AUTO & Wirtschaft 05/2016

Page 1

Mai 2016

Exklusivstudie

E-AUTOS PER GESETZ? China-Autos Denzel hat vorerst keine konkreten Pläne

Automesse Klagenfurt war voll wie selten zuvor

Parken Der erste Schritt zu selbstfahrenden Autos

Magna Steyr Große Aufträge für die Grazer Autobauer

EXTRA für Sie! Mai 2016

Oldtimermarkt

BOOM ODER BLASE? Oldtimerreparatur Volle Konzentration statt nebenbei

Träume realisieren Die richtige Finanzierung

Oldtimerreifen Neue Gummis im alten Kleid

Ersatzteile Die wichtigsten Lieferanten

"&" $

& %&" # "&"

Im wachsenden Oldtimer- und Youngtimermarkt ist der Bedarf an zusätzlichen Werkstätten gegeben. „KLASSIK & Wirtschaft“ hat recherchiert, was die Kunden wünschen.

www.autoundwirtschaft.at

Immer mehr klassische Autos gibt es und alle wollen betreut werden: Tipps für zusätzliche Verdienstchancen.

www.autoundwirtschaft.at

Einzelverkaufspreis: ¤ 8,– • GZ 03Z035333 M • P.b.b. A&W Verlag, Inkustr. 16, 3400 Klosterneuburg


Es ist Zeit für den Klima-Check! Für Sicherheit, Gesundheit und das Portemonnaie Ihrer Kunden

www.hella.at/thermo Ein regelmäßiger Klima-Check in der Fachwerkstatt macht alle Sporen und Bakterien unschädlich. Der Autofahrer kann sicher sein, dass alle Komponenten anstandslos funktionieren und sich vor teuren Reparaturen schützen. Mehr Informationen gibt es auf www.hella.at/thermo

HELLA Ersatzteilhandel GmbH Zentrale Wien: Deutschstraße 6 1239 Wien/Österreich Tel.: +43 (0) 1/61460-0 Fax: +43 (0) 1/61460-2141 verkauf.wien@hella-austria.at www.hella.at


ANSICHT

Fehler werden nicht toleriert

Z

ugegeben: Service- und Garantiehefte haben in Zeiten, in denen die erledigten Arbeiten auch irgendwo in den Tiefen des Internets gespeichert werden, an Wichtigkeit verloren. Und dennoch sind sie ein gutes Dokument: Denn der Fahrzeugbesitzer sieht auf einen Blick, wann (und bei welchem Kilometerstand) sein Auto bei einer Haupt- oder Zwischeninspektion war, welches Motoröl eingefüllt wurde und welche Verschleißteile man ausgetauscht hat. • Stempel drauf, Unterschrift drunter – samt der paar Kreuzerln ist das eine Sache von zwei, vielleicht drei Minuten. Jetzt kann es natürlich vorkommen, dass ein Kunde, wenn er sein Fahrzeug in der Früh zum Service bringt, ob der vielen Dinge, die es zu besprechen gilt, darauf vergisst, das Serviceheft vorzulegen. Damit beginnt das Dilemma: Der Annahmeberater sollte den Lenker jetzt eigentlich darauf hinweisen. Denn wie kommt der Kfz-Techniker dazu, das Auto nach dem Heft abzusuchen (auch wenn es meistens eh im Handschuhfach liegt). • Spätestens bei der Abholung sollte der Kunde gefragt werden, wo das Serviceheft ist: Dann kann der Berater noch immer die Hakerln und das Kraxerl machen. Tut er das nicht, geht ein Teil des Vertrauensvorschusses, den der Kunde in die Werkstätte hat, verloren. Denn wenn der Lenker erst Tage später merkt, dass das Serviceheft nicht aktualisiert wurde, ärgert er sich. Er muss noch einmal hinfahren oder das Heft in die Werkstätte schicken und hoffen, dass es – ausgefüllt – wieder zurückkommt. • Als Chef (und Kunde) fragt man sich, wozu die Mitarbeiter in Schulungen geschickt werden, wenn sie nicht einmal das kleine Einmaleins beherrschen. • Und die Konkurrenz reibt sich die Hände: Einen Fehler wird der Kunde wahrscheinlich tolerieren, einen zweiten sicher nicht mehr. Und wieder ist die Werkstätte leer …

Mag. Heinz Müller, Chefredakteur

Bis zum Absturz Die überwältigende Mehrheit der Österreicherinnen und Österreicher ist überzeugt, dass sich unser Land auf dem falschen Kurs befindet: Das wurde bei der ersten Runde der Bundespräsidentenwahl in einer noch nie da gewesenen Deutlichkeit zum Ausdruck gebracht. Die Regierungsparteien versprechen angesichts ihres Wahldebakels „mehr Bürgernähe“ und „bessere Kommunikation“ – und machen dennoch weiter wie bisher. Die Abhängigkeit von Bünden und Kammern, die ausschließliche Orientierung an meinungsforscherischen Momentaufnahmen verhindern jede grundlegende Erneuerung, • Auch im Autogeschäft ist den meisten Branchenteilnehmern klar, dass ein Umdenken nötig ist. Immer höhere Rabatte, immer mehr Kurzzulassungen und ein immer größerer Anteil an Eigenanmeldungen sind nötig, um die Illusion eines stabilen Marktes aufrechtzuerhalten. Die Markenchefs versprechen ihren Händlern „höhere Erträge“ und „mehr Partnerschaft“ – und machen dennoch weiter wie bisher. Die bedingungslose Fixierung auf Stückzahlziele und der Zwang, Konzernstrategien starr umzusetzen, lähmen (von einigen umso lobenswerteren Ausnahmen abgesehen) den Gestaltungswillen. • Politik und Autowirtschaft unterscheiden sich insofern, als erstere vom Bürger demokratisch beeinflusst werden kann. Der Autohändler kann dagegen nur auf die Einsicht seiner Konzernvorderen hoffen. Doch bisher beschreiten die politisch wie wirtschaftlich Verantwortlichen wider besseres Wissen weiter den altbekannten Weg, der unweigerlich an den Abgrund führt. Vom Absturz sind wir nicht mehr weit entfernt.

„Politisch wie wirtschaftlich Verantwortliche beschreiten wider besseres Wissen weiter den altbekannten Weg.“

Philipp Hayder, Geschäftsführer

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016

3


4

Aspekte Autoimporteure: Kerle neuer Sprecher Kammerumlage: WKO weist Beschwerde ab

6 7

Thema Verkaufsverbot: Wenn Albträume wahr werden 10

Handel Thema Verkaufsverbot für Benzin- und Dieselfahrzeuge?

Seite 10

Interview mit Mazda-Chef Heimo Egger S. 14

EXTRA FÜR SIE! Der Markt für historische Fahrzeuge wächst: Wir berichten über die Möglichkeiten und über die Partner für einen Einstieg ins Oldtimer- und YoungtimerGeschäft.

Mai 2016

Oldtimermarkt

BOOM ODER BLASE r

Oldtimerreparatu

ation

Volle Konzentr statt nebenbei

n

Träume realisiere Die richtige Finanzierung

Oldtimerreifen

im Neue Gummis alten Kleid

Ersatzteile

n

$ #$

!

$

Die wichtigste Lieferanten

Oldtimer- und Im wachsenden ist der Youngtimermarkt Bedarf an zusätzlichen Werkstätten gegeben. hat „KLASSIK & Wirtschaft“ die Kunden recherchiert, was wünschen.

Mazda: „Das Potenzial ist nicht erschöpft“ Ostfantasie: Zeit für die Wachablöse Denzel: „Auf gutem Weg“ autentio: Kommunikation für Gewinner Autohaus Liesing: Effizienz konzentriert Maserati: Stile Italiano bei Pappas Wiesenthal: Auf neuem Kurs Geglückte Verpachtung – strittige Ansprüche Robinson: Premiere nach 108 Jahren Fiat: „Wollen nicht Golf spielen“ PSA/Suzuki: Weltpremiere in Wien Nissan: Neue Mode aus Japan Toha: Alle Marken auf Bestellung

14 16 18 20 21 22 23 24 26 27 28 28 29

Management

Handel

"

Ausgabe 05/2016, 29. Jahrgang Cover-Werbung: carplus Medieninhaber, Anzeigenverwaltung: A&W Verlag GmbH (FN 238011 t) 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 T: +43 2243 36840-0 F: +43 2243 36840-593 E: redaktion@autoundwirtschaft.at I: www.autoundwirtschaft.at Verleger: Helmuth H. Lederer (1937–2014) Geschäftsführung: Gerhard Lustig (Herausgeber), DW 527 M: +43 664 8229485 E: lustig.gerhard@autoundwirtschaft.at Philipp Hayder, DW 526 M: +43 664 8223301 E: hayder.philipp@autoundwirtschaft.at Stefan Binder, DW 522 M: +43 664 5285661 E: binder.stefan@autoundwirtschaft.at Chefredaktion: Mag. Heinz Müller, DW 523 M: +43 664 8221660 E: mueller.heinz@autoundwirtschaft.at Redaktion: Gerald Weiss (Chef vom Dienst), DW 593 M: +43 6642359044 E: weiss.gerald@autoundwirtschaft.at Dr. Nikolaus Engel, DW 525 M: +43 664 8493231 E: engel.nikolaus@autoundwirtschaft.at Matthias Pilter, DW 579 M: +43 664 88368584 E: pilter.matthias@autoundwirtschaft.at Dieter Scheuch, DW 575 M: +43 664 2359052 E: scheuch.dieter@autoundwirtschaft.at Redaktionelle Mitarbeit: Mag. Hermann Becker, Dr. Martin Brenner, Peter Homola, Dr. Friedrich Knöbl, Matthias Kreutzer, Dr. Johannes Öhlböck, Stefan Schmudermaier, Dr. Michael Sikora Anzeigenmarketing: Uschi Ernst, DW 529 M: +43 664 8222224 E: ernst.uschi@autoundwirtschaft.at Alexander Keiler, DW 521 M: +43 664 8229487 E: keiler.alexander@autoundwirtschaft.at Werner Ecker, DW 520 M: +43 664 88368591 E: ecker.werner@autoundwirtschaft.at Hbv. und Leitung Administration: Annemarie Lust, DW 597 M: +43 664 8229479 E: lust.annemarie@autoundwirtschaft.at Grafik: graphics – A. Jonas KG 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 T: +43 2243 36840-594 E: jonas.alexander@autoundwirtschaft.at Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH 3580 Horn, Wiener Straße 80 Bezugspreis: Jahresabonnement (11 Ausgaben) Inland: € 68,– exkl. 10 % MwSt (Einzelpreis Inland: € 8,– inkl. 10 % MwSt); Ausland: € 85,– Bankverbindung: Bank Austria UniCredit Group, BLZ 12000, Konto-Nr. 51844 097 901 IBAN = AT63 1200 0518 4409 7901 BIC = BKAUATWW UID = ATU57361312 Gerichtsstand: LG Korneuburg Verbreitete Auflage: 12.500 Stück Erscheinungsweise: monatlich (Juli/August Doppelnummer) mit Supplements laut Mediadaten 2016 Grundlegende Richtung: unabhängige Fachzeitschrift für alle, die vom Kraftfahrzeug leben Manuskripte: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie werden nur retourniert, wenn Rückporto beiliegt. Schwesterpublikationen Österreich: AUTO BILD Österreich AUTO-Information AUTO-info4you FLOTTE & Wirtschaft 4wd + ALLRADKATALOG FAMILIENAUTOS automotive Guide Schwesterpublikationen Schweiz: AUTO&Wirtschaft Schweiz AUTO BILD Schweiz Eurotax AutoInformation aboutFLEET

$

ALLRAD LIFESTYLE ABENTEUER

INHALT

ft.at

www.autoundwirtscha

Bosch: Tolle Bilanz mit ? Umfrage: Soll Österreich Norwegen werden? carplus: Wenn Gutes besser wird Willhaben: Fast alle wollen selber lenken Diskussion: Ohren zu und durch! AutoZum: Der Kompass der Branche CarGarantie: Freiheit garantiert Klagenfurt: 480.000 kamen, schauten, kauften VREI: Total digital Gebrauchtwagen-Seminar: Die Königsdisziplin Vorführfahrzeuge: Vorsicht Steuerfalle! Studie: Neue Lust am Auto Statistik: Wenn die Vans nicht wären … JATO: Starkes Ende eines starken Quartals TU Wien: 4 Semester zur Führungskraft FH Kufstein: Steigen Sie auf!

31 32 34 34 35 36 37 38 39 40 41 42 44 46 47 47

Wirtschaft

Management Bosch-Bilanz mit Fragezeichen

S. 31

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016

Teilevertrieb: Ein besonderer Versorgungsfall Trost: Mischung macht den Erfolg aus Technik: Parkerleichterung Beijing: Das Buhlen um die Gunst der Käufer Garanta: Jeder Kunde bekommt ein Angebot BMW: „Salzburg bleibt wichtig für uns“ Magna: Die Ruhe vor dem Auftragssturm Hankook: Premiummarke Pfundner-Nachruf: Der letzte Sir ist tot Online: Schummeln hilft: abschauen erlaubt Semperit: „Unser Fokus ändert sich nicht“ Reifenmesse Essen: Es ist angerichtet

49 50 52 54 56 57 58 59 60 61 62 63


DIREKT Zwischen raunzen und probieren!

Wirtschaft BMW setzt auf Standort Salzburg Seite 57

Gewerbe Preisdruck macht zu schaffen

Seite 65

Gewerbe Konjunktur: Mit niedriger Drehzahl Aeolus: Schwarze Importe aus China … Lukoil: Im Herzen Europas Eurotax: Makellos kalkuliert Obereder: Die saubere Lösung Akzo: Schadenssteuerung gestartet ATEV: Neustart gelungen Stop&Go: Auf die Marder, fertig los! VRÖ: Einfache Tipps Mann+Hummel: Abseits der Straßen … Wenn Laufenn-Reifen laufen lernen Hebetechnik: Leben vom Heben Marcuswagen: Präsident kam, sah und fuhr Totalschaden: Total verunsichert? KS Tools: Die speziellen Werkzeuge BP: Die Piranhas kommen! Neue Produkte

65 67 68 69 70 71 72 73 73 74 74 75 76 77 78 79 80

Menschen ACstyria mit neuem Chef Neubesetzungen im VASS

82 83

Im Verlauf der Bundespräsidentenwahl beweist die Koalitionsregierung samt funktionärem Gesinnungsanhang ein Feingefühl und eine Strategie, wie sie ein Operettenstaat auch nicht infantiler an den Tag legen könnte. Daher lasse ich an dieser Stelle vielmehr das eingeblendete Karl-Kraus-Zitat wirken. Das ist herrlich! • Die Altparteien ÖVP und SPÖ müssten spätestens jetzt erkennen, dass ihre Funktionärswelt mit der dazugehörigen Sprechweise von vorgestern ist und die heutige Generation anödet. Dieser Funktionärskaste gehören zahlreich Kämmerer an. Sie ducken sich schon wieder und hoffen, mit einem „blauen Auge“ davonzukommen. Ein blasierter politischer Haufen, der nur im gegenseitigen Abtausch von kleinsten Zugeständnissen bereit ist, etwas für die Wirtschaft, für die Menschen zu tun. Das stinkt viele nur noch an! • Und dann angesichts des Wahldesasters und der daraus resultierenden Notwendigkeit für die Koalition, wirtschaftlich Zeichen zu setzen, kommt die Initiative von Händlerobmann Burkhard Ernst, just jetzt die Öko-Prämie anzustoßen. Er denkt an eine Öko-Prämie nach dem Muster von 2009, aber mit 60.000 Fahrzeugen, von denen für 10.000 Fahrzeuge eine erhöhte Prämie beim Ankauf von alternativ betriebenen Fahrzeugen vorgesehen ist. • Im Umweltministerium soll diese Initiative zum rechten Zeitpunkt gut angekommen sein und der Händlersprecher wünscht sich die aktive Unterstützung von Neo-Importeurssprecher Günther Kerle samt seinen Getreuen. Letztendlich gibt es bei der Ökoprämie nur Gewinner: Kunden, Umwelt, Händler und last but not least die Republik Österreich aufgrund vermehrter Steuereinnahmen. • Utopisch? Ja. Aber wer hätte es noch vor Kurzem nicht für utopisch gehalten, dass zur Bundespräsidentenwahl Grün und Blau gegeneinander antreten?

Ansichten Hayder und Müller Der Knöbl

3 66

Gerhard Lustig Geschäftsführer und Herausgeber

AUTO & WIRTSCHAFT • MAI 2016

5


ASPEKTE

Gerüchte über Ökoprämie

Immer weniger Führerscheine in Österreich Laut Statistik Austria sank auch 2015 die Zahl der Führerscheinersterteilungen und -ausdehnungen. So wurden mit 117.949 um rund 0,8 Prozent weniger Führerscheine ausgestellt oder erweitert als noch im Jahr zuvor. Nur in Wien, dem Burgenland und

Tirol gab es Zuwächse. Generell ist die Zahl seit 2010 rückläufig. Motorradhändler dürfen sich freuen, denn mit 8,26 Prozent war dies die Gruppe mit dem gesamt stärksten Wachstum. Hier waren in der Motorradklasse A1 drei Viertel der Absolventen 16-Jährige.

Plakettenhersteller kündigen EBV-Support Per Gesetz sind die Hersteller der §57a-Plaketten verpflichtet, den ermächtigen Betrieben eine entsprechende Software zur Dokumentation der §57a-Überprüfung zur Verfügung zu stellen. Bislang wurde dafür der Österreichische Wirtschaftsverlag mit dem Betrieb der Elektronischen Begutachtungsverwaltung (EBV) beauftragt. Nun haben die Plakettenhersteller mit Vecos ein eigenes

System entwickelt, das den Betrieben ab sofort kostenlos zur Verfügung steht. „Nachdem der Wirtschaftsverlag einen Antrag auf einstweilige Verfügung gegen die Markteinführung von Vecos gestellt hat, sehen sich die Plakettenhersteller gezwungen, die Geschäftsbeziehung mit dem Wirtschaftsverlag zu beenden“, so das offizielle Statement. Die EBV wird noch bis 6. November 2016 unterstützt.

Kerle folgt auf Clary Bei der letzten Sitzung des Arbeitskreises der Automobilimporteure wurde Günther Kerle zum neuen Vorsitzenden gewählt. Er folgt damit auf Dr. Felix Clary und Aldringen, der diese Position aufgrund des Wechsels zu Wiesenthal zurückgelegt hat. Stellvertreter des Vorsitzenden bleibt nach wie vor der Geschäftsführer von General Motors Austria Mag. Alexander Struckl. Vorerst wird Kerle den Vorsitz noch bis Ende der laufenden Funktionsperiode, also bis Ende 2017, ausüben. Als gelernter Kfz-Techniker war Kerle nach 35 Jahren bei Mazda erst Ende März in Pension gegangen.

6

Von einem „positiv verlaufenen Gespräch“ zum Thema Ökoprämie mit dem Umweltministerium berichtet Bundesgremialobmann Komm.-Rat Burkhard Ernst. Diese soll ähnlich dem Muster von 2009 aufgebaut sein, jedoch statt der damals beinhalteten 30.000 Fahrzeuge nun auf 60.000 Fahrzeuge ausgeweitet werden. Dabei soll für 10.000 Fahrzeuge eine erhöhte Prämie vorgesehen sein, wenn es sich beim Ankauf um Elektro-, Hybrid- oder Erdgasfahrzeuge laut NoVA-Gesetz handelt. „Es ist bekannt, dass es bei der Ökoprämie nur Gewinner gibt“, meint Ernst, denn: „Nicht nur der Kunde und die Umwelt profitieren von der Maßnahme, sondern auch der Automobilhandel und durch die höheren Steuereinnahmen die Republik Österreich ebenfalls.“

Athene sucht neue Heimat Für herausragende humanitäre Leistungen wird der Athene-Preis jährlich an einen Lehrling im Kfz-Gewerbe vergeben. Die Bundesinnung sucht nun „im Betrieb, in der Berufsschule oder im Alltag entschlossene, engagierte oder besonders menschlich handelnde Personen“. Die Einreichfrist der Vorschläge läuft noch bis zum 31. Juli unter kfztechnikger@bigr2.at

Wien: 1.000 neue Ladepunkte „Ladesäulen werden dort errichtet, wo bereits eine entsprechende Infrastruktur vorhanden ist“, sagte der Mediensprecher von Vizebürgermeistern Maria Vassilakou, Mag. Andreas Baur. Dabei entkräftete er den Vorwurf der Stromanbieter, dass die Stadt Wien den Ausbau von öffentlichen Ladestationen blockieren

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016

würde: „Wir haben den Zeitpunkt, den Ausbau zu forcieren, bewusst gewählt und uns nun für die Errichtung des Basisladenetzes entschieden, weil mit einem Anstieg der Zahl der E-Fahrzeuge in den kommenden Jahren zu rechnen ist.“ Damit könnten je nach Bedarf bis zu 1.000 Ladestationen – auch auf öffentlichen Flächen – entstehen.


ASPEKTE

Österreichs erste Berufs-EM Der Präsident der Wirtschaftskammer Steiermark Ing. Josef Herk, auf dessen Initiative die Berufs-EM EuroSkills 2020 zum ersten Mal in Österreich ausgetragen wird, erklärt: „Mit einer sehr guten Präsentation haben wir uns bei der Ausscheidung in Schweden durchgesetzt.“ Bei dieser in Graz stattfindenden Veranstaltung sollen

die Leistungen des dualen Ausbildungssystems sowie der Betriebe und Jugend unter Beweis gestellt werden. Außerdem möchte Herk „in den nächsten vier Jahren einen richtigen Hype rund um die Berufsausbildung schaffen“. Friedrich Nagl, Bundesinnungsmeister der Fahrzeugtechnik, meint: „Wir werden uns gut vorbereiten.“

Wachstum in schwierigen Zeiten Peter F. Mitterbauer, Chef von Miba, berichtet im abgelaufenen Geschäftsjahr von 7,44 Prozent Umsatzplus auf 719,1 Millionen Euro. Gewachsen ist auch die Zahl der Mitarbeiter auf 5.397, was gegenüber 2015 einem Plus von 4,22 Prozent entspricht.

Motorexperten in Wien Am 28. und 29. April trafen sich mehr als 1.000 Motorexperten zum 37. Internationalen Wiener Motorensymposium in der Wiener Hofburg. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Österreichischen Verein für Kraftfahrzeugtechnik und der TU Wien. In seiner Eröffnungsrede betonte Univ.-Prof. Dr. Hans Peter Lenz, Vorsitzender des

ÖVK, dass auch die kommenden 20 bis 25 Jahre die Basis des Antriebs im Automobil ein Verbrennungsmotor sein werde. Es werde allerdings auch ohne Elektrifizierung in Zukunft nicht mehr gehen. Gezeigt wurde eine Vielzahl von Entwicklungen, die in den neuen Motoren eine Verbrauchssenkung gegenüber Vorgängermodellen bewirken.

Erweitertes Präsidium entschied: Die Kammerumlage bleibt Jene Autohändler, die sich über die unverhältnismäßig hohe Belastung mit Kammersteuern bei der WKO beschwert haben, müssen weiter zahlen. Das Erweiterte Präsidium der Bundeskammer beschloss im April, für die von den Händlern beantragte Herabsetzung der Kammerumlage unzuständig zu sein. Für deren Höhe sei das Finanzamt verantwortlich. Stein des Anstoßes ist die Kammerumlage 1 (KU1). Dieser Umlagenbestandteil ist rein an die Umsatzhöhe gekoppelt –

und dies völlig losgelöst von den damit erzielbaren Gewinnen. Je höher der Umsatz, desto lauter klingelt es in der Kammerkassa. Auch wenn die Händler schon längst rote Zahlen schreiben – was bei mehr als einem Viertel aller Autohändler der Fall ist. Nach der Ansicht des Verfassungsgerichtshofes ist die rein umsatzorientierte KU1 noch „verhältnismäßig“, wenn sie nicht mehr als 25 Prozent der gesamten Kammerumlage ausmacht. Beim Autohandel sind

es aber 60 Prozent. Offen bleibt somit, wie die Autohändler die derzeit „unverhältnismäßige“ – und damit gesetzwidrige – KU1 auf ein „verhältnismäßiges“ Maß reduzieren können.

Autohändler sind sprachlos Nach der Entscheidung des Erweiterten Präsidiums ist die Frage, wie es weitergeht. Denn das Bundesfinanzgericht, das laut WKO ausschließlich zuständig ist, hat als oberste Instanz bereits judiziert: „Derartige Beschlüsse sind dem

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016

Erweiterten Präsidium vorbehalten und können nicht von den Finanzbehörden beschlossen werden.“ Die weiteren Schritte der Autohändler werden zeigen, ob sich in einem Kammerstaat die Rechtsansicht der Kammer oder die Rechtsansicht des Bundesfinanzgerichtes durchsetzt. Viele Händler sind jedoch verwundert, wie wenig die Gremien des Autohandels bei derartigen Entscheidungen der Kammerspitze mitzureden haben.

7


Werbung

Markenanspruch un Unter der Dachmarke Motorcraft fokussiert sich das Servicemarketing des Herstellers

Transparente Preise bei einfacher Organisationsstruktur, Wettbewerbsfähigkeit ohne Zusatzkosten: Alles Erfolgsfaktoren, Kunden mit älteren Fahrzeugen an die Ford-Markenwerkstatt zu binden. Dazu bietet Ford ein Bündel von Maßnahmen unter der Dachmarke Motorcraft sowohl für Ersatzteile als auch Dienstleistungen.

Klaus Gappmaier, National Sales Manager, Ford Motor Company (Austria) GmbH

Prioritäre Handlungsfelder unter Ausschöpfung aller CrossSelling-Potenziale für ein profitables After-Sales Geschäft sind die Vernetzung von Verkauf und Service durch bindungswirksame Finanzdienstleistungsprodukte der Ford Bank bzw. Ford Lease und natürlich die bekannten Garantieverlängerungsprogramme. Damit kann die Loyalität im Service deutlich erhöht werden. Die Erschließung der Servicemarktpotenziale bei älteren Fahrzeugen ist besonders hervorzuheben. Ältere Fahrzeuge sind das Wachstumssegment im Aftersales-Geschäft. Diese werden durch zeitwertgerechte Reparaturen und angepasste Teilepreise über die Motorcraft-Produktpalette optimal ausgeschöpft.

Ford Motor Company (Austria) GmbH, Hackinger Straße 5c, 1140 Wien,


d Kundenerwartung mit älteren Fahrzeugen auch auf digitale Medien und Suchmaschinen wie Google!

Digitale Medien und Suchmaschinen wie Google spielen auch im Servicemarkt zunehmend eine wichtige Rolle. Das Servicemarketing des Herstellers fokussiert sich stark auf diese Bereiche und stellt sicher, dass die Kombination von tausenden relevanten Schlüsselwörtern und Ford letztlich immer zum Ford-Betrieb hinführt. Die Umsetzung im Autohaus erfolgt dann durch Instrumente wie Online Service Booking und den digitalen Servicenachweis. Jetzt zu handeln, ist wichtiger denn je: Markenwerkstätten werden nach wie vor als zu teuer und ohne günstige Alternative wahrgenommen. Dem gilt es, mit Vehemenz entgegenzutreten. Motorcraft Service und Motorcraft Teile sind die Klammer zur Erfolgssicherung! Damit die Ford-Markenwerkstätten diese Strategien erfolgreich umsetzen können, brauchen und erhalten sie von Ford umfangreiche Unterstützung auf vielen Ebenen.

Tel.: +43 (0) 50 6581-0, Fax: +43 (0) 50 6581-210, www.ford.at


THEMA

Wenn Albträume wahr werden Ein Verkaufsverbot für Benzin- und Dieselfahrzeuge ab dem Jahr 2020: Was bis vor Kurzem undenkbar schien, wird vom Bundesumweltamt allen Ernstes gefordert. Um herauszufinden, welche Auswirkungen diese Maßnahme auf Wirtschaftsleistung und Arbeitsplätze hätte, haben „AUTO & Wirtschaft“ und die Wirtschaftskammer Wien eine Studie in Auftrag gegeben. Von Philipp Hayder

!" !"# "#! !$$ !

!"#$%&' %&'(!"# (!"#) )*+ *+, '-# '#,$*. ,$*.!". !".+/*. +/*."00,) "00,)"+#/ "+#/")". ")".", ",1$2 1$2, /. /.,,3(+ (+"# "##"/4 #"/456 6,, $&#7# &#7#"1 "1*# *#++, Wissen Wissenschaftl schaftliche iche Leitung Leitung:

E

xakt 1.677 Elektroautos wurden in Österreich 2015 neu zugelassen – viel zu wenige, um die Emissionsbilanz in irgendeiner Art und Weise zu beeinflussen. Die Nachfrage nach elektrisch angetriebenen Fahrzeugen steigt zwar, doch das Regierungsziel von 200.000 Bestandsfahrzeugen im Jahr 2020 scheint unerreichbar.

Das Team von Univ.-Prof. MMag. Dr. Gottfried Haber hat die Auswirkungen eines Verkaufsverbots analysiert

"#$%&'(!)* "#$%&'(! )*++!,!-. ++!,!-.*!*!/0$&1!-+ /0$&1!-+) )2! 2!

Wenige Vorteile … Der staatlich verordnete Totalabschied von Benzin und Diesel werde zweifellos einen Beitrag zur Reduktion der Gesamtemissionen leisten, hält das von Univ.Prof. MMag. Dr. Gottfried Haber geleitete Wissenschaftlerteam fest. Angesichts der Tatsache, dass auch die Stromerzeugung CO2 verursacht, stünden aber „im besten Fall etwa 5 bis 6 Prozent der gesamten Emissionen zur Disposition“. Umgelegt auf die Kosten von CO2-Zertifikaten, entspreche dies einem „zweistelligen Millionenbetrag“ an Einsparungen. Positiv wäre für die Studienautoren zudem, dass durch die verringerte Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen eine „Verbesserung der Stabilität des Preisniveaus“ erzielt werden könnte: Schließlich haben die Spritpreise wesentliche Auswirkungen auf die Inflationsrate.

Gefährliches Szenario Angesichts dessen denkt man mancherorts an drastische Einschnitte: In seiner Mitte April präsentierten Studie „Szenario Erneuerbare Energie“ postuliert das Umweltbundesamt, dass „der Verkauf von konventionell betriebenen Pkws stark eingeschränkt wird und gegen null geht“. Bereits ab 2020 sollen nur noch elektrisch betriebene Pkws verkauft werden. Bei schweren Nutzfahrzeugen soll bis 2050 eine Umstellung auf Brennstoffzellenantrieb erfolgen. Derartige Überlegungen gibt es auch in anderen EU-Staaten: In Norwegen diskutiert das Parlament über ein Verkaufsverbot ab 2025. Angesichts großzügiger Förderungen entfallen dort freilich schon jetzt 22 Prozent der Neuzulassungen auf Elektroautos und Plug-inHybride. In den Niederlanden, wo der Marktanteil der „Stromer“ zuletzt bei 9,7 Prozent lag, wird über eine ähnliche Regelung debattiert. Verbotspläne könnten also schneller Realität werden, als gemeinhin angenommen wird. Nicht nur für die

10

Univ. Un iv.--Prof. Prof. M MMag Mag. D Dr. r. Gottfr Gottfried ied Habe Haber

Automobilwirtschaft wäre dies ein Schreckensszenario: Das zeigt eine wissenschaftliche Untersuchung, die das Institut für Strategieanalysen (ISA) für „AUTO & Wirtschaft“ durchgeführt hat.

… und handfeste Nachteile Dem gegenüber stehen laut der ISA-Studie zahlreiche negative Folgen – etwa die „schlagartige Entwertung“ des rund um den Verbrennungsmotor aufgebauten Knowhows oder die weitere Zunahme der Landflucht, weil die reichweitenschwachen Elektroautos für dezentrale Siedlungsräume kaum geeignet sind. Hinzu

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016


THEMA

kommen die Kosten für die Ladeinfrastruktur: Während Ende 2015 in Österreich weniger als 2.700 Ladepunkte verfügbar waren (darunter nur 87 Schnellladestellen), wären bei einer Umstellung des gesamten Pkw-Bestands selbst unter konservativen Annahmen mindestens 200.000 E-Zapfsäulen erforderlich. „Allein die Hardware in einer günstigen Variante würde Kosten von abgerundet 250 Millionen Euro verursachen“, erklärt Haber. Dazu kämen noch Liegenschaftskosten, Errichtung, Wartung und Reparaturen sowie natürlich die Stromkosten. „Von größter Relevanz für den Automobilsektor ist freilich, ob die nicht mehr verkauften konventionellen Autos insgesamt durch E-Autos substituiert werden oder ob es generell zu einem Rückgang der abgesetzten Menge in diesem Bereich kommt“, sagt Haber. Zweiteres erscheint wahrscheinlicher, denn Elektroautos werden auch in einigen Jahren noch deutlich teurer als herkömmliche Fahrzeuge sein. Welche Folgen hätte dieser Marktrückgang für die heimische Volkswirtschaft?

Alles für die Umwelt?

Univ.-Prof. Dr. Peter Filzmaier ist Politikwissenschafter und Geschäftsführer des Instituts für Strategieanalysen

Arbeitsplätze in Gefahr Laut Statistik Austria kamen die Wirtschaftsbereiche „Kfz-Handel und -Reparatur“ sowie „Herstellung von Kraftwagen und -teilen“ 2015 gemeinsam auf einen Umsatz von knapp 43 Milliarden Euro. In rund 10.500 Unternehmen wurden über 110.000 Personen beschäftigt, der direkte Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt lag bei 6,6 Milliarden Euro. Dies entsprach etwa 3,2 Prozent aller unselbstständig Beschäftigten sowie 2 Prozent der gesamten österreichischen Wirtschaftsleistung. „Gesamtwirtschaftlich würden für jeden Euro Umsatzreduktion in der Produktion direkt 20 Cent, in vorgelagerten Branchen 18 Cent und durch Kaufkrafteffekte noch einmal etwa 10 Cent weniger an Wirtschaftsleistung resultieren“, rechnet Haber vor. Im Bereich Handel und Reparatur wäre der Rückgang mit knapp 1,1 Euro sogar mehr als doppelt so hoch. Und die Auswirkungen auf die Beschäftigtenzahl? „Eine Million Euro weniger Umsatz in der Produktion würde insgesamt 4,6 Arbeitsplätze kosten, ein entsprechender Umsatzrückgang im Bereich Handel und Reparatur sogar 7,3 Arbeitsplätze“, so Haber.

Fürum Sie nzload! Dow Sie finden die komplette Studie auf www.autoundwirtschaft.at

Es gibt politische Schlagwörter, da ist es schwierig dagegen zu sein. Schließlich will niemand als Verschmutzer seines Lebensraums dastehen. Autofahrer wollen genauso nicht in einer kaputten Umwelt herumkurven, werden diese also kaum mutwillig zerstören. Nun aber nimmt das Umweltbundesamt in seiner Studie „Szenario Erneuerbare Energie“ an, dass in ein paar Jahren bloß elektrisch betriebene Autos verkauft werden. Im Umkehrschluss wären Vertrieb und Erwerb von sowohl Benzinern als auch Dieselfahrzeugen zu verbieten. Was sich in der Theorie ökologisch anhört, führt praktisch zu mehr Fragen als Antworten. Das besagte Amt ist eine GmbH, die im Eigentum der Republik Österreich steht. Vertreten wird diese durch das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft. Sollte es sich um eine politische Vision handeln, warum sagt der Minister nichts dazu? Er müsste in seiner Partei, mit Regierung und Parlament sowie medial darüber diskutieren. Falls es – was nichts Unanständiges ist – um Gewinne des als GmbH geführten Umweltbundesamtes und seiner Kunden geht, wäre mehr Transparenz angesagt. Die Verdienstabsichten der Autobranche sind unbestritten. Wer würde vom Verbot aller konventionellen Autos finanziell in welchem Ausmaß profitieren? Generell ist es in Österreich so, dass für Gesetze die Kosten abzuschätzen sind. Wie stellt das Umweltbundesamt sich eine Umsetzung vor? Gibt es geschenkte Elektroautos für alle, die ihr Auto beruflich und privat brauchen? Erhalten Importeure, Händler und Werkstätten Millionenförderungen für die Totalumstellung ihrer Produkte? Bekommen Städte und Gemeinden Säcke voller Euros, um die nötige Infrastruktur zu schaffen? Anders als beim Vergleichsbeispiel Norwegen haben wir in der Alpenrepublik nicht Geld wie Heu aus der Erdöl- und Erdgasförderung auf hoher See. Also ist die Frage erlaubt, was ein solches Verbot wirtschaftlich bedeutet – von Firmenkonkursen bis zum Verlust von Arbeitsplätzen. Davon ist in der Studie des Umweltbundesamtes nichts zu lesen.

Politischer Testballon Das vom Umweltbundesamt vorgeschlagene Verkaufsverbot ist so radikal, dass man versucht sein könnte, es als Hirngespinst der Studienauftraggeber (Biomasseverband, IG Windkraft und ein Energieeffizienzdienstleister namens „Save Energy“) abzutun. Doch das Umweltbundesamt ist ein staatseigenes Unternehmen: Als solches ist es nicht zuletzt dazu bestimmt, politische Testballons steigen zu lassen – ohne Gefahr für den zuständigen Minister, falls diese platzen sollten. Bevor die Politik ihre Verbotsüberlegungen wei-

Univ.-Prof. Dr. Peter Filzmaier terverfolgt, sollte sie sich freilich auch die ISA-Studie zu Gemüte führen: Sie zeigt, wie der durchaus berechtigte Traum von der emissionsfreien Mobilität bei allzu brachialen Methoden schnell zum Albtraum für die österreichische Volkswirtschaft werden kann. •

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016

11


„Wir haben in unserem Händlernetz eine gute Abdeckung und keine wirklichen weißen Flecken“,

HANDEL

freut sich Mag. Heimo Egger, neuer Chef von Mazda Austria, auf Seite 14

„Aus heutiger Sicht gehe ich nicht davon aus, dass sich chinesische Hersteller in den nächsten 2 Jahren in der EU engagieren werden“, meint Denzel-Vorstandssprecher Mag. Gregor Strassl auf Seite 18

Gerstinger Leopoldau: 8,7 Millionen Euro investiert Kürzlich eröffnete das neue Porsche Zentrum Wien Nord mit einer Fläche von 1.800 Quadratmetern. Neu am Standort Leopoldauer Straße 90 in Wien-Floridsdorf finden sich nun die Marken Škoda und Seat – beide aus der Prager Straße 112 übersiedelt – bei Gerstinger Leopoldau mit Platz für jeweils 9 Ausstellungsfahrzeuge. In den Standort, wo derzeit 110 Mitarbeiter tätig sind und an dem auch eine neues Parkdeck mit 220 Kundenstellplätzen entstand, wurden insgesamt 8,7 Mio. Euro investiert.

