AUTO & Wirtschaft 09/2015

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September 2015

Übernahmen

WER KAUFT AUTOHÄUSER? Altautos Der Kampf gegen die „Zettelstecker“

Nutzfahrzeuge Aktuelle Neuheiten – was kommt noch?

Ölbranche Große Firmen vor der Übernahme?

Autoteile Die neuesten Trends in der Branche

Zum Herausnehmen! September 2015

GW-Positionierung

PREIS ODER QUALITÄT ? Marktverschiebung Jungwagen beeinflussen den GW-Markt

Tacho-Betrug Wer stoppt die Trickser?

Finanzierung Schnelle Entscheidung

Garantie Sicherheit und Kundenbindung

Jungwagen, Jahreswagen, Kurzzulassungen, Mietwagen, Leasingrückläufer, Re-Importe: Die Bezeichnungen für die Rabattschleuderei sind vielfältig, verunsichern den Kunden und verschieben das Preisgefüge auch beim Gebrauchten.

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ANSICHT

Gut vorbereitet in die Zukunft

D

ie Fähigkeit, Komplexität zu durchdringen und Chancen zu erkennen ebenso wie ein Talent dafür, Menschen von den eigenen Entscheidungen zu überzeugen und zu begeistern, erfordern im immer schnelleren Wandel unserer wirtschaftlichen Gegebenheiten einen leistungsorientierten Führungskader. • In idealer Ergänzung zu Helmuth H. Lederers legendärem familienorientiertem Unternehmergeist gelingt es, gemeinsam mit unseren Lesern und Kunden aus einem komplexen Geflecht von Ideen stets neue und der Zeit angepasste Lösungen zu gestalten. Mit unserem motivierten Chefredaktions- und Marketingteam konnten sich Philipp Hayder und Stefan Binder längst emanzipieren und im Markt ihre Eigenständigkeit demonstrieren. Sie wussten sofort, was zu tun ist, wenn, wie in meinem Fall, Unerwartetes auf sie zukommt. Im Juli hatte ich einen Schlaganfall, den ich Gott sei Dank belastungsfrei überstanden habe. Auch deshalb, weil mein Führungsteam, einem sechsten Sinn gleich, es verstanden hat, Warnzeichen und Chancen richtig einzuschätzen. • Dabei blicken sie nicht nur durch die Brille der eigenen Branche. Sie nehmen eine viel offenere Perspektive ein – denn was aktuell andere trifft, kann à la longue auch für sie selbst relevant werden. Das unterscheidet unseren Fachverlag im Führungsstil von Mitbewerbern. • Wahrnehmungsschärfe und qualitatives Urteilsvermögen fordern als einigende Kraft Glaubwürdigkeit – ein offenes Ohr für unterschiedliche und sich auch widersprechende Ansichten zu haben, die bei Beschäftigten und relevanten externen Kontakten mittels solider und transparenter Leistungen mir den Mut zu geben, die beste Entscheidung selbst dann zu treffen, wenn sie unpopulär ist. • Wenn ein frühes Warnzeichen auftaucht, setzt sich mein Team sofort in Bewegung und nutzt Chancen, sobald sich diese bieten. Ich fühle mich im Team A&W bestens aufgehoben. Genießen Sie unser September-Heft, Ausdruck des geschilderten Leistungswillens. Ihr

Mag. Heinz Müller, Chefredakteur: „Mit internationalen Referenten wollen wir beim „A&W-Tag“ am 29. Oktober neue Maßstäbe setzen.“

Gerhard Lustig, Herausgeber: „Glaubwürdigkeit, Konsequenz, Teamwork und die Kraft, zu seinen Überzeugungen zu stehen, haben unseren Verlag stark gemacht. Nun wird bis Ende 2016 der Generationswechsel in Lederers Medienwelt umgesetzt.“

Nicht versäumen!

