AUTO & Wirtschaft 06/2014

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Juni 2014

NoVA-Tricks:

SCHLÄFT DIE FINANZ? Verona Ist der Dealer Day eine Reise wert?

Reifenmesse Erste Trends aus Essen

Symposium Wie werden sich Motoren entwickeln?

Diagnose Alle Neuheiten für die Werkstatt

Zum Herausnehmen!

Das Geschäft mit dem Öl hat nicht mehr ganz die Ertragskraft vergangener Jahre, bleibt aber wichtig

www.autoundwirtschaft.at

Einzelverkaufspreis: € 8,– • GZ 03Z035333 M P.b.b. A&W Verlag, Inkustr. 16, 3400 Klosterneuburg


WIR SIND DIE GRÖSSTEN!

Ing. Pia Hopitzan

Stephanie Zauner

Klaus Fuchs

Vertriebsassistentin PKW

Marketing Service

Pricing / Marktforschung

Jörg Pochanke

Franziska Zehetgruber

Christian Farrer

E-Business und Prozesse

Verkaufsadministration

Credit Management

Nicole Blecha

Veronika Neudorfer

Martin Konorsa

Verkaufsadministration

Pricing / Marktforschung

Customer Special Services

Denn uns ist kein Problem zu klein, um nicht mit größtmöglichem Einsatz die optimale Lösung zu suchen. Und kein Kundenwunsch ist zu kompliziert, um nicht einen gangbaren Weg zu finden. Wir sind eben die Größten, wenn es darum geht, unsere Geschäftspartner zufriedenzustellen. Ihr Vertriebs-Innendienst-Team

Reife Leistung.


ANSICHT

Der Oldie-Traum

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igentlich ist es eine traurige Sache: Da engagieren sich Firmen aus unterschiedlichsten Branchen bei Oldtimer-Rallyes und wollen ihren besten Kunden mit einer Einladung einen Jugendtraum erfüllen. Jenen nämlich, wenigstens einmal in ihrem Leben mit dem Auto zu fahren, an dessen Steuer sie schon immer sitzen wollten: Mercedes 190 SL, Jaguar E-Type, Ford Thunderbird – oder wie sie alle heißen mögen. Doch dann kommen die Herren Politiker und beschließen, weil wir ja keine anderen Sorgen haben, die sogenannten Compliance-Regelungen. Demnach werden derlei Einladungen oft als unerlaubte Geschenkannahme gewertet, vor allem wenn die Eingeladenen aus dem Bereich der öffentlichen Verwaltung kommen. • Es ist schön und gut, wenn man versucht, Bestechung einzudämmen: Allzu viel Geld ist in dunkle Kanäle geflossen, auch wenn Österreich noch immer besser dasteht als manch anderer Staat. Doch manchmal überschätzen die Politiker, was sie der Bevölkerung zumuten können und was nicht. Denn durch diese Regelungen hat man einige einst florierende Geschäftsbereiche massiv beschädigt. • Verleiher, die hohe Summen investiert haben, um Oldtimer-Rallyes zu veranstalten, klagen bereits, dass es immer schwieriger werde, überhaupt Firmen zu finden, die ein derartiges Event durchführen wollen. Und hochrangige Manager schrecken immer wieder vor einer Zusage zurück, weil sie nicht in eine schiefe Optik gerückt werden wollen, auch wenn dies ohnedies nur in einigen wenigen Ausnahmefällen zutrifft. So hat man es geschafft, eine Branche zu verunsichern: Und die Oldtimer, ein wichtiges Kulturgut aus vergangenen Jahrzehnten, werden immer seltener dazu genutzt, wozu sie eigentlich gebaut wurden – nämlich um zu fahren und die Insassen (sowie die vielen Schaulustigen am Straßenrand) zu erfreuen. Ein Oldtimer, der nur im Museum steht, ist (wenn überhaupt) nur eine halbe Sache. • Jene, die wirklich bestechen wollen, schaffen das nach wie vor: Da geht es um Summen, die um ein Vielfaches höher liegen als die Einladung zu einem Cockpit im Traum-Oldie! Eine Alptraum-Regelung!

Gerhard Lustig, Herausgeber: „Gerne sind wir Sprachrohr und Bindeglied der täglichen Bemühungen unserer Branche, mit guten Ideen gegen die negative Entwicklung unseres Branchenimages anzukämpfen.“ Mag. Heinz Müller, Chefredakteur: „Oldtimer sind für unsere Branche unverzichtbar. Sie sollten fahren, denn dafür wurden sie seinerzeit ja gebaut.“

TAG 2014 23. Oktober in Wien 2

Am 23. Oktober in Wien mit interessanten Fachleuten branchenmittige Themen diskutieren

AUTO & Wirtschaft • JUNI 2014

Empörungsmeisterschaften Meine Glosse „Fokus auf die Wirklichkeit legen“ von 8. Mai 2014 in unserem Online-Dienst AUTOinfo4you.co.at ließ bei manchen Branchenvertretern die Wogen der Empörung hochgehen. Deren Reaktionen stilisierten sich zum rhetorischen Infight. „Pfefferoni-Schwachsinn“ giftete Dr. Christian Pesau von Importeursseite, unser oberster Händlervertreter Burkhard Ernst hat den Text „gesehen und weggeworfen“, um dem dann einen Aufruf zum Schulterschluss der Interessen folgen zu lassen. Wenigstens was! • Anders Denzel-Vorstand Ing. Alfred Stadler, der beide Seiten der Medaille, die als Importeur und auch die des Handels, kennt. Politik und Gesellschaft, vielfach verstärkt durch willfährige Medien, analysiert er messerscharf, zögen das Wirtschaftsgut Auto öffentlich durch den Dreck. Trotzdem schreibt er dem positiven Dialog weiter das Wort und erwartet sich von uns als Branchenmedium diesbezügliche Unterstützung und nicht den ständigen Versuch, einen Keil zwischen Importeur und Händler zu treiben. Dann sein bemerkenswertes Eingeständnis: „Natürlich sind die Wünsche und Entscheidungen der Hersteller nicht immer nachvollziehbar und oft auch massiv übertrieben. Ebenso bleibt es auch manchmal schwierig, Händler zu verstehen, die gegen die eigene Marke opponieren.“ Alles verstanden? • Verpackt in aktionslosen Resolutionen verhallt jede Botschaft unserer Branchenvertreter an die Hersteller und Importeure, den Autohandel endlich wieder gesund wirtschaften zu lassen. Politik und Öffentlichkeit interessiert das alles nicht, bedauert Ihr

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INHALT

Aspekte McLaren strebt nach Höherem Verlagstreffen in Salzburg

ALLRAD LIFESTYLE ABENTEUER

Verleger: Helmuth H. Lederer (1937–2014) Eigentümervertreter: Peter Affolter

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6/2014, 27. Jahrgang Cover-Werbung: AVL MEDIENINHABER UND ANZEIGENVERWALTUNG A&W Verlag GmbH (FN 238011 t) 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 T: +43 2243 36840-0 F: +43 2243 36840-593 E: redaktion@autoundwirtschaft.at I: www.autoundwirtschaft.at Geschäftsführer und Herausgeber: Gerhard Lustig, DW 527 M: +43 664 8229485 E: lustig.gerhard@autoundwirtschaft.at Chefredakteur: Mag. Heinz Müller, DW 523 M: +43 664 8221660 E: mueller.heinz@autoundwirtschaft.at Chef vom Dienst: Philipp Hayder, DW 526 M: +43 664 8223301 E: hayder.philipp@autoundwirtschaft.at Redaktion: Dr. Klaus Engel, DW 525 M: +43 664 8493231 E: engel.nikolaus@autoundwirtschaft.at Matthias Kreutzer, DW 579 M: +43 664 88368584 E: kreutzer.matthias@autoundwirtschaft.at Dieter Scheuch, DW 575 M: +43 664 2359052 E: scheuch.dieter@autoundwirtschaft.at Stefan Schmudermaier, DW 576 M: +43 664 2359053 E: schmudermaier.stefan@autoundwirtschaft.at Redaktionelle Mitarbeit: Dr. Kurt Holzbauer, Peter Homola, Dr. Friedrich Knöbl, Dipl.-Ing. Heinz Lukaschek, Pascal Sperger, Gerald Weiss, Christine Winkler Anzeigenmarketing: Prok. Stefan Binder (Leitung), DW 522 M: +43 664 5285661 E: binder.stefan@autoundwirtschaft.at Martin Eggenfellner, DW 520 M: +43 664 8229494 E: eggenfellner.martin@autoundwirtschaft.at Alexander Keiler, DW 521 M: +43 664 8229487 E: keiler.alexander@autoundwirtschaft.at Hbv. und Leitung Administration: Annemarie Lust, DW 597 M: +43 664 8229479 E: lust.annemarie@autoundwirtschaft.at Schwesterpublikationen: AUTO BILD Österreich Eurotax AUTO-Information AUTO-info4you FLOTTE & Wirtschaft 4wd ALLRADKATALOG AUTO&Wirtschaft Schweiz AUTO BILD Schweiz aboutFLEET Grafik: graphics – A. Jonas KG 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 T: +43 2243 36840-594 E: jonas.alexander@autoundwirtschaft.at Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH 3580 Horn, Wiener Straße 80 Bezugspreis: Jahresabonnement (11 Ausgaben) Inland: ¤ 68,– exkl. 10 % MwSt (Einzelpreis Inland: ¤ 8,– inkl. 10 % MwSt); Ausland: ¤ 85,– Bankverbindung: Bank Austria UniCredit Group, BLZ 12000, Konto-Nr. 51844 097 901 IBAN = AT63 1200 0518 4409 7901 BIC = BKAUATWW UID = ATU57361312 Gerichtsstand: LG Korneuburg Verbreitete Auflage: 12.500 Stück Erscheinungsweise: monatlich (Juli/August Doppelnummer) mit Supplements laut Mediadaten 2014 Grundlegende Richtung: unabhängige Fachzeitschrift für alle, die vom Kraftfahrzeug leben Manuskripte: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie werden nur retourniert, wenn Rückporto beiliegt.

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Thema NoVA-Tricks: Schläft die Finanz?

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Handel

Thema Bereits im Mai 2012 haben wir auf die illegale „staatliche Subvention“ von Wrackexporten aufmerksam gemacht. Was ist seither passiert? Wir haben uns erkundigt! Seite 10

Handel Neue Peugeot-Standorte in Innsbruck und Eisenstadt Seite18

ZUM HERAUSNEHMEN: Wissenswertes und Neuheiten rund um das Thema Öl

CarGarantie: 5 Jahre volle Sicherheit DanubeTruck: Es muss nicht Daimler sein Lada: Das Potenzial ist vorhanden Opel: In Rettungsgasse auf die Überholspur TruckStore: Die goldenen Gebrauchten Peugeot: Löwe brüllt neu in Ost und West Lancia: Ciao, Lancia! Ostfantasie: Die neuen Kleinen Schuster: Er bleibt nicht bei seinen Leisten Land Rover: Rauf und runter bei der NoVA Stadler: „Kenne beide Seiten der Medaille“ Generali: Autoliebe rostet nicht Opel: Gesteigerte Innovationslust Dealer Day: Veroneser Weisheiten

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Management Bundesgremium: Diktatorische Bedingungen28 Essen: Kopfloser Reifen(fach)handel 29 Stat.: Schwamm drüber, Blick nach vorn 30 JATO: 25 Länder fuhren aus der Krise 32 Vorschaden: Heikle Kalkulation 34 Castrol: Austauschprogramm 36 Bosch: Die Kfz-Technik sorgt für Gewinne 38 Miba: Wachsen, wachsen 39 Umfrage: Kfz-Steuern: Ärger bei Kunden? 40

Wirtschaft Loco-Soft: „Wachsen mit unseren Kunden!“ 43 Trost: Zufriedenheit mit Expansionspotenzial44 Motoren: Blumenstrauß an Technologien 46 eCall: Kommt verzögert 47 Eurotax: Sekundenschnell 47 Bonität: Eine Branche, zwei Welten 48 Autobid: Österreich-Aktivitäten stärken 49 Banner: Keine eisigen Zeiten 49 Kongress: Wer braucht noch Händler? 50 Finpoint: Finanzierungsalternative 51 Altautoentsorgung: Ein Schiff wird kommen 52 Internationalisierung: Jetzt oder nie 53 Designschutz: Alles auf Anfang 53 Hertz: Von A wie Alfa bis R wie Rolls 54 Santander: Starke Hände zum Lenken 54

Gewerbe Management Bundesgremium: mit neuen Ideen und in schärferem Ton in die Zukunft? Seite 28

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Dellendr.: Je mehr Dellen, desto schlechter Wechsel: Rollentausch für den Nachfolger Falken: Tschüss, Plattfuß! WashTec: Saubere Leistung Schaeffler: Alles, was ich brauch’

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Wirtschaft Händleranwälte-Konferenz in Istanbul

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Gewerbe Waeco: Rechtzeitig umsteigen 62 ChipsAway: Kleine Delle, große Chance 63 Federal-Mogul: Die Wiege der Lagerschalen 64 Car-Rep-Profiteam: Ein Fall für Profis 65 Stundensätze: Wenn Reparieren zum Luxus wird66 Diagnose: Computer statt Schraubenschlüssel 67 AVL: Für die E-Mobilität gerüstet 68 Hella-Gutmann: Genau die richtige Größe 70 Texa: Elektronik-Profi in Mini-Ausführung 71 Birner: Vier Spezialisten beraten 72 Fronius: „Flashen“ ohne Systemabbruch 72 Sun: Schneller, heller und allzeit bereit 73 Würth: Diagnose während der Testfahrt 74 Wessels+Müller: Einstiegstester, Truck-Diagnose 74 Achsvermessung: Immer auf Achse 75 Ruville: Die Zapfen fallen einzeln 76 Bilstein: Dämpfer für alle Fälle 77 Meyle: Gib Gummi! 78 Maha: Hoch hinaus 78 Remus: Neues für die Augen und für die Ohren 80 ZF: Fit für die Autozukunft 80 Sogefi: Big Is Beautiful 81 Allradmesse: Youngtimer auf der 4x4 2014 82 ContiTech: Fehlerhafte Riemen exakt erkennen 82 Standox: Flammendes Rot 83 GAG: Bodenständig, regionale Kompetenz 83 Neue Produkte 84

Menschen Schaden verlässt Honda Neue Chefs für Landesinnungen Leserbriefe

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Ansichten Müller und Lustig Heiß: Im Schutz der Immunität Lukaschek: Ministerielles

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ASPEKTE

Zivilcourage beweisen

Chevrolet: Wie rasch geht es nun? In den vergangenen Wochen zeichnete sich ab, dass der Neuwagen-Verkauf bei

Chevrolet schneller beendet werden könnte als zum ursprünglich geplanten Termin (Jahresende 2015). In Österreich dürfte ein Großteil der Händler schon Mitte dieses Jahres die letzten Neuwagen absetzen; mit einigen Händlern waren finale Gespräche bei Redaktionsschluss noch im Gange. Die Serviceaktivitäten bleiben aber aufrecht.

Volvo setzt auf neues Schauraum-Design Gerade, zurückhaltende Linien mit Milchglasscheiben und hölzernen Stühlen sowie Tischen im Innenraum, alles geprägt vom dominierenden Farbton Weiß: So stellt sich Volvo das neue, weltweit geltende Corporate Design in den Autohäusern vor. Die Einzelheiten will das Management auch in Österreich den Händlern demnächst präsentieren. Partner, die einen Umbau planen, können schon

jetzt auf das neue Design zugreifen, einen fixen Zeitplan für die Umsetzung gibt es derzeit noch nicht. Der schwedische Hersteller, der im August den neuen XC90 erstmals der Öffentlichkeit präsentieren will (die Einführung erfolgt aber erst im Winter), ist vor allem in ländlichen Gebieten Salzburgs – etwa im Raum Saalfelden und Zell am See – noch auf der Suche nach Händlern.

Neues bei Softwarefirma Neuer Alleineigentümer der S4 Computer GmbH in Wals ist das Softwareunternehmen CSS Computer-Systems-Support GmbH in Wien: Bisher ist das Unternehmen zu gleichen Teilen im Eigentum der Privatstiftungen der beiden Geschäftsführer Peter Wenger und Heinrich Strohbichler gestanden. Strohbichler zieht sich aus dem Unternehmen zurück, Peter Wenger (B.) ist künftig alleiniger Geschäftsführer. CSS und S4 beschäftigen gemeinsam mehr als 50 Mitarbeiter. Der DMS-Anbieter (incadea.engine) betreut rund 140 Autofirmen, unter anderem AVAG, Eisner, Gerster, Günther sowie BMW Wien. Gemeinsam mit CSS will S4 künftig auch verstärkt Lösungen für Hersteller und Importeure anbieten.

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Lieber Herr Lustig! Vielen Dank für Ihre freundlichen Worte und Ihre Ermutigung auf meiner Mailbox! Ja, man muss Zivilcourage beweisen und vorleben, sonst ändern wir nie was! Genauso wie bei unserem gemeinsamen Kampf gegen die immer ärger werdenden Diskriminierungen gegen Autofahrer. Dank auch der enorm wertvollen Hilfe wie jener von Ihnen, lieber Herr Lustig, werden wir nie aufgeben, auch wenn es ein langer Weg sein wird! Herzlichst, Ihr Wolfgang Rosam

Viertürer nicht bei uns Während Honda in Deutschland die viertürige Version des Civic präsentiert hat und vor allem im Osten des Landes auf Abnehmer setzt, wird die Stufenheck-Variante des Civic in Österreich nicht eingeführt. Laut Auskunft des Importeurs ist der Markt dafür in Österreich zu klein, außerdem wird von diesem Fahrzeug kein Diesel, sondern nur ein 1.8-Liter-Benziner angeboten. Neben Deutschland plant auch Ungarn die Einführung dieses Fahrzeugs.

McLaren: 20 Neue als Ziel Nach der Einführung des neuen McLaren 650S, der als Coupé und als Spider (B.) zu bestellen ist, geht McLaren optimistisch in die nächsten Monate. Die ersten Fahrzeuge wurden im Schauraum in Wien (am Gelände des Mega-Denzel in Wien-Erdberg) bereits an Kunden verkauft; bis Jahresende sollen insgesamt 20 Stück Abnehmer finden. Etwa die Hälfte dieser Fahrzeuge soll in Österreich bleiben, der Rest in jene 11 Länder Ost- und Südosteuropas expor-

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tiert werden, für die die Denzel Sportscar Vienna GmbH zuständig ist. Das Auto ist in Österreich ab 296.921 Euro (Coupé) bzw. 328.041 Euro (Spider) erhältlich.


ASPEKTE Treffen in Salzburg Unser im März dieses Jahres überraschend verstorbener Verlagsgründer Helmuth H. Lederer (B.) hatte im Herbst des Vorjahres die Idee zu dem Treffen gehabt, vor Kurzem wurde sie umgesetzt: Die Mitarbeiter des A&W-Verlags in Österreich kamen im Mai für 2 Tage mit ihren Kollegen aus der Schweiz in Salzburg zusammen. Die Gründe für das Treffen waren klar: Einerseits wollten wir Österreicher wissen, wie die uns vielfach nur vom Telefon bekannten Ansprechpartner in der Schweiz aussehen (und umgekehrt). Andererseits wurde

auch besprochen, wie die beiden Verlagsteile Synergien in Zukunft besser nutzen können – zum Beispiel beim für heuer geplanten Sonderprojekt „Der Mensch ist das Maß“. Neben den geschäftlichen Besprechungen kam das Sightseeing nicht zu kurz, zum Beispiel auf der Festung Hohensalzburg (B.). Dass das Wetter perfekt mitspielte, sei nur am Rande erwähnt. Helmuth H. Lederer wäre stolz gewesen, hätte er die Mitarbeiter aus beiden Ländern endlich gemeinsam gesehen. Wir werden in seinem Sinne weiterarbeiten!

Ziel ist Flächendeckung Am Gelände des Tesla Service Center im 23. Wiener Gemeindebezirk wurde der zweite Supercharger für Österreich errichtet.Mit der Ladetechnologie wird die Batterie in 20 Minuten zur Hälfte geladen. Laut Kathrin Schira, Communications Manager für Deutschland, Österreich und Schweiz, sind weitere etwa 20 Supercharger im heimischen Bundesgebiet geplant: „Es ist allerdings noch offen wo. Bis Ende 2014 soll aber ganz Europa mit den speziellen Ladestationen flächendeckend bestückt sein, um mit so wenig Zwischenstopps wie möglich von Ladestation zu Ladestation fahren zu können.“ Der erste Supercharger von Tesla ist Ende 2013 in St. Anton ans Netz gegangen.

Polizei vs. Pfuscher? Im Kampf gegen die Schwarzarbeit ruft der burgenländische Wirtschaftskammerpräsident Peter Nemeth (B.) nach einem Einsatz der Polizei: Es gehe nicht an, dass bestehende Betriebe ständig Besuch von der Finanzpolizei bekämen, die illegalen Arbeitstrupps jedoch unbehelligt blieben. Ein Einsatz der Polizei, die beispielsweise Ausweise und Arbeitsgenehmigungen kontrol-

lieren könnte, würde eine abschreckende Wirkung haben. Nemeth, selbst Autohändler in Eisenstadt, ist in seinem eigenen Betrieb mit vielen Fällen konfrontiert: „Die Leute erhalten beim ersten Termin kein Pickerl und kommen dann nach einiger Zeit mit einem reparierten Auto wieder zurück. Ein Großteil von ihnen war nicht in einer freien Werkstätte, sondern beim Pfuscher.“

pewag eröffnet in den USA In Pueblo (US-Bundesstaat Colorado) hat pewag im Mai sein erstes Werk außerhalb Österreichs eröffnet. Am Kettenproduktionsstandort sind 55 Mitarbeiter beschäftigt, als Großkunden in den USA nennt das österreichische Unternehmen neben Fedex und UPS auch die US-Streitkräfte. In das Werk in Colorado wurden 7,2 Millionen Euro investiert. Heuer will man den globalen Vertrieb ausweiten und auch Gelder in die Standorte in Kapfenberg und Klagenfurt fließen lassen; erst im Vorjahr hatte pewag eine neue Marketing- und Vertriebszentrale in Graz-Liebenau bezogen. Am linken Bild unten (v. l.) bei der Eröffnung des Werkes: Mike Uhrenbacher (pewag USA), Eigentümer und CEO Ägyd Pengg, Rudolf Thaler (österreichischer Wirtschaftsdelegierter).

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Die neue Strahlkr Falbesoner. Den Namen gab es und gibt es nun bei Opel wieder. Ein Revival in Birgitz.

Advertorial

Wie Opel jetzt die Zukunft gestaltet, taugt Walter Falbesoner und er begibt sich nach 25 Jahren Absenz wieder in den Schoß der deutschen Marke, ohne dabei seine Erfolge mit Toyota vernachlässigen zu wollen. Wir wollten uns gegenseitig, qualifiziert Falbesoner die Vernunftentscheidung als richtig. Die handelnden Menschen bei Opel Austria sind wieder österreichisch geprägt – zusammen mit einer breiten modernen Modellvielfalt ein zusätzliches Argument der neuen Zusammenarbeit. Es steht ein attraktiver 700 Quadratmeter großer Schauraum zur Verfügung, der es Markenleiter Andreas Bellmann erlaubt, alle Erfordernisse im Sinne der Opel-Kunden markengerecht erfüllen zu können. Falbesoner besitzt den Vorzug, ein in der Region Innsbruck-Land ein beliebter Betrieb zu sein, wo 30 Angestellte über alle Markengrenzen hinweg künftig die Strahlkraft der Marke Opel pflegen. Attraktivität, Vielfalt und Sparsamkeit sind die Trümpfe im Wettbewerb.

Andreas Bellmann (l.) sowie das Ehepaar Walter und Birgit Falbesoner fühlen sich im neuen Stil der Marke Opel gut für die Zukunft ihres 11.000-Quadratmeter großen Standortes gerüstet


aft im Oberland Santer. Jung, modern und experimentierfreudiger Unternehmer in Sachen Opel.

Manuel Santer repräsentiert sich und die Marke Opel in Roppen (Bezirk Imst) bereits in nächster Generation unter Anwendung umweltgerechter Argumente im Unternehmensverbund von MS

Das Schicksal hat Manuel Santer in sehr jungen Jahren in die Entscheiderebene gedrängt und er erfüllt diese Aufgabe zu aller Zufriedenheit im Sinne seines verstorbenen Vaters Manfred, auf dessen Innovationskraft der Unternehmensverbund im tirolerischen Roppen aufbaut. Ein Spezialgebiet ist zum Beispiel die Elektromobilität, von Opel mit dem Ampera im Markt begleitet. Die Stärke von Opel liegt jedoch im konventionellen Bereich, wo ein Produktfeuerwerk das andere ablöst. Da das Haus Santer auch im Tuningbereich Maßstäbe setzt, kommen Fahrzeugvermarktungskonzepte wie Adam gerade recht. Manuel Santer verkörpert jenen Jungunternehmertypus, der Auftreten und seriöse Kundenbetreuung unter dem Markendach von Opel modern umzusetzen versteht. Die Investition in die Stärkung des Markenauftritts ist sein Ausdruck des neuen Vertrauens in die Marke mit dem Blitz. Santer will die Renaissance von Opel im Markt dynamisch mitgestalten.


THEMA

NoVA-Tricks: Schläft die Finanz? Bereits im Mai 2012 haben wir auf die illegale „staatliche Subvention“ von Wrackexporten aufmerksam gemacht. Eine Praxis, die dem Fiskus jährlich Millionen kostet. Angekündigt wurde, dass dem im Zuge einer „Aktion scharf“ ein Riegel vorgeschoben werden soll. Was ist seither passiert? Wir haben uns erkundigt. Von Dr. Friedrich Knöbl

Jährlich werden in der Wrackbörse rund 30.000 bis 40.000 Wracks verkauft, bei der Hälfte ist eine wirtschaftliche Instandsetzung weder tunlich noch möglich

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rlassen wurde ein Erlass. In dem wurde den dafür zuständigen örtlichen Finanzämtern erläutert: „Grundlegende Voraussetzung für die Vergütung der Normverbrauchsabgabe ist schon nach dem Wortlaut des Gesetzes, dass (überhaupt) noch ein Fahrzeug vorliegt. Da ein Wrack (Vollwrack) jedenfalls nicht als Fahrzeug beurteilt werden kann, besteht diesbezüglich kein Anspruch auf Vergütung. Nichts anderes gilt auch für Fahrzeuge, die nach den kraftfahrrechtlichen Bestimmungen auf Grund des technischen Zustandes nicht mehr (im Inland) zugelassen werden können. Ist ein bestimmungsgemäßer Gebrauch, also die Verwendung des Fahrzeugs im Inland auf Straßen mit öffentlichem Verkehr, nicht mehr möglich, hat sich die Normverbrauchsabgabe vollständig verbraucht und ist keine NoVA-Vergütung mehr möglich.“

Was ist „bestimmungsgemäßer Gebrauch“? Das Bummerl hatten somit die örtlichen Finanzbeamten. Sie sollten entscheiden, ob ein Wrack noch als Auto oder schon als Abfall einzustufen ist. Denen kam Mitte 2013 der Verwaltungsgerichtshof zu Hilfe (VwGH 2013/07/0032). Der legte höchstgerichtlich klar, was unter „bestimmungsgemäßem Gebrauch“ im Sinne des Abfallwirtschaftsgesetzes zu verstehen ist. So ist etwa der Gebrauch eines Lkw „zum Ausschlachten“ sicherlich kein „bestimmungsgemäßer Gebrauch“. Er verwies auch auf die Abgrenzung zwischen Altund Gebrauchtfahrzeugen einerseits und dem per Gesetz definierten „Abfall“. Ein „Vollwrack“ – und somit Abfall – im Sinne des Ministerialerlasses liegt somit vor, wenn die Wiederherstellungskosten und die Reparaturkosten „unverhältnismäßig hoch den Zeitwert überschreiten“.

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Die Tatsache, dass ein Wrack in der Wrackbörse angeboten wird, lässt in erster Linie darauf schließen, dass es sich dabei um „Abfall“ handelt. Die dafür zuständigen Beamten sind nicht verpflichtet, einen konkreten Vergleich der Reparaturkosten mit dem Zeitwert vorzunehmen. Dem Wrackexporteur, der sich die NoVA zurückholen will, steht es aber frei, den Gegenbeweis anzutreten. Mit einem entsprechenden Kfz-Gutachten, in dem der Nachweis der wirtschaftlichen Reparierbarkeit des Fahrzeuges erbracht wird. Wobei es laut VwGH auf die rechtlichen Bestimmungen des Exportlandes – somit Österreich – und nicht auf die des ausländischen Wrackkäufers – ankommt. Der 2012 verfasste Erlass legt klar: Nur „für den Fall, dass ein Fahrzeug nach den kraftfahrrechtlichen Bestimmungen noch zugelassen werden kann, besteht unter den sonstigen Voraussetzungen nach § 12a NoVAG 1991 ein Anspruch auf NoVA-Vergütung“. Das dürfte in der Praxis in Vergessenheit geraten zu sein. Im Finanzministerium scheint man die vom Verwaltungsgerichtshof festgelegten Kriterien zwischen beschädigten Fahrzeugen und nicht reparierbaren Wracks nicht zu kennen. Das Ministerium erklärt zum illegalen Wrackexport lapidar: „Ein beschädigtes Fahrzeug hat natürlich einen geringeren Wert als ein unbeschädigtes. Wenn der Wert des (beschädigten) Fahrzeuges, in der Regel der Einkaufswert des exportierenden Fahrzeughändlers, korrekt ermittelt wird, bestehen gegen diese Vorgangsweise keine Bedenken.“

Ausländer tun sich viel leichter Wie sich das in der Praxis auswirkt, zeigt ein simples Beispiel: Ein junger Porsche Cayenne Turbo, Erstzulassung März 2012; Neupreis 150.000 Euro (mit 16 Prozent NoVA und zusätzlichem CO2-Malus), wird im April 2014 zu Schrott gefahren. Er wird in der Wrackbörse um 23.000 Euro gekauft und nach Russland exportiert. Das führt zu einer NoVA-Rückerstattung in der Höhe von 4.805 Euro. Bis zu diesem Wert kann ein ausländischer Wrackhändler mehr bieten als ein Inlandskäufer, dem die NoVA-Rückerstattung nicht zusteht. Tatsächlich ist das Wrack auch maximal 20.000 Euro wert; es kann ein Inländer unter gleichen Umständen daher – ohne


THEMA

NoVA-Refundierung – nur 18.000 Euro bieten. Er kommt daher beim Wrackkauf nie zum Zug. Eine europarechtlich unzulässige Diskriminierung der Inländer ist durch diese NoVA-Rückerstattungspraxis für alle Beteiligten offensichtlich – nur nicht für das Finanzministerium. Von den Finanzämtern wird diese Rechtslage in der Praxis seit Jahren ignoriert. Jährlich werden in der Wrackbörse rund 30.000 bis 40.000 Wracks verkauft, bei der Hälfte ist eine wirtschaftliche Instandsetzung (im Sinne der VwGH-Entscheidung) weder tunlich noch möglich. Nochmals 20.000 bis 30.000 Totalschäden werden außerhalb der Wrackbörse ins Ausland verkauft.

Eine europarechtlich unzulässige Diskriminierung der Inländer ist durch diese NoVA-Rückerstattungspraxis für alle Beteiligten offensichtlich

Geschädigt sind auch die Steuerzahler Da werden seit Jahren Millionen Euro für den SchrottExport via NoVA an die Schrott-Exporteure refundiert. Die Auszahlung durch die Finanzämter erfolgt einfach anhand der Vorlage der Wrackrechnung – ohne Prüfung, ob es sich dabei nach den Entscheidungskriterien des VwGH um Abfall handelt oder nicht. Und das Finanzministerium schaut einfach weg. Geschädigt ist damit die Abfallwirtschaft, der dieser Abfall zur Verwertung entgeht. Geschädigt sind die Kfz-Betriebe, die durch die NoVA-Refundierung an die Wrackexporteure preislich beim Wrackkauf nicht mithalten können. Geschädigt sind die Steuerzahler, die diesen Wrackexport indirekt subventionieren. Dabei ließe sich ganz einfach Abhilfe schaffen: Mit der Verpflichtung, für alle Fahrzeuge, die via Wrackbörse verkauft wurden, beim Export als Voraussetzung für die NoVA-Rückvergütung ein Sachverständigengutachten zu verlangen. Mit dem – im Sinne der VwGHJudikatur – die Wirtschaftlichkeit der Wrackinstandsetzung zu bescheinigen ist. Mit der Einführung dieses Kontroll-Mechanismus würden alle Beteiligten – mit Ausnahme der illegalen Schrottexporteure – profitieren. Die örtlichen Finanzbeamten wären bei der Beurteilung des NoVA-Rückerstattungsanspruchs entlastet. Der Fiskus – und somit die Steuerzahler – könnte sich Millionen sparen. Es erhebt sich daher die simple Frage, warum den NoVA-Tricks beim Wrackexport nicht schon längst ein wirksamer Riegel vorgeschoben wurde. • Lesen Sie dazu auch den Text auf Seite 52!

Mit der Einführung eines einfachen Kontrollmechanismus würden alle Beteiligten – mit Ausnahme der illegalen Schrottexporteure – profitieren

AUTO & Wirtschaft • JUNI 2014

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„Mit 2.405 verkauften leichten Nutzfahrzeugen war 2013 das erfolgreichste Jahr in der Geschichte der Marke“,

HANDEL

freut sich Dietmar Rath (Opel) auf Seite 16

„Strukturkündigungen wie in Deutschland wird es in Österreich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht geben“, hofft Mag. Franz Schönthaler (Fiat-Händlerverband) auf Seite 19

Octavia vor Fabia und Rapid Zufrieden mit den Verkäufen der ersten vier Monate dieses Jahres zeigt sich Max Egger, Geschäftsführer des Skoda-Importeurs Intercar Austria: Mit 7.294 Neuzulassungen sei man nicht sehr weit vom Ergebnis des Vorjahres (7.627 Einheiten) entfernt, auch der Marktanteil von heuer liege mit 6,69 Prozent etwa auf dem Niveau des ersten Trimesters 2013 (6,88 Prozent). In der Rangliste der wichtigsten Modelle führt der Octavia trotz der langen Lieferzeiten bei gewissen Ausstattungen vor dem Fabia und dem Rapid.

Alternative Antriebe: Elektroautos holen auf Durch die Einführung zahlreicher neuer Modelle (Renault Zoe, BMW i3, VW e-up!) hat sich der Anteil von Elektroautos an Fahrzeugen mit alternativem Antrieb in den ersten vier Monaten 2014 deutlich erhöht. Insgesamt wurden 1.106 Autos mit Elektro- oder Hybridmotor zugelassen, das sind 9,4 Prozent mehr als von Jänner bis April 2013. 55 Prozent dieser Autos hatten einen Benzin-Hybridmotor, 2013 waren es 88 Prozent. Der Anteil der E-Autos stieg von 5 auf 39 Prozent, der Rest entfällt auf Autos mit Diesel-Hybridantrieb.

Pappas steigert Verkäufe und Umsatz Die Pappas-Gruppe, die neben ihrem Hauptsitz in Österreich auch in Ungarn und Bayern vertreten ist, vermeldet im vergangenen Geschäftsjahr, das mit 31. Jänner zu Ende ging, ein Umsatzplus von 9 Prozent auf 1.081 Mrd. Euro. In Österreich wurden 17.484 Neu- und Gebrauchtwagen (Pkws und leichte Nutzfahrzeuge) abgesetzt. 5.014 Stück (+3 Prozent) entfielen auf Mercedes, bei smart wurde das Ergebnis (366 Einheiten) um 31 Prozent gesteigert: Bei Jeep betrug das Plus 7 Prozent (170 Stück), dazu kommen noch 144 Lancia.

MG plant Einstieg in Österreich Man sei aktuell noch in einer früheren Planungsphase, doch in ein bis zwei Jahren werde man vermutlich auch in Österreich erste wirkliche Schritte unternehmen, berichtet Doug Wallace, Kommunikationsmanager bei der britischen Automarke MG. Das Unternehmen, das seit sieben Jahren zur Shanghai Automotive Industry Corporation gehört, will sich vorerst auf kleinere europäische Länder konzentrieren. In England wurden heuer rund 1.000 Einheiten verkauft, das ist eine deutliche Steigerung im Vergleich zu 2013.

Steiermark: Lingl neuer Haupthändler von Suzuki Seit Mitte Mai ist das Autohaus Lingl in Ratten (Steiermark) neuer Vollvertragspartner von Suzuki: Das Autohaus, das seit 1957 als Agentur- und Servicepartner von Opel tätig ist, hatte die japanische Marke bisher als angeschlossener Händler vertreten. Mit der Errichtung eines Schauraums für Suzuki soll nun begonnen werden; die Fertigstellung soll 2015 erfolgen. Im Bezirk Weiz könnten mit zwei Subhändlern jährlich etwa 80 Suzuki-Neuwagen abgesetzt werden, schätzt Firmenchef Franz Lingl.

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AUTO & Wirtschaft • JUNI 2014

Philipp Hayder

Kommt Zeit, kommt Unheil „Verzögerung“ ist nicht nur eine Kampfweise, die beim Bundesheer gelehrt wurde, als dafür noch Geld vorhanden war. Auch die Autohersteller bedienen sich dieser Taktik, wie das Beispiel „Designschutz“ zeigt: Seit 2004 wollte die EU ihre Mitgliedsstaaten dazu bewegen, das Monopol der Hersteller bei Karosserieteilen zu beenden und günstigere Identteile zu legalisieren. Einige Länder sind dieser Vorgabe gefolgt, andere haben sich auf Druck der Hersteller dagegen gesträubt. Ende Mai gab die EUKommission auf und zog ihren Vorschlag zurück. Die Diskussion um einen „Verhaltenskodex“, der nach dem GVO-Wegfall grundlegende Händlerrechte festschreiben würde, dauert ebenfalls schon Jahre. Werden die Betriebe neuerlich Opfer einer Verzögerungstaktik?


HANDEL

Sinkende Händlerzahlen und steigende Kurzzulassungen prägen den Automarkt. Was heißt das für die Branche? Von Philipp Hayder

Noch stärker als der PkwNeuwagenmarkt ...

Wandel im Handel

... sind in den letzten Jahren die Kurzzulassungen gestiegen

In den meisten Bezirken lagen die durchschnittlichen Neuwagenverkäufe 2013 bei weniger als 100 Stück pro Händler

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o wenige Markenbetriebe wie derzeit gab es in Österreich schon lange nicht: Vertraten im Jahr 2007 noch 2.398 Firmen mindestens einen Hersteller, so sind es aktuell nur mehr 2.193. Darunter sind 979 Exklusivbetriebe sowie 748 Firmen mit zwei, 263 Firmen mit drei und 122 Firmen mit vier Marken. Vier Autohäuser tragen 9, ein einziges Unternehmen sogar 10 Herstellerlogos an der Fassade. „Damit setzt sich der rückläufige Trend der vergangenen Jahre fort, wenngleich er sich zuletzt deutlich verlangsamt hat“, kommentiert Heiko Haasler, Generaldirektor von Eurotax Österreich. Sein Team hat im soeben erschienen „EurotaxManagementReport“ eine Vielzahl an Marktdaten zusammengetragen.

konnte sich 2013 gegenüber einer bereinigten Marktanteilsreihung vom sechsten auf den zweiten Platz vorschieben. Fiat verbesserte sich von Platz 16 auf Platz 11, Nissan von Platz 19 auf Platz 15. Die Premiummarken sind dagegen bei Kurzzulassungen zurückhaltend: Audi wäre bei einer Statistik ohne Kurzzulassungen auf Platz 2 statt Platz 5, BMW auf Platz 4 statt Platz 8 gekommen. Lediglich VW kann die Situation entspannt betrachten, sind die Wolfsburger doch bei jeder Betrachtung die populärste Marke.

Geringe Durchschnittsstückzahlen

Steigende Preise

Aussagekräftig ist zum Beispiel, dass im Großteil der österreichischen Bezirke die Neuwagenhändler weniger als 100 Fahrzeuge pro Jahr absetzen. Lediglich in Ballungsräumen werden über 150 Stück erreicht; 200 und mehr Verkäufe sind im Wesentlichen den Landeshauptstädten vorbehalten. Wie passt dieses recht beschränkte Potenzial zu den immer teureren, häufig europaweit einheitlichen Standards der Hersteller?

Nicht nur die Kurzzulassungen, auch die durchschnittlichen Listenpreise steigen kontinuierlich. 2013 setzte sich mit einem Plus von 26.479 auf 27.079 Euro ein langjähriger Trend fort, der lediglich von Rückgängen in den Jahren 2008 und 2009 unterbrochen worden war. „Die gute Nachricht für die Käufer ist, dass sich der an sich übliche Preiszuwachs in den letzten zwei Jahren etwas verlangsamt hat“, erklärt Mag. Roland Strilka, Director Insight and Market Analysis bei Eurotax Österreich. An der von vielen Händlern bedauerten Tatsache, dass die Listenpreise immer seltener den (durch Kurzzulassungen und Rabatten gedrückten) Verkaufspreisen entsprechen, kann dies freilich nichts ändern. •

Die Profiteure der Kurzzulassungen Der Blick hinter die Kulissen des Neuwagenmarktes zeigt, dass vor allem die Kurzzulassungen das nach wie vor hohe Niveau ermöglichen. Davon profitieren die Hersteller in unterschiedlichem Ausmaß: Hyundai

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Heiko Haasler ist Generaldirektor von Eurotax Österreich

Roland Strilka leitet das mit der Marktanalyse befasste Team

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HANDEL

5 Jahre volle Sicherheit Seit Kurzem erhalten alle Mazda-Neuwagenkäufer neben der dreijährigen Werksgarantie eine zweijährige Anschlussgarantie von CarGarantie. Deren Umfang reicht deutlich über den Branchenstandard hinaus. tie in Österreich, die an das Fahrzeug gebundene und

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bgedeckt werden alle wichtigen und somit im Reparaturfall kostenintensiven Bauteile – und das bis zu einer Laufleistung von 150.000 Kilometern ab Erstzulassung. Bis zu einem Fahrzeugalter von 10 Jahren bzw. bis zu einer Gesamtlaufleistung von 200.000 Kilometern kann die Anschlussgarantie jeweils um ein weiteres Jahr verlängert werden. Im Garantiefall trägt CarGarantie alle garantiepflichtigen Reparaturkosten, ohne dass der Kunde in Vorleistung treten muss. Die Lohn- und Materialkosten werden dabei zu 100 Prozent übernommen. „Natürlich greift die Garantie auch dann, wenn am Fahrzeug mehrmalig Schäden auftreten“, erläutert Peter Bachmaier, für Importeure sowie Banken und Versicherungen zuständiger Vertriebsdirektor der CarGaran-

Peter Bachmaier, Vertriebsdirektor der CarGarantie

im Falle von Reisen europaweit gültige Garantie.

Chance auf Kundenbindung Mazda-Händler wiederum profitieren von einem umfassenden Kundenbindungsprogramm, das vom Willkommensbrief samt Kontaktdaten bis hin zum Anschreiben vor Garantieablauf reicht. „Durch die Steigerung der Werkstattkontakte im vierten und fünften Jahr kann der Qualitätsstandard des Fahrzeugs auf höchstem Niveau gehalten und ein Ausfall durch eine technische Panne nahezu ausgeschlossen werden“, sagt Importchef Günther Kerle zur neuen Garantiekooperation: „Die Neuwagenanschlussgarantie wird uns helfen, die Zufriedenheit unserer Kunden mit den Mazda-Produkten weiter zu steigern und somit auch die Bindung an unsere Marke zu erhöhen.“ • (HAY)

Günther Kerle, Geschäftsführer von Mazda Austria

Es muss nicht immer Daimler sein Während die gleichnamige Autohandelsgruppe vor allem für den Stuttgarter Konzern mit Stern tätig ist, wagt Catharina Pappas ein „privates Investment“ im Umfeld von DAF: Ihr Unternehmen DanubeTruck übernimmt alle Aktivitäten der Franz Hahn Nutzfahrzeuge GmbH. Als Geschäftsführer fungiert dabei Björn Speer.

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ach beinahe eineinhalb Jahrzehnten bei Scania nimmt der branchenerfahrene Manager im Führerhaus des größten österreichischen DAF-Händlers Platz. Seine Ziele sind ambitioniert: Als offizieller Vertriebspartner für Wien, Nieder- und Oberösterreich, das Burgenland, die Steiermark sowie Vorarlberg soll heuer ein Absatzplus von 459 auf 600 Lkws erzielt werden. 2015 sind 640 Einheiten geplant, 2016 will Speer rund 700 Fahrzeuge verkaufen. Zur Realisierung dieser Pläne setzt Speer unter anderem auf eine neue Standortstrategie. Während die Franz-Hahn-Zentrale in Vösendorf sowie die Niederlassung in Rankweil als Verkaufs- und Ser-

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vicestützpunkte weitergeführt werden, fungieren Linz und Graz künftig als reine Vertriebsstandorte. Der Servicestandort in Traboch wird zur Niederlassung der Pappas-Tochter Wittwar in Niklasdorf verlegt.

Neue Strukturen Gleiches geschieht in Zettling, wo das DAF-Service ebenfalls zu Wittwar wechselt. Der bisherige Servicestandort in Ybbs wird zu Pappas Amstetten, jener in Marchtrenk zu Pappas Linz verlegt. Warum entschied sich der bisherige Eigentümer Wiesenthal übrigens dafür, seine Tochter Franz Hahn abzugeben? Vorstand Dr. Alexander Martinowsky begründet dies mit einer „Konzentration auf das Kerngeschäft bei Mercedes, smart und Citroën“. • (HAY)

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Das Potenzial ist vorhanden „Das Potenzial für Lada ist da!“, sagt Dieter Trzaska, Geschäftsführer des Importeurs Lada Automobile GmbH in Deutschland, die in Wien eine Niederlassung unterhält. Die Marke „Made in Russia“ hat nicht nur dank des geländegängigen Taiga 4x4 viele Freunde in Österreich.

