AUTO & Wirtschaft 06/2015

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Juni 2015

Absprachen

JETZT WIRD ERMITTELT Ostfantasie Dacia-Produktion in Rumänien zu teuer?

Türkei Mazda managt von Klagenfurt aus

Dienstwagen Die ganze Branche gegen den Minister

Werkstattkonzepte Die ganze Vielfalt auf einen Blick

Zum Herausnehmen! Juni 2015

Ertragssituation

ÖL UNTER DRUCK Vertriebssituation I Autohersteller wollen mitschneiden

Vertriebssituation II Internet macht die Preise kaputt

Potenzial Immer wieder der Nachfüll-Liter

Produktinnovation Spritsparen mit modernem Motoröl

Vom Goldesel zum lahmen Gaul: Die Branche sucht Antworten auf die aktuellen Herausforderungen

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ANSICHT

Autohandel, schau nicht weg!

D

er satte Autohandel bleibt – bei größtem Respekt vor dem Erreichten – zunehmend passiv. Im Gegensatz zu anderen Branchen verschlechtert sich die Ertragskraft der Markenhändler dramatisch, nicht zuletzt wegen von den Marken auferlegten teuren Standards. • Den berechtigten Argumenten der Branchenvertreter will jedoch niemand folgen. 17 von 1.600 irgendwie mit dem Autohandel in Verbindung stehenden Kammermitgliedern hörten sich auf Einladung von Bundesgremialobmann Burkhard W. Ernst und Einzelhandelssprecher Ing. Josef Schirak in Wien die geradezu Unheil verkündenden Ausführungen von KMU-Forscher Mag. Peter Voithofer an: 2,8 Prozent Verlust bei den Verkaufserlösen innerhalb von 10 Jahren auf heute deutlich unter 1 Prozent im Neuwagenverkauf ficht niemanden wirklich mehr an. • Während die meisten Hersteller immer noch zweistellige Renditen einfahren, kollabieren bei uns im Land der Importeure die wirtschaftlichen Strukturen im Markenhandel und der Krebs hat inzwischen auch das bislang ertragssichere Servicegeschäft befallen. • Signifikant: Ernst hat von einst zehn auf zwei RainerBetriebe reduziert, Jungfunktionärin Janina HavelkaJanotka, konzentriert sich wieder auf ihren Stammbetrieb, Schirak hat seine Markenstruktur angepasst und das Ehepaar Oberwallner hat gleich seinen ganzen Betrieb abgegeben. Mag. Berti ist nun Trafikantin, Gatte Mag. Dr. Gustav hauptamtlicher Funktionär. Sie alle reden sich wegen des ungebremsten Ertragsverlustes im Autohandel den Mund fusselig. Aber kaum einen interessiert das. Hersteller und Importeure haben – mittelfristig gesehen – traumhafte Bedingungen, sich im natürlichen Ausleseprozess ihre Vorteile zu erhalten. Am Ende trifft es zwar auch sie, denn Arbeitslose kaufen kein Auto und keinen Service! • Mit wachsender Beunruhigung nehme ich wahr, wie salonfähig der (politische) Druck auf die Autofahrer geworden ist. Anti-Autostimmung entsteht in einer Gesellschaft, die sie entstehen lässt, sorgt sich Ihr

Mag. Heinz Müller, Chefredakteur: Es ist gut, wenn man sich anschaut, wie es den Autohändlern jenseits von Österreichs Grenzen geht Gerhard Lustig, Herausgeber: Der Ertragsverlust im Autohandel ist evident, nur kaum einen inner- und außerhalb der Branche interessiert das noch

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Alles ist möglich Wenn man ab und zu einen Blick über Österreichs Grenzen wirft, wird klar, wie klein die Welt bei uns manchmal ist – und auch die Probleme, vor denen wir stehen. Ein Beispiel gefällig? Mazda managt von Klagenfurt aus mittlerweile 17 weitere Länder Ostund Südosteuropas. Egal, ob es sich um Neuwagen oder Ersatzteile handelt – alles läuft über die Kärntner „Metropole“ mit dem Lindwurm als Wappentier. Jüngster Neuzugang ist die Türkei: Selbst wenn ein Mazda an der Grenze zu Syrien kaputt wird, ist der Ersatzteil in vier bis fünf Tagen dort, geliefert vom Zentrallager in Kärntens Landeshauptstadt (und gebremst in erster Linie durch die Formalitäten beim türkischen Zoll). • Nächstes Beispiel: Skoda, das in Österreich immer wieder an 2. Stelle der Zulassungsstatistik aufscheint, ist auf dem Weg, sich „neu aufzustellen“ – auch was das Erscheinungsbild der Händler betrifft. Dass das nicht friktionsfrei vor sich geht, zeigte sich am Rande eines Werksbesuchs in Mladá Boleslav, als der Managing Director von Tschechien offen darüber sprach, dass das einheimische Netz (ohnehin schon binnen eines Jahres von 237 auf 212 Standorte reduziert) auch mit 180 Betrieben auskommen könnte. Andererseits schafft der größte tschechische SkodaHändler 2.500 Neuwagen pro Jahr: ein Wert, der nicht Neid, sondern vielmehr Anerkennung hervorrufen sollte!

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INHALT

Aspekte ÖAMTC: Countdown für Übersiedlung Kfz-Branche: Weniger Pleiten

ALLRAD LIFESTYLE ABENTEUER

Verleger: Helmuth H. Lederer (1937–2014) Eigentümervertreter: Peter Affolter

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6/2015, 28. Jahrgang Cover-Werbung: AVL DiTest MEDIENINHABER UND ANZEIGENVERWALTUNG A&W Verlag GmbH (FN 238011 t) 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 T: +43 2243 36840-0 F: +43 2243 36840-593 E: redaktion@autoundwirtschaft.at I: www.autoundwirtschaft.at Geschäftsführer und Herausgeber: Gerhard Lustig, DW 527 M: +43 664 8229485 E: lustig.gerhard@autoundwirtschaft.at Redaktioneller Verlagsleiter: Philipp Hayder, DW 526 M: +43 664 8223301 E: hayder.philipp@autoundwirtschaft.at Chefredakteur: Mag. Heinz Müller, DW 523 M: +43 664 8221660 E: mueller.heinz@autoundwirtschaft.at Redaktion: Dr. Nikolaus Engel, DW 525 M: +43 664 8493231 E: engel.nikolaus@autoundwirtschaft.at Matthias Kreutzer, DW 579 M: +43 664 88368584 E: kreutzer.matthias@autoundwirtschaft.at Dieter Scheuch, DW 575 M: +43 664 2359052 E: scheuch.dieter@autoundwirtschaft.at Stefan Schmudermaier, DW 576 M: +43 664 2359053 E: schmudermaier.stefan@autoundwirtschaft.at Redaktionelle Mitarbeit: Uschi Ernst, Elisa Gregor, Peter Homola, Mag. Severin Karl, Dr. Friedrich Knöbl, Mag. Peter Langs, Mag. Irina Podshibyakina, Gerald Weiss Anzeigenmarketing: Prok. Stefan Binder (Leitung), DW 522 M: +43 664 5285661 E: binder.stefan@autoundwirtschaft.at Martin Eggenfellner, DW 520 M: +43 664 8229494 E: eggenfellner.martin@autoundwirtschaft.at Alexander Keiler, DW 521 M: +43 664 8229487 E: keiler.alexander@autoundwirtschaft.at Hbv. und Leitung Administration: Annemarie Lust, DW 597 M: +43 664 8229479 E: lust.annemarie@autoundwirtschaft.at Schwesterpublikationen: AUTO BILD Österreich AUTO-Information AUTO-info4you FLOTTE & Wirtschaft 4wd + ALLRADKATALOG AUTO&Wirtschaft Schweiz AUTO BILD Schweiz aboutFLEET Grafik: graphics – A. Jonas KG 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 T: +43 2243 36840-594 E: jonas.alexander@autoundwirtschaft.at Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH 3580 Horn, Wiener Straße 80 Bezugspreis: Jahresabonnement (11 Ausgaben) Inland: € 68,– exkl. 10 % MwSt (Einzelpreis Inland: € 8,– inkl. 10 % MwSt); Ausland: € 85,– Bankverbindung: Bank Austria UniCredit Group, BLZ 12000, Konto-Nr. 51844 097 901 IBAN = AT63 1200 0518 4409 7901 BIC = BKAUATWW UID = ATU57361312 Gerichtsstand: LG Korneuburg Verbreitete Auflage: 12.500 Stück Erscheinungsweise: monatlich (Juli/August Doppelnummer) mit Supplements laut Mediadaten 2015 Grundlegende Richtung: unabhängige Fachzeitschrift für alle, die vom Kraftfahrzeug leben Manuskripte: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie werden nur retourniert, wenn Rückporto beiliegt.

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Thema Spanien: Jeder gegen jeden

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Handel

Thema Preisabsprachen: Justiz ermittelt

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Favey: „Viel besser als der Durchschnitt“ Skoda: Die Krone rollt Innsbruck: Kein heiliges Autoland Honda: Wirtschaftlichkeit ist Voraussetzung Hyundai: Eine für alle Schirak: Der Markt ist ein Dorf Ostfantasie: Europa gegen Afrika Jaguar: Katze wildert in fremdem Revier Martinovsky-Analyse: Schrecken ohne Ende?

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Management

Handel Alain Favey im Interview

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Juni 2015

ZUM HERAUSNEHMEN: Kann das Öl seine Rolle als ErtragsWunderwuzzi weiter erfüllen?

Ertragssituation

ÖL UNTER DRUCK Vertriebssituation Autohersteller mitschneiden

I

wollen

Vertriebssituation Internet macht Preise kaputt

II

die

Potenzial Immer wieder Nachfüll-Liter

der

Produktinnovation mit Spritsparen modernem Motoröl

Motorensymposium: Wer hat Angst …? Big Data: Smartphone als Maß aller Dinge Kundenmagazine: Würth setzt auf Storytelling Zweiradmarkt: Geschäfte auf zwei Rädern Interview: „Porsche fühlen, riechen, spüren“ AutoScout24: Das Beste aus zwei Welten GTI: Reportage vom Wörthersee Mazda: G’sundes G’schäft am Bosporus Castrol: Neue „Win-win-win“-Logik Kolloqium: Zukunft im Milliardenbusiness Statistik: Nur ein Strohfeuer – oder mehr? JATO: Wenn alle Großen wachsen, … Generali-Studie: Wir lieben unser Auto Umfrage: Verhallen unsere Einwände ungehört?

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Wirtschaft

zum Vom Goldesel Die lahmen Gaul: Branche sucht die auf Antworten aktuellen Herausn forderunge

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www.autoundwirtschaft.

Management Top-News aus der Motorbranche

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2 Top-Events zum Vormerken!

TAG 2015 29. Oktober 2015/Hofburg

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Autoindustrie: Mit höherer Drehzahl Schwandl: Erkenntnis einer sehr starken Frau Aeolus: Der Vergleich macht sicher Dienstwagen: Jetzt reicht es endlich allen! Ducati: Wieder auf Wachstumskurs Michelin: Gib Strom! Sponsoring: Rollt der Ball, steht das Band Garanta: „Das bietet sonst niemand“ Falken: „Motorsport ist unsere DNA“ Toleranz: Im Land der Scheinheiligen Megatrends wollen benutzt werden Bundesinnung: Vereinte Kräfte Werkstattkonzepte: Gemeinsam in die Zukunft Birner: Freie Werkstatt im Zentrum Bosch Car Service: Der mit dem Injektor spricht Trost: Damit es auch der Partner schafft WM: Die Kompetenz aus zwei Welten Bosch wächst – und sorgt sich dennoch Apollo: Nun auch ins Gelände Banner: Spannende Zeiten Ferodo: 701 Neuheiten

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Wirtschaft Autokonzerne als Fußball-Sponsoren

ab Seite 54

Fuchs: Umbau von Betrieb und Vertrag Autorola: Mehr Autos, höhere Preise

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Gewerbe Würth: Flagshipstore für alle Branchen Stundensätze: Reparieren als Luxus hollu: Alles neu zum Jubiläum Schrader: Ein Sensor für (fast) alle Autos Moser: „Treueste Sponsoren“ Hermann: Heben mit Wasser und Luft Festool: Höhepunkt der Lack-Karriere Stop & Go: Der Weidezaun im Kofferraum Sikkens: Der ganze Prozess in einem Truck Eberspächer: Einmal und immer wieder Autover: Erster Kunde war der König Miba: Man sieht sie nicht und braucht sie doch Wörmann: Renntransporter Car-Rep: Genau mein Wetter Lack & Technik: Zum Drücken zertifiziert Kärcher: Ein Baukasten, groß und sauber Diagnose: Trend zum Zweitgerät AVL: Noch mehr Fahrzeuge Texa: Einfache RDKS-Erkennung Hella Gutmann: Der goldene Mittelweg Continental: Die perfekte Anleitung Herth & Buss: Der asiatische Herr Inspector Dometic: Sauberkeit erhöht Sicherheit Autopromotec: Wachsam unterwegs Siems & Klein: Kamera-Messung Meyle: Captain Kirk lässt grüßen ZF: Fahrwerkcheck für Sicherheit... Neue Produkte

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Menschen Trost: Anghelina geht zu Vergölst

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Citroën: Neue Führung für Händlerverband

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Leserbriefe

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Ansichten Müller und Lustig Knöbl: Pseudogrüne Abzocke

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ASPEKTE

Webasto auf Erfolgskurs

ÖAMTC-Übersiedlung: Countdown läuft Nach der Grundsteinlegung für die neue Zentrale des ÖAMTC

in der Baumgasse 129 im 3. Wiener Gemeindebezirk (mit ÖAMTC-Präsident Dkfm. Werner Kraus, Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou und Verbandsdirektor Dipl.Ing. Oliver Schmerold) laufen die Bauarbeiten auf Hochtouren. 2016 sollen alle 4 Wiener Bürostandorte übersiedeln. Auch ein neuer technischer Stützpunkt wird geschaffen.

Ein achtprozentiges Umsatzwachstum auf 2,5 Milliarden Euro vermeldet Dr. Holger Engelmann (B.), Vorstandsvorsitzender der Webasto SE. Der größte Bereich waren mit einem Anteil von 68 Prozent die Schiebe- und Panoramadächer, gefolgt von Heiz- und Klimasystemen (20 Prozent) und Cabriodächern (12 Prozent). Heuer geht der Erfolgskurs unverändert weiter, das 1. Quartal brachte – trotz des Markteinbruchs in Russland – einen Umsatzanstieg von 22 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2014. Das zweistellige Wachstum soll bis Jahresende anhalten, prophezeit Engelmann.

Borbet baut neues Werk in Sachsen Bis zu 2 Millionen Räder pro Jahr wird die Borbet GmbH im neuen Werk herstellen können, wenn dieses fertiggestellt ist. Errichtet wird es in Kodersdorf (Sachsen). 400 bis 500 neue Arbeitsplätze sollen geschaffen werden, da die Nachfrage der Kunden nach Leichtmetallrädern unverändert steigt. Nach dem symbolischen Spatenstich mit

regionalen Politikern und Managern gehen die Bauarbeiten voran, mit der Produktion soll – wenn alles nach Plan läuft – im Frühjahr 2016 begonnen werden.

AUTO-Info Schweiz im A&W-Verlag Österreich war 2008 Vorreiter, jetzt hat die Eurotax auch in der Schweiz die redaktionelle Verantwortung für ihre AutoInformation in die Hände des A&W-Verlags überantwortet. Chefredakteur ist Erwin Kartnaller, die A&W-Redakteure liefern weitere Beiträge.

Bewerbung für Athene-Preis

Birner plant Zentrallager

So wie im Vorjahr, als der Athene-Preis durch Bundesinnungsmeister Komm.-Rat

Ab Herbst 2015 setzt Birner, seit Jahrzehnten der Marktführer im heimischen Kfz-Teilehandel, auf eine zentrale Logistik. „Nach eingehender Prüfung haben wir im niederösterreichischen Wöllersdorf-Steinabrückl den idealen Lagerstandort gefunden“, sagt Geschäftsführer Andreas Birner, der hier mit Bürgermeister Gustav Glöckler (r.) vor dem ab sofort im Umbau befindlichen Gebäudekomplex zu sehen ist. Der südlich von Wien gelegene Standort biete eine „perfekte Infrastruktur und Verkehrsanbindung“, betont man bei Birner.

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Friedrich Nagl (r.) beim A&WTag in der Wiener Hofburg an Amin Khorbi vergeben wurde, wird dieser Preis auch heuer ausgeschrieben. Verliehen wird er von der Bundesinnung der Kfz-Techniker an Lehrlinge, die durch außergewöhnliche Leistungen in den Bereichen soziale Verantwortung, Zivilcourage und Menschlichkeit aufgefallen sind. Jeder Lehrherr kann jeden Lehrling formlos nominieren, nähere Informationen gibt es unter www.kfztechniker.at/athene


ASPEKTE Alter und neuer BGO: Komm.-Rat Burkhard Ernst

BGO-Stellvertreter: Dr. Felix Clary und Aldringen

Weiterer Stellvertreter: Komm.-Rat Ing. Klaus Edelsbrunner

Für Europa tätig: Komm.-Rat Mag. Dr. Gustav Oberwallner

Weniger Pleiten im 1. Quartal

Einzelhandelssprecher: Komm.-Rat Ing. Josef Schirak

BGO-Wahl ohne große Überraschungen Komm.-Rat Burkhard Ernst geht nach der Wahl am 2. Juni in seine zweite Funktionsperiode als Bundesgremialobmann des Fahrzeughandels: An seiner Stelle stehen (wie bisher) Dr. Felix Clary und Aldringen sowie (neu) der steirische LGO Komm.-Rat Ing. Klaus Edelsbrunner, der den Oberösterreicher Komm.-Rat Mag. Dr. Gustav Oberwallner ersetzt. Dieser bleibt weiterhin mit der Interessenvertretung auf europäischer Ebene betraut. Komm.-Rat Josef Schirak aus St. Pölten ist unverändert Vorsitzender des Einzelhandelsausschusses.

Rückläufig haben sich im 1. Quartal 2015 die Insolvenzen im Bereich Kfz-Handel, Instandhaltung, Tankstellen und Reparatur entwickelt, wie der Gläubigerschutzverband Creditforum vermeldet. Die Zahl der Pleiten sank von 39 (1. Quartal 2014) auf 28, ein Rückgang um 28 Prozent. „Diese Entwicklung ist auch für uns selbst überraschend“, sagt Mag. Gerhard Weinhofer, Geschäftsführer Creditforum mit Verweis auf den starken Anstieg in den Vorperioden.

pewag expandiert in Tschechien Rund 800 Millionen tschechische Kronen (29,2 Millionen Euro) wird das steirische Unternehmen pewag in den Ausbau seiner tschechischen Standorte Chrudim und Vamberk investieren. Der Kettenhersteller plant jeweils die Errichtung eines neuen Werks.

Neuwagenportale stressen Autohandel In rückläufigen Absatzmärkten machen Neuwagenportale zulasten des Markenhandels mächtig Druck. Laut der Nürnberger puls.marktforschung nutzen Autointeressenten die bequeme Preisvergleichsplattform, um den Autohandel unter Druck zu setzen. Überraschend auch, dass sich nahezu der gleiche Prozentsatz, nämlich 40 Prozent der 1.011 befragten potenziellen Autokäufer, auch bei der Be-

schaffungsabsicht Gebrauchtwagen-Plattformen wie AutoScout 24, willhaben.at usw. bedienen. Egal wie attraktiv und flexibel der Autohändler offeriert, letztendlich bedrängt jeder Autokauf die Marge. Nun werden auch die Neuwagenportale zu einer zunehmenden Konkurrenz für den klassischen Automobilhandel. Ein Grund für deren steigende Relevanz liegt darin, dass Autointeressenten von der heimischen Couch aus Angebote unterschiedlicher Marken bequem vergleichen können. 71 Prozent vergleichen das Angebot der Neuwagenportale mit dem eines Händlers.

Offenbar sei es zu einer gewissen Marktbereinigung gekommen. Dennoch könne man angesichts schwieriger Rahmenbedingungen für das KfzGewerbe keine Entwarnung geben.

Wer kommt nach Lenz? Das Motorensymposium in der Wiener Hofburg ist alljährlich der Fixpunkt der Motorenwelt, dem Univ.-Prof. Dr. Hans Peter Lenz seinen Stempel aufdrückt. Natürlich wünscht jeder dem heute 80-jährigen Motorenpapst noch lange seine Schaffenskraft an der Spitze des Automobilingenieure- und Techniker-Kongresses. Dennoch will/muss sich der Vorstand um seine Nachfolge Gedanken machen, damit der Österreichische Verein für Kraftfahrzeugtechnik (ÖVK) weiterhin diese global und für Wiens Fremdenverkehr bedeutende Veranstaltung fortführen kann.

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Mobilitätserlebnis auf Der mediale Auftritt entlang der Strecke zur 67. Österreich-Rundfahrt mit exklusiv 30 Opel-Fahrzeugen im Tour-Tross fasziniert auch Österreichs Opel-Händler. Die Marke mit dem Blitz besinnt sich mit diesem Engagement nicht nur auf die Wurzeln von Opel (1886 bis 1937 wurden 2, 6 Millionen Opel-Fahrräder gebaut), sondern auf die lange Tradition im Automobilbau. Mit dem Radsport transportiert Opel die neue Botschaft durchs Land: Astra Sports Tourer, Cascada, Insignia, Vivaro und Zafira Tourer sind ebenso auf Tour wie Mokka und Karl. Bei allen Zieleinläufen in allen Bundesländern ist Opel mit Unterstützung der lokalen Händler präsent.

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Ladislaus Bandri, Opel Austria: „Die Werte von Opel werden u. a. über technische Innovationen, deutsche Ingenieurskunst – Stichwort OnStar Fahrzeugvernetzung – und ein attraktives Preis-Wert-Verhältnis an die Kunden transportiert.“


zwei und vier Rädern Die Österreich-Rundfahrt steht für Spitzensport auf höchstem Niveau und gestaltet sich für die Radrennfahrer als auch für alle Opel-Partner im wahrsten Sinn des Wortes auf einer Gesamtstreckenlänge von 1.400 Kilometern als „Tour durch Österreich“. Das Benefit für Händler- und Servicebetriebe ist die Sichtbarmachung der umweltfreundlichen modernen Modelle von Opel. Bis 2018 werden seit 2014 insgesamt 27 neue Modelle und 17 umweltfreundliche die geforderten Standards erfüllende Motoren in den Markt gebracht. Eine weitere strategische Priorität ist die Stärkung des Images als emotionale, nahbare und deutsche Marke.


THEMA

r e d e J gegen jeden Wegen Preisabsprachen ermittelt die spanische Justiz derzeit gegen mehrere Autohersteller und -händler: Werden andere Länder folgen? Von Dr. Friedrich Knöbl

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s pfeifen die Spatzen von den Dächern, dass die Markenhändler beim Neuwagenverkauf Geld verlieren. Nur mit den Erträgen ihrer Werkstätten können sie sich vor „roten“ Bilanzen retten. Hersteller und Händlerverbände sind sich einig: Eine wirtschaftlich erforderliche Mindestrendite von zwei Prozent ist nur mit entsprechender Preisdisziplin möglich. Welche fatalen Folgen das haben kann, wird gerade von der spanischen Wettbewerbsbehörde vorexerziert. Dort befinden sich fast alle Hersteller und überdies die Händler von sechs Markenverbänden wegen verbotener Preisabsprachen auf der Anklagebank.

Seat-Händler flüsterte als Erster Ein frustrierter Seat-Händler hat den Stein ins Rollen gebracht. Er flüsterte den Wettbewerbshütern, dass er vom Hersteller wegen mangelnder Preisdisziplin an

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die Kandare genommen wurde. So etwas soll es ja auch in Österreich schon gegeben haben. Daraufhin wurden alle Händler des VW-Markenimperiums unter die Lupe genommen. Dabei erhärtete sich der Verdacht, dass der „Whistleblower“ kein Einzelfall war. Das hätte dem VW-Konzern – mit 25 Prozent Marktanteil der unangefochtene Platzhirsch – eine Millionenstrafe bescheren können.

VW-Manager: „Waren zu Preisbindung genötigt“ Da erinnerten sich die Konzernjuristen der in der ganzen EU beim Wettbewerbsrecht geltenden Kronzeugenregelung: Wer rechtzeitig zur Aufdeckung eines verbotenen Kartells beiträgt, geht selbst straffrei aus. Das in Bedrängnis geratene VW-Management wandte sich vertrauensvoll an die Wettbewerbsbehörde. Es entschuldigte die eigene Preisbindung damit, dass man sich zu dieser Maßnahme genötigt sah – weil alle anderen Hersteller und Importeure genau das Gleiche machen. Das war Musik in den Ohren der Behörde. Mit Ausnahme von Mercedes, BMW und Mitsubishi bekamen die Händler aller anderen Netze ungebetenen Besuch. Der eine oder andere scheint „gesungen“ zu haben. Plötzlich sind aus einer einzigen anonymen Anzeige sieben Verfahren geworden. Sechs gegen die Händler – die sind für die Kartellwächter aber nur eine Nebenfront. Denn die Kartellstrafe hat sich an der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der „Täter“ und an dem ihnen durch die Preisabsprache erwachsenen Profit zu orientieren. Der ist angesichts der miesen Bilanzen der Händler gering. Ausgeblutet


THEMA

bewerbshüter in anderen großen Märkten. Kein Wunder, denn derartige Kartellverfahren sind für sie ein gutes Geschäft. Mit verbotenen Preisabsprachen lässt sich für den leeren Staatssäckel viel Geld holen. So hat das deutsche Bundeskartellamt im Vorjahr 1.137 Millionen Euro Strafgelder verhängt. Davon entfielen allein auf Zucker, Bier und Wurst 955 Millionen.

Reines Kommissionsgeschäft als Ausweg? Naheliegend, dass angesichts der spanischen Verhältnisse alle Autohersteller vorsichtiger geworden sind. So haben seit Kurzem Hyundai, Mazda und BMW eine vom deutschen Händleranwalt Dr. Christian Genzow und dem ZDK entwickelte Idee aufgegriffen: Der neben dem Direktvertrieb der Hersteller noch beim Handel verbliebene Teil des Neuwagengeschäfts könnte in ein reines Kommissionsgeschäft umgewandelt werden. Die Autohändler verkaufen nicht selbst, sondern sind nur noch Kommissionäre. Sie sind dann nicht mehr vertikal gebundene Händler – sie können daher auch nicht zu verbotenen Preisabsprachen verführt werden. Bei den zu Kommissionären mutierten Händlern gibt es künftig nur die vom Hersteller festgelegten Fixpreise. Es gibt künftig auch keine Handelsspannen, welche die Kunden nur zum Feilschen eingeladen haben.

durch die Krise, wird bei ihnen nicht viel zu holen sein. Überdies würden die durch Kartellstrafen ausgelösten Insolvenzen eine schlechte Optik ergeben.

Kommt System mit fixen Preisen?

Genügend Beweise? Beim siebenten Verfahren geht es aber ums Ganze: Da haben die Schergen alle Hersteller im Visier. Sie hoffen, aufgrund der Auskünfte der unter Druck geratenen Händler genügend Beweise zu finden, um beim Kartellgericht hohe Strafen beantragen zu können. Für die Hersteller beginnt nun der große Poker: Sollen sie sich einsichtig zeigen und mit der Behörde einen kostenschonenden Deal aushandeln? Oder lieber darauf hoffen, dass das Beweismaterial beim Gericht für eine Verurteilung nicht ausreicht? Oder ihnen der Beweis gelingt, dass der volkswirtschaftliche Nutzen der Preisregelung den Verstoß rechtfertigt? Oder diese Zielsetzung doch so schuldmindernd wirkt, dass sich das Kartellgericht bei der Höhe der Kartellbuße gnädig erweist? Die erste Verhandlungsrunde geht noch im Juni über die Bühne. Nicht nur die Konzern-Kronjuristen blicken daher gebannt nach Madrid. Auch die Wett-

Händleranwalt Dr. Christian Genzow

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Das ist ein Vertriebssystem, das derzeit bei vielen anderen Markenartikeln funktioniert. Ein System mit fixen Preisen, an das sich die Kunden durchaus gewöhnt haben. Aus der Sicht des EUWettbewerbsrechts ist das durchaus legal: Schließlich steht es den Herstellern frei, zu welchen – fixen – Preisen sie ihre Kommissionäre ihre Autos verkaufen lassen. Der „Händler“ erspart sich die Kosten der Lagerhaltung. Dafür wird er vom Hersteller verpflichtet, nur in dessen Namen zu verkaufen, zu fakturieren und zu kassieren. Rabatte sind dadurch gar nicht mehr möglich und der bisherige Intrabrand-Wettbewerb zwischen Markenkollegen verlagert sich auf den Interbrand-Wettbewerb der Autohersteller. Der Kunde kauft dann nicht mehr wie bisher Rabatte, sondern entscheidet sich anhand der Qualität und des Preis-Leistungs-Verhältnisses der Produkte. Vielleicht wird der eine oder andere aufgrund der spanischen Erfahrungen etwas dazulernen. Dann könnten sie dem Rabattgemetzel, das seit Jahren das Image der ganzen Branche ruiniert, auf legalem Wege ein Ende bereiten. Und niemand muss mehr fürchten, ungebetenen Besuch von Wettbewerbshütern zu erhalten! •

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„Ob der Markt 5 Prozent steigt oder fällt, ist für die Zukunft nicht entscheidend. Viel dramatischer ist der Rückgang der Margen“,

HANDEL

analysiert der Innsbrucker Autohändler Markus Meisinger auf Seite 18

„Die Importeure müssen endlich daran gehen, Transparenz in der Preispolitik zu schaffen und irrwitzige Nachlässe zu unterlassen“, meint Komm.-Rat Ing. Josef Schirak auf Seite 21

Suzuki Verkäufe laufen nach Plan Trotz des mehr als fünf Prozent rückläufigen Pkw-Marktes in den ersten vier Monaten des heurigen Jahres sieht sich Suzuki Austria „beinahe punktgenau auf Plan“. So gelang eine Steigerung von 1.645 auf 1.742 Neuzulassungen gegenüber den Vergleichsmonaten 2014. Dazu beigetragen hat laut Deputy Managing Director Helmut Pletzer vor allem der neue Vitara (B.) mit rund 700 abgeschlossenen Kaufverträgen in den ersten zwei Monaten. Damit ist Pletzer zuversichtlich, heuer eine Steigerung von 4.485 auf 6.000 Neuzulassungen zu schaffen.

Nach Konkurs: Volvo ohne Linzer Händler Durch den Konkurs des Linzer Autohauses Car Center Linz ist man seitens Volvo auf der Suche nach einem neuen Händler in der oberösterreichischen Landeshauptstadt. „Wir wissen natürlich ganz genau, dass das nicht von heute auf morgen geht“, sagt PR-Manager Thomas von Gelmini. Trotz bestehender Partner in der Umgebung (Autohaus Seipl/Leonding, Autohaus Reichhart/Mauthausen) wäre ein eigener Händler in Linz unbedingt notwendig, um das Gebiet wirklich vollständig abzudecken.

Fior setzt auf einheitlichen Auftritt Um das Marketing und die Wahrnehmung beim Kunden zu verbessern, setzt die Fior-Gruppe in Zukunft auf einen einheitlichen Markenauftritt und eine klare Namensgebung. Deshalb werden die Standorte wie folgt benannt: Opel Fior Graz, Opel Fior Voitsberg, Opel Fior Leoben, der im September eröffnende Betrieb Opel Fior Kapfenberg sowie Citroën Fior Graz und Peugeot Fior Graz. Zusätzlich wird der Citroën-Standort in Graz erweitert und durch Peugeot ergänzt. Der bisherige Peugeot-Betrieb soll zum Opel-Nfz-Zentrum adaptiert werden.

Der „Löwe“ will weitere Partner Peugeot ist in Österreich auf der Suche nach neuen Händlern oder Vertriebspartnern, die jeweils an einen Händler angeschlossen sind. Betroffen sind laut dem Leiter der Öffentlichkeitsarbeit bei Peugeot Austria Mag. Christoph Stummvoll folgende Gebiete: Salzburg-Stadt, Murau, Oberpullendorf, Spittal a. d. Drau, Liezen, Telfs sowie Feldkirchen in Kärnten. Derzeit sind im Peugeot-Netz 44 Neuwagenhändler an 64 Standorten sowie 100 Vertriebspartner und 172 Standorte mit Werkstättenverträgen aktiv.

Neuer Markenauftritt bei Renault Mit dem Marktstart des neuen Renault Espace ändert der französische Autohersteller auch den Markenauftritt. So wird der Markenclaim von „drive the change“ auf „passion for life“ geändert, der Schriftzug vergrößert und neu gestaltet sowie der Rhombus ohne gelben Hintergrund freigestellt. „Es gibt schon Vorlagen für Briefpapier und andere Drucksorten sowie neue Werbesujets“, sagt Mag. Marina Aichlseder, Sprecherin des Renault Händlerverbands, und ergänzt: „Die Umstellung soll ein wirtschaftlich vertretbarer Schritt sein.“

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Pascal Sperger

Mit Inhalten von gestern Untätigkeit in puncto Unternehmens-Webseite kann man den österreichischen Autohäusern nicht vorwerfen. Fast alle wurden in jüngster Vergangenheit auf den neuesten Stand gebracht, überzeugen mit moderner Optik und klarer Struktur, die es dem interessierten Kunden leicht machen, sich schnell und umfassend zu informieren. Doch was nützt die fescheste Webseite, wenn der Inhalt nicht „gepflegt“ wird? Nichts. Im Gegenteil, viele Kunden irritiert es, wenn beispielsweise die neueste Meldung im NewsBereich aus dem November des Vorjahres stammt oder die Mitarbeiterliste nicht up to date ist. Das hinterlässt ein ungutes Gefühl, denn Stillstand ist bekanntlich ein Rückschritt und bei so manchem womöglich der erste Schritt ins Grab.


Honda freut sich auf neue Händlerpartner!

Die Kraft der Träume treibt uns an: Honda, der weltweit größte Motorenproduzent, steht für die Entwicklung von Produkten mit höchster Qualität, außergewöhnlichem Design und fortschrittlicher Technologie. Werden auch Sie Teil des Erfolges – werden Sie unser neuer Händlerpartner für Verkauf und Service in einer dieser Regionen: • • • •

Villach Vöcklabruck Kitzbühel Nördliches Waldviertel

Wir bieten Ihnen: • Überdurchschnittlich hohe Kundenbindung • Zahlreiche neue Modelle ab 2015 • Tatkräftige Unterstützung vom Start weg

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann kontaktieren Sie uns gleich jetzt: Honda Austria Branch of Honda Motor Europe Ltd Herr Christoph Rössler christoph.roessler@honda-eu.com, Tel.: +43 (0)2236 / 690 511 Herr Johannes Worsch johannes.worsch@honda-eu.com, Tel.: +43 (0)2236 / 690 513


HANDEL

„Viel besser als der Durchschnitt“ Die Porsche Holding ist die klare Nummer eins im österreichischen Autogeschäft. Um diese Position abzusichern, lässt Alain Favey, Sprecher der Geschäftsführung, umfangreiche Investitionen tätigen – und zwar sowohl in digitale Projekte als auch in klassische Autohäuser. Von Philipp Hayder

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or 4 Jahren wurde die Porsche Holding von VW übernommen. Was hat sich seither geändert? Alain Favey: All die strategischen Expansionsschritte, die wir in den letzten Jahren unternommen haben, wären ohne die Integration nicht möglich gewesen. Das reicht vom Import in Kolumbien und Chile bis zu den rund 100 deutschen und 60 spanischen Autohäusern, die vorher direkt dem VW-Konzern zugeordnet waren. Ein weiteres Bespiel ist Tschechien, das durch die Übernahme der vorherigen Werkstochter zu unserem wichtigsten Auslandsmarkt geworden ist. In Österreich hat sich der Markt selbst in den letzten Jahren geändert, besonders seit der Verschrottungsprämie im Jahr 2009. Die Aggressivität im Wettbewerb ist damals sprunghaft gestiegen. Seither hat sich die Konkurrenzsituation nicht entspannt. Darauf mussten wir als Marktführer reagieren, doch das hatte nichts mit unserer Integration in den Volkswagen-Konzern zu tun. Wie hart der Markt ist, zeigt sich auch an den rückläufigen Erträgen vieler Händler. Favey: Wir sehen, dass es in der gesamten Branche seit einigen Jahren zu einer gewissen Erosion der Profitabilität kommt. Es ist aber weiterhin so, dass die

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Start bei VW und Audi: Das Telematiksystem „Dibox“ wird es künftig auch bei den weiteren Konzernmarken geben

Vorzeigebetrieb: In Wien-Liesing wird die PIA rund 50 Millionen Euro investieren

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Partner der von uns vertretenen Marken eine viel bessere Rendite erreichen als der Durchschnitt der Branche. Damit sind unsere Marken mit absoluter Sicherheit in Österreich die attraktivsten. Ihr Tochterunternehmen Porsche Inter Auto (PIA) tätigt derzeit umfangreiche Investitionen. Favey: 2014 haben wir rund 12 Millionen Euro in unsere österreichischen Einzelhandelsstandorte investiert. Heuer sind es bisher bereits 7,5 Millionen. Weitere 50 Millionen Euro werden innerhalb der kommenden 3 Jahre im Zuge unseres Großprojektes in Wien-Liesing hinzukommen. Darüber hinaus gibt es Bauprojekte bei Porsche Klagenfurt, bei Gerstinger Leopoldau sowie bei Porsche Leibnitz. Diese Investitionen sind ein entscheidender Teil unserer Strategie, weil sie sich unmittelbar auf die Attraktivität beim Kunden auswirken. Das sehen wir derzeit beispielsweise bei Škoda, wo die Umstellung der CI einen wichtigen Beitrag zur Aufwertung der Marke leistet. Die Porsche Holding gilt als digitaler Vorreiter. Ist ein Fahrzeugverkauf „per Mausklick“ denkbar? Favey: Wir haben keine Absicht, Fahrzeuge direkt im Internet zu verkaufen. Stattdessen möchten wir erreichen, dass der Kunde mehr Lust hat, beim Händler eines unserer Autos zu kaufen. Außerdem werden wir künftig in der Lage sein, nicht nur Autos oder Ersatzteile, sondern auch datenbasierte Dienstleistungen zu vermarkten. Unser Telematikmodul ‚Dibox‘ ist ein gutes Beispiel dafür. 2014 sind die österreichischen Verkäufe der Porsche Holding im Großhandel um 3,9 Prozent und im Einzelhandel um 8,1 Prozent gesunken. Sehen Sie heuer Chancen, Boden gut zu machen? Favey: Angesichts des voraussichtlich bei 300.000 bis 310.000 Pkws stagnierenden Marktes haben wir keine Absicht, unseren Marktanteil zu erhöhen. Es wäre unvernünftig, um jeden Zehntelprozentpunkt zu kämpfen. Jede weitere Steigerung würde derzeit extrem viel Geld kosten. Wir haben nicht die Absicht, das schon jetzt sehr hohe Konkurrenzniveau weiter zu verschärfen und die Preise in eine Abwärtsspirale zu stürzen. •


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HANDEL

Mehr als 1.200 Autos werden pro Tag in Mladá Boleslav gebaut: genug, um auch die Flotte für die Eishockey-WM bereit zu stellen

In Tschechien ist das Skoda-Netz weit mehr im Umbau als bei uns: Der stärkste Prager Händler verkauft 2.500 neue Fahrzeuge pro Jahr. Von Mag. Heinz Müller

Lubos Vlček leitet den Vertrieb

Die Krone rollt T

schechien und Skoda: Das ist eine untrennbare Einheit – immerhin baut man in Mladá Boleslav (anfangs noch unter dem Namen Laurin & Klement) seit dem Jahr 1905 Autos. Auch heute noch hat die Marke in Tschechien einen Marktanteil von 37 Prozent. Volkswagen, seit fast einem Vierteljahrhundert Eigentümer von Skoda, hat alles umgekrempelt: Immerhin 1.038.000 Fahrzeuge wurden 2014 weltweit verkauft. Die tschechische Krone rollt auch heuer – obwohl der wichtige russische Markt eingebrochen ist.

Im Museum in Mladá Boleslav finden sich viele Autos aus vergangenen Zeiten

Zahl der Händler sinkt deutlich

13 Jahre Durchschnittsalter

Einer, der Skoda (und die Konzernmutter VW) wie seine Westentasche kennt, ist Lubos Vlček: Nach Stationen in Wolfsburg und China ist er jetzt Managing Director für Tschechien und betreut mit 120 Mitarbeitern den Heimmarkt – übrigens von Prag aus und nicht vom 60 Kilometer entfernten Mladá Boleslav. Der Automarkt ist auch für Skoda im Umbruch: Hatte man Ende 2013 noch 237 Verkaufsstellen in Tschechien, so waren es Mitte Mai dieses Jahres nur noch

Ein wichtiges Ziel von Vlček ist die Senkung des Durchschnittsalters: Immerhin hat jedes Autos zwischen Karlovy Vary und Ostrava schon 13 Winter hinter sich. Wie das gelingen soll? „Nicht unbedingt mit Abwrackprämien, sondern indem man beispielsweise Firmen davon überzeugt, ihre Fahrzeuge schneller zu wechseln.“ So kommen mehr junge Gebrauchtwagen auf den Markt, die sich Privatpersonen auch leisten können. Waren vor der Krise im Jahr 2008 jährlich 160.000 bis 170.000 landesweit neue Autos verkauft worden, so waren es im Vorjahr immerhin 192.314, ein Plus von 16,7 Prozent. Heuer schätzt Vlček den Markt auf 205.000 bis 210.000 Einheiten. Außerdem hat Skoda im Vorjahr ein operatives Leasing auch für Privatpersonen eingeführt, inklusive Winterrädern und Service: So wissen kluge Rechner ganz genau, was sie an Kosten erwartet. •

Schade, dass Hauptsponsor Skoda im Land des Weltmeisters Kanada (in den roten Dressen) keine Autos verkauft: Österreich wurde 10 : 1 aus der Halle gefegt

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212 (bei 148 Händlerverträgen). „Wir können uns noch weniger Händler vorstellen“, sagt Vlček: „Skoda kann auch mit 180 Händlern leben.“ Die Gründe für den relativ großen Kahlschlag sind einfach: „Die Standards sind angestiegen und das Verkaufen von Autos wird komplexer“, sagt der Manager. Interessant ist es auch, wenn Vlček auf den größten SkodaHändler des Landes zu sprechen kommt: Dieser, ein Familienbetrieb in Prag, begann vor 23 Jahren mit dem Verkauf. Im Vorjahr wurden an diesem einen Standort 2.500 neue Skoda abgesetzt. Das ist weit mehr, als beispielsweise die Importeure von Subaru (743), Alfa Romeo (1.216), Jeep (1.296) oder Honda (1.748) im Vorjahr bei allen österreichischen Händlern verkauften. Mit Fremdmarken (etwa VW) und Gebrauchtautos kam der Prager Händler im Vorjahr auf 8.500 Einheiten. Auch die Mitarbeiterzahl ist imposant: 460.

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HANDEL

Kein heiliges Autoland Nicht nur in den ostösterreichischen Ballungsräumen, auch in Tirol steht die Branche vor Herausforderungen: Das zeigt ein Lokalaugenschein in Innsbruck. Von Philipp Hayder

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ass Patrick Pfurtscheller Tiroler ist, erkennt man nach wenigen Worten: „Unsere Politiker haben alles dafür getan, dass das Image des Automobils der Pest gleicht, obwohl Industrie und Landwirtschaft weit mehr unsere Umwelt belasten“, sagt er mit der für seine Landsleute typischen Schonungslosigkeit. Dennoch lässt sich der langjährige Geschäftsführer der Autohausgruppe Linser, der im Frühjahr 2014 in die Selbstständigkeit gewechselt ist, nicht entmutigen.

Neubau an der Haller Straße Gemeinsam mit seinem Partner Andreas Tschugg plant Pfurtscheller eine Millioneninvestition: Der Hauptbetrieb der „Autoland PPAT GmbH“ an der Haller Straße erhält neue Schauräume für Peugeot und Citroën sowie eine zentrale Werkstätte. Außerdem werden auf einem angrenzenden Grundstück ein weiterer Schauraum sowie zwei Annahmeboxen für Subaru und Kia errichtet. Diese beiden Marken vertritt man aktuell noch in einer Filiale in der Reichenauer Straße, die nach Abschluss der Bauarbeiten geschlossen werden soll. Insgesamt 1.000 Neu- und Gebrauchtfahrzeuge will Pfurtscheller heuer absetzen: „Wir sind auf Plan, dieses Ziel trotz des stagnierenden bis rückläufigen Marktes zu erreichen.“ Besonders großes Potenzial sieht er bei Peugeot: Schließlich fungiert man neuerdings als einziger Partner in ganz Innsbruck.

Erfolgreiche Neuorientierung Seit der unmittelbaren Nachkriegszeit war die Löwenmarke in Innsbruck vom Autohaus Moriggl vertreten worden. 2009 hatte der Importeur jedoch ohne

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Begründung den Handelsvertrag gekündigt – eine Entscheidung, die bis heute für Kopfschütteln sorgt. Geschäftsführer Philipp Lantos gelang die Neuorientierung des Familienbetriebs: Ende 2011 wurde ein Vertrag mit Honda abgeschlossen, seit Neuestem ist man auch MazdaHaupthändler. Der Servicevertrag mit Peugeot wurde dagegen im Zuge eines Vergleichs mit dem Importeur per 31. Mai beendet. Beim Besuch im traditionsreichen Autohaus wurde gerade die Peugeot-CI von der Fassade entfernt. Lantos blickte dennoch nicht in die Vergangenheit, sondern betonte die Chancen der Zukunft „Bei Mazda rechen wir schon im Rumpfjahr 2015 mit 50 bis 70 Neuwagenverkäufen. Bei Honda sollten mindestens 80 Einheiten möglich sein.“ Ab 2016 werde es bei beiden Marken deutliche Steigerungen geben.

Vorzeigebetrieb in Völs Unmittelbar an der Innsbrucker Stadtgrenze zeigt Markus Meisinger seit Jahren vor, wie erfolgreicher Mehrmarkenhandel funktioniert. Sein Autohaus gilt nicht erst dem jüngsten Umbau im Jahr 2013 als Vorzeigebetrieb. Rund 3 Millionen Euro wurden damals in die insgesamt 17.500 Quadratmeter große Autowelt mit den Marken des Fiat-Konzerns, Kia und Mazda investiert. Jährlich werden hier 1.100 bis 1.500 Autos verkauft. „Ob der Markt 5 Prozent steigt oder fällt, ist für die Zukunft unserer Branche nicht entscheidend. Viel dramatischer ist der Rückgang der Margen“, weiß Meisinger. Ihm sowie seinen Kollegen Lantos und Pfurtscheller gelingt es auf jeweils eigene Weise, diese Herausforderung zu bewältigen – ermutigende Beispiele in herausfordernden Zeiten. •

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Fachgespräche in Innsbruck: Philipp Lantos bewältigt den Wegfall von Peugeot (o.), Patrick Pfurtscheller präsentiert die Baupläne (m.) und Markus Meisinger ist stolz auf seinen Musterbetrieb


Wirtschaftlichkeit ist Voraussetzung Wenn Honda-Austria-Chef Ing. Roland Berger und Händlernetzentwickler Christoph Rössler neue Partnerbetriebe akquirieren, steht für sie im Vordergrund, dass sich die Investitionen aktiver Händler für beide wirtschaftlich darstellen lassen.

Im Bau: Der neue Betrieb von Gamperer und der Flagshipstore von Auto-Stahl in Wien 23 (o.)

