyalität bis zur Selbstaufgabe“ attestiert ihr Langzeitchef Gustav Trubatsch: „Verlässlichkeit, Ehrgeiz und Pflichtbewusstsein.“ Ihren Marketingjob in der Castrol Austria betrachtet „Michi“ als Therapie, um ihrer Krankheit zu entkommen. Die Frau, die mit 50 ihre Magisterarbeit schrieb, schlägt dem Schicksal ein Schnippchen nach dem anderen. Die Arbeit zieht sie an wie Motten das Licht; sie fühlt sich hingezogen, schwierige Fälle zu lösen. Was die mit einem Ex-BMW-Manager verheiratete Rockenbauer auch anpackt, sie macht das gründlich. Ihr aktueller General Manager Gerhard Wolf weiß ihre Loyalität zu schätzen: „Trotz ihrer Krankheit schafft sie mit ungebrochenem Einsatzwillen und was sie nach oben in der Direktion abliefert, muss perfekt sein!“ Und was sie von unten dafür benötigt, holt sie sich mit extremem Einsatzwillen. Zeit spielt bei ihr keine Rolle, sieben Tage die Woche, immer unterwegs. Auch die seltenen Urlaube durchdringen sie mit dem Tagesgeschäft. Rockenbauer lebt Castrol, ist Castrol und ist traurig bis wütend, wenn die Krankheit sie einschränkt. Ihr pensionierter Gatte Otto schafft ihr das Zuhause, wie sie es braucht, um zu leben, um Freude zu haben, samt Pferd und Motorrad. Sie ergibt sich nicht ihrem Schicksal, sie kämpft erfolgreich dagegen an. Eine Anekdote: 60 Jahre Castrol. Dieses Datum ließ sich die „Michi“ trotz Chemo nicht entgehen und ihr Ehemann chauffierte sie nach Salzburg. Dort traf sie die vielen Wegbegleiter, die sie ob ihrer Verlässlichkeit und Hilfsbereitschaft schätzen. Ihre offene Zugehensweise auf Menschen und ihre Professionalität machen sie für die, die sie kennen, wertvoll. • (LUS)

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Des einen Leid ist des anderen Freud’ Geht es nach einem oberösterreichischen Start-up, sind die Tage unfreundlicher Verkäufer und unseriöser Händler in Österreichs Autobranche gezählt. Mit ihrer Bewertungsplattform wollen die Jungs die Branche aufmischen.

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on yelp über Ciao! bis Jameda – beinahe jede große Unternehmensbranche, vor allem im Dienstleistungsbereich, hat mittlerweile ihre eigene Bewertungsplattform. Dieser Trend ist so gewaltig, dass sogar Internetriesen wie Google und Facebook inzwischen deren User so ziemlich alles bewerten lassen bzw. schon in den Ergebnissen der Suchanfrage auswerfen, wie zufrieden Kunden mit dem Unternehmen waren. Auf diesen Zug möchte nun auch ein oberösterreichische Start-up aufspringen, und zwar mit der Website www.händleragent24.at

Die Website ist klar strukturiert; für den User ist die Bewertung des Händlers sofort ersichtlich

Jeder kann, wenn er will

Transparenz für alle Das Prinzip der Website ist denkbar einfach, außerdem kennt man es ja schon von den anderen Bewertungsplattformen. So sind alle Autohändler Österreichs – von reinen Gebrauchtwagen- bis zu reinen Neuwagenhändlern – auf der neuen Bewertungswebsite gelistet. Es ist also möglich, per Eingabe seines Standortes oder der jeweiligen gewünschten Adresse die Händler in der Umgebung zu finden. Schon in den Suchergebnissen ist mittels Sternebewertung leicht ersichtlich, welcher Händler gut und welcher eher nicht so gut beurteilt wurde. „Klickt man nun auf den Händler seiner Wahl, erreicht man dessen Hauptseite, auf der man drei Hauptkriterien beurteilen kann: Preis-Leistungs-Verhältnis, Service, Kundenzufriedenheit und Verlässlichkeit“, erklärt Alexander Schned, Geschäftsführer von S&F Marketing Solutions, dem Unternehmen hinter der Beurteilungsplattform, und ergänzt: „Für den Kunden ergibt sich also ein hervorragender Vergleichsaspekt.“ Für den Händler anderseits besteht die Möglichkeit, sein Unternehmen auf der Webplattform entsprechend darzustellen. Je nach Volumen der gekauften Paketgröße reicht dies von der besseren und hervorgehobenen Reihung in den Suchergebnissen über eine detaillierte Unternehmenspräsentation bis zu

einem umfangreichen Quartalsbericht mit Zahlen, Daten und Fakten über seine Bewerter.

Das Team des Start-ups: Sales Manager Florian Hable, CEO Christoph Feilmair, CEO Alexander Schned und Country Manager Peter Bachmaier

„Beurteilen kann jeder, ob man nun das Auto gekauft hat oder nicht. Dies hat nicht nur Vorteile, weil sich ja theoretisch auch der Nachbarbetrieb einloggen könnte, um den Mitbewerber anzukreiden“, gibt Schned zu, meint aber weiter: „Doch hält man den Service am Kunden hoch, wird die Masse an zufriedenen Käufern das leicht wieder relativieren.“ Begründet wird die fehlende Verbindung zum Kauf damit, dass es für die Händler ebenso interessant sein kann, wenn man erfährt, warum der Kunde verärgert war und sich vielleicht sogar genau aus diesem Grund gegen einen Kauf beim betroffenen Unternehmen entschieden hat.

Ein Tool mit Chancen Das Konzept hinter www.händleragent24.at hat durchaus Potenzial, wenngleich es ärgerlich werden kann, sollte der Mitbewerb ernsthaft neidisch auf den Unternehmenserfolg sein und die Mitarbeiter schlechte Bewertungen verteilen lassen. Interessant wird es vor allem für Unternehmen, die verstehen, dass jede weniger gute Bewertung nicht nur ärgerlich ist, sondern die Chance birgt, die Prozessabläufe für jeden weiteren Kunden zu verbessern. Nur so wird das Leid des Kunden zur Freude des Unternehmers. • (MKR)

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MANAGEMENT

Viele Träume, kaum Fakten Lange Zeit galten die Asiaten als Vorreiter in der Batterietechnik – auch bei Elektroautos: Doch diese Zeiten sind vorbei, wie bei einem Workshop in Deutschland klar wurde. Auch Bosch ist mittendrin.

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ie sich die Zeiten ändern! Vor 30 Jahren, sinniert Otmar Frey, Geschäftsführer des Fachverbands Batterie, habe man in Deutschland bei Batterien kein Entwicklungspotenzial mehr gesehen: „Daher hat es auch keine Forschung mehr gegeben. Doch diese Zeit ging vor gut 10 Jahren zu Ende.“ Seither, so Frey, kämen auch wieder Studenten an die Universitäten – und die Absolventen würden von der Industrie regelrecht umworben.

(V. l.) Dr. Joachim Fetzer (Bosch), Prof. Gerhard Hörpel (Uni Münster), Dr. Rainer Wagner (Moll), Otmar Frey (Fachverband Batterien)

Bosch: Eigene Fertigung lohnt sich nicht „Wir haben in den vergangenen Jahren viel Knowhow aufgebaut“, bestätigt auch Dr. Joachim Fetzer, der für die Elektromobilität zuständige Bereichsvorstand bei der Robert Bosch GmbH. Allerdings gebe es noch immer Nachholbedarf, etwa im Bereich der Zellfertigung: „Da gibt es nur Fabriken in Asien.“ Ob Bosch (vermutlich gemeinsam mit einem asiatischen Partner) eine Fabrik in Deutschland bauen wird, ist derzeit noch nicht klar. „Im Moment ist das wegen der geringen Nachfrage aber sicher nicht sinnvoll“, sagt Fetzer: „Das kann sich aber in den kommenden 5 Jahren ändern. Dann wird sich zeigen, ob sich der Einstieg für uns lohnt.“ Der Grund für die momentane Zurückhaltung liegt in den ohnehin schon hohen Kapazitäten der bestehenden Werke und in den hohen Kosten. Die Investitionen für eine Fertigung von Lithium-Ionen-Batterien würden 500 Millionen bis 1 Milliarde Euro betragen, so Fetzer. Und dieses Geld müsse man ja auch wieder verdienen. Noch dazu, wo die Preise für die Batterien in den vergangenen Jahren deutlich gesunken seien, wie Prof. Gerhard Hörpel von der Universität Münster erklärt. Wurden vor einigen Jahren noch bis zu 1.000 Euro für ein kWh-Pack bezahlt, so seien es jetzt bereits nur knapp mehr als 200 Euro. Weitere Reduktionen seien zu erwarten. Da werde viel davon abhängen, welcher Hersteller den längsten Atem im Preiskampf habe. Unklar sei jedoch, welches System in Zukunft die derzeit vorherrschenden Lithium-Ionen-Batterien ablösen werde, so Hörpel. Hier seien mehrere Varianten

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Lithium-Ionen-Batterien werden wohl noch für längere Zeit in Elektroautos zu finden sein, auch wenn die Preise in den vergangenen Jahren stark gesunken sind

(oder auch eine Kombination derselben) denkbar. Erprobt werden derzeit beispielsweise LithiumSchwefel-Batterien. „Hier sind aber zum Beispiel die Sicherheitsaspekte noch nicht final gelöst“, sagt Hörpel: „Da gibt es viele Träume, wenig Fakten.“ Erst 2025 sei eine großflächige Fertigung realistisch.

Start-Stopp bringt deutliche Ersparnis Große Erwartungen in die Zukunft haben aber natürlich auch die Hersteller herkömmlicher Bleibatterien: „98 Prozent der Fahrzeuge werden in 5 Jahren noch immer mit Verbrennungsmotoren ausgestattet sein“, sagt Dr. Rainer Wagner vom deutschen Fabrikanten Moll. „Auch wenn Bleibatterien ein sehr altes System sind, gibt es noch immer Verbesserungsmöglichkeiten, etwa bei der Zyklenfestigkeit und der Ladungsaufnahme.“ In den vergangenen Jahren hätten sich die Batterien auch immer mehr vom reinen Starthelfer zum Bordnetz-Assistenten gewandelt. Wagner: „Und die Ersparnis an CO2, die es durch die vielen Fahrzeuge mit Start-Stopp-Systemen gibt, ist wesentlich höher als durch Elektroautos.“ • (MUE)

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IN EIGENER SACHE

Poleposition in der Medienwelt von morgen

Was bringt die Welt von morgen für eine Fachmedienverlagsgruppe wie Lederers Medienwelt? Ist Print in ein paar Jahren tot? Werden Zeitschriften im Jahre 2020 nur mehr elektronisch gelesen? Print versus Digital oder doch alle Angebote Hand in Hand?

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ie Welt wird immer digitaler, keine Frage. Das Motto: Online ist das neue Normal. Doch heißt diese Orientierung hin zum Web, dass morgen niemand mehr ein Print-Magazin lesen wird? Die klare Antwort von mir an dieser Stelle: Nein, ein fataler Fehler wäre es, Print auslaufen zu lassen. Aber genauso fatal wäre es, Digital zu ignorieren. Unser Standpunkt: handeln statt jammern! In dem dynamischen Markt- und Technologieumfeld von heute kann man als Medienunternehmen seine Zukunft nur sichern, indem man seine Geschäfte laufend an den Bedürfnissen seiner Stakeholder ausrichtet und durch das Erkennen und Nutzen neuer Technologien und Trends permanent weiterentwickelt. Neue Geschäftsfelder aufbauen, um für die Zukunft gerüstet zu sein und in der Branche als Vorreiter zu fungieren, dies hat sich Lederers Medienwelt auf die Fahnen geschrieben. „New Business“ nennt sich dieses neue Ressort, das sich das Auffinden und Aufbauen von zusätzlichen Erlösen für das Gesamtunternehmen vorgenommen hat. Seit Februar 2015 verantworte ich diesen Bereich beim A&W Verlag. Meine berufliche Laufbahn startete ich als Product Manager

für Zeitschriften bei der Bertelsmann Fachinformation in Wiesbaden. Danach war ich in leitender Position bei Firmen wie bei O2 Germany, T-Online, eBay Motors und zuletzt als Country Manager bei der WBS Training AG in Wien tätig. Zwar wird Print das Kerngeschäft bleiben, doch auch digitale Angebote, Social Media Marketing, mobile Apps und Cross Channel Publishing gehören nach meiner Meinung zu den festen Bestandteilen eines Verlages, der künftig erfolgreich sein will. Grundvoraussetzung für den Erfolg wird sein, dass ein sinnvoller Zusatznutzen für Leser und User gleichermaßen gestiftet wird. Die Vision: rund um unsere Zeitschriften, Informationsdienste und InfoNewsletter eine Welt an Zusatzgeschäften aufbauen, die in die Marke einzahlen und mit dieser konsistent sind. • (PLA)

Ein erster Schritt in diese Richtung ist der bald erscheinende automotive GUIDE – ein Nachschlagewerk für die österreichische Automobilwirtschaft mit allen wichtigen Informationen zu den wichtigsten Anbietern der Branche. Den automotive GUIDE wird es sowohl in einer gedruckten als auch in einer Online-Version geben.

Bei Fragen dazu können Sie Mag. Peter Langs gerne unter 02243 36840-572 anrufen oder ihm eine E-Mail schicken: langs.peter@autoundwirtschaft.at

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MANAGEMENT

Bereits seit 18 Jahren vergibt LeasePlan die „Excellence Awards“, zum 10. Mal wurde heuer außerdem der „Supplier of the Year“ ausgezeichnet

Exzellenz bei allen Marken Über 33.000 Bestandsfahrzeuge, 54.000 Werkstattaufenthalte und 64 Millionen Euro an Wartungs- und Reparaturausgaben: LeasePlan kennt die heimischen Kfz-Betriebe so gut wie kaum ein anderes Unternehmen. Auf Basis dieses Marktwissens wurden die beliebtesten Werkstätten gekürt.

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Allen bisherigen Rückgängen zum trotz sehen Nigel Storny (o.) und Dr. Clemens Wallner gute Rahmenbedingungen für das Autogeschäft

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ransparente Kosten, kulante Reklamationsbehandlungen, eine reibungslose Garantie- und Gewährleistungsabwicklung sowie natürlich die Aussagen von rund 1.000 befragten Fahrerinnen und Fahrern: Diese Kriterien zieht LeasePlan Jahr für Jahr bei der Wahl der „besten“ Markenautohäuser heran. Die „Excellence Awards“ für 2014 wurden Ende Jänner im Rahmen einer Gala im Wiener Prater überreicht. Auf die Bühne gebeten wurden dabei die Vertreter der Firmen Porsche Wien-Prager Straße (Audi), Denzel Wien-Erdberg (BMW), Autohaus Ernst Fior (Citroën), Eisner Auto Italia (Fiat), Autohaus Walter Peschek (Ford), Wiesenthal Brunn (Mercedes), Auto Günther (Opel), Sonnleitner (Renault), Kuss (Seat), Birngruber (Skoda) und Porsche Wien-Liesing (VW). Zudem durfte sich die heimische BP-Gesellschaft über die Ehrung als „Supplier of the Year“ freuen.

AUTO & Wirtschaft • MÄRZ 2015

Reichhaltige Erfahrungen Als größter markenunabhängiger Fuhrparkmanager verfüge man über vielfältige Werkstatterfahrungen, erklärte Nigel Storny, Geschäftsführer von LeasePlan Österreich: Im Schnitt hätten die verwalteten Fahrzeuge 2014 eine Fahrtleistung von 33.234 Kilometern absolviert. Die Extremwerte seien dabei 96 Kilometer bei einem „Poolfahrzeug aus dem öffentlichen Bereich“ sowie mehr als 117.000 Kilometer bei einem VW Multivan gewesen.

Grund zur Zuversicht? Heuer sieht Storny durchaus gute Rahmenbedingungen für das Fuhrparkgeschäft: Bei Pkws seien rund 310.000 und bei leichten Nutzfahrzeugen 35.000 Neuzulassungen realistisch. LeasePlan selbst strebe vor diesem Hintergrund eine Neugeschäftssteigerung „um 15 bis 18 Prozent“ sowie ein Bestandswachstum auf 35.000 Fahrzeuge an. Untermauert wurde der vorsichtige Optimismus von Dr. Clemens Wallner, wirtschaftspolitischer Koordinator der Industriellenvereinigung, der als Gastredner bei der Verleihung der Excellence Awards fungierte. Er argumentierte, dass sich die volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen für das Autogeschäft in den vergangenen Jahren nicht verschlechtert hätten: „Lediglich 6 Prozent aller Österreicher und 19 Prozent der armutsgefährdeten Personen können sich kein Auto leisten.“ Inflationsbereinigt seien die Treibstoffpreise nicht wesentlich höher als in früheren Jahrzehnten, gleichzeitig sei der Gegenwert der Arbeitseinkommen gestiegen: „In den sechziger Jahren konnte ein Industriearbeiter für eine Arbeitsstunde rund 60 Kilometer weit fahren, heute sind es 190 Kilometer.“ • (HAY)


Aktuelle TechnikTrends in einem: Komplexe Formen der Funktionsverglasung heben die Trennung zwischen draußen und drinnen auf und schützen vor zu viel Wärme

Glasklarer Fortschritt Im Jubiläumsjahr 2015 hat Oliver Sacher die Geschäftsführung der Saint-Gobain Autover Österreich GmbH vom interimistischen Leiter, Business Unit Director Frank Schwarzhans, übernommen.

D

as Unternehmen bereitet sich auf ein wahrhaft seltenes Ereignis vor: Die Muttergesellschaft Saint-Gobain wird heuer 350 Jahre alt: Erster Kunde war der legendäre Sonnenkönig Louis XIV, der den Spiegelsaal von Versailles beauftragte. Heute ist SaintGobain ein Baukonzern mit 185.000 Mitarbeitern. „Wie sich Saint-Gobain Sekurit als führender Autoglashersteller und Sain-Gobain Autover als Autoglashandelsorganisation in den Baukonzern einfügen, ist rasch beantwortet!“, sagt Sacher.

Das Auto als „mobiler Lebensraum“

Oliver Sacher ist der neue Geschäftsführer der Saint-Gobain Autover Österreich

„Der durchschnittliche Autofahrer verbringt zweieinhalb Jahre seines Lebens in seinem Pkw, sodass man den auch als ,mobilen Lebensraum‘ bezeichnen könnte. Anforderungen und Funktion an Verglasungen von Autos und Gebäuden decken sich: Es geht um Sicherheit, Wärme, UV- und Lärmschutz, Design, atmosphärischen und visuellen Komfort, auch wenn beim Fahrzeug zusätzlich Gewichtseinsparung und Kommunikation (Antennen) wichtig sind. Begeistert verweist Sacher auf die Tatsache, dass die Automobilindustrie jährlich ca. 14 Millionen Fahrzeuge mit Glas von Saint-Gobain Sekurit ausstattet und 2013 zusätzlich 4,8 Millionen Ersatzgläser für Pkws, Busse und Lkws im Reparaturmarkt verkauft wurden. Wurden vor 100 Jahren Automobile noch mit normalem Fensterglas ausgestattet, stellte das von Saint Gobain 1927 erfundene „Securit“ bis in die 1970er-Jahre als Standardverglasung für Windschutzscheiben die Alternative zum Verbundsicherheitsglas dar. Die aktuellen Entwicklungen gehen in 2 Richtungen: einerseits Produktion einbaufertiger Glasmodule, andererseits komplexe, gewichtsreduzierte Funktionsverglasungen als Designelemente. • (ENG)

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MANAGEMENT

Was will uns dieser Monat sagen? Die Absatzschwäche des Vorjahres setzte sich im Jänner fort, und das trotz vieler Marketingaktionen der Importeure und Händler. Auch bei den Gebrauchtwagen gab es ein Minus.

Gebrauchtwagen Jänner 2015 Stück

MA in %

+/ – in % z. Vorjahr

VW

11.847

20,47

-9,32

Audi

5.635

9,74

-8,05

BMW

4.159

7,19

-7,45

Opel

3.790

6,55

-12,21

Ford

3.614

6,24

-10,39

Mercedes-Benz

3.061

5,29

-6,05

Renault

2.782

4,81

-12,74

Peugeot

2.465

4,26

-12,90

Skoda

2.395

4,14

-5,67

Seat

2.053

3,55

-6,60

Mazda

1.894

3,27

-11,74

Fiat/Abarth

1.790

3,09

-17,74

Toyota

1.517

2,62

-13,95

Citroën

1.490

2,57

-7,57

Hyundai

1.165

2,01

-1,44

Nissan

937

1,62

-0,21

Kia

884

1,53

-5,05

Suzuki

859

1,48

-12,17

Mitsubishi

656

1,13

-6,95

Volvo

656

1,13

-15,57

Alfa Romeo

544

0,94

-12,12

Honda

493

0,85

-14,11

Chevrolet/Daewoo

407

0,70

-17,61

Mini

326

0,56

16,01

Dacia

309

0,53

-4,33

Jeep

302

0,52

7,09

Chrysler

292

0,50

-12,05

Subaru

244

0,42

-3,94

Land Rover

212

0,37

-12,03

smart

206

0,36

-27,72

Porsche

180

0,31

14,65

Lancia

176

0,30

-19,27

Jaguar

84

0,15

-25,00

Daihatsu

81

0,14

-4,71

Rover

59

0,10

-26,25

Lexus

54

0,09

12,50

SsangYong

50

0,09

4,17

Saab

49

0,08

-24,62

Dodge

36

0,06

-2,70

Bundesland

Jän. 15

Lada

11

0,02

22,22

Aston Martin

6

0,01

50,00

Bentley

6

0,01

-25,00

Infiniti

5

0,01

25,00

Maserati

5

0,01

0,00

Ferrari

3

0,01

-76,92

Lamborghini

3

0,01

50,00

MG

2

0,00

100,00

B K NÖ OÖ S St T V W

863 1.260 4.697 4.127 1.778 3.509 1.839 932 4.422

Rolls-Royce

2

0,00

100,00

KTM

0

0,00

-100,00

Sonstige

75

0,13

-20,21

Summe

57.871

100,00

-9,48

Marke

36

E

s sind durchaus interessante Zahlen, die uns die Statistiken des Jänners liefern: Auch wenn es sich nur um 4 Wochen handelt, so sind diese doch üblicherweise ein recht guter Anhaltspunkt für das, was und in den kommenden Monaten erwarten wird. Das Bedrückende daran: Die massiven Rückgänge aus dem Jänner des Vorjahres wurden heuer nicht wieder aufgeholt, sondern es ging sogar noch weiter bergab, und zwar um 2,35 Prozent. Das sind wieder um 563 Neuwagen weniger, die gleich zu Beginn in der Zulassungsstatistik fehlen. Dabei war die Stimmung heuer zu Jahresbeginn gar nicht so schlimm wie vor 12 Monaten, als die Diskussion um die bevorstehende Erhöhung diverser Kfz-Steuern und -Abgaben (die dann ja tatsächlich einige Monate später in Kraft treten sollte) für Kaufzurückhaltung sorgte. Interessant sind die äußerst unterschiedlichen Zahlen in den einzelnen Bundesländern: Mit einem Plus von 15,47 Prozent kommen die erfreulichsten Zahlen aus der Steiermark. Doch auch das muss man relativieren: Denn der massive Rückgang des Vorjahres (-27,64) wurde damit nur etwa zur Hälfte wettgemacht. Auch in Oberösterreich muss man beJän. 2015 denken, dass man mit 4.127 Stück MA in% Neuwagen weit weg ist von den 1.292 5,5 4.988 Einheiten z. B. im Jänner 821 3,5 2012. Und Wien? Hier gab es 662 2,8 zwar nur um 0,87 Prozent we633 2,7 niger Neuzulassungen als im 605 2,6 534 2,3 Jänner 2014, doch damals war 515 2,2 es zu einem Einbruch von 22,62 446 1,9 Prozent gekommen. Nur zur 436 1,9 Erinnerung: Im Jänner 2013 424 1,8 wurden in Wien noch 5.765 Neuwagen zugelassen, heuer waren es nur noch 4.422 Stück! +/- % Jän. 14

Modell-Ranking Neuwagen Marke/ Modell 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

VW Golf Renault Mégane Skoda Octavia Skoda Fabia VW Polo Opel Corsa Hyundai i20 VW Passat Audi Q3 Renault Clio

Bundesländer Neuanmeldungen 2,49 -9,29 -4,78 -3,87 -11,41 15,47 -11,03 -2,82 -0,87

842 1.389 4.933 4.293 2.007 3.039 2.067 959 4.461

Alle Daten zum Fahrzeugmarkt finden Sie auch im MarketAnalyser von Eurotax!

AUTO & Wirtschaft • MÄRZ 2015

Auch Gebrauchtwagen im Minus Mit 57.871 Ummeldungen stürzte der GebrauchtwagenMarkt zurück auf das Niveau vom Jänner 2012. Betroffen waren alle großen Marken, lediglich Hersteller (weit) unterhalb der 1-Prozent-Grenze konnten vereinzelt mehr Gebrauchtwagen verkaufen als im Jänner 2014. • (MUE)


Neuwagen Jänner 2015 Marke

MA +/ – in % in % z. Vorjahr

Stück

VW Skoda Opel Renault Audi Hyundai Seat BMW Mercedes Benz Ford Peugeot Dacia Citroën Fiat/Abarth Mazda Kia Nissan Toyota Mitsubishi Volvo Suzuki Jeep Land Rover Mini Smart Porsche Honda Alfa Romeo Subaru Lexus Jaguar Lancia Chevrolet Lada SsangYong Infiniti Maserati Bentley Ferrari Aston Martin Cadillac Daihatsu KTM Lamborghini Lotus Rolls-Royce Saab Sonstige Summe

3.957 16,89 1.918 8,19 1.703 7,27 1.654 7,06 1.330 5,68 1.281 5,47 1.264 5,40 1.227 5,24 1.177 5,02 1.136 4,85 731 3,12 647 2,76 611 2,61 610 2,60 603 2,57 569 2,43 531 2,27 507 2,16 368 1,57 266 1,14 222 0,95 202 0,86 163 0,70 157 0,67 144 0,61 118 0,50 97 0,41 78 0,33 43 0,18 37 0,16 18 0,08 15 0,06 8 0,03 7 0,03 5 0,02 4 0,02 3 0,01 1 0,00 1 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 14 0,06 23.427 100,00

Jän. – Dez. 2012 Stück

-3,72 14,30 -8,00 20,38 -5,27 -6,02 24,90 27,02 4,44 -27,37 -12,35 -9,38 -9,48 -25,43 -34,88 -16,08 35,81 16,02 35,29 -3,97 -22,92 132,18 -32,64 93,83 111,76 49,37 -14,16 -13,33 -20,37 27,59 -53,85 -60,53 -96,98 0,00 25,00 -20,00 -70,00 -66,67 -87,50 -100,00 -100,00 0,00 0,00 -100,00 0,00 -100,00 0,00 40,00 -2,35

MA in %

Jänner 2015 Anwendung (inkl. Kzl)

+/ – in % z. Vorjahr

Klares Plus im Jänner: Renault-Österreich-Chef Uwe Hochgeschurtz

Einbußen bei Jaguar und Land Rover: Mag. Peter Modelhart

1 In betrieblichen Zulassungen enthalten

männl.

weibl.

betriebl.

Taxi1

Vermietung1

618 379 234 367 134 272 125 294 311 298 172 344 165 91 229 161 165 174 100 90 59 36 43 42 16 40 25 10 7 14 4 1 4 7 0 0 1 1 1 0 0 0 0 0 0 0 0 5 5.039

418 270 119 126 81 233 82 76 140 173 114 169 112 93 135 117 61 151 44 41 59 15 23 31 12 13 17 3 5 5 0 1 2 0 1 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 2.943

2.921 1.269 1.350 1.161 1.115 776 1.057 857 726 665 445 134 334 426 239 291 305 182 224 135 104 151 97 84 116 65 55 65 31 18 14 13 2 0 4 4 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 9 15.445

4 12 0 3 0 4 3 0 25 10 1 0 1 2 1 1 1 14 1 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 84

342 127 45 10 142 11 307 10 148 13 0 1 18 49 0 32 91 30 0 0 1 13 0 0 2 0 0 0 0 0 0 3 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1.395

Diplomatie1 6 1 0 0 0 1 1 11 10 1 0 0 1 0 0 0 0 0 0 4 0 0 0 2 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 38

Gewinner und Verlierer nach Segmenten Jänner 2015: 23.427 Kleinwagen

Stadtwagen

+12,9 %

+6,4 %

1.113

4.561

Microvans

Familyuntere vans Mittelklasse

Mittelklasse

Oberklasse

Luxusklasse

Sportwagen

+2,8 %

571

4.566

1.744

-11,9 %

-5,0 %

-3,4 %

2.645

Geländewagen

Geländew. Minivan medium

+20,6 %

440

71

73

-31,5 %

-4,1 %

-38,1 %

AUTO & Wirtschaft • MÄRZ 2015

1.301

4.188

1.035

-11,2 %

-14,0 %

37


MANAGEMENT

Die Millionenmarke ist geknackt Ein gutes Jahr beginnt mit einem guten Jänner – also mit einem europaweiten Plus von 6,4 Prozent, wodurch die Neuzulassungen gleich im Jänner über der Marke von 1 Million liegen. Dabei gab es auch interessante Länderergebnisse.

Länderstatistik Veränd. Land

Jän. 15

Jän. 14

in %

Belgien

47.324

49.584

-4,60%

Dänemark Deutschland Estland Finnland

I

n Irland müsste man sein! Mit einem Plus von satten 30,8 Prozent überholte die Insel im Nordwesten des Kontinents bei den Jänner-Neuzulassungen sogar Österreich – und zwar deutlich. Das ist natürlich nur ein Nebenaspekt, denn viel wichtiger sind die 5 großen Länder Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien, die mit einem geschlossenen Wachstum für Jubel unter den Herstellern sorgten. Den hört man auch aus Portugal (+21,1), Tschechien (+15,3) und Schweden (+9,3). Takuo Sasaki, ManaHingegen wurde das zarte Pflänzging Officer der Toyota lein des Wachstums, das sich im Motor Corporation Vorjahr in Griechenland abgezeichnet hatte, gleich wieder abgewürgt: Ein Minus von 10,2 Prozent ist eine ordentliche Enttäuschung für die ohnehin arg gebeutelten Autohändler. Ähnlich stark traf es auch die Schweizer Autohändler, wo es wegen des starken Franken-Kurses eine gewisse Unsicherheit unter den Kunden gibt. Bleibt abzuwarten, ob – wie schon vor 3 Jahren – die Händler in Vorarlberg davon profitieren werden.

38

Frankreich Griechenland* Großbritannien

16.026

16.259

-1,40%

211.337

205.996

2,60%

1.692

1.622

4,30%

10.264

12.689

-19,10%

133.149

125.454

6,10%

5.540

6.169

-10,20%

164.856

154.562

6,70%

Irland

29.948

22.893

30,80%

Italien

132.508

119.411

11,00%

Kroatien

2.376

2.127

11,70%

Lettland

1.148

966

18,80%

Litauen

1.421

1.176

20,80%

Luxemburg

3.205

3.415

-6,10%

Niederlande

47.940

44.994

6,50%

Norwegen

10.575

11.421

-7,40%

Österreich

23.427

23.990

-2,30%

Polen

29.686

27.172

9,30%

Portugal*

11.219

9.268

21,10% -2,70%

Rumänien

4.978

5.118

Schweden

20.408

18.673

9,30%

Schweiz

18.241

20.370

-10,50%

Serbien*

1.143

1.022

11,80%

Slowakei

4.573

4.893

-6,50%

Slowenien

5.139

4.646

10,60%

Spanien

69.290

54.086

28,10%

Tschechische Republik

15.727

13.638

15,30%

4.898

4.404

11,20%

758

700

8,30%

1.028.796

966.718

6,40%

Ungarn Zypern* Total

* geschätzte Volumina für Jänner 2015

Top-Ten-Marken Veränd. Jän. 15

Jän. 14

in %

133.126

122.734

8,50%

Toyota verkaufte in Europa besser

Volkswagen

Für Toyota läuft das Geschäft weiterhin erfreulich. In den letzten 3 Quartalen 2014 sei der Konzernumsatz weltweit um 5 Prozent gestiegen, sagte Takuo Sasaki, Managing Officer der Toyota Motor Corporation. In diesen 9 Monaten sei der Konzernumsatz bei umgerechnet 143,68 Milliarden Euro gelegen. Der Nettogewinn habe in diesem Zeitraum 12,33 Milliarden Euro betragen. Das sei umso erfreulicher, als der weltweite Fahrzeugabsatz von Toyota zwischen März und Dezember 2014 um 45.365 Einheiten auf 6,7 Millionen Stück zurückgegangen sei. In Europa verzeichnete Toyota für diesen Zeitraum jedoch eine Steigerung um 3.865 Einheiten; insgesamt 633.578 neue Autos wurden verkauft. Der in Europa erzielte operative Gewinn betrug zwischen April und Dezember 2014 etwa 474 Millionen Euro. Und auch im Jänner ging das Wachstum von Toyota weiter, wie die Zahlen zeigen: Der Konzern schaffte es durch das Plus von 6,1 Prozent auch in die Top 10 bei den Neuzulassungen. • (MUE)

Ford

70.710

67.930

4,10%

Renault

66.410

59.425

11,80%

Peugeot

63.579

61.978

2,60%

Opel/Vauxhall

63.570

55.390

14,80%

Audi

54.632

54.266

0,70%

Mercedes

52.279

45.786

14,20%

BMW

51.541

48.877

5,50%

Fiat

47.638

45.838

3,90%

Toyota

47.425

44.687

6,10%

Jän. 15

Jän. 14

in %

Volkswagen Golf

41.307

39.198

5,40%

Volkswagen Polo

23.512

22.751

3,30%

Renault Clio

22.238

21.090

5,40%

Ford Fiesta

21.833

22.415

-2,60%

Opel/Vauxhall Corsa

21.225

14.215

49,30%

Nissan Qashqai

18.163

12.790

42,00%

Skoda Octavia

17.294

16.939

2,10%

Peugeot 208

16.047

18.508

-13,30%

Audi A3/S3/RS3

15.438

15.644

-1,30%

Toyota Yaris

15.298

13.452

13,70%

Top-Ten-Modelle Veränd.

AUTO & Wirtschaft • MÄRZ 2015


MANAGEMENT

Zahlreiche Initiativen

Zwei ziehen an einem Strang Zuweilen mutet die Interessenvertretung wie ein Jahrmarkt persönlicher Eitelkeiten an. In der Steiermark ist das Gegenteil der Fall: Dort haben der Fahrzeughandel und die Kfz-Techniker nicht nur gemeinsame Anliegen, sondern auch ein gemeinsames Büro in der Wirtschaftskammer. Von Philipp Hayder

A

utohändler, Werkstätten mit „Blauschild“ und auch Karosseriebetriebe: Sie alle werden in der steirischen Wirtschaftskammer von Mag. Barbara Leitner betreut. Diese eher zufällig entstandene

Die steirischen Branchenvertreter organisieren zahlreiche gut besuchte Tagungen und Seminare

Die Fülle an gemeinsamen Projekten reicht von der Öffentlichkeitsarbeit bis zu technischen und juristischen Weiterbildungen. Beispielsweise kamen Ende Jänner über 250 Mitglieder beider Fachgruppen nach Graz, um sich über den korrekten Umgang mit Probefahrtkennzeichen zu informieren. Auch der gemeinsame „Tag der KfzWirtschaft“, der üblicherweise im November abgehalten wird, ist stets gut besucht. Eine steirische Besonderheit sind die §-57a-Schulungen, die in den einzelnen Bezirken und auf Wunsch sogar direkt in den Betrieben abgehalten werden. „Wir haben das vielleicht beste Qualitätssicherungskonzept in ganz Österreich“, freut sich Harb und lobt vor allem den diesbezüglichen Einsatz seines Vorgängers Rupert Skotschnigg, der nach wie vor unermüdlich Aufklärungsarbeit betreibt: „Es gibt bei uns schon seit Jahren so gut wie keine Beanstandungen von Prüfbetrieben.“

Maßnahmenpaket gegen Pfuscher Der Kampf gegen die Schwarzarbeit ist ein weiteres Anliegen von Edelsbrunner und Harb. Sie setzen derzeit auf ein Bündel an Maßnahmen, das ein „Meldeformular“ im Internet ebenso umfasst wie die Zusammenarbeit mit den Finanzbehörden und dem Erhebungsdienst der Wirtschaftskammer. Die Endkunden sollen durch Radiospots von Aufträgen an „Profipfuscher“ abgebracht werden: Schließlich seien Arbeiten in Fachbetrieben nicht nur professioneller und schneller, sondern oftmals auch gar nicht teurer als bei den Pfuschern, argumentieren die beiden Fachgruppenobleute. Auf das wirksamste Werkzeug gegen die Schwarzarbeit müssen sie jedoch zumindest vorerst verzichten – eine Ausdehnung des „Handwerkerbonus“ auf die Automobilwirtschaft. Konzentration habe sich in den vergangenen 14 Monaten als wahrer Glücksgriff erwiesen, bestätigen Komm.-Rat Ing. Klaus Edelsbrunner, Gremialobmann des Fahrzeughandels, und Komm.-Rat Alois Harb, Innungsmeister der Kfz-Techniker: „Schließlich betreffen viele Anliegen alle mit dem Auto befassten Fachgruppen.“ Dass der Grazer Peugeot-Händler Edelsbrunner, Sohn des gleichnamigen langjährigen Bundesinnungsmeisters, und der mit seinen Autohäusern in Weiz und Voitsberg aktive Harb auf menschlicher Ebene ausgezeichnet zusammenarbeiten, trägt naturgemäß zur Harmonie bei.

Ein Team für eine Branche: Komm.Rat Ing. Klaus Edelsbrunner, Mag. Barbara Leitner und Komm.-Rat Alois Harb (v. l.)