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enn traditionell genießt die Marke Lada des russischen Automobilkonzerns AvtoVAZ in Österreich einen guten Ruf, weiß Trzaska. „Besonders die Allradlegende Taiga 4x4 überzeugt seit Jahrzehnten mit robuster Technik und einem unschlagbaren Preis-Leistungs-Verhältnis.“ Dank der neuen NoVA sei der Klassiker Taiga 4x4 jetzt noch günstiger und als steuerlich vorteilhafte (zum Vorsteuerabzug berechtigende) Lkw-Variante sei der robuste Taiga als Service-Fahrzeug in Handel und Gewerbe sehr gefragt.“

„Halt!“ für neue Stars der Modellpalette

Dieter Trzaska: „Sind bereit, neue Impulse für Lada zu setzen!“

Ab Juli 2014 sollten auch der neue Lada Kalina und der Granta zusätzlich das Fahrzeugprogramm ergänzen, lautete der Plan. Mit dem neuen Fahrzeugprogramm und Max Schmidt, dem neuen Betreuer des Händlernetzes, sei Lada in Österreich grundsätzlich gut aufgestellt, die neuen Modelle wären die beste Voraussetzung, die Position der Marke im Vertrieb, aber auch im Service mit kompetenten Partnern weiter auszuMax Schmidt ist nun bauen, sagt Trzaska – auch unter verantwortlich für die der neuen Führung in der Allianz Niederlassung Wien Renault-Nissan-Lada. Doch nicht alle Besen kehren sofort gut: Laut Artjom Fedosov, Vizepräsident Verkauf & Marketing, soll AvtoVAZ-Präsident Bo Andersson den Verkauf von Granta und Kalina nach Europa gestoppt haben. Importeur und Händlerschaft in Österreich stünden bereit, neue Impulse für Marke, Modelle und Verkauf umzusetzen, betont Trzaska das Engagement für Lada. • (ENG)


HANDEL

2013 war, was den Absatz von Nutzfahrzeugen betrifft, Opels bestes Jahr in der Markengeschichte. Laut den Verantwortlichen liegt das am positiven Behördengeschäft, dem breiten Angebot an Einsatzfahrzeugen und dem „One-Stop-Shop“-Konzept.

In der Rettungsgasse auf die Überholspur D

ie Nutzfahrzeuge machen mittlerweile 25 Prozent aller Opel-Verkäufe aus. Insgesamt konnten wir 2013 in Österreich 2.405 leichte Nfz verkaufen, was einer signifikanten Steigerung gegenüber den 2.054 Verkäufen im Jahr 2012 entspricht. Das macht 2013 zum erfolgreichsten Jahr in der Geschichte der Marke“, fasst Dietmar Rath, Leiter des Geschäftsund Behördenkundenverkaufs, den Markterfolg von Opel-Nutzfahrzeugen zusammen.

Positives Behördengeschäft Laut Rath liegt der Absatzerfolg auch am „überaus positiven Verlauf des Behördengeschäfts“, das nach der Einschätzung von Mag. Alexander Struckl, Geschäftsführer von GM Österreich, auf „die gebotene Bandbreite der Einsatzfahrzeuge“ zurückzuführen ist, die mittlerweile „von diversen Feuerwehrautos bis zu speziell umgebauten Polizei- und Sonderfahrzeugen“ reicht. Weiters „punkte“ man bei „den Gemeinden und öffentlichen Organisationen vor allem über den Preis“ und das „One-Stop-Shop“-Konzept, wie Rath erklärt. Franz Huber, Kommandant der Feuerwehr Wels, sieht im Absatzerfolg der Opel-Nutzfahrzeuge noch einen weiteren Vorteil: „Die Stückzahlen unserer Einsatzfahrzeuge sind für konkrete Aussagen zu klein. Insofern ist es sehr erfreulich, dass wir vom größer werdenden Erfahrungsschatz der Wirtschaftstreibenden profitieren können, die vor allem in puncto Zuverlässigkeit ähnliche Anforderungen an die Fahrzeuge haben wie wir.“

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One-Stop-Shop-Konzept Bei insgesamt 38 heimischen Nutzfahrzeug-Händlern können Kunden einen Vivaro, Movano oder Combo inklusive Innenraumausbau, Funk- und Signalanlagen konfigurieren. Der Händler wickelt dann sämtliche Maßnahmen mit den Umbaupartnern Hödlmayr bzw. Eurosignal Tritec im Hintergrund ab. Dem Käufer werden dadurch lästige Zusatztermine erspart. Weiteres Service-Plus: Hödlmayr stellt nach dem Umbau, der etwa bei Feuerwehrautos im Schnitt 7 bis 14 Tage dauert, dem Kunden das Auto vor die Tür. Das durchschnittliche Auftragsvolumen von Einsatzfahrzeugen liegt laut Helmut Reschreiter, bei Hödlmayr für den Verkauf zuständig, übrigens „zwischen 15.000 und 18.000 Euro, wobei 2.000 Euro jedoch die absolute Untergrenze darstellen“.

Breites Angebot, positive Stimmung Parallel zu den Fahrzeugen für die Blaulichtorganisationen können bei Opel in Zusammenarbeit mit Hödlmayr auch behindertengerechte Umbauten für Privatpersonen in Auftrag gegeben werden. Neben Hödlmayr kooperiert Opel auch mit Oberaigner Automotive, die auf Wunsch die hinterradgetriebenen Movano-Varianten auf 4WD-Antrieb umrüsten, und Rosenberger, die alle Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen individualisieren. Wie Rath abschließend feststellt, „ist seitens der Händler und Kunden eine positive Stimmung erkenn- und spürbar.“ Angesichts des breitgefächerten Angebots und des komfortablen One-Stop-Shop-Konzepts dürfte das wohl auch 2014 so bleiben. • (PSP)

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Vom SortimoSystem über individuelle Ausbauten für Rettungs- (o.) oder Feuerwehrfahrzeuge – dank vieler Partner ist fast alles möglich


HANDEL

Ralph Plavac, Falko Elias und Dirk Schmelzer bei der symbolischen Schlüsselübergabe (v. l.)

Auf rund 20.000 m2 stehen in Laakirchen seit Kurzem über 100 gebrauchte Lkws in Gold, Silber und Bronze.

Die goldenen Gebrauchten D

as Konzept rund um den Verkauf von gebrauchten Lkws (7,5- bis 40-Tonner) von MercedesBenz umfasst alle Marken und hört auf den Namen TruckStore. Aktuell wurde in Laakirchen direkt an der Autobahn A1 ein für das Unternehmen wichtiger Standort eröffnet. Rund 100 gebrauchte Lkws aller Marken sollen jederzeit zur Ansicht und Probefahrt zur Verfügung stehen. Das Besondere am TruckStoreKonzept ist die Kategorisierung der Gebrauchtfahrzeuge in Gold, Silber und Bronze.

Europaweiter Standard ist garantiert „Gold-Fahrzeuge verstehen sich als Jungfahrzeuge und werden generell mit Garantie verkauft“, erklärt Falko Elias, Leiter TruckStore von Mercedes-Benz Österreich, und ergänzt: „Silber-Fahrzeuge sind in ähnlich gutem Zustand, die Garantie ist jedoch eine Erweiterungsoption für den Kunden.“ Auf der Website www.truckstore.at findet man rund 4.000 gebrauchte Lkws zur Auswahl, die bei Kaufentscheid über das Netzwerk ausgeliefert werden. Hier sieht Elias den Vorteil der Kategorie-Standards: „Der Kunde weiß, dass das Fahrzeug vor dem Angebot auf seinen Zustand geprüft wurde und mit der Kategorisierung dann hält, was es verspricht.“ Neben Kipper und Unimog werden vor allem Zugmaschinen angeboten. • (MKR)

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HANDEL

Löwe brüllt neu in Ost und West Gleich in zwei Landeshauptstädten hat Peugeot im Mai seine Haupthändler neu besetzt: In Innsbruck wurde nach langer Vakanz ebenso ein Partner gefunden wie in Eisenstadt, wo das Autohaus Nemeth bei Fiat ausscheidet.

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s war ein heikles Thema: Jedes Mal, wenn wir in den vergangenen drei Jahren beim Peugeot-Importeur am Wiener Laaer Berg nach der Neubesetzung des Haupthändlers in Innsbruck fragten, hörten wir die gleichen Worte. Es gebe Verhandlungen, aber noch sei nichts spruchreif – und man hoffe auf das bestmögliche Ergebnis. Laurent Pernet sagte diese Worte ebenso wie sein Nachfolger Roland Punzengruber und auch Gilles Camincher wusste einige Monate lang nichts Neues zu berichten. Doch im Mai schaffte der Franzose schließlich doch einen Ausweg aus der vertrackten Situation, die sich in den vergangenen drei Jahren negativ auf die Absatzzahlen von Peugeot in der Tiroler Landeshauptstadt ausgewirkt hatte.

Fiat-Ära endet im Herbst

Andreas Tschugg ist in Innsbruck ebenso an Bord ...

Gerichtsstreit vorerst ohne Ergebnis Seit Juni 2011 gab es in Innsbruck keinen Haupthändler für Peugeot, nachdem der Vertrag mit der Viktor Moriggl GmbH gekündigt worden war. Pikanterie am Rande: Fast zeitgleich mit der Ernennung des neuen Partners fand am Wiener Handelsgericht die erste Verhandlung im Rechtsstreit zwischen dem jahrzehntelangen Händler Moriggl und dem Importeur statt – vorerst ohne Ergebnis. Die Summe, um die es geht, ist enorm: In einem Gutachten werden die Kosten für Investitionsersatz, Ausgleichs- und Schadenszahlungen mit 3,2 Millionen Euro beziffert.

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Wie auch immer das Verfahren ausgehen wird: Für die Kunden in Tirol gibt es ab 12. Juni eine neue Anlaufstelle, nämlich in der Haller Straße 233. Dort ist Auto Tschugg derzeit als Agenturbetrieb von Citroën sowie als Subaru-Haupthändler tätig – was auch in Zukunft so bleiben soll. Wichtigste Marke soll in Zukunft aber Peugeot werden. Um dieses Ziel zu erreichen, haben Andreas Tschugg (32) und Patrick Pfurtscheller ein neues Unternehmen gegründet. Pfurtscheller war bisher als Geschäftsführer von Auto Linser (Opel, Kia, Chevrolet) in Innsbruck tätig. Sowohl der neue Händler als auch der Importeur erwarten sich eine deutliche Belebung des Neuwagengeschäfts.

In Eisenstadt lassen künftig Michael (l.) und Peter Nemeth den Löwen brüllen

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Ähnlich spektakulär wie in Innsbruck ist auch der PeugeotNeustart in Eisenstadt: Dort hatte bis Ende April die AVG Automobilvertriebs GmbH den Vertrieb für die französische ... wie Patrick Marke über. Der Betrieb wurde Pfurtscheller (bisjedoch geschlossen, weil der her Auto Linser) Händler die Auflagen des Importeurs nicht mehr erfüllen wollte. Da kam es wie gerufen, dass der Vertrag des langjährigen Fiat-Partners in Eisenstadt, des Autohauses Nemeth, Ende November endet. Firmenchef Peter Nemeth, gleichzeitig Präsident der burgenländischen Wirtschaftskammer, hofft gemeinsam mit seinem Sohn Michael auf ein deutlich stärkeres Geschäft als bisher mit Fiat; die Marke Kia bleibt weiterhin im Angebot. Bis zum Umbau im Herbst läuft der Verkauf eher provisorisch. • (MUE/HAY)


Ciao Lancia! Manchmal sind Dinge, die nicht gesagt werden, die ausdrucksstärkste Botschaft: Das gilt zum Beispiel für die Investorenkonferenz des Fiat-Konzerns, bei der die Marke Lancia mit (fast) keinem Wort erwähnt wurde.

Im Gegensatz zu den Steigerungsplänen bei allen anderen Marken führt Lancia ein Rückzugsgefecht

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ie gute Nachricht vorneweg: „Strukturkündigungen wie in Deutschland wird es in Österreich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht geben“, sagt Mag. Franz Schönthaler, Obmann des Fiat-Händlerverbandes. Mitte Mai trafen er und seine Kollegen aus ganz Europa in Paris mit Vertretern des Herstellers zusammen. Zu diskutieren gab es genug: Schließlich hatte der Fiat-Konzern wenige Tage zuvor seine mittelfristigen Pläne präsentiert.

Funkstille beim Importeur

Mag. Franz Schönthaler begrüßt, dass im österreichischen Netz trotz des absehbaren Rückzugs von Lancia Kontinuität herrscht

Bis 2018 wollen die Italiener ihre Verkäufe in und um Europa von 1,1 auf 1,5 Millionen Fahrzeuge steigern. Für Fiat und Abarth wird ein Wachstum von 620.000 auf 730.000 Stück prognostiziert, Fiat Professional soll von 250.000 auf 270.000 Einheiten und Alfa Romeo von 70.000 auf 150.000 Einheiten zulegen. Jeep soll das Volumen gar von 50.000 auf 270.000 Stück vervielfachen. Lancia spielt dagegen so gut wie keine Rolle mehr: Das einstige Nobelfabrikat wird nur mehr in einem Atemzug mit den bereits verschwundenen Marken Chrysler und Dodge erwähnt, deren gemeinsames Volumen soll von 110.000 auf 80.000 Stück sinken. Dies bestätigt die Erwartung, dass Lancia außerhalb Italiens vom Markt genommen wird, wie es mancherorts auch schon den Händlern kommuniziert wurde. Nur in Österreich ziert sich der Importeur mit konkreten Aussagen. Im Händlerverband sieht man den offensichtlichen Rückzug von Lancia unterdessen gelassen: Mit lediglich 897 Neuwagenverkäufen hat die Marke im vergangenen Jahr ohnehin kaum mehr zum Geschäftserfolg beigetragen. • (HAY)


HANDEL

Die neuen Kleinen Nach der Genfer Premiere sollen Kleinwagen der Marken Renault, Toyota, Peugeot und Citroën zur besseren Auslastung der Autowerke in Slowenien und Tschechien beitragen. Ein smart wird nachgereicht. Von Peter Homola

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enault- und Nissan-Chef Carlos Ghosn persönlich hat im slowenischen Novo Mesto das ausgebaute Revoz-Autowerk und damit auch einen weiteren Baustein der Zusammenarbeit zwischen der Renault-Nissan-Allianz und Daimler offiziell eröffnet. Im Rahmen des Projekts Edison wird in Slowenien neben dem neuen Renault Twingo auch der viersitzige smart entstehen. Die Zeremonie fand im neuen Rohbau mit 300 Robotern und einem Automatisierungsgrad von 52 Prozent, der wichtigsten Einzelinvestition des Projekts Edison in Novo Mesto, statt. Die Serienproduktion des neuen Twingo ist bereits im April angelaufen, der viersitzige smart wird im August dazukommen.

Patrice Le Guyader, Vizepräsident von TPCA

Neue Impulse für Zulieferer Die neuen Modelle sollen wieder für höhere Stückzahlen sorgen, und diese hat das Werk bitter nötig. Mit 93.733 Einheiten der Modelle Twingo, Clio II und Wind, um 28,4 Prozent weniger als 2012, hatte Revoz im Vorjahr die niedrigste Produktionsstückzahl seit 1996 erreicht. Das bisher beste Ergebnis wurde 2009 mit 212.680 Autos erzielt. Während die Autohersteller keine Angaben über geplante Stückzahlen machen, berichten die Zulieferer, dass für Revoz mit der durchschnittlichen Produktion von rund 145.000 Twingo und 52.000 smart pro Jahr

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gerechnet werde. Auch höhere Stückzahlen seien möglich. Die neuen Modelle bringen auch neue Impulse für die Zulieferer in der Region. So hat etwa die Firma Hella Saturnus, die ein Werk in Ljubljana betreibt, ursprünglich Scheinwerfer für den Twingo II gefertigt, diesen Auftrag mit dem Facelift des Twingo verloren und mit der neuen Generation wieder bekommen. Die kroatische Teilefirma AD Plastik wiederum fertigt eine Reihe von Innen- und Außenteilen für den Twingo und den smart und hat in die Modernisierung der Produktionsanlagen für das Projekt Edison rund 20 Millionen Euro investiert.

Tschechisches Trio Einige Wochen später als in Slowenien ist auch im tschechischen Joint-Venture-Werk Toyota Peugeot Citroën Czech (TPCA) in Kolín die Serienproduktion von neuen Miniautos angelaufen. Für die seit 2005 produzierende Fabrik bedeutet der Anlauf des neuen Toyota Aygo und Citroën C1 sowie des Peugeot 108 erst den ersten Generationenwechsel. Auch in Kolín soll das neue Trio wieder bessere Zeiten bringen. Im Krisenjahr 2009 gab es in Europa nur zwei Pkw-Werke, die voll ausgelastet waren – TPCA und die Fiat-Fabrik in Polen. Dank der damals in mehreren Ländern angebotenen Verschrottungsprämien lief die Produktion mit Vollgas; das Werk baute die Rekordzahl von 332.489 Autos. Doch die Verschrottungsprogramme sind ausgelaufen, einige Schlüsselmärkte in Probleme geraten und der Wettbewerb hat neue Modelle präsentiert. TPCA erzielte 2013 mit 185.127 Autos das bisher schlechteste Volljahresergebnis.

Größere Unterschiede Frédéric Banzet, bis Ende Mai Generaldirektor der Marke Citroën

Carlos Ghosn, CEO von Renault, im Revoz-Werk

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„Der neue C1 ist mehr Citroën als die erste Generation“, sagt der scheidende Citroën-Generaldirektor Frédéric Banzet. „Es wurde uns erlaubt und ich glaube, wir haben es geschafft, die Peugeot-, Toyotaund Citroën-Modelle viel mehr zu differenzieren.“ Laut Banzet wurde beim C1 mehr Aufmerksamkeit den Themen Design und neue Technologien geschenkt. Gleichzeitig ist es wichtig, dass es eine Version unter 10.000 Euro gibt. „Die neuen Modelle sind komplizierter und bringen neue Technologien auch in die Produktion“, sagt TPCA-Vizepräsident Patrice Le Guyader. Die Autos zählen mehr Teile als die bisherige Generation, auch der Produktionsprozess ist komplexer. Der Großteil der Teile kommt aus Tschechien und Polen. •


HANDEL

Erst vor wenigen Monaten eröffnete die in Zipf/OÖ beheimatete Schuster-Gruppe einen neuen Standort – es wird nicht der letzte sein.

(V.l.) Norbert Frühling, Christian Neusser (Schuster Autowelt Deluxe Mistelbach), Klaudia und Jürgen Schuster

Er bleibt nicht bei seinen Leisten D em Ende 2013 in Betrieb gegangenen Sportwagencenter in Mistelbach folgt bald eines neues. Nach Erwerb des ehemaligen Bulla-Standorts in Vösendorf wird weiter expandiert: „Unser neuer Standort in Vösendorf wird definitiv ein großes Sportwagenzentrum, wo auch exklusive Sportwagen präsentiert werden“, sagt Firmenchef Jürgen Schuster. „In dem neuen Sportwagenzentrum werden dieselben Marken wie an unseren anderen Standorten präsentiert.“ Laut Schuster wird Vösendorf „sicher gemäß CI der Marken Ferrari und Maserati umgebaut. Ob diese dann gleich oben hängen werden oder nicht, weiß

Rauf und runter bei der NoVA Land Rover hat mit der NoVA-Erhöhung unterschiedliche Erfahrungen gemacht: Die HybridVersion des Range Rover soll helfen, die Verkaufsziele bis Jahresende zu erreichen.

ich noch nicht.“ In jedem Fall würde der Standort Vösendorf „als Abgabestelle für Ferrari und Maserati“ dienen.

Neuer Lotus-Importeur 2014 peilt Schuster an den Standorten Zipf und Mistelbach den Absatz von 80 Maserati-Neuwagen und 40 Gebrauchtwagen, insgesamt 50 Ferrari Neu- und Gebrauchtwagen sowie 120 Gebrauchtwagen anderer exklusiver Marken an. Und bald wird Schuster gemeinsam mit Partner Dipl.-Ing. Albert Fellner auch neuer Lotus-Importeur: „Die Verträge werden demnächst unterschrieben.“ • (DSC)

Die Wattiefe des Range Rover Sport Hybrid liegt bei 85 Zentimetern

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s waren nicht unbedingt erfreuliche Nachrichten für das Management von Land Rover: Die seit 1. März geltende neue NoVA brachte gleich einigen Modellversionen erhebliche Verteuerungen. So müssen Kunden für einen Range Rover Sport 5.0 seither um 11.386 Euro mehr bezahlen; der Range Rover in dieser Motorisierung wurde um einen Schlag gar um 14.615 Euro teurer. Für beide wurde die bisherige NoVA (16 Prozent) verdoppelt. Doch ab Juli gibt es auch positive Aussichten: Der Hersteller bringt nun auch vom Range Rover Sport eine Hybrid-Version auf den Markt. Die 292 PS des Sechszylinder-Diesels werden von einem 48-PS-Elektromotor unterstützt, sodass ausreichend Kraft zur Verfügung steht. Die NoVA-Einstufung ist mit 16 Pro-

Mag. Georg Staudinger ist für heuer optimistisch

zent für ein Auto dieser Größe erfreulich niedrig, somit sind „nur“ 97.800 Euro zu bezahlen.

Rund 2.000 Neuwagen als Ziel bis Jahresende Daher ist Mag. Georg Staudinger, Verkaufsdirektor bei Jaguar Land Rover Austria, optimistisch, dass die Rekord-Verkaufszahlen des Vorjahres (2.068 Einheiten) auch heuer annähernd erreicht werden. Stärkstes Modell soll wieder der Evoque sein. • (MUE)

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HANDEL

„Ich kenne beide Seiten der Medaille“ Denzel-Vorstand Komm.-Rat Ing. Alfred Stadler reagiert auf den „Pfefferoni“ von Gerhard Lustig in der AUTO-info4you vom 8. Mai.

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osef Schirak hat in seinem ständigen Bemühen, den ertrags- und imageschwachen Automobilhandel zu stärken, genau den richtigen Fokus anvisiert. Dem Thema Automobil, der individuellen Mobilität, weht in Österreich seit Jahren ein immer mehr Intensität aufnehmender Wind um die Ohren. Zusätzlich hat noch ein großer Teil der europäischen Autoindustrie mit erheblichen Ertragsschwierigkeiten bei enormen Produktionsüberkapazitäten zu kämpfen. Ich kenne beide Seiten der Medaille – jene als Importeur und auch die des Handels. Die Wertigkeit unserer Medaille wird in Politik und Gesellschaft leider täglich nach unten gezogen und dieser negative Verlauf wird vielfach noch von willfährigen Medien verstärkt. Und gerade deshalb bin ich überzeugt, dass die Bemühungen von Sepp Schirak, wenn auch in ihrer Auswirkung noch nicht messbar, aber dennoch notwendig sind. Nur durch Gemeinsamkeit, durch ein kooperatives Bemühen und ein im positiven Dialog

Autofahrerhetze hin, Spritkosten her: Ein eigenes Fahrzeug ist für die überwältigende Mehrheit der Österreicher unverzichtbar, geht aus der aktuellen „Generali-Autostudie“ hervor.

Komm.-Rat Ing. Alfred Stadler: „Nur gemeinsam sind wir stark.“

entwickeltes Verständnis füreinander können Händler und Importeure die Stärken unserer Branche gegen deren Gegner erfolgreich darstellen. Von einer Branchenzeitschrift würden wir uns Unterstützung erwarten und nicht den ständigen Versuch, einen Keil zwischen Importeur und Händler zu treiben. Natürlich sind die Wünsche und Entscheidungen der Hersteller nicht immer nachvollziehbar und oft auch massiv übertrieben. Ebenso bleibt es auch manchmal schwierig, Händler zu verstehen, die gegen die eigene Marke opponieren. Doch nur im Dialog und nicht im Kampf gegeneinander werden wir akzeptable Lösungen für unsere ertragsschwache und von vielen Seiten angefeindete Branche finden.

„Liefern unseren Gegnern permanent neue Munition“ In diesem Sinne ersuche ich Sie, Ihren Keil zu entsorgen und zum Sprachrohr und Bindeglied der täglichen Bemühungen unserer Branche mit positiven Ideen zu werden. Nur gemeinsam sind wir stark – ansonsten liefern wir unseren Gegnern nur permanent neue Munition und tragen damit zur negativen Entwicklung unseres Branchenimages bei.“ • (RED)

Autoliebe rostet nicht

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ber 6 von 10 Österreichern sind täglich im Auto unterwegs. Gänzlich darauf zu verzichten, können sich nur 21 Prozent jener 2.000 Personen vorstellen, die im Auftrag der Generali online befragt wurden. „Das eigene Auto ist nach wie vor von elementarer Bedeutung“, unterstreicht Walter Kupec, Vorstand des marktführenden Kfz-Versicherers. Dies bedeutet freilich nicht, dass die heimischen Autofahrer ideologische Überzeugungstäter sind: Überraschende 66 Prozent unterstützen „Maßnahmen zur Verdrängung oder Verlangsamung des Autoverkehrs, um die Verkehrssicherheit und Wohnqualität in Ballungszentren zu erhöhen“. Auch mit der verkehrsrechtlichen Bevorzugung von Radfahrern kann sich beinahe die Hälfte der Befragten abfinden.

Kurzzulassung schlägt Neuwagen Annähernd dem Vorjahresniveau entspricht das aktuelle Interesse am Fahrzeugkauf: Gut 9 Prozent der Autobesitzer planen eine Anschaffung binnen Jahresfrist, weitere 15 Prozent innerhalb von zwei Jahren und 19 Prozent innerhalb von drei Jahren. Dabei do-

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minieren nach wie vor Benzin- und Dieselmodelle, während Elektroautos nur für 3 Prozent der Studienteilnehmer infrage kommen. Zu denken gibt, dass klassische Neufahrzeuge für die Konsumenten immer unattraktiver werden: Sie rangieren im Hinblick auf die Kaufabsichten mit knapp 30 Prozent erstmals sowohl hinter Gebrauchtwagen (36,7 Prozent) als auch hinter Kurzzulassungen, die bereits für mehr als 33 Prozent der Befragten die Fahrzeugkategorie der Wahl sind. • (HAY)

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Walter Kupec weiß, wie sich die Mobilitätsgewohnheiten verändern


WILLKOMMEN IN DER BUSINESS CLASS

Verbrauch: 4,6–9,4 l/100 km. CO2-Emission: 119–217 g/km.

Der neue ŠKODA Superb Business mit bis zu 3.800,– Euro1) Preisvorteil All jenen, die beruflich sehr viele Kilometer zurücklegen, bieten wir ein exklusives Upgrade an, das ihnen täglich zur Verfügung steht: der neue ŠKODA Superb Business, z. B. als Combi in der Linie Elegance. Komfortabel wie kein anderer. Schwarze Ledersitze oder Teppich-Fußmatten mit den Fußstützen „Lounge Step” im Fond unterstreichen die Eleganz des Fahrzeugs. Komfort bieten die praktischen Details: via Bluetooth verbindet sich Ihr Mobiltelefon mit dem Navigationssystem und der Parklenk-Assistent erleichtert das Einparken. Dank des variablen und ausschiebbaren Ladebodens schonen Sie sich außerdem beim Be- und Entladen Ihres Koffers. Wollen Sie an Bord gehen? Kontaktieren Sie Ihren ŠKODA Betrieb. facebook.com/skoda.at

skoda.at

Alle angegebenen Preise sind unverb., nicht kart. Richtpreise inkl. NoVA und MwSt. Details bei Ihrem ŠKODA Berater. Symbolfoto. Stand 05/2014. 1) Die Preisvorteile der Superb BusinessModelle unterscheiden sich je nach Ausstattungslinie Ambition oder Elegance. Der angeführte Preisvorteil und die angeführten Ausstattungsdetails beziehen sich auf den Superb Combi Elegance Business.

Clever Inside Simply clevere Ideen, die serienmäßig oder auf Wunsch erhältlich sind und Ihnen helfen, Ihr Leben ein wenig individueller oder einfacher zu gestalten. Regenschirmfach inkl. Schirm

Panoramadach

Fahrersitz mit Memory-Funktion


HANDEL

Die Opel-Investitionen zeigen sich in komplett neuen Betrieben ebenso wie in vielen Details in bestehenden Schauhäusern

Gesteigerte Investitionslust Steigender Markenwert beflügelt Autohausbetreiber, konzentriert in die Marke Opel zu investieren. Thomas Mosburger (36) moderiert seit 2007 zwischen den Hersteller- und Händlerinteressen. Marktanteile über dem Bundesdurchschnitt sind der Lohn.

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Thomas Mosburger bringt frischen Wind in die steirische Opel-Händlerszene

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er Aufstieg der Marke Opel ist unverkennbar. Im ganzen Land ist die Marke mit dem Blitz wieder begehrt. Das spiegelt sich in steigenden Marktanteilen wider und lässt die Markenpartner in die Zukunft investieren. Exemplarisch haben wir das Verkaufsgebiet Südösterreich ausgesucht, in dem der Steirer Thomas Mosburger sein Werk vollbringt. Und das kann sich für Opel sehen lassen: Gady baut im Norden von Graz einen Standort für 1.000 Neuwagen-Kapazität vom Feinsten, Krammer in Gleisdorf lässt seinen Stammbetrieb im neuen Glanz für Opel entstehen, Fior aus Graz steckt seinen Claim in Leoben ab, Hermann baut seine Kapazitäten für Opel in Deutschlandsberg aus und Familie Radauer putzt nach dem Opel-Neubau in St. Veit an der Glan nun auch ihren Stammbetrieb in Neumarkt unter Weglassung der Peugeot-Markenvertretung fein heraus. Fünf Beispiele, die zeigen, dass Opel sich in der Käufergunst wieder deutlich im Aufwind befindet. Gründe dafür sind die Produktqualität der Neueinführungen

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und eine positive Stimmung im Dialog mit dem Importeur in Wien. „Man redet miteinander“, freut sich Mosburger gemeinsam mit Händlernetzentwicklungschef Ladislaus Bandri, „auch wenn nicht in allen Belangen nur Wonne Eitelkeit sein kann.“

Vertrauen macht Investitionskräfte frei Die im ländlichen Raum ausgeprägte Liebe zur Marke Opel hat aufgrund der neuen Dialogqualität zwischen den Partnern neue Kräfte freigemacht. In Summe addieren sich die Investitionen allein der im Bericht angeführten fünf Betriebe auf circa 15 Millionen Euro. Einige bereinigen ihr Markenportfolio und bekennen sich mit Opel zu Singlepartnern. Das beste Zeugnis, weil die Produktangebote im Wettbewerb stimmig sind und der Unternehmergeist zwischen Hersteller und Händler sich wieder freier entfalten kann. „Das war nicht immer der Fall“, ist Bernhard Radauer mit dem neuen Stil in der Zusammenarbeit mit dem Importeur zufrieden, jetzt seine Investitionen zielgerichtet einsetzen zu können. Aktuell über 7 Prozent Marktanteil, ein gutes Prozent über dem Bundesdurchschnitt, geben Zeugnis vom richtigen Weg, der seitens Opel nun eingeschlagen worden ist. Das Beispiel Steiermark ist stellvertretend für die Händlernetzentwicklung im gesamten Bundesgebiet, wo überall adaptierte oder neu errichtete Opel-Standorte aus dem Boden schießen. • (LUS)


HANDEL

Veroneser Weisheiten Obwohl Verona nicht allzu weit von der österreichischen Grenze entfernt ist, war der Mitte Mai veranstaltete „Automotive Dealer Day“ auch heuer nur vereinzelten Besuchern aus der Alpenrepublik eine Reise wert.

Prof. Leonardo Buzzavo (Wirtschaftsprofessor an der Universität Venedig, l.) mit Forrest McConnell (r.), dem derzeitigen Vorsitzenden des US-Händlerverbands NADA

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anz im Gegenteil zu den Italienern, die die Veranstaltung Mitte Mai regelrecht stürmten. Die Organisatoren berichten von rund 4.000 Teilnehmern. Aus Österreich war wieder Dr. Gustav Oberwallner, der „Außenminister“ des Bundesgremiums des Fahrzeughandels, in Italien anwesend: Auch er spricht davon, dass die Stimmung heuer wesentlich besser gewesen sei als in den vergangenen Jahren. Das mag vielleicht daran liegen, dass in den ersten vier Monaten dieses Jahres in Italien 499.115 Neuwagen abgesetzt wurden – das ist ein Plus von 5,0 Prozent im Vergleich zu 2013. Der Zuwachs darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der italienische Autohandel noch immer weit von jenen Zahlen entfernt ist, die man einst erreichte. Nur zum Vergleich: Von Jänner bis April 2010 waren zwischen Brennerpass und Stiefelabsatz noch 830.073 Neuwagen zugelassen worden.

Fast ausschließlich Italiener besuchten den „Automotive Dealer Day“ in Verona; Österreicher hatten wenig Interesse

Die Vortragssäle waren gut gefüllt

„Gebrauchte“ werden wichtiger Natürlich war die Veranstaltung in Verona in erster Linie auf die Interessen der heimischen Händler zugeschnitten (die dort praktischerweise oft auch die Treffen mit ihren jeweiligen Importeuren veranstalteten): Und doch konnte man auch als Nicht-Italiener ein paar Ideen mit in den heimischen Alltag nehmen – zum Beispiel meinten immer mehr Vortragende, dass in wirtschaftlich schwierigen Zeiten das Thema Gebrauchtwagen an Bedeutung gewinnt. Allerdings müssten, so der Tenor, die bestehenden Defizite beim Image des Gebrauchtwagenhandels durch eine bessere Transparenz bei der Kilometerleis-

(V. l.) Bernard Lycke (CECRA-Generaldirektor), Prof. Leonardo Buzzavo (Wirtschaftsprofessor an der Universität Venedig), Dr. Gustav Oberwallner (Bundesgremium des Fahrzeughandels)

AUTO & Wirtschaft • JUNI 2014

tung verbessert werden. Auch Anschlussgarantien sollen helfen, dass den Kunden mögliche Ängste beim Kauf eines „Gebrauchten“ genommen werden. Immer wichtiger werde aber auch ein starker Auftritt der Händler am Markt – nicht zuletzt um im Wettbewerb innerhalb der eigenen Marke zu bestehen, sagt Oberwallner. Dazu gehöre auch eine perfekte Ausbildung der Verkäufer: „Die Kunden sind dank Internet immer besser informiert. Umso wichtiger ist es, dass der Verkäufer vielseitig ist. Er muss am Telefon ebenso geschickt argumentieren, wenn er einen Kunden in das Geschäft bringen will, wie via E-Mail. Wenn die Anfrage eines Kunden binnen 15 Minuten beantwortet wird, ist das sehr gut. Wenn man dafür 30 Minuten braucht, wird es noch akzeptiert. Aber alles über eine Stunde ist ein Problem.“

Mit welcher Marke sind Sie am zufriedensten? In Verona wurde auch eine Umfrage unter den italienischen Händlern über die Zufriedenheit mit den Herstellern präsentiert: Als beliebteste Marke stellte sich Volkswagen heraus, am zufriedensten sind die Italiener jedoch mit Land Rover – weil dieser Hersteller die Händler am stärksten einbindet. • (MUE)

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„Neue Gesetze werden in aller Stille ausgebrütet und überfallsartig umgesetzt“,

MANAGEMENT

klagt Komm.-Rat Josef Schirak auf Seite 28

„Wir suchen weitere 50 Ingenieure für unsere Standorte Wien und Linz“, erklärt Dipl. oec. Klaus Huttelmaier (Bosch) auf Seite 38

Sachs, Lemförder und ZF neu im Hella-Programm Hella Ersatzteilehandel etabliert sich als Komplettanbieter für den Großhandel: Nachdem vor einigen Monaten z. B. Filter von Purflux und Radlager von SNR ins Programm aufgenommen wurden, erfolgt nun eine weitere Ausweitung: Ab sofort werden Stoßdämpfer, Federn und Kupplungen von Sachs, Fahrwerk- und Lenkungsteile von Lemförder (B.) sowie Lenkungstechnik von ZF Lenksysteme und Ölwechselkits für die Automatikgetriebe von ZF Parts angeboten. Der Vertrieb erfolgt ausschließlich über Partner im Großhandel.

Renault-Bank vermehrt ihr Geld

Matthias Kreutzer

Mit dem Webportal www.renault-bank-direkt.at steigt die RCI Banque auch in Österreich in das Einlagengeschäft mit Privatkunden ein. Laut dem Unternehmen wird bei kostenloser Kontoführung ein „an der Spitze des Marktes für täglich verfügbare Einlagen“ liegender Zinssatz von 1,4 Prozent gewährt. „Mittelfristig besteht unser Ziel darin, ein Einlagenvolumen zu erreichen, das unsere gesamte Finanzierungsaktivität in Österreich abdeckt“, erklärt Jan-Gerd Hillens, Generaldirektor der österreichischen Niederlassung.

Buchen jetzt per SMS möglich Die Zipcar Austria GmbH, welche ursprünglich aus der Denzel Mobility Car Sharing GmbH entstanden ist, wurde in das internationale Netzwerk von Zipcar integriert. Das Netzwerk ist Teil der Avis-Budget Gruppe und umfasst 2.500 Mitarbeiter in der Zipcar-Gruppe – circa 20 sitzen davon in der Wiener Zentrale (Erdberg). Geschäftsführer Christoph Fuchs: „Kürzlich ist auch die Umstellung auf die international verwendete Software erfolgt, mit der Buchung sowie Mietzeitänderungen auch per SMS funktionieren.“

AVL plant neue Standorte Derzeit betreibt AVL List rund um Firmenchef Helmut List (B.) weltweit 15 „Tech-Center“, zu denen gegen Jahresende noch ein weiteres in Sao Paolo (Brasilien) hinzukommen wird. Zusätzlich zum Tech Center in Shanghai ist auch eine weitere Niederlassung in Tianjing nahe Peking geplant. Dr. Josef Affenzeller, Koordinator nationale und internationale Forschung: „An solchen Standorten beschäftigen wir anfänglich 60 bis 100 Mitarbeiter.“ Wie der weitere Ausbau aussieht, hängt dann jeweils von der regionalen Auftragslage ab.

Das gelbe Taxi ist grün Die Taxi-Funkzentrale 40100 in Wien stellte das erste reine Elektrofahrzeug der 1.850 Wagen starken Flotte vor – ein Tesla Model S. Aktuell hat Taxibetreiber Milan Milic schon 206 Toyota Prius im Einsatz und möchte jetzt mit dem Model S „noch einen Schritt weiter gehen“. Als besonderen Vorteil sieht Milic hier die Möglichkeit, den Wagen am Supercharger der Tesla-Zentrale in nur 30 Minuten zu laden. Auf rund 20 Stück könnte die Tesla-Flotte noch wachsen.

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Endlich werden Fachkräfte wertig An allen Ecken und Enden wird in Österreich der Fachkräftemangel beklagt. Dann sollte man sich seitens der Unternehmen, die diesen beklagen, auch überlegen, ob nicht die fehlende Anerkennung der Ausgebildeten über den Gehalt dazu führt, dass sich so viele Jugendliche für den Hochschulweg entscheiden. Laut Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Nürnberg erreichen Hochschulabsolventen durchschnittlich 2,32 Mio. Euro Lebensverdienst, während man mit Berufsausbildung in seinem Leben rund eine Million Euro weniger verdient. Einen Vorteil hätte die Unternehmensführung wohl, wenn der Markt wieder mehr Fachkräfte bietet: Viel Wettbewerb unter den Arbeitnehmern sorgt für geringere Gehälter, denn aktuell muss man für gute Fachkräfte auch in die Taschen greifen.


Verwerfungen der verschiedenen Art wird auf dieser Seite Raum gegeben, sich zu äußern! Schreiben SIE uns, was SIE ärgert, aufregt, irgendwie ungerecht daherkommt.

Im Schutz der Immunität Auf der Straße verhalten sich Diplomaten häufig ziemlich undiplomatisch, parken im Halteverbot oder in zweiter Reihe. Angst vor Strafen müssen die Diplomaten keine haben. Ihr Status schützt sie vor Verfolgung und eröffnet ihnen das Schlaraffenland der Preisnachlässe und Privilegien.

S

ie rasen, fahren betrunken, ignorieren rote Ampeln und parken im Halteverbot oder in zweiter Reihe. Und das alles ohne Angst vor Strafen. Diplomaten haben aufgrund ihrer Immunität keine Strafverfolgung zu fürchten. Und sie genießen aufgrund ihres Status noch weitere Auto-Privilegien. So müssen Diplomaten beim Fahrzeugkauf in Österreich keine Normverbrauchsabgabe (NoVA) oder Mehrwertsteuer bezahlen. Und weil dies scheinbar nicht genug Ersparnis ist, kommen die offiziellen Staatsrepräsentanten zudem im Rahmen von „Diplomatic Sales“ in den Genuss satter Rabattabschläge. Beispiele gefällig? Botschaftsmitarbeiter zahlen für den schwedischen GroßraumKombi V70 in der höchsten Ausstattungsstufe Summum statt 60.928 nur 25.600 Euro, also mehr als die Hälfte weniger. Bei BMW gibt es beim Fahrzeugkauf neben dem obligatorischen VIP-Service zahlreiche Ausstattungsoptionen gratis oben drauf – für die würden ganz normale Leute nicht zu knapp zur Kasse gebeten werden.

Sonderbehandlungen en masse Ist das Fahrzeug Teil des diplomatischen Corps, geht die Sonderbehandlung munter weiter. Teures Parkpickerl für die Wiener Gemeindebezirke? Nicht nötig. Zusätzlich reserviert die Stadt aber gnädigerweise vor Botschaften und Privatvillen großzügige Parkplatzbereiche. Weite Wege von den Parkhäusern am Wiener Flughafen zum Terminal? Wo denken Sie hin, Diplomaten parken auch in Schwechat auf kostenlosen VIP-Parkplätzen. Und um dem ganzen die vergoldete Sparer-Krone aufzusetzen, können die Diplomaten ihre Tabakund Alkoholvorräte börserlschonend in einem steuerfreien Supermarkt in der Wiener Uno-City auffüllen. Keine Frage, die Immunität der Diplomaten erfüllt einen wichtigen demokratischen Zweck.

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Sie garantiert, dass Botschaftsmitarbeiter ihre Aufgaben unbeeinträchtigt und frei erfüllen können, unabhängig davon in welchem Land sie sich befinden und welche Rechtsordnung oder Willkür dort gilt. Sie dient somit auch dem Schutz der internationalen Beziehungen. Klar ist aber auch, die Privilegien des Botschaftspersonals sorgen immer wieder für Aufregung in der Bevölkerung. Wenig verwunderlich, denn der Durchschnittsbürger in Österreich muss mit einem Nettogehalt von rund 1.500 Euro auskommen und für alle Aspekte der persönlichen Mobilität blechen. Ein Strafzettel inklusive der Pönale fürs Abschleppen reißt mit rund 300 Euro ein schmerzhaftes Loch ins Familienbudget. Diplomaten hingegen kassieren ein Monatssalär von mehreren Tausendern und bleiben bei Verstößen straffrei. Kein Wunder, dass es den Leuten sauer aufstößt, wenn auch hier die Verteilungsgerechtigkeit de facto nicht vorhanden ist.

Ein Tropfen auf dem heißen Stein Jüngster Stein des Anstoßes: In Berlin sollen Fahrzeuge von Diplomaten allein 2013 in 69 Unfälle verwickelt gewesen sein, wobei in 47 Fällen der Verdacht auf Fahrerflucht besteht. Die Deutschen schäumen. Auch weil die Polizei in puncto Strafverfolgung wie hierzulande machtlos ist. Angesichts des steigenden Unmuts in der Bevölkerung wäre aber das neugewählte EU-Parlament gut beraten, ein Zeichen zu setzen. Vor dem Hintergrund, dass in Österreich im Jahr 2012 von den 1.838 verhängten Verkehrsstrafen immerhin 70 Prozent von den Diplomaten freiwillig bezahlt wurden und es sich im Regelfall um kleinere und mittlere Beträge in der Höhe zwischen 21 und 72 Euro gehandelt hat, würde eine Sanktionierung finanziell zwar bloß einen Tropfen auf dem heißen Budget-Stein darstellen. Der Politik stünde es aber gut an, einen Schritt zu mehr gefühlter Gerechtigkeit zu setzen, denn wenn die Tropfen nicht verdampfen, bringen sie das Fass irgendwann zum Überlaufen. • (PSP)

27


MANAGEMENT

„Diktatorische Bedingungen“ Bei den Sitzungen des Bundesgremiums des Fahrzeughandels in St. Pölten ließ Einzelhandelssprecher Komm.Rat Josef Schirak viele harte Worte vom Stapel. Einige wichtige Beschlüsse wurden gefasst. Von Mag. Heinz Müller

E

r ist 77 Jahre alt und hat sie noch erlebt, die Zeit, als das Leben als Autohändler ertragreich war: Jetzt ist Josef Schirak hörbar verärgert – über viele Politiker ebenso wie über die Hersteller. Die Sitzungen des Bundesgremiums der Fahrzeughändler in seiner Heimat St. Pölten waren für Schirak der ideale Ort, um einige Dinge klarzustellen. So hätten die Politiker ihre Vorgangsweise in den vergangenen Jahren komplett geändert. Früher sei es selbstverständlich gewesen, dass die Interessenvertreter in wichtige Fragen mit einbezogen wurden: „Heute werden wir überrollt: Neue Gesetze werden in aller Stille ausgebrütet und überfallsartig umgesetzt.“

Das Bundesgremium will die Arbeit im Forum Mobilität.Freiheit. Umwelt weiter ausbauen

„Jederzeit Druck erzeugen“ Um dagegen gewappnet zu sein, will das Bundesgremium ein über alle Bundesländer ausgedehntes Netzwerk organisieren. „Dieses soll auf Knopfdruck jederzeit landes- und bundesweiten Druck erzeugen können“, sagt Schirak. Allerdings soll dieses Netzwerk das seit November 2013 amtierende Forum Mobilität.Freiheit.Umwelt nicht ersetzen, sondern nur ergänzen: Geplant ist sogar, beim MFU bis Herbst die „nächste Ausbaustufe“ zu erreichen: Bundesgremialobmann Burkhard W. Ernst will „auf jeden Fall“ die Innung der Kfz-Techniker, den Zubehör- und Teilehandel sowie Versicherungen ins MFU einbinden. Dann könnte man zusätzlich 100.000 Euro pro Jahr für Lobbyingarbeit „auf die Beine stellen“. Unklar ist jedoch, ob wie bisher Lobbyist Wolfgang Rosam damit beauftragt wird. Laut Dr. Manfred Kandelhart, Geschäftsführer des Bundesgremiums, erfolgt die Ausschreibung europaweit, da die Schwelle von 100.000 Euro überschritten wird.