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atürlich ist man stolz darauf, dass es den HondaPartnern gelingt, mehr als zwei Drittel ihrer Kunden zufriedenzustellen, sodass sie auch noch nach acht Jahren ihre Vertragswerkstätte frequentieren. Das einstufige Honda-Automobilnetz umfasst derzeit 42 Händlerbetriebe mit Verkauf und Service sowie 12 reine Servicepartner. „Mittelfristig sehen wir das Potenzial für 60 Standorte mit Verkauf und Service“, sagt Christoph Rössler. Damit wird es „noch immer nicht an jeder Ecke einen Honda-Händler geben. Uns ist wichtig, dass unser Partner die Chance hat, in einem Einzugsgebiet angemessener Größe sein Potenzial vollständig zu entfalten.“

Mit intensiver Kundenbetreuung zum Erfolg Dass Honda-Fahrer ihrem Markenbetrieb die Treue halten, zeige, dass man „bei intensiver Kundenbetreuung Erfolg nicht allein auf Stückzahlen aufbauen muss“, ist Ing. Roland Berger, bei Honda President der Region, zu der auch Österreich gehört, überzeugt. Kurzfristig soll das Honda-Automobilhändlernetz in den Wiener Bezirken 21 und 22 ergänzt werden. Gleiches gilt für Villach beziehungsweise den Großraum Villach, Vöcklabruck und den Bezirk Kitzbühel. Mittelfristig möchte Rössler auch im nördlichen Waldviertel (Zwettl oder Gmünd) und in Vorarlberg zu zwei bestehenden Partnern einen dritten (in Bludenz oder Feldkirch) einsetzen. Auch in anderen Regionen Österreichs sei Honda Austria prinzipiell offen für Gespräche, sofern sich die Möglichkeit biete, dass sich der neue Partner gut in das bestehende Partnernetz einfüge. Voraussetzung dafür sei, dass dies „für beide Seiten wirtschaftlich klar darstellbar“ sei. • (ENG)

Roland Berger, Honda President

Christoph Rössler, Händlernetzentwickler

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HANDEL

Robert Lietz ist für 5 HyundaiAutohäuser verantwortlich

Roman Fürst übertraf mit Hyundai die eigenen Erwartungen Ernst Nemeth vertraut ausschließlich auf die Marke Hyundai

Eine für alle

beachtliche Investitionen getätigt, um das Potenzial der Marke ausschöpfen zu können: Insgesamt 1,2 Millionen Euro flossen in einen neuen Hyundai-Schauraum.

Keine Automarke ist in den vergangenen Jahren so stark gewachsen wie Hyundai. Davon profitieren die Vertragspartner – egal, ob es sich um klassische Familienbetriebe oder überregionale Autohausgruppen handelt.

Gelungene Ergänzung

Von Philipp Hayder

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or einem Jahrzehnt war Hyundai mit gut 2 Prozent Marktanteil ein Nischenanbieter. Heute gehört die koreanische Marke, die längst einen Großteil ihrer hierzulande verkauften Fahrzeuge in Tschechien und der Slowakei produzieren lässt, mit knapp 20.000 Verkäufen und über 6,5 Prozent Marktanteil zu den beliebtesten Automarken des Landes. Mit diesem quantitativen Wachstum ging eine qualitative Aufwärtsentwicklung einher. Während die Preise der Hyundai-Modelle nach wie vor attraktiv sind, überzeugen immer häufiger Design und Ausstattung die Kunden: „Modern Premium“ nennt der Hersteller diese Strategie.

Partnerschaftliches Klima Mit über 20 Jahren Markentreue zählt Ernst Nemeth zu den erfahrensten Hyundai-Händlern des Landes. „Wir sind von Anfang an zu 100 Prozent hinter der Marke gestanden“, sagt der Kfz-Technikermeister aus Ebreichsdorf, der sich noch an den allerersten Verkauf erinnert: „Das war ein Hyundai Pony.“ Heute vermarktet Nemeth gemeinsam mit 2 Subhändlern rund 350 Fahrzeuge pro Jahr. Besonders stolz ist er darauf, dass sein gleichnamiger Sohn zu den meistausgezeichneten Hyundai-Technikern gehört. Vom weiteren Erfolg der Marke ist man in der Familie Nemeth überzeugt: „Schließlich stimmen bei Hyundai nicht nur die Modelle, sondern auch das Klima zwischen uns Händlern und dem Importeur.“ Wer die Branche kennt, weiß, dass dies ein keineswegs selbstverständlicher Erfolgsfaktor ist. •

Über allen Erwartungen Roman Fürst bestätigt, dass der Plan aufgeht. Der Chef des gleichnamigen Autohauses im burgenländischen Unterwart entschloss sich 2011 zum Vertragsabschluss mit Hyundai, um sich neben Toyota ein zweites Standbein aufzubauen. „Damals sind wir von 80 bis 100 Verkäufen pro Jahr ausgegangen. Tatsächlich waren es 2014 bereits über 420 Stück“, schmunzelt Fürst. Er freut sich über das breite Fahrzeugprogramm: „Vom i10 bis zum i40 und zum Grand Santa Fe können wir fast alle Wünsche erfüllen.“ Freilich hat das 18 Mitarbeiter beschäftigende Familienunternehmen auch

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Als sich die Lietz-Gruppe im Jahr 2010 für Hyundai entschied, sorgte dies in der Branche für einiges Aufsehen: Schließlich war das Unternehmen bis dahin exklusiver Mazda-Partner gewesen. „Es hat sich jedoch rasch herausgestellt, dass es zwischen den beiden Marken kaum Überschneidungen gibt“, berichtet Robert Lietz, der familienintern für Hyundai verantwortlich ist. Heute führt man Hyundai an 5 eigenen Standorten und beliefert darüber hinaus 2 angeschlossene Händler. Daraus resultieren mehr als 850 Verkäufe pro Jahr. Zwei Autohäuser werden übrigens als „Fleet Business Center“ geführt – ein Geschäftsbereich, in dem Lietz aufgrund attraktiver Modelle wie dem i40 oder dem neuen Nutzfahrzeug H350 noch großes Potenzial sieht.

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Der Markt ist ein Dorf Die Zeiten, in denen einzelne Händler mit „Hammerpreisen“ nur ihr unmittelbares regionales Umfeld beeinflusst haben, sind vorbei: Das Internet schafft eine bisher ungeahnte Markttransparenz. Darauf müssen auch die Importeure reagieren.

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ie Nutzer von www.autogott.at erfahren mit wenigen Mausklicks, wie hoch die Maximalrabatte auf den gewünschten Neu- oder Jahreswagen sind. Bei www.crowdomoto.com können sich die kaufwilligen Kunden zu Gruppen zusammenschließen und auf diese Weise höhere Nachlässe lukrieren. Diese beiden Plattformen bilden die österreichische Speerspitze einer Entwicklung, die in benachbarten Ländern noch viel weiter ausgeprägt ist. „In der Folge nehmen der ohnehin bereits wahnwitzige Preis- und Rabattwettbewerb immer groteskere Formen an“, konstatiert Komm.-Rat Ing. Josef Schirak, Einzelhandelssprecher im Bundesgremium des Fahrzeughandels.

Josef Schirak fordert die Hersteller dazu auf, ihre Preispolitik den veränderten Marktbedingungen anzupassen

Handlungsbedarf beim Handel … Der Branchendoyen mahnt angesichts dessen seine Händlerkollegen zur Eigenverantwortung: „Es ist nicht notwendig und sinnvoll, sogenannte Schnäppchenverkäufe in oft 300 bis 500 Kilometer Entfernung vom eigenen Standort abzusetzen, wenn andererseits von ebendort wiederum ebenso viele ‚Schnäppchen‘ in den angestammten Kundenkreis einfließen. Und das noch dazu mit einer ‚Vermittlerplattform‘, die Geld verdienen will und dem Vertragshandel unter dem Strich gesehen Geld kostet!“

… und bei den Herstellern Handlungsbedarf sieht Schirak unterdessen auch auf Herstellerseite: „Die Importeure müssen daher endlich daran gehen, Ordnung und Transparenz in der Preispolitik zu schaffen sowie irrwitzige Preisnachlässe zu unterlassen.“ Außerdem gelte es, die Listenpreise an die tatsächlichen Gegebenheiten anzupassen, unterstreicht Schirak: „Die Hersteller und Importeure haben es in der Hand, den ach so notwendigen und gepriesenen, jedoch ebenso geknechteten Markenvertragshandel als Geschäftspartner nicht nur fair zu behandeln, sondern auch finanziell leben zu lassen.“ • (HAY)

Ob crowd-o-moto (h.) oder Autogott: Das Internet verändert den Neuwagenvertrieb

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HANDEL

Europa gegen Afrika

Dacia-Produktion im rumänischen Mioveni (l.) RenaultProduktion im marokkanischen Tanger (r.)

Mit dem Autowerk im marokkanischen Tanger setzt Renault seine rumänische Tochter Dacia unter Druck. Von Peter Homola

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n die 7.000 Dacia-Mitarbeiter und ihre Familienangehörige haben sich vor einigen Wochen in den Straßen der Dacia-Mutterstadt Mioveni nahe Pitesti versammelt, um für den schnellen Bau einer Autobahn zwischen Pitesti und Sibiu zu demonstrieren. Die heute nur zum Teil fertiggestellte Autostrada 1 soll von der ungarischen Grenze über Arad, Temeswar, Sibiu und Pitesti nach Bukarest führen. „Soviel ich weiß, machen sie (Dacia, Anm.) Profit“, ließ Premierminister Victor Ponta den Dacia-Mitarbeitern, die um die Wettbewerbsfähigkeit ihres Arbeitgebers fürchten, ausrichten. „Ich weiß auch, dass das Unternehmen die Produktion nach Marokko transferieren wird, wenn die Mitarbeiter die Proteste fortsetzen“, sagte der Regierungschef und betonte dabei die bisherige Staatsunterstützung für Dacia.

im Hinblick auf die Fabrik in Marokko ist es wichtig, dass Rumänien seine Wettbewerbsfähigkeit behält und auch in Zukunft auf westeuropäische Märkte exportieren kann.

Wichtiger Standort

Nicolas Maure, Generaldirektor Dacia: „Der rumänische Standort muss wettbewerbsfähig bleiben.“

Mit der 2012 eröffneten Produktionsstätte in Tanger hat Renault das größte Autowerk Nordafrikas etabliert. Während Dacia im Vorjahr in Rumänien knapp 339.000 Autos produzieren konnte, verließen in Tanger mehr als 174.000 Fahrzeuge der Modelle Dacia Sandero, Dokker und Lodgy das Band. Für 2015 wird laut Jacques Prost, Renault-Generaldirektor in Marokko, mit 250.000 Einheiten gerechnet. Dazu kommt noch das Montagewerk SOMACA in Casablanca, das 2014 rund 53.000 Logan und Sandero bauen konnte. Nach den Worten von Prost beträgt der Anteil lokaler Teile bei den Autos aus Tanger mehr als 40 Prozent, 60 Prozent werden angepeilt. Aktuell hat Renault in Marokko 29 Tier-1-Zulieferer und 30 Tier-2. Die Lieferantenstruktur soll weiter ausgebaut und die Teileexporte gesteigert werden.

Zunehmender Wettbewerbsdruck Dacia-Generaldirektor Nicolas Maure warnte in einem Interview mit der Agentur „Mediafax“, dass das Unternehmen 2020 „radikale Entscheidungen“ treffen könnte, falls der Autobahnabschnitt Sibiu-Pitesti nicht rechtzeitig gebaut werde. Dacia müsse im Vergleich mit anderen Renault-Werken, wie etwa jenem im marokkanischen Tanger, wettbewerbsfähig bleiben. „Es ist für uns sehr wichtig, einen einfachen Zugang zur Grenze in Arad zu haben. Das ist eine Priorität, die wir der Regierung kommuniziert haben“, erklärte Maure. „Laut unseren Berechnungen würden wir im Falle einer vorhandenen Autobahn 30 Euro pro Auto sparen.“ Im Hinblick auf die Wettbewerbsfähigkeit gibt es noch weitere Faktoren, etwa „die Arbeitskosten, die auf einem bestimmten Niveau bleiben müssen, sonst wird der Standort in Tanger, der ein neues Werk ist, im Vergleich zu Dacia immer wettbewerbsfähiger“, so der Dacia-Chef. Nach den Worten von Maure wird Renault Rumänien nicht verlassen, doch

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Neues Kleinauto aus Marokko?

Jacques Prost, Generaldirektor von Renault in Marokko: „Das Werk Tanger könnte das neue MiniSUV bauen.“

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Da die Kapazität noch nicht ausgelastet ist, prüft Renault den Bau eines weiteren Modells im MaghrebStaat. Ein möglicher Kandidat ist das im April präsentierte, 3,68 Meter lange indische Mini-SUV Renault Kwid. Der Kwid, der zunächst nur für Indien bestimmt ist, soll später auch in anderen Regionen angeboten werden. Bei der Premiere hat Renault-CEO Carlos Ghosn Südamerika, den Nahen Osten, Afrika und einige Länder Osteuropas als mögliche KwidMärkte genannt, doch endgültige Entscheidungen sind noch nicht gefallen. In einem Interview mit „L‘Usine Nouvelle“ bestätigte Prost, dass für den Fall der Einführung des Kwid in Europa das Werk in Tanger als Produktionsstandort geprüft wird. Noch ist Renault der einzige Pkw-Hersteller, der in Marokko produziert. Doch die Konkurrenz von PSA soll ebenfalls nach Marokko schielen. •


HANDEL

Katze wildert in fremdem Revier In den kommenden Wochen rollt der neue Jaguar XE zu den Händlern. So wollen die Briten auch verstärkt Flottenkunden gewinnen.

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it dem Premium-Mittelklassemodell Jaguar XE 2,0-Liter-E-Performance Turbodiesel mit 163 PS mit einem CO2-Ausstoß von 99 g/km und in der stärkeren Version mit 180 PS und 109 g/km könne Jaguar zwei Modelle unter der geplanten SachbezugsGrenze von 120 g/km anbieten, wie Mag. Peter Modelhart, Geschäftsführer von Jaguar Land Rover Austria, sagt.

Attraktives Paket für Flottenkunden „Speziell beim XE haben wir uns des Themas Total Cost of Ownership konsequent angenommen und glauben, dass wir ein attraktives Paket anbieten können“, so Modelhart. Jaguar arbeite im Flottenbereich zudem mit einem zusätzlichen Anbieter, der ALD Automotive Fuhrparkmanagement und Leasing GmbH, zusammen, mit dem Business- und Full-Ser-

Mag. Peter Modelhart, Geschäftsführer von Jaguar Land Rover Austria

vice-Leasing ins Programm kommt. „Wir bieten zum ersten Mal ein neues Fahrzeug an, wo wir deutlich vor dem Launch unsere Eckpfeiler beisammen haben, um in mehr Segmenten des Geschäfts erfolgreich zu sein.“ Auch die Umstellung auf die neue CI im Handel werde nun Schritt für Schritt innerhalb der nächsten 2 Jahre umgesetzt. Nach dem Autohaus Seipl in Linz sei kürzlich auch der 1. Teil der CI-Umstellung im Jaguar & Land Rover Center Graz erfolgt. Es gebe bereits für fast alle Handelspartner finalisierte Umbaupläne samt dazugehöriger Zeitleisten. • (DSC)


ANSICHT

Pseudogrüne Abzocke Ö

sterreichs Arbeitnehmern stehen 300.000 Firmenwagen zur Verfügung. Pech haben all jene, die ihr Auto auch privat nützen dürfen – wenn dieses einen CO2-Ausstoß von mehr als 120 g/km hat. Bei ihnen erhöht sich ab Jänner 2016 der Sachbezug um satte 33 Prozent. Der dreiste Griff in die Lohntüte hat einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Durch diesen höheren Sachbezug werden aber auch die Lohnnebenkosten wieder um ein paar Millionen Euro angehoben. Für den scharf kalkulierenden VW-Händler Alexander Laimer erweckt diese kaum erwähnte Tatsache den Eindruck, dass die Vertreter der Wirtschaftskammer bei der von ihnen mit ausgehandelten „Steuerreform“ blauäugig über den Tisch gezogen wurden. • Für besonderen Ärger sorgt die Tatsache, dass diese Regelung – mangels erforderlicher Übergangsfristen – auch den Altbestand betrifft. Schließlich konnte kein Unternehmer 2014 bei der Auswahl des Fuhrparks ahnen, dass er für den Ankauf eines VW Sharan oder eines Ford Galaxy ein paar Monate später mit einer Zusatzsteuer von durchschnittlich 50 Euro pro Auto und Monat bestraft wird. Ein simpler Blick in die Lohnverrechnung gibt über die Höhe dieser Zusatzkosten Auskunft: Bei einem Bruttolohn von 2.150 Euro steigen durch die Erhöhung des Sachbezugs die vom Unternehmen zu bezahlenden Lohnnebenkosten von 766,88 auf 809,35 Euro. Den Arbeitnehmern wurde der höhere Beitrag für ihre private Autonutzung mit einer gleichzeitig angekündigten Steuererleichterung schmackhaft gemacht. Die Arbeitgeber bleiben auf den ihnen aufgelasteten Mehrkosten ohne Ausgleich sitzen. • Im konkreten Fall kostet dem Unternehmer seine ehemalige „Fehlentscheidung“ jährlich 509,64 Euro. Wenn man davon ausgeht, dass die Hälfte der Dienstautos die 120-g/km-Schwelle nicht schafft, spült das dem Finanzminister jährlich runde 75 Mio. Euro in seine klammen Kassen.

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Branchenanwalt Dr. Fritz Knöbl zur Erhöhung des Sachbezugs, die auch viele Mitarbeiter in Autohäusern trifft: „Ob dies legal ist, wird in einigen Jahren der Verwaltungsgerichtshof entscheiden.“

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Wurde kurz vor Bekanntgabe der neuen Regelung ein neues Fahrzeug angeschafft, so zahlen beide Seiten – doppelt gemoppelt – auch über das Jahr 2016 hinaus weiterhin brav für die als „Ökologisierung“ propagierte Steuererhöhung ein. Auch dann noch, wenn die „kalte“ Steuerprogression die Erleichterungen der „Steuerreform“ längst wieder aufgefressen hat. Eine von der Wirtschaft geforderte Planungssicherheit ist auch in Zukunft nicht zu erwarten. Schon jetzt scheint fix, dass die 120-g/km-Grenze sukzessive weiter gesenkt wird. Nur kurz können sich also Unternehmer, die zum Beispiel den bisherigen VW Sharan durch einen Volvo XC60 mit 181 PS und 117 g/km ersetzen, auf der sicheren Seite fühlen. Bei einer durchschnittlichen Behaltedauer von vier Jahren gibt es keine Chance, hier gegenzusteuern. • Ein besonderer Dorn im Auge sind dem Finanzminister die Firmenwagen der Autohändler. Sie werden dank eines ministeriellen Erlasses steuerlich besonders belastet. In jedem „normalen“ Unternehmen dient der Nettoeinkaufspreis als Grundlage des Sachbezugs. Ein Auto mit einem Listenpreis von 30.000 Euro kostet bei einem Flottenrabatt von 22 Prozent tatsächlich bloß 23.400 Euro. Der Sachbezug von monatlich 1,5 Prozent des Anschaffungspreises beträgt somit 351 Euro. Stellt ein Autohändler einem seiner Verkäufer einen solchen Neuwagen als Vorführwagen zur Verfügung, wird dieser bei der Lohnsteuer nicht mit diesem realistischen Einkaufspreis veranschlagt, sondern mit dem vollen Listenpreis. Damit erhöht sich die Basis des Sachbezugs um einen satten Hunderter auf 450 Euro. Von diesem zusätzlichen Hunderter kassiert das Finanzamt zwischen 30 und 40 Euro an zusätzlicher Lohnsteuer, etwa den gleichen Betrag vom Unternehmer im Rahmen der Lohnnebenkosten. • Da die Hersteller darauf drängen, möglichst komplett ausgestattete Vorführer in den Schauräumen zu präsentieren, kann sich der Listenpreis als Sachbezug flott verdoppeln. Auch deshalb, da NoVA und Mehrwertsteuer zum Sachbezug hinzugerechnet werden. Bei einem Audi A4 um brutto 55.000 Euro wäre da ein Sachbezug von 825 Euro fällig. Da können die Autohändler und ihre Mitarbeiter noch von Glück reden, dass es bei der Lohnsteuerbemessung dafür eine Obergrenze von 720 Euro gibt (2014 lag diese noch bei 600 Euro). Bei diesem Limit erhöht sich durch den Berechnungstrick des Finanzamtes die ausschließlich Autohändler treffende „Zusatzabgabe“ zum Dienstgeberbeitrag pro Vorführwagen und Mitarbeiter auf durchschnittlich 840 Euro jährlich. Ob dies legal ist, wird in einigen Jahren der Verwaltungsgerichtshof entscheiden.


HANDEL

Schrecken ohne Ende? Individuelle Mobilität wird auch in Zukunft unverzichtbar sein. Für den Autohandel bedeutet dies jedoch keine Entwarnung. Er wird sich einem noch härteren Verdrängungswettbewerb stellen müssen, ist Branchenvordenker Dr. Alexander Martinowsky überzeugt. Überproduktion auf Händlerkosten

Von Philipp Hayder

Abhilfe könnten neue Geschäftsmodelle schaffen – etwa ein „Restmargenmodell“, bei dem der Hersteller die Rabattlast stärker mittrage, oder ein einstufiges Vertriebsmodell, bei dem die Händler mit Fixbeträgen für ihre Beratungsleistung und ihre Infrastruktur entlohnt würden. Die Realisierungschancen seien jedoch gering, meint Martinowsky: „Das heutige Geschäftsmodell, bei dem wir Markenhändler für die Überproduktion bezahlen, ist für die Hersteller wesentlich attraktiver als jedes andere System.“ Dass die Automobilkonzerne aus eigenem Antrieb die Produktion drosseln, ist laut Martinowsky ebenfalls nicht zu erwarten: „Bei einer Grenzbetrachtung machen aus Herstellersicht sogar Geschäfte mit Preisnachlässen von 40 bis 50 Prozent Sinn.“ Im Gegensatz dazu kämpft die Mehrzahl der selbstständigen Händler hart um jeden Euro Ertrag. Vielerorts werden schon 1,5 Prozent Umsatzrendite als „gutes Jahr“ gefeiert. Dieser Wert reiche jedoch bei Weitem nicht aus, sagt Martinowsky: „Wir benötigen eher 3 bis 4 Prozent in guten Jahren, um die Nullergebnisse der schlechten Jahre auszugleichen.“

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st das private Auto ein Auslaufmodell? Droht dem Fahrzeughandel das „Ende mit Schrecken“, das manche Grünpolitiker bereits genussvoll an die Wand malen? Nein, meinte Dr. Alexander Martinowsky jüngst bei der „Fabrikatshändlertagung“ der deutschen Kfz-Gewerbevereinigung ZDK: „Individuelle Mobilität wird auch in Zukunft nachgefragt werden. Das Auto wird das einzig relevante Instrument zur Befriedigung dieser Nachfrage bleiben.“ Das zeige sich nicht zuletzt daran, dass Google und Apple die Entwicklung eigener Fahrzeuge angekündigt hätten: „Diese beiden Industriegiganten sind ja nicht gerade bekannt dafür, in sterbende Branchen zu investieren.“

„Wir preisen uns aus dem Markt“ Statt eines drastischen Einbruchs droht dem Fahrzeughandel jedoch ein Szenario, das sich überspitzt als „Schrecken ohne Ende“ bezeichnen lässt. Martinowsky, der neben seinen Aufgaben als Vorstand der Autohandelsgruppe Wiesenthal als Ausschussmitglied im Bundesgremium des Fahrzeughandels sowie als europäischer MercedesHändlersprecher fungiert, verweist auf die gravierenden strukturellen Probleme der Branche: „Unser heutiges Geschäftsmodell basiert auf der Annahme, dass Verluste im Handel durch Gewinne in der Werkstatt kompensiert werden können.“ Damit diese Kalkulation aufgehe, würde ein klassisches Autohaus aber 15 bis 20 Prozent höhere Stundensätze als eine Markenwerkstätte benötigen, rechnet Martinowsky vor. Der Vergleich mit freien Werkstätten falle noch dramatischer aus: „Wir preisen uns aus dem Markt.“

Ob Mercedes (o.) oder Citroën: Als Vorstand einer Mehrmarkengruppe kennt Dr. Alexander Martinowsky die Lage der Branche

AUTO & Wirtschaft • JUNI 2015

„Besser als die anderen“ Ein Patentrezept für den Weg dorthin hat Martinowsky genauso wenig parat wie sonst jemand in der Branche. Seine Strategie beruht daher auf einer Optimierung aller Geschäftsbereiche – von schlanken Prozessen über gut durchdachte Investitionen bis hin zu einem Internetauftritt, der einerseits die Chancen der „neuen Medien“ berücksichtigt und andererseits darauf Bedacht nimmt, dass die überwiegende Mehrzahl der Geschäfte nach wie vor im Schauraum abgeschlossen wird. „Um zu den Überlebenden zu zählen, müssen wir uns besser aufstellen als unsere Markenkollegen“, bringt Martinowsky die Perspektive auf den Punkt: Ein noch härterer Verdrängungswettbewerb im Fahrzeughandel sei zwar alles andere als erfreulich, erscheine aber unausweichlicher denn je. •

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„Oberhalb eines 911 Turbo ist noch Luft. Da muss uns auf Dauer noch etwas einfallen“,

MANAGEMENT

meint Wolfgang Hatz (Porsche) auf Seite 36

„Wir setzen in der Türkei vor allem auf den Mazda6 und den CX-5“, sagt Mag. Heimo Egger (Mazda) auf Seite 39

Wiesenthal will Welcome verkaufen Laut Informationen von Branchenkennern ist seitens Wiesenthals der Verkauf der Finanzsparte „Welcome“ an Daimler geplant. Dabei sollen die Aktivitäten in der Absatz- und Rahmenfinanzierung in der Mercedes-Benz Financial Services GmbH sowie in anderen Tochtergesellschaften des Konzerns integriert werden. Die beteiligten Parteien bestätigen die „weit fortgeschrittenen Gespräche“. Aktuell sind aber noch die Genehmigungen der Kartellbehörde sowie der Finanzmarktaufsicht ausständig.

Kredite derzeit für Unternehmen unattraktiv Geht es nach einer Umfrage des KSV1870, an der 1.200 Kunden und Mitglieder teilnahmen, sind rund 59 Prozent der Befragten der Meinung, dass es für Unternehmen schwierig bzw. sehr schwierig sei, Kredite zu erhalten. Am positivsten, hinsichtlich angemessener Zeit und Höhe von Krediten, sind noch die Vorarlberger (50 Prozent) bzw. die Salzburger (41 Prozent) gestimmt. Bundesweit sind 41 Prozent der Umfrageteilnehmer jedoch der Meinung, dass heute Kredite abgelehnt werden, die vor der Krise noch bewilligt worden wären.

Samsung SDI übernimmt Batteriewerk von Magna Der koreanische Elektronikriese Samsung übernimmt das Batteriewerk der Magna Steyr Battery Systems GmbH in Zettling sowie die Fertigungs- und Entwicklungsstandorte in den USA und alle zugehörigen 264 Mitarbeiter. Geht es nach Namseong Cho, Präsident und CEO von Samsung SDI, wird das Unternehmen die Kapazitäten in seine Batteriezellentechnologie integrieren, um „erstklassige Autobatteriesysteme zu schaffen“. Dabei spezialisiert man sich auf Akkus für E- und Hybridfahrzeuge sowie auf klassische Autobatterien.

Koreaner wollen Transporter-Geschäft aufmischen Hyundai bringt mit dem neuen Transporter H350 im September ein leichtes Nutzfahrzeug nach Österreich und möchte damit im Segment kräftig mitmischen. So werden heuer im türkischen Werk noch 5.000 Einheiten, im Volljahr 2016 dann 35.000 Stück produziert. Hyundai geht von einem 20-prozentigen Wachstum des Marktes für leichte Nutzfahrzeuge bis 2020 aus und will 2,5 Prozent Marktanteil erreichen. Genaue Verkaufsziele, Preise oder Ausstattungen für Österreich sind noch nicht bekannt.

Neuer Termin im Fall Mussger gegen Chevrolet Beim ersten Gerichtstermin in Sachen Autohaus Mussger gegen Chevrolet Austria gab es kein Ergebnis. Die nächste Verhandlung ist für November geplant. Dabei ist man laut dem ehemaligen Geschäftsführer von Chevrolet Austria Mag. Rainer Fillitz „nach wie vor vergleichsbereit, jedoch nur zu jenen Parametern, mit denen wir auch mit den anderen Händlern abgeschlossen haben“. Der Fall Mussger sei der einzige noch offene Fall in Österreich. Auch in Deutschland und der Schweiz habe man sich mit allen Händlern einigen können.

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Höher, schneller, weiter, besser Der Erfolg des Kapitalismus basiert auf Wachstum. Doch die Nachfrage ist irgendwann erschöpft, weshalb in immer kürzeren Produktlebenszyklen versucht wird, die Bedürfnisse nach Neuem immer früher zu wecken. Dies führt unweigerlich zu einem Verdrängungswettbewerb, wie er in vielen Branchen zu finden ist. Grundregel für Manager im Verdrängungswettbewerb: besser sein als der Mitbewerb. Klingt einfach und ist es auch. Mitbewerb analysieren, Abläufe und Produkte anpassen und kontrollieren. Der Haken? Es ist ein laufender Prozess und beginnt immer wieder von Neuem. Steht dieser Prozess, steht das Geschäft. Der Blick über den Tellerrand und Anpassungen gewinnen also mit zunehmender Dichte des Marktes immer mehr an Wert.



MANAGEMENT

Wer hat Angst vor den bösen IT-Unternehmen? Die Aktivitäten von Google, Apple und Baidu in der Automobilbranche beschäftigen sogar die Techniker beim Wiener Motorensymposium. Denn die Zukunft des Automobils liegt in der Elektrifizierung und in der Vernetzung.

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ie Verbindung des Autos mit dem Smartphone wird eine der wichtigsten Veränderungen in der Entwicklung sein. Das Google-Auto, die Beschäftigung von Automobilexperten bei Apple oder das Roboter-Auto von Baidu in China sehen die Automobilkonzerne mit gespielter Lockerheit, also in Wahrheit mit großer Skepsis. „Wir haben keine Berührungsängste, wir werden einen Wandel aus eigener Kraft gestalten: als Motor nicht als Bremser“, stellt Dr. Heinz-Jakob Neußer, Entwicklungsvorstand bei Volkswagen, klar.

Der große Wandel

Vorstand des ÖVK: Prof. Bernhard Geringer (TU Wien), Prof. Helmut List (AVL List) und Prof. Hans Peter Lenz

„Das Auto ist das komplexeste IT-Produkt“, erklärt Dr. Thomas Weber, Mitglied des Vorstandes der Daimler AG. Man habe deshalb keine Angst vor Konzernen, die bislang Smartphones hergestellt haben. Auch bei BMW ist man überzeugt, dass man die besten Voraussetzungen für die Zukunft des Automobils hat: „Der ElektroAntrieb ist die Kernkompetenz der Automobilhersteller“, so Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich. Dennoch ist der Branche bewusst, dass es große Veränderungen geben wird und noch große Anstrengungen brauchen wird: „Die Erfolgskonzepte von heute sind

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nicht zwingend die Lösungen von morgen“, so Neußer. Als Negativbeispiele nennt er Nokia und Kodak, die als Marktführer den Anschluss in ihrem Kernsegment verloren haben.

Elektrifizierung des Verbrennungsmotors Im Zentrum des Motorensymposium, das nun zum 36. Mal in der Wiener Hofburg als Treffpunkt von 1.000 internationalen Experten durchgeführt wurde, steht freilich der Antrieb. „Ohne Elektrifizierung geht gar nichts mehr“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Hans Peter Lenz, Vorstand des Österreichischen Vereins für Kraftfahrzeugtechnik (ÖVK) und Leiter des Motorensymposiums bei seiner Eröffnungsansprache. Damit meinen die Experten nicht das reine Elektroauto, sondern den umfassenden Einzug der Elektrizität in die Antriebstechnik des Fahrzeuges. Der Hybridantrieb ist nicht mehr die Brückentechnologie zum reinen Elektroantrieb, sondern wird zur Lösung für die meisten Autofahrer. Die von der EU vorgegebene Reduktion auf 95 g CO2/km ist durch Verbesserung des Verbrennungsmotors lediglich bei kleineren Fahrzeugen zu schaffen. Bei größeren Autos braucht es die Unterstützung durch die Elektrifizierung.

48-Volt-Technologie als Brücke zum Vollhybrid Als Brückentechnologie wird vielmehr die 48-VoltTechnologie am Weg zum Vollhybrid ihren Einsatz finden. Diese Lösungen sind ohne große Adaptionen und mit geringen Kosten in aktuellen Fahrzeugen einzusetzen. Die Vorteile der Elektrifizierung sind auch hier zu nutzen. Dazu zählen die Rekuperation, also die Energierückgewinnung beim Bremsen. Damit wird Energie genutzt, die beim herkömmlichen Antrieb verloren gehen würden. Ebenso spart das sogenannte Segeln, also elektrische Dahingleiten Emissionen und Treibstoff. Lediglich das rein elektrische

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MANAGEMENT

Elektronik und Vernetzung

Ohne Elektrifizierung geht gar nichts mehr

Fahren ist beim 48-V-System auf das Einparken oder den Stau reduziert.

Fahrspaß als Voraussetzung für den Erfolg Ein wesentlicher Vorteil und gleichzeitig eine Voraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung der Elektrifizierung ist der Fahrspaß. Sowohl beim Anfahren wie auch beim Beschleunigen und Überholen setzt der elektrische Boost ein und vermittelt damit ein dynamischeres Fahrgefühl. Denn ohne spürbare Verbesserung wird der Kunde den Mehrpreis nicht bezahlen. Klaus Fröhlich von BMW ist überzeugt: „Wir müssen unsere Kunden auch in Zukunft begeistern.“

Vorstandsmitglieder unter sich: Dr. Heinz-Jakob Neußer (VW), Prof. Hans Peter Lenz (ÖVK), Dr. Thomas Weber (Mercedes-Benz), Klaus Fröhlich (BMW)

Weitere Vorteile der Elektrifizierung ergeben sich aus der Vernetzung der Fahrzeuge mit GPS, Navigationssystemen, Verkehrsinformationen und in weiterer Folge auch mit anderen Fahrzeugen. Schon heute bietet MercedesBenz für seine Hybridfahrzeuge eine streckenbasierte Betriebsstrategie an. Das Fahrzeug weiß den Streckenverlauf, Anstieg oder Gefälle, die Geschwindigkeitsbegrenzungen und die Verkehrsdichte und kann das Fahren mit Verbrennungsmotor, das Rekuperieren oder Nutzen der Batterie so intelligent planen, dass immer mit minimalem Verbrauch und maximaler Energienutzung gefahren wird. Beim Vollhybrid bedeutet das zum Beispiel ausreichend Batteriekapazität für die letzten Kilometer emissionsfreies Fahren beim Eintreffen in der Großstadt. Von einer erfolgreichen Zukunft des Verbrennungsmotors sind die Techniker beim Wiener Motorensymposiums in jedem Fall überzeugt: Dr. Rolf Bulander von Bosch prognostiziert: „Mit der Elektrifizierung hat der Verbrennungsmotor seine beste Zeit noch vor sich.“ • (GEW)


Karten zur FLEET Convention sind für 89,– Euro (exkl. USt) inkl. Verpflegung erhältlich!

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Potenzial erkennen, Chancen nützen! FLEET Convention – DAS Fach-Event für Fuhrparks, Flottenbetreiber und KMU Auf anderen Fachveranstaltungen müssen Sie beim Programm oftmals einen Kompromiss eingehen, da nicht jedes behandelte Thema wirklich interessant ist. Nicht so auf der FLEET Convention, die am 23. Juni 2015 in der Wiener Hofburg stattfindet – dort können Sie Ihr Programm selbst zusammenstellen!

© Hofburg Wien

Neben spannend-informativen Vorträgen auf der Hauptbühne wie etwa der Präsentation einer Studie zum Thema „Car Policy in Österreich“, der Vorstellung des neu geschaffenen Lehrgangs für Fuhrparkmanager oder einer Podiumsdiskussion zum Thema „Vernetztes

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Fahrzeug – Chancen und Risiken“ haben Sie auf dem Marktplatz die Möglichkeit, jene Vorträge zu besuchen, die Sie ganz besonders interessieren. Dabei decken die Aussteller sämtliche fuhrparkrelevanten Aspekte ab. So können Sie sich etwa zu den Themen proaktives Schadensmanagement, kostenoptimale Leasing- und Finanzierungsmöglichkeiten, interne und externe Fuhrparkverwaltung sowie zur neuesten Fahrzeugtechnologie umfassend und direkt von professionellen Anbietern beraten lassen. Und sich so gezielt über jene Bereiche informieren, in denen Sie in Ihrem Fuhrpark noch Verbesserungspotenzial erkennen.


20 Referenten 37 Aussteller 21 Firmenfahrzeuge 475 Minuten Knowhow

EIN Event

Welcome Desk ab 09:00 Dr. Klaus Schierhackl Der ASFINAG-Vorstand spricht über Verkehrsleitsysteme im Zusammenhang mit dem vernetzten Auto

Mag. Martin Hoffer Der Chefjurist des ÖAMTC gibt Infos zu den rechtlichen Aspekten der Fahrzeugvernetzung und -telematik

Frank M. Rinderknecht Der Schweizer Autovisionär präsentiert sein jüngstes Rinspeed-Werkstück wirft einen Blick in die Zukunft

Frühstück, Catering „Motto am Fluss“

Vorträge & Top-Speaker 09:50-10:05 10:05-10:30

10:30-10:40

10:40-11:00

Warm-up, Christian Clerici Präsentation der Studie „Car Policy in Österreich“, Henning Heise, GF heise fleetconsulting Fuhrparkmanager-Lehrgang und Energieeffizienzgesetz, Ing. Mag. Christian Rötzer, GF TÜV Austria Automotive Der Firmenwagen als Melkkuh der Politik, Univ.-Prof. Dr. Peter Filzmaier

Marktplätze, Networking & Kaffeepause

Univ.-Prof. Dr. Peter Filzmaier Der Politologe wird die politische Lage hinsichtlich der FirmenwagenBesteuerung analysieren

Christian Clerici Der bekannte Moderator und Auto-Afficionado führt durch das Programm der FLEET Convention

Henning Heise Der Fuhrparkmanagement-Profi präsentiert Zahlen und Fakten zum aktuellen Flottenmarkt in Österreich

11:15-11:30 11:40-11:55 12:05-12:20

Arval / Fiat Alphabet / Consense Schadenmanagement heise fleet consulting / Porsche Holding

Vorträge & Top-Speaker 12:30-13:00

13:00-13:15

Podiumsdiskussion: Das vernetzte Firmenauto – Chancen und Risiken, ASFINAG-Vorstand Dr. Klaus Schierhackl, ÖAMTC Chefjurist Mag. Martin Hoffer und Rinspeed CEO Frank M. Rinderknecht Durch Mitarbeitermotivation zum Innovator, Komm.-Rat Johannes Hödlmayr, MBA, CEO Hödlmayr International AG

Mittagspause 13:15-14:00 Ing. Mag. Christian Rötzer Der Geschäftsführer des TÜV Austria Automotive setzt auf die Ausbildung von Fuhrparkmanagern

Univ.-Prof. Dr. Bernhard Geringer Der anerkannte Motoren-Experte zeigt das Potenzial von unterschiedlichen Antriebsformen auf

Johannes Hödlmayr, MBA Der charismatische Logistikprofi berichtet über seine langjährige Erfahrung in der Mitarbeitermotivation

Lunch, Catering „Motto am Fluss“

Marktplätze, Networking & Kaffeepause 14:00-14:15 14:25-14:40 14:50-15:05

LeasePlan / TÜV AUSTRIA arithmetica / Toyota ALD Automotive / Volvo

Vorträge & Top-Speaker 15:15-15:35 15:35-15:55

15:55-16:10

Das Firmenauto der Zukunft, Frank M. Rinderknecht, CEO Rinspeed AG Das Potenzial konventioneller und alternativer Antriebe, Univ.-Prof. Dr. Bernhard Geringer, TU Wien Resümee, Christian Clerici

Lounge ab 16:10

Ausklang Programmänderungen vorbehalten!

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MANAGEMENT

Gastgeber Helmut Kluger, Herausgeber der Automobilwoche

Das Smartphone als das Maß aller Dinge Zeitenwende in der Autobranche – unter diesem Motto stand die Automobilwoche-Konferenz „Big Data, Car Data“ im Hilton Munich Airport. Referenten aus der KfzWirtschaft und der Medienbranche diskutierten, wie die Digitalisierung das Auto, die Autobranche und ihr Geschäft verändern wird.

Virtueller Röntgenblick

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as vernetzte Auto, die Digitalisierung und der Kampf um die Daten sind derzeit die beherrschenden Themen“, so Helmut Kluger, Herausgeber der Automobilwoche in seiner Begrüßungsrede. „Neue Start-up-Unternehmen mischen den Markt auf und IT-Dienstleister werden zu unverzichtbaren Partnern bei Vernetzung und Digitalisierung.“ Doch wie sehen die neuen Geschäftsmodelle aus? Wie verändern sich Produkte, wie die Erwartungen der Kunden? Führende Referenten aus der Branche wie Karsten Crede (Allianz ), Peter Virk (Jaguar Land Rover), Dipl.-Wirtsch.-Ing. Andreas Lawrenz (MAN Truck & Bus), Dr. Hagen Radowski (MHP Americas), Tom Kedor (Motor-Talk), Peter Christian Küspert (Opel), Dr. Uwe Thomas (Robert Bosch AG), Alain Visser (Volvo) und Anders-Sundt Jensen (VW) spannten in ihren Vorträgen den Bogen von Business-Chancen über Datenschutz bis hin zu Best-Practice-Cases im Umgang mit Digitalisierung und vernetztem Fahren.

Thomas ist davon überzeugt, dass in der Werkstatt künftig Augmented-Reality-Systeme (computergestützte Erweiterung der Realitätswahrnehmung) Einzug halten werden. So erhalten Smartphones und Tablets eine Art virtuellen Röntgenblick. Zudem geht er davon aus, dass immer mehr Assistenzsysteme im Auto Einzug halten werden. Das Ziel von Bosch ist es, den Autopiloten ins Fahrzeug zu bringen. Dank automatisierten und hoch automatisierten Fahrens soll sich so die Unfallgefahr in den kommenden Jahrzehnten deutlich reduzieren lassen.

Big Data – Car Data – Safe Data „Ohne Big Data gibt es kein vernetztes Fahrzeug“, so die Aussage von Radowski. Denn Connected Cars funktionierten nur, wenn sie mit ihrem Umfeld verbunden seien, mit ihrem Umfeld Daten austauschten und kommunizierten. Über den rechtlichen Aspekt des Datentransfers sprach Daimlers oberster Datenschützer Dr. Joachim Rieß. Transparenz, Selbstbestimmung und Sicherheit seien dabei wichtige Prinzipien. Nichtsdestotrotz gibt es bei den Themen autonomes Fahren und Datenschutz beim vernetzten Fahrzeug große Vorbehalte. Das ist eine zentrale Erkenntnis aus einer Umfrage, die die Automobilwoche zusammen mit dem Autofahrer-Portal Motor Talk durchgeführt hat. Wobei die unübersichtliche Rechtslage aus Sicht der Verbraucher wohl entscheidend für diese Skepsis ist. • (PLA)

Vom Produkt- zum Kundenfokus Insbesondere die Referenten der Hersteller prognostizieren für die kommenden Jahre einen deutlichen Wandel der Kfz-Wirtschaft im Zuge sich drastisch wandelnder Ansprüche seitens der Klienten. Trends in der Automobilbranche wie zunehmende Digitalisierung und Konnektivität für Konsumenten schafften, so Jensen, „Myriaden von Berührungspunkten“, aus denen sich „veränderte Geschäftsmodelle“ und neue Kundenerwartungen ergäben. Wobei die Benchmark

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für Neuentwicklungen nicht die Fahrzeuge der anderen Hersteller seien, sondern der Kunde und sein neuestes Smartphone. Welche Konsequenzen die digitale Transformation für Nutzfahrzeughersteller hat, bringt Lawrenz so auf den Punkt: „Das Nutzfahrzeug wird zum Rolling Device im Internet der Dinge.“ Wobei das Revolutionäre darin bestehe, dass sich die Endgeräte dem Nutzer anpassten.

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MANAGEMENT

Würth setzt mit „Spür die Qualität“ auf Storytelling Mit guten Geschichten will Würth die Leser, sprich: Kunden, fesseln: Schon der Titel des Content-Marketing-Produkts ist Programm: „Spür die Qualität“.

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etztendlich geht es um nichts anderes als um Storytelling. Da Nutzer offenbar immer weniger an Marken- und Unternehmens-Beweihräucherungen interessiert sind, greifen Firmen in ihrer Kommunikation verstärkt zu journalistischen Mitteln. So veröffentlicht Würth im Online-Magazin „Spür die Qualität“ längere Beiträge, Interviews mit Mitarbeitern, Tipps & Tricks sowie Veranstaltungsankündigungen, die zusätzlich über die Social-Media-Plattformen beworben werden. Die Leser haben die Möglichkeit, Artikel zu kommentieren und auf Facebook oder Twitter zu teilen. Die Artikel bieten durch die Einbindung von Fotogalerien und Videos einen echten Mehrwert und können auch von Vertriebsmitarbeitern unterstützend im Verkauf eingesetzt werden, so Würth Österreich.

Erwartungen wurden übertroffen Kurzum: Beim Online-Magazin von Würth Österreich geht es um Informationsvermittlung mit journalistischen Inhalten, die optisch gut aufbereitet werden. Das Ergebnis? Kann sich sehen lassen: Schon beim Start wurden die Erwartungen übertroffen und mit April 2015 verzeichnete das Magazin schon mehr als 25.000 Zugriffe. Für die Konzeption von Corporate Magazines – offline wie online – lassen sich nach Auffassung des Corporate-Publishing-Forums einige Erfolgskriterien definieren, die Erlebniswelten schaffen und strukturieren.

Fazit: Erfolgreiche Kundenmagazine sollten einen informativen Mehrwert schaffen, um den Leser zu faszinieren und Kunden zu binden. Die statische Unternehmenswebsite, auf der sich allenfalls der Pressebereich aktualisiert, gehört der Vergangenheit an. Denn nicht nur der User will interessante, nutzwertige und unverwechselbare Inhalte, sondern seit einiger Zeit auch Google mit seiner Qualitätsoffensive. • (PLA)

Die wichtigsten Kriterien: • Nur mit journalistischen Darstellungsformen und Stilmitteln können Kundenmagazine die Reputation verbessern, neue Zielgruppen erschließen und Kunden binden. • Kundenmagazine sollten ein gewisses Qualitätsniveau aufweisen, um nicht ungelesen im Papierkorb zu landen. • Spannende Storys erzeugen positive Markenerlebnisse. • Ohne Kenntnis der Kundenbedürfnisse funktioniert Corporate Publishing nicht.

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MANAGEMENT

Geschäfte auf zwei Rädern Wer hat eigentlich im Zweiradhandel die Nase vorn? Und wie laufen die Geschäfte? Wir haben diesen Markt genauer unter die Lupe genommen. Von Dr. Friedrich Knöbl

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n der auf das Autogeschäft fixierten Kfz-Branche läuft das Zweiradgeschäft oft nur „nebenbei“, daher findet man dazu nur wenige handfeste Daten. Am ehesten noch bei der Arge 2Rad, welche regelmäßig die Zulassungszahlen veröffentlicht. Aber auch bei Eurotax, die diese Zahlen noch näher analysiert. Das Wirtschaftsforschungsinstitut Economica taxiert das österreichische Zweiradgeschäft auf 1,4 Milliarden Euro. Davon entfallen 40 Prozent auf die heimische Zweirad- und Teileproduktion. Um die übrigen 840 Umsatzmillionen kämpfen ein gutes Dutzend Importeure und die von ihnen bedienten 350 Händler und Werkstätten. Die 3.500 von Economica im Handel ermittelten Arbeitsplätze zeigen, dass die „Papa-&-Mama“-Läden mit Umsätzen knapp über einer Million Euro dominieren. Ferdinand O. Fischer, Österreichs größter Harley-Davidson-Händler, geht davon aus, dass es lediglich 80 größere Betriebe gibt – in erster Linie jene 20 Prozent, die parallel zum Zweiradgeschäft auch im Autohandel mitmischen.

