Auto & Wirtschaft 07-08/2017

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JULI/AUGUST 2017

Audi/VW

DIREKTER VERTRIEB? Empfehlungs-Marketing Automarken schneiden sehr gut ab

Dudenhöffer

Warum ist Tesla so viel wert?

Magna

In Graz geht’s wieder deutlich aufwärts

ATP

30 Jahre: Rückblick und Ausblick

EXTRA für Sie! Juli/August 2017

Eine Beilage von AUTO & Wirtschaft

Das Fachmagazin für die österreichische Reifenbranche

Machtgezerre

Internationale Konzentration Deutscher Markt Ahnungsvolle Mahnungen

Umfrage

Änderung des Wechselverhaltens

Saisonarbeitskräfte Engagierte Asylberechtigte

Neue Produkte

Qualität und Vielfalt im Fokus

Die Quadratur der Walzen: Energie und Lärm zu sparen wird als Aufgabe für den Reifen immer wichtiger. Wir erklären die Technologien für die aktuellen Herausforderungen.

www.autoundwirtschaft.at

Konzentrationsprozesse und die Veränderungen des Konsumentenverhaltens prägen die Reifen-Branche. Wir berichten über die aktuellen Entwicklungen.

www.autoundwirtschaft.at

Einzelverkaufspreis: € 8,– Österreichische Post AG MZ 03Z035333 M A&W Verlag, Inkustr. 16, 3400 Klosterneuburg



ANSICHT

Am Puls der Branche

A

ls Veranstalter von Österreichs größtem unabhängigem Fuhrpark-Fachevent durften wir uns bei der „FLEET Convention“ über einen Rekordbesuch freuen. Über 670 Flotten-Spezialisten informierten sich bei 47 namhaften Ausstellern in der Wiener Hofburg über die neuesten Produkte und Dienstleistungen am Fuhrparkmarkt. So bringen wir Anwender und Anbieter näher zusammen und sorgen für gute Geschäfte unserer Partner. Ein Beleg dafür, dass am Puls der Branche zu sein für uns kein Marketing-Schlagwort, sondern täglicher Auftrag ist! • Als einziger Fachverlag berichten wir mehrmals wöchentlich über das aktuelle Geschehen und sind mit unseren Fachprodukten AUTO-Information und AUTO-info4you regelmäßiger Begleiter vieler Manager. Monatlich erreichen wir mit unserem Magazin AUTO & Wirtschaft sämtliche Marktteilnehmer im Kfz-Bereich mit einer Auflage von über 12.000 Exemplaren – der mit Abstand (+ 40 %) stärkste Wert aller heimischen Fachmagazine und im Vergleich zu einer selbstinszenierten Studie eine harte Währung, wenn es um Reichweite geht. • Wichtige Bereiche wie Reifen, Karosserie, Gebrauchtwagen oder das Öl-Geschäft sind bei uns nicht kurze Themenstrecken mit Pressetexten als Anzeigenumfeld. Wir informieren unsere Leser umfangreich mit Hintergründen, Analysen sowie exklusiven News in eigens konzipierten Sonderausgaben. • Mit dem heuer zum zweiten Mal stattfindenden MarkenMonitor bieten wir unseren Lesern eine wissenschaftlich fundierte Analyse zur Händlerzufriedenheit und damit konkrete Ansätze zur Optimierung der Hersteller-/Händlerbeziehung. Denn relevante Informationen und der Einsatz für die Branche machen uns zum führenden Fachverlag der heimischen Automobilwirtschaft.

KaufvertragsStatistik wäre ehrlicher!

24. Oktober: Diesen Termin sollten Sie sich im Kalender rot anstreichen und am besten rasch buchen; Details dazu lesen Sie auf Seite 47!

„Die Ziele, die der Hersteller dem Importeur und der Importeur dem Händler vorgibt, werden immer unrealistischer.“

Es gibt wohl keinen Menschen in der Autobranche, der sich nicht schon einmal über die Zulassungsstatistik gewundert hat. Die einen, weil ihre Marke deutlich hinter den gesetzten Zielen hinterherhinkt und sie nicht wissen, wie sie das mit normalen Mitteln korrigieren können. Und die anderen, weil ihre Vorgangsweise – in vielen Fällen durch Kurzzulassungen oder andere verkaufsfördernde Maßnahmen beflügelt – aufgegangen ist. • Doch genau das ist das Dilemma: Ist eine Marke einmal mit genau diesen Mitteln in einer gewissen Region angelangt, so werden die Ziele, die von der Europa-Zentrale vorgegeben werden, immer höher. Wer beispielsweise 5 Prozent Marktanteil hat, wird im nächsten Jahr wohl 5,5 Prozent erreichen, oder? Ist das geschafft, muss doch auch der Sechser vor dem Komma zu überspringen sein! • Ein Teufelskreis: Denn die Summe ist in jedem Fall nur 100 Prozent. Und was tut man, wenn einmal die Modellpolitik in einem Jahr nicht so attraktiv ist wie zuvor? Dann leidet der Importeur – und mit ihm all jene Händler, die ihre Ziele nicht erreichen und damit auch keine (oder nur geringere) Boni erhalten. • Warum ersetzt man nicht die Zulassungs- durch eine Kaufvertrags-Statistik? Die wäre viel aussagekräftiger, oder? Was meinen Sie? Schreiben Sie mir bitte! mueller.heinz@ autoundwirtschaft.at

P.S.: Herzlichen Glückwunsch an das Fachmagazin KFZ-Wirtschaft zum 70. Geburtstag! Die Fakten stehen bei uns.

Mag. Heinz Stefan Müller, Binder, MBA Chefredakteur Geschäftsführer

AUTO & Wirtschaft • JULI/AUGUST 2017

Mag. Heinz Müller Chefredakteur

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Der elektronische Informationsdienst für die österreichische Automobilbranche

ALLRAD LIFESTYLE ABENTEUER

INHALT

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Ausgabe: 7/8/2017, 30. Jahrgang Cover-Werbung: Lukoil Medieninhaber, Anzeigenverwaltung: A&W Verlag GmbH (FN 238011 t) 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 T: +43 2243 36840-0 F: +43 2243 36840-593 E: redaktion@autoundwirtschaft.at I: www.autoundwirtschaft.at Verleger: Helmuth H. Lederer (1937–2014) Herausgeber: Gerhard Lustig, DW 527 M: +43 664 8229485 E: lustig.gerhard@autoundwirtschaft.at Geschäftsführung: Stefan Binder, MBA, DW 522 M: +43 664 5285661 E: binder.stefan@autoundwirtschaft.at Redaktioneller Verlagsleiter B2B: Prok. Gerald Weiss, DW 593 M: +43 6642359044 E: weiss.gerald@autoundwirtschaft.at Chefredaktion: Mag. Heinz Müller, DW 523 M: +43 664 8221660 E: mueller.heinz@autoundwirtschaft.at Redaktion: Dr. Nikolaus Engel, DW 525 M: +43 664 8493231 E: engel.nikolaus@autoundwirtschaft.at Mag. Bernhard Katzinger, DW 591 M: +43 664 1244870 E: katzinger.bernhard@autoundwirtschaft.at Matthias Pilter, DW 579 M: +43 664 88368584 E: pilter.matthias@autoundwirtschaft.at Dieter Scheuch, DW 575 M: +43 664 2359052 E: scheuch.dieter@autoundwirtschaft.at Redaktionelle Mitarbeit: Prof. Ferdinand Dudenhöffer, Dr. Friedrich Knöbl, Matthias Kreutzer, Bernhard Schoke, Mag. Pascal Sperger Anzeigenmarketing: Uschi Ernst, DW 529 M: +43 664 8222224 E: ernst.uschi@autoundwirtschaft.at Alexander Keiler, DW 521 M: +43 664 8229487 E: keiler.alexander@autoundwirtschaft.at Werner Ecker, DW 520 M: +43 664 88368591 E: ecker.werner@autoundwirtschaft.at Hbv. und Leitung Administration: Annemarie Lust, DW 597 M: +43 664 8229479 E: lust.annemarie@autoundwirtschaft.at Grafik: graphics – A. Jonas KG 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 T: +43 2243 36840-594 E: jonas.alexander@autoundwirtschaft.at Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH 3580 Horn, Wiener Straße 80 Bezugspreis: Jahresabonnement (11 Ausgaben) Inland: ¤ 68,– exkl. 10 % MwSt (Einzelpreis Inland: ¤ 8,– inkl. 10 % MwSt); Ausland: ¤ 85,– Bankverbindung: Bank Austria UniCredit Group, BLZ 12000, Konto-Nr. 51844 097 901 IBAN = AT63 1200 0518 4409 7901 BIC = BKAUATWW UID = ATU57361312 Gerichtsstand: LG Korneuburg Verbreitete Auflage: 12.500 Stück Erscheinungsweise: monatlich (Juli/August Doppelnummer) mit Supplements laut Mediadaten 2017 Grundlegende Richtung: unabhängige Fachzeitschrift für alle, die vom Kraftfahrzeug leben Manuskripte: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie werden nur retourniert, wenn Rückporto beiliegt. Schwesterpublikationen Österreich: AUTO BILD Österreich AUTO-Information AUTO-info4you FLOTTE & Wirtschaft 4wd + ALLRADKATALOG FAMILIENAUTOS automotive GUIDE Schwesterpublikationen Schweiz: AUTO&Wirtschaft Schweiz AUTO BILD Schweiz aboutFLEET

Aspekte

Rückgang bei B-Führerscheinen

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Thema

Direktvertrieb: Droht Halbierung der Erträge? 10

Handel

Porsche Holding: Führungswechsel

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Modelhart: Weg von Jaguar, neu bei Pappas

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Renault: Captur, Kadjar und nun Koleos

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Telemark: „Was würden Sie mir empfehlen?“

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MarkenMonitor: Bald geht es wieder los!

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Opel: Aufholjagd hat nun begonnen

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Willhaben.at: Händler in der Nähe bevorzugt

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Nissan: Bis 2022 strahlen alle Händler neu

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Thema

Neustart: Erleben Sie Lada!

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Audi: Plant Rupert Stadler den Direktvertrieb?

Eurotax: Kaufverträge und Zustandsberichte

Subaru: Andraschko geht ohne klare Nachfolge 22 Seite 10

Toyota Ellensohn: Ausgezeichnet in die Zukunft 24 SsangYong: Frisches Set-up für den Neustart

Management

Handel MarkenMonitor 2017 startet demnächst Seite 18

Eine Beilage

von AUTO

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Konzentrationsprozesse und die Veränderungen des Konsumentenverhaltens prägen die Reifen-Branche, wir berichten über die aktuellen Entwicklungen.

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Wirtschaft Magna will wieder hoch hinauf

Seite 48

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ZF: Komplettmodule, Hybrid & mehr

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Bosch: Hände weg vom Steuer

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NÖ Innungstag: Zwischen Angst und Chance

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Santander: „Kurse waren ausgebucht“

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MAN: Robotnik sucht Arbeitsstelle

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Banner: Am Pluspol auch ohne Lithium

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Statistik: Die SUVs werden immer stärker

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Jato: Nur fünf Länder schwächeln

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Das Autohaus der Zukunft #2/5

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Schadensabwicklung: Verschenktes Geld

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Kastner: Erfolgsgeschichte in nur 9 Jahren

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MTS: Glanz für alle

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Axalta: Fast alle unter einem Dach

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Carrep: Das Dellenzelt

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Lack & Technik: Noch schneller, noch effizienter 45

Wirtschaft

Magna: Der wilde Ritt rauf und runter

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AkzoNobel: Regionales Wachstum

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Gewerbeordnung „neu“ statt Umlagenreform

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Fleet Convention: Geballtes Knowhow

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Partslife: OEMs wollen in den Aftermarket

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Garanta: Premium versichert

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EBV 2017: Umstellung läuft

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Vecos: Pickerl ist Chefsache

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Bosch: „Die Diagnose wird komplexer“

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ATP: Jubiläumsfeier 30 Jahre

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Hebetechnik: Gehobene Verhältnisse

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ARBÖ: Sauber in die heißeste Zeit

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SW-Stahl: 8.500 Problemlöser

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Fahrwerksvermessung: Gut eingestellt

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Schaeffler Ruville: Umfassendes Sortiment

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DIREKT Die Fälschung ist die Tatsache! Management Ein gutes Jahr für Banner

Seite 34

Monat für Monat und gegen jeden noch so heftigen politischen Sturm wachsen nahezu überall die Pkw-Neuzulassungszahlen. Glaubwürdige Markenführer gehen ebenso wie weniger gefragte Marken in den Marktanteilskampf. Längst sind alle Skrupel gefallen! Tageszulassungen und durch die EU-Gesetzgebung mögliche Mehrfachzulassungen ein und desselben Fahrzeugs in verschiedenen Ländern lassen die Stückzahlen vagabundieren und die Margen gegen null sinken – Listenpreise sind längst Makulatur! Gerhard Lustig, Herausgeber DW 527, +43 664 8229485 lustig.gerhard@autoundwi rtschaft.at Stefan Binder, MBA, Geschäftsfü hrung DW 526, +43 664 5285661 binder.stefan@autoundwi rtschaft.at Prok. Gerald Weiss, Projektleiter DW 578, +43 664 2359044 weiss.gerald@autoundwi rtschaft.at Mag. Heinz Müller, Chefredakteur DW 523, +43 664 8221660 mueller.heinz@autoundwi rtschaft.at Uschi Ernst, Marketing

DW 529, +43 664 8222224 ernst.uschi@autoundwirts chaft.at Alexander Keiler, Marketing DW 521, +43 664 8229487 keiler.alexander@autound wirtschaft.at Werner Ecker, Marketing DW 520, +43 664 88368591 ecker.werner@autoundwi rtschaft.at

Die Mobilitätswelt gehört denen, die ohne die Realität mobil denken, zu demobilisieren. A&W Verlag GmbH,

Inkustraße 16, 3400 Klosterneubu rg Telefon: +43 2243 36840-0 E-Mail: redaktion@a utoundwirtschaft.at Fax: +43 2243 36840-593 Internet: www.autound wirtschaft.at

Ich schreibe gegen diese allemal den Markt verzerrenden Vorgang der Hersteller und Importeure seit Jahrzehnten an. Die Markenhändler nehmen es als Diktat und die Politik nutzt es als Argument zu neuen Steuerbelastungen – dem Klima- und Umweltschutz zuliebe!

Gewerbe

Besuch bei der „Allianz“ in München

Seite 72

Gewerbe

Derendinger: Freie Markenwerkstatt

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Autoplus sucht Premiumpartner

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Valeo: Nachschubqualität aus Frankreich

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Doch was lese ich mit zunehmender Dichte? Die VW-Belegschaft in Bratislava streitet im Juni für 16 Prozent Lohnplus und kündigt an, den Streik bis über die Werkferien auszudehnen. BMW musste gleich rund um die Welt vier Produktionswerke abstellen, weil ausgerechnet Bosch Teile nicht liefern konnte. Kein Wehklagen, keine Proteste wie sonst üblich. Mercedes will auf E-Autoproduktion umrüsten, das konservative Personal protestiert dagegen. Die Gewerkschafter üben sich als Steigbügelhalter für den Produktionsstopp. Das ist der stille Weg zur Rücknahme von Produktionskapazitäten, die Vorstufe zu weiteren einschneidenden Maßnahmen. Die nächste Hiobsbotschaft kommt aus Frankreich für Volkswagen. Dort wurden einige hunderttausend Fahrzeuge vermarktet, ohne im Berichtszeitraum auf die Straße gelangt zu sein. Den ansonst in der Abgasaffäre so harschen Medien ist die kleine Spiegel-Meldung nicht weiter aufgefallen.

Petronas: Motorsport unterstützt das Autohaus 71 Allianz Zentrum für Technik: Kosten begrenzen 72 Eder: Mit Speed(er) zum Ersatzteil

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Exide: Marke als Alleinstellung

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B2000: Fredys Reinigungskraft

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Aquabrush: Waschen mit Flatrate

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Motorex: Den Elefanten durch die Beine tanzen 77 Neue Produkte

Menschen

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Wanitschek neuer ÖAMTC-Präsident

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Ford Chairman’s Awards verliehen

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Leserbriefe

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Ansichten

Die Tageszulassungen geraten mehr und mehr außer Kontrolle und die ohnehin übersättigten Märkte sind nicht weiter aufnahmefähig. Also bedient man sich zum Beispiel willfähriger Gewerkschaften, die Tatsache absatzkranker Märkte verschleiern helfen. Die Aktienkurse dürfen nicht belastet werden.

Dudenhöffer über den Wert der Tesla-Aktie

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Knöbl über EU-Reformstau für KMUs

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Während der vielen Jahre, in denen ich über diese Marktszene berichte, gaben mir nahezu alle mit dem Autohandel beschäftigten Manager recht, den Unsinn mit den Scheinzulassungen zu unterlassen. Vergebens! Die Strategien der Desinformation sind vielfältig: Nicht die widerlegte Tatsache ist die Geschichte, sondern die Fälschung.

Gerhard Lustig, Herausgeber

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ASPEKTE

118.023 Führerscheine

Polizei jagt Raser mit dem Porsche

Seit den 1960er-Jahren war die österreichische Polizei immer

wieder mit einem Porsche als Dienstwagen unterwegs; jetzt ist es erneut so weit. Dr. Helmut Eggert, Geschäftsleiter von Porsche in Österreich, übergab Ende Juni in WienLiesing einen 911er an die Exekutive. Das Auto wird auf allen österreichischen Autobahnen zum Einsatz kommen.

Mehr Pleiten, aber weniger Passiva Im 1. Halbjahr 2017 wurden vom KSV 1870 nach einer ersten Bilanz 104 Insolvenzen im Bereich Transportmittel/ Kraftfahrzeuge gezählt, das sind 11,8 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2016. Der Konkurs wurde über 72 Firmen in der Branche eröffnet, das sind sogar 16,1 Prozent

mehr als ein Jahr davor. Erfreulich ist hingegen, dass sich die Insolvenzverbindlichkeiten positiv entwickelt haben: Nach 52,5 Millionen Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahres lagen sie in den ersten 6 Monaten 2017 bei 19,5 Millionen Euro, das ist ein Minus von 62,9 Prozent.

Ernst fordert Öko-Prämie In der ORF-TV-Sendung „Report“ hat der Wiener Landesgremialobmann Komm.-Rat Prof. Burkhard Ernst erneut die Forderung nach einer Wiedereinführung der Ökoprämie beim Kauf von Neuwagen gestellt. Dadurch könne man erreichen, dass die alten Fahrzeuge nicht mehr zugelassen werden – auch nicht in anderen Ländern, sondern in Hochöfen verschwinden. Daher sei eine derartige Prämie eine sehr sinnvolle ökologische Maßnahme. Ernst sprach sich vehement gegen das derzeitige „Diesel-Bashing“ aus: Jahrzehntelang sei den Menschen erklärt worden, dass der Diesel wesentlich weniger Sprit verbrauche als ein Benziner.

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Im Vorjahr wurden in Österreich 118.023 Führerscheine neu ausgegeben bzw. erweitert, das sind um 0,1 Prozent weniger als 2015. Bei den 82.918 B-Führerscheinen war der Rückgang mit 3,1 Prozent allerdings deutlich höher; etwa 29 Prozent der B-Führerscheine wurden nach einer L17-Ausbildung erworben. Bei schweren Motorrädern (Klasse A) gab es im Vorjahr hingegen eine Steigerung um 20 Prozent. Übrigens: In Wien, wo in den Jahren zuvor immer wieder Rückgänge zu verzeichnen waren, wurden im Vorjahr insgesamt 17.104 Lenkerberechtigungen ausgestellt; 2015 waren es 16.821 gewesen.

Denzel modernisiert Wien-Erdberg Mit Investitionen von rund einer halben Million Euro wird in den nächsten Monaten der „Megadenzel“ in Wien-Erdberg als Flagship-Store für Fiat, Alfa Romeo, Abarth und Jeep modernisiert. 30 Neuwagen sollen ab Herbst im Schauraum Platz finden; das Autohaus wurde 2005 eröffnet.

Hödlmayr investiert massiv Im vergangenen Jahr erzielte die Hödlmayr International AG aus Schwertberg in 16 europäischen Ländern einen Umsatz von 265 Millionen Euro. Mit 740 Fahrzeug-Transportern und 15 Ganzzug-Systemen wurden etwa 1,75 Millionen Autos transportiert. Komm.-Rat Johannes Hödlmayr, MBA, stellte im Juni auch die neue „Hödlmayr-Welt“ am Firmensitz vor. 2 Millionen Euro flossen in die Modernisierung von 2 Gebäuden und in die Errichtung eines multimedialen Ausstellungsbereichs. „Wir

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möchten uns noch mehr öffnen und spannende Themen zu uns nach Schwertberg holen“, sagte Hödlmayr. Die Event-Location ist 520 Quadratmeter groß und vor allem für Partner aus dem automotiven Bereich interessant.


ASPEKTE

voestalpine im Plus 34 Prozent des weltweiten Umsatzes der voestalpine AG (Linz) entfallen auf die Automobilindustrie. Das wurde bei der Bekanntgabe der Zahlen für das 4. Quartal des Geschäftsjahres 2016/17 genannt. Insgesamt stieg der Umsatz des Unternehmens in besagtem Quartal um 2,04 Prozent auf 11,3 Milliarden Euro; 70 Prozent davon wurden innerhalb der Europäischen Union erzielt. Die voestalpine rechnet aufgrund der starken Nachfrage in zahlreichen Branchen für heuer mit einer deutlich positiven Entwicklung von Umsatz und Ergebnis.

Oberlaa: nun BMW im Autohaus Es hat eine wechselvolle Geschichte, das Autohaus in der Oberlaaer Straße 230 in Wien: De Cillia, dann Saab, und nun hat die Karrer Automobil Vertrieb GmbH das Haus um 1,26 Millionen Euro erworben. Derzeit laufen die

Reparaturarbeiten und die Umrüstung der Werkstatt, dann soll der Betrieb neu eröffnen und sich vor allem auf die Marke BMW spezialisieren. Auch der Handel mit Gebrauchtwagen wird erweitert.

Gulf Oil wird reaktiviert Dipl.-Ing. Christian Eibl, langjähriger Manager im Schmiermittel-Bereich (OMV, Lukoil), hat es sich zum Ziel gesetzt, die Marke Gulf Oil für Österreich, Süddeutschland und die Schweiz zu reaktivieren. Er will das Geschäft im automotiven Bereich und in der Industrie mit Vertriebspartnern ausbauen und auch das Großkundengeschäft im Direktvertrieb abwickeln. Gulf Oil ist im Besitz der indischen Hinduja Group und hat seine Europazentrale in London. Eibl operiert von einem Büro in Wien, Liechtensteinstraße 45, aus und setzt auf seine langjährigen Kontakte in der Branche.

Berufsschule ehrte Schüler Bei der Abschlussfeier der Siegfried-Marcus-Berufsschule für Kfz-Technik in Wien-Floridsdorf wurden Ende Juni 49 Schüler ausgezeichnet und erhielten Zeugnisse, Auszeichnungen und Diplome des Stadtschulrates. 10 von ihnen wurden mit Diplomen belohnt, da sie in den letzten beiden Schuljahren in allen Gegenständen ein „Sehr gut“ hatten. Auf dem Foto die ausgezeichneten Schüler mit Lehrern und Ausbildern, außerdem mit Berufsschulinspektor Thomas Bäuerl (ganz links) und Schuldirektor Dipl.-Päd. Markus Fuchs (ganz rechts). 80 Prozent der Schüler entscheiden sich übrigens für den Schwerpunkt Pkw, 15 Prozent für Nutzfahrzeuge und 5 Prozent für Motorrad-Technik.

„Immer wieder besser“ Dr. Hans Peter Lenz, langjähriger Vorstand des Instituts für Verbrennungskraftmaschinen an der TU Wien und Initiator des Wiener Motorensymposiums, hat den Dieselmotor erneut verteidigt: „Auf diesem Gebiet gibt es ganz bemerkenswerte Fortschritte. Gerade in diesem Jahr, nach dem medial vieldiskutierten Dieselskandal, wurden beim Motorensymposium Dieselmotoren vorgestellt, deren Abgaswerte genauso gut sind wie die Werte von Ottomotoren.“ Die Elektronik spiele bei den Verbesserungen eine wichtige Rolle: „Bei jeder Drehzahl verhält sich der Motor genau so, dass er möglichst sparsam läuft – das wäre früher einfach nicht möglich gewesen.“ Lenz rechnet daher nicht damit, dass der Dieselmotor ein „Auslaufmodell“ ist.

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Werbung

(V. l.) Walter Eigenthaler, Bernhard Ressl, Willibald Reitbauer, Doris Reitbauer, Reinhard Psotka, Eva Maria Psotka, Christina Gerdenitsch, Danijel Dzihic, Gerda Kronberger, Kurt Kronberger


4786 Brunnenthal Eva Maria Psotka Geschäftsführerin 07712 2647 „Wir beraten jeden Kunden und jeden Interessenten mit persönlichem Engagement. Daraus schöpfen wir die Kraft für immer neue Erfolge, genährt von langjähriger Markentreue.“

„Zusammenhalt, Freundlichkeit und Höflichkeit sind uns – entwickelt in nunmehr dritter Generation – in Verbindung mit der Markenkraft Basis für eine nachhaltige Kundenbindung.“

„Unsere MitarbeiterInnen sorgen für jene Stimmung bei den Kunden, die uns zu dieser Auszeichnung verholfen haben. Gleichzeitig ist es uns Ansporn, noch intensiver erfolgreich zu sein.“

Autohaus Schärding

4656 Kirchham bei Vorchdorf Gerda Kronberger Geschäftsführerin 07619 8001

Autohaus Kronberger

8530 Deutschlandsberg Sonja Resch Geschäftsführerin 03462 23690

Autohaus Resch

NEUWAGENVERKAUF

KUNDENZUFRIEDENHEIT

„Es ist beruhigend zu wissen, dass unsere Kunden ihre Servicezufriedenheit auch durch den Gewinn des Chairman’s Award zum Ausdruck bringen. Das spornt zu neuen Erfolgen an.“

3363 Hausmening Petra Aiginger-Klein, MBA Geschäftsführerin 07475 52320

Autohaus Aiginger

SERVICE, ERSATZTEILVERKAUF

Chairman’s Award für die Besten! Mit der Vergabe dieser jährlichen Auszeichnung können sich die von ihren Kunden gewählten Autohäuser sicher sein, dass sie ihre Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern darüber hinaus sogar übertroffen haben.


THEMA

U

m den Händlern mitzuteilen, dass „das Geschäftsmodell von heute dauerhaft keine Zukunft hat“, dazu hätte VW-Vertriebsvorstand Jürgen Stackmann nicht das „International Partner Meeting“ in Berlin gebraucht. Geliefert wurden nur Schlagworte zur E-Mobilität und zur Digitalisierung. Über Hintergründe des bevorstehenden Umbruchs („Transform 2025+“) war nichts zu hören. Die meisten Hersteller erwarten, dass in fünf Jahren bis zu 30 Prozent der Neuzulassungen auf E-Autos entfallen werden. VW steht so wie alle Hersteller vor dem Problem, dass damit das rentable Ersatzteilgeschäft wegzubrechen droht. 10 bis 15 Jahre können sie noch vom Altbestand zehren – doch mit fortschreitender E-Mobilität ist damit Schluss. Das führt zu einer Ertragslücke, die gefüllt werden muss. Ein weiteres Problem steht vielen Herstellern per Juni 2018 ins Haus. Denn 2010 wurde die neue KfzGruppenfreistellungsverordnung 461/2010 eingeführt, die für das Handelsgeschäft ab dem ersatzlosen Auslaufen der bisherigen Kfz-GVO 1400/2002 im Juni 2013 wirksam wurde. Im Brüsseler Amtsdeutsch wurde festgelegt, dass „Vereinbarungen mit Markenzwang“ nur fünf Jahre ihre Gültigkeit bewahren. Vertragsklauseln, mit denen Händler verpflichtet werden, „Kraftfahrzeuge nur von diesem Anbieter oder anderen von diesem Anbieter angegebenen Unternehmen zu beziehen“, sind nur gültig, „sofern diese Wettbewerbsverbote nicht länger als fünf Jahre gelten“.

Droht Halbierung der Erträge? Audi will parallel zur Einführung des neuen A8 bereits per 1. Oktober 2017 mit dem neuen Direktvertrieb anfangen; im Laufe des Jahres 2018 sollen auch VW, Seat und Skoda folgen. Was bedeutet das für die Händler? Von Dr. Friedrich Knöbl Kopfzerbrechen. Seit 2007 hatte man den Vertriebspartnern „wegen steigender Leistungsanforderungen an den Handel“ mit Kündigungsandrohungen (Nichterfüllung der Vertriebsstandards) das teure „Hangar“-Konzept aufs Auge gedrückt. Da von einer Amortisation dieser Investition bisher keine Rede sein kann, darf Audi die Händler nicht mit Kündigungsdrohungen zu einer Verlängerung ihrer Markenexklusivität zwingen.

EU-Wettbewerbsrecht, Markenexklusivität Gleichzeitig wurde bestimmt, dass eine „Verlängerung über diese fünf Jahre hinaus der ausdrücklichen Zustimmung beider Seiten bedarf“. Untersagt wurden alle Maßnahmen, die „den Händler daran hindern, das Wettbewerbsverbot nach dem Ablauf der fünf Jahre tatsächlich auslaufen zu lassen“. Doch Markenexklusivitätsklauseln für einen unbestimmten Zeitraum oder für mehr als fünf Jahre verstoßen gegen das EU-Wettbewerbsrecht und sind daher kartellrechtswidrig. „Dasselbe gilt für Wettbewerbsverbote, die über einen Zeitraum von fünf Jahren hinaus stillschweigend verlängert werden können.“ Natürlich wurde bei VW darüber nachgedacht, wie man aus der Klemme heraus kommt. Die EU-Kommission hatte aber bereits 2010 in Erwartung phantasievoller Konstruktionen in den „Ergänzenden Leitlinien“ (2010/C 138/05) klargelegt: „Behinderungen, Kündigungsdrohungen oder die Androhung, dass der Markenzwang wieder eingeführt wird, bevor der Händler oder der neue Anbieter genügend Zeit hatte, um seine unwiederbringlichen Investitionen zu amortisieren, würden einer stillschweigenden Verlängerung dieses Markenzwangs gleichkommen“ – und damit ebenfalls kartellrechtswidrig sein. Diese Bestimmung verursachte besonders den Audi-Strategen

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Aus Händlern werden Verkaufsagenten

VW-Vertriebsvorstand Jürgen Stackmann

Die Idee ist daher, künftig dem Verbot vertikaler Vertriebsbindungen des Artikel 101 des EU-Vertrages durch völlig neue Rechtskonstruktionen auszuweichen. Denn dieses Verbot gilt nicht für all jene „echten“ Agenten, denen der Hersteller kein unternehmerisches Risiko aufhalst. Ziel ist es daher, aus Händlern Verkaufsagenten zu machen. Das Autohaus vermittelt nur das Geschäft mit dem Kunden – der Abschluss erfolgt direkt mit dem Konzern in Deutschland. Die Agenten werden für ihre Dienstleistungen – vom Verkauf bis hin zur Auslieferung – mit Provisionen entlohnt. Ein System, das in Österreich bereits die beiden Mercedes-Händler Pappas und Wiesenthal mit ihren kleineren Vertriebspartnern erfolgreich praktizieren. Der Haken bei dieser Sache ist, dass dem „echten“ Agenten kein Inkassorisiko aufgehalst

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THEMA

werden darf. Deshalb arbeiten findige Juristen derzeit daran, die Agenten gleichzeitig zu „Auslieferungskommissionären“ zu machen. Denn auch Verträge mit Kommissionären unterliegen nicht den Kartellbeschränkungen des Art. 101 AEUV. Die bisherigen Händler trifft somit keine Lagerhaltungspflicht; das Lager wird – soweit noch erforderlich – vom Hersteller mit Kommissionsware bestückt. Doch dieser wird mithilfe der Digitalisierung des Verkaufsprozesses die Lagerhaltung möglichst reduzieren. Die Kunden werden künftig ihre Autos beim Hersteller – via Agent – maßgeschneidert in Auftrag geben und (wie bei Amazon) auch direkt ins Ausland bezahlen. Da es künftig keine Händler mehr geben wird, gibt es auch kein Problem mit befristeten Markenexklusivitätsklauseln mehr. In Deutschland soll es für Autohäuser ab einem Jahresvolumen von 800 Audi pro Jahr eine Art Basisvertrag geben – an dem derzeit noch gefeilt wird. Die daran anschließenden neuen Agentenverträge wird es nur noch modellbezogen – vor allem für die neuen E-Autos und die Premiumfahrzeuge – geben. Mit diesem neuen Verkaufsmodell möchte Audi-Chef Rupert Stadler mehrere Fliegen auf einmal schlagen: Die Verpflichtung zur Markenexklusivität kann rechtlich weiterhin aufrecht erhalten bleiben. Durch die Digitalisierung des Verkaufsprozesses können die Kosten der Einzelhandelsstufe eingespart werden. Die bisherigen Händlerkunden werden zu Herstellerkunden. Die Autos sind künftig fahrbare Datenspeicher und Konsumportale, mit deren Daten sich neue Geschäftsfelder und Geschäftsmodelle entwickeln lassen. Der dabei anfallende Digitalisierungsprofit bleibt – rechtlich unanfechtbar – beim Geschäftsherrn des Agentengeschäftes – somit beim Hersteller. Der kann damit jene Ertragslücke kompensieren, die durch den Wegfall des Ersatzteilgeschäfts zu erwarten ist. Fraglich ist, wie sich der Entfall der Einzelhandelsstufe auf das konzerneigene Retailgeschäft auswirken wird. Schließlich verursacht der Direktvertrieb auch beim Hersteller Kosten. Und die Handelsorganisation

der Salzburger Porsche Holding war schon bisher recht schlank aufgestellt. Ob da eine komplette organisatorische Eingliederung in den Konzern Einsparungen bringen kann, wird eher bezweifelt.

