MÄRZ 2014
NoVA-Erhöhung
ALLE DETAILS ZUR EINIGUNG Ausgleichsanspruch Unterschiedliche Ansichten der Juristen
Umfrage Plant die Regierung weitere Belastungen?
Waschen Saubere Aussichten für Ihre Kunden
Bremsen Die Neuheiten zur Frühjahrssaison
Zum Herausnehmen! März 2014
Sommer 2014
POSITIVE AUSSICHTEN Reifentrends SUVs als Wachstumsmarkt
Herausforderungen RDKS wird schnell zur Realität
Markt-Gefahren Beratungsdiebstahl und Preisdumping
Statistik Auch 2013 massiv rückläufig
Premium und SUV sind die Wachstumsbereiche der Reifenbranche
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REIFEN & Wirtschaft: verhaltener Optimismus in einem schwierigen Umfeld
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Schattenregierung
ANSICHT
M
achen wir einen Rückblick auf Mitte Dezember 2013: Das war jene Zeit, als sich die langjährigen Koalitionäre SPÖ und ÖVP nach zweieinhalb Monate dauernden „Verhandlungen“ entschlossen, es wieder gemeinsam zu probieren. Wir sahen eine (schon lange nicht mehr große) Koalition, die vor allem aus Mangel an Alternativen zustande gekommen ist: Die Sozialdemokraten wollen nicht mit den Freiheitlichen und die Volkspartei hat mit dieser Truppe schon zur Jahrtausendwende ihre blauen Wunder erlebt. • Gott sei Dank sind die Grünen zu klein, um mit einer der beiden anderen Parteien koalieren zu können: Vor allem wenn man sich das Trauerspiel um die völlig verpfuschte Fußgängerzone samt rasenden Radlern in der Wiener Mariahilfer Straße anschaut, die von der rot-grünen Stadtregierung gegen alle Bedenken durchgepeitscht wurde. Sollte man irgendwann ein Musterbeispiel dafür brauchen, wie man eine gut funktionierende Einkaufsstraße massiv beschädigt und Millionen Euro an Steuergeld vernichtet hat, wird man sich an Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou und ihr Team sicher mit Schaudern erinnern. Ich glaube nämlich nicht, dass sich die Turbulenzen noch glätten werden. • Doch zurück zur damals „neuen“ (und doch von Beginn an alt aussehenden) Bundesregierung und dem Dezember 2013: Offenbar hatten die Herren Faymann, Spindelegger und Co. damals trotz zehnwöchiger Gespräche keinen Plan, wie man das Geld für die Budgetsanierung auftreiben könnte. Daher besann man sich der Autofahrer, kündigte eine Erhöhung von NoVA und motorbezogener Versicherungssteuer an und blieb bei den Plänen, obwohl sich die Standesvertreter der Kfz-Branche bemühten, das Schlimmste abzuwenden. Jetzt haben wir den Scherbenhaufen. • Die Erkenntnis eines hochrangigen Branchenvertreters, dass die Wirtschaftskammer offenbar keine Schattenregierung mehr ist, wie es in früheren Jahrzehnten der Fall war, spricht Bände.
Gerhard Lustig: „Wie stark muss unsere Autowirtschaft noch belastet werden, bis sie auf die Barrikaden steigt?“ Mag. Heinz Müller: „Mit der stur durchgezogenen NoVA-Einführung hat sich die Regierung keine Lobeshymnen verdient.“
Zenit überschritten Immer noch betäubt sich der österreichische Autohandel mit prognostizierten 320.000 Pkw-Neuzulassungen 2013, auch wenn alles dagegen spricht und 280.000 angesichts realistischer wirtschaftlicher Betrachtungen richtiger wären. Fehlende Kaufkraft, rücksichtslose Politik, die Statistik Austria macht es möglich, auch wenn der Zenit im Autogeschäft längst überschritten ist. Die dumme Tat eines engstirnigen Importeurskreises? Das steht zwar in vielen Kommentaren, erklärt das Phänomen aber nicht. Tatsächlich macht Österreich keine Ausnahme der auch sonst in Europa verbreiteten Unsitte der Kurzzulassungen zur Beschönigung eines Zustandes, der längst vorbei ist. • Die Unsitte der Branche macht nur sichtbar, was anderswo unter der Oberfläche schwelt: Ressentiments gegen Automobile und gegen die damit verbundene Arbeitswelt. Bis vor Kurzem hätten Hinweise auf ökonomische Vorteile ausgereicht. Daher greifen auch Erklärungen, die auf hohe Umweltverträglichkeit der modernen Fahrzeuggenerationen verweisen, zu kurz. Die Antipathie gegen das Automobil wird vor allem von den urban beeinflussten Menschen angenommen. Steigende Lebenskosten, dazu immer teurere Lenkungsmaßnahmen erschweren vielen den Erwerb eines Fahrzeugs und ruinieren unsere Fahrzeugwirtschaft. • Aufklärungsarbeit, die zeigt, dass das Schicksal unserer Wirtschaft mit der (Auto)Mobilität verknüpft ist, ist vonnöten, fordert Ihr
AUTO & Wirtschaft • MÄRZ 2014
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INHALT
Aspekte Abschied von Lutz Holzinger Hyundai und Autogott kooperieren
ALLRAD LIFESTYLE ABENTEUER
Verleger: Helmuth H. Lederer
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3/2014, 27. Jahrgang Cover-Werbung: VDO MEDIENINHABER UND ANZEIGENVERWALTUNG A&W Verlag GmbH (FN 238011 t) 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 T: +43 2243 36840-0 F: +43 2243 36840-593 E: redaktion@autoundwirtschaft.at I: www.autoundwirtschaft.at Geschäftsführer und Herausgeber: Gerhard Lustig, DW 527 M: +43 664 8229485 E: lustig.gerhard@autoundwirtschaft.at Chefredakteur: Mag. Heinz Müller, DW 523 M: +43 664 8221660 E: mueller.heinz@autoundwirtschaft.at Chef vom Dienst: Philipp Hayder, DW 526 M: +43 664 8223301 E: hayder.philipp@autoundwirtschaft.at Redaktion: Dr. Klaus Engel, DW 525 M: +43 664 8493231 E: engel.nikolaus@autoundwirtschaft.at Matthias Kreutzer, DW 579 M: +43 664 88368584 E: kreutzer.matthias@autoundwirtschaft.at Dieter Scheuch, DW 575 M: +43 664 2359052 E: scheuch.dieter@autoundwirtschaft.at Stefan Schmudermaier, DW 576 M: +43 664 2359053 E: schmudermaier.stefan@autoundwirtschaft.at Pascal Sperger, DW 532 M: +43 664 2359050 E: sperger.pascal@autoundwirtschaft.at Redaktionelle Mitarbeit: Dr. Kurt Holzbauer, Peter Homola, Dr. Friedrich Knöbl, Willy Matzke, Petra Mühr, Irina Podshibyakina, Gerald Weiss Anzeigenmarketing: Stefan Binder, MBA (Ltg., Prok.), DW 522 M: +43 664 5285661 E: binder.stefan@autoundwirtschaft.at Alexander Keiler, DW 521 M: +43 664 8229487 E: keiler.alexander@autoundwirtschaft.at Hartwig Scheicher, DW 520 M: +43 664 8229494 E: scheicher.hartwig@autoundwirtschaft.at Hbv. und Leitung Administration: Annemarie Lust, DW 597 E: lust.annemarie@autoundwirtschaft.at Schwesterpublikationen: AUTO BILD Österreich Eurotax AUTO-Information AUTO-info4you FLOTTE & Wirtschaft 4wd ALLRADKATALOG AUTO&Wirtschaft Schweiz AUTO BILD Schweiz aboutFLEET Grafik: graphics – A. Jonas KG 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 T: +43 2243 36840-594 E: jonas.alexander@autoundwirtschaft.at Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH 3580 Horn, Wiener Straße 80 Bezugspreis: Jahresabonnement (11 Ausgaben) Inland: ¤ 68,– exkl. 10 % MwSt (Einzelpreis Inland: ¤ 8,– inkl. 10 % MwSt); Ausland: ¤ 85,– Bankverbindung: Bank Austria UniCredit Group, BLZ 12000, Konto-Nr. 51844 097 901 IBAN = AT63 1200 0518 4409 7901 BIC = BKAUATWW UID = ATU57361312 Gerichtsstand: LG Korneuburg Verbreitete Auflage: 12.500 Stück Erscheinungsweise: monatlich (Juli/August Doppelnummer) mit Supplements laut Mediadaten 2014 Grundlegende Richtung: unabhängige Fachzeitschrift für alle, die vom Kraftfahrzeug leben Manuskripte: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie werden nur retourniert, wenn Rückporto beiliegt.
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Thema „Deutlich am Tisch gehaut“
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Handel Thema Wer hat sich bei den NoVA-Verhandlungen durchgesetzt? War für die Branche mehr drin? Seite 8
Honda: Packesel als Hoffnungsträger Saab: Die Chronologie einer Pleite Castrol: Am Impuls der Kfz-Branche Eurotax: Neues Jahr – neue Ziele BMW: Weitere Erfolge sind angesagt Mercedes: V wie Vielseitigkeit AVAG: Ruhiger Kurs in schwieriger Zeit Audi: Drifttraining als Kundenbindung Autohändler: Wenn Tiroler querulieren Ostfantasie: Neuer Rekord trotz Krise
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Management
Handel Opfer sind immer die Händler, nie die Konzerngranden ab Seite 12
ZUM HERAUSNEHMEN: März 2014
Läuft alles rund? Überblick über die aktuellen Reifentrends
Sommer 2014
POSITIVE AUSSICHTEN Reifentrends SUVs als Wachstumsmarkt
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Herausforderunge RDKS wird zur Realität
schnell
Markt-Gefahren
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Statistik Auch 2013 massiv rückläufig
sind die Premium und SUV der Wachstumsbereiche Reifenbranche
ft.at
CarGarantie: Ohne Sorgen mit dem Bike meinauto24: Neuwagen werden ver„dealt“ Ausgleichsanspruch: Das neue Credo Santander: Die nächste Poleposition Derendinger: Erfolgsfaktor Persönlichkeit Statistiken: Einmonats-Minus – oder mehr? JATO: Ein starker Start ins neue Jahr Opel: „Mauern im Kopf einreißen“ Umfrage: Droht zweite Belastungswelle?
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Wirtschaft AutoScout24: Land der Apps ARBÖ: Keine Konkurrenz Automechanika: Neuer Lack für Frankfurt Bosal: Auf zu neuen Ufern Garanta: Für jeden Fall der Fälle Autofaszination: Suche nach Partnern Oberösterreich: Tag der Kfz-Wirtschaft VW: „Ohne Agenten geht es nicht“ Würth: Harte Arbeit Bosch: Fix und fertig Perspektiven: Differenz und Differenzierung
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www.autoundwirtscha
Gewerbe
Management Welcher Ausgleichsanspruch steht den Chevrolet-Händlern zu? ab Seite 24
AUTO & Wirtschaft • MÄRZ 2014
Webasto: Auf höchsten Touren Bremsen: Neuheiten auf diesem Sektor VDO: Wissen als Vorsprung Car Parts: Starkes Bremsenpaket Bosch: Einsteigermodell mit Potenzial Klein: Für jedes Börserl geeignete Produkte Derendinger: Chance auf Aufrüstung Herkules: Endlich eine für alle Siems & Klein: Anschließen und loslegen FTE: Neu? Muss nicht sein! TRW: Der Lieferant des Jahres 2013 Reparatur: Kampf dem Totalschaden Berner: Mittel soll Wunder wirken
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Wirtschaft ARBÖ sieht sich nicht als Konkurrenz zu den Werkstätten
ab Seite 36
Gewerbe Arbeiterkammer rät Konsumenten, bei Totalschäden sich nicht über den Tisch ziehen zu lassen ab Seite 55 hollu: Bereit für jeden Einsatz Caramba: Frühjahrsduft in der Waschanlage MH Autoteile: Das Lager ist beeindruckend Lack & Technik: Sieben auf einen Streich AMS: Ungebremste Bremsengeschäfte Sonax: Bereit für saubere Geschäfte Bimax: Welche Politur ist geeignet? Auto Magic: Chemie muss stimmen WashTec: Das Jahr der Innovationen Leitl: „Wir hatten überzeugende Argumente“ Förch: Erfolgsfaktor Leidenschaft Moser: Service mit Sicherheitsnetz Neue Produkte
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Menschen Verstärkung bei Sixt Personalia bei Peugeot Austria Schlusswort von Helmuth H. Lederer
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Ansichten Müller und Lustig
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ASPEKTE
Gründungsteam von AUTO & Wirtschaft anno 2004 (v. l.): Sascha Pryszlak, Auguste Bauer, Helmuth H. Lederer, Gerhard Lustig, Alexander Jonas, Andreas Dusovsky und Lutz Holzinger
Wo wirst Du nun schreiben, lieber Lutz? Zuerst konnten wir es gar nicht fassen: Krebs, diagnostiziert eindruckt, mit denen er die Schwierigkeiten seines Alltags mit bei einer an sich harmlosen Voruntersuchung anlässlich einer zu spät abgelieferten Texten und Marktumfragen gemeistert Routine-Operation, die Du als begeisterter Handballer im Juni hat. Ganz deutlich habe ich noch das letzte Interview mit ihm vorigen Jahres machen wolltest. Gerade zu jener Zeit übrigens, in eurer Redaktion vor Augen, wo man mit guten Freunden um als Dein letztes Buch über Raiffeisen in den Bestseller-Listen den Tisch sitzt. Mit seiner Arbeit, seinem Engagement und seiaufgetaucht ist. Statt des Knies wurde dann Deine Lunge opener unerschütterlichen Lebensfreude wird er mir immer in riert. Ein paar Wochen später warst Du wieder da, hast Deine guter und dankbarer Erinnerung bleiben. Texte geschrieben – bis es nicht mehr ging, weil der Krebs in Ich möchte euch auf diesem Weg meine aufrichtige Anteilden Bereich des Denkens vorgedrungen war. nahme aussprechen – obwohl bereits in Pension, habt ihr einen Doch Du alter Kämpfer hast es nicht wahrhaben wollen: Hast wirklich guten Kollegen verloren. es noch einmal versucht, warst bei der Weihnachtsfeier. Und Mit diesmal wirklich traurigen Grüßen dann? Dann ist es plötzlich schnell gegangen und wenige Tage Sonja Eckhart, KUMHO Tire Europe GmbH, Graz vor Deinem 70. Geburtstag war der Tod doch stärker. Du wirst uns fehlen: Als Kollege, der Du auch in der Pension Mit tiefer Trauer habe ich den Tod von Lutz Holzinger vernomjeden Fachartikel und jede Kurzmeldung in den Laptop gehäm- men. Wir haben Lutz Holzinger als seriösen und ausgezeichnemert hast wie seinerzeit in die Schreibmaschine bei der „Volksten Redakteur und als hervorragenden Menschen kennen lerstimme“. Und vor allem als Mensch, der nen dürfen. Er wird uns mit seinen Du uns alle mit Deiner stets guten Laune fachlich ausgezeichneten Berichten und unterhalten und mit Deinem unglaubliseiner „persönlichen Note“ sehr fehlen. chen Wissen beeindruckt hast. Niemand Dem Verlag und der Familie möchte ich IN DER PENSION VOR ALLEM EINE FRAGE DES GELDES von uns hat Dich je grantig erlebt. persönlich und im Namen der BASF Dr. Lutz Holzinger ist nicht mehr. Als meine/unsere tiefste Trauer und AnteilS Chefredakteur habe ich die traurige Aufnahme zum Ausdruck bringen. gabe, mich ein letztes Mal von Dir, lieber Der Mensch ist erst wirklich tot, wenn Lutz, zu verabschieden. niemand mehr an ihn denkt (Bertold Sag’ uns nur noch eines: Wo wirst Du Brecht). In seinem letzten Artikel befasste sich Lutz jetzt Deine Texte verfassen? Viele Grüße und die besten Wünsche aus mit der persönlichen Mobilität in der Pension Mit den besten Grüßen, Heinz Müller Salzburg Peter Valenta, Geschäftsführer BASF Coatings Services Auch unsere Leser haben betroffen auf die Nachricht von Lutz’ GmbH, Eugendorf Tod reagiert. Hier eine Auswahl der Zuschriften: Tief getroffen habe ich soeben euren Newsletter gelesen … In Lieber Gerhard, lieber Nikolaus, das gesamte Team, den doch mittlerweile sehr vielen Jahren, die ich mit Lutz Holmein Beileid von Herzen. zinger zusammengearbeitet habe, hat er mich immer wieder Liebe Grüße Thomas Detela, durch seine Kompetenz, Großzügigkeit und seinen Humor beLeitung Customer Service, Eurotax GmbH, Wien • Eine weitere Gruppe sind Pensionisten, die aus den heute zugänglichen Formen der Auswahl von Transportmitteln (neben Fußweg Radfahren, Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, Taxi, Mietwagen oder Carsharing) die für sie jeweils günstigste Variante ermitteln. • Schließlich kommen die Pensionisten, für die das Auto eine No-Go-Area darstellt oder geworden ist, weil die Kosten für die Haltung eines Autos oder die regelmäßige Nutzung von Mietvarianten ihre materiellen Möglichkeiten deutlich übersteigen.
In der Bewertung dieser Varianten bekommen wir es mit höchst unterschiedlichen Rahmenbedingungen zu tun, die vor allem auf eine höchst ungleiche Verteilung von Lebenschancen hinweisen. Allerdings hat der französische Soziologe Pierre Bourdieu in seinem Hauptwerk „Die feinen Unterschiede“ herausgefunden, dass das Wohlbefinden einer gesellschaftlichen Schicht in entwickelten Industrieländern keineswegs mit ihrem messbaren Reichtum, sondern mit ihrem kollektiven Selbstverständnis zusammen hängt. Das heißt, dass die meisten Menschen sich in ihrem jeweiligen Umfeld einfach am wohlsten fühlen. Dennoch ist es eine Herausforderung, die einzelnen Methoden zu analysieren, mit denen Pensionisten sich ihre Reisewünsche – zum Beispiel am Wochenende in die Südsteiermark – erfüllen können.
Auto ist – vereinfacht ausgedrückt – ein Thema, das die persönliche Mobilität und das Einkommen der potenziellen Nutzer berührt. Dementsprechend unterschiedlich sind die sozialen und pekuniären Reaktionen auf die Frage „Wozu Auto?“ Dazu kommt, dass der Bedarf an persönlicher Mobilität sich derzeit mit der Altersstufe der Betroffenen massiv ändert.
tatistiken zeigen mittlerweile, dass das Auto nicht mehr der stärkste Wunsch von jungen Erwachsenen ist. Sie ziehen neuerdings moderne IT-Geräte der erweiterten Mobilität deutlich vor. Darin unterscheiden sie sich von den Käufern von Luxuslimousinen, die in der Regel von betuchten Personen im Alter über 50 Jahren erworben werden.
Ein anderer Punkt ist das Verhalten von Zeitgenossen, die aus dem aktiven Erwerbsleben mehr oder weniger ausgeschieden sind. Sie haben die Wahl zwischen folgenden Varianten der Nutzung von Transportmitteln: das Auto als Status- und Persönlichkeitssymbol; das Auto als eines von vielen Mitteln zur Befriedigung von Mobilitätsbedürfnissen; das Auto als willkommene Mobilitätsunterstützung; das Auto als No-Go-Ära, weil die Kosten-Nutzen Relation nicht oder nicht mehr passt. Alle diese Varianten setzen voraus, dass ehemalige Autonutzer eine ausreichend hohe Pension einstreifen, die ihnen diese Möglichkeiten weiter offen hält. Wer hingegen auf eine durchschnittliche Zuwendung der ASVG (Allgemeine Sozialversicherung) angewiesen ist, schaut durch die Finger, wenn er seinen Transportbedarf individuell optimieren will.
Zudem gilt es festzuhalten, welche Hilfsmittel dem einzelnen Pensionsbezieher je nach Kassenlage für die Erfüllung seiner Mobilitätsbedürfnisse potenziell zur Verfügung stehen: • Der Automobilwirtschaft am stärksten am Herzen liegen jene Pensionisten, die ohne alle Einschränkungen weiterhin „Ja“ zum Besitz eines Fahrzeugs sagen, gleichgültig ob sie das Fahrzeug selbst in Betrieb nehmen oder das Lenken Dienstleistern überlassen. • An zweiter Stelle folgen diejenigen Pensionisten, die das Auto selektiv als willkommenes Hilfsmittel betrachten, um Probleme des persönlichen Transports auf einfache Weise zu lösen und zum Großteil über eine eigene Zulassung verfügen.
Beginnen wir mit einem wohlbestallten Automobilbesitzer, der mit dem VW Golf VII, in Österreich als Durchschnittsfahrzeug gehandelt, von Wien aus eine 3-Tages-Reise nach Leutschach antritt. Er muss pro Kilometer mit Fahrzeugkosten von 39 Cent rechnen. Das ergibt für eine Entfernung von zwei Mal 249 Kilometern sowie 80 Kilometern für Besichtigungen und Unterhaltung vor Ort eine Gesamtsumme von 578 Kilometern bzw. rund 225 Euro. An nächster Stelle kommen Personen, die kein eigenes Auto mehr besitzen, aber über ausreichend Mittel verfügen, um sich Transportmöglichkeiten – je nach Zweckmäßigkeit – zu kaufen: Taxi, Mietwagen, Carsharing. Für Leutschach kommt nur die Variante Mietwagen in Frage. Im Raum Graz bietet Sixt als billigstes Fahrzeug einen Peugeot 208 für einen Tarif von 65,95 Euro für drei Tage an. Dazu kommt der Transport per Bahn von Wien nach Graz, der mit der Seniorenkarte hin und retour pro Person 37 Euro erfordert. Treten zwei Personen die Fahrt an, kommt der Spaß auf insgesamt rund 140 Euro plus Spritkosten. Dieses Angebot kann durch Dienstleistungen lokaler Anbieter möglicherweise unterschritten werden, bildet jedoch einen relevanten Richtwert.
„Ich habe mich entschlossen, meine Tochter um ihr Auto anzupumpen.“
Dr. Lutz Holzinger, Leiter der A&WSonderprojekte
Eine ausgesprochene „Pascha-Lösung“ wäre es, per I. Klasse anzureisen und abgesehen von Spaziergängen und Wanderungen jeden Ortswechsel mit lokalen Anbietern aus dem Transportgewerbe zu bestreiten. Für den Bahntransport nach Leibnitz sind pro Person und Richtung 68,50 Euro zu bezahlen; macht für zwei Personen zusammen 274 Euro. Dazu kommen die Tarife für diverse Zubringer- und Ausflugsdienste, die sich läppern können. Am unteren Ende der Skala firmieren diejenigen aus dem Berufsleben Ausgeschiedenen, für die zusätzliche Ausgaben eine schwere Belastung ihres Haushaltsbudgets darstellen. Für sie besteht die Chance, sofern sie gut zu Fuß sind, die Strecke von Wien nach Leibnitz und retour mithilfe des Senioren-Tarifs um 37 Euro günstig zurückzulegen. Von dort aus geht es dann mit örtlichen öffentlichen Verkehrsmitteln und/oder zu Fuß weiter. Propagandisten der körperliche Ertüchtigung werden mit großer Überzeugung verkünden, dass sie die beste Wahl getroffen haben: Billig und mitten in der Landschaft unterwegs, die an den anderen Reisenden großteils nur vorbeifliegt. Was mich betrifft, habe ich mich letzten Endes entschlossen, meine Tochter um ihr Auto anzupumpen. Und das hat übrigens ausgezeichnet funktioniert. • LHO «
WOZU AUTO? Dezember 2013 Seite 94/95
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AUTO & WIRTSCHAFT •MÄRZ 2014
ZKW geht nach Übersee Der Wieselburger Autozulieferer ZKW Group (Zizala Lichtsysteme) wird bis 2015 mit einem neuen Werk in Silao (Mexiko) 29,4 Millionen Euro investieren und in der ersten Phase 350 Arbeitsplätze schaffen. Dort soll das komplette Programm an Automobilbeleuchtung – von LED-Scheinwerfern bis zu Innenleuchten –
gefertigt und Autohersteller im NAFTA-Raum beliefert werden. Außerdem plant ZKW einen Vertriebs- und Entwicklungsstandort in Michigan (USA), der in enger Zusammenarbeit mit dem Standort in Mexiko sowie seinen weiteren Niederlassungen die Automobilhersteller im amerikanischen Raum betreuen wird.
Hyundai und Autogott kooperieren Mit Tageszulassungen des Hyundai i30 ist die erste direkte (befristete) Zusammenarbeit von Autogott und Hyundai gestartet. Laut Importeur wickeln die Verkäufe ausgewählte Händlerpartner ab. Das Preisgefüge soll dadurch nicht unterlaufen werden.
Ungewohnter Realismus „Ich würde mich freuen zu sagen, es sei realistisch, 200.000 Elektroautos bis 2020 auf Österreichs Straßen zu bringen! Aber wir müssen die Kuh im Stall lassen“, sagt der neue Umweltminister Dipl.-Ing. Andrä Rupprechter. „Ich denke, dass wir die Ziele anpassen müssen.“ Er sei für realistische Zielsetzungen. Rupprechter will sich mit Verkehrsministerin Doris Bures auf eine gemeinsame Strategie verständigen. „Ich bin zuversichtlich, dass wir dann auch bald eine realistische Zahl präsentieren können!“ Er sei für die Einführung von E10, dies sei aber auf europäische Ebene zu lösen.
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Veränderung der Bruttoneupreise durch die neue NoVA nach Segmenten, absolut und in Prozent, basierend auf Neuzulassungsdaten 2013
Dr. Christian Pesau, Geschäftsführer Automobilimporteure
„Deutlich am Tisch gehaut“ In der Autobranche herrscht Verärgerung, dass die vielen Verhandlungsrunden über die Erhöhungen bei NoVA und motorbezogener Versicherungssteuer letztlich ohne greifbares Ergebnis geblieben sind. Von Mag. Heinz Müller und Dr. Nikolaus Engel
Dr. Gustav Oberwallner, stv. Bundesgremialobmann des Fahrzeughandels
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etztlich waren es viele (relativ) sinnlose Stunden, die die Vertreter der Kfz-Branche mit den Verhandlern des Finanzministeriums verbrachten: Denn mit Ausnahme einiger weniger Zusagen setzten sich die nach zusätzlichen Millionen fürs Budget gierenden Verhandler des Finanzministeriums (und der Politik) durch. Alle Detailergebnisse entnehmen Sie bitte dem Kasten! Schon im Jänner und Februar waren die Auswirkungen der bevorstehenden Steuererhöhung in der Zulassungsstatistik zu spüren. Ein Minus von 13,6 Prozent im Jänner (also während der Verhandlungen) zeigte die Verunsicherung der Autofahrer, ob sie denn nun kaufen sollen oder nicht. Und die von vielen Herstellern gemeldete gute Auslastung der Schauräume im Februar bewies schließlich, dass letztlich doch noch viele Käufer zuschlugen (auch wenn die endgültigen Zulassungszahlen bei Redaktionsschluss noch ausstanden). Wie auch immer: Jetzt ist die Katze aus dem Sack. Laut Heiko Haasler, Generaldirektor bei Eurotax Österreich, liegen die durchschnittlichen Mehrkosten bei rund 260 Euro pro Fahrzeug. Es gebe überhaupt nur fünf Importeure, deren Fahrzeuge in Summe günstiger wurden: Lada, Corvette, Dacia, Lancia und
AUTO & Wirtschaft • MÄRZ 2014
Peugeot. „Die Mehrkosten für die Branche liegen bei 82,3 Millionen Euro pro Jahr.“ Interessant ist auch ein Blick auf die Autos, die teurer werden: Mit 32.293 Euro zusätzlich trifft es den Aston Martin V12 Vanquish S am stärksten; das Auto war aber auch bisher mit 313.015 Euro nicht gerade günstig. Aber auch die Preise „normaler“ Autos wie des Land Rover Defender Diesel schnalzen um 10,2 Prozent empor, während hingegen der Lada Taiga um 21,2 Prozent billiger wird. Auch Kunden eines Chevrolet Camaro (-13,1 Prozent) oder eines Jeep Wrangler 3.6 V6 (-7,6 Prozent) können sich freuen.
„Über Sozialpartnerschaft enttäuscht“ Unter den Branchenvertretern herrscht Uneinigkeit, ob nicht doch mehr aus den Verhandlungen herauszuholen gewesen wäre. „Ich bin vor allem über die Sozialpartnerschaft enttäuscht“, sagt Dr. Gustav Oberwallner, stellvertretender Bundesgremialobmann des Fahrzeughandels. Er glaubt, dass es – im Nachhinein gesehen – besser gewesen wäre, hätte man schon im Dezember, als die ersten NoVA-Pläne bekannt wurden, „einen Wirbel gemacht“. Stattdessen habe man auf Verhandlungen gesetzt: „Und als wir verhandeln wollten, wurden wir informiert, dass das Gesetz gleich in die Begutachtung geschickt wird.“ Jetzt juble man darüber, dass es gelungen sei, eine Deckelung von 32 Prozent bei der NoVA einzuführen. „Durch diese Erhöhungen entfernen wir uns immer mehr von den Nachbarstaaten“, sagt Oberwallner: „Denken die Verantwortlichen nicht daran, was bei den Speditionen passiert ist?“ Vor allem Betriebe in der Nähe zu Deutschland oder Tschechien könnten
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NoVA-Berechnung: neue Formel – neue Bonusstufen
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Importeure sind von der neuen NoVA unterschiedlich stark betroffen
Deckelung 20 %: Hubraum bestimmt die Motorrad-NoVA Bei Motorrädern ergibt sich der NoVA-Satz in Prozent aus der Formel: (Hubraum in cm3 – 100 cm3) x 0,02. Der Höchststeuersatz ist mit 20 % „gedeckelt“. Unter 125 cm3 entfällt die NoVA (historisch bedingt).
Deckelung 32 %: CO2-Emission bestimmt Pkw-NoVA
nun Filialen im Nachbarland gründen und ihre Fahrzeuge dort kaufen und anmelden, befürchtet man im Bundesgremium. Oberwallner sieht letztlich auch die im Vergleich zu früheren Jahr(zehnt)en schwächer gewordene Verhandlungsposition der Wirtschaftskammer: „Die Wirtschaftskammer ist keine Schattenregierung mehr.“ Nicht ganz so kritisch wie Oberwallner betrachtet Dr. Christian Pesau, Geschäftsführer des Arbeitskreises der Automobilimporteure, die Situation der vergangenen Wochen. „Die Verhandlungen waren sehr schwierig und zäh. Wir waren sechs Mal im Finanzministerium, und die einmal gemachten Zugeständnisse wurden dann nicht eingehalten“, sagt Pesau. Das Ministerium sei ein paar Schritte auf die Verhandler aus dem Kfz-Lager zugekommen, habe dann aber schlagartig wieder alles geändert: „Man hat die Begutachtungsfrist verkürzt und das Gesetz noch am gleichen Tag in die Begutachtung geschickt.“ Zum Schluss hätten die Verhandler aus der Kfz-Branche dann aber doch „deutlich auf den Tisch gehaut“ und gesagt, dass es so nicht weiter gehe. Dennoch glaubt Pesau nicht, dass „mehr herauszuholen“ gewesen wäre.
Einige Motorräder wurden sogar billiger Mit einem „blauen Auge“ davon gekommen ist hingegen die Zweiradbranche. Man sei am 23. Dezember überrascht worden, dass das Ministerium auch bei Motorrädern an eine NoVA-Erhöhung denke, sagt Dr. Christian Arnezeder, Obmann der Arge 2Rad. Dann habe man klar gemacht, dass die zuerst diskutierte Deckelung von 30 Prozent bei Motorrädern über 1.000 cm3 Verkaufseinbußen von etwa einem Fünftel bewirken würde. In zähen Verhandlungen habe man schließlich eine Deckelung von 20 Prozent vereinbart: „Damit zählen wir sogar zu den Gewinnern der Regelung. Durch den Wegfall des 20-prozentigen NoVA-Zuschlages, den das alte System noch vorsah, werden nun viele Motorräder unter 1.000 cm3 sogar billiger.“ •
Für andere Kraftfahrzeuge ergibt die Formel (CO2-Emissionswert in g/Kilometer – 90 g) : 5 den NoVA-Satz in Prozent. Der Höchststeuersatz beträgt 32 %. Die errechneten Steuersätze sind auf volle Prozentsätze auf- bzw. abzurunden. Bei Fahrzeugen, deren CO2-Ausstoß den Grenzwert 250 g/km übersteigt, erhöht sich die Steuer für den die Grenze von 250 g/km übersteigenden CO2-Ausstoß pro Gramm CO2/km um je 20 Euro.
NoVA-Bonus: eine kleine Wissenschaft Heiko Haasler, Geschäftsführer der Eurotax
Vom so berechneten Betrag sind vom 1. März bis 31. Dezember 2014 bei Dieselfahrzeugen 350 Euro und bei Fahrzeugen mit anderen Kraftstoffarten 450 Euro abzuziehen. Im Kalenderjahr 2015 beträgt der Bonus für alle Fahrzeuge nur noch 400 Euro; mit 1. Jänner 2016 sinkt der Bonus auf 300 Euro. Der maßgebliche CO2-Emissionswert bei Autos ist der CO2-Emissionswert des kombinierten Verbrauchs laut Typen- bzw. Einzelgenehmigung gemäß Kraftfahrgesetz 1967 oder der EG-Typengenehmigung.
Bonus für „Umweltfreundliche“ um ein Jahr verlängert Dr. Christian Arnezeder, Obmann der Arge 2Rad
Der Bonus für die Fahrzeuge mit umweltfreundlichem Antrieb – Hybridantrieb, Etanol E85, Methan (Erdgas/Biogas, Flüssiggas oder Wasserstoff) – wird um ein weiteres Jahr verlängert: Bis 31. Dezember 2015 können als Bonus höchstens 600 Euro abgezogen werden (das heißt, der Bonus ist nicht mit dem Bonus für andere Antriebsarten kombinierbar).
Möglichkeit der Abrechnung nach der alten NoVA Wie sich bereits zuletzt herauskristallisiert hatte, können bis zum 15. Februar 2014 unwiderruflich schriftlich geschlossene Kaufverträge mit dem alten NoVA-Satz abgerechnet werden, wenn die Lieferung (und damit die NoVA-Fälligkeit) vor dem 1. Oktober 2014 erfolgt. Das bedeutet, dass Fahrzeuge, die vor dem Stichtag bestellt wurden und bei denen die neue NoVA-Regelung Steuervorteile für den Käufer ergibt, nach der neuen Formel abgerechnet werden können. Bei Gebrauchtwagen, die aus dem Gemeinschaftsgebiet nach Österreich importiert werden, gilt das Erstzulassungsdatum als Stichtag zur NoVA-Berechnung. Siehe auch Seite 61
AUTO & Wirtschaft • MÄRZ 2014
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„Das beflügelt die Schadensabwicklung und ermöglicht eine sachliche Kostenargumentation mit Käufern“,
HANDEL
meint Heiko Haasler (Eurotax) auf Seite 15
„Wir müssen die Arbeitszeit-Durchrechnungszeiträume anpassen und uns jenen in Deutschland annähern“, fordert Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Wölfel (BMW-Werk Steyr) auf Seite 16
Pappas trotzt Markttrend Mit dem per 31. Jänner beendeten Wirtschaftsjahr steigerte die Pappas Gruppe ihre Verkäufe auf 17.844 Fahrzeuge. Dies ergibt ein Plus zum Vorjahr von 10 Prozent, womit es sich laut Vertriebsvorstand Friedrich Lixl um das „stärkste Vertriebsjahr in der Geschichte der Pappas Gruppe“ handelt. Die Kernmarkenverkäufe von Mercedes-Benz stiegen um 5 Prozent. smart wurde auf dem Vorjahresniveau gehalten, während Jeep 7 Prozent zulegte. Für 2014/15 erwartet Lixl „stagnierende bis leicht fallende Märkte“.
Grazer Auto Emotion erwartet 14.000 Besucher Die lange Nacht des Automobils ist auch heuer wieder Startschuss zur größten Neuwagenmesse im Süden Österreichs (28.–30. März). Von 34 Marken werden Highlights präsentiert. Gesamt sind über 230 Neuwagen sowie eine Sonderausstellung von Exklusivmodellen der Marken Ferrari und Maserati zu sehen. Einen besonderen Blickfang wird auch heuer wieder der Stand des Red-Bull-Rings darstellen. Außerdem mit von der Partie sind der ÖAMTC Steiermark, Total-Elf, die Santander Consumer Bank u. v. m.
Österreich ist nicht Deutschland Mag. Wolfgang Brunner, Pressesprecher der Fiat Group Automobile Austria, betont in Sachen Strukturkündigungen, dass diese für Österreich – anders als in Deutschland – kein Thema seien. Da die Topografie Österreichs ein einstufiges Netz nicht zulassen würde, bleibe es bei dem „makellosen Verhältnis zu unserem Händlernetz als auch zum Händlerverband“. Konzentrieren müsse man sich auf das gemeinsame Ziel, mehr Autos zu verkaufen und die Betriebe profitabel zu gestalten.
Teilevertriebszentrum bekommt Photovoltaikanlage Auf Plan laufen derzeit die Arbeiten an der Erweiterung des Teilevertriebszentrums der Porsche Holding in Wals-Siezenheim bei Salzburg: Die Gesamtinvestitionen belaufen sich auf 31 Millionen Euro; ein Teil davon wird für eine Photovoltaikanlage verwendet, mit der an sonnigen Tagen bis zu 75 Prozent des Strombedarfs für Stapler, Förderbänder, Beleuchtung und andere Dinge erzeugt werden. Die Eröffnung ist für Ende 2015 vorgesehen.
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Gewinn ist ein Wasserhahn Umsatz ist aktuell bei allen „Big Playern“ oberste Devise, beeindruckend die Zahlen der Großen wie Amazon: Vorjahresumsatz 54 Milliarden Euro, Gewinn 200 Millionen. Wie argumentierte man bei Investoren, die Geld sehen wollen? Das Prinzip: Cash im Crash. Amazon-Gründer J. Bezos schaffte es, durch das enorme Umsatzvolumen beim Dot-ComCrash den Mitbewerb zu überleben. In und nach der Krise werden Margen nach oben geschraubt und der Geldhahn aufgedreht. Anfangs wird man damit nicht reich, aber überlebt bis zum richtigen Moment.
HANDEL
Ing. Roland Berger (Honda Austria, l.) und Takashi Kaneko, der ab April für Österreich, Tschechien, Ungarn und die Slowakei zuständig sein wird
Packesel als Hoffnungsträger Nach der Bereinigung der Modellpalette will Honda mit dem Civic Tourer neue Kunden anlocken.
führer von Honda in Österreich. Große Hoffnungen setzt Berger vor allem in den neu erhältlichen Civic Tourer, den ersten Kombi im Honda-Modellprogramm seit langer Zeit, entwickelt und gebaut in Europa.
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or einigen Jahr(zehnt)en war Honda überwiegend sportlich orientiert, man erinnere sich an seinerzeit stark nachgefragte, aber mittlerweile längst aufgelassene Modelle wie den CRX oder den Prelude. Dann wollten sich die Japaner als Alternative zu den Premiumherstellern präsentieren, was von den Kunden in Europa nicht so goutiert wurde wie erwünscht. Und auch Hondas Versuch mit der Umweltschiene fand nicht den erhofften Niederschlag, denn schließlich wurden von den beiden Hybridmodellen Insight und CR-Z im Vorjahr in Österreich nur noch 4 bzw. 10 Exemplare abgesetzt. Seit diese beiden Fahrzeuge vor wenigen Wochen aus dem Modellprogramm fielen, ist der kleine Jazz das einzige Modell in der Palette, das auch als HybridVersion geordert werden kann – was im Vorjahr 73 Kunden taten.
Vor allem Privatkunden im Visier Momentan vollzieht Honda den nächstenSchwenk: „Wir versuchen jetzt zu unseren sportlichen Wurzeln zurückzukehren, ohne den Umweltschutz zu vergessen – und betonen natürlich vor allem den Nutzen für den Kunden“, sagt Ing. Roland Berger, President und Geschäfts-
Zulassungen knapp über Vorjahr?
Der Kofferraum des Civic Tourer fasst stolze 624 bis 1.668 Liter
Es sind nicht unbedingt die Firmenkunden, auf die Honda zielt: „Wir rechnen nur mit etwa 10 Prozent aus diesem Bereich“, sagt Berger. Vielmehr soll sich der Civic Tourer, der seit Ende Jänner bei den Händlern steht, vor allem bei Privatkunden verkaufen, gewissermaßen als sportlich gestylte Alternative zu Golf Variant & Co. Beim Raumangebot muss sich der Japaner (der in England gebaut wird) aber keineswegs verstecken. Berger rechnet, dass heuer 500 Exemplare vom Kombi verkauft werden; dazu kommen 400 weitere CivicFünftürer. Den Honda-Händlern, in den vergangenen Jahren nicht unbedingt vom Erfolg verwöhnt, wird es recht sein. Insgesamt will Honda heuer mit 2.200 Einheiten leicht über dem Niveau des Vorjahres (2.153) zu liegen kommen. • (MUE)
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Die Chronologie einer Pleite Immer waren die Händler die Opfer, wenn Konzernchefs in der Autobranche ihre Strategie änderten: Man denke an die Mercedes-Ehe mit Chrysler, die schon bald in Brüche ging. Oder an das BMW-Desaster mit Rover. Oder als sich Ford zuerst Jaguar und dann Volvo anlachte, um sich bei beiden kalte Füße zu holen. Oder als sich General Motors entschloss, Saab erfolglos unter seine Fittiche zu nehmen.
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ie Opfer derartiger Fehlplanungen waren nur selten die verantwortlichen Konzerngranden. Für die Netzplaner in den Konzernzentralen stellte sich in all diesen Fällen die Frage: Wie werde ich jetzt jene Händler los, die ich für die bei den Finanzplanern in Ungnade gefallene Marke nicht mehr brauche? Und das, ohne viel Geld dafür in die Hand zu nehmen? Saab war dabei ein Musterbeispiel, wie man sich billig eines Händlernetzes entledigt. Alois „Luigi“ Weber vom Autohaus Oberlaa kann ein Lied davon singen. Als Saab-Urgestein aus Tarbuks Zeiten war er ganz euphorisch, als GM nach einer zehnjährigen 50:50-Partnerschaft im Jahr 2000 beim schwedischen Autobauer komplett das Ruder übernahm. Das hinterließ natürlich auch in Österreich seine Spuren. Der bisher dem Tarbuk-Konzern gehörende Saab-Import wurde zu einer von Thomas Schmid geführten „business unit“ von GM Austria.
„Enorme Zukunft“ fand ein unrühmliches Ende
Alois Weber von Saab Wien-Oberlaa ist eines der Opfer der GMKonzernpolitik
„Der ist zu uns gekommen und hat uns die rosigsten Zukunftsperspektiven geschildert“, sagt Weber. Also motivierte Schmid die Tarbuks, nach dem Verlust des Importgeschäftes kräftig in den Saab-Einzelhandel zu investieren. Aus der Pleite des Kärntner Luxusautohändlers Bruno de Cillia kauften sie um 21 Millionen Schilling dessen neu gebauten Glaspalast in Wien-Oberlaa. Ende Oktober 2001 wurde der neue Saab-Flagship-Store aufgesperrt. 2002 verbuchte er bereits 182 Neuzulassungen, bei knapp 700 in ganz
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Österreich. „Die Perspektive war damals enorm“, erinnert sich Weber an die von GM-Europa der Marke Saab eingeräumten Zukunftschancen. Im April 2005 wurde der bisherige Opel-Chef Carl Peter Forster Chef von GM Europe. Gleichzeitig warf Peter Augustsson als Saab-Präsident das Handtuch, nachdem GM den Plan verlautbarte, zur besseren Auslastung der Opel-Werke die Fertigung von Schweden nach Deutschland zu verlagern. Um Saabs Zukunft zu sichern, forderte Forster schnelle Investitionen von 2 Mrd. US-Dollar. Vier neue Saab-Modelle sollten entstehen. Doch er musste erkennen, dass GM nicht bereit war, für Saab die er-
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forderlichen Finanzen aufzubringen. Denn der Konzern brauchte das Geld, um die drohende Pleite des altgedienten Produktionspartners Daewoo zu verhindern. 2005 wurde er bei den Koreanern zum unfreiwilligen Mehrheitsaktionär. GM entschloss sich in der Folge, aufgrund des ramponierten Images von Daewoo dessen Modellpalette unter Chevrolet zu vermarkten. In Europa hatte GM damit neben Opel und Saab plötzlich eine Drittmarke. Das war zu viel, Saab war aus Sicht der Amerikaner überflüssig. „Es war super frustrierend“, erzählte Forster erst kürzlich einer schwedischen Tageszeitung. „Wir hatten zu spät mit den Investitionen begonnen.“ Die Finanzkrise zwang GM im Juni 2009 in die geordnete Insolvenz. Nur zwei Fahrzeugmodelle wurden noch kurz davor fertig. Der Saab 9-5 und der Saab 9-4x. Im September 2009 verließ Forster GM, er ist heute Chefberater der chinesischen Geely-Gruppe.
