Auto & Wirtschaft 07-08/2016

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Juli/August 2016

Rabatte

UNGLEICHE BEHANDLUNG Markenrechte Vorsicht bei Nutzung von Namen und Logos!

A&W-Tag Am 18. Oktober in der Wiener Hofburg

FLEET Convention Reportage vom großen Branchenereignis

Automechanika Erste Vorschau auf die Branchenleitmesse

EXTRA für Sie! Juli/August 2016

Umfrage

IST RDKS ANGEKOMMEN? Marktsituation Lügentheater am Höhepunkt

Räder ECE-Genehmigung vereinfacht das Geschäft

Neue Produkte Viel Neues für den Winter

RDKS Das Anlernen wird noch einfacher

Die Kaufkraft sinkt ebenso wie der Stellenwert des Autos, zudem macht RDKS den Reifenwechsel teurer. Wie kann man den Kunden noch in den Betrieb bringen?

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Die Vorbereitungen auf die wichtige Winterreifensaison laufen: Was tut sich beim Thema RDKS? Werden die Ganzjahresreifen wichtiger? Wir haben die Antworten!

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Schulungsprogramm 2017 Schulungsblock in 3 Bausteinen:

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ANSICHT

Noch professioneller werden!

E

s war zugegebenermaßen ein Worst-Case-Szenario, das der deutsche Automobil-Professor Willi Diez Ende Juni in Wien skizzierte (siehe Seite 66): Was mache ein großer Autohändler, der 50 (erst wenige Monate alte) VW Golf in der Trendfarbe Weiß über ein Gebrauchtwagenportal erworben habe, wenn der Hersteller zur Ankurbelung des Neuwagengeschäfts eine Aktion starte? Er schaue, überspitzt gesagt, „durch die Finger“, da das erhoffte gute Geschäft mit den 50 Jungwagen aus Wolfsburg plötzlich den sprichwörtlichen Bach hinuntergeronnen sei. • Dieses Beispiel mag vielleicht ein bisschen weit hergeholt sein: Doch Diez hat recht, wenn er sagt, dass das Geschäft mit Jung- und anderen Gebrauchtwagen nicht so einfach nebenbei erledigt werden könne. Schon gar nicht, wenn man dabei jene Euros verdienen wolle, die beim Absatz von Neuwagen kaum mehr in die Kassa kämen. • Das bedeutet aber auch, dass die Branche professioneller werden muss: Ständige Weiterbildung ist gefragter denn je, zum Beispiel mit den Seminaren zu den verschiedensten Themen in Handel und Werkstatt, die der A&W Verlag seit wenigen Monaten anbietet und mit denen wir uns auch im Herbst wieder an Sie wenden werden (Details siehe Seite 67). • Schwer werden sich all jene tun, die wie bisher darauf hoffen, mit Dahinwursteln ein (mehr oder minder erfolgreiches) Geschäftsjahr nach dem anderen hinter sich zu bringen, um den Betrieb dann kurz vor der Pension gewinnbringend zu verkaufen oder an einen Nachfolger in der eigenen Familie zu übergeben. Das wird auf Dauer immer seltener gelingen. • Vielleicht sollten Sie über den Sommer darüber nachdenken, wie Ihr Unternehmen noch professioneller wird. Auch wir im Verlag werden dies tun. Lassen Sie sich überraschen! • Schönen Urlaub, Ihr

Mag. Heinz Müller, Chefredakteur

Wo bleibt die Lobby?

„Wie man professionell die Politik beeinflusst, zeigt uns ausgerechnet der VCÖ vor.“

Der Fahrzeughandel will eine Ökoprämie, aber eher keine Elektroautoförderung. Die Automobilimporteure wollen eine Elektroautoförderung, aber eher keine Ökoprämie. Das Reparaturgewerbe will nichts von beidem, die Autofahrerklubs stimmen sich ohnehin weder untereinander noch mit den automotiven Wirtschaftstreibenden ab. Wer wundert sich da noch, dass unsere Branche kein Gehör findet? • Keiner der genannten Forderungen ist schlecht. Doch damit die Politik zuhört, muss die Botschaft auf wenige Kernaussagen konzentriert und gemeinsam vorgetragen werden. Persönliche Eitelkeiten müssen dabei manchmal zurückstehen – sie können ohnehin umso stärker gepflegt werden, wenn die Wünsche erfüllt werden. • In Wien neigen die Regierenden dazu, Entscheidungen aus Berlin mehr oder minder exakt zu kopieren. Das war in der Vergangenheit manchmal gut (Verschrottungsprämie) und manchmal fatal (Migrationswelle). Das Frühjahr hätte die Chance geboten, nach Inkrafttreten der deutschen Elektroautoförderung rasch nachzuziehen, zumal die vom Ausgang der Bundespräsidentenwahlen geschockten Regierungsparteien kurzzeitig geneigt waren, diverse Interessengruppen mit Zuwendungen zufriedenzustellen. Diese Gelegenheit ist vorbei. Sie kommt vielleicht nie wieder. • Wie man professionell die Politik beeinflusst, zeigt uns ausgerechnet der VCÖ vor. Wo bleibt die Auto-Dachorganisation, die alle Interessen in sich vereint? Nicht statt, sondern ergänzend zu den in ihren Partikularinteressen gefangenen Standesvertretungen?

Philipp Hayder, Geschäftsführer

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INHALT

ALLRAD LIFESTYLE ABENTEUER

Aspekte

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Ausgabe 7+8/2016, 29. Jahrgang Cover-Werbung: Eurolub Medieninhaber, Anzeigenverwaltung: A&W Verlag GmbH (FN 238011 t) 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 T: +43 2243 36840-0 F: +43 2243 36840-593 E: redaktion@autoundwirtschaft.at I: www.autoundwirtschaft.at Verleger: Helmuth H. Lederer (1937–2014) Herausgeber: Gerhard Lustig, DW 527 M: +43 664 8229485 E: lustig.gerhard@autoundwirtschaft.at Geschäftsführung: Philipp Hayder, DW 526 M: +43 664 8223301 E: hayder.philipp@autoundwirtschaft.at Stefan Binder, DW 522 M: +43 664 5285661 E: binder.stefan@autoundwirtschaft.at Chefredaktion: Mag. Heinz Müller, DW 523 M: +43 664 8221660 E: mueller.heinz@autoundwirtschaft.at Redaktion: Gerald Weiss (Chef vom Dienst), DW 593 M: +43 6642359044 E: weiss.gerald@autoundwirtschaft.at Dr. Nikolaus Engel, DW 525 M: +43 664 8493231 E: engel.nikolaus@autoundwirtschaft.at Matthias Pilter, DW 579 M: +43 664 88368584 E: pilter.matthias@autoundwirtschaft.at Dieter Scheuch, DW 575 M: +43 664 2359052 E: scheuch.dieter@autoundwirtschaft.at Redaktionelle Mitarbeit: Peter Homola, Mag. Severin Karl, Dr. Friedrich Knöbl, Matthias Kreutzer, Dr. Johannes Öhlböck, Pascal Sperger, Bakk. phil. Anzeigenmarketing: Uschi Ernst, DW 529 M: +43 664 8222224 E: ernst.uschi@autoundwirtschaft.at Alexander Keiler, DW 521 M: +43 664 8229487 E: keiler.alexander@autoundwirtschaft.at Werner Ecker, DW 520 M: +43 664 88368591 E: ecker.werner@autoundwirtschaft.at Hbv. und Leitung Administration: Annemarie Lust, DW 597 M: +43 664 8229479 E: lust.annemarie@autoundwirtschaft.at Grafik: graphics – A. Jonas KG 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 T: +43 2243 36840-594 E: jonas.alexander@autoundwirtschaft.at Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH 3580 Horn, Wiener Straße 80 Bezugspreis: Jahresabonnement (11 Ausgaben) Inland: € 68,– exkl. 10 % MwSt (Einzelpreis Inland: € 8,– inkl. 10 % MwSt); Ausland: € 85,– Bankverbindung: Bank Austria UniCredit Group, BLZ 12000, Konto-Nr. 51844 097 901 IBAN = AT63 1200 0518 4409 7901 BIC = BKAUATWW UID = ATU57361312 Gerichtsstand: LG Korneuburg Verbreitete Auflage: 12.500 Stück Erscheinungsweise: monatlich (Juli/August Doppelnummer) mit Supplements laut Mediadaten 2016 Grundlegende Richtung: unabhängige Fachzeitschrift für alle, die vom Kraftfahrzeug leben Manuskripte: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie werden nur retourniert, wenn Rückporto beiliegt. Schwesterpublikationen Österreich: AUTO BILD Österreich AUTO-Information AUTO-info4you FLOTTE & Wirtschaft 4wd + ALLRADKATALOG FAMILIENAUTOS automotive Guide Schwesterpublikationen Schweiz: AUTO&Wirtschaft Schweiz AUTO BILD Schweiz Eurotax AutoInformation aboutFLEET

Insolvenzen steigen an Veränderungen beim Ferrari-Import

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Thema Rabatte: Darf’s ein bisserl mehr sein?

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Handel Thema Warum sind Importeure bei den Rabatten ungerecht zu Vertragshändlern? Seite 12

Rechte: Achten Sie auf die Marke! Opel: Flotte Erfolge für den Blitz Unterberger: Authentisch und zeitgemäß ARBÖ: Frische Ware aus dem Netz Hyundai: Nur das Team war kein Top-Performer Toyota: Freytag war Ordenstag Suzuki: Startschuss in Simmering Windischbauer: Es wächst und wächst Volkswagen: Die Folgen des Rückrufs Mitsubishi: Erste Adresse für Plug-in-Hybride Denzel Gumpendorf: Bastion des Glücks Gebrauchtwagen: Garantie weg, Verkauf weg Ford Stores: Auf höchstem Niveau KTM: Es ist einmal in Amerika

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Management Handel Achten Sie auf die Marke!

Seite 18

EXTRA FÜR SIE! Juli/August

Schon jetzt müssen sich die Fachbetriebe auf die wichtige Wintersaison vorbereiten. Wir informieren über RDKS, Ganzjahresreifen, neue Produkte und Marktentwicklung.

2016

Umfrage

IST RDKS ANGEKOMMEN? Marktsituation Lügentheater Höhepunkt

am

Räder ECE-Genehmigung das Geschäft vereinfacht

Neue Produkte Viel Neues für den Winter

RDKS

wird Das Anlernen noch einfacher

ebenso Die Kaufkraft sinkt des wie der Stellenwert RDKS Autos, zudem macht l teurer. den Reifenwechse den Kunden Wie kann man bringen? noch in den Betrieb

ATP: Die verjüngte Genossenschaft Eurotax: Mehr Autos von weniger Händlern Stieger: „Den anderen sind wir ja meist egal“ Statistik: Die einen rauf, die anderen runter JATO: 15 Prozent neu macht der Mai Wessels + Müller: Trost geht in den WM-Modus Mussger: Analyse eines Scheiterns Umfrage: Wie für die Zukunft rüsten? A&W-Tag: Aufbruch in Rot-Weiß-Rot CarGarantie: Call to Service Uniqa: „Der Schlüssel zu mehr Erfolg“ Porsche Bank: Die Klicks zur Finanzierung Autobank: Mit Vorsprung in die zweite Halbzeit Garanta: Jedem Käufer ein Angebot carplus: Alles für das Autohaus

Wirtschaft NÖ. Kfz-Tag: Neue Töne im Kfz-Gewerbe Tagung: E-Auto noch kein Wiener Liebkind Classic: Der Wille zur Perfektion Motul: Für das historische Herz Mobile Garantie: Neuer Name, bewährtes Team Pichler: Nicht prahlen, können ist das Motto Kronlachner: Wenn’s in der Kasse klingelt Dekra: Was tun mit 50 weißen Golf? Seminare: Autohandel 2.0 im September FLEET Convention: Fulminante Fortsetzung

ft.at

www.autoundwirtscha

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Gewerbe Wirtschaft Das Geschäft mit den Jungwagen

Seite 66

Partslife: Grün in die Branchenzukunft Innung: Fiskus: informieren statt ignorieren

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DIREKT Marken: das Eigene und das Andere! Management Mehr Autos von weniger Händlern

Seite 38

Gewerbe Tankstellenmesse in Stuttgart

Seite 76

Drivy: Carsharing mit neuem Ansatz 73 Bizol: Schmierung für Gas und Hybrid 74 Inowa: Korrekte Abscheidung 75 UNITI expo: Die Tankstellen-Branche trifft sich 76 Istobal: Individualisiertes Autowaschen 78 Stundensätze: Hohe Preise, niedrige Erträge 79 Karosseure: „Machen alle gute Arbeit“ 80 Autover: Stabil federleicht 81 Lucky Car: Unternehmerglück mit Blech und Glas82 ChipsAway: Erste Adresse für alle Marken 83 Lack & Technik: Neue Wege zum Kundenerlebnis 84 Klein/Bilstein: Seriendämpfer und Rennfahrwerk 85 Kastner: Die umweltfreundliche Kabine 86 Scheibenreparatur: Der Karosseur hat’s schwör 87 Automechanika: Unsere Spielwiese … 88 Car Rep: Der Profi ist verfügbar 89 Neue Produkte 90

Menschen Goodyear: Stummer folgt Schramm Opel: Ehrung für Josef Ulrich Leserbriefe

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Das Autohaus XY und Importeur XY sind übereingekommen, die Zusammenarbeit in bestem Einvernehmen zu beenden. Die zukünftige strategische Ausrichtung der Eigentümer des Autohauses XY bringt eine Fokussierung auf andere Kernbereichsgeschäfte mit sich. Für eine professionelle Betreuung aller Kunden ab Stichtag wird entsprechende Vorsorge getroffen werden, bekommen die Kunden mitgeteilt. So schließt immer öfter die finale Kommunikation zur Beendigung der Zusammenarbeit zwischen Markenhändler und Importeur. • Nun sucht der Importeur XY mit seinen für alle Marken addierten 2 Prozent Regionalsmarktanteil im Einzugsgebiet fieberhaft nach Ersatz und bekommt eine Absage nach der anderen. Bei knapp 1 Prozent Marge nicht verwunderlich, wo die Auflagen für eine Markenbetreuung in keinem wirtschaftlichen Verhältnis mehr zueinander stehen. • Uns ist ein vom besagten Importeur angesprochener Mann bekannt, der sich nach Jahrzehnten beim 30-Prozent-Marktführer kürzlich in die Selbstständigkeit verabschiedet, sich zwecks Servicestandard einen Systempartner angelacht hat und weiterhin Jungwagen dieser Marken verkauft. Sein Leistungsausweis sind regionale Verbundenheit und Handschlagqualität. Er hat sich, wie andere, von den Schalmeienklängen werbender Importeure nicht umschmeicheln lassen. • Sie lehnen immer öfter ab, weil der Importeur heute verspricht, was morgen schon wieder obsolet ist. Die Kosten bleiben, die Erträge lösen sich im Nichts auf. Manchem Importeur ist die Handschlagqualität abhanden gekommen, sie verkaufen in und über alle Vertriebskanäle hinweg. Wozu braucht es zum Autoverkauf also noch einen regionalen Markenpartner? Der Händler vor Ort bekommt im freien Markt in der Regel ohnehin, was der Käufer sucht und sich leisten kann, und da ist das Angebot grenzenlos und größer als jede Nachfrage. • Warum soll sich also ein Autohaus teure Auflagen antun, die nichts bringen? Der marktanteilsschwache Importeur jedoch bekommt in kleinteiligen Verkaufsregionen zunehmend ein Imageproblem. Markenhändler haben bisher der Marke die Treue gehalten und Kundenbindung garantiert. Das tun sie jetzt auch, jedoch für sich allein!

Ansichten Hayder und Müller Knöbl

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Gerhard Lustig Herausgeber

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Hyundai Import Gesellschaft m.b.H.

Unsere Autos sind Modern Premium. Unsere Schauräume sind Modern Premium.

Jetzt kommt Personal Premium.

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Richard-Strauss-Straße 14, 1230 Wien

Aufmerksamkeit, die überrascht. Wertschätzung, die man spürt.

Hyundai zählt global zu den fünf größten Automobilherstellern mit einem europäischen Forschungs- und Entwicklungszentrum in Rüsselsheim sowie zwei europäischen Fabriken in Tschechien und in der Türkei. Die hohe europäische Wertschöpfung, die globale Größe und das europäische Design sind maßgebliche Erfolgsbausteine. Hyundai produziert innovative und qualitativ hochwertige Autos. Dafür steht unsere 5-Jahresgarantie ohne Kilometerbegrenzung, die nach wie vor einzigartig in der Automobilbranche ist. Leistbarkeit für den Kunden ist für uns darüber hinaus eine hohe Priorität. Die Qualität der Produkte und die Leistbarkeit bezeichnen wir als Modern Premium. Gemeinsam mit unseren Vertriebspartnern arbeiten wir täglich daran, dass wir aus zufriedenen Kunden begeisterte Kunden machen. Dafür haben wir eine neue Vision entwickelt, die wir als Personal Premium bezeichnen. Wertschätzung, die man spürt, Aufmerksamkeit die überrascht und Leistung, die maßgeschneidert ist. Mit Personal Premium von Hyundai wird Mehrwert so persönlich wie noch nie. Wir freuen uns über den großen Zuspruch und das sehr positive Feedback unserer Vertriebspartner. Wenn auch Sie Teil der erfolgreichen Zukunft mit Hyundai werden wollen, dann wenden Sie sich bitte an Frau Barbara Baumgartner-Jelinek unter der Telefonnummer 01 /610 40-7401. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme!

Hansjörg Mayr Geschäftsführer

Roland Punzengruber Geschäftsführer

MEHRWERT war noch nie so persönlich.


ASPEKTE

Insolvenzen stiegen an

Autonomes Fahren bald auch in Österreich? Da der Verkehrsausschuss des Nationalrates Ende Juni die 33. Novelle des Kraftfahrgesetzes

beschlossen hat, wurde damit auch ein Schritt in Richtung automatisiertes Fahren gemacht. Denn die Novelle enthält auch Regelungen für das jederzeitige Eingreifen des Lenkers. Die Novelle soll Ende Juli in Kraft treten; dadurch könnte es noch heuer zu ersten Tests automatisierter Autos auf Österreichs Straßen kommen.

ÖAMTC schließt Zentrum in Vorarlberg Mit 1. Oktober schließt das vor 12 Jahren vom ÖAMTC eröffnete Fahrtechnikzentrum Röthis (Vorarlberg) seine Pforten. Laut Franz Schönbauer, Geschäftsleiter des Bereichs Fahrtechnik beim Automobilclub, hätte man in den kommenden Monaten zur Aufrechterhaltung der selbst auferlegten hohen Qualitätsstandards Investitionen tätigen müssen, was jedoch aufgrund des kleinen Marktes

nicht kostendeckend gewesen wäre. Daher will man in Zukunft mit der Fahrsicherheitszentrum Vorarlberg GmbH zusammenarbeiten, die in unmittelbarer Nähe ebenfalls in Röthis tätig ist. Für die 7 Mitarbeiter, die derzeit noch im Fahrtechnikzentrum des ÖAMTC arbeiten, wurden weitere Beschäftigungsmöglichkeiten gefunden, unter anderem auch in anderen Positionen beim ÖAMTC.

Kia auf gutem Kurs Mit 992 zusätzlich verkauften Neuwagen und einem Plus von 22 Prozent in den ersten sechs Monaten (laut Rohdaten der Statistik Austria) sei man heuer sehr gut unterwegs, sagt Mag. Bernhard Denk, Geschäftsführer von Kia in Österreich. Etwa ein Drittel des Absatzes entfalle auf den neuen Sportage. Dadurch seien auch die Händler, die zwei nicht so rosige Jahre hinter sich hätten, wieder gut gestimmt. Heuer kommen noch der Niro und der Optima Kombi nach Österreich.

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Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Österreich ist laut Angaben von Dr. Hans-Georg Kantner vom KSV 1870 im 1. Halbjahr um 4,7 Prozent von 2.534 auf 2.652 angestiegen. Deutlich stärker gewachsen ist die Höhe der Schulden, nämlich um 115,6 Prozent auf 1,785 Milliarden Euro. Kantner sieht Letzteres nicht als Alarmsignal, da die hohen Verbindlichkeiten auf drei Einzelfälle (Activ Solar GmbH/Wien, CBA Spielapparate- und Restaurantbetriebe GmbH/Wien und SLAV Handel, Vertretung und Beteiligung GmbH/Wien) zurückzuführen seien. Die Zahl der betroffenen Dienstnehmer (9.500) blieb im Vergleich mit dem Vorjahr gleich. Mangels kostendeckenden Vermögens konnten in den ersten sechs Monaten 1.027 Insolvenzverfahren nicht eröffnet werden; im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es 1.014 gewesen.

Strategische Kfz-Kooperation WSD Leasing und carplus, Töchter der Vienna Insurance Group, kooperieren verstärkt. Laut carplus-Chef Dr. Franz Ferdinand Gugenberger (B.) werden Autohäuser von carplus-Landesleitern und Leasing-Spezialisten gemeinsam betreut.

Gebrauchtwagen leicht teurer Mit durchschnittlich 16.137 Euro hätten die Preise der auf der Gebrauchtwagen-Plattform www.autoscout24.at eingestellten Fahrzeuge im Juni fast wieder das Niveau von März (16.160 Euro) erreicht, meldet die AutoScout24 AS GmbH. Damit liegen die Preise im

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Schnitt um 123 Euro über jenen im Mai. Vom Beginn des Jahres, als durchschnittlich 16.241 Euro pro Gebrauchtwagen angegeben worden waren, ist man aber noch entfernt. Mit Ausnahme von Oldtimern (Autos mit mehr als 30 Jahren) stiegen die Preise in allen Altersklassen, am stärksten (+3,6 Prozent) bei Youngtimern (Autos von 20 bis 30 Jahren).


ASPEKTE

„Technik fürs Leben“ 54 HTL-Projektarbeiten waren für den diesjährigen „Technikfürs-Leben-Preis“ von Bosch eingereicht worden, 3 Projekte wurden schließlich gekürt. Im Bereich Mobilitätstechnik gewann die HTBLuVA Salzburg, die eine Abschleppvorrichtung für Autos aus Tiefgaragen entwickelte. Diese Vorrichtung könnte bald ihre Serienreife er-

langen; der ÖAMTC zeigte sich höchst interessiert. Bei den Industrietechnikern erhielt die HTL Wien-Rennweg den Zuschlag. Sie entwickelten eine Spanntuchprüfmaschine für die Werbemittelproduktion. Der dritte Preis ging an das TGM in Wien, wo Schüler ein Kommunikationsgerät für taubblinde Menschen schufen.

Motorensymposium zum Nachlesen Alle Vorträge des 37. Motorensymposiums in Wien enthalten die beiden Tagungsbände, die beim Verein für Kraftfahrzeugtechnik in Wien (E-Mail: info@oevk.at) bestellt werden können. Die Bände kosten (inklusive USB-Stick) 220 Euro. Die Vorträge sind in der Originalsprache und auch in Englisch verfügbar. Wer nur den USB-Stick will, zahlt 170 Euro.

Linzer Autofrühling blüht Gerhard Dallinger (77) ist nun auch offiziell Präsident des Ausstellungsvereins Linzer Automobilhändler: Damit ist Kontinuität beim Linzer „Autofrühling“ gewährleistet, denn Dallinger stand bereits nach dem Tod des langjährigen Präsidenten Komm.-Rat Paul Zeilinger im Sommer 2015 an der Spitze des Vereins. Dallinger war als Aussteller von 1973 bis 2006 selbst beim „Autofrühling“ mit dabei. Als Vizepräsident und Kassier des Ausstellervereins fungiert Michael Schmidt (Höglinger Denzel), für die Öffentlichkeitsarbeit ist Ernst Wipplinger zuständig.

Veränderungen bei Ferrari Die deutsche A. Gohm GmbH aus Singen betreut seit Juni den Ferrari-Schauraum in der Nähe des Wiener Hotels „Imperial“ an der Ringstraße. Dieser war nach dem Ende des Ferrari-Vertrags der Keusch Premium GmbH nur mehr sporadisch geöffnet. Derzeit ist Gohm kommissarisch mit der Betreuung des österreichischen Marktes be-

traut. Im Sommer dürfte die Entscheidung fallen, ob Gohm auch offiziell den Vertrag mit Österreich erhält und einen neuen Standort eröffnet. Das Unternehmen, das in Stuttgart und Singen neben Ferrari auch mit Maserati, Bentley und Lamborghini handelt, gilt als einer der zehn größten Ferrari-Partner weltweit.

Mehr als 450 Arbeitsplätze an einem Ort Im Juni wurde das neue Technologiezentrum von Mann & Hummel am Stammsitz in Ludwigsburg (Baden-Württemberg) eröffnet: Auf einer Fläche von 24.000 Quadratmetern arbeiten 450 Forscher und Entwickler; im angeschlossenen Prüfzentrum befinden sich etwa 100 Prüfstände. Dort werden Filtersysteme, die natürlich auch in Pkws zum Einsatz kommen, auf ihre Alltagstauglichkeit getestet. Mann + Hummel feiert heuer sein 75-jähriges Bestehen; es

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wurde von Adolf Mann und Erich Hummel gegründet. Insgesamt wurden mehr als 30 Millionen Euro in das Zentrum investiert.

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V. L.: WALTER EIGENTHALER, ANDREA KÄFER, HERBERT ALTENBERGER, DANIJEL DZIHIC, JOSEF FRISCHMUTH, HELMUT KIENZL, RUDOLF MAYR

CHAIRMAN’S AWARD FÜR ÖSTERREICHS TOP-FORD-PARTNER


Lampelmaier 5163 Mattsee Max Lampelmaier Gesch. Gesellschafter 06217 52210

„Wir leben den uralten Ford Verkaufsslogan: ,Im Mittelpunkt der Kunde‘. Dabei achten wir auch auf die Mitarbeiterzufriedenheit, denn nur ein zufriedener Mitarbeiter garantiert optimale Kundenbetreuung.“

Käfer 8230 Hartberg Bernhard Käfer Geschäftsführer 03332 63160

„Diese Auszeichnung für uns ist die Bestätigung dafür, dass das Verkaufsteam perfekte Arbeit leistet und die Kunden bestens betreut werden.“

NEUWAGENVERKAUF

„Da es sich hier einerseits um die Beurteilung unserer Kunden handelt, aber auch um überdurchschnittliche Leistungen im Absatz, zeigt uns diese Auszeichnung, dass wir nahe an unseren Kunden sind.“

Danner 4707 Schlüßlberg Josef Frischmuth Geschäftsführer 07248 63211

„Diese Auszeichnung zeigt uns einmal mehr, dass die Bemühungen um unsere Kunden auch geschätzt werden und sich letztendlich in guten Ergebnissen niederschlagen.“

Eigenthaler 3242 Texing Walter Eigenthaler Geschäftsführer 02755 7224

„Durch den Gewinn des Preises im Service sehe ich mich in unserer Aus- sowie Weiterbildung unserer Mitarbeiter bestätigt. Das in einem schwierigen Umfeld.“

Mayr 5620 Schwarzach Rudolf Mayr Geschäftsführer 06415 6249

SERVICE, ERSATZTEILVERKAUF

„Wir sind stolz auf den Einsatz unseres Teams, wodurch wir die Auszeichnung zwischen 2006 und 2015 bereits zum 6. Mal gewinnen konnten.“

Kienzl 8750 Judenburg Helmut Kienzl Inhaber 03572 83 5720

KUNDENZUFRIEDENHEIT

Sechs Erfolgsgeschichten. Wir entdecken die Vielfalt und Stärke der Marke. Wir arbeiten lösungs- und kundenorientiert. Wir gehen mit Mut an die Dinge heran. Was wir daraus machen, ist Erfolg.


THEMA

In allen Händlerverträgen findet sich das Recht des Importeurs, verschiedene Kundengruppen selbst zu beliefern – mit Konditionen, die weit über der vertraglichen Händlerspanne liegen. Doch was können Händler dagegen tun? Wir haben die Antwort. Von Dr. Friedrich Knöbl

Rabatte: Darf’s ein bisserl mehr sein? S

chon 2004 hat Univ.-Doz. Dr. Hanspeter Hanreich als Leiter der Rechtspolitischen Abteilung der Wirtschaftskammer Österreich auf die Rechtswidrigkeit dieser Praxis hingewiesen. Seitdem ist dieser Direktvertrieb weiter ausgeufert. „AUTO & Wirtschaft“ hat daher geprüft, wie die Autohändler dieses in einer Festschrift verewigte Rechtsgutachten auch heute noch für faire Wettbewerbsbedingungen nützen können. „Üblicherweise räumt der Lieferant den von ihm selbst belieferten Endkunden höhere Rabatte ein als seinen Vertragshändlern. Der erhält diese Konditionen selbst dann nicht, wenn er die gleichen Stückzahlen wie Großabnehmer auf einmal kauft.“ So brachte Hanreich in der mit Dr. Christoph Nauer erstellten Rechtsanalyse die Wirtschaftslage der Händler auf den Punkt. Über die Höhe dieser Rabatte halten sich die Hersteller naturgemäß bedeckt. Nach einem Bericht der Europäischen Kommission wurden diesen „Vorbehaltskunden“ schon damals Rabatte zwischen 20 und 40 Prozent auf den empfohlenen Endverbraucherpreis eingeräumt.

Bessere Konditionen für Großabnehmer Das deckt sich mit der von A&W recherchierten Praxis. So erhielt ein markenfreier Autohändler, der gleichzeitig auch als Autovermieter fungiert , 2011 für ein Jahreskontingent von 200 bis 300 Stück dank der Unterstützung des Importeurs Rabatte zwischen 30 und 40 Prozent. Der im selben Ort ansässige Opel-Partner kam mit allen Bonifikationen auf maximal 20 Prozent. „Aus wirtschaftlichen Gründen können die Händler aufgrund dieser Rabattspreizung faktisch nicht mehr um diese Kundengruppen mit dem Lieferanten konkurrieren“, sagt die Europäische Kommission, die den freien Wettbewerb gefährdet sieht.

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Das Bundesgremium stellte daher den Spezialisten die Frage, „ob solche Rabattspreizungen in einem vertikalen Vertriebssystem für Kfz zulässig sind“. Die klare Antwort: Sie sind es nicht. Dafür gibt es gleich mehrere Gründe. Vorweg verstoßen die Hersteller damit gegen § 1 Abs 1 des Nahversorgungsgesetzes. Demnach können „Verhaltensweisen von Unternehmen im geschäftlichen Verkehr untersagt werden, wenn sie geeignet sind, den Wettbewerb zu gefährden“. Gemäß § 2 Abs 1 ist es einem Lieferanten überdies verboten, gewerberechtlich befugten Wiederverkäufern beim Vorliegen gleicher Voraussetzungen ohne sachliche Rechtfertigung unterschiedliche Bedingungen zu gewähren oder anzubieten. Dieses Diskriminierungsverbot soll das Prinzip des leistungsgerechten Wettbewerbs sichern, der durch die Existenz vieler mittlerer und kleinerer Unternehmen gekennzeichnet ist.

Univ.-Doz. Dr. Hanspeter Hanreich erstellte die Studie

Händler haben viel höhere Einstandspreise Somit ist klar, dass der Hersteller/Importeur, sobald er selbst um den Letztverbraucher konkurriert, mit dem Einzelhändler im Wettbewerb steht. Nauer stellte schon damals klar: „Durch die Direktbelieferung der Endkunden begibt sich der Lieferant auf die Handelsstufe des Händlers und konkurrenziert mit dem Händler auf dessen Handelsstufe.“ Die Erfahrung zeigt, dass der Kreis der „Vorbehaltskunden“ von den Herstellern in den vergangenen Jahren stetig ausgeweitet wurde. „Der Händler hat aber in diesem Wettbewerb wesentlich höhere Einstandspreise als der Lieferant selbst. Der Händler muss teuer beim Lieferanten einkaufen und dieser unterbietet gleichzeitig seinen Händlerverkaufspreis, wenn er selbst an diese Endkunden verkauft.“ Durch die Rabattspreizung werden die Händler vom

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THEMA

Schutzwürdige Interessen der Händler

Wettbewerb um diese Kunden ausgeschlossen und sind nicht mehr konkurrenzfähig. Dadurch entfällt für den Händler das komplette Marktsegment der Großabnehmer, obwohl er durch den Vertriebsvertrag verpflichtet ist, in den Vertrieb und das Markenimage des Lieferanten zu investieren. Dieser Gegensatz zwischen verpflichtenden Investitionen und mangelnder Konkurrenzfähigkeit bei Großabnehmern gefährdet den Bestand der Händler und fördert die Konzentration. Daher widerspricht diese Praxis dem Schutzzweck des Nahversorgungsgesetzes.

Durch die Rabattspreizung des Lieferanten wird auf dem Markt für Großabnehmer der Wettbewerb zwischen dem Händler und dem Lieferanten völlig ausgeschaltet. Der Händler hat jedoch einen rechtlich geschützten Anspruch, nicht durch das machtbedingte Verhalten des Lieferanten in seinen Betätigungsmöglichkeiten eingeschränkt zu werden. „Berücksichtigt man die Zielsetzung des Nahversorgungsgesetzes, so kann das Interesse des Lieferanten, Großabnehmer über die Abgeltung der Kostenersparnis hinaus zu begünstigen, nicht schutzwürdig sein, weil diese Begünstigung die Marktkonzentration verstärkt.“ So beweisen die beiden Studienautoren, dass nur die Konkurrenzfähigkeit der „kleinen“ Händler die Existenz vieler mittlerer und kleinerer Unternehmen sichert. „Wesentlich schutzwürdiger ist das Interesse des Händlers, bei gleichen Voraussetzungen auch zu den gleichen Konditionen wie Endkunden-Großabnehmer beliefert zu werden.“ Somit ist bei entsprechender Interessenabwägung die von den Lieferanten praktizierte Rabattspreizung unzulässig – und daher rechtswidrig.

Konditionen müssen sachlich gerechtfertigt sein § 2 Abs 1 bezweckt, dass Händler im Wettbewerb um Endkunden beim Lieferanten mit den gleichen Einkaufskonditionen ins Wettbewerbsrennen gehen. Unterschiedliche Konditionen sind – bei Vorliegen gleicher Voraussetzungen – zulässig, sie müssen allerdings sachlich gerechtfertigt sein. Höhere Rabatte sind somit bei der Bestellung größerer Stückzahlen nicht grundsätzlich unzulässig. „Wenn ein Händler dem Lieferanten gleiche oder ähnliche Stückzahlen abnimmt, tritt er wie ein Großabnehmer-Endkunde auf.“ Mit diesen Worten rügte Hanreich die gängige Lieferantenpraxis, die Händler trotzdem nur zu schlechteren Konditionen zu beliefern.

Zu prüfen ist daher, ob diese Preis-Differenzierung sachlich gerechtfertigt ist. Vor allem, da der Lieferant die Kosten für das sonstige Vertriebssystem und den Imageaufbau seiner Marke weitgehend auf die Händler abgewälzt hat. „Durch die Rabattspreizung schmälert der Lieferant die Ertragschancen des Händlers.“ Dadurch kann der Hersteller seine Machtposition gegenüber den Händlern stärken und absichern. Das Interesse des Lieferanten, beim Geschäft um Großabnehmer konkurrenzfähig zu sein, geht somit ausschließlich zulasten des Händlers. „Würde der Lieferant Endkunden-Großabnehmern keine höheren Rabatte einräumen als den Händlern selbst, würde sich die Marktposition des Händlers wesentlich verbessern. Der Händler könnte mit dem Lieferanten um diese Kunden konkurrieren, da der Wettbewerb dann von gleichen Einstandspreisen ausgeht.“

Verstoß gegen Kfz-Gruppenfreistellung Da der von den Lieferanten gepflegten „Preisdifferenzierung“ die sachliche Rechtfertigung fehlt, ist bei der sogenannten „Preisspaltung“ von einem Missbrauch der marktbeherrschenden Stellung der Lieferanten auszugehen. Überdies ist es dem Hersteller nach EUKartellrecht untersagt, Händler von der Belieferung bestimmter Kundengruppen auszuschließen. Weil deren aktiver Vertrieb aber durch die Preisgestaltung und Vertriebstätigkeit der Lieferanten faktisch beschränkt wird, ist von einem Verstoß gegen die Kernbeschränkungen der Kfz-Gruppenfreistellung auszugehen. Durch die Rabattspreizung verliert somit das ganze Vertriebssystem des Lieferanten die Freistellung vom EUKartellverbot – was die Wettbewerbshüter bisher aber nicht interessiert hat.