Mit einer Marke allein ist es schwer

Margarita Ginzinger importiert Aprilia und SYM

Verwirrende Typenvielfalt Etwas verwirrend ist die EU-Fahrzeugklassenunterteilung der 40.463 Neuzulassungen (2014). • Relativ einfach ist es mit L1e, dem „zweirädrigen Kleinkraftrad“. Das sind all jene „Mopeds“ oder „Motorroller“, die nicht schneller als 45 km/h fahren dürfen. Dieser – rückläufige – Markt (in den Statistiken auch als „Motorfahrräder“ tituliert) kam 2014 auf 15.281 Stück. 2012 gab es in dieser Klasse der „Fünfzigerl“ noch 21.201 Neuzulassungen. • Alle anderen sind die Klasse L3e mit mehr als 50 ccm, die statistisch aber in Kleinmotorräder, Leichtmotorräder und „schwere“ Motorräder unterteilt werden. Von diesen 25.182 Neuzulassungen sind laut Arge 2Rad 12.521 Stück Motorräder über 125 ccm. Davon sind 9.195 „schwere“ Maschinen (L3). • Die übrigen 12.661 Neuzulassungen gehören den „Rollern“ über 125 ccm. Diese beiden Segmente (L3e-Roller und Motorräder) halten sich somit stückzahlenmäßig die Waage. Was jedoch nichts über die Umsatzvolumina aussagt.

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Nur wenige – wie etwa BMW und Harley – sind dabei „Monobrands“. Alle anderen haben eine mehr oder weniger breite Palette an Marken und Modellen im Angebot – mit einem Lieferanten allein kann kaum einer überleben. Das liegt schon daran, dass der Verkauf der „nackten“ Motorräder, Roller und Scooter nur einen Teil des Umsatzes spiegelt. Nach der Schätzung von Hans Zimmermann, der gleich für vier Länder den YamahaVertrieb managt, entfallen 50 Prozent des Händlerumsatzes auf Neufahrzeuge. 15 Prozent werden mit der Werkstätte erwirtschaftet, weitere 15 Prozent mit dem Zubehör und dem „Budel-Verkauf“ von Ersatzteilen. Die restlichen 20 Prozent des Umsatzes kommen von den Gebrauchten. Daraus ergibt sich, dass sich aus den 40.463 Neuzulassungen des Jahres 2014 keine Umsatzzahlen hochrechnen lassen. Dazu kommt das höchst unterschiedliche Preisgefüge dieser Zweiräder. Am einen Ende gibt es die „Boss Hoss“ mit einem V8-Motor um 70.000 Euro. Am unteren Ende tummeln sich in den Baumärkten, den Versandhäusern oder bei A.T.U Motorroller mit 50 ccm um 639,99 Euro. Eine bunte Markenvielfalt gibt es nicht nur bei den Händlern, sondern auch bei den unabhängigen Zweiradimporteuren. Insgesamt hat die Arge 2Rad 110 Marken gelistet. Angeführt wird dieses 2014er-Markenranking von Vespa mit 6.220 Neuzulassungen. Allerdings brachten die Italiener zusätzlich noch 1.494 Piaggio, 1.588 Derbi, 217 Scarabeo und 154


MANAGEMENT

Moto Guzzi auf den Markt. Damit liegt die Faber GmbH mit diesen 5 Marken in der Neuzulassungsstatistik mit einem Marktanteil von knapp 25 Prozent klar an der Spitze. Mit einem Umsatz von 36 Millionen Euro muss sich Faber knapp der KSR Group in Krems geschlagen geben. Die kam europaweit mit 8 Marken – so etwa Ride, Explorer, Generic und LML – auf 50.000 Stück. Von diesem Umsatz entfallen aber nur 20 bis 25 Prozent auf den österreichischen Fachhandel. Michael Kirschenhofer macht jedoch darauf aufmerksam, dass über die Vertriebsschienen Forstinger (Ride, 2.257 Stück, Platz 5 der Zulassungsstatistik) und A.T.U (Explorer, 575 Stück, Platz 20) viele seiner „Exporte“ letztlich doch bei heimischen Käufern landen.

BMW, KTM, Honda, Yamaha, Harley … Dem Ehepaar Johann und Margarita Ginzinger ist es geglückt, Import (60 Prozent) und Einzelhandel (40 Prozent) unter einen Hut zu bringen. Insgesamt schaffen sie damit einen Umsatz von 23 Millionen Euro. Einerseits mischen sie mit den Aprilia-Modellen auch bei den „schweren“ Maschinen mit, anderseits haben sie mit SYM einen der größten taiwanesischen Scooter-Produzenten im Programm. Dank ihrer sieben Filialen sind sie nicht vom Wohl und Wehe einzelner Lieferanten abhängig. Mit der von manchen Herstellern propagierten Markenexklusivität hat die Chefin nichts am Hut: „Wir sind in der Freizeitbranche, da ist das fehl am Platz.“ Markenexklusivität wäre bei den „Modeschwankungen“ der Zweiradbranche für den einzelnen Händler auch viel zu riskant. Mit 24 Millionen Euro ist die Hans Leeb GmbH in Wolfsberg bereits ein Schwergewicht der Branche. Als Generalimporteur der Taiwanesen Beeline (Scooter), TGB (Quads) und Daelim (Roller und Motorräder) für Deutschland und Benelux spielt der österreichische Markt nur eine untergeordnete Rolle. Das gilt auch für die Enmoto Fahrzeughandels GmbH, deren taiwanesische Gesellschafter in Panama logieren. Mit 1.369 Stück Kymco liegt sie auf Platz 10 der Stückzahlenskala. Einschließlich der 444 spanischen Tauris-Roller kommt sie auf 8 Millionen Euro. Mit 3.614 Neuzulassungen lag KTM 2014 auf Platz zwei des Markenrankings. Mit zusätzlichen 347 Husqvarna kam Österreichs Zweirad-Flaggschiff (Jahresproduktion 175.000 Stück) bei einem Konzernumsatz von 846,6 Millionen Euro am Heimmarkt auf knapp 40 Millionen Euro. Mit 3.017 Neuzulassungen

folgt Honda an dritter Stelle. Davon sind allerdings nur 817 Stück in der teuren Kategorie L3. Durch den höheren Anteil bei den kleineren Modellen schaffte Honda Austria bloß 15,7 Millionen Euro. Dafür kommt BMW mit 1.667 Stück als Spitzenreiter bei den „schweren“ Motorrädern dank teuren Zubehörs auf geschätzte 22 Millionen Euro.

Weniger Händler in den kommenden Jahren? Harley-Davidson sitzt den Deutschen knapp auf den Fersen: Die im Hochpreissegment fest verankerten Amerikaner konnten im vergangenen Jahr (1.279 Stück L3) den Österreich-Umsatz von 15,4 Millionen Euro auf stolze 19,5 Millionen Euro pushen. Die Differenz zwischen Stückzahlen und Umsatz zeigt sich auch bei Yamaha. Im Markenranking mit 2.282 Stück am vierten Platz, entfällt davon jedoch mehr als die Hälfte auf leichte Maschinen – womit der „nackte“ Zweiradverkauf ohne Zubehör in Österreich lediglich knappe 10 Millionen Euro hereinbrachte. Für die Händler geht es weniger um Stückzahlen, sondern um den Ertrag. Da ähneln die Spannen- und

Ferdinand Fischer, Harley-DavidsonHändler

Josef Faber, Importeur von Vespa & Co.

Hans Zimmermann, YamahaImporteur

Rabattsituation dem unerfreulichen Bild des Autohandels. Der Verkauf gebrauchter Bikes hat sich zunehmend ins Internet verlagert. Auch im Werkstättengeschäft ist nur schwer Geld zu verdienen, da die verrechenbaren Stundensätze im Durchschnitt um 25 Prozent unter dem Niveau der Autowerkstätten liegen. Dazu kommt, dass es – saisonal bedingt – nur eine achtmonatige Auslastung gibt. Letztlich kommt es daher auf das Zusatzgeschäft mit dem „Zubehör“ an, ob sich der Zweiradhandel rentiert oder nicht. Unter diesen Umständen gehen Branchenkenner davon aus, dass sich die Händlerdichte in den kommenden Jahren etwas lichten wird. •

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Roland Berger bringt Honda nach Österreich

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MANAGEMENT

„Porsche fühlen, riechen, spüren“ Eine – behutsam – erweiterte Modellpalette, bei jedem Modell eine Hybridversion, aber alles wie bisher aus deutscher Produktion. Ein Gespräch mit PorscheEntwicklungsvorstand Wolfgang Hatz.

Porsche bleibt auch in Zukunft „Made in Germany“ – wie hier in Zuffenhausen

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s war 1982, als Wolfgang Hatz seine Diplomarbeit bei Porsche in Weissach schrieb: Doch für den frisch gebackenen Akademiker war „nur“ eine Stelle im Getriebebereich frei, jedoch keine als Motorenentwickler. So wurde es vorerst nichts mit der Karriere beim Sportwagenbauer, erst nach Stationen bei BMW, Fiat und Audi (um einige zu nennen) schloss sich 2010 der Kreis: „Ich war wieder zu Hause in Weissach.“ Einige Kollegen, mit denen Hatz fast 3 Jahrzehnte zuvor zusammengearbeitet hatte, waren noch da – doch plötzlich war Hatz als Entwicklungsvorstand ihr Chef. Er ist aber einer, der diese Rolle nicht heraushängen lässt, sondern der sein Fachwissen einbringt, wenn die Ingenieure um Rat fragen: „Ich hoffe, dass man es am Produkt spürt, dass ich das im Herzen trage.“ Am Rande des Motorensymposiums in Wien nahm sich Hatz im Mai mehr als 2 Stunden Zeit für eine kleine Journalistenrunde: ein offenes Gespräch, das nur einen kleinen Nachteil hatte – dass man nicht alle Interna, die Hatz über die Porsche-Zukunft erzählte, schreiben durfte.

Porsche-Technikvorstand Wolfgang Hatz ist für „seine“ Techniker ein Chef zum „Angreifen“ geblieben

Ein Blick in den Windkanal: Man erkennt sofort die typische Porsche-Silhouette, obwohl das Auto nicht zu sehen ist

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Das Wichtigste: Die derzeitige Modellpalette, im Vorjahr durch den Macan um ein kleines SUV erweitert, wird noch größer werden. Zwar nicht um einen Sportwagen unterhalb des Boxster: „Ein superleichtes Auto, das kleiner und günstiger ist, kriegen wir nicht hin“, sagt Hatz. „Doch oberhalb eines 911 Turbo ist noch Luft. Da muss uns auf Dauer noch etwas einfallen. Ich hätte gerne ein Auto um ungefähr 300.000 Euro, das man über die Jahre pflegen kann.“ Allerdings dürfe man die Marke Porsche auch nicht „überdehnen“.

In jeder Modellreihe ein Hybridantrieb Kommt etwa auch ein selbstfahrender Porsche? „Der nächste Panamera wird das können. Es ist relativ zeitnah, dass wir das einsetzen – obwohl es für unsere Kunden natürlich nicht so einen großen Stellenwert hat.“ Fix ist auch, dass jedes Modell als Hybrid zu kaufen sein wird, auch wenn es sehr schwer wird, die komplexe Technik beim nächsten 911er unterzubringen. „Das bietet die Chance, in der Stadt emissionsfrei zu fahren, aber man hat eine Reichweite wie ein normales Auto. Man muss jedoch erst die Kunden in so ein Auto bringen, damit sie es richtig verstehen.“ Innerhalb des VW-Konzerns werde es auch gelingen, die CO2-Vorgaben der EU zu erfüllen: „Wir haben den Schadstoffausstoß viel stärker gesenkt als der Durchschnitt der Industrie.“ Durch die neue Motorengeneration, die Ende des Jahres auf den Markt kommt, sollen es noch einmal 15 Prozent weniger sein. Übrigens: Hatz, früher auch bei Ferrari tätig, sieht die Konkurrenz zu den Italienern durchaus als befruchtend: „Wenn es Ferrari gut geht, geht es uns im Segment auch gut. Aber wir wollen natürlich immer das bessere Auto haben. Einen Porsche muss man fühlen, riechen, spüren.“ • (MUE)


Von wegen Auslaufmodell: Laut einer Studie von AutoScout24 schätzen die Kunden zwar Informationen aus dem Internet, wollen auf die Beratung im Autohaus aber nicht verzichten.

Das Beste aus zwei Welten B

innen 25 Jahren wird sich das Internet zum dominierenden Vertriebskanal für Neu- und Gebrauchtwagen entwickeln: Das glauben nicht nur viele Branchenbeobachter, sondern auch 57 Prozent jener 8.811 Konsumenten, die vom Marktforschungsinstitut GfK für die internationale Studie „Unser Auto von morgen“ befragt wurden. Unter den 1.001 österreichischen Teilnehmern liegt der Anteil mit 63 Prozent noch höher. 36 Prozent der Europäer und 31 Prozent der Österreicher können sich schon jetzt vorstellen, ein Fahrzeug ausschließlich virtuell zu erwerben.

Für die aktuelle Studie von AutoScout24 wurden im Herbst 2014 über 8.800 Personen in 7 europäischen Ländern befragt

Hologramm statt Event Dennoch wollen die Konsumenten auf die persönliche Beratung im Autohaus nicht verzichten, so die im Auftrag von AutoScout24 – bekanntlich die größte europäische Fahrzeugplattform – durchgeführte Studie. 54 Prozent der Europäer und 64 Prozent der Österreicher schätzen die Fachgespräche im Kfz-Betrieb ihres Vertrauens. Jeweils 56 Prozent der Befragten würden sich jedoch eine stärkere Einbindung interaktiver Informationen wünschen, zum Beispiel durch Hologramme oder Projektionen. Der Kfz-Betrieb als „Eventlocation“, lange Zeit eine klassische Empfehlung von Betriebsberatern, spricht dagegen nur mehr 22 Prozent der Europäer und 17 Prozent der Österreicher an. „In Zukunft erwarten viele Kunden im Schauraum nicht nur ausgewählte Ausstellungsstücke, sondern auch interaktive Darstellungen des Angebots in den verschiedensten Variationen“, fassen die Experten von AutoScout24 die Studienergebnisse zusammen: „Um im Rennen zu bleiben, müssen die Händler nachrüsten.“ • (HAY)

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MANAGEMENT

Ein Jahr vor dem großen 40-Jahre-Jubiläum des Golf GTI zeigte sich der Konzern am Wörthersee in Feierlaune. Das Publikum feiert mit, aber nicht mehr so konzentriert wie noch vor einigen Jahren. Von Matthias Kreutzer

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lotzen statt kleckern“ war wohl das Motto des Volkswagen-Konzerns für das 34. GTI Treffen. So holte man zum Beispiel den hauseigenen Rallye-Weltmeister Sébastien Ogier samt seinem Werkzeug (VW Polo WRC) als Präsentator des Konzeptwagens Golf GTE Sport. Neben dem weitläufigen und aufwändigen VW-Stand spendierte man auch fast jeder Konzernmarke eine eigene Präsentationsmöglichkeit. Sogar der Lkw-Hersteller MAN zeigte direkt am Ufer des Wörthersees ein eigenes Sondermodell. Einziger Wermutstropfen: Bis zur Chefetage reichte das Treffen nicht mehr – VW-CEO Martin Winterkorn war heuer, nach den Besuchen in den Vorjahren, nicht vor Ort. Besucherzahlen bleiben stabil Gerade am ersten Tag, an dem auch die Hauptpräsentationen stattfinden, war der Andrang des Publikums üblicherweise groß. Doch in den vergangenen Jahren hatte man das Gefühl, dass immer weniger Besucher den Weg nach Reifnitz finden. Auf gewisse Art und Weise wird dies auch vom langjährigen Besucher und GTI-Enthusiasten Hannes Wolf bestätigt: „Früher kamen die Besucher viel punktueller zum Hauptevent. Jetzt verteilt es sich fast auf den ganzen Monat.“ Ähnliches berichtete auch ein lokaler Taxifahrer: „Ab dem ersten Mai-Wochenende haben wir die ersten GTI-Fahrer zu Besuch. Das hält dann meistens bis ein oder zwei Wochen nach dem Hauptevent an.“ Beide bestätigten, dass damit wohl die Gesamtanzahl der Besucher – Volkswagen selbst sprach von rund 200.000 angereisten Fans – stabil blieb. Generell ist ein enormes Umsatzpotenzial bei Tuningfahrzeugen zu erkennen: Nicht selten wurden fünfstellige Euro-Beträge in die Fahrzeuge investiert. Will man das Ganze auch typisieren, also auf legale Art und Weise genießen, werden die Arbeiten idealerweise in der Konzernwerkstatt des Vertrauens durchgeführt. Denn eines ist der GTI-Fahrer: markentreu. • (MKR)

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Porsche-Holding-Vorstand Mag. Johannes Sieberer (l.) und Österreichs Seat-Geschäftsführer Mag. Wolfgang Wurm So sieht der neue „Klassiker“ aus – Golf VII GTI

Spätestens bei der Hauptpräsentation sind jedes Jahr die Reihen dicht gedrängt

Vom getunten Oldtimer bis zum serienmäßigen Fast-Rennwagen fand man am VW-Stand alles, was die Herzen der „Benzinblütler“ höher schlagen lässt

AUTO & Wirtschaft • JUNI 2015


MANAGEMENT

G’sundes G’schäft am Bosporus Bald ist Schluss: Nach der Übernahme des operativen Geschäfts in der Türkei sieht sich Mazda Austria an der Grenze seiner Kapazitäten: Nur der Neuwagenverkauf in Griechenland könnte im Herbst noch dazu kommen. Von Mag. Heinz Müller

V

om „kranken Mann am Bosporus“ war vor 100 Jahren oft die Rede, als sich das Osmanische Reich in Auflösung befand. Heute ist davon nichts zu sehen: Vor allem der Großraum Istanbul ist mit zu 20 Millionen Bewohnern zu einer Megacity angewachsen. Der ideale Platz, um Autos zu verkaufen? „Jein“. Denn der Baugrund auf der europäischen Seite von Istanbul ist so teuer, dass man nur mit großen Schwie-

rigkeiten einen neuen Händler findet. Dazu kommen noch die täglichen Staus, die das Autofahren nicht unbedingt zu einem Vergnügen machen. Andererseits gelten Autos in der Türkei noch immer als Statussymbol – und das Land giert nach Neuwagen: Wurden in Österreich im Vorjahr 35 neue Autos je 1.000 Einwohner verkauft, so waren es in der

Mag. Heimo Egger managt von Klagenfurt aus weit mehr Fläche, als die Monarchie je gehabt hat

Türkei nur 8. Von den 615.000 Neuwagen entfielen lediglich 1.312 auf Mazda. Wer glaubt, dass vor allem der Mazda2 gefragt wäre, irrt gewaltig. Dieses Modell wird in der Türkei gar nicht verkauft, weil die im eigenen Land gebauten Autos (etwa der Hyundai i20) keine Erträge für Händler und Importeur zulassen würden. „Wir setzen vor allem auf den Mazda6 und den CX-5“, sagt Mag. Heimo Egger, der neben dem gesamten Balkan, Tschechien, der Slowakei und Ungarn seit einem halben Jahr auch den türkischen Markt von Klagenfurt aus steuert.

600.000 Besucher bei der Istanbul Autoshow

3 der 20 türkischen MazdaHändler: Ihr Absatz soll ab heuer stark steigen

AUTO & Wirtschaft • JUNI 2015

20 Mazda-Händler stehen in den großen Städten bereit, am Erfolg des neuen CX-3 mitzunaschen: Das kompakte SUV feierte auf der Istanbul Autoshow Ende Mai seine Türkei-Premiere, bestaunt von rund 600.000 Besuchern. Allein diese Zahl (das Vierfache der Vienna Autoshow) zeigt die Dimension des türkischen Marktes. Für heuer plant Mazda eine Verdoppelung des Absatzes, in den Jahren darauf noch mehr. Immerhin leben in der Türkei 73 Millionen Menschen. Zur Komplettierung fehlt Mazda Austria „nur“ das Neuwagen-Geschäft in Griechenland. Nach der Insolvenz des früheren Importeurs wird seit dem Vorjahr zwar der Ersatzteilhandel von Klagenfurt aus gemanagt, das übrige Geschäft aber (noch) nicht. Eine Entscheidung soll bis Oktober fallen. •

39


MANAGEMENT

Neue „Win-win-win“-Logik Die Presseaussendung von Castrol zur neuen vom BPKonzern oktroyierten Vertriebspartnerschaft mit dem oberösterreichischen Familienunternehmen Obereder liest sich wie geschmiert.

W

eil auf unseren erschlossenen Märkten die Absatzdynamik erlahmt, schwört der BPKonzern seinen erstklassigen Ertragsbringer Castrol auf weitere Effizienzsteigerungsaktivitäten ein. Was heißt, dass die bislang die Marktführerschaft sichernde Personalstruktur in Österreich eingedampft wird. Und das liest sich im Pressetext auszugsweise so: „Mit der Umsetzung von konzernstrategischen Vorgaben, die länderübergreifende Maßnahmen vorsieht, schlägt Castrol Austria durch die Stärkung des indirekten Vertriebs eine neue Richtung ein.“ Auf gut Deutsch: Langjährig etabliertes Castrol-eigenes Personal wird abgebaut und der Vertrieb für definierte Kunden aus den Segmenten Fachwerkstätte und Industrie dem Familienunternehmen Obereder überantwortet. Übrigens ein toller Familienbetrieb! Dafür gibt das 1990 gegründete aus dem Agrarbereich kommende Logistik- und Handelsunternehmen nach 18 Jahren die Vertretung des kuwaitischen Ölkonzerns Q8 ab. Die Obereders sind seit 2007 auch mit dem Vertrieb des für Dieselaggregate vorteilhaften Harnstoffzusatzes AdBlue tätig. Ein eigener speziell ausgestatteter Fuhrpark steht für alle Liefermengen im Schmierstoffgeschäft parat.

Logische Abfolge

„Der globale Kapitalismus lebt derzeit auf Kosten seiner eigenen Zukunft“,

Castrol-Chef Gerhard Wolf interpretiert die neue Vertriebspartnerschaft als logische Konsequenz in der Ausrichtung des Konzerns zur weiteren Effizienzsteigerung: „Produktentwicklung, markenstärkende Maßnahmen und die Betreuung der strategischen Vertriebspartner lassen Endkunden, Vertragspartner und Castrol von der neu geschaffenen Win-win-win-Logik profitieren.“ Das Produktionswerk in Wiener Neudorf ist von diesen Veränderungen nicht betroffen.

Christoph Sturmlechner (Castrol-Operations Manager Österreich/Schweiz), Gerhard Wolf (Geschäftsführer Castrol Austria) und Benedikt Hans (Salesmanager A, CZ, H, SK, Castrol Industrial) unterstützen Obereder als künftigen Markenvertriebspartner für definierte Kunden aus den Segmenten Fachwerkstätte und Industrie im Markt (v. l.)

sieht Professor Henrik Müller von der TU Dortmund die Globalisierungsstrategie vieler Konzerne an ihre Grenzen stoßen

Markanter Markenwechsel von zum Marktführer

Weitreichende Konsequenzen Personalmaßnahmen werden unausweichlich folgen und die Belegschaft wurde über die Veränderungen informiert. Das Ausmaß wird in Kürze kommuniziert. Wie bereits in den Bereichen Ersatzteile (Adamol), Retail (Tankstellen BP, A1 etc.), Nutzfahrzeuge (Ada-

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Vollzogen von den Söhnen Thomas, Mag. Andreas und den Eltern Gertraud und Alois Obereder

AUTO & Wirtschaft • JUNI 2015

mol, Leikermoser für Westösterreich) findet dieser „indirekte“ Vertriebsprozess nun mit Obereder die nächste Ausweitung, verrät das Pressepapier. Die heimische Schmierstoffszene geht davon aus, dass die nunmehr begonnenen Strukturänderungsmaßnahmen unter Einbeziehung der Schweiz-Interessen auch diverse Führungspositionen mit künftig starker innerorganisatorischer Ausrichtung auf Castrol Deutschland übergehen. Darüber wird von der Konzernspitze mit den Personalvertretern verhandelt. Mit der Umsetzung ist während der nächsten 12 Monate zu rechnen. • (LUS)


MANAGEMENT

Bis Autos überall vollautomatisch fahren können, wird es noch zumindest 10 Jahre dauern; Apps im Auto gibt es schon jetzt

Zukunft im Milliarden-Business Sie kommen aus ganz Europa, ja selbst aus Fernost und Nordamerika: 3 Tage lang ist das Bosch-Zentrum in Boxberg einer der Nabel der automobilen Welt.

R

und 300 Journalisten sind dabei, wenn die hochrangigsten Manager des großen Autozulieferers in der Abgeschiedenheit Baden-Württembergs erzählen, was uns in den kommenden Jahr(zehnt)en erwartet. Das Beste dabei: Einen Teil dessen, woran die Bosch-Techniker gerade forschen, kann man auch „erfahren“, obwohl in so manchem Auto dicke Kabelstränge am Boden liegen und diverse Messinstrumente an allen nur erdenklichen Stellen befestigt sind. Man bekommt einen Eindruck davon, wie das so sein wird, wenn alles so kommt, wie es die Manager erwarten.

Rückwärts einparken mit Anhänger – per Handy Da wäre zum Beispiel der VW Passat, der mit 2 Radarsensoren warnt, wenn beim rückwärtigen Herausfahren aus einer unübersichtlichen Parklücke Radfahrer oder Autos nahen. Oder der BMW 535i, der sich samt Anhänger von außen per Handy in eine Parklücke steuern lässt. Besonders eindrucksvoll ist der Tesla, der automatisch fährt. Bis dies in Serienautos zum Einsatz kommt, wird es noch eine Zeitlang dauern. Laut Dr. Rolf Bulander, Leiter des Bereichs Mobility Solutions (wie die frühere Kraftfahrzeugtechnik bei Bosch heute genannt wird, Anm.), könnte es ein selbstfahrendes Auto auf Autobahnen 2020 geben, auf Landstraßen nicht vor 2025. Einerseits sind die Landkarten noch viel zu ungenau, man müsste nämlich nicht im Meter-, sondern im

Zentimeterbereich messen. Und zweitens verbieten auch die gesetzlichen Regelungen, dass der Lenker die Hände vom Steuer nimmt. Es sei denn, die Politiker einigen sich auf folgende Vorgangsweise: Das hochautomatisierte Fahren ist erlaubt, wenn der Fahrer diese Funktionen jederzeit übersteuern oder ausschalten kann.

33,3 Milliarden Euro Umsatz Wie wichtig der Bereich Mobility Solutions für Bosch ist, zeigen einige Zahlen: 2014 machte Bosch damit weltweit einen Umsatz von 33,3 Milliarden Euro, Dr. Dirk Hoheisel, ein Plus von 8,9 Prozent. Damit einer der Chefs der Robert Bosch GmbH sei dieses Segment doppelt so stark wie die weltweite Automobilproduktion gewachsen, meint Bulander. Zu diesem Bereich gehören weltweit 126 Fertigungs- und 59 Entwicklungsstandorte. Und es wird munter weiter gearbeitet, um die automobile Zukunft neu zu gestalten: Von den 205.000 Mitarbeitern sind 39.500 im Bereich Forschung/Entwicklung beschäftigt. Klar (und besonders wichtig für die Arbeit in Kfz-Werkstätten) ist jedenfalls, dass der Verbrennungsmotor noch lange nicht aussterben wird: Bei Bosch rechnet man, dass in 10 Jahren nur 15 Prozent aller Autos einen E-Antrieb haben – und selbst bei diesen wird der Großteil als Plug-in-Hybrid oder normaler Hybrid unterwegs sein. • (MUE)

AUTO & Wirtschaft • JUNI 2015

Dr. Rolf Bulander leitet den Bereich Mobility Solutions

Autos erkennen Gefahren und stoppen auch selbst – wenn der Kunde dafür bezahlt hat

41


MANAGEMENT

Nur ein Strohfeuer – oder mehr? Gebrauchtwagen April 2015

enn der Neuwagenabsatz um 0,89 Prozent zulegt, ist das nicht viel: Für den österreichischen Automarkt, der seit mehr als einem Jahr fast ausschließlich negative Zahlen zu vermelden hat, ist das aber ein Zeichen, dass noch nicht alles verloren ist. Spannend ist die unterschiedliche Entwicklung bei den einzelnen Marken: Während beispielsweise Opel im April ein Zulassungsplus von 17,43 Prozent vermelden konnte und auch bei Suzuki (+61,26), Mitsubishi (+67,47) und Jeep (+214,29 Prozent) die eine oder andere Sektflasche geköpft wurde, hängen bei Ford (-25,83) oder Seat (-23,99 Prozent) heuer die Trauben sehr hoch.

Stück

MA in %

+/ – in % z. Vorjahr

Stück

MA in %

+/ – in % z. Vorjahr

VW

15.563

20,09

-0,79

54.119

20,12

-2,91

Audi

7.386

9,54

5,62

25.859

9,61

-0,61

BMW

6.170

7,97

13,94

20.463

7,61

3,84

Opel

4.936

6,37

-2,62

17.486

6,50

-6,56

Ford

4.660

6,02

1,00

16.547

6,15

-3,68

Mercedes-Benz

4.301

5,55

0,12

14.713

5,47

-1,91

Renault

3.481

4,49

-5,05

12.606

4,69

-6,86

Peugeot

3.242

4,19

1,50

11.298

4,20

-4,98

Skoda

3.145

4,06

12,40

11.006

4,09

2,90

Seat

2.726

3,52

9,04

9.462

3,52

1,25

Mazda

2.433

3,14

-7,14

8.961

3,33

-6,84

Fehlen von Teissl macht sich in Kärnten bemerkbar

Fiat/Abarth

2.432

3,14

-1,46

8.511

3,16

-8,48

Toyota

1.972

2,55

3,41

6.955

2,59

-2,21

Citroën

1.897

2,45

7,54

6.792

2,52

0,50

Hyundai

1.426

1,84

1,71

5.059

1,88

-4,38

Nissan

1.278

1,65

7,12

4.415

1,64

4,08

Suzuki

1.181

1,52

6,01

4.027

1,50

-1,52

Kia

Noch ein interessantes Detail aus den unendlichen Weiten der Zulassungsstatistik wollen wir Ihnen verraten: In Kärnten lässt sich das Fehlen des traditionellen Mercedes-Händlers Teissl nun auch in den Zulassungszahlen ablesen. Der Anteil der Marke mit dem Stern ist in den ersten 4 Monaten von (ohnehin bescheidenen) 2,87 Prozent im Vorjahr auf 1,48 Prozent gesunken. Allerdings konnten die unmittelbaren Konkurrenten nicht unbedingt davon profitieren: BMW verbesserte sich zwar von 3,31 auf 3,91 Prozent, Audi büßte jedoch von 6,68 auf 5,77 Prozent ein. • (MUE)

Marke

1.099

1,42

12,95

4.067

1,51

5,72

Volvo

874

1,13

5,17

3.076

1,14

-1,13

Alfa Romeo

824

1,06

-3,17

2.719

1,01

-9,73

Mitsubishi

805

1,04

-2,90

2.963

1,10

-3,67

Honda

658

0,85

-4,50

2.278

0,85

-10,21

Porsche

630

0,81

11,90

1.421

0,53

-3,66

Chevrolet/Daewoo

549

0,71

-11,74

1.802

0,67

-17,60

Mini

473

0,61

2,83

1.511

0,56

1,82

Chrysler

391

0,50

3,44

1.347

0,50

-8,37

Dacia

374

0,48

25,50

1.414

0,53

15,90

Jeep

374

0,48

22,62

1.332

0,50

10,91

smart

334

0,43

3,73

1.009

0,38

-15,56

Land Rover

284

0,37

2,16

958

0,36

-15,00

Subaru

234

0,30

0,86

992

0,37

10,10

Lancia

227

0,29

0,44

749

0,28

-12,50

Jaguar

196

0,25

-7,11

536

0,20

-14,24

Rover

98

0,13

-13,27

303

0,11

-14,16

Saab

84

0,11

-9,68

278

0,10

-14,98

Daihatsu

81

0,10

-26,36

331

0,12

-8,06

Lexus

77

0,10

0,00

294

0,11

21,49

Ferrari

70

0,09

62,79

118

0,04

-0,84

Dodge

57

0,07

29,55

170

0,06

11,11

SsangYong

51

0,07

88,89

193

0,07

39,86

Maserati

34

0,04

30,77

72

0,03

5,88

MG

21

0,03

-25,00

49

0,02

11,36

Bentley

15

0,02

-21,05

42

0,02

-19,23

Aston Martin

14

0,02

-36,36

32

0,01

-25,58

Lada

13

0,02

-38,10

56

0,02

5,66

Lamborghini

6

0,01

-33,33

20

0,01

-9,09

Rolls-Royce

6

0,01

-33,33

14

0,01

-26,32

KTM

5

0,01

-28,57

9

0,00

-30,77 -16,67

Infiniti

42

Jän. – April 2015

W

1

0,00

-66,67

10

0,00

Sonstige

272

0,35

8,80

582

0,22

-5,98

Summe

77.460

100,00

2,37

269.026 100,00

-2,59

AUTO & Wirtschaft • JUNI 2015

Modell-Ranking Neuwagen Marke/ Modell

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

VW Golf VW Polo Skoda Octavia Skoda Fabia Fiat 500 Renault Mégane VW Tiguan Renault Clio Opel Corsa Opel Astra

April 2015

Jän. – April 2015

Stück MA in % Stück

2.015 917 898 675 659 657 577 556 549 523

6,8 3,1 3,0 2,3 2,2 2,2 2,0 1,9 1,9 1,8

MA in %

5.981 2.632 3.075 2.308 1.824 2.591 1.848 1.662 1.876 1.686

5,7 2,5 2,9 2,2 1,7 2,5 1,8 1,6 1,8 1,6

Bundesländer Neuanmeldungen Bundesland B K NÖ OÖ S St T V W

April 15 813 1.509 5.771 5.225 2.613 3.654 2.631 1.427 5.857

+/- % -19,58 +6,72 +3,52 +1,95 +7,80 -2,87 +2,25 +20,22 -5,06

April 14 1.011 1.414 5.575 5.125 2.424 3.762 2.573 1.187 6.169

Alle Daten zum Fahrzeugmarkt finden Sie auch im MarketAnalyser von Eurotax!


Neuwagen

VW Skoda Opel Hyundai Audi Renault BMW Ford Peugeot Mercedes-Benz Seat Fiat/Abarth Mazda Citroën Kia Dacia Suzuki Nissan Toyota Mitsubishi Volvo Mini Jeep Porsche Honda Smart Alfa Romeo Land Rover Subaru Lexus Lancia Jaguar Maserati Lada Bentley KTM Chevrolet SsangYong Aston Martin Ferrari Lamborghini Cadillac Lotus Daihatsu Infiniti Rolls-Royce Saab Sonstige Summe

MA +/ – in % in % z. Vorjahr

5.579 18,91 2.287 7,75 2.109 7,15 1.705 5,78 1.703 5,77 1.687 5,72 1.511 5,12 1.393 4,72 1.107 3,75 1.103 3,74 1.077 3,65 1.073 3,64 873 2,96 837 2,84 786 2,66 753 2,55 616 2,09 576 1,95 561 1,90 417 1,41 284 0,96 246 0,83 220 0,75 182 0,62 161 0,55 154 0,52 138 0,47 130 0,44 71 0,24 34 0,12 26 0,09 17 0,06 17 0,06 13 0,04 7 0,02 6 0,02 5 0,02 4 0,01 3 0,01 3 0,01 3 0,01 1 0,00 1 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 21 0,07 29.500 100,00

3,87 9,53 17,43 -4,00 -11,58 8,77 -13,95 -25,83 10,48 4,25 -23,99 5,51 6,20 4,10 9,93 -7,49 61,26 11,20 -16,64 67,47 -5,65 21,78 214,29 18,95 -17,44 108,11 7,81 -13,33 36,54 25,93 -57,38 0,00 70,00 160,00 40,00 200,00 -96,55 -20,00 50,00 -25,00 0,00 0,00 -66,67 0,00 -100,00 0,00 0,00 50,00 0,89

Jän. – April 2015 Stück

MA in %

17.651 7.872 7.516 6.113 5.714 5.994 5.215 5.767 3.603 4.382 4.535 3.603 3.345 2.707 2.841 2.598 1.742 2.708 2.540 1.611 1.124 747 845 571 613 728 451 656 281 137 96 73 34 32 22 6 25 16 5 7 6 1 3 0 12 0 0 106 104.654

16,87 7,52 7,18 5,84 5,46 5,73 4,98 5,51 3,44 4,19 4,33 3,44 3,20 2,59 2,71 2,48 1,66 2,59 2,43 1,54 1,07 0,71 0,81 0,55 0,59 0,70 0,43 0,63 0,27 0,13 0,09 0,07 0,03 0,03 0,02 0,01 0,02 0,02 0,00 0,01 0,01 0,00 0,00 0,00 0,01 0,00 0,00 0,10 100,00

Jän. – April 2015 Anwendung (inkl. Kzl)

+/ – in % z. Vorjahr

männl.

-11,59 6,46 1,31 -12,55 -17,83 -5,70 -1,23 -16,38 -7,90 5,01 -11,67 -2,49 -14,52 -4,98 -2,40 -3,31 5,90 19,19 8,73 26,16 4,75 36,81 138,70 29,48 -15,21 183,27 10,54 -26,13 10,20 26,85 -58,44 -38,66 -37,04 255,56 -18,52 0,00 -96,89 -5,88 -58,33 -72,00 -25,00 -50,00 -25,00 0,00 33,33 -100,00 -100,00 34,18 -5,31

3.348 1.936 1.358 1.395 985 1.470 1.423 1.707 1.037 1.067 744 597 1.215 890 963 1.438 635 875 1.058 585 382 164 221 230 179 92 130 180 81 57 10 11 11 29 2 2 16 2 1 6 1 0 3 0 0 0 0 39 26.575

weibl.

betriebl.

Taxi1

Vermietung1

12.243 4.758 5.170 3.448 4.113 3.661 3.412 2.958 1.848 2.871 3.251 2.468 1.474 1.181 1.088 332 644 1.415 741 742 603 415 541 269 306 569 257 406 183 62 77 59 20 1 19 4 3 11 4 1 5 1 0 0 12 0 0 61 61.707

20 42 3 34 3 11 2 43 4 103 9 3 3 2 3 14 1 1 60 3 2 0 0 0 0 0 0 1 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 368

770 708 1.290 98 279 177 397 355 155 598 575 219 1 149 80 4 12 422 70 0 79 125 29 3 0 306 3 1 0 0 16 4 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 3 6.929

2.060 1.178 988 1.270 616 863 380 1.102 718 444 540 538 656 636 790 828 463 418 741 284 139 168 83 72 128 67 64 70 17 18 9 3 3 2 1 0 6 3 0 0 0 0 0 0 0 0 0 6 16.372

Diplomatie1 17 4 0 1 2 2 45 6 0 28 2 2 0 4 2 0 0 1 1 1 9 4 0 1 1 0 0 5 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 140

in betrieblichen Zulassungen enthalten

Stück

1

April 2015 Marke

Gewinner und Verlierer nach Segmenten Jänner – April 2015: 104.654 Kleinwagen

Stadtwagen

+3,0 %

+0,1 %

+0,3 %

5.614

20.365

3.039

Microvans

Familyuntere vans Mittelklasse

Mittelklasse

Oberklasse

Luxusklasse

Sportwagen

+2,1 %

20.641

6.446

-16,0 %

-20,3 %

11.646

Geländewagen

Geländew. Minivan medium

+17,3%

2.173

307

581

-18,1 %

-2,5 %

-15,2 %

AUTO & Wirtschaft • JUNI 2015

5.076

20.021

3.585

-1,1 %

-26,1 %

43


MANAGEMENT

Wenn alle Großen wachsen, … … dann ist ein Zulassungsplus nicht weit. Diese einfache Regel gilt auch im Neuwagenhandel. Und daher ist es nicht verwunderlich, dass der europaweite Absatz auch im April zulegte. Insgesamt wurden heuer 8,5 Prozent mehr Autos verkauft.

Länderstatistik Veränd. Land

April 14

in %

kum. 15

kum. 14

in %

Belgien

51.423

53.319

-3,60

198.496

201.851

-1,70

Dänemark

16.951

16.497

2,80

66.208

64.323

2,90

291.341

274.097

6,30

1.049.025

985.850

6,40

2.025

2.043

-0,90

6.949

6.788

2,40

Deutschland Estland Finnland

D

eutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien Spanien: So lautet die Rangliste jener 5 Länder, in denen europaweit die meisten Autos verkauft werden (abgesehen vom maroden Russland, das in der JATO-Statistik aber nicht geführt wird). Alle 5 Staaten vermelden heuer erfreuliche Absatzzahlen und nach 4 Monaten liegt der europäische Neuwagenmarkt mit 4.842.164 Einheiten um 377.552 Stück über jenem des ersten Trimesters 2014. Dass Österreich trotzdem weiterhin mit -5,3 Prozent das Schlusslicht alOsamu Suzuki, Vorler 29 untersuchten Länder bildet, standsvorsitzender soll aber nicht unerwähnt bleiben. von Suzuki

Gute Absatzzahlen – nicht nur bei den Top 10 Klar, dass sich die durchaus guten Absatzzahlen auch in den Bilanzen der Hersteller positiv auswirken: Alle Top-10-Unternehmen bilanzieren nach diesen 4 Monaten mit einem Plus, am deutlichsten wirkten sich die Steigerungen bei Renault (+13,6), Mercedes (+11,2), VW (+9,4) und Fiat (+8,2 Prozent) aus. Durchaus spannend ist aber auch ein Blick auf jene Hersteller, die nicht in diesem erlauchten Kreis vertreten sind – und es auch nie sein werden: So kam Infiniti aufgrund guter Verkäufe in England auf Zuwächse von 105 Prozent, bei Tesla stieg die Zahl um 87,2 Prozent, weil viele Kunden zum neuen Tesla S griffen.

Suzuki setzt auf den neuen Vitara Durchaus erfreuliche Zahlen kommen auch von Suzuki: Im abgelaufenen Fiskaljahr, das mit 31. März zu Ende ging, wurden weltweit 2,87 Millionen Fahrzeuge abgesetzt, das ist ein Wachstum von 5,8 Prozent. Etwa ein Viertel aller Autos, exakt 755.839 Stück, wurden in Japan verkauft. Laut Osamu Suzuki, Vorstandsvorsitzender des Unternehmens, ist seine Marke nach wie vor besonders am Kleinstwagenmarkt aktiv, denn rund 680.000 der in Japan abgesetzten Autos entstammen diesem Segment. In Europa setzt Suzuki heuer auch auf den neuen Vitara, dessen Produktion in Esztergom im März gestartet wurde. Heuer sollen dort etwa 70.000 Einheiten gebaut werden. • (MUE)

44

Veränd.

April 15

9.632

9.311

3,40

38.970

39.782

-2,00

170.714

166.864

2,30

647.948

612.609

5,80

6.256

5.649

10,70

21.945

20.500

7,00

185.778

176.820

5,10

920.366

864.942

6,40

Irland

9.471

7.823

21,10

74.187

57.724

28,50

Italien

16,00

Frankreich Griechenland* Großbritannien

149.058

120.508

23,70

580.777

500.695

Kroatien

3.694

4.576

-19,30

11.655

11.851

-1,70

Lettland

1.238

1.067

16,00

4.448

3.917

13,60

Litauen

1.746

1.417

23,20

5.507

4.773

15,40

Luxemburg

5.046

5.220

-3,30

16.902

17.531

-3,60

Niederlande

27.222

28.635

-4,90

137.653

136.974

0,50

Norwegen

13.039

12.401

5,10

48.692

49.153

-0,90

Österreich

29.500

29.240

0,90

104.654

110.521

-5,30

Polen

28.526

27.731

2,90

120.191

103.260

16,40

Portugal*

13.237

12.318

7,50

59.475

46.291

28,50

Rumänien

5.482

4.932

11,20

19.915

18.277

9,00

Schweden

30.536

27.543

10,90

106.269

95.346

11,50

Schweiz

28.265

27.537

2,60

100.050

96.067

4,10

Serbien*

1.905

1.931

-1,30

5.782

5.913

-2,20

Slowakei

6.462

5.889

9,70

22.802

21.680

5,20

Slowenien

5.348

4.876

9,70

20.995

18.675

12,40

84.024

80.882

3,90

351.872

284.997

23,50

Tschechische Republik 20.568

17.498

17,50

73.833

60.491

22,10

5.601

20,50

23.869

21.225

12,50

646

601

7,50

2.729

2.606

4,70

1.205.885

1.132.826

6,40

4.842.164 4.464.612

8,50

Spanien Ungarn

6.752

Zypern* Total

* geschätzte Volumina für April 2015

Top-Ten-Marken Veränd.

Veränd.

April 15

April 14

in %

kum. 15

kum. 14

154.058

146.026

5,50

589.352

538.720

Ford

87.839

86.077

2,00

359.708

339.234

6,00

Renault

86.963

75.478

15,20

329.963

291.068

13,40

Volkswagen

in % 9,40

Opel/Vauxhall

76.670

73.202

4,70

318.071

299.318

6,30

Peugeot

73.522

69.862

5,20

295.962

277.477

6,70

Audi

70.031

67.584

3,60

261.991

252.169

3,90

BMW

60.586

56.275

7,70

242.714

225.166

7,80

Fiat

58.949

54.370

8,40

229.276

211.957

8,20

Mercedes

58.711

57.617

1,90

239.503

215.421

11,20

Skoda

55.536

51.150

8,60

206.604

194.378

6,30

Top-Ten-Modelle Veränd.

Veränd.

April 15

April 14

in %

kum. 15

kum. 14

Volkswagen Golf

49.330

49.663

-0,70

186.758

179.256

in % 4,20

Renault Clio

29.973

26.244

14,20

110.144

100.679

9,40

Ford Fiesta

26.717

28.428

-6,00

114.665

114.018

0,60

Volkswagen Polo

25.180

23.383

7,70

103.887

96.757

7,40

Opel/Vauxhall Corsa

22.893

20.402

12,20

101.715

85.289

19,30

Ford Focus

21.057

20.158

4,50

82.038

81.274

0,90

Volkswagen Passat

20.188

13.777

46,50

71.906

50.490

42,40

Audi A3/S3/RS3

19.861

18.884

5,20

74.259

68.848

7,90

Peugeot 208

19.404

19.464

-0,30

80.252

81.882

-2,00

Nissan Qashqai

18.728

19.526

-4,10

84.070

73.317

14,70

AUTO & Wirtschaft • JUNI 2015


MANAGEMENT

Wir lieben unser Auto Allen Unkenrufen und Belastungen zum Trotz: Für die klare Mehrheit der Österreicher ist der eigene Pkw unverzichtbar. Selbst die emotionale Bindung ist so eng wie eh und je, wie die jüngste „Autostudie“ der Generali zeigt.

B

einahe 9 von 10 Österreichern schätzen die Freiheit des Individualverkehrs, 67 Prozent bekennen sich zur Aussage „Autofahren macht mir Spaß“: Diese aus Branchensicht ermutigenden Aussagen ergab die jüngste Umfrage der Generali unter rund 2.000 Personen. „Ein Leben ohne Auto wäre für einen Großteil der Österreicher eine Einschränkung der Unabhängigkeit“, betont Walter Kupec, Vorstand des führenden heimischen Kfz-Versicherers.

Klare Antworten: Selbst in der Großstadt Wien ist das Auto aus dem Alltag nicht wegzudenken.

