AUTO & Wirtschaft 04/2015

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April 2015

Branchendaten

DIE GRÖSSTEN HÄNDLER Händlerrechte Ist der „Kuschelkurs“ gescheitert?

Autoindustrie Genfer Salon als Stimmungsbarometer

Werkstattalltag Vorzeigebetrieb mit sozialem Anliegen

Klimaservice Neue Auflagen prägen den Markt

Zum Herausnehmen! APRIL 2015

Stundensätze

SELBER KALKULIEREN Umfrage Gewinner im rückläufigen Markt

Marktlage Auslastung und Volumen fehlen

Trends Farben werden immer komplexer

Reportagen Qualität setzt sich durch

Eigenverantwortung gefragt: Der Lackierer muss entscheiden und gegenüber dem Sachverständigen argumentieren, ob beilackiert wird.

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Die Kalkulation der Politiker

ANSICHT

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Kein Copy-and-paste-Verlag Konkurrenz durch das Internet, Stellenabbau in den Redaktionen, Kritik an der Berichtsqualität: alles Entwicklungen, die Printmedien in ihrer Existenz bedrängen. Sich in der Zeitung über das aktuelle Geschehen zu informieren, kippt zunehmend zugunsten von Online-Informationen, weil das allermeiste gratis ist. • Gratis ist der Tod allen Wirtschaftens. Bisher zahlen nur knapp 5 Prozent der Online-User für Journalismus im Netz. Wenn sich daraus dann die gedruckten Zeitschriften bedienen, dürfen sie sich nicht wundern, keinen Ausweg aus der Printkrise zu finden. Die Uniformität der Artikel entwürdigt unseren Berufsstand, führt ins Verderben, weil geringe Entlohnung bei immer dünnerer Personaldecke jeden Einsatzwillen in Richtung seriöse Berichterstattung schmälert. • Heruntergebrochen auf unsere Welt des Fachjournalismus stellen wir den öffentlich in den Raum gestellten Genozid der Printpresse die Qualität zur Realitätsnähe in den Vordergrund. Ich zitiere gern ein Erlebnis vom jüngsten Genfer Automobilsalon, der an den Pressetagen deutlich die personelle Erosion der Redaktionen zeitigte. • Zu wievielt wir denn vor Ort wären, fragte ein Importeur von Rang und Namen und ich antwortete: Zu acht! Ob denn das nicht auch mit weniger Personal durch Copy-and-paste-Strategie zu bewerkstelligen sei, kam als Gegenfrage und ich antwortete mit einem klarem Nein zum Vorgang des reinen Kopierens und Einfügens in unserer (Lederers) Medienwelt. • Wir sind kein Copy-and-paste-Verlag, jedes Medium hat bei uns eine eigene Redaktion und Anzeigenvermarktung. Die Eigenständigkeit des jeweiligen Mediums „Print“ wie „Online“ zu garantieren ist uns wichtig. Internet ist uns keine assistierende Sterbehilfe, der Zeitungstod kann warten!

Gerhard Lustig, Herausgeber: „Der neuen –meist auf kostenlos orientierten – OnlineMacht der Leser begegnen wir mit sauberer Recherche und getrennt eigenständiger Berichterstattung.“

Mag. Heinz Müller, Chefredakteur, über die Politiker: „Hat die Regierung einkalkuliert, dass sie durch geringere Neuwagenverkäufe auch weniger Steuereinnahmen hat?“

rinnern wir uns mit Freuden zurück an den Februar 2014, der mit 27.589 Neuzulassungen ein außergewöhnlich gutes Ergebnis brachte. Nicht eine Flut an neuen Modellen reizte damals die Österreicher zum Kauf, sondern die Furcht vor der Zukunft. Denn mit 1. März vergangenen Jahres trat die Neuberechnung der NoVA in Kraft (außerdem wurde die Versicherungssteuer erhöht). Da kauften viele Kunden rasch, auch der eine oder andere Händler ließ noch (meist PS- und volumenstarke) Neuwagen zu, um sie später als Gebrauchtwagen zu verkaufen. • Kein Wunder also, dass damals die Zahl der Neuzulassungen stieg, und zwar gleich um 30,16 Prozent. Ebenso wenig verwundert, dass heuer ein Rückgang zu verzeichnen war. Dass jedoch im Februar nur 20.641 Neuwagen zugelassen wurden und wir kumuliert bei 44.068 Autos stehen, lässt für die kommenden Monate nicht viel Gutes erwarten. Nur zum Vergleich: In den Jahren zuvor waren wir Ende Februar stets bei etwas mehr als 50.000 Einheiten (außer 2013 mit 48.957 Stück). • Und die Regierung? Die berät monatelang über die Steuerreform, lässt alle (auch die gesamte Kfz-Branche und die verunsicherten Käufer) im Unklaren und präsentiert dann kurz vor Ostern ein Ergebnis, das uns alle verärgert: Denn das Versprechen vom Vorjahr, die Autofahrer nicht noch einmal zu belasten, war offenbar nichts wert. • Betroffen sind immerhin bis zu 300.000 Autofahrer, die Dienstwagen haben und durch die Anhebung des Sachbezugs von 1,5 auf 2 Prozent des Brutto-Ankaufspreises mit Mehrbelastungen von monatlich bis zu 100 Euro rechnen müssen. Dass dies starke Auswirkungen auf die Händler und Importeure haben wird, scheint klar. • Kurze Frage: Hat die Regierung auch einkalkuliert, dass durch weniger Neuwagenverkäufe die Einnahmen durch Mehrwertsteuer und NoVA sinken? Vermutlich nein, befürchtet Ihr

Ihr

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AUTO & Wirtschaft • APRIL 2015


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INHALT

ALLRAD LIFESTYLE ABENTEUER

Verleger: Helmuth H. Lederer (1937–2014) Eigentümervertreter: Peter Affolter

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4/2015, 28. Jahrgang Cover-Werbung: AVL DiTest MEDIENINHABER UND ANZEIGENVERWALTUNG A&W Verlag GmbH (FN 238011 t) 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 T: +43 2243 36840-0 F: +43 2243 36840-593 E: redaktion@autoundwirtschaft.at I: www.autoundwirtschaft.at Geschäftsführer und Herausgeber: Gerhard Lustig, DW 527 M: +43 664 8229485 E: lustig.gerhard@autoundwirtschaft.at Redaktioneller Verlagsleiter: Philipp Hayder, DW 526 M: +43 664 8223301 E: hayder.philipp@autoundwirtschaft.at Chefredakteur: Mag. Heinz Müller, DW 523 M: +43 664 8221660 E: mueller.heinz@autoundwirtschaft.at Redaktion: Dr. Nikolaus Engel, DW 525 M: +43 664 8493231 E: engel.nikolaus@autoundwirtschaft.at Matthias Kreutzer, DW 579 M: +43 664 88368584 E: kreutzer.matthias@autoundwirtschaft.at Dieter Scheuch, DW 575 M: +43 664 2359052 E: scheuch.dieter@autoundwirtschaft.at Stefan Schmudermaier, DW 576 M: +43 664 2359053 E: schmudermaier.stefan@autoundwirtschaft.at Redaktionelle Mitarbeit: Dr. Martin Brenner, Uschi Ernst, Peter Homola, Dr. Friedrich Knöbl, Gerald Weiss Anzeigenmarketing: Prok. Stefan Binder (Leitung), DW 522 M: +43 664 5285661 E: binder.stefan@autoundwirtschaft.at Martin Eggenfellner, DW 520 M: +43 664 8229494 E: eggenfellner.martin@autoundwirtschaft.at Alexander Keiler, DW 521 M: +43 664 8229487 E: keiler.alexander@autoundwirtschaft.at Hbv. und Leitung Administration: Annemarie Lust, DW 597 M: +43 664 8229479 E: lust.annemarie@autoundwirtschaft.at Schwesterpublikationen: AUTO BILD Österreich AUTO-Information AUTO-info4you FLOTTE & Wirtschaft 4wd + ALLRADKATALOG AUTO&Wirtschaft Schweiz AUTO BILD Schweiz aboutFLEET Grafik: graphics – A. Jonas KG 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 T: +43 2243 36840-594 E: jonas.alexander@autoundwirtschaft.at Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH 3580 Horn, Wiener Straße 80 Bezugspreis: Jahresabonnement (11 Ausgaben) Inland: € 68,– exkl. 10 % MwSt (Einzelpreis Inland: € 8,– inkl. 10 % MwSt); Ausland: € 85,– Bankverbindung: Bank Austria UniCredit Group, BLZ 12000, Konto-Nr. 51844 097 901 IBAN = AT63 1200 0518 4409 7901 BIC = BKAUATWW UID = ATU57361312 Gerichtsstand: LG Korneuburg Verbreitete Auflage: 12.500 Stück Erscheinungsweise: monatlich (Juli/August Doppelnummer) mit Supplements laut Mediadaten 2015 Grundlegende Richtung: unabhängige Fachzeitschrift für alle, die vom Kraftfahrzeug leben Manuskripte: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie werden nur retourniert, wenn Rückporto beiliegt.

Aspekte Emissionen: Renault bleibt an der Spitze Reifen: BRV und VRÖ „drohen“ Industrie

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Thema

Thema

Händlerranking: Spieglein an der Wand

AUTO & Wirtschaft listet die größten Autohändler Österreichs auf Seite 14

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Handel Ertragsstudie: Taten statt Worte! Analyse: Hinter den Marktkulissen Teissl: Endspiel in Kärnten Automessen: Von Innsbruck bis Eisenstadt Ostfantasie: Flucht aus Russland Alterspension: Wenn Zusperren teuer kommt

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Management

Handel Automessen im ganzen Land

Seite 24

ZUM HERAUSNEHMEN: APRIL 2015

Stundensatzkalkulation, komplexe Farbtöne und Auslastung beschäftigen die Lack- und Karosseriebetriebe

Stundensätze

SELBER KALKULIEREN Umfrage Gewinner im Markt rückläufigen

Marktlage und Auslastung Volumen fehlen

Trends Farben werden r immer komplexe

Reportagen Qualität setzt sich durch

gefragt: EigenverantwortungentscheiDer Lackierer muss dem den und gegenüberargumenSachverständigen wird. tieren, ob beilackiert

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Händlermarke: Mit Aha-Erlebnissen Statistik: Wie tief darf es noch gehen? JATO: Wir haben die „rote Laterne“ VÖL: Die Liebe zum Leasing Genf: Ein Salon ohne wirkliche Höhepunkte Goodyear Dunlop: Damit es wieder rund läuft Webasto: In eine wohlig warme Zukunft Dekra: Gebrauchte mit Brief und Siegel Gewährleistung: Kein Persilschein für Händler Umfrage: Höherer Sachbezug

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Wirtschaft WashTec: Saubere Autos als Visitenkarte Schmierstoffanalyse: Das schwarze Gold Garanta: Versicherung als Ertragsbestandteil Lukoil: Aus zwei mach eins Delphi: Automatisiert durch Amerika RealGarant: Eine Rate für alle Marken Falken: In der Fahrschule des Weltmeisters Willhaben.at: Mit der Werkstätte verbunden Trost: Über Plan ab in die neue Zukunft Total: Schutz der Marge ist unsere Aufgabe Santander: Vollgas auf 2 Rädern WM Fahrzeugteile: Im Rennen um die Teile Stieger Software: Die Früchte der Arbeit

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Gewerbe

Management Beim Genfer Salon blieben dieses Mal Seite 40 einige Fragen unbeantwortet

AUTO & Wirtschaft • APRIL 2015

Liqui Moly: Da kommt mehr raus NGK: In einem ausgereizten Markt Mewa: Gefahrstoffe: kein Problem Die Werkstatt: Reparieren für den guten Zweck Papinski: Leidenschaft seit Generationen Kältemittel: Der Klimawandel geht weiter AVL DiTest: Neues Feld, neue Chance Berner: Frischer Duft statt schlechter Luft

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Wirtschaft Der Schmierstoffmarkt ist im Umbruch, was bedeutet das für den österreichischen Markt? Seite 54

Gewerbe Das Kältemittel R1234yf bringt viele neue Klimaservicegeräte ab Seite 75 Hella Gutmann: So wird es schneller kalt Kastner: Der Zwilling für beide Mittel Würth: Selbstverständliche Leistungen Waeco: Für alle Fälle gut gerüstet Ginner: Der Spezialist fürs Klima Texa: Bi schadet nie Nissens: Globale Kompetenz Mann-Filter: Der Bio-Filter Sun: Für alle Fälle ARBÖ: Einmal jährlich zum Klima-Check Mahle: Servicegeräte vom OE-Spezialisten ContiTech: Produktinfo übers Smartphone Ferodo: Umfassende Modellabdeckung NTN-SNR: Video hilft den Kfz-Technikern Bosal: Wenn’s rollt, dann rollt’s! Borbet: Die Speichen für den Stern Dayco: Spannend bis zum Schluss ZF: Schläge und Stöße – bitte nicht im Auto! Gates: Kleiner Fehler, große Wirkung Interpneu: Felgen-Collection erschienen Schrader: Im Herbst geht’s richtig los Neue Produkte

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Menschen Mapfre: Vertriebsdirektor Österreich ernannt

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Tesla: Weiterer Aufbau

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Leserbriefe

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Ansichten Müller und Lustig Knöbl: Patrioten

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Gratulation den Sie 24 Siegerbetriebe dürfen für ihr herausragendes Ergebnis im Zuge der Kundenbefragungen nach einem Neuwagenkauf sowie einem Werkstattbesuch nun für ein Jahr die Auszeichnung „Top Kundenzufriedenheit 2014“ ihren Kunden präsentieren. Der Award dafür wird auch wieder 2015 vergeben. Die Kernwerte, deutsche Ingenieurskunst und emotionales charaktervolles Design sind nach Jahren der Irritation mit dem Launch von Adam, Mokka, Cascada u.v.m. wieder in die Köpfe der Opel-Kunden zurückgekehrt. Den Grundstein dafür haben jedoch die leistungsstarken Händler und Servicepartner im Land gelegt, die das Comeback der Marke Opel im Markt umsetzen. Zusammen mit einem wettbewerbsstarken Produktportfolio revidieren die OpelPartner so manche Klischees und Vorurteile über Opel beim Käufer, wie die steigenden Verkaufszahlen belegen. Gerade jetzt, wo neue Impulse die Marke Opel beleben, braucht der Handel eine zusätzliche und differenzierende Profilierung. Die Händlerleistung muss in Zeiten, wo


gerbetrieben 2014! der erste Kundenkontakt im Internet stattfindet, wieder erlebbar sein, der Kunde vom Handel im Netz frühzeitig mit einem deutlichen und differenzierenden Leistungsversprechen und einem nahtlosen Übergang zwischen der Online- und Offlinewelt angesprochen werden. Die 24 Gewinner 2014 zum Beispiel bekamen ihre Wertung zur „Top Kundenzufriedenheit“ aus ihren eigenen Kundenkreisen. Ein Beleg dafür, dass ihr Lieblings-Opel-Partner den Kunden nachhaltig zu überzeugen vermag. Im Kauf- bzw. Serviceprozess haben somit alle Beteiligten ihre Verantwortlichkeiten: Der Hersteller schafft mit der Markenkraft eine Grundbegehrlichkeit, die Händlermarke das Vertrauen, um mit einem überzeugenden Leistungsversprechen Kunden zu gewinnen. Im immer intensiveren Zusammenspiel von On- wie Offlinekanälen können Hersteller und Handel, ohne zueinander in Konkurrenz zu treten, den Kunden durch ein positives Produkt- und Handelserlebnis gewinnen und loyalisieren. Dieses Ziel wird auch 2015 angepeilt und prämiert!

v.l.: Peter Feller/Mairhuber, Konrad Pristernik/GMA, Maximilian Seidl/Seidl, Alexander Struckl/GMA, Christian Talpa/Eisner Neusiedl, Fritz Standhartinger/Standhartinger, Christine Einfalt/Einfalt, Rudolf Wagner/Köfler & Ernst, Lambert Schlögl/Brantner Laa, Herbert Scheichl/Scheichl, Herbert Theussl/ Theussl, Hermann Neubauer/Neubauer, Annemarie Bidmon/Bidmon, Julian Komposch/Gspandl, Norbert Christ/Christ, Susanne Garher/Ebner Brunn, Albert Bach/Bach Werbung


ASPEKTE Emissionen: Renault bleibt an der Spitze Wie schon 2013 stand Renault auch im Vorjahr an der Spitze der saubersten Autohersteller in Europa: Jeder Renault stieß im Schnitt 108,4 Gramm CO2 pro Kilometer aus. Auf den Plätzen 2 und 3 folgten die französischen Kollegen von Peugeot und Citroën mit 109,4 bzw. 111,4 Gramm. Hingegen belegten die 3 deutschen Nobel-Hersteller Audi, BMW und Position Marke 2014 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20

Renault Peugeot Citroën Toyota Nissan Seat Fiat Skoda Ford Volkswagen Suzuki Dacia Volvo Mazda Hyundai Opel/Vauxhall Kia Audi BMW Mercedes-Benz

Mercedes eng aneinandergereiht die Plätze 18 bis 20 (Details siehe Tabelle). Interessant ist ein Blick auf die einzelnen Länder: Österreich verbesserte sich mit 127,4 Gramm um 3,1 Gramm im Vergleich zu 2013, lag aber über dem europäischen Schnitt von 123,3 (-3,5 g) Gramm. Länder mit hohem Kleinwagenanteil sind weiter führend.

CO2-Ausstoß (g/km) 2014 2013 108,4 109,4 111,4 112,5 113,8 117,3 117,3 121,5 121,7 123,3 124,4 125,8 126,2 128,9 129,7 130,3 130,9 132,4 133,2 133,5

110,1 114,8 116,3 115,9 129,2 118,8 118,1 125,3 122,0 127,8 127,1 127,1 132,0 135,0 129,7 132,0 129,5 135,0 135,7 139,4

Differenz Position 2013 -1,8 -5,4 -4,8 -3,3 -15,4 -1,5 -0,8 -3,8 -0,3 -4,5 -2,7 -1,3 -5,8 -6,1 0 -1,7 1,4 -2,6 -2,4 -5,9

1 2 4 3 12 6 5 8 7 11 10 9 17 15 16 14 18 19 20

Pirelli unter China-Einfluss Der größte Aktionär von Pirelli, Cam Finanziaria SpA, verkauft seinen Anteil von 26,2 Prozent für knapp 1,9 Milliarden Euro an die China National Chemical Corporation, die wiederum die bei uns erhältliche Marke Aeolus führt. Akzeptieren alle Eigner die Offerte, kontrolliert der Staatskonzern künftig 65 Prozent des 1872 gegründeten Unternehmens. Die italienischen Aktionäre um Tronchetti Provera und die Banken Intesa und Unicredit (darin ist die Bank Austria korporiert) halten künftig 22,6 Prozent, die russische Rosneft 12,4 Prozent.

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Vorführwagen: längere Frist? Gremialobmann Komm.-Rat Burkhard Ernst fordert eine längere Frist, innerhalb derer Vorführfahrzeuge verkauft werden dürfen (derzeit sind es 6 und in Ausnahmefällen 12 Monate). Innerhalb dieser Frist sind Vorführautos von der NoVA befreit und als Teil des Umlaufvermögens voll vorsteuerberechtigt. Laut Ernst wird es für die Betriebe immer schwieriger, die Autos innerhalb dieser Frist

abzusetzen. Daher wäre eine Ausdehnung auf 24 Monate angebracht. Er glaubt, dass es zu einem noch stärkeren Marktdruck kommen wird.

Waschstraße: Fendrich-Privatkonkurs Nach Passiva von 2,35 Millionen Euro wurde Mitte März der Privatkonkurs über Andrea Fendrich-Sator eröffnet. Sie betrieb seit 2007 in Oeynhausen eine Waschstraße, die jedoch schon 2010 in Insolvenz geriet.

Forstinger neu geordnet Zu Redaktionsschluss waren noch nicht alle Details klar: Fix ist jedoch, dass Klaus Müllner, geschäftsführender Gesellschafter der Forstinger Österreich GmbH, im März den Forstinger-Komplex neu geordnet hat. Laut Müllner hat man „keine Bankschulden mehr“. Er spricht von einer „österreichischen Lösung“. Die neue Eigentümerstruktur läuft als PS Markt GmbH; Lieferanten und Mitarbeiter wur-

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den bereits in Kenntnis gesetzt. Müllner sieht dadurch neue Möglichkeiten für Geschäftsbeziehungen.


ASPEKTE

„Schweizerhaus“ als Opener Rund 300 Partner aus dem Kreis der Autohändler und Werkstätten folgten dem alljährlichen Ruf von Castrol Austria ins Prater-Bierlokal „Schweizerhaus“, um sich unter Gleichgesinnten bei Stelze und Bier auf die Frühjahrssaison einzustimmen. Geschäftsführer Gerhard Wolf vernahm in seinen Gesprächen Signale,

dass die Werkstattauslastung sich wieder bessere. Allerdings sind viele Markenhändler und auch freie Werkstätten skeptisch, die Vorjahresergebnisse im Servicegeschäft wieder erreichen zu können. Castrol wiederum vermittelt den Partnern Hilfestellung durch schwierige Marktverhältnisse.

HDI vermeldet leichten Rückgang Im vergangenen Jahr seien die Prämien in der Kfz-Haftpflichtversicherung von 57,1 auf 55,1 Millionen Euro gesunken,

heißt es bei der HDI. Hingegen verzeichnete das Unternehmen bei den Kaskoversicherungen einen leichten Zuwachs.

Daimler Insurance ehrt CarGarantie Dr. Ingo Telschow, Klaus Entenmann (beide Daimler Financial Services AG), Axel Berger (Vorstandsvorsitzender der CG Car-Garantie Versicherungs-AG), Dr. Tim Veil (Finanzvorstand CarGarantie) (v. l.) Seit 10 Jahren kooperieren Daimler Insurance Services und CarGarantie in den Bereichen Garantie und Kundenbindung, mittlerweile gibt es in 11 Ländern Vereinbarungen für die Marken Mercedes und smart. Dies gilt für Neu- und Gebrauchtwagen ebenso wie für Nutzfahrzeuge, Transporter und Reifen.

Vor Kurzem wurde CarGarantie von Daimler Insurance Services als „Versicherer des Jahres 2013/2014“ ausgezeichnet. Als Grund nannte das Unternehmen das hohe Maß an Zuverlässigkeit und die stabilen, fairen Prämien. Daimler Insurance Services vermittelte 2014 etwa 1,4 Millionen automobilbezogene Versicherungen.

Umsatzkaiser im „trend“ Das Wirtschaftsmagazin „trend“ thematisierte in seiner 4er-Ausgabe 2015 das KfzMarkenranking nach Umsatzerlösen im Vergleich zu den Marktanteilen nach Stückzahlen und bediente sich dabei der Recherchen von Dr. Fritz Knöbl in AUTO & Wirtschaft (Heft März 2015 ab Seite 22). Eine ausgewogene Relation zwischen Absatzmenge und Erlösen, so die Ansicht der

„trend“-Redaktion, zeigen demnach lediglich Ford, Opel und Fiat. Renault und Hyundai weisen diesem Ranking nach eine besonders hohe Diskrepanz zwischen Stückzahlen und erzieltem Umsatz aus. Marktleader VW/Porsche ist auch in Knöbls Betrachtung unangefochtener Spitzenreiter, zeigt jedoch auf, welche Marken ihre Absatzzahlen mit Scheinzulassungen aufblasen.

BRV und VRÖ „drohen“ Industrie Sollte kein Umdenken Richtung „Stärkung des Reifenfachhandels“ bei den Premiumreifenherstellern stattfinden, bedarf die Markenpolitik im Handel einer generellen Revision, lautet das Resümee der Industriegespräche mit dem BRV unter Einschluss des VRÖ. Und zwar in der Form, dass Hersteller, die bisher eher ein Schattendasein geführt haben, bei Nachweis einer guten Produktqualität in den primären Fokus der Vermarktungsstrategien des spezialisierten Reifenfachhandels gerückt werden. Zuvor sollte alles versucht werden, wieder ein gemeinsames Verständnis für eine optimale Marktbearbeitung zu erlangen.

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a e u n s wa e L tlich ser rt al l und telle i D f s s e e e . d u ha in sc on b este Han fe e rung f h sc er b der ngri teue h i h s hö sic he E -Be n n se atlic age sta nstw e Di

st r e rter l wi l e ! di en ua en z nn ung reich se d ing ter mü e hw en Kun uc nbed Ös der k eu a n e – e d in ie uf n e ß m w r o a i r h a w er n gr er r d nse i st en R uto Imm nde it d i A W u . m to ch Ku Au litis Das rswo die etzt n j . a am , po ren nde uch e wi st n a

Auf Franz Mayers Mazda-Landkarte im Verkaufsgebiet St. Pölten-Stadt und -Land markieren Lilienfeld, Hofstetten und Pressbaum besondere Einsatzpunkte. Es sind die Kfz-Betriebe seiner drei Mitstreiterinnen Renate Kohl (Schrittwieser), Maria Steinwendtner (Kofler) und Sabine Wanderer. Das Quartett ist seit Jahrzehnten, ja seit Kindestagen, gut aufeinander eingespielt und motiviert sich trotz aktuell schwieriger Marktbedingungen stets aufs Neue. Mayer erfüllt die Standards des Werkes und die Strategien des Importeurs und sorgt für den nötigen Nachschub an Fahrzeugen, Material, Werkzeug und Schulungen in seiner Partnerliga. Vor Ort in den Regionen wiederum revanchieren sich die Damen bei ihren Kunden mit begeisternder Leistungsbereitschaft und zeigen auch jedem die Freude an ihrer Arbeit. Das Konzept funktioniert. Auf diese spezielle Konstellation vertrauend, verkauft der seit 1969 in St. Pölten etablierte „Mazda Mayer“– nur so kennt ihn seine Umgebung – jährlich rund 300 Neu- und 200 Gebrauchtwagen. Mayer bildet auch die Vertrauensverbindung zum Importeur, er sorgt für das richtige Drumherum, damit die volle Leistungskraft seiner Vertriebskooperation beim Kunden ankommt: heute wie auch morgen!

Markenbotschafter(innen)


da az ags erM r t n tn vo d Er Par r e un da hr fü lgs- Maz s nd ft rfo en ru hä E e h l c c n s el Ge gute ichis rst azda die , e e H re rl M . Um ie en Bei Ke st d ster e h ma r c . ö is ger nhöh zu he , fas er n . t w t i n z d te en ft icht uge izier hei Gü stria ten m a m h w uf A pl ohn geAu sich usa m w rsc so e z s e en m g a ko n au aft rt lb u hun t un te G enk a h ie . al rd hs e P ha sc e rk des Bez glic tig, ndle den a t n ein it ö ö t e s ä u n s n n i m i K H e n e r t be am gEin ndle wir rbei wen sere sere ha n d jün r , n n a e r ä n t e eg i u nu n e H t tn au eg me n w nd a ar nd li er l ozen lfen P pfl am erfe ir u rst e d r u a s e zd ent nitt, ,8 P en, h nZu n, w rd. W ller a 0 t z a e l iI n M Pro nsch bei ch r Bo zu ha . Be e e h g e m e n g i isc n 1,6 nch hun iedr nen de äum üb insa h e n I ic n ra vo ur sc di us me rre nne m B -For and ver rme. cha ar a e t e S t u w a s MU uf d z ie A da- ven ir rd sp eö In d w 0 Di rags übe er K en A Gel er d Maz , m d t t h d r n e Un it 5 e c n l E tli udie wir tner ir u n al isch en. m u st och de r St dem Par n w rde d fr o e K ste t. In ren reif n we g un ren ch n e 5, g g u n X- sten lie uns nen nate iftu auba er a . C r r o e 6, ng wi titio n M sch rsch artn mm da r jü tens h z e s P e e u b s e de es ve hst er B eic Ma ns er uü c 2, eine lso b terr a nä neu t – z uns titio s d s t n az 015 ist a nz Ö mi üste tze Inve M 2 a a ü r g ir d s– ge erst der to n w Maz n in u t t e r n . u en n A hab rkt tne oz ue – . ar e Ma Pr f n X-5 am en P iern H n l e M ü l f mb , t f und ilien it a zu ee i G M 3 a ße 3 ers m lge m i r a h t CX dellf t, um Erfo Die Marke Mazda und ihre willensstarken Leistungsträgerinnen sind Franz Mayers Erfolgsfaktoren. Sie leisten us Stra ört .at A e o W t z a m m M üs gute Arbeit und bekommen das Gefühl vermittelt, eine Rolle in einer Organisation zu spielen, die etwas bewirkt! zd Die am oo sa r ge ein Ma st- furt ewsr n m Er gen a-n ge Mag. Sabine Wanderer, Renate Kohl, Ing. Maria Steinwendtner, d a Kl maz Mazda Wanderer, Pressbaum: Mazda Schrittwieser, Lilienfeld: Mazda Köfler, Hofstetten: „Wir 9 . 2 w „Für uns passt es zusammen!“ Aufhören? Geh’ na bitte!“ gehen realistisch ans Tagwerk!“ 90 ww

Franz Mayer, St. Pölten, setzt in der Vermarktung und im Service von Mazda seit Jahren allein auf die Unterstützung „seiner“ Unternehmerinnen.


THEMA

Spieglein, Spieglein an der Wand Wer sind die größten Autohändler im ganzen Land? Dieser Frage sind wir mit Hilfe der Creditreform anhand der Umsatzdaten 2013 nachgegangen. Ausschlaggebend waren nicht die Umsatzzahlen der einzelnen Unternehmen oder Betriebe, wie sie im Firmenbuch aufscheinen. Die Redaktion war vielmehr bestrebt, daraus den jeweiligen Gruppenumsatz zu ermitteln. Von Dr. Friedrich Knöbl

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ei manchen, wie etwa der Porsche Inter Auto GmbH & Co KG (VW, Audi, Skoda, Seat, Porsche), geht das ganz einfach. Da wurden schon vom Konzern die Umsatzzahlen all seiner Autohäuser zusammengefasst. Mit 1.520,5 Millionen Euro ist die unanfechtbare Nummer 1 doppelt so groß wie die zweitplatzierte Pappas-Gruppe (Mercedes Pkws und Lkws) mit 778,0 Millionen. Deren Einzelunternehmen sind in den Umsatzstatistiken nicht nur unter dem Logo „Pappas“, sondern etwa auch unter Wittwar und Retterwerk zu finden.

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1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76

S S W W OÖ W St S OÖ W W T W NÖ NÖ OÖ St NÖ W T NÖ S W W T V NÖ OÖ W V K OÖ St OÖ St B NÖ St OÖ NÖ V St OÖ NÖ St St W OÖ St NÖ V V OÖ S T W St N N OÖ K NÖ T NÖ OÖ T K NÖ OÖ W OÖ NÖ St St St T

Porsche Inter Auto GmbH & Co KG Pappas-Gruppe Denzel-Gruppe Wiesenthal-Gruppe Sonnleitner GmbH & Co KG AVAG-Gruppe Vogl-Gruppe Frey-Gruppe Motormobil-Gruppe/Gottlieb Eisner-Gruppe MVC Motors GmbH Unterberger-Gruppe Renault Nissan Wien GmbH Autohaus Senker GmbH Zitta GesmbH. & Co KG Esthofer-Gruppe Laimer GesmbH Weintritt-Gruppe Peugeot Autohaus GmbH Autohaus Schweiger GmbH Birngruber-Gruppe Oskar Schmidt GmbH Keusch-Gruppe Autohaus Liewers AG Autopark GmbH DI Herbert Schneider GmbH & CoKG Lietz GmbH Auto Günther GmbH Toyota Frey Retail GmbH. Rudi Lins GmbH & Co KG Dipl.-Ing. Hans Teissl & Sohn OG Kneidinger GmbH Fior-Gruppe France Car-Gruppe Onlinecars Vertriebs GmbH Kamper-Gruppe Czeczelits GmbH Autohaus Liezen GmbH Autohaus Ortner GmbH Autohaus Ebner GmbH Auto Gerster GmbH Ing. Franz Kuss Autohaus GmbH Hans Geyrhofer & Sohn GmbH Autohaus Waldviertel GmbH Franz Gady GmbH Hirschmugl GmbH & Co KG Rainer Kraftfahrzeughandels AG Thalinger Lange GmbH Robinson KG Karl Orthuber GmbH Ellensohn-Gruppe Gottfried Koch GmbH & Co KG Hans Eder GmbH Vierthaler GmbH Auto Linser GmbH Schwandl Vertriebs KG Autohaus Weiz GmbH & Co KG Peter Göndle GmbH Schirak/Centro Autohof GmbH Autohof Handels- und Service GmbH Spreng GmbH Hans Picker GmbH Slawitscheck GmbH Autohaus Danner GmbH Autohaus Hans Dosenberger GesmbH Auto Krainer GesmbH Bierbaum GesmbH Autohaus Priewasser GmbH Autobetriebe/Lamberg-Gruppe Toferer GmbH & Co KG Dlouhy GmbH Autohaus F. Knoll GmbH Salis & Braunstein GmbH Lease-Car HG Autohandels GmbH Autohaus Pontiller GesmbH

AUTO & Wirtschaft • APRIL 2015

5020 5020 1030 1100 4040 1190 8010 5020 4614 1110 1210 6130 1100 3363 2380 4812 8792 2500 1100 6600 3500 5020 1200 1100 6020 6850 3340 4020 1030 6714 9500 4150 8020 4030 8501 7100 2700 8940 4320 2603 6850 8045 4600 3580 8403 8483 1040 4600 8020 2620 6830 6800 4111 5500 6020 1220 8160 3100 3106 5231 9020 2000 6130 3300 4707 6064 9020 2500 4910 1200 4070 3430 8665 8430 8160 9900

Salzburg *1.520,5 Salzburg 778,0 Wien 332,5 Wien 321,0 Linz 221,8 Wien 216,0 Graz 209,0 Salzburg 134,2 Marchtrenk 123,2 Wien 120,0 Wien 110,4 Innsbruck 103,0 Wien 90,3 Ulmerfeld 88,8 Perchtoldsdorf 87,3 Pinsdorf 85,4 St. Peter 82,2 Baden 81,4 Wien 78,3 Reutte 70,6 Krems 70,5 Salzburg 67,9 Wien 67,9 Wien 67,5 Innsbruck 62,5 Dornbirn 62,2 Waidhofen 61,4 Linz 51,0 Wien 46,1 Nüziders 43,0 Villach 43,0 Rohrbach 42,9 Graz 42,1 Linz 41,1 Lieboch 40,9 Neusiedl 40,8 Wr. Neustadt 38,2 Liezen 35,1 Perg 34,0 Felixdorf 34,0 Dornbirn 34,0 Graz 33,5 Wels 33,3 Horn 33,0 Lebring 31,9 Deutsch Goritz 31,8 Wien 31,5 Wels 31,8 Graz 31,0 Neunkirchen 29,8 Rankweil 29,6 Feldkirch 28,0 Walding 28,0 Bischofshofen 27,5 Innsbruck 27,2 Wien 27,0 Weiz 27,0 St. Pölten 27,0 St. Pölten 25,4 Schalchen 25,0 Klagenfurt 24,9 Stockerau 24,5 Schwaz 23,6 St. Georgen 23,1 Schlüßlberg 22,7 Rum 22,5 Klagenfurt 22,1 Baden 21,9 Ried/Innkreis 21,6 Wien 21,5 Eferding 21,0 Tulln 20,8 Langenwang 20,0 Leibnitz 20,0 Weiz 20,0 Lienz 20,0


THEMA

Beim Pappas-Umsatz ist allerdings zu berücksichtigen, dass diese 778 Millionen auch die Umsatzzahlen des Lkw-Geschäfts umfassen sowie jene des 2013 noch zu Pappas gehörenden Ersatzteil-Großhandels. Eine weitere Besonderheit ist, dass die unabhängigen Pappas-Partner aufgrund ihrer Agentenverträge die Mercedes-Neuwagenumsätze nicht selbst fakturieren. Somit scheint in deren Umsätzen nur die kleine, den Händlern von Pappas eingeräumte Agentenprovision auf, was bei diesen Händlern in der Statistik eine Verzerrung zwischen Umsatz- und Mitarbeiterzahl bewirkt. Dafür sind in den Pappas-Umsätzen auch die von den Partnern erzielten Neuwagen-Verkäufe drinnen. 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 100 101 102 103 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 115 116 117 118 119 120 121 122 123 124 125 126 127 128 129 130

S NÖ NÖ T NÖ K St T W OÖ OÖ NÖ OÖ K T St B St St B St OÖ V NÖ OÖ NÖ NÖ OÖ T N T OÖ St W OÖ B NÖ S T St S T OÖ OÖ K St OÖ K NÖ W NÖ T OÖ St

ABR Automobilvertriebs GmbH Autohaus Hofbauer GmbH Autohaus Lehr GmbH Falch GmbH Brüder Pruckner GesmbH Autowelt Sintschnig GmbH Hans Pugl GmbH Autohaus Strasser GmbH Motor Village Austria GmbH Autohaus Mitterbauer GmbH Auto Lindner GmbH Skala GmbH Knöbl GmbH Autohaus Staber GesmbH & Co KG Autohaus Rudolf Fuchs GmbH August Gaberszik OHG Autohaus Kirschner GmbH Autohaus Ebner GmbH Autoland Fink GmbH Autohaus Strauss GmbH Edelsbrunner GmbH Fritz Pichler GmbH Walter Maier GmbH & Co KG Josef Mann GmbH Autohaus Weichselbaumer GmbH Luckerbauer GmbH Autohaus Eigenthaler GmbH Auto Kriegner GmbH Hermann Huber Autohaus GmbH Brantner Autohaus GmbH Auto Meisinger GmbH Auto Pichler GmbH Neubauer GmbH Auto-Havelka GmbH Gottfried Daxl GmbH & Co KG Autohaus Schatz-Draskovich GmbH Hans Zezula GmbH & Co KG Kaufmann KG Oberhofer Josef GmbH Hermann Berger GmbH Josef Brötzner GmbH Auto Falbesoner GmbH Autohaus Ernst Wipplinger GmbH M. Scheinecker GmbH Autohaus Wiegele GmbH & Co KG Franz Fripertinger GmbH Auto Strasser GmbH & Co KG Motor-Mayerhofer GmbH Autohaus Eckl GmbH John & Co GmbH & Co KG Ing. Peter Meisner GmbH Hans Brunner GmbH Autohaus Seipl GmbH Autohaus Damisch GmbH

5204 3141 3580 6511 3250 9020 8020 6235 1120 4061 5071 2380 4400 9800 6305 8020 7123 8230 6842 7535 8010 4400 6840 3021 4812 2851 3380 4710 6277 2130 6176 4481 8753 1180 4600 7540 2700 5710 6060 8931 5071 6092 4310 4870 9500 8570 4780 9500 3650 1050 3631 6322 4060 8046

Straßwalchen Kapelln Horn Zams Wieselburg Klagenfurt Graz Reith Wien Pasching Wals Perchtoldsdorf Steyr Spittal Itter Graz Mönchhof Hartberg Koblach St. Michael Graz Steyr Götzis Pressbaum Pinsdorf Krumbach Pöchlarn Grieskirchen Zellberg Mistelbach Völs Asten Aichdorf Wien Wels Güssing Wr. Neustadt Kaprun Hall Großreifling Wals Birgitz Mauthausen Vöcklabruck Villach Bärnbach Schärding Villach Pöggstall Wien Ottenschlag Kirchbichl Leonding Graz

20,0 19,7 19,7 19,7 19,5 19,4 19,1 19,1 18,8 18,2 18,0 17,4 17,3 17,3 17,3 17,0 17,0 16,6 16,5 16,3 16,2 16,0 16,0 15,7 15,0 15,0 15,0 14,8 14,8 14,7 14,5 14,5 14,2 14,0 14,0 14,0 13,9 13,9 13,9 13,7 13,6 13,5 13,5 13,5 13,5 13,0 13,0 13,0 12,8 12,7 12,7 12,0 12,0 11,8

* Umsätze in Mio. Euro

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Vergleichen ist manchmal schwierig Das gilt auch für die Nummer 4 des Rankings, der Wiesenthal-Gruppe mit 321 Millionen Euro Umsatz im Jahr 2013. Wobei der große Abstand zu Pappas auf das im Verhältnis doch wesentlich kleinere DAFLkw-Geschäft und den fehlenden Ersatzteil-Großhandel zurückzuführen ist. Auch die Umsatzzahlen der selbstständigen PorschePartner spiegeln nicht deren komplette NeuwagenVerkäufe. Werden diese über die Porsche-Bank finanziert, erfolgt deren Fakturierung an die Leasinggesellschaft direkt durch den Importeur. Im Händlerumsatz scheint für dieses Geschäft nur die Handelsspanne auf. Das führt beim Umsatzvergleich zu niedrigeren Umsatzzahlen (und hat für den Händler den Vorteil niedrigerer Fremdenverkehrs- und Kammerumlagen). Statistische Unschärfen von 10 bis 20 Prozent müssen daher auch bei den von uns verwendeten Bilanz-Umsatzzahlen in Kauf genommen werden.