Stückweiser Rückzug aus dem Automobilgeschäft Schon einige Jahre vor dem GM-Konkurs war die Tarbuk-Gruppe – geschwächt durch den Ausfall der Saab-, Jaguar- und Nissan-Importverträge – ein potenzieller Pleitekandidat. 2007 begann unter dem Sanierer Erhard F. Grossnig der stückweise Rückzug aus dem Automobilgeschäft. Weber machte sich mit dem Kauf von Saab-Oberlaa selbstständig. „Das haben wir nur aufgrund der Versprechungen von Saab gemacht.“ Daher kam für ihn der von GM im Februar 2009 für Saab beantragte „Gläubigerschutz“ völlig unerwartet. Dann gab es ein Jahr voller Verkaufsverhandlungen, bis Ende Dezember 2009 Spyker als neuer Haupteigentümer präsentiert wurde. Den Saab-Händlern wurde im Februar 2010 von GM angeboten, mit Spyker 1:1 neue Verträge abzuschließen. Weber zögerte. „Aufgrund der Ankündigung von GM, bei der neuen Firma Saab-Spyker ein wichtiger Aktionär zu bleiben, haben wir unterschrieben“, bereut Weber seither diesen Fehler. Denn damit war GM aus allen Zahlungspflichten draußen. Spyker, der sich zur finanziellen Absicherung chinesische Partner ins Boot holen wollte, wurden von GM wichtige Lizenzen verweigert. „Die haben schon
Chapter 11 Mit 172 Milliarden Dollar Schulden – bei 82 Milliarden Aktiva – verabschiedete sich General Motors am 1. Juni 2009 in die Pleite. Das Schicksal von 2.600 amerikanischen GM-Autohäusern mit 130.000 Mitarbeitern hing an einem seidenen Faden. Es wurde deshalb in der Rekordzeit von 40 Tagen abgewickelt. Die Pleite war voraussehbar: 2005 wurde ein Verlust von 10,6 Milliarden Dollar verbucht. 2007 brachte bei einem Umsatzeinbruch von 45 Prozent einen Rekordverlust von 38,7 Milliarden. 2008 waren es weitere 30,9 Milliarden. Im Mai 2009 half das US-Ministerium mit 30 Milliarden Dollar aus. Für eine Sanierung war das viel zu wenig. Deshalb beschloss der Kongress, dass nicht der Steuerzahler, sondern GM selbst, die Anleihebesitzer und die Aktionäre die Suppe auslöffeln sollen. Am 30. Mai 2009 gab es den Vorschlag, dass sich GM als Teil der Konzernsanierung von seinen europäischen Aktivitäten trennen wird. Opel, Vauxhall minus Saab sollten als „New Opel“ verkauft werden. Zu 35 Prozent an die russische Sber.Bank, zu 20 Prozent an Magna International, 10 Prozent sollten die Opel-Mitarbeiter bekommen. Die restlichen 35 Prozent sollte sich GM als Kernaktionär behalten. Zwei Tage später erhielt „GM-neu“ weitere 33,3 Milliarden Dollar als Darlehen von den USA und Kanada. Dafür wurde das US Treasury mit 60,8 Prozent zum neuen Mehrheitsaktionär. 11,7 Prozent gingen an die Finanzminister von Kanada und Ontario. 17,5 Prozent bekamen die GM-Mitarbeiter über Automobilgewerkschaften. Den Rest der jungen Aktien teilten sich die Altaktionäre, denen auch keine andere Wahl offen blieb. Andernfalls sollte GM komplett liquidiert werden. Im November 2009 beschloss der neue GM-Aufsichtsrat, sich nicht von Opel zu trennen. Damit war gleichzeitig auch das Ende von Saab besiegelt.
von Haus aus gewusst, dass sie Spyker sterben lassen“, verweist Weber auf die Ende 2011 von Spyker im Zuge der Insolvenz vorgelegten Sanierungspläne. Die von GM alle abgelehnt wurden, da sie ihre Patente nicht den Chinesen zur Verfügung stellen wollten. In Österreich mussten jene 16 Saab-Händler die Zeche zahlen, die GM vertraut hatten. „Ich hätte 2007 nie die Gesellschaft gekauft, wenn ich gewusst hätte, dass die Saab zusperren“, sagt Weber. Er rät rückblickend allen Autohändlern, sich nicht auf Prognosen und Zusagen der Autokonzerne zu verlassen. Eine Warnung, die für die gekündigten Chevrolet-Händler offensichtlich zu spät kommt. • (KNÖ)
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Der Preis ist nicht alles Ein attraktiver Preis ist wichtig. Entscheidend ist jedoch der Wert einer Ware oder Dienstleistung – und der definiert sich nicht zuletzt über die Beratungskompetenz, weiß Ing. Peter Spatzierer, Geschäftsführer von Castrol Austria.
streicht Spatzierer: „5 Minuten der Rechnungs- und Leistungserklärung machen den entscheidenden Unterschied zwischen einem zufriedenen und einem frustrierten Kunden aus. Welcher der beiden wiederkehrt, steht außer Frage.“ Wenn einem Konsumenten der Wert eines Produktes kompetent vermittelt wird, ist er – auch in Zeiten angespannter Kaufkraft – bereit, dafür mehr Geld auszugeben. „Ein inflationäres Verschenken oder zeitlich begrenzte ,Gratis-Promotions‘ führen dagegen nur in die Einbahnstraße des Verderbens“, mahnt Spatzierer. Diese Erkenntnis werde von Castrol Tag für Tag berücksichtigt.
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eit Jahrzehnten ist Castrol die klare Nummer eins am heimischen Schmierstoffmarkt. Diese unangefochtene Führungsposition bringt hohe Verantwortung mit sich – ganz besonders in Sachen Preisbildung. Gelingt es weiterhin, die in anderen Ländern grassierenden Rabattschlachten zu minimieren, ist dem auf die Schmierstofferträge angewiesenen KfzReparaturgewerbe ein wichtiger Dienst erwiesen.
Garantierte Margen für die Kfz-Betriebe Die Nachhaltigkeit der Unternehmensstrategie zeigt sich an vielen Details. Dies beginnt bei zahlreichen Partnerschaften mit Fahrzeugherstellern – sowohl auf globaler als auch auf lokaler Ebene. „In diesem Zusammenhang verstehen wir uns auch immer als Mittler zwischen dem Fahrzeughandel und dem Hersteller“, so Spatzierer. Gleichermaßen sei man sich der „Preisund Kulturkluft“ zwischen freien Werkstätten und Markenbetrieben bewusst und berücksichtige diese in der Vertriebspolitik. Selbstverständlich sei es für Castrol darüber hinaus, jeden neuen Vertrag mit einer transparenten Rohertragsrechnung für die jeweilige Werkstätte zu flankieren. Aus gutem Grund beschäftige man die „größte und bestausgebildete Mannschaft der Branche“, betont Spatzierer abschließend: „Daher sind wir von Castrol auch in Zukunft der Garant für sichere Margen.“ • (LUS/HAY)
Argumentation als Alleinstellungsmerkmal „Alles hat seinen Preis, aber der Preis ist nicht alles“, bringt Castrol-Chef Ing. Peter Spatzierer seine Philosophie auf den Markt. Während die Schnäppchenjagd im Konsumgüterbereich längst zum Volkssport geworden sei, gelte es, diese Entwicklung im Schmierstoffbereich hintanzuhalten. „Der Preis eines Produktes muss erklärt und argumentiert werden, um die damit verbundene Qualität zu verdeutlichen und die Kompetenz des vor Ort tätigen Fachmanns ins rechte Licht zu stellen,“ sieht Spatzierer in einer aktiven Kundenansprache auch ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal gegenüber der Konkurrenz aus dem Internet.
Beratung bringt Stammkunden Unverzichtbar ist für Fachbetriebe die Gewinnung von Stammkunden. Auch dabei kommt der persönlichen Beratung eine entscheidende Rolle zu, unter-
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Neues Jahr – neue Ziele Als „durchwegs positiv, wenn auch nicht immer einfach“ bezeichnet Eurotax-Generaldirektor Heiko Haasler das abgelaufene Jahr. Heuer sind weitere Innovationen geplant.
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ach dem herausfordernden Jahr 2013 mit insgesamt 319.035 Neuzulassungen (Pkws und Kombis) und dem fünftbesten Ergebnis in den vergangenen 20 Jahren entwickle sich auch 2014 zu einem spannenden Jahr. „Es hat ja bereits dank Änderungen der NoVA und motorbezogener Versicherungssteuer turbulent begonnen“, sagt Heiko Haasler, Generaldirektor der Eurotax. Haasler blickt durchaus zufrieden auf 2013 zurück: „Anfang des Jahres haben wir ein wahres Produktfeuerwerk aus dem Hause Eurotax versprochen. Ein Jahr später konnten wir viele dieser Versprechen einlösen.“ So habe man mit EurotaxAutowert4 eine vollkommen neue Generation der Fahrzeugbewertung auf den Markt gebracht: „Die ist online, schneller und bedienfreundlicher sowie immer tagesaktuell und zugeschnitten auf den Händlerstandort.“
Gebrauchtwagen noch aktueller bewerten Mit Tools wie dem EurotaxMarktRadar biete man nunmehr die Möglichkeit, Gebrauchtwagen zum tagesaktuellen Wert und transparent zum Wettbewerb ein- und verkaufen zu können, um dadurch einen noch größeren Gewinnbetrag zu erzielen. „Im Gegensatz zu einfachen Angebotsübersichten mit Durchschnittspreisen wird mit dem EurotaxMarktRadar ein individueller, auf das Fahrzeug und die jeweilige Region zugeschnittener Fahrzeugwert ermittelt.“ Auch die Datentiefe und die Benutzeroberfläche im Kalkulationstool EurotaxRepairEstimate2 habe weitere Sprünge nach vorn gemacht: „Das beflügelt die Schadensabwicklung und ermöglicht eine sachliche Kostenargumentation mit Käufern.“
Fahrzeug-Identifikation wird immer leichter Die Eurotax bediene sich nunmehr hochwissenschaftlichen Methoden, um mit den Bergen von Informationsmaterial und Observationen, die täglich bei der Eurotax eintreffen, eine noch professionellere und genauere Marktbeobachtung zu ermöglichen. „Eurotax wächst mit den Daten und mit den Herausforderungen der Branche“, so Haasler. Im Jahr 2014 werden weitere Innovationen folgen: „Ab dem zweiten Quartal wird es für Kunden von EurotaxAutowert4 möglich sein, Fahrzeuge mittels der VIN zu identifizieren. Der Vorteil daran ist, dass nicht nur der Fahrzeugtyp erkannt wird, wie es schon jetzt mittels nationalem Code möglich ist, sondern auch alle ab Werk verbauten Sonderausstattungen.“ Auch die dynamische Preisfindung und Optimierung des Gebrauchtwagenhandels seien ein großes Thema bei der Eurotax: „In diesem Bereich werden dieses Jahr neue Produkte und Lösungen folgen. Somit kann der Handel mit Gebrauchtwagen noch mehr zum Unternehmenserfolg beisteuern.“ • (MUE)
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Generaldirektor Heiko Haasler sieht Eurotax auf einem guten Weg: ganz oben ein Screenshot von EurotaxRepairEstimate2
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Weitere Erfolge sind angesagt Mit neuen Modellen im Fuhrpark will BMW heuer die Marke von 5 Prozent bei den Neuzulassungen knacken. Auch im Motorenwerk in Steyr läuft es rund; doch der Chef ruft nach mehr Flexibilität.
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rfolge machen glücklich, heißt es: Insofern muss Diplom-Ingenieur (FH) Gerhard Wölfel ein durchaus zufriedener Mensch sein. Immerhin kann der Direktor des BMW-Motorenwerkes in Steyr neuerlich auf ein gutes Jahr zurückblicken: Insgesamt 975.731 Motoren wurden im Vorjahr in Steyr hergestellt. Das ist zwar ein leichtes Minus (5,2 Prozent) im Vergleich zu 2012, weil generell weniger 6-Zylinder-Benziner in Fahrzeuge eingebaut werden. Doch bei den Dieselmotoren wurde im Vorjahr in Steyr ein Plus von 700.002 auf 720.277 registriert. Für heuer rechnet Wölfel übrigens mit einer leichten Zunahme auf knapp mehr als eine Million Motoren. Wie gesagt: sehr zufriedenstellende Ergebnisse. Und doch hat Wölfel seine Zweifel. NämDas 4er Cabrio steht seit 1. März bei den Händlern lich jene, dass der Erfolg auf Dauer sein wird. „Als ich vor fünf Jahren nach Österreich gebayerische Hersteller in Österreich verkauft. 17.616 kommen bin, um die Leitung des Motorenwerks in Stück waren es im Vorjahr. Das sind zwar um 1,9 ProSteyr zu übernehmen, stand Österreich im internazent weniger als 2012, doch der Rückgang ist niedritionalen Wettbewerb sehr gut da.“ Doch dieser Vorger als jener des Gesamtmarktes (-5 Prozent). Mit eisprung sei dahingeschmolzen. Wichtig wäre mehr nigen neuen Modellen im Talon will Kurt Egloff, Flexibilität bei den Arbeitszeiten, so Wölfel: „Wir Chef des heimischen Importeurs, den Marktanteil müssen beispielsweise die Arbeitszeit-Durchrechvon BMW heuer von 4,88 Prozent auf mehr als 5 Pronungszeiträume anpassen und uns jenen in Deutschzent anheben. Neu sind beispielsweise das 2er Coupé land annähern.“ und das 4er Cabrio (beide seit 1. März), außerdem Binnen zwei Tagen vom Montageband ins Auto rollen der X4 und der Active Tourer neu zu den Doch zurück zur Produktion in Steyr – wo ja nicht Händlern. nur Motoren, sondern auch Komponenten hergestellt Elektroauto i8 schon vor dem Start „ausverkauft“ werden: Insgesamt 11 Millionen Stück waren es 2013. Zufrieden zeigt sich Egloff mit dem Start des „Es gibt keinen BMW, Mini oder Rolls-Royce, der i3: Vom Elektroauto wurden binnen acht Wochen nicht zumindest ein Stück aus Steyr eingebaut hat“, so 250 Stück geordert; vom Hybrid-Sportwagen i8, der Wölfel. Geliefert wird in sämtliche Werke des Konim Sommer debütiert, ist das gesamte Kontingent zerns. „Vom Auflegen des Kurbelgehäuses in Steyr bis schon jetzt ausverkauft. Übrigens: Mit Tageszulaszur Montage in Leipzig vergehen nur zwei Arbeitssungen will sich BMW weiterhin nicht anfreunden. tage, obwohl 800 Kilometer per Lkw zurückzulegen Diese würden im Premiumsegment keinen Sinn sind“, verrät Wölfel. ergeben, so Egloff: „Daher haben wir bisher keine Doch das Motorenwerk ist nur ein Teil des Erfolgs gemacht und werden das auch in Zukunft so handvon BMW in Österreich. Der zweite ist tagtäglich auf den Straßen zu sehen – nämlich die Autos, die der haben.“ • (MUE)
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Steyr ist das weltweit zweitgrößte Motorenwerk von BMW; die Zahl der Beschäftigten stieg im Vorjahr auf 2.823 an
Kurt Egloff (Geschäftsführer von BMW Austria, l.) und Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Wölfel (r.), Chef des Motorenwerks in Steyr
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V wie Vielseitigkeit
Zu Beginn werden drei Diesel-Motoren zur Verfügung stehen: der V 200 CDI (136 PS), V 220 CDI (163 PS) und der V 250 CDI (190 PS), der das bisherige 3,0-Liter-Aggregat ersetzt. Der Hersteller ist stolz darauf, dass der Verbrauch der einzelnen Motoren um bis zu 30 Prozent gesenkt wurde – ein ganz wesentliches Argument in größeren Flotten.
Verkäufe sollen deutlich steigen
Die Bezeichnung V-Klasse – schon zur Jahrtausendwende aktuell – wird von Mercedes für das neue Modell reaktiviert.
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och müssen sich die Autohäuser – und damit natürlich auch die Kunden – gedulden, doch ab Juni soll die neue V-Klasse für zusätzlichen Schwung im Bereich der Großraum-Vans sorgen: Mercedes glaubt, dass man in diesem wichtigen Bereich sowohl bei Privatkunden (etwa für Freizeit- und Sportaktivitäten) wie auch bei gewerblichen Betrieben (VIPoder Hotel-Shuttle) gute Chancen hat.
Dirk Schmelzer leitet den Vertrieb und das Marketing für Nutzfahrzeuge bei MercedesBenz Österreich
Daher ist Dirk Schmelzer, Vertriebs- und Marketingleiter für Nutzfahrzeuge beim Österreich-Importeur, sehr optimistisch, was die Verkäufe anbelangt: „Vom Vorgänger Viano wurden 324 Stück zugelassen. Bei der V-Klasse rechnen wir mit einer Verdopplung, also 500 bis 600 Einheiten.“ Er hebt auch hervor, dass die V-Klasse qualitativ deutlich zugelegt hat: „Der Viano war ein reiner Transporter, die V-Klasse ist von der Qualität und den Ausstattungen her im Pkw-Bereich angesiedelt – mit allen Vorzügen eines Transporters.“ So bietet die V-Klasse bis zu acht Personen Platz und hat auf Wunsch eine 360°-Kamera oder ein Sound-System an Bord. Ausgeliefert wird die V-Klasse mit zwei Radständen in drei Fahrzeuglängen von 4,89 bis 5,37 Metern. Sollte sich an den NoVA-Ideen der Bundesregierung nicht doch noch etwas ändern, so wird das günstigste Modell – der V 200 CDI in Langversion – bei 48.500 Euro starten. • (MUE/PEM)
HANDEL
Verkaufsseitig beendete die AVAG das vergangene Wirtschaftsjahr etwa auf dem Niveau von 2008/09
Österreich ist für die AVAG seit jeher der stärkste der vier Auslandsmärkte
Ruhiger Kurs in schwieriger Zeit V
on 86.579 Verkäufen und 17,5 Millionen Euro Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT), wie sie nach dem Rekordjahr 2010/11 in den Büchern standen, konnte bei der AVAG im vergangenen Wirtschaftsjahr nicht die Rede sein. Dennoch hielt sich die Mehrmarkengruppe, die unter anderem als weltweit größter Opel-Händler gilt, bemerkenswert gut: Der leichte Absatzrückgang auf 44.909 Neufahrzeuge und 36.212 Gebrauchte darf zurecht als ein „zufriedenstellendes Ergebnis in einem schwierigem Marktumfeld“ bezeichnet werden, denn der Gesamtmarkt in der von der AVAG bearbeiteten Region (Deutschland, Österreich, Kroatien, Polen und Ungarn) ging noch viel stärker zurück.
Kampf um den Ertrag „Durch Umstrukturierungen und Konsolidierungsmaßnahmen konnten wir unsere Ergebnisziele trotz des schwierigen Umfelds realisieren“, berichten die beiden Vorstandssprecher Roman und Albert C. Still. Während sich ihr Vater Albert Still schon vor Längerem in den Aufsichtsrat zurückgezogen hat, führen die beiden Brüder gemeinsam mit Ulf Pfeiffer und Markus Kruis die operativen Agenden. Ihr Ziel für das Wirtschaftsjahr 2013/14 lautet vernünftiges Wachstum – große Sprünge sind angesichts der als „stabil“, aber keineswegs euphorisch eingeschätzten Märkte nicht realistisch In diesem Zusammenhang steht auch das (branchentypische) Bemühen um eine Ergebnisverbesserung: 2012/13 stieg das EGT von 8,02 auf 8,27 Millionen
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Neue Rekorde hat die AVAG im Wirtschaftsjahr 2012/13 nicht aufgestellt. Dennoch kann das Familienunternehmen mit der Bilanz zufrieden sein. Von Philipp Hayder Euro, was einer Umsatzrendite von 0,6 Prozent entsprach. Mittelfristig soll zumindest 1 Prozent erzielt werden.
Stark in Österreich Wie geht es der AVAG in Österreich? „Bis auf unseren neuen Betrieb in Graz laufen alle Standorte in der Gewinnzone“, zeigt sich Albert C. Still zufrieden. Dennoch sollen auch in der Alpenrepublik alle Kosten auf den Prüfstand gestellt werden, während gleichzeitig weitere Potenziale – etwa auch im Gebrauchtwagengeschäft – genützt werden sollen. Zuletzt konnten an den 19 österreichischen Standorten 4.521 Gebrauchtwagen sowie 6.341 Neuwagen abgesetzt werden. Von Letzteren entfiel mit 3.983 Stück neuerlich der Löwenanteil auf Opel, wenngleich bei der Hauptmarke ein Minus von rund 650 Einheiten verzeichnet wurde. Ford kam indes auf 840, Chevrolet auf 798, Kia auf 489, Nissan auf 209 und Peugeot auf 22 Neuwagen. •
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Markus Kruis, Albert C. Still, Roman Still und Ulf Pfeiffer (v. l.) bilden den Vorstand der AVAG
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Drifttraining als Kundenbindung P ro Jahr werden laut Mag. Karin Angerer, Audi Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der Porsche Austria GmbH & Co OG, zwei Programme (Sommer und Winter) mit insgesamt rund 45 Kursarten abgewickelt: „Das sind in Summe circa 800 Veranstaltungen jährlich, bei denen 10.000 Teilnehmer beispielsweise in einem Audi S4 Avant in die Kunst des Driftens auf spiegelglatter Piste eingewiesen werden.“ In Österreich wird die Audi driving experience Saalbach und Seefeld abgehalten.
Persönliches Anliegen Ing. Fritz Hatzl, Markenleitung Audi bei der Porsche Inter Auto GmbH & Co KG Zweigniederlassung Wien-Prager Straße, weiß um die Sinnhaftigkeit der
Bestehenden und auch zukünftigen Kunden steht die Audi driving experience zur Verfügung. Besonders beliebt dabei ist im Winter das Drifttraining, das zum Beispiel in Saalbach angeboten wird. Audi driving experience Bescheid und nutzt diese für langfristige Kundenbindung und somit für Verkaufserfolge: „Diese Kurse vermitteln Fahreindrücke, die man ansonsten im wahrsten Sinn des Wortes nie ,erfährt‘. Hautnah kann der Kunde auch die Technik spüren, die begeistert. Wichtig für mich als Händler ist, diese Momente der Begeisterung der Kunden durch persönliche Anwesenheit für emotionelle Bindung zu nutzen.“ • (DKH)
Sprecherin Mag. Karin Angerer
Ing. Fritz Hatzl, Wien-Prager Straße
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So konnte man für die Bewerbung der Veranstaltung auf einen gemeinsamen Topf von rund 150.000 Euro zugreifen. Damit wurden die Innsbrucker kräftig motiviert, an den Veranstaltungstagen die teilnehmenden Autohäuser zu besuchen. Ausschlaggebend für die Entscheidung zur gemeinsamen Veranstaltung waren laut Mayr vor allem die starren Ausstellungspakete der „Frühjahrsmesse“ am Messegelände in Innsbruck.
Zu wenig Platz auf der Messe Innsbruck
Wenn Tiroler querulieren In Innsbruck starteten „die Autorebellen“ heuer mit ihrer ersten eigenständigen Veranstaltung. Besonderes Zuckerl für Kunden: 1.000 „Innsbruck-Sondermodelle“. Von Matthias Kreutzer
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er 2013 gegründete Ausstellungsverein Innsbrucker Automobilmarkenhändler bezeichnet sich selbst, passend zum Landespatron Andreas Hofer, als „die Autorebellen“ und feierte heuer mit seiner ersten eigenständigen Veranstaltung Premiere. Unter dem Namen der Innsbrucker Autotage stellten acht Händler gemeinsam vom 26. Februar bis 1. März in den Betrieben aus. Zu den teilnehmenden Unternehmen zählte Porsche Inter Auto, Auto Meisinger, Autohaus Lüftner, die Innsbruck Standorte von Unterberger sowie Autopark, Autohaus Moriggl sowie die Autohäuser Dosenberger und Ellensohn.
(V. l.) Philipp Lantos/Moriggl, Harald Nössig/Lüftner, Dieter Unterberger, Wolfgang Rötzer/Dosenberger, Andreas Resch/Porsche Innsbruck, Michael Mayr/Autopark, Teresa Meisinger
Budget gemeinsam nutzen „Durch den konzentrierten Zeitraum wird es möglich, das kollektive Werbebudget zu fokussieren“, sagt der Sprecher des Vereins und Geschäftsführer der Autopark GmbH Mag. Michael Mayr.
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„Wir hatten in den vergangenen Jahren nur eine sehr begrenzte Ausstellungsfläche zur Verfügung. Deshalb mussten wir uns immer für ein paar Modelle unserer Paletten entscheiden, was wiederum für Kunden große Nachteile hatte, wenn genau das gewünschte Fahrzeug nicht vor Ort war“, erklärt Mayr und ergänzt: „Wir hatten hier Gespräche mit den Verantwortlichen der Messe, dass der nicht automobile Teil der Messe ausgegliedert werden sollte, um mehr Platz für uns zu schaffen, da viele Besucher ja nur wegen der Autos gekommen sind. Leider trafen wir hier auf taube Ohren.“ Nun sind von den acht Ausstellern nur zwei, die ebenfalls auf der Messe in Innsbruck ausstellen. Mag. Teresa Meisinger vom gleichnamigen Autohaus ist eine davon und begründet die Entscheidung so: „Wir wollen in den Anfangsjahren erst einmal schauen, wie die Innsbrucker Autotage bei den Kunden ankommen. Ist das Konzept vielversprechend, werden wir unsere Veranstaltungslinie im kommenden Jahr vielleicht noch einmal überdenken.“
Eigene Sonderedition „Innsbruck“ Auf Unterstützung traf dieses Projekt auch bei den Importeuren. Gemeinsam mit den entsprechenden Autohäusern konnte man von Modellen verschiedener Marken eine Sonderedition „Innsbruck“ schaffen, die vor allem preislich besonders attraktiv ist. Dies wurde einerseits durch die Unterstützung der Importeure ermöglicht, andererseits konnten die Händler die Ersparnis durch die Ausstellung in den eigenen Betrieben – statt am Messegelände – in diese Modelle packen“, so Mayr. •
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Neuer Rekord trotz Krise Die Slowakei war 2013 mit einem neuen Produktionsrekord erneut der größte Pro-Kopf-Autohersteller der Welt, gefolgt von Tschechien. Von Peter Homola
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ehr als 980.000 Autos wurden im Vorjahr in der Slowakei produziert; im imaginären Länderkampf besiegten die Slowaken ausgerechnet die Tschechen. Zwar wurden in Tschechien im Vorjahr mehr als 1,12 Millionen Autos gebaut, doch bei einem Einwohnerverhältnis von 5,4 Millionen Slowaken gegen 10,5 Millionen Tschechen heißt der klare Sieger Slowakei.
Größter Spieler Volkswagen Mit seinem Werk in Devínská Nová Ves ist Volkswagen der größte Hersteller. Weil die Deutschen ihre Zahlen erst später veröffentlichen, wird die gesamtslowakische Produktion noch nicht exakt angegeben. 2012 hat Volkswagen Slovakia ein Rekordergebnis von 419.888 Einheiten erzielt. Dabei werden die Cayenne-Karosserien, die in Leipzig endmontiert werden, als komplette Fahrzeuge gezählt, doch auch ohne den Cayenne bleibt die Slowakei die weltweite Nr. 1. Unter einem Dach entstehen die großen SUV-Modelle VW Touareg und Audi Q7, die Cayenne-Karosserien sowie die Miniautos VW up!, Škoda Citigo und Seat Mii. Der nächste Modellwechsel ist beim Audi Q7 fällig. Die Serienfertigung der neuen Q7-Generation soll Anfang 2015 anlaufen. Erst im November wurde ein neues Presswerk in Betrieb genommen. Mit einer Investition von 90 Millionen Euro wurde die größte Presse im Konzern errichtet. Es ist gleichzeitig die erste Presse bei einem slowakischen Autobauer für Stahl- und Aluminiumbleche. „Das neue Presswerk bedeutet, dass wir hier ein Leichtbau-Kompetenzzentrum aufbauen“, sagt Hubert Waltl, Produktions- und Logistik-Vorstand bei Volkswagen Pkw. Zunächst werden einige Teile für den aktuellen Q7, aber etwa auch für den in
Deutschland gebauten Porsche Macan gepresst. Bisher gab es in Devínská Nová Ves kein Presswerk. Pressteile werden von Zulieferern und anderen VWWerken bezogen. Wichtige Lieferungen kommen aus den steirischen Magna-Fabriken, was sich künftig ändern könnte. „Prinzipiell werden wir hauptsächlich von der SUV-Produktfamilie mit nächsten Generationen Dinge in unser eigenes Presswerk legen“, sagt Albrecht Reimold, Vorstandsvorsitzender von Volkswagen Slovakia. „Aber Magna bekommt wieder andere Teile“, so Reimold.
Neue Rekorde bei Kia und PSA Albrecht Reimold, Vorstandsvorsitzender Volkswagen Slovakia
Jaroslav Holecek, Präsident des slowakischen Autoindustrieverbands
Kia und PSA haben die besten Ergebnisse ihrer Geschichte erzielt. Kia Motors Slovakia hat im Werk nahe Zilina 313.000 Autos gebaut, um 7,2 Prozent mehr als 2012, und lag damit praktisch an der Kapazitätsgrenze. Der Sportage sorgte mit rund 160.000 Einheiten für mehr als die Hälfte der Gesamtproduktion. Mehr als ein Drittel aller Kia-Autos wurden nach Russland (22 Prozent) und Großbritannien (13 Prozent) exportiert. Das PSA-Werk PCA Slovakia in Trnava ist zwar unter seiner Kapazität geblieben, konnte aber mit 248.405 Autos und einem Plus von 15,5 Prozent ebenfalls einen Rekord erzielen. Auch für PSA war Großbritannien der zweitwichtigste Abnehmer nach Italien, so kamen etwa die für den britischen Markt bestimmten Peugeot 208 aus der Slowakei.
Vierte Autofabrik? Immer wieder geistern in den Medien Meldungen über ein mögliches 4. Autowerk. Einmal soll BMW Standorte prüfen, ein anderes Mal sind es die Asiaten. Aktuell wird vom eventuellen Interesse von Qoros berichtet und man will sich auch um Tesla bemühen. Für Jaroslav Holecek, Präsident des slowakischen Autoindustrieverbands, bilden bessere Qualifizierung der Mitarbeiter und FuE-Kompetenzen Voraussetzungen für die weitere Entwicklung der Autoindustrie: „Bildung, Wissenschaft und Forschung, das sind Gebiete, welchen wir uns als Priorität widmen müssen.“ •
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„Ob ein Erstkäufer zum Stammkunden wird, hängt in 1. Linie von der Nachbetreuung ab“,
MANAGEMENT
glaubt Anwalt Dr. Norbert Gugerbauer auf Seite 24
„Als markenunabhängiger Finanzierer sind wir ganz klar die Nummer 1 in Österreich“, verlautbart Michael Schwaiger (Santander) auf Seite 26
NoVA wird Neuwagenverkäufe bremsen Der Geschäftsführer der Eisner GmbH. Komm.-Rat Peter List prognostiziert durch die Erhöhung der NoVA einen Rückgang der Pkw-Neuzulassungen für das Jahr 2014. Auch für die Autohaus-Gruppe Eisner rechnet List, vor allem durch den Rückzug von Chevrolet, mit einem Rückgang von 5 Prozent bei den Neuwagenverkäufen. Beim Gebrauchtwagenmarkt hingegen wird mit rund 300 Verkäufen mehr kalkuliert. Insgesamt konnte die Eisner-Gruppe im vergangenen Jahr rund 4.400 Neuwagen verkaufen.
Partnerschaft soll Positionen stärken Eine neue Kooperation zwischen Hengst Automotive und Binder Autobedarf soll zu einer noch besseren Betreuung des österreichischen Automarktes beitragen. Um die Position von Hengst vor allem im Fach- und Einzelhandel zu stärken, ist auch die individuelle Betreuung ein wichtiger Grund für diese Kooperation. Hengst stellt für über 2.000 Filteranwendungen im Aftermarket passende Produkte zur Verfügung, die sich von Öl- bis hin zu Innenraumfiltern erstrecken. Weltweit sind 3.000 Mitarbeiter für das Unternehmen tätig.
Motorradmuseum startet in neue Saison Am 15. März beginnt die Saison im Motorradmuseum in Sigmundsherberg, das jeweils an Samstagen, Sonn- und Feiertagen von 10 bis 17 Uhr geöffnet hat. Prof. Fritz Ehn hat nach der Übersiedlung vor 4 Jahren heuer wieder einige Neuheiten bereit, etwa eine Rudge Ulster (1937) und eine BSA Sportmaschine (1929). Unter den Sponsoren findet sich heuer auch erstmals der A&W Verlag, der die Patenschaft für eine Ariel Sloper aus dem Jahr 1931 übernommen hat. Nähere Informationen unter www.motorradmuseum.at
Oberwallner ist für Ökoprämie „neu“ Komm.-Rat Dr. Gustav Oberwallner, stv. BGO des Fahrzeughandels, fordert aufgrund des alternden österreichischen Fahrzeugbestands die Wiedereinführung der Ökoprämie, da „der Bedarf vorhanden ist“. Oberwallner begründet dies mit der hohen Zahl an Dieselfahrzeugen, die nach wie vor ohne Partikelfilter fahren. Um alle „Stinker“ von der Straße zu bringen, soll die Ökoprämie, wie sie auch 2009 schon ausgeschüttet wurde, nun nicht nur für Privatfahrzeuge gelten, sonder auch Firmenwagen mit einschließen.
Würth eröffnet Flagshipstore in Wien Ab November 2014 soll nach einer Generalsanierung das älteste Würth-Kundenzentrum (Wien-Inzersdorf) als Flagshipstore seine Pforten öffnen. Um für Handwerker und Gewerbetreibende weiterhin die Position als Nahversorger zu sichern, soll die Verkaufsfläche von derzeit 250 auf rund 750 Quadratmeter erweitert werden. Für Produktschulungen wird das Kundenzentrum, welches nach Plänen von Architekt Ernst Huss in modernster Architektur gebaut wird, auch Schulungsräume bieten.
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Dr. Nikolaus Engel
Eine (steuer)närrische Zeit Der Fasching 2014 wird der österreichischen Automobilbranche sicher lange in Erinnerung bleiben: Nicht, weil es so viel zu lachen gab, sondern weil niemand die EDV-Systeme dank sprunghafter Verhandlungsposition des Fiskus (Motto: „Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern?“) zeitgerecht umstellen konnte. Denn Änderungen gab es bis zum (Be-)Schluss. Jedenfalls hat die Politik die Bürger ordentlich genarrt. Oder sind die Autosteuern nicht genug, um als Massensteuern bezeichnet zu werden? Dann könnte der Fiskus ja leicht darauf verzichten! Ach ja, die Regierung hatte keine neuen Massensteuern versprochen. Tatsächlich: Sie haben nur die als ergiebig bekannten Steuern so geändert, dass dabei noch mehr herausgeholt werden dürfte.
MANAGEMENT
Ohne Sorgen mit dem Bike Darko Pehar ist General Manager bei Triumph für Deutschland und Österreich
Rechtzeitig vor dem Beginn der warmen Saison hat CarGarantie eine Vereinbarung mit dem Motorradhersteller Triumph geschlossen. Die Anschlussgarantie beträgt 24 Monate und ermöglicht sorgenfreies Fahren.
I
m Autohandel ist der Name CarGarantie seit Jahren ein fixer Begriff: Dass das Unternehmen, das vor 43 Jahren die ersten Gebrauchtwagengarantien in Deutschland einführte, auch im Zweiradbereich aktiv ist, ist hingegen noch nicht so stark ins Bewusstsein vorgedrungen. Doch immerhin schloss CarGarantie schon 2009 eine offizielle Rahmenvereinbarung mit Triumph. Seither arbeitet man mit dem britischen Traditionshersteller bei der Neu- und Gebrauchtmotorrad-Garantie zusammen – in Deutschland ebenso wie in Österreich. Im Rahmen der Aktion 2+2=4 erhält jeder TriumphKunde beim Kauf eines neuen Motorrads eine Anschlussgarantie von 24 Monaten, die nach dem Ablauf
der zweijährigen Werksgarantie automatisch beginnt. Im Garantiefall muss der Kunde lediglich einen Selbstbehalt von 50 Euro zahlen. Erst wenn die Grenze von 50.000 Kilometern überschritten ist, wird zusätzlich ein nach der Laufleistung gestaffelter Eigenanteil verrechnet.
Auslastung der Werkstätte steigt Die Vorteile der Motorrad-Aktion sind ähnlich wie im Autohandel: Durch den vierjährigen Garantieschutz wird die Bindung an den Fachhändler bzw. seine Werkstätte verstärkt und die Auslastung durch die garantiebedingten Reparatur- und Wartungsarbeiten gesteigert. • (MUE)
Neuwagen werden jetzt ver„dealt“ Die Online-Autohandelsplattform meinauto24.at, die sich zum Ziel gesetzt hat, Komfort und Nutzen für Konsumenten wie Autohandel zu steigern, setzt bei der Neuwagenvermarktung weitere Akzente.
M Michael Kreuzer (o.) und Florian Liebisch (u.)
it März werden die „Auto-Deals“ auf meinauto24.at neu eingeführt: „Beim Auto-Deal handelt es sich um ein Neuwagenkontingent, das der Händler mit einem All-inclusive-Paket über meinauto24.at anbietet“, sagt Michael Kreuzer, Gründer und Geschäftsführer der driveme.at GmbH, die meinauto24.at betreibt. Ziel sei, auf Dauer alle Marken mit populären Autos abzudecken, die ohne Anzahlung im Paket mit – möglichst günstigem – Leasing und inklusive Versicherung sofort greifbar sind.
Österreichische Neuwagen von österreichischen Händlern Der Händler sorgt für das jeweilige Paketangebot, das einerseits auf der Startseite von meinauto24 – im täglichen Wechsel mit dem „Auto des Tages“ – vorgestellt und crossmedial auch in anderen Medien der Verlagsgruppe Österreich beworben wird. Mit dem AutoDeal erweitert meinauto24.at – wie angekündigt – die Plattform um österreichische Neuwagen
mit gutem Preis-Wert-Verhältnis. „Wir wollen die österreichischen Händler mit qualifizierten Anfragen unterstützen“, unterstreicht Florian Liebisch, Head of New Media Development der Mediengruppe Österreich, die Regionalität: „Auf der nun nochmals neu gestalteten Internetseite meinauto24.at präsentieren wir ausschließlich österreichische Autos von österreichischen Händlern!“, im Detail überprüft auf Plausibilität und Qualität, ergänzt Kreuzer. • (ENG)
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MANAGEMENT
Das neue Credo Anlässlich der Kündigung aller Chevrolet-Händler stellt sich die Frage, ob und in welcher Höhe ihnen ein Ausgleichsanspruch zusteht. In Fragen wie diesen gibt es völlig unterschiedliche Standpunkte. Von Dr. Friedrich Knöbl
D
en Ausgleichsanspruch bekommen gekündigte Vertragshändler als Entschädigung für jene „Provisionen“, die sie mit ihrem Kundenstock ohne Kündigung erwirtschaftet hätten. Bei der Berechnung einer derartigen Forderung prallen die Ansichten zweier Experten diametral aufeinander. Dr. Michael Nocker gilt als einer der Gurus des Handelsvertreterrechts. Als beeideter Sachverständiger wurde er vom Handelsgericht Wien mit der Berechnung des Ausgleichsanspruches eines gekündigten Vertragshändlers beauftragt. Gekämpft wird dabei um rund 250.000 Euro. Nockers Gutachten analysierte im September 2013 auf 120 Seiten die in Brüche gegangene Geschäftsbeziehung – und errechnete einen Anspruch von 125.000 Euro. Er erweckte damit die Empörung des Kartellrechtsspezialisten Dr. Norbert Gugerbauer. Der argumentiert auf 58 Seiten, dass die Kündigung des unlukrativen Neuwagengeschäftes beim Händler keinesfalls zu einem lukrativen Vertragsende führen dürfe. Der von ihm errechnete Ausgleichsanspruch beträgt daher nicht 250.000 Euro, auch keine 125.000, sondern schlicht und einfach: null. Die verunsicherten Vertragshändler fragen sich daher: Wer hat nun eigentlich Recht? Tatsächlich herrscht bei der Berechnung des Ausgleichsanspruches europaweit ein Wirrwarr. Deshalb hat sich Dr. Hans Gideon Jabloner 2010 in seiner Dissertation auf 140 Seiten intensiv mit dieser Problematik auseinander gesetzt. Seine Analyse zeigt, dass der Oberste Gerichtshof die von der deutschen Rechtssprechung entwickelte Methode eines zweistufigen Berechnungssystems übernommen hat. Allerdings mit der Einschränkung, dass der OGH alle festen Formeln und pauschale Berechnungsweisen ablehnt. Er entschied: Die Ermittlung der Höhe des Ausgleichsanspruches liegt immer im Ermessen der Gerichte. Im Endeffekt heißt das: Alles ist möglich, nix ist fix.
Dr. Michael Nocker errechnete höhere Ansprüche Dr. Norbert Gugerbauer hat ganz andere Ansichten
Wo liegen nun die Unterschiede? • Stammkunden: Das sind laut Nocker jene Kunden, die während eines für die Marke typischen Bestellintervalls beim Händler mehr als einen Neuwagen
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gekauft haben. Wie lange diese Intervalle sind, hängt von der jeweiligen Marke ab. Ausgangspunkt sind dabei die Verkäufe des letzten Vertragsjahres. Nocker rechnet auch noch jene Erstkäufer hinzu, die vom Händler neu für die Marke erobert wurden. Schließlich werden sie sich teilweise zur Stammkundschaft der Marke entwickeln. Dies sieht Gugerbauer anders. Ob ein Erstkäufer zum Stammkunden wird, hängt aus seiner Sicht in erster Linie von der Kundenzufriedenheit und der Nachbetreuung ab. Bei der Berechnung des Ausgleichs „sind keine potenziellen Stammkunden zu berücksichtigen“. • Vorführwagen: Einen Ausgleichsanspruch gibt es nur für das Stammkundengeschäft. Je mehr Stammkunden, desto höher die Ausgleichszahlung. Nocker rechnet dazu auch jene Kunden, die per Vorführwagen einen versteckten Rabatt auf den Neuwagenpreis bekommen haben. Für Gugerbauer handelt es sich dabei jedoch um ein Gebrauchtwagengeschäft. Er fordert: „Der Kauf von Vorführwagen ist bei der Ermittlung der Stammkunden-Eigenschaft nicht zu berücksichtigen.“ • Handelsspanne: Nocker geht bei der Berechnung der „Händlerspanne“ von den Listenpreisen aus. Erst in einem zweiten Schritt ist die dem Händler vom Hersteller versprochene „Provision“ um die den Kunden gewährten Rabatte zu reduzieren. Gugerbauer kritisiert, dass es sich beim Listenpreis um einen fiktiven Wert handelt. Ausgangspunkt der Berechnung dürfe nur die wesentlich geringere „tatsächlich erwirtschaftete Handelsspanne“ sein. • Vertriebskosten: Gugerbauer verweist auf die von Dr. Willi Dietz entwickelte Musterkostenrechnung. Nach der braucht ein Händler im Premiumbereich 14 Prozent Marge, um kostendeckend arbeiten zu können. Je höher die vorgegebenen Standards, desto höher sind die Vertriebskosten. Rechnet man eine „Nachlasspraxis“ von 5 Prozent hinzu, braucht man im Neuwagenbereich eine Marge von 19 Prozent. Seine Schlussfolgerung: Der gekündigte Händler „hat mit dem Verkauf von Neufahrzeugen keine positiven Deckungsbeiträge erwirtschaftet, der Verkauf war vielmehr aus positiven Deckungsbeiträgen im Werkstättengeschäft quer zu subventionieren. Schon aus diesem Grund sind dem Händler durch die Vertrags-
MANAGEMENT
beendigung keine Provisionen entgangen.“
• Sogwirkung der Marke: Beim Verkauf eines Fahrzeuges kommt es nicht nur auf das Verkaufsgeschick des Händlers, sondern auch auf das Markenimage an. Für diesen „Vorverkauf“ ist der Hersteller verantwortlich. Deshalb muss der Händler beim Ausgleichsanspruch einen Abschlag akzeptieren. Nocker hat sich bei seiner Berechnung mit 30 Prozent am Obersten Gerichtshof orientiert. Der hat bei Citroën die Sogwirkung mit 25 Prozent, bei Ford mit 20 Prozent als angemessen erachtet. Gugerbauer findet, dass bei Premiummarken der Markensog viel höher – und damit der Ausgleichsanspruch viel niedriger – sei. So ist „die Sogwirkung der Marke Jaguar daher mit zumindest 60 Prozent anzusetzen“. • Abwanderungsquote: Der Hersteller hat nur für Kunden zu zahlen, die der Marke auch nach Ende des Händlervertrages treu bleiben. Die bei jeder Marke auftretende Abwanderung lässt den vom Händler für die Marke geworbenen Kundenstock – und damit die dem Importeur verbleibenden Vorteile – schrumpfen. Sperrt der Gekündigte nicht zu, so wird er einen Teil des Kundenstocks auf eine andere Marke überführen. Dafür fordert Gugerbauer bei der Berechnung des Ausgleichsanspruches massive Abschläge: „Er kann nicht gleichzeitig eine Abgeltung für die Übertragung des Kundenstocks fordern und die Stammkunden weiterhin selbst betreuen.“ • Verwaltungsaufwand: Aus den mit den Stammkunden
erzielten Provisionen sind die Anteile für jene Arbeiten herauszurechnen, die bei einem normalen Handelsvertreter nicht anfallen. Nocker hat dafür – in Analogie zu einem Tankstellenpächter – einen Abzug von 10 Prozent veranschlagt. Gugerbauer verweist jedoch darauf, dass der Aufwand eines Vertragshändlers für Lagerhaltung, Auslieferung und Schadensregulierung viel höher ist; vor allem, wenn die Durchführung von Garantiearbeiten nicht kostendeckend sei: „Daher wäre zumindest ein Abzug in der Höhe von 25 Prozent vorzusehen.“ • Bonifikationen: Der Reinertrag eines Vertragshändlers aus den „Provisionen“ des Neuwagenverkaufs resultiert letztlich aus den im Entlohnungsschema verankerten Bonifikationen. Nocker zählt diese daher zur ausgleichspflichtigen „Provision“. Dies wird von Gugerbauer bestritten. Er verlangt, dass dabei zwischen Prämien für die Erreichung bestimmter Ziele und Eintauschprämien unterschieden werden müsse.
Jahrelanger Streit nicht ausgeschlossen Unter diesen Umständen ist es verständlich, dass sich ein Streit um die Ausgleichshöhe über Jahre hinziehen kann. Es ist daher auch nicht verwunderlich, dass vielen gekündigten Händlern der Spatz in der Hand lieber ist als die Taube am Dach, wie sich dies zuletzt auch bei der Chevrolet-Kündigung gezeigt hat. Vor allem, wenn sie für diesen Fall des Falles keine Rechtsschutzversicherung abgeschlossen haben. •
MANAGEMENT
Die Santander Consumer Bank will nach dem erfreulichen Ergebnis im Vorjahr auch heuer wieder die größte markenunabhängige Bank im Kfz-Handel sein. Großes Thema ist heuer die Formel 1.