Hersteller bzw. Importeure machen Händlern oft das Leben schwer

Schutzverband gegen unlauteren Wettbewerb Wie können sich die Händler gegen die rechtswidrige Rabattspreizung ihrer Lieferanten wehren? Wie können sie ihren Anspruch auf Unterlassung dieser rechtswidrigen Preisspaltung durchsetzen? Dafür haben Hanreich und Nauer ein praktikables Rezept parat: Kfz-Händler sind berechtigt, ihre aus dem UWG und dem Nahversorgungsgesetz resultierenden Ansprüche sowohl vor dem Handelsgericht als auch vor dem Kartellgericht selbst durchzusetzen. Sie können die Verfolgung derartiger Verstöße über das Bundesgremium aber auch dem Schutzverband gegen unlauteren Wettbewerb überlassen, ohne selbst als Partei in Erscheinung zu treten. Solche Verfahren würden die Hersteller zwingen, zur Vermeidung der unzulässigen „Preisspaltung“ ihre Händler zu Großabnehmer-Konditionen zu beliefern – oder auf die Rabattspreizung als Ertragskiller generell zu verzichten. •

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2015

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Produktqualität Logistik & Service


„Jedem unserer Händler sind Postleitzahlen für große Neukunden zugeordnet. Wir halten das strikt ein, weil wir Fairness haben wollen,“

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meint Dietmar Rath (Opel) auf Seite 20

„Wir sehen uns auch für die nächsten Jahre bestens gerüstet, denn der Autohersteller braucht uns in der Region“, sagt Komm.Rat Fritz Unterberger auf Seite 22

Pappas in Salzburg neuer Alfa-Romeo-Partner Seit Juni ergänzt bei Pappas Salzburg in der Innsbrucker Bundesstraße Alfa Romeo das Angebot bei Vertrieb und Service. „Die Marke hat eine große Tradition und viele Fans in Salzburg. Mit der Markteinführung der Giulia startet Alfa neu durch und wir werden von Beginn an Teil einer Erfolgsgeschichte sein“, ist Friedrich Lixl, Sprecher der Geschäftsführung bei Pappas, überzeugt. Auch Luigi Pennella, Managing Director der FCA Austria, ist erfreut: „Die langjährige Premium-Erfahrung von Pappas passt perfekt zu unserer Marke.“

Hyundai und CarGarantie als Partner CarGarantie ist ab sofort offizieller Garantiepartner von Hyundai Österreich. Als erste Zusammenarbeit wird eine gemeinsame Garantie für Nutzfahrzeuge umgesetzt, die an die dreijährige Hyundai-Werksgarantie anschließt. Eine Besonderheit ist laut Peter Bachmaier (B.) von CarGarantie, dass der Garantieschutz bis zu einer Gesamtlaufleistung von 250.000 Kilometern bestehen bleibt – einzigartig in der Branche. Auch in sieben anderen europäischen Ländern haben die beiden Unternehmen schon erfolgreich zusammengearbeitet.

Autohaus Sonnleitner gewinnt Staatspreis In der Kategorie „Mittlere Unternehmen“ ging das Autohaus Sonnleitner mit der Filiale in Linz-Urfahr als Sieger bei der Verleihung des Staatspreises „Unternehmensqualität“ hervor. Vergeben wurde der Preis vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft gemeinsam mit der Quality Austria. Die Bewertung der Unternehmensqualität erfolgte nach dem international anerkannten EFQM Excellence Modell.

Kia Grünzweig unterstützt Spitzensportler Die Grünzweig Automobil GmbH in Mödling unterstützt den jungen und talentierten Motorsportler Roland Edelbacher. Dies wurde offiziell im Rahmen eines Presseevents Ende Juni bekannt gegeben. „Wir und Kia Austria setzen auf den talentiertesten Motocross-Fahrer Österreichs und wir glauben auch gemeinsam an den Staatsmeistertitel. Solche Talente wie Roland Edelbacher unterstützen wir gerne“, meint Geschäftsführer Andreas Grünzweig, der Edelbacher den Schlüssel zu einem Kia Cee’d Sport Wagen GT Line überreichte.

AutoFrey mit neuem Großkunden Mit dem Sportartikelausrüster Amer Sports Austria freut sich das Salzburger Autohandelsunternehmen AutoFrey über einen neuen Großkunden. Amer vertritt in Österreich vor allem die Marken Salomon, Wilson, Mavic, Suunto sowie den Fitnessgerätehersteller Precor. 14 BMW 2er Gran Tourer und drei BMW 3er Touring wurden kürzlich an Amer-Geschäftsführer Stephan Reiter übergeben. Bis Ende 2017 werden bis zu 25 weitere Fahrzeuge an den internationalen Sportartikelausrüster ausgeliefert.

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Dr. Nikolaus Engel

Rechnen darf man das nicht? Der Fahrzeughandel ist seit Jahrzehnten von Standards geprägt, die immer wieder die Frage „Sind das noch freie Unternehmer oder bereits Franchisenehmer?“ aufkommen lässt. Denn der abgewandelte Spruch: „Wer nicht mit den Standards mitgeht, geht mit der Zeit“, hat sich bei vielen Betrieben bewahrheitet – auch wenn das Auslaufen der alten GVO Importeure mit Augenmaß und Hardliner voneinander getrennt hat. Nun geht es allerorten in Richtung Premium: Dazu gehört auch der Hol- und Bringservice. Natürlich, der sichert Auslastung und Kundenbindung. Aber es braucht schon ein geschicktes Management der dadurch entstehenden Fahrt- und Personalkosten, damit der Händler am Schluss nicht feststellen muss, dass sich all der Aufwand nicht rechnet.


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als Wortmarke geschützt. Dieser Markenschutz kann in Form der nationalen Marke, der Unionsmarke sowie der internationalen Marke bestehen. Als Markeninhaber kann der Fahrzeughersteller entscheiden, wer seine Marke in welcher Art und Weise nutzen darf. Dies geschieht meist im Händler- oder Werkstättenvertrag sowie in einer allenfalls vorliegenden Regelung zur Markenverwendung. Händler erhalten dabei oft weitergehende Rechte als Werkstätten.

Teure Verfahren Liegt keine derartige Vereinbarung vor, kann der Hersteller dem Unberechtigten verbieten, die Marke oder ein ähnliches Zeichen für gleiche oder ähnliche Waren beziehungsweise Dienstleistungen zu benutzen. Voraussetzung ist freilich, dass dadurch die Gefahr von Verwechslungen besteht. Bei Verletzung der Markenrechte stehen dem Markeninhaber Ansprüche nach dem Markenschutzgesetz zu. Er kann eine Unterlassung der künftigen Nutzung, eine Beseitigung der markenverletzenden Sachverhalte, ein angemessenes Entgelt (bei Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit das doppeltes Entgelt) sowie bei schuldhafter Markenverletzung anstatt dessen Schadenersatz einschließlich des entgangenen Gewinns verlangen. Der für die Markenverletzung verantwortliche Betrieb kann außerdem zu Rechnungslegung, Auskunft über den Ursprung und die Vertriebswege der rechtsverletzenden Waren und Dienstleistungen, Urteilsveröffentlichung und Kostenersatz verpflichtet werden. Zur Sicherung dieser Ansprüche wird üblicherweise eine einstweilige Verfügung eingebracht. Für markenrechtliche Klagen und einstweilige Verfügungen ist ausschließlich das Handelsgericht Wien zuständig. Für Angelegenheiten des gewerblichen Rechtsschutzes und Immaterialgüterrechtes ist eine Bemessungsgrundlage von 43.200 Euro festgelegt, sodass Kosten aus markenrechtlichen Rechtsstreitigkeiten relativ rasch hohe Beträge erreichen können.

Achten Sie auf die Marke!

Der Slogan, mit dem Markenartikelhersteller aus dem Konsumgüterbereich seit vielen Jahren um die Gunst der Kunden werben, lässt sich auch auf die Autobranche übertragen: Hier gelten nämlich genau definierte Regeln für die Nutzung von Namen und Logos der Fahrzeughersteller. Dieser Artikel fasst die rechtlichen Eckpunkte zusammen. Von Dr. Johannes Öhlböck

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ie Nutzung von Fahrzeugmarken steht im Mittelpunkt des Interesses von Kfz-Betrieben. Vor allem markenungebundene Betriebe suchen oft nach einer Möglichkeit, ihre Leistungen adäquat zu bezeichnen und zu bewerben. Dabei müssen freilich die Bestimmungen des Markenschutzgesetzes beachtet werden.

Eine Frage des Vertrags Das Logo eines Kfz-Herstellers ist in der Regel gleich mehrfach rechtlich geschützt, und zwar als Bildmarke und/oder als Wort-Bild-Marke. Markennamen sind

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Gesetzliche Ausnahme zur Markennutzung Der Gesetzgeber hat erkannt, dass es Fälle gibt, in denen eine Nutzung der Marke auch durch Personen zulässig sein muss, die vom Markeninhaber keine vertragliche Berechtigung erlangt haben. So ist im Markenschutzgesetz geregelt, dass die Marke dem Markeninhaber nicht das Recht gewährt, einem Dritten zu verbieten, „die Marke, falls dies notwendig ist, als Hinweis auf die Bestimmung einer Ware, insbesondere als Zubehör oder Ersatzteil, oder einer

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Dienstleistung im geschäftlichen Verkehr zu benutzen, sofern dies den anständigen Gepflogenheiten in Gewerbe oder Handel entspricht.“ Diese Regelung ermöglicht es markenungebundenen Betrieben, zum Beispiel in ihrer Werbung oder auf ihren Websites anzukündigen, dass sie Servicearbeiten für Fahrzeuge der Marken Mercedes oder Audi anbieten oder diese gebraucht verkaufen. Die Kfz-Betriebe dürfen unter diesen Voraussetzungen die Wortmarke des Herstellers nutzen. Bestünde diese Regelung nicht, müssten die Betriebe reichlich nebulös darauf verweisen, Verkauf oder Wartung „von Fahrzeugen mit Stern aus Stuttgart“ oder „Autos mit 4 Ringen aus Ingolstadt“ anzubieten.

Höchstrichter am Wort Über die Tragweite dieser EU-weit identen Regelung – vor allem über die Frage der Berechtigung der Bildmarke – werden regelmäßig Gerichtsstreitigkeiten zwischen Markeninhaber und Markenverwender geführt, die Niederschlag in der Rechtsprechung des Obersten Gerichtshofes finden. Die heimischen Höchstrichter haben in der Vergangenheit unter anderem entschieden, dass die vorliegende Regel als Ausnahmebestimmung eng auszulegen ist, sodass nicht jegliche gewünschte Markennutzung in die Ausnahmeregel hineininterpretiert werden kann (17 Ob 28/08d). Zudem darf die Marke nicht so benützt werden, dass der Durchschnittsverbraucher von einer Handelsbeziehung zwischen Markeninhaber und Unternehmer ausgeht, was im Regelfall dann nicht anzunehmen ist, wenn eine andere Gestaltung gewählt wird (17 Ob 19/11k). Die Benutzung der Marke durch einen Dritten als Hinweis auf die Bestimmung der angebotenen Waren oder Dienstleistungen ist notwendig, wenn dies praktisch das einzige Mittel ist, der Öffentlichkeit eine verständliche und vollständige Information zu liefern und der Hinweis Voraussetzung für einen wirksamen Wettbewerb auf dem in Rede stehenden Markt ist (4 Ob 211/15f). Andererseits hat der OGH die Nutzung einer Bild- oder Wortbildmarke durch einen ChipTuning-Betrieb als im Regelfall nicht erforderlich und daher unzulässig bezeichnet: Der Tuner hätte die Bestimmung der Waren (Mikrochips) und Dienstleistungen (Tuning) schon allein dadurch angeben können, dass er die Marken- und Typenbezeichnungen jener Fahrzeuge nennt, für die Leistungen erbracht werden. Das zusätzliche Zeigen von Bild- oder Wortbildmarken, konkret des Mazda-Logos, war für die Höchstrichter nicht erforderlich (17 Ob 28/08d).

Häufig zu sehen: eine freie Werkstätte mit Spezialisierung auf gewisse Automarken Hyundai-Logos an der Gebäudefassade, an einem Pylon auf dem Firmengelände und auf dem Briefbogen ohne vertragliche Berechtigung dazu unzulässig ist (2 U 514/15). Schon 2011 hatte sich der Bundesgerichtshof mit einem Streit zwischen der Volkswagen AG und A.T.U aufgrund der Verwendung der Bildmarke VW beschäftigt (I ZR 33/10). Eine Verletzung der Marke wurde bejaht, zumal A.T.U auch die Möglichkeit gehabt hätte, zur Beschreibung des Gegenstands der angebotenen Dienstleistungen auf die Wortzeichen „VW“ oder „Volkswagen“ zurückzugreifen.

Vorsicht ist angebracht Diese Urteile zeigen, dass vor der Nutzung von Herstellermarken eine sorgsame Prüfung des Sachverhalts nötig ist. Vertragshändler und Vertragswerkstätten tun gut daran, die vertraglichen Regeln zur Markennutzung einzuhalten. Markenungebundene Betriebe sollten davon Abstand nehmen, Logo, Schriftzug oder sonstige grafische Bestandteile geschützter Marken zu verwenden. Keinesfalls dürfen sie den Eindruck erwecken, in vertraglicher Beziehung mit dem Markeninhaber zu stehen. Im Zweifelsfall sollten Marketingkonzepte und Werbematerialien vor Beauftragung einer juristischen Prüfung unterzogen werden, um böse – und teure – Überraschungen zu vermeiden. •

Aktuelles Urteil aus Deutschland Dies entspricht auch der Judikatur des Europäischen Gerichtshofs (EuGH C-228/03) und der Rechtspraxis in Deutschland. So entschied etwa das Thüringer Oberlandesgericht im Mai 2016, dass die Nutzung des

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Flotte Erfolge für den Blitz

Kleinfuhrpark: Ein Movano für die Gemeinde Enzersdorf, vier Astra an die Fahrschule Schopper

Bei der Auslieferung der Fahrzeuge verfolgt Opel eine dezentrale Politik: Diese erfolgt nämlich ausschließlich über die Händlerpartner. „Wenn es sich um einen Neukunden handelt, der sich an den Importeur wendet, gehen wir mit ihm zu jenem Händler, dem die Postleitzahl des neuen Kunden zugeordnet ist“, sagt Dietmar Rath: „Wir halten das strikt ein, weil wir Fairness haben wollen.“ Zu den Großkunden zählt unter anderem Ricoh, wo sich der Anteil von Opel Astra Sports Tourer, Zafira, Insignia und Combo am Gesamtfuhrpark (215 Autos) seit 2012 sukzessive

Unter Einbindung der lokalen Händler geht Opel bei Firmenkunden in die Offensive: Ganz egal, wie groß eine Flotte ist und welche Autos gewünscht werden. Von Mag. Heinz Müller

D

er Stolz bei Dietmar Rath ist unüberhörbar: Er ist Chef des Bereichs Großkunden, Firmenleasing und Behördenverkauf bei General Motors Austria und hatte in den vergangenen Monaten gleich mehrfach Grund zur Freude. So gewann Opel beispielsweise eine Ausschreibung des Flughafens Wien-Schwechat, und zwar gleich in allen fünf Bereichen, in denen Opel dabei war. In den kommenden Jahren werden bis zu 1.800 Corsa, Astra, Insignia, Zafira, Combo und Vivaro an den Airport geliefert. „Damit sind wir zu 90 Prozent Exklusivlieferant.“

Symbolische Übergaben: Großkunden wie Ricoh (u.) und der Flughafen Wien-Schwechat (o.) haben oft weit mehr als 100 Opel

Mittlerer Fuhrpark: 11 der 14 Fahrzeuge der Firma Frisch sind Opel, bei der Firma Röck sind es 25 von 30

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auf mehr als 50 Prozent erhöht hat. Auch die Firma Frisch, Kachelöfen- und Kaminspezialist aus Leobersdorf (NÖ), setzt auf Opel: „Die Fahrzeuge erfüllen alle Anforderungen an einen anspruchsvollen Arbeitstag“, lautet – kurz zusammengefasst – die Begründung.

Deutlich mehr Verkäufe als vor einigen Jahren Die wahren Spezialisten arbeiten in den 21 Opel Flottenzentren in ganz Österreich: Die Verkäufer sind speziell geschult auf die Bedürfnisse der Flottenkunden. In diesen Zentren werden auch Sonderumbauten (etwa für den Kühltransport, für Behinderte oder mit Ladebordwand) angeboten. Das Engagement hat sich jedenfalls ausgezahlt: Hatte Opel im Jahr 2012 nur 7.461 Verkäufe an Flottenkunden, so waren es im Vorjahr 9.596 Stück: „2016 liegen wir im Vergleich zum Vorjahreszeitraum per Ende Mai um 4 Prozent über dem Ergebnis von 2015“, freut sich Rath. Ausschlaggebend ist nicht zuletzt, dass Opel vom kleinen Karl bis zum Movano 4,5-Tonner in jedem Segment vertreten ist. „So können wir auf alle Wünsche eingehen. Ganz egal, ob jemand nur 1 oder 2 Fahrzeuge benötigt, ein kleines Unternehmen 20 Autos braucht oder große Firmen 50 oder mehr Fahrzeuge pro Jahr abnehmen.“ •

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Authentisch und zeitgemäß Firmengründer Fritz Unterberger: „Auch in 10 Jahren immer noch Autohändler.“

Fritz Unterberger jun.: „Je schwieriger, desto besser müssen wir sein.“

Aus der Landwirtschaft entwickelte Bodenständigkeit und die Leidenschaft zum Automobil sind die Treiber zur heutigen Größe der Unterberger-Gruppe.

B

Gerald Unterberger: „Wir sind die ,Car-Guys‘ in unserer Region.“

eim Auftritt der „Viererbande“ zum Anlass des 40-jährigen Bestandsjubiläums bleibt einem angesichts der Leistungen der Mund offen: Mit aktuell 15 Standorten im Wirtschaftsraum Westen Österreichs und Süden Deutschlands schuf Autohändler Fritz Unterberger ein Familienimperium, das er mithilfe seiner Söhne um die veritablen Standbeine Immobilien, Beteiligungen zur Unternehmensgruppe Unterberger ausgebaut hat und das wohl weiter zu tun gedenkt.

Träume und Visionen realisiert

Mag. Dieter Unterberger vertritt auch die Händlerinteressen Tirols

Josef Gruber, zuständig für Beteiligungen und Immobilien

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1976 verließ Unterberger das elterliche Bauern- und Wirtshaus, um sich im heimatlichen Kufstein sein erstes Autohaus einzurichten. Seine Träume und Visionen begannen Gestalt anzunehmen und einer, der den Titel „Kommerzialrat“ zu Recht trägt, schuf Standort um Standort, stets an der Peripherie von Orten in der Nähe zu den Hauptverkehrsadern. Er war einer der ersten Autohändler mit Schauraum, integrierte rasch Spenglerei und Lackiererei samt Autowaschanlage in die Betriebe und verhalf dem Reifenhotel-Konzept zum Durchbruch. „Full Service für den Kunden“, lautet das Credo des Familienmenschen, der auch nach 40 Jahren und 67 Lebensjahren das letzte Wort im Familienunternehmen hat.

Sie geben dem Familienunternehmen Unterberger Automobile mit über 500 Mitarbeitern Namen und Identität beim Kunden, dessen Firmengeschichte 1976 in Kufstein ihren Lauf genommen hat und heute mit 15 Standorten bis Süddeutschland präsent ist

Die Söhne, die Mitarbeiter, die Zuversicht Das Tätigkeitsfeld umfasst aber heute weit mehr als den Automobilbereich. Die Söhne Gerald, Mag. Dieter und Fritz jun. Unterberger verantworten gemeinsam mit Geschäftsführer Josef Gruber die Automobilsparte und innerhalb des ausgewiesenen Markenportfolios mit BMW/Mini an der Spitze ist Platz für Expansion. Der Senior managt mit Gruber und Mag. Josef Feichtner das Immobilien-, Leasingund Beteiligungsportfolio. Zum Beispiel gehören zwei der vier Wiener Gasometer-Türme zum UnterbergerImmobilienkomplex. 60.000 Neu- und 65.000 Gebrauchtwagen hat die Unterberger-Automobile in 40 Jahren Unternehmensgeschichte bisher verkauft. Heute ist Unterberger an vier Standorten offizieller Vertragspartner für Opel, Hyundai, Mitsubishi, Mazda, Jaguar, Land Rover und Volvo. Alfa Romeo und Ferrari ergänzen die Markenvielfalt in seiner imposanten Firmenschrift. Der Unterbergers Erfolgsrezept ist die Mitarbeiterbeziehung, was sich in ausgeprägter Firmentreue zum Ausdruck bringt. „Somit sehen wir uns bei aller Veränderung im Autobusiness auch für die nächsten Jahre bestens gerüstet, denn der Autohersteller braucht uns in der Region und da sind wir die Erfolgsgaranten“, zieht der Unterberger-Clan selbstbewusst sein Zwischenergebnis und baut weiter auf partnerschaftlich begründete Eigenleistung. • (LUS)

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Frische Ware aus dem Netz Gebrauchtwagenhändler – nicht nur in Österreich – dürfen sich freuen: Der ARBÖ und Autorola sind seit Mitte Juni mit einer neuen Plattform online, auf der Fahrzeuge ersteigert werden können. Von Mag. Heinz Müller

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n Frankreich, den Niederlanden, Belgien und Dänemark existieren ähnliche Modelle bereits längere Zeit, und zwar durchaus erfolgreich, berichtet René Buzek, Geschäftsführer von Autorola in Österreich. Da scheint es naheliegend, dass nun auch Österreich gefolgt ist. Mag. Regina Seimann, Marketingleiterin beim ARBÖ, will vor allem jene Menschen ansprechen, denen das Einstellen ihres Gebrauchtwagens auf verschiedenen Homepages zu mühsam ist und die nicht wochenlang auf einen Käufer warten wollen. Wer sein maximal 15 Jahre altes Auto verkaufen will, erhält auf www.arboeautoverkaufsservice.at mit wenigen Angaben (Modell, Typ, Kilometerleistung) kostenlos eine erste Einschätzung über den Wert. Entspricht dies den Erwartungen, geht der Verkaufsprozess in die nächste Phase; diese kostet 29 Euro für ARBÖ-Mitglieder bzw. 34 Euro für Nicht-Mitglieder: Der Kunde lädt Fotos hoch, erteilt Autorola nähere Informationen und bekommt innerhalb von drei Werktagen ein garantiertes Angebot von einem Händler aus Europa, mit denen Autorola kooperiert.

Finales Angebot ist nach 10 Minuten da Dann muss man einen Termin in einem ARBÖ-Prüfzentrum vereinbaren und das Fahrzeug nach einer vorgegebenen Checkliste anschauen lassen; der Umfang ist aber nicht so intensiv wie beispielsweise bei einem Ankaufstest. Anfangs sind 13 der 89 Prüfzentren in Österreich dafür ausgestattet (siehe Liste), lediglich in Vorarlberg gibt es kein Angebot. Der Mitarbeiter des Autofahrerclubs bestätigt die Angaben des Besitzers, macht gegebenenfalls Korrekturen (aber keine Probefahrt) und schickt die Analyse noch einmal zu Autorola. 10 Minuten später sollte das finale

Angebot da sein, dem der Kunde zustimmen (es aber auch ablehnen) kann. Das Auto bleibt gleich im Prüfzentrum, von wo es binnen 48 Stunden abgeholt und an den neuen Besitzer geliefert wird. Der Kunde, der das Geld binnen zwei Werktagen auf seinem Konto hat, sieht allerdings nicht, wie viele Händler mitgeboten haben und wohin das Fahrzeug letztendlich geliefert wird.

Autos, die Händler sonst nicht so leicht bekommen Wie viele Mitglieder das Angebot annehmen werden, wagt Seimann nicht abzuschätzen. Die Erfahrungen der ersten Wochen verliefen jedenfalls positiv. „Es hat sich gezeigt, dass man sein Fahrzeug auf jeden Fall binnen 10 Tagen verkauft hat“, meint Seimann. Partner des ARBÖ sind – wie erwähnt – die Versteigerungsspezialisten von Autorola. Österreich-Geschäftsführer René Buzek: „Wir versorgen die Händler nun mit einer völlig anderen Ware als bei unseren übrigen Aktionen. Das sind Fahrzeuge von Privatpersonen, die ein Händler sonst nicht so einfach bekommt.“ Im Gegensatz zu ähnlichen Börsen hätten die Kunden beim neuen Angebot eine große Sicherheit, da die geschulten Mitarbeiter des ARBÖ die Fahrzeuge inspizieren. •

Hier gibt’s die ARBÖ-Inspektion: 1020 Wien, Wehlistraße 362 3100 St. Pölten, Mariazeller Bundesstraße 262 4020 Linz, Hafenstraße 6 4600 Wels, Westring 2 5020 Salzburg, Münchner Bundesstraße 9 5500 Bischofshofen, Gasteiner Straße 78 6020 Innsbruck, Stadlweg 7 6220 Buch in Tirol, St. Margarethen 154f 6372 Oberndorf, Josef-Hager-Straße 1/a 7000 Eisenstadt, Siegfried-Marcus-Straße 4 8020 Graz, Kapellenstraße 47 9020 Klagenfurt, Stationsgasse 4 9500 Villach, Maria-Gailer-Straße 28a

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Nur das Team war kein Top-Performer 15 „Top-Performer“ aus den Bereichen Neuwagenverkauf, Kundendienst und Teile wurden am 14. Juni von Hyundai zur „Euro“ nach Bordeaux eingeladen. Ein perfekter Tag – an dessen Ende nur das Ergebnis nicht passte.

Block 49, Reihen 2 bis 4: Dort saßen die Teilnehmer der Hyundai-Gruppe zufällig neben Günther Kerle, Sprecher der Automobilimporteure, der privat im Stadion war

Von Mag. Heinz Müller

S

ie hatten die meisten Autos verkauft, sie hatten die zufriedensten Kunden oder im Teilehandel Großartiges geleistet. Kurzum: Jenes gute Dutzend Frauen und Männer aus der Hyundai-Organisation, das mit Importeurschef Mag. Roland Punzengruber am Morgen des 14. Juni im Niki-Flieger zum Spiel Österreich-Ungarn nach Bordeaux saß, hatte sich die Reise wirklich verdient. Sie alle sind „TopPerformer“, also die Besten der Besten.

Hyundai-Österreich-Chef Mag. Roland Punzengruber (l.) begleitete die Reisegruppe

Da war die Welt für die österreichischen Fußballfans noch in bester Ordnung: Tagsüber zogen sie durch die Innenstadt von Bordeaux – ohne Rowdys wie bei anderen Nationen

Was wäre gewesen, wenn … Womit sie nicht rechnen konnten: Dass Österreichs Team nicht als „Top-Performer“ agieren würde. Freilich: Wäre David Alabas Schuss in der 1. Minute nicht an die Stange, sondern ins Tor gegangen, hätte es anders ausgeschaut. Aber so gab’s nach 90 Minuten ein 0 : 2 und beim Rückflug die Erkenntnis, dass auch die Franzosen viel verbessern können. Zum Beispiel, dass ein Flugzeug nicht 3 Stunden aufs Betanken warten muss. Aber wann kommt man sonst schon um 3:20 Uhr früh in Wien-Schwechat an? •

Mit von der Partie waren: Ingrid Hirschmannn W. Denzel Auto AG Thomas Steininger Hyundai Import GmbH Roland Punzengruber Hyundai Import GmbH Michael Bruckner Hyundai Import GmbH Markus Pfeiffer Lietz Urfahr GmbH Lukas Lunak Hyundai Import GmbH Markus Zahlner W. Denzel Auto AG Toni Kamenov Kaltenegger & Konrad GmbH & Co KG Andreas Heel Denzel & Unterberger GmbH & Co KG Lisa Marie Steinwender Autohaus Huber GmbH Rainer Stephan Autohaus Bennewitz GmbH Michael Weber Firma Michael Weber Franz Heher Karl Heher e.U. Walter Peschen W. Denzel Auto AG AutoMurtal Krenn & Partner Auto GmbH Reinhard Waldauer Andreas Hengl Walter Löschl Ges.m.b.H.

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Strenge Sicherheitskontrollen vor dem Eingang zum neuen Stadion von Bordeaux

Perfektes Mittagessen in einer Brasserie im Zentrum von Bordeaux – natürlich inklusive Wein

Fast auf Augenhöhe mit den Spielern: Die Sitzplätze bei Österreich-Ungarn waren wirklich formidabel, nur das Ergebnis stimmte nicht

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Echtzeit-Kundeninformation Fotos und Reparaturinformationen automatisch an den Kunden AudaWatch heißt das neue Echtzeit-Kundeninformations-Service für Werkstätten aus dem Hause Audatex. Reparaturbetriebe können damit durch einfache Status-Updates des jeweiligen Fahrzeuges automatisch Fotos und Reparaturinformationen an den Kunden schicken. Dazu muss nach dem Erfassen der Eckdaten in der Online-Lösung AudaWatch lediglich ein A4-Zettel ausgedruckt und an der Seitenscheibe angebracht werden. Der darauf befindliche QR-Code wird dann z. B. jeden Morgen mit der eigenen, den Prozess unterstützenden AudaWatch-App gescannt. Dabei werden auch gleich aktuelle Fotos vom Fahrzeug gemacht und der Reparaturfortschritt erfasst. Je nach Kundenwunsch erhält der Fahrzeugbesitzer dann eine SMS oder ein E-Mail mit einem Link. Einmal geöffnet, sieht der Besitzer diese Informationen auf der eigens eingerichteten Webseite und ist somit immer am aktuellen Stand. Damit entfallen typischerweise 2 bis 3 Anrufe pro Fahrzeugbesitzer während des Reparaturzeitraums, da der Kunde täglich den neuesten Stand aktiv mitgeteilt bekommt. Das spart dem Reparaturbetrieb Zeit und Geld und der Kunde ist trotzdem via AudaWatch bestens informiert. Die Werkstatt kann dazu bis zu 10 verschiedene Fortschrittsanzeigen wählen. Dadurch weiß der Kunde sofort, ob beispielsweise die Versicherungsfreigabe erfolgt ist, ob die Ersatzteile schon bestellt wurden, wann Karosseriearbeiten und Lackierung fertig durchgeführt wurden und – schlussendlich – wann das Fahrzeug abgeholt werden kann. AudaWatch bietet dem Kunden somit Reparaturfortschrittsinfos in Echtzeit.

AudaWatch-Auftragsliste (oben) und der QR-Code, der in der AudaWatch-App automatisch den richtigen Vorgang öffnet

Reparaturstatus via Facebook Eine Facebook-Integration von AudaWatch ist ebenfalls geplant, sodass die Fotos und der Reparaturstatus über die Facebook-Seite der Werkstatt publiziert werden können. Der Kunde kann die Facebook-Seite der Werkstatt „liken“, um täglich auf dem Laufenden gehalten zu werden, und mit den gewohnten Facebook-Funktionen alle Infos auch schnell mit seinen Freunden teilen.

Bei Interesse an dem Service steht Ihnen unser Verkaufsteam unter sales@audatex.at jederzeit für einen persönlichen Beratungstermin zur Verfügung. Mehr Informationen zu AudaWatch finden Sie auf unserer Homepage. Informieren Sie Ihre Kunden ab sofort automatisch und digital mit dem neuen Service von Audatex!

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HANDEL

Noch-Bundespräsident Heinz Fischer, der auf Lexus als Dienstwagen vertraut, bot die Hofburg als imperialen Rahmen zur Ordensverleihung. Botschafter Makoto Taketoshi (l.) übergab den Orden an Komm.Rat Friedrich Frey, flankiert von Sohn Dr. Friedrich Frey.

(V. l.) Manfred und Gertraud Ellensohn, Friedrich und Christiana Frey, BotschafterEhepaar Hitomi und Makoto Taketoshi, Geschäftsführerin Anja Frey-Winkelbauer und Geschäftsführer Dr. Friedrich Frey

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tag war Ordenstag Nach 45 Jahren Toyota im beruflichen Mittelpunkt würdigte Japans Botschafter Makoto Taketoshi in Vertretung von Kaiser Akihito just an einem Freitag die Leistungen von Kommerzialrat Friedrich Frey in den wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen zwischen den beiden Ländern mit dem „Orden der Aufgehenden Sonne“.

N

ach dem Chrysanthemenorden ist das die zweithöchste Ehrung, die Japan für solche Anlässe zur Verfügung hält. Friedrich Frey (80) ist unter den bislang sieben österreichischen Ordensträgern aus Kunst, Kultur und Politik der erste Vertreter aus der Wirtschaft. Vor der Festrunde in der Wiener Residenz des Botschafters wurden nochmals seine Leistungen mit dem Import von demnächst 600.000 Toyota- und Lexus-Fahrzeugen nach Österreich hervorgehoben, an die seinerzeitige Markteinführung der Reifenmarke Bridgestone erinnert oder an die Gegengeschäfte mit Toyota, von der die einst heimische Reifenmarke Semperit profitieren konnte, und natürlich an seine ausgeprägte Spendenbereitschaft und Sponsortätigkeit.

Wegbegleiter Seine Begleiter auf diesem Erfolgsweg, Kommerzialrat Manfred Ellensohn, Landeshändler in Vorarlberg,

der auch die Laudatio auf Frey halten durfte, und Generaldirektor Anton Baumgartner aus Salzburg, dessen Unternehmen Lagermax bislang für alle Fahrzeugimporte der Japanermarke verantwortlich zeichnete, waren gleichermaßen von Stolz erfüllt wie der Ordensträger selbst. Frey, der seine Nachfolge bei Toyota Frey Austria mit Sohn Dr. Friedrich Frey und Tochter Anja Frey-Winkelbauer in Fortsetzung der Familientradition geregelt hat, erinnerte in seinen Dankesworten an den Beginn der Erfolgsstory, die vor 25 Jahren mit der Markteinführung von Toyotas Luxusmarke Lexus eine Ergänzung erfuhr. 1970 lernten sich die beiden Autokulturen (Frey verkaufte bis zum Marktende NSU) in Zürich kennen. Damals gegenseitig mangelndes Englisch sei hilfreich beim Vertrauensaufbau gewesen, schmunzelt Frey heute noch, aber auch über die Zeit, als er wegen seiner Toyota-Markteinführung von den Mitbewerbern belächelt, höchstens bemitleidet worden war. Das hat sich inzwischen gewandelt. Toyota ist der Welt größter Autobauer und Innovationsführer bei neuen Antriebstechnologien. Frey gegenüber dieser Zeitung zur Zukunft der Automobilität: „Wir müssen der Idee verpflichtet bleiben, dass Auto nichts anderes bedeutet als persönliche Freiheit und Treiber der Wirtschaft!“ • (LUS)

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Startschuss in Simmering PSA Retail ist künftig auch für konzernfremde Marken tätig. Das weiß Suzuki-Importchef Helmut Pletzer zu nützen: Er schließt mit dem neuen Vertriebspartner die „weißen Flecken“ am Wiener Markt.

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itte Juni wurde an der Simmeringer Hauptstraße eine Weltpremiere gefeiert. Im dortigen Autohaus von Peugeot und Citroën stehen neuerdings auch die attraktiven Kompakt- und Allradfahrzeuge von Suzuki. Für Mathias Gabler, Chef der konzerneigenen PSA-Autohäuser in Österreich und der Schweiz, sowie für Standortleiter Mario Liebert bilden sie eine wertvolle Ergänzung der Modellpalette. Suzuki wiederum freut sich über die stärkere Präsenz am strategisch wichtigen Wiener Markt, die sich im Rumpfjahr 2016 in rund 150 und mittelfristig in bis zu 500 zusätzlichen Verkäufen niederschlagen soll.

Präsident Teruo Katakawa und Helmut Pletzer von Suzuki Austria (l.) freuen sich über die neue Kooperation mit Mathias Gabler (r.)

Händlersuche in Linz Die bereits im Frühjahr von Lederers Medienwelt exklusiv angekündigte Zusammenarbeit wurde mit

Der Neubau (l.) wird im Jänner 2017 eröffnet. Den Spatenstich nahmen neben „Hausherr“ Ing. Markus Windischbauer (3. v. l.) und Importeurschef Max Egger (M.) auch Architekten, Vertreter der Baufirma und Lokalpolitiker vor

Es wächst und wächst Exklusiv für die Marke Skoda baut derzeit Ing. Markus Windischbauer in Gmunden ein Autohaus, das Anfang 2017 eröffnet wird – rechtzeitig zum Start des neuen SUV namens Kodiaq.

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ie Geschichte der Firma Windischbauer begann – wie anderswo auch – in der Garage: Ein Großkonzern (wie in der US-Computerwelt) ist daraus zwar nicht entstanden, doch in der Kfz-Branche ist das rasche Wachstum allemal beachtenswert. Aus dem Ein-Mann-Betrieb von Manfred Windischbauer

der Schauraumeröffnung in Simmering offiziell aufgenommen. Auch die PSA-Standorte Wagramer Straße und (nach Abschluss der derzeitigen Bauarbeiten) Perfektastraße werden künftig für Suzuki tätig sein. In Linz kommt PSA Retail dagegen aufgrund der geografischen Nähe zu einem vorhandenen Händler nicht als neuer Suzuki-Partner infrage. Daher ist die japanische Marke dort weiterhin auf Händlersuche – eine Chance für engagierte Betriebsinhaber, die ebenso wie PSA Retail neue Kundengruppen erschließen wollen. • (HAY)

von 1991 entstand innerhalb eines Vierteljahrhunderts eine Firma mit drei Standorten (Gmunden, Pettenbach und Micheldorf), die mit dem Neubau der Zentrale in Gmunden ein völlig neues Gesicht erhält.

