April 2016
Kammerumlage
AUFSTAND DER HÄNDLER China Kommen die Autos jetzt wirklich?
Genf-Bilanz Was sagen die Automanager?
Umfrage Das Geschäft mit den Elektroautos
Klimaanlagen Neue Geräte auch für CO2-Anlagen
Zum Herausnehmen! April 2016
Marktentwicklung
KLEINERER KUCHEN Schadensteuerung Das Ende für die Insel der Seligen
Altfahrzeuge Schrottpresse oder Reparatur?
Identteile Per Mausklick zum korrekten Ergebnis
Neue Produkte Geschwindigkeit ist Trumpf
Die Elektronik kontrolliert das Fahrzeug und immer mehr die Schadenmeldung und die Schadenabwicklung
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Die Elektronik wird auch die Schadenmeldung und die Schadenabwicklung beherrschen. Darauf müssen die Karosseriebetriebe vorbereitet sein.
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Einzelverkaufspreis: ¤ 8,– • GZ 03Z035333 M • P.b.b. A&W Verlag, Inkustr. 16, 3400 Klosterneuburg
DANKE – für Ihr Vertrauen! DANKE – für die langjährige Kooperation! Mit Wirkung zum 01. Mai 2016 werden wir das Neugeschäft im Vertriebsweg des gewerblichen KFZ-Handels einstellen. Das Bestandsgeschäft unserer Händler werden wir natürlich, im Rahmen der vertraglichen Verpflichtungen, weiter betreuen. In der Zukunft werden wir uns auf das direkte Endkundengeschäft in der Reparaturkostenversicherung konzentrieren. Wir bedanken uns bei unseren Handelspartnern für die gute Zusammenarbeit und für das uns entgegengebrachte Vertrauen. Mit Sitz in Coesfeld bleiben die Ansprechpartner bei Fragen – wie gewohnt – für Sie erreichbar!
German Assistance Versicherung AG Große Viehstraße 5-7 • D-48653 Coesfeld Tel.: +49 2541 802-0 • Fax: +49 2541 802-111 E-Mail: info@german-assistance.com Internet: www.german-assistance.com
Ein Unternehmen der DEVK Versicherungen
ANSICHT
Wir sind nicht Griechenland!
A
utosalon Genf, gefolgt von den regionalen Messen in Österreich, dazwischen Fahrzeugpräsentationen und die üblichen Besuche in diversen Autohäusern und Werkstätten. Es war ein wahrlich dichtes Programm im März: Mehr darüber lesen Sie auf den folgenden Seiten! Wobei wir Ihnen – und darauf sind wir ganz besonders stolz – mitsamt unserem Sonderthema wieder eine dreistellige Zahl an Seiten zum Schmökern liefern können. Es ist das Streben nach redaktioneller Qualität, das „AUTO & Wirtschaft“ einzigartig macht – nicht zuletzt im Rahmen unserer Sonderbeilagen. Waren es im März 44 Seiten über Reifen, so beleuchten wir diesmal die Lackbranche. • Es waren aber zwei Dinge, die den März 2016 von jenen in anderen Jahren unterschieden: Erstens der Beginn der Seminare, die unser Verlag veranstaltet: Geballte Information in wenigen Stunden mit der Möglichkeit zum Netzwerken – das hat die Teilnehmer überzeugt. Und zweitens ein privater Besuch in Griechenland – jenem Staat, der nach einem kurzen Aufschwung nun wieder die volle Härte des Sparens auf sich nehmen muss. • Warum ich das schreibe? Weil ich ganz bewusst auch an Autohäusern rund um Athen vorbeigefahren bin. Große, schöne Betriebe, emporgezogen in einer Zeit, als man noch richtig viele Autos verkaufte. Und jetzt? Da stehen sie ziemlich verloren da, die Autohäuser – allzu viele Kunden habe ich nicht in den Schauräumen gesehen. Man muss sich gar nicht das Minus vor den Zulassungszahlen anschauen, ein paar Blicke auf die auf den Straßen entgegenkommenden Fahrzeuge reichen. Neuwagen sind nicht viele dabei. Und wenn, dann handelt es sich meist um Mietautos von Urlaubern. • Auch wenn es Ihnen oder Ihrem Betrieb im aktuellen wirtschaftlich schwierigen Umfeld vielleicht nicht allzu gut geht: Andere sind noch viel schlimmer dran, meint Ihr
Mag. Heinz Müller, Chefredakteur
Elektroschocktherapie Dass junge Menschen nächtelang frieren, um das neueste Smartphone ein paar Minuten früher zu kaufen, ist mittlerweile nicht mehr außergewöhnlich. Dass sich die gleichen Menschen für ein Auto anstellen (noch dazu für eines, das erst in ein paar Jahren auf den Markt kommen wird), hätte bis vor Kurzem jeder für unmöglich gehalten. Genau das ist bei der Präsentation des Tesla Model 3 passiert – übrigens ganz ohne die bei Autovorstellungen sonst üblichen Millioneninvestitionen. • Das Auto begeistert nach wie vor. Die Faszination der individuellen Mobilität hat nicht abgenommen, wie uns das die notorischen Autofeinde seit Jahren einreden wollen – sie muss lediglich mit tatsächlich innovativen Produkten befeuert werden. Das ist die gute Nachricht, die Tesla für die Branche bereithält. • Die schlechte Nachricht ist, dass Tesla als weltweit erster Autohersteller auf selbstständige Händler und Werkstätten verzichtet. Elektroautos, ist Elon Musk überzeugt, lassen sich durch die Kombination von digitaler Information mit herstellereigenen „Stores“ gewinnbringender vermarkten. Dieses Beispiel wird Schule machen – und selbst falls nicht, der Servicebedarf von Elektroautos ist bekannt gering. • Umso mehr müssen der Autohandel und vor allem jene Hersteller, die an seinem Überleben tatsächlich interessiert sind, dafür sorgen, dass Tesla auch in anderer Hinsicht Schule macht: in Bezug auf die kreative Entwicklung neuer Dienstleistungen, in Bezug auf die Nutzung moderner Medien – und somit in Bezug auf die Leidenschaft, die das Auto auch heute noch entfacht.
„Das Beispiel Tesla zeigt, welche Leidenschaft das Auto auch heute noch entfachen kann.“
Philipp Hayder, Geschäftsführer
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ALLRAD LIFESTYLE ABENTEUER
INHALT
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Ausgabe 04/2016, 29. Jahrgang Cover-Werbung: KS Tools Medieninhaber, Anzeigenverwaltung: A&W Verlag GmbH (FN 238011 t) 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 T: +43 2243 36840-0 F: +43 2243 36840-593 E: redaktion@autoundwirtschaft.at I: www.autoundwirtschaft.at Verleger: Helmuth H. Lederer (1937–2014) Geschäftsführung: Gerhard Lustig (Herausgeber), DW 527 M: +43 664 8229485 E: lustig.gerhard@autoundwirtschaft.at Philipp Hayder, DW 526 M: +43 664 8223301 E: hayder.philipp@autoundwirtschaft.at Stefan Binder, DW 522 M: +43 664 5285661 E: binder.stefan@autoundwirtschaft.at Chefredaktion: Mag. Heinz Müller, DW 523 M: +43 664 8221660 E: mueller.heinz@autoundwirtschaft.at Redaktion: Gerald Weiss (Chef vom Dienst), DW 593 M: +43 6642359044 E: weiss.gerald@autoundwirtschaft.at Dr. Nikolaus Engel, DW 525 M: +43 664 8493231 E: engel.nikolaus@autoundwirtschaft.at Matthias Pilter, DW 579 M: +43 664 88368584 E: pilter.matthias@autoundwirtschaft.at Dieter Scheuch, DW 575 M: +43 664 2359052 E: scheuch.dieter@autoundwirtschaft.at Redaktionelle Mitarbeit: Dr. Martin Brenner, Peter Homola, Dr. Friedrich Knöbl, Matthias Kreutzer, Dipl.-Ing. Heinz Lukaschek, Dr. Johannes Öhlböck, Dr. Michael Sikora Anzeigenmarketing: Uschi Ernst, DW 529 M: +43 664 8222224 E: ernst.uschi@autoundwirtschaft.at Alexander Keiler, DW 521 M: +43 664 8229487 E: keiler.alexander@autoundwirtschaft.at Ivica Orsolic, DW 520 M: +43 664 88368591 E: orsolic.ivica@autoundwirtschaft.at Hbv. und Leitung Administration: Annemarie Lust, DW 597 M: +43 664 8229479 E: lust.annemarie@autoundwirtschaft.at Grafik: graphics – A. Jonas KG 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 T: +43 2243 36840-594 E: jonas.alexander@autoundwirtschaft.at Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH 3580 Horn, Wiener Straße 80 Bezugspreis: Jahresabonnement (11 Ausgaben) Inland: € 68,– exkl. 10 % MwSt (Einzelpreis Inland: € 8,– inkl. 10 % MwSt); Ausland: € 85,– Bankverbindung: Bank Austria UniCredit Group, BLZ 12000, Konto-Nr. 51844 097 901 IBAN = AT63 1200 0518 4409 7901 BIC = BKAUATWW UID = ATU57361312 Gerichtsstand: LG Korneuburg Verbreitete Auflage: 12.500 Stück Erscheinungsweise: monatlich (Juli/August Doppelnummer) mit Supplements laut Mediadaten 2016 Grundlegende Richtung: unabhängige Fachzeitschrift für alle, die vom Kraftfahrzeug leben Manuskripte: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie werden nur retourniert, wenn Rückporto beiliegt. Schwesterpublikationen Österreich: AUTO BILD Österreich AUTO-Information AUTO-info4you FLOTTE & Wirtschaft 4wd + ALLRADKATALOG FAMILIENAUTOS automotive Guide Schwesterpublikationen Schweiz: AUTO&Wirtschaft Schweiz AUTO BILD Schweiz Eurotax AutoInformation aboutFLEET
Aspekte Tankstellen: Leichtes Wachstum im Vorjahr Denzelbank: Neues Rekordergebnis im Vorjahr
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Thema Entscheidung: Kippt die Kammersteuer
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Handel Thema Kammer: Müssen Autohändler bald weniger zahlen? Seite 10
Hyundai: Mit dem Ioniq in eine neue Ära Porsche Wels: Grüner Bau auf grüner Wiese Skoda: „Unsere Bewegung heißt 20.000 plus“ Alfa/Jeep: Premiere in Schönbrunn Honda: Privatimporteur gesucht Laimer: Der Aussteiger, der wieder einstieg AVAG: Der Lohn der harten Arbeit China: Der lange Marsch nach Österreich
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Management
Handel Der Erfolgsweg von Skoda
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ZUM HERAUSNEHMEN: April 2016
Marktentwicklung
KLEINERER KUCHEN
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Schadensteuerun Das Ende für der Seligen
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Altfahrzeuge Schrottpresse Reparatur?
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Identteile
zum Per Mausklick korrekten Ergebnis
Neue Produkte Geschwindigkeit ist Trumpf
das Die Elektronik kontrolliert mehr die Fahrzeug und immer die und Schadenmeldung Schadenabwicklung
Die Lackbranche hofft nach einem milden Winter, der kaum Schäden gebracht hat, auf einen besseren Geschäftsverlauf in den kommenden Monaten. Es gibt sehr viele Neuheiten auf dem Markt.
VAV: Ohne Auto geht gar nix Bestand 1: Die Grundlage aller Geschäfte Bestand 2: Wer hat das Service-Potenzial? Genf: Die Suche nach der letzten Nische Autofrühling: Wenn das der Paul gesehen hätte! Marcus: Die Jahrgangsbesten Regionale Automessen Symposium in Graz Mercedes: Dieser Preis war heiß Kongress: Unkonventionell zum Erfolg point-S: Reifenhändler aus Leidenschaft Real Garant: Mit Garantie richtig versichert Statistik: Zuwächse mit Vorsicht genießen JATO: Jubel, Trubel, Heiterkeit Gady: Mit Herz und Verstand Toyota: Im Winter flüssig unterwegs VW-Prozess: Ruhe vor dem Sturm Rad: „Mutmaßlich unfreundliche Maßnahmen“ Umfrage: Das Geschäft mit den e-Cars
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Wirtschaft
Wirtschaft Die Porsche Bank ist 50
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Vredestein: Reifenmarke im Aufwind A&W-Akademie: Geballtes Wissen Autogott: Göttliche Datentiefe Händlerkongress: Grenzenlose Sorgen CarGarantie: Wachstum dank Service Ebner: Musikantenstadl und die Autokunden mapo: Punktgenaue Schmiermittel Würth: Montageprofi wächst weiter German Assist.: Versprochen ist versprochen Danube Trucks: Steigerungen mit Mehrleistung Motiondata: Tausendfach bewährt Photovoltaik: Wie reduziere ich Energiekosten?
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DIREKT Selbstlesende Fachzeitung Gewerbe Die neuesten Klimageräte
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Wirtschaft Porsche-Bank: Vom Bike bis zum 35-Tonner Tenneco wächst stärker als der Markt Autopro24: Ob du wirklich richtig liegst … Lukoil: Gefeiert wird in der Lobau
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Gewerbe Tachobetrug: Ausgetrickst! Goodyear: In schlechten wie in guten Zeiten Essen: Messe(n)wanderung Scholz: In der Hauptsaison zählt jede Minute Reifentest: Billigreifen fallen durch Conti: Heißer Reifen für die kalte Jahreszeit Förch: Wertvolles Knowhow Bridgestone: Mein Name ist 007, S007 St. Gobain: Sicher gepackt wie Sekurit Autoglas ContiTech: Kits vereinfachen Service-Arbeiten Schaeffler: Ein Sensor, der jede Stellung kennt CarVita: Kundenführerschaft zurückerobern ARBÖ: Kaum ist’s warm, sind die Kunden da ZBD: Neue §-57a-Software vor dem Start Öhlböck: Ehrlich währt länger Hödl: Das Persönliche zählt Klima: Der Fixstarter im Kfz-Betrieb Dometic: Umwelt atmet auf AVL DiTest: Die Profis im Kaltmachen Hella Handel: Pinguin lädt zum Klimaservice Ginner: Klima-Tradition Texa: Sie halten auch hohen Druck aus Hella Gutmann: Auf 2 Mittel einstellen Neue Produkte
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Was schert uns das Flüchtlingsdrama, was der Zerfall EU-Europas, was der reale Niedergang der globalen Wirtschaft? Die Optimisten in ihren selbstfahrenden Autos schlagen sowieso alle Defätisten! • Das selbstfahrende Auto erledigt alles ohne uns. Endlich können wir gemütlich zu Hause bleiben und zahlen nur noch die Steuern! Und in einigen Jahren gibt es selbstzeugende Automobile, selbsteinkaufende Einkaufswagen, selbstlaufende Joggingschuhe und – nicht zu verachten – ein selbstkochendes Fertigmenü auf den Tisch, das sich anschließend auch selbst verdaut. • Leider fördern Produktionseinbrüche durch schwächelnde Absatzmärkte das Rezessionsrisiko – alles reale Anzeichen für einen Konjunkturabschwung. Die deutschorientierte Industrie rechnet mit keinem Wachstum mehr. Der Auftragsbestand in der Autobranche ist eingeknickt und die Chinesen, die Europa bislang ein schönes Wachstumsplus bescherten, machen sich selbst auf den Weg zu uns, sich die Früchte ihrer Kooperationswilligkeit abzuholen. • Während die Giganten – von den Börsen getrieben – nach wie vor mit lautem Hurra die Wirtschaftslage beurteilen, warnen immer schmäler werdende Auftragsbücher vor einer nahenden Krise. Krasse Überbestände abzubauen, über diese Hürde will keiner als Erster gehen. Die erfolgsverwöhnte (Auto-)Industrie stößt an ihre Wachstumsgrenzen – und muss ihre Rolle als ewiger Konjunkturmotor wohl ablegen. Also rationalisieren wir uns zu Tode! Made in Austria? Wozu! • Natürlich darf in diesem Zusammenhang die selbstlesende Zeitschrift nicht fehlen! Die haben Sie grad vor sich. Also gar nicht reinschauen und ab ins Altpapier! Aber vergessen Sie nicht, uns das Inserat und das Abo zu zahlen! Ihr
Menschen Wiesenthal: Ein Kommen und Gehen Mazda: Ein Ire managt Osteuropa
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Ansichten Hayder und Müller Lukaschek
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Gerhard Lustig, Herausgeber: „Während in China konstante 5 Prozent Wachstum reichen, Millionen von Menschen aus der Armut in die Mittelklasse aufsteigen zu lassen, geht es in Europa den umgekehrten Weg. Unsere Wirtschaft geht an gesunder Luft zugrunde.“
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ASPEKTE
„Nicht überlebensfähig“
Ukraine: „Reiche kaufen weiterhin“ Einen Rückgang von 200.000 auf 40.000 Neuwagen erlitt der ukrainische Gesamtmarkt. Dennoch bleibt die Porsche Holding weiter am Markt. Wie
festgestellt wurde, sind es hauptsächlich reiche Leute, die sich ein neues Auto kaufen; sie entscheiden sich dann gerne für einen Audi Q7 oder einen VW Touareg. Vorstandssprecher Alain Favey rechnet auch mit einer relativ hohen Nachfrage nach Neuwagen, sobald es wieder einen Aufschwung gibt.
Veränderungen bei Toyota Frey Austria Nach einer Strukturanalyse zusammen mit der Toyota Motor Corporation werden zukünftig die Toyota Frey Austria GmbH, Toyota Frey Retail GmbH und British Luxury Cars unter das Dach der Frey Holding gestellt. Den Importbetrieb für Toyota und Lexus übernimmt Dr. Friedrich Frey. Für den Händlerbetrieb der Marken Toyota, Lexus und Aston Martin zeichnet Anja Frey-Winkelbauer verantwortlich.
Die Neustrukturierung beinhaltet auch den Abbau von Mitarbeitern. Zunächst wird der in die Jahre gekommene Standort Wien-Floridsdorf in den modernen Standort in Wien-Donaustadt integriert. Ein Teil des Teams wurde übernommen, für die betroffenen Angestellten wurde ein Sozialplan ausgearbeitet. Weitere Strukturanpassungen werden in Mitarbeiterversammlungen erklärt.
Auszeichnungen für Mazda Mit dem „World Car 2016“ und dem „World Car Design of the Year 2016“ für den MX-5 kürt sich Mazda mit seinem aktuell in der 4. Generation befindlichen Roadster zum großen Sieger bei der World-Car-of-the-Year-Preisverleihung im Rahmen der New York Motorshow. 73 Motorjournalisten aus 23 Ländern sorgten dafür, dass die Zahl an internationalen Auszeichnungen für den MX-5 auf über 30 anwächst. Auf der Motorshow wurde auch die Version RF mit klappbarem TargaDach vorgestellt.
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Komm.-Rat Ing. Josef Schirak, Einzelhandelssprecher im Bundesgremium des Fahrzeughandels, sieht die Automobilindustrie gefordert, der in einer Studie von A. T. Kearney prognostizierten Verlagerung des Neuwagenverkaufs ins Internet entgegenzuwirken und Parallelvertrieb zu beenden: Laut der Studie soll bis 2020 jedes 3. Auto online verkauft werden. „Der Neuwagenverkauf darf ausschließlich über die angestammten Vertragshändler und keineswegs in Form von Direktverkauf am Vertragshandel vorbei erfolgen“, sagt Schirak. Durch eine Reduktion auf Endkonfigurationen und Probefahrten seien die Händler nicht überlebensfähig.
Schadensabwicklung mit ein paar Klicks Innerhalb einer Stunde möchte Vorstandsvorsitzender Dr. Wolfram Littich den Allianz-Kunden mit der „Allianz Schaden Express App“ nach dem Upload der Schadensfotos ein Ablöseangebot oder eine Reparaturfreigabe schicken.
Mehr öffentliche Tankstellen Über einen Anstieg der Anzahl an öffentlichen Tankstellen im Jahr 2015 von 2.622 auf 2.641 Standorte berichtet der Fachverband der Mineralölindustrie. Bei den „Major Brands“
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gab es einen Rückgang von 1.373 auf 1.357 Stationen. Führend dabei Eni mit 319 (2014: ebenfalls 319) vor BP mit 284 (294), Shell mit 257 (260), OMV mit 207 (211), Jet mit 149 (146) und Avanti mit 141 (132). MOL, die 2014 noch 11 Tankstellen betrieben, zog sich vom österreichischen Markt im Vorjahr komplett zurück.
ASPEKTE Zahl der Insolvenzen wächst Übersiedlung wird erwogen Bis Juni will die Konzernleitung in Stuttgart die derzeit laufende Prüfung der „Markttauglichkeit“ des Salzburger Firmensitzes von Mercedes-Benz abgeschlossen haben. Andere österreichische Städte werden als Alternativen untersucht. Dabei spielt auch die räumliche Zusammenlegung der von
der Wiesenthal Autohandels AG übernommenen Banksparte mit der Importgesellschaft eine Rolle. Gesichert ist, dass es 2016 zu keiner Absiedelung oder Schließung des Standorts kommen wird und die 170 Jobs nicht wackeln. Der ÖGB drängt im Falle von Kündigungen auf einen Sozialplan.
Liqui Moly steigert Umsatz Mit einem Umsatzwachstum von 6 Prozent auf 9,19 Millionen Euro lag der Österreichvertrieb von Liqui Moly unter Thomas Paukert (B.) mit 11 Mitarbeitern im Geschäftsjahr 2015 etwas über dem internationalen Konzernergebnis, das ein Plus um 5 Prozent auf 441 Millionen Euro ausweist.
Im 1. Quartal 2016 verzeichnete der Kreditschutzverband 1870 im Bereich Transportmittel/Kraftfahrzeuge einen Anstieg der Insolvenzen. Über 27 Unternehmen (2015: ebenfalls 27) wurde Konkurs eröffnet, die Zahl mangels kostendeckenden Vermögens nicht eröffneter Insolvenzverfahren stieg mit 17 Pleiten (2015: 12) um 41,7 Prozent. Die Zahl der Gesamtinsolvenzen erhöhte sich somit im 1. Quartal 2016 um 10 Prozent auf 44 (2015: 40). Die geschätzten Insolvenzverbindlichkeiten sanken 2016 auf 11,3 Millionen Euro (2015: 11,8 Millionen Euro), das ist ein Rückgang von 4,2 Prozent. Die größten Insolvenzen 2016 waren bisher: E. Bernhard GmbH, F. Schweiberer GmbH und LUMAK Automaterial GmbH.
Neues Rekordergebnis bei der Denzelbank
„Flexibilisierung“ in Hallein Um Kündigungen aufgrund eines „konjunkturell bedingten Rückgangs im Bereich Großdiesel“ abzuwenden, hat die Robert Bosch AG mit den Arbeitnehmervertretern für das Werk Hallein mit rund 1.000 Mitarbeitern ein umfassendes Maßnahmenpaket vereinbart: Überstunden müssen abgebaut werden; Arbeitszeitkonten, die bis zu 200 Stunden sowie bei besonderen Erfordernissen bis zu 300 Stunden in den Minusbereich gehen können, wurden eingerichtet und offene Stellen werden nur in Ausnahmefällen nachbesetzt.
Den positiven Trend der vergangenen Jahre sieht Denzelbank-Vorstand Mag. Heinz Gruber (B.) in der Bilanz von 2015 bestätigt. „Trotz herausfordernden Umfelds“ konnte das Kerngeschäft von 95 auf 103 Millionen Euro gesteigert werden. Im Kerngeschäft bei Kfz-Finanzierungen lagen die Zuwächse mit 5,5 Prozent sogar deutlich über den um 1,7 Prozent gestiegenen PkwNeuzulassungszahlen. Das Bestandsvolumen an Kredit- und Leasingfinanzierungen wuchs um 9,5 Prozent auf 256 Millionen Euro, die Spareinla-
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gen im Direktbankgeschäft konnten von knapp 200 auf 217 Millionen Euro gesteigert werden.
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Alexander Krammer, Gleisdorf
Adolf Hojas, Waidhofen/Ybbs
Andreas Brauner, Eisner-Simmering
„Mannschaftswagen für Feuerwehren sind eine äußerst individuelle Herausforderung. Jeder Verband hat eigene Einsatzbedingungen. Oft Kleinigkeiten, die über den Verkaufserfolg entscheiden, dennoch verbirgt sich dahinter viel Knowhow, das ich als gelernter Fahrzeugbauer habe. Außerdem sind die aktuellen Opel-Nfz wieder wettbewerbsfähig.“ „13 Stück des abgebildeten Fahrzeugabschleppwagens habe ich in Eigenregie für Kollegen im Opel-Netz gebaut. Der Alu-Aufbau gestattet 1.400 kg Nutzlast und kostet inklusive Einzeltypisierung 11.500 Euro netto. Durch das OPC-Rallye-Engagement meiner Tochter weitet sich mein Bekanntheitsgrad im Metier zunehmend aus.“ „Als Verkaufsleiter Nfz & Firmenkunden bin ich es gewohnt, mit preislich und technisch bestens vorbereiteten Kunden zu arbeiten. Durch ein breit gefächertes Einsatzspektrum – wir finden nahezu auf jede Frage eine richtige Lösungsantwort – bedienen wir mit Erfolg die Nutzfahrzeug- und Firmenkundeninteressen.“
Dietmar Rath, Rainer Kowarsch, Johannes Schroll: „Spezialisierung und Komperenz beim Handel fördert Kundenloyalität, bzw. bringt neue Kunden ins Autohaus.“
Frische in der Nische Ob individuelle Serien-Lösungen für Großkunden oder Adaptierungen zu Fiskal-Lkws oder auch die Umwandlung in eine mobile Dienstleistungslösung, Opel hat für jedes Anforderungsprofil die richtige Lösung parat. Ob Combo, Movano oder Vivaro, es gibt nahezu nichts, was für B-Führerschein-Fahrer und deren Einsatzwecke nicht adaptiert werden kann. Gemeinsam mit darauf spezialisierten Händlerpartnern in ganz Österreich werden maßgeschneiderte Lösungen angeboten, geeignet für nahezu alle Einsatzzwecke. Kühl- und Frischdienstaufbauten werden ebenso auf Grundnutzfahrzeugen von Opel aufgebaut wie Einheiten für Feuerwehr, Rettung und Exekutive. Für das Handwerk und Dienstleistungsgewerbe dienen Koffer, Pritsche, Plane und, wenn es passt, auch die eine oder andere Kipperkonstruktion. Oft sind es Kleinigkeiten, die der Kunde benötigt und er wendet sich an den Spezialisten in seiner Nähe. Nahezu jeder OpelPartner hat bei Bedarf seine Spezialisten zur Hand und wenn sie aus der eigenen Werkstatt kommen, umso besser.
Das Opel-Flottenmanagement um Dietmar Rath sorgt für die nötige Angebotsbreite. Für die individuelle Umsetzung sorgt der Opel-Partner vor Ort, und das mit Herzblut und Kompetenz. Vom Umbau bis zur Wunschlackierung und Beschriftung geschieht alles aus einer Hand. Der Kunde übernimmt das einsatzbereite Fahrzeug. Verstärkt rücken beim Fahrzeugumbau persönliche Aspekte in den Mittelpunkt des Kundeninteresses. Dabei ist Opel Programm, denn auch der Pkw-Absatz wird davon beseelt, erzählen die Autohändler und sind stolz auf die neue Leuchtkraft des Opel-Blitz.
THEMA
Eine für Autohändler wichtige Frage wird am 20. April vom Erweiterten Präsidium der Wirtschaftskammer behandelt: Es geht um die Höhe (und Ungleichbehandlung) bei den Kammerumlagen.
Kippt die Kammersteuer?
Von Dr. Friedrich Knöbl
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lle Berufstätigen Österreichs sind – mit Ausnahme der Beamten – automatisch Mitglieder irgendeiner Kammer. Die Pflichtmitgliedschaft in den Wirtschaftskammern und Arbeiterkammern wurde sogar mit Verfassungsbestimmungen zementiert. Die meisten Österreicher haben sich auch daran gewöhnt. Allerdings nicht an die Höhe dieser Kammerumlagen. Deshalb steht die KU1 derzeit – wieder einmal – rechtlich am Prüfstand. Die meisten Autohändler haben, wenn sie an die „Kammerumlage“ denken, nur die Grundumlage im Kopf. Sie wird von den Innungen und Gremien selbst festgelegt und mit Zahlschein vorgeschrieben – und sie ist moderat. Daneben sind aber auch noch die Kammerumlage 1 und 2 zu bezahlen. Die KU1 orientiert sich an der Vorsteuer, die KU2 an den Lohnabgaben. Diese beiden Umlagen werden mit den Steuern direkt dem Finanzamt überwiesen – KU1 und KU2 werden daher von den Autohändlern nicht als „Kammerumlagen“ beurteilt, sondern als Steuer, die mit der „Kammerumlage“ nichts zu tun hat.
Dr. Christoph Leitl leitet die Wirtschaftskammer Österreich
Wer addiert, erlebt eine (böse) Überraschung Autohändler, die sich ihre Bilanz ansehen, müssen daher erst diese drei – an verschiedenen Stellen verbuchten – Zahlungen zusammenrechnen, um ihre gesamte „Kammerumlage“ zu kennen. Wer das macht, kann vor allem bei der Höhe der KU1 echte Überraschungen erleben. Wie etwa Dr. Alexander Luger, der in Österreich die Finanzen der AVAG-Gruppe koordiniert. Er stellt sich – wie auch einige andere scharf kalkulierende Unternehmer – die Frage der „Verhältnismäßigkeit“ dieser Kammersteuer. Die KU1 beträgt – vereinfacht gesagt – 0,3 Prozent der Vorsteuer eines Unternehmens, somit der Umsatzsteuer, die auf bezogene Leistungen anfällt. Das klingt nach wenig. Sie richtet sich jedoch nicht nach der Ertragskraft eines Unternehmens, sondern ausschließlich nach dem Umsatz. Sie wirkt daher wie eine nicht abzugsfähige Vorsteuer als voller Kostenfaktor. „Deshalb sind Branchen mit niedriger Handelsspanne durch die Kammerumlage benachteiligt“, bringt DDr. Hermann Peyerl, Professor für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften in Wien, den Frust der heimischen Autohändler auf den Punkt. „Besonders trifft dies Unternehmen, die in eine mehrstufige Absatzkette
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eingebunden sind, weil dadurch für das gleiche Erzeugnis mehrfach Kammerumlage erhoben wird.“ Dennoch hat der Verfassungsgerichtshof diesen „Kaskadeneffekt“ bisher akzeptiert. Peyerl verweist auf die Begründung: „Der Umsatz ist nur eines von mehreren Kriterien, nach denen sich die von den Kammermitgliedern insgesamt zu leistenden Beträge richten.“ Bei der vom VfGH vor 20 Jahren zu prüfenden Beschwerde betrug die KU1 25 Prozent der gesamten Kammerumlage – damit schien den Höchstrichtern diese Umsatzkomponente als eines der Leistungskriterien für die Bemessung der Kammerumlage durchaus angemessen.
Hohe Umlage trotz sinkender Erträge Die geschröpften Autohändler haben nun die Wirtschaftskammer Österreich darauf aufmerksam gemacht, dass bei den Autohändlern die KU1 rund 60 Prozent des jährlichen Kammerbeitrages ausmacht. Einige haben daher bereits 2014 den Antrag gestellt, für die Autohändler die Bemessungsgrundlage der KU1 herabzusetzen. So habe die KMU Forschung Austria im Auftrag der Wirtschaftskammer ermittelt, dass das EGT der Kfz-Betriebe im Schnitt der vergangenen fünf Jahre unter 1 Prozent liegt. Angesichts dieser „Ertrags“Lage müssen viele Betriebe die rein an den Umsatz anknüpfende KU1-Steuer bereits aus der Substanz
AUTO & Wirtschaft • APRIL 2016
THEMA
Ford-Händler Wilhelm Weintritt, ein Kritiker
Albert Still wundert sich über die österreichischen Zustände bezahlen. „Der Hebesatz von 0,3 Prozent der Bemessungsgrundlage ist daher für den gesamten Kfz-Detailhandel unverhältnismäßig“, zieht Luger für die Branche nüchtern Bilanz.
Zehn Mal mehr als in Deutschland Zur Überprüfung der „Verhältnismäßigkeit“ können auch vergleichbare Kammerumlagen in den Nachbarländer herangezogen werden. So rät Luger seinen Branchenkollegen den Blick nach Deutschland: Dort orientiert sich die Höhe des „Handwerkkammerbeitrages“ am erzielten Gewerbeertrag. Ein deutscher Betrieb der AVAG-Gruppe mit einem Umsatz von rund 95 Millionen Euro hatte 2015 für diese Interessenvertretung 4.867,80 Euro zu bezahlen. Die mit 37 Millionen Euro wesentlich kleinere österreichische Schwestergesellschaft Bernhard Kandl GmbH in Wien musste 2014 allerdings 36.638,52 Euro an Kammersteuern berappen. Für AVAG-Chef Albert Still gibt es keine nachvollziehbare Begründung, weshalb die Kosten der Interessenvertretung in Österreich – bei durchaus vergleichbaren Leistungen – um mehr als den Faktor 10 höher sind als in Deutschland. Kein Verständnis haben die kritischen Autohändler dafür, dass die Autohäuser der Autoimporteure für ihren Neuwagen- und Ersatzteilverkauf keine KU1 bezahlen müssen. Eine bisher wenig beachtete Tatsache,
Herwig Höllinger, stellvertretender Generalsekretär der Wirtschaftskammer
NEOS-Politiker Sepp Schellhorn
AUTO & Wirtschaft •APRIL 2016
die von der WKO jedoch ausdrücklich bestätigt wurde. Eine Regelung, die bei einer Umfrage von „AUTO & Wirtschaft“ im Jänner 2015 von allen Gremialobmännern als „ungerecht“ beurteilt wurde. „Damit wird der Direktvertrieb von Neufahrzeugen durch den Importeur an Endkunden im Verhältnis zum Vertrieb über unabhängige Autohäuser wettbewerbswidrig begünstigt“, sagen die Beschwerdeführer und verweisen darauf, dass mit der Eliminierung des KU1-Kaskadeneffektes automatisch auch diese Wettbewerbsverzerrung beseitigt wäre. Der stets scharf kalkulierende Ford-Händler Wilhelm Weintritt mit Betrieben in Baden, Neusiedl und Eisenstadt hat sich auch die Kammerausgaben näher angesehen. Mit dem Ergebnis, dass ein Großteil ihrer überproportional hohen KU1 nicht der eigenen Interessenvertretung auf Landesebene, sondern der Finanzierung der Außenhandelsstellen zufließt. Dies wurde jüngst dem Neos-Abgeordneten Sepp Schellhorn auf dessen Anfrage vom stellvertretenden Generalsekretär der WKO Herwig Höllinger bestätigt. „Das sind Ausgaben, deren Nutzen für den heimischen Autohandel strukturbedingt marginal klein sind“, sagt Weintritt. Er sieht darin einen weiteren Grund, die KU1 beim Neuwagenhandel der freien Autohäuser ersatzlos zu streichen.
Der nächste Anlauf zur Änderung folgt im April Bisher sind alle derartigen Anträge von der WKO abgeschmettert worden. „Da es sich bei der KU1 um eine Abgabe im Sinne der Bundesabgabenordnung handelt, ist zur Entscheidung über deren Höhe die jeweils zuständige Abgabenbehörde berufen“, sagte Kammerpräsident Dr. Christoph Leitl im September 2015. Er versuchte, diese heiße Kartoffel den Finanzämtern zuzuschieben. Vom Bundesfinanzgericht wurde sie jedoch prompt retourniert. „Das Erweiterte Präsidium der Bundeskammer kann beschließen, dass Teile der Bemessungsgrundlage außer Betracht bleiben“, erläutert das BFG in einem Urteil vom 29. Dezember 2015 den Kammerjuristen die Rechtslage. „Derartige Beschlüsse sind aber dem Erweiterten Präsidium vorbehalten und können nicht von den Finanzbehörden beschlossen werden.“ Mittels Säumnisbeschwerden wurde die WKO daraufhin im Jänner dieses Jahres gezwungen, die zwei Jahre lang unerledigten Anträge der Autohändler endlich ordnungsgemäß zu bearbeiten. Am 24. April läuft die ihr dafür gesetzlich eingeräumte Frist ab. Am 20. April stehen deshalb die Anträge der Autohändler auf der Tagesordnung des Erweiterten Präsidiums. Sollte dieses zu keiner für den Autohandel befriedigenden Entscheidung kommen, ist davon auszugehen, dass sich der Verfassungsgerichtshof erneut mit der „Unverhältnismäßigkeit“ und „Gleichheitswidrigkeit“ der KU1 befassen muss. •
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„Dieses Auto wird die Marke Hyundai in eine ganz andere Ära führen, die wirklich die Zukunft beschreibt“,
HANDEL
meint Hansjörg Mayr auf Seite 14
„Innerhalb von 16 Monaten wurden 14 neue Betriebe eröffnet, 8 neue Händler sind hinzugekommen“, erklärt Max Egger (Skoda) auf Seite 16
Neues Aufgabengebiet für Mazda Austria Go east, heißt es bei Mazda Austria, denn der österreichische Importeur wird künftig neben Tschechien, der Slowakei, Ungarn, Slowenien, Kroatien, Serbien, Montenegro, Kosovo, Bosnien-Herzegowina, Mazedonien, Albanien, Rumänien, Bulgarien, Moldawien, Italien, Griechenland und der Türkei auch für den polnischen Markt verantwortlich sein. Mit 354.975 Neuzulassungen war der Markt in Polen rund 15 Prozent größer als der österreichische. Dabei war der Mazda6 mit knapp 3.000 Stück das erfolgreichste Mazda-Modell.
Aichlseder: „Automessen sind enormer Aufwand“ Mit 40.000 bis 50.000 Besuchern zählt die „Auto&Bike“ in Klagenfurt zu den erfolgreichsten Regionalmessen in Österreich. Dennoch ist es laut Komm.-Rat Ing. Mag. Hubert Aichlseder, Landesgremialobmann des Kärntner Fahrzeughandels, „für die Klagenfurter Fahrzeughändler immer schwieriger, solche Messen zu absolvieren“. Grund dafür sei der enorme zeitliche und finanzielle Aufwand. Aichlseder sieht die Autos auch als Zugpferd: „Vielleicht ist es in 10 Jahren so, dass die Messe uns als Attraktion etwas bezahlt.“
MVC als Nachfolger im Autohaus Puhr Im bisherigen Autohaus Puhr in Wien eröffnete am 4. April der neue Ford-MVC-Standort. Dieser wird von Martin Wahl geführt, der diese Aufgabe zusätzlich zum Betrieb in Brunn am Gebirge übernommen hat. Das damit ehemalige Autohaus Puhr war schon längere Zeit der letzte Cadillac- bzw. Chevrolet-Iconic-Händler in Österreich. Seitens Cadillac oder Chevrolet Europe war man zur zukünftigen Verkaufssituation in Österreich zu keiner Aussage bereit. Aktuell setzt man bei Cadillac vor allem auf den Internetverkauf.
Autohaus Lüftner als Erdgasvorreiter In Tirol wurden im Vorjahr 365 Erdgasfahrzeuge zugelassen, was einem Anteil von fast 43 Prozent aller in Österreich verkauften CNG-Fahrzeuge entspricht. Ein Großteil davon stammte vom Autohaus Lüftner, das die Verkäufe von 123 (2014) auf 213 Stück (2015) nochmals deutlich steigern konnte. Auf dem Tiroler Autosalon war man zwar nicht mit einem eigenen Stand vertreten, doch laut Geschäftsführer Harald Nössig (B.) hat es sich bewährt, die Erdgasautos gemeinsam mit dem Tiroler Erdgasanbieter TIGAS auszustellen.
Neuer Pächter für Opel-Servicebetrieb Ing. Mag. Gerald Part trat nun seine Pension an. Der vormals langjährige Opel-Vertriebspartner in St. Florian hat seinen Servicebetrieb an das Autohaus Büchl aus Ried verpachtet. Opel Austria hat zwischenzeitlich die Vermittlerrechte für diesen Standort eingeräumt. Part kämpft mit dem Importeur aktuell um die Zahlung des Ausgleichsanspruchs gemäß § 24 Handelsvertretergesetz in Höhe von rund 115.000 Euro. Diese sollen aus rund 60 Jahren Vertragspartnerdienste entstanden sein.
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Matthias Kreutzer
Mitarbeiter mit falscher Flagge Soldaten gehen im Kampf an die Leistungsgrenzen. Jeder Handgriff muss sitzen, denn Fehler sind folgenschwer. Ähnlich verhält es sich bei Mitarbeitern. Schon ein Fehler im Kundengespräch kann den Verkaufsabschluss verhindern. Gutes Recruitment beginnt deshalb bei der Loyalität. Man stelle sich einen Soldaten vor, der an der Front entscheidet, den Gegner zu bevorzugen. Das Ergebnis ist fatal, auch im Unternehmen. Ein reales Beispiel: Der Mitarbeiter sagt nach erfolgloser Suche des Kilometerstandes im Auto zum Kunden: „Das ist der Grund, warum ich keine (gemeint ist die einzige Marke im Autohaus) mag.“ Hochverrat! Deshalb kommt bei Bewerbungen Loyalität vor Können. Denn ein Elitesoldat hilft nicht viel, wenn er unter falscher Flagge kämpft.
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HANDEL
Als erster asiatischer Hersteller bringt Hyundai mit dem Ioniq ein Fahrzeug in 3 Antriebsarten auf den Markt. Außerdem arbeitet Importchef Hansjörg Mayr an der Höherpositionierung der Marke – trotz Altlasten durch Kurzzulassungen.
Mit dem Ioniq in eine neue Ära A
Hansjörg Mayr leitet zusammen mit Mag. Roland Punzengruber die Geschicke von Hyundai Österreich
&W: Hyundai ist mit rund 2.000 Kurzzulassungen im Dezember 2015 mit einem „Rucksack“ in das neue Jahr gestartet. Wie sehr werden darunter die Neuzulassungen des heurigen Jahres leiden? Hansjörg Mayr: Wir gehen davon aus, dass wir die 2015 erreichte Steigerung um 5,7 Prozent auf 20.969 Neuzulassungen heuer halten werden. Dabei kommt uns zugute, dass wir produktseitig ausgesprochen gut aufgestellt sind. 2016 ist das erste Volljahr für den Tucson, für den i20 sowie für die Facelifts von ix20 und i30. Diese Modelle befinden sich auf einem qualitativ hohen Niveau, treffen mit ihrem Design den Geschmack der Kunden und sind preislich trotz des immer härteren Wettbewerbs attraktiv positioniert. Wie werden sich die Verkäufe heuer auf die wichtigsten Modelle verteilen? Mayr: Angesichts des nach wie vor leicht rückläufigen B- und C-Segments sowie der positiven Entwicklung bei SUVs könnte der Tucson die Führung übernehmen. Damit würde er vor dem i20 liegen, bei dem die neuen Karosserievarianten Coupé und Active ein Fünftel bis ein Viertel der Verkäufe ausmachen werden. Dahinter werden der i30 und der i10 folgen. In Genf wurde der Hyundai Ioniq vorgestellt, der als erstes Serienmodell sowohl als Hybridfahrzeug als auch als Plug-in-Hybrid und als Elektroauto verfügbar sein wird. Wann kommt er nach Österreich? Mayr: Der Ioniq wird Anfang Oktober als Hybrid starten und noch 2016 auch als vollelektrische Variante auf den Markt kommen. Im ersten Halbjahr 2017 erwarten wir dann die Plug-in-Hybridversion. Bereits jetzt gibt es einige Vorbereitungsmaßnahmen in Form von Schulungen und Trainings, nicht zuletzt im Kundendienstbereich. Wird der Ioniq im gesamten Netz erhältlich sein? Mayr: Das hängt von den Vertriebs- und Servicestandards ab, die sich derzeit in Ausarbeitung befinden.
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Der Ioniq wird den Kunden einen hohen Mehrwert bieten, doch diesen muss man als Händler auch verstehen und vermitteln können. Dieses Auto wird die Marke Hyundai in eine ganz andere Ära führen, die wirklich die Zukunft beschreibt. Europaweit will Hyundai gemäß dem Claim „Modern Premium“ das Markenimage heben. Wie kommen Sie dabei in Österreich voran? Mayr: Aktuell sind die Produkte viel besser als die Reputation unserer Marke. Um diesbezüglich nachzuziehen, treiben wir die Ausstattung unserer Händlerbetriebe mit der neuen Corporate Identity und der neuen Showroom Identity voran. Ein gutes Drittel unserer Organisation hat diese Veränderungen bereits durchgeführt, Ende 2017 sollte der gesamte Prozess abgeschlossen sein. Parallel dazu forcieren wir über unsere Hyundai-Akademie die neue lokale Strategie „Personal Premium“, bei der wir die Kunden als Menschen in den Mittelpunkt stellen. Dieser Tage starten die ersten Aktivitäten und Trainings, die auch Bestandteil einer abschließenden Zertifikation sein werden. Zu dieser Strategie gehört die Einführung eines neuen CRM-Systems? Mayr: Ja, seit 2014 arbeiten wir an unserer eigenen CRM-Lösung. Bis Ende 2016 werden wir all jene Händler, die Motiondata nutzen, und bis Ende 2017 auch alle anderen Vertragsbetriebe damit ausstatten. Somit wird ab 2018 dem gesamten Netz eine durchgängige CRM-Plattform zur Verfügung stehen. Werden alle Betriebe die gewünschte Neupositionierung mitmachen können? Mayr: Wir werden das Bestmögliche tun, um mit möglichst vielen Partnern diese neue Strategie umzusetzen. Realistischerweise wird das aber nicht in allen Fällen gelingen. Dann wird es nötig sein, gemeinsam mit den betroffenen Betrieben eine einvernehmliche Lösung zu finden. • (HAY/MPI)
HANDEL
Grüner Bau auf grüner Wiese Der künftige Standort von Porsche Wels wird nicht nur die erste CO2-neutrale Filiale der Porsche Holding sein: Mit einem Investitionsvolumen von über 10 Millionen Euro handelt es sich auch um eines der größten Autohausprojekte, das heuer in Österreich realisiert wird.
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er oberösterreichische Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer, der Welser Bürgermeister Dr. Andreas Rabl und zahlreiche Spitzenmanager der Porsche Holding: Sie alle kamen am 18. März zur Spatenstichfeier von Porsche Wels. Bis zum Jänner 2017 wird Porsche Inter Auto (PIA) auf einem rund 22.000 Quadratmeter großen Pachtgrundstück im Gewerbegebiet Wels-Ost die bisher an den Standorten Wels-Dragonerstraße (VW, VW Nutzfahrzeuge) und Thalheim (Audi) verteilten Aktivitäten konzentrieren. Zudem wird man als Vollvertragspartner von Škoda fungieren.
Mustergültige Umwelttechnik
Prominenter Spatenstich: Dr. Michael Urban (Porsche Immobilien), Rainer Hodina (PIA), Verbundgeschäftsführer Franz Stöllinger, Dr. Josef Pühringer, Dr. Andreas Rabl, Mag. Johannes Sieberer und Mag. Wilhelm Strigl (ebenfalls Porsche Immobilien, v. l.)
Das hohe (politische) Interesse am Neubau erklärt sich auch durch die beachtliche Investitionssumme: In den vergangenen 20 Jahren habe man über 60 Millionen Euro in die 7 oberösterreichischen PIA-Betriebe investiert, unterstrich Mag. Johannes Sieberer, Geschäftsführer der Porsche Holding, anlässlich des Spatenstichs. Nun folgen mehr als 10 Millionen Euro. Diese fließen laut Sieberer in einen umwelttechnischen Musterstandort: „Porsche Wels wird im laufenden Betrieb das erste CO2-neutrale Autohaus der Porsche Holding sein.“ Dank Solaranlage, Wärmepumpen und automatischer Beschattungssysteme wird man zumindest im Autohaus auf fossile Brennstoffe verzichten können – bis auf Weiteres aber nicht in den rund 1.500 Neu- und 1.000 Gebrauchtwagen, die dort jährlich verkauft werden sollen. • (HAY)
HANDEL
Importchef Max Egger ist seit dem Neustart der Marke im Jahr 1992 für Škoda tätig
„Unsere Bewegung heißt 20.000 plus“ Mit der Studie VisionS zeigt Škoda beim Autosalon Genf, wie ein zukünftiges SUV die erfolgreiche Produktpalette des Unternehmens weiterführen kann. Über seine Erwartungen für 2016 sprachen wir mit Importeursgeschäftsführer Max Egger.
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&W: Im vergangenen Jahr war Škoda mit 21.021 Neuzulassungen und 6,81 Prozent Marktanteil der drittstärkste Pkw-Anbieter. Wo sehen Sie Škoda im Jahr 2016? Max Egger: Wir gehen von einem ähnlichen Markt und ähnlichen Stückzahlen unserer Marke aus. Das heurige Jahr wird mit unserer extrem erneuerten Palette sehr interessant. Wir sprechen daher von einem „Erntejahr“. Dem gegenüber stehen aber die anderen europäischen Märkte, die alle gut funktionieren,
Klare Linien nicht nur beim Fahrzeugdesign: Die neue Corporate Identity wurde bereits bei fast allen Händlern umgesetzt
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sodass wir unser Luxusproblem der vergangenen 3 Jahre mitnehmen werden und produktionsseitig die Kundennachfrage wohl nicht im erwünschten Ausmaß abdecken können. So haben wir beim Superb nicht mutig genug geplant und einige Monate Lieferverzögerung. Beim Octavia sind wir, sofern es sich nicht um Fahrzeuge mit ausgefallener Sonderausstattung handelt, etwas schneller. Der Fabia und die anderen Modelle sind dagegen relativ rasch lieferbar.