(V. l.) Dr. Manfred Kandelhart (Geschäftsführer Bundesgremium), Einzelhandelssprecher Komm.Rat Josef Schirak, Bundesgremialobmann Komm.Rat Burkhard Ernst und sein Stellvertreter Komm.-Rat Dr. Gustav Oberwallner in einer Tagungspause in St. Pölten

Zusammenarbeit ist viel schwerer geworden Zurück zu Josef Schirak: Dieser will für die Autohändler endlich Klarheit schaffen, was die Zukunft bringt. Aus diesem Grund präsentierte er bei der Sitzung eine Resolution. Der erfahrene Standesvertreter argumentiert, dass sich die seinerzeitige partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Autoherstellern in den vergangenen Jahren völlig aufgelöst habe. „Wir Händler sind zum Freiwild geworden, weil die Hersteller uns diktatorisch die Bedingungen zur Zu-

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sammenarbeit vorgeben.“ Seine Idee sei es, die Hersteller mit einer Resolution dazu zu bringen, den Händlern klipp und klar zu sagen, welche Form der Zusammenarbeit sie in den nächsten Jahren mit den Händlern planten. „Es geht um sehr hohe Investitionen. Völlig überzogene Standards werden bald nicht mehr leistbar sein.“ Ein Entwurf für die Resolution wurde bereits fertig gestellt. Darin werden von den Herstellern „faire und transparente Spielregeln“ gefordert, „um auch künftighin gemeinsame Erfolge sicherstellen zu können“. Die Resolution wurde an Dr. Christian Pesau, Geschäftsführer des Arbeitskreises der Automobilimporteure, übergeben. Weitaus handfester sind jedoch zwei weitere in St. Pölten gefasste Beschlüsse: So haben Mitgliedsbetriebe des Bundesgremiums ab Jahresmitte keine finanzielle Unterstützung in Rechtsstreitigkeiten mehr zu erwarten. Laut Schirak gibt es für solche Fälle ohnedies den Händler-Rechtsschutz der Garanta. Obwohl dieses Angebot nur rund 400 Euro pro Jahr koste, werde es nur von wenigen Händlern angenommen, kritisiert Schirak: „Wenn ein Unternehmer das aber nicht macht, können wir ihn nicht mit allgemeinen Mitteln unterstützen, die wir anderweitig besser verwenden können.“

Studien gegen Hersteller Außerdem will das Bundesgremium gemeinsam mit der KMU Forschung Austria zwei Studien durchführen lassen: Einerseits soll geklärt werden, wie viel Autohändler beim Neuwagen-Verkauf wirklich verdienen. „Dazu sollen 20 bis 50 Mitgliedsbetriebe aller Marken und in allen Bundesländern ausgewählt werden und ihre Ziffern zur Verfügung stellen, damit wir ein einheitliches Bild erhalten“, so Schirak. Die zweite Studie soll den Bereich Gewährleistung umfassen. Laut Schirak werden 15 bis 20 Garantiefälle in zwei Versionen abgerechnet: als normaler Kundenauftrag und in Form dessen, was der Hersteller wirklich bezahlt. „Es ist nicht einzusehen, dass wir im Garantiefall nur den Selbstkostenpreis erzielen können, obwohl wir die gesamte Infrastruktur zur Verfügung stellen“, sagt Schirak. Die Studien sollen rechtlich fundiert ausgearbeitet werden, sodass sie später von gerichtlichen Sachverständigen in Streitfällen verwendet werden können. „Wenn der Hersteller das nicht glaubt, muss er seine Zahlen auf den Tisch legen und zeigen, wie ein Techniker eine Arbeit in einer gewissen Zeit erledigen soll.“ •


MANAGEMENT

Kopfloser Reifen(fach)handel betreiben. „Oder geht es den Herstellern nur um die Produktion und die kontrollierte Distribution ihrer Reifen?“, stellte Hülzer diese Frage in den Raum, um weitere Argumente zu ergreifen: „Nicht zu realisierende Absatzpläne und die mangelnde Bereitschaft zur Lagerhaltung seitens der Industrie – bei gleichzeitiger Kürzung der Zahlungsziele – drängen den Reifen(fach)handel weiter ins Abseits.“

Absatzpläne dem Sell-out-Realismus anpassen

Auf das Reifenhandelsgeschäft warten gewaltige Herausforderungen, die, um zu überleben, zwischen Lieferanten- und Handelsseite einvernehmlich gelöst werden müssen.

Ganz schön die Leviten gelesen

D

Peter Hülzer

er Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V. (BRV) las im Vorfeld der Fachmesse REIFEN in Essen, vorgetragen mit den Worten des auf weitere drei Jahre einstimmig wiedergewählten Vorsitzenden Peter Hülzer, seinen Mitgliedern aus Industrie und Handel ordentlich die Leviten. Das Gesagte trifft ohne große Unterschiede auch auf die Gemütslage des Verbands der Reifenspezialisten Österreichs (VRÖ) zu, der im BRV assoziiert ist. Einbrechende Erträge, hervorgerufen durch Marktrückgang, Warenüberdruck und internetverursachte Preistransparenz, machen es dem Reifen(fach)handel schwer, geordnet in die Zukunft zu planen. Irgendwie kopflos ist das alles! Wieder fordern die Verbände die Industrie auf, gemeinsam mit dem Handel Zukunftssicherung zu

AUTO & Wirtschaft • JUNI 2014

Auch unter dem Aspekt, dass aus fertigungstechnischen Gründen es auch die Industrie nicht immer leicht hat, müssen Absatzpläne laufend den Sell-outGegebenheiten angepasst werden. „Die Strategie der möglichst geringen Lagerbestände am Ende einer Saison bedarf des Überdenkens“, schreit es aus Hülzers Vortragspapier. „Die Ware sucht sich ihre Ventile“, zeigen Aktionen wie von Lidl ihre Auswirkungen. An die Industrie gewendet, fordert der Verband deren Verantwortung ein, dass Absatzkanäle gesteuert, überwacht und verpflichtet werden, qualitative Vermarktung zu betreiben. Darob kartellrechtliche Gründe einzuwenden, um sich dieser Verantwortung insbesondere gegenüber dem Großhandel zu entziehen, haben für Hülzer eher die Anmutung eines Alibis für „die Dinge geschehen lassen“.

Drohgespenst Internet Auch wenn der Onlinehandel weiter stark wachsen wird, so wird der stationäre Handel nicht gänzlich verschwinden. Denn Service kann das Internet nicht leisten. Nichtsdestotrotz bedrängen die neuen Onlinevertriebsformen vor allem die klassischen Handelsformate. Ergo fordern die Verbandsgewaltigen, gemeinsam mit der Industrie tragfähige Vermarktungskonzepte zu entwickeln. Bislang sei die Bereitschaft dazu enden wollend, kritisiert Hülzer.

Verharren in alten Strukturen gefährlich Wir steigen in den Onlinezug, ohne zu wissen, wohin er fährt. Aber wir müssen dabei sein. Viel Geld und langer Atem sind gefordert und es gibt keine Alternative dazu. AUTO & Wirtschaft bringt in der nächsten Ausgabe ein „REIFEN EXTRA“, wo – unter Betonung auf die heimische Sicht der Marktlage – neben dem Tagesgeschäft der im vollen Gang befindliche Strukturwandel im Zentrum steht. Nicht zuletzt das Thema RDKS wird den Wandel zu innovativen Dienstleistungen bestimmen. Der Verbraucher wird die Modifikation des Geschäftsmodells Reifen(fach)handel auf seine Weise würdigen. • (LUS)

29


MANAGEMENT

Schwamm drüber, Blick nach vor! Gebrauchtwagen April 2014 Marke Alfa Romeo Aston Martin Audi Bentley BMW Chevrolet/Daewoo Chrysler

851

1,12

-8,00

3.012

1,09

1,41

22

0,03

37,50

43

0,02

48,28

6.993

9,24

-5,04

26.017

9,42

2,94

19

0,03

58,33

52

0,02

44,44

5.415

7,16

-7,09

19.706

7,13

3,33

622

0,82

12,02

2.187

0,79

-8,88 -9,20

Stück

MA in %

+/ – in % z. Vorjahr

Stück

378

0,50

-14,29

1.470

0,53

1.764

2,33

-9,58

6.758

2,45

-3,80

Dacia

298

0,39

26,27

1.220

0,44

37,85

Daihatsu

-21,74

Citroën

110

0,15

-7,56

360

0,13

Dodge

44

0,06

0,00

153

0,06

-1,29

Ferrari

43

0,06

-12,24

119

0,04

70,00

Fiat/Abarth

2.468

3,26

-12,42

9.300

3,37

-0,72

Ford

4.614

6,10

-5,28

17.180

6,22

-0,20

689

0,91

-15,77

2.537

0,92

-7,81

Honda Hyundai

1.402

1,85

6,29

5.291

1,92

14,60

Infiniti

3

0,00

200,00

12

0,00

300,00

Jaguar

211

0,28

8,21

625

0,23

28,34

Jeep

305

0,40

-4,98

1.201

0,43

3,45

Kia

973

1,29

-11,14

3.847

1,39

-0,29 225,00

KTM

7

0,01

0,00

13

0,00

Lada

21

0,03

50,00

53

0,02

-14,52

9

0,01

50,00

22

0,01

100,00

Lancia

226

0,30

-17,22

856

0,31

-5,31

Land Rover

278

0,37

28,11

1.127

0,41

35,13

Lexus

77

0,10

22,22

242

0,09

3,86

Maserati

26

0,03

-18,75

68

0,02

15,25

Mazda

2.620

3,46

-5,21

9.619

3,48

2,29

Mercedes-Benz

4.296

5,68

3,13

14.999

5,43

5,97

Lamborghini

MG

28

0,04

7,69

44

0,02

0,00

Mini

460

0,61

9,00

1.484

0,54

15,31

Mitsubishi

829

1,10

-7,89

3.076

1,11

-4,62

Nissan

1.193

1,58

-4,10

4.242

1,54

-3,90

Opel

5.069

6,70

-8,14

18.713

6,78

-0,27

Peugeot

3.194

4,22

-8,48

11.890

4,30

-1,83

Porsche

563

0,74

1,26

1.475

0,53

20,61

Renault

3.666

4,84

-4,48

13.534

4,90

1,48

9

0,01

-18,18

19

0,01

26,67

113

0,15

-13,08

353

0,13

-10,63

Rolls-Royce Rover Saab

93

0,12

0,00

327

0,12

2,83

Seat

2.500

3,30

-2,34

9.345

3,38

7,22

Skoda

2.798

3,70

-11,26

10.696

3,87

-2,93

322

0,43

17,95

1.195

0,43

20,71

smart SsangYong

27

0,04

-37,21

138

0,05

-18,82

Subaru

232

0,31

-25,88

901

0,33

-25,17

Suzuki

1.114

1,47

-5,51

4.089

1,48

-1,11

Toyota

1.907

2,52

-13,40

7.112

2,58

-3,38 0,78

Volvo

831

1,10

-9,87

3.111

1,13

15.687

20,73

-2,63

55.739

20,18

1,05

Sonstige

250

0,33

-8,76

619

0,22

11,13

Summe

75.669

100,00

-5,64

276.191 100,00

1,30

VW

30

Jän.–April 2014

+/ – in % z. Vorjahr

MA in %

AUTO & Wirtschaft • JUNI 2014

A

lle neune! Nein, die Rede ist nicht vom Kegeln, sondern von den österreichischen Bundesländern. Es passiert nicht allzu oft, dass es in allen neun Ländern relativ einheitliche Zahlen gibt. Im April stand von B wie Burgenland bis W wie Wien überall ein Minus voran, auch wenn der Rückgang durchaus unterschiedlich ausfiel und in Kärnten (-15,18 Prozent) und Oberösterreich (-10,07 Prozent) wesentlich stärker war als in Niederösterreich (-0,79 Prozent), dem Burgenland (-1,08 Prozent), Tirol (-1,23 Prozent) und Wien (-1,49 Prozent), wo fast ausgeglichene Zahlen registriert wurden. Insgesamt betrug der Rückgang im April österreichweit 5,09 Prozent, weshalb sich nach 4 Monaten auch kumuliert eine leichte Schwäche von 0,21 Prozent ergibt: Mit 110.521 Neuwagen wurden von Jänner bis April um 310 Fahrzeuge weniger zugelassen als im Vergleichszeitraum 2013.

Gebrauchtwagen trotz Minus auf Rekordniveau Bergab ging es im April auch bei den Gebrauchtwagen – und zwar um immerhin 5,64 Prozent. Insgesamt sind die Gebrauchtwagen aber noch auf Rekordkurs unterwegs. 276.191 Einheiten bedeuten nach vier Monaten ein Plus von 3.539 Stück gegenüber den ersten 4 Monaten 2013. • (MUE)

Modell-Ranking Neuwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

Marke/

April 2014

Modell

Stück MA in%

VW Golf VW Polo Renault Mégane Skoda Octavia VW Tiguan Audi A3 Ford Focus Seat Ibiza Skoda Fabia BMW Reihe 3

1.695 1.098 770 717 643 622 611 515 511 481

Jän.–April 2014

5,8 3,8 2,6 2,5 2,2 2,1 2,1 1,8 1,7 1,6

Stück MA in%

6.562 3.454 2.748 3.193 2.562 1.951 2.480 1.805 1.564 1.403

5,9 3,1 2,5 2,9 2,3 1,8 2,2 1,6 1,4 1,3

Bundesländer Neuanmeldungen Bundesland B K NÖ OÖ S St T V W

April 14 1.011 1.414 5.575 5.125 2.424 3.762 2.573 1.187 6.169

+/- % -1,08 -15,18 -0,71 -10,07 -5,64 -8,00 -1,23 -7,19 -1,49

April 13 1.022 1.667 5.615 5.699 2.569 4.089 2.605 1.279 6.262

Alle Daten zum Fahrzeugmarkt finden Sie auch im MarketAnalyser von Eurotax!


Neuwagen

VW Skoda Audi Ford Opel Hyundai BMW Renault Seat Mercedes-Benz Fiat/Abarth Peugeot Mazda Dacia Citroën Kia Toyota Nissan Suzuki Volvo Mitsubishi Mini Honda Porsche Land Rover Chevrolet Alfa Romeo smart Jeep Lancia Subaru Lexus Jaguar Maserati Bentley Lada SsangYong Ferrari Lotus Aston Martin Infiniti KTM Cadillac Daihatsu Lamborghini Rolls-Royce Saab Sonstige Summe

MA +/ – in % in % z. Vorjahr

5.371 18,37 2.088 7,14 1.926 6,59 1.878 6,42 1.796 6,14 1.776 6,07 1.756 6,01 1.551 5,30 1.417 4,85 1.058 3,62 1.017 3,48 1.002 3,43 822 2,81 814 2,78 804 2,75 715 2,45 673 2,30 518 1,77 382 1,31 301 1,03 249 0,85 202 0,69 195 0,67 153 0,52 150 0,51 145 0,50 128 0,44 74 0,25 70 0,24 61 0,21 52 0,18 27 0,09 17 0,06 10 0,03 5 0,02 5 0,02 5 0,02 4 0,01 3 0,01 2 0,01 2 0,01 2 0,01 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 14 0,05 29.240 100,00

2,48 56,64 -9,66 -2,85 8,52 -18,68 0,00 2,31 -10,88 -20,45 -9,44 -3,09 -16,63 21,67 17,89 -31,45 -22,73 -31,93 -33,80 17,12 -26,98 -14,77 -12,16 -8,38 -1,32 -66,51 -29,67 37,04 37,25 -47,41 -42,22 68,75 -50,00 233,33 25,00 0,00 150,00 -69,23 200,00 -71,43 0,00 0,00 -100,00 0,00 -100,00 0,00 0,00 180,00 -5,09

Jän.–April 2014 Stück

MA in %

19.966 7.394 6.954 6.897 7.419 6.990 5.280 6.356 5.134 4.173 3.695 3.912 3.913 2.687 2.849 2.911 2.336 2.272 1.645 1.073 1.277 546 723 441 888 803 408 257 354 231 255 108 119 54 27 9 17 25 4 12 9 6 2 0 8 2 1 79 110.521

18,07 6,69 6,29 6,24 6,71 6,32 4,78 5,75 4,65 3,78 3,34 3,54 3,54 2,43 2,58 2,63 2,11 2,06 1,49 0,97 1,16 0,49 0,65 0,40 0,80 0,73 0,37 0,23 0,32 0,21 0,23 0,10 0,11 0,05 0,02 0,01 0,02 0,02 0,00 0,01 0,01 0,01 0,00 0,00 0,01 0,00 0,00 0,07 100,00

Jän.–April 2014 (inkl. Kzl)

+/ – in % z. Vorjahr

männl.

0,13 -3,05 -2,78 12,99 17,65 0,76 -3,21 11,24 -10,21 -5,37 -9,68 15,13 23,75 27,59 12,12 -8,40 -31,15 -32,84 3,98 4,38 -0,93 -19,11 -25,92 5,76 0,68 -39,94 -33,22 -16,29 43,22 -23,76 -0,39 63,64 -1,65 >999 50,00 80,00 750,00 -10,71 33,33 20,00 -50,00 -33,33 -50,00 -100,00 300,00 0,00 0,00 507,69 -0,28

4.516 2.230 1.519 1.364 1.589 1.407 1.444 1.683 986 1.015 664 1.265 1.566 1.538 908 1.169 1.105 832 618 366 386 122 338 152 180 460 110 77 52 24 106 49 23 24 3 9 6 8 4 8 3 2 1 0 0 0 0 25 29.956

weibl. 2.795 1.263 833 717 854 1.483 364 770 861 356 563 944 890 897 530 884 653 392 373 115 226 102 148 37 75 266 62 60 11 16 48 12 2 2 2 0 2 2 0 0 1 0 1 0 0 0 0 8 17.620

betriebl.

Taxi1

Vermietung1

12.655 3.901 4.602 4.816 4.976 4.100 3.472 3.903 3.287 2.802 2.468 1.703 1.457 252 1.411 858 578 1.048 654 592 665 322 237 252 633 77 236 120 291 191 101 47 94 28 22 0 9 15 0 4 5 4 0 0 8 2 1 46 62.945

27 57 1 61 7 18 6 11 12 106 4 5 7 12 3 4 45 1 0 0 0 0 1 0 0 4 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 392

882 604 217 344 1.447 64 716 206 351 573 325 159 7 0 172 93 55 284 15 63 0 87 0 5 3 2 19 11 5 37 0 0 17 0 0 0 0 2 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 6.766

Diplomatie1 15 0 9 1 2 0 60 2 1 26 0 3 0 0 0 0 7 2 0 10 0 1 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 2 143

in betrieblichen Zulassungen enthalten

Stück

1

April 2014 Marke

Gewinner und Verlierer nach Segmenten Jänner–April 2014: 110.521 Kleinwagen

Stadtwagen

Microvans

Familyuntere vans Mittelklasse

Mittelklasse

+0,2 %

+6,2 %

8.085

11.439

5.450

20.351

3.029

24.558

-7,7 %

-8,5 %

-14,8 %

-0,8 %

Oberklasse

Luxusklasse

Sportwagen

+70,7 %

2.650

-3,2 %

AUTO & Wirtschaft • JUNI 2014

314

682

Geländewagen

Geländew. Minivan medium

+6,4 %

+6,1 %

+5,0 %

4.845

19.682

4.810

-6,4 %

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MANAGEMENT

25 Länder fuhren aus der Krise Sieht man von Österreich, Belgien, den Niederlanden, Serbien und der Schweiz ab, gab es von Jänner bis April in allen europäischen Staaten wachsende Neuzulassungszahlen. Alle 10 großen Hersteller konnten zulegen.

E

s passiert nicht jedes Monat, dass in den Daten, die wir vom Branchendienstleister JATO aus England übermittelt erhalten, fast nur schwarze Zahlen (also Zuwächse) zu finden sind – rote jedoch (also jene mit einem Minus voran) nur äußerst selten auftauchen. Doch der April war so ein Fall: Insgesamt 1.132.231 Neuwagen (+4,2 Prozent) wurden in den 30 wichtigsten europäischen Ländern abgesetzt; mit 4.467.390 Einheiten wurde das Ergebnis der ersten 4 Monate 2013 heuer um 274.943 Stück übertroffen. Mit Ausnahme von Belgien (-0,2 Prozent), Österreich (-0,3 Prozent), der Schweiz (-5,0 Prozent), Serbien (-6,7 Prozent) und den Niederlanden (-6,8 Prozent) lagen alle von der JATO untersuchten Staaten heuer im Aufwärtstrend. Klar, dass derlei positive Daten bei den Herstellern für Freude (und für gute Auslastung in den Fabriken) sorgen: Vor allem die in den vergangenen Jahren arg gebeutelten französischen Autobauer legten heuer stark zu, beispielsweise Renault (+10,6 Prozent), Peugeot Philip Waring, Chief (+8,7 Prozent) und Citroën (+4,3 Operating Officer bei Prozent). Deutlich vollere AufMazda Europe tragsbücher gibt es nach den ersten 4 Monaten beispielsweise aber auch bei Ford (+9,9 Prozent) und Opel (+7,7 Prozent).

Mazda will mit neuen Produkten weiter punkten Ein noch deutlicheres Wachstum – nämlich in der Höhe von 27,6 Prozent – registrierte man zwischen Jänner und April auch in der Europa-Zentrale von Mazda. „Damit sind wir der am schnellsten wachsende Volumenhersteller in Europa“, sagt Chief Operating Officer Philip Waring. Der europäische Marktanteil von Mazda stieg heuer von 1,2 auf 1,4 Prozent (in Österreich sind es gar 3,54 Prozent). „Die Gründe dafür liegen nicht nur im neuen Mazda3, sondern auch im anhaltenden Erfolg des Mazda CX-5.“ Waring verspricht, diesen Weg weiterzugehen: „Für die kommenden Jahre sind schon einige weitere tolle Produkte geplant.“ Um diese Fahrzeuge auch in ausreichender Zahl bauen zu können, habe man bereits genügend zusätzliche Kapazitäten geschaffen, erläutert der Mazda-Manager. • (MUE)

32

Länderstatistik Veränd. Land April 14 April 13 in % Belgien 53.319 53.036 0,50% Dänemark 16.497 15.824 4,30% Deutschland 274.097 284.444 -3,60% Estland 2.043 1.936 5,50% Finnland 9.311 9.811 -5,10% Frankreich 166.959 157.749 5,80% Griechenland 5.442 5.323 2,20% Großbritannien 176.820 163.357 8,20% Irland 7.877 6.144 28,20% Island* 557 579 -3,80% Italien 119.887 117.398 2,10% Kroatien 4.159 2.807 48,20% Lettland 1.067 796 34,00% Litauen 1.417 1.045 35,60% Luxemburg 5.220 5.160 1,20% Niederlande 28.622 30.600 -6,50% Norwegen 12.401 14.242 -12,90% Österreich 29.240 30.807 -5,10% Polen 27.701 24.015 15,30% Portugal 12.317 8.048 53,00% Rumänien 4.932 5.242 -5,90% Schweden 27.543 24.175 13,90% Schweiz 27.195 28.043 -3,00% Serbien 1.931 2.260 -14,60% Slowakei 5.889 5.740 2,60% Slowenien 4.876 4.702 3,70% Spanien 81.245 62.762 29,40% Tschechische Republik 17.498 15.061 16,20% Ungarn 5.568 4.651 19,70% Zypern 601 474 26,80% Total 1.132.231 1.086.231 4,20% * geschätzte Volumina für März 2014

kum. 14 kum. 13 201.851 202.196 64.316 57.765 985.850 958.401 6.788 6.643 39.782 37.412 613.568 591.631 21.835 19.456 864.942 768.555 57.827 45.610 2.056 1.911 499.115 475.475 10.942 8.827 3.917 3.150 4.773 3.784 17.531 17.475 136.960 147.028 49.153 48.205 110.521 110.831 103.230 99.735 46.287 32.223 18.277 16.475 95.342 80.249 95.158 100.131 5.913 6.336 21.680 19.959 18.675 17.470 286.803 244.500 60.491 51.514 21.201 17.303 2.606 2.197 4.467.390 4.192.447

Veränd. in % -0,20% 11,30% 2,90% 2,20% 6,30% 3,70% 12,20% 12,50% 26,80% 7,60% 5,00% 24,00% 24,30% 26,10% 0,30% -6,80% 2,00% -0,30% 3,50% 43,60% 10,90% 18,80% -5,00% -6,70% 8,60% 6,90% 17,30% 17,40% 22,50% 18,60% 6,60%

Top-Ten-Marken Volkswagen Ford Renault Opel/Vauxhall Peugeot Audi Mercedes BMW Citroën Fiat

April 14 146.099 86.058 75.479 72.841 69.880 67.564 57.646 56.241 55.820 54.125

Veränd. April 13 in % 146.942 -0,60% 79.972 7,60% 69.249 9,00% 68.200 6,80% 65.660 6,40% 67.036 0,80% 56.796 1,50% 54.430 3,30% 53.669 4,00% 52.805 2,50%

kum. 14 539.217 339.210 291.273 298.421 277.846 252.436 215.677 225.260 219.202 211.639

Veränd. kum. 13 in % 525.715 2,60% 308.517 9,90% 263.471 10,60% 277.031 7,70% 255.539 8,70% 237.204 6,40% 208.518 3,40% 213.196 5,70% 210.238 4,30% 206.870 2,30%

Veränd. April 13 in % 43.049 15,30% 23.456 21,20% 26.063 0,60% 25.500 -8,10% 19.752 2,90% 18.660 8,10% 16.052 21,70% 24.011 -18,80% 16.859 12,00% 12.192 45,10%

kum. 14 179.428 114.027 100.688 96.888 85.214 81.311 73.406 81.968 68.895 69.328

kum. 13 155.472 101.219 101.412 94.387 83.306 79.924 77.938 90.959 49.999 49.612

Top-Ten-Modelle Volkswagen Golf Ford Fiesta Renault Clio Volkswagen Polo Opel/Vauxhall Corsa Ford Focus Nissan Qashqai Peugeot 208 Audi A3/S3/RS3 Skoda Octavia

April 14 49.653 28.421 26.231 23.442 20.326 20.179 19.535 19.485 18.880 17.693

AUTO & Wirtschaft • JUNI 2014

Veränd. in % 15,40% 12,70% -0,70% 2,60% 2,30% 1,70% -5,80% -9,90% 37,80% 39,70%


ANSICHT

Ministerielles D

ie staatlichen Denkfabriken haben uns wieder einige gesetzliche Neuerungen beschert. Neben harmlosen Unnötigkeiten gibt es dicke Knüller, die uns noch manches Kopfzerbrechen bescheren werden. Getreu der Zielsetzung nach Maximierung der Bürokratie würde ein lückenloser Vollzug mancher dieser Vorschriften ein Heer an Verwaltungsorganen zur Folge haben. • Platz eins in der Hitliste nimmt das IGL (Immissionsschutzgesetz Luft) bzw. dessen Folgewirkungen mit Fahrverboten für Lkws ein. Nahezu unbemerkt von Öffentlichkeit und Interessenvertretungen wurden Bestimmungen verankert, die widersprüchlicher nicht sein könnten. Nicht zuletzt gelang es auch noch, den schwarzen Peter an die Wirtschaft weiterzugeben, müssen doch die Kfz-Betriebe die Einstufung in Abgasklassen vornehmen und ihren Kunden erklären, wieso sie mit ordentlich gewarteten Klein-Lkws plötzlich nicht mehr fahren können, während sich deren Nachbarn mit identischer Motorenbestückung in Pkws ungeniert durch die Lande bewegen. • Die Einstufung in Abgasklassen, die eigentlich auf Basis Genehmigungsdatenbank möglich sein müsste, bedarf aufwendiger Schulungen und des Studiums von Erlässen (siehe BMVIT 29-seitiges Geheimpapier, das nicht auf der Homepage des bmvit ersichtlich ist). Online-Datenabfrage ist nur für Kfz mit Scheckkarten-Zulassung möglich. Interessierte können Informationen auf www.akkp.at einholen. Der Öffentlichkeit kaum zugängliche Veröffentlichungen in Landesgesetzblättern genügen, um ganze Gebiete zu sperren. Der tatsächliche Wartungszustand eines Kfz bleibt unberücksichtigt, es geht nur um die Papierform. Über Formulare können Ausnahmen beantragt werden: Wie das Ausländer schaffen, steht in den Sternen. Wie bei den Durchfahrtsverboten auf Landesstraßen werden Kontrollen die Ausnahme bleiben, alles in allem also eine typische Alibigesetzgebung. • Ein weiterer Fall von „wie soll denn das funktionieren?“ ist die KFG-Novelle hinsichtlich der Zulas-

„Dem Vernadern dürfte hiermit Tür und Tor geöffnet sein“, sagt Dipl.Ing. Heinz Lukaschek, Ziviltechniker mit Schwerpunkt Verkehr

AUTO & Wirtschaft • JUNI 2014

sungspflicht für ausländische Kfz. An sich ist die Frist für die Zulassung von Fahrzeugen mit ausländischem Kennzeichen, die von einem Inländer nach Österreich eingebracht werden, auf 1 Monat (in Sonderfällen 2 Monate) verlängert worden. Es gilt die erstmalige Einbringung nach Österreich, ohne Unterschied ob das Kfz zwischenzeitlich wieder im Ausland war. Grundsätzlich wird die Zulassungspflicht in Österreich bis zum Erbringen des Gegenbeweises angenommen. Dem Vernadern dürfte hiermit Tür und Tor geöffnet sein. Neben einer Verwaltungsstrafe drohen auch Finanzstrafverfahren (Nova-Hinterziehung etc.). Schlussendlich soll laut BGBl der 2014 veränderte Absatz im August 2002 (!!) in Kraft treten. Personen mit Hauptwohnsitz im Ausland dürfen ein ausländisches Fahrzeug wie bisher ein Jahr lang verwenden, sofern nicht vorübergehend der Mittelpunkt der Lebensinteressen (= 180 Tage pro Jahr) in Österreich liegt (Gastarbeiter, aufgepasst). Auf Beschwerden beim Europäischen Gerichtshof kann gewartet werden. • Mit der Installierung einer eigenen Verwaltungseinheit Austria Tech und eines Weisenrates zur Beratung der Ministerin war das bereits 2013 veröffentlichte IVS-Gesetz (sprich intelligente Verkehrssysteme) verbunden. Offensichtlich wurde damit die intensive Datenerhebung im Verkehrsbereich, die je nach Bedarf auch zum Beweis von Übertretungen gesetzlicher Bestimmungen verwendet werden kann, mit schönen Worten wie Verkehrsmanagement, Verkehrssicherheit, optimale Straßennutzung und wissenschaftliche Begleitung sanktioniert. Im Prinzip sind die genannten Beispiele schon längst im Verkehrsalltag funktionell. • Die StVO-Änderungen begnügen sich mit Themen wie speziellen zwecks Versuchs bedingten Ausführungen von Verkehrsampeln, dem alljährlichen verkehrsbedingten Fahrverbotskalender für Lkws, Ausnahmen von Verkehrsverboten für Fahrzeuge des öffentlichen Dienstes und dem längst fälligen Benutzungsverbot eines dritten Fahrstreifens auf Richtungsfahrbahnen für Lkws über 7,5 Tonnen. Sinnvollerweise hätte das in Ortsgebieten um den zweiten Fahrstreifen ergänzt werden sollen, aber vielleicht klappt es beim nächsten Mal.

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MANAGEMENT

Die Beurteilung der Auswirkungen von Vorschäden führt häufig zu hitzigen Diskussionen. Die Geschädigten wollen bei einem neuerlichen Schaden den Altschaden möglichst gratis mitrepariert bekommen. Die Kfz-Versicherungen sehen im Vorschaden einen willkommenen Anlass, den Schadensfall mit einer billigen Totalschadensabrechnung zu liquidieren. Wie sieht das nun wirklich aus?

Versicherungsjurist Mag. Stefan Enthofer

Heikle VorschadenKalkulation B

ei einem Bestand von rund 6,3 Millionen Kraftfahrzeugen, jährlich 540.000 Haftpflichtschäden und 780.000 Kaskoschäden ist es naheliegend, dass reparierte und unreparierte Vorschäden zu berücksichtigen sind. Das gilt bei der Rückgabe von Leasingfahrzeugen genauso wie beim Eintausch beim Händler oder der Schadenskalkulation einer Kfz-Versicherung. Welche Abschläge muss ein Fahrzeughalter für derartige Altschäden nun in Kauf nehmen? Der GarantaVersicherungsjurist Mag. Stefan Enthofer hat mit Unterstützung der beiden Kfz-Sachverständigen Ing. Martin Freitag und Dr. Wolfgang Pfeffer versucht, für diese Schadenskalkulationen objektiv nachvollziehbare Grundlagen zu schaffen (ZVR 2014, 43). „Bisher erfolgten diese individuellen Anpassungen der Wertabzüge infolge von Vorschäden mehr oder minder gefühlsmäßig; auch pragmatische Ansätze, wie etwa eine Halbierung der Reparaturkosten sind in der Praxis häufig zu beobachten“, meinen die Schadensprofis über die Erklärungsdefizite derartiger „Kalkulationen“. Diese führen in der Regel auch zu falschen Ergebnissen, schließlich geht es bei der Kalkulation von Neuschäden um einen Interessenausgleich: Einerseits soll eine Bereicherung des Geschädigten vermieden werden; anderseits darf es keine ungerechtfertigten Abschläge geben. Verständlich, dass die weisungsgebundenen Schadensbegutachter öfter im Interesse „ihrer“ Versicherung – und nicht im Interesse des Geschädigten – tätig werden. Ob und in welchem Ausmaß ein Vorschaden für die Regulierung des aktuellen Neuschadens relevant ist, hängt von den einzelnen unterschiedlichen Fallgruppen ab. „Eine Vereinfachung der Vorschadensbewertung in Form einer isolierten Betrachtung eines Einzelteils am Fahrzeug ist somit nicht zulässig“, verweisen

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die Experten darauf, dass bei der Beurteilung stets die vorschadensbedingte Wertänderung des gesamten Fahrzeuges zu berücksichtigen ist. Daher ist bei der Berechnung eines angemessenen Abschlags unbedingt der „objektive Minderwert des Vorschadens am Fahrzeug als Ganzes“ zu ermitteln und zu berücksichtigen.

Objektiver Minderwert Wenn der aktuelle Schaden außerhalb der Schadenszone des unreparierten Vorschadens liegt, hat er auf die Höhe der Reparaturkosten des Neuschadens überhaupt keinen Einfluss. Wenn sich der unreparierte Vorschaden und der Neuschaden allerdings überschneiden, werden zur Vermeidung einer Bereicherung des Geschädigten Abzüge „im Ausmaß des objektiven Minderwertes durch den Vorschaden“ erforderlich sein. „Es muss durch Marktwertvergleich der objektive Minderwert des Vorschadens von den Reparaturkosten des Neuschadens abgezogen werden“, erfordert eine exakte Berechnung des zulässigen Abzugs für den Vorschaden einigen Kalkulationsaufwand. Was ist nun dieser „objektive Minderwert“ des Vorschadens, der statt der Kosten der simplen Vorschadensbehebung zu ermitteln ist? Es handelt sich dabei um einen Vermögensvergleich: Es ist – als objektiver Wertverlust – die Differenz zwischen dem Wert des unbeschädigten Fahrzeugs vor dem Unfall und dem Wert unmittelbar danach. Und zwar unter Berücksichtigung der sogenannten „Entschädigungs-Reparaturkosten“. „Damit hat der Geschädigte die Möglichkeit, sein beschädigtes Fahrzeug kostengünstig, jedoch mit vollständigem Reparaturerfolg, außerhalb der Fachwerkstätte reparieren zu lassen“, ist aus der Sicht des Obersten Gerichtshofes damit dessen Vermögensschaden in Form einer „Marktwertbetrachtung“ ausgeglichen.

Merkantile Wertminderung Bei neueren Fahrzeugen ist allerdings eine „merkan-

AUTO & Wirtschaft • JUNI 2014


MANAGEMENT

tile Wertminderung“ hinzuzurechnen. Als Ausgleich dafür, dass eine Reparatur außerhalb einer Fachwerkstätte von potenziellen Autokäufern skeptisch beurteilt wird. Das führt zu Preisabschlägen, um die der „objektive Minderwert“ aufzufetten ist. „Die Obergrenze stellen zumeist die gewerblichen Reparaturkosten dar“, führt dies aus der Sicht der Praktiker dazu, dass bei sehr jungen Fahrzeugen der „objektive Minderwert“ annähernd den vollen gewerblichen Reparaturkosten entspricht. Händisch lässt sich das kaum mehr berechnen. Dafür gibt es Programme wie etwa „Kfz-Bewertung 3.0.“, das auch Alters- und Verschleißreduktionen rechnerisch berücksichtigt. Im Extremfall kann durch die Berücksichtigung des „objektiven Minderwertes“ bei älteren Fahrzeugen in schlechtem Zustand und mit sehr vielen Vorschäden durch einen neuen Schaden kein messbarer objektiver Minderwert eintreten, da der Gesamtwert des Fahrzeuges dadurch nicht mehr betroffen wird. Unklar ist auch häufig, wie weit sich ein Vorschaden auf die merkantile Wertminderung eines Neuschadens auswirkt. In der Vergangenheit neigten viele Schadensbegutachter dazu, bei reparierten (oder auch unreparierten) Vorschäden dem Opfer des neuerlichen Unfalls gar keine merkantile Wertminderung zuzuerkennen. Das ist falsch. Es ist vielmehr die alte – durch den Vorschaden bewirkte – merkantile Wertminderung zu ermitteln. Zusätzlich ist die merkantile Wertminderung des Neuschadens zu berechnen und von dieser die „alte“ merkantile Wertminderung in Abzug zu bringen. Auf diese Differenz hat der Geschädigte beim Haftpflichtschaden Anspruch. (Beim Kaskoschaden ist jegliche merkantile Wertminderung von Haus aus ausgeschlossen). Viel Rechenarbeit, die sich dank anwenderfreundlicher Programme aber flott erledigen lässt.

Wiederbeschaffungswert mit Vorschäden Vorschäden können zusätzlich noch einen Einfluss darauf

Kfz-Sachverständiger Dr. Wolfgang Pfeffer

haben, ob die Reparatur eines Neuschadens überhaupt noch zulässig ist oder ob bereits ein – unechter – Totalschaden vorliegt. Denn sie beeinflussen die Höhe des Wiederbeschaffungswertes des Unfallautos – und damit die Tunlichkeit oder Untunlichkeit einer Reparatur. • Reparierte Vorschäden sind bei der Kalkulation des Wiederbeschaffungswertes als merkantile Wertminderung zu berücksichtigen. • „Bei unreparierten Vorschäden muss der durch die Vorschäden verursachte objektive Minderwert ermittelt und vom normalen Wiederbeschaffungswert in Abzug gebracht werden“, weisen die Experten darauf hin, dass es – entgegen der häufig angewandten Praxis – dabei nicht auf die tatsächliche Kosten der Reparatur des Vorschadens ankommt. • (KNÖ)


MANAGEMENT

Austauschprogramm Das Ersatzbedarfsgeschäft im Spannungsbogen zwischen Zahlungsbereitschaft und Qualitätsanspruch unterliegt Einflüssen, die ein erfolgreiches Pricing vielfach erschweren. Darüber diskutierten Kundendienstleiter mit der Castrol-Spitze.

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it dem Preisexperten Dr. Georg Tacke vom Strategiehaus Simon-Kucher & Partners kam rasch Schwung in die von Castrol initiierte Gesprächsrunde mit Kundendienstchefs vieler Markenvertretungen, ging es doch um „Value“, damit der Kundennutzen und nicht allein der Wettbewerber den Preis bestimmt. Es ging im Wesentlichen um Fahrzeugsegmente, unterteilt in Altersblöcke, darüber gelegt die Wettbewerbssituation, verbunden mit dem Preiswissen, und das alles eingebunden in das Knowhow der technischen Eigenschaften der Teile. „Nicht um akurat Neues ging es dabei“, erzählte Ing. Peter Spatzierer, Geschäftsführer von Castrol Austria, seinen Plan von der Veranstaltung, „vielmehr um Wissensaustausch auf hohem Niveau.“ Die kaufende Seite versucht den optimalen Nutzen über den Einkauf, um dennoch hochwertige Produkte zu erhalten, die Lieferantenseite moderiert wiederum zwischen Kaufkraft und Qualitätsanspruch ihrer Produkte und Schulungsleistungen. Tacke surfte zwischen den Interessen von jungen Kunden mit tendenziell altem Fahrzeugpark und älteren Kunden mit ausgeprägtem Qualitätsbewusstsein hin und her und bekam aus der hochkarätigen Kundendienstecke einiges an Problemen zu hören. Junge Leute legen demnach eine geringere Zahlungsbereitschaft an den Tag, sind Rosinenpicker mit Tendenz zum Reparaturverzicht, zudem – internetbedingt – mit einem hohen Preiswissen ausgestattet. Dem gegenüber steht die Golden-Ager-Generation mit ihrer hohen Zahlungsbereitschaft, häufig durch Garantieleistungen ausgeprägter Treue zur Vertragswerkstatt und Hang zum Originalteilbezug.

gie gibt es nicht, wurde rasch allen Teilnehmern klar. Tacke bezeichnet ohne Preissystem/-architektur das Teile-Pricing in den Anbieterkreisen schlicht als „Kraut-und-Rüben“-Kultur. In den Hersteller- und Importeursetagen macht Preisdifferenzierung nach Ländern Sinn, um die nötige Preiselastizität im Wettbewerb zu erhalten. Der Graumarkt muss über einen Preiskorridor gemanagt werden. In der Regel stark differenzierende Preisgestaltungen oder -änderungen führen zum oft größten Problem in der Kundenbeziehung: den Vertrauensverlust!

Wettbewerbsintensität der Rabatttreiber Nun, so der Tenor aus dem Auditorium, sei eine klare Rabattlogik, ausgerichtet auf die Umsatzziele, logisch. Das bei der aktuell herrschenden Wettbewerbsintensität zu gestalten, erfordert viel Branchenwissen. Spatzierer setzt in dieser Frage auf das Kundenwissen seiner Außendienstkräfte, die vielfach und bis hinein in die entlegensten Täler die Beschaffungsbefindlichkeiten ihrer Abnehmer kennen. „Somit kann ich das Bonussystem auf wenige wirksame Kriterien konzentrieren. Wettbewerber ohne ausreichende Marktkenntnisse tun sich dabei sicherlich schwerer.“

Wege aus der Preisfalle

Geringe Preisspielräume Auf diesen beiden Säulen beruht mehr oder minder die Preisstrategie. Eine genaue Zuordnung der Teile zu Fahrzeugbeständen, dazu zählt der Schmierstoff allemal, und somit zu Alterssegmenten ist heutzutage kaum mehr möglich und daher eine klare Preisstrategie schwer durchsetzbar. Eine „richtige“ Preisstrate-

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Dr. Georg Tacke, Preisexperte

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Als international anerkannter Pricingexperte rät der studierte Betriebswirt und Marketingfachmann dazu, Preise und Werte ins Gleichgewicht zu bringen. Voraussetzung dafür ist, das Angebot für den Kunden wertvoll zu gestalten. Nur diese Werte können im Preis abgeschöpft werden. Preisvolatilitäten wiederum schaffen Preisspielräume, nicht nur nach unten, sondern auch nach oben.


MANAGEMENT

(V. l.) Ing. Christoph Sturmlechner (Castrol), Ing. Peter Spatzierer (Castrol) Ing. Roman Kufner (KIA), Richard Cates (JLR), Gerhard Eder (Citroën), Dr. Georg Tacke (Simon-Kucher & Partners), Ing. Hermann Hechtl (Mazda), Rudolf Lamboeck (GM) Bernhard Moser (Subaru), Ing. Mag. Walter Bohatschek (Mitsubishi), Ing. Gerhard Guttmann (Toyota), Ing. Johann Egger (Mercedes), Robert Lehmann (Castrol), Robert Matzner (Castrol) Zu große Komplexität kann mit diesem pragmatischen Ansatz vermieden werden. Natürlich reagiert der Kfz-Betrieb, ob ge- oder ungebunden, mit unterschiedlichen Preisbereitschaften. Ein „Homo oeconomicus“ ist er dabei selten. Gerne verbindet er den Schmierstoff mit attraktiven Angebotspaketen, die

aber auch in die Hosen gehen können. Immer ist ein anderer noch günstiger. Nichts ist in der vom Internet diktierten Preiswelt unmöglich, wenn man unbelehrbar nach alten Beschaffungsmustern vorgeht.

Richtige Angebotsstruktur Also hören sich viele Kundendienstcapos alles diesbezügliche im Markt Gebotene an, um aus jedem noch so kleinen Detail Wertschöpfung zu generieren. „Schmierstoff ist immer noch eine Renditeperle, wenn sie dementsprechend erkannt, präsentiert, gelebt und nicht inflationär rabattiert wird“, kommentiert Spatzierer dazu einen lapidaren, jedoch allemal gültigen Sachverhalt. Tacke mahnt zur Minimierung der Kundenverwirrung und Maximierung der Kaufwahrscheinlichkeit durch eine klare Angebotsstruktur: „Damit Sie für Ihre Leistung den Preis bekommen, den Sie verdienen.“ So gesehen ist was dran an der Aussage, dass nicht immer der Billigste zum Zug kommt, sofern Produktwert und Preis im Gleichgewicht gehalten werden können. Mit dieser Zielsetzung traf man sich zur Fact-Finding-Mission, in noch so dramatischer Gegensätzlichkeit der Interessen Werte zu schaffen, zu kommunizieren und zu liefern. • (RED)


MANAGEMENT

Links: Die Esitronic deckt 90.000 Modelle ab; unten: Abgasturbolader werden von Bosch/ Mahle in Kärnten produziert

Die Kfz-Technik sorgt für Gewinne 2013 sei „ein gutes Jahr für Bosch in Österreich“ gewesen, sagt Klaus Huttelmaier, Chef des Konzerns für sämtliche österreichischen Niederlassungen. Von der Regierung und den Sozialpartnern fordert er deutliche Maßnahmen.

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nsgesamt erwirtschaftete die Bosch-Gruppe in Österreich 2013 einen Umsatz von 849 Mio. Euro, das sind um 2,5 Prozent mehr als 2012. Laut Dipl. oec. Klaus Huttelmaier, Alleinvorstand der Robert Bosch AG in Wien (und gleichzeitig Repräsentant der Bosch-Gruppe in Österreich), hat auch im Vorjahr die Robert Bosch AG den größten Anteil am Umsatz gehabt: Deren Umsatz wuchs um 1,3 Prozent auf 564 Mio. Euro. Noch besser sehen die Zahlen bei der Profitabilität aus: Das EBIT der Robert Bosch AG stieg um 33,8 Prozent auf 19 Mio. Euro, der Jahresüberschuss betrug 21 Mio. Euro, das sind um 53,6 Prozent mehr als 2012. Besonders positiv verlief das Geschäft für Bosch in Österreich im automotiven Bereich (vor allem in der Erstausrüstung mit Kunden in Mittel- und Osteuropa). Aber auch bei Industriekesseln, in der Medizintechnik sowie bei Elektrowerkzeugen und Zubehör für Handwerker, Heimwerker und im Gartenbereich sowie bei der Thermotechnik (Buderus, Junkers) verzeichnete man Zuwächse. Hingegen gab es Einbußen in der Industrietechnik zu verdauen.