Konkurrenz belebt das Geschäft: Das war immer schon so. Wenn diese Konkurrenz noch dazu im eigenen Haus beheimatet ist, fällt das umso leichter. Wir wussten stets, dass unsere Kollegen von „FLOTTE & Wirtschaft“ gute Arbeit leisten, schließlich sitzen sie ja nur 3 Zimmer weiter und produzieren ein Magazin, das von Ausgabe zu Ausgabe (noch) spannender zu lesen ist. Doch was die Kollegen Ende Juni bei der Premiere der „Fleet Convention“ in der Wiener Hofburg auf die Beine stellten, war allererste Güte. Spätestens seither wissen wir: Die nächste Ausgabe des „A&W-Tags“ am 29. Oktober darf der Veranstaltung der lieben Kollegen um nichts nachstehen. • In solchen Fällen lohnt es sich, wenn man seit Jahrzehnten auch internationale Kontakte pflegt: Opel-Marketingchefin Tina Müller, die wichtigste Managerin 29. Oktober 2015/Hofburg der deutschen Automobilindustrie, sagte trotz eines randvollen Terminkalenders binnen kürzester Zeit ein Referat zu. Und Mit neuem Konauch Hyundai-Europachef Thomas zept halten wir Schmid – den meisten in der Branche aus seiner Zeit unsere Tradition bei österreichischen Importeuren bekannt – kommt aufrecht und bringen aktuelle nach Wien, um die Strategie des in den vergangenen Themen auf die Jahren rasch gewachsenen koreanischen Herstellers Bühne! zu erklären. Melden Sie sich für den A&W-Tag an! • Mehr zu diesem Thema finden Sie, wenn Sie ein paar Seiten weiterblättern. Aber auch sonst zahlt es sich aus, dieses Heft zu studieren, meint Ihr

TAG 2015

AUTO & Wirtschaft • SEPTEMBER 2015

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INHALT

Aspekte ATV: Autosendung startet im Oktober Autoshow: Auch Maserati, Aston Martin dabei

ALLRAD LIFESTYLE ABENTEUER

Verleger: Helmuth H. Lederer (1937–2014) Eigentümervertreter: Peter Affolter

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9/2015, 28. Jahrgang Cover-Werbung: KS Tools MEDIENINHABER UND ANZEIGENVERWALTUNG A&W Verlag GmbH (FN 238011 t) 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 T: +43 2243 36840-0 F: +43 2243 36840-593 E: redaktion@autoundwirtschaft.at I: www.autoundwirtschaft.at Geschäftsführer und Herausgeber: Gerhard Lustig, DW 527 M: +43 664 8229485 E: lustig.gerhard@autoundwirtschaft.at Redaktioneller Verlagsleiter: Philipp Hayder, DW 526 M: +43 664 8223301 E: hayder.philipp@autoundwirtschaft.at Chefredakteur: Mag. Heinz Müller, DW 523 M: +43 664 8221660 E: mueller.heinz@autoundwirtschaft.at Redaktion: Dr. Nikolaus Engel, DW 525 M: +43 664 8493231 E: engel.nikolaus@autoundwirtschaft.at Matthias Kreutzer, DW 579 M: +43 664 88368584 E: kreutzer.matthias@autoundwirtschaft.at Dieter Scheuch, DW 575 M: +43 664 2359052 E: scheuch.dieter@autoundwirtschaft.at Redaktionelle Mitarbeit: Uschi Ernst, Dr. Friedrich Knöbl, Mag. Peter Langs, Dr. Johannes Öhlböck, Mag. Irina Podshibyakina, Stefan Schmudermaier, Gerald Weiss Anzeigenmarketing: Prok. Stefan Binder (Leitung), DW 522 M: +43 664 5285661 E: binder.stefan@autoundwirtschaft.at Martin Eggenfellner, DW 520 M: +43 664 8229494 E: eggenfellner.martin@autoundwirtschaft.at Alexander Keiler, DW 521 M: +43 664 8229487 E: keiler.alexander@autoundwirtschaft.at Hbv. und Leitung Administration: Annemarie Lust, DW 597 M: +43 664 8229479 E: lust.annemarie@autoundwirtschaft.at Schwesterpublikationen: AUTO BILD Österreich AUTO-Information AUTO-info4you FLOTTE & Wirtschaft 4wd + ALLRADKATALOG AUTO&Wirtschaft Schweiz AUTO BILD Schweiz aboutFLEET Grafik: graphics – A. Jonas KG 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 T: +43 2243 36840-594 E: jonas.alexander@autoundwirtschaft.at Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH 3580 Horn, Wiener Straße 80 Bezugspreis: Jahresabonnement (11 Ausgaben) Inland: € 68,– exkl. 10 % MwSt (Einzelpreis Inland: € 8,– inkl. 10 % MwSt); Ausland: € 85,– Bankverbindung: Bank Austria UniCredit Group, BLZ 12000, Konto-Nr. 51844 097 901 IBAN = AT63 1200 0518 4409 7901 BIC = BKAUATWW UID = ATU57361312 Gerichtsstand: LG Korneuburg Verbreitete Auflage: 12.500 Stück Erscheinungsweise: monatlich (Juli/August Doppelnummer) mit Supplements laut Mediadaten 2015 Grundlegende Richtung: unabhängige Fachzeitschrift für alle, die vom Kraftfahrzeug leben Manuskripte: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie werden nur retourniert, wenn Rückporto beiliegt.