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Wo soll sich Škoda mittelfristig am österreichischen Markt einordnen? Ist das Ziel, die Nummer 2 am Markt zu werden, nach wie vor aktuell? Egger: Natürlich ist es unser Ziel, dass wir die Nummer 2 werden – aber ohne selbstmörderische Aktivitäten. Unsere Bewegung heißt daher 20.000 plus, wobei wir aber auch wissen, dass das Wachstumspotenzial bei höchstens 25.000 Einheiten endet. Das ist eine rein wirtschaftliche Überlegung, auch noch höhere Stückzahlen wären theoretisch möglich – doch will man das? Wir haben ein sehr ausgewogenes Verhältnis zwischen den Marktanteilen, der Rentabilität für Hersteller und Händler sowie den für die Kunden wichtigen Wiederverkaufswerten. In den vergangenen beiden Jahren gab es einige Umstrukturierungen im Škoda-Netz. Egger: Ja, wir haben über 20 Prozent des Netzes in den letzten Jahren neu aufgestellt. Innerhalb von 16 Monaten wurden 14 neue Betriebe eröffnet, 8 neue Händler sind hinzugekommen. Parallel haben die bestehenden Händler im Zuge der Einführung der neuen Markenarchitektur neue Schauräume errichtet, wobei dieser Prozess innerhalb der nächsten 3 Monate weitgehend abgeschlossen werde dürfte. Mit 2 weiteren Neubauten, die planerisch so weit fertig sind und innerhalb der kommenden beiden Jahre realisiert werden sollen, wären wir prinzipiell flächendeckend aufgestellt. Am einstufigen Vertriebsnetz halten Sie fest? Egger: Wir prüfen diese Strategie immer wieder und stellen fest, dass wir in Österreich durchaus ein Potenzial von 1.000 bis 2.000 zusätzlichen Verkäufen hätten. Wir würden dazu allerdings 20 zusätzliche Händler benötigen, die durchschnittlich weniger als 100 Fahrzeuge verkaufen. Das machen wir aus Rücksicht auf unsere Partner nicht. • (HAY/MPI)
HANDEL
Premiere in Schönbrunn Als erstes österreichisches Autohaus setzt Motor Village, der konzerneigene Einzelhandelsbetrieb in Wien, das neue Schauraumdesign von Alfa Romeo und Jeep um. Weitere Betriebe werden bald folgen.
Umsetzung bis 2018
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ie Italiener verstehen etwas von der Mode. Das gilt nicht nur für edle Bekleidung, sondern auch für noble Schauräume: Bei den rund 35 österreichischen Vertragshändlern von Alfa Romeo werden künftig jeweils 250 Quadratmeter hochwertiger Ausstellungsfläche zur Verfügung stehen, bei den etwa 40 Jeep-Haupthändlern werden es rund 200 Quadratmeter sein. Zahlreiche Autohäuser vertreten beide Marken – so auch Motor Village in Wien, wo Mitte März mit rund 200 geladenen Gästen sowie unter Anwesenheit des neuen Importchefs Luigi Pennella und des italienischen Botschafters Giorgio Marrapodi die ersten neuen Schauräume eröffnet wurden.
Zwei Marken, ein Stil: Die neue CI von Jeep (l.) und Alfa Romeo zeigt eine ähnliche Handschrift
5 weitere Schauräume werden derzeit umgestaltet, erklärte Netzentwicklungsdirektor Mag. Rainer Fillitz am Rande der Feier: „Weitere 20 Projekte sind in Planung.“ Die nächsten Eröffnungen sind bei den Händlern Czeczelits (Wiener Neustadt), Vogl & Co (GrazSchießstattgasse) sowie Ortner (Villach) geplant. Insgesamt soll die CI-Umstellung der beiden Marken bis Anfang 2018 abgeschlossen werden. Wie hoch die Investitionen sind, hängt auch von den individuellen baulichen Voraussetzungen ab: Motor Village hat für beide Marken rund 280.000 Euro aufgewendet. • (HAY)
Privatimporteur gesucht Abonnenten des Online-Informationsdienstes „AUTO-info4you“ wissen schneller Bescheid. Jüngstes Beispiel: Die bevorstehende Neuordnung des Honda-Imports, die von unserem Schwestermedium europaweit erstmals kommuniziert wurde.
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n sich gilt Honda als Marke mit großer Kontinuität – sei es im Händlernetz, das mehrheitlich aus jahrzehntelangen Partnern besteht, oder in der Mannschaft des Importeurs. Doch in jüngerer Vergangenheit sorgt der Hersteller in immer kürzeren Abständen für Umstrukturierungen. 2013 wurde die österreichische Vertriebsgesellschaft mit Honda Motor Europe verschmolzen, im April 2014 folgte die Zusammenlegung der Aktivitäten in Österreich, Tschechien, der Slowakei und Ungarn. Jetzt will Honda den Pkw-Großhandel überhaupt abgeben: In Österreich und mehreren weiteren europäischen Märkten werden private Importeure gesucht.
Bekenntnis zum Netz Bei Honda betont man, dass die aktuell 40 österreichische Vollvertrags- und 19 Servicepartner umfassende Organisation unverändert erhalten bleiben soll. Den Import von Motorrädern (derzeit 51 Händler)
Der langjährige Honda-Importchef Roland Berger steht vor der bisher einschneidendsten Umstrukturierung
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und Motorgeräten (120 Händler) will der Hersteller überhaupt weiterhin selbst wahrnehmen. Im Händlernetz, das just zu diesem Zeitpunkt mit der Erfüllung der ab 2019 geltenden Minimumstandards beschäftigt ist, hofft man dennoch auf baldige Klarheit. Vorerst gibt es über die zukünftigen Ansprechpartner nämlich nur Gerüchte: Den großen deutschsprachigen Privatimporteuren wird allesamt Interesse nachgesagt, darunter besonders der Emil-Frey-Gruppe aus der Schweiz, die in den vergangenen Jahren ihr internationales Engagement massiv ausgeweitet hat. Selbst ein Markteintritt einer britischen Autohandelsgruppe wird nicht ausgeschlossen. • (HAY)
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HANDEL
Der Aussteiger, der gleich wieder einstieg Was bewegte Alexander Laimer, nach dem Verkauf seiner Betriebe in der Steiermark gleich wieder ein anderes Autohaus zu übernehmen?
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ass Autohändler aus der Branche aussteigen wollen, ist angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen verständlich. Dem einen oder anderen gelingt tatsächlich ein erfolgreicher Verkauf. Dass sich ein derartiger Aussteiger dann entschließt, gleich wieder mit der Pacht eines Autohauses in den Autohandel einzusteigen, hat allerdings Seltenheitswert. Schon vor Jahren hat der steirische VW-Händler Alexander Laimer mit den von seinen Eltern übernommenen Betrieben in Leoben und Knittelfeld die Fühler auch nach Wien ausgestreckt. Mit dem Kauf eines neu gebauten, aber in Konkurs geschlitterten Fiat-Betriebes setzte er sich in Perchtoldsdorf direkt zwischen den VW-Platzhirschen Stipschitz (Maria Enzersdorf) und den Wiener Porsche-Stammbetrieb in Liesing. Als Skoda-Händler, der von der Steiermark aus auch Wiener VW- und Audi-
Kunden bedienen konnte, mischte Laimer 2015 mit 100 Umsatzmillionen in der Oberliga des heimischen Autohandels mit.
Alexander Laimer ist Veränderungen nicht abgeneigt
In Leoben und Knittelfeld ist nun Porsche selbst am Werk
Investitionen in sechsstelliger Höhe Durch den neuen Standort verlagerte sich auch Laimers Privatleben in den Süden Wiens. Die Filiale in Perchtoldsdorf wurde faktisch zur neuen Firmenzentrale. Trotz dieser Übersiedlung kam es niemandem in den Sinn, dass sich Laimer ganz von seiner steirischen Heimat trennen könnte. Außer ein paar Insidern in der Porsche-Zentrale in Salzburg. Die haben bei ihrer Netzplanung stets auch die Unternehmensnachfolge ihrer Vertriebspartner im Auge. Sie klopften daher auch bei Laimer auf den Busch und wollten wissen, wie es in den nächsten zehn Jahren mit seinen steirischen Betrieben weiter gehen wird. Just zu einem Zeitpunkt, als es darum ging, die Vorgaben neuer Standards zu erfüllen. Mit Ausgaben, die sich – wenn überhaupt – erst im Laufe von zehn Jahren
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amortisieren. Laimer stand vor der Wahl, mit mehreren hunderttausend Euro die Standorte aufzurüsten – oder sich von ihnen zu trennen. Wohl wissend, dass für externe Käufer derartige Investitionen wertlos – und für ihn somit zum Fenster rausgeschmissenes Geld sind. „Ich will es meiner Tochter nicht antun, Autohändlerin zu werden“, sagt Laimer (Jahrgang 1963) und entschloss sich gegen wirtschaftlich zweifelhafte Investitionen und die dafür erforderliche Kreditaufnahme samt den damit verbundenen Haftungen – und für den Verkauf seiner steirischen Liegenschaften. Schließlich ist es besser, einen Betrieb frühzeitig zu verkaufen, dafür aber in aller Ruhe und damit zu marktgerechten Preisen, als knapp vor der Pensionierung zu heute nicht abschätzbaren Konditionen. Eine Entscheidung, die den Porsche-Planern einiges Kopfzerbrechen bescherte. Innerhalb des VW-Händlernetzes gab es keinen Partner, der für eine derartige Betriebsübernahme infrage kam – und der das finanziell auch gestemmt hätte. Bei einem externen Verkauf der Betriebe hätte Porsche zur Marktabdeckung dann selbst mit einem Neubau in die von Laimer geschaffene Lücke springen müssen. Wobei ein derartiger Start auf der grünen Wiese erfahrungsgemäß wesentlich teurer kommt als eine Betriebsübernahme. Die allerdings den Nachteil hat, von der Zustimmung der Wettbewerbsbehörden abhängig zu sein. Porsche entschloss sich, das Risiko einzugehen. Um es so klein wie möglich zu halten, wurde ein sogenannter Asset-Deal vereinbart. Gekauft wurden nur die steirischen Vermögenswerte der Laimer Ges.m.b.H., nicht aber das Unternehmen selbst. Sollte die Übernahme scheitern, wäre das auch kein Problem gewesen. „Dann hätte ich dort noch eine Zeit weiter gemacht“, sagt Laimer. So konnten sich die Salzburger auf Laimers Zusage verlassen. Letztlich gab es gegen die weitere Expansion der Porsche-Gruppe keine Einwendungen – die steirischen Laimer-Beschäftigten hatten lediglich einen neuen Arbeitgeber. Laimer musste sich nun überlegen, wie es mit seiner „Zentrale“ in Perchtoldsdorf weiter geht. Expansionsmöglichkeiten gab es vor Ort keine – und Käufer waren für diesen Standort nicht in Sicht. „Eigentlich wollte ich mich auch noch nicht zur Ruhe setzen.“ So bekam er aus Salzburg den Tipp, dass in Liezen neue
HANDEL
Schön herausgeputzt präsentiert sich das ehemalige Autohaus Berger in Liezen
Aufgaben auf ihn warten würden. Dort hatte sich Hermann Berger vor drei Jahren aus dem Kfz-Tagesgeschäft zurückgezogen. Die operativen Gesellschaften wurden zwischen seinen beiden Kindern aufgeteilt. Gabriele erhielt als 35-Jährige mit der Autohaus Liezen GmbH das Kerngeschäft des kleinen VW-Imperiums, ihr jüngerer Bruder Hermann jun. die Hermann Berger GmbH in Großreifling mit einem großen Lackzentrum und drei weiteren VW- und Audi-Standorten. Die Autohaus Berger GmbH und deren Liegenschaften verblieben beim Senior.
Das Problem mit der Betriebsübergabe Beide Jung-Berger haben einige Zeit Porsche-Luft geschnuppert. Der Junior als Kfz-Techniker im Kundendienstbereich, die Schwester fünf Jahre im Marketing. Beide waren bereits einige Jahre vor der Betriebsübergabe unter den Fittichen des Vaters in der Geschäftsführung – somit eine ideal geplante familiäre Unternehmensnachfolge. Die doch nicht so klappte, wie es sich der Firmengründer vorgestellt hatte. Bereits die Bilanz der Autohaus Liezen GmbH des Jahres 2014 zeigte den Porsche-Leuten Handlungsbedarf. Der Umsatz war von 35,1 Millionen auf 26,6 Millionen Euro zurückgefallen, die Kosten konnten nicht schnell genug gesenkt werden, das Jahresergebnis drehte sich von einem knappen Plus auf minus 636.708,42 Euro. Die stattliche Eigenkapitalquote schrumpfte von 30 auf 18,2 Prozent. Dem Unternehmen machten vor allem Absatzprobleme im Neu-
wagengeschäft zu schaffen – was bei Kfz-Importeuren naturgemäß nicht gern gesehen wird. Vor allem, wenn in der realistischen Bilanz-Prognose „mit einem weiteren Rückgang der Autoverkäufe gerechnet wird“. Offenbar waren die väterlichen Schuhe der Tochter im rauen Autogeschäft um eine Nummer zu groß. „Einer hat gesucht und einer hat gefunden“, bringt Berger senior die nunmehrige Verpachtung der Autohaus Liezen GmbH an die Laimer GmbH auf einen kurzen Nenner. „Wir wollen Sie informieren, dass der Betrieb Autohaus Liezen (Standort Liezen) mit 13.02.2016 an Alexander Laimer verpachtet ist“, wurde den Kunden am 28. Jänner mitgeteilt. Seither wurden die 54 übernommenen Mitarbeiter auf 62 aufgestockt. „Bis Jahresende können es auch schon 80 sein.“ Laimer sieht für die nächsten zehn Jahre für sein neues FünfMarken-Autohaus durchaus Entwicklungschancen – und zwar nicht nur im Ennstal.
Alle Konzernstandards erfüllt Neben seinem Vertrauen in das Laimersche Managementtalent hat sich Berger auch finanziell abgesichert. Mit einer Jahrespacht im Voraus und einer Bankgarantie für zwei weitere Jahre. Dafür profitiert Laimer davon, dass der Betrieb ISO-zertifiziert ist und alle Konzernstandards erfüllt. So braucht er in Liezen in den nächsten Jahren keine nennenswerten Investitionen zu finanzieren. Den Erlös aus dem Verkauf seiner Betriebe in Leoben und Knittelfeld kann er somit ertragreicher als in Autohaus-Standards investieren. Berger profitiert anderseits davon, dass die Verluste der Autohaus Liezen GmbH in den nächsten Jahren nicht weiter an der Substanz zehren. Sollte der Betrieb nicht aus den roten Zahlen rauskommen, ist das künftig nur das Problem für Laimer als Pächter – und nicht mehr das Problem seiner Tochter Gabriele. Befreit von den Mühen des Autoverkaufs und ohne finanzielle Sorgen wird sie sich möglicherweise wieder ihren ursprünglichen Leidenschaften – Design und Architektur – widmen. Zwischenzeitig kann sie sich überlegen, ob sie in zehn Jahren als Nachfolgerin von Laimer erneut in die Autobranche einsteigen will. • (KNÖ)
HANDEL
Ulf Pfeifer, Roman Still, Albert C. Still und Markus Kruis (v. l.) bilden den Vorstand der in Augsburg ansässigen AVAG
Der Lohn der harten Arbeit Vom zentralen Stromeinkauf bis zum professionellen Gebrauchtwagenmanagement: Die AVAG optimiert alle Details in ihren mittlerweile 147 Autohäusern. Im vergangenen Wirtschaftsjahr wurde das von Albert Still senior aufgebaute Unternehmen dafür mit neuen Rekorden belohnt. Von Philipp Hayder röße allein ist kein Erfolgsgarant. Doch wenn ein Konzern so effizient und professionell geführt wird wie die AVAG, stellen sich auch in einem fordernden Marktumfeld die gewünschten Ergebnisse ein. Im Wirtschaftsjahr 2014/15 gelang es der „StillGruppe“, den Umsatz vom bisherigen Höchststand von 1,37 Milliarden Euro auf 1,57 Milliarden zu steigern. Parallel wurde das Ergebnis um gut 13 Prozent auf 22,7 Millionen Euro verbessert, die operative Umsatzrendite wuchs von 1,1 auf rund 1,4 Prozent.
Konsequente Strategie „Die gute Entwicklung basiert vor allem auf der konsequenten Umsetzung unserer Optimierungsstrategie“, sagen die Vorstandssprecher Roman und Albert C. Still: „Im Fokus stehen die Weiterentwicklung jedes einzelnen Standortes, eine strikte Markentrennung in den Betrieben vor Ort sowie kontinuierliche Qualifizierungen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“ Diese zupackende Führungskultur hatte bereits der nunmehrige Aufsichtsratsvorsitzende Albert Still senior vorgelebt: Auf jedes Detail wird geachtet, die Konzernleitung hält stets Kontakt zur Verkaufsfront, gleichzeitig wird jedoch den vor Ort tätigen Entscheidungsträgern aber viel Eigenverantwortung zugestanden.
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Die stete Aufwärtsentwicklung der Verkaufszahlen bestätigt die Strategie der AVAG: Während im Wirtschaftsjahr 2013/14 exakt 45.624 Neufahrzeuge abgesetzt wurden, waren es zuletzt 48.475 Stück. Der Gebrauchtwagenverkauf stieg von 40.063 auf 47.922 Einheiten, die Werkstattumsätze konnten von 311 auf rund 350 Millionen Euro gesteigert werden. Zu diesen Zahlen trägt längst nicht nur die traditionelle Hauptmarke Opel bei. Auch Ford, Toyota, Lexus, Nissan, Hyundai, Kia, Honda, Subaru, Suzuki, Dacia, Peugeot, Citroën, Alfa Romeo und Volvo setzen zumindest an einigen Standorten auf die AVAG.
„Grundsätzlich expansionsbereit“
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Aufsichtsratschef Albert Still senior kann mit der Arbeit der nachfolgenden Generation vollauf zufrieden sein
Breites Markenportfolio
AUTO & Wirtschaft • APRIL 2016
In Österreich ist der Konzern für Opel, Ford, Kia und Nissan tätig. Mit einer Steigerung von 4.498 auf 4.898 Neufahrzeuge (dies entsprach 2,32 Prozent des gesamten Neuwagenmarktes) sowie von 4.918 auf 5.325 Einheiten konnte im vergangenen Jahr das internationale Wachstum mitvollzogen werden. Ob zu den 19 Standorten bald weitere heimische Autohäuser hinzukommen? Albert C. Still will das zumindest nicht ausschließen: „Wir sind weiterhin grundsätzlich expansionsbereit, wobei unsere Entscheidung aber immer von den jeweiligen Angeboten abhängt.“ •
51 Tochterfirmen mit 147 Filialen in Deutschland, Österreich, Ungarn, Kroatien, Serbien und Polen machen die AVAG zu einer der europaweit größten Autohandelsgruppen
Erfolgreiche Gegenwart Vielversprechende Zukunft
Vor 24 Jahren ist Hyundai in Österreich gestartet. Mittlerweile gehören wir verlässlich zu den 5 stärksten Herstellern am österreichischen Markt. 2015 haben wir mit 6,8 Prozent einen neuen Rekordmarktanteil erzielt. Doch das Beste kommt erst! Der neue Tucson begeistert Kunden im wachsenden Segment der kompakten SUVs. Der H350 setzt Maßstäbe im Nutzfahrzeugsegment und erschließt unseren Händlern das wichtige Gewerbegeschäft. Der ix35 FCEV ist das erste in Serie produzierte Brennstoffzellen-Elektrofahrzeug der Welt und bereits in über 10 Exemplaren auf den österreichischen Straßen unterwegs. Jetzt bringen wir mit dem IONIQ das weltweit erste Auto mit 3 alternativen Antriebssystemen auf den Markt: Ab Herbst werden die Hybridvariante und das rein elektrisch betriebene Modell in Österreich erhältlich sein, später wird ein Plug-in-Hybrid folgen. Ob Sie bereits Partner von Hyundai sind oder Interesse daran haben, unser Netz zu verstärken: Ihre Volumen- und Ertragschancen standen noch nie besser als jetzt. Setzen Sie gemeinsam mit uns einen weiteren Schritt in eine erfolgreiche Zukunft!
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i40 Tucson
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HANDEL
Schon vor einigen Jahren statteten Ing. Alfred Stadler (l.) und Hansjörg Mayr (beide Denzel) China Besuche ab; hier mit dem BYD Tang
Der lange Marsch nach Österreich
Das Auto des Jahres 2016 in China: Geely Borui
Auf 2005 war es nur eine Ankündigung, 2017 könnte es Realität sein: Die ersten wettbewerbsfähigen Geely-Modelle mit einem attraktiven Preis und üppiger Basis-Ausstattung könnten in Österreich erhältlich sein. Pierre Leclercq, Designchef von Great Wall Motors, auf der Auto Shanghai 2015 mit dem Concept B
Von Dr. Michael Sikora
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Li Shu Fu, Eigentümer von Volvo, London Cab und Geely
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ch erinnere mich noch an die Diskussion auf dem Grazer Automobilforum 2003. Damals meinte Prof. Jürgen Stockmar, der legendäre Team-Leader des Audi quattro Racing Teams und spätere Magna-Vorstand: „Die chinesischen Autobauer brauchen noch mindestens 15 Jahre, bis sie technologisch auf unserem Marken-Niveau sind.“ 12 Jahre später wurde im November 2015 auf der Autoshow in Kanton von einer 22-köpfigen Journalisten-Jury das China-Auto der Jahres aus den Finalisten Mercedes-Benz Maybach S-Klasse, Jaguar XE und der China-Marke Geely mit dem Modell Borui ausgewählt. Gewonnen hat zum ersten Mal die chinesische Marke: Die Geely-Limousine der gehobenen Mittelklasse mit erkennbarem Volvo-Design und moderner Technologie hat überzeugt. Die Jury war sich einig, dass der Borui es mit einem Hyundai-Europa-Modell aufnehmen kann. Li Shu Fu, der Eigentümer von Geely, verfolgt seit zehn Jahren das Ziel, Geely als erste anerkannte
AUTO & Wirtschaft • APRIL 2016
China-Marke in der DACH-Region zu positionieren. Schon auf der IAA 2005 verkündete er den Plan, Geely-Autos nach Westeuropa zu exportieren. Ein Jahr später war die chinesische Marke, die Autobesitzer glücklich macht (denn Ji Li bedeutet glücksverheißend) wieder der erste Aussteller auf der Detroiter Motorshow. 2008 äußerte der GeelyChef gegenüber der Ford Motor Company sein Interesse am schwedischen Autohersteller Volvo und wurde abgewunken.
Aufstieg begann durch die Übernahme von Volvo Li Shu Fu bliebt hartnäckig und war 2010 am Ziel: Für 1,8 Milliarden US-Dollar übernahm Geely die schwedische Traditionsmarke. Seine Vorliebe für Automarken der nördlichen Hemisphäre machte den Geely-Boss zwei Jahre später zum Eigentümer einer weiteren Auto-Ikone, nämlich der London Taxi Company.
HANDEL
Geely hat in den vergangenen fünf Jahren viel von Volvo Engineering und schwedischem Design gelernt und auch Peter Holbury, Ex-Designchef von Volvo, motiviert, in der Gruppe die Marke zu wechseln. Unter seiner Federführung entsteht eine Plattform, die sowohl Volvo- als auch Geely-Pkws bedient. Holbury lässt es sich auch nicht nehmen, die neuen Europa-Modelle von Geely auf internationalen Automessen vorzustellen, so zum Beispiel im Vorjahr auf der Auto Shanghai den Geely Borui GC9. 2015 verkaufte Geely weltweit 542.000 Fahrzeuge, Volvo 503.000. Aktuell sucht der Geely-Chef einen
2008 entsprachen die Spaltmaße des BYD F3DM Plug-in-Hybrid noch nicht den europäischen Vorstellungen
Standort für sein Europa-Hauptquartier und für ein Forschungs- und Entwicklungszentrum. Vor 12 Jahren gab es in China noch über 100 lokale Autobauer, einige von ihnen dümpelten mit großen Plänen in einer Lagerhalle mit Fotokopierer und Blaupausen dahin, andere wie der Newcomer BYD hatten 2004 schon eine „Copy-and-paste-Entwicklungsabteilung“. Bei einem Rundgang im R&D-Center von BYD in Shenzhen 2007 und der Probefahrt mit dem ersten Plug-in-Hybrid F3DM-Vorserienmodell, optisch ein abgekupferter Toyota Corolla, waren verbaute Materialien im Innenraum, Verarbeitungsqualität und Spaltmaße für einen europäischen Importeur unbefriedigend.
Deutlich bessere Qualität als vor einigen Jahren Doch schon ein Jahr später wurde die österreichische Delegation beim Besuch von GWM Great Wall Motors in Baoding angenehm überrascht: ein professioneller Empfang, ein moderner Motorenprüfstand im F&E-Center und Spaß am Race-Track in der Steilkurve. Obwohl die vorgestellten Kompaktmodelle damals nicht das Gütesiegel des Mehrmarken-Importeurs erhielten, war allen deutlich: GWM ist ein ernstzunehmender Hersteller, der seinen Weg gehen und eine Tages auch in Westeuropa Fuß fassen wird. Ende 2015 war es klar: die „Big Three“ Geely, Great Wall Motors und der EV/Hybrid-Pionier BYD folgen
mit ihrer Strategie „Mehr Ausstattung und Komfort für weniger Geld“ dem Erfolgsmodell der Japaner in den 1970er-Jahren und ihren koreanischen Kollegen in den 1990ern. Alle drei chinesischen Fahrzeugbauer haben ihre Modelle in Sachen Sicherheit, elektronische Assistenten, Komfort, Motorenleistung und Verbrauch aufgerüstet.
Der „große Sprung“ ist gelungen Der „große Sprung nach vorn“, weg von den einstigen Copy-and-paste-Modellen hin zu ausgereiften Fahrzeugen mit Europa-Importpotenzial, ist gelungen.
2009: Besuch bei Great Wall Motors durch Denzel-Manager Gregor Strassl (l.) und Michael Röck
Auto Shanghai 2015: Peter Holbury stellt den Geely Borui GC9 vor
Einige Modelle sind heute schon in der SUV-Mittelklasse einer großen deutschen Marke ebenbürtig. Der GWM Haval H6 Coupe oder der H7 bzw. H8 stoßen inzwischen in Segmente vor, wo bis dato keine chinesische Marke gekauft wurde. In Sachen Elektro-Mobilität hat BYD den deutschen Mitbewerb in China dank üppiger staatlicher Förderungen klar überholt – „leap frogging“ nennt man das.
Henry Li, seinerzeitige Vorstandschef von BYD, mit Ing. Alfred Stadler (damals DenzelChef)
AUTO & Wirtschaft • APRIL 2016
Spannung vor der Beijing Motorshow BYD hat seit 2014 mehr als 80.000 Elektro- und Hybridmodelle verkauft und sammelt wertvolle (Kunden-)Erfahrung für die Entwicklung neuer Modelle. Unter den Big Three mit Europa-Ambitionen ist der Geely-Chairman Li Shu Fu am weitesten: Den Euro6-Motor kann er von Volvo übernehmen, der kommt aus dem eigenen Haus. Die Notwendigkeit, GeelyAutos mit „schadstoffarmen Selbstzündern“ auszustatten, hat dankenswerterweise der deutsche Platzhirsch hinfällig gemacht. Vor dem Großereignis der Beijing Motorshow Ende April – „AUTO & Wirtschaft“ wird vor Ort sein und live berichten – wurden große europäische MarkenImporteure auf eine spannende Pressekonferenz von Geely und Herrn Li eingestimmt … •
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„Schlussendlich entscheidet der Kunde mit dem Kaufvertrag, wer die besten Autos baut“,
MANAGEMENT
sagt Dr. Dieter Zetsche (Daimler) auf Seite 29
„Die Autohäuser erhalten ein Instrument, das alle Risiken beim GW-Kauf kalkulierbar macht“, meint Dr. Franz F Gugenberger (carplus) auf Seite 41
Doppler: bestes Jahr der Unternehmensgeschichte Wie das in Wels beheimatete Unternehmen Doppler Mineralöle mitteilt, habe man 2015 „das beste Jahr der Unternehmensgeschichte“ verbuchen können. 2015 verkaufte Doppler im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent mehr Treibstoffe an seinen Tankstellen – gesamt knapp 800 Millionen Liter. Auch 28 Millionen Liter Heizöl (+23 Prozent), 674 Tonnen Erdgas (CNG, +11,5 Prozent) und 18 Tonnen Flüssiggas (LPG, +22,5 Prozent) wurden abgesetzt. Doppler hat aktuell 238 Tankanlagen unter den Marken Turmöl(168), BP (68) und Awi (12).
AVL: mehr Mitarbeiter und höherer Umsatz Wie AVL bekannt gab, erwirtschaftete das Unternehmen 2015 einen Umsatz von 1,27 Milliarden Euro und verbuchte damit ein Umsatzwachstum von rund 10 Prozent. Die Mitarbeiteranzahl am Firmensitz in Graz stieg laut Firmenchef Helmut List (B.) auf 3.450 Beschäftigte (2014: 3.220), weltweit sind nun 8.050 (2014: 7.470) Personen bei AVL tätig. Wie das Unternehmen mitteilt, habe sich die Plattform von mobilen Messsystemen, die „Real Driving Emissions“ misst, als größtes Potenzial für zusätzliches Wachstum erwiesen.
Santander: Plus bei Umsatz und Gewinn Auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr blickt die Österreich-Tochter der Santander Consumer-Bank zurück: Die Kundenverträge stiegen laut Olaf Peter Poenisch, Vorsitzender der Geschäftsführung, im Vergleich zum Vorjahr um 41.300 auf knapp 390.000. Der Umsatz der Bank erhöhte sich um 173 Millionen Euro auf 1,25 Milliarden Euro. Der größte Teil des Neugeschäfts entfiel auf die Produktsparte Kfz-Kredite und Leasing (717 Millionen Euro). Ein deutliches Plus verzeichnete die Bank beim Gewinn (34 Millionen Euro).
Faber neuer Generalvertreter von Hepco & Becker Die Faber-Gruppe übernahm kürzlich die Generalvertretung des deutschen Motorradzubehörherstellers Hepco & Becker. „Wir erweitern damit das Sortiment um Zweirad-Gepäcklösungen“, sagt Geschäftsführer Josef Faber. Motorradgepäcksysteme, Werkzeugkoffer oder Schutzteile für mehr als 700 Motorradmodelle aller Marken umfasst das Sortiment des Unternehmens, das zukünftig flächendeckend in Österreich bei rund 70 eingetragenen Händlern erhältlich sein soll.
Autostandort in Traboch zu haben Autohändler, die einen neuen Service- oder Verkaufsstandort in der Steiermark suchen, könnte diese Nachricht interessieren: Im Gewerbepark Traboch ist die ehemalige DAFNiederlassung entweder zu kaufen oder zu mieten. Die Liegenschaft hat eine Gesamtfläche von 11.000 m2, das Gebäude mit Werkstätte, Lager, Büro- und Sozialräumen bietet auf zwei Geschoßen eine Nettonutzfläche von 1.456 m2. Das Gelände liegt an der Pyhrnautobahn (A9) bzw. an der B113. Anfragen an Dr. Helmut Steinbrugger: 0664 153 53 00.
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Dieter Scheuch
Strich durch die Rechnung Die jüngste Kraftfahrgesetz-Novelle brachte spürbare Verschärfungen bei der Verwendung von Mobiltelefonen während einer Autofahrt. Auch das Schreiben und Lesen von SMS und Surfen im Internet sind zukünftig verboten. Mittlerweile zählt Ablenkung am Steuer zu den häufigsten Unfallursachen. Dennoch setzen Hersteller auf immer mehr digitale Anwendungen. Der Connected-Car-Hype macht das Auto zum rollenden Computer, dessen zumeist zentral am Armaturenbrett platzierter Bildschirm Lenkern eine Vielzahl von Informationen, aber auch jede Menge Ablenkung liefert. Technikverspielte Konstrukteure sollten aber bedenken, dass ihnen die Gesetzeshüter in Zukunft mit neuen Verboten einen Strich durch die Rechnung machen könnten.
MANAGEMENT
Ohne Auto geht gar nix Der alljährlich durch eine Studie untermauerte „Mobilitätsbarometer“ der VAV Versicherung zeigt: Ohne Auto geht es nicht.
L
andesweit wurden auch heuer wieder 1.000 Personen interviewt. Demnach nützen 71 Prozent der Befragten mindestens einmal wöchentlich den Pkw. Von den Männern sind es unverändert zum Vorjahr 80 Prozent, die sich häufig hinter das Lenkrad setzen. Aktuell steigen bundesweit 63 Prozent der Frauen regelmäßig in den Wagen (2015: 67 Prozent). „Das Auto ist Verkehrsmittel Nr. 1 in Österreich, und das wird auch in Zukunft so bleiben“, sagt Dr. Norbert Griesmayr, Generaldirektor der VAV, „Österreicherinnen und Österreicher schätzen die individuelle Mobilität und sie wollen diese auch.“
90 Prozent der Befragten nutzen das Auto zum Einkaufen, 86 Prozent für Freizeitaktivitäten Dr. Norbert Griesmayr, Generaldirektor VAV Durchschnittlich 71 Prozent der Österreicher fahren regelmäßig Auto
Veränderungen beim Nutzungsverhalten Wie aus der Studie hervorgeht, wurde eine Veränderung des Verhaltens beim Autofahren registriert: „Bei genauer Betrachtung der Ergebnisse ist zu sehen, dass Verschiebungen der Autonutzung zwischen Arbeit und Freizeit, Stadt und Land, jüngeren und älteren Menschen, die bereits in den Vorjahren zu bemerken waren, an Tempo und Vehemenz gewinnen. Während zum Beispiel die Altersgruppen der 31- bis 60Jährigen und über 60-Jährigen ihre Fahrgewohnheiten beibehalten, setzen viele der 18- bis 30-Jährigen weniger stark auf das Kfz“, so Griesmayr. Eine völlig konträre Entwicklung zeige das Nutzungsverhalten von Pkws in der Stadt und auf dem Land. In Gemeinden bis zu 5.000 Einwohnern stieg der Anteil der Vielfahrer binnen Jahresfrist von 74 auf 79 Prozent. Städte bis zu 50.000 Einwohnern verzeichnen hingegen einen deutlichen Rückgang von 79 auf 69 Prozent. In Ballungsräumen mit mehr als 50.000 Einwohnern ist der Anteil der Vielfahrer mit 70 Prozent
(nach 67 Prozent im Vorjahr) leicht gewachsen – mit Ausnahme von Wien, wo derzeit nur mehr 59 Prozent (2015: 69 Prozent) mindestens einmal pro Woche das Auto für Fahrten verwenden. Bei den relevanten Kosten ist Kraftstoff für 50 Prozent der Befragten immer noch der wichtigste Kostenfaktor. Die Faktoren Reparatur/Service spielen 2016 für 49 Prozent (2015: 40 Prozent), Steuern und Abgaben für 38 Prozent (2015: 30 Prozent) eine entscheidende Rolle. • (DSC)
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VW ist weiterhin Bestandskaiser, BMW weist unter den führenden Marken die höchsten Zuwächse auf und das Burgenland ist das Bundesland mit der höchsten Fahrzeugdichte: Diese Erkenntnisse gehen aus der aktuellen Pkw-Bestandsstatistik hervor. Von Philipp Hayder
Die Grundlage aller Geschäfte P
er 31. Dezember 2015 waren in Österreich exakt 6.545.818 Fahrzeuge zum Verkehr zugelassen. Dies entsprach einem Plus von 1,2 Prozent. Der PkwBestand wuchs parallel um 1,1 Prozent auf 4.748.048 Stück. Ein Grund zur Zuversicht für die Branche?
Zuwächse bei Alternativantrieben Nach wie vor gering ist der Bestandsanteil alternativ angetriebener Fahrzeuge. Am 31. Dezember 2015 waren hierzulande 5.032 rein elektrische Pkws zugelassen (was freilich einem eindrucksvollen Plus von beinahe 49 Prozent entsprach), außerdem gab es 2.475 reine und 2.300 bivalente Erdgasfahrzeuge. Schon deutlich weiter verbreitet waren Benzinhybride (14.785 Stück, plus 21 Prozent), Plug-in-Hybride (1.463 Stück, plus 101 Prozent) und Dieselhybride (1.977 Stück, plus 82 Prozent). Auf die Elektrifizierung müssen sich Werkstätten also zumindest mittelfristig einstellen. Dass technologische Trends bei den Neuzulassungen aber nur langsam den Gesamtbestand beeinflussen, zeigt ein Blick auf die Altersstruktur des Fuhrparks: Der Anteil jener Pkws, die über 10 Jahre alt sind, stieg 2015 von 37,7 auf 38,7 Prozent.
Große regionale Unterschiede Nicht unbedingt, denn der statistische Motorisierungsgrad ist gesunken: Ende 2015 kamen statt 547 nur mehr 546 Pkws auf 1.000 Einwohner. Zurückzuführen war dies vor allem auf einen massiven Rückgang der Fahrzeugdichte in Wien. Hier sank die PkwDichte von 381 auf 373 Fahrzeuge pro 1.000 Einwohnern – ein Phänomen, das auf die Kombination eines gut ausgebauten öffentlichen Verkehrsnetzes mit einer notorisch autofeindlichen städtischen Verkehrspolitik und einer ausgeprägten Zuwanderung sozial schwacher Schichten zurückzuführen sein dürfte. In den anderen Bundesländern war der Motorisierungsgrad dagegen stabil oder sogar leicht steigend. Das Burgenland lag mit 641 Pkws pro 1.000 Einwohnern an der Spitze, gefolgt von Niederösterreich (628), Kärnten (616), Oberösterreich (609), der Steiermark (586), Salzburg (546), Vorarlberg (526) und Tirol (521).
Knapp 42.000 „verschwundene“ Autos Ein aufschlussreiches Detail hält die Statistik noch parat: Nur 266.832 per Jahresende im Bestand befindliche Pkws wurden 2015 erstmals zugelassen. Die Differenz zu den offiziell 308.555 Neuzulassungen zeigt, welchen Einfluss Fahrzeugexporte auf den heimischen Markt haben. •
Klare Verhältnisse im Markenranking Betrachtet nach Marken, wies VW 2015 mit 978.479 Stück (plus 1,1 Prozent) neuerlich den bei Weitem
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höchsten Pkw-Bestand auf. Dahinter lagen Audi, Opel, Ford und BMW. Die Bayern konnten ihren Bestand um 4,3 Prozent auf 254.365 Pkws ausbauen und waren somit unter den 10 stückzahlstärksten Marken der Anbieter mit dem größten Zuwachs. Sowohl Skoda als auch Mercedes-Benz, Renault, Peugeot und Toyota blieben hinter BMW zurück.
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MANAGEMENT
Wer hat das Service-Potenzial? Marke Importorganisation Abarth Alfa Romeo Aston Martin Audi Bentley BMW Bugatti Cadillac Chevrolet Citroën/DS Dacia Daihatsu Ferrari Fiat* Ford Honda Hyundai Infiniti Isuzu Jaguar Jeep Kia Lada Lamborghini Lancia Land Rover Lexus Lotus Maserati Mazda McLaren Mercedes-Benz MG Rover Mini Mitsubishi Morgan Nissan Opel Peugeot Porsche Renault Rolls-Royce Rover Seat ** Škoda smart SsangYong Subaru Suzuki Tesla Toyota Volvo VW
Bestand Bestand Werkstatt- Autos/ 31.12.2015 2014 verträge Werkstatt 2015 1.403 37.514 428 357.234 501 254.401 21 1.193 37.370 131.821 46.794 8.548 1.478 152.935 279.103 47.307 119.228 177 2.036 9.470 19.809 87.912 1.468 226 12.073 15.738 3.987 671 1.021 166.194 12 238.525 1852 23.219 55.175 417 79.991 320.216 198.871 21.778 213.816 416 5.804 163.941 241.245 16.990 2.343 18.317 96.083 684 176.375 56.396 978.479
1.227 38.618 400 349.925 472 243.815 18 1.236 39.165 131.754 40.205 9.443 1.439 153.121 276.174 49.025 111.757 166 1.853 9.275 17.802 82.190 1.476 209 12.615 14.683 3.740 649 922 169.933 14 234.463 1813 21.308 56.183 393 78.673 326.194 201.319 20.202 216.368 412 6.433 157.575 231.687 16.838 2304,00 18.654 95.402 210 180.174 55.259 967.881
27 95 2 226 1 64 1 4 92 127 177 39 3 153 199 58 157 1 75 15 66 116 42 1 65 31 11 1 10 131 1 91 23 50 108 1 126 204 169 13 188 1 23 152 182 50 35 88 146 3 167 50 274
51,96 394,88 214,00 1580,68 501,00 3975,02 21,00 298,25 406,20 1037,96 264,37 219,18 492,67 999,58 1402,53 815,64 759,41 177,00 27,15 631,33 300,14 757,86 34,95 226,00 185,74 507,68 362,45 671,00 102,10 1268,66 12,00 2621,15 80,52 464,38 510,88 417,00 634,85 1569,69 1176,75 1675,23 1137,32 416,00 252,35 1078,56 1325,52 339,80 66,94 208,15 658,10 228,00 1056,14 1127,92 3571,09
Autos/ Werkstatt 2014 45,44 406,51 200,00 1548,34 472,00 3809,61 18,00 309,00 425,71 1037,43 227,15 242,13 479,67 1000,79 1387,81 845,26 711,83 166,00 24,71 618,33 269,73 708,53 35,14 209,00 194,08 473,65 340,00 649,00 92,20 1297,20 14,00 2576,52 78,83 426,16 520,21 393,00 624,39 1598,99 1191,24 1554,00 1150,89 412,00 279,70 1036,68 1273,01 336,76 65,83 211,98 653,44 70,00 1078,89 1105,18 3532,4
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Die „AUTO-Information“ hat die Anzahl der Werkstatt-Standorte der einzelnen Automarken dem in Österreich zugelassenen Fuhrpark gegenübergestellt. Die Analyse bringt interessante Erkenntnisse. Von Dr. Nikolaus Engel
D
ie Tabelle links ermöglicht unseren Lesern, ihre Chancen auf Servicegeschäfte bei den einzelnen Automarken mit Zahlenmaterial zu unterlegen oder auch mit dem eigenen Kundenstock zu vergleichen: egal ob sie selbst Teil des Netzes sind oder aufgrund ihrer Ausbildung als freie Werkstatt auf eine bestimmte Marke „eingeschossen“: Die meisten Kunden haben – das muss betont werden – rein statistisch die Marken BMW und VW. Die Reihung im Detail enthält die Ausgabe 2313 der „AUTO-Information“ vom 1. April 2016. Doch viel wichtiger als das mögliche Reparaturpotenzial – vor allem bei „Freien“ – ist, dass die Ausrichtung des Betriebs der Reparatur- und Fehlersuchkompetenz entspricht.
Kompetenz und Reparaturvolumen im Einklang Generell sind einerseits die durch den Verkauf entstandene Kundenbeziehung, die im Idealfall weitergepflegt wurde, aber auch die Zufriedenheit mit der Werkstattleistung ausschlaggebend für das Volumen und den Grad der Werkstattauslastung. Denn darüber sollte sich jeder – Markenhändler oder nicht, autorisierter Werkstattpartner oder „Freier“ – im Klaren sein: Die Abstimmung der Kunden erfolgt mit den Füßen bzw. Rädern. War der Kunde zufrieden, kommt er wieder – oder, was heute schnell einmal, auch bei einer scheinbaren Kleinigkeit, passieren kann: Er war nicht zufrieden und sein Auto rollt in eine andere Werkstatt. An mangelnder Auslastung, die am Jahresanfang bei zahlreichen Betrieben, speziell im städtischen Raum, spürbar war, sind Faktoren beteiligt, an denen der Kfz-Betrieb kaum etwas ändern kann wie die geringe Fahrleistung, die die Intervalle, in denen die Werkstatt aufgesucht wird (sieht man von der „Pickerl“-Überprüfung ab), verlängert. Aber auch die finanzielle Austrocknung der Kundschaft, deren Ursachen vielschichtig sind, spüren viele. Dass das Automobil – wie übrigens auch das Zweirad im urbanen Raum – geringeren Stellen- und für den Kunden oftmals abgesunkenen Nutzwert hat, weil weitere Kostenbelastungen in Form von Parkgebühren oder Strafzetteln entstehen, ist ein Faktum, das für die Planungen der Werkstattkapazität der Zukunft in Städten bestimmend sein dürfte. Arbeit bleibt den Mechanikern auch künftig in der Stadt – und überall dort, wo permanent miserabler werdende Straßen Fahrwerksreparaturen unumgänglich machen. •
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MANAGEMENT
Die Suche nach der letzten Nische Jeder Bereich, der profitable Verkäufe verspricht, wird beackert: Das zeigte sich in Genf, wo aber auch viel Massenware und alternative Angebote zu sehen waren. Von Dr. Nikolaus Engel, Philipp Hayder und Mag. Heinz Müller
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s war der erste große Autosalon seit dem Bekanntwerden des VW-Skandals: Und auch wenn es nicht jeder zugab – die Sache mit den Malversationen beim größten europäischen Autohersteller war das beherrschende Thema in Genf. Dass das Interesse an Autos ungebrochen groß ist, zeigte sich auch bei den Besucherzahlen: 687.000 Menschen kamen, um 0,7 Prozent mehr als 2015. Jeder 100. reiste übrigens aus Österreich an. Wir haben in Genf wieder Dutzende Branchenvertreter aus Österreich getroffen und mit zahlreichen internationalen Managern gesprochen.
Sergio Marchionne, Vorstandschef von FCA
das Wichtigste.“ Mit zum Wachstum beitragen soll eine Ausweitung der Produktpalette.
„Wir dürfen das nicht vermasseln“ Eigentlich hätte Fiat Chrysler Automobiles in der bis 2018 reichenden Strategie mehr Verkäufe im derzeit kriselnden Südamerika und niedrigere Stückzahlen im Boom-Markt USA vorhergesehen: „Solange sich die Dinge weiterhin in die aktuelle Richtung entwickeln, selbst wenn es dabei Unterschiede von Region zu Region gibt, werden wir aber unsere Gesamtziele erreichen“, sagt CEO Sergio Marchionne. Allerdings hat das starke US-Geschäft Auswirkungen auf die Modellpläne: Priorität haben aktuell SUVs und Pick-ups, während sich das immer wieder versprochene internationale Comeback der Marke Alfa Romeo verzögert. Zumindest die Giulia werde aber wie angekündigt eingeführt, verspricht Marchionne und unterstreicht die Bedeutung dieses Modells: „Wenn die Giulia am Markt und auf der Rennstrecke nicht die bestmögliche Leistung bringt, die in diesem Segment erzielbar ist, dann haben wir unsere Zeit verschwendet. Wenn wir das vermasseln, können wir genauso gut zusammenpacken und nach Hause gehen.“
Fiat setzt auf Cabrio und Kompakte Borgward: geringe Investitionen für Händler Bei der Vorstellung der neuen Crossover BX5 und BX6 TS kündigte Thomas Anliker, neuer EuropaVertriebsvorstand bei Borgward, an, die Marke wolle die Investitionen der Händler, damit diese Rendite erzielen könnten, knapp halten: Die Frage laute, ob jeder Händler einen Schauraum brauche. Anliker sprach von Paketen für Verkaufs- und Servicepartner, Borgward selbst könnte die Brand Centers (Informations- und Tech-Center) betreiben. Der Verkauf des in China bereits in Serie gebauten 7-sitzigen SUV BX7 soll in Europa Ende 2017/Anfang 2018 beginnen.
Vertriebsvorstand von Jaguar und Land Rover: Andy Goss
Ford will Profitabilität weiter erhöhen
Daimler will G weiterhin in Graz fertigen Es sei momentan kein Ende der G-Produktion in Graz abzusehen, erklärt Ola Källenius, Vertriebsvorstand bei Daimler: Jedoch gebe es keine Pläne, in Graz zusätzliche Fahrzeuge fertigen zu lassen. Es sei weiterhin das Ziel von Mercedes, bis 2020 der führende Anbieter im Premiumsegment zu sein: „Allerdings soll unsere Wachstumsstrategie weiterhin profitabel sein, das ist
d: der oll im Tren Klein und v kommt im Herbst Q2 neue Audi
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Mit dem Mondeo Vignale zeigt Ford sein exklusivstes Gesicht
Der 124 Spider mit Komponenten und italienischem Design von Fiat stehe für die emotionale und die Tipo-Baureihe für die funktionale Seite der Marke: Die im C-Segment positionierten Tipo-Modelle, die es als Stufen-, Schrägheck und als Kombi geben wird, brechen mit der Preisschlager-Strategie und „Fähigkeiten statt Schnickschnack“ die Regeln des Markts und sollen pragmatische Kunden überzeugen, betonte der auch für Europa zuständige Fiat-Markenchef Luca Napolitano.