Dipl. oec. Klaus Huttelmaier zieht eine positive Bilanz über 2013

Leichte Zuwächse auch für 2014 erwartet Unterschiedlich verlief das Geschäft bei Bosch auch in den ersten drei Monaten 2014: Während sich die Kfz-Technik und die Industrietechnik sehr erfreulich entwickelten, lagen die Sparten Gebrauchsgüter, Energie- und Gebäudetechnik leicht hinter dem Vorjahr. Grundsätzlich rechnet man bei Bosch über das

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gesamte Jahr mit einem Umsatzwachstum zwischen 2 und 4 Prozent.

50 neue Ingenieure für Wien und Linz gesucht Laut den Angaben von Huttelmaier wurden im Vorjahr von der Konzernzentrale neue Aktivitäten im Forschungsbereich an Österreich vergeben: Jährlich fließen bei Bosch in Österreich 90 Millionen Euro in den Bereich Forschung und Entwicklung. Von den 2.580 Mitarbeitern der Bosch-Gruppe in Österreich sind rund 700 im Engineering beschäftigt. „Wir suchen weitere 50 Ingenieure für Wien und Linz“, sagt Huttelmaier. In diesen beiden Städten gibt es weltweite Bosch-Kompetenzzentren, etwa für die Motorsteuerung von Benzin- und Dieselmotoren für Pkws und Zweiräder sowie für Gaseinblasventile von Großmotoren und von Injektoren für Nutzfahrzeuge.

Wettbewerbsfähigkeit: Österreich droht Rückfall Damit Österreich weiterhin wettbewerbsfähig bleibt, muss nach der Meinung von Huttelmaier allerdings einiges geschehen – etwa bei der Arbeitszeitflexibilisierung. Österreich habe bereits in den vergangenen Jahren im Ranking der wettbewerbsfähigsten Staaten Plätze eingebüßt. Zwar gebe es in Österreich weiterhin topausgebildete Mitarbeiter, doch verliere man im innereuropäischen Wettbewerb und auch innerhalb des Konzerns aufgrund der fehlenden Flexibilität zunehmend an Boden. „Wir brauchen Arbeitszeit-Konten, die auch ins Negative gehen können, ohne dass der Arbeitgeber dann, wenn die Beschäftigten länger arbeiten, Aufschläge zahlen muss.“ Damit könne man eine „Hire-and-Fire-Mentalität“ eindämmen und Arbeitsplätze längerfristig absichern. Huttelmaier sieht die Gefahr nicht nur aus Niedrigkosten-Standorten wie Ungarn oder Rumänien, sondern auch aus Deutschland. „Wir werden in Österreich nie die Billigsten sein, aber hoffentlich die Flexibelsten.“ • (MUE)


Wachsen, wachsen

Der Pkw-Bereich ist mit 40 Prozent zwar immer noch der umsatzstärkste Sektor von Miba, doch wurden im Vorjahr auch andere Sparten gestärkt.

Dipl.-Ing. F. Peter Mitterbauer, MBA, leitet den Konzern

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m Vorjahr war Dipl.-Ing. F. Peter Mitterbauer noch neben seinem Vater am Podium gesessen – heuer präsentierte der Jungmanager, der den Vorstandsvorsitz bei der Miba im Juli 2013 übernommen hatte, die Bilanz ohne die Unterstützung des Seniors. Und es waren durchwegs erfreuliche Zahlen, die der Oberösterreicher über das Geschäftsjahr 2013 zu berichten wusste. Dabei profitierte das Unternehmen, das in Österreich 2.130 seiner insgesamt 4.670 Mitarbeiter beschäftigt, von der Erholung am Pkw-Markt in Europa: „In den ersten beiden Quartalen 2013 haben wir noch Rückgänge im Vergleich zu 2012 verspürt, doch dann ist es aufwärts gegangen.“

Boom in China und Nordamerika So kam es, dass der Gesamtumsatz (610,2 Millionen Euro) um 3,6 Prozent stieg – nicht zuletzt auch dank der Zuwächse in China und Nordamerika. Auch der Lkw-Markt habe sich in den letzten Monaten 2013 erholt, während der Schiffsbau weiter stark unter dem Niveau der Vergangenheit liege, bilanziert Mitterbauer. Für heuer rechnet das Unternehmen mit einem leichten Wachstum. Dank der guten Liquidität seien auch Zukäufe von Unternehmen nicht ausgeschlossen. „Wir halten aktiv Ausschau nach neuen Technologien, die komplementär zu unseren Technologien sind.“ • (MUE)

Die Kurven zeigen aufwärts, die Tortenstücke sind schön verteilt: Miba hat sich vom Pkw-Zulieferer zur Technologiegruppe gewandelt

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MANAGEMENT

Kfz-Steuern: Hat Sie der Ärger der Kunden getroffen? Mit 1. März wurde die motorbezogene Versicherungssteuer zum Teil empfindlich angehoben. Die österreichischen Versicherungsunternehmen müssen diese Steuer, die zur Budgetsanierung verwendet wird, von ihren Kunden kassieren. Eine undankbare Rolle, denn der Zorn der Autofahrer trifft zuweilen jene, die das Geld „eintreiben“ müssen. Wir fragten bei den Versicherungsgesellschaften nach, wie die Kunden auf die zusätzliche finanzielle Belastung für die Autofahrer reagierten und ob die Steuererhöhung Probleme mit sich brachte.

„Inkassanten“ sind bekannt

Kein Körberlgeld für Versicherung

„Aus unserer Sicht hat die Mehrzahl der Kunden die Steuererhöhung ohne großen Widerstand zur Kenntnis genommen. Den meisten ist auch sehr klar, wer für diese ,Prämienerhöhung‘ verantwortlich ist. Ein paar wenige haben sich bei uns direkt erkundigt“, sagt Direktor Mag. Klaus Himmelreich, Vorstand Vorarlberger Landesversicherung. Aus diesem Grund würden die Kunden auch genau wissen, wer der „Inkassant“ sei. Es habe auch keine Schwierigkeiten bei der Umstellung der EDV gegeben. „Dennoch war die Umstellung unserer EDV sehr wohl mit hohem Aufwand verbunden. Wir konnten aber alles vor der erforderlichen Frist fertigstellen.“

Kein Erklärungsbedarf

Kunden aufklären

Von geringen Problemen bei der neuerlichen Kfz-Steuererhöhung berichtet Diego Reichstamm, Landesdirektor Uniqa Tirol: „Es gab keinen erhöhten Erklärungsbedarf gegenüber Kunden oder vermehrte Anfragen von Kundenseite. Wir führen dies auch darauf zurück, dass über das Thema laufend und detailliert in den Medien berichtet wurde.“ Auch der Ärger der Kunden habe sich in Grenzen gehalten: „Diese wissen sehr gut, dass dieses Geld nicht beim Versicherer bleibt und die Anhebung eine Entscheidung der Politik war. Auch die Umstellung lief problemlos. Wir haben unsere Kunden über die Nachverrechnung im Mai informiert. Die Frist mit 1. Juli ist für uns kein Problem – es ist alles auf Schiene.“

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„Viele Kunden waren uninformiert und haben erst durch unser Anschreiben von der Steuererhöhung erfahren. Es gab unzählige Anrufe und Rückfragen. Manche glaubten, es handle sich bei der Erhöhung um ein ,Körberlgeld‘ für die Versicherung“, sagt Kurt Molterer, Hauptbevollmächtigter der Garanta Österreich Versicherungs-AG. Die kurzfristige Beschlussfassung habe dazu geführt, dass viele Kunden kurz nach ihrer regulären Vorschreibung eine Nachzahlung bekommen hätten. „Manche glaubten, dass uns ein Fehler unterlaufen sei. Viele mokierten sich darüber, dass für teilweise sehr kleine Beträge Zahlscheine versandt wurden. Inzwischen ist aber das Gröbste überstanden und die Umstellung abgewickelt.“

„Eine Steuererhöhung sorgt immer für Missmut – ganz besonders aber, wenn damit das Autofahren teurer wird. Die Menschen haben den Eindruck, dass hier ohnehin genug Abgaben anfallen, von Benzin und Diesel über die NoVA bis hin zur Autobahnvignette“, sagt Mag. Gerhard Schöffmann, Vorstandsdirektor der Kärntner Landesversicherung. „Deshalb ist es für uns besonders wichtig, unseren Kunden zu erklären, dass die tatsächliche Versicherungsprämie nur zwischen 20 und 40 Prozent der Zahlung ausmacht. So wird klar, dass wir nicht der Verursacher der Mehrkosten sind und sich der Ärger nicht gegen uns richtet. Die Umstellung auf die neuen Steuersätze war für uns kein Problem, da wir schnell reagieren können.“

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Umstellung verlief reibungslos

Nur für die Staatskasse „Der Staat macht es sich leicht und lässt die unpopuläre motorbezogene Steuer von den Versicherungen einheben“, meint Olaf Helfer, Vertriebsleiter vom Kfz-Versicherungsvermittler carplus, Bad Ischl. „Damit nicht genug, nennt er sie auch noch Versicherungssteuer.“ In Wahrheit habe die Steuer mit einer Versicherung nichts zu tun. „Zu 100 Prozent geht die motorbezogene Versicherungssteuer nämlich an den Fiskus – zur Stopfung von Budgetlöchern.“ Die echte Versicherungsprämie mache vielfach nur einen Bruchteil der „Prämien“-Vorschreibung aus, so Helfer. „Weil das viele nicht wissen, sollte zumindest der Name geändert werden: motorbezogene Kfz-Steuer – ohne Versicherung.“

„Wir als Haftpflichtversicherer sind gesetzlich verpflichtet, die erhöhte Steuer von unseren Kunden einzuheben und an den Staat weiterzugeben. Dies gilt sowohl für neue als auch für bestehende Versicherungsverträge“, sagt Mag. Wolfgang Neuhauser, Leiter der Landesdirektion Niederösterreich bei der Allianz Elementar Versicherungs AG. „Die Versicherungsprämie selbst ist von dieser Erhöhung nicht betroffen. Die Umstellung bei unserer IT verlief reibungslos. Wir haben unsere Kunden über die Änderung der rechtlichen Rahmenbedingungen informiert – und über die Möglichkeit, Steuern zu sparen. Denn wer die Prämie jährlich zahlt, kann 10 Prozent Steuern sparen.“

Spürbarer Druck von den Kunden „In Wahrheit hat die Versicherungssteuer mit einer Versicherung nichts zu tun“, sagt Olaf Helfer (carplus)

„Uns hat seitens der Kunden ein rauer Wind entgegengeblasen“, erklärt Mag. Klaus Scheitegel (Grazer Wechselseitige)

„Viele Kunden glauben, dass wir die Versicherungssteuer einbehalten“, meint Otto Wurzinger (Generali)

„Nach dem doch sehr kurzfristigen Beschluss der Bundesregierung zur Erhöhung der motorbezogenen Versicherungssteuer hat es natürlich immer wieder Rückfragen von Kunden gegeben“, sagt Mag. Klaus Scheitegel, Vorstandsdirektor der Grazer Wechselseitigen Versicherung AG. „Uns hat seitens der Kunden ein rauer Wind entgegengeblasen, nicht zuletzt deshalb, weil bei PS-starken Fahrzeugen die Erhöhung empfindlich ausfiel.“ Letztendlich habe man trotz des Drucks zur raschen Umsetzung schnell reagieren können. „Auch die Kunden, die kündigen wollten, konnten überzeugt werden, dies nicht zu tun, denn die Steuer ist immer fällig.“

Viele wissen nicht Bescheid

Offensive Beratung

„Als Marktführer in dieser Sparte hat Generali ihre Kunden bereits Anfang März informiert und Differenzbeträge ohne jegliche Probleme nachverrechnet“, sagt Otto Wurzinger, Regionaldirektor der Generali Versicherung für Wien, NÖ und Burgenland. Von der Möglichkeit einer späteren Vorschreibung wurde kein Gebrauch gemacht. Ein überraschendes Ergebnis habe die Generali-Autostudie 2014 zu diesem Thema gebracht: „29 Prozent der Autolenker ist nicht bekannt, dass die Versicherungen diese Steuer an das Finanzamt weitergeben. Bei den unter 30-Jährigen ist sogar jeder zweite Autobesitzer der Meinung, dass sich die Versicherung die motorbezogene Versicherungssteuer teilweise oder zur Gänze einbehält.“

„Nachdem einerseits in den Medien und andererseits in unserem Informationsschreiben an die Kunden darauf hingewiesen wurde, dass es sich um eine gesetzliche Erhöhung handelt, wurde die Wiener Städtische weniger mit dem Vorwurf der Erhöhung konfrontiert“, sagt Erich Leiß, Vorstandsdirektor Wiener Städtische Versicherung. „Im Zuge der Erhöhung verzeichneten wir einen höheren Informationsbedarf zur Berechnung der Steuer, den wir im Rahmen von Kundengesprächen und mittels des erstellten Onlinerechners abdeckten.“ Trotz der geringen Vorlaufzeit habe das Unternehmen die Umstellung reibungslos und planmäßig durchführen können.

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„Der nicht stattgefundene Winter macht uns allen im Kfz-Gewerbe zu schaffen“,

WIRTSCHAFT

analysiert Trost-Vertriebsvorstand Norbert Neuhaus auf Seite 44

„Unsere Aufgabe ist es, die Entwicklungen kritisch und vor allem rechtzeitig zu beobachten“, erläutert Motoren-Experte Prof. Hans-Peter Lenz auf Seite 46

Basler verkauft Österreich-Geschäft an Helvetia Die Schweizer Versicherungsgesellschaft Baloise Group hat die Basler Versicherungs-Aktiengesellschaft in Österreich an die Helvetia Versicherungen AG verkauft: Als Kaufpreis wurden 160 Mio. Schweizer Franken (umgerechnet 130 Mio. Euro) genannt. Die Basler Versicherung will sich künftig auf die Kernmärkte Schweiz, Deutschland, Belgien und Luxemburg konzentrieren. In Österreich verdoppelt sich damit das Prämienvolumen von Helvetia auf 400 Mio. Euro; rund ein Viertel dürfte auf den Kfz-Bereich entfallen.

Lehrlingswettbewerb der Wiener Karosseriebauer 10 Berufsschüler der 3. Klassen der Berufsschule für Spengler, Karosseriebau und Metalltechnik beteiligten sich am 9. Mai am Landeslehrlingswettbewerb in Wien. Den Sieg holte sich Philip Fojtik (Lehrbetrieb Bieber Autoinstandsetzung GmbH), Zweiter wurde Schamil Katcaev (Weidinger und Partner/bfi) vor Mathias Rötzer (BMW Austria GmbH). Die Teilnehmer mussten ein Werkstück anfertigen und einen Pkw-Kotflügel nass-in-nass lackieren. Der Landeslehrlingswettbewerb wurde von Berner und Würth unterstützt.

Auto Kelly dürfte in Österreich aktiv werden Der größte Kfz-Teile-Groß- und Einzelhändler Tschechiens bereitet offenbar einen Einstieg in Österreich vor: Die Auto Kelly a.s. mit Hauptsitz in Prag hat 66 eigene Filialen und ist auch in der Slowakei (seit 1997) sowie in Bulgarien (seit dem Vorjahr) vertreten. Etablierte Kfz-Teilehändler beklagen, dass es seitens des tschechischen Unternehmens bereits Abwerbungsversuche gebe. Das Unternehmen wurde 1994 gegründet, ist seit 2010 im Besitz der italienischen Rhiag-Gruppe und beschäftigt 800 Mitarbeiter.

Birner bleibt weiterhin Partner der „Leitbetriebe Austria“ Wie schon im Vorjahr hat sich auch heuer wieder die Birner GmbH als Partner des Netzwerks „Leitbetriebe Austria“ qualifiziert. Birner ist seit Jahrzehnten im Bereich Autoteile und Zubehör tätig: Da die Birner GmbH ihre Kunden nicht nur bei Schulungen unterstütze, sondern auch Vermarktungskonzepte anbiete, entspreche die Firma ideal dem Bild jener Unternehmen, die das Netzwerk „Leitbetriebe Austria“ verbinde, so die Begründung. Diese Firmen müssen unverwechselbar und erfolgreich sein, um sich von den Mitbewerbern abzuheben.

Lekkerland verzeichnet Umsatzrückgang Die vor allem in der Belieferung von Tankstellenshops engagierte Lekkerland Handels- und Dienstleistungs GmbH in Ternitz beziffert den Umsatzrückgang für das abgelaufene Jahr mit 13,8 Prozent; ein Umsatz von 79,7 Mio. Euro sei „nicht zufriedenstellend“, sagt Geschäftsführer Martin Gekeler. Heuer hofft das Unternehmen auf Steigerungen; unter anderem beliefert das Unternehmen die A1- und IQ-Tankstellen sowie Shell neu. Die Rahmenbedingungen bezeichnet Gekeler jedoch nach wie vor als „herausfordernd“.

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Dr. Nikolaus Engel

Die den Schaden begrenzen Dass man eine Marke auch aufgeben kann, ohne im Handel größtmöglichen Schaden anzurichten, ist die Chevrolet-Organisation derzeit zu zeigen bemüht. Vielleicht auch, weil die Chevrolet-Mitarbeiter mitverantwortlich für den Erfolg waren und mit den Partnern an einem Strang gezogen haben, sind sie bemüht, den Schaden für die Partner, wenn sie ihn auch nicht abwenden können, zu begrenzen. Dass es in einzelnen Fällen nicht ohne Rechtsstreit gehen wird, liegt nur zum Teil am plötzlichen „Aus!“ für die Europa-Aktivitäten. Einzelne Händler versuchen zu retten, was nur geht, vielleicht auch manchmal über das gerechte Maß hinaus. Jedenfalls können sich alle glücklich preisen – weil ihnen das Drama à la Saab erspart blieb.


WIRTSCHAFT

„Wir wachsen mit unseren Kunden!“ 25 Jahre Software-Spezialist Loco-Soft und 200 Gäste folgten Firmengründer Wolfgang Börsch ins Kölner Hard Rock Cafe.

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u feiern gab es für das Unternehmen vieles – von engagierten Mitarbeitern über treue Kunden bis hin zu überaus erfreulichen Geschäftszahlen. „Wir wachsen mit unseren Kunden“, so die erklärte Philosophie von Firmenchef Wolfgang Börsch. Ehrlich und offen miteinander reden und arbeiten. „Wir können locker, aber auch zielstrebig und fokussiert mit Schlips und Kragen.“ Während dem markanten Unternehmer zu Beginn seiner Vertriebsaktivitäten kaum jemand eine realistische Chance einräumte, sich neben Siemens und Co behaupten zu können, hat sich Loco-Soft mittlerweile weit über die Landesgrenzen hinaus einen Namen gemacht. Ob Auftragsannahme, Stempelzeiten, Ersatzteillagerverwaltung, Bestellwesen, Analysen, Statistiken, Kundenverwaltung oder Finanzbuchhaltung – das Komplettangebot des Software-Spezialisten bedient mit mehr als 320 Programmmodulen alle wichtigen Schnittstellen innerhalb des Autohauses. Lediglich die Personalverrechnung ist über Loco-Soft nicht steuerbar.

„Muss meinen eigenen Kopf hinhalten“ „Bei uns gibt es kein Verkaufsteam, das rausfährt, dem Kunden das Blaue vom Himmel verspricht und am Ende bleibt nichts davon übrig“, so ÖsterreichVertriebsleiter Gregor Pülzl. „Wenn ich Dinge verspreche, die ich dann bei der Installation selbst nicht einhalten kann, dann steh ich persönlich vor dem Kunden und muss meinen eigenen Kopf hinhalten.“ Verbindlichkeit, Feedback, Dialog und Kundennähe – das sind die Felder, auf denen Loco-Soft den Ball ins

Unter dem Motto „Loco-Rockt“ feierten über 200 Gäste das 25-jährige Bestehen von Loco-Soft. Ort des Geschehens: das Hard Rock Cafe Köln

Ein starkes Team (v. l.): Geschäftsführer Ralf Koke, Gregor Pülzl (Vertriebsleiter Österreich) und Firmengründer Wolfgang Börsch

Rollen bringt. In Kombination mit der seit 1988 konstant gebliebenen Preisstabilität holt der SoftwareAnbieter seine Kunden dort ab, wo viele Wettbewerber mit Scheuklappen und wehenden Fahnen blindlings vorbei galoppieren.

Attraktive Preisstruktur sichert Neukunden Auch in Österreich befindet sich Loco-Soft auf Wachstumskurs. Mehr als 80 Autohäuser zählt die deutsche Software-Schmiede mittlerweile zu ihrem Kundenkreis. Tendenz steigend. „Derzeit verbuchen wir einen stetigen Zuwachs und rechnen damit, dieses Jahr mindestens 15 weitere Autohäuser für Loco-Soft gewinnen zu können“, sagt Pülzl. Die positiven Marktentwicklungen erklärt sich der Manager insbesondere durch die attraktive Preisstruktur von Loco-Soft. „Unsere Mietbasis ist hierzulande einzigartig. So ist beispielsweise bei uns die komplette Umstellungsphase bereits in der Monatsmiete inkludiert.“ Ein weiterer Pluspunkt: der ausgeprägte Servicegedanke des Unternehmens. So arbeitet jeder einzelne Hotline-Mitarbeiter bei Loco-Soft tagtäglich selbst mit der hauseigenen Software und ist in der Lage, individuell und zielgerichtet auf die Anliegen der Anrufer einzugehen. „Wir kennen die Problematik: Der Kunde steht an der Kundenannahme und das Autohaus kann nicht ewig auf eine passende Antwort warten. Wir müssen in der Lage sein, schnell und kompetent zu reagieren.“ So verwundert es kaum, dass Loco-Soft einen Großteil seines Geschäfts via Mund-zu-Mund-Propaganda generiert. „Wir knebeln unsere Kunden nicht. Binnen 30 Tagen nach Installation ermöglichen wir allen die kostenfreie Rückgabe unserer Software. Nach Ablauf dieser Frist greift dann eine dreimonatige Kündigungszeit, die weiterhin ein hohes Maß an Flexibilität garantiert. So gehen wir zwar ein gewisses Risiko ein, zugleich sorgt dieses aber auch für den nötigen Druck, Tag für Tag aufs Neue eine konstant gute Performance abzuliefern.“ • (CWI)


WIRTSCHAFT

Alljährlich vor über 20.000 Besuchern präsentiert Trost in Verbindung mit den Lieferantenpartnern ihre Kompetenzkette; das Konzept wird mit wachsender Begeisterung angenommen

Zufriedenheit mit Expansionspotenzial Starke Marken, ein erstklassiges Logistikkonzept und wettbewerbsgerechte Preisstellung sind die Merkmale von Trost Auto Service Technik. Rund 400 österreichische Kunden aus dem freien Kfz-Werkstattgeschäft gönnten sich ein Wochenende auf der Trost-Schau in Stuttgart.

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nabhängig aller wirtschaftlichen Begleiterscheinungen wie Kaufkraftschwund, politische Einflussnahme auf die Automobilität, immer neue Steuern etc. frequentierten an zwei Tagen im Mai über 21.000 Besucher die Trost-Schau. Was Stahlgruber, Wessels + Müller in mehrere Regionalmessen splitten, läuft bei Trost in einem Stück ab. Dafür gibt es am Abend Party mit 6.000 (!) Teilnehmern, um sich den Rockbarden Heino und eine Oktoberfest-Band zu geben. Mit diesem seit 17 Jahren praktizierten Konzept heben Hunderte von Außendienstleuten die Stimmung ihrer Kunden, um Jahr für Jahr neben einem Dankeschön die Umsätze zu steigern. Und die Veranstaltung kam zu rechten Zeit. „Der nicht stattgefundene Winter macht uns allen im KfzGewerbe zu schaffen“, erläutert Trost-Vertriebsvorstand Norbert Neuhaus die aktuelle Absatzentwicklung. Dennoch spricht er ohne gemachte Winter(verschleißteile)umsätze 2014 von real 3 bis 4 Prozent Umsatzwachstum in der Trost-Gruppe. „Möglich ist das durch eine weitere Verbesserung der Warenverfügbarkeit mit den Zentrallagern im deutschen Winsen und im tschechischen Nyrany“, argumentiert sein Österreich-Statthalter Hans Lorenz, der Gastgeber von 400 österreichischen Kfz-Werk-

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Hans Lorenz steuert circa 60 Mio. Euro zum 825 Mio.-Euro-Gruppenumsatz bei

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stattbetreibern war, herangekarrt mit Flugzeug, Bus, Bahn aus den Marktregionen Deutschland, Österreich, Tschechien, Slowakei, Rumänien und Ukraine. Und einige kamen mit dem eigenen Auto in die Schwabenhauptstadt. Für die alle von keinem Interesse war eine Fusionstheorie von Trost mit Wessels + Müller. Was Aktionäre allenfalls miteinander reden, weiß niemand.

Preis, Information, Unterhaltung Rund 1.000 Trost-Mitarbeiter lobten vor rund 170 Ausstellern mit über 290 Marken- und Dienstleistungsvertretungen ihre Logistikvorteile inklusive Nachtsprung-Service aus. Schaeffler, Bosch, Liqui Moly, KS Tools, Texa & Co. vermischten sich geschickt mit dem von Trost kreierten Kategorieninseln. Maßgeschneiderte Werkstattkonzepte für jeden Werkstatttyp, zeitgemäße Werkstatt-Software, ein üppiger Teile- und Technikkatalog, schnelle Logistik, Service- und Technik-Hotlines, ein umfangreiches Schulungsangebot mit von Lieferanten zur Verfügung gestellten Fachberatern werden auch andernorts angeboten, jedoch von Trost noch detaillierter, intensiver. Menschen und System bilden für Lorenz eine Symbiose, „in Österreich aus der Basis von Bosch, KSM zur heutigen Kundenzufriedenheit gewachsen“. Unter diesen Voraussetzungen zeigen sich Neuhaus und sein Österreich-Team gut für die künftigen Aufgaben gerüstet, setzen auf leistungsfähige und -willige Lieferanten bzw. Dienstleistungsorganisationen und betonen – unter besten Bevorratungsmaßnahmen – heuer das Kundensegment Nutzfahrzeug-Service. Die Topvertreter der heimischen Anbieterliga „adelten“ die Veranstaltung mit ihrer Anwesenheit – wohl auch Ausdruck der partnerschaftlichen Zufriedenheit mit Expansionschancen. • (LUS)


Juni 2014

Branchenumfrage

QUALITÄTSDENKEN Mitgebrachtes Öl Haftung ausgeschlossen

Synthetische Treibstoffe Elektroautos brauchen kein Öl

Firstfill Jeder zweite Motor in Europa

Neue Marken Mit Abenteuer, Spaß und Leidenschaft

Das Motoröl ist nach wie vor Ertragsbringer Nummer 1. Die Preisstrategie wird immer schwieriger.

www.autoundwirtschaft.at


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12 Automobilhersteller

empfehlen die Marke Castrol und explizit den Einsatz von Castrol EDGE Professional: Audi, BMW, Ford, Honda, Jaguar, Land Rover, MAN, Mini, Seat, Škoda, Volkswagen und Volvo. Castrol EDGE Professional voller Einsatz für Ihren Umsatz.


ANSICHT

Ist der Öl-Ertrag noch zu retten? Die Branchenexperten warnen seit vielen Jahren: Der vom Motoröl gelieferte Ertrag ist gefährdet. Das Überleben der Kfz-Betriebe kann das Öl ohnehin nicht sicherstellen.

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er Rohertrag des Motoröls muss für die Werkstätte erhalten bleiben“, so lautet seit Jahrzehnten das Motto in der Kfz-Branche. Und ebenso lange wird vor dem Verlust des Deckungsbeitrages gewarnt. Zwischenzeitlich hat dieser Beitrag am Ergebnis eines Autohauses eine ungesunde Dimension erreicht. Ungesund deshalb, weil das schwarze Gold überdurchschnittlich viel zum Deckungsbeitrag eines Kfz-Betriebes beiträgt. Zieht man die Verluste in Betracht, die aus dem Neuwagengeschäft kommen, hält das Öl – überspitzt formuliert – so manches Autohaus am Leben. Bei aller Dankbarkeit dem Schmierstoff gegenüber: Das ist nicht seine Aufgabe und es ist gefährlich. • Natürlich freuen wir uns, wenn diese Situation noch lange erhalten bleibt, aber es ist leider nicht realistisch. Geringere Kilometer-Leistungen, höhere Serviceintervalle, kleinere Motoren mit weniger Öl sowie die langsame Entwicklung der Elektromobilität sind die natürlichen Feinde des Schmierstoff-Umsatzes. Internet, Supermarkt und Baumarkt sind die unnatürlichen Gegner, weil hier Äpfel mit Birnen verglichen werden. Nicht zuletzt ist der (Verdrängungs-)Wettbewerb das logische Ende eines Übergewinns, der durch das Motoröl ohne Zweifel entsteht. • Wie aus unserer Umfrage unter den wichtigsten Öllieferanten (ab Seite 6) zu entnehmen ist, unternehmen die Öl-Firmen alle Anstrengungen und leisten bestmögliche Unterstützung für die Werkstätte, um den Preis zu rechtfertigen und zu argumentieren. Aber speziell in wirtschaftlich schlechteren Zeiten wird es immer schwieriger, dem Autofahrer den Preis abzuverlangen. Der Kunde verliert an Kaufkraft, ist mündig und weiß mittlerweile bestens Bescheid über

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Gerald Weiss, Redakteur

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das Preisgefüge. Die Argumentation, dass die Stundensätze zu gering sind, die Investitionen wegen Herstellervorgaben so hoch und deshalb das Öl so teuer ist, sind zwar richtig, gehen beim sparenden Kunden aber ins Leere. Denn wer würde akzeptieren, dass beim Friseur das Haarewaschen so teuer ist, weil der Friseur sein Überleben mit dem Ertrag am Shampoo sichert? • Die realistische Frage muss erlaubt sein: Wie lange kann man dem Kunden den Öl-Preis noch zumuten? Treibt man ihn damit nicht immer mehr zum Supermarkt und zum Pfuscher oder akzeptiert er das Angebot aus Vertrauen zu seiner Werkstätte und aus Liebe zu seinem Auto? Wäre ein Mittelweg nicht langfristig die fairere Lösung? Eine schwierige Frage. Vermutlich wird die Entscheidung – zumindest den Markenbetrieben – wieder einmal von ihren Importeuren abgenommen. Denn die Marken haben den Preiskampf um den Servicekunden längst eröffnet. Sonderangebote inklusive Ölwechsel werden zukünftig Realität sein, dabei ist gefälligst das „Original“-Öl des Herstellers zu verwenden, woher es auch immer kommt. Damit wandert einmal mehr eine Ertragsmöglichkeit vom Händler zum Hersteller. • Der Unternehmer muss – in Absprache mit seinem Öllieferanten entscheiden, welche Strategie er gegenüber seinem Kunden fährt. Aber er muss sich auch auf eine Zukunft ohne überdurchschnittlichen Ertrag aus dem Ölverkauf einstellen. Denn das Öl allein kann das Autohaus nicht retten.


Der verkehrte Mitnahme-Liter Kunden bringen immer öfter das Öl selbst mit zum Ölwechsel. Die Werkstätte sollte sich dabei rechtlich absichern.

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er Nachfüll- oder Mitnahmeliter wird von den Ölfirmen seit vielen Jahren – zurecht – als einfaches und lukratives Zusatzgeschäft forciert. Die Umsetzung in den Betrieben ist teilweise recht dürftig. Mittlerweile scheinen die Kunden mehr Öl in die Werkstätte zu bringen als sie über den Nachfüll-Liter mit nach Hause nehmen.

Internet: Segen oder Fluch? Der Autofahrer macht sich heute im Internet schlau, welches Öl für sein Fahrzeug geeignet ist. Die zahlreichen elektronischen Oil-Finder sind da sehr hilfreich. Danach macht er den Preisvergleich und sucht den Schmierstoff oder zumindest einen ähnlichen: im Internet und in diversen Märkten. Und er wird fündig. Ob es nun tatsächlich das richtige Produkt ist und auch tatsächlich den geforderten Spezifikationen entspricht, ist fraglich. Möglicherweise handelt es sich um einen Grauimport, Herkunft und Inhalt sind fragwürdig. Aber das ist bei diesen Kunden nur sehr schwer zu argumentieren. Der Autofahrer bringt den Schmierstoff mit in die Werkstätte und verlangt das Service mit „seinem“ Öl. Ob man diesen Kunden bedient, ist eine individuelle und strategische Entscheidung jedes Kfz-Unternehmers. Vielleicht ist es ein bislang guter Kunde und man muss froh sein, dass er in die Werkstätte kommt und nicht gleich beim Pfuscher verschwindet. Andererseits öffnet man den Nachahmern Tür und Tor.

Die Herkunft ist unsicher, das Risiko für Folgeschäden hoch

Wer trägt die Haftung Die Werkstätte muss sich in solchen Fällen rechtlich unbedingt absichern, denn sie trägt ein großes Haftungsrisiko. Speziell bei einer falschen Spezifikation oder einem Öl aus dubiosen Quellen ist ein schwerwiegender Folgeschaden nicht auszuschließen. Die Bundesinnung der Kfz-Techniker arbeitet gerade entsprechende Lösungen und Formulierungen aus. Der Kunde muss informiert werden und unterschreiben, dass er das Risiko für den mitgebrachten Ersatzteil beziehungsweise das mitgebrachte Motoröl bei ihm liegt und die Werkstätte keine Haftung für etwaige Folgeschäden übernimmt. • (RED)

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ÖL EXTRA

Peter Spatzierer, Castrol

Hubert Huber, Eurolub

Mit Qualität und Preisniveau gegen den Volumenverlust In der ÖL-&-Wirtschaft-Umfrage haben wir die Öl-Lieferanten um ihre Strategien und Ideen zur Ertragssituation in den Werkstätten, Preisstrategien und Parallelvertrieb gebeten. Die Antworten sind durchaus kontroversiell, da kleinere Unternehmen naturgemäß einen anderen Zugang haben als die Konzerne. Die Antworten waren so umfangreich, dass wir nur einen Teil abdrucken können. Die gesamte Umfrage finden Sie online unter www.autoundwirtschaft.at Von Eni haben wir leider keine Antworten erhalten, Total wollte nicht an der Umfrage teilnehmen. Für Mobil wurden die Antworten von den drei österreichischen Vertriebspartnern LSA, Köb bzw. Maier Korduletsch gemeinsam beantwortet.

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as Motoröl als wichtigster Ertragsbringer steht unter Druck. Mittlerweile werben auch Autoimporteure mit günstigen Service- und Öl-WechselAktionen. Wie kann das wichtigste Ertragsstandbein für die Werkstätte erhalten bleiben? Spatzierer, Castrol: Die Experten von Castrol wissen um die Herausforderungen am Markt und teilen gerne ihr Wissen und helfen ihnen, um das Quäntchen besser zu sein. Wir unterstützen die Werkstätten und deren Vertrieb dabei, ihr Potenzial voll auszuschöpfen. – Gemeinsam finden wir immer die passende Lösung. Huber, Eurolub: Wird nicht zu halten sein! Paukert, Liqui Moly: Qualität und Service sind das A und O. Sinkenden Volumina aufgrund geringerer Motorfüllmengen und längerer Wechselintervalle sollten die Betriebe mit qualitativ hochwertigeren Schmierstof-

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fen kontern. Geringere Volumina bedeuten also nicht automatisch weniger Umsatz, da Leichtlauföle höhere Margen bieten. Geschäfte werden immer noch zwischen Menschen gemacht. Und das bedeutet, die Werkstätte kann mit Service punkten. (...) Und nebenbei verdient die Werkstätte durch zusätzliche Dienstleistungen. Den Öl-Service komplettiert der berühmte und leider zu oft vergessene Liter Nachfüllöl im Kofferraum für unterwegs. Eibl, Lukoil: Ein gezieltes Marketing, um den Endkonsumenten die Wertigkeit des Motoröles als „Blut des Motors“ weiterhin bekannt zu machen und selbstverständlich Hilfestellungen beim Verkauf an den Endkonsumenten durch die Werkstätte. Hier ist der nach wie vor der Nachfüllliter zu nennen. Mauerhofer, Mapo: 1) Der Verkauf über Super- und Baumärkte sowie Großhandelsketten sollte unterbunden werden. 2) Motoröle werden leider sehr häufig als Lockartikel missbraucht. Mobil: Günstige Öl- und Service-Angebote gibt es seit Langem immer wieder, um neue Kunden zu werben oder bekannte zu aktivieren. Oft sind das Lockvogelangebote mit Schmierstoffen, die weder den jüngsten Viskositäten oder Qualitätsmerkmalen entsprechen noch den Schutz vor Motorenverschleiß zwischen den ausgedehnten Ölwechselintervallen garantieren können. Meistens werden diese Werbeangebote auch genutzt, um dann vor Ort ein Qualitäts-Upgrade zu


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erreichen. Fest steht, dass Qualität ihren Preis hat und Markenprodukte nicht unter Wert verkauft werden sollten. (...) Schneider, Motorex: Für ältere Fahrzeuge ergibt das durchaus Sinn und ist eine Frage der richtigen Kalkulation und Kommunikation – z. B. Pakete, die angeboten werden. Denn der Werkstattkunde von heute ist ein potenzieller Neuwagenkunde von morgen. Wichtig ist, dass die Qualität der eingesetzten Öle den Vorschriften entspricht. Dann kann dies eine gute Kundenbindungsmaßnahme sein. Giesgen, Motul: Der Verbraucher geht in die Werkstatt seines Vertrauens, weil er sich dort mit seinem Auto gut aufgehoben fühlt. Wenn er also dort weiter vertrauensvoll, freundlich und nett behandelt wird sowie gute Arbeit und top-kompetenten Service erfährt, dann wird der Kunde auch künftig wegen Schmierstoffen oder Teilen die Werkstatt nicht wechseln wollen. Im Gegenteil: Er wird immer wieder kommen, weil er in „seiner“ Werkstatt hohe Kompetenz und Zuverlässigkeit findet. Autohäuser, Werkstätten und Fachhändler, die mit Motul zusammenarbeiten, haben zudem den großen Vorteil, dass die Produkte ausschließlich über sie und nicht über Bau- und Supermärkte vertrieben werden. So ist Motul nicht vergleichbar und garantiert den Partnern eine hohe Exklusivität. (...) Paseka, Shell: Trotz eines dynamischen Marktes wird es sowohl markenspezifische Werkstätten als auch

markenunabhängige Werkstätten immer brauchen, um die große Bandbreite von unterschiedlichen Kundenbedürfnissen abzudecken und für verschiedenste Marken und Baujahre ein adäquates Service anbieten zu können. Der Ölwechsel sollte ein fixer Bestandteil der regelmäßigen Wartungsarbeiten sein und es liegt in der Verantwortung der Werkstätten, den Kunden über die Notwendigkeit eines geeigneten, qualitativen und frischen Motorenöls zu beraten und diese Gelegenheit nicht vorbeiziehen zu lassen. (...) Der Abnahmedruck für Motorenöl über das Ersatzteil-Programm der Automobilhersteller gefährdet Preisstrategie und Ertragsmöglichkeiten der Markenwerkstätten. Wie löst Ihre Marke den Spagat? Schneider, Motorex: Dies ist ja kein neues Phänomen. Viele Händler wählen daher ihren Schmierstoffpartner selbst. Motorex unterstützt die Partner in den Bereichen Marketing und Verkaufsförderung. Diese Unterstützung wird von einem „Ersatzteil Öl“ in diesem Umfang oft nicht in diesem Ausmaß angeboten. Paseka, Shell: Der Druck, auf die vom Automobilhersteller geförderte Marke zu setzen, ist eine große Herausforderung für die Markenwerkstätten und lässt ihnen verständlicherweise oft wenig Spielraum. Dieser Druck lässt sich aus unserer Erfahrung umgehen, wenn man mit einer alternativen Marke wie Shell einen ausreichend hohen Deckungsbeitrag erzielen und es sich

Thomas Paukert, Liqui Moly

Christian Eibl, Lukoil


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folglich leisten kann, auf einen etwaigen Bonus zu verzichten. (...) Und wem ist ein sofort erzielter, hoher Deckungsbeitrag in der Tasche nicht lieber als ein möglicherweise erzielbarer Bonus, den ich womöglich sogar erst im Folgejahr ausbezahlt bekomme? Mobil: Diesen Spagat können nicht die Schmierstoffhersteller lösen, sondern das ist in erster Linie eine Angelegenheit zwischen den Autohäusern und ihrem jeweiligen OEM. Jeder Autofahrer weiß, dass OEMs keine Schmierstoffe herstellen, sondern sie von irgendjemandem produzieren lassen. Und diese Motorenölhersteller werden gewechselt, ohne dass es auf dem Etikett erkennbar wäre. Es handelt sich also nicht um Markenschmierstoffe, die stets dieselbe kontrollierte Qualität aufweisen, sondern eigentlich um NoName-Produkte. Für die angeschlossenen Autohäuser ist das problematisch, weil sie bei Preisdiskussionen weder mit der Markenqualität noch mit den Produktvorzügen argumentieren können, da der Hersteller unbekannt ist. Das heißt, es ist viel schwieriger, Marge zu generieren, und es gibt keine Möglichkeit für die Kundendienstannehmer, ihre Werkstattkunden mit Empfehlungen vom Fachmann zu beeindrucken. Eibl, Lukoil: Hier gibt der Gesetzgeber für den Ersatzteilverkauf klare Grenzen vor. Allerdings ist hier der Spagat einzig und allein durch eine gezielte 2-Marken-Strategie hervorzuheben. Des Weiteren sind wir mit gezielten Rohertragsbeispielen und Margengarantie bei unseren Kunden und Partnern unterwegs, um auch weiterhin den Werkstätten durch Margengarantien einen entsprechenden Ertrag zu bieten. Huber, Eurolub: Wir beliefern schwerpunktmäßig über den Kfz-Teilefachhandel die freien (markenunabhängigen) Werkstätten. Hier ist das Problem in dieser Form noch nicht so gravierend, da diese generell einen relativ fairen Preis für ihren Kunden eingestellt haben. Für BMW, Audi und Co. wird es künftig eine große Herausforderung, Literpreise von 28 Euro pro Liter zu rechtfertigen, wenn auch von Premiumanbietern der Liter für 5 Euro im Onlineshop zu haben ist. Ölwechselkosten von 300 bis 400 Euro sind nur noch bei Firmenflottenkunden zu erzielen. Spatzierer, Castrol: Durch die Partnerschaften mit den führenden Automobilherstellern wollen wir uns als Schmierstoff-Spezialist den Kfz-Meisterbetrieben und Autohäusern näherbringen. Denn als Marktführer im Erstausrüster-Bereich bringen wir gerade den Mitgliedsbetrieben des Kraftfahrzeuggewerbes interessante Vorteile.

Franz Mauerhofer, Mapo

Gerhard Graf, LSA (Mobil)

Wolfgang Schneider, Motorex

Jörg Giesgen, Motul

Durch Internet und Diskonter wird das Preisgefüge des Motoröls immer transparenter, Kunden sind teilweise nicht mehr bereit, die Preise in der Werkstätte zu bezahlen. Gleichzeitig bieten manche Ölfirmen ihre Produkte auch über Zubehörketten an. Wie steht Ihre Marke zur Parallelvermarktung? Wie kann sich der Kfz-Betrieb noch abheben.

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Giesgen, Motul: An Motul schätzen die Partner nicht nur die hochwertige Qualität der Produkte sowie ein umfassendes Servicekonzept, sondern auch die hohe Fachhandelstreue. Da Motul-Schmierstoffe nicht über Tankstellen, Bau- und Supermärkte vertrieben werden, sondern nur über das Autohaus, die Werkstatt und den Fachhandel, sind Motul-Partner nicht vergleichbar. Vielmehr heben sie sich damit deutlich vom Wettbewerb ab. (...) Auch künftig hält der Schmierstoffproduzent „ohne Wenn und Aber“ am Fachhandelkonzept fest. Eibl, Lukoil: Wir werden mit Sicherheit keine Parallelvermarktung am österreichischen und auch auf sonstigen Märkten, wo wir Einfluss haben, etablieren. Wir haben dies in der Vergangenheit bereits so gehandhabt. Des Weiteren kann und muss sich die Werkstätte durch erstklassigen Service, hochwertiges Marketing abheben. Wir stehen als Lukoil in den Startlöchern, um hier sämtliche Unterstützungsmöglichkeiten für unsere Partner anzubieten. Huber, Eurolub: Service, Service, Service, z. B. Ersatzfahrzeuge, Hol- und Bringservice etc., längere Öffnungszeiten auch am Wochenende. Mauerhofer, Mapo: 1) Über Internet und Diskonter werden sehr häufig Restposten zu Sonderpreisen verkauft. 2) Versandkosten werden sehr häufig von Konsumenten nicht einberechnet. 3) Keine Fachberatung über die richtige Produktauswahl. 4) Eine Parallelvermarktung unterstützen wir nicht. 5) Der Kfz-Betrieb kann sich noch abheben durch fachliche Beratung, Empfehlungen und Kompetenz, Hol- und Bringservice, pünktliche Fertigstellung der Servicearbeiten. 6) Große Teilehändler berechnen bei Motorenölen oft nicht die Kostenwahrheit Paukert, Liqui Moly: Eine bekannte Marke muss verfügbar sein. Aus diesem Grund gibt es Liqui Moly auch im Internet oder im Handel und nicht ausschließlich in der Werkstatt. Der Kfz-Betrieb muss sich durch Service abheben, worauf in der ersten Antwort schon eingegangen wurde. (...) Die Produkte sind verfügbar, der Mensch und damit der Service machen den Unterschied. Spatzierer, Castrol: Mit Castrol-Professional-Produkten geht der Kfz-Betrieb mit „Ab-Werk-Qualität“ Billig-Angeboten und Internethandel gezielt aus dem Weg. Schneider, Motorex: Durch den Einsatz von Motorex Qualitätsschmierstoffen. Motorex wird in Österreich über geschultes Personal von Derendinger an Werkstätten vertrieben. Und nicht im Internet oder über Zubehörketten und Diskonter. Mobil: Kunden, die Öl im Zubehörgeschäft kaufen, sind eine völlig andere Klientel als Werkstattkunden. Werkstattkunden trauen den Empfehlungen und der Beratung des Kundendienstannehmers. Diese Chance sollten die Autohäuser nutzen, um sich als Fachmann rund um das Auto darzustellen. Das gilt insbesondere


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beim Öl. (...) Ganz anders gelagert sind die in der Regel sehr billigen Internetangebote. Nach unseren Erfahrungen trauen die Autofahrer ihnen überwiegend nicht. (...) Dem Preisthema stehen hochwertige und hochtechnisierte Ölspezifikationen für moderne Motoren gegenüber. Wie kann der Kunde noch stärker Richtung Qualitätsunterschied und spezifischen Anforderungen sensibilisiert werden? Spatzierer, Castrol: Mit der exklusiven ErstausrüsterQualität von Castrol sichern sich die Werkstätten das Vertrauen der Kunden. Ein Beweis dafür: „Jeder 2. Motor in Europa wird mit Castrol geboren.“ Paukert, Liqui Moly: Das Drehen an der „Preisschraube“ kann schnell zu einer Abwärtsspirale führen. Wer hauptsächlich oder ausschließlich über den Preis argumentiert, sollte bedenken, dass es immer jemanden gibt, der die gleiche Dienstleistung noch billiger anbieten kann. Alles hat seinen Preis, insbesondere Qualität. Und das gilt es zu erläutern. Autofahrer sind durchaus bereit, mehr für ein Öl auszugeben, wenn sie einen Nutzen darin sehen, beispielsweise Kraftstoffeinsparungen. Ein Autofahrer kennt in der Regel den Unterschied zwischen einem Standardschmierstoff und einem Hochleistungsöl nicht. Welche Sparpotenziale mit dem besseren Öl verbunden sind, beispielsweise senkt es die Wartungskosten, muss der Kundendienstberater erläutern,

Matthias Paseka, Shell (Haberkorn)

Die gesamte Umfrage mit allen detaillierten Antworten finden Sie auf www.autoundwirtschaft.at

der sich als Experte profilieren kann. (...) Giesgen, Motul: Dem Kunden muss klar gemacht werden, dass Motorenöle schon heute zu den wichtigsten Konstruktionselementen im modernen Verbrennungsmotorenbau zählen. Wenn ein Fahrzeughersteller heute einen neuen Motor entwickelt, dann ist das Motorenöl von Anbeginn in diesen Entwicklungsprozess mit einbezogen. (...) Mauerhofer, Mapo: 1) Genaue Spezifikationsangaben auf den Ölgebinden. 2) Europaweite Kennzeichnung, wenn ein Produkt aus Zweitraffinat-Grundölen hergestellt wurde. 3) Es sollen nur Schmierstoffe mit der Qualitätsstufe, die der Fahrzeughersteller vorschreibt, eingesetzt werden. Huber, Eurolub: Durch ein geschultes Fachpersonal im Innen- und vor allem Außendienst. Das kann das Internet nicht leisten. Paseka, Shell: Das eigene Auto gehört für viele Kunden zu einer der höchsten Investitionen ihres Lebens. Deshalb ist es für die meisten Kunden auch nachvollziehbar, dass diese Investition bestmöglich geschützt werden muss. Durch das Einfüllen eines nicht zugelassenen Motorenöls mit nicht ausreichenden Qualitätskriterien riskiert der Kunde Schäden an seinem Fahrzeug. Wir empfehlen dieses Thema dem Kunden gegenüber anzusprechen und auf das Einfüllen eines zugelassenen Motorenöls hinzuweisen. (...) •


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Mit der Entwicklung alternativer Antriebe könnte auch der Service- und Ölwechsel-Bedarf sinken. Bei manchen Lösungen bleibt für die Werkstätte allerdings alles beim Alten.

ie Sorge ist durchaus begründet: Wird das Elektroauto nach und nach Realität, wird auch der ertragreiche Ölwechsel Geschichte. Geht es nach der Politik, kann es damit gar nicht schnell genug gehen. Aber auch bei der realistischen und zunehmend an Bedeutung gewinnenden Hybrid-Technologie wird durch kleinere Motoren das Ölvolumen deutlich zurückgehen. Doch nicht alle Zukunftsszenarien verzichten auf den Verbrennungsmotor, manche sehen darin sogar die Zukunft.