„Hierzu erteilen wir keine Auskunft“ Mühsam wird es bei jenen Unternehmen, die ihre im Firmenbuch aufscheinenden Umsatzzahlen als Betriebsgeheimnis betrachten. Etwa Dipl.-Ing. Gustav Esthofer, an den ein schriftliches Ersuchen um Abgleichung der im Firmenbuch aufscheinenden Bilanzdaten gestellt wurde. Der daraufhin ausrichten lässt, dass „hiezu keine Auskunft erteilt wird“. In seiner Holding EVV GmbH scheinen 85,4 Millionen Euro (Rang 16) auf. Davon stammen 53,29 Millionen vom VW-Betrieb Auto Esthofer Team GmbH und weitere 23,36 Millionen von der Schwestergesellschaft Autohaus Esthofer GmbH. In der Holding sind auch die (anteiligen) Umsätze des Kia-Vertriebs der S.E.Automobile GmbH (50 Prozent) und der Beteiligung am ehemaligen BMW-Betrieb von Hermanseder, der nunmehrigen drive ME GmbH, verpackt.

Wie viel Umsatz machen Importeure direkt? Beim Autohaus-Ranking konnten auch nicht alle Detailhandelsumsätze der Autoimporteure erfasst

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werden. Komplett ausgewiesen hat sie die DenzelGruppe als Nummer 3 des Rankings. In den 332,5 Millionen Euro sind auch 50 Prozent der Höglinger Denzel GmbH und der zwei gemeinsamen DenzelUnterberger-Unternehmen berücksichtigt. Die anderen 50 Prozent wurden der Unterberger-Gruppe (Rang 12, 103,0 Millionen Euro Umsatz) hinzugerechnet. Auch die Umsätze der für Wien zuständigen Renault Nissan Wien GmbH (Rang 13, 90,3 Millionen Euro) sind in einer eigenen Bilanz erfasst. Ebenso bei der Peugeot Autohaus GmbH (Rang 19, 78,3 Millionen Euro), der Toyota Frey Retail GmbH (Rang 29, 46,1 Millionen Euro) und der Motor Village Austria GmbH von Fiat (18,8 Millionen Euro). Keine Umsatzzahlen gibt es für das Autohaus BMW Wien und den konzerneigenen Citroën-Betrieb – sie sind in die Importeursbilanzen hineinverpackt.

Autohaus Schweiger GmbH kommt auf Rang 20 (70,6 Millionen Euro) und die in Niederösterreich fest verankerte Familie Birngruber auf Platz 21 (70,5 Millionen Euro). Die Autohaus Liewers AG – einst selbst lokaler VW-Importeur – liegt mit 67,5 Millionen Euro knapp dahinter auf Platz 24. Bei BMW haben neben der Denzel-Gruppe (deren 332,5 Millionen Euro auch die Detailverkäufe von Hyundai und Mitsubishi umfassen) die Frey-Schwestern in Salzburg eindeutig die Nase vorn. Mit der Zweitmarke Citroën kommen sie auf einen Gruppen-Umsatz von 134,2 Millionen Euro (Rang 9). Die Familie Unterberger dominiert mit 11 Autohäusern und 103,0 Millionen Euro (Rang 13) Tirol, Vorarlberg und Südbayern. Dr. Rudolf Weinmanns Zitta GesmbH. & Co KG kommt mit der Zweitmarke Kia in Wien und weiterer Umgebung auf 87,3 Millionen Euro, was für Rang 16 reicht. Wie viel BMW Wien in diesem Ballungsraum schafft, wird vom Konzern nicht veröffentlicht. Das Mazda-Geschäft wird von der Familie Lietz in Ober- und Niederösterreich angeführt. Dank ihres zusätzlichen Hyundai-Geschäfts kommen sie auf 61,4 Millionen Euro (Rang 27). Die Rainer AG des Bundesgremialobmanns Burkhard Ernst, einst Kopf an Kopf mit der Lietz-Gruppe, schwört weiterhin auf Mazda-Markenexklusivität und landet mit 31,5 Millionen Euro Jahresumsatz erst auf Rang 46.

Wenige Händler machen Großteil des Geschäfts Bei Renault ist man verblüfft, wie wenige Unternehmen für den Großteil des Umsatzes verantwortlich sind. Da sonnt sich Sonnleitner mit 221,8 Millionen Euro an 5. Stelle der Autohäuser, knapp gefolgt von der Vogel-Gruppe mit 209,0 Millionen Euro am 7. Platz. Gemeinsam mit Renault Wien kommen diese drei Unternehmen auf 521,1 Millionen und sind daher unverzichtbare Säulen des Renault-Vertriebs. Eine ähnliche Bedeutung hat die AVAG-Gruppe für Opel. In Österreich auch für Ford und Peugeot tätig, kommen die in der Holding zusammengefassten Betriebe mit 216,0 Millionen Euro auf den 6. Platz. Als nächstgrößter Opel-Partner schafft die Eisner-Gruppe mit ihren Standorten in Wien, Niederösterreich, Kärnten und dem Burgenland mit einigen Zweitmarken 120,0 Millionen Euro und erringt damit den 11. Platz. Bei Ford beherrschen fünf große Autohäuser den Markt: Die Familie Gottlieb mit dem MotormobilKonzern (Rang 10, 123,2 Millionen Euro), knapp gefolgt von der MVC Motors GmbH mit 5 Standorten in Wien mit 110,4 Millionen Euro (Rang 12). Die Familie Weintritt kommt neben der Zentrale in Baden, den Filialen im Burgenland und mit ihren Beteiligungen in Kärnten und Steiermark auf 81,4 Millionen Euro (Rang 18). Salzburg wird von der Oskar Schmidt GmbH mit 67,9 Millionen Euro (Rang 22) beherrscht. In Tirol ist die Autopark GmbH mit 62,5 Millionen Euro (Rang 25) mit 4 Standorten präsent.

Keine dominanten Händler bei einigen Marken Für Toyota ist weiterhin das importeurseigene Geschäft der Frey Retail GmbH (Rang 29 mit 46,1 Millionen Euro) die sicherste Stütze. Die Keusch-Gruppe landet dank ihrer zusätzlichen Marken mit 67,9 Millionen Euro auf Platz 23. Unverzichtbarer Partner in Tirol und Vorarlberg ist die Familie Ellensohn (Rang 50, 29,6 Millionen Euro). Die Autohaus Mitterbauer GmbH, die durch die Rallye-Karriere von Firmenchef Markus überregionale Bekanntheit erlangte, kam im Jahr 2013 auf 18,8 Millionen Euro. Bei den in Österreich im Verhältnis zur PorscheGruppe, Mercedes und BMW kleineren Marken wie Peugeot, Citroën oder Volvo haben sich keine dominierenden unabhängigen Händler etabliert. Sie landeten alle erst in den Umsatzrängen unter 40 Millionen. Dort findet man auch das einzige markenfreie Unternehmen, die nur im Gebrauchtwagenmarkt etablierte Onlinecars Vertriebs GmbH mit 40,9 Millionen Euro Jahresumsatz im Jahr 2013 (Rang 35). Insgesamt zahlreicher werden Unternehmen unter 12 Millionen Jahresumsatz, weshalb wir diese als Grenze für das Umsatzranking gewählt haben. Wobei es durchaus möglich ist, dass es auch in diesem Bereich Firmenzusammenschlüsse gibt, die in das vorhandene A&W-Händler-Ranking hineinreichen. Doch diese Unternehmen können dann erst im Ranking der Folgejahre berücksichtigt werden. •

Große Unterschiede in der Branche Die das Retail-Geschäft dominierende Porsche Gruppe hat neben ihren PIA-Betrieben keine anderen „Big Player“ aufkommen lassen. Die Autohaus Senker GmbH liegt als größter selbstständiger Porsche-Partner auf Rang 14 (88,8 Millionen Euro), gefolgt von Esthofer (Rang 16) und dem rührigen Alexander Laimer mit 82,2 Millionen Euro (Rang 17). Die Tiroler

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! e k n Da

Das beste Motorenöl. Zum 5. Mal in Folge!

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Unsere Additive, Motorenöle und Autopflegeprodukte reduzieren Reparaturkosten, Spritverbrauch und Schadstoffausstoß. Ihr Auto erhält dadurch seinen Wert und lebt länger. Die herausragende Qualität unserer Produkte verdanken wir vor allem dem Engagement unserer 700 Mitunternehmer/-innen. Denn ein Produkt ist nur so gut, wie die Menschen, die es produzieren und eine Marke ist nur dann erfolgreich, wenn sie die Qualität ihrer Produkte Tag für Tag erneut unter Beweis stellt. Sie honorieren dies und haben uns erneut zur besten Schmierstoffmarke gewählt. Vielen Dank für Ihr Vertrauen und Ihre Entscheidung! Ernst Prost, geschäftsführender Gesellschafter der LIQUI MOLY GmbH

*LIQUI MOLY wurde zum fünften Mal von den Lesern der Auto Zeitung (Ausgabe 06/2015) und auto motor und sport (07/2015) zu Deutschlands Nr. 1 in der Kategorie Schmierstoffe und Motorenöle gewählt.


SPECIAL

Vor 25 Jahren wurde die AutoBank gegründet. Heute präsentiert sich die unabhängige Spezialbank innovativer denn je: Mit modernen Produkten unterstützt sie ihre Partner bei der Entwicklung vom Kfz-Betrieb zum Mobilitätsdienstleister. Von Philipp Hayder

Für die Mobilität von morgen M

ehr als 1.000 österreichische und 640 deutsche Autohäuser vertrauen auf die AutoBank. In vielen Fällen reicht die Zusammenarbeit bereits Jahrzehnte zurück, wurde das Unternehmen doch 1990 im Rahmen des damaligen Tarbuk-Konzerns gegründet. Heute ist die AutoBank ein börsennotiertes Unternehmen mit drei branchenerfahrenen Kernaktionären,

die gemeinsam mit den beiden Vorständen Gerhard Dangel und Markus Beuchert ein klares Ziel verfolgen: „Wir machen unsere Partner fit für die Zukunft.“

Einzigartig am Markt Zur Strategie der AutoBank gehören einerseits zugkräftige Kredit- und Leasingangebote, die am „Point of


SPECIAL

Sale“ den Fahrzeugverkauf erleichtern. „Klug durchdachte Finanzierungsprodukte ermöglichen zusätzliche Umsätze und bilden die Basis für langfristige Kundenbeziehungen“, weiß Dangel. Andererseits stellt die AutoBank ihren Partnern zu marktgerechten Konditionen Lagerfinanzierungen zur Verfügung. „Diese Liquidität ermöglicht es den Betrieben, alle Chancen auf dem hart umkämpften Markt zu nützen, ohne sich in noch größere Abhängigkeiten zu begeben“, unterstreicht Dangel ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal: Als einziger österreichischer KfzFinanzierer ist die AutoBank weder von Fahrzeugherstellern noch von internationalen Finanzkonzernen abhängig. Auch bei der Refinanzierung ist das Unternehmen selbstständig aufgestellt: Dank attraktiver Zinsen nutzen mehr als 40. 000 Menschen in Österreich und Deutschland das Direktsparangebot der AutoBank.

Persönlich und innovativ Diese Selbstständigkeit ermöglicht es der AutoBank, alle Ressourcen auf das Kfz-Geschäft zu bündeln. Die insgesamt 140 Mitarbeiter der Unternehmensgruppe, darunter 9 im Außendienst tätige Gebietsleiter, sorgen für eine marktführende Betreuungsqualität. Außerdem versetzen die kurzen Entscheidungswege die AutoBank in die Lage, schneller

Hingucker im Jubiläumsjahr: Diesen Opel Adam gibt es heuer zu gewinnen. Jede vermittelte Endkundenfinanzierung im Wert von 5.000 Euro entspricht einem Gewinnlos!

Markus Beuchert (l.) und Gerhard Dangel stehen an der Spitze der AutoBank

als alle Wettbewerber auf Veränderungen am Markt zu reagieren. So wurde im vergangenen Jahr das Dienstleistungsportfolio um Factoring erweitert: Diese Finanzierungsform sorgt durch den Verkauf kurzfristiger Forderungen für eine Verbesserung der Liquidität. „Neben Klein- und Mittelbetrieben aus anderen Branchen entdecken auch immer mehr Automobilbetriebe das Factoring“, berichtet Dangel. Der nächste Innovationsschritt wird Mitte 2015 folgen. Dann plant die AutoBank die Einführung eines Mobilitätsprodukts, das es den Partnern ermöglichen wird, „Fuhrparkmanagement beim Händler“ anzubieten: ein Meilenstein auf dem Weg in eine Zukunft, in der das Autohaus als kompetenter Dienstleister seinen Kunden bei allen Mobilitätsbelangen zur Seite stehen wird. •


„Von einer Vollkostendeckung bei Garantie und Gewährleistung kann in der Realität keine Rede sein“,

HANDEL

meint Komm.-Rat Ing. Josef Schirak auf Seite 21

„Wir schwimmen offensichtlich gegen den Strom der Branche“, freut sich „Mister Autofrühling“ Paul Zeilinger auf Seite 24

Unterberger: Hyundai in Kufstein neu an Bord Das Mehrmarken-Autohaus der Familie Unterberger in Kufstein wird um 1,3 Millionen Euro ausgebaut; die Marke Hyundai wird neu eingeführt. In der Autowelt sind auch die Marken Jaguar, Land Rover und Mazda vertreten. Der geschäftsführende Gesellschafter Gerald Unterberger plant in Kufstein den Absatz von 130 Hyundai im Jahr 2016, ab 2018 sollen es 170 sein. Da Hyundai in Tirol nur einen Marktanteil von knapp 3 Prozent habe (im Bundesschnitt ist es mehr als das Doppelte), gebe es noch ein großes Potenzial.

Gremialobmannwechsel in Salzburg

Dr. Nikolaus Engel

Paukenschlag im Salzburger Fahrzeughandel zum Auftakt der Auto Messe Salzburg: Josef Nußbaumer (l.), Geschäftsführer von Schmidt Automobile, ist der neue Landesgremialobmann – durch Ämtertausch mit Markus Kaufmann (r.): Er ist nun LGO-Stellvertreter, weil er sich als Parteiobmann der Kapruner ÖVP engagiert. Komm.Rat Elisabeth Frey ist für Öffentlichkeitsarbeit zuständig.

Kia und Santander verlängern Kooperation Ende März wurde die Kooperation der Santander Consumer Bank mit Kia Austria um 3 Jahre verlängert. Laut Michael Schwaiger, Direktor Kfz bei Santander, sind 2014 mehr als 40 Prozent aller Kia durch Santander finanziert worden. Mag. Bernhard Denk, Managing Director von Kia Austria, sagt, dass sich die große Produktpalette vom Kredit bis zum Leasing bewährt habe. Santander ist auch Kooperationspartner von Volvo Cars, KTM, Husqvarna, Suzuki, Harley-Davidson, Vespa, Piaggio, Gilera, Derbi und Moto Guzzi.

Doch keine Gebrauchtwagenmesse in Wien Auf das Frühjahr 2016 verschoben wurde die geplante Gebrauchtwagenmesse in Wien: Laut der veranstaltenden Agentur Nail Communications in Hart bei Graz hätte man für heuer kein für den Besucher akzeptables Ausstellerspektrum zusammengebracht, sodass man sich zum Abbruch der Vorbereitungen entschlossen habe. Für 2016 will man einen neuerlichen Anlauf nehmen, sich aber mehr Vorlaufzeit gönnen. Sollte auch dieser Versuch scheitern, will man das Vorhaben gänzlich ad acta legen.

Autohaus Swoboda in Sanierungsverfahren Mit Passiva von 3,9 Millionen Euro wurde über das Mehrmarken-Autohaus Swoboda in Schwanenstadt und Regau ein Sanierungsverfahren eröffnet: Das Unternehmen ist für Toyota, Hyundai und Iveco tätig. Geschäftsführerin Mag. Nicole Swoboda strebt eine Sanierung bei laufendem Betrieb an, auch das Markenportfolio soll erhalten bleiben. Als Ursachen nennt Swoboda nicht nur rückläufige Absatzzahlen, sondern auch die ausschließlich fremdfinanzierte Übersiedelung des Schauraums ins verkehrsgünstigere Regau.

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Der Lohn zweckfreier Investition Es war einmal eine tolle Marke, die stand für nordische Lebensart, war Liebling der Intellektuellen, war ganz vorn mit dabei, wenn es um Sicherheitsdetails ging. Dann wurde sie von einem großen Amerikaner übernommen, der hatte Ideen eines kombinierten Schauraums mit einer sehr amerikanischen Marke. Kurz darauf war das aber kein Thema mehr, Amerikaner und Schwede wurden erst im Schauraum und, als die Finanzklemme kam, komplett getrennt. Bei der Marke fahren nach kurzen Anläufen keine Autos mehr aus dem Werk. Was richtiges Marketing zu bewegen in der Lage ist, zeigen Konzerne vor, die mit mehreren Marken Erfolgsgeschichten schreiben können. Ob’s die neue Fliese bringt? Ja, absolut! Wenn man einen langfristigen Plan hat!


HANDEL

Taten statt Worte! Im März hat AUTO & Wirtschaft über die jüngsten Studien zu Neuwagenerträgen und zur Garantievergütung berichtet. Die Reaktionen der Importeure sind für Josef Schirak, Einzelhandelssprecher im Bundesgremium des Fahrzeughandels, alles andere als zufriedenstellend. Von Philipp Hayder

A

&W: Durch die Studien der KMU Forschung Austria steht fest, dass Markenhändler im Neuwagenvertrieb durchschnittlich Verluste von 2,8 Prozent einfahren und dass bei Garantiearbeiten nur 75 Prozent des Kundenstundensatzes vergütet werden. Wie haben die Importeure reagiert? Komm.-Rat Ing. Josef Schirak: Wir haben uns Ende Februar mit dem Arbeitskreis der Automobilimporteure getroffen. Von der Stimmung her war dieses Gespräch konstruktiv und positiv, von den Ergebnissen her jedoch nicht: Es kann nicht sein, dass die Verantwortlichen jede Verantwortung ablehnen und ausschließlich auf Gespräche zwischen den einzelnen Marken und ihren Händlern verweisen. Der Importeursarbeitskreis sieht seine Aufgabe vor allem im Auftritt gegenüber Politik und Medien. Schirak: Als Interessenvertreter des Einzelhandels sind wir selbstverständlich zu einer Zusammenarbeit in diesem übergeordneten Bereich bereit. Unabhängig davon ist es jedoch unsere ureigenste Aufgabe, faire Rahmenbedingungen für unsere Branche zu vereinbaren – natürlich nicht im Detail und heruntergebrochen auf die jeweilige Marke, aber im Hinblick auf die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben und im Bezug auf Angemessenheit, Zumutbarkeit und Nachvollziehbarkeit. Bei der katastrophalen Ertragslage sowie bei der mangelnden Kostendeckung von Garantiearbeiten geht es nicht um irgendwelche Details im Kleingedruckten der Händlerverträge. Diese Themen betreffen die gesamte Branche! Wenn die Importeure zu keinen konkreten Handlungen bereit sind, werden die Studienergebnisse aber in den Schubladen verstauben … Schirak: Das werden wir zu verhindern wissen. Ein ganz wichtiger Ansatzpunkt sind dabei die Markenvereine und ihr Dachverband VÖK. Übrigens hat sich

der Arbeitskreis in den mit uns geführten Gesprächen eindeutig zu Händlerverbänden bekannt. Diese Aussage war bemerkenswert, denn bisher haben viele Importorganisationen versucht, die Gründung derartiger Vereine zu unterbinden. Wie stellen Sie sich die zukünftige Zusammenarbeit mit dem Importeursarbeitskreis vor? Schirak: Wir im Fachausschuss Einzelhandel werden weiterhin für geordnete Spielregeln zum Wohl unserer Mitglieder eintreten. Ein Kuschelkurs führt zu nichts. Sollte sich der Importeursarbeitskreis tatsächlich konstruktiven Gesprächen verweigern, werden wir daher auf andere zielführende Aktivitäten setzen. Das kann eine verstärkte Medienarbeit sein …

Für Josef Schirak ist ein „Kuschelkurs“ nicht zeitgemäß – schon gar nicht, wenn es darum geht, das 2013 in Kraft getretene Kraftfahrzeugsektor-Schutzgesetz (KraSchG) mit Leben zu erfüllen

… oder der Weg zu den Gerichten. Schirak: Der Rechtsweg sollte in der Zusammenarbeit zwischen Vertragspartnern immer das äußerste Mittel sein. Wir werden uns jedoch nicht scheuen, die Klärung jener Rechtsfragen voranzutreiben, die im Interesse der gesamten Branche sind. Um ein Beispiel zu nennen: Die Vollkostendeckung bei Garantie- und Gewährleistungsarbeiten steht explizit im Kfz-Sektor-Schutzgesetz, doch in der Realität kann davon keine Rede sein. •

„Interne Probleme“ Man sei jederzeit zu Gesprächen bereit, sagt Dr. Felix Clary und Aldringen, Vorsitzender des Arbeitskreises der Automobilimporteure, zur Kritik des Fahrzeughandels: „Klar ist aber auch, dass markeninterne Probleme zwischen den einzelnen Herstellern und ihren Vertriebsorganisationen geklärt werden müssen.“ Der Arbeitskreis sei weder gewillt noch in der Lage, verbindliche Regeln für die gesamte Branche aufzustellen.

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HANDEL

Hinter den Marktkulissen N

icht nur in der offiziellen Neuzulassungsstatistik war Opel einer der Gewinner des Jahres 2014: Bereinigt man die Daten um die Kurzzulassungen unter 120 Tagen und die als Mietwagen angemeldeten Fahrzeuge, konnte die Marke mit dem Blitz sogar noch stärker zulegen Eine Marktanteilssteigerung um beinahe einen Prozentpunkt entspricht dem mit Abstand stärksten Zuwachs aller Anbieter, geht aus der jüngsten Analyse von Eurotax hervor. Mit realen Marktanteilsverbesserungen von weniger als 0,4 Prozent folgten dahinter BMW, Mercedes-Benz, Peugeot und Dacia. Dagegen verzeichneten Seat, Fiat, Kia, Audi, Hyundai und auch der Marktführer VW bei bereinigter Betrachtung teils deutlich rückläufige Marktanteile.

Die Neuzulassungszahlen sind nur ein unzureichender Indikator für das Geschehen am Automarkt. Im Rahmen der jüngsten Pkw-Branchensitzung hat Eurotax die Statistik genauer unter die Lupe genommen.

Mag. Roland Strilka ist für die Marktanalysen von Eurotax verantwortlich

Von Philipp Hayder Mehr Marktanteil bei weniger Kurzzulassungen: Peugeot ist das gelungen, während Seat am anderen Ende der Skala rangiert

Marktverlangsamung bei SUVs Diese Daten sind nicht der einzige interessante Einblick, den Eurotax bei der Mitte März in St. Pölten abgehaltenen „Pkw-Branchensitzung“ präsentierte. So wusste Mag. Roland Strilka, Director Insight and Market Analysis, auch zu berichten, dass der Absatz von kleinen und mittleren SUVs 2014 zum ersten Mal seit 2008 sowohl in absoluten Zahlen als auch im Hinblick auf den Marktanteil zurückgegangen ist. Der Wettbewerb werde sich angesichts zahlreicher bevorstehender Modelleinführungen weiter verschärfen: „Schon jetzt sind 28 Marken in diesem Segment aktiv“, so Strilka.

Bereinigt um „taktische“ Zulassungen stagnieren die PkwVerkäufe an Firmenkunden bereits seit dem Jahr 2011

Kaum Wachstum bei Firmenkunden Ein weiterer vielstrapazierter Hoffnungsmarkt ist das Firmenkundengeschäft. Bereinigt um die Eigenanmeldungen und Mietwagen, fällt dessen Umfang gleich deutlich geringer aus als in den aufmerksamkeitsheischenden Aussagen von VCÖ & Co. Prozentuell stieg der Anteil der „echten“ betrieblichen Neuzulassungen seit dem Wirtschaftskrisenjahr 2009 zwar von 16,5 auf 21,2 Prozent: Zurückzuführen ist dies jedoch vor allem auf den gleichzeitigen massiven Rückgang der Verkäufe an Privatkunden. Umso wichtiger seien für den Handel Optimierungsstrategien, meint Strilka: „Würde es zum Beispiel gelingen, nur 1 Prozent der Kunden von der unteren Mittelklasse in das SUV-Segment zu transferieren,

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Beinahe jeder zweite Family Van, aber auch mehr als 40 Prozent der Microvans, Klein- und Stadtwagen wurden 2014 kurzzugelassen

wäre dies ein zusätzliches Umsatzpotenzial von fast 600.000 Euro.“ Die bevorstehenden steuerlichen Mehrbelastungen für Firmenautos machen dies freilich keineswegs einfacher. •

AUTO & Wirtschaft • APRIL 2015


Endspiel in Kärnten Aus der ursprünglich geplanten Lösung „bis Weihnachten“ wurde nichts. Doch jetzt zeichnet sich ab, wie es nach der fristlosen Kündigung des jahrzehntelangen Partners Teissl im MercedesHändlernetz weitergehen wird.

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erkauf, Schließung oder Weiterführung als freie Werkstätte: Wann kann Corinna Widenmeyer die LüViele Szenarien für die Zukunft der cke im Mercedes-Netz 5 Teissl-Autohäuser in Villach, Kla- schließen? genfurt und Lienz haben in den vergangenen Monaten die Runde gemacht. Nunmehr dürfte doch der erste konkrete Interessent für die Autohausgruppe zum Zug kommen. Zwischen Dr. Helmut Teissl und einem Konsortium rund um Alfons Fischer, bis zum Vorjahr Autohausmanager in der Porsche Holding, wurde eine Absichtserklärung für eine Pachtkauflösung unterzeichnet. Der „Letter of Intent“ sieht vor, dass Immobilien und Betriebsgrundstücke nach spätestens 5 Jahren in das Eigentum der neuen Betreiber übergehen. Die Familie Teissl wird nach 87 Jahren aus dem Unternehmen ausscheiden, der überwiegende Teil der Mitarbeiter soll dagegen weiterbeschäftigt werden. Beim bereits Mitte April möglichen Neustart sollen 125 Personen an Bord sein, etwa 10 weitere Arbeitsplätze sollen rasch hinzukommen.

Entscheidung bei Daimler Bei Redaktionsschluss noch ausständig war die Zustimmung des Importeurs. Dieser hat freilich großes Interesse daran, dass rasch eine tragfähige Nachfolgeregelung zustande kommt: Schließlich klafft ein großes Loch im Händlernetz, seit Geschäftsführerin Corinna Widenmeyer im Oktober 2014 die bei Teissl zutage getretenen Malversationen zum Anlass nahm, eine fristlose Kündigung auszusprechen. • (HAY)


HANDEL

Letzte Messe: Ende März musste Klaus Nemeth die Schließung von CCl bekanntgeben Charmante Gastgeber: Paul Zeilinger (2. v. l.) mit Tochter Waltraud Joos-Zeilinger und Schwiegersohn Michael Joos (r.) sowie Gerhard Dallinger

Robert Zitta: mit Herz und Seele für Subaru im Einsatz

Branchentreffen 1: Max Weißensteiner, Jörg Silbergasser und Georg Staudinger (v. l.)

Ein Blumenstrauß zum Saisonauftakt In Linz beginnt seit jeher die Frühjahrssaison des österreichischen Autohandels: Heuer kamen etwa 33.000 Personen zum traditionsreichen „Autofrühling“.

D

er enorme Zuspruch ist nach 45 Jahren Autofrühling der wohl schönste Blumenstrauß für mich“, freute sich Komm.-Rat Paul Zeilinger, Präsident des Ausstellervereins, über den rund zehnprozentigen Publikumszuwachs. Die Kaufbereitschaft sei deutlich höher als zuletzt gewesen, zudem habe man viele junge Besucher verzeichnet: „Wir schwimmen offensichtlich gegen den Strom der Branche.“

Christoph Günther und sein Team tragen zum Aufschwung der Marke Opel bei

Branchenreffen 2: Peter Bachmaier, Stephan Gantner, Dr. Christian Pesau und Werner Andraschko (v. l.)

Michael Schmidt, Chef von Höglinger Denzel, konnte 2014 mit BMW ein „absolutes Rekordjahr“ erzielen Branchentreffen 3: Albert Still, Renate Okermüller und Dr. Franz F. Gugenberger (v. l.)

Andreas Parlic ist mit France Car die Nummer 1 bei Citroën

Das Lebenswerk des „Mister Autofrühling“ Das harmonische Klima unter den 18 ausstellenden Händlern, das für Linz ebenso typisch ist wie die prominenten Besucher aus Politik und Wirtschaft beim „VIP-Abend“, ist nicht zuletzt dem enormen persönlichen Engagement von Zeilinger zu verdanken. Als Mitbegründer und anfänglicher Pressesprecher der Messe steht der „Mister Autofrühling“ seit einem Vierteljahrhundert an der Spitze des Ausstellervereins.

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Clemens Gradischnig ist nunmehr Standortleiter von Peugeot

AUTO & Wirtschaft • APRIL 2015

Diese Agenden wird der Einundachtzigjährige nunmehr sukzessive an den langjährigen Vizepräsidenten Gerhard Dallinger abgeben. Mit Michael Schmidt sowie Ernest Wipplinger und Christoph Günther steht unterdessen bereits die nächste Unternehmergeneration bereit, um der einzigartigen Erfolgsgeschichte des Autofrühlings viele weitere Kapitel hinzuzufügen. • (HAY)


Frage: Autosalon oder Autotage? In Innsbruck beteiligt sich ein Teil der Händler am traditionsreichen „Tiroler Autosalon“ im Rahmen der Frühjahrsmesse, während andere Betriebe auf ein eigenes Format setzen.

I

nsgesamt 40.000 Besucher strömten vom 12. bis 15. März zur „Tiroler Frühjahrsmesse“, in deren Rahmen es seit jeher auch eine Autoausstellung gibt. An dieser nahmen heuer 8 Händler mit 13 Marken teil. Bewährt habe sich die 2014 erstmals hinzugenommene Präsentation von Nutzfahrzeugen, berichtete Messedirektor Christian Mayerhofer: „Die Aussteller kamen heuer wieder, also hatten sie damit vergangenes Jahr Erfolg.“ Bernhard Scherl (Opel Linser) ist Könnte es künftig in Innsbruck wieder einen gevom Konzept meinsamen Frühjahrsauftritt der AutomobilbranMesse überzeugt che geben? „Für den Konsumenten wäre eine einzige Messe als Endziel natürlich wünschenswert“ sagt Landesgremialobmann Mag. Dieter Unterberger, selbst übrigens bei den Peter Hesina will mit Layla und Edgar Ellensohn „Autotagen“ beteiMercedes „raus zu nahmen an beiden Innsbruden Kunden“ cker Auto-Events teil ligt. • (MKR)

Weil sie mit den Ausstellungsflächen beim Autosalon unzufrieden sind, haben 11 Händler zum dritten Mal die „Innsbrucker Autotage“ in den eigenen Betrieben veranstaltet. Die zufriedene Bilanz: über 290 verkaufte Autos und eine weitere Auflage im Herbst 2015.

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HANDEL

Sonniger Saisonstart in der Steiermark Die 12. Ausgabe der „AutoEmotion“ erwies sich als voller Erfolg: Über 15.000 Besucher – darunter viele mit konkretem Kaufinteresse – strömten vom 20. bis 22. März in das Grazer Messezentrum.

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egenüber 2014 durfte sich der Verein der Grazer Automobilhändler (VGAH) über ein Besucherplus von mehr als 25 Prozent freuen. Zurückzuführen ist dies nicht zuletzt darauf, dass die Autoschau heuer erstmals gemeinsam mit der Immobilienmesse „Lebensraum“ abgehalten wurde. Außerdem wurde beim Rahmenprogramm besonders großer Wert darauf gelegt, neue Zielgruppen anzusprechen – etwa mit einer „Ladys Night“ samt Modeschauen und Verlosung von Designerschuhen am Freitag, aber auch mit Fahrsimulatoren und Mitfahrmöglichkeiten in exklusiven Supersportwagen. „Das Konzept ist voll aufgegangen“, freut sich Heinz P. Robinson, für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortliches Vorstandsmitglied des VGAH, nach der Messe: „So eine tolle Stimmung hatten wir schon lange nicht mehr.“ Angesichts dessen verwundert es nicht, dass die Partnerschaft mit der Immobilienschau gleich auf 3 Jahre verlängert wurde. • (HAY)

Zwei Generationen im Einsatz für Peugeot: Klaus Edelsbrunner, Renate ZinkEdelsbrunner sowie Theresia und Alois Edelsbrunner (v. l.)

Rekorderprobtes Messeduo in Salzburg D

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ie Stimmung der Aussteller war dementsprechend gemischt, zumal die neuen Sachbezugsregeln nicht mit den bisherigen für vorsteuerabzugsfähige Autos zusammenpassen. Der Autohandel in Salzburg geht heuer von einem generellen Trend zum Downsizing und davon aus, dass durch die Steuerreform ein Teil der Dienstwagen zu Privatwagen wird. Natürlich hat die Auto Messe Salzburg laut Veranstalter mit über 31.000 Besuchern 2015 und insgesamt über 200.000 Personen bei 9 Messen wieder Rekorde eingefahren. Dass die Gartenmesse, die zum zweiten Mal parallel stattfand, das Ergebnis so aufrunden konnte, vermuten zahlreiche Autohändler: In den Autohallen sei, sagen sie, der Zulauf nicht stark genug gewesen. • (ENG)

Österreich stand noch unter dem Eindruck der Steuerreform, die auch neue Sachbezugsrichtlinien für die Dienstwagennutzer bringt, als die „Auto Messe und Garten Salzburg 2015“ eröffnet wurde.

Alfred Trawöger hat fünf Autohäuser mit hoher Drehung

Das Automobilgeschäft in Salzburg spielt sich punkto Neuwagen innerhalb der Landesgrenzen ab: Die Steuerreform macht das ohnehin schwierige Geschäft heuer nochmals herausfordernder

Seat-Importchef Wolfgang Wurm: Finanz unterschätzt Dienstwagennutzer: Die brauchen ihr Auto beruflich

AUTO & Wirtschaft • APRIL 2015


HANDEL

Erfolgreich mit Ford, Jaguar und Land Rover: Maria Gaberszik, Mag. Manfred Bijondic und Mag. Sonja Gaberszik (v. l.)

Hausmessen in Eisenstadt Vom 13. bis 15. März fanden heuer die „Tage der offenen Türen bei allen Eisenstädter Top-Autohäusern“ statt.

D

Harald Glauninger (l.) und Gerald Auer führen die Vogl-Gruppe

er diesjährige „Eisenstädter Autofrühling“ wird von allen teilnehmenden Markenautohäusern als außerordentlich erfolgreich beschrieben. Speziell bei Autohäusern, die echte Modellneuheiten zeigen konnten, kam durchgehend interessiertes Publikum direkt in die Betriebe. Kommunikationsschwerpunkt waren Alternativantriebe. Die Ronald McDonald Kinderhilfe machte mit „Aufgepasst im Straßenverkehr“ in 7 Betrieben Station. • (ENG)

Mag. Philipp Gady, Karl Bachernegg und der neue Gady-Geschäftsführer Mag. Eugen Roth (v. l.) Mazda-Importchef Günther Kerle mit Verena und Heinz Robinson sowie Paul Schweighofer (v. l.)

Charity im Autohaus: Die Eisenstädter Autohändler haben ein Herz für Kinder

Großer Andrang in Leoben Markus Höller (r.) und Prok. Alfred Mittendorfer hoffen auf weiter zunehmendes Interesse am rein elektrischen Kia Soul durch die Steuerreform

Über 15.000 Besucher tummelten sich am 21. und 22. März auf dem Leobener Stadtplatz, um 250 Fahrzeuge von 28 Marken in Augenschein zu nehmen.

K

omm.-Rat Ing. Josef Puntinger, Geschäftsführer des Autohauses Puntinger und gemeinsam mit Toyota-Händler Karl Stockreiter Initiator der Automesse, zeigte sich im Anschluss zufrieden: „Nicht nur im eigenen Autohaus gibt es Resonanz in Form von verstärktem Kundenbesuch, auch die 16 Kollegen, die ihre Fahrzeuge im Rahmen der Messe präsentierten, melden positive Nachwirkungen.“ • (DSC)

Wolfgang Lindner führt das HyundaiAutohaus in Hof bei Salzburg. Er findet, die Dienstwagenbesteuerung könnte fairer nicht sein: „Unsere Kunden schauen auf den CO2-Ausstoß!“

Schmidt-Chef Josef Nußbaumer erwartet ein Normaljahr

Hohe Ziele: Anja Frey-Winkelbauer plant mit dem neuen NX fast eine Verdopplung der Lexus-Verkäufe

Präsentation in bester Lage: Die Leobener Automesse wird in der Innenstadt abgehalten

AUTO & Wirtschaft • APRIL 2015

Komm.-Rat Ing. Josef Puntinger, Karl Stockreiter und der Leobener Bürgermeister Kurt Waller (v. l.)

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DAS Fach-E Flottenbet Die Gegenwart meistern und die Gegenwart

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Ing. Mag. Christian Rötzer Der Geschäftsführer des TÜV Austria Automotive setzt auf die Zertifizierung von Fuhrparkmanagern

Frank M. Rinderknecht Der Schweizer Autovisionär bringt sein jüngstes Rinspeed-Werkstück (Bild links) mit und gibt einen Ausblick in die Zukunft

Univ.-Prof. Dr. Peter Filzmaier Der Politologe wirft einen Blick auf die angespannte politische Lage im Hinblick auf Firmenwagen-Besteuerung

Henning Heise Der Fuhrparkmanagement-Profi präsentiert Zahlen und Fakten zum aktuellen Flottenmarkt in Österreich

Dr. Klaus Schierhackl Der ASFINAG-Vorstand spricht über Verkehrsleitsysteme im Zusammenhang mit dem vernetzten Auto

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HANDEL

Flucht aus Russland Was passiert, nachdem Opel den russischen Markt verlassen hat und der Vertrieb von Chevrolet reduziert wurde?

GM-Werk St. Petersburg: Die Fabrik wird Mitte 2015 geschlossen

D

Karl-Thomas Neumann, Chef der Opel Group: Marktumfeld rechtfertigt keine großen Investitionen in höhere Lokalisierung

Die GM-Probleme in Russland sind zum Großteil hausgemacht. Der Anteil lokal gefertigter Teile war zu niedrig, was sich beim schwachen Rubel besonders rächt. „Bei den wichtigen Autos, die wir in Russland bauen, haben wir nicht den nötigen Grad an Lokalisierung“, bestätigt Opel-Chef Karl-Thomas Neumann. Opel, aktuell die Nr. 21 des russischen Marktes, hat in den ersten zwei Monaten nur 1.985 Neuwagen verkauft und mit einem Minus von 81,2 Prozent den größten Rückgang unter den Marken der Top 35 verzeichnet. Die auf Rang 12 liegende Marke Chevrolet ist um 71,2 Prozent auf 6.305 Autos zurückgefallen. Damit haben beide Marken deutlich mehr als der Gesamtmarkt verloren. Mehrere Fragen sind noch offen. So wird zwar die Produktion des Chevrolet Niva fortgesetzt, doch die Vorbereitungen für die für 2016 geplante zweite Generation wurden eingefroren. Unklarheit herrscht auch im Hinblick auf den Import von GM-Autos aus Usbekistan.

Bonus für Umsteiger In Russland wird spekuliert, welcher Hersteller sich als nächster zurückziehen könnte, doch die möglichen Kandidaten betonen ihren Willen zu bleiben. Schlecht entwickeln sich etwa die Verkäufe der beiden Marken des PSA-Konzerns, der in Kaluga zusammen mit Mitsubishi ein Autowerk betreibt. Zu den Marken mit den größten Absatzverlusten gehört auch Honda. Ford zählt ebenso zu den Marken, deren Verkäufe zuletzt extrem stark zurückgegangen sind. Doch Ford Sollers, ein Joint Venture der Amerikaner mit dem russischen Hersteller Sollers, das drei Autowerke betreibt, gibt sich kämpferisch. Neue Modelle werden eingeführt, der Lokalanteil gesteigert. Für Käufer, die einen neuen Ford kaufen und dabei ein Auto einer Russland verlassenden Marke in Zahlung geben, gibt es einen Bonus von knapp 800 Euro. •

Marktrückzug als Politikum Die Entscheidung von GM ist unüblich. Die Lage in Russland ist nicht so dramatisch, dass sie einen fast vollständigen Rückzug eines der größten Autohersteller der Welt rechtfertigen würde. In Russland werden gar politische Motive vermutet. Umso mehr, als der Rückzug ausgerechnet am ersten Jahrestag der Wiedereingliederung der Krim verlautbart wurde. Selbst der Kreml hat sich geäußert: Putin-Sprecher Dmitrij Peskow bedauerte die Entscheidung. Laut Peskow schadet GM mit der Entscheidung sich selbst am

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meisten. „Es gibt nie ein Vakuum auf dem Markt. Wenn eine Firma geht, füllen andere Firmen die Lücke“, heißt es aus dem Kreml.