Kia-Europa-Chef Michael Cole
2015 haben Marktanteils- und Volumenzuwachs, vor allem aber der Mix der Verkäufe geholfen, die Gewinnzone zu erreichen, sagt Roelant de Waard, Vorstand Marketing, Verkauf und Service von Ford Europa. Mit höher positionierten neuen Modelle wolle man im wachsenden Markt die Profitabilität weiter verbessern; in der zweiten Jahreshälfte erscheinen die neuen SUVs Edge und Kuga sowie der aufgefrischte Ranger.
geht der Mit SUV-Design den Start an 08 Peugeot 20 Wird er ge b der Opel G aut oder nicht? No ch ist T nur eine Studie AUTO & Wirtschaft • APRIL 2016
Ab Herbst auch bei uns: das Hybridauto Hyundai Ioniq
MANAGEMENT
Opel will mit mehr SUVs weiter wachsen 3 Fragen an Dr. Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender von Daimler Bis 2020 will Daimler der größte Premium-Hersteller sein. Warum ist dieses Ziel so wichtig? Schlussendlich entscheidet der Kunde mit seiner Unterschrift unter dem Kaufvertrag, wer die besten Autos baut. Für uns muss es ganz einfach das Ziel Daimler-Vorstandssein, diesbezüglich die Nummer 1 zu sein. Übrigens vorsitzender haben wir in den letzten 3 Jahren nicht nur signifikanDr. Dieter Zetsche tes Stückzahlwachstum gesehen, auch unsere Nettotransaktionspreise sind gestiegen. Setzen Sie künftig auf Elektromotor oder Brennstoffzelle? Wir werden weiterhin in die Brennstoffzellentechnologie investieren und in absehbarer Zukunft eine kleinere Serienproduktion starten. Allerdings ist der Vorsprung der Brennstoffzelle gegenüber batterieelektrischen Fahrzeugen bei der Reichweite und der Ladezeit deutlich kleiner geworden. Wie schnell wird das autonome Fahren Realität werden? Ich denke, dass wir gegen Ende dieses Jahrzehnts die ersten mehr oder minder voll autonomen Fahrzeuge sehen werden. Die neue E-Klasse ist davon gar nicht mehr allzu weit entfernt: Schließlich werden Serienmodelle schon jetzt in Nevada im voll autonomen Einsatz getestet.
Infiniti startet Marketing-Offensive Mit dem Ziel, die 215.250 Fahrzeuge des Vorjahres zu steigern, startet Infiniti in das Jahr 2016. Für Vorstand Francois Bancon stehen aber nicht unmittelbar die Verkaufsziele im Mittelpunkt: „Mit den vorhandenen Fahrzeugen können wir sehr zufrieden sein, das Portfolio stimmt. Aber noch zu wenige Menschen wissen, wofür die Marke Infiniti steht.“ Mit einer neuen Marketing-Offensive soll dies gelingen.
Jaguar Land Rover setzt sich neue Ziele Durch die neuen Produkte wie den Jaguar F-Pace werde man heuer möglicherweise erstmals mehr als 600.000 Einheiten absetzen können, erklärt Andy Goss, Vertriebsdirektor bei Jaguar Land Rover: Das neue Werk in der Slowakei könnte in zwei bis zweieinhalb Jahren seine Produktion aufnehmen. In Graz werde man schon 2017 „mit einer signifikanten Produktion für den Weltmarkt“ starten. Details dazu wollte Goss vorerst nicht verraten.
Kia setzt auf mehr Kunden im Flottenbereich Mit dem im Laufe des Jahres erscheinenden Optima wolle Kia Segmente im Flottenbereich eröffnen, die bis jetzt nicht bedient hätten werden können, und „das attraktive Portfolio vergrößern“, sagt Europachef Michael Cole. Wenn sich dadurch das Verhältnis zwischen Privatmarkt und Flottenbereich von derzeit 60 : 40 dann auf 55 : 45 verschiebt, sieht er darin auch kein Problem, solange das Gesamtvolumen weiter wächst. Denn Kia will auch im 7. Jahr in Folge eine Steigerung erzielen und damit dem langfristigen Ziel von 500.000 Fahrzeugen im Jahr näher kommen.
„Dass wir uns trauen, ein Auto wie den GT überhaupt hierher zu stellen, zeigt, dass es uns gut geht“, sagt Karl-Thomas Neumann, Vorstandschef von Opel: Nun müsse man durchrechnen, ob man diesen Sportwagen auch zu einem wirtschaftlichen Preis bauen könne. Neumann ist optimistisch, dass der Wachstumskurs weiter fortgesetzt werden kann. Dazu beitragen soll unter anderem der Ampera-e, der 2017 auf den Markt kommt und mehr als 300 Kilometer Reichweite haben wird. Da sowohl der nächste Meriva als auch der Zafira als Cross-Utility-Vehicle geplant sind, wird die Präsenz im SUV-Sektor verstärkt. Außerdem kommt auf Basis des neuen Insignia ein großes SUV auf den Markt.
„Nachhaltig und profitabel“ „Wir sind nicht nur im Bezug auf Stückzahlen und Marktanteile gewachsen, sondern auch im Bewusstsein der Menschen“, zeigt sich Trevor Mann, Chief Performance Officer von Nissan, mit der Entwicklung in Europa besonders zufrieden. Wichtig ist ihm, in dieser Region die Position als stärkste asiatische Marke zu behaupten – aber „nachhaltig und profitabel“, anstatt sich allzu sehr auf einen von Mietwagen und Kurzzulassungen geprägten Wettbewerb einzulassen.
Erträge im Fokus Karl-Thomas Neumann dirigiert Opel
„Stückzahlen haben bei uns immer die zweite Priorität. An erster Stelle stehen die Margen“, betont Maxime Picat, CEO von Peugeot. Dass diese Strategie aufgeht, beweist der 2015 vollzogene Turnaround des jahrelang in den roten Zahlen steckenden PSA-Konzerns. Doch auch in Zukunft wollen sich die Franzosen ganz bewusst auf 26 Fahrzeugmodelle, darunter
3 Fragen an Carlos Ghosn, CEO und Chairman von Renault Nissan Wie schätzen Sie den weltweiten Automarkt ein? Wir erwarten ein moderates Wachstum irgendwo zwischen 1 und 2 Prozent. Signifikantes Wachstum wird es in China und Indien geben, aber auch in Europa, das sich überraschend gut entwickelt. Wie kommt Ihre E-Auto-Strategie voran? Carlos Ghosn leitet Ein wichtiger Meilenstein wird der Verkauf von 100.000 die Renault-NissanElektrofahrzeugen pro Jahr sein. Das ist ein Ziel, von Allianz dem wir nicht mehr weit entfernt sind. 2006 haben wir trotz weitverbreiteter Skepsis die Entwicklung von Elektroautos gestartet, heute verkaufen wir weltweit mehr als 50 Prozent dieser Fahrzeuge. Wie beurteilen Sie die langfristige Zukunft des Verkehrsmittels Auto? Durch Automatisierung, Vernetzung und Null-Emissionen wird das Auto noch unverzichtbarer werden. Der Einsatzbereich des Autos wird in Zukunft weit über den Transport hinausgehen – ganz genau so, wie es beim Telefon der Fall gewesen ist.
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3 Fragen an Dietmar Voggenreiter, Verkaufs- und Marketingvorstand von Audi Wie lange geht die Modelloffensive weiter? Bis 2020 gehen wir in Richtung 60 Modelle, derzeit sind es 51. Dann sehen wir weiter. Merken Sie Auswirkungen der Dieselprobleme? In Europa sehen wir keine Kaufzurückhaltung. In den USA werden wir das in Ordnung bringen, weil Dietmar Voggendie Leute die Reichweite und Spritzigkeit lieben. reiter, Audi Was kommt auf die Händler zu? Zum Beispiel virtuelle Datenbrillen, mit denen Kunden ein ganz neues Erlebnis beim Autokauf haben und Assistenzsysteme besser erklärbar sind.
Markus Lämmli vermarktet die Trockeneis-Anlage „Ice Bull“
So wird man in Zukunft fahren: Mercedes-Österreich-Chefin Corinna Widenmeyer mit Pressesprecher Bernhard Bauer Mag. Peter Modelhart, Drei-Länder-Chef für Jaguar und Land Rover, freut sich, dass die Modelloffensive „seiner“ Marken weitergeht
12 mit der Marke Peugeot am Kühlergrill, beschränken: „Diese Modelle werden den 12 profitabelsten Segmenten am Markt entsprechen“, so Picat.
Hybridkompetenz als Erfolgsfaktor
Maxime Picat, Chef von Peugeot
Trotz des massiven Marktrückgangs in Russland und den angrenzenden Märkten konnte Toyota seine europäischen Verkaufszahlen 2015 beinahe behaupten: „Wir haben zwar rund 80.000 Stück im Osten verloren, aber dafür 65.000 im Westen dazugewonnen“, berichtet Karl Schlicht, Executive Vice President von Toyota Motor Europe. Einen wesentlichen Beitrag dazu leistet die Hybridkompetenz der Japaner: Bereits 24 Prozent der in Europa verkauften Autos von Toyota und Lexus haben einen Hybridantrieb – Tendenz weiter steigend.
Lächeln für die Kamera: Die Autohändler Ernest Wipplinger (l.) Miriam Plank, Mercedes und Christian Mayerhofer schauten, Österreich welche neuen Modelle im Anrollen sind
Volvo erneuert nun die kleineren Baureihen Hakan Samuelsson, CEO von Volvo Cars
un eine hat Volvo n lasse 0 9 V m e d Mit berk rneuerte O komplett e
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Es sei ein wichtiger Meilenstein gewesen, dass man im Vorjahr zum ersten Mal die Marke von einer halben Million Fahrzeugen überschritten habe, sagt Hakan Samuelsson, CEO von Volvo: Nach der 90er-Baureihe, die noch vor Jahresende durch einen V90 Cross Country ergänzt werde, arbeite man nun mit großem Elan an der Erneuerung der 60er- und der 40er-Baureihe. So wolle man mittelfristig die Zahl von 800.000 Fahrzeugen erreichen: „Noch wichtiger ist aber eine anständige Profitabilität, wie es einem Premiumhersteller zusteht.“ •
Leider nur eine Studie: der VW T Cross Breeze
Univ.-Prof. Ferdinand Dudenhöffer aus Duisburg gab in Genf reihenweise Interviews
gment präsent Wieder im C-Se uen Tipo ne m de ist Fiat mit Renault se tz Modelloff t mit dem Scénic seine ensive fort AUTO & Wirtschaft • APRIL 2016
Manfred Wolf, Marketingund PR-Experte der KTM Sportcar GmbH
Ob diese Türen wirklich praktisch sind? Tesla Model X
MANAGEMENT
Mag. Alexander Struckl freute sich in Genf über die Auszeichnung „Car of the Year“ für den neuen Opel Astra
Dipl.-Ing. Franz Lückler, Geschäftsführer des ACstyria, knüpfte in Genf wichtige Kontakte – unter anderem bei Audi
Dominique Thiel (l.) und Dagmar Zinner (r.) waren für Honda in Genf Richard Mieling spricht für die gesamte Porsche Holding in Salzburg – und natürlich ganz besonders gern über die Sportwagenmarke Porsche
Für Michael Pichler ist Genf ein wichtiger Werkzeug-Markt
Mag. Bernhard Denk, Chef von Kia in Österreich, mit einer Hostess am Stand
War auch diesmal wieder in Genf: Mag. Christoph Stummvoll, Peugeot Austria
Dauergast in Genf: Helmut Pletzer, Suzuki Austria
on des e Generati Die nächst ist im Anrollen us Toyota Pri
Uwe Hochgeschurtz, Chef von Renault und Dacia in Österreich, vor dem neuen Mégane GT
Thomas von Gelmini, PR-Manager von Volvo Car Austria, vor dem neuen V90
Der Ateca ist für Mag. Wolfgang Wurm (Seat) enorm wichtig
Für Stephan Rissi vom Schweizer Softwarehersteller Stieger ist Genf stets ein „Heimspiel“
Charmantes Suzuki-Duo: Mag. Barbara Thun-Hohenstein (l.) und Astrid Pillinger (r.)
Mag. Helmut Eggert: Probesitzen im neuen 718 Boxster, der sich in Österreich gut verkaufen wird
Kurt Häfliger, Verkaufsleiter bei der auf Waschchemie und Ähnliches spezialisierten Firma Amstutz
Audi-Sprecherin Mag. Gudrun Glück vor dem neuen Q2
: usstattungen 3 Längen, 4 A Space Tourer Noch mu n ss der neue Citroë Skoda Vis man ein Jahr warte Mit dem Ateca ist Seat nun endlich ion S zeig n t das neue – der auch im SUV-Segment auf dem Markt SUV AUTO & Wirtschaft • APRIL 2016
Mittelklasse-Kombi von Kia: der Optima Sportswagon
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MANAGEMENT
Wenn das der Paul gesehen hätte! Einige sanfte Neuerungen, viele bewährte Traditionen: Auch im ersten Jahr nach dem Ableben von Komm.-Rat Paul Zeilinger, langjähriger Präsident des Ausstellervereins, war der „Linzer Autofrühling“ ein Besuchermagnet. Von Philipp Hayder „Kammeraden“ seit vielen Jahren: Josef Schirak (l.) und der frühere OÖ Kfz-Innungsmeister Karl Schneider
D
ie Rückwände der Ausstellungsbereiche waren einen halben Meter höher, die Markenpräsentationen waren moderner – doch ansonsten war beim heuer vom 11. bis 13. März abgehaltenen Linzer Autofrühling alles so, wie man es seit nunmehr 46 Jahren gewohnt ist. Selbst die Tradition der launig-verschrobenen namentlichen Begrüßung von beinahe jedem einzelnen Gast der Eröffnungsgala behielt Ing. Gerhard Dallinger bei. Der frühere Mazda-Händler nahm heuer erstmals die Agenden des im Sommer 2015 verstorbenen Paul Zeilinger wahr und erntete dafür rundum Anerkennung.
Renault-General Uwe Hochgeschurtz (l.) sowie Marianne Sturm und Dr. Christian Pesau von der IV Erinnerung an „Pauli“: Erstmals fungierte heuer Gerhard Dallinger (u.) als Präsident des Linzer Ausstellervereins
Neuer Firmenname: Andreas Parlic führt jetzt die „Autowelt Linz“
Konkretes Kaufinteresse Mit knapp 34.000 verkauften Eintrittskarten gelang es, die ohnehin hohen Besucherzahlen des Vorjahres um rund 1.000 Personen zu übertreffen. Die Kaufabschlüsse auf und unmittelbar nach der Messe gaben großteils Anlass zur Zufriedenheit. Bewahrheitet sich einmal mehr die Rolle des Autofrühlings als Gradmesser für das Frühjahrsgeschäft, darf die Branche auf ermutigende Monate hoffen. Zudem hat der Linzer Saisonauftakt bewiesen, dass Automessen auch in Zeiten der immer intensiveren Informationen im Internet ihre Relevanz behalten. „Wir sind das Bindeglied zwischen der virtuellen Erst-
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Erik Papinski, Bundesinnungsmeister der Karosseriebauer, mit der Linzer Stadträtin Susanne Wegscheider
Doris Seipl freute sich über das enorme Kundeninteresse am ersten SUV der Marke Jaguar
information und dem Besuch im Autohaus“, unterstrich Dallinger: „Nur beim Autofrühling kann der Kunde ein Auto im wahrsten Sinn des Wortes ‚begreifen‘ und unkompliziert mit allen anderen Modellen vergleichen.“ •
AUTO & Wirtschaft • APRIL 2016
MANAGEMENT
Autohändler neben Autotransporteur: Adolf Seifried (l.), auch OÖ Gremialobmann, und Johannes Hödlmayr
Letzter Messebesuch als Importchef: Mazda-General Günther Kerle (r.), hier mit Nachfolger Mag. Heimo Egger
Die Jahrgangsbesten Christoph Günther (l.) hat gut lachen: Unter Alexander Struckl geht es mit Opel stetig aufwärts
Im Rahmen des Linzer Autofrühlings vergab der ÖAMTC 14 Auszeichnungen in den Kategorien Wirtschaftlichkeit, Sicherheit und Innovation.
Generationengespräche: Toyota-Doyen Komm.-Rat Friedrich Frey (m.) und Anja Frey-Winkelbauer
Clemes Gradischnig ist für die Aktivitäten von Peugeot Linz verantwortlich
Ludwig Gottlieb ist eine fixe Größe im Ford-Händlernetz
Michael Schmidt, auch im Ausstellerverband engagierter Chef von Höglinger Denzel, mit Tochter Marlene, Assistenz der Geschäftsleitung
Subaru-Partner Robert Zitta wird heuer seinen Betrieb erweitern
B VRÖ-Managerin Renate Okermüller im Gespräch mit Dr. Christian Pesau
ereits zum 4. Mal wurde der „Marcus“ verliehen, nach 2013 zum 2. Mal in Linz. In seiner Einstiegsrede betonte Verbandsdirektor Oliver Schmerold, dass sich der ÖAMTC „zur Wahrheit verpflichtet“ habe und daher beim „Marcus“ auf klare und transparente Richtlinien Oliver Schmerold, bei der Vergabe setze. Der Preis sei Verbandsdirektor des ÖAMTC für viele der 2 Millionen Mitglieder eine wichtige Grundlage ihrer Kaufentscheidung. Die meisten Auszeichnungen konnte sich Audi mit 3 Stück abholen. Insgesamt gesehen, führen BMW und Mercedes mit jeweils 8 vor Audi mit 7 Auszeichnungen. Ihren ersten „Marcus“ holten sich Honda und Volvo ab. Volvo dann sogar gleich doppelt, da sich die Schweden mit dem XC90 T8 als „innovativste Neuheiten“ die „Zukunfts-Kategorie“ zum Abschluss der Veranstaltung sichern konnten. • (MPI)
Auch Ernest Wipplinger investiert 2016 für „seine“ Automarken
Jahr für Jahr in Linz dabei: Andreas Dusovsky (l.), Standhostess Lisa Marie Wondraschek und Winfried Rath von Lederers Innungsmeister Jörg Silbergasser mit Dr. EduMedienwelt ard Leischko und Friedrich Ransmayr (v. l.)
AUTO & Wirtschaft • APRIL 2016
Pressesprecher und Geschäftsführer am Gruppenfoto: Der „Marcus“ brachte viel Branchenprominenz nach Linz
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MANAGEMENT
15.000 Besucher in Leoben Auch heuer weckte die „Leobner Automesse“ großes Interesse.
Zu schön für eine Automesse 27.000 Besucher kamen zur „10. Auto Messe Salzburg“. Veranstalter und Aussteller waren trotz Minus zufrieden.
B
ei der diesjährigen JubiläumsMesse, die wieder zusammen mit der „CarMediaWorld“ (inkl. EMMA-Europafinale) und der „Garten Salzburg“ im Messezentrum Salzburg abgehalten wurde, war aufgrund „des ersten Osterferienwochenendes, strahlenden Frühlingswetters und der angespannten Grenzsituation“ ein leichter Rückgang bei den Besuchern zu verzeichnen. Die Aussteller zeigten sich durchwegs mit der Qualität der Gespräche und den Vertriebsergebnissen zufrieden. Mit dem Seat-SUV Ateca feierte ein für die Zukunft der Marke wichtiges Auto seine Österreich-Premiere, ebenso Audi SQ7 und Porsche 718 Boxster. • (ENG/MPI)
Mag. Alfred Mitterndorfer (l.) und Markus Höller von Auto Höller
twa 15.000 Besucher konnten die Organisatoren der 17. Leobner Automesse, die im März auf dem Leobner Stadtplatz stattfand, begrüßen. Bei der größJ. Puntinger, Bgm. K. Wallner, E. ten Automesse der Säumel und K. Stockreiter (v. l.) Obersteiermark wurden 200 Neuwagen 20 unterschiedlicher Marken von 10 Händlerbetrieben präsentiert. Die Organisatoren, Komm.-Rat Josef Puntinger und Karl Stockreiter, sind zufrieden: „Wie auch viele Händlerkollegen, die an der Messe teilnahmen.“ • (DSC)
Bald wieder alle gemeinsam? Am „Tiroler Autosalon“ ist seit zwei Jahren nur noch ein Teil der Händler vertreten; dem Besucherinteresse tat dies aber keinen Abspruch.
E
Anja FreyWinkelbauer, Chefin der Retailbetriebe von Toyota Frey
Günter Graf ist bei der PappasGruppe für Aftersales zuständig Landesgremialobmann Auto-Frey-Geschäftsführer Mag. Josef NußJosef Roider vereinte traditionell baumer, Ge- alle „seine“ Marken in der Halle 1 schäftsführer von Schmidt Automobile
Der vormalige Isuzu-Mitarbeiter Karina, Anton und Elisabeth Rei- Ing. Ulrich Schmidinger spezialiser vom Autohaus Reiser (v. l.) siert sich auf Auf- und Umbauten
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E
Seat-ÖsterreichGeschäftsführer Mag. Wolfgang Wurm war in Salzburg stolz auf den neuen Ateca als Österreich-Premiere
AUTO & Wirtschaft • APRIL 2016
ines vorweg: Auch heuer hielten einige Tiroler Händler Anfang März „Autotage“ im eigenen Haus ab. Sie fordern einen Autosalon und nicht nur eine Einbindung in die Frühjahrsmesse. Messedirektor Christian Mayerhofer: „Die Gesprächsbereitschaft ist von allen Seiten gegeben, auch wenn eine reine Automesse in einer 120.000 Einwohner zählenden Stadt wie Innsbruck schwierig umzusetzen ist.“ Auf der Frühjahrsmesse waren heuer Citroën, Hyundai, Jeep, Kia, Lexus, Maserati, Mazda, Mercedes, Nissan, Opel, Peugeot, smart, Subaru und Toyota präsent, daneben gab es noch eine Sonderschau für Erdgasautos. 41.000 Menschen kamen, sowohl Veranstalter als auch Pappas präsentierte in InnsHändler zeigten sich bruck neben Mercedes auch erstmals die Marke Maserati zufrieden. • (MUE)
MANAGEMENT
Doppelt läuft besser! Die Möglichkeit, sowohl die „AutoEmotion“ als auch die Immobilienmesse „Lebensraum“ mit einer Eintrittskarte zu besuchen, verhalf dem Verein der Grazer Automobilhändler zu einem neuen Publikumsrekord.
Ü
ber 20.000 Besucher wurden vom 11. bis 13. März im Grazer Messezentrum verzeichnet: eine neuerliche massive Steigerung, nachdem bereits 2015 ein Besucherplus von gut 25 Prozent auf erstmals mehr als 15.000 Personen registriert worden war. „Das zeigt eindrucksvoll, dass das Thema Automobil in aller Munde ist“, freute sich Walter Kleinsasser, Präsident des Ausstellervereins. Gleichzeitig wurden die Grazer Händler, die auf über 12.000 m2 rund 230 Fahrzeuge präsentierten, für ihre Kreativität belohnt: Schließlich gehören zum Programm der AutoEmotion neben der Immobilienmesse als Parallelveranstaltung auch eine „Lange Nacht des Automobils“ samt Aktionen für weibliche Besucher, Mitfahrmöglichkeiten in Sportwagen und weitere Attraktionen. • (HAY)
Martin Karner hat seinen Citroën-Betrieb runderneuert Erfolg über Generationen: Heinz, Teresa und Verena Robinson sowie Paul Schweighofer (v. l.) Die Teams von Denzel, Jagersberger und Damisch waren gemeinsam für Hyundai präsent
Symposium in Graz Im Vorfeld der „AutoEmotion“ wurde heuer erstmals über die Zukunft der Branche diskutiert.
S
oftwareupdates „over the air“, individualisierte Serviceangebote sowie präventive Reparaturen werden künftig zum Kfz-Alltag gehören: Darin waren sich die Teilnehmer am „Zukunftsforum“ im Grazer Messezentrum einig. Bis zur Marktwirksamkeit dieser Veränderungen erwartet Landesinnungsmeister Komm.-Rat Josef Harb allerdings einen „sehr langen Übergang“. Für Gremialobmann Komm.-Rat Ing. Klaus Edelsbrunner hängt die Marktakzeptanz vom Alltagsnutzen ab: „Damit die Kunden diese Technologien annehmen, dürfen sie nicht mit Einschränkungen verbunden sein.“ • (HAY)
Privat und beruflich ein erfolgreiches Team: Maria Gaberszik und Manfred Bijondic
Die Vogl-Geschäftsführer Gerald Auer (l.) und Harald Glauninger mit 2 italienischen Schönheiten
Verkaufsleiter Herbert Pirker (l.) und Geschäftsführer Andreas Oberbichler von Wittwar
Peter Jagersberger vertritt Ford, Hyundai und (in Kärnten) Mercedes
AUTO & Wirtschaft • APRIL 2016
Angeregte Diskussion: Josef Harb, Dr. Ernst Sittinger, Ing. Klaus Edelsbrunner, Dr. Uwe Dieter Grebe (AVL List) und KfzEntwicklungsprofi Dr. Anton Fuchs (v. l.)
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MANAGEMENT
Investor aus Fernost Groß war daher der Frust, als sich der erste Käufer herauskristallisierte – die „Lei Shing Hong Ltd.“ (LSH) aus Hongkong, ein Mischkonzern des malaysischen Auslandschinesen Chor Lok Lau mit 9 Milliarden Euro Umsatz und 120 Autohäusern in China, der bereits seit 1986 mit Mercedes handelt und zwischenzeitig zum weltweit größten Mercedes-Partner aufgestiegen ist. Am Beginn des Verkaufsverfahren Ende 2014 waren die Chinesen nur für die Konzernfiliale in Erfurt mit zwei zugehörigen Niederlassungen im Gespräch. Dann stellte sich heraus, dass sich die LSH-Tochter „Stern Auto GmbH“ in Ostdeutschland gleich 15 konzerneigene Betriebe gesichert hat. Auch war sie bereit, den Mitarbeitern weiterhin das höhere Konzernlohnniveau zu bezahlen, das zwar im Osten zwischen Rostock und Dresden unter dem Westniveau liegt, aber doch über den Tarifgehältern des Gewerbes. Ein asiatischer Multi, den sich die anderen Mercedes-Händler nicht gerade als benachbarte Markenkollegen gewünscht haben.
Dieser Preis war heiß
Unklare Bieterbewertung
Die angestammten Mercedes-Händler mussten sich von ihrem Traum trennen, dass beim Abverkauf nur deutsche Händler zum Zug kommen werden. Bei der von Daimler organisierten „Versteigerung“ ihrer Filialen nutzten auch kollegiale Absprachen nichts – denn es wurden auch netzfremde Händlergruppen und sogar branchenfremde Investoren als Bieter zugelassen. Es ging somit für jeden darum, sich durch Zukäufe von Konzernstandorten die Konkurrenz so weit wie möglich vom eigenen Leib zu halten. Von der Konzernzentrale bekamen die Interessenten lediglich zu hören, dass das bisherige Gleichgewicht unter den Händlern gewahrt bleiben soll. Es blieb jedoch unklar, welche „Bewertungskriterien“ abseits vom reinen Preisgebot in welcher Form berücksichtigt wurden.
Eine für Fachleute kaum begreifliche Bieterschlacht lieferten sich im Vorjahr Deutschlands Mercedes-Händler. Innerhalb von zwölf Monaten hat die Daimler AG 63 ihrer 158 Standorte verkauft – und dabei um rund 100 Millionen Euro mehr erzielt, als in der Konzernzentrale ursprünglich erwartet worden war. Von Dr. Friedrich Knöbl
M
it 33 Niederlassungen an 158 Standorten, rund 16.000 Mitarbeitern und einem Umsatz von etwa 10 Milliarden Euro erwirtschafteten die DaimlerAutohäuser 2012 einen Verlust von rund 45 Millionen Euro. Allen Finanzleuten war klar, dass mit einer simplen Umstrukturierung das intern vorgegebene Margenziel von 3 Prozent nie erreichbar sein würde. Mitte 2013 kursierten daher erstmals Gerüchte, dass sich der Konzern von einem Teil seines Netzes trennen will. Als Kaufinteressenten für einen derartigen Superdeal wurden etwa der ehemalige US-smart-Importeur Roger Penske und seine Automotive Group oder diverse Finanzinvestoren genannt. Mitte 2014 wurde klar, dass sich Daimler durch einen derartigen Abverkauf keinen neuen Megadealer an der Seite der im Konzern verbleibenden Autohäuser heranzüchten will. Stattdessen rückte ein scheibchenweiser Abverkauf in den Fokus – was die Vertriebspartner hoffen ließ, ein Schnäppchen zu erhaschen.
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Kaufrausch mit Folgen Allen großen Händlern war klar, dass weiteres Wachstum in einem gesättigten Markt nur durch teuren Verdrängungswettbewerb oder Zukäufe möglich ist. Sie wussten, dass es nach diesen Konzernabverkäufen des Jahres 2015 im Mercedes-Netz nicht so bald wieder Zukaufsmöglichkeiten geben wird. Dass zwischen 2017 und 2019 weitere Niederlassungen zum Verkauf gelangen könnten, war und ist bisher schließlich nur eine Vermutung mancher Insider. Die vom Konzern ausgemusterten Autohäuser wurden den Interessenten nicht als Gesamtunternehmen angeboten, sondern im Rahmen eines Asset-Deals.
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MANAGEMENT
Daimler konnte daher bestimmen, bei welchem Standort welche Unternehmensbestandteile zu welcher Bewertung angeboten werden. Der Kaufrausch der Händler brachte es mit sich, dass bei diesen „Ausschreibungen“ die sonst beim Unternehmensverkauf üblichen Bewertungskriterien vernachlässigt wurden. So bietet ein Hersteller für den Rückkauf eines Ersatzteillagers seinem Händler meist nur 50 Prozent des Einkaufswertes – beim Verkauf der eigenen Niederlassung verlangte Daimler dafür volle 100 Prozent. Lagerfahrzeuge werden beim „normalen“ Unternehmensverkauf mit Abschlägen von 10 bis 20 Prozent auf den DAT-Schätzpreis bewertet – beim Filialabverkauf wechselten sie zu vollen 100 Prozent den Besitzer.
Kein Fall für Pappas Für die Stuttgarter war nützlich, dass sich auch die Schweizer Emil-Frey-Gruppe unter die Bieter gemischt hatte. Die lag in Deutschland 2014 mit 2.218 Mitarbeitern, 75.560 Neu- und Gebrauchtwagen und 1,48 Milliarden Euro Umsatz knapp auf Platz zwei hinter der AVAG-Gruppe mit 85.687 Einheiten. Frey erhielt als Markenneuling gegen drei eingesessene Mercedes-Händlergruppen den Zuschlag für die Filiale Kassel-Göttingen mit 480 Mitarbeitern und 4.000 Einheiten und Ende Dezember 2015, ganz zum Schluss des gesamten Abverkaufs, auch noch die Filiale Mainfranken mit 4 Standorten, 300 Mitarbeitern sowie zuletzt knapp 5.000 Neu- und Gebrauchtwagenverkäufen. Womit es den Schweizern mit ihrem neuen „Stern“ möglicherweise erstmals gelingen wird, die AVAG von der Spitze des deutschen HändlerRankings zu verdrängen. Dagegen ist für die in Bayern seit 2005 mit Pappas & Werlin in Traunstein präsente Pappas-Gruppe der deutsche Ausverkauf nur von untergeordneter Bedeutung. Für eine grenzüberschreitende weitere Expansion waren auch die äußerst komplexen deutschen Übernahmsverträge hinderlich, die mit der eigenen Strategie nicht in Einklang zu bringen waren. Man machte mit, aber nicht zu jedem Preis – und kam daher auch nicht zum Zug.
Die Autohausgruppe Lei Shing Hong (oben ein chinesischer Betrieb) und die Emil-Frey-Gruppe (rechts eines ihrer Autohäuser in Zürich) gehören zu den größten Investoren im Zuge des Niederlassungsverkaufs von Daimler
Moralische Verantwortung Für Daimler war der „Super Sale“ ein gutes Geschäft. Er wird die Bilanzen ordentlich aufpolieren: Wer hätte schon gedacht, dass sich die bisherigen Renditekiller so lukrativ verkaufen lassen? Bis diese Verkäufe komplett abgewickelt sind, wird es noch einige Monate dauern. Ob sie sich auch für die Händler rechnen, wird sich erst viel später herausstellen. Zumindest moralisch trägt Daimler eine Verantwortung, dass den zum Zug gekommenen Händlern bei der Rückzahlung der Kredite nicht die Luft ausgeht. Und davon abgesehen: Was sagt es eigentlich über die Zukunftsfähigkeit des Geschäftsmodells Autohandel aus, wenn der Hersteller selbst darin keine ausreichenden Ertragschancen mehr sieht? •
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MANAGEMENT
Fit mach mit: Autoverkäufer und Servicestrategen müssen ihre Kunden bei ihren Mobilitätsbedürfnissen abholen und loyalisieren. Ein wenig wurde schon trainiert, um die neuen Herausforderungen zu schaffen.
Unkonventionell zum Erfolg Mit verbesserter Bedarfsanalyse raus aus der Austauschbarkeit: Durch Individualisierung des Angebotes kann so mancher Rabattwunsch kompensiert werden.
V
errückte Märkte brauchen mutige Unternehmer, lautete die beim 12. puls Automobilkongress von Dr. Konrad Weßner an die Autohändler und Servicespezialisten gerichtete Kernbotschaft. „Den Wettbewerb um den Kundenkontakt werden diejenigen gewinnen, die Autointeressenten bei ihren Mobilitätsbedürfnissen passgenau abholen.“ Voraussetzung dafür ist eine aus Kundensicht glaubwürdige Bedarfsanalyse. Wie die damit verbundenen Marktchancen genutzt werden können, wurde in Referaten und Diskussionen herausgearbeitet. „Über 600 Modelle befinden sich auf dem Markt“, rückte Prof. Hannes Brachat in Richtung Hersteller gleich mal die Realität zurecht, „die bekommst du ohne Hilfe des Autohauses nicht auf die Straße.“ Da kommt kein Internet mit, wenn es um werthaltigen Automobilverkauf geht. In Zeiten von Internet-Transparenz und Vernetzung ist das die Chance des Verkäufers, dem Kunden einen „Maßanzug auf 4 Rädern“ zu verpassen. Brachat: „Mit Herz, Hirn, Hand und auch dem nötigen Humor können vor allem bei Volumenmarken dem Kunden das Produkterlebnis und damit verbundener werthaltiger Automobilverkauf nähergebracht werden.“ Für zumindest hochgezogene Augenbrauen sorgte Frank Denzin, Director Customer Service bei Volvo Deutschland, mit seiner Bemerkung, dass im neuen
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kundenorientierten Kauf- und Besitzerlebnis, bei dem Schauraum und Werkstatt in eine Einheit verschmelzen, künftig darin der Erotikkalender der Mitarbeiter keinen Platz mehr hat: „Vom ersten Kontakt mit der Marke bis zum Kauf ist es unser Ziel, die Prozesse zwischen Volvo und seinen Partnern zu vereinfachen.“ Der Serviceberater muss entlastet werden. Seine Aufgaben verschieben sich in Richtung der Datensammler, -verwerter und aktiven Verkäufer. Strukturiertes Verkaufen soll 37 Prozent (!) mehr Ertrag beim Zubehör bringen. So der ambitionierte Plan.
Individualisierung des Angebotes
Kongress-Veranstalter Dr. Konrad Weßner predigt werthaltigen Automobilverkauf
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Egal, was Volvo dem Verkauf und dem Service alles abverlangt, bis 2020 soll sich dadurch der Marktanteil verdoppeln. Was der Kunde bereit ist, dafür zu bezahlen, ließ Denzin offen. „Von Vereinfachung des Service kann keine Rede sein“, gestand dann auch VolvoPartner Dominik Weber vom Autohaus Bauer in Regensburg ein: „Lediglich die Individualisierung des Angebotes ist eine Chance!“ Die Zukunft des Autos liegt im Nutzen und nicht im Besitzen, wobei junge Fahrzeugnutzer die Fahrzeugvielfalt schätzen, was aber nicht unbedingt werthaltiges Verkaufen begünstigt. Dem zu begegnen, setzt Kenntnis der Bedürfnisse voraus, ergo „eine Individualisierung“, wie Weßner die „Lust auf Mobilität, Auto und Autohaus“ skizziert. „Der Autokauf ist ein Hürdenlauf, bei dem sich der Interessent längst schon auf digitaler Probefahrt befindet.“ Fazit: Verkaufen ist ein brutaler Job, ist Dialog, im Netz und auf Augenhöhe. Apple und Google werden ihre Autos kaum über Händler vermarkten wollen. Also muss es Aufgabe der Händler sein, sich mit relevanten Websites im Gespräch zu halten. • (LUS)
Uwe Feser, Geschäftsführer Feser Graf-Gruppe: „Nur mehr der Einsatz extrem motivierter Mitarbeiter schafft jenes Klima, um Kunden bei der Stange zu halten. Alles, neue Investitionen, ein umfängliches Fahrzeug- und Dienstleistungsangebot usw. sind extreme Herausforderungen. Das Problem ist nicht der heranwachsende Verkäufer, sondern die Weiterentwicklung altgedienter Fachkräfte.“ Horst Hanschur, Leiter Vertriebsstrategie Audi AG: „Die Handelsorganisation ist und bleibt unser klarer Wettbewerbsvorteil, dennoch ist die Zukunft digital. Audi investiert viel in eine nachhaltige, erlebnisorientierte Qualifizierung der Mitarbeiter. Dazu wurde am Münchner Flughafen ein Trainingszentrum geschaffen, in dem jedes Jahr mehr als 25.000 Verkäufer aus aller Welt weitergebildet werden.“ Frank Denzin, Director Customer Service, Volvo Car Germany: „Basis unserer Rückbesinnung auf den Markenwert ist eine enge Partnerschaft zwischen Volvo und seinen Händlerpartnern. Maßnahmen zur Verbesserung der Kundenbeziehung zu den Volvo-Partnern sind das Zubehör als fixer Bestandteil im Verkaufsprozess, Steigerung der Werkstattdurchläufe, einhergehend mit Entlastung der Serviceberater.“ Malte Krüger, Geschäftsführer mobile de: „Das Potenzial für den Automobilverkauf ist aus drei Gründen hoch: Jeder Zweite fährt aktuell ein Auto, das eigentlich nicht zu seinem Leben passt, weniger als 1 Prozent sind mit dem Autokaufprozess zufrieden und jeder Dritte würde sein Auto häufiger wechseln, wenn es einfacher wäre. Unser neuer Bedarfskonfigurator dient als Entscheidungshilfe.“ Dominik Weber, geschäftsführender Gesellschafter Autohaus Bauer, hatte der Wortgewalt von Volvo-Servicedirektor Frank Denzin wenig entgegenzusetzen. „Die von Volvo vorgegebenen Ziele sind nur durch teure und hauptsächlich vom Händlerpartner zu tragende Investitionen zu schaffen. Der wirtschaftliche Ausgang zur Effizienzsteigerung in allen Belangen eines Autohauses bleibt offen.“ Stefan Kühn, Sprecher für Verkehrspolitik von Bündnis 90/Die Grünen, reduziert seine Aussagen auf Allgemeinplätze und sieht klassische Verbrennungsmotoren als Auslaufmodell, wenn die selbstgesteckten Klimaschutzziele erreicht werden sollen. Beim wirtschaftsorientierten Grünen-Wunderwuzzi Winfried Kretschmann aus Baden-Württemberg hat er wohl noch keine Nachhilfe genommen. Thomas Hausch, Geschäftsführer Nissan Center Europe und überzeugter E-Autoanbieter: „Auf der Hype-Kurve der Elektromobilität befinden wir uns nach dem Gipfel der überzogenen Erwartungen und dem Tal der Enttäuschungen nun auf dem Pfad der Erleuchtung hin zum Plateau der Produktivität. Von der Regierung erwarten wir uns schnelle Entscheidungen pro Elektroauto-Prämie.“
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MANAGEMENT
Reifenhändler aus Leidenschaft Andreas Kocmata hat sein Hobby zum Beruf gemacht. Der Inhaber einer freien Werkstätte in Wien-Floridsdorf verstärkt sein Engagement im Reifengeschäft und tritt dazu dem Reifenhändlernetzwerk point-S bei. Von Philipp Hayder
D
as fünfzigste Mitglied von point-S ist kein alltäglicher Betrieb – im Gegenteil, mit „JAP Auto“ hat sich Andreas Kocmata einen Lebenstraum erfüllt. Dieser begann, als der kaufmännische Angestellte von Siemens während eines beruflichen Aufenthalts in Nigeria die Verantwortung für den dortigen Fuhrpark trug. Zurück in Österreich machte Kocmata von einem Abfindungsangebot Gebrauch und übernahm gemeinsam mit einem Partner 2007 eine Werkstätte in Floridsdorf. Deren Name „Bayerncenter“ legte nahe, für welche Marke sich die Jungunternehmer besonders begeistern konnten. Die Zahl der Kunden wuchs rasch, ebenso die Anforderungen – so wurde Ende 2010 der in der Nachbarschaft gelegene Betrieb JAP Auto erworben, der dieser Tage vom bisherigen Betreiber Reifen 2000 eine Liegenschaft in der Siemensstraße übernimmt.
Kürzlich ist Andreas Kocmata mit JAP Auto in die Siemensstraße 105 übersiedelt
Gemeinsam stärker Teil des neuen Standorts ist ein Lager mit 1.300 Depotplätzen für Kundenräder, über 300 weitere Garnituren könnten jederzeit hinzukommen. „Daher ist es naheliegend, dass wir ab sofort dem Reifengeschäft besondere Aufmerksamkeit widmen“, erklärt Kocmata. Dass man im Zuge dessen dem
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Bei JAP Auto stehen auf 2 Ebenen rund 1.600 Quadratmeter Nutzfläche für das Reifen- und Servicegeschäft zur Verfügung
Reifenhändlernetzwerk point-S beitritt, ist für den ehemaligen Einkaufsmanager von Siemens nur logisch: „Gemeinsam erhält man ganz einfach Konditionen, die man als auf sich allein gestellter Reifenbetrieb niemals bekommen würde.“ Zudem schätzt Kocmata die gemeinsame Betreuung von Großkunden und den Erfahrungsaustausch innerhalb der Kooperation.
Zuversichtliche Einschätzung Ist es nicht riskant, ausgerechnet in der heutigen Zeit in das Reifengeschäft einzusteigen? „Ob Verbrennungsmotor oder Elektroantrieb, ein Auto wird immer Reifen benötigen“, sieht Kocmata langfristig gesicherte Rahmenbedingungen für sich und seine Branchenkollegen. Zwar sei der Preisdruck durch Internetplattformen groß, doch könne man (zumal als Partner von point-S) den Kunden zumindest gleichwertige Konditionen bieten: „Das Ertragspotenzial durch Wuchten und Montieren, durch die Räderwäsche und vor allem durch die Einlagerung ist unverändert vorhanden.“ Aufgrund der Kombination von Reifenhandel und Fachwerkstätte können Kocmata und seine vorerst 7 Mitarbeiter außerdem Synergien nutzen und saisonale Schwankungen abfedern. Das Wichtigste ist für Kocmata aber ohnehin, dass man mit Herz und Seele bei der Sache ist – und das ist im Fall von JAP Auto gewiss. •
MANAGEMENT
Mit Garantie richtig versichert Ab sofort arbeiten der Autohausversicherer carplus und die Garantieprofis von Real Garant zusammen: Sie haben ein Komplettpaket für Gebrauchtwagenkäufer geschnürt.
G
erade bei hochwertigen Gebrauchten wünschen viele Kunden eine umfassende Absicherung – ein Bedürfnis, dem carplus bereits mit der erfolgreichen „GW-Vollkasko“ Rechnung trägt. Künftig können Autohäuser, die mit der Tochtergesellschaft der Wiener Städtischen zusammenarbeiten, auch maßgeschneiderte Garantieversicherungen anbieten: Dafür sorgt die neue Partnerschaft mit Real Garant. „Die Autohäuser erhalten ein Instrument, das alle Risiken beim Gebrauchtwagenkauf kalkulierbar macht und gleichzeitig für maximale Kundenbindung sorgt“, fasst Dr. Franz F. Gugenberger, Geschäftsführer von carplus, die Vorteile zusammen. Dies gelte umso mehr, wenn auch die von carplus angebotene Kaufpreisersatzdeckung bei Totalschaden und Diebstahl in Anspruch genommen werde: „Dieses Höchstmaß an Sicherheit ist am Markt einzigartig.“
„Das Beste aus beiden Welten“
Vereinte Kräfte: Dr. Franz F. Gugenberger (6. v. l.) und Mag. Michael Erb (4. v. r.) mit ihren Außendienstteams
Für die Autohausmitarbeiter sei der Umgang mit dem Komplettpaket aus Versicherung und Garantie „herrlich unkompliziert“, betont Mag. Michael Erb, Direktor von Real Garant. Abschluss und Prämienverrechnung erfolgen gemeinsam, die Selbstbehalte von Kaskoversicherung und Garantie sind identisch und die Konditionen für die Garantieleistung laut Erb moderat: „Je nach Motorleistung und Selbstbehalt ist der Kunde schon ab 9 Euro im Monat dabei.“ Sollten dennoch Fragen aufkommen, stehen die kompetenten Außendienstteams von carplus und Real Garant sowie das bewährte Vor-Ort-Service der Wiener Städtischen zur Verfügung: Den Autohäusern, unterstreichen Gugenberger und Erb, soll der Umgang mit dem „Besten aus beiden Welten“ schließlich möglichst einfach gemacht werden. • (HAY)
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MANAGEMENT
Zuwächse mit Vorsicht genießen Gebrauchtwagen Februar 2016 Stück
+/ – in % z. Vorjahr
Stück
MA in %
+/ – in % z. Vorjahr
VW
13.676
20,62
18,89
25.274
20,53
8,24
Audi
6.314
9,52
10,87
11.676
9,48
3,05
BMW
4.884
7,36
12,87
8.969
7,29
5,69
Opel
4.266
6,43
12,23
8.050
6,54
6,05
Ford
3.738
5,63
1,49
6.925
5,63
-5,10
Marke
42
Jän.–Feb. 2016
MA in %
Mercedes-Benz
3.611
5,44
14,38
6.650
5,40
6,95
Renault
3.121
4,70
7,77
5.827
4,73
2,62
Skoda
2.892
4,36
21,61
5.435
4,41
13,87
Peugeot
2.871
4,33
18,69
5.322
4,32
8,97
Seat
2.312
3,49
15,43
4.364
3,54
7,59
Mazda
2.155
3,25
7,43
4.135
3,36
6,03
Fiat/Abarth
2.056
3,10
9,65
3.760
3,05
2,59
Hyundai
1.632
2,46
48,09
2.979
2,42
31,41
Citroën
1.619
2,44
4,65
3.058
2,48
0,69
Toyota
1.608
2,42
6,63
3.039
2,47
0,46
Nissan
1.139
1,72
18,89
2.053
1,67
8,34
Kia
1.129
1,70
21,53
2.025
1,64
11,69
Suzuki
934
1,41
3,78
1.747
1,42
-0,68
Volvo
787
1,19
13,07
1.475
1,20
9,10
Alfa Romeo
657
0,99
12,12
1.169
0,95
3,45
Honda
607
0,92
19,02
1.088
0,88
8,47
Mitsubishi
606
0,91
-4,42
1.231
1,00
-4,57
W
as wurde im Vorjahr nicht alles gejammert, als das Frühjahr kam? Es gab Kaufrückgänge im Zuge der Steueränderungen und niemand wusste, wie sich das Jahr entwickeln würde. Und heuer? Da sind die Rückgänge aus dem Vorjahr wettgemacht. Doch Achtung: Die Zulassungszahlen bei Neuwagen (46.514) liegen nach 2 Monaten zwar um 5,55 Prozent über jenen des Vergleichszeitraums 2015. Doch blickt man zwei Jahre zurück, dann hatten wir um diese Zeit bereits 51.579 Neuanmeldungen zu Buche stehen. Ähnlich sieht die Situation bei den Gebrauchtwagen aus: Hier beträgt das Plus vom 1. Jänner bis 29. Februar sogar 6,08 Prozent – doch auch in diesem Bereich hinken die 123.109 Ummeldungen von heuer jenen von vor 2 Jahren (128.382) hinterher.
Sonderfall Hyundai in der Statistik ablesbar Was sonst noch auffällt? Zum Beispiel, dass sich die massiven Kurzzulassungen von Hyundai im Dezember 2015 heuer direkt in beiden Statistiken niederschlagen: Die im Jänner massiv beworbenen Kurzzulassungen finden sich im Plus von 31,41 Prozent bei den Gebrauchtwagen wieder. Doch klar, dass in einem so speziellen Fall der Neuwagenabsatz bei Hyundai leidet: Im Jänner und Februar betrug das Minus 31,47 Prozent – also fast exakt der gleiche Prozentsatz wie beim Neuwagen-Minus … • (MUE)
Chevrolet/Daewoo
473
0,71
26,47
868
0,71
11,14
Dacia
406
0,61
27,27
736
0,60
17,20
Mini
392
0,59
37,06
683
0,55
11,60
Jeep
349
0,53
15,18
673
0,55
11,24
smart
298
0,45
52,04
525
0,43
30,60
Marke/
Chrysler
263
0,40
-11,74
516
0,42
-12,54
Modell
Land Rover
255
0,38
37,84
479
0,39
20,65
Porsche
229
0,35
46,79
403
0,33
19,94
Subaru
187
0,28
-19,74
400
0,32
-16,14
Lancia
156
0,24
-1,27
282
0,23
-15,57
Jaguar
138
0,21
36,63
235
0,19
27,03
Daihatsu
71
0,11
-12,35
146
0,12
-9,88
Lexus
70
0,11
-2,78
121
0,10
-3,97
Rover
69
0,10
40,82
125
0,10
15,74
Saab
54
0,08
-18,18
104
0,08
-9,57
SsangYong
44
0,07
33,33
81
0,07
-2,41
Dodge
42
0,06
31,25
75
0,06
10,29
Lada
17
0,03
0,00
33
0,03
17,86
Maserati
11
0,02
57,14
20
0,02
66,67
Ferrari
8
0,01
14,29
15
0,01
50,00
Bentley
7
0,01
0,00
13
0,01
0,00
Infiniti
4
0,01
100,00
7
0,01
0,00
Aston Martin
2
0,00
-33,33
4
0,00
-55,56
Lamborghini
2
0,00
100,00
3
0,00
-25,00
MG
2
0,00
-75,00
3
0,00
-70,00
Rolls-Royce
2
0,00
100,00
4
0,00
33,33
KTM
0
0,00
-100,00
0
0,00 -100,00
Sonstige
172
0,26
142,25
Summe
66.337
100,00
14,02
0,25
108,22
123.109 100,00
304
6,08
AUTO & Wirtschaft • APRIL 2016
Modell-Ranking Neuwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
VW Golf Skoda Octavia Renault Mégane VW Bus VW Polo Fiat 500 VW Tiguan VW Touran Opel Astra Seat Leon
Feb. 2016
Jän.–Feb. 2016
Stück MA in %
1.034 699 560 523 515 467 452 447 406 391
4,6 3,1 2,5 2,3 2,3 2,1 2,0 2,0 1,8 1,7
Stück MA in %
2.277 1.535 1.095 919 1.126 980 784 930 752 714
4,9 3,3 2,4 2,0 2,4 2,1 1,7 2,0 1,6 1,5
Bundesländer Neuanmeldungen Bundesland B K NÖ OÖ S St T V W
Feb. 16 676 1.243 4.323 3.716 1.839 2.797 1.984 1.108 4.809
+/- % -1,74 +17,93 +2,90 +7,12 +2,22 +14,54 +20,68 +26,05 +7,70
Feb. 15 688 1.054 4.201 3.469 1.799 2.442 1.644 879 4.465
Alle Daten zum Fahrzeugmarkt finden Sie auch im MarketAnalyser von Eurotax!