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ßen Mengen vorhanden) und H2O hergestellt, allerdings über den energieintensiven Umweg des Wasserstoffes, dessen Abspaltung von H2O noch nicht preisgünstig realisiert werden konnte. Durch den aktuellen Kraftwerkmix sind Elektroautos bekanntlich weit von CO2-Neutralität und Schadstofffreiheit entfernt, mit alternativer Energie (Strom, Wasser, Wind) kann maximal CO2-Neutralität erreicht werden. Bei der Verwendung von Fahrzeugen mit OME könnte sogar Sub-Zero-Emission erreicht werden, also eine negative Emissionsbilanz. Speziell in Ballungszentren würde die vom Auto angesaugte Luft den Auspuff aufgrund der aufwändigen Abgasnachbehandlung sauberer wieder verlassen.

Synthetische Kraftstoffe beim Motorensymposium

Nutzung bestehender Infrastruktur

Beim 35. Wiener Motorensymposium (siehe auch Bericht Seite 46 im Hauptheft) sorgte eine Vortragsreihe für Aufmerksamkeit. Unter der Sektion „Kraftstoffe“ erklärten ein Chemie-Professor und ein erfolgreicher Unternehmer aus dem Bereich Abgasnachbehandlung ein mögliches Zukunftsszenario. Prof. Dr. Robert Schlögl, Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion (CEC), und Dipl.-Ing. Wolfgang Maus, Gründer von Emitec, sprachen über Designerkraftstoffe und OME (Oxymethylenether).

Der größte Vorteil wäre allerdings die Umsetzbarkeit in der bestehenden Infrastruktur. Als Dieselersatz könnte OME dem fossilen Treibstoff sofort beigemengt werden und über das bestehende Tankstellennetz in aktuellen Fahrzeugen verwendet werden. Eine beispielsweise 20-prozentige Beimengung würde sofort eine wesentlich höhere CO2-Einsparung bringen als die langsame Umsetzung der Elektromobilität, zumal es über den gesamten, bestehenden Fuhrpark auf unseren Straßen wirksam wäre.

Energie in Treibstoff umwandeln

Problem Wasserstoff-Abspaltung

Kurz zusammengefasst steckt dahinter folgende Idee: Im Zuge der von der EU angestrebten Energiewende wird es – zumindest zu bestimmten Tageszeiten – zu viel Strom aus Wind, Sonne und Wasser geben. Teilweise ist das heute bereits der Fall. Statt diese Energie in Strom umzuwandeln, könnten damit synthetische Kraftstoffe erzeugt werden. OME, einer dieser Designerkraftstoffe, ist ein hochqualitativer Dieselersatz. Damit könnte langfristig fossiler Kraftstoff gänzlich und CO2-neutral ersetzt werden. OME wird aus CO2 (als Abfall von großen Industrieanlagen in gro-

Einige Hürden müssten noch genommen werden. Die Abspaltung des Wasserstoffs von Wasser ist noch teuer und energieintensiv. Kritiker meinen, man sollte den gewonnenen Wasserstoff gleich direkt als Treibstoff verwenden, da bei jeder Umwandlung Energie verbraucht wird. Die Produktion in der notwendigen Menge ist momentan ebenso wenig realistisch wie der Preis im Vergleich zum Dieselkraftstoff. In jedem Fall würden OME-betriebene Fahrzeuge weiterhin Motoröl benötigen. Der Ertragsbringer der Werkstätte wäre wieder einmal gerettet. • (GEW)

Elektroautos brauchen kein Öl Wolfgang Maus, Emitec-Gründer und Vorreiter bei der OME-Umsetzung

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Jeder zweite Motor in Europa 12 Automobilhersteller empfehlen Castrol EDGE Professional und setzen die Partnerschaften mit Castrol in weiteren Bereichen fort.

„Jeder zweite Motor in Europa wird mit Castrol geboren“, erklärt Ing. Peter Spatzierer, Geschäftsführer von Castrol Austria daher mit Stolz. Denn von dieser Kooperation profitiert auch die Kfz-Werkstätte. „Durch die Partnerschaften mit führenden Automobilherstellern wollen wir uns als Schmierstoffspezialist den Kfz-Meisterbetrieben und Autohäusern näherbringen. Denn unsere führende Marktstellung im Erstausrüsterbereich bringt gerade den Mitgliedsbetrieben des Kraftfahrzeuggewerbes interessante Vorteile.“ Aktuell empfehlen 12 Automobilhersteller die Marke Castrol und explizit den Einsatz von Castrol Edge Professional: Audi, BMW, Ford, Honda, Jaguar, Land Rover, MAN, Mini, Seat, Skoda, Volkswagen und Volvo. Besonders auffällig in dieser Aufzählung ist die Tatsache, dass mit Audi, Seat, Skoda und VW alle großen VW-Konzernmarken auf Castrol setzen.

Partnerschaften und Sponsoring

Castrol Edge in der DTM (BMW) und in Le Mans (Audi)

F Ing. Peter Spatzierer, Geschäftsführer Castrol Austria

irstfill, also die Erstausrüstung eines Fahrzeuges mit einem Motoröl, ist eine besondere Auszeichnung für eine Öl-Marke. Dazu gehört natürlich das Vertrauen des Automobilherstellers in den Öllieferanten, eine starke Marke wie bei Castrol, und vor allem die technische Kompetenz des Schmierstoff-Partners. Noch nie waren Motoren so leistungsstark, so emissionsreduziert und so verbrauchsarm wie heute. Und diese hochgradige Effizienz der modernen Motorentechnologie stellt extrem hohe Anforderungen an das Motoröl. Produkte wie Castrol Edge Professional haben sich zu einem Konstruktionselement entwickelt und werden für neueste Motorengenerationen maßgeschneidert.

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Solche Partnerschaften starten bei der Entwicklung der Motoren und reichen über die Erstbefüllung in der Produktion bis zur Empfehlung beim Nachfüll-Liter und beim Service in der Fachwerkstätte. Darüber hinaus arbeitet Castrol mit manchen dieser Automobilhersteller auch im Motorsport eng zusammen. Denn auch hier müssen mehrere Parameter stimmen: Das Vertrauen, das Image und die technische Kompetenz müssen bei Motorsport-Partnerschaften zusammenpassen. So ist Castrol Edge beispielsweise in der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) Partner des amtierenden Weltmeisters Volkswagen sowie des Ford-Teams. In der DTM, einem der erfolgreichsten Tourenwagen-Formate, ist Castrol Partner von BMW (Sieger der Herstellerwertung 2013). Weitere Beispiele sind das Honda-Team (Sieger der Herstellerwertung 2013) in der WTCC, der Tourenwagen-Weltmeisterschaft. Und nicht zuletzt ist Castrol Edge mit Titanium FST™ auch das Öl des Audi WEC-Teams (World Endurance Championship), der Langstrecken-Weltmeisterschaft inklusive Le Mans. Mit dem R18 e-tron Quattro, einem Hochleistungssportwagen mit zwei Hybridsystemen hat Audi 2013 in Le Mans gewonnen. Spatzierer: Bei zermürbenden Veranstaltungen wie Le Mans ist der R18 e-tron Quattro möglicherweise der ultimative Test für das stärkste Motorenöl von Castrol. Mit Motorsport- und Fußball-Sponsoring bei der Weltmeisterschaft schließt sich der Kreis zum Nutzen für die Werkstätte. Motorsport und Fußball sind Emotionen, Emotionen für das Image. Und dieses starke Image, diese starken Marken helfen nicht zuletzt der Werkstätte beim Verkauf des Öls. • (RED)

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Marketing mit Abenteuer, Spaß und Leidenschaft Gerald Kaspar, Lukoil-Schmierstoff-Marketingleiter für Westeuropa

Auf Basis des guten Rufes von OMV Bixxol soll die Nachfolge mit Lukoil Genesis mit Spaß und Abenteuer passieren.

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s soll den Kunden Spaß machen, mit uns zusammenzuarbeiten“, versprüht Lukoil-MarketingManager Gerald Kaspar Euphorie hinsichtlich seiner Monsteraufgabe, die Marke Lukoil in Westeuropa bekannt zu machen. Wie in AUTO & Wirtschaft 5/2014 berichtet, ist das Team um Dipl.-Ing. Christian Eibl, Ing. Ulrich Ruckenbauer und eben Kaspar für den gesamten westeuropäischen Markt verantwortlich. „Wir haben eine russische Mutter, aber österreichische Gene, denn Westeuropa wird von der österreichischen Tochter betreut, inklusive Produktion und Wertschöpfung in Wien“, so Kaspar: „Gefördert in Russland, veredelt in Österreich.“ Die Aufgabe wird dennoch nicht einfach, schließlich muss der Endkunde, der bisher von der sehr bekannten Marke OMV überzeugt war, nun zu Lukoil geführt werden. Kaspar: „Die Werkstätten wissen das Premiumprodukt Genesis zu schätzen. Hier haben wir sehr gute Rückmeldungen. Gemeinsam mit den Werkstätten müssen wir auch den Autofahrer begeistern.“ Dafür will Kaspar sowohl in den B2B-, als auch in den B2C-Bereich gehen und die für die Marke stehende 3-Säulen-Strategie mit Passion, Performance und Fun etablieren. „Wir sondieren gerade die Mög-

lichkeiten: Das Marketing soll einerseits regional sein, aber natürlich auch auf unsere anderen Märkte ausgedehnt werden können.“

Österreich als Pilotmarkt Österreich ist somit ein Pilotmarkt für das Lukoil-Genesis-Marketing, das nach und nach auf die restlichen Märkte ausgerollt wird. „Mit entsprechenden Adaptionen“, wie Kaspar betont. Denn Werkstätte und Autofahrer haben in England gänzlich andere Anforderungen als in Italien. International ist Lukoil bereits im Motorsport aktiv. In Österreich startet Kaspar mit einem Sponsoring beim Erzberg-Rodeo – einem klassischen Beispiel für die Lukoil-Marketing-Strategie „Spaß, Abenteuer, Leidenschaft“. Auch Aktivitäten für Kunden und Werkstätten sollen dazu entwickelt werden. „Unter der Prämisse Passion, Performance und Fun planen wir verschiedenste Aktivitäten für und mit unseren Kunden und werden selbstverständlich auf Sponsoring jeglicher Art, welches zu unserem Markenauftritt passt, nicht verzichten.“

Premiumanspruch kommunizieren Die Anstrengungen sind notwendig, um dem Premiumanspruch von Lukoil Genesis gerecht zu werden. „Wir wollen uns im oberen Segment etablieren“, so Kaspar. Im Verantwortungsbereich der Österreicher, also dem westeuropäischen Schmierstoffmarkt, wird es daher nur die Premiummarke Genesis geben. Damit soll auch die Preisstabilität gewährleistet sein. Denn alle Aktivitäten haben ein Ziel: „Die Werkstätte muss die Sicherheit haben, das Produkt zu dem Preis verkaufen zu können, um mit unserem Öl Geld zu verdienen.“ Der Rohertrag aus dem Motoröl müsse, so gut es geht, erhalten bleiben. Und: „Es wird Lukoil nicht im Supermarkt geben“, legt der Marketing-Profi fest.

Größter privater Ölkonzern in Russland Lukoil ist der größte private Ölkonzern in Russland und verfügt dort über die größten Ölreserven. Der Markteintritt in Österreich und in weiterer Folge in Westeuropa erfolgt durch den Kauf der OMV-Schmierstoff-Schiene. Bislang ist Lukoil nur in wenigen Märkten – beispielsweise in Polen – über Tankstellen präsent • (RED)

Lukoil wird auch im Endkundenbereich verstärkt im Sponsoring auftreten

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Qualität für alle Marken Ob freie Werkstätten oder Markenhändler: Immer mehr Kfz-Betriebe vertrauen auf die Qualitätsschmierstoffe von Motorex. Die Zusammenarbeit des Schweizer Herstellers mit dem Teilehändler Derendinger garantiert bestmögliche Betreuung und Lieferfähigkeit. Von Philipp Hayder

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weiradfreunden ist der Name Motorex seit Langem ein Begriff: Schließlich wird jedes Motorrad, das die Werkshallen von KTM in Mattighofen verlässt, mit Schmierstoffen des renommierten Herstellers beliefert. Ende 2013 wurde die langjährige Kooperation neuerlich bestätigt und zudem auf den Sportwagen X-Bow ausgedehnt. Der Einsatz in derartigen Hochleistungsfahrzeugen unterstreicht die technologische Kompetenz von Motorex – ein Qualitätsmerkmal, von dem dank der Zusammenarbeit mit dem Teilehändler Derendinger auch immer mehr Reparaturbetriebe profitieren.

Für universelle und spezielle Anforderungen geeignet: Dieser Tage bringt Motorex vier neue Pkw-Schmierstoffe auf den Markt

Flexible Partnerschaft „Dank der professionellen Logistik von Derendinger werden unsere Werkstattkunden mehrmals täglich mit Schmierstoffen beliefert – egal, ob es sich um die Bestellung mehrerer Fässer oder lediglich um Kleingebinde handelt“, unterstreicht Wolfgang Schneider, Key Account Manager von Motorex in Österreich. Ermöglicht wird diese Flexibilität durch 29 Filialen im gesamten Bundesgebiet. Zudem agieren sechs Mitarbeiter von Derendinger als kompetente Schmierstoffspezialisten, auch die gut geschulten Gebietsleiter stehen ihren Kunden mit Rat und Tat zur Seite.

Breites Angebot Zu den großen Stärken von Motorex gehört es, mit vergleichsweise wenigen Spezifikationen fast alle gängigen Fahrzeugtypen abdecken zu können. Ein Beispiel dafür ist das neue synthetische MehrbereichsMotoröl „Topaz SAE 5W/30“, das unter anderem für Aggregate von Mercedes-Benz, VW, Renault, GM und Fiat geeignet ist. Andererseits tragen maßgeschneiderte Produkte den besonderen Anforderungen einzelner Autobauer Rechnung. Dieser Tage kommen gleich drei derartige Schmierstoffe auf den Markt: Beim „Concept EXL SAE 0W/20“ handelt es sich um ein kraftstoffsparendes Leichtlauföl, wie es asiatische Hersteller für ihre Diesel- und Benzinmotoren vorschreiben. Das

„Concept F-EB SAE 5W/20“ wurde speziell für die leistungsoptimierte, mit wenig Hubraum auskommende Motorenfamilie „EcoBoost“ von Ford entwickelt. Den hohen Belastungen in den leistungsstarken Benzin- und Dieseltriebwerken von Mercedes-Benz trägt wiederum das Hightech-Motoröl „Profile M-XL SAE 5W/40“ Rechnung.

Effektives Marketing Motorex und Derendinger sorgen freilich nicht nur für Qualität bei Produkt und Betreuung, sondern treiben auch die Bewusstseinsbildung bei den Endverbrauchern voran. „Derzeit liegt unser Schwerpunkt auf dem Nachfüll-Öl“ berichtet Schneider, der sich von den durchdachten Maßnahmen nicht nur eine weitere Stärkung der Marke Motorex verspricht: Das wichtigste Ziel sei es, gemeinsam die Kundenfrequenz in den Werkstätten zu erhöhen. •

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Wolfgang Schneider fungiert als österreichischer Key Account Manager von Motorex

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Auf dem Weg in neue Bereiche Liqui Moly, im Pkw-Markt längst eine fixe Größe, mischt nun auch im Zweirad-Geschäft stärker mit. Auch sonst ist der deutsche Hersteller sehr aktiv.

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s gibt Werkstätten, die sich ausschließlich um Pkws kümmern und solche, die nur bei Motorrädern aktiv sind: Aber gerade kleinere Betriebe engagieren sich in beiden Bereichen – und sie orientierten sich, weil der Zweiradbereich für Liqui Moly bisher eher ein „Mitläufer“ war, an Produkten des einen oder anderen Mitbewerbers. Doch damit ist nun Schluss: „Wir haben das ZweiradSortiment stark ausgeweitet“, erklärt Österreich-Verkaufsleiter Thomas Paukert. Verantwortlich dafür ist Carlos Travé, der an der Neupositionierung gearbeitet hat. „Erster Ansprechpartner sind die freien Werkstätten, die wir im Pkw-Bereich bereits betreuen und die auch den Zweiradbereich abdecken“, so Paukert.

Er ist optimistisch, was das Geschäft in Österreich betrifft: Nach dem Umsatzplus von 12,3 Prozent im Vorjahr soll es auch heuer wieder aufwärts gehen. „Allerdings hat sich die Situation geändert. 2005 waren wir die Jäger, jetzt sind wir die Gejagten.“ Obwohl der Gesamtmarkt voraussichtlich leicht schrumpfen wird, will Liqui Moly den Umsatz heuer in Österreich um rund 10 Prozent steigern – auch wenn die Zahlen in den ersten Monaten wegen der fehlenden AutoZum leicht unter dem Vorjahr lagen. In den kommenden Monaten will Liqui Moly die Schulungen mit lokalen Vertriebspartnern (etwa Birner, Stahlgruber, WM und Trost) fortsetzen, zum Beispiel bei den Themen Additive, Dieselpartikelfilter oder das Reparieren und Tauschen von Scheiben. • (MUE)

Pressesprecher Tobias Gerstlauer (l.) und Österreich-Verkaufsleiter Thomas Paukert (r.)

„Anspruch, ein Vollsortimenter zu sein“ Die Umbenennung („Motorbike“ ersetzt die Bezeichnung „Racing“) war nur eine von vielen Maßnahmen: Immerhin gibt es nun 40 neue Produkte, außerdem wurde jede Dose umgestaltet. Nach dem Erfolg mit den Ölschränken, in denen das passende Öl für Pkws verstaut und „gezapft“ werden kann, findet dieses Konzept auch in die Motorbike-Linie Eingang. „Wir hatten schon immer den Anspruch, ein Vollsortimenter zu sein“, ergänzt Pressesprecher Tobias Gerstlauer. Ziel sei es, im Zweiradbereich heuer rund 10 Prozent des in Österreich erwirtschafteten Umsatzes zu erzielen. Binnen 5 Jahren will man sogar Marktführer werden. Eigene Zweirad-Spezialisten gibt es in Österreich (noch) nicht, doch Paukert kann sich eine solche Position für die Zukunft durchaus vorstellen.

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Carlos Travé arbeitete an der Umgestaltung der gesamten Palette


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Vielfalt in kleinen Gebinden Mit seiner eigenen Produktlinie hat Mapo-Chef Franz Mauerhofer ein umfassendes und qualitatives Schmierstoffangebot aufgebaut, das sehr individuell verwendet werden kann.

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it 8 Außendienstmitarbeitern zählt Franz Mauerhofer sein Unternehmen Mapo zu den „privaten, unabhängigen, mittelgroßen Öl-Lieferanten in Österreich.“ Groß genug, um ein umfassendes Angebot zu liefern, aber flexibel genug, um auf die Anforderungen seiner Kunden reagieren zu können. Seine Produktpalette ist umfangreich, die Gebinde klein, um auch die individuellen Wünsche erfüllen zu können. Mauerhofer: „Unsere Kunden brauchen das richtige Produkt für ein einzelnes Fahrzeug in der richtigen Menge.“ Die zitierten Kunden, entweder „gehobene“ freie Werkstätten oder kleinere Markenwerkstätten mit einem großen Anteil an Fremdmarken in der Werkstätte, müssen für alle Modelle der verschiedensten Baujahre gerüstet sein. Kommt der Endkunde beispielsweise mit einem Automatik-BMW zum Getriebeölwechsel, fragt die Werkstätte bei Mapo nach dem richtigen Öl und bekommt binnen 24 Stunden die richtige Spezifikation in einem kleinen Gebinde. Mauerhofer: „Wir haben 20 verschiedene Öle für Automatik-Getriebe und 18 Produkte für Schaltgetriebe. Das hat keine Werkstätte auf Lager.“

Schnell und richtig geliefert Flexibel und individuell: Mapo-Chef Franz Mauerhofer

Bei Bedarf muss also schnell das richtige Öl geliefert werden. Für die Erstausstattung berät der Außendienst die Werkstätte je nach Hauptmarke bzw. Markenmix. Wichtig seien die Freigaben für die diversen Hersteller: „Entscheidend sind die Spezifikationen, und die haben wir.“ Qualität steht bei Mapo im Vordergrund: „Wir verwenden ausschließlich Erstraffinate, für Sonderprodukte blenden wir teilweise nach.“ Der Schmierstoff wird dabei auf die Anforderungen des Landes und des Marktes abgestimmt, hinsichtlich Klima, Treibstoffqualität und Topografie. Dabei wird sehr viel Wert auf Additive gelegt. Und:„Unsere Produkte gibt es sicher nicht im Internet“, erklärt Mauerhofer, der damit die Preisproblematik beim Endkunden anspricht. • (RED)


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Unternehmer Willi Nemetz (l.) mit Manfred Köck, Motul

Mehrere Standbeine zum sicheren Erfolg „Nischen besetzen und Synergien nutzen“ wird den Unternehmern heute empfohlen. Willi Nemetz tut das seit 20 Jahren erfolgreich, seit Kurzem mit Motul als Schmierstoffpartner.

R

eifen Nemetz“ steht auf der Fassade, aber Räder sind nur ein Teil des Angebotes des Betriebes in Oberegging zwischen Ybbs an der Donau und Wieselburg, nur ein paar hundert Meter von der Autobahnabfahrt und Raststation Ybbs entfernt. Was von Nemetz senior als Tankstelle gegründet wurde, umfasst heute Reifendienst mit Felgenangebot, Achsvermessung, professionelles Chiptuning mit Leistungsprüfstand, freie Werkstätte für alle Marken, §-57a-Überprüfung, Spenglerei und Lackiererei und natürlich Tankstelle mit Shop. Mit den verschiedenen Standbeinen kann Nemetz seine Mitarbeiter und die Werkstätte optimal auslasten und bietet gleichzeitig ein umfassendes Angebot für seine Kunden. Um für die modernen Anforderungen gerüstet zu sein, ist Nemetz Partner von Point-S, Autocrew und Trost Auto Service Technik.

Neuer Schmierstoffpartner Motul Seit vergangenem Jahr hat Nemetz mit Motul einen neuen, exklusiven Schmierstoff-Lieferanten. „Ich habe mehrere Angebote geprüft, weil wir Öl für jeden Einsatz brauchen. Motul hat ein riesiges Sortiment und ist bei Viskosität und Freigaben sehr gut. Das

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Preis-Leistungs-Verhältnis passt ebenfalls.“ Positiv überrascht hat ihn die Resonanz. „Motul kennt fast jeder. Und die Kunden sind bereit, den Preis zu zahlen, weil sie wissen, dass es ein gutes Öl ist.“ Besonders gut ist die Rückmeldung bei Zweirad-Kunden. „Hier sind Neukunden zu uns gekommen, weil für ihren Zweitakter nur Motul in Frage kommt.“ Den guten Ruf und hohen Bekanntheitsgrad von Motul kann Manfred Köck, Verkaufsverantwortlicher für Motul in Österreich, erklären: „Wir kommen aus dem Motorsport und haben ein hohes Qualitätsniveau. Unsere Produkte verfügen über die geforderten Freigaben der Hersteller.“ Motul beliefert hauptsächlich kleinere Markenwerkstätten sowie freie Betriebe, naturgemäß viele Bosch-Partner. Köck: „Wir haben viele gute, freie Betriebe, die Wert auf Qualität legen und sich hinsichtlich Freigaben auf kein Risiko einlassen wollen.“ Dass die Marktdurchdringung nicht extrem hoch ist, sieht Nemetz als Vorteil: „Man ist mit Motul nicht so leicht vergleichbar. Denn es ist so wichtig, das Preisniveau beim Markenöl zu halten.“ Trotz Qualität und guten Rufs, entscheidend ist dennoch das Vertrauen zur Werkstätte, sind sowohl Köck wie auch Nemetz überzeugt.

Lieferung von Trost Geliefert werden die Schmierstoffe von Trost, bei Spezialfragen zum Thema Öl steht Köck zur Verfügung. Er legt Wert auf die Exklusivität für die Werkstatt und den Fachhandel: „Der Endkunde findet unser Öl nicht in Super- oder Baumärkten.“ In der Werkstätte hat Nemetz kaum Probleme, den Preis fürs Öl zu rechtfertigen. Auf der Tankstelle, beim Nachfüllliter ist es schon etwas schwieriger. „Hier hilft unser technisches Wissen aus der Werkstätte, um hinsichtlich moderner Motoren und langer Serviceintervalle zu argumentieren. • (GEW)


Der regionale Spezialist Als Ölspezialist für den süddeutschen Raum und Österreich sieht Hubert Huber, Geschäftsführer und Inhaber von Eurolub, sein Unternehmen.

Umfassende Eurolub-Produktpalette von der Fahrzeugchemie bis zum Motoröl in verschiedenen Gebinden

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inter der Marke Eurolub steht ein privates, inhabergeführtes Unternehmen. Am Firmensitz in Eching bei München wird ein eigenes Lager mit 51 Tankeinheiten mit einem Gesamtfassungsvermögen von 3,5 Mio. Litern betrieben. „Unsere Tankwagen pendeln täglich zwischen den Raffineriestandorten Hamburg, Rotterdam und Antwerpen und versorgen unser Tanklager mit Fertigprodukten zur Gebindeabfüllung in verkaufsfähige Verpackungen für den Kfz-Teilehandel und dessen Kun- Eurolub-Geschäftsden.“ Die flexible und individuelle Liefer- führer und -Inhafähigkeit ist eine der Stärken von ber: Hubert Huber Eurolub. „Wir engagieren uns stark im süddeutschen Raum und Österreich für die dort speziell geforderten Produkte und Dienstleistungen.“ Die richtigen Spezifikationen und Freigaben der Hersteller sind dabei selbstverständlich, es geht vor allem um die richtigen Gebinde.

Lieferung über den Fachhandel Um die Verfügbarkeit zu gewährleisten und den Markt optimal zu versorgen, arbeitet Eurolub mit dem etablierten Kfz-Teilefachhandel und Mineralölhandel zusammen. „Und zwar ausschließlich“, wie Huber betont. „Es wird unsere Produkte nicht in Bauund Supermärkten geben“. Auch den Direktvertrieb schließt der Öl-Spezialist aus und will seinen Händlern keine Konkurrenz machen. Maßgeschneiderte Angebote für die Region, Lieferfähigkeit, Schnelligkeit und der Umfang des Programms sind die Vorteile, die laut Huber Eurolub von anderen Lieferanten unterscheiden: „Wir haben jede Kfz-Chemie im richtigen Gebinde.“ Als Zielgruppe sieht er den Kfz-Teilehandel und dessen Kunden: Autohäuser und Werkstätten. • (RED)


ÖL EXTRA

Die „PurePlus Technology“ bietet Werkstätten und Händlern ein echtes Alleinstellungsmerkmal

Eine gasklare Innovation Als weltweit einziger Hersteller produziert Shell Motoröle auf Basis von Erdgas. Diese wesentlich reineren Schmierstoffe kommen bereits bei Ferrari und Maserati zum Einsatz und sind nun auch in den Kfz-Betrieben verfügbar. Von Philipp Hayder

Ü

ber 3.500 Patente tätigten die Ingenieure von Shell bei ihrem jahrzehntelangen Bestreben, die Fischer-Tropsch-Synthese weiterzuentwickeln. Schlussendlich waren die Bemühungen von Erfolg gekrönt: 2011 wurde in Katar die weltgrößte Anlage zur Umwandlung von Erdgas in flüssige Kohlenwasserstoffe („Gas to Liquids“) eröffnet. Neuerdings werden auf diese Weise auch Grundöle für Motorschmierstoffe hergestellt – und zwar mit einem Reinheitsgrad,

Einzigartiges Knowhow: Seit 1950 forscht Shell in Amsterdam am Fischer-TropschVerfahren (l.). Diese Entwicklung kulminiert im modernen Werk „Pearl“ in Katar (r.).

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der weit höher ist als bei rohölbasierten Grundölen. Dieser Tage wird die „PurePlus Technology“ im Rahmen der Motorölreihe Shell Helix Ultra in Österreich eingeführt.

So sauber wie neu Bei Shell betont man, dass die innovative Schmierstofftechnologie den Motor so sauber hält, dass der Werkszustand nahezu erhalten bleibt. Hinzu kämen

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optimierte Viskositätseigenschaften, minimierte Verdampfungsneigung, reduzierte Reibung sowie ein verbesserter Korrosions- und Verschleißschutz. Für die Autofahrer bedeute dies weniger Kraftstoff- und Ölverbrauch sowie niedrigere Wartungskosten. In der Erstbefüllung vertrauen bereits Ferrari und Maserati auf die PurePlus Technology. „Darüber hinaus liegen Herstellerfreigaben der führenden deutschen Autohersteller wie Mercedes-Benz, VW, BMW oder Opel vor“, sagt Andrew Hepher, Vice President Marketing Lubricants bei Shell International.

Alleinstellung auf Wachstumsmarkt Für Shell ist die PurePlus Technology auch deshalb wichtig, weil sie ein Alleinstellungsmerkmal am Markt für hochwertige Schmierstoffe darstellt. Im Gegensatz zum europaweit schwierigen Gesamtmarkt wachse dieses Segment nach wie vor, erläutert Hepher. Vollsynthetische Schmierstoffe seien in Nordwesteuropa bereits für 70 Prozent des Gesamtvolumens verantwortlich: „In Österreich liegt der Anteil nach unserer Schätzung sogar bei 80 Prozent.“ Der heimische Exklusivpartner Haberkorn bestätigt, dass Premium-Schmierstoffe regen Anklang finden. Dank der PurePlus Technology soll dieser Trend fortgesetzt werden, sagt Marketing Manager Matthias Paseka: „Mit einzigartigen Produkten und bestmöglicher Unterstützung sorgen wir dafür, dass die Kfz-Betriebe erfolgreich am Markt agieren können.“ •


Ölfilter sind ein Standardprodukt: Dass es trotzdem interessante Neuheiten geben kann, beweist Mann-Filter

Vollsynthetischer Filter Mit drei neuen Modellen erweitert Mann-Filter sein umfangreiches Programm an Ölfiltern für den unabhängigen Ersatzteilmarkt.

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m den Motor noch effizienter mit Öl zu versorgen und damit den Motorverschleiß zu minimieren, kommen hier vollsynthetische Filtermedien zum Einsatz. Dem Trend zu alternativen Kraftstoffen tragen die neuen Lösungen ebenfalls Rechnung und sind auch dafür geeignet. Von außen sind die Filter an der silbernen Lackierung erkennbar und unterscheiden sich damit deutlich von den schwarzen Vorgängermodellen auf Zellulosebasis. Hans-Peter Müller, Produktmanager bei Mann-Filter: „Die auffällige Farbe steht symbolisch für das vollsynthetische Hochleistungsfiltermedium, das Mann-Filter auf dem unabhängigen Teilemarkt einsetzt.“

Bessere Versorgung des Motors mit Öl „Der intelligente Aufbau und das ausgewählte Material minimieren den Verschleiß des Motors und steigern seine Lebensdauer.“ Das begründet sich in einer besseren Versorgung des Motors mit Öl, da der Differenzdruck des Filtermediums geringer ist. Außerdem sorgt die Gitterstruktur für eine weitaus bessere Drainage des Schmierstoffes. Alternative Kraftstoffe verfügen über erhöhte Wasseranteile im Motoröl. Da die vollsynthetischen Filtermedien weder quellen noch erweichen, bleibt der Differenzdruck nahezu gleich. Die Druckverluste werden im Vergleich zu herkömmlichen Filtermedien um 50 Prozent minimiert. Nicht zuletzt sind die neuen Filter wesentlich beständiger gegen Versprödung, das ist vor allem beim Einsatz von Biokraftstoff entscheidend. Der Wechsel des Ölfilters gestaltet sich bei den vertikal verbauten Modellen besonders einfach, da die Filter mit einem bewährten Aufsatz ausgestattet sind: Die eingebaute Dichtung wird mittels Federkraft auf die Ablaufbohrung gepresst, die dadurch abgedichtet ist. • (RED)

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LUKOIL GENESIS. REINRASSIG. VEREDELT IN ÖSTERREICH.

MOTOR OIL

www.lukoil-lubricants.eu


Volles Haus an zwei Tagen und für jeden Geschmack war etwas dabei: Marktschau während des Tages und tolle Unterhaltung am Abend

Michael Sierant, KS Tools, setzt – Service vor Ort – auf die Partnerschaft mit Trost

Vertriebsvorstand Norbert Neuhaus zählte über 21.000 Besucher in Stuttgart

Alexander Kramhöller in Kritzendorf und Wien lobt das ganzheitliche Service

1a im Betriebskonzept und Partnerschaft mit Trost: Florian Strohmaier (r.) ,Klaus Leisch, hinten Gerhard Lustig

Freie Werkstätten mit neuen Reparaturlösungen forcieren wollen Tina Peper und Marc Richter aktuell mit dem INA GearBOX-Rep-Set

Manfred Preiser, Autocrew, Rappottenstein, im Gespräch mit Bosch-, KSM- heute TrostUrgestein Herbert Wesely

Thomas Paukert und sein Gebietsleiter Westösterreich, Christian Weinzierl, repräsentierten Liqui Moly

Einer der Vermarktungsschwerpunkte ist das Nfz-Segment

Marcus Hähner, SNR, zeigte sein RadlagerProgramm

Meister Josef Bogenreither (l.) und Dominik Forster von Safetycar Waidhofen/Y. setzen voll auf das Trost-Service

Jochen Leuthold (TRW, l.) und NTN-Repräsentant Michael Brüning bei der Abendshow

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WIRTSCHAFT

Veranstalter HansPeter Lenz, Ferdinand Piëch (VW-Aufsichtsrat) mit Gattin und Martin Winterkorn (VW-Vorstand) Hyundai-Importeur und Denzel-Chef Alfred Stadler mit Sung Hwan Cho, President Hyundai America Technical Center

Blumenstrauß an Antriebstechnologien Beim 35. Wiener Motorensymposium war ein klarer Trend erkennbar: Es gibt keinen Trend bei den alternativen Antrieben, die Hersteller bleiben mehrgleisig.

A

ls Ansammlung der weltbesten Motorenentwickler bezeichnete Prof. Dr. Martin Winterkorn, oberster VW-Konzern-Boss, das 35. Wiener Motorensymposium. Gemeinsam mit seinem Vorgänger und jetzigem VW-Aufsichtsratschef Dipl.-Ing. Dr. h.c. Ferdinand Piëch bewies er mit seinem Besuch einmal mehr: Die Auto-Welt oder zumindest deren Techniker treffen sich jährlich in der Wiener Hofburg. Mit 1.000 Teilnehmern war die Veranstaltung in kurzer Zeit ausgebucht. Jährlich reisen zahlreiche Konzernchefs sowie die obersten Entwicklungschefs und Cheftechniker der Automobilkonzerne nach Wien, um sich auszutauschen. Und es findet ein wichtiger Austausch mit der Wissenschaft statt, die eine gewisse Kontrollinstanz darstellt. Im Gespräch erklärte Prof. Hans-Peter Lenz: „Unsere Aufgabe ist es, die Entwicklungen kritisch und vor allem rechtzeitig zu beobachten.“ Im Vorjahr und heuer habe man bei eingefleischten Fans der Verbrennungstechnologie eine Erleichterung feststellen können, dass der Elektro-Hype wieder abgeklungen sei. Lenz: „Jetzt treten endlich Elektro-Serienfahrzeuge gegen die bestehenden Modelle an, nicht mehr Prototypen.“ Er sei gespannt auf den direkten Wettbewerb.

Porsche-HoldingGeschäftsführer Alain Favey mit Dr. Heinz Jakob Neußer, VWEntwicklungsVorstand

Potenzial bei Motor und Antriebsstrang Die „Verbrennerfans“ des Motorensymposiums haben noch ansehnliche Effizienzverbesserungen für Benzin und Diesel in der Entwicklung. Bei der Veranstaltung wurden zahlreiche Dreizylinder mit Turboaufladung vorgestellt. Der Powertrain, also der Antriebsstrang, bietet noch Optimierungspotenzial, nachdem das Getriebe in der Vergangenheit nicht im Fokus stand. Und nicht zuletzt wird die Hybridisierung und teilweise Elektrifizierung, wie beispielsweise der E-Lader als Ergänzung zum Turbo, dem Verbrennungsmotor noch ein langes Leben ermöglichen. • (GEW)

Hersteller offen für alle Technologien Ein klarer Trend war in der Hofburg trotzdem zu erkennen: nämlich dass es keinen Trend gibt. Die meisten Hersteller präsentieren sich offen für alle realistischen Technologien. Am deutlichsten tut dies der Volkswagen-Konzern. VW wird kein eigenes Modell mit alternativem Antrieb auf den Markt bringen, sondern alle Antriebstechnologien mittels Modularen

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Querbaukastens (MQB) in bestehende Modelle integrieren. So sollen in den Fabriken alle Technologien Stoßstange an Stoßstange vom Band laufen, je nach Bedarf. Diese Entscheidung ist richtungsweisend für die gesamte Branche. In Wahrheit kann niemand den künftigen Bedarf prognostizieren. Dr. Heinz-Jakob Neußer, VW-Entwicklungsvorstand, sagte sogar, man brauche keine Prognosen, weil man so flexibel auf die Entwicklung reagieren könne. Den „richtigen“ Antrieb gebe es momentan nicht, zu unsicher seien die Parameter, deren Entwicklung und deren Preis: Öl, Strom, nachhaltige Energieerzeugung (Energiewende), Stromspeicherung, synthetische Kraftstoffe, Förderungen und natürlich generell die Entwicklung der Mobilität. Denn letztlich hänge es auch vom Einsatzgebiet und von den Anforderungen ab: SUV-Hybrid für Stadt und Land, Kleinwagen für die Stadt oder der Langstreckendiesel für den Außendienst. Aus diesem Grund würden die verschiedenen Antriebe, der Blumenstrauß an Technologien, noch lange parallel zum Einsatz kommen und weiterentwickelt werden: Benzin, Diesel, Gas (Ethanol, CNG), Plug-in-Hybrid, Elektro und bald Wasserstoff.

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WIRTSCHAFT

eCall kommt verzögert Für die EU ist das Notrufsystem eCall für Pkws und Leichtnutzfahrzeuge beschlossene Sache, doch der Termin Herbst 2015 ist fraglich, erfuhr man beim GSV-Forum. Das eCall-Modul wird künftig viele Daten erfassen, deren Rechte ungeklärt sind

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itte April hatte das EU-Parlament den Infrastrukturteil von eCall und die verpflichtende Ausrüstung der Fahrzeuge mit dem Notrufsystem beschlossen. Nicht bestimmt ist, ab wann der Beschluss wirklich greifen wird: Das EU-Parlament hofft auf

dürfte laut Ing. Helge Molin, Vertreter des Verkehrsministeriums und Österreichs in den eCall-Gremien, kein Problem darstellen. Auch wenn die europäische Fahrzeugindustrie über die Verzögerungen nicht unglücklich sein dürfte – geben sie ihr doch die Gelegenheit, auf eCall-Basis zusätzliche Serviceangebote für dringend benötigte neue Zusatzerlöse zu entwickeln, meinte AMV-Networks-Boss Raimund Wagner. Erstaunen löste bei vielen die gelassene Haltung Molins gegenüber den In-Car-Systemen aus, es gehe der EU bei der Regelung nur um den Notruf, aber nicht um Angebote Dritter.

Datenschutz: Ist in Österreich „alles gut geregelt?

Das Podium (v. l.): Martin Grzebellus, Helge Molin, Mario Rohracher, Hans Peter Halouska, Othmar Thann und Bernhard Wiesinger

den Oktober 2015, doch das würde voraussetzen, dass ein halbes Jahr vorher das Netz (die Infrastruktur dazu) eingerichtet sein muss. Das dürfte aber nicht allen EU-Staaten bis dahin gelingen, machte die hochkarätige Expertenrunde beim GSV-Forum „eCall – europäischer Notruf – bitte warten?“ deutlich. Das

Zurzeit spieße es sich vor allem bei der Frage des Datenschutzes, der aber „aus österreichischer Sicht gut geregelt“ sei, sagte Molin. Dass die Frage, wem die Daten im Fahrzeug gehörten, dringend rechtlich zu klären sei, betonte auch Dipl.Ing. Mario Rohracher, Generalsekretär des GSV, zusammenfassend: Die Autokäufer müssten mehr Bewusstsein dafür entwickeln, was es für sie heiße, sich künftig in einem vernetzten System zu bewegen, das zahlreiche persönliche Daten erfasse! • (ENG)

Sekundenschnell Fahrzeuge samt individueller Ausstattung zu bewerten, ist für Nutzer des Programms EurotaxAutowert4 neuerdings noch einfacher: Seit einigen Wochen ist eine Konfiguration mittels Eingabe der „Vehicle Identification Number“ (VIN) möglich.

Die ersten Kunden nützen bereits die neue Dienstleistung von Eurotax

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iese Ergänzung zur Auswahl mittels freier Suche oder Nationalcode biete zahlreiche Vorteile, unterstreicht man bei Eurotax Österreich. Vor allem sei es dank „EurotaxVIN“ nunmehr möglich, den Fahrzeugtyp und die jeweilige Ausstattung in einem Schritt zu definieren. „Das spart nicht nur enorm viel Zeit, sondern reduziert auch Fehler“ sagt Sales Director Martin Novak. Zudem ermögliche eine schnellere und

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exaktere Fahrzeugzuordnung niedrigere Standzeiten sowie „in aller Regel“ einen höheren erzielbaren Verkaufserlös als eine manuelle Bewertung. Bemerkenswert ist der hohe technische Aufwand, der nötig war, um die sekundenschnelle Konfiguration samt anschließender Kalkulation zu ermöglichen: Die Datenbasis von Eurotax umfasst nämlich über 58.000 Fahrzeugtypen mit fast 9 Millionen Ausstattungsinformationen. • (HAY)

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WIRTSCHAFT

Eine Branche, zwei Welten Thomas Göschelbauer kennt die wirtschaftliche Situation der heimischen Automobilunternehmen

Ob Bonität, Rating oder Eigenkapital: Zwischen dem Autohandel und dem Reparaturgewerbe einerseits sowie der Autozulieferbranche andererseits klaffen große Unterschiede. Das zeigt eine exklusiv für AUTO & Wirtschaft erstellte Analyse von Bisnode D&B Austria. Von Philipp Hayder

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ie Autobranche gilt seit Jahren als wirtschaftlich gebeuteltes Gewerbe. „Dennoch ist das Zahlungsverhalten der Handels- und Dienstleistungsfirmen besser, als vielfach angenommen wird“, sagt Thomas Göschelbauer, Head of Data and Operations bei Bisnode D&B Austria. Die Wirtschaftsauskunftei hat die Daten von 9.794 Auto- und Teilehändlern, Werkstätten und Reifenspezialisten ausgewertet. Das Ergebnis: Der Zahlungsindex beträgt 75, wobei 80 eine vereinbarungsgemäße Zahlungsweise und 70

Ob bei der Bonität (o.) oder beim Anteil der Firmen mit negativem Eigenkapital: Die Autozulieferer schneiden deutlich besser ab als Handels- und Reparaturbetriebe

Score Bewertung der Ausfallswahrscheinlichkeit eines Unternehmens auf einer Skala von 1 bis 100

eine Verzögerung von 15 Tagen bedeutet hätte. „Dies entspricht exakt dem Durchschnitt der österreichischen Wirtschaft“, so Göschelbauer.