Neuwagen am absteigenden Ast, alternative Antriebe als Nischenprogramm: Diese Trends zeichnen sich unter den potenziellen Autokäufern ab

Hohe Kaufbereitschaft 65 Prozent der Studienteilnehmer haben laut eigener Aussage im vergangenen Jahr ihr Mobilitätsverhalten angepasst: 36 Prozent achten stärker auf eine spritsparende Fahrweise, 23 Prozent nützen häufiger öffentliche Verkehrsmittel. Carsharing bleibt dagegen ein Nischenprogramm, das selbst in Wien nicht einmal jeder zehnte Studienteilnehmer nutzt. Unabhängig davon ist das Interesse am Autokauf groß: Knapp 11

Walter Kupec kennt das Mobilitätsverhalten der Österreicher

Prozent planen eine Neuanschaffung in den kommenden 12 Monaten, weitere 16 Prozent binnen 2 und 17 Prozent binnen 3 Jahren. Gegenüber der Vorjahresstudie stieg dabei das Interesse an Gebrauchtwagen von 37 auf 40 Prozent, jenes an Jungwagen unter 6 Monaten ging von 33 auf 32 Prozent zurück. Zusehends aus der Mode gerät der klassische Neuwagen: Während er 2013 noch für knapp 34 Prozent der Befragten die erste Wahl war, sind es aktuell nur noch 28 Prozent. • (HAY)


MANAGEMENT

Ihre

Meinung

ist

Steuerreform: Verhallen unsere Einwände völlig ungehört? Politik nimmt Anliegen nicht ernst

Viele Unternehmer resignieren

„Es ist nicht mehr nachvollziehbar, weshalb das Finanzministerium immer wieder die Autofahrer zur Kasse bittet“, sagt Dietmar Hörburger, Geschäftsführer Autohaus Hörburger/Wolfurt. „Um wirklich glaubwürdig zu bleiben, müssten groß angelegte Proteste, die gemeinsam von den Importeuren und Händlern durchgeführt und in die auch die Autofahrer eingebunden werden, geplant und danach professionell und kontinuierlich durchgeführt werden.“ Einzelne Aufschreie würden ungehört verhallen, Schönredereien nichts bringen. „Ich habe auch das Gefühl, dass unsere Standesvertretung von der Politik nicht ernst genommen wird. Weshalb es gilt, etwas zu unternehmen, um den drohenden Schaden für die Branche im Vorfeld abzuwenden.“

„Ich bin sehr enttäuscht, dass im Zuge der Steuerreform abermals in die Börsen der Autofahrer gegriffen wird“, sagt Komm.-Rat Konrad Steindl, Präsident der WK Salzburg und Eigentümer von Kfz-Betrieben in Salzburg, Oberndorf und Kuchl. Der geplante Entwurf werde Dienstfahrzeuge weiter verteuern und für Arbeitnehmer weniger attraktiv machen. „Die Erhöhung des Sachbezugs wird Auswirkungen auf das Neuwagengeschäft haben, wir sind von diesem zu einem großen Teil abhängig, weil es 60 Prozent des Gesamtvolumens ausmacht.“ Bald werde sich herausstellen, dass der Branche ernsthafte Schäden entstehen würden, die auch für die Beschäftigten Konsequenzen hätten, weshalb viele Unternehmer bereits resignierten.

Die Kuh ist übermolken

Die Beamten sind zu mächtig

„2014 ist die wichtigste Steuermelkkuh erstmals übermolken worden“, sagt Mag. Patrick Pfurtscheller, Geschäftsführer Autoland PPAT/Innsbruck. „Wenn man das zu lange macht, gibt die Kuh gar keine Milch mehr. Die Mobilität ist ein zentrales Organ der Wirtschaft, wird dieses beschädigt, hat das nachhaltige Folgen.“ Wenn sie sich in Tirol, wo der Großteil der Bevölkerung auf dem Land lebe, so verteuere, dass sich die Menschen diese nicht mehr leisten können, werde die Wirtschaft gelähmt. „Dies scheinen die Politiker noch nicht begriffen zu haben“, so Pfurtscheller. „Statt zu agieren reagieren die Verantwortlichen im besten Fall.“ Protestmaßnahmen fruchteten nicht, es würde daher sich erst etwas ändern, „wenn unserer Branche nachhaltiger Schaden entstanden ist, aber dann ist es zu spät.“

46

„Ich vermute, dass der Homo Austriacus leicht zum Masochismus neigt, weil er sich das gefallen lässt“, sagt Komm.-Rat Mag. Hubert Aichlseder, Landesgremialobmann des Kärntner Fahrzeughandels und Geschäftsführer Autohof/Klagenfurt. Mittlerweile habe jede Branche Probleme, vor allem deshalb, weil der Staat nicht gewillt sei zu sparen und stattdessen immer weiter an der Steuerschraube drehe. Das Verhältnis zwischen Leistungsträgern und der Verwaltung werde dadurch immer schlechter. „Es geht darum, das Land neu zu organisieren. Offensichtlich traut sich die Politik nicht darüber, weil die Beamten zu mächtig geworden sind. Noch geht es uns zu gut, als das es zu Protestmaßnahmen kommt. Wenn das Fundament aber einmal zu bröckeln beginnt, wird es die Politik hinwegwehen.“

AUTO & Wirtschaft • JUNI 2015


Schluss mit dem Kuschelkurs

uns

wichtig!

Der Wirbel um die geplante Sachbezugsregelung schlägt weiter hohe Wellen. Aufschreie der Branche verhallen ungehört, viele Unternehmer resignieren. Müssen wir weitere Verschlechterungen in Kauf nehmen? Von Dieter Scheuch

„Leider gibt es in unserer Branche niemanden, der sich Gehör verschaffen kann, deshalb ist auch weiter nicht verwunderlich, dass diese von der Politik geschröpft wird“, sagt Gerhard Zeiner, Geschäftsführer Auto Zeiner/Krems. Man könne nicht immer demütig bejahen, was die Politiker vorgäben. „Ich vermisse den Willen zur Konfrontation, der natürlich auf sachlicher Ebene geführt werden muss.“ Die ewige Jammerei, dass es der Branche so schlecht gehe, sei nicht nur eine falsche, sondern, wie sich herausgestellt habe, auch eine erfolglose Strategie. „Es ist an der Zeit, laut aufzuschreien, denn solange keiner richtig laut schreit, wird sich auch weiter nichts ändern.“ Der Kuschelkurs müsse beendet und stattdessen Widerstand geleistet werden.

Man hat gewusst, wohin die Reise geht

Hoffnungslos geschröpft

„Alle haben gewusst, wohin die CO2-Reise auf EU-Ebene gehen wird“, sagt Mag. Dr. Gustav Oberwallner, Landesgremialobmann-Stv. des Fahrzeughandels Oberösterreich. Es sei bekannt, dass die durchschnittlichen CO2-Werte bis 2020 deutlich sinken müssen. „In Österreich wird dennoch darüber diskutiert.“ Dass der Staat versuchen werde, den CO2-Ausstoß mit Lenkungsmaßnahmen zu minimieren, sei zu erwarten gewesen. „Wobei die EU kein Drittland ist, das uns diesen Weg aufgezwungen hat, sondern unsere Minister den Beschluss mitgetragen haben.“ Es müssen auch die positiven Seiten gesehen werden. „Für Elektroautos ist geplant, dass ab 2016 kein Sachbezug mehr zu entrichten ist und dass sie vorsteuerabzugsberechtigt werden.“

„Dass mit der Erhöhung des Sachbezugs einmal mehr in die Taschen der Autofahrer gegriffen wird, um damit die Steuerreform zu refinanzieren, finde ich besonders unfair“, sagt Bernhard Kalcher, Sprecher des Peugeot Händlerverbandes und Geschäftsführer des Autohauses Kalcher/ Fehring. Auch in laufende Verträge solle eingegriffen werden, „wogegen ich mich verwehre“. Die Autofahrer in Österreich würden hoffnungslos geschröpft, die geplante Erhöhung des Sachbezugs sei ein weiteres Mosaiksteinchen. „Weshalb diese auch ganzheitlich abzulehnen ist. Anreize sollten eine Vorsteuerabzugsberechtigung nicht nur für Elektroautos, sondern für alle besonders umweltfreundlichen Fahrzeuge umfassen“, so Kalcher.

Zu spät reagiert

Es ist Zeit, den Kurs zu ändern

„Die Automobilbranche hätte schon viel früher auf die immer wieder von der Politik durchgesetzten Steuererhöhungen reagieren müssen“, sagt Ing. Peter Nemeth, Präsident der Wirtschaftskammer Burgenland und Inhaber Autohaus Nemeth/Eisenstadt. Die Branche habe schon lange mit Schwierigkeiten und geringen Margen zu kämpfen. Die geplante Erhöhung des Sachbezugs für Firmenfahrzeuge mit einem Ausstoß von über 120 g/km sei einer von vielen Schritten, man habe es verabsäumt, positive Aspekte wie deutlich günstigere Verbrauchs- und Emissionswerte rechtzeitig herauszustreichen. Neben der drückenden Steuerlast für Autofahrer belaste sich die Branche aber auch selbst. „Durch den ruinösen Verkaufswettbewerb wurde bereits ein Punkt überschritten.“

„Im Augenblick scheint es offensichtlich chancenlos, sich bei den verantwortlichen Politikern Gehör verschaffen zu können“, sagt Stefan Hutschinski, Sprecher VASS und Geschäftsführer Autohaus John/Wien. „Es hat sich gezeigt, dass sämtliche Appelle an die Politik verhallen, und es wäre Zeit, den Kurs zu ändern“, so Hutschinski. Die geplante Neuregelung beim Sachbezug werde sich negativ auswirken, „obwohl wir das Glück haben, viele Modelle, die unter der geplanten Sachbezugsgrenze von 120 g/km liegen, anbieten zu können, einige wichtige Modelle wie etwa den Sharan aber leider auch nicht“. Unternehmen reagierten bereits, weil auch der Druck seitens der Bediensteten steige, „das merken wir bereits in Form verstärkter Anfragen von Flottenkunden“.

AUTO & Wirtschaft • JUNI 2015

47


„Sie kämpfte immer, in der Familie wie in der Standesvertretung.“

WIRTSCHAFT

Gerhard Schneider-Manns Au auf S. 50 über Leopoldine Schwandl

„Es entsteht der Eindruck, dass die Automobilbranche von der Regierung regelrecht bestraft wird“, sagt Alain Favey (Porsche Holding) auf Seite 52

Chevrolet: noch einige Fragen offen Nach Beendigung des Neuwagenhandels „gibt es bei Chevrolet keine Probleme, aber einige offene Fragen“, wie der mit der Chevrolet-Abwicklung betraute Mag. Rainer Fillitz sagt. Ende 2014 sei er als Geschäftsführer im Firmenbuch gelöscht worden, die Steuerung erfolge über die Europaorganisation. Wann die Chevrolet GmbH in Österreich gelöscht werde, sei noch offen. Um Probleme für die 90 Servicepartner zu vermeiden, müsse zuerst geklärt werden, wie es mit Garantieansprüchen und Serviceverträgen weiter gehe.

Erdgasautos: Kritik an steuerlicher „Diskriminierung“ Per 31. Dezember 2015 wird der derzeit für Hybrid-, Ethanol-, Flüssiggas- sowie Erdgas- und Biogasfahrzeuge gewährte NoVA-Bonus von 600 Euro auslaufen. Mag. Michael Mock, Geschäftsführer des Fachverbands der Gas- und Wärmeversorgungsunternehmen, übt Kritik: „Wir fordern eine Verlängerung um weitere 5 Jahre.“ Generell sollten CNG-Fahrzeuge, sofern sie mit Biogas betrieben werden, steuerlich reinen Elektroautos gleichgestellt werden: „Eine Diskriminierung: Biomethan-Fahrzeuge emittieren weder Feinstaub noch CO2“, so Mock.

Wien: 250 Elektrotaxis bis 2017 Eines der laut Angaben der Initiatoren „weltweit größten E-Taxi-Projekte“ wird in Wien gestartet. Das von den Taxizentralen 40100 und 31300, der Wiener Wirtschaftskammer, der TU Wien und den Wiener Stadtwerken vorangetriebene Projekt soll mit 60 bis 80 Fahrzeugen umgesetzt werden und innerhalb von drei Jahren auf 250 Elektrotaxis anwachsen. Pro Fahrzeug ist eine Förderung bis 8.000 Euro vorgesehen, zudem wird der Strom über ein auf Taxibetriebe zugeschnittenes Schnellladenetz zur Verfügung gestellt.

AVL List steigert abermals Umsatz Nachdem das Grazer Unternehmen AVL List 2014 den Umsatz auf 1,15 Milliarden Euro (2013: 1,05 Mrd.) um 10 Prozent steigern konnte „entwickelt sich das Geschäft auch heuer vernünftig“, wie Geschäftsführer Dipl.-Ing. Dr. Helmut List sagt. Das Wachstum komme nicht nur aus China, sondern auch aus Indien, wo der Markt wieder anziehe. Auch in Japan, wo im Vorjahr 13 Prozent des Gesamtumsatzes erzielt worden seien, gebe es Steigerungen. Der Exportanteil von AVL liegt bei 96 Prozent, 2014 wurden 74 Patente angemeldet.

Pappas schließt erfolgreiches Geschäftsjahr ab Zuwächse sowohl bei Verkaufszahlen als auch bei Marktanteilen in Österreich, Ungarn und Deutschland verzeichnete die Pappas Holding im Geschäftsjahr 2014. Insgesamt wurden in allen 3 Ländern an allen Standorten 23.564 Neu- und Gebrauchtfahrzeuge abgesetzt (2013: 23.420 Stück), Beim Umsatz ergab sich eine Steigerung von 959 (2013) auf 966 Millionen Euro. Friedrich Lixl, Sprecher der Geschäftsführung, rechnet nach einem 1. positiven Quartal mit weiteren Zuwächsen im Jahr 2015.

48

AUTO & Wirtschaft • JUNI 2015

Gerhard Lustig

Das Teufelszeug Auto in Wien Im Mai wurde vor rund 1.000 Teilnehmern (samt 300 Begleitern) wieder das Motorensymposium in der Hofburg aufgeführt – zum 36. Mal bereits und ohne Wiens Bürgermeistergespann Michael Häupl und Maria Vassilakou. Beide dürften nicht geknissen haben, dass in ihrer Stadt und international beachtet das Teufelszeug Auto mitsamt den zusammenhängenden Motorprozessen inszeniert wurde, wo sie doch so gern das Auto aus der Stadt verbannt haben möchten. Stellen Sie sich vor, der Österreichische Verein für Kraftfahrzeugtechnik nimmt die politische Ablehnung unserer Stadtgewaltigen zum Anlass und geht, wo jetzt auch Ferdinand Piëch abgetreten ist, mit seinem Kongress dorthin, wo die Automobilität sowohl technisch als auch kulturell respektiert und anerkannt wird. Nur so eine Idee!


WIRTSCHAFT

Mit höherer Drehzahl Auch wenn es die Politik manchmal vergisst: Die Fahrzeugindustrie ist und bleibt einer der wichtigsten Wirtschaftsmotoren. Das beweisen die jüngsten Branchendaten.

I

m vergangenen Jahr ist die österreichische Industrieproduktion nominell um 2,6 Prozent gesunken. In der Fahrzeugindustrie wurde dagegen eine Steigerung um 3,6 Prozent auf 13,589 Milliarden Euro erzielt. Dies entsprach nach 2013 dem zweiten Rekordwert in Folge. Inflationsbereinigt liegen die heimischen Zulieferer zwar noch hinter den Spitzenwerten aus den „Nullerjahren“ zurück, doch auch diese Statistik zeigt einen klaren Aufwärtstrend. „Unsere Branche war 2014 neuerlich der drittgrößte Industriebereich Österreichs“, unterstreicht Mag. Walter Linszbauer, Geschäftsführer des Fachverbands der Fahrzeugindustrie. Dies zeigt sich auch an der Beschäftigtenzahl, die um 2,5 Prozent auf rund 30.000 direkte Mitarbeiter stieg.

Nominell liegt die Fahrzeugindustrie auf Rekordniveau, freut sich Branchensprecher Mag. Walter Linszbauer; auch inflationsbereinigt zeigt der Trend nach oben

Optimismus für 2015 Im heurigen Jahr erwarten mehr als 8 von 10 Fachverbandsmitgliedern steigende oder zumindest gleich bleibende Umsätze, verweist Linszbauer auf eine aktuelle Umfrage: „Im Durchschnitt liegt die Erwartungshaltung bei einem nominellen Wachstum von 2,3 Prozent, während der Verbraucherpreisindex lediglich um 1,5 Prozent zulegen dürfte.“ Gerade für die Politik darf dieses positive Stimmungsbild jedoch kein Grund zum Zurücklehnen sein: Die Klagen über Bürokratie, überbordende Kosten und zunehmende Standortnachteile häufen sich auch in der Fahrzeugindustrie. Sollte dieser Wirtschaftsmotor deshalb ins Stottern geraten, wären die Auswirkungen für ganz Österreich fatal. • (HAY)


WIRTSCHAFT

Erkenntnis einer sehr starken Frau Der schleichende Erosionsprozess des Verhältnisses zu den Herstellern/Importeuren in der Händlerbeziehung erscheint Leopoldine Schwandl und Burkhard W. Ernst bedenklich.

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er Porsche Holding war sie mit den Marken VW, Audi und Seat sowie per Skoda-Servicevertrag in unbedingter Treue verbunden, auch wenn Leopoldine Schwandl (85) am Ende ihrer 60 Jahre währenden und überaus erfolgreichen Autohändlerkarriere erkennen musste, dass sie seit Mitte März 2013 am Autoverkauf allein nichts mehr verdienen konnte. Kaufkraftschwäche und steigende Steuern sowie wachsender politisch motivierter Druck auf die Autofahrer gingen auch an der Grande Dame des Autohandels nicht spurlos vorbei. Nachdem ihre Kinder Margarete Chini (62) und Ing. Hans Schwandl (57) abwinkten, übergab sie das operative Geschäft kurzerhand an Mag. Biljana Zivanovic, die mit Roland Steineder am Standort Wagramer Straße 14 Schwandls Erfolgsstory fortsetzen will. Beide wechselten abrupt von Markenpartner Autohaus Liewers von der Triester Straße nach Donaustadt ans Kaiserwasser der Alten Donau. Im Kielwasser weitere Verkaufsspezialisten rund um Stefan Brad.

Ähnliche Charaktereigenschaften Schwandl, der nahezu alle Branchenbegleiter „eine ungeheure unternehmerische Energie mit besonderem Charme “ konzedieren, kam über ein Volontariat ihres Enkels Christian Chini in Zagreb erstmals mit Zivanovic in Kontakt, wo sie für Porsche in Serbien jobbte. Oliver Breinsberg von Liewers

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Bundesgremialobmann Burkhard Ernst verliert mit Leopoldine Schwandl eine glühende Kämpferin für die Interessen des Markenautohandels

engagierte „Anna“ und war begeistert. Als sie jedoch im Projekt „Schwandl“ ihre Unternehmerchance erblickte, saß die gebürtige Serbin rasch am Platz der den „Wert des Geldes schätzenden“ Vollblutunternehmerin.

Viele haben sich nach ihr gerichtet Schwandl, mit ausgeprägter Profitgeilheit, wie Wegbegleiter es ausdrücken, zeigt offen ihr Vermögen, hat sie ihren Wohlstand doch auf ehrliche Art erworben. „Sie kämpfte immer, in der Familie wie in der Standesvertretung“, erzählt Gerhard Schneider-Manns Au, der sie einige Zeit als Chef von Porsche in Salzburg begleitete. Markenkollege Dr. Josef Lamberg konnte nach anfänglichem Misstrauen ihr unbedingtes Vertrauen genießen und gemeinsam im VW-Händlerverband brachten sie was weiter. „Sie, impulsiv und spontan, konnte bis hinauf zu Ministern viele Türen öffnen und helfen, Gesetze zu bewegen“, macht der bei Porsche Austria seinerzeit ausgebildete Kfz-Meister und Jurist „seiner Leopoldine“, lange Zeit auch Einzelhandelssprecherin, d a s Kompliment. Bundesgremialobmann Burkhard W. Ernst: „Mit Bauch und Hirn hat sie Strategien entwickelt, Entscheidungen beeinflusst, von denen wir Markenhändler auch heute noch partizipieren.“ Den schleichenden Erosionsprozess im Handel konnte auch sie nicht aufhalten. Nun pflegt Schwandl ihr Eigentum. • (LUS)

AUTO & Wirtschaft • JUNI 2015

Mag. Biljana Zivanovic führt am Standort in WienDonaustadt weiter, was Leopoldine Schwandl in 60 Jahren als Autohändlerin aufgebaut hat und ihre Kinder Mag. Margarete, verheiratete Chini, und Ing. Hans Schwandl sich nicht weiter antun möchten


Juni 2015

Ertragssituation

ÖL UNTER DRUCK Vertriebssituation I Autohersteller wollen mitschneiden

Vertriebssituation II Internet macht die Preise kaputt

Potenzial Immer wieder der Nachfüll-Liter

Produktinnovation Spritsparen mit modernem Motoröl

Vom Goldesel zum lahmen Gaul: Die Branche sucht Antworten auf die aktuellen Herausforderungen

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Als Ertrags-Wunderwuzzi ist das Öl Geschichte V

on 2,8 Prozent Verlust pro verkauftem Auto spricht die jüngste Studie zur Wirtschaftlichkeit der Kfz-Betriebe, die der Fahrzeughandel in Auftrag gegeben hat. Das ist in dieser Höhe erschreckend, aber nicht neu. Dass die Werkstätte den Neuwagenverkauf subventioniert, ist längst Realität. Lange Zeit gab es dafür noch ausreichend Spielraum dank der erfreulichen Marge beim Motorenöl. Und diese hat viel überdeckt. Die Kalkulation stimmt nicht, die Werkstattauslastung und -planung sind nicht optimal, die Stundensätze sind an den Nachbarn angepasst, nicht an die tatsächlichen Kosten. Der im Verhältnis überproportionale Deckungsbeitrag des Öls hat dafür gesorgt, dass letztlich das Ergebnis stimmt. • Das wird freilich immer schwieriger: Die Abwicklung von Garantie- und Versicherungsschäden sowie die Maßnahmen zur vermeintlichen Kundenzufriedenheit und die Umsetzung der ständig wachsenden Standards erfordern immer mehr personelle Kapazitäten. Das treibt die Kosten und damit die Stundensätze in die Höhe. Dabei ist es ohnehin schon schwierig, die Kunden in Zeiten massiven Kaufkraftverlustes in die (Marken-)Werkstätte zu bringen. • Bislang konnten dennoch Erträge in der Werkstätte erwirtschaftet werden. Das Motoröl hat’s ja gerichtet. Das war für viele Jahre gut und angenehm, doch nun fällt den Werkstätten das System auf den Kopf, zu sehr hat man sich auf die Deckungsbeiträge aus dem Ölgeschäft verlassen. Das Kartenhaus bricht gleich an mehreren Stellen zusammen. Die Hersteller wollen vom bislang großen Kuchen Ölertrag mitnaschen, setzen die Ölkonzerne bei First Fill und Serviceöl unter Druck, machen günstige Endkundenpreise und schneiden nun auch beim Öl mit. Gleichzeitig erzeugen die Ölmarken den Vermarktungsdruck über verschiedene Kanäle. Immer mehr Markenöle werden im Baumarkt, im Supermarkt und im Internet angeboten, teilweise zu haarsträubenden Konditionen. Natürlich gibt es darunter Plagiate, natürlich gibt es Unter-

Gerald Weiss, Leiter Sonderprojekte: „Alle wollten beim Öl mitverdienen, jetzt bleibt kaum mehr etwas über.“

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schiede in der Spezifikation, natürlich gibt es unseriöse Grauimporte und Privatverkäufer. Aber es gibt tatsächlich das vergleichbare Öl zu günstigen Preisen. • Für die Werkstätte kann es dabei hilfreich sein, ein nicht so bekanntes Produkt anzubieten oder eine Marke zu vertreiben, die exklusiv und konsequent über den Fachhandel vertrieben wird. Aber dennoch wird der Kunde heute nicht mehr bereit sein, den Preis zu bezahlen, den er noch vor ein paar Jahren bezahlt hat. Schließlich gibt es die bekannten Marken auch deutlich günstiger. Denn das größte Problem bringt die wirtschaftliche Situation. Der Kaufkraftverlust trifft die Autobranche wie kaum eine andere: Die Kunden haben kein Geld. Vor einigen Jahren war der Preis fürs beste Öl noch Nebensache, Hauptsache Papas Liebling wurde gut versorgt. Heute können sich die Menschen gerade noch die Leasingrate für ihr (neues) Auto leisten, beim großen Service ist es dann vorbei. Und wo sieht der Kunde noch Einsparungspotenzial? Natürlich beim größten (Material-)Posten auf der Servicerechnung, dem Motoröl. • Da stellt sich die Frage, wo soll denn das Autohaus noch Geld verdienen? Nicht mehr beim Öl, so viel ist fix, zumindest nicht mehr in dem bekannten Ausmaß. Dennoch ist die Auswahl des Ölpartners wichtig: Wer kann meinen Betrieb am besten unterstützen? Brauche ich marketing- oder betriebswirtschaftlich Unterstützung, wo bin ich mit einem Betrieb positioniert und wo die Ölmarke? Worauf legen meine Kunden wert? Was kann mir der Lieferant neben dem Motoröl noch bieten? Oder ist nur der günstigste Einstiegspreis oder die rasche Lieferfähigkeit entscheidend? Starke Partnerschaften sind wichtiger denn je. Wer der richtige Partner für die herausfordernde Zukunft ist, muss jeder sehr individuell für sich selbst entscheiden.

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ÖL EXTRA

Margenerosion führt als alle hochdotierten Analysten vorher gesagt haben. Zusätzlich steigt der Druck durch die Industrie und Automobilhersteller auf die ÖlLobby, um den Gewinnkuchen anders zu verteilen.

Öl-Spezifikationen als Kundenbindung

@ diez-artwork/fotolia

Der Markt ist schwierig und die Branche sucht nach Antworten auf die aktuellen Herausforderungen. Die fallen unterschiedlich aus – je nach Standpunkt und Betrachtungsweise.

Vom Goldesel zum lahmen Gaul … D

ie Zeit der guten Margen und robusten Renditen mit dem Elixier Motoröl neigt sich dem Ende zu. Warum ist das so? Wenn es auch nicht gern ausgesprochen wird, sich die unterschiedlichen Akteure gerne gegenseitig beschuldigen, so brauchen sich alle gegenseitig als starke Partner, wenn sie nicht untergehen wollen: die Fachwerkstätten, die freien Werkstätten, die Großhändler, die Zwischenhändler, der Autozubehörhandel. Oder ist es schon zu spät und es gibt nichts mehr zu verteilen?

Ambivalentes Miteinander – oder Partnerschaften auf Zeit? In Zeiten der Globalisierung und der seit Jahren anhaltenden Zentralisierungswellen sind die Big Player auf einen beispiellosen Kahlschlag wegen zu hoher Fixkosten in Europa unterwegs, wachsen aber nicht in dem gewollten und prognostizierten Ausmaß in den sogenannten „Growing Markets“ wie Indien, China, Russland. Dazu kommt das Auf und Ab in den USA. Man ist in Asien zu Beginn vielleicht zu schnell gewachsen und hat den Russischen Bären unterschätzt, die Marktteilnehmer haben auch schneller als in „Good Old Europe“ gelernt, die Gier mit Einkaufsstärke zu kombinieren, was zur schnelleren

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Was machten VW, BMW, Mercedes, Toyota & Co in den vergangenen 15 Jahren? Man hat eigene Normen unter dem Deckmantel der Technik kreiert, um mehr Abhängigkeit beim Autofahrer zur Marke zu erzeugen. Zu guter Letzt wurden die Ölhersteller via First Fill in die Margenfalle gelockt, um den vermeintlich interessanten Aftermarket bevorzugt über die Fachwerkstätten beglücken zu dürfen. Diese Rechnung geht aber immer weniger auf, da die Autokonzerne – so wie bei Reifen, Lack – schlauerweise ihren Obolus dafür möchten. Womit die Kostenschere schärfer wird und Kombinationstaktiken mit Treibstoff- und Werkstatt-Kartensystemen forciert werden, die den Autofahrer in die richtige Bahn zum Wohle der Großkonzerne lenken soll. Wenn nicht ohnehin bereits die eigene Retailschiene aktiv ist, werden die Markenwerkstätten dann über die moderne Form der Daumenschrauben namens Ersatzteilbonifizierung in Reih und Glied gebracht. Denn wenn bisher die Fachwerkstätten ihre lukrativsten und einfachsten Gewinne einfuhren, so weckt genau diese Tatsache das Begehr der Fahrzeughersteller. Vordenker dieses Szenarios war die Baumaschinenbranche, gefolgt von Toyota und Mercedes. Jüngst folgte 2015 BMW, und auch der VW-Konzern schärft seine herstellereigenen Registrierkassen in diese Richtung in einem 3-Jahresplan.

Teilegeschäft als Ertragsquelle für Autohersteller In den vergangenen 10 bis 15 Jahren ist das Ersatzteilgeschäft zu einer wesentlichen Ertragsquelle für die OEMs geworden. Nahezu alle Fahrzeughersteller haben dieses Segment im Laufe der Zeit optimiert und ausgebaut. Stellhebel waren unter anderem die Systematisierung des Pricings, Bundling, Relabeling und die Logistik. Hinzu kamen die aktivere Vermarktung von Ersatzteilen sowie verbesserte organisatorische Rahmenbedingungen und Steuerungssysteme. Eben dieser Trend wird mit den schleichend eingeführten


ÖL EXTRA

Originalölen, den „Genuine Oils“, seit einiger Zeit auf Schiene gebracht. Von Beginn an ist dieses Konzept aber bereits löchrig wie ein Schweizer Käse. Als Beispiele sind hier Portale wie motoröldirekt, oelshop24 oder oeldepot24 zu nennen. Denn sowohl die Ölhersteller als auch der Ersatzteilhandel der Fahrzeughersteller lassen sich nicht gerne die Butter vom Brot nehmen und überlauern sich nahezu täglich aufs Neue – und dem großen Bruder in Brüssel ist das auch so recht.

Neue Absatzmärkte für Ölfirmen Darüber hinaus sind Fahrzeughersteller gefordert, sich im Ersatzteilgeschäft den sich wandelnden Marktund Wettbewerbsbedingungen zu stellen. So wird in einem zunehmend globaleren Markt das Wettbewerbsumfeld wie auch die Zahlungsbereitschaft der Kunden vielschichtiger. Auch haben die meisten Kunden erkannt, dass das Ersatzteilgeschäft ein äußerst gewinnbringendes Segment ist und sie entwickeln gezielt Gegenstrategien. Denn gut strukturierte und entwickelte Hersteller können durch diesen Hebel relativ kurzfristig signifikante Effekte erzielen. Nachdem die Ölhersteller nach den mittlerweile sehr unangenehmen Ausschrei-

Wieviel ist noch drinnen, im Ölgeschäft?

bungsverfahren der First-Fill-Mengen mehr und mehr mit dem Genuine Oil verquickt werden, suchen diese ihrerseits wieder nach neuen Absatzmärkten im zwielichtigen Großhandel und vereinzelt sogar über eBay und Amazon als Geisterfahrer ohne Langzeitorientierung, um nicht als Ersatzteillieferant mit Logistikarbeit für die Automobilindustrie zu enden. Die Verlierer in diesem sich abzeichnenden Modell sind die Fachwerkstätten. Denn der Hersteller greift wie schon beim Lack und den Reifen in deren Kasse und will hier kräftig mitschneiden. Mit eben den vorhin genannten Stellschrauben die da lauten: Ersatzteilbonus, Gewährleistung und Kulanz, Loyalitätsbonus. • (RED)


ÖL EXTRA

Werkstätte, Internet oder Supermarkt? Der Vertriebsdruck wird auch für die Ölkonzerne immer größer. Die Ideen und Konzepte der einzelnen Marken zu Internet-Verkauf, Preisdumping und Öl-Marge lesen Sie in unserer Umfrage.

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nternetangebote, mitgebrachte Öldosen, Angebote der Automobilhersteller, Preisdiskussionen: Mit dem Preisdruck gerät der Ertragsbringer Motoröl zunehmend unter Druck. Wie können die Preise und die Marge noch erhalten werden? Wolf, Castrol: Castrol Austria hat den Partnerbetrieben ein entsprechendes Toolkit zur Verfügung gestellt, welche mithilfe eines internen Mitarbeitertrainings von vorbereiteten Argumentationskarten und entsprechenden Informationsbroschüren für den Endkonsumenten einfach und sicher zu behandeln sind. Eibl, Lukoil: Einerseits ist es schwer, dem Endkonsumenten die Qualität eines Motoröles „fühlbar“ zu machen, denn wann kommt er schon in tatsächlichen Kontakt damit? Andererseits werden die Motoren immer weiter ausgereizt (kleiner, höhere Leistung, weniger Kraftstoffverbrauch, schärfere Abgasnormen) und die Ansprüche an die modernen Motorenöle damit immer strenger. Auch in Europa beginnen wir wieder, unsere Fahrzeuge länger zu fahren, daher ist die Erhaltung der Lebensdauer schon ein Thema für jedermann. Katzengruber, Total: Um die Margen des wichtigen Ertragsbringers Schmierstoff in den Werkstätten zu erhalten, ist es aus unserer Sicht notwendig, die Vertriebskanäle zu selektieren. Da unsere Produkte nicht in Supermärkten angeboten werden, entsteht für unsere Partner keine zusätzliche Konkurrenz. Von Angeboten im Internet ist generell abzuraten, da schon sehr viele gefälschte Produkte angeboten werden.

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Hiermaier, Liqui Moly: In der Tat nimmt der Druck zu. Gegenüber den Werkstätten können wir die Preise aufrechterhalten, weil der Kunde bei uns nicht ausschließlich das Öl kauft. Bei Liqui Moly bekommt er noch ein Bündel an Leistungen on top. Dazu gehört die gesamte Apparatur, um das Öl verarbeiten und sauber wie sicher lagern zu können. Der Service umfasst auch Marketingelemente wie die kostenlose Gestaltung und Produktion von Außenwerbeelementen. Paseka, Shell: Kfz-Werkstätten wird es trotz eines dynamischen Marktes und kreativerer Ideen der Automobilhersteller immer brauchen – das Internet kann das nicht annähend. Eine Werkstatt, die den Ertragsbringer Motoröl als lästigen Servicebestandteil sieht und ohne Anspruch auf qualitatives Motoröl handelt, wird hier auch kaum einen Ertrag erzielen können. Wer sich hingegen die Zeit nimmt, den Kunden zu beraten und ihn über die Vorzüge aufzuklären, der hat die Möglichkeit, dem Kunden einen Mehrwert zu bieten und selber etwas zu verdienen. Schneider, Motorex: Jeder Kfz-Betrieb kann sich relativ leicht ein Bild vom Markt, seinen Teilnehmern und deren Strategien machen. Fachmedien bieten sich dafür als gute Quelle an. Es können auch die diversen Versprechungen sehr leicht überprüft werden. Dann gilt es abzuwägen, welcher Anbieter eine seriöse Beratung hat und Margen zulässt, die ein vernünftiges Handeln auch in Zukunft gewähren. Köck, Motul: Zum einen ist es wichtig, dass die KfzPartner ihren Kunden den Mehrwert vor Augen führen, den sie durch die Verwendung von Qualitätsprodukten in ,ihrer‘ Werkstatt erhalten. Autohäuser, Werkstätten und Fachhändler, die mit uns zusammenarbeiten, haben dabei den großen Vorteil, dass die Produkte ausschließlich über sie und nicht über Bau-


und Supermärkte oder Tankstellen vertrieben werden. Damit sind unsere Motorenöle nicht vergleichbar und garantieren den Partnern eine hohe Exklusivität und stabile Preise. Mauerhofer, mapo: Wir bieten unsere Produkte nur in Werkstätten, Tankstellen und bei Fachhändlern an, somit gibt es keine Parallelvermarktung. Der Endverbraucher soll sich über ein Produkt informieren können, der Vertrieb soll unseren Partnern vorbehalten bleiben. Preise und Margen können in Zukunft nur erhalten werden, wenn das Werkstattpersonal den Endverbrauchern auch alternative Schmierstoffe anbietet sowie Zusatzprodukte verkauft, z. B. Treibstoffadditive, Reinigungsprodukte, Winterchemie usw. Huber, Eurolub: Der Preis darf nicht das Hauptverkaufsargument sein. Leider ist das durch erhöhte Preistransparenz immer häufiger der Fall. Hier liegt der Ansatz in der Kommunikation und der Unterstützung der Händler. Wir sind stolz darauf, dass wir uns durch unser kompetentes Händlernetz darauf verlassen können, dass bei der Marke Eurolub die Qualität im Vordergrund steht. Die Werkstättenauslastung geht zurück: Wie entwickelt sich die Situation bei Ihren Kunden und wie können Sie die Kfz-Betriebe unterstützen? Hiermaier, Liqui Moly: Die Werkstattauslastung geht unserer Meinung nach nicht generell zurück. Wegen der steigenden Werkstättendichte, speziell im Bereich Smart Repair bzw. Servicestationen, kommt es hier eher zu einer Umverteilung der Reparaturaufträge. Was jedoch eine Rolle spielt, sind die längeren Wechselintervalle, die durch hochwertigere und technisch ausgefeiltere Motorenöle möglich sind. Längere Wartungsintervalle bedeuten aber nicht immer gleich weniger Umsatz und Ertrag. Als Vollsortimenter unterstützen wir unsere Werkstätten mit zusätzlichen Produkten und Dienstleistungen. Dies gelingt zum Beispiel fast ausnahmslos mit unseren hochwertigen und leistungsstarken Additiven. Sehr stark nachgefragt sind u. a. die Reinigung des Dieselpartikelfilters und das ergänzende Additiv DPF-Schutz. Schneider, Motorex: Unsere Kunden repräsentieren den österreichischen Markt und sind zum Teil ebenfalls von den beschriebenen Rückgängen betroffen. Die Unterstützung funktioniert am besten durch überlegte Marketingaktivitäten, die den Partnern eine höhere Frequenz und Kundenbindung bringen. Huber, Eurolub: Wir halten regelmäßig Schulungen für unsere Kunden ab. Hier geht es nicht nur um Produkte, Neuerungen und technische Hintergründe, sondern auch darum, wie bestimmte Produkte erfolgreich zur Kundenbindung beitragen können. Paseka, Shell: Die Auslastung unserer Werkstattkunden ist zurzeit nicht optimal – sie bekommen die angespannte wirtschaftliche Lage voll zu spüren. Ganz aktuell haben wir eine Kampagne zur Unterstützung

Gerhard Wolf, Castrol

Günther Katzengruber, Total

Günter Hiermaier, Liqui Moly

DI Christian Eibl, Lukoil

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beim Verkauf von Nachfülllitern gestartet. Viele können das Thema nicht mehr hören, dennoch gibt es dafür noch ein riesengroßes Potenzial. Wolf, Castrol: Zusammen mit KUZU GmbH hat Castrol Austria entsprechende Bausteine zur Verbesserung der Kundenzufriedenheit angeboten, welche individuell der Situation entsprechend und der Spezialisierung des einzelnen Unternehmens angepasst, angewendet werden können. Mauerhofer: mapo bietet seinen Werkstätten und Partnern Konzepte an, z. B. Verkauf von Zusatzprodukten. Überdurchschnittliche Erträge aus dem Schmierstoffgeschäft werden in Zukunft schwieriger zu erzielen sein. Es sollte jedoch nicht der Fehler gemacht werden, das Produkt unter Wert zu verkaufen. Eibl, Lukoil: Die wirtschaftliche Situation in Europa ist generell als nicht sehr euphorisch zu sehen; manche große globale Konzerne wachsen weiterhin, indem sie wachsende Märkte außerhalb Europas beliefern, aber viele Betriebe in Europa haben langfristig schwierige Phasen zu meistern. Aus diesem Grund ist es so wichtig, die Nähe zum Kunden zu haben, ihm seine Bedürfnisse so einfach wie möglich zu lösen. Köck, Motul: Die Werkstätten müssen für den Kunden wieder erste Anlaufstelle rund ums Fahrzeug sein. Der Autofahrer geht in die Werkstatt seines Vertrauens, wenn er sich gut aufgehoben, vertrauensvoll und freundlich behandelt fühlt. Werden hier Top-Arbeit und kompetenter Service geleistet, wird der Kunde auch künftig wegen Öl oder Teilen nicht wechseln. Katzengruber, Total: Entgegen dem Trend konnten wir unsere Marktanteile deutlich steigern. Durch die Nähe zu den Kunden und unsere Flexibilität im Tagesgeschäft können wir unseren Kunden jede Form der Unterstützung bieten – Werkstattausrüstung, Finanzierung etc. Weiters geben wir durch den Einsatz unseres Technikers eine optimale Unterstützung und bieten unseren Partnern entsprechende Schulungen. Eibl, Lukoil: Die Überzeugung kann nur durch laufende Dokumentation der Qualitätsunterschiede stattfinden, einerseits in Fachmagazinen (egal ob von Fahrzeugherstellern oder Schmierstofferzeugern), andererseits durch Anschauungsmaterial im Kundenannahmebereich und immer wieder erklärende Gespräche durch das qualifizierte Fachpersonal! Aufgrund des Kostendrucks strukturieren zahlreiche Ölfirmen ihren Vertrieb um. Wie sieht Ihre Vertriebsstrategie aktuell und zukünftig aus? Welche Bedeutung spielen Fach- und Supermärkte sowie das Internet? Mauerhofer, mapo: Unsere Verkaufsstrategie werden wir nicht ändern. mapo wird weiterhin keine Internet-, Parallel- bzw. Endkundenverkaufsaktivitäten setzen, sondern weiterhin nur in der KfzWerkstätte, im Fachhandel und bei Tankstellen erhältlich sein.

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Franz Mauerhofer, Mapo

Hubert Huber, Eurolub

Wolfgang Schneider, Motorex

Manfred Köck, Motul

Mag. Matthias Paseka, Shell (Haberkorn)

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Hiermaier, Liqui Moly: Liqui Moly ist in mehr als 110 Ländern dieser Erde erhältlich und eine bekannte Marke. Ein Markenimage ist nur so viel wert, wie deren Produkte verfügbar sind. Aus diesem Grund können wir uns nicht auf einen Vertriebskanal allein beschränken, sondern sind auch für andere, neue offen. Gleichzeitig wissen wir um die Bedeutung des Werkstattgeschäfts. Und deshalb gibt es ausschließlich für Werkstätten konzipierte und erhältliche Produkte. Wolf, Castrol: Die globalen Partnerschaften mit den größten Herstellern sind eine von Castrol langfristig angelegte Strategie und sollen durch gemeinsame professionelle Angebote neue Geschäfts- und Absatzpotenziale erschlossen werden, die mit den Betrieben individuell angepasst erfolgreich umgesetzt werden. Köck, Motul: Wir sind fachhandelstreu und verkaufen unsere Produkte nur über unsere Partner und nicht über Tankstellen, Bau- oder Supermärkte. Wir setzen auf kompetente Beratung und umfassende Services als essenziellen Bestandteil unserer Vertriebsstrategie. Zudem werden wir weiter an unserer hohen Flexibilität und persönlichen Betreuung festhalten. Huber, Eurolub: Bei vielen Wettbewerbern geht die Umstrukturierung im Vertrieb zulasten des Service und der persönlichen Betreuung der Kunden. Unser Ziel ist es auch weiterhin, mit persönlicher Betreuung und bestem Service die maximale Qualität zu liefern. In Bau- und Supermärkten wird es die Marke Eurolub nicht geben. Das Internet hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Dies bietet zum einen die Möglichkeit, zusätzliche Kunden und Partner zu erreichen und setzt auf der anderen Seite selbstverständlich die Margen weiter unter Druck. Katzengruber, Total: Durch die deutliche Aufwertung des österreichischen Standortes und die Aufstockung des Außendienstes ist auch in Zukunft die direkte Betreuung unserer Partner gewährleistet. Wir vertreiben auch zukünftig unsere Produkte ausschließlich an die Fachwerkstätten, somit ist eine Preisdiskussion über mitgebrachte Liter hinfällig. Schneider, Motorex: Für Motorex zählt einzig und allein die fachkundige Beratung der Kfz-Betriebe. Sicher gestellt kann das nur durch geschulte Spezialisten werden. Alle Derendinger-Gebietsleiter werden daher laufend geschult und sie vertreten nur eine Schmierstoffmarke, nämlich Motorex. Darüber hinaus wurden sechs Schmierstoffspezialisten ausgebildet. Paseka, Shell: Beim Vertrieb der Schmierstoffe in Österreich setzt Shell seit 2008 ausschließlich auf das österreichische Unternehmen Haberkorn. Unserer Strategie folgend vertreiben wir Shell Pkw-Motoröle zu 100 Prozent über Autohäuser und Werkstätten und verzichten zugunsten unserer Geschäftspartner auf den Vertrieb über Fach-, Bau- und Supermärkte, Diskonter und Autozubehörhandel. Unsere eShops nutzen wir ausschließlich für bestehende Autohausund Werkstattkunden. • (GEW)


ÖL EXTRA

Zurück in die Autozukunft das konsequenten Leichtbau und größtmögliche Aerodynamik mit einem hoch effizienten Verbrennungsmotor vereint. Der Kleinstwagen soll für den Einsatz in Schwellenländern ebenso geeignet sein wir für die Großstädte in Europa, Asien und Nordamerika. Zwar soll das Fahrzeug niemals in Serie produziert werden, doch gilt es als aufschlussreicher Technologiedemonstrator – und als fahrender Beweis dafür, welch wichtige Rolle Schmierstoffe bei der Zukunft der individuellen Mobilität spielen werden. „Das Projekt wird zeigen, wie effizient ein Auto sein kann, wenn Shell während Entwurf und Bau mit Fahrzeug- und Motorherstellern zusammenarbeitet und Kraftstoffe, Schmierstoffe sowie technische Expertise liefert“, sagt Selda Gunsel, Vice President Projects and Technology bei Shell.

Einzigartige Technologie Der Autoentwickler Gordon Murray arbeitet gemeinsam mit Shell am Stadtauto der Zukunft

Matthias Paseka unterstreicht die Kompetenz von Shell

Bereits 2010 haben der Mineralölkonzern Shell und ein internationales Expertenteam einen ultrasparsamen Kleinstwagen vorgestellt. Jetzt wird der Stadtflitzer weiterentwickelt: Das „Project M“ unterstreicht die technologische Führungsrolle von Shell, die auch den Vertriebspartnern im Kfz-Gewerbe zugute kommt.

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ine Fahrtstrecke von 41 Kilometern pro Liter Benzin: Diesen eindrucksvollen Wert erzielte vor 5 Jahren das Experimentalfahrzeug „T.25“. Entscheidenden Anteil daran hatten die von Shell entwickelten Leichtlauf-Motorenöle. Jetzt geht das Projekt in die zweite Etappe: Bis zum November 2015 will Shell gemeinsam mit dem Autoexperten Gordon Murray und dem auf die Motorenkonstruktion spezialisierten Unternehmen Geo Technology einen Kleinstwagen auf die Straße bringen, der den erfolgreichen Vorgänger in jeder Hinsicht übertreffen soll.

Schmierstoffe als Schlüsselfaktor Ziel des „Project M“ ist ein einfaches und praktisches Fahrzeug für den Stadtverkehr,

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Schon jetzt ist Shell der bevorzugte Partner vieler Autohersteller, wenn es um moderne Schmierstoffe geht. Die technologische Kompetenz des Konzerns beweist beispielsweise die „Pure Plus Technology“, bei der aus Erdgas besonders reine Grundöle hergestellt werden: In Verbindung mit der „Aktiven Reinigungstechnologie“ ermöglichen sie es in der Motorölreihe Shell Helix Ultra bereits heute, die Sauberkeit des Motors nahe am Werkszustand zu halten und den Treibstoffverbrauch bis zu 3 Prozent zu reduzieren.

Zum Nutzen der Werkstätten „Unsere Partner aus der Autobranche können sich diese Kompetenz und das damit einhergehende Premium-Image von Shell zunutze machen“, unterstreicht Matthias Paseka, Marketing Manager von Haberkorn. Das Unternehmen fungiert als exklusiver österreichischer Vertriebspartner für die Kfz-Schmierstoffe von Shell. Dabei arbeite man übrigens ausschließlich mit Autohäusern und Werkstätten zusammen, wie Paseka unterstreicht: „Konsequent verzichten wir zugunsten unserer Partnerbetriebe auf den Vertrieb über Baumärkte, Diskonter oder den Autozubehörhandel.“ • (HAY)

Shell Helix Ultra sorgt schon heute für eine signifikante Treibstoffersparnis

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ÖL EXTRA

Die europäische Website aus Wien Mit der Marketing-Aufwertung des Standortes Österreich wird aus der Wiener Lobau ganz Europa bearbeitet. Der neue Internetauftritt ist ein wichtiges Instrument dafür.

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Gerald Kaspar, Europa-Marketingdirektor für Lukoil Schmierstoffe

ie Aufbruchsstimmung im Lukoil-Büro in der Wiener Lobau ist unverändert spürbar. Nachdem der russische Mineralölkonzern die OMV Schmierstoffsparte gekauft hat, entwickeln sich das neue österreichische Team und dessen Aufgaben laufend weiter. Kürzlich wurde Marketingleiter Gerald Kaspar die Verantwortung für ganz Europa übertragen, eine zusätzliche Aufwertung für den erfahrenen Schmierstoffmanager und für den Standort Österreich. Rechtzeitig zur neuen Aufgabe wurde die neue, mehrsprachige Website für die Anforderungen der europäischen Kunden vorgestellt. Unter www.lukoil-lubricants.eu erhalten Werkstätten sowie Endkunden alle relevanten Informationen über die Schmierstoffe des Konzerns. Neben Fakten und Details zum Unternehmen und der Firmenphilosophie ist der Ansprechpartner für technischen Support zu finden, sämtliche Produkt- und Sicherheitsdatenblätter stehen ebenfalls zur Verfügung.