Neuwagen
VW Opel Renault Audi Ford Skoda BMW Mercedes-Benz Seat Hyundai Fiat/Abarth Mazda Peugeot Kia Citroën Nissan Dacia Toyota Suzuki Volvo Jeep Mitsubishi Honda Land Rover Mini smart Porsche Alfa Romeo Jaguar Subaru Tesla Lexus Lada Infiniti SsangYong Bentley Maserati Ferrari Chevrolet Lamborghini Lotus Aston Martin Cadillac Daihatsu KTM Lancia Rolls-Royce Saab Sonstige Summe
3.760 16,71 1.573 6,99 1.520 6,76 1.423 6,33 1.378 6,13 1.315 5,85 1.245 5,53 1.101 4,89 1.022 4,54 980 4,36 818 3,64 816 3,63 809 3,60 775 3,45 570 2,53 546 2,43 449 2,00 352 1,56 328 1,46 235 1,04 226 1,00 205 0,91 204 0,91 189 0,84 142 0,63 111 0,49 83 0,37 81 0,36 53 0,24 51 0,23 26 0,12 25 0,11 9 0,04 7 0,03 7 0,03 6 0,03 6 0,03 4 0,02 3 0,01 2 0,01 1 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 39 0,17 22.495 100,00
17,35 13,00 46,15 3,04 22,38 -21,12 17,56 7,94 10,73 -18,60 -2,62 5,43 39,00 51,07 16,56 4,40 5,65 -39,21 0,61 -11,32 32,16 -25,99 101,98 35,00 56,04 -29,30 -14,43 -21,36 231,25 -16,39 766,67 -3,85 12,50 0,00 250,00 -45,45 100,00 300,00 -50,00 100,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 -100,00 0,00 0,00 >999 8,98
Jän.–Feb. 2016 Stück
MA in %
7.855 3.476 3.242 2.913 2.823 3.397 2.586 2.239 1.986 1.703 1.702 1.526 1.538 1.302 1.047 1.007 1.222 691 656 521 440 510 378 411 278 249 178 172 87 94 69 58 13 8 13 7 14 4 3 2 1 0 1 0 0 0 0 0 92 46.514
16,89 7,47 6,97 6,26 6,07 7,30 5,56 4,81 4,27 3,66 3,66 3,28 3,31 2,80 2,25 2,16 2,63 1,49 1,41 1,12 0,95 1,10 0,81 0,88 0,60 0,54 0,38 0,37 0,19 0,20 0,15 0,12 0,03 0,02 0,03 0,02 0,03 0,01 0,01 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,20 100,00
Jän.–Feb. 2016 Anwendung (inkl. Kzl)
+/ – in % z. Vorjahr
männl.
weibl.
betriebl.
Taxi1
Vermietung1
9,69 12,31 20,34 7,45 24,80 -5,24 13,12 1,91 -9,19 -31,47 17,38 10,82 17,14 20,33 -4,82 -4,46 13,99 -36,37 19,71 -1,88 17,96 -20,93 90,91 35,64 12,10 -17,28 -17,21 -4,97 155,88 -9,62 331,25 -7,94 -13,33 100,00 85,71 -41,67 133,33 100,00 -78,57 100,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 -100,00 0,00 0,00 >999 5,55
1.360 539 609 401 904 610 699 623 295 347 239 542 328 444 326 204 621 243 247 190 96 171 139 155 57 62 62 31 17 16 16 14 13 1 8 2 4 1 3 1 1 0 0 0 0 0 0 0 11 10.652
853 456 357 252 475 309 202 244 278 270 265 312 213 325 240 104 383 170 167 64 36 81 76 54 58 55 11 16 4 9 1 8 0 1 0 0 2 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 8 6.360
5.642 2.481 2.276 2.260 1.444 2.478 1.685 1.372 1.413 1.086 1.198 672 997 533 481 699 218 278 242 267 308 258 163 202 163 132 105 125 66 69 52 36 0 6 5 5 8 3 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 73 29.502
24 2 7 0 19 19 1 85 5 5 0 1 0 3 2 1 7 25 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 206
698 432 1 171 84 250 85 210 177 84 30 5 45 37 67 82 1 1 13 15 8 0 0 0 25 18 0 2 19 0 3 0 0 0 1 0 2 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 6 2.572
Diplomatie1 1 1 2 1 0 0 51 14 1 0 0 1 2 0 1 0 0 0 0 2 0 0 0 1 2 0 0 0 0 0 0 1 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 82
in betrieblichen Zulassungen enthalten
MA +/ – in % in % z. Vorjahr
Stück
1
Feb. 2016 Marke
Gewinner und Verlierer nach Segmenten Jänner–Februar 2016: 46.514 Kleinwagen
Stadtwagen
+9,6 %
+4,8 %
2.475
8.313
Microvans
Familyuntere vans Mittelklasse +3,1 %
913
-20,3 %
9.105
2.899
Mittelklasse
Oberklasse
Luxusklasse
Sportwagen
Geländewagen
+0,7 %
+16,4 %
+60,7 %
+36,3 %
+6,3 %
+14,9 %
+1,2 %
4.948
1.150
188
214
2.430
9.538
1.768
Geländew. Minivan medium
-9,1 %
AUTO & Wirtschaft • APRIL 2016
43
MANAGEMENT
Jubel, Trubel, Heiterkeit Seit zweieinhalb Jahren wächst Europas Automarkt kontinuierlich, im Februar war die Zunahme sogar zweistellig. Vor allem das boomende Geschäft in allen fünf großen Staaten ist dafür verantwortlich, aber auch Osteuropa läuft wieder besser.
Länderstatistik Veränd. Feb. 16
Feb. 15
in %
kum. 16
kum. 15
Belgien
49.707
44.504
11,70
94.033
91.828
2,40
Dänemark
16.600
13.592
22,10
33.038
29.620
11,50
250.146
223.254
12,00
468.511
434.591
7,80
1.671
1.239
34,90
3.459
2.931
18,00 17,50
Deutschland Estland Finnland Frankreich
A
ls „Big Five“ bezeichneten Großwildjäger früher jene Tiere, die am gefährlichsten zu jagen waren: Gemeint waren Elefant, Nashorn, Löwe, Leopard und Büffel (bei Safari-Touristen hat sich diese Bezeichnung bis heute gehalten). In der europäischen Autoindustrie sind die „Big Five“ Deutschland, Italien, Frankreich, Großbritannien und Spanien. Wenn es den „fünf Großen“ gut geht (wie heuer), geht es üblicherweise der gesamten Branche gut. Kein Wunder, dass bei den meisten Prof. Rupert Stadler, Herstellern Jubel herrscht: Selbst Vorstandschef von Volkswagen ist heuer, allen ProbleAudi, ist optimistisch men zum Trotz, in Europa zumindest auf Vorjahresniveau unterwegs. Viel Freude herrscht auch bei den italienischen und französischen Herstellern, die ja auf ihren Heimmärkten und auch in den wichtigen Absatzländern in Südeuropa lange Zeit wenig zu lachen hatten.
Audi plant mit weiterem Wachstum Trotz der aktuellen Schwierigkeiten in China, seit Jahren ein wichtiger Markt für Audi, planen die Ingolstädter für heuer ein leichtes Wachstum. „Wir haben ein Jahr der Herausforderungen erfolgreich gemeistert“, sagt Vorstandschef Prof. Rupert Stadler: „Mit mehr als 20 neuen bzw. überarbeiteten Modellen wollen wir heuer weitere Kunden gewinnen und unseren Kurs fortsetzen.“ In der EU gab es in den ersten beiden Monaten ein sattes Neuzulassungs-Wachstum von 15,5 Prozent. Im Vorjahr verkaufte Audi weltweit 1.803.246 Neuwagen, das ist ein Plus von 3,6 Prozent im Vergleich zu 2014. In den USA entschieden sich erstmals mehr als 200.000 Kunden für einen Audi. Was die Ziele für heuer anlangt, wollte sich Stadler bei der Bilanz-Pressekonferenz in Ingolstadt nicht auf konkrete Zahlen festlegen: Er sprach von einem „moderaten Anstieg der Auslieferungen an Kunden“. Trotz der massiven Investitionen – unter anderem in ein neues Werk in Mexiko – will die Marke mit den vier Ringen heuer wieder eine Umsatzrendite in der Höhe des Vorjahres erreichen: Damals waren es 8,3 Prozent. • (MUE)
44
Veränd.
Land
in %
9.655
7.985
20,90
21.434
18.249
166.694
147.561
13,00
305.066
280.710
8,70
3.305
4.894
-32,50
8.994
10.735
-16,20
Griechenland Großbritannien
83.395
76.958
8,40
253.073
241.814
4,70
Irland
21.625
15.778
37,10
61.437
45.586
34,80
Italien
22,70
173.939
135.980
27,90
330.103
269.027
Kroatien
2.440
2.179
12,00
4.711
4.561
3,30
Lettland
1.246
829
50,30
2.335
1.977
18,10
Litauen
1.407
1.069
31,60
2.968
2.490
19,20
Luxemburg
4.448
3.783
17,60
7.925
6.988
13,40
Niederlande
28.308
33.916
-16,50
68.727
81.856
-16,00
Norwegen
12.304
10.741
14,60
23.333
21.316
9,50
Österreich
22.495
20.641
9,00
46.514
44.068
5,60
Polen
33.663
28.394
18,60
65.458
58.066
12,70
Portugal*
13.883
14.310
-3,00
27.824
26.151
6,40
Rumänien
6.426
5.781
11,20
11.537
10.274
12,30
Schweden
26.869
23.735
13,20
48.517
44.143
9,90
Schweiz
22.237
22.449
-0,90
42.276
40.962
3,20
Serbien
1.419
1.089
30,30
2.579
2.063
25,00
Slowakei
6.689
5.209
28,40
12.119
9.782
23,90
Slowenien
4.762
4.550
4,70
10.585
9.689
9,20
98.528
84.954
16,00
175.974
154.349
14,00
Tschechische Republik 18.879
16.385
15,20
36.382
32.118
13,30
5.941
11,70
12.223
10.855
12,60
729
589
23,80
1.657
1.388
19,40
1.090.104
958.289
13,80
2.182.792 1.988.187
9,80
Spanien Ungarn
6.635
Zypern Total
* geschätzte Volumina für Februar 2016
Top-Ten-Marken Veränd.
Veränd.
Feb. 16
Feb. 15
in %
kum. 16
kum. 15
124.317
119.175
4,30
252.901
252.509
Renault
76.816
69.527
10,50
143.986
135.767
6,10
Ford
73.294
63.219
15,90
151.041
134.249
12,50
Peugeot
70.616
62.091
13,70
136.246
125.920
8,20
Opel/Vauxhall
70.577
59.646
18,30
141.820
123.164
15,10
Fiat
59.597
47.966
24,20
112.567
94.831
18,70
Audi
57.796
49.661
16,40
120.346
104.266
15,40
BMW
55.407
48.355
14,60
110.090
99.954
10,10
Mercedes
54.459
45.145
20,60
111.687
97.407
14,70
Skoda
50.061
43.550
15,00
97.511
87.980
10,80
Volkswagen
in % 0,20
Top-Ten-Modelle Veränd.
Veränd.
Feb. 16
Feb. 15
in %
kum. 16
kum. 15
Volkswagen Golf
36.117
35.891
0,60
73.508
76.737
Volkswagen Polo
22.854
21.662
5,50
47.685
45.387
5,10
Renault Clio
21.713
21.695
0,10
42.614
43.627
-2,30
Peugeot 208
20.575
17.158
19,90
39.910
33.260
20,00
Ford Fiesta
20.522
18.501
10,90
41.685
40.370
3,30
Opel/Vauxhall Corsa
19.167
16.646
15,10
37.226
37.781
-1,50
Fiat Panda
18.942
13.762
37,60
35.923
26.822
33,90
Skoda Octavia
18.189
16.428
10,70
35.642
33.685
5,80
Nissan Qashqai
17.054
15.567
9,60
35.078
33.786
3,80
Peugeot 308
16.991
13.331
27,50
32.311
27.602
17,10
AUTO & Wirtschaft • APRIL 2016
in % -4,20
MANAGEMENT
Mit Herz und Verstand Zum hundertsten Mal fand Mitte März der „Gady-Markt“statt. Die Traditionsveranstaltung ist ein Fixpunkt im Kalender vieler Steirer – und ein Beispiel für gelebte Kundenbindung, bei dem jeder Unternehmensberater vor Neid erblasst.
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andeshauptmann Hermann Schützenhofer, Bundespräsidentschaftskandidatin Dr. Irmgard Griss, die Wiener Sängerknaben und über 25.000 Besucher aus nah und fern: Sie alle kamen am 12. und 13. März in die Gady-Zentrale in Lebring. Dort wird zweimal jährlich federführend von Seniorchefin Ingrid Gady der Gady-Markt organisiert – ein echtes steirisches Volksfest, bei dem es einen Vergnügungspark ebenso gibt wie regionales Brauchtum, ein breites Angebot an Landmaschinen sowie eine große Ausstellung von Neu- und Gebrauchtfahrzeugen.
Steirisches Traditionsunternehmen Entstanden ist der Gady-Markt aus einer 1966 erstmals abgehaltenen Verkaufsschau für gebrauchte Traktoren. Seither ist die Veranstaltung gemeinsam
mit dem organisierenden Unternehmen gewachsen: Die „Gady Family“, so die neue Selbstbezeichnung, beschäftigt unter der Geschäftsführung von Mag. Philipp Gady und Mag. Eugen Roth mittlerweile 300 Mitarbeiter an 12 Standorten in der Steiermark und Kärnten. Parallel zum Landmaschinengeschäft, in dem man für die „Schlüsselmarken“ Massey Ferguson und Steyr sowie für Holder, Amazone und Fella tätig ist, setzt man vor allem auf den Pkw-Bereich: Neben Gady BMW, Gady Mini und den Gady KaroLack-Zentren vervollständigen die ehemaligen Autohäuser von Salis & Braunstein in Graz und Leibnitz, die neuerdings als Gady Opel firmieren, sowie die ausschließlich in Lebring und Fehring vertretene Marke Toyota den einheitlichen Marktauftritt. Jährlich werden über 3.500 Pkws vermarktet: Davon dürften heuer 800 bis 900 Neufahrzeuge auf BMW und Mini sowie rund 1.000 Neuwagen auf Opel entfallen. • (HAY)
Mag. Eugen Roth, Ingrid Gady und Mag. Philipp Gady (v. l.) waren auch beim Jubiläumsmarkt die Gastgeber für tausende Besucher
Premiere beim Markt: Salis & Braunstein heißt jetzt „Gady Opel“
Im Winter flüssig unterwegs N
Den Mirai sieht Toyota als wichtigen Baustein seiner „Environmental Challenge 2050“: Die CO2-Emissionen sollen um 90 Prozent sinken.
ach erfolgreichen Wintertests auf den skandinavischen Straßen feiert der Mirai in diesem Sommer seinen Marktstart in Schweden und Norwegen und soll zum Plan, den Absatz der Null-EmissionsFahrzeuge bis 2020 auf 30.000 Stück zu steigern, beitragen. Neben staatlichen Vergünstigungen (SteuerBefreiung, Benutzungsmöglichkeit der Busspur und Wegfall der Autobahngebühren) soll der Netzausbau auf 25 Tankstellen bis 2020 Wasserstofffahrzeuge zur Alternative machen. Auch in Schweden schreitet der Netzausbau voran. Sobald in Österreich die erforderliche Versorgungsnetz-Dichte hergestellt ist, soll der Mirai bei uns verfügbar sein. • (MPI)
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MANAGEMENT
Fragwürdiger Verjährungsverzicht Ausgangspunkt des in Graz verhandelten Verfahrens war der Kauf eines Gebrauchtwagens bei einem freien Händler. Dieser hatte keinen Verjährungsverzicht gegenüber dem von der Rechtsanwaltskanzlei Christandl & Partner vertreten Kunden abgegeben. Soweit bekannt, hat der Verein für Konsumenteninformation (VKI) lediglich die Vertragshändler der betroffenen Marken VW, Audi, Seat und Skoda zur Abgabe einer solchen Verzichtserklärung aufgefordert. Ungeachtet der Tatsache, dass sich österreichweit aktuell auch 44 Markenhändler diesem Verjährungsverzicht nicht unterworfen haben, trägt die Textierung des Verzichtes ihre Tücken im Detail. Tatsächlich verzichten die Händler mit dieser Erklärung nur darauf, innerhalb der von ihnen selbst gesetzten Frist sich auf den Einwand der Verjährung zu berufen. Dabei darf nicht übersehen werden, dass die Vereinbarung den weiteren Fortlauf der Verjährung in der Zeit der Vergleichsgespräche nicht hemmt. Es ist daher wahrscheinlich, dass zumindest die zweijährige Gewährleistungsfrist während der laufenden Vergleichsgespräche abläuft – bis 31.Dezember 2017 dürfen sich die Händler darauf nicht berufen, ab dem 1. Jänner 2018 jedoch schon. Sollte jedoch der angestrebte Vergleich zwischen dem VKI und dem VW-Konzern bis Ende 2017 nicht zustande kommen, droht den Händlern in der Folge ein Klagssturm ungeahnten Ausmaßes, weil mit einem Schlag alle bis dahin geschützten Kunden mit einem massiven und dann auch nur mehr juristisch schwer überbrückbaren Verjährungsproblem konfrontiert sein werden. Bis dahin werden wohl auch weitere Gerichte Entscheidungen getroffen haben, die den Handel voll in die gewährleistungsrechtliche Pflicht nehmen.
Ruhe vor dem Sturm? Glaubt man dem VW-Konzern, schreitet die Aufarbeitung des Abgasskandals zumindest in Österreich plangemäß voran. Doch im Hintergrund haben die juristischen Mühlen zu mahlen begonnen. Auch den Händlern könnte ein wahrer Sturm an Klagen drohen. Von Dr. Martin Brenner
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ass der Abgasskandal den VW-Konzern in gehörige Schwierigkeiten gebracht hat, ist allseits bekannt. In den USA überlegen ganze Bundesstaaten, den Hersteller vor den Kadi zu ziehen und fordern Schadenersatz in Milliardenhöhe. In Österreich, wo rund 388.000 Dieselfahrzeuge mit der manipulierten Software zugelassen sind, läuft aktuell die Rückrufkampagne des Herstellers samt Softwareupdate und – im Falle der ab Ende September in die Werkstätten kommenden Autos – nachträglichem Einbau eines Strömungsgitters vor dem Luftmassenmesser. Doch unabhängig von diesen Nachbesserungen läufen auch hierzulande immer mehr Verfahren an.
Dr. Martin Brenner, Rechtsanwalt in Wien, ist unter anderem auf Fragen des Kfz-Vertragsrechts spezialisiert
Bezirksgericht im Rampenlicht Tatsächlich ist es das vergleichsweise kleine Bezirksgericht Graz-Ost, das mit einer ersten richtungsweisenden Entscheidung aufwarten kann. Diese wird – sollte sie in den Instanzen bestätigt werden – zumindest in Österreich maßgeblichen Einfluss auf die weitere Judikatur haben. Anders als in einem Urteil des Landgerichtes Bochum (Deutschland) wurde vom hiesigen Gericht nämlich festgestellt, dass es sich bei der illegal in den Fahrzeugen verbauten Software sehr wohl um einen „schweren“ Mangel handelt, der im Rahmen der Gewährleistung vom Händler zu sanieren ist und im schlimmsten Fall sogar zur Wandlung des Kaufvertrages führen kann.
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AUTO & Wirtschaft • APRIL 2016
Rechtliche Vorkehrungen treffen! Aus Sicht der Händler scheint es daher ratsam, schon jetzt die rechtlichen Grundlagen zu schaffen, um sich hinsichtlich der wohl vielfach zu Recht bestehenden Ansprüche geschädigter Kunden an den wahren Verursachern regressieren zu können. Während freie Händler mit dem VW-Konzern in keinem Vertragsverhältnis stehen und daher ohne Angst vor Repressalien in jeder Phase eines Gerichtsverfahrens dem Hersteller den Streit verkünden können, ist die Ausgangssituation für die zur vertraglichen Treue verpflichteten Vertragshändler ungleich schwieriger. Dass der VW-Konzern zur Abwehr eingeforderter Ansprüche den betroffenen Händlern gerade jene rechtliche Vertretung vorgeschlagen hat, die bisher und vor allem auch gegenüber den eigenen Markenhändlern die Interessen des Importeurs vertreten hat, macht die Sache wohl nicht einfacher. •
April 2016
Marktentwicklung
KLEINERER KUCHEN Schadensteuerung Das Ende f端r die Insel der Seligen
Altfahrzeuge Schrottpresse oder Reparatur?
Identteile Per Mausklick zum korrekten Ergebnis
Neue Produkte Geschwindigkeit ist Trumpf
Die Elektronik kontrolliert das Fahrzeug und immer mehr die Schadenmeldung und die Schadenabwicklung
www.autoundwirtschaft.at
Sikkens präsentiert
SIKKENS AUTOCLEAR 2.0
Tom Cross Lackierer, McLaren Lackierwerkstatt
„Dieser neue Klarlack macht tatsächlich einen Unterschied. Er ist schnell, flexibel und sorgt für ein hochwertiges Finish.“
WWW.SIKKENSVR.COM
ANSICHT
Das Ende der Insel der Seligen W
ir wollen weiterhin gut zusammenarbeiten, Einzelfälle besprechen und kein WerkstattRouting in Österreich haben.“ Das erklärt Werner Bauer, Chefsachverständiger des österreichischen Versicherungsverbandes, im Rahmen des Fachtreffens der Karosseriebautechniker in Linz. Ähnliche Aussagen wurden schon öfter von Versicherungsmanagern getätigt: „Routing hat in Österreich keine Tradition“ oder „Das ist für uns kein Thema“. • Nur wenig später folgt Bauers nächstes Statement: „Bei der momentanen Entwicklung wird das Routing aber nicht zu verhindern sein.“ Nun also doch? Hat der Chefsachverständige so plötzlich seine Meinung geändert? Nein, Bauer ist lediglich Realist: Das Routing wird kommen, egal ob die einzelnen Versicherungen das haben möchten oder nicht. Es mag durchaus zutreffen, dass die Vertreter der österreichischen Versicherungen den „österreichischen Weg“ schätzen und hier keine deutschen und schon gar keine belgischen und englischen Zustände haben möchten. Aber diese Herren werden die weitere Entwicklung nicht aufhalten können. • Zum einen ist das Routing längst Realität. Flottenbetreiber und Leasingfirmen, Autohersteller und Finanzierungsinstitute schreiben längst vor, wo das Fahrzeug, das eigentlich noch in ihrem Besitz steht, serviciert und repariert werden muss. Die Reifenhändler können ein Lied davon singen: ohne Partnerschaftsvertrag kein Auftrag zum Reifenwechsel. Das kann dazu führen, dass der Firmenwagen-Nutzer im Frühjahr zu drei verschiedenen Betrieben fahren muss: zum Reifenhändler für die Sommergummis, zum Karosseriebetrieb für den Scheibentausch und zum Service in den Markenbetrieb. Sofern der Flottenbetreiber nicht selbst seine Regeln aufgestellt hat, kommen die Schadenssteuerer gefragt oder ungefragt mit Einsparungspotenzial nach Österreich. • So werden auch die Versicherungen unter Kostendruck das Routing in Österreich realisieren. Der Lack-
„Das Routing wird kommen, egal ob die einzelnen Versicherung das haben möchten oder nicht.“
und Karosseriebeirat verliert an Bedeutung, die Einigkeit der Versicherungen schwindet, die Entscheidungen werden immer weniger vor Ort getroffen. Neue Anbieter kommen dazu und das Internet bringt noch mehr Transparenz. Letztlich zählt für den sparsamen Konsumenten die Prämie, nicht die Abwicklung bei einem hypothetischen Unfall, der hoffentlich ohnehin nie eintritt. • Bleibt die Frage, wie der Karosseriebetrieb darauf reagieren soll. Soll er die Rabatte gewähren, welche die Versicherungen oder die Schadenssteuerer fordern? Die Schäden kommen schließlich nur so lange, bis auch der Nachbar den Rabatt akzeptiert. Oder wie es Nexa-Autocolor-Österreich-Chef Werner Lanzerstorfer ausdrückt: „Am Ende des Tages haben alle wieder die gleiche Auslastung, allerdings mit wesentlich geringerem Ertrag. Das ist wie im Theater: Einige stehen auf, um besser zu sehen, dann stehen alle auf und am Schluss sehen wieder alle gleich schlecht – jedoch in einer wesentlich unbequemeren Position.“
Gerald Weiss, Leiter Sonderprojekte
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LACK EXTRA
Wer die App hat, hat den Kunden Die Elektronik kontrolliert das Fahrzeug und zukünftig auch die Schadenmeldung und die Schadenabwicklung. Von Gerald Weiss
Elektronische Schadenmeldung
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ie Branche ist im Umbruch“, das hören wohl gerade alle Wirtschaftszweige, nirgends bleibt die Zeit stehen. Doch während sich in vielen anderen Branchen das Kaufverhalten der Kunden ändert und vermutlich das Internet noch deutlich an Bedeutung gewinnt, ist die Lack- und Karosseriebranche mit einer kompletten Veränderung der Mobilität konfrontiert. Das weitreichende Thema hat mit dem einfachen „Parkpiepserl“ begonnen und die Kleinschäden beim Einparken massiv reduziert. ABS und ESP haben die schweren Unfälle verhindert und damit die Zahl der großen Schäden reduziert. Mittlerweile ist die Zeit der Assistenzsysteme angebrochen und diese wird im autonomen Fahren enden. Natürlich wird die komplette Umsetzung noch lange Zeit dauern und es wird auch dann noch Selbstfahrer aus Spaßgründen geben und Oldtimer, die selbst bewegt werden. Aber die große Masse an Fahrzeugen
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wird selbstständig seinen Besitzer täglich zur Arbeit bringen. Als teilautonomes Fahren auf der Autobahn wird das bereits in den nächsten Jahren Realität, wie die neue Mercedes-Benz E-Klasse schon heute demonstriert. Die Unfallzahlen werden dadurch massiv zurückgehen. Das menschliche Versagen mit dem Einkaufswagen am Supermarktparkplatz oder dem Fahrrad in der Begegnungszone wird den Rückgang in der Karosseriebranche nicht aufhalten. Das sollten all jene Betriebe bedenken, die heute langfristige Investitionen planen.
AUTO & Wirtschaft • APRIL 2016
Doch bis zum Zeitpunkt, wo selbstfahrende Autos den Großteil der Unfälle verhindern, wird uns die zunehmende Elektronik im Bereich der Schadenabwicklung beschäftigen. Das existiert heute bereits mit Handy-Programmen, den Apps, die von unterschiedlichen Firmen und Institutionen angeboten werden. Ford hat kürzlich FordPass als umfassende Mobilitäts-App vorgestellt, Axalta (Standox und Spies Hecker) hat als erster Kundennetzwerk-Anbieter eine App für das Axalta Automotive Repair Network realisiert, der ÖAMTC hat eine Notruf-App und auch die Allianz hat kürzlich eine App mit einfacher Hilfe beim Schadenfall umgesetzt. Das Ziel dieser Apps ist es, den ersten und schnellsten Draht zum Autofahrer im Schadenfall zu haben. Durch die Einfachheit in der Bedienung, die während einer Ausnahmesituation wie bei einem Unfall entscheidend ist, gewinnt die App, zumindest bei den jüngeren Autofahrern. Denn wer den Kunden hat,
LACK EXTRA
macht bekanntlich das Geschäft. Die Interessen und Ziele der einzelnen App-Anbieter sind natürlich unterschiedlich: Ablösezahlung (Versicherung), Fahrt in die Markenwerkstatt (Autohersteller), Fahrt in die Partnerwerkstatt (Lackhersteller).
Fahrzeug meldet Unfall Doch auch die App ist nur ein Zwischenschritt, denn mittlerweile melden manche Fahrzeuge den Unfall und den notwendigen Werkstattaufenthalt selbst. Die Frage ist nur, an welche Werkstätte die Meldung erfolgt. Auch wenn Initiativen laufen, die dem Autofahrer alle Möglichkeiten offen lassen sollen und die Daten nur dem Fahrzeugbesitzer gehören sollen, sind Fahrzeughersteller und Versicherungsunternehmen in dieser Frage absolut in der Poleposition. Als freier Karosseriebetrieb der erste Ansprechpartner zu sein, wird immer schwieriger. Entscheidend ist also der Zugang zum Kunden. Dieser muss sich bewusst dafür entscheiden, beim Karosseriebetrieb seiner Wahl anzurufen bzw. sein Auto dort „anrufen“ zu lassen. Das sollte bei einem Stammkunden durchaus möglich sein, es setzt allerdings voraus, dass er der Autobesitzer ist. Firmenfahrzeuge, Leasingfahrzeuge, Mietlösungen, Carsharing: Die Modelle werden vielfältiger, aber der Kfz-Betrieb wird es immer weniger mit Autofahrern zu tun haben, denen das Auto auch tatsächlich gehört.
Elektronische Schadenabwicklung Neben dem Kundenkontakt wird auch die Schadenabwicklung immer mehr elektronisch erfolgen, hier muss der Karosseriebetrieb in Zukunft extrem fit sein. Denn die Versicherungen werden noch mehr Abläufe an die Betriebe auslagern; nur wer mitspielt, wird den Auftrag bekommen. Für den freien Karosserieunternehmer wird es zunehmend schwieriger, den Zugang zum Kunden zu erhalten, die Lösung liegt in Kooperation. Ob mit Autoherstellern, Lackanbietern, Versicherungen, Flottenbetreibern oder den Softwareanbietern, ist eine andere, schwer zu beantwortende Frage. •
Der Kunde meldet den Schaden über die App. Wer die Daten bekommt, erhält den Auftrag.
LACK EXTRA
Wie klein wird der Kuchen? Der seit vielen Jahren rückläufige Lackmarkt wird in den nächsten Jahren noch deutlich schrumpfen. „AUTO & Wirtschaft“ hat die österreichischen Marken-Chefs um Prognosen und Lösungsansätze gebeten.
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Werner Lanzerstorfer, Nexa Autocolor (PPG)
Christine Steingaß, Glasurit, R-M (BASF)
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ie sind Sie – nach zwei schwachen WinterSaisonen – mit dem Geschäftsverlauf zufrieden? Werner Lanzerstorfer, Nexa: Im Grunde sind wir zufrieden. Schwache Winter können meist durch eine stärkere Sommer/Herbst-Saison kompensiert werden. Das war auch letztes Jahr der Fall und hat uns am Ende noch ein gutes Plus beschert. Trotzdem sind die Ziele nur mit der Gewinnung von Neukunden zu erreichen, und das gelingt uns jedes Jahr perfekt. Daniel Kapeller, AkzoNobel: Nach gut eineinhalb Jahren in der Verantwortung bei AkzoNobel Österreich bin ich mit der Entwicklung unserer Marken sehr zufrieden. Wir sind in dem umkämpften Markt mit einer starken Mannschaft unterwegs und konnten dank Service- und Kundenbindungsprogrammen eine sehr gute Performance erreichen. Trotz des stagnierenden Marktes haben wir bei AkzoNobel ein starkes Wachstum erzielt. Mit dem AkzoNobel-AT-Team sowie einem starken Händlernetz im ganzen Bundesgebiet wollen wir auch 2016 unsere Marktanteile ausbauen und unsere Kunden wie gewohnt auf höchstem Niveau betreuen.
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Meine persönliche Herausforderung in diesem Zusammenhang ist es, uns zum besten Team der Branche zu entwickeln. Rudolf Weismann, Cromax: Schon 2015 war für Lack & Technik ein gutes Jahr. In den ersten 3 Monaten des Jahres 2016 konnten wir das 1. Quartal des Vorjahres nochmals deutlich übertreffen und einige neue Lackkunden gewinnen. Daher sehen wir dem weiteren Jahr 2016 sehr positiv entgegen. Jan Kelemen, Standox: Standox hat sich gut entwickelt, wirklich „zufrieden“ sind wir nur dann, wenn auch unsere Kunden flächendeckend und nachhaltig erfolgreich sind. Insofern ist das vergangene Jahr gut gelaufen, eine jahreszeitenbedingte Abhängigkeit des Geschäftsverlaufs lässt sich kaum mehr beobachten. Christine Steingaß, BASF: Der österreichische Markt ist mit niedrigen Wachstumsraten im europäischen Vergleich die letzten Jahre eher schwach. Wir haben uns in diesem schwierigen Umfeld gut behaupten können. Mit unserem motivierten und qualifizierten Team, den beiden Premiummarken Glasurit und R-M und nicht zuletzt mit unserer Betriebsberatung sind wir gut aufgestellt. Wir sind sehr zuversichtlich, auch künftig die Herausforderungen des Marktes erfolgreich zu meistern. Franz Mayer, Spies Hecker: Nachdem das Jahr 2015 für Spies Hecker sehr erfolgreich verlaufen ist und die ersten Monate 2016 bisher auch ein sehr gutes Ergebnis für uns gebracht haben, sind wir sehr zufrieden. Martin Lobert, Lechler: Wir sind mit der Geschäftsentwicklung zufrieden. Die individuelle Betreuungs-
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leistung durch unsere Handelspartner in Verbindung mit unserem starken, innovativen Produktportfolio eröffnet uns kontinuierlich Wachstumschancen, die wir konsequent nutzen. Von welchen Neuheiten bei Produkten, Prozessen oder Dienstleistungen können Ihre Kunden in naher Zukunft profitieren? Kapeller, AkzoNobel: AkzoNobel feiert in diesem Jahr 40 Jahre Acoat Selected Partnerschaft. Das Premium-Partnernetzwerk, dem weltweit über 2.000 Karosserie- und Lackierbetriebe angehören, bietet ein umfassendes Leistungsspektrum, bestehend aus Beratung, Seminaren, Lackierschulungen, Veranstaltungen und vielem mehr. Weiterhin bietet AkzoNobel für alle Kunden Beratung und Services zum Thema E-Ordering an. Nutzen Lackierbetriebe das System von AkzoNobel, profitieren sie von schnellen und einfachen Bestellungen rund um die Uhr. Mit Sikkens Autoclear UV präsentieren wir in den kommenden Monaten die nächste Generation des UV-Klarlacks und Ergänzung zu unserem beliebten UV-Füller Sikkens Autosurfacer UV. Mayer, Spies Hecker: Wir werden den Weg, innovative Produkte und Systeme zu entwickeln, die auch helfen, Energiekosten zu reduzieren, konsequent wei-
Jan Kelemen, Standox (Axalta)
Daniel Kapeller, Sikkens (AkzoNobel)
tergehen. Nach dem Spies Hecker HS Speed Klarlack, der schon bei Raumtemperatur extrem rasch trocknet, werden wir diese neue Chemie auch im Füllersegment anwenden. Dies alles auf höchstem Qualitätsniveau und mit den Approvals der Automobilindustrie. Kelemen, Standox: Energieeffizienz hinsichtlich schnellster Trocknung und ressourcenschonende, flexible Verarbeitung. Diese Themen treibt Standox voran und unterstützt seine Werkstätten mit hochinteressanten neuen Produkten, jetzt auch im Füllerbereich. Wir innovieren in höchstem Tempo, gehen aber erst in den Markt, wenn es die Praxis zulässt. Von Marketing-Strohfeuern halte ich wenig. Steingaß, BASF: Wir arbeiten regelmäßig und mit Hochdruck an Neuerungen für Produkte und Services. In 2016 werden mit unseren neuen Klarlacken breit in den Markt gehen und weitere Gebindegrößen anbieten. Auch bei unserem integrierten, computergesteuerten Colormatching-Tool kommen wir in Kürze mit einer neuen Version auf den Markt. Ein neuer UV-Grundfüller mit UVA-System ist derzeit bei uns im Test und wir rechnen mit einer kurzfristigen Einführung. Für kleinere Schäden ist dieser Füller ideal einzusetzen. Lobert, Lechler: Das vor Kurzem eingeführte Hydrofan High Efficiency System zeichnet sich durch seine Flexibilität aus: Ein Farbmischsystem, zwei Verarbei-
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tungsmethoden. Über die Additivauswahl hat der Lackierer jetzt die Möglichkeit, für den vorliegenden Schadensfall die effizienteste Verarbeitungsmethode – Standard oder High Efficiency Prozess – auszuwählen, und kann so die Prozesszeiten bis zu 20 Prozent und den Produktverbrauch bis zu 30 Prozent reduzieren. Zusätzlich schöpfen wir noch die Wachstumspotenziale mit unserem ultraschnellen MC405 Power Clearcoat aus, mit dem sich die Energiekosten um 30 Prozent senken lassen. Lanzerstorfer, Nexa: Wir haben vor Kurzem ein neues Füller-System auf den Markt gebracht, das kürzere Prozesszeiten erlaubt. Unser All-in-One-System (ein Härter für alle Produkte) wird vom Markt hervorragend angenommen und bis Juni kommen noch 2 neue Produkte auf den Markt, die sicher für Staunen sorgen werden. Weismann, Cromax: Cromax ist ständig bemüht, innovative Neuigkeiten auf den Markt zu bringen. Mit Produkten wie dem Nass-in-Nass-Füller (perfekter Korrosionsschutz, keine Schleifarbeiten nötig, kann direkt auf das Neuteil appliziert werden) und dem UV-Primer in der Spraydose bieten wir Neuerungen, welche auch für Expressreparaturen hervorragend eingesetzt werden können. Im Bereich der Prozessoptimierung bildet unsere Kombination aus Basislack und Klarlack eine perfekte Lösung: Durch die Verarbeitung in nur einem Arbeitsgang ohne Zwischenablüftzeit kann ein erhöhter Tagesdurchsatz erreicht werden – bei gleichzeitiger Verringerung des Aufwandes für Energie und Arbeitszeit je lackiertem Bauteil. Die österreichischen Versicherungen lehnen Schadenssteuerung momentan ab, bei Leasingunternehmen und Flottenbetreibern ist sie bereits Realität. Wie können Sie Ihre Partner bei dieser Entwicklung unterstützen. Steingaß, BASF: Wir beraten und betreuen unsere Kunden sehr intensiv in Fragen des Schadensmanagements. Erst kürzlich haben wir ein Seminar zum Thema Schadensabwicklung im Wiener Raum abgehalten. Unsere Kunden schätzen hier unser Leistungsspektrum im Rahmen des ColorMotion-Netzwerkes sehr. Mayer, Spies Hecker: Für unsere Kunden im markenübergreifenden Automotive Repair Network (ARN) von Axalta stellen wir mit Rudolf Luxbacher einen erfahrenen Mitarbeiter zur Verfügung, der sich ausschließlich um dieses Thema kümmert. Derzeit können wir flächendeckend 87 Betriebe im ARN vereinen. Unsere ARN-Netzwerkpartner können auf einzigartige Tools zurückgreifen: eine Unfall-App und 24/7 UnfallHotline sowie eine webbasierende Managementplattform. Mit dieser Plattform steht das Profil des gesamten ARN bis ins Detail tagesaktuell als Informationsquelle für Großauftraggeber zur Verfügung.
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Franz Mayer, Spies Hecker (Axalta)
Martin Lobert, Lechler
Rudolf Weismann, Cromax (Lack & Technik)
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Lobert, Lechler: Mit unseren hochgradig zeit- und kosteneffizienten Lackaufbauten stellen wir den Betrieben das passende Instrumentarium zur Verfügung, um für das vom Kunden gewünschte Qualitätsniveau preis-leistungs-gerechnete Angebote abgeben zu können und damit im Wettbewerb zu bestehen. Kapeller, AkzoNobel: AkzoNobel hat mit Acoat Selected Intense einen Standard definiert, der den Anforderungen im Schadensmanagement gerecht wird. Dieses Konzept wurde explizit auf den Markt in Österreich abgestimmt. Acoat Selected Intense ermöglicht den Betrieben, eine kostenoptimierte Reparatur auf einem hohen Qualitätsstandard durchzuführen und dabei wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Kelemen, Standox: Wir unterstützen unsere Kunden in allen notwendigen Belangen dabei, das Kerngeschäft erfolgreich und nachhaltig zu gestalten. Wir helfen dabei, mit welchem Auftraggeber auch immer, auf Augenhöhe zu verhandeln und einen Konsens zu finden. Mit dem markenübergreifenden Automotive Repair Network (ARN) von Axalta bieten wir eine professionelle Kommunikationsplattform für unsere Netzwerkpartner und Großauftraggeber. Sie können auf eine eigene Unfall-App und 24-Stunden-Hotline sowie eine webbasierende Managementplattform als Profil und Leistungsdarstellung des gesamten Netzwerkes zurückgreifen. Für die Entwicklung des Axalta 0ARN mit aktuell 87 Betrieben haben wir mit unserem Kollegen Rudolf Luxbacher einen erfahrenen Mann mit umfassender Branchenkenntnis. Lanzerstorfer, Nexa: Unsere Kunden erhalten Unterstützung durch extrem effiziente Produkte und Systeme, Schulungen und Trainings damit sie eventuell Ertragsreduzierungen abfedern können. Allerdings lehnen wir es grundsätzlich ab, uns in die Geschäfte unserer Kunden einzumischen. Am Ende des Tages haben alle wieder die gleiche Auslastung, allerdings mit wesentlich geringerem Ertrag. Das ist wie im Theater: Einige stehen auf, um besser zu sehen, dann stehen alle auf und am Schluss sehen wieder alle gleich schlecht – jedoch in einer wesentlich unbequemeren Position. Weismann, Cromax: Mit dem europaweiten Five Star Partnerprogramm unterstützen wir unsere Kunden sowohl bei Endkunden als auch bei Flotten und Versicherungen. Wir bieten unseren Partnern Unterstützung bei der Anbahnung von Partnerschaften mit Versicherungen und Flottenunternehmen. Zudem veranstalten wir auch heuer wieder eine Vielzahl von Schulungen in den Bereichen Karosserie & Lack, Management und Marketing. Damit machen wir unsere Kunden zu einem erstklassigen Ansprechpartner für Versicherungen, Flottenbetreiber und Leasingunternehmer, aber natürlich auch bei den Endkunden. • (RED)
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Per Mausklick zum Identteil Designschutz, Markenschutz, Garantie- und Finanzierungsbedingungen: Von all diesen Faktoren hängt ab, ob eine Verwendung von Identteilen zulässig ist. Ein neues Modul des „Autopreisspiegels“ verkürzt den Weg durch den Paragraphendschungel. Von Philipp Hayder
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ie alltäglichen Probleme bei der Fahrzeugbewertung waren ausschlaggebend dafür, dass ein engagiertes Team rund um den Gerichtssachverständigen Dr. Wolfgang Pfeffer vor über 6 Jahren den Autopreisspiegel entwickelt hat. Seither sind die Funktionalitäten der Software kontinuierlich gewachsen. Jetzt nimmt sich Pfeffer eines weiteren brisanten Themas an – der Frage, ob bei Karosseriereparaturen auch günstigere Identteile verwendet werden dürfen.
Dr. Wolfgang Pfeffer will für Rechtssicherheit sorgen
Komplizierte Materie „Wir haben uns im Sinne einer umfassenden technischen und rechtlichen Prüfung diesem Thema angenähert und sind zum Ergebnis gelangt, dass die Abgrenzung relativ kompliziert ist“, berichtet Pfeffer. So könne es durchaus zu „Überlagerungen von einzelnen Rechtsproblemen“ kommen – etwa durch den Designschutz auf sichtbare Karosserieteile, den Markenschutz, die Garantiebestimmungen sowie allfällige Vorgaben im Rahmen von Finanzierungsverträgen.
Zahlreiche Vorschriften Beispielsweise sieht der Designschutz vor, dass ein Hersteller patentrechtlichen Anspruch auf die gesamte Erscheinungsform seines Fahrzeugs hat. In rund der Hälfte der EU-Staaten ist aufgrund einer „Reparaturklausel“ die Vermarktung von Karosserieteilen anderer Anbieter dennoch zulässig. Am heimischen Markt gibt es eine sprichwörtliche „österreichische Lösung“: Die Fahrzeughersteller haben zwar versichert, dass sie auf die Durchsetzung ihrer Ansprüche verzichten, doch können sie diese rechtlich unverbindliche Erklärung jederzeit widerrufen. Parallel sorgen immer mehr Autohersteller mit einem recht simplen Trick für den Fall vor, dass der Designschutz überhaupt aufgehoben wird: Sie bringen ihre Logos und Firmennamen auf möglichst vielen sichtbaren Teilen an. „Bei gut sichtbaren Logos wäre deren Verlust im Kfz-Schadenersatz problematisch, da ohne sie der Vorzustand nicht voll-
Künftig wird der Autopreisspiegel nicht nur Fahrzeugbewertung und Abfallprüfung erleichtern, sondern auch eine kostenlose Identteilematrix enthalten ständig erreicht werden kann“, erläutert Pfeffer. Eine weitere juristische Spitzfindigkeit betrifft Reparaturen während der (immer längeren) Laufzeit der Neuwagengarantien. „Innerhalb der Garantiephase können im Haftpflichtfall keine Identteile verwendet werden, da es aufgrund der kürzeren Garantien auf diese Produkte gegenüber OEM-Teilen zu einer Schlechterstellung kommen würde“, argumentiert Pfeffer. Und wie steht es um die Bestimmungen in Leasingverträgen? „Daraus könnten sich grundsätzlich Einschränkungen hinsichtlich der Verwendung von Identteilen ergeben, bei den aktuellen Verträgen beziehungsweise Bedingungen der Leasingbanken bestehen solche Vorschriften aber nicht.“
Auskunft in Sekundenschnelle
Mit Namen und Logos möchten immer mehr Automarken den freien Teilehandel ausbooten
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Gebündelt wird dieses juristische und technische Fachwissen in der demnächst im Autopreisspiegel verfügbaren „Identteilematrix“: Basierend auf einem ausgeklügelten Algorithmus, wird sie per Mausklick darüber informieren, ob bei einem konkreten Schaden alternative Ersatzteile verwendet werden dürfen – ganz ohne die Notwendigkeit, sich als Werkstattmitarbeiter umfangreiches juristisches Fachwissen anzueignen. •
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70 Karosserieund Lackfachleute diskutieren beim Fachtreffen in Linz
Reizthema Schadenabwicklung Mangelnde Information und Rechtssicherheit
Bundesinnungsmeister Erik Papinski lud zum Fachtreffen für Karosserie-, Lackund Dellenreparatur und gab der emotionalen Diskussion beim Thema Versicherung den notwendigen Raum.
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in Gefühl für brisante Themen kann man dem Bundesinnungsmeister der Karosseriebauer Erik Papinski nicht absprechen. So lud er gemeinsam mit Rudolf Weismann von Lack & Technik Anfang März zum Fachtreffen für Karosserie-, Lack- und Dellenreparatur. Nach den Vorträgen zum Thema „Dellenscanner“ (DAT) und „Einfluss neuer Serienlacke“ von Norbert Hermann (AZT Automotive) stand am Nachmittag ein Kurzvortrag von Dr. Johann Kriegner, Konsumentenschutz der Arbeiterkammer Oberösterreich, mit anschließender Diskussion am Programm. Doch bereits mit den einleitenden Worten von Papinski und den ersten Ausführungen von Kriegner war die Diskussion voll im Gang. „Wie kann die Werkstatt Fahrzeughaltern helfen, einen Totalschaden zu vermeiden“, lautete das Thema von Kriegner: „Die Beschwerden der Konsumenten bei der Arbeiterkammer hinsichtlich Kfz-Schadenfällen nehmen zu. Der Konsument will sein Auto reparieren lassen, durch hohe Angebote in der Wrackbörse ist das aber nicht möglich“, so die Erfahrungen der Konsumentenschützer. Eine Erfahrung, die von vielen Betrieben geteilt wird.
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Das Podium hat sich entwickelt: Bundesinnungsmeister Erik Papinski, Dr. Johann Kriegner (AK OÖ), Andreas Westermeyer (Bundesinnung) und Werner Bauer (VVO)
Dabei war die Diskussion geprägt von Vermischungen zwischen Kasko- und Haftpflichtschäden, juristischen Diskussionen zwischen Kriegner, Andreas Westermeyer von der Bundesinnung der Fahrzeugtechnik und Werner Bauer, Chefsachverständiger des Verbands der Versicherungsunternehmen Österreichs (VVO). Da schon die Experten mit unterschiedlicher Rechtsauffassung auftreten, ist es für Karosseriebetriebe und noch viel mehr für den unbedarften Autofahrer ganz offensichtlich sehr schwer, sich in der Versicherungsthematik zurechtzufinden und Recht zu behalten, ohne die Gerichte anzurufen.