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Thema Autohandel: Was kostet ein Autohaus?

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Handel Thema Wie viel ist ein Autohaus wert?

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Suzuki: Erfolg mit Weitblick Nissan: Game over! Lada kommt als Marke wieder Ford: Echte Kunden im Focus Microsites als Geheimwaffe Maserati: Elegant und bezahlbar Zettelstecker: Oh, du lieber Schrott Faber: Zwei gewinnt Zeilinger: Abschied von einem „lieben Freund“

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Management

Handel Lada startet Offensive auch bei uns

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ZUM HERAUSNEHMEN: September

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Jungwagen beeinflust sen den GW-Mark

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Garantie Sicherheit und Kundenbindung

Wer den Verkauf von Gebrauchtwagen nur „nebenbei“ erledigt, hat kaum Chancen. Wir verraten die neuesten Trends in diesem wichtigen Markt.

Jungwagen, Jahreswagen, Mietwagen, Kurzzulassungen, Re-Importe: Leasingrückläufer, für die n Die Bezeichnunge sind vielfälRabattschleuderei Kunden den tig, verunsichern das und verschieben beim Preisgefüge auch Gebrauchten.

ft.at

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Leaseplan: Leasing hat goldenen Boden Autocontact: Willkommen in der Zukunft Branchenrendite: Die Rechnung geht nicht auf Megatrends: Scheue Technik – volle Stadt Öhlböck: Gestärkte Konsumentenrechte BRV-Tagung: Bergers Handlungsempfehlungen Statistik: „Silbermedaille“ für SUVs Jato: Höhenflug geht munter weiter Brantner: Weinviertler Hofübergabe Leichte Nutzfahrzeuge: Es tut sich was! Hyundai: Der Mainliner aus Europa R.A.L.: Per Klick im Blick Interpneu: Wirtschaftlich in den Winter Gugerbauers Kampf Liqui Moly: Neue Tanks für neue Öle Herzerlpost: Dorit Haider und Thomas Körpert

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Wirtschaft Andreas Pöll: Der spezialisierte Kfz-Trainer Garanta: Die erste Adresse Petronas: Nico Rosbergs Werkstätte Ölbranche: Wer schluckt den Nächsten? Hankook: Vollgas in Österreich Piëch warnte früh F. Student: Technikwunder im Gokart-Format Eder: Perfekt aufgeladen Hagel: Arbeit, die von oben fiel Lille: Autofabriken en masse Bosch/Bulander: Technik für morgen

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Gewerbe

Management Klarheit bei der Gewährleistung

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NGK: Neue Videos zum Jubiläum AVL: Hinten gesteckt, vorn entdeckt Johnson Controls: Batterietestprogramm cars & friends: Dabei sein ist (fast) alles DeVilbiss: Für die smarte Reparatur KYB: Dämpfer für alle Autos

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Wirtschaft Ölbranche ist schwer umkämpft

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Gewerbe t

Teilemarkt Seite 76

Gewerbe Bosch: Extra-Prämien für Werkstattkunden Hamaton: Konkurrenz aus China kommt Castrol: Niederungen schrumpfender Märkte Freier Teilehandel für freie Werkstätte Motul: Vom Scooter bis zum Premium-Pkw

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Meyle: Hochwertige Stoßdämpfer-Ersatzteile Ruville: Wasserpumpen-Kits neu definiert Birner: Vom Online-Katalog bis zur Schulung Mahle: Profitieren von der Erstausrüstung Federal Mogul: Für den schnellen Boxenstopp Wessels + Müller: Maßgeschneidert f. Österreich Gates: Riemen mit System ElringKlinger: Innovation als Prinzip Derendinger: Für individuelle Anforderungen Trost: Per Klick zur Werkstatt AMS: Kompetenz aus einer Hand Berner: Herbst-Offensive mit starken Produkten Klein: Das Sortiment: klein und tiptop AutoPro: Neues Konzept für Werkstätten Moser Tacho: Lösung für harte Zeiten Neue Produkte

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Menschen Suzuki: Veränderungen beim Importeur Jaguar: Team wird umstrukturiert Mistkübel

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Ansichten Müller und Lustig Der Knöbl: Täter und Richter