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Gemeinsam die Zukunft sichern Einig sind sich Edelsbrunner und Harb darin, dass die Branche vor großen Herausforderungen steht. Einerseits zeichne sich eine Ausdünnung der Markenwerkstattnetze ab, andererseits kämen auf freie Reparaturbetriebe immer größere Investitionen zu. Markengebundene Autohändler seien darauf angewiesen, dass ihre Importeure endlich von allzu strikten Vorgaben und überzogenen Standards Abstand nehmen würden: „Wenn über Jahrzehnte aufgebaute Strukturen gefährdet werden, hat darunter schlussendlich vor allem der Kunde zu leiden.“ •

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MANAGEMENT

Das VP-geführte Wirtschaftsministerium ist mit dem Slogan der „Entfesselung der Wirtschaft“ in den Wahlkampf gezogen. Das SP-dominierte Verkehrsministerium arbeitet daran, dass daraus nichts wird. Ein Beispiel ist die C-95-Führerscheinpflicht, die den Kfz-Betrieben auferlegt wurde und deren Sinnhaftigkeit von der Wirtschaftskammer sehr bezweifelt wird.

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ls im Jahr 2003 das Europäische Parlament eine neue Richtlinie für Berufskraftfahrer (2003/59EG) erlassen hat, konnten Österreichs KfzBetriebe nichts Böses ahnen. Schließlich wurde diese (wörtlich) damit begründet, dass „die Mehrheit der Berufskraftfahrer in der Gemeinschaft ihren Beruf

Gefesselte Kfz-Betriebe – entfesseltes Ministerium bislang ausschließlich auf der Grundlage ihres Führerscheins ausübt. Eine obligatorische Berufsausbildung von Berufskraftfahrern ist nur in einigen Mitgliedstaaten vorgesehen.“ Zur „Qualitätssicherung für den Beruf des Kraftfahrers“ sei ein europaweit einheitlicher Standard einzuführen, so die EU. „Darüber hinaus dürfte ein moderner Arbeitsplatz bei jungen Menschen das Interesse für den Beruf des Kraftfahrers wecken, was dazu beitragen dürfte, dass Berufsanfänger den Weg in diesen Mangelberuf finden.“

§ 44a Kraftfahrliniengesetz und für Lenker von Lkws im Werksverkehr von Handel, Gewerbe und Industrie erlassen. • Es wurde festgelegt, dass jeder C-Neuling mit einem Führerscheindatum nach dem 10.9.2009, der sich als Berufskraftfahrer verdingen will, künftig eine ergänzende C-95-Ausbildung zu absolvieren hat. Allerdings werde dieser Weiterbildungsnachweis erst zwischen 2014 und 2019 benötigt. • Wurde der Führerschein jedoch vor dem 10.9.2009 ausgestellt, wird ein Weiterbildungsnachweis bis spätestens 10.9.2014 benötigt. Dafür sind innerhalb von 5 Jahren genau definierte Weiterbildungen (5 Module zu je 7 Stunden, ohne Prüfung, aber mit vollständiger Anwesenheitspflicht) zu absolvieren. Bis spätestens 9.9.2014 müssen Berufschauffeure die nachgewiesenen Weiterbildungen unter dem Zahlencode „95“ in ihren Führerschein eintragen lassen. Ein gutes Geschäft für alle Fahrschulen, die von den Berufskraftfahrern für diese Ausbildungspakete zwischen 700 und 900 Euro kassieren. Und ein gutes Geschäft für die Behörden, die dafür satte Gebühren vorgeschrieben haben.

Umsetzung bleibt Sache der Mitgliedsstaaten Stets war nur von Berufskraftfahrern die Rede. Auch als ergänzend ausgeführt wurde, die Regelung gelte „unabhängig davon, ob diese ihren Beruf als Selbstständige oder als abhängig Beschäftigte, im gewerblichen Güterverkehr oder im Werksverkehr ausüben“. Die bereits harmonisierte Grundqualifikation für den C-Führerschein sollte für Berufskraftfahrer mit einer Weiterbildung ergänzt werden. Diese sei europaweit durch den Eintrag der Zahl 95 auf dem Kartenführerschein nachzuweisen. Die Umsetzung der Richtlinie wurde den nationalen Gesetzgebern überlassen. Die Deutschen haben dafür ein eigenes Berufskraftfahrer-Qualifikationsgesetz geschaffen. In Österreich wurden 2009 lediglich neue Bestimmungen für Lenker von Kraftfahrzeugen gemäß § 19 Güterbeförderungsgesetz 1995, § 14a Gelegenheitsverkehrs-Gesetz 1996,

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Vom Abschleppen von Autos war nie die Rede Nach wie vor dachte keiner daran, dass die Berufskraftfahrerregelung auch für das gelegentliche Abschleppen von Autos gelten soll. Dafür gibt es ja schließlich die Handwerkerregelung: Die C-95-

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BIM Fritz Nagl kritisiert die Regelung ebenso …

… wie Niederösterreichs LIM Karl Scheibelhofer

Im Führerschein von Niederösterreichs LIM Karl Scheibelhofer sind die C-95Kürzel bereits eingetragen

Vorschrift sollte nicht für Kfz gelten, die „zur Beförderung von Material oder Ausrüstung, die der Lenker zur Ausübung seines Berufes verwendet, und bei denen das Lenken des Fahrzeuges nicht die Hauptbeschäftigung des Fahrers ist“, genutzt werden. Unklar war nur, wie bei Fahrten von Handwerksbetrieben oder zu privaten Zwecken im Falle von Kontrollen in der Praxis ein entsprechender Nachweis erfolgen soll. Dafür wollte die Wirtschaftskammer vom Verkehrsministerium eine entsprechende Auskunft haben. Und hatte das Pech, auf den Oberrat Mag. Christian Kainzmeier zu stoßen. Als Leiter des Rechtsbereiches „Straßenverkehr“ kam er im Mai 2014 zum verblüffenden Ergebnis, dass Kfz-Werkstätten auch zum gelegentlichen Abschleppen eines Autos einen Berufskraftfahrer benötigen. Dass das in Deutschland und in anderen EU-Staaten nicht nötig sei, spiele keine Rolle. Schließlich liege die Regelung der Ausnahmen von der C-95Pflicht im Ermessen der nationalen Behörden. Alle von der WKO vorgetragenen Argumente fruchteten nichts: „Nach Ansicht des bmvit (Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technik, Anm. d. Red.) handelt es sich bei reparaturbedürftigen Fahrzeugen weder um Material noch um Ausrüstung, das der Kfz-Techniker zur Ausübung seines Berufs verwendet. Ein beschädigtes Fahrzeug, das zu Reparaturzwecken abgeschleppt werden muss, kann nach Ansicht des bmvit schon grundsätzlich nicht unter den Begriff „Material“ (und auch nicht unter den Begriff „Ausrüstung“) subsumiert werden“.

„Völlig sinnlose bürokratische Belastung“ Am 21.10.2014 kam Kainzmeier „im Namen des Bundesministers“ zum abschließenden Ergebnis, dass auch das gelegentliche Abschleppen nicht unter die Handwerkerregelung fällt. „Für solche Güterbeförderungen ist jedenfalls ein Fahrerqualifizierungsnachweis erforderlich“. Aus der Sicht von Karl Scheibelhofer, Landesinnungsmeister von Niederösterreich, der bereits seine C-95-Ausbildung hinter sich hat, eine völlig sinnlose bürokratische Belastung, gegen die auch alle anderen Kfz-Innungen vergeblich Sturm gelaufen sind. Damit den Kfz-Betrieben nicht langweilig wird, hat das Ministerium einen weiteren Pfeil im Köcher: Bisher galt die Regelung, dass Kfz-Mechaniker unbesetzte Autobusse bei Probefahrten mit einem C-Führerschein lenken dürfen. Das könnte sich nun ändern. Im Zuge der 16. FSG-Novelle wird daran getüftelt, dass auch dafür ein D-Führerschein erforderlich sein soll. Bundesinnungsmeister Friedrich Nagl erhebt gerade, wie viele Betriebe betroffen wären. Denn dann müssten bei der „Pickerl“-Überprüfung nicht nur die „befugten Personen“ in den Blauschild-Werkstätten, sondern auch jene in den Betriebswerkstätten diverser Busflotten zur D-Schein-Prüfung geschickt werden. Was den „Wiener Linien“ möglicherweise keine besondere Freude machen wird. • (KNÖ)

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MANAGEMENT

„Das ist Wertevernichtung pur“ Mit deutlichen Worten skizzierte Komm.-Rat Josef Schirak, Vorsitzender des Bundesgremiums Fahrzeughandels bei den „Perspektiven“ die automobilpolitischen Herausforderungen 2015 in Österreich. Von Prof. Hannes Brachat

Ein weiteres Kapitel schlug der österreichische Handelssprecher mit dem Reizklima rund ums Auto auf. Die fragwürdige Stimmungsmache um den automobilen Verkehr ruft nach der Imagekampagne: „Ich brauche mein Auto.“ Nachdenklich mussten die Ausführungen des Handelssprechers zum Thema Hersteller-/Händlerverhältnis stimmen. Die einseitige Machtausübung drücke die Händler an die Wand. Verlierer in diesem „Spiel“ sei der österreichische Familienbetrieb. Er werde in die Enge getrieben. Die aktuelle Musterkostenrechnung, die das Bundesgremium bei der KMU Forschung in Auftrag gab (siehe „Thema“ ab Seite 10), lege aktuell eine Umsatzrendite von 0,94 Prozent vor.

„Aus dem Gleichgewicht geraten“

„Die Zitrone ist ausgedrückt.“ Mit diesen Worten beschrieb Josef Schirak die Situation der österreichischen Autohändler

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uf der Forumsveranstaltung der „Autohaus“Akademie stellte Schirak in Wien die überfabrikatliche Sicht der österreichischen Automobilszenerie für 2015 vor. Derzeit sind in Österreich 4,69 Millionen Pkws unterwegs. Man spricht von Vollmotorisierung, von gesättigtem Markt. 2014 wurden 303.318 Neufahrzeuge zugelassen. Schirak: „Wir stellen dabei fest, dass rund 30 Prozent, sprich 91.800 Einheiten, mit einer Zulassungsdauer bis zu 120 Tagen auf das Marktgeschehen einwirkten. Diese krasse Unsitte taktischer Zulassungen stört den Autoverkauf, stört das Preisgefüge und fehlt in den Renditen des Handels. Das ist Wertevernichtung pur! Man glaube doch nicht, dass die Höhe der Nachlässe positive Auswirkung auf die Kundenzufriedenheit hat.“

40 Prozent der Betriebe im „roten Bereich“ Schirak ging in einem weiteren Kapitel auf das vielbeachtete Gutachten „Refundierung von Gewährleistungs- und Garantiearbeiten für Kfz-Reparaturen“ ein, das ebenso von KMU Forschung Austria erstellt wurde. Deren zentrale Aussage (ebenfalls im „Thema“ auf den Seiten 10/11 abgehandelt): Würden die Händler alle Kosten ersetzt erhalten, die mit Gewährleistungsund Garantiearbeiten verbunden sind, würde die Umsatzrendite für den Durchschnittsbetrieb um 0,6 Prozent steigen. So aber werden weiterhin 40 Prozent der Betriebe im „roten Bereich“ unterwegs sein. Schirak rechnet für 2015 mit 285.000 Zulassungen, die wirklich im Land bleiben: „Wir müssen 2015 die Extreme links und rechts abschneiden, wir müssen wieder zu einem Maß in der Mitte kommen. Die Verantwortlichen sollten mehr an das Ganze als an kurzfristigen Egoismus. Nichts im Übermaß! Lassen Sie uns anständig wirtschaften!“ •

Bundesgremium konnte Grenzen setzen Schirak ging aktuell auf die gesetzlichen Vorgaben der „neuen NoVA“ ein und zeigte auf, wo das Gremium Grenzen setzen konnte. Einzelne Fahrzeugmodelle wären ansonsten mit einer Belastung von 72 Prozent aufgerufen worden.

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Damit lasse sich keine Zukunft gestalten, so Schirak. „Das Geben und das Nehmen ist aus dem Gleichgewicht geraten. Die Hersteller/Importeure rütteln an den Grundfesten der eigenen Handelssubstanz ihrer Marke.“ Die zentrale Frage müsse lauten: „Brauchen die Importeure uns noch? Wenn ja, wie kann der Handel Geld verdienen, um Zukunft gestalten zu können? Die Zitrone ist ausgedrückt.“ Die Antwort der Verantwortlichen auf die Kehrtwende bleibe aus. „Importeure/Hersteller sind verantwortlich für Produkte, Marke und Vertrieb. Zur Vertriebsgestaltung gehört die Preis-, Absatz- und Renditepolitik. Schwarze Fliesen im Verkaufsraum sind da wirklich nicht die Lösung.“ Schirak im Klartext: „Demut darf nicht zur Demütigung führen.“

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März 2015

Sommer 2015

HOFFENTLICH STABIL Bilanz 2014 Zu viele Reifen auf Lager

Reifentest Erfreuliches ÖAMTC-Ergebnis

VRÖ Zeit des Jammerns ist vorbei

Deutscher Markt Negative Umsatzrendite

Ist das Rad ab? Wir haben die Verantwortlichen der Industrie zu Gegenwart und Zukunft befragt.

www.autoundwirtschaft.at



ANSICHT Gelieferte Menge minus verkaufte Menge = volle Lager

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s ist schon wieder passiert: Während wir vor einem Jahr vermutet haben, dass die Händler nach den vergangenen Problemsaisonen mit dem Einlagern vorsichtiger sein werden und die Industrie wenig Druck machen wird, hat uns die Realität sehr schnell eingeholt. Zwischen den Verkäufen der Industrie an die Händler (Sell-in) und den Verkäufen der Händler an den Endkunden (Sell-out) klafft erneut eine gewaltige Lücke. • Die Konsequenzen werden erst später spürbar werden, wenn den Großhändlern der Finanzierungsdruck zu groß wird und der große Abverkauf stattfindet. Die Preise werden wieder purzeln und damit einmal mehr die Margen. Laut Prognosen vom deutschen Reifenverband BRV ist die durchschnittliche Umsatzrendite der Reifenfachbetriebe bereits negativ. BRV-Vorsitzender Peter Hülzer fordert daher die Industrie auf, bei ihren Partnerschaften mit Großhändlern betriebswirtschaftliche Vernunft vorzuschreiben. Ein guter Ansatz, der vermutlich genau so illusorisch ist wie die Hoffnung, dass die Reifenindustrie ihre Überproduktion zugunsten vernünftiger Verkaufspreise herunterfährt. Der Grund dafür ist ebenso einfach wie problematisch. • Genauso wie die Kurzzulassungen den Neuwagenmarkt verfälschen, zeigt der Sell-in ein falsches Bild der Reifenverkäufe. Der Konzernstratege sieht lediglich die – bei uns auf Seite 6 veröffentlichten – Pool-Zahlen, die zwar erfreulich, aber bekanntlich weit von den tatsächlichen Verkäufen an Endkunden entfernt sind. Unbedeutend ob er mit diesen Sell-in-Zahlen zufrieden ist oder nicht, nächstes Jahr muss es selbstverständlich „mehr“ werden. Auf Basis dessen werden schließlich die Produktionszahlen festgelegt. Die Landesverantwortlichen spielen mit, sonst wären sie die längste Zeit Landesverantwortliche gewesen. Die Wahrheit vom Markt möchte man in der Zentrale nicht hören. • Nachdem die Lager noch voll sind, erhöht sich die Differenz zwischen Sell-in und Sell-out erneut, bis es

Gerald Weiss, Leiter Sonderprojekte: „Die einzige Chancen für die Reifenspezialisten ist die Dienstleistung, nicht der Reifenpreis.“

wieder zu einem Crash kommt. Der Preisund der Margendruck werden dabei jedes Mal höher. • Der Reifenfachhändler kann nichts davon beeinflussen. Seine Aufgabe ist es, seinen Markt richtig einzuschätzen. Er kann sich nur „um seinen Betrieb und um seine Region kümmern“, wie VRÖ-Obmann James Tennant richtig ausführt. Und er muss sein Geschäft so gut wie möglich betreiben. Die Voraussetzungen sind – auch wenn es für die gebeutelten Reifenbetriebe zynisch klingen mag – gut wie schon lange nicht. Noch nie war ein Reifenwechsel aufgrund von RDKS so kompliziert, noch nie waren so viele verschiedene Automodelle, Reifen, Felgen und Sensoren auf dem Markt. Nur der Spezialist kann diese Produkte für den Konsumenten richtig zusammenführen. • Die Automobile waren noch nie so komplex, es wäre schade, wenn man das moderne Fahrerlebnis mit dem falschen Gummi zerstört. Es braucht echte Spezialisten und deren Arbeit muss auch etwas wert sein. Wie unser Klosterneuburger Nachbar und Reifen-Routinier Wilfried Fleischmann richtig sagt: „In den meisten Branchen kostet die Dienstleistung mittlerweile deutlich mehr als das Produkt.“ Nur im Reifengeschäft schämt man sich noch immer, adäquate Preise für die Dienstleistung zu verlangen. • Die Leistung muss etwas kosten, aber es muss dem Kunden auch etwas geboten werden. Das Einkaufserlebnis ist heute selbstverständlich, egal ob man das Möbelhaus, den Elektronik- oder nur den Supermarkt besucht. „So möchte der Kunde auch betreut werden, wenn er 18-Zoll-Räder für sein SUV kauft“, ist Christian Thaller von Alcar Heringrad überzeugt. Mit Beratung, Betreuung, Auswahl, etwas Emotion und natürlich mit perfekter, fachmännischer Arbeit kann der Reifenfachhandel überleben. Nur mit dem billigsten Reifen kann er das nicht.

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Advertorial

Sales Team Consumer Ă–sterreich

Claus-Christian Schramm

Thomas Landl

Helmut BrĂźnner

Robert Polena

Peter Margreiter


Partner mit Mehrwert „Ich bin stolz auf das österreichische Team. Jahrzehntelange Branchenerfahrung, Kompetenz und persönliches Engagement sind ein wichtiger Mehrwert für unsere Kunden“, Claus-Christian Schramm, Geschäftsführer Goodyear Dunlop Österreich.

Christian Fischer

Gilbert Fank

Erik Mayer

Andreas Voppichler

Andreas Schager

Alexander Wultsch


REIFEN EXTRA

Sagt, wo die Wahrheit steckt Einige Großhändler reden sich immer noch die Reifenwelt schön, während die Lieferantenseite längst der wirtschaftlichen Realität ins Auge schaut. Ein paar Gewinner gibt es, jedoch schwillt das Verliererkonto an. Ein Zustandsbericht! Von Gerhard Lustig

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as der Reifenmarkt in untenstehender Übersicht nicht reflektiert, ist der aus Sicht des Reifenhandels katastrophale Rausverkauf (Sell-out). Kaufkraftverlust und rückläufige Zulassungszahlen zeichneten tiefe Spuren in die Umsatzlisten aller am Reifengeschäft beteiligten Vertriebsorganisationen. RDKS war und ist noch kein wirtschaftlich tragfähiges Thema.

Österreichs Reifenmarkt 2014 zu 2013 Pkw Notlauf total Pkw Sommer R/S/T Pkw Sommer H Pkw Sommer V Pkw Sommer W/Y/Z Pkw Sommer total Pkw Spezial (Oldtimer usw.) Pkw Winter total Pkw total 4x4 total LLkw total Pkw/4x4 und LLkw total Lkw total Agrar total Total alle Produkte

Stück 2014 24.896 235.817 421.535 377.109 419.264 1.478.621 13.552 2.935.110 4.427.283 349.681 420.543 5.197.507 245.334 37.075 5.479.916

+/- % 2014 21,5 7,4 12,8 20,7 12,6 13,9 58,4 1,8 5,6 13,7 5,3 6,1 7,1 -16,3 6,0

Quelle: Reifenindustrie, eigene Recherchen, ca. 85 % Abdeckung inkl. Korea-Marken, einzelne Segmentzahlen fehlen

Eine Relativierung zu den Pkw-Sell-out-Veröffentlichungen 2014 des VRÖ mit Sommer +3 %, Winter -17 %, gesamt -6 %: Die Industrie konnte in nahezu allen Segmenten mehr in den Handel (Sell-in) liefern. Dem steht ein deutliches Sell-out-Minus des Handels an Kunden gegenüber, das in dieser Reifenstatistik nicht ausgewiesen werden kann. Der Handel ist mit übervollen Winterreifen-Lagern und damit verbunden mit einem massiven Preisverfall konfrontiert. Daraus resultieren extreme Liquiditätsprobleme und daher nur geringe Bereitschaft, neue Saisonware einzulagern. 2015 rechnet die Industrie mit weiteren Mengen- und Margenverlusten im Handel.

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Hatte die heimische Reifenwirtschaft nach einem moderaten Sommerreifenabsatz mit zumindest 10 Prozent Zuwachs bei Winterreifen gerechnet, wurden es nach einhelliger Meinung der Marktteilnehmer 10 Prozent Minus. Die einen schmissen ihre eingelagerte letztlich unverkaufte Ware den Lieferanten zurück, andere wiederum setzen – je nach Kundenbeziehungsqualität zwischen Lieferanten und Wiederverkäufer – auf verlängerte Zahlungsziele. Nach gelaufener Winterreifensaison ist generell die Lage angespannt. Einige reden sich die Reifenwelt weiter schön, andere wiederum hadern mit ihrem Schicksal. Wo die Wahrheit liegt, darf jeder für sich vermuten, exakt feststellen lässt es sich nicht. Keinesfalls darf man ungestützt den Poolzahlen glauben, Imponderabilien kennzeichnen die Statistik. Zig tausend Reifen mit „Herkunftszuordnungen marktführender Anbieter“ liegen unverkauft auf Lager der Distributoren. Frustrierte Groß- und Einzelhändler werfen Lieferanten ihre eingelagerte Ware wieder zurück, weil diese dem Autohaus günstigere Konditionen für die selbe Ware eingeräumt hatten, was prompt zu Schleuderungsaktionen geführt hat. Das Kalkül verärgerter Reifenhändler ist einfach: Über online gesteuerte Vertriebskanäle kann tagesaktuell der Kundenbedarf auch bedient werden. Die Gier ist ein Luder! An dieser Situation wird sich auch im Verlauf 2015 kaum etwas ändern: Überlager drücken auf die Liquidität und es wird weniger an Endkunden verkauft! Vermutlich werden sich in diesem Spiel nur die Starken im Markt durchsetzen können.

Spirale dreht weiter nach unten Weder sind die von der Industrie kontrollierten Distributoren im Vorteil noch die Großen in der Branche. Die Händlerdichte, insbesondere im privaten Reifenfachhandel, wird sich lichten, sind sich Branchenvertreter sicher: Für simple „Aufschlagskalkulanten“ wird es eng! Das Autohaus wird dem Reifen(fach)handel weiter Marktanteile abknabbern, durch ihre hohen Standards gegenüber dem Autofahrer Vorteile am POS ausspielen können. Das Spannungsverhältnis zwischen Autohaus und Reifenhandel wird weiter zunehmen, obwohl sich der Reifenspezialist dank seiner erwiesenen Angebotsvielfalt besser im Kundengespräch zurechtfinden sollte. Egal wie, die Lieferanten werden dennoch ihre Spannen besser schützen können, darf hier angemerkt werden. Wie man es auch drehen und wenden mag, regionale Unterschiede in den Kundenzugängen entscheiden über Sieg oder Niederlage. Die einen suchen ihre Chance in Einkaufskooperationen, andere ihr Heil in selbstständigen Lösungen.


REIFEN EXTRA

Onliner kannibalisieren sich Vieles reduziert sich auf die Frage, wer sich im Tagesgeschäft behaupten kann. Der Reifen(fach)handel, so die Auguren, reagiert oft nicht schnell genug auf Markterfordernisse und stempelt sich im schnelllebigen Onlinebusiness rasch zum ersten Verlierer. Diesbezüglich ist das Autohaus unter besonderer Berücksichtigung von markenbezogenen Fuhrparkaktionen zielorientierter positioniert, als das ein reines Reifenhaus tun kann. Der Lieferant unterstützt dort, wo der Speck hängt. Online zum Endkunden orientiert werden die Marktanteile stabil bei unter 10 Prozent bewertet, besonders B2B, jedoch buhlen immer mehr Plattformen um ihre Wiederverkäufer, was auch bei den Onlinern zu Konzentrationsprozessen führt.

Ausblick 2015 Das gesamte Pkw-Sommer- und Winterreifen-Volumen schätzen die Lieferanten an den Handel auf 5 bis 7 Prozent minus zum Vorjahr ein, die Margenerosion sogar auf 10 Prozent. Über Sell-out will zurzeit keiner spekulieren, Hoffnung bestimmt jede Interpretation. Weiter wird niemand dem anderen auch nur einen Reifensatz zu Normalkonditionen gönnen. So lange, bis nicht die Industrie die Produktion an die wahren Marktgegebenheiten anzupassen bereit ist. Jeder Reifenimporteur und -händler wird seine Marktpositionen verteidigen bis zum letzten Cent, auch wenn er

ihm nicht mehr gehört. In diesem vom Abwärtstrend weiter gekennzeichneten Marktspiel der Kräfte wird es für den nicht korporierten Reifenabsatzpartner schwer, sich zu behaupten. Wer oberflächlich den Statistikvergleich 2014 zu 2013 in Österreich betrachtet, erWährend die weltmarktliegt zunächst einer Sinnestäuschung. Die führenden Reifenherstelwahren Zahlen werden augenfällig bei ler 2014 zweistellig opeder Betrachtung der Werte im Vergleich rative Margenerfolge zu 2012. Diese Minusorgie wollen wir unseren Lesern ersparen. erzielten, kämpfen Es wünschen sich trotz weiter sinkenderen Absatzpartner im der Marktvolumina alle MarktteilnehLand mit erheblichen mer, ihre Absatzpotenziale nach oben Ertragseinbrüchen und hin orientieren zu können. Die MarktMarktverlusten. 2015 führer werden ihre Positionen halten und erwarten die Vorstände mancher Nischenanbieter seinen kleineuerliche Zuwächse! nen Zugewinn schaffen. Im Vorteil sind die Vertreter jener Marken, die im Markt bestens vernetzt sind und persönliches Vertrauen ausspielen können. Ständige Wechsel an der Managerspitze wirken in der Vertrauensbildung und damit Absatzentwicklung kontraproduktiv. Also werden die Gewinner 2015 in ihrem Ausblick auf 2016 wieder neue Denkpositionen einnehmen, verbunden mit der Chance, dass dann endlich der Verschleiß die Nachfrage nach neuen Reifen wieder belebt. •


REIFEN EXTRA

Andrea Appel, Continental und Semperit

Ist das Rad ab? Die Reifenindustrie ist mit den Ertragsprobleme ihrer Händler konfrontiert. Wir haben die Verantwortlichen nach ihrer Einschätzung und ihren Strategien gefragt. Dr. Robert Gmeiner, Bridgestone Austria

Claus-Christian Schramm, Goodyear Dunlop Tires Austria

Hannes Gößler, Nokian

Thomas Körpert, Apollo Vredestein

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AUTO & Wirtschaft: Welche Erwartungen haben Sie für das Geschäft in der heurigen Sommersaison? Appel, Semperit: Der späte Winter hat die Lagersituation beim Handel noch positiv beeinflusst. Die Einlagerungsphase ist gut gestartet und das Tagesgeschäft wird noch wesentlich zu einer guten Sommersaison beitragen. Aufgrund von Händlerinformationen erwarten wir eine leichte Steigerung zum Vorjahr. Körpert, Apollo Vredestein: Wir erwarten dieselben Mengen wie 2014, also einen stabilen Markt. Schramm, Goodyear Dunlop: Die ökonomischen Rahmendaten weisen derzeit stabile, weitgehend positive Trends für Österreich aus. Auch die Anzahl an registrierten Fahrzeugen sowie die Zahl der Neuzulassungen bewegen sich auf historisch hohem Niveau. Bedingt durch die Vielfalt der Fahrzeugmodelle in Österreich dürfen wir eine weiterhin steigende Nachfrage nach „High-End-Produkten“ erwarten. Das Reifengeschäft im Speziellen darf, auf einer konstanten Nachfrage basierend, auf der letzten Sommersaison sowie den Vorjahren aufbauen. Die Lagerbestände an Sommerreifen im Handel sind moderat und Potenzial bieten die eingelagerten Sommerreifen, deren Restprofil nach unseren Analysen mit mehr als 20 Prozent geringer als 3 mm ist. Außerdem gehen wir davon aus, dass das Reifenlabel mittlerweile vermehrt in den Kaufentscheidungsprozess einbezogen wird. Giraud, Michelin: Die Zahl der Pkw-Neuzulassungen der letzten Jahre sowie das Abverkaufsniveau des Jahres 2014 deuten darauf hin, dass der Sell-out 2015 im Vergleich zum Vorjahr zumindest stabil sein sollte. Die Nachfrage der Endverbraucher nach Winterreifen wird heuer um rund 3 Prozent gegenüber dem vergangenen Jahr wachsen, was sich durch den aufgeschobe-

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nen Bedarf der Vorjahre sowie durch die zunehmende Anzahl von Winterreifen-Durchfahrern begründet. Gmeiner, Bridgestone: Da der Sell-out im Sommerbereich 2014 ziemlich stabil war, können wir davon ausgehen, dass die Sell-in-Nachfrage für den Sommer 2015 wieder steigen wird. Auch hier erwarten wir erneut ein Wachstum im 4x4-Bereich. Gößler, Nokian: 2015 wird bestimmt für Handel und Industrie eine große Herausforderung darstellen. Dennoch gehen wir sehr optimistisch in die Sommersaison. Mielacher, Pirelli: Es wird ein positiver Trend zu erkennen sein. Aufgrund der schleppenden Winterverkäufe ist zu erwarten, dass das Umrüstgeschäft im Sommer stärker wird. Die Schwierigkeit wird mehr in der preislichen Vermarktung liegen als in der Nachfrage. Gömmel, Hankook: Unsere Erwartungen für das Sommergeschäft in Österreich sind durchaus positiv. Wir haben in den beiden letzten Jahren den Grundstein für kontinuierliches, nachhaltiges Wachstum gelegt. Mit der Verstärkung unseres Außendienstes, der Definition unserer Key-Vermarkter und einer konsequenten Neukundenakquise haben wir wichtige Schritte unternommen, so dass wir für 2015 in Österreich breiter aufgestellt sind und den Markt noch besser bedienen können. Positive Impulse erwarten wir auch durch unsere Erfolge im OE-Geschäft bei namhaften Automobilherstellern in Kombination mit verschiedenen Marketingmaßnahmen, die unsere Visibilität im Markt weiter steigern. Riepl, Falken: Die Sommersaison sehen wir optimistisch, da die Restlagersituation moderat ist. Dennoch werden die Herausforderungen weiter hoch sein, weil


REIFEN EXTRA

sich die Umrüstung auf Sommerreifen auch immer mehr zu einem Saisongeschäft entwickelt. Ringhofer, Yokohama: Durchaus gedämpft. Im derzeitigen ökonomischen Umfeld werden keine Höhenflüge möglich sein, Übermengen und durchwachsene vergangene Saisonen verschärfen die Situation noch weiter. Wohlgemuth, Aeolus: Wir gehen sehr optimistisch in die neue Sommerreifensaison, da wir wieder mit Neuheiten am Markt antreten können und gemeinsam mit unserem Importeur Reifen Straub im Pkw-Segment für eine gute Margensituation im Reifenfachhandel sorgen. Damit belegen wir dem Reifenfachhandel, dass wir unser Qualitätsversprechen einhalten und auch weiter vorantreiben werden. Für den Reifenfachhandel wird es immer wichtiger, sich für verlässliche Partner und auch Produkte zu entscheiden. Von welchen Neuheiten bei Produkten, Dienstleistungen bzw. beim Marketing können Ihre Händler profitieren? Gmeiner, Bridgestone: Für diesen Sommer bringen wir zwei neue Reifen für die Klein- und KompaktwagenKlasse auf den Markt: den Bridgestone B280 und den Firestone Multihawk2. Bei unseren wichtigen Partnern bieten wir maßgeschneiderte, Sell-out unterstützende Maßnahmen an wie unter anderem die Test our Best-Aktion, bei der Käufer von Bridgestone Sommerreifen eine Prepaid MasterCard erhalten können. Ringhofer, Yokohama: Der klassische Reifenhandel muss sich noch weiter um das Image des „Fachbetriebes“ bemühen. Einfach nur Reifen zu verkaufen, wird in Zukunft nicht mehr funktionieren, vielmehr muss man – je nach Möglichkeiten – über Zusatzangebote nachdenken. Dass sich die Konsumenten immer mehr hin zu „Geiz ist geil“ entwickeln, darf nicht als Übel, sondern muss als Chance gesehen werden. In diese Richtung

Peter Ringhofer, Yokohama

muss das Marketing gehen, um Kunden zu halten und neue zu gewinnen. Wohlgemuth, Aeolus: Wir bieten mit unserem Importeur für ausgewählte Kunden – wir nennen diese Service-Value-Partner (SVP) – ein Shop-in-Shop-System an, welches unsere Markenwelt in sympathischer und attraktiver Weise repräsentiert. Neben digitalen und gedruckten Informationen haben die Kunden unserer Partner die Gelegenheit, in einer Lounge-Atmosphäre und damit in einer angenehmen Umgebung auf ihr Fahrzeug zu warten. Hiermit schaffen wir für den Reifenfachhandel eine Umgebung, die es ermöglicht, unsere Produkte auf hochwertige Weise vorzustellen und mit dem so dringend benötigten Rohertrag vermarkten zu können.


REIFEN EXTRA

Christian Mielacher, Pirelli

Claus Gömmel, Hankook

Thomas Wohlgemuth, Aeolus

Louis Giraud, Michelin

Günther Riepl, Falken

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Riepl, Falken: Wir stellen heuer zusätzliche Dimensionen in den bewährten Profilen zur Verfügung. Ebenso wurde die Runflat-Dimensionspalette erweitert. In Sachen Service wird in Kürze eine Customer Specific Hotline eingerichtet, unter der sich unsere Mitarbeiter gezielt um Kundenanfragen aus Österreich kümmern können. Auch wird unsere erfolgreiche Kampagne „Falken sagt Tanke“ fortgesetzt, bei der wir den Endkunden mit einem Tank- und Warengutschein belohnen. Um mehr Präsenz in Sachen Retail zu zeigen, wird es verstärkt verkaufsbildende Maßnahmen für Händler geben, die den Abverkauf fördern. Appel, Semperit: Für die Sommersaison erscheint mit dem „Semperit Speed Life 2“ erstmalig ein Reifen mit innovativen Abnutzungsindikatoren auf der Lauffläche. Diese Indikatoren helfen dem Endverbraucher, mögliche Achsfehlstellungen zu erkennen bzw. zeigen die Verringerung der Nässe-Performance durch Abnutzung. Mit einer Dimensionsausweitung im oberen Zoll-Segment erreichen wir eine über 90-prozentige Marktabdeckung. Unser gesamtes Produktportfolio aller Marken ist somit noch breiter aufgestellt als zuvor. Gömmel, Hankook: Wir werden unseren Händlern ein um zusätzliche attraktive Dimensionen erweitertes Line-up im Ultra-High-Performance-Bereich anbieten. Damit können unsere Handelspartner die Kundennachfrage nach Produkt-Highlights noch besser bedienen. Auch das Hankook-Master-Programm, mit dem wir unseren Kunden in unseren Partnerwerkstätten Premiumservice rund um ihre Hankook-Reifen anbieten, wird im österreichischen Markt weiter ausgebaut, Mielacher, Pirelli: Pirelli führt einen All-Season-Reifen ein, welcher auch mit einer Snow-Flake-Markierung qualitativ mehr als entsprechen wird. Uns ist es wichtig, den Sell-out der Händlerschaft zu unterstützen und wir führen aus diesem Grund auch in dieser Sommersaison unsere mehr als erfolgreiche „TyreLife“-Aktion weiter. Schramm, Goodyear Dunlop: Unsere beiden Premiummarken Goodyear und Dunlop bieten mit dem EfficientGrip Performance sowie dem Sport BluResponse erstmals Ausführungen mit A/A Labelwerten in gängigen Größen. Insgesamt verfügt das Sommersortiment über eine Top-Label-Performance, was den Sell-out gemeinsam mit hervorragenden Testergebnissen unterstützt. Im UHP-Bereich punkten wir mit Top-Produkten wie dem Goodyear Eagle F1 Asymmetric 2 oder dem Dunlop Sport Maxx RT. Darüber hinaus bieten wir bei beiden Marken attraktive und bewährte Prämienaktionen. Körpert, Apollo Vredestein: Wir haben unser Produktportfolio erweitert, es wird für den Sommer kein neues Profil geben. Uns steht der erst im letzten Herbst neu eingeführte Ganzjahresreifen Quatrac 5

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zur Verfügung. Der vorsichtigen Einlagerung tragen wir durch erhöhtes eigenes Lager Rechnung. Gößler, Nokian: Zu unserer sehr aktuellen Produktpalette bieten wir heuer viele Produktneuheiten (zLine SUV, Line SUV, Rotiiva AT Plus, cLine) mit besonderen Eigenschaften. Um den Point of Sale zu unterstützen, setzen wir auf „Zufriedenheitsgarantie“ und Marketing in neuen und traditionellen Medien. Im klassischen Reifenhandel wird die Ertragslage immer schlechter. Welche Strategien helfen aus der Krise? Was können Sie als Industrie zur Verbesserung der Situation beitragen? Körpert, Apollo Vredestein: Wir haben eine paneuropäische Preisliste mit entsprechend abgestimmten Preisen und Konditionen. Wir achten besonders darauf, dass mit unseren 2 Marken möglichst hoher Profit erzielt werden kann. Wohlgemuth, Aeolus: Wir von Aeolus Tyres sehen, dass der Reifenfachhandel über ein enormes Reifenwissen verfügt. Leider findet aus unserer Sicht die Transformation von diesem Wissen in Beratungen noch viel zu wenig statt. Hier sehen wir ein riesiges Potenzial für den Reifenfachhandel. Leider ist die Verführung, die Produkte stark über einen niedrigen Preis zu vermarkten, weiterhin und zunehmend sehr groß. Ich möchte den Reifenfachhandel wirklich anregen, die eingetretenen Wege zu verlassen und damit ein Umdenken in der Vermarktung zu starten. Beispielsweise könnte man die „geübten“ Begrifflichkeiten wie: Segment Premium, Quality und Budget ganz aus der Argumentation entfernen und lieber die Kunden da abholen, wo diese einen messbaren Nutzen erfahren können. Klar, diese Denkstrukturen abzulegen, das geht nicht von heute auf morgen. Nur wenn ich heute nicht damit starte, sitze ich morgen immer noch im selben „Hamsterrad“ und wundere mich, warum mir die Marge durch die sogenannten Premiumprodukte nicht ausreicht. Schramm, Goodyear Dunlop: Generell ist das allgemeine Handelsumfeld, nicht nur im Reifenfachhandel, in den letzten Jahren mit immer stärkerem Preisdruck und mit hoher Preistransparenz konfrontiert worden. Eine zunehmend schwierigere Differenzierung der Produkte sowie die extrem hohe Erwartungshaltung der Endverbraucher kommen erschwerend hinzu. In einer solchen Situation gilt es, gemeinsame strategische Partnerschaften aufzubauen und in Allianzen zu arbeiten. Von Seiten der Industrie unterstützen wir vor allem mit qualitativ hochwertigen Produkten, entsprechenden Schulungsmaßnahmen und Endverbraucheransprache über verschiedene Medienplattformen. Ringhofer, Yokohama: Die Ertragslage wird zusehends schlechter und eine Erholung ist derzeit nicht in Sicht. Daher ist verstärkt unternehmerisches Denken und Handeln gefragt, simple Aufschlagskalkulationen funktionieren nicht mehr. Der Reifenhandel


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muss sich klar darüber werden, wer aus der anbietenden Industrie der Partner für die Zukunft sein kann. Gömmel, Hankook: Der Preisdruck wird ja nicht unwesentlich vom Plattformgeschäft forciert, hier muss auch der klassische Reifenhandel seine Hausaufgaben machen. Meiner Meinung nach hilft hier nur eine beidseitige Erklärung für eine konsequente Partnerschaft, welche dann aber auch unbedingt beiderseits gelebt werden muss und sich nicht auf eine einseitige Vorteilsannahme beschränken darf. Mielacher, Pirelli: Als Industrie müssen wir sehr an der internationalen Preisstellung arbeiten. Dies ist jedoch nicht die einzige Lösung bzw. Ursache. Schulungen müssen mehr Platz finden und Dienstleistung dem Endverbraucher bewusster gemacht werden. Giraud, Michelin: Der Reifenfachhandel hat deutlich erkannt, dass der Servicebereich die entscheidende Komponente geworden ist, um die Ertragslage zu verbessern. Wir haben mit der Michelin Qualitätspartnerschaft und den dort zur Verfügung gestellten Standardprozessen im Reifenfachhandel eine Unterstützung im Angebot, das ein sehr starkes Unterscheidungsmerkmal ist. Der zertifizierte Fachbetrieb kann mit dem Label gegenüber dem Endverbraucher auf seine besondere Qualifizierung hinweisen. Appel, Semperit: Wir befinden uns in einer stagnierenden Marktsituation. Es wird nötig sein, neue Angebote für den Verbraucher zu konzipieren. Kosten und Prozessmanagement werden in Zukunft noch wichtiger werden. Die steigende Markttransparenz verändert viele wichtige Funktionen der Vergangenheit. Die mittel- bis langfristige Ausrichtung unterstützen und begleiten wir aktiv. Riepl, Falken: Wir werden unseren Weg weiter konsequent fortsetzen und stehen für faire länderübergreifende Abgabepreise, eine Vermarktung mit Augenmaß. Mit guter Verfügbarkeit und entsprechender Logistik wird zusätzlich unterstützt.