Die nächste Poleposition Michael Schwaiger ist bei Santander für den Kfz-Bereich zuständig
S
eit fünf Jahren ist die Santander Consumer Bank in Österreich vertreten und hat sich in dieser Zeit zu einem wichtigen Player am Finanzmarkt entwickelt. Die Gründe dafür sind vielfältig: Unter anderem sind die Tankrabatte auf der Santander Cashcard so hoch wie bei keinem anderen Anbieter. „Ganz egal, was andere Finanzierer behaupten. Als markenunabhängiger Finanzierer sind wir ganz klar die Nummer 1 in Österreich“, sagt Michael Schwaiger, der für den Kfz-Bereich zuständige Direktor bei Santander. Schwaiger gibt seinem Team für heuer ein klares Ziel vor: Die Erfolge des Vorjahres sollen wiederholt werden. Erreichen will Schwaiger das unter anderem durch die Erweiterung der Produktlinien. Dies soll zur Jahresmitte erfolgen, wobei sich Schwaiger vorerst noch nicht über die Details äußern will. Nur so viel: Sowohl Kunden als auch Händler werden in den Genuss der neuen Produkte kommen.
Zweistelliges Wachstum im vergangenen Jahr Doch machen wir einen kurzen Rückblick zurück auf das Jahr 2013. Schwaiger nennt gerne konkrete Zahlen über den Geschäftsverlauf: „Mit einem Umsatz von 575 Millionen Euro haben wir erneut ein zweistelliges Wachstum erreicht.“ Herausfordernd sei, so Schwaiger, vor allem der Neuwagen-Bereich gewesen: „Aber trotz des schwierigen Umfelds blieb unser Volumen bei Neufahrzeugen stabil.“
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Erfreuliche Zahlen lieferte im Vorjahr vor allem der Gebrauchtwagen-Bereich: „Hier haben wir unseren Marktanteil um 12 Prozent erhöht.“ Derzeit arbeitet Santander mit 1.167 Händlern zusammen – ebenfalls so viele wie nie zuvor. Insgesamt nutzt bereits ein Viertel dieser Händler die Vorteile der Lagerfinanzierung, für das bei Santander eigens ein Tool programmiert wurde.
Formel 1-Tickets für Spielberg zu gewinnen Mit attraktiven Prämien will Santander die Händler zu Höchstleistungen motivieren. Schwerpunkt ist die Formel 1, denn schließlich sponsert Santander ja das Team von Ferrari. Da bietet sich heuer durch die Rückkehr des Rennzirkus nach Spielberg eine besondere Gelegenheit. Schon seit Jahresbeginn werden Hunderte Merchandising-Artikel verlost. Für jeden Neuwagenkredit bzw. für jeden Leasing-Abschluss gibt es die Chance auf Shirts, Jacken und FerrariCarrera-Rennbahnen. Aber auch Tickets für das Rennen in der Steiermark (19.–22. Juni) gibt es zu gewinnen. Das Team um Schwaiger will mit rund 50 Händlerpartnern in Spielberg dabei sein.
Tipps für die Kundenbindung Neu bei Santander ist ein Team, das die Autohändler aktiv dabei unterstützt, wie man Kunden langfristig ans Autohaus binden kann, beispielsweise durch Ausläuferlisten, Telefonanrufe etc. Auch Schwaiger weiß, dass die Kundenbindung immer wichtiger wird. Er ist daher optimistisch, dass seine Bank am Ende dieses Jahres wieder in der Poleposition für die nächste Saison stehen wird. Schließlich stehen die Zeichen gut, dass die Formel-1-Autos auch 2015 ihre Runden in Österreich drehen werden. • (MUE)
MANAGEMENT
Erfolgsfaktor Persönlichkeit Mit Branchenkenntnis und Hausverstand führt Bruno Weidenthaler Derendinger zu den ehrgeizigen Zielen der Schweizer Eigentümer.
S
eit beinahe eineinhalb Jahren steht Bruno Weidenthaler an der Spitze von Derendinger. Mit dem mittlerweile 29 Filialen betreibenden und 330 Mitarbeiter beschäftigenden KfzTeilehändler war er auch schon davor bestens vertraut: Schließlich war Weidenthaler über ein Jahrzehnt lang im Außendienst tätig, bevor ihm von der Swiss Automotive Group (SAG) die Führung der österreichischen Tochter übertragen wurde.
Ausbau in Wien „Die Menschen machen den Erfolg aus“, weiß Weidenthaler aus seiner eigenen Erfahrung. Diese Philosophie setzt er firmenintern ebenso um wie im Kontakt mit den Kunden, den er nach wie vor regelmäßig persönlich pflegt. Auch in die aktuellen Bauprojekte bringt sich Weidenthaler intensiv ein: So soll das Wiener Logistikzentrum, das mit rund 30 Mitarbeitern einerseits als Landeslager für ganz Österreich und andererseits als Regionallager für die Vertriebsregion Ost fungiert, auf eine Nutzfläche von rund 16.000 Quadratmetern erweitert werden. „Das würde beinahe einer Verdoppelung der bisherigen Lagerfläche entsprechen“, erklärt Weidenthaler, der die Arbeiten spätestens im Frühjahr 2015 abschließen will.
Ob Sortiment, Strategie oder Kunden: Bruno Weidenthaler kennt Derendinger aus jahrzehntelanger Erfahrung
In Klagenfurt agieren Derendinger und Matik bereits aus einer Immobilie heraus
Das Beispiel Klagenfurt zeige, dass sich die engere Zusammenarbeit von Derendinger und Matik „ausgezeichnet bewährt“ habe, berichtet Weidenthaler: „Wir überlegen daher, auch an weiteren Standorten diese Synergien zu nutzen.“ • (HAY)
Gemeinsame Standorte In Linz-Leonding wird indes die erst wenige Jahre alte, zu Recht als optischer und organisatorischer „Vorzeigebetrieb“ geltende Filiale von Derendinger um ein doppelstöckiges Hochregallager erweitert. Dieses wird eine zusätzliche Nutzfläche von rund 1.000 Quadratmetern bieten. Anstelle der bisherigen Büros entsteht ein weiterer Verkaufsraum, die Verwaltungsräumlichkeiten werden wiederum in einen neuen dritten Stock übersiedeln. Der Hintergrund: Wie bereits in Klagenfurt, sollen auch in Leonding die Filialen von Derendinger und dem ebenfalls zur SAG gehörenden Lkw-Teilehändler Matik zusammengelegt werden. Gegenüber dem Kunden wird durch die vollständig getrennten Verkaufsbereiche jedoch die separate Markenwahrnehmung gewahrt.
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MANAGEMENT
Einmonats-Minus – oder mehr? Die allgemeine Verunsicherung wegen der noch nicht ausgegorenen Steuerpläne der Bundesregierung führte im Jänner zu einer zweistelligen Absatzeinbuße bei Neuwagen. Hingegen legten Gebrauchtwagen zu.
Gebrauchtwagen Jänner 2014 Stück
MA in %
+/ – in % z. Vorjahr
VW
13.064
20,43
2,99
Audi
6.128
9,58
7,17
BMW
4.494
7,03
8,37
Opel
4.317
6,75
1,67
Ford
4.033
6,31
-0,74
Marke
Mercedes-Benz
3.258
5,10
5,78
Renault
3.188
4,99
2,38
Peugeot
2.830
4,43
2,13
Skoda
2.539
3,97
6,68
Seat
2.198
3,44
14,84
Fiat/Abarth
2.176
3,40
2,40
Mazda
2.146
3,36
-2,28
Toyota
1.763
2,76
9,91
Citroën
1.612
2,52
0,19
Hyundai
1.182
1,85
5,07
Suzuki
978
1,53
-1,51
Nissan
939
1,47
4,92
Kia
931
1,46
6,40
Volvo
777
1,22
14,26
Mitsubishi
705
1,10
-7,11
Alfa Romeo
619
0,97
-4,77
Honda
574
0,90
-5,90
Chevrolet/Daewoo
494
0,77
-14,83
Chrysler
332
0,52
-15,52
Dacia
323
0,51
40,43
smart
285
0,45
22,84
Jeep
282
0,44
0,36
Mini
281
0,44
17,57
Subaru
254
0,40
-29,44
Land Rover
241
0,38
23,59
Lancia
218
0,34
6,34
Porsche
157
0,25
1,29
Jaguar
112
0,18
47,37
Daihatsu
85
0,13
-25,44
Rover
80
0,13
-1,23
Saab
65
0,10
-28,57
Lexus
48
0,08
-15,79
SsangYong
48
0,08
29,73
Dodge
37
0,06
-7,50
Ferrari
13
0,02
225,00
Lada
9
0,01
-50,00
Bentley
8
0,01
-20,00
Maserati
5
0,01
-44,44
Aston Martin
4
0,01
33,33
Infiniti
4
0,01
0,00
Lamborghini
2
0,00
100,00
KTM
1
0,00
0,00
MG
1
0,00
-75,00
Rolls-Royce Sonstige Summe
28
1
0,00
0,00
94
0,15
22,08
63.935
100,00
3,57
S
ieht man sich die Zahlen in den einzelnen Bundesländern an, stechen vor allem die extrem schwachen Zahlen in der Steiermark (-27,64 Prozent) und in Wien (-22,62 Prozent) ins Auge, aber auch in Vorarlberg regierte mit einem Minus von 15,88 Prozent der Rotstift noch stärker als im Bundesschnitt (-13,58 Prozent). Das einzige Bundesland mit einem Plus war Salzburg, wo bei Porsche Austria, Mercedes und BMW sowie kleineren Importeuren auch ein Eigenbedarf an Dienstwagen, Presseautos etc. besteht. In der Branche kommentiert man die negativen Zahlen unterschiedlich. Laut Alain Favey, Sprecher der Geschäftsführung der Porsche Holding, haben viele Kunden angesichts der unklaren Lage über die Fahrzeugbesteuerung die Übernahme ihres Neuwagens aufgeschoben.
Mazda startet stark in den Jänner Anderer Meinung ist Günther Kerle, Geschäftsführer von Mazda Austria: Sein Unternehmen war schon im Jänner mit einem Plus von 36,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr der größte Gewinner unter Jän. 2014 den Volumenmarken. Die beStück MA in% vorstehende NoVA-Erhöhung 1.554 5,6 sorgte dann auch im Februar 1.332 4,8 für eine erhöhte Frequenz in 1.084 3,9 den Mazda-Schauräumen. Wie 846 3,0 es ab März weitergehen wird? 713 2,6 705 2,5 Kerle: „Wir erwarten eine vo572 2,1 rübergehende Flaute in der 539 1,9 Kundennachfrage.“ Trotzdem 526 1,9 werde Mazda bis Jahresende 467 1,7 mit mehr als 10.000 Neuzulassungen überdurchschnittlich gut abschneiden. +/- % Jän. 13
Modell-Ranking Neuwagen Marke/ Modell 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
VW Golf Skoda Octavia Skoda Fabia VW Polo Renault Mégane VW Tiguan Skoda Yeti Seat Ibiza VW Sharan VW Touran
Bundesländer Neuanmeldungen Bundesland
Jän. 14
B K NÖ OÖ S St T V W
842 1.389 4.933 4.293 2.007 3.039 2.067 959 4.461
-8,97 -9,51 -3,48 -9,49 +1,52 -27,64 -12,60 -15,88 -22,62
925 1.535 5.111 4.743 1.977 4.200 2.365 1.140 5.765
Alle Daten zum Fahrzeugmarkt finden Sie auch im MarketAnalyser von EurotaxGlass’s
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Von Rekord zu Rekord Weiterhin gut läuft es hingegen bei den Gebrauchtwagen: Mit 63.935 Einheiten wurde das (Rekord-)Ergebnis vom Jänner 2013 dieses Mal um weitere 3,6 Prozent übertroffen. 60,7 Prozent dieser Fahrzeuge waren übrigens mit Diesel-, rund 39 Prozent mit Benzinmotor ausgerüstet. • (MUE)
Neuwagen Jänner 2014 Marke
MA +/ – in % in % z. Vorjahr
Stück
VW Opel Skoda Ford Audi Renault Hyundai Mercedes Benz Seat BMW Mazda Peugeot Fiat/Abarth Dacia Kia Citroën Toyota Nissan Suzuki Volvo Mitsubishi Chevrolet Land Rover Honda Alfa Romeo Jeep Mini Porsche Smart Subaru Jaguar Lancia Lexus Maserati Ferrari Infiniti SsangYong Bentley Aston Martin Rolls-Royce Cadillac Lamborghini Daihatsu KTM Lada Lotus Saab Sonstige Summe
4.110 17,13 1.851 7,72 1.678 6,99 1.564 6,52 1.404 5,85 1.374 5,73 1.363 5,68 1.127 4,70 1.012 4,22 966 4,03 926 3,86 834 3,48 818 3,41 714 2,98 678 2,83 675 2,81 437 1,82 391 1,63 288 1,20 277 1,15 272 1,13 265 1,10 242 1,01 113 0,47 90 0,38 87 0,36 81 0,34 79 0,33 68 0,28 54 0,23 39 0,16 38 0,16 29 0,12 10 0,04 8 0,03 5 0,02 4 0,02 3 0,01 2 0,01 2 0,01 1 0,00 1 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 10 0,04 23.990 100,00
Jän. – Dez. 2012 Stück
-21,62 35,80 -54,29 25,22 -18,47 3,78 -2,15 -2,93 -37,22 -33,20 36,58 10,17 -13,89 48,44 20,43 4,49 -42,88 -24,66 11,20 1,09 -30,96 1,53 16,35 -17,52 -33,33 50,00 0,00 -9,20 -56,41 42,11 62,50 -32,14 11,54 0,00 166,67 25,00 0,00 -25,00 0,00 0,00 -50,00 0,00 -100,00 -100,00 -100,00 0,00 0,00 233,33 -13,58
MA in %
+/ – in % z. Vorjahr
Alain Favey (Porsche Holding): „Die Kunden waren verunsichert.“
Günther Kerle (Mazda): „Mehr Kunden auch im Februar.“
1 In betrieblichen Zulassungen enthalten
Jänner 2014 Anwendung (inkl. Kzl) männl.
weibl.
betriebl.
Taxi1
Vermietung1
710 410 385 309 245 297 282 251 163 284 354 262 160 405 317 216 188 46 89 76 78 145 45 46 9 14 16 21 21 24 6 4 10 5 2 2 2 0 1 0 1 0 0 0 0 0 0 4 5.905
454 201 183 138 138 138 303 93 107 54 191 170 76 224 176 105 99 63 70 26 39 93 18 19 10 4 16 7 21 9 0 3 6 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 3.255
2.946 1.240 1.110 1.117 1.021 939 778 783 742 628 381 402 582 85 185 354 150 282 129 175 155 27 179 48 71 69 49 51 26 21 33 31 13 5 6 3 2 3 1 2 0 1 0 0 0 0 0 5 14.830
12 2 14 20 0 5 3 32 2 3 3 0 0 3 0 1 5 1 0 0 0 2 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 108
338 202 111 21 151 0 31 215 129 66 7 20 16 0 28 19 15 65 0 0 0 0 1 0 0 1 0 1 1 0 7 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1.446
Diplomatie1 6 1 0 1 2 1 0 8 0 22 0 0 0 0 0 0 5 1 0 6 0 0 0 0 0 0 3 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 56
Gewinner und Verlierer nach Segmenten Jänner 2014: 23.990 Kleinwagen
Stadtwagen
Microvans
Familyuntere vans Mittelklasse
Mittelklasse
Oberklasse
982
4.280
648
4.804
1.805
2.560
642
-43,0 %
-23,8 %
-23,4 %
-13,6 %
-12,5 %
-20,6 %
-18,0 %
AUTO & Wirtschaft • MÄRZ 2014
Luxusklasse
Sportwagen
Geländewagen
+85,0 %
+10,7 %
+4,1 %
+7,9 %
74
114
1.185
4.604
Geländew. Minivan medium
1.204
-5,3 %
29
MANAGEMENT
Ein starker Start ins neue Jahr Ein fast fünfprozentiges Zulassungsplus bei Neuwagen im Vergleich zum Jänner 2013 lässt Europas Autoindustrie auf ein gutes Jahr hoffen. Es war bereits der fünfte Monat mit steigenden Zahlen; sämtliche großen Märkte legten zu.
S
ieht man sich die Zahlen näher an, dann merkt man, dass Österreich mit einem (durch die NoVA-Unsicherheit getriebenen) Minus von 13,6 Prozent im Jänner ziemlich allein auf weiter Flur steht, übertroffen lediglich vom wesentlich kleineren Zypern, wo der Automarkt im Jänner gleich um 21,2 Prozent eingebrochen ist. Schlechtere Zahlen als im Vorjahr gab es in den 30 untersuchten Ländern Europas außerdem nur noch in den Niederlanden (-6,9 Prozent), der Schweiz (-5,5 Prozent), Estland (-5,3 Prozent) und Belgien (-2,2 Prozent). Carlos Ghosn freut sich Auch die meisten großen Herstelüber Zuwächse – auch ler kamen im Jänner endlich weg in Europa von den roten Zahlen, die viele von ihnen das ganze Vorjahr begleitet hatten: Lediglich Opel/Vauxhall (-8,0 Prozent) sowie Fiat (-2,4 Prozent) mussten Einbußen hinnehmen. Weitaus gefragtestes Modell war im Jänner europaweit der Golf; der Polo pirschte sich auf den 2. Rang vor, unmittelbar vor dem Ford Fiesta und dem Renault Clio.
Renault strebt wieder nach Höherem Apropos Renault: Beim französischen Autobauer steht auch heuer im Jänner ein europaweites Plus von 3,7 Prozent zu Buche: Gemeinsam mit Nissan kam man schon im Vorjahr in Europa auf ein Wachstum von 2,4 Prozent. Rund 1,3 Millionen verkaufte Einheiten bedeuten 2013 einen Marktanteil von 9,5 Prozent. „Mit einem Plus von 0,4 Prozentpunkten beim Marktanteil verzeichnete die Renault-Gruppe das stärkste Wachstum unter allen Herstellern“, sagt Carlos Ghosn, Vorstandsvorsitzender der RenaultNissan-Allianz. Unter anderem kam Renault in Russland mit 210.099 Fahrzeugen auf einen neuen Absatzrekord und landete mit einem Marktanteil von 7,6 Prozent auf Platz 2 hinter Lada. Übrigens: Renault und Nissan verkauften im Vorjahr gemeinsam 66.809 rein elektrisch betriebene Fahrzeuge, das ist ein Zuwachs von 52 Prozent gegenüber 2012. Zählt man auch den kleinen Twizy dazu, betrug der Marktanteil von Renault/Nissan bei den Elektroautos im Vorjahr 63 Prozent. • (MUE)
30
Länderstatistik Veränd. Land Jän. 14 Jän. 13 in % Belgien 49.584 50.684 -2,20% Dänemark 16.259 14.746 10,30% Deutschland 205.996 192.090 7,20% Estland 1.622 1.713 -5,30% Finnland 12.689 10.246 23,80% Frankreich 125.454 124.798 0,50% Griechenland 6.169 5.527 11,60% Großbritannien 154.562 143.643 7,60% Irland 22.913 17.242 32,90% Island* 492 459 7,20% Italien 118.725 114.779 3,40% Kroatien 2.210 1.801 22,70% Lettland 968 776 24,70% Litauen 1.176 1.001 17,50% Luxemburg 3.415 3.375 1,20% Niederlande 45.006 48.365 -6,90% Norwegen 11.421 11.675 -2,20% Österreich 23.990 27.761 -13,60% Polen 27.172 26.245 3,50% Portugal 9.267 7.023 32,00% Rumänien 3.855 3.334 15,60% Schweden 18.673 15.721 18,80% Schweiz 20.090 21.262 -5,50% Serbien* 1.250 1.047 19,40% Slowakei 4.718 4.374 7,90% Slowenien 4.646 4.383 6,00% Spanien 54.430 49.967 8,90% Tschechische Republik 13.638 12.071 13,00% Ungarn 4.408 3.703 19,00% Zypern* 608 772 -21,20% * geschätzte Volumina für November 2013
kum. 14 49.584 16.259 205.996 1.622 12.689 125.454 6.169 154.562 22.913 492 118.725 2.210 968 1.176 3.415 45.006 11.421 23.990 27.172 9.267 3.855 18.673 20.090 1.250 4.718 4.646 54.430 13.638 4.408 608
kum. 13 50.684 14.746 192.090 1.713 10.246 124.798 5.527 143.643 17.242 459 114.779 1.801 776 1.001 3.375 48.365 11.675 27.761 26.245 7.023 3.334 15.721 21.262 1.047 4.374 4.383 49.967 12.071 3.703 772
Veränd. in % -2,20% 10,30% 7,20% -5,30% 23,80% 0,50% 11,60% 7,60% 32,90% 7,20% 3,40% 22,70% 24,70% 17,50% 1,20% -6,90% -2,20% -13,60% 3,50% 32,00% 15,60% 18,80% -5,50% 19,40% 7,90% 6,00% 8,90% 13,00% 19,00% -21,20%
Veränd. Jän. 13 in % 113.863 7,80% 62.576 8,50% 56.541 9,40% 57.173 3,70% 59.820 -8,00% 50.307 7,70% 48.082 4,40% 48.049 1,20% 47.005 -2,40% 45.451 0,70%
kum. 14 122.801 67.869 61.874 59.315 55.048 54.195 50.213 48.635 45.866 45.765
kum. 13 113.863 62.576 56.541 57.173 59.820 50.307 48.082 48.049 47.005 45.451
Veränd. in % 7,80% 8,50% 9,40% 3,70% -8,00% 7,70% 4,40% 1,20% -2,40% 0,70%
Veränd. Jän. 13 in % 30.601 28,40% 20.893 9,00% 20.651 8,40% 21.483 -2,20% 19.743 -6,30% 12.787 32,70% 17.682 -8,60% 8.490 83,70% 16.122 -12,00% 14.734 -5,20%
kum. 14 39.305 22.783 22.389 21.011 18.492 16.967 16.154 15.600 14.187 13.967
kum. 13 30.601 20.893 20.651 21.483 19.743 12.787 17.682 8.490 16.122 14.734
Veränd. in % 28,40% 9,00% 8,40% -2,20% -6,30% 32,70% -8,60% 83,70% -12,00% -5,20%
Top-Ten-Marken Volkswagen Ford Peugeot Renault Opel/Vauxhall Audi Citroën BMW Fiat Mercedes
Jän. 14 122.801 67.869 61.874 59.315 55.048 54.195 50.213 48.635 45.866 45.765
Top-Ten-Modelle Volkswagen Golf Volkswagen Polo Ford Fiesta Renault Clio Peugeot 208 Skoda Octavia Ford Focus Audi A3/S3/RS3 Opel/Vauxhall Corsa BMW Reihe 3
AUTO & Wirtschaft • MÄRZ 2014
Jän. 14 39.305 22.783 22.389 21.011 18.492 16.967 16.154 15.600 14.187 13.967
MANAGEMENT
„Mauern im Kopf einreißen“ Opel-Vorstandschef Dr. Karl-Thomas Neumann will das Image der Marke aufpolieren, um neue Käufergruppen zu erschließen. In Österreich kommt man diesem Ziel mit motivierten Händlern schon näher.
N
ach dem Rückzug der GM-Konzernmarke Chevrolet aus Europa ordnet Opel-Vorstandsvorsitzender Dr. Karl-Thomas Neumann seine Marketingmaßnahmen in den etablierten Absatzländern neu und verlässt sich in Österreich auf sein Team mit Mag. Alexander Struckl an der Spitze, dem besonders sein langjähriges Händlernetz ein Anliegen ist. Das hat System, denn die Marke Opel wird von nahezu fanatischen Händlern vermarktet, die in Jahren von Entbehrungen nun langsam den Weg von einer Vision zu neuer Stärke beschreiten. Der Kulturwandel bei Opel wurde mit dem Einstieg von Neumann besiegelt: deutsch, nahbar, emotional. „Damit reißen wir die Mauern, die unser wiedererstarktes Markenbild noch verstellen, in den Köpfen der Konsumenten endgültig ein“, sagt Neumann.
Modell- und Charmeoffensive Mit der nunmehrigen Rückendeckung durch die Muttergesellschaft General Motors werden neue Emotionen geweckt. Modell- und Motorenoffensive vereint sich mit der Charmeoffensive der Händler vor Ort. Die können wieder auf das volle Unterstützungsprogramm aus Rüsselsheim zurückgreifen, mit eigener Bank und starken Finanzierungsmodellen. Österreich-Statthalter Struckl glaubt fest daran, dass Opel in Kerneuropa profitabel Marktanteile gewinnen kann. Das ist auch erklärtes Ziel von Neumann. „Mit den Premiummarken sich anzulegen, wäre teurer Sport, die kämpfen in einer anderen Liga.“ Rot-weißrot orientiere sich Opel „an den Besten der Branche“, unterstreicht Struckl mit Blick auf die deutsche Konkurrenz. Wobei aus Kostenüberlegungen die Elektrifizierung bei neuen Modellen nicht im Vordergrund steht. Hebel zum nachhaltigen Erfolg sind Verbrennungsmotoren und Getriebe der technischen Extraklasse. Und Downsizing wird ein Trend bleiben. „Nicht nur beim Hubraum, sondern auch beim Fahrzeuggewicht“, gibt Neumann den Takt vor.
Beständigkeit als Erfolgsgarant Struckl fühlt sich wohl und geht wieder gerne unter sein Vertriebsvolk, denn er hat eine plausible Nachricht, die ihn auch in wirtschaftlich anspruchsvollen
Dr. Karl-Thomas Neumann ist der Think Tank von Opel neu
Mag. Alexander Struckl ist der richtige Mann am richtigen Ort zur rechten Zeit
dwerten deutsiert auf den Grun Opels Zukunft ba nst und Präzision genauso wie n ku scher Ingenieurs liche Innovatione n und alltagstaug fesselndes Desig
Zeiten zu einem fairen Partner stilisiert. Alle gegenwärtigen und kommenden Fahrzeuge stehen für: höchste Qualität, deutsche Ingenieurskunst, emotionales Design, beste digitale Vernetzung und ein überzeugendes Preis-Leistungs-Verhältnis. Im Ringen um die weniger werdende Kundschaft rücken Importeur und Händler enger zusammen, erkennen plötzlich wieder menschliche Werte, mit denen manche wirtschaftliche Klippe überwunden werden kann. Die vielen Interviews, die AUTO & Wirtschaft mit Händlern die letzte Zeit geführt hat, verdeutlichen, dass wieder ortsansässige Fachleute das Heft in die Hand genommen haben und nicht Systeme – fremdgesteuert aus fernen Kontinenten. Denn wer zeichnet für den Erfolg letztlich verantwortlich? Der Händler vor Ort, der dem Kunden das Auto verkauft, den Service betreibt und immerfort über die neuesten Modelle und technischen Errungenschaften informiert! Daraus entsteht Markentreue, auf dem jener Erfolg aufbaut, den Neumann, Struckl & Co. bereden. Marketingaktionen stehen im Vordergrund, die helfen, das Markenimage wieder zu kräftigen. „Derzeit sind wir dabei, erfolgreich die Mauern im Kopf bei den Käufern einzureißen, um wieder die Begehrlichkeit der Marke Opel zu steigern“, leuchten die Augen von Struckl und dennoch verhehlt er nicht, dass für Opels Markterfolg täglich aufs Neue der Kampf mit dem Mitbewerb aufgenommen werden muss. • (LUS)
AUTO & Wirtschaft • MÄRZ 2014
31
MANAGEMENT
Droht unserer Branche bald eine zweite Belastungswelle? Das Abgabenänderungsgesetz wurde trotz heftiger Kritik der Opposition von der SPÖ-ÖVP-Mehrheit beschlossen. Zusätzliche 5,4 Mrd. Euro an Mehreinnahmen sollen so in die maroden Staatskassen fließen. Mit bis zu 280 Mio. Euro jährlich werden Österreichs Autofahrer nun zusätzlich belastet. Aufgrund des drohenden Budgetlochs durch das Hypo-Desaster wird an der Steuerschraube wohl auch in Zukunft weiter gedreht. Müssen wir mit weiteren Steuererhöhungen rechnen?
Kunden halten sich zurück
Autofahrer müssen immer zahlen „Unsere Kunden haben sehr wohl registriert, dass ihnen mit den Erhöhungen abermals das Geld aus der Tasche gezogen wird, und die Autofahrer immer ihren Obolus zur Budgetsanierung beitragen müssen“, sagt Mag. Nadja Malin-Potzinger, Geschäftsführerin Autohaus Malin/Sulz. „Wobei die meisten unserer Fahrzeuge über niedrige CO2-Werte verfügen und sich die NoVA-Änderungen nicht dramatisch auswirken.“ Ob heuer auf die Autofahrer noch weitere Steuerbelastungen zukommen, will Malin-Potzinger zwar nicht glauben, „dennoch können wir uns angesichts der angespannten budgetären Situation nicht wirklich darauf verlassen, denn die Regierung hat bereits mehrmals die Autofahrer zur Kasse gebeten.“
„Auch wir haben als Reaktion auf die geplanten Steuererhöhungen bereits eine gewisse Zurückhaltung bei den Kunden gespürt“, sagt Wolfgang Friedl, Geschäftsführer ÖFAG/ Salzburg. Das Maß sei – was die Belastungen für Autofahrer betreffe – bereits übervoll. Friedl glaubt, dass das wahre Ausmaß der Maßnahmen erst in einigen Monaten zu spüren sein wird. „Vor allem die motorbezogene Versicherungssteuer könnte viele Kunden abschrecken. Familien werden bei Zweitoder Drittfahrzeugen den Rotstift ansetzen.“ Auch weitere Steuererhöhungen traut Friedl „dieser Regierung zu“. Diese seien aber kontraproduktiv und könnten längerfristig erwartete Einnahmen sogar sinken lassen.
Reizschwelle ist überschritten
Österreich deutlich im Nachteil
„Ich weiß aus sicherer Quelle, dass den Autofahrern hierzulande eine weitere Belastungswelle droht“, sagt Mag. Patrick Pfurtscheller, Geschäftsführer Auto-Linser/Innsbruck. Demnach ist nach der EU-Wahl auch die Anhebung der Mineralölsteuer geplant. „Die Reizschwelle ist längst überschritten, die Regierungsparteien schlagen sich damit die letzten Nägel auf ihre eigenen Särge.“ Pfurtscheller ist überzeugt, dass die Kfz-Steuererhöhungen eine Kettenreaktion auslösen werden. „Die Verkäufe werden zurück- und Arbeitsplätze verloren gehen, in der Folge wird die ganze Branche leiden. Und am Ende reduzieren sich auch die Steuereinnahmen für den Staat drastisch.“
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„Im Gegensatz zu Deutschland befinden wir uns, was die Kfz-Steuer betrifft, deutlich im Nachteil“, sagt Robert Elsenbaumer, Geschäftsführer Autohaus Elsenbaumer/Gurk. Während in Deutschland alle Fahrzeuge für Unternehmer vorsteuerabzugsberechtigt erworben werden können, werden in Österreich Kfz-Steuern weiter erhöht. „Es wäre wichtig und richtig, dies zu ändern. Für viele Unternehmer ist das Fahrzeug ein Werkzeug, das täglich benötigt wird.“ Nicht zuletzt wegen des Griffs ins Börsel der Autofahrer rechnet Elsenbaumer mit Rückgängen auf österreichweit unter 300.000 Neuzulassungen jährlich. Auch weitere Steuererhöhungen könnten aufgrund der prekären Budgetsituation nicht ausgeschlossen werden.
AUTO & Wirtschaft •MÄRZ 2014
Schwierige Überzeugungsarbeit
Kunden werden bestraft
„Ich glaube nicht, dass die Regierung heuer noch abermals einen Griff in die Geldbörsen der Autofahrer wagt, denn der Plafond ist erreicht“, sagt Ing. Günther Baschinger, Geschäftsführer Autohaus Baschinger. Durch die nun gesetzlich beschlossenen Erhöhungen habe der Handel einen weiteren Wettbewerbsnachteil im Vergleich zu anderen EU-Ländern wie etwa Deutschland erlitten. „Auch unsere Kunden empfinden die Steuererhöhungen als reine Budgetsanierungsmaßnahme etwa für die ins Schleudern geratene Hypo Alpe Adria. Als Händler obliegt uns die unangenehme Aufgabe, den Kunden die Erhöhungen mitzuteilen und sie gleichzeitig davon zu überzeugen, dass sie sich doch ein neues Auto kaufen sollen.“
„Wir haben in den Wochen vor dem 15. Februar eine starke Nachfrage vor allem im Premiumsegment verzeichnet“, sagt Peter Göndle, Geschäftsführer Autohaus Göndle/St. Pölten. Wie sich die Situation danach entwickeln werde, sei noch nicht einschätzbar. „Durch die Deckelung der NoVA mit 32 Prozent wurde im Luxussegment das Schlimmste verhindert.“ Grotesk findet Göndle die Erhöhung der motorbezogenen Versicherungssteuer: „Durch Downsizing werden bessere C02-Werte erreicht und die Leistung steigt. Dafür, dass Kunden auf umweltfreundlichere Fahrzeuge umsteigen, werden sie bestraft.“ Eine weitere Belastungswelle würde sich sicher auf das Kaufverhalten auswirken, und der Branche schaden.
Steuern werden weiter erhöht „Dieser Regierung traue derzeit ich alles zu“, sagt Wilhelm Weintritt
„Niemand setzt sich ernsthaft für die Autofahrer ein“, sagt Mag. Ernst Karner
„Ich weiß aus sicherer Quelle, dass nach der EU-Wahl eine weitere Belastungswelle droht“, sagt Mag. Patrick Pfurtscheller
„Leider sind die Belastungen für Autofahrer und die Branche schon lange viel zu hoch, aber offensichtlich werden diese immer wieder zur Kasse gebeten, weil niemand sich ernsthaft für sie einsetzt“, sagt Mag. Ernst Karner, geschäftsführender Gesellschafter Autohaus Fior/Graz. Dies betreffe sowohl die Standesvertretung als auch die Gewerkschaft, die sich etwa für Pendler nicht stark machten. Karner fürchtet auch, dass es möglicherweise zu weiteren Steuererhöhungen kommen könnte. „Angesichts des Budget-Defizits, das durch den Hypo-Skandal noch steigen wird, wird die Regierung weiter an der Steuerschraube drehen müssen, was auch die Autofahrer als leichte Beute wieder treffen könnte.“
Deutlicher Verkaufsrückgang
Kunden haben die Nase voll
„Ich glaube zwar nicht, dass die Autofahrer heuer abermals zur Kasse gebeten werden, obwohl ich dieser Regierung alles zutraue,“ sagt Wilhelm Weintritt, Inhaber Autohaus Weintritt Neusiedl/See. Letztendlich haben die Kunden auf die NoVA-Erhöhung nicht extrem zurückhaltend reagiert. Den Hauptgrund, dass das für 2014 kolportierte Verkaufsziel von 320.000 Pkws nicht erreicht werde, sieht Weintritt im Kaufkraftverlust: „Die Banken sind vorsichtiger geworden, die Reallöhne sinken, die Menschen können einfach nicht mehr so viel Geld für den Kauf eines Autos ausgeben. Ich rechne damit, dass heuer um insgesamt 10 Prozent weniger Fahrzeuge verkauft werden als im Jahr 2013.“
„Es wird sicher nicht die letzte Belastungswelle sein, die unsere Branche trifft, vielleicht kommen aufgrund der budgetären Situation noch weitere Steuererhöhungen etwa bei der MÖst dazu“, sagt Alois Weber, Geschäftsführer Autohaus Oberlaa/Wien. „Ich bin davon überzeugt, dass viele Kunden die Nase von der Abzocke voll haben. Die Steuererhöhungen könnten als Schuss nach hinten losgehen, da auch Kunden, die es sich leisten können, ihr Konsumverhalten ändern.“ Weber glaubt, dass es 2014 auch zu massiven Rückgängen bei den Neuzulassungen kommen werde. „Dabei werden nicht nur einige Händler auf der Strecke bleiben, dies führt zu einem Dominoeffekt mit dem Verlust von Arbeitsplätzen und am Ende zu weniger Steuereinnahmen.“
AUTO & Wirtschaft • MÄRZ 2014
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„Möglicherweise wird der Regierung erst mit dem Wahlzettel die Quittung dafür präsentiert werden“,
WIRTSCHAFT
sagt ARBÖ-Generalsekretär Mag. Gerald Kumnig auf Seite 36
„Die Branche muss das Beste aus der digitalen und der stationären Welt miteinander vereinen“, rät Marktforscher Konrad Weßner den Händlern auf Seite 42
Sicherheit für Autofahrer Bei der niederösterreichischen Kfz-Schlichtungsstelle arbeiten Wirtschaftsund Arbeiterkammer seit Jahren erfolgreich zusammen. Gemeinsam mit dem Reifenhändlerverband VRÖ organisieren die Interessenvertretungen im April Informationstage bei 4 Einkaufszentren. „Dort werden wir die Autofahrer über die Sicherheit ihrer Fahrzeuge aufklären, von Motoröl und Lichtanlage bis hin zur Profiltiefe der Reifen“, sagen Kfz-Innungsmeister Friedrich Nagl und VRÖGeneralsekretärin Renate Okermüller.
Toyota erzielte 2013 deutlichen Verkaufszuwachs Im Jahr 2013 erzielten lt. Dr. Friedrich Frey 73 Vollvertragshändler mit zusätzlichen 41 Outlets und 56 Werkstättenpartnern einen Neuwagen-Verkaufszuwachs von 17 Prozent und 2,7 Prozent Marktanteil. „Die ständige Notwendigkeit der Erneuerung haben die Händlerpartner verinnerlicht“, so Frey, der das „Tal der Tränen“ überwunden sieht. Unter dem Begriff „Toyota one“ ist am Wiedner Gürtel in Wien ab 2015 auch die Errichtung eines neuen Schauraums mit zeitgemäßer virtueller Ausstattung geplant.
Avanti: Umrüstung auf Tankomaten abgeschlossen Weitgehend abgeschlossen ist der Umbau von OMV- und Avanti-Tankstellen zu Avanti-Tankomatstationen. Begründet wurde dieser Schritt mit geringen Margen im Tankstellengeschäft und der hohen Netzdichte in Österreich. Derzeit seien keine weiteren Umrüstungen oder Umstellungen geplant, wie ein OMV-Sprecher bestätigte. Die OMV betreibt in Österreich derzeit 350 Stationen, um 23 weniger als 2012. Davon tragen 128 die Marke Avanti. 4 dieser Avanti-Standorte sind noch bemannt, 124 sind Avanti-Tankomatstationen.
Holografisches Siegel als Schutz gegen Plagiate Gefälschte Ersatzteile bergen ein enormes Sicherheitsrisiko. Nicht zuletzt deshalb führt Hella Pagid kopiergeschützte, holografische Sicherheitssiegel zur leichteren Erkennung von Originalteilen ein. Die Experten von Hella warnen eindringlich vor Käufen im Internet. Plagiat-Teile können, wenn es sich etwa um Bremsen handelt, lebensgefährlich werden. Das Original ist oft vom gefälschten Produkt selbst von Experten nur schwer zu unterscheiden. Das holografische Siegel gibt Werkstätten, Händlern und ihren Kunden Sicherheit.
Vector: NoVA in CDP nach zwei Tagen umgesetzt Schnell reagiert hat Software-Spezialst Vector: Nur zwei Tage nach dem Beschluss der NoVA-Regelung (24.2.) konnten Anwender der Software CDP (Cloud Lösung) bereits mit der aktuellen NoVA-Berechnung arbeiten. Neben den geänderten aktuellen Berechnungsvarianten kann parallel dazu auch die „alte“ NoVA berechnet werden, um eine Abrechnung nach dem bisherigen Gesetz zu ermöglichen. Die Anpassungen der NoVA erfolgten im Rahmen der Vector-Programmerweiterung kostenlos.
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AUTO & Wirtschaft • MÄRZ 2014
Philipp Hayder
Frech und kurzsichtig Die Branchenvertreter konnten den Steuerwahnsinn der Bundesregierung nicht verhindern. Aber sie haben gekämpft und mit der „32-ProzentDeckelung“ der NoVA eine wichtige Abmilderung erreicht. Der Geschäftsführer eines niederösterreichischen Toyota-Betriebes ist damit nicht zufrieden: Er er-frecht sich in einer Wochenzeitung, die Erhöhung als zu gering zu bezeichnen: „Schade ist, dass der Satz mit 32 Prozent gedeckelt ist.“ Gut möglich, dass vordergründig einige Hybridautos günstiger werden. Im (auch für Toyota wichtigen) Allradsegment sieht es jedoch schon anders aus! Doch geht es gar nicht um die markenbezogenen Auswirkungen: Wenn Mobilität immer teurer wird, verlieren alle, die mit dem Auto ihr Geld verdienen. Schade, dass das einigen noch immer nicht klar ist.
M채rz 2014
Sommer 2014
POSITIVE AUSSICHTEN Reifentrends SUVs als Wachstumsmarkt
Herausforderungen RDKS wird schnell zur Realit채t
Markt-Gefahren Beratungsdiebstahl und Preisdumping
Statistik Auch 2013 massiv r체ckl채ufig
Premium und SUV sind die Wachstumsbereiche der Reifenbranche
www.autoundwirtschaft.at
Hannes Arch und die Welt von Apollo Vredestein
Ansicht
ANSICHT Generell gutes und dennoch schwieriges Jahr 2014 Die Tour d’Horizon in der heimischen Reifenbranche sowohl auf der Lieferanten- als auch auf der Wiederverkäuferseite brachte viel Ernüchterndes, sehr viel Nichtssagendes und doch auch Positives, wenn auch nicht ausreichend mehr für alle Teilnehmer im Markt umsetzbar. Die Ernüchterung ist ein kontinuierlich rückläufiger Absatzmarkt, egal wie man das rechnet. Am Ende kommt weniger heraus – für die Minderheit etwas mehr, für die Masse weniger. Die Industrie stellt bereits jetzt vor der beginnenden Sommerreifensaison die nächste Winterreifengeneration vor. Über Sinn und Unsinn derartiger Aktionen wollte kein Manager Auskunft geben. • Der Reifenfachhandel sei stabil, sagen die einen, das Autohaus der Gewinner, formulieren die anderen. Der Diskontanteil werde weniger und das Internet sei auch nicht der Absatzturbo wie erhofft, streiten andere wiederum über die Marktbedeutung der verschiedenen Absatzkanäle. Das Winter-Pkw-Reifenminus von rund 6 Prozent dürfte realistisch sein. Tatsächlich sind im Jahresüberblick 2011 zu 2013 eine Million Reifen aus der Statistik verschwunden. • Wollen tut jeder, können tun es nur wenige. Hört man in die Marktanalysen der Anbieter, dann gab es ein ansprechendes Verkaufsergebnis und wäre das Wetter nicht so grauslich, der Reifenmarkt würde ...? Ausreden gibt es genug, plausible Antworten zum Marktrückgang keine. Die einen werden weiter mit der Premiumstrategie den Markt beackern, andere wieder das Preisargument ins Kundentreffen führen und mit flankierender Mehrmarkenstrategie die Mengensicherung vorantreiben. Reifenlabel und RDKS! Was ist das? Kein Kunde fragt danach und das Gesetz ist noch so fern, halten sich die meisten Reifenspezialisten vornehm zurück und konzentrie-
Gerhard Lustig: „Reifenlabel ziemlich tot, RDKS eine noch schwer zu greifende Thematik und Reifentests selbst auf dem Prüfstand.“ ren sich auf Ergänzungsgeschäfte rund ums Auto, wie das auch immer aussehen kann. • Schon meine Überschrift zeugt vom Wortreichtum ohne Informationsgewinn, den ich in den Gesprächen mit vielen Branchengrößen zu hören bekam. Die Bestände im Markt drücken auf die Kosten, sind aber nicht so dramatisch. Die saisonelle Einlagerungsbereitschaft könnte besser sein, ist aber nicht so schlecht. Die Margen? Naja! • Zu allem Überdruss sind – dank dem ADAC – die absatzstimulierenden Reifentestergebnisse selbst auf dem Prüfstand gelandet. • Die Reifenwirtschaft befindet sich in einer Art Stand-by-Phase und dennoch wird ein gutes Sommerreifengeschäft angenommen. Wozu also am Erfolg zweifeln, grüßt Ihr
„Management eines Reifenhandels betriebes“ von Valentin Kailing zu bestellen unter: www.autoundwirtschaft.at Die Rechtsfibel des VRÖ erhältlich auf: www.vroe.at
REIFEN EXTRA
Massive Rückgänge In dem volatilen und von grenzübergreifenden Verkäufen geprägten Reifenmarkt wird es immer schwieriger, die Verkaufszahlen zu berechnen. So fehlen in der aktuellen Statistik die Lkw-Zahlen. Der negative Trend ist dennoch klar erkennbar.
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ie Pool-Zahlen sprechen für das Jahr 2013 ein ziemlich klares Bild: Erneut gab es dramatische Rückgänge. Wie schon im Vorjahr verweisen die Hersteller auf hohe Lagerstände, die eine vernünftige Nachfrage haben vermissen lassen. Für heuer ist der Optimismus groß, geleerte Lager beim Großhändler sollen bereits positive Auswirkungen haben und einen erfreulichen Geschäftsverlauf mit sich bringen, das
habe sich bereits in den letzten Monaten gezeigt. Das ist erfreulich und tut der Branche gut, ob man die Stückzahlen der Jahre vor den Rückgängen erreicht, ist mehr als fraglich.
Umbruch ist Realität
Die Wahrheit ist hingegen der vielzitierte Umbruch in der Branche, über den wir schon seit Längerem berichten. Und damit ein Rückgang des klassischen Marktes. Die Neuwagenverkäufe sind in Wirklichkeit mehr als schleppend, der vermeintliche Höhenflug der letzten Jahre kommt von Kurzzulassungen, die teilweise gar nicht in Österreich bleiben. Oder es betrifft Kleinwagen, die günstigst über bisherige Nicht- oder Wenigfahrer in den Markt gepresst werden. Selbst wenn diese Fahrzeuge überhaupt im Winter gefahren werden, bekommen sie die Winterreifen ohnehin dazugeschenkt. So viel also zum fehlenden Nachschub über den Neuwagen. Beim wachsenden Markt der Firmenfahrzeuge inklusive Full-Service-Leasing ist vielleicht Volumen zu machen, aber kaum Geld zu verdienen.