Hausgemachte Probleme

Von Peter Homola

ie Nachricht hat in der russischen Autobranche wie ein Blitz aus dem heiteren Himmel eingeschlagen. Mit Ende 2015 wird sich Opel vom russischen Markt zurückziehen, Chevrolet wird seine Präsenz „weitestgehend einstellen“. Künftig wird sich GM in Russland auf den Vertrieb von Autos der Marke Cadillac, ausgewählten nordamerikanischen Chevrolet-Modellen wie Corvette, Camaro und Tahoe sowie des lokal gebauten SUV Chevrolet Niva konzentrieren. Wenn in Russland an den möglichen Rückzug der einen oder anderen Marke gedacht wurde, ist keinem GM in den Sinn gekommen. „Diese Entscheidung vermeidet signifikante Investitionen in einen Markt, der langfristig sehr herausfordernde Perspektiven hat“, sagt GM-President Dan Ammann. GM wird Mitte 2015 das Werk in St. Petersburg, das Chevrolet Cruze und Opel Astra produziert sowie weitere Modelle montiert, schließen. Auslaufen wird heuer auch die Auftragsmontage des Chevrolet Aveo im GAZ-Werk in Nizhnij Nowgorod. GM-Partner Avtotor stellt die Montage verschiedener Modelle in Kalinigrad ein. GM erwartet Netto-Sonderbelastungen bis zu 600 Millionen Dollar.

Chevrolet Niva Next-Generation: Die Zukunft des für 2016 geplanten SUV bleibt unklar

AUTO & Wirtschaft • APRIL 2015


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1917

1929

1946

1958

1968

1992

2001


HANDEL

Wenn Zusperren teuer kommt Wer als Handelsvertreter aufgrund ausreichender Versicherungsjahre vorzeitig in die Alterspension wechselt, hat keinen Ausgleichsanspruch: Diese Entscheidung des Obersten Gerichtshofs sollten Autohändler bei der Planung ihres Ruhestandsantritts bedenken. Von Dr. Martin Brenner

I

m Verfahren mit der Aktenzahl 9 ObA 126/14s hatten sich die Höchstrichter eigentlich mit einem Fall aus der Tankstellenbranche zu beschäftigen. Doch mit ihrem Urteil steigt auch für kündigende Markenhändler das Risiko, dass ihnen im Zuge einer gerichtlichen Auseinandersetzung der Beweis der gesetzlich verlangten Unzumutbarkeit der Fortsetzung ihrer bisherigen Tätigkeit nicht gelingt und somit der Ausgleichsanspruch verloren geht.

Wohlverdienter Ruhestand?

Auch für den markengebundenen Autohandel relevant: die detaillierte Entscheidung des OGH

Damit zum gegenständlichen Fall: Der 1951 geborene Kläger betrieb als selbstständiger Unternehmer vom 1. Juni 2011 bis zur Beendigung des Vertragsverhältnisses durch Eigenkündigung per 31. Oktober 2012 eine Selbstbedienungstankstelle der Beklagten. Auf eigenen Antrag wurde ihm ab 1. November 2012 von der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft die vorzeitige Alterspension bei langer Versicherungsdauer gewährt. Gegenüber der Beklagten argumentierte der Kläger nicht nur damit, dass er bei Fortsetzung seiner Handelsvertretertätigkeit die vorzeitige Alterspension nicht beziehen hätte können, sondern insbesondere auch damit, dass seine weiteren Arbeitseinkünfte niedriger gewesen wären als die monatliche Pension.

Lücke im Handelsvertretergesetz Diese wirtschaftlichen Überlegungen seien zwar verständlich, so der OGH in seiner Entscheidung: Sie würden jedoch unter den gegebenen Umständen keine altersbedingte Unzumutbarkeit begründen. Gemäß Handelsvertretergesetz steht dem Handels-

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AUTO & Wirtschaft • APRIL 2015

vertreter ein Ausgleichsanspruch zu, wenn ihm eine Fortsetzung seiner Tätigkeit wegen seines Alters oder wegen einer Krankheit oder eines Gebrechens nicht zugemutet werden kann. Gerade von einer solchen Kündigung „wegen Alters“ ist der OGH im gegenständlichen Fall jedoch nicht ausgegangen. Wie die Höchstrichter feststellten, kommt es bei einer Kündigung „wegen Alters“ nicht auf eine generelle Erwerbsunfähigkeit als Handelsvertreter an, sondern auf das konkrete Vertragsverhältnis und die Umstände des Einzelfalls. Folgt man dem Europäischen Gerichtshof, ist die europarechtliche HandelsvertreterRichtlinie handelsvertreterfreundlich auszulegen: Ein Ausgleichsanspruch bei Eigenkündigung ist sinngemäß dann zu gewähren, wenn die Fortsetzung einer Tätigkeit „billigerweise“ nicht mehr zugemutet werden kann. Genau dieser Billigkeitsaspekt wurde im österreichischen Handelsvertretergesetz jedoch nicht umgesetzt, was zur gegenständlichen höchstgerichtlichen Entscheidung führt.

Unbefriedigende Rechtslage Die Unzumutbarkeit der Fortsetzung wegen des Alters wäre bei richtiger Auslegung der europarechtlichen Handelsvertreter-Richtlinie nicht nur daran zu messen, ob eine altersbedingte Leistungseinschränkung vorliegt. Die Einzelfallprüfung müsste auch berücksichtigen, ob andere subjektive Begleitumstände festgestellt werden können, die eine Fortsetzung der bisherigen Tätigkeit unzumutbar machen – also zum Beispiel, ob der Pensionsbezug höher wäre als das realistischerweise erzielbare Erwerbseinkommen. Die aktuelle Rechtslage führt bei Eigenkündigung eines Handelsvertreters wegen vorzeitiger Alterspension dazu, dass die Vorteile durch den vom Handelsvertreter geschaffenen Kundenstamm ohne Ausgleich auf den Unternehmer übergehen – auch dann, wenn der Betroffene felsenfest davon überzeugt ist, sich mit einem rechtskräftigen Bescheid der Sozialversicherungsanstalt in der Tasche in die wohlverdiente Pension verabschieden zu können. •


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„Fiat ist kein Massenhersteller mehr“, erklärt Sergio Marchionne (Fiat Chrysler) auf Seite 40

MANAGEMENT

„Das Autohaus ist der ideale Verkaufspunkt für Standheizungen“, ist Klaus Hemmer (Webasto) auf Seite 47 überzeugt

App ersetzt den Autoschlüssel bei car2go Das Smartphone hat mittlerweile schon viele bekannte Alltagsgegenstände ersetzt – Rechner, Uhr, Kalender, Diktiergerät usw. Bei car2go geht man nun noch einen Schritt weiter und tauscht die Schlüssel durch das Smartphone. 700 neue Fahrzeuge ersetzen nun teilweise die ältesten Autos und sind nur mehr per App zugänglich. „Mit Wien starten wir bewusst in einer unserer beiden erfolgreichsten Städte und bereiten die Einführung des neuen smart-Modells vor“, sagt Thomas Bergmann, Geschäftsführer von car2go Europa.

Österreicher an der Europa-Spitze von Hyundai Thomas Alexander Schmid ist seit 1. April Chief Operating Officer sowie Senior Vice President von Hyundai in Europa. Er folgt dem im Herbst ausgeschiedenen Allan Rushforth. Schmid ist seit Mai 2013 bei Hyundai als Vice President Sales and Fleet tätig. Der Österreicher konnte schon viel Erfahrung in der Autobranche sammeln. So war er von 2008 bis 2013 Vertriebs- und Marketingdirektor von Hyundai Österreich und hatte davor Führungspositionen bei Kia, GM und Denzel sowie bei Delta Auto (Serbien) inne.

Weitere Expansion durch Übernahme Die Firma Ploberger, Spezialist für Werkzeuge, Betriebseinrichtungen und Arbeitsschutz mit Stammsitz in Retz, beschäftigte zuletzt 150 Mitarbeiter, erwirtschaftete einen Umsatz von 22 Millionen Euro und wurde nun von der Haberkorn-Gruppe übernommen. Damit setzt der auch als Shell-Exklusivpartner bekannte technische Händler seinen Expansionskurs fort. „Mit dieser Übernahme werden wir unsere Marktposition in diesen Sortimenten weiter ausbauen“, meint Dr. Wolfgang Blum, Vorstandsvorsitzender von Haberkorn.

App-Grade, um Teile zu finden TRW präsentiert für den automotiven Aftermarket eine neue Teilefinder-App für Pkws, Transporter und Nutzfahrzeuge. Die App ist für Europa und Asien gültig und umfasst den kompletten Webkatalog von TRW. Auswählbar sind die Komponenten über OE- bzw. TRW-Nummern sowie über Hersteller- oder KBA-Nummern. „Wir unterstützen unsere Kunden mit allen wichtigen Informationen über ihren bevorzugten Informationskanal“, erklärt der Marketing Manager Andreas Schäfer. Erhältlich ist die App für iOS und Android.

Marke leben bringt den Erfolg Im neuen Buch des Politologen und Vermarktungsexperten Jon Christoph Berndt sowie des Betriebswirtschaftlers Prof. Dr. Sven Henkel (Titel: „Brand New“, 20,60 Euro) führen die Experten ein Streitgespräch über Sinn und Unsinn von Markenstrategien. Zahlreiche Beispiele sowie Wissen aus Forschung und Lehre gehen Hand in Hand mit Informationen, Argumenten und Anregungen. In einer Sache sind sich die Autoren einig: „Eine starke Marke entsteht vor allem nur dann, wenn sie von allen im Unternehmen gelebt wird.“

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AUTO & Wirtschaft • APRIL 2015

Matthias Kreutzer

Kleine sollten auf das Große achten Das Wort Megatrend klingt mächtig, global und beinahe unfassbar. Warum sollte man also als lokales oder regionales Kleinbzw. Mittelunternehmen solche Trends beachten, wenn man doch den heimischen Markt schon seit Jahren kennt? Weil Megatrends genau diesen Markt samt Kunden beeinflussen. Je nach Lage der Region mehr oder weniger schnell – aber der Trend kommt. Deshalb sollte man Strategien schon heute darauf auslegen, denn handelt man während dem Wandel, ist es oft schon zu spät. Wichtige Megatrends, die auch vom kleinsten Unternehmen zumindest wahrgenommen werden sollten, sind die Urbanisierung (immer mehr Stadtbewohner), Silver Society (Generation 45 bis 55 als besonders kaufkräftige Zielgruppe) und die Individualisierung.


MANAGEMENT

Dr. Konrad Weßner bietet, im Bild links mit Prof. Hannes Brachat, auch in markenindividueller Auswertung seine Studie als Markenbuffet an, um Mitarbeiter im Autohaus für neue Aha-Erlebnisse im Kundenkontakt zu sensibilisieren

Die Händlermarke durch einen Kommunikations-Mix neu erlebbar machen, ist im weitgehend gesättigten Automobilmarkt die Herausforderung der Stunde.

70 Seiten Studie als PDF-Version € 599,zzgl. Abgaben, markenspezifische Auswertungen nach Anfrage! Bestellungen: F: +49 911 9535 404 E: schwalke@pulsmarktforschung.de

die Strecke, wo es weh tut, aber alle sind motiviert, die Strecke erfolgreich zu absolvieren.“ Die neuen Markenwerte zu leben, wird von Workshops im OpelHandel begleitet, um auch da ein „Umparken im Automobilhandel“ zu infiltrieren. Christoph Stadeler, bei Facebook Deutschland für Strategieanalysen zuständig, sieht sich als Brückenbauer zwischen Marken und Menschen und nicht als Autohändler per se. Im Wandel der Hersteller- und Handelsinteressen ortet er das Teilen als neues Besitzen, die Markenbindung via Software und wem sich der Kunde künftig anvertraut, als schlüssige Trends. Als vorrangig für ein erfolgreiches automobiles Marketing auf Facebook adressiert der Online-Profi ebenso drei Prioritäten: Fahrzeuglaunch mit messbarem Markenerfolg auch ohne Klicks, beim Kauf gezielte Ansprache nur von Personen, die auch real im Markt sind und als Loyalitätswerkzeuge effiziente Händler- und CRM-Programme über Facebook.

Mit Aha-Erlebnissen „Bedarfe“ wecken O

ft sind es die Kleinigkeiten im Kundendialog, die eine hohe Kundenbindungswirkung erzielen. Preisnachlässe/Rabatte haben dann in dieser Betrachtung eine geringe, erweiterte Garantieleistungen hingegen eine hohe Bindungswirkung. „Man sollte nicht nur von der Mobilitätsrate (=Flatrate) sprechen“, sagte Autohaus-Herausgeber Prof. Hannes Brachat anlässlich des 11. Automobilkongress im deutschen Hersbruck, „sondern sie aktiv im Neu- wie im Gebrauchtwagenverkauf einsetzen.“ Aus dem Themenkreis „Marke und Händlerleistung erlebbar gestalten“ forschte Veranstalter Dr. Konrad Weßner, Geschäftsführer der puls-Marktforschung GmbH aus Schwaig bei Nürnberg, im Rahmen seiner „Social Media Analyse im web 2.0“ aus 3.800 positiven Kundenerlebnissen beim Autokauf, verdichtete sie bei abgefragten 2007 Autokäufern zu 57 potenziellen Differenzierungsleistungen, um unter dem Schlussstrich 16 relevante, 18 selektive und 23 situative Aha-Erlebnisse zu identifizieren. Das Ergebnis fügt sich in 5 Maßnahmenvorschläge, wobei für den Neu- bzw. Gebrauchtwagenkunden Individualität und Personalisierung (= Wertschätzung) von vorrangigem Aha-Erlebnis sind, gefolgt von Achtsamkeit und situativer Geistesgegenwart im Umgang mit Kundendaten. Bei aller Renaissance der Marke Opel gleicht für Opel-Chefmarketingstrategin Tina Müller der neue Weg zurück zur gefestigten Spitze einem Marathon. „Nach den ersten Kilometern kommt

Persönlicher Concierge

Dem fügt mobile.de-Geschäftsführer Malte Krüger unter dem Aspekt „Alle Kunden sind im Netz“ seine Aktuell führen 27 virtuelle und per- Überlebensstrategie für den Autohandel hinzu: „Bei den Zusönliche Kontakte zum Kaufabfriedenheitsfaktoren des onlineschluss. Für das Autohaus sind die orientierten Kunden steht letzten 5 von extremer Wichtigkeit! Preis-Leistung erst an 5. Stelle, dagegen sind die Einfachheit, Geschäfte zu machen, die Vertrauenswürdigkeit der Unternehmen, die Produktpalette und -qualität vorrangig.“ All-in-oneProzesse mit Testwagen-Bereitstellung nach Hause, Kommunikation über alle Kanäle, schlicht individuelle Betreuung ist angeDie Stadeler-Geschwister: Ohne Facebook sagt. Krügers Beispiel: „Ein per(Christoph) und Google (Riki) geht heute nichts mehr. Dennoch zählt am Ende die durch sönlicher Concierge für den gepersönlichen Kontakt gewonnene Sympathie! samten Kaufprozess!“ Für Google-Deutschland-Marketinglady Riki Stadeler (die Schwester von Facebook-Gegenüber Christoph Stadeler) verkürzt sich durch die intensive Nutzung des Internets die Entscheidungsphase immer mehr und auch sie nennt drei Möglichkeiten für den Autohandel, sich dem digitalen Autokäufer optimaler nähern zu können: „Nutzen Sie Schlüsselwörter, nach denen der Kunde sucht, oder bieten Sie bei der mobilen Suche BackOpel-MarketingIkone Tina Müller Buttons an, sind Sie auch digital per Namen und Erweiß, unterhaltreichbarkeit persönlich und gestalten Sie den Autosam Werbebotkauf als ganzheitliches Erlebnis in Google-Maps samt schaften unters 360 Grad-Showerlebnis.“ • (LUS) Volk zu bringen

AUTO & Wirtschaft • APRIL 2015

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MANAGEMENT

Wie tief darf es noch gehen? Gebrauchtwagen Feb. 2015

N

ach dem außergewöhnlich starken Zuwachs im Februar 2014 (dem letzten Monat vor der NoVA-Erhöhung) war logisch, dass es heuer im Februar wieder abwärts gehen würde. Dass es dann aber gleich ein Minus von 25,18 Prozent werden würde, war nicht wirklich zu erwarten – zumindest nicht, wenn man den doch recht optimistischen Aussagen der Autoimporteure zu Jahresbeginn folgte. So kam es, dass der österreichische Automarkt nach dem schwachen Jänner kumuliert bereits um 14,56 Prozent dem Vorjahresergebnis nachhinkt. So wird es wohl schwierig werden, die Schwelle von 300.000 Neuzulassungen bis Jahresende zu überspringen. Die schwachen Ergebnisse waren in allen Bundesländern bemerkbar: Einzig Salzburg, wo große Importeure (allen voran VW, Audi, Seat, Skoda, BMW, Mercedes) sitzen, steigt mit einem Rückgang von „nur“ 14,90 Prozent einigermaßen gut aus.

Stück

MA in %

+/ – in % z. Vorjahr

Stück

MA in %

+/ – in % z. Vorjahr

VW

11.503

19,77

-8,76

23.350

20,12

-9,04

Audi

5.695

9,79

-8,01

11.330

9,76

-8,03

BMW

4.327

7,44

-4,04

8.486

7,31

-5,74

Opel

3.801

6,53

-15,33

7.591

6,54

-13,80

Ford

3.683

6,33

-8,84

7.297

6,29

-9,61

Mercedes-Benz

3.157

5,43

-5,85

6.218

5,36

-5,94

Renault

2.896

4,98

-8,27

5.678

4,89

-10,51

Peugeot

2.419

4,16

-11,39

4.884

4,21

-12,16

Skoda

2.378

4,09

-7,36

4.773

4,11

-6,52

Mazda

2.006

3,45

-11,75

3.900

3,36

-11,74

Seat

2.003

3,44

-11,45

4.056

3,50

-9,06

Fiat/Abarth

1.875

3,22

-17,29

3.665

3,16

-17,51

Citroën

1.547

2,66

-4,21

3.037

2,62

-5,89

Toyota

1.508

2,59

-5,40

3.025

2,61

-9,89

Hyundai

1.102

1,89

-17,21

2.267

1,95

-9,79

Nissan

958

1,65

-6,17

1.895

1,63

-3,32

Kia

929

1,60

-2,31

1.813

1,56

-3,67

Auch Gebrauchtwagen-Markt deutlich im Minus

Suzuki

900

1,55

-5,36

1.759

1,52

-8,81

Volvo

696

1,20

-1,69

1.352

1,17

-8,96

Mitsubishi

634

1,09

-19,95

1.290

1,11

-13,83

Alfa Romeo

586

1,01

-15,68

1.130

0,97

-14,00

Honda

510

0,88

-15,00

1.003

0,86

-14,57

Chevrolet/Daewoo

374

0,64

-27,24

781

0,67

-22,52

Nicht ganz so dramatisch fiel der Einbruch bei den Gebrauchtwagen aus: Ein Minus von 9,7 Prozent im Februar spricht aber auch hier eine deutliche Sprache. Übrigens: Heuer wurden 85 Elektroautos gebraucht verkauft, das ist ein Plus von 77,1 Prozent. • (MUE)

Dacia

319

0,55

8,14

628

0,54

1,62

Jeep

303

0,52

1,68

605

0,52

4,31

Chrysler

298

0,51

-14,61

590

0,51

-13,36

Mini

286

0,49

-10,06

612

0,53

2,17

Subaru

233

0,40

5,91

477

0,41

0,63

smart

196

0,34

-27,14

402

0,35

-27,44

Land Rover

185

0,32

-33,69

397

0,34

-23,65

Lancia

158

0,27

-17,71

334

0,29

-18,54

Porsche

156

0,27

-50,00

336

0,29

-28,36

Jaguar

101

0,17

-32,21

185

0,16

-29,12

Daihatsu

81

0,14

12,50

162

0,14

3,18

Lexus

72

0,12

41,18

126

0,11

27,27

Saab

66

0,11

-9,59

115

0,10

-16,67

Rover

49

0,08

-44,32

108

0,09

-35,71

SsangYong

33

0,06

3,13

83

0,07

3,75

Dodge

32

0,06

-17,95

68

0,06

-10,53

Lada

17

0,03

41,67

28

0,02

33,33

MG

8

0,01

60,00

10

0,01

66,67

Bentley

7

0,01

-22,22

13

0,01

-23,53

Ferrari

7

0,01

-74,07

10

0,01

-75,00

Maserati

7

0,01

-63,16

12

0,01

-50,00

Aston Martin

3

0,01

-57,14

9

0,01

-18,18

Infiniti

2

0,00

-33,33

7

0,01

0,00

KTM

1

0,00

0,00

1

0,00

0,00

Lamborghini

1

0,00

-80,00

4

0,00

-42,86

Marke

Rolls-Royce

36

Jän. – Feb. 2015

1

0,00

-50,00

3

0,00

0,00

Sonstige

71

0,12

-31,73

146

0,13

-26,26

Summe

58.180

100,00

-9,72

116.051 100,00

-9,60

AUTO & Wirtschaft • APRIL 2015

Modell-Ranking Neuwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

Marke/

Februar 2015

Modell

Stück MA in % Stück

VW Golf Hyundai i20 VW Sharan VW Polo VW Tiguan VW Bus Skoda Octavia Fiat 500 VW Touran Ford Focus

1.288 712 467 458 435 400 343 342 303 252

7,4 4,1 2,7 2,6 2,5 2,3 2,0 2,0 1,7 1,4

Jän. – Feb. 2015 19.646 8.143 4.504 8.735 6.811 4.349 7.933 4.484 2.842 6.396

MA in %

6,5 2,7 1,5 2,9 2,2 1,4 2,6 1,5 0,9 2,1

Bundesländer Neuanmeldungen Bundesland B K NÖ OÖ S St T V W

Feb. 15 688 1.054 4.201 3.469 1.799 2.442 1.644 879 4.465

+/- % -29,07 -25,20 -21,78 -24,44 -14,90 -28,93 -26,34 -23,03 -29,40

Feb. 14 970 1.409 5.371 4.591 2.114 3.436 2.232 1.142 6.324

Alle Daten zum Fahrzeugmarkt finden Sie auch im MarketAnalyser von Eurotax!


Neuwagen

VW Skoda Opel Audi Hyundai Ford BMW Renault Mercedes-Benz Seat Fiat/Abarth Mazda Peugeot Toyota Nissan Kia Citroën Dacia Suzuki Mitsubishi Volvo Jeep smart Land Rover Alfa Romeo Honda Porsche Mini Subaru Lancia Lexus Jaguar Bentley Lada Chevrolet Maserati SsangYong Ferrari Lamborghini Aston Martin Cadillac Daihatsu Infiniti KTM Lotus Rolls-Royce Saab Sonstige Summe

MA +/ – in % in % z. Vorjahr

3.204 15,52 1.667 8,08 1.392 6,74 1.381 6,69 1.204 5,83 1.126 5,46 1.059 5,13 1.040 5,04 1.020 4,94 923 4,47 840 4,07 774 3,75 582 2,82 579 2,81 523 2,53 513 2,49 489 2,37 425 2,06 326 1,58 277 1,34 265 1,28 171 0,83 157 0,76 140 0,68 103 0,50 101 0,49 97 0,47 91 0,44 61 0,30 32 0,16 26 0,13 16 0,08 11 0,05 8 0,04 6 0,03 3 0,01 2 0,01 1 0,00 1 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 5 0,02 20.641 100,00

-27,28 15,44 -10,31 -34,30 -49,90 -32,49 0,67 -39,07 17,11 -33,50 -2,44 -40,28 -37,01 0,70 -7,92 -36,35 -21,63 -15,84 -32,78 -27,11 -1,12 18,75 207,84 -61,33 18,39 -51,67 -38,61 -20,18 -37,11 -41,82 30,00 -64,44 -42,11 0,00 -97,83 -86,36 -60,00 -87,50 -85,71 -100,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 -100,00 -72,22

Jän. – Feb. 2015 Stück

MA in %

7.161 3.585 3.095 2.711 2.485 2.262 2.286 2.694 2.197 2.187 1.450 1.377 1.313 1.086 1.054 1.082 1.100 1.072 548 645 531 373 301 303 181 198 215 248 104 47 63 34 12 15 14 6 7 2 1 0 0 0 4 0 0 0 0 19 44.068

16,25 8,14 7,02 6,15 5,64 5,13 5,19 6,11 4,99 4,96 3,29 3,12 2,98 2,46 2,39 2,46 2,50 2,43 1,24 1,46 1,20 0,85 0,68 0,69 0,41 0,45 0,49 0,56 0,24 0,11 0,14 0,08 0,03 0,03 0,03 0,01 0,02 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,01 0,00 0,00 0,00 0,00 0,04 100,00

Jän. – Feb. 2015 Anwendung (inkl. Kzl)

+/ – in % z. Vorjahr

männl.

weibl.

betriebl.

Taxi1

Vermietung1

-15,91 14,83 -9,05 -22,68 -34,01 -30,01 13,28 -12,56 9,96 -8,88 -13,64 -38,03 -25,31 7,31 9,91 -27,09 -15,32 -12,06 -29,11 -1,07 -2,57 61,47 152,94 -49,83 2,26 -38,51 -9,28 27,18 -31,13 -49,46 28,57 -59,52 -45,45 0,00 -97,41 -81,25 -22,22 -87,50 -87,50 -100,00 -100,00 0,00 -20,00 0,00 0,00 -100,00 -100,00 -32,14 -14,56

1.213 723 442 338 532 589 552 614 482 270 196 475 368 395 331 344 335 561 166 175 174 74 29 70 32 47 77 64 17 3 24 5 1 14 8 1 1 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 6 9.749

779 462 287 203 453 374 149 285 226 183 192 246 256 272 132 267 222 293 153 86 69 34 19 35 16 32 23 57 6 3 7 1 0 0 4 2 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 5.830

5.169 2.400 2.366 2.170 1.500 1.299 1.585 1.795 1.489 1.734 1.062 656 689 419 591 471 543 218 229 384 288 265 253 198 133 119 115 127 81 41 32 28 11 1 2 3 5 1 1 0 0 0 4 0 0 0 0 12 28.489

7 19 0 0 7 21 0 7 45 7 3 1 2 28 1 1 1 4 1 2 1 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 159

562 397 214 185 58 69 184 19 243 449 61 0 10 45 140 36 30 2 3 0 0 20 101 0 0 0 0 1 0 9 0 4 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 2.842

Diplomatie1 10 3 0 0 1 4 23 0 16 1 1 0 0 1 0 0 1 0 0 1 5 0 0 1 0 0 0 2 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 70

in betrieblichen Zulassungen enthalten

Stück

1

Feb. 2015 Marke

Gewinner und Verlierer nach Segmenten Jänner – Februar 2015: 44.068 Kleinwagen

Stadtwagen

Microvans

Familyuntere vans Mittelklasse

Mittelklasse

Oberklasse

Luxusklasse

Sportwagen

Geländewagen

988

117

140

2.286

8.303

1.747

-26,2 %

-28,2 %

-58,6 %

-0,4 %

-19,5 %

-34,0 %

Geländew. Minivan medium

+0,5 %

2.259

8.324

1.146

8.452

2.908

-4,7 %

-9,3 %

-16,6 %

-20,7 %

-20,2 %

5.188

AUTO & Wirtschaft • APRIL 2015

37


MANAGEMENT

Wir haben die „rote Laterne“ Wer hätte das geglaubt? Während der europäische Automarkt heuer boomt, verzeichnete Österreich bei den Neuzulassungen nach 2 Monaten das weitaus größte Minus unter den 29 untersuchten europäischen Automärkten.

Länderstatistik Veränd. Land

Feb. 15

Belgien

44.504

Dänemark Deutschland

13.592 223.254

Estland

1.239

Finnland

I

n Irland müsste man sein (+28,6 Prozent). Oder in Tschechien (+21,6), Polen (+15,5) und Ungarn (+14,8 Prozent). Auch die lange Jahre nicht gerade erfolgsverwöhnten Länder im Süden des Kontinents verzeichneten (mit Ausnahme Griechenlands und Serbiens) in den ersten 2 Monaten des Jahres zweistellige Zuwächse bei den Neuzulassungen. Generell wurden europaweit um 7,1 Prozent mehr neue Autos zugelassen als in den ersten beiden Monaten 2014. Nur Österreich steht mit seinem Minus Dr. Rupert Stadler von kumuliert 14,6 Prozent ganz kündigt für Audi neue schlecht da (alle Details dazu auf Rekordverkäufe an den voranstehenden Seiten). Machen wir noch einen Blick auf die Hersteller: Besonders gut lief es im Jänner und Februar für Renault, Mercedes, VW und BMW, die zweistellige Zuwächse verzeichneten.

Frankreich Griechenland*

Erfreuliche Zahlen lieferte auch Dr. Rupert Stadler, Vorstand der Audi AG, bei der Jahrespressekonferenz in Ingolstadt ab (obwohl das Plus in Europa heuer mit 1,5 Prozent doch hinter den Erwartungen lag): Im vergangenen Jahr wurden weltweit 1.741.129 Neuwagen ausgeliefert, das ist eine Steigerung um 10,5 Prozent im Vergleich zu 2014. Damit habe man das ursprüngliche Ziel (1,7 Millionen Fahrzeuge) klar übertroffen, sagte Stadler. Rund 760.000 Autos wurden in Europa ausgeliefert; das bedeutet aber auch, dass fast 1 Million Neuwagen an Kunden außerhalb des „Heimkontinents“ gingen. Vor allem in China ist Audi nach wie vor immens gut unterwegs, im Vorjahr waren es dort erstmals mehr als eine halbe Million Einheiten. Auf dem US-Markt soll heuer die Marke von 200.000 Einheiten fallen. Läuft das weltweite Geschäft heuer weiter wie in den ersten 2 Monaten (+7,4 Prozent), steuert Audi einem weiteren Absatzrekord zu. Immerhin stehen mit dem Q7, dem R8 und – später im Jahr – mit der neuen A4Familie gleich mehrere wichtige Neuheiten bei den Händlern. Bis 2020 soll die Audi-Modellpalette von derzeit 52 auf 60 (!) erweitert werden. • (MUE)

38

4.843

Veränd.

in %

kum. 15

kum. 14

in %

46.140 -3,50%

91.828

95.724

-4,10% -4,50%

14.760 -7,90%

29.618

31.019

6,60%

434.591

415.345

4,60%

1.424 -13,00%

2.931

3.046

-3,80%

209.349

8.165 -2,20% 141.002

18.249

20.854 -12,50%

4,70%

280.710

266.106

5,50%

4.358 11,10%

10.383

10.527

-1,40%

Großbritannien

76.958

68.736 12,00%

241.814

223.298

8,30%

Irland

15.854

12.711 24,70%

45.802

35.604

28,60%

Italien

135.541

119.804 13,10%

Kroatien

2.174

Lettland

829

Litauen

1.069

268.049

239.216

12,10%

1,40%

4.556

4.272

6,60%

903 -8,20%

1.977

1.869

5,80%

2.490

2.220

12,20% -7,30%

2.145 1.044

2,40%

Luxemburg

3.783

4.123 -8,20%

6.988

7.538

Niederlande

33.913

34.004 -0,30%

81.853

78.998

3,60%

Norwegen

10.741

11.298 -4,90%

21.316

22.719

-6,20%

Österreich

20.641

27.589 -25,20%

44.068

51.579 -14,60%

Polen

28.937

23.580 22,70%

58.609

50.752

15,50%

Portugal*

14.519

10.552 37,60%

26.372

19.820

33,10%

Rumänien

4.116

3.650 12,80%

9.094

8.768

3,70%

Schweden

23.735

21.525 10,30%

44.143

40.198

9,80%

Schweiz

22.018

21.868

0,70%

40.259

42.238

-4,70%

Serbien

1.089

1.195 -8,90%

2.063

2.217

-6,90%

Slowakei

5.209

5.076

2,60%

9.782

9.969

-1,90%

Slowenien

4.550

4.047 12,40%

9.689

8.693

11,50%

84.879

69.469 22,20%

154.169

123.555

24,80%

Tschechische Republik 16.383

12.779 28,20%

32.110

26.417

21,60%

5.015 17,90%

10.812

9.419

14,80%

1.388

1.310

6,00%

1.985.713 1.853.290

7,10%

Spanien Ungarn

5.914

Zypern Total

Bestes Ergebnis aller Zeiten

7.985 147.561

Feb. 14

589 956.419

610 -3,40% 886.921

7,80%

* geschätzte Volumina für Februar 2015

Top-Ten-Marken Veränd. Feb. 15

Veränd.

in %

kum. 15

kum. 14

in %

118.781

105.737 12,30%

251.932

228.432

10,30%

Renault

69.617

60.488 15,10%

135.840

119.837

13,40%

Ford

63.049

59.128

6,60%

133.885

127.048

5,40%

Peugeot

61.993

59.573

4,10%

125.689

121.499

3,40%

Opel/Vauxhall

59.658

56.861

4,90%

123.236

112.238

9,80%

Audi

49.490

48.274

2,50%

104.078

102.521

1,50%

Fiat

48.306

46.304

4,30%

95.958

92.140

4,10%

BMW

48.278

42.069 14,80%

99.972

90.918

10,00%

Mercedes

45.087

40.257 12,00%

97.478

86.031

13,30%

Skoda

43.548

40.215

87.960

83.572

5,30%

Volkswagen

Feb. 14

8,30%

Top-Ten-Modelle Veränd. Volkswagen Golf

Veränd.

Feb. 15

Feb. 14

in %

kum. 15

kum. 14

in %

36.292

34.292

5,80%

77.414

73.463

5,40%

Volkswagen Polo

21.495

20.059

7,20%

45.102

42.808

5,40%

Renault Clio

21.406

21.005

1,90%

43.355

42.049

3,10%

Ford Fiesta

18.452

18.732 -1,50%

40.338

41.144

-2,00%

Peugeot 208

17.053

17.533 -2,70%

33.057

36.012

-8,20%

Opel/Vauxhall Corsa

16.719

16.816 -0,60%

37.970

31.030

22,40%

Skoda Octavia

16.407

14.700 11,60%

33.701

31.631

6,50%

Volkswagen Passat

15.711

9.590 63,80%

30.639

21.278

44,00%

Nissan Qashqai

15.682

13.100 19,70%

33.903

25.885

31,00%

Audi A3/S3/RS3

14.036

12.690 10,60%

29.507

28.328

4,20%

AUTO & Wirtschaft • APRIL 2015


MANAGEMENT

Die Liebe zum Leasing

Zufriedener Rückblick: die Vorstände Dr. Alexander Nekolar, Dr. Michael Steiner und Mag. Klaus Klampfl (v. l.)

Die Fahrzeugfinanzierung mittels Leasing war 2014 beliebter als je zuvor. Einen wichtigen Beitrag dazu leisteten die Vertriebspartner im Autohandel.

P

lus 0,8 Prozent bei den Neuverträgen, plus 4,3 Prozent beim Neuvolumen sowie neue Rekorde von 7,861 Milliarden Euro beziehungsweise 487.232 Stück beim Bestand: Die Mitglieder des Verbands Österreichischer Leasinggesellschaften (VÖL) können

Neugeschäft Kfz-Leasing

zufrieden auf das vergangene Jahr zurückblicken. „Die Krise des Jahres 2009 und ihre Folgen sind endgültig überwunden“, freut sich Vizepräsident Dr. Alexander Nekolar. Die positive Bilanz ist umso bemerkenswerter, als der Pkw-Neuwagenmarkt 2014 um 4,9 Prozent gesunken ist. Der Anteil der leasingfinanzierten Fahrzeuge stieg jedoch von 33,3 auf 34,5 Prozent. Besonders ins Auge stechen zudem die Zugewinne im Fuhrparkmanagement: Hier gab es beim Neugeschäft

ein Plus von 11,7 Prozent (Verträge) beziehungsweise 11,5 Prozent (Volumen), sodass der Vertragsbestand von 68.418 auf 73.658 Fahrzeuge kletterte.

Gemeinsame Interessen Heuer hofft die Leasingbranche auf weitere Zuwächse. Unverzichtbar ist dabei die Zusammenarbeit mit dem Autohandel: Als mit Abstand wichtigster Vertriebskanal war dieser im VorNeugeschäft Fuhrparkmanagement jahr für 97.274 neue Leasing- und Fuhrparkmanagementverträge verantwortlich. Erst mit großem Abstand folgten Kreditinstitute, Direktvertrieb und Versicherungen. Während der GeKein Wunder, dass die Leasingmanager und die Kfzsamtmarkt für Kfz-Leasing (l.) Branchenvertreter häufig mit einer Stimme sprechen: 2014 ein RekordDie soeben beschlossenen Mehrbelastungen für Firniveau erreicht menwagennutzer konnten durch diesen Schulterhat, ist das Neuschluss freilich nicht verhindert werden. Auch der geschäft im Fuhrparkmanagement Wunsch von VÖL-Präsident Dr. Michael Steiner nach (r.) auf den bisher einer neuen Ökoprämie und einem generellen Vorzweithöchsten steuerabzug für betrieblich genutzte Fahrzeuge wurde Wert gestiegen von der Politik bislang nicht erhört. • (HAY)


AUTOSALON GENF

Genf: ein Salon ohne wirkliche Höhepunkte Auch wenn der Genfer Salon im März mit 682.000 Besuchern diesmal mehr Publikum anlockte als im Vorjahr, blieb er doch einige wichtige Antworten auf die Zukunft schuldig. Von Dr. Klaus Engel, Philipp Hayder und Mag. Heinz Müller

A

Uwe Ellinghaus, Cadillac

Linda Jackson, Citroën

Audi Prologue Avant: Vorschau auf den neuen A4

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utonomes Fahren mit Google? Fehlanzeige: Der amerikanische Internet-Konzern war in Genf ebenso wenig vertreten wie der Technologieriese Apple, der angeblich ebenfalls an eigenen Autos arbeitet. Das verwunderte nicht nur den „Auto-Professor“ Ferdinand Dudenhöffer, den wir in Genf trafen, sondern auch viele der angeblich 11.300 Fachbesucher und Journalisten, die sich gleich zu Beginn der großen Autoschau einfanden. So beschränkte sich der Genfer Salon auf jene Hersteller und Zulieferer, die das treue Publikum auch heuer wieder mit diversen Weltund Europapremieren beglückten. Dass um 1,8 Prozent mehr Besucher kamen als 2014, darf als Kompliment für die Veranstalter gelten. Wir haben die Messe neuerlich dazu genutzt, Gespräche mit den Spitzen der internationalen Automobilindustrie zu führen.

Bentley EXP10 Speed6: die wohl schönste Farbe des Salons!

BMW 2er GranTourer: ein Auto für die ganze Familie

AUTO & Wirtschaft • APRIL 2015

Borgward: hochfliegende Pläne, aber kein neues Auto Nach 55 Jahren stellte Borgward erstmals wieder in Genf aus – 400 Quadratmeter Stand, darauf nur ein Isabella Coupé, ein über 55 Jahre alter Oldtimer. Christian Borgward, Enkel des Wirtschaftswunderkapitäns Carl F.W. Borgward, setzt mit Karlheinz Knöss (Unternehmenssprecher) und Einar Hareide (Design) seinen Kindheitstraum um: „Was wäre, wenn es Borgward als Automarke noch gäbe?“ 1961 war der Konzern mit den Marken Borgward, Hansa (davor Goliath) und Lloyd in die Insolvenz gezwungen worden. Der erste neue Borgward, ein SUV in der Größe eines Audi Q5, soll im Herbst dieses Jahres auf der IAA in Frankfurt stehen, sagt Knöss. Ein Vollprogramm ab dem C-Segment (als Benziner, Diesel, mit elektrifiziertem Antriebsstrang und Connectivity) soll folgen. 800.000 Autos pro Jahr per 2020 und 1,6 Millionen 2025, schwelgt Knöss phantasiebegabt. Unternehmenszentrale werde Stuttgart (derzeit Luzern), die Autos „dort gebaut, wo die Abnehmer sind“.