Knapp unter dem Durchschnitt Bei der Bonität bleiben die Kfz-Unternehmen etwas zurück. Sie erzielen auf einer von 1 (höchste Ausfallswahrscheinlichkeit) bis 100 (geringste Ausfallswahrscheinlichkeit) reichenden Skala einen Wert von 42,61. „In diese Bewertung fließen Kriterien wie die Bilanzkennzahlen, die Eigenkapitalquote, die Eigentümerstruktur, frühere Erfahrungen oder auch das Alter des jeweiligen Unternehmens ein“, erläutert Göschelbauer. Bei der Eigenkapitalausstattung liegen die Handels- und Dienstleistungsunternehmen laut Bisnode ebenfalls knapp unter dem ÖsterreichSchnitt: 22,6 Prozent der bilanzierenden Unternehmen weisen ein negatives Eigenkapital auf, im Durchschnitt beträgt die Eigenkapitalquote 22 Prozent.

Finanzkräftige Zulieferer Auffällig sind die Unterschiede zwischen dem Aftermarket und jenen 1.842 Unternehmen, die zur Autozuliefererbranche zählen. „Der durchschnittliche Score-Wert ist im Vergleich zu Handel und Dienstleistung mit 54,24 höher“, sagt Göschelbauer. Auch der geringe Anteil der Unternehmen mit negativem Eigenkapital (17,5 Prozent) sowie die Eigenkapitalquote von 26 Prozent zeigen die Finanzkraft der Zulieferer auf. Der Zahlungsindex ist dagegen mit 76 kaum höher als bei Handels- und Reparaturbetrieben.

Besser als der Ruf

Eigenkapitalquote Prozentueller Anteil der Unternehmen mit negativem Eigenkapital

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„Insgesamt lässt sich feststellen, dass die Automobilzulieferindustrie zu den gesünderen Wirtschaftszweigen in Österreich gehört“, fasst Göschelbauer die Ergebnisse der Untersuchung zusammen. Von den Handels- und Dienstleistungsunternehmen kann dies nicht unbedingt behauptet werden: Solventer als ihr Ruf sind jedoch auch diese Firmen allemal. •


WIRTSCHAFT

Fahrzeugvermarkter verstärkt Österreich-Aktivitäten Mit der zunehmenden Bedeutung des österreichischen Marktes wird die deutsche Auktion & Markt AG nun aus Thalgau (Salzburg) aktiv.

I

n Deutschland arbeitet das Unternehmen mit der Marke Autobid.de sehr intensiv mit den VW- und Audi-Händlern, speziell mit jenen der Porsche-InterAuto-Gruppe, zusammen. Das soll auch in Österreich verstärkt werden. Vorerst starten daher zwei österreichische Außendienstmitarbeiter vom Büro in Thalgau bei Salzburg. Nach langer Vorbereitungsarbeit und viel Gesprächen mit heimischen Händlern will das Unternehmen nun die Anforderungen des österreichischen Marktes erfüllen. Vertriebsvorstand Mark Lehmann: „Wir bieten den Österreichern, was sie brauchen.“ Ein Konzept einfach über einen anderen Markt zu stülpen, würde nicht funktionieren. Autobid bietet den Händler Lösungen für Ein- und Verkauf an. Speziell größere Händler können Fahrzeuge, die sie nicht selbst vermarkten möchten bzw.

Langsteher, versteigern lassen. Autobid.at übernimmt dafür die komplette Dienstleistung. Vertriebsleiter Peter Jens: „Wir schicken unsere Mitarbeiter zum Händler, um Fotos und die Dokumentation zu machen, danach werden die Fahrzeuge in die Plattform eingespielt.

8 Versteigerungszentren Die Erfolgsquote liegt laut Lehmann aktuell über 78 Prozent. Auktion & Markt betreibt 8 Versteigerungszentren in Deutschland, wo Fahrzeuge von großen Händlern, Leasingfirmen, Fuhrparks sowie Werksund Mitarbeiterfahrzeuge von Audi, VW und BMW eingeliefert und versteigert werden. Alle vor Ort versteigerten Autos können auch parallel und zeitgleich im Internet ersteigert werden. • (RED)

Autobid eröffnet Büro in Österreich: Mark Lehmann (Vorstand, l.), und Peter Jens (Vertriebsleiter, r.)

Keine eisigen Zeiten Der milde Winter hat sich naturgemäß auf die Verkaufszahlen des Batterieherstellers Banner ausgewirkt. Dennoch gelang dem oberösterreichischen Familienunternehmen eine leichte Umsatzsteigerung: Die Investitionen in die innovative AGM-Technologie machen sich bezahlt.

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it 3,7 Millionen Stück produzierte Banner im Wirtschaftsjahr 2013/14 um rund 4 Prozent weniger Batterien als in der Vorperiode. Zurückzuführen sei dies vor allem auf das schwache Nachrüstgeschäft, erklärt der kaufmännische Geschäftsführer Andreas Bawart: „Die Absätze in fast allen Kernmärkten blieben aufgrund des außergewöhnlich milden Winters hinter den Erwartungen.“ Im Erstausrüstungsgeschäft konnte man dagegen weiter zulegen. Aktuell werden Audi, BMW, MercedesBenz, Porsche und Volvo mit der auf Start-Stopp-Systeme ausgelegten AGM-Technologie beliefert. „Diese Batterien machen bereits mehr als 20 Prozent unserer Produktionsmenge aus“, berichtet Bawart. Da sie nicht nur leistungsfähiger, sondern auch teurer sind als herkömmliche Batterien, hatten die AGM-Produkte im Vorjahr wesentlichen Anteil an der leichten

Umsatzsteigerung von 232 auf 233 Millionen Euro.

Wichtige Entscheidungen Im neuen Jahr hofft Banner nicht nur auf branchenfreundlicheres Wetter, sondern hat auch einen neuen Erstausrüstungskunden in petto. Darüber hinaus entwickelt sich das Geschäft mit der unter Lizenz angebotenen, in Österreich bisher aber noch nicht eingeführten Batteriemarke Duracell sehr gut. Für die meisten Schlagzeilen dürfte unterdessen eine für Herbst geplante Entscheidung sorgen: Dann will die Eigentümerfamilie Bawart festlegen, ob das zukünftige zweite Werk in Oberösterreich oder in der Slowakei errichtet wird. • (HAY)

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Trotz fordernder Rahmenbedingungen kann Andreas Bawart durchaus zufrieden sein

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WIRTSCHAFT

Wer braucht noch Händler? Österreichs Kfz-Händler klagen über die von den Importeuren einseitig vorgegebenen Vertragsklauseln und Standards. Ihnen bleibt dabei ein schwacher Trost: A&W hat sich in ganz Europa umgehört – und überall schaut es für die Händler ähnlich trist aus.

Zweifel leicht verzichten kann. So verweist der Madrider Anwalt Dr. Alfred Briganty etwa auf eine neue Strategie des VW-Konzerns: Gebiete finanziell schwächerer Händler werden anderen – größeren und stärkeren – Betrieben zugeschlagen. Oder sie werden – in attraktiven Ballungsgebieten – ganz einfach vom Konzern mit eigenen Filialen selbst besetzt. In beiden Fällen wird der angestammte Händler ins Out gedrängt. Auch für Servicebetriebe werden hohe finanzielle Standards gefordert – obwohl es aus der Sicht des Lieferantenrisikos dazu überhaupt keine Veranlassung gibt. „Mit diesem Trick werden 30 Prozent der Servicepartner eliminiert“, verweist Briganty darauf, dass mit dieser Netzausdünnung das rückläufige Servicegeschäft der restlichen Partner ausgeglichen werden soll. Wobei der Hersteller entscheidet, wer überleben darf – und wer nicht.

„Kein Platz für unternehmerischen Spielraum“

Das Europaparlament (hier das Gebäude in Straßburg) hat viel zu entscheiden – nur selten im Sinne der Händler

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eim jüngsten Treffen der EDL-Händleranwälte (European Distribution Lawyers) in Istanbul stellte sich heraus, dass Österreichs Händler mit dem KraSchG (Kraftfahrzeugsektor-Schutzgesetz) die von der EU-Kommission verordnete Abschaffung des bisherigen Kfz-Kartellrechtes noch am besten gemeistert haben. In den meisten anderen Ländern gab es für die in der Kfz-Gruppenfreistellungsverordnung GVO 1400/2002 verankerten Schutzbestimmungen keinerlei Ersatz. Seit Mitte 2013 haben sich daher die Rahmenbedingungen rapid verschlechtert, Resignation beherrscht die Szene.

Hersteller arbeiten mit vielen Mitteln Oft sind es gar nicht so augenscheinliche Maßnahmen, mit denen die Hersteller den Kfz-Betrieben die Luft zum Atmen nehmen. Etwa durch einen verstärkten Fokus auf die in den Vertragsbeilagen versteckten „finanziellen Standards“. Viele Betriebe – vor allem in Südeuropa – sind durch die Finanzkrise in die roten Zahlen gerutscht. Die Zielvorgaben und Bonifikationssysteme der Hersteller haben verhindert, dass diese ihre Verluste zwischenzeitig wieder ausgleichen konnten. Das hat zur Folge, dass sie die Netzplaner der Hersteller als „Wackelkandidaten“ einstufen. Sie kommen auf die Liste jener „Partner“, auf die der Konzern im

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„Vertragsfreiheit geht vor Wettbewerbsrecht“ skizziert der holländische Anwalt Dr. Peter Lodestijn die derzeitige Tendenz der Wettbewerbshüter: Solange der Hersteller nicht offenkundig ruinöse Vorschriften erlässt, so lange hat er bei der Gängelung seiner Partner freie Hand. „Das hat sich zum Franchise-Hardcore entwickelt.“ Daher gebe es für einen eigenen unternehmerischen Spielraum eines Händlers keinen Platz mehr. Ein Musterbeispiel ist auch, wie General Motors europaweit das Ende von Chevrolet abgewickelt hat – vor allem in jenen Ländern, in denen es seit 2013 bereits die Koppelung von Service- und Händlervertrag gegeben hat. Durch die Kündigung des Vertrages mussten die Chevrolet-Partner mit Jahresende 2015 daher auch den Verlust des Werkstättengeschäftes befürchten. Angesichts dieser Drohung sahen sie es als das kleinere Übel, mit einem kleinen finanziellen Trostpflaster – 600 Euro Ausgleichszahlung für jeden 2013 ausgelieferten Neuwagen – per Juni 2014 einvernehmlich den Chevrolet-Händlervertrag vorzeitig zu beenden. Zur Freude von GM gab es in ganz Europa nirgends einen Chevrolet-Händlerverband. Diese Agenden wurden von den Opel-Händlerverbänden mitbetreut. Mit der Folge, dass jene Opel-Händler, die sich gegen die Annahme des Chevrolet-Ausgleichs stark gemacht hatten, in manchen Ländern mit der Drohung der Kündigung des Opel-Vertrages aus weiteren Verhandlungen ausgeladen wurden. Wobei auch die Einschaltung eines Anwaltes zum sofortigen Abbruch von Verhandlungen führte. Einige Händler waren mit dem Deal zufrieden. Vor allem jene, die von Chevrolet den Abbau ihres Neuwagenlagers mit Rabatten von 60 Prozent (und mehr) versüßt bekamen. Allerdings waren diese „Zuckerln“ nur einigen großen GM-Partnern zugedacht, die den Verlust von Chevrolet durch verstärkte Opel-Aktivitäten ausgleichen konnten. So war es für den deutschen Vertragsanwalt Sven Köhnen nicht verwunderlich,


WIRTSCHAFT

dass beide Opel-Händlerverbände die Annahme des Chevrolet-Angebotes empfahlen. Und dass sich alle Chevrolet-Partner per Ende Juni 2014 vorzeitig vom Chevrolet-Neuwagenverkauf verabschieden werden. Wenig zu lachen haben auch die Fiat-Partner: In Deutschland wurden alle Verträge gekündigt, um neuen Spielregeln Platz zu machen. Im Raum stehen neue Verträge – allerdings mit vielen neuen Standards und nur noch mit dreijähriger Laufzeit. Zusätzlich werden den Partnern vor Vertragsabschluss „beside letter“ unterschoben, mit denen sie bei Vertragsende auf Ausgleichszahlungen und das Ersatzteil-Rückgaberecht verzichten. Gleichzeitig forciert der Fiat-Konzern in Spanien den Direktvertrieb: mit kleinen, schlanken Verkaufsbüros, die ohne den Aufwand eines Autohauses direkt an die Kunden der Händler rangehen und so das eingesessene Händlernetz unterlaufen – mit dem Argument, nur so das vorhandene Marktpotenzial ausschöpfen zu können. Ausgeliefert wird über einige ausgesuchte Servicepartner, die für diesen Service mit einer kleinen Gebühr entlohnt werden. Anzeichen, die darauf schließen lassen, dass die Turiner Geschäftsherren das

In Istanbul berieten die auf die Interessen von Autohändlern spezialisierten Anwälte: Aus Österreich war Dr. Fritz Knöbl mit dabei

Händlernetz beim Neuwagenverkauf – zumindest punktuell – als entbehrlichen Kostenfaktor betrachten. Diese Sicht gibt es auch in Finnland. So berichtet der Wettbewerbsspezialist Ari Huhtamaki von der Verabschiedung des alteingesessenen Toyota-Importeurs, der so erfolgreich war, dass sich die Japaner mit 13 Prozent Marktanteil ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit VW liefern. In Finnland beherrschen schon jetzt einige Megadealer den Markt: Bei einem Neuwagen-Jahresvolumen von 110.000 Einheiten und 112 Markenhändlern bleibt für die Kleinen kein Spielraum.

Rechtsabteilungen schüchtern Händler ein Im Bestreben, sich von „schwächeren“ Partnern billig zu verabschieden, werden in Frankreich längst tot geglaubte Kündigungsgründe ausgegraben. So verweist der Pariser Anwalt Patrick Kileste auf den Trick, dem Händler hohe Ziele unterzujubeln – um deren Verfehlung als „Vertragsbruch“ zu qualifizieren. Die Judikatur hat eine derartige Praxis längst verworfen. Das scheint die Konzern-Rechtsabteilung nicht zu stören, die Händler neuerlich damit einzuschüchtern. Einig waren sich die in Istanbul tagenden Spezialisten, dass die Kfz-Hersteller nicht freiwillig auf die ihnen von der Brüsseler Bürokratie eingeräumten Rechte verzichten werden. Die Abschaffung der Kfz-GVO hat allen Beteiligten gezeigt, dass auch das EU-Parlament dabei nichts mitzureden hat. • (KNÖ)

Finanzierungsalternative Mit Innovationspreisen dekoriert startet ein Konzept für alternative, individuelle Mittelstandsfinanzierung auch in Österreich durch.

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ie Idee eines unabhängigen Internet-Marktplatzes für Unternehmensfinanzierungen setzte Mag. Werner Neuwirth-Riedl unterstützt von einem privaten mittelständischen Investor in Deutschland um. Das Konzept wurde 2012 mit dem CeBIT-Innovationspreis-IT (Kategorie Finance) und dem Banking IT-Innovation Award vom Kompetenzzentrum „Sourcing in der Finanzindustrie“ der Universitäten St. Gallen, Zürich und Leipzig ausgezeichnet. Finanzierungen für mehr als 330 Mio. Euro wurden bereits abgeschlossen. Ende 2013 waren Finanzierungsprojekte über 1,5 Mrd. Euro im System eingestellt.

Mag. Werner Neuwirth-Riedl ist Ansprechpartner von Finpoint in Österreich

daten einsehen können. „Passt“ eine Finanzierung, kann das Unternehmen weitere Daten (gegen eine Vertraulichkeitserklärung) offenlegen, die Partner verhandeln dann direkt miteinander. Als Finanzierungspartner stünden in Österreich flächendeckend Banken zur Verfügung, erklärt Neuwirth-Riedl. Der Datenaustausch von mehr als 4.000 Mittelständlern in Deutschland mit 50 Finanzinstituten (Leasing, Factoring etc.) und über 110 Banken erfolgt wie bei Bankportalen SSL-verschlüsselt, eingegebene Daten werden in einem Hochsicherheitsrechenzentrum gesichert. • (ENG)

Wie funktioniert der Internet-Marktplatz für Kredite? Kreditsuchende präsentieren ihr Projekt auf der Plattform Finpoint, wo registrierte Finanzierer die wichtigsten Projekt- und anonymisierte Unternehmens-

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WIRTSCHAFT

Der illegale Export von Altfahrzeugen nach Afrika blüht Nur ein Bruchteil der Altfahrzeuge wie dieser VW Lupo wird ordnungsgemäß verwertet

Darf „Abfall“ exportiert werden? Darüber streiten die Experten

Ein Schiff wird kommen

Anteil an Altfahrzeugen mache der Anteil des Exports per Schiff nach Afrika oder Asien aus.

Hohe Verluste von Sekundärmetallen

Illegale Altfahrzeugexporte verursachen erhebliche volkswirtschaftliche Schäden. Maßnahmen dagegen waren Thema eines Workshops in der Wirtschaftskammer.

I

ng. Walter Kletzmayr, Geschäftsführer der ARGE-Schredder GmbH, geht von einem „potenziellen Anfall von 262.000 Stück Altfahrzeugen pro Jahr in Österreich“ aus. Laut Kletzmayr sind aber hierzulande 2013 nur 74.000 Fahrzeuge geschreddert worden. „Der Verbleib von 6,5 Mio. Fahrzeugen jährlich in Europa und 180.000 in Österreich ist ungeklärt“, wie Komm.-Rat Dipl.-Ing. Dr. Peter Hodecek, Leiter Arbeitskreis Recht, Fachverband Abfall- und Abwasserwirtschaft WKO sagt.

Auch für die EU-Kommission ein Thema Es sei abzuklären, was mit diesen Fahrzeugen geschehe. Laut Hodecek hat die Bewältigung der illegalen Verbringung von Altfahrzeugen auch in der EUKommission „oberste Priorität.“ Es gebe nach Einschätzung der Experten in Österreich zwar einen Anteil einer illegalen Verwertung. Dieser werde aber als nicht besonders hoch eingeschätzt. Den höchsten

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(V. l.) Ministerialrätin Dipl.-Ing. Sonja Löw (BMLFUW), Rechtsanwalt Dr. Wolfgang Berger, Dipl.-Ing. Dr. Peter Hodecek, Rechtsanwalt Dr. Wilhelm Bergthaler und Ing. Walter Kletzmayr

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Das „Verschwinden“ von 100 Mio. Altfahrzeugen aus der EU binnen 10 Jahren hat hohe Verluste von Sekundärmetallen zur Folge: „75 Mio. Tonnen Stahlschrott, 2,5 Mio. Tonnen Leicht- und Buntmetalle wie Aluminium und Kupfer und 300.000 kg Edelmetalle aus der Platingruppe“, so Kletzmayr. Wichtig sei es, dagegen entsprechende Maßnahmen zu setzen. Ein Erkenntnis des Verwaltungsgerichtshofs aus dem Jahr 2013, wonach ein Fahrzeug als Gebrauchtfahrzeug einzustufen ist, wenn „es bestimmungsgemäß zu Beförderungszwecken“ (Betriebsbereitschaft und -sicherheit sowie Verkehrssicherheit vorhanden) verwendet werden kann, und auch die Definition, wann ein Fahrzeug als Abfall eingestuft wird, hat in Österreich Klarheit auch für die Behörden geschaffen. „Wir fordern eine EU-weit rechtlich verbindliche Definition für Altfahrzeuge und effiziente Kontrollen in ganz Europa sowie entsprechend einfache Dokumente für die Vollzugsbehörden für die Klärung, ob es sich um Abfall oder ein Fahrzeug handelt. Darüber hinaus würde ein positiver Ankaufstest beim Export auch bescheinigen, dass ein Gebrauchtwagen ausgeführt wird“, so Kletzmayr. • (DSC) Lesen Sie dazu auch das „Thema“ auf Seite 10!


WIRTSCHAFT

Alles auf Anfang Nach 10 Jahren vergeblicher Bemühungen hat die EU-Kommission ihren Kampf um eine „Reparaturklausel“ aufgegeben. Ist das Herstellermonopol auf Karosserieteile in Stein gemeißelt?

I

m „Amtsblatt der Europäischen Union“ war es Ende Mai nur eine kleine Notiz, doch umso größer sind die Auswirkungen: Die EU-Kommission zog ihren 2004 veröffentlichten Entwurf, den Designschutz auf sichtbare Karosserieteile zu beenden, zurück. Der Hintergrund: Obwohl sich das Europäische Parlament für die sogenannte Reparaturklausel aussprach, hatten Frankreich und Deutschland seit Dezember 2007 (!) eine Entscheidung im Ministerrat blockiert. Zu groß war der Einfluss der Autohersteller, die um ein ertragreiches Geschäftsfeld bangten. „Wenn es um industriepolitische Interessen einzelner mächtiger Konzerne geht, wird in Berlin und Paris immer noch eine Hinterzimmerpolitik zum Nachteil der Verbraucher und entgegen den Prinzipien der Marktwirtschaft betrieben“, empört sich Hartmut Röhl, Präsident des deutschen Gesamtverbands Autoteilehandel (GVA).

Hartmut Röhl

Kampf auf nationaler Ebene

Bernhard Dworak

Dr. Walter Koren unterstützt Zulieferer bei der Internationalisierung

Um weiterhin gute Geschäfte mit Autobauern und Zulieferkonzernen zu machen, müssen Klein- und Mittelbetriebe den Schritt über die Grenzen wagen. Die Außenwirtschaftsorganisation hilft ihnen dabei.

Jetzt oder nie! S

chon jetzt erwirtschaftet jeder zweite österreichische Automobilzulieferer mehr als die Hälfte seines Umsatzes im Ausland. Hierzulande produzierte Güter an internationale Kunden zu verkaufen, wird immer schwieriger. „Local for Local“ heißt das Schlagwort, unter dem große Konzerne ihre Lieferanten auf-

AUTO & Wirtschaft • JUNI 2014

In Österreich haben die Behörden schon vor Längerem erklärt, ohne eigene Meinungsbildung dem deutschen Vorbild zu folgen. Also bleibt es auch hierzulande dabei, dass die Autokonzerne weitgehend das Karosserieteilegeschäft kontrollieren und die Teilepreise somit weitaus höher sind als beispielsweise in Polen oder Großbritannien. Im Verband der freien Kfz-Teilefachhändler (VFT) will man dennoch nicht aufgeben: „Jetzt geht es darum, auf österreichischer Ebene Verbündete zu finden“, sagt Obmann Komm.-Rat Ing. Mag Bernhard Dworak. Die „logischen Ansprechpartner“ seien Konsumentenschützer und Versicherungen, da diese Gruppen großes Interesse hätten, günstigere Karosserieteile von freien Anbietern zu beziehen. • (HAY)

fordern, ihnen nach China oder Nordamerika zu folgen. „Kleine und mittlere österreichische Zulieferbetriebe sind einem immer stärkeren Internationalisierungsdruck ausgesetzt“, beobachtet Dr. Walter Koren, Leiter der Abteilung „Außenwirtschaft Austria“ in der Wirtschaftskammer. Um den mit dem Schritt über die Grenzen verbundenen Aufwand zu bewältigen, habe man ein spezielles Unterstützungspaket geschnürt.

Gemeinsam nach China Eine von der Außenwirtschaft Austria in Auftrag gegebene Studie zeigt, dass beinahe 6 von 10 österreichischen Zulieferern demnächst ihre internationalen Aktivitäten ausweiten wollen. Als wichtigste Zielregion gilt dabei Osteuropa (58 Prozent der Nennungen) vor Asien (55 Prozent), Nordamerika (40 Prozent), Westeuropa (36 Prozent) und Südamerika (21 Prozent). Wie eine effiziente Internationalisierung in der Praxis funktionieren kann, demonstriert Ing. Rudolf Mark, Beiratssprecher des oberösterreichischen AutomobilClusters: Als Eigentümer eines mittelständischen Metallwarenherstellers will er sich mit zwei anderen Firmen ein neues Werk in China teilen: „Auf diese Weise fallen zahlreiche Fixkosten – von der Grundstückserschließung über das Facility Management bis hin zur Administration – nur einmal an.“ • (HAY)

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WIRTSCHAFT

Von A wie Alfa bis R wie Rolls Hertz vermietet Autos an 11.555 Stationen in 145 Ländern: Doch nur eine hat Oldtimer im Programm – nämlich jene in Guntramsdorf (NÖ).

E

s ist eine historische Halle, die einst Standort der k. k. Teppich- und Tapetendruckfabrik war: Auch Oldtimer-Fans ist die Adresse Mühlgasse 1 in Guntramsdorf längst bekannt, befand sich dort doch jahrelang die Firma Jag-Point (die jetzt nur noch in eingeschränktem Umfang tätig ist, Anm.). Als Oldtimer-Vermieter tritt nun die Firma Hertz auf, deren Österreich-Franchisenehmer Udo Rienhoff in der Oldie-Szene kein Unbekannter ist (z. B. fährt er im Histo-Cup mit).

Für Firmen und betuchte Privatkunden Im Jänner begann Rienhoff, in Europa Oldtimer zu kaufen: 16 (ausschließlich Cabrios) hat er mittlerweile beisammen, von einem Ford Thunderbird (Bj. 1957) über einen Mercedes 190 SL (Bj. 1958) bis zu einem Rolls-Royce Corniche (Bj. 1972). 20 Autos will

Schöne Oldies: So werden die Autos zu Veranstaltungen gebracht

Udo Rienhoff ist Franchisenehmer für Hertz in Österreich und Oldie-Fan

Rienhoff schlussendlich sammeln, auf der Suche ist er beispielsweise noch nach einem Porsche 356 Cabrio, einem Käfer-Cabrio und einer „Ente“. Als Kunden sieht Rienhoff in erster Linie Firmen, die für ihre Kunden spezielle Events veranstalten: Einige wurden bereits absolviert, rund ein Dutzend weitere Veranstaltungen sind für heuer noch geplant. Die Kunden bekommen alles aus einer Hand, von den Oldtimern bis zum Roadbook und zu speziellen Sonderprüfungen. Aber auch Privatpersonen können sich – wie üblich – an Hertz Classic Cars wenden. Die Preispalette pro Tag reicht von 590 bis 890 Euro (inkl. spezieller Einschulung und 200 km). • (MUE)

Starke Hände zum Lenkraddrehen Die erfolgreichsten Händlerpartner wurden von der Santander Consumer Bank erstmals zu einer Oldtimer-Rallye ins Salzkammergut eingeladen.

A

n die Zeiten ohne Navigationsgerät kann man sich noch gut erinnern – oft ist man ja auch heute noch ohne Stimme aus dem Navi unterwegs. Doch wie sich ein Auto ohne Servolenkung fährt, haben viele von uns längst vergessen. So erging es auch zahlreichen Händlern, die an der 1. Oldtimer-Rallye der Santander Consumer Bank im Raum Fuschl am See teilnahmen.

„Wichtig für Zusammenhalt in der Branche“ Insgesamt 35 Partner und Mitarbeiter von Santander waren am 22. und 23. Mai ins Salzburger Land gekommen. Wie gesagt: Auf ein Navigationsgerät mussten die Teilnehmer ebenso verzichten wie auf die Servolenkung. Stattdessen gab es ein gutes Roadbook und mit kräftigen Händen ließen sich die Oldtimer nach einer gewissen Übungszeit gut über die Strecke manövrieren. Es ging von Fuschl am See über St. Wolfgang bis zum Attersee und wieder retour.

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Michael Schwaiger begrüßte die Teilnehmer im Schloss Fuschl, von dort startete die Rallye

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Der Erfolg der Veranstaltung beflügelte auch Michael Schwaiger, Direktor Vertrieb Kfz, bei der Santander Consumer Bank: Er bedankte sich bei den besten Händlerpartnern für den Einsatz. „Solche Events sind wichtig, um den Zusammenhalt in der Autobranche zu stärken und um gemeinsam wachsen zu können.“ • (MUE)


Vormerken:

23.10.2014! Wien, Hofburg Unter der Moderation von Prof. Dr. Peter Filzmaier diskutieren ausgewiesene Branchenprofis mit den Entscheidungsträgern der österreichischen Autowirtschaft über aktuelle Entwicklungen und neue Ertragsansätze im Autohandel und -service. Die 7. Auflage zum A&W-Tag – erstmals in der Wiener Hofburg – hat heuer die Servicekomponente im Kfz-Betrieb zum Schwerpunkt. Im Service wird jenes Geld verdient, das im reinen Autohandel immer mehr abhanden kommt. Alles, was in der Automobilwirtschaft Rang und Namen hat, legt den Schwerpunkt auf den Servicecharakter. Wir werden unseren Teilnehmern keine „Mega-Trends“ in der Autobranche verkünden, jedoch Orientierungspunkte über aktuelle Marktentwicklungen mitgeben. Vorgetragen und am Podium diskutiert von ganzheitlich orientierten namhaften Fachleuten aus dem In- und Ausland.

Nicht nur was Kunden wollen, wird gespielt. Was Kfz-Betriebe brauchen, um wirtschaftlich erfolgreich die Zukunft zu meistern, ist Tagesprogramm an diesem Donnerstag (23.10.2014) in Wien. Renate Okermüller setzt dazu einen würdigen Veranstaltungsrahmen, Mag. Walter Birner (l.) und Ing. Peter Spatzierer sorgen für starke Inhalte und – wie Kenner unserer Veranstaltungen wissen – fundierten Gedankenaustausch.

Automobilwirtschaft leistet volkswirtschaftlichen Beitrag

Revolution im Service Zwischen schwachen Märkten und Überregulierung bewegt sich die neue Qualität der Herausforderungen. Ungeachtet von Herstellerinteressen erhöhen EU-Regulierer, Politik und Gesellschaft permanent den Druck in Sachen nachhaltiger Mobilität, ohne Rücksicht auf Kosten und die Wirklichkeit im lokalen Kfz-Geschäft. Der durch Finanzund Strukturkrise bewirkte Kaufkraftschwund schwächt das tradierte Autogeschäft, weshalb Organisationen internationaler Größe ihre Anstrengungen, verlorenes Terrain wieder gutzumachen, verstärken und nun eine Revolution im Service anzetteln. Die Teilnahme aller wichtigen Branchenvertreter garantiert eine aussagekräftige Veranstaltung. Beim 7. A&W-Tag sind UnternehmerInnen und EntscheiderInnen am Puls der Branche. Das garantieren wir!

Dr. Erik Eybl, Versicherungsverband: „Die Identteilkalkulation bringt Preiswahrheit und könnte von Versicherungen aufgegriffen werden. Das vor einem repräsentativen Branchenkreis zu diskutieren, macht Sinn.“

Dr. Richard Nathschläger, Audatex Österreich: „Identteilkalkulationstools sind nicht aufzuhalten. Die KfzVersicherungen werden den Preisunterschied zum Originalteil ausloten. Die Diskussion ist entflammt und die Entwicklung nicht zu verhindern.“

Dr. Peter Filzmaier, Moderator: „Den Blick über den Tellerrand der Autobranche zu richten, erachte ich in Zeiten von Überkapazitäten überall als Gebot der Stunde. Informationsveranstaltungen sind wichtig.“

Peter Affolter, A&W Verlag: „Ich freue mich darauf, die aktuellen Themen unserer Branche mit Schwerpunkt auf dem so wichtigen Servicekomplex mit Ihnen erleben und diskutieren zu dürfen.“

TEILNAHMEGEBÜHR: 69 EURO (exkl. Ust) INKL. BUFFET. FRAGEN UND ANMELDUNGEN BEANTWORTET okermueller.renate@autoundwirtschaft.at


„Kein Mobiltelefon in der Werkstattarbeit zuzulassen, hat sich als Königsidee erwiesen“,

GEWERBE

meint Herbert Neuhauser, Autohausbetreiber in Grödig, auf Seite 60

„Noch oft werden Batterieladegeräte mit veralteter Technologie oder zu schwacher Leistung eingesetzt“, sagt Harald Scherleitner (Fronius) auf Seite 72

Mängelkatalog: Adaptionen notwendig Der im Oktober 2013 erschienene Mängelkatalog wird mit Austausch- und Ergänzungsseiten versehen. „Angesichts der immer schnelleren Entwicklung ist dies bereits jetzt nötig“, sagt der Bundesinnungsmeister der Kfz-Techniker Komm.-Rat Friedrich Nagl. Arbeitsgruppen würden sich derzeit mit den Bereichen Bremse und Anhänger, Umwelt, Zweiradtechnik, Landmaschinentechnik und mit historischen Fahrzeugen beschäftigen. Auch die bevorstehende Einführung von EBV 5.0 müsse im Mängelkatalog berücksichtigt werden. Dieter Scheuch

Punkte sammeln und attraktive Preise gewinnen „Vom Meister Für Meister“: So nennt sich die Kampagne, die Bremsenspezialist ATE anlässlich der bevorstehenden Fußballweltmeisterschaft gestartet hat. Partnerbetriebe können dabei an der ATE-Meisterschaft teilnehmen, virtuelle Punkte sammeln und attraktive Preise wie etwa Grillpakete (Griller, Schürze, Tischkicker etc.), VfL-Wolfsburg-Fußbälle oder Werkzeuge gewinnen. Teilnahmeberechtigte Betriebe werden angeschrieben und erhalten so ihren individuellen Zugangscode.

Vorläufiges „Aus“ für „Werkstatt des Jahres“ Keine Fortsetzung findet der in den Jahren 2012/13 in Österreich erstmals durchgeführte Wettbewerb „Werkstatt des Jahres“. Ursprünglich war eine Weiterführung dieser Veranstaltung, in deren Rahmen die Sieger bei der im Jänner 2015 stattfindenden Fachmessse „AutoZum“ ausgezeichnet hätten werden sollen, geplant. Aufgrund nicht ausreichender Unterstützung wurde das Projekt durch die Konzeptbetreiber zurückgestellt. Ein Neustart bei der AutoZum 2017 ist laut dem deutschen Veranstalter Partslife nicht ausgeschlossen.

Neuer Zündkerzen- und Injektorenlöser Ein neues Produkt im Bereich Automotive Chemie hat Berner auf den Markt gebracht. Der Zündkerzen- und Injektorenlöser erleichtert, so verspricht das Unternehmen, den Arbeitsalltag in der Werkstatt. Mit seiner Mehrfachwirkung erzielt das Produkt gleichzeitig gute Ergebnisse: Hohe Kriechfähigkeit sorgt für das Eindringen direkt am Sitz des Injektorenrings, die gleichzeitige Abkühlung auf -39 Grad lässt Rost und Verschmutzungen bersten. Außerdem wurde das Gleitverhalten verbessert, was den Ausbau erleichtert.

Schulungsfahrzeug feierlich übergeben Kürzlich erfolgte die Übergabe eines BMW 328d, der als Schulungsfahrzeug im praxisorientierten Unterricht in der Siegfried-Marcus-Berufsschule für KfzTechnik in Wien und in der Berufsschule für Spengler, Karosseriebau und Metalltechnik zum Einsatz kommen wird. Die Direktoren OSR Markus Fuchs und OSR Ing. Berthold Kunitzky dankten Hans-Joachim Mummert (BMW Mini Wien Donaustadt), Christian Slanina (BMW Mini Wien Heiligenstadt) und Johann Wawritschek (BMW Mini Wien) für die Unterstützung.

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Klage als letztes Mittel Jetzt haben die ersten von den Umbau- und Verkehrsmaßnahmen auf Österreichs größter Einkaufsstraße betroffenen Unternehmer endgültig die Nase voll: Ein Tankstellenbetreiber, der durch die zwangsweise Verkehrsberuhigung in den Seitengassen der Mariahilfer Straße seit dem Vorjahr Umsatzrückgänge von 30 Prozent in Kauf nehmen musste, drohte angesichts weiterer, von „Experten“ vorgeschlagenen Adaptierungen mit einer Klage gegen die Stadt Wien. Nicht weniger als 9.000 Unternehmer im 6. und 7. Wiener Gemeindebezirk sind von den Umbauarbeiten betroffen, auch viele aus der KfzBranche. Ihnen allen steht weiteres Ungemach bevor, denn die geforderten Zu- und Durchfahrten kommen trotz gegenteiliger Versprechungen nicht. Vielleicht bleibt als letztes Mittel nur mehr die Klage – denn bei vielen steht tatsächlich das Überleben auf dem Spiel.


GEWERBE

Die Dellendrücker klagen, dass sie deutlich weniger Geld bekommen

Je mehr Dellen, desto schlechter „Wir können bald zusperren.“ Das ist die Reaktion einiger Dellendrücker auf ein seit Anfang Mai geltendes Papier, das der Branche – auf Wunsch des Versicherungsverbands – deutlich weniger Ertrag bringt als bisher. Von Mag. Heinz Müller

J

etzt, im Juni, ziehen sie sich wieder über Österreich zusammen, die dunklen Wolken, die Gewitter bringen. Manchmal ist auch Hagel dabei – zum Leidwesen der Autobesitzer und der Versicherungen, doch zur Freude der Dellendrücker, die genau von solchen Naturereignissen leben. „In den vergangenen Jahren sind die Gewitter viel stärker geworden“, sagt einer von ihnen: „Es kommt immer öfter vor, dass wir Autos reparieren, bei denen allein die Dächer 700 oder 800 Dellen haben.“ Das war bisher ein durchaus einträgliches Geschäft, nämlich genau 10 Jahre: So lang galt die bisherige „Dellenliste“, die vom Versicherungsverband mit der Innung ausgehandelt wurde, nachdem es zuvor viele Unklarheiten gegeben hatte. Diese, seit Mai 2004 gültige Liste sagt ganz genau, wie viel für eine gewisse Zahl an Dellen vergütet wird. Bisher zahlten die Versicherungen beispielsweise bis zu 100 großen Dellen (30–46 Millimeter) 8,40 Arbeitsstunden, jetzt sind es nur noch 6,72. Noch weniger wird es, wenn mehr Dellen repariert werden müssen: Bei 351–400 mittleren Dellen (21–30 mm) reduzierte sich der Vergütungssatz von auf 14,19 auf 9,22 Stunden, bei leichten Dellen (0–20 mm) gab es eine Einschränkung von 8,55 auf 5,56 Stunden – das sind immerhin 35 Prozent weniger als bisher.

Erik Papinski, Bundesinnungsmeister der Karosseriebauer

Das heißt je mehr Dellen zu bearbeiten sind, desto weniger Geld gibt es pro Delle. Eine unlogische Argumentation, so die Branche: „Eine Baufirma erhält ja auch nicht für das erste Reihenhaus 100.000 Euro und für das zweite Reihenhaus 35.000 Euro weniger“, erklärt der eingangs erwähnte Dellendrücker. Dabei sei die Arbeit in den vergangenen Jahren durch die hochfesten Bleche und die mühsamere Zugänglichkeit ohnehin schwieriger geworden. Betroffen sind nicht nur die etwa vier Dutzend kleineren Unternehmen, die teilweise nur aus einem einzigen Dellendrücker bestehen, sondern auch die Autowerkstätten, die diesen Service selbst anbieten. Auch nach der bisherigen Verrechnung sei es für die Versicherungen noch immer billiger gewesen, ein Dach mit selbst 1.400 Hagelschäden von Dellendrückern reparieren zu lassen als das Dach auszutauschen, heißt es in der Dellenbranche.

Innung droht mit Bearbeitungsgebühren Ausgegangen sei die Kürzung vom Versicherungsverband, sagt Bundesinnungsmeister Erik Papinski: „Die wollten eine Kürzung von 35 Prozent über alles, wir haben mit 15 Prozent gekontert.“ Doch dann sei alles anderes gekommen. „Man hat in den Raum gestellt, dass man ausländische Drückerkolonnen beschäftigt und dafür sogar eigene Räumlichkeiten anbietet“, erzählt Papinski. So habe man der neuen Liste schließlich zugestimmt. „Das ist aber kein Klima, das mir persönlich gefällt“, poltert der Innungsmeister: „Ich bin gewohnt, bei Lohnverhandlungen harte Sträuße auszufechten – aber nicht auf diesem Niveau.“ Papinski spricht von „vielen erbosten Briefen“, die er in den vergangenen Wochen erhalten habe. Und er ist nicht bereit, sich vom Versicherungsverband weiter auf diese Weise behandeln zu lassen. „Ich komme mir ohnedies seit Jahren wie ein unterbezahltes Inkassobüro vor“, sagt Papinski und spricht damit die mühsame Verrechnung der Schäden mit den Versicherungen an: „Das gehört auch einmal besprochen: Was ist, wenn wir eine Bearbeitungsgebühr einführen?“

Versicherungsverband widerspricht Dellendrückern

Werner Bauer, Chefsachverständiger des Versicherungsverbandes

AUTO & Wirtschaft • JUNI 2014

Man habe reagieren müssen, erwidert Werner Bauer, Chefsachverständiger des Versicherungsverbands: „Wir haben über Jahre zuschauen müssen, wie Hagelschäden in wesentlich kürzerer Zeit repariert wurden, als kalkuliert wurde. Die Vorgabezeiten wurden massiv unterschritten.“ Außerdem hätten sich, so Bauer, in den vergangenen Jahren die Arbeitsweisen geändert: „Jetzt wird beispielsweise viel mehr mit der Klebemethode gearbeitet, auch diese Möglichkeiten sind eingeflossen.“ Die Dellendrücker widersprechen Bauers Aussagen hingegen klar und prophezeien: „Da werden noch massive Streitereien herauskommen.“ •

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as Internet ist längst in der Autobranche angekommen. Immer mehr Konsumentinnen und Konsumenten informieren sich nicht nur im Netz, sondern kaufen auch online ein. Autofaszination sorgt dafür, dass diese Kunden dennoch in die Werkstätten kommen – und das zu attraktiven Konditionen, die unmittelbar zur Ertragssteigerung in den Partnerbetrieben beitragen. Wir haben mit Firmengründer Adrian Schnell über die einzigartige Philosophie seines jungen Unternehmens gesprochen.

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Wodurch unterscheidet sich Ihr Unternehmen von anderen Online-Händlern? Wir verstehen uns nicht primär als Internethändler, sondern vor allem als Partner der Automobilbetriebe. Unsere Aufgabe ist es, den Kunden von heute – und noch mehr von morgen – in die Werkstätten zu führen. Deshalb bieten wir unseren Partnern ein Sorglospaket, mit dem das Internet zu einem festen Bestandteil ihrer alltäglichen Arbeit wird, ohne dass damit ein zusätzlicher Aufwand verbunden wäre. Welche Produkte bietet Autofaszination an? Unser traditioneller Schwerpunkt liegt im Bereich der

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Leistungssteigerung. Daher starten wir auch in Österreich mit hochwertigem Chiptuning für Benzin- und Dieselfahrzeuge. Darüber hinaus ist unser Sortiment in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen und umfasst in der Schweiz beispielsweise auch Reifen, Felgen, Anhängerkupplungen, Fahrradträger, Dachboxen, Handwerkzeug und sogar moderne Fahrerassistenzsysteme zur Nachrüstung. Laufend werden wir von weiteren Industriepartnern kontaktiert. Das freut uns besonders, zeigt es uns doch, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben. Wie kommen diese Produkte zu den Werkstätten?


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Wir wissen, dass die Logistik im Teile- und Zubehörbereich von entscheidender Bedeutung ist. Deshalb setzen wir auf innovatives Cross Shipping mit minimaler Lieferzeit und maximaler Liefergenauigkeit. Im Klartext heißt das: Alle bis 16 Uhr bestellten Produkte werden noch am gleichen Tag in unserem SAP-gesteuerten Hochregallager in Deutschland versandfertig gemacht, sodass sie bereits am nächsten Tag bei unseren österreichischen Partnern eintreffen. Welche Ertragschancen bieten sich den Kfz-Betrieben? Der Preiskampf im Neuwagenbereich, der Stückzahldruck bei Reifen und die Margenverluste in den Werkstätten haben in den vergangenen Jahren die Branche massiv beeinträchtigt. Wir sorgen dafür, dass die Betriebe endlich offensiv gegensteuern können.

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Deshalb bieten wir attraktive Produkte, professionelles Marketing und beste Betreuung. Hohe Margen auf die von uns vertriebenen Produkte sowie zusätzliche Einnahmen durch die Montagezeiten sorgen dafür, dass endlich wieder mehr Geld in der Firmenkassa bleibt. Wie reagiert die Branche auf die Dienstleistungen von Autofaszination? Allein in der Schweiz beliefern wir bereits 6.300 Werkstätten. In diesen Tagen starten wir in Österreich, im Juni in Großbritannien, im Juli in Schweden und im August in den Vereinigten Staaten. Bis zum Jahresende wird Autofaszination in 20 Ländern aktiv sein. Wo auch immer wir aktiv werden – zufriedene Partner bestätigen uns, dass wir die richtigen Dienstleistungen zur richtigen Zeit anbieten.

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er das Logo Webwerkstätten Dienst Austria auf seiner Homepage oder auf der Betriebsfassade präsentiert, macht deutlich, dass er die Zeichen der Zeit erkannt hat. An 24 Stunden pro Tag und 7 Tagen pro Woche können Privatkunden online alles für ihr Auto bestellen, die georderten Artikel direkt in die Webwerkstätte ihres Vertrauens liefern lassen und sogar die Einbaukosten per Mausklick kalkulieren. Für die Autobesitzer war es noch nie so einfach, Teile und Zubehör zu bestellen. Werkstätten, Autohäuser und Reifenhändler erhalten wiederum im Handumdrehen Zugang zu neuen Kunden. Schließlich suchen immer mehr Österreicherinnen und Österreicher im Internet nach den besten Angeboten rund ums Auto. Übrigens: Wer sich im Tuningbereich besonders stark engagieren möchte, kann zum Konzept Austrian Motor Expert greifen. Darin sind Marketing- und Technikunterstützung ebenso enthalten wie modernste Leistungssteigerungen für Benzin- und Dieselfahrzeuge. Mittelfristig soll es insgesamt 100 Austrian Motor Experts geben – eine klug gewählte Zahl, die sicherstellt, dass jeder Partner ein ausreichend großes Marktpotenzial nützen kann.

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GEWERBE

Rollentausch für den Nachfolger Herbert Neuhauser, Autohausbetreiber in Grödig und Salzburgs Landesinnungsmeister der Kfz-Techniker, tauschte probeweise für eine Woche mit Kfz-Meister Daniel Gillesberger die Chefposition – für beide Seiten mit neuen Perspektiven.

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us einem etwas flapsigen Gerede des 29-jährigen Daniel Gillesberger bei der letzten Weihnachtsfeier, vieles in der Kundenannahme des Familienunternehmens Herbert Neuhauser (Opel, Suzuki) besser gestalten zu können, kam ein einwöchiger Rollentausch zustande. Der 63-jährige Inhaber wechselte für eine Woche in den Werkstattjob. Das Ergebnis überraschte: Der einst als Lehrling in den Betrieb gekommene Gillesberger brauchte einige Hilfe in der Buchhaltung und Auftragsabwicklung, der Senior machte seine Erfahrungen mit der komplexen Fahrzeugelektronik. Beide profitierten von der Situation und halfen unter gütiger Moderation von Gabriele Neuhauser sich gegenseitig aus.