Wenig anspruchsvolle Kunden
Österreichs Reifenmarkt 2013 zu 2012 Pkw Notlauf total Pkw Sommer R/S/T Pkw Sommer H Pkw Sommer V Pkw Sommer W/Y/Z Pkw HP Sommer (H, V, W/Y/Z total) Pkw Sommer total Pkw sonstige Pkw Winter total Pkw total 4x4 total LLkw total 4x4/LLkw total Pkw/4x4 und LLkw total LKW total OTR total Agrar total Motorräder total Nicht definierte Reifen Total alle Produkte
Stück 2013 20.768 219.364 373.856 312.512 370.864 1.057.232 1.297.364 7.212 2.883.452 4.188.028 308.463 398.564 707.027 4.894.854 229.298 2.541 78.987 135.982 23.588 5.365.250
+/- % 2012 5,0 -28,1 -13,5 -15,1 2,2 -8,8 -12,6 -11,6 -6,5 -8,4 0,1 -23,3 -14,6 -9,3 9,6 -14,8 -2,2 -6,1 -8,4
Quelle: Reifenindustrie, eigene Recherchen, ca. 85 % Abdeckung inkl. Korea-Marken, einzelne Segmentzahlen fehlen
Letztlich sind Kilometerleistungen generell sinkend und die Qualität der Winterreifen ist so gut geworden, dass es für wenig anspruchsvolle Autofahrer weder verschleißseitig noch komfortmäßig ein großes Problem darstellt, den Sommer damit durchzufahren. Diese „wenig anspruchsvollen“ Kunden sind das eigentliche Problem von Auto- und Reifenhandel. Denn wie in allen sozialen und wirtschaftlichen Bereichen geht die Schere zwischen Arm und Reich, zwischen Premium-/Emotionskäufern und Smart/Clevershoppern weiter auseinander. Dabei muss es gar nicht die finanzielle Begrenzung sein. Es wächst eine Generation heran, die entweder gar keinen Führerschein besitzt oder eben keinen Wert auf Marke und Image beim Auto legt. Diese Leute tun das dafür beim Handy, beim Wohnen, beim Hobby, … Dazu noch ein Beispiel aus dem Autohandel: Nicht jeder Dacia-Kunde fährt diese Marke, weil er sich nicht MEHR ein Auto leisten kann, sondern weil er es sich nicht mehr leisten WILL. Und dieses Auseinanderdriften passiert auch beim Reifenhandel. Einerseits die Gruppe, die es nicht billig genug bekommen kann und wo Image, Marke und Emotion gleichgültig sind. Auf der anderen Seite der emotionale Autobesitzer, der mit Sportlichkeit, Sicherheit oder Sparsamkeit zu beeindrucken ist.
Emotionale Kunden als Chance Denn das ist die gute Nachricht: Der andere Teil der Schere ist der erfreuliche Kunde für die Branche.
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Auch wenn der Reifen als Low-Interest-Produkt gilt: Jeder emotionale Autokäufer ist am Reifen interessiert. Oder man kann ihn dafür interessieren. Es hat einen guten Grund, warum viele Reifenhersteller verstärkt in Richtung Premium und individueller Qualität gehen: Ein besonderer Reifen, speziell auf ein Fahrzeug abgestimmt, ist dem Autofahrer, der sein Auto liebt, auch etwas wert. Und das trifft nicht nur auf Supersportwagen zu, sondern auf das wachsende Segment der kleinen und kompakten SUVs vom Opel Mokka bis zum Range Rover Evoque. Das substanzielle Wachstum dieser Fahrzeugkategorie ist auch ein Wachstumspotenzial für den Reifenhandel. Diese SUVs haben besondere Anforderungen an die Reifen.
Preisvergleich im Internet Eines muss freilich auch bei jenem Kunden klar sein, der Wert auf Qualität und Beratung legt: In Zeiten des Internets ist der beste Preis für jeden ein Gebot der Stunde. Selbst wenn es nur darum geht, sich am Stammtisch nicht zu blamieren. Hier geht es aber nicht darum, ein billiges Produkt zu kaufen, sondern das gewünschte, auch hochpreisige Produkt zum vergleichsweise günstigsten Preis zu erstehen. Die meisten Kunden haben hier einen gewissen Spielraum, was ihnen persönliche Beratung, Betreuung und Vor-Ort-Kauf wert sind. Die Frage ist lediglich, wie groß dieser Spielraum ist, wie viel der Kunde bereit ist, für diesen Service zu bezahlen. Dennoch wird sich auch die Reifenbranche mit dem Thema Beratungsdiebstahl (Beratung beim Händler, danach Kauf im Internet) verstärkt auseinander setzen müssen. Wie schon immer wieder in REIFEN & Wirtschaft erklärt: Ohne Kooperationen, ohne Einkaufsnetzwerk bzw. ausreichende Stückzahl ist es schwer, den Spagat zwischen umfangreichem Angebot, kostengünstiger Lagerhaltung und umfangreichem Fachwissen zu schaffen. Der beschriebene Emotionskäufer möchte fachlich und persönlich perfekt betreut werden.
Wachsende Segmente: Premium und SUV
Chance RDKS Apropos Fachwissen: Hier tut sich wieder einmal ein Problem als Chance auf. Das Thema Reifendruckkontrolle (RDKS) wird in nächster Zeit die Spezialisten von den Trittbrettfahrern trennen. Nichts ist lästiger als ständige Fehlermeldungen von diesem System. Und der Kunde wird sehr bald zu jenem Partner gehen, der ihm das System nachhaltig funktionierend einbauen kann. • (GEW)
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In der REIFEN-&-Wirtschaft-Umfrage nehmen die Spitzen der Reifenindustrie Stellung: Leere Lager machen die Industrie optimistisch für das Reifenjahr 2014. Die Herausforderungen – vor allem für den Handel – werden mit Internethandel, sinkenden Margen, RDKS und Reifenlabel nicht weniger.
Optimismus für 2014 Andrea Appel, Continental und Semperit
Claus-Christian Schramm, Goodyear Dunlop Tires Austria
Dominik Schwarz, Michelin
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Welche Erwartungen hegen Sie für das Geschäft in der heurigen Sommerreifen-Saison? Claus-Christian Schramm, Goodyear Dunlop: Laut unseren aktuellen Analysen sind rund 30 Prozent der im Reifenhandel eingelagerten Kundenreifen älter als 6 Jahre und mehr als 20 Prozent der Reifen weisen ein Profil unter 3 mm auf. Hier sehen wir ein großes Potenzial für den Handel. Außerdem gehen wir davon aus, dass das Reifenlabel mittlerweile vermehrt in den Kaufentscheidungsprozess einbezogen wird und wir hier mit unserem TopLabel-Sortiment noch stärker beim Konsumenten punkten werden. Durch die Vielfalt an Fahrzeugmodellen in Österreich erwarten wir eine weiterhin steigende Nachfrage nach „High-End-Produkten“, wie ROF-, 4x4-, HP- und UHP-Reifen. Dominik Schwarz, Michelin: Wir sehen eine Stabilisierung bzw. ein leichtes Wachstum im Sell-out. Aber wir rechnen auch mit größerem Preisdruck, der durch wachsende Transparenz im Internet ausgelöst wird. Roman Schneider, Cooper Tires: Wir gehen davon aus, dass der Trend zu niedrigen Bevorratungen anhält, speziell im Einzelhandel. Der Einzelhandel ist immer weniger dazu bereit, sich große Posten an Lager zu nehmen. Im Sell-out erwarten wir ähnliche Zahlen wie in der letzten Saison. Beim Großhandel sollte sich die Lagersituation entspannt haben, sodass wir hier höhere Bevorratungsquoten erwarten. Christian Mielacher, Pirelli: Im letzten Jahr hat es vor allem im 1. Quartal starke Rückläufe im Pool gegeben. Wir gehen davon aus, dass sich die Überlagersituation verbessert hat. Aus diesem Grund wird der Pool ein deutliches Plus im Vergleich zum Vorjahr zeigen. Auch für den Handel erwarten wir eine Steigerung, wobei diese im Vergleich zu Industrie an Handel deutlich niedriger ausfallen wird.
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Welche aktuelle Empfehlung können Sie dem Reifenhandel zur Optimierung des Geschäfts geben? Dr. Andrea Appel, Semperit: Den Stein des Weisen haben auch wir nicht gefunden. Im Konzentrationsprozess werden sich die Besten durchsetzen. Diesen Prozess unterstützen wir nach bestem Wissen und Gewissen und in vielen kleinen Schritten. Der Erfolg hängt letztlich vom gegenseitigen positiv besetzten Willen ab, die Dinge zu bewegen. Sonja Eckhart, Kumho: Die Stärken des Reifenhandels sind gut ausgebildete Mitarbeiter und persönlicher Service. Christian Mielacher, Pirelli: Wie auch in den letzten Jahren wird es notwendig sein, stark mit der Industrie zusammenzuarbeiten. Die Marktsituation ist für Handel und Industrie sehr herausfordernd. Um das Geschäft zu optimieren, braucht es einen neuen Zugang. Information über Sicherheit, Qualität, Homologationen gehört dem Endverbraucher auf eindringliche Art und Weise weitergegeben. Das Bewusstsein schaffen, dass bei allen Spargedanken, der Reifen das Bindeglied zur Straße ist und daher der größte Sicherheitsfaktor, hat oberste Priorität. Dominik Schwarz, Michelin: Die beste Entwicklungsmöglichkeit sehen wir im Bereich der Dienstleistung bzw. Spezialisierung (Mobiles Service, RDKS …) aber auch in der Nischenarbeit wie EModer Industriereifen. Auch eine Konzentration auf das Leben von Qualitätspartnerschaften sehen wir langfristig zielführend. Das von Michelin Ende 2010 eingeführte Qualitätspartnerprogramm will seine Vertriebspartner weiter stärken und die Serviceleistung noch besser auf die steigenden Ansprüche der Kunden abstimmen. Günther Riepl, Falken: Eine solide Grundbevorratung ist die Voraussetzung. Ansonsten sind wie in
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der Vergangenheit die wichtigen Säulen für eine erfolgreiche Sommersaison: ein motiviertes Serviceund Verkaufsteam sowie verlässliche Lieferanten. Wir von Falken Tyre Europe (FTE) sind bemüht, ein solcher Lieferant zu sein. Roman Schneider, Cooper: Der Handel sollte sich auf sein eigentliches Geschäft besinnen: den Handel mit Reifen. Das Verschieben von großen Posten zu geringen Margen birgt große Gefahren, ebenso das reine Geschäft auf den Plattformen, wo sich zu viele Anbieter tummeln, die mit zu geringen Margen agieren. Die Konsequenzen daraus liegen auf der Hand. Faire Preise sollten allen Teilnehmern die benötigten Margen garantieren. Im Einzelhandel sollte der Händler Wert darauf legen, sein Sortiment so zusammenzustellen, dass er die verschiedenen Preisstufen abbilden und sich unter Umständen auch von seinen Mitbewerbern abheben kann. Karl Kühschweiger, Nokian: Die Händler müssen mit Service-Gedanken den Kunden am Hof halten. Der Österreicher ist grundsätzlich ein treuer und bequemer Mensch. Deshalb glaube ich nicht, dass das Internet so stark ist in Österreich. Aber es macht uns große Schwierigkeiten mit den Preisen. Und die Preisentwicklung ist problematisch. Ich sehe es als Aufgabe der Industrie, den Großhandel dazu zu bringen, dass der Reifenhandel wieder Geld verdient. Claus-Christian Schramm, Goodyear Dunlop: Der Reifenfachhandel kann mit einem umfassenden Leistungspaket überzeugen, angefangen bei der langjährigen Kundenbeziehung, Fachberatung, Montage, Service, Einlagerung, über die Altreifenentsorgung bis hin zu speziellen Öffnungszeiten und guter telefonischer Erreichbarkeit während der Saison. Hinzu kommt die Möglichkeit der Profilierung
Thomas Körpert, Vredestein und Apollo
Günther Riepl, Falken
Christian Mielacher, Pirelli
im Rahmen der sukzessiven Einführung von RDKS über die Erstausrüstung. Welche Rolle messen Sie der Onlinevermarktung zu? Thomas Körpert, Vredestein: Speziell bei der jüngeren Kundschaft wird das Internet immer wichtiger und gängiger. Kunden suchen aber nicht unbedingt den billigsten Preis, sondern nutzen das Medium außerhalb der „normalen“ Geschäftszeiten, um in Ruhe und bequem von der Wohnzimmerbank aus den Reifenkauf abzuwickeln. Wichtig ist daher für den österreichischen Fachhandel sicht- und findbar zu sein. Onlinehandel ist sicher das am stärksten wachsende Marktsegment. Sonja Eckhart, Kumho: Immer mehr Menschen kaufen heutzutage in Onlineshops ein. Nicht nur der Preisvergleich ist im Internet denkbar einfach, eine wichtige Rolle spielen auch die Erfahrungen und Bewertungen anderer Käufer. Auch wenn man nicht gleich online bestellt, nutzen viele das Internet, um sich vor dem Kauf über das Produkt zu informieren. Händler sollten beachten, dass die Kunden wesentlich informierter und zum Teil auch mit einer bereits festgelegten Meinung in den Shop kommen als noch vor einigen Jahren. In den Shops kann man daher mit gut ausgebildeten Mitarbeitern und Fachgesprächen punkten. Claus-Christian Schramm, Goodyear Dunlop: Wir schätzen den Anteil der Onlinevermarktung in Österreich mit 8 Prozent vergleichsweise niedrig ein. Die Medien empfehlen Konsumenten, Reifen beim Fachhandel zu kaufen. Dort erhält man kompetente Beratung und kann sich z. B. im Falle von Reklamationen an seine Vertrauensperson wenden. Mit POS-Marketingmaßnahmen und unserer Reifengarantie versuchen wir, den Reifenfachhandel zu unterstützen. Diese zusätzliche Garantieleistung
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Karl Kühschweiger, Nokian
Sonja Eckhart, Kumho
Roman Schneider, Cooper Tires
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gilt für UHP-Reifen der Marken Goodyear und Dunlop, die von Goodyear Dunlop Tires Austria an den österreichischen Reifenhandel geliefert und dort gekauft werden. Die starke Präsenz von Reifenhandels-Fachbetrieben und deren intensiver Kundenkontakt wirken der Konkurrenz aus dem Onlinereifenvertrieb mit kompetenter Beratung entgegen. Christian Mielacher, Pirelli: Die Onlinevermarktung nimmt stark zu. Nicht nur im B2B-, sondern auch im B2C-Bereich. Dieser Trend setzt sich fort. Dabei ist nicht immer der Preis ausschlaggebend. Das Einkaufsverhalten im Handel, aber auch des Endverbrauchers, hat sich deutlich geändert. Dieses Geschäftsmodell birgt aber auch einige Risken. Reifenalter, Lagerung und damit Qualität der Reifen sind nicht wirklich prüfbar. Diese Erfahrung haben vor allem Endverbraucher gemacht. RDKS, EU-Labeling: Was ist zu tun? Günther Riepl, Falken: Aufgrund der EU Verordnung müssen spätestens ab 1.11.2014 alle Neuwagen mit RDKS ausgestattet sein. Der Reifenfachhandel bereitet sich daher bereits seit einiger Zeit auf diese Situation vor. Denn aufgrund des kommenden Montagemehraufwandes macht RDKS Änderungen in puncto Ablauforganisation und auch in puncto Betriebswirtschaftlichkeit notwendig. Ein Räderwechsel kann bis ca. 20 Minuten höheren Zeitaufwand bedeuten, dies muss auch dem Endverbraucher bewusst sein und verständlich gemacht werden. Christian Mielacher, Pirelli: RDKS ist mit Sicherheit die große Herausforderung für die kommenden Saisonen. Der Handel hat sehr viel Zeit und Anstrengung investiert, um auf dieses Thema gut vorbereitet zu sein. In Bezug auf das EU-Labeling wäre es sicher sinnvoll, diese Möglichkeit als Marketinginstrument zu nutzen. Thomas Körpert, Vredestein: Bei RDKS ist mit der Schulung der Mitarbeiter und mit der Anschaffung des nötigen Equipments so rasch wie möglich zu beginnen. Die ersten Fahrzeuge mit RDKS-Sensoren sind bereits auf der Straße. Den ersten Kontakt mit diesem Thema erwarten wir mit der nächsten Wintersaison. Natürlich sind alle Arbeitsprozesse und Planungen auf den erhöhten Aufwand hin auszurichten. Auch eine transparente und klare Kalkulation ist notwendig, um den doch erheblichen Mehraufwand auch an den Endkunden verrechnen zu können. Zeitgleich muss aber auch der Endkunde auf den zusätzlichen Mehraufwand und die zusätzlichen Kosten hingewiesen werden. Für das EU-Labeling, denken wir, sind keine weiteren Maßnahmen notwendig! Aus unserer Erfahrung ist dieses Thema am Endkunden spurlos vorbeigegangen. Die gesetzlichen Pflichten sind natürlich einzuhalten, aber besondere Maßnahmen scheinen uns nicht notwendig. • (RED)
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Signierte Erstausrüstung Zukünftig wird Pirelli mit speziellen Markierungen an den Reifenflanken darauf hinweisen, dass dieser Reifen speziell für dieses Fahrzeugmodell entwickelt wurde.
M
it mehr als 1.200 Homologationen bezeichnet sich Pirelli als erfolgreichster Reifenhersteller im Bereich der Erstausrüstung. Um diesen Anspruch noch stärker zu unterstreichen, führt Pirelli den signierten Erstausrüstungsreifen ein. Sehr viel Aufwand wird bei führenden Autoherstellern in die Entwicklung der Fahrwerke investiert, da muss auch der entscheidende Kontakt zur Straße perfekt abgestimmt sein. Pirelli entwickelt mit seinem ganzen Knowhow maßgeschneiderte Reifen, welche die Ansprüche des jeweiligen Automobilherstellers erfüllen sowie dem Charakter und Eigenschaften eines Modells optimal entsprechen müssen. Um diesen Individualität zu unterstreichen, werden künftig spezielle Markierungen auf den Reifenflanken darauf hinweisen. Exklusive und technisch hoch entwickelte Pneus werden immer stärker nachgefragt und so wird diese Innovation von zahlreichen, führenden Automobilher-
stellern unterstützt. Einige Hersteller von Premiumund Prestigefahrzeugen waren von Beginn an in das Projekt „signierte Erstausrüstung“ eingebunden und haben bei der Entwicklung eng mit Pirelli zusammengearbeitet. So gehören Aston Martin, Audi, Bentley, BMW, Lamborghini, Mercedes und Porsche zu jenen Marken, die auf maßgeschneiderte Pirelli-Reifen in der Erstausrüstung vertrauen.
Erfolgreicher P Zero Pirellis Flaggschiff als Beispiel für die enge Zusammenarbeit ist der P Zero, der zu den führenden Produkten im Premiumbereich gehört. Im jüngsten Reifentest von ARBÖ, GTÜ und ACE war der Italiener mir einem „Sehr empfehlenswert“ ganz vorn mit dabei. • (RED)
Pirelli-ÖsterreichChef Christian Mielacher kann dem Handel maßgeschneiderte Produkte bieten
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Im Paradies war’s der Apfel Saisonale Spitzen, sinkende Margen, Wegfall von Vertriebskanälen und die eigene Kurzsichtigkeit machen das klassische Geschäftsmodell „Reifenhandel“ zum Auslaufmodell. Die Zukunft werden nur jene erleben, die sich heute neu aufstellen.
infrage gestellt. Saisonale Spitzen, sinkende Margen, Wegfall von Vertriebskanälen und eigene Kurzsichtigkeit machen das klassische Geschäftsmodell „Reifenhandel“ zum Auslaufmodell.
Frische Ideen
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eine Angst, das wird kein religiöses Traktat. Obwohl Ähnlichkeiten zwischen Kirche und Reifenhandel unverkennbar sind: lange Vorgeschichte mit Monopolstellung, Festhalten an alten Zöpfen und nicht mehr zeitgemäßen Verhaltensmustern. Es fehlt nur der Franciscus, der in die Zukunft führt. Dabei wäre eine solche charismatische Persönlichkeit für die Branche lebenswichtig: sinkende Neuwagenzulassungen, weniger gefahrene Kilometer, veränderte Einstellung zum Auto. Kurz gesagt: Mobilität ändert sich. Und die Rendite bei verkauften Reifen wird stetig kleiner.
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Keine wirtschaftlichen Parameter Das Internet zeigt Niedrigstpreise auf, die in Panik teilweise im Hof angenommen werden, obwohl sie wirtschaftlich nicht vertretbar sind. Viele greifen zum scheinbar rettenden Apfel. Und akzeptieren eine Zusammenarbeit mit Internet-Diskontern. Dabei können sie nur verlieren, denn der Kunde kauft billig und lässt beim kompetenten Fachbetrieb montieren. Und das wird er auch beim nächsten Reifenkauf in drei bis fünf Jahren wieder machen. Die Hoffnung, durch gute Betreuung und guten Service einen Neukunden zu gewinnen, ist zu optimistisch. Loyalität und Dankbarkeit sind keine wirtschaftlichen Parameter. Da eine Preisregulierung wie bei Büchern und Arzneimitteln nicht zu erwarten ist, wird die Schuld der Reifenindustrie zugeschoben. Das ist teilweise berechtigt, aber unklug. Gemeinsames Forschen und Entwickeln mit den Autoproduzenten, dann entsprechend produzieren, das ist das Core-Business der Reifenindustrie. Der Verkaufsund Lieferprozess hingegen sind streng nach wirtschaftlichen Opportunitäten ausgerichtet: Jedes Fahrzeug benötigt Reifen, aber dem Hersteller ist es in letzter Konsequenz egal, wie sie aufs Auto kommen. Hauptsache es sind seine Produkte. Die Industrie ist immer stärker als der Handel. Also Untergangsszenario? Nicht unbedingt, denn das Produkt und die Dienstleistung werden benötigt. Nur der Ort, die Art und der Durchführende werden derzeit
Neue Konzepte werden für die Zukunft nötig sein, denn die Positionen der Vermarkter sind fast gleichwertig. Wichtig sind das gemeinsame Vorgehen ohne Eifersucht, das zukunftsträchtigste Konzept und die Wahl der richtigen Partner. Das Festhalten bzw. leichte Verbessern von tradierten Verhaltensmustern dagegen ist der sichere Weg ins Abseits. Reagieren ist immer noch wichtiger als Agieren. Aber wie lange soll das noch gut gehen? Für die Lösung gibt kein Patentrezept, sondern nur Ansatzpunkte: • Jeder sollte die eigene Situationen ehrlich analysieren, Chancen definieren und die Kraft in zukunftsträchtige Änderungen stecken. Dabei besteht das Risiko des Scheiterns, wer aber nichts unternimmt, der geht garantiert unter. • Jeder sollte sich fragen, ob er regional, strukturell und ohne Kooperation überleben kann. Und versuchen, enge Verbindungen mit der Industrie zu knüpfen, um regional und/oder mengenmäßig für die Lieferanten wichtig zu sein. • Jeder, der allein nur bedingt überlebensfähig ist, sollte vollständig in Kooperation arbeiten. • Jeder, der ein neues Geschäftsmodell angeht, sollte darauf achten, dass es synergistisch aufgebaut werden kann. • Jene, die nicht anders können, sollten verkaufen, so lange es noch geht. Ganz wichtig: Die einzelnen Punkte sollten nicht vermengt werden – Kompromisse sind in dieser Situation nicht das Mittel der Wahl. Und denken Sie bitte daran, für die Industrie sind Sie nur so lange wichtig, als der von Ihnen generierte Nutzen den Aufwand nicht übersteigt. In letzter Konsequenz kann der Importeur den regionalen Laden ohne großen Schaden dicht machen. Auch wenn Sie es nicht gerne hören, Sie sind auf den Lieferanten angewiesen, nicht umgekehrt. Je mehr Sie als Kunde jedoch das Leben der regionalen Mitarbeiter des Importeurs erleichtern, desto mehr werden diese sich um Sie bemühen – und unterstützen, wo sie können. Also wägen Sie kurzfristige Vorteile gegen Langzeit-Service ab. Die richtige Entscheidung hängt von Ihrer Organisationsstruktur und Ihrem Geschäftsmodell ab. • (RED)
Bleiben Sie dran: Mehr zum Thema lesen Sie in den kommenden Ausgaben von AUTO & Wirtschaft!
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„Chance statt Bedrohung“ Vom Onlinehandel bis zur Reifendruckkontrolle: Die Reifenspezialisten stehen vor großen Herausforderungen. Der VRÖ hilft den Betrieben dabei, die richtigen Antworten zu geben.
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ie sich die Stückzahlen im Sommerreifengeschäft entwickeln werden, kann niemand vorhersagen. Selbst innerhalb des Verbands der Reifenspezialisten Österreichs (VRÖ) gehen die Meinungen auseinander: „Um 3 bis 5 Prozent höhere Stückzahlen“ sind eine ebenso zu hörende Prognose wie „0 bis minus 3 Prozent im Endverbrauchergeschäft“. Einig sind sich alle Branchenteilnehmer darin, dass die Erträge noch weiter unter Druck geraten werden – nicht zuletzt deshalb, da die Konkurrenz aus dem Internet zunimmt.
Die Zeichen der Zeit Schon jetzt zeigt sich, dass vor allem junge Reifenkäufer zum virtuellen Pneu-Shopping tendieren. „Darauf
Die „Bibel“ der Branche Die kürzlich neu erschienene „VRÖ-Fibel“ erhält alle relevanten Informationen zum Reifengeschäft – egal, um welche Fahrzeugklasse es sich handelt. Gesetzliche Grundlagen sind ebenso enthalten wie zahllose Grafiken, Tabellen und Musterformulare. Das knapp 130 Seiten starke Nachschlagewerk kann zum Preis von 14 Euro (exkl. Versandkosten) auf der Homepage www.vroe.at bestellt werden.
muss man sich als Händler rechtzeitig vorbereiten, um zumindest teilweise mit den großen Plattformen mithalten zu können“, meint VRÖ-Vorstandsmitglied Roland Dorfner. Der Wiener Reifenhändler Hermann Hladky betont in diesem Zusammenhang „die Chance darauf, einen Stammkunden zu gewinnen“. Gleichzeitig gilt es, die eigenen Alleinstellungsmerkmale zu stärken. Persönliche Beratung gebe es schließlich nur vor Ort, unterstreicht VRÖ-Obmann James Tennant: „Unsere Mitglieder bieten ein Rundumservice von der Begrüßung bis zur Verabschiedung.“
James Tennant
RDKS als Kompetenzbeweis Was sagt die Branche zum „Megathema“ RDKS, also zu der ab 1. November 2014 verpflichtenden Verwendung von Reifendruckkontrollsystemen in neu zugelassenen Fahrzeugen? „Die wenigsten Betriebe haben den dadurch entstehenden Dienstleistungsaufwand bereits kalkuliert“, mahnt Hladky zur rechtzeitigen betriebswirtschaftlichen Vorbereitung. RDKS biete aber auch die Möglichkeit, die Fachkompetenz der Reifenbranche „endlich ein wenig ins rechte Licht zu rücken“, meint Dorfner: „In der öffentlichen Wahrnehmung stehen wir diesbezüglich ja seit Jahrzehnten im Schatten der Kfz-Werkstätten.“ „Zweifellos wird es durch RDKS zu einem Mehraufwand an Kosten und Zeit kommen. Wir müssen aber auch die Chance sehen, uns als kompetenter Partner für den Konsumenten zu positionieren,“ sagt Tennant. Der VRÖ steht den Betrieben dabei hilfreich zur Seite: Ein erster „Informationsnachmittag“ fand bereits im Herbst 2013 statt, für die kommenden Monate sind breit angelegte Kampagnen zur Aufklärung der Endverbraucher geplant. • (HAY)
Roland Dorfner
Hermann Hladky
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Das Geschäftsklima im Reifenhandel
Diese vier Tabellen dienen der Trendverfolgung, lassen sich aber grundsätzlich auch auf österreichische Marktgegebenheiten umlegen. Das komplette Branchen-barometer 1/2014 kann über den BRV bezogen werden.
Mit Latein am Ende Die Reifenbranche befindet sich in einer Art Stand-by-Phase. Die den Absatz stimulierenden Sommerreifentests haben sich aufgrund der ADAC-Ereignisse verzögert. Der Markt sucht verzweifelt, aus der Krise zu kommen.
O Peter Hülzer, geschäftsführender Vorsitzender des BRV
rientierung in einem recht schwierigen Marktumfeld zu geben und gleichzeitig Chancen auszuloten, wertvolle Marktinformationen auch für das eigene tägliche Geschäft zu geben, ist derzeit einer Quadratur des Kreises gleichzusetzen. Der auch in Österreich via VRÖ (Verband der Reifenspezialisten Österreichs) bestens beleumundete Peter Hülzer, seines Zeichens geschäftsführender Vorsitzender des BRV (Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V.), sieht sich angesichts herrschender Marktbedingungen mit seinem Latein am Ende.
Mäßige Stimmung Die Stimmung im Reifenfachhandel ist eher mäßig, suggeriert das vom deutschen Reifenverband in Auftrag gegebene und nun vorliegende Branchenbarometer. Jeder fünfte Betrieb sieht die Branche aktuell in einer schlechten bis sehr schlechten Lage. So präzise vermögen das die Auguren in Österreich nicht zu skizzieren, dürfte aber auch im Trend liegen. Das Wintergeschäft habe wenig dazu beigetragen, die Stimmung zu bessern, lautet die nüchterne Analyse deutscher Provenienz. Die Hoffnungen auf einen versöhnlichen Jahresausklang haben sich nicht erfüllt. Fast jeder zweite Betrieb war unzufrieden mit dem Geschäftsverlauf.
Hoffnung auf Besserung Gleichwohl besteht aber Hoffnung für das nächste Quartal. Zwar wird vielfach mit einer gleichbleibenden (soll meist heißen: gleichbleibend mäßigen) Geschäfts-
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entwicklung für den eigenen Betrieb gerechnet. Aber verhaltener Optimismus macht sich bemerkbar. Positive Impulse hinsichtlich Auslastung, Umsatz und Gewinn werden erwartet. Dieses Placebo darf nicht fehlen.
Freien und kooperierten Handel drücken Lager Der freie und insbesondere der kooperierte Reifenfachhandel scheint dagegen mit größeren Restbeständen zu kämpfen, analysiert der BRV. Der durchschnittliche Lagerbestand beim Reifenfachhandel wird gegenüber dem Vorjahr auf etwa ähnlichem Niveau geschätzt, aber mit leicht rückläufiger Tendenz. Je nach Reifenfachhandelsgruppe ist der Lagerbestand jedoch unterschiedlich: Industrienahe Kooperationen und Industrieketten weisen geringere Lagerbestände auf.
RDKS: wichtige Aufgabe, lässig angegangen Das Reifendruckkontrollsystem (RDKS) werde den Reifenfachhandel nachhaltig verändern, heißt es in der Szene. Konsens in der Branche ist, dass die Abläufe in der Werkstatt verändert werden. Jeder zweite Betrieb rechnet auch fest damit, dass zunächst Probleme bei der Umrüstung auftreten werden. In Summe wird das Thema RDKS aber eher positiv bewertet, weil es Gesetzescharakter hat. Für den Reifenfachhandel, so Hülzer in seiner Standortbestimmung, bestehe die Chance, sich als Experte zu profilieren. Zudem werden Ertragschancen für zusätzliche Dienstleistungen und Ersatzteile benannt. Die sich bietenden Chancen werden vom Reifenfachhandel jedoch eher lässig angegangen, lautet das nüchterne Umsetzungsergebnis. Für viele Betriebe ist RDKS kein Anlass, bereits jetzt aktiv zu werden. Das Reifenwächtersystem wird als ein Thema „für später“ eingestuft. Entsprechend hat jeder zweite Betrieb bislang kein
Training zum Thema RDKS absolviert. Und mehr als jeder dritte Betrieb in Deutschland gibt an, aktuell kein System zur Handhabung von RDKS zu verwenden. Gleichwohl herrscht das Gefühl vor, gut gerüstet zu sein. Ähnlich ist die Situation in Österreich einzuschätzen. Die Umrüstspezialisten reden sich den Mund fusselig, bieten Aufklärung und Hilfestellen en masse, nur der Reifen(fach)händler hat zurzeit andere Probleme und oft auch nicht das dazu benötigte Geld für Investitionen. Hülzer warnt davor, das Feld mit RDKS dem reinen Autohandel zu überlassen. Jeder Tag später bringt den traditionellen Reifenhandel noch mehr in Bedrängnis, als er ohnehin schon ist. • (LUS)
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Der ARBÖ-Reifentest hat Sommerräder der Dimension 225/45 R 17 unter die Lupe genommen. Vor einigen Jahren wäre das unter die Bezeichnung: „Superbreitreifen-Test“ gefallen. Heute freuen sich Kompaktwagen über die Qualität der elf getesteten Pneus.
ARBÖ-Reifentest: Testparameter • Teststrecke: Pirelli, Italien • Testautos: Seat Leon, VW Golf VI • Bremsweg Nässe: Fensterbremsung zwischen 80 und 20 km/h, hochgerechnet auf Meter bis zum Stillstand aus 100 km/h • Bremsweg Trockenheit: Fensterbremsung zwischen 100 und 10 km/h, hochgerechnet auf Meter bis zum Stillstand aus 100 km/h • Aquaplaning längs: 7 Millimeter Wassertiefe, Wert bei mehr als 15 Prozent Schlupf • Aquaplaning quer: 7 Millimeter Wassertiefe, durchschnittliche Querbeschleunigung in m/s2 im Bereich 60 bis 90 km/h
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Foto: Konstantin Tschovikov
Hohes Niveau bei (Super-)Breitreifen L
ange Zeit galt die Dimension 225/45 R 17 als Superbreitreifen für Sportwagen und leistungsstarke Sondermodelle. Mittlerweile ist diese Ausführung – zumindest als Option – in der Kompaktklasse angekommen. Im ARBÖ-Sommerreifentest, durchgeführt in Zusammenarbeit mit Auto Club Europe (ACE) und der Gesellschaft für technische Überwachung (GTÜ) kamen deshalb klassische Vertreter der Kom-
• Kreisbahn: Durchschnittliche Rundenzeit auf einer bewässerten Kreisbahn mit einem Durchmesser von 80 Metern • Nasshandling: Streckenlänge 1.250 Meter, objektive Bewertung der Fahrzeit und subjektive Bewertung des Fahrverhaltens durch den Autor • Trockenhandling: Streckenlänge 1.410 Meter, objektive Bewertung der Fahrzeit und subjektive Bewertung des Fahrverhaltens durch den Autor • Außengeräusch: Vorbeirollgeräusch nach ECE R117 bei 80 km/h in db(A) • Rollwiderstand: Maschinenversuch bei einer Last von 5.258 Newton, Luftdruck 2,5 bar
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paktklasse zum Einsatz: der VW Golf (als GTI) und der Seat Leon (Sportversion FR). Getestet wurden elf Reifen etablierter Hersteller auf trockener, vor allem aber auf nasser Straße. Generell waren die Tester vom hohen Niveau überrascht. Denn dieses Reifensegment ist wohl eine eindrucksvolle Referenz dafür, was der technische Fortschritt bei Fahrzeug und Reifen in den letzten Jahren gebracht hat. Die Basis ist natürlich die Entwicklung moderner Fahrwerke, die bereits in der Kompaktklasse Einzug gehalten haben, mit einem eindrucksvollen Mix aus Sportlichkeit und Komfort. Gleichzeitig hat sich die Leistungsfähigkeit der Reifen enorm verbessert. Die Tester sprechen von „erstaunlich hohem Haftvermögen, selbst auf nasser Straße.“ Das Handling auf trockener Straße darf – je nach Auslegung und Anspruch des Reifens – als sehr sportlich bezeichnet werden. Natürlich leidet durch die flachere, steifere Reifenflanke der Niederquerschnittreifen etwas der Komfort. Beim Nassgrip sind die Vorurteile früherer Tage
längst Geschichte. Breite, längslaufende Rillen verdrängen sehr viel Wasser und reduzieren die bei Breitreifen früher übliche Angst vor Aquaplaning. Bleibt der Treibstoffverbrauch als kleines Handikap, der trotz Rollwiderstand-Optimierung beim sportlich orientierten Breitreifen naturgemäß höher ist als bei schmalen Spritspar-
reifen. Aber das ist beim Nutzer dieser Reifen wohl zweitrangig.
Hohes Niveau: zumindest empfehlenswert Der von ARBÖ, ACE und GTÜ durchgeführte Test konzentriert sich vor allem auf die Sicherheit und die Handlingeigenschaften auf trockener und nasser Fahrbahn. Komfort und Anschaffungskosten werden nicht berücksichtigt, die Wertung ist natürlich abhängig von den Testparametern. Generell ist das hohe Niveau beim Testergebnis sehr erfreulich. Von elf getesteten Reifen wurden sechs mit der Höchstnote „sehr empfehlenswert“ beurteilt, die anderen fünf Reifen sind aus Sicht der Tester auf jeden Fall „empfehlenswert“. • (RED)
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Dr. Andrea Appel: „Semperit ist inzwischen der einzige in Österreich verbliebene FullService-Anbieter!“
können, wie z. B. mit der gesetzlich verpflichtenden Auslieferung von Neufahrzeugen mit RDKS, die immer wieder neue Anforderungen an den Reifenbetrieb stellen werden. Appels Erfahrung nach kann kaum einer allein durch den Ertrag aus dem Warenverkauf sein Reifengeschäft profitabel führen. „Das Ziel ist weg von der Abhängigkeit von der Spanne der Reifen hin zu einträglichen Servicegeschäften. Ihr Credo lautet: Serviceleistungen müssen lukrierbar sein!“ Wo der Kunde seine Reifen bezieht – im Internet, im Großhandel, im Autohaus, in der freien Werkstatt oder sonst wo –, wird durch Preis und Servicequalität bestimmt“, mahnt Appel. „Es ist wichtig, dass der Kunde seine Reifen als sicherheitsrelevantes Bauteil seines Vehikels vermittelt und fachgerecht montiert bekommt.“
Jammern hilft nicht weiter
Der automotive Markt ist im Umbruch und der Reifenhandel hat mit den Folgen daraus zu leben. Die Referenzen von Semperit begründen sich neben Produktqualität in ihrer ausgeprägten „österreichischen“ Marktsouveränität.
„Alte Rituale verändern!“ D
as Jahr 2013 hat bei vielen im Reifenhandelsgeschäft nicht die Erwartungen erfüllt. Der Ersatzbedarfsmarkt hat sich deutlich „beruhigt“: Die Vermarktung von Reifen abseits des tradierten Reifen(fach)handels hat hingegen zugenommen und der Online-Reifenverkauf zeigt eine weiter leicht steigende Tendenz. In diesem für den traditionellen Reifen(fach)handel inklusive Autohausvertrieb volatilen Umfeld übt sich Dr. Andrea Appel, Geschäftsführerin von Semperit Reifen GmbH mit Sitz in Wiener Neudorf, in der Kunst, Vertriebslösungen zu kreieren, die Wiederverkäufer und Konsumenten gleichermaßen zufriedenzustellen vermögen. „Die Schwierigkeiten im Großhandels-Verkauf und Internet sind Realität“, erläutert Appel den aktuellen Marktzustand. Lieferant und Absatzmittler müssen sich auf gemeinsame Stärken besinnen, in dem Stückzahl nur ein Parameter von mehreren ist. „Alte Rituale müssen sich ändern“, um den Veränderungsprozess im rückläufigen Reifengeschäft parieren zu
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Die Dienstleistungen des Reifenhandels müssen die Wünsche des individuellen Kunden erfüllen können. „Wer in Summe daraus den besten Nutzen zieht, zählt zu den Gewinnern“, ist die gebürtige Münchenerin, die seit 1998 im Continental-Mutterkonzern tätig ist, zuversichtlich, mit den starken Konzernmarken im Rücken den österreichischen Markt in vertrauensvoller Kundenbeziehung gemeinsam erfolgreich gestalten zu können. Der Kunde entscheidet, wo er seine Reifen kauft. Kommt er dann ins Reifenhaus, muss er mit der Dienstleistung bedient werden, die er haben will. Fachgerechte Montage, Einlagerung und Zusatzgeschäfte müssen dann beim Kunden abgerufen werden können und von diesem auch adäquat bezahlt werden. „Die Erbringung aller für eine fachgerechte Montage von Reifen erforderlichen Dienstleistungen mit einem Kfz muss im Zentrum allen Handelns stehen“, bringt Appel ihre Aussagen auf den Punkt, „um letztlich die Kundenbeziehung nachhaltig zu pflegen.“ Conclusio: Der Reifen mag billiger sein, die Dienstleistung dafür teurer. Ein mutiges Serviceversprechen, das, wenn es eingehalten wird, einen Servicebetrieb mit Zukunft ausmachen kann. „Das zukünftige Geschäft wird sich auf mehrere Kalkulationssäulen stützen müssen.“ Appel trägt mit Produktqualität und Marktsouveränität dazu bei, dem Reifenhandel im gesamten Vertriebsspektrum – von der Erstausrüstung bis zum Ersatzbedarf – den Erfolg zu sichern, den es braucht. „Dabei allein alten Ritualen zu folgen“, so Appel, „wäre der falsche Weg in eine stabile Zukunft.“ Jeder mit dem Reifenhandel beschäftigte Unternehmer muss dem Kunden gegenüber in der Lage sein, seine Inhalte und Dienstleistungen glaubhaft zu präsentieren. Das wird der Branchenstandard der Zukunft sein und unabhängiger von Sommer- und Winterreifennachfrage. • (LUS)
REIFEN EXTRA
David Coulthards Baby Cooper hat seinen ersten UHP-Reifen speziell für ambitionierte Fahrer entwickelt.
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it der Unterstützung von Ex-Formel-1- und DTM-Pilot David Coulthard hat Cooper Tire seinen ersten UHP-Reifen vorgestellt. Der erfahrene und erfolgreiche Motorsportler hat den Zeon CS Sport, das neue Cooper-Spitzenprodukt aus dem UHP-Bereich, in der Entwicklungsphase getestet und dem technischen Team aufgrund seiner ausgezeichneten Fachkenntnisse Feedback zum Nässeverhalten und dem Trockenhandling, zu den Haftungseigenschaften sowie zum Kurvenverhalten gegeben. Der Cooper Zeon CS Sport sei das brandneue Flaggschiff im Pkw-Reifen-Segment und verfüge über „A“ Labelwert für Nassgriff, erklärt Roman Schneider, Sales Manager Germany&Austria. Mit dem UHPReifen, der in den Dimensionen 18 bis 19 Zoll verfügbar ist, wurde ein optimales Produkt für ambitionierte Fahrer geschaffen. Die restliche Pkw Reihe mit den Modellen CS6 und CS2 für große/mittlere sowie kleine Pkws deckt den gesamten Bedarf des Marktes ab. Schneider legt Wert auf die Tatsache, dass ca. 90 Prozent der Pkw-Pro-
dukte in Europa produziert werden, so kommen alle UHP-Reifen aus dem Cooper Werk in England.
4x4- und SUV-Spezialisten Auch bei den 4x4-Reifen hat Cooper prominente Unterstützung. Der vielfache Klassensieger der Rallye Dakar Xavier Foj ist ebenfalls Markenbotschafter für Cooper Tire. Schneider: „Im Bereich Offroad verfügen wir mit dem STT und dem STmaxx über 2 Ausführungen, die sehr erfolgreich sind. So kommt der STT bei der Dakar Rallye auf dem Fahrzeug unseres 4x4-Botschafters Xavier Foj zum Einsatz. Im Bereich der SUV-Straßenreifen stellt der 4XS das TopProdukt dar.“ • (RED)
Roman Schneider, Cooper Tires
REIFEN EXTRA
Messeleiter Andreas Wetzer organisiert die Sonderschau ReifenFORUM im Rahmen der AutoZum
Eine „runde“ Sache Vom 21. bis 24. Jänner findet die AutoZum 2015 statt. Im Rahmen der Messe wird heuer erstmals die Sonderschau ReifenFORUM als Kommunikationsplattform und gebündelte Präsentation von Neuheiten aus dem Bereich Reifen&Felgen veranstaltet.
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eifen waren schon bisher ein essenzieller Bestandteil der traditions- und erfolgreichen AutoZum in Salzburg. Als führende Plattform für automotive Produkte und als Treffpunkt der Aftersales-Branchen setzt die AutoZum nun einen neuen Schwerpunkt. Um der Bedeutung der Reifenbranche gerecht zu werden und den Ausstellern ein entsprechendes Umfeld zu bieten, wurde die Sonderschau ReifenFORUM ins Leben gerufen. Damit werden alle Neuheiten aus dem Bereich Reifen und Felgen in Halle 10 gebündelt. Dabei ist die thematische Versammlung von Ausstellern in einer Halle noch keine Revolution, neuartig ist vielmehr die Integration von Vortrags- und Gastronomiebereich. Fachmessen entwickeln sich bekanntlich immer stärker zur Kommunikationsplattform und die AutoZum trägt dieser Entwicklung damit Rechnung. Mit dem ReifenFORUM werden nicht die Produkte, sondern die Menschen, die Gespräche und das Thema in den Mittelpunkt gerückt.
Kompetenz-Zentrum für Reifen und Felgen AutoZum-Messeleiter Ing. Andreas Wetzer: „Das ReifenFORUM wird dank des Sonderschau-Standkonzepts zum einzigartigen Kompetenz-Zentrum für den gesamten Bereich Reifen und Felgen. Es wurde in enger Zusammenarbeit mit dem VRÖ entwickelt.“ Neben der klassischen Ausstellerteilnahme – die natürlich weiterhin möglich ist – bietet das neue Kon-
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zept eine kostengünstige Alternative zur NeuheitenPräsentation. „Die gemeinsame Kommunikationsfläche mit Gastronomiebereich und die Einbindung in die verstärkte Kommunikation des Themenschwerpunktes mit der gezielten Information an die Zielgruppen sind zusätzliche Nutzen, von denen die Teilnehmer am ReifenFORUM profitieren. Alles in allem also eine ‚runde Sache‘“, ist Wetzer überzeugt Als Vortrags- und Diskussionsthema für das Zentrum im ReifenFORUM bietet sich unter anderem das Reifendruckkontrollsystem (RDKS) an, das die Branche in nächster Zeit beschäftigen wird.
Termin rot anstreichen! Die AutoZum 2015 findet vom 21. bis 24. Jänner als führende Plattform für automotive Produkte und als Treffpunkt der Aftersales-Branchen im Messezentrum Salzburg statt. • (RED)
VRÖ-Obmann James Tennant unterstützt das neue Format
VRÖ-Kooperation Der VRÖ begrüßt und unterstützt die Sonderschau ReifenFORUM. Der Reifen ist ein Hightech-Produkt. Es ist wichtig, dass dieses Thema wieder mehr in den Fokus gerückt wird. Schließlich ist der Reifen die einzige Verbindung zwischen Auto und Straße. Mit RDKS (Reifendruckkontrollsystem) ist wieder eine einschneidende Technologie verpflichtend im Markt. James Tennant Obmann VRÖ – Verband der Reifenspezialisten Österreichs
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REIFEN EXTRA
Wissen, wie der Hase läuft Auch im AGRO-Bereich bietet Gebhardt effiziente Lösungen
Seit 20 Jahren schneidert Gebhardt Solutions passende Lösungen für die Branche als Full-Service Partner. Nun will man weiter wachsen.