Gmeiner, Bridgestone: Wettbewerbsfähige Einkaufspreise wie die MasterCard Aktion können dazu beitragen, im Sell-out einen positiven Ertrag zu bewirken. Bridgestone investiert zudem in markenunterstützende Maßnahmen, wie zum Beispiel das Sponsoring des FIS Ski-Weltcup oder das Engagement in der MotoGP-Rennserie, um die Markenbekanntheit und -akzeptanz zu erhöhen. Gößler, Nokian: Wichtig zur verbesserten Ertragslage sind Topprodukte, die wir bieten, mit sehr guten Testergebnissen und besonderen Innovationen. Ebenso unterstützen wir den Großhandel mit unserem Partner Konzept NAD. Diese Innovationen müssen allerdings vom Handel angenommen/umgesetzt werden, damit dieser sich nicht ausschließlich auf den Preis reduzieren lässt. • (RED)


REIFEN EXTRA

Gute Stimmung bei Industrie und Reifenfachhandel – VRÖ-AwardVerleihung auf der AutoZum in Salzburg: Peter Wondraschek (Vorstand VRÖ), Harald Kilzer und Thomas Körpert (Apollo Vredestein), Ing. Günther Riepl (Falken), Dr. Andrea Appel (Semperit, Continental), James Tennant (Obmann VRÖ)

Zeit des Jammerns ist vorbei Kritisch und realistisch sieht der VRÖ die vergangenen Reifenjahre. Für Obmann James Tennant wird es jetzt Zeit, wieder in die Zukunft zu schauen.

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ie kolportieren Verkaufszahlen aus Sell-in und Sell-out klaffen für 2014 wieder deutlich auseinander. „Es liegen sehr viele Reifen auf Lager“, erklärt VRÖ-Obmann James Tennant die Differenz. „Und diese hohen Lagerbestände drücken auf die Stimmung.“ Doch die Zeit des Jammerns sei vorbei. „Wir müssen Stärke zeigen und wieder positiv in die Zukunft schauen.“ Sich mit Negativ-Meldungen zu beschäftigen, helfe schließlich nicht weiter, man müsse sich um seine Region und seinen Betrieb kümmern. „Man muss sich sein Einzugsgebiet, seine Strukturen, seine Möglichkeiten anschauen.“ Schließlich sei der Reifenfachhandel der Spezialist für aktuelle und zukünftige Anforderungen. „Natürlich sind es schwierige Zeiten, aber die Möglichkeiten sind weiterhin vorhanden“, so Tennant.

Goldener VRÖ-Award an Falken Alle zwei Jahre werden die VRÖ-Awards vergeben, wobei die Qualität der Produkte, die Verkaufsmannschaft, die Preispolitik sowie die Lieferfähigkeit bewertet werden. Stimmberechtigt sind alle VRÖ-Mitglieder. Die Preisverleihung erfolgte wieder im Rahmen des VRÖ-Reifentages, der diesmal im ReifenForum der AutoZum stattfand. Zum Sieger gewählt wurde diesmal Falken, den Preis nahm Ing. Günther Riepl, Director

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Austria, Swiss and Eastern Europe, von VRÖ-Obmann James Tennant entgegen. Apollo Vredestein, bereits mehrmaliger Preisträger, durfte sich diesmal über den Award in Silber freuen, bei der Siegerehrung waren Geschäftsführer Thomas Körpert und Vertriebsleiter Harald Kilzer vertreten. Den dritten Platz belegt die Marke Continental, der VRÖAward in Bronze wurde an Semperit Österreich Geschäftsführerin Dr. Andrea Appel übergeben. Im Lkw-Bereich blieben die ersten drei Plätze in einem Konzern: Dunlop siegte vor Goodyear und Fulda.

Reifenfibel Lkw und Bus Als Ergänzung zur VRÖ Rechtsfibel 2013 ist die Reifenfibel für Lkw und Bus 2015 neu erschienen. Für den VRÖ als Servicestelle rund um den Reifen ist es wichtig, auch im Lkw- und Bus-Segment wichtige Informationen zu bieten. „Die Broschüre enthält wertvolle Tipps und Hinweise rund um Lkw- und Omnibus-Reifen, wie zum Beispiel rechtliche Grundlagen, Reifendruck, richtige Lagerung, Winterreifen- und Schneekettenpflicht oder die erforderliche Profiltiefe“, erklärt VRÖ-Obmann James Tennant. Die Fibel steht auf der Homepage zum Download bereit oder kann beim VRÖ gegen einen Druckkostenbeitrag zuzüglich Versandkosten bestellt werden. Die VRÖ Rechtsfibel gilt bereits als Standardwerk der österreichischen Reifenbranche. Tennant: „Die zunehmende Komplexität des Themas Bereifung erfordert eine immer höhere Qualifikation der Reifenspezialisten und Unternehmen, die sich mit Rad und Reifen beschäftigen.“ • (GEW)

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Die Reifenfibel für Lkw und Bus ist beim VRÖ herunterzuladen oder zu bestellen


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Breites Angebot in Erstausrüstungsqualität Continental bietet ein breites Spektrum an Premiumreifen. Die Kompetenz und Erfahrung stammt dabei aus der Erstausrüstung. Auch die österreichische Traditionsmarke Semperit profitiert vom umfangreichen Knowhow eines führenden Reifenherstellers.

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ie Anforderungen der Automobilhersteller an den Reifen werden immer höher, Erstausrüster wie Continental arbeiten schon bei der Entwicklung der Fahrzeuge eng mit den Herstellern zusammen, um für das neue Modell den passenden Reifen ans Band zu liefern. Schließlich muss das komplexe Produkt Reifen optimal mit dem Automobil funktionieren. Gleichzeitig ist die Erstausrüstung ein großer

Produkt wird im Konzern erfolgreich weitergeführt. „Semperit lebt und wird von Continental forciert“, so Appel. „Die technologische Kompetenz und die Innovationskraft von Continental werden auch weiterhin im Semperit-Reifen zu finden sein.“ Österreich ist ein Winterreifenland: Die Kompetenz von Semperit stammt daher wenig überraschend vom Winterreifen. Dennoch hat die Marke über die Jahre auch einen sehr guten Ruf als Sommerreifen gewonnen, nicht zuletzt aufgrund seines guten Preis-Leistungs-Verhältnisses. Ganz nach dem Motto „Qualität, die man kennt“ schätzen die Österreicher den Semperit-Reifen. Das ist auch für den Handel stets ein wichtiges Argument im Verkaufsgespräch.

MIT DIESEN REIFEN Qualitätsbeweis für den Reifenproduzenten. Continental kann auf eine hohe Erstausrüstungskompetenz verweisen und festigt damit seine Position als Premiumhersteller. „Genau wie beim Auto wächst auch beim Reifen die Nachfrage nach Premiumprodukten“, erklärt Dr. Andrea Appel, Geschäftsführerin der Semperit Reifen GmbH. Neben der Erstausrüstungskompetenz beweist Continental seine Qualität regelmäßig bei Reifentests. Diese Qualität stellt Continental seinen Kunden in einem außerordentlich breiten Angebot zur Verfügung. Jedes Segment, jede Spezifikation wird abgedeckt jede Anforderung erfüllt. Diese Vielfalt erfordert kompetente Beratung. Appel: „Um für jeden Kunden den richtigen Reifen zu empfehlen, sind die Reifenspezialisten bei unseren Händlern gefragt. Die Beratung ist wichtiger denn je, um auf die individuellen Bedürfnisse einzugehen und den optimalen Reifen zu empfehlen.“

Ursprung liegt in Österreich Mit Semperit hat Continental DIE österreichische Reifenmarke im Programm. Das traditionsreiche

Innovative Indikatoren Ein Beispiel für die Weiterentwicklung unter dem Semperit-Logo ist der neue Semperit Speed Life 2. Der UHP-Sommerreifen punktet mit sportlichen Fahreigenschaften und hoher Lenkpräzision sowie sicherem Handling und kurzen Bremswegen. Obwohl der Speed Life 2 beim Handling neue Maßstäbe setzt und gegenüber seinem Vorgänger um 7 Prozent zulegen konnte, ist die Laufleistung um 15 Prozent gestiegen und der Rollwiderstand um 15 Prozent gesunken. Die 81 Reifenmodelle des Speed Life 2 sind in Dimensionen von 15 bis 21 Zoll verfügbar. Eine Innovation stellt der UHP-Reifen mit neuartigen Indikatoren dar. So sind neben den Stegen für die Mindestprofiltiefe, hier Dry+/Dry- genannt, zusätzliche Indikatoren für die Nass-Performance verbaut: Wet+/Wet-. Nicht zuletzt verbessert SAI, der Semperit Alignment Indicator, die Wirtschaftlichkeit. Aufgrund falscher Achseinstellung auftretender, ungleichmäßiger Abrieb kann über mehrstufige Abriebsindikatoren erkannt werden. • (RED)

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REIFEN EXTRA

Diese Reifen machen glücklich 32 von 35 Reifen des ÖAMTC-Sommerreifentests sind zumindest „empfehlenswert“ und damit eine Auszeichnung an die Reifenindustrie.

Zwei verschiedene Dimensionen wurden beim ÖAMTC-Sommerreifentest überprüft. Details unter www.öamtc.at

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atürlich freuen wir uns über so ein Ergebnis. Der Konsument hat damit eine größere Auswahl“, erklärt Dipl. Ing. Friedrich Eppel, Reifenexperte des ÖAMTC, nach der Veröffentlichung des Sommerreifentests, der gemeinsam mit ADAC, der deutschen Stiftung Warentest und dem Verein für Konsumenteninformation (VKI) durchgeführt wurde. „Der positive Trend war in den vergangenen Jahren allerdings bereits absehbar“, so Eppel. Dieses Mal wurden 19 Modelle in der Dimension 205/55 R16 V und 16 Reifen in der Dimension 185/60 R14 H getestet. „Wie üblich waren nicht nur Premiumprodukte, sondern Reifen aller Preissegmente am Start“, erklärt Eppel. Von den 35 Fabrikaten wurden 12 Modelle mit „sehr empfehlenswert“ beurteilt, das Mittelfeld ist mit 20 Reifen „empfehlenswert“. Darüber hinaus wurden ein „bedingt empfehlenswert“ und zwei „nicht empfehlenswert“ vergeben.

Vergleich mit Eco-Modellen

Eppel: pro und kontra Eco-Reifen

Reifenexperte Dipl. Ing. Friedrich Eppel

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„Die Entscheidung für oder gegen einen Eco-Reifen hängt stark vom persönlichen Fahrprofil ab. Bedenken muss man auf jeden Fall, dass die Nassgriffeigenschaften, wie an den vier Modellvergleichen sichtbar, schlechter sein können. Ob sich im Gegensatz dazu der geringere Spritverbrauch bezahlt macht, hängt von der jährlichen Kilometerleistung und den Fahrgewohnheiten ab, Gleiches gilt für den Verschleiß.“

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Die Dimension 205/55 R16 V ermöglichte dieses Mal einen zusätzlichen Vergleich mit einigen Eco-Versionen. „Dafür müssen ja alle Parameter exakt gleich sein“, so Eppel. So traten jeweils 2 Modelle von 4 Herstellern zum Spezialvergleich an: Michelin, Continental, Bridgestone und Hankook. Die Versionen mit geringerem Spritverbrauch bzw. geringerem Verschleiß konnten allerdings nicht überzeugen. Speziell im Nassgriff waren hier Abstriche zu machen. „Technisch gibt es eine Schere zwischen Nassgriff und Eco-Merkmalen“, so Eppel. Und gerade die Haftung bei Nässe ist ein sehr wichtiger Sicherheitsfaktor. „Der Autofahrer kommt bei Nässe deutlich näher an den Grenzbereich als bei Trockenheit oder beispielsweise bei Schnee.“ Bei nasser Fahrbahn wird mit nahezu unverminderter Geschwindigkeit weitergefahren, obwohl die physikalische Haftung deutlich geringer ist. Eppel: „In Notsituation kommt man natürlich auch bei Trockenheit in den Bereich der Haftungsgrenze.“ •


REIFEN EXTRA

Reifentests müssen nachvollziehbar sein F

rühjahr 2014: Durch die Manipulation beim ADAC-Automobilpreis wird anfangs auch der Reifentest in Frage gestellt und beim ÖAMTC später veröffentlicht. Herbst 2014: Der Verein für Konsumenteninformation titelt mit sechs durchgefallenen Reifen, beim ÖAMTC sind es nur vier. Wie sich herausstellt, hat der VKI den gänzlich anderen Test der Ganzjahresreifen hineingemischt. Frühjahr 2015: Beim gemeinsamen Test von ARBÖ, Auto Club Europa (ACE) und der Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) werden unterschiedliche Ergebnisse kommuniziert. Gänzlich unterschiedliche Probleme und doch ein gemeinsames Thema: Wie seriös sind Reifentests?

Hohe Akzeptanz und Bedeutung Die halbjährlich veröffentlichten Tests haben große Akzeptanz beim Konsumenten und einen wichtigen Impuls für Reifenhandel und -industrie. Das ganze System gerät aus den Fugen, wenn die Ergebnisse nicht nachvollziehbar sind oder Ungereimtheiten auftreten. Alle Vereine und Institutionen, die solche Tests durchführen oder veröffentlichen, haben eine hohe Verantwortung gegenüber dem Konsumenten sowie gegenüber der Reifenindustrie und dem Reifenhandel. Dass sich die Verlierer immer beschweren werden, liegt in der Natur der Sache, doch sie dürfen dabei keinen Angriffspunkt finden. Was ist beim Sommerreifentest von ARBÖ, GTÜ und ACE passiert? Die Institutionen sind sich offenbar im Grundsatz uneinig, ob die Reifenpreise in die Bewertung mit einfließen sollen. Der ARBÖ meint nein. „Bei einem Sicherheitstest hat der Preis nichts verloren“, ist ARBÖ-Techniker Erich Groiss über-

Gemeinsamer Test: ARBÖ, ACE, GTÜ

Beim gemeinsamen Reifentest von ARBÖ, GTÜ und ACE wurden unterschiedliche Ergebnisse kommuniziert.

zeugt. Das Ergebnis des gemeinsamen, identischen Tests wird also beim ARBÖ ohne die Zeile „Preis/Leistung“ veröffentlicht. Das ist in Ordnung und nachvollziehbar. Das bringt natürlich auch eine andere Bewertung: Insgesamt werden weniger Punkte vergeben, das ganze Bewertungssystem verschiebt sich. Diesmal rutschen zwei Reifen von „empfehlenswert“ zu „bedingt empfehlenswert“. Auch das ist grundsätzlich in Ordnung und ebenso nachvollziehbar. Technisch, so bestätigen alle Verantwortlichen, seien der Test und dessen Ergebnisse komplett identisch.

Unterschiedliche Interpretation Problematisch wird es erst bei der textlichen Interpretation der Ergebnisse, in den Begleittexten und in den Presseaussendungen. Denn hinsichtlich der Technik müssten die jeweiligen Autoren aus demselben Test und derselben Tabelle auch die gleichen Schlüsse ziehen. Das ist, zumindest in der jeweiligen Erstpublikation dieser Texte, nicht der Fall. Denn die beiden, beim ARBÖ als „bedingt empfehlenswerten“ Reifen, werden in den deutschen Texten technisch besser beurteilt als in den ARBÖ-Informationen. Ob nun die deutschen Kollegen diese beiden Reifen technisch „zu gut“ bewertet haben oder der ARBÖ „zu schlecht“, sei dahingestellt und muss intern zwischen den Institutionen geklärt werden. • (GEW)


REIFEN EXTRA

Bullenkraft für Großhändler Mit „RRT Tyre Solutions“ hat Reifen Ruhdorfer den Nerv der Branche getroffen: Sowohl der Preis als auch die Leistung überzeugen die Kunden in der Reifenszene und im Kfz-Gewerbe.

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ie Zeiten, in denen sich Reifengroßhändler ausschließlich über den Preis definieren konnten, sind lange vorüber. Gefragt ist heute vielmehr eine Kombination aus nachhaltig marktgerechten Preisen und attraktiven Dienstleistungen, die den Kunden echte Wettbewerbsvorteile verschaffen. „Genau diese Anforderung erfüllen wir mit unserem neuen Großhandelskonzept“, unterstreichen Ernest Ruhdorfer junior und Mag. Bernhard Reiter, Vertriebs- und Einkaufsleiter beziehungsweise Geschäftsführer von Reifen Ruhdorfer.

Vier starke Säulen

Bernhard Reiter (l.) und Ernest Ruhdorfer haben die Bedürfnisse des Reifenhandels erkannt

Der RRT Tyre Shop bietet unter anderem einen modernen Komplettradkonfigurator

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RRT Tyre Solutions umfasst insgesamt 4 Leistungsbausteine. Beim „RRT Tyre Shop“ handelt es sich um ein Internetportal, das unter anderem einen innovativen Komplettradkonfigurator samt voller RDKS-Integration beinhaltet. „Man muss kein Experte sein, um gemeinsam mit dem Endkunden direkt am Point of Sale ein maßgeschneidertes Komplettrad zusammenzustellen“, erläutert Ruhdorfer. Übrigens ist der Webshop voll mandantenfähig: Das bedeutet, dass er von den Händlerpartnern mit eigenem Design und eigenen Preisen für den individuellen Marktauftritt genutzt werden kann. Die solcherart bestellte Ware wird im Rahmen von „RRT Tyre Logistics“ nicht nur schnell und zuverlässig, sondern auch kostenlos zugestellt. „Sofern die Bestellung vor 18 Uhr einlangt, garantieren wir eine Lieferung am nächsten Werktag“, verspricht Reiter. Das dritte Leistungsmodul ist „RRT Powertuning“, ein Branchenkennern bereits vertrautes Programm an größtenteils typisierungsfreien Alufelgen. Als besonderes „Zuckerl“ für die Großhandelskunden wurde schließlich „RRT Tyre Points“ entwickelt: Dieses klug durchdachte Treueprogramm belohnt regelmäßige Käufer mit attraktiven Prämien, die von Urlaubsreisen über Smartphones bis hin zu Einlagerungsrabatten reichen.

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Bonuspunkte bei Michelin Stichwort Treueprämien: Auch die Reifenindustrie schätzt die Großhandelskompetenz von Reifen Ruhdorfer. So gewährt Michelin allen Wiederverkäufern, die ihre Pneus bei Reifen Ruhdorfer bestellen, Bonuspunkte, die zum Beispiel gegen Werkstattausrüstung und Schulungen eingetauscht werden können. „In Österreich sind wir derzeit der einzige Partner für dieses Kundenbindungsprogramm“, freut sich Reiter.

Exklusivmarke zur Alleinstellung Parallel zum Start von RRT Tyre Solutions hat Reifen Ruhdorfer weitere Weichenstellungen vorgenommen, die dem Großhandelsgeschäft zugute kommen: Zum einen wurden zwei neue Außendienstmitarbeiter für Tirol, Vorarlberg und Salzburg beziehungsweise für Oberösterreich, Niederösterreich und Wien eingestellt. Zum anderen vertritt man neuerdings die bislang von der Porsche Holding importierte Reifenmarke Mabor: Mit „europäischer Qualität zu attraktiven Preisen“ wollen Ruhdorfer und Reiter ausgewählten Großhandelspartnern eine Marke zur Verfügung stellen, die dank regionalem Gebietsschutz und großer Zurückhaltung beim Online-Vertrieb eine Alleinstellung im Wettbewerb genießt. • (HAY)

Die Marke Mabor steht exklusiv den Großhandelspartnern von Reifen Ruhdorfer zur Verfügung

RRT Tyre Logistics garantiert eine schnelle und zuverlässige Lieferung


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Sommerreifentests bestätigen Qualität Die jüngsten Tests von ÖAMTC und ARBÖ bringen Topergebnisse für die Marken aus dem GoodyearDunlop-Konzern. So wird der Goodyear EfficientGrip Performance sowohl in der Dimension 185/60 R14 H (ÖAMTC-Test) wie auch in der Dimension 205/55 R16 (ÖAMTC und ARBÖ) mit „sehr empfehlenswert“ beurteilt, wobei die Leistungen sowohl bei Nässe, im Trockenen und beim Kraftstoffverbrauch überzeugen. Ebenso überzeugen kann der Dunlop Sport BluResponse. Alle drei getesteten Reifen (ÖAMTC (185/60 R14 H und 205/55 R16 V) sowie ARBÖ (205/55 R16) schließen den Test mit „sehr empfehlenswert“ ab. Auch hier sind die Vorteile bei Nässe und bei Rollwiderstand essenziell. Schramm: „Die Ergebnisse spiegeln unseren Anstrengungen hinsichtlich den EUReifenlabel-Werten wider.“

Auch preiswertere Produkte erfolgreich Ebenso erfreulich sind die Erfolge der weiteren Marken aus dem Goodyear-Dunlop-Konzern. So liefert der Fulda Eco Control HP eine solide Leistung und erhält in der Dimension 205/55 R16 bei beiden Tests ein „empfehlenswert“. Auch mit dem Sava Intensa HP, einem HP-Reifen für preissensible Käufer, kann der Reifenhersteller „empfehlenswert“ verzeichnen.

Goodyear Dunlop setzt auf Bestnoten beim Reifenlabel. Seit Anfang des Jahres sind zwei Reifen in 12 Dimensionen mit dem AA Label verfügbar.

Die Reifenlabel-Meister G

oodyear Dunlop war der erste Reifenhersteller, der bereits im Mai 2012 AA-Konzeptreifen präsentierte“, so Claus-Christian Schramm, GoodyearDunlop-Geschäftsführer in Österreich, bei seinem Vortrag, den er im ReifenForum im Rahmen der AutoZum im Jänner hielt. Laut EU-Richtlinie zeichnet AA Label einen Reifen aus, der sowohl beim Kraftstoffverbrauch wie auch beim Nassbremsen mit „A“ bewertet wird, also zwei gegensätzliche Anforderungen perfekt erfüllt. Seit Anfang des Jahres kann Goodyear Dunlop nun ein umfangreiches Angebot bieten. So steht der Goodyear EfficientGrip Performance in acht Dimensionen, der Dunlop Sport BluResponse in vier Dimensionen zur Verfügung. „Damit stellt Goodyear Dunlop das größte Angebot bereit, das zurzeit mit AA Labelwerten verfügbar ist“, so Schramm. Schon davor hatte der Reifenkonzern rund 80 Dimensionen mit BA Labelwerten angeboten. „Wir haben uns der ständigen Weiterentwicklung verschrieben, um exzellente Reifen hervorzubringen, die sowohl die Sicherheit maximieren als auch den Kraftstoffverbrauch senken und so die Umwelt schonen. Das aktuelle Produktsortiment ist das Ergebnis dieser Anstrengungen“, sagt Schramm.

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Goodyear-Geschäftsführer Claus-Christian Schramm beim Vortrag im Rahmen des VRÖ-Reifentages

12-mal AA Label: Goodyear EfficientGrip Performance und Dunlop Sport BlueReponse

Schramm kann sich über ein bemerkenswertes Abschneiden in den jüngsten Tests freuen: „Diese für unser Haus hervorragenden Testergebnisse bestätigen unsere ambitionierte Strategie, innovative Topprodukte anzubieten, die Sicherheit, Komfort und Kosteneffizienz auf höchstem Niveau garantieren.“ • (GEW)

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Die gesamte Palette in 30 Minuten Apollo Vredestein betreibt selbst ein Lager in Wien-Liesing. Von dieser Verfügbarkeit profitieren zahlreiche Betriebe in Wien und Umgebung, wie zum Beispiel die Firma Bruckmüller.

Apollo VredesteinGF Thomas Körpert

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und 70.000 Pkw-Reifen sind bei Apollo Vredestein ständig im Wiener Lager verfügbar. „Davon werden erhebliche Mengen von Betrieben aus dem Großraum Wien direkt von uns abgeholt“, erklärt Geschäftsführer Thomas Körpert. Ein toller Service, der in den vergangenen Jahren noch stärker an Bedeu-

Alexander Grüner, Verkäufer bei Bruckmüller in Wien-Liesing, bestellt bei Apollo Vredestein

Marija Kozina nimmt bei Apollo Vredestein die Bestellung entgegen und leitet den Auftrag ins Lager weiter

Telefonische Bestellung umgehend erledigt „Bei Apollo Vredestein haben wir jeden Reifen in 30 Minuten im Haus“, ergänzt Hansjörg Oberortner. Bestellt wird am liebsten telefonisch, obwohl natürlich auch online möglich wäre. Bei Apollo Vredestein werden die Reifen umgehend auf der Abholrampe vorbereitet, denn der Bruckmüller-Fahrer fährt sofort nach der Bestellung los. Maximal eine halbe Stunde später ist er wieder zurück und die Reifen werden montiert. „In der Zwischenzeit laden wir den Kunden auf einen zweiten Kaffee ein und er verlässt kurze Zeit später mit seinen Wunschreifen unseren Betrieb“, so Oberortner. „Die Gefahr, dass der Kunde nicht wiederkommt, wenn man ihm nicht sofort helfen kann, wird immer größer“, erklärt Körpert. Niemand möchte mehr gerne warten, die Terminvereinbarungen werden weniger.

Kapitalbindung bei großen Dimensionen Es geht dabei nicht nur um ausgefallen Dimensionen, sondern auch um Kosten. Körpert: „Eine Garnitur 20Zoll-SUV-Reifen legt sich niemand gerne auf Lager, da ist viel Kapital gebunden. Bei uns ist die gesamte UHP-Palette lagernd.“ Die rasche Verfügbarkeit spricht für Apollo Vredestein. Patrick Koller, Verkäufer bei Bruckmüller: „Natürlich biete ich gerne den Reifen an, den ich in 30 Minuten montieren kann statt jenem Fabrikat, das erst am nächsten oder übernächsten Tag lieferbar ist.“ Neben der Verfügbarkeit sind die Mitarbeiter bei Bruckmüller vom Preis-Leistungs-Verhältnis, der Lebensdauer und der Qualität der Vredestein-Reifen überzeugt. Auch die Reifen-Versicherung ist ein Pluspunkt. Nachdem die Vredestein-Modelle nicht in der Erstausrüstung im Einsatz sind, ist das Produkt beratungsintensiver als andere Marken. „Bei der Firma Bruckmüller ist die Fachkompetenz vorhanden, um die Vorteile unserer Reifen zu erklären“, so Körpert. Es brauche Leute, die sich auskennen. „Nur damit kann man zufriedene Kunden gewinnen. Die Autos und die Fahrwerke werden immer komplexer, wenn hier der falsche Reifen empfohlen wird, funktioniert das System Auto nicht mehr. Dafür braucht man echte Spezialisten.“ • (GEW)

Wolfgang Holzgruber sucht die Reifen heraus und stellt sie wenige Minuten später für den Bruckmüller-Fahrer bereit

Eintreffen bei Bruckmüller: Bernhard Kloiber, Sandra Gebhardt, Alexander Grüner und Hansjörg Oberortner sind von der Lieferfähigkeit bei Apollo Vredestein überzeugt

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tung gewonnen hat. „Durch die Vielfalt der Reifendimensionen und Spezifikationen wird es als Reifenbetrieb immer schwieriger, die richtigen Ausführungen auf Lager zu haben“, so Körpert. Hohe Lagerbetriebsund Finanzierungskosten verschärfen das Problem. „Man kann nicht alles auf Lager haben. Da ist es gut, wenn man einen Partner hat, der alles hat“, lächelt Bernhard Kloiber von der Firma Reifen Bruckmüller in Wien 23 – ein Partner, der das Angebot regelmäßig nützt.

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Sag servus zum Plattfuß! Reifen mit Notlaufeigenschaften werden immer beliebter. Auch Falken trägt diesem Trend Rechnung: Die beliebten Produkte Azenis FK453 und ZIEX ZE914 Ecorun sind als „Runflats“ erhältlich.

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n den vergangenen Jahren konnte Falken die Position am österreichischen Markt kontinuierlich ausbauen. Dies ist einerseits der engagierten Arbeit von Vertriebsdirektor Günther Riepl und Gebietsleiter Franz Pichler zu verdanken, andererseits überzeugt die Logistik von Falken. Neben einem Lager in Dortmund verfügt die Reifenmarke über einen weiteren Standort in Ungarn. Somit kann beinahe jedes Profil binnen 24 Stunden zu den Händlern geliefert werden. Den wichtigsten Beitrag zum Wachstumskurs leisten freilich qualitativ hochwertige Produkte. Bei deren Entwicklung kommt Falken zugute, dass der Mutterkonzern Sumitomo Rubber Industries als sechstgrößter Reifenhersteller der Welt über große Ressourcen und umfassendes Knowhow verfügt.

Technologischer Vorsprung Ein Resultat dieser Kompetenz ist der Azenis FK453, der mit einer Geschwindigkeit bis zu 300 km/h als sportlichster Reifen von Falken gilt. Er punktet mit agilem Handling, hoher Kurvenstabilität und kurzen Bremswegen sowie mit einer erstaunlich geringen Geräuschentwicklung. Neuerdings ist der Azenis FK453 in 9 Dimensionen von 17 bis 19 Zoll als Runflat lieferbar: In dieser Ausführung verbindet er die typische Notlauffähigkeit mit einem geringen Gewicht und bemerkenswerten Fahrleistungen auf nassen Fahrbahnen. Der ZIEX ZE914 Ecorun überzeugt unterdessen mit seinem geringen Rollwiderstand. Auch dieser Pneu ist in einer Runflat-Version (6 Dimensionen, 16 und 17 Zoll) erhältlich und punktet dann mit einem hervorragenden Grip auf trockener und nasser Fahrbahn, einem geringen Abrollgeräusch sowie einem verbesserten Rollwiderstand. Übrigens haben der Azenis FK453 Runflat und der ZIEX ZE914 Ecorun Runflat ein wesentliches Merkmal gemeinsam: Sogenannte „Dimples“, rechteckige Vertiefungen in den Seitenwänden, sorgen für eine effizientere Wärmeableitung und somit für besonders zuverlässige Notlaufeigenschaften. • (HAY)

Günther Riepl unterstreicht, dass die Pneus von Falken Notlauffähigkeiten mit ungeminderten Stärken in anderen Bereichen verbinden

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Mehrmarken-Konzept „Es ist nichts mehr, wie es war“, sagt Gulow und trennt in seinen Vermarktungsabsichten die Spreu vom Weizen: „Spezialisten in allen Segmenten sind gefragt, die ihre Vermarktungspläne deutlich fokussieren und auf weniger Partner konzentrieren können.“ Als Gegenleistung werden neben Bridgestone zur Absicherung aller Preisanforderungen im Markt nun Firestone-Reifen forciert. „Vor allem in der jüngeren Zielgruppe vom Preis her attraktiv“, ist Gulow überzeugt, zum mittleren Preissegment hin das Markeninteresse für den japanischen Weltmarktführer „aufladen“ zu können. Mit Dayton im First-Stop-Partnerbereich und neuerdings mit Seiberling im Budgetsegment fühlt er sich mit starken Vermarktungspartnern gut für eine gemeinsame Zukunft aufgestellt. Viele Reifenhändler in Österreich haben sich in Saalbach Bridgestones Versprechen einer neuen Vermarktungskultur angehört. Kommentar dazu wollte keiner abgeben. Keiner will sich Versprechungen anderer Anbieter versperren, geschweige denn diesen ausliefern.

Christoph Mathes, Manager Motorpresse D-A-CH, zeigt Bloggern auf eindrucksvolle Weise den Unterschied von Winter- und Sommerreifen

„Nichts mehr, wie es war“ Die Effizienz des Reifengiganten Bridgestone drückt sich durch eine zielgenaue Mehrmarken-Vertriebspolitik aus.

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Peter Gulow, Director Consumer Product: Bridgestone, Firestone, Dayton, Seiberling wollen in Österreich Marktanteile zulegen

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amhafte Reifenhändler aus Österreich und Deutschland reisten nach Saalfelden auf das ÖAMTC Fahrtechnikzentrum zu Reifentests mit Bridgestone, um nach getaner Arbeit dann im Umfeld des vom japanischen Reifenhersteller gesponserten Ski-Weltcup-Rennens in Saalbach-Hinterglemm die aktuelle Lage im Reifenhandel zu diskutieren. Peter Gulow, für Deutschland, Österreich und die Schweiz zuständiger Direktor Consumer Products, assistiert von seinem Österreich-Verkaufsleiter Dr. Robert Gmeiner, sondierte die Absatzlage Sommerund Winterreifen im abgelaufenen Jahr, um Mitte März für 2015 realistische Forecasts planen zu können. Rückwärts betrachtet, gestaltete sich der Sell-in in Österreich sowohl für Sommer als auch für Winter positiv. Die Sell-out-Zahlen waren jedoch deutlich schwächer: So blieben im Sommer-Sell-out nur ein leichtes Plus und im Winter-Sell-out ein deutliches Minus für 2014 übrig.“ Mit dieser Erkenntnis und den Klagen des Reifenhandels konfrontiert, stecken Gulow und Gmeiner mit Topprodukten ihren Claim im Markt neu ab.

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Der Händlerprobleme bewusst Immerhin ortet das Europamarketing 2015 für Sommerreifen ein positives Sell-in und Sell-out und für das Winterreifengeschäft sogar gute Sell-out-Ergebnisse. Beim Winter-Sell-in ist man etwas vorsichtiger. Zu viel unverkaufte Ware liegt beim Wiederverkäufer. Laut Bridgestone könnte sich außerdem der Verkaufsanteil „Online“ von aktuell 10 bis 2020 auf 20 Prozent erhöhen, was weiter den traditionellen Reifenhandel zu Anpassungen zwingen würde. Bei Bridgestone ist man sich der Händlerstimmung wohl bewusst, die sich mit Ertragsproblemen herumschlagen müssen. Ein umfassendes Paket zur Unterstützung der Vermarktungsaktivitäten soll zusätzlich den Reifenhändlern helfen, sich profitabel und stabil in die Zukunft zu entwickeln.

Strategie neu ausgerichtet Gulow, Gmeiner & Co. wünschen sich indes von ihren Händlern, vor Ort den Bridgestone-Marktanteil nach oben zu orientieren: „Potenzial dafür ist gegeben“, erklärt Gulow, „unsere Marken geben das auch im schwierigen Marktumfeld her.“ Dafür ist man auf der Lieferantenseite auch bereit, umfassende Unterstützung zu leisten. Erstens bleibt Bridgestone mit seiner Verkaufsniederlassung in Österreich regional im Kundendialog weiter verankert und zweitens soll dem Reifenhandel auf das Einzelerfordernis abgestimmt geholfen werden. Nette Aussichten also. Die Siege des Österreichers Matthias Mayer in Abfahrt und Super-G symbolisieren dem Sponsor Bridgestone den unbedingten Erfolgshunger, an dem der ausgesuchte Reifen(fach)handel im Land partizipieren kann. • (LUS)


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Welchen Ärger macht RDKS? Mittlerweile gibt es die ersten PraxisErfahrungen mit RDKS. Sascha Nossen, Schrader-Schulungsleiter, berichtet von den häufigsten Problemen und Lösungen.