Audi als Vorreiter, dann folgen VW, Seat und Skoda Audi will parallel zur Einführung des neuen A8 bereits per 1. Oktober 2017 mit dem neuen Direktvertrieb anfangen. Bei Volkswagen soll es mit 1. März 2018 so weit sein. Wobei sich Österreichs VW-Händlerobmann Stefan Hutschinski diplomatisch darauf verlässt, dass ja auch die konzerneigenen Autohäuser darauf achten müssen, bei neuen Verträgen von Wolfsburg nicht über den Tisch gezogen zu werden. „Es ist gemeinsam abzuklären, wie der Handel unter den neuen Rahmenbedingungen zukünftig ein positives Ergebnis erwirtschaften soll.“ Wenn alles glatt geht, sollen dann mit 1. Juni 2018 Skoda und Seat dem neuen Vertriebsmodell folgen. Viel Zeit für Vertragsverhandlungen bleibt bei diesem Zeitplan nicht. Primär wird es aber darum gehen, ob der Konzern überhaupt in der Lage ist, diese Umstellung in so kurzer Zeit organisatorisch zu bewältigen. Denn der Hund ist bekanntlich im Detail begraben, z. B. in den vielen EDV-Programmen, die an die neue Situation angepasst werden müssen.

Umstellung der Wertschöpfung

VW-Konzernvorstand Matthias Müller (l.) mit Audi-Chef Rupert Stadler (r.)

Mit derartigen Details wollte man die nach Berlin angereisten VW-Partner nicht belasten. Weshalb sich Stackmann, sein Aftersales-Chef Peter Maiwald und Europa-Verkaufschef Wolf-Stefan Specht bisher mit der Aussage begnügten, dass es „um die grundsätzliche Umstellung der Wertschöpfung im Handel“ gehe. Nach den Berechnungen des deutschen Händlerverbandsvorsitzenden Dirk Weddingen von Knapp würde diese „Umstellung“ den neuen Agenten eine Halbierung des Ertragsvolumens bescheren. Was den einen oder anderen Händler dazu veranlassen könnte, aus diesem Geschäft gleich auszusteigen. •

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HANDEL

„Wir haben bei der neuen CI eine Agenda bis 2020, dann müssen alle Händler zu 100 Prozent fertig sein“, meint Olivier Wittmann (Renault) auf Seite 16

„Unser Ziel ist ganz klar: Die neue Optik des Schauraums soll auch dem Image der Marke zugute kommen“, erklärt Michael Gold (Nissan) auf Seite 21

Ferrari: Scuderia Gohm will im Herbst eröffnen

Der in der Laxenburger Straße 155–161 in Vösendorf neu entstehende Ferrari-Standort der Scuderia Gohm GmbH soll gegen Ende des 3. Quartals eröffnet werden. Bis dahin soll der rund 4,5 Millionen Euro teure Umbau des Standorts abgeschlossen sein. Zum 70-jährigen Firmenjubiläum der italienischen Traditionsmarke in Wien wurde eine „Geburtstagsrallye“ unter Beteiligung von 90 der roten Renner abgehalten, deren Ausgangspunkt das neu entstehende Autohaus war.

Neuer großer Volvo-Standort bei Gleisdorf Eines der laut eigenen Angaben „modernsten Volvo-Autohäuser Österreichs“ errichtet Autohaus Seidnitzer aus Koglhof direkt an der A2-Abfahrt Gleisdorf Süd. Auf insgesamt 1.300 m2, wovon allein 400 m2 auf den Schauraum entfallen, sollen bereits 2018 etwa 100 Stück Neuwagen abgesetzt werden. Eröffnen soll der Betrieb, der neben Verkauf auch Werkstatt, Lackiererei und Gebrauchtwagenplatz umfasst, im Oktober 2017. Die gesamte Investitionssumme beläuft sich auf 2 Millionen Euro.

Dr. Nikolaus Engel

Im Höhenrausch der Zahlen Wenn einer seine Zulassungszahlen mit Autos aufpoliert, die noch lange die Höfe blockieren und ein anderer – Hersteller oder Importeur – glaubt es

Stipschitz Maria Enzersdorf neu eröffnet

ihm, ist eigentlich der

Porsche Stipschitz in Maria Enzersdorf hat am 10. Juni nach dem Umbau, bei dem zwei früher getrennte Standorte in der Gabrieler Straße 26–28 zusammengeführt wurden, mit einer großen Feier neu eröffnet. Auf einer Fläche von nunmehr 19.000 m2 werden die Marken Volkswagen Pkw und Nutzfahrzeuge sowie Audi präsentiert, zusätzlich Seat und Skoda serviciert. Außerdem wurden eine weitere Waschstraße sowie ein Räderdepot für 13.000 Kundenräder errichtet. Rund 5 Millionen Euro wurden investiert.

in der Wirklichkeit

Zweck erfüllt. Doch provoziert das eine Spirale der Lügen, auch über den Markt. Davon ausgehend setzt man die Ziele höher. Und wenn ein Händler, der die eigentlich

Kaposi baut für Mercedes-Benz und smart

vereinbarten Ziele

Autohaus Kaposi Hofmeester aus Klagenfurt hat auf einem 2015 neu erworbenen, an den Firmenstandort Lodengasse angrenzenden Grundstück mit dem Bau eines Autohauses für Mercedes-Benz und smart begonnen. Der Spatenstich für das Gebäude mit über 1.500 m2 Nutzfläche erfolgte am 29. Mai 2017. Der Neubau erfolgt laut Unternehmensangaben nach modernsten ökologischen Gesichtspunkten, das Autohaus soll besonders ressourcenschonend betrieben werden können.

auf ein realistische-

erfüllt, die neuen aber res Maß herabgesetzt haben will, setzt man ihn unter Druck. So einfach geht das. Und so würde das auch weitergehen: trotz durch Dieselbashing

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Denzel Wien 23 installiert Photovoltaik-Anlage

verunsicherter Käufer

Die Denzel-Gruppe hat an ihrem Importeurs-Standort in der Richard-StraussStraße in Wien 23 auf 624 m2 Fläche eine Photovoltaikanlage zur Versorgung der hauseigenen Ladestationen für Elektrofahrzeuge und Plug-in-Hybride installiert. Die Anlage soll im Jahr 100.000 kWh Strom liefern und damit ermöglichen, die entsprechenden hauseigenen Fahrzeuge völlig CO2-neutral mit Energie zu versorgen. Denzel Wien 23 verfügt über 7 Stationen mit 14 Ladepunkten.

der Verkehrspolitiker

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und autobekämpfenim Aufwind. Doch im Autohandel formiert sich nun bereits eine Achse derer, die ihr Recht im Ernstfall zu erstreiten bereit sind.


HANDEL

Führungswechsel bei der Porsche Holding Etwas mehr als fünf Jahre lang war Alain Favey Chef der Porsche Holding Salzburg; nun wechselt er in den Vorstand von Skoda. Sein Nachfolger ist ein alter Bekannter: Dr. Hans Peter Schützinger.

G

roßkonzerne wie jener von Volkswagen haben ihre eigenen Gesetze – und Wechsel in den Vorstandsetagen gehören dazu: Weil Werner Eichhorn (54), der bisherige Vorstand für Vertrieb und Marketing bei Skoda, ab 1. September in gleicher Funktion das (nach dem Diesel-Skandal nicht gerade einfache) Nordamerika-Geschäft von Volkswagen leitet, übernimmt Alain Favey (50) den Posten von Eichhorn in Mlada Boleslav.

Das einzige gemeinsame Foto von Dr. Hans Peter Schützinger (l.) und Alain Favey (r.) in unserem Archiv stammt vom GTI-Treffen am Wörthersee im Jahr 2012 Die Porsche Holding Salzburg, neben den vielen Importaktivitäten auch Europas größter Pkw-Einzelhändler, wird ab September von einem Mann geleitet, der das Unternehmen besser kennt als vermutlich jeder andere. Dr. Hans Peter Schützinger (56) ist seit 1989 bei der PHS tätig. Nach Stationen im Finanzund Rechnungswesen leitete er den Bereich Bilanzen und Steuern sowie diverse Auslandsaktivitäten, bevor er 2002 in den Vorstand aufrückte. Dort war er zuletzt für Finanzen, Finanzdienstleistungen und den Einzelhandel in Frankreich, den Niederlanden, Belgien und Polen zuständig. • (MUE)

Dr. Hans Peter Schützinger künftig Chef in Salzburg Favey war seit der Integration der Porsche Holding Salzburg in den VW-Konzern deren Chef und verantwortete auch die Stärkung der Auslandsaktivitäten in Südamerika und Südostasien. Zuvor hatte Favey bei VW den Vertrieb in Europa geleitet.

M Steven De Ploey wird interimistisch Chef von JLR in Österreich

ontag für Montag im Frühflieger von Salzburg nach Frankfurt, erst kurz vor dem Wochenende wieder zurück: Das geht irgendwann auf die Substanz. Und daher wird Mag. Peter Modelhart vermutlich wohl froh sein, wenn er ab 1. September etwas weniger reisen muss. Der Weg, den Modelhart fährt, ist aber gleich, denn die Zentrale der Pappas Holding liegt unmittelbar neben dem Salzburger Airport. Bei Pappas übernimmt der 48-Jährige die Position des Chief Operating Officers.

Noch keine endgültige Lösung bei Jaguar Land Rover

Die erfolgreichen Zeiten von Mag. Peter Modelhart bei Jaguar Land Rover sind bald vorbei

Weg von Jaguar, neu bei Pappas Er ist einer der längstdienenden Importeurs-Chefs in Österreich: Doch am 1. September startet Mag. Peter Modelhart, immerhin seit mehr als 12 Jahren Leiter der Aktivitäten in Österreich (und seit 2009 auch in Deutschland und Tschechien) in einer ganz neuen Position: als operativer Chef des Autogeschäfts bei Pappas.

Als COO ist er für die operative Führung des Automobilvertriebs- und -servicegeschäfts bei Pappas zuständig: CEO (und Sprecher der Geschäftsführung) bleibt Mag. Friedrich Lixl, Finanzchef ist Kai Droge (seit Jänner 2016). Pappas ist nicht nur in Österreich im Pkw-Bereich (Mercedes, smart, Alfa Romeo, Jeep, Maserati) und bei Nutzfahrzeugen tätig, sondern auch in Bayern und Ungarn. Im Vorjahr verkaufte die Gruppe, die Komm.-Rätin Catharina Pappas und Komm.-Rat Alexander Pappas gehört, 32.839 Fahrzeuge und hatte 2.757 Mitarbeiter. Bei Jaguar Land Rover wird vorerst Steven De Ploey Geschäftsführer; der Belgier (zuvor bei Toyota) ist seit 2012 bei JLR; derzeit als weltweiter MarketingStrategie- und Planungschef. • (MUE)

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Produkttraining des Ve Mit dem Crossland X ist Opel als deutscher Hersteller der Erste im wachsenden CUV-Segment und die Verkaufsfachleute sehen hier ein beachtliches Volumenpotenzial. Attraktive SUV-Optik, kompakte Außenabmessungen, flexibler Innenraum, kombiniert mit sparsamen Motoren und attraktiven Preisen. Über 200 Verkaufsleiter und Autoverkäufer beiderlei Geschlechts konnten sich von dem trendigen CUV und seinen Innovationen wie Head-up-Display und 180-Grad-PanoramaRückfahrkamera überzeugen und auch die drei Benzin- und die zwei Diesel-Motorisierungen bei Probefahrten testen. Auch infrage kommende Konkurrenzmodelle konnten im Fahrbetrieb in Augenschein genommen werden. Einer erfolgreichen Markteinführung – auch dank kostengünstiger 2-WD-Technik – während des Sommers im Rahmen von Opel-Grillfesten bei den Opel-Partnern stand also nichts im Weg. Alles ideale Voraussetzungen, am österreichischen Markt erfolgreich zu reüssieren.


Dipl.-Ing. Markus Oppel, Direktor Verkauf: „Die aktuelle Produktoffensive von OPEL bringt mit den Modellen Insignia, Crossland X und Grandland X nicht nur eine Erneuerung, sondern auch eine wichtige Erweiterung des Produkt-Portfolios in wachsenden Segmenten mit sich. Mit unserem bewährten Opel Händlernetz und gemeinsamer kontinuierlicher Verbesserung unserer Prozesse in den Bereichen Verkauf und Kundenbindung sind wir für die Zukunft gut aufgestellt.“

rkäufers Erfolgsgarant Das Produkt-Training für den neuen Crossland X – ab 15.890,- Euro – fand in Mondsee und in Mauerbach bei Wien statt.

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HANDEL

Im kühlen Finnland präsentierte Renault-Österreich-Chef Olivier Wittmann den neuen Koleos

Lange Zeit waren die SUVs nicht die Stärke von Renault: Mit dem Koleos hat Österreich-Chef Olivier Wittmann nun auch ein Angebot im D-Segment. Von Mag. Heinz Müller

Captur, Kadjar, und nun Koleos O

livier Wittmann ist durchaus kritisch, wenn es um die eigene Modellpalette geht. „Blicken Sie zurück, dann sehen Sie, was wir geschafft haben. Renault war bei den SUVs lange Zeit ein bisschen abwesend, doch nun haben wir mit Captur, Kadjar und dem neuen Koleos binnen kurzer Zeit sehr schöne Modelle gebracht“, sagt der Franzose, der seit einem Jahr als Generaldirektor der französischen Marke in Österreich (und der Schweiz) tätig ist. Wobei Österreich für ihn vertrauter Boden ist, arbeitete er doch jahrelang als Vertriebsdirektor, ehe er im Mai 2014 für zwei Jahre in die Zentrale in Paris wechselte.

Sonnleitner, Vogl und Renault Wien verkaufen Alpine Daher weiß Wittmann nur zu gut über die Branche Bescheid – und auch über die Händlerstruktur, die bei Renault durch die beiden großen Gruppen Sonnleitner (13 Standorte in Ober- und Niederösterreich sowie Salzburg) und Vogl (14 Standorte in der Steiermark bzw. dem südlichen Burgenland) geprägt ist: Daher ist es nur logisch, dass diese beiden Gruppen auch als Händler für die Sportwagenmarke Alpine

ist Renault Der Ca Mit dem Talisman t vertreten de ptur sorgt für Erfolge bei en n kleinen SUVs gm wieder im D-Se

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ausgewählt wurden, dazu kommt noch die Niederlassung in Wien. Alle 30 Alpine der „Premiere Edition“, die im November zu uns geliefert werden, wurden bereits verkauft. Das stabile Händlernetz ist für Wittmann auch eine der Stärken von Renault: In den ersten fünf Monaten dieses Jahres verzeichnete Renault 8.486 Neuzulassungen (5,62 Prozent Marktanteil). Das sind um 2,25 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum 2016. Hingegen hat die Zweitmarke Dacia in dieser Zeit um 25,54 Prozent auf 3.986 Einheiten zugelegt.

Händler müssen bis 2020 mit neuer CI fertig sein Laut Wittmann ist die Rendite der Händler so gut, dass viele von ihnen durchaus entspannt den Investitionen entgegensehen, die auf sie zukommen: „Wir haben eine Agenda bis 2020, dann müssen alle Händler zu 100 Prozent fertig sein.“ Sorgen, dass dies nicht gelingt, macht sich Wittmann nicht: „Eher das Gegenteil, denn mit der schwarzen Außenfront sieht alles sehr gut aus und viele Händler fragen, wann sie beginnen können.“ Bei Vogl (Graz-Schießstattgasse und Weiz), Koinegg (Baden) und Sonnleitner (Vöcklabruck-Timelkam) ist die Außen-CI bereits Realität, bei zahlreichen weiteren Händlern sind zumindest die Innenräume den neuen Standards angepasst. Übrigens: Nach dem Koleos (seit Anfang Juni) kommt vermutlich im November auch der Alaskan, der erste Pick-up von Renault, zu uns. Er basiert auf dem Nissan Navara. •

Renaults Der neue Scénic ist pact-Vans m Co n Trumpf bei de AUTO & Wirtschaft • JULI/AUGUST 2017

Der Zoe besticht durch höhere Reichweite Der Kadjar ist als SUV zwischen Captur und Koleos an gesiedelt


HANDEL

Die Autobranche liegt ganz klar an der Spitze, wenn es um jene Unternehmen geht, die von den Österreichern am liebsten empfohlen werden. Positive Nachrichten also, weil das Auto als Statussymbol noch immer einen hohen Wert bei der Bevölkerung hat.

„Was können Sie mir empfehlen?“

W

as sagen Ihnen die drei Buchstaben NPS? Nein, es ist kein technisches Kürzel à la ESP oder ABS. Und es handelt sich auch nicht um eine neue Partei, die bei den Nationalratswahlen am 15. Oktober antreten wird. NPS steht vielmehr für Net Promoter Score: Darunter versteht man eine Messgröße zur Bewertung der Kundenloyalität. Klingt kompliziert, ist es aber nicht: Denn das Ziel ist es, mit einer einzigen Frage eine aussagekräftige Kennzahl zu erheben. Und diese Frage lautet: „Wie wahrscheinlich würden Sie das Unternehmen XY weiterempfehlen?“ In Österreich ist Telemark Marketing aus Wien mit der Erhebung der Daten betraut: Befragt wurden in den vergangenen Monaten 1.034 Österreicher und Österreicherinnen im Alter von 18 bis 70 Jahren, und zwar telefonisch ebenso wie online.

Je mehr „Promoters“, desto besser ist es Unterschieden wurden die Befragten in drei Gruppen: Die sogenannten „Promoters“ sind jene, die ein Unternehmen weiterempfehlen (in den Grafiken grün, Anm.). Als „Detractors“ werden jene bezeichnet, die der Firma gegenüber eher kritisch eingestellt sind (in den Grafiken rot). Und dazwischen sind (in den Grafiken gelb) jene Befragten, denen das Ganze – salopp gesagt – eher egal ist. Je mehr „Promoters“, desto besser ist es für ein Unternehmen: Noch besser ist es, wenn es ganz wenige „Detractors“ gibt. Denn

die Zahl der Unzufriedenen wird von jener der Zufriedenen abgezogen, was den NPS-Wert ergibt. Ein Beispiel: Baumärkte werden von 29 Prozent der Kunden weiterempfohlen, von 28 Prozent aber nicht; ergibt also einen (desaströsen) NPS-Wert von 1 Prozent. Damit liegen die Baumärkte am hintersten Ende der Branchenstatistik. Der Mobilfunkbranche geht es mit 11 Prozent etwas besser, dem Möbelhandel mit 17 Prozent ebenfalls. Noch höhere Werte haben der Mode- und Elektrohandel (20 bzw. 24 Prozent) und die Supermärkte (26 Prozent). Die Transportbranche steht mit 31 Prozent an zweiter Stelle, geschlagen nur von der Autobranche, die mit 45 Prozent unangefochten an der Spitze steht.

Vereinfacht gesagt: Je höher die grünen Balken und je niedriger die roten Balken, desto besser ist es für ein Unternehmen

„Mundpropaganda ist sehr wichtig“ Aber auch innerhalb der Autobranche gibt es ziemliche Unterschiede: Denn 75 Prozent der Befragten würden die Marke Mercedes weiterempfehlen, nur 4 Prozent nicht – ergibt also einen respektablen NPSWert von 71 Prozent. Jener von Skoda ist mit 64 Prozent am zweithöchsten, gefolgt von Ford (60), Audi (51), Volkswagen (44) und Opel (34 Prozent). Laut MMag. Robert Sobotka, Geschäftsführer von Telemark Marketing, liegt die Autobranche deswegen so gut, weil hier nach wie vor der Charakter des Statussymbols der stolzen Besitzer zählt. „Mundpropaganda ist ein wichtiges, aber schwer zu steuerndes Marketingmedium.“ • (MUE)

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MARKENMonitor

Bald geht es wieder los! Nach dem Erfolg im Vorjahr startet im Herbst die 2. Zufriedenheitsumfrage unter heimischen Kfz-Markenbetrieben.

K

undenzufriedenheit ist einer der wichtigsten Parameter, mit denen die österreichischen Importeure ihre Händler bewerten. Doch wie zufrieden sind die Händler mit den Importeuren? Das wollen wir wieder wissen, wenn im Frühherbst die 2. Auflage des MarkenMonitors startet. Sie erinnern sich: Initiiert vom Bundesgremium des Fahrzeughandels, der Bundesinnung für Kfz-Technik und dem Verband österreichischer Kfz-Betriebe hatte der A&W Verlag diese Daten schon 2016 erheben lassen; wissenschaftlich begleitet vom Institut für Automobilwirtschaft und der puls Marktforschung, die in Deutschland enorme Erfahrung auf diesem Gebiet haben. Wie im Vorjahr geht es in den etwa 15 Minuten dauernden Telefon-Interviews um Ertragschancen mit der jeweiligen Marke ebenso wie um Vorgaben des Herstellers, Garantieabwicklung oder Schulungsangebote. Auch einige neue Aspekte wurden in die Befragung aufgenommen.

Komm.-Rat Ing. Josef Schirak, Einzelhandelssprecher im Bundesgremium des Fahrzeughandels

Komm.-Rat Fritz Nagl, Bundesinnungsmeister für Kfz-Technik

Stefan Hutschinski, Obmann des Verbands österreichischer Kfz-Betriebe

Händler sollen offen reden – nur so bringt es etwas „Wir garantieren, dass alle Aussagen zu 100 Prozent sicher sind“, sagt Komm.-Rat Ing. Josef Schirak, einer der Initiatoren. „Kein Importeur wird je erfahren, welcher Händler welche Aussage gemacht hat. Das war schon 2016 so und mir sind keinerlei Klagen zu Ohren gekommen.“ Die Händler sollten sich keinesfalls von den Importeuren beeinflussen lassen. Komm.-Rat Fritz Nagl, Bundesinnungsmeister für Kfz-Technik, will auch wissen, ob die Branche sich durch die vielen neuen freien Gewerbe bedroht fühlt. Für Stefan Hutschinski, Obmann des Verbands österreichischer Kfz-Betriebe (VÖK), war bereits die 1. Auflage sehr hilfreich in den Verhandlungen mit den Importeuren. Er interessiert sich vor allem für die Frage, ob sich die einzelnen Importeure im Vergleich zum Vorjahr verbessert oder verschlechtert haben.

Haben Sie Fragen zum MarkenMonitor? Dr. Konrad Weßner Geschäftsführer von puls Marktforschung T: +49 911 95 35 400 E: wessner@puls-marktforschung.de

Wissenschaftliche Durchführung:

Sonderausgabe mit allen Detailergebnissen Wie beim ersten Mal planen wir auch heuer wieder eine Sonderausgabe von „AUTO & Wirtschaft“, um über die Ergebnisse des MarkenMonitors zu berichten.

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Ein Projekt von:

Prof. Dr. Stefan Reindl, stv. Direktor des Instituts für Automobilwirtschaft (D)


HANDEL

Opels Aufholjagd hat nun begonnen In den ersten fünf Monaten des Jahres fiel Opel auf die Nummer 3 am heimischen Pkw-Markt zurück, büßte beim Absatz und beim Marktanteil ein. Mit dem Insignia (ab sofort) und dem Grandland X (ab Herbst) soll das im 2. Halbjahr deutlich besser werden.

V

olkswagen vor Opel: Das war in den vergangenen Jahren (fast immer) die Reihenfolge in der Pkw-Zulassungsstatistik. Zwischen Jänner und Mai gab es allerdings Veränderungen, da die Marke aus Rüsselsheim heuer von 10.462 auf 9.548 Einheiten zurückfiel und auch der Marktanteil von 7,58 auf 6,32 Prozent abnahm. Volkswagen wuchs hingegen von 17,01 auf 17,25 Prozent (bzw. von 23.481 auf 26.074 Neuzulassungen) und Skoda überholte Opel heuer mit 11.045 Stück (bzw. 7,75 Prozent Marktanteil) ganz klar; im Vorjahr waren die Tschechen in diesem Zeitraum bei 9.613 Stück (und 6,96 Prozent Marktanteil) gelegen.

Die Modelle Insignia Country Tourer (großes Bild) und Grandland X kommen heuer im Herbst Flaggschiff mit 791 Neuzulassungen (+10,47 Prozent) knapp vor den Zafira (775, +1,71 Prozent). Entscheidend wird aber, wie sich die neuen SUV-Modelle von Opel verkaufen. Nach dem kleinen Crossland X kommt im Herbst der im C-Segment positionierte Grandland X auf den Markt; er soll deutlich mehr Anklang finden als bisher der Antara. • (MUE)

Insignia und neue SUVs als Hoffnungsträger Verantwortlich für die relativ schlechten Zahlen bei Opel waren unter anderem die Verkaufsrückgänge bei den wichtigen Modellen Corsa (von 2.023 auf 1.508 Stück von Jänner bis Ende Mai) und Astra (2.484 nach 2.757 Einheiten im Vorjahr). Hingegen konnten andere Fahrzeuge aus der Palette ihr Volumen behaupten; mit 2.040 Stück stieg der Mokka auf Rang 2 der internen Liste empor. Zulegen konnte auch der Meriva (von 812 auf 890 Stück). Große Hoffnungen setzen die Rüsselsheimer (und natürlich auch die Importorganisation in WienAspern) auf den neuen Insignia: Nach der Limousine (Grand Sport) ist nun auch der Kombi (Sports Tourer) verfügbar, ab Herbst auch der Country Tourer (Präsentation auf der IAA in Frankfurt). In den ersten fünf Monaten setzte sich das neue Opel-

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HANDEL

Händler in der Nähe bevorzugt Mag. Markus Auferbauer kümmert sich bei willhaben.at um die Entwicklung strategischer Projekte rund um den Autohandel

Natürlich wollte willhaben.at, wo Mag. Markus Auferbauer derzeit neue strategische Projekte für den Autohandel entwickelt, auch wissen, welche Marken das größte Interesse hervorrufen: Es sind Volkswagen und Audi, die vor allem bei Männern unter 30 Jahren am begehrtesten sind. Geht es nach den Entscheidungskriterien für den Gebrauchtwagenkauf, so sind der Preis (73 Prozent), der Kilometerstand (60) und das Baujahr (51) am wichtigsten, gefolgt von der Leistung (38) und der Marke (32 Prozent).

Wie viel darf das Auto kosten?

Die Börsen im Internet – und hier vor allem die HändlerInserate – werden bei der Suche nach einem Gebrauchtwagen immer wichtiger. Das geht aus einer Studie hervor, die willhaben.at unter 2.600 Personen durchführen ließ.

J

eder Dritte unter den befragten Österreichern zwischen 18 und 59 Jahren ist derzeit auf der Suche nach einem fahrbaren Untersatz: Dies ergab die Studie, die im Mai von marketagent.com durchgeführt wurde. Weiteres wichtiges Ergebnis: Rund 80 Prozent der Suchenden sind dabei auf digitalen Börsen im Internet unterwegs oder nutzen die entsprechenden Apps. Smartphones werden mittlerweile bereits von 62 Prozent der Gebrauchtwagen-Interessenten genutzt; aus Gründen der Übersichtlichkeit (und weil es auch besser für die Augen ist) greifen aber immer noch 85 Prozent über PCs oder Notebooks auf die Seiten zu.

Eine Gruppe von 20 Prozent ist bereit, bis zu 15.000 Euro für ein Gebrauchtauto zu zahlen, weitere 15 Prozent wollen sogar bis zu 25.000 Euro dafür ausgeben. Weitaus größer (nämlich 30 Prozent) ist jedoch die Gruppe jener, die ein Budget zwischen 5.000 und 10.000 Euro hat. Zweiteffektivste Art der Suche ist übrigens laut dieser Umfrage jene im Familien-, Bekannten- und Freundeskreis: Allerdings werden über digitale Fahrzeugbörsen viermal öfter Fahrzeuge gefunden als auf persönliche Art und Weise. • (MUE)

Großes Angebot sowohl von Händlerfahrzeugen wie auch von Privatautos

Vor allem Händler-Inserate werden gesucht Interessante Ergebnisse hat die Studie auch für die Händler parat, die auf den Online-Seiten ihre Gebraucht- und auch ihre Jungwagen inserieren. Demnach sucht jeder Dritte ganz gezielt als Erstes nach den Inseraten der Händler, mehr als die Hälfte wählt Fahrzeuge aus dem nahen Umkreis. Der wichtigste Grund liegt auf der Hand, nämlich die Gewährleistung, die es bei Privatverkäufen nicht gibt. Je älter (und in den meisten Fällen auch kaufkräftiger) die Interessenten sind, umso wichtiger werden Händler als Ansprechpartner. Hier kommen auch die Tageszulassungen ins Spiel: 7 von 10 Interessenten ziehen so ein Auto in Erwägung.

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HANDEL

Die Firmenchefs Komm.-Rat Ferdinand Schwarz (l.) und Ferdinand Schwarz jun. (r.) mit Nissan-Händlernetz-Entwickler Michael Gold (M.)

Bis 2022 strahlen alle Händler neu Im Allrad Zentrum in Wiener Neustadt wurde vor wenigen Wochen die neue Nissan-CI umgesetzt: Für den Importeur ein gelungenes Beispiel für die Modernisierung der Marke; bis 2022 sollen alle übrigen Händler folgen. Von Mag. Heinz Müller

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s sind die roten Lampen, die den meisten Kunden vermutlich zuerst auffallen. Und der weiße „Highlight“-Ring, der von der Decke herabhängt und das momentan neueste Modell von Nissan bestrahlt – nämlich einen grauen Micra mit orangefarbenen Teilen. Wer vor einem halben Jahr zum letzten Mal im Allrad Zentrum in der Fischauer Gasse 146 in Wiener Neustadt war, hat das Autohaus noch ganz anders in Erinnerung: Dunkle Fliesen, helle Decke – und jetzt ist es genau umgekehrt.

„Highlight-Ring“ rückt Autos ins rechte Licht Eines sieht man sofort: Der vierwöchige Umbau hat dem Autohaus gut getan. Rückblende in die Zeit kurz nach dem Jahrtausendwechsel: Es war eine relativ spontane Entscheidung, als Komm.-Rat Ferdinand Schwarz damals beschloss, Nissan als zweite Marke neben Suzuki in sein Autohaus aufzunehmen (vor allem weil damals Subaru abhanden gekommen war). Schon mit den seinerzeitigen Allradautos (z.B. Terrano und Patrol) passte Nissan perfekt ins Allrad Zentrum. „Heute ist natürlich der Qashqai besonders wichtig“, sagt der Seniorchef, der sich auch schon auf das Facelift des X-Trail (ab Herbst) freut. Doch natürlich dürfe man nicht vergessen, dass

Der weiße Tisch ist zur Gesprächsanbahnung gedacht; die roten Lampen sind ein schöner Blickfang

Nissan auch mit den übrigen Modellen viele neue Kunden anziehe, ergänzt sein gleichnamiger Sohn. So rückt der „Highlight-Ring“ den neuen Micra ins rechte Licht. Der Absatz dieses Autos übertreffe ein Vierteljahr nach seiner Einführung die Erwartungen, heißt es bei Nissan. Das Allrad Zentrum hat sich in Wiener Neustadt und in der Umgebung einen guten Namen gemacht; rund 200 Nissan verkauft die Familie Schwarz pro Jahr – Tendenz leicht steigend.

Als nächstes kommt die neue Außen-CI „Unser Ziel ist ganz klar: Die neue Optik des Schauraums soll auch dem Image der Marke zugute kommen“, sagt Händlernetz-Entwickler Michael Gold. Bisher wurden bereits 15 Standorte in Österreich umgebaut, 10 weitere sollen noch heuer folgen. Klares Ziel von Importeurschef Lars Bialkowski ist es, dass alle Händler bis Ende 2022 in neuem Glanz erstrahlen. Das gilt auch für die neue Außen-CI, die bisher erst bei einem Betrieb umgesetzt wurde. Laut Schwarz hätten sich auch langjährige Kunden mittlerweile an die neue Optik gewöhnt: „Jetzt sagen sie, dass es edel aussieht, nüchtern und puristisch.“

Kundenzufriedenheit steigt weiter Neu bei Nissan ist der sogenannte „Anbahnungstisch“, der zur ersten Kontaktaufnahme zwischen Kunden und Verkäufer dient. Nach einer Anlaufphase werde dieser Tisch mittlerweile sehr gut angenommen, hört man im Allrad Zentrum. Für Nissan ist es wichtig, dass die Kundenzufriedenheit weiter steigt: Im Verkauf lag die Marke im abgelaufenen Geschäftsjahr um drei, im Aftersales-Bereich sogar um fünf Prozent besser als im Jahr davor. •

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HANDEL

Pkws wie der neue Vesta sollen bei Lada die Stückzahlen steigern

Erleben Sie Lada!

Lada-Geschäftsführer Dieter Trzaska (rechts) und Gebietsleiter Max Schmidt (ganz links) mit dem Lada-Team

Unter diesem Motto lud der Importeur für Deutschland und Österreich zum Präsentationsfinale des neuen Modells Vesta nach Salzburg.

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resse, Händlerschaft und zu guter Letzt auch das Publikum waren aufgefordert, die aktuelle Produktpalette des russischen Herstellers kennenzulernen, an dem die Renault-Nissan-Allianz de facto mit 50,1 Prozent die Kontrollmehrheit hält. Schließlich bietet Lada längst wieder mehr als den 4x4, der in Österreich als „Taiga“ bekannter ist: Der Klassiker feiert heuer sein 40-Jahr-Jubiläum: Diese Sondermodelle waren daher auch in Salzburg zu begutachten.

Neue Händler gesucht

Erprobt im Lada-Verkauf: KTZ-Inhaber Richard Lachnit (r.) und Verkäufer Alexander Haunzwickl, dahinter eines der drei Sondermodelle „40 Jahre 4x4“

Andraschko-Abschied ohne klare Nachfolge Seit Juni 1974 war Werner Andraschko bei verschiedenen Unternehmen in der Autobranche tätig, zuletzt 14 Jahre lang als Geschäftsführer des österreichischen Subaru-Importeurs. Seit 1. Juli ist er in Pension.

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Neo-Pensionist Werner Andraschko war mehr als 40 Jahre in der Autobranche

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r war nie ein Lauter, zumindest nicht nach außen hin: So wie Werner Andraschko uns in den vergangenen Jahren mit Informationen versorgt hatte, war sein Abschied: Ein E-Mail am 29. Juni, dann noch ein paar Telefonate und weg war er. Wobei Andraschko dem Unternehmen auch weiterhin für Sonderprojekte zur Verfügung stehen will.