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n der Logistikkette zählen der reibungslose Ablauf und effizientes Handling der Produkte zu den Erfolgspotenzialen. Darauf setzt auch die Gebhardt Logistic Solutions GmbH, die Prozesse von der Herstellung bis zur Montage genau kennt und deshalb auch zu den Marktführern auf diesem Gebiet zählt. Mit der Business Unit Tires & Wheels stellt man Ladungsträger für Reifen und Räder im Pkw-, Lkw- sowie auch Agrikultur-Bereich zur Verfügung. Besonders effizient ist der von Anfang bis Ende durchdachte Prozess, der vom Reifengestell über Reifenwagen und Kommissioniergestelle bis hin zu Reifendisplays für die Filiale reicht.
Zusatzservice immer beliebter Auch im Geschäftsbereich der Logistik und Lagerung gewinnen Dienstleistungen an Bedeutung. So beschreibt Tobias Kaufmann, Vice President Tires & Wheels der Gebhardt Logistic Solutions GmbH: „Immer mehr Kunden nutzen unseren Zusatzservice, der zum Beispiel die Vermietung von Gestellen, den Rückkauf gebrauchter Gestelle oder Leasingmodelle umfasst.“ Für dieses Full-Service ist Gebhardt in Deutschland, Österreich und der Schweiz bekannt. Nun will das Unternehmen weiter expandieren und nimmt 2014 an internationalen Messen wie der „Tires & Rubber“ in Moskau teil. Außerdem wird Gebhardt auch auf der „Brityrex“ in
Manchester zu sehen sein. „Diese Messen sind für uns eine ideale Plattform, um unsere Produktneuheiten zu zeigen und Märkte zu erobern“, meint Georg Westphal, Head of Marketing, und ergänzt: „Wir profitieren von den neuen Kontakten.“ • (MKR)
REIFEN EXTRA
„Mehrwert für unsere Kunden“ Claus-Christian Schramm, Geschäftsführer von Goodyear Dunlop Tires Austria, blickt gemeinsam mit dem Handel voller Euphorie in die Zukunft. A&W: Wie gestaltet sich für Sie der Ausblick auf 2014? Schramm: Unsere Erwartungen für 2014 sind positiv. Es gibt eine Reihe von Anzeichen, die darauf schließen lassen, dass wir in diesem Jahr mit einem Aufschwung für die Branche rechnen dürfen. Der Fahrzeugbestand wächst stetig weiter, wir bemerken eine Erholung bei den Neuzulassungen. Nach zweijährigem Rückgang sehen wir zudem für 2014 eine starke Erhöhung des Sell-outs. Auch die niedrigen Bestände im Handel tragen zum Optimismus bei. Insgesamt erwarten wir vor diesem Hintergrund gute Wachstumsperspektiven und wir haben uns für 2014 ehrgeizige Ziele gesetzt. Welche Unterstützung gibt es Ihrerseits für den Handel? Unser Motto für 2014 lautet: Der Kunde im Mittelpunkt. Wir wollen gemeinsam mit unseren Kunden weiter wachsen. Bestandteil dieser Strategie ist eine ganze Reihe von Initiativen, angefangen von neuen Produkten bis hin zu einer Vielzahl von auf unsere Kunden zugeschnittenen Marketing- und Serviceprogrammen, mit denen wir einen echten Mehrwert schaffen. Wir bieten unseren Handelspartnern Konditionssicherheit sowie die entsprechende Verfügbarkeit der Produkte auf Basis gemeinsamer Planung. Hier agiert jeder unserer Vertriebsprofis als kompetenter Berater bei der Zusammenstellung des Produktmix und der Mengenplanung aus unserem umfassenden Konzernsortiment. Mit welchen Innovationen möchten Sie punkten? Was die Verbrauchernachfrage betrifft, gehen wir davon aus, dass der Markt der SUVs und Cross-OverFahrzeuge wächst, und daher der Bedarf an hochwertigen Premiumreifen für dieses Segment. Entsprechend diesen Erwartungen präsentierte Goodyear Dunlop Anfang März beim Automobilsalon Genf speziell für diese Zielgruppe innovative Technologien, die den Ansprüchen moderner Mobilität – nämlich Sicherheit und Kraftstoffeffizienz – entsprechen. Das neue Goodyear-SUV-Reifenkonzept nutzt das Prinzip einer doppelten Lauffläche, das den Rollwiderstand reduzieren kann, um eine bessere Verbrauchseffizienz und niedrigere CO2-Emissionen des Fahrzeuges zu unterstützen. Darüber hinaus kann die zentrale Profilrille für einen besseren Nassgrip sorgen, da sie in der
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Goodyear-Dunlop-Geschäftsführer Claus-Christian Schramm ist fokussiert auf die Ansprüche der SUV-Fahrer Lage ist, mehr Wasser und Matsch aus der Reifenaufstandsfläche zu räumen. Gleichzeitig zeigte Dunlop erstmals sein Konzept der Chip-in-Tire-Technologie, die direkt mit dem Bordcomputer kommuniziert, um die Fahrzeugleistung zu optimieren.
Der Eagle F1 Asymmetric 2 ist in den meisten Dimensionen mit A beim Nassbremsen bewertet
SUV Reifenkonzept: Mit dem Prinzip einer doppelten Lauffläche will Goodyear Dunlop den Rollwiderstand für optimierten Verbrauch und niedrigere CO2Emissionen reduzieren, gleichzeitig soll die zentrale Profilrille für deutlich verbesserten Nassgrip sorgen.
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Was bedeutet für Ihren Konzern das EU-Reifenlabel? Unser Bekenntnis zum EU-Reifenlabel – und das unserer Erstausrüster-Partner – ist eindeutig. Wir gehen hier keine Kompromisse ein, sondern liefern Reifen, die auch bei unseren internen 50 Testkriterien überzeugen. Anlässlich des Genfer Automobilsalons Anfang März präsentierte Goodyear kürzlich Reifen für SUVs und Cross-Over-Fahrzeuge mit hohen Reifenlabel-Einstufungen. Der Efficient Grip SUV in der Dimension 215/50 R17, freigegeben für den neuen Nissan Qashqai Edition 2014, wird z. B. mit A in der Kategorie Nasshaftung und B beim Rollwiderstand eingestuft. Außerdem wurde ein Eagle F1 Asymmetric SUV mit einem B/B-Label vorgestellt. Dieses Marktsegment wird oft als Herausforderung in puncto Spritverbrauch betrachtet: Wir glauben, dass wir dazu beitragen können, dies unter anderem durch die EU-Reifenlabel-Einstufungen unserer Reifen zu ändern. Aktuell verfügt Goodyear Dunlop hinsichtlich der Reifenlabelwerte über das am höchsten eingestufte High-Performance-Sommerreifenportfolio im Markt – rund 70 Prozent der HP-Größen liegen im B/A Bereich. Diese hervorragende Einstufung zeigt einerseits unser technologisches Potenzial und ermöglicht andererseits dem Handel einen höheren Sell-out-Preis zu erzielen. Mit innovativen Technologien und gemeinsam mit unseren Handelspartner wollen wir die Bedürfnisse des modernen Reifenmarktes optimal bedienen. • (RED)
REIFEN EXTRA
Reifenwächter als Chance RDKS ist für viele das Unwort des Jahres. Die Spezialisten von AWA beschäftigen sich seit zwei Jahren mit dem Thema und bieten dem Reifenhandel eine Komplettlösung.
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eifenwächter“ nennt Dietmar Fiedler, Geschäftsführer von AWA, das bald verpflichtende Reifendruckkontrollsystem (RDKS). AWA arbeitet seit 2 Jahren an einer Gesamtlösung für den Reifenhandel. Denn die Bedeutung der neuen gesetzlichen Regelung darf nicht unterschätzt werden. „Es kann für den Reifenhandel sehr kompliziert werden“, erklärt Fiedler, „bisher hat der Reifenhändler nur Reifen und Felgen verkauft und montiert, nun muss er auch Sensoren verkaufen und montieren.“ Der Sensor muss greifbar und verfügbar sein, der richtige Sensor verwendet werden und nicht zuletzt muss der Sensor mit dem Fahrzeug, also mit dem Steuergerät, verbunden werden.
Welcher Sensor zu welchem Fahrzeug Hinsichtlich der Sensoren gibt es verschiedene Lösungen: Von „Original“ über „Nachbau“ bis zu programmierbaren Sensoren. Fiedler sieht große Vorteile bei
RDKS-Sensoren und Computer zur Programmierung Letzteren, vor allem in der Lagerhaltung. „Es ist ein Unterschied, ob ich für jedes Fahrzeugmodell einen eigenen Sensor auf Lager haben muss oder einen Sensor für alle Fahrzeugmodelle.“ AWA hat in den letzten Jahren alle Informationen zu diesem Thema zusammengetragen und stellt diese den Kunden und Partnern auf Knopfdruck zur Verfügung. Auf einem kleinen Handheld-Computer sind alle Daten ersichtlich. Das Gerät kann nicht nur alle am Markt erhältlichen Sensoren auslesen, sondern laut Fiedler sowohl Sensoren wie auch Steuergeräte des Fahrzeuges programmieren. Um etwa 2.000 Euro erhält der Reifenexperte den AWA-Starterkit zum Thema RDKS und ist damit bestens gerüstet. Der Starterkit enthält: Computer samt Daten, Werkzeuge, Sensoren und die Schulung. • (GEW)
Dietmar Fiedler, AWA
REIFEN EXTRA
Der nächste Winter kommt Während die bevorstehende Sommersaison das Tagesgeschäft im Reifenhandel dominiert, hat Bridgestone bereits einen Ausblick auf den kommenden Winter gegeben: In Schweden wurde der neue Premiumreifen Blizzak LM001 vorgestellt.
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Peter Gulow, Director Consumer Products für Bridgestone Deutschland, Österreich, Schweiz
n die Entwicklung des Bridgestone Blizzak LM001 floss das gesamte Knowhow der Ingenieure, um den Ansprüchen hinsichtlich Sicherheit, Komfort und Effizienz gerecht zu werden. Das zeigt sich beispielsweise bei der neu designten, steiferen und laufrichtungsgebundenen 3-D-Lauffläche, die als Allroundlösung für alle winterlichen Fahrverhältnisse konzipiert wurde. Das Entwicklungsziel war es, sowohl auf Eis und Schnee wie auch bei nassen und trockenen Verhältnissen neue Bestwerte zu erzielen. Wir waren von den ersten Fahrten auf skandinavischen Straßen überzeugt. Auch die Telemetrie-Daten bei Beschleunigung, Bremsen, Einlenkverhalten und Handling sehen sehr vielversprechend aus. Komfortseitig ist es Bridgestone gelungen, die Laufgeräusche zu minimieren. Zudem zeichnet das neue Lamellendesign für eine gleichmäßige Abnutzung und eine längere Lebensdauer verantwortlich.
Große Gefahr Aquaplaning Ein besonderes Augenmerk wurde von den Ingenieuren auf die Reduzierung der Wasserturbulenzen gelegt. So wurden die Ecken der Profilblöcke und die Querrillen analysiert und für den schnelleren Abtransport von Wasser und Matsch optimiert. Dies gewährleistet beste Nasseigenschaften und eine Minimierung von Aquaplaning. Weiters wurde der Reifen gegenüber seinem Vorgänger in Sachen Effizienz verbessert. Für den Endkun-
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den ist neben den Anschaffungskosten und der Sicherheit die Reduzierung der Treibstoffkosten, welche laut Hersteller vor allem durch das geringere Gewicht erzielt wurde, zweifellos ein entscheidender Faktor.
Positionierung im Premiumbereich Preislich wird der Blizzak LM001 im gehobenen Segment angesiedelt werden, was aufgrund seiner Performance und Sicherheit durchaus nachvollziehbar ist. Der neue Reifen wird ab September in 7 Dimensionen (14 und 15 Zoll) verfügbar sein, in der Folge soll das Sortiment sukzessive abgerundet werden.
Gute Aussichten Vor dem nächsten Winter gilt es freilich, noch die Sommerreifensaison erfolgreich zu bewältigen. Für diese zeigt man sich bei Bridgestone zuversichtlich: „Nachdem der Absatz für Sommerreifen im vergangenen Geschäftsjahr erneut rückläufig war, gibt es Anzeichen, dass sich die Zahlen heuer positiv entwickeln werden“, sagt Peter Gulow, Director Consumer Products für den deutschsprachigen Raum. Darüber hinaus verweist man bei Bridgestone auf die attraktive Online-Einkaufsplattform, über die Partner von Bridgestone auch konzernfremde Produkte beziehen können, sowie auf das stetig wachsende Franchisekonzept „First Stop“: Angesichts dessen haben auch die Reifenhändler allen Grund, optimistisch in die kommenden Monate zu blicken. • (ZIG)
Spezielle Nokian Lösungen: Profiltiefenanzeiger, Swoop Grooves (Aquaplaning) und Silent Groove (Geräusch und Temperatur)
Innovative Finnen In der Sommerreifensaison 2014 punktet Nokian in den Bereichen Aquaplaning, Abrollgeräusch und Profiltiefenmesser.
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it einigen interessanten Neuigkeiten kann Nokian im Sommerreifengeschäft 2014 aufwarten: Sicherheit hat bei Nokian einen hohen Stellenwert und so ist die Innovation zum Thema Aquaplaning von großer Bedeutung. Swoop Grooves genannte Wasserspeicher-Rillen speichern mehr Wasser, da das Volumen der Querrillen zunimmt. Die ellipsenförmigen Schlitze auf der Außenschulter sorgen selbst bei länger genutzten Reifen noch für einen sehr guten Nässegriff. Fahrkomfort und längere Haltbarkeit gehören ebenso zu Tugenden von Nokian. Ermöglicht wird das durch Silent Groove Karl Kühschweiger, Design, was so viel bedeutet wie „leise Nokian VerkaufsleiRillen“. Das sind runde Löcher an den ter Österreich Wänden der Querrillen, die an das Profil eines Golfballes erinnern. Diese minimieren die Geräusche sowohl im Auto wie auch beim Vorbeifahren. Als zusätzlicher Vorteil reduziert dieses System auch den Luftwiderstand und kühlt den Reifen. Wobei eine niedrigere Reifentemperatur automatisch weniger Verschleiß und damit eine höhere Kilometerleistung bedeutet.
Profiltiefenanzeiger als Patent Als Patent hat Nokian seinen neuen, leicht abzulesenden Profiltiefenanzeiger angemeldet. Zum einen sind die Zahlen für die Profiltiefe leichter abzulesen, außerdem ist ein Wassertropfen angebracht, der bei weniger als 4 Millimeter Profil verschwindet und damit auf das erhöhte Aquaplaning-Risiko hinweist.
Potenzial für Händler Aufgrund eines vergleichsweise dünnen Händlernetzes ist Nokian Österreich Verkaufsleiter Karl Kühschweiger vom Potenzial der Marke überzeugt: “Mit Nokian hat man einen sehr guten Reifen mit guten Testergebnissen, den man zu einem vernünftigen Preis verkaufen und damit Geld verdienen kann.” • (RED)
REIFEN EXTRA
Wachstumsmarkt SUV und Premium Die Luxus-SUVs wie Range Rover und Porsche Cayenne sind die neuen Flaggschiffe unter den Automobilen, die völlig neue Anforderungen an den Reifen stellen. Vredestein ist einer der ersten Reifenhersteller, der diesem Trend entspricht. Erfolgreiche VredesteinModelle, die in zusätzlichen Dimensionen vorgestellt wurden: Sportrac 5, Ultrac Vorti und Ultrac Vorti R
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lexibel auf die Anforderungen des Marktes reagieren, das ist eine der Stärken von Vredestein. Trotz europäischer Pkw-Absatzkrise gibt es wachsende Segmente. Vredestein hat diese bei den Premiumfahrzeugen, leistungsstarken Sportwagen und SUVs sowie im Bereich der kompakten SUVs und Crossover gefunden. Aus diesem Grund hat der Reifenspezialist in diesem Segment rasch reagiert und neue Dimensionen vorgestellt, die der Marktnachfrage entsprechen. Der Erfolg basiert auf den Produkten Ultrac Vorti und Ultrac Vorti R, die 2012 vorgestellt wurden in einem gleichbleibenden Markt starkes Wachstum verzeichnen konnten. Anfang des Jahres wurden daher auf dem 92. Auto Moto Salon in Brüssel weitere Dimensionen dieses Reifens vorgestellt.
SUVs als neue Oberklasse Vor allem die neue Oberklasse der Automobilwelt, Luxus- und Sport-SUVs wie der Range Rover, der Range Rover Sport oder der Porsche Cayenne, hat völlig neue Anforderungen an den Reifen. Die Ultrac
Vredestein-Österreich-Chef Thomas Körpert ist für das kommende Sommerreifengeschäft gut aufgestellt
Vorti-Reihe wurde speziell für leistungsstarke SUVs und Sportwagen entwickelt und wird nun in 20 verschiedenen Dimensionen angeboten. Aber nicht nur die Welt der SUVs sorgt für hohe Reputation, auch die Supersportwagen sind Imagebringer. Bei McLaren MP4-12C, Lamborghini Gallardo, Audi R8 GT, Mercedes-Benz CLS AMG genießt der Ultra Vorti R einen hervorragenden Ruf. Eine Besonderheit stellt die Kontur mit vier Radien dar, die statt der üblichen drei Radien beim Ultrac Vorti zum Einsatz kommen. Das Ergebnis ist eine vergrößerte Kontaktfläche, die den Anpressdruck gleichmäßiger verteilt. Der Ultra Vorti wird nun zusätzlich in sechs weiteren Dimensionen angeboten.
Wachsendes Segment Das am stärksten wachsende Fahrzeugsegment ist jenes der Crossover und kleinen bis mittelgroßen SUVs. Imageträger sind hier beispielsweise der Audi Q5 oder der Range Rover Evoque, deren Besitzer natürlich großen Wert auf den richtigen Reifen legen. Hier punktet Vredestein mit dem Sportrac 5, der sich nicht nur als besonders leiser Reifen präsentiert, sondern auch hohen Komfort aufweist. Eine Tugend, die in diesem Fahrzeugsegment ebenso gefragt ist wie das Design, das im Fall des Sportrac 5 zusammen mit dem italienischen Designunternehmen Giugiaro entwickelt wurde. Sowohl das Profil wie auch die Seitenprägung des Sportrac 5 wurde von Giugiaro Design gestaltet und mit einigen bemerkenswerten Elementen ausgestattet. Zu der ohnehin bereits großen Auswahl kommen nun elf weitere Dimensionen. • (RED)
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REIFEN EXTRA
Garantiert unabhängig D
er sprichwörtliche „Wandel im Handel“ macht vor der Reifenbranche nicht halt. Im Gegenteil: Hier schreiten die Entwicklungen noch schneller voran als in anderen Bereichen der Automobilwirtschaft. Nachdem zuerst das verstärkte Engagement von Autohäusern und Werkstätten die Spielräume für Reifenspezialisten eingeengt hat, setzt nunmehr das Internet die Branche unter Druck.
Während manche Einkaufsorganisationen vermeintlich freier Reifenhändler in die Abhängigkeit von einzelnen Herstellern geraten, wahrt Point-S die Unabhängigkeit. Das macht die Kooperation zum respektierten Absatzpartner der gesamten Industrie – und zum starken Netzwerk für all jene Händler, die auch in Zukunft unabhängig am Markt agieren wollen.
Veränderungen im Groß- und Einzelhandel Im Hofgeschäft leiden Betriebe unter der absoluten Vergleichbarkeit der Preise. Dass diese auch unterschiedliche regionale Rahmenbedingungen oder den Servicegrad eines Unternehmens widerspiegeln müssen, wird von so manchem Kunden schlichtweg ignoriert. Noch gravierender seien die Auswirkungen freilich im Großhandelsbereich, beobachtet Michael Peschek, Geschäftsführer von Point-S: „Wenn Überschussmengen zu Dumpingpreisen im Internet vermarktet werden, geraten Betriebe mit starker Großhandelsorientierung in ernste Schwierigkeiten. Zudem sind die Margen auch in den etablierten Vertriebskanälen nicht mehr groß genug, um sie innerhalb der Wertschöpfungskette auf mehrere Glieder aufzuteilen.“
Zu den Vorzügen im Betriebsalltag zählen bessere Einkaufskonditionen, effektives Marketing sowie ein Zugang zu Leasing- und Flottenkunden. „Wir entwickeln fachspezifische IT-Lösungen, bündeln Ressourcen für die Artikelstammwartung und kreieren innovative Logistiklösungen“, ergänzt Peschek. Hinzu kommen ein soeben gestartetes Aus- und Weiterbildungsprogramm sowie Serviceideen, die das Tagesgeschäft erleichtern – sei es bei der eben erst bewältigten Einführung des Reifenlabels oder beim bevorstehenden „Megathema“ Reifendruckkontrollsysteme. Übrigens hat sich PointS auch schon längst für das Internetzeitalter gerüstet: Über Partnerplattformen partizipieren die Mitglieder sowohl am virtuellen Großhandels- als auch künftig am Einzelhandelsgeschäft.
Michael Peschek unterstreicht, wie Point-S zur Zukunftssicherung beiträgt
Hilfe zur Selbsthilfe Reifenspezialisten sind diesem Strukturwandel jedoch nicht hilflos ausgeliefert. Sie haben es in der Hand, ihre Unternehmen an die neuen Herausforderungen anzupassen – und das, ohne sich in übermäßige Abhängigkeit von einem einzigen Lieferanten zu begeben. Als größte österreichische Reifenhandelskooperation hat sich Point-S bereits 1996 der Aufgabe verschrieben, die Selbstständigkeit der Mitglieder zu wahren.
Wachsendes Netzwerk Warum die mittlerweile 48 Gesellschafter, die 61 Standorte betreiben, mit branchenuntypischem Optimismus in die Zukunft blicken, ist in Summe also einfach erklärt: Sie haben erkannt, dass auch der Reifenhändler seines eigenen Glückes Schmied ist. Vor diesem Hintergrund überrascht es nicht, dass man in der Salzburger Zentrale der Kooperation schon bald mit weiteren Neuzugängen rechnet. • (HAY)
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rundvoraussetzung für ein erfolgreiches Reifengeschäft sind attraktive Produkte. Diesbezüglich hat der japanische Hersteller Falken, der unter sportlich orientierten Autofahrern und Rennsportfans seit jeher einen ausgezeichneten Ruf genießt, in den vergangenen Jahren große Investitionen getätigt. Das jüngste Beispiel dafür ist der Sincera SN832 Ecorun. „Dabei handelt es sich um den ersten Reifen mit unserer neuen 4D-Nano-Designtechnologie“, erklärt Günther Riepl, der bei Falken als Direktor für Österreich, die Schweiz und Zentraleuropa zuständig ist. Der Kern der zukunftsweisenden Technologie sind hochmoderne Computer, die den Reifeningenieuren völlig neue Entwicklungs- und Simulationsmöglichkeiten auf Nano-Niveau eröffnen.
„Optimistisch und motiviert“ Vom neuen Energiesparreifen über den perfekten UHP-Pneu bis hin zum zuverlässigen Allrounder: Falken hat gute Gründe, um mit Zuversicht in die diesjährige Sommerreifensaison zu starten. Von Philipp Hayder
Höchstleistung in der Kompaktklasse Beim Sincera SN832 Ecorun schlägt sich dies neben einer hohen Nasshaftung in einem deutlich verbesserten Aquaplaningverhalten sowie in einer ausgezeichneten Kraftstoffeffizienz nieder. Außerdem punktet der Reifen mit einem präzisen Handling und einer herausragenden Richtungsstabilität, weil die rundere Kontur der Karkasse eine gleichmäßigere Verformung unter Last bewirkt. Verglichen mit dem Vorgängermodell SN828, konnte zudem durch die Verwendung einer neuen Silica-Komponente in der Laufflächenmischung der Bremsweg auf nasser Fahrbahn bis zu 27 Prozent reduziert werden – was prompt mit dem Labelwert „A“ belohnt wurde, wie man bei Falken stolz mitteilt. Der Sincera SN832 Ecorun ist ab sofort in 19 Dimensionen von 13 bis 15 Zoll verfügbar. Mit dem Geschwindigkeitsindex T dürfte er vor allem in der Kompaktklasse viele Käufer finden.
Sportlich und sparsam Dem sportlichen Markenkern von Falken wird der Azenis FK453 voll gerecht: Der UltraHigh-Performance-Reifen bietet maximale Traktion auf trockener und nasser Fahrbahn, ohne Abstriche in Sachen Komfort zu machen. Bei seiner Entwicklung seien Grip und Bremswerte auf trockener und nasser Fahrbahn ebenso im Vordergrund gestanden wie die Stabilität bei hohem Tempo sowie
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Vom Ganzjahresreifen Euroall Season AS200 über den Azenis FK453 bis zum Ziex ZE914: Falken erfüllt vielfältige Wünsche
Günther Riepl unterstreicht, dass sowohl in die Produkte als auch in die Logistik investiert wurde
die Reduzierung von Abroll- und Vorbeifahrgeräuschen, erklären die Experten von Falken. Der Ziex ZE914 bewegt sich unterdessen in einem als „Sport-Komfortklasse“ bezeichneten Segment. Den Entwicklern dieses Reifens gelang etwas, das der Quadratur des Kreises nahe kommt: Besonders niedrige Verbrauchswerte wurden mit guten Handling- und Bremseigenschaften, und das auch auf nasser Fahrbahn, verbunden. Ausschlaggebend dafür sind eine spezielle Gummimischung und ein besonderes Profil mit vier breiten Längsrillen.
„Für die unterschiedlichsten Fahrer“
Dank innovativer 4D-Nano-Technik erfüllt der neue Sincera SN832 Ecorun höchste Ansprüche
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„Wir gehen optimistisch und motiviert in die kommende Sommerreifensaison“, erklärt ÖsterreichDirektor Riepl angesichts dieses Sortiments, das „exzellente Produkte für die unterschiedlichsten Fahrer“ beinhalte. Zudem habe man auch in die Logistik umfassend investiert, sodass einem starken Geschäftsgang bei den regionalen Vertriebspartnern nichts im Wege stehen sollte. •
Premiumausrüster Mit dem Erstausrüster-Status beim BMW X5 unterstreicht Hankook seinen Premiumanspruch und erweitert diesen auf das SUV-Segment.
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ine Offensive im Premiumsegment deutscher Hersteller setzt Hankook seit einiger Zeit erfolgreich um. Speziell BMW vertraut verstärkt auf die Qualität des koreanischen Reifenherstellers. Erst vor Kurzem wurde mit dem Erstausrüster-Status bei der BMW-5erReihe bereits das vierte Modell der BMW Group werkseitig mit Hankook-Reifen bestückt. Schon seit Längerem laufen Mini, 1er- und 3erBMW mit den Pneus des stark wachsenden Reifenproduzenten vom Band. Mit der jüngsten Kooperation weitet Hankook seinen Premiumanspruch auch auf den SUVBereich aus und stattet den neuen BMW X5 mit Hochleistungsreifen aus. Dabei handelt es sich um das Flaggschiff von Hankook, den Hochleistungsreifen Ventus S1 evo2 , der je nach Modell in seiner Pkwoder SUV-Variante eingesetzt BMW 1er, 3er, 5er und X5 laufen mit wird.
Hankook Ventus S1 evo2 vom Band
Motorsport-Zusammenarbeit Mit diesem Reifen passen BMW und Hankook hervorragend zusammen: Dynamisch und sportlich, ohne auf Komfort verzichten zu müssen, das zeichnet sowohl BMW wie auch den Hankook Ventus S1 evo2 aus. Im Sinne von Efficient Dynamics spielt natürlich auch die Kraftstoffeffizienz eine wesentliche Rolle und sie stellt entsprechende Anforderungen an den Reifen. Die Zusammenarbeit der zwei Marken wurde bereits im Motorsport erprobt, wo Hankook als exklusiver Reifen Partner des BMW-Motorsport-Teams in der DTM arbeitet. Bei der Entwicklung des Ventus S1 evo2 flossen daher auch umfangreiches Knowhow und viele Tests aus der DTM ein. „Mit unseren Erfahrungen aus der DTM sowie unserer Entwicklungs-Philosophie Kontrol Technology (Kinetic & Control, Anm.) haben wir einen Hochleistungsreifen entwickelt, der in puncto Fahrdynamik, Komfort, Effizienz und Sicherheit seinesgleichen sucht“, erklärt Dipl.Ing. Klaus Krause, Chef des europäischen Entwicklungszentrums von Hankook. • (RED)
REIFEN EXTRA
Begehrter Design-Preis Der iF Product Design Award ist einer der größten und renommiertesten Design-Preise der Welt. Kumho konnte diese Auszeichnung gleich für zwei Reifenprofile entgegennehmen. Anstrengungen zur Verstärkung unserer Design-Technologie und die Entwicklung differenzierter Produkte fortsetzen.“
Entwickelt für Supersportwagen Super-Ultra-High-Performance (S-UHP) lautet die Bezeichnung für den ECSTA PS91, der für Sportund Supersportwagen optimiert wurde und eine verbesserte Version der herkömmlichen UHP-Reifen darstellt, und zwar in jeder Hinsicht. Die Design-Experten lobten den Reifen für sein sportliches und dynamisches Design mit dem Bild einer Zielflagge, das auf der Lauffläche und auf der Seitenwand ersichtlich ist. Der Premium-Look des Reifens, seine Gestaltung und Schatten-Riffelung betonen die hervorragende Fahrleistung, Sicherheit und Geschwindigkeit.
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eifen werden zwar als Low-Interest-Produkte bezeichnet, dennoch versuchen die Hersteller auch übers Design zu punkten. Dementsprechend hoch ist die Freude über begehrte Preise.
Top-3 Design-Preise So wird beispielsweise der international renommierte iF Design Award mit seiner 60-jährigen Geschichte zusammen mit dem Red Dot Design Award und dem IDEA Design Award – als einer der Top 3 DesignPreisverleihungen der Welt angesehen. Bei den kürzlich in Deutschland vorgestellten iF Design Awards 2014 konnten sich die Reifenprofis von Kumho gleich über zwei Auszeichnungen freuen: Die beiden Neuerscheinungen, der Super-Ultra-High-Performance Reifen ECSTA PS91 und der High-Performance Reifen KUMHO HS51, wurden mit den Transport-DesignAwards in der Kategorie Produkt-Design ausgezeichnet. Die eingereichten Entwürfe wurden neben der Gestaltung selbst auch auf zahlreiche andere Faktoren überprüft: Material, Thema, Innovation, Umweltfreundlichkeit, Funktionalität, Komfort und Sicherheit. Dieses Jahr begutachteten die iF design Awards die Eigenschaften in Produkt-, Verpackungs- und Kommunikationsdesign.
Auszeichnung für Volumenmodell
Mit dem iF Design Award erhält Kumho einen der begehrtesten Design-Preise
Design-Preis bedeutet Anerkennung In der europäischen Forschungs- und Entwicklungsabteilung herrscht Freude über die Auszeichnung: „Kumho Tire gewinnt in der Welt weiter Anerkennung für seine Design -und Innovationsfähigkeit durch den Erhalt dieser iF design Awards. Da Reifendesign direkt mit der Leistung verbunden wird, werden wir unsere
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Aber auch im Volumensegment der High-Performance-Reifen wurden die Anstrengungen von Kumho gewürdigt. Die dynamische Profilgestaltung der Kumho-Ingenieure verleiht dem neuen KUMHO HS51 ausgezeichnete Fahreigenschaften und hervorragendes Trockenhandling. Die breiten, umlaufenden Profilkanäle sorgen durch die optimale Wasserverdrängung für verbesserte Aquaplaningeigenschaften auch bei hohen Geschwindigkeiten. Die äußeren, sehr widerstandsfähigen Schulterblöcke gewährleisten ausgezeichnete Seitenstabilität in jedem Geschwindigkeitsbereich. Die Profil-Innenseite ist optimiert für komfortable Laufruhe und maximale Bremsleistung. Massive Rippen sorgen für präzises Lenkansprechverhalten und sichern maximales Kurvenhandling. Damit ist der neue KUMHO HS51 besonders für Fahrzeuge der Kompakt- und Mittelklasse die perfekte Ergänzung. • (RED)
Der aus dem Motorsport kam Beim Breitreifen-Test des ARBÖ erhielten die getesteten Modelle von Dunlop und Goodyear „sehr empfehlenswert“. Dunlop Sport Maxx RT und Goodyear Eagle F1 Asymmetric 2 waren vorn mit dabei.
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eifen der Größe 225/45 R17 wurden beim ARBÖ-Sommerreifentest 2014 unter die Lupe genommen (Gesamtergebnisse Seite 14–15). Goodyear und Dunlop waren mit jeweils einem Modell dabei und wurden zweimal mit der höchsten Auszeichnung „sehr empfehlenswert“ beurteilt.
Motorsport-Technologie Der Dunlop Sport Maxx RT belegte den dritten Rang beim Test und konnte einige Rubriken für sich entscheiden. Neben der höchsten Punktzahl beim Rollwiderstand gewann der Sport Maxx RT auch beim „Handling trocken (subjektive Wertung)“, der Paradedisziplin des Sportlers. Bei der Konstruktion des Reifens wurde die umfangreiche Dunlop-Rennsport-Erfahrung für ein deutlich verbessertes Grip-Niveau eingesetzt. Dabei ist die aus dem Motorsport abgeleitete Gummimischung entscheidend, die sich besser an den Fahrbahnbelag anpasst. Zusätzlich verfügt der Dunlop Sport Maxx RT über stabile Profilblöcke auf der äußeren Reifenschulter, die für größeren Kontaktbereich in Kurven und damit für ein sehr stabiles Handling auch bei hohen Geschwindigkeiten sorgen. Aber auch die hervorragenden Aquaplaning-Eigenschaften wurden im Test bestätigt. Sowohl bei Aquaplaning quer wie auch Aquaplaning längs erhielt der Sport Maxx RT dieselbe Punktzahl wie der Sieger des Tests.
Der Goodyear Eagle F1 Asymmetric 2 verfügt über besondere Qualitäten beim Bremsen
Der Dunlop Sport Maxx RT punktet vor allem beim Handling
ActiveBraking-Technologie Von Goodyear war der Eagle F1 Asymmetric 2 im Test angetreten. Neben der Karkassen-Struktur mit gekreuzten Kordlagen und spezieller Silica-Laufflächen-Mischung punktet der UHP-Reifen durch seine ActiveBraking-Technologie. Diese vergrößert den Straßenkontakt der Reifenaufstandsfläche während des Bremsvorganges. Herkömmliche Profilblöcke verändern sich beim Bremsen wenig oder gar nicht. Die Profilblöcke des Goodyear Eagle F1 Asymmetric 2 vergrößern durch eine speziell entwickelte Form unter Bremsbelastung ihre Oberfläche und damit die Kontaktfläche zur Fahrbahn. Der höhere Grip führt naturgemäß zu einer Verkürzung des Bremswegs. • (RED)
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REIFEN EXTRA
Fit für den nächsten Winter Yokohama zeigt dem lauen Winter die kalte Schulter und stellt nicht nur das neue Testcenter in Schweden vor, sondern auch gleich die Winterreifen-Neuheiten für 2014/2015.
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0 Hektar Testgelände, 9 verschiedene ReifenTracks und jede Menge Schnee – das sind die Eckdaten des neuen Yokohama Test Centers im schwedischen Nattberg. Vor insgesamt 350 internationalen Gästen eröffnete der japanische Reifenhersteller sein neues Aushängeschild in Nordeuropa und präsentierte im Zuge dessen auch gleich zwei starke Zugpferde für die Wintersaison 2014/2015. In Zeiten frühlingshafter Kälte, stagnierenden Saisongeschäfts und entwaffneter Automobiltests ein durchaus überraschender Schritt. Während der aktuelle Winter noch immer durch konsequente Abwesenheit glänzt, hat Yokohama die nächste kalte Jahreszeit bereits fest im Visier. Der W.drive V905 für den kontinental-europäischen und der iceGUARD STUD iG55 für den nordischen Markt sollen das Saisongeschäft 2014/2015 frühzeitig ankurbeln. In den Bereichen Handling, Bremsverhalten und Traktion konnten die neuen Pneus in Schweden sowohl Presse als auch Fachhandel mit zuverlässiger Performance auf Schnee und Eis überzeugen. „Nach dem durchwachsenen Winter wurden zuletzt Überlager abgebaut und vor allem Länder wie Tschechien oder die Slowakei bekunden bereits heute großes Interesse an neuen M+S-Reifen“, so Peter R. Ringhofer, General Manager Yokohama Austria. „Durch den Abbau der Winterware wurde allerdings auch wieder ein starker Kampf um neue Marktanteile eröffnet. Zudem schwächelt die Automobilindustrie und Reifen gibt es genug. Das ist eine Situation, die weder dem Handel noch der Industrie Freude bereitet, aber es ist die Realität.“
Sell-in, Sell-out: Wohin geht die Reise? Nachdem sich Yokohama für das Sommergeschäft gut positioniert sieht, werden jetzt auch konkrete Maßnahmen im Sell-in und Sell-out angestrebt. So ist eine Testaktion geplant, bei der Autofahrer die Möglichkeit haben, ihren Reifensatz vier Wochen lang zu testen und anschließend ohne Angabe von Gründen zurückzugeben, sollten sie mit dem Produkt nicht zufrieden sein. „Wir sind eine kleine, feine Marke, die sich in der zweiten Hälfte des Premiumsegmentes etabliert hat und verkauft werden muss. Unser Ziel ist es nicht, dem Fachhandel mit einem direkten Zugang zum Endverbraucher Konkurrenz zu ma-
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chen. Vielmehr wollen wir ihn aktiv unterstützen und hilfreiche Tools an die Hand geben“, erklärt Ringhofer und macht noch einmal deutlich: „Wir wollen Reifen verkaufen und keine Werbeaktionen! Mit dem neuen Test-Angebot bieten wir dem Handel ein zusätzliches Verkaufsargument und dem Kunden die Möglichkeit, sich selbst von der Qualität unserer Reifen zu überzeugen. Preis-Leistung sind bei Yokohama mehr als stimmig, nur beim Thema Image besteht noch viel Luft nach oben. Daher ist der aktive Support des Fachhandels eines unserer Hauptanliegen.“
Der Reifen als „Low-Interest-Product“ – Chancen und Herausforderungen Einen negativen Einfluss des deutschen ADAC-Desasters auf heimische Testinstitutionen wie den ÖAMTC fürchtet Ringhofer weniger. „Zunächst muss man einfach sagen, dass der Reifen an sich ein echtes Low-Interest-Product ist. Selbstverständlich erregen bekannte Tests ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit und gute Ergebnisse verbessern die Glaubwürdigkeit.“ Aber speziell in Österreich, wo der Großteil der Reifen über den qualifizierten Fachhandel vertrieben wird, vertraut der Kunde in der Regel noch auf die persönliche Empfehlung seines Reifenexperten. „Und ein tüchtiger Händler weiß, wie er verkauft. Er hat immer ein Argument dafür und eins dagegen. Da verhält es sich mit Testergebnissen nicht anders.“ Ähnlich machtlos präsentiert sich das Reifenlabel. „Auch hier kann der Händler entweder die Vor- oder Nachteile herausstellen – je nachdem, welchen Reifen er verkaufen möchte. Letztlich handelt es sich um eine hausgemachte Geschichte, die sich zwei Industrien ausgedacht haben und nicht am Nutzen des Endkunden orientiert sind. Für den Autofahrer sind die Vorteile der EU-Verordnung wie Kraftstoffeffizienz und Soundkriterien schlichtweg nicht greifbar.“ • (CWI)
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Der österreichische General Manager Peter R. Ringhofer freute sich über das positive Feedback seiner Testfahrer
Der Reifenhandel fokussiert sich Mitte März auf Sommerreifen. Michelin hingegen konzentriert sich bereits jetzt auf den nächsten Winter und präsentierte den neuen Winterreifen Alpin 5, der im Herbst auf den Markt kommt.
Im Land der Schwarzfahrer T
iefverschneite Straßen gab es in Ostösterreich in den vergangenen Wintermonaten in etwa so selten wie Minusgrade im August. Und wenn überhaupt, dann war der Asphalt durch den großzügigen Einsatz von Streusalz angezuckert. Österreich ist überspitzt formuliert also zu einem Land des schwarzen Belags geworden, in dem wir zumindest in tiefen Lagen nur mehr selten mit schnee- bzw. eisbedeckten Fahrbahnen rechnen müssen.
Winter neu definieren „In Mitteleuropa müssen wir den Winter neu definieren. Die Autofahrer in unseren Breitengraden sind zwischen Oktober und April erfahrungsgemäß seltener auf verschneiten Straßen unterwegs“, sagt Thomas Obernesser, Leiter Test und Technik bei Michelin und bringt damit die geänderten Anforderungen an Winterreifen auf den Punkt. Weil der Mensch gemeinhin aber dennoch für alle (Schnee-)Fälle gerüstet sein will – und nicht nur in Österreich eine situative Winterreifenpflicht herrscht –, stellte Michelin bei der Entwicklung die Performance des neuen Alpin 5 auf schneebedeckter Fahrbahn ebenso in den Mittelpunkt wie die Sicherheit bei nassen und eisigen Straßen.
Verbesserte Haftung Durch einen höheren Silica-Anteil in der Gummimischung konnte der Bremsweg in der Dimension 205/55 R16 91H gegenüber dem Vorgänger Alpin 4 auf nasser Fahrbahn um 5 Prozent und auf Schnee um 3 Prozent verkürzt werden. Die neuen Funktionselastomere und die Beimischung von Sonnenblumenöl machen den Gummi außerdem elastischer, was die Haftung bei niedrigen Temperaturen erhöht. Weiters basiert das Sicherheitsplus auf dem neu gestalteten Reifenprofil.
41 Varianten von 15 bis 17 Zoll Der Alpin 5 wird ab Mitte Oktober in 41 Varianten von 15 bis 17 Zoll erhältlich sein. Darunter befinden sich 3 Zero Pressure-Varianten. Der neue Winterpneu soll schrittweise den Alpin 4 ersetzten, den Michelin in Zukunft nur mehr in den Dimensionen 13 bis 15 Zoll produzieren wird. Für Felgendimensionen bis zu 21 Zoll beziehungsweise zur Bereifung von SUVs und Sportautos bietet der Hersteller weiterhin die bekannten Modelle Pilot Alpin PA4 sowie Latitude Alpin LA2. • (PSP)
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REIFEN EXTRA
Mit einem Klick alles im Blick Nach mehr als zweieinhalb Jahren Entwicklungsarbeit ging kürzlich die neue Website der Reifenhandelsplattform Tyre24 in fünf Ländern – darunter auch Österreich – online.
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ie seitens des Unternehmens betont wird, lag der Fokus auf der Erweiterung der Funktionen und einer an die Kundenbedürfnisse angepassten Benutzerfreundlichkeit. Im Mittelpunkt steht auch ein horizontal angeordnetes Multi-Mega-Menü. Durch diese Menüdarstellung ist es lt. Tyre24 gelungen, die einzelnen Produkte und Dienstleistungen noch übersichtlicher anzuordnen und die Produktsuche zu revolutionieren.
Neuer 3D-Konfigurator Für eine bessere Usability und mehr Performance wurde auch der Login-Bereich neu gestaltet und optimiert, der sich jetzt rechts oben auf der Website befindet. Neu angepasst wurde auch der Beratungsmodus. Mit einem Klick lassen sich die Einkaufspreise ausblenden und die neue Tyre24-Seite kann zur Kundenberatung an der Theke genutzt werden, mit allen Informationen und Details zu den gewählten Reifen.
Viel Wert wurde bei der neuen Seite auch auf den kundeneigenen Bereich gelegt: „Meine Daten“ ermöglicht den registrierten Händlern eine einfache und komfortable Verwaltung ihrer hinterlegten Daten und aller sonstigen Angaben wie Stammdaten, Auftragshistorie oder Rechnungen. Besonders stolz ist man bei Tyre24 auf den neuen 3D-Konfigurator, der eine wirklichkeitsnahe Simulation ermöglicht. Im neuen Gewand präsentiert sich auch die sogenannte „Reifen-Detailseite“, auf der jetzt alle wichtigen Informationen auf einen Blick angezeigt werden. Mit der neuen Version von www.tyre24.at wurde auch das Produktportfolio neben Reifen und Rädern um das Sortiment Werkstattzubehör erweitert. • (DSC)
In der neuen Website stecken 2,5 Jahre Entwicklungsarbeit
SUV-Markt wächst Im GfK Panelmarkt zeigt das Reifengeschäft ein ähnliches Bild wie der Pkw-Markt: Das SUV-Segment wächst, der Rest ist rückläufig.
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as milde Wetter ist laut GfK verantwortlich für das schwache Winterreifengeschäft. Pkwund LLkw-Reifen verzeichnen im zweiten Halbjahr Umsatzrückgänge. Im Vergleich zur zweiten Jahreshälfte 2012 liegt das Ergebnis bei Pkws um 1,5 Prozent zurück, bei leichten Nutzfahrzeugen brach der Umsatz um 5 Prozent ein, die Nachfrage war um 7 Prozent geringer. Laut GfK sind SUV-Reifen im Winterreifengeschäft mit 212.000 verkauften Stück und einem Umsatz von 34 Mio. Euro der kleinste Markt bei den Consumer-Reifen, können aber als einziges Segment mit positiven Ergebnissen aufwarten. Speziell bei den Winterreifen der 4x4/SUV-Modelle sieht es noch erfreulicher aus. Zwar ist – wenig überraschend – das Preisniveau gefallen, eine Absatzsteigerung von 4 Prozent brachte aber eine Umsatzsteigerung von 1 Prozent. • (GEW)
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REIFEN EXTRA
Weniger ist mehr Alcar Heringrad freut sich über eine positive Geschäftsentwicklung und optimiert die Neuvorstellungen bei allen drei Marken.
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tatt sechs oder sieben neuen Designs haben wir heuer nur mehr drei vorgestellt, ein Design pro Marke“, erklärt Christian Thaller, Geschäftsführer von Alcar Heringrad und beschreibt die „Weniger-ist-mehr“-Strategie. „Das kompaktere Angebot kommt bei den Händlern besser an. Mit den umfangreicheren Neuvorstellungen hatten wir mehr Streuverluste.“ Schließlich geht es in diesem Geschäft sehr stark um Verfügbarkeit, Alcar hat aktuell 2.200 Artikelnummern und liegt nun bei einer Verfügbarkeit von über 90 Prozent innerhalb von 24 Stunden. Mit der Geschäftsentwicklung ist Thaller in den letzten Monaten zufrieden. Seit Herbst sei ein positiver Trend zu verspüren. Die Lagermengen werden abgebaut, und das führt dazu, dass wieder stärker nachgefragt wird.