Starker Jahresauftakt für Honda

Matthias Pilter

Einen Anstieg der Neuzulassungen um 44,2 Prozent auf 652 Pkws in Österreich verzeichnete Honda im 1. Quartal 2016. Damit habe man höhere Zuwächse als in Deutschland erreicht, wie Honda Austria mitteilt. Europaweit seien die Neuzulassungen um 28,1 Prozent gestiegen. In Österreich sei „jeweils rund ein Drittel“ der Anmeldungen auf die Modelle Jazz, Civic und HR-V entfallen, wie Honda-Sprecherin Dagmar Zinner sagt. Für das Gesamtjahr 2016 erwarte man ein Wachstum von 22 Prozent auf 2.200 Neuzulassungen.

Neuer Servicepartner von Cadillac und Chevrolet Iconic Kürzlich hat Auto Ludwig (Wien 23) die Tätigkeit als autorisierter Servicepartner für Cadillac und Chevrolet Iconic (Corvette und Camaro) übernommen. Das bisher außer im Teile- und Servicegeschäft schwerpunktmäßig im Gebrauchtwagenhandel tätige Unternehmen ist zwar Bosch-Service-Partner, hält über Cadillac/Chevrolet hinaus aber keine Markenautorisierung. Ende März hat die in Wien 23 beheimatete H.Puhr KG, die als einziger Cadillac-und-Chevrolet-Iconic-Händler (und Service-Partner) fungierte, ihr Autohaus geräumt.

Autopark plant Bau eines fünften Betriebs Nach dem Erwerb eines 7.500 Quadratmeter großen Grundstücks in TelfsPfaffenhofen plant Autopark-Geschäftsführer Mag. Michael Mayr den Baustart des 5. Betriebs, der im Frühjahr 2017 erfolgen soll. Mit der geplanten Fertigstellung im Herbst 2017 werden rund 5 Mio. Euro investiert, bis zu 25 Arbeitsplätze sollen entstehen. Die Größe des Schauraums und die Zahl der Ausstellungsplätze seien noch abhängig von den neben Ford und Suzuki von Autopark vertriebenen Marken, wie Mayr sagt.

Auto Gerster sucht Fachkräfte Mit der aktuell positiven Geschäftsentwicklung müsse auch eine Erweiterung des Personalstandes einhergehen, wie Mag. Christoph Gerster, Geschäftsführer Auto Gerster sagt. Derzeit sucht Gerster einen Leiter für den Teile- und Zubehörbereich am Standort Dornbirn. Außerdem sollen sowohl die Verkaufs- als auch die Werkstattteams erweitert werden. Erst kürzlich wurden jeweils 2 zusätzliche Verkäufer und Karosseriebautechniker eingestellt, insgesamt sind bei Gerster 150 Mitarbeiter tätig.

12

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016

Vassilakou wirkt nicht Auch wenn Maria Vassilakou mit ihren Wiener Grünen vermutlich täglich an Maßnahmen bastelt, die den motorisierten Verkehrsteilnehmern das Vorankommen auf den Wiener Straßen erschweren sollen, belegen aktuelle Zahlen der Statistik Austria einen weiteren Anstieg bei den Führerscheinerteilungen. Im Gegensatz zu anderen Bundesländern und zu sinkenden Österreich-Zahlen verzeichnet Wien das 3. Jahr in Folge einen Zuwachs. Im Jahr 2015 wurden 16.821 Führerscheinprüfungen erfolgreich absolviert, 2014 waren es noch um 1.000 weniger. Es zeigt sich einmal mehr, dass sich die Wienerinnen und Wiener ihre individuelle motorisierte Mobilität nicht nehmen lassen wollen und der Handel nicht auf reinen Fahrradverkauf umstellen muss.


Sonderausgabe 2016

Schluss mit lustig! Lustig. Lästig. Listig. So kennen Sie Gerhard Lustig.

Jetzt macht er Schluss … … mit erlogenen Märkten, polemischer Meinungsmache und politischer Ignoranz. Der langjährige Geschäftsführer von „AUTO & Wirtschaft“ schreibt anlässlich seines Wechsels in die Herausgeberrolle Klartext – über die Probleme der Branche, aber auch über die trotz allem vorhandenen Chancen auf eine ertragreiche Zukunft. Wir zeigen, dass es auch anders geht! In der diesjährigen Sonderpublikation „Schluss mit l(L)ustig!“ präsentiert „AUTO & Wirtschaft“ vorbildliche Initiativen, zeitgemäße Dienstleistungen, innovative Produkte und individuelle Zukunftsstrategien, um exakt am Markt zu punkten. Doppelsinnig und gerade deshalb schonungslos ehrlich: Freuen Sie sich auf das Medium, das in diesem Sommer die ganze Branche lesen wird!


HANDEL

Mit motivierten Händlern will Mag. Heimo Egger, neuer Chef von Mazda Austria, das Geschäft weiter ausbauen – unter anderem im bisher kaum genutzten Flottenbereich. Von Mag. Heinz Müller

W

er 16 Jahre lang in Ost- und Südeuropa für Mazda unterwegs war, den kann wahrscheinlich nicht viel überraschen: Daher geht Heimo Egger mit jenem Kärntner Optimismus, der ihn seit jeher

Der CX-3 ist das meistverkaufte Modell

MX-5 bringt zusätzliche Kunden

„Das Potenzial ist nicht erschöpft“ auszeichnet, an die neue Aufgabe heran. Egger ist seit wenigen Wochen Chef des heimischen Mazda-Importeurs und damit Nachfolger von Günther Kerle, der seinen Ruhestand nur kurz genießen konnte und als neuer Sprecher der Automobilimporteure nun wieder verstärkt in der Öffentlichkeit auftreten wird. Der Generationswechsel in Klagenfurt erfolgte jedenfalls ruhig, wie es sich gehört für eine Marke, die in Österreich in den vergangenen Jahrzehnten sehr oft an der Spitze der japanischen Importeure stand. Das Netz ist traditionell dicht geknüpft: 107 Händler (mit 12 Filialen) sowie 18 reine Servicebetriebe stehen zur Verfügung. Und daran soll sich auch nichts ändern. „Wir haben eine gute Abdeckung und keine wirklichen weißen Flecken“, sagt Egger. Gestoppt scheint auch der Trend, dass bisherige Mazda-Exklusivhändler eine zweite Marke dazu genommen haben. „Das war vor drei, vier Jahren, aber nun ist es stabil. Das Wichtigste ist ohnedies, dass der Händler Ertrag macht.“

Mag. Heimo Egger leitet seit 1. April Mazda Austria in Klagenfurt

Weiterhin keine Kurzzulassungen

Umsatzrendite über dem Bundesschnitt Noch sind die meisten Händlerbilanzen aus 2015 nicht bekannt: „Doch was wir bisher sehen, so war die Umsatzrendite im Vorjahr für Mazda wieder über dem Österreich-Schnitt.“ Das lag auch daran, dass sich der seit knapp einem Jahr verfügbare CX-3 als voller Erfolg erweist: „Wir liegen auf Platz 3 in diesem Segment. Was uns selbst überrascht hat: 70 Prozent der Kunden ordern die höchste Ausstattung. Die Händler verdienen dadurch mehr und auch wir verdienen mehr“ Einziger Nachteil: Wer jetzt eines der begehrten SUVs ordert, muss auf seinen CX-3 bis August warten.

14

Der Marktanteil von 3,3 Prozent, den Mazda im 1. Quartal hatte, soll bis Jahresende gehalten oder eventuell leicht ausgebaut werden. „Wir planen mit 10.000 Neuzulassungen“, meint Egger. Hoffnung gibt es auch durch den neuen, 105 PS starken Dieselmotor für den Mazda3, der ab Juni zusätzliche Kunden bringen soll. „Eingeschlagen“ hat auch der neue MX-5, der seit Februar angeboten wird: „Die Händler schreien jeden Tag nach mehr Autos.“ 250 Stück sollten heuer ausgeliefert werden. Und gleich Anfang 2017 wartet mit dem MX-5 RF, also mit faltbarem Dach, der nächste Schritt: „Wir haben noch keine Details, aber wir wollen dieses Auto höher positionieren als den MX-5, um neue Kunden anzusprechen – auch von anderen Marken.“ Insgesamt wolle man mittelfristig bei den Marktanteilen wieder einen Vierer vor dem Komma sehen, sagt Egger. Erreichen wolle man dies mit zusätzlichem Engagement im Flottenbereich. „Hier ist das Potenzial noch nicht erschöpft. Allerdings wird es kein Engagement um jeden Preis geben: Wachstum ja, aber es muss profitabel sein“, lautet das Credo. Mit den Händlern sind dazu demnächst Gespräche geplant.

Der MX-5 RF startet Anfang 2017

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016

Tabu bleiben für Mazda auch weiterhin Kurzzulassungs-Orgien, wie sie von anderen Marken betrieben werden: „Wir wollen keine Statistiken pushen. Außerdem ist es ja auch nicht leicht für die Händler, wenn sie jedes Monatsende die Summe X anmelden müssen, um ihre Ziele zu erreichen.“ Auf absehbare Sicht nicht nach Österreich kommt übrigens der CX-4, der Ende April auf der Motorshow in Beijing seine Weltpremiere feierte. Das SUV-Coupé wird vorerst nur in China verkauft. Wobei sich die Europäer wohl wünschen würden, dieses Modell auch hierzulande anzubieten … •


s d n a h c Deuts

e t s e t b e i e b Ser ie

5 Jahre in Folge die Nr. 1 bei den Lesern der AutoBild

6 Jahre in Folge die Nr. 1 bei den Lesern von auto motor und sport

5 Jahre in Folge die Nr. 1 bei den Lesern von Motor Klassik

6 Jahre in Folge die Nr. 1 bei den Lesern der Auto Zeitung

TOP MARKE 2016

Ausgabe 05/2016

Ausgabe 06/2016

2016

KATEGORIE Schmierstoffe

Ausgabe 07/2016

Ausgabe 13/2016

LESERWAHL

BEST BRAND

Made in Germany seit 1957


HANDEL

Zeit für die Wachablöse Während der größte russische Autohersteller AvtoVAZ einen neuen Chef bekommt, sucht die Renault-Nissan-Allianz nach Lösungen aus der Krise. Von Peter Homola Renault Kaptur: Das neue Modell basiert im Gegensatz zum bereits bekannten Captur auf der Logan-Plattform

D

ie Gerüchte kursierten seit einigen Monaten, doch Anfang März kam die Bestätigung: Bo Andersson, Präsident und CEO des größten russischen Autoherstellers AvtoVAZ, tritt vorzeitig zurück. Der seit Anfang 2014 an der Spitze von AvtoVAZ stehende charismatische Schwede hat es sich vor allem mit dem russischen Aktionär Rostec verscherzt. An dem Joint Venture Alliance Rostec Auto, das 74,5 Prozent von AvtoVAZ kontrolliert, ist die RenaultNissan-Allianz mit 67,13 Prozent beteiligt. Der Rest gehört der Staatsfirma Rostec. Sergej Tschemesow, CEO von Rostec, bezeichnete die Verluste von AvtoVAZ, die manchmal unsensible Vorgangsweise bei Entlassungen und die Bevorzugung ausländischer Zulieferer als Gründe für die Entlassung Anderssons. „Die Spannung baute sich auf“, so Tschemesow über Andersson kurz vor der Abberufung. „Ich sagte ihm mehrmals, dass er vorsichtig sein soll, aber er versteht es nicht.“

Schwierige Aufgabe Auf den Franzosen Nicolas Maure, der bisher die Renault-Tochter Dacia sowie alle Renault-Aktivitäten in Rumänien leitete und Anfang April neuer Chef von AvtoVAZ mit den Werken in Togliatti und Izhewsk wurde, warten schwierige Aufgaben. Die Krise in Russland sowie anderen GUS-Ländern dauert an. Das Hauptwerk in Togliatti hat im Vorjahr 352.000 Autos gebaut, um ein Fünftel weniger als 2014. Zum Vergleich: 2008 haben 802.000 Autos die Montagebänder verlassen, die jährliche Kapazität beträgt eine Million Einheiten. Mit den 2015 angelaufenen Lada Vesta und Xray gibt es neue Modelle, mit denen man wieder verstärkt exportieren will. Doch AvtoVAZ ist nicht nur Lada. In den beiden Werken entstehen auch sieben Modelle für Renault, Nissan und Datsun. Die Allianz befindet sich auf der Suche nach neuen Märkten. So wurden bereits Exporte der in Togliatti gebauten Renault Logan

16

Produktion bei AvtoVAZ

und Sandero nach Vietnam angekündigt. Geprüft werden Lieferungen von Karosserien an das algerische Renault-Werk. Auch die auf dem Lada Kalina und Granta basierenden Datsun mi-DO und on-DO könnten in weitere Länder ausgeführt werden. „Wegen des sehr schwachen Rubels wurde Russland zu einer Exportbasis, die sehr konkurrenzfähig ist“, sagt Vincent Cobee, globaler Chef der Marke Datsun bei Nissan. „Deswegen prüfen wir den Export von Autos aus Russland auf einige Märkte außerhalb der GUS“.

Kostenvorteil Lokalproduktion

Nicolas Maure, bisher CEO von Dacia und Generaldirektor der Renault-Gruppe in Rumänien, ist neuer CEO von AvtoVAZ

Vincent Cobee, globaler Chef der Marke Datsun bei Nissan: Dank schwachen Rubels werden neue Märkte für russische DatsunModelle geprüft

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016

Die starke Lokalisierung der Renault-, Nissan- und Datsun-Modelle sowohl bei AvtoVAZ als auch im Renault-Werk in Moskau und in der Nissan-Fabrik in St. Petersburg hilft der Allianz bei der Reduzierung der krisenbedingten Verluste. So bietet Renault mehrere bei uns verkaufte Modelle in Russland gar nicht an. Die im Land gebauten und die Logan-Plattform nutzenden Renault Logan, Sandero und Duster sorgen für den Großteil der Stückzahlen. Heuer wird in Moskau mit dem 4x4-Crossover Renault Kaptur ein weiteres Modell anlaufen. Im Gegensatz zu „unserem“ Captur basiert das russische Auto, dessen Name mit „K“ beginnt, auf der Logan-Plattform. „Renault hat seit Jahren einen tollen Job bei der Lokalisierung gemacht und wir sind für Zeiten, in welchen man das Maximum im Land produzieren sollte, gut vorbereitet“, sagt Jean-Christophe Kugler, neuer Europa-Chef von Renault, der bis Ende März für die Eurasia-Region inklusive Russland zuständig war. „Das neue Modell wird von der Arbeit der letzten Jahre profitieren.“ Nissan musste Anfang März die zweite Schicht in St. Petersburg streichen. Die Produktion des Hatchbacks Tiida im AvtoVAZ-Werk Izhewsk wurde für einige Monate unterbrochen. Laut Guillaume Cartier, Verkaufs- und Marketingchef von Nissan in Europa, widmet man in der Europa-Zentrale aktuell keinem Markt mehr Zeit als dem russischen. •


ACHTUNG: Gesetzliche Änderungen der § 57a Begutachtung

Für alle B ez Mängelk ieher des atalogs 2 013 Topaktu ­Ergänzu elle ngsseite n!

  117 Austauschseiten   Alle Änderungen der 8. Prüf- und Begutachtungs­stellenverordnung (PBStV) und 31. Kraftfahrzeuggesetz (KFG)   Erweiterte Kommentare zu einer Vielzahl von Prüfpositionen   Zwei Aufkleber zur Kennzeichnung am ­Mängelkatalog

Zum Preis von

Jetzt bestellen!

€ 20,–

Bei Abonnenten des Mängelkatalog PLUS Premium oder ­Mängelkatalog PLUS Light ist die Austauschlieferung im Abopaket sowohl für das Buch als auch die elektronische Version enthalten. Preise verstehen sich exkl. MwSt. und Lieferkosten.

BESTELLKUPON Ich bestelle (mit Rechnung): ______ Expl. Austauschblätter Mängelkatalog 2013 à € 20,– ______ Expl. Mängelkatalog Ringmappe 2015 à € 90,– ______ Expl. elektronischer Mängelkatalog 2015 (keine Updates) à € 80,– ______ Expl. Mängelkatalog Kombi 2015 (Ringmappe + elektronischer MK; keine Updates) à € 155,– ______ Expl. Mängelkatalog PLUS premium (beinhaltet Mehrplatz, automatische Datensicherung, QA Tool, Wartungsassistent, 3 MängelkatalogRingmappen, elektronischen Mängel­katalog, Gegenüberstellung PBStV alt – neu, inkl. Updates) à € 33,–/Monat im Jahresabonnement (Verlängerung à € 30,–/Monat; ab einer Bestellmenge von 5 Stück Staffelpreis) ______ Expl. Mängelkatalog PLUS light (beinhaltet Mehrplatz, automatische Datensicherung, QA Tool, Wartungsassistent, 1 MängelkatalogRingmappe, elektronischen Mängelkatalog, Gegenüberstellung PBStV alt – neu, inkl. Updates) ) à € 27,–/Monat im Jahresabonnement (Verlängerung à € 24,–/Monat; ab einer Bestellmenge von 5 Stück Staffelpreis) Name Firma Plz / Ort Straße Tel / eMail Datum / Unterschrift

Aboservice:  Österreichischer Wirtschaftsverlag  T: 01/361 70 70-571  F: 01/361 70 70-9571  E: buchservice@wirtschaftsverlag.at


HANDEL

„Auf gutem Weg“ Steigende Verkäufe, ein neuer Rekordumsatz sowie das „beste Jahr der Unternehmensgeschichte“ im Einzelhandel lassen Mag. Gregor Strassl, Vorstandssprecher von Denzel, zuversichtlich in die kommenden Monate blicken – trotz eines immer volatileren Umfelds. Von Philipp Hayder

A

&W: Im ersten Quartal ist der österreichische Pkw-Markt um 4,39 Prozent gewachsen. Wird sich diese Entwicklung fortsetzen? Strassl: Wir rechnen damit, dass der Automarkt heuer ungefähr auf dem Niveau von 2015 liegen wird. Von Vorteil sind die niedrigen Zinsen, an denen sich kurzfristig nichts ändern wird, sowie die anhaltend niedrigen Spritpreise. Die politischen Rahmenbedingungen sind dagegen nicht förderlich. Vor allem aber leben wir in generell unsicheren Zeiten. In den vergangenen Jahren sind die Extreme zur Normalität geworden – von der Flüchtlingskrise über die Rekordarbeitslosigkeit bis zur Bankenkrise. Das erfordert immer schnellere und flexiblere Entscheidungen, während die Planbarkeit deutlich abnimmt. Wie lauten vor diesem Hintergrund die Ziele von Denzel? Strassl: Wir sind im vergangenen Jahr sowohl bei Absatz, Umsatz und Gewinn als auch bei der Eigenkapitalausstattung vorangekommen. Wir haben mit 1.000 Mitarbeitern rund 40.000 Autos vermarktet und konzernweit einen Umsatz in Höhe von 648 Millionen Euro erzielt. Zum Vergleich: 2014 waren es rund 623,6 Millionen und im Jahr davor gut 599 Millionen. Heuer haben wir uns ein Ziel in ähnlichen Dimensionen wie 2015 gesetzt.

Strassl: Wir sind seit 1978 Importeur von Mitsubishi und seit 1991 Importeur von Hyundai. Wie immer im Wirtschaftsleben zählt die Leistung – und diesbezüglich können sowohl wir als auch unsere Hersteller zufrieden sein.

18 Marken und 14 Standorte, von denen hier einige abgebildet sind: Denzel ist nach wir vor die größte selbstständige Autohandelsorganisation des Landes

Ist eine weitere Ertragssteigerung realistisch? Strassl: Wir befinden uns im Einzelhandel sowohl volumen- als auch ertragsseitig auf einem guten Weg. Dieser muss je nach Standort und Marke zu einer Umsatzrendite von 1,5 Prozent oder besser 2 Prozent führen. In der heutigen Zeit ist jeder Autohausbetreiber gut beraten, diese Größenordnung zu erreichen – nicht zuletzt deshalb, weil häufig Investitionen zu tätigen sind. Wann werden die ersten chinesischen Autos in Denzel-Schauräumen stehen? Strassl: Wir beobachten den chinesischen Markt seit dem Jahr 2006 intensiv. Aus heutiger Sicht gehe ich aber nicht davon aus, dass sich chinesische Hersteller innerhalb der nächsten 2 Jahre in der EU engagieren werden. •

Derzeit ist die Importeursszene europaweit im Umbruch. Werden Sie Mitsubishi und Hyundai auch noch in einigen Jahren vertreten?

18

Im Einzelhandel haben Sie ein Optimierungsprogramm umgesetzt, das unter anderem eine Umsatzrendite von mindestens 1 Prozent beinhaltet hat. Strassl: Wir haben, was den Retail betrifft, im Februar 2013 eine Dreijahresstrategie bis zum 31. Dezember 2015 implementiert. Alle darin festgeschriebenen Ziele wurden erreicht. Wir konnten in unseren Autohäusern 2015 das beste Jahr in der achtzigjährigen Unternehmensgeschichte erzielen. Mittlerweile gilt bereits der nächste Dreijahresplan.

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016


BMW Motorsport Premium Technology Partner

FÜR EINANDER GESCHAFFEN

TECHNOLOGIETRANSFER VON DER RENNSTRECKE AUF DIE STRASSE. BMW Motorsport vertraut auf Shell Helix Motorenöle. Setzen auch Sie auf die bewährte Shell Helix Motorenöltechnologie.

Erhältlich bei Haberkorn – Schmierstoff-Exklusivpartner von Shell www.haberkorn.com, info.schmierstoffe@haberkorn.com, + 43 1 / 740 74 - 1771


HANDEL

Kommunikation für Gewinner Corporate Publishing – ein Modebegriff? Ganz und gar nicht, denn die kontinuierliche Kommunikation mit dem Kunden ist erfolgsentscheidend, egal über welchen Kanal. Von Matthias Kreutzer

Effektiv und leistbar

B

asiswissen für den Unternehmer: Der aus dem Englischen stammende Begriffe Corporate Publishing (CP) beschreibt eine journalistisch geprägte Kommunikation von Unternehmen mit ihren Kunden. Ergänzend zu klassischer Werbung eingesetzt, wird aber echter Informationswert geboten. Corporate-Publishing-Inhalte informieren zum Beispiel über Trends und wie das Unternehmen darauf reagiert, neue Produkte und Marken werden vorgestellt oder der Leser erhält dazu interessante Hintergrundinformationen. Neben Printprodukten wie Firmenzeitung oder Kundenmagazin haben sich mittlerweile auch moderne Medien wie Film, Blog, App oder Social Media etabliert.

Was bringt der Aufwand? Wichtigstes Argument für CP ist, dass diese vom Kunden – bei entsprechender Professionalität der Medien und interessanten Inhalten – nicht als störend empfunden wird. Ganz im Gegenteil: Der Medienkonsument schätzt die Mehrinformation, sodass er häufig, unaufgefordert und bereitwillig zu Corporate-PublishingProdukten greift. Somit steht er intensiv im Kontakt zum Unternehmen und dessen Produkten.

Mittlerweile setzt die Mehrheit aller führenden Unternehmen auf eine oder mehrere Arten des CP. Aber auch immer mehr Klein- und Mittelunternehmen erkennen den Nutzen hinter professionellem CP verbunden mit den kostengünstigen Möglichkeiten der Digitalisierung. Dafür stehen professionelle Dienstleister zur Verfügung – zum Beispiel das Team von autentio, das maßgeschneiderte Kommunikationslösungen für die Autobranche anbietet! •

Ihre Botschaft ist unser Auftrag! Wir kennen die Autobranche so gut wie niemand anderer. Deshalb sind wir Ihr Partner der Wahl, wenn es um effektives Corporate Publishing geht. autentio ist die jüngste Marke von Lederers Medienwelt, dem führenden österreichischen Verlag rund ums Auto. Unsere Spezialität sind redaktionelle Dienstleistungen für Kunden – von der Firmenzeitung über Webcontent bis zum eigenen Blog. Wir freuen uns, dass wir bereits zahlreiche renommierte Kunden überzeugen konnten. Darunter sind beispielsweise Weltauto, Opel, Vector oder das Autohaus Edelsbrunner. Was dürfen wir für Sie tun?

Fur Sie im Einsatz! Matthias Kreutzer, MBA Bereichsleiter autentio

Den Kunden binden Wie beispielsweise Olaf Wolff, der Autor des renommierten Branchenwerks „Das Corporate im Corporate Publishing“, erklärt, wirkt CP aus verschiedenen

20

Gründen. Zum einen wird die Kaufentscheidung bestätigt, womit der Käufer langfristig ein gutes Gefühl vermittelt bekommt. Zum anderen wird das Produkt durch Zusatznutzen vernetzungsfähig, wie etwa Geschichten aus Anwenderperspektive beweisen. Erhält der Kunde zusätzlich exklusive Informationen, fühlt er sich einer Gruppe zugehörig, weil er früher als Außenstehende informiert wird.

Eine Marke von

mobil: 0664 2359038 email: mk@autentio.at

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016


HANDEL

Effizienz konzentriert Mit der Lackieranlage in zwei zusätzlichen Hallen hat das Autohaus Liesing dem bestehenden Angebot nun den letzten Leistungsbaustein hinzugefügt.

Gerald Gärtner: Autohaus Liesing lackiert vor Ort

Von Dr. Nikolaus Engel

G

erald Gärtner, Inhaber der Sobotka AutobetreuungsgmbH, hat zwar auch bisher keinen Kunden, bei dessen Auto etwas zu lackieren war, weggeschickt. Nach Übernahme des Kfz-Betriebs Mahringer in Purkersdorf (gemeinsam mit seinem ehemaligen Mechanikermeister Zvezdan Radoicic, der die mechanische Werkstätte weiterführte) hatte Gärtner dort die Lackiererei untergebracht. Das sei aber, wie er zugibt, zeitweise logistisch herausfordernd gewesen. Im Autohaus Liesing ist nun, nach Hinzunahme zweier zusätzlicher Hallen, alles vor Ort: Neu- und Gebrauchtwagenverkauf, mechanische Werkstatt, Spenglerei, Lackiererei und Glasservice. Mit einem Voll- und einem Teillackierer, der auch als Spengler und Dellendrücker tätig ist, steht in der Breitenfurter Straße, verglichen mit Mahringer, von dem sich Gärtner nun trennt, gleich die doppelte Kapazität zur Verfügung.

Günstige Lösung mit hoher Effizienz Energieeffizienz sei bei der neuen Anlage, die mit viel Eigenleistung – von der Planung bis zur Ausführung – errichtet wurde, stets im Vordergrund gestanden, be-

Umwelttech-Chef Rupert Krammer im Anlagencheck

Energieeffizient: die Lackieranlage

tonte Gärtner: Daher habe die Lackierkabine, die das steirische Unternehmen Umwelttech geliefert habe, außer der Wärmerückgewinnung auch eine Anlaufstrombegrenzung, eine intelligente Steuerung sowie ein patentiertes Luftsystem, um die Energieeffizienz möglichst hoch und die Umweltbelastung möglichst gering zu halten. Das Gesamtauftragsvolumen belief sich auf günstige 110.000 Euro, mit denen 10 Firmen beschäftigt wurden. Erstaunlich ist, wie viel um diesen Betrag geschaffen wurde: Darin enthalten sind nicht nur die zum Teil massiven Umbauten, um die Technik optimal unterzubringen, und die Lackierkabine, sondern auch großflächige Wärmedämmungsmaßnahmen. Energieeffizienz lässt sich aber auch an den Leistungsdaten der im Betrieb verbauten Komponenten ablesen: Der 300-kW-Brenner der Lackierkabine bewegt 30.000 Kubikmeter Luft, während die Heizung des gesamten Autohauses nur 200 kW hat. •


Bilder: mmotors

HANDEL

Zur Eröffnung des Maserati-Schauraums in Wien 4 lud die Pappas-Gruppe mit einer Österreich-Premiere. Von Dr. Nikolaus Engel und Matthias Pilter

Stile Italiano bei Pappas Dr. Julia und Komm.-Rat Mag. Alexander Pappas, Luigi Pennella (FCA Austria) und Friedrich Lixl (Pappas-Gruppe)

P

raktisch zeitgleich mit der Eröffnung im ehemaligen Servicestandort nahe des neuen Zentralbahnhofs in Wien-Wieden öffneten die neuen ServiceAnnahmen in Linz, Graz und Hall. Der vormalige Mercedes-Benz-Betrieb in der Mommsengasse wurde mit einem 220 m2 großen Maserati-Schauraum und neu adaptierter Serviceannahme aufgewertet.

den Werken Grugliasco, Mirafiori und Modena. Er erinnerte an die Anfänge der Markenpräsenz von Maserati bei Pappas in Salzburg: die Premiere bei der Scalaria Air Challenge und die temporäre Ausstellung in der Maserati-Boutique in der Salzburger Altstadt. Diese wurde dann im Maserati-Betrieb in der Salzburger Pappas-Zentrale fix etabliert.

Österreich-Premiere des ersten Maserati-SUV

Trend zum Multibranding Maserati-Kunden seien somit in Österreich nahezu flächendeckend versorgt. „Innerhalb kurzer Zeit profitieren aktuelle und zukünftige Maserati-Kunden von der Größe und Kompetenz der Pappas-Gruppe“, so Friedrich Lixl, Sprecher der Geschäftsführung der Pappas-Gruppe. Maserati sei Teil des „Trends der Pappas-Gruppe zum Multibranding“. Giulio Pastore, Geschäftsführer von Maserati Europa, begrüßte einerseits das Zustandekommen der Partnerschaft mit der Pappas-Gruppe und betonte andererseits die rein italienische Fertigung der Fahrzeuge in

22

Nach UnimogVertrieb (in frühen Jahren) und Mercedes-Service zeigt sich der Betrieb in italienisch-elegantem Maserati-Design

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016

Giulio Pastore, MaseratiEuropachef, kam zur Standorteröffnung und der Österreich-Premiere des neuen SUV Levante nach Wien

Als Höhepunkt der Eröffnung wurde der neue Levante enthüllt: Mit dem ersten SUV der Marke will Maserati neue Zielgruppen erreichen und so die ambitionierten Wachstumsziele des

Unternehmens realisieren. Dies gilt auch für die Verkaufserwartungen, die Pappas in die Sportwagenmarke setzt: Heuer wolle man noch bis zu 100 Maserati verkaufen, 2017 soll dann auf 130 Einheiten gesteigert werden, sagt Lixl. •


HANDEL

Auf neuem Kurs Nach dem Amtsantritt von Dr. Felix Clary und Aldringen kam es bei Wiesenthal zu zahlreichen personellen Veränderungen. Jetzt steht die neue operative Führung der Autohandelsgruppe fest.

O

tmar Nagelreiter und Wolfgang Prisching: Neben dem Karosseriezentrums „mo’drive“ früheren Langzeitvorstand Dr. fungiert. Komplettiert wird das Alexander Martinowsky waren es operative Führungstrio von Finanzvor allem diese beiden Namen, chef Mag. Martin Bartmann, der die in der Branche mit der Wieaus der Feuerfeststoffindustrie senthal-Gruppe assoziiert wurkommt und seine Position bereits den. Nunmehr scheiden beide vor einigen Wochen angetreten hat. Manager aus dem Unternehmen Mit Werner Walter, Ing. Wolfgang Weinberger und Mag. Martin Bartmann (v. l.) hat Vorstand Dr. Felix Clary und Aldringen bei Wiesenthal ein neues Harte Einschnitte aus. Neben diesen Personalien kam es Statt Nagelreiter hat künftig Wer- Führungsteam installiert in vielen Autohäusern zu Umstrukturierungen. Clary erner Walter die Verantwortung für alle österreichischen warb sich dabei den Ruf, mit rücksichtsloser Härte vorVertriebsaktivitäten inne. Davor Chef von BMW Wien, zugehen. Dahinter steht das Ziel, das zuletzt defizitäre gilt er als langjähriger Wegbegleiter von Clary. Die VerUnternehmen möglichst rasch auf einen neuen Steuerantwortung für den Aftersales übernimmt Ing. Wolfgang kurs zu bringen. Ob dieser in ruhigere Gewässer führt, Weinberger, der parallel weiterhin als Geschäftsführer des werden die kommenden Monate zeigen. • (HAY) zur Wiesenthal-Gruppe gehörenden Lack- und


HANDEL

Geglückte Verpachtung – strittiger Ausgleichsanspruch Auch wenn man sich rechtzeitig um die Suche nach einem Betriebsnachfolger begibt, kann es schwierig werden. Dies musste der frühere Opel-Händler Franz Part aus Schärding erfahren. Der Streit mit dem Importeur ist noch nicht beendet.

W

enn bei einem Unternehmer der Sechziger vor der Tür steht, ist es Zeit, die Nachfolge zu regeln. Insbesondere, wenn diesen schon einige Zeit gesundheitliche Probleme behindern. Das dachte sich auch der Schärdinger Opel-Händler Mag. Franz Part, als er sich vor einem Jahr einer Herzoperation unterziehen musste. Allerdings hat er nicht damit gerechnet, bei der geplanten Betriebsübergabe vom „Geschäftsherrn“, der General Motors Austria GmbH, massiv behindert zu werden. Am 12. Februar 2016 wären es exakt 60 Jahre gewesen, dass sich die Familie Part vertraglich an Opel gebunden hat. Dieses Jubiläum wollte Franz Part bereits gemeinsam mit seinem Nachfolger feiern. Dafür hat er sich informell im Kollegenkreis umgehört, wer an der Übernahme seines Betriebes interessiert sei. Auch deshalb, da ihm bereits vergangenen August Opel-Geschäftsführer Mag. Alexander Struckl gemahnt hat, dass er mit der Umsetzung der Händlerstandards in Verzug sei. Damit sind Spannenverluste und damit Umsatzrückgänge verbunden – Opel erwarte sich deshalb entsprechende Verbesserungsvorschläge.

ausrichtung für die Zukunft eine gewisse Größe verlangt“. Deshalb informierte er Struckl am 28. August, dass er sich aufgrund der „strategischen Ausrichtung von Opel, in Verbindung mit einzelnen Standards, die nicht verkaufsfördernd und nicht nachvollziehbar sind, sowie der Tatsache, dass der 60er näher rückt“ entschieden habe, seinen Kfz-Betrieb zur Verpachtung anzubieten. Gleichzeitig ersuchte er „höflich um Unterstützung, dieses Vorhaben zu realisieren“.

Kein Interesse im Kollegenkreis Bessere Konditionen als die eigenen Händler Worauf Part seinem „Chef“ umgehend darlegte, dass kleinere Opel-Händler bei dem derzeitigen Spannenund Standardsystem nicht überlebensfähig seien. Es ermögliche größeren Händlern, Neuwagen mit Preisen zu bewerben, „welche unter unseren Einkaufskonditionen liegen“. Daneben werden Kfz-Betriebe außerhalb des Opel-Netzes, etwa die Firma Zauner als freier Autohändler mit Mietwagenkonzession, dank der Stützungen von Opel zu besseren Konditionen als die eigenen Händler beliefert. „300 Meter neben unserem Betrieb“ mache ihm dieser mit Drei-Monats-Zulassungen seine Neuwagenkunden abspenstig. Für Part ist klar: „Die tollsten Maßnahmenpläne werden keine tiefgreifenden Änderungen herbeiführen, wenn Opel an diesem System nichts ändert.“ Er machte Struckl darauf aufmerksam, dass dieser selbst darauf verwiesen habe, dass „die strategische Händler-

24

Mag. Franz Part hat seinen Betrieb verpachtet

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016

Einen Monat später kam die unterkühlte Antwort: „Wir nehmen zur Kenntnis, dass Sie sich aus dem operativen Geschäft zurückziehen und Ihren Betrieb verpachten möchten.“ Part solle seine Vorstellungen und Konditionen bekannt geben, damit „wir dementsprechend Interessenten an Sie verweisen können“. Doch diese lassen nichts von sich hören. Auch in eigenen Kollegenkreisen stieß Part bei seiner Suche auf kein Interesse. Worauf ihm ein auf derartige Betriebsübergaben spezialisierter Experte empfahl, die Betriebsliegenschaften einschließlich der Tankstelle, einer Waschanlage und einiger vermieteter Objekte aus der bisherigen Franz Part & Co GmbH auszugliedern und das operative Autogeschäft in eine neu zu gründende Autohaus Part GmbH auszulagern. Für diese sei es leichter, einen Käufer oder Pächter zu finden. Ein Schritt, den die meisten Autohändler aus betriebswirtschaftlichen Erwägungen schon vor Jahren


HANDEL

gesetzt haben und den Part angesichts roter Zahlen in den Bilanzen 2012–2014 in Form eines Spaltungsund Übernahmsvertrages nachholte. Ordnungsgemäß wurde Opel mittels Firmenbuchauszug informiert, dass mit 1. Oktober die Autohaus Part GesmbH das Opel-Geschäft betreibt. „Prinzipiell muss Opel einer Umfirmierung bzw. Übertragung des OpelGeschäfts auf eine neue Gesellschaft zustimmen“, wurde Part von Mag. Silvia Nitsche, der rechten Hand von Opel-Geschäftsführer Alexander Struckl, belehrt. „Dafür würden wir noch eine Eröffnungsbilanz oder eine andere Form benötigen, die die vorgeschriebene Eigenkapitalquote von 20 Prozent sowie eine Liquiditätsrate von 130 Prozent bestätigt.“ Damit schien

veranlasst habe, seine „Gewerbetätigkeit Kfz-Handel und -Technik mit 31. Dezember 2015 aus gesundheitlichen Gründen zu beenden“. Eine Vertragskündigung, die von Opel vorerst kommentarlos zur Kenntnis genommen wurde. Tatsächlich ist es Part mit seiner Autohaus Part GmbH zwischenzeitig gelungen, auch ohne Opel-Händlervertrag für seinen Kfz-Betrieb am Standort St. Florian einen Pächter zu finden. Da dieser Betrieb bisher alle Opel-Service-Standards erfüllte, ging er davon aus, dass für seinen Nachfolger die Übernahme des OpelService-Vertrages kein Problem sein werde. Ende November informierte er daher Opel, dass Herr Josef Büchl als Geschäftsführer der Büchl GmbH ab 1. Jänner als Pächter der Part-Kfz-Werkstätte den OpelService-Vertrag weiter führen möchte.