Das richtige Verhalten des Karosseriebetriebes
Michael Manske und Stefan Klaus (DAT), Erik Papinski, Norbert Hermann (AZT), Dr. Johann Kriegner, Rudolf Weismann (Lack & Technik)
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Für den Karosseriebetrieb, der den Schaden für den Kunden abwickelt, haben sich im Rahmen der Veranstaltung dennoch ein paar wichtige Regeln herauskristallisiert. Entscheidend ist es, erster Ansprechpartner zu sein und den Kunden zu behalten. „Der Kunde hat das Recht auf seine Vertrauenswerkstatt“, ist Kriegner überzeugt. Der Betrieb muss möglichst schnell über den Schaden und die Schadenhöhe Bescheid wissen, um den Kunden entsprechend zu beraten. Dazu ist es natürlich vorteilhaft, selber zu kalkulieren. Besonders wichtig ist es, den Wunsch des Kunden herauszufinden, um mit dem Sachverständigen und der Versicherung in diese Richtung zu verhandeln. „Wir streiten uns stellvertretend für den Kunden mit der Versicherung“, so Papinski. Bauer zeigt sich lösungsorientiert: „Es geht immer um Einzelfälle, die individuell gelöst werden können.“ • (GEW)
LACK EXTRA
Im Sinne des Kunden und der Werkstatt Die Schadenabwicklung mit der Versicherung ist ein vieldiskutiertes Thema in der Kfz-Branche mit vielen Ärgernissen und Problemen. Die Garanta entwickelt ihre Angebote im Sinne der Kfz-Betriebe.
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chadenablöse per SMS, Totalschaden ab 50 Prozent des Wiederbeschaffungswertes, unrealistische Preise durch die Wrackbörse, Diskussionen mit dem von der Versicherung entsandten Sachverständigen, Schadenrouting: Die Liste der Diskussionen mit unterschiedlichen Versicherungen ist lange. Dabei will die Werkstätte nur im Sinne des gemeinsamen Kunden arbeiten. Um sicher zu gehen, dass sowohl die Interessen der Werkstätte und des Versicherungskunden gewahrt bleiben, gibt es für den Kfz-Betrieb eine einfache Lösung: die Garanta Kurt Molterer, Versicherung. Idealerweise kann die HauptbevollmächVersicherung gleich beim Kauf des tigter der Garanta Fahrzeuges mit angeboten werden. Wenn es sich um einen freien Karosseriebetrieb handelt, ist es sinnvoll, den Stammkunden auf die Unterschiede bei den Leistungen der Versicherungen aufmerksam zu machen und die Garanta zu empfehlen.
Vorteile für Kunden und Betrieb Die Garanta verzichtet generell auf Ablösezahlungen, es werden daher deutlich mehr Schäden repariert. In der Kaskoversicherung ermöglicht die Garanta eine Totalschadenreparatur bis 100 Prozent des Wiederbeschaffungswertes, auch hier werden also deutlich mehr Reparaturaufträge realisiert als bei anderen Versicherungen, die nur bis 50 oder 60 Prozent eine Instandsetzung ermöglichen. Nicht zuletzt verzichtet die Garanta gänzlich auf den Einsatz von Wrackbörsen. Im Schadenfall profitieren also sowohl Kunden wie Werkstätten von diesen Vorteilen. • (GEW)
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Allen Grund zur Freude: Das sind die erfolgreichsten Vertriebspartner von AkzoNobel in Österreich mit dem AkzoNobel Team rund um Vertriebsleiter Daniel Kapeller (hellgraues Sakko)
Frau Holle schüttelt Farben Beim internationalen Lack- und Farbenhersteller AkzoNobel setzt man voll auf digitale Farbfindung. Wichtiger Teil davon ist die Cloud als Datenbank.
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lassungsschein notwendig. Freilich noch einfacher fällt die Identifikation des Farbtons mit dem Farbtonmessgerät. Einfach Lack nach den Vorgaben säubern. Gerät anhalten und man bekommt die genaue Rezeptur ausgespuckt. „Aktuell erkennt unser Gerät bei nahezu allen Testungen
chon in der Vergangenheit wurden digitale Lösun-
den Farbton. Damit sind wir weit vor der Konkurrenz“,
gen im Lackiergeschäft angepriesen. Die Realität
sagt Dürr und fügt hinzu: „Wie erfolgreich die Messun-
sah dann jedoch etwas anders aus, denn viele Messun-
gen werden, können die Betriebe auch selbst beeinflus-
gen waren nicht erfolgreich oder zeigten Ergebnisse, die
sen. So wissen wir zum Beispiel, dass die Erfolgsrate ten-
weit von den wirklichen Farbtönen abwich.
denziell sinkt, je mehr sich die Oberflächentemperatur
Heute mehr denn je ist man bei AkzoNobel von der
vom Idealzustand bei rund 20 Grad Celsius in Richtung
Notwendigkeit und dem Erfolg der digitalen Farbtonfin-
Minusgrade verschiebt.“
dung überzeugt. „Vor 20 Jahren reichte es noch, einen Schrank voller Vorlagen und Beispiellackierungen zu
Die Intelligenz der Masse
haben, mit denen man vergleichen konnte. Heute sieht
In Zukunft will man seitens AkzoNobel auch die
die Sache anders aus. Allein im letzten Jahr kamen mehr
Schwarmintelligenz nutzen, um die Erfolgsquote noch
als 10.000 Lackierungen zuzüglich Varianten auf den
weiter zu steigern. So ist es den Kunden möglich, Mes-
Markt“, beschreibt Armin Dürr, Technischer Leiter
sungen, die nicht erfolgreich waren und dann analog
D-A-CH, die aktuelle Situation. Damit wird es eigentlich
identifiziert wurden, ins System einzuspeisen. Mit je-
unmöglich, für jeden Lacktyp entsprechende Farbton-
dem weiteren Datensatz sollen dadurch spezielle Varian-
muster samt Mischverhältnis zu haben.
ten von Lackierungen noch besser erkannt werden. Dies ist jedoch nur einer von vielen wichtigen Schritten,
Die Datenbank in der Wolke
mit denen man den Lackierern vor Ort die Arbeit erleich-
Eine digitale Datenbank
tern will. So könnte auch schon bald die Datenübertra-
kann hier Abhilfe schaffen.
gung vom Farbtonmessgerät zum Computer via WLAN
So können die verschiedenen
Damit das System auch wirklich den Weg zu den Kunden
line in einer Cloud extern gespeichert
schafft, legt man seitens AkzoNobel Wert auf Referenz-
werden. Jeder der Partnerbetriebe kann
kunden. Diese sollten quasi als Botschafter fungieren,
dann einfach über ein Selektionssystem den be-
denn „ein Lackierer glaubt einem Lackierer eher“, ist
nötigten Farbcode heraussuchen. Dazu ist eigent-
Daniel Kapeller, Vertriebsleiter bei AkzoNobel in Öster-
lich, auch wenn es damit leichter fällt, nicht einmal der Zu-
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einen weiteren Arbeitsschritt überflüssig machen.
Lacktypen und Varianten einfach on-
AUTO & Wirtschaft • APRIL 2016
reich, überzeugt. • (MKR)
LACK EXTRA
Reif für die Schrottpresse? Die sachgemäße Unterscheidung zwischen reparaturfähigen Altfahrzeugen und „gefährlichem Abfall“ ist von großer Bedeutung. Ab sofort bietet auch Eurotax dafür eine Software an.
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efährlicher Abfall unterliegt strengen Behandlungs-, Verkaufs- und Exportbeschränkungen. Zudem muss seit 1. Jänner beim Gebrauchtwagenexport nachgewiesen werden, dass ein Unfallfahrzeug nicht unter die Abfalldefinition fällt. Daher komme das „EurotaxAbfallprüfTool“ (EAT) gerade zur rechten Zeit, unterstreicht Geschäftsführer Martin Novak: „Transparenz und Nachvollziehbarkeit bei einer eventuellen Überprüfung der kalkulierten §-57a-relevanten Instandsetzungskosten geben den Anwendern ein hohes Maß an Sicherheit.“
Kostenlose Startphase Wie Eurotax mitteilt, ermöglicht das Programm auf Basis vorhandener Reparaturkalkulationen das Anpassen oder Deaktivieren einzelner Positionen – etwa durch die Verwendung von Identteilen und Gebrauchtteilen oder durch Regiestundensätze. Das Resultat ist eine Beurkundung der Reparaturfähigkeit, die auch im Falle einer Exportkontrolle durch die Behörden vorgelegt werden kann. Unter www.eurotaxpro.at/abfallprueftool steht EAT interessierten Betrieben zumindest bis 30. April kostenlos zur Verfügung. Auf Dauer ist laut Eurotax ein „sehr geringer Kostenbeitrag“ für die von anderen Produkten des Unternehmens unabhängige Software vorgesehen. • (HAY)
AUTO & Wirtschaft • APRIL 2016
Martin Novak erläutert die Vorteile des neuen Tools
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LACK EXTRA
Dem Produkt treu geblieben Mario Mössmer setzt mit seiner Firma LKT in Hollabrunn auf die Produkte von PPG Autolacken. Auch nach dem Markenwechsel seines Großhändlers bleibt er PPG treu.
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er 2004 gegründete Lack- und Karosseriebetrieb LKT arbeitet seit vielen Jahren mit PPG Autolacken. Nachdem der Großhändler ABW Lacksysteme die Lackmarke gewechselt hat, sollte auch LKT wechseln. „Wir haben uns entschlossen, weiterhin mit PPG
schnelle Trocknungszeit der PPG-Produkte ein entscheidender Faktor. „Wir haben drei verschiedene Lackmarken getestet, ohne Heizung ist dank der DryJet-Belüftung der PPG-Klarlack am schnellsten trocken“, so Meister Ingomar Schwab. Auch die sehr effiziente, digitale Farbtonmessung und die All-inOne-Lösung mit nur einem Härter wissen Mössmer und sein Team zu schätzen. Nicht zuletzt punktet PPG durch kompetenten und sehr rasch agierenden, technischen Service. „Der wirklich sehr schnell vor Ort ist, wenn wir einmal nicht weiterwissen.“
Persönliche Kundenbetreuung
Unternehmer Mario Mössmer und PPG-Betreuer Christian Heinrich
zusammenzuarbeiten und werden nun direkt von PPG Österreich betreut“, erklärt Inhaber Mario Mössmer. Vom Produkt ist das LKT-Team nach wie vor überzeugt. Die Betreuung durch Christian Heinrich, den technischen Außendienst sowie das Schulungsangebot in der PPG-Zentrale in Salzburg hebt Mössner extra hervor.
Der schnelle Lack Prozessoptimierung spielt bei LKT ein Rolle, die Kabine und der Lackierer sind zu einem hohen Grad ausgelastet. Da sind die einfache Verarbeitung und die
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Die Kunden kommen einerseits wegen der hohen Qualität, aber ebenso wegen der persönlichen Betreuung zu LKT. Beides ist durch das Team von Mario Mössmer möglich, das sich aus erfahrenen und engagierten Mitarbeitern zusammensetzt. Wie der Chef selbst haben alle eine erfolgreiche Vergangenheit in großen Markenbetrieben. Heute schätzen sie das familiäre Betriebsklima und eigenständige Arbeiten. 2011 hat Mössmer das Unternehmen um einen eigenen Kfz-Technik-Betrieb erweitert: „Die Kunden haben uns immer öfter bezüglich § 57a, Bremsentausch, Ölservice und Ähnliches angesprochen. Mit dem eigenen Betrieb können wir diese Wünsche nun erfüllen.“ Bei Bedarf wird heute daher vor einer größeren Karosseriereparatur bei älteren Fahrzeugen ein §-57a-Check gemacht. „Manchmal rechnet sich eine Instandsetzung nicht, wenn fürs Pickerl noch weitere Investitionen nötig sind“, berichtet Schwab. Das verhindert zwar kurzfristig einen Auftrag, bringt aber langfristig Vertrauen der Kunden. Und das spricht sich in Städten wie Hollabrunn und Umgebung schnell herum. „Ich habe noch nie Werbung gemacht und wir sind seit Jahren sehr gut ausgelastet“, freut sich Mössmer. • (GEW)
LACK EXTRA
Qualität versus Stundensatz
branche erhält ein einzelner Betrieb gar keinen Auftrag von großen Flotten, wenn er nicht Teil einer Handels-Kette ist.“
Qualität und Prozesse sind entscheidend
Mit dem Automotive Repair Network (ARN) kann Axalta den Flottenbetreibern ein flächendeckendes Netzwerk für Karosserie, Lack und Glas bieten. Die teilnehmenden Betriebe profitieren von den Aufträgen der großen Flotten.
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s gibt kaum einen Flottenbetreiber, der sich mit dem Thema beschäftigt und uns nicht kennt“, freut sich Rudolf Luxbacher, Netzwerkmanager des Axalta Automotive Repair Networks. Seit der Gründung des ARN ist Luxbacher fleißig bei Fuhrparkverantwortlichen und Leasingfirmen unterwegs, um das Netzwerk vorzustellen. „Ich werde aber auch von den Partnerbetrieben eingesetzt“, berichtet Luxbacher. Denn die Karosseriebetriebe wissen, dass sie bei großen Fuhrparks, die österreichweit unterwegs sind, als Einzelkämpfer keine Chance haben. Luxbacher: „Wir ermöglichen den Partnerbetrieben Kontakte zu Fuhrparks, die österreichweit im Einsatz sind.“ Der Trend zum Partnernetzwerk wird noch stärker werden, ist Luxbacher überzeugt. „In der Reifen-
Das Axalta ARNTeam: Andreas Auer (Marketing), Rudolf Luxbacher (Netzwerkmanager)
Dabei geht es viel weniger um den Preis als um Qualität und Reparaturprozesse. „Was hilft der günstigste Stundensatz, wenn die Qualität nicht passt“, so Luxbacher. „Die Instandsetzung darf danach nicht erkennbar sein, sonst hat die Leasingfirma bei der weiteren Verwertung des Fahrzeuges Probleme.“ Und das kostet die Leasingfirma mitunter mehr, als durch günstige Stundensätze gespart werden kann. Ähnliches gilt für die Serviceleistungen wie Mobilitätssicherung für die Firmenwagenfahrer und Handwerksbetriebe. Idealerweise stehen Ersatzfahrzeuge ähnlichen oder gleichen Typs während der Dauer der Reparatur zur Verfügung.“ Durch die ARNDatenbank und die ARN-App sind alle Informationen und Leistungen der einzelnen Partnerbetriebe übersichtlich und aktuell abrufbar. • (GEW)
LACK EXTRA
Atemschutzfamilie ten Kopfbereich vor Lösemitteln und Overspray schützt. Gegenüber dem Vorgängermodell wurden nicht nur der Tragekomfort und die Belüftung verbessert, sondern das Sichtfeld gleich um 50 Prozent vergrößert.
Zubehörteile praktisch am Gurt
Sata komplettiert sein Atemschutz-System um einen Aktivkohleadsorber, einen Atemlufterwärmer sowie um einen Atemluftbefeuchter.
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ei Sata werden die Dinge zu Ende gedacht und so hat sich das neue Atemschutz-System in kurzer Zeit zu einer Produktfamilie mit vielen Zubehörmöglichkeiten entwickelt, die das Lackieren gesünder und sicherer machen. Herzstück ist die Sata air vision 5000, die als Vollhaube nicht nur die Atemorgane, sondern den gesam-
Schadenfälle richtig abwickeln
Für die Zubehörteile bietet Sata den air regulator belt, also einen breiten und gut gepolsterten Gurt. Dort können verschiedene Anbauteile eingesetzt werden, wie zum Beispiel der Sata air humidifier. Der Atemluftbefeuchter kann die relative Luftfeuchtigkeit um 30 Prozent erhöhen und verhindert damit das Austrocknen der Schleimhäute durch die Atemluft, die vom Kältetrockner kommt. Bei vorgeschaltenen Filtersystemen ohne Aktivkohlestufe sorgt der air carbon regulator für Sicherheit. So erhält der Lackierer optimal vorbereitete Atemluft. Komplettiert wird das Atemschutz-Zubehör-Angebot von Sata mit dem air-warmer-carbon-Modul. Zur Erwärmung der Luft kann der air warmer in den air carbon regulator eingesetzt werden. Die Atemluft kann dabei zwischen 4° C und 20° C erwärmt werden. • (GEW)
Besucher waren dementsprechend positiv und beweisen die Erfüllung der Kundenbedürfnisse durch das Kundennetzwerk ColorMotion.
Leistungen und Profite steigern
Um den ColorMotion-Partnern das tägliche Geschäft so einfach und effizient wie möglich zu gestalten, organisiert Glasurit entsprechende Seminare wie jüngst zum Thema Schadenabwicklung.
ColorMotion-Managerin Kerstin Metzner: „Unser Ziel ist es, unseren Kunden die bestmögliche Unter-
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afür konnten die Lackspezialisten einen ausgewiesenen Rechtsexperten auf diesem Gebiet für den Vortrag gewinnen: Karl-Heinz Wegrath informierte die 30 Teilnehmer aus dem Kreis der ColorMotion-Partner über Zeitwertreparatur, Vorschadenberechnung, objektiven Minderwert und das Thema Totalschaden. Dazu wurden zahlreiche Praxis- und Kalkulationsbeispiele gemeinsam mit den Teilnehmer besprochen, um die theoretischen Grundlagen zu erklären. Damit hat Glasurit wohl eines der brennendsten Themen der Lackierbetriebe thematisiert; die Rückmeldungen der
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Wichtiger Austausch und interessante Themen: das Seminar „Neuerungen in der Schadensabwicklung“ für Glasurit ColorMotion-Partner
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stützung zukommen zu lassen. Das umfangreiche Angebotsportfolio hilft unseren Kunden, ihre Leistung und ihren Profit zu steigern.“ Darüber hinaus ermöglichen Veranstaltungen dieser Art, die Kontakte untereinander zu intensivieren, sich gegenseitig auszutauschen und dadurch auch gemeinsam zu Lösungen zu kommen. • (GEW)
LACK EXTRA
Für die schnelle Nummer Speziell für Kleinschadenreparaturen und Speed Repair hat Spies Hecker einen neuen UV Grundierfüller entwickelt, der nur drei bis sechs Minuten Trocknungszeit erfordert.
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ermasolid 1K UV Grundierfüller 9002 heißt das neue Produkt von Spies Hecker, das eine besonders effiziente Lösung für die schnelle Kleinschadenreparatur darstellt. Der Füller ist gebrauchsfertig und kann direkt auf gereinigte und geschliffene Untergründe wie Stahl, verzinktes Stahlblech oder Werksgrundierungen aufgetragen werden. „Selbst eine Anwendung auf Kunststoffteilen ist nach Auftrag eines Haftvermittlers problemlos möglich“, so Franz Mayer, Vertriebsleiter Spies Hecker.
lacken überlackiert werden. „Bei Speed Repair ist Geschwindigkeit in den Abläufen entscheidend. Speziell hierfür wurde der Permasolid 1K UV Grundierfüller 9002 entwickelt“, erklärt Mayer.
Gebrauchsfertig lieferbar Rasche Trocknung mit UV-Lampe Der grau-transparente Grundierfüller wird in zwei leichten Spritzgängen ohne Zwischenablüftzeit aufgetragen, mit einer 400 Watt UV-A Lampe dauert die Trocknung lediglich drei bis sechs Minuten. Danach kann das Produkt trocken oder nass geschliffen werden und mit allen Spies Hecker Basis- und Deck-
Momentan ist der Permasolid 1K UV Grundierfüller 9002 als 1 Liter Gebinde gebrauchsfertig zu bestellen, in Kürze soll auch eine praktische 400 ml Sprühdose erhältlich sein. Mayer: „Nach dem HS Speed Klarlack setzt Spies Hecker den Weg mit innovativen Produkten und Systemen fort, die auch helfen, Energiekosten zu sparen.“ • (GEW)
Für schnelle Kleinschadenreparatur: Permasolid 1K UV Grundierfüller von Spies Hecker
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Neues Büro und Lager in Wien für noch mehr Kundennähe
Neue Füller von Cromax im Programm von Lack & Technik
Alles, was der Lackbetrieb braucht Mit hochwertigem Cromax-Lack, Zubehör und Speziallösungen sowie dem Werkstattnetzwerk Five Star kann das Familienunternehmen Lack & Technik alle Fragen der Lack- und Karosseriebetriebe beantworten.
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igentümergeführtes Familienunternehmen, österreichweite Kundenbetreuung ausgehend von den Standorten in Linz (Zentrale), Graz, Wien und Innsbruck, eigenes Schulungszentrum sowie eine umfassende Palette hochwertiger Produkte kennzeichnen die Firma Lack & Technik von Rudolf Weismann und seiner Familie. Die beginnt bereits bei der Lackmarke: Mit Cromax (ehemals DuPont) ist Lack & Technik exklusiver Importeur einer der führenden Lackmarken. Dazu gehört auch das vergleichsweise junge Partnernetzwerk Five Star, das Weismann mit seinem Team gerade in Österreich aufbaut. Die Marke WestColor bringt schließlich eine umfassende Palette an Zubehör und Verbrauchsmaterialien für den Lack- und Karosseriebetrieb.
Neue Füller bei Cromax Der neue UV-A Grundierfüller PS1410 trocknet in nur wenigen Minuten und ist danach sofort schleifbar. Das Produkt kann direkt auf geschliffene und gesäuberte Untergründe aufgetragen werden. Die beiden Nass-in-Nass-Grundierfüller NS2602 und NS2607 können direkt auf das blanke Karosserieblech aufgetragen werden und sind nun noch produktiver, das Kunststoffadditiv ist bereits gebrauchsfertig
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WestColor Hohlraum- und Unterbodenwachs sorgt für Zusatzerträge, zufriedene Kunden und Werterhaltung der Fahrzeuge
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beigemischt. „Mit diesen Füllern ermöglichen wir den Betrieben eine noch weiter verbesserte Produktivität“, erklärt Weismann.
Fahrzeugkonservierung als Ertragsbringer Der Unterboden- und Hohlraumwachskonservierung wird sowohl von Autobesitzern wie auch von Kfz-Betrieben zu wenig Bedeutung beigemessen. Dabei erhält die Fahrzeugkonservierung den Zustand und damit den Wert des Fahrzeuges und bringt dem Betrieb Kompetenz und Zusatzertrag. „Hier können wir mit WestColor Unterboden- und Hohlraumwachs den Betrieben eine hervorragende Lösung anbieten“, so Weismann. Das Produkt kann mit Druckpumpenzerstäuber, Druckluftpistole und Rückentragespritzen aufgetragen werden, tropft nicht und trocknet extrem rasch ab. Bereits nach wenigen Stunden hält die aufgetragene Schicht dem Hockdruckreiniger stand. Das Mittel ist silikonfrei und in Lackierbetrieben unproblematisch zu verwenden. Doch Weismann sorgt nicht nur für das richtige Produkt: „Wir unterstützen unsere Kunden mit Werbekonzepten und Infomaterial.“
Neuer Standort in Wien Dem wachsenden Geschäft in Ostösterreich trägt Lack & Technik mit einem neuen Standort in Wien Rechnung. Die neue Filiale befindet sich im Concorde Business Park in Wien-Schwechat und bietet eine optimale Kombination aus Büro- und Lagermöglichkeiten. „Die Kunden können bei Bedarf ihre Produkte schnell und einfach direkt bei uns abholen“, so Weismann. • (GEW)
LACK EXTRA
Nicht nur fürs Auto Der italienische Lackspezialist Lechler ist seit ein paar Jahren am österreichischen Markt präsent und will mit breiter Farbkompetenz weiter wachsen.
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abei wird der österreichische Markt in erster Linie von der Konzernzentrale in Italien betreut, bei Bedarf springt auch die deutsche Niederlassung ein. „Mit unserem Komponenten-System wird in der Mischanlage vor Ort selber der richtige Farbton hergestellt, dadurch können wir eine sehr breite Produktpalette anbieten“, erklärt Dr. Martin Lobert, verantwortlich für Verkauf und Marketing in der D-ACH-Region. Durch diese Farbtonvielfalt kann Lechler sehr kundenspezifische Lösungen anbieten.
punktet das Vertriebssystem von Lechler, da die Moderne Produkte zur effizienten VerGroßhändler nicht arbeitung nur Autolack-Profis, sondern echte Spezialisten bei Farben und Lacken sind und das breite Angebot von Lechler optimal einsetzen können. Zur perfekten Betreuung der Kunden hat Lobert daher eine klare Philosophie: „Unsere Vertriebspartner sind klein und flexibel und durch individuelle Beratung und regionale Marktkenntnisse näher am Kunden.“ Egal ob Möbel, Kunststoffe und Industrie – mit der Kompetenz der Lechler-Vertriebspartner und der Vielfalt der Lechler-Lacke können diverse Anforderungen erfüllt werden. „Die Lechler-Partner sind dabei nicht nur Lieferant und Berater, sondern können durch ihr Netzwerk auch entsprechende Kontakte knüpfen“, weiß Lobert. • (GEW)
Hohe Auslastung durch neue Geschäftsfelder Dr. Martin Lobert betreut bei Lechler den österreichischen Markt
„Für Märkte, die sich rückläufig entwickeln, ist es sehr wichtig, dass man alle Möglichkeiten ausschöpft“, ist Lobert überzeugt. Der Betrieb muss eine möglichst hohe Auslastung realisieren. „Daher versuchen wir, über unsere Partner den Lackierbetrieben auch Industriekonzepte näher zu bringen.“ Hier
Qualitätsarbeit zum besten Preis Das Karosseriekonzept ChipsAway erschließt seinen Partnern neue Zielgruppen. Diese Philosophie überzeugt immer mehr Fachbetriebe.
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eit beinahe dreieinhalb Jahren steht vor dem Autohaus Öllinger in Enns ein Pylon von ChipsAway. Auch zahlreiche weitere prominente Partner wie die Autohausgruppen Schmidt und Sonnleitner oder die Eisner-Gruppe, die nach 7 Kärntner Standorten dieser Tage die Tätigkeit auf ihre Filiale in Neu-
siedl ausweitet, vertrauen auf den bekannten Markennamen. „Derzeit umfasst unser Netzwerk 22 Standorte“, sagt Geschäftsführer Ing. Mag. Less Ayasch. Weitere Partner sollen demnächst hinzukommen: Besonders großes Interesse potenzieller Endkunden registriert Ayasch im Grazer Raum, darüber hinaus liegt der Schwerpunkt des Netzausbaus auf Vorarlberg und Niederösterreich sowie auf Teilen von Wien.
Ing. Mag. Less Ayasch sorgt für neue Kunden in den Lack- und Karosseriewerkstätten
Keine Schwellenangst Die Philosophie hinter ChipsAway ist überzeugend: Gerade private Autobesitzer schrecken häufig davor zurück, Lack- und Karosseriearbeiten im vermeintlich teuren Vertragsbetrieb oder gar bei einem Autohaus einer anderen Marke durchführen zu lassen. „Wir nehmen den Kunden diese Schwellenangst“, verweist Ayasch auf das bekannt gute Preis-Leistungs-Verhältnis von ChipsAway, das mit intensiven Werbekampagnen den Endkunden nähergebracht wird. • (HAY)
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Ein teilrestaurierter Porsche 356 zeigt die Möglichkeiten von Glasurit
samte Porsche 356 B aus dem Jahr 1963, sondern nur dessen Heck in den Originalzustand gebracht. Die Front zeigt weiterhin die Auswirkungen von Zeit und Witterung. An diesem Unterschied sind der Aufwand und die Leistung von Lack und Lackierer eindrucksvoll erkennbar.
Oldtimer-Lackkompetenz
Hinten hui, vorn … Um die Leistungen einer professionellen Fahrzeugrestaurierung möglichst eindrucksvoll darzustellen, restaurierte Glasurit nur das Heck eines Porsche 356 B.
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eniger ist mehr, dachte sich offenbar das Glasurit-Team bei der Restaurierung eines spannenden „Scheunenfundes“. Für eine Präsentation auf der Techno-Classica in Essen wurde nicht der ge-
DKS-Geschäftsführer Thomas Knapp erweitert das DinitrolService-Netz
Kampf der Korrosion DKS erweitert das Dinitrol-Service-Konzept und kann damit bereits einige neue Partner begrüßen, die den Rost bekämpfen und ihre Erträge steigern wollen.
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as in Österreich verwendete Streusalz ist ständig feucht und klettert daher in die Hohlräume der Fahrzeuge, deshalb haben wir ein deutlich größeres Korrosionsproblem als die meisten anderen europäi-
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Bei der Oldtimer-Restaurierung sind Originalität und Werterhalt von besonderer Bedeutung. „Mit der Teilrestaurierung möchten wir die Lackkompetenz von Glasurit darstellen und zugleich auch die problematischen Fragestellungen zum Thema Lack und Karosserie visualisieren, die sich bei der Restaurierung eines klassischen Fahrzeugs ergeben“, erläutert Jürgen Book, Leiter Process Management bei BASF Coatings. Da der 356 als Show- und Demonstrations-Auto eingesetzt wird, ist auf der Motorhaube der von Glasurit empfohlene Qualitätslackaufbau in einzelnen Schichten sichtbar. Der vor 50 Jahren original lackierte Farbton „Rubinrot 6202“ war in der Glasurit Farbtondatenbank verfügbar. „Glasurit unterstützt mit seiner mehr als 100-jährigen Expertise Oldtimerfreunde, wenn es um authentische Farbtöne oder die Lackierung ihres Klassikers geht“, so Book. • (GEW)
schen Länder“, weiß Thomas Knapp, Geschäftsführer DKS Technik GmbH. Nachdem von den Autoherstellern für den kleinen Markt Österreich kaum spezielle Lösungen geschaffen werden, muss sich die österreichische KfzBranche im Sinne ihrer Kunden selber helfen. Und das tut sie vermehrt über das Dinitrol-Service-Konzept, das Knapp jüngst erweitert und aufgewertet hat. „Der Partnerbetrieb muss zumindest einen Mitarbeiter bei uns schulen lassen und das Dinitrol 2Schichtverfahren für Unterboden und Hohlraum in entsprechender Qualität anwenden“, erklärt Knapp.
Weitere Service-Stationen gesucht Im Gegenzug unterstützt DKS seine Partner mit Schulungen sowie mit Beratung und einem umfangreichen Marketing-Konzept. Seit der Vorstellung des neuen Konzepts vor etwa zwei Monaten konnte Knapp die Zahl der Dinitrol-Service-Stationen von 30 auf 45 Partner erhöhen. „Ich bin zuversichtlich, dass noch ein weiteres Wachstum möglich ist“, so Knapp. Schließlich sorgt der effiziente Rostschutz nicht nur für zufriedene Kunden, sondern stellt ein lukratives Zusatzgeschäft für den Kfz-Betrieb dar. • (GEW)
LACK EXTRA
4 Multifunktionsarbeitsplätze und eine neue, moderne Lackierkabine bei Hödlmayr in Schwertberg
Hol- und Bringservice Mit der neuen, modernen Lackiererei hat Hödlmayr sein Komplettangebot aus Logistik, Aufbereitung und Lackierung noch einmal verbessert.
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lles aus einer Hand bedeutet nicht nur schnellere, sondern meist auch günstigere Abwicklung. Viele Flottenunternehmen vertrauen daher bereits auf das Angebot von Hödlmayr Logistics GmbH im oberösterreichischen Schwertberg. Die Aussteuerung von Flottenfahrzeugen inklusive Überstellung der Fahrzeuge, Gutachten, Komplettaufbereitung, Kostenvoranschläge sowie bei Bedarf entsprechende Reparaturen in der Spenglerei und Lackiererei gehören zum hochwertigen Angebot bei Hödlmayr. Durch die umfangreiche Modernisierung der Lackund Karosserieabteilung kann Hödlmayr diese Tätigkeiten noch effizienter und qualitativer durchführen. Eine neue, moderne Lackierkabine gehört ebenso zur
Ausstattung wie vier moderne Multifunktionsarbeitsplätze. Komplettiert wird die neue Lackiererei durch helle, freundliche Arbeitsbereiche sowie moderne Geräte und Maschinen. Die 20 Mitarbeiter erreichen eine Jahresleistung von etwa 4.000 Fahrzeugen
Interessante Angebote für Händler Durch die Kombination mit der Hödlmayr-Logistik wird das Lack- und Karosseriezentrum in Schwertberg auch für Autohändler und Werkstätten interessant. „Wir können durch unsere intensive Logistik die entsprechenden Fahrzeuge beim Händler abholen und nach erfolgter Leistung wieder retournieren“, berichtet Geschäftsführer Andreas Sundl. Die mögliche Leistung reicht wie bereits angeführt von Karosserie- und Lackarbeiten über Aufbereitung und Reinigung bis zum Dellendrücken. • (GEW)
Die Bedeutung der Vermessung Professionelle Karosserieinstandsetzung und Vermessung werden im Hinblick auf Herstellerfreigaben, Beweisführung und Haftungsfragen immer wichtiger. Werkstattausrüstungsspezialist Kastner hat dafür die richtigen Geräte und die richtige Beratung.
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mmer mehr Fahrzeughersteller schreiben die Messsysteme vor. Nur wer mit zertifizierten Karosserievermessungssystemen arbeitet, darf größere Unfallschäden reparieren“, erklärt Wernfried Horn vom Werkstattausrüstungsspezialisten Kastner. Das Problem liegt dabei weniger in der technischen Kompetenz der Betriebe, sondern in der Nachvollziehbarkeit und Beweisführung für eventuelle Garantie- und Haftungsfragen. „Bei jüngeren Fahrzeugen geht es natürlich um die Aufrechterhaltung der Werksgarantie, generell um die Haftung bei einem Unfall“, so Horn. Sollte ein Unfall mit dem reparierten Fahrzeug passieren, muss die Werkstätte beweisen, dass die Reparatur fachgerecht erfolgt war. „Idealerweise wird das Fahrzeug vor und nach der Reparatur vermessen.
Car-O-Soft Vision X3: Die Sensoren an jedem Gelenk liefern dreimal pro Sekunde Echtzeitdaten
Die Daten sind entscheidend Kastner bietet dafür die Produkte des schwedischen Spezialisten Car-O-Liner an. Als günstiges Einstiegsmodell für die Karosserievermessung wird Point X eingesetzt, das flexibel auf jeder Hebebühne verwendet werden kann. Car-O-Tronic stellt hingegen das Topmodell dar, mit dem sowohl gerichtet wie auch vermessen werden kann. Mit dem Einsatz des Car-OSoft Vision X3 kann dabei sogar auf Echtzeitdaten zurückgegriffen werden. „Entscheidend sind die Daten“, weiß Horn. Denn in der Datenbank, die Car-O-LinerAnwendern zur Verfügung steht, sind alle am Markt erhältlichen Fahrzeugmodelle gespeichert und immer am aktuellsten Stand. „Das ist die Voraussetzung für die exakte Vermessung“, so Horn. • (GEW)
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Alles zum Schleifen Die Festool-Produkte für den Automotiven Aftermarket werden zukünftig über 3M vertrieben.
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n den USA und Kanada ist die strategische Partnerschaft zwischen 3M und Festool bereits für heuer geplant, in Europa soll die Umsetzung mit Anfang 2017 erfolgen. Dabei übernimmt 3M Automotive Aftermarket Division (AAD) den exklusiven Vertrieb von Festool Automotive Systems. Mag. (FH) Rainer Polak, 3M Automotive Aftermarket Division Österreich & Schweiz: „Auf diese Weise profitieren Kunden von den umfangreichen Erfahrungen der beiden Unternehmen im Bereich der Fahrzeugreparatur.“
Markus Flatischler und sein Team übergeben den Festool-Vertrieb an 3M
Moderne Technik, neues Team Die Weiterentwicklung des Festool-Portfolios aus
Produkte wie den neuen Festool ETS EC 125 liefert künftig 3M
Druckluft- und Elektroschleifer, Polierer, Schleifteller, Absaugungen und Arbeitsstationen ist davon nicht betroffen. Markus Flatischler und sein Team von Festool Automotive Systems Österreich werden die Betreuung bis Ende September 2016 sicherstellen. • (GEW)
Durchschliffstellen im Griff Mit dem 1K-Spotfill-Primer U3020 präsentiert Standox ein Produkt zur Isolation von Durchschliffstellen, das langwierige Korrekturen erspart.
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er Durchschliff bei Altlack oder beim Füller ist selbst für langjährige Profis nicht immer zu verhindern. Unangenehmerweise wird das oft erst unmittelbar vor dem Lackieren in der Kabine entdeckt. Mit dem Standox 1K-Spotfill-Primer U3020 in der praktischen Sprühdose können kleinste Stellen unmittelbar und punktgenau abisoliert werden, lediglich eine dünne Schicht muss auf die Durchschliff-
stelle aufgetragen werden, um diese zuverlässig vor Korrosion zu schützen. Nach einer Trocknungszeit von zirka zehn Minuten bei Raumtemperatur kann die eigentliche Lackierung fortgesetzt werden. Der 1K-Spotfill-Primer U3020 ist in der 400 Milliliter-Sprühdose verfügbar und ist Untergrund für die Basislacksysteme Standoblue und Standohyd. • (GEW)
Neuer Primer von Standox
Japanische VIN-Offensive DAT ermöglicht nun auch die Fahrgestellnummern-Abfrage für die Marken Honda, Suzuki und Mitsubishi.
Fahrzeug- und Ausstattungsangaben hervor.
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b sofort ist es möglich, auch für Fahrzeuge der Marke Honda ab dem Baujahr 2006, Suzuki ab dem Baujahr 2005 und Mitsubishi ab dem Baujahr 2005, innerhalb der SilverDAT Fahrzeuginstandsetzung sowie der SilverDAT Gebrauchtfahrzeugbewertung eine VIN-Abfrage durchzuführen“, erklärt Stefan Klaus, Geschäftsführer DAT Austria. „Damit steigt der Anteil der VIN-fähigen Hersteller bei SilverDAT auf 97 Prozent.“ Dabei hebt Klaus die österreichische Datenqualität und die damit vollständigen und realen
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Verstärkung gesucht
DAT AustriaGeschäftsführer Stefan Klaus
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Zur Verstärkung des Vertriebsteams sucht DAT Austria einen Software-Vertriebsspezialisten für das Gebiet Westösterreich. Ein zusätzlicher Softwarespezialist für das Produktionsteam in der Zentrale in Schwechat steht ebenfalls auf der Liste der offenen Stellen. • (GEW)
STEIGERN SIE IHRE PRODUKTIVITÄT IN UNGEAHNTE HÖHEN
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The Axalta logo, Axalta™, Axalta Coating Systems™, Cromax®, the Cromax® logo and Five Star logo and all other marks denoted with ™ or ® are trademarks or registered trademarks of Axalta Coating Systems, LLC and its affiliates. Copyright © 2015 Axalta Coating Systems. All rights reserved.
Die Nr. 1 für Automobil-Lackierer Ob für edle Karossen, exklusive Musikinstrumente oder Designermöbel: Wo man auf glänzende Oberflächen größten Wert legt, schwört man auf SATA. Denn SATA-Lackierpistolen, Atemschutzsysteme, Druckluftfilter und vielfältiges Zubehör werden ausschließlich in Deutschland entwickelt und hergestellt. Anspruchsvolle Kunden weltweit erhalten so das perfekte Handwerkszeug. Und damit beste Voraussetzungen für exzellente Arbeit. Mehr Informationen unter: www.sata.com
„Mutmaßlich unfaire Maßnahmen“ Österreich hat eine dermaßen beeindruckende Zahl überragender Frauen hervorgebracht, dass es keiner Kurier-Kolumnistin Doris Knecht bedarf, die Wirtschaft und ihre Auswirkungen allein durch ihre Radlerbrille zu betrachten.
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n ihrer jüngsten Radler-Kolumne fordert die Journalistin eine krasse Bevorzugung der Pedaleure im Straßenverkehr und wettert munter gegen die Autofahrer los. „Die StVO orientiert sich bis heute nur am Primat des motorisierten Individualverkehrs“, und das müsse man ändern. Ihrer Auffassung nach könne Verkehrspolitik nur dann erfolgreich sein, wenn man den Autofahrern möglichst wenig Freude und viel Ärger macht, also Gründe schafft, auf umweltverträglichere, stadtfreundlichere Verkehrsmittel umzusteigen. Sie will nach dem erzieherischen Motto „Wer nicht hören will, muss fühlen!“ das innerstädtische Autofahren möglichst langsam, schwierig und unattraktiv machen, also durch absichtlich zugefügte Unbill die motorisierte Spezies davon abhalten, ihr Auto individuell zu bewegen. Radfahren und Zufußgehen in der Stadt soll der Vorrang eingeräumt werden, so Knechts geistige Knechtung der Bevölkerung. Wie die Leute zeitgerecht zu ihren Jobs kommen, interessiert die Salon-Umweltgerechte nicht, sie zählt ja zu den Privilegierten des Stadtverkehrsangebots.
Doris Knecht schreibt wie der Blinde von der Farbe. Die Folgen ihrer radfahrerischen Verirrungen verlassen nie die Stadtgrenzen!
Geisel Autofahrer Die Geisel Autofahrer muss besiegt werden, die fein asphaltierten Straßen mit vielen Farben bepinselt müssen jedoch bleiben. Es radelt sich viel feiner auf befestigten Wegen als im Gatsch oder Staub und kosten tut’s halt auch fast nix. Dass das Asphaltbanderl für die Radlerbande geknüpft bleibt, dafür soll der Autofahrer mit seinen vielen Milliarden Steuerleistung – mangels Alternativen – weiter herhalten. Ein Trost: Polizei, Feuerwehr und vor allem Rettung müssen motorisiert bleiben! Damit die Knechts unserer Zeit in ihrem Mix aus Gesundheit, Fitness und Lifestyle sich nachts auf ihren städtischen Partymeilen, auf dem Land gibt es das so wie die Ortskultur mit ihrer lokalen Gewerbeausprägung lange nicht mehr, die Birne mit Alkohol und Nikotin wegknallen. Schließlich eignet sich das Fahrrad für manche innerstädtische Pizzalieferung, jedoch kaum für eine Rettungsfahrt ins nächste Spital. Aufwachen Frau Knecht, bevor zu viele Menschen auf die Straße GEHEN, das allerdings dann aus anderem Grund. • (LUS)
AUTO & Wirtschaft • APRIL 2016
MANAGEMENT
Ihre
Meinung
ist
Kommt das Geschäft mit E-Cars endlich in Schwung?
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Fit für die Zukunft
Unternehmen besonders interessiert
„Die Anreize sind gut, und viele Unternehmen fragen in unserem Betrieb vor allem wegen des e-Golf und des e-up! an, allerdings sind auch die Reichweiten nach wie vor ein Thema“, glaubt Ing. Gottfried Koch, Geschäftsführer Autohaus Koch/Feldkirch und Landesinnungsmeister der Fahrzeugtechnik. „Die Anreize sind eine gute Sache und wir haben beschlossen, Elektromobilität auch in unserem Autohaus anzubieten.“ Derzeit fungiere man beim Kauf von E-Fahrzeugen nur als Vermittler. „2017 bauen wir um und werden rund 100.000 Euro investieren, wobei diese Investition momentan unseren Pioniergeist widerspiegelt. Ich bin überzeugt, dass Elektromobilität in Zukunft, also in rund 5 Jahren, eine deutlich stärkere Rolle spielen wird.“
Nach Bekanntgabe der Steuererleichterungen, die ab 1. Jänner in Kraft getreten sind, habe das Interesse an Elektrofahrzeugen deutlich zugenommen, wie Ing. Mag. Thomas Sablatnig, Leiter Digital Business und Das WeltAuto bei Porsche Austria/Salzburg, bestätigt: „Da die Steuererleichterungen nur für rein elektrische Fahrzeuge gelten, ist das Interesse speziell am e-Golf erheblich gestiegen. Das spiegelt sich auch bei den Verkäufen im 1. Quartal wider.“ Wobei sich die Nachfrage nach E-Fahrzeugen für private Kunden noch in Grenzen hält: „Aufgrund der Sachbezugsregelung und der Vorsteuerabzugsfähigkeit ist das Interesse bei Unternehmerkunden am stärksten“, so Sablatnig.
Nachfrage sprunghaft gestiegen
Zuwachsrate bis zu 50 Prozent
„Als die Steuererleichterungen für Elektrofahrzeuge im Vorjahr fixiert wurden, sind An- und Nachfragen sprunghaft angestiegen“, bestätigt Mag. Dieter Unterberger, Geschäftsführer Unterberger Automobile/Kufstein und Landesgremialobmann des Tiroler Fahrzeughandels, „wobei wir Investitionen in die Elektromobilität als Investitionen in die Zukunft betrachten. Wir haben in 4 BMWBetrieben den i-Servicevertrag und beschäftigen je einen Hochvolttechniker, wobei auffällt, dass diese Fahrzeuge kaum anfällig für technische Gebrechen sind. Wir haben in den letzten Monaten jeweils rund 20 Abschlüsse verzeichnet.“ Nach der Ankündigung eines i3Modell-Upgrades mit deutlich höherer Reichweite seien einige Kunden in Abwarteposition gegangen.
„Nachdem die steuerlichen Restriktionen rund ums Automobil immer stärker werden, sind die Steuererleichterungen für Elektrofahrzeuge sowohl für Unternehmen als auch für Mitarbeiter mit Dienstfahrzeugen äußerst attraktiv geworden“, ist sich Mag. Hubert Aichlseder, Geschäftsführer Autopark/Klagenfurt und Landesgremialobmann des Kärntner Automobilhandels, sicher. Auch in den Abschlüssen habe sich das bereits bemerkbar gemacht. „Unsere Zuwachsrate bei E-Autos liegt derzeit zwischen 30 und 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.“ Wobei sich die für die Elektromobilität im Vorfeld getätigten Investitionen – allein die Anschaffung von Spezialwerkzeug habe sich mit 43.000 Euro zu Buche geschlagen – „noch nicht amortisiert haben“.
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uns
Können profitabel arbeiten
wichtig!
Die Politik erwartet sich durch die ab 1. Jänner 2016 geltenden Steuererleichterungen beim Kauf und Betrieb von Elektroautos einen Schub für die E-Mobilität. Läuft jetzt das Geschäft mit Elektroautos für die Kfz-Betriebe aber wirklich besser?
„Als die Steuerreform in ihrer Endfassung im vergangenen Herbst fixiert wurde, ist auch die Nachfrage nach E-Fahrzeugen in unserem Autohaus enorm gestiegen, sodass wir in den ersten drei Monaten des heurigen Jahren stark ausliefern“, berichtet Thomas Polke, Geschäftsführer Autohaus Polke/Mistelbach. „In der ersten Phase haben wir den Absatz verdoppelt, wobei wir noch nicht wissen, ob der derzeit wirkende Hype auch das ganze Jahr über andauern wird.“ Zwei Drittel der Käufer von E-Fahrzeugen sind gewerbliche, ein Drittel private Kunden. Investitionen hätten sich bereits gelohnt. „Wir haben 2011 mit dem Verkauf von E-Fahrzeugen begonnen und kürzlich den Punkt erreicht, ab dem wir profitabel arbeiten.“
Investitionen gehören zum Markenauftritt
Streben Sales-Vertrag an
„Das Geschäft mit unseren Elektrofahrzeugen ist Ende vorigen Jahres, nachdem der Gesetzesbeschluss mit den steuerlichen Erleichterungen für E-Fahrzeuge bekannt wurde, deutlich angestiegen, wobei Gewerbekunden starkes Interesse zeigen“, sagt Michael Schmidt, Geschäftsführer Autohaus Höglinger/Linz. Die Investitionen, die die Elektromobilität mit sich bringt, sieht Schmidt pragmatisch: „Sie sind mit dem derzeitigen Markenauftritt von BMW verbunden und einfach notwendig.“ Für 2016 rechnet er mit einem deutlich höheren Absatz des Modells i3. „Wobei hier vor allem das rein elektrische i3-Modell sehr stark nachgefragt wird, während das Interesse an dem i3-Modell mit Range Extender mittlerweile ganz zurückgegangen ist.“
„Auch wir spüren seit Bekanntgabe der steuerlichen Erleichterungen eine verstärkte Nachfrage nach E-Fahrzeugen“, sagt Dietmar Pucher, Geschäftsführer Kfz Huber/Bruck-Oberaich. „Als Konsequenz daraus wollen wir ab 2017 auch als BMW i-Händler tätig sein.“ Das Unternehmen habe bereits den Aftersales-Vertrag, auch ein Arbeitsplatz für einen Hochvolttechniker werde geschaffen. Nun soll der Sales-Vertrag folgen. Die Investitionen seien zwar erheblich, „aber für uns ein Schritt in die Zukunft“. Derzeit würden i-Modelle bei Verkäufen von Huber nur vermittelt. Fast täglich gebe es „mehrere Anfragen“, weil bei den Kunden die Neugier geweckt worden sei und sie umfassend darüber informiert werden wollten.
Von Hype noch weit entfernt
Investieren in die E-Mobilität
„Elektroautos sind derzeit hauptsächlich ein Thema für Unternehmen, da diese Maßnahmen auch im Zusammenhang mit etwaigen Landesförderungen vor allem Betrieben zugute kommen“, so Christian Striesenow, VW-Vertriebs- und Markenleitung Autohaus Kamper/Neusiedl am See. Das Interesse an E-Fahrzeugen habe sich aufgrund der Steuererleichterungen im Vergleich zum Vorjahr deutlich verstärkt, von „einem Hype sind wir aber noch weit entfernt“. Vor allem das Modell e-Golf stehe im Mittelpunkt des Interesses. Wobei Striesenow bedauert, dass es für private Käufer seitens des Staates noch zu wenig Anreize gebe. Für die Zurückhaltung sorge auch die noch nicht perfekte Infrastruktur, eine Rolle spiele darüber hinaus auch die Reichweitenproblematik.