Neue Designs bei Dezent, Dotz und AEZ
AEZ, Dezent und Dotz Vom Kleinwagen bis zum SUV soll der AEZ Cliff high gloss für Sportlichkeit sorgen, das neu interpretierte Kreuzspeichen-Design wird in acht verschiedenen Dimensionen von 16 bis 21 Zoll angeboten. Als Stilvoll und trendig wird das neue Dezent TC dark Leichtmetallrad präsentiert, die Optik wird von fünf Doppelspeichen sowie der Zweifärbigkeit beherrscht. Zum Einsatz soll die Felge bei Volumenmodellen wie VW Golf, Kia Cee’d oder Skoda Octavia kommen. Bei Dotz steht schließlich Dotz Shift, die Sportausrüstung, im Mittelpunkt. • (GEW)
Dotz Shift am Toyota GT86
REIFEN EXTRA
Und weg damit! Was tun mit nicht mehr benötigten Pneus? Die Reifenhandelsplattform Kaguma hat vor Kurzem eine innovative Lösung vorgestellt.
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s kommt Gott sei Dank nicht alltäglich vor – doch wenn es passiert, ist es umso ärgerlicher: Ein Kunde bestellt Reifen in einer sehr ausgefallenen Dimension und tritt hinterher (aus welchem Grund auch immer) vom Kauf zurück. Dann stehen sie im Lager, die (meist großen) Reifen: Vor allem Händler mit einem kleineren Kundenkreis tun sich unter diesen Umständen schwer, eine Lösung zu finden, schließlich sind ja auch die Rückholkosten nicht unbeträchtlich.
Keine Abwicklungskosten und Verkaufsgebühren Für genau solche Fälle bietet Kaguma nun den sogenannten „Kunden-Verkauf“ an: Der Händler kann die nicht benötigten Reifen mit dem jeweils gewünschten Preis auf die Online-Plattform einstellen. Wer will, kann dies sogar anonym tun. Laut Marco Schulz, Geschäftsführer von Kaguma, gibt es weder versteckte Abwicklungskosten noch Verkaufsgebühren. „Wir übernehmen grundsätzlich keine Vermittlerrolle, sondern verkaufen die Ware im Namen und auf
Seit der ersten Alufelge beweist BORBET ein Gespür für Trends. Die neuesten Designs setzen auf kräftige Farben und treffen damit beim Mehrheitsgeschmack ins Schwarze.
Marco Schulz ist Geschäftsführer der Kaguma GmbH
Rechnung von Kaguma“, sagt Schulz. So könnten Händler bei der Verwaltung sparen, auch die Rechnungsprüfung, Buchhaltung und Fakturierung werde erleichtert. Schulz zum Prozedere: „Sind die Reifen verkauft, bekommen Sie Ihr Geld ohne Risiko von Kaguma.“ Das bedeutet, dass beim Versand der Reifen nur die Kosten des Paketdienstleisters anfallen. Bestellen können die Kunden in all jenen Ländern, in denen Kaguma vertreten ist. Die Reifenhandelsplattform für gewerbliche Wiederverkäufer will ihren Auftritt in Österreich weiter ausbauen und im hart umkämpften Markt die Bekanntheit steigern. • (MUE)
Schnittige Speichen
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eit 133 Jahren bringt BORBET Metall in Form. Und überrascht den Markt seit der ersten Felge BORBET A, die 1987 auf den Markt kam, jährlich mit neuen innovativ designten Leichtmetallfelgen. Von extrem auffällig über sportlich dynamisch bis hin zu klassisch und edel – im Produktportfolio mit zirka 2.000 verschiedenen Leichtmetallrad-Varianten wird der Tuner genauso fündig wie der Autobesitzer mit ausgeprägtem Stilbewusstsein. Aktuell sorgt das Familienunternehmen, das weltweit 3700 Mitarbeiter beschäftigt, mit zwei farbigen Neuheiten für Furore.
Starke Farben Die BORBET CW4 unterstreicht mit ihrem filigranen Doppelspeichen-Design und dem markanten zeitlosdynamischen Charakter vor allem die Optik sportlicher Fahrzeuge. Die CW4 ist nicht nur klassisch in Sterling Silver und Mattschwarz, sondern auch im auffällig kräftigen Black Orange und Black Green Glossy erhältlich. Angeboten wird das Rad in den 17 bis 19 Zoll und diversen 4- und 5-Lochausführungen.
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Tuningenthusiasten wird die erweiterte Farbpalette der beliebten BL4 und BL5 erfreuen, die ab sofort auch in Black Red Glossy zur Verfügung steht. Beide Speichenräder trumpfen mit ihrem präzisen und geradlinigen Look auf und überzeugen dank des laserunterstützten Lackierverfahrens Exa Peel mit brillanter Farbechtheit und hoher Qualität. • (PSP)
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Knallige Farben und zeitlöse Formen unterstreichen den SportLook
REIFEN EXTRA
Ruhe vor dem Sturm Euromaster rechnet mit einem guten Frühjahrsgeschäft. Hinsichtlich RDKS-Umsetzung ist Österreich-Chef Matthias Frank noch skeptisch.
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ls „sehr still“ bezeichnet Euromaster Österreich Chef Matthias Frank die aktuelle Lage in seinen Filialen. Nachdem im Jänner kein Schnee mehr gekommen sei, sei es jetzt zu spät für den Winterreifen und zu früh für den Sommerreifen. Dennoch rechnet Frank mit einem guten Frühjahr, das SommerreifenGeschäft soll besser werden als im Vorjahr: „Ich glaube nicht, dass so viele Winterreifen den kommenden Sommer durchgefahren werden.” Das Thema Reifendruckkontrolle sei im Frühjahr noch kein Thema: „Die im Frühjahr ausgelieferten Fahrzeuge haben oft schon Sensoren verbaut, hier werden wir bei Defekt oder Beschädigung einen Originalsensor einbauen.“ Entscheidend werde das Thema aber im Herbst beim Winterreifen-Wechsel. Bei Euromaster hat man aber noch keine optimale Lösung gefunden. Frank: „Die Industrie hängt hier noch nach, wir haben vier Lösungen getestet aber keine war absolut zufriedenstellend.” Das Euromaster Franchise Konzept umfasst momen-
tan neun Partner in Österreich, davon zwei in Wien. Weitere Franchisenehmer werden zur Netzerweiterung gesucht, wobei bestehende Reifenhändler optimal sind. Aber auch gänzliche Neueinsteiger haben sich zwischenzeitlich zu erfolgreichen Betrieben unter der Euromaster-Fahne entwickelt.
Gemeinsame Einkaufsgesellschaft Schon seit Längerem arbeitet Euromaster mit der Einkaufsgesellschaft Freier Teilehändler (EFR) zusammen. Kürzlich gründeten Euromaster Österreich und Euromaster Deutschland eine gemeinsame Einkaufs- und Servicegesellschaft mit EFR. Vorteile sehen Euromaster und EFR sowohl für die Mitgliedsbetriebe wie auch für die Konsumenten. Österreichs EFR-Betriebe betonen aber, dass die Selbstständigkeit und die Eigenverantwortung nicht angetastet werden dürfen. • (GEW)
Euromaster-Direktor Österreich Matthias Frank
REIFEN EXTRA
VWs Felgenprofi Speziell für die Automobile der VolkswagenGruppe stellt Porsche Konstruktionen (früher AutoZ) eine Vielzahl an neuen Felgendesigns vor.
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echtzeitig zum Frühjahrsgeschäft präsentiert Porsche Konstruktionen unter der Eigenmarke AZW zwei neue Felgen. AZW „Roma“ gefällt mit glanzgedrehten und polierten Speichen in Titanium/matt. Das Rad ist natürlich auf die Anforderungen der Modelle des Volkswagen-Konzerns zugeschnitten und dementsprechend für sehr viele Fahrzeugmodelle eintragungsfrei – dank ECE-Freigabe – erhältlich, die Größen reichen von 16 bis 18 Zoll. AZW Atlantis hingegen ist von 17 bis 20 Zoll verfügbar und punktet mit seinem sportlich-edlen Design.
Die 10-Doppelspeichen-Felge ist in Daytonagrau-hochglanzpoliert oder Silber-hochglanzpoliert lieferbar. Montiert wird das Rad wie alle AZW Felgen mit den serienmäßigen Radschrauben.
Motorsport-Feeling bei ATS Die Marke ATS bedarf keiner Erklärung, seit über 40 Jahren beweist sie Kompetenz in der Fertigung anspruchsvoller Leichtmetallräder. Jüngstes Highlight ist das Rad ATS „Perfektion“, bei dem Leichtbau und Motorsport-Feeling umgesetzt wurden. Optisch wirkt das Rad mit 10 präzise ausgestatteten Kreuzspeichen besonders filigran und edel. Die Verwandtschaft zu reinrassigen Motorsporträdern ist hier eindeutig erkennbar. Zusammengefasst ist das Angebot im aktuellen 14-seitigen Leichtmetallfelgenfolder „Kollektion 2014“. Dort stehen sechs aufregende Felgendesigns in zahlreichen Felgengrößen, sowohl für den Sommer- wie auch für den Wintereinsatz zur Auswahl. • (RED)
Vom Newcomer zum Trendsetter Andreas Riedlberger entstehen die Ideen für Felgendesigns „aus dem Bauch heraus“. Mit Erfolg: Mittlerweile macht DIEWE rund 10 Prozent des Umsatzes in Österreich.
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bwohl DIEWE erst im Herbst 2011 die Produktion von Alu-Felgen startete, hat sich das deutsche Unternehmen schnell einen Namen als Spezialist für Aluminiumräder in bester Qualität und ästhetischem Design gemacht.
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Zeitloses Design Der österreichische Markt, der exklusiv von Reifen Bruckmüller beliefert wird, machte im vergangenen Jahr rund 10 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Aktuell bietet das deutsche Familienunternehmen insgesamt 10 Felgendesigns in mehr als 500 Größen- und Farbvarianten an. Geschäftsführer Andreas Riedlberger, der sich für das Design verantwortlich zeigt, „entstehen die Ideen für die Felgen meistens aus dem Bauch heraus“. Wobei er bei der Optik stets „eine konservative Eleganz“ im Fokus behält „damit die Aluräder auch in einigen Jahren noch stimmig wirken“. Diese Linie manifestiert sich auch in den letzten Kreationen. Die „Fina“ etwa vereint Y-Speichen mit konkaver Auslegung, eine diamantgedrehte Front und mattes Schwarz. Eine Kombination, die mit Größen von 18 bis 22 Zoll vor allem auf größeren SUVs eindrucksvoll zur Geltung kommt. Die „Impatto“ wird exklusiv für alle aktuellen BMW-Modelle gefertigt und ist von 18 bis 22 Zoll sowie in unterschiedlichen Radbreiten für Vorder- und Hinterachskombinationen mit weit nach innen gezogenem Felgenstern erhältlich. Auf Anfrage wird sie handpoliert, schwarz bzw. anthrazitfarben lackiert oder mit einem kontraststarken Pinstripe veredelt. • (PSP)
REIFEN EXTRA
Tabu-Thema Reifenalter Als Pendler zwischen Sommer- und Winterreifentests ein paar Bemerkungen von Willy Matzke, früher Reifentester beim ÖAMTC, heute Road Safety Auditor von eigenen Gnaden.
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ein Mathelehrer in der technischen Mittelschule war ein höchst bemerkenswerter Typ. 213 cm hoch, Amateurboxer und Philosoph. Am Montagmorgen war er mitunter von den Wettkämpfen etwas zerknittert, aber immer für bemerkenswerte Sprüche gut. Sein Standardeinwurf nach verzweifeltem Tafelrechnen: „Interessant, aber leider falsch. Wahr ist vielmehr...“ und es folgte eine meist erheiternde Analyse mit praktischen Anweisungen, wie man mit Denktricks weniger falsch machen kann.
Sicherheitsformel 4x4x4 Nachdem die von mir erfundene (und auch patentrechtlich geschützte) Sicherheitsformel 4x4x4 von oberflächlichen Interpreten schlampig verbreitet wird, sei es gesagt: Wahr ist vielmehr ... 4 gleiche Reifen: Man soll immer 4 gleiche Reifen fahren. Als ich vor nunmehr 47 Jahren den ersten Reifentest im Alpenland erfunden hatte, war es noch üblich, mit Winter-Antriebsrädern das Auslangen zu finden. Die Folgen waren katastrophale Unfälle, aber es hat mich mehr als 10 Jahre gekostet, die Gesetzesverdreher zur Vorschrift zu animieren, vier gleiche Winterreifen vorzuschreiben. Will man zwei davon erneuern, so gehören die neuen oder besseren Reifen immer an die Hinterachse, ganz gleich, wo die Pferde ziehen. 4 mm Restprofil: Nirgendwo steht, dass man Reifen ab 4 mm Restprofil wegschmeißen soll. Aber man soll sich eben darauf einstellen, dass darunter kein opti-
maler Grip mehr erwartet werden darf. Dabei gibt es Winterpneus, die schon ab 2 mm Abnutzung echt mies sind. Nicht weil ihnen das Profil fehlt, sondern weil die Lamellenkanten so abgenudelt sind, dass sie einfach nicht mehr gut greifen. Andere wieder sind mit 4 mm Restprofil noch immer Winterkaiser, weil sie selbstnachschärfende Kanten haben, kein Marketingschmäh, sondern erprobt. 4 Jahre Alter: Die heikelste Fehlinterpretation, ähnlich wie die Winterreifenpflicht. In meinem Originaltext heißt es daher: Ab 4 Jahre ununterbrochenem Gebrauch ist mit Abstrichen zu rechnen. Ununterbrochener Gebrauch deshalb, weil Hitze, UV-Licht und vor allem der meist zu geringe Luftdruck fürs rasche Altern verantwortlich sind. Wer viel schläft, kann leicht 100 Jahre alt werden, wenn er gesund lebt. Wenn also Reifen ein halbes Jahr lang bei richtigem Luftdruck fachgerecht gelagert werden, altern sie fast nicht. Wahr ist daher vielmehr, dass Reifen auch zwei Jahre nach Produktion als neuwertig anzusehen sind und erst nach 6–8 Jahren wirklich getauscht werden sollten. Ich habe noch immer die Erstausrüstungsreifen meines ersten Autos und kann sie noch immer verwenden – als Standreifen, wenn mein 47-jähriger Oldtimer sich auf Ausstellungen wichtig machen will. Dass aber Lkws an der Lenkachse noch immer keine Winterreifen brauchen, ist eine andere Geschichte!
Seit Jahrzehnten der Reifenexperte in Österreich: Willy Matzke schreibt nun exklusiv für AUTO & Wirtschaft!
REIFEN EXTRA
Das Rad neu erfunden Am Fraunhofer Institut in Deutschland steht man in Sachen Leichtbau vor einem Meilenstein, denn die Felge aus FaserKunststoff-Verbund ist serienreif.
Motorglocke
Jochring mit Spulen
E-Motor Stern
Von Matthias Kreutzer
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ie schwarze 15-Zoll-Felge wiegt gerade einmal 3,5 Kilogramm und spart damit mehr als die Hälfte an Gewicht zu vergleichbaren Stahl- oder Aluminiumrädern. Zusätzlich konnten die Ingenieure eine höhere Steifigkeit sowie Materialdämpfung und eine besser Schadenstoleranz erreichen. Ein weiterer Vorteil der FKV-Felge ist der multifunktionale Leichtbau. Hier kann eine weitere Gewichtsreduktion durch mehrere passive, aktive oder sensorische Funktionen in einer Struktur erreicht werden. Dies bedeutet, dass, wie in der Abbildung oben ersichtlich, zum Beispiel ein Elektromotor direkt in die Felge integriert werden kann. Voraussetzung dafür ist eine genaue und richtige Konstruktionsweise als auch der Einsatz von sogenanntem FKV (Faser-Kunststoff-Verbunde).
Die Herausforderungen Um die Sicherheit solcher Bauteile zu gewährleisten, müssen bis zum Betriebseinsatz unzählige Entwicklungsschritte gemacht werden. Denn hier muss nicht nur der klassische Designprozess, sondern gerade bei Verwendung neuartiger Materialien und Aufbauweisen auch der gesamte Produktlebenszyklus berücksichtigt werden. Das heißt, dass die Konstrukteure, alle Eventualitäten sowie Mängel und Auswirkungen von Fehlern auf das Gesamtsystem berücksichtigen, die von der Planung über die Herstellung bis hin zum Betriebseinsatz und schlussendlich bei der Entsorgung auftreten können. „Pkw-Räder aus faserverstärkten Kunststoffen sind hochbeanspruchte Sicherheitsbauteile“, erklärt Professor Dr.-Ing. Andreas Büter, Abteilungsleiter Betriebsfester und Funktionsintegrierter Leichtbau beim Fraunhofer LBF in Darmstadt, und er weist darauf hin, dass bei solchen Bauteilen die Betriebsfestig-
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Ring mit Permanentmagneten
Schaumkerne
keit experimentell nachgewiesen werden muss. Aber auch bei der Prüfmethodik kann bei solch neuartigen Materialien nicht einfach auf bestehende Systeme hingewiesen werden, denn durch das andere Werkstoffverhalten sowie Schädigungsmechanismen und deren Beanspruchung weichen diese von den metallischen Werkstoffen deutlich ab.
FKV-Felgen ermöglichen hohe Gewichtsersparnis, mehr Funktionsintegration und viel Designfreiheit
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Serienreife im Designbereich am wahrscheinlichsten Laut Büter liegen die zeitintensivsten Entwicklungsschritte vor allem darin sicherzustellen, dass die Struktur bzw. die Materialien den äußeren Umgebungsstrukturen standhalten. Diese „Qualitätssicherung“ ist nach der Serienreife auch der finale Schritt, die Felge in den europäischen Straßenverkehr zu bringen. „Wir sind maßgeblich daran beteiligt, Testabläufe zu finden, um die Funktionsfähigkeit und Sicherheit im Straßenverkehr zu gewährleisten“, sagt Büter. Erste Einsatzmöglichkeiten werden in den Augen des Leiters eher im Aftersalesbereich als Designequipment liegen. Hier ist die Bereitschaft, mehr Budget in Hightech-Teile zu investieren, weitaus höher als bei den Autoherstellern direkt. Bis die Felgen auch zum Einsatz kommen, muss laut Büter vor allem die Serienproduktion der Räder günstiger werden. •
Sicherheit spüren. Freiheit fühlen. Apollo fahren. Mit dem sicheren Komfort von Apollo den Sommer genießen.
apollotyres.com
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NÜRBURGRING ODER AUTOBAHN. FALKEN HIGH PERFORMANCE TYRES
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Mehr Grip und mehr Fahrspaß – der AZENIS FK453 bietet perfekte Traktion auf trockener und nasser Fahrbahn, ohne Abstriche in Sachen
Komfort zu machen. Der FK453 von Falken bringt die Fahreigenschaften sportlicher Fahrzeuge noch direkter und unverfälschter auf die Straße.
falken-europe.com
facebook.com/Falken.Motorsports
Vom Rennsport auf die Straße.
WIRTSCHAFT
Land der Apps Österreichische Gebrauchtwagenhändler sind offenbar deutlich innovativer als ihre Kollegen in Deutschland – so das Teilergebnis einer Studie von AutoScout24.
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as Internetportal hatte vor wenigen Wochen 156 Gebrauchtwagenhändler in Österreich befragt: Hauptthema war der Bereich Marketing. Im Schnitt investierten die Händler im Vorjahr 5,5 Prozent ihres Jahresumsatzes in die Absatzförderung – das ist ziemlich genau gleich viel wie 2013. Interessant – und für ein Internetportal wie AutoScout24 erfreulich – ist natürlich die Tatsache, dass die Ausgaben für den Onlinebereich gestiegen sind, und zwar anteilsmäßig von 20,6 Prozent (2012) auf 24,3 Prozent. Laut dieser Umfrage sind vor allem die „freien“ Händler an Onlineaktivitäten interessiert. Sie steckten sogar 47,9 Prozent des Marketingbudgets in den Onlinebereich; ein Jahr zuvor waren es 30,4 Prozent gewesen. Bei den Markenhändlern erhöhte sich der Onlineanteil des Marketingbudgets hingegen nur um 1,7 Prozentpunkte auf 20,5 Prozent.
96 Prozent der Händler mit eigener Homepage „Im Gegensatz zu freien sind Markenhändler oft an klare Vorgaben der Hersteller gebunden“, sagt Petra Hollendonner, Country Manager von AutoScout24: Hier zeige sich, dass die Hersteller noch immer stark offline orientiert seien. Gerade im Hinblick auf die regionale Händlerwerbung spiele das Onlinethema nur eine untergeordnete Rolle. In Österreich bieten übrigens bereits 19 Prozent aller Händler ihren Kunden eine Smartphone-App an, in Deutschland sind es laut Hollendonner erst 5 Prozent. Die Wichtigkeit von Videos auf Gebrauchtwagen-Sei-
Petra Hollendonner sieht Marktpotenzial bei allen Händlern
ten schätzen die Händler übrigens gering ein; nur 22,4 Prozent arbeiten mit bewegten Bildern. Eine eigene Homepage besitzen 96 Prozent der Markenhändler, bei den „Freien“ sind es 80 Prozent. Die Hälfte der Befragten glaubt, dass der Hauptzweck der Homepage darin liege, Informationen rund um die eigenen Dienstleistungen zu liefern. Für 22 Prozent dient die eigene Homepage zur Gewinnung von Neukunden. Hollendonner sieht großes Potenzial: „Die vielfältigen Möglichkeiten der gezielten Kommunikation im Internet werden noch viel zu wenig genutzt.“ • (MUE)
WIRTSCHAFT
Keine Konkurrenz Er sehe seine Organisation nicht als Konkurrenz zu Werkstätten, sagt der neue ARBÖ-Generalsekretär Mag. Gerald Kumnig. Er will in Sachfragen nicht klein beigeben. Von Gerhard Lustig
zu vertreten. Jede Gemeinsamkeit in Sachfragen bringt uns weiter und stärkt unsere Position. Der ARBÖ hat auffallend zurückhaltend auf die Diskussion um Wiener Parkpickerl und Mariahilfer Straße reagiert. Politische Beißhemmung etwa? Mitnichten. Noch so klare Argumente in die eine oder andere Richtung werden nicht gehört, wenn es um Ideologie geht. In Sachfragen werden wir nicht klein beigeben. In den ÖAMTC-Statuten ist vorgesehen, dass keine früheren oder aktiven Politiker Funktionen übernehmen dürfen. In den Präsidien des ARBÖ dagegen sind viele pensionierte SPÖ-Mandatare. Bedeutet das nicht größere politische Abhängigkeit? Der ARBÖ ist zuallererst ein modernes Serviceunternehmen. Im eingeleiteten Modernisierungsprozess geht der Anteil an Parteifunktionären kontinuierlich zurück. Gegenwärtig sind lediglich zwei Spitzenpolitiker als ausgewiesene Verkehrsexperten ehrenamtlich im ARBÖ tätig. Oberösterreichs LHStv. Ing. Reinhold Entholzer und Burgenlands Landesrat Dr. Peter Rezar sind Landespräsidenten und bringen jahrelange Erfahrungen in den ARBÖ ein. Politisch haben wir uns längst emanzipiert, es gibt seit Jahren keine Verschränkungen mehr zu irgendeiner Partei.
„Kleine Reparaturen dienen der Verkehrssicherheit“
Seit wenigen Wochen leitet der gebürtige Kärntner Mag. Gerald Kumnig den ARBÖ
Die laufenden Geschäfte zielorientiert zu führen und zu organisieren ist Basis von ARBÖ-Generalsekretär Mag. Gerald Kumnig. 3 Landesgesellschaften sind direkt der Bundesorganisation unterstellt, 6 sind autonome Landesgesellschaften. A&W: Die Regierung hat die Steuerbelastung für die Autofahrer massiv erhöht. Haben die Autofahrerklubs versagt? Kumnig: Im Gegenteil, wir haben uns mit den Interessenvertretungen solidarisiert, um eine breite Front der Ablehnung zu bilden. Dennoch hat sich die Regierung über alle Einwendungen hinweggesetzt. Möglicherweise wird erst mit dem Wahlzettel die Quittung dafür präsentiert werden. Wäre es nicht an der Zeit, geschlossener (z. B. mit dem ÖAMTC) aufzutreten, eine Mitgliedschaft im Forum Mobilität.Freiheit.Umwelt anzustreben? Wir haben keine Berührungsängste, wenn es darum geht, Interessen im Sinne der Autofahrergemeinschaft
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Das Kfz-Gewerbe hat Autofahrerklubs immer wieder unter Konkurrenzverdacht, zum Beispiel bei § 57a und Kleinreparaturen in Klub-Werkstätten. Der ARBÖ hat sogar Kleinreparaturen in der Steiermark verstärkt erprobt. Wie steht man heute dazu? Sind Konkurrenzängste berechtigt? Das sehe ich überhaupt nicht so. Die Anzahl der pannenbedingten Abschleppungen in Kfz-Werkstätten wird weiter zunehmen, wovon vor allem kleinere Betriebe profitieren. Scheinwerferglasaufbereitung, Windschutzscheibenreparaturen, Lampentausch können keine Konkurrenz zu klassischen Kfz-Werkstätten sein. Vielmehr dienen sie der Verkehrssicherheit. So gesehen ist das ARBÖ-Engagement in der Steiermark als Erfolg zu werten. Bekennen Sie sich zum „Pickerl im Kfz-Betrieb“, oder wäre eine ausschließliche Durchführung bei den Autofahrerklubs konsumentenfreundlicher? So wie es derzeit in Österreich geregelt ist, bietet die Pickerl-Überprüfung bestmöglichen Konsumentenschutz. Eine Änderung zum Beispiel zum Deutschland-Modell brächte keine wirklichen Vorteile für den Autofahrer, sondern würde lediglich die Werkstätten vom Markt drängen. Gibt es andererseits Punkte, wo Sie Gemeinsamkeiten zwischen ARBÖ und Kfz-Gewerbe erkennen?
WIRTSCHAFT
Ja, einen Schulterschluss im Hinblick auf freien Zugang zu Serviceinformationen und Kfz-Daten. Hier bringen wir uns ein und stärken die Absichten des Kfz-Gewerbes. Welche Mitgliederzahl hatte der ARBÖ per Jahresende 2013, wie lauten die Langzeitziele? Wir halten bei rund 441.000 Mitgliedern. Davon sind rund 4.000 Firmenmitglieder mit rund 21.000 Fahrzeugen. Die Bundestendenz ist sinkend, obwohl einzelne Landesorganisationen dazugewinnen.
750 Angestellte, davon 30 Lehrlinge Wie viele Mitarbeiter, Pannenautos und Abschleppwagen hat der ARBÖ in Österreich im Einsatz ? Wie viele Prüfzentren hat die Organisation und mit wie vielen Assistenzpartnern arbeiten Sie derzeit zusammen? Wir zählen aktuell 750 Angestellte, davon 30 Lehrlinge, haben in Österreich 92 Standorte und moderne Fahrsicherheitszentren in Straßwalchen, Ludersdorf bei Graz und in Wien-Aspern. Unsere Flotte umfasst 229 meist sehr moderne Pannenautos, Unicars und Lkws samt Anhänger. Eine enge Partnerschaft besteht mit dem EAC, unserem europäischen Gemeinschaftsverband von Automobilclubs.
Pannenhilfe vor Ort Auf wie viele Einsätze kommen die pro Jahr und welche Rate von Fahrzeugen können Sie direkt an der Pannenstelle wieder flottmachen? Mehr als 100.000 Panneneinsätze und 17.000 Abschleppungen pro Jahr lasten unsere Organisation gut aus. Rund 8 von 10 Pannen von Kundenautos können vor Ort wieder flottgemacht werden. Wie viele Durchgänge/ Kundenautos und welche Umsätze erreicht der ARBÖ im Reparaturgeschäft? Darüber führen wir keine konkreten Aufzeichnungen.
Wie ist das Verhältnis des ARBÖ zum Verkehrsclub Österreich (VCÖ) heute? Ein sehr kritisches, weil der VCÖ immerzu nur das Auto verteufelt und keine Pro-Argumente zulassen will. Es kann nicht sein, dass Millionen Pendler und Hunderttausende, die von der Automobilindustrie leben, zum Sündenbock abgestempelt werden. Auch die vom VCÖ präsentierten Studien sind oft für uns nicht nachvollziehbar. Wo die Unterstützer des VCÖ ihre Vorteile sehen, ist mir nicht klar. Wir unternehmen viel, den VCÖ von seinem Mythos zu entkleiden. •
WIRTSCHAFT
Mobilität von morgen ist eines der richtungsweisenden Themen der Weltleitmesse für Fahrzeugreparatur, -teile und Service
Neuer Lack für Frankfurt Ganz stolz ist die Messe Frankfurt darauf, dass nach 12 Jahren ein Lackhersteller des Bereichs Autoreparaturlacke zurück zur Automechanika Frankfurt gefunden hat. Von Dr. Nikolaus Engel
B
ei der Automechanika Frankfurt, die vom 16. bis 20. September 2014 stattfindet, wird Cromax – früher eines von vielen Produkten von Du Pont Refinish – seinen ersten Messeauftritt als Marke des nunmehr separaten Unternehmens Axalta Coating Systems haben. Messe Frankfurt konnte aufgrund laufender Gespräche noch nicht verraten, welche Lackhersteller ebenfalls auf der Automechanika im September ausstellen dürften. Fest steht aber: BASF Coatings ist mit Glasurit Sponsor im Bereich Weiterbildung.
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henden und potenziellen Partnern zu zeigen, dass zwar Cromax als Markenname neu ist, wir aber weiterhin die Experten in Bezug auf Produktivität in der Werkstatt sind und mehr als Lack liefern. Dies wird natürlich auch einer der Schwerpunkte auf unserem Stand sein. Darüber hinaus wird Cromax nicht nur in Frankfurt auftreten, sondern auch auf der Automechanika Dubai vom 3. bis 5. Juni 2014“, sagt Krause.
Fast ausgebuchte Messen in Dubai und Frankfurt Dass 90 Prozent der Fläche der letzten Automechanika bereits gebucht sind, beweist die große Nachfrage, speziell der Messen in Dubai und Frankfurt. Die Automechanika Dubai, größte internationale Fachmesse für den automobilen Servicemarkt im Großraum Mittlerer Osten, sei auch wieder auf dem Weg zu einer Rekordveranstaltung. Doris Höland von der Deutschen Handelskammer in Österreich ist Ansprechpartnerin für Aussteller bei der Automechanika weltweit.
„Wir liefern mehr als nur Lack!“
Automechanika mit alternativen Antrieben
Die Messe Frankfurt hofft natürlich, dass mit der Entscheidung, die Cromax-Marketingleiter Hartmut Krause „leicht gefallen ist“, ein Stein ins Rollen gebracht wird und sich auch andere Reparaturlackanbieter Axalta Coating anschließen werden. „Die internationale Marke Automechanika hat uns überzeugt. Es ist für uns die ideale Gelegenheit, unseren beste-
Lösungen, Produkte und Konzepte für nachhaltige Mobilität werden in Halle 10 unter dem Motto: „Mobilität der Zukunft“ gezeigt: von den Speichertechnologien bis zum Mobilitätskonzept. Im angrenzenden Freigelände besteht auch die Möglichkeit, alternativ angetriebene Fahrzeuge – die ersten waren Daimler mit Rinspeed – gleich selbst auszuprobieren. •
AUTO & Wirtschaft • MÄRZ 2014
Doris Höland betreut Automechanika in Österreich
WIRTSCHAFT
Die Werkstattpakete für gängige Teile (unten); praktische Lösungen bei Fahrradträgern: von der Lagerung bis zur Auffahrrampe (oben)
Der Zulieferer Bosal ist vor allem für Abgasanlagen bekannt. Dass dieser Bereich auf kurz oder lang zu den schrumpfenden Märkten zählen wird, ist kein Geheimnis. Dach- und Radträger sollen jetzt das Programm erfolgreich erweitern. Von Matthias Kreutzer
Auf zu neuen Ufern M
it den aktuellen Produkten im Autozubehörbereich ist der ursprüngliche Ersatzteilanbieter Bosal nun unterwegs, um in neuen Gewässern zu fischen. Dass man bei den Belgiern weiß, wie das funktioniert, zeigten sie mit dem Radträger „Bosal Compact“. Das System war für alle gängigen Anhängevorrichtungen erhältlich und eignete sich ebenfalls für E-Bikes und Pedelecs, die in Österreich den Marktanteil gerade ordentlich erhöhen.
Neue Modelle seit Anfang 2014 „Gegen die große Produktvielfalt anderer Anbieter anzukommen, ist wie der Kampf David gegen Goliath“, sagte Markus Lämmli, Sales Director Aftermarket Österreich und erklärt: „Dennoch hatten wir mit dem Bosal Compact mithilfe unserer Vertriebspartner Erfolg, weshalb heuer die neuen Compact Premium II + III (für zwei und drei Fahrräder) erschienen sind.“ Bei diesen Produkten handelt es sich um eine Weiterentwicklung des praktischen Fahrradträgers. Diese sollen durch neues Design vor allem Kunden ansprechen, die neben den praktischen Eigenschaften auch elegantes Aussehen schätzen. Beide Modelle, den Compact Premium II und III, wird es ebenfalls für alle herkömmlichen Anhängevorrichtungen geben. Sie sind jeweils für 7- oder 13polige Anschlüsse geeignet, das ein Verleihen an Freund oder Bekannte einfach gestalten soll. Außerdem kann der Abklappmechanismus praktisch per Fußpedal bedient werden. Um das Beladen des Fahrradträgers, vor allem bei schwereren E-Bikes und
Pedelecs zu erleichtern, ist eine Auffahrrampe optional erhältlich. Durch ein spezielles Klappsystem sind die Träger auf dem Auto als auch im abgenommenen Zustand faltbar und können somit platzsparend verwahrt werden.
Anhängekupplungen für modernen Lebensstil notwendig „Bei vielen modernen Fahrzeugen gilt das Prinzip: Design vor Funktionalität“, sagt Lämmli und verweist darauf dass „Anhängevorrichtungen bei wenig Laderaum eine gute Zwischenlösung darstellen“. So kann laut Lämmli ein Mini mithilfe der Anhängekupplung und eines Radträgers ohne Probleme Fahrräder führen oder ein Fiat 500 durch Dachträger und eine Box für den Skiurlaub verwendet werden. Hier bietet Bosal neben den universell einsetzbaren Relingträgern auch fahrzeugspezifische Dachträger. Durch die bei den Relingträgern verfügbaren StahlAusführungen können Zuladungen bis zu 100 Kilogramm geladen werden.
Den Werkstätten treu bleiben In Sachen Auspuffanlagen bietet Bosal mit den Werkstattpaketen eine Auswahl der gängigsten Montageteile rund um die Abgasanlage in einer kompakten und platzsparenden Verpackung. Lämmli sieht die Produkte von Bosal in bester Qualität: „Bosal ist bei vielen Marken auch Erstausrüster. Dementsprechend wertig und haltbar sind unsere Ersatzteile.“ In Zeiten von Billigst-Produkten minderer Qualität aus China ein überaus gutes Argument. •
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WIRTSCHAFT
N Für jeden Fall der Fälle
ach einem Vierteljahrhundert in der Autobranche wagte Ing. Johannes Jagersberger Ende 2012 den Schritt in die Selbstständigkeit: Der langjährige Betriebsleiter von Mazda Rainer in Eisenstadt übernahm das Autohaus und führt es seither unter dem Namen „Jagis“. Der Wechsel vom leitenden Angestellten zum Geschäftsführer und Eigentümer wollte gut überlegt sein: „Schließlich gibt es viele Risiken, bei denen ich entweder von einer Haftung betroffen sein könnte oder finanzielle Nachteile erleiden würde“, weiß Jagersberger. Auf der Suche nach dem passenden Versicherungspaket wandte er sich an die Garanta. Diese stellte wiederum den Kontakt zu Martin Schäfer von der Garanta Österreich Versicherungsservice GmbH (GÖS), die als fachkundiger „Problemlöser“ auf die Kfz-Branche spezialisiert ist, her.
Individuelle Versicherungen
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Se Aktuelle
ern Versich w ie f i! ein Pro
Martin Schäfer (l.) hat für Johannes Jagersberger ein maßgeschneidertes Versicherungspaket geschnürt
Versichern beruhigt – vor allem dann, wenn es um so hohe Summen geht wie in einem typischen Kfz-Betrieb. Das Autohaus Jagis vertraut deshalb auf die Garanta und deren Partner.
Erste Adresse für Autohaus-Versicherungen
Kurt Molterer, Hauptbevollmächtigter der Garanta
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Als berufsständischer Versicherer kennen wir die Bedürfnisse von Kfz-Unternehmern und Geschäftsführern. Deshalb bieten wir gemeinsam mit unseren Partnern zahlreiche maßgeschneiderte Lösungen von der Betriebshaftpflicht bis hin zur betrieblichen Alltagsvorsorge an. Besonders ans Herz legen wir allen Kfz-Markenbetrieben unseren Importeursrechtsschutz: Durch ihn wird sichergestellt, dass die Betriebe von allen Bestimmungen des neuen Kfz-Sektor-Schutzgesetzes profitieren, ohne sich bei der Durchsetzung ihrer Ansprüche in Unkosten stürzen zu müssen.
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„Gemeinsam haben wir ein maßgeschneidertes Versicherungspaket erarbeitet“, berichten Jagersberger und Schäfer. Nunmehr wird beispielsweise der Fahrzeugbestand des Autohauses gegen Vandalismus, Diebstahl und Hagel schützen. Darüber hinaus wurde eine Betriebshaftpflichtversicherung mit angemessener Deckungssumme abgeschlossen, die zum Beispiel dann hilft, wenn ein Fahrzeug bei einem Werkstattaufenthalt beschädigt wird. Dass Jagersberger seine Firma auch gegen Feuersbrünste und Überschwemmungen abgesichert hat, versteht sich beinahe von selbst. Eine komplette Betriebsausfallsversicherung ist dagegen keineswegs alltäglich: „Diese Versicherung würde für sämtliche Fixkosten und den entgangenen Gewinn aufkommen, wenn längere Zeit kein Betrieb möglich ist“, erläutert Schäfer. Noch eine Versicherung sollte nach übereinstimmender Meinung von Jagersberger und Schäfer in keinem Autohaus fehlen: ein zuverlässiger Rechtsschutz. „Angesichts der immer weiteren Verbreitung von Rechtsschutzversicherungen auf Kundenseite muss man als Händler vorbereitet sein“, sagt Jagersberger, der sich in seiner Funktion als Geschäftsführer zudem mit einem Straf- und einem Arbeitsrechtsschutz abgesichert hat. Außerdem gehört sein Autohaus zu jenen Unternehmen, die bereits die Importeursrechtsschutzversicherung der Garanta abgeschlossen haben.
Auf Wachstumskurs Derart geschützt, blicken Jagersberger und seine 14 Mitarbeiter optimistisch in die Zukunft. 2013 wurden knapp 120 Neufahrzeuge und 80 Gebrauchtwagen verkauft, heuer sollen es schon deutlich mehr werden. Dazu wird beitragen, dass das Eisenstädter Autohaus neben Mazda ab sofort auch Suzuki vertritt. • (HAY)
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n den vergangenen drei Jahren hat sich Autofaszination.ch mit einer stetig wachsenden Produktpalette zum führenden Internethändler im Zubehörund Teilesegment der Schweiz entwickelt. Eigentlich ist das keine Überraschung, trifft das Unternehmen mit seinem modernen Geschäftsmodell doch den Nerv der Zeit. Autofaszination vermittelt über die Webseite den Endkunden für die Montage seiner gekauften Produkte direkt an eine von 4.500 schweizerischen Partner-Werkstätten. Um dieses Angebot im Zuge der Internationalisierung nun auch in Österreich umzusetzen, sind die Schweizer auf der Suche nach heimischen Werkstätten.
WIRTSCHAFT
Bei Bestellung wird der Kunde direkt an eine Partner-Werkstatt vermittelt
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Schlüssiges Konzept Das Konzept ist einfach und schlüssig: Egal ob Reifen, Anhängerkupplungen, Felgen, Fahrradträger, Dachboxen oder die Leistungssteigerung per Chiptuning – der Endkunde bestellt über die Webseite einen der 100.000 Artikel und entscheidet sich, ob er das Produkt selber montieren oder es in einer professionellen Werkstätte einbauen lassen möchte. Im zweiten Fall kann er im Zuge des Bestellvorgangs direkt einen Termin bei einer Werkstätte vereinbaren. Wobei der
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WIRTSCHAFT
Von der Neuwagenplattform bis zur Wrackbörse: Das Internet verändert die Autobranche. Wie betroffene Unternehmen damit umgehen können, wurde beim 34. Tag der oberösterreichischen Kfz-Wirtschaft diskutiert.
Gefangen im weltweiten Netz M
it 1 Prozent Rendite kann man keine Zukunft gestalten“, unterstrich Moderator Dkfm. Hannes Brachat vor den (rekordverdächtigen) 350 Personen, die am 12. Februar ins Linzer WIFI gekommen waren. Doch wo kann man heute noch Spielräume nutzen? Welche Chancen hat der regionale Fachhandel in Zeiten des Internets?
In einem unterscheidet sich Autogott freilich von anderen Neuwagenplattformen: Die Homepagebetreiber verkaufen selbst keine Fahrzeuge, sondern stellen ausschließlich den Kontakt zu Markenhändlern her, die wiederum selbstständig über die Höhe der Rabatte entscheiden. „Durch diesen ‚österreichischen Weg‘ haben wir eine weit höhere Akzeptanz in der Branche und der Konsument kauft wie gewohnt beim Händler“, so Mladek. Indes ist es nur eine Frage von Monaten, bis auch in Österreich (deutsche) Webportale auftreten, die den etablierten Handel komplett umgehen. Daher seien die Autohersteller aufgefordert, ihren Vertriebspartnern reinen Wein einzuschenken, unterstrich Gremialobmann Komm.-Rat Mag. Dr. Gustav Oberwallner: „Die Importeure sollten die Stärken der Kleinund Mittelbetriebe nutzen, anstatt zuzusehen, wie einer nach dem anderen den Löffel abgibt.“
„Die Branche muss das Beste aus der digitalen und der stationären Welt miteinander vereinen“, riet Dr. Konrad Weßner, Geschäftsführer des deutschen Marktforschungsinstituts Puls. Immerhin 86 Prozent aller Konsumenten, die im Internet nach einem Neuwagen suchen, würden das Fahrzeug nach wie vor beim stationären Autohandel erwerben. Das bedeutet freilich, dass schon ein Siebtel der Kunden verloren gegangen ist – und der Trend dürfte sich fortsetzen, wenn man sich den Erfolg von Portalen wie „Autogott“ vor Augen führt. „Mit einem Anstieg der Besucherzahl von rund
Dr. Konrad Weßner (l.) und Dr. Felix Clary diskutierten über Autohandel und Internet
„Bewusste Totalschäden“
Heinz Prüller sorgte für den heiteren Abschluss der Tagung
Leo Jindrak (Spartenobmann WK OÖ), Erik Papinski und Franz Lettner (v. l.) Gerhard Dallinger, Hannes Brachat, Gustav Oberwallner und Paul Zeilinger (v. l.)
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120.000 auf knapp 200.000 war der Jänner für uns ein klarer Rekordmonat“, berichtete Mag. Stefan Mladek, Chef des führenden österreichischen Neuwagenportals. Der durchschnittliche Nachlass habe im Jahr 2013 knapp 18 Prozent betragen, den RabattSpitzenreiter Citroën DS3 habe es sogar um 37 Prozent billiger gegeben.
„Die Stärken der Betriebe nützen“
Verlockende Rabatte
Teilehandelsexperten unter sich: Dr. Thomas Funke, Walter Michael Jordan und Wolfgang Dytrich (v. l.)
Komm.-Rat Mag. Dr. Gustav Oberwallner, Komm.-Rat Ing. Josef Schirak, Dr. Felix Clary und Aldringen, Dkfm. Hannes Brachat, Dr. Konrad Weßner und Komm.-Rat Manfred Fuchs (v. l.) erörterten die keineswegs rosige Zukunft der Branche
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Dass es im Gebrauchtwagengeschäft trotz des Internets noch regionale Unterschiede gibt, machte Martin Novak, Verkaufsdirektor von Eurotax Österreich, in seinem Referat deutlich. Einen weiteren Aspekt der virtuellen Vernetzung rief Landesinnungsmeister Komm.-Rat Manfred Fuchs in Erinnerung: die Wrackbörsen. Auf diesen Plattformen würden Unfallfahrzeuge „ganz bewusst zu Totalschäden gemacht“, kritisierte Fuchs: „Wenn irgendwelche Werte herangezogen werden, die nur dem Ziel dienen, dass ein Auto nicht repariert wird und stattdessen in irgendwelche Kanäle verschwindet, dann muss etwas dagegen unternommen werden.“ • (HAY)
WIRTSCHAFT
Zwei Agenturbetriebe unterschiedlicher Größe: Autohaus Kainz in Eggelsberg (Innviertel, l.) und Autohaus Lindner in Hof bei Salzburg (r.): Dieses Autohaus sieht wie ein Händler aus
„Ohne Agenten geht es nicht“ Thomas Sablatnig, verantwortlich für das Vertriebsnetz bei Porsche Austria, über die Unterschiede zwischen Händlern und Agenten im Netz von VW – und über die Rolle der EU-Vermittler beim Autokauf.
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ein rechnerisch sind die Zahlen fast gleich groß: Den 112 VW-Händlern in Österreich stehen knapp mehr als 100 Agenten gegenüber. Kleine Handelsbetriebe, die für die Netzabdeckung absolut notwendig sind: „Als Marktführer wollen wir ja überall in Österreich präsent sein“, meint Sablatnig, „und in ländlichen Regionen und kleineren Städten geht es nur mit Agenten.“ Wie gesagt, rechnerisch halten sich Händler und Agenten in der Zahl der Standorte fast die Waage: Bei den Verkaufszahlen sieht es aber anders aus. Zwar gibt es Agenten, die es im Jahr auf 100 bis 150 verkaufte Neuwagen bringen, doch die überwiegende Zahl liegt weit darunter, manchmal sind es sogar nur 30 neue Autos pro Jahr.