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Glanzvoll im Ran

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Nicht jede Aussage unserer Gesprächspartner muss generell Geltung haben, als Inspiration zu neuen Erfolgen kann sie jedoch äußerst hilfreich sein. So zum Beispiel die Erkenntnis, dass Opel die richtige Balance aus Moral und Profit findet, also die Ausgewogenheit in den Interessen von Marke und dem Händlernetz für mehr Leistungszufriedenheit in den einzelnen Unternehmen sorgt. Die Qualität der Opel-Fahrzeuge, das zeitgemäße Design und die Leistbarkeit der Marke wurden bereits vorangebracht. Das Ergebnis ist die eindeutige Nummer 2 im österreichischen Markenranking. Marke und Handel treten im Markt als Einheit auf, was Opel gute Chancen einräumt, den Fahrzeugbestand rascher als geplant ausbauen zu können. Fleiß in allen Belangen, wirtschaftliches Handeln und das nötige Quäntchen Glück sind die Bausteine zur Fortsetzung des eingeschlagenen Erfolgsweges.


nking nach oben

Albert Still, Doyen der europäischen OpelHändler: „Unsere größte Herausforderung besteht darin, im Veränderungsprozess sicherzustellen, dass für Opel die Kaufanreize immer richtig gestaltet sind.“

Mag. Alexander Struckl, Opel Austria: „Unsere Marke erfüllt eine gesellschaftliche, wirtschaftliche und produktorientierte Mission – ideal umgesetzt von unseren motivierten Händlerpartnern.“

Clemens Vohryzka, Opel Beyschlag: „Mit dem einheitlichen Auftritt im Markt überzeugen wir Skeptiker und schaffen ein Umfeld, in dem sich die Marke Opel langfristig erfolgreich positionieren kann.“


ASPEKTE

Onlinecars: Suche in Wien

Lexus: mit neuem RX Kunden gewinnen

Noch gebe es keine konkreten Pläne für einen zweiten Standort neben Lieboch (Steiermark), heißt es beim Gebrauchtwagen-Anbieter Onlinecars: Doch da viele Kunden aus Wien kommen, könnte man sich durchaus vorstellen, in naher Zukunft einen Stützpunkt in der Bundeshauptstadt oder in unmittelbarer Nähe zu eröffnen. Gesucht wird ein verkehrsgünstig gelegenes, leer stehendes Grundstück, das für den Verkauf von mehreren 100 Gebrauchtwagen geeignet ist.

Dank des neuen RX (Bild), der auf der Vienna Autoshow im Jänner 2016 gezeigt und ab

dann verkauft wird, will Lexus weiter zulegen: Heuer hatte der japanische Hersteller mit 205 Neuzulassungen in den ersten sieben Monaten ein Plus von 26,5 Prozent. Zurückzuführen ist dieses vor allem auf das SUV namens NX, das heuer erstmals angeboten wird und aus dem Stand auf 142 Neuzulassungen kam.

Autosendung startet auf ATV Am 23. Oktober beginnt auf dem TV-Sender ATV eine mit der „autorevue“ produzierte Sendung. Ausgestrahlt wird sie jeweils am Freitag um 18:50 Uhr. Die erste Staffel hat 20 Episoden, die jeweils 30 Minuten dauern. Moderator ist Christian Clerici (l.), der die neue Sendung gemeinsam mit dem Team um „autore-

vue“-Chefredakteur Christian Kornherr (r.) konzipierte. Importeure sind an der Finanzierung beteiligt.

Sondereditionen aller Modelle dürften ab 2017 bei Volvo online bestellbar sein: „Es wird aber keine Schnäppchen oder Kampfpreise geben“, sagt Österreich-Sprecher Thomas von Gelmini. Die Autos werden über Händler ausgeliefert.

Erfolg für Joanneum Racing

Teure Oldtimer sind begehrt Bei der günstigen Ware merke man die schwächelnde Konjunktur, während die Nachfrage nach hochwertigen Oldtimern nach wie vor ungebremst sei, erklärt der Sachverständige und Gutachter Andreas Asch. Seiner Meinung nach wird vor allem bei günstigeren Modellen auf die technische Aufbereitung vergessen, sodass die Fahrzeuge oft nur dem Auge entsprechen. Die Auftragslage für die Gutachter bezeichnet Asch als sehr gut, „da viele Kunden wissen wollen, was man kauft“.

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Volvo: alle Modelle ab 2017 auch online

Den 3. Platz unter 71 Teams erreichten die Rennfahrer von Joanneum Racing bei der Formula Student Germany in Hockenheim. Unterwegs waren die Teams mit selbstkonstru-

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ierten motorisierten Boliden. Gewertet wurden mehrere Disziplinen (Ausdauer, Beschleunigung, …). Den Sieg holte sich die Universität Stuttgart vor jener aus Oregon (USA).