Nachdem Lada nun Pkws mit Klimaanlage und Automatik anbieten kann, ist die Stärkung des Händlernetzes – vor allem in den Städten – auf der Agenda: Das betonte Gebietsleiter Max Schmidt und Geschäftsführer Dieter Trzaska unterstrich, dass der 4x4 nicht die Zukunft von Lada sei: Zusätzlich müsste der österreichische Markt „als zweites Standbein“ nun intensiv mit Pkw-Modellen wie dem neuen Vesta und dem Kalina Cross bearbeitet werden, um die geplante weitere Stückzahlsteigerung zu erreichen. • (ENG)

Eine klare Nachfolge gibt es nicht, zumindest vorerst übernahm der Japaner Takashi Yamada auch die Führung des Österreich-Importeurs. Er ist ohnehin Geschäftsführer von Subaru Italia, der Österreich zugeordnet ist. Die Händler müssen sich übrigens nicht an neue Gesichter gewöhnen: Helmut Klemera bleibt Verkaufsleiter für Wien, NÖ Nord, OÖ, Tirol und Vorarlberg; Günter Kowatsch betreut NÖ Süd, die Steiermark, Kärnten, Osttirol und Salzburg. In den ersten fünf Monaten kam Subaru in Österreich auf 233 Neuzulassungen, das sind um 4 Stück weniger als im Vergleichszeitraum 2016. • (MUE)

Helmut Klemera bleibt ebenso Verkaufsleiter …

… bei Subaru wie Günter Kowatsch

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HANDEL

Neu: Kaufverträge und Zustandsberichte Da die Eurotax ausschließlich auf digitale Angebote setzt, werden die Kaufvertrags-Formulare für neue Pkws und Zweiräder sowie für Gebrauchtwagen nun im A&W-Verlag vertrieben; das gilt auch für die Zustandsberichte für gebrauchte Pkws und Landmaschinen.

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s war ein überraschendes Angebot, das Martin Novak, Country Manager bei Eurotax Österreich, dem Team des A&W Verlags machte – denn eigentlich ging es bei dem Gespräch ja um die Datenlieferungen, die wir für unsere Medien Woche für Woche bzw. Monat für Monat von den Spezialisten aus der Dresdner Straße erhalten. Doch dann bot Novak plötzlich an, dass der A&W Verlag den Vertrieb der zahlreichen Formulare übernimmt, die bisher von der Eurotax selbst herausgegeben wurden.

Der Grund ist einfach: Die Eurotax, die nun zur international tätigen Autovista Group gehört, hat sich von allen Printprodukten verabschiedet und ist auf rein digitale Angebote umgestiegen.

Fünf verschiedene Formulare im Angebot Das bietet dem A&W Verlag die Chance, sein Angebot zu erweitern: Es handelt sich um die auch vom Bundesgremium des Fahrzeughandels und vom Sozialministerium empfohlenen Kaufverträge und Zustandsprüfberichte. • (MUE) Angeboten werden 5 Formulare: • Kaufvertrag für Neufahrzeuge PKW und Zweirad im Format A3 (100 Stück, 74 Euro) • Kaufvertrag für Gebrauchtfahrzeuge PKW, A3 (100 Stk., 74 Euro) • Kaufvertrag für gebrauchte Motorräder/Motorfahrräder, Format A3 (50 Stück, 49 Euro) • Zustandsprüfbericht für gebrauchte PKW, Format A3 (100 Stück, 74 Euro) • Zustandsprüfbericht für Landmaschinen, Format A4 (25 Stück, 39 Euro)

Bestellung: www.formulare.autoundwirtschaft.at oder bei Annemarie Lust (02243 36840-597) bzw. lust.annemarie@autoundwirtschaft.at


HANDEL

Ausgezeichnet in die Zukunft Seit 46 Jahren setzt der Familienbetrieb Ellensohn auf Toyota. Mit neuen Modellen soll es nun auch im Zulassungsranking wieder weiter nach oben gehen. Von Matthias Pilter

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ie Ellensohn-Gruppe, die Franz Ellensohn im Jahr 1936 in der Innenstadt von Feldkirch mit der Motorradmarke NSU-Audi begründete, setzt seit 1971 mit Kommerzialrat Manfred Ellensohn erfolgreich auf die Marke Toyota. Mit dem Start von Lexus in Österreich hielt auch die Premiummarke in den Autohäusern Einzug. Falls sich Lexus künftig zu einer Volumenmarke entwickelt, könnte ein Lexus-Center am Standort Rankweil – neben Dornbirn und Innsbruck West – für die Ellensohns ein Thema werden. Aktuell führen Kommerzialrat Manfred, Mag. Ernst (Marke Lexus, IT, Qualitätsstandards und Investitionen), Edgar (Innsbruck-Filialen, für die Verkäufer zuständig) und Layla Ellensohn (Marketing, Presse) die Geschäfte des in Vorarlberg und Tirol tätigen Familienbetriebs. Dass die Kunden die Arbeit der Geschäftsführung und seiner 85 Mitarbeiter schätzen, wurde zuletzt auch durch den erstmaligen Gewinn des Toyota „Ichiban“-Preises deutlich. Diesen erhalten nur Autohäuser mit bester Kundenzufriedenheit.

Neue Modelle helfen Seit 2003 ist die Ellensohn-Gruppe nicht nur in Vorarlberg an den Standorten Rankweil, Dornbirn und Bürs tätig. Mit dem Standort Innsbruck-Ost erfolgte der Schritt nach Tirol, im Jahr 2005 durch die Übernahme des Autohauses Simeone der Standort Innsbruck-West. Zusätzlich gibt es 6 Partner, zu denen aktuell keine weiteren dazukommen sollen. Mit der Netzabdeckung zeigt sich Manfred Ellensohn zufrieden: „Wir haben in Vorarlberg knapp

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4 Prozent Marktanteil und die Zulassungen um 50 Prozent steigern können.“ Im Vorarlberger Zulassungsranking möchte er wieder auf Platz 5 oder 6 zurückkehren, nachdem man zuletzt auf Platz 10 fiel. Helfen sollen dabei auch das Facelift des Yaris und der neue C-HR, mit dem es in der Modellpalette „stark bergauf“ geht. Bis der Mirai nach Österreich kommt, wird es noch etwas dauern, so Ellensohn. Toyota gibt den Mirai für die einzelnen Länder erst frei, wenn ein ausreichendes Netz an Wasserstoff-Tankstellen vorhanden ist.

Transformation im Antrieb Bei der Motorisierung wird ein leichter Rückgang beim Diesel festgestellt. Die Kunden seien verunsichert. Wobei dies laut Ellensohn kein Problem ist: Toyota und Lexus hätten schon früh erkannt, dass im Diesel keine sichere Zukunft liege und deshalb wurden entsprechende Hybrid-Modelle entwickelt. Zuletzt ist das schon immer hohe Interesse weiter gestiegen: „Aktuell liegen wir bei über 50 Prozent Hybridanteil.“ Die an Vorarlberg angrenzenden Länder sieht er nicht unbedingt als direkte Konkurrenz. Die Preise seien in den Nachbarländern überwiegend harmonisch. Eine geringe Zahl an Fahrzeugen wird an Schweizer verkauft, in der Werkstatt sind es rund 5 Prozent der Kunden: „Die Reparaturen sind bei uns aufgrund der niedrigeren Stundensätze günstiger, auch die Ersatzteile sind etwas billiger und sie ­bekommen­dann­noch­die­Mehrwertsteuer­retour.“­•

Manfred Ellensohn GmbH, Appenzeller Str. 20, 6830 Rankweil Gegründet: 1936 Standorte: 5 in Vorarlberg und Tirol Absatz 2016: 870 Neu- und 500 Gebrauchtwagen Marken: Toyota und Lexus Mitarbeiter: 85 www.ellensohn.at

AUTO & Wirtschaft • JULI/AUGUST 2017

Die Geschäftsfüh­ rer Edgar und Mag. Ernst Ellensohn mit dem Toyota „Ichiban“ für beste Kunden­ zufriedenheit

Kommerzialrat Manfred Ellen­ sohn: „Wer einmal Hybrid gefahren hat, ist vom Charakter be­ geistert: Drehmo­ ment, Laufruhe, Verbrauch, CO2­Ausstoß.“


HANDEL

Korando (l.), Tivoli und der Rexton (r.) , dessen neue Version heuer im Oktober erscheint, ergänzen in der Folge neue Typen

Frisches Setup für den Neustart „SsangYong ist wieder zurück!“: Importchef Alessandro Chieppi spricht vom „Neustart“ der Marke SsangYong in Österreich. Eine neue Organisation mit neu formiertem Netz strebe die international üblichen Marktanteile an. Von Dr. Nikolaus Engel

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lessandro Chieppi, International Market Manager des italienischen SsangYong-Importeurs SYMI (Kölliker-Gruppe) und zugleich Geschäftsführer der österreichischen Niederlassung SYMA AutohandelsgmbH in Klagenfurt, will – beraten von Martin Rada – für den Ausbau der Absatzzahlen der koreanischen Marke zunächst die Voraussetzungen punkto Organisation und Händlernetz schaffen.

Händler sollen mit SsangYong Geld verdienen „Wie wir mit den Händlern zusammenarbeiten wollen, ist ganz einfach: Wir glauben an die Produktentwicklungen der Zukunft und planen Wachstum mit unseren Händlern“, sagt Chieppi. Ohne Umschweife spricht er über das Ziel: „Wichtig ist jedenfalls, dass sie Geld verdienen, dann sind wir mit der Marke SsangYong für sie attraktiv, sie sind interessiert am SsangYong-Geschäft und wir alle haben Erfolg.“

Sprechen mit Händlern aller Größen Die Händlernetzentwicklung sei Priorität Nummer eins, davor soll noch die Organisation gestärkt und die bestehenden Händler motiviert werden, stärker mit SsangYong zusammenzuarbeiten. Derzeit untersuche man die einzelnen Regionen des österreichischen Markts – und speziell die Städte –, um dann im 2. Halbjahr mit potenziellen Händlern in Gespräche

einzutreten. Dabei seien Familienbetriebe ebenso willkommen wie Gruppen, die mehrere Autohäuser betrieben: „Österreich ist geografisch einfach nicht so angelegt, dass man es mit einer großen Gruppe vollständig abdecken kann!“, sagt Chieppi: „Unabhängig von der Größe suchen wir Händler, die sich für die Marke engagieren. Wir wollen daher im nächsten Halbjahr mit vielen möglichen Partnern in Kontakt treten, um mit ihnen Gespräche zu führen“.

„Kunden erwarten Neuwagen in einem Schauraum!“ Alessandro Chieppi möchte auch in Österreich deutlich mehr SsangYong absetzen und dazu jährlich den Absatz verdoppeln

„Natürlich sind wir keine Erstmarke“, sagt der SYMA-Chef: SsangYong sei eine Ergänzungsmarke mit Allradfahrzeugen, vor allem SUVs guter Qualität zum mehr als fairen Preis. Die Markenstandards seien fair, betont Chieppi: „Ein Schauraum ist nicht so sehr Vorschrift der Marke, sondern marktüblich: „Der Kunde erwartet einfach die Ausstellung in einem Schauraum“, die Präsentation auf einer Außenfläche ergebe beim Kunden nicht die gewünschte Markenwahrnehmung: „Damit assoziiert der Kunde einen Gebrauchtwagenplatz!“, begründet Chieppi. Für die SsangYong-Neuwagen genüge aber ein Schauraum für zwei Autos. Auf Nachfrage macht er allerdings deutlich, dass der Händler schon über Kapital verfügen sollte, um Teil des österreichischen SsangYong-Netzes zu werden: Sechs Autos seien speziell in Städten das Minimum, um die Marke entsprechend präsentieren zu können. „Wichtig ist, besonders die gängigen Modelle für Interessenten parat zu haben!“. Der Start mit SsangYong erfordere daher außer zwei Vorführwagen auch vier Lagerautos. •

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„Nach wie vor will eigentlich jeder ein Auto“,

MANAGEMENT

sagt Landesgremialobmann Ing. Wolfgang Schirak auf S. 31

„Den Werkstätten werden reparierbare Autos weggeschleppt“,

kritisiert Bundesinnungsmeister KR Fritz Nagl auf S. 40

FH Kufstein: Feierstunde mit den Absolventen Die Teilnehmer der automotiven Lehrgänge an der FH Kufstein erhielten kürzlich ihre Titel und Zertifikate. Vizerektorin Mag. Diane Freiberger, MBA, überreichte den Absolventen des Executive MBA – Fokus Automotive Management und Fokus Versicherungsmanagement – die Urkunden zum akademischen Grad Master of Business Administration und den Absolventen des Lehrgangs Automobilverkäufer ihre Urkunden. 9 Studierende haben den MBA und 24 Teilnehmer den Zertifikatslehrgang erfolgreich abgeschlossen.

Kangoo Z.E. mit höherer Reichweite Ab 21.200 Euro (netto, ohne MwSt) ist der Renault Kangoo ZE 33 mit 270 km Reichweite ab sofort bestell- und ab Oktober 2017 lieferbar. Die Langversion Kangoo Maxi ZE kostet ab 22.400 Euro (netto). Erstmals besteht beim Kangoo ZE 33 die Möglichkeit, anstatt der Batteriemiete den Li-IonAkku zu kaufen: Der Aufpreis dafür beträgt unabhängig von der Kapazität 7.440 Euro (netto). Die Batteriemiete wurde neu strukturiert und kostet bei 7.500 km maximaler Laufleistung/Jahr 58 Euro/Monat (netto).

Dieter Scheuch

Föderalismus als Bremsklotz Der vielgelobte österreichische Föderalismus mag ja zuweilen sinnvoll sein, bei Etablierung der Elektromobilität ist er es ganz sicher nicht: Während

Stieger Software: 3 weitere Abschlüsse

sich Verkehrs- und

In den vergangenen Wochen habe es im Renault-Händler- und -Werkstättennetz 3 weitere Abschlüsse gegeben, erklärt Gottfried Scharf, Geschäftsleiter von dem in Klagenfurt beheimateten Unternehmen Stieger Software. Es handle sich um die Betriebe Peter Wolf/Scheffau, Stempfer/Schärding und um das Autohaus Kolm/Zwettl. Wie Scharf mitteilt, arbeiten damit bereits mehr als 150 Betriebe der französischen Marke mit Stieger Software zusammen. Stieger ist für die Jahre 2017 und 2018 durch Renault lizenziert.

ment für mehr E-Fahr-

Umweltminister vehezeuge auf heimischen Straßen einsetzen, scheinen vor allem dem Bundesland Wien diese Pläne ganz und gar nicht zu schmecken: Ausgerechnet

Webasto Gruppe: über 3 Milliarden Euro Umsatz

dort, wo E-Autos am

Einen Umsatz von 3,2 Milliarden Euro erzielte die Webasto Gruppe im Jahr 2016. Im Vergleich zum Vorjahr (2,9 Milliarden) stieg der Umsatz um 8 Prozent. Den größten Umsatzanteil erwirtschaftete 2016 erneut der Geschäftsbereich für Schiebe- und Panoramadächer (2,4 Milliarden Euro), dahinter folgen die Bereiche Thermo & Comfort (500 Millionen Euro) und Cabriodächer (300 Millionen Euro). „Die Webasto Gruppe blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2016 zurück und ist für die Zukunft gut gerüstet“, wie Dr. Holger Engelmann, Vorsitzender des Vorstands, Webasto SE erklärte.

werden können, hat es

Würth: ORSYmobil-Gewinnspiel Interessierte, die bis 31. Oktober einen Beratungstermin für eine ORSYmobilFahrzeugeinrichtung von Würth anfragen und diesen bis zum 15. November (dem Tag der Verlosung) vereinbaren, können einen VW Caddy und einen ORSYmobil-Gutschein im Wert von 1.000 Euro gewinnen. Mit dem Regalund Bevorratungssystem für unterwegs verspricht Würth beinahe unbegrenzte Möglichkeiten für ein individuelles C-Teile-Management. Die Beratung erfolgt entweder beim Kunden oder auch in einem Würth-Kundenzentrum.

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sinnvollsten eingesetzt die Stadt noch immer nicht geschafft, die dafür nötige Infrastruktur zur Verfügung zu stellen. Jetzt sollen gerade einmal 10 Ladesäulen in jedem Wiener Bezirk errichtet werden – in einem Bundesland mit fast 2 Millionen Einwohnern. Kaum vorstellbar, dass Kunden umsteigen und der Fahrzeughandel auch profitieren kann.


MANAGEMENT

Komplettmodule, Hybrid & mehr Der ZF-Konzern, der seit Jahren mit seinen Getrieben weltbekannt ist, entwickelt sich rasant weiter. Die Werkstätten stehen vor neuen Herausforderungen. Von Bernhard Schoke Schon jetzt machbar: Viele Fahrzeuge bremsen vor einem Hindernis automatisch

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intergrund sind neue intelligente – aktive – Fahrwerks-Systeme, die durch Vernetzung künftig die Steuerung der Auslegung von Fahrwerken hinsichtlich Quer-, Längs- und Vertikal-Dynamik ermöglichen. Denn durch die im Unternehmen vorhandene, nahezu allen Werkstätten bekannte klassische Hardware wie Lenkung, Radführung, Lagerung, Dämpfung, Federung, Stabilisatoren und Bremsen hat ZF diesen Bereich im Griff. Diese Teile werden mit bereits im Einsatz befindlichen und neuen Systemen kombiniert, um den nächsten Schritt – autonomes Fahren – umzusetzen. Mit diesem ganzheitlichen Ansatz rücken zügig umsetzbare FahrerAssistenten in den Mittelpunkt. Als Beispiele präsentiert man Optionen, die den Fahrer unterstützen und bei kritischen Situationen eindeutige Hinweise liefern, dass er ohne die notwendige Aufmerksamkeit unterwegs ist oder in der falschen Richtung auf die Autobahn auffährt. Unzureichender oder fehlender Blickkontakt zur Fahrbahn wird für eine Vielzahl von Unfällen verantwortlich gemacht, die der Fahrer selbst ohne auf den ersten Blick erkennbaren Grund verursacht hat. Hier können Kamerasysteme im Innenraum, die die Körperhaltung und den Blickwinkel des Fahrers im Fokus haben, einen signifikanten Beitrag leisten, die Unfallzahlen bereits heute deutlich zu senken. Dazu trägt auch die im Konzern vorhandene intelligente Fahrwerkstechnik bei. Sie wird mit den Bremskomponenten – aus dem Unternehmensteil TRW – vernetzt. Die ehemaligen Einzel-Systeme kommunizieren miteinander und bringen das komplexe System Fahrwerk auf ein neues Niveau.

Werkstatt-Herausforderungen: Modulbausysteme Kombiniert wird dieser Bereich mit den hauseigenen Ressourcen im Segment Antriebsstrang. Alle neuen Getriebe sind dafür bereits auf den Einsatz von Plug-in-Hybrid-Systemen ausgelegt. Aber nicht nur das. Den Automobilherstellern selbst wird ein

modulares Achssystem angeboten, das Antriebs- und Fahrwerkstechnik in einem System integriert – inklusive Leistungselektronik. Ein Hinterachs-BaukastenSystem macht die Elektrifizierung von Serienfahrzeugplattformen verhältnismäßig flexibel. Außerdem kann die E-Einheit (Stand-alone) auch an der Vorderachse eingesetzt werden, um Allradantrieb umzusetzen.

Autonomes Fahren – Elektronik pur

ZF hat ein sehr breites Angebot, das laufend erweitert wird

Diese werden zudem ein wichtiger Teil im nächsten anstehenden Schritt, dem autonomen Fahren. Schub kommt hier von den Beteiligungen am Software-Spezialisten Ibeo einerseits und der Zusammenarbeit mit NVIDIA andererseits. Vorgesehen ist, das weltweit erste Steuergerät mit künstlicher Intelligenz, genannt ZF Pro AI, mittelfristig einzuführen. Weitere Kompetenz kommt vom Ultra Hochfrequenz-Radarhersteller Astyx, an dem ZF ebenfalls Anteile erworben hat. Die Zukunft der Werkstätten wird so erkennbar: Unter dem Blech werden sich die Autohäuser und Reparaturbetriebe anstelle der bisherigen rein mechanischen Bauteile künftig mit Modulen oder Baugruppen auseinandersetzen müssen. Diese sind zudem in einem komplexen System vernetzt. Ob redundant, sprich wenn ein Teil ausfällt, diese Aufgaben von einem anderen übernommen werden, um die Weiterfahrt zu ermöglichen, hängt von der jeweiligen Auslegung der Fahrzeughersteller ab. Und diese werden sukzessive zu den anstehenden „großen“ Modellwechseln erfolgen, so hört man es. Die Zukunft des Fahrens wird also schneller in den Werkstätten Einzug halten, als viele wahrhaben wollen: Vogel-Strauß-Taktik hilft nicht mehr, sondern nur noch die aktive Auseinandersetzung mit der Technik, die in wenigen Jahren die Abläufe bestimmen wird. Denn: In Prototypen ist die Endausbaustufe – das ­autonome­Fahren­–­schon­erfahrbar.­•

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MANAGEMENT

Hände weg vom Steuer! Autonomes Fahren, Testautos für den sauberen Diesel der Zukunft: Bosch gab bei der „Mobility Experience“ im Testzentrum Boxberg einen Einblick in die – gar nicht so ferne – Zukunft der Mobilität. Von Mag. Heinz Müller

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ch gebe zu, dass ich nicht nachgeschaut habe, als ich aus dem Tesla Model S ausgestiegen bin. Denn schon warteten die Kollegen aus England und Italien, um in das schwarze Fahrzeug einzusteigen. Es ist eines der wenigen Autos im Bosch-Fuhrpark, das schon zum autonomen Fahren geeignet ist. Was ich nicht nachgeschaut habe? Ob nicht doch irgendwo versteckt ein kleiner Mann sitzt, der das Auto lenkt – wie seinerzeit beim „Schachtürken“, der im Wien des späten 18. Jahrhunderts für Aufregung sorgte und der (wie später herauskam) von einer kleinwüchsigen Person bedient wurde.

Auto greift ein, wenn dem Lenker etwas passiert

Am Testgelände und auf Autobahnen Doch natürlich ist Bosch über jeden Verdacht erhaben: Und es ist in der Tat beeindruckend, was man in so einem Fahrzeug erleben kann – wenn auch vorerst nur als Passagier, denn am Platz links vorn dürfen vorerst nur die Techniker selbst sitzen. Vorerst geht es noch ganz normal vom Parkplatz weg auf die Testrunde: Ein „M“ (wie manuell) in einem Kreis des großen Displays zeigt dem Fahrer, dass er selbst verantwortlich ist. „Noch 1,6 km“, steht daneben – es wird also spannend. Denn noch ist nicht das gesamte Gelände des Testzentrums in Baden-Württemberg so genau digital erfasst, dass man überall autonom fahren könnte.

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Der große Bildschirm zeigt ganz genau, was das Auto über die vielen Sensoren „sieht“, und dann erscheint auch schon das „A“: Jetzt darf sich der Fahrer entspannen, muss davor aber noch mit beiden Händen am Lenkrad bestätigen, dass er das Kommando ans Auto übergibt.

Mit Fahrzeugen wie diesem werden die „real driving emissions“ (RDE) gemessen

Das Lenkrad bewegt sich wie von Geisterhand, das Auto fährt in sauberen Bahnen um jede Kurve, bergauf, bergab – bis wieder ein Hinweis kommt: „Noch 500 m“, steht auf dem Bildschirm, „Noch 300 m“ wenig später. Dann kommt ein Ton, der immer lauter wird – das Ende der Teststrecke naht. Würde der Fahrer jetzt nicht eingreifen, würde das Auto an die Seite fahren und einen Alarm senden: Dem Fahrer könnte ja irgendetwas passiert sein, während das Fahrzeug autonom unterwegs war. Es sind freilich nicht nur kurze Bereiche in Boxberg, wo solche Autos ohne menschliches Zutun fahren, sondern auch auf den Autobahnen im Raum Stuttgart

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sieht man sie immer öfter. „Mit maximal 130 km/h“, sagt der Techniker, der das Projekt bei Bosch betreut. Noch ist das System nicht für Kunden in der Autoindustrie freigegeben: Doch Dr. Ralf Bulander, Geschäftsführer des Bereichs „Mobility Solutions“ bei Bosch, schätzt, dass autonom fahrende Autos etwa ab der Wende zur nächsten Dekade auf den Straßen auftauchen werden – dann auch in der Hand von Kunden. Bis dahin will Bosch nicht nur

Dr. Rolf Bulander referierte Anfang Juli vor Fachjournalisten am Bosch-Gelände in Boxberg

(gemeinsam mit Partnern) digitale Karten erstellen, damit das Auto bis auf wenige Zentimeter genau weiß, wo es sich befindet. Und auch das „Gehirn“ der Fahrzeuge soll bald serienreif sein: Dieses soll in der Lage sein, die vom Auto generierten Daten – bis zu 1 Gigabyte pro Sekunde – zu verarbeiten und daraus die richtigen Entscheidungen zu treffen. Der Rechner soll bis zu 30 Billionen Rechenoperationen pro Sekunde schaffen. Gezeigt wurden in Boxberg auch Autos, mit denen der reale Schadstoffausstoß gemessen wird: Ab September gilt ja die Abgasnorm Euro 6, unter „real driving emissions“ RDE. Damit sollen Diesel auf der Straße noch weniger Stickoxide emittieren. •

So stellt man sich bei Bosch die Stadt der Zukunft vor – mit kleinen Elektrofahrzeugen und selbstfahrenden Autos


ANSICHT Tesla ist wertvoller als BMW A m 30. Juni 2010 ging Tesla an die New Yorker Börse. Der Ausgabe-Kurs der Aktie lag bei 17 US-Dollar. Im August 2013 war der Tesla-Kurs auf 115 US-Dollar geklettert. „Tesla ist mehr wert als Porsche. Wann platzt die Blase?“, titelten damals die Finanzblätter. Doch es ging munter weiter: Im Juni dieses Jahres übertraf dann der Aktienkurs 370 US-Dollar. Damit taxiert die Börse Tesla auf 62 Milliarden Dollar. Das ist höher als der Wert von BMW, General Motors oder Ford. Seit sieben Jahren schreiben sich die Analysten die Finger wund, warnen vor überhöhten Kursen und roten Tesla-Zahlen. Doch die Aktionäre scheint’s nicht zu stören. Wandern Aktionäre in Traumwelten oder verstehen die Banker Silicon Valley nicht? • Tesla ist im größten Wachstumssegment zum Monopolisten geworden. Emotionale Elektroautos sind synonym mit Tesla. Außer Tesla schafft es bis heute keiner, Elektroautos mit mehr als 500 Kilometer Reichweite anzubieten. Mit seinem neuen Model 3 wird Elon Musk im Jahr 2017 selbst bei sehr vorsichtiger Hochrechnung mehr als 150.000 Autos produzieren. Das wäre eine Steigerung von mehr als 80 Prozent. Im Jahr 2018 ist die Jahresproduktion von 500.000

Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer ist Direktor des CAR-Instituts an der Universität DuisburgEssen sowie Inhaber des Lehrstuhls für allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Automobilwirtschaft an der Universität Duisburg-Essen

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„Tesla positioniert sich als Innovationsmaschine; das schlägt sich im Aktienkurs nieder.“

Tesla machbar. Das entspricht etwa den weltweiten Verkäufen der Marke Volvo im Jahr 2016. Das Tesla-Monopol ist den konventionellen Autobauern fünf Jahre voraus. • Während die anderen Autobauer mit kontinuierlichen Verbesserungen versuchen, beim Kunden zu punkten, mit Diesel- und Benzinmotoren die nächsten zwanzig Jahre überbrücken wollen, positioniert sich Tesla als Innovationsmaschine. Ein eigenes Netz von Superchargern mit weltweit fast 10.000 Stationen und 15.000 sogenannten Destination Chargern, eine Giga-Factory für Lithium-Ionen-Zellen, eine Flotte mobiler Reparaturfahrzeuge, die es in vielen Fällen erlauben, Fahrzeuge kundenbequem zu reparieren, ein Netz von eigenen Tesla Stores mitten in Großstadtzentren, Online-Bestellung der Elektroautos direkt durch den Kunden und Software Updates für etwa den Autopiloten, die „over the air“ wie PC-Updates von Microsoft installiert werden. • Davon sind die traditionellen Autobauer weit entfernt. Das Tesla-Monopol fußt auf einer ganzen Serie von Innovationen. Man hat Musk vorgeworfen, mit der Ökostromfirma SolarCity eine neue Baustelle aufgemacht zu haben, die Verwandtschaft und nicht die Profitabilität in den Mittelpunkt stellt. Aber mit SolarCity ist Tesla der Erste, der Solarzellen endlich als Solar-Dachziegel in architektonisch akzeptierbarer Form anbietet. Wie beim Model 3 haben Kunden in aller Welt 1.000 US-Dollar angezahlt, um sich die Tesla-Solarziegel frühzeitig zu sichern. Bei Musk sind Nachhaltigkeit und Ästhetik eine Einheit. • Silicon Valley steht für das digitale Zeitalter. Mega-Wachstum, Dynamik und permanente Innovationen sind die Grundfeste der Silicon-ValleyGeschäftsmodelle. Die Start-up-Investments sind enorm, aber ein Monopol auf Innovationsbasis schafft langfristige Profitabilität. Die TeslaAktionäre scheinen dem Monopolisten Zeit zu geben. Beim Elektroauto geht es jetzt schnell. China treibt den Markt mit Quoten. In Europa verliert der Diesel im Eiltempo Kundenakzeptanz. Vielleicht sind die Aktionäre dem Erfolg doch eher auf der Spur als die Banker.

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MANAGEMENT

Vorträge und Gespräche beim Tag der niederösterreichischen Kfz-Wirtschaft am 8. Juni auf Schloss Grafenegg spiegelten die Bandbreite der aktuellen Diskussionsthemen zum Automobil wider. Mag. Bernhard Katzinger

Ing. Wolfgang Schirak, Karl Scheibelhofer, Moderator Mag. Michael Holub, Matthias Eckl, Prof. Hannes Brachat (v. l.)

Zwischen Angst und Chance

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ach wie vor braucht jeder ein Auto, will eigentlich jeder ein Auto.“ Mit dieser überzeugten Analyse der österreichischen Ansprüche an individuelle Mobilität begrüßte Ing. Wolfgang Schirak, Fachgruppenobmann des Landesgremiums des Fahrzeughandels Niederösterreich, die Teilnehmer. Er sei überzeugt, dass der Autohandel trotz aller Widrigkeiten – vom Abgasskandal über steigende Anforderungen an die Händler bis hin zum Damoklesschwert Online-Handel – eine chancenreiche Zukunft habe.

Gut ausgebildeter Nachwuchs – wie lange noch? Dass die Ausbildung in Niederösterreich Vorzeigequalität besitzt, erfüllt Karl Scheibelhofer, Fachgruppenobmann der Landesinnung für Fahrzeugtechnik, mit Stolz. Er präsentierte die Gewinner des niederösterreichischen Landeslehrlingswettbewerbs: Thomas Vogler (Autohaus Weiss, Schrems) bei den Kfz-Technikern, Michael Tromayer (Zitta, Perchtoldsdorf) bei den Karosseriebauern. In Niederösterreich ausgebildete Lehrlinge müssen sich weder österreichweit noch im internationalen Vergleich verstecken. Beim internationalen Wettbewerb „Junior Mechanic 2017“ in Ljubljana erreichten die Landes-Vorjahressieger Günther Hagler und Rafael Geiblinger den 1. und 2. Preis. Mit dem

Niederösterreichs bester Kfz-Technikerlehrling Thomas Vogler, flankiert von seinem Lehrherrn Peter Weiss und Karl Scheibelhofer (v. l.) Lehrlings-Staatsmeister von 2014, Klaus Lehmerhofer von der Firma Auer in Krems, fährt im Oktober ein Niederösterreicher zur Berufsweltmeisterschaft WorldSkills nach Dubai. In den Stolz auf die Leistungen der Jungen mischte sich in Gesprächen allerdings auch Besorgnis darüber, dass sich Kfz-Betriebe oft schwertun, geeignete Lehrlinge zu finden.

Im Mittelpunkt der Kunde Lösungen zur Kundenbindung standen im Mittelpunkt mehrerer Vorträge: So präsentierte Obereder GmbH eine Möglichkeit, wie man die steigende AdBlue-Nachfrage für Kundenbindung nutzen kann. Einen anderen Zugang probiert FixDrive erfolgreich mit Serviceverträgen für Gebraucht- und Neuwagen. Schlussredner Prof. Hannes Brachat spannte schließlich den Bogen vom Kunden – „er ist wichtiger als sein Auto“ – zum Trendbegriff Digitalisierung und den durch sie ausgelösten Veränderungen. „Streben Sie nie nach hundertprozentiger Kundenzufriedenheit“, empfahl er den Zuhörern – seiner Erfahrung nach sei zum Beispiel ein schwäbischer Autokäufer erst mit einem Rabatt ab 115 Prozent richtig zufrieden. In solcherart humorigen und gewohnt angriffigen Formulierungen ließ der Professor für Automobilwirtschaft sein rhetorisches Pendel zwischen lustvoller Katastrophenstimmung („Google und Apple wollen die Welt erobern!“) und Beschwichtigung der Gemüter schwingen. Man müsse die Chancen nützen, die sich durch die Digitalisierung ergäben, und gleichzeitig ihre negativen Auswirkungen bekämpfen. Die Händler rief er auf, ihre Vorstellungen klar und deutlich zu formulieren. Denn, so Brachat: ­„Zukunft­wird­nicht,­Zukunft­macht­man!“­•

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„Kurse waren ausgebucht“ Drei Trainings zum Modul Verkauf führte die Santander Consumer Bank bereits durch; die Teilnehmer zeigten sich begeistert. Kurse zum Gebrauchtwagen-Management folgen im Herbst.

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er Deutsche Marc-Ulrich Lech ist seit 10 Jahren in Deutschland für verschiedene Automarken als Vertriebstrainer aktiv. Dass auch Österreicher nun in den Genuss seines Wissens kamen, verdanken sie der Santander Consumer Bank: Sie hielt im Mai und Juni drei Verkaufstrainings ab, und zwar in der Steiermark, Tirol und Niederösterreich.

Dass auch der Freizeit-Faktor nicht zu kurz kam, zeigte sich unter anderem bei den Kart-Rennen in Spielberg

Für erfahrene Verkäufer und Neueinsteiger Die Teilnehmer lernten dabei aktives Empfehlungsmarketing, Verkauf als Erlebnis und KundenLoyalisierung durch passende Finance-Produkte. Das Ziel war es, sowohl erfahrenen Teilnehmern als auch Neueinsteigern Tipps für die tägliche Praxis zu geben. „Das Feedback aus der Branche war hervorragend“, freut sich Michael Schwaiger, Commercial Director Auto Business: „Die Termine waren ausge-

??

bucht.“ Wichtig war vor allem die lockere Atmosphäre, sodass sich jeder Teilnehmer einbringen konnte. Die Kurse zum Gebrauchtwagen-Management finden am 4./5. Oktober im Raum Salzburg sowie am 7./8. November am Red Bull Ring in Spielberg statt. Ein- und Verkaufsstrategien stehen ebenso am Plan wie Preisgestaltung, Kostenkontrolle, Liquiditätsmanagement und Finanzierung. • (MUE)

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MANAGEMENT

Robotnik sucht Arbeitsstelle MAN hat die Transporterbaureihe TGE vorgestellt, die mit dem VW Crafter in Polen vom Band läuft. Der Lkw-Hersteller rundet damit sein Programm in Richtung Gewerbefahrzeuge ab.