Schreiben an Kunden löste „Fristlose“ aus Als Weihnachtsüberraschung flatterte der Franz Part & Co GmbH am 18. Dezember die fristlose Kündigung des Händlervertrages ins Haus. Anlass der „Fristlosen“ sei ein Rundschreiben, in dem den Part-Kunden mitgeteilt wurde, dass das Autohaus Büchl als eigenständige Firma ab 1. Jänner „den Kfz-Betrieb des Autohauses Part in einem langfristigen Pachtverhältnis weiter führen wird“. Für eine derartige Verpachtung sei jedoch die Zustimmung von Opel erforderlich. Opel habe zwar „Beratungen für die Bestimmung eines geeigneten Nachfolgers aufgenommen“, der Verpachtung an Büchl jedoch nicht zugestimmt. Büchl habe bereits Verträge mit Peugeot und Citroën und komme daher für eine Zusammenarbeit nicht in Betracht. „Ohne unsere Zustimmung stellt dies einen schwerwiegenden Vertragsverstoß dar, der uns zu einer Kündigung ohne Einhaltung der Kündigungsfrist berechtigt.“

Büchl ist nun doch Servicepartner von Opel Tatsächlich gingen die Netzplaner davon aus, dass der Opel-Händler Pürstinger zum Bezirk Ried auch Schärding dazu nehmen wird. Doch die Begeisterung der Familie Pürstinger hielt sich in Grenzen. Worauf Büchl im März mit der Nachricht überrascht wurde, dass er nun doch als Opel-Servicepartner autorisiert wurde. Und als Opel-Vermittler – eine Art B-Händler – an die Autohof GesmbH in Schalchen (Bezirk Braunau) angeschlossen wurde. Ende gut, alles gut? Part hat seinen Betrieb erfolgreich verpachtet; Büchl hat zusätzlich zu den Betrieben in Ried (Citroën) und Mattighofen (Peugeot) einen OpelVertrag für sein drittes Standbein in Schärding; und Opel hat für Part einen dynamischen Nachfolger gefunden. Offen bleibt „nur“ die Frage, ob es GM mit dieser Taktik gelungen ist, Part um die eingeforderte Ausgleichszahlung zu bringen. Eine Frage, die möglicherweise das Schiedsgericht des Bundesgremiums zu lösen haben wird. • (RED)

alles in Ordnung. Bis am 4. November Struckl dem verdutzten Part mitteilte, dass GM Austria der Übertragung des Opel-Geschäfts auf die neue Autohaus Part GmbH nicht zustimme. Darüber hinaus habe er „die Pflicht, uns mindestens 30 Tage im Voraus über einen neuen Eigentümer oder Geschäftsführer zu informieren, da wir diesem zustimmen müssen“. Für Part war somit klar, dass er von Opel bei der Betriebsnachfolge keine Unterstützung erwarten konnte. Er musste daher schauen, seinen Betrieb ohne OpelHändlervertrag an den Mann zu bringen. Am 12. November teilte er Opel mit, dass ihn seine Herzoperation

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016

25


HANDEL

Gegründet 1908 in der Innenstadt (r.), später übersiedelt in die Kärntner Straße und heute einer der größten Mazda- und Kia-Händler in Österreich: Das Autohaus Robinson ist eine steirische Institution

Premiere nach 108 Jahren

Eingespieltes Führungsteam

Nach wie vor gilt der Autohandel als Männerdomäne. Umso bemerkenswerter ist es, dass seit dem Jahreswechsel eine Frau an der Spitze des ältesten steirischen Autohauses steht. Von Philipp Hayder

Z

uerst Opel und Steyr, später diverse englische und tschechische Hersteller, ab 1952 VW, ab 1973 Peugeot, mittlerweile Mazda und Kia: In der Geschichte des Autohauses Robinson gab es bereits viele Marken. Was es noch nicht gab, war eine Frau in der Firmenleitung – bis Verena Robinson zum Jahreswechsel in vierter Generation in die Geschäftsführung eintrat.

Autos statt Puppen „Entgegen allen Klischees habe ich schon als kleines Kind lieber mit Modellautos als mit Puppen gespielt“, schmunzelt die Dreißigjährige. An Spielwaren mit Kfz-Bezug herrschte kein Mangel: Schließlich zählt die Familie Robinson zu den prägendsten Autohandelsdynastien des Landes. Douglas Robinson war 1908 aus Wien nach Graz gekommen und hatte in der Neutorgasse das erste Verkaufslokal eröffnet,. Harald Robinson führte das Unternehmen ab 1950 und gründete darüber hinaus das (mittlerweile in der Pappas-Gruppe aufgegangene) Mercedes-Autohaus Wittwar. Heinz Robinson übernahm 1983 in dritter Generation das Ruder, investierte neben dem Kerngeschäft erfolgreich in Einzelhandel sowie Tourismus – und hielt das Unternehmen bei alledem völlig schuldenfrei. Darüber hinaus ist Heinz Robinson auch als Stiftungsvorstand von Vogl & Co in der Branche engagiert.

26

Autos als Familientradition: Verena Robinson führt weiter, was Urgroßvater Douglas (l. o.) und Großvater Harald Robinson einst aufgebaut haben

Dass Verena Robinson einmal die Leitung des Autohauses übernehmen würde, war dennoch nicht vorgezeichnet: „Ich habe mich bewusst dafür entschieden“, sagt die studierte Betriebswirtin, die nach Auslandsaufenthalten in Südafrika und Südkorea vor knapp 6 Jahren als Finanzleiterin in das 65 Mitarbeiter beschäftigende Unternehmen einstieg. Jetzt teilt sie sich die Geschäftsführeragenden mit Paul Schweighofer: Der Achtunddreißigjährige stammt ebenfalls aus einer steirischen Autohändlerfamilie und war für die Porsche Holding tätig, bevor er von Heinz Robinson nach Graz geholt wurde. Im Geschäftsführeralltag nimmt Verena Robinson vor allem die Finanzagenden wahr, während Schweighofer seine intensive Branchenkenntnis einbringt. Dazu gehört beispielsweise der Fokus auf Finanzdienstleistungen, um die Erträge aus dem Fahrzeugverkauf aufzubessern: „Wir finanzieren und versichern etwa jedes dritte Auto“, ist Schweighofer stolz. Auch die professionell geführte Werkstatt samt nagelneuer Achsvermessungsanlage von Bosch-Beissbarth, die moderne Waschstraße und der Schmierstoffgroßhandel leisten ihren Beitrag zum Erfolg.

Geschäftsmodell mit Zukunft

Paul Schweighofer (l.) und Verena Robinson führen operativ die Geschäfte, Heinz Robinson ist weiterhin Gesellschafter mit Handlungsvollmacht

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016

In solchen behutsamen Anpassungen des Geschäftsmodells sieht Verena Robinson die richtige Zukunftsstrategie. „Vielleicht werden die Menschen ihre Autos künftig eher mieten als kaufen, doch sie werden nach wie vor einen regionalen Ansprechpartner brauchen“, ist sie überzeugt. Dass das Automobil weiterhin eine große Faszination ausübt, steht für die Neo-Geschäftsführerin ohnehin außer Frage: Schließlich ist sie selbst an so manchem sonnigen Wochenende in einem schnittigen Mazda MX-5 auf den steirischen Straßen unterwegs. •


HANDEL

„Wollen nicht Golf spielen“ Mit dem Tipo-Trio und dem in 2 Versionen erhältlichen 124 Spider bekommen die Fiat-Händler endlich „frische Ware“ in ihre Schauräume. Auch der Importeur hat große Hoffnungen.

Oben v. l.: Moderator Christian Clerici, Country Manager Mag. Markus Wildeis und der neue Managing Director Luigi Pennella Unten: die Tipo-Palette, rechts der Abarth 124 Spider

Z

wei Jahre lang war Fiat nicht im C-Segment vertreten. Jetzt hat die Durststrecke für die Händler (und auch für viele wartende Kunden) ein Ende: In Wien wurde im April der neue Tipo präsentiert, dessen erste Version (der Viertürer) bereits ab 11.990 Euro zu kaufen ist.

Händlerverband mit Spannen zufrieden „Wir wollen sicher nicht Golf spielen“, sagt Mag. Markus Wildeis, Country Manager für Fiat und Abarth in Österreich: „Doch wir wollen mit einer extremen Positionierung einen starken Return schaffen.“ Beim Tipo, der im Juni als Fünftürer und ab Herbst als Kombi auf den Markt komme, handle es sich um eine „pragmatische, funktionale Familie, bei der es nicht 10 Lederarten gibt, sondern das, was man braucht wie

Händlerverbandsobmann Franz Schönthaler: Probesitzen im Spider

zum Beispiel alle Sicherheits-Features.“ Trotz des „Kampfpreises“ ist Mag. Franz Schönthaler, Obmann des Fiat-Händlerverbands, zufrieden: „Den Händlern bleibt genug, um überleben zu können. Wir hatten einen konstruktiven Dialog mit dem Importeur.“ Viel Anklang bei den VIPs fand auch der neue 124 Spider. Größte Hoffnung der Händler, Kunden und auch beim neuen Österreich-Chef Luigi Pennella: genügend Stück nach Österreich zu bringen, und das möglichst noch während des Sommers. Im Herbst folgt die stärkste Version, der Abarth. • (MUE)


HANDEL

Weltpremiere in Wien Ab Juni wird PSA Retail an 3 Wiener Standorten nicht nur für Peugeot und Citroën, sondern auch für Suzuki tätig sein. Das macht das Unternehmen zur weltweit ersten Einzelhandelsniederlassung, die eine konzernfremde Marke vertritt.

J

ahrelang war Suzuki in Wien auf der Suche nach zusätzlichen Vertriebspartnern. Jetzt schlägt Importchef Helmut Pletzer 3 Fliegen mit einer Klappe: An der Simmeringer Hauptstraße, an der Wagramer Straße sowie (nach Abschluss der derzeitigen Bauarbeiten) an der Perfektastraße wird PSA Retail als neuer Händler fungieren. Bei Suzuki erhofft man sich davon jährlich bis zu 500 zusätzliche Verkäufe.

Suzuki-Chef Helmut Pletzer freut sich über die Verstärkung seines Vertriebsnetzes in Wien

Folgen weitere Marken? Mathias Gabler, Geschäftsführer von PSA Retail in Österreich, beschreitet mit der Erweiterung seines Markenprogramms absolutes Neuland. Geht die Rechnung auf, könnten an den oberösterreichischen Standorten Linz-Leonding und Wels ebenfalls weitere Marken hinzukommen. Das erweiterte Portfolio soll dazu beitragen, dass PSA Retail den nach zahlreichen Umstrukturierungen eingeschlagenen Aufwärtskurs fortsetzen kann: 2015 wurden an den insgesamt 6 Standorten in Wien und Oberösterreich rund 4.000 neue und 3.000 gebrauchte Autos verkauft, heuer sollen es rund 5 bis 7 Prozent mehr werden. Der Vertragsabschluss mit Suzuki ist freilich auch ein starkes Signal innerhalb der Branche: Wenn selbst Konzernniederlassungen andere Marken hinzunehmen, ist es müßig, über die Existenzberechtigung des Mehrmarkenvertriebs zu diskutieren. • (HAY)

Neue Mode aus Japan Immer mehr Nissan-Schauräume erstrahlen in neuem Design. Parallel arbeitet sich die japanische Marke in der Zulassungsstatistik weiter nach vorn.

K

lare Formen, elegante Farben: 5 heimische Nissan-Händler haben bereits das neue Schauraumdesign umgesetzt, 8 weitere befinden sich derzeit in der Planungsphase. Mit der Eröffnung dieser Autohäuser sei „großteils noch in der ersten Jahreshälfte“ zu rechnen, erklärt Importchef Nic Thomas: Bis Ende 2017 werde das gesamte Haupthandelsnetz die neue CI erhalten, anschließend sollen die Subhändler folgen. Parallel arbeitet Thomas daran, das weitgehend flächendeckende Vertriebsnetz an den letzten offenen Stellen zu ergänzen. Dazu zählt er den Bezirk Tulln sowie vor allem Wien: „Hier geht es uns um die westlichen Bezirke sowie das Stadtzentrum.“

Auf dem Weg zur Nummer 1

Bis Ende 2017 sollen alle österreichischen Nissan-Haupthändler das neue Schauraumdesign umsetzen

Nic Thomas blickt auf ein erfolgreiches Wirtschaftsjahr 2015 zurück

Jene Betriebe, die bereits seit Längerem mit Nissan

28

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016

zusammenarbeiten, freuen sich unterdessen über die sukzessive Aufwärtsentwicklung ihrer Marke. Im per 31. März beendeten Wirtschaftsjahr 2015 gelang es, sowohl die Pkw- als auch die Transporterverkäufe um jeweils 9 Prozent zu steigern. „Beim X-Trail konnten wir das Volumen mit 565 Einheiten beispielsweise mehr als verdreifachen“, berichtet Thomas. Heuer erwartet er aufgrund ausbleibender Modelleffekte etwas geringere Zuwächse, doch mittelfristig bleiben die Ansprüche ambitioniert: „Unser Ziel ist es weiterhin, die stärkste japanische Marke in Österreich zu werden.“ • (HAY)


HANDEL

Neuwagen fast aller Marken können bei Toha auf Wunsch bestellt werden

Mit der Firma Toha haben deutsche Fahrzeughändler nicht nur einen Lieferanten für Neufahrzeuge, sondern auch einen Partner für Dienstleistungen und Marketing. Toha-Management: Hannes Falk, Geschäftsführer Anton Donnerbauer, John Diercks (v.l.)

Alle Marken auf Bestellung V

ielleicht können Sie sich noch an die Zeit in den 90er-Jahren erinnern, als die Neuwagenpreise in Europa durch Steuern und Währung sehr unterschiedlich waren, der Import innerhalb der EU vergleichsweise einfach. Besonders Italien (Währungsunterschiede) und Dänemark (Steuern) waren damals günstige Länder. In dieser Zeit hat Anton Donnerbauer, so wie einige andere, mit dem Import von Neufahrzeugen nach Deutschland begonnen. Im Gegensatz zu einigen Glücksrittern der damaligen Zeit ist Donnerbauer noch immer am Markt. Kam der Vorteil damals aus Steuer- und Währungsunterschieden, sind es heute die Aktionen- und Kurzzulassungen der Hersteller, Importeure und Händler in den verschiedenen EU-Ländern. So ist im Jahr 2000 aus dem Import-Export-Geschäft von Donnerbauer die Firma Toha in Hinterschmiding, in der Nähe von Passau, entstanden, die deutsche Händler mit Neuwagen bzw. Kurzzulassungen fast aller Marken versorgt.

Frei, gebunden, gekündigt Die Zielgruppe ist dabei vielfältig. „Mittlerweile kommt die größte Nachfrage von gekündigten Markenhändlern, die ihre Kunden weiterbedienen

Neuwagen-Alternative in Österreich „AUTO & Wirtschaft“ ist daran interessiert, ob ein vergleichbares Konzept in Österreich Zuspruch finden würde. Senden Sie uns doch Ihre Anforderungen und möglichen Bedarf an Marken, Fahrzeugen und Dienstleistungen, egal ob Sie freier oder Marken-Händler sind. Ihre Nachricht wird selbstverständlich diskret behandelt: weiss.gerald@autoundwirtschaft.at

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016

wollen“, so Hannes Falk, Assistent der Geschäftsleitung. Die Netzausdünnungen der Hersteller werden diesen Bedarf noch weiter steigern. Aber auch erfolgreiche Markenhändler, die ihr Portfolio etwa durch eine andere Konzernmarke oder mit einem Nutzfahrzeugangebot mehrerer Marken erweitern, gehören zum Kundenkreis. Nicht zuletzt sind es auch zahlreiche freie Betriebe, die über Toha ihre Kunden mit Fahrzeugen aller Marken versorgen. „Entscheidend ist dabei eine gute Werkstatt, um den Vorteil auch nachhaltig zu nutzen“, so Donnerbauer.

Einzelbestellung statt Pakete Im Gegensatz zu anderen Marktteilnehmern konzentriert sich Toha nicht auf große Pakete einzelner Modelle, sondern auf eine möglichst breite Abdeckung aller Marken und Modelle mit bestellbaren Einzelfahrzeugen. „Der Händler kann für seinen Kunden das gewünschte Fahrzeug konfigurieren und bestellen, das wir dann über unsere europaweiten Lieferanten entweder im Werk bauen lassen oder aus einem passenden Lagerfahrzeug auswählen können.“ Herzstück ist dabei der Fahrzeugkonfigurator. „Diesen füttern wir laufend mit Ausstattungen, Paketen und Aktionen aller Modelle von allen unseren Lieferanten ein“, so Falk. Dabei wird immer der Vergleich mit dem in Deutschland angebotenen Modell angezeigt.

Außensignalisation, Website und Konfigurator Neben 24 Pkw- und 6 Nutzfahrzeugmarken bietet Toha mittlerweile ein umfassendes Diensteistungsund Marketingkonzept für seine Händler. „Wir liefern mehr als nur die Ware. Unser Angebot umfasst alle Dienstleistungen, die ein Händler braucht, vom Konfigurator über die Website bis zur Außensignalisation und Marketingunterstützung“, beschreibt Falk. • (GEW)

29


„Bereits jetzt sind knapp zwei Drittel der verfügbaren Ausstellungsfläche vergeben“,

MANAGEMENT

sagt Ing. Andreas Wetzer auf Seite 36 über die AutoZum

„Die Kunden kommen aus ganz Kärnten, dennoch findet fast jeder seinen Ansprechpartner“, meint Ernst Kapeller (Porsche Villach) auf Seite 38

In Deutschland keine Toleranzfrist beim „Pickerl“ Offenbar bestrafen deutsche Behörden Kfz-Lenker, die in Deutschland mit abgelaufener §-57a-Plakette in der Toleranzfrist unterwegs sind, wie die oberösterreichische Kfz-Landesinnung ihre Mitglieder informierte. Bislang waren ähnliche Praktiken nur aus und Ungarn und Italien bekannt. „Seit Jahren weisen wir die Autofahrer darauf hin, dass vor einer Auslands- oder Urlaubsfahrt das Fahrzeug von der Werkstätte ihres Vertrauens zu überprüfen ist“, sagt Komm.-Rat Fritz Nagl, Bundesinnungsmeister der Fahrzeugtechnik.

Pflichttermin für 4x4-Fans: Allradmesse in Gaaden Vom 2. bis 4. September 2016 findet auf dem Landgut 2 Eichen (Gaaden im Wienerwald) unter dem Motto „Anschauen, informieren und auch gleich ausprobieren“ die bereits 7. Auflage der österreichischen Allradmesse statt. „Die Allradmesse beleuchtet wie gewohnt den gesamten Markt und so reicht das Angebot auch heuer vom Panda bis zum Unimog und vom Sportwagen bis zum Extrem-Offroader“, sagt Veranstalter Johannes Mautner Markhof. Info: www.allradmesse.at

Pollmann: Spatenstich für neue Halle Mit dem Bau einer Produktionshalle mit 1.220 Quadratmetern erweitert der Zulieferbetrieb Pollmann Austria die Produktionsfläche am Standort Karlstein (Waldviertel). Die Inbetriebnahme erfolgt 10 bis 12 Monate nach dem Spatenstich. Ab Anfang 2017 produziert Pollmann Austria seine elektromechanischen Präzisionsbauteile somit auf einer Gesamthallenfläche von über 17.500 Quadratmetern. Der komplette Ausbau aller Anlagen soll 2019 abgeschlossen sein.

Santander streicht einmalige Kfz-Vertragsgebühr Noch bevor der OGH überraschend entschieden hat, dass Kreditbearbeitungsgebühren doch zulässig sind, verzichtet die Santander Consumer Bank in Österreich seit Kurzem auf die Einhebung der Bearbeitungsgebühren und Erhebungsspesen bei Kfz-Leasing und Kreditverträgen. Man sehe sich „als Vorreiter für eine schnelle, transparente und für den Kunden leicht verständliche Kredit- und Leasingvergabe“, sagte Michael Schwaiger, Direktor Kfz bei Santander.

Beim Frühlingsputz auch die Garagen nicht vergessen Auf die Reinigung von Garagen aller Größen ist das Wiener Unternehmen A.S.S. spezialisiert. Die Experten empfehlen im Frühjahr eine gründliche Reinigung der Garage. Sie dient nicht nur der Sauberkeit und Hygiene, sondern auch der Vorbeugung vor möglichen Schäden an Garage und Fahrzeugen. Eine saubere Garage ist nicht nur ansehnlich und sorgt für zufriedene Kunden und Werterhalt der Fahrzeuge, sondern kann Eigentümer auch vor hohen Folgekosten bewahren.

30

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016

Stefan Binder

Der Traum lebt Mieten statt kaufen, Öffis statt Pkw, iPhone statt Auto: Dass diese Pauschalaussagen Unsinn sind, zeigt das Beispiel Tesla. Die Elektromobilität begeistert nicht nur reiche Technikund Umweltenthusiasten, auch die breite Masse ist von den technischen Errungenschaften fasziniert. Als größter automotiver Fachverlag verfolgen wir diese Entwicklungen objektiv und kompetent. Dem großen Publikumsinteresse folgend, starten wir im Juni mit „strom.aufwärts“ unser erstes medienübergreifendes Projekt und erreichen mit einer Auflage von 75.000 Stück große Fuhrparks genauso wie private Nutzer. Seien Sie gespannt auf unser neuestes Baby! Wir sind es, wenn es um die Zukunft des Autos geht. Denn so viel steht fest: Automobilität wird immer ein Menschheitstraum bleiben.


MANAGEMENT

Das Auto der Zukunft fährt natürlich von selbst, die Instrumente werden mit Gesten gesteuert

Tolle Bilanz mit ? Es wäre fast alles perfekt in der großen Welt von Bosch, wenn da nicht die Sache mit dem Dieselskandal wäre. Obwohl noch nicht klar ist, ob Bosch in die Sache verwickelt ist, wurden 650 Millionen Euro reserviert.

D

as muss man sich einmal vorstellen: 375.000 Mitarbeiter hat Bosch weltweit. Das ist so, als ob alle Bewohner von Linz, Salzburg und Eisenstadt (vom Baby bis zum Uropa) bei diesem Konzern arbeiten würden. Wenn dieses Unternehmen seine Bilanz vorlegt, dann steigt die Spannung – und der Journalisten-Andrang ist enorm: Von der „Stuttgarter Zeitung“ bis zu Fachmedien aus China oder Dubai sind Kollegen anwesend, aus Österreich waren im Saal Plätze für die „Salzburger Nachrichten“ und für „AUTO & Wirtschaft“ reserviert.

Dr. Volkmar Denner, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH

„Wir profitieren von der guten Nachfrage nach effizienten Antriebssystemen, Anzeige- und Infotainment-Lösungen. Im Bereich Fahrerassistenzsysteme stieg die Nachfrage der Autohersteller im vergangenen Jahr sogar erheblich“, sagte Dr. Volkmar Denner, Vorsitzender der Geschäftsführung. Dunkle Gewitterwolken könnten für den Zulieferer aber im Zuge des Diesel-Abgasskandals bei VW und anderen Autoherstellern aufziehen: Vorsorglich wurden 650 Millionen Euro in der Bilanz zurückgestellt. Denner gab noch keine konkreten Antworten, versprach aber eine rückhaltlose Aufklärung: „Wir untersuchen sehr gründlich. Wir nehmen uns Zeit, alles aufzuklären, und wir können noch keine Aussage treffen, wie lange es dauern wird.“ • (MUE)

Hohe Nachfrage nach Antriebs- und Assistenzsystemen Die Zahlen, die von den Vorständen der einzelnen Unternehmensbereiche vorgelegt wurden, sind in der Tat beeindruckend: Mit einem Umsatz von 70,6 Milliarden Euro liegt Bosch mittlerweile fast gleichauf mit den Einnahmen, die die Republik Österreich für heuer veranschlagt hat (71,9 Milliarden Euro). Doch im Gegensatz zu Finanzminister Hans Jörg Schelling, der einen Abgang von 5,1 Milliarden Euro vermelden muss, läuft es bei Bosch viel runder. Das EBIT lag 2015 bei 4,6 Milliarden Euro, damit erreichte Bosch eine EBIT-Rendite von 6,5 Prozent. Das ist höher als ein Jahr zuvor (EBIT: 3,7 Milliarden Euro, 5,8 Prozent Rendite). Den weitaus größten Umsatz machte 2015 mit 41,7 Milliarden Euro der Bereich „Mobility Solutions“:

375.000 Menschen arbeiten mittlerweile für Bosch, der Umsatz stieg durch Zukäufe massiv

Europa trägt noch immer mehr als die Hälfte zum Umsatz von Bosch bei, Asien hat Nordamerika überholt

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016

31


MANAGEMENT

Ihre

Meinung

ist

Soll Österreich Norwegen werden?

32

Umstieg noch nicht möglich

Derzeit nicht umsetzbar

„Am Beispiel Norwegens zeigt sich, dass die Politik dort unrealistische Ziele umsetzen will. Mit Elektrofahrzeugen lassen sich große Distanzen in diesem dünn besiedelten Land nur unter Mühen zurücklegen. Ob das machbar ist, wage ich zu bezweifeln“, sagt Erich Blum, Geschäftsführer Autohaus Blum/Dornbirn. Einen derartigen Umstieg in Österreich umzusetzen, sei derzeit nicht möglich. „Hätte man das gewollt, hätten diesbezügliche Anstrengungen schon vor 20 Jahren in Forschung und Entwicklung unternommen werden müssen, um massentaugliche E-Cars und effiziente Hybride auf den Markt zu bringen.“ Eine derartige Einschränkung ab 2020 würde wohl für viele Händler eine Existenzbedrohung darstellen.

„Dieser Vorschlag ist in der Realität nicht umsetzbar, weil weder eine Infrastruktur für die Energieversorgung von E-Cars vorhanden ist noch die Technik der Elektrofahrzeuge so weit ausgereift und damit alltagstauglich ist“, unterstreicht Komm.-Rat Konrad Steindl, Präsident der WKO Salzburg und Gesellschafter der Steindl-Mayr OHG/Kuchl, von Fissthaler/Oberndorf und Autohaus Scheidinger/Salzburg. „Wenn der Strom – wie derzeit – europaweit nur zu einem kleinen Teil aus erneuerbaren Energiequellen stammt und somit CO2-neutral erzeugt werden kann, wird der Rest in kalorischen oder Atomkraftwerken produziert, womit der Umstieg derzeit keinen Sinn macht.“

Österreich kann nicht Norwegen werden

Dann können wir zusperren

„Zwischen Norwegen und Österreich herrschen völlig unterschiedliche Voraussetzungen und gewaltige Unterschiede, denn Norwegen konnte aufgrund seines Ölreichtums auch riesige finanzielle Reserven anhäufen und fördert den Umstieg auf Elektromobilität mit ganz anderen Mitteln“, meint Philipp Lantos, Geschäftsführer Autohaus Moriggl/Innsbruck. Schon allein deshalb könne Österreich nicht Norwegen werden. „Wenn die Elektroautos irgendwann einmal massentauglich – sowohl was die Reichweite als auch den Preis betrifft – werden, könnte dies die Zukunft sein, wobei ich glaube, dass am Ende das Wasserstoffauto die Nase vorn haben wird. „Derzeit ist die Zeit dafür noch lange nicht reif.“

„Falls die völlig weltfremden Vorschläge des Umweltbundesamtes, wonach ab 2020 keine Pkws mit Benzin- oder Dieselmotoren mehr verkauft werden sollten, umgesetzt werden sollen, können wir unser Autohaus zusperren“, ist sich Komm.-Rat Josef Sintschnig, Inhaber Autowelt Sintschnig/Klagenfurt, sicher. Nicht nur die für die Akku-Erzeugung notwendigen Grundstoffe seien Mangelware auf der ganzen Welt. „Es stellt sich also die Frage, ob diese auch ausreichend zur Verfügung stehen. Darüber hinaus wirken sich auch Kurzschlüsse in E-Fahrzeugen dramatisch aus. Letztendlich stellen die Batterien bei der Entsorgung und beim Recycling ein riesiges Problem dar, das nicht geklärt ist und über das niemand spricht.“

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016


uns

Statt Zwang mehr Anreize

wichtig!

Norwegen will ab 2025 den Verkauf von Benzinund Dieselautos verbieten. Einen derartigen Verkaufsstopp, der bereits ab 2020 (!) in Österreich umgesetzt werden soll, forderte jüngst das Umweltbundesamt. Ist das wirklich realistisch?

„Der Vorschlag ist zu abstrakt, als ich darüber nachdenke, dass er realisiert wird“, sagt Franz Czeczelits, Geschäftsführer Automegastore/Wiener Neustadt. „Das wäre so, wie wenn verfügt wird, dass ein Gulasch zukünftig nicht mehr mit Fleisch, sondern nur noch mit Apfelspalten zubereitet und verkauft werden darf.“ Die Hersteller stünden unter Druck, CO2-Emissionen weiter zu senken. Auch Ansätze wie die Vorsteuerabzugsberechtigung für E-Cars oder NoVA-Befreiung gingen in die richtige Richtung. „Um Kunden zum Umstieg zu bewegen, müssten nicht nur ein österreichweit einheitliches Förderprogramm geschaffen werden, sondern auch weitere, zusätzliche Anreize, die Bewegung in den Markt brächten.“

Tausende Arbeitsplätze weg

Noch lange kein Thema

„Niemand denkt an die Folgen dieses völlig unrealistischen Vorschlags, die unabsehbar wären“, so Helmut Eder, Geschäftsführer Autoeder/Walding. „Sollte ein derart wirtschaftsfeindliches Handeln in die Tat umgesetzt werden, würden vermutlich tausende Arbeitsplätze verloren gehen und dadurch ganze Regionen verarmen. In Anbetracht der zurzeit enorm hohen Arbeitslosigkeit wäre dies verantwortungslos.“ Die Automobilhersteller würden mit Hochdruck daran arbeiten, die Emissionen der Fahrzeuge laufend zu senken. „Es wäre daher angebracht, wenn das Umweltbundesamt darüber nachdenken würde, auch Maßnahmen für andere Verursacher zu setzen und so einen wesentlichen Beitrag zur Verringerung der Emissionen zu leisten.“

„Aus meiner Sicht soll Österreich nicht Norwegen werden und ich kann mir aus heutiger Sicht auch nicht vorstellen, dass wir 2020 in Österreich so weit sind, alle Voraussetzungen für flächendeckendes Fahren mit Elektroautos geschaffen zu haben“, meint Dietmar Schöggl, Niederlassungsleiter Kfz Huber/Niklasdorf. „Trotz intensiver Forschung und Entwicklung werden die Fahrzeuge bis dahin noch nicht über die entsprechenden Reichweiten verfügen – man denke etwa an Außendienstmitarbeiter, die oft weite Strecken in kurzer Zeit zurücklegen müssen.“ Elektromobilität könne vor allem in urbanen Bereichen zum Einsatz kommen. „Wobei nie Verbote, sondern vor allem Anreize den Umstieg attraktiver machen.“

Dramatische Folgen

Die Zeit ist noch nicht reif

„Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Forderung des Umweltbundesamtes in absehbarer Zeit umsetzbar ist und schon gar nicht in 3,5 Jahren, weil das einfach nicht machbar ist“, unterstreicht Roland Zsoldos, Geschäftsführer Autohaus Zsoldos/ Neusiedl am See. Für den Fahrzeughandel, aber auch für die Werkstätten hätte eine derartige Entscheidung dramatische Folgen. „Deshalb gehe ich davon aus, dass dies auch ein Vorschlag bleibt, schon deshalb, weil die Fahrzeuge auch technisch noch nicht den Anforderungen vieler Autofahrer entsprechen.“ Das betreffe sowohl die Reichweite von ECars als auch die Lademöglichkeiten: „Nicht jeder hat ein eigenes Haus, man kann nicht das Kabel beim Fenster raushängen lassen, um die Fahrzeuge zu laden.“

„Es ist für mich nicht vorstellbar, dass in 3,5 Jahren die Infrastruktur geschaffen werden kann, um Elektrofahrzeuge flächendeckend in Österreich auch in dem dafür erforderlichen Ausmaß laden zu können“, glaubt Marko Fischer, Geschäftsführer Autohaus Fischer/ Wien. Darüber hinaus sei auch ungeklärt, woher die dafür benötigte Energie stamme. „Meiner Meinung stellen Wasserstofffahrzeuge eine Alternative dar. Ich schätze, dass diese in 7 bis 10 Jahren auch für die Masse preislich erschwinglich sein werden, wobei auch dafür erst die Strukturen geschaffen werden müssen. Das bedeutet auch, dass die Produktion des Wasserstoffes entsprechend nachhaltig erfolgen müsste, nur so macht es auch Sinn.“

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016

33


MANAGEMENT

Wenn Gutes besser wird Viele Gründe sprechen für eine Zusammenarbeit mit carplus. Durch die jüngste Tarifanpassung kamen weitere Alleinstellungsmerkmale hinzu.

Ü

ber 800 Autohäuser arbeiten bei der Versicherungsvermittlung mit carplus zusammen. Sie schätzen die Vorteile, die ihnen die Tochtergesellschaft der Wiener Städtischen bietet: Dazu gehören die Reduktion des Kaskoselbstbehalts, sofern ein Kunde eine Reparatur in „seinem“ Kfz-Betrieb durchführen lässt. Außerdem werden Leihwagenkosten sowie Abschleppund Rückholkosten bis zu einer Höhe von 1.500 Euro übernommen. Auch die partnerschaftliche Lösung für Totalschadenreparaturen – bei Reparaturkosten bis zu 80 Prozent des Wiederbeschaffungswertes kann sofort mit der Instandsetzung begonnen werden, bei höheren Kosten reicht eine kurze Rücksprache für eine Reparaturfreigabe oder ein Vorkaufsrecht aus – stößt auf einhellig positive Resonanz.

Das Team von carplus sorgt mit marktgerechten Produkten für gute Geschäfte bei den Autohauspartnern

Vielfältige Verbesserungen Seit die Wiener Städtische im April einen neuen Tarif eingeführt hat, gibt es weitere Vorzüge, erklärt Ge-

Fast alle wollen selber lenken Wie entscheiden die Österreicher, wenn es um den Kauf eines Gebrauchtwagens geht? Das wollte die Fahrzeugbörse willhaben.at von 2.500 Personen wissen – und erhielt interessante Ergebnisse.

D

ass jemand – wie noch vor einigen Jahren üblich – zum Händler seines Vertrauens geht und dort nach Gebrauchtwagen sucht, kommt so gut wie gar nicht mehr vor. Hingegen steigt die Bedeutung des Internets immer weiter an: Laut der Befragung von willhaben.at vertrauen 83,6 Prozent der befragten Männer und 74,3 Prozent der Frauen den digitalen Autobörsen bzw. Apps. Ebenfalls gut genutzt werden mit 44,9 Prozent die Websites der Händler. Auf die eigene Online-Recherche vertrauen 42,8 Prozent der befragten Österreicher.