Rollentausch: Erfahrung mündet in Vertrauen Hautnah spürte Gillesberger den Druck der Kunden und Altchef Neuhauser musste zur Kenntnis nehmen, dass ein Zuspätkommen den Tagesplan in der Werkstatt ordentlich durcheinanderwirbeln kann. Kein Mobiltelefon in der Werkstattarbeit zuzulassen, hat sich hingegen als Königsidee erwiesen: „Für Nebensächlichkeiten ist keine Zeit. Der Kunde hat Vorrang und die Werkstatt bleibt gut ausgelastet.“ Mundpropaganda macht da viel aus. Vor 25 Jahren siedelte Neuhauser seinen Betrieb im salzburgischen Grödig an, baute ihn – inklusive Karosserie- und Lackierabteilung – Stück für Stück aus. Das alles macht Gillesberger zuversichtlich, den Betrieb in absehbarer Zeit selbst übernehmen zu können. Nach den Erfahrungen mit dem Rollentausch, den Neuhauser allen Betrieben mit Nachfolgetendenzen empfiehlt, sind sich beide Seiten sicher, seine Nach-

folge in der Person Gillesberger regeln zu können. Schon jetzt kann das kinderlose Ehepaar Neuhauser beruhigt Urlaub machen oder sonst einen freien Tag einschieben und auch die Funktionärsarbeit kommt nicht zu kurz. „Bundesaufgaben in der Kfz-Innung warten ebenso auf Umsetzung wie die Verbesserung des Golf-Handicaps oder die Erledigung sozialer Aufgaben“, lachen sie froh der Hoffnung. • (LUS)

Tschüss, Plattfuß! Runflat-Reifen werden immer beliebter. Künftig bietet auch Falken zwei Pneus mit dieser Technologie an.

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it dem bereits erhältlichen Ziex ZE914 Ecorun Runflat sowie dem im Sommer startenden Azenis FK453 Runflat schärft der japanische Hersteller sein Profil bei Reifen mit Notlaufeigenschaften. Bei der Entwicklung des ZIEX ZE914 Ecorun Runflat standen die Minimierung des Rollwiderstandes, die Verbesserung der Nasseigenschaften sowie hoher Komfort und maximale Langlebigkeit im Mittelpunkt. „Besonders bei der Lebensdauer im Runflat-Betrieb

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Der Azenis FK453 Runflat (l.) und der Ziex ZE914 Ecorun Runflat rollen zu den Reifenspezialisten

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macht der ZE914 einen ganz großen Schritt nach vorn“, verweist der für Österreich zuständige Direktor Günther Riepl auf spezielle Vertiefungen in den Seitenwänden, die eine optimierte Wärmeabfuhr ermöglichen. Die sogenannte „Dimpel-Seitenwand“ kennzeichnet auch den Azenis FK453 Runflat, der zudem mit seinem außerordentlich geringen Gewicht überzeugt. Außerdem ist die Gleichförmigkeit bei hohen Geschwindigkeiten bis zu 70 Prozent besser als bei vergleichbaren Pneus, in Sachen Zentrifugalstabilität meldet Falken eine Verbesserung bis zu 50 Prozent. „Wir haben einen Runflat-Reifen entwickelt, der bereits durch die einzigartige Herstellungsweise die normalerweise typischen Nachteile dieser Reifengattung eliminiert“, unterstreicht Riepl den Wettbewerbsvorteil. • (HAY)


GEWERBE

Saubere Leistung Von einer modernen Anlage über deren laufende Betreuung bis hin zur verwendeten Chemie: Alle Faktoren müssen stimmen, um bei der Autowäsche Höchstleistungen erbringen zu können. Von Philipp Hayder

D

ass WashTec modernste Portalanlagen, Waschstraßen und SB-Plätze liefert, ist in der Branche bestens bekannt. „Das ist jedoch nur ein Teil unseres Erfolgsrezepts“, sagt Alfred Zach, Leiter der österreichischen Tochtergesellschaft: Ebenso wichtig sei die laufende Betreuung der Anlagen sowie deren Versorgung mit modernster Waschchemie.

Agieren statt reagieren Das tägliche Service ist die Domäne von Paul Beck. Er leitet das insgesamt 17 Techniker umfassende Serviceteam, das in ganz Österreich von Anlage zu Anlage unterwegs ist. „Dabei geht es nicht nur darum, durch die Behebung gemeldeter Störungen für einen reibungslosen Betriebsalltag zu sorgen“, unterstreicht Beck, der als ehemaliger Tankstellenbetreiber das Waschanlagengeschäft aus eigener Erfahrung kennt: Immer wichtiger sei es, proaktiv die Kundenbedürfnisse zu erfüllen. Schon jetzt werden beispielsweise über 400 österreichische Waschanlagen im Zuge eines Vollwartungsvertrags betreut. „Das bedeutet für die Kunden klar kalkulierbare Kosten sowie eine minimale zeitliche und administrative Belastung“, sagt Beck. Den nächsten Schritt in die Zukunft macht WashTec mit dem „Advanced Chemical System“, kurz ACS: Dieses macht durch handliche Kartuschen das mühsame Nachfüllen der Waschchemie überflüssig und verringert somit noch weiter den Aufwand auf Betreiberseite.

reich: WashTec ist damit der mit Abstand größte Anbieter am heimischen Waschanlagenmarkt. Diese Führungsrolle wollen Zach und sein Team in den kommenden Jahren nicht nur behaupten, sondern mit zusätzlichen Dienstleistungen noch weiter ausbauen: „Wir verstehen uns schließlich nicht nur als Anlagenbauer, sondern als einziger echter Komplettanbieter in Sachen Autowäsche.“ •

Ob Serviceteam (o.) oder Innendienst: Die Mannschaft vonWashTec bürgt für Engagement und Branchenkenntnis

Chemie aus einer Hand Stichwort Waschchemie: Als einziger Anlagenhersteller bietet WashTec auch ein komplettes Chemieprogramm an. Der große Vorteil der unter der Marke AUWA vertriebenen Produkte liege darin, dass sie von Anfang an gemeinsam mit den Anlagen entwickelt wurden, unterstreicht Zach: „Das garantiert unseren Kunden ein maximales Waschergebnis bei minimalem Verbrauch.“

Klarer Marktführer Insgesamt 33 Mitarbeiter sprechen ebenso eine klare Sprache wie über 1.000 Waschanlagen in ganz Öster-

Drei Experten für Waschchemie: Vertriebsleiter Michael Neuhuber kümmert sich um AUWA-Kunden im Nordwesten, Christian Friedwagner betreut den Osten und Otto Fasching den Süden von Österreich (v. l.)

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GEWERBE

Alles, was ich brauch’ Mit der INA GearBox bietet Schaeffler Automotive ab der zweiten Hälfte 2014 Sätze für die Getriebeüberholung erforderlicher Verschleißteile.

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it den in der spezifischen GearBox enthaltenen, für die fachgerechte Reparatur erforderlichen Teilen in Erstausrüstungsqualität ersparten sich Werkstatt und Handel nicht zuletzt die zeitintensive Suche nach den für das jeweilige Getriebe passenden Teilen, begründet Axel Blaschke, im Schaeffler Reparaturteilebereich für die Geschäftsentwicklung bei Getriebeteilen verantwortlich, dass die Kunden „seit jeher Komplettlösungen bevorzugen“.

plare der stückzahlstärksten Getriebe untersucht und die jeweils häufigsten Fehlerquellen systematisch ermittelt“, sagt Blaschke. Die zur Beseitigung der gängigsten Ausfallursachen nötigen Teile enthält auch der jeweilige Reparatursatz, darüber hinaus Dichtungen, O-Ringe, Wellendichtringe und Stützlager. Blaschke weist auf das enorme Marktpotenzial für Werkstätten wie auch Handelspartner mit den INA GearBox-Reparatursätzen hin: Mit der GearBox könnten Spezialisten Getriebe gleich im Betrieb instand setzen. Laut aktuellen Studien wurden in den Jahren 2000 bis 2010 weltweit rund 360 Millionen mechanischer Schaltgetriebe hergestellt. Für 2020 lauten die Prognosen auf weltweit 50 Prozent Schaltgetriebe; in Europa seien sie mit 70 Prozent sogar noch höher, umreißt Blaschke das Reparaturpotenzial. • (ENG)

Inhouse-Getriebereparatur: ungehobene Potenziale Vor der Entwicklung der INA GearBox waren die Schaeffler-Aftermarket-Spezialisten der Frage nachgegangen, welche die jeweils getriebespezifischen Gründe für einen Defekt und welche typspezifische Schwachstellen sind. „Wir haben gebrauchte Exem-

Rechtzeitig umsteigen Auch wenn das Kältemittel R 1234yf in Diskussion steht, sind immer mehr Fahrzeuge damit auf dem Markt. Deren Klimaanlagen müssen serviciert werden und Dometic Waeco bietet dafür das richtige Gerät.

Aufrüstung bzw. Umstellung bestehender Klimaservicegeräte ist nicht möglich und so forciert Klimaspezialist Dometic Waeco sein R-1234yf-geignetes Modell ASC 5000. Das Gerät ist ein Mitglied der renommierten ASCFamilie; es wurde in enger Abstimmung mit der Fahrzeugindustrie entwickelt.

Gerät lässt sich optimal in Werkstatt integrieren

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in Großteil der auf der Straße zugelassenen Fahrzeuge ist mit dem Klimagas R 134a ausgerüstet. Trotz Diskussion über das neue Gas wächst die Zahl der – aufgrund der EU-Regelung – mit R 1234yf befüllten Automobile, der Servicebedarf steigt. Eine

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Einfache und effiziente Bedienung im Werkstättenalltag: Dometic Waeco ASC 5000

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Dometic Waeco legt dabei Wert auf „made in Germany“. Sowohl Entwicklung, Produktion und Vertrieb finden am Unternehmensstandort im münsterländischen Emsdetten statt. Bei der Entwicklung wurde auf den praxisgerechten Einsatz geachtet. Neben der einfachen, benutzerorientierten Bedienung soll sich das Gerät optimal in die WerkstattAbläufe integrieren. Mit dem ASC 5000 ist der Klimaspezialist auch für neue Kältemittel der richtige Partner. • (RED)


Viele Autofahrer schrecken davor zurück, Karosserieschäden im vermeintlich teuren Markenbetrieb reparieren zu lassen. Das international erfolgreiche Lizenzkonzept ChipsAway nimmt den Kunden diese Angst.

Kleine Delle, große Chance

Ing. Mag. Less Ayasch sorgt für mehr Auslastung in Fachbetrieben

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und 1.700 Unternehmen in über 20 Ländern nutzen die Marke ChipsAway. Ing. Mag. Less Ayasch, Geschäftsführer des österreichischen Lizenzgebers, bringt den Grund dieser Beliebtheit auf den Punkt: „Wir nehmen den Autofahrern die Schwellenangst vor dem Autohaus.“

Attraktives Konzept ChipsAway stellt seinen Partnerbetrieben einerseits das Knowhow für die kostensparende Reparatur von Hageldellen, Parkschäden, Kratzern im Lack oder Brandlöchern im Sitzbezug zur Verfügung. Andererseits profitieren die Lizenznehmer von einer unerreicht starken Marke und können ihren Kunden glaubhaft ein günstigeres Reparaturangebot unterbreiten, ohne ihre sonstige Preisgestaltung zu gefährden. Damit sind zahlreiche Synergiepotenziale verbunden – vom vermeintlichen Kleinschaden, der sich schlussendlich doch als Fall für die „große“ Karosserieabteilung erweist, bis hin zur Neukundengewinnung für Werkstätte und Fahrzeugverkauf.

Renommierte Partner „Wir legen großen Wert darauf, ausschließlich mit renommierten Fachbetrieben zusammenarbeiten“, unterstreicht Ayasch. Tatsächlich finden sich unter den österreichischen Partnern die Namen zahlreicher großer Markenhändler und Lackierzentren. Zuletzt gab beispielsweise die Sonnleitner-Gruppe bekannt, dass sie ihr Engagement bei ChipsAway von einem auf sieben Standorte erweitert. Langfristig könnte es – unter Wahrung bestehender Partnerschaften – in beinahe jedem Bezirk zumindest einen Lizenzpartner geben. Das nötige Interesse der Autofahrer ist jedenfalls vorhanden: Dafür sorgt auch die bundesweite Radiowerbung, mit der ChipsAway regelmäßig die Werkstattauslastung bei den Lizenzbetrieben unterstützt. • (HAY)


GEWERBE

Seit über 100 Jahren besteht der Standort in Wiesbaden

Die Wiege der Lagerschalen Seit Ende des 19. Jahrhunderts entstehen bei Glyco in Wiesbaden (D), einem Tochterunternehmen des globalen US-Zulieferers Federal-Mogul, durch Gießen, Glühen, Walzen, Zerspanen und Beschichten Gleitlager aus unterschiedlichsten Werkstoffen.

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e nach Spezifikation und Anforderungen werden Stahl-/Aluminium-, Stahl-/Bronze- oder Stahl-/Sinterwerkstoffe galvanisiert, gesputtert oder auch mit einer Polymerbeschichtung versehen. Täglich verlassen bis zu 250.000 Lagerschalen sowie 800.000 Buchsen und Anlaufscheiben das Werk, das mit 1.400 Mitarbeitern zu den größten Federal-Mogul-Standorten weltweit zählt. Die meisten Produkte werden in Verbrennungsmotoren als Haupt- und Pleuellagerschalen eingesetzt oder finden darüber hinaus als Nockenwellenlager oder Pleuelbuchse Anwendung. Kürzlich

stellte Federal-Mogul im Werk Wiesbaden die neuesten Entwicklungen des Konzerns im Bereich der Nutzfahrzeugtechnik vor. Bei der Fertigung robuster, bleifreier Lagerlösungen für Nutzfahrzeuganwendungen greift Federal-Mogul Powertrain Division auf die Lagerexpertise bei Pkw-Motoren zurück.

Modernste Kolbenarchitekturen Nur eine fortschrittliche Kolbentechnologie führt auch unter erhöhten thermischen und mechanischen Belastungen zu langlebigen und zuverlässigen Lösungen“, so Norbert Schneider, Director Piston Application Engineering bei Federal-Mogul. Dazu setzt das Unternehmen für seine Stahl- und Aluminiumkolben auf modernste Kolbenarchitekturen, Fertigungsprozesse,

Hightech-Produkte für Nutzfahrzeuge: Kolben, Lagerschalen, Kolbenringe und Zündkerzen

Bleifreie Lösungen Noch gibt es keine Gesetzgebung, die den Bleigehalt in Lagerschalen für den Einsatz in Nutzfahrzeugmotoren festlegt, Federal-Mogul kann seine Erfahrungen mit bleifreien Lagerlösungen für Pkw-Motoren allerdings unmittelbar auf Nutzfahrzeuge übertragen. „In

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unseren bleifreien Lagerschalen kommt ein spezielles gegossenes oder gesintertes Bronzesubstrat zum Einsatz“, sagt Joachim Häring, Manager Application Engineering, Bearings bei Federal-Mogul. Auch Kolben und Kolbenringe spielen bei Nutzfahrzeugdieselmotoren bei der Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs sowie der Umsetzung der Euro-6-Norm eine entscheidende Rolle. „Die Steigerung der Verbrennungseffizienz bringt höhere Zylinderspitzendrücke mit sich.

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Werkstoffe und Verarbeitungsmethoden, die die Lebensdauer der Komponenten erhöhen können und die Reibung reduzieren. Auch eine Zündkerzenreihe speziell für erdgasbetriebene Nutzfahrzeuge hat das Unternehmen entwickelt. Damit reagiert der Hersteller auf die steigende Nachfrage nach CNG-betriebenen (Compressed Natural Gas) Fahrzeugen für den Stadtverkehr und den Gütertransport. Und auch mit der jüngsten Erweiterung seiner Hochleistungswerkstoffe für Ventilführungen und -sitze sowie Turboladerbuchsen unterstützt Federal-Mogul die Nutzfahrzeugindustrie bei der Entwicklung von umweltfreundlicheren und effizienteren Motoren. • (DSC)


Ein Fall für Profis Mit den ersten Hagelunwettern beginnt die Hochsaison für das Car-Rep-Profiteam. Die bestens geschulten Spezialisten rund um Dominik Denk sorgen dafür, dass Autohäuser auch den größten Kundenandrang bewältigen können.

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enn der Hagel vom Himmel fällt, bangen Autohändler nicht nur um die eigenen Fahrzeuge: Sie müssen sich auch darauf einstellen, dass hunderte Kunden einen möglichst raschen Reparaturtermin verlangen werden. „Dieser Andrang stellt selbst Karosseriespezialisten vor eine unüberwindbare Aufgabe“, weiß Dominik Denk. Hinzu kommt, dass der österreichische Versicherungsverband soeben deutlich reduzierte Vorgabezeiten für Dellenreparaturen durchgesetzt hat (siehe Seite 57). Diese Werte zumindest annähernd einzuhalten, ist ohne handwerkliches Geschick, fundierte Ausbildung und jahrelange Erfahrung unmöglich: All das bieten die rund 20 Mitarbeiter des Car-Rep-Profiteams.

Rund 20 Mitarbeiter umfasst das bestens geschulte Team von Dominik Denk

Kundenwunsch im Mittelpunkt „Schnelle Erreichbarkeit, Flexibilität, Termintreue und natürlich eine bestmögliche Arbeitsqualität zeichnen uns aus“, ist Denk stolz auf die führende Position seines Unternehmens. Die Dienstleistungsorientierung zeigt sich auch daran, dass die Mitarbeiter auf Wunsch selbst die Fahrzeugbesichtigung mit den Sachverständigen übernehmen. Darüber hinaus wurde auf Initiative von Dominik Denk und seinem Sohn Peter, ebenfalls ausgebildeter Karosseriemeister, eine App zur papierlosen Dokumentation und Verrechnung der Schäden entwickelt. „Wir wollen unseren Kunden das Leben so einfach wie möglich machen“, unterstreichen die beiden Dellenprofis. Diese Maxime gilt übrigens auch dann, wenn die Hagelsaison wieder zu Ende ist: In dieser Zeit wird das Car-Rep-Profiteam gerne gerufen, um Parkschäden oder durch Dachlawinen verursachte Beschädigungen zu reparieren. • (HAY)

Einzigartig: Mit einer eigens entwickelten App erleichtern Peter (l.) und Dominik Denk den Alltag von Mitarbeitern und Kunden

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GEWERBE

Wenn Reparieren zum Luxus wird

ren auf 117,65 Euro, bei Karosseriearbeiten auf 135,71 Euro und bei der Fahrzeuglackierung auf 136,86 Euro. Vor einem Jahrzehnt lagen die Stundensätze in allen drei Berufsgruppen noch bei weniger als 90 Euro.

„Immer geringere Erträge“

Jahr für Jahr steigen die Kfz-Stundensätze. Das treibt den Versicherungen die Sorgenfalten auf die Stirn und sorgt für regen Zulauf beim „Pfuscher“ ums Eck. Den Werkstätten kann man dies freilich nicht zum Vorwurf machen. Von Philipp Hayder

Dr. Erik Eybl

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er im Jänner 2014 in Wien ein Fahrzeug reparieren ließ, musste für eine Kfz-Technikerstunde durchschnittlich 137 Euro bezahlen. Die gleiche Arbeitszeit schlug bei Karosseriebauern mit beinahe 155 Euro und bei Lackierern mit 156 Euro zu Buche. Im bundesweiten Durchschnitt stiegen die Bruttostundensätze laut der jüngsten Erhebung des Versicherungsverbandes bei mechanischen Reparatu-

Erik Papinski Seit Jahren zeigt die Kurve der Kfz-Stundensätze beinahe linear nach oben

Komm.-Rat Friedrich Nagl

„Schere geht auseinander“ Die Versicherungen klagen ebenfalls darüber, die steigenden Reparaturkosten nicht durch angepasste Prämien kompensieren zu können. „Die Schere geht immer weiter auseinander“, sagt Dr. Erik Eybl, Vorsitzender des Schadenausschusses im Versicherungsverband. Um gegenzusteuern, seien „neue Ansätze“ wie die umstrittene Reparatur mit Identteilen nötig. Durch die laufend steigenden Reparaturkosten wachse auch die Zahl der Totalschäden, sagt Eybl in Richtung des Kfz-Gewerbes. Den Betrieben sind freilich weitgehend die Hände gebunden. Manch Firmenchef wäre froh, wenn er sich mit niedrigeren Preisen gegenüber Hinterhofwerkstätten oder „Nachbarschaftshelfern“ behaupten könnte.

Umdenken erforderlich

Quelle: VVO

Bremsen oder umkehren kann man den scheinbar unaufhaltsamen Anstieg der Reparaturkosten nur, wenn ein grundlegendes Umdenken einkehrt – sowohl bei den Autoherstellern, die ihre Vertragsbetriebe zur Erfüllung teurer Standards zwingen, als auch bei der Politik, die den Betrieben immer mehr bürokratischen Aufwand und immer höhere Lohnnebenkosten aufbürdet. Eines steht fest: In einem Staat, in dem die Reallöhne seit Jahr und Tag stagnieren, ist eine weitere Verteuerung für viele Menschen nicht mehr zu verkraften. •

Aktuell weist Wien die höchsten und Salzburg die niedrigsten Stundensätze auf

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In Wahrheit müssten die Stundensätze sogar noch stärker steigen, um die massive Erhöhung der Fixkosten abzudecken, meint Komm.-Rat Friedrich Nagl, Bundesinnungsmeister der Kfz-Techniker: „Die Werkstätten können die eigentlich nötigen Erhöhungen aber nicht mehr weitergeben, sodass sie sich im Durchschnitt mit immer geringeren Erträgen zufrieden geben müssen.“ Ähnlich äußert sich Erik Papinski, Bundesinnungsmeister der Karosseriebauer „Durch die höheren Stundensätze hat sich ertragsseitig sicher nichts zum Positiven gewendet.“

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GEWERBE

Computer statt Schraubenschlüssel Diagnosegeräte sind heute fixer Bestandteil einer modernen Werkstätte. Bei der Vielzahl an Lösungen ist es allerdings entscheidend, das richtige Gerät und die richtige Software für die Anforderungen und den Kundenfuhrpark des Betriebes zu bekommen.

ten Systeme, die uns täglich treffen.“ Kastner setzt auf die Partner AVL DiTest und Bosch. „Beide bieten interessante Leasing- und Mietkaufvarianten“, so Klampfer. Auch Markenwerkstätten setzen verstärkt auf Mehrmarkendiagnosegeräte, um Fremdmarken und Gebrauchtwagen diagnostizieren und reparieren zu können.

Individuelle Beratungsgespräche Thomas Posch, Leiter Werkstättenausrüstung bei Derendinger, setzt auf das umfangreiche Programm von Bosch und auf persönliche Beratung. „Das Thema ist

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ass der Mechaniker auch Computerfachmann sein muss, ist nichts Neues. Dass in Zukunft aufgrund von RDKS nicht einmal mehr ein Reifenwechsel ohne elektronisches Gerät möglich sein wird, überrascht auch nicht mehr. Die Elektronik ist fixer Bestandteil in der Werkstätte. Heute lautet die Herausforderung: Welches Gerät entspricht meinen Anforderungen? Ein kleines Gerät, das wie ein Smartphone aussieht, der Tablet-PC oder die klassische Anwendung? Welche Software hat die beste Abdeckung für Marken und meinen Kundenfuhrpark? Die Entscheidung ist nicht einfach, die Werkstättenausrüster beraten mit gut ausgebildeten Mitarbeitern.

Richtiges Gerät für jede Anforderung Siems & Klein konzentriert sich auf die Produkte von Texa. Geschäftsführer Komm.-Rat Ing. Christian Brachmann: „Aus unserer Sicht und aus Sicht der Kunden ist die Texa-Software sehr anwenderfreundlich. Der Aufbau und die Bedienerführung sind sehr logisch und die Software geht sehr in die Tiefe.“ Die Beratung läuft über den erfahrenen Siems-&Klein-Außendienst, der stellt die richtigen Fragen, um die Anforderungen der Werkstätte herauszufinden. Vor der Kaufentscheidung wird das Gerät meist vor Ort vorgeführt. „Wir bieten für jede Anforderung das richtige Gerät.“

Viele Lösungsmöglichkeiten helfen dem Mechaniker bei der Diagnose

so vielfältig, das Angebot so umfangreich, dass wir den Bedarf des Kunden in individuellen Gesprächen ermitteln.“ Neben der Auswahl des richtigen Gerätes ist auch die Finanzierung mittlerweile entscheidend. „Wir bieten die Diagnose-Tester fast nur mehr im Leasing an, Gerät und Software im Paket.“ Großen Bedarf sieht Posch beim Reifenhändler: Aufgrund RDKS müssen sich viele Betriebe verstärkt mit dem Thema Diagnose auseinandersetzen.

Reparatur von Steuergeräten Falls die Diagnose ein fehlerhaftes Steuergerät ergibt, bleibt oft nur die Erneuerung. Speziell bei älteren Fahrzeugen ist das für den Kunden eine hohe, kaum zumutbare Investition. Moser Tachoservice, eine junge Firma aus dem Waldviertel, setzt daher auf Reparatur statt Tausch. „Wir bieten gewerblichen Kunden hochqualitative und gleichzeitig günstige Reparaturen von teuren elektronischen Teilen: Dazu gehören Motor-, ABS-, Hybrid- und andere Steuergeräte, Tachometer, Kombiinstrumente, Klima- und Mittelinfo-Displays sowie Navigationsgeräte“, erklärt Alexander Moser. • (RED)

Leasing und Mietkaufvarianten Für Herbert Klampfer, Diagnosespezialist von Werkstättenausrüster Kastner, ist die Diagnose ein unverzichtbarer Bestandteil jeder modernen Werkstätte: „Batterien anlernen, Reifendruckkontrollsysteme, Scheinwerfergrundeinstellung, Servicerückstellung, elektrische Parkbremse, all dies sind nur die einfachs-

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GEWERBE

Für die E-Mobilität gerüstet

Dipl.-Ing. Gerald Lackner, Geschäftsführer AVL DiTest

Die Elektrifizierung der Fahrzeuge schreitet voran. Die Kfz-Betriebe sollten hinsichtlich Arbeitssicherheit und Diagnose vorbereitet sein, ist AVLDiTest-Geschäftsführer Dipl.-Ing. Gerald Lackner überzeugt.

Mit dem von AVL DiTest für VW entwickelten Gerät VAS 6558A wird das Fahrzeug auf Spannung überprüft, bevor ein Mechaniker mit der Reparatur beginnt

Neue Antriebe, neue elektronische Lösungen und die Elektrifizierung bringen nicht nur neue Herausforderungen für Marken- und freie Werkstätten, sondern auch für Karosseriebetriebe? Das ist tatsächlich ein Marktsegment, das sich neu erschließt. Wir waren dazu bei Branchentreffen in Deutschland sowie beim Dreiländertreffen Deutschland, Österreich, Schweiz dabei. Hier ist die Herausforderung noch größer: Nach fast jeder Reparatur müssen Steuergeräte parametriert und Komponenten neu angelernt werden, das fängt schon beim Parkpiloten an. Noch schwieriger wird es bei den Hochvoltsystemen, schließlich kommt das Auto von einem Unfall. Da ist das Thema Arbeitssicherheit besonders wichtig. Wo sehen Sie die Vorteile von AVL DiTest? Aufgrund der Zugehörigkeit zur AVL-Gruppe können wir uns bei Entwicklungen schon sehr früh mit den Anforderungen auseinandersetzen. Als AVL sehen wir das Auto als Gesamtheit. Alles, was entwickelt wird, muss blitzartig in der Produktion und blitzartig im Aftersales umgesetzt werden. Das können wir abbilden.

A&W: Beim Motorensymposium hat AVL List in die Zukunft blicken lassen. Was bedeuten die neuen Technologien für die Werkstätte? Lackner: Das Thema Elektromobilität wird immer wichtiger. Ich meine hier nicht nur klassische Elektroautos, sondern jede Form der Elektrifizierung, also überall wo Hochvolttechnik zum Einsatz kommt. Auch wenn noch kein großes Volumen auf den Straßen unterwegs ist, die Werkstätte muss sich darauf vorbereiten. Denn die Anzahl der Hochvoltfahrzeuge wird in den nächsten Jahren stark steigen. Wir sind hier in Zusammenarbeit mit VW sehr gut unterwegs. Wir haben ein Gerät entwickelt, das alle erforderlichen Messschritte setzt, um die Arbeitssicherheit des Mechanikers und Eigensicherheit des Fahrzeuges zu gewährleisten. Bevor das Gerät nicht freigibt, greift niemand das Fahrzeug an. Diese Messungen werden genau dokumentiert. Mit diesem Gerät ist die Sorgfaltspflicht für uns als Gerätehersteller und für den Unternehmer erfüllt. Weitere Themen sind der Reparaturprozess, der Batterietausch und so weiter. Die Werkstätte darf sich vor diesen Themen nicht verschließen, sondern muss sich der Herausforderung stellen.

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Wie sehen Sie die Chancen und Möglichkeiten der freien Werkstätte? Freie Werkstätten haben absolut ihre Berechtigung. Es liegt in der Hand des Unternehmers, er muss tätig werden, um für die Zukunft gerüstet zu sein. Dazu gehören die richtigen Geräte und er muss seine Mitarbeiter ausbilden. Auch wir unterstützen hier unsere Kunden und die Schulungseinrichtungen.

Was sind die jüngsten Erfolge? Wir beliefern beispielsweise Daimler, BMW und Volkswagen mit High-End-Messgeräten. Gerade läuft die weltweite Ausstattung der Werkstätten der Volkswagen-Gruppe auf Hochtouren Die Hersteller entwickeln ihre Diagnose-Lösungen mit strategischen Partnern wie uns. Heuer werden hier über 20.000 Stück produziert Wo wird diese große Stückzahl an AVL DiTest Geräten produziert? Alles hier bei uns in Graz. Natürlich haben wir Zulieferer, die fertige Teile liefern, zusammengebaut werden die Geräte hier im Haus von etwa 20 Mitarbeitern, und das sehr flexibel. • (GEW)

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Balla Balla Wochen

Anpfiff .. fur

Abstauber medienformer.de

Multimarkendiagnose mit weltmeisterlichen Prämien

NC E : IHRE CHA oh ne Diagnose n! Folgekoste

Wahnsinn: Noch bevor in Brasilien Anstoß zur Fußball-WM ist, hat Hella Gutmann am 14. April die Balla Balla Wochen angepfiffen. Bis zum Weltmeisterscha sendspiel am 13. Juli gibt's zu jedem mega macs eine von über 250 völlig durchgeknallten Prämien im Einzelwert von bis zu 1.000,– EUR gratis dazu. Mit ein bisschen Glück sichern Sie sich auch noch den Meistertitel: Befreiung von sämtlichen Diagnosefolgekosten*. Im Klar-

HELLA GUTMANN SOLUTIONS INTERNATIONAL AG Niederlassung Österreich Nelkenstraße 12, AT-4623 Gunskirchen Tel.: +43 (0) 7246 20 268 E-Mail: austria@hella-gutmann.com www.hella-gutmann.com * Konditionen und Teilnahmebedingungen unter www.balla-balla-2014.de

text heißt das, Sie sparen mal eben viele tausend Euro und müssen sich keine Gedanken mehr über Kosten für Daten, Updates und Anrufe im Callcenter machen. Und das ein ganzes Geräteleben lang. Alle Infos zu den Balla Balla Wochen finden Sie auf www.balla-balla-2014.de und regelmäßig auf Lucys Facebook-Seite. Worauf warten Sie noch? Holen Sie sich des Wahnsinns fette Beute!


GEWERBE

Genau die richtige Größe Für alle Werkstätten, denen das Topgerät mega macs 66 eine Nummer zu groß und der mega macs 42 SE etwas zu klein ist, hat Hella Gutmann Solutions eine neue Alternative im Angebot: Das Diagnosesystem mega macs PC ist nunmehr in einer Vollvariante verfügbar.

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eit dem Vorjahr bieten die Profis von Hella Gutmann Solutions ein attraktives Modul an, das aus jedem Computer – vom Tablet über den Laptop bis zum klassischen PC – ein Diagnosecenter macht: Unter dem Namen mega macs PC war diese Lösung ursprünglich vor allem als kostengünstiges Offert für serviceorientierte Aufgaben gedacht, beispielsweise im Gebrauchtwagenhandel oder bei der Erstellung von Gutachten. Das große Kundeninteresse hat den Gerätehersteller dazu bewogen, eine zweite Variante nachzuschießen. Diese Vollversion bietet uneingeschränkten Zugang zu allen Daten. Umfang und Tiefe der Software entsprechen dem Handheld-Tester mega macs 42 SE – mit dem Unterschied hochauflösender Darstellungen direkt auf dem Display.

Pilotkunde Walter Mayer setzt mega macs PS zum Beispiel bei der Direktannahme ein

Vollwertiger Einsatz Nach der wenige Minuten in Anspruch nehmenden Installation und der Freischaltung der Software auf einem Notebook, Tablet oder PC fungieren diese Endgeräte im Zusammenspiel mit einem „VCI“ genannten Kommunikationsmodul als vollwertige Diagnosegeräte. Der Unterschied zum mega macs 42 SE sind die hochauflösenden Darstellungen direkt auf dem Display. Selbstverständlich bietet mega macs PC-Funktionen wie die Fahrzeugauswahl mittels „Vehicle Identification Number“ (VIN), das Auslesen und Löschen von Fehlercodes, die grafische Anzeige von Parametern, Stellgliedtests, Grundeinstellungen, Codierungen und Servicerückstellungen sowie die automatische Speicherung von Fahrzeugdaten. In Verbindung mit der Data-Plus-Lizenz avanciert das System sogar zu einer Komplettlösung für Diagnose und Daten. Eine Verbindung zum Internet vorausgesetzt, stehen dann direkt auf dem Endgerät

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Bauteilhilfen, Servicedaten, Zahnriemendaten, technische Informationen, Schaltpläne, Sicherungen, Bauteilprüfwerte, Arbeitswerte und Abgasdaten oder auch Informationen zu Rückrufaktionen zur Verfügung.

Die Benutzeroberfläche von mega macs PC orientiert sich an den anderen Diagnoselösungen von Hella Gutmann Solutions

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„Alle Fakten zur Hand“ Ob als Hauptlösung für alle Diagnoseaufgaben oder als Zweitgerät in der Werkstatt: mega macs PC hat viel zu bieten. Das bestätigt der deutsche Kfz-Meister Walter Mayer, der als einer der ersten Anwender die neue Vollversion einsetzt. Mayer hebt vor allem das „sehr angenehme und sehr mobile Arbeiten“ hervor: „Auf dem Tablet arbeiten wir auf der gleichen Oberfläche, wie wir sie von unserem mega macs 66 her gewohnt sind. Ich persönlich schätze mega macs PC ganz besonders für die Direktannahme, denn ein kleines Tablet und das kabellose VCI passen in jede Kitteltasche. Im Gespräch mit meinem Kunden habe ich somit sofort alle Fakten und Informationen zur Hand.“ • (HAY)


Elektronik-Profi in Mini-Ausführung Als kompakte und portable Version des Axone 4 hat Texa nun den Axone 4 Mini im Programm. Das neue Texa-Diagnosegerät ermöglicht optimale Bewegungsfreiheit und flexibles Arbeiten

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as Arbeiten mit Smartphones gehört zum Alltag in Büro und Freizeit. Diese Verbindung von Leistungsfähigkeit und Handlichkeit bietet Texa nun auch in seinem Angebot an Diagnose-Geräten an. Beim Axone 4 Mini wurden viele Details des Axone 4 in einem deutlich kleineren Format umgesetzt. Neben den kompakten Ausmaßen überrascht die Robustheit. Das Axone 4 Mini erfüllt den militärischen Standard MIL STD810E, wonach das Gerät Stürze aus 1,5 Meter Höhe überstehen muss, zudem ist das Axone 4 Mini wasserdicht.

Wasserdicht und sturzfest Das robuste und kompakte Gehäuse beinhaltet einen schnellen Cortex-A8-Prozessor, eine 4-GB-Festplatte und eine 16-GB-SD-Karte. Über Bluetooth verbindet sich das Gerät mit Diagnoseschnittstellen, Abgasund Messgeräten, der Nutzer hat dabei völlige Bewegungsfreiheit, mittels WLAN werden aktuelle Updates geladen. Das installierte Betriebssystem wird mit Wischgesten und schnellen Reaktionen auf dem 7-Zoll-Bildschirm bedient, die Auflösung erreicht 800 x 1280 Bildpunkte. Die Vorteile der Texa-Diagnose-Software gehören natürlich auch beim Axone 4 Mini zur Standardausführung. Dazu zählen genaue Informationen zum ausgewählten Fahrzeug wie zum Beispiel die Anleitungen zum manuellen Wartungsreset, die von Texa erstellten Schaltpläne sowie der Zugriff auf detaillierte, fahrzeugspezifische Daten. • (RED)


GEWERBE

Vier Spezialisten beraten Bei Birner hat Diagnose einen sehr hohen Stellenwert, das Programm wurde deshalb nochmals erweitert.

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ier Spezialisten hat Birner im Bereich Diagnose im Beratungseinsatz. „Das Thema ist beratungsintensiv, mit unserem Diagnose-Team können wir interessierte Werkstättenbetreiber bei der Entscheidungsfindung auf der Suche nach dem richtigen Gerät unterstützen“, erklärt Marketingleiter Richard Pleil.

DiagnosePortfolio bei Birner: komplette Bosch-Serie, RDKS-Gerät Tech400 und Hanatech Multiscan

Angebot erweitert

Leasing ist bei allen Geräten wichtig Das traditionell umfangreichste Angebot kommt von Bosch. Pleil: „Bei der Steuergeräte-Diagnose sind wir der stärkste Vertriebspartner von Bosch in Österreich.“ Birner bietet die komplette Range von KTS 200 bis KTS 870. Neu ist der Tablet-PC DCU 100 mit 10-Zoll-Display für die Geräte KTS 540/570. Die Finanzierung der Diagnosegeräte wird dabei immer wichtiger. „Leasing ist bei allen Geräten möglich.“

Birner Marketingleiter Richard Pleil

Um den Kunden noch mehr Auswahl bieten zu können, hat Birner sein Angebot um die Multimarken-Diagnose von Hella-Gutmann erweitert. Auch hier wird die komplette Palette angeboten. Und mit dem Schwerpunkt auf asiatische Fahrzeuge ergänzt der Diagnosescanner Multiscan von Hanatech das Portfolio. Als Spezialgeräte kommen schließlich das neue RDKS-Prüf- und Diagnosegerät Tech400 von Bartec sowie das mobile, elektronische Servicegerät TRW easycheck zum Einsatz. • (RED)

„Flashen“ ohne Systemabbruch Diagnose und Software-Updates gehören in den Kfz-Werkstätten heute zum Alltag. Diese Arbeiten erfordern eine kontinuierliche und absolut sichere Stromversorgung.

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ronius bietet mit dem 70 Ampere starken Batterieladegerät Acctiva Professional Flash das passende Werkzeug. „Trotz des technischen Fortschritts in der Automobiltechnik werden noch oft genug Batterieladegeräte mit veralteter Technologie oder mit zu schwacher Leistung eingesetzt“, sagt Harald Scherleitner, Spartenleiter Batterieladesysteme bei Fronius.

Das Fronius Acctiva Professional Flash Batterieladegerät

Irreparable Schäden vermeiden Dabei ist eine zuverlässige Ladetechnik bzw. Stromversorgung bei den heutigen Anforderungen an eine Werkstatt ein Muss: Beim Software-Update an Steuergeräten, dem „Flashen“, ist der Strombedarf besonders hoch und eine konstante Systemspannung während des Prozesses wichtig. Bei großen Motoren können 65 Ampere über mehr als 90 Minuten lang flie-

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ßen. Sollte bei diesem Vorgang die Bordspannung unter 12 Volt fallen, wird der Flashvorgang systembedingt abgebrochen und muss neu begonnen werden. „Oftmals wird bei solch einem Systemabbruch das Steuergerät irreparabel zerstört“, so Scherleitner. Kosten in Höhe bis zu 2.000 Euro für Ersatzteile könnten so auf die Werkstatt zukommen. Seit Kurzem verfügt das Acctiva Professional Flash auch über eine Stromaufnahmeprüfung für entladene Starterbatterien, den sogenannten I-Check. Bereits nach einem zehnminütigen Test kann man erkennen, ob die Batterie defekt oder noch leistungsfähig ist. Updates können via USBSchnittstelle jederzeit erfolgen. • (DSC)


GEWERBE

Schneller, heller und allzeit bereit Nach dem erfolgreichen Start des PDL 3000 bringt Sun ein weiteres Diagnosegerät auf den Markt: Der PDL 5000 soll dazu beitragen, dass in den Werkstätten Produktivität und Ertrag steigen.

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ediglich 5 Sekunden dauert es, bis der PDL 5000 betriebsbereit ist: Diese Flexibilität ist eines der Leistungsmerkmale, die für das neueste Diagnosegerät aus dem Hause Sun sprechen. Darüber hinaus beeindrucken das große 8-Zoll-Display und der Lithium-Ionen-Akku. Die Eingabe erfolgt wahlweise per Touchscreen oder mittels der Vierwegetasten, die bequem mit dem Daumen bedient werden können. Das Betriebssystem und alle vom Anwender gespeicherten Daten befinden sich auf einer Micro-SDKarte. Die Kommunikation zwischen Tester und Fahrzeug erfolgt über einen integrierten Multiplexer, wodurch schnell und unkompliziert eine Verbindung zu allen Modellen mit sechzehnpoligem Diagnosestecker hergestellt werden kann. Selbst Fahrzeuge, die vor dem Jahr 2001 produziert werden und daher allenfalls noch nicht über diese Technologie verfügen, können

Hannes Krell unterstreicht die Diagnosekompetenz von Sun

bearbeitet werden: Dafür steht ein kompletter Adapterkabelsatz zur Verfügung.

Führend bei Hardware und Software

Der PDL 5000 ist ab sofort am österreichischen Markt verfügbar

„Mit dem PDL 5000 machen wir am Diagnosemarkt den nächsten großen Schritt nach vorn“, sagt Hannes Krell, Landeskoordinator von Sun. Weitere Schritte könntenbald folgen: Schließlich gehört Sun seit jeher zu den innovationsfreudigsten Geräteherstellern. Die große Fachkompetenz zeigt sich auch bei der halbjährlich durchgeführten Aktualisierung der Diagnosesoftware. Die jüngste Version 14.2 umfasst nicht nur Datenaktualisierungen für 27 Hersteller, sondern auch zahlreiche neue Fahrzeuge aus USProduktion. Besonders beeindruckend ist der Vergleich mit der Version 13.2: Innerhalb von nur einem Jahr wurde der Datenumfang um mehr als ein Viertel erweitert. • (HAY)


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Diagnose während der Testfahrt Mit dem Tablet-Diagnose-System iQ 330 und Snooper+ von Würth können während der Probefahrt alle Messdaten aufgezeichnet und danach analysiert werden.

Daten von einem Mechaniker allein während der Probefahrt gesammelt werden. Möglich wird das durch die Kombination des neuen Diagnosegerätes iQ 330 und dem kabellosen Diagnoseinterface Snooper+ mit Bluetooth-Verbindung. Da beide Systeme mobil und kabellos eingesetzt werden können, ist die Messung bei Testfahrten möglich. Der Snooper+ verfügt über einen integrierten Flightrecorder, der alle verfügbaren Daten während der Fahrt aufzeichnet. Danach werden diese ausgewertet.

Benutzerfreundlichkeit im Vordergrund

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as Problem ist wohl jedem Mechaniker bekannt: Der Kunde beklagt ein Problem, beim Werkstattaufenthalt tritt es allerdings nicht auf. Das Testgerät bringt keine oder nicht ausreichende Informationen. Mit den neuen Testgeräten von Würth können die

Das Diagnosegerät iQ 330 ist sehr handlich

Bei WOW! Würth Online World legt man besonderen Wert auf Diagnosetiefe, Nutzungsvielfalt und Bedienerfreundlichkeit. Das neue iQ 330 Diagnosegerät präsentiert sich als moderner Tablet-Computer. Einerseits portabel und leicht, andererseits gut geschützt und stoßfest. Neben der Display-Tastatur für Arbeiten direkt am Fahrzeug kann iQ 330 auch stationär mit Maus und externer Tastatur betrieben werden. Idealerweise wird das Gerät dazu in die Dockingstation gesteckt, wo es gleichzeitig aufgeladen wird. Bei voller Ladung hält der Akku bis zu 6 Stunden. • (RED)

Vom Einstiegs-Tester bis zur Truck-Diagnose Wessels + Müller bietet am Diagnose-Sektor die komplette KTS-Produktpalette von Bosch an.

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urch die steigende Komplexität bei den Fahrzeugen wird es immer wichtiger, auf einen verlässlichen Partner im Bereich Diagnose zu setzen“, erklärt Gerhard Lorber, Geschäftsführer WM Fahrzeugteile Austria GmbH. „Die Marken- und Modellvielfalt stellen für die freien Werkstätten eine zusätzliche Herausforderung dar!“

Die Diagnosegeräte-Familie Bosch KTS kommt bei Wessels + Müller zum Einsatz Gerhard Lorber, Geschäftsführer WM Fahrzeugteile

Richtige Schulung fürs richtige Produkt Daher ist besonders wichtig, eine aktuelle und verlässliche Fehlersuch- und Reparaturanleitung zu haben und natürlich auch zu nutzen. Für die Werkstätte bedeutet das Zeitersparnis sowie das Vermeiden von Fehldiagnosen, die zu unnötigem Austausch von Ersatzteilen führen würde. Nicht zuletzt gewinnt der Betrieb durch rasche und richtige Diagnose Kompetenz gegenüber seinem Kunden. Wessels + Müller bietet im Bereich Diagnose deshalb die komplette KTS Pro-

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duktpalette von Bosch an. Im Pkw-Bereich stellt der KTS 200 das Einstiegsgerät dar. Lorber: „Für die geführte Fehlersuche reicht die Bandbreite von der KTS 5er-Reihe (KTS 540, 570) bis zu KTS 8er-Reihe (840, 870 und 890).“ Für den Nutzfahrzeug-Sektor kommen KTS Truck und KTS Truck 800 zum Einsatz. Für die entsprechende Einschulung sowie die Wartung vor Ort sorgen die geschulten WM-Mitarbeiter sowohl im Verkauf wie auch im technischen Kundendienst. Lorber: „Für eine immer wichtiger werdende Ausund Weiterbildung unserer Kunden bietet WM professionelle und marktgerechte Lösungen an.“ • (RED)


Immer auf Achse Moderne Fahrzeuge haben hoch entwickelte Fahrwerke. Umso bedauerlicher, wenn diese aufgrund von falschen Einstellungen nicht perfekt funktionieren können. Hier kommen moderne Achsmessgeräte zum Einsatz.