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ei dem aktuellen Anlauf, das Transportersegment zu bedienen, will MAN Truck & Bus Vertrieb mit Qualität, Service und Lkw-Knowhow die Kunden erobern. Bestellbar sind Kastenwagen, Kombis sowie Fahrgestelle mit Einzel- oder Doppelkabine mit Front-, Heck- oder Allradantrieb bis zu 5 Tonnen.

Beim Transporter mit Lkw-Dienstleistung punkten „Natürlich ist der erste Ansatz der Lkw-Kunde, für den wir jetzt unser Produktportfolio abrunden“, sagt Robert Katzer, Sprecher der Geschäftsführung von MAN Vertrieb. Von der Konkurrenz in der Transporterklasse will sich MAN nicht nur mit bereits ab Werk erhältlichen

(V. l.) Karlheinz Schriebl, Patrick Reichmann (Verkaufssteuerung TGE), Robert Katzer, Johannes Gassauer (Verkaufsleiter Van)

Gewerbelösungen abheben, sagt Katzer. MAN biete außer Wartungs- und Reparaturverträgen Mobilitätsgarantie und Mobile24-Pannendienst, Hilfe ohne Werkstatttermin, schnelle Unterstützung im Notfall auch an Wochenenden und nachts sowie lange Öffnungszeiten. Flächendeckend in den Service eingebunden ist das gesamte MAN-Netz, in den Vertrieb außer dem Verkaufsteam des Herstellers (mit eigenen TGE-Spezialisten) auch die langjährigen MAN-Partner Hütter in Amstetten und Hirschmugl in Gralla als TGE-Händler. Beide haben zum Start TGE-Transporterausstellungen eingerichtet. • (ENG)


MANAGEMENT

Am Pluspol auch ohne Lithium Nach den Kontroversen um die Entwicklung des neuen Standorts Pasching können die Produktionskapazitäten nun doch ausgebaut werden.

Am Standort Linz-Leonding wird die Produktionskapazität weiter ausgebaut

Mag. Bernhard Katzinger

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as Geschäftsjahr 2016/17 ist gut gelaufen für den Batterienhersteller Banner – und das ganz ohne Lithium-Ionen-Batterien, die mit neuen Reichweiten-Rekorden Schlagzeilen machen könnten. 4,5 Millionen Starterbatterien haben die Linzer verkauft und den Gruppenumsatz damit auf 272 Millionen Euro gesteigert. Denn die herkömmliche Starterbatterie ist nach wie vor ein unverzichtbarer Bestandteil eines jeden Automobils, und das gilt natürlich auch für Hybride und Elektrofahrzeuge.

Hochwertige Starterbatterien für Autos mit Start-Stopp-Funktion machen schon ein Drittel der Verkaufsmenge aus

Mitsegeln im Öko-Wind Am Run auf die umweltfreundliche Mobilität will man aber trotzdem partizipieren: einerseits durch die Produktion von sogenannten Absorbent-Glass-Mat-Batterien, die in Mikrohybriden, also Fahrzeugen mit der Fähigkeit zur Rekuperation, zum Einsatz kommen. Bereits ein Drittel aller verkauften Batterien sind für Automobile mit Start-Stopp-Funktion geeignet. „Mit unseren Start-Stopp-Batterien werden zwischen 66 und 80 Millionen Liter Treibstoff im Jahr eingespart“, betonte Banner-Geschäftsführer Andreas Bawart bei der Bilanzpressekonferenz in Linz. Andererseits legt man bei Banner Wert darauf zu betonen, dass die gute alte Blei-Säure-Batterie gar nicht schlecht abschneidet, was die Umweltfreundlichkeit betrifft. Bleiakkus, so Bawart, sind im Gegensatz zu Lithium-Ionen-Akkus vollständig wieder-

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verwendbar – und werden auch in der Realität zu einem hohen Prozentsatz dem Recycling zugeführt. Darüber hinaus hat man für den vollelektrischen BMW i3 eine besonders kompakte 12-V-Batterie fürs Bordnetz im Erstausrüster-Portfolio, ist also durchaus am Markt für E-Mobility vertreten. Für 15 Hersteller fertigt Banner Batterien für Neufahrzeuge, zwei Drittel der Produktion gehen in den Ersatzteilmarkt. Die Geschäfte laufen international gut, insbesondere im Nahen und Mittleren Osten. In den USA ist man über das Joint Venture mit East Penn vertreten. In 14 Ländern verfügt Banner über eine eigene Vertriebsstruktur.

Pasching: Bewilligung noch 2017?

Andreas Bawart, kaufmännischer Geschäftsführer, und Franz A. Märzinger, MBA, Leiter Vertrieb und Marketing, (v. l.) bei der Bilanzpressekonferenz

Vorerst Ruhe eingekehrt ist in die Debatte um den neuen Standort Pasching. Man hat sich auf die Position zurückgezogen, die Produktion in Leonding zu belassen und dort die Kapazitäten für ca. 15 Millionen Euro auszubauen. Damit will man die Produktion um eine weitere Million Stück pro Jahr steigern. Auf dem umstrittenen Gelände in Pasching sollen künftig die Endfertigung und die Auslieferung erfolgen. 20 Millionen Euro nimmt Banner dafür in die Hand, 100 Arbeitsplätze sollen entstehen. „Um 100 weniger als ursprünglich geplant“, fügt Bawart hinzu. In Österreich Standorte zu entwickeln, sei schwierig, aber: „Ich sehe derzeit ein gewisses Umdenken in der oberösterreichischen Landespolitik.“ „In einem ersten Schritt“ werden nun 15.000 der 80.000 m2 entwickelt. Die Baubewilligung erwartet sich Bawart noch für 2017. •

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Marketing

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MANAGEMENT

Die SUVs werden immer stärker Gebrauchtwagen Mai 2017 Marke VW Audi BMW Opel Mercedes-Benz Ford Skoda Renault Peugeot Seat Mazda Fiat Citroën Toyota Hyundai Nissan KIA Suzuki Volvo Mitsubishi Alfa Romeo Honda Mini Porsche Dacia Chevrolet Jeep Smart Land Rover Chrysler Jaguar Subaru Lancia Saab Lexus Daihatsu Steyr Puch Dodge Abarth Ferrari Daewoo MG Maserati SsangYong DS Automobiles Tesla Rover Cadillac Lada Lamborghini Pontiac Lotus Triumph Austin Aston Martin Bentley Puch Sonstige Gesamt

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Jän.–Mai 2017

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Stück

MA in %

16.314 7.430 6.182 4.896 4.574 4.336 3.566 3.459 3.260 2.992 2.320 2.245 1.882 1.785 1.598 1.318 1.197 1.175 926 697 696 641 527 503 480 455 391 336 321 303 236 223 170 90 78 70 54 46 45 43 42 40 37 34 33 27 23 22 21 20 17 16 16 13 12 10 9 159 78.411

20,81 9,48 7,88 6,24 5,83 5,53 4,55 4,41 4,16 3,82 2,96 2,86 2,4 2,28 2,04 1,68 1,53 1,5 1,18 0,89 0,89 0,82 0,67 0,64 0,61 0,58 0,5 0,43 0,41 0,39 0,3 0,28 0,22 0,11 0,1 0,09 0,07 0,06 0,06 0,05 0,05 0,05 0,05 0,04 0,04 0,03 0,03 0,03 0,03 0,03 0,02 0,02 0,02 0,02 0,02 0,01 0,01 0,21 100

74.983 34.941 27.572 22.589 20.505 19.518 16.118 16.291 14.639 13.373 11.167 10.617 8.605 8.605 7.314 6.174 5.744 5.411 4.205 3.650 3.208 2.823 2.241 1.861 2.364 2.036 1.864 1.582 1.473 1.307 893 1.046 715 333 308 369 162 193 225 116 212 113 129 214 155 193 151 91 98 38 63 50 48 32 41 36 60 490 359.354

20,87 9,72 7,67 6,29 5,71 5,43 4,49 4,53 4,07 3,72 3,11 2,95 2,39 2,39 2,04 1,72 1,6 1,51 1,17 1,02 0,89 0,79 0,62 0,52 0,66 0,57 0,52 0,44 0,41 0,36 0,25 0,29 0,2 0,09 0,09 0,1 0,05 0,05 0,06 0,03 0,06 0,03 0,04 0,06 0,04 0,05 0,04 0,03 0,03 0,01 0,02 0,01 0,01 0,01 0,01 0,01 0,02 0,14 100

D

ie Analyse der Neuzulassungen in den ersten 5 Monaten zeigt, dass sich der Abstand zwischen den SUVs (in der Branche auch als „Geländewagen medium“ bezeichnet) und der bisher dominanten „unteren Mittelklasse“ weiter vergrößert hat: Mittlerweile entfallen 23,7 Prozent der neu zugelassenen Fahrzeuge in Österreich auf SUVs, während die „Golf-Klasse“ bei 20,4 Prozent rangiert. Der Anteil der „Stadtwagen“ ist sogar auf nur 18,7 Prozent gesunken. Alle anderen Segmente folgen mit weitem Abstand; am (relativ) nächsten kommt dem Trio noch die „Mittelklasse“ mit 9,0 Prozent.

In vier Segmenten geht es abwärts Ein Blick auf die Grafik zeigt aber auch, dass die „Mittelklasse“ mit einem Minus von 4,3 Prozent eines der vier Segment ist, die heuer negativ bilanzieren. Der „Luxusklasse“ (wo einige Kunden auf den neuen Audi A8 warten) geht es mit -3,3 Prozent kaum besser. Besonders massiv getroffen wurden aber die „Minivans“ (-29,7 Prozent) und die „Family Vans“ (-27,1 Prozent). Nicht zuletzt wegen einer zunehmenden Zahl an Kurzzulassungen schauen die Neuzulassungen heuer aber insgesamt sehr gut aus. Das gilt auch für die Gebrauchtwagen, wo es in den vergangenen Monaten bei fast allen Marken positive Zahlen gab. • (MUE)

Modell-Ranking Neuwagen Marke/

Mai 2017

Modell

Stück MA in %

VW Golf Skoda Octavia VW Polo VW Tiguan Skoda Fabia Opel Astra Hyundai i20 VW T6 Kombi VW Passat VW Touran

1.507 1.039 945 756 661 535 494 463 460 455

4,65 3,20 2,91 2,33 2,04 1,65 1,52 1,43 1,42 1,40

Jän.–Mai 2017 Stück MA in %

7.453 3.901 4.050 4.445 3.520 2.484 2.590 1.919 1.484 1.872

4,93 2,58 2,68 2,94 2,33 1,64 1,71 1,27 0,98 1,24

Bundesländer Neuanmeldungen Bundesland Mai 17 B 991 K 1.787 NÖ 6.071 OÖ 5.490 S 2.680 Stmk 4.183 T 2.929 Vlg 1.598 Wien 6.697 Summe 32.426

AUTO & Wirtschaft • JULI/AUGUST 2017

+/- absol. 86 290 749 692 429 703 241 321 453 3.964

+/- % 9,50 19,37 14,07 14,42 19,06 20,20 8,97 25,14 7,25 13,93

Mai 16 905 1.497 5.322 4.798 2.251 3.480 2.688 1.277 6.244 28.462

Alle Daten zum Fahrzeugmarkt finden Sie auch im MarketAnalyser von Eurotax!


Neuwagen MA in %

Stück

MA in %

5.711 2.512 2.014 1.803 1.774 1.765 1.630 1.545 1.536 1.522 1.273 1.038 999 997 902 788 785 761 629 313 292 251 246 231 208 201 138 97 92 81 76 72 47 19 17 14 9 9 7 7 4 3 2 1 1 1 1 1 1 0 0 0 32.426

17,61 7,75 6,21 5,56 5,47 5,44 5,03 4,76 4,74 4,69 3,93 3,20 3,08 3,07 2,78 2,43 2,42 2,35 1,94 0,97 0,90 0,77 0,76 0,71 0,64 0,62 0,43 0,30 0,28 0,25 0,23 0,22 0,14 0,06 0,05 0,04 0,03 0,03 0,02 0,02 0,01 0,01 0,01 0 0 0 0 0 0 0 0 0 100

26.074 11.045 9.548 8.830 7.933 8.486 7.003 8.169 7.349 7.467 6.144 4.693 4.288 3.986 3.391 3.462 3.481 4.083 3.372 1.657 1.818 1.031 1.030 1.225 1.075 1.030 582 802 454 431 228 231 233 143 84 67 30 51 17 15 38 16 4 2 6 1 2 2 7 1 2 1 151.120

17,25 7,31 6,32 5,84 5,25 5,62 4,63 5,41 4,86 4,94 4,07 3,11 2,84 2,64 2,24 2,29 2,30 2,70 2,23 1,10 1,20 0,68 0,68 0,81 0,71 0,68 0,39 0,53 0,30 0,29 0,15 0,15 0,15 0,09 0,06 0,04 0,02 0,03 0,01 0,01 0,03 0,01 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 100

männl. 5.031 2.610 1.511 3.107 1.953 1.860 1.869 1.621 1.733 1.209 1.225 1.221 1.421 2.070 1.332 992 1.611 1.403 555 592 598 254 231 227 293 415 212 123 134 116 60 40 127 22 16 43 4 19 3 5 1 9 3 0 3 1 0 1 4 1 1 1 37.893

weibl. 2.923 1.932 957 1.862 538 1.025 641 1.609 1.449 656 1.046 775 932 1.419 904 798 902 1.128 276 232 317 93 222 106 171 266 64 105 39 14 33 15 42 14 6 18 3 5 1 0 2 1 0 0 1 0 0 0 1 0 1 0 23.544

betriebl.

Taxi1

Vermietung1

18.120 6.503 7.080 3.861 5.442 5.601 4.493 4.939 4.167 5.602 3.873 2.697 1.935 497 1.155 1.672 968 1.552 2.541 833 903 684 577 892 611 349 306 574 281 301 135 176 64 107 62 6 23 27 13 10 35 6 1 2 2 0 2 1 2 0 0 0 89.683

37 47 7 89 8 29 154 31 9 2 4 2 3 33 1 6 129 6 6 2 0 0 0 0 1 1 0 0 1 1 0 3 3 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 616

1.320 698 1.523 373 696 221 879 206 437 1.051 311 277 5 2 9 160 2 119 308 105 2 134 145 68 20 0 7 378 53 19 26 0 1 15 8 0 0 1 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 2 0 0 0 9.582

Diplomatie1 18 2. 3. 1 81 0 68 2. 0 7 0 1 1 1 0 7 7 5 1 14 1 0 6 1 7 0 0 3 1 0 0 0 1 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 240

1

VW Skoda Opel Ford BMW Renault Mercedes-Benz Hyundai Seat Audi Fiat Peugeot Mazda Dacia Suzuki Citroën Toyota KIA Nissan Volvo Mitsubishi Alfa Romeo Mini Jeep Land Rover Honda Porsche Smart Jaguar Tesla Abarth Lexus Subaru DS Automobiles Maserati Lada Infiniti SsangYong Lamborghini Other Bentley Ferrari Lotus Cadillac Chevrolet Dodge KTM Mahindra Morgan Aston Martin Caterham Rolls-Royce Gesamt

Jän.–Mai 2017

Stück

in betrieblichen Zulassungen enthalten

Mai 2017 Marke

Gewinner und Verlierer nach Segmenten Jänner – Mai 2017: 151.120 Kleinwagen

Stadtwagen

+6,2 %

+11,3 %

+21,3 %

+13,8 %

7.369

27.134

3.782

30.789

Microvans

Familyuntere vans Mittelklasse

Mittelklasse

Oberklasse

Luxusklasse

+16,6 %

6.415

13.662

-27,1 %

-4,3 %

4.082

611

-3,3 %

AUTO & Wirtschaft • JULI/AUGUST 2017

Sportwagen

Gelände- Geländew. Minivan wagen medium

+2,8 %

+12,9 %

+21,5 %

1.055

7.712

35.748

3.924

-29,7 %

37


MANAGEMENT

Nur fünf Länder schwächeln Sieht man von Finnland, Großbritannien, Irland, Norwegen und der Schweiz ab, gab es in den ersten fünf Monaten dieses Jahres in allen anderen von der JATO untersuchten Ländern wachsende Absatzzahlen im Neuwagengeschäft

D

Veränd.

Veränd. Land

Mai 17

Mai 16

Belgien

51.343

48.856

Dänemark

22.349

Deutschland Estland Finnland Frankreich

er Pkw-Absatz in Europa war in den ersten fünf Monaten dieses Jahres durchaus erfreulich unterwegs. In 22 der von der JATO untersuchten Länder gab es Steigerungen, und zwar zum Teil deutliche, z. B. in den zuvor nicht gerade erfolgsverwöhnten ost- und südosteuropäischen Ländern wie Kroatien (+28,2 Prozent), Rumänien (+23,2 Prozent), Ungarn (+21,1 Prozent) und Polen (+19,4 Prozent). Österreich lag mit einem Plus von 9,4 Prozent ebenfalls im oberen Bereich der Staaten mit Zuwächsen. Mit Interesse verfolgt die Branche Luca de Meo, SeatVorstandsvorsitzender die Entwicklung in Großbritannien: Unklar ist, wie sich die Verkaufszahlen nach der Brexit-Entscheidung und der beginnenden wirtschaftlichen Abschwächung entwickeln werden. Das Minus von 0,6 Prozent werde, so meinen die meisten Beobachter, wohl nur der Beginn einer Spirale nach unten sein. Auffallend ist auch die Schwäche des VW Golf, der zwar noch immer das weitaus wichtigste Modell auf dem europäischen Markt ist, heuer jedoch 13,3 Prozent bei den Verkäufen einbüßte.

38

Länderstatistik

Griechenland

in %

kum. 17

kum. 16

5,10

267.184

254.333

in % 5,10

21.152

5,70

99.956

93.276

7,20

323.952

286.931

12,90

1.459.333 1.394.276

4,70

2.596

2.279

13,90

10.983

10.058

9,20

11.055

10.516

5,10

53.545

54.665

-2,00

190.212

175.768

8,20

900.820

874.872

3,00

10.660

13.483

-20,90

40.179

38.515

4,30

1.158.357 1.164.870

-0,60

186.265

203.585

-8,50

Irland

5.991

6.499

-7,80

89.822

99.705

Italien

204.530

190.007

7,60

948.283

885.216

7,10

Kroatien

8.045

6.001

34,10

25.110

19.586

28,20

Lettland

1.545

1.415

9,20

7.031

6.761

4,00

Litauen

2.351

2.160

8,80

10.123

8.789

15,20

Großbritannien

-9,90

Luxemburg

5.518

5.011

10,10

23.723

23.209

2,20

Niederlande

36.353

29.074

25,00

185.264

155.377

19,20

Norwegen

14.599

13.159

10,90

64.698

64.951

-0,40

Österreich

32.349

28.462

13,70

151.043

138.019

9,40

Polen

39.721

32.969

20,50

205.583

172.156

19,40

Portugal*

22.879

20.851

9,70

101.563

95.257

6,60

Rumänien

8.062

6.345

27,10

36.961

29.990

23,20

Schweden

35.326

34.475

2,50

155.206

151.284

2,60

Schweiz

27.810

25.851

7,60

125.233

126.295

-0,80

Slowakei

9.156

8.265

10,80

39.040

35.469

10,10

Slowenien

6.786

6.325

7,30

31.477

28.488

10,50

Spanien

127.896

113.749

12,40

540.165

503.775

7,20

Tschechien

27.096

24.336

11,30

117.927

107.079

10,10

Ungarn

10.975

8.530

28,70

44.022

36.342

21,10

* geschätzte Volumina für Mai 2017

Top-Ten-Marken Veränd.

Veränd.

Mai 17

in %

kum. 17

Volkswagen

161.327

8,70

740.316

in % 0,00

Renault

104.694

3,10

488.603

6,30

Ford

92.624

5,70

489.835

5,20

Seat-Absatz stieg im 1. Quartal deutlich

Opel/Vauxhall

85.888

-1,70

431.684

-1,30

Nicht zuletzt dank des Ateca kam die spanische Marke Seat in den ersten fünf Monaten dieses Jahres auf ein Plus von 13,9 Prozent bei den Auslieferungen. Insgesamt 201.300 Fahrzeuge wurden weltweit an Kunden übergeben. Diese Marke hätte noch deutlich höher sein können, gäbe es beim Ateca nicht enorme Lieferverzögerungen. Ende Juni wurde in Barcelona schließlich das zweite SUV von Seat präsentiert, nämlich der Arona. Er wird im Herbst dieses Jahres eingeführt und ist eine Klasse unter dem Ateca angesiedelt. Laut Luca de Meo, Vorstandsvorsitzender von Seat, hat Seat im 1. Quartal knapp 2,5 Milliarden Euro Umsatz gemacht, das sind um 20,2 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der Profit von Seat, zuvor jahrelang im defizitären Bereich unterwegs, lag im 1. Quartal bei 56 Millionen Euro. Mit dem neuen Arona sollen diese Zahlen weiter steigen. • (MUE)

Peugeot

84.027

4,70

405.781

2,90

Mercedes

83.957

20,20

386.429

11,80

Fiat

83.310

14,60

371.453

10,50

Audi

76.154

1,60

364.961

-0,50

BMW

71.483

2,50

353.878

3,30

Skoda

67.532

15,60

299.685

6,20

Top-Ten-Modelle Veränd. Mai 17 Volkswagen Golf

in %

Veränd. kum. 17

in %

42.739

-1,70

192.469

-13,3

Volkswagen Polo

31.034

12,50

139.366

2,20

Renault Clio

30.842

-0,10

147.420

8,00

Ford Fiesta

24.592

4,80

133.954

3,20

Opel/Vauxhall Corsa

22.165

-7,90

116.553

-2,30

Peugeot 208

21.859

-3,90

108.793

-4,90

Nissan Qashqai

21.566

10,30

113.883

10,30

Skoda Octavia

21.503

6,80

97.654

-1,30

Volkswagen Tiguan

21.247

111,30

107.220

81,90

Opel/Vauxhall Astra

20.695

-1,40

109.425

6,70

AUTO & Wirtschaft • JULI/AUGUST 2017


MANAGEMENT

Das Autohaus der Zukunft #2/5 D

ie größten Herausforderungen des Paradigmenwechsels in der Autobranche werden das geänderte Kundenverhalten im Bereich der Mobilitätsansprüche werden und der wachsende Mitbewerb im Aftersales-Bereich. Die Ergebnisse der Studie des EY-Instituts sehen es vor allem als besonders wichtig, den Kunden geeignete Mobilitätspackages bieten zu können. Diese Packages bewegen sich weit weg vom „Einzelautokauf“, denn der Fokus von der Erfahrung des „Markenautofahrens“ verändert sich zur Erfahrung „der gesamten Marke“. Gemeint ist damit, dass sich Kunden in Zukunft nicht mehr für ein einzelnes Fahrzeug entscheiden, sondern für das komplette Produktangebot einer Marke. Dabei kaufen diese quasi die Zugangsmöglichkeit zu einer kompletten oder speziell abgestimmten Fahrzeugpalette einer Marke. Die zusätzliche Herausforderung liegt darin, auch die kompletten Aftersales-Erlöse in solchen Angeboten für den Kunden attraktiv zu verpacken.

Gut ausgestattete Händler, spezielles Personal Folgende Hauptblöcke des Paradigmenwechsels lassen sich dabei zusammenfassen: Erstens entsteht ein neuer Markt für Mobilitätsservices. In Zukunft wird sich der Bedarf vom Fahrzeugbesitz in Richtung neuer Mobilitätsservices verschieben und einem servicezentrierten Zugang zum Autohandel folgen. Zweitens werden alternative Fahrzeuge genauso wichtig wie konventionell betriebene. Die steigenden Regulatorien der Gesetzgeber sowie das gesteigerte Bewusstsein der Kunden in Richtung Nachhaltigkeit und sauberer Energie werden neben dem Angebot entsprechender Fahrzeuge auch gutausgestattete Stützpunkte und spezielle Fähigkeiten des Personals erfordern.

Neben vielen Branchen steht auch der Autohandel vor einem gewaltigen Umbruch. Diese Serie von AUTO & Wirtschaft beschäftigt sich dabei mit den fünf Säulen dieses Paradigmenwechsels, basierend auf den Studienergebnissen eines führenden Instituts. Dritte wichtige Neuheit ist der steigende Wettbewerb im Aftersales-Bereich: Neue Bestimmungen im Bereich des Aftersales vereinfachen den Markteinstieg für neuen Mitbewerb. Diese werden sich vor allem auf alternative Besitzformen und dafür benötigte Wartung bzw. notwendige Services spezialisieren.

Das können die Hersteller und Händler tun! • Services, Portfolio und Prozesse rekonfigurieren: Führen Sie Möglichkeiten ein und etablieren diese, um Mobilität für den Kunden personalisierbar und individuell gestaltbar zu machen. Integrieren sie zusätzlich All-inclusive- oder Komplettservices. • Identifizieren Sie neue Businessmodelle: Hersteller und Händler werden in Zukunft noch stärker mit Aftersales-Anbietern kooperieren müssen, um durch ergänzende Angebote die Kundenaufmerksamkeit zu erlangen und zu halten. • Wissenslücken beim Personal schließen: Starten Sie spezielle Trainings für Verkauf und Service und überwachen Sie das Leistungsniveau. • Überdenken Sie Ihre Einnahmequellen: Händler müssen durch neue Mobilitätsformen Angebote mit hohem Deckungsbeitrag wie Finanzierungsund Versicherungsservices ergänzen oder gänzlich ersetzen. (MKR) Teil 1 erschien in AUTO & Wirtschaft 6/17, S. 51

AUTO & Wirtschaft • JULI/AUGUST 2017

39


MANAGEMENT

Verschenktes Geld

Bei der Abwicklung von Haftpflichtschäden bleiben in den meisten Werkstätten viele Geschäftschancen ungenutzt. Vor allem bei der Totalschadensabrechnung lassen sie sich genauso wie ihre Kunden von den Versicherungen über den Tisch ziehen. Dabei ist es recht einfach, mit einer gesetzlich geforderten Abfall-Prüfung zusätzliches Geld zu verdienen. Von Dr. Friedrich Knöbl

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en Grundstein für dieses Zusatzgeschäft haben die Versicherungen selbst gelegt. Ihre Schadensabteilungen bekommen von den Kfz-Sachverständigen alle zur kompletten Beurteilung des gesamten Schadensfalles erforderlichen Daten, die meist mithilfe der ReparaturkalkulationsProgramme von Audatex erstellt werden. Die von GTL-Data unter Dr. Richard Nathschläger entwickelte Gutachtensmanagementsoftware Kfz5, mit der die Mehrheit aller SV-Gutachter arbeitet, wird nur ihnen und den Versicherungen zur Verfügung gestellt. Und die hat verschiedene – von Haus aus vorgegebene – Ausgabemöglichkeiten. Mittels Web-Service stehen den Kfz5-Nutzern neben der Kalkulation der Wertminderung nach der Verbands-, Salzburger- oder Freitag-Pfeffer-Formel die Damage-History mit allen gespeicherten Vorschäden, eine Online-Honorarberechnung und das Restwertcenter zur Einbringung von Totalschäden zusätzlich zur Verfügung.

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Keine Infos über Fahrzeugwert oder Restwert Die Werkstätten bekommen von diesem Informationsmenü nur einen kleinen Happen zu Gesicht. Sie erhalten über die Internet-Schadensportale NEXA, Top-Report, QuickCheck von Eurotax oder per E-Mail nur eine knappe Mitteilung über Reparaturkosten und Reparaturdauer. Sie bekommen keinen Fahrzeugwert, keinen Restwert und keine Infos über Vorschäden. Überdies ist ihnen die Weitergabe dieser dürftigen Informationen – selbst an ihre Kunden – unter der Androhung rechtlicher Schritte untersagt. Der durch einen Unfall geschädigte Werkstattkunde bekommt daher üblicherweise keinen Einblick in das vom Kfz-SV erstellte Schadensgutachten. Das bleibt beim Schadensreferenten des Unfallgegners – der es ja auch in Auftrag gegeben und bezahlt hat – unter Verschluss. Weder die Werkstätte noch der Kunde kennt die rechtlich relevante Grenze der Reparaturzulässigkeit und der Reparaturtunlichkeit. Die kennt nur die zahlungspflichtige Haftpflichtversicherung des Schädigers. Bei kalkulierten Reparaturkosten in Höhe von 80 Prozent des Zeitwertes (des Unfallautos vor dem Schaden) schreibt die Versicherung häufig dem uninformierten Unfallopfer die lakonische Mitteilung „Grenzfall Totalschaden“. Das Auto kommt somit ungefragt und ohne Zustimmung des Geschädigten in die von Audatex für die Versicherungen gemanagte Restwertbörse. Dank eines hohen Börse-Restwertes und eines häufig niedrigen Zeitwertes bekommt dieser dann ein Abschlagsangebot, das er – mangels Kenntnis der tatsächlichen Werte – mehr oder minder akzeptiert. Weder die Werkstatt noch der Kunde können die ermittelten Werte überprüfen. „Damit werden den Werkstätten die durchaus

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reparierbaren Fahrzeuge weggeschleppt“, kommentiert Bundesinnungsmeister Komm.-Rat Fritz Nagl diese Versicherungspraxis.

Geschädigten trifft Beweislast Hier kann die Werkstätte jedoch einhaken. Denn die Versicherung drängt den Geschädigten zwar zum Verkauf des Wracks, stellt ihm jedoch keine vom Gesetz geforderte Abfallprüfung zur Verfügung. Was vor allem dann von Relevanz ist, wenn der Bestbieter der Restwertbörse kein „Berechtigter“ im Sinne des Abfallwirtschaftsgesetzes ist. Nach § 24 AWG dürfen jedoch nur diese Wracks kaufen, wenn die Reparaturkosten den Zeitwert übermäßig übersteigen. Und den Geschädigten trifft beim Verkauf des Wracks die Beweislast, dass ein von der Versicherung in die Wrack-Börse eingebrachtes Fahrzeug kein „Abfall“ ist. Die Versicherung hat dank des Kfz5-Programmes diese Information. Sie könnte daher auch ein entsprechendes Gutachten ausstellen, dass es sich bei dem in die Wrackbörse eingestellten Totalschaden um keinen „Abfall“ handelt. Was die Voraussetzung dafür ist, dass der Geschädigte dieses Wrack legal einem Käufer aushändigen darf, der kein Berechtigter im Sinne des § 24 AWG ist. Die Versicherungen weigern sich jedoch häufig, derartige Gutachten aus der Hand zu geben. Offiziell gibt es dafür keine Begründung – vorgeschoben werden jedenfalls Haftungsfragen.

Reparaturkosten sind zu kalkulieren. Bei einer derartigen Überprüfung kann sich herausstellen, dass die Tunlichkeitsgrenze von 110 Prozent gar nicht überschritten wird. Der Kunde hat daher die Möglichkeit, sein „Wrack“ bei der Werkstätte reparieren zu lassen. Oder dass mithilfe von günstigeren Ident- oder Gebrauchtteilen die Tunlichkeitsgrenze weiter zugunsten des Geschädigten verschoben wird (Zeitwertreparatur).

Lösung im Autopreisspiegel Ein entsprechendes Abfall-Prüf-Tool ist Teil des „Autopreisspiegels“ – und dieser kostet in der derzeit laufenden Sonderaktion im 448 Euro pro Jahr. Da sind bereits die Gebrauchtwagenbewertung, ein Tool zur Berechnung der merkantilen Wertminderung und der NOVA und Ähnliches inkludiert. Die Preise für eine derartige Abfallprüfung pendeln zwischen 200 und 300 Euro. Mit zwei bis drei Abfallprüfungen oder einem einzigen mit einer derartigen Berechnung vor der Wrackbörse geretteten „Wrack“ hat sich die Jahreslizenz bereits amortisiert. Die „latente“ Abfalleigenschaft eines Wracks hindert den Kunden jedoch nicht, das Wrack zu sich nach Hause zu nehmen. Erst mit der Übergabe an einen Dritten wird es zum „Abfall“ – worüber sich der Kunde dank der Aufklärung durch die Werkstätte letztlich im Sinne des Umweltschutzes im Klaren sein sollte. •

Auf die Rechtslage aufmerksam machen Damit der Kunde nun das Fahrzeug legal dem Wrackhändler ausfolgen kann, sollte die Werkstatt den Kunden auf diese Rechtslage aufmerksam machen und über die Vorschriften des AWG aufklären. Da sie nun von Haus aus den Kunden über die Vorschriften des AWG aufzuklären hat, sollte sie ihm auch die Durchführung einer „Abfallprüfung“ offerieren. Den Auftrag für die Abfallprüfung an die Werkstätte hat der Kunde zu erteilen. Jeder Meisterbetrieb ist dazu auch befugt. Die Kosten dieser Überprüfung hat beim Haftpflichtschaden die Versicherung zu bezahlen – obwohl sie der Kunde in Auftrag gegeben hat. Schon deshalb, da die Versicherung ihre „eigene“ Überprüfung dem Kunden nicht ausgehändigt hat. Und dieser nach dem AWG verpflichtet war, sich über die „latente Abfalleigenschaft“ seines „Wracks“ zu informieren. Vor allem, wenn die Versicherung von sich aus das Unfallfahrzeug in die Wrackbörse eingebracht hat. Was aber vielfach – zur trickreichen Minimierung der Schadensablöse – schon bei 80 Prozent des Zeitwertes der Fall ist. Es ist rechtlich überdies auch ein notwendiger Gutachtensaufwand, damit der Geschädigte sein „Wrack“ überhaupt an einen Unberechtigten aushändigen darf. Im Rahmen einer derartigen Abfallprüfung ist die Verkehrs- und Betriebssicherheit nach § 57a KFG zu überprüfen, das Fahrzeug ist zu bewerten, die

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Moderne Blowtherm-Lackierkabine von Kastner in der neuen Koglbauer-Werkstätte

Erst 2008 hat Markus Koglbauer sein Unternehmen als freie Werkstatt gegründet. Heute ist er Hyundai- und Mazda-Händler und hat mit dem Werkstattausrüstungsspezialisten Kastner eine neue Werkstatt gebaut.