Cadillac: Europa nicht im Fokus Im Rahmen der globalen Wachstumsstrategie werde Cadillac in Europa in den Metrozentren präsent sein, sagt Marketingvorstand Uwe Ellinghaus. Eine

aturisten Innovation eines Karik rung sie ali Re f au ce an ohne Ch

Der stark überarbeitete Citroën kommt im Juni nach Österreich


AUTOSALON GENF

wirklich flächendeckende Präsenz sei wirtschaftlich in den nächsten Jahren aber nicht zu rechtfertigen Daher bediene sich die Marke aller anderen Formate, um Kunden zu erreichen – etwa eigene Testfahrtzentren, Hol- und Bringservice für Reparatur und Wartung sowie eine Art Boutique-Konzept im Verkauf, bei dem einige wenige Fahrzeuge im Schauraum durch virtuell abrufbare ergänzt werden. Laut Ellinghaus werde Cadillac so weiter kommen, als wenn man die Händler zwingen würde, zu derzeitigen Immobilien- und Arbeitskosten in ein separates Cadillac-Autohaus zu investieren.

vante auf den Markt kommen, das Maserati bei gleichbleibendem Marktanteil im ständig wachsenden Segment Stückzahlsteigerungen ohne Verlust der – leistbaren –Exklusivität bringen soll. Der Marktstart des Levante habe sich durch den Wechsel der Plattform verzögert: Damit ein echter Maserati entstehe, habe der Hersteller das Entwicklungsteam von Quattroporte und Ghibli auch beim neuen Levante eingesetzt.

Mazda: Österreich als Musterschüler

„Die Zeiten, in denen es bei uns auf ein neues Modell gleich 2.000 oder 3.000 Euro Nachlass gab, sind vorbei. So etwas tötet eine Marke und ihre Wahrnehmung“, sagt Linda Jackson, seit Juni 2014 CEO von Citroën. Künftig sollen bei dem PSA-Konzernfabrikat, das übrigens die bisherige Modelllinie DS als eigene Marke abgespalten hat, wieder traditionelle Stärken wie Kreativität, Komfort und einfache Bedienung im Vordergrund stehen. „Wir müssen anders sein“, meint Jackson und verweist auf den C4 Cactus als bestes Beispiel für diese Strategie: „Diesen Weg werden wir in Zukunft bei jedem unserer Produkte gehen.“

Die aktuelle „sechste Generation“ der Modellpalette bringe einen enormen Aufschwung, freut sich Martijn ten Brink, Vice President Sales bei Mazda Motor Europe: „Damit haben wir das Potenzial, in Europa um 40 bis 50 Prozent zu wachsen.“ Schon heuer sollen in Westeuropa mehr als 200.000 Fahrzeuge verkauft werden. „Einschließlich der osteuropäischen Märkte werden wir 2015 oder spätestens 2016 hoffentlich auf 250.000 Fahrzeuge kommen“, sagt Brink. Dies würde einem durchschnittlichen Marktanteil von 2,5 Prozent entsprechen. Österreich gilt angesichts eines Marktanteils von gut 3 Prozent schon jetzt als Vorzeigeland, unterstreicht Brink: „Hier hat Mazda eine wirklich phantastische Geschichte.“

Kia: die halbe Million im Visier

Mercedes: keine Direktgeschäfte wie in Deutschland

Michael Cole, COO von Kia Motors Europe, sieht die Chance einer leichten Markterholung, die Kia bei minimalem Gesamtmarktwachstum wie in den letzten Jahren deutliche Zuwächse bescheren soll. Potenzial sei genug vorhanden, sagt Cole: Immerhin stamme der Großteil des Bestands noch nicht von Kia. Entsprechend ambitioniert sind die Ziele: In Europa will der Hersteller die Verkäufe bis zum Ende der Dekade auf 500.000 Einheiten steigern. Auch neue Antriebsstränge sollen das Ziel einer sportlichen, modernen und innovativen Markenwahrnehmung unterstützen.

Keine Ausweitung des Agentursystems von Deutschland auf andere Länder plant Carsten Oder, weltweiter Produktmanager von Mercedes-Benz: „In Österreich wird alles bleiben wie bisher: Die beiden großen Gruppen, die den Markt dominieren, sind gut eingeführt. Hier werden weiterhin alle Geschäfte über Händler laufen, ein Direktgeschäft wie in Deutschland ist nicht geplant.“ Für die Gebrauchtwagen, die aus diesen Direktverkäufen in Deutschland (etwa an Autovermieter oder Werksangehörige) kämen, gebe es aber auch aus Österreich starkes Interesse.

Citroën: Kreativität statt Rabatt

Michael Cole, Kia

Giulio Pastore, Maserati

Martijn ten Brink, Mazda

Maserati: leistbare Exklusivität auch beim SUV Giulio Pastore, der bei Maserati SpA für Europa sowie Israel Verantwortliche, freut sich, dass die Marke 2014 in Europa auf die Globalverkaufszahl 2012 gesteigert hat. Ende 2015 soll das SUV Le-

Berlingo

Ferrari 488 GTB: 3,9 Liter großes Turbo-Triebwerk mit 570 PS

Nissan: Erfolge und Herausforderungen Zum fünften Mal in Folge konnte Nissan 2014 seinen Anteil am europäischen Automarkt ausbauen „Erstmals seit mehr als 10 Jahren haben wir die Grenze von

d kann später CO2 wird gereinigt un endet werden für Sodawasser verw

Honda Jazz, 3. Generation: ab Sommer bei den heimischen Händlern

AUTO & Wirtschaft • APRIL 2015

Carsten Oder, Mercedes

Hyundai Tucson: etwas größer als sein Vorgänger ix35

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AUTOSALON GENF

„Fiat ist kein Massenhersteller mehr“

Sergio Marchionne, Fiat Chrysler

Um starke Worte ist Sergio Marchionne, CEO von Fiat Chrysler Automobiles, nie verlegen – auch nicht, wenn es darum geht, die Zukunft der Kernmarke Fiat in Europa zu skizzieren: „Fiat ist kein Massenhersteller mehr und wird auch niemals wieder die Absicht haben, mit einem vollen Produktprogramm gegen all die Generalisten auf diesem Markt anzutreten.“ Marchionne verordnet Fiat stattdessen eine Konzentration auf begehrenswerte Produkte mit italienischem Design – Stichwort Fiat 500. Außerdem setzt er auf die globale Expansion von Jeep und will mit der ersten großen Präsentation am 24. Juni das Comeback von Alfa Romeo starten.

4 Prozent überschritten“, freut sich Guillaume Cartier, Senior Vice President Sales and Marketing Europe. Dazu beigetragen habe eine beeindruckende Modelloffensive mit insgesamt 12 neuen Produkten binnen 12 Monaten. Als nächstes Ziel strebt Cartier einen Marktanteil von 5 Prozent an. Freilich gibt es auch Herausforderungen – vor allem im kriselnden Russland, das im Vorjahr mit über 173.000 Stück für Nissan noch der wichtigste europäische Markt gewesen ist. Zu allem Überfluss wurde die Kapazität des Werkes in St. Petersburg soeben erst auf 100.000 Einheiten verdoppelt. „Nun werden wir die Produktionsgeschwindigkeit voraussichtlich um ein Drittel senken, um der schwächeren Nachfrage Rechnung zu tragen. Außerdem trennen wir uns von einigen Zeitarbeitern“, sagt Colin Lawther, Senior Vice President für die europäische Produktion von Nissan. Seine Prognose für St. Petersburg fällt bescheiden aus: „Aus heutiger Sicht“ werde man hier im Jahr 2014 nicht mehr als 40.000 Autos fertigen.

Colin Lawther, Nissan

Peugeot setzt auf „gesunde Stückzahlen“ Nach einer Durststrecke konnte Peugeot 2014 die weltweiten Fahrzeugverkäufe um 5,4 Prozent steigern. „Heuer werden wir definitiv weiter wachsen“, sagt CEO Maxime Picat. Allerdings stehe die reine Volumenmaximierung nicht im Vordergrund: „Unsere Priorität sind die Erträge. Stückzahlen können dabei helfen – aber nur echte, gesunde Stückzahlen.“ Selbst fährt Picat übrigens einen Peugeot RCZ – ein Auto, von dem er sich aufgrund der Bereinigung der Modellpalette wohl bald trennen muss: „In unserem Plan ,Back in the Race‘ haben wir entschieden, dass wir unser Modellprogramm konzernweit von 46 auf 26 Karosserievarianten reduzieren. Davon werden 13 auf die Marke Peugeot entfallen.“

Guillaume Cartier, Nissan

Renault: wieder Wachstum in Europa Jahrelang hat Renault von seinen außereuropäischen Aktivitäten profitiert, während der Markt am Heimatkontinent zurückging. „2014 ist genau das Gegen-

Maxime Picat, Peugeot

„Premiumqualität für jedermann“

Thomas Schmid, Hyundai

Mazda CX-3: das kom- i Jun pakte SUV startet im

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Nur wenige andere Österreicher sind in der Autoindustrie so erfolgreich wie Thomas Alexander Schmid, der bei Hyundai Motor Europe soeben zum COO und Senior Vice President avanciert ist. Einerseits will Schmid die neue Positionierung „Modern Premium“ umsetzen: „Das bedeutet Premiumqualität, die für jeden zugänglich ist, aber nicht, dass man der Billigste sein will oder kann.“ Andererseits soll die kontinuierliche Aufwärtsentwicklung von Hyundai fortgesetzt werden: „Unser Plan sieht ein konstantes Wachstum vor, ohne bei der Qualität der Geschäfte Abstriche machen zu müssen.“ Ein Marktanteil von 5 Prozent gilt als mittelfristiges Ziel.

Modell „Canale Grande“, das in Abwasserkanälen von A nach B fährt

Mercedes CLA Shoo tin sofort bereit für ne g Brake: ab ue Kunden

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Rundungen Mitsubishi L200: die ls weg tei d sin des Vorgängers

Jerome Stoll, Renault

Nissan Sway: die Japaner lassen uns in die Zukunft blicken


AUTOSALON GENF

„Neue CI schneller als erwartet“

Karl-Thomas Neumann, Opel

Die Händler glauben wieder an die Marke Opel, freut sich Vorstandsvorsitzender Dr. Karl-Thomas Neumann: Das sehe man daran, dass 80 Prozent der bisherigen Zweimarken-Chevrolet-Händler nun exklusiv für Opel tätig seien und auch die Umsetzung der neuen CI deutlich schneller verlaufe als geplant. Schon 2016 könnte Opel Gewinne schreiben. Neumann kritisierte beim Abendessen mit ausgewählten Branchenjournalisten auch die EU, die der Autoindustrie immer strengere Ziele setze. Durch die aufwändige Technologie würden sich die Neuwagen verteuern, weshalb mehr alte, umweltschädliche Fahrzeuge unterwegs seien.

teil passiert“, resümiert Jerome Stoll, Executive Vice President und Chief Performance Officer. In Summe konnte der französische Autobauer mit einem Plus von 3,2 Prozent auf mehr als 2,7 Millionen Verkäufe seinen kontinuierlichen Aufwärtstrend fortsetzen. Über 511.000 Stück entfielen dabei schon auf Dacia – eine „unglaubliche Erfolgsgeschichte“, die laut Stoll noch lange nicht zu Ende ist: „Immer mehr Menschen wollen eine einfache, funktionelle Antwort auf ihre Mobilitätserfordernisse – und das zu einem möglichst vernünftigen Preis.“

Toyota: die Million als Ziel – nur wenn es sich rechnet! Karl Schlicht, Vorstand von Toyota Motor Europe, ist angesichts des aktuellen Markts recht entspannt: Toyota wolle in Europa die Million Fahrzeuge, die etwas über 5 Prozent Marktanteil bedeuten würden, erreichen, bestätigt er weiterhin: Aber nur, sofern das ohne Druck und ohne Geld zu verlieren erreichbar sei – dann sei das gut für Händler und Hersteller. Wenn dies nicht möglich sei, müsste man auf eine bessere Marktsituation oder noch zugkräftigere Modelle warten. 2014 habe Toyota 888.015 Autos, davon zuletzt ca. 20 Prozent Hybridfahrzeuge, abgesetzt. Das seien tolle Zahlen, da auch Russland zum Ländermix gehöre und Hybrid dort beispielsweise gar keine Rolle spiele.

VW: Brennstoffzelle ja, aber erst später Eine breitere Palette an Hybrid-Fahrzeugen prophezeit Heinz-Jakob Neußer, Produktionsvorstand von Volkswagen: Er glaubt auch, dass herkömmliche Autos mit Verbrennungsmotoren noch ein deutliches Einsparpotenzial haben. Autos mit Brennstoffzelle sollten ab 2025 in größeren Stückzahlen auf

Opel Karl: soll vor allem bisherige Chevrolet-Kunden anlocken

Karl Schlicht, Toyota

den Markt kommen, während reine Elektrofahrzeuge nur in Ländern mit massiven staatlichen Förderungen reüssieren können.

Volvo: Kunden goutieren Verzicht auf Achtzylinder Bei Volvo schließt Vorstandssprecher Hakan Samuelsson aus, dass es in Zukunft wieder Fünf-, Sechsoder gar Achtzylinder-Motoren geben werde: „Wir machen jetzt Volvo-Aggregate für Volvo-Kunden, und zwar zu 100 Prozent. Wir sind so froh, dass wir nicht mehr irgendwo Motoren kaufen müssen, nur um 2 zusätzliche Zylinder zu haben.“ Wer mehr Leistung wolle, greife (wie etwa beim neuen XC90 T8) auf die Kombination des Vierzylinders mit Elektromotoren zurück. „Das fährt sich sehr verrückt und verbraucht deutlich weniger Benzin als ein Achtzylinder.“ Man dürfe ja nicht vergessen, dass auch Volvo bis 2020 die von der EU vorgegebenen CO2-Grenzen erreichen müsse, sagt Samuelsson. •

Hakan Samuelsson, Volvo Cars

Heinz-Jakob Neußer, Volkswagen

„Hybridautos“ der Zukunft Es ist nicht alles (oder sogar sehr wenig) ernst zu nehmen, was in der Schweizer Satirezeitung „Nebelspalter“ steht. Anlässlich des Autosalons in Genf widmete sich die Redaktion einigen Modellen, die zwar ein gewisses kreatives Potenzial haben, aber in dieser Form sicher nie gebaut werden – was eigentlich schade ist. Vier Zeichnungen von Ludek Ludwig Hava haben wir auf diesen Seiten zwanglos verstreut, natürlich mit Abdruckerlaubnis der Schweizer Redaktion, wofür wir herzlichst danken.

für RundPorsche Cayman GT4: geeignet tag All strecken und den

Renault Kadjar: am SUV-Boom in jedem Segment mitnaschen

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Das Biomobil für Naturliebhaber

Seat 20V20: Ausblick auf das künftige SUV und das Design der Spanier

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AUTOSALON GENF

Kurt Häfliger und Angela Mebert vom Reinigungsspezialisten Amstutz

BMW-Austria-Sprecher Michael Ebner

Axel Frödrich (Hella Ersatzteilhandel, l.) und Sandro Piffaretti am Stand von SAG

Denzel x 4: Alfred Stadler, Gregor Strassl, Hansjörg Mayr, Roland Punzengruber (v. l.)

Bernhard Denk (Kia Austria) hofft, dass die Studie Sportspace verwirklicht wird

Viel Stress auch am Salon: Heiko Haasler, Eurotax-Chef in Österreich und der Schweiz

Was gibt es Neues? VW-Patriarch Ferdinand Piëch (mit Gattin Ursula) und Entourage

Ferdinand Dudenhöffer (Uni Duisburg-Essen) vermisst Google und Apple am Autosalon

Steirer unter sich: Franz Lückler (AC Styria, l.) und Opel-Österreich-Chef Alexander Struckl

Alexander Bahlmann, Continental Reifen Schleifmittelprofi Manfred Reichhold, Ferdinand Kinzel (Toyota Klagenfurt), Markus Meisinger (Autohändler in Innsbruck, v. l.) Dieter Jermann (Pirelli) zeigte in Genf die neuesten Reifen aus Italien

Ex-Kollegen Sabrina Digruber (Eurotax) und Max Weißensteiner (jetzt ÖAMTC)

bel war Skoda Superb: So no nie ch no die VW-Tochter

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Johannes Hödlmayr (l.) brachte den einstigen Importeurssprecher Ingo Natmessnig mit nach Genf

Jürgen (l.) und Willibald Keusch trafen in Genf Maserati-Manager Giulio Pastore (M.)

Subaru Levorg: Der Sportstourer geht noch heuer in den Verkauf

Suzuki iK-2: Ab 2016 ist der Kleinwagen bei uns zu haben

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Guillaume Ducrest, der neu ernannte Manager für die Marke DS

iToyota Auris: überarbe en tet, mit neuen Motor

Marcus Hähner, Sales Manager von SNR Wälzlager

VW Sport Coupé Concept GTE: Ausblick auf den neuen Passat CC?


AUTOSALON GENF

Auf dem Weg zur Nummer 3

Carlos Ghosn, Renault-Nissan

Eine „lange Phase der langsamen Erholung“ prognostiziert Carlos Ghosn, CEO und Chairman von Renault-Nissan, dem europäischen Automarkt: „Gehen Sie von jeweils 2 oder 3 Prozent Steigerung in den nächsten 3 oder 4 Jahren aus.“ Angesichts der Krise am russischen Markt warnt er vor Überreaktionen: „Wir reduzieren unsere Produktion, wir passen unsere Preise an den Rubelkurs an und so weiter. Man sollte jedoch nicht den Fehler machen, Russland abzuschreiben.“ Weltweit hält Ghosn am Ziel fest, seine Allianz vom viert- zum drittgrößten Autobauer zu machen: „Wir haben eine klare und starke Strategie und sind nicht mehr allzu weit von unserem Ziel entfernt.“

Günther Apfalter, Europa-Chef von Magna, zeigte den Mila Plus

Manuel Gerber, Motorex, auf dem wichtigen Heimmarkt Schweiz

Wiesenthal-Duo Otmar Nagelreiter (l.) und Markus Burscha

Stephan Rissi, Stieger Software

Michael Pichler zeigte in Genf die neuesten Werkzeuge

Thomas Körpert (Apollo Vredestein) gab in Genf einen Ausblick auf die neuen Reifen

Helmut Pletzer (Suzuki) mit den neuen Autos, die 2016 zu uns kommen

Silvan Lämmle vom Schmierstoffhersteller Panolin

Peter Modelhart, Jaguar Land Rover Austria

Peter Ranner und Andreas Kostelecky mit dem neuen Mitsubishi L200

Wo bleibt die Freiheit? Wer in Genf Bahnbrechendes zu sehen erwartete, wurde zwangsläufig enttäuscht: Hier diente das Staunen des Messebesuchers dem Kaufreiz, nicht der Aufklärung. Die im Dutzend angekündigten Premieren waren Ausstattungsvarianten, keine Erfindungen. Praktisch niemand ist bereit, ein halbes Jahresgehalt oder mehr für etwas Neues auszugeben, das über ein Upgrade hinausginge. Selbst der Ersatz des antiquierten Verbrennungs- durch den Elektromotor fällt darunter; die Ablösung der Dampflok durch die stromgetriebene Zugmaschine hat das Bahnfahren ja auch nicht wahrhaft revolutioniert. Die Perfidie der Dinge liegt darin, dass die große Umwälzung der nächsten zehn Jahre kaum wahrnehmbar vonstatten geht, das Wesen des Autofahrens aber un-

Optimismus für die Zukunft: Wolfgang Wurm vor der Seat-Studie 20V20

Porsche-Holding-Chef Alain Favey mit dem neuen VW Passat

umkehrbar pervertieren wird. Es geht um nichts weniger als das Beziehungspaar Freiheit und Sicherheit. Ausübung von Freiheit ist bedingt durch Verantwortung, die ich für meine Handlungen übernehme. Der Autobau geht nun aber dahin, mir diese Freiheit unter dem Aspekt der Sicherheit nach und nach zu nehmen. Was verharmlosend als Assistenzsystem angepriesen wird, wird uns in Kürze nicht mehr unterstützen (assistieren), sondern beherrschen, weil es uns unfähig macht, die Verantwortung für das Autofahren wahrzunehmen. Der Automobilist ist daran, sich durch fortschreitende Reduktion seines Autonomiegrades selbst abzuschaffen. Der gesetzesgeberischen Eingriffe bedarf es dabei nicht einmal: Die Bedienung menschlicher Bequemlichkeit ist viel effizienter. Versicherungsgesellschaften werden die Prämienbeiträge in direkten Bezug zur Anwendung von Fahrhilfen setzen. Und Google besorgt dann den Rest.

AUTO & Wirtschaft • APRIL 2015

Oskar Linder, die „Stimme von außen“, also eines Besuchers

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MANAGEMENT

Claus-Christian Schramm (l.) und George Rietbergen sehen vor allem bei Run-On-Flat-Reifen noch Potenzial für die Zukunft eigenes Reifenlager in Österreich entschieden habe. „Wenn einmal irgendwelche Nischenprodukte beim Händler nicht vorhanden sind oder die Nachfrage einfach unerwartet hoch ist, können wir hier rasch und unkompliziert nachliefern“, erklärt Claus-Christian Schramm, Country Manager von Goodyear Dunlop Tires Austria.

Damit es wieder rund läuft Durch den warmen Winter wurde die Reifenbranche heuer auf eine harte Probe gestellt. Wohin die Trends gehen, erklären zwei Profis von Goodyear Dunlop. Von Matthias Kreutzer

B

Von diesen Reifen werden mehr verkauft

eim Handel mit Reifen müssen die Einkäufer der jeweiligen Unternehmen jedes Jahr oder, besser gesagt, jede Saison wieder ein glückliches Händchen beweisen. Denn auf der Reifenbranche lasten nicht nur der Margen- und Entwicklungsdruck. Auch völlig unbeeinflussbare externe Faktoren können entscheiden, ob ein Produkt Ladenhüter bleibt oder dem Händler von den Kunden quasi aus der Hand gerissen wird. George Rietbergen, Managing Director D-A-CH von Goodyear, beschreibt die Problematik: „Wir hatten heuer im Großteil des D-A-CH-Gebiets einen ,grünen Winter‘. Der Schnee blieb oft aus und so verschoben viele Kunden kurzerhand die Käufe. Das trifft natürlich die Händler, denn wir schätzen, dass allein in Österreich rund 300.000 bis 400.000 Reifen eingelagert sind.“

Gute Ergebnisse für Sommerreifen Das wiederum wirkt sich laut Rietbergen auch auf die Käufe der Sommerreifen aus, denn mit vollen Lagern kann man weniger nachbestellen. Dennoch verzeichnet Goodyear Dunlop schon jetzt bessere Verkäufe bei den Sommerreifen. Rietbergen erklärt: „Der zweite externe Faktor sind die Reifentests. Die sind für uns dieses Jahr sehr gut gelaufen, weshalb die Kunden glücklicherweise auch unsere Produkte verlangen werden. Das wissen auch die Händler.“ Dennoch sei die Lagerproblematik nicht zu unterschätzen, weshalb sich Goodyear Dunlop auch für ein

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Goodyear denkt auch an die Zukunft: Eine dieser Reifenstudien kann durch Wärme Strom produzieren.

AUTO & Wirtschaft • APRIL 2015

Während sich die Verkäufe von Goodyear Dunlop in Österreich zu einem Drittel auf Sommerreifen und zu zwei Dritteln auf Winterreifen verteilten, stehe man gewissen Trends skeptisch gegenüber. „Wir sehen, vor allem in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten, dass sich mehr und mehr Käufer für Ganzjahresreifen entscheiden oder mit dem Winterreifen den Sommer durchfahren, obwohl damit kein Cent gespart wird. Denn an sich verändert sich ja die Nutzungsdauer des Pkw und damit auch die des Reifens ja nicht. Er wird genauso bzw. durch die weiche Gummimischung des Winterreifens im Sommer sogar mehr abgefahren“, erklärt Schramm und ergänzt: „Hinzu kommt, dass diese Reifen weniger Leistung bringen als die jeweilig spezifizierten.“ Positiver sieht man den Trend zum RunOn-Flat-Reifen, dem in Österreich noch immer Wachstumspotenzial in Sachen Marktdurchdringung zugeschrieben wird. „Wir haben beim Komfort so aufgeholt, dass man keinen Unterschied mehr spürt, ob man mit normalen oder Run-On-Flat-Reifen unterwegs ist“, meint Rietbergen. Außerdem steige das Sicherheitsgefühl beim Kunden: „Wer will schon in einem einspurigen Tunnel durch einen Reifenplatzer eine Panne haben? Mit den Run-On-Flat-Reifen kommt man im Normalfall sogar noch zum Fachhändler oder in die Werkstatt.“ •


MANAGEMENT

In eine wohlig warme Zukunft Zur Zukunft der Standheizung in der Nachrüstung trafen sich führende Manager von Webasto in Wien.

A

ls einer der Top-5-Märkte für Webasto-Aftersales hat Österreich schon immer einen hohen Stellenwert im Webasto-Konzern“, erklärt Klaus Hemmer, Vice President OE & Car Aftermarket. Immer wieder wurden neue Projekte und Ideen gemeinsam mit Österreich-Geschäftsführer Komm.-Rat Dieter Hahn entwickelt und hier zuerst umgesetzt. „Österreich ist ein sehr strukturierter und gut funktionierender Markt, deutlich mehr als nur ein Testmarkt“, so Hemmer. Das erklärt auch die Wahl Wiens als Veranstaltungsort für die internationale WebastoKonferenz zum Thema Standheizung im Aftersales. Ausgewählte Länderchefs trafen die Konzernentscheider aus Vertrieb, Marketing, Presse und Technik, um die Strategie für die Zeit bis 2020 festzulegen. Hahn, der die Veranstaltungen organisierte: „Mit solchen Veranstaltungen geht der Konzern hinaus in die Märkte, um die jeweiligen Veränderungen, Bedürfnisse und Anforderungen abzustimmen und eine gemeinsame Strategie festzulegen.“

Deutschland, Skandinavien und Russland Neben Österreich ist Webasto im Heimmarkt Deutschland, naturgemäß in den skandinavischen Ländern und in Russland sehr stark. „In Russland haben wir aufgrund der politischen Situation natürlich Einbrüche, die unser Gesamtergebnis beeinflussen.“ Abgesehen von Russland sind jene Märkte im

Aftersales besonders stark, die auch in der Erstausrüstung eine hohe Abdeckung mit Standheizungen haben. „Wir kommen ja aus der Nachrüstung und den Beginn in einem Markt bildet immer der nachträgliche Einbau. Die Erstausrüstung ist dann aber ein echter Multiplikator. Jeder, der schon einmal eine Standheizung gehabt hat, möchte wieder eine haben“, erklärt Hemmer. Die Sorge der nachrüstenden Werkstätten, das Standheizungsgeschäft würde zugunsten der Erstausrüstung zurückgehen, ist also unberechtigt. Das Gegenteil ist momentan der Fall. „Wir können natürlich nicht zehn Jahre in die Zukunft blicken, aber für die nächsten fünf Jahre kann ich sicherstellen, dass die Erstausrüstung nicht zulasten der Nachrüstung wächst, sondern parallel dazu.“ Beim hohen Qualitätsanspruch von Webasto hilft das OE-Geschäft: „Durch die Erstausrüstung sind wir noch einmal besser geworden, dort gibt es null Toleranz.“

Webasto-Meeting in Wien: Klaus Hemmer, Vice President OE & Car Aftermarket (l.) mit Gastgeber und ÖsterreichGeschäftsführer Komm.-Rat Dieter Hahn

Komplexe Fahrzeuge, einfacher Einbau Hemmer und Hahn sehen noch viel Potenzial bei den Autohäusern. „Das Autohaus ist der ideale Verkaufspunkt für Standheizungen“, so Hemmer. Ein Großteil der Kunden entscheide sich nämlich gleich beim neuen Auto dafür. Um den Kunden zu gewinnen, unterstützt Webasto die Händler auf allen Schienen: Marketingunterlagen, Schulung, Technik und vieles mehr. „Wir machen auch Endkundenwerbung und bringen dem Händler den Kunden in den Betrieb“, erklärt Hemmer. Letztlich soll das Autohaus mit nachhaltiger Kundenbindung und Zusatzerträgen profitieren. Hemmer: „Wir bieten dazu die Basis.“ • (GEW)

AUTO & Wirtschaft • APRIL 2015

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MANAGEMENT

Mag. Martin Ruß (l.) und Christoph Wolf (r.) mit stolzen Importeursvertretern: In 9 Kategorien wurden die zuverlässigsten Fahrzeuge mit „Gebrauchtwagen-Awards“ ausgezeichnet

Gebrauchte mit Brief und Siegel In Deutschland gilt der Prüfkonzern Dekra längst als Instanz bei Gebrauchtwagen. Dieses Knowhow soll auch in Österreich stärker genützt werden: zum Beispiel mit dem „Dekra Gebrauchtwagensiegel“, das Ende März bei einer Fachtagung in Wien vorgestellt wurde. Von Philipp Hayder

Nico Polleti erleichtert den Ankauf von privaten Fahrzeugen

R

und 50 Brancheninsider folgten der Einladung zum zweiten „Gebrauchtwagenforum“ von Dekra Austria Automotive. Einerseits galt es, die „Gebrauchtwagenawards“ an jene Importeure zu übergeben, deren Fahrzeuge die wenigsten Mängel aufweisen. Auf Basis von 1,5 Millionen Hauptuntersuchungen der deutschen Muttergesellschaft wurden heuer in den jeweiligen Fahrzeugklassen die Modelle Audi A1, Toyota Prius, Volvo S60/V60, Ford C-Max, Mercedes-Benz GLK, BMW Z4, VW Amarok und Opel Movano ausgezeichnet. Die E-Klasse von Mercedes erzielte segmentübergreifend das beste Ergebnis.

Partner der Branche Stefan Rockenschaub belebt mit digitalen Preisschildern sein GW-Geschäft

„Riesenchance für professionelle Händler“ Andererseits standen Strategien zur Professionalisierung des Gebrauchtwagengeschäfts im Mittelpunkt der Tagung. Ein Ansatz dazu ist die 2011 gegründete Plattform www.easyautosale.com: Sie vermittelt Gebrauchtwagen von Privatpersonen an teilnehmende Händler. Im Vorjahr habe man in Deutschland bereits Fahrzeuge im Wert von rund 100 Millionen Euro vermarktet, erläuterte Geschäftsführer Nico Polleti: „In den kommenden Monaten werde wir auch in Österreich aktiv werden.“ Der standardisierte Zukauf von

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Privatfahrzeugen sei schließlich auch hierzulande „eine Riesenchance für professionelle Händler“. Einen anderen innovativen Ansatz verfolgt der bekannte Linzer Citroën-Händler France Car: Das Autohaus ist Pionier bei der Verwendung elektronischer Preisschilder. Dies sei nötig geworden, da traditionelle Preisreduktionszyklen der immer höheren Volatilität im Gebrauchtwagengeschäft nicht Rechnung tragen würden, erklärte Vertriebsleiter Stefan Rockenschaub: „Heute ist es nötig, die Preise in viel kürzeren Abständen nach oben oder unten anzupassen.“ In Zusammenarbeit mit einem Linzer IT-Unternehmen bietet France Car die Technologie ab sofort auch anderen Autohäusern an. Infrage komme die digitale Preisauszeichnung ab einem Bestand von rund 80 Fahrzeugen, so Rockenschaub.

Michael Tziatzios verantwortet das GW-Management der Dekra

AUTO & Wirtschaft • APRIL 2015

Dekra selbst bietet mit „Fair Return“ ein Programm zur professionellen Abwicklung der Fahrzeugrücknahme an – auf Wunsch bis hin zu einem vor Ort tätigen Sachverständigen. „Die Zusammenarbeit mit einem einzigen Dienstleister vereinfacht die Abläufe, senkt die Standzeiten und reduziert die Kosten“, unterstrich der deutsche Dekra-Experte Michael Tziatzios. In Österreich vertrauen bereits PSA, Opel und Leaseplan auf die Expertise der Dekra. Darüber hinaus wird das Team rund um Geschäftsführer Mag. Martin Ruß und Vertriebsleiter Christoph Wolf in den kommenden Monaten die individuelle Zusammenarbeit mit Autohäusern vertiefen. Basis dafür ist das neu gestaltete „Dekra Gebrauchtwagensiegel“, das neben optischen und technischen Zustandsprüfungen auch eine genaue elektronische Kfz-Diagnose umfasst. •


MANAGEMENT

Kein Persilschein für Händler zulässig ist, ausgeschlossen, und zwar sowohl wegen erkennbarer als auch wegen verborgener Mängel […].“

Motorschaden nach einem Tag Der Wiener Rechtsanwalt Dr. Johannes Öhlböck ist Experte für Kfz-Branchenrecht

Wer ein Fahrzeug an ein Unternehmen verkauft, kann bekanntlich die Gewährleistung ausschließen. Weiterreichende Ansprüche werden davon jedoch nicht berührt, wie aus einer auch für Österreich relevanten Entscheidung des deutschen Bundesgerichtshofs hervorgeht.

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ei einem Gebrauchtwagenkauf wurden Gewährleistung und Haftung umfassend – also auch für Körper- und Gesundheitsschäden sowie grobes Verschulden – ausgeschlossen. Dies ist unzulässig, wie der BGH in einer im Februar ergangenen Entscheidung (VIII ZR 26/14) festgehalten hat.

Kaufvertrag als „Blankoscheck“ Mit Kaufvertrag vom 4. Oktober 2007 erwarb der Kläger von dem Beklagten einen gebrauchten Mercedes-Benz ML 55 AMG zum Preis von 33.000,00 Euro. Der Kaufvertrag enthielt einen formularmäßigen Gewährleistungsausschluss, wonach das Fahrzeug „gebraucht, wie ausgiebig besichtigt, unter Ausschluss jeglicher Gewährleistung im Hinblick auf sichtbare und unsichtbare Mängel, insbesondere bezüglich des Kilometerstandes, frühere Unfälle und etwa auftretende Schäden infolge früherer Unfälle“ zum Verkauf gelangt. Auf der Rückseite des Kaufvertrages hieß es zudem: „Das Fahrzeug ist verkauft unter Ausschluss jeder Gewährleistung. Ansprüche auf Wandlung, Minderung oder Schadensersatz sind, soweit das gesetzlich

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Der gebrauchte Mercedes wurde am 12. Oktober 2007 mit 59.000 Kilometern am Tacho übergeben. Einen Tag später bemerkte der Käufer ein Klackern des Motors und erklärte wenig überraschend, das Fahrzeug habe bereits bei Übergabe einen Motorschaden aufgewiesen. Er verlangte die Rückabwicklung des Kaufvertrages. Die Sache fand über das Landgericht Erfurt und das Oberlandgericht Jena seinen Weg zum Bundesgerichtshof (BGH)H, dem deutschen Höchstgericht in Zivilsachen. Der BGH folgte dem Käufer und hielt fest, dass der formularmäßige Ausschluss der Sachmängelhaftung der Inhaltskontrolle Allgemeiner Geschäftsbedingungen nicht standhält und deshalb unwirksam ist. „Nach deutschem Zivilrecht ist eine umfassende Freizeichnung in AGB und Vertragsmustern, nach der die Haftung auch für Körper- und Gesundheitsschäden sowie sonstige Schäden auch bei grobem Verschulden ausgeschlossen ist, wegen unangemessener Benachteiligung des Vertragspartners des Verwenders unwirksam“, erklärt der Wiener Fachjurist Dr. Johannes Öhlböck: „Dies gilt selbst dann, wenn der Käufer nicht Verbraucher, sondern Unternehmer ist.“

Österreichische Bestimmungen In Österreich ist die Situation weitestgehend vergleichbar, erläutert Öhlböck: „Bei Kfz, die älter als ein Jahr sind, darf die Gewährleistung auch gegenüber Konsumenten auf ein Jahr verkürzt werden. Gegenüber Unternehmern, vor allem Händlern, ist ein gänzlicher Ausschluss zulässig.“ Ein Schadenersatz gegenüber Konsumenten darf nur in engem Bereich ausgeschlossen werden, zum Beispiel für leichte Fahrlässigkeit. „Gegenüber Unternehmern ist ein weitergehender Haftungsausschluss zulässig. Ein gänzlicher Ausschluss der Haftung ist aber selbst in diesen Fällen widerrechtlich“, so der Experte. • (RED)

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MANAGEMENT

Ihre

Meinung

ist

Höherer Sachbezug: Chance oder weiterer Dämpfer fürs Geschäft? Hybride ausschließen war richtig

Dienstnehmer gegen höhere Pauschale

„Für den Großteil der Firmen kann diese steuerliche Neuerung gut genutzt werden“, meint Mag. (FH) Gerhard Gastecker, Geschäftsführer der gleichnamigen Renault-Autohäuser, „der Mitarbeiter bezahlt bei Verwendung eines Elektroautos keinen Sachbezug – das Unternehmen hat durch die günstigen Betriebs- und reduzierten Wartungskosten ebenfalls Vorteile. Das versuchen wir auch vertriebstechnisch zu nutzen und unseren Firmenkunden aufzuzeigen.“ Dass Hybridmodelle aus dieser Regelung ausgenommen sind, hält Gastecker für gerechtfertigt, denn: „Trotz des geringeren Verbrauchs im Vergleich zu reinen Verbrennungsmotoren wird bei Hybriden immer noch fossiler Treibstoff verbrannt und damit werden Schadstoffe ausgestoßen.“

Die neue Regelung für Dienstwagen sei ein sehr gutes Signal für Elektrofahrzeuge, sagt Konsul Michaela Strasser-Frey. Die weiteren Auswirkungen werden von der Regierung aber unterschätzt: Es werde zum Downsizing kommen, weil die Nutzer nicht mehr bereit seien, die höhere Pauschale zu bezahlen. Für Dienstnehmer werde mehr Geld möglicherweise interessanter als ein Firmenfahrzeug sein, das vielleicht eine Klasse kleiner ausfalle. Das werde sich negativ auf das Geschäft auswirken: Es werde schwieriger, beratungsintensiv sei es bereits. Je nachdem, wie die Steuerreform im Detail ausfalle, könne sie Kaufzurückhaltung auslösen. Jedenfalls werde sich die Steuerreform auf das Geschäft auswirken.

Größere Chancengleichheit

Belastungen sind viel zu hoch

„In unserem Autohaus hat das Flottengeschäft keinen hohen Anteil“, sagt Markus Meisinger, Geschäftsführer Autohaus Meisinger/Innsbruck-Völs. Es gebe aber bereits Unternehmen, die auf Firmenfahrzeuge verzichten und ihren Mitarbeitern stattdessen ein höheres Gehalt zahlen würden. „Da könnte uns ein leichter Vorteil entstehen, weil sich die Menschen dann die Autos kaufen, die ihnen gefallen und die nicht durch das FuhrparkManagement vorgegeben sind. Dadurch könnte auch eine größere Chancengleichheit am Markt entstehen“, so Meisinger. Reinen Elektrofahrzeugen räumt er nur Chancen in Städten ein. „Es gibt ein Reichweitenproblem“, was im ländlichen Bereich und vor allem aufgrund der Topografie Tirols ein Problem darstelle.

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„Wir merken heute schon, dass eine Großzahl an Firmenwagen-Nutzern an der Grenze sind“, sagt Komm.-Rat Mag. Hubert Aichlseder, Landesgremialobmann des Kärntner Fahrzeughandels und Geschäftsführer Autohof Klagenfurt. „Viele wollen die Privatnutzung nicht mehr, weil sie ihnen zu teuer kommt.“ Auch Unternehmen seien in Österreich im Vergleich zu Deutschland, wo es keine NoVA, dafür aber eine Vorsteuerabzugsberechtigung gebe, deutlich höher belastet. „Das Auto ist in jedem Belastungspaket integriert, von den Vorteilen der aktuellen Steuerreform profitieren Firmenwagen-Nutzer nicht, da sie höher belastet werden. Auch der Öko-Aspekt sei eine Augenauswischerei: „Rund 30 Prozent der Fahrzeuge auf Österreichs Straßen sind veraltet, eine Verschrottungsprämie könnte hier wesentlich mehr bewirken.“

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Umdenken bei Unternehmen

uns

wichtig!