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Sascha Nossen, SchraderSchulungsleiter

er richtige Umgang mit dem RDKS beginnt schon beim allerersten Kundenkontakt. Wenn möglich, muss schon hier herausgefunden werden, ob RDKS im Auto vorhanden ist. Um böse Überraschungen beim Termin hinsichtlich Dauer und Kosten zu verhindern, ist ein frühzeitiges Abklären von großem Vorteil. Sollte das telefonisch oder online nicht möglich sein, ist es unbedingt nötig, den Kunden vorher um einen persönlichen Besuch zu bitten. Der Kunden will vorher wissen, was es kostet, daher ist es notwendig, das Fahrzeug, das System und die Sensoren zu definieren. Generell empfiehlt Schrader eine Direktannahme wie bei klassischen Reparaturoder Servicearbeiten, um den Ist-Zustand zu dokumentieren. „Natürlich ist die Direktannahme für Autohäuser wesentlich einfacher umzusetzen als für Reifenhändler“, sagt Nossen.“ Wird der Ist-Zustand nicht festgehalten, könne es leicht zu Diskussionen mit dem Kunden kommen, dem ein Fehler oder Problem beim System nicht bewusst war.

Probleme durch Anwendungsfehler „Probleme und Defekte kommen leider häufiger vor“, erklärt Nossen. Oftmals handelt es sich um Anwenderfehler bei der letzten Verbauung der Sensoren: „Wenn Messingventile in den Aluminiumschaft eines

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Sensors eingeschraubt werden, entsteht Korrosion. Das Ventil geht nicht mehr heraus und der ganze Sensor muss getauscht werden“, so die negativen Erfahrungen des Fachmannes. Nossen: „Bei Schrader werden nur mehr vernickelte Messingventile eingesetzt.“ Ein weiteres Problem können die Batterien darstellen. „Bei uns halten die Batterien 10 Jahre oder 160.000 km, das ist bei Billigsensoren nicht der Fall“, so der Schulungsleiter. „Nichts ist unangenehmer als die EinlaRDKS-Sensor in seinen gerung von Reifen mit Bestandteilen defekten Sensoren. In der nächsten Saison werden Werkstätte und Kunde mit Zeitaufwand und Zusatzkosten überrascht.“

Sensorservice bei jedem Tausch Die Werkstätte muss auch über die Servicetätigkeiten beim Sensor Bescheid wissen, die bei jeder Reifendemontage notwendig sind: Welcher Sensor ist verbaut, was muss alles ausgetauscht werden und woher bekomme ich diese Teile? Dazu Nossen: „Schrader bietet Reparaturkits für alle erhältlichen Sensoren an.“ Je nach Umfang ist ein Kit mit 5 bis 10 Euro zu veranschlagen, zuzüglich Montageaufwand kommen auch in diesem Fall Kosten auf den Kunden zu. Ein entscheidender Kostenfaktor beim RDKS-Tausch ist das Anlernen der Sensoren. „Bei gebräuchlichen Fahrzeugen geht das meistens sehr schnell, oft kann man den Kunden selbst zur Initialisierungsfahrt losschicken“, erklärt Nossen. Bei manchen Automodellen jedoch kann es kompliziert und langwierig sein, die Kunden kommen oft mit der Initialisierungsfahrt nicht zurecht. „Wir empfehlen, das Anlernen von Anfang bis Ende selbst durchzuführen. Natürlich müssen dem Kunden dementsprechende Kosten verrechnet werden“, so die Meinung von Schrader. Wesentlich schneller funktioniert die Wiederinbetriebnahme bei Universalsensoren. Nossen: „Ich kopiere, also klone die Daten des alten Sensors auf den neuen. Damit hat sich für die Fahrzeugelektronik nichts verändert, die bekannten Sensoren werden sofort wieder erkannt.“ Das Anlernen entfällt. Entscheidend ist lediglich die richtige Positionierung der Räder am Auto. Voraussetzung ist neben den Universalsensoren ein Diagnosegeräte zum Klonen der Sensor-ID. • (GEW)


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Der Frühling ist für Räder da Nach der erfolgreichen RDKS-Umsetzung konzentriert sich Alcar im Frühjahr wieder auf die neuen Felgenmodelle.

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ie erste RDKS-Saison ist zumindest für AlcarKunden sehr erfolgreich verlaufen. Alcar-Heringrad-Geschäftsführer Christian Thaller: „Wir haben uns und unsere Kunden sehr gut darauf vorbereitet und wir haben sehr positive Rückmeldungen.“ Offenbar waren jene, die sich damit beschäftigt haben, gut unterwegs. „Unser System funktioniert sehr gut, wir haben Probleme immer gleich beim ersten Auftreten analysiert und können somit sehr in die Tiefe gehen.“ Für das Frühjahrsgeschäft sieht Thaller weniger RDKS-Bedarf, da ja wieder auf die Original-Sommerbereifung mit Original-Sensoren getauscht wird.

AEZ Straight dark für leistungsstarke Fahrzeuge mit Mischbereifung Christian Thaller, Geschäftsführer Alcar Heringrad

Handel muss etwas bieten Im Frühling könne sich der Reifenhandel daher wieder auf die Räder konzentrieren, freut sich Thaller.

Dotz Kendo: der Weg des Schwerts

„Dabei muss man etwas bieten und etwas herzeigen. Der Kunde bekommt heute überall ein Einkaufserlebnis geboten. Und das erwartet er auch, wenn er zum Beispiel 18˝-Alufelgen für sein SUV kauft“, so Thaller: „Der Händler muss ihm die aktuellen Modelle zeigen können.“ Bei Alcar ist das zum Beispiel das neue AEZ Straigth dark in puristischem Grau. Mit seinem Dimensionsspektrum passt es perfekt zu leistungsstarken Fahrzeugen mit Mischbereifung. Das Dotz Kendo ist hingegen nach dem japanischen Kampfsport benannt, damit bringt Dotz den „Weg des Schwertes“ auf die Straße. Die extrem kantig angelegten Doppelspeichen erscheinen während der Fahrt als durcheinanderwirbelnde Klingen. • (GEW)


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Zufriedene Kunden und gute Marge Von seiner feinsten Seite präsentiert sich Thomas Wohlgemuth mit dem chinesischen Reifensortiment von Aeolus, das es in Österreich zu neuen Erfolgen zu führen gilt. A&W: Chinesische Reifen drängen weiter nach Europa. Wie verlief bisher Ihr Engagement in Österreich? Wohlgemuth: Nach zwei Jahren Aufbauarbeit haben wir stabile Grundlagen in diesem Markt geschaffen, auf die wir weiter aufbauen. Marketingmaßnahmen unterstützen diesen Weg. Diente auch Ihnen wie einst Maxxis, Infinity, Wanli, Westlake, Nankang usw. das Billigsegment als Einstiegshilfe? Unser Weg geht über Qualität, Kontinuität und Nachhaltigkeit in Bezug auf eine stetige Weiterentwicklung unseres Sortiments. Unser Angebot an alle Absatzpartner heißt, dass sie mit marktgerechten Preisen ohne störende Internetpreise Rohertrag generieren können.

„Wohin der reine Preisverkauf geführt hat, wissen mittlerweile alle.“ Thomas Wohlgemuth

In Deutschland wird der Marktanteil an chinesischen Pkw-Reifen auf rund 7 Prozent geschätzt. Wie hoch ist Ihr Anteil daran und können Sie auch eine Größenordnung für Österreich definieren? Die von Ihnen genannte Einschätzung teile ich weitestgehend – ganz vorsichtig sehe ich sogar eine Tendenz in Richtung 9 Prozent. Dies übertrage ich in unserer Planung auch auf den Markt hier in Österreich. Fakt ist, dass wir innerhalb der erhobenen Zeiträume im zweistelligen Prozentbereich zulegen – was durchaus weit über dem Marktschnitt liegt. Chinesischen Reifen wird gerne mangelnde Produktqualität gegenüber etablierten Marken attestiert. Sehen Sie bezüglich Produktvertrauen bereits Veränderungstendenzen zu Ihren Gunsten? Wir produzieren Produkte, die qualitativ auf einem hohen europäischen Niveau sind! Mit dem neuen PrecisionACE2 löst Aeolus seine Zusagen einer kontinuierlichen Produktentwicklung ein, mehr noch – der

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PrecisionACE2 trägt das TÜV-Süd-Gütesiegel gemäß Report 713048423/AH03 und bestätigt damit nachweislich seinen hohen europäischen Qualitätsstandard.

Wie sieht es im Wettbewerbsumfeld mit Ihrer Preisstellung aus? Unsere Marke hat sich noch nie in einem der von Ihnen angesprochenen Low-Budget-Segmente befunden. Mit Einführung der AeolusPkw-Range haben wir dafür Sorge getragen, dass unsere Produkte dem Fachhandel lukrative Margen ermöglichen.

Im deutschsprachigen Raum dominieren Premiumneben Zweit- und Drittmarken namhafter Konzerne aus Europa, den USA und Japan und auch schon Korea. Wie wollen Sie in an sich rückläufigen Absatzmärkten Anschluss finden? Wir wollen keinen Anschluss finden – wir platzieren die Marke Aeolus innerhalb des in den Märkten entstandenen „Ertragsvakuums“! Markendominanz ist für die Marke gut, aber nicht für den Handel bzw. den Verbraucher. Geht Aeolus auch den Weg der Japaner und Koreaner, Reifenentwicklungszentren in Europa zu etablieren, um beim Konsumenten das Vertrauen ins Produkt zu verstärken? Lassen Sie uns darüber in zwei Jahren sprechen! Ich kann bereits heute schon versichern, dass wir an weiteren strategisch wichtigen Projekten arbeiten. Auf der AutoZum in Salzburg haben Sie sich gemeinsam mit Händler Straub den Kunden/Besuchern präsentiert – mit welchem Ergebnis? Unsere Präsenz auf dieser Fachmesse ist ein fester Teil der gesamten Maßnahmen für die bestehenden und die zu gewinnenden Fachhandelskunden. Im Dialog zwischen Straub und den interessierten Besuchern werden dann auch schnell die wirtschaftlichen Vorteile einer Zusammenarbeit deutlich – auf Deutsch: zufriedene Endkunden und gute Marge! Die angespannte Lage im Reifenhandel führt auch zu Veränderungen im Kräfteverhältnis Reifenfachhandel, Autohaus- und Kettenvertrieb. Wo sehen Sie mit Aeolus nachhaltige Vermarktungspartnerschaften? Unsere Vermarktungspartner sind unsere Importeure, mit denen wir kooperativ zusammenarbeiten. Es gibt für mich keinen erkennbaren Grund, andere oder sogar parallele Partnerschaften einzugehen. Gemeinsam mit Reifen Straub haben wir bereits heute schon verschiedene Partnerschaften aufgebaut. • (LUS)


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Flaggschiff erweitert Am Weg zum Premiumanbieter deckt Hankook mit dem Flaggschiff Ventus S1 evo2 SUV noch mehr Dimensionen ab.

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ir sind dabei, uns im Premiumbereich zu etablieren“, erklärt Claus Gömmel, Sales Director für Süddeutschland, Österreich und die Schweiz bei der Hankook Reifen Deutschland GmbH. Mit den aktuellen Produkten ist der koreanische Hersteller, der in Europa entwickelt und produziert, bereits voll dabei. Bester Beweis dafür sind zahlreiche Erstausrüstungen im Pkw-Premiumbereich wie bei BMW, Mercedes, Audi oder Porsche. Ein Flaggschiff ist der Ventus S1 evo2 SUV, der in der Erstausrüstung auf den BMW X5 montiert wird und damit für sportlich-direktes Fahrverhalten bei einem der erfolgreichsten Premium-SUV sorgt. Gömmel: „Neben dem charakteristischen Fahrerlebnis, das perfekt zum X5 passt, punktet der Ventus S1 evo2 SUV mit Sicherheit, luxuriösem Komfort und Umweltfreundlichkeit.“ Ab sofort ist der Hochleistungs-SUV-Reifen von Hankook in weiteren Varianten lieferbar. Insgesamt sind nun 37 Dimensionen verfügbar, von 17 bis 22 Zoll und mit Laufflächenbreiten von 225 bis 315.

Neue Dimensionen des Hankook Ventus S1 evo2

Vertriebsleiter Claus Gömmel (Mitte) mit den Österreich-Betreuern Thomas Hoczwik (l.) und Marcel A. Wolf (r.)

Hankook Ventus Prime2 und Vantra LT für Großraumlimousinen und Vans

Vans und Großraumlimousinen Spezifische Hochleistungsvarianten in 16 und 17 Zoll kommen zukünftig bei Großraumlimousinen und Vans zum Einsatz. So werden Ventus Prime2 und Vantra LT für die Mercedes-Benz V-Klasse als Erstausrüstungsversion produziert. Hankook beweist damit einmal mehr, dass höchste Qualität in allen Fahrzeugsegmenten zur Verfügung gestellt werden kann. Hergestellt werden die Modelle im modernen Hankook-Werk in Ungarn.

Österreich im Fokus Beim Handel punktet Hankook als hochwertiger Vollsortimenter mit sehr attraktivem Preis-LeistungsVerhältnis. In Österreich steht der Aufbau des Markenimages weiter im Vordergrund. Mit Marcel A. Wolf als zusätzlichem Mitarbeiter bekennt sich der Konzern klar zum österreichischen Markt, der nun noch intensiver betreut werden kann. • (GEW)

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Der Umwelt-Freund Mit dem BluEarth-A AE-50 bietet Yokohama ein umweltschonendes Produkt in der breiten Mittelklasse.

Teil der YokohamaPalette: Advan Neova, Advan Sport und BluEarth

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rip, hoher Komfort, niedrige Geräuschentwicklung, geringer Kraftstoffverbrauch und Umweltfreundlichkeit kennzeichnen den BluEarth-A AE-50 von Yokohama. Mit neuen Technologien wurde der Spagat zwischen hoher Haftung und geringem Roll-

widerstand geschafft. Dank einer neuen Polymer-Mischung konnte die Laufleistung deutlich verbessert werden, Orangenöl macht nicht nur die Lauffläche geschmeidig, sondern schont als umweltfreundliches Produkt auch die Ressourcen. Um das leise Abrollgeräusch auch nach langer Laufzeit zu erhalten, sind die Profile mit vielen kleinen Zwischenräumen durchzogen. Damit wird eine gleichmäßige Abnutzung der Laufflächen ermöglicht. Für die Sommersaison wird der BluEarth-A AE50 in 39 Dimensionen verfügbar sein.

Effiziente Palette Neben dem BluEarth-A AE50 ist der noch komfortablere und günstigere BluEarth AE-01 im Programm. Der S.drive bewegt sich in Richtung Sportlichkeit. Darüber angeordnet ist das Flaggschiff der YokohamaPalette, der Advan Sport V105. Einen echten Sportreifen mit Straßenzulassung im Hochleistungsbereich bietet Yokohama schließlich mit dem Advan Neova AD08R. Im SUV- und 4x4-Segment umfasst das Angebot die klassische Geolandar-Familie sowie den Parada SpecX. Für die Anforderungen von Sport- und PremiumSUVs kommt erneut die Advan-Familie mit dem Advan Sport und dem Advan S.T. zum Einsatz. • (RED)

Attraktives Frühjahrsprogramm R Räder-Spezialist Autec stellt seine Frühjahrskataloge für Räder und Design vor.

echtzeitig zum Frühjahrsgeschäft sind die neuen Kataloge verfügbar. Im Räderprogramm für Händler wird neben einer anschaulichen Designübersicht eine detaillierte Anwendungsliste gezeigt. Damit ist eine schnelle Zuordnung von Fahrzeug, Reifen und Rad möglich und zudem die Verwendbarkeit von RDKS erkennbar. Das Design-Programm wird hingegen in Form eines Flyers für den Endkonsumenten veröffentlicht. Alle aktuellen Raddesigns werden dabei mit großen Abbildungen dargestellt. Unter www.autec-wheels.de können die beiden Kataloge heruntergeladen werden. Darüber hinaus kann das Designprogramm kostenlos nachbestellt werden.

Delano auch in Silber Das Modell Delano, bereits erfolgreich in Schwarz matt poliert vorgestellt, wird ab sofort auch in der Farbausführung Hyper Silber erhältlich sein. Metallische, glitzernde Lichteffekte sind die Ergebnisse der Trendlackierung, durch das konkave Design kommt diese sehr gut zur Geltung. Delano ist in Größen von 17 bis 20 Zoll für Autos mit 5-Loch-Anbindung verfügbar. • (RED)

Autec Delano in Schwarz matt poliert und in Silber

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Drester Way wird F1-Strecke Die patentierte Waschmethode mit Kunststoffgranulat und Wasser – „the Drester Way“ – nutzt der schwedische Radwaschspezialist auch bei den neuen Grand Prix-Räderwaschanlagen.

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erkules Hebetechnik hat nun die Räderwaschanlagen Drester Silverstone 12 und Monza 10 neu im Programm: Beide waschen auch große Offroader-Räder – mit maximal 60 Kilogramm Gewicht, bis zu 36 cm (über 14 Zoll) Breite und bis zu 86 cm (oder 33,8 Zoll) Durchmesser – schonend mit nur einem Liter Wasser, ohne Hochdruck und chemische Zusätze.

Österreich-Verkaufsleiter Henry Heyn zeigt den optionalen „Quick-Lift“

Kraftvolle Reinigung für empfindliche Räder Beide Räderwaschanlagen bekamen ein neues dynamisches Pumpensystem für bessere Reinigungsleistung und kürzere Waschzeiten. Die moderne Software steuert Waschprogramme, Bereitschaftszeiten und Aufheizung. Beide Modelle lassen sich auf Wunsch mit der Hebevorrichtung „Quick Lift“ ergonomisch optimieren und sind auch mit Klarspüleinrichtung erhältlich. Beide haben den schlagfesten, wärmeisolierenden Wassertank, der das mittels „intelligenter“, energiesparender Heizung erwärmte Wasser lange temperiert hält und damit Energieeinsparungen bis zu 40 Prozent ermöglicht. Während bei der Monza 10 die Düsengeometrie für die perfekte Reinigung optimiert wurde, hat das Topmodell Silverstone 12 einen patentierten dynamischen Sprüharm, der Granulat und Wasser gleichmäßig auf Reifen und Felgenflächen verteilt. Die Granulatkörper unterschiedlicher Härte reinigen händisch schwer erreichbare Stellen kraftvoll, aber schonend – auch bei empfindlichen Felgen. Weder Silverstone 12 noch Monza 10 benötigen einen fixen Große Räder waschen mit Drester Grand Prix Wasseranschluss. • (ENG)


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Der nächste Winter kann kommen Im Ice Park Obertauern stellte Nokian drei neue Winterreifen für die Saison 2015/16 vor: Ein Pkw-, ein Ganzjahresreifen und ein speziell auf leichte Nutzfahrzeuge abgestimmtes Modell wurden präsentiert.

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Lukas Libal, Marketing Manager Central Europe, Nokian Tyres

esonderer Wert wurde beim Nokian „WR D4“, Nachfolger des WR D 3, auf den Nassgrip gelegt: Er erreicht nun, „die beste Klasse A des EU-Reifenlabels beim Nassgrip“, wie Lukas Libal, Marketing Manager Central Europe sagt. Der Fahrer habe damit einen vier Autolängen kürzeren Bremsweg gegenüber der Klasse F. Das Größenprogramm des Nokian WR D4 enthält Dimensionen von 14 bis 20 Zoll der Geschwindigkeitsklassen Q (160 km/h) bis W (270 km/h). Diese Modellpalette biete Größen, die auf sportliches Fahren zugeschnitten, aber auch für moderne Elektro-Autos optimiert worden seien.

Hoch-Technologie-Lauffläche „Der exzellente Griff und die guten Handling-Eigenschaften des Nokian WR D4 sind das Ergebnis der Hoch-Technologie-Lauffläche, die eine ganz neue Silica-Gummimischung und optimierte Lamellen-Blöcke verwendet“, sagt Product Development Manager Olli Seppälä von Nokian Tyres. „Jeder LaufflächenBlock und jede Lamelle haben eine spezielle Aufgabe.“ Eine Lenkpräzisionsrippe in der Mitte bewirke präzises Steuern auf trockenen Straßen. Der WR D4 bekämpfte darüber hinaus Aquaplaning und Schneematsch-Aquaplaning mit seiner „SchneematschSchleuder“. Das Tiefschnee-Griffverstärker-Design gewährleiste Grip in engen Kurven und in tiefem

In den Salzburger Bergen präsentierte Nokian die Winterreifen für die Saison 2015/16

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Schnee. Mit dem „Weatherproof 3“ stellte Nokian auch einen neuen Ganzjahresreifen vor. Das Größenprogramm der Nokian-Weatherproof-Winterreifen-Familie enthält Dimensionen von 13 bis 18 Zoll der Geschwindigkeitsklassen T (190 km/h), H (210 km/h) bis V (240 km/h). Für die schwereren SUVs werden Größen von 16 bis 18 Zoll angeboten. Zahlreiche Reifen sind mit XL gekennzeichnet als höchstem Lastindex bei einem Pkw-Pneu. Für Transporter, Lieferwagen und Vans ist der neue Nokian „WR C3 “ mit einer Größenpalette von 14 bis 16 Zoll der Geschwindigkeitsklassen N (140 km/h), R (170 km/h) bis T (190 km/h) entwickelt worden. Er verfügt über V-förmige Laufflächen-Blöcke, die den Grip auf schneebedeckten Straßen gewährleisten, und über zentrale Blockrinnen, die SchneematschAquaplaning verhindern sollen. Die Laufflächenmischung arbeitet laut Nokian „in einem großen Temperaturbereich“ und hält auch harter Beanspruchung bei heißem Sommerwetter stand. • (DSC)

Das Nokian-Team bei der Vorstellung der neuen Reifen-Modelle im Salzburger Lungau


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Hochleistung für den Stern

Dem Standardantrieb der C-Klasse entsprechend wurden die Hinterreifen auf verbesserte Haftung und Stabilität ausgelegt. Der Carlsson Vredestein Ultrac Vorti wird in der Dimension 225/40ZR19 vorn und 255/35ZR19 hinten angeboten.

Gemeinsam mit Carlsson entwickelt Apollo Vredestein einen Hochleistungsreifen für die Mercedes-Benz C-Klasse.

Ganzjahresreifen Quatrac Neben den Hochleistungsreifen ist für die heurige Sommerreifensaison der Quatrac 5 Ganzjahresreifen verfügbar. Am österreichischen Markt spricht Vredestein damit in erster Linie Besitzer von Fahrzeugen mit geringer km-Leistung an. Vor allem in Ballungszentren wie dem Wiener Stadtgebiet werden diese Fahrzeuge nur für Kurzstrecken eingesetzt und bei schlechten Witterungsverhältnissen überhaupt stehen gelassen. Hier bietet ein hochwertiger Ganzjahresreifen die günstigste und beste Lösung. • (RED)

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ünf Jahre dauert bereits die Kooperation der Automobilmanufaktur Carlsson und dem niederländischen Reifenspezialisten Vredestein. Nun wurde ein individueller Hochleistungsreifen für die C-Klasse von Mercedes-Benz vorgestellt. Entwicklungsingenieure und Testfahrer aus beiden Häusern arbeiteten eng zusammen, um einen speziellen Reifen exklusiv für die 19-Zoll-Bereifung der neuen C-Klasse zu entwickeln. Herausragende Lenkpräzision, effektiver Felgenhornschutz sowie Geschwindigkeiten von über 300 Stundenkilometern wurden dabei ebenso realisiert wie geringe Abrollgeräusche und angenehmer Fahrkomfort. Der Reifen basiert auf dem Vredestein Ultrac Vorti und auch hier wurde eng mit dem italienischen Designer Giugiaro zusammengearbeitet.

Carlsson Vredestein Ultrac Vorti und Quatrac 5 Ganzjahresreifen


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Reinkleben und anlernen Die Firma Hanika setzt auf die Qualität von Continental. Neben ATE Bremsen kommen nun auch die Redi-Sensoren von VDO zum Einsatz.

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ie Firma Kfz-Technik Hanika in Katzelsdorf bei Wr. Neustadt ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie man in der Kfz-Branche mit dem richtigen Einsatz und der richtigen Einstellung nach wie vor erfolgreich sein kann. Thomas Hanika, langjähriger leitender ÖAMTC-Mitarbeiter, hat sich zuerst mit einem Windschutzscheiben- und Klima-Dienst selbstständig gemacht, ehe er aufgrund steigender Nachfrage im Gewerbegebiet Katzelsdorf vor fünf Jahren ein komplettes Kfz-Servicecenter samt §-57a-Überprüfung bis 3,5 t gebaut hat. „Der Kundenstamm konnte von anfangs 900 auf über 7.000 gesteigert werden. So wurde schon nach zwei Jahren ein Zubau notwendig. Mittlerweile ist das Unternehmen mit der Ehefrau und den beiden Söhnen ein reiner Familienbetrieb“, so der Kfz-Meister. Warum die Firma Hanika erfolgreich ist, erkennt man beim ersten Blick in die Werkstätte. Ein Gespräch mit dem Inhaber bestätigt den ersten Eindruck. Herzstück sind die modernsten Diagnosetester von Bosch und Hella Gutmann. „Wir brauchen zwei Geräte, um wirklich den ganzen Markt abzudecken“, so Hanika. Schließlich kommen immer öfter junge Fahrzeuge in den Betrieb. „Die Systeme kosten viel Geld, aber ich möchte am letzten Stand der Technik sein und 100 Prozent Qualität bieten.“

Frederick Wilde, Continental, Thomas Hanika, Heiko Baumann und Robert Landgraf, Continental

Container bleibt im Reifen

Thomas Hanika zeigt den einfachen Einklebevorgang

ATE Bremsencenter Diese Qualität bietet er auch im Bremsenbereich, wo er mit der Continental-Marke ATE zusammenarbeitet und das ATE Bremsencenter umgesetzt hat. Heiko Baumann, ATE-Gebietsleiter für Österreich und Schweiz: „Die Firma Hanika ist einer unserer Stützpunktpartner, die wir mit Wissen versorgen.“ Das Reifengeschäft ist ebenfalls ein wichtiges Standbein für Hanika, 200 Garnituren fasst sein Reifenhotel. Nachdem er hier für alle Marken gerüstet sein muss, war Continental mit der Marke VDO auch hier der erste Ansprechpartner. Hanika ist vom innovativen VDO Redi-System überzeugt. Mit drei Sensoren deckt er einen erheblichen Teil des Marktes ab.

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„Natürlich liefern wir als Erstausrüster auch die 1:1Sensoren. Die sind aber jeweils nur für ein Modell geeignet“, so Frederick Wilde, verantwortlich für Medienkontakte bei Continental in Frankfurt. „Unsere Redi-Sensoren sind für zahlreiche Marken vorprogrammiert und haben eine besonders einfache und effiziente Montagelösung.“

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So wird der für das jeweilige Fahrzeug passende Sensor in seinem Container, einem simplen Gummifuß, zuerst mit Klebstoff versehen und dann mittels mitgelieferten Stempels auf die Innenseite der Lauffläche gedrückt. „Das hält bombenfest“, so Wilde. „Der Container bleibt während der gesamten Lebensdauer des Reifens dort.“ Sofern auch der andere Reifensatz bereits mit Redi-Sensoren ausgestattet ist, kann der Sensor einfach umgesteckt werden. Da weder im Betrieb noch beim Wechsel mechanische Einflüssen einwirken können, sind im Gegensatz zum herkömmlichen RDKS-Sensor keine Service- und Austauscharbeiten notwendig. Angelernt müssen die Sensoren nur beim ersten Mal werden. Die Modellabdeckung soll mit den Sensoren Nummer 4, ab Sommer 2015, und Nummer 5, ab 2016, auf etwa 80 Prozent der am Markt erhältlichen Fahrzeuge erhöht werden. Für Hanika ist das ein weiterer Beweis für die Qualität der Produkte aus dem ContinentalKonzern: „Ich will Topqualität für mich und meine Kunden.“ • (GEW)


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Koreas große Pläne für Europa Eine klare Wachstumsstrategie gibt der koreanische Hersteller Kumho Tyre vor. Oberstes Ziel ist der Ausbau des Erstausrüstungsgeschäfts, speziell in Europa.

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ei Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz werden Fahrzeuge ebenso ab Werk mit Kumho-Reifen ausgestattet wie bei den koreanischen Herstellern Hyundai und Kia. Sowohl die Zahl der Fahrzeuge wie auch die Zahl der Herstellerkooperationen in der Erstausrüstung sollen weiter steigen, so die Pläne von Kumho Tyre für Europa. Davon soll natürlich auch der Reifenhandel profitieren. Neue Reifenmodelle werden daher konsequent für den europäischen Markt entwickelt.

Erfahrung aus dem Motorsport Ein Beispiel dafür ist der Ecsta PS91: „Das Modell wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Kumho European Technical Centre entwickelt und auf Europas anspruchsvollsten Strecken getestet“, so Sonja Eckhart, Marketing Managerin der ÖsterreichNiederlassung von Kumho Tyre Europe. Bei diesem Super-UHP-Modell profitiert der Kunde von der Motorsport-Erfahrung des Herstellers, da die bei Rennreifen erprobte Laufflächenmischung zum Einsatz kommt. Eckhart: „Die Formula-Technologie sichert hervorragende Griffigkeit und maximale Traktions-

und Bremsleistung und sorgt für exzellentes Trockenhandling.“ Mit einem Maximum an Hochgeschwindigkeitseigenschaften spricht das Modell besonders Fahrer sportlicher Automobile an. Dem KumhoDesign-Anspruch wird der Ecsta PS91 mit einer Rennsportflagge auf der Lauffläche als Designelement gerecht.

Kumho Ecsta PS91 mit Zielflagge auf der Lauffläche

James Park, General Manager, Kumho Tire Austria

Empfehlenswertes Volumenmodell Im Volumensegment punktet Kumho mit dem Ecsta HS51. Die 205/55 R 16-Ausführung wurde beim Sommerreifentest von ARBÖ/GTÜ/ACE mit „empfehlenswert“ beurteilt. Eckhart: „In den wichtigsten sicherheitsrelevanten Disziplinen Bremsen nass sowie Aquaplaning längs und quer erzielte der Kumho sogar absolute Bestwerte unter den insgesamt 12 getesteten Reifen.“ • (GEW)

Sonja Eckhart, Marketing Managerin Österreich


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Gemeinsam in die Zukunft Zweistellige Rückgänge im Consumer-Bereich, maximal stagnierende Stückzahlen bei Lkw-Pneus: Der heimische Reifenhandel blickt auf eine schwierige Wintersaison zurück. Umso wichtiger ist es für selbstständige Betriebe, sich gemeinsam den Herausforderungen zu stellen.

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sterreichische Konsumenten schätzen Qualität, Service und persönliche Betreuung. Das gilt auch für die Reifenbranche. „Kein anderer Vertriebskanal kann dieses Kundenbedürfnis so gut erfüllen wie der unabhängige Reifenhandel“, unterstreicht Michael Peschek, Geschäftsführer von point-S. Mit 50 Mitgliedern und 60 Standorten ist die aus Salzburg gesteuerte Kooperation das größte Netzwerk selbstständiger Reifenspezialisten.

Zahlreiche Vorteile Seit der Gründung vor beinahe 2 Jahrzehnten steht die Zukunftssicherung im Mittelpunkt der Strategie von point-S. Dazu gehören bessere Einkaufskonditionen, logistische Unterstützung sowie ein gemeinsamer Zugang zu Leasing- und Flottenkunden. Branchenthemen wie Reifenlabel oder RDKS lassen sich im Netzwerk ebenfalls effizienter bewältigen. Eine nicht minder wichtige Rolle spielen effizientes Marketing und der einheitliche Marktauftritt, der sich unter anderem im Außenauftritt der Betriebe widerspiegelt. Durch die Mitgliedschaft bei point-S erhalten die regionalen Reifenhändler auch einen professionellen Zugriff auf neue Marktplätze. „Wir haben eine gute Zusammenarbeit mit den einschlägigen Online-Plattformen aufgebaut und selbst erste Vorstöße im Internet unternommen“, berichtet Peschek: Auf der Plattform www.reifen-austria.at werden jeweils über getrennte Portale sowohl Bestellungen von Gewerbeals auch von Endkunden entgegen genommen.

Der selbstständige Reifenhandel ist dieser Entwicklung freilich nicht hilflos ausgeliefert. „Wenn Premiumhersteller ihre Reifen zu Dumpingpreisen an die Autokonzerne verschleudern, werden wir das in unserer Einkaufspolitik berücksichtigen“, so Peschek: „Schließlich gibt es mehr als genug aufstrebende Reifenproduzenten, die qualitativ längst zu den Marktführern aufgeschlossen haben und sehr froh darüber sind, mit dem qualifizierten Fachhandel zusammenzuarbeiten.“

Regionale Wertschöpfung Umdenken im Handel Im Dienst ihrer Mitglieder analysieren die 6 Mitarbeiter der Systemzentrale von point-S genau die Entwicklungen am Reifenmarkt. Unübersehbar sei aktuell die immer stärkere Zusammenarbeit von etablierten Reifenherstellern und Automarken, sagt Peschek: „Der Vertriebskanal Autohaus ist mit der Beratungsintensität des seriös betriebenen Reifengeschäfts jedoch häufig überfordert, wie es zuletzt die RDKS-Thematik bewiesen hat.“ Zudem begebe sich die Industrie in eine zunehmende Abhängigkeit von einigen wenigen Großkunden.

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Dass eine verlässliche Fachhandelsstrategie auf Dauer von Erfolg gekrönt sein wird, steht für den Branchenkenner Peschek außer Frage. Schließlich sei es nach wie vor der regionale Fachbetrieb, der nicht nur mit umfassender Kompetenz und verlässlicher Beratung punktet, sondern auch die Wertschöpfung vor Ort sichert: „Das wissen viele Konsumenten zu schätzen.“ point-S wird dafür sorgen, dass die Reifenspezialisten ihren Startvorteil auch in Zukunft in einen angemessenen unternehmerischen Erfolg umwandeln können – allen neuen Herausforderungen des Marktes zum Trotz. • (HAY)

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Michael Peschek unterstreicht den Genossenschaftsgedanken von point-S

Ob für Endverbraucher (l.) oder Gewerbekunden: point-S punktet auch beim Internetvertrieb


Pirelli Cinturato All Season, für kleine Fahrzeuge in der Stadt

Nicht nur für Sizilien Pirelli stellt seinen ersten Ganzjahresreifen vor, der auch in unseren Breiten zunehmend seine Berechtigung findet.

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ie Insel Sizilien wurde im Jänner für die Präsentation des Pirelli Ganzjahresreifens Cinturato All Season ausgewählt. Dort ist man im Winter mit den Witterungsbedingungen aller vier Jahreszeiten konfrontiert – optimal für den Cinturato All Season, der bei heißen Sommer-Temperaturen hohe Performance liefert und auch mit den typischen, meist gemäßigten winterlichen Verhältnisse in den Städten sehr gut zurecht kommt.

Wenig Kilometer in der Stadt Während Pirelli für Fahrer leistungsstarker Autos und bei extremen Verhältnisse nach wie vor Winterreifen empfiehlt, ist der Cinturato All Season speziell für Fahrzeugbesitzer in Städten entwickelt, die eine unterdurchschnittliche Kilometerleistung absolvieren und nicht regelmäßig zwischen Sommer- und Winterreifen wechseln möchten. Auch für den Zweitwagen ist der italienische Ganzjahresreifen eine günstige, einfache und interessante Lösung. Das mit 3D-Lamellen-Technologie ausgestattete Modell ist mit Schneeflocke und M+S Kürzel versehen und laut Pirelli uneingeschränkt wintertauglich. Der All Season ist speziell für Fahrzeugmodelle mit kleiner bis mittlerer Motorisierung entwickelt und daher in 15-, 16- und 17 Zoll-Varianten verfügbar. „Ganzjahresreifen wird ein starkes Wachstum in den nächsten Jahren prognostiziert. Pirelli konnte diese wachsende Nachfrage nicht ignorieren und entwickelte ein innovatives und leistungsstarkes Premiumprodukt für dieses Marktsegment“, erklärt ÖsterreichGeschäftsführer Christian Mielacher. • (GEW)

Pirellis erster Ganzjahresreifen: Cinturato All Season

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REIFEN EXTRA

segment einsteigen und sehr stark ins Marketing investieren. Gleichzeitig, so Hülzer habe der Reifenfachhandel die Marketingmaßnahmen deutlich zurückgefahren. Die Dienstleistung – wie zum Beispiel RDKS – habe zwar einen Teil der Ertragsverluste auffangen können, das sei aber zu wenig, um die negativen Ergebnisse aufzufangen.

Kollegen: BRVVorsitzender Peter Hülzer und VRÖ-Obmann James Tennant

Umsatzrendite erstmals negativ

Deutsche Erträge im Minus BRV-Vorsitzender Peter Hülzer fordert mehr betriebswirtschaftliches Vorgehen der Großhändler und lässt ein „Geschäftsmodell Zukunft“ überprüfen.

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ie deutsche Reifenbranche absolvierte 2014 erneut ein schwieriges Jahr. Während der Sommerreifen noch ein kleines Plus verzeichnet, verliert der Winterreifen 13,3 Prozent, der Gesamtmarkt liegt 5,9 Prozent unter dem Vorjahr. Besonders problematisch ist aber, dass damit nicht nur die Umsätze, sondern auch weiter die Erträge gesunken sind. Der Gewinner ist nach Einschätzung von Peter Hülzer, Vorsitzender des Bundesverbands Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk (BRV), das Autohaus, da die Automobilhersteller verstärkt in das Reifen-

Die Erträge im deutschen Reifenfachhandel haben sich in den vergangenen Jahren weiter negativ entwickelt. Die Umsatzrendite hat sich von 1,4 Prozent (2011) auf 0,7 Prozent (2012) und 0,6 Prozent (2013) reduziert. Für 2014 wird erstmals ein durchschnittlich negatives Ergebnis erwartet. Kritik äußert Hülzer dabei an den Reifenherstellern: „Es ist dem BRV-Vorstand unverständlich, dass die Hersteller eine Vielzahl ihrer Großhandelspartner frei agieren lassen, ohne die Zusammenarbeit an ein Leistungsversprechen bezüglich einer sinnvollen betriebswirtschaftlichen Vermarktung zu koppeln.“ Da in Deutschland wie in Österreich noch eine große Zahl an unverkauften Winterreifen in den Lagern der Großhändler liegen, wäre eine betriebswirtschaftliche Vorgehensweise dieser Unternehmen wichtig für die Branche. An einen Stopp von Preis- und Ertragsverfall glaubt Hülzer dennoch nicht mehr. Die Industrie werde ihre Produktionsmengen nicht der Nachfragerealität anpassen. Da der Reifenfachhandel neue Wege einschlagen wird müssen, um zu überleben, hat der BRV eine Projektarbeit in Auftrag gegeben. Diese soll sich mit der Frage beschäftigen, wie tragfähig ein „Geschäftsmodell Zukunft“ für den Reifenfachhandel aussehen kann. • (GEW)

Von Essen nach Köln Der BRV unterstützt ab 2018 „The Tire Cologne“ und kehrt der Reifen Messe Essen den Rücken.