„Wir haben ein leichtes Plus in der Nachfrage registriert. Viele Kunden sind aber nach wie vor verunsichert – vor allem was die Reichweiten der Fahrzeuge betrifft“, sagt Josef Dvorak, Inhaber Renault Währing und Renault Leopoldau. „Dennoch glaube ich, dass die Elektromobilität in Zukunft eine stärkere Rolle spielen wird. Bei der Umstellung auf die neue CI in unserem Betrieb in Floridsdorf werden wir diesen auch mit zwei Ladestationen und einem Mitarbeiter, der zum Hochvolttechniker ausgebildet wird, fit für die Elektromobilität machen, um auch im Servicebereich gerüstet zu sein.“ Letztendlich sei – was die Elektromobilität betreffe – eine deutliche höhere Nachfrage zu erwarten, vor allem dann, wenn der Preis für Kraftstoff wieder anziehen sollte.
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„Das Autohaus kann sich auf das Kerngeschäft konzentrieren, wir kümmern uns um den Rest“,
WIRTSCHAFT
verspricht Peter Bachmaier (CarGarantie) auf Seite 56
„Für uns ist es selbstverständlich, dass wir unsere Software an die Bedürfnisse jedes Kunden anpassen“, meint Ing. Josef Pichler (Motiondata) auf Seite 61
Favey sieht Zukunft des Neuwagenmarkts positiv Der Sprecher der Geschäftsführung der Porsche Holding, Alain Favey, geht aufgrund der niedrigen Treibstoffpreise sowie der günstigen Zinspolitik davon aus, dass die positive Stimmung am österreichischen Neuwagenmarkt weiter anhalten wird. Zusätzlich sind schon jetzt erste positive Auswirkungen der Steuerreform sichtbar. Auch beim e-Golf würden aktuelle Angebote gut angenommen werden, denn: „Wir bemerken eine Verdopplung des Volumens, allerdings ausgehend von einem niedrigen Niveau“, so Favey.
Neuer Kollektivvertrag für Vulkaniseure Bei den Vulkaniseuren wurde nach dem Aussetzen der Verhandlungen im vergangenen Jahr eine Einigung erzielt. So gilt die Vereinbarung vom 1. Jänner bis zum 31. Dezember 2016 und beinhaltet eine Erhöhung für die Lohngruppe und Zulagen von 1,4 Prozent sowie für die Lehrlingsentschädigung 2,0 Prozent. Die Verhandlungen waren damals seitens der Gewerkschaftsvertreter ausgesetzt worden, um Bewegung in die Verhandlungen um das modernisierte Berufsbild zu bekommen.
Teslas dritter Geniestreich Nach langem Warten präsentierte Tesla den Model 3. Das dritte Fahrzeug des Elektropioniers soll in weniger als sechs Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen und rund 350 Kilometer weit mit einer Akkuladung fahren. Der Model 3 erreichte Höchstnoten in Sicherheitstests, hat fünf Sitze, ein Panoramadach sowie einen 15-Zoll-Touchscreen in der Mittelkonsole und einen Autopiloten, der vorübergehend das Steuer übernehmen kann. Der Preis für den US-Markt sind 35.000 Dollar. Österreichpreise sind noch keine bekannt.
Reifen John schließt Standorte Aufgrund der Marktsituation richtet sich Reifen John neu aus. Im Rahmen dieser wurden nun die Filialen in Braunau und Ried geschlossen. Aktuell hält das Familienunternehmen bei 23 Standorten in Österreich. Grund dafür ist laut Geschäftsführer Peter John (B.), dass „der Wiederverkauf und die Margen weiter zurückgehen“. Im Filialnetz will man sich in Zukunft vor allem auf Ausbau der Autoservice-Aktivitäten, sowie beim Partnernetz laut John auf Marken, welche „die Märkte auch entsprechend würdigen“, konzentrieren.
Hella macht’s noch heller In der neuen Mercedes E-Klasse steckt eine Weltneuheit die von Daimler und Hella gemeinsam entwickelt wurde: Multibeam-LED. Hinter diesem Namen steckt ein Scheinwerfer mit dreizeiligem Pixellicht aus 84 einzeln ansteuerbaren LEDs pro Scheinwerfer. Damit kann sich das Lichtsystem an Verkehrs-, Wetter- und Straßenlage anpassen. Gemeinsam mit dem Fernlicht-Assistenten Plus kann das Fernlicht damit häufiger genutzt werden und bietet deshalb mehr Sicherheit und Komfort für den Fahrer.
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Matthias Pilter
Großer Boom durch Model 3? Große Erwartungen wurden in die Präsentation des Tesla Model 3 – 344 km Reichweite, 0 auf 100 km in 6 Sekunden und ein Preis von knapp über 30.000 Euro für die Basisvariante – gesteckt. Diese dürften sich nicht nur durch eine gelungene Präsentation und vor den Geschäften campierende Interessenten, sondern vor allem durch 115.000 Vorreservierungen binnen 24 Stunden bestätigen. Der Model 3 könnte damit nicht nur Tesla den Weg in schwarze Zahlen ebnen, sondern auch der Elektromobilität als Ganzes zum Durchbruch verhelfen. Dafür wird aber auch die entsprechende Ladeinfrastruktur zu schaffen sein. 1 oder 2 Ladepunkte je Standort werden zukünftig zu wenig sein. Aber bis zur tatsächlichen Model-3-Flut ist ja noch etwas Zeit!
WIRTSCHAFT
Reifenmarke im Aufwind Die schon bislang sehr erfolgreiche Marke Apollo Vredestein erhält durch das gute Abschneiden beim ÖAMTC Reifentest und das neue Modell Ultrac Satin zusätzlichen Auftrieb im österreichischen Markt und will den Flottenbereich verstärken.
Der Sportrac 5 (l.) gewinnt den ÖAMTC-Reifentest der Dimension 185/65 R15 und ist ebenso für den Flottenbereich interessant wie der neue Ultrac Satin (r.)
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a, wir haben momentan ein gute Nachfrage“, gibt sich Thomas Körpert, Geschäftsführer von Apollo Vredestein in Österreich, bekannt bescheiden. Dabei verspürt die Marke, die schon in den vergangenen Jahren „nicht allzu viel falsch gemacht hat“ (O-Ton Körpert), momentan zusätzlichen Aufwind. Zum einen sorgt der jüngste ÖAMTC-Reifentest für einen zusätzlichen Auftrieb im fast schon abgeschlossenen Sommerreifen-Sell-in. Wie im jüngsten „REIFEN & Wirtschaft“ berichtet, holte sich Vredestein mit dem Sportrac 5 den ÖAMTC-Sieg in der Dimension 185/65 R15 und schaffte es auch in der Kategorie 225/45 R17 mit dem Ultrac Vorti mit „sehr empfehlenswert“ unter die besten Modelle.
Reifentests steuern Nachfrage „Die Reifenhändler heben sich bei der Einlagerung eine gewisse Zukaufskapazität bis zur Veröffentlichung des Reifentests auf“, berichtet Körpert aus langjähriger Branchenerfahrung. „Speziell der ÖAMTCTest ist hier von großer Bedeutung und steuert eindeutig die Nachfrage beim Konsumenten.“ Für den Reifenhändler bedeutet das auch, dass diese Modelle leichter zu verkaufen sind und kaum über den Preis gesprochen wird. „Hier kann noch Geld verdient werden. Letztlich ist ein Testsieger also auch ein Margensicherer“, weiß der Vredestein-Chef. Die zweite Unterstützung im laufenden Geschäft erfährt Apollo Vredestein durch den neuen Ultrac Satin, der gerade erst am Automobilsalon in Genf präsentiert wurde und bereits in den wesentlichen
Dimensionen verfügbar ist. Vredestein hat damit einen auf Komfort getrimmten UHP-Reifen mit sehr guten Label-Werten im Programm. „Das ist erstens ein Schritt des Konzerns in Richtung Erstausrüstung und hilft uns schon heute im Ersatzreifengeschäft, vor allem bei den Flotten- und Fuhrparks, weil dieses Modell exakt auf diese Bedürfnisse abgestimmt ist“, so Körpert.
Apollo-VredesteinÖsterreich-Boss Thomas Körpert will nun auch im Flottenbereich auf die Überholspur
Offensive bei Flotten und Leasingkunden Damit ist Apollo Vredestein auf den richtigen Trend aufgesprungen, denn das Firmenfahrzeug erfährt im rückläufigen Pkw-Markt noch immer Zuwächse, immer öfter verwaltet von Fuhrparkmanagern oder ohnehin im Besitz von Leasingfirmen. „Wir tragen dieser Entwicklung mit einem eigenen Mitarbeiter Rechnung“, erklärt Körpert. Herbert Heissenberger, langjähriger Vredestein-Mitarbeiter, wird die Marke in Österreich als Flottenmanager vertreten und damit im Sinne der Händler und Einkaufskooperationen die Kontakte und Netzwerke in diesem Segment aufbauen und verstärken. „Dieser Bereich wird für uns und unsere Partner immer wichtiger,“ prognostiziert Körpert. Neben dem Ultrac Satin ist Vredestein schon bisher mit dem Sportrac 5 oder dem Comtrac im Flottenbereich gut vertreten. „Der Comtrac ist ein Modell für den Commercial-Bereich, also für Vans- und Transporter. Damit bieten wir einen Reifen mit einer der allerhöchsten Laufleistungen am Markt, und das ist speziell in diesem Segment von großer Bedeutung.“ • (GEW)
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Neuer FuhrparkVerantwortlicher bei Apollo Vredestein: Herbert Heissenberger
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WIRTSCHAFT
Rechtsanwalt Dr. Johannes Öhlböck
Geballtes Wissen Viel Lob gab es von den Teilnehmern für die Seminare zu den Themen „Handel“ und „Werkstatt“, die vom A&W Verlag in Zusammenarbeit mit Experten an vorerst vier Nachmittagen abgehalten wurden. Weitere Termine sind bereits in Planung.
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ugegeben: Nicht jedes Seminar beginnt mit einem Buffet, hat eine Kaffeepause und endet mit einem Essen. Doch wenn man als Veranstalter das Motto „Wissen + Netzwerk = Erfolg2“ wählt, dann ist es logisch. Und das Konzept hat sich, das kann man jetzt sagen, bewährt: Denn die Zeit, in der die Gäste mit den Referenten über ihre Erfahrungen im eigenen Betrieb reden können, ist wertvoll – ebenso wertvoll wie das, was sie während des Seminars gehört haben. Für den A&W Verlag war es Neuland, als mit der Planung der Seminare begonnen wurde. Geschäftsführer Philipp Hayder hat mit tatkräftiger Unterstützung der Referenten binnen kürzester Zeit ein Programm auf die Beine gestellt, das sich sehen lassen kann. Im März wurden die Themen „Autohandel – mit eigener Kraft aus der Krise!“ und „Werkstatt – Chancen nützen, Umsätze sichern!“ je zwei Mal behandelt – und zwar an Orten, die für Gäste aus West- und Ostösterreich leicht erreichbar waren (Autobahnraststätten Landzeit Voralpenkreuz und Steinhäusl). Die erste Überraschung: Juristische Dinge sind nicht so trocken, wie sie auf den ersten Blick erscheinen.
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Christian Zettel, Garanta
Jeder Teilnehmer erhält ein Buch mit Informationen zu den Vortragenden: Außerdem sind die Charts sämtlicher Referate abgedruckt und es gibt genug Platz für persönliche Anmerkungen Dr. Johannes Öhlböck, seit Jahren einer der versiertesten Anwälte in der Autobranche, referierte im Handels-Seminar über so wichtige (und für viele noch immer relativ unbekannte) Begriffe wie das seit 1. Juni 2013 geltende Kraftfahrzeugsektor-Schutzgesetz: „Das Gesetz enthält Dinge, um die uns viele Länder und auch andere Wirtschaftsbereiche beneiden, etwa dass unbefristete Verträge nur mit zweijähriger Frist gekündigt werden können“, sagte der Anwalt.
Mag. Andreas Zederbauer, Betriebsberater
Nicht nur zuhören, sondern mitdiskutieren Schon bei Öhlböck fiel auf, dass sich viele Zuhörer aktiv beteiligten – und der Jurist bereitwillig Auskunft gab. Etwa auf die Frage, ob man als Händler einen bereits gekündigten Vertrag innerhalb der 24-Monatsfrist auf Punkt und Beistrich erfüllen müsse: „Mein Rat: Lassen Sie nichts einreißen und arbeiten Sie bis zum letzten Tag. Denn der Importeur überlegt sich in dieser Zeit ganz genau, wie er Sie als Händler durch eine außerordentliche Kündigung loswerden kann, um sich den Ausgleichsanspruch zu ersparen.“ Öhlböck präsentierte auch Fälle aus der Vergangenheit und ließ die Zuhörer raten, wie die Sache ausgegangen ist. Dann referierte Christian Zettel von der Garanta über die Wichtigkeit der Versicherungsvermittlung in
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Dr. Wolfgang Pfeffer, Sachverständiger
Mag. Stefan Enthofer, Garanta
WIRTSCHAFT
Neu bei Autogott: ein innovatives Onlinetool erleichtert den Umgang mit „Big Data“
Referent „Autohandel“ (v. l.): Christian Zettel, Mag. Andreas Zederbauer, Dr. Johannes Öhlböck, Philipp Hayder (A&W Verlag)
Göttliche Datentiefe Über 250.000 Homepagebesuche pro Monat und mehr als 3 Millionen gespeicherte Fahrzeugkonfigurationen zeichnen die Neuwagenplattform Autogott aus. Diese Fülle an Markt- und Nachfragedaten wird neuerdings professionell vermarktet. Referenten „Werkstatt“ (v. l.): Dr. Johannes Öhlböck, Dr. Wolfgang Pfeffer, Mag. Stefan Enthofer, Philipp Hayder (A&W Verlag) Autohäusern: „Wenn Sie es nur bei jedem dritten Kunden schaffen, ist das ein enormes Potenzial für die Zukunft. Nicht nur die Provision ist ein schönes Zubrot, doch Sie sind auch erster Ansprechpartner in einem Schadensfall, was für die Werkstätte wichtig ist.“ Betriebsberater Andreas Zederbauer riet allen Autohändlern, eher konservativ zu budgetieren und die Hausbank dann mit positiven Ergebnissen zu überraschen: „Das ist besser, als wenn man erklären muss, warum man statt der prognostizierten 500.000 Euro nur 400.000 Euro Gewinn gemacht hat.“
I
nformationen gelten als wertvollste Währung. Über die automotiven Vorlieben der Österreicherinnen und Österreicher weiß wohl kaum jemand so viel wie Mag. Stefan Mladek und Mag. Lorenz Loidl, die beiden Geschäftsführer von Autogott: Schließlich betreiben sie das führende Neuwagenportal des Landes. Diese Marktkenntnis, neudeutsch als „Big Data“ bezeichnet, stellt Mag. Henrik Kinder professionellen Anwendern zur Verfügung. Vor allem Autoimporteure, aber auch Leasingfirmen, Marktbeobachter und Beratungsunternehmen wollen auf diese Art und Weise ihre Strategien verfeinern.
Alles für Werkstattprofis Das zweite Seminar betraf das Thema Werkstatt: Auch hier war Branchenjurist Dr. Johannes Öhlböck am Wort und gab Tipps zur Totalschadenabwicklung und zu Tachomanipulationen. Mag. Stefan Enthofer von der Garanta rechnete die Unterschiede bei Kasko- und Totalschadenabrechnungen bei einzelnen Versicherungen vor. Dann referierte der Sachverständige Dr. Wolfgang Pfeffer unter anderem darüber, wie es bei wirtschaftlichen Totalschäden im Haftpflichtfall aussieht und wann ein Auto als Abfall zu behandeln ist.
Weitere Termine und Themen Die nächsten Themen und Termine sind bereits in Planung. Für das Seminar zum Thema „Gebrauchtwagen – Mehr Ertrag durch Professionalität“ am 14. April (Autobahnraststätte Voralpenkreuz) sind noch einige Plätze frei. • (MUE) Anmeldung unter wissen.autoundwirtschaft.at
Individuelle Analysen
Mag. Henrik Kinder verantwortet im Auftrag von Mag. Stefan Mladek (l.) und Mag. Lorenz Loidl (r.) das Datengeschäft von Autogott
Ab sofort erleichtert ein Onlinetool die Auswertung der von Autogott gesammelten Daten. „Die zahlreichen Filtermöglichkeiten von Modellen über Ausstattungslinien und Motorleistungen bis hin zum CO2-Ausstoß ermöglichen eine detaillierte Analyse von Transaktionspreisen, genutzten Verkaufsförderungsmaßnahmen und Händlerrabatten“, erläutert Kinder den Nutzen des gegen eine monatliche Gebühr erhältlichen Programms. Das Tool ermögliche eine Unterscheidung zwischen frei konfigurierbaren Neuwagen, Lagerfahrzeugen, Tageszulassungen und Jungwagen. Zudem sei es aufgrund tagesaktueller Updates stets auf dem neuesten Stand. Dass ausreichend viele Kunden Autogott besuchen und so für die Validität der Daten sorgen, scheint unterdessen gewiss: Dafür sorgen schließlich schon die (von manchen Branchenteilnehmern gar nicht gern gesehenen) Rabattrekorde auf der Plattform. • (HAY)
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WIRTSCHAFT
Grenzenlose Händlersorgen Magere Renditen, machtbewusste Hersteller und ein forderndes Marktumfeld: Diese Rahmenbedingungen machen nicht nur österreichischen Autohändlern zu schaffen. Ein kürzlich stattgefundenes Treffen von Fachjuristen bot Gelegenheit für einen Blick über die Grenzen. Von Dr. Friedrich Knöbl
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as spielt sich im Autohandel außerhalb der Landesgrenzen ab? Welche internationalen Trends sind erkennbar? Wie wirken sich Herstellerstrategien in jenen Märkten aus, in denen sie bereits umgesetzt wurden? Zur Beantwortung dieser Fragen treffen sich die Händleranwälte des Netzwerks „European Distribution Lawyers“ (kurz EDL) regelmäßig am Sitz ihrer Kanzleien zwischen Helsinki und Rom, um so die wichtigsten Neuigkeiten auszutauschen. „AUTO & Wirtschaft“ war beim jüngsten Treffen in London als Zaungast mit dabei und konnte die folgenden Eindrücke sammeln.
Streitbare Franzosen
General Motors hat quer durch Europa dem Chevrolet-Vertriebsnetz das Licht ausgeblasen, ohne dass es zu größeren Händleraufständen gekommen wäre. Viele waren gleichzeitig Opel-Händler und wollten deshalb keinen Streit mit dem Konzern riskieren. So wurde das Händlernetz billig abgespeist – aber nicht in Frankreich. Dort hat die Händlervereinigung CNPA („Conseil des Arme Griechen Professions de l’Automobile“) gegen die unzuDie Dauerkrise in Griechenland hat den Autohandel faktisch ausreichende Händlerabfertigung geklagt. Das gelöscht. In früheren Jahren lag der normale Markt bei 250.000 Verfahren ist derzeit beim Pariser HandelsNeuzulassungen pro Jahr, 2015 waren es lediglich 75.000 Stück. Wenn dagericht („Tribunal de Commerce de Paris“) von 50 Prozent auf das Mietwagengeschäft entfallen, verbleiben allen Händanhängig. Auf 4 grobe Verfehlungen stützen sich die lern zusammen wenig mehr als 35.000 Stück. Von einem „Automarkt“ Klagen: Erstens wurden noch im Juni 2013 kann bei diesem Volumen keine Rede mehr sein. In Athen haben die letzneue Händlerverträge vergeben, für welche ten kleinen Händler ihr wirtschaftliches Leben ausgehaucht. Nur einige gröhohe Investitionen erforderlich waren. ßere konnten überleben – und die erfüllen die von den Herstellern geEinige Wochen später erfolgte über die Presse wünschten Standards nicht. Um nicht auch diese zu verlieren, verzichten die lakonische Mitteilung, dass es die Marke die Hersteller sanktionslos auf ihre CI-Sonderwünsche – was sich die in Kürze nicht mehr geben wird. Aus LoyaHändler in anderen Ländern zum Vorbild nehmen könnten. litätsgründen wäre es erforderlich gewesen, die Vertriebspartner schon wesentlich früher Rendite- und Rechtssorgen in Spanien auf solche gravierende Einschnitte vorzubereiten. Die Rentabilität der spanischen Opel-Betriebe liegt bei Zweitens beanstandet die CNPA die mangelnde der Nullgrenze. GM trachtet daher, die Zahl der ServiceLoyalität von GM zur Marke Chevrolet und will partner zu reduzieren. Vor allem kleineren Betrieben werden unter dem dem Gericht beweisen, dass die RückzugsentscheiVorwand von „Standardverfehlungen“ die Verträge gekündigt. Gegen dung nur darauf abzielte, Opel als zweite Konzernden Anspruch auf neuerliche Autorisierung als Opel-Werkstätte wendet marke auf Vordermann zu bringen. Die den ChevroGM ein, dass zuerst eine „Abkühlungsfrist“ von einem Jahr abzuwarten let-Partnern zugefügten Verluste hätte GM daher sei. Außerdem wurden wegen unerlaubter Preisabsprachen bereits 47 voll zu bezahlen. Händler von ihren Kunden geklagt. Angefeuert durch Presseberichte ist Drittens hatte GM schon Monate vor dem Bekanntdavon auszugehen, dass es noch wesentlich mehr Verfahren geben werden des Rückzugs von Chevrolet die Auslieferung wird. Derzeit ist nicht absehbar, wie diese enden werden. bereits verkaufter Autos verzögert. Damit hatten die
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WIRTSCHAFT
Umstrukturierungen in Deutschland Die deutschen Citroën-Serviceverträge laufen Ende Juni 2016 aus. Die neuen Verträge sind an unrentable Standards geknüpft, aber Voraussetzung für den Händlervertrag. Wer bei dieser neuen Vertragslage nicht mitspielen will, verliert somit den Händlervertrag – wobei Citroën dafür keinen Ausgleichsanspruch anerkennt. Toyota hat mit einer einjährigen Strukturkündigung alle Händlerverträge gekündigt. Vorschläge zur Neugestaltung des Netzes liegen noch nicht vor. Bei Fiat wurde das Netz radikal von 550 Partnern auf 280 reduziert. Wie es nun weitergehen soll, ist offen. Schließlich hat VW den Händlern eine klare Weisung erteilt, sich bei Forderungen aus dem Abgasskandal nicht in Verhandlungen einzulassen. Auch in anderen Ländern werden daraus resultierende Schadenersatz- und Gewährleistungsansprüche strikt abgelehnt.
Belgische Konzentrationsbemühungen Händler das Problem, ihren Käufern bereits entwertete Neuwagen auszuliefern. Viertens gab es entgegen den Ankündigungen in der Abbauphase keine Lagerware, keine Verkaufsplanung und keine Budgetplanung.
Die belgischen Händler konnten 2015 ihre Rentabilität auf 1,8 Prozent verbessern. Der Markt hat sich bei rund 500.000 Neuzulassungen eingependelt, wobei sich durch die Steuergesetzgebung der Anteil an Firmenwagen beträchtlich erhöht hat. Aktuell fordert VW größere Partner auf, kleinere aufzukaufen. Derartige Bestrebungen hat es bei anderen Marken schon öfter gegeben, sie sind jedoch alle gescheitert.
WIRTSCHAFT
Wachstum dank Service CarGarantie konnte im vergangenen Jahr den Umsatz erneut steigern und setzt damit den Erfolgsweg fort.
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n den vergangenen zehn Jahren ist das Unternehmen stets gewachsen und hat auch im Jahr 2015 seinen internationalen Expansionskurs fortgesetzt: Die aktuellen Umsatzzahlen belegen eine erneute Steigerung des Umsatzes von 220 auf 234 Millionen Euro“, berichtet CarGarantie-Vorstandsvorsitzender Axel Berger. Dabei bilden die individuellen und vielfältigen Garantielösungen von CarGarantie die Basis für die erfolgreiche Zusammenarbeit mit 23.000 Händlern sowie für die internationalen und nationalen Kooperationen mit zahlreichen Herstellern und Importeuren. Den entscheidenden Unterschied ermöglichen jedoch die umfangreichen Serviceleistungen, die das internationale Team von CarGarantie anbieten kann. Dazu gehören maßgeschneiderte Garantieprodukte, die professionelle und vor allem schnelle Schadenabwicklung sowie Kundenbindungs- und Marketinginstrumente, die das Team von CarGarantie entsprechend den Kundenwünschen umsetzen kann.
meo, BMW, Chevrolet, Citroën, Fiat, Ford, HarleyDavidson, Jeep, KTM, Lancia, Mazda, MercedesBenz, Nissan, Opel, Peugeot, Renault, smart, Subaru, Suzuki, Toyota, Triumph und Volvo“, freut sich Bachmaier. Jüngster Erfolg ist die Zusammenarbeit mit Harley-Davidson im Neumotorrad-Bereich.
CarGarantie-Vorstandsvorsitzender Axel Berger freut sich über erneutes Umsatzwachstum
19 Jahre, 1.800 Händler Auf einer ebenso breiten Basis stehen die Kooperationen mit den österreichischen Fachhändlern, schließlich ist CarGarantie seit 19 Jahren mit einer eigenen Niederlassung in Wien vertreten. „Wir arbeiten in Österreich mit rund 1.800 Fachhändlern zusammen“, berichtet Christian Rothböck, Direktor Vertrieb Handel. Jüngste Erfolge sind zum Beispiel die Jubiläumsangebote bei diversen Opel-Händlern: „Das Autohaus Linser feiert heuer 125 Jahre, das Autohaus Ebner 40 Jahre und das Autohaus Mayer in Mistelbach die Neuübernahme“, berichtet Rothböck. Alle drei Opel-Betriebe schenken ihren Kunden im Jubiläumsjahr vier bzw. fünf statt zwei Jahre Garantie, umgesetzt mit CarGarantie.
Maßgeschneiderte Lösungen 45 Jahre CarGarantie: 18 europäische Länder und China, 450 Mitarbeiter, 23.000 Händler
Dienstleistung und Kundenbindung „Das Autohaus kann sich auf das Kerngeschäft konzentrieren, wir kümmern uns um den Rest“, erklärt Peter Bachmaier, Direktor Vertrieb Importeure, Banken, Versicherungen. In seinem Verantwortungsbereich ist CarGarantie mit zahlreichen Importeurs-Kooperationen erfolgreich: „In Österreich kooperiert CarGarantie derzeit mit 22 Importeuren: Alfa Ro-
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Das Team von CarGarantie Österreich
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Egal ob Importeur oder Händler, CarGarantie punktet mit maßgeschneiderten Lösungen. Zwar gibt es für den klassischen Einsatz beim Händler einfach zu erklärende Standardlösungen, ebenso sind aber Garantie-Programme möglich, die ganz individuell auf die Anforderungen des Betriebes abgestimmt sind. „Hier profitieren wir von unserer langjährigen Erfahrung und der engen Zusammenarbeit mit der Zentrale in Deutschland“, berichtet Bachmaier. Damit präsentiert sich CarGarantie als starker Partner beim Thema Garantie und Kundenbindung. Berger: „Wir freuen uns, dass wir auch in Österreich unsere Marktpräsenz weiter ausbauen und zahlreiche neue Kooperationsverträge mit Händlern und Importeuren abschließen konnten. Als Vorreiter der Branche sind wir bestrebt, unsere Partner bestmöglich in ihrem Geschäft zu unterstützen und fortlaufend neue Maßstäbe zu setzen.“ • (GEW)
WIRTSCHAFT
Musikantenstadl und die Autostadlkunden 6.400 Fans gaben Toni Ebner bei seinem „letzten Bühnenauftritt“ die Ehre, ehe der Showman und Autohaus-Zampano sein Zepter an Andreas Leodolter übergab. Wie bei Pop-Größen üblich: Toni Ebner füllte wieder die Arena Nova in Wr. Neustadt bis auf den letzten Platz und hat für Opel und Hyundai wieder angerichtet
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mrahmt von politischer Bundes-, Landes- und Lokalprominenz und seinen Markenpartnern von Opel und Hyundai zog Toni Ebner anlässlich seines 40-jährigen Firmenbestehens wieder seinen Musikantenstadl ab. Rapid-Stadionsprecher Andy Marek und sein Freund Andi Borg machten aus der Arena Nova ein Tollhaus, wobei die Verdienste um Ebner entsprechend gewürdigt wurden. Der sozial engagierte Unternehmer, dessen Fanclub weit über die heimischen Grenzen hinausreicht, machte auch wieder durch sein soziales Engagement mit einer Jubiläumstombola aufmerksam. „Einer gewann den Corsa“, lächelt Ebner „und die Erträge aus
Opel aus Tradition und Hyundai als Sahnehäubchen; zum Jubiläum gratulierten neben den Importeurscapos Präsidentschaftskandidat Rudolf Hundstorfer und die gesamte Politprominenz entlang der Südstrecke Wiens
dem Losverkauf fließen wieder einem sozialen Zweck zu.“ Ebner setzt seit Jahren auf dieses Eventkonzept und ist selbst überrascht vom Publikumszulauf. Inzwischen machen die Importeure mit, partizipieren sie doch vom Sog der Veranstaltung. Ebner will jetzt kürzer treten und übergibt das operative Zepter an Andreas Leodolter, der den Familienbetrieb in seinem Sinne und mit eigenen Ideen in die nächste Generation führen wird. Jeder Beobachter der Szene geht jedoch davon aus, dass Ebner auch beim nächsten Autostadl wieder den Ton angeben wird. • (LUS)
Punktgenaue Schmiermittel Mit den neuen formulierten mapo-Schmiermitteln der Carbon-Serie ist die Werkstatt für den Service an Fahrzeugen mit Euro-6-Motoren bestimmter Fahrzeughersteller gut gerüstet.
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ür die Pkws mit dem Letztstand der Motorentechnik „mussten sämtliche Motorenöl-Additivkombinationen neu aufgebaut werden“, berichtet mapoInhaber Franz Mauerhofer. So entstanden insgesamt fünf neue Produkte in drei Viskositätsklassen – 0W/30, 0W/20 und 5W/20 –, die mapo von der Raffinerie „in gewohnter Erstraffinatqualität und mit Herstellerfreigabe“ bezieht.
Neue Additivtechnologie lässt kein Vermischen mehr zu Um die Qualität der neuen Euro-6-Schmierstoffe deutlich hervorzuheben, tragen sie alle die Bezeichnung „Carbon“: Für die Automarken Citroën, Volvo, Renault und Honda hat mapo Carbon VCC im Programm. Bei Mercedes-Benz, Mazda und BMW findet
Franz Mauerhofer präsentiert stolz die SchmierstoffNeuentwicklungen für Euro 6
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Carbon Extra C3, für die Fahrzeuge der PSA-Gruppe (Peugeot, Citroën, DS) Carbon PSA C2 Verwendung. Die Schmierstoffspezialität Carbon C5 schließlich ist für die Motoren der VW-Konzernmarken, vor allem für VW, Audi, Seat und Škoda konzipiert. Ein spezielles Produkt für Ford-Motoren folgt im Mai. Mauerhofer, der punkto Schmiermittel die Entwicklung über Jahrzehnte kennt, weist darauf hin, dass „die neuen Additivtechnologiekombinationen punktgenau nur für die Motoren, für die sie entwickelt wurden“, Verwendung finden sollten. Das gelte übrigens auch, was den Nachfüllliter betreffe: „Da darf man nichts mehr vermischen!“ Angeboten werden die Spezialprodukte in den üblichen Gebindegrößen vom einzelnen Liter bis zur Tankwagenladung. • (ENG)
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WIRTSCHAFT
von 177,5 Millionen beisteuern. Gegenüber dem Jahr davor freut sich das Unternehmen über ein Wachstum von 5,2 Prozent. Auch dieses Jahr wird das Vertriebsnetz mit Eröffnung der Standorte Horn (4.4.), Korneuburg (2.5.), Jenbach-Wiesing (4.7.), Eisenstadt (29.8.) und Gleisdorf (im 4. Quartal) weiter wachsen.
Mitarbeiter als wichtiges Kapital der Firma Parallel zur Standortexpansion legt Würth den Fokus auf das Vertriebsteam. „Spezialisierte Fachverkäufer, die ihre Kunden in 7 verschiedenen Vertriebszweigen kompetent betreuen können, sind unsere größte Stärke bei beratungsintensiven Produkten“, so WürthGeschäftsführer Alfred Wurmbrand. 2015 wurde die Verkaufsmannschaft um 26 Mitarbeiter auf 471 Außendienstmitarbeiter aufgestockt, für 2016 sollen 7 zusätzliche Mitarbeiter eingestellt werden.
Montageprofi wächst weiter Würth als Spezialist für Produkte des Industrieund Handwerkerbedarfs setzt weiter auf Expansion. Standortzahl und Verkaufsmannschaft in Österreich steigen.
Alfred Wurmbrand, Geschäftsführer Würth Österreich
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m Jahr 2015 wuchs das österreichische Vertriebsnetz mit dem neuen Flagshipstore in Wien-Inzersdorf und 4 weiteren Standorten auf eine Gesamtzahl von 42. Mit einem Rekordumsatz von 31,9 Millionen Euro konnten die Standorte ihren Beitrag zum Jahresumsatz
Wachstumsmarkt E-Business Große Chancen sieht Wurmbrand auch im Ausbau des E-Business: „Mit benutzerfreundlichen E-Commerce-Lösungen wie elektronischen Direktanbindungen oder dem Würth Online-Shop bieten wir unseren Kunden zeitsparende Bestellmöglichkeiten.“ Würth konnte bereits 2015 damit die Kaufkundenbasis verbreitern und möchte daher auch 2016 in den Multikanal-Vertrieb investieren. • (MPI)
Versprochen ist versprochen Garantieversprechen geben den Autofahrern Sicherheit. Dieser Verantwortung ist sich die German Assistance bewusst: Sie stellt zwar den Vertrieb über den Kfz-Handel ein, doch ausgestellte Garantiebriefe behalten ihre Gültigkeit.
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it marktgerechten Produkten, einer raschen und zuverlässigen Schadenabwicklung sowie einem engagierten Außendienstteam hat sich die German Assistance in den vergangenen eineinhalb Jahrzehnten auch am österreichischen Markt einen Namen gemacht. Bei dem 2009 zuerst mehrheitlich und später zur Gänze vom Versicherungskonzern DEVK übernommenen Unternehmen brechen jedoch neue Zeiten an: Per 30. April wird die Vermittlung von Garantieversicherungen über den Autohandel eingestellt. Stattdessen wird man sich künftig auf (vorwiegend deutsche) Endkunden konzentrieren. Diesen sollen über die Vertriebsmitarbeiter der DEVK, Makler und Onlineplattformen Garantieprodukte für Pkws sowie zunehmend auch für
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andere Bereiche – zum Beispiel für Haushaltselektronik – angeboten werden.
Konsequente Konzernstrategie
Karl Assing fokussiert die German Assistance auf das Privatkundengeschäft
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„Mit unserer neuen Ausrichtung rücken wir näher an die Konzernstrategie der DEVK, die im Wesentlichen auf den privaten Kunden fokussiert ist“, erläutert Karl Assing, Vorstand der German Assistance. Ungeachtet dessen werde man jedoch uneingeschränkt die im Zuge der Zusammenarbeit mit dem Fahrzeughandel gegebenen Garantieversprechen erfüllen: „Alle unsere Garantiebriefe behalten ihre volle Gültigkeit.“ Für noch nicht an Kunden übergebene Garantiebriefe werde man individuelle Lösungen vereinbaren. • (HAY)
WIRTSCHAFT
Mit Mehrleistung zum Österreichschnitt Deutliche Steigerungen plant Dipl.-Ing. Robert Kerschl, der neue Geschäftsführer beim größten DAF-Händler in Österreich: DanubeTruck wird dazu heuer auch das Leistungsangebot vergrößern.
N
achdem die ersten Zugmaschinen zur Einführung von DanubeRent als neue Marke für „vollkommene Flexibilität, was Laufzeit und Leistungsumfang rund um die Lkw-Vermietung angeht“, bereits im Einsatz sind, nennt Kerschl, davor bei MAN Truck & Bus tätig, als Schwerpunkte 2016 außer der Steigerung des Marktanteils auf den Österreich-Durchschnitt von 11,5 Prozent vor allem die Erweiterung des Serviceangebots der Werkstätten um Auflieger, Aufbauten und Aggregate.
Mehr als die klassische Sattelzugmaschine Wichtige Ziele werden auch die verstärkte Anwendung der DAF-Fahrgestelle LF und CF, die Schaffung eines Demo-Pools mit Systemlösungen für spezifische Brancheneinsätze (über die klassische Sattelzugmaschine hinaus) sowie die Schaffung eines Bestands an sofort verfügbaren Fahrzeugen: Auch bei dieser Auswahl geht es Kerschl zwar zunächst um Sattelzugmaschinen, die rund die Hälfte der Neuzulassungen ausmachen, aber auch um Fahrzeuge, die für spezifische Einsätze aufgebaut werden.
Dipl.-Ing. Robert Kerschl, der neue Chef von DanubeTruck, hat klare Business-Pläne
Besonderes Augenmerk werde DanubeTruck, die eigene Betriebe in Wiener Neudorf und Rankweil habe, bedarfsorientiert dem weiteren Ausbau des DAF-Servicenetzes im Verantwortungsbereich widmen, sagt Kerschl. DanubeTruck ist – ebenso wie die Transportervertriebsgesellschaft DanubeVan – Teil der DanubeDrive, einer Tochtergesellschaft der CP Auto GmbH im Eigentum von Catharina Pappas. • (ENG)
ANSICHT
Über allem thront die EU I
n einem mehr als 100-seitigen Dokument versuchen EU-Kommission und Rat [2016/0014 (COD)] die Genehmigung und Marktüberwachung von Kraftfahrzeugen und deren Bauteilen besser in den Griff zu bekommen. Der VW-Skandal zeigt ja nicht nur Manipulationen hinsichtlich gültiger Richtlinien auf, sondern vor allem auch die Unfähigkeit staatlicher Kontrollorgane, Abweichungen von den Normen zu erkennen. Betroffen sind die Fahrzeugkategorien M, N und O. Darunter versteht man Fahrzeuge zur Personen- und Güterbeförderung samt Anhängern. Einspurige Fahrzeuge und Zugmaschinen sind hingegen nicht involviert. • Die Absicht hinter dem Papier ist eine Ergänzung der gegenwärtig gültigen Rahmenrichtlinie für Typengenehmigungen 2007/46/EU um Instrumente der Marktüberwachung, eine Klärung von Rückrufverfahren, Erweiterung von Genehmigungen, Verbesserung der Verfahren für Typengenehmigung und Übereinstimmung der Produktion, Klärung von Verantwortlichkeiten in der Lieferkette und Verbesserung von Einzelgenehmigungen, Kleinserien und Mehrstufen-Typgenehmigungen. Alles in allem also eine eierlegende Wollmilchsau, auf deren Verwirklichung man gespannt sein darf. • Vorweg lässt sich feststellen, dass das eigentliche Problem, welches heute eindeutig in der regelkonformen Programmierung und Manipulationssicherheit von Software besteht, nur sehr zögerlich bzw. unvollständig angesprochen wird. Zwar soll den Genehmigungsbehörden und technischen Diensten Zugang zur Software und den Algorithmen des Fahrzeugs ermöglicht werden, aber ohne die Fähigkeiten der Angesprochenen herunterspielen zu wollen, wird das ohne detaillierte Bestimmungen kaum funktionieren. • In einer Zeit, wo gravierende Änderungen an der Funktionsfähigkeit wichtiger Fahrzeugkomponenten
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„Da stelle ich mir bildlich vor, wie der Herr Kontrolleur einem kleinen Reparaturbetrieb, der schon gar nichts mit Manipulationen zu tun hat, ungeheuer auf die Nerven geht“, sagt Dipl.Ing. Heinz Lukaschek, Ziviltechniker mit Schwerpunkt Verkehr
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per Laptop jederzeit von außen möglich wären und auch in Sekundenschnelle wieder in den Originalzustand rückgeführt werden können, dürften die bürokratischen Methoden technischer Überwachung an die Grenzen ihrer Möglichkeiten stoßen. Noch eine Bemerkung am Rande: Eine etwas intelligentere Verfeinerung von Manipulationssoftware ist zu erwarten, denn der bisherige Ansatz war doch eher plump. • Einen Teil ihres Glaubensbekenntnisses glaubt die Kommission bereits in ihrem 2012 veröffentlichten Papier CARS 2020 festgeschrieben zu haben. Dort ist zu entnehmen, dass die Kommission vor 2014 bereits Vorschläge zur Kontrolle der Emissionen beim Betrieb machen wird. Eine echte Kontrolle beim Betrieb hieße eigentlich eine Überwachung im Verkehr, davon sind wir noch meilenweit entfernt. Wobei fürs Erste schon genügen würde, die sogenannten optischen Stinker, d. h. solche mit einer nicht zu übersehenden Rauchwolke hinter sich, aus dem Verkehr zu verbannen. Beim Lärm ist es ziemlich ähnlich, auch hier sind den Kontrollorganen die Hände gebunden. • Wohl ahnt die Kommission, dass mit dem Aufbau einer zusätzlichen Bürokratie für Marktüberwachung auch Kosten verbunden sein werden, offensichtlich rechnet man aber nur mit den der EU erwachsenden Kosten. So lassen sich relativ einfach Bedingungen für technische Dienste und deren Überwachung, welche hierzulande bereits unterhalb des Minimums agiert, aufstellen. Eigene Marktüberwachungsbehörden mit Zugriffsmöglichkeiten bis in die Grundstücke von Wirtschaftsteilnehmern sollen aufgebaut werden. Da stelle ich mir bildlich vor, wie der Herr Kontrolleur einem kleinen Reparaturbetrieb, der schon gar nichts mit Manipulationen zu tun hat, ungeheuer auf die Nerven geht. Prüfungen sollen zwar normalerweise an neuen Fahrzeugen durchgeführt werden, aber im Einvernehmen mit dem Fahrzeughalter (einige Querulanten finden sich) können auch zugelassene Fahrzeuge drankommen. Über allem thront die EU, welche auch ein Forum für Informationsaustausch über die Durchsetzung einrichtet. Händler, die meinen Fahrzeuge oder Bauteile davon würden nicht der Verordnung entsprechen, haben sich an den Hersteller (!) zu wenden. • Weitere Kapitel befassen sich mit dem Zugriff auf OBD-Informationen, den technischen Diensten, aber auch den Genehmigungsbehörden, welche alle zwei Jahre durch Behörden anderer Mitgliedstaaten überprüft werden (!). Wie man sieht, auf nichts wurde vergessen – mit Ausnahme des tatsächlichen Problems. •
WIRTSCHAFT
Tausendfach bewährt Im Norden von Graz verwirklicht Michael Bachlinger seinen Traum von einem keineswegs alltäglichen Kfz-Betrieb. Dabei vertraut er auf das Dealer Management System Motiondata – und zwar als exakt eintausendster Kunde.
W
er Michael Bachlinger in seiner Werkstätte besucht und den Blick vom blitzblank polierten Boden nach oben richtet, sieht Stroboskope und Discoscheinwerfer: ein Kfz-Betrieb als Partylocation? „Ab und zu schieben wir die Werkstatteinrichtung an die Wand und feiern einfach“, schmunzelt der Unternehmer, der ebenso engagiert wie unkonventionell seine individuelle Erfolgsgeschichte schreibt.
Josef Pichler (r.), Mario Pichler (l.) und Elke Wolf von Motiondata freuen sich über ihren „Jubiläumskunden“ Michael Bachlinger
Vom Hobby zum Beruf 1965 in Graz geboren, absolvierte Bachlinger eine Lehre zum Koch und Kellner. Später war er als Maschinenschlosser tätig, bewahrte sich aber seine private Leidenschaft für die Fahrzeugveredelung mittels Airbrush. Aus dem Hobby wurde schließlich ein Beruf: 2007 eröffnete er seinen eigenen Lackierbetrieb, besuchte parallel die Meisterschule und absolvierte im Herbst 2009 die Meisterprüfung als Karosseriebautechniker. Doch mit Lack- und Spenglerarbeiten im Rahmen von „Michi’s Custom Colour“ war es nicht getan: Ende 2015 schloss Bachlinger zudem die Ausbildung zum Kfz-Technikermeister ab und bietet seither unter dem Namen „Michi’s Service Station“ auch mechanische Arbeiten an.
Wachsendes Unternehmen „Wenn man will, dann geht das schon“, schmunzelt Bachlinger, wenn man ihn auf die jahrelange Doppelund Dreifachbelastung aus Beruf und Ausbildung anspricht. Mittlerweile umfasst sein Team 6 Mitarbeiter, denen eine rund 700 Quadratmeter große Werkstätte mit 8 Hebebühnen und einer Lackierkabine zur Verfügung steht. Die nächste Ausbaustufe wird bereits vorbereitet. Parallel wurde Bachlinger in den vergangenen Monaten jedoch klar, dass die Verwaltung des
Klaus Ziegler, KfzTechnikermeister und IT-Profi, arbeitet gerne mit Motiondata
Ob Zweirad, Pkw oder Transporter: Das Team von Michael Bachlinger repariert alle Fahrzeuge mit Engagement und Begeisterung
AUTO & Wirtschaft • APRIL 2016
stetig wachsenden Betriebs auf professionellere Beine gestellt werden musste: „Wir haben nach einem zeitgemäßen Dealer Management System gesucht und uns im Zuge dessen für Motiondata entschieden.“
Tausendster Kunde Für die Software-Schmiede aus Graz-Seiersberg war das Unternehmen kein alltäglicher Kunde. Das sei jedoch weniger an den individuellen Anforderungen von Bachlinger und seinen Mitarbeitern gelegen, erklärt Geschäftsführer Ing. Josef Pichler: „Für uns ist es selbstverständlich, dass wir unsere Software maßgeschneidert an die Bedürfnisse jedes einzelnen Kunden anpassen.“ Vielmehr war die Werkstätte der exakt eintausendste Kfz-Betrieb, der sich für Motiondata entschieden hat. Seit der Installation des Dealer Management Systems rund um den Jahreswechsel kamen noch zahlreiche weitere Kunden hinzu, sodass man bei Motiondata bis Ende 2016 bis zu 1.070 Kunden erwartet.
Bei „Michi’s Custom Colour“ und „Michi’s Service Station“ hat sich das Dealer Management System in den ersten Monaten bestens bewährt. Besonders die Schnittstelle zum Warenwirtschaftsprogramm des Teilelieferanten Derendinger, die §-57a-Schnittstelle, die einfache und übersichtliche Auftragsverwaltung sowie die Registrierkassenfunktion erleichtern den Betriebsalltag. Bachlinger bleibt somit etwas mehr Zeit, sich neben der Führung des Unternehmens wieder seiner eigentlichen Leidenschaft zu widmen: „Am liebsten habe ich den ganzen Tag lang selber die Lackierpistole in der Hand.“ • (HAY)
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WIRTSCHAFT
Wie reduziere ich meine Energiekosten? Garantierte Erträge durch eigenproduzierten Strom: Auch in der Autobranche wären Photovoltaik-Anlagen ein durchaus lohnendes Investment. In Wien und Oberösterreich gibt es sogar Förderungen.
D Mag. Egmont Fröhlich, Selina Technology & Management GmbH
eckungsbeiträge in der Automobilbranche sind teilweise nur noch mit der Lupe zu finden. Eine Möglichkeit, Kosten einzusparen, ist die eigene Stromerzeugung mit Photovoltaik. „Mit der eigenen PV-Anlage am Standort erzielt der Autohändler eine Reduktion bis zu 50 Prozent der Stromkosten“, erklärt Mag. Egmont Fröhlich, Geschäftsführer der Selina Technology & Management GmbH. Darüber hinaus werden Investitionen in die eigene Stromerzeugung als Einsparungsmaßnahme nach dem Energieeffizienzgesetz anerkannt und teilweise sogar gefördert. „Derzeit ist es wirtschaftlich nicht sinnvoll, mit der eigenen Anlage mehr Strom zu erzeugen, als für die Deckung des eigenen Bedarfs notwendig ist“, erklärt Fröhlich. „Überschüssiger Strom wird ins Netz eingespeist. Das Energieunternehmen zahlt lediglich den
Autohaus (reales Beispiel) Stromverbrauch Einsparung CO2-Einsparung p. A. Autohaus (Landesförderung Wien) Kaufpreis Förderung Invest Energiepreis aus der PV
139.166 kWh -31.298 kWh 18 Tonnen 41.300 -12.000 29.300 6,3
18.787 € -4.388 €
€ € € ct./kWh
(nach Kosten und Energieabgabe)
Energiepreis aktuell Einsparung IRR (Verzinsung des eingesetzten Kapitals) Autohaus Österreich Invest Energiepreis aus der PV (nach Kosten und Energieabgabe) Energiepreis aktuell Einsparung IRR (Verzinsung des eingesetzten Kapitals)
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13,5 ct./kWh -53,3 % 15,8 % 41.300 € 7,7 ct./kWh 13,5 ct./kWh -43,1 % 10,2 %
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Große flache Dächer gibt es auch in anderen Branchen; dort wurden bereits zahlreiche Photovoltaik-Anlagen installiert reinen Energiepreis von rund 4 ct/kWh.“ Dass es sich bei einer Eigenstromanlage um eine ökonomische Alternative handelt, belegt der Kostenvergleich: Der Strompreis für mittelständische Unternehmen in Österreich bewegt sich zwischen 11 und 14 ct. Im Vergleich dazu produziert eine eigene PV-Anlage Strom zu einem Preis von 6,3 bis 8,0 ct. Dieser Preis für Strom aus der eigenen PV-Anlage bleibt über die gesamte Nutzungsdauer der Anlage stabil.