Die Bundesregierung greift abermals in das Börsel der Autofahrer, diesmal sollen Dienstwagenfahrer zur Kasse gebeten werden. Wie wird das Geschäft durch die geplante Maßnahme beeinflusst? Von Dieter Scheuch

„Für Fahrzeuge, die mehr als 120g/km CO2 ausstoßen, hat die geplante Erhöhung des Sachbezugs eine empfindliche Verteuerung von rund 30 Prozent zur Folge“, sagt Layla Ellensohn, Geschäftsführung Toyota Ellensohn in Rankweil. „Diese ÖkologisierungsVorgabe könnte bei der Anschaffung von Dienst- und Flottenautos ein Umdenken bei den Unternehmen einleiten, da mittlerweile eine Großzahl vernünftiger Firmenund Flottenautos im Angebot zu finden ist. Mit unseren Marken Toyota und Lexus begrüßen wir diese Maßnahme des Finanzministers, da die CO2-Grenze von 120g/km sehr für unsere umweltfreundlichen Hybrid-Produkte spricht. Ob damit die geplanten 50 Mio. Euro Mehreinnahmen erreicht werden, ist zu bezweifeln.“

Erhöhung hat sicher Konsequenzen

Wir werden profitieren „Wir erwarten uns in unserem Autohaus von der neuen Regelung Zuwächse und sehen sie sehr positiv“, sagt Gerhard Skrbetz, Standortleiter beim Autohaus Koinegg in Eisenstadt. „Wir können unseren Kunden sowohl mit dem Renault Zoe als auch mit dem Nissan Leaf reine Elektrofahrzeuge anbieten und ich bin überzeugt, dass sich einige Kunden für den Umstieg entscheiden werden.“ Auch was Verbrennungsmotoren betrifft, blickt Skrbetz optimistisch in die Zukunft. „Der neue Renault Espace ist mit einem CO2-Ausstoß unter 120g/km ebenso wie der neue Laguna und Mégane auch für Firmenwagen-Nutzer interessant, weil sie keinen erhöhten Sachbezug zahlen müssen. Wenn ich mit meiner Meinung vermutlich auch allein dastehe, bin ich dennoch überzeugt, dass wir von dieser Neuregelung sicher profitieren können.“

„Ich persönlich gehe davon aus, dass die Maßnahme, die ich sehr kritisch sehe, zu Veränderungen führen wird“, sagt Komm-Rat Ing. Josef Puntinger, Geschäftsführer Autohaus Puntinger/Leoben. „Ich gehe davon aus, dass auch die Dienstgeber downgraden werden, man wird bei der Anschaffung sehr genau schauen. Auch den Dienstnehmern wird zukünftig bei ihren Verhandlungen bewusst sein, dass der Sachbezug ein Thema sein wird, da dieser doch relativ hohe monatliche Belastungen zur Folge haben kann.“ An eine verstärkte Nachfrage nach Elektrofahrzeugen glaubt Puntinger nicht: „Solange das übrige Paket nicht stimmig und passend ist – was etwa die Kosten, Förderrichtlinien, aber auch Ladestationen betrifft – wird sich die Nachfrage in Grenzen halten.“

Flottengeschäft könnte einbrechen

Dienstnehmer in der Pflicht

„Im Rahmen der Tagung des Landesgremiums des KfzHandels hat eine überwältigende Mehrheit von Problemen im Zusammenhang mit dem Flottengeschäft berichtet“, sagt Adolf Seifried, Landesgremialobmann des oberösterreichischen Fahrzeughandels. „Dienstwagen sind in Österreich oft Bestandteil des Gehaltes, durch einen erhöhten Sachbezug verliert der Dienstwagen an Attraktivität“, so Seifried. Er befürchtet, dass viele auf kleinere Modelle umsteigen könnten oder das Flottengeschäft einbricht. „Dienstnehmer könnten dann in Verbindung mit einem höheren Gehalt auf den eigenen Pkw, der in der Regel viel länger gefahren wird, umsteigen und gegebenenfalls Kilometergeld verrechnen, was uns sicher starke Geschäftsrückgänge einbrächte.“

„Wir erwarten uns längerfristig aufgrund der Regelung, dass der Sachbezug bei reinen Elektrofahrzeugen entfällt, schon einen Impuls“, sagt Daniel Hammerl, Country Manager Tesla Österreich. „Wobei beim Sachbezug primär der Dienstnehmer in die Pflicht genommen wird“, so Hammerl. Um dem Umstieg auf ein Elektrofahrzeug einen echten Schub zu verleihen, bedürfe es daher auch Maßnahmen, die die Fuhrpark-Manager überzeugten. „Weshalb uns eine Vorsteuer-Abzugsberechtigung sicherlich entscheidende Erfolge bringen würde.“ Grundsätzlich würde die Neuregelung des Sachbezugs Herstellern von Elektrofahrzeugen durchaus helfen, allerdings werde die ökonomische Entscheidung vom Einkäufer weggeschoben. Entscheidend sei also, die Einkäufer der Fuhrparks zu gewinnen.

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„Es ist unbefriedigend, wenn eine Branche mit dem Kernprodukt nicht ausreichend Geld verdienen kann“,

WIRTSCHAFT

beklagt Siegfried Heiss auf Seite 56

„Der Motorsport-Gedanke ist ein positiver Kontrast zum fachlichen und sachlichen Teilegeschäft“, meint Gerald Beirer (WM Fahrzeugteile) auf Seite 66

Morgan-Importeur nun auch Reiseanbieter Morgan Austria übernimmt mit dem Tocherunternehmen Morgen on Tour nicht nur den Vertreter der britischen Sportwagenmarke in Kroatien, sondern bietet Kunden damit auch individuelle Reisen. Zwei Morgan 4/4 stehen dafür als Leihfahrzeuge zur Verfügung. Unter anderem können auch ein Ferienhaus sowie eine Motoryacht herangezogen werden. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr vom Familienunternehmen Kössler-Hammerschmid rund 20 Morgan abgesetzt, mit ähnlichen Zahlen rechnet man auch heuer.

Trotz Rekord noch Wachstumspotenzial Das Bankhaus Denzel verzeichnete mit einem Bestandsvolumen von 237 Mio. Euro 2014 ein neuerliches Rekordergebnis. Auch der um 11 Prozent auf 3,1 Mio. verbesserte EGT ist laut Vorstand Mag. Heinz Gruber ein neuer Rekordwert. „In unserem Kerngeschäft, Leasing- und Kreditfinanzierungen gemeinsam mit den Vertragsbetrieben der Marken Mitsubishi und Hyundai anzubieten, haben wir nach wie vor beträchtliches Wachstumspotenzial“, meinte Gruber abschließend.

Türkische BMW rollen durch Österreich Die neue Kooperation zwischen der Rail Cargo Austria und Hödlmayr Logistics überzeugte mit einem neuen Logistikkonzept den türkischen BMW-Importeur. So werden künftig die Fahrzeuge des deutschen Herstellers statt über den Seeweg über Österreich in die Türkei transportiert. „Rund 200 Fahrzeuge wöchentlich gelangen somit von den BMW-Werken in Südbayern in die Türkei“, erklärt Andreas Sundl, Geschäftsführer von Hödlmayr. Die Dauer des Transportwegs konnte um drei bis vier Tage verkürzt werden.

GMAC mit neuem Firmennamen Das bisher unter dem Namen GMAC Leasing bekannte Unternehmen ist ab sofort unter dem Namen Opel Leasing Austria tätig. Mit dem neuen Namen trage man dem Wegfall der Konzernmarken Saab und Chevrolet Rechnung, so Geschäftsführer Alexander Golnik. Weiters sei die Geschäftsentwicklung sowohl im Neuwagen- als auch im Gebrauchtwagenbereich „unverändert positiv“. So liege man bei der Lagerfinanzierung bei einem Volumen von knapp 100 Mio. Euro, die Absatzfinanzierung umfasse ca. 13.000 Bestandsverträge.

Von Pin-up bis Hotrod Im neuen Art Room in der Würth Zentrale in Böheimkirchen wurde die Vernissage von Hotrod-Guru Knud Tiroch eröffnet. Unter dem Namen „supercharged – Knud Tiroch und die Hotrod-Szene“ sind noch bis 2. Oktober neben zwei Hotrods auch Gemälde und Zeichnungen von Tiroch ausgestellt. Seine Liebe zu Musclecars, Hotrods und Pin-ups ist dabei nicht zu übersehen. Der Eintritt ist kostenlos. Geöffnet ist die Ausstellung von Montag bis Donnerstag (7:00 bis 17:00 Uhr) und Freitag von 7:00 bis 14:00 Uhr.

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Gerhard Lustig

Die Marktmacht verschiebt sich Der wahre Maßstab zur Beurteilung unserer Mobilitätswirtschaft ist, wie der Hersteller/Importeur seine schwächsten Mitglieder behandelt und die sind auf beiden Seiten zu finden: Keiner kann sich in Wahrheit den Aufwand mehr leisten. Auch die Hersteller kommen mit ihrem Direktvertrieb über Niederlassungen an ihre Grenzen und geben an große Gruppen ab. Die wiederum führen oft mehrere Marken und können sich so besser vor Abhängigkeiten schützen. Ein Trost vielleicht: Schwache Verkaufszahlen und zu hohe Anforderungen weisen am Ende noch jeden Betriebstyp in die Schranken. Allerdings trifft es zunächst die „Nibelungentreuen“, die sich nicht trauen, zeitgemäße Entscheidungen zu fällen. Die Marktmacht verlagert sich. Wer Zukunft sucht, muss sich bewegen!


WIRTSCHAFT

Saubere Autos als Visitenkarte Bei der Wiener Großbäckerei Mann werden nicht nur die Kunden, sondern auch die Firmenfahrzeuge verwöhnt: Dank einer neuen Portalanlage von WashTec erstrahlen Pkw und Transporter in appetitlichem Glanz. Von Philipp Hayder

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ass WashTec als Marktführer in Sachen Kfz-Reinigung Autohäuser, Tankstellen und Waschzentren ausstattet, ist bestens bekannt. Doch auch die Bäckereikette Mann entschied sich im vergangenen Jahr für eine Portalanlage des deutschen Herstellers: Am Firmensitz in Wien-Liesing wurde im Zuge umfassender Umbauarbeiten ein eigenes Gebäude für die Autowäsche sowie für den Reifen- und Planenwechsel errichtet. Darin steht eine Portalanlage vom Typ SoftCare Pro Classic XL 320 – ein durchaus außergewöhnliches Modell, wie Michael Wippel, Gebietsverkaufsleiter bei WashTec, erläutert: „Mit 2,6 Meter Einfahrtsbreite und 3,2 Meter Höhe tragen wir den besonderen Anforderungen der Firma Mann Rechnung.“

Einfach und zuverlässig: Gerhard Hajszan entschied sich für eine Bedienung mittels Jetons

Erfolgreiches Projekt: Gerhard Hajszan (l.) und Michael Wippel vor der neuen Waschanlage

dach gewaschen und getrocknet wird“, sagt Logistikleiter Gerhard Hajszan.

Zuverlässiger Einsatz Die eigene Waschanlage macht sich im Firmenalltag auch deshalb bezahlt, weil vor ihrer Errichtung die Fahrzeuge entweder bei fremden Anlagen oder händisch gereinigt werden mussten. „Das Erste war kompliziert und das Zweite ist gerade bei Gebietsleitern, die mit Sakko und Krawatte unterwegs zum nächsten Termin waren, auf wenig Begeisterung gestoßen“, berichtet Hajszan. Jetzt sorgt ein einfach zu bedienendes Jeton-System dafür, dass jeder Mitarbeiter „sein“ Fahrzeug binnen weniger Minuten auf Hochglanz bringen kann. „Nicht nur das Wasch- und Trockenergebnis entsprechen voll unseren Erwartungen, auch der alltägliche Einsatz der Waschanlage erwies sich bisher als völlig problemlos“, zeigt sich Hajszan zufrieden. Bewährt hätten sich zudem die innovative Innenverkleidung des Waschgebäudes mit Kunststoffplatten, die wesentlich leichter zu reinigen seien als die ansonsten häufig verwendeten Fliesen. Zufrieden ist auch Senator Kurt Mann, unter dessen Führung das bereits 1860 gegründete Familienunter-

Für Pkw und Transporter Die technische Herausforderung lag weniger in der Frequenz (die installierte Anlage könnte durchaus 15.000 Waschgänge pro Jahr bewältigen, wovon beim innerbetrieblichen Einsatz natürlich nicht die Rede sein kann) als im Fuhrpark: Schließlich müssen nicht nur die 25 Pkws der Firma Mann gewaschen werden, sondern auch jene 17 Transporter, mit denen die Back- und Konditorwaren zu 81 eigenen Filialen und mehr als 250 Handelspartnern gebracht werden. „Wir legen großen Wert darauf, dass auch das bei Lkws ansonsten häufig vernachlässigte Fahrzeug-

Auch Transporter mit hohen Aufbauten werden zuverlässig gereinigt

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nehmen in den vergangenen 4 Jahrzehnten von 25 auf über 850 Mitarbeiter angewachsen ist: Ihm ist der blitzsaubere Auftritt seiner „rollenden Visitenkarten“ ein persönliches Anliegen. •

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WIRTSCHAFT

Das schwarze Gold Der Schmierstoffmarkt ist derzeit im vielleicht größten Umbruch der vergangenen Jahrzehnte – und das aus mehreren Gründen: Wir analysieren, was das für Österreich in der Zukunft bedeutet.

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s sind 3 wichtige Gründe, die die Reorganisationsbestrebungen der Öl-Lobby vorantreiben: Strengere Normen sind ebenso zu nennen wie die Lust der Fahrzeughersteller, die Schmierstoffmargen selbst abzuschöpfen (Stichwort Genuine Oil), und der Verfall des Rohölpreises speziell in Europa. Dieser Markt wird in den Augen der Majors als gesättigt und ohne nennenswertes Wachstumspotenzial angesehen. Was tun, wenn plötzlich der Upstream (also die Rohölförderung) durch die OPEC die Preise auf Talfahrt schickt und alle bisherigen Gewinner auf zugegeben hohem Niveau leiden lässt? Und wenn gleichzeitig der Downstream (Tankstellen, Raffinerien, Schmierstoffe, Gas …) zwar funktioniert, aber durch den Verdrängungswettbewerb und die rückläufigen Mengen in Europa stagniert und durch degressive und personalintensive Kosten wie Eis in der Sonne dahinschmilzt? Da holen alle bekannten (und allgemein überbewerteten) Beratungsgurus zum großen Kostenkahlschlag und einem Zentralisierungs- und Distributor-Szenario mit ostlastiger und vermeintlich kostengünstiger Prägung aus. Schlagwörter wie Key-Account-Betreuung und Pareto-Analysen werden von theoretisch genialen Universitätsabsolventen in den Ring geworfen und von

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obrigkeitshörigen Managern mit ebenso großem Erfolgs- und Kostendruck als Lösung und langfristige Strategie propagiert. Ob dadurch nicht eher eine frustrierte Kfz- und Autozulieferindustrie in der Betreuungswüste mit teilweise noch Ego-getriebener Selbstdarstellung im Überlebenskampf nach Luft ringend übrigbleibt, um dann zur finalen Treibjagd und zum Kannibalismus zu blasen, bleibt abzuwarten. Hier ist zu hinterfragen, ob der vermeintliche Klassenkampf zwischen Fachwerkstätte, freier Werkstätte und Do-it-yourself-Verfahren mit den gegenseitigen Preisangriffen auf Dauer zielführend ist. Der Endkonsument – der Autofahrer – folgt unter dem wirtschaftlichen Druck zunehmend der günstigeren Route, wenn er nicht von anderen interessanten Angeboten und Beratung geleitet wird. Und die Generation der Internetjünger ist schneller mit dem Finger im WWW als an der Geldbörse. Dies sollten alle handelnden Marktteilnehmer erkennen und mit einbeziehen.

Spannende Zeiten auch in Österreich Betrachten wir einmal den Mikrokosmos der Alpen: Während sich hierzulande ehemalige Größen wie Mobil und Shell bereits in das Händlerdasein mit gelegentlichem Aufflackern geflüchtet haben, die Österreicher mit Verantwortung ihr Schmierstoffhobby in der Lobau an Lukoil vertickt haben und hoffen, dass der russische Bär in Westeuropa sowohl Bühne wie auch Ertrag findet, hört man aus der Zentrale des lokalen Primus der Briten mit der lokalen Hausmacht Castrol und in Hamburg die nächste Reorganisations-

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WIRTSCHAFT

Die 10 größten SchmierstoffHersteller halten mehr als die Hälfte des weltweiten Marktes

In Europa bieten 200 Hersteller ihre Schmierstoffe an: Die 8 größten von ihnen vertreten zwei Drittel des Marktes

system stößt. Da ist die medienwirksame Ski-WMWerbung hart an der Grenze zu Nutzen und Wirkung.

Rest

Neue Mitspieler versus langgediente Teilnehmer All dies ruft gleichzeitig den einen oder anderen neuen Spieler auf den Plan: Jüngst versucht nun Petronas, auch die nahestehenden Werkstätten in der Alpenrepublik mit großer Motorsporterfahrung und weniger Eigenertrag von den asiatischen Qualitätsschmierstoffen zu überzeugen. Andere Nischenhechte wie Fuchs, Eurolub, Motul, Evva, Mapo, Gasoline etc. wollen ebenfalls ihren Teil vom Kuchen rund ums Auto zu erhaschen. Was das für die Zukunft bedeutet? Der deutsche Verband der Schmierstoff-Industrie (VSI) hat Ende vergangenen Jahres eine Studie unter dem Titel „Schmierstoffmarkt Kundentrends 2025“ von Simon-Kucher & Partners präsentiert, welche eine durchwegs spannende Zeit voraussieht: „Um den erwarteten negativen Mengeneffekt auszugleichen, müssen sich die Ölhersteller kontinuierlich anpassen und neu definieren.“

Rest

Was passiert, wenn die Beratungsqualität sinkt?

welle mit großen Schritten auf den heimischen Markt zurollen. Agip hat sich im Gleichklang mit dem Mutterkonzern ENI einem Effizienz- und Rebranding-Programm verschrieben und konzentriert sich nach Berichten aus Italien mehr auf profitable Geschäfte. So will ENI ehemalige Paradekunden und klangvolle Großprojekte mit zu geringen Margen anderen überlassen oder massiv im Ertrag für sich selbst verbessern. Die Pariser Schmierstoffpatrioten sind im „Total“en Umbau nach der Annektierung der deutschsprachigen Schweiz inklusive Umzug und Aufstockung etwas aus dem Takt und haben im eigenen Umfeld mit einem namhaften Großabnehmer im Süden ihre liebe Ertragsnot und Daseinsberechtigung neben dem großen Bruder in Deutschland. Auch die Schweizer Eidgenossen der Motorex bemühen sich zusehends wieder um ihren Nachbarmarkt: Getrieben von heimischen Auslastungsproblemen im Werk in Langenthal werden selbst von anderen Größen abgetretene Teilevertriebler beglückt, um ein Mengengerüst nebst dem guten KTM-Engagement in den Markt zu stemmen. Nicht zuletzt sind die umtriebigen Saarländer namens Liqui Moly der Hecht im Karpfenteich, der aber zunehmend an die preislichen und die Glaubwürdigkeitsgrenzen im Mehrfachbefruchtungs-

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Wenn also die Mengen sinken, steigt die Ideenvielfalt in Marketing und Verkauf zwangsweise. Knowhow statt Quantität, Beratung statt Mengenrabatt? In einigen Industrien kommt es z.B. schon länger nicht mehr auf das richtige Öl an, sondern auch auf den Wissenstransfer und den gemeinsamen Entwicklungsweg mit dem Konstruktionselement Schmierstoff. Doch dies werden sich nur die Branchen-Primusse leisten können und dann vorrangig dort, wo Zukunftspotenzial liegt. Da fühlt man sich an einen altbekannten Witz erinnert, der mit den Worten beginnt: „Schon in der Bibel steht: Sie trugen seltsame Gewänder und zogen planlos umher.“ In den Aktionärsberichten der Ölgiganten steht meist: „Trotz rückläufiger Mengen konnten wir entgegen dem Trend unsere Position halten und weiter ausbauen oder festigen.“ Und dann kommt auch immer ein Part mit Restrukturierungsprogrammen und Kundenstromanalysen: Dort liegt meist der Hase im Pfeffer. Wer von beiden näher an der Wahrheit liegt, wird uns die Zukunft zeigen. Und so lange uns Mobilität bewegt, so lange das Auto und der Transport der treibende Motor der Wirtschaft hierzulande wie auch weltweit sind – so lange wird es ein kontinuierliches Anpassen und Taktieren bleiben. Es ist nur zu hoffen, dass die Geldgier einiger Großkonzerne und Aktionäre nicht die Lebensqualität und die Schwelle der Ethik überschreitet. Denn am Ende steht der Mensch. • (RED) Buchtipps: • „Das Schwarzbuch Öl“ von Thomas Seifert und Klaus Werner, 2005 • „Der Energie-Irrtum“ von Hans-J. Zillmer, 2009 • „Öl: Das blutige Geschäft“ von Peter Maass, 2010

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WIRTSCHAFT

Versicherung als Ertragsbestandteil

Aktuelle Seri

e:

Versicher n w ie ein Profi !

Wenn der Ertrag beim Kernprodukt Auto schwächelt, sind die anderen Standbeine umso wichtiger. Bei Mazda Heiss in Perchtoldsdorf ist dank Garanta die Versicherung ein wichtiger Ertragsbringer.

Im Zentrum des Verkehrsgeschehens in Wien Süd: Mazda Heiss Hans-Günther Löckinger, GÖVDGeschäftsführer und Partner Siegfried Heiss

W

ir versuchen, jedem Kunden eine Versicherung zu verkaufen“, bringt es Siegfried Heiss auf den Punkt. „Aufgrund der Zusammenarbeit mit der Garanta Versicherung können wir ein hervorragendes und exklusives Produkt anbieten, maßgeschneidert auf die Bedürfnisse von Autohaus und Kunden. Der Verkäufer kann sich über eine zusätzliche Provision freuen.“ Die Versicherung sei damit fixer Bestandteil im Autohaus Heiss. Die momentane Margensituation erlaube es kaum, mit dem Neuwagenverkauf allein kostendeckend zu arbeiten. „Eine unbefriedigende Situation, wenn eine Branche mit seinem Kernprodukt nicht ausreichend Geld verdienen kann“, so Heiss, der sich der Situation stellt und erfolgreich neue Ertragsmöglichkeiten sucht und findet. Die vorhandenen werden optimiert. „Ein Geschäft muss ein Geschäft sein“, erklärt der Unternehmer, der 2011 den Betrieb von seinem Vater Josef Heiss übernommen hat und ebenso professionell wie erfolgreich weiterführt und ausbaut.

Bedarfserhebung

Kurt Molterer, Hauptbevollmächtigter Garanta Österreich

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Das Versicherungsgeschäft hat sich verändert: Der Autoverkäufer muss heute eine kleine Bedarfserhebung durchführen: Wer fährt mit dem Auto, wovor hat der Kunde Angst, was möchte er gerne absichern? Mit der Unfallteilkasko und der Totalschadenkasko für Gebrauchtwagen bietet die Garanta Lösungen zwischen Haftpflicht und Kasko. Wichtig ist dabei die Schulung der Mitarbeiter und Verkäufer, um die Produkte optimal anzubieten.

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Mehrere Standbeine Hauptstandbein des Unternehmens ist der exklusive Mazda-Neuwagenhandel, Heiss ist einer der größten Mazda-Einzelhändler mit einem der größten Schauräume. Auch das Ersatzteillager ist eines der größten in der österreichischen Mazda-Organisation. Heiss hat sich mit seiner hohen Verfügbarkeit und guten Betreuung einen Namen gemacht. Eine eigene Reifenhalle mit moderner Logistik fasst 1.200 Garnituren Reifen und im Identica-Lackierbetrieb sind 20 Mitarbeiter mit hochqualitativer Reparatur beschäftigt. Heiss: „Wir sind ständig auf der Suche nach neuen Ertragsmöglichkeiten. Die Garanta liefert dabei ein großes Stück vom Kuchen.“ Die Garanta Versicherung hat sich mittlerweile zum langjährigen, fixen Partner entwickelt, jüngster Höhepunkt war die Umsetzung einer Zulassungsstelle: „Das unterscheidet den Betrieb, maximal 5 Prozent aller Autohäuser in Österreich haben Zulassungsstellen“, erklärt Hans-Günther Löckinger, Geschäftsführer Garanta Österreich. Aufgrund der guten Lage kommen viele Fremdkunden. Heiss: „Das hat wirklich eine tolle Entwicklung genommen und ist, unserer Philosophie entsprechend, profitabel.“

Persönliche Betreuung und Service Und das 2009 erweiterte und äußerst repräsentative Haus erfüllt die Erwartungen der vielen Kunden, mit einem Mix aus ländlichem und urbanem Betrieb. „Wir punkten mit persönlicher Betreuung, Service und kurzen Entscheidungswegen“, so Heiss. „Schließlich ist der Chef im Haus und immer präsent“, weiß Löckinger. Er schätzt die langjährige und verlässliche Zusammenarbeit mit der Firma Heiss. „Hier wird das Versicherungsgeschäft gelebt.“ • (GEW)


WIRTSCHAFT

Gerald Kaspar, Christian Eibl und Ulrich Ruckenbauer (v. l.) nehmen den Spaten in die Hand und bauen am Erfolg von Lukoil. Das europäische Schmierstoffzentrum entsteht soeben in WienLobau.

Dipl.-Ing. Christian Eibl (vormals OMV), Gerald Kaspar (vormals Castrol) und Ing. Ulrich Ruckenbauer (vormals Mobil) treiben mit russischer (Geld-)Kraft den Schmierstoffmarkennamen Lukoil im Markt voran. Der Name OMV im Aftersales-Geschäft verschwindet zusehend.

Aus zwei mach eins D

er russische Ölkonzern Lukoil hat Wien zum Zentrum seines europäischen Schmierstoffgeschäfts erhoben. CEO Yaroslav Litvintsev denkt europäisch und schafft mit der geplanten Kapazitätsausweitung nachhaltige Arbeitsplätze im Unternehmen selbst, aber auch bei örtlichen Vorlieferanten, Dienstleistern und Logistikunternehmen. Lukoil ist überzeugt, mit einem modernen Produktionsstandort im Herzen Europas in Wien-Lobau einen Qualitäts- und Logistikvorteil zu erreichen, der das Unternehmen im Bereich First-Fill-Schmierstoffe zu einem Basisausstatter der europäischen Automobilindustrie hochstemmt. Einen ersten Schritt in diese Richtung bedeutet die Zertifizierung nach VDA 6.3. Damit ist eine wichtige Voraussetzung geschaffen, um in die Liga der Erstausrüster aufzusteigen. Litvintsev: „Unser Investitionsvorhaben in wertvolle Assets, die nicht einfach abgebaut und woanders wieder aufgebaut werden können, schaffen zusätzliches Vertrauen in unsere Marke Lukoil.“

Bixxol auf die rotweißen Fässer von Lukoil samt Positionierung der Marke Genesis vorangetrieben. „Bis Sommer wird die vollständige Markenumbenennung auf Lukoil abgeschlossen sein.“ Damit beginnt für Ulrich Ruckenbauer der volle Einsatz, die Schmierstoffe russischer Provenienz vermehrt unters westeuropäische Autofahrervolk zu bringen. Aus dem Traditionsnamen OMV ist – Ausnahme bleibt vorläufig der Bixxol-Markenvertrieb über die OMV-Tankstellen – jetzt Lukoil geworden. Aus zwei verbleibt nun ein Schmierstoffmarkenname: Die Genesis (Schöpfung) im europäischen Markt ist gelungen und so steht es auch als Markenname auf jeder Ölflasche geschrieben.

Mit Ausdauer zum Erfolg Ludwig Schrattenecker ist in der Schmierstoff-Lieferantenszene kein Unbekannter

In Zeiten rückläufiger und umso mehr preisumkämpfter Schmiermittelmärkte sind die Taten von Eibl, Kaspar, Ruckenbauer & Co. nicht hoch genug einzuschätzen und Ausdauer ist eine russische Disziplin, die sich die Marktmacher um Litvintsev auf ihre Fahnen geschrieben haben, registriert der Wettbewerb zusätzlichen Druck im Tagesgeschäft. Stolz erweitern die Lukoil-Leute ihre Kundenliste und führen den Kremser BMW-Partner Auer, das in Wien ansässige Buslogistikunternehmen Dr. Richard, den Mercedes-Gebietshändler Wiesenthal, Mazda Eder im oberösterreichischen Walding sowie den Karosseriespezialisten und VW-Servicepartner Lind aus Friedberg an. Von Monat zu Monat werden es mehr, schließlich haben alle Lukoiler ihr Handwerk beim heutigen Wettbewerb gelernt. • (LUS)

Weitere Personalzugänge Im automotiven Ersatzbedarfsgeschäft rekrutiert sich dieser Tage mit Ludwig Schrattenecker der neue Countrymanager in Österreich. „Eine Maßnahme“, so Dipl.-Ing. Christian Eibl zu AUTO & Wirtschaft, „um den großen Marktkuchen im Land zu verteidigen und zu pflegen.“ Gerald Kaspar, Marketinghead für Westeuropa, hat inzwischen die Umlabelung von OMV mit der Marke

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WIRTSCHAFT

Dieses Demonstrationsfahrzeug wurde auf der CES in Las Vegas gezeigt

Automatisiert durch Amerika Erstmals unternahm ein Demonstrationsfahrzeug des Automobilzulieferers Delphi eine vollständig automatisierte Fahrt durch einen Kontinent.

Vorführung eines Bremsassistenzsystems bei Delphi Deutschland in Wuppertal

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ach dem Start an der Golden Gate Bridge in San Francisco legte der mit modernsten Fahrerassistenzsystemen ausgestattete Audi SQ 5 mehr als 5.500 Kilometer bis New York zurück. Auf seinem Weg quer durch den Kontinent war das Demonstrationsfahrzeug vielfältigen und herausfordernden Fahrsituationen ausgesetzt: unterschiedlichem Wetter und Gelände sowie stark wechselnden Straßenverhältnissen vom Großstadtgewühl bis hin zur einsamen Überlandstraße. Insgesamt wurden dabei rund zwei Terabyte an Daten gesammelt.

Komplettsystem für automatisiertes Fahren „Mit den dabei gewonnenen Daten werden wir unsere automatisierten Fahrfunktionen weiter optimieren“, sagt Michael Thoeni, Managing Director Electronic Controls Europe in der Wuppertaler Delphi Deutschland Zentrale. An Bord des Fahrzeugs, das auf der Consumer Electronics Show (CES) 2015 in Las Vegas vorgestellt wurde, befinden sich eine Reihe von Assistenzsystemen, die allesamt von Delphi entwickelt wurden. Dies reicht von Radarsensorik, optischen Sensoren über Fahrzeugkommunikation (Fahrzeug zu Fahrzeug sowie Fahrzeug zu Infrastruktur) bis zu einem Drive-by-Wire-System und einem leistungsfähigen Multi-Domain-Rechner. Die Systeme ermöglichen Stop-and-go-Fahren, Überlandfahrten inklusive Spurwechsel, Stadtfahrten sowie automatisiertes Parken , Radar-, Kamera und Lidarsensoren sorgen für eine Rundum-Umfelderfassung. Intelligente Software-

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algorithmen ermöglichen es schließlich, dass die Systeme auch bei komplexen Fahrsituationen die richtige Entscheidung treffen. Mit diesem Produktportfolio und Wissen zur Fahrzeugintegration sei Delphi eines von nur wenigen Zuliefererunternehmen, die ein Komplettsystem zum automatisierten Fahren anbieten können, wie Thoeni sagt.

Hightech-Modul in Serienfahrzeug Neueste Delphi-Technik kommt auch in Serienfahrzeugen zum Einsatz: Im Volvo XC90 vereint das erste integrierte Radar- und Kameradatenfusionssystem der Welt Radarerfassung, Blickerkennung und Datenfusion in einem singulären Hightech-Modul und ermöglicht auf diese Weise eine Reihe aktiver Sicherheitsfunktionen wie die adaptive Geschwindigkeitsregelung bei voller Geschwindigkeit, die adaptive Scheinwerfersteuerung, die Verkehrsschilderkennung, die Auffahrwarnung, die Fußgängererkennung und das automatisierte Bremsen. Experten bei Delphi gehen davon aus, dass automatisiertes Fahren in Teilbereichen, etwa auf Autobahnen, bereits 2020 möglich sein wird, rund 10 Jahre später sollen Fahrzeuge dann überall selbstständig fahren können. • (DSC)

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Michael Thoeni (Delphi): „Werden die automatisierten Fahrfunktionen weiter optimieren.“


WIRTSCHAFT

Eine Rate für alle Marken Beim Neuwagenvertrieb werden „Flat Rates“, die bereits alle Servicearbeiten beinhalten, immer beliebter. Künftig können Kfz-Betriebe derartige Produkte selbst anbieten – und zwar für alle gängigen Marken: Dafür sorgt das innovative „Wartungsprodukt“ von Real Garant. Von Philipp Hayder

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e härter der Verdrängungswettbewerb am Neuwagenmarkt ist, desto erfindungsreicher werden die Autohersteller. Vor einigen Jahren kamen sie auf die Idee, in die monatlichen Finanzierungsraten ihrer Fahrzeuge auch gleich die Kosten der vorgeschriebenen Wartungsarbeiten einzurechnen. Dies ermöglicht eine Differenzierung gegenüber der Konkurrenz und fördert die Werkstattauslastung – freilich nur in den Vertragsbetrieben des jeweiligen Herstellers.

Transparente Kosten In der Praxis kann das Wartungsprodukt sowohl für Neufahrzeuge als auch für maximal 10 Jahre alte Gebrauchtwagen abgeschlossen werden. Die Laufzeit variiert zwischen 12 und 60 Monaten, die Bezahlung erfolgt entweder beim Vertragsabschluss oder in bequemen Monatsraten. „Zweifellos werden sich die meisten Kunden dafür entscheiden, dass ein überschaubarer Betrag zu ihrer monatlichen Finanzierungsrate hinzugerechnet wird“, meint Erb.

Umfassende Deckung Das Wartungsprodukt deckt alle vom Hersteller vorgegebenen Servicearbeiten ab – also beispielsweise auch den Keilriemenwechsel oder die Erneuerung der Bremsflüssigkeit. Neben den Teilen wird die Arbeitszeit gemäß Herstellervorgaben ersetzt. Nicht enthalten sind lediglich Verschleißteile wie Bremsen, Scheibenwischer oder Auspuff sowie die Reifen.

Einzigartige Kundenbindung „Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, dieses effektive Kundenbindungswerkzeug allen Kfz-Betrieben zugänglich zu machen“, sagt Michael Erb, der unter anderem für Österreich zuständige Direktor von Real Garant. Eineinhalb Jahre lang hat das zur ZurichGruppe gehörende Unternehmen, das aufgrund seiner Kompetenz bei Anschluss- und Gebrauchtwagengarantien in der Branche bestens bekannt ist, an seinem Wartungsprodukt gearbeitet. Dieser Tage erfolgt in Deutschland der Start des Pilotprojekts, in Österreich ist die Einführung für das zweite Halbjahr geplant. Die am Markt bislang einzigartige Dienstleistung komme „gerade zur rechten Zeit“, ist Erb überzeugt: Schließlich klagten derzeit so viele Autohäuser wie selten zuvor über leere Werkstatthallen.

Ab dem Sommer soll das Wartungsprodukt auch in Österreich verfügbar sein

Vorteile für Kunden und Händler Für den Kunden bedeutet ein Abschluss des Wartungsprodukts die Gewissheit, dass die durch den Fahrzeugkauf ohnehin belastete Haushaltskasse nicht durch hohe Servicekosten gesprengt wird. Die Verkehrs- und Betriebssicherheit bleiben gewährleistet, zudem steigt der Wiederverkaufswert des nunmehr „scheckheftgepflegten“ Fahrzeugs. Der vermittelnde Händler profitiert davon, dass sein Kunde nach dem Autokauf mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in seine Werkstätte zurückkehren wird, und das bis zu 5 Jahren lang. „In Verbindung mit Finanzierung, Versicherung und Garantie ergibt dies ein unschlagbares Gesamtpaket“, unterstreicht Erb: Das Autohaus wird tatsächlich zum „One-Stop-Shop“ für alle Mobilitätsbelange. •

AUTO & Wirtschaft • APRIL 2015

Michael Erb und sein Team bieten dem Autohandel ein Komplettpaket in Sachen Kundenbindung

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WIRTSCHAFT

In der Driving-Academy von Rallye-Legende Juha Kankkunen wurde der Espia EPZ II von Falken Tyre Europe vorgestellt und bei harten Winterbedingungen getestet.

SUVs wie der VW Touareg fühlen sich bei echten Winterbedingungen richtig wohl

In der Fahrschule des Weltmeisters M

it dem Winterprofil für Pkws und SUVs kann Falken selbstbewusst in die Öffentlichkeit gehen und so wurde das prominente und professionelle Umfeld des vierfachen Weltmeisters im finnischen Kuusamo für die Präsentation ausgewählt. Ausreichend Schnee und Eis sowie die Profis der Juha Kankkunen Driving Academy sorgten dafür, dass der Espia EPZ II genau unter die Lupe genommen werden konnte. Modelle wie VW Golf und Touareg, Audi A3 und A4 lieferten eine optimale technische Basis und zeigten zudem, welche Zielgruppe Falken Tyre Europe mit dem Reifen im Auge hat.

Ein Reifen für richtige Winter

Neues Profil mit zusätzlichen Lamellen: Falken Espia EPZ II

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Der Espia EPZ II ist das jüngste Mitglied der bislang größten Falken-Reifenfamilie für extreme Winterverhältnisse. Er wurde speziell für den skandinavischen Markt entwickelt und passt daher perfekt in viele österreichische Regionen. Gegenüber dem Vorgänger konnte der EPZ II bei der Bremsleistung auf Eis um 10 Prozent, bei der Reifenhaftung auf Eis sogar um 25 Prozent und zudem bei der Bremsleistung auf nasser Fahrbahn um 10 Prozent verbessert werden. Die Basis für die Steigerung der Leistungen bildet die 4DNano-Design-Technologie, dem Entwicklungs- und Simulationstool zur Optimierung von Reifenaufbau und Reifenmischungen von Falken. Im Detail wurde

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die Zahl der Canyon-Lamellen für den Eis-Grip erhöht, für bessere Haftung auf Schnee sorgen zusätzliche Quer- und Zickzack-Längsrillen.

Breite Verfügbarkeit für Pkws und SUVs Bereits bei der Produkteinführung sind die gängigsten Dimensionen verfügbar: Bei Pkws werden Felgendurchmesser von 13 bis 18 Zoll abgedeckt und die Reifenbreite von 155 bis 245 mm. Dem weiterhin wachsenden Bestand an SUVs trägt Falken mit einem eigenen Espia EPZ II SUV Rechnung. In dieser Fahrzeugklasse wird aufgrund der guten Traktion mit Allradantrieb und der subjektiven Sicherheit die Bedeutung eines echten und qualitativen Winterreifens oft unterschätzt. Der neue Falken Winterreifen wird in Felgengrößen von 15 bis 18 Zoll und einer Reifenbreite von 195 bis 265 mm angeboten. „Der Falken Espia EPZ II für Pkws und SUVs ist das geeignete Modell für Fahrer, die einen Winterreifen mit besten Sicherheitsmerkmalen suchen, ohne dabei Kompromisse bei der Fahrleistung einzugehen“, erklärt Andreas Giese, der bei Falken für die Produktplanung verantwortlich ist. Falken ist eine der Wachstumsmarken in Europa und bietet Sommer- wie Winterreifen für Pkws, SUVs, Transporter und Lkws. Tyre Europe ist die europäische Tochter des japanischen Reifenherstellers Sumitomo Rubber Industries, nach eigenen Angaben der sechstgrößte Reifenhersteller weltweit. Zur Entwicklung von Technologie und Image setzt Falken seit Jahren auf den Motorsport. • (ERU)


WIRTSCHAFT

Mit der Werkstätte verbunden Nun wird laufend der Fahrzeugzustand abgefragt, kritische Fehlermeldungen erhalten der Autofahrer auf sein Handy und der Mitarbeiter in der Werkstätte auf seinen Bildschirm. Der Kfz-Betrieb kann nun sofort reagieren und den Kunden anrufen. Je nach Situation und Fehler kann nun ein sofortiger Stopp des Fahrzeuges empfohlen oder Entwarnung gegeben werden. Idealerweise wird ein Termin in der Werkstätte vereinbart.

Mag. Markus Auferbauer und Christian Grashofer (Willhaben.at Motornetzwerk) mit Model bei der Präsentation im Casino

Das Willhaben.at Motornetzwerk führt mit motorCoach ein neues, elektronisches Werkzeug zur Kundenbindung ein.

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ie Erträge werden in der Werkstätte erzielt“, weiß Mag. Markus Auferbauer, Geschäftsführer von car4you und dem Willhaben.at Motornetzwerk. Mit dem motorCoach will der Online-Spezialist nun seinen Kunden, den Autohäusern und Werkstätten, helfen, mehr Autofahrer in die Werkstätte zu bekommen. Die Basis bildet ein moderner Chip, der beim Fahrzeugverkauf auf die OBD II Schnittstelle des Kundenfahrzeuges gesteckt wird. Der Autofahrer lädt sich die motorCoach-App herunter und verbindet sein Smartphone über Bluetooth mit dem Chip.