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ach einer Geduldsprobe und lange versprochenen Investitionen zieht der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V. (BRV) die Konsequenzen. Nachdem die Modernisierung der Messe Essen von den Bürgern abgelehnt wurde, unterstützt der BRV als ideeller Träger „The Tire Cologne“, die vom 29.5. bis 1.6.2018 zum ersten Mal stattfinden soll.

Aufbruchssignal für die Branche Die „neue Messe für Reifen-, Räder- und Autoservicespezialisten“ wird von der Kölnmesse am dortigen Messegelände veranstaltet. „The Tire Cologne setzt ein Aufbruchsignal für die innovationsstarke Reifen-

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The Tire Cologne: 29.5. bis 1.6.2018

branche“, erklärt BRV-Vorsitzender Peter Hülzer. Die Kölnmesse werde ein entsprechendes Umfeld für die Weltleitmesse einer zukunftsorientierten Branche bieten. Der Reifenfachhandel würde schließlich wesentlich dazu beitragen, dass die Gesellschaft mobil bleibe, so Hülzer. In einer Aussendung ist der BRV davon überzeugt, dass ihm die Marktführer aus Industrie und Handel nach Köln folgen werden. Die Reifen Messe Essen feiert 2018 übrigens ihre 30. Auflage und wird nach aktuellem Stand die Messe durchführen. Termin: 29.5. bis 1.6. 2018. (!) • (RED)


REIFEN EXTRA

Pilot Super Sport für BMW X5 M und X6 M

sich daraus ergebenden Langlebigkeit wurde das Produkt in dieser Kategorie mit der Topnote 0,5 bewertet. Ebenso wurde das Verhalten auf trockener Fahrbahn hervorgehoben.

BMW X5 M und X6 M

Der Testsieger Der Michelin Primacy 3 holt sich den ersten Platz beim ÖAMTC Sommerreifentest der Dimension 205/55 R16 V

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nter 19 geprüften Reifen erhält der Primacy 3 die beste Note. Mit 1,9 bekommt er die Beurteilung „sehr empfehlenswert“, die beste vergebene Bewertung. Herauszuheben ist dabei das Ergebnis beim Verschleiß. Aufgrund des geringen Abriebs und der

Der Primacy 3 gewinnt ÖAMTC Sommerreifentest

Während der ÖAMTC Michelin im Volumenbereich auszeichnet, tut BMW das im Ultra-High-Performance-Segment. So werden alle BMW X5 M und X6 M, die mit der optionalen 21-ZollSchmiedefelge ausgerüstet sind, exklusiv mit dem Michelin Pilot Super Sport ausgeliefert. Die Sportausführungen von X5 und X6 werden in diesem Fall vorn mit der Dimension 285/35ZR21 105Y und hinten mit 325/ 108Y ausgestattet. Der Reifen wurde über zwei Jahre in enger Zusammenarbeit mit BMW für diese Fahrzeuge entwickelt und verfügt über die modernste Technologie. Während bei Multi-Compound unterschiedliche Gummimischungen auf der linken und der rechten Seite der Lauffläche zum Einsatz kommen, sorgt Variable Contact Patch 2.0 dafür, dass die Lauffläche je nach Fahrbedingungen ihre Form ändert. • (RED)

Im Gedenken an Karlheinz Mutz

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ber alle Wettbewerbsgrenzen hinweg gedenkt die Reifenbranche ihrem jahrzehntelangen redaktionellen Branchenbegleiter und Ende Jänner verstorbenen Karlheinz Mutz. Unser Mitgefühl gilt seinen Hinterbliebenen. Sein Qualitätszeichen war neben journalistischer Kompetenz seine unkomplizierte Art und Weise, mit Menschen und Themen umzugehen. Mutz verhalf mir in meinen Anfängen zu profundem Branchenwissen, erläuterte immer selbstlos Zusammenhänge und stiftete so manchen bis heute tragfähigen Kontakt mit den Topmanagern aus der Reifenszene. Danke! Auch nach seinem pensionsbedingten Ausscheiden als Chefredakteur der deutschen Fachzeitung Gummibereifung blieb er seinem Metier treu. Ich traf in letztmalig auf der Essen Motor Show 2014, wo er, bereits gezeichnet von seiner Krankheit, dennoch seinen Charme und seine Witzigkeit zu versprühen vermochte. So haben wir ihn schätzen gelernt, so bleibt er uns in Erinnerung! • (LUS)

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REIFEN EXTRA

Reifen, Felgen, Kompletträder Der deutsche Vollsortimenter Interpneu punktet mit hoher und rascher Lieferfähigkeit, Online-Konfigurator und Komplett-Räder-Angebot.

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ass sich die Reifenbranche im Umbruch befindet, merkt man nicht zuletzt am geänderten Angebot der Großhändler. Während viele unter dem Druck des Internets leiden, spielt Interpneu ganz vorn mit. „Wir haben unser gesamtes Programm im Internet, mit dem neuen Online-Konfigurator ist es einfach und effizient zu bestellen“, so Geschäftsführer Wolfgang Butsch. Der Unterschied zu manchen anderen Online-Lösungen: „Wir verkaufen nur, was wir eingekauft haben. Alle Reifen sind in unserem Besitz, der Kunde hat nur einen Vertragspartner und weiß, dass er die Ware auch tatsächlich in der zugesicherten Zeit bekommt“, so Butsch. Das eigene Lager biete Sicherheit für den Kunden.

Programm für Pkw und Lkw Der Vollsortimenter hat traditionellerweise Pkw-Reifen im Angebot, mittlerweile gehören aber auch Gummis für Nutzfahrzeuge dazu. Seine Marktposition im Felgenbereich behauptet Interpneu seit vielen Jahren

Online-Konfigurator für Reifen, Felgen und Kompletträder

Interpneu: Geschäftsführer Wolfgang Butsch und Dominique Perreau, Verkaufsleiter Österreich und Leiter E-Commerce mit der Eigenmarke Platin, ergänzt durch ein umfangreiches, gleichnamiges Reifensortiment aus europäischer Produktion. Mit Premada gibt es seit 2012 ein eigenes Label für Ganzjahres- und Winterreifen.

Wachsende Bedeutung von Kompletträdern Seit einigen Jahren investiert Interpneu verstärkt in den Ausbau der Lieferung von Kompletträdern. „Die Kombination von Reifen und Felgen kann individuell aus unserem umfangreichen Markensortiment zusammengestellt werden“, so Dominique Perreau, Verkaufsleiter für Österreich und verantwortlich für E-Commerce. Für den Reifenhändler stellt die Bestellung von Kompletträdern speziell in der Saison eine große Zeitersparnis dar. Interpneu bietet die Montage kostenlos an, der Händler zahlt also nur den Reifen und die Felge und bekommt ein fix und fertiges Rad geliefert, inklusive passendem und für das jeweilige Fahrzeug programmiertem RDKS-Sensor. Der Händler muss nur noch die Sensoren anlernen. Die Reifendruckkontrolle bringt eine neue Dynamik in dieses Thema. Butsch: „Mit bereits eingebauten und programmierten RDKS-Sensoren in den Kompletträdern kann der Betrieb seinen Durchlauf entscheidend erhöhen.“

Online-Konfigurator Entscheidend für den Erfolg ist nicht zuletzt der neue Online-Konfigurator. Perreau: „Die Beratung erfolgt direkt beim Reifenhändler, der Kunde kann mit dem Fachmann die passenden Reifen und Felgen aussuchen.“ Bei diesem System ist der empfohlene Kaufpreis hinterlegt. „Kunde und Händler können also sofort die Bestellung losschicken, in der Regel wird innerhalb von 24 Stunden geliefert.“ Das gilt laut Butsch auch für den Versand von Kompletträdern nach Österreich. • (GEW)

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REIFEN EXTRA

Ein Klassiker für den Sport-SUV Borbet empfiehlt das XRT-Rad mit dem sportlich-eleganten Design für den Porsche Macan.

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n einer Reihe mit dem Borbet A-Rad, einem echten Klassiker, der seit 1987 produziert wird, sieht der Felgenspezialist das aktuelle XRT-Raddesign. Das Premiumrad wird daher gerne für den Porsche Macan empfohlen. Die sorgfältig gewählten Proportionen des sportlich-eleganten Rades passen sehr gut zum jüngsten Modell der Porsche-Palette; die kraftvolle und gleichzeitig elegante Linie wird durch das XRT besonders gut unterstrichen. Fünf Doppelspeichen laufen sternförmig und mit elegantem, konkavem Schwung zur Mitte, damit wirkt das Rad noch größer.

Für SUVs und Limousinen Doch nicht nur in der SUV-Liga spielt das Borbet XRT mit, auch in der Gesamtkomposition gängiger Limousinen fügt sich das Rad ideal ein. Das XRT-Design ist in Größen zwischen 8 x 17 und 9,5 x 20 Zoll erhältlich.

Borbet XRT „Racetrack Red Polished“

Optisch kann zwischen klassischem „Brilliant Silver“, dem kräftigem „Black Glossy“ und dem edlen „Graphite Polished“ gewählt werden. In der Produktion besonders anspruchsvoll und daher sehr exklusiv ist die Hochglanzvariante „Reflectic“. Als limitierte Sonderauflage ist auch das „Racetrack Red Polished“ erhältlich. Unter dem Namen „Driftbrothers Edition“ wird der erfolgreiche Motorsport-Einsatz des Rades im Team Driftbrothers, dem erfolgreichsten Team im deutschen Drift-Sport, gewürdigt. • (RED)


REIFEN EXTRA

Alle Rand- und Sondergrößen Die Firma Fleischmann beliefert die Betriebe in Wien und Umgebung zuverlässig mit allen Reifen, die dort rasch gebraucht werden.

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uch wenn die km-Leistungen sinken, so steigt nach wie vor der Bestand. Der Ersatzbedarf ist also gegeben“, so Wilfried Fleischmann, Eigentümer des gleichnamigen Betriebes in Klosterneuburg. „Die Frage ist, wer bekommt welches Stück vom Kuchen.“ Dabei ist der Ersatz im Sommer konstanter als im Winter. „Das Sommerreifengeschäft ist stabil, im Winter fehlt erneut ein großer Teil.“ Fleischmann spricht vom dritten Katastrophenjahr in Folge für die Branche. Für sein Hofgeschäft ist der Unternehmer dennoch nicht unzufrieden: „Ich konnte den Sell-out-Stückpreis gegenüber den Vorjahren gleich halten.“ Einerseits fallen zwar die Preise beim Reifen, andererseits werden die Reifendimensionen größer und erhöhen damit den Umsatz für den Händler, insgesamt bleibt es relativ gleich.

Ein anderes Thema sind die Margen. Fleischmann: „Man muss alle Register ziehen, um die Margen zu erhalten.“ Dafür müssten die Dienstleistungspreise laufend angepasst werden, es dürfe nichts hergeschenkt werden.

Nahversorger der Reifenbranche Seine Rolle als „kleiner“ Großhändler, wie er sich selbst nennt, sieht er als Nahversorger. Er beliefert die Autohäuser und Werkstätten im Großraum Wien, bis Wr. Neustadt, St. Pölten, Krems oder Wolkersdorf mit Rand- und Sondergrößen. „Wenn man dieses Geschäft versteht, kann man hier seine Nische finden“, so Fleischmann. Die Betriebe schätzen die extrem hohe Verfügbarkeit von Fleischmann und die rasche Zustellung. • (GEW)

Neue Marken im Programm

Eska Reifendienst: Heinz Haas, Leiter Zentraler Vertrieb, mit den Kundenberaterinnen Marion Weinberger und Stefanie Zirk

Mit Maxxis und Petlas hat Eska Reifendienst neue Fabrikate im Programm. Bei den Landwirtschafts-, Baustellen- und Industriereifen punktet Eska mit der umfangreichen Palette.

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ie langjährige Kompetenz im Bereich Landwirtschafts-, Baustellen- und Industriereifen macht sich bei Eska Reifendienst gerade jetzt bezahlt. „In diesem Segment ist der Druck nicht so groß wie bei den Pkw- und Nfz-Reifen“, erklärt Heinz Haas, Leiter Zentraler Vertrieb bei Vergölst GmbH, dem neuen Eigentümer von Eska Reifendienst. Eine der Marken für Landwirtschaftsreifen hat Eska nun auch im PkwBereich mit aufgenommen. Vom türkischen Hersteller Petlas wurde auf der AutoZum in Salzburg das Pkw- und Van-Programm vorgestellt. „Im Pkw-Bereich überzeugen besonders die UHP-Reifen mit ihren extrem günstigen Preisen.“ Nicht nur bei Reifenhändlern und -kunden mit Migrationshintergrund kommt das türkische Produkt gut an.

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Wilfried Fleischmann, Klosterneuburg

Umfangreiche UHP-Palette Ebenfalls auf der AutoZum in Salzburg wurde die Marke Maxxis vorgestellt, für die Eska ebenfalls den Vertrieb für Österreich übernommen hat. Haas: „Maxxis ist in Europa ein bereits gut eingeführter Reifen aus Asien. Die Produktpalette geht von Pkw-Sommer- und Winterreifen, Ganzjahresreifen, SUV-Reifen bis Van-Reifen.“ Besonders interessant ist die breite Palette im UHPBereich. • (RED)

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MANAGEMENT

Altruistisch gehandelt Personen, die ohne eine direkte Gegenleistung zu verlangen mit Geld die Umsetzung unseres neutralen Vorhabens „Ich brauche mein Auto!“ unterstützt haben, bilden die Basis für eine Fortsetzung des Projekts zum besseren Verständnis der Automobilität in der Öffentlichkeit.

O

hne Ansehen von Person, Firma oder Institution wurde von AUTO & Wirtschaft ein neutrales Finanzierungsvolumen in Höhe von 120.000 Euro realisiert. Mit diesem Geld wurde im Dezember 2014 österreichweit eine siebenteilige Informationskampagne in der Kronen Zeitung lanciert. Die Reaktionen aus der Branche waren durchwegs positiv und auch Regierungsparteien informierten sich. Hervorgehoben wird die Tatsache, dass Wolfgang Rosam auf Betreiben von Bundesgremialobmann Burkhard W. Ernst die Finanzierbarkeit bei Kronen-Zeitung-Herausgeber Christoph Dichand in der veröffentlichten Dimension sicherstellen konnte und dafür keinerlei Provisionen geflossen sind. Eigeninteressen wurden vom Verlag dahingehend unterdrückt, dass Gönnergelder kein Mascherl haben. Die Mäzene erhielten für ihren eingesetzten Beitrag eine Rechnung zuzüglich Anzeigenabgabe und Umsatzsteuer und dazu das Belegexemplar. Einzelne Beträge werden vom A&W Verlag nicht veröffentlicht. Die Leistung der Mäzene ist rein freiwillig und kann nicht genug gewürdigt werden. Sie unterstützt die gezielte Beeinflussung der öffentlichen Meinung im Sinne von „Ich brauche mein Auto!“ durch Förderung geeigneter Vorhaben von allgemein wirtschaftlich so-

zialer Branchenbedeutung. Vom Mäzenatentum abzugrenzen ist der Wohltäter, der Macht und Einfluss durch Wohltaten am Gemeinwesen zu demonstrieren versucht, und auch ein Sponsoring unterscheidet sich dadurch, dass keinerlei geschäftliche Nutzenerwartung des Mäzens zugrunde liegt.

Fortsetzung erwünscht Um der Aktion steigende Bedeutung beimessen zu können, will AUTO & Wirtschaft zumindest die nächste Gönnerwelle auslösen, um zum Beispiel dem VCÖ (Verkehrsclub Österreich) ein Gegengewicht zu geben – ohne einzelne Gremien zu gewichten. Es geht um Argumente pro Automobilität, ohne existierende andere Mobilitätsformen auszulassen, zu negieren oder zu diskreditieren. Es geht um das Miteinander, wobei das Auto eine wirtschaftlich bedeutende Position einnimmt, deren gesellschaftspolitische Wertpositionen den Wert des Umweltschutzes bei Weitem egalisieren, denn Umweltschutz wird auch mit dem Auto gemacht … • (LUS)

Unterstützerliste zur Anstartaktion: Arbeitskreis der Automobilimporteure ARBÖ A&W Verlag Bundesgremium Fahrzeughandel Bundesinnung Kfz-Techniker carplus Versicherung Castrol Austria Denzel Auto AG Ellensohn Autohandel Eurotax Ford Motor Company Austria Garanta Versicherung Generali Versicherung Klein Autoteile Landesgremium Kärnten

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Landesgremium Oberösterreich Landesgremium Wien Lukoil Mazda Austria ÖAMTC Opel Austria Porsche Holding Rainer Kraftfahrzeughandels AG Santander Bank Semperit Reifen Suzuki Austria Toyota Frey Austria TÜV Austria Vredestein Reifen Weintritt Autohandel Wiesenthal Autohandel

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MANAGEMENT

Hochwertige Produkte, individuelle Betreuung und eine strikte Konzentration auf die Kfz-Branche: Mit dieser Strategie will Haberkorn, exklusiver österreichischer Partner für die Schmierstoffe von Shell, ambitionierte Wachstumsziele verwirklichen. Von Philipp Hayder

Kurs auf die „Top 3“ A

us gutem Grund zählt das Logo von Shell zu den weltweit bekanntesten Firmensymbolen. Mit laufenden Innovationen unterstreicht der Konzern seine technologische Vorreiterrolle – im Schmierstoffbereich etwa mit der „PurePlus Technology“, bei der aus Erdgas besonders saubere Grundöle gewonnen werden. Dies ermöglicht optimierte Viskositätseigenschaften, Reduktionen bei Verdampfungsneigung und Reibung sowie einen verbesserten Korrosions- und Verschleißschutz. „Anders ausgedrückt bleibt der Motor auch noch nach einigen Jahren nahe am werkssauberen Zustand“, sagt Ing. Gernot Wendl, neuer Vertriebsleiter für den Bereich „Werkstätten und Transport“ bei Haberkorn.

Technologische Kompetenz Gemeinsam mit einem siebenköpfigen Kfz-Außendienstteam kümmert sich Wendl seit November um die Betreuung der heimischen Automobilbetriebe. Dabei kommt ihm die technologische Vorreiterrolle von Shell zugute, denn Schmierstoffe spielen eine immer größere Rolle bei der Reduktion von Verbrauchswerten und Emissionen. „Aus gutem Grund wurde Shell erst kürzlich von BMW mit der Produktion der Originalöle für den Aftersales-Bereich beauftragt“, so Wendl, der gleichzeitig auf neue Viskositätsklassen wie SAE 8 und SAE 12 oder die in Kürze erscheinende BMW-Freigabe für 0W-20-Öle verweist: Shell sei schon heute in der Lage, derartig dünnflüssige Öle bei gleichzeitigem Erfüllen höchster Ansprüche an den Verschleißschutz herzustellen.

Einzigartige Markenbekanntheit: Neben der Formel 1 ist Shell als Partner von BMW künftig auch in der DTM aktiv

Kundentreue sichert Erträge Stichwort Branchenbedürfnisse: „Im Gegensatz zu anderen Lieferanten gibt es die Schmierstoffe von Shell weder bei Diskontern noch in Baumärkten“, unterstreicht Wendl die ausschließliche Zusammenarbeit mit dem Kfz-Gewerbe. Diese Kundentreue kommt der angespannten Ertragslage der Werkstätten zugute. Die Branche dankt es Haberkorn mit steigendem Interesse – und das ist gut so, hat sich der heimische Repräsentant von Shell doch das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2018 unter die drei volumenstärksten Schmierstoffanbieter vorzustoßen. •

Service für die Werkstätten Hightech allein reicht für den Erfolg am hart umkämpften Schmierstoffmarkt freilich nicht aus. „Für uns ist eine intensive persönliche Betreuung unserer Partnerbetriebe selbstverständlich“, unterstreicht Wendl die Servicequalität, die von der technischen Beratung bis zu gemeinsamen Marketingmaßnahmen

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(„beim Nachfüllliter gibt es nach wie vor ungeahntes Potenzial“) reicht. Im eigenen Lager in Wien-Oberlaa hält Haberkorn laufend rund 1,5 Millionen Liter Motoröl vorrätig. „Das gestattet uns eine Lieferqualität von 97 Prozent binnen 24 Stunden“, sagt Wendl. Bis 14 Uhr entgegengenommene Bestellungen seien jeweils am Folgetag bei den Kunden. Auch die Produktpolitik kommt den Bedürfnissen der Kfz-Betriebe zugute: So gibt es neben jenen Schmierstoffen, die auf die Anforderungen einzelner Fahrzeughersteller zugeschnitten sind, immer mehr Motoröle für den Einsatz bei mehreren Marken. „Das bedeutet gerade für freie Werkstätten eine wesentliche Erleichterung des Arbeitsalltags“, weiß Wendl.

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MANAGEMENT

Der BMW i3 ist eines der innovativsten Elektroautos weltweit

Im Eröffnungspanel diskutierten Experten über Herausforderungen für die E-Mobilität

Zukunft aus der Steckdose Noch nie war Elektromobilität so aktuell wie heute. Das merkten auch die Veranstalter der EL-Motion 2015 in Wien, denn erstmals konnten schon Tage vorher keine neuen Anmeldungen akzeptiert werden.

2

8 Fachvorträge rund um das Thema E-Flotten von Betrieben und Gemeinden in zwei Tagen sorgten für volle Stühle in den durchaus großzügigen Veranstaltungsräumen der heurigen EL-Motion. Mit ein Grund für den Erfolg war sicher auch der Zukunftsforscher Lars Thomsen, der als Eröffnungsredner die rund 230 Teilnehmer begrüßte. Er sagte den sogenannten „Tipping Point“, also jenen Punkt, in dem ein Trend breitenwirksam wird, aufgrund der immer günstigeren Erzeugungspreise von ElektroAutos für 2017 bzw. 2018 voraus.

und sofort gehandelt werden muss, um die Auswirkungen des Klimawandels beherrschbar zu machen.“ Auf den Punkt gebracht spricht Höbarth von einer Reduktion der Treibhausgase um 80 bis 95 Prozent! Dieser Weg führt laut Univ.-Doz. Mag. Dr. Stephan Schwarzer, Leiter der Abteilung für Umwelt und Energiepolitik in der WKÖ, auch über die Betriebe, für die die Wirtschaftlichkeit im Vordergrund steht. Diese seien auf einem guten Weg, denn 2/3 aller EFahrzeuge sind im Besitz von Betrieben, da die Fahrleistung ein wesentliches Kriterium der Wirtschaftlichkeit ist – hier können E-Fahrzeuge punkten. Der Inhalt der EL-Motion ist so vielseitig und informativ, dass es schwerfällt, von jedem Vortrag das Wichtigste mitzunehmen. Eines ist besonders zu beachten: Interessierte sollten sich rechtzeitig Karten für das kommende Jahr sichern. • (MKR)

„Nicht indirekt Kohle oder Atomstrom fördern“ Mag. Dr. Michael Losch, Sektionschef im Wirtschaftsministerium, hob in seinem Vortrag die Rolle der heimischen Fahrzeugindustrie hervor, in diesem Bereich als Schlüsselindustrie und als Multiplikator für die Gesamtwirtschaft zu dienen. Außerdem sei einerseits der Ausbau der Infrastruktur für den Wirtschaftsstandort in Zukunft entscheidend, andererseits müsse auch das Energiesystem mitentwickelt werden, um nicht indirekt Kohle oder Atomstrom zu fördern. Denn laut Klimabericht besteht akuter Handlungsbedarf, wie Dipl. Ing. Ingmar Höbarth, Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds, weiß: „Der Klimabericht für Österreich zeigt, dass hier und jetzt, heute

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MANAGEMENT

Ihre

Meinung

ist

RDKS: Wohin gehen die Kunden? Wichtigstes Zusatzgeschäft

Kunden erwarten Profi-Betreuung

„In unserem Autohaus ist das Reifengeschäft das wichtigste Zusatzgeschäft“, sagt Mag. Rudi Lins, Geschäftsführer des Autohauses Lins in Nüziders. „Wir bewerben dieses Thema auch entsprechend und vor allem im Premiumsegment wird von den Kunden ein All-inclusive-Service erwartet.“ Da die Nachfrage in den vergangenen Jahren und bedingt durch RDKS in jüngster Vergangenheit weiter gestiegen sei, „haben wir auch unsere Reifendepots im vergangenen Jahr erweitert“. Die Kunden würden das Angebot verstärkt annehmen und wollen auch, dass sämtliche Servicearbeiten an einem Standort durchgeführt werden, „weshalb ich glaube, dass dieses Geschäftsfeld auch in Zukunft noch Potenzial hat und auch weiter wachsen wird“.

„Nachdem alle Möglichkeiten, was das Thema Verbrauch betrifft – und damit auch der Reifendruck –, wichtig sind und auch der Total Cost of Ownership eine entscheidende Rolle spielt, sehen wir, dass eine professionelle Betreuung entweder durch den Reifenhandel selbst oder auch bei den Autohäusern enorm wichtig ist. Wir merken, dass das Reifengeschäft im eigenen Haus steigt“, sagt Friedrich Lixl, Geschäftsführer der Pappas AG in Salzburg. Es sei im Premiumsegment Usus geworden, dass Autohäuser entsprechende Services anbieten. Dies beinhalte ein Reifenmanagement mit All-in-one-Service. Um das Optimum aus dem Gesamtpaket Fahrzeug herausholen zu können, müsse auch die Kompetenz im Bereich Reifen vorhanden sein.

Höherer Zeitaufwand

Chance für Reifenhandel

„Wir konnten beobachten, dass sich das Reifengeschäft im Zusammenhang mit RDKS in unseren Gebieten hauptsächlich eher zum Reifenfachhandel denn zu Werkstätten verlagert hat, weil Letztere oft nicht richtig darauf vorbereitet waren“, sagt Herbert Varga, Geschäftsführer Reifen Varga in Thaur. Dennoch sei RDKS mit großem zusätzlichem Zeitaufwand verbunden „wobei die Kosten nur teilweise wieder reingespielt werden können“. Darüber hinaus sei auch der Fahrzeugdurchfluss geringer, was vor allem in der Hochsaison eine Rolle spiele. Sollte sich RDKS in der heutigen Form zukünftig bei allen Fahrzeugen durchsetzen, „werden mehr Arbeitsplätze benötigt werden, um den Durchfluss, den wir brauchen, halten zu können“.

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„Wir haben uns mit dem Thema RDKS intensiv beschäftigt und auch entsprechend vorbereitet und konnten damit bei unseren Kunden bereits punkten“, sagt Herbert Wadel, Geschäftsführer von Reifen Wadel in Klagenfurt. „Wobei wir festgestellt haben, dass die Arbeit mit RDKSSystemen einen erheblichen Mehraufwand mit sich bringt.“ Zwar würden einzelne Autohäuser versuchen, Kunden mit speziellem Reifenservice zu binden, „wir aber haben den Vorteil, dass wir uns mit sämtlichen Systemen beschäftigen müssen und so alle Fahrzeuge abdecken können“. Es liege also auch am einzelnen Händler, sich entsprechend zu informieren, zu reagieren und seine Kompetenz herauszustreichen. „Generell ist RDKS für Reifenspezialisten eine Chance, zusätzliche Umsätze lukrieren zu können.“

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Für Hinterhofschrauber wird’s eng

uns

wichtig!

Der Kampf im Reifengeschäft wird immer härter. Kunden werden sowohl vom Fachhandel als auch von Autohäusern heftig umworben. Kommt es nach der Einführung von RDKS zu Marktverschiebungen? Von Dieter Scheuch

„Natürlich versuchen Autohäuser und Hersteller, sich immer einen Vorsprung zu verschaffen“, sagt Wilfried Fleischmann, Inhaber von Fleischmann Reifenhandel in Klosterneuburg. Was bedeute, dass man im Servicesegment auch in puncto Teile als ungebundener Anbieter „zumindest eine Saison lang“ Nachteile in Kauf nehmen müsse, „obwohl die EU vorschreibt, dass sich unabhängige Betriebe auch am freien Markt bedienen dürfen“. Darüber hinaus steige in Autohäusern auch die Erstversorgung der Kunden mit Reifen. „Dennoch werden Reifenfachbetriebe auch am RDKS-Geschäft teilhaben, vor allem auch mit Kunden, die sich nicht unter Druck setzen lassen. Wobei einige Hinterhofwerkstätten auf der Strecke bleiben werden.“

Kunden überzeugen

Kompetenz liegt beim Fachhandel

„Ich glaube, dass sich das Reifengeschäft in Zukunft verstärkt zum Autohaus verlagern wird“, sagt Thomas Sühs, Geschäftsführer des Autohauses Sühs in Freistadt. „In unserem Betrieb nehmen 80 Prozent der Kunden unser Reifenservice-Angebot in Anspruch und sind auch sehr zufrieden“, so Sühs. Es hänge auch vom Engagement und persönlichen Einsatz ab, Kunden überzeugen zu können. „Unser geschultes Fachpersonal hat sich auch mit dem Thema RDKS ausführlich auseinander gesetzt, wobei der Fokus auf den von uns vertriebenen Marken liegt.“ Auch seitens der Kunden bestehe der Wunsch, die Reifen mit den von Herstellern empfohlenen Systemen auszurüsten. „Das Reifengeschäft zählt zu den wichtigsten Umsatzbringern im Autohaus, weshalb wir darauf auch entsprechend großen Wert legen.“

„Ich glaube, dass beim Bemühen auf EU-Ebene, RDKS verpflichtend einzuführen, auch der Hintergedanke vorhanden war, mehr Geschäft ins Autohaus zu bringen. Fest steht aber, dass die höhere Kompetenz bei Rädern und Reifen beim Reifenfachhandel liegt“, sagt Josef Georg Krameritsch, Geschäftsführer von Reifen Weichberger in Graz. Es gebe Versuche, Kunden auch mit Reifenservices im Autohaus stärker zu binden. „Wir können unseren Kunden vielseitige Lösungen anbieten, was uns einen Vorsprung gibt“, so Krameritsch. Es zeichne sich bereits ab, dass auch die Sensoren deutlich günstiger angeboten würden. „In Amerika, wo Reifendrucküberwachungssysteme schon länger etabliert sind, ist es schwierig, einen Sensor zu finden, der mehr als 7 oder 8 Dollar kostet.“

Chancen und Risiken

Wenig Einfluss auf das Geschäft

„Derzeit lässt sich noch nicht abschätzen, ob überhaupt oder wohin sich das Geschäft durch RDKS verlagern wird“, sagt Christoph Leszkovich, Geschäftsführer von Reifen Ritz in Eisenstadt. Es gebe sowohl positive wie auch negative Aspekte. „Zum einen wird es für HinterhofSchrauber sicher schwieriger, zum anderen könnten auch Autohäuser den Druck auf die Kunden mit dem Argument, dass nur sie fachgerechte Servicearbeiten anbieten können, verstärken.“ Es bedürfe also sehr viel Aufklärung bei den Endkunden, dass die Kompetenz beim Reifenfachhändler liege. In Zukunft würden also Chancen, aber auch Risiken bestehen. Wobei heuer generell ein schwieriges Jahr auf die Branche zukomme „Wir gehen 2015 davon aus, dass es kein Wachstum gibt.“

„Meiner Einschätzung nach wird RDKS keinen gravierenden Einfluss auf das Reifengeschäft haben“, sagt Mag. (FH) Gordon Vrubel, Geschäftsführer von Porsche Wien-Hietzing. Dies liege daran, „dass die meisten Fahrzeugmodelle mit indirekten Reifendrucksystemen ausgestattet sind, die über ABS-Sensoren arbeiten, bei denen die Raddrehzahlen erfasst werden und damit einen allfälligen Druckverlust anzeigen“. Die Direktsysteme, wo am Reifenventil der Geber sitze, seien die Ausnahme und würden meist im Premiumsegment eingesetzt. Verstärktes KundenFeedback gebe es derzeit nicht, weil nur ein kleiner Bereich im hochpreisigen Segment betroffen sei. „Für alle anderen Modelle fallen keine Mehrkosten an. Weder beim Kauf, noch beim Reifenwechsel.“

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„Ohne uns Händler kommen die Hersteller nicht in diese Märkte hinein“,

WIRTSCHAFT

erklärt Mag. Josef Ballmann auf Seite 50 sein Geschäftsmodell

„Wir zeigen den Betrieben, wie sie durch optimalen Chemieeinsatz zusätzliche Erträge erwirtschaften“, meint Wolfgang Arlt (Tegee) auf Seite 61

Immer weniger BP-Tankstellen Das österreichische Netz von BP-Tankstellen ist im Vorjahr weiter geschrumpft: Waren es zu Jahresbeginn noch 320 Standorte, so zählte man zum Jahreswechsel 2014/15 nur noch 295 Stationen. 123 davon gehören direkt BP (und werden mit einem Franchisenehmer geführt), 92 Stationen werden von einem Mineralölhändler betrieben, 66 von ihren Eigentümern. 14 Tankstellen sind ohne Personal. An die Errichtung neuer Tankstellen denkt das Unternehmen laut eigenen Angaben derzeit nicht.

Mit neuem VW Caddy zu alten Erfolgen Bei der Präsentation des neuen VW Caddy (siehe auch Reportage auf Seite 49) wurde über die bisherigen Erfolge Bilanz gezogen: Seit der Markteinführung wurden in Österreich 62.094 Stück verkauft. Die 1. Generation (1978) fand 1.960 Käufer, die 2. (seit 1995) war mit 12.091 bereits deutlich erfolgreicher. So richtig durchgestartet ist VW dann mit der 3. Generation, von der seit 2004 insgesamt 49.043 Einheiten abgesetzt wurden: 25.670 Stück davon waren Kastenwagen, der Rest Pkws.

Suzuki sucht zusätzliche Motorrad-Händler Für neue Anfragen sei man grundsätzlich immer offen, sagt Wolfgang Brunner, Verkaufsleiter Motorrad beim Suzuki-Importeur in Salzburg. Weiße Flecken gebe es beispielsweise im Lungau. Man müsse aber stets – in beiderseitigem Interesse – prüfen, ob eine Partnerschaft in manchen Gebieten Sinn mache. Vorteile könnten sich vor allem für Autohändler ergeben, da Motorräder und Pkws durchaus unterschiedliche Zielgruppen ansprächen. Für heuer will Brunner die 1.150 Neuverkäufe von 2014 halten.

Stieger peilt nun auch Renault R1-Händler an Gottfried Scharf, Geschäftsleiter der Stieger Software GmbH in Österreich, will heuer 20 bis 30 Händler aus dem R2-Netz von Renault für seine Marke akquirieren: Die Lizenzierung für die R2-Händler sei bereits vor einigen Wochen abgeschlossen worden, sagt Scharf; nun strebe man auch eine Vereinbarung für die Schnittstellen zum R1-Netz an. Die R2-Betriebe verfügen nun über Zugänge zu den Bereichen Mängelkatalog, Festpreise, Garantiegutschrift, Neuwagen-Preisdatei, Key-Card-Reader, Pfandverwaltung und Potenziale.

Morgan-Importeur mit Absatz zufrieden Im vergangenen Jahr habe man insgesamt 22 Fahrzeuge abgesetzt, sagt Ing. Jörg Koessler, Geschäftsführer der Koessler-Hammerschmid Morgan Austria GmbH in Trumau (NÖ). Unter den Fahrzeugen waren auch 5 Morgan 3Wheeler. Insgesamt 7 weitere Morgan wurden nach Tschechien, in die Slowakei, nach Ungarn, Slowenien und Kroatien verkauft. Das neue Modell (Weltpremiere auf dem Autosalon in Genf Anfang März) soll erst Anfang 2016 den Weg nach Österreich finden.

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Philipp Hayder

Von Pontius zu Pilatus Viel Zeit und Geld wurden in jene Studien investiert, mit denen der Fahrzeughandel ein für allemal klarstellen wollte, dass er bei Garantiearbeiten und im Neuwagenverkauf satte Verluste einfährt. Jetzt liegen die Ergebnisse vor – und niemand fühlt sich zuständig. Der Arbeitskreis der Autoimporteure erklärt, er könne nicht für einzelne Mitglieder sprechen. Diese sehen sich an ihre Konzernzentralen gebunden. Dort wiederum würde man jeden Händler umgehend zurück nach Österreich verweisen. Das Problem der Markenbetriebe ist nicht, dass die Hersteller die wahren Zustände verkennen. Sie sind vielen Konzernen schlicht egal: Daran wird sich so lange nichts ändern, bis die wirtschaftliche Ausdünnung zu schmerzhaften Lücken in den Vertriebsnetzen führt.