Amortisation nach 7 bis 10 Jahren Derzeit fördert die Stadt Wien eine Investition in eine PV-Eigenverbrauchsanlage mit bis zu 40.000 Euro und das Land Oberösterreich bis zu 30.000 Euro. „Aber selbst ohne Förderung ist die Eigenstromproduktion österreichweit interessant“, zeigt sich Fröhlich überzeugt. Eine optimal geplante, hochwertig umgesetzte PV-Anlage hat eine Lebensdauer von über 25 Jahren. Hersteller geben eine Leistungsgarantie auf die Module über 25 Jahre. Je nach Betriebsgröße und Standort amortisieren sich die Investitionskosten, einfach berechnet, innerhalb von 7 bis 10 Jahren. Danach spart der Autohändler mit selbst produziertem Strom bares Geld, solange die Sonne scheint, und ist unabhängig von Strompreiserhöhungen. Konsulent automotiv bei Selina ist Erich Pomassl: „Wir bieten jedem Autohändler eine unverbindliche und kostenlose Erstanalyse. Dazu benötigen wir für den geplanten Standort die letzte Strom-Jahresabrechnung inklusive aller Gebühren und Abgaben und ein Lastprofil; Stromverbrauch im Viertelstundentakt pro Tag über das gesamte Jahr.“ Jeder Energieversorger stellt ab einer Jahresenergiemenge von über 100.000 kWh eine Excel-Datei zur Verfügung. Danach erstellt Selina kostenlos ein Grobkonzept für die optimale Photovoltaikanlage und zeigt die individuellen Einsparungspotenziale auf. • (RED) Kontakt: erich.pomassl@opuntia.at
WIRTSCHAFT
Die Vorstände der Porsche Bank: Dr. Alexander Nekolar (l.) und Mag. Hannes Maurer (r.)
Viel läuft schon übers Internet, doch ohne Zutun der Händler geht es natürlich auch heute nicht
Vom Bike bis zum 35-Tonner Am 9. März 1966 schloss ein Tiroler Kunde den ersten Leasingvertrag für seinen VW T2 ab: Heute ist die Porsche Bank unangefochtener Marktführer in Österreich.
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lain Favey, Vorstandssprecher der Porsche Holding, brachte es bei der Jubiläumspressekonferenz zum 50. Geburtstag der Porsche Bank auf den Punkt: „Die Kunden sollen bei uns alles finden, was es rund ums Auto gibt – nicht nur Verkauf und Reparaturen.“ So habe Louise Piëch schon 1966 gedacht, als sie mit zwei Mitarbeitern einen Vorläufer der heutigen Porsche Bank gründete. Sie hatte, wie so oft, das richtige G’spür: Denn heute ist die Porsche Bank mit 516 Mitarbeitern in Österreich (und weiteren 669 in 14 weiteren Ländern Europas bzw. Südamerikas) mit einem Marktanteil von 26,7 Prozent am Leasingbestand klarer Marktführer in Österreich.
Finanziert werden nicht nur Pkws, sondern auch alle anderen Fahrzeuge, die der VW-Konzern erzeugt – „vom Ducati-Bike bis zum 35-Tonner von MAN“, wie es Vorstand Mag. Hannes Maurer ausdrückte. Das Wachstum soll heuer fortgesetzt werden.
Gute Zusammenarbeit mit den Händlern Auch wenn der Onlinevertrieb immer weiter ausgebaut wird, weiß man bei der Porsche-Bank, dass letztlich nichts ohne die Händler geht. Sie sind als Vermittler der vielen unterschiedlichen Produkte der wichtigste Ansprechpartner für die Kunden. Und auch für die Händler selbst wird der Abschluss von Finanzierungs- und Wartungsverträgen über die Porsche Bank immer wichtiger: Denn im Neuwagenverkauf ist nicht mehr allzu viel Geld zu holen und auch die Werkstätten sind nicht mehr der große Ertragsbringer wie früher. • (MUE)
Rekordergebnis: Tenneco wächst stärker als Markt Der Hersteller hinter Monroe Fahrwerkssystemen und Walker Abgastechnologien ist erfolgreich unterwegs.
M
it einem Rekordumsatz von 2,03 Milliarden Dollar sowie einem gestiegenen Nettogewinn von 68 Millionen Dollar konnte Tenneco Inc. im letzten Quartal des Vorjahres die Finanzergebnisse deutlich verbessern. „Ich bin erfreut über unsere Finanzergebnisse des 4. Quartals sowie des Gesamtjahres, denn einmal mehr sind wir mehr gewachsen als die globale Industrie“, sagte Gregg Sherrill, Vorstandsmitglied und CEO von Tenneco.
Zurückzuführen sei der Erfolg auf Umsatzsteigerungen in den Produktsegmenten des Pkw-Bereichs. Hier wuchs das Unternehmen dank der Performance in Europa, China und Nordamerika um 11 Prozent. Das entspricht im Vergleich zum Wachstum der weltweiten Pkw-Produktion, die hier im Bereich von 4 Prozent lag, weit mehr als einer Verdopplung des Ergebnisses. Ebenfalls gewachsen ist man im Aftermarket-Bereich. Hier sind die TopPerformer Abgas- und Fahrwerkssysteme. • (MKR)
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Tenneco ist neben dem Bereich der Aftermarketprodukte auch als Erstausrüster stark
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WIRTSCHAFT
tenen liegt. Dazu werden viele Informationen grafisch aufbereitet und ermöglichen so einen besonders einfachen Überblick. Ausgesprochen wichtig ist die Einbeziehung der Standzeiten, die oft mehr aussagen als die reine Preispositionierung.
Ob du wirklich richtig liegst … … sagt dir der neue Marktspiegel von autoPro24. autoPreis24 vergleicht die Preise des eigenen Gebrauchtwagenbestandes mit dem österreichischen Markt.
I
m schnelllebigen Internetzeitalter ist ein effizienter Überblick über die Preispositionierung der online angebotenen Fahrzeuge sehr wichtig. Die Preise ändern sich ebenso rasch wie die Nachfrage. Seinen eigenen Bestand muss der Händler laufend kontrollieren und anpassen. autoPro24 hat daher eine Lösung entwickelt, die auf einen Blick einen klaren Status über den eigenen Fahrzeugbestand im Vergleich zu den anderen angebotenen Autos ermöglicht. Als Basis für diesen Vergleich nutzt autoPreis24 67.000 Händler-Fahrzeuge aus dem Bestand des willhaben.at-Motornetzwerkes. Berücksichtigt werden die vergleichbaren Fahrzeuge mit ähnlichem km-Stand und Baujahr. Der Marktspiegel gibt an, wo das eigene Fahrzeug im Vergleich zu den anderen angebo-
Kalkulationstool
autoPreis24 von autoPro24 vergleicht die eigenen GWPreise mit anderen im Internet angebotenen Fahrzeugen
©
Gefeiert wird in der Lobau
Komplettiert wird autoPreis24 von einer Gebrauchtwagenbewertung für den Eintausch bzw. den Zukauf. Das System errechnet nach Eingabe von Einkaufspreis, den entsprechenden Kosten sowie der gewünschten Marge gleich eine mögliche Positionierung in den Plattformen. autoPro24-Geschäftsführer Peter Fux: „Die Datenvielfalt und Qualität des Willhaben-Motornetzwerkes ermöglichen damit ein komplett neues Programm zur Gebrauchtwagenpreisermittlung sowie zur umfassenden Analyse und zum Vergleich der eigenen Angebotspreise und Standzeiten.“ • (GEW)
Zum Anlass des 25-jährigen Bestehens eröffnet Lukoil-Gründer Vagit Alekperov in Wien-Lobau seine neue Europazentrale und Tankfarm.
E
nde April 2016 geht die neue Tankfarm im Donauhafen Lobau offiziell in Betrieb. Es ist die erste multimodale Tankfarm Europas, man kann auf dem Schienen- wie auch auf dem Wasserweg der Donau Basisöl anliefern. Alles zum 25. Bestandsjubiläum der Lukoil Company, die Vagit Alekperov 1991 gegründet hat. Der Name LUK stammt aus dem Zusammenschluss der Raffinerien in Langepas, Urai und Kogalym. Nach Gazprom ist das der größte russische Energiekonzern, der durch den Erwerb der OMV Schmierstoffsparte internationales Ansehen erlangte. Damit war der Weg frei nach Europa und aus strategischen Gründen wanderte auch der Vertrieb vom finnischen Helsinki nach Wien an die Donau. Mit dem Um- und Ausbau des vormaligen OMVStandortes hat sich Alekperov festgelegt, von Österreich aus die Schmierstoffproduktion – zertifiziert nach
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VDA 6.3 und ISO/TS 16949 – und den Europavertrieb voranzutreiben. „Wir lagern unser Geschäft nicht aus, vielmehr forcieren wir den Direktvertrieb.“ Deshalb sucht Lukoil Schmierstofffachleute zur intensiven Kundenbetreuung. „Wo führende Wettbewerber bei der Kundenpflege vor allem Personal einsparen, geben wir Vollgas“, setzt Europa-Marketingchef Gerald Kaspar auf den umgekehrten Weg und bietet leistungswilligen Vermarktungsexperten bei Lukoil neue Perspektiven. Am letzten April-Wochenende wird mit dem Jubiläum und viel Tamtam die neue Ära eingeleitet. • (LUS)
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Vagit Alekperov: „Qualität ist selbstverständlich, … … Vertrauen unsere Stärke!“, Gerald Kaspar, Lukoil-Marketing
Je heißer das Rennen, umso heißer der Motor.
Der besser gekühlte Motor gewinnt.
BEKÄMPFT ÜBERMÄSSIGE HITZE Petronas Syntium mit °CoolTech™ Für optimale Motorleistung auch unter extremsten Bedingungen. Mit über 20 Jahren Erfahrung an der Spitze des Motorsports wissen unsere Ingenieure heute genau, was es braucht, um eine erfolgreiche Formel gegen übermäßige Hitze zu entwickeln. Unter extremsten Bedingungen getestet, wurde die gleiche Expertise genutzt, um ein Motoröl zu entwickeln, das den Motor eines jeden Autos gegen den Stress des modernen Alltags schützt. Petronas Syntium mit CoolTech™ wurde mit sehr starken Ölverbindungen entwickelt, welche die überschüssige Hitze absorbieren und ableiten. So ist eine optimale Motorleistung und Effizienz für ein problemloses Fahren garantiert. Für jede Strecke und für jede Strasse. Mehr unter: www.pli-petronas.com/petronas-syntium
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„Zur Unterstützung des Sell-out haben wir attraktive Endverbraucher-Prämien angeboten“,
GEWERBE
meint Claus-Christian Schramm (Goodyear Dunlop) auf Seite 68
„Wir gehen davon aus, dass auch andere Hersteller auf dieses zukunftsträchtige System setzen werden“, glaubt Dipl.-Ing. Jürgen Menhart (AVL DiTest) auf Seite 82
Automechanika forciert Werkstatt-Publikum Vom 13. bis 17. 9. wird heuer die Automechanika in Frankfurt/Main über die Bühne gehen. Dabei sollen am 16. und 17. 9. wieder die klassischen Besucher aus der Werkstatt forciert werden. „Bei den Teileherstellern werden an diesen beiden Tagen verstärkt Ansprechpartner für die Werkstätten zur Verfügung stehen“, erklärt Mag. Olaf Mußhoff, Director Automechanika. Die Struktur der Messe wurde modifiziert. So wird es erstmals Tomorrow’s Service & Mobility als eigenen Bereich geben, das Tankstellen-Zubehör verschwindet.
Produktqualität in den Vordergrund
Dr. Nikolaus Engel
„Wir wollen mit dem Sommerreifen-Geschäft wieder mehr Preisstabilität in den Markt bringen. Wir brauchen den Preisabstand für unsere Produkte“, ist Philipp Ostbomk (r.), Michelin-Vertriebsleiter in Österreich, überzeugt. Martin Maffert (l.) aus der Produkt- und Anwendungstechnik hebt beispielsweise die hohe km-Leistung der Michelin-Produkte hervor. Zukünftig sollen die Problemlösung und der Service für den Kunden wieder mehr Bedeutung bekommen.
Santander: Keine Vertragsgebühren mehr Seit kurzem hebt die Santander Consumer Bank im Kfz-Bereich bei Neuverträgen keine Gebühren mehr ein: Laut Michael Schwaiger, Direktor Kfz, gilt dies auch für Erhebungsspesen beim Kfz-Kredit und Leasing. Betroffen sind 47.000 Neuverträge pro Jahr. Laut Schwaiger habe man sich frewillig zu diesem Schritt entschlossen, bevor es zu einer allfälligen Änderung der Rechtslage aufgrund eines höchstgerichtlichen Urteils komme. Derzeit gibt es einen Rechtsstreit über Kreditbearbeitungsgebühren zwischen Konsumentenschützern und Banken.
Horn: 43. Niederlassung von Würth Würth hat mit April das neue Kundenzentrum in der niederösterreichischen Bezirksstadt Horn eröffnet, wo man aus dem Gesamtsortiment von 100.000 Produkten bestellen und aus einem 4.000 Produkte umfassenden Sortiment mit Werkzeugen und Maschinen wählen kann. Der Horner Betrieb mit 306 Quadratmeter Verkaufs(von 345 Quadratmeter Gesamt-)fläche wurde um 250.000 Euro für Würth adaptiert. Damit hat der Montageteilespezialist in Österreich insgesamt 43 Filialen; 4 weitere sollen 2016 eröffnet werden.
Reifenfachfrauen im Blaumann Das WIFI Oberösterreich hat ihre Kompetenz als „Geprüfte Reifenfachfrauen“ nun verbrieft: Monika und ihre Tochter Denise Wank führen den Klagenfurter Reifenhandelsbetrieb seit 2012, als Firmengründer Josef Wank tragisch verstarb, erfolgreich gemeinsam. Das Konzept des seither als „Mäderlhaus“ geführten Betriebs funktioniere einwandfrei, betonen sie. Mit Fachwissen und praktischen Fertigkeiten, das sie sich in verschiedenen Schulungen angeeignet haben, unterstützen sie ihre Truppe bestausgebildeter Fachmänner.
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Die „unter der Decke“ arbeiten Kennen Sie Firmen, die ihre Servicepartner gar nicht erst der Öffentlichkeit bekanntgeben – wahrscheinlich, weil sie sonst zu viel Geschäft machen würden? Ich habe so eine Firma kürzlich kennen gelernt, deren Gesamtfahrzeugbestand in Österreich von immerhin unter 1.500 Stück, nachdem der einzige und seit Jahrzehnten für die Marke tätige Händler zugesperrt hat, nun von 3 Servicepartnern „bewältigt“ werden muss. Wer aktuell die Partner sind, verrät man in der Schweizer Europazentrale aber nicht. Diese Diskretion ist wohl Teil des Premiumanspruchs der künftig international im Internet verkauften Marke: Der Kunde braucht den Servicepartner nicht mehr zu kennen, weil ihm ein „Concierge“ den Cadillac abnimmt, der „unter der Decke“ repariert wird.
GEWERBE
Unabhängig von der konkreten Absicht, ein Fahrzeug zu verkaufen, sind Tachomanipulationen künftig ein Verwaltungsstrafdelikt
Ausgetrickst! Die zuweilen als „Tacho-Trickserei“ verharmloste Manipulation von Kilometerständen wird künftig strafbar sein. Endgültige Sicherheit können jedoch nur die Fahrzeughersteller schaffen. Von Philipp Hayder
D
er Tacho als „Urkunde“: Dieser jahrelang vorgebrachte Wunsch von engagierten Funktionären wie Komm.-Rat Friedrich Nagl, Bundesinnungsmeister der Fahrzeugtechnik, wird demnächst in Erfüllung gehen. Die am 15. März in den Ministerrat eingebrachte 32. KFG-Novelle beinhaltet eine Passage, in der das Manipulieren von Kilometerzählern prinzipiell unter Strafe gestellt wird. „Ist ein Fahrzeug mit einem Wegstreckenmesser ausgerüstet, so dürfen keine Manipulationen zur Reduzierung oder falschen Wiedergabe des Kilometerstandes vorgenommen werden. Bei Reparatur oder Tausch des Kilometerzählers ist der bisherige Kilometerstand einzustellen“, heißt es im Gesetzestext.
Verkehrsminister Gerald Klug erfüllt eine seit Langem geäußerte Forderung seriöser Betriebe
näher kommen, die angesichts der technisch einfachen Manipulationen in den vergangenen Jahren verloren gegangen ist. Dazu trägt auch die mittlerweile verpflichtende Speicherung des Kilometerstands bei der §-57a-Überprüfung bei. Zu einer noch stärkeren Eindämmung des Kilometerbetrugs wären freilich technische Maßnahmen der Autohersteller nötig. Dass diese prinzipiell möglich sind, haben Autofahrerklubs wie der ÖAMTC bereits vor Längerem nachgewiesen. Bisher zieren sich die Automobilkonzerne jedoch – und eröffnen damit ein Betätigungsfeld für Dienstleister, die mit einer freiwilligen Kilometerstandsaufzeichnung über die Pickerlintervalle hinaus dem Fahrzeughandel ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal gegenüber privat verkauften Gebrauchtfahrzeugen in die Hand geben könnten. •
Empfindliche Strafen Wer gegen die Bestimmungen verstößt, muss einerseits mit einer Verwaltungsstrafe bis zu 5.000 Euro rechnen. Das ist zwar deutlich weniger als beispielsweise in Deutschland, wo für gleiche Delikte eine einjährige Haftstrafe droht. Aber parallel zur verwaltungsrechtlichen Pönale sind weiterhin die strafrechtlichen Sanktionen aufrecht, falls einem Täter ein „Aufbessern“ des Verkaufspreises und somit ein schwerer Betrug nachgewiesen werden kann: In solchen Fällen drohen bis zu 3 Jahre Haft – auch dann, wenn die Tachomanipulation „nur“ im Kundenauftrag geschah.
„Kilometergarantie“ zur Differenzierung? Um tatsächlich Rechtswirkung zu erlangen, muss die KFG-Novelle unter anderem den Nationalrat passieren. Sobald dies in den kommenden Wochen geschehen ist, werden seriöse Händler jener Sicherheit
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In schlechten wie in guten Zeiten Onlinehandel, Umsteckmüdigkeit und Preisverfall: Goodyear Dunlop steht den klassischen Reifenhändlern mit Unterstützung zur Seite.
A
&W: Wenn Sie auf das Jahr 2015 zurückblicken, wie zufrieden sind Sie mit dem österreichischen Markt? Claus-Christian Schramm: Der Markt ist ein interessanter, der durch eine hohe, fortschreitende Neuzulassungsquote und einen hohen Fahrzeugbestand ausreichend Potenzial hat. 2015 führten wir erfolgreich unsere neuen HP-Winterreifen Goodyear UltraGrip Performance und Dunlop Winter Sport 5 am Markt ein. Zur Unterstützung des Sell-out haben wir attraktive Endverbraucher-Prämien angeboten. Zusammen mit unseren Handelspartnern konnten zielgerichtet Verkaufsaktivitäten umgesetzt werden.
Mit welchen Erwartungen sind Sie in das Jahr gestartet? Wie wird sich das Geschäft entwickeln? Schramm: Wir gehen von einem weiterhin konstant hohen Niveau an Zulassungen sowie von einem Wachstum des Pkw-Bestandes von 2,4 Prozent bis 2018 aus und rechnen mit einem steigenden Reifenersatzmarkt. Aufgrund einer konstanten Nachfrage während der letzten Sommersaison sind die Lagerbestände für Sommerreifen im Handel auf einem niedrigen Niveau. Gutes Potenzial bieten auch die eingelagerten Sommerreifen. Wie unsere Analysen zeigen, liegt bei etwas mehr als 20 Prozent der eingelagerten Kundenräder das Restprofil unter 3 mm. Durch die Vielfalt an Fahrzeugmodellen in Österreich erwarten wir eine weiterhin steigende Nachfrage nach „High-End-Produkten“ wie ROF, 4x4, HP- und UHP-Reifen. Wird der klassische Reifenfachhandel langfristig bestehen? Wie kann sich dieser gegenüber der Konkurrenz anderer Distributionskanäle behaupten? Schramm: Der traditionelle Reifenfachhandel ist immer mehr mit Endverbrauchern konfrontiert, die den
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Claus-Christian Schramm, Österreich-Geschäftsführer von Goodyear Dunlop, mit dem Eagle-360, einem visionären Konzeptreifen für autonome Fahrzeuge der Zukunft
Goodyear IntelliGrip, ein Konzeptreifen mit innovativer Sensortechnik
Das Angebot an Reifen wird laufend erweitert
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Internetpreis des Reifens zahlen wollen, aber die klassischen Vollpackage-Leistungen des Händlers in Anspruch nehmen wollen. Nichtsdestotrotz wird der Reifenhändler durch seine langjährigen Kundenbeziehungen, Fachberatung, Service, Einlagerung, über die Altreifenentsorgung bis hin zu speziellen Öffnungszeiten und guter telefonischer Erreichbarkeit während der Saison überzeugen können. So hat der Kunde neben kompetenter Beratung auch im Falle einer Reklamation einen Ansprechpartner. Durch die rasche Verfügbarkeit der Reifen aus unserem Lager muss der Händler auch nicht massenhaft Reifen einlagern, sondern erhält diese innerhalb von 24 Stunden geliefert. Mit POS-Marketingmaßnahmen und unserer Reifengarantie versuchen wir, den Reifenfachhandel dabei zu unterstützen. Wie kann die fortschreitende Digitalisierung für den Händler zu einer Chance werden? Schramm: Im Rahmen eines Big-Data-Management können wir dem Händler aus gewonnenen Daten Empfehlungen aussprechen, aber seine „Hausaufgaben“ muss dieser selbst machen. Er muss seinen Kundenstamm kennen und die eingelagerten Reifen durcharbeiten, um zu wissen, welcher Kunde neue Reifen braucht. Über Geomarketing kann er abklären, welche Fahrzeuge es in seiner Umgebung gibt, und in einem weiteren Schritt kann er versuchen herauszufinden, wie die Fahrzeuge genutzt und welche Reifen benötigt werden. • (MPI)
GEWERBE
29.05. bis 1.06.2018
11. bis 15.09.2018
Messe(n)wanderung
Engagement – so oder so – so teuer als möglich abgelten lassen. Ob sich das bei rund 20.000 Entscheidern, die bis dato die Messe in Essen besuchen, rechnet, muss sich zeigen. Die mit der Veränderung im Reifenbusiness einhergehende Ausweitung auf Werkstattdienstleistungen macht natürlich auch Appetit auf Frankfurt, wo tatsächlich die Werkstattausrüster dieser Welt sich ihr Stelldichein geben. Kritiker merken an, dass damit die Erosion im Reifen(fach)handel fortschreiten und sich die Werkstatt- mit der Reifenservicekultur beschleunigt verschmelzen wird. Allerdings muss man festhalten, dass Logik und Rationalität sowohl im Anbieter- als auch im Wiederverkaufs- und Servicegeschäft noch selten miteinander ausreichend korrespondiert haben. • (LUS)
Heuer wird die Messe „Reifen“ letztmalig in Essen stattfinden. 2018 wandert sie unter das Dach der Automechanika nach Frankfurt. 3 Monate vorher tritt der BRV erstmals mit „The Tire“ ins Rampenlicht.
D
ie traditionelle Weltleitmesse „Reifen“ unter der Mitwirkung des Bundesverbands Reifenhandel und Vulkaniseurhandwerk e.V. (BRV) findet heuer letztmalig vom 24. bis 27. Mai 2016 in Essen statt. Ab 2018 findet sich dieser Messetyp in Frankfurt parallel zu Automechanika in Frankfurt wieder. Für die Reifenausstellung (11. bis 15. September 2018) wird die neue Halle 12 auf dem Frankfurter Messegelände genutzt. Drei Monate vorher, vom 29. Mai bis 1. Juni 2018, wird auf dem Kölner Messegelände mit dem BRV als Partner die „The Tire Cologne“ der Koelnmesse GmbH/Köln aus der Taufe gehoben. Während sich die involvierten Messen aus Vorsicht vor rechtlichen Konsequenzen gegenseitig mit Schweigen respektieren, wissen die Aussteller nicht, wie ihnen geschieht. Mit dem klugen Schachzug des Messe-Essen-Managements, sich mit der Werkstattausrüstungsmesse Automechanika zusammenzutun, wollen sie mit dem Slogan „Zwei Weltleitmessen an einem Ort“ das neue Messe-Engagement des BRV mit der Messe in Köln unter Druck setzen.
Auf Biegen und Brechen Die Aussteller lassen sich Zeit und warten erst einmal die heurige „Reifen“-Messe ab, um Kunden- und Besucherinteresse zu checken, wohin die Reise gehen kann. Andererseits wird Köln alles unternehmen wollen, mit „The Tire Cologne“ eine Punktlandung hinzubekommen. Die Exponenten werden sich ihr
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GEWERBE
In der Hauptsaison zählt jede Minute
Jetzt herrscht Hektik in den Reifenhotels, da viele Kunden gleichzeitig kommen. Da ist es wichtig, dass der Reifenwechsel schnell erfolgt. Bei Scholz Regalsysteme ist das kein Problem.
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inige Monate war „Winterschlaf“ in den Reifenhotels: Doch jetzt kann es gar nicht schnell genug gehen. Gut, wenn man einen „Gorilla“ hat, der einem hilft: So heißt nämlich das Gerät, mit dem in den Reifenlagern der Firma Scholz Regalsysteme die
Billigreifen fallen durch E
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Ordnung durch unterschiedliche Farben
Damit in den Lagerhallen, die je nach Erfordernis des Kunden gut und gern 1.000 Garnituren fassen (und jederzeit erweitert werden können) auch Ordnung herrscht, gibt es unterschiedliche Farben. Gelb schluckt Reifen bis zu einer Breite von 255 Millimetern, Silber ist für jene bis 300 mm ausgelegt. Bei Rot passen noch größere Reifen hinein und Blau ist für Reifen bis 225 mm Breite ausgelegt. Die Lager sind binnen weniger Wochen aufgebaut, die Nachkaufgarantie beträgt 10 Jahre. Wichtig für die Mitarbeiter: Da bei den Regalen alle Kanten gerundet sind, besteht auch keine Verletzungsgefahr. In Österreich hat die Firma Scholz in den vergangenen Jahren mehrere Lager errichtet, In der Halle direkt vor dem Reifenlager können die Reifen wetterunabhängig rasch unter anderem im Autohaus Lammontiert werden. In 20 Sekunden werden berg (Wolkersdorf), im Autohaus alle 4 Reifen mit dem Gorilla eingelagert. Weiz und beim Wiener Reifenhändler Engelhard. • (MUE)
Beim Sommerreifen-Test des ARBÖ wurden preisgünstige Modelle verglichen. 6 der 10 getesteten Modelle sind „nicht empfehlenswert“.
in Listenpreis von weniger als 300 Euro für 4 Reifen war die Grundvoraussetzung für den „Billigreifen“-Test, den der ARBÖ gemeinsam mit Langzeit-Partner ACE Auto Club Europa durchführte. Das Endergebnis spricht eine deutliche Sprache: 6 der 10 getesteten Modelle fielen mit „nicht empfehlenswert“ durch. „Bei Reifen sollte nicht gespart werden. Während man bei Premiumreifen getrost zu jedem Produkt greifen kann – die Unterschiede sind hier wirklich gering –, so muss man bei günstigen Reifen schon genauer hinsehen, damit es keine bösen Überraschungen gibt“, so die Bilanz von Erich Groiss, technischer Koordinator des ARBÖ. Mit Nexen, Hankook und Pneumant können lediglich drei Modelle mit „empfehlenswert“ überzeugen. Wenig überraschend, schließlich sind Hersteller wie Han-
schweren Reifen gehoben werden. Dann rollen sie, fein säuberlich gewaschen und geordnet, ins Regal. Die Zeiten, in denen jeder einzelne Reifen mühsam händisch hochgehoben werden musste, sind vorbei.
kook hinsichtlich Qualität, Erstausrüstung und Qualität längst am Sprung in die Premiumklasse, lediglich der vergleichsweise günstige Preis hat die Reifen in diesen Test gebracht.
Preis ist kein Testkriterium
Speziell bei der Nasshaftung fiel ein Großteil der vom ARBÖ getesteten günstigen Reifen durch
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Das Modell von Debica ist noch „bedingt empfehlenswert“, bei den weiteren Gummis sieht es vor allem bei der sicherheitsrelevanten Nasshaftung schlecht aus. Im Gegensatz zu Testpartner ACE wird beim Ergebnis des ARBÖ der Preis konsequenterweise nicht miteinbezogen, die Gesamtergebnisse der beiden Tests sind daher unterschiedlich. „Für den ARBÖ stellt der Preis kein Qualitätskriterium dar“, so Mario Ehrnhofer, Chefredakteur des ARBÖ-Klubjournals Freie Fahrt. Beim ARBÖ würden daher rein die Fahr- und Bremseigenschaften beurteilt. „Nur weil ein Reifen billiger ist, darf er im Ranking nicht weiter nach oben rutschen“, so Ehrnhofer. • (GEW)
GEWERBE
Heißer Reifen für die kalte Jahreszeit Während auf den Hebebühnen allerorts die Sommerreifen montiert werden, laufen die Planungen für die kommende Wintersaison an. Dabei empfiehlt sich Continental mit einer besonders attraktiven Produktneuheit.
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nsgesamt 47 Testsiege haben den ContiWinterContact TS 850 in den vergangenen Jahren zum erfolgreichsten M+S-Pneu des deutschen Premiumherstellers gemacht. In Kürze wird sein Nachfolger zu den Vertriebspartnern rollen: Der WinterContact TS 860 verspricht vor allem in puncto Fahrsicherheit noch bessere Eigenschaften.
Optimierte Bremsleistungen Wie Reifenentwickler Dr. Holger Lange bei der offiziellen Produktvorstellung in Schladming erklärte, hält der WinterContact TS 860 bei Laufleistung und Rollwiderstand das hohe Niveau seines Vorgängers. Handling und Traktion auf Schnee sowie der Fahrkomfort konnten verbessert werden, am auffälligsten sind jedoch die Fortschritte bei den Bremswerten: Auf Eis wurde der Bremsweg um 4 Prozent und auf nasskalter Straße um 5 Prozent verringert. Beim EUReifenlabel erreicht der WinterContact TS 860 die Werte C für Rollwiderstand und B für Nassgriff.
Der ContiWinterContact TS 860 (l.) wird ab Herbst 2016 sukzessive seinen erfolgreichen Vorgänger WinterContact TS 850 ablösen
Zugkräftiges Angebot Bei Continental ist man davon überzeugt, dass der neue Winterreifen exakt den Anforderungen des mitteleuropäischen Marktes entspricht und vor allem in der volumenstarken Kompakt- und Mittelklasse die Gunst der Fahrzeughalter erlangen wird. Steigerungspotenzial sieht man vor allem bei Sechzehn- und Siebzehnzöllern, während die Nachfrage nach 15-Zoll-Reifen stagniert und Vierzehnzöller zunehmend an Bedeutung verlieren. Den WinterContact TS 860 wird es vor diesem Hintergrund von Anfang an in 36 Varianten und 21 Dimensionen von 14 bis 17 Zoll geben, mindestens 20 weitere Versionen sind für das Jahr 2017 geplant. • (HAY)
Dr. Holger Lange unterstrich bei der Präsentation in Schladming die mit dem WinterContact TS 860 erzielten Fortschritte
Wertvolles Knowhow Die Weiterbildung von qualifizierten Mitarbeitern – speziell für Reparaturen von Fahrzeugklimaanlagen – ist Förch ein besonderes Anliegen.
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ufgrund einer EU-Verordnung ist die gewerblich ausgeführte Reparatur an Fahrzeugklimaanlagen nur noch durch zertifiziertes Personal erlaubt. Darüber hinaus ist die Abgabe von Kältemitteln nur mehr für Werkstätten vorgesehen, die eine „Ausbildungsbescheinigung“ vorweisen können. Damit Betriebe diesen Anforderungen gerecht werden, bietet Förch seit geraumer Zeit diese Ausbildungsbescheinigung in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskammer Österreich als Schulungsmaßnahme an.
Neben Verordnungen und Vorschriften und dem Umgang und Gebrauch mit diesen fluorierten Treibhausgasen zählt auch die Thematik R1234yf zum Inhalt der Schulung und wird bei dieser in den Fokus gerückt. Nicht zuletzt auch deshalb, weil der Umgang mit dem Kältemittel noch immer viele offene Fragen aufwirft. Informationen und Auskünfte rund um das Thema Klimaanlage werden während des Schulungsablaufes von fachkundigen Mitarbeitern der Firma Förch beantwortet. • (DSC)
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Bei Förch im Programm: Chemieprodukte für die Kältemittel R1234yf und R134a
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Mein Name ist 007, S007 Der Aston Martin DB11 kommt erst im Herbst auf den Markt: Doch Bridgestone hat James Bonds neuen Dienstwagen schon jetzt bereift.
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ls „bedeutendster neuer Aston Martin seit dem DB9 im Jahr 2003“ wurde er auf dem Genfer Autosalon gepriesen, der neue DB11: 12 Zylinder, 608 PS und 3,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Dass so ein Auto ordentliche Reifen braucht, ist klar.
Lange Partnerschaft mit Bridgestone „Bei einem GT kommt es auf Performance ebenso an wie auf Komfort“, sagt Ian Minard, Technischer Direktor des britischen Edelauto-Herstellers: Da habe es sich bewährt, dass man mit Bridgestone schon eine jahrelange gute Partnerschaft pflege. So habe man zum Beispiel den Rapide mit Bridgestone-Bereifung ausgerüstet.
Ian Minard, Technischer Direktor bei Aston Martin, vor dem neuen DB11 mit Bridgestone-Bereifung
Aston Martin hat eine jahrzehntelange Tradition als DienstwagenFabrikant von James Bond
18 Monate habe es gedauert, Auto und Reifen aufeinander abzustimmen: Es ist allerdings falsch, dass der Potenza S007 eigens wegen James Bonds Dienstauto so benannt wurde. „Den Reifen haben wir auch schon auf dem Ferrari California, dem 599 GTB und auch am Audi RS4“, sagt Sebastian Grimm von Bridgestone. Jeder Reifen werde – wie ein Maßanzug – entsprechend dem Lastenheft des Autoherstellers entwickelt. So habe man das auch bei Aston Martin getan und die Testfahrten in Australien, Finnland, Italien und am Nürburgring hätten letztlich alle überzeugt. • (MUE)
Sicher gepackt wie Sekurit Autoglas „Die verbesserte Verpackung für Sekurit Autoglas markiert einen weiteren Meilenstein in der Qualitätsoffensive der Saint-Gobain Autover Österreich GmbH“, sagt Geschäftsführer Oliver Sacher. Oliver Sacher (l.) und Maximilian Grande mit der neuen AutoglasVerpackung
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ie Verpackungsinnovation für die Komponenten von Sekurit Autoglas – ein neues Schutzprofil, das auf die Kanten der Glasteile aufgesetzt werde – habe sich nach einer intensiven Testphase eindeutig gegenüber anderen möglichen Verpackungen durchgesetzt, berichtet Sacher. „Unsere Position als
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führender Autoglasanbieter erfordert die stetige Weiterentwicklung der Qualität – immer fokussiert auf die Erfordernisse unserer Kunden“, betont Sacher.
Besserer Schutz bei besserer Lagerplatznutzung „Das Profil der neuen Verpackung bietet den Vorteil, dass es sich sehr flexibel an die unterschiedlichen Arten von Scheibenumspritzungen und -leistenbandbestückungen anpassen lässt“, sagt Sacher. Maximilian Grande, Leiter Logistik und Einkauf, ergänzt: „Das im Stöße aufnehmenden Profil eingearbeitete Textilband verringert die Weitergabe der Stoßbelastung an das Produkt und dessen besonders empfindliche Kanten. Ein weiterer Vorteil – nicht nur für uns, sondern auch für unsere Kunden – ist der gegenüber konventionellen Verpackungsarten geringere Platzverbrauch der Lagerware. Dadurch kann die Platzausnutzung auf den zur Verfügung stehenden Lagerflächen verbessert und zugleich der Bruch der Produkte und die nachfolgenden Scherereien, wenn das Autoglas nicht zeitgerecht zum Einbau zur Verfügung steht, verhindert werden.“ • (ENG)
Kits vereinfachen Service-Arbeiten Mit den Keilrippenriemen Kits für den Automotive Aftermarket deckt ContiTech, Spezialist für Riementriebskomponenten alle Reparaturanforderungen ab.
Die Keilrippenriemen Kits von ContiTech
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it über 110 Komplettpaketen bietet ContiTech eine Lösung für die häufigsten Fahrzeuganwendungen. Alle Komponenten der Kits – selbst die Kleinteile – entsprechen der Qualität, die Automobilhersteller in der Erstausrüstung nutzen, so der Hersteller. Die Keilrippenriemen Kits enthalten alle Komponenten, die Werkstattmitarbeiter für den Riemenwechsel benötigen, diese sind aufeinander abgestimmt.
Alles aus einer Hand Das sind neben dem Keilrippenriemen auch die erforderlichen Spann- und Umlenkrollen. Je nach Anwendung sind auch Dämpfer und Kleinteile enthalten. Damit erfülle man, wie ContiTech verlautbart, die Vorgaben verschiedener Automobilhersteller, die beim Wechsel eines Keilrippenriemens auch den Tausch des Spanners und aller weiterer Komponenten explizit vorschreiben. Werkstätten erhalten so alles aus einer Hand. Der gleichzeitige Austausch des Keilrippenriemens mit den Spann- und Umlenkrollen sowie entsprechenden Dämpfern und Kleinteilen sorgt für mehr Sicherheit für den Motor und den Fahrzeughalter. Zudem haben Kunden im freien Ersatzteilmarkt mit ContiTech einen zentralen Ansprechpartner. • (DSC)
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Unter seiner Marke LuK hat Schaeffler die Entwicklung der hydraulischen Kupplungsbetätigungstechnik maßgeblich mitbestimmt.
Ein Sensor, der jede Stellung kennt S
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tart-Stopp-Systeme leisten einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs. Aktuell liegt der Anteil bei rund 30 Prozent und bis 2020 sollen Start-Stopp-Systeme zum Fahrzeugstandard gehören. Der LuK Kupplungsgeberzylinder mit Wegsensor von Schaeffler ist bereits 2010 in die Serienproduktion gegangen.
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1 Zweimassenschwungrad 2 Kupplung 3 Getriebeeingangswelle 4 Zentralausrücker (CSC) 5 Schwingungsdämpfer/Kribbelfilter 6 Spitzenmomentbegrenzer 7 Hydraulische Druckleitung 8 Reservoir für Hydraulikflüssigkeit 9 Geberzylinder
Intelligenter „Schrittzähler“ Der Wegsensor sorgt dafür, dass das Fahrzeug ständig Informationen über die Stellung des Kupplungspedals erhält. Das ist nicht nur wichtig für das Start-Stopp-System selbst, sondern auch für Funktionen wie die elektrische Parkbremse, Berganfahrassistent und Geschwindigkeitsregelung. Die Wegsensorik wandelt verschiedene Positionen des Kolbens im Zylinder berüh-
Aufbau eines vollhydraulischen Kupplungssystems (Bild oben) Der Masterzylinder mit Sensor (l.)
rungslos in elektrische Signale um und gibt sie an das Motor- und Getriebesteuersystem weiter. Auslöser ist dabei das Aus- beziehungsweise Einkuppeln des Fahrers. Der Vorteil für freie Werkstätten: Kupplungsgeberzylinder und Sensor gehören zum Produktportfolio von Schaeffler Automotive Aftermarket und sind als einbaufertige Lösung unter der Marke LuK erhältlich. • (DSC)
Kundenführerschaft zurückerobern Im Bereich der gewerblichen Fuhrparks haben gerade kleinere Betriebe oftmals das Nachsehen. CarVita will dem nun entgegenwirken.
CarVita ermöglicht die Nutzung bis dato brachliegender Potenziale
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ass der gewerbliche Kunde ganz besonders begehrt ist, weiß man. Allerdings sei der Kampf um Flottenkunden mittlerweile immer erbarmungsloser, so CarVita-Mitbegründer Emil Karl Saenze. Der ehemalige Alphabet-Geschäftsführer bringt nun ein Produkt auf den Markt, das es Autohäusern und Werkstätten ermöglicht, die oftmals verloren gegangene Kundenführerschaft wieder zurückzuerobern.
Chancen durch Digitalisierung Möglich werden soll dies durch die Digitalisierung von Prozessdaten, die den Händlern transparent gemacht werden sollen: „Dadurch können die Autohäuser das Heft wieder in die Hand nehmen und sich unabhängiger von Dritten machen“, so Saenze. CarVita ist aber kein zusätzliches CRM, sondern vielmehr ein Interface, das sämtliche Prozesse auf einer Plattform darstellt. So bekommt zum Beispiel der Autohandel die Möglich-
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CarVita-Mitbegründer Emil Karl Saenze sieht große Chancen für Werkstätten und Autohäuser
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keit, das eigene Marktgebiet systematisch zu betrachten und bis dato brachliegendes Potenzial zu nutzen. Ziel ist es, den Kunden über den Lebenszyklus des Fahrzeuges an das Autohaus zu binden. Ein Beispiel: Ist etwa die Ehefrau eines Unternehmers mit eigenem Fuhrpark bereits Kunde, erkennt CarVita das Potenzial, sich auch als Lieferant für die Flottenfahrzeuge ins Gespräch zu bringen. In weiterer Folge ermöglicht CarVita auch ein umfangreiches Reporting sowie die pro-aktive Steuerung von Prozessen bis hin zur Kommunikation mit dem Fahrer, was wiederum die Kosten für den Flottenbetreiber senkt. • (STS)
Österreichs modernste 8-Farben-Bogenoffsetmaschine der neuesten Technologie
TRADITION TRIFFT AUF INNOVATION Nach der Installation einer weiteren 48-Seiten-Rollenoffsetmaschine für den Druck von hochqualitativen Zeitschriften und Katalogen wurden die Weichen für zusätzliche bedeutende Investitionen im Bereich Druck und Endfertigung gestellt. Mit Jahresbeginn 2016 produziert Österreichs modernste 8-Farben-Bogenoffsetmaschine der neuesten Technologie bei Berger. Gleichzeitig wurde in der Endfertigung eine der modernsten Anlagen Mitteleuropas für die Zeitschriftenproduktion in Betrieb genommen. Mit dieser markanten Investitionsoffensive und dem Komplettangebot von PrePress, Digitaldruck, Bogen- und Rollenoffsetdruck bis hin zu industrieller Endfertigung präsentiert sich Berger als eine der modernsten und leistungsfähigsten Druckereien Österreichs.
Die Geschäftsführer Peter und Ferdinand Berger.
Ferdinand Berger & Söhne GmbH Zentrale Horn | Wiener Straße 80 | 3580 Horn | +43 (0) 2982 4161 - 0 Verkauf Wien | Pulverturmgasse 3 | 1090 Wien | +43 (0) 1 31 335 - 0 Verkaufsberater | Oberösterreich | Tirol | Steiermark
www.berger.at
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Kaum ist’s warm, sind die Kunden da Der ARBÖ bietet – im Mitbewerb mit den Werkstätten – auch Klimaanlagenwartung an: Nun wird kräftig investiert, um aufs neue Klimagas R1234yf vorbereitet zu sein. Von Mag. Heinz Müller Einsatzleiter Manfred Raab checkt bei einer A-Klasse die Klimaanlage: Man beachte das Wort „DaimlerChrysler“! Lang ist’s her!
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anfred Raab ist das, was man in der Branche einen „alten Hasen“ nennt: Seit 1993 arbeitet er beim ARBÖ; wie viele Autos er in dieser Zeit überprüft hat, wagt er nicht zu schätzen. Jetzt, wenn es wieder wärmer wird, beschäftigen den Einsatzleiter des Prüfzentrums in St. Pölten ganz andere Fragen. Unter anderem jene, wie die Saison bei den Klimaanlagen laufen wird. Seit einigen Jahren machen die Männer in den blau-roten Jacken ja nicht nur die
geschult: Das ist gut so, denn man kann viel falsch machen. Das wirkt sich auch auf die Umwelt aus: Raab zitiert eine Studie, wonach jährlich weltweit 800 Tonnen des klimaschädlichen Gases R134a ausgestoßen werden. Daher wird jede Klimaanlage – nachdem das alte Gas abgesaugt und die Anlage trockengelegt wurde – auf ihre Dichtheit geprüft.
Kein Gas für defekte Anlagen
Fahrzeuge der Mitglieder bei Pannen fit und absolvieren Ankaufstests, sondern sie bieten auch Pickerlüberprüfungen und diverse kleinere Arbeiten an.
Ist die Klimaanlage noch dicht? Das ist hier die Frage!
Wenn der Klimaanlage die Leistung fehlt Im Frühling sind es vor allem die Klimaanlagen-Wartungen, die die Mitglieder anlocken: Unter anderem, weil auch die Preise sehr günstig sind. „Wenn es das erste Mal heiß ist, haben wir im Prüfzentrum in St. Pölten sicher 15 Autos pro Woche“, sagt Raab. „Und wenn es dann 30 Grad hat, sind es noch viel mehr, weil die Kunden dann draufkommen, dass der Klimaanlage die Leistung fehlt.“ Alle technischen Mitarbeiter in St. Pölten sind im Bereich Klimaanlagen perfekt
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„Die meisten Kunden sind dabei, weil sie neugierig sind“, sagt Raab: Und außerdem könne man die Klimaanlage meist auch „neben“ der §-57a-Überprüfung erledigen. Ist die Anlage defekt, wird das Leck mit Stickstoff gesucht: „Das kann auch eine Stunde lang dauern.“ Trifft es nur die Ventile, gibt es Entwarnung: „Diese Dinge haben wir großteils lagernd und können sie sofort tauschen.“ Ist der Kondensator kaputt, muss dieser bestellt werden, dann gibt es für die Kunden einen zweiten Termin. Bei etwa jedem zehnten Auto ist die Anlage so defekt, dass sich eine Reparatur nicht mehr auszahlt. Dennoch bitten viele Kunden, dass die ARBÖ-Techniker weiterhin Gas in die undichte Klimaanlage einfüllen. „Doch das tun wir sicher nicht, weil es schädlich für die Umwelt ist.“ Und außerdem: „Kommt da jemand drauf, zahlen wir sehr hohe Strafen“, sagt Raab. Übrigens: Bald beginnt beim ARBÖ auch die Ausrüstung mit Klimageräten, die für das neue Gas R1234yf geeignet sind. Allein in Niederösterreich benötigt man 21 derartige Geräte. •
Neue §-57a-Software vor dem Start Einige Pilot-Betriebe arbeiten bereits mit der neuen, webbasierenden §-57a-Prüfsoftware Vecos. Der offizielle Marktstart mit der Freigabe für alle interessierten Betriebe soll in den kommenden drei Monaten erfolgen.
Vecos-Projektleiter Dieter KöllnerGürsch
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ie ersten Kfz-Betriebe sind bereits angebunden und arbeiten problemlos mit unserem System“, berichtet Dieter Köllner-Gürsch, Projektleiter Vecos. In den nächsten Monaten sollen laufend weitere Betriebe freigeschaltet werden. „Die Markteinführung und damit der Zugang für alle ermächtigten Betriebe soll noch im ersten Halbjahr 2016 erfolgen“, plant Köllner-Gürsch.
Einfache, moderne Lösung für die §-57a-Überprüfung Als moderne, webbasierende Lösung bringt das Vehicle Control System (Vecos) eine deutliche Erleichterung für die Betriebe, die zur §-57a-Überprüfung ermächtigt sind und Gutachten erstellen. „Dank der webbasierenden Technologie müssen sich die Betriebe weder um Updates noch um Datensicherung kümmern“, so Köllner-Gürsch. Zudem ist das Programm auf allen Endgeräten betriebsfähig, egal ob PC, Laptop, Tablet-PC oder Smartphone, Voraussetzung ist lediglich ein Internetzugang. „ „Mehrere Nutzer können gleichzeitig und ohne Zusatzkosten auf das System zugreifen“, erklärt der Projektleiter. Die Zulassungsdaten werden durch Eingabe des Kfz-Kennzeichens über den KFA-Server abgefragt und sofort vom System übernommen. Köllner-Gürsch: „Die bisherige fehlerbehaftete manuelle Eingabe dieser Daten entfällt.“ Bei etwaigen Problemen hilft das Vecos-Supportteam per Telefon oder E-Mail. • (GEW)
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Ehrlich währt länger
Die im Wiener Justizpalast residierenden Höchstrichter sprachen in Sachen Aufklärungspflicht ein klares Urteil
Dass ein gebrauchter BMW X5 kurz vor einem veritablen Getriebeschaden stand, wollte ein Händler seinem Kunden verschweigen. Doch der bekam vor allen Gerichten Recht: ein weiterer Beweis dafür, dass eine seriöse Aufklärung über alle Mängel eines Fahrzeugs unabdingbar ist. Von Dr. Johannes Öhlböck
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m Juni 2012 verkaufte ein Kfz-Händler einem Unternehmer einen gebrauchten BMW X5 mit 3-LiterDieselmotor, Baujahr 2003, um 14.500 Euro. Im Zuge dessen wurde die Gewährleistung ausgeschlossen. Der Käufer wollte das Fahrzeug für seine betrieblichen Zwecke nutzen und ohne nennenswerte Reparaturen einen 3-Tonnen-Anhänger ziehen. Zum Kaufzeitpunkt lagen jedoch diverse Mängel vor, weshalb der Pkw tatsächlich nur einen maximalen Wert von 6.000 Euro hatte. Der Wiederbeschaffungswert eines gleichwertigen funktionsfähigen Fahrzeugs lag bei rund 15.000 Euro.