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ASPEKTE

Mehr als 100 Bestellungen

car2go verkleinerte Geschäftsgebiet Teile des 2., 10., 11., 21. und 22. Bezirks gehören seit Mitte August nicht mehr zum Geschäftsgebiet von car2go. Das Unternehmen begründet dies mit der zu geringen Auslastung, während in innerstädtischen Gebieten die Nachfrage nach Carsharing-Autos deutlich höher ist. car2go hat in Wien rund 80.000 Kunden.

Vom neuen Ford Mustang, der seit Kurzem in Österreich angeboten wird, könnten heuer bis zu 200 Stück verkauft werden. Derzeit liegen bereits mehr als 100 Bestellungen vor, heißt es beim Importeur. Ansprechen will man Kunden, die „charakterstarke Fahrzeuge mit Ecken und Kanten“ suchen. Die Lieferzeit beträgt derzeit maximal 3 Monate: Neben dem 8-Zylinder (422 PS) ist der Mustang erstmals mit einem 4-Zylinder-Turbo (317 PS) erhältlich. Erwartet wird, dass sich 60 Prozent der Kunden für die geschlossene Version und 40 Prozent für das Cabrio entscheiden werden.

Autogott: Rabatte immer höher Auf 20,56 Prozent des Listenpreises gestiegen sind die Rabatte bei den auf der Homepage www.autogott.at angebotenen Fahrzeugen. Im Vorjahr war dieser Wert laut Mag. Lorenz Loidl, einem der Geschäftsführer des Unternehmens, noch bei 19,82 Prozent gelegen. Selbst frei konfigurierbare Neuwagen werden bereits mit einem Rabatt von durchschnittlich 15,66 Prozent angeboten.

Mehr Aussteller auf Vienna Autoshow Im Jänner 2016 werden auch Maserati und Aston Martin bei der Vienna Autoshow teilnehmen. Als einziger Volumenhersteller wird – wie schon heuer – Volvo keinen Stand auf der Show haben. Auch auf der IAA ist Volvo nicht dabei.

Subaru revidiert seine Pläne

Mitsubishi: Aufwärtstrend Mit der starken Nachfrage nach den Sondermodellen des L200, von dem mehr als 300 Stück abgesetzt wurden, und nach dem ASX (mehr als 1.000 Verkäufe) begründet Andreas Kostelecky, Geschäftsführer der Denzel Autoimport GmbH, die Steigerung von 9,6 Prozent bei den Neuzulassungen in den ersten 7 Monaten (2.385 Stück).

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Obwohl Subaru die Neuzulassungen in den ersten 7 Monaten von 440 auf 450 Einheiten steigerte, ist das ursprüngliche Ziel – nämlich 1.000 Einheiten – nicht mehr erreichbar. Werner Andraschko, Österreich-Chef des Importeurs, führt dies auf Lieferschwierigkeiten zurück, da der Hersteller den wichtigen US-Markt verstärkt beliefere. Im September kommt der neue Sportkombi Levorg auf den Markt; der Grundpreis für den 4,69 Meter langen Wagen liegt

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bei 28.990 Euro. Das Auto knüpft an den Legacy an, der 2009 ausgelaufen ist.


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THEMA

Das blieb vom Autohaus Teissl in Klagenfurt: Es wird jetzt anderweitig verwertet

Bei der Frage, was ein Autohaus wert ist, gibt es höchst unterschiedliche Ansichten. Unabhängig von Fachgutachten resultiert der Preis letztlich aus Angebot und Nachfrage. Derzeit ist ein Verkäufermarkt. Es gibt mehr Autohändler, die aussteigen wollen als Käufer, die ihr Geld in diese Branche investieren wollen.

ter komplett abgefertigt. Nagl ist rückblickend froh, dass er den Betrieb „mit einer schönen schwarzen Null“ losgeworden ist. Und seither Zeit hat, sich neben seiner Kammerfunktion dem Betrieb seines Neffen und seiner SV-Tätigkeit zu widmen.