Ing. Mag. Thomas Sablatnig, Leitung Vertrieb Services bei Porsche Austria
„Ein EU-Vermittler ist im Auftrag des Kunden aktiv und sucht sich einen Partner unter den Händlern, mit dem er das Geschäft realisiert. Es besteht also im Gegensatz zu den Agenten keine Vertragsbindung an den Händler.“ Außerdem habe der Vermittler keine verkaufsunterstützenden Systeme und keine Vorführwagen. Bei Volkswagen sind Neuwagenverkäufe über Vermittler aufgrund des vorhandenen Agenturnetzes in Österreich praktisch nicht existent, bei Audi, mit 73 Händlerbetrieben, liegt der Vermittlungsanteil laut Angaben von Sablatnig im niedrigen zweistelligen Bereich. Noch einmal zurück zu den Agenten: Porsche Austria bekennt sich zu 100 Prozent zum derzeitigen System: „Wir haben nicht das geringste Interesse, unser Agenturnetz auszudünnen.“ • (MUE)
Eigener Schauraum, Zugang zu den wichtigsten Systemen Da wird auch klar, dass die Agenten die hohen Vertriebsstandards, die Händler für Volkswagen zu erbringen haben, nicht erfüllen müssen. Und doch können sich Agenten wie ein kleiner Händler präsentieren: Sie haben einen Schauraum und die wichtigsten Vorführfahrzeuge vor Ort, können an Schulungen teilnehmen und haben den Zugang zu den wichtigsten Systemen. Für die meisten Kunden ist damit kein Unterschied feststellbar, ob er sein Auto bei einem Händler oder einem Agenten kauft. Dies merkt der Kunde erst beim Kaufabschluss: Denn der Agent schließt den Kaufvertrag im Namen des Händlers ab, ebenso wie auch die Rechnung im Namen des Händlers erfolgt. Ein Agent darf beim Neuwagenverkauf kein wirtschaftliches Risiko eingehen. „Das trägt in diesem Fall der Händler.“ Übrigens: Etwa die Hälfte der 112 Händler hat keinen einzigen angeschlossenen Agenten – es gibt aber auch einen, der gleich 8 Agenten betreut. Sablatnig ist es wichtig, den Unterschied zwischen VW-Agenten und „EU-Vermittlern“ hervorzuheben:
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WIRTSCHAFT
Harte Arbeit Als Produktlieferant und Wissensvermittler unterstützt Würth die Kfz-Betriebe in ihrem Geschäftsalltag. Gleichzeitig muss sich das Unternehmen selbst herausfordernden Rahmenbedingungen stellen.
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in Rekordumsatz und 4 Prozent Rendite: Damit wären viele Automobilunternehmer überglücklich. Die Ziele, die sich Würth Österreich im vergangenen Jahr gesteckt hat, waren freilich noch ehrgeiziger. „Der lang anhaltende Winter zu Beginn 2013 und das zurückhaltende Kaufverhalten unserer Kunden haben auf die Produktivität gedrückt. Den schwierigen Start konnten wir im Laufe des Jahres nicht mehr aufholen“, berichtet Geschäftsführer Ing. Alfred Wurmbrand, warum er mit 170,1 Millionen Euro Geschäftsvolumen und 6,8 Millionen Euro Betriebsergebnis vor Steuern doch nicht ganz zufrieden ist.
Ambitionierte Pläne Heuer will das rund 760 Personen beschäftigende Unternehmen den Gewinn auf 10 Millionen Euro steigern. Einen wichtigen Beitrag wird dazu die Divi-
sion „Automotive“ leisten, in der zuletzt ein Umsatz von über 44 Millionen Euro erwirtschaftet wurde: Hier wurde eine weitere Umsatzsteigerung von 5,5 Prozent budgetiert. Im Kfz-Bereich ist neben dem umfangreichen Produktprogramm, das von Kleinteilen bis zur Werkstattausrüstungslinie „Diatec“ reicht, vor allem das jahrzehntelang aufgebaute Fachwissen ein echtes Alleinstellungsmerkmal von Würth. Konzepte wie „Würth Pro“ werden vor diesem Hintergrund weiter an Bedeutung gewinnen. Sehr wichtig ist dem Managementteam rund um Wurmbrand aber auch die regionale Verankerung des Unternehmens. Dafür sorgen neben knapp 440 Außendienstmitarbeitern die 39 Kundenzentren zwischen Neusiedler See und Bodensee, in denen 2013 bereits ein „Thekenumsatz“ von 27,6 Millionen Euro erwirtschaftet wurde. • (HAY)
Die regionalen Kundenzentren (l.) geben Ing. Alfred Wurmbrand Anlass zur Freude. Mit der Gesamtrendite ist der Chef von Würth Österreich dagegen noch nicht zufrieden.
Fix und fertig Geballtes Werkstattwissen, das in Sekundenschnelle abgerufen werden kann, verspricht eine neue App von Bosch. Für Betriebe, die einen Zugang zur technischen Hotline abonniert haben, ist das „How2Fix“ genannte Programm sogar kostenlos.
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ehr als 60.000 Lösungen für komplizierte Fragen aus dem Reparatur- und Wartungsalltag sind in den Datenbanken des Zulieferkonzerns Bosch enthalten. Der Zugriff darauf erfolgte bisher entweder per Internet oder über eine telefonische Hotline. Neuerdings gibt es auch eine dritte Möglichkeit: Die (für die Betriebssysteme Apple iOS und Android geeignete) App „How2Fix“ ermöglicht eine Nutzung mittels Smartphone oder Tablet.
Effizient und kompetent ans Ziel Der Umgang mit dem mobilen Programm ist für die Werkstattmitarbeiter denkbar einfach: Nach der Anmeldung, bei der die gleichen Zugangsdaten wie in der PC-Version verwendet werden können, stehen eine Freitextsuche und eine darauf basierende Lösungsauswahl zur Verfügung. Klickt der Nutzer eine
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Lösung an, werden die Details mit den zugehörigen Fahrzeugdaten abgerufen. Sollte die Bestellung eines Ersatzteils erforderlich sein, führt ein Link direkt zum entsprechenden Artikel im Bosch-Teilekatalog. Übrigens: Sollte sich wider Erwarten in How2Fix keine geeignete Hilfestellung finden, kommt das „Trouble Ticket System“ zum Einsatz. Es stellt eine direkte Verbindung zwischen dem jeweiligen Werkstattmitarbeiter und einem Experten von Bosch her. Die gemeinsam erarbeitete Lösung wird in der Folge auch in How2Fix veröffentlicht – damit die App immer mehr Probleme fix und fertig lösen kann. • (HAY)
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Ob auf dem Tablet oder am Handy: Mit „How2Fix“ sind Kfz-Techniker immer kompetent informiert
WIRTSCHAFT
Differenz und Differenzierung Mit 1 Prozent Umsatzrendite kann der Handel keine Zukunft gestalten. Die Importeure hätten ihren Händlern gegenüber für die nächsten drei Jahre klar ihre Strategie zu artikulieren, erläuterte Prof. Hannes Brachat, um die Lage des Autohandels nachhaltig zu verbessern.
sagte vor diesem Hintergrund, „dass alle Dienstleistungen, die das Internet nicht kann, vom Fachhandel umso besser erledigt werden müssen“. Beispiele sind Probefahrten, der Service und vor allem auch der persönliche Kundenkontakt. Das und alle anderen Zukunftsinvestitionen sind aber nur möglich, wenn der Handel auch ausreichend Rendite erwirtschaftet. An die Hersteller und Importeure gerichtet, appellierte Brachat deshalb: „Ihr müsst den Handel vor Ort stärken, Ihr müsst Geld in die Hand nehmen.“
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ür Autohaus-Guru Hannes Brachat hat der Handel weiterhin und unbedingt seine Daseinsberechtigung, wenn auch mit differenzierten Zugangsformen. Beim jüngsten Perspektiven-Gespräch in Wien vor zahlreichen Markenhändlern betonte der Autohaus-Herausgeber die Forderung an die Importeure, dem Peter Lorenzen (AutoScout24), Barbara HändlerpartWeiss (Denzel), Hannes Brachat sorgen ner für die für begleitende Ausbildungskampagnen nächsten drei Jahre mitzuteilen, „wann welche neuen Modelle kommen, wie digitale Vertriebsstrategie aussieht und mit welchen Mitteln der Handel ausgestattet wird, um Markenerfolg gestalten zu können“. Josef Harb, steirisches Mercedes-Urgestein und Landesinnungsmeister, sieht sich im erfolgreichen Markenhandel als unentbehrliche Größe im aktuellen und künftigen Vermarktungsprozess. „Für den Markenhandel mit seiner Markenbindungskraft konnte bislang noch kein Ersatz gefunden werden“, beruhigte Brachat, „auch wenn die Digitalisierung des Vertriebs die wesentliche Herausforderung 2014 ist.“ Peter Lorenzen, Vertriebsdirektor von AutoScout24,
Verschwommene Wahrnehmung
Fiat-Händlersprecher Franz Schönthaler auf Orientierungssuche
Josef Harb, Mercedes/Kia, ist mit seiner Performance zufrieden und expandiert
Dass dies in vielen Fällen eine überlebenswichtige Frage ist, zeigten die aktuellen rückgängigen Zahlen zur Renditesituation im Handel. Die durchschnittliche Umsatzrendite liegt bei rund 1 Prozent. Ausnahmen, und im Auditorium saßen nur solche, belächelten bis zu 3 Prozent plus. Das Wahrnehmungsverhalten einiger Markenhändler ist von der Modernität hat Namen: „Autovon ihnen reprägott“ Stefan Mladek mit Rainer-Jusentierten Marniorchefin Stefanie Ernst ken, der sonstigen finanziellen Betriebsausstattung und der Wirkung des Einzugsgebietes geprägt. Und das kann höchst unterschiedlich ausfallen. Die Differenz zwischen positiv und negativ besteht also vielfach auch in der Ehrlichkeit der Darstellungen. Jedenfalls ist die Marke für die meisten alles und daher auch die Bereitschaft zur Leidensfähigkeit. Daher ist es für den Markenhandel wichtig, alle Differenzierungsmöglichkeiten nach außen zum Kunden auszuschöpfen, denn die Markenbildung findet in allen Kanälen statt. • (LUS)
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„Durch eine Eigenreparatur werden die Kosten erheblich geringer, sodass im Grenzbereich kein Totalschaden vorliegen würde“,
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meint Dr. Johann Kriegner (AK Oberösterreich) auf Seite 55
„Das Ergebnis hat Gott sei Dank bei vielen Unternehmerinnen und Unternehmern rechtzeitig für Beruhigung gesorgt“, kommentiert Komm.-Rat Ing. Josef Schirak auf Seite 61
Fahrlehrer auf der Hybrid-Schulbank Rund 30 Fahrschulbesitzer absolvierten auf Einladung von Toyota Frey Austria und der Wirtschaftskammer Wien einen eintägigen Hybrid-Workshop. Themen waren die Geschichte der Hybridentwicklung sowie ökologische und ökonomische Vorteile. Dr. Friedrich Frey, Geschäftsführer von Toyota Frey Austria: „Wir freuen uns über das Interesse an der Hybridtechnologie. Dies zeigt, dass der Antrieb Thema ist und sich mehr und mehr als umweltfreundliche, moderne und dynamische Alternative etabliert.“
Treibstoffverbrauch stieg im Vorjahr leicht an Eine Zunahme von 9,5 auf 9,7 Milliarden Liter beim Kraftstoffverbrauch in Österreich vermeldet der Fachverband der Mineralölindustrie: Beim Diesel gab es einen Anstieg um 3,6 Prozent auf rund 7,5 Milliarden Liter, während der Benzinverbrauch um 4,3 Prozent auf 2,2 Milliarden Liter sank. Dr. Christoph Capek, Geschäftsführer des Fachverbands, führt diese Abnahme auf eine effizientere Motorentechnologie und geringere Kilometerleistung pro BenzinPkw zurück.
Nagl mit „Pickerl“-Homepage sehr zufrieden Die vor einigen Jahren gestartete Homepage www.57a.at habe sich seither zu einem unverzichtbaren Informationsmedium entwickelt, erklärt Komm.-Rat Friedrich Nagl, Bundesgremialobmann der Kfz-Techniker. Auf der Homepage werden – auch für Endkunden leicht verständlich – die wichtigsten Bestimmungen rund um die Pickerl-Überprüfung erklärt und auch Fotos von nicht mehr verkehrstauglichen Fahrzeugen gezeigt. Pro Woche gebe es im Schnitt 25.500 Zugriffe, so Nagl.
Liqui Moly steigerte Umsatz – auch in Österreich Ein Umsatzplus von 8 Prozent auf rund 8 Millionen Euro vermeldet Liqui Moly für Österreich: Hier ist das Unternehmen mit 9 Außendienstmitarbeitern vertreten; für heuer ist eine weitere Umsatzsteigerung geplant. Das Wachstum in Österreich war im Vorjahr etwa doppelt so hoch wie im internationalen Bereich, wo Liqui Moly den Umsatz um 4 Prozent auf 415 Millionen Euro angehoben hatte. Ausgehend von den guten Ergebnissen wurde an jeden Mitarbeiter eine freiwillige Erfolgsprämie von 3.000 Euro ausgezahlt.
Texa plant Schulungen für freie Werkstätten Damit auch freie Werkstätten bei den immer komplizierter werdenden Steuergeräten, Sensoren und elektrischen Leitungen nicht den Überblick verlieren, startet Texa neue Diagnoselehrgänge. Gezeigt wird unter anderem, wie Anwender das Funktionsangebot eines Texa-Diagnosegerätes vollständig nutzen können. Die Kurse finden nicht nur in der Zentrale in Langenbrettach bei Heilbronn (D) statt, sondern auch bei den Handelspartnern in Österreich. Nähere Informationen auf der Homepage www.texadeutschland.at.
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Dieter Scheuch
Tropfen auf den heißen Stein Der kürzlich beschlossene „Handwerkerbonus“, der die Absetzbarkeit von 20 Prozent der Arbeitskosten bis zu einem Höchstbetrag von 3.000 Euro pro Förderungswerber vorsieht, schließt Kfz-Reparaturen aus. Schade, denn immerhin ist jeder 9. Arbeitsplatz direkt oder indirekt mit der Autobranche verknüpft; ganz abgesehen von den enormen Steuermitteln, die durchs Autofahren lukriert werden. Ob sich allerdings mit derart geringen Fördermitteln Schwarzarbeit – die Schattenwirtschaft setzt nach Schätzungen in Österreich zwischen 15 und 20 Mrd. Euro um – bekämpfen lässt, ist zu bezweifeln. Ganz abgesehen davon, dass Werkstatt-Stundensätze jenseits von 130 Euro (ohne MwSt) trotz Handwerkerbonus für manche Kunden schlicht unleistbar bleiben.
Auf höchsten Touren Auch Neuzulassungsrückgänge konnten das Wachstum von Webasto in Österreich nicht stoppen. So konnte man im PkwBereich zulegen und bei Nutzfahrzeugen zweistellig wachsen.
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rotz des sehr hohen Wachstums der letzten drei Jahre schließt Webasto Österreich auch 2013 mit einem Umsatzplus zum Vorjahr. So liegt man mit rund 4,5 Prozent über den Erwartungen für das vergangene Geschäftsjahr. Die Verteilung der Umsatzanteile ist bei 45 Prozent im Erstausrüstungsbereich. Daraus entstehen 55 Prozent, die Webasto Österreich in der Nachrüstung umsetzt. Besonders stark gewachsen sind die Bereiche Klima- und Kühlanlagen, gefolgt vom Segment der Standheizungen. Mit 5 Prozent Wachstum bei den Produkten für Pkw – trotz des Neuzulassungsrückgangs – sowie 13 Prozent Plus bei den Nutzfahrzeugen entwickelten sich die beiden Bereiche durchwegs positiv.
Komm.-Rat Dieter Hahn ist Geschäftsführer der Webasto Fahrzeugtechnik GmbH in Österreich
Zu viele Anbieter für zu kleinen Markt In den Geschäftsbereichen Standklimaanlagen, Kühlboxen und Alarmanlagen war man 2013 geplant zurückhaltend, da sich die Masse an Anbieter in einem kleinen Markt negativ auf die erreichbaren Deckungsbeiträge auswirkt. Das Jahr 2014 soll vor allem bei den Standheizungen durch neue Nachrüstkooperationen Wachstum bringen. Auch bei den Kühlanlagen wird mit einem weiteren Ausbau geplant. Der Geschäftsführer von Webasto Österreich Komm.Rat Dieter Hahn fasst 2013 zusammen: „Es war kein einfaches Jahr, trotzdem ist es gelungen, neue Akzente zu setzen, um unsere gute Marktposition auszubauen.“ Aktuell sei Webasto auch auf der Suche nach neuen Mitarbeitern im Bereich Vertrieb für Nach- und Erstausrüstung. • (MKR)
AUTO & Wirtschaft • MÄRZ 2014
GEWERBE
Gute Bremsen, länger leben Viele Kunden sind Sparmeister, wenn es ums Service ihres Autos geht: Doch bei Bremsen lassen sie sich meist von der Werkstätte zu Qualitätsprodukten überreden. Welche Neuheiten es auf diesem Sektor gibt, lesen Sie hier und auf den folgenden Seiten. Von Mag. Heinz Müller
Bremsschläuche sollten ausgetauscht werden
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ft sind es wenige Zentimeter, die über Leben oder Tod entscheiden: Wenn es beispielsweise darum geht, dass ein Auto vor einem Hindernis rechtzeitig zum Stillstand kommt. Spätestens dann zeigt sich, dass es richtig war, beim Bremsenservice nicht am falschen Platz gespart zu haben. Das weiß man auch in den Werkstätten, im Groß- und Fachhandel und bei den Herstellern. Immer neue Innovationen kommen auf den Markt und nicht immer ist es leicht, auf dem Laufenden zu bleiben. Bei Birner verweist man beispielsweise auf die Erweiterung des Angebots an Bremsbelägen für Kleintransporter und die boomenden SUVs: So sind ab sofort 34 neue Anwendungen von TRW für diese beiden wichtigen Fahrzeuggruppen erhältlich. Diese wurden von TRW speziell auf die Anforderungen von SUVs und Kleintransportern entwickelt, die ja durchaus schwer beladen (und oft mit Anhänger) unterwegs sein können. Die Bremsbeläge haben eine Beschichtung mit Cotec, sodass die hohe Bremsleistung direkt nach dem Einbau abgerufen werden kann. Dazu kommen noch mehr Komfort durch vermindertes Geräuschund Vibrationsverhalten. Auf Seiten der Hersteller hat Brembo seine Website für Experten im internationalen Ersatzteilemarkt erneuert: Unter www.bremboparts.com finden Anwender sämtliche technischen Inhalte, also beispielsweise
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Skizzen, Montagetipps, aber auch Kalender zu Schulungen und Seminaren und einen e-Katalog. Auch über neue Werbeaktionen informiert die neue Brembo-Homepage. Bei Ferodo ist man stolz darauf, dass sich Mercedes bei der neuen C-Klasse für die neuen Eco-FrictionBremsbeläge entschieden hat. Diese erfüllen schon jetzt die künftigen gesetzlichen Bestimmungen über die Kupferreduzierung bzw. -freiheit und sind noch dazu extrem leistungsfähig. Die Eco-Friction-Bremsbeläge werden natürlich auch im Aftermarket angeboten und sind an einem eigenen Sticker auf der Verpackung erkennbar. Die Eco-Friction-Beläge wurden im vergangenen Herbst auf der Eqip’Auto in Paris mit einer Goldmedaille als bedeutendste Innovation im Bereich Autoteile ausgezeichnet.
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Meyle hat sich in den vergangenen Jahren zu einer wichtigen Marke aus dem Hause Wulf Gaertner Autoparts entwickelt; unter anderem werden auch Bremsschläuche angeboten. Autofahrer sollten verstärkt darauf hingewiesen werden, dass die Bremsschläuche der Fahrzeuge nach vier bis fünf Jahren ausgetauscht werden sollten, da der Gummi brüchig werden kann, meint man bei Meyle. Das Unternehmen bietet Bremsschläuche für 23.000 Fahrzeuganwendungen gängiger europäischer und asiatischer Modelle an; das Programm wird laufend erweitert. Meyle liefert auch komplette Bremsschlauchsätze, die sämtliche benötigten Hohlschrauben und Kupferdichtungsringe enthalten. TMD Friction gehört mit einer täglichen Produktion von mehr als einer Million Bremsbelägen zu den führenden Herstellern. Angeboten werden diese unter der Marke Textar; die Produktion erfolgt auf vier Kontinenten. Das Unternehmen verweist darauf, dass jährlich Gelder in zweistelliger Millionenhöhe in Entwicklung und Erprobung neuer Produkte investiert werden. Auf dem Markt ist TMD Friction seit mehr als 100 Jahren; in dieser Zeit wurden beispielsweise die Carbon-Keramik-Bremsscheiben entwickelt. Vom Opel Corsa über den Porsche Panamera bis zum Bugatti Veyron sind unzählige Fahrzeuge mit Bremsbelägen von TMD Friction ausgestattet. •
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Kunden verfügbar machen, damit diese die Fahrzeuge von heute und morgen vernünftig reparieren können. Mit vernünftig meine ich in akzeptabler Zeit, zu überschaubaren Kosten. So können die Betriebe dann auch wirklich noch Geld verdienen. Gibt es Trainings, die gerade jetzt interessant sind? Alle unsere Trainings sind interessant, aber gerade vor der Verpflichtung zum RDKS (Reifendruckkontrollsystem) bei Neuwagen ab November 2014 ist unser Schulungsprogramm allen zu empfehlen, die mit Reifen zu tun haben.
Bert Lembens ist Leiter des Sales Service im Aftermarket beim Continental-Konzern.
Wissen als Vorsprung Als führender Zulieferer verfügt Continental über enormes Knowhow im Automobilbereich: ein Interview mit Bert Lembens, Leiter Sales Service im Aftermarket. A&W: Können Sie uns sagen, was Sie als Leiter des Sales Service im Aftermarket mit Schulungen zu tun haben? Lembens: Der Schulungsbereich ist in meiner Abteilung integriert. Außerdem habe ich in meinen Anfängen bei Continental selbst Trainings geleitet und war maßgeblich am Aufbau der Trainingsinfrastruktur in Österreich beteiligt. Warum sollte man Schulungen im Kfz-Bereich gerade bei Continental machen? Wir beliefern in der Automobilbranche alle, die Rang und Namen haben. So können wir aus unserem Netz von jeder Stelle Informationen abziehen und unserem
Welche Betriebe und welche Personen würden dies genau sein? Zum Thema RDKS gibt es bei uns drei Trainings. Die Basiseinheit 5.9 ist eher als allgemeine Informationsveranstaltung rund um die gesetzlichen Bestimmungen sowie die technischen Hintergründe zu verstehen. Sie ist für jeden interessant, der in seinem Beruf mit Reifen in Kontakt kommt. Die zweite Einheit 5.10 widmet sich dem Bereich RDKS-Verkauf und Werkstattabläufe und soll vor allem den Inhabern und den Kundenbetreuern bzw. Direktannehmern das Beraten, Preiskalkulieren und Argumentieren in diesem Bereich erleichtern und verständlich machen. Beim umfangreichsten Training 5.11 behandeln wir vor allem das Thema Technik und praktische Anwendungen. Es betrifft also eher die Monteure, die das Training dann mit Zertifikat beenden. Dies ist wichtig, weil es in gerade bei der Montage von UHP-Reifen zu folgenschweren Fehlern kommen kann.
Trainings bei Partnern – auch in Österreich Um am Training 5.11 teilnehmen zu können, muss man die anderen vorher absolvieren? Nein, bei diesem Training erhält man auch alle vorherigen Basisinformationen. Muss man extra nach Deutschland reisen, um an Continental-Trainings teilzunehmen? Auch das kann ich verneinen, wir bemühen uns hier mit unseren Partnern, auch in Österreich verschiedene Regionen zu bedienen und bieten Trainings an verschiedenen Standorten an. Führen Sie auch Trainings bei kleineren oder mittleren Betrieben durch? Grundsätzlich bevorzugen wir unsere Kunden, aber es besteht natürlich für jeden anderen Interessierten die Möglichkeit, ein Training zu buchen. Dennoch sollten schon 12 Teilnehmer am Training teilnehmen, denn das ist natürlich auch eine Kosten-Nutzen-Rechnung für den Betrieb. • (MKR)
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Starkes Bremsenpaket Im Bereich Bremsenmaterial zählt Car Parts zu den Komplettanbietern. Absolute Fachhandelstreue, höchste Lieferfähigkeit und Top-Qualität der angebotenen Produkte zeichnen das österreichische familiengeführte Unternehmen aus.
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as seit Jahren bewährte Produktprogramm in Erstausrüsterqualität stammt von Markenherstellern wie der TMD Friction Gruppe (Textar und Mintex), ABS All Brake Systems und Nipparts The Original. Die Kunden des Teile-Fachhandels schätzen an Car Parts das persönliche Kundenservice und das breit gefächerte Sortiment.
Für jeden Bedarf das richtige Material Car Parts vertreibt Bremsbeläge, -backen, -scheiben und Verschleißanzeiger der Marke Textar. Im höheren Segment kommen die Bremsbeläge Textar epad zum Einsatz, die für besondere Leistungsfähigkeit, Komfort und reduzierten Bremsstaub sorgen. Stark nachgefragt sind auch die Bremsbeläge und Bremsscheiben der Traditionsmarke Mintex mit einem unschlagbaren Preis-Leistungs-Verhältnis.
Die Bremshydraulik – Bremssättel, Hauptbrems- und Radbremszylinder, Bremsschläuche und Handbremsseile – des niederländischen Bremsenexperten ABS All Brake Systems ist für alle Fahrzeugmodelle verfügbar. Für japanische und koreanische Fahrzeuge bietet Car Parts das umfangreiche Sortiment von Nipparts The Original mit dem kompletten Bereich Bremse.
Sortiment ständig erweitert
Starke Nachfrage nach der Traditionsmarke Mintex
Um den modernen Fuhrpark in Österreich abzudecken, wird das ohnehin umfangreiche Sortiment permanent ausgebaut. „Gemeinsam mit unseren Partnern haben wir eine perfekte Marktabdeckung erreicht, um unsere Handelspartner optimal zu versorgen“, sagt Klaus Hölbling, Geschäftsführer von Car Parts. Die Kunden von Car Parts können die Ersatzteile wahlweise über den CP-Katalog, CP-Webshop und sogar aus vielen Warenwirtschaftssystemen heraus direkt online bestellen. Österreichweit werden die Produkte bis zu dreimal täglich zugestellt. • (POD)
Einsteigermodell mit Aufsteigerpotenzial Mit dem Bremsenprüfstand BSA 4231 S12 hat Bosch ein „Einsteigermodell“ im Programm, das dennoch, so verspricht der Hersteller, einer hohen Beanspruchung gewachsen ist und sich bei Bedarf auch entsprechend erweitern lässt.
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eben einer multifunktionalen und leicht ablesbaren Anzeigeneinheit mit schwenkbarer Wandhalterung verfügt der Prüfstand (maximale Prüflast 2,5 t, maximale Überfahrtslast 4 t) auch über eine automatische Allraderkennung. Weiters im Lieferumfang enthalten sind steckbare Abdeckbleche und eine vollfeuerverzinkte Bodeneinheit. Darüber hinaus schützt eine Ausfahrthilfe Prüfstand und Fahrzeuge.
Der Prüfstand verfügt über eine multifunktionale Anzeigeneinheit mit schwenkbarer Wandhalterung
lassen sich durch die Möglichkeit des Ausbaus weiter steigern. Ein Umbau für den Prüfstraßenbetrieb bis hin zur vollautomatischen Prüfstraße kann jederzeit erfolgen. Die Plug-and-Play-Lösung ermögliche, so Bosch auch eine einfache Anbindung an den PC und die Einbindung in das ASA Netzwerk. Wie der Hersteller betont, lag der Fokus bei der Entwicklung dieses Prüfstands auf hoher Flexibilität, die auch §-57aÜberprüfungen ermöglicht. • (DSC)
Bis zum Prüfstraßenbetrieb erweiterbar Laut Hersteller kann der Prüfstand jederzeit gemäß den Kundenanforderungen erweitert werden. Das passende Zusatzangebot ist mit Superautomatikbetrieb mittels Analoganzeige, Visualisierung oder eine Druck- und Archivierungslösung über den KundenPC je nach Bedarf verfügbar. Umsatz und Effizienz
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Für jedes Börserl geeignete Produkte Mit einem umfangreichen Sortiment im gesamten Bremsenbereich beliefert Autoteile Klein seine Kunden mittlerweile von 13 Standorten in ganz Österreich.
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eit ist Geld – das gilt auch für Werkstätten: Je schneller man ein Auto repariert, desto zufriedener ist der Kunde und umso öfter wird er wieder kommen. Doch ob man ein Auto schnell fertig stellt, hängt auch von der Verfügbarkeit der Ersatzteile ab. Oft sind es nur Kleinigkeiten, die fehlen. Um hier Abhilfe zu schaffen, hat Autoteile Klein Tagestouren neu eingerichtet. Alle Filialen bzw. Kunden können bis 10 Uhr vormittags Waren aus dem Zentrallager in Grödig bei Salzburg ordern, das Bestellte wird dann am Nachmittag zugestellt.
Umfangreiches Sortiment In Sachen Bremsen ist die Angebotspalette von Klein extrem umfangreich: So vertreibt man Bremsklötze von Jurid in Erstausrüsterqualität sowie die Marke „Stop“ für zeitwertgerechte Reparaturen und Herth&Buss für japanische Fabrikate. Bei Bremsscheiben sind ebenfalls Jurid (darunter die beschichteten Nonox) sowie Zimmermann im Programm. Ähnliches gilt für Bremstrommeln und Bremsbacken. Auf die Marken FTE und ABS verlässt sich Klein, wenn es um Bremsanbausätze, Rad- und H a u p t b r e m s z y l i n d e r, Bremsschläuche und Handbrems- sättel geht. Die Bremssättel kommen von Delco Remy, Bremsflüssigkeiten von Jurid und Eurolub. Dass es zum Thema Bremsen auch zahlreiche Schulungen gibt, soll nicht unerwähnt bleiben. • (MUE)
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Mit der Chance auf Aufrüstung Derendinger hat eine neue Linie zur Bremsenprüfung im Programm, die auf Wunsch auch zu einer Prüfstraße aufgerüstet werden kann.
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s handelt sich um die Cartec Videoline 204RP SMG: Der computergesteuerte Bremsenprüfstand hat eine Bluetooth-Verbindung vom Rollenprüfstand zum Anzeigeschrank. „Daher eignet er sich perfekt zur Einbindung ins ASA Network und kann einfach zur Prüfstraße aufgerüstet werden“, analysiert Thomas Posch, Leiter Werkstattausrüstung bei Derendinger.
Durch die Funkverbindung entfällt der „Kabelsalat“ Posch hebt auch hervor, dass der Prüfstand viele Funktionen bereits serienmäßig habe – wie zum Beispiel Fernbedienung, Allradschaltung und die Möglichkeit der beidseitigen Prüfrichtung. Durch die Funkverbindung vom Prüfgerät zum Computer gebe es in der Werkstätte auch weniger „Kabelsalat“ – ein wichtiges Argument auch in puncto Stolpergefahr gerade in engen Werkstätten. Ideal ist auch, dass das Gerät dank seiner modularen Bauweise zu einer Prüfstraße erweitert werden kann –
Thomas Posch, Leiter Werkstättenausrüstung bei Derendinger
Endlich eine für alle Herkules Hebetechnik bringt mit der neuen HLS 3200 Duo eine Hebebühne mit Doppelfunktion. Diese kann als Fahrbahnbühne sowie Radfreiheber verwendet werden und realisiert so einen Multifunktionsarbeitsplatz in der Werkstatt.
ganz wie es das Budget des Kunden erlaubt. Der Paketpreis für das Gerät, das für Pkws und Leicht-Lastwagen bis vier Tonnen geeignet ist, liegt bei 6.490 Euro (netto), dazu kommen noch 390 Euro für Montage und Lieferung. Der Bremsenprüfstand hat eine Breite von 2.305 Millimetern, ist 670 Millimeter lang und 255 Millimeter tief. • (MUE)
chen sind in vier Stufen verstellbar und bieten bei Maximalauszug eine Aufnahmelänge von 3.450 mm. Damit ist man vor allem bei SUVs und Kleintransportern flexibel und sicher ausgestattet. Bühnentraversen für den Radfreihub von Großfahrzeugen, die den Radius der Schwenkarme überschreiben, sind als Zubehör erhältlich. Die niedrige Bauweise der Hebebühne ermöglicht sogar das Befahren mit tiefergelegten Fahrzeugen.
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it einer Hubkraft bis zu 3,2 Tonnen ist das Modell HLS 3200 Duo auch für schwere Limousinen und Transporter geeignet. Das Duo in der Typbezeichnung steht für die geteilte Plattform. Diese kann in verbundener Form Fahrzeuge auf den Rädern stehend heben. Will man den Hub als Radfreiheber verwenden, geschieht dies in zwei Schritten. Zuerst wird das Fahrzeug mit der Bühne auf eine mittlere Position gebracht und mit Bodenstützen stabilisiert. Dann werden auf dem Mittelteil befestigte Tragarme positioniert und angehoben.
Noch mehr Flexibilität Durch die erweiterte Standfläche können Fahrzeuge mit langem Radstand gut aufgenommen werden. Beide Auffahrrampen wie auch die Radauflaufflä-
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Vom Kleinwagen bis zum großen Transporter kann mit der HLS 3200 Duo gehoben werden
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Für die Verwendung der HLS 3200 Duo sind nur ein ebener Boden und ein Druckluftanschluss von 8 bar nötig. Ein Einbau bei Gitterberostung oder auf Hallenböden ist ebenfalls möglich. Um das Bücken zu vermeiden, kann die Höhe der Bühne stufenlos eingestellt werden. • (MKR)
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Anschließen und loslegen Ein vielfältiges Angebot von Bremsprüfständen für unterschiedlichste Anforderungen bietet Werkstattausrüstungsspezialist Siems & Klein.
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ie einfach zu bedienenden Rollenprüfstände und Sicherheitsprüfstraßen für Pkws, Transporter, Nutzfahrzeuge und Zweiräder arbeiten mit moderner Technik und entsprechender EDV-Vernetzung. Siems & Klein bietet Kfz-Betrieben nicht nur Unterstützung durch Fachleute bei der Auswahl des passenden Bremsprüfstandes, sondern auch beim fachgerechten Einbau der Prüfgeräte.
Plug and Play Im Angebot von Siems & Klein findet sich unter anderem der Rollenbremsprüfstand MAHA MBT 2100, der für Pkws und leichte Nutzfahrzeuge (max. Achslast je nach Ausführung 3 bis 5 t) entwickelt wurde. Anschließen und Loslegen (Plug and Play) ist eine der Besonderheiten dieses Prüfstandes. Zusätzliche Technische Einrichtungen und Peripheriegeräte können wahlweise ohne aufwändige Installationen und Einstellungen angeschlossen werden ebenso wie Drucker und PCs an die vorhandene Schnittstelle. Ergänzungen wie Fernbedienung zum manuellen Eingreifen in den normalen automatischen Ablauf einer Messung, der Anschluss einer Achslastwaage, eines Pedalkraftmessers oder die Gegenlaufsteuerung für die Bremsprüfung an Allradfahrzeugen sind verfügbar. Optional erhältlich ist für die Prüfung von Fahrzeugen mit Doppelachs-Anhänger
die Ausstattung der Bremsprüfstände mit einer Rollensatzanhebung unter den Rollen, die den Prüfvorgang wesentlich erleichtert. Somit ist der Rollenbremsprüfstand universell nutzbar: Für die Fahrzeugannahme, die Diagnose und für die §-57a-Überprüfung. • (DSC)
Der Prüfstand ist universell einsetzbar
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Neu? Muss nicht sein! Mit den wiederaufbereiteten Bremssätteln leistet FTE seit mittlerweile drei Jahren einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz. Sicherheit und Funktion sind gleich wie bei einem neuen Sattel.
dass sie dem Neuzustand entsprechen. Komplett erneuert werden sämtliche Kolben, Dichtelemente, Nachstellungen und Handbremsteile. Ist all das erledigt, entspricht der wiederaufbereitete Bremssattel einem Originalteil. Mittlerweile registriert FTE weltweit steigende Verkaufszahlen in diesem Bereich, da Werkstätten ihren Kunden diese umweltfreundliche Technik gut erklären können – denn schließlich gibt es für die Endverbraucher ja auch finanzielle Vorteile.
Komplettes Produktprogramm
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Die Produktpalette von FTE umfasst 10.500 verschiedene Artikel
s war im März 2011, als FTE mit der Wiederaufbereitung von Bremssätteln begann. Die Idee dahinter ist einfach: Bei immer knapper werdenden Ressourcen ist es notwendig, möglichst gut mit den bereits produzierten Artikeln umzugehen. Die recyclingfähigen Bremssattelgehäuse werden in einem ersten Schritt gereinigt, anschließend werden alle Bohrungen und Gewinde so bearbeitet,
Die Wiederaufbereitung von Bremssätteln ist aber nur ein kleiner Bereich in der Palette von FTE: Das komplette Produktprogramm für den weltweiten Aftermarket umfasst mehr als 10.500 verschiedene Artikel, die für 28.000 Pkw-Typen und leichte Nutzfahrzeuge geeignet sind. Egal, ob es sich um Hauptbrems- und Radzylinder, Bremskraftverstärker, Bremsschläuche oder Bremsscheiben handelt – FTE bietet stets ein umfangreiches Programm. Dazu kommen noch Kupplungsgeberund Kupplungsnehmerzylinder, Zentralausrücker, alle Teile für die ABS-Sensorik, Warnkontakte, Bremsbeläge, Trommelbremsen, Masterkits sowie unterschiedlichste Reparatursätze und die dazu passende Serviceausrüstung. • (MUE)
Der Lieferant des Jahres 2013
(V. l.) Mike Spielberger (TRW), Felix Greiner (Wessels + Müller) und Jochen Leuthold (TRW)
Auszeichnung für den Bremsen-, Lenkungsund Aufhängungsspezialisten TRW: Das global agierende Unternehmen wurde von seinem Handelspartner, Teilegroßhändler Wessels + Müller, zum „Lieferanten des Jahres 2013“ gekürt.
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RW rangiert mit einem Umsatz von 17,4 Mrd. Dollar (2013) unter den weltweit führenden Zulieferern der Automobilindustrie. Der US-Konzern beschäftigt über 65.000 Mitarbeiter.
Erfolgreiche Zusammenarbeit Von Wessels + Müller ausgezeichnet wurde TRW aufgrund der erfolgreichen Zusammenarbeit bei Logistik, Programmbreite, Produktqualität, Vermarktungsunterstützung und die Verbesserung der Geschäftsprozesse. Jochen Leuthold (Senior Sales Director Central Europe) und Mike Spielberger (Sales Manager
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Deutschland, Österreich und Schweiz) von TRW erhielten den „Supplier of the Year Award 2013“ aus Händen von Felix Greiner (Vorstand Vertrieb international und Einkauf bei der Wessels + Müller AG). Diese Auszeichnung hebe die TRW-Teamleistung und das Gesamtpaket bei der Unterstützung für Wessels + Müller und seine Werkstattpartner hervor, so Greiner bei der Preisübergabe.„Ich freue mich über diesen Preis, denn er zeigt, dass unser gemeinsamer Einsatz über die gesamte Wertschöpfungskette zu Erfolg führt“, so Leuthold. Dieser Lieferantenpreis sei „die Folge langjähriger, engagierter und ergebnisorientierter Zusammenarbeit.“ • (DSC)
GEWERBE
Kampf dem Totalschaden Die Arbeiterkammer rät Konsumenten, sich bei der Totalschadensabwicklung nicht über den Tisch ziehen zu lassen.
B
ei einem Verkehrsunfall kommt es für den Geschädigten ganz wesentlich darauf an, wie der Schaden abgewickelt wird. Vor allem bei älteren Fahrzeugen, bei denen die gegnerische Versicherung danach trachtet, den Unfallwagen zum Totalschaden zu erklären. Dr. Johann Kriegner, Jurist bei der AK in Linz, rät in der neuesten Ausgabe der Fachzeitschrift ZVR den Autofahrern, sich bei der Schadensabrechnung nicht über den Tisch ziehen zu lassen. Er empfiehlt ihnen, sich bei einem Haftpflichtschaden nicht auf die Beurteilung durch hausinterne, bei der Versicherung angestellte oder von der Versicherung abhängige Sachverständige (SV) zu verlassen. Grundsätzlich hat der Geschädigte Anspruch auf eine technisch einwandfreie Reparatur auf Kosten des Versicherers. Allerdings nur dann, wenn die voraussichtlichen Reparaturkosten nicht mehr als 110 Prozent des Zeitwertes ausmachen. Schätzt der SV diese aber höher ein, wird vom Versicherer eine Totalschadensabrechnung vorgenommen. „Das passiert umso eher, je älter ein Kfz ist. Schon relativ geringfügige Schäden führen dazu, dass der Kostenaufwand den Zeitwert überschreitet“, verweist Kriegner dabei auf die Rolle des SV bei der Reparaturkostenermittlung.
Kritik an der derzeit geübten Praxis Kriegner kritisiert auch die gängige Praxis, dass in Österreich der SV von der Versicherung des Unfallgegners beauftragt wird. Im Gegensatz dazu erfolgt ein derartiger Auftrag in Deutschland typischerweise durch den Geschädigten. Diesem Beispiel sollten auch die heimischen Autofahrer folgen: „Weil damit ein allfälliges Abhängigkeitsverhältnis zum Versicherer weitgehend ausgeschlossen werden kann und ansonsten die Gefahr besteht, dass der SV bei der Ermessensausübung im Grenzbereich in Zweifel zugunsten des bezahlenden Auftraggebers entscheiden wird.“ Die Reparaturwerkstätten sollten da den Unfallopfern bei der SV-Bestellung hilfreich zur Hand gehen: „Da der Geschädigte nach den allgemeinen Beweislastregeln den Beweis für die Höhe des Ersatzanspruches zu erbringen hat, sollte auch er es sein, der das SV-Gutachten in Auftrag gibt.“ Kriegner macht ausdrücklich darauf aufmerksam, dass der Geschädigte – meist auch der Kunde einer Kfz-Werkstätte – einen Anspruch
darauf hat, diese Kosten vom Geschädigten bzw. dessen Versicherer zurückerstattet zu erhalten. Und zwar aus dem Titel des Schadenersatzes und nicht als vorprozessuale Kosten im Rechtsstreit über den Hauptanspruch. „Weil ein besonderes Interesse des Geschädigten an der Ermittlung der Schadenshöhe vorliegt und das SV-Gutachten daher nicht primär der Vorbereitung eines Rechtsstreites dient.“
Dr. Johann Kriegner von der Abteilung Konsumentenschutz bei der Arbeiterkammer Oberösterreich
Geschädigter bestimmt Umfang der Reparatur Kriegner betont den in § 1323 ABGB verankerten Grundsatz der „Naturalrestitution“. Der gibt dem Geschädigten das Recht, Art und Umfang der Reparatur selbst zu bestimmen. Erforderlich ist bloß, dass sie die Verkehrs- und Betriebsbereitschaft beinhaltet. „Wenn er keinen Wert darauf legt, dass auch alle optischen Schäden beseitigt werden, können die Kosten gesenkt werden. Auch sollte berücksichtigt werden, ob der Geschädigte mit der Verwendung gebrauchter Ersatzteile bzw. mit Nachbauersatzteilen einverstanden ist.“ Auch eine Eigenreparatur kommt infrage, wenn sichergestellt ist, dass diese technisch einwandfrei durchgeführt wird. Aber dann werden grundsätzlich nur die Selbstkosten ersetzt. „Diese Maßnahmen haben zur Folge, dass die Reparaturkosten erheblich verringert werden könnten. Mit der Folge, dass im Grenzbereich oftmals kein Totalschadensfall vorliegen würde.“ Der Schädiger bzw. dessen Versicherer haben alles daran zu setzen, den Vorrang der „Naturalrestitution“ und damit das Interesse des Geschädigten an einer „Tunlichkeit“ einer Reparatur zu wahren. Nur unter dieser engen Voraussetzung ist die Versicherung berechtigt, eine für sie günstigere Totalschadensabrechnung vorzunehmen. Sie hat auch im Streitfall den Nachweis der „Untunlichkeit“ einer Reparatur zu erbringen. Und zwar unter Berücksichtigung all jener Möglichkeiten, die dem Geschädigten zur Minderung der Reparaturkosten zur Verfügung stehen. Daher ist ein SV verpflichtet, diese mit dem Geschädigten zu erörtern. „Ansonsten könnte er dem Geschädigten allenfalls aus Vertrag mit Schutzwirkung zugunsten Dritter haften“, warnt Kriegner vor voreiligen Totalschadensgutachten. • (KNÖ)
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Mittel sollen Wunder wirken
umline Nano: Durch seine Nanoadditive wird eine neuerliche Verschmutzung der Scheibe weitgehend verhindert. Mit dem Reiniger kann man außerdem Insekten, Schmutzablagerungen, Nikotin sowie Kunststoffausdünstungen entfernen.
Je besser ein Gebrauchtwagen aufbereitet ist, desto höher ist der Verkaufserlös. Berner hat eine ganze Reihe von Mitteln dafür.
Vier Arbeitsgänge in einem
A
m leichtesten kann man einen potenziellen Käufer beeindrucken, wenn der Gebrauchtwagen schon von Weitem in hellem Glanz erstrahlt: Dazu bietet Berner unter anderem ein umfangreiches Schleifpoliturprogramm an, mit dem ein Fahrzeug professionell aufgewertet werden kann. Neben den Polituren und den passenden Scheiben und Pads gibt es unter anderem auch die Lackversiegelung Hochglanz: Sie bewirkt einen maximalen Lackschutz, da sie hochwirksame Polymere, Carnauba-Wachse und synthetische Wachse enthält. So ist das aufbereitete Auto auch bei schlechter Witterung dauerhaft geschützt, auch kann die UV-Strahlung dem Lack nichts anhaben. Wenn außerdem noch die Scheiben dem Kunden entgegenglänzen, ist der erste Eindruck endgültig positiv: Dazu gibt es von Berner den Scheibenreiniger Premi-
Eine kleine Auswahl aus dem umfangreichen Pflegeprogramm von Berner
Bereit für jeden Einsatz Mit perfekt auf den jeweiligen Einsatz abgestimmten Systemlösungen ist hollu ein idealer Partner für Autohäuser.