Erfolgsgeschichte in nur 9 Jahren A

ls Fahrzeugtechnik Koglbauer GmbH wurde der Betrieb vor 9 Jahren in Neunkirchen eröffnet: Klein, aber fein mit sehr persönlicher Kundenbetreuung und vergleichsweise günstigen Preisen. Schon bald folgte die Partnerschaft mit Hyundai. „Das kam genau in die Wachstumsphase der Marke“, erinnert sich Markus Koglbauer heute. So wurde das Unternehmen rasch zu klein, zuerst hat man den ehemaligen Citroën-Schauraum im benachbarten Ternitz übernommen und bald darauf Mazda als zweite Marke gewonnen. Mit dem nun fertig gestellten Bau der an den Schauraum anschließenden Werkstätte ist das Unternehmen komplett am neuen Standort angekommen und bietet im modernsten Umfeld Verkauf und Service für Hyundai und Mazda sowie die Lackierung aller Marken. „Die technische Kompetenz, die persönliche Betreuung, die Freundlichkeit und der volle Einsatz, das hat sich auch am neuen Standort nicht verändert und ist unverändert unsere großer Vorteil“, so Koglbauer und erklärt seine Philosophie: „Ein Auto kann der Kunde überall kaufen, die Beziehung folgt erst nach dem Kauf.“

Bescheidenheit und voller Einsatz Die Steigerung von 2 auf 17 Mitarbeiter, Schauraum und neue Werkstatt, das ist eine beachtliche

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Kastner-Betreuer Rudolf Flatischler mit Markus Koglbauer

Entwicklung. „Es gehört auch viel Glück dazu, wir waren zur richtigen Zeit am richtigen Ort, der Hyundai-Aufschwung hat uns sehr geholfen“, zeigt sich Koglbauer bescheiden. Ohne unermüdlichen Einsatz geht es freilich nicht. „Wir sind Tag und Nacht dahinter“, räumt der erfolgreiche Unternehmer ein, der in einer einkommensschwachen Region mit besonderer Leistung punkten muss. „Ohne Marke oder, besser gesagt, ohne zwei Marken ist es heute nicht mehr möglich. Auch wenn beim Neuwagen nichts mehr zu verdienen ist, braucht man den Verkauf für die Zusatzerträge aus Finanzierung, Versicherung und für die Auslastung in der Werkstatt.“ Auch im Service ist Koglbauer heute auf die zwei Marken spezialisiert. Im Bereich Spenglerei und Lackiererei setzt man hingegen auf Kunden aller Marken und arbeitet seit Langem für einige Autohäuser aus der Umgebung.

Alles aus einer Hand Der Lackbereich ist ein wichtiges Standbein und so ist die moderne Lackierkabine mit 8 Meter Länge auch das Herzstück der komplett neu gebauten Werkstätte. „Mit Frequenzumformer und Wärmerückgewinnung über Plattentauscher ist die Kabine energietechnisch am modernsten Stand“, erklärt Rudolf Flatischler, langjähriger Gebietsbetreuer des Werkstattausrüstungsspezialisten Kastner. Flatischler und Kastner haben nicht nur die komplette Werkstattausrüstung geliefert, sondern waren maßgeblich in die Planung und in die behördliche Genehmigung involviert. „Das war sehr wichtig und hat mich auch in der Entscheidung bestätigt, alles aus einer Hand zu kaufen.“ Dabei hat Koglbauer mehrere Anbieter verglichen. „Bei Kastner hat alles gepasst: Qualität, persönliche Betreuung und natürlich auch der Preis, wobei das nicht der wichtigste Punkt ist.“ Vielmehr ist die Unterstützung beim Bau und bei der Installation von großer Bedeutung. „Auch die Monteure und Kundendienstberater von Kastner sind tolle, engagierte Leute“, so Koglbauer. „Wir kennen uns schon lange und Herr Koglbauer hat sich sehr genau überlegt, was und wie investiert wird“, lobt Flatischler die Strategie des erfolgreichen Unternehmers. • (GEW)

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„Professional Car Care“ für den gewerblichen Aufbereiter

Seit 2002 importiert MTS Produkte zur Lackpflege des US-Herstellers Meguiar’s nach Österreich. Das Sortiment richtet sich dabei sowohl an gewerbliche als auch an Privatkunden.

Glanz für alle

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m Endkundenbereich arbeiten wir mit fertig einsetzbaren Produkten, mit denen der Kunde nichts falsch machen kann“, erklärt Geschäftsführer Peter Osterer. Etwa ein Drittel der Consumer-Produkte wird über den Fachhandel (Forstinger) vertrieben, zwei Drittel gehen bei Anbietern wie Farbenfachhändlern, Reifenhändlern oder Tuning Shops über den Ladentisch. Deutliches Potenzial nach oben sieht Osterer beim Vertrieb in Autohäusern oder Werkstätten. „Die Meguiar’s Consumer-Produkte – wie z. B. das Ultimate Wash & Wax – eignen sich perfekt dazu, im Autohaus zusätzlichen Umsatz zu generieren.“

Das volle Programm für den Profi Die Profi-Schiene unter dem Namen „Professional Car Care“ wendet sich an Gewerbekunden, für die MTS Österreich auch Vorführungen anbietet. Das umfangreiche Produktprogramm beschränkt sich nicht auf Pflegemittel, sondern umfasst auch Zubehörprodukte und Poliermaschinen. MTS importiert Meguiar’s nach Österreich, in die Schweiz und nach Slowenien. Etwa 80 bis 85 Prozent des Gesamtsortiments hierzulande besteht aus Meguiar’s-Produkten, der Rest aus MTS-Produkten sowie Erzeugnissen von Rupes, Flex oder 3M. • (KAT)

„Eigentlich ein perfektes Zusatzgeschäft im Autohaus“, sagt Geschäftsführer Peter Osterer über die Consumer-Produkte von Meguiar’s


MANAGEMENT

Fast alle unter einem Dach Die Reparaturnetzwerke aller Axalta-Lackmarken sind nach der Hinzunahme von Five StarBetrieben ab sofort unter der Dachmarke ARN vereint. Das Beispiel soll auch in Europa Schule machen.

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ür den Flottenbetreiber zählen 2 Dinge: Qualität der Reparatur im Hinblick auf den Wiederverkauf und Erhaltung der Mobilität, also kurze Reparaturzeiten und entsprechende Ersatzfahrzeuge“, sagt Rudolf Luxbacher, Axalta-FLI-Manager (Fleet, Leasing, Insurance). Ein Reparaturnetzwerk unter einer starken Dachmarke bietet Kunden wie Betrieben Sicherheit.

Erweitertes Netzwerk: Peter Kalina, Rudolf Weismann, Ing. Rudolf Luxbacher (v. l.)

Alle Axalta-Netzwerke unter einem Dach Zur Dachmarke Automotive Repair Network (ARN) gesellen sich nun 10 Betriebe des Cromax-Konzepts Five Star, womit man auf 104 Partner wächst und sich regional verdichtet. „Five Star ist gerade im

Sachverständiger Konrad Gimpl bei der Analyse

Aufbau, eine österreichweite Ausdehnung ist geplant“, sagt Rudolf Weismann, Chef der Linzer Lack & Technik und Cromax-Importeur, der davon ausgeht, dass auch die restlichen Five-Star-Partner unters ARN-Dach schlüpfen. Die Teilnahmegebühren der Betriebe fließen ins Marketing und digitale Kommunikationstools wie die neue Smartphone-App. Ein weiterer Ausbau des ARN, vor allem in Osttirol und Teilen Salzburgs, ist das nächste Ziel. „Mit 120 Betrieben wären wir wohl komplett“, so Luxbacher. Dass alle Axalta-Konzepte unter einem Netz arbeiten, ist europaweit neu, Italien, Spanien und Skandinavien sollen bald nachziehen. • (KAT)

scher Vorreiter, über sein Dellenzelt. Dieses ist in 30 Minuten einsatzbereit und ermöglicht ein effizientes und professionelles Arbeiten für den Sachverständigen und den Dellenspezialisten. Die Werkstatt ist im täglichen Arbeiten durch die Schadenaufnahme nicht gestört. Bei Auto Lindner in Wals waren über 30 Autos zu begutachten: „Mit dem Zelt haben wir einen deutlich schnelleren Durchsatz“, so Spenglermeister Alexander Lohninger. „Die ganze Abwicklung ist deutlich vereinfacht“, bilanziert Denk.

Das Dellen-Zelt Dominik Denk hat mit seinem Carrep Profiteam ein eigenes Zelt zur Besichtigung von Hagelschäden entwickelt. Beim ersten Einsatz in Salzburg hat sich die Lösung bereits bewährt.

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ie Idee scheint einfach und dennoch war es ein langer Entwicklungsprozess, bis das erste Zelt zum Einsatz kommen konnte. „Entscheidend sind der Umfang der Linien und der Abstand dazwischen“, berichtet Dominik Denk, größter Unternehmer im Bereich Dellenreparatur und technologi-

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Dominik Denk, Carrep Profiteam, mit Fritz Bogensperger, Betriebsleiter Auto Lindner

Ohne Spiegelung durch das Zelt wären die Dellen kaum zu sehen

SV und Dellendrücker gemeinsam „Im Gegensatz zu Deutschland begutachten wir in Österreich gemeinsam“, erklärt Denk. Sachverständiger Konrad Gimpl ergänzt: „Bei ungleicher Auslegung kann man gleich darüber sprechen und muss nicht nachträglich über zwei unterschiedliche Gutachten diskutieren.“ Von der Sichtbarkeit der Dellen im Zelt ist Gimpl ebenso überzeugt. • (GEW)

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Noch schneller, noch effizienter Als Partner mit Innovation unterstützt der oberösterreichische Familienbetrieb Lack & Technik seine Kunden laufend mit Neuheiten, die den täglichen Ablauf verbessern und vereinfachen.

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eit fast 25 Jahren arbeiten wir ausschließlich mit den führenden Herstellern zusammen“, erklärt Andreas Weismann, Prokurist und Juniorchef von Lack & Technik. Dabei wird die Geschwindigkeit in der Reparatur, egal ob Karosserie, Lack oder Glas immer entscheidender. „Fahrzeuge müssen nach einem Schaden stets möglichst rasch und zu einem günstigen Preis wieder auf der Straße sein“, so Weismann. So bietet Lack & Technik mit dem Cromax Pro Farbsystem eine durchgängige und effiziente Lösung. Diese umfasst nicht nur die Produkte und Technologien, sondern mit dem ChromaVision Pro auch ein hochmodernes Farbtonmessgerät, das in Verbindung mit der Chromweb Farbfindungs- und Mischsoftware optimal zusammenarbeitet.

Scheibenreparaturset von Sika und ChromaVision Pro von Cromax (o.)

Komplettsystem für den Scheibentausch

Andreas Weismann, Prokurist und Juniorchef Lack & Technik

Für Lösungen bei Scheibenverklebung, Karosserieverklebung und Abdichtung setzt Lack & Technik auf Produkte von Sika, die von nahezu allen Fahrzeugherstellern freigegeben sind. Für den Tausch der Windschutzscheibe kann Lack & Technik ein komplettes System anbieten, das mit Austrenngerät, Aktivator, Klebstoff und dem entsprechenden Zubehör den gesamten Prozess abbildet. „Dadurch erfolgt der Scheibentausch rasch, kosteneffizient und sicher wie nie zuvor“, erklärt Weismann. • (GEW)


WIRTSCHAFT

„Insgesamt wollen wir 6 Modelle für 3 verschiedene Kunden in Graz bauen“, sagt Gerd Brusius (Magna) auf Seite 48

„Das Ziel muss für jedes Autohaus sein, jedem Kunden ein Versicherungsangebot zu machen“, meint Hans-Günther Löckinger (Garanta) auf Seite 55

Klein-Autoteile St. Pölten ist umgezogen

Die St. Pöltener Niederlassung der Klein-Autoteile GmbH ist per 1. Juli an ihren neuen Standort in der Teslastraße 9 übersiedelt. Laut Niederlassungsleiter Andreas Grundbek stehen am neuen Standort nun größere Lagerflächen zur Verfügung. Klein Autoteile wurde 1978 in Salzburg als „Gerhard Klein Autoteile und Zubehör“ gegründet und verfügt heute über 13 Filialen in ganz Österreich. Die alte St. Pöltener Niederlassung in der Hnilickastraße war im Jahr 2004 eröffnet worden.

Caruso wird als GmbH eigenständig

Der Münchener Daten- und Service-Marktplatz für den freien Teilemarkt Caruso ist von der Betreibergesellschaft TecAlliance als GmbH ausgegliedert worden. TecAlliance bleibt als Gesellschafter an Bord, Geschäftsführer der Caruso GmbH ist Alexander Haid (Bild). Caruso positioniert sich weiterhin als freie und neutrale Plattform, auf der Marktteilnehmer ihre fahrzeugbezogenen Daten standardisiert in einer sicheren und vertrauenswürdigen Umgebung allen Akteuren des Aftermarket anbieten können.

Dr. Nikolaus Engel

Wer die Zeichen zu deuten weiß Dass Softwaremani­ pulationen und Grenz­ wertüberschreitungen der Ablehnung des Diesels Nahrung ge­ geben haben, ist leider Realität. Nun haben

Termine für Webasto Academy stehen fest

zwar Hersteller Mög­

Die Webasto Fahrzeugtechnik hat die Termine für die Veranstaltungen der diesjährigen Sales&Service Academy bekannt gegeben. Die Schulungen beginnen am 12. September in Linz, weitere Termine sind: 13. September/ Salzburg, 14. September/Stans, 19. September/Graz sowie 20. und 21. September/Wien. Dort finden am 14. und 15. November noch zwei zusätzliche Termine statt. Im Frühsommer liefen die Webasto-Partnertage, bei denen über 50 Teilnehmer begrüßt werden konnten.

tion darauf einzu­

lichkeiten, die Produk­ stellen. Fehlen ihnen im verkauften Mix nun die Diesel, die den Gesamtausstoß drückten, wird dies früher als geplant Fort­ schritte bei anderen

ÖAMTC sieht Erfolg für Mehrphasen-Führerschein

Antriebsarten – ein­

Die Zahl der Pkw-Unfälle mit Fahrern im Alter zwischen 17 und 24 Jahren ist in den vergangenen 15 Jahren um 38 Prozent gesunken, während die Gesamtzahl um 19 Prozent abnahm. In dieser Statistik sieht der Mobilitätsclub ÖAMTC einen klaren Erfolg für den Mehrphasenführerschein. In einer Befragung durch den Club haben sich 4.500 Teilnehmer von Mehrphasentrainings überzeugt gezeigt, durch diese sicherer und vorausschauender zu fahren, mehr Abstand zu halten und besser bremsen zu können.

manchem Fabrikat

schließlich dem von „vernachlässigten“ Benziner – erfordern. Noch scheint das Damoklesschwert des Dieselabschieds bei „Gebrauchten“ nicht spürbar. Doch verlangt

Moto GmbH St. Johann/Pongau insolvent Der St. Johanner Kfz-Betrieb Moto GmbH musste Insolvenz anmelden. 20 Gläubiger sind betroffen, Insolvenzursache sind laut dem Alpenländischen Kreditorenverband „tiefgreifende Meinungsverschiedenheiten“ mit dem Hauptgesellschafter Tarbuk, der 49 Prozent am Unternehmen hält. Weiters halten die VenCap GmbH sowie Geschäftsführer Peter Gschwandtner Anteile an Moto. Wie die Firma angibt, sind die Umsätze zuletzt von 700.000 Euro im Jahr 2015 auf 504.000 Euro zurückgegangen.

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der Markt bereits Neu­ wagen mit geringsten CO2­ und NOx­Werten. Im doppelten Sinn sind sie daher Investi­ tionen in die Zukunft der Marken, Händler und Märkte, bevor de­ nen die Luft ausgeht.


Die Jubiläumsveranstaltung bildet den Status quo dessen ab, was unter dem Begriff Digitalisierung in der österreichischen und globalen Wirtschaft verstanden wird und schon machbar ist. Der A&W-Tag hat sich im Laufe des Jahrzehnts als Forum zum wertvollen Erfahrungsaustausch der Industrie und des Handels entwickelt, wie der unter internationalem Einfluss stehende wirtschaftliche und technische Wandel erfolgreich umgesetzt werden kann. An diesem Tag sind die internationalen und nationalen Meinungsbildner aus Autoindustrie, Autohandel, Kfz-Gewerbe und Dienstleistung bereit, ihre Erfahrungen und Entwicklungen dem Auditorium mitzuteilen. Wir freuen uns daher, Ihnen unter der Moderation von Politikwissenschaftler Prof. Dr. Peter Filzmaier den 10. AUTO-&-Wirtschaft-Tag am 24. Oktober 2017 in der Wiener Hofburg als wichtige Informations-, Kommunikations- und Netzwerk-Plattform präsentieren zu können, der speziell auf die österreichischen Erfordernisse im Automobilgeschäft ausgerichtet ist.

Günther APFALTER, Präsident Magna Steyr AG

Axel BERGER, Vorstandsvorsitzender CG CarGarantie AG

Günther KERLE, Sprecher Automobilimporteure

Friedrich NAGL, Bundesinnungsmeister Fahrzeugtechnik

Josef SCHIRAK, Einzelhandelssprecher Autohandel

Frank SCHRÖDER, Vorstandsvorsitzender WM SE

Alain VISSER, Vice President LYNK & Co. Geely

Burkhard WELLER, gesch.-Gesellschafter Auto Weller

Klaus EDELSBRUNNER, Bundesgremialobmann Fahrzeughandel

Das vollständige Programm mit allen Rednern der Unternehmen und Organisationen ist in Entstehung. Bereits jetzt können wir Ihnen zu aktuellen Themen die Teilnahme profilierter Branchengrößen aus dem In- und Ausland ankündigen. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!

Gerhard Lustig Herausgeber

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Stefan Binder Geschäftsführer

JETZT SCHON ANMELDEN: TEILNAHMEGEBÜHR: 89,– EURO (EXKL. UST), INKL. GANZTAGESBUFFET IHRE ANSPRECHPARTNERIN: OKERMUELLER.RENATE@AUTOUNDWIRTSCHAFT.AT, TEL.: +43 664 1381689


WIRTSCHAFT

Der wilde Ritt hinauf und runter

In den vergangenen Jahren war die Produktion von Magna Steyr in Graz ein stetes Auf und Ab – so wie die fixen Erprobungsfahrten auf den Grazer Hausberg Schöckl. Nun sieht sich das Management auf gutem Weg.

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ur zwei österreichische Medien durften in den vergangenen Monaten die Produktion des Fünfer-BMW in Graz besichtigen – „AUTO & Wirtschaft“ war eines davon. Es ist in der Tat beeindruckend zu sehen, wie sehr Magna Steyr da in den vergangenen Monaten jene Halle verändert hat, in der bis zum Vorjahr die Mini-Modelle Countryman und Paceman gefertigt wurden. Man merkt, dass die Manager stolz sind auf die Aufträge, die sie in unermüdlicher Arbeit an Land gezogen haben. Am wichtigsten ist derzeit zweifellos der neue Fünfer-BMW: „Schon 6 Wochen nach dem Produktionsstart haben wir die sogenannte Kammlinie erreicht“, sagt Gerd Brusius, Vice President Sales & Marketing bei Magna International Europe. Das bedeutet, dass derzeit 300 Fünfer pro Tag gebaut werden. Gefertigt wird die Limousine in Diesel- und Benzinversionen mit Allrad- oder Heckantrieb. Graz teilt sich dies mit dem BMW-Werk in Dingolfing (Bayern). Die Zulieferer sind gleich; die Kunden erfahren nach Angaben von Magna nicht, ob das Auto in Deutschland oder Österreich gefertigt wurde.

Gerd Brusius, Vice President Sales & Marketing von Magna Europe

War man mit BMW seit dem Anlauf der ersten Generation des X3 und später mit den Mini-Modellen Countryman und Paceman stets in engem Kontakt, so ist Jaguar Land Rover ein echter Neukunde: Im Frühjahr 2018 soll es mit der Fertigung des I-Pace losgehen. Dazu kommt dann noch ein weiteres – vorerst nicht genanntes – Modell von Jaguar. Hier hält sich Brusius noch sehr bedeckt: „Insgesamt wollen wir 6 Modelle für 3 verschiedene Kunden in Graz bauen“, ist das Konkreteste, was er sich entlocken lässt. Rechnet man all diese Modelle zusammen, sollen ab 2018 rund 200.000 Fahrzeuge jährlich das Grazer Werk verlassen – mehr als das Doppelte dessen, was im Vorjahr gebaut wurde. Dafür wurden bereits mehr als 1.000 Personen neu angestellt, weitere 2.000 sollen folgen. Derzeit laufen die Schulungen, da es sich bei den Neuanstellungen häufig um Langzeit-Arbeitslose handelt.

Modifizierte G-Klasse wird derzeit erprobt

Seit März wird der Fünfer-BMW in Graz gefertigt; derzeit verlassen 300 Autos pro Tag das Werk

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Eine eindrucksvolle Parade von Autos, die in Graz gebaut wurden bzw. noch immer gefertigt werden – und eine Vorschau

Doch natürlich verbindet man Graz noch immer mit dem Mercedes G: Seit 1979 (!) wird er in Graz gebaut, zumindest bis 2025 soll dies weiter geschehen. Laut Brusius wird das Allrad-Fahrzeug, das auch in militärischen Versionen angeboten wird, weiterhin stark der bisherigen Form ähneln, doch technisch sind in absehbarer Zeit Modifikationen geplant; Prototypen sind bereits rund um Graz unterwegs. Getestet werden die Fahrzeuge nach wie vor auf dem Schöckl: Von St. Radegund führt die Magnaeigene Strecke bis hinauf zum Gipfel. Sollten Sie je die Chance haben, diese 5 Kilometer mit einem Tester mitzufahren, nutzen Sie diese! Unglaublich, was diese Fahrzeuge aushalten. Und ebenso unglaublich, wie viel Spaß der rasante Höllenritt ins Tal macht – auch wenn es manchmal extrem eng wird. • (MUE)

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WIRTSCHAFT

Regionales Wachstum

Acoat-Selected-Intense-Zertifikat: Inhaber Thomas Windisch und Konrad Tynnauer, von Sikkens-Vertriebspartner Mautner

Autodienst Windisch im steirischen Berndorf deckt von der Pkw- und Zweirad-Reparatur, dem Reifenservice und Wasch-Center bis zur Lackiererei alles ab. Nun erfüllt der Sikkens-Kunde auch die Acoat-Selected-Intense-Kriterien.

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rotz generellen Marktrückgangs im Werkstättenund Karosseriegeschäft gibt es immer noch bemerkenswerte Ausnahmen, die nach wie vor wachsen und ihr Unternehmen weiterentwickeln können. Eine dieser Erfolgsgeschichten schreibt seit vielen Jahren die Firma Windisch im steirischen Berndorf, das zur Gemeinde Kirchberg an der Raab gehört. Dort hat Karl Windisch 1978 seine kleine Spenglerei gegründet, die sich in den vergangenen Jahrzehnten zu einem beachtlichen Betrieb entwickelt hat. So wurden nach und nach der Reifenservice und die mechanische Reparatur in das Werkstattangebot mit aufgenommen. 2001 erfolgte der komplette, großzügige Neubau des Betriebes im Industriegebiet Berndorf, wo auch die eigene Lackiererei realisiert werden konnte. 2008 übernahm Junior Thomas den Betrieb und baute weiter aus: Autoaufbereitung, Motorradservice für alle Marken sowie der Verkauf von Vespa, Piaggio und Derby gehören zum Angebot. Die jüngste Erweiterung betrifft ein eigenes WaschCenter mit Portalwaschanlage und SB-Plätzen.

Mehrere Standbeine „Wenn man breiter aufgestellt ist, tut man sich leichter und kann den Betrieb besser auslasten“, berichtet Thomas Windisch. Reifen, Motorrad, Karosserie und Mechanik ergänzen sich perfekt. Nicht zuletzt sind durch das breite Einsatzgebiet Investitionen leichter zu realisieren, denn Windisch will immer am aktuellsten Stand sein, auch elektronisch. Schließlich

kommen sowohl in die mechanische wie auch in die Karosseriewerkstatt viele junge Fahrzeuge. Neben der modernen Ausstattung sind gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiter für Windisch ein wichtiger Teil des Erfolges.

Zwei Partner-Netzwerke Der Großteil der Kunden kommt aus der direkten Umgebung, loyale Privatkunden sind ihm am liebsten, und das beruht auf Gegenseitigkeit. Dennoch ist der ebenso engagierte wie unaufgeregte Unternehmer Partner von zwei Netzwerken. Schon fast 20 Jahre nutzt Windisch das Werkstattkonzept ad Autodienst der Firma Birner: „Besonders die Werbung und Marketingunterstützung sind ein großer Vorteil. Das wird perfekt vorbereitet und man muss sich nicht selber den Kopf zerbrechen.“ Seit 2010 kann Windisch als Acoat-Selected-Partner auch von den Vorteilen des Partnerprogramms von Akzo Nobel profitieren. Damals hat der Kfz-Spezialist auf Sikkens umgestellt und ist seither überzeugter Kunde der Mautner Lackvertriebsges.m.b.H., dem steirischen Akzo-Nobel-Vertriebspartner für Sikkens. Seit Kurzem hat Windisch auch die Qualitätsstandards für die nächste Ausbaustufe, Acoat Selected Intense, erfüllt und kann sich damit noch stärker bei Flotten, Leasingfirmen und Versicherungen positionieren. Der Aufwand für die Zertifizierung hielt sich dabei für seinen Betrieb sehr in Grenzen. „Die meisten Intense-Vorgaben sind für einen erfolgreichen Betrieb nahezu selbstverständlich“, erklärt Konrad Tynnauer, der als Betreuer von der Firma Mautner das Unternehmen seit vielen Jahren bestens kennt. „Sehr viele dieser Kriterien erfüllen wir ohnehin, aber es war interessant, die Prozesse überprüfen zu lassen“, ergänzt Windisch. Lediglich ein paar Schulungen mussten absolviert werden. Dabei schätzt Windisch die Zusammenarbeit mit Mautner und die Betreuung durch Tynnauer: „Er ist immer für uns da.“ Aber auch Tynnauer kommt sehr gerne nach Berndorf. „Wir wollen immer das Beste für unsere Kunden und versuchen auch immer, die Verbesserungen zu unseren Kunden zu bringen. Bei der Firma Windisch sind Chef und Mitarbeiter immer sehr aufgeschlossen für Neues.“ • (GEW)

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WIRTSCHAFT

In den vergangenen Wochen war viel von einer Reform der Gewerbeordnung die Rede. Doch was bedeutet das für die Finanzierung?

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Gewerbeordnung „neu“ statt Umlagenreform B

ei der Reform wurde oft von den Auswirkungen auf die Kammerfinanzierung gesprochen. Allerdings sind die Wirtschaftskammern in keiner Weise davon betroffen. Diese neun Landeskammern unter dem Dach der Bundeskammer finanzieren sich über die Kammerumlagen KU1 und KU2 – und diese beiden Kammersteuern sind im Wirtschaftskammergesetz geregelt. Sie stehen mit der Gewerbeordnung in keinerlei Zusammenhang. Bei der Reform der Gewerbeordnung ging es stets um die damit verbundenen Gewerbescheine. Vor allem um jene rund 440 freien Gewerbe, für die SPÖ-Wirtschaftssprecher Christoph Matznetter einen einzigen, einheitlichen Gewerbeschein forderte. Für die Finanzen der Wirtschaftskammern sieht der Vizepräsident der WKO bei der Einführung dieser „Single License“ kein Problem – deren Geldquellen KU1 und KU2 bleiben davon unberührt. Anders sieht es bei den Fachverbänden aus, die rechtlich mit den Wirtschaftskammern nichts zu tun haben. Es handelt sich dabei um selbstständige, autonome Körperschaften, die auch ihre Finanzen autonom regeln. Sie finanzieren ihr Personal, ihre Mieten etc. für die Bewältigung ihrer selbst ausgewählten Aufgaben auf Landes- und Bundesebene aus den sogenannten jährlichen „Grundumlagen“. Diese haben mit den „Kammerumlagen“ nichts zu tun, werden aber sogar von Funktionären oft mit diesen verwechselt. Diese Grundumlagen springen den Mitgliedern der Fachverbände – in der Kfz-Branche als Innungs- oder Gremialbeiträge – deshalb besonders ins Auge, da ihnen dafür Zahlscheine ins Haus flattern, durch welche die Höhe dieser Jahresbeiträge klar erkennbar ist.

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Ganz anderes ist es bei den Kammerumlagen, mit denen sich die 10 Wirtschaftskammern finanzieren. Für deren diskretes Inkasso hat die WKO die Finanzämter auserkoren – die damit natürlich keine rechte Freude haben. Vierteljährlich haben die Buchhalter in den Kfz-Betrieben die Höhe dieser rein umsatzabhängigen KU1 zu errechnen und den Finanzämtern abzuliefern. Die sammeln diese Kammerumlagen und liefern sie als Durchläufer der WKO ab – nur einen kleinen Obolus darf sich der Finanzminister für diese Fleißaufgabe seiner Beamten behalten. Ähnliches gilt für die KU2: Allerdings dient in diesem Fall die Lohnsumme als Bemessungsgrundlage. Von den meisten Unternehmern werden diese Kammerumlagen als eine der vielen Steuern wahrgenommen.

Wer erledigt die Arbeit? Wer bekommt das Geld? Für Verwechslung sorgt auch die Tatsache, dass die Mitarbeiter der Innungen und Gremien bei den 10 Kammern angestellt sind – aber aus den Grundumlagen der Fachverbände entlohnt werden. Das gilt auch für die vielen ehrenamtlichen Funktionäre der Innungen und Gremien, die nicht für die Wirtschaftskammern, sondern für die Fachverbände – somit für ihre Branchenkollegen – tätig werden. Die auch autonom und basisdemokratisch die Höhe der Aufwandsentschädigungen ihrer Funktionäre festlegen. Von diesen Funktionären und ihren im Hintergrund werkenden Mitarbeitern in den Innungen und Gremien wird auch der Löwenanteil jener Aufgaben bewältigt, mit deren Erfolgen sich die Wirtschaftskammern schmücken. Es waren aber nicht diese

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„Kammern“, die etwa den Kfz-Betrieben ein Investitionsschutzgesetz oder ein Kraftfahrzeugsektorschutzgesetz (KraSchG) bescherten. Es war der unermüdliche Fleiß der für die Fachverbände werkenden Funktionäre, die zu diesen Erfolgen führten. Das Budget dieser Fachverbände ist ausschließlich von der Zahl ihrer Mitglieder und der Höhe der jährlichen Grundumlage abhängig. Sie haben keine Möglichkeit, auf die Finanzen der 10 Wirtschaftskammern zuzugreifen. Diese streifen jedoch – zumindest in der Kfz- Branche – den Löwenanteil jener Zahlungen ein, welche die Pflichtmitglieder zu berappen haben. So hat etwa ein mittleres Kfz-Unternehmen mit zwei Betriebsstätten und einem Umsatz von 8 Millionen Euro rund 1.300 Euro Grundumlagen zu zahlen – aber jährlich zusätzliche 7.000 Euro an KU1 und KU2.

Leistungen einschränken? Wenn nun durch die Single License die Zahl der Mitglieder der Fachverbände reduziert wird, trifft das nicht die Kammern, sondern ausschließlich die Fachverbände. Die bei sinkender Mitgliederzahl budgetär gezwungen wären, die Grundumlagen anzuheben. Oder die bei sinkendem Budget ihre Leistungen für ihre Mitglieder einschränken müssten. Es trifft somit jene, bei denen die echte Kammerarbeit für ihre Fachverbandsmitglieder anfällt. Generell wäre die Single License ein sinnvoller Weg zur Verwaltungsvereinfachung. Unter der Voraussetzung, dass die davon betroffenen Fachverbände gleichzeitig aus den üppigen Kammerumlagen der Wirtschaftskammern – KU1 und KU2 – adäquat entschädigt würden. Es sollten die Zahlungen der Kammermitglieder verstärkt dorthin fließen, wo auch die Arbeit im Dienste derselben erledigt wird: Zu den Fachverbänden, etwa den Kfz-Innungen und Kfz-Handelsgremien. Dazu wäre jedoch eine Umlagenreform erforderlich – und keine Reform der Gewerbeordnung. • (KNÖ)


WIRTSCHAFT

Geballtes Knowhow Die 3. FLEET Convention lockte abermals mehr Besucher als im Vorjahr in die Wiener Hofburg. Am 7. Juni versammelten sich bei Österreichs größtem unabhängigem Fuhrpark-Fachevent 670 Flotten- und Fuhrpark-Profis, um sich über aktuelle Herausforderungen, allgemeine Branchenentwicklungen, wichtige Zukunftsthemen, neue Fahrzeuge und aktuelle Dienstleistungen zu informieren. Von Mag. Pascal Sperger

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uf das Event hat die Branche scheinbar sehnlichst gewartet, besuchten doch schon 2015 rund 450 Fachbesucher die 1. FLEET Convention in der Wiener Hofburg. Im folgenden Jahr kamen dann schon 550 und am 7. Juni 2017 lockte die FLEET Convention schließlich 670 Flotten- und Fuhrparkprofis in die Wiener City. Das Fachevent, das vom Team der FLOTTE & Wirtschaft veranstaltet wird, rückte auch heuer mit insgesamt 21 Referenten, 47 Ausstellern und 405 Minuten Flotten-Knowhow unter dem Motto „Fuhrpark 4.0“ aktuelle und zukünftige Herausforderungen des Fuhrparkmanagements in den Fokus – und bot in den altehrwürdigen Räumlichkeiten abermals eine perfekte Möglichkeit, sich in der Branche zu vernetzen.