Ausweitung des Mitarbeiterstandes Ing. Markus Windischbauer, Sohn des Firmengründers, will durch das exklusiv für Skoda tätige Autohaus den Absatz (250 Neu- und 200 Gebrauchtwagen pro Jahr) leicht anheben und mehr Dienstleistungen anbieten. Denn die Lackiererei übersiedelt aus Pettenbach nach Gmunden, der Mitarbeiterstand (27) wird vermutlich um 3 Kollegen erweitert. Der zu klein gewordene Betrieb in der Koaserbauerstraße 2 in Gmunden wird nach der Übersiedlung aufgelassen. • (MUE)

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HANDEL

Beim 1.6-Liter-TDI kommt es zum Software-Update, außerdem wird ein Strömungstransformator eingebaut

Die Folgen des Rückrufs

Die Rückrufaktion im VW-Konzern gewinnt an Dynamik – sowohl was die Zahl der bereits adaptierten Autos in den Werkstätten als auch die Diskussion um Entschädigungen für Kunden betrifft. Von Mag. Heinz Müller

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ntschädigungszahlungen für VW-Kunden auch in Europa? Wer Konzernchef Matthias Müller auf diese Frage anspricht, muss mit einer deutlichen Antwort rechnen: Man müsse kein Mathematiker sein, um zu erkennen, dass eine solche Zahlung auch ein Großunternehmen wie VW überfordern würde, sagte Müller Anfang Juli. Denn die Situation in Europa sei mit jener in den USA nicht zu vergleichen: Während hierzulande die Besit-

Alle Autos, die zum Rückruf in die Werkstätte kommen, werden erfasst: Beim 2.0 TDI reicht ein Software-Update

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zer betroffener Autos verpflichtet seien, die Nachrüstung zu absolvieren, geschehe dies in den USA auf freiwilliger Basis. Dennoch würden die US-Behörden eine hohe Umrüstquote erwarten, zumal dort ja auch die Umweltbestimmungen strenger seien und die Nachrüstung komplizierter sei. Daher habe man die Prämie geschaffen; in den USA sind 475.000 Fahrzeuge betroffen. 16 Milliarden Dollar hat der Konzern für die Maßnahmen in den USA bereitgestellt.

Und in Europa? Da läuft die Sache weit unaufgeregter, wie ein Blick in die Werkstätten zeigt. Beim Amarok ist die Rückrufaktion bereits großteils abgeschlossen, jetzt sind Tiguan, Caddy, Passat, CC und Eos mit 2.0-Liter-TDI dran. Auch viele Audi A4, A5 und Q5 wurden mit der neuen Software ausgerüstet. Das Positive dabei: Laut Überprüfungen des ÖAMTC gibt es keine negativen Auswirkungen auf Verbrauch, Leistung und Fahrverhalten. Der Club rät seinen Mitgliedern daher vor individuellen Klagen gegen VW ab. Hingegen sei es risikolos, sich der angestrebten Sammelklage des Vereins für Konsumenteninformation anzuschließen. Hier gehe es um einen möglichen Wertverlust (merkantiler Minderwert) des Fahrzeugs.

Neue Strategie für die kommenden Jahre Klar, dass man beim Importeur die Messergebnisse des ÖAMTC genau verfolgt hat: „Sie passen punktgenau“, sagt Richard Mieling, Sprecher der Porsche Holding: „Wir empfehlen, dass unsere Kunden den Rückruf möglichst rasch durchführen, weil sie sonst bei jedem Werkstattaufenthalt daran erinnert werden, dass diese Aktion noch durchzuführen ist.“ Laut Angaben von Mieling waren bis Ende Juni 25.000 der 35.000 bereits vom deutschen Kraftfahrt-Bundesamt zum Rückruf freigegebenen Autos in Österreich in den Werkstätten. Der wirklich große Brocken, nämlich die Fahrzeuge mit dem 1.6-Liter-TDI, folgt aber erst: Hier ist nicht nur (wie bei den 2.0-Liter-Aggregaten) ein SoftwareUpdate erforderlich, sondern auch der Einbau eines Strömungstransformators vor dem Luftmassenmesser. Doch selbst diese Maßnahme soll maximal eine Stunde dauern. Ein Termin für diese Motoren war bei Redaktionsschluss noch nicht bekannt. Präsentiert hat Müller mittlerweile die neue Strategie: Er will die 340 Modellvarianten reduzieren, die modularen Baukästen von 12 auf 4 straffen. Im Bereich der Billigautos wolle man mit einem Partner aus Asien ein überzeugendes Angebot auf die Räder stellen. Außerdem werde man die Batterietechnologie zu einer Kernkompetenz machen und stark in den Bereich „autonomes Fahren“ investieren. •

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Erste Adresse für Plug-in-Hybride Mit dem Outlander PHEV ist Mitsubishi Vorreiter bei der alltagstauglichen Elektromobilität. Diese Kompetenz wird künftig durch „Flagship Stores“ unterstrichen.

Ü Thomas Schlosser leitet den ersten „Flagship Store“ von Mitsubishi

ber 50 Kilometer rein elektrische Reichweite, 800 Kilometer bei der Kombination der beiden Elektromotoren mit dem 2-Liter-Benzintriebwerk: Mit diesen Daten empfiehlt sich der Mitsubishi Outlander PHEV als ebenso zukunftsweisendes wie allradtaugliches Allradfahrzeug. Zu kaufen gibt es das SUV bei allen Vertragshändlern. Parallel dazu werden besonders qualifizierte „Flagship Stores“ eingerichtet, um die Plug-in-Hybridtechnik bis ins Detail zu erklären. „In den nächsten zwei Jahren wollen wir bundesweit ein Netz aus rund 10 Standorten aufbauen“, kündigt Importchef Andreas Kostelecky an.

Vorzeigebetrieb im Süden von Wien

Zum Schauraumkonzept gehört eine Ladesäule

Anfang Juni wurde bei Denzel Wien-Inzersdorf der erste Flagship Store eröffnet. Kernstück des Konzepts ist ein strahlend weißes Podest mit einer beleuchteten Rückwand, auf dem ein Ausstellungsexemplar des Outlander PHEV eindrucksvoll in Szene gesetzt wird. Ein 55-Zoll-Flachbildschirm sowie zwei weitere Displays erläutern die unterschiedlichen Fahrmodi sowie die Sicherheits- und Komfortausstattung. Wie einfach das „Auftanken“ des Akkus funktioniert, kann an der integrierten Ladestation gleich selbst ausprobiert werden. Sollten vor der Probefahrt mit dem im Flagship Store verfügbaren Vorführexemplar des Outlander PHEV noch Fragen offen bleiben, steht das Team von Kundencenterleiter Thomas Schlosser gerne zur Verfügung: Dieses wurde eigens auf alle Details der Plug-in-Hybridtechnologie geschult. • (HAY)

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HANDEL

Von 1954 bis heute fanden große Veränderungen statt: Heute ist der Standort an der maximalen Ausbaugrenze

Bastion des Autos Zur „modernsten Werkstatt im Herzen Wiens“ wurde das Denzel Kundencenter Gumpendorf in den vergangenen 2 Jahren umgebaut. Vorerst letzte Etappe: Die Erweiterung um Vertrieb und Service der BMW-Elektromarke „i“.

1948 hatte Wolfgang Denzel das Grundstück in Gumpendorf gekauft: Dort entstanden in der Nachkriegszeit außer Verkleidungen für BMW-Motorräder auch Sportwagen mit aufgearbeiteten VW-Motoren und Kunststoff- bzw. Stahlkarosserie („Volkswagen WD Equipment“), WD Super Sport und der WD 600, der als „BMW 700“ ab 1960 ein Retter von BMW wurde.

Von Dr. Nikolaus Engel und Matthias Pilter

N

ach den ersten beiden großen Umbauten – 1995 und 2000 – flossen 1,6 Millionen Euro in den Ausbau des Werkstattbereichs des nun dreigeschoßigen Betriebs. Damit ist auch die Grenze der Nutzungsmöglichkeiten erreicht: Die Zahl der Hebebühnen (aus Platzgründen mit versenkter Hydraulik) für die 15 Werkstattmitarbeiter und 2 Meister wurde auf 20 Stück gesteigert sowie eine Absauganlage auf dem Letztstand installiert. In die insgesamt 1.452 m2 Schauraum (BMW, Mini und Hyundai) wurden weitere 300.000 Euro investiert.

Kundenservice mit Premiumanspruch Nach dem Zusammenschluss der Kundencenter Erdberg und Gumpendorf zu Denzel Wien werden die Werkstatttermine nun zentral für beide Standorte vergeben, die Kapazität von 17.000 Servicedurchgängen wird flexibler einsetzbar. Um Business-Kunden mehr Komfort zu bieten, wird ihnen nun außer dem Hol- & Bring-Service auch ein 24Stunden-Shuttle zum Flughafen Wien angeboten.

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Geburtsstätte der Denzel-Sportwagen und des BMW 700

Für die Zukunft gerüstet Niederlassungsleiter Günter Kalina und Markenleiter Service Alexander Bayer Aus Gumpendorf: Verkleidungen der 10 BMW der „weißen Mäuse“ (l.) und Wolfgang Denzels „VW WD Equipment“ 1949

Zukünftigen alternativen Antriebsformen wolle man sich nicht verschließen, betont Niederlassungsleiter Günter Kalina: „Es war daher ein Schritt in die Zukunft, ein Service Kompetenz-Zentrum für E-Mobilität an diesem Standort einzurichten.“ Daher wurde nun auch ein BMW-i-Vertrag geschlossen und die EModelle bekommen einen prominenten Platz im Schauraum. Entsprechend den Vorgaben des Herstellers wird zu den Ladepunkten in Schauraum, Werkstatt und Garage eine öffentlich zugängliche Stromtankstelle am Portal des Standorts errichtet. •

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HANDEL

Garantie weg, Verkauf weg Laut einem aktuellen Urteil des deutschen Bundesgerichtshofs (BGH) berechtigt das Fehlen einer versprochenen Herstellergarantie den Kunden zum Rücktritt vom Gebrauchtwagenkauf. Österreichische Gerichte hätten wohl ähnlich entschieden.

stellergarantie kann deshalb einen Mangel des verkauften Gebrauchtwagens begründen und den Kläger zum Rücktritt berechtigen.

Von Dr. Johannes Öhlböck Ehrlich währt am längsten

W

as versprochen wird, muss auch eingehalten werden: So lässt sich eine kürzlich ergangene Entscheidung der deutschen Höchstrichter (BGH VIII ZR 134/15) zusammenfassen. Hintergrund war der Verkauf eines Gebrauchtwagens durch einen Fachhändler, der das Fahrzeug mit einer noch laufenden Herstellergarantie beworben hatte. Kurz nach dem Kauf kam es zu Motorproblemen, im Zuge der Behebung wurden bei einer Motoranalyse Anzeichen für eine Manipulation des Kilometerstandes vor der Fahrzeugübergabe entdeckt. Aus diesem Grund verweigerte der Hersteller weitere Garantieleistungen, die bereits entstandenen Kosten wurden dem Käufer teilweise verrechnet. Dieser trat daraufhin unter Verweis auf die fehlende Herstellergarantie vom Kaufvertrag zurück und verlangte die Rückzahlung des Kaufpreises sowie den Ersatz der ihm entstandenen Aufwendungen.

Nach österreichischem Gewährleistungsrecht liegt ein Mangel vor, wenn das Geleistete nicht dem Vertrag entspricht und in negativer Weise qualitativ oder quantitativ hinter dem Geschuldeten zurückbleibt. Das Vorhandensein einer Garantie kann eine bedungene Eigenschaft im Sinne des Gesetzes sein. Äußerungen in der Bewerbung eines Kfz hat sich der Verkäufer zurechnen zu lassen. Es ist daher davon auszugehen, dass österreichische Gerichte diese Sache in vergleichbarer Weise entschieden hätten. Für den Verkauf von Fahrzeugen bedeutet dies, dass Aussagen zu Zustand und/oder Eigenschaften eines angebotenen Fahrzeugs auch haltbar sein müssen. Das ist nicht nur die beste Basis für langfristige Kundenbeziehungen, sondern schützt auch vor negativen Erfahrungen vor Gericht. •

Der BGH in Karlsruhe (B.) entschied auf Basis einer mit Österreich vergleichbaren Gesetzeslage

Herstellergarantie ist Beschaffenheitsmerkmal Nach Ansicht des BGH stellt das Bestehen einer Herstellergarantie für ein Kraftfahrzeug ein Beschaffenheitsmerkmal der Kaufsache dar. Beschaffenheitsmerkmale sind nicht nur Faktoren, die der Sache unmittelbar anhaften, sondern auch all jene Beziehungen der Sache zur Umwelt, die nach der Verkehrsauffassung Einfluss auf die Wertschätzung der Sache haben. Das Bestehen einer Herstellergarantie erfüllt diese Voraussetzungen: Ihr kommt beim Autokauf regelmäßig sogar ein erhebliches wirtschaftliches Gewicht zu. Das Fehlen der beworbenen Her-

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HANDEL

Ende Juni wurde bei MVC Motors Brünner Straße der neueste „Ford Store“ eröffnet. Künftig soll das exklusive Konzept mindestens 10 österreichische Standorte umfassen. Von Philipp Hayder

Auf höchstem Niveau E

ine Videowall mit lebensgroßem Fahrzeugkonfigurator, ein Tisch mit Touchscreen in der „Vignale Lounge“, besonders geschulte Mitarbeiter und eigene Schauraumbereiche für die unterschiedlichen Modellfamilien: All das bieten die „Ford Stores“. 5 österreichische Betriebe haben dieses Vertriebskonzept bereits in den vergangenen Monaten umgesetzt, als sechster Standort kam im Juni das Autohaus von MVC Motors in der Brünner Straße (Wien 21) hinzu.

Alfons Fischer, Mag. Werner Blum und Mag. (FH) Danijel Dzihic (v. l.) eröffneten gemeinsam den neuesten Ford Store

Europaweit einzigartig Insgesamt wurden von der MVC Automotive Group, die 5 Autohäuser im Großraum Wien betreibt, rund 500.000 Euro in den Ford Store investiert. Das Resultat der dreimonatigen Umbauarbeiten sind 1.700 Quadratmeter an markenreiner Ausstellungsfläche: „Damit verfügen wir über einen der größten Ford-Schauräume in ganz Europa“, unterstreicht Aufsichtsratsvorsitzender Alfons Fischer. Er ist überzeugt, dass das „luxuriöse Ambiente für gehobene Kunden“ neue Zielgruppen erschließen wird: Dies habe sich bereits in Prag gezeigt, wo MVC seit rund einem Jahr den einzigen tschechischen Ford Store betreibt.

Begehrte Modelle Ein wesentlicher Teil des Vertriebskonzepts sind die exklusiv

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Ein komplettes Produktangebot in hochwertigem Ambiente zeichnet die Ford Stores aus

über die Ford Stores vermarkteten Fahrzeugmodelle. Diese seien auch in Wien sehr begehrt, berichtet Fischer: Der Sportwagen Mustang soll heuer rund 30 Mal und das dieser Tage startende SUV Edge gar 65 Mal verkauft werden. Bei der aktuell auf den Mondeo beschränkten Ausstattungslinie „Vignale“, die künftig auch bei S-Max und Kuga erhältlich sein wird, sind die Absatzzahlen für Fischer noch etwas schwerer abzuschätzen: „Nächstes Jahr rechnen wir aber sicher mit rund 50 Einheiten.“

Lohnende Investition Die Ford Stores sind Teil des „New Deals“, mit dem Ford sein Vertriebskonzept neu ordnet. Manche der darin enthaltenen Maßnahmen sind umstritten, die Ford Stores werden jedoch auch vom Händlerverband gelobt. „Der Kunde betritt einen Schauraum eines Premiummarkenhändlers“, betont Obmann Mag. Werner Blum, der in seinem eigenen Autohaus als erster österreichischer Händler das Konzept umgesetzt hat. Nach MVC Motors werden demnächst auch die Firmen Weintritt (Neusiedl) und Sintschnig (Klagenfurt) Ford Stores eröffnen. 2017 sollen die Bauarbeiten bei den Autohäusern Schmidt (Salzburg) und Danninger (Linz) abgeschlossen werden, sodass der Importeur sein Ziel von 10 Vorzeigebetrieben realisieren wird. Die Ford Stores seien „die höchste Entwicklungsstufe von Ford in Europa“, unterstreicht Generaldirektor Mag. (FH) Danijel Dzihic: „Wir verfolgen die Vision, auf diese Weise eine moderne und zeitgemäß hochwertige Markenwelt zu kreieren. Das Ziel sind nicht nur zufriedene, sondern begeisterte Käufer und daraus resultierend loyalere Kunden sowie höhere Wiederkaufsraten.“ •

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Immer einen Schritt voraus!

Autohaus TOYOTA Scheibelhofer 2016 mit dem Ichiban Award (Kundenzufriedenheitspreis) ausgezeichnet! (V.l.) Johan van Zyl, Präsident und CEO Toyota Motor Europe, NÖ-Landesinnungsmeister und Firmeninhaber Karl Scheibelhofer, Juniorchefin Michaela Scheibelhofer

Das Schaffen geht weiter

„Mit unserer neuen Firmenstruktur entwickeln wir TOYOTA mit Bedacht auf größtmögliche Kundenzufriedenheit und in guter Zusammenarbeit mit den TOYOTA Partnern zeitgemäß und dynamisch weiter.“

Dr. Friedrich Frey, CEO TOYOTA Frey Austria GmbH

Mit der Unterzeichnung des Importeursvertrages 1971 erwies TOYOTA der Familie Frey ihr Vertrauen. Heute, nach rund 600.000 verkauften TOYOTA in Österreich, zeigt sich, dass sich dieses Vertrauen für beide Seiten gelohnt hat. Um diese in 45 Jahren erreichte Marktposition weiter zu gestalten, vermittelt TOYOTA automobile Spitzenleistung und den Kunden von morgen eine echte, authentische, kreative Inszenierung von Werten und Erlebnissen. Das heißt, Markenführung beginnt bei TOYOTA nicht beim Werbespot, sondern bei der Geschäftsleitung und wird über die Mitarbeiter und Absatzpartner zum Kunden transportiert, der nicht mehr nur Botschaften konsumieren, sondern kreativ mitgestalten will. Die Markenführung wird also offen, kreativ, vernetzt, werte- und leistungsbasiert.


HANDEL (V. l.) Dipl.- Ing. Harald Plöckinger (COO KTM AG), Mag. Ing. Hubert Trunkenpolz (CSO KTM AG), Mag. Friedrich Roithner (CFO KTM AG), Landesrat Dr. Christian Buchmann, Dipl.-Ing. Stefan Pierer (CEO KTM AG), Mag. Viktor Sigl (CFO KTM AG) und Romolo Liebchen (Audi AG)

Es ist einmal in Amerika

Die X-Bow-Manufaktur in Graz

Vor 8 Jahren startete KTM in Graz die Serienfertigung des X-Bow. Nun soll er auch die USA erobern.

M

itten im Krisenjahr 2008 lief die Serienproduktion des X-Bow an, ein Schritt, der nicht ohne Folgen blieb. „Wir mussten 3 Monate nach dem Start unser Projekt KTM X-Bow radikal redimensionieren und anpassen“, wie Dipl.-Ing. Stefan Pierer, Vorstandsvorsitzender Cross Industries AG anlässlich der Präsentation des 1.000. im Grazer Werk gebauten Sportwagenmodells sagte. Nach der Anpassung habe KTM 2009 rund 50 Millionen Euro abschreiben müssen, „was man auch erst einmal verdauen können muss“, so Pierer. Statt wie ursprünglich vorgesehen 500 Fahrzeuge jährlich werden derzeit rund 100 produziert. „Allerdings bringt jedes Auto, das auf den Markt kommt, auch bei Service und Teilen ein Zusatzgeschäft. Die Fahrzeugproduktion läuft durch das Abschreiben der Investitionen und Werkzeuge kostendeckend“, so Pierer. In den vergangenen Jahren sei die Fokussierung auf den Hobbyrennsport gelegt worden. Insgesamt falle die X-Bow-Bilanz positiv aus: KTM habe 1.000 Fahrzeuge in den Markt bringen können.

Pierer: Was Colin Chapman gelang, schafft KTM auch Für den Standort in Graz gebe es ein klares Commitment: „Denn in Graz und Umgebung ist der AutoCluster ACstyria beheimatet. Deshalb sind wir mit die-

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ser Investition hierher gegangen, nicht zuletzt deshalb, weil wir auch sehr gut ausgebildete Mitarbeiter finden“. Am Ende des Tages sei es KTM mit dem X-Bow gelungen, „Ähnliches zu erzielen wie Colin Chapman mit dem Lotus Super Seven, der über viele Jahrzehnte nicht umzubringen ist – ich glaube, das schaffen wir auch“.

US-Start: Pierer erwartet zusätzlichen Schub Einen zusätzlichen Schub erwartet Pierer mit dem geplanten Verkaufsstart in den USA. Man dürfe davon ausgehen, dass die ersten, speziell für den dortigen Markt spezifizierten X-Bow im Frühjahr 2017 in den USA und Kanada eintreffen werden. Bis zu diesem Zeitpunkt werde die KTM Sportcar GmbH eine Nordamerika-Tochter bekommen und ein kleines, aber exklusiv ausgewähltes Händlernetz für das geplante „Track-Day-Car“ aufbauen. „Es gibt in Amerika eine Rennsportszene und einen darauf spezialisierten Handel. Die ersten Ansprechpartner in den USA sind Rennstreckenbetreiber, die sich Flotten zulegen wollen. Es gibt dort aber auch Rennserien, wo private Fahrer, die den X-Bow aus Europa kennen, ein Fahrzeug kaufen.“ Insgesamt erwartet Pierer in den USA jährlich einen Absatz von 30 bis 40 Fahrzeugen. • (DSC)

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Wer diesen Liefer-Lkw sieht, weiß sofort, was drin ist


ANSICHT

Satte Profite W

ie macht das der Porsche? Mit 225.000 Auslieferungen erwirtschafteten die Zuffenhausener 2015 bei einem Umsatz von 21,5 Milliarden Euro einen Jahresgewinn von 3,4 Milliarden Euro. Das entspricht einer Umsatzrendite von 15,8 Prozent. Da kann Mercedes-Boss Dieter Zetsche nur neidig schauen: Er erreichte im 1. Halbjahr 2016 konzernweit eine operative Rendite von 9,8 Prozent. Und hat sich damit vor Audi mit 9,7 und BMW mit 9,5 Prozent gesetzt. • Nun ist allseits bekannt, dass sich mit Nobelkarossen satte Gewinne erzielen lassen. So hat 2015 eine Analyse von McKinsey gezeigt, dass die Hersteller von Premiumfahrzeugen knapp 40 Prozent der weltweiten Gewinne der Autobranche für sich verbuchen – mit einem Anteil von nur 12 Prozent an den weltweit verkauften Autos. Wobei das damalige Eldorado der Hersteller – China – in der Zwischenzeit etwas an Glanz eingebüßt hat. Durchschnittlich kam das Premiumsegment 2014 auf eine Rendite von 10 Prozent. Die Hersteller von Mittelklasseautos lagen im Durchschnitt „nur“ bei 5 Prozent. Pro Fahrzeug verdienten die Premiumhersteller mit rund 5.700 Dollar deutlich mehr als die Mittelklasseproduzenten mit 1.300 Dollar und die Hersteller einfacher Autos mit 800 Dollar. • Nach blendenden Jahren baute VW 2015 aufgrund von „Sondereinflüssen“ und den dafür erforderlichen Rückstellungen einen Rekordverlust in Milliardenhöhe. Doch auch im Massengeschäft lässt sich blendend verdienen – zumindest wenn man Toyota heißt: So hat die weltweite Nummer eins 2015 mit mehr als 10 Millionen Stück einen „operating profit“ von 25,3 Milliarden Dollar (22,3 Milliarden Euro) eingefahren. 2014 waren es „erst“ 18,1 Milliarden Dollar. Ohne Finanzdienstleistungen und anderen Aktivitäten schaffte Toyota pro Auto einen Gewinn vor Steuern und Abschreibungen von 1.862 Euro, die Marke VW jedoch nur 667 Euro. Im Vergleich dazu verdiente General Motors 2015 9,7 Milliarden Dollar (8,55 Milliarden Euro), pro Auto wurde ein Gewinn von 917 Euro erwirtschaftet. Ford verdiente nach Steuern immerhin noch netto 7,4 Milliarden Dollar (6,52 Milliarden Euro). Der Gewinn pro Fahrzeug: 1.191 Euro. Der Auto-Guru Ferdinand Dudenhöffer knüpft die unterschiedlichen Erträge an die hohen Lohnkosten im westlichen Europa. So kostet ein Mitarbeiter der Stammmarke VW pro Monat 7.335 Euro, bei Skoda jedoch nur 2.407 Euro. Überdies ist die VW-Fertigungstiefe zu hoch. Deshalb laufen pro VW-Mitar-

Branchenanwalt Dr. Fritz Knöbl: „.Angesichts der EU-Strategie zugunsten der Aktionärs-Renditen zulasten der Autohändler erhebt sich die Frage, wie lange es – etwa bei steigenden Zinsen – den mittelständischen Autohandel noch geben wird.“

beiter bloß 17 Autos pro Jahr vom Band – bei GM sind es 46. Das führt dazu, dass nach Dudenhöffers Analyse GM mit 215.000 Mitarbeitern fast so viele Autos baut wie VW mit fast 600.000. Dementsprechend erzielt jeder VWMitarbeiter einen Gewinn vor Steuern und Abgaben von 21.426 Euro, bei GM sind es 45.313 Euro und bei Toyota sogar 62.756 Euro. • Abgesehen von „Dieselgate“ ist 2015 für die globale Autoindustrie gut gelaufen. So kam sogar die PSA-Gruppe mit Peugeot und Citroën nach den bisherigen Verlustjahren auf einen Nettogewinn von 1,2 Milliarden Euro. Mit einer operativen Marge von 5 Prozent konnten die Franzosen sogar VW überholen. Nach der Bilanzanalyse des Center of Automotive Management der Fachhochschule Bergisch Gladbach kamen die 17 weltweit führenden Automobilkonzerne 2015 auf einen Gewinn (EBIT) von 93,8 Milliarden Euro– ein Plus von 4,2 Prozent. • Laut McKinsey sind „stabile Gewinne für die Automobilhersteller notwendig, um die anstehenden Investitionen zu bewältigen“. „Wir haben unseren Renditeanspruch für Mercedes-Benz Cars erreicht“, so kommentiert Zetsche aus diesem Blickwinkel das operative Ergebnis von 9,8 Prozent. Eine Umsatzrendite, von der selbst erfolgreiche Mercedes-Händler nur träumen können. In den USA raten die Experten des Händlerverbandes NADA ihren Mitgliedern, bei einem pre-tax-profit unter 4 Prozent aus dem Autohandel auszusteigen. Unter diesem Ertragslimit sei die Zukunft des Betriebes nicht gesichert. • In Europa sieht die Welt durch das EU-Wettbewerbsrecht ganz anders aus. Die Händler werden von ihren eigenen Lieferanten beinhart konkurrenziert. Die Händlerspannen werden zugunsten der Konzernprofite immer weiter zusammengestutzt. Die Renditen der Händlernetzwerke dümpeln je nach Region und Marke zwischen 1 und 2 Prozent. Auch für die Händler der Premiummarken schaut es nicht viel besser aus. Die tatsächlichen Werte werden von den Konzernen wie Staatsgeheimnisse gehütet. Angesichts der EU-Strategie zugunsten der Aktionärs-Renditen zulasten der Autohändler erhebt sich die Frage, wie lange es – etwa bei steigenden Zinsen – den mittelständischen Autohandel noch geben wird.

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„In einem Familienbetrieb wie unserem läuft vieles über Mundpropaganda“,

MANAGEMENT

meint Peter Turinsky (Volvo Simscha) auf Seite 47

„Natürlich wurden vor 30 Jahren nicht so viele Fahrzeuge im Autohaus finanziert wie heute“, sagt Manfred Berger (Baden) auf Seite 54

Smatrics lädt Autos nun auch im Ausland Rechtzeitig vor Beginn der Urlaubssaison erweiterte Smatrics sein Angebot: Elektroautos können mit der Karte nun auch bei Stationen in der Slowakei und in Slowenien aufgeladen werden. Neu ist auch, dass sämtliche Ladestationen in Österreich seit Juni auch ohne vorheriges Freischalten funktionieren. Es gibt keine Vertragsbindung, sodass jeder Nutzer eines Elektroautos spontan laden kann. Dafür gibt es an jeder Station einen Hinweiskleber mit Weblink und QR-Code, die zur Smatrics App führen. Dann kann das Laden starten.

§-57a-Nachbegutachtung mit 1. August umgesetzt Mit der 8. PBSTV wurde die Nachüberprüfung der §-57a-Überprüfung eingeführt. Wird das Fahrzeug innerhalb von vier Wochen und mit nicht mehr als 1.000 km Fahrleistung noch einmal vorgeführt, muss nur die negativ bewertete Prüfposition erneut überprüft werden. Ab 1. August müssen die ermächtigten Betriebe eine entsprechende Programmversion verwenden, die den Zugriff auf das letzte abgeschlossen Gutachten ermöglichen. Für die Kfz-Betriebe stehen mit EBV und Vecos zwei Softwarelösungen zur Verfügung.

Mahle startet mit E-Shop für den Großhandel In einigen ausgewählten Ländern – vorerst aber noch nicht in Österreich – können Großhändler seit Kurzem im E-Shop von Mahle Aftermarket agieren: Es gibt Preisabfragen ebenso wie Verfügbarkeitsprüfungen oder Auftragsplatzierungen für Mechatronik-Produkte. Vorerst gibt es diesen Service in Deutschland, Spanien, Belgien, Irland und Großbritannien. Bewährt sich das Konzept, wird auch an eine Ausweitung gedacht. Dann werden wohl auch Kunden in Österreich in den Genuss dieses Service kommen.

Wiener Kfz-Techniker: Wer ist der Beste? In der Siegfried-Marcus-Berufsschule in Floridsdorf wurden im Juni die besten Kfz-Techniker Wiens gekürt: Aleksandar Ilic (Wiesenthal Troststraße) holte sich den Titel vor Jessica Karger, die im Technik-Center der MA 48 ausgebildet wird. Auf den 3. Platz kam Marvin Schretzmaier (Zitta Wien 10). Erstmals in der Geschichte der Wiener Fahrzeugtechnik stand damit eine Dame auf dem Podest. Sie hätte fast sogar gewonnen. So knapp sei es noch nie gewesen, hieß es nach der Auswertung.

Berliner-Autokongress mit Top-Besetzung Dieter Zetsche (Daimler), Karl-Thomas Neumann (Opel), Volkmar Denner (Bosch), Edzard Overbeek (Here), Stefan Sommer (ZF) referieren und diskutieren am 16./17. November 2016 in der Berliner Telekom-Zentrale über die Zukunft der Autobranche. Kernthemen sind der Paradigmenwechsel bei den Antriebstechnologien, neue Geschäftsmodelle durch Digitalisierung und Konnektivität sowie der Automobilvertrieb zwischen Autohaus und Future Retail. Infos unter www.automobilwoche-kongress.de

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Matthias Kreutzer

Das Ende des Diesels ist sicher Aktuell laufen in Europa 53 Prozent der verkauften Pkws mit Diesel. Dieser Anteil ist mit 3 Prozent in den USA, 1 Prozent in China oder sogar fast 0 Prozent in Brasilien eigentlich nicht existent ist. Verantwortlich dafür ist vor allem die CO2-Vorgabe der EU, die ausschließlich mit Benzinern kaum zu erreichen wäre. Über kurz oder lang wird der Diesel in Pkws bald nicht mehr existent sein. Die Abgasreinigung wird ob der immer strengeren Auflagen enorm teuer und aufwändig, während sich Elektromobilität immer preiswerter gestaltet. Auch der Marktführer VW ist sich dessen bewusst und überlegt laut Chef Matthias Müller, ob in naher Zukunft noch Geld in die Entwicklung des Diesels gesteckt wird. Die Moral der Geschichte: Wer früher auf das richtige Pferd setzt, hat später größeren Vorsprung.


MANAGEMENT

Vorstand Roland Dworak mit dem neuen Aufsichtsrat: DIpl.-Ing. Daniel Feurle (BKT, Dornbirn), Andreas Kralik (Autoteile Kralik), Michael Freudenschuß, MBA (Beirat, Schopper & Freudenschuß), Mag. Barbara Emmerstorfer (Beirat, Zade Autoersatzteilhandel), Michael Feurle (AR-Vorsitz, BKT), Alexandra Schmutzer (Autobedarf Schmutzer), Markus Waitz (MäxPol) und Vorstand Mag. Erwin Leitner

Ingo Hinrichs erhält von Roland Dworak die Urkunde für den Lieferanten des Jahres 2015 in der Kategorie über 200.000 Euro Umsatz

Über 200.000 Euro Jahresumsatz: Dietmar Hotel von Schaeffler Automotive Aftermarket (li.) holt sich diesmal den 2. Platz, Exide (re.) den 3.: Guido Beck (Marketing) und Stefan Seifert

Unter 200.000 Euro Jahresumsatz: Rainer Frühauf und Matthias Tomschitz von Sonax nehmen die Urkunde für den 2. Platz entgegen, Reinhard Pauer von Osram jene für den 3. Michael Mehlem und Thomas Paukert (Liqui Moly) werden als Lieferant des Jahres in der Kategorie unter 200.000 Euro Jahresumsatz von ATP-Vorstand Mag. Erwin Leitner geehrt

Die verjüngte Genossenschaft ATP hat seine Mitglieder bei einem FührungskräfteSeminar ausgebildet und damit die Genossenschaft für die Zukunft fit gemacht. Davon sollen nicht nur die Partner, sondern auch die Lieferanten profitieren.

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cht Führungskräfte, also Geschäftsführer bzw. Inhaber der Mitgliedsbetriebe, konnten in dieser ATP-Akademie unter anderem ihre Kompetenz und ihr Wissen im Bereich Mitarbeiterführung, Betriebswirtschaft und Genossenschaftswesen erweitern. „Damit haben diese Partner sowohl für ihr eigenes Unternehmen wie auch für das Engagement bei ATP beste Voraussetzungen“, erklärt Mag. Erwin Leitner, der die Einkaufsgemeinschaft Autoteile Partner (ATP) gemeinsam mit Roland Dworak seit vielen Jahren als Vorstand führt.

Voraussetzungen für einen Generationswechsel und einen qualifizierten Fortbestand geschaffen.

Knecht-Filter und Liqui Moly als Lieferanten des Jahres Im Rahmen der ATP-Lieferantentagung wird bereits traditionell der „Lieferant des Jahres“ gekürt, der zuvor in einer Umfrage eruiert wird. Erstmals durften nicht nur die Mitglieder abstimmen, sondern auch die Meinung der Mitarbeiter in der Zentrale über die Abwicklungsqualität der Lieferanten war gefragt. Beibehalten wurde die Unterteilung in zwei Gruppen, wobei der Umsatz, der direkt mit ATP abgewickelt wird, herangezogen wurde. In der Kategorie bis 200.000 Euro Jahresumsatz gewann dieses Mal Liqui Moly vor Sonax GmbH und Osram, über 200.000 Euro Umsatz siegte erneut Knecht Filter dieses Mal vor Schaeffler Automotive Aftermarket und erstmals Exide. • (GEW)

Wir sitzen alle in einem Boot Im Zuge der Ausbildungstermine wurde auch der Zusammenhalt der Gruppe deutlich gestärkt. „Wir sitzen alle in einem Boot und rudern jetzt für eine nachhaltige Zukunft in eine Richtung“, erklärt Michael Feurle von der Firma Brems- und Kupplungstechnik (BKT) in Dornbirn. Feuerle übernimmt die Funktion des Aufsichtsratsvorsitzenden, alle Absolventen arbeiten nun in einem erweiterten Führungsteam in der Einkaufsgemeinschaft mit. Dazu wurde der Aufsichtsrat auf 6 Mitglieder erweitert sowie ein neuer Beirat geschaffen, der intensiver mit dem Vorstand zusammenarbeiten wird. Mit dem neuen Team hat ATP die

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MANAGEMENT

Mehr Autos von weniger Händlern Dass die Pkw-Neuzulassungen sowohl 2015 als auch in der ersten Hälfte des heurigen Jahres gestiegen sind, kann über eines nicht hinwegtäuschen: Die Zahl der Autohändler sinkt. Dies macht der neue „ManagementReport“ von Eurotax Österreich deutlich. Von Philipp Hayder

vertretung 145 Neuzulassungen – wobei dieser Wert durch einzelne „Ausreißer“ verzerrt wurde, denn in den meisten Bezirken gab es weniger als 100 Anmeldungen pro Autohaus.