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s ist das breite Sortiment an vielfach zertifizierten Qualitätsprodukten, das den Reinigungsspezialisten aus Zirl auszeichnet: Doch was wären die besten Produkte, wenn die Anwender nicht richtig damit umzugehen wissen? Für diesen Zweck stehen die Anwendungsspezialisten von hollu parat. So können die Kunden von den hollu Plus-Serviceleistungen profitieren.
sere perfekt aufeinander abgestimmten Systemlösungen und die Anwendungsunterstützung vor Ort gelingt es uns, den Reinigungsalltag unserer vielen Kunden zu erleichtern.“
Im Gespräch werden die Bedürfnisse abgeklärt Die Beziehung zwischen hollu und seinen Kunden beginnt üblicherweise mit einem langen Gespräch an Ort und Stelle: Hier werden alle Reinigungsanforderungen erhoben – von der Werkstätte über die Fahrzeugwäsche bis hin zu den sanitären Anlagen und den Büroräumen.
Geschäftsführer von hollu ist Simon Meinschad
Perfekt abgestimmte Systemlösungen „Wir wollen ein professioneller Hygienepartner für unsere Kunden sein“, sagt Simon Meinschad, Geschäftsführer von hollu: „Durch un-
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Ebenfalls im Programm von Berner ist die Pflegeemulsion Wonderclean, die schon allein durch ihren Namen Wunder verspricht: Eines davon ist, dass gleich mehrere Arbeitsgänge an der Außenhaut eines Fahrzeugs in einem „Aufwischen“ erledigt werden, nämlich die Reinigung, das Polieren, die Versiegelung und die abschließende Schutzbehandlung. Dieses Mittel kann aber nicht nur bei lackierten Flächen eingesetzt werden, sondern auch bei Aluminium, Leichtmetallfelgen, Scheinwerfern, Chrom oder Spiegeln. Doch was wären all diese Mittel ohne das passende Zubehör? So gibt es bei Berner Polsterreinigungsgeräte ebenso wie Nass- und Trockensauger oder Aufbereitungswagen für Felgen; all dies ist perfekt aufeinander abgestimmt. • (MUE)
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Worauf müssen die Mitarbeiter achten? Für jeden dieser Zwecke gibt es natürlich eigene Systemlösungen: Die Fachberater von hollu erstellen einen genauen Plan und erklären den Reinigungskräften und anderen Mitarbeitern in Schulungen, worauf sie zu achten haben. „Auf diese Weise gelingt es, alle Produkte richtig einzusetzen und optimale Ergebnisse zu erzielen“, erläutert Meinschad. Die Anwendungsspezialisten von hollu unterstützen den Fachberater, wenn schwierige branchenspezifische Anforderungen auftauchen, wie es sie gerade in der Kfz-Branche zur Genüge gibt. • (MUE)
Frühjahrsduft in der Waschanlage Rechtzeitig zur Waschsaison ergänzen zwei neue Produkte das „RMS Aqua System“ von Caramba. Dieses Programm gilt aus gutem Grund als „Benchmark“ bei der Autoreinigung.
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orreiniger, Shampoo, Superschaum, Glanzwäsche, Siegelwachs, Siegeltrockner, Siegelpolitur und Siegelschaumwachs: Dank der Kombination dieser Produkte verspricht das RMS Aqua System Bestwerte bei Glanz, Sauberkeit, Trocknungsergebnis und Konservierung. „Einer der wichtigsten Vorteile der Serie liegt in der innovativen Polymersiegel-Technologie“, erläutert Wolfgang Arlt, Vertriebsleiter von Caramba in Österreich. Dieser Ansatz ermögliche es, mikroskopisch kleine Unebenheiten im Lack auszugleichen, in denen sich ansonsten Tiefenschmutz ansammeln würde. Die gute Nachricht für Anlagenbetreiber: Je öfter ein Autobesitzer die Behandlung wiederholt, desto nachhaltiger wird der Lack geschützt.
Wolfgang Arlt erklärt, wie das RMS Aqua System zu bestmöglichen Waschergebnissen beiträgt
Attraktive Neuheiten Aktuell sind zwei Produkte zum RMS Aqua System hinzugekommen: Zum einen gibt es nunmehr einen „Aktivschaum“, der eigens für Portalanlagen, PkwWaschstraßen sowie für SB-Waschplätze entwickelt worden ist. Er kann manuell oder maschinell aufgetragen werden und enthält waschaktive Substanzen mit hohem Schaumbildungsvermögen. Laut dem Hersteller duftet er nach Maracuja – ähnlich wie das ebenfalls neue Shampoo „Fresh Sensation“, das den Geruch bereits im Namen trägt. Diese umweltfreundliche Substanz ist aufgrund ihrer Schaumleistung hervorragend als Bürstenshampoo einsetzbar. Die waschaktiven Inhaltsstoffe garantieren die Verträglichkeit mit Trocknungshilfen und Wachskomponenten aller Art, darüber hinaus wird die Fleckenbildung auf der Fahrzeugoberfläche reduziert. • (HAY)
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GEWERBE
Das Lager ist beeindruckend Manfred und Martina Herrmann konzentrieren sich vor allem auf die Belieferung von Händlern in ganz Österreich: Seit wenigen Monaten haben sie auch Federn von CS Germany auf Lager.
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n den 17 Jahren, die das Ehepaar nun schon in der Brünner Straße 89 in Gerasdorf bei Wien tätig ist, haben sich Manfred und Martina Herrmann einen großen Kundenstock aufgebaut: Es sind nicht nur Werkstätten in der Umgebung, die vom großen Lager von MH Autoteile profitieren, sondern auch viele Händler in den Bundesländern. „Wir beliefern über Nachtsprung ganz Österreich“, sagt Manfred Herrmann. MH Autoteile importiert seit 2013 Fahrwerkfedern von CS Germany: Das Lager ist beeindruckend groß, Meter für Meter reiht sich eine schwarze Schachtel an die andere. Weiters importieren Manfred und Martina Herrmann Flexrohre und Auspuffzubehör von FA1, Handreinigungsmittel von Procar sowie Kupplungen von Borg&Beck. Auch Wix-Filter aus dem Hause Fil-
Manfred und Martina Herrmann in ihrem – unter anderem mit CS Federn – gut bestückten Lager
tron, Auspuffanlagen von Asso und Qualitätsersatzteile von Topran sowie von A.I.C. finden sich im umfangreichen Lager auf 1.200 m2. Weiters kann man bei MH Autoteile auch Bremsenteile (Jurid) sowie Zahnriemen (Dayco) ordern.
Elektronischer Katalog mit neuer Funktion „Qualität und Lieferzeit“ seien die Markenzeichen der Firma, ergänzt Martina Herrmann. Seit Kurzem fällt es Kunden noch leichter: Im elektronischen Katalog sind alle sofort lieferbaren Artikel auf „grün“ gestellt – und das sind sehr, sehr viele. • (MUE)
Sieben auf einen Streich Gute Nachrichten für die österreichischen Karosseriebauer: In Oberösterreich absolvierten gleich sieben junge Männer ihre Meisterprüfung. Die Akademie wird von Lack & Technik betrieben.
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m 14. Februar haben sieben junge Männer am WIFI OÖ in Perg ihre Meisterprüfung als Karosseriebautechniker & Lackierer mit Bravour bestanden. Im Rahmen einer feierlichen Übergabe wurden ihnen in Anwesenheit von Bundesinnungsmeister Erik Paul Papinski und Rudolf Weismann, geschäftsführender Gesellschafter von Lack & Technik, die Zertifikate überreicht. Die Lack & Technik WIFI Lehrlingsakademie besteht seit 2012 und bietet Auszubildenden die Möglichkeit, wichtige Kenntnisse und Fertigkeiten im Rahmen eines mehrstufigen Trainings für den späteren Arbeitsalltag zu erlernen. Wie Rudolf Weismann erklärt, wird das Angebot gerne und dankbar angenommen: „Nicht jeder Lehrling hat in seinem Unternehmen die Möglichkeit, ab dem ersten Lehrjahr alle
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Bundesinnungsmeister Erik Paul Papinski und Rudolf Weismann, Geschäftsführer von Lack & Technik, gratulierten
wichtigen Tätigkeiten des Berufsbildes an Kundenfahrzeugen durchzuführen.“ Hier repariert die Akademie für Karosseriebautechniker & Lackierer also wortwörtlich Schäden am Ausbildungssystem.
Verbessertes Produktlogo Neuheiten gibt es auch aus dem Produkt-Segment von Lack & Technik: Im Zuge der Neugestaltung aller Cromax-Produkte (vormals DuPont Refinish) hat auch das Netzwerk Five Star ein neues Logo bekommen. Außerdem werden ab Anfang März alle Produkte mit neuen Etiketten geliefert. Jede Dose ist nun auf der Vorderseite mit einem fett gedruckten, gut lesbaren Produktcode sowie einer praktischen Farbcodierung gekennzeichnet. Dadurch lassen sich die Produkte sofort unterscheiden. • (PSP)
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Ungebremste Bremsengeschäfte Höchste Qualität vom Lieferanten mit dem breitesten Sortiment: Das verspricht die bewährte Zusammenarbeit zwischen TMD Friction, bekannt für die Bremsbelagsmarke Textar, und AMS.
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it einer täglichen Produktion von über einer Million Stück gehört TMD Friction zu den weltweit führenden Bremsbelagsherstellern. Das Unternehmen betreibt Werke auf vier Kontinenten und investiert jedes Jahr Beträge in zweistelliger Millionenhöhe in Forschung, Entwicklung und Erprobung. Ziel ist es, neue und leistungsfähigere Bremsbeläge auf den Markt zu bringen, die sowohl den Anforderungen der unterschiedlichen Fahrzeuge als auch den Bedürfnissen der lokalen Märkte entsprechen.
Manfred Guggi erklärt, wie AMS das Bremsengeschäft seiner Kunden unterstützt
Führend in allen Fahrzeugklassen Wer als Werkstätte oder Fachhändler auf Bremsbeläge der Marke Textar vertraut, stellt seinen Kunden guten Gewissens Produkte von höchster Qualität zur Verfügung. Dies gilt für alle Fahrzeugklassen: TMD Friction liefert nämlich Bremsenkomponenten für zahllose Automodelle vom Opel Corsa über die MercedesBenz C-Klasse bis zum Porsche Panamera. TMD Friction bremst sogar den Bugatti Veyron und nahezu alle anderen Supersportwagen auf der Welt – eine echte Herausforderung, die den technologischen Führungsanspruch deutlich macht.
Sortiment und Service „Wir können mit Textar ein komplettes Bremsenprogramm mit rund 98 Prozent Marktabdeckung anbie-
Bremsbeläge von Textar erfüllen höchste Ansprüche
ten“, erklärt Manfred Guggi, Verkaufsleiter von AMS Auto- und Motorenservice. Das Unternehmen gilt als der österreichweit am breitesten aufgestellte Lieferant, wenn es um Bremssysteme für Pkws und Nutzfahrzeuge geht: Im großzügig angelegten Lager reicht das Sortiment von Bremsflüssigkeiten und Bremsenreinigern über Ceratec-Bremsenfette, Bremsklötze, Bremsbacken und Bremsbackenkits bis hin zu Bremsscheiben, Bremstrommeln und diversen Zubehörsätzen. Zudem führe AMS regelmäßig Schulungen rund um die Bremse durch, berichtet Guggi: „Damit wollen wir unsere Kunden bestmöglich mit dem Thema vertraut machen, ihnen die große Vielfalt und die zahlreichen Geschäftsmöglichkeiten näherbringen und ihnen im Tagesgeschäft unterstützend zur Seite stehen.“ • (HAY)
GEWERBE
Bereit für saubere Geschäfte Mit zahlreichen Neuerungen tritt Sonax ins Frühjahrsgeschäft ein. Unter anderem wird das Scheibenreiniger-Konzentrat Green Lemon in 3-Liter-Kanistern angeboten.
Ebenfalls mit dem Duft nach grünen Limonen bietet Sonax auch ein noch stärkeres Konzentrat (1:100) an. Aus der Viertelliterflasche können bei Bedarf bis zu 25 Liter Sommerscheibenreiniger gewonnen werden. Geeignet ist dieser hoch konzentrierte Reiniger aber vor allem dann, wenn man Schmutz-, Blend- oder Schmierfilme schnell entfernen will. Da die Rezepturen lack- und kunststoffverträglich sind, bietet sich der Reiniger auch dazu an, Scheinwerfer und Kunststoffabdeckungen in Klarglasoptik zu reinigen. • (MUE)
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aut Angaben des Herstellers ist das Konzentrat auch dazu geeignet, Insekten von der Scheibe zu lösen, was dank der innovativen Sonax-Technologie bestens funktionieren soll. Aus einem 3-Liter-Kanister entstehen 12 Liter Waschflüssigkeit. Sonax verspricht den Kunden einen angenehmen Duft, denn nicht umsonst trägt das neue Produkt die Bezeichnung Green Lemon.
Welche Politur ist geeignet? Seit drei Jahren ist Blimax im Reinigungsbereich aktiv: In den nächsten Wochen gibt es für die Kunden Workshops am Red-Bull-Ring.
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ls Betreuer mehrerer großer Aussteller auf der Vienna Autoshow hat sich Blimax bereits einen guten Namen gemacht, auch als Dienstleister in Autohäusern in Niederösterreich ist man aktiv. Vertrieben werden ebenso Produkte im Bereich Reinigungschemie, die laut Geschäftsführer Ludwig Hol-
Wenn man weiß, wie man es richtig poliert, glänzt das Auto relativ rasch wieder wie neu
zinger in Österreich erzeugt werden, zum Beispiel Universal- und Felgenreiniger sowie Teerentferner und Shampoos. Um den Blimax-Kunden einen Überblick zu bieten, welche Produkte und Geräte am besten geeignet sind, um zum gewünschten Ergebnis zu gelangen, veranstaltet das Unternehmen mit Sitz in Blindenmarkt (NÖ) am 18. März sowie am 1., 15. und 29. April Polier-Workshops am Red-Bull-Ring in Spielberg (Steiermark). Derzeit hat das Unternehmen seinen Schwerpunkt in Nieder- und Oberösterreich, in Wien und der Steiermark. Laut Holzinger will man aber auch in Westösterreich verstärkt Fuß fassen. • (MUE)
Chemie muss stimmen Die Auswahl der richtigen Reinigungschemie für die optimale Aufbereitung von Fahrzeugen ist entscheidend, wissen die Profis von Auto Magic.
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eit mehr als 25 Jahren beschäftigt sich Auto Magic mit der Aufbereitung von Fahrzeugen jeden Baualters und Zustands. „Neben der steten Aus- und Weiterbildung unserer Oberflächentechniker und dem Einsatz der richtigen Werkzeuge spielt dabei die Auswahl der richtigen Reinigungschemie eine entscheidende Rolle“, sagt Geschäftsführer Christian Soher. Zu beachten seien neben einem optimalen Ergebnis vor allem auch Aspekte der Umweltverträglichkeit. Besonders wichtig für Autohäuser und Flottenkunden ist auch die Schnelligkeit in der Verarbeitung. Soher rät Anwendern bei der Auswahl der Reinigungs-
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Auto Magic arbeitet stetig daran, die Produktpalette zu verbessern chemie, alle diese Aspekte zu berücksichtigen – zum Wohle der Erträge und vor allem zum Wohle der Kunden. „Wir arbeiten permanent daran, unsere Produktpalette zu verbessern. Zudem werden die von Auto Magic verwendeten Reinigungsmittel täglich durch den praktischen Einsatz bei unseren Kunden geprüft und weiterentwickelt.“ • (DSC)
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Das Jahr der Innovationen 2013 konnte WashTec nicht nur die Marktführerschaft weiter ausbauen: Das Unternehmen präsentierte auch zahlreiche innovative Lösungen, die den Waschanlagenbetreibern im neuen Jahr gute Dienste leisten werden.
Ü Alfred Zach unterstreicht den technischen Vorsprung von WashTec
ber die Zukunft der Autowäsche macht sich kaum jemand so viele Gedanken wie die Ingenieure von WashTec. Ein paar Beispiele gefällig? Neue Portalanlagen wie die „SoftCare2 Pro Touchless“ ermöglichen wahlweise berührungslose oder kombinierte Wäschen. Das „Advanced Chemical System“ (ACS) macht durch handliche Kartuschen das mühsame Nachfüllen der Waschchemie aus Kanistern überflüssig. Das exklusive Pflegewachs „RainTecs“ überzeugt mit einem besonders ausgeprägten Abperleffekt und das Konzept „Drive-In-Carwash“ verspricht sowohl einen Komfortgewinn für den Autofahrer als auch mehr Durchsatz für den Anlagenbetreiber. All diese Innovationen haben gemeinsam, dass sie im Vorjahr erstmals in Österreich umgesetzt wurden.
„Die Erfahrungen der Anwender sind überaus positiv“, berichtet Alfred Zach, Prokurist der heimischen WashTec-Tochter, der aufgrund dessen mit zahlreichen weiteren Aufträgen rechnet.
„Drei starke Säulen“ Angesichts des Verkaufs von mehr als 80 Portalanlagen und der damit einhergehenden Umsatzsteigerung blickt WashTec auf ein überaus zufriedenstellendes Jahr 2013 zurück. Für heuer ist Zach nicht minder optimistisch. „Schließlich stehen wir auf drei starken Säulen“, verweist er auf das einzigartige Komplettpaket seines Unternehmens: Höchste Kompetenz bei Waschstraßen, Portalanlagen und SB-Plätzen gehört ebenso dazu wie ein komplettes Chemieprogramm und ein engagiertes Serviceteam, das mit 18 Technikern und 2 Innendienstkräften in der Branche seinesgleichen sucht. • (HAY)
„Wir hatten überzeugende Argumente“ War das Gerangel um die NoVA ein „Sieg“ für die Kfz-Branche? Oder hat sich letztlich das Finanzministerium durchgesetzt? Branchenurgestein Komm.-Rat Josef Schirak und Wirtschaftskammerpräsident Dr. Christoph Leitl lieferten sich dazu einen interessanten Briefverkehr.
Komm.-Rat Ing. Josef Schirak
WKO-Präsident Dr. Christoph Leitl
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egonnen hat es mit einem E-Mail und einem Brief von Komm.-Rat Ing. Josef Schirak an Wirtschaftskammerpräsident Dr. Christoph Leitl, in denen der stellvertretende Gremialobmann des Kfz-Handels im Jänner seine Sorgen um die geplante NoVAErhöhung geäußert hat. „Ich war in dieser Sache in den letzten Wochen in intensivem Kontakt mit Herrn Vizekanzler Spindelegger und den leitenden Beamten im Finanzministerium“, antwortet Leitl am 17. Februar. In diesen Gesprächen habe er die Politiker und Verhandler um eine „wirtschaftsverträgliche Lösung“ gebeten und auf die Härten für den Kfz-Handel hingewiesen, so Leitl. „Nun scheint es, dass die Verhandlungen erfolgreich waren und die Stimme der Wirtschaft gehört wurde“, so der WK-Präsident weiter: „Wir hatten überzeugende Argumente und haben nun im parlamentarischen Finanzausschuss eine gute Lösung erreicht.“
„Noch rechtzeitig für Beruhigung gesorgt“ Zwei Tage später die Antwort von Schirak – versehen mit einem „Dankeschön“: Das Ergebnis habe „Gott sei Dank bei zahlreichen Unternehmerinnen und Unternehmern noch rechtzeitig für Beruhigung gesorgt.“ Schirak nennt die getroffene Lösung einen „gerade noch tragbaren Kompromiss, wiewohl wir glauben, dass die Besteuerung im automotiven Bereich schon längst die Schmerzgrenze erreicht hat“. Er freut sich, dass es ihm nach 47 Jahren Tätigkeit in der Wirtschaftskammer gelungen sei, die von ihm „erfundene“ Lösung mit einer 32-prozentigen Deckelung und dem Zusatzbetrag von 20 Euro „durchzuboxen“. Nun ist es wieder an Leitl, der Schirak am 26. Februar in einem E-Mail antwortet: „Danke für Deinen unermüdlichen jahrzehntelangen Einsatz als Funktionär. Deine Kompetenz, aber auch Deine Menschlichkeit haben mich immer sehr beeindruckt.“ • (MUE) Alle Details zur NoVA auf den Seiten 8 und 9!
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Spezielle Bereiche besonders interessant
Erfolgsfaktor Leidenschaft Nicht nur in der Begeisterung zum Handwerk und in der Qualität der Produkte, sondern auch an den Platzierungen im Porsche Carrera Cup zeigen sich die Stärken der Theo Förch GmbH.
„Um im Rennsport und Markt erfolgreich zu sein, braucht es höchste Konzentration, absolute Aufmerksamkeit und vorausschauende Planung“, Michael Holböck, Geschäftsführer Theo Förch GmbH
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in erfolgreiches Rennteam funktioniert wie eine erfolgreiche Firma. Je reibungsloser die Rädchen ineinander greifen, umso besser wird das Ergebnis“, sagt Michael Holböck. Der Geschäftsführer der Theo Förch GmbH muss es wissen, gehört das Unternehmen im Direktvertrieb von Werkstatt-, Montage- und Befestigungsprodukten doch zu den führenden Anbietern und kämpft seit 2010 auch im Porsche Carrera Cup um Podestplätze.
Der Sieg des Förch Racing Teams in der Porsche Cup-Klasse beim 24-Stunden-Rennen in Dubai vor wenigen Wochen ist bisher zweifellos das imposanteste Kapitel in der Geschichte des motorsportaffinen Unternehmens und verdeutlicht, dass Förch auch abseits des täglichen Geschäfts einen hohen Qualitätsanspruch verfolgt. „Der Rennsport ist erbarmungslos, jeder Fehler wird sofort sichtbar. Und die unvermeidlichen Tiefs sind dazu da, überwunden zu werden. Von allen gemeinsam. In einem Unternehmen ist es fast genauso. Auch hier braucht es höchste Konzentration, absolute Aufmerksamkeit und vorausschauende Planung, um erfolgreich zu sein“, beschreibt Holböck die Gemeinsamkeiten und Grundvoraussetzungen für Erfolge wirtschaftlicher und sportlicher Natur. „Wir denken sowohl beim Produktportfolio als auch im Rennsport immer in Lösungen, die exakt zu den Ansprüchen passen. Spezielle Bereiche haben immer ihren ganz besonderen Reiz“, sagt Holböck und verdeutlicht damit, dass die Theo Förch GmbH sowohl die Stockerlplätze bei Langstreckenrennen als auch im Kerngeschäft mit der gleichen Philosophie erreicht. • (PSP)
Service mit Sicherheitsnetz Tachoreparatur ist die Spezialität des Unternehmens Moser Tachoservice aus Rastenfeld im Waldviertel. Für Gewerbekunden gibt es ein besonderes Service: Ist das Teil irreparabel, entstehen keine Kosten für seine Prüfung.
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irmengründer Alexander Moser gibt gern Gas – auf der Rennstrecke und im Geschäftsleben. Der begeisterte Motorsportler gründete 2007 ein EPU EinPersonen-Unternehmen für die Reparatur von Kfz-Tachometern. Heute sind in der Firma sieben Personen tätig, davon vier Techniker. Die Mitarbeiter werden intern ausgebildet, da mit eigenen Lösungen und nicht nach Reparaturanleitungen gearbeitet wird.
Breite Marktabdeckung Moser Tachoservice repariert Tachometer, Kombi-instrumente, Motor-, ABS-, Hybrid- und andere Steuergeräte, Klima- und Mittelinfo-Displays, Nfz-Komponenten, Navigationsgeräte und elektrische Servolenkungen. Zu den Kunden gehören freie und markengebundene Betriebe für Kfz-Handel und -Reparatur, die so statt teurem Tausch die kostengünstige Instandsetzung der elektronischen Komponenten
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anbieten können. Dank eigenen Entwicklungen ist das Unternehmen flexibel und erweitert ständig das Angebot. „Wir können sehr schnell auf Veränderungen im Markt reagieren“, erzählt Alexander Moser. Die Auftraggeber schätzen die fachliche Beratung und das persönliche Service, viele Autohändler und Werkstätten sind seit Jahren Stammkunden. Die Schnelligkeit – bei Standard-Reparaturen sind 24 Stunden die Regel – und das „Sicherheitsnetz“ – keine Kosten bei irreparablen Tachos – werden von Gewerbekunden als besondere Vorteile gesehen. Das Ziel des innovativen Unternehmens ist es, in den nächsten Jahren das Angebot und den Kundenkreis weiter auszubauen. Die Spezialisierung ermöglicht dem Team, seine Problemlösungskompetenz ständig zu steigern und die Marktposition zu stärken. • (POD)
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Das Team von Moser Tachoservice (v. l.): Tanja Müllner, Michaela Thomaser, Joe Kühbeck, Alexander Moser, Sebastian Moser, Ilse Lang, Michaela Hochstöger
Grundfüller für leichteren Lackierprozess
Neue 90-Millimeter-Module in LED
Manchmal sind es relativ kleine Neuerungen, die eine Arbeit erleichtern: Das gilt auch für den Lackierprozess. Hier ist der neue Express-Grundfüller (Glasurit 183-90 1K dunkelgrau) eine ideale Ergänzung. Er wird gebrauchsfertig in der Sprühdose geliefert und ist für kleinere Durchschliffstellen oder Spotrepair geeignet. BASF Coatings Services GmbH; www.glasurit.com
Eine Erweiterung der 90-Millimeter-Reihe vermeldet Hella: Die Kunden können die Scheinwerfer nun auch in der neuen Linsenform (40 x 60 mm) und in schwarzen bzw. bernsteinfarbenen Ausführungen bestellen. Es handelt sich entweder um reine Fernscheinwerfer oder um eine Kombination von Tagfahr- und Positionslicht. Hella KGaA Hueck & Co; www.hella.com
Ein weiterer Spezialist
Neue Kataloge mit 230 neuen Filtertypen 118 Millionen Seiten ließ Mann-Filter heuer bedrucken, um seine Kunden mit den druckfrischen Katalogen zu versorgen. Das Set ist mehr als 2.700 Seiten stark und enthält Produkte für mehr als 39.000 Maschinen und Fahrzeuge aller Kategorien. Mann + Hummel GmbH; www.mann-filter.com
Special Tec AA 0W-20 nennt Liqui Moly den neuen Schmierstoff, der für viele Fahrzeuge asiatischer und amerikanischer Hersteller geeignet ist (daher das AA in der Modellbezeichnung). Durch die niedrige Viskosität wird die innere Reibung des Motoröls reduziert: Die Folge ist ein sinkender Spritverbrauch. Liqui Moly GmbH; www.liqui-moly.de
Schneller Radlagerwechsel Ohne Spezialwerkzeug geht bei den Arbeiten am Radlager bzw. an der Vorderachsbremse des Ford Transit (ab Modelljahr 2006) nichts weiter. Eine Alternative zum relativ teuren Originalwerkzeug des Herstellers ist nun der Radlager-Werkzeugsatz von KS Tools, der ab sofort im Fachhandel erhältlich ist. KS Tools; www.kstools.com
Mehr Ordnung in der Werkstatt Mit individuell gefertigten Hartschaumeinlagen für Kästen, Koffer und Werkstattwagen bringt Siems & Klein Ordnung in Österreichs Werkstätten – erhältlich für Marken wie Snap-on, Hazet, Irimo oder Sonic. Siems & Klein Autowerkstatt-Technik Vertriebs GmbH; www.siems-klein.at
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Karrieresprung für Bruno Mattucci, Managing Director von Nissan in Österreich: Er wurde zum Importeurschef in seinem Heimatland Italien ernannt. Bis sein Nachfolger in Wien bestimmt ist, bleibt Mattucci auch Chef von Nissan in Österreich.
Neuer Schaeffler-Chef Klaus Deller (51, l.) wird am 1. Juli Vorstandsvorsitzer der Schaeffler AG, Interims-Chef Klaus Rosenfeld (47, r.) sein Stellvertreter.
Seit Mitte Februar ist Ingo Spuytenburg (B.) Marketing- und PR-Manager von Subaru in Österreich. Er war in den vergangenen Jahren für mehrere Hersteller (Daihatsu, Mazda) sowie eine auf automotive Themen spezialisierte PR-Agentur tätig. Vorgänger Wolfgang Pessl wechselte in die Bauplattenbranche.
Auch für enge Mitarbeiter völlig überraschend hat Dipl.-Bw. Steffen Knapp (B.) am 28. Februar seine Tätigkeit als Generaldirektor der Ford Motor Company (Austria) GmbH beendet. Unbestätigten Gerüchten zufolge soll er zu Seat nach Deutschland wechseln. Über seine Nachfolge in Österreich wurde bei Redaktionsschluss noch spekuliert: Der derzeitige Marketing Direktor Dr. Thomas Hörmann wurde als Favorit für die Nachfolge Knapps gehandelt.
Verstärkung bei Sixt Der 45-jährige Thomas A. Emmert ist neuer Geschäftsführer von Sixt Mobility Consulting. Der Spezialist für Fuhrparkmanagement und Mobilitätsberatung ist neben Deutschland auch in Österreich aktiv.
Seit 1. Juli 1963 (!) war Regina BayerVolkmann bei der Pappas-Gruppe tätig; Ende Jänner legte die Personaldirektorin der Gruppe und Prokuristin und Geschäftsführerin in mehreren Tochterunternehmen sämtliche Funktionen zurück und trat in den Ruhestand.
Mit Mag. Roland Strilka hat Eurotax Österreich seit 1. März einen neuen Director Insight & Market Analysis: Der 40-Jährige soll für noch mehr Transparenz am Markt sorgen. Strilka kommt von GfK Austria, wo er sechs Jahre lang für die Bereiche Automotive, Technology und B2B verantwortlich war.
Eduardo Minardi ist seit 1. März Executive Chairman von Bridgestone Europe. Er war zuvor für die Aktivitäten des Reifenherstellers in Amerika zuständig. Nun hat er sein Büro in Brüssel bezogen.
Audi mit neuem Produktionsvorstand Mit 31. März wechselt Dr. Frank Dreves (61, l.), derzeitiger Produktionsvorstand von Audi, in den Ruhestand. Sein Nachfolger wird Dr. Hubert Waltl (55), der seit Oktober 2009 die Produktion von Volkswagen verantwortet. Für Waltl ist Audi eine bekannte Marke, da er vor seinem Wechsel nach Wolfsburg den Werkzeugbau von Audi geleitet hat.
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Seit 1. Februar ist Thomas Michalzik Regional Sales Manager von Alldata. Das Unternehmen liefert seinen Kunden Originaldaten direkt vom Fahrzeughersteller. Der 51-jährige Michalzik war zuletzt Systemleiter der Handels- und Werkstattkonzepte von Coparts.
LESERBRIEFE HANDEL
MENSCHEN
Änderungen an der Importeursspitze von Hyundai Da sich Geschäftsführer Hansjörg Mayr nach knapp acht Jahren an der Spitze der Hyundai Import GmbH in Wien bis 15. August in ein Sabbatical zurückgezogen hat, wurde der bisherige Marketing- und Vertriebsdirektor Mag. Roland Punzengruber mit Wirkung vom 1. März zum Geschäftsführer ernannt. Er war erst vor knapp einem Jahr zu Hyundai gewechselt.
Personalia bei Peugeot Austria Seit 1. März ist der bisherige Marketingdirektor Mag. Christoph Stummvoll, MBA (l.) neuer PR- und Presseverantwortlicher von Peugeot Austria. Sein Nachfolger ist James Legg (M.). Der bisherige Pressesprecher Mag. Heinz Prosch (r.) hat das Unternehmen verlassen.
Im Zuge des Skandals um Manipulationen bei der Wahl zum „Lieblingsauto der Deutschen“ wird der bisherige ADAC-Geschäftsführer Dr. Karl Obermair (l.) den Club verlassen. Der ADAC betont, dass Obermair, der vor seinem Wechsel nach Deutschland beim ÖAMTC tätig war, nicht in die Manipulationen verwickelt war. Neu in der Geschäftsführung des ADAC ist Marion Ebentheuer (r.), die seit 1996 beim Club arbeitet.
Betrifft: „Aus und für Österreich“ über Autoteile Klein in AUTO & Wirtschaft 2/2014 Sehr geehrter Herr Lustig! Ich lese Ihre Zeitschrift sehr gerne und bewundere die ehrliche und direkte Art, wie Sie die Probleme unserer Branche aufzeigen. Umso mehr hat mich bei diesem Artikel die angebliche Saubermanndarstellung im Umfeld der vielen Teilehändler massiv gestört. Jeder von uns kennt die Methoden der Teilelieferanten für ihre Umsatzsteigerung, wobei mir einmal ein Außendienstmitarbeiter erklärte, das sei „die Butter am Brot“, die man sich nicht nehmen lassen werde. Die Fa. Klein behauptet: Endkonsumenten bekommen keinen Werkstattrabatt. Wer’s glaubt, wird selig! Ich empfehle der Geschäftsführung, ihre Barverkaufsrechnungen zu kontrollieren. Ihre Mitarbeiter beliefern ihren Freundeskreis, vorwiegend Mechaniker und Bastler, mit Ersatzteilen zu Sonderkonditionen. Vor kurzer Zeit wurde vom Zusteller der Fa. Klein ein Paket mit der Adresse eines ehemaligen Mitarbeiters und der Bezeichnung „Kfz-Werkstätte“ irrtümlich an meine Firma geliefert. Bei Rückgabe des Paketes an den Zusteller erklärte dieser, den Rechnungsbetrag bar kassieren zu müssen. Nur nebenbei: Der Empfänger ist hauptberuflich Versicherungsangestellter und hat keine Gewerbeberechtigung, wird aber ohne Zustellgebühr (gratis) beliefert. Die Fa. Klein wäre gut beraten, ihre „so genannten Firmenkunden“ auf ihre Richtigkeit zu überprüfen, bevor sich die Finanzpolizei für die entgangenen Steuereinnahmen der „Pfuscher“ – vom Materialaufschlag bis zu den getätigten Arbeitsumsätzen –interessiert! Ich bin mit der Veröffentlichung einverstanden, jedoch ohne Namensnennung! Mit freundlichen Grüßen, ein Autohändler aus Oberösterreich Um den Sachverhalt zu klären, haben wir diesen Leserbrief umgehend an Autoteile Klein weitergeleitet und um eine Stellungnahme gebeten. Kurze Zeit später erreichten uns folgende Zeilen: Zunächst herzlichen Dank für die uns übermittelten Ausführungen unseres Kunden, die zeigen, ständig ein wachsames Auge auf den Personalentwicklungen in unseren Kundenkreisen haben zu müssen. Im gegenständlichen Fall waren die angesprochene namensgleiche Person und der nunmehrig hauptberufliche Versicherungsangestellte in einem Unternehmen beschäftigt. Mit freundlichen Grüßen, Rudolf Bayer, Marketingleiter Autoteile Klein Inzwischen wurde eine allfällige Diskrepanz zwischen Lieferanten und Warenempfänger amikal ausgeräumt! Die Redaktion
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SCHLUSSWORT
wo sind die Taten zu den Daten? IT und Internet beherrschen unser tägliches Tun. Unabdingbar. Mit festem Griff. Natürlich haben wir in der Autobranche schon die längste Zeit unsere EDV-Anwendungen, aber bisher wurde eigentlich nur das verarbeitet, was wir wollten, was wir – oder unser allmächtiger Hersteller – „eingegeben“ haben. Nun ist aber, und dies mit Vehemenz, die Datenzeit über uns hereingebrochen. Da gibt es kein Entweichen und keine Möglichkeit der individuellen Gestaltung. Das Schlagwort BigData ist allgegenwärtig. Ich hatte vor einiger Zeit die Möglichkeit, einen Tesla S ausgiebig zu fahren. Eine faszinierende Technik in einem gewöhnungsbedürftigen Finish. Besonders angetan hat mir fürs Erste die gesamte Steuerung über ein (überdimensioniertes) iPad. So weit, so gut. Aber bald hatte ich die Überlegung: Wo Daten hineingehen, können sie auch hinausgehen. Und wenn der Datenhype beim Auto genauso rasant geht wie bei iPhone & Co., dann haben wir in wenigen Jahren wohl eine der größten Möglichkeiten zu einer gigantischen Datensammlung. Wer sammelt und verwaltet künftig diese riesigen Datenmengen? Das war eine der aktuellen Fragen, die ich mir stellte. Nicht umsonst drängen unsere jetzt schon unendlich großen Datenkraken wie Google und Apple immer massiver in die Automobilbranche. Schon fordern Experten, dass No-Spy-Zertifikate für Neuwagen und No-Spy-Regeln in das Wiener Weltabkommen über den Straßenverkehr aufzunehmen sind. Ich meine: Der Hut für die Branche brennt bereits an allen Ecken. Denn während Experten an Resolutionen feilen, haben Apple & Co wahrscheinlich längst Tatsachen geschaffen. Es wird nur gemeinsam und konzertiert gehen. Der mächtige Herstellerverband ACEA muss sich mit dem Schmalspurverband CECRA raschest zusammentun, um eine durchsetzbare Strategie zu entwickeln. Ich habe hier aber ernsthafte Bedenken, solange die Autohändler in Europa nicht bereit sind, für jedes verkaufte Auto – neu oder gebraucht – z. B. nur einen (!!!) Euro in einen gemeinsamen Topf zu entrichten, um mit dem „Partner“ ACEA und gegen Google & Co. anstinken zu können. Sonst ist eine solche Schlacht nicht zu gewinnen. CECRA hat offensichtlich überhaupt keinen Mitarbeiter, der hier fachlich auch nur halbwegs mitspielen könnte. Denken Sie nach und setzen Sie erste Aktivitäten! In diesem Sinne
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HELMUTH H. LEDERER 16.2.1937–4.3.2014
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Gebrauchtwagen und Medien: Die Stationen eines Lebens
Helmuth H. Lederers Wort war gefragt, unter anderem auch beim damals „größten“ Autohandelsmann Ernst Brandauer (oben rechts) in der harten Zeit der Anfänge mit den ab 1961 herausgegebenen „Preisnachrichten für Gebrauchtwagen“
(V. l.) Handelsminister Josef Staribacher, Helmuth H. Lederer, Bundesgremialvorsteher Karl Basch in den 1970er-Jahren
Georg „Schurl“ Auer (l.), legendärer Redakteur der von Lederer initiierten „AUTO-Information“
Es war ein 19 PS starker Aero Minor, Baujahr 1948, dem die Ehre zuteil wurde, als allererstes Fahrzeug in der Nr. 1 der „Preisnachrichten für Gebrauchtwagen“ aufzuscheinen. „Je nach Zustand“ war das Auto zwischen 1.000 und 3.000 Schilling wert. 24 Seiten umfasste die mit Schreibmaschine getippte Liste anno 1961 – und sie war genau das, worauf die Branche gewartet hatte. 110 Schilling kostete ein Jahresabonnement und es gab später nur wenige Betriebe, die glaubten, auf die gelben bzw. blauen Listen verzichten zu können. Die Gebrauchtwagen-Preislisten standen am Anfang des Lebenswerkes von Helmuth H. Lederer: 24 Jahre jung war Lederer damals, sprühend vor Ideen. Bald folgten die wöchentlich erscheinenden Brancheninformationen, die heute von den Fachredakteuren des A&W-Verlags verfasst werden. Und damit schließt sich der Kreis: Denn Lederer war im Jahr 2000, als er seine Aktienmehrheit an der Eurotax Holding an eine Investment-Gesellschaft verkauft hatte, noch voller Ideen. Die brachte er in den von ihm gegründeten A&W Verlag ein, der – ausgehend von „AUTO & Wirtschaft“ – zur Nummer 1 unter den Fachverlagen der österreichischen Kfz-Branche aufgestiegen ist. Wir werden Helmuth H. Lederers Weg auch in Zukunft weitergehen. • (MUE)
Prominenter Besucher am Neujahrsempfang: Bundeskanzler Franz Vranitzky mit Helmuth H. Lederer und BGO Ing. Josef Schirak
Werbefrei, jeden Freitag mit geballtem Wissen aus der Branche: die „AUTO-Info“, die mittlerweile im A&W-Verlag recherchiert und herausgegeben wird
40 Jahre Eurotax: Erich Pomassl, Renate Okermüller, Hanns W. Schwacke und Helmuth H. Lederer (v. l.)
Stets gut besucht waren die Feste im Eurotax-Haus im 8. Bezirk, hier mit BGO Heinz Havelka
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Kochen für Gäste war eine der Leidenschaften Lederers, sein Reisfleisch legendär
Beiderseitige Achtung trotz mancher Konflikte prägte Helmuth H. Lederers Verhältnis zu Gerhard Lustig Startplätze für die von Helmuth H. Lederer initiierten Oldtimerrallyes (Arlberg, Südsteiermark) waren sehr begehrt
Komm.-Rat Friedrich Frey (Toyota-Importeur), Markus Auferbauer (car4you-Geschäftsführer), Helmuth H. Lederer (v. l.) Peter Affolter wird Helmuth H. Lederers Ideen weiterführen
2004, Gründung des A&W Verlags: Sascha Pryszlak, Auguste Bauer, Helmuth H. Lederer, Gerhard Lustig, Alexander Jonas, Andreas Dusovsky und Lutz Holzinger (v. l.) Beim Besuch der verregneten Allradmesse mit Uschi Ernst, Gerhard Lustig und Schwiegersohn Peter Affolter
Mit Gustav Trubatsch (Castrol) verband Helmuth H. Lederer eine enge Freundschaft über Jahrzehnte
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Renate Okermüller und Erich Pomassl, EurotaxGeschäftsleitung früher Jahre
Über 60 Jahre mit Helmuth H. Lederer ... … gemeinsam zu arbeiten, war uns beiden geschenkt. Anfang der 1980er-Jahre begann unsere Arbeit in der kleinen Eurotax Wien mit damals 6 Mitarbeitern. Angetrieben und angesteckt von Lederers Neugier und Schaffenskraft nutzten wir die Möglichkeiten, innerhalb weniger Jahre den kleinen, feinen Wiener Eurotax Verlag zum führenden automotiven Dienstleister mit über 150 Mitarbeitern im CEE-Raum auszubauen.
Erfolgsdruck, aber mit familiärem Umfeld Chancen rasch erkennen oder gestalten und entsprechend schnelle Umsetzungen waren Helmuth Lederers Vorgaben. Der dadurch entstandene Erfolgsdruck für Mitarbeiter wurde durch ein familiäres Umfeld mit hoher sozialer Verantwortung abgefedert. Menschlichkeit war für Helmuth Lederer wie das tägliche Brot. Unternehmen statt unterlassen war stets angesagt.
Manche seiner Ideen kamen zu früh Nicht alle Ideen waren erfolgreich. Rückschläge waren aber speziell für Helmuth Lederer wie Gift für die Seele. Zu früh war die Initiative Fair Play für den Gebrauchtwagenmarkt. Trotzdem war es auch Balsam für die Seele, da damit der Startpunkt für die Branche gesetzt war, dem Gebrauchtwagen einen neuen Stellenwert zu geben. Die Mehrzahl der Eurotax-Entwicklungen der letzten 30 Jahre, wie zum Beispiel Autowert oder Versicherung Online, sind heute täglicher Standard der Branche. Was uns von Helmuth Lederer mitgegeben wird, ist trotz aller körperlichen Beeinträchtigungen niemals die Neugierde und die Schaffenskraft zu verlieren. Also, bleiben wir neugierig und voller Tatendrang.
Die März-Ausgabe von AUTO & Wirtschaft war soeben fertig gedruckt, als Helmuth H. Lederer starb: Dass das Schlusswort (Seite 66) seine letzte publizistische Tat sein würde, hätte niemand von uns gedacht. Helmuth H. Lederer wurde mittlerweile im engsten Familienkreis verabschiedet.
Herausgeber Gerhard Lustig: Noch an seinem 77. Geburtstag im Februar sprach HHL von großen Zielen für seinen Verlag.
„Stimmt es oder nicht?“ Für wenige Menschen sind Bezeichnungen wie „Urgestein“ oder „Charakterkopf“ so treffend gewählt wie für Helmuth H. Lederer. Er konnte poltern, stur und zäh seine Ansichten verteidigen, schaffte es dabei aber immer, sich bei Freunden und Gegnern durch profunde Sachkenntnis und Charme zu empfehlen. Der Verleger und Entrepreneur verstarb am 4. März im Alter von 77 Jahren während des Genfer Automobilsalons. Lederer war Gestalter der neueren Autogeschichte. Als Eurotax-Gründer verschaffte er Gebrauchtwagen in Österreich und später in 24 Ländern Europas, darunter Deutschland und die Schweiz, stabile Marktwerte. Bei ihm wusste man, nicht angelogen zu werden. Er konnte einem die Meinung sagen, ohne Rücksicht auf Rang und Person. In der Schweiz lebend, blieb er Österreich sein Leben lang verbunden. Lederer war maßgeblich daran beteiligt, dass es seit nunmehr 45 Jahren den wöchentlichen Eurotax-Brancheninformationsdienst gibt.
Es begann mit geborgten 800 Schilling Seine Karriere startete der in Addis Abeba geborene und in Kärnten aufgewachsene Lederer mit von der Schwiegermutter geborgten 800 Schilling, um sich als Werbezeichner beim damaligen Suzuki-Importeur Wöhrer zu entwickeln. Eurotax bestimmte seinen Erfolgsweg. Als er 2000 sein Lebenswerk verkaufte, tat er das mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Drei Jahre später gründete Lederer mit dem Autor dieser Zeilen den A&W Verlag, um mit AUTO & Wirtschaft einen neuen, offenen Fachverlagstyp zu kreieren. Schreibenden Liebdienern, die keine eigene Meinung zustande brachten, setzte er journalistische Offenheit entgegen: Mit der Formel „Stimmt es oder nicht?“ parierte Lederer jede Kritik an seinen Medien und seinen Redakteuren.
Kommerzialrat? Nein, das wollte Lederer nicht sein Ohne Rücksicht auf die kammerale Meinung lehnte er die Würdigung seiner Verdienste mit dem Kommerzialratstitel ab, zu sehr ärgerte ihn die inflationäre Verteilung an Leute mit viel Eitelkeit und geringem Sachverstand. Noch an seinem 77. Geburtstag im Februar sprach er von großen Zielen, weitere Fachmedien in Österreich und in der Schweiz zu lancieren. Alles mit Eigenmitteln, wie er stolz verkündete. Für ihn war es unerträglich, Steuermittel zu erhalten, von Fördergeldern abhängig zu sein. Er galt als Gewissen der Autobranche, als Mahner und Antreiber. Er war eine moralische Instanz, seine Stimme hatte Gewicht und sie wird fehlen, spätestens beim 45. Eurotax-Branchenempfang mit rund 800 Gästen im Festsaal – Lederers Erfindung übrigens.
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