Mag. Markus Auferbauer, Chef des Motornetzwerks von willhaben.at und car4you.at

VW vor Audi, Ford und BMW Dass die Gebrauchtwagenhändler auf ihren Fahrzeu-

34

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016

schäftsführer Dr. Franz F. Gugenberger: „Beispielsweise ist es nun möglich, die Haftpflichtversicherung um einen Fahrerschutz zur Absicherung des Lenkers bei selbstverschuldeten Unfällen zu ergänzen.“ Außerdem ermöglicht ein „Jugendlichenbonus“ jungen Lenkern eine um drei Klassen bessere Einstufung im BonusMalus-System. Das Risiko der „groben Fahrlässigkeit“ kann neuerdings in den Kaskoverträgen mitversichert werden, Kombipakete mit Garantieversicherungen sind – wie in der letzten Ausgabe von „AUTO & Wirtschaft“ vorgestellt – mit minimalem Aufwand kalkulierbar. „Mit diesen Weiterentwicklungen haben wir den Wünschen unserer Partner Rechnung getragen“, unterstreicht Gugenberger. Schließlich gelte es, gemeinsam einen fordernden Markt zu meistern. • (HAY)

gen „sitzen“ bleiben, wenn in wenigen Jahren selbstfahrende Autos auf den Markt kommen, müssen sie nicht fürchten. Denn 81,3 Prozent der Befragten wollen das Lenkrad nicht missen; nur 17,8 Prozent würden einem Autopiloten die Steuerung überlassen. Damit erklären die Österreicher den neuen Technologien, die derzeit von vielen Autoherstellern und -zulieferern vorbereitet werden, eine klare Absage. Und selbst jene, die sich für einen Autopiloten entscheiden, würden diesen nur dann kaufen, wenn er maximal 2.000 Euro kostet. Nicht allzu viele Überraschungen gab es hingegen bei der Frage, welche Automarke am meisten gesucht wird: Hier liegt Volkswagen mit einem Anteil von 46,7 Prozent klar an der Spitze, dann folgen Audi (37,8), Ford (25,2) und BMW (24,4 Prozent). Auf die Frage, ob sie sich in Zukunft ein gebrauchtes Elektroauto kaufen würden, antwortete übrigens etwa ein Drittel mit „Ja“. • (MUE)


MANAGEMENT

Ohren zu und durch! Von den sachlichen Argumenten für eine ausgeglichenere Verkehrspolitik wollten die Vertreter der rot-grünen Wiener Stadtregierung bei einer Podiumsdiskussion des Vereins „Mein Auto“ nichts hören: Stattdessen dominierten Arroganz und Ignoranz. Von Philipp Hayder

D

ass der SPÖ-Landtagsabgeordnete Siegfried Lindenmayr und der grüne Verkehrssprecher Mag. Rüdiger Maresch Anfang April eine Einladung zur Diskussion „Wiener Verkehrspolitik – Das gewollte Ende der individuellen Mobilität?“ annahmen, zeigte vor allem eines: Gastgeber Komm.-Rat Burkhard Ernst, Gremialobmann des Fahrzeughandels und Obmann von „Mein Auto“, ist über Parteigrenzen hinweg bestens vernetzt. Dialogbereitschaft brachten Lindenmayr und Maresch jedoch nicht mit: Er habe nichts gegen „viele verkaufte Autos“, so lange sie nur nicht benützt werden, sagte der rote Mandatar. Sein grüner Kollege kündigte an, Verkehrsflächen und Parkplätze weiter zu reduzieren: Derzeit würden 63 Prozent des Wiener Straßenquerschnitts für den Autoverkehr genützt, obwohl nur 27 Prozent der Wege mit dem Pkw zurückgelegt würden. „Wir bekennen uns zur Wahlfreiheit bei der Mobilität“, hielt FPÖ-Stadtrat Anton Mahdalik den Regierungsparteien entgegen. Rot-Grün wolle „den Autofahrern das Leben vergällen“ und ignoriere die Bedürfnisse der Menschen: „Niemand setzt sich freiwillig ins Auto, steht im Stau, sucht einen Parkplatz und zahlt dann auch noch dafür.“ Manfred Juraczka von der ÖVP pflichtete ihm bei („Die Leute werden nicht mehr gefragt, über sie wird drübergefahren.“), Mag. Bettina Emmerling von den Neos irrlichterte durch ein ihr offensichtlich fremdes Thema.

Viele Redner, wenig Übereinstimmung: die Teilnehmer an der vom Verein „Mein Auto“ organisierten Diskussion

Handfeste Sorgen All das wirkte über weite Strecken wie die Persiflage einer Gemeinderatssitzung – nicht zuletzt deshalb, weil fundierte Zwischenfragen aus dem Publikum weitestgehend ignoriert wurden. Dabei wurden durch sie die Folgen der Wiener Verkehrspolitik greifbar: Unternehmer können durch das Parkpickerl ihre Autos nicht mehr abstellen, das Einbahn-Dickicht lässt Geschäfte sterben und Werkstattinhaber fürchten überhaupt um ihre Existenz.

Politisch unterrepräsentierte Autofahrer Sowohl Ernst als auch ÖAMTC-Verbandsdirektor DI Oliver Schmerold und ARBÖ-Generalsekretär Mag. Gerald Kumnig forderten angesichts dessen eine ideologiefreie Verkehrspolitik. Gehör fanden sie bei den Verantwortlichen keines – wohl auch deshalb, weil Verkehrsthemen in den vergangenen Jahren kaum Einfluss auf das Wahlverhalten hatten. Dabei wären die Autofahrer, wie Kumnig es ausdrückte, als politische Gruppierung „die größte Partei Österreichs“. •

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016

35


MANAGEMENT

Der Kompass der Branche Die wirtschaftlichen Spielräume im KfzGewerbe werden immer enger. Umso wichtiger ist eine Messe, die in geballter Form neue Wege zu Kundenbindung und Ertragssteigerung aufzeigt: Deshalb wird die „AutoZum“ auch im Jahr 2017 unverzichtbar sein.

A

lle zwei Jahre trifft sich die Automobilwirtschaft im Salzburger Messezentrum. 2015 wurden rund 310 Aussteller und 23.500 Besucher verzeichnet, bei der vom 18. bis 21. Jänner stattfindenden AutoZum 2017 sind mindestens ebenso hohe Zahlen zu erwarten: „Bereits jetzt sind knapp zwei Drittel der verfügbaren Ausstellungsfläche vergeben“, berichtet Messeleiter Ing. Andreas Wetzer. Das Interesse der Partnerfirmen sei durch die Bank groß – von Teilehändlern und Werkstattausrüstern über Schmierstofflieferanten und Aussteller aus der Tankstellenbranche bis hin zu den Reifenherstellern, die neuerlich im Rahmen eines eigenen „Reifenforums“ vertreten sein werden.

Fixtermin im Branchenkalender: Seit 1974 findet die AutoZum im Salzburger Messezentrum statt und wertvollen Face-to-Face-Kontakten“ konkret aufzeigen, wie Kundenbindung und Ertragssteigerung in allen Branchensegmenten gelingen können: „Die AutoZum ist Marktkompass, Signalgeber und Treffpunkt der Chefetage.“

Messeleiter Ing. Andreas Wetzer positioniert die Messe als „Treffpunkt der Chefetage“

Angebot und Nachfrage Dass Reed Exhibitions mit der Buchungslage zufrieden ist, mag erstaunen: Schließlich stehen derzeit viele Unternehmen auf der Kostenbremse. Doch gerade aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sei ein Auftritt bei der AutoZum so wichtig, argumentiert Wetzer: „Keine andere Fachmesse im Alpen-Donauraum führt Angebot und Nachfrage derart effektiv zusammen.“ Zudem werde 2017 ein Mix aus „Produktneuheiten, Informationen

Dieser Selbstdefinition will die 1974 erstmals abgehaltene Messe auch im digitalen Zeitalter gerecht werden: Der Internetauftritt der AutoZum dient als „digitale Drehscheibe“, ein neues Portal unterstützt die Aussteller bei ihrem Besuchermanagement von der Einladung bis zur Analyse. Außerdem werden die Besucher im kommenden Jahr erstmals Badges mit Scan-Funktion erhalten, sodass ihre Kontaktdaten wesentlich leichter erfasst und zur Nachbearbeitung genützt werden können.

Vollständiger Marktüberblick

Ein kompletter Marktüberblick und viele Gelegenheiten für persönliche Fachgespräche: Das zeichnet die AutoZum aus

36

Digitale Dienstleistungen

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016

Stichwort Besucher: Rund 81 Prozent von ihnen seien Entscheidungsträger, unterstreicht Wetzer. Ihre Zufriedenheit mit dem Messegeschehen ist die Basis für den jahrzehntelangen Erfolg der AutoZum. 2015 gaben knapp 92 Prozent der Fachbesucher an, von ihren Rundgängen konkret profitiert zu haben. Mehr als 97 Prozent bezeichneten den gebotenen Marktüberblick als vollständig – ein weiterer Beweis dafür, wie wichtig es für potenzielle Aussteller ist, in Salzburg mit dabei zu sein. • (HAY)


Die Extended Warranty von Harley-Davidson und CarGarantie wertet ab sofort alle Modelle des amerikanischen Herstellers auf

Freiheit garantiert In Zusammenarbeit mit CarGarantie erhalten alle neuen Harley-DavidsonMotorräder in Österreich 4 Jahre Garantie.

N Peter Bachmaier, Direktor Vertrieb Importeure, Versicherungen, Banken bei CarGarantie Österreich

ach zwei Jahren Werksgarantie schließt CarGarantie mit zwei weiteren Jahren an und gibt dem Harley-Kunden damit 48 Monate volle Sicherheit. „Die Harley Extended Warranty ist eine Komplettgarantie, die bis auf wenige Ausnahmen wie Reifen, Bremsscheiben oder andere typische Verschleißteile alle elektronischen und mechanischen Bauteile des Motorrads abdeckt“, erklärt Peter Bachmaier, Direktor Vertrieb Importeure, Versicherungen, Banken bei CarGarantie Österreich.

100 Prozent Kostenersatz Bis zu einer Kilometerleistung von 50.000 werden 100 Prozent Lohn- und Materialkosten ersetzt, danach ist ein gestaffelter Selbstbehalt beim Material zu leisten. Die Garantie kann bis zu einem Höchstwert von 10 Jahren oder 80.000 Kilometern jeweils für ein Jahr verlängert werden. Die Abwicklung mit Kundenkarte erfolgt wie üblich direkt über CarGarantie, der Händler hat minimalen Aufwand. „Der Händler profitiert von einer starken, zusätzlichen Kundenbindung“, so Bachmaier. Der Kunde erhält damit zusätzliche Sicherheit und nicht zuletzt unterstreicht Harley-Davidson die Qualität ihrer Produkte.

Konsequente Fortführung Die Zusammenarbeit mit Harley-Davidson Österreich besteht bereits seit 2010 und umfasst seit damals sowohl Neuwie auch Gebrauchtfahrzeuge. Seit 1. März wird die 4-Jahres-Garantie nun konsequent für alle Modelle umgesetzt. „Mit der erweiterten Fortsetzung der Zusammenarbeit mit Harley-Davidson zeigt CarGarantie einmal mehr die führende Rolle im Bereich der Importeur- und Herstellerkooperationen“, so Bachmaier. • (GEW)

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016


MANAGEMENT

Norbert Laure, Geschäftsführer von Kaposi in Klagenfurt, plant einen Um- oder Neubau für Mercedes

48.000 kamen, schauten, kauften

Landesgremialobmann Komm.Rat Ing. Mag. Hubert Aichlseder ist optimistisch für „seine“ Marken

Toyota: Anna und Ferdinand Kinzel (jun. und sen.) mit Wolfgang Kattnig (Werkstattleiter, ganz l.)

Hat dank guter Werkstattauslastung und Verkäufe gut lachen: Ernst Kapeller, Porsche Villach

Mario Kogler, Verkaufsleiter bei Auto Eisner am Klagenfurter Südring

Ein Besucherplus brachte die „Auto&bike“ im Rahmen der Klagenfurter Frühjahrsmesse: Durch die Neuaufteilung wurde der automotive Sektor deutlich aufgewertet. Von Mag. Heinz Müller

I

n Innsbruck wird seit zwei Jahren erbittert darüber gestritten, ob Autos wirklich im Rahmen einer Frühjahrsmesse präsentiert werden müssen – oder ob man nicht lieber einen eigenen Termin nur für neue Fahrzeuge schaffen sollte. Ein Teil der örtlichen Händler ist seither nicht mehr auf der Messe zu finden. Dass es auch anders geht, zeigt das Beispiel Klagenfurt: Hier wird nicht diskutiert, hier werden Nägel mit Köpfen gemacht. Dass man (nicht zuletzt auf Wunsch der Händler) die 50 Auto- und Motorradmarken nun in den großen, hellen Hallen 1 und 2 präsentiert, hat sich ausgezahlt. Ein Besucherplus von 10 Prozent auf rund 48.000 ist der Beweis dafür. Damit kam – hochgerechnet – jeder zwölfte Kärntner auf die „Auto&bike“.

Ferdinand Stippich erweitert sein Autohaus in Maria Saal für Jeep und Alfa Romeo

Drei Generationen Sintschnig: Seniorchef Josef (r.), Benjamin (l.) und Tochter Magdalena (5)

Einige Leute kauften Autos direkt auf der Messe Dass es vor allem die Autos sind, die Zuschauer anlocken, zeigen die Umfragezahlen: Demnach gaben 54 Prozent an, wegen der Fahrzeuge auf die Messe gegangen zu sein, 21 Prozent nannten den Bereich „Urlaub&Reisen“ und 20 Prozent „Garten&Pool“. Was die Messe in Klagenfurt so interessant macht? Unter anderem die Mischung aus alteingesessenen Händlerfamilien (Sintschnig, Kinzel), etablierten

38

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016

Wolfgang Pichler, Verkaufsleiter bei Auto Pammer, plant Adaptierungen für die Marke DS

Großen (Denzel, Aichlseder) und Neuen (wie etwa dem Autohaus Kaposi, das nun Mercedes und smart in der Kärntner Landeshauptstadt repräsentiert). Spannend ist auch das Familiäre. „Die Kunden kommen ja aus ganz Kärnten – und dennoch findet bei uns fast jeder Kunde seinen Ansprechpartner“, meint Ernst Kapeller von Porsche Villach, der die VW-Konzernmarken im Verbund mit anderen PIA-Standorten sowie kleineren Autohäusern repräsentierte. Vor allem in den Auto-Hallen waren viele Kunden nicht nur aufs Schauen und Kugelschreiber-Abholen aus, sondern es handelte sich oft um tatsächliche Interessenten. Der eine oder andere Kunde schlug bei einem „Schnäppchen“ direkt auf der Messe zu: Interessant waren aber für die meisten Autohäuser die Folgegeschäfte, die sich auf der Messe anbahnten. Die Zulassungszahlen werden es zeigen. •


MANAGEMENT

10 bis 12 Prozent des gesamten Kfz-Ersatzteilmarkts über Internetplattformen abgewickelt, ergänzten Dkfm. Christian Walka und Falk Wiedemann von 2hm & Associates. Bis 2020 sei mit 15 bis 20 Prozent zu rechnen – und zwar nicht nur durch Heimwerkerbestellungen: „Der Anteil der B2B-Geschäfte am Online-Ersatzteilhandel ist seit 2012 von 37 auf 44 Prozent gestiegen“, so Wiedemann. Angesichts der um 20 bis 30 Prozent niedrigeren Internetpreise liege es „in der Verantwortung der Industrie, dafür zu sorgen, dass keine weitere Preiserosion zulasten des stationären Handels stattfindet“.

Total digital Elektrifizierung, Automatisierung und das vernetzte Fahren werden die Zukunft der Mobilität prägen. Gleichzeitig spielt der Internetvertrieb eine immer wichtigere Rolle. Was das für den freien Teilemarkt bedeutet, wurde bei einer Tagung der Branchenvereinigung VREI erörtert. Von Philipp Hayder

N

ichts bleibt so, wie es ist: Darin waren sich die über 100 Manager einig, die auf Einladung des Verbands Freier Ersatzteilmarkt (VREI) am 27. April in Frankfurt über den „Aftermarket 2025“ diskutierten. Mehrere Marktforschungsunternehmen steuerten konkrete Zukunftsszenarien bei.

VREI-Vorstand Thomas Fischer (l.) versammelte eine kompetent besetzte Referentenrunde

Elektroautos verändern Werkstattalltag 2025 dürften in Deutschland bei konservativen Annahmen 2 bis 4 Prozent und in einem progressiven Szenario 5 bis 7 Prozent der Neuzulassungen auf Elektroautos entfallen, sagten Martin Faisst und Stephanie Fiegert von GfK. Damit werde eine Verlagerung des Werkstattumsatzes verbunden sein. „Wir rechnen im Reparaturbereich mit einem Rückgang um 30 bis 50 Prozent, doch das Wartungspotenzial dürfte sogar bis zu 15 Prozent zunehmen“, so Fiegert.

Steigender Fahrzeugbestand Mehr Umsatz für weniger Firmen

Der Pkw-Bestand in Deutschland werde weiter steigen und 2025 rund 49,8 Millionen Stück erreichen, prognostizierte Michael Borgert von BBE Automotive. Auch das seit der Jahrtausendwende von 6,9 auf 9 Jahre gestiegene Durchschnittsalter des Fuhrparks werde mit 10,9 Jahren einen neuen Höchststand erreichen – also glänzende Aussichten? Nicht unbedingt, denn die durchschnittlichen jährlichen Werkstattaufenthalte pro Fahrzeug gingen zwischen 2009 und 2014 bereits von 1,99 auf 1,65 zurück – ein Trend, der sich laut Borgert fortsetzen wird.

Auch Werkstätten bestellen im Internet Von einer durch das Internet sowie durch die immer dominanteren Einkaufskooperationen geschaffenen „Konvergenz der Märkte“ sprach Markus Scheelen, Inhaber der Efficons Group. Europaweit würden bereits

Beispiel Deutschland: Die Prognosen von BBE Automotive zeigen die Veränderungen am Aftermarket

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016

All das fällt mit einem immer härteren Wettbewerbsdruck zusammen – nicht zuletzt deshalb, weil sich die Automobilhersteller im „Panikmodus“ befänden und verlorene Marktanteile im Servicegeschäft zurückerobern wollten, meinte Gwenael de Calan vom Marktbeobachter GiPA. Die Branchenkenner von Wolk After Sales Experts prognostizierten bis 2025 ein Wachstum des derzeit bei jährlich 119 Milliarden Euro liegenden europäischen Automotive Aftermarket um 32 bis 38 Prozent. Dennoch dürften 10 bis 15 Prozent der aktuell rund 370.100 freien Werkstätten, 5 bis 10 Prozent der 85.200 Markenwerkstätten und 12 bis 15 Prozent der 45.700 unabhängigen Teilehändler wegfallen, erklärte Senior Consultant Zoran Nikolic: „Weniger Firmen werden mehr Umsatz generieren.“ •

39


MANAGEMENT

Die Königsdisziplin Mit „Gebrauchtwagen“ stand beim dritten Teil der Seminar-Reihe AUTO & Wirtschaft WISSEN ein komplexes, unterschätztes und potenziell lukratives Thema auf dem Programm.

en! k r e m r o v t z t e J Im September

Mag. Peter Kubesch, GW-Berater: „Professionalisierung bringt mehr Ertrag“

für den individuellen Betrieb listete Unternehmensberater Kubesch alle Bereiche sowie die Professionalisierungsmöglichkeiten auf.

F

ür viele Fachleute ist das Gebrauchtwagengeschäft die Königsdisziplin der Kfzwird sich AUTO & Branche – mit entsprechend Wirtschaft WISSEN dem Thema unterschiedlichem Wissenstand „Autohaus 2.0“ der Unternehmer und Mitarbeiwidmen. ter. Dennoch hat es das Referenten-Team an den beiden Terminen (Landzeit Steinhäusl und Voralpenkreuz) wieder geschafft, für jeden Teilnehmer einen Zugewinn an Informationen und Kompetenz zu ermöglichen.

Gewährleistung als Ertragsschädiger

Mag. Markus Auferbauer Willhaben.at: „Mobile Nutzung boomt“

Alle Bereiche des Betriebes involviert Das Thema greift extrem stark in alle Bereiche des Kfz-Betriebes, gleichzeitig gibt es keine Vorgaben, sondern nur individuelle Anforderungen und Lösungen. Im Gegensatz zum Neuwagen, wo der größte Teil vom Importeur bestimmt wird, egal ob Preise, Marketing oder Reparaturinformationen, muss sich das Autohaus beim Gebrauchtwagen um alle Informationen und Abläufe selbst kümmern. EintauschChecks, Kalkulation, Umfang und Qualität der Aufbereitung, Gebrauchtwagenplatz und -börsen, Verkäufervorgaben, interne Abläufe, Fremdkundenreparatur und vor allem Reklamation, Gewährleistung und Kulanz: eine komplexe Verbindung zahlreicher Bereiche entscheidet letztlich darüber, ob der Gebrauchtwagen das notwendige Übel im Autohaus bleibt oder ob er zum echten Ertragsbringer wird. Das Potenzial ist zweifellos vorhanden. Mag. Peter Kubesch, langjähriger Importeursmitarbeiter und fast ebenso lange mit dem Gebrauchtwagen konfrontiert, brachte als Hauptreferent der beiden Gebrauchtwagenseminare einen Leitfaden durch alle Bereiche. Mit dem nötigen Interpretationsspielraum

40

Mag. Peter Kubesch (GW-Berater), HansGünther Löckinger (Garanta), Philipp Hayder (A&W), Mag. Markus Auferbauer (Willhaben.at), Dr. Johannes Öhlböck

Hans-Günther Löckinger (Garanta): „Keine Wrackbörse“

Den rechtlichen Teil hat wieder der Kfz-erfahrene Rechtsanwalt Dr. Johannes Öhlböck übernommen. Beim Gebrauchtwagen lag der Schwerpunkt natürlich beim Gewährleistungsrecht, dessen Umsetzung vielen Betrieben immer öfter Probleme und Rechtsstreitigkeiten macht. Gleichzeitig ist ein zu kulanter Umgang mit Schäden und Reklamationen die größte Gefahr für den Ertrag. Neben der rechtlichen Basis berichtet Öhlböck in seinen Vorträgen von realen Fällen und deren Urteilen, welche den Betrieben eine gute Einschätzung der Situation ermöglichen. Den extrem wachsenden Teil des Onlinemarketing und der Digitalisierung konnte Mag. Markus Auferbauer vom Willhaben.at-Motornetzwerk den Teilnehmern näherbringen. Die Bedeutung und die Möglichkeiten entwickeln sich hier besonders rasant. Nicht zuletzt spielt auch im Gebrauchtwagengeschäft die Vermittlung einer Versicherung, die individuelle GWLösungen bietet und die Schäden wieder in die eigene Werkstätte bringt, eine entscheidende Rolle. Darüber referierte Hans-Günther Löckinger, Geschäftsführer der Garanta.

Nächster Termin: Autohandel 2.0

Rechtsanwalt Dr. Johannes Öhlböck: „Immer dokumentieren“

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016

Nach dem erfolgreichen Abschluss der ersten drei Seminare von AUTO & Wirtschaft WISSEN ist eine Fortsetzung im September geplant. Unter dem Titel „Autohaus 2.0“ wird die Zukunft des Kfz-Geschäfts unter besonderer Berücksichtigung des Internets thematisiert. Details folgen! • (GEW)


MANAGEMENT

Vorführfahrzeuge: Vorsicht Steuerfalle! Wer als Arbeitnehmer einen Firmenwagen auch privat nutzen darf, muss dafür die Hinzurechnung eines Sachbezugs in Kauf nehmen. Für Mitarbeiter von Autohäusern wurde es bisher besonders teuer – doch eine Entscheidung des Bundesfinanzgerichts könnte bedeuten, dass diese Schlechterstellung bald ein Ende hat. Von Dr. Martin Brenner

B

würden die Fahrzeuge nämlich um durchschnittlich esteht für einen Arbeitnehmer die Möglichkeit, ein

18,24 Prozent unter dem Listenpreis verkauft.

firmeneigenes Kfz für Privatfahrten (als solche gel-

ten auch schon Fahrten zwischen Wohnung und Ar-

Begünstigung für Autohändler

beitsstätte) kostenlos zu benutzen, ist ein monatlicher

Nach einer umfassenden Prüfung, bei der sich das Bun-

Sachbezug anzusetzen. Dieser erhöht die Bemessungs-

desfinanzgericht sogar mit der Entstehungsgeschichte

grundlage der Lohnsteuer und der Lohnnebenkosten so-

der Lohnverrechnungsrichtlinien auseinandersetzte,

wie die Beitragsgrundlage zur Sozialversicherung. Im

kam es schließlich zu dem Ergebnis, dass sich § 4 Abs

Rahmen der letzten Steuerreform wurde, abgesehen

6 Sachbezugswerte-VO nur auf Kraftfahrzeuge bezieht,

von besonders schadstoffarmen Fahrzeugen, der Sach-

die ein Arbeitgeber von einem Kfz-Händler als rabat-

bezug von 1,5 auf 2 Prozent der tatsächlichen Anschaf-

tierte „Vorführwagen“ erworben hat, um sie in der Folge

fungskosten des Firmenfahrzeuges angehoben.

seinen Arbeitnehmern auch zur außerberuflichen Verwendung zu überlassen. Solange Autohändler diese

Aufschlag auf die Anschaffungskosten?

Fahrzeuge selbst ihren eigenen Arbeitnehmern zur Ver-

Genau über den Ansatz dieser Anschaffungskosten ist

fügung stellen, sind die Fahrzeuge jedoch nicht als

jedoch bei den für die Kfz-Händler so wichtigen „Vor-

„Vorführwagen“, sondern als „Neuwagen“ zu qualifizie-

führwagen“ eine steuerrechtliche Diskussion ausge-

ren, sodass der erwähnte zwanzigprozentige Aufschlag

brochen. Dabei hat sich das Bundesfinanzgericht der

nicht gilt. Es sind daher lediglich die tatsächlichen An-

bisherigen Rechtsansicht der Finanzverwaltung entge-

schaffungskosten eines Neufahrzeuges unter Berück-

gengestellt: Dieser Entscheidung lag die Beschwerde

sichtigung eines allfälligen Vorführwagenbonus inklu-

eines Autohandelsunternehmens zugrunde, das seinen

sive Umsatzsteuer und NoVA anzusetzen.

Arbeitnehmern vom Generalimporteur als „Vorführer“ erworbene Neufahrzeuge zur Privatnutzung überließ.

Höchstrichter am Zug

Die Finanz qualifizierte diese Fahrzeuge als „Vorführ-

Dies bedeutet eine wesentliche steuerliche Begünsti-

fahrzeuge“ im Sinne von § 4 Abs. 6 der Sachbezugswer-

gung der Kfz-Händler gegenüber der bisher geübten

teverordnung, die einen zwanzigprozentigen Zuschlag

Rechtslage, weshalb es wenig überrascht, dass das Fi-

auf die tatsächlichen Anschaffungskosten vorsieht.

nanzamt gegen die Entscheidung des Bundesfinanzge-

Das Autohaus erhob gegen diese Entscheidung Be-

richtes eine ordentliche Amtsrevision beim Verwal-

schwerde an das Bundesfinanzgericht und bestritt in

tungsgerichtshof (VwGH) eingebracht hat. Unabhängig von dessen Entscheidung muss der Kfz-Händler aber

dem Zusammenhang insbesondere, dass die genannte Bestimmung auch auf die Mitarbeiter von Kfz-Händlern anzuwenden sei. Auch sei eine Überbewertung vorgenommen worden, weil der Sachbezugsbewertung im

Dr. Martin Brenner ist Rechtsanwalt in Wien

jedenfalls dann weiterhin aufpassen, wenn er das Fahrzeug nicht vom Generalimporteur bezieht, sondern von einem anderen Händler, der dieses Fahrzeug be-

Ergebnis Anschaffungskosten von 6,57 Prozent unter

reits selbst in Gebrauch hatte. Für den Fiskus ist es

Listenpreis zugrunde gelegt worden seien, was aufgrund

dann kein Neuwagen mehr, sodass der zwanzigprozen-

der üblichen und vielschichtigen Rabatte in der Auto-

tige Aufschlag weiter gilt.

handelsbranche einen deutlich höheren Preis als bei

Die Branche darf jedenfalls auf die Entscheidung des

Endkundengeschäften bedeuten würde. An Kunden

VwGH gespannt sein. Wir werden berichten! •

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016

41


MANAGEMENT

Die Bereitschaft zum Autokauf ist in ganz Österreich groß, einen Komplettverzicht kann sich nur eine kleine Minderheit vorstellen (l.). Die dominanten Antriebsformen sind nach wie vor Diesel und Benzin (u.).

Neue Lust am Auto

Interessantes Studiendetail: Viele Autofahrer würden fahrtleistungsabhängige Steuern und Versicherungsprämien begrüßen „Je älter der Autokäufer ist, desto eher greift er zu einem Neuwagen“, erläutert Kupec. So würden Menschen über 60 Jahren zu 45 Prozent ein neues und nur zu 19 Prozent ein gebrauchtes Auto in Betracht ziehen, während die Verteilung bei Personen unter 30 Jahren annähernd umgekehrt sei.

In den Schauräumen ist davon bisher wenig zu bemerken, doch die jüngste Studie der Generali verheißt der Branche Gutes: So hoch wie derzeit war die Bereitschaft zum Fahrzeugkauf noch nie.

Dominanter Dieselantrieb

Von Philipp Hayder

A

ls größter Kfz-Versicherer des Landes erhebt die Generali seit 2009 alljährlich, wie es die Österreicherinnen und Österreicher mit dem Auto halten. Heuer wurden 2.004 Personen befragt – mit durchaus überraschenden Ergebnissen: So beabsichtigen 47 Prozent der Studienteilnehmer, innerhalb der nächsten drei Jahre ein Auto anzuschaffen. „Das ist der höchste Wert seit Beginn der Erhebungen“, unterstreicht Generali-Vorstand Walter Kupec. 2015 lag die Kaufbereitschaft dagegen bei 44 Prozent und 2012 überhaupt nur bei 17 Prozent.

Walter Kupec ist Kfz-Vorstand der Generali

Wie steht es um die viel diskutierten alternativen Antriebe? Die kommen laut „Autostudie“ nach wie vor nur für eine Minderheit in Frage: Hybridfahrzeuge würden 18 Prozent, Elektroautos 4 Prozent und Flüssiggasautos gerade einmal 1 Prozent der Konsumenten erwerben. Klar dominant ist nach wie vor der Diesel (49 Prozent), während die Kaufbereitschaft bei Benzinern von 31 auf 29 Prozent zurückgegangen ist. Als wichtigste Argumente gegen alternativ angetriebene Autos werden die höheren Kosten (55 Prozent) sowie – im Fall von Elektroautos – die zu geringe Reichweite (22 Prozent) und die mangelnde Ladeinfrastruktur (11 Prozent) genannt.

Eigenes Auto bleibt gefragt Trendwende bei Neuwagen

Eine eindeutige Antwort auf so manche autofeindliche Politikeraussage ist unterdessen, dass sich selbst in Wien nicht einmal 3 von 10 Autofahrern einen Komplettverzicht auf das eigene Fahrzeug vorstellen können. Österreichweit ist dieser Anteil aktuell mit 19 Prozent noch niedriger als bei der Vorjahresstudie (21 Prozent). Der Aussage: „Ein eigenes Auto zu besitzen, ist mir sehr wichtig!“, stimmen 72 Prozent der Befragten zu – obwohl exakt ebenso viele Menschen in Zukunft noch höhere Mobilitätskosten befürchten. •

Gestiegen ist auch die Höhe der beabsichtigten Investitionen: 30 Prozent der Befragten wollen für ihr nächstes Auto bis zu 10.000 Euro, 40 Prozent bis zu 20.000 Euro sowie 18 Prozent bis zu 30.000 Euro ausgeben. Parallel dazu stieg die (davor jahrelang rückläufige) Bereitschaft, einen Neuwagen zu erwerben, von 28 auf 30 Prozent. Für Jungwagen unter 6 Monaten interessieren sich 3 und für „echte“ Gebrauchtwagen 4 von 10 Befragten.

42

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016


Modernste Prüfzentren Professionelle Leistung Technisches Know-how Die Fuhrparkkosten in Ihrem Unternehmen sind hoch genug. Bei einem technischen Defekt am Firmen-Fahrzeug fallen zusätzliche Kosten für lange Stehzeiten an. Gut, wenn man einen Partner hat, auf den man sich verlassen kann. Und das 89 x in Österreich. Infos ✆ 050-123-123 und auf www.arboe.at www.facebook.com/arboe123


MANAGEMENT

Wenn die Vans nicht wären … Gebrauchtwagen März 2016

s ist noch nicht lang her, da galten Vans als wichtige Gewinnbringer in den Chefetagen der Hersteller: Es begann mit den Großen à la Chrysler Voyager, dann kamen – ausgehend vom Renault Scénic (der anfangs noch Mégane Scénic hieß) – die Mittelgroßen, gefolgt von den Kleinen wie etwa dem Opel Meriva. Und jetzt? Immer mehr Hersteller ziehen sich aus diesen Segmenten zurück, weil die Kunden längst in Richtung SUVs tendieren. Die fehlende Nachfrage macht sich auch in einem geringeren Angebot bemerkbar, was sich logischerweise auf die Stückzahlen auswirkt: Nach dem 1. Quartal sind 10 der 12 Segmente im Plus: Nur die Micro- und die Family-Vans brachten der Statistik mit -23,1 bzw. -9,0 Prozent auch zwei rote Pfeile nach unten ein.

Stück

MA in %

+/ – in % z. Vorjahr

Stück

MA in %

+/ – in % z. Vorjahr

VW

15.726

20,40

3,42

41.000

20,48

6,34

Audi

7.507

9,74

5,10

19.183

9,58

3,84

BMW

5.710

7,41

-1,67

14.679

7,33

2,70

Opel

5.062

6,57

2,08

13.112

6,55

4,48

Mercedes-Benz

4.434

5,75

5,72

11.084

5,54

6,45

Ford

4.316

5,60

-5,97

11.241

5,61

-5,43

Renault

3.540

4,59

2,70

9.367

4,68

2,65

Skoda

3.312

4,30

7,25

8.747

4,37

11,27

Peugeot

3.122

4,05

-1,58

8.444

4,22

4,82

Seat

2.666

3,46

-0,52

7.030

3,51

4,36

Mazda

2.492

3,23

-5,18

6.627

3,31

1,52

Fiat/Abarth

2.374

3,08

-1,66

6.134

3,06

0,90

Hyundai

1.875

2,43

37,26

4.854

2,42

33,61

Deutliche Rückgänge in Wien

Toyota

1.820

2,36

-7,05

4.859

2,43

-2,49

Citroën

1.768

2,29

-4,84

4.826

2,41

-1,41

Nissan

1.450

1,88

16,75

3.503

1,75

11,67

Kia

1.251

1,62

8,31

3.276

1,64

10,38

Suzuki

1.063

1,38

-2,21

2.810

1,40

-1,26

Volvo

876

1,14

3,06

2.351

1,17

6,77

Mitsubishi

765

0,99

-11,87

1.996

1,00

-7,51

Alfa Romeo

764

0,99

-0,13

1.933

0,97

2,01

Honda

671

0,87

8,75

1.759

0,88

8,58

Chevrolet/Daewoo

493

0,64

4,45

1.361

0,68

8,62

Mini

486

0,63

14,08

1.169

0,58

12,62

Spannend ist auch ein Blick auf die Bundesländer, wobei hier nur der Monat März allein reflektiert wird: Ausgerechnet das größte Bundesland, nämlich Wien, legte mit einem Zulassungsrückgang von fast 10 Prozent einen veritablen Bauchfleck hin. Die Zurückhaltung des einen oder anderen in Wien ansässigen Importeurs bei den Kurzzulassungen wird wohl ebenso dazu beigetragen haben wie (leider, leider) auch die autofeindliche Politik in der Bundeshauptstadt. • (MUE)

Dacia

447

0,58

8,50

1.183

0,59

13,75

Porsche

430

0,56

-5,49

833

0,42

5,31

Jeep

411

0,53

16,43

1.084

0,54

13,15

Marke/

März 2016

smart

327

0,42

19,78

852

0,43

26,22

Modell

Stück MA in %

Chrysler

323

0,42

-11,75

839

0,42

-12,24

Land Rover

257

0,33

-7,22

736

0,37

9,20

Subaru

216

0,28

-23,13

616

0,31

-18,73

Jaguar

179

0,23

15,48

414

0,21

21,76

Lancia

168

0,22

-10,64

450

0,22

-13,79

Lexus

90

0,12

-1,10

211

0,11

-2,76

Rover

73

0,09

-24,74

198

0,10

-3,41

Saab

70

0,09

-11,39

174

0,09

-10,31

Daihatsu

68

0,09

-22,73

214

0,11

-14,40

SsangYong

39

0,05

-33,90

120

0,06

-15,49

Dodge

38

0,05

-15,56

113

0,06

0,00

Ferrari

28

0,04

-26,32

43

0,02

-10,42

Maserati

28

0,04

7,69

48

0,02

26,32

Lada

23

0,03

53,33

56

0,03

30,23

Bentley

11

0,01

-21,43

24

0,01

-11,11

Aston Martin

10

0,01

11,11

14

0,01

-22,22

Lamborghini

10

0,01

0,00

13

0,01

-7,14

MG

9

0,01

-50,00

12

0,01

-57,14

Infiniti

7

0,01

250,00

14

0,01

55,56

Rolls-Royce

7

0,01

40,00

11

0,01

37,50

KTM

2

0,00

-33,33

2

0,00

-50,00

577

0,29

86,13

200.196 100,00

4,50

Marke

44

Jän.–März 2016

E

Sonstige

273

0,35

66,46

Summe

77.087

100,00

2,08

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016

Modell-Ranking Neuwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

VW Golf Skoda Octavia Fiat 500 Opel Astra VW Polo Seat Ibiza VW Tiguan Ford Focus Seat Leon VW Bus

1.583 1.042 724 700 691 686 661 580 576 557

5,0 3,3 2,3 2,2 2,2 2,1 2,1 1,8 1,8 1,7

Jän.–März 2016 Stück MA in %

3.860 2.577 1.704 1.452 1.817 1.378 1.445 1.268 1.290 1.476

4,9 3,3 2,2 1,9 2,3 1,8 1,8 1,6 1,6 1,9

Bundesländer Neuanmeldungen Bundesland B K NÖ OÖ S St T V W

März 16 1.106 1.735 6.172 5.563 2.432 4.256 2.851 1.422 6.404

+/- % -0,27 +1,76 +6,21 +8,74 +9,60 +5,48 +5,48 +10,83 -9,87

März 15 1.109 1.705 5.811 5.116 2.219 4.035 2.703 1.283 7.105

Alle Daten zum Fahrzeugmarkt finden Sie auch im MarketAnalyser von Eurotax!