Umschlüsselung Lukoil Genesis Speziell für den österreichischen Markt ist die Umschlüsselungsfunktion von großer Bedeutung. „Hier können die bisherigen Bezeichnungen der OMV

Optimiert für alle Geräte: www.lukoil-lubricants.eu

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Bixxol-Produkte eingegeben werden und das System wirft sofort das äquivalente Lukoil Genesis-Öl aus“, erklärt Kaspar. Damit können Stammkunden optimal informiert werden. In weiterer Folge soll auch ein innovatives Bestellsystem verfügbar sein. Nachdem sich der Kunde eingeloggt hat, sieht er seine bisherigen Bestellungen und kann sehr einfach nachbestellen. Zudem wird eine Tracking-Funktion integriert werden, wo die Werkstätte den Versand nachverfolgen kann.

Betreuung, Spaß und Leidenschaft Damit erfüllt Lukoil die Anforderungen der Kunden an einen modernen Vertrieb, die persönliche Betreuung wird dennoch nicht zu kurz kommen. „Wir wollen ein Partner zum Angreifen sein“, so Kaspar. Die Marketingstrategie geht in Richtung Spaß, Abenteuer und Leidenschaft. Kaspar ergänzt: „Es soll einfach Spaß machen, mit uns zusammenzuarbeiten.“ Man darf gespannt sein, was dem erfahrenen Öl-Marketingmanager in den nächsten Monaten für Österreich und für ganz Europa einfällt. Denn Lukoil Genesis ist ganz klar als Premiumprodukt mit Premiummarge positioniert, das wird sich auch im Marketing widerspiegeln. Eine professionelle Internetpräsenz ist ein wichtiger Bestandteil eines konsequenten Marktauftrittes. Zwar vertraut der Endkunde in erster Linie der Beratung seiner Werkstätte, in Zeiten des Smartphones wird dennoch rasch nachrecherchiert. Die Website ist daher ebenso für Handys wie auch für Tablets optimiert. Der Autofahrer erhält mit Lukoil ein nachvollziehbares Qualitätsprodukt, über das er sich jederzeit detailliert und vor allem transparent informieren kann. • (GEW)


ÖL EXTRA

Konkurrenzlos gute Geschäfte Die Pkw-Schmierstoffe von Motorex gibt es ausschließlich in Kfz-Betrieben. Diesen entscheidenden Wettbewerbsvorteil für Werkstätten unterstützen der Schweizer Hersteller und sein Vertriebspartner Derendinger im Sommer mit einer Ölwechselaktion.

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ei den Mitgliedern des Werkstattkonzepts „plusService“ sollten die Geschäfte von Anfang Juni bis Ende August wie geschmiert laufen: Schließlich haben sie die Möglichkeit, an einer attraktiven Kampagne für Motorex-Schmierstoffe teilzunehmen. Diese umfasst neben vergünstigten Einkaufskonditionen ein Paket aus verschiedenen Werbeartikeln, Plakaten und Informationsschreiben. Autofahrer, die im Aktionszeitraum einen Ölwechsel vornehmen lassen, erhalten kostenlos einen „Mitnahmeliter“ Motoröl in einer praktischen Tragetasche. „Mit dieser Marketingmaßnahme verfolgen wir drei Ziele“, erklärt Wolfgang Schneider, Key Account Manager von Motorex: „Erstens erhöhen wir die Kundenfrequenz, zweitens sensibilisieren wir die Autofahrer auf das Thema Nachfüllliter und drittens stärken wir die Kundenbindung bei den Werkstätten.“

Kompetenz und Service Motorex arbeitet in Österreich bei Pkw-Schmierstoffen seit gut eineinhalb Jahren mit dem Exklusivpart-

Die Mitglieder von „plusService“ werden in den kommenden Monaten von einer zugkräftigen Ölwechselkampagne profitieren

Wolfgang Schneider erläutert, wie Motorex und Derendinger den Werkstätten zur Seite stehen

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ner Derendinger zusammen. „Seitdem registrieren wir eine konstante Aufwärtsentwicklung“, berichtet Schneider. Auch im Motorradbereich, in dem man durch die Kooperation mit KTM bestens verwurzelt ist, sowie im Nutzfahrzeug- und Landmaschinengeschäft zeigt der Trend nach oben. Dies ist nicht zuletzt auf die unbestrittene technologische Kompetenz des Schweizer Qualitätsanbieters zurückzuführen. „Wir erweitern laufend die Zahl der Herstellerfreigaben und führen neue Produkte auf dem Markt ein“, unterstreicht Schneider. Aktuell gibt es beispielsweise neue Schmierstoffe für Peugeot, Ford sowie für japanische Fahrzeughersteller. Parallel sorgt die kompetente technische Beratung durch die Mitarbeiter von Motorex und Derendinger dafür, dass weder die Werkstätten noch deren Kunden den Überblick verlieren. Übrigens haben die Kfz-Betriebe auch die Möglichkeit, über die nächste Derendinger-Filiale selten benötigte Schmierstoffe in Kleinmengen zu beziehen: ein weiterer Wettbewerbsvorteil im Geschäft mit dem „schwarzen Gold“. • (HAY)

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ÖL EXTRA

Bekenntnis zum Fachhandel

zentraler Ertragsbringer der Partner bleiben“, sagt Jörg Giesgen, Leiter Vertrieb Motul Deutschland GmbH. Das Festhalten am Vertriebskonzept und die große Nähe zu den Fachhandelspartner sind für Giesgen dabei selbstverständlich: „Angesichts des rasanten Wandels im Automobilhandel stehen neben unserem gefragten technischen Support die Prozessoptimierung und betriebswirtschaftliche Analyse und Beratung der Partner im Fokus.“

Die französische Traditionsmarke Motul konzentriert sich auf Autohäuser und Werkstätten, Jörg Giesgen sieht speziell in Österreich noch großes Eroberungspotenzial.

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peziell aus dem Motorradsport ist die Marke Motul bestens bekannt, seit über 20 Jahren ist das französische Unternehmen auch am österreichischen Markt tätig. Dabei wird Wert auf den exklusiven Vertrieb über Werkstätten, Jörg Giesgen, Leiter Autohäuser und Fachhändler Vertrieb Motul gelegt. Tankstellen, Bau- und Deutschland Supermärkte werden hingegen nicht beliefert. „Das Fachhandelsprinzip und damit der Vertriebsweg über unsere Fachhandelspartner garantieren eine kompetente Beratung, hohe Exklusivität, stabile Preise und sorgen dafür, dass Schmierstoffe weiter ein

Partner in schwierigen Zeiten

Motul 8100 X-power SAE 10W60 für moderne Hochleistungsmotoren.

Der Schmierstoffspezialist setzt dabei auf Partnerschaft. „Selbst in schwierigen Zeiten hat sich gezeigt, wie stabil und verlässlich die Beziehungen mit unseren Kunden im In- und Ausland sind“, so Giesgen. „Daher werden wir alles daran setzen, unsere hohe Akzeptanz künftig auch auf den Autohausbereich weiter auszudehnen. So bestätigt beispielsweise unsere große Marktdurchdringung bei den Motorradfachhändlern eindrucksvoll, wie hoch die Wertschätzung unseres Hauses als renommierter Schmierstoffproduzent mit den höchsten Kompetenzen und hochwertigsten Motorenölen ist.“ Mit dieser Philosophie will Motul die Anerkennung auch in den österreichischen Autohäusern steigern. • (GEW)

Echter Drift im virtuellen Spiel Castrol Edge Titanium Challenge vereint auf spektakuläre Weise Videospiel-Technologie mit realem Fahrerlebnis und unterstreicht damit die Fortschrittlichkeit des Titanium FST.

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irtuelle Realität ist in aller Munde, mit modernen Brillen wie dem Oculus Rift Development Kit 2Helm können Videospieler tief in die virtuelle Welt eines Videospiels eintauchen. Neu ist hingegen die Kombination mit der Wirklichkeit, die Castrol mit der Castrol Edge Titanium Challenge geschaffen hat. Matt Powers fährt mit seinem Roush Stage 3 Mustang zwar tatsächlich auf einer abgesperrten Fläche, in seiner Wahrnehmung bewegt er sich dank Virtual Reality in einer überwältigenden und sich laufend ändernden Landschaft aus losen Felsbrocken, steilen Wänden und engen Tunneln.

Perfekte Umsetzung des realen Fahrerlebnisses Technisch wird diese spektakuläre Herausforderung mit der Trägheitsmessung sowie GPS- und OBD2-

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Verbindung von Spiel und Wirklichkeit: Mit dem Virtual-RealityHelm im Castrol Edge TitaniumMustang

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Daten des Fahrzeuges realisiert, die mit dem Helm synchronisiert werden. Vom Lenkwinkel über durchdrehende Räder, der dynamischen Dämpfung bis zur Drosselklappenstellung wurde alles berücksichtigt, um den virtuellen Einsatz perfekt umzusetzen. Das Projekt ist ein weiterer Teil der Castrol Edge Titanium Challenge, mit der Castrol die Leistungsfähigkeit des Titanium FST unter Beweis stellt. Mit diesem Öl konnte Castrol die Ölfilmstärke verdoppeln. Das wurde deshalb notwendig, weil durch Downsizing der Motoren die Drücke ständig steigen. • (GEW)


Vertrauen in die eigene Stärke Auch wenn der Schmierstoffmarkt derzeit durch neue Anbieter – auch in Österreich – im Umbruch ist, hat Liqui Moly keine Angst vor der Zukunft.

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homas Paukert, Verkaufsleiter von Liqui Moly in Österreich, vergleicht die derzeitige Situation mit einem Kuchen: „Der wird natürlich nicht größer und ist bereits verteilt. Doch die Neulinge bei Tisch müssen sich erst ein Stück davon erkämpfen.“ Viel werde wohl davon ab- Thomas Paukert ist hängen, mit welchen „Manieren“ (sprich: Verkaufsleiter von Vertriebsstrategien) sich die neuen Anbie- Liqui Moly in Österreich ter in Österreich durchzusetzen versuchen. Diese Phase ist für Liqui Moly längst vorbei. „Wir sind eine etablierte Marke und stehen für höchste Qualität“, erklärt Paukert. Daher habe er auch keine Sorge ums Geschäft – und nennt offen die Gründe: „Bei Firmen, die neu auf den Markt drängen, muss man sich vielleicht die Frage stellen, wie lange es diesen Anbieter überhaupt geben wird.“ Dann müsse die Werkstatt erst recht einen Wiederanfang wagen. Bei Liqui Moly (gegründet 1957) hingegen wüssten die Werkstätten Bescheid, was sie erwarte: „Wir waren ja selbst einmal in der Rolle des Jägers“, erinnert sich Paukert. Die derzeitigen Erfolge seien ein Resultat langfristiger Arbeit an der Marke und am Vertrieb: „Unsere langfristigen Kundenbeziehungen profitieren davon, dass wir unsere Beratung vor Ort und am Telefon weiter ausbauen.“

„Betreuung ist individuell auf die Kunden zugeschnitten“ Der Außendienstmitarbeiter könne mit seiner Verkaufsunterstützung ganz gezielt auf die Bedürfnisse der einzelnen Werkstätten und Händler eingehen: „Alle Maßnahmen sind individuell auf unsere Kunden zugeschnitten, niemand muss ein teures Gesamtpaket abnehmen“, so Paukert. Insgesamt bietet Liqui Moly bereits mehr als 4.000 Artikel an. • (MUE)


ÖL EXTRA

Für Alexander Nuss, Verkaufsleiter Auto Würth Österreich, ist es unverständlich, wenn Schmierstoffe rabattiert werden und auf Umsatz verzichtet wird.

Noch gewaltige Potenziale F

Potenzial Nachfüll-Liter

ür Würth sind Schmierstoffprodukte ein Teil des Gesamtsortiments in der Kfz-Branche. Wir arbeiten seit Jahren mit Qualitätsprodukten von BP und genießen alle Vorteile, die sich aus der Partnerschaft mit BP ergeben: ein hohes Maß an Innovationen, ein perfekt abgestimmtes Sortiment und Produkte, die technisch am neuesten Stand sind. „BP ist für uns die Marke, die wir Kunden anbieten, die eine eingeführte Marke verkaufen wollen und auch bereit sind, dafür entsprechend Geld vom Endkonsumenten

Die Meinung von Alexander Nuss, Verkaufsleiter Auto Würth Österreich

Qualitäts-Filter schont den Motor Schlecht gefilterter oder mangelnder Schmierstoff gefährdet den Motor. Qualitäts-Ölfilter wie jene von Mann-Filter schützen den Motor und den Autofahrer.

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ute Arbeit und problemloser Einsatz des Fahrzeuges sind verantwortlich für hohe Kundenzufriedenheit. Dazu gehören Qualitäts-Ersatzteile, die eine sorgenfreie Funktion garantieren. Ein wichtiges Beispiel ist der Ölfilter, der in verschiedenen Ausführungen und Qualitäten am Markt angeboten wird, die Optik der Anschraubölfilter ist jedoch sehr ähnlich. „Nur ein hochwertiger Ölwechselfilter schützt den Motor optimal vor Verschleiß. Doch äußerlich können selbst Fachleute die Leistungsfähigkeit der Wechselfilter kaum unterscheiden. Die Qualität steckt im Inneren. Bei Mann-Filter ist darauf Verlass“, sagt Jörg Schömmel, Produktmanager Ölfilter bei Mann-Filter. Eine Unterscheidung ist nur bei Betrachtung des Innenlebens möglich: Denn Filter wie jene von Mann

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zu verlangen.“ Die Bedeutung von Schmierstoffen als Margenbringer für das Werkstattgeschäft ist unbestritten! Umso unverständlicher ist es, wenn man Schmierstoffe rabattiert bzw. auf gut 10 Euro Umsatz pro Liter verzichtet, ohne es auch nur zu versuchen, die technischen Vorteile eines Markenproduktes gegenüber den Konsumenten zu argumentieren. Parallel dazu bietet Würth konzernweit mit dem Würth-eigenen Motoröl-Sortiment „Triathlon“ Schmierstoffprodukte mit Hersteller-Freigabe an.

Mann-Filter liefert Erstausrüstungsqualität für zufriedene Kunden

Ein ebenfalls strapaziertes Thema ist das Geschäftsmodell „Nachfüll-Liter“, das leider noch immer von äußerst mäßigem Erfolg gekrönt ist. Nach wie vor wird die große Umsatzchance, die sich darin verbirgt, von vielen Betrieben in Abrede gestellt. Allerdings bezweifle ich, dass es überhaupt ernsthaft versucht wird, den Nachfüll-Liter entsprechend beim Kunden zu platzieren und zu argumentieren. „Fakt ist, dass es – wie bei vielen anderen Bereichen, die wir mit dem Werkstattkonzept WürthPRO forcieren – auch bei Öl gewaltige Potenziale für Betriebe gibt. Unsere Erfahrungen zeigen, dass aber hier oft Argumente dagegen statt dafür angeführt werden.“ Das erweckt den Eindruck, dass der Leidensdruck doch nicht so groß ist, wie ständig kommuniziert wird.“ • (RED)

haben zusätzliche, hochwertige Bauteile zum Schutz des Motors. Speziell geformte, hoch elastische Rücklauf-Sperrmembranen sorgen bei ausgeschaltetem Motor dafür, dass auch bei schrägen Einbaupositionen Öl im Filter bleibt. So steht beispielsweise beim Neustart am Morgen der Schmierstoff sofort für die Motorkomponenten zur Verfügung und schützt vor Verschleiß.

Rasche Verfügbarkeit Umgehungsventile, die bei Mann-Filter oft zum Einsatz kommen, stellen auch in Extremsituationen die Ölversorgung sicher. So kann beim Kaltstart das zähflüssige Öl am Filtermedium vorbei direkt an die Komponenten transportiert werden. Sobald Motor und Öl die richtige Temperatur erreicht haben, fließt das Öl wieder durch den Filter. Mann-Filter deckt rund 99 Prozent des europäischen Fahrzeugmarktes ab und versorgt den freien Ersatzteilmarkt mit Erstausrüstungsqualität. • (GEW)

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ÖL EXTRA

Geld sparen durch Umweltschutz Franz Mauerhofer, Inhaber der mapo Schmierstofftechnik in Himberg, zeigt auf, wie sich das Bundes-Energieeffizienzgesetz in der Praxis – und mit den richtigen Mitteln – umsetzen lässt.

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as verpflichtet die Österreicher nämlich nun, Maßnahmen zu setzen, mit denen sich jährlich insgesamt 1,5 Prozent des Endenergieverbrauchs einsparen lassen. Unter den zahlreichen Regelungen findet sich auch die Verpflichtung, dass Energielieferanten jährlich Energieeffizienzmaßnahmen nachweisen, die mindestens 0,6 Prozent ihrer Energieabsätze des Vorjahrs an Kunden entsprechen – was dann die Monitoringstelle kontrolliert.

Umweltschutz ist am wirksamsten, wenn er sparen hilft Weil Energiesparen und Umweltschutz am wirksamsten und nachhaltig sind, wenn sie handfeste, finanziell ausweisbare Vorteile bringen, hat mapo Schmierstofftechnik mit dem eigenen Firmenfuhrpark nachgewiesen, dass 5 bis 7 Prozent geringerer Kraftstoff-

verbrauch erzielbar sind, wenn man energieeffiziente Schmierstoffe wie das mapo Cargo Platin 10W/40, kombiniert mit dem „Premium Dieselzusatz mit Additiv“ verwendet. So sei es möglich gewesen, 5.300 Liter Kraftstoff bei den Fuhrparkfahrzeugen mit 80.000 Kilometer Durchschnitts-Jahreslaufleistung einzusparen. Mauerhofer, der sich die Wirkung des Dieselzusatzes mit Additiv nun auch offiziell bestätigen ließ, sagt: „Das Ergebnis kann kein Firmenfahrzeugbetreiber ignorieren. Wer könnte sich leisten, auf solche Einsparungen zu verzichten?“ • (ENG)

Franz Mauerhofer erhielt die Energieeffizienz des Dieselzusatzes mit Additiv bestätigt


Jetzt neu: www.lukoil-lubricants.eu


WIRTSCHAFT

Der Vergleich macht sicher Mit der zweiten Generation an PkwSommerreifen im HP- und UHP-Segment tritt Aeolus selbstbewusst gegen die etablierte Konkurrenz auf.

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m Bereich Pkw-Reifen gehört Aeolus zu den absoluten Newcomern in Europa. 2013 gelauncht, wird die ACE-Serie nun schon ergänzt. Wir konnten den PrecisionACE2, der mit dem Gütesiegel TÜV Mark Qualification des TÜV Süd Product Service ausgezeichnet ist, bereits mit Mitbewerbern aus der angesehenen ReifenMittelklasse vergleichen. Der SteeringACE2 zeigte ebenso schon sein Können – auch dieses Produkt kann mittlerweile das TÜV Gütesiegel vorweisen. Auf den Stationen des AMZS-Geländes in Vransko/Slowenien zeigte sich deutlich, wo man die neuen Reifen einordnen kann: durchaus auf europäischem Qualitätsniveau. Egal ob Bremsen, Ausweichen oder Handling auf trockener bzw. nasser Fahrbahn: Die Aeolus-Pneus sind ebenbürtig oder vermitteln den gewissen Tick mehr Sicherheit. Die Markenverantwortlichen sind sich bewusst, dass China-Produkte hierzulande ein schlechtes Image haben. Die Tests sollten einfach aufzeigen, dass die Hausübungen erledigt wurden und die Erwartungen der Autofahrer erfüllt werden können. Fu Trayqiang, Vice General Manager International Sales & Marketing Director PCR B.U., über seine Einschätzung der Kernwerte von Aeolus: „Im Pkw-Markt sind wir neu. Wir wollen das beste Produkt mit hoher Qualität an den Endverbraucher bringen. Dieser soll den Wert des Produkts spüren. Schlussendlich wollen wir Reifen mit guter Qualität für ganz normale Leute machen.“

Wachstumschancen. Da Aeolus im Pkw-Segment bisher geringe Marktanteile aufweist, können wir diese in manchen Märkten sogar verdoppeln. Zudem stecken wir viel Geld in den Aufbau von Aeolus als Premiummarke.“ • (MSK)

Beide ACE2Reifen sind mit dem Gütesiegel des TÜV Süd ausgezeichnet

Aeolus scheute den Vergleich zum Mitbewerb nicht

Auch Händler wurden eingeladen Wachstum soll nicht durch Billigangebote, sondern durch Produktverbesserungen erfolgen. Auch die Unterstützung des Händlernetzes wird bei Aeolus ernst genommen. Etwa 170 Gäste aus der ost- und südosteuropäischen Händlerschaft wurden an den Präsentationstagen nach Vransko geladen. Den PrecisionACE2 gibt es derzeit in 35 Dimensionen von 14 bis 16 Zoll. Ein Ausbau der High-PerformancePalette auf 50 Dimensionen ist geplant. Im Ultra-HighPerformance-Segment will der SteeringACE2 mit 59 Dimensionen in 16-19 Zoll groß aufspielen. Fu über den europäischen Markt: „Wenn man sich die Zahlen ansieht, gibt es keinen Optimismus. Für Reifenhersteller ist es hier mit den vielen Reglementierungen sehr schwierig, nur Marken mit guter Qualität haben

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WIRTSCHAFT

Jetzt reicht es endlich allen! Importeure, Händler, Autofahrerklubs: Monatelang haben sie alle um eine Entschärfung der geplanten Steuererhöhungen für Firmenwagenfahrer gekämpft. Stattdessen präsentierte das Finanzministerium noch drastischere Maßnahmen. Wird die Branche daraus lernen? Von Philipp Hayder

Zuerst zuhören, dann drüberfahren: Dr. Hans Jörg Schelling zieht die Steuerschrauben immer weiter an

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nsgesamt vier Mal haben sich Branchenvertreter und Spitzenbeamte des Finanzministeriums getroffen, beim fünften Termin war sogar Finanzminister Dr. Hans Jörg Schelling persönlich dabei. Stets wurde versprochen, den Anliegen der Branche Gehör zu schenken. Schließlich sprachen gute Gründe gegen die zu Jahresbeginn präsentierten Pläne, bei all jenen privat genutzten Firmenfahrzeugen, die mehr als 120 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen, den Hinzurechnungsbetrag von 1,5 auf 2 Prozent des Brutto-Anschaffungspreises zu erhöhen. Man möge wenigstens den CO2-Grenzwert mit 130 Gramm moderater ansetzen, lautete die Minimalforderung der Branche. Bekommen hat sie stattdessen eine noch strengere Regelung: Nur 2016 will der Finanzminister die Grenze bei 120 Gramm einziehen, danach soll sie jährlich um 4 Gramm sinken.

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Dr. Felix Clary protestiert gegen die „reine Willkür“ des Finanzministeriums

11 Steuererhöhungen in 11 Jahren Ob diese Pläne in voller Schärfe realisiert werden, war bei Redaktionsschluss noch nicht klar. Die verkürzte Begutachtungsfrist für den Entwurf zur Steuerreform endet am 5. Juni, die Abstimmung im Nationalrat wird voraussichtlich Anfang Juli stattfinden. Eines ist jedoch klar: Die Branche führt ein Rückzugsgefecht. Die Mehrbelastungen können maximal abgemildert, nicht jedoch zur Gänze ausgeräumt werden. Damit steht fest, dass es die elfte Steuererhöhung rund um das Auto binnen ebenso vielen Jahren geben wird: Seit 2004 wurden fünfmal die NoVA, dreimal die Mineralölsteuer sowie je einmal die motorbezogene Versicherungssteuer und (erst 2014!) der jetzt wieder im Fokus stehende Firmenwagen-Sachbezug angehoben.

„Respekt und Gehör“ In der Autoszene setzt sich angesichts dessen die Erkenntnis durch, dass gegenüber der Politik nicht mehr „business as usual“ betrieben werden kann. Importeurssprecher Dr. Felix Clary und Aldringen spricht aufgrund der immer wieder gebrochenen Zusagen von „reiner Willkür“. Selbst ansonsten zurückhaltende Manager werden persönlich aktiv: „Es entsteht der Eindruck, dass die Automobilbranche von der Regierung nicht nur völlig ignoriert, sondern immer wieder regelrecht ‚bestraft‘ wird“, schrieb PorscheHolding-Chef Alain Favey an Schelling. Am auffälligsten ist jedoch der gemeinsame Appell von Importeuren, ÖAMTC und ARBÖ sowie Fahrzeughandel und Fahrzeugindustrie, der am 27. Mai als ganzseitiges Inserat in 7 Tageszeitungen erschien. „Eine halbe Million Österreicher und Österreicherinnen arbeiten in der Automobilwirtschaft, die dem Staat jährlich 15 Milliarden Euro Steuereinnahmen bringt. Verdient die Automobilbranche nicht auch Respekt und Gehör seitens der Regierung?“, heißt es darin.

Zeit zum Handeln

Alain Favey findet klare Worte gegen die „Bestrafung“ von Autobranche und Autofahrern

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Wir von Lederers Medienwelt haben zum öffentlichen Protest beigetragen, indem wir den offenen Brief in reichweitenstarken Medien wie „AUTO BILD Österreich“ veröffentlicht haben. Wir begrüßen es, dass die politische Rücksichtnahme schwindet und die Branche endlich geschlossen und mit klaren Botschaften an die Öffentlichkeit tritt. Doch ein einzelner Appell wird nicht reichen: Wann kommt die „Autofahrer-Demo“? •


WIRTSCHAFT

Ducati wieder auf Wachstumskurs Nach einem Jahr der Umstellungen will Ducati mit neuen Modellen durchstarten. Im Zuge des Neubaus des PIA-Betriebs WienLiesing wird 2018 auch ein neuer Ducati-Einzelhandel eröffnet.

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iel Geld wird die Porsche Holding in die Zweigniederlassung im 23. Wiener Gemeindebezirk investieren. 335 Quadratmeter Schauraum für 18 Fahrzeuge und 300 Quadratmeter für die Werkstatt sind für die Italo-Kultmarke aus Bologna reserviert.

Zuwächse erwartet Das Jahr 2014 sei für Ducati durch den Importeurswechsel geprägt gewesen, was auch sehr deutlich an den Marktzahlen abzulesen gewesen sei, wie Didi Brandl, Markenleiter Ducati Austria, bestätigt. Insgesamt seien im Vorjahr 425 Stück abgesetzt worden, was nicht dem über Jahre „marktüblichen Niveau von über 600 Zulassungen“ entsprochen habe.

Didi Brandl (l.) und Sebastian Scheibl, Ducati Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, mit der neuen Ducati Scrambler

„Der Rückgang hat ein bisschen mit der Modellpolitik, aber hauptsächlich mit der Umstellungsphase zu tun gehabt, wo der alte Importeur sich damit beschäftigt hat, einen großen Standort aufzulösen.“ 2015 geht Brandl von einem gleichbleibenden Zweirad-Gesamtmarkt aus. Für Ducati erwartet er durch die Markteinführung des Modells Scrambler deutliche Zuwächse. „Wir sprechen damit ganz neue Kunden an, vor allem jene, die sich nicht durch Leistung stressen lassen“, sagt Brandl. Heuer konnte Ducati bereits mehr als 200 Scrambler verkaufen, „weshalb ich davon ausgehe, dass wir 2015 sicher wieder über 600 Stück absetzen werden“. • (DSC)

Jährige und landete dadurch am Ende des Fahrerfelds.

Die Saison bleibt spannend

Gib Strom! Neben dem Big Player Formel 1 bringt die FIA mit der Formel-E einen grünen Ableger in Stellung. Wir waren in Berlin live dabei.

Michelin überzeugte die FIA in drei Rubriken: technische Kompetenz, Marketingkonzept und bisheriges Engagement bessere Mobilität

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ie Rennserie rund um die batteriegeladenen Rennwagen machte am achten Renntag zum ersten Mal in der deutschen Bundeshauptstadt Berlin halt. Am Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof wurde laut Fahrer und Ex-Formel-1-Star Nick Heidfeld „eine der besten Rennstrecken der Serie“ aufgebaut. Gleich zu Beginn sorgte Daniel Abt vom gleichnamigen Rennteam für spektakuläre Szenen, denn nur wenige Meter nach dem Start verbremste sich der 22-

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Ansonsten sahen die rund 22.000 angereisten Zuseher ein zwischenfallloses Rennen. Zumindest vor Ort. Denn wirklich spannend wurde es erst nach dem Rennen – quasi am „grünen Tisch“. Lucas Di Grassi war zwar als erster Fahrer über der Ziellinie, musste sich aber am Abend den Sieg wieder nehmen lassen. Grund dafür waren nicht erlaubte Modifikationen am Frontflügel seines Autos, wie der AutomobilWeltverband FIA mitteilt. Weil Di Grassi auf einen Einspruch verzichtete und via Twitter ausrichtete, sich „die Meisterschaft auch auf hartem Weg zu holen“, gewann Jerome D’Ambrosio vor Sebastian Buemi. Di Grassis vorher komfortabler Vorsprung in der Meisterschaft ist weiter geschrumpft. Generell zeigt sich die Formel-E als überaus attraktive Rennserie, die mit Partnern wie Michelin oder DHL auch wirtschaftlich läuft. Dennoch wird von den Fans und Zusehern viel Offenheit zur Alternative erwartet. Vor allem im Bezug auf die Geschwindigkeit der Autos, die trotz 250 km/h Spitze aufgrund des leisen Motors für Benzinbrüder etwas langsam erscheinen mögen. • (MKR/ERU)

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WIRTSCHAFT

Rollt der Ball, steht das Band Ins Fußball-Sponsoring drängen heute nahezu alle Automobilhersteller. Wenn möglich direkt zu den Spitzenclubs oder als Hauptsponsoren bei Welt- und Europameisterschaften oder aber in der Champions- und Europa-League – alle mit unglaublichen Einschaltquoten bei den TVÜbertragungen in alle Welt.

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n Manchester gibt es auf der Zufahrt zum OldTrafford-Stadion eine Spur, die nur für Fahrzeuge mit den vier Ringen offen ist: die „Audi-Line“. Es ist der kürzeste Weg zum VIP-Parkplatz bei Spielen von Manchester United. Für die Audi-Passagiere ein lässiges Vergnügen, angesichts all derer, die im „falschen“ Auto sitzen und sich nur im Schritttempo auf die vollgestopften Stadion-Parkplätze zubewegen. Das mag in der Anfahrtsphase temperaturerhöhend für all jene sein, die nicht zu den Privilegierten zählen, aber es ist ein kleines Beispiel, wie man heutzutage Fußball-Sponsoring in einen Kundenvorteil ummünzen kann. Skybox-Karten – also der Zugang zu jenem Bereich, der nur für Ober-VIPs offensteht – dienen heute als Begegnungszone der Automanager mit Großkunden oder Gästen aus der eigenen Vertriebsorganisation. Wie auch immer, eine Einladung gar zu einem Champions-League-Spiel oder sei es auch zu einem Bundesliga-Match zählt zu den besonderen Gelegenheiten, Kunden in ihrem eigenen Interessen-Umfeld zu hofieren. Ja, es soll auch Kunden geben, die sich geschmeichelt fühlen, wenn der Autohändler ein Fan derselben Fußball-Mannschaft ist.

Brot und Spiele Ganz anders die Lage in Wolfsburg. Dort prangt das VW-Zeichen schon lange auf der Brust. Denn der dortige VfL ist sozusagen der Hausverein, zu dem die Volkswagen-Werker zum Heimspiel pilgern. Der soziale Aspekt eines Engagements beim VfL Wolfsburg stand daher immer im Vordergrund: als Unterhaltung und Abwechslung für die Familien der Volkswagen-Werker in der schichtfreien Zeit. Mit Ferdinand Piëch an der Spitze des Konzerns (ab 1993) gab es auch das Grünsignal für die Unterstützung zum Bau der Volkswagen-Arena in unmittelbarer Umgebung zur ebenfalls neu erbauten Autostadt. Wobei festgehalten sei, dass Piëch nichts vom Fußball verstand und daraus auch kein Hehl machte. Vielmehr begriff er, dass die Wolfsburger aus ihrem höchst provinziellen Umfeld herausgeholt werden mussten. Auch mit Aktivitäten dieser Art. Dass der VfL Wolfsburg 2009 überraschend sogar Deutscher Fußballmeister wurde, kürte führende Mitglieder des oberen Volkswagenmanagements auch zu selbsterklärten Experten im Fußballgeschäft. Immerhin gehören dem Konzern 100 Prozent des Fußballvereins und ein Aufsichtsrat beim VfL ist in der Wolfsburger Wahrnehmung mindestens gleich bedeutend wie ein Aufsichtsrat beim Autohersteller.

Früher war der Fußball verpönt Das war nicht immer so. Lange Zeit war der Fußballplatz außerhalb des Radars von Sponsoraktivitäten der Autohersteller. Die Zielgruppe der lärmenden, biertrinkenden und johlenden Fans galt insbesondere bei den Nobelmarken geradezu als verpönt. Das hat sich gewandelt, seit sich Spitzenvereine (die dank ihres Spielerpotenzials in der Champions-League regelmäßig spielen) den professionellen Umgang mit Sponsoren für sich entdeckten. Bayern München war hier der Brustlöser. Als erster Spitzenverein bemühte man sich um Sponsoren, die ebenfalls in einer eigenen Liga spielten: also untadelige, höchst erfolgreiche Unternehmen aus allen möglichen Branchen. Und wenn diese gleichzeitig auch die Kosten für den eigenen

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Spieleraufwand – etwa für den Vereinsfuhrpark damit reduzieren konnten – was Besseres konnte nicht passieren. (Wenn der Fußballfan gleichzeitig Audi-Chef ist, macht es die Entscheidung leichter). Die Lizitation im Fußballsport-Sponsoring in Deutschland fand ein jähes Ende, als die Audi AG über eine Tochtergesellschaft kurzerhand 8,3 Prozent der Aktien von Bayern München erwarb und als Anteilseigner somit die Sponsor-Mitstreiter BMW und Mercedes (ihr Hausverein ist der VfB Stuttgart) auf Dauer aus dem Rittern um das Bayern-Sponsoring aus dem Bewerb nahm. Damit war klar, dass seither alle Bayern-Spieler mit Audi-Fahrzeugen ausgestattet werden und vielfach auch als Markenbotschafter zum Einsatz kommen. Auf das Marken-Logo auf dem Vereinsleiberl hingegen wurde indes verzichtet. Aus gutem Grund, damit sich die unvermeidliche Formkurve nicht aufs Markenimage abfärben kann. Dieses Engagement machte Schule: Manchester United, Ajax Amsterdam, Real Madrid und (Rapid-Fans bitte jetzt ausatmen) auch Red Bull Salzburg haben Audi als Sponsor und eine Flotte flotter Audi.

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WIRTSCHAFT

Seither tummeln sich zu den Heimspielen im VIP-Bereich vor allem Vorstands- und Betriebsratsmitglieder. Seither werden bei wichtigen internationalen Spielen des VfL Wolfsburg die Bänder angehalten. Dass der Deutsche Fußballpokal von Volkswagen gesponsert wird und daher bei Cupspielen alle (!) teilnehmenden Mannschaften das VW-Logo am Oberarm tragen, mag für Fußballfans und gleichzeitig Fahrer anderer Marken schmerzhaft sein – aber hier geht es primär um die Fernseh-Werbezeit. Und zu alledem steigt jetzt auch noch der FC Ingolstadt auf! Dieser Verein gilt als der kleinere Hausverein der Audi AG, die mit der Quattro GmbH knapp 20 Prozent hält und auch den Audi-Sportpark an den Verein vermietet hat. Wir dürfen schon jetzt gespannt sein, wie sich das Getümmel auf dem Feld bei den firmeninternen Bundesligamatches zwischen den Audiunterstützten und den VW-unterstützten Teams auswirken wird. Wie wird sich der Vorstandsvorsitzende in dieser Szenerie dem Volk zeigen? Lächelnd, unbe-

Bayern-Trainer Pep Guardiola (im Gespräch mit Audi-Chef Prof. Rupert Stadler); außerdem sponsert Audi den FC Ingolstadt (r.), während Volkswagen bei VfL Wolfsburg (2.v.l.) engagiert ist

wegt wie der nordkoreanische Staatschef? Oder im Dauerapplaus, jeden Torschuss (von der einen wie von der anderen Mannschaft) bejubelnd?

Sponsoren wetteifern um die besten Clubs Nehmen wir einmal an, es gäbe kein Engagement der deutschen Automobilhersteller im alles dominierenden Bundesliga-Fußballsport. Es würde niemand verstehen. Dass es in der Zwischenzeit auch einen heftigen Wettbewerb im Sponsoring um die attraktivsten Clubs gibt, ist völlig normal. Und dass einer dem anderen einen Club ausspannen möchte, liegt genauso auf der Hand. Damit müsste alsbald auch die Kritik an Red Bull Leipzig in den Hintergrund treten. Immerhin schieben die Bullen ihre Spieler zwischen der österreichischen und der deutschen Bundesliga hin und her. Da kann auch die Volkswagen AG noch etwas lernen und für einen ihrer Vereine vielleicht beim von VW Kamper unterstützten SK Rapid einmal nachfassen. Schön wär’s. • (RED)


WIRTSCHAFT

Von Zulassung bis Reparatur: Hans-Günther Löckinger (l.) und Walter Mitterer arbeiten erfolgreich zusammen

„Das bietet sonst niemand“ Kompetenz, Engagement, Liebe zum Detail – und der richtige Versicherungspartner: Auf diese Weise sorgt das Werkstattteam der Tiroler Autohausgruppe Autopark für zufriedene Kunden.

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Konsequente Kundenorientierung „Ein entscheidender Bestandteil unseres Erfolgs ist die konstant hohe Qualität im Servicebereich“, unterstreicht Mitterer die von ihm vorgelebte Firmenphilosophie. Deshalb legt man bei Autopark besonders großen Wert auf die Lehrlingsausbildung und eine anschließende langjährige Betriebszugehörigkeit. Die technische Kompetenz unterstreicht die Tatsache, dass ein Autopark-Mitarbeiter als einer von ganz wenigen Technikern regelmäßig von Ford selbst zu Rate gezogen wird, wenn es um die werkstattgerechte Entwicklung neuer Fahrzeuge geht. Zur konsequenten Kundenorientierung gehört es auch, den Autofahrern alle Sorgen um die Mobilität abzunehmen. „Dabei spielt die bestmögliche Versicherung eine entscheidende Rolle“, sagt Mitterer: Für ihn steht außer Frage, dass dies die Garanta ist.

or 43 Jahren konnte sich Walter Mitterer den „Kindheitstraum“ erfüllen, mit Autos zu arbeiten. Heute hat er noch immer den gleichen Arbeitsweg: Allerdings fungiert er längst als Werkstattleiter und gewerberechtlicher Geschäftsführer der AutoparkÜberzeugende Vorteile Gruppe. „Nur bei der Garanta haben unsere Kunden die GeUnter der Führung von Mag. Michael Mayr ist das wissheit, dass ihr Auto auch dann instandgesetzt werUnternehmen in den vergangenen Jahren kontinuierden kann, wenn die Reparaturkosten bis zu 100 Prolich gewachsen. Neben der Zentrale in Innsbruck gibt zent des Wiederbeschaffungswertes ausmachen“, es mittlerweile Filialen in Vomp, Wörgl weiß Mitterer. Ebenso wichtig ist ihm der und Kirchdorf. Das Markenportfolio strikte Verzicht auf Online-Wrackbörsen: umfasst Vollverträge mit Ford, SuAktuelle Seri „Ansonsten würde uns ein großer Anteil zuki, Volvo und Kia sowie – je nach e: der Havarien einfach vom Platz geholt.“ Standort – die Servicemarken Mitterer schätzt die unabhängige Expertise Mazda, Honda und Mitsubishi. der gerichtlich beeideten Sachverständigen, die von der Garanta nötigenfalls zur Schadensbegutachtung eingesetzt werden, Kfz-Betriebe und ihre Kunden haben und lobt die professionellen Abläufe im Schaähnliche Bedürfnisse: Sie alle schätzen klare und densfall: Die Garanta verständigt das Autohaus, bei transparente Versicherungsprodukte, bei denen es dem die Versicherung abgeschlossen wurde. Dort überim Schadensfall keine unangenehmen Überranimmt man die weitere Abwicklung und profitiert von schungen gibt – etwa durch „künstliche“ Totalder dadurch entstehenden Werkstattauslastung, wähschäden oder eine Reparatursteuerung in fremde rend sich der Kunde über den reduzierten KaskoBetriebe. Die Partner der Garanta sind der zuverSelbstbehalt in „seinem“ Kfz-Betrieb freut. lässige „One Stop Shop“, den ihre Kunden schät„Von unseren Produkten profitieren sowohl die Autozen: vom Fahrzeugverkauf samt Versicherungsabhauspartner als auch die Kunden“, unterstreicht Hansschluss bis zur partnerschaftlichen Günther Löckinger, Geschäftsführer der Garanta. MitSchadensabwicklung. terer pflichtet ihm bei: „Diese Leistungen bietet keine andere Versicherung.“ • (HAY)

Für Autofahrer und Autohäuser

Kurt Molterer, Hauptbevollmächtigter Garanta Österreich

Allein in Innsbruck bewältigt das Karosserieteam von Autopark (im Bild links Karosseriemeister Markus Steffan und Kemal Tajic) monatlich 150 bis 200 Fahrzeugdurchgänge

Versicher n w ie ein Profi !

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WIRTSCHAFT

„Motorsport ist unsere DNA“ Von der Rundstrecke auf die Straße lautet die Philosophie von Reifenhersteller Falken, die beim 24-h-Rennen auf dem Nürburgring einmal mehr unter Beweis gestellt wurde.

Der Falken Porsche 911 GT3 R belegte den 3. Platz

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ie Qualität und Leistungsfähigkeit eines Reifens über den Motorsport zu beweisen, ist ein bewährter, aber harter Weg. Als aufstrebender Reifenanbieter am europäischen Markt geht Falken diesen Weg konsequent und erfolgreich. „Motorsport ist die DNA von Falken“, erklärte Markus Bögner im Rahmen des ADAC Zurich 24-h-Rennens auf der Nürburgring Nordschleife. Dorthin hatte Falken 250 Händler aus ganz Europa eingeladen, denn Motorsport ist nicht nur Rennfahren, sondern auch Gesellschaft, Netzwerk und Incentive. Speziell die Atmosphäre eines 24-h-Rennens lässt niemanden kalt, schon gar nicht, wenn man auch beruflich mit dem Auto zu tun hat. Das Rennen auf der Nordschleife des Nürburgringes ist zudem einer der legendärsten und größten Motorsportevents.

250 Reifenhändler wurden von Falken zum 24-h-Rennen am Nürburgring eingeladen

Die Reifenwahl entscheidet Für das Falken-Team war die Zielvorgabe eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr, wo man mit dem 4. Platz das Siegerpodest knapp verpasste. Heuer sollte es besser laufen: Die Piloten Peter Dumbreck (GB), Wolf Henzler (D), Alexandre Imperatori (CH) und der Österreicher Martin Ragginger lieferten mit dem türkis-blauen Falken-Porsche eine beeindruckende Leistung und feierten letztlich den 3. Platz. Dass die Reifen im Motorsport eine ganz besondere Bedeutung haben, ist bekannt. Mit den wechselhaften Witterungsbedingungen kam diesmal das gesamte Portfolio der Falken-Rennreifen zum Einsatz, die Teamleitung sorgte mit der richtigen Reifenwahl für die entscheidenden Vorteile. Die 250 Gäste konnten somit hautnah erleben, was die richtige Reifenwahl ausmacht und wieso Motorsport für die Entwicklung so wichtig ist. Die Philosophie „Von der Rundstrecke auf die Straße“ können die Falken-Händler nun ihren Kunden noch authentischer näher bringen. • (ERU)

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WIRTSCHAFT

Im Land der Scheinheiligen Ob schwuler Werkstättenleiter oder transsexueller Fuhrparkchef: In unserer Gesellschaft wird alles, was nicht der sogenannten Norm entspricht, mit Verachtung bestraft. Wie verlogen sind wir?

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a sitzen sie also rund um den großen Besprechungstisch in der Redaktionskonferenz. Die Augen geweitet, die Brauen hochgezogen und dazu ein Gesichtsausdruck zwischen Befremden, Bestürzung und Betroffenheit. Was war geschehen? Große Rückrufaktion im Handel? Schlechte Bilanzen? Jemand ermordet? Nichts von alldem. Meine Fachkollegen waren einfach perplex. Der Herausgeber, für überraschende Denkanstöße bekannt, hatte neben all den fachlichen Belangen eine bewusst kontroversielle Thematik vorgeschlagen: die Vielzahl sexueller Orientierungen. Und die damit verbundene Nichtakzeptanz all jener, die nicht den traditionellen Geschlechterbildern entsprechen. Das löste Verunsicherung aus. Warum eigentlich? Was wäre anders, gäbe es in den Reihen dieser Redaktion Schwule? Würden die Kollegen sie mit Verachtung strafen? Würde ihr Coming-out böse Gefühle auslösen?

Ein Outing ist nicht vorgesehen … Denn die Vorurteile gegenüber Homosexuellen sind in ländlicheren Regionen und technischen Branchen noch besonders stark verwurzelt: Da wird gewitzelt, diskriminiert, die Autorität untergraben, werden Klischees bemüht. Keiner möchte die Tunte vom Dienst sein. Deshalb ist in genau diesem Umfeld, das geprägt ist von geballtem Fachwissen und Hochtechnologie, von Umsätzen und Verkaufszahlen, die Dunkelziffer der Klammheimlichkeiten und jener, die sich selbst verleugnen, erschreckend hoch. Toleranz und

Verschiedenartige Lebensentwürfe nicht vorgesehen Nach der Schreckstarre kamen vorgeschobene Bedenken. Was hat diese Thematik hier verloren? Derartiges in einem Fachmagazin? Aber sicher doch, so viel Mut sollte man schon haben. Ein Fachmedium hat schließlich nicht nur publizistisches, sondern auch gesellschaftliches Potenzial. Klar, in diesem Medium werden Fragen eines bestimmten Fachgebietes, eines Berufszweiges abgehandelt. Allerdings, und das darf man nicht vergessen, beobachtet und reflektiert das Kommunikationssystem Fachmagazin aber auch gesellschaftliche Prozesse. Warum also sollte ausgerechnet dieses Blatt die Aufgabe, lebensbegleitende Umstände wahrzunehmen, sie zu analysieren und den Lesern näher zu bringen, nicht erfüllen? Weil es an ein Tabu rührt. Unternehmen halten zwar große Stücke auf Vielfalt, aber in den Konzernen oder auch Redaktionen müssen sich Homosexuelle noch immer verstecken. Auch in Österreich, wo wir das Fähnlein der Toleranz in den vergangenen Wochen so plakativ vor uns hergetragen haben. Da existiert gerade in den TechnikKonzernen seit den Sechzigerjahren ein kaum verändertes Rollenmodell. Der Mitarbeiter hat männlich, weiß, mit hohem Testosteronspiegel und möglicherweise entzückender Familie zu sein. Leistung wird

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vorausgesetzt. Da sind die verschiedenartigen Lebensentwürfe, die außerhalb der heterosexuellen Kernfamilie liegen, nicht vorgesehen. Wer bei der Weihnachtsfeier statt von der Gattin über seinen Lebenspartner erzählt, wird nicht nur an diesem Abend zum Thema zu werden.

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WIRTSCHAFT

Technik? Kaum vereinbar. Ein Outing? Traut sich keiner. Derjenige muss damit rechnen, dass diese Information irgendwann gegen ihn verwendet wird. Eine Wahrheit, die viele nicht hören wollen. Da wird lieber geheuchelt, was das Zeug hält. Seit die bärtige Frau für Österreich den Eurovision Song Contest gewonnen hat und ein doppeltes Spiel mit der Gender-Inszenierung treibt, ist Toleranz in Österreich ein besonders strapazierter Begriff. Jeder noch so konservative Boulevardzeitungsleser konnte sich in den vergangenen Wochen leichtherzig auf die Seite der Mehrheit stellen: Alle lieben Conchita. Natürlich akzeptieren wir auch Dragqueens, Nackte, Schwule – solange sie auf dem Laufsteg des Life Balls bleiben.