Von Dr. Friedrich Knöbl

Was kostet ein Autohaus A

ls Bundesinnungsmeister Friedrich Nagl klar wurde, dass seine Söhne mit dem Autohandel nichts am Hut haben, musste er sich über die Verwertung seines Unternehmens den Kopf zerbrechen. „Ich hatte das Glück, dass mein Standort in Klosterneuburg dem Johannes Hall in sein Konzept gepasst hat“, findet er auch heute noch den Deal mit Beyschlag als Glückstreffer. Die Opel-Vorgaben für seinen in die Jahre gekommenen Betrieb hätten sich zu seinen Lebzeiten nie amortisiert. Hinzu kam, dass die Betriebsliegenschaft kein Eigengrund war, sondern ein Superädifikat des Stiftes Klosterneuburg. Damit konnte sein Unternehmen auch nicht von den in dieser Gegend stark steigenden Grundstückspreisen profitieren. Unter diesen Umständen war ein langfristiger Pachtvertrag die passendste Lösung. Der alte Betrieb wurde von Hall umgehend geschliffen – der neue erfüllte problemlos alle Opel-Standards. Abgelöst wurden lediglich der solide Kundenstock und der Goodwill des Unternehmens, weshalb der Betrieb in der ersten Zeit auch unter dem Logo „Opel-Nagl“ weitergeführt wurde. Vor der Übernahme wurden alle 25 Mitarbei-

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Je größer, desto schwieriger Aus realistischer Sicht kann ein Autohändler derzeit beim Betriebsverkauf kaum mehr als den Immobilienwert realisieren. Je größer das Autohaus, desto weniger Käufer kommen dafür infrage. Das zeigte sich vor einigen Jahren, als das große VW-Autohaus Stipschitz am Südrand von Wien zum Verkauf angeboten wurde. Im Laufe der Jahrzehnte hatten sich im Betriebsvermögen zahlreiche wertvolle Betriebsgrundstücke im Herzen von Maria Enzersdorf angesammelt. Die Porsche-Gruppe hatte als Lieferant in das Unternehmen den besten Einblick. Sie legte ein Anbot über fünf Millionen Euro. Allerdings musste der Deal wegen der marktbeherrschenden Stellung des Käufers zuvor noch das Kartellgericht passieren. Der Kauf wurde letztlich mit der Begründung abgesegnet, dass für diesen alteingesessenen VW-Platzhirsch kein anderes Offert abgegeben wurde. Aufgrund des Händlervertrages wären dafür natürlich nur VWHändler – wie etwa Schwandl oder Liewers – infrage gekommen. Die sich hüteten, der Porsche-Gruppe bei diesem Geschäft in die Quere zu kommen. Nach der Einschätzung der Stipschitz-Stiftung entsprach dieser Kaufpreis etwa dem „nackten“ Quadratmeterpreis der Betriebsgrundstücke. Eine gute Hand fürs Liegenschaftsgeschäft zeigte die Porsche-Gruppe schon vor Jahrzehnten beim

AUTO & Wirtschaft • SEPTEMBER 2015


THEMA Friedrich Nagl hatte bei der Veräußerung seines Betriebes in Klosterneuburg Glück: Opel & Beyschlag kam und investierte (r.)

Bei Stipschitz in Maria Enzersdorf (l.) schlug Porsche Austria zu

Konkurs des renommierten Autohauses Hinteregger. In seinen besten Zeiten war Senator Anton Hinteregger Ford-Importeur für den Osten Österreichs. Später, als Ford den Import selbst in die Hand genommen hatte, verblieb seinen Nachfolgern am Hietzinger Kai ein für damalige Verhältnisse überdimensionierter Autobetrieb. Als dieser in Konkurs schlitterte, kaufte Ford dem Masseverwalter bloß den Betrieb ab. Für die Liegenschaft wollten die Amerikaner nicht so viel Geld in die Hand nehmen – sie überließen diese der Porsche Immobilien GmbH. So wurde aus Ford Hinteregger das neue Autohaus Ford Wien West – aber als Porsche-Pächter. Als dieser Pachtvertrag zu Ende ging, machte Porsche kurzen Prozess und setzte den Ford-Vertrieb vor die Tür. Auf dem Schutt der Hintereggers blüht seither neues Porsche-Leben. Und als Ford die Importzentrale nach Wien verlagerte, musste sich diese mit einem wesentlich bescheideneren Standort begnügen.

Aus Autohaus werden Wohnungen Mit dem Risiko eines Unternehmenskaufs ohne gleichzeitigen Kauf der Liegenschaft ist derzeit MVC konfrontiert. Diese Investorengruppe hatte im Einvernehmen mit den Ford-Granden vor einigen Jahren beschlossen, alle Wiener Ford-Händler unter einem Dach zu vereinen. Dafür kauften sie Diplomkaufmann Herbert Vohryzka sein Autohaus in der Triester Straße ab. Das dafür erforderliche Grundstück hatte er persönlich – rechtzeitig und zu einem moderaten Preis – mit einem langfristigen Leasingvertrag finanziert. Der wurde beim Verkauf von Ford TriesterStraße nicht angetastet: Die MVC übernahm somit durch den Kauf des Autohauses den Ford-Autohandel, Vohryzka bezahlte seine Leasingraten. Als der Leasingvertrag kürzlich endete, war nicht mehr die Leasingbank, sondern Vohryzka der neue Grundeigentümer. Der war – nachdem er sein Autohaus günstig verkauft hatte – nicht mehr am Autohandel, sondern an der lukrativen Verwertung dieser 12.000 m2 großen Liegenschaft nahe dem neuen Hauptbahnhof interessiert. Den dafür erforderlichen Kaufpreis hätte die MVC mit dem Ford-Handel nie