Interessante Marktplatzvorträge und spannende Präsentationen mit Best-Practice-Beispielen lockten 670 Besucher zur 3. FLEET Convention in die Hofburg

Knowhow & Praxisbeispiele Programmseitig drehte sich heuer alles um mögliche Effizienzsteigerungen, Chancen und Risiken der Digitalisierung und die sich verändernde urbane Mobilität. So sprach etwa Harald Trautsch, Geschäftsführer

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WIRTSCHAFT

von Dolphin Technologies, über das Connected Car im Fuhrpark und lieferte einige plastische Beispiele für das Einsparungspotenzial und die Entlastung der Verwaltung durch die Vernetzung der Fahrzeuge. Auch Balz Eggenberger, Managing-Partner und Gründer von Fleetcompetence Europe, referierte ausführlich über Einsparungsmöglichkeiten beim Fuhrparkmanagement. Konkret ging er in seinem Vortrag auf die vielfältigen Chancen und Herausforderungen im Rahmen einer Internationalisierung der Fuhrparkstrategie ein – und erklärte, wie auch kleine und mittlere Unternehmen profitieren können. Roland Strilka (Eurotax) präsentierte darüber hinaus Zahlen, Daten und Fakten zum heimischen Flottenfahrzeugmarkt und gab unter anderem einen Einblick in das Verhältnis zwischen Zulassungszahlen und Bruttoinlandsprodukt. Anhand der Flottenzulassungen könnten konjunkturelle Schwankungen nämlich bereits im Vorjahr abgelesen werden.

Elektromobilität im Fokus Auch die E-Mobilität spielte heuer eine große Rolle: So rückte unter anderem TÜV-Austria-Automotive-Geschäftsführer Christian Rötzer die Themen „e-fleet“ und „new mobility“ in den Fokus und zeigte das große Einsparungspotenzial von E-Autos auf. Auch Markus Kreisel von Kreisel Electric lieferte

Oliver Schmerold (r.; ÖAMTC) diskutierte mit Doris Felber und Martin Blum (Stadt Wien) über die urbane Mobilität in seinem spannenden Vortrag einen interessanten Ausblick auf die Entwicklungen im Bereich der Batterie-Reichweiten und -ladezeiten sowie künftiger Entwicklungen im Bereich der Elektrofahrzeuge.

Österreichischer Fuhrparkverband

Christian Rötzer (TÜV Austria Automotive) rückte die Vorteile der E-Mobilität in den Fokus (2. B. v. o.)

Henning Heise, Geschäftsführer von Heise Fleet Consulting und Obmann des neu gegründeten österreichischen Fuhrparkverbandes, stellte die Ziele und den Zweck des heimischen Fuhrparkverbandes vor und präsentierte den Besuchern die unterschiedlichen Partizipationsmöglichkeiten. Das in Lederers Medienwelt erscheinende Fachmedium FLOTTE & Wirtschaft wird im Übrigen als Sprachrohr des Österreichischen Fuhrparkverbandes fungieren und regelmäßig über die Verbandstätigkeiten berichten.

Stadt und Verkehr im Wandel

Roland Strilka (Eurotax) präsentierte Zahlen, Daten und Fakten zu den heimischen Flottenzulassungen

Im Anschluss an das Referat von Heise lieferte ÖAMTC-Verbandsdirektor Oliver Schmerold einen fundierten Ausblick auf die Zukunft der urbanen Mobilität, wobei die Veränderungen des städtischen Verkehrs auch in der anschließenden Podiumsdiskussion mit Doris Felber, Geschäftsführerin der Bäckerei Franz Felber, und Martin Blum, Radverkehrsbeauftragter der Mobilitätsagentur Wien, hitzig diskutiert wurden.

Gratis-KMU-Workshop Im Anschluss an das offizielle Programm rundete heuer erstmals der speziell auf KMUs zugeschnittene Workshop „Grundlagen des Fuhrparkmanagements“ das Programm ab. An diesem konnten Vertreter kleiner Fuhrparks (bis max. 15 Fahrzeuge) kostenlos teilnehmen und die Veranstaltung darüber hinaus ab 14:00 Uhr bei freiem Eintritt besuchen. •

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WIRTSCHAFT Partslife besteht aus 31 Gesellschaftern und 55 Systempartnern mit insgesamt 71 Marken

OEMs wollen in den Aftermarket Der jährliche Partslife-Kongress in Wiesbaden hat sich zu einem wichtigen Treffpunkt der Teileindustrie entwickelt. Neben der neuen Wachstumsstrategie von Partslife war die Telematik das Hauptthema. Von Gerald Weiss

S

o hat Partslife in der Gesellschafterversammlung die Agenda 2025 beschlossen, wonach das Geschäftsvolumen in den nächsten 8 Jahren verdreifacht werden soll. „Das kann natürlich nicht nur durch generisches Wachstum erfolgen, dazu wird man versuchen, zur Strategie passende Unternehmen zu kaufen“, erklärt Geschäftsführer Wolfgang Steube im Rahmen der Veranstaltung. Während das Unternehmen in der Entsorgung – besonders in Deutschland, aber auch in Österreich – bereits sehr stark positioniert ist, sieht man im Bereich Arbeitsschutz und Beratung noch großes Potenzial. Für Österreich ist eine Verstärkung der Zusammenarbeit mit Liqui Moly und Birner in Umsetzung. Aktuell besteht Partslife übrigens aus 31 Gesellschaftern sowie 55 Systempartnern mit 71 Marken.

Alexander Haid, Geschäftsführer Caruso GmbH

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Wolfgang Steube, Partslife-Geschäftsführer und Kongress-Veranstalter

e-Call verstärkt Kundenbindung für Autohersteller Abgesehen von der Teilhaberschaft bei Partslife eint die am Kongress teilnehmenden Teile-Konzerne auch die Sorge um das zukünftige Geschäft, vor allem nach Einführung der Telematik. „Der mit April 2018 gesetzlich vorgeschriebene e-Call bringt die Vernetzung in jedes Fahrzeug und wird neue Formen der Kundenbindung ermöglichen, die in erster Linie den Automobilherstellern zur Verfügung stehen“, weiß dazu Frank Schlehuber, Director Aftermarket & Warranty der European Association of Automotive Suppliers (CLEPA).

Direkte Lösungen mit OEMs

CLEPA will deshalb direkt mit den Herstellern verhandeln und auch schon ab Herbst 2017 eine Lösung anbieten. „Ohne technische Änderungen durch die Automobilhersteller wird der Zugang zu den Fahrzeugdaten für andere Anbieter nicht möglich sein“, ist Schlehuber überzeugt. „Selbst wenn uns die Politik unterstützt und den Herstellern eine Änderung gesetzlich vorschreibt, dauern die Umsetzung des Gesetzes und die technische Implementierung mit Übergangsfristen mindestens bis 2025. Wir brauchen die Lösungen allerdings jetzt.“ In diese Richtung ist auch Caruso, also offene Plattform für alle Anbieter und Nutzer, positioniert. „Aktuell übernehmen wir die Daten von der OBD2-Schnittstelle, aber wir werden in Zukunft die Daten von den neuen Lösungen verwenden, egal ob es sich dabei um Extended Vehicle oder Open Telematic Platform OTP handelt“, so Alexander Haid, Geschäftsführer der Caruso GmbH. Nicht zuletzt, so Schlehuber abschließend, drängten die Autoerzeuger aggressiv in den Aftermarket: „Die Autohersteller investieren mit Frank Schlehuber, Director einem markenübergreifenden Produktportfolio Aftermarket & Warranty der in den Aftermarket, in e-Commerce und KundenEuropean Association of Autobindungskonzepte. • motive Suppliers (CLEPA)

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WIRTSCHAFT

Premium versichert

Der neue Schauraum beim Autohaus Weitmann entspricht dem Premiumanspruch der Marken Alfa Romeo und Jeep

vielen Jahren zusammen und mit der Garanta setze ich auch auf die Zukunft, denn der Kunde ist unser wertvollstes Gut. Ich empfehle die Garanta Versicherung, weil sowohl dem Kunden wie auch uns als Autohaus alle Möglichkeiten offen stehen“, erklärt Weitmann. „Für die Polizzierung und den Fuhrpark haben wir eine eigene Mitarbeiterin, die Verkäufer im Autohaus Weitmann sind entsprechend ausgebildet und instruiert: Wir bieten allen unseren Kunden eine Garanta-Versicherung an, die Erfolgsquote ist dabei noch immer steigend“, so Weitmann. Das liegt teilweise auch am Bewusstsein der Kunden, die immer öfter mit Routing und entsprechenden Problemen konfrontiert sind. „Und es liegt am gesteigerten Qualitätsanspruch der Kunden“, weiß Weitmann.

Das Autohaus Weitmann vertraut seit vielen Jahren auf die Garanta Versicherung. Geschäftsführer Manuel Weitmann kennt als geprüfter Versicherungsagent alle Vorteile.

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ichtig ist, dass der Händler in allen Fragen der Ansprechpartner bleibt“, erklärt Hans-Günther Löckinger, Geschäftsführer der GÖVD Garanta Österreich. „Das Ziel muss also für jedes Autohaus sein, wirklich jedem Kunden ein Versicherungsangebot zu machen, das gilt sowohl für den Neuwagen wie auch für den Gebrauchten. Der Kunde möchte sich um nichts kümmern.“ Dafür bietet Garanta die besten Voraussetzungen: „Bei der Garanta ist der Versicherungskunde der Kunde des Autohauses. Mit unserer Eigentümerstruktur haben wir uns dazu verpflichtet und wir konkurrenzieren den Betrieb auch nicht von anderer Stelle, weil wir keine Lebensversicherungen oder Ähnliches anbieten“, ergänzt Löckinger. Sowohl die Kunden wie auch das Autohaus haben bei der Zusammenarbeit mit Garanta die Sicherheit, dass man im Schadenfall keine Überraschung erlebt: Keine Schadenssteuerung, kein geschenkter Selbstbehalt, keine Ablöse verhindern den Besuch des Kunden im ausliefernden Garanta-Autohaus. Denn aufgrund der wachsenden Praxis mancher Versicherungen, dem Geschädigten gleich eine Ablöse anzubieten, erfährt das Autohaus oftmals gar nicht, dass der Kunde eine Beschädigung hat. „In diesem Fall läuft das Geschäft komplett an der Werkstätte vorbei“, weiß Garanta-Gebietsleiter Burghard Lammerhuber.

Kunde ist wertvollstes Gut Manuel Weitmann, seit 2014 Geschäftsführer des Familienbetriebes Weitmann in Amstetten, weiß, worauf es ankommt, schließlich hat er die Ausbildung und die Prüfung zum Versicherungsagenten absolviert. „Mit der Garanta arbeiten wir schon seit sehr

Das Premiumautohaus

Hans-Günther Löckinger, GÖVD Garanta-Geschäftsführer, Premiumhändler Manuel Weitmann und Garanta-Gebietsleiter Burghard Lammerhuber

„Das passt perfekt zu unseren Marken“, erklärt Weitmann. Denn nach Land Rover (Händlervertrag) und Jaguar (Servicevertrag) ist das Autohaus Weitmann auch mit seinen Marken Alfa Romeo und Jeep ab sofort im Premiumsegment vertreten. Bekanntlich haben sich die beiden Marken neu positioniert. Dazu wurde gerade mit einem Investitionsvolumen von 500.000 Euro der Schauraum gänzlich neu gestaltet und ein Zubau für die Auslieferung realisiert. An der stark befahrenen Durchzugsstraße Richtung Amstetten fällt der neu gestaltete, moderne Schauraum besonders auf. Zum 40-jährigen Bestehen des Betriebes hat man nicht nur den Auftritt modernisiert, sondern auch die Digitalisierung des Autohauses konsequent umgesetzt. Die Betzemeier-Autohaus-Software ist neben der klassischen Installation auch auf 10 iPads im Einsatz und ermöglicht die elektronische Abwicklung für Verkäufer, Kundendienstberater und Mechaniker. „Das ermöglicht eine massive Erleichterung im Tagesgeschäft und mehr Zeit für den Kunden“, zeigt sich Weitmann begeistert. „Als digitalisierter Familienbetrieb sind wir für die Zukunft beim Kunden perfekt positioniert.“ • (GEW)

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ANSICHT Reformen? Reformen!

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in Jahr ist es her, dass sich die Mehrheit der Briten entschlossen hat, der EU den Rücken zu kehren. Angesichts dieses Wahlergebnisses gelobten Kommissionspräsident Jean Claude Juncker und sein Politzwilling Parlamentspräsident Martin Schulz Besserung. Wir brauchen eine Reform, die deutlich macht, dass „wir den Schuss verstanden haben“, tönte dieser in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Die Union sollte bei ihren Mitgliedern wieder jene Beliebtheit und Anerkennung erhalten, die einst zu ihrer Gründung und Erweiterung geführt hatten. Und zwar beim Volk und nicht bei jenen Eliten, die vorrangig von der EU profitieren. • Zum „Volk“ gehören jene Klein- und Mittelbetriebe, deren Arbeitsplätze und Steuerzahlungen das wirtschaftliche Rückgrat der EU bilden. Die auch nicht mit Steuertricks in Junckers luxemburgische Heimat ausweichen können. Die – im Gegensatz zu den multinationalen Konzernen – auch nicht damit drohen können, in Billiglohnländer abzuwandern. All jene kleinen Unternehmer und Dienstleister, deren Bedeutung in der EU im Lauf der vergangenen Jahre in der EU verloren gegangen ist. • Da gab es einst den deutschen Sozialdemokraten Günter Verheugen. Unter dessen Ägide als Kommissions-Vizepräsident wurde am 20. März 2003 ein europaweites Förderungsprogramm für SMEs (small and medium-sized enterprises, 2003/361/EC) verabschiedet, das Anfang 2005 in Kraft trat und dessen Umsetzung unter Juncker längst in Vergessenheit geraten ist. Es unterteilte die künftig zu unterstützenden Unternehmen in „micro“ (bis zu 10 Mitarbeiter und 2 Millionen Euro Umsatz), „small“ (50 Mitarbeiter, 10 Millionen Euro Umsatz) und „medium“ (250 Mitarbeiter, 50 Millionen Euro Umsatz). Die Präambel

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„Die EU hat das Vertrauen kleiner und mittlerer Unternehmen tief enttäuscht: Dies sollte sich rasch ändern.“

Dr. Fritz Knöbl beschäftigt sich dieses Mal mit der Europäischen Union

dieses Maßnahmenplans betont, dass in der EU 23 Millionen SMEs 99 Prozent aller Gesellschaften repräsentieren, 75 Millionen Mitarbeiter beschäftigen und die durchschnittliche Betriebsgröße bei nicht mehr als 6 Mitarbeitern liegt. • Verheugen verwies auf die Schwierigkeiten, mit denen diese Unternehmen zu kämpfen haben. Das betrifft sowohl den Zugang zum Kapitalmarkt, die Finanzierung als auch die Zusammenarbeit mit den restlichen einen Prozent der Unternehmen – so auch mit den bisher von der EU vorrangig gehätschelten Konzernen. Künftig sollten alle Programme und Gesetzesvorhaben auf EU- und nationaler Ebene auf ihrer Auswirkungen für diese Klein- und Mittelbetriebe überprüft werden. • Sowohl die EU als ihre Mitgliedsstaaten sollten regionale Fonds, Venture-Kapital-Unternehmen als auch Business Angels mit finanziellen Mitteln ausstatten, um diesen die Förderung und Beteiligung an den KMUs zu erleichtern. Das sollte auch kleineren Gemeinden bis 5.000 Einwohnern die Unterstützung derartiger Betriebe ermöglichen. Die Zusammenarbeit dieser SMEs mit der übrigen Wirtschaft sollte durch geeignete Maßnahmen verbessert werden. • Die Hoffnungen, die diese 23 Millionen Unternehmen mit ihren 75 Millionen Mitarbeitern in dieses Programm gesetzt haben, wurden bitter enttäuscht. Bis 2004 hatte der Wirtschaftswissenschafter Mario Monti – ein Feind aller Monopole und Oligopole – das Amt des Wettbewerbskommissars inne. Ihm verdankten die KMUs mithilfe von Gruppenfreistellungsverordnungen die Gängelung der Konzerne, er sorgte im Sinne des SME-Programms für den erforderlichen Interessenausgleich zwischen „Klein“ und „Groß“. Mit seiner Nachfolgerin Neelie Kroes wurde beim Schutz des Wettbewerbs der Bock zum Gärtner gemacht. Ihre Verbindungen zu Großunternehmen und Waffengeschäften machten es letztlich erforderlich, sie 2009 auf das Amt der „Digitalen Agenda“ abzuschieben. Erst 2016 wurde durch „Bahama Leaks“ bekannt, dass sie von 2000 bis 2009 Direktorin einer Bahama-Briefkastenfirma war – was die „Wettbewerbshüterin“ bis dahin wohlweislich verschwiegen hatte. • Der von ihr angerichtete Schaden wirkt auch heute noch nach. Wer nach Reformen ruft, braucht nur jene Maßnahmen beseitigen, die Kroes zugunsten der von ihr favorisierten Konzerne gesetzt hat und dem Verheugen-Programm neues Leben einhauchen. Um das Vertrauen jener 99 Prozent der Unternehmen zurückzugewinnen, die in der Vergangenheit mit leeren Versprechungen abgespeist wurden.

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Umstellung läuft Mehr als 700 Betriebe haben bereits auf die EBV2017 umgestellt. Für den Großteil der Anwender ist das Update einfach und schnell ohne Support zu erledigen.

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0 Prozent der EBV2017-Anwender sind selber, also ohne Support von unserer Seite, umgestiegen“, erklärt Harald Habacher, Leiter Automotive Projekte beim Österreichischen Wirtschaftsverlag: „Dazu haben die Anwender ein Mailing mit den entsprechenden Informationen erhalten.“ Darüber hinaus gibt es die Unterstützung über Hotline, Chatfunktion und E-Mail. Insgesamt handelt es sich dabei um mehr als 700 der österreichweit 6.000 Betriebe, die von der vorigen Version der Elektronischen Begutachtungsverwaltung auf EBV2017 umgestiegen sind.

60 Prozent nutzen zusätzliche Pakete 40 Prozent der umgestiegenen §-57a-Betriebe nutzen die kostenfreie EBV Light, der Rest unterteilt sich etwa zu gleichen Teilen in Kunden der EBV Pro und EBV Premium, wobei diese Abos in den meisten Fällen auf bestehenden Pakete basieren. Das Paket EBV Pro um 350 Euro jährlich beinhaltet auch den elektronischen Mängelkatalog und die asa-Schnittstelle für die Kommunikation mit Werkstättengeräten sowie den asa-Netzwerkmanager. EBV Premium verfügt um 450 Euro zudem über ein Qualitätssicherungstool sowie §-57a-Service inkl. Verwaltung der Prüfbescheide. Der Werkzeugkasten ist technisch bereits ab EBV Light hinterlegt und wird nun nach und nach mit Lösungen gefüllt. So wird ab sofort das Servicekostenprogramm Fixdrive der Firma Eckl angeboten. In Kürze sollen weitere Lösungen integriert werden. • (GEW)

Mehr als 700 österreichische Kfz-Betriebe sind bereits auf EBV2017 umgestiegen

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WIRTSCHAFT

Pickerl ist Chefsache Als größter Porsche-Inter-Auto-Betrieb hat Porsche Liesing in vielen Bereichen eine Vorreiter-Rolle, so auch bei der §-57a-Prüfsoftware, wo man seit einem halben Jahr mit Vecos arbeitet.

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er §-57a-Bereich ist ein sehr heikles Thema, das über meinen Schreibtisch geht“, erklärt Porsche-Liesing-Geschäftsführer Martin Märkl. Aus diesem Grund organisiert Märkl für die 54 (!) zur §-57a-Überprüfung ermächtigten Mitarbeiter über die gesetzlich vorgeschriebene Schulung hinaus noch eigene Weiterbildungstermine im Haus. „Aufgrund des vorhandenen Interpretationsspielraumes bei manchen Mängeln ist es besonders wichtig, dass wir im Haus eine einheitliche Linie fahren“, so Märkl. Dabei legt der erfahrene Kfz-Profi großen Wert auf die Miteinbeziehung der Mitarbeiter, die jährlich zwischen 6.000 und 7.000 Gutachten abwickeln. Das war auch bei der Umstellung auf die neue §-57a-Prüfsoftware Vecos der Fall. „Wir haben uns gemeinsam mit den zuständigen Mitarbeitern die Software angesehen, analysiert und uns aus verschiedenen Gründen dafür entschieden. Da wir die Mitarbeiter im Boot hatten und alle von der neuen Lösung überzeugt waren, war die Umstellung überhaupt kein Thema und ist nahezu unmerklich über die Bühne gegangen“, so Märkl, der zudem die exakte Abwicklung schätzt: „Der Ablauf ist für den Techniker sehr genau.“

Schritt in eine moderne Zeit Auch Adrian Hübler, designierter Nachfolger von Betriebsleiter Johann Schweda-Mahrer, schätzt die neue Software. „Bedienung, Oberfläche und Aufbau: das ist einfach ein Schritt in die moderne Zeit“, lobt

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Hübler die §-57a-Software Vecos, die responsive und webbasierend arbeitet und daher keinerlei Update, Installationen oder Sicherungen benötigt. Bei den Anwendern im eigenen Haus gab es daher Zustimmung zur neuen Lösung. Denn: „Das Team muss dahinter stehen, bei 250 Mitarbeiter ist das nur über diesen Weg möglich“, erläutert Märkl noch einmal seine Teamorientierung. Ähnlich ist es beim Einsatz der mobilen Serviceannahme über Tablet-Computer gelaufen: „Wir wickeln mittlerweile 80 Prozent über Tablet ab“, freut sich Märkl.

Porsche Liesing ist von Vecos überzeugt: Florian Ziegler (IT und Marketing), Dieter Köllner-Gürsch (Vecos) und Adrian Hübler (Betriebsleitung)

Foto-Dokumentation wichtig „Das ganze fällt unter den modernen Begriff „Change Management“, erklärt Hübler: „Wenn ich dem Mitarbeiter die Vorteile begreiflich mache, wird er diese Möglichkeiten mit Überzeugung nutzen.“ Die Vorteile der Tablet-Lösung liegen auf der Hand: Der ermächtigte Mitarbeiter muss keinen Prüfcheck vorab ausdrucken und auch nachher keine Eintragung der Ergebnisse oder der ergänzenden Mitschriften vornehmen. Das beschleunigt nicht nur den Ablauf, sondern reduziert gleichzeitig die Fehlerquote. Zudem können gleich direkt über den Tablet-Computer Fotos erstellt und dem Gutachten zugeordnet werden, damit kann eine umfassende Dokumentation effizient gespeichert werden. „Das wird immer wichtiger, nicht nur für die Behörden, sondern vor allem für den Kunden“, weiß Hübler.

Alle PIA-Betriebe auf Vecos Porsche Liesing war als größter Porsche-Inter-AutoBetrieb auch einer der ersten PIA-Standorte, die mit Vecos gearbeitet haben. „Wir sind sehr stolz, dass wir mit Ende Juni nun alle 54 PIA-Betriebe auf unser Lösung umstellen konnten“, erklärt Dieter Köllner-Gürsch, Vecos-Projektleiter. • (GEW)

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Porsche-LiesingGeschäftsführer Martin Märkl


WIRTSCHAFT

„Die Diagnose wird komplexer“ Durch Spezialisierung auf den immer wichtigeren Bereich Diagnose könnten Werkstätten auch in Zukunft sehr gut bestehen, sagt Dr.-Ing. Markus Heyn, der bei Bosch unter anderem auch für den Aftermarket zuständig ist. Von Mag. Heinz Müller

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&W: Gibt es weltweit irgendein Auto, in dem kein einziger Teil von Bosch verbaut ist? Heyn: Ich habe mir die Frage auch schon gestellt und kann sie ehrlich gesagt nicht ganz präzise beantworten, mir ist zumindest kein Auto bekannt. Sicher ist, dass wir nicht nur mit etablierten Herstellern, sondern auch mit neuen, jungen Playern auf dem Markt, die noch keine längere Historie haben, zusammenarbeiten. Wie hat sich der Anteil der Bosch-Teile in einem durchschnittlichen Auto in den vergangenen Jahrzehnten verändert? Und wie wird das in Zukunft sein? Heyn: Die Bandbreite ist sehr groß, es werden bei jedem Fahrzeug dreistellige Summen sein, bei manchen auch vierstellige. Ob es weitere Steigerungen geben wird, hängt davon ab, welche Technologien sich in Fahrzeugen durchsetzen werden. Wenn also das automatisierte Fahren kommt, wird auch unser Anteil an den verbauten Komponenten steigen. Obwohl schon heute sehr viele elektrische und teilelektrische Systeme von Bosch in Fahrzeugen verbaut sind, sehe ich gute Chancen, den Anteil noch weiter zu steigern.

Aber natürlich dauert es eine gewisse Zeit, bis sich diese Entwicklungen signifikant durchsetzen.

Die Diagnose mit Augmented Reality wird in den Werkstätten immer wichtiger

Das heißt, Werkstätten könnten sich auf diesen Bereich spezialisieren, um sinkende Margen aufzufangen, wenn z. B. wegen eines höheren Anteils an Elektroautos weniger Motoröl verkauft wird? Heyn: Ja. Wir wollen dieses Wissen schon jetzt über unser Werkstatt-Netzwerk unter die Experten bringen, da es für zukünftige Fahrzeuge Voraussetzung sein wird. Da auch die Diagnose zunehmend komplexer wird, ergeben sich hier auch Wachstumschancen für unser Geschäft. Welche Rolle spielt Österreich in Ihrem Bereich? Heyn: Österreich hat sich in den vergangenen Jahren als erfolgreicher Entwicklungsstandort für Bosch etabliert. Deshalb haben wir auch unsere dortigen Entwicklungsaktivitäten weiter ausgebaut, beispielsweise mit der Erweiterung des Engineering Centers in Linz oder der Vergrößerung des Wiener Software-Entwicklungsteams, das Projekte im Bereich „Smart Home“ und „Smart Mobility“ vorantreibt. •

Sie sind auch für den Aftermarket zuständig. Was wird sich für die Werkstätten ändern? Heyn: In den nächsten Jahren wird das Upgrading von Fahrzeugen, die schon in der Hand der Kunden sind, mehr und mehr an Bedeutung gewinnen. Ein Flash, also das Aufspielen einer neuen Software, wird dann bestimmte Funktionen ermöglichen. Ähnlich wie beim Update eines Smartphones. Es ist klar, dass die Werkstätten dafür entsprechend geschult werden und das dazugehörige Knowhow besitzen müssen, denn schließlich geht es dabei unter anderem um das Thema Sicherheit im Fahrzeug. Wir von Bosch werden schon jetzt von Kunden gebeten, solche Lösungen zu entwickeln. Das wird sicher weiter zunehmen.

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Alle Mitarbeiter der Zentrale in Amstetten waren bei der Feier dabei

Im Ramsauhof südlich von Wieselburg beging ATP sein 30-Jahr-Jubiläum. Wichtigste Botschaften: Die Zeiten sind nicht einfach und die junge Generation drängt nach.

Bilder: www.mostropolis.at

WIRTSCHAFT

Die Vorstände Mag. Erwin Leitner (2. v. l.) und Ing. Roland Dworak (2. v. r.) schulen derzeit Mag. Barbara Emmerstorfer (M.) und Michael Freudenschuß, MMBA, BSc (l.) in ihre Arbeit ein

Von Mag. Heinz Müller

Heiße Zeiten, heißer Abend und E

s war einer jener Abende, die man sich lange merkt: Das lag nicht nur an der Hitze im ehemaligen Heuboden des „Event-Vierkanters“, sondern auch an den Botschaften, die von der Bühne ausgingen. Die vielleicht wichtigste kam von einem der internationalen Gäste, die zur 30-Jahr-Feier von Auto-Teile-Partner gekommen waren: Hans Eisner, CEO von Groupauto International in Neuilly-surSeine (Frankreich), sagte, dass ATP mehr sei als ein kleiner, aber feiner Partner im internationalen Kontext: „ATP ist aus Lieferantensicht auch eine wertvolle Alternative in der Branche. Das ist umso wichtiger, als die Lieferanten nicht nur zum Gehorsam der ganz Großen degradiert werden wollen.“

Immer größere Gruppen im Autoteilegeschäft Groupauto sei in 55 Ländern tätig und habe im Vorjahr ein Wachstum von 20 Prozent erzielt. ATP trat der Groupauto bereits im Jahr 1995 bei. Laut Eisner werde es in den kommenden Jahren im Autoteilegeschäft immer größere Gruppen geben. Andererseits droht auch mehr Wettbewerb durch die Autohersteller, die Teile im Aftermarket selbst vertreiben. Daher wird es für Werkstätten umso wichtiger, den Datenzugang zu erhalten. „Wir müssen uns auf die Beine stellen, um nicht von den Autoherstellern abgehängt zu werden.“ Dies wurde von den beiden ATP-Vorständen Mag. Erwin Leitner und Roland Dworak wohlwollend zur Kenntnis genommen. Leitner, von Beginn an

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bei ATP federführend dabei, erinnerte auch an die Anfänge, als sich die Vertreter von 8 unabhängigen Teilehändlern 1987 trafen, um über eine Zusammenarbeit zu sprechen. Anfangs habe sich jedes Mitglied um eine spezielle Produktgruppe gekümmert, es habe bis 1992 auch kein Zentrallager gegeben. Auch schwere Zeiten – etwa 2002 nach dem Austritt der großen Mitglieder Klein und Kastner – habe man umschifft.

Neue Generation drängt bei ATP nach

Akrobatische Leistungen wurden am Jubiläumsabend den Besuchern geboten

Derzeit hat ATP 17 Mitglieder mit 28 Verkaufsstellen, die im Vorjahr einen Außenumsatz von 60 Millionen Euro machten. In der Zentrale in Amstetten sind 17 Mitarbeiter tätig; sie bearbeiten täglich 450 Bestellungen, die in 34 Lieferungen an die Mitglieder gehen. Die Fehlerquote liegt laut Leitner bei nur 0,1 Prozent; darauf kann man stolz sein. Froh ist man bei ATP auch über den anstehenden Generationswechsel: Dazu gehört Aufsichtsrat-Vorsitzender Michael Feuerle ebenso wie Michael Freudenschuß, MMBA, BSc und Mag. Barbara Emmerstorfer. Die beiden Letztgenannten werden derzeit von den Vorständen Mag. Erwin Leitner und Roland Dworak in einem Beirat ausgebildet, um künftig mehr Verantwortung in der ATP zu übernehmen. Freudenschuß ist Geschäftsleiter bei Schopper und Freudenschuß Autobedarf und Zubehör OG (Zell am See), Emmerstorfer ist als Prokuristin bei ZADE Autoersatzteilehandelsgesellschaft m.b.H. (Wels) tätig. •

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WIRTSCHAFT

Wieder am Podest: Jochen Gräfe und Stefan Seifert von Exide freuen sich über den dritten Platz in der Kategorie über 150.000 Euro

Erstmals dabei: Platz 2 in der Kategorie über 150.000 Euro: Rainer Honti, Auto Metzger

TRW ist Lieferant des Jahres: ATP-VorstandStv. Roland Dworak, Andreas Henkelmann und Oswald Beer (beide TRW) und ATP-Vorstand Mag. Erwin Leitner

ausgezeichnete Lieferanten Wenige Tage nach der großen 30er-Feier wurde die traditionelle Tagung mit „Speed Dating“ und Auszeichnungen der besten Lieferanten durchgeführt.

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as Hotel Kotmühle in Neuhofen an der Ybbs ist der jährliche Treffpunkt von ATP-Händlern und Industrievertretern. In kurzen, exakt geplanten Meetings trifft hier jeder ATP-Partner jeden ATPLieferanten – ergänzend zur generellen Kooperation mit der Einkaufsgenossenschaft –, um über die individuellen Bereiche der Zusammenarbeit zu sprechen.

Die besten Lieferanten in zwei Kategorien Fixer Bestandteil der Tagung ist die Auszeichnung der besten Lieferanten, für die ATP-Mitglieder ebenso befragt werden wie die Mitarbeiter in der Zentrale. Da es aufgrund der Produkte naturgemäß große

Unterschiede im Volumen gibt, wird seit einigen Jahren in zwei Kategorien unterschieden: Lieferanten, die mit ATP weniger als 150.000 Euro Umsatz machen und jene, die über dieser Grenze liegen.

TRW und Sonax ganz vorn In der Kategorie über 150.000 Euro wurde heuer TRW zum besten Lieferanten gewählt, dahinter schaffte es Auto Metzger erstmals unter die besten Zulieferer. Exide hingegen stand als Dritter wie schon im Vorjahr am Siegerpodest. In der Kategorie bis 150.000 Euro wählten Mitglieder und Mitarbeiter Sonax zum „Lieferanten des Jahres“, dahinter folgen zwei Ölfirmen: Der langjährige ATP-Lieferant Liqui Moly holte sich den zweiten Platz, während Fuchs Schmierstoffe als neuer Zulieferer auf Anhieb auf den dritten Platz kam. • (GEW)

Seit Ende 2016 ATP-Lieferant: Reinhold Amschl holt für Fuchs den dritten Platz in der Kategorie unter 150.000 Euro

Erneut unter den Besten: Platz 2 (unter 150.000 Euro) für Michael Mehlem und Thomas Paukert von Liqui Moly Sonax als Sieger der Kategorie unter 150.000 Euro: ATP-Vorstand-Stv. Roland Dworak, Matthias Tomschitz und Rainer Frühauf (Sonax) mit ATP-Vorstand Mag. Erwin Leitner

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WIRTSCHAFT

Hebebühnen von BlitzRotary, Herkules (Airgomatic 3213 DUO), Ravaglioli und Nussbaum (v. o.)

Die richtige Hebebühne ist entscheidend für effiziente Arbeit in der Werkstätte. Wir haben bei Händlern und Herstellern nachgefragt, was sich am Markt für die starken Helfer tut – von mehr Flexibilität bis hin zur Internet-Verbindung.

Gehobene Verhältnisse

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lexibilität ist Programm. Mit der Herkules Airgomatic 3213 bringt der deutsche Hersteller Herkules Hebetechnik einen Nachfolger für die beiden Vorgängermodelle HLS 1600 und HLS 3200 mit einer Tragkraft von 3,2 t und einer Hubhöhe von 1,30 m heraus. „Damit erreichen wir einen nochmals erweiterten Einsatzbereich für den Anwender und bieten ein noch flexibleres Produkt“, so Geschäftsführer Dirk Meinzer. Die Bühne kann wahlweise auf dem Boden oder bodeneben in Hallenboden bzw. Gitterberostung installiert werden, des Weiteren ist neben der HLS-Standardausführung auch die DUO-Ausführung für radfreies Anheben erhältlich. Aufgrund des rein pneumatischen Antriebs ohne hydraulische und elektrische Komponenten ist die Bühne auch in explosionsgefährdeten Bereichen einsetzbar.