Und da wissen alle, dass es um die Akzeptanz anderer Lebensmodelle nicht wirklich weit her ist. In manchen Branchen liegt sie sogar fast bei null. „Die Toleranz“, sagt ein Soziologe, „unterscheidet sich auch je nach Branche und Kultur, im Automobilbereich etwa oder in Unternehmen, die ihren Firmensitz in ländlichen Gegenden haben, ist es heutzutage immer noch nahezu unmöglich, sich zu outen.“ Rein statistisch sind zwischen 3 und 10 Prozent der Menschen homosexuell. Macht bei einer Gruppe von 190 Leuten 6 bis 19 Schwule oder Lesben. Falsch gerechnet? Nein. Natürlich sind längst nicht nur Heteros in der Wirtschaft angekommen. Sondern auch solche, die nur so tun. Scheinheiligkeit als Alltag. Dürfte sich der schwule Werkstättenleiter, FuhrparkChef, Ersatzteil-Händler oder Fachredakteur outen, ohne mit sexuell orientiertem Hass und Diskriminierung konfrontiert zu werden? Wohl kaum. Studien zufolge raubt die Belastung des Doppellebens sexuell anders Orientierten 20 bis 30 Prozent ihrer Arbeitskraft. Zahlen, die zu denken geben. Vielleicht dämmert es dann auch dem letzten Personalchef: Im globalen Kampf um Talente kann man nicht mehr auf Leute verzichten, nur weil sie anders lieben. • (GRE)

Rückfall in alte Diskriminierungs-Muster? Homo-Ehe? Die ist im österreichischen Mainstream nicht vorgesehen, eine überwältigende Mehrheitsbekundung wie die der Iren bringt das Thema hierzulande zaghaft ins Gespräch – und das war’s dann auch. Denn das Toleranz-Getöse rund um den Eurovision Song Contest ist vorüber, Österreich darf wieder in alte Diskriminierungs-Muster zurückfallen.

Die wichtigsten Begriffe • Der Begriff Gender bezeichnet die soziale, gesellschaftlich konstruierte oder psychologische Seite des Geschlechts einer Person im Unterschied zu ihrem biologischen Geschlecht (engl. sex). Der Begriff wurde aus dem Englischen übernommen, um auch im Deutschen eine Unterscheidung zwischen sozialem („gender“) und biologischem („sex“) Geschlecht treffen zu können, da das deutsche Wort Geschlecht in beiden Bedeutungen verwendet wird. • „Die bärtige Frau“ war ein Programmpunkt vieler sogenannter Freak Shows, die im 19. Jahrhundert über die Dörfer zogen, um die faszinierten bis angeekelten Bewohner mit der Ausstellung angeblich „abnormer“ Menschen zu erschrecken. Dass es hetero- und homosexuelle Transvestiten gibt und diese nicht selten bestimmte geschlechtlich zugeordnete Merkmale – Bart, tiefe Stimme, Brusthaare – in ihr Kostüm integrieren, ist zwischenzeitlich bis in die kleinsten Ecken der Welt vorgedrungen. • Eine Dragqueen ist ein Mann, der in künstlerischer oder humoristischer Praktizierung von Travestie durch Aussehen und Verhalten eine Frau darstellt. Das Gegenstück dazu ist ein Dragking. Eine Dragqueen trägt meist sehr weibliche Kleidung, kunstvolles Makeup, Schuhe mit hohen Absätzen und ausladende Perücken. Dragqueens sind hauptsächlich in der Schwulenszene der Großstädte zu finden. Viele Dragqueens sehen in ihrem Auftreten ein sozialpolitisches Statement: Sie zeigen der Gesellschaft auf, dass es innerhalb des Geschlechtersystems (Mann-Frau) auch eine Art drittes Geschlecht gibt. Somit sind viele Dragqueens der Vergangenheit und Gegenwart nicht nur schrille Discoqueens, sondern fungieren als Galionsfigur in der Homosexuellenbewegung. Mit der Lebenseinstellung „Dragqueen“ nah verwandt ist die Travestie. Ein Beruf, gleichzusetzen mit den früheren Damenimitatoren.

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MEGA Trends wollen benutzt werden Globalisierung und Vernetzung lassen unsere Gesellschaft einheitlicher auf die Einflüsse der Zeit reagieren – Megatrends entstehen. Unsere Serie erklärt, wie und warum man diese auch in Klein- und Mittelbetrieben nutzen sollte.

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ikipedia erklärt: Ein Trend ist ein Instrument zur Beschreibung von Veränderungen in allen Bereichen der Gesellschaft. Die Beschreibung und die Randbedingungen erlauben eine Aussage über die zukünftige Entwicklung. Im Fall „mega“ trifft es sogar den ganzen Globus. Aufgrund unserer immer vernetzteren und mobileren Gesellschaft gelangen diese Trends auch immer schneller in den regionalen Bereich. Ob dies positive oder negative Folgen hat, sei dahingestellt. Aber eines ist sicher: Man kann sie nutzen, indem man sich rechtzeitig auf das geänderte Konsumverhalten einstellt.

green So könnte der „Umweltsticker“ aussehen; vor allem für Firmenkunden eine Möglichkeit, „grüne Fußabdrücke“ zu hinterlassen

Viele glauben, wenige wissen Zur realitätsnahen Vorhersage solcher Trends bedarf es vieler Ressourcen, weshalb große Institute die genauesten Ergebnisse erzielen. Vergleicht man diese, erkennt man folgende Gemeinsamkeiten, die für unsere Branche besonders nutzbar sind: Urbanisierung, neue Ökologie, Ease Unlimited (unbegrenzte Bequemlichkeit), Silver Society (Generation 45 plus), Shy Tech (High Tech mit einfachster Bedienung), Gesundheit. Es würde den Rahmen des Artikels sprengen, sich hier im Detail mit den jeweiligen Megatrends zu beschäftigen. Deshalb möchten wir Beispiele zur praktischen Anwendung zeigen.

Gesundheit ist das wichtigste Gut Der Trend der Gesundheit beschreibt nicht mehr nur die Abwesenheit von Krankheiten, sondern einen Lebensstil, in dem es gilt, durch Vitalität und Gesundheit Körper und Geist zu stärken – auch um damit die

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Leistung und Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Gesundheitsapps und Programme, um seinen Lebensstil zu überwachen, haben Hochkonjunktur. Mit einer kreativen Verbindung zum Thema kann diesen Trend jeder nutzen. Die einfache Frage nach einem benötigten Klimaservice ist eher aufdringlich. Wie wäre es also, wenn bei der Servicevereinbarung der Techniker fragt: „Ist mit der Klimaanlage alles in Ordnung? Kein Bakterienbefall oder Ähnliches?“ Die meisten Kunden werden dann hellhörig. Wer will schon Bakterien im Innenraum einatmen? Fragt der Kunde dann nach, woran man das erkennt, hat man schon gewonnen. „Am Geruch (dann bräuchte man ein Klimaservice)“, lautet die Antwort: „Oder man geht mit einem Klimaservice generell auf Nummer sicher.“ Voilà, schon hat man einen Megatrend genutzt.

Der „grüne“ Trend Vorab: Er hat wenig mit der Partei zu tun (viele Wirtschaftstreibende werden jetzt aufatmen), aber dennoch ist er nicht mehr wegzudenken – der Megatrend der Neo-Ökologie. Umweltschutz, Ressourcenschonung und soziale Verantwortung sind beinahe jedem Konsumenten ein wichtiges Anliegen. Aber er möchte für diese Ansprüche keinen Mehraufwand betreiben oder Unmengen mehr bezahlen. Jetzt heißt es, die Verbindungen richtig zu legen und Möglichkeiten zu schaffen, das „soziale Gewissen“ der Kunden zu wecken und diesen Bedarf dann durch ein entsprechendes Angebot zu sättigen. Möglich wäre, statt der 08/15-Produkte umweltfreundliche Wasch- bzw. Kühlerflüssigkeiten zu verwenden, oder bessere Zünd- oder Glühkerzen anzubieten, um Kraftstoff mit weniger Rückständen zu verbrennen. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt : im „SuperGrün-Paket“ verpackt und beim Service mitverkauft. Der kleine grüne Sticker als Dankeschön titelt: „Ich setz’ aufs Umweltservice vom XY.“ Fertig ist der Gewissensbalsam samt Mehrumsatz. • (MKR)


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Vereinte Kräfte Nach den Kammerwahlen wurden die Standesvertretungen der Kfz-Techniker und Karosseriebauer zur „Bundesinnung der Fahrzeugtechniker“ vereinigt. An ihrer Spitze steht mit Friedrich Nagl ein bestens bekannter Funktionär.

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ast wäre es eng geworden für den Niederösterreicher, der seit 2009 als Innungsmeister der KfzTechniker fungiert hatte: Innerhalb des Wirtschaftsbundes bewarben sich auch Josef Wiener (Burgenland) und Josef Puntinger (Steiermark), einst der Vorgänger von Nagl, um den Spitzenposten. Mit dem knappestmöglichen Resultat von 9 zu 7 Stimmen konnte sich Nagl durchsetzen. Dafür fiel die anschließende Entscheidung im Bundesinnungsausschuss einstimmig: Nagl wurde für eine weitere fünfjährige Amtszeit zum obersten Vertreter der Branche gewählt. Zu seinen Stellvertretern wurden Erik Papinski (Oberösterreich) und Martin Gertl (Tirol) ernannt.

Neue Herausforderungen „Wer die Innungsarbeit ernst nimmt, muss Zeit, Engagement und Idealismus investieren“, weiß Nagl aus langjähriger Erfahrung. Zu den wichtigsten Aufgaben der kommenden Jahre zählt er den Umgang mit der sich wandelnden Fahrzeugtechnologie – so muss die Hochvolttechnik in die Lehrlingsausbildung integriert werden – sowie angemessene rechtliche Rahmenbedingungen. „Wir müssen heute aktiv werden,

Verwurzelt in der Praxis: Friedrich Nagl weiß, wo die Werkstätten der Schuh drückt

damit wir morgen und übermorgen nicht übermäßig belastet werden“, unterstreicht Nagl.

Fachausschüsse für jede Berufsgruppe

Erik Papinski (o.) und Martin Gertl fungieren künftig als stellvertretende Bundesinnungsmeister

Zugleich soll sichergestellt werden, dass auch in der nunmehr gemeinsamen Bundesinnung die Interessen aller Berufsgruppen berücksichtigt werden. Deshalb wurden 3 Ausschüsse eingesetzt: Puntinger kümmert sich nunmehr federführend um die Kfz-Techniker, Papinski weiterhin um die Karosseriebauer (denen er bis zur Fusion als Bundesinnungsmeister vorstand) und der ebenfalls aus Oberösterreich stammende Franz Doblhofer um die Vulkaniseure. Wer sich von den jüngsten Kammerwahlen eine Verjüngung der Innung erwartet hatte, wurde zwar enttäuscht. Doch Nagl macht die Suche nach jüngeren Mitstreitern zu einer weiteren Priorität der kommenden Jahre: Schließlich soll es 2018 zu einem Generationswechsel an der Innungsspitze kommen. • (HAY)


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Gemeinsam in die Werkstattzukunft Längst ist das Auto ein rollender Computer. Mit digitalen Assistenzsystemen und vernetzten Fahrzeugen steht der nächste Technologieschub kurz bevor: Damit Kfz-Betriebe nicht den Anschluss verlieren, sind sie gut beraten, eines der zahlreichen am Markt vorhandenen Netzwerke zu nützen.

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ie Zeiten des Einzelkämpfers mit Schraubenschlüssel und Hebebühne sind längst vorbei. Wir geben auf den folgenden Seiten einen Einblick in erfolgreiche Werkstattsysteme und stellen die wichtigsten Konzeptanbieter kurz vor.

Breites Konzeptprogramm Trost setzt in Österreich derzeit die Konzepte 1a Autoservice, Autoauto und autonetto um. Darüber hinaus betreut man als Bosch-Großhändler viele Mitglieder von Bosch Car Service und AutoCrew. Mit dem Trost-Partnerkonzept hat man außerdem ein System für all jene Werkstätten im Angebot, die weiterhin den eigenen Namen in den Vordergrund stellen wollen. „Wir sind stolz darauf, dass im Rahmen unserer Konzepte bereits insgesamt 300 Kfz-Werkstätten auf eine Partnerschaft mit uns setzen,“ sagt Country Manager Hans Lorenz.

Rasantes Wachstum Seit Jahresbeginn hätten sich über 20 neue Mitglieder für das von Derendinger angebotene Werkstattsystem plusService entschieden, berichtet Marketingleiterin Sandra Schober. Damit halte man bei aktuell 158 Standorten und werde „baldmöglichst die Zweihundertermarke knacken“. Schober unterstreicht besonders die individuelle Unterstützung der Mitglieder, die von der technischen Fachberatung über Mobilitätsgarantien bis zur Gestaltung von Drucksorten und Werbeunterlagen reiche. Hinzu kämen gemeinsame Marketingaktionen und eine intensive persönliche Betreuung.

Lange Tradition Bei Bosch Car Service bürgen die bis 1921 zurückreichende Tradition und der prominente Markenname für Qualität. Entsprechend hoch sind die Anforderungen an die Partnerbetriebe, die zuletzt beispielsweise um verpflichtende Selbsttests sowie um die Ausbildung von mindestens einem Diagnosetechniker pro Betrieb erweitert wurden. 95 Mitglieder hat Bosch Car Service derzeit, gut 100 Partner gelten auch mittelfristig als angemessene Größenordnung. 12 Mitglieder umfasst unterdessen das ebenfalls von Bosch angebotene Vollkonzept AutoCrew. Hier stehe der individuelle Marktauftritt des Partners im Mittelpunkt, während es bei der technischen Betreuung keinerlei Abstriche gebe, erläutert Key Account Manager Mag. Andreas Stangl die Differenzierung. „In absehbarer Zeit“ soll AutoCrew auf mehr als 20 Standorte anwachsen.

Konzentration auf eine Marke „Weniger quantitative als vielmehr qualitative langfristige Ausbaupläne“ verfolge man bei Meisterhaft, sagt Ing. Roland Hausstätter, Konzeptleiter bei Stahlgruber. Nach 5 Neuzugängen im Frühjahr gibt es derzeit 171 Mitglieder. Im Gegensatz zu anderen Anbietern setze Stahlgruber auf ein einziges Vollkonzept, unterstreicht Hausstätter: „Die Fahrzeughalter sind bereits jetzt mit der Vielzahl an Werkstattsystemen überfordert, die sich darüber hinaus noch qualitativ sehr stark unterscheiden.“

Für unterschiedliche Bedürfnisse „Intelligente Katalogsysteme, kaufmännische Software, technisches Knowhow und umfangreiche Marketingunterstützung“ zeichnen laut Konzeptbetreuer Mathias Gneist die Werkstattsysteme von Birner aus. Das „Premiumkonzept“ ad Autodienst wird aktuell von 125 Betrieben genutzt. Das Zweitkonzept Auto Mobil Meisterwerkstatt hat 137 Mitglieder, beide Netzwerke sollen mittelfristig auf rund 150 Standorte anwachsen. Beim ohne §-57a-Berechtigung zugänglichen Netzwerk Auto Profi Werkstatt ist ein Ausbau von 40 auf rund 70 Partner geplant. „Wichtig ist uns vor allem die Qualität der Partner, die ‚ihr‘

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Konzept auch nach außen leben sollten“, unterstreicht Gneist. Zudem sind die Birner-Systeme neuerdings modular aufgebaut: Somit sind die Grundgebühren niedriger, darauf aufbauend stehen diverse Leistungsbausteine zur Wahl.

Regionale Stärke „Reger Austausch, gute Zusammenarbeit und technische Informationen aus erster Hand“ prägen laut Konzeptberater Andreas Schopf die Werkstattsysteme von ATP. Als internationale Marke kommt das Hauptkonzept ProfiService derzeit auf 48 Mitglieder, außerdem gibt es 8 ServicePartner sowie 12 TechnikPartner. Fixpunkte im Konzeptleben sind die regionalen Stammtische, die von den jeweiligen ATP-Genossenschaftern organisiert werden. „Darüber hinaus organisieren wir laufend technische Schulungen durch

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Ein Fall für Spezialisten

die Teilehersteller und informieren unsere Werkstattpartner über rechtliche Neuigkeiten“, sagt Schopf.

Modularer Aufbau Ebenfalls genossenschaftlich organisiert ist die (aus Deutschland stammende) Teilehändlerkooperation ATEV. Sie bietet mit Der Autoexperte ein Werkstattsystem an, das durch seinen modularen Aufbau den Partnern viele Freiheiten lässt und zuletzt in Salzburg ein neues Mitglied gefunden hat. „In Österreich haben wir nunmehr 8 Standorte und arbeiten in der nächsten Ausbaustufe an 20 bis 30 Betrieben“, erklärt Key Account Manager Christian Schraut.

Unabhängig aufgestellt Während alle bisher vorgestellten Konzepte von der Zulieferindustrie beziehungsweise dem Teilehandel angeboten werden, steht hinter Automeister die deutsche point-S-Gruppe. Diese Sonderstellung zeigt sich unter anderem daran, dass derzeit eine anbieterüber-

Neben den im Hauptartikel vorgestellten Vollkonzepten gibt es Werkstattsysteme, bei denen der richtige Umgang mit einem Produkt oder einer Technologie im Mittelpunkt steht. Dazu gehören die Bosch-Module für Elektrik und Elektronik, Benzineinspritzung, Dieseleinspritzung und Bremsentechnik sowie neuerdings auch für Nutzfahrzeugtechnik. Sie werden aktuell von 273 Werkstätten genutzt. Stahlgruber hat mit den BTS Turboexperten ein bundesweites Netz für Turbolader-Reparaturen im Angebot. Derzeit gibt es 53 zertifizierte Partner, bis Ende 2015 ist ein Ausbau auf 80 Standorte geplant.

greifende Technikplattform vorbereitet wird. „Unsere Mitglieder werden für die von ihnen ausgewählten Produkte die Preise der jeweiligen Teilehändler sehen und können dann entscheiden, bei wem sie bestellen“, sagt Systemleiter Jörg Dölicke. In Österreich hält Automeister seit Längerem bei 6 Mitgliedern. Weiter verbreitet ist das Konzept in anderen Ländern: In Deutschland gibt es aktuell 110, in Rumänien 49, in Ungarn 14 und in der Slowakei 7 Partnerwerkstätten. • (HAY)


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Freie Werkstatt im Zentrum Peter Silbergasser nutzt das Konzept von ad Auto Dienst perfekt und kann sich so als kompetenter Partner für alle Marken positionieren.

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d Auto Dienst Wels Zentrum nennt sich die freie Werkstätte der Silbergasser GmbH mitten in Wels. Der Standort in der Eisenhowerstraße war das Stammhaus der traditionsreichen Firma Silbergasser, die seit über 60 Jahren Partner von Mercedes-Benz ist. Nach der Erweiterung mit den neuen Betrieben in Gunskirchen (6 km außerhalb von Wels) und Kirchdorf an der Krems etablierte Betriebsleiter Peter Silbergasser ab 2002 in Wels Stadt eine hochqualitative, freie Werkstätte. Nachdem er einige Zeit selbst an einer Konzeptionierung gearbeitet hatte, fand er bei ad Auto Dienst ein fertiges Konzept, das ihm sofort zusagte und seine Vorstellungen umfasste.

„Wir sind für alle da“

Peter Silbergasser und Mathias Gneist, ad Auto Dienst-Konzeptverantwortlicher bei Birner

Unternehmer steht im Vordergrund Zudem haben ihn die Betreuung und auch die örtliche Nähe der Birner-Niederlassung in Wels überzeugt. „Mir war klar, dass ich allein nicht die Marketingmöglichkeiten habe“, nutzt Silbergasser das kreative Team von ad Auto Dienst intensiv. „Ich schicke meine Ideen und Wünsche in die Zentrale und bekomme ein paar Tage später die fertige Umsetzung“, erklärt der Gesellschafter der Silbergasser GmbH. Trotz einheitlichen Marketingauftritts kommt die Individualität bei ad Auto Dienst nicht zu kurz. Beschriftung, Werbelinie und allgemeine Präsenz sind

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einheitlich, der regionale Auftritt ist aber auf das Unternehmen und den Unternehmer zugeschnitten. Ideen werden eingebracht, die tatsächliche Umsetzung liegt aber beim Mitglied.

Nach zehn Jahren Partnerschaft mit ad Auto Dienst hat Silbergasser einen weiteren Schritt gemacht: Mit der Umbenennung auf ad Auto Dienst Wels Zentrum hat er den Namen der Familie und der Firma aus der Bezeichnung entfernt. „Wir sind eine freie Werkstatt im Zentrum, das ist das Signal.“ Damit positioniert sich Silbergasser ganz bewusst entfernt von den beiden Markenbetrieben in Gunskirchen (MercedesBenz) und Kirchdorf (Mercedes-Benz und Ford). „Wir sind für alle da.“ Das Wort Fremdmarken verwendet er dabei nicht gern: „Sie sind uns nicht fremd.“ Der Schwerpunkt liegt bei den deutschen Marken, Qualität hat oberste Priorität. Es hat einige Zeit gebraucht, bis der Kunde verstanden und akzeptiert hat, dass die Firma Silbergasser in Wels alle Marken reparieren „kann“. Mit der Umbenennung und einem begleitenden Brief ist vergangenes Jahr ein zusätzlicher Schub gekommen. Dabei kommen die Autofahrer nicht wegen des Preises, sondern wegen der persönlichen, kompetenten Betreuung.

Gegenseitige Befruchtung „Ich würde mir wünschen, dass alle Partner so oft anrufen wie Peter Silbergasser“, erklärt Mathias Gneist, ad Auto Dienst-Konzeptverantwortlicher bei Birner. Silbergasser ist ein Partner, der das Konzept umsetzt, lebt und auch rückmeldet. Der Austausch ist für Gneist sehr wichtig: „Wir brauchen Partner, die sagen, was sie wollen.“ Nur so kann das Konzept im Sinne der Werkstätten erweitert und verbessert werden. • (GEW)

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Der mit dem Injektor spricht Für Hannes Deimel ist die Kfz-Technik nicht nur Beruf, sondern Leidenschaft: Diese Begeisterung hat seinen Betrieb im kleinen steirischen Ort Lindegg zu einem der renommiertesten Dieselspezialisten des Landes gemacht. Von Philipp Hayder

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ach Lindegg kommt man üblicherweise, weil man auf dem Weg in die nahe gelegene Therme von Bad Blumau ist – oder aber, weil man Hilfe bei einer besonders kniffligen Fahrzeugreparatur sucht: „Motorisch unschlagbar“ lautet das augenzwinkernde Motto von Hannes Deimel und seinen 17 Mitarbeitern.

Erfolgreiche Entwicklung 1995 hatte Deimel gemeinsam mit seinem Vater einen vorerst auf Landmaschinen spezialisierten Betrieb gegründet. Die Geschäfte entwickelten sich gut, der Kundenzuspruch wuchs auch im Automobilbereich – und mit ihm das Interesse an der Weiterbildung, wie Deimel schmunzelnd erzählt: „Ich habe viel gelesen und geschraubt.“ Ein gebrauchter Dieselprüfstand wurde angeschafft, bevor schließlich 2004 eine grundlegende Erweiterung des Betriebs nötig wurde. Gleichzeitig entschied sich Deimel, dem Werkstattkonzept Bosch Car Service beizutreten.

Erfolgreiche Bosch-Partnerschaft: Hannes Deimel (r.) mit Konzeptbetreuer Mag. Andreas Stangl

Alle Informationen aus einer Hand „Dank Bosch Car Service sind wir herstellerübergreifend immer auf dem neuesten technischen Stand“, lobt Deimel das Konzept, das er in einem modernen Zubau zum ursprünglichen Firmengebäude umsetzt. Neben dem gemeinsamen Marketing schätzt er auch das umfangreiche Weiterbildungsangebot: Auf 20 bis 25 Schulungstage kommt sein Team im Jahresdurchschnitt, derzeit werden zudem 3 Diagnosetechniker ausgebildet. „Wir betrachten es als eine unserer wichtigsten Aufgabe, unsere Mitglieder aus einer Hand mit allen Informationen für die Arbeit an modernen Fahrzeugen zu versorgen“, ergänzt Mag. Andreas Stangl, Konzeptbetreuer bei Bosch Car Service. Hinzu kommen

Profis am Werk: Für ihre Kompetenz und die modernst ausgestattete Werkstätte sind Hannes Deimel und sein Team weithin bekannt

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die gezielte Ansprache von Flottenkunden und, natürlich, der partnerschaftliche Austausch unter den Betrieben. Dieses „Netzwerken“ führt dazu, dass so manches andere Mitglied die Dienste von Deimel in Anspruch nimmt, wenn es um anspruchsvolle Motorenreparaturen geht. Das Know-how der steirischen Werkstätte ist freilich auch außerhalb des Konzepts bekannt: Sogar aus Slowenien und der Schweiz kommen immer wieder Aufträge.

Modernste Ausstattung Mit 3 (bei Bosch ausgebildeten) Dieseltechnikern sowie einer Werkstattausrüstung, die den modernsten Anforderungen entspricht, ist Deimel auf derartige Arbeiten bestens vorbereitet. Beispielsweise stehen insgesamt 7 Dieselprüfstände mit einem Gesamtwert von mehr als einer Million Euro zur Verfügung. Außerdem unterhält der Betrieb ein eigenes Ersatzteillager mit mehr als 15.000 Artikeln: „Damit garantieren wir schnellstmögliche Instandsetzungszeiten“, unterstreicht Deimel. Die Nachfrage nach den Kenntnissen des Familienbetriebs ist so groß, dass bereits die nächste Erweiterung vorbereitet wird. Dafür hat Deimel ein angrenzendes Grundstück erworben. Lediglich der Abschluss eines Markenvertrags kommt für den begeisterten Techniker, der noch immer so oft wie möglich selbst zum Schraubenschlüssel greift, nicht infrage: „Bei Bosch Car Service erhalten wir alles, was wir für eine weitere erfolgreiche Entwicklung unseres Unternehmens benötigen.“ •

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Ob Technik, Betriebsführung oder Kommunikation: Die Anforderungen an Kfz-Betriebe werden immer höher. Mehrmarkenbetriebe und freie Werkstätten finden in Trost einen starken Partner, der ihnen mit einer einzigartigen Vielfalt an Werkstattkonzepten zur Seite steht.

Damit es auch der Partner schafft! K

eine Werkstätte gleicht der anderen. Um die unterschiedlichen Bedürfnisse abzudecken und eine regionale Differenzierung zu ermöglichen, hat Trost gleich 6 Werkstattsysteme mit renommierten Markenauftritten im Programm. Wie sind diese Konzepte im Detail aufgebaut?

Klare Positionierung Das grau-gelbe Logo von 1a Autoservice ist weithin bekannt, handelt es sich doch um eines der dichtesten Werkstattnetze in Österreich und Deutschland. „Die Mitgliedsbetriebe schätzen, dass sie Teil einer großen Systemgemeinschaft sind“, erläutert Hans Lorenz, Country Manager von Trost. AutoAuto firmiert als etwas konservativere „Allroundmarke“, die mit ihrem blau-weißen Auftritt den Volumenmarkt anspricht. „Den Werkstätten wird hier ermöglicht, sich als reiner Reparaturbetrieb zu positionieren oder weitere Kfz-orientierte Dienstleistungen anzubieten“, sagt Lorenz. Bei autonetto steht die leuchtend gelbe Signalisation für den „Discounter unter den Werkstattkonzepten“.

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Die Kunden können sich in diesen Betrieben auf gut ausgebildete Kfz-Meister, modern eingerichtete Werkstätten und angemessene Preise verlassen. Bosch Car Service und AutoCrew, die beiden Werkstattmarken von Bosch, sind am Markt bestens bekannt: Bei Bosch Car Service steht die blau-rote Signalisation seit Jahrzehnten für technische Kompetenz und strikte Qualitätsorientierung. AutoCrew, gekennzeichnet durch den rot-schwarzen Auftritt, zählt ebenfalls zu den europaweit etablierten Konzepten für Pkws und Nutzfahrzeuge. „Alternativ können sich Werkstätten auch dem TrostPartnerkonzept anschließen“, ergänzt Lorenz. Die Betriebe treten in diesem Fall nicht unter einer der erwähnten Marken, sondern ausschließlich unter dem eigenen Namen auf.

Modulare Leistungen „Allen Konzepten liegt eine gemeinsame Basis an Leistungsmodulen zugrunde, die optimal auf die Bedürfnisse der Werkstätten zugeschnitten sind“, erläutert Lorenz. Dazu gehören verschiedene technische, kaufmännische und organisatorische Dienstleistungen sowie ein modernes Kommunikationskonzept. Ein Beispiel dafür ist der Teile- und Technikkatalog „repdoc“, der zur kompletten Werkstattsoftware ausgebaut werden kann. Die weiteren Bausteine reichen von der Technikhotline „repline“ über die Wissensdatenbank „repnet“ und das Schulungsprogramm „repmaster“ bis zur Werbeplattform „repcom“ und zum bekannten Werkstattportal „autoservice.com“.

Qualität im Mittelpunkt

Das Team von Hans Lorenz, Country Manager von Trost in Österreich, steht den Werkstätten mit Rat und Tat zur Seite

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Insgesamt nutzen bereits über 300 österreichische Betriebe die Konzepte von Trost. Der Trend zeige weiterhin nach oben, freut sich Lorenz. Gleichzeitig bereite man mit dem Lkw-Konzept Truckfit für das Jahr 2016 die Einführung eines weiteren Werkstattsystems vor. Wachstum sei freilich kein Selbstzweck, unterstreicht Lorenz: „Wir wollen nicht um jeden Preis wachsen, sondern legen großen Wert auf die Qualität der Zusammenarbeit. Damit stellen wir sicher, dass unsere Partner auch in Zukunft den permanent steigenden Anforderungen des Marktes gewachsen sind.“ • (HAY)


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Die Kompetenz aus zwei Welten Als Vollsortimenter bietet WM Fahrzeugteile die Werkstattkonzepte von Bosch, der Schwerpunkt der kommenden Aktivitäten liegt bei AutoCrew.

Mit AutoCrew nutzt der Betrieb die Kompetenz von Bosch und von WM Fahrzeugteile

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ie Zeit ist wieder reif für Werkstattkonzepte“, ist Gerald Beirer, Geschäftsführer von WM Fahrzeugteile in Österreich, überzeugt. Nach dem Boom Anfang des neuen Jahrtausends ist das Thema etwas eingeschlafen. Durch den Strukturwandel in der KfzBranche ist die Zusammenarbeit mit einem kompetenten Anbieter interessanter denn je. Viele Betriebe leiden unter Auslastungsrückgang und Kaufkraftverlust. Für Markenbetriebe ist ein Werkstattkonzept daher eine gute Möglichkeit, sich auch als freie Werkstatt für alle Marken zu präsentieren. Dazu braucht es natürlich auch die entsprechende Kompetenz, die ein Werkstattkonzept liefern kann. Ebenso benötigen ehemalige Markenwerkstätten, die ihren Vertrag zurückgelegt haben oder gekündigt wurden, einen starken Partner. Nicht zuletzt können freie Werkstätten ihre Kompetenz und ihre Auftritt verstärken.

WM-Chef Gerald Beirer setzt auf AutoCrew von Bosch

Umstieg zu erleichtern, bieten wir einen Startbonus an.“ Sollten Betriebe also zu ihrem oder nach ihrem Markenvertrag noch eine Lösung brauchen oder von einem bestehenden Werkstattkonzept wechseln wollen, will WM-Fahrzeugteile den Start unterstützen. Beirer: „Bei der Anfangsinvestition werden wir den neuen Partnern unter die Arme greifen, zum Beispiel bei der Beschriftung.“ Die vergleichsweise geringe Zahl an AutoCrewPartnern sieht Beirer als Vorteil: „Hier gibt es noch großes Potenzial und viele Möglichkeiten für neue Partner.“

Bosch-Diagnose-Kompetenz Mit Bosch hat die Werkstatt einen hochkompetenten Partner bei der Diagnose und technischen Reparaturinformationen. Zudem wird der Betrieb bei Betriebsführung, Marketing, Werbung und Kundenservice unterstützt. Neben der umfassenden Kompetenz von Bosch profitiert der Kunden von der Größe der WM-Verkaufshäuser, die als Vollsortimenter mit einem umfangreichen Teilelager sowie der kompletten Werkstattausrüstung ausgestattet sind. „Die Größe unserer Häuser ermöglicht eine sehr hohe Teileverfügbarkeit“, so Beirer. Mit WM Tec hat der Kunde zudem Zugriff auf ein Komplett-Programm an Werkstättenausrüstung. Einen entscheidenden Vorteil im Konzept von AutoCrew sieht Beirer in der Eigenständigkeit des Betriebes. „Hier steht der Unternehmer im Mittelpunkt der Marketing-Aktivitäten.“ • (GEW)

WM mit Kompetenz von Bosch Als Vollsortimenter und kompetenter Partner der Werkstätten arbeitet WM Fahrzeugteile eng mit Bosch zusammen und bietet seinen Kunden die Werkstattkonzepte Bosch Car Service, AutoCrew sowie die Bosch-Module. Das größte Potenzial sieht Beirer im System AutoCrew und er erklärt auch warum: „Bei AutoCrew stehen der Unternehmer und der Name im Vordergrund, AutoCrew garantiert das Know-how von Bosch sowie von WM Fahrzeugteile im Bereich des Teilebezuges. Und der Betrieb erhält professionelle und finanzielle Unterstützung von WM.“ Damit sorgt Beirer für Aufsehen in der Branche: „Um den Einstieg oder den

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Bosch wächst – und sorgt sich dennoch Auch wenn die Konjunktur in Österreich deutlich lahmt: Die Aktivitäten von Bosch in Österreich laufen gerade im Kfz-Bereich weiterhin sehr gut. Der neue Alleinvorstand Dr. Klaus Peter Fouquet würde sich allerdings mehr Flexibilität seitens der Politik wünschen, wenn es ums Thema Arbeitszeiten geht.

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s ist alljährlich ein ähnliches Bild, wenn Bosch zu seiner Jahrespressekonferenz ruft – ganz gleich, wie der Mann an der Spitze der Österreich-Tochter gerade heißt. Seit 1. April führt Dr. Klaus Peter Fouquet die Aktivitäten des Weltkonzerns in Wien. Und er konnte Ende Mai durchaus erfreuliche Zahlen berichten: „Auch wenn die österreichische Wirtschaft ab dem 2. Halbjahr 2014 deutlich an Schwung eingebüßt hat, ist der Umsatz der Bosch-Gruppe auf dem österreichischen Markt um 2,4 Prozent gewachsen.“ Insgesamt 869 Millionen Euro wurden umgesetzt, für heuer wird eine ähnliche Steigerung erwartet.

Es ist vor allem der Kfz-Bereich mit den Forschungszentren in Wien, Linz und Hallein, der für das Wachstum sorgt. Doch Fouquet sieht – wie sein Vorgänger Dipl. oec. Klaus Huttelmaier – durchaus Wolken am Horizont auftauchen.

Österreich muss wettbewerbsfähig bleiben Dr. Klaus Peter Fouquet leitet die Bosch-Aktivitäten in Österreich seit April

Nun auch ins Gelände Ganzjahresreifen sind in Österreich immer mehr gefragt: Daher erweiterte Apollo Vredestein seine aktuelle Quatrac-Palette um 2 neue Versionen.

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ierzulande sind es vor allem Wenigfahrer in Städten, die zu Ganzjahresreifen greifen, wie es der Quatrac seit seinem Debüt im Jahr 1993 einer ist. Die wichtigsten Vorteile: Man erspart sich das lästige Wechseln zwischen Sommer- und Winterpneus, auch

das Lagern der nicht benutzten Garnituren fällt weg. Natürlich sind andere Länder wie Italien, Frankreich oder Großbritannien, wo die Winter üblicherweise nicht so streng sind, die Hauptabnehmer von Ganzjahresreifen. Doch auch in Österreich sind Pkw-Lenker rein juristisch auf der sicheren Seite, wenn man im Winter mit einem Ganzjahresreifen unterwegs ist. Denn der Quatrac 5 von Apollo Vredestein, der im Vorjahr neu vorgestellt wurde, trägt das Schneeflockensymbol, das ihn (auch) als Winterreifen kennzeichnet.

In 5 verschiedenen Versionen erhältlich

Die neuen Reifen sind auch für schnelle Autos geeignet

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Es ist vor allem die Sorge um die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs, die Fouquet antreibt: „Wir brauchen flexiblere Arbeitszeitmodelle, um die engen Vorgaben der Autohersteller an unsere Entwickler besser erfüllen zu können.“ • (MUE)

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Die beiden neuen Versionen des Quatrac sind besonders wichtig, das gilt auch für den österreichischen Markt: Denn einerseits betreffen sie die Erweiterung auf den Geschwindigkeitsindex Y, also für hohe Geschwindigkeiten bis zu 300 Stundenkilometern, andererseits gibt es nun auch eine Version für die bei uns sehr beliebten Geländewagen. Insgesamt ist der Quatrac 5 von Apollo Vredestein seit Kurzem in 5 verschiedenen Versionen erhältlich, und zwar in den Größen 13 bis 19 Zoll und im Geschwindigkeitsindex T bis Y. • (MUE)


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Spannende Zeiten Auch in Zukunft will Banner dem Standort Oberösterreich treu bleiben

Erweiterung wäre umso wichtiger, als der Stammsitz im 15 Kilometer entfernten Linz-Leonding zusehends an seine Grenzen stößt. Hier wurden seit 2011 über 35 Millionen Euro in die Nutzung der letzten Kapazitätsreserven investiert, darunter allein 20 Millionen Euro in die Produktionslinien für besonders moderne AGM-Batterien.

Wachstum durch Start-Stopp-Kompetenz

Nach einer Umsatz- und Absatzsteigerung im Jahr 2014 will Banner weiter wachsen. Die dazu nötigen Kapazitäten sollen an einem zweiten österreichischen Standort entstehen – sofern sich die Politik nicht quer legt.

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in Familienunternehmen mit 770 Mitarbeitern, das ausschließlich in Österreich produziert und nunmehr weitere Millioneninvestitionen tätigen will: Welcher Politiker wäre darauf nicht stolz? Dennoch hat Banner, der einzige österreichische Hersteller von Starterbatterien, mit Gegenwind zu kämpfen: Eine lautstarke Anrainer-Minderheit läuft Sturm gegen die Pläne, in Pasching ein neues Werk zu errichten. Diese

Neben der Kernmarke Banner (l.) leistet Duracell einen immer größeren Beitrag zum Wachstum: Shep Gerrish, Business Development Manager der US-Marke (l.), mit Geschäftsführer Andreas Bawart

Diese Investitionsfreude wurde 2014 mit einer Umsatzsteigerung von 233 auf rund 239 Millionen Euro sowie einem Produktionswachstum von 3,7 auf 3,8 Millionen Starterbatterien belohnt. Einerseits seien in der Erstausrüstung Start-Stopp-Batterien sehr gefragt, sagt der kaufmännische Geschäftsführer Andreas Bawart: „Bis zu 90 Prozent aller Neufahrzeuge werden ab diesem Jahr mit einer MotorStart-Stopp-Funktion ausgestattet sein.“ Mit der Batterietechnologie AGM beliefere man beispielsweise BMW und Porsche. Für die (günstigeren) EFB-Batterien sei kürzlich ein Großauftrag der Marken Audi, Seat und VW angelaufen. Andererseits, so Bawart, sei im Ersatzgeschäft zuletzt vor allem in Frankreich, Polen, Ungarn und Tschechien die Nachfrage gestiegen. Außerdem profitiere man vom steigenden Volumen bei der Lizenzproduktion von DuracellStarterbatterien. Angesichts dessen sieht man bei Banner beste Chancen für weiteres Wachstum – vorausgesetzt, die Politik beherzigt die von Bawart eingemahnte „aktive und verantwortungsvolle Unterstützung durch die Entscheidungsträger auf Landesund Gemeindeebene“. • (HAY)

701 Neuheiten Eine deutliche Erweiterung seines Sortiments gibt Ferodo bekannt: Nun werden auch Bremszüge und Kupplungsteile angeboten.

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m Frühjahr hatte Ferodo bereits 536 Neuheiten in sein Hydraulik-Portfolio aufgenommen, nun folgt bereits die nächste Erweiterung: Dieses Mal sind es insgesamt 701 Kupplungsseile und Bremszüge, die – so heißt es seitens des Herstellers – „alle wesentlichen Anwendungsbereiche abdecken“. Ferodo verwendet Materialien, die maximale Leistungsfähigkeit und Sicherheit bieten. Alle Seile und Züge haben eine spezielle Beschichtung: Diese schützt nicht nur gegen Korrosion, sondern ermög-

Alle neuen Seile und Züge von Ferodo sind auf Lager und problemlos bestellbar

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licht auch eine schonende und reibungsarme Anwendung. Außerdem wird der Wartungsaufwand auf ein Minimum reduziert. Auch in der Kernkompetenz von Ferodo, den Bremsen, soll es schon bald mit neuen Bremssätteln und -trommeln eine Erweiterung geben. • (MUE)

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Umbau von Betrieb und Vertrag Manfred Fuchs hat seinen Betrieb in Linz großzügig umgebaut. Während der Umsetzung kam die Vertragskündigung von VW. Mittlerweile sind Firma und Verträge erfolgreich umgestaltet.

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anfred Fuchs ist ein Perfektionist, alles, was er tut, macht er genau überlegt und geplant. Das gilt für seine Zeit als Landesinnungsmeister mit dem Schwerpunkt Lehrlingsausbildung und natürlich für seinen Betrieb, den er in dritter Generation in Linz führt. Die vierte Generation ist mit Tochter Ingrid Lengauer und Schwiegersohn Mag. Thomas Lengauer bereits in der Geschäftsführung tätig. Um auch für die heranwachsende fünfte Generation beste Voraussetzungen zu schaffen, plante Fuchs den Umbau und die Erweiterung des traditionsreichen VW-Betriebes. Doch in die Umsetzung platzte aufgrund der Strukturveränderung die Vertragskündigung von Porsche Austria, und das brachte neue Rahmenbedingungen. Jemand wie Fuchs wirft die Flinte nicht ins Korn, harte Verhandlungen mit dem Importeur folgten. Letztlich erfolgte ein für beide Seiten vernünftiger Kompromiss hinsichtlich Entschädigung und neuer Verträge. Heute hat Fuchs Serviceverträge für VW und Skoda, Neuwagen bezieht er als Agent von AVEG Linz.

ten Reparaturbereich abzudecken, wurde erstmals eine Lackierkabine installiert. Die wohl modernste und umweltfreundlichste, wie Fuchs meint, ist der Betrieb doch im gemischten Wohngebiet angesiedelt, alle Auflagen wurden erfüllt, Anrainerbedenken ausgeräumt. In diesem Zusammenhang streicht Fuchs die Zusammenarbeit mit der Firma Kastner als Spezialisten für Werkstattausrüstung hervor, welche auch für die Abwicklung mit den Behörden maßgeblich beteiligt war.

Dank neuer Lackieranlage ist Fuchs nun Komplettanbieter im Reparaturbereich

Starke Serviceorientierung Umbau und Betriebserweiterung konzentrierten sich natürlich sehr stark auf den Servicebereich, schon bisher war der Kundendienst der Schwerpunkt im Familienunternehmen, das wird nun weiter verstärkt. Um den komplet-

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Das Ehepaar Fuchs übergibt einen modernen Betrieb an die nächste Generation

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Stromversorgung am Dach Zukunftsorientiert ist auch die Photovoltaikanlage am Dach des Betriebes, wo etwa ein Drittel des Strombedarfs gedeckt wird, ein beachtlicher Wert für einen Kfz-Betrieb. Die Kunden können sich im Schauraum von der aktuellen und durchschnittlichen Stromproduktion über einen Monitor informieren. Komplettiert wurde der Umbau mit einer Tiefgarage und einem großzügigen Reifenlager, das aufgrund der hohen Akzeptanz bereits erweitert wurde. „Wir haben bewusst keine Eröffnung gemacht, sondern die Kunden zu individuellen Führungen eingeladen. Das Reifenlager hat dabei die Erwartungen übertroffen.“ Im Zuge der Umbauarbeiten wurde zudem der gesamte Betrieb mit Werkstätte, Neuwagenschauraum und Kundenbüro modernisiert. „Dieser Betrieb und der jüngste Umbau sind mein Lebenswerk, das ich nun stolz an die nächste Generation übergeben kann.“ Die persönliche, kompetente Betreuung, die Stärke der Firma Fuchs, ist damit auch für die Zukunft sichergestellt. • (GEW)


WIRTSCHAFT

René Buzek (Managing Director Autorola, l.) und Autohaus-Chef Erich Jirku (r.)

Mehr Autos, höhere Preise Höhere Preise, mehr Autos, schnellere Drehung: Davon träumt jeder, der mit Gebrauchtwagen handelt. Erich Jirku ist mit einem neuen Programm von Autorola erfolgreich. Von Mag. Heinz Müller

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s hat Zeiten gegeben, da war das Autoverkaufen für Erich Jirku einfacher: Damals war Toyota noch stärker, sodass auch genügend Gebrauchtwagen eingetauscht wurden. „Heute werden viele Toyota privat verkauft oder bleiben in der Familie, sodass ich mich Tag für Tag nach Ware für meinen Gebrauchtwagenplatz umschauen muss.“ Das Autohaus bedient sich dabei eines Systems, das seit Anfang dieses Jahres am Markt ist: Indicata von Autorola.

Jahren tat, ist Erich Jirku. Sein vom Vater im Jahr 2003 übernommener Betrieb in Aderklaa liegt an der B8 ins Marchfeld, die Hälfte der Kunden kommt aus dem nahe gelegenen Wien. Toyota-Händler ist die Familie Jirku bereits seit dem Jahr 1972, hat also alle Stärke- und zuletzt auch Schwächephasen des japanischen Herstellers in Österreich miterlebt. 100 Neuwagen verkaufte Jirku im Schnitt der vergangenen Jahre, dazu kamen 130 Gebrauchtwagen aller Marken: „Da ich aktiv zukaufe, bin ich schon im März 2005 auf Autorola gestoßen.“ Die „zuverlässige, gute Quelle“ (Jirku über Autorola) liefert seither zwar überwiegend Toyota, aber auch Fremdmarken ans Autohaus. Gängige, gesuchte Modelle, vom Kleinwagen bis zum Pick-up: „Alles, was der Markt verlangt und was ich liefern kann.“ Klar, dass Jirku auch beim jüngsten Angebot von Autorola einer der Ersten war, der zugriff: „Bei Indicata sehe ich alle Details und Infos zu meinen Fahrzeugen. Die wichtigen Kennzahlen liefern mir alle notwendigen Informationen für meinen Bestand und auch für Fahrzeuge, die ich zuzukaufen beabsichtige. Außerdem gibt das Programm einen genauen Überblick, wie es bei Fremdmarken am Markt aussieht: Da traue ich mich dann leichter drüber.“ In den vergangenen Monaten sei es gelungen, die „Drehung“ am Gebrauchtwagenplatz zu erhöhen, von 4,4 auf 5,9 (der Österreich-Schnitt liegt übrigens bei 5,6).

Auch das Preisniveau ist angestiegen Außerdem ist bei Jirku das Preisniveau von 97,4 auf 99,4 Prozent des österreichischen Durchschnitts gestiegen, seit er Indicata verwendet. Und nicht zuletzt stehen jetzt 37 Autos, wo man sich früher mit 29 begnügen musste. Ziel für heuer: 160 Gebrauchte. René Buzek, Managing Director von Autorola in Österreich, nennt Indicata ein „Echtzeit-Evaluierungstool des Marktes“: „Das heißt, dass der komplette Markt beleuchtet wird.“ Der Händler könne nicht nur seinen eigenen Bestand besser verwalten, sondern wisse genau, wie er im Vergleich zum Mitbewerb stehe. Außerdem erinnert das System, wenn die eigenen Autos im Vergleich zur Konkurrenz zu teuer sind oder wenn es bei Langstehern (von denen Jirku 3 Stück hat) Zeit ist, am Preisrädchen zu drehen. •

Toyota-Händler seit 1972 Seit 10 Jahren ist Autorola auf dem österreichischen Markt vertreten – und ist längst mehr als eine reine OnlineAuktionsplattform, bei der Händler europaweit nach geeigneten Fahrzeugen suchen. Einer, der dies schon vor 10

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„Es gibt genauso Betriebe, in denen die Stundensätze nur bei 70 bis 90 Euro liegen“,

GEWERBE

erklärt Erik Papinski auf Seite 74 zur Kritik an den hohen Stundensätzen

„Wir suchen im Bereich Mobilität/Energie nach anspruchsvollen Komponenten, die zu entwickeln und zu produzieren sind“, meint Dipl. Ing. F. Peter Mitterbauer (Miba) auf Seite 82

AUVA-Statistik: weniger Arbeitsunfälle Wie aus der AUVA-Statistik hervorgeht, sank die Zahl der Arbeitsunfälle Erwerbstätiger 2014 im Vergleich zum Vorjahr um 1,14 Prozent. Von 87.093 Arbeitsunfällen entfielen 12.765 auf die Wirtschaftsklasse Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz, das ist ein leichter Rückgang gegenüber 2013 (12.869 Unfälle). Erfreulich ist auch der weitere Trend: Während 2013 noch 7 Menschen bei Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz tödlich verunglückten, kam 2014 in diesem Bereich kein Dienstnehmer ums Leben.