verdienen können. So werden am derzeitigen Betriebsgelände schon bald neue Wohnsiedlungen entstehen. Und Ford muss sich darauf einstellen, nie mehr wieder an einem so prominenten Standort vertreten zu sein.

Liegenschaften werden von Banken niedriger bewertet Eines zeigt sich damit klar: Der Wert einer Liegenschaft ist im Verhältnis zu den Ertragsmöglichkeiten im Kfz-Geschäft viel zu hoch. Oder umgekehrt: Die Kfz-Unternehmer verdienen mit dem Autohandel viel zu wenig, um sich solche Autohäuser in guten Lagen leisten zu können. Daher lässt sich ein Autohaus nicht gleichzeitig mit der Betriebsliegenschaft verkaufen. Zumindest nicht zu dem Wert, den das Betriebsgelände bei einer vernünftigen Nutzung – nicht als Autohaus – tatsächlich hat. Das ist auch der Grund, warum Mercedes für seinen gekündigten Kärnten-Statthalter Dr. Helmut Teissl lange Zeit keinen Nachfolger fand. „Wir sind Gott sei Dank so stark, dass wir nicht verkaufen müssen. Die von Mercedes vorgeschlagenen Interessenten wollten einen Rabatt von 30 Prozent.“ Zur Erhaltung der Arbeitsplätze war Teissl anfangs sogar zu einem derartigen Abverkauf bereit. Allerdings hätten die Käufer für einen solchen Deal zusätzlich noch Garantien von MBÖ benötigt. „Die Sicherheiten, welche die Banken verlangen, sind gigantisch.“ Nach Teissls Erfahrungen werden Kfz-Betriebsliegenschaften für das damit verbundene Geschäftsrisiko von Haus aus mit einem Abschlag von 30 Prozent eingestuft. Überdies werden bei einem derartigen Unternehmenskauf beachtliche Eigenmittel verlangt. Angesichts dieses Kapitalerfordernisses wäre für die „Kaufinteressenten“ finanziell nur eine Pacht infrage gekommen. Teissl wollte jedoch nicht verpachten. „Rückblickend muss ich sagen: Ich hätte das Unternehmen auch mit Händlervertrag nicht verkaufen können“, sagt Teissl, der durch die vielen Beschränkungen des Händlervertrages in diesem keine nennenswerte Steigerung des Unternehmenswertes sieht. Die Konsequenzen: Das Unternehmen wurde mit 30. Juni geschlossen; die Immobilien werden scheibchenweise verwertet. •

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AUTOMOTIVER ZEHNKAMPF 100-METER-LAUF Autohändler oder Internetplattformen: Wer macht das Rennen?

DISKUSWURF Automarketing 2.0: Wer erzielt die größte Reichweite?

KUGELSTOSSEN Reparaturkosten als Kraftakt für Kunden und Betriebe

HOCHSPRUNG Legt der technische Fortschritt die Latte für Werkstätten zu hoch?

HÜRDENLAUF Trotz schwieriger Rahmenbedingungen zum automotiven Geschäftserfolg

Die Autobranche steht vor dem härtesten Wettkampf aller Zeiten. Nur wer in Bestform ist, wird die Ziellinie erreichen. Wir benennen die 10 wichtigsten Disziplinen und zeigen auf, wie Kfz-Unternehmer sie bewältigen können. Mit uns am Start sind prominente Referentinnen und Referenten – sowohl aus Österreich als auch aus den Führungsteams internationaler Konzerne. SEIEN SIE MIT DABEI, WENN AM 29. OKTOBER IN DER HOFBURG DER STARTSCHUSS ZUM 8. AUTO-&-WIRTSCHAFT-TAG FÄLLT!

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Tina Müller Marketingvorstand, Adam Opel AG

Thomas A. Schmid Chief Operating Officer, Hyundai Motor Europe

Axel Berger Vorstandsvorsitzender, CG CarGarantie

Mag. Markus Auferbauer Leiter des Motornetzwerks von willhaben.at

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Wie Sie die Herausforderungen der Zukunft meistern!