Neuwagen

VW Opel Skoda Ford Renault BMW Seat Audi Mercedes-Benz Fiat/Abarth Hyundai Nissan Mazda Peugeot Kia Citroën Suzuki Dacia Toyota Mitsubishi Volvo Jeep Mini Honda Land Rover Alfa Romeo Porsche Smart Tesla Jaguar Subaru Lexus Bentley Ferrari Lada SsangYong Maserati Cadillac KTM Lamborghini Chevrolet Infiniti Aston Martin Daihatsu Lancia Lotus Rolls-Royce Saab Sonstige Summe

MA +/ – in % in % z. Vorjahr

5.295 16,58 2.284 7,15 2.010 6,29 1.945 6,09 1.903 5,96 1.850 5,79 1.705 5,34 1.686 5,28 1.233 3,86 1.220 3,82 1.220 3,82 1.175 3,68 1.081 3,38 1.001 3,13 898 2,81 777 2,43 750 2,35 667 2,09 567 1,78 435 1,36 340 1,06 279 0,87 277 0,87 274 0,86 219 0,69 151 0,47 142 0,44 133 0,42 127 0,40 72 0,23 66 0,21 40 0,13 14 0,04 8 0,03 8 0,03 7 0,02 6 0,02 3 0,01 3 0,01 2 0,01 1 0,00 1 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 66 0,21 31.941 100,00

7,82 -1,21 0,50 -7,91 17,98 30,47 34,15 29,69 13,96 12,96 -36,56 9,00 -1,28 -15,38 -7,71 0,91 29,76 -13,71 -36,51 -20,77 10,03 10,71 9,49 7,87 -1,79 14,39 -18,39 -51,28 101,59 227,27 -37,74 0,00 366,67 300,00 100,00 40,00 -45,45 0,00 0,00 0,00 -83,33 -87,50 -100,00 0,00 -100,00 -100,00 0,00 0,00 --2,75

Jän.–März 2016 Stück

MA in %

13.150 5.760 5.407 4.768 5.145 4.436 3.691 4.599 3.472 2.922 2.923 2.182 2.607 2.539 2.200 1.824 1.406 1.889 1.258 945 861 719 555 652 630 323 320 382 196 159 160 98 21 12 21 20 20 4 3 4 4 9 0 0 0 1 0 0 158 78.455

16,76 7,34 6,89 6,08 6,56 5,65 4,70 5,86 4,43 3,72 3,73 2,78 3,32 3,24 2,80 2,32 1,79 2,41 1,60 1,20 1,10 0,92 0,71 0,83 0,80 0,41 0,41 0,49 0,25 0,20 0,20 0,12 0,03 0,02 0,03 0,03 0,03 0,01 0,00 0,01 0,01 0,01 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,20 100,00

Jän.–März 2016 Anwendung (inkl. Kzl)

+/ – in % z. Vorjahr

männl.

8,93 6,53 -3,19 9,01 19,46 19,76 6,74 14,66 5,89 15,49 -33,69 2,35 5,46 1,72 7,06 -2,46 24,87 2,38 -36,43 -20,85 2,50 15,04 10,78 44,25 19,77 3,19 -17,74 -33,45 148,10 183,93 -23,81 -4,85 40,00 200,00 10,53 66,67 17,65 0,00 0,00 33,33 -80,00 -25,00 -100,00 0,00 -100,00 -50,00 0,00 0,00 --4,39

2.738 932 1.115 1.559 993 1.210 567 859 989 395 585 470 960 521 786 540 528 976 478 308 321 169 120 259 232 71 121 93 51 29 47 28 4 6 20 9 7 0 0 1 4 1 0 0 0 1 0 0 16 19.119

weibl. 1.743 798 548 862 617 335 526 458 379 443 509 228 537 386 578 406 371 625 337 154 104 64 126 143 78 45 23 76 1 11 20 15 0 1 0 3 2 2 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 12 11.567

betriebl.

Taxi1

Vermietung1

8.669 4.030 3.744 2.347 3.535 2.891 2.598 3.282 2.104 2.084 1.829 1.484 1.110 1.632 836 878 507 288 443 483 436 486 309 250 320 207 176 213 144 119 93 55 17 5 1 8 11 2 3 3 0 7 0 0 0 0 0 0 130 47.769

34 2 29 27 12 2 6 0 119 2 9 5 1 0 3 3 1 12 35 1 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 1 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 306

829 844 430 202 39 332 259 262 391 111 86 257 8 206 65 122 24 1 1 0 61 24 59 0 0 6 0 35 6 32 0 0 0 0 0 1 2 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 18 4.713

Diplomatie1 7 1 1 1 3 65 1 2 21 0 0 1 2 2 0 3 0 0 0 0 6 0 3 0 1 0 1 0 0 1 0 2 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 125

in betrieblichen Zulassungen enthalten

Stück

1

März 2016 Marke

Gewinner und Verlierer nach Segmenten Jänner–März 2016: 78.455 Kleinwagen

Stadtwagen

+2,2 %

+0,8 %

4.170

13.572

Microvans

Familyuntere vans Mittelklasse +1,4 %

1.704

-23,1 %

15.669

4.838

Mittelklasse

Oberklasse

Luxusklasse

Sportwagen

Geländewagen

+4,6 %

+25,0 %

+82,4 %

+39,5 %

+7,9 %

+12,3 %

+11,6 %

8.312

1.981

414

491

3.900

16.346

3.054

Geländew. Minivan medium

-9,0 %

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016

45


MANAGEMENT

Starkes Ende eines starken Quartals Knapp 4 Millionen Neuwagen wurden in den ersten 3 Monaten in Europa zugelassen: Getrieben wird das Wachstum von den SUVs, auch wenn sie – mit Ausnahme des Nissan Qashqai – noch nicht in die Top-10-Modelle vorgedrungen sind.

L

assen wir jetzt einmal Griechenland und die Niederlande beiseite, die im 1. Quartal – aus unterschiedlichen Gründen – jeweils ein Minus von 11 Prozent bei den Neuzulassungen hinnehmen mussten. Negativ sieht es mit Stichtag 31. März auch in der Schweiz aus. In allen anderen 27 untersuchten Ländern gab es hingegen Zuwächse für die Autobauer, wobei natürlich – wie in Österreich – auch die eine oder andere Kurzzulassung in den Daten versteckt ist. Am wichtigsten ist natürlich, dass Jürgen Stackmann ist der Markt in Deutschland ebenso Vertriebsvorstand der gut läuft wie in Frankreich und EngMarke Volkswagen land. Auch Italien ist heuer mit einem Wachstum von 21 Prozent nach den ersten 3 Monaten wieder voll dabei. Dadurch hat sich auch Fiat, lange Zeit nicht mehr unter den 10 besten Herstellern, wieder nach vorn gekämpft: Ein Plus von 16 Prozent spricht eine deutliche Sprache und mit dem neuen Kompaktklassemodell Tipo scheint ein weiterer Vorstoß vorprogrammiert.

46

Länderstatistik Veränd. Land

Veränd.

März 16

März 15

in %

kum. 16

kum. 15

Belgien

55.637

55.251

1

150.456

147.087

2

Dänemark

19.188

20.046

-4

52.226

49.791

5

322.913

323.039

0

791.424

757.630

4

2.085

1.993

5

5.544

4.924

13 13

Deutschland Estland Finnland Frankreich

11.627

11.089

5

33.061

29.338

211.218

196.524

7

516.284

477.234

8

6.305

6.523

-3

15.299

17.258

-11

Griechenland Großbritannien

in %

518.707

492.774

5

771.780

734.588

5

Irland

21.597

18.933

14

82.947

64.519

29

Italien

192.156

163.515

18

523.556

433.186

21

Kroatien

4.013

3.400

18

8.732

7.961

10

Lettland

1.548

1.233

26

3.884

3.210

21

Litauen

1.625

1.271

28

4.593

3.761

22

Luxemburg

5.040

4.868

4

12.965

11.856

9

Niederlande

29.742

28.845

3

98.670

110.701

-11

Norwegen

14.066

14.337

-2

37.399

35.653

5

Österreich

31.941

31.086

3

78.455

75.154

4

Polen

39.219

33.599

17

104.671

91.665

14

Portugal

26.466

20.092

32

58.424

46.243

26

Rumänien

6.572

5.339

23

17.471

14.433

21

Schweden

34.712

31.590

10

83.229

75.733

10

Schweiz

28.627

31.410

-9

71.177

72.372

-2

Serbien

2.429

1.814

34

5.008

3.877

29

Slowakei

7.834

6.558

19

19.953

16.340

22

Slowenien

6.106

5.958

2

16.691

15.647

7

112.817

113.838

-1

288.776

268.187

8

22.799

21.156

8

59.598

53.276

12

Ungarn

7.506

6.315

19

19.729

17.170

15

Zypern

910

695

31

2.567

2.083

23

1.745.405

1.653.091

6

3.934.569 3.640.877

8

Spanien Tschechien

Total

Top-Ten-Marken Veränd.

Veränd.

März 16

März 15

in %

kum. 16

kum. 15

in %

Kein Absatzeinbruch bei VW

Volkswagen

179.618

183.516

-2

433.620

435.894

Was die Branche wohl am meisten interessiert, ist das Abschneiden von VW in der derzeit herrschenden Krisenzeit. Hier ist Entwarnung angesagt: Der Neuwagenverkauf verläuft, wie es sich derzeit darstellt, bei Weitem nicht so dramatisch, wie es sein könnte. Weltweit gab es für die Wolfsburger im März ein Minus von 2,7 Prozent auf 543.700 Einheiten. Dieses ist in erster Linie auf Schwierigkeiten in Brasilien (22.100 statt 34.000 Autos wie 2015) zurückzuführen. Europaweit wurden von VW in den ersten 3 Monaten um 2.274 Autos weniger abgesetzt: Das ist bei einem Volumen von 433.620 Stück verschmerzbar. In den USA, dem Ausgangspunkt der aktuellen Probleme, sank der Neuwagenabsatz laut Angaben von Jürgen Stackmann, Vertriebsvorstand der Marke Volkswagen und einstiger Seat-Chef, im März um 10,4 Prozent auf 26.900 Einheiten. Nach wie vor wird jeder zehnte VW im Heimatland Deutschland verkauft; hier gab es im März einen Rückgang von 8,2 Prozent auf 53.400 Stück. • (MUE)

Ford

137.672

138.032

0

288.888

271.949

-1 6

Opel/Vauxhall

125.974

118.444

6

268.072

241.645

11

Renault

118.871

107.183

11

263.867

242.944

9

Peugeot

98.268

96.370

2

235.213

222.414

6

Audi

94.875

87.810

8

215.422

192.121

12

BMW

94.819

82.101

15

205.378

182.176

13

Mercedes

90.704

83.275

9

202.808

180.826

12

Fiat

83.743

74.004

13

196.920

169.543

16

Nissan

78.791

81.756

-4

161.220

165.402

-3

Top-Ten-Modelle Veränd.

Veränd.

März 16

März 15

in %

kum. 16

kum. 15

Volkswagen Golf

55.977

56.070

0

130.367

132.850

in % -2

Ford Fiesta

42.432

47.769

-11

84.150

88.077

-4

Opel/Vauxhall Corsa

36.724

41.119

-11

74.049

78.923

-6

Renault Clio

34.736

36.668

-5

77.762

80.227

-3

Volkswagen Polo

33.472

33.522

0

81.054

78.853

3

Nissan Qashqai

31.146

31.828

-2

66.238

65.601

1

Ford Focus

30.849

32.587

-5

60.348

60.996

-1

Peugeot 208

28.655

27.545

4

68.900

60.914

13

Opel/Vauxhall Astra

27.886

23.619

18

61.478

47.159

30

Fiat 500

25.794

23.122

12

52.885

50.332

5

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016


MANAGEMENT

4 Semester zur Führungskraft Noch sind einige Plätze frei: Im Oktober startet an der TU Wien der (gemeinsam mit der TU Bratislava) angebotene Professional MBA Automotive Industry. In 4 Semestern werden angehende Führungskräfte ausgebildet.

Die Erleichterung ist ihnen anzusehen: Nach vier Semestern halten die Studierenden die Abschlusszeugnisse in den Händen

D

er Lehrgang ist berufsbegleitend und in Modulen aufgebaut. Diese finden abwechselnd in Wien oder Bratislava statt, und zwar alle 4–6 Wochen. Der Kurs wird in Englisch abgehalten. Dies führt dazu, dass mehr als 70 Prozent der Teilnehmer aus dem Ausland kommen; bisher waren 25 Nationen dabei. 15 Prozent sind übrigens weiblich. Insgesamt 116 Personen nahmen an den bisherigen Lehrgängen teil. Jene, die sich für den Kurs ab Okto-

ber interessieren, müssen einige Voraussetzungen erfüllen: Eine davon ist der Abschluss eines akademischen Studiums, dazu kommt eine zumindest zweijährige einschlägige Berufsausbildung.

Unternehmensführung, Finanzwirtschaft

Exkursionen wie ins Werk des KTM X-Bow sind eine willkommene Abwechslung

Ziel ist es, dass sich die Techniker, Natur- und Wirtschaftswissenschafter sowie Mitarbeiter aus der Automobil- und Zulieferindustrie auf Managementfunktionen vorbereiten. Organisation und Führung werden ebenso gelehrt wie Unternehmensrechnung, Automobilproduktion und Logistik sowie Finanzwirtschaft. Nähere Informationen auf der Homepage der TU Wien unter automotive.tuwien.ac.at • (MUE)

bestätigt Dr. Christian Pesau, Geschäftsführer des Arbeitskreises der Automobilimporteure.

Neuer Zertifikatslehrgang für den Job, der bewegt

Steigen Sie auf! Die FH Kufstein, als markenunabhängige Kaderschmiede für Mitarbeiter im Automobilhandel österreichweit bekannt, bietet nun noch mehr.

D

ie Ausbildung der Tiroler Fachhochschule spricht alle am Verkaufserfolg Beteiligten an. „Erfolg ist immer eine Mischung aus Wissen und Praxiserfahrung“, erklärt Mag. Diane Freiberger, Vizerektorin der FH Kufstein Tirol. „Die Ausbildung hat sich in den letzten Jahren etabliert und bei vielen Marken als gute Voraussetzung sowohl für Verkäufer als auch für Manager im automotiven Bereich bewiesen“,

FH-Vizerektorin Diane Freiberger: „Investitionen in unsere Ausbildung rechnen sich bereits ab dem ersten Kundenkontakt!“

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016

Auf Initiative des von Mag. Dieter Unterberger geführten Landesgremiums Fahrzeughandel wurde die neue Verkäuferausbildung, der Zertifikatslehrgang „Automobilkaufmann/-frau“ konzipiert: Dabei lassen vorerst Autohäuser aus Tirol junge, talentierte Mitarbeiter an der Business School der FH Kufstein 3 Semester lang in Tirol ausbilden. Den Schwerpunkt der Ausbildung bildet der direkte Kundenkontakt: Verkaufsgespräche, Telefonmarketing und ein „Verkäuferknigge“. Mit einer eigenen Internetseite und dem Slogan „Ein Job, der bewegt“ wendet sich der Tiroler Fahrzeughandel an junge Leute im Bundesland, die eine Lehre oder eine berufsbildende höhere Schule abgeschlossen haben und über mindestens 2 Jahre Berufserfahrung verfügen: Sie werden – Leidenschaft für Auto und Verkauf sind Voraussetzung – ermutigt, sich ab sofort bei einem der teilnehmenden Autohäuser zu bewerben. Der 1. Lehrgang soll im Herbst 2016 beginnen – ebenso wie die Weiterbildung „Automotive Manager/in“, die sich an Nachwuchs-Führungskräfte des Automobilhandels, Automobilimports und der Industrie richtet. • (ENG)

47


„Steigender Investitionsbedarf in neue Service- und Wartungsgeräte beschleunigt wieder das Geschäft“,

WIRTSCHAFT

erklärt Hans Lorenz (Trost) auf Seite 50

„Ich kenne niemanden, der sagt, dass ihm Parken Spaß macht. Aber es gehört zum Autofahren dazu“, doziert Dirk Hoheisel (Bosch) auf Seite 52

E-Autos: 5.000 Euro Kaufprämie gefordert Der Bundesverband Elektromobilität, der elf Stromanbieter mit 80 Prozent der Ladeinfrastruktur vertritt, hat nach Auslaufen der klima:aktiv mobil Förderung des Umweltministeriums für die weitere Förderung plädiert, die zusätzlich zu den bestehenden Landesförderungen in Niederösterreich, Salzburg und Vorarlberg vom Bund ausgezahlt und im Lauf der Zeit schrittweise reduziert werden soll. Außer der Fortsetzung der Förderung von E-Firmenautos fordert der Verband auch 5.000 Euro Subvention pro E-Auto für Privatpersonen.

Werkstattfrequenz schlägt auf Teilelieferanten durch Hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist der österreichische Ersatzteilmarkt im 1. Quartal laut Helmut Stuphann, Vertriebsleiter Automotive Aftermarket bei der Robert Bosch AG. Er hofft auf eine kurzfristige Belebung des Teilegeschäfts durch die Reifenwechselsaison. Die zwar bei einigen Werkstätten ausgezeichnete, bei den meisten aber schwache Frequenz wirke sich zwangsläufig auf die Teilelieferanten aus, ebenso der immer höhere Bestand an Autos mit langen Serviceintervallen und geringerem Verschleißteilbedarf.

MAN strukturiert Produktion in Steyr um 15.300 Lkws mit 7,5 bis 26 t Gesamtgewicht – und damit 900 mehr als geplant – sowie 25.300 Fahrerhäuser hat MAN Truck & Bus AG in Steyr 2015 hergestellt. Nachdem 60 Mitarbeiter der Verwaltung bereits dem Sozialplan zugestimmt haben, sollen weitere 100 Arbeitsplätze in der Fertigung entfallen. Heuer soll nicht nur die Produktion auf 16.000 Komplett-Lkws gesteigert und im Truck Modification Center 3.000 Sonderwünsche (u. a. für Feuerwehr) umgesetzt werden, in Steyr konzentriert MAN auch die Kunststoffteilelackierung.

Bankhaus Denzel plant 2016 weitere Steigerungen 6 Prozent Zuwachs gegenüber der 2015 erzielten Neugeschäftssteigerung auf 103 Millionen Euro erwartet Mag. Heinz Gruber, Vorstand der Bankhaus Denzel AG, für 2016. „In ähnlichem Ausmaß“ soll auch das Bestandsvolumen (zuletzt: 256 Millionen Euro) wachsen. Derzeit entfällt rund die Hälfte des Geschäftsvolumens auf die Importmarken Hyundai und Mitsubishi, bei denen die Finanzierungspenetration weiter zu steigern geplant ist. Moderat wachsen soll das Einlagengeschäft: 2015 verwaltete Denzelbank 217 Millionen Euro.

Lucky Car: Ambitionen für Auslandsexpansion Bei Lucky Car Franchise & Beteiligungs GmbH will der neue Managing Director Robert Dörr, der den Firmengründer Ossi Matic an der Spitze von Lucky Car unterstützt, heuer noch 3 Betriebe dem bestehenden Netz mit 22 Standorten eingliedern. Mittelfristig sei nicht nur der Ausbau auf 50 „LuckyCar“-Kleinschadenreparaturbetriebe in Österreich, sondern außerdem auch die Expansion ins deutschsprachige Ausland geplant. 2015 wurde der Umsatz des Reparaturkonzepts um 24 Prozent auf 8,4 Millionen Euro gesteigert.

48

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016

Dieter Scheuch

Die Zeche zahlen wir Rund 4,5 Milliarden Euro Einnahmen lukrierte die Republik Österreich durch die Mineralölsteuer. Eine riesige Summe, mit der sich locker sämtliche Straßen Österreichs erhalten ließen, wenn diese Mittel auch zweckgebunden eingesetzt würden. Landes- und Gemeindestraßen sind teilweise in erbärmlichem Zustand. Statt mit einer TeilZweckbindung deren notwendige Sanierung zu sichern, denkt die Politik schon wieder über neue Abgaben in Form einer flächendeckenden Lkw-Maut nach. Schwerfahrzeuge würden ja auch diese Schäden zum Teil verursachen, so die Argumentation. Bis zu 600 Millionen Euro würde diese Maut in die leeren Landeskassen spülen, die sich am Ende die Frächter wohl wieder vom Steuerzahler zurückholen müssen.


WIRTSCHAFT

Ein besonderer Versorgungsfall Entsprechend 11 Fußballfelder Fläche nur Kfz-Teile: Das 1984 gegründete Teilevertriebszentrum (TVZ) der Porsche Holding wurde nunmehr unter der Ägide von Volkswagen im Endausbau präsentiert.

A

m Standort Wals-Siezenheim wurden 31 Millionen Euro in die Erweiterung der Logistikdrehscheibe für die Konzernmarken-Ersatzteile-Versorgung in Österreich und in die Länder Osteuropas investiert. Mit den 30 zusätzlichen Arbeitsplätzen sorgen 360 Mitarbeiter auf dem 11 Fußballfelder äquivalenten TVZ für die zeitgerechte Versorgung mit fast 112.000 Ersatzteilen an die Servicebetriebe. Alain Favey, Geschäftsführer und Sprecher der Porsche Holding in Salzburg, betont, dass mit dieser Investition von Wals-Siezenheim neben Österreich täglich 18 Nachbarländer beliefert werden. Täglich werden 40 Lkws und 20 Wechselcontainer abgefertigt: „Mit der raschen Belieferung der Werkstätten haben wir die Basis geschaffen, die Verweildauer von Kundenfahrzeugen in den Werkstätten noch kürzer gestalten zu können.“ Ein Argument, das in den Augen der Kunden Anziehungskraft ausübt. Salzburgs Politikerelite rund um Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer nahm wohlwollend von der Volkswagen- und Porsche-Prominenz Wolfgang Porsche und Hans Dieter Pötsch zur Kenntnis, mit der

Von Wals Siezenheim werden neben Österreich 18 Nachbarländer mit KfzTeilen versorgt

Alain Favey (Geschäftsführer Porsche Holding), Joachim Maidlinger (Bürgermeister Wals-Siezenheim), Walter Huber (Leiter TVZ, v. l.)

31-Millionen-Investition neben neuen Arbeitsplätzen die Zukunft des Standorts gesichert zu wissen.

Zustellung in einem halben Tag

Schnipp-schnapp: Fred Kappler (Leiter Konzernvertrieb VW), Joachim Maidlinger, Wolfgang Porsche, Hans Dieter Pötsch (Aufsichtsratsvorsitzender VW), Dr. Wilfried Haslauer, Alain Favey, Walter Huber (v. l.)

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016

Die Logistikdrehscheibe, die organisatorisch in Europas größtes Autohandelshaus in Salzburg integriert ist, verspricht volle Wettbewerbsfähigkeit im harten Servicegeschäft. Walter Huber, Leiter des Teilevertriebszentrums: „Es dauert nur einen halben Tag, bis das gewünschte Ersatzteil in einem österreichischen Servicebetrieb parat steht. In weniger als 20 Stunden werden andere Länder mit unseren Teilen bedient.“ Mit der auf dem Dach befindlichen Photovoltaik-Anlage werden jährlich 340.000 Kilowattstunden produziert. Mit dieser Strommenge können täglich die 112 im Einsatz befindlichen Elektro-Stapler versorgt werden. Ein Umweltargument der Extraklasse! • (LUS)

49


WIRTSCHAFT

Mischung macht den Erfolg aus

Zu Redaktionsschluss dieser Ausgabe übernahm WM-Vorstandsvorsitzender Frank Schröder die Vorstandsagenden von Thankmar Graeger (Logistik) und Norbert Neuhaus (Vertrieb) bei Trost

Zwei Tage aktuelle Werkstattausrüstung und Diagnosetechnik, Werkzeuge sowie Neuheiten aus dem Pkw- und Nfz-Teile-Sortiment. Die Trost-Schau zeigte Wirkung.

Ü

ber 20.000 Besucher, davon 400 aus Österreich, frequentierten die Messestände der 19. Trost-Schau in Stuttgart. Dazwischen gab es am Abend vor 6.000 Besuchern in der Nebenhalle der Messeanlage Halligalli mit Musik und üppig Kulinarik. „Die Mischung macht den Erfolg aus“, genoss der inzischen Ex-Vertriebsvorstand Norbert Neuhaus den Anklang der Veranstaltung bei den Besuchern. Dieser Einschätzung schlossen sich nahezu nahtlos auch wieder die Aussteller und Partner von Trost Auto Service Technik SE an, die bereits ungeduldig auf Antworten zur Übernahme durch Wessels + Müller SE warten. Entscheidungen werden in Kürze aus Osnabrück ins Haus stehen. Nach knapp zwei Jahren Verzögerung durch die deutsche Kartellbehörde steht nun fest, dass bis Mitte 2016 Müller, Schröder & Co. die Weichen für den Megadeal stellen werden.

Trost in Österreich eine Empfehlung Ungeachtet dessen hat sich die Trost-Organisation unter der Führung von Hans Lorenz und Karl Mattes mit aktuell zweistelligen Zuwachsraten in Österreich für eine dynamische Weiterentwicklung empfohlen, während der Wessels+Müller-Ableger (vormals Sachs Handel) nicht so recht vom Fleck kommt und Geschäfts-

50

Karl Mattes, Herbert Duschek (Bosch Aftermarket), Hans Lorenz (v. l.) konnten sich im Erfolg der 19. Trost-Schau sonnen. „Für uns war es ein gutes Stimmungsbarometer für den Jahresverlauf.“

Die Schaeffler-Aftermarket-Profis Lutz Sattler und Thomas Nelles (r.) schätzen die Trost-Schau

Holger Drewing vermittelt mit Herth+Buss asiatische Technikkompetenz pur

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016

führer samt Niederlassungsleiter verloren hat. In Österreich ist WM Fahrzeugteile mit 4, Trost mit 9 Niederlassungen vertreten. WM erzielte 2015 rund 18 und Trost circa 53 Millionen Euro Jahresumsatz.

Kfz-Teilemarkt erdrückt sich gegenseitig „Steigender Investitionsbedarf in neue Service- und Wartungsgeräte beschleunigt wieder das Geschäft“, begründet Lorenz seinen Erfolg, den er mit einem motivierten Team im heißen Wettbewerb umzusetzen versteht. „Wären da nicht die preisaggressiven Quereinlieferungen hochwertige Kfz-Teile von etablierter Industrieseite, vorwiegend aus den Ländern Osteuropas nach Österreich, würde das Ergebnis noch weit besser ausfallen“, moniert Lorenz. Exakt dieses Überangebot stärkt die Position freier Kfz-Betriebe. Die Omnipräsenz der Teileanbieter, Werkstattausrüster und Servicedienstleister bereitet Kfz-Werkstätten ein Einkaufswunderland. Der DreiMitarbeiterbetrieb Robert Wimmer aus Niederhollabrunn zum Beispiel vertraut im Wesentlichen auf Trost, kann aber im Bedarfsfall auch auf die Leistungen von


WIRTSCHAFT

Birner, Stahlgruber, Derendinger, Klein & Co. zurückgreifen. „Mich lässt keiner der Lieferanten auch nur eine Minute allein, um mit mir Geschäfte zu machen.“

Schnittstelle zur modernen Autoservice-Welt Neben Klimaservicegeräten für neue Kältemittel und der Automatikgetriebespülung wurden u. a. digitale Schweinwerfer-Einstellgeräte vorgeführt. Technische Vorträge fanden Zuspruch beim Fachpublikum, zumal Themen der Vernetzung am „Fahrzeug der Zukunft“ an einem BMW i8 präsentiert wurden. Anlässlich der Messe startete Trost eine viel beachtete Sensorik-Kampagne, die bis zur nächsten Trost-Schau 2017 technisches Knowhow und Unterstützung für die Werkstatt in den Fokus stellt. Wie überhaupt Angebote von Dienstleistungen für Kfz-Werkstätten vom Besucher gut angenommen werden. Im Rahmen der Trost Reparatursteuerung wurden mit dem Fuhrpark- und Flottennetz sowie dem Werkstattnetz gleich zwei Netzwerke ausgelobt, von denen die Partnerwerkstätten hinsichtlich ihrer Auslastung profitieren können. Viele Werkstattbetreiber lobten den familiären und dennoch professionellen Messeablauf, stützen sie doch ihre Aussagen auf Vergleichswerte von Trosts Mitbewerbern mit ihren zahlreichen Hausmessen. Das TrostÖsterreich-Team ist im WM-Verbund gerüstet. • (LUS)

Audi TT als Blickfänger für das umfangreiche WerkstattKonzeptangebot mit auf dem letzten Stand der Technik befindlichen Dienstleistungs- und Netzwerkangeboten

Johann Parzmair (l.), Spezialist für Waschwasseraufbereitungsanlagen, berät seine Kunden in Westösterreich und Süddeutschland mit seiner Kfz-Werkstattausrüstung

Andreas Beverin, Head Sales IAM, begrüßte viele österreichische Kfz-Werkstattbetreiber und lobte die Abendparty

Anna Bach, ENO Automotive, ist fixer Ausstellerbestandteil und offeriert „Handpresso“ im Auto

Geschäftsführer Bernhard Fuchs (l.) präsentiert Michael Trautenberger, der Österreichs Kunden das nötige Werkzeug-Knowhow ,Made bei KS Tools‘ vermittelt

Günter Hiermaier von Liqui Moly brilliert auf der Trost-Schau mit voller Manpower und Produktshow

Michael Melem kümmert sich um heimische Liqui-Moly-Kunden

Josef Jisa (l.), größter Bosch Car Service-Partner in Prag, mit Ex-TrostVertriebsvorstand Norbert Neuhaus

1a-Betreuer Herbert Wesely (l.) mit Stammkunde Florian Strohmaier, der inzwischen weiter expandiert

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016

Wolfgang Steube, Partslife, Träger der Trost-Goldmedaille

Robert Wimmer aus Niederhollabrunn vertraut auf Trost

Manfred Köck ist mit seinem Motul-Angebot – z. B. Getriebereinigungsspüler – bei Trost gut dabei

51


WIRTSCHAFT

Parkerleichterung Auf dem Weg zu selbstfahrenden Autos stellen Fahrzeuge, die von allein einparken, einen Zwischenschritt dar. Bosch zeigt, was jetzt schon möglich ist. Von Mag. Heinz Müller

D

irk Hoheisel ist ein vielbeschäftigter Mann und kennt als Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH eine Unmenge an Leuten: „Doch es ist niemand dabei, der sagt, dass ihm Parken Spaß macht. Aber es gehört eben zum Autofahren dazu.“ Weniger spaßig sind auch einige Daten, die Hoheisel nennt: Demnach entfallen 30 Prozent des innerstädtischen Verkehrs auf Parkplatzsuche. Dabei vernichtet man nicht nur wertvolle Zeit, sondern die Autos stoßen auch Schadstoffe aus. Was liegt also näher, als dem Parkproblem zu Leibe zu rücken? Bosch tut dies mit mehreren Ansätzen. Wissend, dass 40 Prozent aller Schäden bei Autoversicherungen beim Parken passieren, setzt der Konzern hier die Hebel an. Rund 2.500 Ingenieure, um 500 mehr als im Vorjahr, beschäftigen sich mit diesem Themenbereich, der auch Geschwindigkeitsregler, Toter-Winkel-Assistent und ähnliche Dinge umfasst „Heuer wollen wir dabei eine Milliarde Euro Umsatz machen“, sagt Hoheisel.

Der Lenker muss einen Knopf am Handy drücken, um das Auto im Notfall zu stoppen

kann sich ohne Umweg dorthin navigieren lassen. Die Kommunikationseinheit wurde von Bosch entwickelt.

Ferngesteuert in die Garage

Autos suchen Parklücken ganz allein In Stuttgart beginnen noch heuer Versuche mit einer kleinen Flotte von car2go-Fahrzeugen: Der Kunde stellt das Carsharing-Auto in der Übergabezone eines Parkhauses ab, wo es allein eine Parklücke sucht. Auf die umgekehrte Art und Weise erfolgt auch die Übergabe: Das Auto fährt im Parkhaus allein in den Übergabebereich, erst dort setzt sich der Kunde ins Cockpit. Hoheisel ist überzeugt, dass das sogenannte Valet-Parking noch in diesem Jahrzehnt in größerem Stil angeboten wird. Ein weiteres Pilotprojekt startet Bosch im Sommer ebenfalls in Stuttgart: Entlang der Schnellbahnlinien S2 und S3 werden 2.500 Parkplätze derzeit mit Sensoren ausgestattet. Diese arbeiten mit Batteriestrom und melden sich per Funk in der Cloud, sobald die Stellfläche frei ist. Der Lenker, der sein Auto abstellen will, erfährt auf einer App, wo dies möglich ist und

52

Das System zeigt am Display, wo Parkplätze frei sind

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016

Ähnlich weit ist der weltweit agierende Konzern mit einem anderen Projekt: Autos melden in der Stadt freie Parkplätze, an denen sie vorbeifahren, selbsttätig, und zwar an den Hersteller. Das sogenannte Community-based Parking funktioniert mit den Ultraschallsensoren, die schon jetzt aufgrund diverser elektronischer Helferlein in immer mehr Autos eingebaut sind. Aus der Fülle an Daten wird eine digitale Karte aufbereitet. „Wir wollen noch heuer ein Pilotprojekt starten, an dem mehrere Autohersteller beteiligt sind“, sagt Projektleiter Dr. Rolf Nicodemus. Da die Sensoren auch die Länge der jeweiligen Parkplätze vermessen und diese Daten auch so verarbeitet werden, vermeidet das System, dass ein Wohnmobil zu einem Kleinwagenparkplatz gelotst wird. 2018 soll es für alle Autofahrer auf Wunsch verfügbar sein. Und noch ein System hat Bosch entwickelt: den Homezone Parkassistenten. Der Fahrer kann ein Auto „anlernen“, welchen Parkplatz es ansteuern soll (etwa in einer engen Garage am Arbeitsplatz). Hat sich das Fahrzeug die Lenkmanöver gemerkt, kann der Lenker aussteigen und der Wagen fährt dann selbst weiter (wobei der Besitzer einen Knopf am Handy gedrückt halten muss, falls etwas nicht nach Plan läuft). Dies sei, so versichert man, bis zu 100 Meter möglich. Wir haben es in Stuttgart ausprobiert: Noch hat es nicht ganz reibungslos geklappt …•


Alle Marken. Alle Arbeiten. Alles in Meisterqualität. Dafür steht AutoAuto: Kompetenz, die Vertrauen schafft Persönlicher Service für anspruchsvolle Kunden Profitieren Sie von unseren Leistungen aus den Bereichen Technik, Business und Kommunikation. Interessiert? Sprechen Sie unsere Außendienstmitarbeiter an.

www.trost.com/autoauto-at

Jetzt Partner werden!


WIRTSCHAFT

Dank hoher Förderungen boomen elektrisch betriebene Fahrzeuge in China: Wenn es sich dabei auch noch um SUVs handelt, gibt es lange Wartezeiten. Auf der Beijing Auto Show wurden die neuesten Exemplare präsentiert. Von Dr. Michael Sikora

Buhlen um die Gunst der Käufer S

pät, aber doch hat der VW-Konzern seine Elektro-/Hybridkompetenz aus dem Regal geholt. Auf der Pekinger Automobilmesse stellten die Wolfsburger Ende April die nächste Touareg-Generation T-Prime Concept GTE basierend auf der MLBPlattform von Audi vor. Der Eindruck des LuxusHybrids ist vielversprechend im Design und in der Technik: fast ein schalterloses Cockpit mit zwei großen Displays (frei wählbares Instrumentenpanel und ein großer Infotainment- und Control-Screen). Der China-Touareg wartet mit 300 PS Systemleistung und satten 700 Nm Drehmoment auf; den Sprint von 0 auf 100 schafft der GTE in 6 Sekunden und riegelt erst bei 224 km/h Spitze ab. Elektrisch kommt das Auto bis zu 50 km weit.

Supersportwagen Faraday Future (r.)

Borgward BX5

SUVs verschaffen Respekt in den Großstädten 6,4 Millionen SUVs – ein Plus von 35 Prozent – wurden 2015 im Reich der Mitte verkauft: Die stürmische Liebe chinesischer Autokäufer versteht man erst, wenn man täglich mutig den Startknopf drückt und sich in den Verkehr einer Großstadt wie Shanghai stürzt. SUVs lassen die asiatische Klientel nicht nur höher aus dem Fenster schauen, sie bieten auch Schutz gegen den Kleinkrieg im Straßenverkehr. Rücksichtslos duellieren sich die Chinesen, schneiden einander und missachten oft Vorrangregeln. Wer bremst, verliert, ist eine der ungeschriebenen Regeln, und Fußgänger sind auf den Zebrastreifen Freiwild. Ganz spannend wird es an den Mautstellen, wo um jeden Millimeter bis zum Schluss gekämpft

54

Brilliance V3 EV

wird; hier verschafft ein SUV Respekt und ist ein gutes Mittel zur Einschüchterung des Kontrahenten. Auch 2016 wird der SUV-Absatz um ca. 6 Prozent zulegen, folgt man dem Trend der ersten drei Monate. Insgesamt 25 Millionen Autos könnten dieses Jahr neue Besitzer in China beglücken. Etwas düster sieht es im Limousinen-Segment aus: In den ersten drei Monaten wurden 10 Prozent weniger verkauft; die Lager bei vielen Händlern sind voll.

Elektro- und Hybridboom ungebrochen Heuer setzt sich der Boom an New Energy Vehicles (NEVs) in China dank üppiger Förderungen fort. Verständlich, dass auf der diesjährigen Auto Show in Beijing insgesamt 147 derartige Fahrzeuge um die Gunst der Käufer buhlten. Im 1. Quartal wurden 42.000 Elektro- und Hybrid-Pkws verkauft, darunter 777 Fahrzeuge von deutschen Herstellern.

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016


WIRTSCHAFT

Die deutsche Automobilindustrie behauptet entgegen vollmundiger Ankündigung aus Vorjahren und dank „Angst vor Technologieklau“ einen Marktanteil von 1,5 Prozent am Ende des 1. Quartals.