Sinkende Privatkundenverkäufe

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inmal jährlich analysieren die Experten von Eurotax alle Facetten des Pkw-Marktes. Dazu gehört auch die Zahl der Markenbetriebe – und die ist zuletzt stärker gesunken als je zuvor: Per April 2016 gab es exakt 2.108 Kfz-Betriebe mit Markenverträgen. 2014 waren es dagegen 2.206 und 2009 sogar noch 2.365 Markenbetriebe. Am deutlichsten war das Minus bei den Exklusivbetrieben, die von 1.005 auf 925 zurückgingen. Bei Autohäusern mit 2 Markenverträgen verzeichnete Eurotax einen Rückgang von 728 auf 726, bei jenen mit 3 Marken von 253 auf 245 und bei jenen mit 4 Marken von 124 auf 120 Betriebe. Zu dieser sukzessiven Strukturbereinigung tragen zweifellos die vergleichsweise niedrigen Verkäufe pro Händler bei. Im Schnitt kamen 2015 auf eine Marken-

Martin Novak und sein Team kennen alle Details des Automarktes

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Demgegenüber steht ein voraussichtlich auch heuer wachsender Gesamtmarkt. „Es ist vorsichtiger Optimismus angesagt, dass die Neuzulassungszahlen um die 315.000 Stück betragen werden“, sagt Martin Novak, Country Manager von Eurotax. Die Privatkundenverkäufe gehen freilich weiter zurück: 2015 entfielen nur noch 124.145 von 308.555 Neuzulassungen auf Privatpersonen, während die Firmenwagenanmeldungen um rund 6.000 Stück auf 74.654 Einheiten stiegen. Über ein Drittel des Marktes wurde durch Kurzzulassungen bis zu 120 Tagen (88.870 Stück) sowie durch Mietwagen (20.886 Stück) generiert.

Immer ältere Fahrzeuge Auffällig ist weiters der Anstieg des durchschnittlichen Bestandsalters: Im Schnitt war ein österreichischer Pkw zum Jahreswechsel 9,45 3 Jahre alt. Der Anteil der über 12 Jahre alten Autos ist auf mehr als 28 Prozent gestiegen – eine Chance für die 5.574 freien Werkstätten, die bekanntlich das Reparatur- und Wartungsgeschäft bei älteren Fahrzeugen dominieren. •

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Der neue EurotaxManagementReport ist seit Juni verfügbar

Rückläufige Privatkundenverkäufe (Grafik 1) und steigende Kurzzulassungen (2) prägen den langfristig stabilen Neuwagenmarkt. In vielen Bezirken kommen Markenbetriebe auf weniger als 100 Neuzulassungen pro Jahr (3), das Bestandsalter steigt kontinuierlich (4).

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„Den anderen sind wir ja meist egal“ Neben den Autohäusern und Werkstätten hat Stieger Software mit der Zweiradbranche ein weiteres Standbein gefunden: Vor dem Sommer wurde das Programm MotoDrive bei zwei weiteren Unternehmen installiert.

R

einhard Holler ist ein Mann der offenen Worte. Warum sich der Chef von H. D. Motorcycles GmbH in Koblach (Vorarlberg) für Stieger Software entschieden hat? „Weil sie im Gegensatz zu anderen Anbietern auf die Bedürfnisse der Zweiradbranche eingehen. Den anderen sind wir ja meist egal, weil sie den Fokus Gottfried Scharf, Geauf die Autobranche legen.“ Hingegen schäftsleitung Stieger gebe es bei Stieger produktspezifische An- Software Österreich gebote. Daher ließ Holler vor dem Sommer das Programm Moto-Drive auf drei Arbeitsplätzen installieren und ist hoch zufrieden. „Zuvor haben wir uns mit mehreren selbst geschnitzten Sachen beholfen“, sagt der Vorarlberger, der sich auf die Motorräder der US-Kultmarke Harley-Davidson spezialisiert hat.

Starker Zukauf durch Registrierkassenpflicht Auf Stieger Software vertraut nun auch die Firma Luggimoto aus Brixlegg (Tirol): Dort werden vor allem Aprilia, Vespa und Piaggio verkauft. Gottfried Scharf, Geschäftsleiter des Software-Spezialisten in Österreich, sieht das Unternehmen damit auf einem guten Weg: „Da haben wir offenbar eine Marktnische entdeckt.“ Aber auch sonst laufe das Geschäft gut: Den starken Zulauf, der durch die Registrierkassenpflicht bei Firmen mit ein bis fünf Computerarbeitsplätzen und bei Jungunternehmern entstanden sei, habe man nun großteils abgearbeitet. • (MUE)


MANAGEMENT

Die einen rauf, die anderen runter Gebrauchtwagen Mai 2016

ft ist es interessant, nicht nur das große Ganze im Auge zu behalten, in diesem Fall also nicht nur das Plus von 5,22 Prozent bei den Neuzulassungen in den ersten fünf Monaten. Mit 138.019 Neuzulassungen liegt der Markt heuer um 6.848 Stück über 2015, womit der Rückgang vom Vorjahr (wir erinnern uns an die Unsicherheit vor der Anhebung diverser Steuern und Abgaben im Frühjahr) mehr als wettgemacht wurde. Nur zum Vergleich: 2014 wurden im Vergleichszeitraum 137.507 Autos in Österreich neu zugelassen, 2013 waren es sogar 139.925.

Stück

MA in %

+/ – in % z. Vorjahr

Stück

MA in %

+/ – in % z. Vorjahr

VW

14.529

20,63

6,20

71.449

20,51

5,38

Audi

6.555

9,31

9,16

33.424

9,59

4,90

BMW

5.353

7,60

8,62

26.121

7,50

2,88

Opel

4.575

6,49

5,78

22.651

6,50

3,85

Mercedes-Benz

4.025

5,71

8,11

19.616

5,63

6,40

Ford

3.968

5,63

1,98

19.547

5,61

-4,36

Renault

3.227

4,58

6,64

15.983

4,59

2,25

Skoda

3.077

4,37

11,61

15.148

4,35

10,06

Peugeot

2.901

4,12

1,22

14.650

4,20

3,43

Neue Modelle wirken sich positiv aus

Seat

2.617

3,72

16,21

12.322

3,54

5,19

Mazda

2.251

3,20

5,43

11.438

3,28

3,08

Fiat/Abarth

2.211

3,14

2,31

10.686

3,07

0,13

Toyota

1.682

2,39

1,82

8.430

2,42

-2,06

Citroën

1.634

2,32

0,80

8.236

2,36

-2,10

Hyundai

1.415

2,01

17,43

7.920

2,27

26,44

Kia

1.191

1,69

22,15

5.690

1,63

12,85

Nissan

1.162

1,65

12,71

5.876

1,69

7,90

Suzuki

990

1,41

-2,27

4.805

1,38

-4,66

Volvo

811

1,15

11,40

4.043

1,16

6,28

Mitsubishi

695

0,99

2,81

3.433

0,99

-5,66

Alfa Romeo

636

0,90

-2,90

3.318

0,95

-1,66

Honda

593

0,84

8,01

2.996

0,86

5,98

Mini

466

0,66

23,94

2.149

0,62

13,88

Doch, wie gesagt: Manchmal sind es die Details bei den einzelnen Marken, die interessant sind. So gab es ziemlich dramatische Verluste an Marktanteilen bei Hyundai (von 5,79 auf 4,13 Prozent), Toyota (von 2,45 auf 1,78 Prozent), Mitsubishi (von 1,43 auf 1,12 Prozent), smart (von 0,65 auf 0,47 Prozent) oder Subaru (von 0,26 auf 0,17 Prozent). Anderswo wirkte sich das eine oder andere neue Modell gleich in den Zulassungszahlen aus, abzulesen bei Audi (+18,83 Prozent), BMW (+21,96 Prozent), Ford (+12,11 Prozent), Honda (+31,23 Prozent), Jeep (+17,01 Prozent), Kia (+29,39 Prozent), Land Rover (+20,13 Prozent) und Renault (+19,49 Prozent). • (MUE)

Marke

40

Jän. – Mai 2016

O

Chevrolet/Daewoo

459

0,65

-1,71

2.350

0,67

3,57

Porsche

453

0,64

-3,00

1.850

0,53

-2,01

Dacia

379

0,54

26,33

1.971

0,57

14,99

Jeep

336

0,48

3,07

1.811

0,52

9,23

smart

311

0,44

25,91

1.489

0,43

18,55

Chrysler

293

0,42

-13,57

1.445

0,41

-14,29

Land Rover

229

0,33

-6,91

1.254

0,36

4,15

Subaru

218

0,31

-3,96

1.069

0,31

-12,31

Jaguar

162

0,23

0,00

782

0,22

12,03

Lancia

159

0,23

-3,05

794

0,23

-13,03

Rover

95

0,13

20,25

379

0,11

-0,79

Daihatsu

73

0,10

-17,98

361

0,10

-14,05

Saab

70

0,10

-7,89

333

0,10

-5,93

Lexus

67

0,10

21,82

357

0,10

2,29

Dodge

46

0,07

15,00

211

0,06

0,48

Ferrari

43

0,06

-14,00

139

0,04

-17,26

SsangYong

39

0,06

-20,41

205

0,06

-15,29

Maserati

28

0,04

16,67

111

0,03

15,63

MG

25

0,04

56,25

61

0,02

-6,15

Lada

14

0,02

40,00

89

0,03

34,85

Bentley

10

0,01

42,86

47

0,01

-4,08

Infiniti

6

0,01

100,00

24

0,01

84,62

Lamborghini

6

0,01

20,00

29

0,01

16,00

Rolls-Royce

5

0,01

25,00

23

0,01

27,78

Aston Martin

4

0,01

-42,86

38

0,01

-2,56

KTM

0

0,00

-100,00

4

0,00

-63,64

1.258

0,36

53,60

348.415 100,00

4,02

Sonstige

346

0,49

45,99

Summe

70.440

100,00

6,84

Modell-Ranking Neuwagen Marke/ Modell

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

VW Golf Skoda Octavia VW Polo Opel Astra Fiat 500 Seat Ibiza Opel Mokka Renault Mégane VW Tiguan Audi A4

Mai 2016

Jän. – Mai 2016

Stück MA in %

1.638 1.035 728 702 689 594 565 527 519 508

5,8 3,6 2,6 2,5 2,4 2,1 2,0 1,9 1,8 1,8

Stück MA in %

7.293 4.549 3.185 2.757 3.058 2.505 2.096 2.593 2.860 2.093

5,3 3,3 2,3 2,0 2,2 1,8 1,5 1,9 2,1 1,5

Bundesländer Neuanmeldungen Bundesland B K NÖ OÖ S St T V W

AUTO & Wirtschaft • JULI/AUGUST 2016

Mai 16 905 1.497 5.322 4.798 2.251 3.480 2.688 1.277 6.244

+/- % -0,33 +9,91 +4,07 +10,89 +8,12 +0,84 +12,05 +13,81 +8,55

Mai 15 908 1.362 5.114 4.327 2.082 3.451 2.399 1.122 5.752

Alle Daten zum Fahrzeugmarkt finden Sie auch im MarketAnalyser von Eurotax!


Neuwagen

VW Opel Skoda Audi Renault Ford BMW Hyundai Seat Fiat/Abarth Kia Mercedes-Benz Peugeot Citroën Mazda Dacia Toyota Suzuki Nissan Mitsubishi Jeep Volvo Mini Honda Land Rover Porsche Alfa Romeo smart Jaguar Subaru Lexus SsangYong Tesla Lada Bentley Maserati Ferrari Infiniti Chevrolet Lamborghini Aston Martin Cadillac Daihatsu KTM Lancia Lotus Rolls-Royce Saab Sonstige Summe

MA +/ – in % in % z. Vorjahr

4.917 17,28 2.647 9,30 2.034 7,15 1.778 6,25 1.620 5,69 1.616 5,68 1.558 5,47 1.328 4,67 1.230 4,32 1.142 4,01 1.118 3,93 1.021 3,59 829 2,91 692 2,43 665 2,34 640 2,25 580 2,04 534 1,88 491 1,73 290 1,02 269 0,95 253 0,89 241 0,85 190 0,67 149 0,52 137 0,48 125 0,44 107 0,38 82 0,29 32 0,11 28 0,10 15 0,05 15 0,05 12 0,04 9 0,03 8 0,03 5 0,02 3 0,01 1 0,00 1 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 50 0,18 28.462 100,00

11,02 17,59 14,14 30,74 27,46 3,79 16,97 -10,39 -24,35 2,24 84,49 -9,00 -12,09 13,82 -0,45 -7,91 -13,43 -5,49 -15,92 9,85 19,56 -3,80 7,59 15,15 3,47 0,00 -4,58 -13,01 310,00 -41,82 27,27 400,00 -54,55 50,00 200,00 0,00 400,00 50,00 -75,00 -75,00 0,00 0,00 0,00 -100,00 -100,00 0,00 0,00 0,00 0,00 7,33

Jän. – Mai 2016 Stück

MA in %

23.481 10.462 9.613 8.406 8.681 8.211 7.985 5.698 6.285 5.149 4.460 5.901 4.321 3.221 4.130 3.175 2.452 2.440 3.239 1.544 1.252 1.484 1.050 1.021 961 652 589 646 353 237 164 48 249 47 32 37 23 26 6 7 0 7 0 5 0 2 0 0 267 138.019

17,01 7,58 6,96 6,09 6,29 5,95 5,79 4,13 4,55 3,73 3,23 4,28 3,13 2,33 2,99 2,30 1,78 1,77 2,35 1,12 0,91 1,08 0,76 0,74 0,70 0,47 0,43 0,47 0,26 0,17 0,12 0,03 0,18 0,03 0,02 0,03 0,02 0,02 0,00 0,01 0,00 0,01 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,19 100,00

Jän. – Mai 2016 Anwendung (inkl. Kzl)

+/ – in % z. Vorjahr

männl.

6,35 7,12 -0,42 18,83 19,49 12,11 21,96 -24,98 2,01 9,09 29,39 7,21 -4,95 -2,84 2,92 -3,58 -23,61 5,77 -1,61 -17,65 17,01 6,99 8,14 31,23 20,13 -7,91 1,20 -24,09 279,57 -29,46 3,14 152,63 91,54 17,50 28,00 -11,90 187,50 85,71 -79,31 -30,00 -100,00 600,00 0,00 -28,57 -100,00 -33,33 0,00 0,00 >999 5,22

5.182 1.729 2.245 1.622 1.976 2.712 2.310 1.250 1.235 718 1.538 1.698 971 931 1.566 1.689 1.038 984 758 539 308 540 241 459 346 267 120 159 73 83 56 19 59 41 8 14 12 4 5 2 0 1 0 0 0 2 0 0 41 35.551

weibl. 3.313 1.366 1.189 901 1.231 1.481 641 1.041 1.225 834 1.132 657 735 694 914 1.096 753 626 404 273 140 152 262 247 131 61 64 132 25 33 20 6 1 3 0 2 2 2 0 0 0 2 0 0 0 0 0 0 31 21.822

betriebl.

Taxi1

Vermietung1

14.986 7.367 6.179 5.883 5.474 4.018 5.034 3.407 3.825 3.597 1.790 3.546 2.615 1.596 1.650 390 661 830 2.077 732 804 792 547 315 484 324 405 355 255 121 88 23 189 3 24 21 9 20 1 5 0 4 0 5 0 0 0 0 195 80.646

50 6 44 1 25 55 9 18 14 2 5 182 1 5 1 21 57 1 14 1 1 1 0 0 0 0 1 0 0 1 2 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 519

1.314 1.696 627 461 169 369 648 200 387 305 113 673 418 269 10 2 1 29 350 0 38 105 106 0 0 7 21 65 32 0 0 1 7 0 0 4 0 8 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 52 8.487

Diplomatie1 12 2 1 3 3 2 88 0 1 2 1 43 2 3 3 1 0 0 1 1 1 10 6 0 2 1 0 0 1 0 2 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 193

in betrieblichen Zulassungen enthalten

Stück

1

Mai 2016 Marke

Gewinner und Verlierer nach Segmenten Jänner – Mai 2016: 138.019 Kleinwagen

Stadtwagen

+2,9 %

+1,1 %

7.409

23.880

Microvans

Familyuntere vans Mittelklasse

3.117

27.673

8.218

-17,6 %

-0,2 %

-11,2 %

Mittelklasse

Oberklasse

Luxusklasse

Sportwagen

Geländewagen

+9,3 %

+33,0 %

+66,8 %

+27,9 %

+11,5 %

+14,4 %

+19,4 %

15.031

3.494

627

1.013

6.830

28.456

5.584

AUTO & Wirtschaft • JULI/AUGUST 2016

Geländew. Minivan medium

41


MANAGEMENT

15 Prozent neu macht der Mai Durch den anhalten Erfolg haben die SUVs europaweit die Führung innerhalb der Segmente übernommen. Insgesamt stiegen die Neuzulassungen im Mai um beachtliche 15,1 Prozent, wobei das größte Plus in Griechenland zu verzeichnen war.

Länderstatistik Veränd. Mai 16

Mai 15

in %

kum. 16

kum. 15

Belgien

48.856

40.502

21

254.334

238.998

6

Dänemark

21.152

17.045

24

93.276

83.594

12

286.931

256.385

12

2.279

1.748

30

Deutschland Estland Finnland

R

und 24 Prozent aller Neuzulassungen in den von der JATO untersuchten 29 Märkten Europas waren im Mai SUVs: Warum wir diese Zahl in diesem Text gleich zu Beginn erwähnen? Weil es ein Jahr zuvor „nur“ 22 Prozent gewesen waren. Doch aufgrund dieser Steigerung liegen die SUVs erstmals in Führung, wenn man die einzelnen Segmente betrachtet. Die Zahl der verkauften Kleinwagen blieb mit 22 Prozent im Jahresvergleich unverändert, bei den Kompaktautos ergab sich eine Abnahme von 21 auf Michael Cole, Europa20 Prozent. Vans unterschiedlicher Chef von Kia, darf Größen folgen mit einem Anteil von zufrieden sein 10 Prozent, unmittelbar vor der Mittelklasse (9 Prozent), den Kleinstwagen (9 Prozent) und der Oberklasse (3 Prozent). Bemerkenswert ist, dass es in einigen Ländern auffallend hohe Zuwächse bei den Neuzulassungen gab: So stiegen die Zahlen in Griechenland im Vergleich zum Mai des Vorjahres um 49 Prozent, in Litauen um 47 und in Ungarn um 45 Prozent. Aber auch Tschechien (34 Prozent), Italien (28 Prozent) und Frankreich (22 Prozent) stechen hervor. Sinkende Zahlen gab es im fünften Monat des Jahres nur in der Schweiz (7 Prozent) sowie in Irland (6 Prozent).

Der Sportage hilft Kia zu neuen Rekorden Kia verzeichnet in Europa bereits seit sieben Jahren Zuwächse; die Verkaufszahlen stiegen in dieser Zeit um 60 Prozent. Heuer geht es weiter aufwärts, vor allem dank des neuen Sportage. Nicht nur Österreich vermeldet deutlich steigende Zahlen (5.690 Neuwagenverkäufe in den ersten fünf Monaten nach 5.042 im Jahr davor); auch in weiten Teilen Europas läuft es ähnlich gut. Kein Wunder, dass Kia-Europa-Chef Michael Cole zufrieden ist: Bis Jahresende will man die Zahlen aus dem Vorjahr (385.000 Neuwagen in Europa) um weitere 9 Prozent steigern. Das soll mithelfen, das erklärte Ziel – mehr als eine halbe Million Neuwagen pro Jahr – bis 2018 zu erreichen. Knapp 60 Prozent aller in Europa verkauften Kia werden in der Slowakei produziert: In Zilina laufen neben dem Sportage auch der Venga sowie die cee’d-Familie vom Band. • (MUE)

42

Veränd.

Land

1.394.276 1.305.410 10.058

in %

7

8.697

16

10.516

9.113

15

54.665

48.083

14

175.768

143.733

22

874.872

791.681

11

13.483

9.065

49

38.515

34.124

13

203.585

198.706

2

Irland

6.532

6.919

-6

99.772

80.889

23

Italien

21

Frankreich Griechenland Großbritannien

1.164.870 1.119.072

4

189.045

148.120

28

882.868

731.450

Kroatien

5.996

4.912

22

19.579

16.636

18

Lettland

1.415

1.174

21

6.761

5.623

20

Litauen

2.153

1.467

47

8.782

6.974

26

Luxemburg

5.011

4.231

18

23.209

21.133

10

Niederlande

28.086

28.059

0

154.387

165.988

-7

Norwegen

13.159

12.346

7

64.951

61.038

6

Österreich

28.462

26.517

7

138.019

131.171

5

Polen

32.969

27.180

21

172.155

147.359

17

Portugal

20.851

18.354

14

95.271

79.627

20

Rumänien

6.345

5.927

7

29.990

25.842

16

Schweden

34.475

29.458

17

151.284

135.727

11

Schweiz

25.589

27.432

-7

125.201

128.464

-3

Serbien

2.080

1.860

12

9.845

7.722

27

Slowakei

8.265

6.517

27

35.469

29.319

21

Slowenien

6.325

5.388

17

28.488

26.383

8

113.749

95.601

19

504.042

447.845

13 16

Spanien Tschechien

24.335

18.118

34

107.081

91.965

Ungarn

8.517

5.889

45

36.321

29.814

22

Zypern

1.029

785

31

4.469

3.430

30

TOTAL

1.326.958

1.152.551

15

6.582.810 6.004.058

10

Top-Ten-Marken Veränd.

Veränd.

Mai 16

Mai 15

in %

kum. 16

kum. 15

Volkswagen

148.635

142.932

4

740.953

733.423

in % 1

Renault

101.476

75.730

34

460.372

406.159

13

Ford

87.662

83.106

5

466.395

443.297

5

Opel/Vauxhall

87.181

78.401

11

437.433

397.166

10

Peugeot

80.089

68.258

17

394.237

364.601

8

Audi

74.994

62.823

19

367.227

325.219

13

Fiat

72.838

57.901

26

337.363

286.024

18

Mercedes

69.752

61.569

13

345.821

301.668

15

BMW

69.747

57.220

22

342.967

300.259

14

Skoda

58.763

51.747

14

283.705

258.639

10

Top-Ten-Modelle Veränd.

Veränd.

Mai 16

Mai 15

in %

kum. 16

kum. 15

Volkswagen Golf

43.884

44.686

-2

223.339

225.340

-1

Renault Clio

30.854

24.592

25

136.730

135.096

1

Volkswagen Polo

27.629

23.730

16

136.493

127.913

7

Opel/Vauxhall Corsa

24.017

21.843

10

119.303

123.871

-4

Ford Fiesta

23.503

25.711

-9

130.263

140.544

-7

Peugeot 208

22.690

17.484

30

114.386

97.959

17

Opel/Vauxhall Astra

20.974

17.733

18

102.738

81.018

27

Skoda Octavia

20.249

17.664

15

99.413

91.159

9

Renault Captur

19.960

15.214

31

93.143

83.539

11

Nissan Qashqai

19.629

17.816

10

103.574

102.005

2

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in %


MANAGEMENT

Trost geht in den WM-Modus WM-Vorstandschef Frank Schröder stellt mit Trost-Statthalter Hans Lorenz die „WM Trost Austria“ auf die Beine. Schließlich geht es darum, ohne gröbere Umsatzverluste die 9 Trost- und die 4 Wessels-Müller-Standorte zu einer Einheit zusammenzufügen. Von Gerhard Lustig

werden. Das in Salzburg angesiedelte Trost-Verkaufshaus bleibt unter Dieter Schippani bestehen. Somit bleiben Lorenz, der auch noch die Trost-Ostländer Tschechien, Slowakei und Rumänien zu integrieren hat, seine Spitzenleute erhalten. Der gemeinsame Marktauftritt ab 2017 in der Öffentlichkeit wird beide Logos beinhalten. Faktum ist, dass die Herren in Grün-Gelb den Takt bei Orange vorgeben und der Personalaufwand konzentriert wird.

Noch größer und globaler?

WM-Trost konzentriert die Zentrale in Wien-Wagramer Straße

J

ust das Salzburger Momentum-Hotel hat Schröder als sinngebenden Zeitpunkt zur Integration des österreichischen Trost-Großhandelsteils in die Wessels-+Müller-Welt ausgewählt. Sein Ziel ist es, möglichst wenig vom 53-Millionen-Euro-Trost- und vom 18-Millionen-WM-Jahresumsatz (2015) zu verlieren. Die ersten Details dazu: Trost zieht aus seiner erst kürzlich gemieteten Zentrale in der Wiener Puchgasse in das in Rufweite gelegene und nunmehr im Besitz von Gesellschafter Heiner Müller befindliche WM-AutoteileZentrum in der Donaustädter Wagramer Straße171. Dorthin, wo seinerzeit WM die ZF Trading vulgo Sachs gekauft hat.

Frank Schröder ist für die klare und harte Umsetzung seiner Pläne bekannt

Eins plus eins ist nicht zwei Geschäftsführer der „WM Trost Austria GmbH“ wird Hans Lorenz, dem Insider eine friktionsfreie Integration der beiden Teile- und DienstleistungsanbieterWelten zutrauen. Das im Haus befindliche Verkaufshaus wird Trost-Mitarbeiter Werner Schober leiten. Der Standort Puchgasse wird geschlossen. Dafür wird der Trost-Stützpunkt in Perchtoldsdorf im Süden von Wien ausgebaut, die Niederlassungen in Wien-Favoriten und Wien-Ottakring aufgelassen. In Graz wird der Trost-Standort in der Paula-WallischStraße zugesperrt, Niederlassungsleiter Christian Zenz wechselt in die WM-Filiale nach Feldkirchen. Das Trost-Verkaufshaus in Klagenfurt bleibt bestehen. In Innsbruck wird WM im vorhandenen Trost-Gebäude integriert, daher die WM-Filiale obsolet. In Linz sperrt WM zu, um im erst kürzlich von Trost in Asten (unweit von Linz) erweiterten Terrain aktiv zu

Hans Lorenz ist im Konzentrationsprozess Garant für einen reibungslosen Übergang

Der Konzentrationsprozess im freien Teilemarkt hat Österreich erreicht. Birner, Stahlgruber, SAG Derendinger, Klein & Co. – Bosch, Valeo usw. nicht vergessen – werden ihre Strategien neu ausrichten (müssen), um im aktuellen Verdrängungswettbewerb (über)leben zu können oder sie werden zur Beute noch größerer Player im Markt. Investoren mit ihren prallen Kriegskassen schrecken auch vor dem kleinen Österreich nicht zurück. Nehmen wir die Kelly-Gruppe, die sich via Schweizer Rhiag Group bereits in den Fängen des US-Konzerns LKQ befindet und den heimischen Markt mit Kampfpreisen attackiert. Da könnte manch einer, zermürbt von Familienquerelen und Marktrückgang, doch glatt weich werden, zumal sich auch die französische Alliance Automotive Group auf globaler Einkaufstour befindet. Dabei durchdringen WM-Trost und Stahlgruber-PV bereits dramatisch den deutschsprachigen Markt. Manche malen sich schon aus, dass bei fehlender Wachstumsperspektive die Osnabrücker Familie Müller selbst Kasse macht und – reine Spekulation natürlich – LKQ sich den fetten Happen schnappt. Davor fürchtet sich nicht nur die Industrie, die ohnehin als Erstausrüstungspartner von den Autoherstellern schon ordentlich geschröpft wird. Der internationale Übernahmepoker im freien KfzTeile- und Servicemarkt geht weiter, denn auch die Autohersteller werden aktiv, sich im eigenen Service verlorene Marktanteile im Revier der freien Anbieter zurückzuholen. Jüngstes Beispiel: Volkswagen hat sich von BP weltweit das margenträchtige Geschäftsfeld Castrol-Schmierstoffe gesichert, um den auf Erstausrüsterqualität erpichten Giganten wiederum ihre Grenzen aufzuzeigen. Ein Trost für den Rest: Die kleinen Fische werden den Großen durch die Netze schlüpfen und selbst in ausgetrockneten Biotopen überleben können. •

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MANAGEMENT

Christoph Mussger setzte alles auf eine Karte – doch es war die falsche: Nachdem eine Richterin entschied, dass ihm kein Investitionsersatz für den Chevrolet-Rückzug zustehe, scheiterte auch das Nachfolgeprojekt. Von Dr. Friedrich Knöbl

Ein Foto aus besseren Zeiten: Christoph Mussger (l.) und Peter Schweighofer vor dem Autohaus in Deutschlandsberg

Analyse eines Scheiterns I

m Dezember 2012 sah die Welt für Christoph Mussger noch rosig aus. Mit Brief und Siegel bestätigte ihm die Chevrolet Austria GmbH, dass sein Kfz-Betrieb in Kapfenberg in Kürze einen Chevrolet-Markenvertrag bekommen werde. Allerdings habe er dafür einiges Geld in die Hand zu nehmen, um die Chevrolet-Standards zu erfüllen. Ende 2013 war dieser Traum zu Ende: General Motors hatte beschlossen, Chevrolet in Europa sterben zu lassen. Mussger blieb auf den für die Chevrolet-Standards erforderlichen Krediten sitzen. Im April 2015 versuchte er mit der Übernahme des Autohauses Schweighofer in Deutschlandsberg einen Neustart. Ein Jahr später urteilte das Handelsgericht Wien, dass GM für die frustrierten Investitionen der Chevrolet-Händler nicht haftet. Das veranlasste Mussger, seine Mussger-Schweighofer & Partner Automobil GmbH mit 130.000 Euro Passiva in Konkurs zu schicken.

Keinen Opel-Vertrag bekommen Mussger ist eines der größten Opfer des ChevroletUntergangs. Mit dem Totalumbau seines Betriebes und den damit verbundenen Kosten hatte er alles auf eine Karte gesetzt – auf Chevrolet. Kurz nach dem angekündigten Ende von Chevrolet sagte GM-Manager Mag. Alexander Struckl am 10. Jänner 2014 im Nachrichtendienst „AUTO-Information“: „Zwetschkenmarken mit 1 oder 2 Prozent Marktanteil stellen kein signifikantes Business-Modell dar.“ In diese Kategorie fallen Marken wie Alfa, Honda, Volvo, Mitsubishi – und mit 1,23 Prozent (2013) auch Chevrolet.

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GM hatte Ende 2013 angekündigt, Chevrolet bis Ende 2015 am Leben zu lassen. Allerdings haben die bereits zu Jahresbeginn 2014 entfalteten Aktivitäten den eindeutigen Schluss zugelassen, dass GM keinesfalls beabsichtigt, das Begräbnis so lange hinaus zu zögern. Viele Chevrolet-Händler waren hauptberuflich Opel-Händler. Sie wurden von Struckl aufgefordert, sich künftig verstärkt auf diese Marke zu konzentrieren. Damit sei der Verlust des Chevrolet-Geschäftes locker auszugleichen. Trotz anders lautender Lippenbekenntnis war somit bereits im März 2014 die europaweite GM-Strategie erkennbar, so bald wie möglich alle Opel-Partner mit Chevrolet als Zweitmarke exklusiv auf Opel einzuschwören. Der Rest sollte billig abgefertigt werden, um den Importladen schnell dicht zu machen.

Neustart in Deutschlandsberg Für Mussger war es fatal, dass er keinen Opel-Vertrag hatte – und von GM auch keinen bekam. Er musste schauen, ob er seine Chevrolet-Investitionen anderweitig nutzen kann. Er sah im Herbst 2014 die Möglichkeit, seinen Betrieb in Kapfenberg zu verpachten und in Deutschlandsberg mit einem Viermarkenbetrieb als Subhändler von Renault, Dacia, Kia und Mazda neu zu beginnen. Anfang 2015 wurden sich Mussger und Ing. Peter Schweighofer einig. Mit dem Pachterlös aus Kapfenberg sollten laufende Kreditraten abgedeckt werden – mit dem Investitionsersatz von Chevrolet die Kreditbelastung reduziert werden (siehe „AUTO & Wirtschaft“ 10/2015). Mussger ging davon aus, dass ihm ein Ersatz für frustrierte

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MANAGEMENT

Investitionen gemäß § 454 UGB, ein Ausgleichsanspruch analog dem Handelsvertreterrecht und Schadenersatz für die von Chevrolet verkürzte Vertragsdauer zustehen. Chevrolet war in seiner Region bis 2013 nur unzureichend vertreten. Aufgrund der Zusage von Chevrolet, seinem Unternehmen die alleinige Marktverantwortung für die BH Kapfenberg zu übertragen, habe er sich zu kurz-, mittel- und langfristigen Investitionen verpflichtet. Ohne kontinuierliches Neuwagengeschäft musste er in seinem ChevroletServicebetrieb mit einem Rückgang der Werkstättenfrequenz rechnen. Damit erwiesen sich die Investitionen in die neue Werkstätte eindeutig als überdimensioniert. Dafür forderte er Entschädigung.

Vom Händlernetz blieb nichts übrig Wie es mit Chevrolet weitergehen wird, war im Frühjahr 2014 völlig unklar. Pläne und Prognosen für die Jahre 2014 und 2015 gab es jedenfalls keine. Es gab nur düpierte Händler und das Angebot, bei einer vorzeitigen einvernehmlichen Vertragsauflösung eine kleine Abfertigung zu bekommen – oder bei einem späteren Ausstieg leer auszugehen. Mussger konnte sich daher ausrechnen, dass unter den gegebenen Umständen innerhalb von ein paar Monaten vom Händlernetz nichts übrig bleiben wird. Er fand das Ausstiegsangebot angesichts seiner frustrierten Investitionen völlig unzureichend und hielt es wirtschaftlich für unzumutbar, das Vertragsverhältnis bis Ende 2015 aufrecht zu halten. So entschloss er sich, aus begründetem Anlass selbst zu kündigen. Wobei er davon ausgehen konnte, dass ihm in einem derartigen Fall aufgrund der klaren Gesetzeslage (3Ob114/13f) seine Ansprüche gegen Chevrolet erhalten bleiben.

habe es aus Chevrolet-Sicht überhaupt keinen Grund für ein vorzeitiges Vertragsende gegeben. Mussger habe als beweispflichtiger Kläger – „abgesehen von dem einen oder anderen Zeitungsartikel“ – keine „überzeugenden Urkunden“ vorlegen können, die seine Prognose des vorzeitigen Chevrolet-Endes bezeugen könnten. Derartigen Mussger-Aussagen „konnte das Gericht keinen Glauben schenken“.

„Kein Grund für eine außerordentliche Kündigung“ So kam Schillhammer zur Beurteilung, dass „aus dem Rückzug der Marke Chevrolet aus dem europäischen Markt kein Grund für eine außerordentliche Kündigung des Händlervertrages abgeleitet werden kann“. Chevrolet habe auch kein vertragswidriges oder vertragsbrüchiges Verhalten zu verantworten. „Damit erübrigen sich sämtliche weitergehenden rechtlichen Überlegungen“, schließt Schillhammer ihr Urteil. Somit kam alles anders, als Mussger geplant hatte. Dem Pächter ging als freie Werkstätte wirtschaftlich die Luft aus. Das Urteil des HG Wien setzte seiner Hoffnung auf einen baldigen Prozesserfolg ein Ende. Daran ändert auch die eingebrachte Berufung nichts. Mit seinem Konkursantrag zog er daraus die aus seiner Sicht erforderlichen Konsequenzen. Und Schweighofer muss schauen, dass er für seinen – ehemaligen – Betrieb einen neuen Interessenten findet. •

Warum nahm Mussger Ausstiegsangebot nicht an? Doch die für diesen Akt zuständige Richterin Charlotte Schillhammer hatte nicht die Absicht, sich mit dieser Rechtslage auseinander zu setzen. Sie stellte lediglich fest, dass es nichts zum Feststellen gibt. So sei nicht feststellbar, weshalb Mussger die Marke Chevrolet übernommen und dafür hohe Investitionen getätigt habe. Es sei völlig überraschend, dass in Österreich alle Händler mit Ausnahme von Mussger das Chevrolet-Ausstiegsanbot angenommen hätten – und die letzten Händlerverträge damit Ende Juni 2014 ausgelaufen seien. Es sei daher nicht feststellbar, ob Mussger bis Ende 2015 ein normales Neuwagengeschäft bis Ende 2015 möglich gewesen wäre. Gemäß der – aus der Sicht der Richterin – äußerst glaubwürdigen Aussagen der Chevrolet-Geschäftsführer hätte Mussger dank der Unterstützungsmaßnahmen des GM-Konzerns bis Ende 2015 sein Chevrolet-Geschäft „ohne wesentliche Beeinträchtigung“ weiterführen können. „Der Kläger hätte dabei sein Alleinstellungsmerkmal als einziger ChevroletVertragshändler Österreichs gut nützen können“,

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MANAGEMENT

Meinung

Ihre

ist

Gesättigter Markt: Wie für die Zukunft rüsten? Alles Mögliche für die Kunden „Als Familienbetrieb steht natürlich der Kunde im Mittelpunkt, den wir zu 100 Prozent zufriedenstellen wollen. Dies ist sicher unsere wichtigste Strategie, um erfolgreich wirtschaften zu können“, meint Nadja Malin-Potzinger, Geschäftsführung Autohaus Malin/Sulz. „Wir versuchen im Kundendienst alles Mögliche, um die Kundenbindung zu verstärken, was uns, wie ich meine, auch sehr gut gelingt und aufgrund von Weiterempfehlungen auch neue Käufer bringt.“ Darüber hinaus setzt man bei Malin auch auf Fahrzeugwerbung und vor allem auch auf die Unterstützung von lokalen Vereinen. „Es ist immens wichtig, auf diese Weise präsent zu sein, dadurch öffnen sich für uns auch wieder weitere Tore, um Neukunden gewinnen zu können.“

Expansion mit Erfolgsmodell „Nach der Sanierung des Unternehmens, das ich vor 14 Jahren übernommen habe, war die Expansion ein zentrales Thema“, erklärt Mag. Michael Mayr, Geschäftsführer Autopark/ Innsbruck. „Wir haben uns entschlossen, in Tirol zu expandieren, wobei wir festgestellt haben, dass die Expansion mit bereits bestehenden und eingeführten Marken den gewünschten Erfolg gebracht hat.“ Der Vorteil dabei sei, dass Markenidentität und Markenkernwerte im Unternehmen bereits fix verankert seien und sich dadurch ein erprobtes Erfolgsmodell an einem neuen Standort leichter umsetzen lasse. Wichtig sei auch, Kunden nicht nur zufriedenzustellen, sondern mit kleinen, aber feinen Serviceleistungen wie etwa einem Holund Bringservice zu begeistern.