Mehr Ordnung in der Werkstatt

Dieter Scheuch

Mit suchen, warten und unnötigen Wegen werden in Werkstätten kostbare Arbeitszeit und Ressourcen verschwendet. Abhilfe schaffen kann das neue Angebot aus dem Beratungs- und Serviceprogramm „Glasurit Ratio Concept Plus“. Glasurit 5S heißt der Service, der die Erkenntnisse aus dem Bereich Arbeitsorganisation für Werkstätten nutzbar macht. Die fünf „S“ stehen für sortieren, sichtbare Ordnung machen, sauber halten, standardisieren sowie sichern und verbessern. Laut Glasurit sind – je nach Arbeitsplatz – Produktivitätssteigerungen bis zu 10 Prozent möglich.

Hausmesse für bestehende und zukünftige Freunde Bei der schon traditionellen Hausmesse von WM Fahrzeugteile im Verkaufshaus Linz konnte Hausherr Josef Eilmansberger bestehende und zukünftige Kunden begrüßen. Neben den begehrten Führungen durch das Haus mit Einblick in das ausgeklügelte Logistiksystem standen die WM-Partner und -Lieferanten im Mittelpunkt. So konnten sich die Besucher in persönlichen Gesprächen über Produkte und Leistungen von Unternehmen wie Klann, ZF Services, Bosch, Werbas oder Colormatic informieren.

Reifenreparatur: Stahlgruber mit Prema Nachdem die Klein Autoteile Vertrieb GmbH im Segment Kfz-Betriebe sowie die AWA Handels GmbH im Segment Reifenhandel das Programm von Rema Tip Top vertreten, hat die Stahlgruber GmbH ihr Angebot an Reifenreparaturmaterialien auf die Marke Prema umgestellt. Diese stammt ebenso wie Rema Tip Top aus dem Stahlgruber-Konzern. Eine gleichlautende Trennung der Vertriebsstrukturen nimmt der Konzern derzeit vor. Das Investitionsgüterprogramm führt man laut österreichischer Vertriebsgesellschaft unverändert.

Tyre24 will bald Verschleißteile anbieten Eine weitere Steigerung meldet die deutsche Online-Handels-Plattform Tyre24. „In Österreich konnten wir 20 Prozent mehr Neukunden generieren und 30 Prozent mehr Bestellungen entgegennehmen“, wie Rolf Beißel, Leiter des Geschäftsbereichs Tyre24, sagt. Noch nicht fest steht der Einführungstermin für das bereits in Deutschland von Tyre24 um Verschleißteile wie Bremsscheiben und -beläge und Motoröl erweiterte Online-Angebot. Laut Tyre24 sucht man noch Partner in Deutschland, um dann auch in Österreich zu starten.

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Blaue Zonen machen Stress „Parkraumbewirtschaftung“ heißt das Zauberwort, das die Augen der Wiener Finanzstadträtin zum Leuchten bringt, spülen die Blauen Zonen doch viele Millionen in die Kassen der unter notorischer Geldnot leidenden Stadt. Das Wiener „Erfolgsmodell“ haben mittlerweile zahlreiche Gemeinden und Städte in ganz Österreich erfolgreich kopiert und bringen damit viele Gewerbebetriebe ins Schleudern. Gerade kleine Werkstätten in urbanen Bereichen sind oft gezwungen, reparierte Kunden-Fahrzeuge in der näheren Umgebung zu parken. Dort lauern schon die Parksheriffs und sorgen für zusätzlichen Stress, wie Bundesinnungsmeister Fritz Nagl bestätigt. Legitim ist daher die Forderung nach einer Lösung des Problems: Denn welche Werkstatt will treuen Kunden angesichts hoher Stundensätze auch noch Parkgebühren in Rechnung stellen?


Flagshipstore für alle Branchen Würth expandiert und setzt das Erfolgskonzept der Kundenzentren fort. Jüngste Neueröffnung war der Flagshipstore in Wien 23.

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achstum ist ein Teil der Firmenphilosophie“, erklärte Alfred Wurmbrand, Geschäftsführer von Würth Österreich, bei der Eröffnung des ersten Flagshipstores in Wien-Liesing. Der Standort in der Richard-Strauss-Straße hat eine große historische Bedeutung, schließlich war hier die erste Firmenzentrale von Würth in Österreich beheimatet, ehe in Böheimkirchen komplett neu gebaut wurde. Die Installation des ersten Flagshipstores als Weiterentwicklung der erfolgreichen Kundenzentren war damit nur logisch. Diese KundenHarald Winkler (Vertriebsleiter Cargo), zentren entwickeln sich Alexander Nuss (Vertriebsleiter Auto) zur Erfolgsgeschichte: und Geschäftsführer Alfred Wurmbrand 2004 startete Würth mit 6 Standorten, im Laufe des heurigen Jahres sollen 42 Kundenzentren aktiv sein und für 2016 sind weitere 6 Standorte in Planung. Diese Outlets komplettieren das Angebot von Würth, die erfolgreiche Basis ist natürlich der breit aufgestellte Verkaufsaußendienst, ergänzt vom Verkaufsinnendienst und immer stärker auch von E-Commerce, also der Online-Bestellung.

Schulungen für Kfz-Branche Die Schwerpunkte sind in den diversen Branchen sehr unterschiedlich. So frequentiert die Kfz-Branche die Kundenzentren vergleichsweise wenig, hier sind vorrangig die Branchen aktiv, die selbst zum Kunden rausfahren: Installateure und Tischler, Metall und Bau. Doch auch die Kfz-Branche nutzt den Standort: „Für die Betriebe in Wien und Umgebung werden hier unsere Schulungen abgehalten“, erklärt Alexander Nuss, Vertriebsleiter Auto bei Würth. Durch den Neubau stehen auch hier neuere und modernere Möglichkeiten zur Verfügung. • (GEW)


GEWERBE

Reparieren als Luxus Autoreparaturen werden immer teurer – nicht etwa, weil sich Werkstätten eine goldene Nase verdienen, sondern weil Standards und behördliche Auflagen die Kosten in die Höhe treiben. Das erzürnt die Versicherungen und treibt Privatkunden in die Arme der Pfuscher. Von Philipp Hayder

Jahr für Jahr steigen die durchschnittlichen Stundensätze beinahe kontinuierlich an

Beachtliche Unterschiede: Laut VVÖ weist Wien die höchsten und Salzburg die niedrigsten Arbeitskosten auf

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napp 1.600 Euro netto beträgt das durchschnittliche Monatseinkommen eines unselbstständig erwerbstätigen Österreichers. Das regelmäßige Autoservice oder gar eine größere Reparatur können angesichts dessen zur Herausforderung werden – schließlich kostet eine Mechanikerstunde laut den jüngsten Erhebungen des Versicherungsverbandes (VVÖ) im Schnitt 121,61 Euro. Bei Karosseriebauern werden 140,82 Euro und bei Lackierern exakt 142 Euro fällig. In Wien liegen die Durchschnittsstundensätze sogar bei knapp 144 Euro für Kfz-Techniker, 163 Euro für Karosseriebauer und 164 Euro für Lackierer. Das sind jeweils rund 30 Euro mehr als in Salzburg, das gemäß VVÖ derzeit das günstigste Bundesland für Autoreparaturen ist.

Friedrich Nagl fordert eine steuerliche Entlastung

Betriebe in der Zwickmühle Ob die Versicherungsdaten das Marktgeschehen tatsächlich exakt widerspiegeln, ist umstritten. „Es gibt genauso Betriebe, in denen die Stundensätze nur bei 70 bis 90 Euro liegen“, meint Erik Papinski, oberster Interessenvertreter der Karosseriebauer. Unbestritten ist jedoch, dass der Aufwärtstrend bei den Lohnkosten seit Jahren nahezu unverändert anhält. Den Werkstätten scheint dies nicht zugute zu kommen. Im Gegenteil: Alle aktuellen Umfragen zeigen rückläufige Umsätze, die durchschnittliche Umsatzrendite beträgt lediglich 0,9 Prozent. Für Komm.-Rat Friedrich Nagl, Bundesinnungsmeister der Kfz-Techniker, ist die Ursache klar: „Die finanziellen Belastungen für unsere Mitglieder steigen noch viel stärker als die Stundensätze, was jedoch nicht mehr an die Kunden weitergegeben werden kann. Unterm Strich werden daher die Spannen immer geringer.“

„In der Kasko ist die Situation dramatisch“ Die Kfz-Versicherungen orten angesichts der Stundensatzentwicklung zusehends Handlungsbedarf.

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„In der Haftpflicht fangen die sinkenden Unfallzahlen die Steigerungen teilweise ab, doch in der Kaskosparte ist die Situation dramatisch“, sagt Dr. Erik Eybl, Vorsitzender des Schadenausschusses im VVÖ. Ein denkbarer Ausweg wäre die Verwendung von Identteilen bei Karosseriereparaturen. Bei der praktischen Umsetzung dieser „Identteilekalkulation“ gibt es jedoch viele Stolpersteine – von den Auswirkungen auf eine allenfalls noch aufrechte Fahrzeuggarantie bis zur realistischen Abbildung der Teilepreise, die häufig gravierend von den Listenpreisen abweichen.

Zeit zum Handeln

Erik Papinski kritisiert die „absurde“ bürokratische Belastung

Dr. Erik Eybl sieht vor allem in der Kasko-Sparte Handlungsbedarf

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Den meisten Werkstattbetreibern ist bewusst, dass die Schere zwischen Kundenkaufkraft und Reparaturkosten nicht noch weiter auseinandergehen darf. Doch Gegensteuern können sie nicht: Jahr für Jahr wachsen Lohnnebenkosten und bürokratische Auflagen, hinzu kommen im Fall von Markenbetrieben die teuren Standards der Hersteller. Die Branchensprecher sind daher überzeugt, dass ein Umdenken dringend nötig ist. Papinski fordert eine Eindämmung der „absurden“ Bürokratie, Nagl erneuert seinen Wunsch nach einem „Handwerkerbonus“ für die Kfz-Branche: „Außerdem sollte es künftig generell möglich sein, am Jahresende Wartungs- und Instandhaltungsreparaturen sowie sicherheitsrelevante Arbeiten von der Steuer abzusetzen.“ Dies würde den jahrelangen Aufwärtstrend der Reparaturkosten wohl nicht umkehren, wäre aber zweifellos ein längst überfälliger Schritt in die richtige Richtung. •


GEWERBE

Alles neu zum Jubiläum hollu bietet Lösungen in allen Bereichen rund um Reinigung und Hygiene. Zum 110-jährigen Jubiläum erstrahlt das Unternehmen selbst in neuem Glanz.

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o wurden das Logo und gleichzeitig die gesamte Kommunikation des traditionsreichen Unternehmens modernisiert. Der Firmenname lautet nun hollu Systemhygiene GmbH und transportiert die Kernleis- hollu-Geschäftsführer Simon Meintung, nämlich die Entwick- schad und Inhaber Werner Holluschek lung ganzheitlicher Reinigungs- und Hygienesysteme mit. Der zentrale Slogan „So geht sauber“ bringt selbstbewusst auf den Punkt, worauf hollu-Kunden vertrauen können: Spezialisten-Know-how, Innovationskraft, Top-Betreuung. Nicht zuletzt gefällt das Logo durch mehr Frische und Modernität, der Bezug zur Umwelt ist klar erkennbar, ein deutliches Bekenntnis des Tiroler Unternehmens: „Wir achten in der gesamten Prozesskette auf einen bewussten Umgang mit den natürlichen Ressourcen und investieren kontinuierlich in die Entwicklung umweltfreundlicher Produkte und Anwendungen“, erklärt hollu-Geschäftsführer Simon Meinschad. So wurde hollu 2014 mit dem Trigos Tirol ausgezeichnet, einem Award für soziale und ökologische Verantwortung.

Die Zukunft der Hygiene „Unsere Vision ist es, die Zukunft der Hygiene aktiv zu gestalten und ganz gezielt individuelle Lösungen für unsere Kunden zu entwickeln“, so Meinschad. Dabei werden alle Bereiche der Hygiene abgedeckt: von leistungsstarken Reinigungs- und Pflegeprodukten über entsprechende Reinigungshilfsmittel und -maschinen bis zu umfassenden Serviceleistungen. hollu positioniert sich als professioneller Partner quer über alle Branchen, wobei in allen Bereichen eigene Spezialisten im Einsatz sind. „Größter Ansporn für unser Denken und Handeln ist es, unseren Kunden durch Fachwissen, schlüssige Hygienesysteme und optimale Anwendungsunterstützung vor Ort die tägliche Reinigung zu erleichtern“, ergänzt hollu-Inhaber Werner Holluschek. • (GEW)

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GEWERBE

Ein Sensor für (fast) alle Autos Auch Alcar vertraut auf Schrader

Bei RDKS-Sensoren wird von allen Herstellern mit hoher Abdeckung geworben, der neue Schrader EZ-Sensor 2.0 verspricht nun revolutionäre 97 Prozent.

Schrader EZSensor 2.0 mit Snap-In sowie fixem und verstellbarem Clamp-In

Alcar, Marktführer für Stahl- und Leichtmetallräder im europäischen Pkw-Nachrüstmarkt bringt gemeinsam mit Schrader einen neuen RDKS-Sensor auf den Markt. Beim Modell „Alcar by Schrader“ handelt es sich um einen programmierbaren Sensor. Alcar hat sich schon sehr früh mit dem Thema RDKS beschäftigt und bietet in Österreich eine umfassende Datenbank für seine Kunden. „Im Markt setzen sich die direktmessenden Systeme mit ihren unabhängigen Radsensoren durch. Gemeinsam mit Schrader International werden wir von dieser strategischen Partnerschaft profitieren, durch die der Endverbraucher erstklassiges Knowhow und Top-Qualität in einem Produkt erhält“, so Dr. Alexander Riklin, Geschäftsführer der Alcar Gruppe.

Dr. Alexander Riklin, Alcar Gruppe

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abei legt Schrader großen Wert auf die Definition der Abdeckung. Die RDKS-Spezialisten berechnen dabei nicht die prozentuell abgedeckten Modelle, sondern den Anteil am gesamten Fuhrpark. Aus Sicht von Schrader ist es wesentlich bedeutender, welcher Prozentsatz von den tatsächlich auf den Straßen befindlichen Fahrzeugen versorgt werden kann. Die abgedeckten Modelle sieht man eher hypothetisch, da auch mit zahlreichen Exoten ein hoher Prozentsatz erreicht werden könnte. In dieser Definition will Schrader mit dem neuen EZ-Sensor 2.0 bis Ende des Jahres 97 Prozent des RDKS-Fuhrparks ausstatten können. Beim Start im Juni sollen es 86,9 Prozent sein.

Vorteile für beide Unternehmen Alfonso DiPasquale, Schrader International

Höchste verfügbare Abdeckung „Der EZ-Sensor 2.0 weist auf dem heutigen Markt die höchste verfügbare Abdeckung und OE-Leistung auf“, erklärt Markus Schmid, neuer Leiter Marketing Aftermarket bei Schrader. Mit jedem neuen Software-Update (Anwendungscode) erhöht sich die Abdeckung. Diese wird mit nur einem Sensor-Chipsatz erreicht und erleichtert damit den Kunden die Lagerhaltung und das Programmieren. Das neue Modell ist nicht nur für (fast) alle Fahrzeugmodelle einsatzbereit, sondern unterstützt auch die positionsabhängige Druckwertsanzeige. Mehrere Versionen gibt es lediglich bei den mechanischen Ausführungen: Snap-In, Clamp-In mit festem Winkel sowie Clamp-In mit variablem Winkel. Damit kann der Monteur auch mechanisch alle Möglichkeiten abdecken. • (GEW)

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Kooperationssensor: Alcar by Schrader

Von dieser Kooperation profitieren beide Seiten gleichermaChristian Thaller, ßen. Während Alcar im AfterAlcar Österreich market sehr gut aufgestellt ist und sich in den letzten Jahren sehr intensiv mit RDKS beschäftigt hat, ist Schrader Marktführer in der Erstausrüstung. „Unser Ziel ist es, dem Reifenfachhandel und Kfz-Fachwerkstätten den bestmöglichen Service zu liefern, um auch den Autofahrer zufriedenzustellen. Wir sehen diese strategische Partnerschaft als großen Schritt in diese Richtung“, sagt Alfonso DiPasquale, Managing Director Schrader International GmbH. Die Vorteile sieht auch Christian Thaller, Geschäftsführer von Alcar in Österreich: „Mit Alcar by Schrader können wir nun ein noch breiteres Angebot liefern, gemeinsam mit unseren Sensoren decken wird den Markt noch besser ab.“

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GEWERBE

„Treueste Sponsoren“ So bezeichnet das ORF-Motorsportteam auf seiner FacebookSeite Moser Tachoservice. Beim Histo-Cup-Saisonauftakt 2015 am Red Bull Ring gab es ein Wiedersehen in der Box.

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m Jahr 2014 war Moser Tachoservice erster Sponsor des ORF-Motorsportteams. Von der Zusammenarbeit haben beide profitiert: Moser, spezialisiert auf die Reparatur von Tachos, Kfz-Elektronik und elektrischen Servolenkungen, konnte zahlreiche neue Kontakte knüpfen und sein Netzwerk weiter ausbauen. Für das Rennsportteam rund um die Fahrer Clemens Toman und Andreas Bauer bedeutete die finanzielle Unterstützung die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln. Heuer gibt es auch ein eigenes Motorsport-Magazin auf ORF Sport Plus.

Michaela Thomaser mit Clemens Toman und Andreas Bauer (r.) – man achte auf die rechten Knie der Rennfahrer!

Netzwerk der Motorsportbegeisterten Im Vorjahr nahm das ORF-Motorsportteam mit einem BMW 325 bei den Rennen Histo-Cup, Stockcar und Driftchallenge Austria teil, heuer sind es zwei BMW beim Histo-Cup und beim 24-Stunden-Rennen am Nordring bei Fuglau. „Dank dem Sponsoring haben wir und die Motorsportler ihren Bekanntheitsgrad gesteigert“, berichten

In der Box des ORF Motorsportteams am Red Bull Ring im April 2015

Firmeninhaber Alexander Moser und Marketingverantwortliche Michaela Thomaser. „Viele Motorsportfans aus den Werkstätten und Mechaniker in den Rennteams gehören zu unserem Kundenkreis.“ Sie erzählen, dass es während der Renntage zu einem Austausch von Kontakten und Erfahrungen kommt, auch unter den Sponsoren. Bei Rennserien wie dem Histo-Cup geht es sehr familiär zu – bei Benzingesprächen kann man am besten Freundschaften und Geschäftsbeziehungen pflegen und neue anbahnen. • (POD)

Heben mit Wasser und Luft Aqua Lift erzeugt die Hubkraft mit Wasser

Aqua Lift von Hebetechnik-Spezialist Herrmann funktioniert dank Niederdruck-Wasser-Hydraulik sicher und einfach.

Arbeitsraum und erzeugt die Hubkraft der Hebebühne. Die einfache und sichere Niederdruck-WasserHydraulik ist besonders wartungsarm und bietet naturgemäß absoluten Explosionsschutz.

Das Safety Pad wird auf die Schwenkarme aufgesteckt

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lassische Unterflur-Hebebühnen arbeiten mit wartungsaufwendiger und umweltbelastender Hochdruck-Öl-Hydraulik. Ein gänzlich anderes System liegt Aqua Lift von Herrmann zugrunde. Hier wird mittels externer Druckluft innerhalb des integrierten Wasservorratsbehälters hydraulischer Druck erzeugt. Über pneumatisch angesteuerte Sicherheitsventile kommt dieses Druckwasser in den

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Safety Pad schützt vor Werkstattunfällen Eine weitere Innovation hat Herrmann mit dem Safety Pad im Programm. Eine falsche Lastverteilung des Fahrzeuges ist häufig ein Grund für Werkstattunfälle. Das Safety Pad wird einfach auf die Schwenkarme aufgesteckt, die damit jeweils über eine eigene Anzeige verfügen. Damit kann sowohl die korrekte Aufnahme wie auch die Veränderung während des Reparaturvorganges visuell angezeigt werden. Über- wie Unterlast-Funktionen werden damit erkannt und Gefahrensituationen vermieden. • (GEW)

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GEWERBE

Höhepunkt der Lack-Karriere Robert Hillinger hat seinen alten Betrieb verkauft, um auszusteigen, jetzt ist er zurück und hat mit Festool und Kastner einen Vorzeigebetrieb in Weiden am See gebaut.

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Markus Flatischler (Festool, l.), Robert Hillinger

it 48 Jahren ist man vielleicht zu jung, um auszusteigen“, lächelt Robert Hillinger und führt durch seinen neugebauten Lackierbetrieb, der von vorn an eine moderne See-Villa und im Inneren an ein neues Schulungszentrum eines Lackherstellers erinnert. Damit hat der vielseitige und erfolgreiche Unternehmer einen Betrieb nach den modernsten Anforderungen gebaut auf Basis von vielen Jahren Erfahrung. Nachdem er sein früheres, erfolgreiches Unternehmen verkauft hatte, wollte er sich seiner Pferderanch und dem Leben widmen. „Ich kann mein Geld nur dort anlegen, wo ich selber dafür arbeite“, kam bald die Erkenntnis. Und so investierte Hillinger sein Kapital in einen neuen, perfekten Lackierbetrieb, in dem er wieder perfekte Arbeit leisten wird.

10 Meter Lackierkabine

Die Firma Hillinger vertraut auf Festool

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Herzstück ist eine 10 Meter lange Blowtherm-Lackierkabine von Kastner, welche die Basis für effiziente Abläufe bildet. „Damit können wir gleichzeitig ein Fahrzeug lackieren und ein weiteres grundieren.“ Zusätzliche Details für effi-

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zientes Arbeiten sind Hebebühnen für das Arbeiten auf vernünftiger Höhe und die Festool-Energieampeln auf Schwenkarmen, mit denen der gesamte Werkstättenbereich erreicht werden kann – natürlich mit Zentralabsaugung. Freundliches Tageslicht und perfekte Infrastruktur komplettieren die Ausstattung. „Wir haben immer das Plus genommen, nie die Standardversion. Dabei geht es nicht um den Preis, sondern wie gut ist ein Produkt ist.“ Die Entscheidung für Festool war dabei so klar wie einfach: „Wir haben im alten Betrieb 1996 alles mit Festool-Geräten ausgestattet und keine einzige Reparatur gehabt.“ Im neuen Betrieb wird deshalb ebenfalls das Festool-Sortiment für den Schleifprozess eingesetzt. Das Kernthema von Festool, die Prozessoptimierung, braucht bei Hillinger keine Umsetzung mehr. „Es geht um schnell und gut, das wird hier optimal umgesetzt“, so Markus Flatischler, Teamleiter bei Festool Automotive Systems. Beim Lack vertraut Hillinger immer schon auf Spies Hecker, das hat sich auch im neuen Betrieb nicht geändert.

Qualität und Timing, persönlicher Kontakt Für die Qualität seiner Arbeit kennt Hillinger nur eine Philosophie: „Wenn es draußen ist, ist es fertig. Der Kunde darf nur wegen eines neuen Schadens kommen, niemals wegen des alten.“ Kundenzufriedenheit steht an oberster Stelle: „Der Kunde muss mit einem Lächeln wegfahren.“ Dass der Neukunde trotz frischen Schadens mit einem Lächeln hereinkommt, dafür sorgt das moderne und geschmackvolle Ambiente schon im Annahmebereich. Flatischler: „Es geht heute nicht mehr nur ums Auto und die Reparatur, es geht auch ums Erlebnis, um ein gutes Gefühl. Das wird hier perfekt gelebt.“ • (GEW)


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Der Weidezaun im Kofferraum 18 Monate lang arbeitet das Marderabwehrsystem Stop&Go, ohne das elektrische Netz eines Autos zu belasten. Es besteht aus 6 doppelten Kontaktplatten mit einem Minus- und einem Pluspol. Diese sichern einen Stromschlag, der nach dem Weidezaunprinzip unter Hochspannung erzeugt wird. Der Marder wird nicht verletzt, aber wirkungsvoll vertrieben. Betrieben wird das System durch zwei 3-Volt-Knopfzellen, die das System für rund 18 Monate mit Strom versorgen. Es ist für alle Fahrzeugtypen einsetzbar, wasser- und staubdicht und hat eine Garantie von 48 Monaten.

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enn ein Unternehmen seit mehr als 30 Jahren in der Marderabwehr tätig ist, kann man davon ausgehen, dass die Produkte durchdacht sind: Das gilt auch für das Hochspannungsgerät 8 Plus-Minus der deutschen Stop&Go Schaub GmbH. Das Unternehmen aus Neuenburg hat damit ein innovatives Produkt auf den Markt gebracht.

Effektive Marderabwehr durch Stromschläge

Das System ist perfekt durchdacht und leicht einzubauen

Das Interessante daran ist, dass das System eineinhalb Jahre lang unabhängig vom Bordnetz arbeitet. Dadurch lassen sich auch jene Kunden überzeugen, die den sonst üblichen Anschluss an die Bordelektrik des Autos scheuen. Durch die neuartige Technik ist das System auch für jene Fahrzeuge bestens geeignet, die einen hohen Kunststoffanteil im Motorraum haben.

Schäden an Kabeln und Schläuchen Gerade im Frühjahr und Sommer sind die Marder besonders aktiv, was sich durch Schäden an Dämmmatten, Kühlschläuchen und Kabeln bemerkbar macht. Schuld an der Aggressivität sind übrigens die Markierungen von Artgenossen, die die Neuankömmlinge zu zerstören versuchen. • (MUE)

Der ganze Prozess in einem Truck Bei der gemeinsamen Roadshow von AkzoNobel und Festool wurde der gesamte Ablauf im Karosseriebetrieb abgebildet, mit den entsprechenden Einsparungspotenzialen. werden zuerst der Ablauf und das Potenzial analysiert, danach werden die Verbesserung vorgeschlagen und schließlich in standardisierte Abläufe umgesetzt.“

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it der Roadshow Mitte Mai gingen die Partner AkzoNobel und Festool erstmals gemeinsam auf Tour. Basis war der Festool-Truck, ein Dodge RAM mit imposantem Trailer, der alle Werkzeuge für optimale Prozesse mit dabei hatte. „Wir decken fast den kompletten Ablauf in der Lackiererei ab, bis auf das Lackieren“, erklärt Markus Flatischler, Teamleiter von Festool Automotive Systems. Durch die Partnerschaft mit AkzoNobel und der Marke Sikkens konnte der komplette Prozess samt Optimierungspotenzial bei der Roadshow dargestellt werden. „Wir sehen uns als Systemanbieter. Dabei

Schneller lackieren V.l.: Andreas Bäurle (AkzoNobel), Markus Flatischler (Festool), Daniel Kapeller (Sikkens)

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Sikkens empfiehlt einen speziellen UV-Füller zur schnellen und kostengünstigen Lackierung. Andreas Bäurle, National Sales Manager Akzo Nobel Coatings: „Der Auto Surfacer UV ermöglicht die schnelle Lackierung entsprechend den Vorgaben des Versicherungsverbandes.“ Eine entscheidende Zeiteinsparung bringt zudem der neue Klarlack Autoclear 2.0. „Bei 20 ° C ist der Lack in 2 Stunden trocken, bei 60 ° C reichen 10 Minuten“, so Daniel Kapeller, Leiter Direktvertrieb Sikkens. • (GEW)

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GEWERBE

Einmal und immer wieder

Höchste Standheizungskompetenz: Wolfgang Hansinger, Martin Kutschka und Andreas Hansinger (v. l.)

Die Welser Werkstätte KSH begeistert mit Standheizungen von Eberspächer zahlungskräftige Kunden: ein Vorbild für all jene Betriebe, die in der kommenden Wintersaison ihr Geschäft beleben wollen. Von Philipp Hayder

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ie Begeisterung für die Fahrzeugtechnik hat Wolfgang Hansinger ein Berufsleben lang begleitet: 1984 kam er als Mechaniker zur damaligen Welser Niederlassung der Firma Koch, später avancierte er zum Standortleiter – und, nach der Übernahme des Betriebs durch mehrere Mitarbeiter im Jahr 2004, zum geschäftsführenden Gesellschafter. Seither ist das Team von 8 auf 22 Personen gewachsen, der Firmenkundenanteil liegt bei mehr als 50 Prozent und das Durchschnittsalter der reparierten Fahrzeuge bei lediglich viereinhalb Jahren. „Qualität spricht sich eben herum“, schmunzelt Hansinger, der einen ebenso einfachen wie wichtige Grundsatz vorlebt: „Wir behandeln unsere Kunden so, wie wir selbst behandelt werden wollen, und verkaufen nur Produkte, von denen wir zu 100 Prozent überzeugt sind.“

Exklusive Partnerschaft Letzteres gilt ganz besonders für Standheizungen: „Hier vertrauen wir ausschließlich auf Eberspächer“, verweist Hansinger auf die jahrzehntelange Zusammenarbeit: Einerseits sei man von der techni-

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schen Qualität der Produkte überzeugt, andererseits wisse man die auch nach jahrelangem Einsatz gegebene Reparaturfähigkeit zu schätzen.

Attraktive Zielgruppe Wer ist der typische Käufer einer Standheizung? „Sehr oft handelt es sich um berufliche Vielfahrer, die mit Autos der Mittel- bis Oberklasse, Vans oder SUVs unterwegs sind“, berichtet Juniorchef Andreas Hansinger. Gefahren werden in der Regel Neufahrzeuge oder junge Gebrauchte – eine interessante Zielgruppe für eine freie Werkstätte. „Wenn die Standheizungskunden unser Service einmal zu schätzen gelernt haben, kommen sie auch für andere Arbeiten zu uns“, freut sich Hansinger. Außerdem erweitere man auf diese Weise den Kreis der Stammkunden: „Wer einmal den Komfort- und Sicherheitsgewinn durch eine Standheizung erlebt hat, will darauf auch beim nächsten Auto nicht mehr verzichten.“

Weitere Spezialisten gesucht

Neben dem Hauptbetrieb in der Magazinstraße verfügt KSH auch über eine Filiale für Lack- und Karosseriearbeiten samt hochmodernem Leistungsprüfstand

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Das Team von KSH ist für seine Standheizungskompetenz überregional bekannt. Deshalb ist es eines von 12 „Eberspächer Competence-Center“, erläutert Dipl.Ing. Martin Kutschka, Geschäftsführer der österreichischen Niederlassung des Standheizungsund Klimatisierungsspezialisten. Diese Betriebe kümmern sich einerseits selbst um den Standheizungseinbau in Kundenfahrzeugen, andererseits fungieren sie als erste Anlaufstelle für umliegende Werkstätten. Außerdem kooperieren sie eng mit den Spezialisten in der Eberspächer-Zentrale. „Wir planen einen weiteren Ausbau auf 15 bis 20 Competence-Center in ganz Österreich“, erklärt Kutschka: eine Chance, die sich engagierte Betriebsinhaber nicht entgehen lassen sollten. •


GEWERBE

Oliver Sacher, der neue Geschäftsführer von SaintGobain Autover in Österreich Saint-Gobain stattet jährlich 14 Millionen Autosi n der Erstausrüstung und 5 Millionen im Ersatzteilmarkt mit Verglasung aus

Erster Kunde war der König Auch in Österreich könne Saint-Gobain Autover heuer ein seltenes Ereignis feiern, sagt der neue Geschäftsführer Oliver Sacher: Die Muttergesellschaft entstand vor 350 Jahren.

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ass der erste Kunde des Unternehmens der legendäre „Sonnenkönig“ Louis XIV war, erwähnt Sacher mit Stolz: „Der erste Auftrag war der berühmte Spiegelsaal von Versailles. Den Spiegelsaal des Schlosses Ziel war, der VormachtstelVersailles stattete Saint-Gobain lung der venezianischen für Louis XIV aus Glaskunst etwas entgegenzusetzen. Tatsächlich brachte das Know-how der Spiegelherstellung in Verbindung mit der Erfindung des Glastischguss-Verfahrens dem damals noch jungen Unternehmen den Erfolg.

Mobile wie immobile Lebensräume gestalten Im 19. Jahrhundert expandierte das Unternehmen innerhalb Europas, ab den 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts dann weltweit. Ab 1990 bildeten innovative Werkstoffe den Schwerpunkt. Das Engagement bei Rigips bildete den Einstieg ins Bauwesen. Heute ist SaintGobain mit über 185.000 Mitarbeitern eines der 100 größten Industrieunternehmen weltweit, das sich mit sieben Forschungs- und Entwicklungszentren strategisch auf die Gestaltung von Lebensräumen konzentriert, um die Führung bei innovativen Werkstoffen, Bauprodukten, Baufachhandel und Verpackungen welt- bzw. europaweit zu behaupten.

Glastischguss-Verfahren: eine Innovation, entwickelt von Louis Lucas de Nehou in der Compagnie de Saint-Gobain im Jahr 1691

Vor 100 Jahren hatten Autos noch kein Sicherheitsglas Das Auto – in dem der Durchschnittsautofahrer rund zweieinhalb Jahre seines Lebens verbringt – ist ein „mobiler Lebensraum“: Das Autoglas erfüllt mehr Kriterien als das Bauglas, muss aber zusätzlich Sicherheits-, Gewichtseinsparungs- und Kommunikationsfunktionen erfüllen, die es vor 100 Jahren noch nicht gab, als Autos Fensterglas eingebaut erhielten. SaintGobain liefert jährlich Verglasungen für rund 14 Millionen Autos an die Bänder der Fahrzeugproduktion. Dazu kommen rund 5 Millionen Glasscheiben für alle Fahrzeuge im Ersatzteilgeschäft. • (ENG)


GEWERBE

Man sieht sie nicht und braucht sie doch Egal, ob ein Pkw in Europa, den USA oder Asien produziert wird: In seinem Motor, seinem Getriebe oder bei seinen Bremsen steckt mit höchster Wahrscheinlichkeit das eine oder andere Produkt der Miba AG. Von Mag. Heinz Müller

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s gibt Konzerne, die laut nach außen hin auftreten und ihre Vorzüge bewerben. Und es gibt jene, die ruhig und leise arbeiten – auch deshalb, weil ihre Erzeugnisse so gut sind, dass die Autohersteller ohnehin früher oder später „anklopfen“. Zu letzterer Sorte gehört die Miba AG aus Oberösterreich. Der heutige Weltkonzern mit 5.178 Mitarbeitern und 669,3 Millionen Euro Jahresumsatz war natürlich nicht absehbar, als 1927 ein gewisser Franz Mitterbauer die Werkstätte seines Lehrherrn in Laakirchen übernahm.

205 Lehrlinge bildet die Miba in Österreich und der Slowakei aus, ein Großteil der Mitarbeiter wurde so rekrutiert

Pkw-Bereich bleibt wichtigster Sektor So richtig los ging es erst nach dem Zweiten Weltkrieg mit dem Beginn der Gleitlagerproduktion (1949), den Sinterformteilen (1963) und den Reibbelägen (1975). Es sind Teile, die nicht unbedingt „sexy“ sind – und ohne die doch kein Motor, kein Getriebe und auch keine Bremse funktioniert. Nicht nur bei Pkws ist das so, und sie blieben mit einem Anteil von 44 Prozent am Gesamtumsatz auch 2014 der wichtigste Sektor, gefolgt von Lkws/Bussen sowie Baumaschinen (je 9 Prozent), Energie (8), Zügen/Lokomotiven (7) Schiffen und industriellen Anwendungen (je 6) sowie landwirtschaftlichen Nutzfahrzeugen (5). Dass die Miba so „breit“ aufgestellt ist, ist durchaus gewollt. „Wenn es einer Industrie schlecht geht, dann hoffen wir, dass es bei den anderen besser läuft“, resümiert F. Peter Mitterbauer, der vor 2 Jahren den

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Vorstandsvorsitzender Dipl.-Ing. F. Peter Mitterbauer (l.) und Finanzvorstand MMag. Markus Hofer (r.) zogen in Wien Bilanz

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Vorstandsvorsitz übernommen hat. Im Vorjahr stieg der Umsatz von 592,6 auf 610,2 Millionen Euro, wobei 72 Prozent davon noch immer in Europa generiert werden. Und das, obwohl die Miba seit ihrem Start in den USA (1989), Brasilien (1998) und China (2007) immer mehr in anderen Weltgegenden

aktiv ist. Zweitwichtigstes Standbein in Europa ist übrigens die Slowakei (1.300 Mitarbeiter). Doch Österreich wird wohl auf lange Sicht das Herzstück bleiben, immerhin sind in der Zentrale in Laakirchen und in den heimischen Werken derzeit 2.200 Menschen beschäftigt, um 600 mehr als noch vor 5 Jahren.

Deutliches Wachstum bis 2020 geplant Um das geplante Wachstum (1 Milliarde Jahresumsatz ab dem Jahr 2020) zu schaffen, wird weiter eifrig investiert (53,4 Millionen Euro waren es im Vorjahr) und geschaut, wo man durch Zukäufe wachsen kann: „Wir suchen im Bereich Mobilität und Energie nach anspruchsvollen Komponenten, die zu entwickeln und zu produzieren sind“, sagt Mitterbauer. Beflügelt wird das Geschäft derzeit durch die niedrigen Energiepreise, durch die den Menschen weltweit mehr Geld für den Kauf eines neuen Autos bleibt. Doch bei der Miba weiß man, dass sich das rasch ändern kann und ist eher vorsichtig, wenn es um Prognosen über die nächsten Monate hinaus geht. Denn schließlich haben sich einige Bereiche noch immer nicht von der Wirtschaftskrise des Jahres 2008 erholt: „Die Schiffsindustrie bewegt sich nicht, der Markt für Agrikultur geht weiter nach unten“, sagt Mitterbauer: „Und bei Großmotoren weiß man nicht, was passieren wird.“ •


GEWERBE

Renntransporter Street-Mexx und Conceptcar Trailer nennt der deutsche Anhängerhersteller Wörmann seine neue Generation von Autotransportern, die für den professionellen Einsatz im Kfz-Betrieb gedacht sind.

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ie modernen, auf Stabilität, Robustheit und gute Fahreigenschaften ausgelegten Anhänger sind laut Wörmann als erste auf dem Markt serienmäßig mit einer Elektro-Zugseilwinde kombiniert mit verschiebbarem Windenstand ausgestattet. Damit lassen sich auch nicht mehr fahrtaugliche Fahrzeuge komfortabel, zügig und sicher be- und entladen. Das verringere die Gefahr von Stau und Unfällen, sagt Wörmann. Durch die hydraulische Kippeinrichtung sei der Anhänger mühelos absenkbar.

Street-Mexx (offen oder mit Plane) und Conceptcar Trailer heißen die neuen Autotransporter von Wörmann

Das Auf- und Verladen ist problemlos und ohne Auffahrschienen – durch den flachen Auffahrtswinkel auch mit tiefergelegten Autos – möglich. Bei der 100km/h-Version gehören geschlossener Aluminiumboden, durchgehende Radfeststeller und 12 versenkte Ladungssicherungs-Zurrmulden zur Ausstattung. „Conceptcar-Trailer“ heißt das bereits lieferbare aerodynamische, geschlossene Tridem-Modell. Es wird von hinten beladen und ist dank seitlicher Tür dann von rechts vorn zugänglich. Extras wie das verstärkte Automatikstützrad, die durchgehenden Radfeststeller mit Anfahrkeilen und 8 versenkte Zurrmulden gehören zur Serienausstattung, auf Wunsch gibt’s Elektroseilwinde und Verkaufsklappe rechts. • (ENG)

Auch zum Transport von Tiefergelegten und Rennwagen Die Street-Mexx-Baureihe ist wahlweise mit 2,7 oder 3 Tonnen – die XXL-Version mit 3,5 Tonnen Gesamtgewicht und damit für schwerste Pkws geeignet – lieferbar. Sie werden sowohl zur Unfallbergung als auch für Neufahrzeugtransporte eingesetzt und lassen sich für den Transport wertvoller Objekte auch mit Spiegel und Plane kombinieren.

Genau mein Wetter Für Dominik Denk hat die Hagelsaison heuer schon früh begonnen. In Zusammenarbeit mit seinem Car-Rep Profiteam profitieren KfzBetriebe von seiner professionellen Arbeit.

Nur erfahrene und gut ausgebildete Dellendrücker sind beim Car-RepProfiteam-Denk im Einsatz

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ir arbeiten ausschließlich B2B, in Österreich arbeiten wir nur mit Kfz-Betrieben, Importeuren und den großen Logistikanbietern zusammen“, erklärt Dominik Denk, Gründer und Chef des Car-Rep-Profiteams, dem größten Dellendrücker Österreichs. Durch die konsequente Ausrichtung sieht er viele Vorteile für alle Beteiligten: „Die Werkstätten sind die Fachleute für ihre Fahrzeuge, beim Zerlegen und Zusammenbauen sind also die jeweiligen Profis am Werk.“ Ein Teil der Wertschöpfung bleibt damit im Betrieb. Der Kunde kann in die Werkstätte seines Vertrauens fahren, alle Beteiligten profitieren von der Qualität. „Denn das Autohaus will seinen Kunden zufriedenstellen.“ Denk sieht sich als Komplettanbieter: „Wir kümmern uns um die komplette Organisation, begleiten

auch die Abwicklung mit dem Sachverständigen. Und wir planen mit der Kapazität der Werkstätte.“

Nicht nur Hagel

Car-Rep-Profiteam-Chef Dominik Denk

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Neben den Großaufträgen betreut das Car-Rep-Profiteam seine Partner regelmäßig, um auch andere Schäden mit der Drückmethode zu reparieren. „Ab einer gewissen Größe empfehle ich den Betrieben aber, einen eigenen Mitarbeiter auszubilden. Dabei geht es nicht um die Reparatur eines großen Hagelschadens, sondern um die kleinen Parkschäden, die günstige Aufbereitung von Gebrauchtwagen oder das rasche und einfache Vorrichten bei Lackierungen.“ Als Spezialist beim Thema Dellen bietet Denk Schulungen für zukünftige Dellendrücker an. • (GEW)

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GEWERBE

Zum Drücken zertifiziert Gemeinsam mit Car Rep Profiteam Denk bildet Lack & Technik in Linz Dellendrücker aus, die vom TÜV vor Ort geprüft werden.

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us- und Weiterbildung sind auch im Bereich Lack und Karosserie unerlässlich, das haben Rudolf Weismann und seine Firma Lack & Technik schon vor vielen Jahren erkannt. Im zentral gelegenen Schulungszentrum in Linz können Unternehmer und Mitarbeiter aus verschiedenen Kursen auswählen. Bis zu 20 unterschiedliche Themen von der Designschulung über Dellendrücken bis zur Lehrlingsakademie in Zusammenarbeit mit dem WIFI Oberösterreich, werden angeboten. Ein Schwerpunkt liegt seit vielen Jahren bei der lackschadenfreien Reparatur, also dem Dellendrücken, wo in Zusammenarbeit mit Car-Rep-Profiteam Denk Grundkurse und Prüfungsvorbereitungskurse zum TÜV-zertifizierten Dellendrücker durchgeführt wer-

V.l.: Mag. (FH) Dieter Jank (WKO), Andreas Weismann und Dipl.HTL-Ing. Christian Kubik, MBA, (TÜV Austria Automotive

den. Diese Zertifizierung ist eine wichtige Qualitätsauszeichnung, die für heimische KfzBetriebe bei der Auftragsvergabe an Dellendrücker sehr hilfreich ist.

Prüfung bei Lack & Technik Seit Kurzem ist es in Kooperation mit der Wirtschaftskammer auch möglich, die Prüfung direkt bei Lack & Technik abzulegen. Einige Kandidaten haben diese Zertifizierung bereits erfolgreich abgeschlossen, bei der Prüfung mussten sie ihre Kenntnisse sowohl in der Theorie wie in der Praxis vorweisen. Dazu gehören die richtige Zähltechnik, die richtige Verwendung der Dellenliste und natürlich die entsprechende handwerkliche Umsetzung. • (GEW)

Ein Baukasten, groß und sauber Flexible Erweiterungsmöglichkeiten bietet die modulare Selbstbedienungsanlage, die Kärcher auf den Markt gebracht hat. Die Komponenten lassen sich leicht zusammenbauen.

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s ist ein bisserl wie seinerzeit beim Lego-Spielen: Die Selbstbedienungs-Mehrplatzanlage SB MU, so die genaue Bezeichnung, ist nach dem Baukastenprinzip gefertigt und auf Betriebe mit 4 bis 8 Plätzen ausgelegt. Um den Aufbau zu erleichtern, sind alle Komponenten bereits von Kärcher vormontiert und natürlich auch getestet. Dazu gehören die wassergekühlten Hochdruckpumpen ebenso wie die bedienerfreundliche Menü-Steuerung oder die Frischwasseraufbereitung. Auch die pneumatischen Dosierpumpen, mit denen die kosteneffizienten Reinigungsmittelkonzentrate eingesetzt werden, können leicht angeschlossen werden.

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Die Komponenten sind im Technikraum übersichtlich geordnet

Bis zu 11 Waschprogramme stehen zur Verfügung, sie werden über einen Drehknopf einfach angewählt. Neu sind – neben Programmen für Hochdruck, Spülen und Heißwachs – auch solche für die Langzeitkonservierung und die Felgenreinigung. Diese beiden Programme können auf Wunsch später nachgerüstet werden.

Frostschutz bis zu -15 Grad Der Betreiber der Anlage kann für jede Waschbox separat entscheiden, ob er mit Nass- oder Trockenschaum arbeiten will. Trockenschaum benötigt 90 Prozent weniger Wasser und Reinigungsmittel sowie drei Viertel weniger Strom. Die Anlage ist bis zu -15 Grad frostsicher. • (MUE)

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Diagnosegeräte von Bosch, Texa, AVL DiTest sowie Hella Gutmann Solutions (v. l.) kommen bei den führenden Werkstattausrüstern in Österreich zum Einsatz

Der Trend zum Zweitgerät Komplexere Diagnose- und Kalibrierungsaufgaben, Zweitgeräte zur umfangreicheren Modellabdeckung und Nutzfahrzeugdiagnose sind die Trends im Diagnosebereich.

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ie rasante Weiterentwicklung bei den Fahrerassistenzsystemen mit immer mehr Kameras und Radarsystemen steht bei Derendinger im Fokus. Thomas Posch, Leiter Werkstattausrüstung: „Aufgrund der Kameras, die heute schon im Polo verbaut sind, ist sogar bei einem einfachen Scheibentausch eine Kalibrierung notwendig.“ Dafür braucht es eine eigene Wand mit Kalibrierungsstruktur. Auch bei der Einstellung von LED-Scheinwerfern sind moderne Diagnosegeräte notwendig. „Werkstätten, die heute schon investieren, haben einen Wettbewerbsvorteil“, so Posch.

Scope den Markt der Oszilloskope wieder zum Leben erweckt.

Bosch und Hella Gutmann ergänzen sich

Thomas Posch, Derendinger

Bus zur Vorführung vor Ort Kunden von WM Fahrzeugteile nutzen das breite Angebot von Bosch- und Hella-Gutmann-Produkten. „Die Bedarfserhebung läuft über unseren Außendienst, unser WM-Tec-Spezialist Leopold Eder kommt dann mit dem entsprechenden Geräte zur Vorführung in den Betrieb“, so Geschäftsführer Gerald Beirer. Highlight im Programm ist das Bosch KTS 970 zur Funk-Komfort-Steuergerät-Diagnose mit integriertem 2-Kanal-Oszilloskop. Bei Hella Gutmann Solutions hebt Eder die Echtzeit-Hotline hervor, wo der Techniker den Mechaniker bei der Fehlersuche unterstützt.