Entwicklungspartner: Christian Kittl, Evolaris, und motorCoach-Erfinder Mag. Nino Dalipovic, iS Intelligent Systems

Kundenvertrauen als Voraussetzung Erfinder Nino Dalipovic: „Wir greifen nicht auf das Fahrzeug zu, die komplette Kommunikation geht nur in eine Richtung.“ Damit wird das Vertrauen des Kunden nicht beeinträchtigt und der Besuch der Werkstätte bleibt weiterhin notwendig: die Grundidee des motorCoach. GPS-Daten werden ebenfalls nicht abgefragt, die Werkstätte weiß also nicht, wo der Kunde ist oder war, ebenfalls eine vertrauensbildende Maßnahme. Von großem Nutzen ist jedoch die Übermittlung des aktuellen km-Standes, der über den Chip abgefragt wird. „Das bietet der Werkstätte die Möglichkeit, mit konkreten Vorschlägen und Angeboten auf den Kunden zuzugehen, wie etwa ein notwendiges Service, Zahnriemenwechsel oder Ähnliches“, so Christian Grashofer, Verkaufsleiter beim Willhaben.at Motornetzwerk. • (GEW)


WIRTSCHAFT

Über Plan ab in die neue Zukunft Mit Initiativen, die wirklich zum Unternehmen und vor allem zum Kunden passen, schreibt Hans Lorenz, Countrymanager von Trost in Österreich, im Teamgeist auch 2015 seine Erfolgsgeschichte weiter. Von Gerhard Lustig

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uch wenn das Closing zur Fusion von Wessels + Müller mit Trost nahe ist, Hans Lorenz geht es unbeirrt davon um Kunden, Mitarbeiter und Konkurrenten. „Wir geben den Kunden, was sie wollen und hören auf unsere Mitarbeiter im Außen- und Innendienst, um erfolgreich auf diverse Initiativen unserer Konkurrenten zu reagieren.“ Logistik und Verfügbarkeit beflügeln Trosts Kerngeschäft im Versorgungsfluss, wo nicht allein der Preis entscheidend sein muss. In Logik und Konsequenz daraus, lädt der leutselige Bayer gern seine Leute zu Schulungen ein, um einerseits Ideenreichtum aus einem Markt zu schöpfen, der oft rapiden Veränderungen unterworfen ist, und andererseits die Komplexität von Produkt und Serviceanspruch in die richtigen Kundenbahnen lenken zu können.

Menschenbezogen „Jedenfalls wünschen sich die Kunden von Trost die Beibehaltung des jetzigen Geschäftsmodells, und das ist in Wirklichkeit ein Geschäftsmodellmix, der sich ohnehin ständig verändert“, fügt Lorenz hinzu. Die Kundenstruktur von Trost setzt sich traditionell aus freien Werkstattbetrieben zusammen, jedoch kann Lorenz immer mehr strategische Händler für seine Dienste gewinnen, was einen Teil seiner Wachstumsstrategie begründet: „Die Produktgruppen werden immer beratungsintensiver und da können wir unsere Vorteile gegenüber reinen Verschleißteile-Versorgern ausspielen!“ Getriebespülanlagen, derzeit fest in Händen von Markenbetrieben, das Reifendruckkontrollsystem (RDKS) etc. bilden mithilfe der Trost-Organisation zunehmend ein Bollwerk gegen das Pfuscherhandwerk, kommt es im Kundengespräch recht authentisch über die Lippen seiner Kundenbetreuer.

Vertrauensoffen Menschen machen Märkte und der richtige Führungsstil ist ein Türöffner zum Erfolg – eine Stärke von Lo-

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Hans Lorenz ist Garant für eine zuversichtliche Stimmung in der Weiterentwicklung von Trost im Land

Die Marktmacht im Zusammenwirken mit W+M ist zum Vorteil der TrostKunden im Land

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renz. Was sich wieder bei der Trost-Schau in Stuttgart zeigen wird, die sich die heimischen Kfz-Werkstättenbetreiber nicht entgehen lässt, um sich dort zu informieren, Sonderangebote einzukaufen und sich zu unterhalten. Dieser Mix bringt Ende April jährlich über 20.000 Leute in die Schwabenmetropole und für jeden Lieferanten von Rang und Namen ist das ein Pflichttermin – für Lorenz und seine Mannschaft auch ein Beweis, mit welchem Vertrauen die Trost-Kundschaft an der Stange gehalten werden kann. „Vertrauensoffen“ nennt Lorenz seinen Führungsstil und bekommt ein Vielfaches an Erfolg dafür zurück. Er las vor Kurzem das Buch „Schnelligkeit durch Vertrauen“ und sieht sich darin bestärkt, seine Absichten integrativ in seiner eigene Arbeitsweise zu vermitteln. Trost gibt sich die Freiheit, zu immer neuen Strategien und Taktiken zu greifen, wenn sich die Umstände ändern. Damit verzeichnet Lorenz eine gute Ergebnissteigerung im 1. Quartal 2015, das bekanntermaßen für die gesamte Fahrzeugbranche derzeit ja nicht so prickelnd ist. Trost, so das Mantra von Lorenz, forciert in jedem Fall sein qualifiziertes Expertenteam, um sein über Jahre aufgebautes Markenimage aufrechtzuerhalten. „Service ist für den Aufund Ausbau von Kundenbeziehungen ungeheuer wichtig – und unsere Kunden schwärmen davon.“ Natürlich ist sich die Trost-Organisation der weiterhin schwierigen Marktbedingungen bewusst, ihre Kundenmodelle unter dem Aspekt einer künftig geänderten Eigentümerstruktur zu behaupten. Da ist Vertrauensoffenheit schon ein starker Verbündeter. •


WIRTSCHAFT

Schutz der Marge ist unsere Aufgabe Mit dem Franzosen Hubert Scuiereb hat Total einen neuen General Manager für Österreich und die Schweiz. Vom Büro in Wien will er die beiden Märkte noch besser betreuen und den Ertragsbringer Öl für die Werkstätten erhalten.

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uto & Wirtschaft: Der Standort Wien wurde innerhalb des Total-Konzerns aufgewertet, können Sie uns dazu Details sagen? Scuiereb: Österreich war in einem sogenannten Hub mit Tschechien und der Slowakei, wobei die Zentrale in Prag angesiedelt war. Die Schweiz hingegen war allein gestellt. Nun hat man einen neuen Hub mit Österreich und der Schweiz gegründet, der nun aus Wien geleitet wird.

Hubert Scuiereb leitet bei Total den neuen Hub Österreich und Schweiz mit der Zentrale in Wien

Wie wollen Sie die Werkstätten noch unterstützen? Mithilfe bei der Argumentation für unsere qualitativen Produkte. Qualität ist nicht so leicht zu verkaufen wie der Preis. Bei Total und Elf gibt es allerdings nur Top-Qualität, wir haben keine zweite oder dritte Schiene, die der Endkunde vermischen könnte.

Was bedeutet das für den Standort Österreich? Zuerst sind wir in ein neues, repräsentatives Büro in Wien 11 umgezogen, das Team wurde aufgestockt, wir haben 7 neue Arbeitsplätze in Wien geschaffen, die vor allem im Backoffice die beiden Länder betreuen. Die Betreuung im Kfz-Bereich bleibt mit 6 Außendienstmitarbeitern gleich. Günther Katzengruber hat ja vor mehreren Monaten die Verkaufsleitung übernommen, August Starek ist nun für dessen früheres Gebiet in Niederösterreich zuständig. Was bringt die Änderung für die österreichischen Kunden im Kfz-Bereich? Wir versuchen, die Synergien dieser sehr ähnlichen Länder stärker zu nutzen, wie zum Beispiel im Bereich Marketing, wo die Leitung und die Ideen in Wien zusammenlaufen. Hier können wir nun noch stärker auf die Bedürfnisse und Anforderungen unserer Kunden eingehen. Und durch die Zentrale in Wien haben wir natürlich viel kürzere Entscheidungswege, das hilft unserem Außendienst im täglichen Geschäft bei der Betreuung der Kfz-Werkstätten. Wir sind sehr nah am Kunden und wollen das zukünftig noch verstärken.

Wurde in enger Kooperation mit PSA entwickelt: Total Quartz Ineo First 0W-30

Wie sieht Ihr Fokus bei den Automarken aus? Wir haben 85 Prozent des Volumens bei Renault, sind sehr stark bei Peugeot und Citroën und liefern Serviceöl bei GM und Mazda. Darüber hinaus arbeiten wir mit allen Marken zusammen, sowohl den Markenbetrieben wie auch den freien Werkstätten. Wie sehen Sie hier die Entwicklung? Die freien Werkstätten gewinnen dazu, das merken wir auch bei unserem Volumen. Aufgrund der wirtschaftlichen Situation können sich die Autofahrer oft die Stundensätze in den Markenwerkstätten nicht mehr leisten und wechseln zu qualitativ guten, freien Betrieben. Die Margen sind sehr unter Druck. Wie können Sie die Margen schützen? Mit unserem Qualitätsanspruch. Die Werkstätte soll nicht den Preis, sondern die Qualität und den Service verkaufen. Wir bekennen uns klar zum Direktvertrieb und wir verkaufen nur an die Werkstätten. Total oder Elf wird es nicht in Super- oder Baumärkten geben. Das ist eine sehr wichtige Strategie zum Schutz der Werkstätten und deren Margen. Und deren Schutz ist unsere wichtigste Aufgabe. • (GEW)

Können Sie uns dafür Beispiele nennen? Ein Beispiel ist unser Techniker, der für unseren Außendienst und für unsere Kunden immer erreichbar ist. Bei der Einführung des neuen PSA-Öls Quartz Ineo First hat er beispielsweise die Peugeot- und Citroën-Händler besucht, um vor Ort das Produkt und die Argumentation beim Kunden zu erklären.

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ANSICHT

Patrioten D

er Burgenländer Werner Dworschak ist kein Patriot. Als echter Patriot hätte er sich einen Mini Countryman oder einen Peugeot RCZ aus echt steirischer Magna-Produktion gekauft. Auch ein Opel oder ein BMW wären noch okay. Bei denen schlägt zumindest das Herz „made in Austria“. Als Europäer hätte er sich wenigstens einem europäischen Auto zuwenden können. Aber nein – Dworschak hat sich einen Amerikaner gekauft: um 14.000 Euro einen garagengepflegten Ford Mustang V6, Bj. 2006, mit 38.000 km. Einen Benzinschlucker im grünen Burgenland! Als sparsamer Pensionist hat er ihn dazu noch bei einem deutschen Händler gekauft. Damit schadet er nicht nur der Umwelt und der heimischen Industrie – nein, er fällt auch dem burgenländischen Autohandel in den Rücken. • Doch Dworschak hat die Rechnung ohne Wirt gemacht. Schließlich muss das Auto ja erst einmal im Burgenland zugelassen werden. Und da nahte der Rächer der heimischen Wirtschaft – der österreichische Amtsschimmel. In Form seines ehemaligen Arbeitskollegen Ing. Wolfgang Stiglitz, der sich jahrelang als Bereichsleiter des Eisenstädter Kunststoffspezialisten Isosport verdient gemacht hat. Den der Zufall und seine Fachkenntnisse in der Ski- und Snowboardindustrie vor drei Jahren zum Referatsleiter des KfzWesens in der burgenländischen Landesverwaltung avancieren ließen. Der nicht nur für die §-57a-Überprüfung der Kfz-Werkstätten zuständig ist, sondern auch für Umtypisierungen und Einzelgenehmigungen. Dem dafür auch die fünf Landesprüfstellen unterstehen, um so im Namen der burgenländischen Landesregierung Kfz-Sachverständigengutachten und Bescheide zu erstellen. • Der aus den USA importierte Mustang war 2006 vom deutschen TÜV Nord überprüft worden. Mit Gutachten wurde festgestellt, dass das Auto den geltenden EU-Vorschriften entspricht. Bis zum Schluss war es vom TÜV auf Verkehrs- und Betriebssicherheit überprüft. Doch diese Gutachten reichten dem Amtsschimmel nicht aus. Am 2. Februar wurde ein

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Branchenanwalt Dr. Fritz Knöbl zitiert diesmal den schönen Satz eines hochrangigen Beamten aus dem Burgenland: „Das Gutachten wird anhand des Fahrzeugs auf Schlüssigkeit geprüft.“

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„Gleichwertigkeitsgutachten“ verlangt, das dem Auto bescheinigt, dass die deutschen EU-Vorschriften den österreichischen EU-Auflagen entsprechen. • Der mit dem österreichischen Behördenwunsch konfrontierte deutsche Händler schüttelte nur den Kopf. Schließlich beweisen die mitgelieferten deutschen TÜV-Gutachten, dass der von ihm verkaufte Mustang den EU-Vorschriften entspricht. Das sah der in kurzer Zeit zum Kfz-Experten mutierte Stiglitz anders. Er teilte ziemlich unmissverständlich mit, dass für eine Einzelgenehmigung ein TÜV-Gutachten aus Wien erforderlich sei. Zeitaufwand: 2 Tage. Kostenpunkt: 700 Euro. • Dworschak schlug den wohlmeinenden Rat seines Ex-Kollegen in den Wind. Er ließ sich vom Ingenieurbüro für Kfz-Technik Eissner – einem Kfz-Meister, Diplomingenieur und gerichtlich beeideten Kfz-Sachverständigen – ein „Gleichwertigkeits-Gutachten“ erstellen, das am 10. März an Stiglitz weitergeleitet wurde. Der allerdings daran bemängelte, dass es nicht den TÜV-Vorgaben entsprach. Was eine Woche später eine neuerliche Eingabe erforderlich machte. • Doch Dworschaks Hoffnung und Glaube, jetzt sei er am Ziel seiner Wünsche, war verfrüht. Der Kauf eines US-Cars bei einem deutschen Autohändler musste strenger bestraft werden. Auf die Ausstellung einer Einzelgenehmigung habe er noch zu warten. Zwei Wochen werde es schon dauern, bis das Gutachten gelesen und bewertet sei. Danach könne er um einen Termin zur amtlichen Überprüfung seines Mustangs ansuchen. Worauf Dworschak höflich den wirklichen Hofrat Dipl.-Ing. Christian Schügerl um Hilfe bat. Mit der Frage, ob ein Ziviltechnikergutachten zur Bestätigung der „Gleichwertigkeit“ nicht ausreichend sei. • Der Hauptreferatsleiter teilte Dworschak am 24. März lakonisch mit: „Das Gutachten wird anhand des Fahrzeugs auf Schlüssigkeit geprüft.“ Weiters sei zu prüfen, ob die Bestimmungen des KFG eingehalten würden. Als Trost könne er dafür schon jetzt einen Termin bekannt geben: den 14. April. Bis dahin darf Dworschak darüber grübeln, ob Österreich beim „freien Warenverkehr“ nach 20 Jahren wirklich schon in der EU angekommen ist. Den Kfz-Handel kann so etwas nur freuen. Aber nur, solange er nicht selbst davon betroffen ist.


WIRTSCHAFT

Vollgas auf 2 Rädern

Anteil der Motorradfinanzierungen stark gestiegen

Die Santander Consumer Bank mischt bei der Finanzierung neuer oder gebrauchter Motorräder immer stärker mit: Im Vorjahr wurde die Grenze von 10 Millionen Euro geknackt.

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gal ob Chopper, On- oder Offroad-Bike oder Moped – jetzt, zu Beginn der warmen Jahreszeit, rollen sie wieder über unsere Straßen. Doch wie bei Pkws sind auch viele Motorräder von der Bank finanziert – und immer öfter spielt die Santander Consumer Bank eine wichtige Rolle. „Wir haben im Motorradbereich in den Jahren 2013 und 2014 immer mehr junge Kunden angesprochen“, sagt Michael Schwaiger, Direktor des Bereichs Kfz.

Zwar stellen die 46- bis 50-Jährigen noch immer die größte Gruppe, wenn es um die Finanzierung eines Motorrades geht. Doch dann folgen bereits die 26- bis 30-Jährigen. Einen interessanten Einblick gewährt Schwaiger auch auf die Verteilung der einzelnen Bundesländer bei der Motorradfinanzierung: Wien liegt mit 24,8 Prozent knapp vor Niederösterreich mit 22,4 Prozent. Dann folgen die Steiermark (13,1), Tirol/Vorarlberg (11,8), Oberösterreich (10,2), Kärnten (9,2), Salzburg (5,5) und das Burgenland (2,9 Prozent).

Michael Schwaiger leitet bei der Santander Consumer Bank den Bereich Kfz

Besonderen Wert legt Schwaiger auf die Zusammenarbeit mit den Händlern: Grundsätzlich werden alle Marken finanziert, doch bei Harley-Davidson und KTM ist die Santander Consumer Bank ebenso Kooperationspartner wie bei Husqvarna und den Marken des Faber-Imperiums (allen voran Vespa). Das steigende Engagement macht sich auch in den Zuwächsen bemerkbar: In den vergangenen 2 Jahren ist die Zahl der Motorradfinanzierungen durch Santander um 37 Prozent gestiegen. Während Santander am Pkw-Markt in den vergangenen Jahren vor allem im Gebrauchtwagenbereich starke Zuwächse erzielen konnte, lautet die Verteilung bei Motorrädern zwischen neu und gebraucht 57,6 : 42,4 Prozent. • (MUE)


WIRTSCHAFT

Im Rennen um die Teile

Gerald Beirer (l.) und das Außendienst-Team des Verkaufshauses Wien (r.) setzen auf die Motorsport-Philosophie

Im sachlichen Kfz-Ersatzteil-Geschäft will WM Fahrzeugteile mit Emotion und Motorsport-Dynamik punkten.

WM Fahrzeugteile als Rennteam So punktet WM Fahrzeugteile mit seinen vier großen Verkaufshäusern, hoher Verfügbarkeit, kompetenter Beratung und perfekter Logistik. Seit dem Start von Beirer als Teamchef hat das Rennauto WM Fahrzeugteile deutlich an Fahrt gewonnen, die Mitarbeiter sind motiviert und engagiert. „Das Rennauto im Schauraum in der Zentrale in Wien bringt Dynamik in den Schauraum, das motiviert Mitarbeiter wie Kunden“, berichtet Beirer. Das Rennteam WM Fahrzeugteile entwickelt sich allerdings auch in Form von echten Rennwagen. Nach dem Branding des Formel-Renault und des DriftChallenge Nissan 350Z wurde nun das Renn-Motorrad eines Mitarbeiters mit WM-Beschriftung versehen. Zuletzt wurde nun ein VW Golf beim 3h-Cup am Wachauring eingesetzt.

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er Motorsport wird mit vielen positiven Eigenschaften in Verbindung gebracht: Emotion, Dynamik, Power, Teamgedanke und Wettbewerb. Den Racing-Gedanken in ein Unternehmen zu übertragen, kann sehr positive Auswirkungen auf die Mitarbeiter und in weiterer Folge auch auf die Kunden haben. Ein konsequentes Beispiel für die Verbindung von Motorsport und Business demonstriert WM Fahrzeugteile in Österreich. Gerald Beirer, erfahrener Motorsportler, Fahrtechnik-Instruktor und zuletzt Leiter des ÖAMTC-Fahrtechnikzentrums Lebring, bringt neuen Spirit in das Unternehmen. „Der MotorsportGedanke ist ein positiver Kontrast zum fachlichen und sachlichen Teilegeschäft“, erklärt Beirer.

WM Fahrzeugteile lässt Kunden ans Steuer „Um unsere Motorsport-Philosophie und unseren dynamischen Motorsport-Auftritt zu demonstrieren, werden wir im Herbst den WM-Golf beim 3h-Cup am Wachauring einsetzen und unsere Kunden als Fahrer einsetzen.“ Dazu soll in den nächsten Wochen die Auswahl starten, alle Kunden von WM Fahrzeugteile können sich um einen der 15 Startplätze bewerben. AUTO & Wirtschaft wird als Medienpartner dabei sein und über Casting und Renn-Cup berichten. • (GEW)

Rennteam WM Fahrzeugteile So hat Beirer ein Rennteam gebildet, der Rennwagen „WM Fahrzeugteile“ fährt im Rennen der Teilelieferanten in Österreich. Den Kommandostand an der Boxenmauer bildet Beirer als Teamchef gemeinsam mit dem zentralen Management und den vier Verkaufshausleitern in Wien, Graz, Linz und Innsbruck. Das Lager, das Produktmanagement und die Logistik sorgen im Hintergrund für ein perfekt vorbereitetes und gewartetes Rennauto, die Ingenieure in der Box, dass das Auto im Rennen die optimale Unterstützung hat. Übersetzt sind das der Pultverkauf, der Telefonverkauf und der Außendienst, diese Teams müssen

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rasch, kompetent und professionell agieren. „Das Rennen können wir nur gewinnen, wenn wir perfekt zusammenarbeiten“, so Beirer. In diesem Fall geht es um das Rennen um den Kunden, wo WM Fahrzeugteile in den letzten Jahren eine schlechtere Startposition hatte und nun auf der Überholspur fährt.

Wer das Team von WM Fahrzeugteile kennen lernen will, hat dazu bei den Hausmessen in Wien (17.4.), Linz (8.5.) und Graz (12.6.) die Gelegenheit.

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WIRTSCHAFT

Die Früchte der Arbeit Seit Jahresbeginn entschied sich eine Reihe von Händlern für den Wechsel zu Stieger Software. Vor allem die Präsenz auf der AutoZum hat sich ausgezahlt.

Stephan Rissi, Verkaufs- und Marketingdirektor von Stieger Software

Von Mag. Heinz Müller

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s war eine mühsame Aufbauarbeit, die Stieger Software in den vergangenen Jahren in Österreich zu leisten hatte: Das Schweizer Unternehmen, am Heimmarkt extrem erfolgreich, musste in Österreich gegen etablierte Firmen auftreten. Doch mittlerweile dürfte sich herumgesprochen haben, dass Stieger Software vor allem im Preis-LeistungsVerhältnis eine sehr interessante Alternative darstellt, etwa für kleinere und mittlere Autohäuser und Werkstätten. Viel zum Erfolg im heurigen Jahr beigetragen hat, dass Stieger Software Ende 2014 bei Renault die Lizenzierung für die R2-Händler (Verkauf und Werkstätte) unter Dach und Fach gebracht hat. Außerdem sind in den vergangenen Monaten neue Schnittstellen hinzugekommen, unter anderem für den Mängelkatalog, für Festpreise, Garantiegutschrift, BVM-Abfrage, Neuwagenpreisdatei, Key Card Reader, Pfandverwaltung und Potenziale.

Gottfried Scharf, Geschäftsleiter von Stieger Software in Österreich

Importeur. Ziel sei es weiterhin, bis Jahresende mit 20 bis 30 Händlern aus dem R2-Netz Verträge abzuschließen. Scharf ist weiterhin zuversichtlich, dass dies gelingen kann. Bei der Firma Czeczil in der Kaiserebersdorfer Straße 245 in Wien-Simmering soll das neue System von Stieger Software im April installiert werden. Bisher hatte der relativ kleine Renault- und Dacia-Händler mit Europlus gearbeitet – war bei diesem schon deutlich in die Jahre gekommenen System aber in jüngster Vergangenheit oft an die Grenzen gestoßen. Ein Wechsel war daher logisch. •

Erfolg bei den R2-Händlern von Renault Diese Argumente brachte Stieger unter anderem auf der AutoZum in Salzburg auf den Tisch: „Wir waren mit den Abschlüssen sehr zufrieden“, sagt Stephan Rissi, Verkaufs- und Marketingleiter von Stieger Software am Hauptsitz in der Schweiz. Laut Gottfried Scharf, Österreich-Geschäftsleiter von Stieger Software GmbH mit Sitz in Klagenfurt, sind mittlerweile erste Erfolge zu vermelden. Seit Beginn dieses Jahres hat man mit mehreren Renault-Händlern bzw. -Werkstattpartnern Verträge abgeschlossen. Dazu zählen: Sobotka Autobetreuungs GmbH (1230 Wien), Czeczil GmbH (1110 Wien), Autohaus Klug GmbH (Kirchberg am Wagram/Niederösterreich), Josef Schmall e.U. (Lockenhaus/Burgenland), Autohaus Plasch (Leutschach/Steiermark) und die KfzWerkstätte Dietmar Pacher (Möllbrücke/Kärnten). Derzeit gibt es noch Verhandlungen mit weiteren Interessenten, auch von anderen Importeuren. Üblicherweise statte man die Kunden mit dem System Easydrive aus, sagt Scharf – mit jeweils unterschiedlichen Modulen und natürlich mit Schnittstellen zum

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„Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wird sich der Kunde für den Anbieter mit Mehrwert entscheiden“,

GEWERBE

meint Berndt Papinski auf Seite 74

„Der Bedarf der Werkstätten an neuen Klimaservicegeräten ergibt sich aus dem flächendeckenden Einsatz von R1234yf“, sagt Gerhard Illek (AVL DiTest) auf Seite 76

Massive Einsparungen durch Schlichtungsstelle In den vergangenen 9 Jahren seien durch die Schlichtungsstelle, die von der niederösterreichischen Kfz-Techniker-Innung und der Arbeiterkammer gemeinsam betrieben wird, rund 664.000 Euro eingespart worden, sagt BIM Komm.-Rat Friedrich Nagl. Es habe mehrere tausend Fälle gegeben, in denen zwischen unzufriedenen Kunden und Werkstätten vermittelt worden sei. Lediglich 2 Fälle seien in diesen vielen Jahren nicht geschlichtet worden, was ein Gerichtsverfahren zur Folge hatte.

Profi-Werkzeuge als Set im Koffer

Philipp Hayder

Das Sortiment an hochwertigen Spezialwerkzeugen für die professionelle Reparatur von Antriebswellen, das GKN seit Jahren in seinem Programm hat, ist jetzt in einem stabilen und übersichtlichen Koffer zusammengefasst. Unter anderem enthält die Box einen praktischen Gelenkzieher für die kraftsparende Demontage des Gelenks von der Welle und zwei Gewindebolzen in verschiedenen Abmessungen. Der Kfz-Techniker hat mit diesem Koffer stets das passende Werkzeug zur Hand, was wertvolle Arbeitszeit spart.

Carglass verdichtet um weitere vier Standorte Klagenfurt, Feldkirch, St. Pölten und Klosterneuburg sind nach Hohenems, Innsbruck, Salzburg, Villach, Linz, Graz, Wiener Neustadt, Vösendorf und Fischamend vier neue Standorte des Fahrzeug-Glasschaden-Spezialisten Carglass Austria GmbH. Geschäftsführer Uwe Artz plant den weiteren Ausbau seines Filialnetzes und des mobilen Service im Land. Das 100-prozentige Tochterunternehmen der Beltron Group veranschlagt für eine Steinschlagreparatur ca. 30 Minuten und für einen Frontscheiben-Tausch zwei Stunden.

Geldverdienen mit umweltschonender Autoreinigung Der in Österreich entwickelte und gefertigte „Power-Cleaner“ wird von Ex-Bosal-Landesvertreter Markus Lämmli im Markt eingeführt. Das Reinigungssystem funktioniert ausschließlich mit Trockeneis und ohne chemische Zusätze für die professionelle Fahrzeugreinigung und Aufbereitung. Referenzen gibt es nach Abschicken des E-Mails an mwlaemmli@bluewin.ch. Produktvorführungen und Rechenbeispiele zum wirtschaftlichen Erfolg dieser 14 kg schweren Strahlanlage können unter 0041 79 384 83 33 vereinbart werden.

30 Jahre Regalsysteme Am 1. April 1985 gründete Gottfried Scholz die Scholz Regalsysteme GmbH. Scholz konzentrierte sich daraufhin ausschließlich auf Regale und entwickelte das Unternehmen vom reinen Händler zum Regalhersteller. So wird seit Langem selbst entwickelt, seit 2002 in Deutschland auch selbst produziert. Die Ideen, Konzepte und Entwicklungen stammen von Gottfried Scholz. Aktuelles Highlight ist die Cover-Halle zur Reifenlagerung, die bereits von vielen Autohäusern genutzt wird.

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Der Lockruf der Schadenssteuerer Ein paar Abstriche beim Stundensatz, dafür endlich eine ausgelastete Werkstätte – und das ganz ohne Werbeaufwand: Mit diesem Versprechen ködern deutsche Schadenssteuerer die Kfz-Betriebe. Sie bieten ihre Netzwerke den Versicherungen an. Diese entscheiden sich wiederum für jeden Schadenssteuerer, der seinen Werkstätten die niedrigsten Stundensätze abpresst. Angesichts dessen geraten die deutschen Werkstätten immer stärker unter Druck. Außerdem haben einzelne Schadenssteuerer schon die nächste „Optimierungsmöglichkeit“ im Visier: Sie wollen auch bei der Ersatzteilmarge mitschneiden. Österreich ist von diesen Zuständen noch weit entfernt. Damit das so bleibt, ist nicht zuletzt die Eigenverantwortung der KfzBetriebe gefragt.


GEWERBE

Schon auf der AutoZum war das neue Sortiment an Serviceprodukten ein Verkaufshit: Jetzt bewähren sich die Sprays von Liqui Moly im täglichen Einsatz. Von Mag. Heinz Müller

„Da kommt mehr raus“ S

chwache Kundenfrequenz auf der AutoZum? Wenn Thomas Paukert, Österreich-Repräsentant von Liqui Moly, das hört, beginnt er unweigerlich zu lächeln: „Wir hatten heuer 20 Prozent mehr Umsatz als auf der Messe vor 2 Jahren – und zwar nicht nur durch Öl, sondern auch durch Additive und andere Produkte.“ Viel zum Andrang am Stand des deutschen Unternehmens beigetragen hat auch die neue Generation an Serviceprodukten: „Allein auf der AutoZum wurden 3.500 Dosen bestellt. Das ist für ein neues Produkt sensationell!“ Jetzt, 2 Monate nach der Messe in Salzburg, haben die Werkstätten auch schon genügend Erfahrungen mit den neuen Produkten. Eine davon ist der Kfz-Betrieb von Johannes Schmalzl in Wimpassing an der Leitha. Ein kleiner Ort im Burgenland, direkt an der niederösterreichischen Grenze, ein Betrieb quasi im „Grünen“ – rundherum nur die Leitha, Wiesen und eine

Tischlerei. 2007 hat Schmalzl, der bei Opel Horvath in Eisenstadt gelernt hat, seinen Betrieb hier eröffnet: „Da hatte ich 3 Leute, jetzt sind es 12.“

Zufriedener Partner seit Beginn Die Kunden kommen nicht nur aus der näheren Umgebung, sondern auch aus Wien – und immer öfter sind größere Fuhrparks dabei. Auch Autohäuser, die keine eigene Spenglerei/Lackiererei haben, lassen in Wimpassing arbeiten. Seit Beginn seiner Selbstständigkeit ist Schmalzl Partner von Liqui Moly: In den Ölschränken lagern Fässer und Kanister mit den 4 wichtigsten Motorölen. „Wenn wir darüber hinaus spezifische Öle brauchen, beliefert uns die Firma Stahl-

3 Mitarbeiter von Liqui Moly auf Besuch bei Johannes Schmalzl (2. v. r.): Tobias Gerstlauer (Öffentlichkeitsarbeit, l.), Gebietsleiter Christian Erhart (2. v. l.) und ÖsterreichChef Thomas Paukert (r.)

gruber oft binnen einer Stunde aus Wiener Neustadt.“ Neu im dafür passenden Auto-Chemie-Schrank sind nun auch die 7 unterschiedlichen Spraydosen, die Liqui Moly den Kunden auf der AutoZum präsentiert hat. Am Markt sind nun ein Rostlöser, ein Haftschmierspray und ein Wartungsspray in Weiß: Außerdem wurden von Liqui Moly ein Elektronik-, Silikon- und PTFE-Pulver-Spray sowie eine Keramikpaste entwickelt. Einige dieser Dosen decken mehrere bisherige Produkte ab, sodass die Werkstätten weniger unterschiedliche Dinge bestellen müssen.

Schnelleres und sauberes Arbeiten möglich

Die neuen Sprays können auch über Kopf eingesetzt werden (wie auf dem linken Bild von Seniorchef Johann Schmalzl) und bringen den Inhalt laut dem Kfz-Techniker Thomas Kreiner (M.) deutlich besser an den gewünschten Ort

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„Das ist ein gutes Grundgerüst für das tägliche Arbeiten“, sagt Schmalzl: „Die neuen Dosen haben den Vorteil, dass man den Inhalt wirklich dorthin bringt, wo man ihn haben will.“ Bewährt habe sich auch der neue Sprühkopf. „Da kommt mehr raus. Er verspritzt nichts, und das ist gut für die Umwelt“, bestätigt auch der junge KfzTechniker Thomas Kreiner. Bei Liqui Moly ist man froh, den Wünschen der Kunden nachgekommen zu sein: „Wir hören immer wieder, dass die Werkstätten nun schneller und sauberer arbeiten können“, sagt Tobias Gerstlauer, der in der Unternehmenszentrale in Ulm für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Auch Paukert und sein Gebietsleiter Christian Erhart überzeugten sich in den vergangenen Wochen bei mehreren Kunden von den Qualitäten der neuen Serviceprodukte. Paukert: „Wir haben damit auch einige Werkstätten überzeugt, die im Öl-Bereich nicht mit uns zusammenarbeiten.“ •

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GEWERBE

Roland Gerbers Hauptgeschäft sind Zündkerzen

„In einem ausgereizten Markt“ Seit knapp einem Jahr ist Roland Gerber Area Manager Aftermarket bei NGK: Zeit, mit ihm Bilanz zu ziehen über das Geschäft in Österreich und den von ihm betreuten Ländern in Süd- und Südosteuropa. „Ich bin sehr warmherzig aufgenommen worden.“ Von Mag. Heinz Müller

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immt man eine Karte von Europa zur Hand, dann wird einem erst klar, welch riesiges Gebiet Roland Gerber zu betreuen hat: „Von der Schweiz bis Moldawien, von Tschechien bis Montenegro“ sei er unterwegs, sagt er. Dass er samt Familie sein Europa-Quartier in Mödling aufgeschlagen hat, liegt nicht nur an der Lebensqualität in Österreich, sondern auch an den guten Flugverbindungen, die es von Wien aus in die südosteuropäischen Staaten gibt.

Hohe Marktanteile in Österreich Vom Lager in Ratingen (D) erfolgt die Belieferung aller Partner im Handel

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Doch wie darf man es sich vorstellen, wenn man so unterschiedliche Märkte zu betreuen hat? „Diese Länder entwickeln sich sehr unterschiedlich“, konstatiert Gerber: „In Süd- und Osteuropa gibt es noch Bedarf, die Strukturen zu optimieren, während Österreich und die Schweiz sehr weit entwickelt sind.“ Andererseits sei es in den beiden letztgenannten Ländern auch schwierig, den Marktanteil noch weiter auszubauen, weil er ohnehin schon so hoch sei. In Österreich ist NGK bzw. NTK bei Birner extrem stark vertreten, außerdem arbeitet man auch mit

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Derendinger, ATP und – am Motorradsektor – mit Schumoto zusammen. Weiters gibt es Geschäftsbeziehungen mit Hella und Wessels + Müller. „De facto sind wir aber natürlich noch stärker präsent, da auch die deutschen Player wie Stahlgruber und Trost unsere Produkte ausliefern.“ Interessant sind auch die Antworten Gerbers über das Glühkerzengeschäft: „Heuer ist der Winter besser verlaufen als im Vorjahr.“ An die traumhaften Ergebnisse des eiskalten und schneereichen Winters 2013 sei man heuer aber nicht herangekommen.

Aufklärung in Osteuropa – etwa über Lambdasonden Den Hauptanteil des Geschäfts machen aber nach wie vor die Zündkerzen aus: „Da sind wir Weltmarktführer und in der Originalausstattung sehr stark“, erklärt Gerber: „Das hilft uns im Aftermarket sehr.“ Allerdings sei der Markt sehr ausgereizt und insgesamt leicht rückläufig: „Neue Fahrzeuge haben modernere, wertigere Anwendungen und auch einen längeren Wechselzyklus.“ Dies erschwere das Geschäft für alle Marktteilnehmer: „Außerdem wurden ja viele Sechszylinder durch Vierzylinder ersetzt. Und statt Vierzylindermotoren gibt es nun Dreizylinder. Das macht das Geschäft auch nicht gerade einfacher.“ Ziel sei es dennoch, nach Möglichkeit den Marktanteil im gesamten betreuten Gebiet – vor allem aber in Osteuropa – zu steigern und die absoluten Verkäufe zu halten. „Noch besser wäre es, wenn wir auch den Umsatz steigern könnten. Wir sind im Dialog mit unseren Partnern und schauen, was wir noch optimieren können“, sagt Gerber. In Osteuropa werde er – sofern möglich – mit den bestehenden Partnern über eine Verbesserung des Vertriebsnetzwerks sprechen. Außerdem sei in diesen Ländern noch Aufklärung in einigen Warengruppen vonnöten: „Dort weiß man nicht immer, was es bedeutet, mit einer defekten Lambdasonde zu fahren.“ •


GEWERBE

Gefahrstoffe: kein Problem Das ökologisch sinnvolle Mehrwegprinzip für Putztücher nutzen viele Werkstätten bereits. Außerdem bietet Mewa den Servicebetrieben auch Ölauffangmatten mit SuperSaugkraft und passender Ölwanne, ebenfalls im Mehrwegsystem.

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ewa Putztücher sind ein erprobter Weg zur Abfallvermeidung und praktizierter Umweltschutz. Die oft mit Fetten, Schmierstoffen oder Lösungsmitteln getränkten Tücher werden bei Mewa sorgfältig gewaschen und die Rückstände umweltfreundlich entsorgt. Die Tücher können anschließend neuerlich verwendet werden.

Ob Putztücher oder Ölauffangmatte: Das Mehrwegsystem lohnt sich

Ölschlucker: laut Abfallwirtschaftsgesetz kein Abfall „Wir sind für alle da!“, betont Bernd Feketeföldi, kaufmännischer Geschäftsführer von Mewa in Österreich, dass sich der Full Service bei den in vier Gewebequalitäten erhältlichen Putztüchern „bereits für Ein-MannBetriebe, auch für kleine Kfz-Werkstätten, Handwerks-

„Mewa ist für alle da“, sagt MewaGeschäftsführer Bernd Feketeföldi

und Industriebetriebe lohnt“. Das gilt uneingeschränkt auch für die Ölauffangmatte Mewa Multitex im Format 60 mal 90 Zentimeter. Damit lassen sich beliebig große Flächen – auch in schmalen oder engen Arbeitsbereichen bei Reparatur- und Wartungsarbeiten – vor Verschmutzung und dem Versickern von Gefahrstoff-Flüssigkeiten schützen. Die Matte, die in vereinbarten Intervallen getauscht wird, nimmt in enormer Geschwindigkeit bis zu drei Liter Flüssigkeit auf. Ob Putztücher oder Ölauffangmatte: „Mewa übernimmt beim Mehrwegsystem alle Entsorgungs- und Umweltpflichten“, so Feketeföldi. • (ENG)


GEWERBE

Reparieren für einen guten Zweck In einer „etwas anderen“ Fachwerkstatt in Wien-Floridsdorf werden nicht nur Autos und Motorräder fit gemacht. Das Projekt ist auch für andere Kfz-Betriebe interessant. Von Dieter Scheuch

Werkstättenleiter Peter Rojacz (l.) und Büroleiterin Petra Eder mit Mitarbeitern

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n dem sozialökonomischen Betrieb „die Werkstatt“, der in Verbund mit Trendwerk, einer gemeinnützigen Gesellschaft zur Förderung der Integration am Arbeitsmarkt, geführt wird, stehen Menschen im Mittelpunkt, mit denen es das Schicksal nicht so gut gemeint hat. So wie mit Ernst Gepp, der seinen Arbeitsplatz in einem Autohaus nach 43-jähriger Tätigkeit verlor. „Hier wurde mir eine neue Chance geboten“, wie der 58-Jährige sagt. Mittlerweile ist er einer von mehreren Schlüsselarbeitskräften, die von Langzeitsarbeitslosigkeit betroffene Menschen wieder fit fürs Berufsleben machen.

Erfahrene Kfz-Meister schulen Teilnehmer Im Rahmen des Qualifizierungsprogramms, das von erfahrenen Kfz-Meistern geleitet und mit den Teilnehmern absolviert wird, arbeiten alle gemeinsam an den von Kunden anvertrauten Fahrzeugen.

Kfz-Techniker Ernst Gepp fand in der Werkstatt eine neue Herausforderung

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Fehlende Praxis sowie auch nicht mehr aktuelle fachliche Qualifikationen können so unter realen Bedingungen im „Training on the Job“ wiedererlangt werden. „Dabei erkennen wir auch die Stärken der Teilnehmer und welches Einsatzgebiet ihnen besonders liegt“, sagt Werkstättenleiter Peter Rojacz. „In unserem Betrieb können wir die Teilnehmer in vielfältigen Gebieten ausbilden.“ Diese reichen von Reparatur und Service über Logistik, Autoaufbereitung und pflege, Zubehör und Ersatzteilhandel bis hin zu Kunden- und Büroadministration. Damit werden die Chancen zum Wiedereinstieg und nachhaltigem Verbleib auf dem Arbeitsmarkt wesentlich erhöht. Im Idealfall werden die Teilnehmer infolge mittels Überlassung an Unternehmen aus dem automotiven Bereich übernommen. Der Vorteil für Unternehmen dabei ist, dass keinerlei Risiko-Kosten für Personalsuche und Schulung anfallen. „Je nach Bedarf und Einsatzgebiet können wir speziell qualifizierte Arbeitskräfte zur Verfügung stellen. Sowohl vor als auch während der Überlassung können Transitarbeitskräfte zusätzlich – entsprechend den Anforderungen – ohne Kosten für den Überlassungsbetrieb bedarfsgerecht geschult und trainiert werden“, sagt Geschäftsführer Ing. Mario Moser.