Gernot Riegler, WM Trost

ter am österreichischen Markt. Das breite Portfolio mit den Herstellern Nussbaum, Rotary, Ravaglioli und Herrmann zielt sowohl auf freie als auch auf Markenwerkstätten.

Geschäft mit Neuentwicklungen Komm.-Rat Ing. Christian Brachmann, Siems & Klein

Mit neuen Kunden im Plus Thomas Posch von Derendinger ist zufrieden mit dem Hebetechnik-Bereich. „2017 verspricht ein sehr gutes Jahr zu werden. Einerseits richten wir einige neue Werkstätten etwa in Salzburg, Wien oder Oberösterreich ein, andererseits machen die neuen Assistenzsysteme Investitionen nötig. Wir rechnen im Hebetechnik-Bereich mit einem Plus von 30 Prozent für das laufende Jahr. Auch unsere Garantiepakete sind gefragt.“ Mit einem Absatz von über 200 Stück pro Jahr ist Derendinger einer der größten Anbie-

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Dirk Meinzer, Herkules

Thomas Posch, Derendinger

Als klassisches „Austauschgeschäft“ mit einer kurzen, mittlerweile abgeflachten Spitze im Anschluss an die AutoZum beschreibt Komm.-Rat Ing. Christian Brachmann von Siems & Klein das laufende Geschäft mit der Hebetechnik. Hauptprodukt von Siems & Klein sind Hebebühnen von Nussbaum, die mit der HyperFlow-Technologie einen der jüngsten technischen Höhepunkte setzten. Maha-Bühnen punkten mit Internet-Connectivity und können durch Service-Warnungen auf sich anbahnende Defekte aufmerksam machen. Diese „Internet of Things“-Anwendung ist derzeit einzigartig am Markt.

Stabiler Markt Bei WM Trost präsentiert sich der Markt als stabil. Wie Gernot Riegler anmerkt, sind aufgrund der baulichen Vorteile 2-Säulen-Hebebühnen sehr gefragt, Hersteller wie Nussbaum und Rotary zählen zu den beliebtesten Produkten im Sortiment. „Auch die Eigenmarke Monochrom bieten wir nach wie vor an“, sagt Riegler. • (KAT)

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Sauber in die heißeste Zeit

In den 90 Prüfzentren des ARBÖ können Autofahrer Klimaanlagen überprüfen lassen

Der ARBÖ erinnert daran, dass sich in einer Klimaanlage im Laufe der Jahre bis zu 600.000 Bakterien, 350.000 Pilze und zigtausende Hefen angesammelt haben: Die Prüfzentren seien der beste Ort, um die Anlage zu warten.

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n den vergangenen Wochen war es bereits heiß, sehr heiß sogar: Kein Wunder, dass die Klimaanlagen in den Autos auf Hochtouren liefen – und dass dabei auch der eine oder andere Insasse mit unangenehmen Gerüchen konfrontiert wurde. Doch die schlechte Hygiene müsse nicht sein, kommentiert Erich Groiss, technischer Koordinator des ARBÖ: Denn bei einer Klimaanlage sollten spätestens alle zwei Jahre der Filter und die Kühlflüssigkeit gewechselt werden. Groiss hat auch eine Antwort auf die Frage, was passiert, wenn die Klimaanlage über längere Zeit nicht serviciert wird. Denn der Autofahrerklub ließ eine Klimaanlage, die fünf Jahre lang nicht gewartet wurde, überprüfen. Dies geschah unter Mithilfe des Instituts IBO Innenraumanalytik in Wien. Dessen Geschäftsführer Dipl.-Ing. Bernhard Damberger war anschließend vermutlich selbst verwundert über die hohe Anzahl an „blinden Passagieren“, die da in einem Auto mitfahren: Im fünf Jahre alten Filter fanden sich 600.000 lebende Bakterien, 350.000 lebende Pilze und zigtausende lebende Hefen.

Klimaanlagenwartung ab 69 Euro Beim ARBÖ ist man bestens gerüstet für die Klimaanlagenwartung: Diese wird in allen 90 Prüfzentren angeboten, und zwar bereits ab 69 Euro. Empfohlen wird allerdings, zuvor einen Termin zu vereinbaren, damit man in den Prüfzentren nicht lange warten muss. • (MUE)

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WIRTSCHAFT

SW-Stahl und Sauer sind auf allen wichtigen Messen präsent

8.500 Problemlöser für alle Anwendungen In den vergangenen 30 Jahren hat sich SW-Stahl zum unentbehrlichen Anbieter von Handwerkzeugen und automotiven Spezialwerkzeugen entwickelt; seit 2015 gehört auch das 60 Jahre alte Traditionsunternehmen Sauer dazu.

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in erfahrenes Team aus Technikern und Kfz-Experten ist im Hause von SW-Stahl ständig dabei, neue Lösungen für die Branche zu finden: Insgesamt kamen in den vergangenen 30 Jahren 8.500 hochwertige Problemlöser zusammen. Ständig gibt es Neuheiten: Ende August kommt ein neues Querlenker-Hebelwerkzeug auf den Markt. Es erleichtert das Herausziehen von Querlenkern aus dem Radlagergehäuse und ist auch bei der Montage von Querlenkern, die unter Vorspannung stehen, hilfreich. Im Gegensatz zu handelsüblichen Werkzeugen kann es auch mit einem Schlagschrauber oder einer Ratsche betrieben werden.

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Als Problemlöser für aufwändige KfzArbeiten hat sich Sauer – seit zwei Jahren ein Teil von SW-Stahl – in den vergangenen Jahren einen sehr guten Namen in der Branche gemacht. Als Neuheit bietet Sauer nun ein Kunststoff-Schweißgerät an; es wurde dafür entwickelt, gerissene Stoßstangen, Innenkotflügel oder andere Kunststoffteile mit einem zielgenauen heißen Luftstrom schnell und zuverlässig zu reparieren. So will man dem Endkunden ersparen, dass er die Stoßstange komplett austauschen lassen muss. Dies kommt üblicherweise sehr teuer. Werkstätten haben mit dem neuen Gerät nicht nur perfekte Argumente gegenüber dem Endkunden, sondern können auch durch die verrechnete Reparaturzeit gut verdienen.

Reparatur-Sticks passend zur Stoßstange

Beim handlichen Schweißgerät von Sauer (PW 320) sind Temperatur und Luftmenge stufenlos zu regulieren; ein Kunststoffschaber wird ebenso mitgeliefert wie eine Andruckrolle. Reparatur-Sticks aus verschiedenen Materialien (schwarz und transparent) sind zusätzlich erhältlich. • (MUE)

Kunststoffteile können mit dem neuen Schweißgerät PW 320 von Sauer leicht repariert werden

Das in Blau gehaltene Querlenker-Hebelwerkzeug (u.) ist neu bei SW-Stahl; das Kunststoff-Schweißgerät (o.) gibt es samt Zubehör bei Sauer

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WIRTSCHAFT

Gut eingestellt in die neuen Zeiten Auch die modernste Elektronik setzt die grundlegende Fahrphysik nicht außer Kraft. Die Werkstätten müssen mit moderner Messtechnologie aufrüsten.

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oderne Assistenzsysteme sind nicht länger nur den Topmodellen der Premiumhersteller vorbehalten, sondern finden sich längst auch in günstigeren Modellen. Diese Systeme erhöhen die Anforderungen an die Werkstätten in puncto Kalibrierung von Assistenzsystemen und Achsvermessung.

Wernfried Horn, Kastner GmbH

Innovationen machen Investitionen nötig Wernfried Horn von Kastner sieht Aufholbedarf vor allem im freien Werkstattbereich, wo es zwar teilweise für Kopfschütteln sorgt, dass an sich noch gut funktionierendes Equipment ersetzt werden müsste. „Als Ausstatter bedeuten die Marktentwicklungen für uns, dass wir bisher ein sehr gutes Jahr gehabt haben. Die Innovationen bei den Assistenzsystemen machen nun auch in der Breite Investitionen nötig –

ein Trend, der noch eine Weile anhalten wird.“ Aus dem Sortiment von Kastner kann Horn eine breite Palette an Achsmessgeräten, Kalibriersystemen und der geeigneten Software anbieten. Neben klassischen Achsmesssystemen wie dem John Bean V2300 ermöglicht das Beissbarth Easy 3D Achsmessgerät, im Zusammenspiel mit der Kalibriereinrichtung DAS 1000 einen platzsparenden Justage-Platz. Die seitliche Positionierung der Messwertaufnehmer ermöglicht eine optimale Ausrichtung der Messtafeln vor dem Auto. • (KAT)

plette Ruville-Produktpalette für Fahrwerks- und Lenkungskomponenten ist modellspezifisch für nahezu alle europäischen und asiatischen Pkws und Transporter zusammengestellt. Rund 4.500 Produkte in geprüfter OE-Qualität sowie zahlreiche Reparatur-Kits mit jeweils zwei Jahren Garantie ohne Kilometerbegrenzung hält Schaeffler im Automotive Aftermarket hier für Handel und Werkstätten bereit.

Unter der Marke Ruville bietet Schaeffler ein komplettes Programm an Lenkungs- und Fahrwerksteilen für den Automotive Aftermarket.

Umfassendes Sortiment

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iese Bauteile sorgen für Sicherheit und Komfort, aber auch für Zuverlässigkeit und Fahrspaß. Dabei gilt es für Schaeffler, das Sortiment an den Bedürfnissen des Marktes auszurichten. Die kom-

4.500 Produkte in geprüfter OE-Qualität bietet Ruville für den Kfz-Ersatzmarkt

Produkte und Reparaturlösungen bei Lenkungsteilen Im Bereich Lenkungsteile reicht das Ruville-Portfolio von Trag- und Führungsgelenken über Spurstangenköpfe, Axialgelenke, Querlenker, Lenkmanschettensätze und Stabilisatorkoppelstangen bis hin zu Federbeinstützlagern und Protection-Kits. Bei den Federbeinstützlager-Kits gehört die Marke mit über 300 Reparaturlösungen zu den führenden Lieferanten im Aftermarket. „Oberstes Ziel ist und bleibt, mit höchsten Qualitätsstandards zu überzeugen und unseren Kunden, Werkstatt und Handel, nur hundertprozentig zuverlässige und hochwertige Lenkungsund Fahrwerksteile zur Verfügung zu stellen“, so Maik Evers, Leiter Program Management, Schaeffler Automotive Aftermarket. • (DSC)

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GEWERBE

„In der Crashbahn wird unter reproduzierbaren Bedingungen das zu prüfende Auto beschädigt“,

sagt Carsten Reinkemeyer (Allianz Zentrum f. Technik) auf S. 72

„Uns muss es weiter gelingen, den Elefanten im Markt durch die Beine zu tanzen.“ Das ist das erklärte Ziel von Motorex auf Seite 77

Bester Karosseriebauerlehrling kommt aus OÖ Philip Caluori von Fischerleitner in Ried im Innkreis wurde beim Bundeslehrlingswettbewerb der Karosseriebautechniker am 9. Juni in der Berufsschule Mattersburg zu Österreichs bestem Lehrling in seinem Beruf gekürt. Zweiter wurde Manuel Drescher aus Niederösterreich (Porsche Wiener Neustadt), den 3. Platz erreichte Markus Blazevic (Karosserie Center Klaric, Pöttelsdorf). Der Nachwuchs bekam neben den Pokalen und Urkunden auch Geldpreise und WIFI-Gutscheine zur Weiterbildung.

Plankenauer zufrieden mit Scholz-Lagersystem Reifenspezialist Plankenauer in Graz äußert sich sehr zufrieden mit dem Scholz-Lagersystem ihres „Reifenhotels“, in dem Räder von Kunden auf 9 Regalebenen in einer Höhe bis zu 7 Meter gelagert werden können. Zum Einlagern und Ausheben gelagerter Räder werden Regalbediengeräte eingesetzt, welche den Mitarbeitern die Arbeit erleichtern. Die Anlage wurde vor 7 Jahren zuletzt erweitert. „Gerade in der Wechselsaison ist das Scholz-System ein wahrer Segen“, freut man sich bei Plankenauer.

Matthias Pilter

Zweifelhafte Arbeitsweise In einer aktuellen Studie hat die Arbeiterkammer Preisunterschiede bei Pickerlund Reparaturkosten in Wiener Kfz-Werkstätten „aufgezeigt“.

Salzburgs beste Kfz-Technikerlehrlinge gekürt

Würden die Werk-

Karl-Heinz Matheis von Albus hat sich beim Lehrlingswettbewerb 2017 der Wirtschaftskammer Salzburg als Salzburgs bester Nachwuchs-Kfz-Techniker durchgesetzt. Zweiter wurde Mathias Hetz (ÖBB Bus), das Siegerfoto komplettierte Christopher Klemm vom Autohaus Gerlach in Straßwalchen. „Die Leistungen beweisen, dass wir mit unserem Ausbildungssystem den derzeitigen Anforderungen im Kfz-Technik-Bereich voll entsprechen“, so Innungsmeister-Stellvertreter Walter Aigner.

arbeiten wie es die AK

stätten so laienhaft tut, hätten sie schon längst zugesperrt! In der Studie wurden Kraut und Rüben in einen Topf geworfen und nicht mal ordentlich umgerührt. Weder

Liqui Moly fotografiert Kalender bei Tuner Hamann

wird differenziert, ob

Die fotografischen Arbeiten für den im Oktober erscheinenden Erotikkalender des Schmierstoffspezialisten Liqui Moly haben im Juni beim Tuner Hamann Motorsport in Laupheim/D stattgefunden und sind mittlerweile abgeschlossen. „Kunden haben gegenüber unseren Produkten eine hohe Erwartungshaltung. Das gilt auch für den Erotikkalender“, so Liqui-Moly-Marketingleiter Peter Baumann, der zuversichtlich ist, dass auch der bei Hamann inszenierte Kalender den Betrachtern gefallen wird.

werkstatt, der die

freie oder MarkenStandards auch höhere Fixkosten bescheren. Noch wurden bei den scheinbar „günstigeren“ Pickerlpreisen der Autofahrer-Clubs die Mitgliedsbeiträge in

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TMD Friction bringt Updates für „Brakebook“

die Gegenüberstellung

TMD Friction hat seinen Onlinekatalog „Brakebook“ erweitert, der damit jetzt auch über optisch angepasste Darstellungen der Bremsscheiben verfügt. Diese wurden um zusätzliche Informationen ergänzt, darunter die Gewichtsund Mindestdickenangaben sowie Abbildungen von beiliegenden Schrauben. Insgesamt wurden bisher mehr als 750 Bremsscheibenzeichnungen aktualisiert – das entspricht einer Abdeckung von ca. 95 Prozent des Verkaufsvolumens. Die neuen Zeichnungen sind ab sofort auf Brakebook einsehbar.

Ja, liebe AK, der

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einbezogen. Vergleich zahlt sich aus. Aber dann beim nächsten Mal – im Sinne der Branche – bitte unter Einbeziehung aller Faktoren.


GEWERBE

Freie Markenwerkstatt Das Autohaus Kareb in Hof bei Salzburg ist Partner von Opel und Suzuki. Mit plusService von Derendinger unterstreicht man die Kompetenz für alle Marken.

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eit wir vor vier Wochen die plusServiceBeschriftung montiert haben, erkennen wir deutlich mehr Frequenz. Es kommen Kunden, die wir bislang nicht kannten“, erklärt Kareb-JuniorChef Ing. Georg Gottschling. „Die Leute kommen und sagen: ,Ich habe gelesen, dass ihr alle Marken reparieren könnt‘“. Damit hat sich die Entscheidung, das Werkstattkonzept von Derendinger zu nutzen, bereits als richtig herausgestellt. „Es geht uns um die technische Information, die Diagnose und natürlich die Lieferung der richtigen Teile“, berichtet Geschäftsführer Georg Gottschling, der den 1950 vom Schwiegervater gegründeten Betrieb 1990 übernommen hat. Opel-Partner ist die Firma Kareb seit 1960 und auch wenn 2009 mit Suzuki noch ein zweite, speziell für diese Region perfekte Marke dazugekommen ist, so war man immer schon für alle Marken da. Zwar gab es den Begriff damals noch nicht, aber schon seinerzeit war das Autohaus Kareb der Mobilitätsanbieter in der Region, der dem Kunden hilft, egal welche Marke er fährt und wie alt das Fahrzeug ist.

Bernhard Wagner mit Ing. Georg Gottschling und Georg Gottschling vom Autohaus Kareb

Langjährige Zusammenarbeit mit Derendinger

Von 9 bis 12 Jahren „Bei Opel und Suzuki haben wir die Fahrzeuge von Beginn an in der Werkstatt, vor allem wenn wir sie selbst verkaufen. Für alle anderen Marken kommen die Fahrzeuge mit einem Alter zwischen 5 und 12 Jahren“, berichtet Ing. Gottschling. Damit ist das Unternehmen schon heute sehr gut als Markenautohaus und als freie Werkstätte positioniert. Dennoch hat man

gemerkt, dass die Elektronik und die Komplexität der Fahrzeuge rasant zunehmen und man einen starken Partner für die kompetente Reparatur braucht. Eine der ersten Schritte in der Zusammenarbeit mit plusService war daher die Anschaffung eines Hella-Gutmann-Diagnosegerätes sowie eine Schulung beim Derendinger TechPool. Damit ist man für die Zukunft gerüstet. „Wir sind in der Annahme, der Kalkulation und auch in der Reparatur schneller geworden“, lobt Ing. Gottschling die Kalkulationsmöglichkeit mit Arbeitswerten für alle Marken.

Drei Marken: Opel, Suzuki und seit Kurzem plusService

„Wir arbeiten seit vielen Jahren mit Derendinger im Ersatzteilbereich zusammen, und das hat immer sehr gut funktioniert, mit plusService gehen wir nun den nächsten Schritt“, beschreibt Gottschling senior die Entwicklung. Dabei wird vor allem die hervorragende, tägliche Arbeit hervorgehoben. „Sowohl unser Betreuer Bernhard Wagner wie auch die Telefonisten sind immer erreichbar und bieten schnelle Lösungen“, ergänzt der Firmenchef. Dieses Lob gibt Wagner zurück: „Die Zusammenarbeit mit diesem Familienbetrieb funktioniert toll und wir wollen und können hier bei der Weiterentwicklung helfen.“ Neben der technischen Komponente hilft auch die Marketing-Positionierung. Wie eingangs erwähnt, wird die Kompetenz für alle Marken nun auch für Neukunden erfolgreich vermittelt. „Marketingaktivitäten erfolgen über die Derendinger-Experten schnell und einfach“, erklärt Ing. Gottschling. Die Basis des Erfolges ist ohne Zweifel das Vertrauen, das der Familienbetrieb in den vergangenen Jahrzehnten bei seinen Kunden und in der gesamten Region aufgebaut hat. Dank Derendingers plusService wird die erfolgreiche Mehrmarkenpositionierung vor allem in der technischen Kompetenz und in der Kommunikation noch weiter ausgebaut. • (GEW)

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Liefergeschwindigkeit

Lieferf

Service

Lieferant Produktqualität Kategorie A Kategorie B

Schulungsangebot

Reklamationsmanageme


fähigkeit

www.atp.at

Reklamationsmanagement Logistik & Serv

des Jahres

en

2016

Liefergeschwindigkeit

Lieferfähigkeit

ent

Produktqualität Logistik & Service


GEWERBE

Autoplus sucht Premiumpartner Neben der klassischen Belieferung von Autohäusern will die Autoplus Fahrzeugzubehör GmbH ab sofort auch eine zweite Schiene fahren.

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anfred Stiglitz, Prokurist der zur Denzel-Gruppe gehörenden Fahrzeugzubehör-Tochter, kündigte Mitte Juni an, gemeinsam mit seinen drei Außendienst-Mitarbeitern verstärkt Autohäuser anzusprechen, die schon bisher mit Autoplus zusammenarbeiten. Je nach Bundesland und Marke werde es bis zu 10 derartige Premiumpartner geben. Diese sollten ganz gezielt Produkte von Autoplus (etwa im Bereich Pick-ups) anbieten. „Über kurz oder lang wollen wir als Autoplus als Nummer 1 auf der Einkaufsliste der Flottenkunden stehen, wenn es um Lösungen für Pick-ups geht – so wie es die Kunden bei den Automarken auch machen“, sagt Stiglitz.

Das Team von Autoplus (v. l.): Sasa Andrejic (Gebietsverkaufsleiter), Christina Gräven (Assistentin Vertriebsleitung), Manfred Stiglitz (Prokurist) und Julian Urbaschek (Gebietsverkaufsleiter)

Auf der Fleet Convention zeigte Prokurist Manfred Stiglitz die Neuheiten

Nachschubqualität aus Frankreich

Der französische Zulieferer Valeo ist nicht nur als Erstausrüster eine europäische Größe. Der Unternehmensbereich Valeo Services beliefert Nachrüstmarkt, freie Werkstätten und Großhändler mit einer breiten Palette an Ersatzteilen.

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as Kupplungsreparaturkit 4KKit stellt ein günstiges Angebot an den Vielfahrer oder Betreiber von Transporterflotten dar. Dank des verschleißfreien, starren Schwungrades und der dafür eigens entwickelten Kupplungsscheibe braucht das Schwungrad bei einer neuerlichen Reparatur nicht wieder getauscht zu werden – was sich laut Valeo in einer Ersparnis bis zu 600 Euro niederschlägt. Ein vollständiges Sortiment für den Großteil der hierzulande

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Valeo bietet ein umfassendes Angebot für den Aftermarket

Die Premiumpartner sollen den Kunden auch ganz spezielle Pakete anbieten, z. B. im Bereich Finanzierung. Die komplette Plattform im Business-Bereich will Stiglitz bis Anfang 2018 aufgestellt haben.

Kooperation auf lokalen Ausstellungen oder Messen Auf die Händler kommen durch die Premiumpartnerschaft keine besonderen finanziellen Belastungen zu; Autoplus erwartet sich von ihnen jedoch eine Kooperation auf lokalen Ausstellungen oder Messen mitsamt der Präsentation der Produkte. • (MUE)

erhältlichen Fahrzeuge bietet Valeo auch im Bereich Motorkühlung und Klimatisierung, wobei man durch den Einsatz innovativer Kühlmittel Kraftstoffeinsparungen bis zu 6 Prozent erreicht.

Umweltfreundlich nachrüsten Ähnliches gilt für Anlasser und Lichtmaschinen, bei denen der französische Hersteller eine Abdeckungsrate von 95 Prozent für den europäischen Fahrzeugmarkt angibt. Mit dem iStARS genannten Start-Stopp-System wird der Motor schon bei Geschwindigkeiten unter 20 km/h abgeschaltet und innerhalb von 40 ms wieder gestartet. Das System ist ebenfalls auf dem Nachrüstmarkt erhältlich. 1998 wurde der deutsche Scheibenwischer-Spezialist und europäische Top-Erstausrüster für Nutzfahrzeuge, SWF, übernommen. Unter Valeo-Führung ist dessen vielbeachtete Erstausrüsterqualität auch für den Aftermarket, mittlerweile auch im Pkw-Bereich, erhältlich. • (KAT)

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GEWERBE

Motorsport unterstützt das Autohaus-Business Petronas nutzt sein breit aufgestelltes Engagement in diversen Rennserien, um sein globales SchmierstoffKonzept auch im deutschsprachigen Raum umzusetzen. Von Bernhard Schoke

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er 2008 gegründete Schmierstoffarm Petronas Lubricants International (PLI) des malaysischen Staatskonzerns bringt zudem im restlichen Europa den strategischen Vertrieb von Hightech-Schmierstoffen und funktionellen Flüssigkeiten voran. Commercial Excellence steht bei den OEMs sowie im Aftermarket im Mittelpunkt. Dabei will man, wie Tina Leicht, Marketingleiterin bei Petronas für Österreich und Deutschland, als „Game Changer“ neue Technologien nutzen, um zum einen innovative Produkte mit modernem Marketing einzuführen. Zum anderen will man so favorisierter Partner der Industrie für die nächste Fahrzeuggeneration werden, der die Eckpunkte Qualität, Zuverlässigkeit und Technologie verbindet. Um dies zu erreichen, hat man in Turin „richtig in ein neues Technical Center investiert“. Ziel ist, sich durch die hohe Produktqualität gegenüber den Wettbewerbern zu differenzieren. Als weiteres Beispiel dafür nannte Leicht die Techniker, die in jedem Land die Hintergrundfragen der Werkstattpartner/OEMs einerseits und die Produktanalysen andererseits direkt über die Technical Center in die Weiterentwicklung einbringen.

Auch die DTM – wie die Rennen in Nürnberg – bieten ein attraktives Umfeld für Petronas

Petronas-Marketing-Leiterin Tina Leicht erläuterte die AutohausStrategie

Ein Tropfen Motoröl genügt zur Diagnose Zu Letzterem trägt auch das mobile Labor bei, das Petronas in der Formel 1 einsetzt. Denn dort ist „man nicht nur Sponsor, sondern vielmehr Technologie-Partner des Mercedes Teams“, wie Leicht betonte. Mit dieser „rollenden Labor-Einheit“ ist es möglich, direkt vor Ort an den Rennstrecken weitreichende Analysen vorzunehmen. Insider haben diesen Vorgang „Bluttest“ getauft. Hintergrund: Es ist über einen Tropfen entnommenes Motoröl möglich, die Wahrscheinlichkeit zu bestimmen, ob der Motor den anstehenden Renneinsatz ‚überlebt‘ oder nicht. Der Nachweis kleinster Mengen verschiedener Metallabrieb-Partikel, z. B. von Kurbelwellen oder sonstigen hochbelasteten Teilen wie dem Turbolader-Lager macht solche Aussagen möglich.

Werkstatt-Partner von Petronas können von der Motorsport-Kompetenz profitieren

Betriebe, die ölseitig auf Petronas setzen, gewinnen dadurch zusätzliche Kompetenz, weil sie im Falle eines Falles durch einen kompletten Check des Öls auch mit hoher Wahrscheinlichkeit belastbare Aussagen über den „Auslöser des Problems“ bekommen.

Auch in Österreich stärker sichtbar werden In Österreich ist PLI seit rund zwei Jahren aktiv. Aktuell gibt es bereits einige Werkstattpartner. Diese haben entweder Gold-Status (Abnahmemenge 1.000 Liter) oder sie sind Platinum-Partner (bis 1.500 Liter Motoröl-Abnahme). Bei darüber hinaus gehender Abnahme kann man Flagship-Store werden. Der erste in Österreich ist in Wien geplant. Ziel ist einerseits – in Österreich wie in Deutschland – die Sichtbarkeit im Markt zu erhöhen. Dazu sollen zwischen Wien und Bregenz mittelfristig rund 30 Werkstattpartner ebenso wie die Vertriebspartnerschaft mit Birner beitragen. Andererseits soll so sichergestellt werden, dass die Werkstattpartner durch die Exklusivität und die Hightech-Produkte mit ihrer hohen MotorsportBekanntheit auch noch Geld verdienen können. Darüber hinaus nehmen Nfz-Fuhrparks eine weitere Schlüsselposition in der weiteren Vertriebsstrategie ein. In Großbritannien sind bereits Lkw-Werkstätten „an Bord“, in Italien läuft die Umsetzung an. Gleiches gilt für das Segment der Industrie-Schmierstoffe. Im Fokus stehen hier der Bereich Metallverarbeitung und der Bergbau. Dabei setzt man ebenfalls nicht auf die Vermarktung von Masse, sondern auf Hightech-Produkte. Alle Bereiche, auch die Pflegemittel wie die Arexons-Palette oder die Car-Care-Werkstattprodukte sollen von der Markenbekanntheit aus den Motorsport-Engagements (Formel-1, DTM oder Dakar) profitieren, um damit den Autohäusern und Werkstätten ein interessantes Business zu gewährleisten. •

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GEWERBE

Kosten begrenzen Vor 45 Jahren wurde von der Allianz der erste Crashtest durchgeführt: AUTO & Wirtschaft hat in der Nähe von München exklusiv nachgeschaut, was es nach 45 Jahren auf diesem Sektor noch zu forschen gibt. Von Dr. Friedrich Knöbl

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ie lassen sich die durchschnittlichen Reparaturkosten eines Fahrzeuges nach einem Verkehrsunfall standardisiert ermitteln und vergleichen? Vor dieser Frage stand Max Danner als Cheftechniker der Allianz. Nach der Auswertung unzähliger Schadenakten konnte Mitte der 1980er-Jahre letztlich der heute noch in modifizierter Konstellation durchgeführte 15-km/h-Crashtest etabliert werden. Mit diesem Crash war und ist es möglich, die Kostenunterschiede bei unterschiedlichen Fahrzeugmodellen, aber gleichartigen Unfallbedingungen zu ermitteln: eine der vielen Ideen, die im Allianz Zentrum für Technik (AZT) entwickelt wurden.

Weltweit mit anderen Zentren vernetzt Das AZT, das heute unter der Leitung von Dr. Christoph Lauterwasser steht, ist eines jener 25 Forschungszentren, die weltweit untereinander vernetzt sind und sich zum Beispiel im Bereich Unfallinstandsetzung gemeinsam mit den neuen Materialien bzw. Instandsetzungsmethoden auseinandersetzen. „In der Crashbahn wird unter reproduzierbaren

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Norbert Hermann, Werkstattleiter, mit einem Crashtest-Dummy: Der Plastik-Kollege kommt bei vielen Versuchen zum Einsatz Bedingungen das zu prüfende Auto beschädigt, damit in der Werkstatt anschließend Reparaturwege und -methoden evaluiert werden können“, umreißt Carsten Reinkemeyer als Leiter der Sicherheitsforschung die Arbeitsteilung mit seinem Kollegen, dem Werkstattleiter Norbert Hermann. In der Reparaturforschung des AZT werden die gecrashten Fahrzeuge von erfahrenen und in den neuesten Verfahren und Methoden geschulten Kfz-Mechanikern, Karosserie-Facharbeitern und Fahrzeuglackierern nach den Vorgaben und mit Ersatzteilen des jeweiligen Fahrzeugherstellers instandgesetzt. Durch begleitende Zeitstudien nach der REFA-Methode werden so die für diesen Schaden tatsächlichen Reparaturzeiten ermittelt. So können nach Hinzufügen der Preise der benötigten Ersatzteile die Kosten für den jeweiligen Schaden ermittelt werden. „Das ist dann einer der Bausteine, die zur Einstufung der Kasko-Prämien herangezogen werden“, erläutert Reinkemeyer, weshalb durch die Modellflut der Hersteller dem AZT die Arbeit nicht ausgehen wird. Außerdem werden auf diese Weise auch neue Fügeverfahren oder Materialien, z. B. CFK, praxisnah erforscht.

Enge Kooperation mit Fahrzeugherstellern Künftig stehen mit Fahrerassistenzsystemen, Einparkautomatik oder Notbremssystemen neue Forschungsaufgaben ins Haus. „Immer wenn neue Werkzeuge, Reparaturmethoden oder Technologie

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GEWERBE

kommen, haben wir die Möglichkeit, oft schon vor der Markteinführung des neuen Modells mit dem Fahrzeughersteller hier bei uns im Haus die neuen Methoden oder Systeme kennenzulernen. Das 30-köpfige Team im AZT ist sowohl mit interner Forschungsarbeit als auch mit Fremdaufträgen gut ausgelastet“, betont Hermann. Es geht im AZT um Kraftfahrzeugtechnik und Schadenprävention. Dazu gehört etwa auch ein Verkehrspsychologe, der sich mit der individuellen Akzeptanz neuer Sicherheitstechnologien auseinandersetzt und etwa zu klären versucht, warum trotz aller Sensoren beim Einparken zum Kummer der Versicherungen oft „das letzte akustische Signal kein Piep, sondern ein Bumm ist“. Ein weiteres Aufgabenfeld der Zusammenarbeit von Reparaturforschern und Kfz-Technikern sind die Entwicklung und Etablierung neuer, kostengünstiger Reparaturmethoden. Dabei ist es nicht immer leicht, die Kfz-Hersteller von deren Notwendigkeit zu überzeugen.

Viele Unfälle bis maximal 30 km/h Ebenfalls zum Team gehört Volker Wulle, der als Schulungsleiter die Früchte der AZT Forschung den 400 Kfz-Sachverständigen der Allianz und Schadensbegutachtern nahe bringt. Diese werden dafür jährlich drei Tage mit den neuesten Erkenntnissen geschult. „Wir arbeiten aber auch themenbezogen mit Partnern aus der Industrie zusammen, z. B. bei Lkws.“ Schließlich ist noch die Unfallforschung zu erwähnen, die durch ihre statistischen Auswertungen erheblich zu einer zielgenauen Auslegung von Fahrerassistenz-Systemen beiträgt. Nach Erkenntnissen der AZT-Unfallforschung liegt der Schwerpunkt aller Unfälle bei einer Kollisionsgeschwindigkeit bis ca. 30 km/h. Dieses Wissen ist wichtig, denn dank heutiger Sicherheitskarosserien wirken sich die dabei anfallenden Energien weniger auf die Fahrzeuginsassen, sondern in erster Linie auf deren blecherne Ummantelung aus. Das spart den Versicherern zwar Kosten beim Personenschaden, dafür steigen die Ausgaben für Sachschäden. So fördern neue Lichtsysteme den Fahrkomfort und die Sicherheit – dafür sind es nun aufwendige und teure Scheinwerfer, die schon bei kleineren Kollisionen verkratzen können oder gar zu Bruch gehen. Was einerseits die durchschnittlichen Reparaturkosten bei entsprechender Marktdurchdringung dieser Systeme nach oben treiben und wiederum bei der Kalkulation der modellindividuellen Kaskotarife zu berücksichtigen sein wird. Und was andererseits die Forschung zur Vermeidung auch der leichteren Unfälle begründet. Beim Elektroantrieb erwartet Hermann reparaturtechnisch keine zusätzlichen Probleme, wenn die

Carsten Reinkemeyer, Leiter der Sicherheitsforschung

an diesen Fahrzeugen auszuführenden Reparaturen durch qualifizierte Fachkräfte ausgeführt werden. „Die Batterien sind so gut abgekapselt – da sind nach Erfahrungen des AZT bei Unfällen im Stadtverkehr keine Schäden zu erwarten. Wenn ein Elektrofahrzeug von einer speziell für diese Arbeiten ausgebildeten Elektrofachkraft spannungsfrei geschaltet wurde, können die Arbeiten wie bisher durchgeführt werden.“ Somit sieht er als Lackfachmann auch bei den Lackierkabinen damit keine Probleme. „Da hat die Luft in der Trockenkabine ca. 80 Grad, die Objekttemperatur liegt bei ca. 60 Grad und die in den Batteriezellen gemessenen Temperaturen erreichten bei AZT-Messungen unbedenkliche Ergebnisse. Dies konnte bei im AZT durchgeführten einschlägigen Versuchsreihen ermittelt werden“, so Hermann.