Wernfried Horn, Kastner

Verstärkte Lkw-Nachfrage Die Geräte von Bosch und AVL DiTest sind bei Kastner im Einsatz. Während früher Einzelgeräte gekauft wurden, kommen heute immer mehr Kombinationslösungen über den PC als Testerstation zur Anwendung. „Damit kann einfach nachgerüstet werden“, erklärt Prokurist Wernfried Horn. Verstärkte Nachfrage merkt er im Bereich Nutzfahrzeuge, wo mit KTS Truck von Bosch eine attraktive Lösung für Lkw-Werkstätten und Frächter angeboten werden kann. AVL DiTest hat durch die Entwicklung des

Christian Brachmann, Siems & Klein

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Bosch und Hella Gutmann Solutions sind die Diagnosemarken bei Trost. „Zwar ist eine gewisse Marktsättigung eingetreten, der Trend geht aber klar zum Zweitgerät“, erklärt Gernot Riegler, Vertriebsleiter Werkstattausrüstung. Die Geräte von Bosch und Gutmann würde sich dabei sehr gut ergänzen, der Betrieb kann damit eine hohe Abdeckung erreichen. Die Werkstätten investieren in Qualität inklusive Reparatur-Anleitung, nicht in die Billig-Schiene. „Nur Gernot Riegler, Trost Auslesen ist zu wenig. Nach dem Auslesen fängt die Arbeit erst an.“

Kompakte Texa-Lösung Siems & Klein bietet die vielseitige Palette von Texa. Dazu gehören moderne Pkw-Diagnoselösungen ebenso wie Lösungen für Schnellreparatur- oder Reifenbetriebe. Hervorzuheben Gerald Beirer, WM Fahrzeugteile ist etwas das Axone 4 Mini, das neben der Diagnosesoftware IDC4 mit einem großen Datenumfang und entsprechenden Funktionen punktet. Das Gerät ist kompakt und dazu noch sehr robust. Geschäftsführer Komm.Rat Ing. Christian Brachmann: „Mit einem Gewicht von ca. 560 g und seinen kompakten Abmessungen ist Axone 4 Mini sehr handlich und kann überall eingesetzt werden.“ • (GEW)

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GEWERBE

Einfache, intuitive Bedienung, neue Fahrzeuge: AVL DiTest XDS 1000

Noch mehr Fahrzeuge

Software als Herzstück

AVL DiTest erweitert die Datenbank der XDS 1000 Software um zahlreiche weitere Modelle und Funktionen.

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ei den Updates und Neuerungen einer Software muss man jeweils einen Fokus setzen, für dieses Mal stand die Erweiterung der Datenbank im Vordergrund“, erklärt Mag. Gerhard Illek, Area Sales Manager AVL DiTest. So wurde die Basisabdeckung der Fahrzeugmarken in der XDS 1000 Software verstärkt. Ein konsequenter Schritt des österreichischen Diagnose-Spezialisten. „Mit einem unserer wichtigsten Vorgaben, der einfachen und intuitiven Bedienung, sind wir bereits auf einem sehr guten Level, deshalb haben wir den Schwerpunkt diesmal auf die Diagnosetiefe und -breite gesetzt“, so Illek.

Mag. Gerhard Illek, Area Sales Manager AVL DiTest

Die XDS-1000-Software bildet die Basis für die Diagnosetechnologie von AVL DiTest. Der Prozess ist einfach und schnell. Es muss lediglich das Fahrzeugmodell ausgewählt und der Autoscan gestartet werden. Das komplette Fahrzeug wird überprüft. Regelmäßige Updates sorgen dafür, dass die Werkstätte immer mit den modernsten Lösungen arbeitet. Das System kann auf handelsüblichen EDV-Geräten wie PC, Laptop oder Tablet verwendet werden. Voraussetzung ist lediglich ein Windows-Betriebssystem und eine gewisse Rechenleistung. Natürlich kann der Kunde das System auf seiner eigenen Hardware einsetzen oder er kauft diese als Gesamtpaket. „Wir liefern unsere Geräte jeweils mit den aktuellsten Rechnern aus, damit ist der Betrieb optimal für die Zukunft gerüstet und besonders flexibel“, erklärt Illek.

Intuitiv und einfach zu bedienen Der Einstieg erfolgt mit MDS 105, das Paket beinhaltet die AVL DiTest XDS 1000 Steuergerätediagnose sowie die Diagnosebox für die Installation auf einen vorhandenen PC oder Laptop. Alle Diagnosegeräte von AVL DiTest sind besonders intuitiv und einfach zu bedienen, egal mit welcher Hardware sie verwendet werden. • (GEW)

Der Fahrzeugbestand entscheidet AVL DiTest geht dabei sehr präzise vor und analysiert den Fahrzeugbestand. Danach werden die Fahrzeuge für die Diagnose ausgewählt. Die Werkstätte soll mit AVL DiTest XDS 1000 den gängigen Fahrzeugbestand

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in Österreich servicieren können. Die Basisabdeckung der XDS-1000-Datenbank umfasst Steuergerätefunktionen von Motor, Bremse, Airbag, Klimaanlage, Getriebe und zahlreichen weiteren Bereichen. Neuheiten sind zum Beispiel der erst kürzlich vorgestellte Opel Corsa sowie der VW Passat. Für diverse Opel-Modelle wurde die Funktion zur umfänglichen Dieselfilter-Regeneration integriert, bei Renault/Dacia sind nun 45 neue Automatik-Getriebe-Funktionen hinterlegt. Nicht zuletzt wurde auch der Nutzfahrzeugbereich in den vergangenen Monaten stark erweitert.

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Als einer der führenden Anbieter für RDKS-Geräte vereinfacht Texa nun den Scan der Sensoren.

Einfache RDKSErkennung M

it den Geräten Axone S TPS, TPS und TPS Key hat Texa schon zu Beginn der RDKSPflicht eine große Auswahl zu bieten. Im Rahmen der Autopromotec in Bologna wurden nun zusätzliche Funktionen zur einfacheren Erkennung der montierten Sensoren vorgestellt. Dank des neuen Systems können die RDKS-Sensoren gescannt werden, ohne vorher das Fahrzeugmodell auswählen zu müssen. Nach der Durchführung werden die Informationen auf dem Gerät angezeigt. Werner Arpogaus, Geschäftsführer Texa Deutschland: „Eine wahre Revolution, da es eine große Zeitersparnis mit sich bringt und dadurch resultierend eine Steigerung der Produktivität der Werkstatt.“

Diagnose-Software wird zur Evo Auch im Motorrad-Bereich werden immer mehr Modelle mit Reifendruckkontrolle ausgestattet. Auf Basis der großen Erfahrungen im Automobilbereich hat Texa eine spezifische Lösung für die Funktionskontrolle von RDKS auf Motorrädern entwickelt. Die Texa-Diagnosesoftware IDC4 wurde in Bologna als Evolutionsstufe IDC4e vorgestellt. Die neuen Versionen Pkw 58 und Lkw 36 sowie die neuen Bereiche Bike, Off-Highway und Marine verfügen über eine immer weiter verbesserte Abdeckung, dazu gehören auch neueste Fahrzeugmodelle. Dazu kommt eine wesentliche Vereinfachung in der Anwendung. Arpogaus: „Die Verbesserungen sind so wichtig, dass sie den Zusatz Evo verdienen.“ • (GEW)


GEWERBE

Die Hella-Gutmann-Geschäftsführer Alfred Mayer, Kurt Gutmann und Björn Rietschel (v. l.) Produktmanager Ralf Gutekunst mit dem mega macs 66 und dem neuen mega macs 56 und ein gestochen scharfer, kapazitiver Touchscreen, der eine Bedienung wie auf dem Smartphone ermöglicht.

Der mega macs 56 schließt die Lücke zwischen dem Handgerät mega macs 42 SE und dem mega macs 66 und wird von den Werkstätten sehr gut angenommen.

Der goldene Mittelweg

Verbindung mit Smartphone

Für Hella Gutmann in Österreich verantwortlich: Helmut Straberger

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uf den mega macs 56 scheinen viele Werkstätten schon gewartet zu haben. Das erklärt, dass das Gerät einen derart reißenden Absatz findet“, so Helmut Straberger von Hella Gutmann Austria. Das ist für ihn nicht überraschend: „Das Gerät ist ein idealer Allrounder für den Einsatz in der Werkstatt und mobil in der Pannenhilfe. Im Verhältnis sind seine Kosten sehr moderat.“ Die erste Auszeichnung erhielt das neue Produkt bereits mit dem Leserpreis der deutschen Fachzeitschrift Krafthand.

mega macs-Software als Herzstück Basis des neuen Diagnosecomputers ist natürlich die mega macs-Software, mit der mehr als 40 Fahrzeughersteller fast vollständig abgedeckt werden. Das System ermöglicht die Fahrzeug-Identifikation über VIN, das Lesen und Löschen von Fehlercodes, Stellgliedtests, Codierungen, Parameter-Darstellungen, Grundeinstellungen und Service-Rückstellungen. Die Software wird zweimal jährlich aktualisiert. Das Leistungsspektrum lässt sich mittels Lizenzen individuell konfigurieren bis hin zum Echtzeit-Reparaturkonzept. Die Diagnose von Motorrädern, aber auch von Quads und Trikes ist über die Aufrüstung möglich. Die wachsende Zahl an Videokameras und Radarsystemen kann mit dem CSC-Tool kalibriert werden. Über das HGS Plus Leasing-Paket kann der mega macs 56 auch ohne Kapitaleinsatz finanziert werden. • (GEW)

Die realen Anforderungen erfüllen Darauf ist das Team von Hella Gutmann naturgemäß stolz. „Die Meinung und Beurteilung seitens der Werkstätten sind extrem wichtig. Auch bei den künftigen Soft- und Hardware-Entwicklungen unserer Produkte wird sich unser Fokus auf den realen Bedarf in Werkstätten richten“, erklärt Geschäftsführer Björn Rietschel. Der mega macs 56 ist optisch seinem großen Bruder sehr ähnlich, tatsächlich wurde jedoch ein komplett neues Produkt entwickelt. Dazu gehören moderne Technologien wie ein Linux-basiertes Betriebssystem

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Zur mobilen Anwendung lässt sich das Gerät mit einem Smartphone verbinden. „So kann man für die Pannenhilfe einfach einen mobilen Hotspot einrichten und unterwegs auf die Hella-Gutmann-Datenwelt zugreifen. Dann holt sich der mega macs 56 alle erdenklichen Daten einfach direkt auf den Bildschirm“, beschreibt Produktmanager Ralf Gutekunst. Wie beim mega macs 66 verfügt das neue Modell über zwei Einschübe und ermöglicht damit eine modulare Erweiterung der Hardware. Jegliche Kommunikation – egal ob mit dem Fahrzeug, der Hella-Gutmann-Datenwelt übers Internet oder diversen IT- und Peripheriegeräten – erfolgt kabellos. Für den Datenaustausch mit dem Auto muss nur das kleine VCI an der OBD-Schnittstelle angedockt werden.

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Die perfekte Anleitung Continental bietet ein abgestimmtes Diagnoseportfolio für markengebundene Werkstätten und verspricht schnellere und effizientere Diagnose.

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er Automobilhersteller kann sich dabei aus den modularen Softwaresystemen von Continental die gewünschten Diagnoselösungen für seine Servicewerkstätten zusammenstellen lassen. Die Betriebe können ihre Diagnoseabläufe hinsichtlich Präzision und Bedienung optimieren, wobei das System von Augmented-Reality-Funktionen unterstützt wird. Um Fehler möglichst schnell und genau zu erkennen, verfügt das intelligente Fehlersuchsystem über einen selbstlernenden Algorithmus. Dieser verknüpft die Fahrzeugdaten mit Symptomen, Diagnosedaten sowie regionalen Daten aus dem Bereich Erfahrung, Umgebung und Umwelt. Damit ergibt sich die individuell wahrscheinlichste Fehlerursache, das System beginnt daraufhin sofort mit der Anleitung zur Fehlerbehebung. Auf dieser Basis erstellt das System auch einen Reparaturplan mit präzisen Zeitangaben. Das stellt nicht nur den Kunden zufrieden, sondern ermöglicht auch eine bessere Planung für die Werkstattauslastung. Perfektioniert wird das System noch mit der Einbindung von Logistikdaten zur Verfügbarkeit von Ersatzteilen.

Perfekte Anleitung am Bildschirm Mit Augmented Reality wird die Arbeit für die Markenwerkstätten noch effizienter und fehlerloser. Alle notwendigen Informationen und technischen Details werden in die Benutzeroberfläche eines Tablet-PC integriert und in Echtzeit dargestellt. Nach Beendigung des jeweiligen Arbeitsschrittes wird der nächste eingeblendet. Komplettiert wird das Continental-Angebot mit zahlreichen Spezialwerkzeugen und der Aufbereitung von Nutzerinformationen, beispielsweise in Form einer App. • (GEW)

Bei Continental wird jeder Arbeitsschritt am Bildschirm eingeblendet


GEWERBE

Der asiatische Herr Inspector Das Diagnosesystem Inspector von Herth+Buss ist auf asiatische Fahrzeuge spezialisiert und besonders einfach in der Handhabung.

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ie Vielfalt und das breite Angebot der Fahrzeuge auf unseren Straßen sind sowohl für die Hersteller von Diagnosegeräten wie auch für freie Werkstätten eine große Herausforderung. Während sich viele Betriebe auf deutsche Marken konzentriert haben, ist in den vergangenen Jahren der Erfolg der japanischen und koreanischen Marken im Fahrzeugbestand zu registrieren. Um diesem Trend gerecht zu werden, hat sich Herth+Buss mit dem Inspector auf asiatische Fahrzeuge spezialisiert, um die Betriebe mit einer hohen Diagnosetiefe bei Wartung, Service und Reparatur dieser Autos zu unterstützen.

Kompaktes Diagnosegerät mit 7Zoll-Bildschirm: Herth+Buss Inspector

Einfache Handhabung Herth+Buss streicht die einfach Handhabung und intuitive Bedienung des Inspectors hervor. Die automatische Systemsuche ermöglicht eine einfache Auswahl eines Systems, wie zum Beispiel dem Motor oder der Bremsanlage, ohne vorher die Identifizierung

des Fahrzeuges vorzunehmen. Das Gerät ist mit einem 7-Zoll-LCD-Bildschirm sehr kompakt konstruiert und auf regelmäßige, hohe Beanspruchung im Werkstatt-Alltag ausgelegt. Ein 3-fach-Prozessor sorgt für entsprechende Rechenleistung, integriertes WLAN ermöglicht drahtlose Updates, PC-Schnittstellen und Ausdrucke. Natürlich lebt eine moderne Diagnoselösung von regelmäßigen Updates, das erste Jahr ist bei Herth+Buss im Gerätepreis inkludiert. Optional steht die Expertenhotline InFon in Verbindung mit der umfassenden RMI-Datenbank zur Verfügung, wobei RMI für Reparatur- und Wartungsinformation steht. • (GEW)

Sauberkeit erhöht Sicherheit Waeco hat für seine Klimaservicegeräte ein Spülkit auf den Markt gebracht, mit dem auch die heiklen Arbeiten an Hybridautos erledigt werden können.

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eit 15 Jahren ist er auf dem Markt, der Toyota Prius – entsprechend hoch ist der Bestand. Vor allem die älteren Fahrzeuge kommen jetzt verstärkt in freie Werkstätten, die normalerweise selten mit Hybridautos zu tun haben. Heikel wird es, wenn ein Klimaservice ansteht: Denn in den Leitungen des Toyota Prius fließt ein spezielles Kältemittelöl, das auf keinen Fall mit anderen Kompressorölen vermischt werden darf. Sonst kann es am Kompressorgehäuse zu lebensgefährlichen Spannungen bis zu 400 Volt kommen!

Kein weiteres Klimaservicegerät nötig Doch zahlt es sich für die Werkstätten natürlich kaum aus, eigens dafür ein weiteres Klimaservicegerät zu kaufen. Das ist auch nicht nötig, wenn die Kfz-Techniker einige Dinge beachten. Das Wichtigste: Es muss absolut sauber gearbeitet werden, denn durch den neuen Hybrid-Spülkit von Waeco werden die Kältemittelleitungen so gereinigt, dass später beim Auffül-

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Die neuen Produkte von Waeco

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len kein gefährliches Fremdöl in die Anlage gelangt. Die Anlage hat auch getrennte Zufuhrsysteme für Kompressoröl und UV-Additiv, sodass keine Verwechslungen möglich sind. Übrigens: Deutsche Hybridautos sind von dieser Problematik nicht betroffen; bei ihnen wird in der Klimaanlage dasselbe Kompressoröl (Denso ND8) eingesetzt wie beim vergleichbaren Modell mit herkömmlichem Antrieb. • (MUE)


GEWERBE

Zuerst die Messe, dann das Vergnügen mit einem angehängten Wochenende am Meer. Die Autozubehör- und -werkstattausrüstermesse „autopromotec“ hat ihre eigene Anziehungskraft. Dennoch ist auch diese Plattform von der Krise in Europa gekennzeichnet.

Wachsam unterwegs

Vieles vom Kundeninteresse am Messeangebot blieb im Schatten der Wirtschaftskrise verborgen und es ist auch schwer, sich von diesem Hintergrund erfolgreich abzuheben

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ie tollste Leistung haben wieder die Messeveranstalter erbracht: Sie haben aus weniger Angebot mehr daraus gemacht, zumindest in ihren Presseveröffentlichungen. Italiens Gegenstück „autopromotec“ zur Automechanika in Frankfurt und Equip Auto in Paris leidet sichtbar unter den herrschenden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Land. Dank asiatischer Gruppenaussteller lobte der Veranstalter seine Fachmesse wieder zum Rekord. Die Fachleute aus Österreich nahmen vor Ort erneut ihr Gesichtsbad, um nebenher die eine oder andere Geschäftsidee aufzuschnappen. „In kleinen Schritten und mit traditioneller Marktpräsenz begegnen wir den Rationalisierungsmaßnahmen in den Betrieben“, sagt Mag. Ernst Kieslinger (Kastner). Jeder angesprochene Besucher benutzte das Zauberwort „Service“ als Überlebensstrategie. Tatsächlich bedienen sich einige, wie abWerner Arpogaus gebildet, erfolgreich dieser verkörpert Texa wie Strategie. kein anderer und ist

auf jeder Messe

Fotoplanen statt Originale Reifendruckkontrollsysteme (RDKS) mit begleitender hochprofessioneller Gerätetechnologie: Die Zuständigen wollen möglichst breit aufgestellt sein. Für so wenig Geld wie nur möglich, denn die Kundenmassen schrumpfen und damit auch Ertragschancen. Das wirkt sich ebenso auf die Messeauftritte aus. Werkzeugspezialist Pichler aus Innsbruck hat Fotoplanen montiert statt der Originale. „Wirkliche Interessenten besuchen wir vor Ort“, erklärt Vertriebschef Paul Schartner. Immer mehr Aussteller verwenden diese täuschend echt aussehenden Fotofolien, um sich die teuren Präsentationen noch leisten zu können. • (LUS)

Keine Produktsensationen hat Christian Brachmann entdeckt, jedoch das eine oder andere Detail

Dietmar Fiedler, vormals AWA, jetzt RDKS-Profi bei Alcar Stahlräder, ist mit „gesetzten Segeln“ unterwegs, um diesem Spezialgebiet im Kundenkreis den nötigen Erfolg zu ermöglichen. „Bologna war eine Reise wert.“

Das Schrader-Marketingduo Lydia Raith und Markus Schmid sorgt für den nötigen Marktauftritt

Schaut aus wie echt, ist aber eine Fotofolie vom Rollenprüfstand. Tolle Idee!

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Haweka-Vorstandschef Dirk Warkotsch konzentriert seinen Handel nur noch auf eigene Produkte

Ernst Kieslinger erachtet die italienische Messe für Kastner immer noch attraktiv

Gerhard Stadler, globaler Verkaufsprofi bei Kärcher, analysiert den Autowaschmarkt nüchtern und dennoch zuversichtlich

Paul Schartner, Pichler Werkzeuge, spart bei den Standkosten, nicht jedoch bei der Kundenpflege

Stefan Beigel, Exportmanager für Kiehl Autochemie, outet sich als ungetrübter Optimist

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GEWERBE

Kamera-Messung Der 3-D-Achsmesscomputer HPA C-800 steht bei Siems & Klein neu im Programm und ergänzt das umfassende Portfolio für alle Anforderungen.

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as Gerät verfügt über zwei Kameras mit Kameralift, die HPA-Software ist intuitiv und bedienungsfreundlich. „Das HPA-Modell ermöglicht einfachen Zugriff auf alle Einstellungswerte aus der internationalen Datenbank mit über 15.000 Komm.-Rat Ing. ChrisFahrzeugtypen“, so Komm.-Rat tian Brachmann, Ing. Christian Brachmann, Ge- Siems & Klein schäftsführer Siems & Klein. Weiters verfügt das Gerät über eine Benutzerdatenbank zur Speicherung geänderter Fahrzeugdaten sowie einer eigenen Kundendatenbank. Messungen können bereits mit den beiden vorderen Reflektoren durchgeführt werden, die Reflektoren können auf Räder von 11 bis 21 Zoll befestigte werden, über einen mitgelieferten Adaptersatz sind Dimensionen bis 25 Zoll möglich. Das Top-Modell aus dem Hause HPA trägt die Bezeichnung C-1000 iNext. Der Achsmesscomputer

ermöglicht mit 8 Digitalkameras die komplette Fahrwerkvermessung. Ein Programm mit grafischer Animation leitet den Bediener dabei durch den Prozess. Die Datenbank des C-1000 iNext enthält 20.000 Fahrzeug-Solldaten aller Automobilhersteller.

Kompakt und preisgünstig

HPA C-800 Achsmesscomputer mit zwei Kameras auf Armen

Kompakte Lösungen stellen die Funk-Achsmessgeräte C-400 und C-200, ebenfalls von HPA, dar. Die Geräte zur kompletten Fahrwerkvermessung von Pkws und leichten Nutzfahrzeugen sind mit der kabellosen 8x4 Funktechnologie ausgestattet. Komplettiert wird das Angebot von Siems & Klein mit dem mechanischen Achsmessgerät Koch HD-10. Innerhalb von zehn Minuten inklusive Rüstzeit kann eine 4-Rad-Achsvermessung durchgeführt werden. „Mit dem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis hat sich das Gerät schnell amortisiert“, so Brachmann. • (GEW)

Captain Kirk lässt grüßen Speziell für Oldtimer können im 3-D-Drucker seltene Ersatzteile einfach nachproduziert werden. Damit ist Science-Fiction Realität geworden.

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igentlich erst zwei Generationen nach Captain Kirk tauchten in der SciFi-Serie „Star Trek“ erstmals sogenannte „Replikatoren“ auf – Maschinen, die auf Knopfdruck Dinge replizieren konnten. Nun sind diese, wenn auch in noch nicht ganz so komplexer Form, schon Realität und finden sogar in der Praxis Anwendung. Wulf Gaertner Autoparts bringt unter der Marke Meyle einen 3-D-Drucker, mit dem ein nachzubildendes Ersatzteil eingescannt wird und mithilfe der 3-D-CAD-Software zu einem 3-D-Modell umgewandelt wird. Die Daten werden dann an den Drucker übermittelt, der Lage für Lage übereinander druckt. Dabei kommt ein Kunststoff zum Einsatz, der mittels UV-Licht aushärtet und damit das Ersatzteil extrem stabil und sofort einsatzbereit macht.

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Ersatzteile für Raritäten

Die Daten wandern vom Computer zum Drucker, der das Ersatzteil fixfertig „ausspuckt“

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Meyle will diese Technik speziell bei Oldtimern zum Einsatz bringen. Das macht durchaus Sinn, denn viele Teile für Oldtimer sind entsprechend alt und selten, weshalb es unter Umständen sehr schwer werden kann, entsprechende Ersatzteile zu finden. „Für Unikate lohnt eine Serienfertigung nicht. Mit dem 3-D-Drucker lassen sich jedoch Ersatzteile individuell und originalgetreu herstellen“, erklärt Andreas Pfeffer, Leiter Business Development bei Wulf Gaertner, und fügt hinzu: „Originalteile, die heute nicht mehr verfügbar sind, können damit in kürzester Zeit selbst hergestellt werden.“ • (MKR)


Ersatzteile in Erstausrüsterqualität LEMFÖRDER setzt Maßstäbe in Sicherheit und Qualität. Darauf vertraut auch die asiatische Automobilindustrie und dankt es der Marke mit einer bereits seit Jahrzehnte andauernden Partnerschaft in der Erstausrüstung. Setzen auch Sie Ihr Vertrauen in LEMFÖRDER. LEMFÖRDER – Sicherheit in Lenkung- und Fahrwerktechnik

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GEWERBE

Regelmäßige Fahrwerkchecks gemeinsam mit dem Kunden bringen Sicherheit und Zusatzerträge

Fahrwerkcheck für Sicherheit und Kundenbindung Speziell Fahrern mit hoher KilometerLeistung sollten Werkstätten einen regelmäßigen Fahrwerkcheck anbieten. ZF-Services bietet die richtigen Komponenten.

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oderne Fahrwerke sind wahre Meisterstücke der Ingenieurskunst: Komplizierte Technik und aufwändige Abstimmungsarbeit ermöglichen einen beeindruckenden Mix aus Komfort, Fahrdynamik und Sportlichkeit. Die Bedeutung von Kontrolle und Wartung wird hingegen von den Autofahrern, teilweise auch von den Werkstätten, unterbewertet und unterschätzt. Speziell bei Fahrern mit hoher Kilometer-Leistung können Schwierigkeiten auftreten. Ein klassisches Beispiel ist die Urlaubsfahrt. Während im Alltagsbetrieb auf heimischen Straßen keine Mängel spürbar sind, kommen Mängel und Verschleiß bei langen Fahrten mit hoher Zuladung oder auf schlechten Straßen zum Vorschein. Ein regelmäßiger Fahrwerkcheck – eventuell als Urlaubscheck – ist also unbedingt zu empfehlen.

Regelmäßige Kontrolle Die Experten von ZF Services empfehlen die Überprüfung von Stoßdämpfern und Komponenten nach einer Laufleistung von 80.000 Kilometern und danach alle 20.000 Kilometer. Bei geringerer KilometerLeistung sollte nach 5 Jahren die erste Kontrolle erfolgen. Nach Berechnungen von ZF Services hat sich die Kolbenstange bei einer Laufleistung von 120.000 km etwa 60 Millionen Mal auf und ab bewegt. Die Lebensdauer hängt dabei natürlich von vielen Parametern ab: Schlechter Straßenzustand, hohe Beladung, sportliche Fahrweise, Kälte, Hitze, Staub, Wasser und Salz beschleunigen den Verschleiß.

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Verschleiß an der Lenkung Neben den Stoßdämpfern ist auch die Lenkung dem Verschleiß ausgesetzt, wobei meist ein ursächlicher Zusammenhang mit defekten Dämpfern besteht. Für defekte Spurstangen, Spurstangenköpfe, Stoßdämpfer oder andere Komponenten aus Lenkung und Fahrwerk gilt gleichermaßen: In Extremsituation wie Brems- oder Ausweichmanövern sowie Aquaplaning ist ein viel höheres Risiko gegeben.

Da die Wirkung langsam und kontinuierlich nachlässt, wird der Verschleiß vom Fahrer meistens nicht selbst bemerkt. Ein Grund mehr für einen Check in der Werkstätte. Im Reparaturfall müssen die richtigen Teile und Komponenten eingebaut und verwendet werden. Absolute Sicherheit haben Kunde und Werkstätten beim Einsatz von Erstausrüstungsqualität wie Sachs-Stoßdämpfer oder Fahrwerk- und Lenkungskomponenten von Lemförder. Diese Produkte sind exakt auf das jeweilige Fahrzeug abgestimmt. Egal ob Stoßdämpfer oder Lenkung, neben der Sicherheit für den Kunden bringt dieser Bereich auch entsprechendes Potenzial für die Werkstatt. Regelmäßige Checks führen also zu sicheren Autos, zufriedenen Kunden und höherer Werkstattauslastung. • (GEW)

AUTO & Wirtschaft • JUNI 2015

Erstausrüstungsqualität von ZF Services: Sachs Stoßdämpfer, Lemförder Lenkungsteile


Schneller, besser, sicherer Drehbare PEM-Einpressmuttern erweitern nun das Portfolio von KVT-Fastening. Damit erhält man neben einem einfachen Einpressvorgang auch weniger Montageaufwand und höhere Verliersicherheit. Dies hilft vor allem in beengten und blinden Verbausituationen wie etwa bei Arbeiten über Kopf. KVT-Fastening GmbH; www.kvt-fastening.at

Mehr Druck bringt weniger Zeitaufwand Die Serien MC 3C und MC 4M von Nilfisk sollen durch das externe Schaumsprüh-System und den dadurch bis zu 20 Prozent höheren Düsendruck Betriebskosten wie Wasser, Reinigungsmittel und Strom sparen helfen. Weiteres Highlight ist eine neue Halterung, um die Pistole vor Transportschäden zu schützen. Nilfisk GmbH; www.nilfisk.at

Plastik wird jetzt reparierbar Um gebrochene Kunststoffteile dauerhaft zu reparieren, nutzt KS Tools nun eine Methode, bei der Edelstahlklammern in die Teile eingeschmolzen werden. Damit lassen sich Reparaturen, sollte sonst ein Ersatzteil bestellt werden müssen, günstig und schnell durchführen. KS Tools Werkzeuge-Maschinen GmbH; www.kstools.de

Hightech für Aluminium-Leichtbau-Motoren Herth+Buss bringt im Sortiment JAKO-Parts ein eigenes Angebot rund um den Zylinderkopf, bei dem ein oder mehrere Teile aus Aluminium bestehen. Dies resultiert aus dem veränderten Wärmeausdehnungsverhalten von Aluminium, das bei Leichtbaumotoren zum Einsatz kommt. Herth+Buss Fahrzeugteile GmbH & Co. KG; www.herthundbuss.com

Einfach mehr finden Alle Informationen rund um die ContiTech Power Transmission Group findet man im neuen Product Information Center, kurz PIC. Das neue Design bietet trotz des noch größeren Funktionsumfangs eine klarere und verständlichere Struktur im Vergleich zum Vorgänger. ContiTech AG; www.contitech.de

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MENSCHEN

Der Sportwagenhersteller Porsche hat den Vertrag mit Dr. Oliver Blume um 5 Jahre verlängert. Der 46-Jährige ist Vorstand für Produktion und Logistik und seit 2013 bei Porsche tätig; zuvor hatte er bei Audi, Seat und Volkswagen gearbeitet.

Euromaster Volker Zens (r.) hat am 1. Juni die Leitung von Euromaster Österreich übernommen, nachdem Matthias Frank (l.) in den Ruhestand getreten ist.

Constantin-Sorin Anghelina ist nach 12 Jahren bei der Trost SE in Stuttgart zur Reifenhandelskette Vergölst gewechselt. Dort wird er künftig die Bereiche Kommunikation und Marketing verantworten. In Österreich ist Anghelina durch das Internetportal www.autoservice.com bekannt, das für freie Werkstätten zugänglich ist.

In der 2. Jahreshälfte wechselt Christian Paultraxl (51) von der Birner GmbH in Wien zur Klein Autoteile VertriebsgmbH in Grödig (Salzburg). Er wird am Standort Perchtoldsdorf tätig sein und die Leitung Produktmanagement übernehmen.

Claus Gruber, zuvor Geschäftsführer der Adamol Mineralölhandels GmbH in Wien, ist ab sofort bei der Birner GmbH als Segmentleiter für Öl und Chemie tätig. Damit will Birner sein Engagement in diesem Bereich verstärken, unter anderem auch bei Zweirädern und Landmaschinen.

Kubesch selbstständig Boosting Potentials in Wien heißt die branchenübergreifende Unternehmensberatung von Mag. Peter Kubesch, der sich seine Meriten in der Autobranche bei Porsche Austria (Auto Z) und Peugeot Austria verdient hat.

Markus Schmid hat bei Schrader International vor Kurzem die Leitung der Marketingaktivitäten in Europa übernommen. Das Unternehmen ist auf das RDKS-Sensor-Ersatzgeschäft spezialisiert. Der 37-Jährige hat knapp 10 Jahre Erfahrung als Marketing-Manager im B2B- und Automobilsektor.

Thomas Vollmar, Geschäftsführer der deutschen Carat-Unternehmensgruppe, wurde im Mai einstimmig zum Präsidenten der Auto Distribution International (ADI) gewählt. Die Handelsgruppe ADI ist in mehr als 30 Staaten vertreten.

Walter da Silva in Barcelona geehrt Auf der Barcelona Motor Show erhielt Walter da Silva (M.), der oberste Designer des VW-Konzerns, im Mai den „Designer Award“. Übergeben wurde der Preis vom spanischen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy (r. neben da Silva). Der Designer hatte nach seinem Abschied bei Alfa-Romeo bei Seat gearbeitet und unter anderem den Leon, Ibiza und Altea entworfen.

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Seit Kurzem ist Robert Kogl bei Motiondata für den Vertrieb in Westösterreich zuständig. Der ausgebildete Kfz-Techniker war in den vergangenen 6 1/2 Jahren für Eurotax in diesem Gebiet tätig.


Beim Scheinwerfer-Spezialisten ZKW wurde Dipl.-Ing. Jürgen Reisinger zum Leiter des Standorts in der Slowakei ernannt. Er war zuvor Chef von Magna Steyr Fuel Systems. Der TU-Absolvent ist am ZKW-Standort Krusovce tätig.

MENSCHEN

Pfneiszl scheidet beim Renault-Importeur aus Johann Pfneiszl (l.), bisher Direktor für Finanzen und Administration und Mitglied der Geschäftsführung bei der Renault Österreich GmbH in Wien, ist nach 38 Jahren aus dem Unternehmen ausgeschieden. Sein Nachfolger ist der Belgier Didier Goyens (r.), der seit einem Jahr als Country Operations Manager und Vertriebsdirektor beim Importeur tätig ist.

Goodyear mit neuem Chef für D-A-CH-Länder Jürgen Titz (r.), zuvor Leiter des Consumer-Ersatzgeschäfts bei Goodyear Dunlop, ist seit 1. Juni anstelle von George Rietbergen (l.) neuer Group Managing Director in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Rietbergen will sich neuen beruflichen Aufgaben widmen. Österreich-Chef bleibt weiterhin Claus-Christian Schramm.

Abschied von AutoScout Petra Hollendonner, bisher Country Manager von AutoScout24 in Österreich, wird das Unternehmen verlassen. Die 39-Jährige wechselt mit 1. Juli zur Team Bank AG. Wer ihr bei AutoScout24 nachfolgt, war bei Redaktionsschluss noch nicht geregelt.

Neue Führung für Citroën-Händlerverband Nach dem Ausscheiden von Erwin Bernhard als Obmann des Vereins Österreichischer Citroën-Betriebe haben Mag. Ernst Karner (Autohaus Fior, Graz, l.) und Andreas Parlic (France Car, Linz, r.) die Führung übernommen.

Nach über 8 Jahren bei der in der Denzel-Gruppe korporierten Autoplus Fahrzeugzubehör GmbH/Wien wechselt Horst Jeziorko zu FordHändler MVC Motors GmbH in Wien und wird dort sein Spezialgebiet Teile- und Zubehör für die Marke Ford wahrnehmen.

Größere Leitung bei Vogl

Der 37-jährige Andreas Salzmann vom Autohaus Senker in Ybbs (NÖ) setzte sich beim weltweiten Wettbewerb der SeatTechniker in Spanien durch. Er verwies Kollegen aus Dänemark und Rumänien auf die Plätze 2 und 3. Insgesamt 80 Teilnehmer aus 26 Nationen waren am Start.

Mag. Gerald Auer (2. v. r.) wurde bei der steirischen Autohausgruppe Vogl & Co zum zweiten handelsrechtlichen Geschäftsführer bestellt. Dem vierköpfigen Führungsteam gehören wie bisher Mag. Harald Glauninger (l.), Prok. Petra Strauß und Prok. Günter Mayr (r.) an.

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LESERBRIEFE

Betrifft: „Beliebtheit als Visitenkarte des Erfolges“ in AUTO & Wirtschaft 5/15 Lieber Gerhard, in der Mai-Ausgabe von „AUTO & Wirtschaft“ konnte ich lesen, dass die Beliebtheit bei Kunden und im Team ein wichtiger Erfolgsschlüssel ist – und dass das angeblich auch bei mir der Fall sei. Mit dem wohl typisch englischen Understatement vermag ich das nicht zu kommentieren, freue mich aber, wenn sich andere tatsächlich so geäußert haben, und als it he bt Belie te Visitenkar es dass Du dann auch noch deren Auffasdes Erfolg A sung teilst. Ein besseres Kompliment in Bezug auf Helmuth Lederers Sympathie hättest Du mir nicht machen können – ich könnte die Seite jetzt so wie sie ist einrahmen. Besser geht’s nimmer, und dann kann man eigentGUIDE GUIDE lich aufhören, was will man noch mehr erreichen … Also danke nochmals für diese öffentliche „Beliebtheitserklärung“: Ich verzeihe Dir deshalb auch Deine Anschuldigung, ich sei ein „leidenschaftlicher“ Öffi-Fahrer.

MANAGEMENT

Der persönliche Auftritt von Heiko Haasler kennt keine Inflation. Sein Schaffen gibt dem Branchendienstleister Eurotax wieder jenen sympathischen Status wie zu Zeiten des Firmengründers Helmuth H. Lederer.

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esonnen und zuverlässig nennen Mitarbeiter und Kunden als gute Eigenschaften von Eurotax-Geschäftsführer Heiko Haasler. Seine anfängliche Sprachbarriere hat der gebürtige Berliner mit Lebensmittelpunkt in England rasch überwunden und er navigiert den Branchendienstleister durch die Hindernisse der heutigen Automobilwirtschaft. Konträr zu seinen Vorgängern spielt er seine Zurückhaltung aus und gewinnt vom ersten Gesprächskontakt an rasch an Kontur. Er ist taff im Kundengespräch, kann zuhören und lässt sich von seinen Mitarbeitern sagen, was Sache ist. Inzwischen kann Haasler auch schon gut mit dem österreichischen Sprachwitz umgehen, was in der Schweiz, wo er auch Verantwortung trägt, etwas langsamer vorangeht.

Internationale Erfahrung und hohe Kompetenz

In den Vordergrund drängen ist nicht das Ding des Vaters einer Tochter, der seinen freilich vorhandenen Humor im persönlichen Gespräch manchmal erst ausgraben muss, wie sein Team schmunzelnd anmerkt. Einmal im Thema, merkt man seine internationale Erfahrung, seine Kompetenz im Eurotax-Verbund, seine Leidenschaft. Die ist ansteckend und sein Team folgt seinen Visionen. Trotz seiner vielen Reisen vermittelt er das Gefühl, immer da zu sein, wenn man ihn braucht. Der leidenschaftliche Öffi-Fahrer – möglicherweise ist der ständige Wechsel von Links- und Rechtsfahrweise sein einziges Handicap – repräsentiert nicht den geschniegelten Businessman, sein Erfolgsrezept ist die Kompetenz im Innen- und Außenauftritt. Folglich können seine Spezialisten die Bühne beim Kunden für ihre Betreuungsarbeit nutzen und er muss/will sich nicht in den Vordergrund drängen. Eurotax-Gründer Helmuth H. Lederer hätte an Haaslers Auftritt wohl seine Freude gehabt. •

Angelika Kresch – die personifizierte Erfolgsstory aus dem steirischen Bärnbach. Nun will die dynamische Remus-Managerin kürzer treten, Zeit für sich haben und ihre Familie.

uspuffsysteme bestimmen ihr Berufs- und auch Privatleben. Bei Sebring hat es vor 4 Jahrzehnten als Angestellte einst begonnen und mit Remus startete eine weit über die heimischen Grenzen hinaus bekannte unternehmerische Erfolgsstory. Im Bezirk Bärnbach beschäftigt der längst weltweit größte Sportauspufferzeuger über 500 Menschen, was Kresch auch politisch die nötige Reputation im Land Steiermark eingebracht hat. Rund um den Globus kennt man die Angelika, die immer lächelnde nimmermüde Supermanagerin. Mit Otto Kresch zur Seite stemmte sie den Eintritt in die Erstausrüstung, die sich nach Ende des Nachrüstungshypes als eine weise Entscheidung für ihre Firma entpuppte. Längst sind die Kinder der beiden im Unternehmen integriert. Fein, dass das Unternehmen so gut durchorganisiert ist, denn für einige Zeit werden sich die Prioritäten für Angelika Kresch verschieben. Die Gesundheit hat derzeit eine neue Wertigkeit bekommen und wird alle ihre, glücklicherweise reichlich vorhandene Kraft erfordern. Schön, wenn sie in einer derartigen Situation von überall Unterstützung bekommt, weil anscheinend auch menschlich vieles richtig gemacht worden ist. Da sie aus einfachen Verhältnissen stammt, hat sie nie die Bodenhaftung verloren. Das ist beruflich eines ihrer Erfolgsrezepte, der Blick für die Realität wird helfen, jetzt auch die gesundheitlichen Herausforderungen effizient zu meistern.

Entrepreneurtum und Unabhängigkeit

Beide Begriffe stehen im Zentrum ihres Lebenswerkes. Das Ergebnis sind hochwertige, erfolgreiche Produkte und maßgeschneiderte Kundenangebote. Dieser Anspruch ist für ihre Mitarbeiter eine Herausforderung, den Unternehmenserfolg auch während der Abwesenheit der Chefin weiter aufrecht zu erhalten. •

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duktion von Fahrzeugen für die Zulassung im öffentlichen Verkehr erhält, sind die Gokarts eine absolute „Watschn“ für die Fahrzeughersteller. Liebe Grüße Gottfried Scharf, Geschäftsleiter Stieger Software, Klagenfurt

Betrifft: Ihre Ansicht in „AUTO & Wirtschaft“ 4/15 Sehr geehrter Herr Lustig, ich habe mit großem Interesse Ihren Kommentar zur Rolle von „AUTO & Wirtschaft“ angesichts der Veränderungen der Medienwelt durch das Internet gelesen. Ich stimme mit Ihnen völlig überein, dass die Gratiskultur nicht nur eine Gefahr für die Medien Die Kalkulation ANSICHT der Politiker selbst ist, sondern im Endeffekt auch für E die Kunden, die dadurch den Zugang zur Information verlieren. Durch meine Arbeit für verschiedene Anbieter von Daten und Dienstleistungen im automobilen Umfeld interessiert mich das Thema, wie sich der Informationsfluss zwischen den verschiedenen Stakeholdern verändert und welche neuen Herausforderungen und Chancen sich daraus ergeben. Aufbauend auf diese Erfahrungen habe ich ein Beratungskonzept unter dem Oberbegriff „relevanter Information“ erarbeitet. Ziel ist es, die Prozesse und Abläufe an neue technische Möglichkeiten und ein verändertes Umfeld anzupassen. Mit freundlichen Grüßen Berthold Spitzbart, RIS – Relevant Information Services, Wien Kein Copy-and-paste-Verlag

Konkurrenz durch das Internet, Stellenabbau in den Redaktionen, Kritik an der Berichtsqualität: alles Entwicklungen, die Printmedien in ihrer Existenz bedrängen. Sich in der Zeitung über das aktuelle Geschehen zu informieren, kippt zunehmend zugunsten von Online-Informationen, weil das allermeiste gratis ist. • Gratis ist der Tod allen Wirtschaftens. Bisher zahlen nur knapp 5 Prozent der Online-User für Journalismus im Netz. Wenn sich daraus dann die gedruckten Zeitschriften bedienen, dürfen sie sich nicht wundern, keinen Ausweg aus der Printkrise zu finden. Die Uniformität der Artikel entwürdigt unseren Berufsstand, führt ins Verderben, weil geringe Entlohnung bei immer dünnerer Personaldecke jeden Einsatzwillen in Richtung seriöse Berichterstattung schmälert. • Heruntergebrochen auf unsere Welt des Fachjournalismus stellen wir den öffentlich in den Raum gestellten Genozid der Printpresse die Qualität zur Realitätsnähe in den Vordergrund. Ich zitiere gern ein Erlebnis vom jüngsten Genfer Automobilsalon, der an den Pressetagen deutlich die personelle Erosion der Redaktionen zeitigte. • Zu wievielt wir denn vor Ort wären, fragte ein Importeur von Rang und Namen und ich antwortete: Zu acht! Ob denn das nicht auch mit weniger Personal durch Copy-and-paste-Strategie zu bewerkstelligen sei, kam als Gegenfrage und ich antwortete mit einem klarem Nein zum Vorgang des reinen Kopierens und Einfügens in unserer (Lederers) Medienwelt. • Wir sind kein Copy-and-paste-Verlag, jedes Medium hat bei uns eine eigene Redaktion und Anzeigenvermarktung. Die Eigenständigkeit des jeweiligen Mediums „Print“ wie „Online“ zu garantieren ist uns wichtig. Internet ist uns keine assistierende Sterbehilfe, der Zeitungstod kann warten!

Gerhard Lustig, Herausgeber: „Der neuen –meist auf kostenlos orientierten – OnlineMacht der Leser begegnen wir mit sauberer Recherche und getrennt eigenständiger Berichterstattung.“

Mag. Heinz Müller, Chefredakteur, über die Politiker: „Hat die Regierung auch einkalkuliert, dass sie durch geringere Neuwagenverkäufe auch weniger Steuereinnahmen hat?“

rinnern wir uns mit Freuden zurück an den Februar 2014, der mit 27.589 Neuzulassungen ein außergewöhnlich gutes Ergebnis brachte. Nicht eine Flut an neuen Modellen reizte damals die Österreicher zum Kauf, sondern die Furcht vor der Zukunft. Denn mit 1. März vergangenen Jahres trat die Neuberechnung der NoVA in Kraft (außerdem wurde die Versicherungssteuer erhöht). Da kauften viele Kunden rasch, auch der eine oder andere Händler ließ noch (meist PS- und volumenstarke) Neuwagen zu, um sie später als Gebrauchtwagen zu verkaufen. • Kein Wunder also, dass damals die Zahl der Neuzulassungen stieg, und zwar gleich um 30,16 Prozent. Ebenso wenig verwundert, dass heuer ein Rückgang zu verzeichnen war. Dass jedoch im Februar nur 20.641 Neuwagen zugelassen wurden und wir kumuliert bei 44.068 Autos stehen, lässt für die kommenden Monate nicht viel Gutes erwarten. Nur zum Vergleich: In den Jahren zuvor waren wir Ende Februar stets bei etwas mehr als 50.000 Einheiten (außer 2013 mit 48.957 Stück). • Und die Regierung? Die berät monatelang über die Steuerreform, lässt alle (auch die gesamte Kfz-Branche und die verunsicherten Käufer) im Unklaren und präsentiert dann kurz vor Ostern ein Ergebnis, das uns alle verärgert: Denn das Versprechen vom Vorjahr, die Autofahrer nicht noch einmal zu belasten, war offenbar nichts wert. • Betroffen sind immerhin bis zu 300.000 Autofahrer, die Dienstwagen haben und durch die Anhebung des Sachbezugs von 1,5 auf 2 Prozent des Brutto-Ankaufspreises mit Mehrbelastungen von monatlich bis zu 100 Euro rechnen müssen. Dass dies starke Auswirkungen auf die Händler und Importeure haben wird, scheint klar. • Kurze Frage: Hat die Regierung auch einkalkuliert, dass durch weniger Neuwagenverkäufe die Einnahmen durch Mehrwertsteuer und NoVA sinken? Vermutlich nein, befürchtet Ihr

Ihr

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Mit besten Grüßen Heiko Haasler, Generaldirektor Eurotax Österreich

Betrifft: Unfälle durch straßenzugelassene Gokarts Hallo Gerhard, beiliegender Artikel beweist einmal mehr, wie Behörden mit Genehmigungen umgehen bzw. welche Maßstäbe für die Zulassung im öffentlichen Verkehr herangezogen werden – nämlich gar keine, so wie es in diesem Fall aussieht. Oder hat ein Spitzfindiger wieder ein Schlupfloch gefunden, das erst gestopft werden muss? Wenn man bedenkt, welche Vorgaben die Autoindustrie zur Pro-

AUTO & Wirtschaft • APRIL 2015

Die Redaktion freut sich über Feedback aller Art und ist bereit, sich sowohl der Kritik zu stellen als auch Lob entgegenzunehmen. Sie behält sich aber Kürzungen der Reaktionen aus der Leserschaft vor.

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AUTO & Wirtschaft • JUNI 2015


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