WIRTSCHAFT

308 Fußballfelder VW errichtet im polnischen Poznan derzeit im Eiltempo ein 220 Hektar großes Crafter-Werk. Um keine Zeit zu verlieren, werden bereits jetzt die Produktionsanlagen gebaut – obwohl noch keine einzige Halle steht. Ein Baustellen-Besuch.

kirchturmhohen Kräne an ihren Einsatzorten verfrachtet. Dabei wäre die Zahl der Lkws noch höher, wenn nicht drei eigene Betonmischanlagen vor Ort unaufhörlich Nachschub produzieren würden. „Bisher haben wir zirka 60.000 Kubikmeter Beton verarbeitet“, sagt der Montageleiter. Und weil die Masse in Pfeiler gegossen der Baustelle zusehends

Von Pascal Sperger

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or einem Jahr sagten sich hier noch Fuchs und Hase gute Nacht. Heute begrüßen sich auf der Baustelle des zukünftigen Crafter-Werks im polnischen Wrzesnia täglich mehr als 2.000 Bauarbeiter. „Könnten wir 200 Tage zurückreisen, dann würden wir jetzt auf einer sumpfig-grünen Wiese stehen“, sagt Cezary Tadej, der nach der Fertigstellung den Job des Montageleiters im Werk übernehmen wird. „Das Tempo beim Bauen“, holt Tadej zu einer Erklärung aus, „ist extrem hoch.“ Augenscheinlich, denn schließlich fiel erst im März 2014 die Entscheidung, um 800 Millionen Euro in Poznan ein weiteres Werk zu errichten.

Kran-Ballett und Lkw-Samba „Seit November wird gebaut, der Boden entwässert, befestigt und pilotiert“, erzählt Tadej, als wir Anfang Februar auf dem braun-frostigen Gelände stehen, aus dem bereits unzählige kranhohe Hallenpfeiler in den Himmel ragen. Und den typischen Häuserlbauer, dessen eigener Bauplatz durch die Größe des 220 Hektar großen Areals zu einem Sandkisterl degradiert wird, beschleicht das Gefühl, die Baustelle würde stündlich ihr Gesicht verändern. Kein Wunder, karren täglich doch mehr als 500 Lastwagen Material auf die Baustelle und die angelieferten Rohstoffe und Maschinen werden innerhalb kürzester Zeit von einem der über 50

Bereits „in der 2. Jahreshälfte 2016“ sollen in Wrzesnia die ersten VW Crafter vom Band laufen

Verschobene Dimensionen Auf einer Baustelle, die insgesamt so groß wie 308 Fußballfelder ist, werden die Dimensionen aber ohnehin verschoben. Und auch der Zeitfaktor ist nur schwer zu erfassen – selbst wenn Tadej leidenschaftlich versucht, das einem klarzumachen. Fix sei nämlich, dass „schon ab der 2. Jahreshälfte 2016 hier mehr als 3.000 Mitarbeiter zirka 50 VW Crafter-Derivate produzieren werden“. Wobei der Standort „eine Produktionskapazität von mehr als 100.000 Fahrzeugen pro Jahr“ erreichen wird. Die Zeit drängt, deshalb „werden schon jetzt parallel zu den ersten Hallen, die im April fertig gestellt werden, die Montage- und Roboteranlagen für die Fahrzeugfertigung produziert werden“.

Volkswagen Poznan Die VW Volkswagen Poznan GmbH ist der größte Arbeitgeber in der Region und fertigt in Poznan aktuell an drei Standorten Komponenten und Nutzfahrzeuge (VW Caddy, T5 Transporter): In Poznan-Antoninek befinden sich der Karosseriebau, die Lackiererei und die Montage-Abteilung. In Stadtbezirk Wilda steht eine Gießerei und in Swarzedz bei Poznan werden Karosserieteile und Cockpits montiert. Im Jahr 2013 wurden insgesamt 22.014 T5 und 148.861 Caddy hergestellt. Derzeit werden zirka 6.960 Personen beschäftigt. Die Entfernung zu Warschau und Berlin beträgt jeweils rund 300 Kilometer.

Struktur verleiht, kann man sich ausmalen, wo in wenigen Monaten die 92.000 m2 große Halle für den Karosseriebau, das 107.000 m2 große Gebäude für die Fahrzeugmontage und die 98.000 m2 große Lackiererei stehen werden.

10.000 Mitarbeiter, 44.000 Einwohner

Cezary Tadej, künftiger Montageleiter: „Das Tempo ist extrem hoch!“

Laufen die Bänder im Crafter-Werk auf Hochtouren, wird die Volkswagen Poznan GmbH in ihren vier Standorten in der Region insgesamt knapp 10.000 Mitarbeiter beschäftigen. In einer Gegend, in der knapp 44.000 Menschen leben, wird VW mit der Produktion von VW Caddy, Multivan, Crafter & Co damit endgültig das wirtschaftliche Rückgrat bilden. Und wer weiß: Vielleicht wird das Crafter-Werk in einigen Jahren erweitert: „Genug grüne Wiese wäre rundherum nach wie vor vorhanden“, sagt Tadej. •

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WIRTSCHAFT

Mindestens eine Lkw-Ladung voll Stell dir vor, du bist Autohändler, verkaufst 3.000 Neuwagen pro Jahr – und keiner weiß das. So geht es Mag. Josef Ballmann, den viele in der Kfz-Branche nur als „Mister Seat“ in Erinnerung haben.

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ei der spanischen Automarke war Josef Ballmann ab 1984 beim Aufbau in Österreich an vorderster Front mit dabei. Bis er nach 20 Jahren vom Konzernleben genug hatte – und sich selbstständig machte. Ballmann ist an heimischer Publicity auch nicht sonderlich interessiert. Denn sein Autohandel spielt sich zu 95 Prozent im Ausland ab. Die damals für Österreich noch neue Gruppenfreistellungsverordnung brachte ihn auf die Idee, im Import-/Exportgeschäft selbst mitzumischen. „Ursprünglich hatte ich nur den Import im Auge.“ Doch er musste nach ein paar Monaten erkennen, dass die österreichische Händlerstruktur für so etwas nicht passt. „Die sind bei uns alle viel zu klein.“ Denn all seine heutigen Kunden haben ein Jahresvolumen von mehreren tausend Stück.

Mag. Josef Ballmann und ein Auszug aus seinem Angebot an Fahrzeugen

Die Autos bekommen Österreich nie zu sehen Sein Geschäft ist es, nationalen Importeuren ihre Überkapazitäten abzunehmen – für die es große, markenungebundene Abnehmer gibt. „Das meiste geht vom Ausland ins Ausland.“ Es handelt sich dabei durchwegs um EU-Dreiecksgeschäfte: Ballmann kauft und verkauft im eigenen Namen, wobei seine Autos Österreich nie zu sehen bekommen. „Es sind lauter Fahrzeuge mit Importeurs- und Werksunterstützung, sonst funktioniert das nicht.“ Reichen bei manchen Marken 30 Prozent, sind bei anderen Marken und Modellen auch 40 Prozent noch nicht ausreichend, um dafür Käufer zu finden. Wobei mit diesen Spannen auch die nicht unerheblichen Transportkosten abgedeckt werden müssen. Trotz sparsamster Geschäftsabwicklung bleiben seinem Unternehmen unterm Strich pro Auto in der Masse nicht mehr als zwei- oder dreihundert Euro übrig. Eine Folge davon, dass sich die Preise in vielen Ländern

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stark auf einem einheitlichen Niveau eingependelt haben.

Ware gibt es genug – und allen ist geholfen Die Angst, dass es einmal keine Ware geben könnte, hat Ballmann nicht. Zumindest nicht, solange die Planzahlen der Konzerne für die einzelnen Länder von den Realitäten des Marktes abweichen. Das führt zu Differenzen, die ausgeglichen werden müssen. Das ergibt jene überschüssigen Stückzahlen, für welche die freien und ungebundenen Händler Käufer zur Hand haben. „Wenn ein Hersteller auch diesen Markt ausschöpfen will, muss er ihn auch bedienen.“ Ballmann persönlich kennt keine Importeure, die dieses Geschäft selbst machen. „Ohne uns Händler kommen die Hersteller nicht in diese Märkte hinein“, verweist er auf eine gegenseitige Abhängigkeit. „Und wenn einer nicht mitmacht, dann macht eben ein anderer Händler oder eine Marke das Geschäft.“

Einige Glücksritter sperrten rasch wieder zu Insgesamt sind es 20 bis 30 Händler, die diesen europäischen Markt kontinuierlich bedienen. „Abgesehen von ein paar Glücksrittern, die aufsperren und schnell wieder verschwinden.“ Eine überschaubare Zahl, denn das Geschäft basiert auf Vertrauen und Verschwiegenheit. „Da kennt man sich untereinander, jeder hat seine eigene Klientel.“ Ballmanns Kunden

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WIRTSCHAFT

Diese Modelle sind bei Ballmann aktuell lieferbar: Die Preise gibt’s auf Anfrage

sind die Einkäufer großer Händlerketten, die jeweils auf einzelne Marken spezialisiert sind und natürlich auch andere Händler und Lieferanten zur Hand haben „Da muss man sehr länderspezifisch denken und anbieten.“ Denn nicht jedes Modell und jede Ausstattungsvariante passt für jeden Markt. Da ist es auch notwendig, das Preisniveau in den einzelnen Ländern und die Preisunterschiede zu kennen. Sonst ist man bald draußen aus dem Geschäft. Ein Problem ist die Schnelllebigkeit des Kfz-Marktes. „Da wird bei einigen Marken wahnsinnig geschleudert.“ Doch Ballmann möchte dabei keine Namen nennen. Vor allem bei Modellwechseln und dem damit verbundenen Preisverfall muss er bei seinen Angeboten äußerst vorsichtig sein. Sonst kann es passieren, dass Abverkaufsaktionen des Herstellers bereits abgeschlossene Geschäfte torpedieren. Seine Stammkunden nehmen ihm immer ganze „Pakete“ ab. Das sind rund 50 Stück, somit für beide Seiten eine überschaubare Größe.

Welche Modelle sind gefragt? Das unterste – und eher seltene – Limit ist ein voller Lkw-Transporter. Wenig gefragte Modelle greift Ballmann erst gar nicht an. „Da hat man dann nur Spesen und keine Kunden.“ Allerdings gibt es bei allen Marken derartige Problemmodelle. „Autos, die in Frankreich keiner will, sind auch in Deutschland kein Renner.“ Nach seiner Erfahrung reicht ein Blick auf die Zulassungsstatistik, um die Geschäftschancen einschätzen zu können.

„Ich habe ein Angebotsportfolio und ein Nachfragepotenzial – und versuche, die beiden zu verbinden.“ So war für ihn etwa Ungarn als Einkaufsquelle eine Zeit lang sehr interessant. Doch gibt es am Markt ständige Verschiebungen: etwa auf Grund der Änderung von Währungsparitäten oder wenn Konzernzentralen das Geschäft bremsen. Was wieder von der Auslastung ihrer Fabriken abhängig ist. Langweilig wird einem in diesem Geschäft daher nie. Weshalb Ballmann auch heute, nach zehn Jahren, jederzeit wieder die Selbstständigkeit einem Konzernleben vorziehen würde. • (KNÖ)


WIRTSCHAFT

Wohlfühlprogramm für GW-Kunden CarGarantie bietet mehr als nur Garantie-Versicherungen. Die Außendienstmitarbeiter sind daher kompetente Ansprechpartner und Berater. Wir begleiten diesmal Bogdan Strobl.

deren Marken beschäftigt er sich wenig: „Der Handel mit Fremdmarken funktioniert nicht mehr.“ Lediglich beim Eintausch kommen andere Logos als jene von Volvo oder Kia auf den Gebrauchtwagen-Platz. Auch hier hilft die CarGarantie bei Bedarf mit maßgeschneiderten und flexiblen Lösungen. An der Zusammenarbeit schätzt Grünzweig eben diese Flexibilität, die

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onnerstagvormittag steht für Bogdan Strobl, CarGarantieGebietsleiter Niederösterreich, ein angenehmer Termin auf dem Programm. Mit Andreas Grünzweig hat er einen echten Vollprofi gegenüber, der lange im Geschäft ist. Der erfahrene Automanager, der sich 2009 mit dem Volvo-Betrieb in Mödling selbstständig gemacht und seit 2011 auch Kia im Programm hat, erklärt seinen pragmatischen Zugang: „Wenn ich von meinen Mitarbeitern nichts auf den Schreibtisch bekomme, dann funktioniert die Zusammenarbeit.“ Das ist bei der Kooperation mit CarGarantie wohl der Fall, obwohl Grünzweig freilich sehr genau über die Abläufe in seinem Unternehmen Bescheid weiß. Er schätzt daher auch die Gespräche mit Strobl. Dieser ist informiert über die Entwicklungen bei Volvo, über alle Details hinsichtlich VolvoSelekt oder der Neuwagen-Anschluss-Garantie. Und er hat alle individuellen Auswertungen über die Firma Grünzweig. Heute besprechen Strobl und Grünzweig die Garantieentwicklung. „Die Volvo-Modelle sind in den vergangenen Jahren qualitativ noch besser geworden, das merken wir erfreulicherweise hier aber leider auch in der Werkstätte“, so der Volvo- und Kia-Partner.

Partner: Bogdan Strobl, CarGarantie und Andreas Grünzweig

Christian Rothböck, Direktor Vertrieb Handel bei CarGarantie

Ertragsbringer Gebrauchtwagen Für Grünzweig Automobil hat der Gebrauchtwagen generell einen hohen Stellenwert. „Der Deckungsbeitrag aus dem Gebrauchtwagengeschäft ist entscheidend für den Erfolg des Unternehmens“, so der Unternehmer. Aus diesem Grund wird möglichst viel zugekauft. In größerer Stückzahl ist das aber nur bei jungen VolvoModellen möglich. „Ältere Volvo-Fahrzeuge oder KiaModelle sind nicht zu bekommen“, beklagt er. Mit an-

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Bogdan Strobl am Weg zum Kunden

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Professionalität und die Schnelligkeit sowohl bei der Reparaturfreigabe wie auch bei der Überweisung der Rechnung. Strobl: „Die Freigabe ist in der Regel in 15 Sekunden am Telefon erledigt und die Rechnung ist in drei Tagen bezahlt.“ Darauf legt CarGarantie ebenso großen Wert wie auf die Betreuung und Beratung. Christian Rothböck, Direktor Vertrieb Handel: „Mit unseren kompetenten Außendienstmitarbeitern und dem erfahrenen Innendienstteam bieten wir unseren Partnern Premiumservice in Bestzeit.“

Garantie macht Sinn Neben der Gebrauchtwagen-Garantie nutzt Grünzweig auch die Neuwagen-Anschluss-Garantie-Möglichkeit der CarGarantie stark. „Hier kann der Kunde von 2 auf 3 oder 4 Jahre erhöhen“, erklärt Strobl. Die Kooperation zwischen CarGarantie und Grünzweig Automobile hat mit der Einführung von VolvoSelekt begonnen. „Weil es Sinn macht“, so Grünzweig. „Die Garantie wird gemeinsam beworben und wertet die Gebrauchtwagen auf. Es ist ein klares und sicheres Angebot, ein echtes Wohlfühlprogramm für den Kunden und damit ein Verkaufsargument. Für uns als Händler erhöht es die Loyalität und die Kundenbindung.“ • (GEW)


WIRTSCHAFT

Neue Karte soll die Kunden binden Fast das gesamte Netz von Volkswagen und Audi bietet seit Februar die TopCard an: Sie bringt Vorteile für Kunden, aber durch die nähere Bindung der Autofahrer auch für die Werkstätten. teil. Einzig jene Betriebe, die nicht über das Dealer Management System „Cross“ verfügen, sind (noch) nicht bei diesem Angebot vertreten.

Diese Karte bringt mehr Kundenbindung

Rädereinlagerung und „Pickerl“ kostenlos Die Karte kostet 99 Euro pro Jahr: Kostenlos gibt es dann die Rädereinlagerung bzw. den -wechsel, die „Pickerl“-Überprüfung und eine Außenreinigung bei der Inspektion. Enthalten sind auch ein Gutschein über 15 Euro für Zubehör und ein Ersatzwagen bei einem Werkstattaufenthalt von mehr als 12 Stunden, wenn der Termin zuvor vereinbart worden ist. Für Kunden mit mehr als 4 Jahre alten Autos, die in den vergangenen 12 Monaten mindestens einmal in der Werkstatt waren, gibt es außerdem 20 Prozent auf die gängigsten Reparaturen. • (MUE)

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n Baumärkten gibt es sie ebenso wie bei Lebensmittelketten oder Buchhandlungen: Die Rede ist von Kundenbindungsprogrammen, auf die die Kfz-Branche (mit Ausnahme von Skoda) bisher eher verzichtet hat. Jetzt führen auch Branchenprimus VW (Pkw und Nutzfahrzeuge) und Audi eine Karte ein: Sie präsentierten im Februar die sogenannte TopCard. Laut Angaben von Porsche Austria ist die Einführung flächendeckend, insgesamt 262 Betriebe nehmen daran

Golfspieler gesucht! Die Santander Consumer Bank möchte auch heuer wieder mit einem Team um den Sieg in der Business Golf League mitspielen. Sie sucht daher Händlerpartner, die bei der Team-Weltmeisterschaft mitmachen wollen. Fünf Termine in Österreich sind geplant.

3 Autohaus-Chefs mit Michael Schwaiger (Santander, 3. v. l.): Franz Zinhobler (Wels), Ernest Wipplinger (Mauthausen), Mag. Wolfgang Sonnleitner (Leonding, v. l.)

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ie Vorlage für die „Neuen“ war nicht ohne: Denn das Team um die 3 Autohaus-Chefs Franz Zinhobler, Ernest Wipplinger und Mag. Wolfgang Sonnleitner sowie Michael Schwaiger (Direktor Bereich Kfz bei der Santander Consumer Bank) ging Ende Jänner beim Finale in der Türkei als Bruttosieger vom Platz. Die Bank, die sich in der österreichischen Kfz-Branche in den vergangenen Jahren als unabhängiger Finanzierungspartner sehr gut etabliert hat, ist PremiumSponsor der Business Golf League. Hier können wichtige Kunden ein Sport-Erlebnis der Extraklasse

erleben: Los geht es am 30. Mai im Golfclub Seltenheim (Klagenfurt), gefolgt vom 11. Juni (Dachstein Tauern) und 25. Juni (Penati Golf Resort). Die weiteren Termine sind der 11. und 25. September (GC Sterngartl bzw. Dellach). Aus jeder Vorrunde qualifizieren sich die besten Teams für das Finale.

Gutes Handicap ist natürlich von Vorteil Gute Figur beim Abschlag: Michael Schwaiger, Direktor Bereich Kfz bei Santander

Die Entscheidung, wer mitspielt, soll demnächst fallen. In einer ersten Tranche können sich die Händlerpartner der Santander Consumer Bank bis 27. März anmelden, und zwar unter golf@santanderconsumer.at. Das addierte Handicap aller 4 Spieler sollte 120 nicht überschreiten. • (MUE)

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WIRTSCHAFT

Bisher ist der chinesische Markt für Elektrofahrzeuge hinter den vollmundigen politischen Ankündigungen zurückgeblieben. Doch mittlerweile schlägt das Voltmeter stärker aus: Das hat auch damit zu tun, dass die Elektroautobauer fast ausnahmslos aus dem eigenen Land kommen und dementsprechend großzügig gefördert werden. Von Michael Sikora

Shanghai erhält ein E-Car-Besitzer zusätzlich eine Förderung bei der Rückgabe der Fahrzeugbatterie. Neben der Bundesförderung gibt die Lokalregierung beim Ankauf eines Elektroautos noch 5.200 Euro drauf, Käufer eines Plug-in-Hybrids erhalten eine Prämie in der Höhe von 3.900 Euro. Dass der NEV-Markt zusehends beim Autokäufer ankommt, sieht man im Straßenbild von Shanghai: Neben dem in den USA gebauten Tesla Model S oder dem chinesischen Elektro-Winzling Zotye Cloud, den wir übrigens in AUTO & Wirtschaft 9/2014 vorgestellt haben, schnurrt auf der Stadtautobahn immer wieder der Plug-in-Hybrid-Kompaktsedan BYD Qin (sprich „Chin“) vorbei. Der Qin ist seit mehreren Monaten ein echter Renner, die BYD-Händler sind entsprechend glücklich.

Einheimischer Marktführer Für den Kaufpreis von 20.200 Euro(nach NEV-Förderung) bekommt man in Shanghai den Qin mit Power (die maximale Systemleistung beträgt 223 kW und 440 Nm) und üppiger Vollausstattung (360Grad-Kamera, 12 Airbags, LCD-Touchscreen, Cloud Computing mit Telematik und Online-Services, Fernbedienung für elektrisches Rausrollen aus der engen Parklücke oder der Garage, TV-Empfänger und so weiter). Seine 13 kWh fassende LiFePO4-Batterie speist einen 110-kW-Motor, der den 1,5Liter-Turbobenziner in 5,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigt. Die Performance der handlichen Limousine beim 400-Meter-Rennen kann auf YouTube beziehungsweise dem chinesischen Pendant Youku verfolgt werden. Mit fast 15.000 verkauften Qin führt BYD klar mit mehr als 40 Prozent Segmentanteil.

Die Spannung steigt A

Michael Sikora berät Kfz-Unternehmen bei ihrem Engagement in China; für AUTO & Wirtschaft berichtet er regelmäßig aus dem Reich der Mitte

llein im November 2014 wurden in China 9.628 „New Energy Vehicles“ (das sind Hybrid-, Elektro- und Brennstoffzellenautos) produziert – zehnmal mehr als ein Jahr zuvor. Von Jänner bis November liefen insgesamt 56.700 NEVs vom Band, darunter 25.800 Elektroautos (eine Versiebenfachung) und 13.600 Pkws mit Plug-in-Hybridmotor (gar eine Verzwanzigfachung). Außerdem wurden 9.949 Plug-inHybrid-Nutzfahrzeuge gefertigt. Mit einer Jahresproduktionsmenge von 70.000 NEVs in 2015 und geschätzten 130.000 Fahrzeugen in 2016 wird das ehrgeizige Ziel der Pekinger Zentralregierung, im Jahr 2020 5 Millionen NEVs auf der Straße zu haben, kaum erreicht werden. Knapp 1 Million Fahrzeuge könnten sich aber ausgehen.

Viel Elektroauto für wenig Geld Nur Chery kann mit derzeit zwei Elektromodellen zu BYD aufschließen. Einerseits gibt es bereits seit 2010 den Riich M1 (LiFePO4-Batterie, 120 Kilometer Reichweite, 120 Kilometer Spitzengeschwindigkeit). Andererseits bietet der neue Chery eQ, in dem ebenfalls eine LiFePO4-Batterie zum Einsatz kommt, 41 kW und 150 Nm Spitzenleistung, 200 Kilometer Reichweite und maximal 100 km/h Geschwindigkeit. Sein mehr als attraktiver Preis: umgerechnet 9.200 Euro. •

Satte Prämien Wer heute einen Plug-inHybrid-Pkw in China kauft, bekommt nicht nur die Nummerntafel gratis (diese würde zum Beispiel in Shanghai etwa 12.000 Euro kosten), sondern auch eine staatliche Förderung bis zu 13.000 Euro. In

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Der BYD Qin auf der Automesse in Guangzhou … …. und im Stadtbild von Shanghai

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Wirtschaftlich und sicher

Die stolzen Vertreter der siegreichen Marken des Marcus Awards 2015

Mit dem Marcus Award möchte der ÖAMTC Konsumenten bei der Auto-Kaufentscheidung helfen: Neben wirtschaftlichen wurden auch sicherheitstechnische Faktoren berücksichtigt.

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icht weniger als 48 neu auf den Markt gekommene Modelle wurden von Experten des ÖAMTC unter die Lupe genommen und auf die Kriterien „Wirtschaftlichkeit“ und „Sicherheit“ geprüft. Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren entschied man sich gegen eine Wertung nach subjektiver Meinung der Clubmitglieder, die Kategorie „Beliebtestes Auto“ wurde gestrichen. Bei der Wirtschaftlichkeit wird auf den Kaufpreis ebenso Rücksicht genommen wie auf eine Vollkostenkalkulation laut Eurotax, in der Steuer, Haftpflicht, Kraftstoffverbrauch, Service, Reparatur, Reifen und sonstige Kosten enthalten sind. Bei den Sicherheitskriterien zog die Fachjury (u. a. Dr. Herbert Demel, Univ. Prof. Dr. Bernhard Geringer, Dr. Hans Peter Lenz und ÖAMTC-Technikchef Dr. Max Lang) die Sicherheitsfeatures der Basisausstattung heran, mit Zusatzpunkten für optionale Merkmale.

Das sind die Sieger Als großer Sieger der Sicherheitswertung ging Mercedes hervor, wo man mit den Modellen C-Klasse, CKlasse T-Modell, GLA und S-Klasse Coupé gleich vier der sechs Kategorien für sich entscheiden konnte. Bei den Kleinwagen und in der Kompaktklasse schlug BMW mit dem Mini One und dem 2er Coupé zu. Als wirtschaftlichste Neuheiten 2014 landeten Peugeot 108 1,0 VTi 68, Citroën C4 Cactus 1,2 VTI82 Live, VW Passat Trendline 1,6 TDI, Ford Tourneo Courier 1,5 TDCi Ambiente, Ford EcoSport 1,5 TDCi Trend und Porsche Macan S 3,0 Diesel ganz vorn, der Innovationspreis ging an den Audi A3 e-tron. • (STS)

Dr. Jennifer Dungs, Leiterin des Competence Center „Mobility Innovation“ am Fraunhofer IAO Stuttgart, warf als Keynote-Speakerin einen Blick auf die Zukunft der Mobilität

ÖAMTC-Verbandsdirektor Dipl.-Ing. Oliver Schmerold betonte die objektiven und faktenbasierten Kriterien der Jury aus anerkannten Experten

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WIRTSCHAFT

Qualität bieten, Marge sichern In St. Johann im Pongau steht die modernste Christ-Waschanlage Österreichs. Neben seinem blue.tower hat Franz Leikermoser dafür eine 55 Meter lange Waschstraße errichtet.

Franz Schnallinger, Fa. Christ, Franz und Markus Leikermoser vor der 55-m-Waschstraße

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ualität und Erlebnis bieten, breit aufstellen und auf die Marge achten“, das sind die Erfolgsrezepte von Franz Leikermoser, Geschäftsführer der Leikermoser Gruppe. Mit einer Tankstelle in Anif hat er das Unternehmen von seinem Vater übernommen, heute sind es 30 Stationen. Für Aufsehen hat der Salzburger Unternehmer vor zehn Jahren gesorgt, als er auf der Durchzugsstraße in St. Johann im Pongau mit dem blue.tower einen Turm als Tankstellengebäude gebaut hat. Der Erfolg hat ihm Recht gegeben. Nun ist dort die nächste Erweiterungsstufe gezündet worden. Mit der 55 Meter langen Waschstraße mit modernster Technologie hat er einen weiteren Meilenstein gesetzt. Der Ursprung der Technik reicht ebenfalls 10 Jahre zurück. „Damals waren wir bei Christ in Deutschland, Seniorchef Franz Christ war mit dabei. Wir wollten eine Waschanlage haben, die das Auto ohne Wassertropfen verlässt. Christ Senior hat gemeint, das machen wir. Er habe noch alte Pläne dazu.“ Dann wurde der Prototyp gebaut, Leikermoser hat die Anlage gekauft und musste einen hohen Wäschepreis verlangen. „Anfangs haben sich die Leute beschwert, dann haben sie die Qualität und den

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Service erkannt und haben uns eine Erfolgswelle beschert.“ Deutlich mehr als beim Mitbewerb haben die Leute schon damals bezahlt. „Freundliches Personal, Qualität und absolute Sauberkeit machen den Erfolg aus“, so Leikermoser. Mit der neuen Anlage kostet die beste Wäsche über 16 Euro. Und ist sie ein absoluter Dauerbrenner, wie wir bei unserem Besuch feststellen konnten.

Laufendes Investment Die Tankstelle in St. Johann ist ein Paradebeispiel für die Innovations- und Investitionsfreudigkeit Leikermosers. „Man muss laufend zurückgeben, was man herausnimmt“, ist er überzeugt. Das fehle bei den großen Konzernen. Leikermoser lässt kein gutes Haar an seiner Branche. „Es wird so lange herausgenommen, bis nichts mehr da ist.“ Dann könne man nur mehr über den Preis verkaufen, eine Todesspirale, wie er es nennt. „Alle wollen billiger sein als der Billigste. Keiner schaut mehr auf den Deckungsbeitrag.“ Das Ergebnis seien heruntergekommene Tankstellen. Anders die Standorte von Leikermoser, 14 unter dem BP-Logo und 16 mit der Eigenmarke LM-Energy. Absolute Sauberkeit steht an oberster Stelle, die Mitarbeiter sind freundlich und zuvorkommend, der Shop ist gut sortiert, jeder Besuch der Tankstelle bietet ein Erlebnis.

blue.tower-Tankstelle in St. Johann/Pongau

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55 Meter Waschstraße Ein Erlebnis für sich ist die Christ-Waschstraße, von der Leikermoser und Franz Schnallinger von der Firma Christ begeistert erzählen. Auf 55 Meter Länge ist alles eingebaut, was moderne Waschtechnik zu bieten hat: Die Jetstream genannte Hochdruckanlage zu Beginn, Wachspolitur in der Mitte und eine zusätzliche Trocknungsanlage am Ende der Straße sorgen dafür, dass das Fahrzeug hochglänzend und ohne hässlichen Wassertropfen die Anlage verlässt. • (GEW)


• Beratung & Planung gratis! • 5 Jahre Garantie inklusive kostenloser jährlicher Wartung!

SAUBERKEIT TRIFFT RENTABILITÄT! Mit der mehrfach ausgezeichneten Kärcher Portalwaschanlage – um nur € 739,–/Monat*

Das CB line Waschanlagen-Konzept von Kärcher kombiniert beste Reinigungsergebnisse mit maximaler Wirtschaftlichkeit. Und spielt dabei alle Stücke: LED-Ampel, sanfter Waschablauf, Trockenlaufschutz, optimierte Konturerfassung, geschäumtes Waschmaterial und vieles mehr! Herr Wolfgang Eisner freut sich auf Ihre Anfrage unter Tel. 0664/8590405 oder an wolfgang.eisner@kaercher.at. * Preis bei 5-Jahres-Leasing, inkl. Lieferung & Montage, exkl. MwSt. Waschhöhe 2,3 m (Höhe bis zu 3,05 m gegen Aufpreis möglich). Aktion gültig bis 30.6.2015.

www.kaercher.at


WIRTSCHAFT

Mit neuem Material zum Erfolg Für Aqua Brush war das AutoZum-Debüt erfolgreich: Das bayerische Unternehmen ist seit 20 Jahren als Spezialist für die Herstellung von Waschbürsten für Waschstraßen, Portal- und Nutzfahrzeugwaschanlagen sowie Sondermaschinen nicht nur auf dem deutschen Markt tätig.

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tolz berichtet Rainer Wittmann, geschäftsführender Gesellschafter, dass Aqua Brush Waschbürsten GmbH den Umsatz von 2012 auf 2014 auf zuletzt eine Million Euro ausbauen konnte.

Waschbürsten-Spezialist der D-A-CH-Region Key Visual Wooly symbolisiert das Soft-Waschmaterial Aqua Wool

Mittlerweile ist Aqua Brush außer in Deutschland auch in der Schweiz (vertreten durch Weber + Meier GmbH in Hornussen) sowie in Österreich (bis dato mit zwei freien Handelsvertretern) aktiv. Vielleicht noch im laufenden Jahr, sagt Wittmann, werde die Vertriebsstruktur neu gestaltet: So könnte ein Vertriebspartner in Österreich die Tätigkeit aufnehmen.

Sanfte Synthetikwolle für die Premium-Fahrzeugwäsche Als Waschmaterialien-Vollsortimenter bietet Aqua Brush bekannte wie besondere Waschmaterialien in allerlei Farben: außer den (vor allem für Nutzfahrzeugund Radwäsche) verwendeten monofilen Polyethylenbürsten Aqua PE auch die marktführenden, aufgeschäumten Polyethylenstreifen (Aqua Foam), das extrem strapazierfähige Waschfilzmaterial Aqua Felt sowie das für Fahrzeuge von Kunden mit höchsten Ansprüchen verwendete synthetische Lammfell Aqua Wool. Das symbolisiert der „Leithammel“ (das „Key Visual“) Wooly, den Studenten der Bayerischen Akademie für Werbung und Marketing (BAW) im Rahmen des Marketingkonzepts 2012 für die Firma in Furth im Wald erschaffen haben. Aqua Wool, das laut Wittmann ausschließlich bei Aqua Brush erhältliche Material, lässt trotz hoher Reinigungsleistung nahezu keinen Abrieb am Fahrzeuglack entstehen.

Sanft, aber gründlich Waschen und Trocknen mit den Premiumprodukten Aqua Wool und Aqua Dry

Die Waschmaterial-Innovationen Nach dem Motto: „Erfinden Geschäftsführer konnten wir die Autowäsche Rainer Wittmann: nicht mehr, aber doch entschei„Wir bieten optimales Waschdend verbessern“ entwickelt das material an!“ Unternehmen sein Sortiment praxisgerecht weiter: „Aqua Brush“ entwickelt laufend die Produkte, um den Kunden in unserem Sortiment ausschließlich hochwertige, optimale und effektive Waschmaterialien anbieten zu

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Sonja Peinkofer erledigt bei Aqua Brush Einkauf, Verkauf und Auftragsbearbeitung

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können“, sagt Wittmann. Erfindungen wie die Easyclick-Trägermatte machen den Wechsel der Waschmaterialien, auch zum Reinigen, komplett werkzeuglos möglich. Das patentierte Multifunktionssystem für Waschstraßen für Aqua Dry und Aqua Wool ermöglicht durch die variable Befestigung und die dadurch entstehende Drehbewegung die gleichmäßige Aus- und Abnutzung des Waschmaterials auf voller Länge aller vier Seiten des „Aqua-Wool“-Wasch- beziehungsweise des „Aqua-Dry“Trockenhandschuhs.

Jana Dvorakova ist im Innendienst tätig und berät die Kunden auch im Verkauf

Trocknen und polieren in einem

Das extrem strapazierfähige Material, auf das auch führende Waschanlagenhersteller setzen – eine Kombination von Naturmit Kunstfasern – ermöglicht geräuscharme, sanfte Trocknung. Dabei wird auch der Fahrzeuglack auf Hochglanz poliert. • (ENG)


Für Glanzfabriken „Suubr“ ist ein schweizerisches Prinzip: Die Anforderungen an alles, was der Sauberkeit dient, sind dementsprechend hoch. Wir trafen Armin Wiedmaier in Österreich.

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igentlich ist er Schweizer, doch in sein helvetisch angehauchtes Hochdeutsch mischen sich immer häufiger österreichische Färbungen. Der Schweizer mit Handschlagqualität ist nicht nur in seinem Heimatland mit seiner Firma Lambda Suisse, die Nerta-Waschchemie und BTC Waschanlagen vermarktet, sondern dank sehr guter Qualität bei gutem Preis-Leistungs-Verhältnis seit Jahren auch mit Salesmark Wiedmaier in Hard (Vorarlberg) und einem Auslieferungslager in Pettenbach (Oberösterreich) auf dem österreichischen Markt vertreten.

Mit guten Waschergebnissen die Umsätze ausbauen

Armin Wiedmaier setzt auf sehr gute, preiswürdige Produkte und perfekten Kundenservice

Dabei ist Wiedmaier wichtig, dass der Waschanlagenbetreiber durch gute Waschergebnisse die Umsätze mit zufriedenen Stammkunden ausbauen kann: „Bei guten Resultaten kommt der Waschkunde gern wieder!“, sagt er. Das von Salesmark Wiedmaier für die SB-Fahrzeugwäsche angebotene Nerta-Universalwaschmittel Sky WE 64 ist als Einzelprodukt einsetzbar. „Es hat eine kurze Einwirkzeit von ein bis zwei Minuten und löst in dieser Zeit die statische Verbindung zwischen Lack und Schmutz. Dazu gehören zum Beispiel auch mit der Oberfläche verklebte Insekten, Ölspuren oder der Diesel, der beim raschen Tanken auf den Lack geriet. Auch auf großen Glasflächen hinterlässt Sky WE 64 streifenfreien Glanz, denn es hat auch das Glanzmittel drin“, erklärt Wiedmaier. Sky WE 64 entfernt nicht nur Bremsenstaub, sondern auch bei länger nicht benutzten Caravans und Motorhomes die hartnäckigen schwarzen, durch Witterung wie sauren Regen entstandenen Streifen. Zur Konservierung bei der SB-Wäsche empfiehlt Wiedmaier (auch in Kombination mit Sky WE 64) Carwax 2000, das rasch und sehr gut auftrocknet und eine gepflegte Oberfläche hinterlässt. • (ENG)

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WIRTSCHAFT

Waschen, wie Sie es wollen Die Portalwaschanlage CB Flex von Reinigungsspezialist Kärcher kann individuell auf die jeweiligen Bedürfnisse des Unternehmens zugeschnitten werden.

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ie CB Flex lasse sich, wie Kärcher sagt, „sehr flexibel“ und mit einem umfangreichen Ausstattungsangebot bestücken, weshalb sie ihren Einsatz praktisch überall finde: Sie könne sowohl in Autohäusern, Kfz-Werkstätten, Tankstellen und Waschzentren als auch bei Fuhrparks, in Hotels und Supermärkten allen Anforderungen gerecht werden.

Viele Optionen Die individuelle Konfiguration sei dank einer neuen Prozessor-Generation möglich. Wobei Kunden aus einer Vielzahl von Optionen – darunter Hochdruckvorwäsche oder Heißwachs wählen könnten. Dabei würden, wie Kärcher betont, diese Optionen speziell auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmt und beliebig kombiniert werden können. Anpassen könne der Betreiber auch die Waschgeschwindigkeit. Von Vorteil sei dies beispielsweise, wenn an der Tankstelle am Wochenende der Fahrzeugdurchsatz erhöht werden solle. Besonders für Kfz-Betriebe und Autohäuser interessant: ein Waschprogramm, bei dem in weniger als 4 Minuten ein Fahrzeug gewaschen, gespült und zweimal getrocknet werden könne. Die Betriebszeiten der CB Flex könnten programmiert werden, ein manuelles An- und Abschalten der Anlage sei daher nicht mehr notwendig. Alle wichtigen Kennzahlen und Maschinendaten sind laut Kärcher übersichtlich im Betreibermenü einsehbar.

Weniger Wartungsarbeiten Bei der Entwicklung der CB Flex habe man berücksichtigt, dass die Technik der CB Line einfach, robust und zuverlässig gestaltet worden sei. So würden die verschleißarmen Antriebe, Lager und Führungen für hohe Standzeiten sorgen und sich Wartungsarbeiten dadurch auch auf ein Minimum reduzieren. Alle

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Die CB Flex bietet eine Vielzahl von Optionen

Stahlteile seien feuerverzinkt und mit einer Pulverbeschichtung geschützt.