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Kundendaten besser nützen „Angesichts eines gesättigten Marktes ist es ganz wesentlich, sich Gedanken über die Zukunft des Autohauses zu machen“, sagt Mag. Alfred Mittendorfer, Verkaufsleiter und Prokurist Auto Höller/Eugendorf. „Für uns sehr wichtig ist, die Qualität der Kundendaten zu verbessern und mit aktuellen Daten diese Kunden dann mit verschiedenen Varianten, die neue Medien ermöglichen, anzusprechen, aber damit auch neue Kunden gewinnen zu können.“ Wobei man sich dabei auf einer Gratwanderung befinde: „Ein Verschleudern der Fahrzeuge im Netz würde sich dramatisch auf die Ertragssituation auswirken.“ Wesentlich sei auch die MitarbeiterKontinuität im Betrieb: „Das schafft Vertrauen und führt dazu, dass wir weiterempfohlen werden.“

Nur eine Strategie „Nach der Eröffnung unseres 2. Standortes befinden wir uns derzeit mitten in der Wachstumsphase“, so Mag. Karin Radauer, Geschäftsführerin Autohaus Radauer/St.Veit a. d. Glan. „Wobei wir nun merken, dass das Wachstum langsam abflacht.“ Im Autohaus Radauer verfüge man über ein Erfolgsrezept, das seit 30 Jahren angewendet werde. „Unsere Strategie ist nur eine: Wir bemühen uns, unsere Kunden an beiden unserer Standorte nicht gut, sondern perfekt zu bedienen.“ Das trage auch Früchte: „Wir verkaufen sehr viele Fahrzeuge über Weiterempfehlung.“ Die exzellente Kundenbetreuung wirke sich aber auch auf die Auslastung der Werkstatt aus. „Wir wollen nicht unbedingt mehr Kunden, sondern gute Kunden, die immer wieder kommen.“

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Marktgebiet absichern

uns

wichtig!

Der Pkw-Markt in Österreich ist weitgehend gesättigt. Gleichzeitig steigt aufgrund neuer Vertriebswege der Druck auf den Handel, mehr zu verkaufen. Gibt es Strategien, um auf einem hart umkämpften Markt weiter wachsen zu können? Von Dieter Scheuch

Mehr bieten als die anderen „In unserem Unternehmen stehen vor allem Dienst- und Serviceleistungen und individuelles Eingehen auf den Kunden im Vordergrund“, versichert Ing. Günther Lang, Geschäftsführer Autohaus Lang/Haag. „Wir versuchen mit persönlichem Einsatz, den andere vielleicht nicht immer bieten, Kunden zu gewinnen und uns so von der Konkurrenz abzuheben .“ Ziel sei, Kunden dauerhaft an das Autohaus zu binden. Man setze auf lösungsorientierte Arbeitsweise: Persönliches Eingehen auf individuelle Kundenwünsche stehe dabei im Mittelpunkt. „Wobei es darum geht, dass der Kunde flexibel und mobil bleibt – und das auf einem für ihn möglichst unkomplizierten und bequemen Weg.“ Daraus resultieren dann auch persönliche Weiterempfehlungen.

Mundpropaganda bringt’s „Wir haben bereits 2013 für unseren Betrieb eine Strategie entwickelt, weil wir davon ausgegangen sind, dass der Markt in Österreich in etwa immer gleich bleiben wird“, meint Ing. Johannes Jagersberger, Geschäftsführer Jagis/Eisenstadt. „Die Anbieter werden mehr, die aufzuteilenden Kuchenstücke immer kleiner, weshalb wir uns in unserem Autohaus eine zweite Marke dazugenommen haben.“ So sei es gelungen, ein weiteres Wachstum herbeizuführen. Ganz wichtig sei auch die persönliche Betreuung von Kunden. „Trotz aller Marketingaktivitäten im Netz und durch Werbung glaube ich persönlich, dass die Mundpropaganda die effizienteste Werbung überhaupt ist. Wenn uns Kunden weiterempfehlen, führt dies unserer Erfahrung nach am ehesten zum Verkaufserfolg.“

„Unsere derzeitige Strategie ist, vorerst nicht weiter zu wachsen, sondern mit den vorhandenen Standorten unser Marktgebiet abzusichern“, sagt Heinrich Lietz, Geschäftsführung Autohaus Lietz/Waidhofen/Ybbs. „Dabei steht im Vordergrund, dass wir in unserem Verkaufsgebiet sicher durchkommen – gerade weil wir in der Vergangenheit schnell gewachsen sind und auch mit neuen Partnern zusammenarbeiten. Unser Ziel ist, unsere Standorte krisensicherer zu machen, das heißt, die Auslastung zu optimieren und damit eine höhere Effizienz zu erreichen. Dies umfasst eine Verbesserung der Vernetzung unserer Zentrale mit den einzelnen Standorten und Partnern.“ Im Bedarfsfall könne so deutlich schneller effizienter reagiert und gearbeitet werden.

Marktraum ausschöpfen „Eine Wachstumsstrategie, die auf dem, was man hat, aufbaut, ist aus meiner Sicht im klassischen Pkw-Verkauf nicht mehr möglich“, meint Ing. Bernhard Kalcher, Geschäftsführer Autohaus Kalcher/Fehring. „Um zu überleben, muss jeder Betrieb einerseits den ihn umgebenden Marktraum sondieren und andererseits auch alle mit dem Autohaus in irgendeiner Funktion verbindbaren Möglichkeiten ausschöpfen.“ Dabei müsse auch über den Tellerrand geschaut werden. Das reiche von einer Hinzunahme einer weiteren Marke über zusätzliche Dienstleistungen wie etwa Fahrzeugreinigung und Waschstraße bis hin zu Angeboten wie Taxibetrieb, Mietfahrzeugen und Zweirädern. Wichtig sei es vor allem, im Betrieb eine hohe Auslastung zu erreichen.

Persönliche Weiterempfehlung „In einem Familienbetrieb wie unserer einer ist, läuft vieles über Mundpropaganda“, ist sich Peter Turinsky, Geschäftsführer Volvo Simscha/Wien, sicher. Natürlich schalte man auch klassische Werbung in verschiedenen Medien, „dennoch glaube ich, dass eine persönliche Weiterempfehlung durch Kunden die effizienteste Möglichkeit für Neukundengewinn ist“. Der intensive Kontakt zu Kunden, der sich auch in Form von Auszeichnungen niedergeschlagen habe, spiegle wider, „dass wir wissen, dass die Kunden gerne zu uns kommen“. Probleme mache dem Betrieb die zunehmende Autofeindlichkeit in Wien: Daran könnten auch die besten Wachstumsstrategien scheitern, weil sich die Situation, etwa durch das Parkpickerl, weiter verschärft habe.

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AUFBRUCH IN ROT-WEISS-ROT ANDERE JAMMERN. WIR HANDELN! Knappe Erträge, politischer Gegenwind und technologischer Fortschritt: Die Autobranche steht vor zahlreichen Herausforderungen. Darüber zu jammern, ist zu wenig. Stattdessen zeigen wir beim diesjährigen AUTO-&-Wirtschaft-Tag in der Wiener Hofburg auf, wie österreichische Klein- und Mittelbetriebe auch in Zukunft gutes Geld verdienen können.

DAS SAGTEN DIE 420 BESUCHER NACH DEM 8. AUTO-&-WIRTSCHAFT-TAG 2015:

„Es war wirklichM eine großartige Veranstaltung – angefangen EN! K R E R O V TZT JEder tollen Moderation über die spannenden und internatioSCHONvon nalen Themen bis hin zur Verpflegung und Betreuung.“

„Wieder mal eine gelungene Veranstaltung mit hochkarätigen Speakern!“

„Ein sehr

HAUPTSPONSOREN:


.

ng

TEILNAHMEGEBÜHR: 89,– EURO (EXKL. UST), INKL. BUFFET ORGANISATORISCHE INFORMATIONEN: OKERMUELLER.RENATE@AUTOUNDWIRTSCHAFT.AT TEL.: +43 664 1381689, WWW.AUTOUNDWIRTSCHAFT.AT

„Ihr habt wirklich ein tolles Programm mit sehr guten Referenzen in einem außergewöhnlichen Ambiente auf die Beine gestellt.“ „Sowohl die Themenauswahl als auch die Vortragenden wussten auf ganzer Linie zu überzeugen und haben die Besucher bis zum letzten Thema in ihren Bann gezogen.“

n absolut spannender und r gelungener Event!“


MANAGEMENT

Das Autohaus Linser in Innsbruck setzt aktiv auf Kundenloyalität. Ein wichtiger Baustein ist die Vier-Jahres-Garantie von CarGarantie.

Call to Service I

m traditionsreichen Autohaus Linser, das heuer sein 125-Jahr-Jubiläum feiert, wurde eine eigene Mitarbeiterin angestellt, um mit Kunden telefonisch in Kontakt zu bleiben. „Call to Service“ und „Call after Service“ sind die zwei standardisierten Anrufe, die Kundenloyalität und Qualität steigern sollen. Während die Zufriedenheit nach dem Werkstattaufenthalt detailliert abgefragt wird, um die Betreuung und den Service laufend zu verbessern, wird bei der Erinnerung zum Service der Kunde noch einmal eingeladen. „Hier haben wir mit der CarGarantie-Lösung ein wichtiges Argument für den Kunden“, erklärt Vertriebsleiter Bernhard Scherl. Über CarGarantie wird die zweijährige Opel-Werksgarantie mittels einer Baugruppengarantie auf vier Jahre verlängert.

Wichtiges Kundenbindungsinstrument Schließlich ist man auch bei Opel und im Autohaus Linser mit rückläufigen Besuchen in der Markenwerkstätte konfrontiert. Der Autobesitzer wird beim Telefonat noch einmal darauf hingewiesen,

Auto-LinserBetriebsleiter Werner Konrad, Franz Braumann (CarGarantie) und Vertriebsleiter Bernhard Scherl

Echter Vorteil für den Kunden

Geschäftsführerin Dorothea Linser

CarGarantie und Opel: intensive Zusammenarbeit Auto Linser ist eines von vielen Beispielen für die erfolgreiche Zusammenarbeit von CarGarantie mit der Opel-Organisation, wo wir mit vielen Händlern kooperieren. Die hier vorgestellte 4-Jahresgarantie wird beispielsweise auch von Autohaus Ebner oder Autohaus Mayer, Mistelbach verwendet. In Deutschland wird die Opel Garantielösung Flexcare als Vertriebsauftrag komplett über CarGarantie abgewickelt.

50

dass die Garantie an den Serviceaufenthalt geknüpft ist und dass beim Besuch etwaige Garantiereparaturen durchgeführt werden können. „Das ist speziell im vierten Jahr sehr wichtig, wo nicht nur die Garantie, sondern oft auch der Leasingvertrag ausläuft“, so Scherl. Über den vereinbarten Werkstatttermin wird auch der Verkäufer informiert, kann seinen Kunden in Empfang nehmen und über einen Eintausch sprechen.

Christian Rothböck, Direktor Vertrieb Handel, CarGarantie Österreich

„Es geht darum, dem Kunden einen echten Vorteil anzubieten, dann ist der Preis nicht so entscheidend. Mit der erweiterten Garantie und unserem intensiven Kundenservice tun wir das“, weiß Scherl. Zwar wurden diese vier Jahre schon in der Vergangenheit gegen Aufpreis mit angeboten, anlässlich des Jubiläums „125 Jahre Auto-Linser“ ist die Garantie nun bei jedem Neuwagen im Kaufpreis inbegriffen. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass die erfolgreiche Aktion auch im 126. Jahr des Bestehens fortgeführt wird. Geschäfstführerin Dorothea Linser fasst die Gründe zusammen: „Die Garantie gibt Sicherheit, und das ist immer ein Argument, das hilft bei Preisverhandlungen und bei der Positionierung. Kurz gesagt: Die Garantie ist ein Abschlussverstärker, ein Wettbewerbsvorteil und ein Kundenbindungsinstrument. „Auto-Linser betreut die Kunden sehr individuell und persönlich und versucht immer, einen Schritt weiter zu sein als der Mitbewerb. Mit dem Telefondienst und der Garantie ist das wieder einmal gelungen“, fasst Franz Braumann zusammen, der als Gebietsleiter von CarGarantie die Firma Linser schon lange betreut. • (GEW)

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MANAGEMENT

weil hier eher jüngere Fahrzeuge versichert sind. Gleichzeitig steigen aber auch die Kosten für Reparaturen – und zwar deutlich stärker als die Inflation. Uniqa konnte den Anteil am Kfz-Versicherungsmarkt 2015 von 13,46 auf 13,82 Prozent ausbauen. Wie lauten die weiteren Ziele? Kößl: Wir sind am heimischen Markt die Nummer 2 und haben diese Position 2015 ausgebaut. Heuer erwarten wir vor dem Hintergrund eines weitgehend stabilen Gesamtmarktes ebenfalls eine leichte Steigerung.

„Der Schlüssel zu mehr Ertrag“ Als zweitgrößter Kfz-Versicherer des Landes misst Uniqa der Zusammenarbeit mit den Autohäusern besonders große Bedeutung bei. Vorstand Mag. Andreas Kößl (r.) und Peter M. Steininger, Geschäftsführer der Maklertochter VMS, erläutern die Strategie des Unternehmens. Von Philipp Hayder

A

&W: Jahrelang wurde der Kfz-Versicherungsmarkt von einem harten Preiskampf geprägt, bei dem manche Unternehmen Verluste in Kauf nahmen, um Kunden für andere Versicherungsprodukte zu gewinnen. Wie bewerten Sie derzeit die Lage? Mag. Andreas Kößl: Mit zuletzt knapp 10,3 Millionen versicherten Risken ist die Kfz-Sparte zweifellos die am weitesten verbreitete Versicherung. Sollte es einmal Zeiten gegeben haben, in denen man Kfz-Kunden relativ einfach andere Versicherungen verkaufen konnte, sind diese aber lange vorbei. Daher müssen wir in jeder Sparte kostendeckend agieren. Ich scheue mich nicht zu sagen, dass Uniqa in der Kfz-Haftpflichtversicherung in den schwarzen Zahlen ist. In der Kasko ist die Ertragslage grenzwertig. Wie bewerten Sie die Schadenentwicklung? Kößl: Die Schadenfrequenz geht leicht zurück, was nicht zuletzt mit einer verbesserten Technologie zu tun hat. Wir sehen diesen Trend aktuell in der Kasko,

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Welchen Beitrag leistet dazu der Versicherungsvertrieb über Autohäuser? Kößl: Einen immer größeren. Schon jetzt machen die über Autohauspartner abgeschlossenen Versicherungen rund 6 Prozent unseres gesamten Kfz-Prämienvolumens aus. Das hat einerseits damit zu tun, dass der Autohandel in seinem Kerngeschäft wirtschaftlich unter Druck steht und daher nach Zusatzerträgen sucht. Andererseits wird für die Endkunden das „One Stop Shopping“ im Autohaus immer wichtiger. Peter M. Steininger: In den vergangenen 6 Jahren ist es VMS, einer 100-Prozent-Tochter von Uniqa, gelungen, das Prämienvolumen um 55 Prozent auf 25,2 Millionen Euro zu steigern. Das war nur deshalb möglich, weil wir sowohl die Penetration bei vorhandenen Partnern gesteigert haben als auch mit unseren maßgeschneiderten Tarifen – Stichwort verringerter Selbstbehalt, Übernahme der Abschlepp- und Leihwagenkosten und so weiter – neue Autohäuser hinzugewonnen haben. Welchen Anteil am Gesamtertrag eines Autohauses können Versicherungen haben? Steininger: Eine konkrete Zahl zu nennen ist schwierig, weil sich die Versicherungsvermittlung auf die gesamte Wertschöpfungskette positiv auswirkt. Beispielsweise verkaufen manche VMS-Partner jeden zweiten Neuwagen mit Versicherung, was naturgemäß entsprechende Provisionserträge mit sich bringt. Hinzu kommen die höhere Kundenbindung in der Werkstatt sowie die bessere Chance auf Anschlussgeschäfte. Aber eines lässt sich ganz klar sagen: Für viele Autohäuser sind Versicherungen der Schlüssel zu mehr Ertrag. •

Mit Sicherheit sparen Seit 2008 gibt es bei Uniqa den Kfz-Versicherungstarif „SafeLine“, bei dem eine im Fahrzeug eingebaute Telematikbox die Kilometerleistung aufzeichnet. Wer wenig fährt, zahlt auch weniger Prämie. Jetzt wird dieses Prinzip weiter gedacht: In Verbindung mit einer neuen App erkennt das Telematikmodul beispielsweise, ob auf die Handynutzung während der Autofahrt verzichtet wird oder ob junge Autofahrer in Partynächten das Auto stehen lassen. All das wird mit Bonuspunkten belohnt – ein kreatives Alleinstellungsmerkmal am Versicherungsmarkt, das auch den Autohauspartnern von Uniqa zugute kommt.

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MANAGEMENT

Die Klicks zur Finanzierung

2 Generationen Manfred Berger mit Porsche-Bank-Gebietsleiter Jürgen Strohmar (M.)

Viel habe sich in den 30 Jahren geändert, in denen er nun schon mit der Porsche Bank zusammen arbeite, erzählt der Badener Autohändler Manfred Berger. Doch die Orientierung – ganz nahe am Kunden – sei gleich geblieben. Von Mag. Heinz Müller

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s war im Jahr 1986, als Manfred Berger sein erstes Autohaus übernahm, und zwar in Frauenkirchen (Burgenland): Aus den 7 Mitarbeitern von damals sind mittlerweile 155 geworden, zu Frauenkirchen kamen auch Baden (1992) und Berndorf (2001) dazu. 1.800 Neuwagen (VW, Audi, VW Nutzfahrzeuge und Seat) verkauft das Team um Manfred Berger an den drei Standorten. Wenn in knapp einem halben Jahr in Baden auch noch der nagelneue Skoda-Betrieb eröffnet wird, sollen es noch einmal 150 bis 200 Stück mehr werden.

Heute finanziert mehr als jeder dritte Kunde sein Auto Egal, in welchem Entwicklungsstadium sich das Autohaus Berger gerade befand: Wichtig war stets ein Finanzierungspartner, auf den man sich verlassen konnte – die importeurseigene Porsche Bank. „Natürlich wurden vor 30 Jahren nicht so viele Autos im Autohaus finanziert wie heute“, sagt Berger: „Damals waren es etwa 10 Prozent der Firmenkunden, denen wir mit den Angeboten der Porsche Bank dienlich

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sein konnten. Bei Privatkunden lag der Anteil noch niedriger.“ Doch mittlerweile nutzen immer mehr Menschen jenes Geld, das sie zuvor in den Kauf eines neuen Autos steckten, für andere Dinge: „Der Trend ist ganz klar: Die Kunden fahren lieber einige Jahre mit einem Auto mit viel Mehrausstattung und nehmen dann ein neues.“ So stieg der Anteil an Finanzierungskunden im Autohaus Berger auf mehr als ein Drittel.

Mit ein paar Mausklicks zum Angebot

Die Kooperation mit der Porsche Bank erleichtert auch die Auslastung der – übrigens blitzsauberen – Werkstatt

Vor allem die All-inclusive-Lösungen kommen bei den Kunden immer besser an. Mit einer monatlichen Rate sind Leasing, Versicherung und Serviceleistungen abgedeckt. „Ideal ist, dass die Autos bei uns serviciert werden“, ergänzt Manfred Berger junior. So wisse man stets, wie das Fahrzeug in Schuss sei und habe nach Ablauf der Finanzierung meist auch einen perfekten Gebrauchtwagen zum Verkauf. „Und die Gebrauchtwagenkunden legen ja Wert auf ein lückenloses Serviceheft.“ Bei Unternehmern kommt vor allem das von der Porsche Bank initiierte Fuhrpark-Informationssystem (FIS) sehr gut an. „So hat man alle Kosten des Autos online immer im Blick“, sagt Manfred Berger. Vorteilhaft sind auch die von der Bank angebotenen Weiterbildungsseminare: „Wenn man über die neueste Entwicklung bei Steuern Bescheid weiß, kommt das den Kunden zugute.“ Um Privatkunden ein individuelles Angebot zu erstellen, reichen ein paar Mausklicks: Die Bonitätsprüfung durch die Porsche Bank dauert maximal zwei Stunden, bei Firmen höchstens 24 Stunden. •

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MANAGEMENT

Mit Vorsprung in die zweite Halbzeit Die AutoBank blickt auf ein überaus erfolgreiches Frühjahrsgeschäft zurück. Kein Wunder, dass die Stimmung auch bei einem Event anlässlich der Fußball-Europameisterschaft ausgelassen war.

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ls Österreich und Portugal im Pariser Prinzenparkstadion gegeneinander antraten, ging kein einziger Ball ins Netz. Die gut 250 Partner der AutoBank, die am Public Viewing in der Wiener Eventlocation „Sand in the City“ teilnahmen, ließen sich davon die Laune nicht verderben. Schließlich waren sogar echte Weltmeister mit von der Partie – nämlich die amtierenden Champions im Tischfußball, die am Wuzler gegen so manchen Autohausmitarbeiter antraten.

vergleichsweise jungen Sparte Factoring wurde ein Zuwachs um 10,6 Prozent auf 70,8 Millionen Euro verzeichnet, im – bislang vor allem in Deutschland betriebenen – Fuhrparkmanagement stieg die Zahl der verwalteten Fahrzeuge um 10,4 Prozent auf 7.957 Stück. Zudem wurden der AutoBank Spareinlagen in der Höhe von 339, 1 Millionen Euro anvertraut, was einem Plus von 1,6 Prozent entsprach. Für den weiteren Jahresverlauf ist Vorstand Gerhard Dangel angesichts dessen sehr zuversichtlich: „Alles deutet darauf hin, dass wir unseren Wachstumskurs beibehalten werden.“ Sowohl in der Händler- als auch in der Absatzfinanzierung seien im Gesamtjahr zweistellige Zuwächse geplant. Im Factoring-Geschäft soll bereits im zweiten Volljahr der „Break-even“ erreicht werden, das „Fuhrparkmanagement beim Autohändler“ wird in Kürze von einem dritten österreichischen Pilotpartner erprobt werden.

Gemeinsam zum Erfolg

Gerhard Dangel und sein Team konnten über 250 Gäste beim EuroEvent begrüßen

Ausschlaggebend für das Wachstum der AutoBank sind freilich nicht nur innovative Produkte, sondern auch die langfristige Bearbeitung des Marktes. Dass die AutoBank und ihre Fachhandelspartner auf derselben Seite des Spielfelds stehen, wurde beim Euro-Event ebenfalls deutlich – und dieser Teamgeist ist nicht nur im Fußball die beste Basis für den Erfolg. • (HAY)

Starke Zwischenbilanz Meisterlich war auch die Leistung der AutoBank in den ersten 4 Monaten des heurigen Jahres. Das Lagerfinanzierungsvolumen konnte um 7,4 Prozent auf 67,2 Millionen Euro gesteigert werden, das Kreditund Leasingneugeschäft in der Absatzfinanzierung wuchs um 5,7 Prozent auf 29,3 Millionen Euro. In der

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MANAGEMENT Eine Kooperation mit der Garanta bietet Vorteile für das ganze Autohaus: Kompetenz, Zusatzertrag, Werkstattauslastung, Kundenbindung

Die Ertragssituation im Fahrzeughandel ist unbefriedigend und wird das auch noch länger bleiben. Gleichzeitig sinkt die Kundenloyalität in der Werkstätte. Ein simples und gleichzeitig effektives Gegenmittel ist die Zusammenarbeit mit der Garanta-Versicherung. Von Gerald Weiss

abwicklung und eventuell auch die Fahrzeugzulassung“, schlägt Molterer vor: „Aus eigenen Umfragen wissen wir, dass sich viele Kunden eine Versicherungsberatung im Autohaus wünschen.“ Die Umsetzung ist freilich dürftig und passiert viel zu selten. „Kein Neuwagenkäufer sollte das Autohaus ohne Versicherungsangebot verlassen“, ist Hans Günther Löckinger, Geschäftsführer der GÖVD Garanta, überzeugt. Das würde die Abschlussquote beachtlich erhöhen. Selbst wenn für das erste Mal das Angebot nur dazu gedient hat, dem Kunden zu einem günstigeren Abschluss bei seiner StammVersicherung verholfen zu haben, hat man gepunktet.

Jedem Käufer ein Angebot D

ie Herausforderungen an das Autohaus werden in den kommenden Jahren nicht geringer werden, die Situation ist für viele Betriebe mehr als schwierig. Dennoch werden Möglichkeiten zur Verbesserung der Situation nur zögerlich angenommen. Natürlich kann das Versicherungsgeschäft allein kein Autohaus retten, aber speziell die Zusammenarbeit mit der Garanta kann zahlreiche Vorteile und Verbesserungen bringen. Kurt Molterer, Hauptbevollmächtigter der Garanta, fasst die wesentlichen drei Vorteile zusammen: „Zusätzliche Erträge, ein verbessertes Serviceangebot im Sinne eines One-Stop-Shoppings sowie die Kundenbindung in der Werkstätte.“ Doch der Reihe nach: Die Deckungsbeiträge und auch die Verkäuferprovisionen beim Neuwagen-Verkauf sind speziell in der Klein- und KompaktwagenKlasse teilweise so gering, dass Versicherungsprovisionen in Relation eine wesentliche Verbesserung darstellen können. Das gilt sowohl für den Verkäufer wie auch für den Betrieb, je nachdem wie die Aufteilung vereinbart ist.

Alles aus einer Hand „Im Sinne eines One-Stop-Shoppings kann das Autohaus nicht nur den Verkauf und das Service abwickeln, sondern auch die Versicherung, Schadens-

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Wenn es wirklich kracht

Kurt Molterer, Hauptbevollmächtigter der Garanta

Hans Günther Löckinger, Geschäftsführer GÖVD Garanta

An das Angebot und die kommunizierten Vorteile in der Schadensabwicklung erinnert sich der Kunde spätestens dann, wenn es tatsächlich zu einem Schaden gekommen ist. „Schadenssteuerung, Ablösen, forcierte Totalschäden, Wrackbörsen bis hin zu Diskussionen mit dem von der Versicherung beauftragen Sachverständigen sind mittlerweile das tägliche Brot der KfzWerkstätte und damit deren Kunden“, erklärte Löckinger zuletzt im Werkstattseminar von „AUTO & Wirtschaft WISSEN“ unter breiter Zustimmung der teilnehmenden Kfz-Betriebe. Verzicht auf Internet-Wrackbörsen, Totalschadenreparatur bis zu 100 Prozent des Wiederbeschaffungswert sowie unabhängige Sachverständige vermeiden all diese Probleme. Durch die Gestaltung der Tarife erhält der Kunde eine zusätzliche Motivation, in das ausliefernde Autohaus zu kommen. Beispiele dafür sind der Wartungsrabatt, wenn der Kunde zum Service in die Werkstätte kommt, oder Ersparnisse beim Selbstbehalt bei der Schadensabwicklung in eben diesem Kfz-Betrieb. Nicht zuletzt bekommt die Werkstätte neben Zusatzauslastung und echter Kundenbindung durch den Abschluss einer Garanta-Versicherung noch weitere Erträge. • (GEW)

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Alles für das Autohaus Edmund Frühwirt (B.) ist seit über 30 Jahren in der Autobranche tätig. Als jüngster Neuzugang im Außendienstteam von carplus erklärt er, wie der Branchenversicherer seinen Partnerbetrieben zur Seite steht.

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utobanken, Versicherungen – Edmund Frühwirt hat schon viele Facetten der Automobilwirtschaft kennengelernt. Seit April betreut er bei carplus Partner im Burgenland und in Wien. „Im Autohausalltag zählen attraktive Produkte, individuelle Betreuung und natürlich marktgerechte Konditionen“, weiß Frühwirth – Anforderungen, die von carplus allesamt erfüllt würden.

Einzigartiges Komplettpaket Tatsächlich hat der vor exakt 10 Jahren gegründete Branchenversicherer ein Komplettpaket geschnürt, das seinesgleichen sucht. „Die Basis bilden unsere auf die Bedürfnisse der Autohäuser abgestimmten Versicherungen“, verweist Frühwirt auf Tarifmerkmale wie die Reduktion des Kasko-Selbstbehalts, sofern ein Kunde eine Reparatur in „seinem“ Kfz-Betrieb durchführen lässt, oder die Übernahme der Leihwagenkosten sowie der Abschlepp- und Rückholkosten bis zu 1.500 Euro. Auch den flexiblen Umgang mit Totalschäden wissen die Autohäuser laut Frühwirt zu schätzen: Bei Reparaturkosten bis zu 80 Prozent des Wiederbeschaffungswertes kann sofort mit der Instandsetzung begonnen werden, bei höheren Kosten reicht eine kurze Rücksprache für eine Reparaturfreigabe oder eine vergünstigte Kaufoption aus. „Darüber hinaus können unsere Partner den Kunden einzigartige Lösungen wie die Kaufpreisersatzdeckung oder die Gebrauchtwagen-Vollkasko anbieten“, ergänzt Frühwirt. Im gleichen Kalkulationsprogramm können seit Kurzem auch Angebote für Gebrauchtwagengarantien erstellt werden – die Kooperation mit dem Garantieversicherer Real Garant macht es möglich. Weitere derartige Partnerschaften sollen folgen. „Dabei werden wir immer darauf achten, dass die Umsetzung im Autohaus so einfach wie möglich ist“, verspricht Frühwirt.

Persönliche Betreuung Flankierend dazu sorgt carplus für eine bestmögliche Unterstützung durch Experten – einerseits durch das fünfzehnköpfige, von Dr. Franz F. Gugenberger und Dipl.-Ing. Dr. Michael Schlögl geführte Kernteam und andererseits durch die Außendienstmannschaft des Mutterunternehmens Wiener Städtische. All dies ermöglicht es nach den Erfahrungen von Frühwirth, dass engagierte Partnerhändler oft 4 von 10 Autos samt Versicherung verkaufen – mit entsprechend positiven Auswirkungen auf die Rentabilität des Gesamtbetriebs. • (HAY)

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„Wir verkaufen Autos, wir wollen nicht mit dem Ladenetz verdienen“,

WIRTSCHAFT

erklärt Daniel Hammerl, MBA (Tesla) auf Seite 60

„Ich wollte keine fertige Werkstätte, sondern alles nach meinen Bedürfnissen einrichten“, meint Oldtimer-Experte Thomas Rab auf Seite 62

Forstinger erweitert sein Angebot Mit der Installierung von Andreas Prödiger als 3. Geschäftsführer neben Klaus Müllner und Martin Schmid Schmidsfelden verschreibt sich Forstinger mit seinen 115 Filialen einer neuen Zielsetzung. Ergänzend zum bisherigen Kernsegment Autozubehör mit Reifen und Felgen erfolgt die Sortimentserweiterung in den Zielgruppen Motorradfahrer, Radfahrer und freizeitorientierte Menschen.

Aus für Luxus-Marken

Matthias Pilter

Nach den über Schuster Premium GmbH und Schuster Sport- & Classiccars GmbH eröffneten Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung wurden mittlerweile beide Unternehmen geschlossen. Zuvor hatten Claudia und Jürgen Schuster die Fortführung von Lotus-Import, Maserati-Vertrieb und Service sowie Ferrari-Service bei Zahlung einer Quote von 20 Prozent binnen 2 Jahren geplant. Die Masseverwalter sind mit dem Verkauf der Standorte befasst. Zipf wäre voll ausgestattet und weiterführungsfähig, Vösendorf steht kurz vor Fertigstellung.

10.000 Euro für karitative Zwecke gesammelt Unter dem Motto „Golfen für einen guten Zweck“ lud die Nürnberger Versicherung AG Österreich Freunde und Geschäftspartner zum traditionellen Golfturnier nach Bad Gastein. Für 3 gemeinnützige Initiativen, die sich der Unterstützung von Kindern in schwierigen Lebenssituationen verschrieben haben, wurden 10.000 Euro durch Nenngelder und eine Spende der Nürnberger Versicherung gesammelt. Mit dabei waren auch Michael Kretz, Christoph Berghammer, Christine Wolf, Kurt Molterer und Günter Kerle.

Kärntner Kfz-Techniker 2016 gekürt In den Räumlichkeiten der Fachberufsschule Klagenfurt stellten sich 18 Lehrlinge bei den Kärntner Landesmeisterschaften kniffligen Aufgaben und schwierigen Problemen der Fachtheorie. Als Landessieger setzte sich Maximilian Bugl (Kfz-Holzmann, St. Veit an der Glan) vor Marcel Ressler (Autohaus Marack, Treibach) und Harald Streit (Autohaus Vasold, St. Andrä) durch. Landesinnungsmeister Walter Aichwalder gratulierte den Siegern.

Nachbarschaftshilfe mit Würth-Werkzeug Bereits zum 3. Mal organisierte das Wiener Hilfswerk mit Unterstützung der Bezirksvorstehung in Neubau ein Reparatur-Café, bei dem reparaturbedürftigen Gegenständen mithilfe fachkundiger Helfer wieder Leben eingehaucht wurde. Würth unterstützt das Projekt mit Profi-Werkzeug: Schraubendreher, Zangen, Taschenlampen, Lötkolben und Wartungsöle im Wert von 1.100 Euro wurden zur Verfügung gestellt. Das nächste Reparatur-Café findet am 1. Oktober 2016 von 10 bis 15 Uhr in der Schottenfeldgasse 29, 1070 Wien, statt.

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Tesla spielt mit dem Feuer Trotz bester Stimmung in Sachen E-Mobilität befindet sich Tesla in einer brisanten Situation. Einerseits wurden im 2. Quartal 2016 trotz gesteigerter Produktion die selbst gesteckten Ziele (wieder) nicht erreicht. In Folge dessen fielen die Aktienkurse. Andererseits musste Tesla vor Kurzem bekannt geben, dass im Mai ein Tesla-Fahrer mit einem Model S bei aktiviertem AutoPiloten tödlich verunfallte. System und Fahrer dürften einen querenden Sattelzug aufgrund dessen weißer Lackierung und der tiefstehenden Sonne nicht erkannt haben. Anfang Juli überschlug sich ein Modell X mit aktiviertem Autopiloten nach dem Rammen der Leitplanke. Besteht die Gefahr, dass es bis zum autonomen Fahren noch länger dauert, als von vielen Herstellern gewünscht?


WIRTSCHAFT

Rund 200 Teilnehmer folgten der Einladung von Ing. Wolfgang Schirak (l.) und Karl Scheibelhofer

Neue Töne im Kfz-Gewerbe Schloss Grafenegg, ansonsten vor allem als Hochburg der klassischen Musik bekannt, war Schauplatz des diesjährigen Tags der niederösterreichischen Kfz-Wirtschaft. Dabei wurde deutlich, dass die Branche vor einschneidenden Veränderungen steht.

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nternetplattformen als neue Konkurrenten, immer mächtigere Hersteller sowie die Vernetzung der Fahrzeuge: All das führe „zu einer Verlagerung der Kundenbeziehung und damit einhergehend zu einer reduzierten Kundenbindung in den Kfz-Betrieben“, erläuterte Dipl.-Ing. (FH) Neofitos Arathymos vom deutschen Branchenverband ZDK vor den rund 200 Personen, die Anfang Juni an der Jahrestagung des niederösterreichischen Kfz-Gewerbes teilnahmen. Erstmals hatten die Standesvertreter von Handel und Reparatur gemeinsam eingeladen – ein sinnvoller Schritt, betreffen die Herausforderungen doch alle Facetten der Automobilwirtschaft.