Angriff auf Tesla BYD hat vom weltstärksten Serien-SUV seit MarktLaunch Mitte 2015 ganze 27.600 Stück verkauft. Die Wartezeit auf den Power-SUV Tang (505 PS, 720 Nm, elektronisches AWD mit drei Motoren) beträgt ab Bestellung beim Händler in Shanghai schon acht Monate. BYD kommt mit der Fertigung nicht nach, denn der chinesische Lexus ist ein Renner im wahrsten Sinn des Wortes. Vier weitere chinesische Hersteller folgen dem chinesischen Marktführer im NEV/SUV-

Segment, so auch Brilliance mit dem Mid-Size SUV V3 EV, Qoros und MG (i GS EV). Auf der letzten Automobilmesse in Peking 2014 hat BMW mit großem Paukenschlag den Vollelektriker i3 vorgestellt und deutsche Technologieführerschaft demonstriert. Der schmächtige City-Flitzer ist der ganze Stolz der Bayern, zumal erstmals in einem Serienauto neue, innovative Technologien (Leichtbauwerkstoffe: Kohlefaser-Monocoque, Composites) zum Einsatz kommen. Zwei Jahre später werkeln BMW-Manager bei einem chinesischen Start-up-Joint-Venture zwischen dem Internet-Konzern Tencent (Wechat: das mobile Facebook in China) und iPhone-Produzenten Foxconn in Shenzhen. Die Forschungszentrale ist in München, assembliert wird in China. Ein weiterer chinesischer Internet-TV-Riese (LeEco, LeTV) greift Tesla frontal an. Auf der diesjährigen Auto Show in Beijing stellte der Konzern, der im Bereich Consumer Electronics, Fahrzeugkonnektivität und Elektroautos arbeitet, drei Fahrzeuge aus den USA, China und Großbritannien vor: In England elektrifiziert LeEco den Aston Martin Rapide, in den

BYD Yuan Hybrid

USA wird der imageträchtige Supersportler Faraday Future entwickelt und in China rollt die Limousine LeSee bald vom Band. Der LeSee soll 211 km/h flott sein und existiert als Concept-Studie. CH Auto hat ebenfalls vor zwei Jahren den Qian Tu K50 vorgestellt. In Beijing wurde die Produktionsversion enthüllt, die 2017 in Suzhou vom Band laufen wird. Die Fabrik ist für eine Jahresproduktion von 50.000 Einheiten ausgelegt. Der Qian Tu wird mit zwei Elektromotoren (408 PS und 650 Nm) auf 200 km/h beschleunigt, 0 auf 100 km/h schafft er in 4,6 Sekunden. Mit 108.000 US-Dollar ist er nicht unbedingt ein Schnäppchen.

Verbrennungsmotor ade in Europa?

Changfeng Leopard C5 SUV EV

Die Tage des Verbrennungsmotors sind gezählt, denn immer mehr Länder denken ernsthaft über Pläne nach, Volkswagen zeigte in langfristig (2030+) China das T-Prime nur mehr Fahrzeuge Concept GTE mit Elektroantrieb zuzulassen. Dagegen läuft die deutsche Zulieferindustrie rund um den Benziner und Diesel Sturm, sind doch tausende Arbeitsplätze in Deutschland und auch in Österreich bedroht, wenn keine Getriebe, Turbolader, Einspritzsysteme, Abgasanlagen, Wasserpumpen und weitere Motorenkomponenten verbaut werden.

In zwei Jahren auch in Europa erhältlich?

Changjiang EV eCool

Chenggong SUV

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016

Für den ÖAMTC wird ein Verbot durch Umweltbehörden noch als verspäteter Aprilscherz abgetan und deutsche Autoexperten sehen einen EV-Boom noch in weiter Ferne. Wann gewinnen die deutschen Autopäpste die Einsicht, dass dem elektrische SUV die Zukunft gehört? In der Zwischenzeit bauen die chinesischen EV-Hersteller ihre Marktführerschaft in China weiter aus und werden ihre Elektro-Flitzer in zwei Jahren in Amerika und Europa verkaufen. Die Götterdämmerung der traditionellen deutschen Automobilindustrie in China geht in die zweite Runde. •

55


WIRTSCHAFT

Jeder Kunde bekommt ein Angebot

Das Autohaus Schallgruber in Stockerau ist mit der Versicherungsvermittlung über die Garanta sehr erfolgreich und erreicht damit Kundenbindung, Vertrauen und problemlose : ie r e S e Schadenabwicklung. Aktuell

ern Versich w ie fi! ein Pro

Wrackbörse verkauft wurde. „Die Garanta verzichtet komplett auf die Wrackbörse“, erklärt Garanta-Gebietsleiter Günther Kramess. Weitere Vorteile sind der günstigere Selbstbehalt bei der Reparatur im ausliefernden Autohaus oder der Verzicht auf den Einspruch bei grober Fahrlässigkeit. „In Zeiten, wo immer öfter während der Fahrt mit dem Smartphone hantiert wird, wird das immer mehr zum Thema“, so Schallgruber.

J

eder Autokäufer bekommt von uns ein Versicherungsangebot der Garanta, jeder dritte bis vierte Kunde schließt dann auch bei uns ab“, berichtet Herwig Schallgruber, der das Autohaus Schallgruber gemeinsam mit seinem Bruder Roland leitet. Damit ist der Mazda- und Kia-Betrieb einer der erfolgreichen Garanta-Partner. „Man sieht, was mit entsprechendem Engagement möglich ist“, bilanziert Hans-Günther Löckinger, Geschäftsführer Garanta Austria. Neben der konsequenten Umsetzung durch die beiden Unternehmer und die Verkäufer wachsen auch der Bedarf und die Nachfrage. „Die Kunden haben Vertrauen zu uns und möchten alles aus einer Hand, das hat in den vergangenen Jahren zugenommen“, so Schallgruber. „Die Kunden schätzen, dass wir als Familienbetrieb alles aus einer Hand anbieten können und immer für unsere Kunden erreichbar sind. Wir bieten die Flexibilität, die die Leute heute wollen.“ Die Garanta ist dabei ein wichtiger Baustein des Erfolges.

Günther Kramess (Garanta) mit Herwig Schallgruber und Hans-Günther Löckinger (r.), Geschäftsführer Garanta

56

„Um erfolgreich zu sein, muss man die Werkzeuge, die man in die Hand bekommt, auch nutzen“, betont Schallgruber die Chancen durch die Versicherungsvermittlung und streicht dabei die Betreuung durch die Garanta hervor. „Wenn ich ein Problem habe, steht der Außendienst der Garanta prompt zur Verfügung, egal ob es um Tarife, Produkte oder Sonderthemen geht.“ • (GEW)

Schallgruber vertraut sowohl mit Mazda wie auch mit Kia auf die Garanta

Mobilitätsanbieter

Vorteile für Autohaus und Kunden Die Vorteile für den Betrieb liegen auf der Hand: „Der Kunde bleibt mir auch im Schadenfall erhalten, egal ob das Fahrzeug repariert wird oder bei einem Totalschaden ein Neuwagen gekauft wird“, berichtet Schallgruber über die Poleposition beim Kunden. Ein wichtiger Faktor ist zudem die rasche Information, wenn der Kunde nicht direkt bei seiner Werkstatt anruft. „Sollte der Kunde bei uns zum Beispiel über die Website einen Schaden melden, leiten wir die Info sofort an den Händler weiter“, erzählt Löckinger. Zudem gibt es bei der Garanta keine Probleme mit unzufriedenen Kunden, etwa weil das Auto über die

Die Werkzeuge nutzen

Kurt Molterer, Hauptbevollmächtigter der Garanta

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016

Das Autohaus ist der Mobilitätsanbieter und genießt das Vertrauen des Kunden. Zum professionellen Komplettangebot gehören neben Neu- und Gebrauchtfahrzeugen, Service- und Reparatur auch Finanzierung und Versicherungen. Bei Abschluss einer Garanta-Versicherung kann das Autohaus sicher sein, dass sowohl der Kunde wie auch der eigene Betrieb profitieren. Für eine effiziente und kompetente Umsetzung unterstützt der Garanta-Außendienst den Händler und seine Mitarbeiter bei allen Fragen rund um die Versicherung.


WIRTSCHAFT

„Salzburg bleibt wichtig für uns“

BMW steuert von Salzburg aus 12 Länder in Ost- und Zentraleuropa: Und das soll auch so bleiben, wie der Hersteller bekräftigt. Sogar ein Ausbau ist geplant.

D

ie Marke mit dem Stern wurde bei der Pressekonferenz in Salzburg nie genannt – doch die Botschaft war klar: Im Gegensatz zu Mercedes, wo die Fäden für Österreich immer stärker von Prag aus gezogen werden und auch der Importeur mit einem Abzug aus der Mozartstadt liebäugelt, führt BMW Derartiges nicht im Schilde: „Der Standort Salzburg bleibt strategisch wichtig für uns“, sagt Christoph von Tschirschnitz, Präsident und CEO der BMW Group Central and South Eastern Europe. Von Salzburg aus werden derzeit neben Österreich elf weitere EU-Länder betreut: Polen, Tschechien, die Slowakei, Ungarn, Slowenien, Kroatien, Rumänien, Bulgarien, Griechenland, Zypern sowie Malta.

15 bis 20 neue Mitarbeiter pro Jahr Insgesamt wurden im Vorjahr in dieser Region 51.878 BMW (+17,1 Prozent) und 6.576 Mini (+25,5 Prozent) abgesetzt; wobei der größte Anteil (19.100 Stück von beiden Marken) auf Österreich entfällt, gefolgt von Polen mit insgesamt rund 10.000 Neuwagen. Da die volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen in diesen Ländern passen, wagt von Tschirschnitz auch einen optimistischen Ausblick. BMW hat in dieser Region 217 Händler. Eine geographische Erweiterung, etwa um Serbien und andere Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawien, schließt von Tschirschnitz aus: „Wir haben in dieser Region ganz bewusst Staaten zusammengefasst, die ein vergleichbares Rechtssystem haben. Ein weiteres Wachstum kann also nicht durch zusätzliche Länder, sondern nur durch ein Absatzplus in den einzelnen

BMW-ZentraleuropaChef Christoph von Tschirschnitz (l.) und Hans-Peter Mathe, BMW Bank

Märkten zustande kommen.“ Zumindest für das 1. Quartal 2016 schauen die Zahlen wieder sehr gut aus. In Salzburg sind derzeit 480 Personen im vor 30 Jahren errichteten Gebäude in der Siegfried-Marcus-Straße und in angemieteten Büros im Umkreis beschäftigt. Derzeit wird daran gedacht, die „verteilte Bürolandschaft“ in einem besseren Gebäudemanagement unterzubringen. Dazu werde es in den kommenden Jahren Investitionen in einem niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag in Salzburg geben, sagt von Tschirschnitz. In den vergangenen Jahren wurden in Salzburg von BMW im Schnitt 15 bis 20 neue Mitarbeiter pro Jahr aufgenommen; dies soll weiterhin so bleiben. Branchenkenner vermuten, dass BMW mit dieser Pressekonferenz durchaus ein Signal an kompetente Mercedes-Mitarbeiter gesetzt hat, die zwar den Arbeitgeber wechseln würden, aber auf jeden Fall in Salzburg bleiben wollen. • (MUE)


WIRTSCHAFT

Die Ruhe vor dem Auftragssturm

Dipl.-Ing. Günther Apfalter, gebürtiger Linzer, war nach seinem Studium der Landtechnik langjähriger Mitarbeiter der damaligen SteyrDaimler-PuchWerke. 2001 kam er zu Magna, seit 2007 leitet er Magna Steyr und seit 2010 auch Magna International Europe.

Nach einigen schwierigen Jahren wird Magna Steyr ab 2017 gleich mehrere neue Autos produzieren. Sogar ein zweiter Standort könnte nötig werden: Österreich habe dabei jedoch schlechte Karten, sagt Firmenchef Dipl.-Ing. Günther Apfalter. Von Philipp Hayder

A

&W: Bei Magna Steyr gingen die Produktionszahlen 2015 deutlich zurück. Dipl.-Ing. Günther Apfalter: Der Umsatz in der Komplettfahrzeugfertigung lag um rund 10 Prozent unter 2014, die Produktion ist um 23 Prozent auf ungefähr 104.000 Stück gesunken. Das liegt ganz einfach am Zyklus unserer Aufträge. Voriges Jahr ist der Peugeot RCZ ausgelaufen, im vierten Quartal dieses Jahres wird die Produktion des Mini Countryman zu Ende gehen. Parallel bereiten wir uns aber schon darauf vor, dass 2017 die neuen Aufträge von BMW und Jaguar Land Rover anlaufen werden. In der Folge werden wir 2017 und 2018 sukzessive auf die Kapazitätsgrenze des Werks von 200.000 Einheiten hinaufklettern.

Vom Prototypenund Kleinserienbau am Beispiel des heuer in Genf gezeigten Lykan HyperSport (o.) bis zur Großserienfertigung wie beim MercedesBenz G reicht die Kompetenz von Magna Steyr

58

Angeblich soll es sich bei den Modellen von Jaguar Land Rover um Elektrofahrzeuge handeln. Apfalter: Diese Gerüchte kennen wir, aber wir dürfen sie nicht kommentieren. Nach wie vor wird in Graz auch die G-Klasse von Mercedes-Benz gebaut. Apfalter: Die G-Klasse wird heuer im 37. Jahr produziert. Der Vertrag läuft bis 2023. Wir bauen derzeit ungefähr 19.000 Stück pro Jahr und sind guten Mutes, dass die Produktion auf dieser Höhe bleiben wird. Wäre es technisch möglich, neben diesen Modellen noch weitere Aufträge abzuwickeln? Apfalter: Ein großvolumiges Projekt wäre nicht mehr möglich. Kleinere Aufträge, wie es zum Beispiel der Peugeot RCZ gewesen ist, sind ergänzend, aber sehr wohl vorstellbar.

Was heißt das für die Mitarbeiterzahlen? Apfalter: Wenn die Volumina so kommen, wie sie in den Verträgen vorgesehen sind, müssen wir 2.500 bis 3.000 Mitarbeiter aufnehmen. Das würde insgesamt 9.000 Beschäftigten an diesem Standort entsprechen.

Wenn Magna Steyr in Graz an die Kapazitätsgrenzen stößt, wird das bereits vor Jahren diskutierte zweite Werk wieder zum Thema. Könnte es sich dabei um einen Standort in Österreich handeln? Apfalter: Sehr wahrscheinlich nicht, denn Österreich ist nicht gerade von einer besonders guten Wettbewerbsfähigkeit gesegnet. Wir müssen in Länder gehen, in denen die Rahmenbedingungen besser sind – seien es Lohnkosten, Lohnnebenkosten oder andere Belastungen.

Wann werden das BMW-Modell, dem Vernehmen nach der nächste 5er, sowie die beiden Fahrzeuge von Jaguar Land Rover anlaufen? Apfalter: Alle Produktionen werden Mitte 2017 im Abstand von einigen Monaten anlaufen. Welches Modell wann genau startet, werden aber unsere Kunden bekanntgeben.

Glauben Sie daran, dass die Politik die von der Autozulieferindustrie immer wieder beklagten Rahmenbedingungen ausreichend verbessern wird? Apfalter: Der Track Record ist nicht der beste. Es wird viel gesprochen und wenig umgesetzt – ich sage immer, das Wort „Parlament“ kommt von „reden“ und nicht von „arbeiten“.

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016


WIRTSCHAFT

„Als Premiummarke wahrgenommen werden“

Mit Investitionen von 900 Millionen Euro errichtete Hankook ein Reifenwerk bei Budapest, das nun erweitert wurde: In Österreich will man die Marktpräsenz verstärken. Von Mag. Heinz Müller

E

Dietmar Olbrich ist Manager für Österreich

Modernste Technik im Reifenwerk, auch bei der Produktion des Sealguard

s stinkt. Es raucht – und die Wände sind schwarz. So, oder so ähnlich, waren die Kommentare einiger „wohlmeinender“ Freunde, als sie vom bevorstehenden Besuch im Reifenwerk von Hankook erfuhren. Ihnen sei ins Stammbuch geschrieben: Stimmt alles nicht. Na gut, man merkt den Geruch nach Gummi – aber der ist bei Asphaltiermaschinen viel, viel stärker. Und in puncto Sauberkeit kann es das 2007 eröffnete Reifenwerk von Hankook in Rácalmás locker mit jeder anderen Produktionsanlage aufnehmen. Es ist schon beeindruckend, was die Koreaner hier auf die einst grüne Wiese gestellt haben: Nach der letzten von zwei Expansionen können hier seit 2015 bis zu 19 Millionen Reifen pro Jahr produziert werden, das ist jeder fünfte Pneu des koreanischen Herstellers. 3.200 Menschen sind in Rácalmás beschäftigt. Und das ist, wenn alles nach Plan verläuft, noch nicht alles: „Wir haben noch Platz für einen weiteren Ausbau. Das würde zusätzlich 6 bis 7 Millionen Stück pro Jahr bedeuten“, sagt Dietmar Olbrich, der für Deutschland, Österreich und die Schweiz verantwortliche Manager von Hankook.

Marktanteil in Österreich ausbauen Olbrich beziffert den Marktanteil in der Alpenrepublik auf 3 bis 4 Prozent: Deutlich mehr als beispielsweise in der Schweiz, jedoch gebe es im Vergleich zu Deutschland, England oder Frankreich einen gewissen Nachholbedarf: „Österreich ist ein ganz spezieller Markt, in dem es vielfache Verflechtungen gibt“,

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016

Auch wenn viel Arbeit bereits von Maschinen erledigt wird, sind im ungarischen Werk rund 3.200 Menschen beschäftigt sagt Olbrich: „Außerdem ist Österreich sehr wettbewerbsintensiv und von außen kaum zu managen.“ Dennoch werde es in Österreich auf absehbare Zeit keinen eigenen Geschäftsführer geben; wie bisher werde Claus Gömmel für den Markt verantwortlich bleiben. „Allerdings werden wir uns beim Vertrieb in Österreich breiter aufstellen. Das wollen wir möglichst bald realisieren und sprechen dazu auch schon mit verschiedenen Leuten“, erklärt der DACHManager, ohne vorerst Details nennen zu wollen.

Nicht nur Jäger, sondern auch Gejagte“ Außerdem will Hankook die Marketing-Aktivitäten verstärken: „Wir waren mit Dortmund immer Vorreiter im Fußball. Allerdings reicht es nicht, jetzt bei Sturm Graz ein Hankook-Schild ins Stadion zu kleben. Das muss schon vernünftig sein.“ Ziel von Hankook sei es, noch mehr als bisher als Premiummarke wahrgenommen zu werden: Olbrich nennt als Beispiel Ford. Dort habe man vor 20 Jahren gesagt: „Beim Transit ist ein Hankook-Reifen okay, beim Mondeo aber nicht.“ Welche Entwicklung Hankook seither genommen habe, zeige, dass mittlerweile auch BMW die Reifen für den neuen 7er freigegeben habe. „Wir sind in Europa längst nicht nur die Jäger, sondern mittlerweile auch die Gejagten“, konstatiert Olbrich. Im ungarischen Werk wird auch der Ventus Prime2 Sealguard hergestellt, der unter anderem Freigaben für den VW Passat und den Touran hat. Andere Pneus haben die Sound-Absorber-Technologie, die das Geräusch im Innenraum reduziert. •

59


WIRTSCHAFT

end, erßer-Dynastie stamm Aus einer Glockengie ndt Ri n he Joc n vo such hielt Pfundner auch Be

ührt Ehrung, wem Ehrung geb

Pfundner war Auto r mehrerer Fachbüch er zu historischen Them en Pfundner (l.) mit Formel-1-Reporter Heinz Prüller (M.) und Oldie-Experte Franz Steinbacher (r.)

Mit Bundeskanzler Bruno Kreisky verband Pfundner (ganz r.) ein gutes Verhältnis

Der letzte Sir ist tot Er war Vorsitzender des Arbeitskreises der AutomobilImporteure, Motorsportfunktionär und Autor. Mit Martin Pfundner ist ein wahres Multitalent von uns gegangen. Von Mag. Hermann Becker

W

Automobilwirtschaft bei einer kleinen Automobilorganisation erfolgte. Bei British Leyland in Salzburg war er für Öffentlichkeitsarbeit zuständig. General Motors holte ihn später nach Wien, um im Umfeld des neuen Motorenwerks in Aspern die Kontakte zur Politik und der österreichischen Presse zu entwickeln. Was ihm ganz fantastisch gelang – ohne Attitüden, sondern ganz allein durch seine kluge, verlässliche, feinsinnige Art und seine humorvolle Persönlichkeit.

Mit Geduld und Noblesse zum Konsens

enn es den Titel „Sir“ in der österreichischen Automobilbranche gegeben hätte, dann wäre er der Erste und vermutlich Einzige, der diese Anrede verdient hätte. Martin Pfundner stammte aus einer Glockengießer-Familie, war unglaublich engagierter, international tätiger FIA-Motorsportfunktionär, erfolgreicher Veranstalter legendärer MotorsportEvents. Er war Gründungsmitglied der „autorevue“, Journalist und Autor zahlreicher Publikationen über die österreichische Automobilsportgeschichte. Automobile waren für ihn Kulturgut und folgerichtig war sein Zugang zu diesem Thema mehr ein kultureller als ein technischer. Er besaß ein unglaubliches Wissen rund um den Motorsport. Und Menschen, die Traditionen hoch halten, verinnerlichen das in ihrem Gestus, in ihrem Denken und auch in ihrem Lebensstil. Martin Pfundner pflegte mit Vorliebe die feine englische Art. Dunkler Anzug, Weste, silberne Taschenuhr und seine Zigarre waren seine unverkennbaren Markenzeichen. Dennoch war überraschend, dass sein Einstieg in die

60

Bis zuletzt war Pfundner bei Oldtimer-Treffen zu sehen

Abseits des Dienstlichen war er im Jockey-Club – jenem exklusiven Kreis wohlbestallter Guts- und Pferdebesitzer, zu denen er selbst nicht zählte – als Sekretär und zuletzt, welch’ Ehre, als Präsident tätig. Größte Anerkennung erhielt er als Vorsitzender des Arbeitskreises der österreichischen Automobil-Importeure. Hier entwickelte er eine wahre Meisterschaft, mit Geduld und Noblesse in strittigen Fragen einen Konsens unter den Wettbewerbern herbeizuführen und die Ergebnisse dann gegenüber der Politik und den Medien zu artikulieren. Hier war er als streitbarer Diskutant in seinem Element und gleichzeitig auch ganz Diplomat mit glänzenden Kontakten. Mit Martin Pfundner zu diskutieren, war eine intellektuelle Wohltat, mit ihm ein „Dinner“ zu genießen eine humorvolle Stunde und jedes Wiedersehen eine Freude. Letzteres ist jetzt leider nicht mehr möglich. Dennoch bleibt er unvergesslich, denn er hinterließ der Nachwelt eine einzigartige Zusammenfassung der Geschichte der österreichischen Automobilindustrie. •

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016


WIRTSCHAFT

„Wer die Wahl hat, hat die Qual“, lautet ein Sprichwort, das immer öfter auf die Auswahlmöglichkeiten bei Automodellen zutrifft. So modern der Trend der Individualisierung ist, so veraltet sind die Funktionen der Konfiguratoren.

Im Hinblick auf die Auswahlmöglichkeiten fühlt sich der Kunde hinsichtlich der Vielzahl oft verloren. Intelligente Tools würden Abhilfe und zusätzliche Verkaufsmöglichkeiten schaffen

Von Matthias Kreutzer

Schummeln hilft: abschauen erlaubt Ü

ber 60 Prozent aller Neuwagenkäufer informieren sich vorab im Internet und schon fast die Hälfte aller gekauften Neufahrzeuge wurde im Internet individuell konfiguriert. Damit erlangt der Onlinekonfigurator eine noch nie da gewesene Wichtigkeit. Vergleicht man die Onlineverkaufskanäle der Automobilhersteller mit jenen der Unternehmen deren Heimat die Onlinewelt ist, erkannt man relativ schnell den enormen Aufholbedarf.

Potenzial vorhanden Die Marketing- und Vertriebsberatung Simon-Kucher & Partners verglich die Konfiguratoren von 36 Automobilmarken in Deutschland. Dabei wurden vor allem jene der deutschen Premiumhersteller besonders gut bewertet. Dennoch gibt es laut den Automobil-Experten bei Simon-Kucher markenübergreifend Verbesserungspotenzial. „Insbesondere in ihrer Funktion als Vertriebs- und Verkaufstool sind die Konfiguratoren noch schwach

Bei Amazon schon seit Jahren Standard: „Wird oft gemeinsam gekauft“ und „Andere Kunden kauften auch“

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016

auf der Brust“, erklärt Matthias Riemer, Manager bei Simon-Kucher und Leiter der Studie. So hätten sich diese zwar im Design immer wieder geändert, doch die Funktionen blieben fast ident.

Klassische Onlineverkaufsförderung fehlt So zeigte die Studie zum Beispiel auf, dass in den seltensten Fällen aussagekräftige Bilder zu allen relevanten verfügbaren Ausstattungen oder Paketen hinterlegt sind. Aber auch die Darstellung des konfigurierten Fahrzeugs ist nicht immer entsprechend genau. Doch gerade diese Aspekte sind laut der Studie besonders wichtig – gerade bei immer komplexerer Ausstattung. „Neue und technische Ausstattungen sind oft erklärungsbedürftig und sollten daher optisch entsprechend dargestellt werden. Bilder sind hier ein nicht zu unterschätzender Verkaufsförderer“, erklärt Dr. Martin Gehring, Partner bei Simon-Kucher. Auch von den erfolgreichen „Big Playern“ im Onlineverkauf, wie z. B. Amazon, wurde wenig übernommen. So erhält der Kunde nur selten Hinweise auf höherwertige Ausstattungen mit geringer Preisdifferenz oder Vorschläge, die von Personen mit ähnlichen Interessen gewählt wurden. Viele Hersteller verweisen auf das Verkaufsgespräch, doch Kunden kommen laut der Studie mit immer konkreteren Vorstellungen. So wird es schwierig für den Verkäufer, aktiv weitere Optionen zu verkaufen. •

61


WIRTSCHAFT

„Unser Fokus ändert sich nicht“

Nachdem er seit 2013 an der Spitze von Profi Reifen stand, übernahm Dr. Kristjan Ambroz per 1. Mai die Geschäftsführung der Semperit Reifen GmbH

In einem herausfordernden Marktumfeld positioniert sich Dr. Kristjan Ambroz, neuer Chef der österreichischen Continental-Vertriebsgesellschaft, als verlässlicher Partner. Dazu trägt das breite Produktprogramm ebenso bei wie die einzigartige Betreuungsqualität. Von Philipp Hayder

A

&W: Wie schätzen Sie den diesjährigen Reifenmarkt ein? Ambroz: Im Sell-in wird 2016 nach den bisherigen Erfahrungen besser verlaufen als das Vorjahr. Im Sellout läuft es in Bezug auf die Stückzahlen ebenfalls einigermaßen gut, die Margensituation ist aber nach wie vor angespannt. In Summe dürfte 2016 für unsere Branche ein leicht besseres Jahr als 2015 werden – sofern das Winterreifengeschäft, das in Österreich bekanntlich zwei Drittel der Stückzahlen ausmacht, einigermaßen normal verläuft.

Ambroz: Als führender Reifenhersteller am österreichischen Markt verfolgen wir eine konsequente Allkanalpolitik. Ob Autohaus oder Reifenspezialist, wir erarbeiten mit jedem unserer Kunden individuelle Strategien und stützen uns dabei auf die Ressourcen einer am Markt einzigartigen Vertriebsorganisation. Unsere Partner wissen es sehr zu schätzen, dass wir ihnen individuelle Lösungen mit einer sehr schnellen Reaktionszeit bieten. Dieser Fokus ändert sich nicht. Einzigartig ist auch die große Angebotsbreite des Continental-Konzerns. Ambroz: Die Marke Continental ist stark in der Erstausrüstung vertreten und mit regelmäßigen ausgezeichneten Testergebnissen das Flaggschiff in unserem Sortiment. Die heimische Marke Semperit punktet nicht nur als Winterspezialist, sondern findet auch im Sommer immer mehr Anklang. Mit Uniroyal haben wir einen maßgeschneiderten Regenreifen im Programm, Gislaved und Viking bieten im Wintersegment für gewisse Einsatzbedingungen sehr gute Produkte und auch die weiteren Marken wie Barum erfüllen gezielt die Bedürfnisse der jeweiligen Kundengruppen. Diese Vielfalt ermöglicht es, von Premium bis Budget alle Produkte aus einer Hand anzubieten.

Was kann der Reifenhandel gegen die Erosion seiner Margen unternehmen? Ambroz: Diese Entwicklung trifft nicht alle Geschäftsfelder im selben Ausmaß. Das Endkundengeschäft kann nach wie vor sinnvoll betrieben werden, im Großhandel wird der Wettbewerbsdruck dagegen immer höher. Das wird sich auch nicht ändern. Angesichts dessen sind die Firmeninhaber gut beraten, vermehrt Margen aus Dienstleistungen zu generieren – zum Beispiel auch aus dem Autoservice. Steht eine Strukturbereinigung unter den Reifenhandelsbetrieben bevor? Ambroz: Die sogenannten Hybridhändler erreichen meist nicht die Größe, um die mit ihrer Großhandelstätigkeit verbundenen Kosten zu amortisieren. Regionale Platzhirsche, die guten Service bieten und deshalb einen soliden Kundenstamm haben, wird es dagegen immer geben. Angesichts dessen rechne ich damit, dass in den kommenden Jahren zwar einige Namen vom Markt verschwinden werden, aber die Zahl der Standorte sich nicht substanziell verringern wird.

Sie waren Geschäftsführer der konzerneigenen Einzelhandelskette Profi Reifen, jetzt beliefern Sie Ihre früheren Mitbewerber. Ist das ein Startnachteil? Ambroz: Ich würde das viel eher als Vorteil sehen. Ich habe mehrere Jahre lang ein Reifenfachhandelsunternehmen in Österreich geführt und kenne somit die Themen, die unsere Vertriebspartner bewegen, aus eigener Erfahrung. •

Was tut Ihr Konzern, um die Vertriebspartner in ihrem Geschäftsalltag zu unterstützen?

62

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016


WIRTSCHAFT

Reifenmesse in Essen: Es ist angerichtet Bei der in dieser Form zum letzten Mal abgehaltenen REIFEN 2016, die vom 24. bis 27. Mai in Essen stattfindet, werden Rekordwerte bei Ausstellern und Ausstellungsfläche gemeldet.

Pkw-, Lkw- und Motorrad-Reifen: www.reifen-messe.de

Essen vereint. So berichten die Veranstalter mit 675 Ausstellern von einem neuen Rekord, ebenso wird die Ausstellungsfläche erstmals über 60.000 Quadratmeter betragen.

Internationale Leitmesse

Internationaler Treffpunkt der Reifenbranche: REIFEN 2016 vom 24. bis 27. Mai in Essen

D

ie Messe „REIFEN“, bislang von der Messe Essen ebendort veranstaltet, tritt die Flucht nach vorn an. Zwar wird im Juni 2018 erstmals „The Tire Cologne“ über die Bühne gehen, die Messe Essen bleibt mit einem genialen Schachzug aber im Rennen um die Bedeutung als internationale Reifenveranstaltung. So wird die „REIFEN 2018“ unter dem Motto „Reifen goes Automechanika“ zum ersten Mal in Kooperation mit der Messe Frankfurt parallel zur Automechanika im September stattfinden. Darüber hinaus nutzen die Veranstalter aus Essen das internationale Netzwerk der Automechanika, die derzeit mit 14 Veranstaltungen in 13 Ländern aktiv ist.

Finale in Essen Bevor allerdings 2018 der Showdown der Reifenmessen stattfindet, ist die Branche noch einmal in voller Stärke vom 24. bis 27. Mai auf der REIFEN 2016 in

Die komplette Marktübersicht. Alle Reifenanbieter auf einen Blick.

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016

Mehr als 70 Prozent der Aussteller kommen aus dem internationalen Umfeld. Nach Angaben der Messe sind nahezu alle großen Reifen- und Räderhersteller in Essen vertreten und bestätigen die Position als internationale Leitmesse. Dazu kommen zahlreiche Handelsunternehmen und Werkstattausrüster. Unter dem Titel „Future Tire Conference“ wird am 24. und 25. Mai eine messebegleitende Veranstaltung unter Teilnahme von Verbänden, Politik und Herstellern durchgeführt.

Wertschöpfungskette mit RubberTech Thematisch wird die REIFEN von der RubberTech Europe komplettiert, womit die gesamte Wertschöpfungskette des Reifens dargestellt wird. Von der Vorproduktion über die Herstellung und den Handel bis zur Runderneuerung und dem Recycling. Servicetechnisch ist die REIFEN 2016 im digitalen Zeitalter angekommen: Besucher können nach einer Registrierung kostenfreie Hotspots in den Messefoyers und dem Kongressbereich nutzen. Die neuen Charge-&-Chill-Lounges können zum Aufladen mobiler Geräte und als Treffpunkt abseits der Messestände genutzt werden. • (GEW)

www.automotive-guide.at ??


„Die maximale Kapazität am Standort Wien wurde nun auf 90.000 Tonnen pro Jahr erweitert“,

GEWERBE

meint Gerald Kaspar (Lukoil) auf Seite 68

„Der Autofahrer muss auch zwischen den geplanten Werkstattaufenthalten AdBlue ergänzen“, sagt Mag. Andreas Obereder auf Seite 70

Schadensbegutachtung per App Bereits in den nächsten Monaten sollen Kunden der HDI-Versicherung die Möglichkeit erhalten, einen Fahrzeugschaden mittels Smartphone begutachten zu lassen. Dabei wird nach einer Vorabmeldung auf einer Schadensbegutachtungsplattform der Versicherung, Online-Terminvereinbarung und dem anschließenden App-Download eine Verbindung zum Sachverständigenservice des ÖAMTC hergestellt. Diese lotsen den Kunden durch die Besichtigung, geben den Blickwinkel vor und lösen die Kamerafunktion aus.

Netzwerk Dellenteam wächst auf 20 Mitgliedsbetriebe Seit 2007 organisieren sich Dellendrücker im Netzwerk Dellenteam und sorgen so dafür, dass Dellen ohne Lackieren beseitigt werden. Mit dem TÜV-zertifizierten Dellendrücker Anton Hager aus Raab in Oberösterreich umfasst das Netzwerk Dellenteam seit Kurzem 20 Mitgliedsbetriebe an 21 Standorten. 16 davon haben die TÜV-Zertifizierung. Hager besuchte als Gast die 7. Dellenteam-ERFA-Tagung. Beim Mitgliedertreffen festigte sich sein Entschluss, dem Netzwerk Dellenteam beizutreten.

Innungsmeister zeigt sich zuversichtlich „Vor allem der Schweizer-Franken-Kurs hat die regionale Wirtschaft beflügelt und damit auch positive Auswirkungen auf die Kfz-Servicesparte gezeigt“, blickt Ing. Gottfried Koch, Landesinnungsmeister der Kfz-Technik und Markenwerkstattbetreiber in Feldkirch, trotz des Optimierungsdrucks zufrieden auf den Gesamtverlauf der Vorarlberger Kfz-Wirtschaft. Als einziger Makel bleiben die generell rückläufigen Kfz-Zulassungen. Koch: „Der Kampf um den wirtschaftlichen Erfolg verhärtet sich.“

Midas schließt Filiale in St. Pölten Die weltweit tätige Werkstättenkette Midas hat im April ihren Standort in St. Pölten geschlossen und reduziert mit den übrigen Filialen ihre Tätigkeit nur mehr auf das Bundesland Wien. Das Unternehmen begründet die Schließung des Betriebs in St. Pölten mit mangelnder Rentabilität der Filiale. Der Standort wurde bisher mit 4 Mitarbeitern geführt. Das österreichische Filialnetz umfasst damit nur mehr 9 Standorte in Wien, der Personalstand beläuft sich auf knapp 60 Mitarbeiter.

Würth eröffnet in Korneuburg Nachdem im April der neue Würth-Standort in Horn eröffnet wurde, folgte am 2. Mai mit Korneuburg die 44. Filiale in Österreich. Rund 250.000 Euro wurden in den Standort investiert. 1 Mitarbeiter kümmert sich um die Betreuung der Kunden. Auf 430 m2 Verkaufsfläche werden 4.500 lagernde Produkte angeboten. Die übrigen des 100.000 Artikel umfassenden Gesamtsortiments sind binnen 24 Stunden vor Ort abholbereit. Für 2016 sind noch Eröffnungen in Jenbach-Wiesing, Eisenstadt und Gleisdorf geplant.

64

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016

Matthias Kreutzer

Die Website als Firmengebäude Die Autobranche. In kaum einem anderen Gewerbe werden Produkte dieser Preisklassen so regelmäßig in hoher Stückzahl verkauft. Eines der Hauptverkaufsargumente – wenn die Leistung passt – ist das Image. Während die Standards und Vorgaben der Marken beinahe überall penibelst eingehalten werden müssen, und das bei oft hohen Investitionssummen, wird eine ebenso wichtige Präsenz des Händlers oft vergessen. Die Website. Diese ist das Firmengebäude im „second life“, dem Internet. Und trotz der Tatsache, dass sich noch nie so viele Kunden vor dem Kauf online informiert haben, beharren viele auf einer Darstellung von vorvorgestern. Damit leidet die Stringenz eines modernen und qualitativen Images. Oder würden Sie Mode in einem Betonblock der 70erJahre kaufen?


GEWERBE

Mit niedriger Drehzahl Weniger schlecht ist noch nicht gut: So lässt sich die wirtschaftliche Entwicklung im Reparaturgewerbe zusammenfassen. Vor allem der Preisdruck macht den KfzTechnikern zu schaffen. Von Philipp Hayder

N

ominell ging der Branchenumsatz der heimischen Kfz-Techniker 2015 um 0,3 Prozent zurück, preisbereinigt lag das Minus laut KMU Forschung Austria bei 2,1 Prozent. Im Vergleich zum gesamten Gewerbe- und Handwerksbereich sowie vor allem zum Bruttoinlandsprodukt, das um 2,4 beziehungsweise 0,9 Prozent gestiegen ist, nehmen sich diese Zahlen bescheiden aus. Doch immerhin: Das Tempo der Talfahrt hat sich verlangsamt. 2014 war das Umsatzminus der Reparaturbranche mit nominell 3,6 Prozent beziehungsweise preisbereinigt 5,1 Prozent viel höher ausgefallen.