Überkapazitäten abdecken ohne lange Vorlaufzeit „Auch Unternehmen, die Arbeitskräfte in einem speziellen Bereich, etwa für die Reifenmontage, benötigen, können sich an uns wenden. Wir schulen die künftigen Mitarbeiter ein, die im Unternehmen sofort produktiv sein können.“ Was für Kfz-Betriebe weiters interessant ist: „Wir können Überkapazitäten in anderen Betrieben mit sehr kurzer Vorlaufzeit abfedern und Arbeiten übernehmen, wobei wir damit vom Pickerl über sämtliche Reparaturen bis zur Autoaufbereitung das gesamte Portfolio abdecken.“ Informationen dazu unter www.diewerkstatt.cc •


Der will doch nur spülen

medienformer.de

Neu b ei Hella Gutm a n n: Alles für d en profession ellen Klima-Ser vice.

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GEWERBE

Leidenschaft seit Generationen Von den bewegten ersten Jahren bis zum heutigen Tag: Schwierige Zeiten wurden von der Familie Papinski immer schon gemeistert. So ist es auch unter der Führung von Hubert und Berndt Papinski.

Berndt und Hubert Papinski vor dem Firmengebäude in Linz

Von Matthias Kreutzer

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eit 1888 sorgt das Unternehmen Papinski in Linz dafür, dass die Autos in Oberösterreichs Landeshauptstadt wortwörtlich „in Form bleiben“. Paul Papinski senior war in den Anfangsjahren des Betriebs vor allem im Bau- und Galanteriespengler- bzw. im Wagnerbereich tätig. In den kommenden Jahren wuchs das Unternehmen durch Paul Papinski jun., der nach dem Tod seines Vaters den Betrieb übernahm. Er beschäftigte aufgrund der guten Auftragslage zeitweise bis zu 80 Mitarbeiter. In dieser Ära wurde auch die Produktionsstätte in der Gürtelstraße errichtet.

Schicksalsschlag Während des Zweiten Weltkriegs übernahm Huberta Papinski, die Ehefrau von Paul junior, die Unternehmensleitung. Kurz vor Kriegsende, am 4. November 1944, kostete der größte Luftangriff auf die Stadt Linz Paul jun., Huberta und deren Mutter das Leben. Die drei Kinder von Paul jun. überlebten, verloren jedoch in jungen Jahren ihre Eltern. Das Unternehmen wurde bis zur Volljährigkeit der Geschwister Elisabeth, Hubert und Paul als Waisenbetrieb geführt. Diese Übernahme des herkömmlichen Spenglerbetriebs durch Hubert und Paul war auch der Startschuss, um im Karosseriebau tätig zu werden. Durch eine der ersten in Österreich errichteten Lackierereien war es möglich, dass Unfallreparaturen von Pkws, Lkws und Bussen an einem einzigen Standort durchgeführt werden.

Lackierer Alfred Fellner trifft mit den PPG-Produkten immer den richtigen Farbton

Der aktuelle Betrieb Derzeit wird der Betrieb von Hubert Papinski und seinem jüngsten Sohn Berndt geführt. Dieser übernahm nach dem überraschenden Ausstieg des designierten Nachfolgers Erik Papinski, Huberts ältestem Sohn,

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Geschichte pur: Bilanzen und Maschinen aus einer vergangenen Zeit

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die Anteile von seinem Onkel Paul und wurde 1992 Teil des Firmengeschäfts. Der derzeitige Geschäftsführer Berndt konzentriert die Tätigkeiten des Unternehmens vor allem auf Unfallreparaturen wie Lackkorrektur, Blechschadenreparatur, Glassanierung sowie auf Pflege- und Reifenservice. Hier bemüht man sich, diese Bereiche miteinander zu verknüpfen. Beispielsweise werden bei den Servicearbeiten die Fahrzeuge auch gereinigt. Mit innovativen Ideen versucht man, das Firmenportfolio zu ergänzen. So wurde von Berndt Papinski zum Beispiel die Idee Fly & Drive ins Leben gerufen. Hier können Fahrzeuge auf eigenen Parkplätzen am Blue Danube Airport Linz abgestellt werden – der Schlüssel wird dann an einem Schalter deponiert. Mitarbeiter des Unternehmens holen den Wagen von dort ab, führen Service, Reifenwechsel oder Reparaturen durch und bringen das Fahrzeug gereinigt wieder zurück. Der Kunde kann damit ganz entspannt nach seiner Rückkehr wieder das Fahrzeug verwenden. Durch diese Zeitersparnis hat der Kunde eindeutigen Mehrwert. Auch Firmen wie Banner Batterien (vor allem Lkw-Aufbauten), Schachermayer, Stiglechner, Hertz, Brau Union und Pizza Mann wissen den Service des Unternehmens zu schätzen. „Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wird sich der Kunde für den Anbieter mit Mehrwert entscheiden“, weiß Berndt Papinski und ergänzt: „Und durch solche Services versuchen wir, genau dieser Anbieter zu sein.“ •


Der Klimawandel geht weiter Die Umstellung vom bisherigen Kältemittel R134a auf die weniger klimaschädliche Substanz R1234yf kommt nur langsam voran. Unterdessen zeichnen sich schon die nächsten vom Gesetzgeber verursachten Einschnitte ab.

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or allem die deutschen Autobauer, allen voran Daimler, verwehren sich bisher gegen einen Einsatz von R1234yf. Stattdessen wollen sie direkt von R134a zu CO2-Klimaanlagen wechseln. „Diese Technik wird aber nicht vor 2017 serienreif sein“, sagt der deutsche Experte Andreas Lamm, der auch in Österreich regelmäßig Klimaseminare abhält. Die teure CO2-Technologie werde außerdem „zumindest am Beginn nur in der Oberklasse zum Einsatz kommen“, sodass auch Daimler & Co bei günstigeren Fahrzeugen zu R1234yf wechseln Andreas Lamm kennt die Klimaszene dürften.

Neue Auflagen Stichwort Kosten: Die per 1. Jänner 2015 in Kraft getretene EU-Verordnung 517/2014 sieht neben bürokratischen Verpflichtungen (Betriebe müssen schriftlich bestätigen, dass sie Kältemittel entweder nur weiterverkaufen oder über Mitarbeiter mit Sachkundenachweis verfügen) eine schrittweise Reduktion der Menge an R134a vor „Deshalb werden die Preise deutlich steigen“, meint Lamm. Das bisher viel teurere R1234yf werde dagegen günstiger werden. Aktuell kostet R134a etwa 6 Euro pro Kilogramm, R1234yf dagegen rund 150 Euro. „Auf längere Sicht könnten sich die Preise bei 30 bis 40 Euro einpendeln“, sagt Lamm: Dies würde freilich auch bedeuteten, dass das Klimaservice für Autofahrer deutlich teurer wird – egal, welches Kältemittel zum Einsatz kommt. • (HAY)


GEWERBE Mit ADS 120 (l.) und dem ADS 130 mit Touchscreen (r.) steigt AVL DiTest in den Markt der Klimaservicegeräte ein

Neues Feld, neue Chance AVL DiTest steigt in den Markt der Klimaservicegeräte ein und punktet mit einfacher, intuitiver Bedienung, Design und Qualität.

bei allen Geräten von AVL DiTest ist die Bedienung einfach und intuitiv. Nicht zuletzt ist natürlich die Innovationsfreudigkeit von AVL DiTest entscheidend. Illek blickt in die Zukunft: „Unser Gerät hat schon heute WLAN eingebaut, um zukünftig mit dem Fahrzeug kommunizieren zu können.“ Dabei ist AVL DiTest nicht den ganzen Weg der Entwicklung allein gegangen, sondern arbeitet mit einem Partner zusammen.

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er Markt der Klimaservicegeräte ist in Bewegung, die Einführung des Klimagases R1234yf bringt erhöhten Bedarf und damit auch Veränderung in der Landschaft der Anbieter. So steigt AVL DiTest mit zwei neuen Geräten ein und überzeugt mit den aus der Diagnose bekannten Eigenschaften. Sowohl für AVL DiTest wie auch für die Vertriebspartner ist eine Erweiterung des Angebotes von Vorteil. Nach Diagnose, Messtechnik und Abgasmessung wurde nun ein weiteres Standbein aufgebaut. „Genau zum richtigen Zeitpunkt“, erklärt Gerhard Illek, Sales Manager Österreich: „Der Bedarf der Werkstätten ergibt sich aus dem flächendeckenden Einsatz von R1234yf. Da nun die meisten Werkstätten ein zusätzliches Gerät brauchen, ist der Markt riesig.“ Von Dualsystemen für beide Kältemittel hält Illek wenig: „De facto sind es zwei getrennte Geräte in einem, die gemeinsam benutzbaren Teile sind minimal, die Kostenersparnis ebenfalls. Mit zwei Geräten kann die Werkstätte zwei Fahrzeuge gleichzeitig versorgen.“ Im Hinblick auf die Entwicklung der Klimagase können die AVL-DiTest-Geräte von einem Servicetechniker von R134a auf R1234yf umgebaut werden, sollte sich der Bedarf in der Werkstätte ändern.

Gerhard Illek, Sales Manager AVL DiTest

Hermann Kowarz, Geschäftsführer von AVL-DiTestVertriebspartner Stahlgruber

Bedienung und Design „Unsere Vorteile liegen bei der Benutzung und Bedienung, den verwendeten Materialien und dem Design“, so Illek. Das Gerät führt durch die Schritte, wie

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Auslieferung gestartet Auch wenn in Österreich die Auslieferung über den exklusiven Vertriebspartner Stahlgruber gerade angelaufen ist, kann sich Illek schon über positives Feedback freuen. „Die Kunden schätzen das Design und vor allem die Bedienung.“ In Österreich wir hauptsächlich das größere und etwas teurere Geräte ADS 130 mit Touchscreen bestellt, die Bedienung überzeugt offenbar. „Auf dem Bildschirm werden alle erforderlichen Schritte exakt beschrieben, in der Datenbank sind die Fahrzeugtypen gespeichert und die Vorgangsweise erklärt.“ Dabei arbeitet das System vollautomatisch.

Vertriebspartner ist zufrieden Stahlgruber ist in Österreich exklusiver Vertriebspartner von AVL DiTest Klimaservicegeräten. Geschäftsführer Hermann Kowarz: „Zu Beginn hatten wir Lieferschwierigkeiten, weil die Bestellungen über den Erwartungen lagen. AVL DiTest hat in der Produktion sofort reagiert und nun sind die Auslieferungen voll im Laufen.“ Insgesamt ist Kowarz mit den Bestellungen sehr zufrieden. Nachdem Servicegeräte mit dem Kältemittel R1234yf lange Zeit gar nicht gekauft wurden, liegt der Mix bei Stahlgruber heuer fast bei 50 : 50. • (GEW)


Der Airbox-Cleaner II und Airclean beseitigen unangenehme Gerüche

Klimaservice ist längst nicht mehr Zusatzgeschäft, sondern Grundvoraussetzung für eine kompetente Werkstatt.

Frischer Duft statt schlechter Luft N eben dem vollautomatischen Klimaservicegerät KT-1234-8 für das neue Kältemittel R1234yf bietet Klimaspezialist Berner auch das Klimaservicegerät KT 690 für das Kältemittel R134a. Als Ergänzung zu den Klimaservicegeräten finden sich im Angebot weitere Geräte und Produkte für alle Wartungsarbeiten rund um die Klimaanlage an. Wichtiger Bestandteil des Sortiments ist der Airbox Cleaner II. Dieser entfernt Pollen, Pilze, Bakterien und Nikotin gründlich von Lüftungskanälen sowie dem Innenraum. Darüber hinaus werden unangenehme Gerüche beseitigt – es bleibt nur der angenehme Duft von Zitronen.

Giftklassefreie Reiniger Ebenso erhältlich ist der geruchslose Klimaanlagenreiniger. Dieser vernichtet Pilze, Bakterien sowie Keime rückstandslos und verhindert ihre Entstehung über einen längeren Zeitraum. Der giftklassefreie Reiniger ist, wie Berner mitteilt, verträglich mit allen Lacken und Kunststoffen. Der Bio Spray Geruchsstopp beseitigt auf natürliche Art und Weise dauerhaft organische Verunreinigungen auf Leder sowie allen Arten von Textilien. Durch die Verwendung von geruchsfreien Bakterien hinterlasse der Spray, wie Berner sagt, keine Rückstände auf den behandelten Oberflächen. Die im Programm vorhandenen Kompressoröle verlängern die Lebenszeit der Klimakompressoren und darüber hinaus wird die Effizienz der Klimaanlage gesteigert. Zubehör und Verbrauchsmaterialien wie Kontrastflüssigkeit, Dichtungen, Kupplungen und Lecksuchsysteme ergänzen die Klimaservice-Produktpalette. • (DSC)


GEWERBE

So wird es schneller wieder kalt

Ausgereifte Husky-Modellreihe

Die Husky Klimaservicegeräte von Hella Gutmann Solutions punkten durch ihre rasche Funktion. Eine Neuanschaffung eines R134a-Geräts zahlt sich daher ebenso aus wie die notwendige Investition in ein R1234yf-Gerät.

Im neuen Design: die schnellen und bedienungsfreundlichen Husky Klimaservicegeräte von Hella Gutmann Solutions

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Produktseitig stehen die technisch ausgereiften Servicegeräte der Modellreihe Husky im Mittelpunkt. Auch wenn R1234yf deutlich im Vormarsch ist, zahlt sich laut Hella Gutmann Solutions auch die Neuanschaffung eines R134a-Geräts aus. Aufgrund eines riesigen Bestandes an Fahrzeugen sowie einer weiteren Produktion bis Ende 2016 mit R134a-Klimaanlagen wird es den Servicebedarf hier noch viele weitere Jahre geben. Moderne Geräte wie der Husky 300 R134a sind deutlich schneller bei der Befüllung als ihre Vorgänger. Hella-Kunden berichten sogar von der dreifachen Geschwindigkeit bei sommerlichen Temperaturen. Eine Neuanschaffung zahlt sich also meistens aus. Die Anschaffung eines R1234yf-Klimaservicegeräts wird in nächster Zeit auf jeden Fall notwendig, sofern man jüngere Fahrzeuge betreuen möchte. Für beide Kältemittel bietet Hella Gutmann Solutions mit der Husky-Reihe ein umfassendes Sortiment. Die Geräte sind bedien- und wartungsfreundlich und verfügen über TÜV-geprüfte Sicherheitseigenschaften sowie starke Vakuumpumpen. Die Modelle sind für Klimaservice an Pkws und Nutzfahrzeugen geeignet inklusive deren Elektro- und Hybrid-Varianten.

Umfassende Serienausstattung

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ehr Service und Dienstleistungen ergeben sich durch die Übernahme des früheren Schwesterunternehmens Hella Nussbaum durch Hella Gutmann Solutions. So steht nun das technische Callcenter mit mehr als 50 Experten für schnelle und professionelle Hilfe zur Verfügung. Eventuelle Fehler im Thermomanagement-System können mithilfe der Profis schneller gefunden werden. Zudem bietet Hella Gutmann Solutions Schulungen für Klima-Diagnose sowie für den Sachkundenachweis an. Komplettiert wird das Angebot von einer breiten Palette an Verbrauchsmaterialien und Klima-Spezialwerkzeugen. Das Angebot von Hella Gutmann Solutions für die Profi-Ausrüstung der Kfz-Werkstätten umfasst damit Daten, Software und Geräte für die Diagnose, den Abgastest, die Lichteinstellung, Klimaservice, Systemprüfungen sowie die entsprechende Messtechnik.

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Bei allen Modellen gehört das automatische Ölmanagement ebenso zur Serienausstattung wie hochgradige Füllgenauigkeit, ein zeitsparendes Power-Boost-System sowie variable Kontrastmittelbefüllung. Komplettiert wird die Ausstattung unter anderem mit einem besonders groß dimensionierten Filtertrockner für maximale Rückgewinnungsraten und einem Stickstoffanschluss zur Dichtigkeitsprüfung. Das Einstiegsmodell der Klimaservicegeräte von Hella Gutmann Solutions stellt Husky 150 dar, weiter geht es mit Husky 300. Beide Geräte sind für das Kältemittel R134a vorgesehen. Die Huskys der Spitzenklasse werden mit dem Kürzel 3000 bzw. 3500 bezeichnet, beide sind auf das Klimaservice mit dem neuen Kältemittel R1234yf vorbereitet. Komplettiert wird der Bereich Thermomanagement bei Hella Gutmann Solutions mit einem umfangreichen Zubehörprogramm. Das Sortiment umfasst Werkzeuge, Verbrauchsmaterialien, Öle und Flüssigkeiten. • (GEW)


Der Zwilling für beide Mittel Werkstattausrüstungs-Spezialist Kastner punktet auch bei Klimaservicegeräten mit Beratung, Service und Kundendienst. Mit dem Ecotechnics Eck Twin Pro hat Kastner ein Kombigerät im Angebot.

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ntscheidend ist die Beratung, welche Technologie brauche ich für meinen Betrieb und für meine Kunden“, erklärt Wernfried Horn, Prokurist beim Werkstattausrüstungsspezialisten Kastner. Die zunehmende Zahl an Fahrzeugen mit dem Kältemittel R1234yf verändert natürlich den Markt. „Die Nachfrage nach entsprechenden Geräte steigt stetig und durchaus stark“, so Horn. Kastner bietet mit seinen beiden Marken Ecotechnics und Robinair für alle Anforderungen seiner Kunden die richtigen Lösungen. Mit Ecotechnics Eck Twin Pro steht eine besonders Lösung zur Auswahl, für die sich laut Horn mittlerweile 30 Prozent aller Kunden entscheiden. „Das erinnert mich an die Anfangszeit von Benzin- und Dieselrauchgastestern. Da gab es Anfangs auch nur wenige Kombigeräte, heute ist das Standard.“ Der Vorteil liegt in der platzsparenden Verwendung und Lagerung eines Gerätes sowie in der Preisersparnis. „Das Kombigerät ist vergleichsweise günstiger als zwei Produkte, Sonderlösungen wie der Anbau eines Desinfektionsgeräts oder eines Druckers zur Dokumentation sind dann nur einmal anzuschaffen“, so Horn.

Wernfried Horn, Kastner-Prokurist

Ecotechnics Eck Twin Pro für beide Kältemittel von Kastner

Hybrid-Funktion bei Verbrennungsmotoren Informationsbedarf sieht Horn beim Einsatz der sogenannten Hybrid-Funktion. Nichtleitende Klimaöle sind nicht nur in Elektro- und Hybridfahrzeugen im Einsatz, sondern bei immer mehr konventionellen Benzin- oder Dieselmotoren mit einem modernen, elektrischen Klimakompressor. Hier darf nur nichtleitendes Klimaöl verwendet werden. Die Schläuche müssen vor jeder Verwendung von nichtleitendem Klimaöl komplett gereinigt werden. „Viele Werkstätten glauben, sie brauchen das Hybridgerät nur für Hybridfahrzeuge. In Wirklichkeit gibt es diese Kompressoren immer öfter in herkömmlich angetriebenen Autos.“ Beratung ist eben wichtig. • (GEW)

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Promotion für selbstverständliche Leistungen Das Autohaus Lehr in Horn ist Pilotbetrieb von WürthPro. Als erstes Projekt wurde die Klimaanlagendesinfektion erfolgreich umgesetzt.

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ie motiviere ich den Kunden zum Werkstattbesuch?“, fragt sich die ganze Branche. Serviceintervalle werden länger, Reparatur- und Garantiearbeiten gleichzeitig weniger. Dabei gibt es einige Dienstleistungen, die vom Kunden kaum wahrgenommen werden oder im Bedarfsfall anderen Anbietern wie Schnellreparaturketten zugeordnet werden. Würth hat in einer Umfrage diese Themen abgefragt und daraus ein maßgeschneidertes Programm entwickelt. WürthPro umfasst in der ersten Ausbaustufe die Bereiche Klimaanlagendesinfektion, Unterbodenschutz und Windschutzscheiben-Steinschlagreparatur.

Würth-Verkaufsleiter Auto Alexander Nuss, Serviceleiter Franz Bayer, Ing. Manfred und Mag. Mimi Lehr, Gerhard Wenzina und Wolfgang Rieder (beide Würth)

Start mit Klimaanlagenreinigung Der Probelauf erfolgte mit dem Autohaus Lehr in Horn. Regionalvertriebsleiter Wolfgang Rieder: „Bei der Suche nach einem Partner ist mir sofort die Firma Lehr eingefallen: ein Betrieb, der immer offene Ohren für neue Ideen hat.“ In der Tat hat Serviceleiter Franz Bayer das Konzept gern und rasch umgesetzt, das neben der Lieferung der Produkte und Werkzeuge speziell im Marketing- und Kommunikationsbereich punktet. „Wir stellen Aufsteller, Transparente, Plakate ebenso zur Verfügung wie Newslettertexte, Fotos und sogar Videos“, erklärt Würth-Verkaufsleiter Alexander Nuss. Lehr hat den Kundendienstbereich mit diesem Werbematerial ausgestattet und elektronische Newsletter an seine Kunden verschickt. Damit sind die Kunden aktiv in die Werkstätte gekommen. „Mit der umfangreichen Signalisation kann der Kundendienstberater nicht auf das Thema vergessen“, weiß

Würth liefert das Promotion-Material, individuell auf das Autohaus zugeschnitten

Systemanbieter Würth

Mehr Kundenfrequenz mit WürthPro Mit WürthPro unterstützen wir das Autohaus mit Zusatzverkäufen und -erträgen. In der ersten Ausbaustufe bieten wir Klimadesinfektion, Windschutzscheiben-Steinschlag-Reparatur und Unterbodenschutz an. Wir liefern das Produkt für die Dienstleistung, Texte für Newsletter und Promotion und sogar Videos für die Homepage. Der Kunde kommt aktiv in die Werkstätte und fragt danach. Für den vielbeschäftigten Kundendienstberater wird die Arbeit dadurch vereinfacht.

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Geschäftsführer Ing. Manfred Lehr das Konzept zu schätzen. Zudem wurde ein KDB-Wettbewerb gestartet. „Der Kundendienstberater hat eine sehr komplexe Aufgabe, mit WürthPro können wir ihn in seiner Arbeit unterstützen und das vorhandene Potenzial besser ausnutzen“, so Nuss. Konkret wird bei der Klimaanlagenreinigung und -desinfektion das Thema Bakterien, Geruch und Gesundheit transportiert. Das Basispaket wird mit 39,90 Euro angeboten, meistens werden aber umfangreichere Lösungen mit Klimaanlagenevakuierung verkauft. Entscheidend sind freilich nicht der Umsatz durch diese Tätigkeit, sondern die Kundenbindung, Kundenfrequenz und Kompetenz der Werkstätte. Fährt der Kunde für eine dieser Tätigkeiten zu einer anderen Werkstatt, verliert man ihn oft auch für weitere Aufträge.

Alexander Nuss, Verkaufsleiter automotive bei Würth

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Für Würth ist WürthPro eine logische Entwicklung zum Systemanbieter. „Nur mit Schrauben werden wir uns in Zukunft nicht abheben können. Mit WürthPro stellen wir den Werkstätten unsere Marketingabteilung mit 15 Personen zur Verfügung“, erklärt Nuss. Manfred Lehr schätzt die Zusammenarbeit: „Würth ist ein Lieferant, der weiß, wie unser Geschäft funktioniert, und sich Gedanken darüber macht, wie man die Produkte vermarktet. Würth kommt regelmäßig mit neuen Ideen. Das ist für mich eine Partnerschaft.“ Umgekehrt ist das Autohaus Lehr ein Vorzeigebetrieb für Würth. Nuss: „Das ist ein Partner, der aktiv und für Neues offen ist. Und hier sieht man, dass man auch in der schwierigen Branchensituation etwas erreichen kann.“ • (GEW)


Für alle Fälle gut gerüstet Noch gibt es nicht allzu viele Autos mit dem neuen Kältemittel R1234yf. Doch die Werkstätten sollten schon jetzt dafür gerüstet sein. Waeco hat in enger Zusammenarbeit mit den Autoherstellern entsprechende Geräte entwickelt.

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ie großen Diskussionen über das neue Kältemittel R1234yf haben sich mittlerweile gelegt. Noch sind einige Hersteller zögerlich, was die Umstellung ihrer neuen Fahrzeuge betrifft, aber vor allem im höherpreisigen Segment werden immer mehr Klimaanlagen mit R1234yf befüllt. Klar, dass auch die Werkstätten „aufrüsten“ müssen. In enger Zusammenarbeit mit der Autoindustrie hat Waeco daher die Klimaservicestation ASC 5000RPA entwickelt, die vor allem von markengebundenen Werkstätten geordert wird. Der große Vorteil dieser Station: Sie überprüft den Reinheitsgrad des Kältemittels vollautomatisch. Das ist vor allem wichtig, da R1234yf besonders empfindlich auf die Vermischung mit anderen Kältemitteln reagiert. Diese Geräte verfügen auch über das von Waeco entwickelte LowEmission-Konzept, das eine Entleerungsrate von nahezu 100 Prozent gewährleistet.

Auch Geräte für kleinere Budgets im Portfolio Wenn Klima-Profis ein Servicegerät für R1234yf suchen, aber nicht so viel Geld ausgeben wollen, empfiehlt Waeco die Basisversion ASC 5000. Bei diesem Gerät wird das Klimaservice automatisch durchgeführt, dementsprechend gering ist der Bedienaufwand. Natürlich erfüllt das ASC 5000 alle Ansprüche der Standard-ASC-Klasse: Dazu gehören etwa das Management für das Einfüllen des Kältemittels und das Absaugen sowie die persönliche Füllmengendatenbank und der automatische VakuumCheck • (MUE)

Waeco: Das ASC 5000RPA (Bild ganz oben) erfüllt höchste Ansprüche, während das ASC 5000 die Basisversion darstellt

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Der Spezialist fürs Klima Trotz wachsendem Angebot kann sich Ginner über einen steigenden Verkauf freuen. Die Spezialisierung wissen die Kunden zu schätzen.

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er Name Ginner ist eng mit dem Thema Klima verbunden: langjährige Erfahrung und Kompetenz, die speziell in der immer komplexer werdenden Entwicklung der Fahrzeuge Früchte trägt. Die Basis sind natürlich die richtigen Geräte, entscheidend ist aber der Service. „Die Kunden schätzen unsere Beratung und Dienstleistung“, weiß Vertriebsleiter Harald Simonovsky. Erhöhten Bedarf und gesteigertes Interesse merkt Simonovsky naturgemäß aufgrund der Verbreitung des neuen Kältemittels R1234yf. Ginner bietet die neuen Geräte von seinen beiden Lieferanten ISC und Bosch an.

ISC-Klimaservicegeräte bei Ginner: für R1234yf oder R134a, in beiden Fällen bereits einsetzbar für Elektro- und HybridFahrzeuge

Vollautomaten von ISC und Bosch Während von Bosch nur Vollautomaten angeboten werden, reicht bei ISC die Bandbreite vom halbautomatischen Gerät für den mobilen Einsatz bis zum HighEnd-Vollautomaten. Die meist optionale Lösung für Elektro- und Hybridfahrzeuge sind bei den von Ginner angebotenen Versionen schon mit dabei. „Wir haben uns bemüht, gemeinsam mit unseren Lieferanten hier günstige Komplettpreise anzubieten, weil wir überzeugt sind, dass diese Lösungen in naher Zukunft von den Werkstätten gebraucht werden.“ Dabei geht es um moderne Elektro- und Hybrid-Fahrzeuge, die auch einen elektrischen oder teilelektrischen Klimakompressor besitzen. In diesen Fällen muss ein eigenes, nicht leitendes Klimaöl verwendet werden. Wird also ein betreffendes Hybrid- oder Elektrofahrzeug serviciert, müssen zuerst die Leitungen des Klimaservicegerätes gereinigt werden. „Unser ISC-Modell macht das sehr kostengünstig. Der Kreislauf wird mit Kältemittel gespült, es ist also kein zusätzlicher Wareneinsatz mit dem teuren Klimaöl notwendig.“ In jedem Fall muss gewährleistet sein, dass kein Restöl im Kreislauf bleibt, da sonst Folgeschäden im Kompressor entstehen können. Auch ein eigenes Kontrastmittel muss dafür verwendet werden.

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Auch wenn die Verbreitung der elektrischen oder teilelektrischen Klimakompressoren aktuell noch nicht sehr hoch ist, wird sie laufend zunehmen. Das gilt ebenso für das Kältemittel R1234yf, das mittlerweile bei fast allen Neufahrzeugen zum Einsatz kommt. Der Bedarf wird oft unterschätzt: „Der Einsatz beschränkt sich ja nicht nur auf das Klimaservice im Sommer. Sehr oft muss bei Unfällen, speziell beim Frontschaden, das Kältemittel abgesaugt werden, um die Reparatur durchführen zu können. Nicht nur für die Markenwerkstätte, sondern verstärkt für die Karosseriebetriebe und die freien Werkstätten ist es wichtig, alles anzubieten: R134a, R1234yf sowie das Service bei nicht leitenden Klimaölen.

Beratung und Service Wie ein erfolgreiche Autohaus punktet Ginner mit dem Aftersales-Service: Neben der Beratung und den richtigen Produkten ist Ginner mit Einschulung, Service, Garantie und im Notfall sogar mit Ersatzgeräten für den Kunden da. Der technische Außendienst, der in Kürze von 3 auf 4 Mitarbeiter aufgestockt wird, ist in Österreich flächendeckend unterwegs und hat in seinen Fahrzeugen Vorführgeräte, Ersatzgeräte und Ersatzteile mit dabei. • (GEW)

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Bi schadet nie Mit dem Modell Konfort 780R Bi-Gas hat der italienische Diagnosespezialist Texa eine besonders vielseitige Klimaservicestation im Programm: Sie ist sowohl für das Kältemittel R134a als auch für die Nachfolgesubstanz R1234yf geeignet.

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eit 2004 hat Texa bereits vier Generationen von Klimaservicegeräten auf den Markt gebracht. Der vorläufige Gipfel der technologischen Entwicklung sind die Modelle Konfort 760R und Konfort 780R Bi-Gas.

Werner Arpogaus unterstreicht die Klimakompetenz von Texa

Für die Zukunft gerüstet Die Servicestation 760R ist „2 gas ready“, erläutert Werner Arpogaus, Geschäftsführer der auch für Österreich zuständigen Vertriebsgesellschaft Texa Deutschland: „Das bedeutet, dass wir das Gerät für eines der beiden Kältemittel ausliefern und der Kunde jederzeit nachträglich eine Umrüstung vornehmen kann.“ Mit dem Modell 780R Bi-Gas kann dagegen, wie der Name schon sagt, in unmittelbarer Abfolge an Fahrzeugen mit R134a und R1234yf gearbeitet werden. „Dadurch erübrigt sich die Anschaffung von zwei Geräten, was im Hinblick auf die Kosten wie auch auf den Platzbedarf wesentliche Vorteile bringt“, unterstreicht Arpogaus.

Vielfältiges Zubehör Die Experten von Texa raten zur Kombination der Klimaservicestationen mit einem Gerät zur Kältemit-

Das Modell 780R Bi-Gas ist das Flaggschiff unter den aktuellen Texa-Klimaservicestationen

telanalyse, um zu verhindern, dass allfällige Verunreinigungen von Fahrzeug zu Fahrzeug übertragen werden. „Texa ist übrigens der weltweit einzige Hersteller, der sowohl die Klimaservice- als auch die Analysegeräte selbst herstellt“, merkt Arpogaus an. Darüber hinaus bieten die italienischen Profis eine breite Palette an Zubehör an: Dazu gehören ein Kit zur Überprüfung der Leistung der Klimaanlage, ein Gerät zur Kontrolle des Klimakompressors, ein Spülkit sowie die einzigartige Möglichkeit, mit der Diagnoseschnittstelle „Nano Service Clima“ eine Bluetooth-Verbindung zwischen OBD-Anschluss und Klimaservicestation herzustellen – und zwar ganz ohne separates Diagnosegerät. • (HAY)


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großen Wert auf Forschung, Entwicklung und Produktion im eigenen Haus“, sagt Vertriebsleiter Thomas Freltoft.

Wachsendes Netzwerk

Globale Kompetenz

Thomas Freltoft erläutert die einzigartige Strategie von Nissens

Von Horsens in Dänemark bis Tianjin in China: Nissens setzt auf ein weltweites Produktionsnetzwerk, um auch in Österreich den Teilehandel und die Werkstätten mit hochwertigen Produkten rund um die Fahrzeugkühlung zu versorgen.

Strengste Qualitätskontrollen Zum Knowhow von Nissens gehören einzigartige Produktionstechnologien. Außerdem unterzieht man alle Produkte strengen Prüfungen in den eigenen Testlabors. Das Spektrum reicht dabei von Vibrations-, Druck- und Beständigkeitstests bis hin zu Korrosionskontrollen. Nissens sei der einzige europäische Aftermarket-Hersteller mit derart anspruchsvollen Testanlagen, berichtet Freltoft. Die Gründe für den hohen Aufwand sind freilich naheliegend. „Der umfassende Testaufwand trägt dazu bei, das technische Kowhow von Nissens zu stär-

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m Jahr 1921 wurde die Firma Nissens in Dänemark gegründet. Heute beschäftigt das nach wie vor im Familienbesitz befindliche Unternehmen weltweit über 800 Mitarbeiter. Das mehr als 12.000 Artikel umfassende Sortiment reicht von Kühlern für alle Fahrzeugklassen über Ladeluftund Ölkühler, Kondensatoren, Klimakompressoren, Verdampfer und Trockner bis hin zu Heizungen, Ventilatoren und Innenraumgebläsen. Tochterfirmen oder Importeure – in Österreich der bekannte Teilehändler Binder – sorgen für die effiziente Marktbearbeitung. Eine wesentliche Tatsache unterscheidet Nissens von anderen Anbietern: „Seit über 90 Jahren legen wir

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Aktuell verfügt Nissens über Produktionsstätten in Dänemark, der Slowakei und China. Das 2006 gegründete slowakische Werk entwickelte sich rasch zum wichtigsten Standort und wurde erst 2014 umfassend erweitert. Auch in der chinesischen Niederlassung Tianjin, die im Jahr 2009 eröffnet worden war, wurden im Vorjahr neuerlich Investitionen getätigt. „Mit dem Ausbau unserer Fertigungsstandorte tragen wir der positiven Unternehmensentwicklung Rechnung“, unterstreicht Freltoft. Schon jetzt gehöre man am Independent Aftermarket zu den Unternehmen mit dem höchsten Grad an Eigenproduktion. Schon bald könnten weitere Expansionsschritte folgen – und zwar sowohl in den bestehenden Werken als auch an allfälligen neuen europäischen Produktionsstandorten.

In Dänemark (l.), der Slowakei (r.) sowie seit 2009 auch in China produziert Nissens hochwertige Kühllösungen

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ken“, sagt Freltoft: „Gemeinsam mit dem Wissen und der Erfahrung aus unser eigenen Entwicklung und der eigenen Produktion verschafft uns dies die Fähigkeiten, die nötig sind, um auch in Zukunft einer der führenden Anbieter von Kühlungslösungen am Independent Aftermarket zu sein.“ • (HAY)


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Der Bio-Filter Für die effiziente Filterung der Luft im Auto stellt Mann-Filter mit dem FreciousPlus einen neues Produkt mit biofunktionaler Beschichtung vor.

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ie Funktionsweise der neuen Filteranlage wurde der Natur abgeschaut, bindet Allergene und vermindert das Wachstum von Bakterien und Schimmelpilzen um mehr als 98 Prozent. Kleinste Partikel im Feinstaubbereich werden sogar zu fast 100 Prozent abgehalten. Die Zunahme von Allergien erhöht die Bedeutung der modernen Filter. Bei Allergenen handelt es sich meistens um winzige Eiweiße, die sich unter anderem in Pollen befinden. Wenn diese Pollen aufplatzen, werden die Allergene freigesetzt und können durch die angesaugte Luft in den Innenraum dringen. Der FreciousPlus-Innenraumfilter von Mann-Filter nutzt hier die Wirkung von Polyphenol. Der in vielen Pflanzen vorhandene Wirkstoff ist Teil der biofunktionalen Beschichtung und bindet mehr als 98 Prozent der Allergene. Gleichzeitig wirkt die biofunktionale Lage antimikrobiell und

blockiert die Vermehrung von Bakterien und Schimmelpilzen.

Die Kampagne von Mann-Filter für saubere Luft im Auto ist unter www.freciousplus.com zu finden

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Jährlicher Filterwechsel Ein regelmäßiger Wechsel des Filters ist wichtig, da enorme Mengen an Außenluft in den Fahrgastraum gesaugt werden. Mann-Filter nennt 540.000 Liter in der Stunde als beeindruckende Zahl, aufgrund der Partikelbeladung setzt sich das Filtermedium mit der Zeit zu. Mann-Filter empfiehlt deshalb, einmal jährlich oder alle 15.000 Kilometer den Innenraumfilter zu wechseln. • (RED)

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Für alle Fälle

Ob „Dual Gas“ (l.) oder maßgeschneiderte Servicestation für ein bestimmtes Kältemittel: Die Geräte von Sun erleichtern den Betriebsalltag

Durch die schrittweise Kältemittelumstellung ist das Klimaservice um einiges komplexer geworden. Vielseitige Servicestationen wie die Gerätereihe „Kool Kare“ von Sun kommen den Werkstätten daher gerade recht.

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ährend die meisten Fahrzeugklimaanlagen nach wie vor das Kältemittel R134a verwenden, wird die Nachfolgesubstanz R1234yf immer häufiger. Kfz-Betriebe sollten für beide Technologien gerüstet sein – zum Beispiel mit den soeben aktualisierten Klimaservicestationen von Sun. „Unsere Gerätefamilie Kool Kare umfasst Servicestationen für R134a, R1234yf sowie für beide Substanzen“, erläutert Landeskoordinator Hannes Krell. Die weitgehend identische Bedienung erleichtere den Werkstattalltag ebenso wie die Tatsache, dass der gesamte Wartungsvorgang vom Absaugen bis zur Neubefüllung vollautomatisch vonstatten geht.

Am Stand der Technik

Hannes Krell und das Team von Sun Electric Austria bieten Hightech für das Klimaservice

Zu den Vorzügen der Geräte gehören der große, beheizbare Kältemitteltank und die leistungsstarke

Vakuumpumpe. Zusätzlich überzeugen Funktionen wie eine Druckverlustprüfung mittels Stickstoff oder Formiergas, ein integriertes Spülkit, ein modernes Desinfektionssystem („Kool Klean“) sowie eine integrierte Fahrzeugdatenbank und ein Drucker. Selbst die nicht elektrisch leitenden Klimaöle, die in Hybridund Elektrofahrzeugen verwendet werden müssen, können verarbeitet werden. Weitere Neuerungen sind die automatischen Absperrhähne, die wiederbefüllbaren Öl- und Kontrastmittelbehälter sowie die interne Spülfunktion in der Gerätevariante „Dual Gas“. All das gibt es übrigens nicht nur für Pkws und Transporter: Mit dem Modell „Kool Kare Truck“ bietet Sun auch eine Klimaservicestation für Busse an. • (HAY)

Einmal jährlich zum Klima-Check Der ARBÖ bietet seinen Mitgliedern auch heuer wieder die Möglichkeit, die Klimaanlage ihres Autos in den Prüfzentren servicieren zu lassen.

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uch wenn es manche Werkstätten natürlich nicht gerne sehen, wenn potenzielle Kunden die Wartung der Klimaanlagen bei der Konkurrenz durchführen lassen: Für den ARBÖ ist es ein Dienst am Mitglied und eine gute Möglichkeit, dass die Mitarbeiter in den Prüfzentren ihre Kunden nicht nur bei Pannen kennen lernen. Jetzt startet die Hochsaison für diese Tätigkeit: Die warmen Tage im März haben bereits gezeigt, dass es höchste Zeit ist, die Klimaanlage für den Sommer vorzubereiten.

Idealer Nährboden für Schimmelpilze und Bakterien

Spätestens alle 15.000 Kilometer sollte der Innenraumfilter überprüft werden

Wird die Klimaanlage nicht regelmäßig gewartet, verschmutzt der Innenraumfilter. Außerdem kann Kältemittel entweichen, Luftfeuchtigkeit kann aufgenommen werden. Dadurch entsteht Restfeuchtigkeit, die ein idealer Nährboden für gesundheitsschädliche Schimmelpilze und Bakterien ist. Wenn es im Auto unangenehm riecht, ist es meist zu spät. Spätestens alle 15.000 Kilometer bzw. einmal im Jahr sollte der

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Innenraumfilter überprüft werden, alle zwei Jahre ist eine Wartung der gesamten Klimaanlage fällig. Die Techniker des ARBÖ überprüfen sorgfältig die Funktion der Klimaanlage: Diese wird entleert, nach dem Trocknen erfolgt die Dichtheitsprüfung und das Wiederbefüllen. Außerdem gibt es beim ARBÖ einen Klima-Check: Hier wird nicht nur die Funktion der Air Condition gecheckt, sondern auch die Kälteleistung und – wenn möglich – die Grundeinstellung der Klimatronik. • (MUE)


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Servicegeräte vom OE-Spezialisten Mahle, einer der führenden Automobilzulieferer, bekennt sich mit Mahle Service Solutions klar zum Aftermarket. Damit wird das Angebot um Dienstleistungen sowie Servicegeräte etwa für Klimaservice erweitert.