Hochwertige Materialien

Alle Komponenten bestehen aus hochwertigen Materialien

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Besonderes im Fokus bei der Entwicklung seien auch Türen, Verkleidungen und Führungsschienen gestanden: Alle Komponenten, die ständig mit Wasser und Reinigungsmittel in Berührung kommen, seien, wie Kärcher versichert, aus besonders hochwertigem Kunststoff oder Edelstahl gefertigt. Die Fahr- und Hubmotoren werden lt. Kärcher frequenzgesteuert angetrieben, die Regelung erfolgt elektronisch. Dadurch lassen sich, wie der Hersteller verspricht, sämtliche Fahrzeuge konturgenau erfassen und der bestmögliche Anpressdruck der Bürsten über die gesamte Oberfläche halten. Ergebnis ist ein ruhiger und sanfter Waschablauf. • (DSC)


WIRTSCHAFT

„Chemie ist Vertrauenssache“ Hochwertige Produkte, persönliche Betreuung und maßgeschneiderte Konzepte: Mit dieser Kombination sorgt Tegee Clean & Care dafür, dass die Autowäsche von der Pflichtübung zum Ertragsbringer wird.

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eparierte Fahrzeuge zu reinigen, ist im Kfz-Gewerbe längst zum Standard geworden. Der glänzende Lack ist im Gegensatz zu den unter der Motorhaube durchgeführten Arbeiten sofort erkennbar und leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur Kundenzufriedenheit. Die Autowäsche deshalb als lästige Verpflichtung zu betrachten, wäre jedoch zu kurz gegriffen. „Wir zeigen den Betrieben, wie sie durch den optimalen Chemieeinsatz nicht nur ihre Kosten senken, sondern auch zusätzliche Erträge erwirtschaften können“, sagt Wolfgang Arlt, Vertriebsleiter von Tegee Clean & Care.

Für alle Anlagen geeignet

Wolfgang Arlt erklärt die Leistungen von Tegee Clean & Care

Produkte wie der neue Hochglanzversiegler sorgen für zusätzliche Umsätze Nebel – sorgt. Für diesen Zusatznutzen sind Autohauskunden gerne bereit, einen angemessenen Zusatzbetrag auszugeben, zumal die Kosten im Kfz-Betrieb allemal geringer sind als an der Tankstelle. Stichwort Kosten: Wer als Waschanlagenbetreiber darüber ganz genau Bescheid wissen will, kann sich neuerdings auch für „Cost per Wash“ entscheiden. Bei diesem Konzept muss nur die tatsächlich verbrauchte Chemie bezahlt werden. „Das unternehmerische Risiko liegt also ganz bei uns“, betonen Arlt und Kutschera. Eine Verantwortung, die man freilich gerne übernimmt – schließlich wissen die Andreas Kutschera betont die zusätzliProfis von Tegee Clean & Care chen Ertragschancen um die Qualität ihres Rundumfür die Händler konzepts. • (HAY)

Mit insgesamt 40 Mitarbeitern vertritt das Unternehmen hierzulande die deutsche Chemiemarke Caramba. 12 Außendienstbetreuer kümmern sich unmittelbar bei den Kunden darum, dass die bekannt hochwertigen Produkte individuell auf den jeweiligen Einsatz abgestimmt werden, und zwar unabhängig vom Hersteller der Waschanlage. „Chemie ist Vertrauenssache“, unterstreicht Arlt die langjährige Erfahrung seines Teams. Im Alltag reichen die Dienstleistungen von der Funktionsprüfung der Waschanlage über die Ermittlung von Verbrauchsdaten und Wasserwerten bis hin zu kostenlosen Demoterminen mit Anwendungstechnikern. Geht der Chemievorrat einmal zur Neige, garantiert Tegee Clean & Care eine Zustellung innerhalb von 48 Stunden. „In aller Regel ist die Ware aber schon am nächsten Tag beim Kunden“, so Arlt.

Zusatzgeschäft mit Topprodukten Das Resultat dieser Dienstleistungen ist nicht nur eine Optimierung der laufenden Kosten. „Hochwertige Produkte ermöglichen es unseren Kunden auch, neue Geschäfte zu generieren“, sagt Andreas Kutschera, Marketingleiter von Tegee Clean & Care. Ein Beispiel dafür ist die Hochglanzversiegelung „Defensa Fresh Sensation“, die mikroskopisch kleine Risse im Fahrzeuglack auffüllt und somit für ein schnelles Abperlen des Wasserfilms – vom Waschwasser über Regentropfen bis hin zu kondensiertem

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WIRTSCHAFT

Effizientes Schamponieren

Mit dem Reinigungsmittel wird der Schmutz gebunden, danach wird das Fahrzeug mit dem Hochdruckreiniger wieder lackschonend abgespült.

Das Auftragen von Schaum und Reinigungsmittel ist der mühevolle Teil der händischen Fahrzeugwäsche. Makra bietet eine effiziente Lösung.

Hochkonzentriertes Reinigungsmittel Das Gerät ist für alle ph-Wert-Stufen von Reinigungsmitteln geeignet. Mit Ecolution bietet Makra jedoch auch ein eigenes, passendes Reinigungskonzentrat. Das Mittel löst hartnäckige Verunreinigungen wie Fett, Öl, Verharzungen oder Insektenrückstände. Durch den Einsatz als Hochkonzentrat ist der Reiniger verbrauchs- und damit kostensparend. Ecolution ist mit dem EU-Ecolabel ausgezeichnet, das besonders gute Umweltverträglichkeit bescheinigt. Zudem ist das Produkt schnelltrennend und abscheidefreundlich, wobei das Abscheideverhalten von der Dekra nach Ö-Norm 5105 geprüft wurde. • (RED)

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azu hat der Reinigungsspezialist eine eigene Hochdruck-Schaumlanze entwickelt, die mittels Adapter auf jeden Hochdruckreiniger montiert werden kann. Mit dem Makra Foam Booster wird der Schaum fein und gleichmäßig aufgesprüht. Die Lanze lässt sich horizontal und vertikal verstellen, um auch schwer zugängliche Stellen einfach zu erreichen. Die Dosierung kann über den Griff reguliert werden, wobei das System grundsätzlich sehr sparsam mit dem Reiniger umgeht.

Waschen mit Tradition Siems & Klein kann mit über 40 Jahren Erfahrung bei Waschanlagen punkten.

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nsere Waschanlagen zeichnen sich durch ein optimales Reinigungsergebnis, zuverlässige Technik, Wirtschaftlichkeit und ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis aus“, erklärt Komm.-Rat Ing. Christian Brachmann, Geschäftsführer von Siems & Klein. Besonderen Wert legt man beim Traditionsunternehmen auf den österreichweiten, kompetenten Kundendienst. Das Modell Stargate S4 ist die einfachste und günstigste Waschanlage im Angebot und damit optimal geeignet für die Anforderungen von Autohäusern und

Siems & Klein bietet drei verschiedene Waschanlagen der Stargate-Linie. Werkstätten. Das Modell S6 ist optisch und technisch besser ausgestattet. Beide Modelle können mit diversen Zusatzausstattungen aufgewertet werden. Das Modell S111 stellt schließlich das Topmodell der Stargate-Linie dar und ist als Alternative zu einer Waschstraße einsetzbar. • (RED)

Glänzende Leistung Alfred Zach kennt die Waschanlagenbranche so gut wie kaum ein anderer Manager. Ab sofort fungiert der Branchenprofi als Geschäftsführer von WashTec Österreich.

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ereits seit der Gründung der Tochtergesellschaft im Jahr 2005 prägte Zach, der seine Karriere im Waschgeschäft 1988 begonnen hatte, die Aktivitäten von WashTec. Seine Erfolgsbilanz ist eindrucksvoll: Bei neuen Portalanlagen hält man einen Marktanteil bis zu 50 Prozent, im beratungsintensiven

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Geschäft mit Waschstraßen werden immer wieder anspruchsvolle Projekte realisiert. Auch im Chemiebereich, den man mit der Marke AUWA abdeckt, entscheiden sich immer mehr Kunden für WashTec.

Engagierte Mannschaft Der Erfolg von WashTec beruht nicht nur auf der unbestrittenen technischen Kompetenz. Auch das hohe Engagement des über 30 Personen umfassenden Österreich-Teams macht sich bezahlt. „Wir sind dann erfolgreich, wenn es auch unsere Kunden sind“, unterstreicht Zach den individuellen Marktzugang seiner Mannschaft. Zwei langjährige Führungskräfte erhalten übrigens parallel zur Berufung von Zach in die Geschäftsführung als Handlungsbevollmächtigte noch mehr Verantwortung: Dies sind Markus Schatz, Leiter des Vertriebsinnendienstes, sowie der für den Servicebereich verantwortliche Paul Beck. • (HAY)

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WIRTSCHAFT

Die Marke hollu bietet seinen Kunden für jeden Bereich die richtigen Spezialisten und ermöglicht individuelle Lösungen

Kfz-Werkstätten haben besondere Anforderungen an die Reinigung. Für die optimale Lösung sind viele Aspekte zu betrachten. Bei hollu bietet man Komplett-Pakete samt Beratung.

Für Mensch und Umwelt Ö

l- und fetthaltige Verschmutzungen in der Werkstätte, die Reinigung von Maschinen- oder Ersatzteilen und vieles mehr: In der Werkstätte braucht es effiziente Reinigungsmittel. Gleichzeitig sollen die Produkte ökonomisch, ökologisch und natürlich unproblematisch für die Gesundheit der Mitarbeiter sein. Das Angebot von hollu umfasst leistungsstarke Reinigungs- und Pflegeprodukte für das gesamte Objekt, dazu gehören natürlich auch spezifische Lösungen für die Kfz-Branche. Alle wirksamen Produkte sind sparsam in der Dosierung, einfach in der Anwendung, schonend im Umgang mit Materialien und mit der Umwelt. Komplettiert wird das hollu-Portfolio mit professionellen Reinigungsmaschinen und -automaten. Auch diese Geräte werden auf die Bedürfnisse vor Ort abgestimmt und ermöglichen eine nachhaltig hohe Reinigungsqualität.

Individuelle Betreuung Bei hollu legt man Wert auf individuelle Beratung und persönliche Betreuung. Die Spezialisten klären vor Ort die Anforderungen und besprechen mit dem Kunden die optimalen Lösungen. Dafür sind eigene Teams im Einsatz, sei es im Bereich Oberflächenund Bodenreinigung oder Arbeitsschutz, ein sehr wichtiges, aber unterschätztes Thema. Mit dem Handhygienesystem hollucare trägt das österreichische Unternehmen den aktuellen Anforderungen Rechnung, schließlich zählen Hauterkrankungen zu den häufigsten Berufskrankheiten. • (RED)

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„Das Geschäft mit den Automobilherstellern ist aufgrund unserer Innovationen richtig explodiert“,

GEWERBE

meint Dipl. Ing. Gerald Lackner (AVL List) auf Seite 67

„Egal ob am Telefon oder beim Pultverkauf: Die Kollegen haben alle Benzin im Blut“, freut sich Gerald Beirer (WM Fahrzeugteile) auf Seite 69

Jotha Fahrzeugtransporter mit neuer Vertretung Seit Kurzem fungiert die Leirich GmbH & Co KG in Ebensee als Vertriebsstützpunkt und Servicepartner der Jotha Fahrzeugbau AG in Donauwörth. Ab sofort lieferbar ist unter anderem der auf 4,6 Tonnen typisierte Fahrzeugtransporter JTS 54/T5. Das Gleiche gilt auch für den Jotha Hybridaufbau, der entweder mit verzinkter Vorderwand und Planengestell aus Stahl oder in einer Version aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) geliefert werden kann. Die Seitenwände sind mit einer Schiebeplane ausgestattet.

Online-Teile bei Werkstätten und Endkunden gefragt Die puls Marktforschung hat eine Umfrage zum Thema Online-Handel durchgeführt: 1.007 Autofahrer (von denen mittlerweile jeder fünfte diese Teile selbst einkauft) und 275 Autohändler wurden befragt. Am öftesten bestellt werden bei den Endkunden diverse Ersatz- und Verschleißteile sowie Reifen, Räder, Glühlampen und Schmierstoffe. Nur ein Drittel greift selbst zum Werkzeug, der Rest lässt die Teile in Werkstätten einbauen. Diese erhoffen sich dadurch die Gewinnung zusätzlicher Kunden, die sonst nicht gekommen wären.

Bosch kommt mit neuem Tablet-PC Speziell für den Einsatz in Werkstätten entwickelt wurde der Bosch Tablet-PC DCU 220, der seit Kurzem erhältlich ist. Das Gerät steuert die Module der KTSReihe ebenso wie die Fahrzeugsystemanalyse FSA 500. Geliefert wird das DCU 220 mit 2 Akkus: Einer betreibt das Gerät, während der zweite geladen wird. Bis 30. Juni hat Bosch eine Leasingaktion für alle Steuergeräte-Diagnosepakete aus der Reihe KTS 9xx; in all diesen Paketen ist die DCU 220 enthalten. Die Leasingrate beginnt bei 183 Euro bei einer Laufzeit von 54 Monaten.

Spidan mit erweitertem Angebot an EPS-Teilen Eine umfangreiche Programmerweiterung hat GKN für seine Marke Spidan bekannt gegeben: 10 neue elektrische Lenkhelfpumpen sowie 2 elektrisch unterstützte Lenkgetriebe sind als EPS-Ersatzteile für Werkstätten im Einsatz. Mit diesen neuen Teilen kann in Europa ein Bestand von rund 2,5 Millionen Exemplaren abgedeckt werden. Es handelt sich beispielsweise um den Citroën C4, die Dacia-Modelle Logan, Duster, Sandero und Stepway, den Peugeot Expert sowie den Renault Laguna und Kangoo.

Efaflex ist „Weltmarktführer“ Als einziger Torhersteller wurde die Marke Efaflex auch in die 2. Auflage des „Lexikons der deutschen Weltmarktführer“ aufgenommen. Efaflex hat 30 Patente und ist in der Industrie, im Handwerk sowie bei der Lebensmittelherstellung weit verbreitet; spezielle Tore gibt es auch für die Chemie- und Pharmabranche. Das Buch enthält rund 1.000 deutsche Unternehmen, die sich in ihren jeweiligen Branchen auf dem Weltmarkt durchgesetzt haben. Efaflex ist auf allen Kontinenten vertreten.

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Gerald Weiss

Wovor schützt das D-A-CH ? „Ein Dach ist eine Konstruktion, die darunter liegende Räume und Flächen nach oben hin abschließt und sie somit vor Sonne, Witterung oder anderen von oben eindringenden Einflüssen schützt.“ (Quelle: Wikipedia) Das ist zwar nicht das hier gemeinte D-A-CH, aber die UnternehmensStruktur, die Deutschland, Österreich und die Schweiz in einer Verantwortungs-Region zusammenfasst, dürfte ebenfalls gut schützen. Und zwar vor Kunden, Händlern, Journalisten und anderen unangenehmen Personen, die von diesem Konzern eine Antwort oder gar Entscheidung haben wollen. D-A-CH-Verantwortliche wohnen nicht in Österreich und arbeiten selten hier. Meistens sind sie nicht erreichbar, weil sie gerade in einer Telefonkonferenz sind. Persönlicher Kontakt: Fehlanzeige!


GEWERBE

Die im Dunkeln sieht man nicht Mehr Arbeitslose, weniger verfügbares Einkommen: Diese Entwicklungen begünstigen die Schwarzarbeit. Auch im Kfz-Bereich dürfte der „Pfusch“ heuer neuerlich deutlich steigen. Heuer wird die Schwarzarbeit zum zweiten

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er Linzer Universitätsprofessor Dr. Friedrich Schneider beschäftigt sich seit Jahren mit der Schattenwirtschaft. Nach dramatisch hohen Zahlen zu Beginn des vergangenen Jahrzehnts (2004 wurden 11 Prozent des offiziellen Bruttoinlandsprodukts „schwarz“ erwirtschaftet) kam es ab 2005 zu einem lediglich im Krisenjahr 2009 unterbrochenen Rückgang. Doch seit dem Vorjahr nimmt der Pfusch wieder zu. Heuer wird die durch Schwarzarbeit erwirtschaftete Wertschöpfung in der Kfz-Branche um 4,5 Prozent auf 3,416 Milliarden Euro steigen, geht aus den aktuellen Berechnungen von Schneider hervor. Für die gesamte Schattenwirtschaft prognostiziert er parallel einen Anstieg von 20,43 auf 21,35 Milliarden Euro. Schneider führt dies auf die steigende Arbeitslosigkeit sowie die „anhaltend hohe Steuer- und Sozialabgabenbelastung auf den Faktor Arbeit“ zurück.

Teufelskreis im Reparaturgewerbe Die Vertreter der Kfz-Betriebe bestätigen diese Einschätzungen. „Natürlich spüren wir, dass die Menschen weniger Geld in der Tasche haben“, sagt Erik Papinski, Bundesinnungsmeister der Karosseriebauer. Zudem würde die Schwarzarbeit in der breiten Öffentlichkeit „allzu oft als Kavaliersdelikt gesehen“. Papinski warnt vor einem Teufelskreis, wenn regulär arbeitende Betriebe durch die Kombination von schwierigen Rahmenbedingungen und illegaler Konkurrenz zum Personalabbau gezwungen werden: „Sofern diese freigestellten Fachkräfte keinen anderen Arbeitsplatz finden, werden sich viele von ihnen im Pfusch das Arbeitslosengeld aufbessern.“ Die damit einhergehende „Schädigung der gesamten Volkswirtschaft“ kritisiert auch Komm.-Rat Friedrich Nagl, Bundesinnungsmeister der Kfz-Techniker. Er setzt ebenfalls auf Bewusstseinsbildung: „In der Öffentlichkeit geht es viel zu häufig unter, dass die Auftraggeber ebenso eine Straftat begehen wie jene, die schwarz arbeiten.“ Zudem sieht Nagl die Politik gefordert – etwa durch die Ausdehnung des „Handwerkerbonus“ auf die Autobranche.

Mal in Folge steigen, geht aus den Daten der Universität Linz hervor

Univ.-Prof. Dr. Friedrich Schneider ist Experte für Schwarzarbeit

„Dann fahren wir gegen die Wand“ „Wenn es uns nicht gelingt, die Lohnnebenkosten und die bürokratischen Belastungen für die anständig arbeitenden Betriebe auf ein vernünftiges Maß zu senken, fahren wir gegen die Wand“, nehmen sich Papinski und Nagl kein Blatt vor den Mund. Ihre Forderungen ähneln jenen Vorschlägen, mit denen laut Schneider die Schwarzarbeit auf gesamtwirtschaftlicher Ebene eingedämmt werden könnte. Er schlägt neben der Senkung der Lohnnebenkosten beispielsweise eine befristete Mehrwertsteuerrückvergütung bei arbeitsintensiven Dienstleistungen sowie eine ganzjährige und nicht gedeckelte steuerliche Absetzbarkeit von haushaltsnahen Dienstleistungen bis zu 2.000 Euro vor. Zudem sollten Firmen, die schwarz arbeiten (lassen), für 3 bis 5 Jahre von öffentlichen Aufträgen ausgeschlossen werden. • (HAY)

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Erik Papinski warnt vor einem Teufelskreis

Friedrich Nagl nimmt die Politik in die Pflicht

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GEWERBE

Der fast geheime Grenzverkehr Kfz-Versicherungen behaupten gerne, dass ihre „Restwertermittlungsplattformen“ nur inländischen Bietern zur Verfügung stehen. Das ist jedoch nur ein Teil der Wahrheit, wie ein aktueller Fall aus Oberösterreich zeigt.

Direkte und indirekte Exporte

Von Philipp Hayder

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in der Redaktion bekannter Autohändler staunte nicht schlecht, als er von einem Mitarbeiter des Branchendienstleisters Audatex kontaktiert wurde: Dieser wollte mit ihm die Abholung eines havarierten Fahrzeugs, das im Internet in die „Wrackbörse“ eingestellt worden war, vereinbaren. Natürlich hatte Audatex nicht selbst das Fahrzeug ersteigert, sondern ein osteuropäischer Bieter – der war jedoch der deutschen Sprache nicht mächtig und griff daher auf die Unterstützung von Audatex zurück.

„Mitarbeiter mit Sprachkenntnissen“ Auf Anfrage macht das Unternehmen kein Hehl daraus, dass man derartige Dienstleistungen anbietet. „Wir beschäftigen Mitarbeiter mit Kenntnissen der jeweiligen Landessprachen, sodass wir im Auftrag der Aufkäufer Zeitpunkt und Ort der Fahrzeugübergabe vereinbaren und einen reibungslosen Verkauf sicherstellen können“, erklärt Dipl.-Ing. Thorsten Beck, Vertriebs- und Marketingleiter der österreichischen Landesgesellschaft.

Diese Dienstleistung ist im heimischen Reparaturgewerbe noch wenig bekannt. Bei jenen Werkstätten, die bereits mit ihr in Berührung kamen, sorgt sie mindestens für hochgezogene Augenbrauen.

Der Eingang zum „Restwertcenter“: Audatex stellt damit die am meisten genützte Wrackbörse des Landes zur Verfügung

Zum Hintergrund: Seit 2002 bietet Audatex mit dem „Restwertcenter“ jene Wrackbörse an, die hierzulande als Branchenstandard gilt. Lediglich die Wiener Städtische hat ein eigenes System entwickelt, das auch von einer Handvoll anderer Assekuranzen genutzt wird. Wer im Restwertcenter mitbietet, entscheiden die jeweiligen Versicherungsgesellschaften. In der Regel sind dies tatsächlich Österreicher – doch allen öffentlichen Beteuerungen zum Trotz ist auch den Versicherungen klar, dass es sich dabei häufig nur um Strohmänner für ausländische Wrackkäufer handelt. Darüber hinaus gibt es einige Versicherungen, die eine von Audatex angebotene Verknüpfung des Restwertcenters mit „Auto Online“ nützen: Diese deutsche Wrackbörse, die seit 2009 zum Audatex-Mutterkonzern Solera gehört, steht prinzipiell internationalen Bietern offen.

Juristische Klarheit Der grenzüberschreitende Wrackverkauf wurde bisher vom Kfz-Gewerbe vor allem mit moralischen Argumenten kritisiert – vom Verlust inländischer Wertschöpfung bis hin zur Gefährdung der Verkehrssicherheit durch unsachgemäß reparierte Fahrzeuge aus osteuropäischen Hinterhofwerkstätten. Nunmehr zeichnet sich aber eine massive rechtliche Einschränkung ab. Wie bereits im Vorjahr berichtet, hat der Verwaltungsgerichtshof festgestellt, dass Fahrzeuge als „gefährlicher Abfall“ zu behandeln sind, wenn sie im Inland (!) nicht mehr wirtschaftlich repariert werden können. Diese Fahrzeuge dürfen nur mehr von befugten Entsorgern erworben werden. Ein unmittelbar bevorstehender Erlass zur Altfahrzeugeverordnung wird endgültige rechtliche Klarheit schaffen. Bis dahin könnte noch das eine oder andere Wrack über die Staatsgrenzen transportiert werden – im Zuge eines Grenzverkehrs, über den so mancher am liebsten den Mantel des Schweigens breiten würde. •

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GEWERBE

Die Explosion in der Erstausrüstung Aufgrund der umfassenden Kompetenz und der Innovationen beliefert AVL DiTest immer mehr Automobilhersteller mit Diagnosegeräten.

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us den Werkstattaktivitäten von AVL List wurde in den 90er-Jahren AVL DiTest gegründet. Mit (freien) Werkstätten, Prüforganisationen und den Herstellern wurden drei Geschäftsfelder definiert und seitdem erfolgreich bearbeitet. Bei den Automobilkonzernen hatte man bereits einen guten Namen, ebenso bei den Prüforganisationen. „Kunden wie BMW und Mercedes-Benz, TÜV und Dekra haben wir damals gewonnen und nie wieder verloren“, erklärt Geschäftsführer Dipl.-Ing. Gerald Lackner. Gleichzeitig wurde das Geschäft bei den Kfz-Werkstätten erfolgreich aufgebaut. Lackner: „Der Umsatz hat sich seit der Gründung verzehnfacht. Allein seit 2010 konnten wir verdoppeln.“ Das Wachstum wurde gut umgesetzt und jedes Jahr fast 20 Prozent des Umsatzes in Forschung und Entwicklung investiert. Die Früchte davon kann AVL DiTest nun ernten. „Während sich die anderen beiden Geschäftsbereiche gut entwickeln, ist das Geschäft mit den Automobilherstellern aufgrund unserer Innovationen in den vergangenen Jahren richtig explodiert“, freut sich der langjährige Geschäftsführer.

Die prominenten Kunden Die Kunden von AVL DiTest sind auch die Technologieführer der Automobilbranche. So ist das österreichische Unternehmen alleiniger MesstechnikAusstatter bei Mercedes-Benz. Der gesamte Volkswagen-Konzern wird mit Testern von AVL DiTest ausgestattet. „Über 20.000 Geräte haben wir in jüngster Zeit an die VW-Marken geliefert. Jede VWWerkstätte weltweit arbeitet mit unseren Produkten“, berichtet Lackner. Mit Jaguar Land Rover zählt mittlerweile ein weiterer Premiumhersteller zu den Kunden. Beim elektronisch immer komplexeren Zweirad arbeitet AVL DiTest mit KTM ebenfalls mit einem der führenden Hersteller zusammen. Ein weiteres

Dipl.-Ing. Gerald Lackner, Geschäftsführer AVL DiTest

technologisches Highlight stellt die aktuelle Zusammenarbeit mit BMW dar. Lackner: „Wir haben unsere Technologien und Innovationen an die BMW-Anforderungen angepasst und gemeinsam ein hervorragendes Produkt entwickelt.“ So kann neben der klassischen Messtechnik auch das komplette Infotainment-System des Fahrzeuges analysiert werden, das mittlerweile über Bluetooth, WLAN sowie Video verfügt. Ein Bereich, der ständig wächst und einen großen Teil der Kundenbeanstandungen umfasst. Das für den BMW-Tester perfektionierte Oszilloskop ist nun in nahezu identischer Form auch für die Werkstätte erhältlich. „Die Werkstätten profitieren immens von dem Knowhow-Transfer“, so Lackner. Generell würden sich die drei Geschäftsbereiche stark befruchten. Ebenso findet ein intensiver Austausch mit AVL List in beide Richtungen statt.

Neue Technologien Aufgrund der Innovation und des technischen Knowhow ist AVL DiTest mit vielen Autokonzernen im Gespräch. „Bei den meisten Herstellern ist die geführte Fehlersuche noch sehr traditionell“, sieht Lackner großes Potenzial. Das Zukunftsthema Elektromobilität und Hochvolt-Messtechnik hat AVL DiTest schon lange im Fokus. „Technologische Veränderungen kommen langsamer als prognostiziert, aber sie kommen.“ Aufgrund der Erfahrung in diesem Segment kommen Automobilhersteller bereits mit Entwicklungsfragen auf AVL DiTest zu. • (GEW)

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GEWERBE

Alternativen liegen noch nicht unter der Erde Elektrofahrzeuge sind aktuell voll im Trend. Bei all dem Rampenlicht, das sie bekommen, werden andere Alternativen oft vernachlässigt. Zu unrecht, denn Potenzial ist vorhanden.

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twa 10.000 Erdgasfahrzeuge wurden seit dem ersten Exemplar in Österreich vor 17 Jahren insgesamt zugelassen. Bei mehr als 300.000 Neuzulassungen pro Jahr ist das ein verschwindend geringer Anteil. Mit dem Tag des Erdgasautos am Freitag, dem 13. März, will nun der Fachverband der Gas- und Wärmeversorgungsunternehmen auf die – im Gegensatz zu Diesel- oder Benzinmotoren – umweltfreundliche Alternative aufmerksam machen. Gründe, warum sich Erdgas in Österreich schlechter durchsetzt als in den übrigen europäischen Ländern, gibt es viele: „Vor allem ist eine Anstrengung des

Jetzt vorbereiten

Das Potenzial für Erdgasautos ist vorhanden

Preisverleihung 2014: Ing. Gottfried Koch (Landesinnungsmeister Vorarlberg), Lehrherr Martin Wohlgenannt, Preisträger Amin Khorbi, Komm.Rat Friedrich Nagl

Wanted: Lehrlinge mit sozialem Engagement Für die zweite Auflage des Athene-Preises sucht die Bundesinnung der Kfz-Techniker Empfehlungen. Lehrherren, Unternehmer und Kollegen sind aufgerufen, Lehrlinge zu nominieren.

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014 hat Bundesinnungsmeister Komm.-Rat Ing. Fritz Nagl den Athene Preis ins Leben gerufen: „Mit diesem Preis wird jährlich ein Lehrling aus

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Autohandels gefordert sowie Anreize der Politik“, sagt Mag. Robert Grüneis, Obmann des Fachverbandes. Er spricht damit vor allem Probleme an, die mit dem Image des Treibstoffs zusammenhängen. So wird vielen Kunden seitens der Autoverkäufer, trotz Interesse an einem Erdgasfahrzeug, zum Diesel geraten, obwohl keines der Vorurteile (wie Explosionsgefahr oder Fahrverbote in Tiefgaragen) noch zutrifft. Vom Fiskus fordert der Verband eine Garantie auf die derzeitige Besteuerung – Erdgas ist aktuell nicht mit der Mineralölsteuer belegt – sowie eine Verlängerung des NoVA-Bonus.

Für Informationen zum Athene-Preis einfach den QRCode scannen

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„Unsere Botschaft ist klar: Volkswagen steht voll zu Erdgas. Dieser Kraftstoff ist ein wesentliches Element in unserer Strategie zur Reduzierung der Emissionen“, erklärt Dr. Wolfgang Demmelbauer-Ebner, Leiter der Ottomotoren-Entwicklung bei VW. Mit diesem Bekenntnis des zweitgrößten Automobilherstellers der Welt sowie den Bemühungen des Fachverbandes in diesem Bereich ist auch der Trend in Österreichs Werkstätten klar: Erdgas wird kommen – früher oder später, aber es kommt. Entsprechend wichtig ist schon jetzt, auf passende Ausbildung der Mitarbeiter zu setzen, um hier nicht rentable Reparaturen an den Mitbewerb zu verlieren. • (MKR)

Österreich für außergewöhnliche Leistungen in den Bereichen soziale Verantwortung, Zivilcourage oder Menschlichkeit ausgezeichnet.“ Dem Preisträger finanziert die Bundesinnung eine Weiterbildung zum Kfz-Techniker-Meister. Bei der ersten Vergabe des Preises im vergangenen Jahr wurde Amin Khorbi, ein Kfz-Lehrling aus Vorarlberg, geehrt. Er hatte rasch und selbstlos reagiert und das Fahrzeuge einer bewusstlos gewordenen Frau gestoppt. Für die Jury war es das eindrucksvollste Beispiel von Zivilcourage. Um auch heuer wieder einen würdigen Preisträger zu finden, ersucht die Bundesinnung der Kfz-Techniker die Branche um Unterstützung.

Jeder kann Lehrling nominieren Egal ob Unternehmer, Lehrherr, Kollege oder Freund: „Jeder kann einen Lehrling nominieren, der außergewöhnliches, soziales Engagement, respektvolle Verantwortung oder Zivilcourage aufweist“, so Nagl. Mit der Nominierung sollen eine Beschreibung der Person inklusive Kontaktdaten und eine Erklärung der „Guten Tat“ an die Bundesinnung geschickt werden. Wie schon im vergangenen Jahr wird die Preisverleihung im Rahmen des AUTO-&Wirtschaft-Tages am 29. Oktober 2015 in der Wiener Hofburg stattfinden. • (RED)


Foto: pixelworker

GEWERBE

Vier Kompetenzzentren WM Fahrzeugteile deckt mit vier Verkaufshäusern den österreichischen Markt ab: mit komplettem Angebot, hoher Lieferfähigkeit, kompetenter Beratung und perfekter Logistik.

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eben dem Stammhaus in Wien betreibt der deutsche Teilegroßhändler Verkaufshäuser in Linz, Graz und Innsbruck. Alle vier Standorte beliefern mit einer ausgeklügelten Logistik ihre jeweiligen Gebiete und decken damit ganz Österreich ab. WM Fahrzeugteile profitiert dabei vom Mutterkonzern, der in Deutschland 90 Häuser betreibt. ÖsterreichGeschäftsführer Gerald Beirer: „Jedes unserer Häuser wird täglich vom Zentrallager in Hedemünden beliefert. Sollten wir also einen Ersatzteil tatsächlich einmal nicht verfügbar haben, wird dieser in 24 Stunden nachgeliefert. Zuerst zu uns und dann sofort weiter zum Kunden.“ Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Teil nicht lagernd ist, ist dennoch eher gering. So sind im Stammhaus in Wien-Donaustadt beispielsweise 55.000 Ersatzteile vorrätig. „Insgesamt haben wir rund 140.000 Teile in den vier österreichischen Standorte verfügbar“, so Beirer. Dazu zählen nicht nur klassische Ersatz- und Verschleißteile. Passend zur Saison verfügt WM Fahrzeugteile über ein komplettes Angebot an Reifen, Felgen sowie Wucht- und Montiermaschinen. „Unser Felgenkatalog wurde soeben neu vorgestellt“, so Beirer. Komplettiert wird das lieferbare Angebot mit Werkstattausrüstung. Beirer: „Wir haben alle gängigen Geräte lagernd. Das ist nicht nur für eine Neuanschaffung, sondern auch bei Ausfall eines Gerätes sehr wichtig.“ Aussuchen können die Werkstätten

ihre Geräte zukünftig im eigenen Betrieb. Ab Ende März ist der WM Werkstattwagen in ganz Österreich unterwegs. In dem Transporter sind die wichtigsten Werkzeuge und Geräte zu Demozwecken mit dabei.

Verkaufshaus als Ausstellungshaus WM-Geschäftsführer Gerald Beirer

Verkaufshausleiter Linz: Josef Eilmansberger

Verkaufshausleiter Innsbruck: Markus Schreiber

Die Verkaufshäuser selbst dienen natürlich nicht nur als Lager und Logistikbasis für die Zustellung, sondern laden auch zum Besuch ein. So sind die Geräte zur Werkstattausrüstung auch in den Schauräumen zu besichtigen. Im 400 m2 großen Schauraum in Wien sind 150 m2 als Musterwerkstatt ausgestattet. Die kompetenten Mitarbeiter beraten gerne. Auf das Team in den Verkaufshäusern ist Gerald Beirer besonders stolz: „Egal ob am Telefon oder beim PultverVerkaufshausleiter kauf: Die Kollegen haben alle Wien: Helmut Benzin im Blut und sind echte Kainrath Kfz-Profis.“ Schließlich muss die WM-Mannschaft auch mit wenigen Angaben oder einem alten Ersatzteil das Richtige für den Kunden herausfinden. 2015 legt Beirer besonderen Wert auf die Werkstatt-Konzepte von Bosch, die über WM Fahrzeugteile angeboten werden. Dazu zählen AutoCrew, Verkaufshausleiter Bosch Car Service sowie die vier Graz: Rolf Blum Bosch-Module: Elektrik/Elektronik, Benzineinspritzung, Dieseleinspritzung und Bremsentechnik. • (GEW)

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GEWERBE

Die Alukompetenten Mit der Einweihung des neuen Produktions- und Servicestandorts Neuhofen an der Krems vor rund einem halben Jahr wurden die Aufgaben der Produktionsstätten neu geordnet. Das Alukompetenz-Center für die Fahrzeugtransporter der Eder-Gruppe hat sich bewährt.

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ämtliche Aufbauten der Fahrzeuge und Anhänger der Eder-Marken Algema und Fit-Zel entstehen aus dem hochwertigen, langlebigen und leichten Rohstoff Aluminium. Am österreichischen Produktionsstandort Neuhofen sind 20 Alu-Spezialisten beschäftigt. Auch ein neuer Servicestandort wurde in Neuhofen eingerichtet. „Zu einem wichtigen Erfolgsfaktor unseres Unternehmens gehört die Kompetenz im Umgang mit diesem Material“, erklärt Vertriebsleiter Hubert Gasperlmair.

Nach Neuhofen an der Krems (OÖ) hat die bayerische Eder-Gruppe ihr Alukompetenz-Center verlegt

Verkaufsleiter Hubert Gasperlmair schätzt die Alu-Qualität aus Österreich

Alukonstruktionen „made in Austria“ So stecke in den Produkten von Eder – egal ob es sich um die Marke Algema oder Fit-Zel handle – Kompetenz und Qualität „made in Austria“. In der

neu errichteten Fertigungshalle seien die Bedingungen für die Produktion so optimiert, dass der steigenden Nachfrage aus ganz Europa mittels effizient organisierter Arbeitsabläufe schneller Rechnung getragen werden könne. „Schon heute können wir sagen, dass sich die Verlegung der Produktion und die Investition in das Alukompetenz-Center in Neuhofen an der Krems gelohnt haben“, resümiert Gasperlmair. • (ENG)

Selbst-Ersparungsgruppe Der Kelch des Energieeffizienzgesetzes sei an Kleinbetrieben noch einmal vorbeigegangen, sagt Franz Mauerhofer, Inhaber von mapo Schmierstofftechnik in Himberg. Er ist überzeugt, dass Energiesparen immer wichtiger wird.