Visualiner 3D im Programm von Kastner

FWA-Serie von Bosch, erhältlich bei Birner

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alsch eingestellte Fahrwerke können Reifenverschleiß bzw. einseitig abgefahrene Reifen verursachen, ebenso können sie Fahrverhalten, Komfort und Sicherheit beeinträchtigen. Moderne Werkstätten sollten deshalb über ein Achsmessgerät verfügen. Welches Gerät in die jeweilige Werkstätte passt, hängt vom Kundenfuhrpark, den Platzverhältnissen und natürlich der Investitionsplanung ab. Kastner, der Spezialist für Werkstattausrüstung, legt Wert auf Betreuung und Service. Das Servicepaket wird daher gleich dazugeliefert. Die ausgebildeten Techniker führen die Geräte vor, schulen ein, servicieren und reparieren. Verkaufsleiter Wernfried Horn: „Dies fängt bei der Analyse des Arbeitsplatzes an und führt über Fahrzeugherstellervorschriften bis hin zum Aftersalesservice.“ Pkw- und Lkw-Achsmessgeräte für jeden Einsatzzweck liefert Siems & Klein. Der Einstieg erfolgt mit preiswerten mechanischen Messgeräten, am oberen Ende stehen modernste Funk- und 3D-Achsvermessungen. Neuzugang im Programm ist der 3DAchsmesscomputer HPA C-800. Der Computer ermöglicht einfachen Zugriff auf alle Einstellwerte aus der internationalen Datenbank mit über 15.000 Fahrzeugtypen.

Modernes Achsmessgerät auf veralteter Bühne macht keinen Sinn Die Achsmessgeräte von Ravaglioli sind im Programm von Derendinger zu finden, seit über einem Jahr gibt es auch eine 3D-Lösung mit hoher Genauigkeit und Geschwindigkeit. Thomas Posch, Leiter Werkstattausrüstung warnt davor, die Achsvermessung isoliert zu betrachten: „Das Achsmessgerät muss immer eine Einheit mit der Hebebühne sein.“ Es mache keinen Sinn, einen neuen Achsmesscomputer auf eine alte, verzogene Bühne zu stellen. Birner ist bei Achsvermessung und Fahrwerkanalyse mit Geräten von Koch (HD-10) und der FWA-Serie von Bosch im Rennen. Marketingleiter Richard Pleil: „Mit dem breitesten Sortiment an Verschleißteilen stellen wir auch die Teileversorgung für unsere Kunden sicher. So bieten wir Lenkungsteile von TRW und Meyle, Bremsenkomponenten von TRW und brembo, Stoßdämpfer von Monroe und Fahrwerkfedern von Eibach.“ Zu diesem Thema gehört auch die Lenkung. Die Firma Tachoservice Moser hat mit der Reparatur von Servolenkungen eine interessante Nische gefunden. Hier können Autohäuser und Werkstätten defekte Servolenkungen reparieren und gleich am Lenkungsprüfstand testen lassen. Dazu Firmenchef Alexander Moser: „Das Prüfstandprotokoll sichert die Gewährleistung für die reparierte Lenkung und belegt, dass alle Komponenten einer Qualitätskontrolle unterzogen wurden.“ • (RED)

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GEWERBE

Die Zapfen fallen einzeln Bislang konnten die Achszapfen der Hinterachse bei Fahrzeugen der PSA-Gruppe nicht separat erneuert werden. Ruville hat nun ein Reparatur-Kit im Angebot, das einen einzelnen Tausch preiswert und sinnvoll macht.

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urchlässige Dichtringe führen zu erheblicher Korrosion am Achszapfen. In weiterer Folge kommt es zur Schiefstellung der Räder, was Zapfen und Lager in kürzester Zeit zerstören kann“, erklärt Patrick Stüdemann, technischer Trainer bei Ruville. Bis dato bedeutete dies vielfach den wirtschaftlichen Totalschaden der betroffenen Fahrzeuge, denn bei den Autos der PSA-Gruppe musste bislang die komplette Hinterachse getauscht werden – auch wenn nur ein Achszapfen betroffen war. Durch ein neu entwickeltes Reparatur-Kit für den Citroën Berlingo und Peugeot Partner ist eine Instandsetzung laut Stüdemann jetzt „nicht nur sinnvoll, sondern auch bezahlbar“.

besteht aus einer kurzen und langen Spindel, bei Axiallagern und sämtlichen Führungsringen und Kleinteilen.

Spezialist für Fahrwerk und Lenkungsteile Wunsch der Werkstätten

Mit seinem umfassenden Sortiment an Fahrwerkund Lenkungsteilen bietet Ruville eine beeindruckende Lösungsvielfalt sowie Flexibilität für Werkstätten. Die Palette umfasst Traggelenke, Querlenker, Stabilisatorkoppelstangen, Axialgelenke, Spurstangenköpfe, Lenkmanschettensätze und Federbeinstützlager. Und das für alle gängigen europäischen und asiatischen Fahrzeuge. Rund 8.000 Produkte in geprüfter OE-Qualität sowie zahlreiche Reparatur-Kits mit jeweils zwei Jahren Garantie stehen der Werkstätte seitens Ruville zur Verfügung. Der Anspruch lautet: Lieferung von OE-Qualität unter Einsatz von „German Knowhow“. Der Maßstab ist dabei immer das Original des Automobilherstellers. „Wer sich wie Ruville tagtäglich mit dem Original messen möchte, sieht die Entwicklung von Fahrwerkund Lenkungskomponenten aus einem völlig anderen Blickwinkel“, erläutert Maik Evers, Leitung Produktmanagement bei Ruville.

„Durch den intensiven Dialog mit unseren Kunden im Werkstattbereich und ihrem verstärkt verbundenen Wunsch nach einem sinnvolleren Tauschprocedere

haben wir ein einzigartiges Reparatur-Kit entwickelt, mit dem die Zapfen an der Hinterachse nun einzeln getauscht werden können“, sagt Stüdemann. Weiters unterstreicht er: „In Kombination mit dem speziell dafür entwickelten Werkzeug lassen sich die Reparaturkosten der betroffenen Modelle bis zu 40 Prozent senken.“

Komplexes Zusammenspiel Fahrwerk- und Lenkungskomponenten aller gängigen Fahrzeugmodelle sind heute durchwegs mit integrierten Kugelgelenken und wartungsfreier Fettfüllung ausgestattet. Mit dieser komplexen Verbindung zwischen den Rädern und dem Fahrgestell wird neben dem Fahrverhalten auch die Sicherheit des Fahrzeuges bestimmt. Bei der Reparatur des Fahrwerks und der Lenkung sollte die Werkstätte daher höchsten Wert auf Qualität legen. • (PSP)

Alle Tauschteile inkludiert Sämtliche Reparatur-Kits (auch für den Peugeot 106, 206, 309 sowie Citroën Xsara erhältlich) beinhalten zwei Lager (innen und außen), die erforderlichen Dichtringe sowie alle nötigen Kleinteile wie Schrauben, Muttern und Lagerfette. Das Spezial-Werkzeug

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Gut gerüstet für alle Fälle: Bilstein bietet seit 55 Jahren Produkte für alle Einsatzzwecke

Dämpfer für alle Fälle Fahrwerkbau-Spezialist Bilstein hält seine Produkte für alle Fahrzeugklassen und mit speziellem Zuschnitt auf die jeweiligen Einsatzzwecke des Fahrwerks bereit.

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um Angebot gehören Gewinde- und Sportfahrwerke, Luftfedern sowie elektronische Dämpfersysteme für Mercedes-Benz, Jaguar und Porsche. Auf dem freien Teilemarkt sind darüber hinaus Serienersatz- und Hochleistungsdämpfer erhältlich, die für fast alle europäischen Fabrikate passen. Insgesamt bietet das Unternehmen im Bereich Verschleißteile und Serienersatz rund 2.000 Referenzen. Dies entspricht im Fahrzeugsegment einer europäischen Marktabdeckung von rund 94 Prozent. „Unsere Produkte für den Aftermarket werden in Erstausrüsterqualität geliefert“, sagt Torsten Wittenstein, Verkaufsleiter Bilstein. Um entsprechend gerüstet zu sein, entwickelt Bilstein ständig passende Produkte: „Sobald ein neues Fahrzeug auf den Markt kommt, arbeiten wir bereits daran, für dieses Fahrzeug die Dämpfer entsprechend auszulegen, so Wittenstein.

Potenzieller Umsatzbringer für Werkstätten Klein Autoteile, Importeur von Bilstein in Österreich, hat die komplette Produktpalette von Bilstein auf Lager. „Damit sind wir österreichweit von jedem unserer Standorte voll lieferfähig. Wir stellen den Werkstätten die benötigten Teile kostenlos und mehrmals täglich zu, darüber hinaus liefern wir auch die Bilstein-Fahrwerkfedern, wobei Bilstein zwei Jahre Garantie ohne Kilometerbegrenzung gewährt“, sagt Rudolf Bayer, Geschäftsführer Klein Autoteile. „Bilstein ist das Original für den Ersatzteilbedarf“, so Bayer und er erinnert daran, dass Werkstätten dem Thema Stoßdämpfer oft zu wenig Aufmerksamkeit schenken. „Ein aktiver Kundenberater kann zusätzliche Umsätze generieren, indem er den Kunden ausführlich erklärt, dass abgenützte Dämpfer erheblich den Bremsweg verlängern.“ • (DSC)

Torsten Wittenstein, Verkaufsleiter Bilstein

Rudolf Bayer, Geschäftsführer Klein Autoteile

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GEWERBE

Gib Gummi! Vollgummi-Lagerbuchsen der Marke Meyle-HD sind wesentlich haltbarer als vergleichbare Originalteile. Damit tragen sie zur Vermeidung von Wiederholungsreparaturen bei und erfüllen höchste Sicherheits- sowie Komfortstandards.

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esser als das Original: Diesen Anspruch verfolgt die Wulf Gaertner Autoparts AG mit ihrem mittlerweile über 700 Produkte umfassenden Teileprogramm „Meyle-HD“. Kürzlich wurde das Sortiment um Querlenkerbuchsen für die Modelle Ford C-Max, Focus und Kuga sowie Volvo C70, S40 und V50 erweitert. Bei diesen Teilen haben die Ingenieure des Hamburger Herstellers die Hydrobuchse durch eine Vollgummibuchse ersetzt. Da dies die Lebensdauer des Querlenkers deutlich erhöht, erhalten Fahrzeugbesitzer eine Garantie von 4 Jahren.

Sven Nielsen erläutert, wie Querlenkerbuchsen von Meyle-HD für zufriedene Kunden sorgen Lebensdauer, da diese Komponenten bei starken Belastungen leicht vorgeschädigt und dadurch undicht werden“, weiß Sven Nielsen, technischer Leiter von Wulf Gaertner Autoparts. Die Buchsen von MeyleHD bestehen dagegen ausschließlich aus Stahl und Naturkautschuk, sodass die Gefahr eines Flüssigkeitsaustritts der Vergangenheit angehört. Lediglich bei der Montage sollten die Werkstätten eine gewisse Sorgfalt walten lassen, rät Nielsen: „Baut man die Buchsen nicht in belasteter Position ein, besteht die Gefahr von Rissbildungen und Ablösungen an den GummiMetall-Verbindungen. Zudem müssen Buchsen immer für eine komplette Achse getauscht werden, da sonst die Fahrdynamik beeinträchtigt wird.“ • (HAY)

Naturkautschuk statt Flüssigkeit „Weil Buchsen den Fahrkomfort maßgeblich mit beeinflussen, sind viele Originalteile mit relativ weichen Hydrobuchsen versehen. Dies reduziert jedoch die

Hoch hinaus Maha Maschinenbau Haldenwang präsentiert zwei Hebebühnen, die bei Geschwindigkeit und Einsatzflexibilität neue Maßstäbe setzen.

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rbeiten an Radaufhängungen, Achsen oder Teilen der Bremse sind für den Mechaniker ohne passende Hebebühne vielfach eine Qual. Maha Maschinenbau Haldenwang hat deshalb zwei neue Hebebühnen entwickelt, die Komfort, Sicherheit und Effizienz beim Arbeiten steigern und die der Allgäuer Werkstattausrüster erstmals auf der Automechanika in Frankfurt im September dem Fachpublikum vorstellt.

Verbesserungen im Top-Segment Unterflur-Hebebühnen stellen die Königsklasse der Hebetechnik dar. Neben einem hochwertigen Erscheinungsbild bieten sie viel Bewegungsspielraum beim Arbeiten und ermöglichen selbst in kleinen und verwinkelten Werkstätten ein schnelles Befahren des Arbeitsplatzes. Mit der neuen Zwei-Stempel-Hebebühne ZS SOTES 3.5, die je nach Wunsch mit Flachträger, Fahrflächen oder Schwenkarmen lieferbar ist, hat Maha die Unterflur-Technik weiter perfektioniert. Die Besonderheiten: die Gleichlaufsteuerung mit Frequenzumrichter, mit der die Geschwindigkeit der Hubstempel präzise gesteuert werden kann, und die externe Positionierung des Steuerschranks, der selbst eine Montage in Geschossdecken, Arbeitsgruben oder auf schwierigen Bodenverhältnissen möglich macht. • (PSP)

Schneller hoch und runter Der Carlift CM 4.0 ist der Sprinter unter den Hebebühnen und vor allem für Prüforganisationen mit hoher Fahrzeugfluktuation interessant. Denn je öfter Autos angehoben und abgesenkt werden müssen, umso stärker beeinflussen die Hebe- und Senkgeschwindigkeit die Effizienz der Mitarbeiter. Hier setzt der Carlift CM 4.0 mit jeweils 14 Sekunden neue Maßstäbe im Segment der Vier-Säulen-Hebebühnen. Erreicht wird dieser Vorteil durch den Umstand, dass

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jede Säule des CM 4.0 über einen eigenen hydraulischen Hubzylinder, die auf eine Gesamthöhe von 3.945 mm ausfahren, verfügt und jeweils mit einem eigenen elektronisch-hydraulischen Wegmesssystem ausgestattet sind. Als Antrieb dient ein externes 11 kW starkes Doppelaggregat, das durch eine zusätzliche Luft-Ölkühlung auch bei hohen Fahrzeugdurchsätzen konstante Leistung liefert.

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GEWERBE

Neues für die Augen und für die Ohren Remus hat mit der Auslieferung jener Produkte begonnen, die – sowohl optisch als auch akustisch – bereits die neue Handschrift des steirischen Weltmarktführers zeigen.

kugelgestrahlte Oberflächen aus Edelstahl in Leichtbauweise für noch längere Freude am Produkt. Verändert wurde aber nicht nur das äußere Erscheinungsbild, sondern auch das Innenleben: Die Techniker in den hauseigenen Akustiklabors haben es geschafft, das Innenleben strömungstechnisch zu optimieren. In diesen Labors entsteht, vor unliebsamen Augen und/oder Ohren streng abgeschirmt, jener unverwechselbare Sound, der immer mehr Kunden

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uf dem Autosalon in Genf hatte Remus den Besuchern einen Blick in die nahe Zukunft gestattet; ab sofort können die Kunden davon profitieren. Erkennbar sind die Produkte unter anderem am neuen Schriftzug, der klar und deutlich jene Stärke wiedergibt, die sich die Marke aus der Weststeiermark in den vergangenen Jahren erarbeitet hat.

Der geänderte Schriftzug und die neue Optik der Auspuffe fallen sofort auf

Ganzflächig kugelgestrahlte Oberflächen aus Edelstahl Mindestens ebenso wichtig ist für die Kunden auch das Aussehen der Produkte: Hier sorgen ganzflächig

auf der ganzen Welt nach den Produkten von Remus greifen lässt. Jedes Produkt wird individuell auf das jeweilige Fahrzeug abgestimmt: Das beginnt bei der Analyse am Rollenprüfstand und geht bis zur Messung und Zertifizierung, ehe die Serienproduktion beginnt. Auch auf die neuen Produkte gibt es 36 Monate Garantie. • (MUE)

Fit für die Autozukunft Freie Werkstätten sind mehr denn je gefordert, um mit der raschen Entwicklung der Automobiltechnik Schritt zu halten. ZF Services steht ihnen dabei mit dem Konzept „ProTech“ zur Seite.

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eitdem das Werkstattsystem im Jahr 2012 in Deutschland gestartet wurde, haben sich dort über 3.600 Pkw- und Nutzfahrzeugbetriebe für eine Mitgliedschaft entschieden. In Österreich fiel der Startschuss im vergangenen Sommer. Aktuell gibt es hierzulande 40 Mitglieder bei ProTech, am erweiterten Programm ProTech Plus beteiligen sich 15 Betriebe. Mittelfristig ist ein Ausbau bis zu 400 Basismitgliedern und 40 bis 60 Nutzern von ProTech Plus geplant. Parallel wird das Schulungsangebot erweitert: So gibt es seit dem Jahreswechsel auch in Österreich technische Trainings.

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Von Profis lernen

Ob in Theorie oder Praxis: ZF Services vermittelt fundierte Informationen

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„Aus meiner Sicht ist die Fachkompetenz gerade für die ,Freien‘ der Schlüssel, um auch in Zukunft erfolgreich zu sein“, sagt Markus Schmitt, Leiter der Werkstattkonzepte bei ZF Services. Entsprechend breit gefiltert sind die Schulungsinhalte: Neben einer allgemeinen Startveranstaltung wird über Getriebetechnik ebenso informiert wie über den richtigen Umgang mit Kupplungen, Stoßdämpfern, Fahrwerkteilen und Lenkungskomponenten. Sogar die zukunftsweisende Hochvolttechnologie steht auf dem Lehrplan für die Konzeptbetriebe. • (HAY)


GEWERBE

Big Is Beautiful

Sogefi-Werk im slowenischen Medvode

Der italienische Zulieferer Sogefi will weiter expandieren und die Aftermarketaktivitäten im Filterbereich ausbauen.

Slowenische Connection

Von Peter Homola

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ie Zeit der Kleinen ist vorbei“, meint Andrea Taschini, Geschäftsführer der Aftermarket Business Unit des italienischen Zulieferers Sogefi. „Small is beautiful gilt nicht mehr, big is beautiful gehört die Zukunft.“ Sogefi ist ein wichtiger Spieler bei der Produktion von Filtern und Fahrwerkkomponenten. Die Sparte Aftermarket sorgte 2013 für knapp 27 Prozent der Sogefi-Verkaufserlöse. Taschini betont die Fähigkeit von Sogefi, auf Erstausrüster-Qualitätsniveau zu liefern. Zu den neuesten Beispielen zählt PSA, die Sogefi zum exklusiven TierOne-Lieferanten für die Hauptkomponenten einer neuen Motorbaureihe ausgewählt hat, oder der Ölfilter im VW Polo. Sogefi-Komponenten finden sich in sechs der zehn meistverkauften Autos in Deutschland. „Alle Aftermarket-Produkte entsprechen exakt denselben Spezifikationen wie die Original-Erstausrüsterprodukte“, unterstreicht Taschini. „Unsere Aftermarket-Kunden profitieren ebenso sehr von unserer Tätigkeit als Erstausrüster wie unsere OES-Kunden.“

Neue Aftermarket-Verpackung für Innenraumfilter

Neue Verpackung

Andrea Taschini, Geschäftsführer Aftermarket Business Unit

Weiteres Wachstum Gute Wachstumschancen sieht Taschini im Aftermarketbereich als Lieferant von Öl-, Luft-, Kraftstoffund Innenraumfiltern mit den Marken Purflux, Fram, CoopersFiaam und dem für Italien bestimmten Label Tecnocar. Gut angekommen ist Sogefi Pro, die im Vorjahr eingeführte Filter-Marke für den Nutzfahrzeug-Aftermarket. Im kommenden Jahr soll die Schiene um Produkte für landwirtschaftliche Maschinen erweitert werden. „Wir wachsen sowohl im Bereich Independent Aftermarket als auch bei den OES-Teilen“, sagt Taschini. „Dabei verfolgen wir drei Achsen: Wir erweitern die Zahl der Produkte, erhöhen die Zahl der Länder und führen neue Produktgruppen wie Teile für Lkws und landwirtschaftliche Maschinen ein.“

Eine wichtige Rolle in den Filteraktivitäten spielt das slowenische Sogefi-Werk in Medvode nahe Ljubljana. Die Firma beschäftigt mehr als 300 Mitarbeiter, rund 100 Personen sind heuer dank steigender Stückzahlen bei den Innenraumfiltern und Verlagerung der Produktion aus einem französischen Werk dazugekommen. Nach den Worten von Leopold Smit, Geschäftsführer in Medvode, sollen 2014 noch 10 bis 20 Mitarbeiter aufgenommen werden, eine Erweiterung wird überlegt. „Im Vorjahr waren rund 44 Prozent der Produktion für den Bereich Independent Aftermarket bestimmt, heuer sollen es rund 50 Prozent sein“, sagt Smit. 34 Prozent der Produktion gingen im Vorjahr an Renault, gefolgt von Knorr und PSA. Ab 2015 soll laut Smit Volkswagen zu einem wichtigen Kunden werden.

Palle Willumsen, Aftermarket Sales Manager für Deutschland, Österreich und die Schweiz

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Stolz ist man bei Sogefi auf die innovative Verpackung für Innenraumfilter, die gerade eingeführt wird. Die aus durchsichtigem Material bestehenden Verpackungen sind robuster, wasser- und staubdicht und benötigen weniger Platz im Lagerregal. Als erster Standort hat das Werk Medvode im April mit der neuen Verpackungsmethode begonnen. Neues gibt es auch bei der Logistik. Während die globalen Märkte heute von Frankreich aus versorgt werden, wird die Belieferung mit den Marken Fram, CoopersFiaam und Sogefi Pro in Zukunft aus Polen erfolgen. Ein neues Lagerhaus im Raum Katowice soll noch heuer in Betrieb gehen.

Bald neuer Kunde in Österreich „Wir sind sehr zufrieden mit der Entwicklung in Österreich und werden neue Kunden dazu gewinnen“, sagt Palle Willumsen, Aftermarket Sales Manager für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Einer der großen Spieler unter den Teilefirmen wird dazukommen, den Namen will er noch nicht verraten. „Im Moment fehlen zwei, das sind Trost und Birner, und nach dem Sommer fehlt nur einer“, so Willumsen. •

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GEWERBE

Youngtimer auf der 4x4 2014 Wenn in drei Monaten die österreichische Allradmesse öffnet, die heuer vom 4. bis zum 7. September ihr zehnjähriges Bestehen feiert, lockt erstmals auch ein breites Angebot an gebrauchten Allradfahrzeugen.

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eranstalter Johannes Mautner Markhof hat sich anlässlich des Jubiläums dazu entschlossen, erstmals auch allen Youngtimern eine Bühne zu bieten. Gezeigt werden dabei nur allradgetriebene Pkwund Lkw-Modelle, die vor dem 1.1.2000 erstmals zugelassen wurden. Die Bandbreite reicht vom Klein- bis zum Sportwagen und vom SUV bis hin zum hochgeländetauglichen Truck.

Im Sinne der professionellen Zusammenarbeit mit dem Kfz-Handel dürfen auf der Allradmesse nur Fahrzeuge von gewerblichen Anbietern ausgestellt oder zum Verkauf angeboten werden. Die Kosten pro ausgestelltem Fahrzeug betragen dabei 50,– Euro exkl. USt. Für alle A&W-Leser gibt es eine Preisreduktion von 20 Prozent. Dafür reicht es, am Anmeldeformular im Punkt Anmerkungen einfach „A&W Leser“ anzuführen. Alle Infos und das Anmeldeformular sind unter www.allradmesse.at zu finden. • (RED)

Nachfrage nach Youngtimern wächst ständig Mautner Markhof: „Das Angebot an 4x4-Modellen aus dem letzten Jahrtausend ist nicht nur sehr groß, sondern in vielen Fällen auch attraktiv. Die Nachfrage nach gut erhaltenen Youngtimern wächst ständig. Mit der Allradmesse bietet sich eine schöne Bühne, diese Fahrzeuge anzubieten oder nur einem fachlich versierten Publikum zu zeigen.“

Fehlerhafte Riemen exakt erkennen Als wertvolle und zeitsparende Helfer sind Diagnosegeräte nicht mehr aus den Werkstätten wegzudenken, auch bei der Fehlererkennung beim Riemenbetrieb. scheiben, angewendet werden. Die korrekte Spannung ist für den Riementrieb von großer Wichtigkeit. Monteure müssen hier auf der Basis genauer Werte arbeiten. Der Belt Tension Tester Hz (BTT Hz) misst die Spannung von Zahn- und Keilrippenriemen, so verspricht das Unternehmen, exakt und nach der aktuellsten Methode.

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ie Abnutzung von Keilrippenriemen ist mit dem bloßen Auge nicht immer sichtbar. Der Belt Wear Tester (BWT) von ContiTech erkennt, wie das Unternehmen verlautbart, den Verschleißgrad, indem er die Profilgeometrie der einzelnen Rippen prüft. Fehlerhaft ausgerichtete Riemenscheiben sind häufig die Ursache von Geräuschen im Keilrippenriemenantrieb oder für vorzeitigen Verschleiß des Keilrippenriemens. Ob alle Scheiben im Riementrieb fluchten, misst das Laser Tool von ContiTech. Es kann bei allen Kfz-Rippenriementrieben, auch bei Kunststoff-

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Einfache Handhabung Die Handhabung mit nur zwei Tasten ist sehr einfach. Eine eingebaute Selbstkalibrierung erhöht die Messsicherheit. Wie die Diagnosegeräte richtig angewendet werden, zeigt ContiTech gleich auf mehreren Kanälen im Internet. Im YouTube-Channel des ContiTech Aftermarket finden Werkstätten praktische Erklärvideos. • (DSC)

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GEWERBE

Flammendes Rot Standox bildet die Lackierer der Renault-Werkstätte weiter, um für die Herausforderungen der neuen Farben wie Rouge Flamme gerüstet zu sein.

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ugang zu neuer Technik und Technologie, Informationen aus erster Hand und der Erfahrungsaustausch mit Kollegen stehen bei den StandoxMarken-Schulungen im Vordergrund. Diese Erfahrung konnten auch die Teilnehmer des Ende Mai abgeschlossenen Renault-Kurses, durchgeführt von Standox, machen. Die Teilnehmer, allesamt Lackierer in Renault-Betrieben und alle mit positivem Abschluss, waren vom Lehrgang überzeugt. Die zunehmende Zahl an Effektlackierungen und brillanten Farben bringt ständig neue Herausforderungen und braucht eine enge Verbindung zum Lackhersteller. Ein typisches Renault-Beispiel ist Rouge Flamme, ein sehr hell leuchtendes und brillantes Rot. Hier kommen die nun immer öfter verwendeten, eingefärbten Klarlacke zum Einsatz.

Renault schätzt Partnerschaft

Die erfolgreichen Teilnehmer des Renault-Seminars bei Standox mit den Verantwortlichen der beiden Unternehmen

Bodenständig und mit regionaler Kompetenz Ihre über Jahrzehnte gewachsene Erfahrung im Kontakt mit der Industrie hilft dem Managerduo der 2012 gegründeten GA-Group-Einkaufskooperation auf ihrem steinigen Weg zum Erfolg.

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dolf „Aschi“ Aschenbrenner hat nach Jahrzehnten auf der Lieferantenseite arbeitend die Selbstständigkeit gewählt, um seine Vorstellungen von wettbewerbsfähiger Autoteilebeschaffung für Kleinunternehmen im Kfz-Teilehandel im Sinne von beidseitiger Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit umsetzen zu können. Dem Frontmann zur Seite steht der zurückhaltende Matthias Kessel, der die Organisation im ruhigen Fahrwasser hält. Beide verstehen sich als Bindeglied zu den inzwischen 11 Partnern in Österreich, deren Wettbewerbsfähigkeit vor Ort und auch für die Zukunft sicherzustellen.

Gregor Förster, Leitung Technische Schulung bei Renault Österreich, weiß das Angebot und die Zusammenarbeit mit Standox zu schätzen: „Wir sind froh über die Zusammenarbeit mit Standox. Es ist toll für einen Betrieb, so eine Weiterbildung zu bekommen.“ Renault lädt seine Betriebe zu den Weiterbildungsseminaren ein, Standox führt diese durch. „Sowohl in unseren Schulungszentrum in Wels wie auch in den Betrieben vor Ort“, wie Friedrich Kreuzweger von Standox betont.

Adolf „Aschi“ Aschenbrenner (l.) und Matthias Kessel repräsentieren ihre Ansicht einer Autoteile-Kooperation

Denn Mitarbeiter von Standox unterstützen den Schulungsteilnehmer auch nach dem Seminar direkt in seiner eigenen Lackiererei. Harald Dögl, Standox: „Der Kontakt zwischen den Lackierern soll aufrecht bleiben, so gibt es weiterhin einmal pro Jahr ein zweitägiges Seminar bei Standox.“ Neben Renault werden Markenseminare von Standox auch für BMW und die VWGruppe durchgeführt, weitere Interessenten sind willkommen. • (RED)

Gemeinsam verfolgen sie das Ziel, wettbewerbsgerechte Preis- und Versorgungsqualität umzusetzen. Dazu zählen Teileidentifikations-, Bestell- und Warenwirtschaftssysteme mit relativt geringem Kostenaufwand. Aschenbrenner und Kessel sind der Erhalt von Individualität ihrer Partner wichtig, denn auch sie arbeiten nach diesem Prinzip: „Kleinstrukturierten Kfz-Teilehändlern muss man ihre Freiheiten lassen, also müssen wir auf der Beschaffungsseite umso besser operieren.“ Die Global Automotiv Group (GAG) kümmert sich darum, dass ihr virtuelles Lager mit Bestellsystem anwendergerecht genutzt werden kann.

Partnertreffen in Deutschland Die anfängliche Skepsis aus Top-Lieferantenkreisen schlägt bereits in die Bereitschaft zu Kooperationsgesprächen um, freuen sich die Gesellschafter darüber, ihren Weg als Kfz-Teileversorger als Erfolgsspur zu sehen. „Noch ist alles überschaubar, über kurz oder lang wird man auch an uns nicht vorübergehen können.“ In Deutschland zählt das in Schweinfurt angesiedelte Unternehmen 19 Partner. Am 27. September 2014 beim Partnertreffen ebendort soll der nächste Expansionsschritt gesetzt werden. • (LUS)

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GEWERBE

Reiß dich am Riemen Hightech findet man bei Fahrzeugen in jedem Detail, sogar bei Riementriebsystemen. Wie viel Technik dahintersteckt, sieht man bei Produkten von Dayco.

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on eingearbeiteten Glasfasersträngen über Teflon-beschichtete Riemen bis hin zu Triebsystemen mit variabler Wasserpumpensteuerung bietet das 1905 gegründete Unternehmen Dayco und beliefert damit fast alle großen und erfolgreichen Autound Fahrzeughersteller in Europa. Dazu zählen zum Beispiel BMW, Audi, VW sowie Mercedes, Ferrari oder Iveco, DAF und Volvo Trucks. Um die in der Erstausrüstung geforderten Standards zu erfüllen, sind neben bester Qualität bei Material und in der Produktion auch viel Knowhow und Forschung notwendig. So konnte zum Beispiel 2012 die Steuerkette des 1,2-, 1,6- und 2,0-lMotors von VW durch die „Belt-in-Oil“-Technologie, ein in Öl laufender Zahnriemen, ersetzt werden. Kurz vor Markteinführung bzw. schon zu ersten Testläufen bei den OEMs sind Technologien wie der Zahnriemen für Lenkhilfgetriebe, der Entkoppler für Generatoren oder der steuerbare Riemenspanner.

Jürgen Ohneberg, Massimo Falco und Pietro Sanna von Dayco bei der Präsentation der Innovationen (v. l.)

Aftermarket als wichtiger Bestandteil Dayco ist nicht nur als Technologieentwickler und OEM-Zulieferer tätig, sondern auch am weltweiten Aftermarket. Im Pkw-Bereich werden fast 4.000, bei den Lkws genau 800 Produkte rund um Spannriemen oder entsprechenden Dämpfern geboten, womit man seitens Dayco rund 95 Prozent des europäischen Pkwund Lkw-Modellangebots bedienen kann. „Wir wollen immer ein komplettes und jederzeit aktuelles Produktsortiment in Originalteil- oder gleichwertiger Qualität bieten“, erklärt Pietro Sanna, Key Account Manager bei Dayco, die Mission des Unternehmens und fügt hinzu: „Außerdem wollen wir unseren Kunden die nötigen Services und Dienstleistungen bereitstellen, damit diese im Geschäft erfolgreich sein können.“ Besonderes Highlight sind hier die High-TenacityRiemen, die mit ihrer weißen Teflon-Beschichtung nicht nur optisch auffallen, sondern auch sehr abriebsfest und haltbar sind. Rund 4.000 Mitarbeiter arbeiten bei Dayco; sie erwirtschafteten im vergangenen Jahr einen Unternehmensumsatz von rund einer Milliarde Dollar, der sich gleichermaßen auf Zulieferund Aftermarket-Tätigkeiten aufteilt. • (MKR)

Neue Technologien steigern Komfort Wie alle Innovationen zuvor, die vor allem die Steigerung des Komforts und der Effizienz bewirken, erreicht dies auch der steuerbare Riemenspanner für den Aggregate-Trieb. Durch die neue Baugruppe, die sich dem gefordertem Betriebszustand des AggregateTriebs anpassen, können zum Beispiel Motorenstarts direkt über den Steuerriemen durchgeführt werden statt über den Starter. Dies erzeugt weniger Vibrationen und Geräusche, wodurch sich für den Endkunden vor allem bei StartStopp-Systemen der Komfort deutlich erhöht. Eine besonders interessante Neuentwicklung aus dem Hause Dayco ist der steuerbare Riemenspanner. Wie der Name schon sagt, kann dieses Bauteil über ein Getriebe und einen elektrischen Stellmotor direkt auf die Spannung des Riemens einwirken. So wird, je

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nach benötigtem Betriebszustand, die Spannung erhöht oder verringert, was wiederum den Kraftstoffverbrauch reduziert.

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Noch mehr Auswahl Bosch erweitert Portfolio Durch den Firmenzusammenschluss von Bosch und SPX Service Solutions entstanden mit dem ACS 652 und ACS 752 zwei neue Klimaservicegeräte. Beide arbeiten vollautomatisch, können aber auch manuell bedient werden. Die integrierte Fahrzeugdatenbank informiert den Techniker über die korrekte Füllmenge von Kältemittel und Schmierstoff. Das ACS 752 erfüllt zusätzlich den anspruchsvollen SAE J-2788 Standard. Robert Bosch AG; www.bosch.at

Mit 3.400 Referenzen auf über 900 Seiten bietet der aktuelle ZF Services Katalog „Sachs Stoßdämpfer für Pkw“ mehr Angebote als je zuvor. Mit diesen Produkten können laut Auskunft von ZF über 90 Prozent des nationalen Fahrzeugbestands abgedeckt werden. Die Strukturierung nach Fahrzeugtyp und Baureihe erlaubt eine schnelle Auswahl des richtigen Produkts. ZF Friedrichshafen AG; www.zf.com/services/katalog

Denso expandiert mit Originalteile-Programm Der neue Denso After Market Katalog für Motormanagement-Systeme ist mit den erstmals geführten Abgastemperatursensoren umfangreicher als je zuvor und bietet nun auch praktische Fotoguides zu allen Produkten und Teilenummern. Denso Automotive Deutschland GmbH; www.denso-am.at

Girling verstärkt Binder-Angebot Die Binder Autobedarf GmbH nimmt die Marke Girling ins Teilesortiment auf. Das Besondere an diesem Hersteller ist der „Scorching-Prozess“ aller Komponenten, durch den die Zeit, in der sich Belag und Bremsscheibe aneinander anpassen, verkürzt wird. Binder Autobedarf GesmbH; www.binder-autobedarf.at

Neues Filtermaterial

Rauchzeichen zur Fehlerdiagnose Vakuumlecks können im Motor nicht nur zu Fehlercodes, sondern auch zu reduzierter Leistung führen. Mit der Smoke Machine von Snap-on, erhältlich bei Siems & Klein, können diese schnell lokalisiert werden. Siems & Klein Autowerkstatt-Technik Vertriebs GmbH; www.siems-klein.at

„Walker Evolution“ ist die neue Produktreihe des Abgassystemherstellers Tenneco. Geboten werden zwei Austauschfilter für werksseitig eingebaute Diesel-Partikel-Filter. Tenneco reagiert mit dem Evo C auf die steigende Nachfrage am freien Teilemarkt nach kostengünstigen DPF aus Cordierit, während sich der Evo S für Fahrzeuge mit häufigem Stop-and-go-Verkehr besonders eignet. Tenneco Automotive Deutschland GmbH; www.walkercatalogue.eu

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MENSCHEN Veränderungen bei Ford Austria Der bisherige Marketingdirektor Thomas Hörmann (l.) ist seit 1. Juni neuer Direktor Nutzfahrzeuge bei Ford Austria; im Marketing folgt ihm Andreas Oberascher (r.), der aus Köln zurückkehrt.

Der der Kfz-Branche aus seiner Zeit als geschäftsführender Gesellschafter des ehemaligen Grazer Opel-Handelsbetriebes Salis & Braunstein bekannte Dipl.-Ing. Martin Kutschka (B.) bekleidet nun bei Eberspächer Climate Control Systems die Geschäftsleitung der Österreich-Niederlassung. Er folgt auf den pensionierten Dr. Leonhard Vilser.

Diesner in den Ruhestand Der langjährige FGA BankChef Dr. Andreas Diesner (B.) wechselt in den Ruhestand und macht Karsten Borkowsky als Geschäftsleiter der Fiat Bank Platz.

Ben Smart wurde zum neuen Manager Marketing Services für das weltweite Aftermarket-Geschäft beim Autozulieferer TRW ernannt. Zuletzt hatte der 33-Jährige bei TRW die Geschäftsbereiche Verkauf und Marketing in der Region AsienPazifik geleitet.

Neuer Country Manager bei der auf Reinigungsmaschinen spezialisierten Nilfisk-Advance GmbH in Salzburg ist Martin Führer, MBA. Der 42-Jährige war zuletzt als Sales and Service Director für Österreich, Ungarn und Slowenien bei der Rentokil Initial GmbH in Wiener Neudorf tätig .

Mit 1. Mai hat Barbara Schlosser (39) die Führung des Personalbereichs im Motoren- und Getriebewerk von Opel in Wien-Aspern übernommen. Sie hatte 2001 in der Personalabteilung von Opel Wien begonnen und war 2008 in die Personalleitung von General Dynamics European Land System gewechselt.

Mazda mit neuem Chef Nach 47 Jahren bei Mazda geht Vorstandsvorsitzender Takashi Yamanouchi (l.) im Juni in Pension; sein Nachfolger wird der derzeitige VizeVorstand Seita Kanai (r.).

Nach fast 17 Jahren im Unternehmen wird Christian Schaden (l.), der für die Autosparte zuständige Manager beim österreichischen Honda-Importeur, das Unternehmen aus persönlichen Gründen verlassen. Sein Nachfolger wird Michael Rohrmaier (M.), der bisher als Head of Motorcycle Sales Central Europe für die Motorräder zuständig war. Dort folgt ihm Petr Kribala (r.) nach, der derzeit Regional Manager für Tschechien und die Slowakei ist.


Seit 1. Juni ist Samuel Bucket neuer Marketing Manager bei Renault Österreich. Der 41-Jährige ist bereits seit 2002 in Österreich, wo er mehrere berufliche Positionen bekleidete. Zuletzt war er Direktor für die Marke Dacia in Österreich.

MENSCHEN Am 16. Juni kehrt Mag. Jürgen Lenzeder (36) zu Porsche Austria zurück und übernimmt die Position des Marketingleiters für Volkswagen Pkw. Er hat bereits 2005–2012 beim Unternehmen gearbeitet, zum Schluss als Marketingleiter für die Sportwagenmarke Porsche. Zuletzt ist er bei der Firma Stadlbauer tätig gewesen.

ACEA mit neuem Präsidenten Mitte Mai hat Carlos Ghosn (l.), Vorstandsvorsitzender von Renault, die Präsidentschaft der europäischen Automobilherstellervereinigung ACEA übernommen. Der bisherige Präsident, der frühere Citroën-Chef Philippe Varin (r.), ist ausgeschieden. Für Ghosn ist dieses Amt nicht unbekannt: Er ist bereits im Jahr 2009 ACEA-Präsident gewesen.

Neu bei Škoda Mag. Christian Huber (r.) ist neuer Leiter Servicetechnik/EDV beim Škoda-Importeur in Salzburg, Klaus Doppler ist ausgeschieden.

Wechsel an der Spitze von Ford Mit 1. Juli wird sich Alan Mulally (68, M.), der Ford seit September 2006 geleitet hat, von der Unternehmensführung zurückziehen. Als sein Nachfolger wurde Mark Fields (53, l.) bestimmt, der seit Dezember 2012 als Chief Operating Officer in der Führungsspitze tätig ist. Fields arbeitet bereits seit 25 Jahren für die amerikanische Marke, während Mulally ursprünglich von Boeing geholt worden ist. Bill Ford (r.), Vorsitzender des Exekutivkomitees, erwartet sich von Fields eine Fortsetzung des Erfolgskurses des Traditionsherstellers.

Als Landesinnungsmeister der Kfz-Techniker in Wien soll Ing. Georg Ringseis (o. l.) nach der Kammerwahl 2015 auf Ing. Werner Fessl folgen. In Oberösterreich ist Jörg Silbergasser (u. l.) als neuer Landesinnungsmeister designiert, der Wechsel soll noch heuer erfolgen. An der Bundesspitze wollen Komm.-Rat Josef Puntinger, Komm.-Rat Fritz Nagl und Martin Gertl (obere Reihe von links nach rechts) verbleiben.


LESERBRIEFE

Betrifft: „Wenn das Opfer zum Täter wird“ in „AUTO & Wirtschaft 4/2014“ Sehr geehrter Herr Dr. Knöbl! Nachdem ich einer der involvierten Gutachter war, kann ich das Gesagte – besser Geschriebene – vollinhaltlich bestätigen. Ich war doch ein wenig erstaunt, mit welcher Offenheit hier Namen genannt wurden – und dies bei der in Österreich oft sehr strapazierten „Unschuldsvermutung“! Die Abwicklung dieses Falles zeigte die Problematik der Beurteilung von technisch „schwierigeren“ Fällen besonders augenscheinlich auf. Dies kommt fast ausschließlich nur in Berufungen zum Tragen und wird erst dort offensichtlich. Die Thematik der vom Gericht bestellten Gutachter wäre noch weiter zu vertiefen oder besser gesagt, diese gehört unmittelbar geändert. Was sich in diesem speziellen Fall zeigte, ist, dass selbst langjährig „erfahrene“ SV's auch in deren angeblichen Spezialgebieten sogenannte „blinde Flecken“ haben und sich in diesen dann auch noch wie in diesem Fall „suhlen“. Die Frage ist – was ist zu tun, um dies zum „Wohle der Rechtssuchenden“ zu verändern? In Anlehnung zur gängigen Gerichtspraxis wäre es aus meiner Sicht zielführend, dass SV's zukünftig nicht auf Basis einer persönlichen Auswahl der Richter bzw. Staatsanwälte erfolgt, sondern in Anlehnung deren Zuordnung zu den Gerichtsfällen nach einem noch zu bestimmenden Algorithmus. Die „historische“ Bindung von Richtern und SV's ist aus meiner Sicht eher ein Hindernis für eine qualitativ hochstehende gutachterliche Tätigkeit und mag nur in erster Betrachtung ein „besonderes österreichisches“ Qualitätskriterium sein! Es ist äußerst mühsam, „liebgewonnene Errungenschaften“ zu verändern. Mit freundlichen Grüßen, Sachverständiger Dipl.-Ing Peter Hödl, Graz

Betrifft: „info4you“ vom 1. Mai „Des Desasters Begleiter ist die Lüge“ Hr. Lustig, untenstehender Artikel zeigt wieder, wie wenig Ahnung Sie von den Vorgängen haben, die da im Hintergrund passieren. Ich freue mich, dass ich Dr. Engel letzte Woche zumindest auf dieses Thema bringen konnte, sonst hätte das A&W-Redaktionsteam auch nach 2 Monaten (!) noch nicht geschnallt, dass da zum Thema VCÖ derzeit doch etwas Größeres im Gange ist – ein Armutszeugnis eigentlich! Wie das Zitat von uns, das ich Dr. Engel gegeben habe, da verwertet wird, ist wieder allerunterste Schublade, aber das ist ja nichts Neues! Warum auch die Branche unterstützen, wenn man auf Sie eindreschen kann – Gratulation dazu! Dr. Christian Pesau, Geschäftsführer im Arbeitskreis der Automobilimporteure in der Industriellenvereinigung Werter Herr Dr. Pesau! Angriff ist wohl die beste Verteidigung! Soll so sein. Kritik vertragen wir! Jedoch mir/uns vorzuwerfen, ich/wir würde/n unsere Branche nicht unterstützen, ist eine Frechheit! Uns liegt sehr viel am Erfolg der Autowirtschaft, wir leben davon und geben dafür! Das ist unsere Maxime und nicht die Gamaschenküsserei. Übrigens: Das Thema „VCÖ“ ist im A&W-Verlag seit Jahren Thema, wir hatten VCÖ-Geschäftsführer Willi Nowak beim 6. A&W-Tag auf dem Podium und wir scheuen uns nicht, diese Organisation in ihrem Tun ständig anzuprangern. Ich/Wir lade/n Sie ein, mit mir/uns die Basis der Kfz-Branche zu besuchen. Rasch werden Sie bemerken, wo diese Unternehmer der Schuh drückt. Steigende Arbeitslosenzahlen, verringerte Einkommen in der Bevölkerung, exorbitante Steuern auf Autos und der politische Druck auf die Automobilität. Da passt schon lange für unsere Branche nicht mehr viel zusammen. Weiterhin für die Interessen der Autobranche eintretend, grüßt Sie Ihr „ahnungsloser“ Gerhard Lustig, Herausgeber A&W Verlag GmbH

Die Redaktion freut sich über Feedback aller Art und ist bereit, sich sowohl der Kritik zu stellen als auch Lob entgegenzunehmen. Sie behält sich aber Kürzungen der Reaktionen aus der Leserschaft vor.

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AUTO & Wirtschaft • JUNI 2014


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