Reparaturaufwand soll geringer werden Volker Wulle, Schulungsleiter

Bei den Forschungsarbeiten geht es auch darum, den vermehrten Einsatz neuer „unfallfreundlicherer“ Bauteile zu forcieren. Und Wege zu finden, den anschließenden – die Versicherungen und Autofahrer gleichermaßen belastenden – Reparaturaufwand zu begrenzen. Parallel dazu sind die Hersteller zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes um Gewichtsreduzierungen bemüht. Daher erwartet Hermann, dass auch künftig durch neue Konstruktionen, Materialien und Materialmix im AZT keine Langeweile aufkommt. •

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GEWERBE

Drei Klicks zum richtigen Teil

Mit Speed(er) zum Ersatzteil Die Eder-Gruppe mit den Autotransportermarken Algema und Fit-Zel bietet in ihrem weiter ausgebauten Online-Shop Teile und Zubehör von A wie Achsen bis W wie Werkstattausrüstung.

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eil immer mehr Menschen, wenn sie irgendetwas benötigen, heute einfach ins Internet gehen, um sich zu orientieren anstatt bei möglichen Anbietern herumzutelefonieren, hat Fahrzeugbauer Eder den bestehenden Online-Shop jetzt weiter ausgebaut. Damit werde man der steigenden Zahl an Kundenabfragen gerecht, die immer häufiger elektronisch anstatt über Telefon oder Fax hereinkommen.

Marke als Alleinstellung

Die Eder-Gruppe hat das Angebot auf der Teile- und Zubehörseite verdoppelt (leider nur Zurrgurte für die aufgeladenen Oldtimer!)

Gestartet hatte das bayerische Unternehmen seinen Webshop vor 9 Monaten mit 250 Produkten. Mit der Ausbaustufe werden auf www.algema-fitzel-shop.de im Internet 500 Produkte angeboten. Auf der Startseite kann man bereits auswählen, ob man Bestandteile für Algema- und Fit-Zel-Anhänger oder die von der Eder-Gruppe hergestellten Autotransporter wie Blitzlader und Speeder oder universell verwendbares Anhängerzubehör, Warnkonsolen oder Elektrowinden benötigt. Wer auf der Startseite zum Beispiel den Zubehörbereich anklickt, kommt direkt zur Auswahl der Produktgruppen – Abdeckung und Wetterschutz, Adapter, Stecker und Verbindungskabel, Anhängerkupplungsabdeckung, Anbinderinge und Ösen, Arbeitsscheinwerfer, Auffahrschienen und -rampen, Auflaufbremsen, Diebstahlsicherung, Felgen, Handseilwinden, Ladungssicherung, Unterlegkeile, Sicherheit, Spiegel, Werkzeugkisten, Werkstattbedarf und Werkzeug – und zum gewünschten Teil. Über Neuheiten im Shop informiert ebenfalls gleich die Startseite, von der aus es ebenso direkt zu Aktionsprodukten oder Restposten geht. • (ENG)

Stefan Seifert und Jochen Gräfe, Exide Technologies

Über die ATP-Partner liefert Batteriespezialist Exide die Marke Deta und ermöglicht den Teilehändlern damit eine exklusive Vermarktungsmöglichkeit.

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roßserien-Kompetenz in Verbindung mit einer exklusiven Marke, das kann der US-amerikanische Batteriespezialist Exide bieten. So hat das Unternehmen zahlreiche Batteriemarken gekauft und betreibt sie im regionalen Umfeld weiter. In Deutschland und Österreich ist zum Beispiel „Deta“ die interessante Zweitmarke. Interessant deshalb, weil sowohl der Teilehändler wie auch die Werkstätte mit diesem Angebot kaum vergleichbar sind. „Wir bieten die Exide-Technologie, mit der wir bei so gut wie allen Marken in der Erstausrüstung tätig sind, unter dem Label Deta an“, erklärt Stefan Seifert, Key Account Manager D-A-CH. In Österreich wird diese Marke exklusiv über die ATP-Partner angeboten. Die Betreuung und Unterstützung sind dabei ident, egal ob Exide oder Deta. „Wir bieten Schulungen sowohl beim Teilehändler

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wie auch direkt in der Werkstätte an, besuchen die Werkstätten gemeinsam mit unseren Vertriebspartnern und bieten natürlich den entsprechenden Support.“

Best Match für mehrere Automarken Neben Exide-Produkten werden in Österreich auch Batterien der Marke Deta angeboten

Die Herausforderung für die Werkstätten im Batteriegeschäft ist die wachsende Vielfalt. Dabei kann Exide aufgrund seiner Erfahrungen aus der Erstausrüstung Produkte anbieten, die mehrere Spezifikationen erfüllen. „Nach dem System Best Match bieten wir im Aftermarket Lösungen, die für mehrere Automarken oder -modelle kompatibel sind. Das reduziert die Komplexität und die Lagerhaltung“, erklärt Jochen Gräfe, Key Account Manager Europe. • (GEW)

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Fredys Reinigungskraft Spannend, wo Alfred Berger mit seiner Autoreinigungsphilosophie überall auftritt. Öffentlich oft unterschätzt, zeigt seine Dienstleistung überall ihre verkaufsunterstützende Wirkung.

Autoreiniger Alfred „Fredy“ Berger ist mit B2000 in ganz Europa gefragt

Nano-Versiegelung: haltbarer und von beständiger Farbtiefe

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utoreinigung ist für Alfred „Fredy“ Berger und sein B2000-Team ziemlich hektisch, aber sehr erfolgreich, wie er belegen kann. Beginnend mit der „Vienna Autoshow“ im Wiener Prater folgte die „Bike“ in Tulln, danach für die Allradler die „Hohe Jagd“ in Salzburg, gefolgt vom „Linzer Autofrühling“ und die Automesse in Salzburg. Weiter ging es mit der Messe „Lebenslust“ in Wien, dem Klagenfurter „Autofrühling“ und der Grazer „AutoEmotion“. Überall glänzte sein auf eigenen Produkten geschultes Autoreinigungspersonal, um danach die Fahrzeuge im makellosen Lichterglanz erstrahlen zu sehen. Für Skoda pflegte B2000 auch wieder die Fahrzeuge bei der „Babymesse“ in Wien und die „Sortimo Tool“ auf dem Wachauring in Melk.

B2000-Schulungsleiter Marek Ciszkowicz (l.) mit seinem Pendant bei Porsche Beograd in Serbien. Auch dort sind die Ansprüche an die Fahrzeugqualität bei der Auslieferung gleich wie bei uns

Quer durch Nach all den Auto-Frühlingsmessen startete Berger für seine Stammkunden mit diversen Fahrzeugpräsentationen bei tollen und publikumswirksamen Events. So für Jaguar in Grafenegg die „Design Days“, für Volvo die „Design Cube“ beim Wiener Rathaus. Für Mercedes stand in der Linzer Tabakfabrik die Aufbereitung an und dann natürlich der TruckGrand Prix in Spielberg. Beim St. Pöltener „Ironman“ glänzten die Sportler neben den Edelkarossen um die Wette. Für Opel stand die Pressekonferenz in Bad Vöslau an und in der Steiermark die Rallye-Fahrzeuge. Und die „Gartentech“-Ausstellung im Wiener Prater darf auch nicht vergessen werden, ebenso wenig wie die Präsentation des neuen Insignia für die Händler in Mauerbach. Und da war noch die Messe Astrad in Wels.

Grenzenlos Zwischen diesen Einsätzen absolvierte Berger eine Balkantour zu Porsche und Jaguar nach Belgrad und Porsche nach Sofia, wo von B2000-Schulungsleiter Marek Ciszkowicz Mitarbeiter der Autohäuser in der Abteilung Fahrzeugaufbereitung geschult wurden

Ob beim Life-Ball in Wien, bei einer Truck-Veranstaltung in Spielberg oder bei einer Händlerpräsentation in Mauerbach: Blank geputztes Blech und Plastik fördern jeden Autoabsatz

und auch laufend durch das B2000-Team betreut sind. Warum wir das geschildert haben? Weil Berger wohl alle Höhen und Tiefen in diesem Metier am besten meistert. Eine Low-Interest-Dienstleistung mit Höchstanspruch von den Auftraggebern. Der Berger schafft das seit Jahrzehnten und neuerdings unterstützt mit „Ceramic Paint Protect“. • (LUS)

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GEWERBE

Hans Pötscher (HPS), Flatratecarwash-Betreiber Ing. Dieter Hinger und Aqua-Brush-Inhaber Rainer Wittmann

Aqua-Brush-Bürsten sorgen für perfekte Waschqualität

Der Waschanlagen-Spezialist

Waschen mit Flatrate Die Firma Flatratecarwash in Leoben bietet ein komplett neues Wasch-Konzept. Für die besonders hohe Qualität sorgen unter anderem die Bürsten von Aqua Brush.

O Klein, aber entscheidend: Der RFID-Sensor (oben) ist oberhalb der Einfahrt angebracht

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Die Umsetzung dieser RFID-Lösung, die App sowie die technische Perfektionierung der Waschanlage stammen übrigens von der kleinen Firma HPS – Hans Pötscher Service aus Oberösterreich. Der selbstständige Waschanlagentechniker hat sich auf „Alternative Lösungen“ spezialisiert. „Die ‚Alternative‘ kann sowohl bei den Kosten wie auch bei der Steuerung, dem Einbau oder der verbesserten Waschqualität liegen“, erklärt Pötscher. Vor allem bei der Steuerungslösung und der Qualität haben sich mit Techniker Pötscher und Auftraggeber Hinger zwei Perfektionisten getroffen. Denn die Basis waren zwei gebrauchte Maschinen, die Pötscher nicht nur auf den gleichen Stand, sondern vor allem zu neuen Höchstleistungen bringen sollte, wobei kaum ein Aufwand ausgelassen wurde. „Dieter Hinger hat wirklich alles hinterfragt und wir haben im Hinblick auf die Qualität viele Details gänzlich neu geregelt“, so Pötscher.

Die Bürsten? Selbstverständlich von Aqua Brush

ft sind es Neueinsteiger, die Visionen und Ideen in eine Branche bringen, weil sie lange gültige Regeln und Systeme hinterfragen. „Warum muss ich für jede einzelnen Autowäsche bezahlen“, hat sich Immobilien-Unternehmer Ing. Dieter Hinger gefragt und nun mit einem eigenen Autowasch-Center beantwortet. „Der Kunde hat die Wahl zwischen einem 10er-Block oder einer Flatrate, mit der er so oft waschen kann, wie er möchte“, erklärt Hinger. Das ist sowohl für Privatkunden, die Wert auf ein gepflegtes Fahrzeug legen, und für Firmenkunden, die eine einfache und effiziente Abrechnung haben möchten, attraktiv. Ein weiterer Vorteil ist die exakte Zuordnung auf ein Fahrzeug. „Das funktioniert über einen RFID-Chip, der in die Windschutzscheibe geklebt wird und der beim Heranfahren des Autos das Rolltor öffnet und die Waschanlage aktiviert“, beschreibt Hinger den innovativen Ablauf, der für den Kunden einfach und effizient funktioniert und für ihn selbst die Personalkosten niedrig hält. Denn die Kontrolle der Waschanlage und der Live-Kameras erfolgt bei Bedarf über Hingers Smartphone.

Einig waren sich Pötscher und Hinger auch bei der Auswahl der Waschbürsten. „Ich habe einige Lösungen verglichen und mich dann mit großer Überzeugung für die Produkte von Aqua Brush entschieden“, so Hinger. „Bei den Aqua-Foam-Bürsten von Aqua Brush sieht man gleich, wie dicht diese am Auto anliegen. Sie reinigen besonders sanft und liefern perfekte Qualität“, zeigt sich Pötscher aufgrund langer Erfahrung mit diesen Bürsten begeistert. Auch im Hinblick an individuelle Anforderungen bietet Aqua Brush vielfältige Möglichkeiten. „Durch unsere individuelle Fertigung vor Ort können wir auf alle Kundenanforderungen eingehen, nicht nur auf die Farbe“, erklärt Aqua-Brush-Geschäftsführer Rainer Wittmann. Bei Hinger hat man sich für einen größeren Durchschnitt des Schaummaterials entschieden. „Das ist eine einzigartige Geschichte, die Umsetzung ist phänomenal. Es ist toll, dass wir hier dabei sein dürfen, weil bei uns allen die Qualität im Vordergrund steht“, freut sich Wittmann. „Ich muss besser waschen als alle anderen, dank HPS und Aqua Brush gelingt mir das“, so Hinger abschließend. • (GEW)

AUTO & Wirtschaft • JULI/AUGUST 2017


GEWERBE

„Den Elefanten durch die Beine tanzen“

Kleines, feines, jedoch weltweit verzweigtes Kundengefüge

„Unser Produkt- und Leistungsangebot richtet sich an den Bedürfnissen der Autobetriebe und den Umwelterfordernissen aus“, motiviert sich Frischölveredler Motorex für neue Vertriebserfolge, und das in allgemein rückläufigen Schmierstoffmärkten!

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atsächlich ist das Schweizer Schmierstoffunternehmen permanent damit beschäftigt, Entwicklungen auf allen Routen in den inzwischen weltweit 85 bedienten Ländern, darunter mit 7 Mitarbeitern auf 5 Millionen Euro Landesumsatz gewachsenen Motorex Österreich GmbH in Hallein, auf allen Ebenen zu analysieren – mit dem Ziel, das Warenund Dienstleistungsangebot im heiß umkämpften Schmierstoffgeschäft dauerhaft wettbewerbsfähig zu gestalten. Landeschef Werner Konvalina, der das komplette Produktportfolio von Agrar- und Landwirtschaft über Alpine bis Baumaschine bedient, überlässt das recht spezielle Kfz-Kundengeschäft Wolfgang Schneider, ein deklarierter Freund der Markenautohauskultur. „Gemeinsam mit unserem Exklusivvertriebspartner Derendinger erreichen wir immer erfolgreicher den kleinstrukturierten Kfz-Betrieb mit Markenkultur. Darauf lässt sich aufbauen und Marktanteile gewinnen.“ Das passt exakt in die im Vorspann beschriebene Motorex-Firmenphilosophie. Die Eigentümerfamilie Regenass-Bucher pflegt zu ergänzen: „Uns muss es weiter gelingen, den Elefanten im Markt durch die Beine zu tanzen.“ So einfach hat auch noch kein Anbieter seine Hightech-Motorenöle und -Schmierstoffe angepriesen. Die Riesen mit ihren radikalen Vertriebseinsparungen helfen dabei kräftig mit. Das funktioniert, wie die mit KTM seit 2003 bestehende Zweirad-Kooperation belegt, die längst globale Ausmaße angenommen hat und es ist nicht auszuschließen, dass sich weitere Abnahmepartner dieser familiären Vertriebskultur verschreiben werden. Zu sehr nerven inzwischen die nach reinem Umsatz gestaffelten Betreuungsstufen der Elefanten im Markt. Mit Schneider & Co. vertreten Profis das MotorexLogo im Markt und schaffen mit ihrer Persönlichkeit Vertrauen. Das reicht für die vielen kleinen Markterfolge, die in schrumpfenden Märkten den Giganten zunehmend das Leben schwer machen.

Halten die Marke Motorex mit Elan und Zuversicht im heimischen Marktspiel: Wolfgang Schneider und Werner Konvalina (r.)

„Albert Einstein“ als ideenspendender Per Eigendefinition größtes unabhängi- Firmenschmuck ges „Frischöl-Veredelungsunternehmen“ in der Zentrale in der Schweiz mit globaler Marktpräsenz Langenthal

Geschäftsführer Edi Fischer plant, mit dem neuen Werk in Polen den Jahresumsatz von 150 Millionen Euro weiter zu steigern

100 Jahre Jubiläum ein Wertefaktor „Die Produkte sind – heutiger Stand der Technik – von uns auf Kundenerfordernis bis ins Detail definiert“, sagt Edi Fischer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Motorex-Gruppe, „ergo fokussieren wir uns weiterhin auf unser Stammgeschäft und werden immer eine korrekte Wertschöpfung mit unseren chemisch-technischen Produkten erbringen.“ Soll heißen Motorex erfindet nicht die Schmierstoffwelt neu, vielmehr den Faktor Mensch zum Produkt. „An dieser Symbiose arbeiten wir seit 100 Jahren und werden das mit Nachdruck fortsetzen.“ Der klassische Schmierstoff wird noch lange gebraucht werden, macht sich das Familienunternehmen keine Sorgen um den weiteren Erfolg mit den Inhalten im grünen Gebinde. • (LUS)

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GEWERBE

Immer leiser bremsen

Stecker für den passenden Anschluss 3 neue Lambdasonden für VW hat NGK Spark Plug Europe für den Aftermarket. Die Sonden der Marke NTK Vehicle Electronics sind mit austauschbaren Steckern für unterschiedliche Anschlüsse an der Motorsteuerung ausgestattet. NGK Spark Plug Europe GmbH; www.ngkntk.at

Mit Textar Q+ Dämpfungsbleche sorgt TMD Friction bei seinen Bremsbelegen für eine noch wirksamere Geräuschminimierung. Nach der Markteinführung im vergangenen Jahr sind nun fast alle im Handel erhältlichen Textar-Bremsbeläge mit den neuen Dämpfungsblechen ausgestattet. Diese verhindern den direkten Kontakt zwischen dem Bremskolben und der Belagträgerplatte, wodurch die Schwingungsübertragung – als Geräuschquelle – wirksam gedämpft wird. Unter „Q+“ werden die weiter optimierten Dämpfungsbleche geführt. Diese haben nicht nur eine innovative Struktur, sondern auch einen speziellen Kleber, der gegen hochfrequente Schwingungen wirkt. TMD Friction Gruppe S.A.; www.tmdfriction.com

Neue Produktgruppe wird aufgebaut Neue Teile im Sortiment Eine Sortimentserweiterung hat Denso bei seinen Thermal-Komponenten vollzogen. 32 Kühler, 21 Kondensatoren, 4 Ladeluftkühler und 2 Kühlerlüfter für eine Vielzahl der Modelle der Marken Audi, Dacia, Ford, Mazda, Mercedes, Nissan, Opel, Renault, Seat, Skoda und VW sind ab sofort erhältlich. Die 59 Neuaufnahmen decken 90 Erstausrüstungsreferenzen für 650 zusätzliche neue Anwendungsmöglichkeiten ab. Das Marktvolumen in Österreich, Deutschland und der Schweiz umfasst 5,9 Millionen zugelassene Fahrzeuge. Alle Teile werden streng nach OE-Spezifikation hergestellt. Denso Automotive Deutschland GmbH; www.denso-am.de

Eine neue Produktgruppe hat Herth+Buss im Sortiment Jakoparts gestartet. Ab sofort sind für verschiedene Modelle der Marken Mazda, Nissan, Honda, Subaru und Suzuki Federbeinstützlager erhältlich. Eine Ausweitung auf ein Vielfaches des Programms ist geplant. Das Lager ist zwischen Federbein und Karosserie positioniert und ist Teil des Federdämpfungssystemes. Bei Verschleiß kann es zu einer schlechteren Straßenlage und beeinträchtigtem Fahrkomfort kommen. Herth+Buss Fahrzeugteile GmbH & Co.KG; www.herthundbuss.com

Sicherer Wegbegleiter

Zeit- und kostensparend Ab nun sind die Meyle-HD-Querlenker für alle 3 OE-Lenkerausführungen der BMW-Modelle der Serien X5 und X6 ab Baujahr 2007 verfügbar. Ein stufenlos einstellbares Radführgelenk ermöglicht die Sturzkorrektur der Räder. Meyle AG; www.meyle.com

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Im Falle eines Tunnelbrands bietet die vom Automobil Club der Schweiz angebotene Fluchthaube mit einem luftreinigenden Unterdruckfilter für mindestens 40 Minuten Schutz vor toxischen Brandgasen, Dämpfen und Partikeln. Durch eine flammfeste Haube werden Augen und Kopf gegen Rauch und Flammen geschützt. Die Fluchthaube dient zur einmaligen Anwendung und ist nicht für den Gebrauch in Umgebungen mit weniger als 17 Prozent Sauerstoff geeignet. Aufgrund eines weiten Schnittes kann darunter auch eine Brille getragen werden. APF Services GmbH; www.fluchthaube.ch

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Schalten in Sekundenbruchteilen Reibungsfreies Anlaufen Um den Verschleiß beim Einlaufen des Turboladers zu verringern, hat Liqui Moly in d e r Pro-Line ein Turbolader Additiv auf den Markt gebracht. Dieses soll nach dem Einbau des neuen bzw. reparierten Turboladers zu einer raschen Schmierung der dann trockenen Gleitlager sorgen. Die Wirkstoffkombination in der Tube enthält den Festschmierstoff MoS2 in sehr hoher Dosierung. Dieser bleibt an den Metalloberflächen der Gleitlager haften und gewährleistet die Schmierung beim ersten Anlaufen des Turboladers. „Ein kleiner Aufwand mit großem Nutzen bei jedem Austausch und jeder Reparatur des Turboladers“, findet Harry Hartkorn, Leiter Anwendungstechnik bei Liqui Moly. Liqui Moly GmbH; www.liqui-moly.at

Laufend gut geschmiert Eine Dauerhaltbarkeit – auch unter Extrembedingungen – verspricht Schaeffler mit den beiden Rillenkugellager „CorRX“ und „Twin-Ax“. Beide sind über die Schaeffler-Marke FAG erhältlich und verhindern über 2 ineinander verknüpfte Dichtringe das Eindringen von Schmutz und Wasser. Gegenüber dem „Seal-Slinger+Ax“-Rillenkugellager handelt es sich bei „CoRX“ und „Twin-Ax“ um Kassettendichtungen. Während der Dichtring von „CoRX“ über eine Axialund Radialdichtung verfügt, laufen bei „Twin-Ax“ zwei Axiallippen auf rostfreiem Edelstahl. Der äußere Dichtring ist staub- und wasserabweisend. Eine dritte Dichtlippe mit geringer Überdeckung sorgt bei beiden dafür, dass das Schmierfett im Inneren des Lagers verbleibt. Durch eine Optimierung des Dichtlippenkontakts wurde zusätzlich das Reibmoment im Lager minimiert und es können die beiden Neuerungen auch bei Antriebswellen mit hoher Drehzahl zum Einsatz kommen. Schaeffler Technologies AG & Co. KG; www.schaeffler.com

Die Produktion einer neuen Baureihe von Doppelkupplungsmodulen hat BorgWarner begonnen. Diese sind mit Drehmomentkapazitäten von 570, 700 und 1.000 Nm erhältlich und wurden für Hochleistungssportwagen und Hochdrehzahl-Anwendungen entwickelt und ermöglichen Schaltvorgänge in Sekundenbruchteilen. Durch nasslaufende Hochleistungsreibelemente mit einem speziellen Nutdesign sollen Drehverluste minimiert, die Hitzebeständigkeit verbessert und die hohe Drehmomentkapazität über die gesamte Lebensdauer garantiert werden. BorgWarner Inc.; www.borgwarner.com

Bereit zum „Wiederbeleben“ Mit erweiterter Funktion für tiefentladene Batterien ist der Accucharger 10A Recovery – ein leistungsstarkes, vollautomatisiertes 10A 12V Ladegerät – von Banner ab Herbst erhältlich. Als erweiterte Funktion dient der Battery Recovery Mode, mit dem jede Batterie automatisch mit maximal 15,8 V geladen wird und damit auch tiefentladene Batterien „wiederbelebt“ werden können. Das Ladegerät ist mit animierten LED-Klartext-Display ausgestattet, das eine Schritt-für-Schritt- Anleitung in Englisch, Deutsch und Französisch beinhaltet. Banner GmbH; www.bannerbatterien.com

Für die sichere Montage Neue Niedervoltschrauber für die Montage elektronischer Bauteile mit kleinen Schrauben hat Desoutter auf den Markt gebracht. Die 7 abgestuften Modelle haben Drehmomente ab 0,02 und bis maximal 12 Newtonmeter. Sie laufen mit einer Drehzahl bis zu 2000 min-1 und erreichen eine Genauigkeit von ± 15 Prozent. Über ein Drehzahlregelmodul kann ein langsamer Anlauf des Schraubers mit Drehzahlund Zeitvorgaben eingestellt werden. Desoutter GmbH; www.desoutter.de

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MENSCHEN Mag. Michael Oblasser (B.) von Mercedes-Benz Österreich ist von der Zeitschrift extradienst zum besten Marketingleiter Österreichs gewählt worden. Die 44-köpfige Jury vergab den Preis ex aequo an Oblasser und an ORF-Marketingleiter Martin Biedermann.

Eurotax holt Key Accounter Michael Gugerell (l.) und Stefan Türschel (r.) verstärken seit Juni das Eurotax-Verkaufsteam. Türschel wird für das Gebiet Österreich SüdOst verantwortlich sein, Gugerell ergänzt die Großkundenbetreuung.

Michael Gawanda hat die Leitung des Motornetzwerks von willhaben.at übernommen. Gawanda hat den Auto&Motor-Bereich der Handelsplattform mit aufgebaut und folgt Markus Auferbauer nach, der sich künftig innerhalb des Unternehmens neuen Sonderprojekten widmet.

Albrecht von Leonhardi ist neuer Commercial Director für D-A-CH bei Michelin Solutions. Von Leonhardi, zuletzt Chef des Global Business Development bei Sixt, übernimmt von André Ewert, der in anderer Funktion bei Michelin bleibt.

Wanitschek folgt Kraus Dr. Gottfried Wanitschek (r.) ist neuer ÖAMTC-Präsident und damit Nachfolger von Dkfm. Werner Kraus (l.). Die Amtsübergabe erfolgte bei der 70. Generalversammlung des Mobilitätsclubs am 8. Juni in Wien-Erdberg.

Martin Novak, GF von Eurotax Österreich, wird mit August 2017 als Managing Director auch die Leitung von Eurotax Schweiz übernehmen. Novak ersetzt Eric Sagarra, der aus dem Unternehmen ausscheidet.

Röck mit neuer Position bei McLaren Michael Röck, der frühere Österreich-Chef von Daewoo und später bei Denzel tätig, ist ab sofort Head of Sales bei McLaren für die Regionen Mittel- und Ostafrika sowie Lateinamerika. Röck, der diese Verantwortung von Bahrain aus wahrnimmt, hat seine Karriere beim englischen Sportwagenbauer 2013 als Regional Manager für DACH und Nordeuropa begonnen und war zuletzt Sales Manager für den Mittleren Osten und Afrika.

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Oellinger und Autohof Schalchen geehrt Die Autohäuser Oellinger Enns-Steyr und Autohof Schalchen sind in Rom als beste österreichische OpelHändler geehrt worden. Damit sind die Unternehmen für ein Jahr im renommierten „Opel Club of Excellence“ vertreten. Im Beisein von Österreich-Chef Alexander Struckl (l.) nahmen Andrea Linser-Winzer (M.) und Gerhard Öllinger (r.) die Auszeichnung entgegen, die seit 1999 für besondere Leistungen bei Kundenbetreuung, Verkaufserfolg oder Mitarbeiterausbildung verliehen wird.

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Mag. Christian Gobauer hat die neue Position des Regionalen Geschäftsleiters von PSA Retail in Österreich übernommen. Er war vorher PSAFinanzverantwortlicher für Mitteleuropa.

Dominik Hoberg (l.) hat per Anfang Juli den Volkswagen-Konzern verlassen. Er leitete die weltweite Produktkommunikation der Marke VW. Seine Nachfolge tritt Florian Urbitsch (r.) an, der seit 2007 in der Kommunikation des Konzerns tätig ist.

Florian Greger (l.) leitet seit Juni die Abteilung Investor Relations bei der OMV. Corporate-Affairs-Chefin Magdalena Moll (r.) leitet nunmehr zusätzlich die Corporate Communications.

MENSCHEN „Project Pink“ bringt Staatspreis für VW Der Staatspreis Marketing der Republik Österreich ging heuer in der Kategorie Handel an die VW-Kampagne „Project Pink“, bei der eine limitierte Serie 25 pinkfarbener VW Beetle ausschließlich online verkauft wurde. Im Bild (v. l.): Mag. Georg Wiedenhofer (Präsident AMC), Florian Nack, MA (Porsche Austria), Mag. Jürgen K. Lenzeder (Porsche Austria), Dr. Michael Losch (BMWFW)

Kärntens beste Kfz-Lehrlinge Dr. Erik Eybl (r.), Abteilungsleiter Schaden bei der Generali, wurde von Bundespräsident Dr. Alexander van der Bellen der Berufstitel Professor verliehen. Die Auszeichnung empfing er aus den Händen von OR Dr. Reinhold Hohengartner (l.).

Ford-Award an Resch und Psotka Der einmal jährlich verliehene Ford Chairman’s Award für Kundenzufriedenheit ging heuer in der Kategorie Neuwagenverkauf an das Autohaus Resch aus Deutschlandsberg, in der Kategorie Ersatzteilverkauf an das Autohaus Psotka aus Brunnenthal. Als Zweitplatzierte geehrt wurden Kronberger/ Kirchham und Aiginger/Hausmening. Ford misst mittels Umfragen laufend die Kundenzufriedenheit und übermittelt die Ergebnisse den Händlern regelmäßig über einen sogenannten Kundenmeinungsspiegel.

Beim Kärntner Landeswettbewerb der Kfz-Techniker-Lehrlinge, der am 9. Juni in der Fachberufsschule Villach 2 über die Bühne ging, setzte sich Tobias Vescei vor Günther Weinberger und Julian Rainer durch. Im Bild (v. l.): Landesinnungsmeister Komm.-Rat Walter Aichwalder, Mag. Michaela Rockenbauer (Castrol/Obereder), Landessieger Tobias Vescei, Bundesbildungsreferent Hubert Stoff.

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LESERBRIEFE HANDEL

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Betrifft: „Der Flotten-Wahn“ von Dr. Fritz Knöbl in A&W 6/2017

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Mit Interesse habe ich in der neuen A&W den Artikel „Der Flotten-Wahn“ von Dr. Knöbl gelesen. An sich ein fein recherchierter Artikel, zwei Kritikpunkte möchte ich dennoch äußern. Erstens: Für Dieselfahrzeuge sind „klare NOx-Werte vorgeschrieben“ – korrekt, „beim Otto-Motor gibt es so etwas nicht“. Wie bitte? Seit der Einführung der Euro-6-Norm 2014 gibt es selbstverständlich auch bei den Benzinern Grenzwerte für NOx, CO, HC und Rußpartikel. Zweitens stört mich der nahtlose Übergang von NOx zu CO2, der Letzteres mit gesundheitsschädlichen Abgasen in einen Topf wirft. CO2 wird von unserer Lunge im Zuge der Atmung produziert (ein Erwachsener atmet im Ruhezustand ca. 1 kg CO2 pro Tag aus), die Pflanzen benötigen es für die Photosynthese. Dieser ewige Kreislauf – Pflanzen benötigen CO2, um Sauerstoff zu produzieren, Menschen und Tiere benötigen den Sauerstoff und wandeln ihn in CO2 um – ermöglicht unser aller Leben. Außerdem ist CO2 unter seinem etwas seltsamen Zweitnamen Kohlensäure in jedem Softdrink enthalten. Die politisch angestrebte CO2-Reduktion ist eine Maßnahme zum Energiesparen und zur Verlangsamung des Klimawandels, was prinzipiell zu begrüßen ist. Dennoch bitte ich die Redaktion, dafür zu sorgen, dass hier nicht zwei unterschiedliche Dinge miteinander vermischt werden. Ich bin sicher, dass selbst in der Autobranche viele Leute CO2 fälschlicherweise für gesundheitsschädlich halten. Ein weiterer Irrtum im Zusammenhang mit CO2 und Schadstoffen ist mir auch noch eingefallen: Selbst manche Leute, die wissen, dass CO2 ungefährlich ist, glauben, dass eine Verbrauchssenkung gleich einer Schadstoffsenkung wäre. Stimmt aber auch nicht. Denn die sparsamsten Motoren sind Direkteinspritzer, und die haben aufgrund unsauberer Verbrennung im Teillastbereich die NOx-Problematik (auch jene der feinen, lungengängigen Rußpartikel) überhaupt erst aufgebracht. Insofern sind die strengen CO2 -Limitierungen indirekt schon auch Schuld an der Abgasproblematik, nicht aber das CO2 selbst. In den

Der Wiener TU-Professor Dr. Werner Tober

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HANDEL

• JUNI 2017

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In der Kolumne „Der A&W-Papierkorb“ sind Inhalte zu lesen, die zum Schmunzeln anregen können, ohne dass sie unbedingt immer mit der Automobilbranche zu tun haben.

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• JUNI 2017

Müllentsorgung der speziellen Art Ja, der Mistkübel an der OMV-Tankstelle in Klosterneuburg war an diesem Montagmorgen im Juni zugegebenermaßen voll. Doch warum der Kunde, der offenbar ziemlich viel Müll in seinem Auto mitführte, diesen dann auf diese Art und Weise entsorgte, wissen wir nicht. Das Foto zeigt aber wieder einmal, wie wurscht so manchem Bürger (und natürlich auch so mancher Bürgerin) der Rest der Gesellschaft ist. Hauptsache, man lebt selbst gut! Dass der Tankstellen-Angestellte das Gitter beim Mattenreiniger erst mühsam entfernen musste, bevor er die Dosen, Plastiksackerln und anderen Abfälle entnehmen konnte, war dem Verursacher wohl völlig egal. Oder haben wir da etwas falsch verstanden? War der viele Müll etwa gar auf der Matte, als sie abgeklopft wurde?

USA geht man ja den Weg, dass man die Abgase strenger limitiert, den Herstellern beim CO2-Thema aber keine Schranken auferlegt – besser für die Gesundheit, schlechter für die Erderwärmung. Die USA machen sich aber damit lächerlich, dass sie (jedenfalls viele Bundesstaaten) SUV und Trucks davon ausnehmen, wie Herr Dr. Knöbl ja ganz richtig anmerkt. Liebe Grüße Mag. Georg Koman Geschäftsführer www.motorline.cc 3012 Wolfsgraben

AUTO & Wirtschaft • JULI/AUGUST 2017


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