In Grafenegg auf der Bühne: Neofitos Arathymos, Dr. Johannes Öhlböck, Ing. Wolfgang Schirak, Karl Scheibelhofer, Ferdinand Jandl und Mag. Karl-Heinz Wegrath (v. l.) auf die Bekämpfung der auch in Niederösterreich grassierenden Schwarzarbeit konzentrieren: „Immerhin geht es bei Kfz-Reparaturen um die Sicherheit von Leib und Leben.“ Ing. Wolfgang Schirak, Gremialobmann des Fahrzeughandels, fand trotz all der Misstöne in der Automobilwirtschaft zu wohlklingenden Worten: Zwar sei das Internet als Informationskanal unverzichtbar, doch könne es die regionalen Autohäuser nicht ersetzen: „Auch in Zukunft wird die Masse der Autos nicht anonym verkauft werden.“ • (HAY)

Rechtliche Fallstricke Dies gilt neben der von Arathymos geschilderten Digitalisierung auch für die rechtlichen Rahmenbedingungen, über die Dr. Johannes Öhlböck informierte. Kraftfahrzeugsektor-Schutzgesetz, Ausgleichsanspruch und Investitionsersatz eröffnen zahlreiche Ansprüche – bloß werden sie viel zu selten durchgesetzt. Keineswegs zögerlich sind dagegen die Behörden, wenn es um die Überprüfung des sachgemäßen Umgangs mit Probefahrtkennzeichen geht. Falls die „blauen Taferl“ missbräuchlich verwendet oder auch nur die Nachweispflichten missachtet werden, würden „teils empfindliche Strafen“ drohen, warnte Experte Mag. Karl-Heinz Wegrath: „In Einzelfällen ging das schon bis über 40.000 Euro.“

Gegen Schwarzarbeit, für Branchenzukunft Innungsmeister Karl Scheibelhofer würde sich wünschen, dass die Behörden ihre Energien stärker

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WIRTSCHAFT

E-Auto noch kein Wiener Liebkind Rund 100 Teilnehmer lauschten beim 6. vie-mobility Symposium im Novomatic Forum 3 Experten-Podien, die unter dem Motto „smart city meets smart solutions“ über die zukünftige Form der Mobilität in Wien diskutierten.

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eim 1. Podium standen die Wiener Verkehrspolitik und die Umsetzung der Elektromobilität im Mittelpunkt. Für Aufsehen sorgte dabei Landtagsabgeordneter Mag. Christoph Chorherr mit seiner Ansage, dass die Wiener Stadtregierung noch in dieser Regierungsperiode verkünden werde, „ab wann Pendler nur mehr mit E-Autos in die Stadt dürfen“. Er sowie Univ.-Prof. Dr. Sebastian Kummer sprechen sich für eine Vorlaufzeit von 7 Jahren aus. Die Aufgabe der „grünen Blockadepolitik gegen E-Mobilität“ begrüßte Smatrics-Geschäftsführer Dr. Michael-Viktor Fischer. Ladepunkte aus Stromquellen an Straßenkreuzungen sind für ihn allerdings kein Thema: „Aus Ampeln kommt zu wenig Strom!“

Ladestationen im Fokus Österreichs Tesla-Chef Daniel Hammerl, MBA, kann sich vorstellen, dass auch andere Hersteller die TeslaSuperCharger nutzen: „Wir verkaufen Autos, wir wollen nicht mit dem Ladenetz verdienen.“ Wie Ladestationen aus der Ferne verwaltbar sind, erklärte Mag. Klaus-Michael Schremser von has.to.be. Hoffnungen auf schnelle Lademöglichkeiten im öffentlichen Raum

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Dr. Claus Hofer (Tina Vienna), Dipl.-Ing. Rudolf Schicker (Koordinator EU-Strategie Donauraum), Moderator Dr. Ralph Vallon (Veranstalter), Mag. Julian Jäger (Flughafen Wien), Dr. Christian Chimani (AIT), Sebastian Obrecht, MA (ARBÖ)

(V. l.) Gerhard Wimmer (KEBA), Daniel Hammerl, MBA (Tesla), Dipl.-Ing. Angelika Winkler, MA (MA 18), Dipl.-Ing. Mario Rohracher (GSV), Dorit Haider (Renault), Klaus-M. Schremser (has.to.be) und Thomas Teufl (bfi Wien)

Mag. Christoph Chorherr (Die Grünen), Dr. Alexander Biach (WK Wien), Moderator Dr. Peter Pelinka, Dr. Michael-Viktor Fischer (Smatrics), Univ.-Prof. Dr. Sebastian Kummer (WU Wien), Dipl.Ing. Michael Sinnl (Gigatronik) und Dr. Alexander Martinowsky (europäischer Mercedes-Benz-Händlerverband) in Wien nahm Dipl.-Ing. Angelika Wimmer, MA, von der MA 18: Aufgrund von Platzmangel rechnet sie mit „Stationen an halb-öffentlichen Punkten“. Von der 1. Elektro-Lehr-Tankstelle, die gerade in Zusammenarbeit mit den Auszubildenden in Wien 22 (Engerthstr. 119) entsteht, berichtete Projektleiter Thomas Teufl vom bfi Wien.

Wiener Ziel: weniger Autos, mehr Öffis Mit 375 Autos je 1.000 Einwohner liege Wien unter dem Schnitt aller Bundesländer, wie Dipl.-Ing. Rudolf Schicker, Koordinator der EU-Strategie Donauraum, schilderte. Bis 2050 möchte Wien den motorisierten Individualverkehr von derzeit 27 Prozent auf 15 Prozent senken, so der Wiener Smart City Planer Dr. Claus Hofer. Sebastian Obrecht, MA (ARBÖ) dazu: „Durch Parkspurenreduktionen, Parkpickerl etc. bläst den Autofahrern in Wien schon heute ein rauer Wind entgegen!“ • (MPI)

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Sonderausgabe 2016

Schluss mit lustig! Lustig. Lästig. Listig. So kennen Sie Gerhard Lustig.

Jetzt macht er Schluss … … mit erlogenen Märkten, polemischer Meinungsmache und politischer Ignoranz. Der langjährige Geschäftsführer von „AUTO & Wirtschaft“ schreibt anlässlich seines Wechsels in die Herausgeberrolle Klartext – über die Probleme der Branche, aber auch über die trotz allem vorhandenen Chancen auf eine ertragreiche Zukunft. Wir zeigen, dass es auch anders geht! In der diesjährigen Sonderpublikation „Schluss mit l(L)ustig!“ präsentiert „AUTO & Wirtschaft“ vorbildliche Initiativen, zeitgemäße Dienstleistungen, innovative Produkte und individuelle Zukunftsstrategien, um exakt am Markt zu punkten. Doppelsinnig und gerade deshalb schonungslos ehrlich: Freuen Sie sich auf das Medium, das in diesem Sommer die ganze Branche lesen wird!


Klassik WIRTSCHAFT

Thomas Rab hat sich mit seinem Oldtimer Center Vienna auf Porsche, vor allem 356 und die ersten 911-Modelle, spezialisiert

Der Wille zur Perfektion

Bedürfnissen einrichten“, berichtet Rab über viele Jahre der Suche.

Alte Maschinenfabrik als perfekte Location

Das Oldtimer Center Vienna von Thomas Rab hat sich in wenigen Jahren zum überregional anerkannten Experten für Porsche 356 und die ersten Modelle des Porsche 911 entwickelt.

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ualität, Qualität, Qualität“, antwortet Thomas Rab auf die Frage, was seinen Oldtimerbetrieb ausmacht und was seine Kunden wünschen und schätzen. „Es darf keine Reklamation geben“, ist die Vorgabe von Rab an sich selbst und an seine Mitarbeiter. Dementsprechend ist es fast unmöglich, geeignete Oldtimer-Mechaniker zu bekommen. Der Meister ist auf der Suche nach engagierten Mitarbeitern. Zur Zeit steht der Jungunternehmer meistens auch am Wochenende und bis spätabends in seinen Hallen. 2012 hat er seinen Betrieb gegründet, die Idee gibt es schon ewig. Josef Salzer, „DER Rolls-Royce-Mechaniker“, war Rabs Onkel. Bei ihm durfte er die Lehre und die Meisterprüfung machen. „Er war ein harter und konsequenter Lehrmeister“, erinnert sich Rab. Danach war er 19 Jahre am Neuwagen tätig. „Als Serviceberater bei Porsche Austria habe ich in den Jahren bei verschiedenen Standorten diverse Abteilungen geleitet.“ Für den eigenen Oldtimerbetrieb fehlten die richtigen Räumlichkeiten. „Ich wollte keine fertige Werkstätte, sondern alles nach meinen

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Oldtimer Center Vienna in der Wiener Lemböckgasse

Dann ergab sich die alte Maschinenfabrik in der Wiener Lemböckgasse: „Ein perfektes Ambiente und mit dem Vermieter war ich sofort auf der gleichen Wellenlänge.“ 2012 wurde das Oldtimer Center Vienna eröffnet. „Natürlich habe ich nicht ganz bei null begonnen, viele Kontakte waren schon vorhanden“, so Rab. Mittlerweile verfügt er nicht nur über ein dichtes Kundennetzwerk, sondern – vielleicht noch viel wichtiger – über ein besonders wertvolles Lieferantennetz. „Wenn man konsequent Qualität liefern will, braucht man die richtigen Ersatzteile.“ Das ist nicht immer so einfach, bei Restaurationen stellt sich oft heraus, dass Fahrzeuge über die Jahre einfach nicht fachgerecht erhalten wurden und daher auch eine schlechte Basis für einen korrekten Wiederaufbau bilden. „Um wirklich alles originalgetreu wieder herzustellen, sind meist die Kleinigkeiten entscheidend.“ Speziell bei Porsche hat Rab dafür ein effizientes Netzwerk aufgebaut. „Da ein Großteil der Fahrzeuge in die USA geliefert wurde, kommen auch viele seltene Ersatzteile aus Übersee, das bedeutet für uns einiges an Reiseaufwand.“

Leidenschaft, Akribie, Perfektion Im Gespräch mit Rab merkt man, worauf es beim Oldtimergeschäft ankommt: Leidenschaft, Akribie, der unbedingte Wille zur Perfektion. Gleichzeitig machen ihn der persönliche Kontakt und die individuelle Betreuung seiner Kunden aus. „Ich weiß, wie meine Kunden ticken und worauf sie Wert legen.“ All das sind Eigenschaften, die sich in der Oldtimerszene schnell herumsprechen. Für Gesamtrestaurationen ist Rab in den nächsten Jahren ausgebucht. Aber für besondere Projekte haben wir immer Möglichkeiten,“ schmunzelt der Profi. • (GEW)

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Klassik WIRTSCHAFT

Für das historische Herz Die richtige Schmierung ist für historische Fahrzeuge und deren Motoren mindestens so wichtig wie für moderne Aggregate. Motul beschäftigt sich intensiv mit dem Thema und hat spezielle Lösungen.

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er Irrglaube ist unter Autofahrern, aber auch in der Kfz-Branche weit verbreitet: Ein „besseres“ Öl kann man immer verwenden. Speziell bei historischen Fahrzeugen ist das eine gänzlich falsche Einschätzung. Denn moderne Hochleistungsöle unterscheiden sich immens von jenen Schmierstoffen, die den Klassikern gut tun. Und auch hier gibt es eine große Bandbreite. Schließlich reicht die Palette von Vorkriegsfahrzeugen über Modelle der 50er, 60er und 70er und endet bei den immer beliebteren Youngtimern. Echtes Fachwissen ist gefragt, denn es gibt weder Definitionen noch Normen für das Alter, die Marke oder gar die Anforderungen. Gleichzeitig muss nicht unbedingt der Schmierstoff der Erstbefüllung die korrekte Lösung sein.

Hoher Schwefelgehalt und saure Komponenten

Motul Classic Oil 20W50 wurde speziell für die Anforderungen der historischen Fahrzeuge entwickelt

So war der Schwefelgehalt der Produkte aus den 1950er-Jahren deutlich höher und dieser kann zu Korrosionsschäden führen. Spezielle Lösungen wie beispielsweise das Motul Classic Oil 20W50 verfügen über alkalische Reserven, um den sauren Komponenten entgegenzuwirken. Komplettiert wird das optimale Öl mit der richtigen Additivierung zum Verschleißschutz und zur Reibungsminderung, also einer milden Legierung. Neben dem richtigen Produkt sind auch das korrekte Wechselintervall, der richtige Füllstand und die regelmäßige Kontrolle entscheidend. • (GEW)

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WIRTSCHAFT

Neuer Name, bewährtes Team Mit einer einzigartigen Produktvielfalt startet Mobile Garantie in Österreich. Dabei setzt das in Deutschland, Italien, Spanien und der Schweiz bereits etablierte Unternehmen auf erfahrene Mitarbeiter.

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om Jungwagen bis zum Oldtimer, vom Wohnmobil bis zum Supersportwagen, vom Taxi bis zum Tuning Car: Mit zahlreichen Neuwagenanschlussund Gebrauchtwagengarantien ist Mobile Garantie in den vergangenen Wochen in Österreich aktiv geworden. Die Pkw-Garantien unterscheiden sich von Wettbewerbsprodukten unter anderem dadurch, dass sie – je nach gewählter Lösung – für maximal 15 Jahre alte und 200.000 Kilometer Laufleistung aufweisende Fahrzeuge abgeschlossen werden können. Eine weitere Besonderheit ist die Servicegarantie, die nach einer Inspektion oder einem „Pickerl“ bis zu einem Fahrzeugalter von 10 Jahren beziehungsweise bis zu 150.000 Kilometern verfügbar ist.

Werner Kurath (M.) ist gemeinsam mit Johannes Parzer (l.) und Manfred Suta für Mobile Garantie in Österreich aktiv

Erfolgreicher Auftakt „In den ersten Wochen haben sich bereits mehr als 200 Händler für eine

Zusammenarbeit mit Mobile Garantie entschieden“, berichtet Werner Kurath, Vertriebsleiter für den österreichischen Markt. Er ist in der Branche bestens bekannt, war er doch 15 Jahre lang für die Aktivitäten der German Assistance in der Alpenrepublik verantwortlich. Nach deren Rückzug ist er mit den beiden Gebietsleitern Johannes Parzer (Ober- und Niederösterreich) und Manfred Suta (Wien, Burgenland, Steiermark) zu Mobile Garantie gewechselt.

Garantiert gute Leistungen „Wir wissen aus unserer langjährigen Erfahrung, worauf die Autohäuser bei einem Garantiepartner Wert legen“, unterstreicht Kurath. Dazu gehöre neben marktgerechten Produkten ein zeitgemäßer Rundumservice, etwa durch ein Online-Portal zur schnellen Policierung oder durch schnelle Reparaturfreigaben: „Kurze Reaktionszeiten sind für uns selbstverständlich.“ Zudem bietet Mobile Garantie den Partnerbetrieben die langfristige Verlässlichkeit eines vollwertigen Versicherungsunternehmens – ein wesentlicher Unterschied zu jenen Garantieanbietern, die als reine Abwicklungsgesellschaften schnell wieder vom Markt verschwinden können. • (HAY)

Nicht prahlen, können ist das Motto Spezialwerkzeuge haben viele, der Innsbrucker Familienbetrieb Pichler schafft sich mit Spezialanfertigungen internationale Reputation.

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Michael Pichler verkauft SauerWerkzeuge unter seinem Namen

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eit 1978 behauptet sich Hansjörg Pichler mit seiner Werkzeugfirma auf dem umkämpften KfzSpezialwerkzeugmarkt. Daraus entwickelte sich auch eine langjährige Partnerschaft mit der Hamburger Firma Sauer, für die er bis zum wirtschaftlichen Exitus Spezialanfertigungen entwickelte, lieferte und im gegenseitigen Artikelnummernaustausch auch heute noch vermarktet. „Von den rund 400 teils patentierten Sauer-Tools führen wir den Großteil dieses Sortiments weiter im Bestand“, zeigt sich Michael

Pichler, der die operativen Geschäfte des in 8 Ländern präsenten Werkzeugspezialisten führt, zufrieden. Er pflegt mit 17 Werkzeugprofis den deutschen Markt, europaweit stehen 55 Fachberater unter Vertrag. Pichlers herausragende Eigenschaft ist das Erfinden, Bauen und Eigenvermarkten dieser Werkzeuge. Das Produktsortiment umfasst inzwischen 12.500 verschiedene Artikel. Der Tiroler Familienbetrieb arbeitet mit der Autoindustrie eng zusammen und ist Lieferant namhafter Fahrzeughersteller. Daraus hat sich eine langjährige und partnerschaftliche Lieferanten- und Kundenbeziehung entwickelt, die selbst große Mitbewerber respektieren müssen. Seit heuer ist Pichler nach ISO 9001:2015 systemzertifiziert. • (LUS)

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WIRTSCHAFT

Wenn’s richtig in der Kasse klingelt Alle 3 Monate treffen sich die Vertreter von ATPKronlachner mit ihren ProfiService-Werkstätten zu Erfahrungsaustausch und Weiterbildung.

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ereits zum 6. Mal lud der Teilelieferant zum Treffen. Neben dem regen Austausch zu aktuellen Themen bereichert eine Expertenpräsentation den Abend. Meist ist es ein Lieferant, der über ein neues Produkt informiert. Mitte Juni war die Firma topmotive dabei, die ihr Programm „KfzWIN“ präsentierte und auf die seit Jahresbeginn gesetzlich verankerte Registrierkassenpflicht Bezug nahm.

Umfassendes Tool für Werkstätten Mit „KfzWIN“ wird eine EDV-Lösung für Kfz-Werkstatt und Teilehandel geboten, die den Betrieben eine schnelle und einfache Abwicklung der Prozesse garantieren soll. Herzstück ist eine Kundendatenbank, in der nicht nur bisherige Leistungen für den Kunden archiviert sind und Dokumente wie der Typenschein

Vertreter seiner belieferten ProfiService-Betriebe begrüßte Peter Walch zum 6. Stammtisch hinterlegt werden können, sondern auch mit wenigen Klicks Angebote – inklusive Zugriff auf das Teileprogramm von ATP-Kronlachner und hinterlegten Arbeitszeiten – und Rechnungen erstellt werden. Diese werden mit einer fortlaufenden Vorgangsnummer versehen und entsprechen damit den seit Jahresbeginn gesetzlichen Bestimmungen der Registrierkassenpflicht.

Wolfgang Scheifinger, Robert Walch, Peter Walch (ATP-Kronlachner) sowie Michaela Brunnbauer und Tom Lützner von topmotive (v. l.)

Persönlicher Kontakt entscheidend Den gemeinsamen Stammtisch haben Peter und Robert Walch ins Leben gerufen, da ihnen der persönliche und direkte Kontakt zu den Werkstätten wichtig ist. So könnten sie auch gegenüber größeren Mitbewerbern punkten, bei denen kleine Betriebe oft nur als Nummern geführt würden, stellt Robert Walch fest. • (MPI)

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WIRTSCHAFT

Was tun mit 50 weißen Golf?

Prof. Dr. Willi Diez, Direktor des Instituts für Automobilwirtschaft, Hochschule Nürtingen-Geislingen

Mag. Roland Strilka, Eurotax Österreich, analysierte das Potenzial junger Gebrauchtwagen

Ist der Handel mit Jungwagen ein zusätzliches Geschäftsfeld? Wohin geht der Trend? Und worauf muss man aufpassen, wenn man Autos importiert oder exportiert? Um diese Fragen ging es beim 3. Dekra-GebrauchtwagenForum in Wien.

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eder fünfte in Österreich verkaufte „Gebrauchte“ ist jünger als 2 Jahre: Das ist klar, denn die Kurzzulassungen müssen ja irgendwann auf die Straße. Damit tut sich für Autohändler ein neuer Geschäftszweig auf: Denn mit diesen Autos kann man gutes Geld verdienen: „Aber nur dann, wenn man es richtig angeht“, sagte der deutsche Auto-Professor Dr. Willi Diez bei der DekraVeranstaltung. Entscheidend sei nämlich der Zeitfaktor: „Gefährlich ist beispielsweise, wenn man 50 junge weiße VW Golf hat und der Importeur dann eine Verkaufsaktion für Neuwagen startet.“ Aber auch sonst sollte Weitere Geehrte: Andreas Bauer man den Faktor David Januschko- übernahm die Auszeichnung für Standzeiten nicht wetz für den den Opel Combo außer Acht lassen: Da Volvo S60/V60 könne viel Geld verloren gehen.

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zum Beispiel, wenn an einer Adresse in Prag zwar nur 32 Personen gemeldet sind, aber 1.139 Unternehmen dort ihren Sitz haben. Natürlich kommt eine Firma, die sich nur ab und zu mit Auslandsgeschäften beschäftigt, nur selten auf die Idee, dass etwas nicht stimmen könnte. Das böse Erwachen folgt dann, wenn man auf der Umsatzsteuer „sitzen“ bleibt. Sein (nicht ganz uneigennütziger) Tipp: Man sollte die Prüfung von Geschäftspartnern Profis überlassen. Dies kostet 89 Euro und man ist „auf der sicheren Seite“.

Gebrauchtwagen-Award für den Civic: Mag. Martin Ruß (Dekra), Dagmar Zinner (Honda) Importeure geehrt und Erik Wakolbinger (Dekra, v. l.) Am Ende der Veranstaltung wurden

Werner Lukschander lächelte ob der Auszeichnung des Renault Master

Restwertrisiko ist unterschiedlich hoch Laut Mag. Roland Strilka, Analyst bei der Eurotax, haben junge Gebrauchtwagen von Ford, Skoda und Mazda das geringste Restwertrisiko, während es bei Opel, Honda, Volvo oder Mercedes deutlich höher ist. Oft sollten die Alarmglocken bei den Händlern, die Gebrauchtwagen ins Ausland verkaufen oder von dort beziehen, viel früher läuten: Das war das Resümee des deutschen Unternehmensberaters Sven Herpolsheimer bei seinem Referat beim Gebrauchtwagen-Forum. Dann

Sven Herpolsheimer, Fachberater im Automobilhandel, referierte über Gefahren beim Im- und Export

Mag. Jakob Seewald: Der Audi A6 wurde „Bester aller Klassen“

auch Vertreter jener Importeure geehrt, deren Fahrzeuge beim „Gebrauchtwagenreport“ besonders gut abgeschnitten hatten. Dafür wurden die Ergebnisse von 15 Millionen Hauptuntersuchungen (sprich „Pickerl“-Überprüfungen) in Deutschland herangezoMag. Manuel Ret- gen. Bewertet wurden aber nur Modelle, von denen mindestens 1.000 ter freute sich über die Ehrung Stück überprüft wurden. des Toyota Yaris Bei den Kleinwagen gewann der Toyota Yaris, in der Kompaktklasse der Honda Civic. Die Mittelklasse entschied der Volvo S60/V60 für sich, bei den Kleintransportern war der Opel Combo siegreich und bei den Transporten der Renault Master. „Bester aller Klassen“ wurde der Audi A6. Die Trophäen wurden an Vertreter der Importeure übergeben. Für Kopfschütteln sorgte, dass niemand von Mercedes erschienen war. Dabei hätte er/sie gleich vier Auszeichnungen entgegennehmen dürfen: Jene für die Oberklasse (CLS) ebenso wie für die Sportwagen/Cabrios (SLK), für die Geländewagen/SUVs (M-Klasse) und Vans (B-Klasse). • (MUE)

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Ihr Turbo für den Autohaus-Alltag!

CHANCEN NÜTZEN, GEFAHREN ABWENDEN:

AUTOHANDEL 2.0 • Ihre maßgeschneiderte Digitalstrategie Wie Sie die Chancen der Digitalisierung für Ihr Autohaus nützen können – von Kundenbewertungen bis hin zu Social Media. Dr. Jörg von Steinaecker, Unternehmensberater, IT-Experte und Buchautor

• Markenbildung im Internet Wie Sie durch Online-Werkzeuge das Profil Ihres Autohauses schärfen und gezielt neue Kunden ansprechen können. Mag. Markus Auferbauer, willhaben.at • Kostentransparenz durch Dealer Management Systeme Wie Ihnen moderne IT-Systeme dabei helfen, die Kosten zu reduzieren und versteckte Umsatzpotenziale zu nützen. Dipl.-Ing. Dr. Daniel Reischer, Vector

• Business Intelligence für mehr Ertrag Wie Sie mit Key Performance Indicators Ihr Gebrauchtwagengeschäft nachhaltig optimieren

Mag. Roland Strilka, Eurotax

• Onlinehandel, Markenrecht, Wettbewerbsregeln Wie Sie rechtlich auf der sicheren Seite sind und sich vor juristischen Fallstricken schützen. Dr. Johannes Öhlböck, Rechtsanwalt und Experte für Vertriebs- und Medienrecht

Termine: 20.09., 12–19 Uhr Landzeit Steinhäusl 21.09., 12–19 Uhr Landzeit Mondsee 22.09., 12–19 Uhr Ramada Hotel Graz

Teilnahmegebühr: 190 Euro (exkl. USt) inklusive Seminarcatering und Abendessen Organisatorische Informationen und Anmeldungen: okermueller.renate@autoundwirtschaft.at

WISSEN


WIRTSCHAFT

2. FLEET Convention:

Fulminante Fortsetzung Am 14. Juni fand in der Wiener Hofburg die 2. FLEET Convention statt. Das größte unabhängige Fachevent für Fuhrparkbetreiber und KMUs lockte mehr als 550 Besucher in die Hofburg, um sich über Branchenentwicklungen, Zukunftsthemen, neue Fahrzeuge und Dienstleistungen zu informieren. Von Pascal Sperger

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Eine interessante Neuerung, die vom Publikum rege genutzt wurde, stellte heuer die Möglichkeit des LiveVotings dar. Mittels Abstimmgeräten an jedem Sitzplatz konnten die Besucher von Moderator Christian Clerici und den Vortragenden während der Referate ad hoc zu ihrer Meinung befragt werden. So

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Stimmenimitator Alex Kristan sorgte für einen heiteren Ausklang

Networking und Fachinformationen lockten Großteil der Besucher in die Hofburg

6 Aussteller, 26 Firmenfahrzeuge, 23 Referenten und mehr als 550 Besucher konnte die FLEET Convention, die von Österreichs bedeutendstem Fuhrpark-Fachmagazin „FLOTTE & Wirtschaft“ veranstaltet wird, am 14. Juni unter dem Dach der Wiener Hofburg versammeln. Nach dem großen Erfolg der Premiere im vergangenen Jahr war heuer eine Vergrößerung der Ausstellungsfläche nötig, da die Anzahl der Aussteller und Besucher gegenüber dem Vorjahr deutlich gesteigert werden konnte. Diese Notwendigkeit unterstreicht den hohen Stellenwert, den die FLEET Convention bereits im zweiten Jahr ihres Bestehens in der heimischen Fuhrpark- und Flottenbranche genießt.

Interessante Live-Befragungen

zeigte sich etwa, dass 45 Prozent der anwesenden Unternehmer 2016 die Anschaffung eines E-Autos planen, 78 Prozent Optimierungspotenzial in der Fuhrparkverwaltung sehen und 66 Prozent eine CarPolicy im Einsatz haben.

„FLOTTE-&-Wirtschaft“-Chefredakteur Stefan Schmudermaier und Moderator Christian Clerici

Eine ausführliche 16-seitige Nachberichterstattung zur FLEET Convention 2016 finden Sie in der aktuellen Ausgabe von „FLOTTE & Wirtschaft“

Neben den ausgezeichneten Networking-Möglichkeiten stellten auch dieses Jahr erneut die Fachvorträge auf der Hauptbühne und die zahlreichen Marktplatz-Präsentationen die stärksten Lockmittel der Veranstaltung dar. Dabei zog sich das Überthema „Effizienz im Fuhrpark“ durch alle Referate. Insbesondere der Elektromobilität wurde heuer breiter Raum gewidmet, da die Attraktivität von E-Fahrzeugen durch die Steuerreform für Unternehmer und Mitarbeiter (Stichwort Vorsteuerabzug und fehlender Sachbezug) stark gesteigert wurde. So präsentierte etwa Ing. Mag. Christian Rötzer, Geschäftsführer TÜV Austria Automotive, erstmals die neue Dienstleistung „efleet – Der Fuhrpark der Zukunft“, bei der alle Aspekte des Kundenfuhrparks hinsichtlich der Eignung für die E-Mobilität geprüft werden.

Elektromobilität im Fokus E-Mobilität, da sind sich Vortragende und Besucher einig, wird in den nächsten Jahren stark an Bedeutung

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WIRTSCHAFT

Drei E-Automobilisten mit Erfahrungshintergrund diskutierten launig auf dem Podium

Ing. Mag. Christian Rötzer, Geschäftsführer TÜV Austria Automotive

Zahlreiche Videos und unzählige Fotos des Events finden Sie auf: www.fleetconvention.at Bei den Marktplätzvorträgen der Dienstleister und Autohersteller informierten sich die Besucher aus erster Hand

gewinnen. Doch wie sich in der Podiumsdiskussion „Kann man mit E-Mobilität sparen?“ mit Dr. Michael Fischer (Smatrics), Ing. Peter Koch („elektrisierter“ Spenglermeister) und Wienerberger-Fuhrparkleister Helmut Tomek herauskristallisierte, sind längst nicht alle Probleme auf dem Erfolgsweg gelöst. Aus Sicht vieler Unternehmer ist die „Steuerreform zwar ein Schritt in die richtige Richtung“, weniger bürokratische bzw. österreichweit einheitliche Förderrahmenbedingungen für E-Autos sowie eine (noch) höhere Reichweite, schnellere Ladezeiten und ein massiver Ausbau der öffentlicher Infrastruktur würden die Massentauglichkeit stärken.

Denkanstöße für heimische Fuhrparkbetreiber „Best Practice – Von den Besten lernen“ bildete das

Motto der weiteren Vorträge. So lieferte etwa Markus A. Falk, Fuhrparkmanager von SAP Deutschland, der weltweit mehr als 25.000 Fahrzeuge verwaltet, den heimischen Flottenverantwortlichen einige interessante Denkanstöße in puncto Car Policy, (proaktiven) Schadensmanagements und Einsparungsmöglichkeiten durch E-Autos. Dass die Mitarbeiter maßgeblich zum Unternehmenserfolg beitragen – sofern sie durch den Arbeitgeber nachhaltig motiviert werden –, darauf machte der bekannte Ex-Ski-Profi und ORF-Co-Kommentator Thomas Sykora in seinem Vortrag aufmerksam. Steuerberaterin Dr. Patricia Hueber filetierte das in Österreich heiß diskutierte Thema „Vorsteuerabzug“ und rechnete in einem eindrucksvollen Beispiel vor, dass ein vorsteuerabzugsfähiger Van entgegen der landläufigen Meinung vielfach teurer im Unterhalt ist als ein vergleichbar ausgestatteter Kombi. Ein Highlight stellte die Präsentation der Studie „Effizienz in österreichischen Fuhrparks“ durch Henning Heise, Geschäftsführer heise fleet consulting, dar. Die erstmals und exklusiv auf der FLEET Convention präsentierten Ergebnisse ließen tief in die Fuhrparkpolitik der heimischen Unternehmen blicken und zeigten etwa, dass im Großteil der heimischen Fuhrparks noch großes Optimierungspotenzial begraben liegt. Marc-Oliver Prinzing, Vorstandsvorsitzender des deutschen Bundesverbands Fuhrparkmanagement, gab in seinem Vortrag nicht nur einen Überblick über bisherige Leistungen seines Verbandes, sondern lieferte auch einen Denkanstoß für die Gründung eines österreichischen Pendants. Beim Live-Voting gaben fast 90 Prozent der Besucher an, sich eine aktive Mitarbeit an einem solchen vorstellen zu können.

Stimmenimitator sorgt für heiteren EventAusklang Ex-Ski-Profi Thomas Sykora referierte über nachhaltige Mitarbeitermotivation

Den Abschluss des Tages bildeten mehrere prominente Persönlichkeiten. So gaben sich Niki Lauda, Hans Krankl, Gerhard Berger, Toni Polster, Heinz Prüller, Andreas Herzog und Marcel Koller ein stimmliches Stelldichein. Sie alle wurden von dem aus Funk und Fernsehen bekannten Komiker und Stimmenimitator Alex Kristan verkörpert, der mit zahlreichen Lachern für einen heiteren und entspannten Ausklang der Fachveranstaltung sorgte.•

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„Wir wollen Bewusstsein darüber schaffen, wie heikel der Betrieb einer Ölabscheideranlage sein kann“,

GEWERBE

sagt Martin Wiesinger (Inowa) auf Seite 75

„Wir haben schon bisher Schulungen für Verkauf und Technik gemacht. Neu ist nun der modulartige Aufbau“, meint Rudolf Bayer (Klein Autoteile) auf Seite 85 zum Thema Bilstein

Gewerberechtsnovelle ist Chance für Korrekturen Den nun bestehenden Reformwillen der Politik und die Verhandlungen über die Gewerberechtsnovelle sieht Komm.-Rat Friedrich Nagl, Bundesinnungsmeister der Fahrzeugtechnik, nun als Chance, „Korrekturen vorzunehmen und nicht notwendigen freien Gewerben Riegel vorzuschieben“. Dabei gelte es, Qualität, Gesundheit und Sicherheit für Leib und Leben als höchste Werte, die ein reglementiertes Gewerbe begründeten, in der Gewerbeordnung zu verankern und für alle, die bestimmte Tätigkeiten ausführten, verbindlich vorzugeben.

Europäisches Technologiezentrum eröffnet Axalta Coating Systems, Anbieter von Flüssig- und Pulverlacken, eröffnete im Juni mit hochrangigen Firmenvertretern sein erweitertes Europäisches Technologiezentrum in Wuppertal. Dieses wird die unternehmenseigenen Forschungseinrichtungen für Flüssiglacke der gesamten Region Europa, Naher Osten und Afrika beherbergen. Auf dem 15.000 Quadratmeter großen Campus sind Labors, Testanlagen, ein Schauraum sowie verschiedene Büros untergebracht.

„CarMechanicJunior“: großartiges Ergebnis In Paris ging heuer der internationale Lehrlingswettbewerb der Kfz-Techniker, „CarMechanicJunior“, über die Bühne. Der Technikernachwuchs aus Österreich schlug sich dabei großartig. Die beiden österreichischen Teilnehmer der Landesberufsschule Eggenburg, Moritz Nagl vom Lehrbetrieb Porsche St. Pölten und Michael Prömmer vom Autohaus Weislein in Euratsfeld, konnten die Nationenwertung souverän für sich entscheiden. Nagl holte auch den Einzelsieg und setzte sich gegen 17 Mitbewerber durch.

Steirischer Landeslehrlingswettbewerb Kürzlich fand im Wifi Graz der Landeslehrlingswettbewerb der steirischen Kfz-Techniker statt. Insgesamt 18 Teilnehmer stellten sich der Herausforderung und zeigten im Rahmen des Wettbewerbs ihr Können. Die Nase vorn hatte am Ende Stefan Lafer vom in Graz beheimateten Steiermärkischen Automobil- und Motorsportklub. Auf dem 2. Platz landete Coleen-Sara Fedl von der Konrad Wittwar GmbH/Premstätten. Platz 3 ging an Raphael Riemer, der bei der Magna Steyr Fahrzeugtechnik AG in Graz beschäftigt ist.

NGK eröffnete neue Zündkerzenfabrik Um der wachsenden Nachfrage im Markt zu begegnen, baut NGK die Zündkerzenproduktion aus. Kürzlich hat der Zündungs- und Sensorenspezialist eine neue Zündkerzenfabrik im japanischen Komaki in Betrieb genommen. Die neue Anlage umfasst rund 26.000 Quadratmeter Produktionsfläche und wurde mit einem Investitionsvolumen von umgerechnet 57 Millionen Euro errichtet. In der neuen Produktionsstätte sollen in erster Linie Mittelelektroden und Teile für Zündkerzenanschlüsse hergestellt werden.

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Dieter Scheuch

Auch Handwerk braucht „Turbo“ Jüngst kündigten Bundeskanzler Christian Kern und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner gemeinsam ein Paket an, das als „Turbo für die heimische Startup-Szene“ wirken soll. Damit werde ein „besseres Umfeld“ für die Gründerszene geschaffen, die Fördergelder von 185 Millionen Euro würden den Standort „für die Gründerszene attraktiver machen“. Schade, dass sich die Politik solche Pakete nicht auch für klassische Handwerksbetriebe – darunter fallen natürlich auch Werkstätten –, die in den ersten Jahren ihrer Gründung oft ums Überleben kämpfen, einfallen lässt. Kein Wunder, dass einerseits deswegen vielen die Lust vergeht, sich selbstständig zu machen, und als Folge andererseits der Arbeitsmarkt von billigen Arbeitskräften überschwemmt wird.