Im Gegensatz zum leicht gestiegenen BIP war der Branchenumsatz der Kfz-Techniker 2015 preisbereinigt um 2,1 Prozent geringer

Während die Umsatzentwicklung von Jänner bis März 2016 noch deutlich negativ war (r. o.), gaben die von der KMU Forschung befragten Betriebe für das 2. Quartal eine neutrale Schätzung ab (r. u.)

Stimmungslage: Nur 9 Prozent der Firmen beurteilten den Geschäftsgang zum Jahresauftakt als „gut“, 50 Prozent als „saisonüblich“ und 41 Prozent als „schlecht“. Die Hoffnung auf ein starkes Frühjahrsgeschäft wollten viele Betriebe dennoch nicht aufgeben: Zum Umfragezeitpunkt erwarten 18 Prozent der Betriebe im zweiten Quartal steigende Umsätze, 64 prognostizierten keine Veränderung und 18 Prozent Rückgänge. Die gute Nachricht für die Volkswirtschaft: Bewahrheiten sich die Einschätzungen der Entscheidungsträger, wird der Personalstand in der Branche annähernd gleich bleiben. •

Immer härterer Wettbewerb Welche Einflussfaktoren machen den Reparaturbetrieben am meisten zu schaffen? Laut den Experten der KMU Forschung, die Meldungen von 183 Betrieben analysiert haben, beklagen 72 Prozent der Firmeninhaber einen hohen Preisdruck. Dieser in den vergangenen Jahren sukzessive gestiegene Wert ist wohl darauf zurückzuführen, dass Schadenshäufigkeit und Serviceaufkommen sinken, während die Zahl der Wettbewerber steigt. Vergleichsweise selten wird dagegen über andere Hemmnisse geklagt: Jeweils 14 Prozent der Kfz-Betriebe leiden unter Kapitaloder Fachkräftemangel, 11 Prozent haben Schwierigkeiten bei der Kreditaufnahme und 8 Prozent finden kaum geeignete Lehrlinge.

Hoffnung auf das Frühjahrsgeschäft Im ersten Quartal des heurigen Jahres meldeten 7 Prozent der an der Konjunkturerhebung teilnehmenden Werkstätten höhere, 59 Prozent gleichgebliebene und 34 Prozent geringere Umsätze als im Vergleichszeitraum 2015. Ähnlich verhalten präsentierte sich die

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016

65


ANSICHT

Rettet das Bargeld! N

ur Bares ist Wahres“ – dies war Jahrzehnte ein beliebter Spruch des Autohandels. Doch seit einiger Zeit geistern Gerüchte durch die Bankenlandschaft, das Bargeld einzudämmen oder ganz abzuschaffen. Mit der Einführung der Registrierkassenpflicht bin ich davon ausgegangen, dass diese Schnapsidee gestorben ist. Wer wird seine Unternehmer zu Registrierkassen verdonnern, wenn sie gar nichts „Bares“ mehr zu kassieren haben? • Doch das Finanzministerium belehrte mich eines Besseren: „Der Begriff ,Barumsätze‘ umfasst auch die Zahlung mit Bankomat- oder Kreditkarte, die Hingabe von Barschecks oder ausgegebenen Gutscheinen, Bons etc.“ Damit wurde mir klar: Auch Plastikgeld ist „Bares“. Der Staat braucht somit gar kein Bargeld, um alle „Barumsätze“ zu erfassen. • Das ist für den Staat auch wichtig. Dafür hat er mit dem „Kontenregister- und Konteneinschaugesetz“ bereits vor einiger Zeit die Einführung eines „zentralen Kontenregisters“ beschlossen. In dem werden alle Konteninhaber, Treugeber und wirtschaftlichen Eigentümer mit Konto- oder Depotnummer, dem Tag der Eröffnung des Kontos etc. erfasst. In dieses Register erhalten die Finanzbehörden alle gewünschten Auskünfte – „wenn es im Interesse der Abgabenerhebung zweckmäßig und angemessen ist“. Das ist bekanntlich ein dehnbarer Begriff. • Die elektronische Registrierkasse ist somit der erste Schritt zur Kontenführungspflicht. Die wird nicht sofort und schlagartig, sondern schleichend kommen. Wie in Spanien, wo man ab 2.500 Euro eine Karte zücken muss. Oder in Frankreich, das den französischen Bürgern beim Barkauf eine Obergrenze von 1.000 Euro vorgeschrieben hat. Deutschland zeigt sich da großzügig: In Berlin wird derzeit über eine Obergrenze von 5.000 Euro diskutiert. Die Sozialdemokraten sind jedoch der Meinung, dass

66

Branchenanwalt Dr. Fritz Knöbl: „Schon jetzt gibt es Hindernisse, größere Beträge in bar einzuzahlen oder abzuheben. Da wird man zur Legitimation aufgefordert, selbst wenn es um das eigene Konto und das eigene Geld geht.“

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016

mit einer Obergrenze von 3.000 Euro die Steuerhinterziehung besser zu bekämpfen sei. Als die misstrauischen Griechen angesichts der Staatspleite die Bankomaten stürmten, wurde für Abhebungen vom Konto rigoros ein Limit von 60 Euro verfügt. • Wie gut ist es in so einem Fall, wenn schon vorher per Gesetz alle Bürger zur Kontenführung gezwungen werden und es von Haus aus gar kein Bargeld mehr gibt. Dann gibt es auch keine Bankomaten mehr, denen man Bargeld entlocken kann. Mit dem die Bürger auch gar nichts anfangen können, weil es möglicherweise schlicht und einfach keine Euroscheine mehr geben wird. • Auch das kommt nicht schlagartig. Vorerst steht der 500-Euro-Schein zur Diskussion. Vorkämpfer dafür ist der Würzburger Ökonom Peter Bofinger, der die klassische Zahlungsform als Anachronismus bezeichnete. Nur lichtscheues Gesindel würde davon profitieren. Vor allem große Noten dienen der Terrorfinanzierung und der Geldwäsche. Bisher besteht in allen Ländern für Geschäftsleute die Pflicht, Bargeld anzunehmen. Nun hat Dänemark beschlossen, dass kleine Geschäfte davon ausgenommen sind. Mit der Begründung, dass viele Kunden gar kein Bargeld mehr mit sich führen, Bargeld damit das Geschäft behindern würde. Die dänische Nationalbank hat angekündigt, mangels Bedarf die Produktion von Geldscheinen einzustellen. • Wie weit derartige Pläne zur Abschaffung des Bargeldes bereits fortgeschritten sind, hat der deutsche Journalist Norbert Häring in seinem Buch „Die Abschaffung des Bargelds und die Folgen“ untersucht. Schon jetzt gibt es Hindernisse, größere Beträge in bar einzuzahlen oder abzuheben. Da wird man zur Legitimation aufgefordert, selbst wenn es um das eigene Konto und das eigene Geld geht. Zielsetzung sei es, dass alle ihr Geld den Banken anvertrauen müssen. Wenn alle in diesem System erfasst sind, dann gibt es den „gläsernen Bürger“. Denn jede bargeldlose Zahlung hinterlässt Spuren. Dann kann der Staat gezielte Enteignungsmaßnahmen setzen, um das Budgetdefizit zu reduzieren. Entweder offen durch Vermögenssteuern oder verschleiert mit Nulloder Negativzinsen. • In Österreich regt sich der Widerstand, denn die Österreicher lieben Bares. Unsere Nationalbank und die meisten Politiker haben sich pro Bargeld positioniert. Jedoch die Banken sind international stark verflochten. Aber ich bin mir nicht sicher, ob unsere Politiker nicht „umfallen“, wenn uns die Granden der Europäischen Zentralbank eine Bargeldabschaffung diktieren.


GEWERBE

Auf der diesjährigen Reifen in Essen ist auch Aeolus Tyres vertreten. Damit feiert der chinesische Reifenhersteller eine Premiere, denn die Marke ist erstmalig auf der Weltleitmesse im Bereich Reifen mit dabei.

Schwarze Importe aus China mit ISO-Zertifikat I m Fokus stehen bei Aeolus auf der Reifen Essen innovative Produkte in den Segmenten Nutzfahrzeuge und Erdmaschinen. Weiters wird man für den professionellen Reifenfachhandeln neue VerkaufsTools vorstellen, um den Kunden noch besser zu erreichen. „Wir werden unseren internationalen Kunden ein zukunftsfähiges Unternehmen mit klarer strategischer Ausrichtung präsentieren“, freut sich Thomas Wohlgemuth, Verantwortlicher für Vertrieb und Marke-

Beim Messestand hält man schon mit den Branchengrößen mit

ting von Aeolus Westeuropa, auf die Messe und ergänzt: „Außerdem möchten wir als starker und verlässlicher Partner für den Handel weiter ausbauen.“

Gesicherte Qualität Das zum chinesischen Konzern ChemChina gehörende Unternehmen verfügt schon jetzt über ein modernes Technikzentrum und vier Forschungs- und Entwicklungsinstitute, in welchen vor allem im Bereich Elastomere und Reifen geforscht wird. Zusätzlich setzt man durch die strengen Richtlinien in den Fertigungszentren auf beste Qualität, die durch die Normen ISO 9001 und ISO/TS16949 zertifiziert sind. Zu finden ist der Reifenhersteller aus Asien mit einem modernen und repräsentativen Messestand in der Halle 3 auf dem Stand A45. • (MKR)


GEWERBE

Neue Öltanks, modernisierte Produktion und eine Schiffsanlegestelle erweitern den Standort von Lukoil Lubricants in der Wiener Lobau

Mit der Erweiterung und Modernisierung der Produktion und dem multimodalen Logistikkonzept konzentriert sich Lukoil Lubricants voll auf den Standort Wien.

Im Herzen Europas E

s ist ein klares Bekenntnis zum Standort Wien, dass unmittelbar nach der Übernahme der OMV Schmierstoffsparte auch gleich hier investiert wurde“, so Dipl.-Ing. Christian Eibl, Head of European Sales bei Lukoil Lubricants. Einen zweistelligen MillionenEuro-Betrag gibt Eibl für die Modernisierung der Produktion, eine Erweiterung der Kapazitäten und den Ausbaus der Logistik an. So wurde unter anderem eine Schiffsanlegestelle mit Ölübernahmestation gebaut. „Damit können wir umweltfreundlich und kostengünstig das Rohöl zur Weiterverarbeitung nach Wien bringen“, erklärt Geschäftsführer Yaroslav Litvintsev.

25-Jahr-Feier in Wien Prof. Harry Kopietz (Landtagspräsident), Dipl.-Ing. Walter Ruck (Präsident Wirtschaftskammer Wien), Gerald Kaspar (Marketing Manager Lukoil Lubricants), Valery Grayfer (Lukoil-Aufsichtsratvorsitzender), Maxim Donde (Generaldirektor Lukoil Lubricants) (v. l.)

Multimodales Logistikkonzept „Der Lukoil-Standort Wien verfügt nun über ein multimodales Logistikkonzept, wo wir die Anschlüsse an Donau, Schiene und Straße nutzen können“, berichtet Marketingleiter Gerald Kaspar. Wien ist damit nicht nur für den Vertrieb und das MarkeWollen von Wien Europa erobern: Das ting die Europazentrale für Lukoil Führungsteam Lukoil Schmierstoffe Lubricants geworden, sondern auch mit Dipl.-Ing. Christian Eibl, Gerald im Bereich Produktion. „Die maximale Kaspar, Yaroslav Litvintsev Kapazität wurde nun auf 90.000 Tonnen pro Jahr erweitert“, erklärt Kaspar. Das ist im Hinblick auf die Wachstumspläne auch erforderlich. Im Werkstättenbereich soll von Wien aus ganz Europa erobert werden: „In den traditionellen OMVMärkten Österreich, Tschechien, Slowakei und

68

Ungarn sind wir gut aufgestellt, im nächsten Schritt liegen nun Italien und Deutschland im Fokus“, plant Litvintsev. Gleichzeitig wird die Zusammenarbeit mit den Automobilherstellern forciert. „Derzeit sind wir bei zahlreichen Ausschreibungen sowohl in der Erstausrüstung wie auch als Aftersales-Lieferant mit dabei“, berichtet Eibl. „Während sich andere Ölkonzerne immer mehr vom reinen Schmierstoffgeschäft bzw. von der Direktbetreuung des österreichischen Marktes zurückziehen, investiert Lukoil massiv in den Standort Wien und wird in Österreich die Kunden auch weiterhin direkt betreuen“, so Dipl.-Ing. Christian Eibl, Vertriebsleiter Europa.

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016

Der Eröffnung der Standort-Erweiterung und -Aufwertung wurde parallel zur 25-Jahr-Feier von Lukoil durchgeführt. Dafür lud Lukoil-Gründer und -Präsident Vagit Alekperov 1.800 Gäste zu einer Veranstaltung des Tschaikowsky-Symphonieorchesters ins Wiener Konzerthaus, darunter Kunden, Freunde und Politiker, vor allem aus Österreich und Russland. Damit unterstreicht Alekperov einmal mehr die Bedeutung des Standortes Österreich für seinen Konzern. • (GEW)

Eröffnung des Konzertes zur 25-Jahr-Feier: Lukoil-Gründer und -Präsident Vagit Alekperov, zweiter Nationalratspräsident Karlheinz Kopf und Justizminister Dr. Wolfgang Brandstetter


GEWERBE

Übersichtliche Teilegrafiken und die Integration der HerstellerLackdaten erleichtern die Arbeit der Reparaturbetriebe sen – beispielsweise eine ergänzende Kartusche bei einer Frontscheibe. Darüber hinaus können Nutzer von EurotaxRepairEstimate immer mehr präzise formulierte Reparaturanleitungen im Volltext abrufen. Reifendaten sind im Programm ebenso enthalten wie einfach bedienbare Kalkulationshilfen für Lkws und Motorräder, die vor allem jenen Betrieben helfen, die neben ihrem Kerngeschäft mit Pkws gelegentlich auch solche Fahrzeuge reparieren.

Makellos kalkuliert Über 200 Mitarbeiter beschäftigen sich bei Eurotax mit der Weiterentwicklung der Schadenskalkulation. Der Lohn dieses Aufwands: Die neueste Generation von EurotaxRepairEstimate ist noch benutzerfreundlicher.

Mehr Leistung zum gleichen Preis

Martin Novak weiß, worauf es im Werkstattalltag ankommt

„Wir wollen unseren Kunden ein Höchstmaß an Qualität und Transparenz bieten“, fasst Novak die Philosophie von Eurotax zusammen. Dennoch bleiben die Produkte leistbar: So wird EurotaxRepairEstimate trotz der vielfältigen Weiterentwicklungen nach wie vor zum gleichen Preis angeboten. • (HAY)

A

utohäuser mit Lack- und Karosserieabteilung, Spenglereien und Sachverständige: Sie alle vertrauen auf EurotaxRepairEstimate. Das von über 1.800 österreichischen Kunden verwendete Schadenskalkulationsprogramm wird in diesen Wochen um zahlreiche neue Funktionalitäten erweitert.

Informationen auf einen Blick Zu den wichtigsten Neuerungen gehört die Weiterentwicklung der grafischen Teiledarstellung, die nunmehr auch Kleinteile und Reparatursets beinhaltet sowie noch detaillierter Auskunft über die Materialbeschaffenheit gibt. Außerdem sind Anwender künftig in der Lage, Fahrzeuge mittels VIN-Eingabe auszuwählen: „Bis zum Jahresende wird dies bereits bei rund 80 Prozent der Modelle möglich sein“, erklärt Martin Novak, Country Manager von Eurotax Österreich: Dies ermögliche eine weitere deutliche Beschleunigung des Kalkulationsprozesses.

Herstellerlacke und Reparaturlogik Auf einen lang gehegten Kundenwunsch reagiert Eurotax mit der Integration der Hersteller-Lackdaten: BMW, Mini und die VW-Gruppe werden bereits abgedeckt, Mercedes-Benz und Opel folgen in Kürze. Eine wesentliche Erleichterung des Arbeitsalltags ist zweifellos auch die automatische Teilelogik: Sie gibt Auskunft darüber, ob beim Tausch eines Teils auch andere Komponenten ersetzt werden müs-

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016

69


GEWERBE

Die saubere Lösung Durch die Partnerschaft mit Castrol ist Obereder im Bereich Schmierstoffe auf Wachstum eingestellt. Aber auch der Bereich AdBlue gewinnt noch weiter an Bedeutung.

Castrol-Vertriebspartner Mag. Andreas Obereder versorgt die Werkstätten auch mit AdBlue sowie den entsprechenden Geräten

N

achdem die durch die Partnerschaft mit Castrol erforderlichen Investitionen und Erweiterungen bei Lager und Logistik abgeschlossen sind, wird die Umstrukturierung im Außendienst umgesetzt. Nach Gerd Bernd Lang (zuständig für Wien, Niederösterreich und das nördliche Burgenland) wird auch Johann Vesztergom von Castrol zu Obereder wechseln und Westösterreich betreuen. Für den Süden ist der langjährige Obereder-Mitarbeiter Peter Preitler verantwortlich und auch Geschäftsführer Mag. Andreas Obereder wird im Außendienst aktiv sein. Mit der Neuaufstellung sind bei Obereder nun drei Teams für die jeweiligen Segmente im Außendienst unterwegs. Der Bereich Nutzfahrzeug/Agrar – mit Schmierstoffen, AdBlue sowie den unverändert erfolgreichen Agrarfolien – wird von 6 Mitarbeitern betreut. Im dritten Segment Industrie sind schließlich drei Kollegen im Einsatz.

AdBlue in verschiedenen Gebinden gewinnt laufend an Bedeutung

AdBlue für Lkw, Agrar und Pkw Der Bereich AdBlue, also die Harnstofflösung zur Reduktion von Stickoxiden bei Dieselmotoren, ist sowohl im Lkw/Agrar-Segment sowie zunehmend im Pkw-Werkstättensektor ein wichtiges Standbein. Hier hat sich Obereder in den vergangenen Jahren zu einem der führenden Anbieter entwickelt. „Wir achten konsequent auf Qualität und liefern selbst mit einer perfekten Logistik“, so der Geschäftsführer, der die fehlende Kapazität der Kunden ergänzt. „Die Bedeutung wurde lange unterschätzt und so gibt es Tankstellen, die wir täglich mit einem Tankzug beliefern, weil die Kapazitäten dort nicht ausreichen.“ Die größte Bedeutung hat AdBlue naturgemäß im Nutzfahrzeug-Sektor, „wo die Technologie perfekt funktioniert“. Obereder hat die umfassende Logistik mit 7 eigenen Tankfahrzeugen, mit welchen sowohl die Transportunternehmer wie auch die Tankstellen versorgt werden.

Füllgeräte von Obereder „Es gibt nur wenige Lösungen am Markt. Ich kenne alle und wir bieten drei davon für unsere Kunden an“, berichtet Obereder. „Wir setzen bevorzugt auf das ebenso einfache wie effiziente Gerät von Flaco.“ Bei Obereder bekommt die Werkstätte also alles aus einer Hand: Geräte zum Befüllen sowie die Ware in verschiedenen Gebinden. Neben den gebräuchlichen Werkstätten-Gebinden gibt es bei Obereder den Refill-Kit, den der Kunde beim Service angeboten bekommen sollte. Obereder: „Das ist ähnlich dem Nachfüll-Liter beim Motoröl.“ Komplettiert wird das Obereder-Angebot durch kompetente Beratung und Problemlösung im Bereich AdBlue. • (GEW)

Befüllung als Frage der Kompetenz Aber auch beim Pkw wird das Thema AdBlue immer wichtiger. „Die strengen Abgasnormen sind mit her-

70

kömmlichen Technologien kaum mehr zu erreichen“, weiß der Unternehmer. Der Bedarf weitet sich also auf immer mehr Marken und Modelle aus. Für die Werkstätten ist das Thema AdBlue zwar nicht sonderlich kompliziert, aber dennoch eine Frage der Kompetenz. „Es wird sich zukünftig nicht ausgehen, die AdBlue-Nachfüllung lediglich beim Service durchzuführen, der Autofahrer muss auch zwischen den geplanten Werkstattaufenthalten AdBlue ergänzen“, sagt Obereder. Dann ist es eine Sache des kompetenten Auftritts. „Ob der Mechaniker mit mehreren Kleingebinden das Auto befüllt oder mit einer professionellen Anlage, macht für die Positionierung beim Kunden sehr viel aus“, so Obereder. Der Kunde kommt in die Werkstätte, weil er sich das Hantieren mit AdBlue nicht antun möchte. „Es ist zwar nicht gefährlich, aber ein paar Spritzer am Kofferraumteppich oder auf Metallteilen sind bei hochkorrosiven AdBlue sehr unangenehm“, weiß Obereder. Das sollte der Werkstätte also tunlichst nicht passieren. Mit einer professionellen Vorgehensweise kann auch beim nicht gerade hochpreisigen AdBlue ein guter, zusätzlicher Deckungsbeitrag erwirtschaftet werden. Voraussetzung sind der richtige Partner, die richtige Anwendung und entsprechende Geräte.

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016


GEWERBE

Schadenssteuerung gestartet Schadenssteuerer TCS startet in Kooperation mit Akzo Nobel in Österreich und soll den Acoat-Selected-Betrieben mehr Geschäft in die Werkstätten bringen.

U

nter dem Titel „Acoat Selected Intense“ hat Akzo Nobel eine weitere Stufe des Partnernetzwerkes Acoat Selected gezündet. Über definierte Standards kann damit die Qualität der Partnerbetriebe gegenüber den Auftraggebern wie Flotten, Fuhrparks und Leasingunternehmen dokumentiert werden. In Österreich ist man derzeit in der Evaluierungsphase. Die Standards wurden den Betrieben vorgestellt, jetzt geht es an die Umsetzung. „Es fehlt nicht viel, großteils geht es um Schulungen, die noch absolviert werden müssen“, erklärt Albert Kiegler, Acoat-Selected-Partner in Sieghartskirchen und von den Kollegen als einer von drei Beiräten gewählt. Bis zum Jahresende wird der Abschluss des Intense-Programmes bei maximal 15 Partnern umgesetzt werden.

Vertriebskooperation mit Schadensregulierer

durch Steuerung Wagen in die Betriebe bekommen“, ist Krüger überzeugt. „Österreich ist in diesem Bereich noch ein Entwicklungsland.“ Hinsichtlich der Umsetzung steht man bei den Partnern noch am Anfang. „Wir sind in Gesprächen. Zukünftig sollen die von TCS vorgeschlagenen KooperaMehr Frequenz durch Schadenssteuerung: Daniel Kapeller (Akzo-Nobel-Vertriebsleiter) tionen im Beirat besprochen und Dipl.-Wirtschaftsjurist (FH) Niels werden“, erklärt Karl Janiba, KaKrüger (Geschäftsführer des deutschen rosserieunternehmer aus OberSchadenssteuerers TCS) trum und ebenfalls Beirat der Acoat-Selected-Partner. „Wichtig ist es dabei, als Gruppe aufzutreten.“ Der verstärkte Einsatz der Schadenssteuerung und die wachsende Bedeutung des Fuhrparkgeschäftes sind den Betrieben bewusst. Die Aufträge sollen in erster Linie über die Qualität und die Standards kommen, nicht über den Preis.

In der Zwischenzeit geht Akzo Nobel bei seinem Partnernetzwerk einen Schritt weiter: Zusammen mit dem Nürnberger Schadensregulierer Technology Konzepte für mehr Auslastung: Daniel Kapeller (Akzo Nobel), die Acoat-Selected-Beiräte Content Services (TCS) wird Albert Kiegler und Karl Janiba sowie Erwin seit 1. Jänner 2016 versucht, Pfeiffer (Akzo Nobel) Neukunden für die Acoat-Selected-Partner zu akquirieren. TCS-Geschäftsführer Dipl.-Wirtschaftsjurist (FH) Niels Krüger möchte mehrere tausend Schäden pro Jahr in die Betriebe steuern. In Deutschland betreut sein Unternehmen derzeit rund 30.000 Flottenfahrzeuge. „Werkstätten können nur überleben, wenn sie

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016

Rabatte bringen Frequenz Für Krüger sind Rabatte freilich Teil des Geschäftes. „Wir bringen den Betrieben Frequenz, dafür erhalten wir für die Fuhrparks günstigere Preise.“ So wird Krüger mit seinem Team die Flotten in Österreich ansprechen, die Vorteile des Acoat-Selected-Netzes anpreisen und Preise vereinbaren. „Dann liegt es an jedem einzelnen Betrieb, ob er mitmacht oder nicht. Ist in der entsprechenden Region kein Acoat-SelectedPartner vorhanden oder teilnahmewillig, muss TCS dementsprechend andere Partner in diesem Landesteil suchen, um für seine Kunden eine Flächendeckung gewährleisten zu können. • (MPI/GEW)

71


GEWERBE

Neustart gelungen

Neben der Installierung einer neuen Planstelle für Einkauf, Logistik und Lager sollen rasch weitere Mitglieder rekrutiert werden. In Österreich kam mit Schmied Autobedarf in Schwechat ein Neuzugang hinzu, der in Kürze in Wr. Neustadt eine Filiale eröffnet und weitere Standorte in Ostösterreich plant. Auch das Werkstattkonzept „Der Autoexperte“ spielt dabei eine Rolle. Baumann: „Das Werkstattkonzept, bislang bei drei Partnern in Österreich installiert, stärkt im einheitlichen Auftritt die Bindung der Kunden zu den Genossenschaftsmitgliedern.“

Angekommen

Heiko Baumann will von aktuell 30 auf mittelfristig 50 Mio. Euro Umsatz steigern

Heiko Baumann, Vorstandsvorsitzender der ATEV-Einkaufsgenossenschaft, feierte mit Direktlieferanten und Versorgungshändlern im Kreis seiner aktuell 53 Partner, davon 6 aus Österreich, 30 Jahre Bestandsjubiläum.

N

ach einigen Turbulenzen im Führungskreis des ATEV Auto-Teile-Einkaufs-Verbund konnte Neo-Vorstandsvorsitzender Heiko Baumann zum 30Jahre-Jubiläum zur Zufriedenheit der Teilnehmer gleich eine kompakte Messeveranstaltung präsentieren, zu der rund 900 Besucher kamen. Trotz schwieriger Marktbedingungen herrscht Aufbruchstimmung: Mithilfe zahlreicher Versorgungshändler wie Stahlgruber, PV, Neimcke, Trost, Görum, Hennig, Kolb & Sörgel hat ATEV seinen Platz im Verdrängungswettbewerb gefunden. Die rund 80 Aussteller brachten dementsprechend ihre Wertschätzung gegenüber ATEV neu zum Ausdruck. Ein Jubiläumskatalog und das von Kfz-Meister und Betriebswirt Berthold Wagner überarbeitete kooperationseigene Werkstattkonzept „Der Autoexperte“ wurden präsentiert.

Von 30 auf 50 Millionen Euro Das zentral von ATEV regulierte Umsatzvolumen will Baumann, der früher für Autozulieferer Continental in Österreich und der Schweiz tätig war, von zuletzt 30 mittels gestrafften Mitgliederbestands auf mittelfristig 50 Millionen Euro steigern.

72

ATEV-Partner Peter Kühl von Trost

Mag. Ernst Kieslinger ATEV Nr.1

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016

Wichtiger Teil von Baumanns Wachstumsstrategie ist die Schaffung von Mehrwerten für die Mitglieder über umfangreiche ServiceSohn Michael und Erich Grießleistungen: „Damit mayr – Grizzly Autoteile – sind sichert ATEV Waseit 2011 dabei ren- und Datenverfügbarkeit auf Augenhöhe mit den Marktgrößen unter Akzeptanz der Lieferanten. Die organisatorische Abstützung von gut 70 Prozent auf „Versorgungshändler“, die mehrmals täglich liefern, ist gewollt. ATEVPartner bedienen in ihren Regionen eine Klientel, die über diese Konstruktion den Großen weniger Stress bereitet. ATEV sammelt im funktionsechten Teilehandel kollektiv Umsätze, trifft Vereinbarungen und finanziert sich durch Boni. Dem industrieerfahrenen Baumann konzedieren die Lieferanten Marktkenntnis und Handschlagqualität, und sie wünschen ihm eine gute Franz Schmied (l.) und Erik Kuchar Hand, die es in setzen im Wachstumsplan auf ATEV rückläufigen Märkten braucht, getreu dem Genossenschaftsgedanken, die Mitglieder diszipliniert bei der Stange zu halten. ATEV ist erwachsen geworden und dabei kam eines „Der Autoexperte“ Berthold Wagner (l.) unterstützt Heiko Baumann menschlich zum Ausdruck: Der nunmehr ehrenamtliche Vorstand Werner Fischer hat die Gabe, Menschen zu berühren, Baumann hat dazu die Gabe, seine Leute zu führen. • (LUS)


GEWERBE

Auf die Marder, fertig, los! 30 Jahre Knowhow stecken in den Marderabwehrprodukten der in Neuenburg (D) beheimateten Norbert Schaub GmbH, die sich mit „Stop & Go“ einen Namen gemacht hat. Vor der Paarungszeit sind Marder besonders aktiv

N

icht selten suchen verzweifelte Kunden speziell im Frühjahr und Sommer die Werkstatt auf: Die lästigen, kleinen Nager haben einmal mehr und auch bedingt durch die nahende Paarungszeit im Motorraum gewütet.

Zusätzlicher Umsatz „Hier bietet sich die Chance, mit unserem Vollsortiment mit vierjähriger Gewährleistung zusätzlichen Umsatz zu generie-

Sari Melcher, Vertriebsleiterin für Deutschland und Österreich bei der Norbert Schaub GmbH

ren“, sagt Sari Melcher, Vertriebsleiterin Deutschland und Österreich. „Marder reagieren auf Duftspuren, zu allererst müssen also die Markierungen neutralisiert werden.“ Mit einem Duftmarken-Entferner hat „Stop & Go“ das passende Produkt. Nach dem Reinigungsprozess können Kunden aus einer Fülle von für die Tiere ungefährlichen und jeden Geldbeutel geeigneten Produkten wählen, die von der Vorbehandlung über die Duftabwehr bis zu Ultraschall- und Hochspannungsgeräten reichen. „Wobei wir Werkstätten und Autohäusern empfehlen, bei offensichtlichen Marderspuren die Kunden sofort zu informieren, das steigert deren Zufriedenheit“, ist sich Melcher sicher. In Österreich sind die Produkte bei Stahlgruber, Trost, WM, Lorch, Aicher, Kastner und Toyota Frey erhältlich. • (DSC)

Um diesen Betrieben zu helfen, veranstaltete der Verband der Reifenspezialisten Österreichs (VRÖ) im Frühjahr ein Seminar im Sofitel in Wien: Der InternetMarketing-Experte Sanjay Sauldie referierte, wie man auf Homepages durch die Optimierung und Automatisierung von Prozessen Zeit und Geld sparen und wie man Facebook, Twitter und Google Plus perfekt einsetzen kann.

Einfache Möglichkeiten zur Optimierung

Einfache Tipps Bei einem Seminar in Wien zeigte der Verband der Reifenspezialisten Österreichs seinen Mitgliedern, wie sie im Internet besser werden.

Sanjay Sauldie (l.) referierte: (v. l.) Thomas Körpert und Roland Petz, beide Apollo Vredestein, hörten ebenso zu wie VRÖ-Obmann James Tennant

W

ie kann man mit relativ geringen finanziellen Mitteln den Auftritt im Internet optimieren? Das ist eine Frage, die jeden Unternehmer beschäftigt, besonders wenn es sich um kleine Betriebe handelt, die sich vor allem aufs Hauptgeschäft – das Verkaufen – konzentrieren müssen.

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016

Gekommen waren nicht nur Händler, sondern auch Teilnehmer aus der Industrie. Sauldie analysierte die Internetauftritte der Teilnehmer und zeigte, wo es Verbesserungsmöglichkeiten gibt. Dementsprechend positiv äußerten sich die Zuhörer: „Sauldie hat es geschafft, dass man sich komplexe Inhalte lustvoll zu Gemüte führen konnte“, sagte Mag. Klaus Kreisel aus der Steiermark. Sein Kollege Christoph Wondraschek aus Oberösterreich ergänzte, dass ihm schon nach kurzer Zeit klar geworden sei, welche einfachen Möglichkeiten zur Optimierung es gebe. Durchaus informativ war der Tag auch für Thomas Körpert, Chef der Reifenmarken Apollo und Vredestein in Österreich: „So mancher Internetprofi wird sich nach solch einem Seminar dem Vorwurf stellen müssen, dass seine gestaltete Homepage nicht professionell ist.“ • (MUE)

73


GEWERBE

Abseits der Straßen: die schwere Partie Auf der Bauma in München hat Mann+Hummel einen neuen Zweistufenluftfilter sowie einen neuen Kopf für PreLine-Kraftstoffvorfilter für Nutzfahrzeuge präsentiert.

Komponenten, für Nutzfahrzeuge neu entwickelt

D

er neue Filterkopf von Mann+Hummel, Entwicklungspartner und Serienzulieferer der internationalen Automobilindustrie, passt mit Nenndurchflüssen von 270 bis 800 Litern pro Stunde zu den Kraftstoffvorfiltern der Baureihe PreLine.

Komponenten für extreme Einsätze Er ist vor allem für Regionen und Länder gedacht, in denen die Dieselkraftstoffe stärker mit Wasser und Grobpartikeln verunreinigt sind. Ziel des Systems ist, die Standzeiten des Kraftstoffhauptfilters zu verlängern und den Verschleiß an Motoren und den empfindlichen Einspritzsystemen zu verringern. Die PreLineVorfilterbaureihe umfasst insgesamt sieben Größen für Nenndurchflüsse von 50 bis 600 Litern pro Stunde.

Neuer Filterkopf für PreLine-Kraftstoffvorfilter und 2-Stufen- Luftfilter Iqoron (r.) für schwere Nfz

Wenn Laufenn-Reifen laufen lernen … Vor Kurzem hat der Reifenhersteller Hankook seine Produktpalette erweitert: Unter der Markenbezeichnung Laufenn werden 3 Modelle angeboten, die für preissensible Kunden gedacht sind.

Für das Performance-Segment ist der S Fit EQ gedacht: Dank des fünfrippigen Aqua-Hydro-Profils in Verbindung mit den vier geraden Hauptrillen soll der neue Reifen dem befürchteten Aquaplaning effektiv entgegenwirken. Für ein verbessertes Handling bei schnellem Tempo erhielt der S Fit EQ zwischen den beiden Stahlgürteln ein gefaltetes Gürtelkantenband. Angeboten wird er in 51 Größen (15 bis 19 Zoll).

Komfortables, ruhiges Abrollen Auf das Touring-Segment ist der G Fit EQ in 40 Größen von 13 bis 17 Zoll ausgerichtet: Das VierrippenLaufflächenprofil sorgt für ein komfortables, ruhiges Abrollen bei unterschiedlichsten Straßenbelägen. Der Rollwiderstand wird dank der speziellen Grundgummilage unterhalb des Laufstreifens reduziert, außerdem erhöht diese Maßnahme die Kraftstoffeffizienz.

D

ie Ankündigung kam ja schon vor ein paar Monaten, jetzt rollen die Reifen aus dem Werk heran: Das Sommerreifen-Sortiment ist für Pkws ebenso gedacht wie für SUVs/Vans oder Leichtlastwagen. Preisbewusste Käufer sollen ebenso angesprochen werden wie qualitäts- und stilbewusste Lenker.

Die Modellpalette von Laufenn umfasst vorerst drei Produkte: X Fit Van (l.), G Fit EQ (M.) und S-Fit EQ (r.)

74

Der Zweistufenluftfilter Iqoron VP 25 soll bei schweren Nutzfahrzeugen, die im Gelände unterwegs sind, Anwendung finden: Er biete große Flexibilität bei beengten Bauräumen und ein neuartiges Filterelement mit hoher Leistungsdichte und hohen Standzeiten, erklärt Mann+Hummel zu dem Bauteil für 25 Kubikmeter nominalen Volumenstrom. Der Hersteller hat zahlreiche Patente für das neu entwickelte System, das bei Nutzfahrzeugen, die großen Staubbelastungen ausgesetzt sind, Verwendung finden soll, angemeldet. Schlüssel für die kompakte Bauweise des Iqoron sei das Filterelement mit „VarioPleat“-Technologie: mit maximalen Filterflächen, optimaler Bauraumnutzung bei geringen Druckverlusten und hoher Staubaufnahmekapazität. • (ENG)

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016

Fahrstabilität auch bei schwerer Last Wer einen Kleintransporter betreibt, sollte sich für den X Fit Van interessieren: Er wird in 21 Größen von 14 bis 16 Zoll angeboten; die Fahrstabilität bei Last wird durch eine spezielle Gummimischung, eine zweilagige Karkasskonstruktion und eine verstärkende Gürtelbandage verbessert. Selbst bei hohen Lasten gibt es aufgrund der eckigen Form der Reifenaufstandsfläche einen optimalen Straßenkontakt. • (MUE)


GEWERBE

Hebebühnen-Modelle von BlitzRotary, Nussbaum und Koni Stertil

Leben vom Heben Die Hebebühne ist die Basis für das Arbeiten an Kraftfahrzeugen. Dabei sind die Qualität und die Lösung individueller Anforderungen für den effizienten Ablauf entscheidend.

H

ebebühnen gelten nicht gerade als HightechProdukt in der Werkstätte und bei deren Anschaffung bzw. Erneuerung wird oftmals zu wenig auf Qualität geachtet. Dabei ist für einen effizienten Ablauf und das problemlose Arbeiten dieses Werkstatt-Gerät besonders entscheidend. Durch die wachsende Vielzahl an Karosserieformen und die generell zunehmende Größe der Fahrzeuge kommen diverse Speziallösungen dazu.