Mahle ArcticPro ACX 180 für R134a (l.) und ACX 280 für R1234yf (r.)

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it dieser Entwicklung will sich Mahle Aftermarket zum Komplettanbieter für die Werkstätte etablieren. Für die Werkstätten kann das nur von Vorteil sein, denn die zunehmende Komplexität der Fahrzeugtechnologie erhöht auch die Anforderungen an Service und Wartung. Dafür braucht die Werkstätte nicht nur die richtigen Ersatzteile, sondern auch das entsprechende Wissen und die richtigen Servicegeräte. Der neu gegründete Bereich Mahle Service Solutions umfasst daher ein umfangreiches Dienstleistungspaket und praxisgerechte Werkstättenausrüstung. Dafür werden bei Mahle verschiedene Kompetenzen zusammengeführt. Einen wichtigen Bereich stellen die Schulungen für die Experten der Handelspartner dar, die ihr Wissen dann an die Werkstätten weitergeben können. Ebenfalls für die Handelspartner steht die Service-Hotline zur Verfügung. Nicht zuletzt umfasst das Dienstleistungspaket auch technische Dokumentationen, Broschüren und Kataloge.

Start mit Klimaservicegeräten Der Start der Mahle Werkstättenausrüstung erfolgt mit Klimaservicegeräten. Die Modelle von ArcticPro sind natürlich für beide Kältemittel – R134a und R1234yf – erhältlich und künftig auch, so die Information von Mahle, für entsprechende Alternativen. Für das Kältemittel R134a bietet Mahle ArcticPro ACX 180. Das Gerät ermöglicht automatischen und manuellen Modus, Spül- und Schlauchreinigungsfunktion sind integriert. ACX 180 kann für das Klimaservice bei Pkws, Transportern, Lkws und Hybridfahrzeugen eingesetzt werden. Für leitende und nicht leitende Klimaöle sind getrennte Frischölkreisläufe vorgesehen. Für das Kältemittel R1234yf hat Mahle das ACX 280 als Topmodell im Angebot. Das Modell verfügt über eine integrierte Kältemittelerkennung, welche die Vorgaben der deutschen Automobilhersteller erfüllt. Beim Ablauf kann ein vollautomatisches Service oder Einzelprozesse ausgewählt werden. 95 Prozent des Kältemittels können zurückgewonnen werden.

Mahle FluidPro zur Spülung von Automatikgetrieben und NitroPro zur Erzeugung und Befüllung von Reifenstickstoff

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Wie ACX 180 ist das Gerät mit getrennten Frischölkreisläufen auch für Hybrid- und Elektrofahrzeuge geeignet.

Automatikgetriebe-Spülgerät Bei FluidPro ATX 180 handelt es sich um ein Automatikgetriebe-Spülgerät. Mahle trägt damit der Entwicklung zu immer mehr Automatik- und automatisierten Schaltgetrieben Rechnung. Die komplexen Bauteile sind mit Wartungsintervallen versehen, mit dem ATX 180 kann der Spülprozess einfach und automatisiert ablaufen. Den dritten Bereich der Servicegeräte deckt das NitroPro NTF 180 ab, ein Stickstoff-Reifenfüllgerät. Hinsichtlich effizienter Treibstoff- und CO2-Einsparung sowie den serienmäßigen Reifendruckkontrollsystemen (RDKS) ist ein konstanter Reifendruck von großer Bedeutung. Dieser kann durch die Befüllung mit Stickstoff erhöht werden. NitroPro von Mahle erzeugt mittels eigener Membrantechnik den Stickstoff aus der vorhandenen Werkstattdruckluft, die Reinheit kann mit 95 oder 98 Prozent voreingestellt werden. • (GEW)

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Produktinfo übers Smartphone Über den QR-Code der ContiTech-Produkte können die Informationen und die Einbauanleitung einfach und exakt am Handy abgerufen werden.

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roduct Information Center (PIC) heißt die umfassende Datenbank der ContiTech Power Transmission Group, die nun erneut verbessert wurde. So ist PIC nun in 16 Sprachen verfügbar und bietet im neuen Design auch einen größeren Funktionsumfang und eine noch klarere und verständlichere Struktur. Das Informationssystem ist in die ContiTech-Homepage integriert und mit dem Online-Katalog verbunden. Neue Produktgruppen wie Torsionsschwingungsdämpfer, Montagesätze oder Keilrippenriemen-Kits wurden berücksichtigt. In den Stücklisten sämtlicher Kits wurden Profilbilder der enthaltenen Riemen abgebildet. Erreichbar ist das PIC über die ContiTech-Homepage oder direkt über www.contitech.de/pic

Dieser QR-Code führt zur Startseite des PIC, jener auf den Verpackungen direkt zum Produkt

Einfach die Verpackung scannen Der modernste und effizienteste Zugriff erfolgt aber über den QR-Code auf der Verpackung des Produktes. So kann der Mechaniker den QR-Code auf der

gelungen, die Modellabdeckung im Segment der Hydraulikkomponenten (etwa im Bereich der Bremsschläuche) um 7 Prozent zu verbessern. Allein bei den Radbrems- und Hauptbremszylindern könne Ferodo mehr als 4.000 Anwendungen bieten.

Umfassende Modellabdeckung Das Hydraulikkomponentenprogramm von Federal-Mogul Motorparts und seiner Marke Ferodo wird deutlich erweitert.

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amit decke Federal-Mogul Motorparts, wie das Unternehmen sagt, alle gängigen Pkw-Modelle mit passenden Hydraulikkomponenten der Marke Ferodo ab. Der Teilespezialist plant eine Serie von Ferodo-Produkterweiterungen, in der bis Juni 2015 insgesamt noch einmal mehr als 2.000 Artikel folgen werden. Wie vom Unternehmen verlautbart, stelle man damit sicher, dass alle Kunden über ein konkurrenzfähiges Produktangebot mit einer umfassenden Modellabdeckung verfügen.

Das Ferodo-Sortiment der Radund Hauptbremszylinder wurde erweitert

Umfangreiche Erweiterung Die 536 Neuprodukteinführungen umfassen 399 Bremsschläuche, 65 Hauptbremszylinder, 18 Kupplungsgeber- und 20 Kupplungsnehmerzylinder, 29 Radzylinder sowie 5 Druckventilregler. Durch die Steigerung der Neuprodukteinführungen sei es

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Schachtel des einzubauenden Riemens einscannen und erhält sofort alle relevanten Informationen inklusive Einbauanleitung. Diese Montageanleitung und die Beantwortung häufig gestellter Fragen (FAQ) beschleunigen die Arbeit der Werkstätte und minimalisieren das Fehlerrisiko. Das ist speziell in Zeiten steigender Komplexität der Fahrzeuge und Aggregate ein entscheidendes Hilfsmittel für professionelle Arbeit. • (GEW)

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Weitere Produktlinien „Die neueste Erweiterung stellt eine vollständige Fahrzeug- und Bremsanlagenabdeckung sicher“, sagt Silvano Veglia, Product Director Braking Emea bei Federal-Mogul Aftermarket. Weitere im Laufe des Jahres verfügbare Produktlinien werden Brems- und Kupplungszüge sowie Bremssättel und -trommeln umfassen. Alle neuen Hydraulikkomponenten sind unter dem e-Katalog TecDoc auf www.ferodo.com zu sehen. • (DSC)


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Video hilft den Kfz-Technikern Es gibt in Werkstätten leichtere Arbeiten als den Tausch eines Keilrippenriemens. Damit auch bei derart komplizierten Dingen nichts schiefgeht, haben NTN-SNR bzw. Hazet ein Video gedreht.

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ie sogenannten Multi-VRiemen gehören heute zur Standardausstattung von Pkws: 9 von 10 Neuwagen sind damit ausgestattet. Da die Motoren einen festen Reihenabstand haben und mit einem reduzierten Riemenleitweg ausgestattet sind, haben Spannrollen ihre Daseinsberechtigung verloren. Der Vorteil: Es gibt weniger Bauteile, das Gewicht wird geringer. Insgesamt 30 Referenzen umfasst das Produktprogramm von NTN-SNR beim Keilrippenriemen Stretch Multi-V. Um den Technikern in den Werkstätten die Arbeit zu erleichtern, haben die Ingenieure von NTN-SNR gemeinsam mit ihren Kollegen von Hazet das Spezialwerkzeug Nr. 4643/4 entwickelt. Dieses Spezialwerkzeug ist zwingend notwendig, damit eine Beschädigung des Riemens verhindert wird. Wie all dies funktioniert, zeigt ein Video, das auf www.ntn-snr-com sowie auf dem YouTube-Channel von Hazet und NTN-SNR zu finden ist. Wichtig ist: Der Schraubendreher hat bei derartigen Arbeiten endgültig ausgedient! Außerdem sollten gleichzeitig Steuerriemen und Spannrollen ausgetauscht werden, um einen Folgeschaden zu vermeiden. • (MUE)

Hazet arbeitet mit NTN-SNR eng zusammen

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Wenn’s rollt, dann rollt’s! Bei Bosal ist seit 1. Jänner der österreichische Markt an die deutsche Vertriebsorganisation angedockt. Diese Anpassung erfolgte vor allem durch die veränderte Marktsituation.

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renzen werden immer offener und transparenter, womit der Markt immer zentralisierter bedient werden kann“, beschreibt Ingo Linka, Managing Director bei Bosal, und ergänzt: „Darauf müssen Struktur, Produkte und Preise abgestimmt werden. Genau das machen wir im ersten Step unserer Umstrukturierung.“

Alle wollen, wenige können Ziele benennt Linka sehr pragmatisch: „Gemessen am Marktanteil wollen wir natürlich 100 Prozent – aber das wollen alle anderen auch. Somit muss man sich den Herausforderungen der schnelllebigen Welt entsprechend rasch anpassen und versuchen, vernünftige Strukturen zu entwickeln.“ Dabei spricht Linka auch die großen Übernahmen der letzten Zeit an: „Es sind so viele Dinge passiert, die man sich vor der aktuel-

Ingo Linka sieht mit Optimismus in die Zukunft

len Konstellation gar nicht vorstellen konnte. Damit wird es noch wichtiger, im schrumpfenden Markt die richtigen Partner zu finden.“ Laut Linka ist man diesbezüglich mit allen namhaften Distributoren in Kontakt, prüft mit Blick Richtung Zukunft aber auch alternative Vertriebsmöglichkeiten.

Bosal sucht die Trends „Egal ob wir die Zukunft schwarz oder weiß malen, das Konstrukt Auto verändert sich. In der Unternehmensgruppe sind wir ja nicht nur am Aftermarket, sondern, wie zum Beispiel bei den Anhängerkupplungen, auch als Erstausrüster tätig. So haben wir zum Beispiel beim Porsche Panamera eine elektrische wegschwenkbare Anhängerkupplung auf den Markt gebracht.“ Auch der Trendwechsel bei den Transportsystemen vom Dach Richtung Fahrzeugheck spiele eine wichtige Rolle. „Solche Sachen muss man erkennen und die Themen für die Zukunft richtig setzen, denn das wird auch beim E-Auto so bleiben.“ Zwar sieht Linka das Elektrofahrzeuge erst in 20 bis 30 Jahren wirklich konkurrenzfähig, doch: „Wenn einmal was ins Rollen kommt, dann rollt’s. Hat man ja in der Telekommunikationsbranche schon gesehen.“ • (MKR)

Die Speichen für den Stern Borbet wertet die neue C-Klasse auf und empfiehlt die Designs XR und TB.

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ber 100 Jahre Erfahrung in der Metallverarbeitung mit vielen Innovationen und Weiterentwicklungen in der Fertigungstechnik ermöglicht dem Leichtmetallexperten Borbet, die angebotenen Räder optimal an die Kundenwünsche und an aktuelle Fahrzeugmodelle anzupassen. Jüngstes Beispiel ist das Angebot für die neue CKlasse, für die Borbet unter anderem das Borbet TB- und das XR-Design empfiehlt.

Design XR passt perfekt zum T-Modell der C-Klasse

Design TB in Silber und Schwarz

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Kraftvoll für den Kombi Das TB-Rad ist ein kraftvolles und elegantes 5Speichen-Rad, das mit den Proportionen besonders gut zum aktuellen Design von MercedesBenz passt. Besonders beim T-Modell der neuen C-Klasse ermöglicht das TB-Rad hochqualitative, aber dezente Individualisierung. In der Kategorie „Classic“ ist die Felge in „brilliant silver“ oder kräftigem „black glossy“ verfügbar. Noch sportlicher tritt die neue C-Klasse mit dem XR-Rad von Borbet auf. Das Doppelspeichenrad ist ebenfalls in „brilliant silver“ und „black glossy“ erhältlich und passt in den Größen 16˝ und 17˝ optimal auf das erfolgreiche Mittelklasse-Modell der Stuttgarter. • (RED)


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Spannend bis zum Schluss Eine Vielzahl wichtiger Funktionen hängt bei modernen Fahrzeugen an einem Strang. Damit diese perfekt funktionieren ist Knowhow gefragt, das Dayco liefern kann.

durch zu hohe Vorspannung oder wenn Blockaden im Trieb auftreten. Auch Fremdkörper, die den Riemen schädigen, können solche Risse hervorrufen.

Off- und online verfügbar Dayco unterstützt Kunden aber nicht nur mit genauen Hilfestellungen im Fehleranalysebereich. So bietet man auch einen umfangreichen Katalog für

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eim Zahnriementrieb können nicht nur mangelnde Qualitätswahl der Ersatzteile gravierende Fehler mit schweren Folgeschäden verursachen, sondern auch Fehler beim Einbau. Dayco, als einer der führenden Hersteller in diesem Bereich, bringt hier ein paar Fehlerquellen auf den Punkt. So führen zum Beispiel massive Spannungsänderungen im Trieb zu seitlichem Abrieb am Material, das sich danach am Riemenrücken bzw. in den Zahnzwischenräumen, wie am linken Bild ersichtlich, ablagert und zu starkem Verschleiß führt. Ein weiteres und sehr häufiges Schadensbild findet man bei diversen Spannrollen. Werden die Markierungen nicht exakt eingehalten, führt dies zu gebrochenen Nasen im Federgehäuse (mittleres Bild). Ein Zahnriemenriss (Bild rechts) entsteht häufig

Pkws und Nutzfahrzeuge, der, inhaltlich erweitert, das Dayco-Produktspektrum beinhaltet. Diese 4.000 Artikel und 110.000 Anwendungen decken über 97 Prozent des europäischen Fuhrparks ab. Der Katalog ist nicht nur in Papierform, sondern auch digital als App für Apple, Android und Windows Phone verfügbar. Um das Navigieren und die Suche nach Produktanwendungen zu erleichtern, bietet die neugestaltete grafische Oberfläche verschiedenste Funktionen. Damit können Lösungen rasch gefunden werden. Auf der Website des Unternehmens findet man den Katalog übrigens auch online. • (MKR)

Anhand der Bilder kann man schnell analysieren, wo der Fehler im System liegt


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Schläge und Stöße bitte nicht im Auto! Mit den Produkten der Marke Lemförder bietet ZF Services Präzisionsteile für den Lenkungs- und Fahrwerkbereich – durch Portfolioerweiterung für noch mehr Modelle. Von Matthias Kreutzer Teile von Lemförder kommen in OE-Qualität; das hauseigene Werkstattkonzept unterstützt bei den Reparaturen

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m Pkw- und Nutzfahrzeugbereich ist die ServiceMarke Lemförder der ZF-Gruppe vor allem im freien Ersatzteilehandel gut etabliert. Dies resultiert aus dem großen Angebot bei Lenkungs- und Fahrwerkteilen, das mittlerweile die Marke von 13.000 Komponenten überschritten hat. Dieses schon jetzt umfangreiche Angebot wurde nun noch einmal erweitert. 600 Neufestlegungen in Erstausrüster-Qualität – darunter auch für neue Fahrzeuge, die erst seit Kurzem auf dem Markt sind – zeigen, dass gerade im Aftersales-Bereich viel Innovationskraft wie die des ZFKonzerns gefordert wird.

Portfolio wurde erweitert 95 Prozent Produktabdeckung erreicht ZF Services mit seinen Kernproduktgruppen, und das bei Erstausrüsterqualität. Mit der Marke Lemförder wurde nun das Portfolio für das Aftersales-Geschäftsfeld von ZF im Bereich Fahrwerk und Lenkung deutlich erweitert. So bietet man für die Marke BMW nicht nur Querlenker für die Vorderachse von der 3er- bis zur 6er-Reihe, sondern auch die kompletten Lenker für die Hinterachse des neuen BMW X4 sowie die Pendelstützen für den elektrisch angetriebenen BMW i3. Das Portfolio von Lemförder umfasst jedoch nicht nur BMW, sondern, dank der Programmerweiterung, auch

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Modelle wie den Porsche Panamera und diverse Kleinstwagen. Zu diesem Bereich zählen sämtliche Lenkungs- und Fahrwerkteile für die Modelle des Volkswagenkonzerns wie VW up!, Seat Mii und Skoda Citigo. 56 neue Lemförder Präzisionsteile sind auch für Nutzfahrzeuge wie den Mercedes-Benz Actros, für den neuen Unimog und den Mercedes-Benz Zetros erhältlich

Wichtiger Bestandteil für Sicherheit und Komfort Generell handelt es sich bei den Lenkungs- und Fahrwerkkomponenten um eine der wichtigsten Verbindungen zwischen den Fahrzeugen und der Straße. Außerdem dämpfen Querlenker, Stabilisatoren und Gummimetallteile die Schwingungen und Geräusche und sorgen für Sicherheit, Komfort und ein angenehmes Fahrgefühl. Um dies im geforderten Ausmaß zu erreichen, ist absolute Präzision bei der Konstruktion, der Fertigung und der Montage aller Komponenten gefordert – damit die Fahrzeuge vom Fahrer jederzeit sicher kontrolliert werden können. Lemförder von ZF Services steht nicht nur für OEQualität, sondern bietet mit dem hauseigenen Werkstattkonzept [pro]Tech auch umfangreiches Knowhow für Werkstätten, um professionell reparieren zu können. •


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Kleiner Fehler, große Wirkung Auf den sorgfältigen Einbau der automatischen Spannrolle weist Riemenspezialist Gates anhand eines Beispiels aus der Praxis hin: Konkret geht es um 1,4 l-16V-Motoren, die in der VW-Golf IV-Reihe (1997–2006) eingesetzt wurden. traf aber beides nicht zu. Es gab solche Hinweise aber auf der Grundplatte der automatischen Spannrolle, die normalerweise nicht im Aktionsradius des Riemens ist. Die Reduzierung der Breite war durch Kontakt mit der Spannrolle des Riemens entstanden und nicht durch den Motorblock. Der Ausfall entstand somit durch ein ganz anderes Problem. Wenn die automatische Spannrolle in der richtigen Position ist, ist der Kontakt mit dem kleinen Sekundärriemen unmöglich.

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inige dieser Motoren mit zwei Nockenwellen besitzen zwei getrennte Zahnriemen in zwei verschiedenen Größen: Der Hauptzahnriemen sorgt für die Steuerung. Ein kleinerer Zahnriemen treibt die zweite Nockenwelle an. Wenn eine Nockenwelle aufhört sich zu drehen und das Synchronantriebssystem frühzeitig versagt, ist meist der Steuerriemen schuld. Die richtige Diagnose beginnt mit einer Untersuchung der Riemen.

Dieser Fehler könnte jedem Mechaniker passieren

Rätselhafte Ursache Bei einem kürzlich aufgetretenen Fall wurde bei einer Untersuchung kein offensichtliches Problem mit dem Hauptantrieb gefunden. Der kleinere Sekundärriemen hatte versagt und einen Motorschaden hervorgerufen. Eine sorgfältige Analyse zeigte, dass er deutlich an Breite verloren hatte. Die wahrscheinlichste Ursache für eine reduzierte Breite bei Riemen ist ein Kontakt mit dem Motorblock. Dies kann man anhand einer abgescheuerten oder glänzenden Oberfläche auf der Abdeckung des Antriebssystems oder dem Motorblock erkennen. In diesem Fall

Um Schäden zu vermeiden, müssen die Spannrollen korrekt eingebaut werden

Es ist jedoch möglich, die automatische Spannrolle kopfstehend einzubauen, ein einfacher Fehler, der jedem Kfz-Techniker passieren kann. Unter diesen Umständen wird der Kontakt mit dem Riemen unvermeidlich. Die gefundenen Anhaltspunkte unterstützten die Annahme, dass die automatische Spannrolle nicht korrekt eingebaut worden war. Um ein ähnliches Problem zu vermeiden, können Interessierte das Technical Bulletin (TB035) unter www.gatestechzone.com herunterladen. Gates bietet via lokaler Vertriebspartner auch informelle technische Workshops für Mechaniker an. Darin werden spezifische Aspekte von Synchronriemenantriebssystemen und Riemenantriebssystemen für Nebenaggregate sowie typische Probleme beim Einbau behandelt. • (DSC)


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Felgen-Collection erschienen Die Vorstellung der neuesten Felgen-Designs ist wie eine Modeschau für die Reifenbranche. Interpneu hat nun seinen neuen Katalog vorgestellt.

Highlight der InterpneuMarke Platin: P72

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o bringt Reifen- und Felgengroßhändler Interpneu mit dem aktuellen Felgenkatalog wieder einen Überblick über die heuer erhältliche Räder-Collection. Auf 80 Seiten werden die Topmodelle von 17 Alufelgenherstellern präsentiert, darunter natürlich auch die Interpneu-Marke Platin. Der Felgenkatalog ist ebenso wie die neu erschienene Sommeredition der Platin-Alufelgen und Reifen im Händlerbereich von Interpneu herunterzuladen.

Neuvorstellung Platin-Rad P72 Auf der Titelseite des Felgenkataloges ist das Highlight der diesjährigen Platin-Collection zu sehen, das Platin P72. Erstmals besitzt ein Platin-Rad nicht nur die allgemeine Betriebserlaubnis (ABE), sondern ist auch

ECE-geprüft und entspricht damit seriennahen Anwendungen auf europäischer Ebene mit entsprechenden Zulassungen. Genaue Infos zu Anwendungen, Gutachten, Verfügbarkeit und Preisen gibt es unter www.platin-wheels.de oder dem modernen Interpneu-Räderkonfigurator.

Neue Sommerreifendimension bei Platin Interpneu-Räderkatalog mit Modellen von 17 Alufelgenherstellern

Bei den Platin-Reifen werden drei neue Dimensionen für den Sommer vorgestellt. Die Profilvariante RP 410 wird in drei zusätzlichen 17˝-Varianten angeboten. Platin-Reifen werden speziell für preisbewusste und gleichzeitig qualitativ anspruchsvolle Autofahrer von einem deutschen Premiumhersteller exklusiv für Interpneu in Deutschland entwickelt und in Europa gebaut. • (RED)

Im Herbst geht’s richtig los Maic Dreßen, Vertriebsleiter bei Schrader, zieht nach dem ersten RDKS-Winter Bilanz und rüstet sich für einen größeren Ansturm.

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hnlich wie in Deutschland sind die Erfahrungen mit den Betrieben sehr unterschiedlich. Während manche Reifenfirmen bestens vorbereitet waren und kaum Probleme mit der ersten echten RDKS-Saison hatten, gibt es bei vielen Betrieben noch enormen Aufhol- und Informationsbedarf. „Betriebe, die sich damit beschäftigen mussten, sind schon sehr sattelfest“, so Maic Dreßen. Etwa wenn sie aufgrund ihrer Kundenklientel schon jetzt viele Fahrzeuge mit RDKS zum Reifenwechsel hatten. Ebenso gibt es Betriebe, die einfach abgewartet haben und möglicherweise erst im Laufe des heurigen Jahres verstärkt damit konfrontiert werden.

Maic Dreßen, Vertriebsleiter von Schrader

Im Herbst geht’s richtig los Die Hochsaison kommt wieder im Herbst, aber auch jetzt im Frühjahr beim Wechsel von Winter- auf Sommerreifen hat Schrader einen ordentlichen Zuwachs verzeichnen können.

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„Der Bedarf an Schulung und Information ist in jedem Fall riesengroß“, so Dreßen: „Die Betriebe sollten die ruhigere Sommerzeit nutzen, um sich auf die nächste Saison vorzubereiten. Das wird ein heißer Winter.“ Der BRV in Deutschland und der VRÖ in Österreich hätten hervorragende Arbeit zur Information der Mitglieder geleistet. „Mit der RDKSUmsetzung der Automobilhersteller ab Spätsommer hat uns das Thema letzten Winter erst gestreift, zumal der Winter sehr schwach gewesen ist.“ In der kommenden Wintersaison werde das Thema voll einschlagen, da eine ordentliche Zahl an Fahrzeugen am Markt sein wird. „Stellen Sie sich vor, es schneit im Oktober, da haben die Betriebe, die sich nicht ordentlich darauf vorbereite haben, ein großes Problem.“ Als Lieferant in der Erstausrüstung hat Schrader sehr hohe Qualitätsstandards an seine Produkte, die natürlich auch im Aftersales umgesetzt werden. Gemeinsam mit den Vertriebspartnern kümmert man sich auch um Schulung und Information der Betriebe. • (GEW)


So geht ein Licht auf

Auf Nummer sicher gehen Der neue mechatronische Drehmomentschlüssel der MWR-Serie von Atlas Copco Tools kommuniziert drahtlos mit einer entsprechenden Steuerung. Dadurch lassen sich die Montagen rückverfolgen, was vor allem zur Steigerung der Prozesssicherheit dienen soll. Atlas Copco Tools Central Europe GmbH; www.atlascopco.at

Im Vergleich zu herkömmlichen Halogenlampen soll das neue Leuchtmittel Gigalight Plus 120 – wie der Name schon sagt – bis zu 120 Prozent mehr Licht auf die Straße bringen. Durch die Füllung mit Xenongas werden eine optimierte Wendelgröße und ein längerer Lichtkegel vor dem Auto erzeugt, wodurch Hindernisse früher erkannt werden können. Die Ähnlichkeit zu Tageslicht sorgt auch auf langen Strecken oder bei schlechtem Wetter für entspanntes Fahren. Robert Bosch AG; www.bosch-autoteile.at

Darf’s etwas mehr sein? Alle Flatblades, Standardund Hybrid-Wischblätter von Denso gibt es jetzt auf einen Blick im neuen Katalog 2015. Damit können alle Fahrzeuge mit 9x3 und 9x4 U-HakenSystemen nachgerüstet werden. Zusätzlich zu den Standardblättern zeigt das Layout des Katalogs auch „Upgrade“-Möglichkeiten zu Premiumblättern. DENSO Automotive Deutschland GmbH; www.denso-am.de

Das geht mit links HAZET zeigt im neuen Aktionsprospekt erstmals eine Universalzange, die speziell für Menschen entwickelt wurde, die mit der linken Hand arbeiten. Die Zange mit der Produktnummer 760L-2 kann durch eine Tipp-/Step-Hebelfunktion mit nur einer Hand einfach verstellt werden. Die lasergeschnittene Verstellverzahnung garantiert passgenaues Einrasten – der ergonomische Griff sorgt für beste Kraftverteilung. Hermann Zerver GmbH & Co. KG; www.hazet.de

Saubere Sache

Lass mal stecken

Sogefi entwickelte speziell für Dieselfahrzeuge auf Renault CMF1-Plattform einen Filter, der neue Maßstäbe für die Branche setzen soll. So konnte das Filterelement in den Schraubverschluss des Moduls integriert werden. Damit wir der Filtereinbau wesentlich einfacher und das Filterelement muss während des gesamten Einbaus nicht in die Hand genommen werden, wodurch das Eindringen von Verunreinigungen während der Wartung vermieden wird. Sogefi SpA; www.sogefigroup.com

Durch ein neues Verfahren können Rußpartikelfilter statt des kostenintensiven Filtertauschs nun durch ein neu konzipiertes Gerät und gasförmiger Chemie im eingebauten Zustand gereinigt werden – und das ohne die empfindliche Keramik des Filters zu beschädigen. Vor allem bei seltenen Fahrzeugen ist dies eine rasche Variante, bei der Kunden nicht auf ihr Fahrzeug verzichten müssen. BG Products Deutschland GmbH; www.bgprod.de

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MENSCHEN

Sébastien Gantelme, Direktor für Finanzen, Controlling und Administration bei Peugeot, Citroën und DS in Österreich, wird diese Funktionen ab sofort auch für die 3 Marken in der Schweiz ausüben. Änderungen sind auch im Marketingbereich geplant; Details sollen im April bekannt gegeben werden.

Bosch-Mahle-Turbolader Neue Geschäftsführer sind Dr. Roger Busch (l.) und Alexander Kutsch (r.). Das Unternehmen produziert auch in St. Michael (Kärnten).

Der Konzerneinkauf des Lichtsysteme-Spezialisten ZKW in Wieselburg (NÖ) wird seit Kurzem von Dipl.-Ing. Franz Nigitz geleitet. Nigitz war zuvor bei Magna Steyr Battery Systems als Leiter Supply Chain Management und Qualität aktiv. Bei ZKW leitet er nun einen Bereich mit 80 Mitarbeitern.

Abschied von Midas Nach 21 Jahren bei der Schnellservicekette Midas ist Robert Dörr (B.), Leiter der österreichischen Tochterfirma, Ende März aus gesundheitlichen Gründen aus dem Unternehmen ausgeschieden. Seine Nachfolge tritt Pèter Bakucz an. Dieser war für die französischen Midas-Eigentümer bisher in Ungarn tätig.

Neu bei Cromax Dries Van den Bergh ist neuer Brand Manager bei Cromax und neben Europa auch für den Nahen Osten und Afrika zuständig. Zuletzt arbeitete er als Sales Manager in seinem Heimatland Belgien.

Für die Betreuung der Werkstätten und anderer Kunden in Wien und im Norden Niederösterreichs hat die Liqui Moly GmbH in Ulm den 32-jährigen Herbert Linhart auserkoren. Seine bisherige Tätigkeit für die Pichler Werkzeug GmbH in Innsbruck hat Linhart aufgegeben.

Ralph Stocker (B.) ist neuer Vertriebs-Mitarbeiter bei Autorola in Wien: Laut Geschäftsführer René Buzek ist es notwendig, aufgrund neuer Produkte, die über das bisherige Angebot hinausgehen, verstärkt bei Kunden präsent zu sein. Stocker kommt von der RenaultNissan-Niederlassung; er war Verkaufsleiter für Gebrauchtwagen.

Der Garantie- und Versicherungsanbieter Mapfre hat Andreas Klieve als Vertriebsdirektor für Österreich und Deutschland berufen. Klieve ist gelernter Automobilkaufmann und war zuletzt bei der Bank11 tätig. Zuvor hatte er auch schon bei Autoimporteuren im Bereich Finanzierung gearbeitet.

Ehrung für das BMW-Werk in Steyr Mit dem Nachhaltigkeitsaward „Corona“ wurde das BMWMotorenwerk in Steyr ausgezeichnet. Werksleiter Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Wölfel (2. v. l.) und Öffentlichkeitschef Dr. Peter Weixelbaumer (2. v. r.) nahmen den Preis entgegen.

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Mag. Christoph Mader, langjähriger Geschäftsführer von Saint-Gobain Autover in Österreich, ist seit Anfang April bei der Raiffeisen Ware Austria AG tätig. Er ist vom Standort Korneuburg aus für das Gefahrengutlogistikunternehmen LLT Lannacher Lager- und Transport GmbH verantwortlich.


Neuer Produktionsvorstand von BMW wird Oliver Zipse (B.): Er übernimmt das Ressort am 13. Mai von Harald Krüger, der nach der Hauptversammlung die Aufgabe des Vorstandsvorsitzenden innehaben wird. Zipse ist seit 1991 bei BMW, derzeit als Leiter Konzernplanung.

MENSCHEN

Neue Chefpositionen im VW-Konzern

Gunther Pruckner ist seit Anfang April als Gebietsbetreuer bei der carplus Versicherung tätig. Zuvor hat er bei der Hyundai-Importorganisation als Manager für Gebrauchtwagen bzw. im Remarketing-Bereich gearbeitet. Er ist bei carplus für Autohäuser im Norden und Westen Niederösterreichs zuständig.

Schon per 1. Juli – und damit 3 Monate früher als geplant – wird Dr. Herbert Diess (l.) den Vorsitz der Marke VW im Volkswagen-Konzern übernehmen. Diess kommt von BMW, wo er Entwicklungsvorstand war. Bereits mit Wirkung vom 1. März wurde PorscheVorstandsvorsitzender Matthias Müller (r.) in den Vorstand des Volkswagen-Konzerns berufen.

Karriere bei Hyundai Seit wenigen Wochen ist Ing. Rainer Heinrich bei der Hyundai Import GmbH für den Bereich Used Cars und Remarketing zuständig. Zuletzt war er in ähnlicher Form für den PSA-Konzern tätig.

Führungswechsel bei Nokian Tyres Dieter Köppner (63) übergibt nach 21 Jahren Managertätigkeit im finnischen Reifenkonzern Nokian an Hannu Liitsula, der künftig von Prag aus dessen Funktion als Director Central Europe wahrnehmen wird. Österreich-Country Manager Hannes Gößler und sein Verkaufsleiter Karl Kühschweiger berichten an Liitsula.

Im MAN Truck & Bus Center Leopoldsdorf wurde mit Karlheinz Schriebl (r.) die Position des Betriebsleiters nach dem Austritt von Andreas Zanat aus den eigenen Reihen nachbesetzt. Schriebls bisherige Funktion als Leiter After Sales für Gesamtösterreich übernahm Patrick Dornig (l.). Alexander Tichy (l.) und Jürgen Maurer (r.) übernahmen die in Wien-Ottakring etablierte Einzelfirma Friederike Jelinek Zweiradreifen-Groß- und -Einzelhandel von Josef Hans Jelinek (M.). Tichy war bis dato Kfz-Mechanikermeister bei der Ossimoto HandelsgmbH in Wien, Maurer ist Schauspieler. Zur Motorradreifen-Montage wurde nun auch eine Motorrad-Werkstätte etabliert. Jelinek (68) bleibt vorerst als Konsulent.

Karriere bei Philips Henning Stapelfeldt ist bei Philips neuer Commercial Director für den Bereich Lumileds. Dieser umfasst LED-Komponenten ebenso wie das Business Center Automotive. Er ist für Österreich, Deutschland, die Schweiz und Osteuropa zuständig.

Tesla baut weiter auf Der Salzburger Sebastian Jenisch (l.), der bei Tesla Motors Austria in der Region Linz begonnen hat, wird nach der Eröffnungsphase des Standorts in Traun den Tesla Store Salzburg aufbauen, der noch im 1. Halbjahr 2015 eröffnet werden soll. Der Hersteller reiner Elektroautos sucht außerdem für den Verkauf in Linz wieder Verstärkung. Das Service Center Graz soll im Juni öffnen, eine temporäre Verkaufsfläche wurde in der Shopping City Seiersberg eingerichtet.

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LESERBRIEFE

M • P.b.b. • GZ 03Z035333 urg fspreis: € 8,– 3400 Klosterneub Einzelverkau Inkustr. 16, A&W Verlag,

März 2015

Betrifft: Leserreaktion Erträge

In der Kolumne „Der A&W-

Sehr geehrter Herr Lustig! olspur! Auf der Überh Danke für die netten Gespräche, die wir gelegentlich führen können. Ich hatte nun wieder einmal Zeit, eine komplette Ausgabe (März 2015) des A&W-Magazins zu M studieren und darf Ihnen dazu herzlich TEA DAS gratulieren. Es trifft haargenau den Zeitgeist und wirft die Thematiken und Probleme unserer Zunft auf. Begonnen über die erbärmliche Ertragssituation der gesamten Branche, den leidigen Götze „Stückzahl“, das viel zu hoch gespielte und bonusrelevante Thema „Kundenzufriedenheit“ oder die moderne Inszenierung des Schauspiels „Mystery Shopper“, dessen Wertigkeit in den Konzernzentralen kaum noch zu überbieten ist. Ebenso sich ändernde Rahmenbedingungen, welche in der Bürokratie, wie C95-Regelung oder Probefahrtendokumentationen auswuchern. Und schließlich die vermeintlichen Trittbrettfahrer wie steuer- und sozialabgabenfeindliche Pfuscher, Wrackbörse exportierende Versicherungen oder Opportunisten, welche keine Marken-Standards zu erfüllen haben und sich die Filetstücke raussuchen möchten. Bitte berichten Sie weiter kritisch und objektiv, es gibt viele Missstände aufzuzeigen. Mit freundlichen Grüßen, Ing. Roland Dallamassl, BA Geschäftsführer Autohaus Dallamassl GmbH, BMW und MINI Partner, Horn-Frauenhofen

Papierkorb“ sind Inhalte zu lesen, die zum Schmunzeln anregen können, ohne dass sie unbedingt immer mit der Automobilbranche zu tun haben.

DIE TALFAHRT GEHT WEITER Importeure

iser Die Umsatzka che der Autobran

RDKS-Umfrage

er Schaden Autohäus dlern? den Reifenhän

Schwarzarbeit

wird Der „Pfusch“ weiter wachsen

Wrackbörse

gen Brisante Enthüllun geschäfte über Auslands

Zum Herausnehmen!

Nach einem erneut schlechten Winterreifen wir die geschäft zeigen die Aussichten für kommende Saison

ft.at

www.autoundwirtscha

Betrifft: Fehler in einer Aussendung von Liqui Moly über Sponsoring Und, was haben wir, was habe ich gelernt? Eine Erkenntnis ist, dass der Ski-Weltcup und die WM zwei Veranstaltungen sind; die eine wird jährlich, die andere alle zwei Jahre ausgetragen. Nicht wenige mögen das der Rubrik unnützes Wissen zuordnen. Der andere Wissenszugewinn ist, dass es um das Know-how unserer Produkte wesentlich besser bestellt ist als um das zum Ski-Zirkus. Und das ist auch gut so. Der umgekehrte Fall wäre irritierend, wenn nicht gar erschreckend. Halten Sie weiterhin Augen und Ohren offen. Mit freundlichen Grüßen, Tobias Gerstlauer, Leiter Öffentlichkeitsarbeit D/A/CH, Liqui Moly GmbH, Ulm

Sommerfrische für alle! Es ist eine idyllische Gegend rund um den Hochschwab – nicht umsonst tragen die Siedlungen rund um diesen steirischen Berg gerne Zusatzbezeichnungen wie Luftkurort. Das wissen auch die Tiere: Wer von Süden, also von Aflenz, kommt und zum weithin bekannten Gasthof „Schwabenbartl“ will, kommt unweigerlich an diesem großen Bauernhof vorbei. Dort hat der Hausherr seinen gackernden Zweibeinern einen ausgedienten Wohnwagen als Unterschlupf hingestellt. „Sommerfrische für Hühner“ steht in bunten Lettern auf dem Anhänger, der (hoffentlich) einst auch bessere Zeiten erlebt und wärmere Orte – etwa das Mittelmeer – gesehen hat. Jetzt wird der Wohnwagen als Schutz vor Fuchs und Bussard benutzt. Wenigstens etwas! Und bevor die lieben Freunde von der Altstoffverwertung jammern, dass sie zu wenig „Nachschub“ erhalten: Auch für dieses Vehikel wird noch die Zeit kommen, wo es in der Schrottpresse landet.

Die Redaktion freut sich über Feedback aller Art und ist bereit, sich sowohl der Kritik zu stellen als auch Lob entgegenzunehmen. Sie behält sich aber Kürzungen der Reaktionen aus der Leserschaft vor.

Der elektronische Informationsdienst für die österreichische Automobilbranche

Für die Fachwelt ...

... und für Endkunden

Die Fachjournalisten im A&W-Verlag recherchieren die jeden Freitag erscheinende „AUTO-Information“ (ab sofort auch als App erhältlich) und die stets aktualisierte „AUTO-info4you“. 11-mal jährlich versorgen wir Sie in „AUTO & Wirtschaft“ mit Branchennews.

„FLOTTE & Wirtschaft“ wird 8-mal jährlich an Flottenbetreiber versandt. An Endkunden richten sich die „AUTO BILD“, für die wir den Österreich-Teil gestalten, sowie die Medien „4wd“ (erscheint zweimonatlich) und „ALLRADKATALOG“ (1-mal jährlich).

Abonnement-Service: Info-Lady Uschi Ernst, 3400 Klosterneuburg, Inkustr. 16, T: +43 2243 36840-529, F: +43 2243 36840-593, M: +43 664 8222224, E: ernst.uschi@lederers-medienwelt.at

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