GEWERBE

Grün in die Branchenzukunft Jährlich vergibt Partslife seinen „Umweltpreis“. Der Kongress des Branchendienstleisters ist gleichzeitig Treffpunkt all jener, die am freien Teilemarkt Rang und Namen haben. Von Philipp Hayder

Vielfältige Herausforderungen

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nergiesparende Kraft-Wärme-Kupplungen für Karosseriebetriebe, ganzheitliche Konzepte bei Firmen wie ATP Auto-Teile-Pöllath, HAZET und ILS Logistik sowie besonders umweltfreundliche Initiativen von Liqui Moly und Bosch: All diese Projekte erhielten heuer den „Umweltpreis“ von Partslife. „Umweltfreundliches Wirtschaften ist in den Unternehmen angekommen“, unterstrich Geschäftsführer Wolfgang Steube bei der Mitte Juni in Wiesbaden abgehaltenen Jahrestagung – ein Trend, zu dem der Branchendienstleister wesentlich beigetragen hat.

Wolfgang Steube, bestens vernetzter Gastgeber

Wachstumskurs in Österreich Partslife wurde 1995 von der deutschen Kfz-Teileindustrie gegründet, um die mit der Verpackungsverordnung einhergehenden Auflagen zu erfüllen. Heute reicht das Leistungsspektrum von der Teile- und Altölentsorgung über die Energieeffizienzberatung bis hin zum Arbeitsschutz. Als Gemeinschaftsunternehmen von 31 Gesellschaftern ist Partslife für 57 Systempartner mit 74 Produktmarken tätig. In Österreich betreut man im Auftrag von ATP und Birner sowie als Ölentsorgungspartner von Liqui Moly und Shell über 750 Kfz-Betriebe. „Unser Plan ist, dass wir 2018 die Schwelle von 1.000 österreichischen Werkstätten überschreiten werden“, definiert Steube die weiteren Wachstumspläne.

Prominente Tagungsteilnehmer: Thomas Koch (l.) und Günter Weber von Bosch …

… waren ebenso in Wiesbaden dabei wie Orhan Altin (l.) und Bernd Fuchs (r.) von KS Tools sowie Karl Langhans von Gematic Automotive

Michael Borgert kennt das künftige Marktumfeld

Walter Birner kämpft für eine Telematiklösung

Hilfreich ist dabei zweifellos die Rolle als zentrale Branchenplattform, die Partslife längst eingenommen hat. Auch die heurige Jahrestagung glänzte mit hochkarätigen Besuchern und kompetenten Referenten. Dazu gehörte Branchenberater Dipl.-Kfm. Michael Borgert. Er prognostiziert bis 2025 ein weiteres Wachstum des deutschen Pkw-Bestands von 44,4 auf 49,8 Millionen Fahrzeuge. Parallel werde das durchschnittliche Fahrzeugalter von 9 auf 10,7 bis 10,9 Jahre steigen – aber dennoch werde durch die steigende Verbreitung von Assistenzsystemen sowie die immer höhere Teilequalität der Aftermarket schrumpfen: „Schon von 2008 bis 2014 ist die jährliche Anzahl der Wartungs- und Reparaturaufträge um 17 Prozent gesunken.“ Mag. Walter Birner, geschäftsführender Gesellschafter des heimischen Teilemarktführers Birner, beschäftigt sich unterdessen mit einer anderen Herausforderung: Unter dem Namen „caruso“ regt er eine europaweite Telematiklösung an, um auch dem freien Servicemarkt Zugang zu den von modernen Fahrzeugen generierten Reparatur- und Wartungsdaten zu verschaffen. Bis zur Realisierung des vielversprechenden Projekts dürfte es jedoch noch ein weiter Weg sein: Schließlich gibt es diesbezüglich, wie beim Partslife-Kongress ebenfalls deutlich wurde, nicht einmal branchenintern eine gemeinsame Linie. •

Christian Schraut (l.) und Heiko Baumann (r.) von ATEV mit Bernhard Maier von FTE Automotive

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Jens Lemiszka (ATP Pöllath), Lutz Sattler und Anne Emmelmann von Schaeffler sowie Frank Wörth von SKF (v. l.)

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GEWERBE

Fiskus: informieren statt ignorieren Das Wiener Landesgremium des Fahrzeughandels lud zu der Informationsveranstaltung „Steuer– und Finanzierungsfragen der Kfz-Branche“. Im Mittelpunkt stand der Vortrag des Finanzbeamten Reinhold Kaltenegger, der auch ein Buch zum Thema verfasste.

D

ie einleitenden Worte zu dieser Veranstaltung sprachen Landesgremialobmann Komm.-Rat Burkhard Ernst und sein Stellvertreter Komm.-Rat Ing. Mag. Bernhard Dworak. „Das Thema ist für alle Betriebe ein wirklich interessantes und es ist wichtig, sich damit auseinander zu setzen“, betonte Ernst: „Wir haben in Österreich eine Vielzahl von Gesetzen, Erlässen und Vorschriften – und täglich werden es mehr.“

Flut von Verordnungen Pro Tag müssten die Experten des Bundesgremiums für Fahrzeughandel rund 1.000 Seiten, die von den Behörden übermittelt werden, auf Relevanz für die heimische Automobilbranche überprüfen. Die Republik produziere also pro Jahr rund 220.000 Seiten, was einen immensen Arbeitsaufwand zur Folge habe. „Wir sind jeden Tag mit neuen Vor-

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(V. l.) Reinhold Kaltenegger, Ing. Mag. Bernhard Dworak und Burkhard Ernst

schriften konfrontiert und wir wollen prinzipiell nichts falsch machen“, sagte Ing. Mag. Bernhard Dworak, der für die Organisation der Veranstaltung verantwortlich zeichnete. Den Generalverdacht, dass die Unternehmer Steuern hinterziehen würden, „weise ich an dieser Stelle zurück – es gibt aber auch schwarze Schafe, die die Ausnahme bilden“.

Referat mit einer Vielzahl brisanter Themen Reinhold Kaltenegger, Teamleiter in der Betrieblichen Veranlagung des Finanzamtes Judenburg-Liezen, referierte über die Schwerpunktthemen NoVA, Differenzbesteuerung, Ausfuhr von Kfz, Vorsteuerabzug, Sachbezug, Fahrzeugvermietung, Vorführfahrzeuge und Onlinehandel mit Kfz-Teilen. Ausführlich behandelt werden sämtliche Steuerthemen auch in dem von Kaltenegger verfassten und kürzlich erschienenen Fachbuch „Das Kfz von A bis Z“ (168 Seiten; 34,54 Euro), das in 2., überarbeiteter Auflage im Grundner Fachbuchverlag für Steuer- und Wirtschaftsliteratur (www.fachbuch-verlag.at) erhältlich ist. Erläutert werden die Neuregelungen zum Sachbezug und zu den Elektrofahrzeugen – mit zahlreichen Ergänzungen aufgrund der aktuellen Rechtssprechung. In dem Werk finden sich auch Praxisbeispiele mit Lösungen sowie eine umfassende Darstellung der NoVA mit Berechnungsbeispielen und Musterberechnungen für Kfz-Händler und als Spezialthema Wissenswertes rund um den Eigenimport von Neu- und Gebrauchtwagen durch Privatpersonen. • (DSC)

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GEWERBE

Carsharing mit neuem Ansatz Ein weiterer Anbieter startet in Österreich: Drivy vernetzt Privatpersonen; Versicherungspartner ist die Allianz.

Eine App vernetzt Anbieter und Interessenten, das Smartphone ist für die Drivy-Nutzung essenziell

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este Stationen oder am einheitlichen Erscheinungsbild erkennbare Flotten sucht man bei Drivy vergeblich. Die in Frankreich gegründete Carsharing-Plattform setzt auch in Österreich auf Privatfahrzeuge, die möglichst unkompliziert den Nutzer wechseln. Eine App leitet sowohl den Anbieter als auch den Interessenten durch den ganzen Vorgang, selbst der Vertrag wird am Smartphone unterschrieben.

Country Manager Heiko Barnerssoi rechnet bis Jahresende mit 2.000 Autobesitzern, die ihr Auto teilen werden

Keine künstlichen Flotten Mit dieser Taktik will Heiko Barnerssoi, Country Manager Germany & Austria, den Markt um eine Facette erweitern, denn: „Wir brauchen keine künstlichen Flotten. Mit dieser Form kann man ein ganzes Land abdecken, es reicht schon, wenn in einer kleinen Stadt einer sein Auto hergibt.“ Das Interesse der Fahrzeugbesitzer sei von Beginn an sehr groß gewesen, innerhalb von 48 Stunden hätten sich 100 Personen registriert – ein schnellerer Zulauf als in anderen Drivy-Ländern wie Deutschland oder Spanien. Mittlerweile befinden sich über 200 Fahrzeuge auf www.drivy.at, Ende des Jahres kann sich Barnerssoi einen Carpool von 2.000 Exemplaren vorstellen. Etwa ein Viertel davon ist in der Bundeshauptstadt registriert.

tigen Ausbau werden weitere Länder evaluiert. Ein bestehender Carsharing-Markt und eine „reisefreudige Bevölkerung“, so Barnerssoi, gehören zu den Voraussetzungen. Denn wer sich einmal kostenlos registriert hat, kann Drivy auch in anderen Ländern nutzen. Sobald verschiedensprachige Nutzer im Spiel sind, lässt sich die App auf Englisch umschalten. • (MSK)

Anbieter bestimmen Preis selbst Bestimmte Voraussetzungen müssen für eine Teilnahme am Drivy-Geschehen erfüllt sein, dazu gehört die Verkehrstüchtigkeit des Fahrzeugs und eine Obergrenze für den Gegenwert von 45.000 Euro. Wie in Frankreich, Deutschland und Spanien übernimmt die Allianz die Versicherung in der Zeit des Carsharings. Zum starken Sicherheitsmanagement bei Drivy gehört eine eigene Abteilung in Paris. Warnung vor Betrügern kommt aber auch aus der Community selbst, da Anbieter sofort bewertet werden können. Der Preis bei Drivy wird vom Anbieter selbst bestimmt, ähnliche Autos können so durchaus zu unterschiedlichen Konditionen zu finden sein. Etwa 70 Prozent davon verbleiben dem Fahrzeugbesitzer, der Rest teilt sich auf Steuern, Versicherung und DrivyServicegebühren auf. Großbritannien soll als nächstes Land den Carsharing-Ansatz von Drivy kennenlernen. Für den künf-

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GEWERBE

sehr wichtig, das betrifft sowohl den Auftritt und das Design wie natürlich auch die Produkte. Zur Automechanika in Frankfurt wird Bizol zwei neue, innovative Produkte präsentieren, die dem Trend zu alternativen Antrieben Rechnung tragen. Sowohl für gasbetriebene wie auch für Fahrzeuge mit Start-Stopp-Systemen bietet Bizol zukünftig spezielle Lösungen.

Spezielle Anforderungen der Start-Stopp-Systeme Bizol Green Oil Motoröle wurden speziell für die hohen Anforderungen bei Start-Stopp-Systemen und Hybrid-Fahrzeugen entwickelt. „Dafür haben wir die Leistungsfähigkeit des Schmierfilms verdoppelt. Damit wird verhindert, dass der Schmierfilm abreißt, selbst wenn keine Bewegung zwischen den Oberflächen stattfindet“, so Prof. Boris Zhmud, Forschungsund Entwicklungsleiter bei Bizol. „Die Bizol Green-Produktlinie ist besonders zu empfehlen als verbesserter Schutz gegen Verschleiß bei häufigen Start-Stopps im Stadtverkehr und in Hybrid-Fahrzeugen“, ergänzt Zhmud. Zudem sorgt das Öl für erhebliche Lärmreduzierung, eine bessere Ölzirkulation im Winter sowie eine Verringerung von Kraftstoffverbrauch und Emissionen.

Andere Verbrennung bei Gasantrieb Bizol Gas Oil für gasbetriebene Fahrzeuge

Schmierung für Gas und Hybrid Bizol bringt zwei spezielle Motoröle auf den Markt, die dem Trend zu alternativen Antrieben gerecht werden. In Österreich ist Bizol im ersten Schritt über einen Onlineshop zu beziehen.

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eben Asien stehen Österreich und Deutschland im Fokus der Expansion der Marke Bizol von Bita Trading. Das Unternehmen wurde von Boris Tatievski gegründet, einem gebürtigen Ukrainer. Nach Studienaufenthalten in Moskau und Berlin sowie Tätigkeiten für Ölkonzerne hat er den Bedarf an hochwertigen, deutschen Motorölen erkannt und die Marke Bizol gegründet. Qualität ist dem Konzernchef

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Bizol Gas Oil wurde für die Anforderungen von gasbetriebenen Automobilen entwickelt. Während der Gasantrieb deutlich kostengünstiger ist als ein herkömmlicher Benzin- oder Dieselantrieb, hat die Verbrennung Konsequenzen für den Motor. Dieser kann leichter überhitzen und damit den Zylinderkopf verformen. Ebenso kann es zu Ablagerungen im Brennraum oder Deformationen an den Ventilen kommen. „Für die besonderen Anforderungen hat Bizol in Zusammenarbeit mit den Automobilherstellern und Dienstleistern spezielle Öle entwickelt“, berichtet Prof. Boris Zhmud. Dafür werden spezielle Basisöle sowie Additive verwendet. „Damit können wir eine längere Lebensdauer des Motors, weniger Ölverbrauch und bessere Leistung gewährleisten.“ Mit einem eigenen Webshop ist Bizol rechtzeitig zur Automechanika in Frankfurt auch in Österreich erhältlich. Unter shop.bizol.at können Motoröle, Additive sowie Pflege- und Wartungsprodukte bestellt werden. „Wir freuen uns über die ersten Kontakte mit der österreichischen KfzBranche auf der Automechanika und haben auch interessante Angebote vorbereitet“, so Marcello Assandri, CMO von Bizol. • (GEW)

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Bizol Green Oil für Start-Stopp-Systeme und Hybrid-Fahrzeuge


Korrekte Abscheidung Die EU-Verordnung zur regelmäßigen Kontrolle von Ölabscheidern wird nun auch in Österreich verstärkt umgesetzt. Alle fünf Jahre muss überprüft werden, erinnert Spezialist Inowa.

S

ollten aufgrund der fehlenden Kontrolle Verunreinigungen auftreten, gibt es nicht nur Probleme mit den Behörden, sondern auch Haftungsfragen mit den Versicherungen, die eventuelle Schadenersatzkosten dann nicht übernehmen“, warnt Martin Wiesinger, Vertriebsleiter beim Abwasserspezialisten Inowa. Alle fünf Jahre schreibt das Gesetz eine komplette Überprüfung vor, die von einer fachkundigen Person durchgeführt werden muss. Auf den ersten Blick stellt das einen großen Aufwand dar (siehe Tabelle). Im Vergleich zu den Folgen einer Verunreinigung ist das jedoch überschaubar. Ein Defekt fällt in der Regel erst bei den Reinhalteverbänden, also den Betreibern der Kläranlagen, auf und kann für den Einleiter zu größeren Problemen führen.

Generalinspektion für Abscheideranlagen für Leichtflüssigkeiten (ÖNorm = EN 858): • • • • • •

Zustand der elektrischen Einrichtungen und Anlagen; Überprüfen der Tarierung der selbsttätigen Verschlusseinrichtung, z.B. Schwimmkörper Dichtheit der Anlage; baulicher Zustand innere Beschichtungen Zustand der Einbauteile

Behörden fordern Dokumentation ein „Die Überprüfung bzw. deren Dokumentation war zwar vorgeschrieben, wurde von den Behörden bislang aber nicht eingefordert“, so Wiesinger. Nun würden die Reinhalteverbände von den Einleitern solche Berichte verlangen. Die sogenannte Generalinspektion muss von einem Fachkundigen überprüft werden. „Wir wollen Bewusstsein darüber schaffen, wie heikel der Betrieb einer Ölabscheideranlage sein kann“, so Wiesinger. Die Überprüfung selbst bietet Inowa nicht an, steht aber bei Problemen beratend zur Seite. „In der Regel rechnet sich eine Sanierung nicht mehr, da ist eine Neuinvestition sinnvoller.“ Nachdem ein Großteil der Kosten nicht den Ölabscheider, sondern Bauarbeiten im Tiefbau betrifft, sollte hier nicht an der falschen Stelle gespart werden. „Es handelt sich um eine Investition für die nächsten 15 bis 20 Jahre“, weiß Wiesinger. • (GEW)

Inowa-Vertriebsleiter Martin Wiesinger empfiehlt rechtzeitige Überprüfung des Ölabscheiders

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GEWERBE

Die TankstellenBranche trifft sich … Waschanlagen-Hersteller wie auch an die Mineralölfirmen sowie Tankstellen direkt. „Auch selbstständige Kundendienst-Techniker gehören immer mehr zu unseren Kunden“, ergänzt Wittmann.

Christ: schon für kleine Werkstätten interessant

… mittlerweile regelmäßig auf der UNITI in Stuttgart. Die Carwash-Szene stellt nun sowohl auf der Automechanika in Frankfurt wie auch in Stuttgart aus.

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abei hat sich die UNITI expo klar zur Branchenleitmesse entwickelt, das gilt vor allem für die Bereiche Tankstellentechnik, Shop & Convenience oder Payment & Automation. Der Bereich Carwash & Carcare, den „AUTO & Wirtschaft“ vorrangig in Stuttgart besucht hat, steckt hingegen etwas in der Zwickmühle. Schließlich will man auf den wichtigen Kundenkreis Autohaus und Werkstätte nicht verzichten und wird in kleinerem Rahmen auch weiterhin auf der Automechanika ausstellen. Der eindeutige Fokus liegt allerdings auf der Messe Stuttgart, die sich hell, modern und professionell präsentiert. Das zeigt sich bei den Neuheiten wie bei den Standgrößen und nicht zuletzt bei der positiven Stimmung der Aussteller.

Ehrle: hochwertige Hochdruckreinigung Als Spezialist für mobile Hochdruckreinigung stattet Ehrle sowohl SB-Plätze wie auch Waschplätze in Autohäusern mit entsprechenden Geräten aus. Speziell für größere Betriebe oder Transportunternehmen bietet Ehrle zentrale Stationen mit mehreren Hochdrucklanzen direkt an den Arbeitsplätzen. „Das ist ein sehr effizientes System, sowohl was den Platz, den Arbeitsablauf wie auch den Energieverbrauch anbelangt“, erklärt der für den Österreich-Vertrieb zuständige Wolfgang Schramm: „Ehrle bietet hochqualitative Geräte für den professionellen Einsatz.“

Aqua Brush: neues Waschmaterial Geschäftsführer Rainer Wittmann zeigt das neue Filzmaterial, mit dem die Waschanlage noch schonender waschen kann. „Bei den herkömmlichen Materialien war dazwischen eine PolyesterSchicht, die seitlich sowie nach einem gewissen Verschleiß Kratzer am Lack verursachen konnte. Mit der neuen Technologie fällt diese Schicht und damit das Risiko weg“, erklärt Wittmann, der sich damit auch technologisch in die Poleposition bringt. Aqua Brush liefert sowohl in die Erstausrüstung der

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Christ zieht eine positive Bilanz und merkt entsprechende Dynamik beim Markt der Autohäuser. Mittlerweile ist auch für kleinere Betriebe eine Waschanlage eine attraktive Lösung. Dabei würden nicht nur Einsteigermodelle verkauft. „Nur Waschen und Trocknen ist zu wenig“, ist Area Sales Manager Thomas Unglert überzeugt. Daher ist die Beratung vor dem Kauf sehr wichtig, eine entsprechende Bedarfserhebung Grundvoraussetzung. „Sowohl der Mindestanspruch wie auch der Qualitätsanspruch sind stark gewachsen“, ergänzt Unglert. Wichtigste Innovation bei Christ ist die elektronische Steuerung, die das Getriebe an den Bürsten ablöst. Damit wird sowohl Energie gespart wie auch der Materialverschleiß reduziert. Zudem ist bei einem Wechsel des Waschmaterials kein Umbau des Getriebes mehr nötig.

Sonax: Qualität und eigene Entwicklung

Wolfgang Schramm, Ehrle Vertrieb Österreich

Sonax punktet mit der Qualität und ist bei vielen Tankstellen erfolgreich. Verkaufsleiter Herbert Weidenthaler führt das auf die eigene Entwicklung zurück. Als Neuheit wurde rechtzeitig für den Winter der IceFresh-Scheibenreiniger präsentiert. Dabei wurde der für die Entscheidung des Kunden wichtige Duft stark verändert und den Eis-Bonbons nachempfunden. Zukünftig will man sich auch stärker dem Thema Aufbereitung widmen. „Es gibt hier Bedarf an Schulungen vor Ort, das wollen wir zukünftig mit einem eigenen

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GEWERBE

Mitarbeiter durchführen“, Weidenthaler.

erklärt

WashTec: der ganze Business Case „Wir wollen das Geschäft für unsere Kunden steigern“, erklärt Alfred Zach das Konzept 4-Dimensionen. „Wir betrachten dabei den ganzen Business Case: Wo kann ich mich absetzen?“ In den Werkstätten sieht Zach noch weiteres Potenzial: „Viele Werkstätten, die bereits eine Waschanlage haben, machen mehr Wäschen als so manche Tankstelle.“ Dabei sei eine Waschanlage bereits ab 2.000 bis 3.000 Wäschen interessant. Die Messe sieht Zach besonders als Netzwerkplattform, was mit dem besonders gut besuchten Stand unterstrichen wurde. • (GEW) Über die Neuheiten von Inowa (S. 75) und Istobal (S. 78) finden Sie eigene Artikel in dieser Ausgabe.

WashTec: Thomas Brenner (Marketingleiter), Alfred Zach (Geschäftsführer Österreich) und Raymond Salvetat (Vertriebsdirektor D-A-CH)

Thomas Unglert (Area Sales Manager), Manuela Wörle (Marketing) und Franz Schnallinger (Vertrieb Westösterreich) von Christ

Martin Wiesinger, Vertriebsleiter Inowa, erinnert an die Generalinspektion des Ölabscheiders Herbert Weidenthaler, Verkaufsleiter Sonax Österreich

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Sonia Manas, Communications Istobal, stellt die transformierte Waschanlage vor

Geschäftsführer Rainer Wittmann und Jana Dvorakova, Aqua Brush

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GEWERBE

Flex5 nennt Istobal die patentierte 3-Bürsten-Anlage, die für mehr Frequenz zum 5-Bürsten-Portal umrüstbar ist

Thermodynamische Platten sparen 80 Prozent Strom beim Wasserwärmen

Auf der Tankstellenmesse Uniti Expo 2016 in Stuttgart hat der spanische Waschanlagenhersteller Istobal mit seiner Neuheitenparade eine Vorschau auf die Automechanika gegeben.

Zahlterminal Connect-a für individuelle Autowäsche

Von Dr. Nikolaus Engel

Serie Avant, die unter anderem mit einer Dosieranlage für Pulvershampoo, mit dem manuellen Trockner sowie mit smart pulse – einer weiteren technologischen Innovation – kombinierbar ist. Frequenzgesteuert verwaltet smart pulse den automatischen Betrieb der Elektropumpen und der Dosierpumpe für chemische Betriebsmittel. „Das System verringert bei der SB-

Individualisiertes Autowaschen E

ine der jüngsten Neuheiten war das auf der Uniti Expo erstmals gezeigte, von Istobal entwickelte Zahlungsterminal Connect-a: „Es ermöglicht in der innovativsten Version mit Touchscreen die Beratung mittels virtuellen Assistenten, damit der Waschkunde Reinhold Zeiler, aufgrund konkreter AnforderunIstobal Österreichgen das beste Waschprogramm für Geschäftsführer sein Fahrzeug bekommt. Je nach Angabe des Verschmutzungsgrads empfiehlt der Assistent das für das Fahrzeug geeignetste Programm“, erklärt Vertriebsleiter Torsten Hellmig.

Wäsche im Sinne des Betreibers und der Umwelt den Verbrauch an Wasser, Energie und chemischen Betriebsmitteln“, sagt Reinhold Zeiler, Chef der Istobal Handelsgesellschaft in Riegersburg.

Alternatives System spart bis zu 80 Prozent Strom Torsten Hellmig, Istobal Vertriebsleiter in Österreich

Umrüstbar für wechselnde Waschfrequenz Bei der Ausstellung zeigte Istobal auch die Portalanlage Flex5. Wie der Hersteller betont, handelt es sich bei dem patentierten System um die erste flexible Portalwaschmaschine: Sie lässt sich – wenn der Waschstandort boomt, innerhalb eines Arbeitstags von einer Drei- zur Fünfwalzenanlage (bei Bedarf auch umgekehrt) umbauen. Damit hat der Betreiber die Möglichkeit, bei vorhandenem Bedarf die Waschfrequenz und damit den Umsatz zu steigern.

SB-Waschplatz mit Frequenzsteuerung spart Ressourcen Premiere hatte in Stuttgart die neue SB-Waschplatz-

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Die neuen Duftnoten emotionalisieren das Wagenwaschen

Auch das erstmals vorgestellte System thermodynamischer Platten, die – als Alternative zu herkömmlichen Waschwassererwärmungssystemen – die Umgebungstemperatur nutzen, stellt eine Innovation dar, die sich für den Betreiber durch ihre Energieeffizienz rechnet und die Umwelt schont: Die thermodynamischen Platten sind 30 Prozent effizienter als konventionelle Solarplatten: „Mit dem System lassen sich bis zu 80 Prozent Strom im Vergleich mit elektrischen Boilern oder Klimaanlagen mit Heizfunktion einsparen.“ Das System verringere nicht nur die Betriebskosten erheblich – nämlich bis zu 95 Prozent, sagt Hellmig, sondern vermeide auch etwa 2,6 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr.

Wachskonservierungen mit neuen Duftnoten „Glossy Tears“ heißt die neue Wachskonservierung, die bei Regen bessere Sicht lässt und „Active Mousse Green“ ein grüner Aktivschaum mit Kirschduft. „Fresh Additive“ sind konzentrierte Düfte: Kirsche, Mandarine, Ananas, Mango oder Candy – zur Individualisierung geruchloser Schäume oder Shampoos. •

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Hohe Preise, niedrige Erträge Der kontinuierliche Anstieg der Kfz-Stundensätze ging auch im vergangenen Jahr weiter. Doch was kommt davon bei den Betrieben an?

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aut der jüngsten Erhebung des Versicherungsverbands schlägt eine Kfz-Technikerstunde mit durchschnittlich 125 Euro brutto zu Buche. 2015 waren es dagegen noch weniger als 122 Euro und 2010 gar nur 100,63 Euro. Bei Karosseriebauern stiegen die Stundensätze im selben Zeitraum von 111,20 über 140,82 auf 145 Euro, bei Lackierern wurde ein Anstieg von 112,24 über 142 auf nunmehr 146 Euro verzeichnet. Zum Vergleich: Ein unselbstständig erwerbstätiger Österreicher erhält laut Statistik Austria, auf 12 Monate heruntergerechnet, ein durchschnittliches Nettoeinkommen von 1.612 Euro. Kein Wunder, dass Kfz-Reparaturen für immer mehr Haushalte eine kaum bewältigbare Belastung darstellen.

Die jährliche Steigerung der Reparaturkosten (hier eine Grafik aus dem ManagementReport von Eurotax) scheint unaufhaltsam zu sein

Betriebe in der Klemme Details der Versicherungsstatistik sind umstritten: So liegen große regionale Unterschiede auf der Hand. Außerdem wird seitens des Reparaturgewerbes immer wieder kritisiert, dass bei den Stundensatzerhebungen teure Markenbetriebe überrepräsentiert seien. Dennoch lassen sich die Ergebnisse nicht wegdiskutieren. Vor allem legen sie die Frage nahe, was die Politik zur Entlastung der Kfz-Betriebe zu tun gedenkt: Eine Flut an Auflagen und Belastungen trägt nämlich wesentlich zur Kostensteigerung bei. Die Werkstätten selbst profitieren dagegen kaum von den steigenden Reparaturkosten, wie die anhaltend magere Durchschnittsrendite von zuletzt 1,6 Prozent beweist. • (HAY)

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„Machen alle gute Arbeit“ Alle zwei Jahre lädt Bundes- und OÖ-Landesinnungsmeister Erik Papinski seine Mitglieder zur Lobeshymne auf den Berufsstand der Karosseriebautechniker. Das kommt an.

Jahrzehntelange Mitgliedschaft bindet und die Brüder Berndt (l.) und Erik Papinski schätzen die branchenbegleitende „AUTO-Information“ Geballte Lehrlingsausbildung in Oberösterreich: Manuel Schietz (l.), Paul Fellinger und Markus Sitter (r.) tragen den Berufsstand der Karosseure in die nächste Unternehmergeneration

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Erwin Aichberger, Lehrlingsreferent und Vollbluthandwerker, ist zuversichtlich, weiter junge Leute für das Karosseriehandwerk zu begeistern

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Fotos: Cityfoto Pelzl Roland/Ars Electronica

an merkt es Erik Papinski an, wie sehr er seinen Berufsstand und seine Mitglieder schätzt. 130 Gäste versammelten sich auf dem Schiff „MS Linzerin“. Viele wurden für ihre jahrzehntelangen Verdienste, vor allem um die Lehrlingsausbildung, geehrt. Von keinem Unternehmer war Geraunze zu hören. „Wir machen alle gute Arbeit“, lautet das Credo und sie fühlen sich ihrem Berufsstand verpflichtet, auch wenn die Industrie gerne ihre Fachkräfte wegschnappt. Gute Arbeit eben! • (LUS)

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Wagnermeister Manfred Haselberger mit Gattin macht seit 25 Jahren vom Rechen bis zur Kutsche alles

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Leopold Schachner gestaltet mit MB-Gebrauchtteilen sein Karosseriegeschäft; Der Gattin gefällt’s


GEWERBE

Stabil federleicht Aerodynamik und Gewichtsverringerung mit neuen Materialien und Technologien prägen bei SaintGobain Sekurit die Konstruktion der Autoverglasung.

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it dem „2l/100 km-Programm“ setzt SaintGobain Sekurit gezielt auf Gewichtsverminderung als Wettbewerbsvorteil: Damit leistet der Fahrzeugglashersteller seinen Beitrag zu der von den Automobilherstellern verlangten Einhaltung der sinkenden CO2-Grenzwerte. Dank neuer Technologien

Das Heck-Seitenfenster des DS 5 ist ein komplex geformtes TPE-Kunststoffteil mit beidseitiger Keramikbeschichtung soll die Fahrzeugverglasung gegenüber früher nur noch 30 bis 50 Prozent wiegen. Ziel ist daher bei Dünnglas maximale Gewichtsverringerung bei gleichzeitig ständig steigenden Herstellervorgaben punkto Festigkeit, Akustik und anderer bei Mineralglas geschätzter Eigenschaften.

Kunststoff spart (viel) Kraftstoff Durch Verminderung der Schichtdicke mineralischer Gläser um rund einen Millimeter sinkt bei einer Auto-Rundumverglasung das Gewicht von 32 Kilogramm (durchschnittlicher Standard) auf 18,8 Kilogramm. Mit Kunststoffglas ließe es sich mit der Stärke der Gläser weiter auf 14 Kilogramm verringern. Mit der Po-

Gleiche Festigkeit und Akustik: 1 mm dünnere Frontscheibe mit 7 kg weniger Gewicht

Der LeichtglasVersuchsträger La Ferrari brachte Serienaufträge von Alfa Romeo, Citroën und Ford

lycarbonatverglasung, die SaintGobain seit 20 Jahren der Autoindustrie anbietet, lassen sich speziell komplexe Sonderformen wie die Seitenscheibe am Heck des DS 5 (die auch noch ein Aerodynamikelement integriert) umsetzen: Dieses DS-Teil ist ein Beispiel für Verglasungselemente, die sich mit mineralischen Werkstoffen gar nicht umsetzen ließen. • (ENG)


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elbst kleine Schäden verursachen bei Herrn und Frau Österreicher große Sorgen: Schließlich sind herkömmliche Reparaturen von Dellen und Kratzern eine teure Angelegenheit. Der Wunsch, derartige Schäden günstiger, aber nicht minder professionell zu reparieren, stand am Beginn von Lucky Car. „2007 haben wir den ersten Standort eröffnet“, erinnert sich Firmenchef Ossi Matic, der bereits davor einschlägige Erfahrung sammeln konnte. Mittlerweile umfasst das Franchisenetz 22 Filialen in Wien, Niederösterreich und Kärnten. Gewachsen ist jedoch nicht nur das Netzwerk, sondern auch der Umfang der angebotenen Dienstleistungen: Dank komplett ausgestatteter Werkstätten bis hin zur modernsten Lackierkabine sind mittlerweile viele Standorte in der Lage, auch komplizierteste Unfallschäden kompetent und dennoch schnell instand zu setzen.

Werkstätten gesucht „Heuer planen wir noch mindestens 3 Eröffnungen“, sagt Matic, der Lucky Car mittelfristig auf 50 Standorte zwischen Neusiedler See und Bodensee ausbauen will. Außerdem ist der Start in benachbarten Ländern geplant, Deutschland soll 2017 den Anfang machen. Zur Realisierung dieser Pläne hat sich Matic kompetente Unterstützung geholt: Robert Dörr, langjähriger Österreich-Chef der Schnellservicekette Midas, verstärkt seit Kurzem die Geschäftsführung. Zu seinen Aufgaben gehört die Suche nach weiteren Standorten. Infrage kommen Werkstätten mit 200 bis 800 Quadratmeter Nutzfläche, die von Lucky Car entweder gekauft oder gepachtet und anschließend für die Bedürfnisse der Franchisenehmer adaptiert werden.

Ossi Matic (r.) und Robert Dörr setzen im Karosseriegeschäft Akzente

Unternehmerglück mit Blech und Glas Binnen weniger Jahre wurde Lucky Car zum größten österreichischen Netzwerk für Lack-, Karosserie- und Autoglasarbeiten. Jetzt werden nicht nur weitere Franchisepartner in Österreich gesucht: Auch der Markteintritt in benachbarten Ländern steht kurz bevor. Von Philipp Hayder

allem ein Konzept mit hoher Bekanntheit und starkem Werbeauftritt – von großflächig beklebten Bussen über Sportsponsoring bis hin zum Onlinemarketing.

Preisgekröntes Franchise-System Chance für Jungunternehmer Wer kommt eigentlich als Franchisepartner infrage? Matic und Dörr setzen auf engagierte Jungunternehmer, die sich mit einem Eigenkapital von 35.000 bis 50.000 Euro den Traum von der Selbstständigkeit erfüllen wollen. Branchenerfahrung sei bei den Mitarbeitern zwangsläufig erforderlich und auch eigentümerseitig von Vorteil, unterstreicht Dörr: „Schließlich ist das ein sehr personenabhängiges Geschäft.“ Vom Franchisegeber kommen nicht nur technische und betriebswirtschaftliche Unterstützung, sondern vor

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Wer die nötige Fachkompetenz und Leidenschaft mitbringt, dem winken attraktive Ertragsaussichten. Das beweisen die langjährigen Partnerschaften mit den bereits aktiven Partnern: „Im Durchschnitt erwirtschaften unsere Franchisenehmer eine Umsatzrendite von 10 Prozent“, sagt Matic. Dieses Potenzial wurde kürzlich auch vom Österreichischen Franchiseverband gewürdigt: Bei dessen Galaabend im Wiener Novomatic-Forum wurde Lucky Car als „Franchise-System des Jahres“ ausgezeichnet. •

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Erste Adresse für alle Marken Die Autohausgruppe Sonnleitner forciert das Lack- und Karosseriegeschäft. Einen wesentlichen Beitrag dazu leistet das Kleinschadenkonzept ChipsAway, das soeben auf 4 weitere Standorte ausgedehnt wurde.

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3 Standorte sowie jährlich über 10.000 Neuund 3.500 Gebrauchtwagenverkäufe machen die Sonnleitner-Gruppe zu einem der größten österreichischen Autohandelsunternehmen. Die beiden Firmenchefs Max und Mag. Wolfgang Sonnleitner forcieren außerdem Karosseriereparaturen. Dabei setzen sie unter anderem auf das Kleinschadenkonzept ChipsAway.

Keine Schwellenangst „Mit ChipsAway können wir den Kunden die Schwellenangst vor dem großen und vermeintlich teuren Autohaus nehmen sowie Fremdmarkenfahrer ansprechen, die ansonsten gar nicht an uns denken würden“, erläutert Wolfgang Sonnleitner. Dass dieses Konzept aufgeht, wurde seit 2013 am Pilotstandort Wels unter

Wolfgang Sonnleitner (l.) und Less Ayasch erweitern ihre Zusammenarbeit

Beweis gestellt. In der Folge wurde die Kooperation auf 7 weitere Filialen ausgedehnt, soeben kamen auch Amstetten, Eferding, Haid und Hallein hinzu. Auch in Vöcklabruck wird die SonnleitnerGruppe nach Fertigstellung des dortigen Neubaus für ChipsAway tätig sein. Für Ing. Mag. Less Ayasch, Geschäftsführer des österreichischen Systemgebers, ist die Ausdehnung der Zusammenarbeit ein weiterer wertvoller Vertrauensbeweis: Immerhin hält ChipsAway nunmehr bei insgesamt 26 Standorten. Weitere Werkstätten sollen demnächst hinzukommen, wobei Ayasch in Vorarlberg, Graz und Teilen von Wien besonders intensiv auf Partnersuche ist. • (HAY)


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Otmar Hainsching (Lack & Technik) und Markus Widhalm vertrauen auf Cromax in der Lackierkabine und bei der Oberflächenveredelung

Neue Wege zum Kundenerlebnis Mit einem neuartigen Konzept aus Quad, Kfz-Werkstatt und -Lackiererei sowie Café positioniert sich die Motorfun B30 GmbH in Heidenreichstein. Lack & Technik ist Partner der ersten Stunde.