Dr. Johannes Öhlböck, Rechtsanwalt in Wien und Tulln, ist Experte für KfzVertriebsrecht
Verschwiegener Mangel Bei Besichtigung betonte der Käufer, Wert auf ein funktionstüchtiges, verkehrstüchtiges und betriebssicheres Fahrzeug zu legen. Der Händler bezeichnete daraufhin den X5 als „genau das Richtige“ und versicherte, er sei betriebs- und verkehrssicher. Lediglich das Getriebe „rupfe“ leicht, dieses Problem sei durch Nachfüllen von Öl behebbar. Tatsächlich wusste der Händler, dass aufgrund der Getriebeprobleme in Kürze ein kapitaler Getriebeschaden auftreten könnte und das Fahrzeug dann nicht mehr fahrbar wäre, verschwieg dies aber dem Käufer und erläuterte auch Ursachen und Folgen eines „rupfenden“ Getriebes nicht. Es kam, wie es kommen musste: Bald nach der Übergabe stellte sich der Getriebeschaden ein.
Klar definierte Aufklärungspflicht Bei Abschluss eines Kaufvertrags trifft den Verkäufer nämlich eine Aufklärungspflicht, wenn der Käufer zum Ausdruck bringt, dass er auf einen bestimmten Punkt besonderen Wert legt und daher informiert werden will. Der Verkäufer muss den Käufer über Umstände aufklären, deren Bedeutung dieser mangels Fachwissens nicht erkennt, deren Kenntnis aber für seine Entscheidung zum Vertragsabschluss von maßgeblichem Einfluss gewesen wäre. Im Übrigen sprach das Höchstgericht aus, dass die Berufung auf Verkürzung über die Hälfte auch ohne Mängelrüge zulässig ist. Kfz-Betriebe sind daher gut beraten, im Zweifel über alle Mängel im Vorfeld aufzuklären und dies auf einem zu diesem Zweck geeigneten Musterkaufvertrag für Gebrauchtfahrzeuge zu dokumentieren – eine Praxis, die für seriöse Händler selbstverständlich sein sollte. •
Klage auf Rückabwicklung Der Käufer klagte den Händler auf Rückabwicklung und Zahlung von 14.500 Euro und stützte sich auf Arglist, Irrtum, Schadenersatz, Gewährleistung und Verkürzung über die Hälfte. Der Händler argumentierte, dass er nie getäuscht und Mängel bekannt gegeben habe sowie dass der Käufer den Zustand des
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Getriebes akzeptiert und das Fahrzeug in Kenntnis des Mangels vorbehaltlos übernommen habe, weshalb Verkürzung über die Hälfte ausscheide. Außerdem habe der Käufer keine Mängelrüge vorgenommen. Die Gerichte gaben dem Käufer in drei Instanzen Recht. Der Oberste Gerichtshof (OGH 10 Ob 32/15a) sah in der Nichtaufklärung über die Bedeutung des „Getrieberupfens“ ein vorsätzliches Verschweigen des Mangels im Sinne des § 377 Abs. 5 UGB, sodass sich der Händler nicht auf die Rügeobliegenheit nach § 377 UGB berufen kann. Wesentlich war dabei, dass der Händler die Bedeutung des „Rupfens“ entgegen seinem eigenen Wissen heruntergespielt hatte – dabei hatte ihm der Käufer ausdrücklich mitgeteilt, dass er Wert auf ein betriebssicheres Fahrzeug lege und keine Reparaturen vornehmen wolle.
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Das Persönliche zählt Thomas Hödl hat nach langjähriger VW-Tätigkeit sein eigenes Autohaus in Tulln eröffnet und ist dank AutoAuto-Konzept von Trost Spezialist für alle Marken. Das AutoAuto-Konzept von Trost signalisiert Mehrmarken-Kompetenz
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er neu und hochwertig adaptierte Standort wurde ehemals als Nissan-Betrieb gebaut und war zwischenzeitlich für mehrere Kfz-Mieter im Einsatz. Heute bietet es genau jenen Kunden eine neue Heimat, die keinen Wert auf teure Glaspaläste, aber dafür auf sehr persönliche Betreuung Wert legen. Thomas Hödl, der über 15 Jahre in einem großen VWAutohaus arbeitete, verspürte schon lange den Wunsch nach der Selbstständigkeit, verstärkt wurde er jedoch durch das Gefühl, die Kundenansprüche und -anforderungen in einem großen Markenautohaus gar nicht mehr erfüllen zu können. „Die Kunden sind zunehmend unzufrieden mit der Entwicklung in großen Autohäusern, weil die Persönlichkeit fehlt. Persönliche Betreuung ist das Wichtigste“, weiß Hödl. Wenn die früheren MarkenbetriebKunden nun zu ihm kommen, fragen sie fast nie nach dem Preis. „Sie kommen wegen mir, haben Vertrauen in meine Person und mein Team und in unsere Arbeit. Sie fühlen sich fair behandelt und wenn die Rechnung am Ende noch günstiger ist als im Markenbetrieb, umso besser“, erzählt Hödl nach den ersten Erfahrungen. „Der Preis allein ist dabei gar nicht so wichtig.“
Thomas Hödl hat sich den Traum von seinem eigenen Autohaus verwirklicht
Schulungen, die teilweise bereits in Anspruch genommen wurden, für das Konzept. Momentan beschäftigt Hödl zwei Mechaniker und eine Mitarbeiterin im Büro. Im nächsten Schritt soll eine Person im Fahrzeughandel das Team verstärken. „Wir werden Neuwagen vermitteln und uns auf Kurzzulassungen und Jahreswagen spezialisieren“, freut sich Hödl. Damit positioniert sich der Jungunternehmer als komplettes Autohaus für alle Marken. • (GEW)
Mehrmarken-Positionierung „Natürlich liegt der Fokus auf den VW-KonzernMarken, schließlich komme ich aus dem Bereich und kenne sehr viele Kunden“, erklärt Jungunternehmer Hödl. Dennoch möchte er sowohl in der Werkstätte wie auch im Handel andere Marken bedienen und arbeitet deshalb gerade an einem Netzwerk von Partnern und Lieferanten. Wichtigster Partner, bereits vor der Eröffnung und nun auch im laufenden Betrieb, ist Trost Auto Service Technik. „Es war schon sehr bald klar, dass wir mit Trost zusammenarbeiten“, erinnert sich Hödl. „Die Vorteile beginnen bereits bei der Investitions-Unterstützung bei der Werkstattausrüstung, von der Hebebühne bis zum Bosch-Diagnose-Tester.“ In weiterer Folge hat sich Hödl für das Werkstattkonzept AutoAuto entschieden. Sehr überzeugt zeigt er sich auch von der EDV-Software, einem fixen Bestandteil des AutoAuto-Konzepts. Ebenso sprechen die technische Unterstützung und die angebotenen
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Der Service an der Klimaanlage ist heute fixer Bestandteil im Leistungsspektrum einer Kfz-Werkstätte. Umso wichtiger sind rechtzeitige Investitionen in neue Geräte für das neue Kältemittel R1234yf und demnächst für die neuen CO2-Anlagen.
Klimageräte Oksys von Siems & Klein, Kool Kare Blizzard von Sun sowie Klimaprofi-Servicecenter von Birner
Von Gerald Weiss
Der Fixstarter im Kfz-Betrieb K
eine moderne Kfz-Werkstätte kann heute auf das Klimaservice verzichten. Muss man den Kunden deswegen wegschicken, sind auch die anderen Reparatur- und Serviceaufträge gefährdet. Umso mehr ist die aktuelle Entwicklung eine große Herausforderung für die Betriebe. Nach einer stabilen Zeit mit dem Kältemittel R134a kommen nun die Lösungen mit dem neuen R1234yf verstärkt im Fahrzeugpool an. Mit den neuen CO2-Klimaanlagen steht bereits die nächste Technologie vor der Tür.
Einzel oder Dual-Geräte Als einer der Pioniere unter den Lieferanten für Klimawartungsgeräte bietet Sun mit der aktuellen Serie Kool Kare Blizzard vollautomatische Geräte. Öl- und Kontrastmittelbeigabe sind dabei ebenso integriert wie die Ausdruck-Möglichkeit und die Einsatzfähigkeit für Hybridfahrzeuge. „Abgerundet wird unser Paket mit einem Dual Gas Gerät für beide Gase und auch einem speziellen Gerät für Autobusse“, so Hannes Krell von Sun Electric Austria.
effiziente Arbeit bietet Birner das Klimaprofi-Servicecenter. Der Werkzeugwagen kann mit allen wichtigen Werkzeugen und Verbrauchsmaterialien für die Instandsetzung von Klimaanlagen individuell bestückt werden. „Für spezialisierte Betriebe wird eine eigene Klimakompressor-Garantie angeboten“, so Pleil.
Dichtmittel für Mikro-Leckagen
Birner hat einen eigenen Klimakatalog für seine Kunden entwickelt
Beratung durch Spezialisten
100 Seiten Klimakatalog „Im Bereich Klimaservice ist Birner heuer besonders gut aufgestellt“, erklärt Birner-Marketingleiter Richard Pleil. „Erstmals wird ein 100 Seiten starker Klimakatalog aufgelegt, der nicht nur eine komplette Produktübersicht über alle Produkte rund um die Klimaservicetechnik bietet, sondern auch eine aktuelle Füllmengenliste für R134a und R1234yf.“ Für die
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Klein Autoteile bietet exklusiv ein Dichtmittel für Kälte- und Klimaanlagen. Mit dem Produkt von Agatex können kleine Mikro-Leckagen, die häufig aufgrund von Korrosion auftreten, abgedichtet werden. „Diese Leckagen in der Größe eines Menschenhaars sind nur äußerst schwer zu lokalisieren und zu beheben“, erklärt Geschäftsführer Rudolf Bayer. Das neue Abdichtmittel Type Kapillar-Seal ist speziell dafür entwickelt worden, dichtet ohne Aushärtung durch Filmbildung ab und kann auch zur Prävention verwendet werden.
Agatex-Dichtmittel für kleinste Undichtheiten in Klimaanlagen bei Klein Autoteile
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Bei Siems & Klein sind mit der Fast 200 und der Fast 200yf Klimaanlagen-Servicestationen von Oksys sowohl für das Kältemittel R134a und R1234yf im Programm. „Die Produkte zeichnen sich durch hohe Qualität, modernste Elektronik, leichtes Handling, Modularkonstruktion sowie schnelle und einfache Kalibration aus“, erklärt Geschäftsführer Komm.-Rat Ing. Christian Brachmann. Das Team des Werkstattausrüstungsexperten steht vor wie nach dem Kauf mit Beratung und Service zur Verfügung. •
Umwelt atmet auf Umweltfreundlich und gleichzeitig kostensparend: Die neue Klimaservice-Station ASC 2500 Low Emission von Waeco vereint beide Eigenschaften.
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ei der Wartung von Fahrzeug-Klimaanlagen kommt dieses Anliegen besonders zum Tragen: So soll nach aktueller EU-Verordnung kein klimaschädliches Kältemittel R134a in die Atmosphäre entweichen. Aus Sicht der Kfz-Werkstatt soll dieser Service natürlich mit möglichst niedrigen Kosten verbunden sein. All das vereint die KlimaserviceStation ASC 2500 Low Emission von Waeco, wie die Hersteller mitteilen.
Ausgeklügelte Technik Die Kältemittelverlustrate der Klimastation, versichert man, betrage nahezu 0 Gramm. Diesen Wert erreicht sie durch eine ausgeklügelte Integration aller emissionsrelevanten Servicegeräte-Komponenten in den Recycling-Kreislauf und durch das Absaugen von Kältemittel aus dem Altölbehälter, das laut Hersteller bei herkömmlichen Geräten von dort in die Umwelt entweicht. Untersuchungen von Hersteller Dometic haben ergeben, dass gängige Klimaservice-Stationen im Durchschnitt zwischen 60 und 120 Gramm des aus der Klimaanlage abgesaugten Kältemittels an die Umwelt abgeben. Das führt in Anbetracht des Preisanstiegs am Markt zwangsläufig zu einer hohen Mehrbelastung der Betriebe – und des Weltklimas. Besonders interessant machen die vollautomatische ASC 2500 Low Emission aber auch alle von der ASC 2000 bekannten Ausstattungsdetails. Weitere Informationen unter: www.airconservice.de • (DSC)
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Bei der Entwicklung kam die innovative SCRUMMethode zum Einsatz, die man als einer der Ersten auch bei Hardwareentwicklungsprojekten einsetzt
Die Profis im Kaltmachen AVL DiTest, der österreichische Hersteller von Diagnosegeräten für den automotiven Bereich, übernimmt mit dem neuesten Mitglied der Produktfamilie, einem CO2Klimaanlagen-Servicegerät, weltweit eine Pionierrolle.
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n Sachen Klimaservice ist derzeit das Kältemittel R134a noch immer am weitesten verbreitet. In Zukunft, genauer gesagt ab dem Jänner 2017, dürfen alle neu zugelassenen Fahrzeuge laut EU-Norm jedoch nicht mehr damit befüllt sein. Eine Alternative ist HFO-1234yf, das jedoch die gravierenden Nachteile und den Ruf hat, wenn es im Brandfall mit Wasser gelöscht wird, hoch gesundheitsschädlich zu sein und die Umwelt (zwar weniger als R134a, aber dennoch in hohem Maß) zu belasten. Zudem macht es Wartungen aufgrund der hohen Beschaffungskosten des Gases enorm teuer. Dennoch ist es trotz aller Nachteile noch immer umweltfreundlicher als das bisher verwendete R134a.
Mehr Druck für die Umwelt Eine weitaus umweltfreundlichere Alternative zu den genannten Möglichkeiten ist die Verwendung von CO2. Weil es in der Atmosphäre zur Genüge vorhanden ist, muss es nicht extra hergestellt werden und verursacht damit kaum Kosten. Auch bei Unfällen und unkontrolliertem Austritt aus dem Klimasystem ist das Gas in keinem Fall schädlich. Einzige Herausforderung ist, dass diese Art der Klimaanlagen unter sehr hohem Druck (bis zu 160 bar) betrieben werden. „Dieser hohe Betriebsdruck und die Tatsache, dass es mit diesem System und den dafür erforderlichen Komponenten auch bei den Autoherstellern kaum Erfahrungswerte gab, waren für uns die größten Herausforderungen“, erzählt Dipl.Ing. Jürgen Menhart. Er war bei AVL DiTest für die
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Entwicklung eines Servicegeräts verantwortlich, mit dem CO2-Klimaanlagen sicher gewartet werden können. „Ausschlaggebend war für uns die Anforderung eines großen deutschen Automobilherstellers, der zur Wartung der CO2-Klimaanlagen entsprechende Systeme für dessen Vertragswerkstätten benötigte“, meint der Experte Menhart und ergänzt: „Zwar wird diese Art der Klimaanlage im Moment nur im Premiumsegment verbaut. Wir gehen aber davon aus, dass nicht nur weitere Modelle folgen, sondern auch andere Hersteller auf dieses zukunftsträchtige und umweltfreundlichere System setzen werden.“
Weitere werden folgen
Top down: Der Prototyp konnte noch viel mehr, als die Hersteller tatsächlich verlangten
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Die Zeichen am Markt sprechen für das CO2-System, weshalb bei AVL DiTest alle Hebel in Bewegung gesetzt wurden, um unter den Ersten zu sein, die solch ein Produkt im Angebot haben. Und das hat man mit Bravour gemeistert: In nur wenigen Wochen Entwicklungszeit stampfte man ein modernes System mit intuitivem Bedienelement aus dem Boden, das die vielen Vorgaben der OEMs nicht nur erfüllte, sondern sogar überbot. So sollte zum Beispiel das gesamte Service in unter einer Stunde zu schaffen sein, während das Gerät dafür nur ca. 35 Minuten benötigt. „Dabei ist es wartungsarm, durch das innovative Steuerungsrad als Bedienelement – wie man es von Fahrzeugen von Mercedes-Benz und BMW kennt – einfach zu bedienen und kommt im attraktiven Design“, sagt Mag. Gerhard Illek, Area Sales Manager bei AVL DiTest. Viele Gründe also, warum man mit der R744 als einer von zwei Anbietern in Europa bereits eine Herstellerfreigabe erhalten hat. „Das ist ein klarer Erfolg, jetzt müssen wir es nur noch in die Werkstatt schaffen. Aber unsere Vertriebspartner leisten hier gute Arbeit. Wir sind also guter Dinge“, schließt Illek. • (MKR)
GEWERBE
Behr Hella hat für den perfekten Klimaservice nicht nur die Werkstattausrüstung, sondern auch die Werbemittel, um mehr Kunden dafür in die Werkstatt zu bringen
Pinguin lädt zum Klimaservice Sicherheit, Gesundheit und verringerte Reparaturkosten sprechen für den regelmäßigen Check der Klimaanlage. Diese Punkte stehen daher im Mittelpunkt der BehrHella-Service-Thermo-Management-Kampagne.
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eil eine gut funktionierende Klimaanlage, die die Überhitzung des Fahrzeuginnenraums verhindere, was wiederum die Konzentrationsfähigkeit des Fahrers unterstütze, wirke sich regelmäßige Wartung, die Voraussetzung für problemlose Funktion der Kühlung sei, eigentlich positiv auf die Sicherheit der Gesamtheit der Verkehrsteilnehmer aus, betont Axel Frödrich, unter anderem Geschäftsführer der zur Swiss Automotive Group SAG-Gruppe zählenden Hella Ersatzteilhandel GmbH in Wien.
Gegen gesundheitsschädliche Pilze, Sporen und Bakterien „Beim turnusmäßigen Klimaservice werden nicht zuletzt gesundheitsschädigende Pilze, Sporen und Bakterien, die sich im Klimaanlagensystem bilden können, mittels Desinfektion des Verdampfers beseitigt und mögliche Defekte deutlich früher erkannt“, erläutert Mag. Erik Diwald, bei Hella Ersatzteilhandel für Dienstleistungsmarketing verantwortlich. Um die Kunden auf die Vorteile regelmäßiger Klimachecks aufmerksam zu machen, unterstützt Behr Hella die Werkstätten bei der aktuellen Thermo-ManagementKampagne zu Beginn der Saison, in der die Verwendung der Klimaanlage von den meisten Autonutzern als angenehm empfunden wird.
Für die heurige Kampagne hat Behr Hella einige praktische Hilfsmittel entwickelt, in deren Mittelpunkt das Pinguin-Maskottchen steht: „Poster, Flyer und der aufblasbare Pinguin schaffen die erforderliche Aufmerksamkeit für die Werkstattleistung, sie geben Aufschluss über Wichtigkeit und Nutzen der regelmäßigen Klimaanlagen-Überprüfung“, sagt Diwald: Die sollte einmal jährlich oder alle 15.000 Kilometer durchgeführt werden.
Neue Infos im Knowhow-Tool
Geschäftsführer Axel Frödrich (l.) und Erik Diwald, Marketing Dienstleistung bei Hella Ersatzteilhandel
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Im Onlineportal Hella Tech World www.hella.com/techworld finden die Werkstätten nicht nur Informationen über das Schulungsprogramm, sondern auch TechnikUnterstützung: Checklisten und Videos, in denen beispielsweise die Arbeitsschritte des Kompressor-Tauschs erklärt werden, Technikbroschüren und das Knowhow-Tool mit Informationen zum Thema Thermo-Management, wobei 3D-Animationen die Zusammenhänge der Baugruppen veranschaulichen und Unterstützung bei der Fehlersuche leisten. Die Füllmengen-Handbücher Klima und Kühlung erweisen sich im Werkstattalltag als nützliche Begleiter, um Kältemittel- und Kompressoröl sowie die korrekten Füllmengen für Klimaanlagen und Motorkühlungssysteme zu bestimmen: „Seit diesem Jahr bieten wir erstmals auch die Kältemittel- und Kompressoröl-Füllmengen für Landmaschinen“, hebt Marketingexperte Diwald hervor. • (ENG)
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GEWERBE
Klima-Tradition Bei Ginner steht die Beratung vor und nach dem Kauf im Vordergrund. Den Werkstätten stehen Geräte von ISC und Waeco zur Auswahl.
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eit über 45 Jahren ist die Firma Ginner in Wien auf Klimatechnik spezialisiert, in dieser Zeit wurden viel Kompetenz und Erfahrung gesammelt und auch zahlreiche Kundenbeziehungen sind in dieser Zeit entstanden. Ein Erfolgsgeheimnis ist bestimmt die umfassende Beratung der Kunden vor dem Kauf eines Klimaservicegerätes. „Bei uns erhalten die Kunden die richtige Beratung, damit sie auch das richtige Klimaservicegerät abgestimmt auf ihren Werkstattalltag bekommen“, erklärt Harald Simonovsky. Denn sowohl beim neuen Kältemittel R1234yf wie auch bei neuen Technologien in der Fahrzeugtechnik müssen die passenden Geräte angeschafft werden. „Vor allem bei elektrischen Kompressoren, welche bei Elektro- bzw. Hybridfahrzeugen zum Einsatz kommen, muss auf die Verwendung eines speziellen Klimaöls geachtet werden und das Klimaservicegerät für diesen Service ausgelegt sein“, so Simonovsky.
Zweite Klimamarke Modelle von ISC und Waeco stehen bei Ginner im Programm
Sie halten auch hohen Druck aus
Hersteller hat die umweltfreundlichen CO2-Klimaanlagen selbst bis zur Serienreife entwickelt; sie sollen in gut einem halben Jahr in der E- und S-Klasse erstmals eingebaut werden. „Sollte es sich bewähren, dann gehe ich davon aus, dass CO2-Anlagen bei deutschen Herstellern mittelfristig als Standard eingeführt werden“, meint Schilling. Bis die neue Technologie in andere Baureihen Einzug hält, wird es aber noch einige Zeit dauern. Das Problem ist nämlich, dass das komplette Klimasystem mitsamt allen Komponenten bei den Modellen neu entwickelt werden muss, was Zeit und Geld kostet.
Im Herbst wird Texa gemeinsam mit Mercedes (E- und S-Klasse) die neueste Technologie einführen – mit CO2 befüllte Klimaanlagen.
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s ist vor allem der hohe Betriebsdruck, den es für die Techniker zu meistern galt: „Wir sprechen bei der CO2-Technologie von weit über 100 bar, während es bei den bisherigen Anlagen nur rund 20 bar sind“, sagt Oliver Schilling, einer der Geschäftsführer von Texa. Hingegen ist die Füllmenge bei der neuen Technologie weitaus geringer als bei R134a bzw. R1234yf. „Die Menge liegt zwischen 100 und 300 Gramm, wobei die größere Menge nur in der Luxusklasse erreicht wird“, erklärt Schilling.
Erster Abnehmer ist Mercedes Nach derzeitigem Stand wird Texa sein neuestes Gerät Ende des dritten oder Anfang des 4. Quartals dieses Jahres einführen, es läuft unter der Bezeichnung „Konfort 744“. Erste Abnehmer werden die MercedesWerkstätten europaweit sein; denn der Stuttgarter
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Neben der langjährigen Zusammenarbeit mit ISC hat Ginner im vergangenen Jahr auch die Klimaprodukte von Waeco ins Programm genommen. Simonovsky „Waeco ist ein führender Hersteller in diesem Bereich mit vielen Empfehlungen der Hersteller.“ Komplettiert wird das Ginner-Angebot mit Originalölen, Ersatzteilen und Zubehör. • (GEW)
Kfz-Techniker müssen (wieder) in Schulung
Oliver Schilling ist einer der Geschäftsführer von Texa
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Geprüft sind die neuen Geräte übrigens nicht nur bis 100, sondern bis 250 bar. Daher ist der Sicherheitsfaktor enorm. Klar ist aber auch, dass die Kfz-Techniker, die mit der neuen Technologie arbeiten, eine zusätzliche Schulung benötigen, wie dies auch schon bei der Umstellung von R134a auf R1234yf der Fall war (und noch ist). Da die Neuwagen einige Jahre lang in Markenwerkstätten serviciert werden, wird es noch einige Jahre dauern, bis diese Geräte auch für freie Werkstätten interessant sein werden. • (MUE)
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Sicherer und gewohnter Ablauf
Einfacher und sicherer Ablauf dank Hella Gutmann Klimaservicegeräten R1234yf bringt neue Herausforderungen für die Betriebe
Auf 2 Mittel einstellen Das Klimamittel R134a ist weit verbreitet, das neue Mittel R1234yf kommt durch die gesetzliche Regelung immer stärker im Fahrzeugpool vor. Die Kfz-Betriebe müssen sich also langfristig auf die Betreuung von 2 Klimamitteln einstellen.
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ill man also vom ganzen Kuchen mitnaschen und Anlagen mit beiden im Einsatz befindlichen Klimamitteln servicieren, muss der Betrieb auch entsprechend ausgestattet sein. „Die Investitionsbereitschaft für R1234yf-Geräte steigt stetig“, weiß Nicolas Bittante, Klima-Spezialist von Hella Gutmann Solutions. „Vor allem für Werkstätten mit Flottengeschäft und Karosserie-Abteilung führt kein Weg an entsprechenden Geräten vorbei, denn die Endkunden erwarten die Kompetenz im Betrieb.“ Um entsprechende Aufträge und Verträge zu erhalten, müssen hier uneingeschränkt die am Markt befindlichen Fahrzeuge betreut werden können. „Somit stellt sich für Werkstätten eigentlich nur noch die Frage, welchen Anspruch dieses Gerät erfüllen soll“, ergänzt Bittante.
Das Klimaservice mit R1234yf-Geräten ist mit entsprechenden Modellen ebenso sicher und gewohnt. So sind die KlimaserviceVollautomaten von Hella Gutmann Solutions, die Modelle Husky 3000 und Husky 3500, speziell für den Einsatz mit R1234yf konzipiert und arbeiten eigenständig die komplexen Abläufe vom Absaugen, Evakuieren, Rückgewinnen des jeweiligen Öls über die mehrstufige Druckprüfung bis hin zum hochgenauen Befüllen mit der benötigten Öl- und Kältemittelmenge durch. Das Top-Modell, der Husky 3500, verfügt zudem über die Kältemittelanalyse-Funktion. Sollte also das Gerät an einen verunreinigten Kreislauf angeschlossen werden, wird der Ablauf sofort gestoppt.
Höhere Entflammbarkeit, höhere Kosten
Nicolas Bittante, Klima-Spezialist Hella Gutmann Solutions
Der Unterschied im Vergleich zum früher verwendeten Kältemittel R134a liegt in der höheren Entflammbarkeit und in den deutlich höheren Kosten des neuen Mittels, das etwa viermal so teuer ist. Die Geräte unterliegen natürlich entsprechenden Sicherheitsvorschriften und Überprüfungen, die deutschen Automobilhersteller haben bei der Sicherheit aber auch bei der Rückgewinnungsrate deutlich strengere Vorgaben festgelegt, welche die Geräte von Hella Gutmann selbstverständlich erfüllen. Bei der Befüllgenauigkeit und der Rückgewinnungsrate liefern die Geräte Husky 3000 und 3500 Bestwerte. „So lassen sich der Investition in die hochwertigen Geräte langfristig Einsparungen bei den Verbrauchsmitteln gegenrechnen“, weiß Bittante. • (GEW)
GEWERBE
Einfaches Bekleben, auch in der Sicke
Heavy Duty Katalog 2016 verfügbar
Besonders hohe 3D-Verformbarkeit verspricht 3M bei seiner neuen Foliengeneration 3M Wrap Folie Serie 1380, die in 14 unterschiedlichen Farben erhältlich ist. Durch hohe Elastizität ist beim Verkleben in der Sicke kein Einschneiden erforderlich. 3M Österreich GmbH; www.3maustria.at
Mit einem 700 Codes und 350.000 Anwendung umfassenden Produktsortiment deckt Dayco 97 Prozent aller in Europa zugelassenen Fahrzeuge ab. Der Katalog umfasst 1.300 Seiten und ist auch digital als App für Apple-, Android- und WindowsSmartphones sowie Tablet-PCs verfügbar. Dayco Products LLC; www.dayco.com
Unterstützung für Kfz-Betriebe
Multifunktioneller Fahrradträger Mit 17,4 kg Gesamtgewicht ist der BC 70 einer der leichtesten seiner Klasse. Erweiterungsmöglichkeiten für ein 3. Fahrrad, eine Transportbox oder eine Transportplattform machen ihn noch vielseitiger einsetzbar. Optisch überzeugt er durch eloxierte Aluminiumprofile und pulverbeschichtete Stahlteile. Westfalia-Automotive GmbH; www.westfalia-automotive.com
Über fachgerechte Wartung, sichere Schadendiagnose und professionelle Reparaturen informiert die 72-seitige „Technische Anleitung für moderne Motorsteuerungssysteme“ von SKF. Synchron- und Nebentrieb sowie Kühlsysteme mit Wasserpumpe wurden berücksichtigt, ebenso 5 Fallstudien mit dem Fokus auf betroffene Komponenten an gängigen Motoren. Die Broschüre wurde mit 55 Bildbeispielen anschaulich aufgebaut und steht allen interessierten KfzMeisterbetrieben zur Verfügung. SKF GmbH; www.skf.de
Clip einfach entfernen Mit einer bei Kunzer erhältlichen Spezialzange lassen sich Clips und Kunststoffnieten bis zu einer Größe von 17 mm von Abdeckungen und Verkleidungen im Motor- und Innenraum des Fahrzeuges entfernen. Durch einen schwenkbaren Kopf und eine Länge von 245 mm können auch schwer zugängliche Bereiche erreicht werden. Willy Kunzer GmbH; www.kunzer.de
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Erweiterung um Thermal-Komponenten Um 22 neue Teilenummern bei den Thermal-Komponenten hat Denso sein Produktprogramm erweitert. Die aktuelle Sortimentserweiterung umfasst 3 Innenraumgebläse, 10 Kühler, 2 Kühlerfilter und 7 Ladeluftkühler. Alle Teile werden streng nach OE-Spezifikationen hergestellt. Denso bietet damit den Werkstätten höchste Zuverlässigkeit für die Wartung und Reparatur komplexer Klima- und Motorkühlungssysteme. Denso Automotive Deutschland GmbH; www.denso-am.de
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Lüfter-Kupplungen neu im Programm Mit 1. April nimmt Nissens 36 Artikel für die gängigen Modelle auf dem europäischen Markt ins Sortiment auf. Das Lüfter-Kupplungs-Programm soll laufend ausgebaut werden und auf neue Modelle auf dem Fahrzeugmarkt reagieren. Nissens A/S; www.nissens.com
Suche nach heimlichen Stromfressern erleichtert Mit einer Zangenfunktion stattet KS Tools ein neues DigitalAmperemeter aus und ermöglicht damit Strommessungen, ohne dabei den Stromkreis unterbrechen zu müssen. Das Gerät verfügt über ein vollwertiges Multimeter und kann somit auch für weitere Messgrößen sowie Messbereiche im Zuge der Fehlersuche an elektrischen Bauteilen eingesetzt werden. Eine optimale Lesbarkeit der Messwerte wird durch ein großes, hell beleuchtetes 4-stelliges LCDDisplay mit Digital- und Bargraph-Anzeige garantiert. KS Tools Werkzeug-Maschinen GmbH; www.ks-tools.at
Neuer Radlagerkatalog 2016 Rund 1800 Referenzen umfasst der neue knapp 900 Seiten umfassende Katalog von NTN-SNR. Dazu ermöglicht die TechScaN´R-App durch scannen von NTN-SNR-Referenz auf dem Karton oder im Katalog raschen Zugriff auf technische Informationen. NTN-SNR Group; www.ntn-snr.com
Der Bremssattel wird zum Blickfang Ganz ohne Teileausbau erhalten die Bremssättel einen Mehrwert. Der 300° C hitzebeständige Bremssattel-Lack verleiht ihnen nicht nur Farbe, sondern versiegelt und konserviert die Oberfläche. Dadurch werden diese dauerhaft vor Chemikalien, Rost und Öl geschützt. Der Lack ist in 25 verschiedenen Farben erhältlich und kann einfach mit dem Pinsel aufgetragen werden. Vor Aufbringen des Lackes empfiehlt Foliatec die Reinigung mittels Bremsen-Spezialreinigers. Im Bremssattel-Lack-Set befindet sich neben dem Reiniger und dem 2-Komponenten-Lacksystem mit Stahlbürste, Pinsel, Spatel und Einweghandschuhen auch das erforderliche Zubehör. Foliatec Böhm GmbH & Co. Vertriebs KG; www.foliatec.de
Hilfe bei RDK-Sensoren-Auswahl Für mehr als 13.100 Fahrzeugtypen stellt die TecAlliance den Werkstätten Informationen und technische Anleitungen zum richtigen Umgang mit Reifendrucksensoren bereit. TecAlliance GmbH; www.tecalliance.net
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MENSCHEN Der Flottenverkaufsleiter von Peugeot Austria Dipl.Ing. Johann Weinzetl (l.) und Tilman Habeck, in gleicher Position für Citroën tätig, scheiden aus dem PSA-Konzern aus. Als Grund werden „Restrukturierungen im B2B-Bereich“ angegeben.
Insider orientiert sich neu Als ehemaliger Verkaufs- und Kundencenterleiter bei Denzel, Geschäftsführer von Citroën Wien, operativer Chef von Automagic sowie Geschäftsleiter des niederösterreichischen Autohauses Lutz verfügt Christian Soher über breite Erfahrung. Nun sucht der Kfz-Insider, der auch schon als Trainer in der Branche tätig war, nach neuen Herausforderungen. Er ist unter christian-soher@gmx.at erreichbar.
Jacques Aschenbroich hat beim Automobilzulieferer Valeo das Amt des Aufsichtsratsvorsitzenden übernommen. Er war zuvor als Vorstandsvorsitzender und Direktor tätig.
Auf zu neuen Sternen Ing. Günther Huber, der zuletzt 12 Jahre lang bei Wiesenthal St. Pölten (Mercedes, smart) als Serviceleiter und gewerberechtlicher Geschäftsführer das gesamte Kundendienstgeschäft mit 41 Mitarbeitern geleitet hat, ist auf der Suche nach einer neuen Führungsposition. Der Kfz-Technikermeister ist als MercedesBenz Retail Manager zertifiziert; er hatte 1995 bei der familieneigenen Automobilgruppe (VW, Audi, Seat, Porsche) als Betriebsleiter begonnen. Kontakt: ighjr@kstp.at
Bei der Semperit Reifen Ges.m.b.H. in Wiener Neudorf übernahm am 1. März Thorsten Wüstefeld (B.) das Amt des Finanzgeschäftsführers, nachdem Ing. Mag. Michael Grill das Unternehmen verlassen hat, um sich neuen Herausforderungen zu stellen.
Patrick Dornig (l.) ist neuer Aftermarket-Manager bei Volvo Group Trucks Austria. Im Truck Center Weißkirchen übernahm Gerhard Wolkerstorfer (r.) die Werkstattleitung.
Karriere bei Lunik2 Umbruch bei Wiesenthal Nach der Neubesetzung der Führungsspitze bei der Wiesenthal Autohandels AG in Wien durch Dr. Felix Clary und Aldringen hat dieser den bisherigen BMW-Wien-Chef Werner Walter (l.) als operativen Geschäftsführer geholt. Im Zuge der Umstrukturierungen soll der seit knapp 30 Jahren in leitenden Positionen befindliche Otmar Nagelreiter (M.), der erst vor vier Monaten zum CEO ernannt wurde, ebenso aus dem Unternehmen ausscheiden wie Paul Süssner (r.), zuletzt Geschäftsleiter von Wiesenthal Bergstaller. Bei Redaktionsschluss wurde mit weiteren Personalrochaden bei Wiesenthal gerechnet.
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Dr. Peter Weixelbaumer (l.), langjähriger Kommunikationsleiter des BMW-Motorenwerks Steyr, hat gemeinsam mit Gerhard Kürner (r.) beim Linzer Marketing-Spezialisten Lunik2 in einer Joint-VentureZusammenarbeit eine neue Unit für Kommunikationsarbeit gegründet. Insgesamt sind im Unternehmen 45 Personen tätig.
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Der 46-jährige gebürtige Kärntner Mag. Franz Pichorner ist bei der SHS Unternehmensberatung GmbH eingestiegen. Er war in den vergangenen Jahren bei der zederbauer + partner gmbh tätig und gilt als Spezialist für betriebliches Finanzwesen und als intimer Kenner der Autobranche.
MENSCHEN Neuer kaufmännischer Leiter bei der ZKW Lichtsysteme GmbH in Wieselburg (NÖ) ist Dipl.-Ing. (FH) Walter Ekker. Der 37-Jährige ist seit 2003 für den führenden Anbieter von Lichtsystemen im Autobereich tätig und leitete zuletzt das Konzern-Controlling der gesamten ZKW-Group.
Von Appel zu Ambroz Eine sinnvolle Personalentscheidung, kommentierte die Reifenbranche nach dem angekündigten Abschied von Dr. Andrea Appel nach Belgien die Bestellung von Profi-Reifen-Geschäftsführer Dr. Kristjan Ambroz in die Semperit-Reifenhandelsgeschäftsführung in Wiener Neudorf. Continental entschied logisch ohne Personalmanöver.
Umstieg bei Mazda Da Mag. Heimo Egger (wie berichtet) als Nachfolger des in Pension gegangenen Günther Kerle zum neuen Geschäftsführer von Mazda Austria ernannt wurde, musste Eggers bisherige Position als Regionaldirektor für Ost- und Südosteuropa nachbesetzt werden. Seit 1. April ist dafür David McGonigle (B.) tätig; er ist bereits nach Klagenfurt übersiedelt. Der gebürtige Ire arbeitete zuletzt bei Mazda Motor Europe in Leverkusen als Verkaufs- und AfterSales-Director.
Karriere bei LeasePlan In der Position des Head of Procurement ist Wolfgang Dielacher bei LeasePlan Österreich für die Gestaltung und Optimierung der Einkaufskonditionen verantwortlich. Er arbeitete zuvor bei Siemens.
Bei Bridgestone wurde Christophe Poméon zum neuen Director Global Products für Österreich, Deutschland und die Schweiz ernannt. Er soll neue Vertriebsstrategien entwickeln und koordinieren. Dies gelinge am besten durch eine vertrauensvolle Partnerschaft mit den Reifenhändlern, meint Poméon.
Wolfgang Moser ist seit Kurzem beim Opel-Importeur als B2B-Manager tätig. Die Position wurde im März neu geschaffen, weil das Behörden- und KMU-Geschäft immer wichtiger werden. Moser arbeitet zuvor beim Denzel-Kundencenter in Wien-Gumpendorf.
Vorstand bei MAN Steyr neu formiert Dipl.-Chem. Ing. Thomas Müller (l.) ist neuer Produktionsvorstand bei der MAN Truck & Bus Österreich AG in Steyr und damit Nachfolger von Marc Lothar Sesterhenn. Müller war davor für die Markenplanung verantwortlich. Wie bisher ist MMag. DDr. Karl-Heinz Rauscher (r.) im Vorstand für den Bereich Personal zuständig. Drittes Vorstandsmitglied ist Dipl.-Bw. Thomas Röttgen (M.), der erst im Dezember zum Finanzvorstand bestellt wurde.
Da Elisabeth Schuller (l.), Sprecherin der Opel Wien GmbH, in Mutterschutz ist, hat Karin Pils (r.) interimistisch ihre Nachfolge beim Motoren- und Getriebehersteller in Wien-Aspern angetreten. Pils ist auch im PR-Bereich des Opel-Importeurs tätig.
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LESERBRIEFE
In der Kolumne „Der A&W-
Papierkorb“ sind Inhalte zu lesen, die zum Schmunzeln anregen können, ohne dass sie unbedingt immer mit der Automobilbranche zu tun haben.
Betrifft: „Volvo als Lustkiller“ in AUTO-info4you vom 10. März 2016 Sehr geehrter Herr Lustig! Ich persönlich finde es richtig, was Volvo hier macht. Traurig ist nur, dass es für die Werkstätten hier einen Anstoß von außen braucht. Wir haben Kundinnen, die wir natürlich auch gerne in unseren Werkstätten sehen, wir haben Mitarbeiterinnen, die sich in unseren Werkstätten aufhalten. Da haben solche sexistischen Bilder und Kalender nichts verloren. Im Betrieb, den ich derzeit führe, war das eine der ersten Anweisungen, diese Bilder und Kalender verschwinden zu lassen. Ich gebe Ihnen Recht, das ist nicht die Lösung unserer Probleme und Prozessoptimierung ist es auch keine. Aber es gehört sich einfach nicht, dass wir unsere Kundinnen und Mitarbeiterinnen so sexistisch vor den Kopf stoßen oder in Verlegenheit bringen. Ich weise darauf hin, dass das meine private Meinung zu diesem Artikel in info4you ist. Mit freundlichen Grüßen, ein führender Mitarbeiter von Porsche Austria
ANSICHT
Nur kan Streit vermeiden! Weg, gibt einen praktischen tell Dir vor, es durchzusetbeim Importeur Händlerwünsche wissen, um nützt ihn! Sie möchten Branchenanwalt zen – und keiner Um die beDr. Fritz Knöbl: handelt? Ganz einfach: was es sich dabei Schutzbe„Im Schiedsverexistenten gesetzlichen reits seit Jahren reter jahfahren des Bunwelche unsere Standesvert stimmungen, für desgremiums geht viele Händler denen Von haben. es einfacher als relang gekämpft sie im Gedass es sie gibt. Weil vor Gericht: Da ist nicht einmal ahnen, den vieneben sich von Haus aus der Zeit hatten, schäftsalltag keine Sachverständige auch um solche „Nebenlen Händlerrundschreiben am Zug.“ kümmern. sächlichkeiten“ zu § 454 Unterneh2003 den neuen Da gab es bereits trefund n kurz – im Juristenjargo mensgesetzbuch Vor allem sschutzgesetz“ genannt. fend „Investition rin LeopolWiener VW-Händle der Zähigkeit der es zu dieser es zu danken, dass ist Schwandl gedine des Handelsgesetzbuches sinnvollen Ergänzung frustrierte der es möglich wurde, kommen ist. Mit Importeur Vertragsende vom Investitionen bei
S
ersetzt zu erhalten.
• Streich. Damals folgte der zweite Zehn Jahre später EU– branchenspezifischen sind die – befristeten nfreistellungsder Kfz-Gruppe Wettbewerbsregeln . Dem ersatzlos ausgelaufen verordnung 1400/2002 Gesetzgeber die gelang es, dass der Bundesgremium Händler„kartellrechtlichen“ vom Ende bedrohten Ansprüche als zivilrechtliche schutzbestimmungen Ein Erfolg, Recht verankert hat. im österreichischen im AusKfz-Händlerverbände um den uns sämtliche eugsektorMit dem „Kraftfahrz land beneiden. faktisch ist es möglich, Schutzgesetz“ (KraSchG) und ihren jeweiMarkenhändlern alle zwischen den kte vor eine strittigen Vertragspun ligen Importeuren e Schiedsstelle ium eingerichtet beim Bundesgrem bringen. zur Beurteilung zu Serviceverund Händleres in den Schon bisher gab Diese sahen de Schiedsklauseln. trägen entsprechen – komplisten der Konzernjuri – je nach Phantasie vor. Daher Schiedsverfahren zierte und aufwendige
ch, dass diese Schieds war es nicht verwunderli Anwendung kamen. regeln kaum zur • Klagsweg vorgezwingend vor dem Die im KraSchG die bisheriahren“ sind – wie schriebenen „Schiedsverf nicht bindend. Schiedsklauseln – gen vertraglichen mit einem nicht daher Das Verfahren endet Das ist in der Praxis vollstreckbaren Urteil. immer rtnern auch nicht unter Geschäftspa große geht es flott und ohne notwendig. Dafür wird formlosen Antrag Formalitäten. In einem dargelegt. Es werden der strittige Sachverhalt die dafür dafür auch gleich – wie bei Gericht – angeboten. Der Anerforderlichen Beweise alle zur Beurteitragsgegner legt seinerseits den Tisch. n Argumente auf erforderliche lung meist der Richter dann Bei Gericht bestellt diesen – digen, der sich auf einen Sachverstän den Juristen oft unverfür einen außenstehen einen Reim machen ständlichen – Sachverhalt digen vertraut der soll. Diesem Sachverstän zimmert er – oft seines Gutachtens Richter. Auf Basis Streitteile nicht Urteil. Falls sich die nach Jahren – ein – auf erschöpft und psychisch schon vorher – finanziell
geeinigt haben. • iums geht es des Bundesgrem Im Schiedsverfahren Sachverständige von Haus aus der einfacher: Da ist und liefert ein den Sachverhalt am Zug. Er prüft sich die Parteien auf dessen Basis Schiedsgutachten, Diesem Verfahoder auch nicht. – einigen können der mit e Beigeschmack, ren fehlt jener unangenehm Einen Geschäftsist: verbunden einer „Klage“ oft immer zusamman vielleicht noch partner, mit dem eit jahrelang gut in der Vergangenh menarbeitet oder vor einen hat, zerrt man nicht zusammengearbeitet als persönliche eine „Klage“ oft geRichter. Da wird zung oder Beleidigung , Missachtung, Geringschät zerschlagen wird Porzellan wertet. Mit der „Klage“ schwer kitten lässt. das sich nur noch • ist es hren weg. Deshalb Das fällt beim Schiedsverfa , Meidass diese neue Möglichkeit für mich ein Rätsel, digen zur Beureinem Sachverstän nzen nungsdiffere wird. , bisher kaum genutzt teilung zu unterbreiten nicht einmal ein dieses Verfahren Noch dazu, da für viele ist, dessen Kosten Rechtsanwalt erforderlich sind auch die des Bundesgremiums fürchten. Mithilfe Gremium ausgeminimal. Die vom Verfahrenskosten ihre Dienste zu ner waren bereit, wählten Schiedsmän SV-Gutachtens eines gerichtlichen einem Bruchteil Rätsels des liegt stellen. Vielleicht zur Verfügung zu probate dass niemand dieses Lösung einfach darin, auf keiner kennt. Und daher Schlichtungsverfahren eine derartige ist, im Streitfalle die Idee gekommen vielleicht wird zu ziehen. Aber Lösung in Betracht
einen Kompromiss
sich ja das in Zukunft
ändern.
Für Diplomaten und Konzernchefs Eigentlich ist es ein Wunder, dass noch kein anderes Unternehmen diese Marktlücke entdeckt hat: Denn immerhin ist Wien Sitz von 37 internationalen Organisationen, darunter der UNO. Nun bietet das Sicherheitsunternehmen rund um Peter Fürnweger einen Audi A8 L quattro an, das dank der Sicherheitsstufen VR7 bis VR9 einer gepanzerten Festung gleicht. Buchen können es Politiker und Diplomaten ebenso wie Konzernchefs, die sich gefährdet fühlen.
Betrifft: „Dr. Martinowsky künftiger Honda- und Suzuki-Importeur“ in „AUTO-Information“ vom 1. April Sehr geehrter Herr Lustig, bezugnehmend auf Ihren Artikel zum Thema Honda-Importeur in der Eurotax Nr. 2313, 1. April 2016 möchten wir festhalten, dass diese Information in Bezug auf Honda jeglicher Grundlage entbehrt. Wir ersuchen um entsprechende Richtigstellung. Ich würde mich freuen, wenn Sie uns künftig vorab die Möglichkeit zu einer Stellungnahme geben würden, da derartige Falschmeldungen für niemanden hilfreich sind. Mit freundlichen Grüßen, Dagmar Zinner, Honda Austria, Wiener Neudorf
Betrifft: „Nur kan Streit vermeiden!“ von Dr. Friedrich Knöbl in „AUTO & Wirtschaft“ 3/16 Ihr Artikel „Nur kan Streit vermeiden“ hat mir als Betroffener aus der Seele gesprochen. Auf mein Ersuchen um Hilfe erhielt ich diese durch Ihren geschätzten Herrn Gerhard Lustig umgehend, indem er mir die Wege und Kontakte zum Bundesgremium hergestellt hat. Dafür ein herzliches Dankeschön. Gerald Part, Schärding
Die Redaktion freut sich über Feedback aller Art und ist bereit, sich sowohl der Kritik zu stellen als auch Lob entgegenzunehmen. Sie behält sich aber Kürzungen der Reaktionen aus der Leserschaft vor.
Der elektronische Informationsdienst für die österreichische Automobilbranche
... und für Endkunden
Die Fachjournalisten im A&W-Verlag recherchieren die jeden Freitag erscheinende „AUTO-Information“ (seit dem Vorjahr auch als App erhältlich) und die stets aktualisierte „AUTO-info4you“. 11-mal jährlich versorgen wir Sie in „AUTO & Wirtschaft“ mit Branchennews.
„FLOTTE & Wirtschaft“ wird 8-mal jährlich an Flottenbetreiber versandt. An Endkunden richten sich die „AUTO BILD“, für die wir den Österreich-Teil gestalten, die „4wd“ (erscheint zweimonatlich), der „ALLrADkATALOg“ und die „FAmILIEnAUTOS“ (jeweils 1-mal jährlich).
FAMILIENAUTOS
Für die Fachwelt ...
SIE IN FAHRT?
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Das Portfolio an Zeitschriften ist um die „FAMILIENAUTOS“ gewachsen
DIE BESTEN FAMILIENAUTOS AUF EINEN BLICK!
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