Folgen der Marktnachfrage: 5-LiterKannen der Nutzfahrzeugöle

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uch wenn das Energieeffizienzgesetz im Moment „nur“ alle Großbetriebe und große Fuhrparkflotten – nicht jedoch kleinere Betriebe – betrifft, meint der mapo-Chef: „Die Großunternehmen sind bereits jetzt nachweisverpflichtet, zum Beispiel Tankstellen, die mehr als 2,5 Millionen Liter Kraftstoff verkaufen. Auf Dauer geht es unweigerlich in Richtung mehr Energieeffizienz für jeden Betrieb und für jeden einzelnen. Wir alle müssen uns darauf einstellen!“

Einsparungen mit eigenem Firmenfuhrpark bewiesen Was in Zukunft mit Sicherheit verordnet werden dürfte, biete aber heute bereits entscheidende wirtschaftliche Vorteile: Dass der Einsatz energieeffizienter Schmierstoffe sowie speziell additivierter Dieselkraftstoffe handfeste Einsparungen ergibt, hat mapo

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am eigenen Fuhrpark bewiesen. 5 bis 7 Prozent Verbrauchsminderung erzielte das Unternehmen durch Verwendung des Schmierstoffs Cargo Platin 10W/40, kombiniert mit dem „Dieselzusatz mit Additiv“. So spart mapo pro Fuhrpark-Lkw bei 80.000 Kilometer Durchschnittslaufleistung laut eigenen Angaben 5.300 Liter Diesel im Jahr. • (ENG)

AUTO & Wirtschaft • MÄRZ 2015

Franz Mauerhofer ist von Energieeinsparungen, die Unternehmern Vorteile bringen, überzeugt


GEWERBE

Die Branche „steht“ auf die Bremse Das Bremsenservice bringt Kundenbindung und Erträge für die Werkstätte. Zum Vorteil der professionellen Kfz-Betriebe wird das Thema komplizierter.

W

ie in allen Bereichen des Automobils macht auch der technologische Fortschritt bei der Bremse nicht halt. Die Fahrzeuge und deren Bremsen werden immer komplexer, das gilt natürlich auch für Service- und Reparaturarbeiten. Für die Branche ist diese Entwicklung von Vorteil, denn die klassische Verschleißreparatur ist nicht mehr so einfach und verlangt echte Fachleute. Nachbarschaftshilfe und Schwarzarbeit stoßen immer öfter an ihre Grenzen. Moderne Diagnosegeräte werden beim Wechsel benötigt und die Auswahl des richtigen Produktes wird zur Herausforderung. Die Premiumanbieter, großteils auch in der Erstausrüstung tätig, entwickeln sich daher immer mehr zu Komplettanbietern und Dienstleistern: Hotline, Schulung, Support gehören ebenso dazu wie die richtigen Geräte, Spezialwerkzeuge und Zubehörprodukte. Schließlich soll der Kunde zufrieden sein. Und mit den Bremsen ist ein Autofahrer dann zufrieden, wenn

er nichts davon merkt, die Bremsanlage einfach nur funktioniert. Zum perfekten Bremsenservice gehören aber nicht nur die richtigen Produkte, sondern auch die richtigen Geräte. Die Werkstattausrüster bieten dazu die entsprechende Beratung und die maßgeschneiderten Angebote. Probleme hat der Bremsensektor mit Internet-Angeboten und Plagiaten. Immer öfter kommen Kunden mit mitgebrachter Ware. Für die Werkstätte ist es unmöglich, die Echtheit und daher die Qualität zu überprüfen. Deshalb ist vom Einbau abzuraten. Lesen Sie dazu den Artikel in AUTO & Wirtschaft 2/2015, S 46. • (GEW)


GEWERBE

Bestqualität für den Ersatzteilmarkt Aktuell wachsen die Nutzungsdauer der Fahrzeuge und gleichzeitig das Bewusstsein der Autofahrer für deren Werterhalt. Der Ersatzteilmarkt verlangt deshalb nach Top-Qualität, langer Lebensdauer der Produkte und dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis.

B

eim Pkw-Bremsenprogramm wie auch in anderen Segmenten wird Car Parts diesen Anforderungen gerecht. Das Unternehmen beliefert ausschließlich den Groß- und Einzel-Teilefachhandel mit Bremsenmaterial von Markenherstellern wie die TMD Friction Gruppe (Textar und Mintex), NTN-SNR, ABS All Brake Systems und Nipparts The Original.

Textar epad – Bremsbeläge für das TopSegment

Breit aufgestelltes Komplettprogramm „Alle Lösungen sind perfekt auf die entsprechenden Fahrzeugtypen und -modelle abgestimmt und prompt verfügbar“, betont Klaus Hölbling, Geschäftsführer von Car Parts. „Dank der engen Zusammenarbeit mit unseren Partnern können wir den österreichischen Teilefachhan-

del optimal versorgen.“ Das breit gefächerte Sortiment wird ständig erweitert und deckt den kompletten Pkw-Markt ab. Alle Ersatzteile können über den CP-Katalog, CP-Webshop und aus vielen Warenwirtschaftssystemen heraus direkt online bestellt werden.

Top-Marken in Erstausrüsterqualität Der Teilehandel erhält bei Car Parts Textar Bremsbeläge, -backen, -scheiben und Verschleißanzeiger sowie Mintex Bremsbeläge und Bremsscheiben mit einem unschlagbaren Preis-Leistungs-Verhältnis. Bremsscheiben mit integriertem Radlager für französische Fahrzeuge bezieht Car Parts direkt vom Produzenten NTN-SNR. Die Bremshydraulik (Bremssättel, Bremszylinder, Bremsschläuche und Seilzüge) stammt vom niederländischen Bremsenexperten ABS All Brake Systems. Abgerundet wird das Programm mit dem kompletten Bereich Bremse von Nipparts The Original für japanische und koreanische Fahrzeuge. • (POD)

Anstecken und loslegen Der Bremsenprüfstand von Maha ist eines der Highlights bei Siems & Klein.

N

icht nur der fachmännische Einbau, sondern auch die Funktionsprüfung gehört zu den Aufgaben einer Kfz-Werkstätte. Siems & Klein bietet Bremsenprüfstände für Pkws, Transporter, Nfz und Zweiräder. Im Pkw-Bereich gehört zum Beispiel der Maha MBT 2100 zum Portfolio des Werkstattausrüsters. Die Geräte funktionieren nach dem Plug-and-play-Prinzip, also Anschließen von Peripheriegeräten und dem unmittelbar darauffolgenden Arbeiten. Der Rollenprüfstand ist universell einsetzbar: für die Annahme, die Diagnose und für die §-57a-Überprüfung. • (RED)

Reduzierter Bremsstaub Birner hat Bremsprodukte von TRW im Portfolio.

B

ei Birner stehen mehrere Marken im Angebot. TRW bietet mit DTEC, der Dust-reducing Technology, ein aus keramischen Werkstoffen bestehendes Reibmaterial, das 45 Prozent weniger Bremsstaub erzeugt. Ebenfalls von Hersteller TRW sind nun Handbremsseile neu im Birner Programm. Jedes Seil ist auf das jeweilige Fahrzeug angepasst. Im Bereich der Werkstattausrüstung bietet Birner den Bremsflüssigkeitstester Betsy sowie den Bremsenentlüfter von Busching an. • (RED)

Bremsenprüfstand von Maha

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Mit der Kompetenz aus der Erstausrüstung: ATE

Wer bremst, gewinnt Mit Erstausrüstungsqualität und einem umfangreichen Produkt- und Dienstleistungsprogramm punktet ATE in der Werkstätte.

A

ls führendes Unternehmen in der Entwicklung und Lieferung von Original-Bremssystemen an die Automobilindustrie ist ATE auch einer der wichtigsten Partner der Werkstätte. Neben den richtigen Produkten bietet die Bremsenmarke aus dem Continental-Konzern entsprechende Dienstleistungen, speziell für freie Werkstätten, an. Alles aus einer Hand lautete dabei die Philosophie. Über das ATE BremsenCenter kann der Bedarf an Knowhow, Ersatz- und Verschleißteilen aus nur einer Quelle gedeckt werden. Ergänzt wird das Angebot mit praxisorientierten Schulungen durch das Continental TrainingsCenter und der ATE Technik-Hotline.

Neue EU-Norm bereits erfüllt Die Erfahrung und das Wissen aus der Erstausrüstung helfen ATE und seinen Kunden auch bei den Anforderungen im Austauschbereich, das gilt sowohl für Bremsbeläge wie auch für Scheiben. Zukunftssicherheit bietet ATE, indem ein Großteil der Produkte schon heute die ab 2016 gültige ECE R90-Norm für Bremsscheiben erfüllt. Als Highlight wird ATE Ceramic angeboten, mit diesen Belägen bremst der Autofahrer nahezu staubfrei und schont damit die Optik der Felgen. ATE Classic hingegen stellt ein umfassendes Produktsortiment für die professionelle und originalgetreue Bremseninstandsetzung bei klassischen Automobilen dar. • (RED)


GEWERBE

Qualität vom Erstausrüster Mit der Erfahrung und der Kompetenz aus der Erstausrüstung bietet TMD Friction ein umfassendes Angebot für den Ersatzmarkt.

G

ut funktionierende Bremsen sind einerseits ein Komfortfaktor, vielmehr aber noch ein Sicherheitsaspekt. Bei modernen Fahrzeugen werden die Bremsen vom Zulieferer direkt mit dem Auto mitentwickelt, um den komplexen Anforderungen zu entsprechen und ein perfektes Zusammenspiel zu ermöglichen. TMD, einer der weltweit tätigen Bremsenspezialisten, nutzt die langjährige Erfahrung aus der Entwicklung, um im unabhängigen Ersatzteilmarkt die optimalen Produkte zu liefern.

Bremsentechnologie von Textar

Textar Komplettprogramm rund ums Bremsen

Die seit 1913 bestehende OE-Marke Textar punktet heute mit umfassender Bremsentechnologie. 1.500 Bremsbeläge decken nahezu 100 Prozent der in

Das Ende des Rubbelns Die Kompetenz als Partner der Werkstätte beweisen Federal-Mogul Motorparts und die Premiumbremsen-Marke Ferodo mit technischen Hinweisen, Videos und Downloads.

Verformung der Bremsscheibe Durch starke Erhitzung können am Außendurchmesser der Scheibe Wellen entstehen, wodurch der Kontakt zwischen Belag und Scheibe abreißen kann. Anzeichen der Überlastung sind blaue Stellen auf der Scheibe. Gründe dafür können Bremsbeläge minderer Qualität sein, die leicht überhitzen.

Die Radnabe vor der Reinigung

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ines der wichtigsten Probleme bei den FerodoLösungshinweisen ist das Bremsenrubbeln. Dazu hat der Bremsenspezialist die Reparaturlösungen in drei Rubriken unterteilt, je nachdem ob die Ursachen am Lenkrad, an der Fahrwerkaufhängung oder am Pedal liegen. Unwucht der Nabe oder Bremsscheibe: Eine Fehlstellung, die zwischen Bremsscheibe und Radnabe oder zwischen Scheibe und Bremssattel auftritt, kann Bremsenrubbeln hervorrufen. Die Ursache kann Schmutz oder Rost auf der Radnabe sein, ebenso kann die Nabe oder die Anlagefläche verzogen sein, weil sie zu stark angezogen worden ist. Der Grund kann aber auch in der nicht richtig montierten Alufelge liegen.

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Europa erhältlichen Fahrzeuge ab. Mehr als 60 verschiedene Dämpfungsbleche in OE-Qualität ermöglichen Bremskomfort für fast jeden Pkw. Entscheidend ist dabei das aufeinander abgestimmt Komplettprogramm mit Bremsbelägen, Bremsbacken, Bremsbacken-Kits, Bremsscheiben (zum großen Teil voll beschichtet) und -trommeln, Warnkontakten, Zubehör, Bremsflüssigkeit, Bremsenreiniger sowie einem Spezial-Schmierstoff. Neben dem Premiumprodukt Textar deckt TMD Friction auch die übrigen Marktsegmente mit Qualitätsprodukten seiner bewährten Marken ab. • (RED)

Ferodo empfiehlt, die Radnaben mit einem geeigneten Werkzeug zu reinigen

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Dickenabweichung Der Kontakt zwischen Belag und Scheibe kann aufgrund von Unebenheiten der Reibfläche immer wieder abreißen. In diesem Fall ist es laut Ferodo hilfreich, dem Fahrer das korrekte Einfahren neuer Bremsbeläge zu erklären. Beläge und Scheibenoberfläche passen sich perfekt aufeinander an, wenn bei den ersten Bremsungen das Pedal nur leicht betätigt wird. Ferodo bietet seinen Kunden dafür eine Broschüre mit Tipps für den Fahrer. Festgefressene und schwergängige Kolben oder Gleitbolzen können ebenfalls ungleiche Kräfte bewirken. Bei minderwertigen Belägen weist Ferodo darauf hin, dass der Abrieb ungleichmäßige Rückstände auf den Scheiben hinterlassen kann und damit die Dicke und Gleichmäßigkeit beeinflusst wird. • (RED)


GEWERBE

Für jeden Kunden das Richtige Ein komplettes Angebot an Bremshydraulik, -scheiben und -belägen in OEQualität bietet FTE ebenso an wie die Wiederaufbereitung von Bremssätteln.

E

s gibt nichts, was es nicht gibt: Mit diesem Slogan könnte man die Produktpalette der FTE automotive Gruppe wohl am besten umschreiben. Ganz egal, ob es sich um den Antriebsstrang (der in diesem Artikel keine Rolle spielt) oder um den Bereich Bremsen handelt – FTE ist extrem breit „aufgestellt“, und zwar weltweit. Für den Aftermarket stehen mehr als 10.500 Artikel im Bereich Bremsen zur Verfügung; damit können mehr als 28.000 Pkw- und Nutzfahrzeugmodelle ausgestattet werden. Angeboten werden unter anderem Hauptbrems- und Radzylinder sowie Bremskraftverstärker und -schläuche. Weiters im Angebot sind auch Bremsscheiben und -beläge, der große Bereich der ABS-Sensorik sowie Warnkontakte. Neben Trommelbremsen finden sich in der Liste aber auch diverse Masterkits und Reparatursätze sowie Serviceausrüstung.

Wichtiger Umweltaspekt für die Kunden Besonders gut bei den Kunden kommt auch die Tatsache an, dass FTE seit einigen Jahren auch wiederaufbereitete Bremssättel anbietet. Dabei handelt es sich um einen wichtigen Aspekt für den Umweltschutz. Denn schließlich werden die Ressourcen immer knapper.

Das Produktprogramm ist umfangreich und umfasst auch rund 2.000 wiederaufbereitete Bremssättel

Dass FTE mit diesem Angebot richtig liegt, zeigen die steigenden Verkaufszahlen in diesem Produktsegment: So haben auch Werkstätten, die die wiederaufbereiteten Bremssättel anbieten, für ihre Kunden ein „grünes“ Argument parat. Und nicht nur das: Denn schließlich sind die wiederaufbereiteten Bremssättel auch günstiger als neue Produkte. Insgesamt umfasst das Programm rund 2.000 derartige Produkte: Die recyclingfähigen Bremssattelgehäuse werden zuerst gereinigt, anschließend werden alle Bohrungen und Gewinde bearbeitet, sodass sie quasi neuwertig sind. Komplett erneuert werden Kolben, Dichtelemente, Nachstellungen und Handbremsteile. So kommt ein Ersatzteil heraus, das einem neuen Sattel in Funktion und Sicherheit völlig gleichwertig ist. FTE setzte auch als erster OE-Lieferant von Radzylindern aus Aluminiumstrangpressprofilen einen Qualitätsstandard für dieses Produkt. Die Aluminiumradzylinder für den Aftermarket entsprechen in allen Komponenten und Gummiteilen dem Serienprodukt. • (MUE)


GEWERBE

Performance-Vehicle für den Autohandel Beim Relaunch des Portals meinauto24.at ist das Feedback des Autohandels eingeflossen. Jedenfalls wolle man ein umfangreicheres Reporting als der Mitbewerb anbieten, sagt Michael Kreuzer. Bei der Autosuche stehe wieder der Autohändler im Vordergrund.

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abei sollen auch die Kriterien der Gebrauchtwagenprogramme des Handels stärker Berücksichtigung finden: Aber, so Kreuzer „die Strategie, den Preis nicht weiter in den Vordergrund zu stellen, wird weiterverfolgt“. Es werde zwar Aktionswochen auf der Plattform geben, bei denen der Kunde Incentives im Zusammenhang mit dem Kauf lukrieren könne.

geszeitung Österreich, die ab dem 2. Quartal außer in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland in einer Ausgabe für Oberösterreich erscheinen wird. Ein Thema für die Internetwerbung des Autohandels sei künftig auch das Bewegtbild. „Jedenfalls fortsetzen“ werde man die Möglichkeit, die E-Mail-Anfrage von Menschen prüfen zu lassen, das Neuwagenthema beobachte man. Mitte des 1. Halbjahres werde es „auch ein eigenes WerkstattPortal“ geben. • (ENG)

„Online-Börse wird Marketingpartner des Autohandels“ Die Produkte würden aber, so Kreuzer, noch „stärker Richtung Performance“ – auf den Verkaufserfolg des Handels – orientiert. „Wir bewegen uns von der reinen Online-Autobörse zum umfassenden Marketingpartner für den Autohandel!“ Kreuzer erwähnt die Beilage „Die besten Autos im Internet“ der Ta-

Der ARBÖ bietet Privatpersonen und Firmen eine Reihe von Dienstleistungen

Technische Kompetenz Dass der ARBÖ bei Pannen gute Arbeit leistet, ist hinlänglich bekannt: Doch in den vergangenen Jahren hat der Automobilclub auch seine technische Kompetenz weiter ausgebaut.

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ie bundesweite Pannenhilfe rund um die Uhr sorgt dafür, dass 9 von 10 Autos an Ort und Stelle wieder flott gemacht werden. Wenn es einmal nicht mehr geht, werden die Fahrzeuge in Werkstätten geschleppt, sodass auch die Kfz-Branche davon profitiert. Insgesamt 475 Mitarbeiter sind im technischen Dienst des ARBÖ: Dass sie laufend weitergebildet werden, ist

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Michael Kreuzer, Geschäftsführer von driveme.at: „Wir stellen mit meinauto24.at Performance – den Verkaufserfolg des Autohandels – in den Vordergrund!“

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eine Selbstverständlichkeit, denn schließlich werden die Fahrzeuge immer komplizierter, was auch die Fehlerdiagnose erschwert. Klar, dass moderne Diagnosegeräte auch in den Pannenfahrzeugen mitgeführt werden. Da der ARBÖ auch Mitglied der Innung der Kfz-Techniker ist, werden in den 90 Prüfzentren auch kleinere Reparaturen für die Mitglieder durchgeführt, außerdem gibt es Klimaservice, Achsvermessung und Fehlerdiagnostik. Als Konkurrenz zu den etablierten Werkstätten sieht man sich aber dennoch nicht. • (MUE)


ANSICHT

Probe- und auch andere Fahrten D

ie Wirtschaftskammer hat das Thema der Probefahrten mit blauen Kennzeichen mit einer Vortragsreihe über derzeitige Handhabungen auf nationaler und internationaler Ebene thematisiert. Es soll eine Gesetzesänderung angestrebt werden, was allerdings keine leichte Übung sein wird. Wie in keinem anderen Bereich zeigen sich in der Praxis teilweise kuriose Auslegungen des spärlichen Gesetzestextes, die wie immer mit der grundsätzlichen Idee nichts zu tun haben und in (pseudo-)juristischen Spitzfindigkeiten gipfeln. • Die Grundidee liegt darin, Erprobungen von Fahrzeugen, deren Betriebszustand nicht völlig klar ist, durch sachkundige Personen überprüfen zu lassen und dafür einen entsprechenden Versicherungsschutz sicherzustellen. Nun beginnt aber – wie bei einem 48 Jahre alten und den politischen Wünschen ausgesetzten Text ganz normal – die Aufzählung der Ausnahmen. Als Probefahrten gelten auch Überführungen im Geschäftsbetrieb, Überführungen durch Käufer, Fahrten zu Begutachtung oder Überprüfung sowie das Überlassen von Fahrzeugen an Kaufinteressenten für 72 Stunden. Den Rest zum „auch“ hat die Praxis in Verbindung mit der Exekution durch die lokalen Behörden gemacht und so sehen wir uns einem Wirrwarr an „geht und geht nicht“ gegenüber. • Die Erteilung der Berechtigung zum Führen von Probefahrtkennzeichen ist im Wesentlichen auf Betriebe beschränkt, die Fahrzeuge erzeugen oder instand setzen, Handel betreiben, gewerbsmäßig befördern, Instandsetzung und Prüfung im öffentlichen Interesse betreiben sowie auch auf Servicestationen und Reinigungsbetriebe. Einzelpersonen, die auch im öffentlichen Auftrag von Gerichten Fahrzeuge prüfen wie Sachverständige, fallen hier unter den Rost. Ein weiteres wichtiges Thema in diesem Zusammenhang, welches unerwähnt bleibt, ist eine der Aufgabe entsprechende Qualifikation. Prinzipiell müssen Kfz mit blauem Kennzeichen kein gültiges Pickerl haben, wobei in diesem Falle aber der Lenker entsprechende Kenntnisse mitbringen sollte. •

„Einzelpersonen, die auch im öffentlichen Auftrag von Gerichten Fahrzeuge prüfen wie Sachverständige, fallen hier unter den Rost“, sagt Dipl.-Ing. Heinz Lukaschek, Ziviltechniker mit Schwerpunkt Verkehr, zu Probefahrtkennzeichen

Die im Normalfall großzügige Handhabung der Bestimmungen und die Analogien hinsichtlich zeitlicher Beschränkungen haben eine häufige Verwendung bei Oldtimern nach sich gezogen. Im Gegensatz zu Deutschland gibt es keine eigenen Oldtimerkennzeichen, welche für Sammler die Möglichkeit bieten, unterschiedliche Fahrzeuge (sind ja auch nicht ständig fahrbereit) in einem begrenzten Zeitraum einzusetzen. EU-Kennzeichen erfreuen sich bei wahren Oldtimerfans höchst geringer Beliebtheit: Wer sich kein schwarzes Taferl retten konnte, sieht im blauen eher eine Verbindung zur Vergangenheit. • Angesichts der breiten Auslegungsmöglichkeiten der Verwendung hat sich die Exekutive auf jene Bereiche zurückgezogen, die klar beschrieben und einfach zu kontrollieren sind. Probefahrtschein, Fahrtenbuch und Fahrauftrag werden hinsichtlich der eingetragenen Daten penibel kontrolliert, was sogar so weit geht, dass Fahrzeuge mit blauem Kennzeichen auch auf nicht abgeschranktem Privatgrund das Hinterlegen der Bescheinigung hinter der Windschutzscheibe benötigen. Die zuständigen Amtsschimmel legen das als Fahrtunterbrechung aus. Sowie es sich für ein Gesetz vom historischen Wert des KFG gehört, unterliegt diese Bescheinigung aber wenigstens keiner Stempelgebühr (!). • Über die recht unterschiedliche Handhabung und Anerkennung im Ausland existiert eine Liste auf der Homepage des BMVIT, wobei die Wirtschaftkammer hinsichtlich der Details sicher besser informiert ist. Unsere Nachbarländer geben sich nicht sehr kulant, Ungarn erkennt die blauen Tafeln überhaupt nicht an. Offensichtlich werden hier unerwünschte Importe von Altfahrzeugen befürchtet. • Der Wirtschaftskammer kann man den Rat geben, neben den Anforderungen der Reparatur und der Handelsbetriebe die heute gängigen Anwendungen vor allem im Bereich des Sachverständigen- und Oldtimerwesens nicht außer Acht zu lassen und dafür ebenfalls Vorschläge für gesetzliche Formulierungen zu machen. Für Anregungen und Fragen ist bei der WKO Wien Dipl.oec. Andreas Westermeyer zuständig.

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GEWERBE

Eine Ladung, bitte Seit Herbst des Vorjahres ist die Hella Ersatzteilhandel GmbH der österreichische Vertriebspartner des schwedischen Batterieladegeräte-Herstellers CTEK. Einer, der das Potenzial schon erkannt hat, ist Franz Luftensteiner aus Ybbs an der Donau.

F

ranz Luftensteiner ist das, was man landläufig einen „Macher“ nennt: Denn er schmiss nach 15 Jahren seinen Job bei den Österreichischen Bundesbahnen hin, weil ihm die dortige Denkweise (die sich nicht wirklich an Leistung, sondern an anderen Parametern orientierte) nicht passte. Das war 2001. Dann machte er sich in Ybbs mit einem Kfz-Betrieb selbstständig – anfangs mit allen Problemen, die es nur geben kann: So starb der KfzMeister, auf den er mangels eigener Meisterprüfung gesetzt hatte, schon nach 3 Monaten überraschend.

Franz Luftensteiner und sein Sohn Roland, der seit mittlerweile 5 Jahren im väterlichen Betrieb mitarbeitet

Auch Kunden aus Wien lassen ihre Autos bei Franz Luftensteiner reparieren

Auch für Oldtimer und Motorräder perfekt geeignet Also schloss Luftensteiner selbst seine (späte) Lehre mit der Meisterprüfung ab, man schrieb mittlerweile das Jahr 2004. Bis dahin war sein Betrieb bereits zwei Mal vom Hochwasser heimgesucht worden: „Im März 2002 waren es nur 30 Zentimeter, aber im August stand das Wasser dann 2,13 Meter hoch.“ In der Werkstätte markierte der Chef mit einem Strich, bis wohin das Wasser reichte. Wie gesagt: Luftensteiner ist nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen. Und es hat sich ausgezahlt: Mittlerweile umfasst die Kundenkartei etwa 3.600 Namen. „Und fast jeden Tag kommt jemand neu dazu.“ Zwar

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spürt auch Luftensteiner, dass der eine oder andere Österreicher sparen muss: „12 Jahre ist es aufwärts gegangen, jetzt haben wir den Plafond erreicht.“ Umso wichtiger ist es, ein zweites Standbein zu haben: Der Betrieb (6 Hebebühnen, ebenso viele Mitarbeiter) hat auch eine große Verkaufsfläche, wo Autozubehör angeboten wird. Seit wenigen Monaten sind auch die Ladegeräte der schwedischen Firma CTEK dabei. „Von den Kunden habe ich begeisterte Reaktionen erhalten“, sagt Luftensteiner. So kann einer von ihnen stets die Batterien seiner zahlreichen Autos startklar halten. Und die Oldtimer-Fahrer aus der Gegend nutzen CTEK, um ihre fahrbaren Schätze gut von einer Ausfahrt zur nächsten zu bringen. Mittlerweile haben aber auch Motorradfahrer erkannt, dass sie mit einem CTEK-Ladegerät perfekt von einer Saison zur nächsten kommen, ohne sich jeden Frühling eine neue Batterie kaufen zu müssen. Am gefragtesten ist das CTEK MXS 5.0, das bei Luftensteiner 99,90 Euro kostet. „Die Kunden schätzen vor allem, dass es 5 Jahre Garantie gibt. Und auch dass sie bei der Anwendung nichts falsch machen können.“ Heuer, in der ersten vollen Saison, will Luftensteiner weitere Kunden von den Vorteilen überzeugen. Die Mundpropaganda wird ihm dabei sicher helfen. • (MUE)


Los geht’s

Mit dem Ende des Winters nähert sich auch der Frühjahrscheck. Hier kann man mit dem neuen Glühkerzentester von Beru ohne Ausbau Stahl- und Keramikglühkerzen testen. Dabei wird das Gerät nur an die Batterie und an die zu testende Kerze angeschlossen. Federal-Mogul Aftermarket GmbH beru.federalmogul.com/de

Pünktlich zum Start der Motorradsaison bietet Banner mit der Bike Bull AGM PROfessional eine Motorradbatterie in Originalteilequalität. So erfüllt die Premium-AGM+SLA-Batterie die Vorgaben von Harley-Davidson, BMW Motorrädern und Bikes mit ABS und umfangreicher Sonderausstattung. Außerdem ist die Batterie zyklenfest und 100 Prozent wartungsfrei. Banner GmbH; www.bannerbatterien.com

Leichter als Aluminium

Das kannst du knicken

Der neue Hinterachsgetriebequerträger von ContiTech bringt 25 Prozent Gewichtseinsparung gegenüber der Aluminiumvariante. Trotz der hohen Crashsicherheit konnte man auch die Schwingungen reduzieren. Zum Einsatz kommt das Bauteil bei Allradfahrzeugen von Mercedes-Benz mit Ausnahme der AMG-Modelle. ContiTech AG; www.contitech.de

Mit den Glühkerzenschlüsseln 4760-1 bis -3 sowie 2530 von Hazet optimierte das Unternehmen die Kardangelenke und deren Schwenkwinkel. Außerdem verfügen alle Schlüssel über eine Kugelklemmung, die zum Festhalten der Glühkerzen verwendet werden kann, womit der Glühkerzentausch erleichtert wird. Hermann Zerver GmbH & Co. KG; www.hazet.de

So bringt man Kerzen zum Glühen

Test mit Zeugnis

Von der Natur lernen Neu bei Mann-Filter ist der FreciousPlus – ein Fahrzeug-Innenraumfilter mit biofunktionaler Beschichtung. Dadurch werden Allergene noch besser gebunden sowie das Wachstum von Bakterien und Schimmelpilzen um mehr als 98 Prozent reduziert. Mann+Hummel GmbH; www.frecious-plus.com

Schwache Batterien gehören im Winter zum Alltag. Damit keine bösen Überraschungen auf Kunden warten, bietet KSTools mit diesem Batterie- und Ladesystem-Tester eine besonders einfache Art, auf Nummer sicher zu gegen. Der integrierte Drucker bietet außerdem eine lückenlose Dokumentation der Testergebnisse. Die intuitive Bedienung sorgt für angenehme und rasch erlernbare Anwendungsmöglichkeiten für Techniker und Mechaniker. KS Tools Werkzeuge-Maschinen GmbH; www.kstools.com

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MENSCHEN

Christophe de Valroger wurde zum neuen Vize-Präsidenten im Bereich Original-Equipment bei der europäischen Tochtergesellschaft von Bridgestone ernannt. Der Franzose (47) war zuletzt beim Leasing- und Flottenmanagement-Unternehmen Arval tätig, davor arbeitete bei Hertz.

Wechsel bei Bosch Dipl.oec. Klaus Huttelmaier (l.), Chef der Robert Bosch AG in Österreich, geht mit 1.4. in Pension. Auf ihn folgt Dr. Klaus Peter Fouquet (r.).

Wir gedenken des Ablebens von Helmuth H. Lederer am 4. März 2014. Ein Jahr ist seither vergangen und viele seiner Sorgen um die Branche sind geblieben. Wir von AUTO & Wirtschaft lassen nicht locker, seine nahezu zeitlosen Ansichten und Lösungsvorschläge zu propagieren und ihnen zum Durchbruch zu verhelfen.

Johannes Jaksch leitet das neu geschaffene Büro von Bosch in Steyr, mit dem das Unternehmen mehr Nähe zu seinen Kunden demonstriert. Der 40-Jährige arbeitet seit 2006 für Bosch; in Steyr sind derzeit 7 Mitarbeiter beschäftigt, 2 weitere werden noch gesucht.

Mag. Christa Scheidl ist seit Februar als PR-Assistentin bei der Ford Motor Company (Austria) GmbH in Wien tätig. Sie folgt auf Miriam Plank, die – wie in der Februar-Ausgabe berichtet – zu Mercedes gewechselt ist.

Blitz Rotary Dominik Schwarz (l.) ist seit wenigen Wochen Vice President Rotary bei der BlitzRotary GmbH und damit für den Bereich Hebetechnik zuständig. Doris Wochner (M.) leitet seit Mitte Jänner den Bereich Finanzen und komplettiert damit das Führungsteam: Bereits im September 2014 war Jürgen Maier (r.) als Produktmanager Pkw-Hebetechnik aufgenommen worden.

Neu bei Inara Die ehemalige ARBÖGeneralsekretärin Mag. Lydia Ninz (M.) ist als Prokuristin für die Öffentlichkeitsarbeit der INARA GmbH zuständig. Die Onlineplattform („Initiative Aufsichtsräte Österreich“) versorgt die rund 20.000 Aufsichtsräte in Österreich mit Informationen. Geschäftsführerin ist Dr. Brigitta Schwarz (l.), Mag. Dr. Wilhelm Rasinger (r.) ist ebenfalls mit im Team dabei.

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Neuer Commercial Leader bei GE Capital Fleet Services in Österreich und Deutschland ist Christian Schüßler. Der 43-Jährige folgt auf Ludger Reffgen, der das Unternehmen nach mehr als 25 Jahren verlassen hat. Schüßler ist auch Mitglied der Geschäftsleitung von GE Capital Fleet Services.

Seit 1. Februar ist Andreas Löffler (B.) bei der Santander Consumer Bank als neuer Gebietsleiter Kfz für Kärnten und die Steiermark zuständig. Sein Vorgänger Anton Wagner ist in Pension gegangen.

Ralf Kalmbach hat beim Beratungsunternehmen A.T. Kearney die Verantwortung für das weltweite Automobilgeschäft übernommen. Er kommt von Roland Berger Strategy Consultants, wo er ebenfalls als Berater im Kfz-Bereich tätig war.


Personalia bei Ford Attila Miklos (l.), der zuletzt als Produktmanager „Parts and Collisions“ bei der Ford Motor Company (Austria) GmbH tätig war, wechselt in die Service-Gebietsleitung für Südösterreich. Seine Nachfolge tritt Gábor Sipka (r.) an.

Führungswechsel bei Michelin Dieter von Aspern (l.), Michelin-Vertriebsdirektor für Österreich/Deutschland/Schweiz, wechselt als Direktor Großhandel Europa in die Führungsebene des Konzerns. Seine Aufgabe übernimmt Anish K. Taneja (M.). Neuer Direktor für das Pkwund Leicht-Lkw-Ersatzreifengeschäft ist Mathias Kratzsch (r.).

Sixt verjüngt sich Der Aufsichtsrat des international tätigen Autovermieters Sixt wurde erweitert: Konstantin (32, l.) und Alexander Sixt (35, r.) wurden zu Mitgliedern bestellt. Ihr Vater Erich (70) bleibt als Vorstandsvorsitzender bis mindestens 2020 im Unternehmen tätig, das er seit 1969 führt.

Im Vorfeld der Wirtschaftskammerwahl kam es zu einer überraschenden Personalentscheidung: Die beiden Kommerzialräte Alfred Berger (B2000, l.) und Walter Benda (r.) wechselten vom Sozialdemokratischen Wirtschaftsverband Österreichs (SWV) in den Wiener Wirtschaftsbund. Sie argumentierten damit, ihre Interessen im Wirtschaftsbund besser vertreten zu wissen. SWV-Fraktionsführer Komm.-Rat Willibald Keusch wollte den Wechsel nicht kommentieren.

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LESERBRIEFE

Betrifft: Der „Außenminister“ der Branche in AUTO & Wirtschaft 2/15 Sehr geehrter Herr Müller! Die Reaktionen der Kollegen auf Ihren Beitrag über unsere Initiativen und Anliegen auf EU-Ebene sind sehr positiv und ermutigend. Ich möchte dies gerne zum Anlass nehmen, um mich für Ihr unentwegtes Engagement und Ihre Recherchen über die Interessen und Hintergründe der Spannungsfelder der KfzBranche sehr herzlich zu bedanken. Komm.-Rat Dr. Gustav Oberwallner, stv. Vorsitzender des Bundesgremiums des Fahrzeughandels

Betrifft: Sonderausgabe „Der Mensch ist das Maß“ Hallo Herr Lustig, ich hoffe, dass es Ihnen gut geht und möchte mich bei Ihnen ganz herzlich für die Zusendung der schönen Broschüre „Der Mensch ist das Maß“ bedanken. Ein großes Kompliment für diese toll gestaltete und interessante Ausgabe – hat mir sehr gut gefallen. Ich hoffe, dass wir uns bald mal wieder austauschen können, spätestens zur IAA. Lieben Gruß nach Wien, Peter Lorenzen, Geschäftsleitung Marketing, Kommunikation & E-commerce, Dürkop GmbH, Braunschweig (D) Kompliment. Top beeindruckend! Adrian Schnell, Inhaber von Autofaszination, Neuenhof (CH)

Betrifft: AutoZum-Bericht in AUTO & Wirtschaft 2/2015 Hallo Herr Lustig, vielen Dank nochmal für Ihre Unterstützung. Bitte notieren Sie sich für das nächste Mal, dass die Brands Fishman (OE und OES) und MotoRad (IAM) aus Israel sind. In Ihrem letzten Artikel stand, dass die Marke Motorad aus Tschechien kommt. Bis bald! Mit freundlichen Grüßen, Gioacchino Monfrecola, Sales Manager for Germany, Austria and Switzerland, MotoRad Kraftfahrzeug Kühlsystem GmbH, Erftstadt-Liblar (D)

In der Kolumne „Der A&W-

Papierkorb“ sind Inhalte zu lesen, die zum Schmunzeln anregen können, ohne dass sie unbedingt immer mit der Automobilbranche zu tun haben.

• Achtung, Achtung, Rentiere unterwegs! Auch wenn in Österreich der eine oder andere Bär, Luchs oder Wolf unterwegs ist: Rentiere wurden bis dato nicht gesichtet. Doch in Nordeuropa sind sie eine große Gefahr für die Autofahrer – und so ist es kein Wunder, dass sich in Finnland ein Echtzeit-Warnservice etabliert hat. Nach einem Pilotversuch verfügt man über ein Netz aus 18 Rentierzüchtern und Dutzenden Fahrern, die das System mit Beobachtungen versorgen. Es sind nämlich nicht so sehr einzelne Tiere, die den Autofahrern Probleme bereiten, sondern oft ganze Herden, die plötzlich die Straße überqueren wollen oder sogar schon mitten auf der Fahrbahn stehen. Daher ist nun eine Website mit Informationen über gesichtete Herden online, außerdem sollen die Lenker via SMS über die Gefahren informiert werden. Weiters testen Züchter ein Spray, das die Geweihe wie ein Verkehrsschild reflektieren lässt. Wie groß das Problem ist, zeigt eine Zahl: Obwohl die Gegend eher dünn besiedelt ist, ereigneten sich in Finnland in den vergangenen Jahren 3.700 bis 4.600 Kollisionen zwischen Rentieren und Autofahrern binnen 12 Monaten.

Die Redaktion freut sich über Feedback aller Art und ist bereit, sich sowohl der Kritik zu stellen als auch Lob entgegenzunehmen. Sie behält sich aber Kürzungen der Reaktionen aus der Leserschaft vor.

Der elektronische Informationsdienst für die österreichische Automobilbranche

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Die Fachjournalisten im A&W-Verlag recherchieren die jeden Freitag erscheinende „AUTO-Information“ (ab sofort auch als App erhältlich) und die stets aktualisierte „AUTO-info4you“. 11-mal jährlich versorgen wir Sie in „AUTO & Wirtschaft“ mit Branchennews.

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