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rei Profis aus ihrem jeweiligen Bereich haben im nördlichen Waldviertel eine gemeinsame Firma gegründet, um diesen gemeinsamen und innovativen Weg zu gehen. Martin Tauber hat sich in den vergangenen zehn Jahren österreichweit einen Ruf als Quad-Experte gemacht und bildet mit dem Quad-Schauraum und dem wachsenden Motorrad-Bereich den ersten Teil des Trios. Markus Widhalm greift auf langjährige Erfahrung mit einer Servicestation und einem Teilehandel zurück. Er betreut in erster Linie die Werkstätte, die Lackiererei und den Teilehandel. Das Alleinstellungsmerkmal des neuen, gemeinsamen Firmenkonzepts mit dem Namen Motorfun B30 wird schließlich mit der B30 Lounge von Alexander Zimml, einem modernen Café&-Bar-Konzept, komplettiert und perfektioniert.

Moderne Werkstättentechnik Das aus einem ehemaligen Textilbetrieb entstandene Betriebsgebäude wurde nach modernsten Gesichtspunkten umgebaut und mit neuesten Geräten ausgestattet. Das beginnt bei den Hebebühnen, geht über die entsprechenden Tester und reicht bis zur modernen Lackierkabine. Schließlich ist der Karosserie-Be-

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Martin Tauber ist über die Grenze des Waldviertels für seine QuadKompetenz bekannt

reich ein wichtiges Standbein von Motorfun B30, mit Oberflächenveredelung haben sich Widhalm und Tauber bereits davor einen Namen gemacht. So kann das Unternehmen mit einer speziellen Technik mittels Wassertransferdruck sehr individuelle Lösungen anbieten und vom Handy-Cover über Felgen bis zu Armaturenbrettern viele Teile gestalten. Aber auch die klassische Autolackiererei gewinnt immer an Bedeutung. Schließlich sprechen sich die hervorragende Qualität, die professionelle Abwicklung und die angenehme Café-Atmosphäre schnell herum. Auch Autohäuser und Kfz-Betriebe zählen mittlerweile zu den Kunden, mit speziellen Angeboten will man den B2B-Bereich noch ausbauen.

Persönliche Betreuung entscheidet Partner im Bereich Karosserie und Lack ist der oberösterreichische Familienbetrieb Lack & Technik. Betreuer Otmar Hainsching hat das Unternehmen schon in der Planungsphase unterstützt und steht auch jetzt mit Rat und Tat zur Seite. „Die Betreuung, die Schulung und die kurzfristige Problemlösung haben bei Lack & Technik einen hohen Stellenwert“, bestätigt Widhalm, dessen Lackierer soeben einen Kurs bei Lack & Technik absolviert hat. Laufende Weiterbildung ist bei der rasanten Entwicklung entscheidend. „Lack & Technik bietet für alle Anforderungen die richtige Lösung“, ergänzt Widhalm. Mit der Marke Cromax steht eines der weltweit führenden Produkte zur Verfügung. Der entscheidende Punkt ist aber die Betreuung durch das familiäre Team von Lack & Technik, allen voran Hainsching. Denn die Art und Weise, wie Tauber, Widhalm und Zimml gemeinsam ihre Kunden betreuen, erwarten sie auch von ihren Lieferanten. Für Hainsching ist Motorfun B30 ein perfekter Referenzkunde. „Ein Konzept dieser Art als gemeinsame Firma sowie das Engagement der Gesellschafter ist etwas Besonderes.“ • (GEW)

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Seriendämpfer und Rennfahrwerk Seit mehr als vier Jahren ist Klein Autoteile als österreichischer Generalimporteur von Bilstein aktiv und damit äußerst zufrieden: Mit umfangreichen Schulungen startet nun die nächste Etappe der Zusammenarbeit. Von Mag. Heinz Müller

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atürlich hat jeder Kfz-Techniker während seiner Ausbildung gelernt, wie man ein Fahrwerk repariert. Und natürlich weiß jeder, worauf man beim Ein- bzw. Umbau aufpassen muss, damit alles im gesetzlichen Rahmen bleibt. Doch das Angebot ist in den vergangenen Jahren immer größer geworden: Entsprechende Spezialisten sind sehr gefragt, vor allem weil Autohäuser mit derartigen Umbauten ein zusätzliches Geschäft aufbauen können. Genau hier setzt Klein Autoteile an, und zwar in Kooperation mit dem Fahrwerksspezialisten Bilstein: „Wir haben schon bisher Schulungen für Verkauf und Technik gemacht“, sagt Geschäftsführer Rudolf Bayer. „Neu ist nun, dass es einen modulartigen Aufbau in drei Varianten gibt.“ Stattfinden sollen die Schulungen in den Niederlassungen von Klein Autoteile.

In drei Kursen zum „Fahrwerksspezialisten“ Es beginnt mit dem Modul Basiswissen, das für alle Kfz-Techniker gedacht ist, die Reparaturen am Fahrwerk durchführen. In einer Abendschulung von 18 bis 20 Uhr werden den maximal 20 Teilnehmern kostenlos die Grundlagen der Fahrwerkstechnik vermittelt. Natürlich wird auch gezeigt, welche Auswirkungen defekte Stoßdämpfer haben und wie man die Endkunden am besten darauf hinweist. Das zweite Modul wendet sich an Fortgeschrittene, die bereits den ersten Teil absolviert haben: An einem Abend erfahren sie (ebenfalls kostenlos) unter anderem, was man bei aktiven Dämpfungs- und Luftfederungssystemen beachten muss, die beispielsweise in der Erstausrüstung der Premiummarken eingesetzt werden. Auch hier gibt es ja viele Möglichkeiten für zusätzlichen Umsatz in den Autohäusern. Als „Fahrwerksspezialist“ darf sich bezeichnen, wer auch am dritten Kurs (Kosten: 189 Euro) teilnimmt: Dieser dauert 7 Stunden, es sind mindestens 10, maximal 14 Teilnehmer dabei. Auf dem Plan steht der Einbau eines Sportfahrwerks samt Tieferlegung. Die Schulungen sollen im Frühjahr 2017 stattfinden, die Anmeldungen dafür sind aber bereits jetzt möglich. •

Viele, viele bunte Produkte bietet Bilstein an

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Blowtherm-Kabine sowie die Betreuungsqualität und der persönliche Kontakt haben eine klare Entscheidung für Kastner gebracht.“ Damit konnten auch die Erfahrung und die Kompetenz des Werkstattausrüstungsspezialisten in die Planung eingebracht werden. „Es ist ein großer Vorteil, wenn der Lieferant den Behörden bekannt ist und professionelle Unterlagen liefert“, ergänzt Wasserlof. Durch die große Zahl an Lackierkabinen, die Kastner laufend installiert, weiß man, welche Unterlagen benötigt werden. „Die Behörden kennen uns, wir haben eine guten Namen“, so Flatischler.

Aktivkohlefilter zur Emissions-Reduktion Am Ende sollte die Erst-Einschätzung des Beamten korrekt sein: Die Liewers-Anlage musste mit einer Zusatz-Abluft-Reinigung mit 12 Kartuschen Aktivkohlefilter ausgestattet werden, die zweimal jährlich zu tauschen sind. „Durch den Leistungsverlust, den die Aktivkohle verursacht, mussten natürlich ein stärkeres Aggregat und größere Kanäle eingebaut werden“, erklärt Flatischler. Wie von Kastner gewohnt, läuft die Anlage perfekt, die Lackierer sind ebenso zufrieden wie die Behörden.

Die umweltfreundliche Kabine Die neue Lackiererei der Firma Liewers in Biedermannsdorf grenzt an ein Wohngebiet. Mit modernster Technologie der Firma Kastner konnten die niedrigen Grenzwerte erreicht werden.

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napp ein Jahr hat Jörg Thienel, Standortleiter bei Liewers Biedermannsdorf, auf eigene Faust versucht, die Genehmigung für eine Lackiererei zu erwirken. Diese sollte in den erst vor wenigen Jahren dazugekauften Werkstatthallen gegenüber dem Autohaus eingebaut werden. Doch diese grenzen an ein Wohngebiet, zudem hat die Behörde die Emissionen der Lackiererei des Nachbarbetriebes dazugerechnet. „Schon damals hat der zuständige Beamte gemeint, dass ohne Aktivkohlefilter nichts zu machen sein wird“, so Thienel, der danach die Profis um Hilfe gebeten hat. Architekturbüro linienreich unter der Leitung von Nadja Wasserlof mit umfangreicher Erfahrung bei Betriebsanlagengenehmigungen hat das Projekt übernommen und nach einem weiteren Jahr konsequent zum Erfolg gebracht.

Kompetenter Partner bei Werkstattausrüstung Zu diesem Zeitpunkt war schon Werkstattausrüstungsspezialist Kastner mit an Bord. „Wir arbeiten schon sehr lange mit Kastner zusammen. Unser Betreuer Rudolf Flatischler ist immer zur Stelle, wenn man ihn braucht“, so Thienel. Dennoch hat man sich vorab am Markt der Lackierkabinen umgesehen, die verschiedenen Angebote verglichen. „Die moderne

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Rudolf Flatischler (Kastner), Liewers-Standortleiter Jörg Thienel, Nadja Wasserlof (linienreich)

Ansprechpartnerin „Unfall-Spezialist“: Tanja Sack

Eigenständiger Betrieb in Biedermannsdorf Mit dem Bau der Lackierkabine hat Thienel einen wichtigen Schritt zu mehr Eigenständigkeit und zu effizienten Abläufen in Biedermannsdorf gesetzt. „Davor haben wir alle Fahrzeuge in die Lackiererei der Zentrale in der Triester Straße gebracht. Neben dem Transportaufwand musste die Qualitätskontrolle zuerst dort und noch einmal bei uns erfolgen. Durch die Durchführung der kompletten Karosseriearbeiten hier in Biedermannsdorf sind wir schneller und effizienter, das merken auch die Kunden“, bilanziert Thienel. Damit hat der Standortleiter, der den Betrieb in Biedermannsdorf seit 2002 führt, das Unternehmen erneut weiterentwickelt. Flatischler kennt das Unternehmen schon lange: „Die persönliche Betreuung, das engagierte Team und ein Chef, der immer für die Kunden da ist, machen die Firma Liewers in Biedermannsdorf aus.“ Eine Wertschätzung, die auch umgekehrt entgegengebracht wird. Die Entscheidung über Lieferanten und Partner trifft Thienel übrigens unabhängig vom Hauptbetrieb in der Triester Straße. Da spricht es für die Qualität und die Betreuung von Kastner, dass in beiden Betrieben die Lackierkabinen und noch zahlreiche weitere Geräte vom Werkstattausrüstungsspezialisten stammen. • (GEW)

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Der Karosseur hat’s schwör Durch die Vielzahl an Assistenzsystemen wird bereits die Instandsetzung eines kleinen Karosserieschadens oder der Windschutzscheibentausch zur elektronischen Herausforderung. Die Karosseriefachbetriebe müssen sich intensiv mit Diagnose und Kalibrierung auseinander setzen.

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er Tausch einer Windschutzscheibe, eines Scheinwerfers oder einer Stoßstange stellte für die Werkstätte bislang eine handwerkliche Routinearbeit dar. Das hat sich in den vergangenen Jahren geändert und wird noch deutlich komplexer werden. Der Grund dafür sind die modernen Fahrerassistenzsysteme: Neben den Sensoren für Regen und Licht sind immer öfter Kameras in der Windschutzscheibe verbaut, die mit Spurhalteassistenten oder den intelligenten Scheinwerfern verbunden sind. Nach einem Wechsel der Scheibe müssen diese Kameras neu und vor allem exakt kalibriert werden. Dafür werden Diagnosetester, Kalibrierungstafeln sowie ein nivellierter Untergrund benötigt. Markenwerkstätten verfügen über die vom Importeur vorgeschriebenen Lösungen und Informationen. Freie, mechanische Werkstätten haben meist noch etwas Zeit, bevor neu vorgestellte Systeme tatsächlich in ihren Betrieben zur Reparatur eintreffen.

Selbst nach einem simplen Windschutzscheibentausch müssen die verbauten Kameras wieder exakt kalibriert werden

Moderne Fahrzeuge im Karosseriebetrieb Am schwierigsten ist die Situation für Karosseriefachbetriebe, die jederzeit mit den neuesten Fahrzeugen mit modernster Technik in ihren Werkstätten rechnen müssen. Bei der zunehmenden Menge an Assistenzsystemen, die mittlerweile auch die Klein- und Kompaktwagenklasse erreichen, wird es logistisch schwierig und bald unrentabel, die aufwändige Kalibrierung beim befreunden Markenbetrieb durchzuführen. Ohne Diagnosetester und Kalibrierungsset wird es zukünftig nicht mehr gehen. Lediglich die für jede Marke unterschiedlichen Kalibrierungstafeln wird man wohl beim Werkstattausrüster ausleihen können. • (GEW)

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Auch wenn die weiten Wege manchmal schmerzen, lohnt sich ein Ausflug nach Frankfurt

Unsere Spielwiese öffnet bald wieder Zeig’ den Kindern das Legoland, den Autohändlern den Genfer Salon und den Kfz-Technikern die Automechanika in Frankfurt. Dann sind alle zufrieden! Vom 13. bis 17. September lockt die Leitmesse wieder nach Frankfurt. Von Mag. Heinz Müller

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er je die Automechanika in Frankfurt (oder ihr österreichisches Pendant, die AutoZum in Salzburg) besucht hat, weiß, wie man Augen zum Glänzen (und die Budgets zum Schmelzen) bringen kann. Doch es zahlt sich allemal aus: für die Aussteller ebenso wie für die Besucher. Nirgendwo sonst

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erhalten Fachleute auf relativ engem Raum und in kurzer Zeit so viele Informationen über die Neuheiten, die in den kommenden Wochen auf uns zukommen.

Fast 140.000 Fachbesucher aus 176 Ländern Ein paar Zahlen gefällig? Vor zwei Jahren kamen 4.660 Aussteller aus 74 Nationen nach Frankfurt. Insgesamt 137.982 Fachbesucher aus 176 Staaten besuchten die Automechanika. Das ist zwar nur ungefähr ein Sechstel dessen, was die (wesentlich größere und auch längere) IAA anlockt, doch es müssen sich ja nicht immer nur schauende Massen durch die Hallen drängen. Entscheidend für den Erfolg der Automechanika ist, dass viele Fachbesucher tatsächlich zum Kaufen (oder zumindest zur Vorbereitung eines Kaufs) auf die Messe kommen. Eine Umfrage hat gezeigt, dass 34 Prozent der Besucher selbstständige Unternehmer sind. 40 Prozent sind Geschäftsführer, Vorstände bzw. leitende Angestellte. Zwei Monate vor Beginn der Ausstellung lassen sich nur wenige Aussteller in die Karten blicken, was sie in Frankfurt zeigen werden. Bilstein (Halle 6, Stand B40) wird seine Serienersatzlösungen für hochwertige Fahrwerke nach Frankfurt bringen (wie zum Beispiel

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Die größten Bereiche auf der Automechanika sind „Reparaturen und Service“ (grün) sowie „Teile und Komponenten“ (blau) das elektronisch stufenlos verstellbare Dämpfungssystem DampTronic). Der 7er-Golf wird ebenfalls neu abgedeckt wie der 1er-, 2er-, 3er- und 4er-BMW. Bei Hengst (Halle 4.0, Stand A71 und A95) kann man sich über rund 2.500 Filterprodukte informieren: Erstmals gibt es einen eigenen Raum für Werkstätten, wo sich das Fachpublikum aus erster Hand Details holen kann. Bei Mann+Hummel (Halle 3) werden die beiden neuen Dieselkraftstofffilter PU9005z und PU10011z gezeigt. Sie ergänzen das aus 4.600 Filtertypen bestehende Angebot, mit dem mehr als 98 Prozent der in Europa erhältlichen Pkws und Transpor-

ter abgedeckt werden. Am Stand von Meyle (Halle 5.1, Stand A10) gibt es unter anderem den neuen HD-Querlenker zu sehen, der für die BMW-Modelle X5 und X6 gedacht ist. Er ersetzt (ab dem Baujahr 2007) drei verschiedene Ausführungen des Originalteils; auch das komplette Anbaumaterial ist im Angebot enthalten. Schaeffler (Forum, Stand A01) hat auf der Automechanika mehr als 1.000 m2 gebucht, um nicht nur die neuesten Reparaturlösungen LuK RepSet 2CT, das FAG SmartSet und die INA-Kompetenz im Bereich Motor vorzustellen, sondern auch seine ServiceMarke Repxpert zur präsentieren. Bei Sortimo dreht sich natürlich alles um das Thema Fahrzeugeinrichtungen: Wie kann man wertvolle Arbeitszeit durch sinnvolles Nachrüsten in den Fahrzeugen sparen? Wie wird das Be- und Entladen erleichtert? Das geringere Gewicht der Einrichtungen erspart auch Treibstoff. Am Stand von Snapon Equipment werden die österreichischen Werkstattkunden mit Schwerpunkt Sun betreut; dort werden auch die Neuheiten in den Bereichen Wuchten, Montieren, Achsvermessung, Bremsprüfung und Fahrzeugdiagnose gezeigt. • Nähere Infos folgen in unserer September-Ausgabe!

Der Profi ist verfügbar Das Car Rep Profiteam von Dominik Denk ist für die Hagelsaison bestens gerüstet. Engpässe kann das erfahrene Unternehmen mit perfekter Logistik und kompetenten Kooperationspartnern mit gewohnter Qualität abdecken.

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n der Saison brauchen wir bis zu 100 statt der fix angestellten 20 Mitarbeiter“, weiß Dominik Denk aus langjähriger Erfahrung. Bei Aufträgen mit einer größeren Zahl an beschädigten Fahrzeugen leitet der Car-Rep-Mitarbeiter das Team, das mit Kooperationspartner aus ganz Europa ergänzt wird. „Dellendrücker, denen wir umgekehrt ebenfalls aushelfen, deren Kompetenz und Zuverlässigkeit auf dem gewohnt hohen Niveau liegt“, so Denk.

Dominik Denk

„Wer also auch in der Hagelsaison Dienstleistung mit hoher Qualität und transparenter Abrechnung haben möchte, kann diese bei uns bekommen“, so Denk, der gemeinsam mit seinem Sohn Peter allein die Hotline betreut. „Als erfahrene Dellendrücker wissen wir, wie lange eine Reparatur dauert und können so die Termine effizient und im Sinne des Kunden planen.“ • (GEW)

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Neuer Katalog liegt auf Ein rasches Auffinden des gesuchten Fahrzeuges mit all seinen zugehörigen Ersatzteilen verspricht Brembo mit der aktuellen Ausgabe 2016 des Brembo Friction Katalogs. Dieser wurde grafisch komplett überarbeitet und bietet mit der Erweiterung um die jüngsten Neuheiten 3.000 Referenzen für Bremsscheiben und -beläge. Unter den Produktneuheiten befinden sich das Premium Scheibensortiment, das zunächst für die Erstausrüstung leistungsstarker Fahrzeuge konzipiert und jetzt angepasst dem Aftermarket zur Verfügung steht. Weiters sind 700 Artikel lackierter Scheiben mit spezieller UV-Beschichtung abrufbar. Brembo SpA; www.bremboparts.com

Neue Montagekits verfügbar Mit den Lemförder Service Packs bietet ZF Services fahrzeugspezifische Befestigungssätze. Diese können zu den Hauptkomponenten bestellt werden und beinhalten alle erforderlichen Teile. ZF Lemförder Austria GmbH; www.zf.com

Alle wichtigen Benchmarks erfasst

OE-Glühkerze für den Aftermarket Die für den Mazda S5 1.5-Liter Skyactiv-D Dieselmotor (verbaut im Mazda2 und CX-3) eingeführte NHTC-Glühkerze von NGK Spark Plug steht nun auch unter dem Produktnamen CZ165 (NGK Teilenummer 93218) als identische Glühkerze für den Aftermarket zur Verfügung. NGK Spark Plug Europe GmbH; www.ngkntk.at

Mit dem „Series Battery Benchmarking“-Programm verschafft AVL den OEMs einen raschen Zugang zu weltweit aktuellen Batterietrends. Geboten wird ein umfassendes BenchmarkingPaket für Großserienbatterien. Erhoben wird anhand von 240 Kriterien, um laufende oder zukünftige Entwicklungsprogramme zu unterstützen. OEMs sparen sich teure und zeitlich aufwendige Mitbewerberanalysen. AVL DiTest GmbH; www.avlditest.at

Zum Schutz der Starter

Kabellose Arbeitslampe Eine Akku-Werkstattlampe mit LED-Technik (27-LED-Flächenbeleuchtung/9-LED-Spotmodus) bietet Rameder an. Der 1.800 mAhAkku erlaubt bis zu 7 Betriebsstunden, laden lässt sie sich über die Haushaltssteckdose oder den Zigarettenanzünder. Rameder Anhängerkupplungen und Autoteile; www.kupplung.de

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Vor Überhitzung schützt die Design Engineering Inc. Starter und andere Komponenten mit einem Schutzschild. Neu entwickelt wurde das „mini Versa Starter Shield“, mit einer Größe von 41,91 x 13,3 cm, bei dem hochleistungsfähige Glasfasern mit einem aluminisierten hitzereflektierenden Material überzogen wurden. Es ist in der Lage, Strahlungswärme bis zu 1.100 °C und direkter Hitzeeinwirkung von 260 °C standzuhalten. Design Engineering Inc.; www.designengineering.com

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Steckgehäuse-Sortiment vergrößert Um 5 neue Steckgehäusesätze (2- bis 4-polig) hat Herth+Buss sein Sortiment Elparts erweitert. Die Sätze sind bereits komplett fertig konfektioniert und mit den gängigsten 2- bis 8-poligen Stecker- und Steckhülsengehäusen sowie Crimpverbindern und Dichtungen bestückt. So wird nichts vergessen und der Aufwand des Zusammenstellens sinkt. Herth+Buss Fahrzeugteile GmbH & Co.KG; www.herthundbuss.com

Innenraumfilter für Allergiker Für Menschen mit Allergien und gesundheitsbewusste Autofahrer bietet Bosch den neuen FILTER+. Für Werkstätten ergibt sich damit ein Zusatzgeschäft. Der Innenraumfilter sortiert sehr feinen Feinstaub aus und macht Allergene und Bakterien unschädlich. Möglich machen dies mehrere Filterschichten: Eine Aktivkohleschicht neutralisiert schädliche und übel riechende Gase. Die ultra-feine Mikrofaserschicht hält Partikel bis zu einem Durchmesser von 2,5 Mikrometer – somit 99 Prozent der Feinstäube – ab. Eine Anti-Allergie-Schicht bindet mit einer speziellen molekularen Gitterstruktur Allergene dauerhaft und macht sie unschädlich. Robert Bosch AG; www.bosch.at

2 Wischerblätter für 1,2 Millionen Fahrzeuge Mit nur 142 Teilenummern bietet Denso für 95 Prozent des asiatischen und 85 Prozent des europäischen Fahrzeugbestandes ein passendes Wischerblatt. Durch die Erweiterung um 2 StandardWischerblätter werden 376 neue TecDoc-Fahrzeugtypen abgedeckt (entspricht einem Bestand von 1,2 Millionen Fahrzeugen). Denso Automotive Deutschland; www.denso-am.de

Schneller Zugang zu Einbauanleitungen

Werkzeugsätze gegen Korrosion Für einwandfreie Kontakte sorgen 2 neue Werkzeugsätze von KS Tools. Ein dreiteiliger Kontaktreiniger-Pinzetten-Satz und ein zehnteiliger MiniRundfeilen-Satz bieten Unterstützung bei der Entfernung von kontakthemmenden Rückständen. KS Tools Werkzeuge-Maschinen GmbH; www.ks-tools.at

Neue Verpackungen mit Hinweis auf das Product Information Center (PIC) verwendet ContiTech. Über das PIC werden Einbauanleitungen und praktische Montagetipps auf einer Onlineplattform geboten. Die Informationen stehen in 18 Sprachen bereit und sind über PC und mobile Endgeräte abrufbar. So kann etwa mit dem Handy der QR-Code auf der Innenseite der Verpackung gescannt werden, um direkt auf die mobile Version des PIC zugreifen zu können. ContiTech AG; www.contitech.de

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MENSCHEN Richard Bindeus ist neuer Außendienstmitarbeiter von Autorola. Er war zuvor bei der Hans Eder GmbH (Mazda, Kia) in Walding tätig und soll den Gebrauchtwagen-Händlern in Westösterreich das Bewertungs- und Bestands-Tool Indicata näherbringen.

Stummer folgt Schramm Bei Goodyear Dunlop Tires Austria wird Ing. Wolfgang Stummer (49, r.) am 1. September neuer General Manager. Er folgt auf Claus-Christian Schramm (l.), der in Köln Leiter Premio Reifen + Autoservice wird.

Neubesetzung bei Arval

Wilfried Gepp (B.) ist neuer Leiter des Tankstellengeschäfts bei der OMV in Österreich. Er war zuletzt in Ungarn bzw. Slowenien als Prokurist und Leiter des Bereichs Tankstellen tätig. Der 41-Jährige ist damit für 210 Stationen in Österreich verantwortlich.

Christian Morawa (l.) hat nach sieben Jahren Arval verlassen: Sein Nachfolger als Commercial Director beim FullService-Leasing-Anbieter wird Goran Matic (r.), der zuvor fünf Jahre lang bei der Wolfgang Denzel AG arbeitete.

Seit wenigen Wochen ist Klaus Kreipe (B.) neuer Leiter für den Bereich Erstausrüstung Lkw-Reifen bei Continental. Er studierte Maschinenbau an der TU Braunschweig und ist seit 15 Jahren für Continental tätig. Sein Vorgänger Peter Matzke ging nach fast 40 Jahren im Unternehmen in den Ruhestand.

In Großbritannien wurde Laurens van den Acker, Chef des Designs bei Renault, als Designer des Jahres ausgezeichnet. Er ist bereits für 26 Modelle des französischen Herstellers verantwortlich.

Bester Karosseriebautechniker Markus Schirnhofer (r., Magna Steyr Fahrzeugtechnik, Graz) setzte sich beim Bundeslehrlingswettbewerb der Karosseriebautechniker in Tirol durch. Er gewann unter 17 Teilnehmern, die ein Werkstück aus Blech herstellen, dann einen Kotflügel in mehreren Schichten lackieren und zuletzt einen Riss im Kunststoffteil eines Stoßfängers reparieren mussten. Gratulant war Erik Paul Papinski, Bundesinnungsmeister-Stv. der Fahrzeugtechnik (l.).

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Zitta-Mitarbeiter ausgezeichnet Als einer von drei Teilnehmern des Kia Skills Cups in Seoul wurde Stojan Iskrev ausgezeichnet. Iskrev arbeitet bei der Firma Zitta in Wien, die seit Jahren als Kia-Partner tätig ist. Er hatte bereits den nationalen Wettbewerb für sich entschieden. Die Teilnehmer mussten in Korea 30 Fragen aus den Bereichen Motor, Elektrik und Chassis beantworten und dann noch einen dreistündigen Praxisteil mit den Schwerpunkten Elektrik und Diagnose absolvieren.

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Bernd Eckl wird mit 1. Jänner 2017 neues Mitglied der Konzern-Geschäftsführung bei Mahle. Er tritt am 1. April 2017 die Nachfolge von Dr. Rudolf Paulik an, der in den Ruhestand geht. Eckl übernimmt die Verantwortung für die Bereiche Motorsysteme und -komponenten. Er kommt vom Getriebehersteller Getrag.

Wechsel bei VW Ing. Johann Wimmer (r.), Markenleiter VW Nutzfahrzeuge bei Porsche Austria, wechselt zu Jahresende in den Ruhestand. Sein Nachfolger wird Sepp Ebner (l.), der bereits seit 34 Jahren im Unternehmen beschäftigt ist, zuletzt als Chef der Zweigniederlassung Wien-Oberlaa bei der Porsche Inter-Auto GmbH & Co KG.

MENSCHEN Am 1. September wird Felix Weller (B.) die Tätigkeit als Vice President Cadillac Europe aufnehmen. Sein Vorgänger Dr. Andreas Schaaf wechselte kürzlich in gleicher Funktion nach China. Weller, der bis 2014 in verschiedenen Positionen bei Audi bzw. Mercedes-Benz arbeitete, ist derzeit noch als Managing Director der US-Marke im Mittleren Osten tätig.

Opel-Ehrung Josef Ulrich, „Urgestein“ in der Pressestelle von Opel in Wien-Aspern, war sichtlich überrascht über die Ehrung, die ihm kürzlich aus der Zentrale in Rüsselsheim zuteil wurde. Opel-Chef Dr. Karl-Thomas Neumann würdigte Ulrichs Wirken als entscheidend dafür, dass der neue Astra heuer zum „Car of the Year“ gewählt wurde. Ulrich wird die Urkunde in seinem Büro aufhängen – neben all den anderen, die dort schon zu sehen sind.

Dipl.-Ing. Dr. Manfred Immitzer (l.) ist neuer Chef der Porsche Informatik, sein Vorgänger Mag. Günther Seifert leitet den Großhandel international.

Infiniti hat einen neuen Sprecher für die Schweiz und Österreich: Daniel Riesen, zuvor Chefredakteur der „Automobil Revue“, übernahm die Tätigkeit von der Österreicherin Mag. Michaela Potisk.

Neuer Vice President und General Manager Europe Aftermarket bei Tenneco (mit Sitz in Brüssel) ist Bruce Ronning. Er kommt von Johnson Control Power Solutions, wo er 17 Jahre lang gearbeitet hat.

Wechsel bei Fronius Der 32-jährige Maschineningenieur Patrick Gojer (r.) trat am 1. Juli bei Fronius Perfect Charging die Nachfolge von Harald Scherleitner (l). an, der zum neuen Leiter der Sparte Perfect Welding ernannt wurde. Gojer war in den vergangenen Jahren bereits in Osteuropa, Norwegen und Großbritannien tätig. Er will die Position von Fronius im Bereich Batterieladung weiter stärken.

Bei der Helvetia-Gruppe trat Stefan Loacker (r.) nach neun Jahren als Vorsitzender der Geschäftsleitung am 31. August zurück, um sich einer neuen beruflichen Herausforderung zu stellen. Zu seinem Nachfolger wurde Philipp Gmür (l.) bestellt; er war zuvor Chef von Helvetia Schweiz.

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LESERBRIEFE

In der Kolumne „Der A&W-

Betrifft: „Augen zu – und aus“ in „AUTO & Wirtschaft“ 6/16 Sehr geehrter Herr Hayder, seit dem Moment, als ich Ihren Leitartikel in der Juni-Ausgabe von „AUTO & Wirtschaft“ las, entstand in mir das Bedürfnis, darauf zu antworten. Mir stellt sich die Frage, von wem ANSICHT ein Umdenken gefordert ist. Aus Sicht eines Herstellers/Importeurs ist da der Handel absolut gefragt – und wahrscheinlich auch ein Fachmedium wie „AUTO & Wirtschaft“. Immer nur auf das böse Krokodil = Importeur draufzuhauen ist einfach, aber einfach zu wenig. Sie merken selbst die dramatisch sinkende Zahl der Schauraumbesuche an. Von Hersteller- bzw. Importeursseite sind die CI-Vorgaben ein Teil der Reaktion. Versetzen Sie sich doch selbst in die Lage eines Konsumenten: In wie viele Auto- oder auch Motorradgeschäfte würden Sie überhaupt hineingehen? Vom Wiederkommen aufgrund des Ambientes, der umfassenden und richtigen Information und der breiten Produktpräsentation ganz zu schweigen! Um zu verhindern, dass nur mehr der Preis zählt, ist auch mehr Kundenbindung durch Service nötig. Das ist eines der Hauptprobleme und nicht die „Knebelverträge“ der Importeure, die – wie Sie richtig schreiben – jeder Händler freiwillig unterschreibt. Und ich bin mir auch sicher, dass gerade in Österreich Konzernvorgaben nicht nach Punkt und Komma umgesetzt, sondern oftmals großzügig ausgelegt und angewendet werden. Wir sind zu wenig die Verrückten, nach denen der von Ihnen zitierte George Bernard Shaw verlangt, sondern zu viel die Normalen. Wohin wir damit gekommen sind, sieht man ja. Dass wir noch weit damit kommen werden, bezweifle ich! Freundliche Grüße Hans Zimmermann, Country Manager, Yamaha Motor Europe N.V., 2362 Biedermannsdorf

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AUTO & Wirtscha

Betrifft: „Menschen“ in „AUTO & Wirtschaft“ 6/2016 Lieber Herr Lustig, dass Sie der erste Branchenkollege waren, der vergangene Woche schon unmittelbar nach der Verleihung meines Professorentitels bei mir angerufen, gratuliert und Details dazu recherchiert hat, als ich noch auf dem Heimweg von der Feierstunde war, zeugt von Ihrem bewundernswerten Informations-Netzwerk. Dass die Meldung prompt verbreitet und sogar bereits in der nur wenige Tage später in meinem Postkasten befindlichen aktuellen Ausgabe von „AUTO & Wirtschaft“ prominent enthalten war, zeugt von Ihrer bekannten Schnelligkeit (was nicht nur das Lauftempo betrifft). Ich möchte mich für die freundliche Berichterstattung herzlich bedanken und wünsche Ihnen und Ihrem exzellenten Team weiterhin Verve und Erfolg! Mit freundlichen Grüßen Leo Musil, Purkersdorf

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Papierkorb“ sind Inhalte zu lesen, die zum Schmunzeln anregen können, ohne dass sie unbedingt immer mit der Automobilbranche zu tun haben.

Ist eine Leiche ein „Vorschaden“? Jeder in der Branche hat schon davon gehört: Vom relativ neuen 911er-Porsche, der privat um 10.000 Euro oder einen anderen lächerlich geringen Preis angeboten wird. Die Sache hat nur einen Haken: Denn im Porsche riecht es unangenehm, weil in ihm zuvor ein Leichnam gelagert wurde. Jetzt gibt es sogar einen konkreten Fall, und zwar aus Deutschland: Dort begehrte ein Mann die Rückabwicklung des Kaufs eines Porsche Cayenne. Das Auto kostete 21 Tausender und im Kaufvertrag stand, dass es keine Vorschäden gebe. Doch bald nach dem Kauf bemerkte der neue Besitzer Verwesungsgeruch und kam drauf, dass der Cayenne eine gewisse Vorgeschichte hatte: Denn der frühere Besitzer war im Fahrzeug verstorben. Noch schlimmer: Der Leichnam war vier Wochen im Fahrzeug gelegen, und das bei Temperaturen von im Schnitt 18 Grad und bei geschlossenen Fenstern. Die sterbliche Hülle war in dieser Zeit teilweise verwest.

Rücktritt vom Kaufvertrag Nun behauptete der neue Käufer, dass die ausgetretene Körperflüssigkeit durch die Innenverkleidung gedrungen sei und Teile der Elektronik beschädigt habe. Nachdem die anfangs von der Vorbesitzerin verlangte Nachbesserung nicht zustande kam, erklärte er den Rücktritt vom Kaufvertrag. So kam es zum Gerichtstermin vor dem Landgericht Hannover: Dieses urteilte, dass eine vier Wochen im Fahrzeug befindliche Leiche sehr wohl ein „offenbarungspflichtiger Vorschaden“ sei. Daher habe der Kläger nach Rückgabe des Autos Anspruch auf Rückzahlung des Kaufpreises. Außerdem bekommt er die Inspektions- und Reparaturkosten, die bisher angefallen sind, ersetzt.

Ob Blech oder Innenausstattung, ist egal Anzunehmen ist, dass auch ein österreichisches Gericht ähnlich urteilen würde: Das heißt, dass Vorschäden nicht unbedingt aus einem Verkehrsunfall stammen müssen. Es ist auch belanglos, ob die Schäden am Blech aufgetreten sind oder ob die Innenausstattung betroffen ist. Sobald der Verkäufer im Kaufvertrag bestätigt, dass es keinen Vorschaden gibt, ist dies wie eine Garantievereinbarung zu bewerten. Ein vereinbarter Gewährleistungsausschluss ist daher unwirksam. (MUE)

Die Redaktion freut sich über Feedback aller Art und ist bereit, sich sowohl der Kritik zu stellen als auch Lob entgegenzunehmen. Sie behält sich aber Kürzungen der Reaktionen aus der Leserschaft vor.

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