Herstellerspezifische Lösungen „Mit unserem Partner BlitzRotary sind wir für herstellerspezifische Anforderungen bestens gerüstet“, erklärt Thomas Posch von Derendinger. So gibt es vom Hebebühnen-Hersteller eigene, freigegebene Produkte für die Volkswagen-Gruppe mit den Marken VW, Audi, Porsche, Skoda, Seat, Lamborghini, Bugatti und Bentley. Dabei geht es beispielsweise um die speziellen Aufnahmepunkte und die Länge beim VW Crafter oder die entsprechende Breite der Hebebühnen für die geringe Bodenfreiheit bei den Sportwagen. Die Spezialisierung gilt natürlich auch für andere Marken. Zudem können die standardisierten Modelle von BlitzRotary für die jeweiligen Marken und Anforderungen aufgerüstet werden.

Betreuung vor und nach dem Kauf Beratung, Planung, Montage und Service stehen bei Siems & Klein, Fachfirma für Werkstattausrüstung, im Mittelpunkt. „Wir haben moderne Hebetechnik für Pkw-, Lkw- und Zweiradwerkstätten von namhaften Herstellern wie Nussbaum und Maha im Programm“,

sagt Geschäftsführer Komm.-Rat Christian Brachmann. Aktuelles Highlight ist die HyperFlow-Technologie von Nussbaum, die auf Verschleißteile verzichtet und eine besonders sanfte und genaue Bedienung ermöglicht. „Speziell für die österreichischen §-57aAnforderungen wird eine Gelenkspieltester-Lösung für Scheren- und 4-Säulenhebebühnen angeboten“, so Brachmann.

Gernot Riegler, Trost

Für alle Fahrzeuggrößen Vielseitige Lösungen bietet Koni Stertil als Spezialist für hydraulische 2-Säulen-Hebebühnen. „Die Sk2055 ermöglicht als universelle Hebebühne mit 5,5 Tonnen Tragkraft das Heben aller Fahrzeugklassen“, erklärt Wernfried Horn vom Werkstattausrüstungsspezialisten Kastner. Die Möglichkeiten reichen dabei vom smart bis zum VW Crafter mit langem Radstand. „Die Bühne ist sowohl in der Durchfahrtsbreite wie auch in der Höhe variabel.“ Das hydraulische Hubsystem ist mit zwei Hubzylindern ausgestattet und kommt nun mit weniger beweglichen Teilen aus. „Die Hebebühne ist für eine Lebensdauer von 25 Jahren konzipiert und wird in der Entwicklung mit 50.000 Hubbewegungen unter Volllast getestet“, so Horn.

Komm.-Rat Christian Brachmann, Siems & Klein

Scherenbühnen im Kommen Bei Gernot Riegler von Trost Auto Service Technik sind Hebebühnen immer ein Dauerbrenner. „In letzter Zeit verzeichnen wir einen messbaren Zuwachs bei Scherenbühnen.“ Der Grund sind die Anforderungen für die §-57a-Überprüfung bis zu einem höchst zulässigen Fahrzeuggesamtgewicht von 3,5 Tonnen. Die Modelle werden daher meist mit Zusatzausstattung wie dem Gelenkspieltester gekauft. „Auch der wachsende Bedarf an Achsvermessung spricht für die Scherenbühne“, weiß Riegler. Generell punktet Trost mit einer sehr breiten Palette: „Mit den Modellen von Nussbaum, BlitzRotary und der Trost-Eigenmarke Monochrom decken wir alle Anforderungen ab“, so Riegler • (GEW)

Sie suchen einen Werkstattausrüster? AUTO & Wirtschaft • MAI 2016 Wir haben 80 Anbieter für Sie!

Thomas Posch, Derendinger

Wernfried Horn, Kastner

www.automotive-guide.at ??


GEWERBE

Präsident kam, sah und fuhr Am Ende musste es schnell gehen: Die Schüler der HTL Steyr arbeiteten selbst in den Ferien, um die Replika des Marcuswagens fertigzustellen, ehe die Amtszeit von Bundespräsident Dr. Heinz Fischer endet. Von Mag. Heinz Müller

M

an schrieb den 20. August 1884, als Kaiser Franz Josef der HTL in Steyr einen Besuch abstattete: Fast 132 Jahre lang war kein Staatsoberhaupt mehr da – bis zu jenem 16. April, als Bundespräsident Dr. Heinz Fischer in die alte Eisenstadt am Zusammenfluss von Enns und Steyr kam. Fischer hatte, wie er erzählte, vor 10 Jahren den Ehrenschutz über das Projekt übernommen: „Damals war ich für sechs Jahre gewählt, dabei war das Projekt auf 10 Jahre ausgelegt. Daher bin ich umso glücklicher, wenn ich es noch im Amt erlebe, dass dieses Wunderwerk fertig wurde.“

118 Schüler bauten jedes einzelne Teil 1 : 1 nach Das „Wunderwerk“ ist eine Replika des Marcuswagens: Nein, wir wollen hier nicht debattieren, wie alt das Original wirklich ist, das seit mehr als 100 Jahren dem ÖAMTC gehört und im Technischen Museum steht. Dieses Auto stand dann auch Modell: Techniker vermaßen jedes einzelne Teil. Unter Leitung von Dipl.-Ing. Günther Eckhard bauten im Laufe von 10 Jahren 118 Schüler jedes Stück 1 : 1 nach; 34 Abschluss- und Diplomarbeiten wurden gemacht. Mitverantwortlich für den Besuch Fischers in Steyr war Komm.-Rat Fritz Nagl: Der Bundesinnungs-

Wie frisch aus der Fabrik: Die Replika des Marcuswagens vor der Probefahrt

Bundesinnungsmeister Komm.Rat Fritz Nagl fädelte den Besuch des Bundespräsidenten ein

meister für Kfz-Technik ist eine der treibenden Kräfte in der Siegfried-Marcus-Forschungsgesellschaft, die das Fahrzeug auch für Ausstellungen nutzen wird. „Mir fehlen die Worte, und das ist relativ selten bei mir“, sagte Nagl, als er am Podium der HTL stand und den Bundespräsidenten sowie Justizminister Dr. Wolfgang Brandstetter (selbst Fahrer eines Puch 500 und eines Steyr-Fiat 1100) begrüßte. Die anfängliche Angst, dass der Marcuswagen-Nachbau nicht anspringen würde, war letztlich unbegründet. Am Steuer saß übrigens einer, der die Autobranche seit seiner Geburt kennt: Simon Reichhart, dessen Vater Franz ein BMW-Mini-Autohaus in Mauthausen führt. •

Jedes Stück ein Unikat: Die Schüler fertigten sämtliche Teile für das Auto an: Dementsprechend lange dauerte es bis zur Fertigstellung und zur ersten Ausfahrt mit Simon Reichhart am Steuer

76

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016


GEWERBE

Total verunsichert? Wie von Versicherungsseite mit einem Totalschaden umgegangen wird, hängt vor allem davon ab, ob es sich um einen Haftpflicht- oder Kaskofall handelt. Wir erklären das Einmaleins der Totalschadenabwicklung.

E

in Verkehrsunfall mit Sachschaden ist schnell passiert. Im Haftpflichtfall hat der Geschädigte gemäß Allgemeinem Bürgerlichen Gesetzbuch (ABGB) Anspruch auf Reparaturkostenersatz durch die Haftpflichtversicherung seines Unfallgegners, falls eine Reparatur möglich und wirtschaftlich sinnvoll ist. Anders ist das, wenn ein wirtschaftlicher Totalschaden vorliegt, also die Reparaturkosten den Zeitwert des Kfz zum Unfallzeitpunkt erheblich übersteigen. Praktisch führt dies vielfach dazu, dass Kraftfahrzeuge nicht repariert werden, sondern über Wrackbörsen als Havarie ins Ausland verkauft werden. Der Eigentümer erhält den Erlös aus dem Verkauf der Havarie und eine Aufzahlung der Versicherung auf den Zeitwert. Für die Frage, ab wann ein Totalschaden vorliegt, existiert kein starrer Prozentsatz. Vielmehr zählt der Einzelfall. Eine mäßige, wirtschaftlich vertretbare Zeitwertüberschreitung durch Reparatur ist jedenfalls unschädlich. Der Oberste Gerichtshof hat bereits Zeitwertüberschreitungen bis rund 10 Prozent akzeptiert, in der Praxis wird teilweise auch mehr anerkannt.

Praxisbeispiel: Versicherungskalkulation nachprüfen! Was das in der Praxis bedeutet, zeigt der Fall von „Frau Susanne“ (Name geändert). Sie hatte Ende 2015 einen Verkehrsunfall mit reinem Sachschaden (Heck links) an ihrem Skoda Octavia (81-kW-Dieselmotor, Laufleistung rund 200.000 Kilometer, Erstzulassung August 1999). Die gegnerische Haftpflichtversicherung schätzte den Zeitwert des Skoda auf 1.350 Euro und erhob über die Wrackbörse einen Wrackwert von 660 Euro. Die Reparaturkosten (4 Arbeitstage und Material) wurden mit 4.014,96 Euro bemessen. Die Versicherung ging von einer Zeitwertüberschreitung von rund 200 Prozent und damit von einem Totalschaden aus. Frau Susanne gab sich damit nicht zufrieden. Sie liebt ihr Auto und wollte den Schaden daher bei einer

Fachwerkstätte reparieren lassen. Ein von ihr selbst eingeholtes Gutachten ergab einen Zeitwert von 1.750 Euro bei Reparaturkosten von 1.800 Euro. Rechnerisch ergab dies eine Überschreitung des Zeitwertes um rund 3 Prozent, was von der Rechtsprechung toleriert wird. Dieses Beispiel macht klar, dass es in Haftpflichtfällen jedenfalls lohnt, die Zahlen der Versicherung nachzuprüfen.

Vertragsfreiheit bei Kaskoversicherungen Wie sieht es nun bei Kaskoschäden aus? Alle Kaskoversicherungen basieren auf Verträgen zwischen den Versicherungen und den Fahrzeughaltern, in denen auch definiert wird, wann ein Totalschaden vorliegt. Eine 2011 vom Obersten Gerichtshof als zulässig bestätigte Klausel lautet wie folgt: „Ein Totalschaden liegt vor, wenn […] die voraussichtlichen Kosten der Wiederherstellung zuzüglich der Restwerte den […] Wiederbeschaffungswert übersteigen.“ Müsste sich Frau Susanne aus dem obigen Beispiel an eine Kaskoversicherung halten, von der die genannte Klauseln verwendet wird, könnte sie ihr Fahrzeug also nicht reparieren lassen. Anzumerken bleibt, dass Kaskoversicherungsverträge von Versicherung zu Versicherung nicht ident sind. Der Halter eines Kfz kann damit mit kluger Wahl der Versicherung seines eigenen Glückes Schmied werden kann, zumal es Kaskoversicherer gibt, die eine Totalschadenreparatur bis zu 100 Prozent des Zeitwertes anbieten. Aus Sicht der Reparaturbetriebe ist somit neben der Bereitschaft, sich mit der Vermittlung von Versicherungsverträgen zu beschäftigen, entsprechende Beratungskompetenz gefragt! •

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016

Dr. Johannes Öhlböck, Rechtsanwalt in Wien und Tulln, ist Experte für Kfz-Recht

Ein Fall aus dem Alltag: Ist dieses Auto ein Haftpflicht-Totalschaden?

77


GEWERBE

CarTec-Saalfelden Betriebsleiter Mustafa Ellikci (l.) und Michael Trautenberger (KS-ToolsRepräsentant in Österreich, r.) Bei CarTec-Saalfelden kommt der Großteil der Werkzeuge und Spezialwerkzeuge von KS Tools: Anteil weiter steigend

Die speziellen Werkzeuge

versorgung seit Beginn – von ATP-Partner Schopper & Freudenschuss in Zell/See betreut. „Das funktioniert perfekt, wir bekommen alle notwendigen technischen Informationen, werden dreimal täglich mit Teilen beliefert und wenn ich ein Problem habe, hilft mir mein Betreuer Kurt Rainer immer schnell und kompetent weiter.“

Als freie Werkstätte für alle Marken nutzt CarTec-Saalfelden das umfangreiche Angebot an Spezialwerkzeugen von KS Tools. Betreut wird der Betrieb von ATP-Partner Schopper & Freudenschuss.

B

egonnen hat alles mit einer Betriebswerkstätte für die Saalbacher Firma Taxi 6620. Mittlerweile ist CarTec-Saalfelden mit einem eigenen Standort in Saalfelden auch für andere Kunden aktiv. Die Basisauslastung bringt weiterhin der etwa 30 Stück umfassende Fuhrpark der Mutterfirma, darüber hinaus konnte man mit qualitativer und vergleichsweise preisgünstiger Arbeit viele Privatkunden gewinnen. „Die Qualität ist die Grundvoraussetzung, damit überhaupt Kunden kommen“, weiß Mustafa Ellikci, KfzMeister und Betriebsleiter bei CarTec-Saalfelden. In zweiter Linie kommen die Autobesitzer natürlich aufgrund des günstigen Preises. „Viele Autofahrer sind nicht mehr bereit oder gar nicht mehr in der Lage, die Stundensätze in den Markenwerkstätten zu bezahlen.“ Neben der Qualität ist Ellikci auch eine rasche und damit kundenorientierte Abwicklung sehr wichtig. „Wir versuchen, das Fahrzeug so schnell wie möglich wieder auszuliefern.“

Kurt Rainer von ATP-Partner Schopper & Freudenschuss betreut CarTec-Saalfelden

ProfiService-Partner Die Kompetenz für die Vielzahl an Marken und Modellen ist nur durch Unterstützung der richtigen Partner möglich. Aus diesem Grund ist CarTec-Saalfelden seit Beginn Partner des ATP-Werkstattkonzeptes ProfiService und wird hier – wie auch bei der Ersatzteil-

78

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016

Die richtigen Spezialwerkzeuge Das gilt auch für die Handwerkzeuge und Spezialwerkzeuge von KS Tools, die ebenfalls über ATP-Partner Schopper & Freudenschuss bezogen werden. „Ich erkläre Kurt meine Anforderungen und bekomme kurze Zeit später das richtige Angebot“, so Ellikci. Während Markenbetriebe die Spezialwerkzeuge vergleichsweise teuer als Original vom Autohersteller beziehen müssen, kann sich der freie Betrieb auf innovative Lösungen wie jene von KS Tools verlassen. „Zum einen sind unsere Spezialwerkzeuge deutlich günstiger als Originallösungen und zweitens entwickeln wir immer öfter Universallösungen, die gleich für mehrere Marken bzw. Modelle einsatzfähig sind“, bringt es Michael Trautenberger, technischer Außendienst bei KS Tools, auf den Punkt. „Wir müssen versuchen, mit so wenigen Werkzeugen wie nötig so viele Fahrzeuge wir möglich abzudecken“, weiß Ellikci. „Kürzlich habe ich ein Werkzeug für den Zahnriementausch gesucht, Schopper & Freudenschuss hat mir in kürzester Zeit eine Lösung von KS Tools geliefert, die alles abdeckt.“ In der gesamten Werkstätte und vor allem im fein säuberlich aufgeräumten Spezialwerkzeugschrank von CarTec-Saalfelden findet man das Logo von KS Tools sehr häufig, die Zufriedenheit mit den Produkten ist bei Ellikci und seinem Team sehr hoch. Rainer lobt neben der breiten Produktpalette und den vielfältigen Lösungen auch das Preis-Leistungs-Verhältnis von KS Tools. Damit die Kunden auch in Zukunft alle Anforderungen mit KS Tools lösen können, wird das Angebot laufend erweitert. Trautenberger: „Momentan umfasst unser Portfolio 37.000 verschiedene Artikel und unterstreicht damit unsere Philosophie: Alles aus einer Hand.“ • (GEW)


Die Piranhas kommen! Ab sofort stattet BP alle Treibstoffe mit der sogenannten „Active Technology“ aus. Ein spezielles Additiv sorgt dafür, dass Verbrennungsrückstände abgebaut werden und zugleich die Bildung neuer Rückstände dank Versiegelung verhindert wird.

A

Oben eine verschmutzte Einspritzdüse, unten eine saubere und damit effizientere

ls Herzstück des Autos ist die Funktion des Motors fundamental. Die ist aber nur dann zu 100 Prozent gegeben, wenn jede Komponente voll einsatzfähig ist. Beim Verbrennungsvorgang (egal ob Diesel oder Benzin) kommt es aber im Lauf der Zeit zu Ablagerungen im Brennraum, an Ventilen und Einspritzdüsen, die den Verbrennungsvorgang beeinflussen.

Keine höheren Spritpreise Ergebnis ist ein ineffizienterer Motor, der mehr verbraucht und mehr Schadstoffe ausstößt. Seit 2011 forscht BP an einer Lösung dieses Problems, das in Form der „Active Technology“ zur Serienreife gelangt ist. Aktive Moleküle „fressen“ Schmutz und Ablagerungen wie Piranhas von den Bauteilen und bilden eine Schutzschicht, die eine neuerliche Anhaftung verhindert. Die effizientere Verbrennung erhöht die Reichweite bei Dieselfahrzeugen bis zu 66, bei Benzinern bis zu 44 Kilometern pro Tank. Trotz neuer Technologie kostet der Sprit nicht mehr. • (STS)


GEWERBE

Sensor für das AirGuard-Konzept Der neue Radsensor mit Snap-In-Gummiventil von Herth+Buss startet sein Produktleben erst mit der Aktivierung und hat im Gegensatz zu vorprogrammierten Sensoren kein Verfallsdatum. Herth+Buss Fahrzeugteile GmbH & Co.KG; www.herthundbuss.com

Neuer Sensor kommt Unter der Artikelnummer 3077 bringt Schrader einen neuen RDKS-Ersatzteilmarkt-Sensor für mehrere Ford-Modelle auf den Markt, der den Sensor 3070 ersetzt und auch statt Sensor 3021 genutzt werden kann. Die Garantie beträgt 24 Monate bzw. 30.000 km. Schrader International GmbH; www.sensata.com

Angebotserweiterung für freien Ersatzteilmarkt

Siliciumcarbid hält dicht

Mit der hochleistungsfähigen BERU Drucksensor-Glühkerze PSG002 erweitert Federal-Mogul Motorparts sein Angebot für gängige Modelle des Volkswagenkonzerns. Insgesamt werden nun mehr als 300 Pkw-Anwendungen der größten Automobilhersteller abgedeckt. Federal-Mogul Holdings Corporation; www.federalmogul.com

Eine hohe Qualität versprechen die Meyle- und Meyle-HD-Wasserpumpen durch Gleitringdichtungen auf Siliciumcarbid-Basis. Neben der üblichen 4-Jahres-Garantie verspricht das Unternehmen für seine Wasserpumpen eine Mindestlaufleistung von 100.000 Meilen (160.934 km). Wulf Gaertner Autoparts AG; www.meyle.com

Retter in der Not Mit dem „Allianz Drive“Stecker gibt es bei der Allianz Gruppe eine Telematiklösung, die sich nach dem Anstecken an die 12-V-Buchse selbst kalibriert und bei einem Unfall über ein Notrufsystem die Rettungskräfte verständigt. Die inkludierte App beinhaltet auch eine Fahrtenbuch-Funktion. Allianz Elementare Versicherungs-AG; www.allianz.at

80

Modelloffensive Heuer erweitert UFI sein Filtersortiment in den Produktreihen UFI und Sofima um 160 neue Produkte. Für 2017 sind 180 Neuzugänge geplant, sodass dann mit Ende 2017 in den Kategorien Öl-, Luft-, Innenraum- und Kraftstofffilter 97,5 Prozent der europäischen Fuhrparks abgedeckt werden können. Die Erweiterungen sind Bestandteil eines 3-Jahresplans, mit dem Wettbewerbsvorteile ausgebaut werden sollen. UFI Filters spa; www.ufifilters.com

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016


Glühkerze mit Aftermarket-Potenzial NGK Spark Plug Europe liefert als nahezu alleiniger Glühkerzenlieferant für Pkw-Dieselmotoren von Mercedes-Benz mit der CZ108 eine für den smart fortwo 2 Cdi und den Common-Rail-3-Zylinder abgestimmte passende Glühkerze. Die entsprechende Aftermarket-Glühkerze ist als CZ158 auch für freie Werkstätten verfügbar. Mit dem vollkeramischen Heizelement erreicht sie in unter 2 Sekunden die erforderliche Betriebstemperatur von rund 1.000 °C. NGK Spark Plug Europe GmbH; www.ngkntk.at

Entlüftungssatz für Dieselmotoren Für Fahrzeuge, die weder selbstentlüftend sind noch eine fixe Handpumpe verbaut haben, bietet der Werkzeugspezialist KS Tools einen neuen Entlüftungssatz für Dieselmotoren. Der Satz wird mit 6 unterschiedlichen Adapterschläuchen geliefert. KS Tools Werkzeug-Maschinen GmbH; www.ks-tools.at

Marder-Stopp mit Schall und Licht Zum Schutz elektrischer Kabel der Zündanlage und der Kühlwasserschläuche im Auto bietet Rameder den „Mardershocker“ an. Einsetzbar im Temperaturbereich zwischen -40 °C und +82 °C werden die Marder von einem hochfrequenten Schallgeber und einer ultrahellen 10-mm-LED abgeschreckt. Mit einer Stromabnahme von ca. 20 mA besteht keine Gefahr einer entladenen Fahrzeugbatterie. Rameder Anhängerkupplungen und Autoteile GmbH; www.kupplung.de

In 10 Schritten zur richtigen Montage In Leichtbauweise verfügbar

Mit einem neuen Leitfaden erläutert FTE, wie der ordnungsgemäße Einbau von Zentralausrückern erfolgt und die Funktion des Produkts gewährleistet wird. Der Leitfaden orientiert sich dabei an BestPractice-Beispielen und kann damit die meisten Montageprobleme von Werkstätten beseitigen. FTE automotive GmbH; www.fte.de

Pkw-Stoßdämpfer in Erstausrüsterqualität liefert ZF Services in Aluminium- und Stahlausführung. Durch die Leichtbauweise in Aluminium kann das Fahrzeuggewicht niedriger gehalten und Kraftstoff gespart werden. ZF Friedrichshafen AG; www.zf.com

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016

81


MENSCHEN Kulturminister Dr. Josef Ostermayer (l.) überreichte am 22. April das Dekret zur Bestellung zum Kommerzialrat an Mag. Gerald Kumnig, Generalsekretär des ARBÖ. Kumnig leitet die Bundesorganisation des Autofahrerclubs seit Ende 2013.

Ex-Saab-Chefin bei BMW Mag. Tatjana Bister, die nach Stationen beim heimischen-Opel-Importeur zwischen 2004 und 2006 die Geschicke von Saab in Österreich geführt hatte und dann einige Jahre in der Schuh- und Modebranche tätig war, kehrt ins Kfz-Geschäft zurück. Sie wird ab 1. Juli Geschäftsführerin der BMW Group Niederlassung Wien. Diese hat Standorte in Heiligenstadt und Donaustadt. Ihr Vorgänger Werner Walter ist zu Wiesenthal gewechselt.

Wechsel bei Federal-Mogul Martin Hendricks (l.), bisher bei Federal-Mogul Motorparts als President Global Braking und Regional President EMEA tätig, ist nun auch für den Aftermarket in Europa, dem Mittleren Osten und Afrika zuständig. Massimo Altafini (r.) ist neuer Vice President Sales Aftermarket.

Die besten Kfz-Techniker Oberösterreichs Bei der Meisterschaft der oberösterreichischen Kfz-Techniker setzte sich Martin Scheuchenpflug (Oberaigner Automobile/Rohrbach, M.) vor Patrick Starzer (Lietz/Urfahr, l.) und Manuel Naderhirn (Kasberger/Peilstein, r.) durch. 39 Jugendliche traten an, an der Ehrung nahmen Landesinnungsmeister Jörg Silbergasser (2. v. r.) und Michaela Rockenbauer (Castrol, 3. v. l.) teil.

Marianne Sturm ist seit Kurzem als neue Referentin im Arbeitskreis der Automobilimporteure tätig. Sie hat in den vergangenen Monaten ein Traineeprogramm in der Industriellenvereinigung absolviert. Geschäftsführer bleibt Dr. Christian Pesau.

Wolfgang Wurm (41) ist sei Anfang April als Gebietsleiter für Süd- und Ostösterreich beim Suzuki-Importeur tätig. Im Laufe seines Berufslebens war Wurm bei verschiedenen Autohändlern in der Steiermark als Verkäufer bzw. Verkaufsleiter tätig, zuletzt beim Autohaus Schrank in Weiz. Wurm folgt auf Harald Wlattnig, der im Sommer in den Ruhestand gehen wird. Neuer Chef des ACstyria wird Dipl.Ing. Wolfgang Vlasaty (M.). Er war bisher beim Scheinwerferproduzenten Zizala tätig. Der bisherige ACstyria-Chef Dipl.-Ing. Franz Lückler geht in Pension. Prof. Dr. Josef Affenzeller (Vorsitzender der Gesellschafterversammlung, l.) und Wirtschaftslandesrat Dr. Christian Buchmann (r.).

Röck wechselte nach Bahrain Der Österreicher Michael Röck, der in den vergangenen drei Jahren als Verkaufsdirektor von McLaren in Deutschland, der Schweiz und Österreich sowie in den nordischen Ländern tätig war, ist seit Kurzem für den britischen Sportwagenhersteller in Bahrain tätig. Dort verantwortet der 44-Jährige das Geschäft für den Mittleren Osten und für Südafrika.

82

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016


Modern und umweltfreundlich Das umfassende Lager für zahlreiche Gebindegrößen beeindruckte die Gäste, allen voran Aufsichtsratsvorsitzender Valery Grayfer

Als einer der wenigen Hersteller liefert Lukoil auch mit Tankwagen aus, natürlich im Lukoil-Genesis-Design

Kooperationspartner: ViaDonau-Geschäftsführer Dipl.-Ing. Hans-Peter Hasenbichler

Neu errichtete Schiffsanlegestelle mit Ölabnahmestation für die Rohöllieferung Zwei komplett neue Öl-Tanks mit einem Fassungsvermögen von jeweils 2.000 Tonnen

Strategisch Behandle jeden Kunden, als wäre er dein einziger! Mit diesem Anspruch ist das Team von Lukoil Lubricants angetreten, via Wien den internationalen Schmiermittelmarkt für sich zu gewinnen. Mit der Inbetriebnahme der modernisierten vormaligen OMV-Schmiermittel-Produktionsstätte in Wien-Lobau veredelt, produziert, konfektioniert und liefert Lukoil mehr als 350 Produkte mit über 1.200 Artikel in den Segmenten Schwerlastfahrzeuge (Lkw, Landund Forstwirtschaft), Leichtfahrzeuge, Pkws, Kleintransporter und Industrie (Hersteller, Produktion, Instandhaltung). Forschung und Entwicklung schaffen Innovationen und eröffnen Lukoil die Grundlage für First-Fill-Geschäfte, die Grundausstattung von neuen Automobilen mit Motoröl. Die Vertrauensbasis für viele neue Kunden ist geschaffen! Gerhard Lustig Herausgeber AUTO & Wirtschaft

biti

Vielfalt in der Produktion, ersichtlich an den Aufklebern für Lukoil Genesis und Lukoil Special

Seit Anfang Mai ist der Niederländer Johan Christiaan Collet neuer Geschäftsführer der BMW Austria GmbH in Salzburg, nachdem sein Vorgänger Kurt Egloff in gleicher Funktion in sein Heimatland Schweiz gewechselt ist. Der 45-jährige Collet, der sehr gut Deutsch spricht, war zuvor als Vertriebsleiter beim niederländischen BMW-Importeur tätig.

Prof. Harry Kopietz, Landtagspräsident, Lukoil-Präsident Vagit Alekperov, zweiter Nationalratspräsidenten Karlheinz Kopf, ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz, Robert Gulla, Geschäftsführer Lukoil International (v. l.)

Marketingleiter Gerald Kaspar moderierte die LukoilEröffnungsfeierlichkeiten in der Wiener Lobau

ZKW mit neuem Chef Da sich Hubert Schuhleitner (l.), der bisherige CEO der Zizala Lichtsysteme GmbH in Wieselburg, ins Privatleben zurückzieht, wurde mit Oliver Schubert (r.) sein Nachfolger bestimmt. Dieser war seit Februar 2016 als COO tätig, um Einblicke in den weltweit tätigen Scheinwerferhersteller zu bekommen. Die Übergabe erfolgte am 1. Mai.

Abschied von WM

Lukoil-Gastspiel im Konzerthaus: Tschaikowsky Symphonieorchester

Der bisherige Vertriebsleiter Aftermarket bei Schrader, Maic Dreßen (l.), wechselte zu Eucon nach Münster. Eucon sammelt und analysiert Daten, z. B. im automotiven Bereich. Sein Nachfolger bei Schrader ist Sven Müller (r.).

Prof. Harry Kopietz, Landtagspräsident, Dipl.Ing. Walter Ruck, Präsident Wirtschaftskammer Wien, Gerald Kaspar, Marketing Manager Lukoil Lubricants, Valery Grayfer, Lukoil-Aufsichtsratsvorsitzender, Maxim Donde, Generaldirektor Lukoil Lubricants (v. l.)

Spielte die erste Geige bei den Stücken von Prokofiev, Tschaikowsky, Giménez und Ravel: Mikhail Shestakov

NR-Abgeordneter Dr. Johannes Jarolim und Robert Gulla, Geschäftsführer Lukoil International

Produziert in Österreich: Lukoil Schmierstoffe in rot-weiß-roten Fässern werden per Lkw, Bahn und auch Schiff in die EU-Länder verschickt

Begeisterte Kulturprominenz im Auditorium des Konzerthauses in Wien

Seit 1. Mai ist Uwe Weisser (B.) neuer Geschäftsführer der Profi Reifen- und Autoservice GmbH. Weisser war in den vergangenen zwei Jahren Verkaufsleiter bei Profi Reifen. Sein Vorgänger Kristjan Ambroz wechselte zu Semperit.

Gerald Beirer, zuvor Geschäftsführer von WM Fahrzeugteile Austria, hat das Unternehmen im April auf eigenen Wunsch verlassen. Über seine weiteren beruflichen Pläne ist vorerst nichts bekannt.

Die europaverantwortliche Führungsriege von Lukoil Lubricants in Wien: Dipl.-Ing. Christian Eibl, Gerald Kaspar, Yaroslav Litvintsev

Die Produktion im modernisierten Lukoil-Werk Lobau läuft komplett elektronisch

Lukoil-Logistikleiter Rainer Schnabl kann ein multimodales Konzept mit Donau, Straße und Schiene nutzen

Außenminister Sebastian Kurz mit TankstellenUnternehmer und Schmierstoffhändler Franz Leikermoser

Neuer Vertriebsleiter bei der Volkswagen-Versicherungsdienst GmbH in Österreich ist Gunter Kornhofer (B.). Der 43Jährige war nach Positionen in der Verlagsbranche zuletzt Vertriebsleiter der Donauversicherung in Niederösterreich.

Neubesetzungen im VASS Bei der Versammlung des Vereins Österreichischer VW Audi Seat Skoda Betriebe wurde Stefan Hutschinski (l.) als Obmann wiedergewählt. Neuer 2. Obmannstellvertreter ist Ing. Gernot Wiesinger (M.) neben Ing. Thomas Berger (r.).

Mag. Melanie Milchram-Pinter (B.) ist seit Mai Pressesprecherin bei BP Austria und damit Nachfolgerin von Monika Matausch, die in den Ruhestand getreten ist. Milchram-Pinter arbeitet seit 2002 im Konzern, unter anderem war sie auch für den Kraftstoff- und HeizölGroßhandel in Österreich und Tschechien zuständig.

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016


LESERBRIEFE

Aprilscherz 3 Aprilscherz 1

Ganzheitlich, gründlich! Wien und damit Österreich im Herzen Europas ist für seine Affinität zu Russlands Kultur und Wirtschaft bekannt. Dem habe ich mit meinem Investitionsprogramm samt Umzug der Europazentrale nach Wien Rechnung getragen und durch massive Investitionen meine langfristigen Pläne im EU-Markt dokumentiert.

Aprilscherz 2

Auflösung Lieber Anonymus! Schade, dass sich der EINE enttäuschte Leser nicht zu deklarieren getraute. Die Reaktion auf unsere April-Scherze war gesamthin positiv. Dennoch bringen wir das anonyme Schreiben als Ausdruck jener Feigheit, die unserer Autobranche in vielerlei Hinsicht schadet. Gerhard Lustig Sehr geehrter Herr Lustig! Ich habe Ihr Antwortschreiben auf den feigen, anonymen Leserbrief sehr genossen. In der letzten Zeit scheint es üblich zu sein, dass sich derartige Feiglinge hinter anonymen Schreiben verstecken. Daher finde ich es sehr mutig und couragiert von Ihnen, dass Sie diesen Brief in der AUTO-Information veröffentlicht haben. Als langjähriger und treuer, wenn in der letzten Zeit auch nur als Gast, Leser Ihrer Kommentare und Berichte würde ich mich sehr freuen, wenn wir uns irgendwann wieder einmal zu einem ungezwungen Plausch treffen könnten. Mit besten Grüßen, Komm.-Rat Fritz Unterberger, Kufstein

Betrifft: „Dummheit versus Blödheit“ in der AUTO-info4you vom 28. April 2016: Servus Gerhard! Dein E-Artikel ist schon wieder ein Volltreffer. Sie lernen’s nimmer. In Wien und rundherum ist das viel zu schnelle E-Rad heilig, Helm brauch ma keinen, und Opa, der aus Gesundheitsgründen vom Doktor aus viel treten soll, freut sich über eine neue Lebensqualität. Zu Dir: Das mit dem E-Auto dauert noch

lange, bis zur Perfektion werden wir noch Jahre warten müssen. Die Batterien schicken wir dann zu den Tschechen oder den Slowaken!

Präsident Vagit Yusufovich Alekperov

Situated in the heart of Europe, Vienna, as Austria, is known for its close ties with the Russian culture and economy. In tribute to this, I started my investment plan, including the relocation of the European headquarters to Vienna. Massive investments those are proof of my longterm plans for the EU market.

Für Wien bedeutet das Wachstum unter bestmöglichen Umweltbedingungen – die neue Produktionsstätte liegt inmitten eines Naturschutzparks.

For Vienna, this results in growth in the best possible environmental standards, with a production site located in a natural reserve.

Für Lukoil ist das Engagement die Basis für weiteres Wachstum im Herzen von EUEuropa – verbunden mit zusätzlichen Arbeitsplätzen

For Lukoil this engagement is the basis for further growth in the heart of the EU – also resulting in new jobs.

Daher war es mir eine große Freude, aus Anlass unseres 25-jährigen Firmenjubiläums meinen Freunden und Geschäftspartnern aus Politik und Wirtschaft den Auftritt des Tschaikowsky Symphonieorchesters unter der Leitung von Vladimir Ivanovich Fedoseyev im Wiener Konzerthaus zu schenken.

For the 25-year anniversary of the company, it was my great pleasure, to dedicate this performance of the Tchaikovsky Symphony Orchestra conducted by Vladimir Ivanovich Fedoseyev at the Wiener Konzerthaus to my friends and business partners from the economy and politics.

Der Dirigent des Tschaikowsky Symphonieorchesters: Vladimir Ivanovic Fedoseyev

Außenminister Sebastian Kurz mit Präsident Vagit Yusufovich Alekperov

Liebe Grüße aus Wels, Jimmy Riegler

Die Redaktion freut sich über Feedback aller Art und ist bereit, sich sowohl der Kritik zu stellen als auch Lob entgegenzunehmen. Sie behält sich aber Kürzungen der Reaktionen aus der Leserschaft vor.

AUTO & Wirtschaft • MAI 2016

Feierliche Eröffnung des aufgewerteten Lukoil-Lubricants-Standortes Wien-Lobau: der Vorstand von Lukoil mit Vertretern der Wiener Politik sowie Gästen und Mitarbeitern

Lukoil-Gründer und -Präsident Vagit Alekperov, zweiter Nationalratspräsident Karlheinz Kopf und Justizminister Dr. Wolfgang Brandstetter eröffneten gemeinsam das Konzert zur 25-Jahre-Feier von Lukoil

Ehemaliger Innen- und Außenminister Erwin Lanc mit A&W-Herausgeber Gerhard Lustig

Ex-Justizminister Dr. Nikolaus Michalek, amtierender Justizminister Dr. Wolfgang Brandstetter und NR-Abgeordneter Dr. Johannes Jarolim

Das Flaggschiff der Marke Lukoil: PremiumMotor-Öl Genesis (l.) wird ebenso in Wien produziert wie Tankstellengebinde für OMV

Zahlreiche Lukoil-Partner waren unter den Gästen, darunter die Ford-Händler Margret und Helmut Kienzl, Judenburg (l.), sowie Rosa und Franz Käfer, Hartberg (u.)

Veredelt in Österreich. 84

Holistically, thoroughly!

Ulrich Ruckenbauer, Business Development Manager Automotive Lukoil Lubricants, mit Peter Spatzierer, Leikermoser

Franz Stiglitz, Uniqa-Landesdirektor Wien, und Lukoil-Gebietsleiter Georg Puz

Das Lukoil-Lubricants-Werk und -Lager Wien-Lobau liegt nicht nur an der Donau, sondern verfügt zudem über einen eigenen Gleisanschluss

Lukoil-Lubricants-Mitarbeiter freuen sich über die Investitionen und über die damit verbundene Standortsicherheit



DER SEAT ALHAMBRA

JETZT MIT ALLRAD UND AUTOMATIK. VORSTEUERABZUGSBERECHTIGT!

TECHNOLOGY TO ENJOY Verbrauch: 5,7-5,9 l/100 km, CO2-Emission: 149-154 g/km. Symbolfoto. SEAT Alhambra 2.0 TDI 184 PS DSG 4Drive. Erh채ltlich in den Ausstattungen Executive, Executive Plus und FR.

SE AT. AT


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.