TAG 2015 29. Oktober 2015/Hofburg

400-METER-LAUF Gelingt der Markterfolg ohne Zulassungsdoping?

WEITSPRUNG Mit Anlauf zu den Kunden von morgen

STABHOCHSPRUNG Importeur als Coach, Händler als Athlet: Gelingen so neue Höhenrekorde?

SPEERWURF Wie Sie die Autokäufer von heute (und morgen) exakt treffen

1.500-METER-LAUF Geht den Kfz-Betrieben der finanzielle Atem aus?

Thomas Koch Vertriebsleiter Automotive Aftermarket, Bosch

Dr. Alexander Martinowsky Vorstand, Wiesenthal Autohandels AG

Mag. Peter Voithofer Direktor, KMU Forschung Austria

Dr. Helmut Teissl Früherer Landeshändler von Mercedes-Benz

Univ.-Prof. Dr. Peter Filzmaier Politikwissenschaftler und Kommunikator

Gerhard Wolf Geschäftsführer von Castrol Austria

DI Oliver Schmerold Verbandsdirektor des ÖAMTC

Dr. Felix Clary und Aldringen Sprecher der heimischen Autoimporteure

Komm.-Rat Burkhard Ernst Bundesgremialobmann des Fahrzeughandels

Komm.-Rat Friedrich Nagl Bundesinnungsmeister der Fahrzeugtechnik

… und viele weitere prominente Referenten!

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TEILNAHMEGEBÜHR: 89 Euro (exkl. USt) inkl. Buffet

FRAGEN UND ANMELDUNGEN: okermueller.renate@autoundwirtschaft.at www.autoundwirtschaft.at


„Ich habe kein Interesse an irgendwelchen Marktspielchen. Ich habe Interesse an echten Verkäufen an echte Kunden“,

HANDEL

erklärt Nicholas Thomas (Nissan) auf Seite 22

„Wir konzentrieren uns ganz bewusst auf die Geschäfte mit Privat- und Firmenkunden“, sagt Danijel Dzihic (Ford) auf Seite 27

Vorarlberg dank Frankenkurs im „Plus“ Mit 2,3 Prozent Wachstum verzeichnet Vorarlberg als einziges Bundesland steigende Pkw-Verkäufe. Laut Komm.-Rat Manfred Ellensohn, Landesgremialobmann des Fahrzeughandels, ist dies jedoch auf wechselkursbedingte Exporte in die Schweiz zurückzuführen. Dennoch habe es „vor drei oder vier Jahren wesentlich stärkere Effekte durch den hohen Frankenkurs gegeben“, denn aktuell hätten die Schweizer Importeure viel schneller auf die Kursschwankungen reagiert und ihre Preise entsprechend angepasst.

Starke Rabatte zerstören Preis österreichweit Mag. Franz Schönthaler, Obmann des Fiat-Händlerverbands, fordert „Maßnahmen gegen die Preispiraterie im Internet“. So würde es den kompletten österreichischen Markt ruinieren, „wenn ein oder zwei Anbieter den nächstgünstigen Preis um 10 Prozent unterbieten“. Als Lösung sieht Schönthaler einerseits mehr Verantwortungsbewusstsein der Händler sowie eine nachhaltige Konditions- und Werbepolitik bei den Importeuren. So habe Fiat jedoch das branchenweite Problem bereits erkannt.

Hutschinski: Branchenvertreter müssen umdenken Stefan Hutschinski, Obmann des VW-, Audi-, Seat- und Skoda-Händlerverbands, rechnet trotz der Zuwächse bei den Pkw-Neuzulassungen mit einem 5prozentigen Minus für das Gesamtjahr. „Ein auf oder über dem Vorjahr liegender Wert ist nur bei massiven taktischen Maßnahmen der Importeure vorstellbar“, sagt Hutschinski und fordert: „Es muss ein Umdenken bei unseren Interessenvertretern einsetzen. Es reicht ganz einfach nicht mehr aus, sich auf althergebrachtes Lobbying hinter den Kulissen zu verlassen.“

Auto Gerster vervierfacht Opel-Verkäufe „Uns geht es hervorragend“, sagt Mag. Christoph Gerster, Geschäftsführer von Auto Gerster in Dornbirn und zeigt sich mit der Geschäftsentwicklung in den ersten 6 Monaten sehr zufrieden. So seien die Opel-Auslieferungen von 158 auf 551 Stück gesteigert worden. „Bei Opel und Suzuki ist der Umsatz im 1. Halbjahr um 33 Prozent auf 19,2 Mio. Euro gestiegen“, sagt Gerster. Nach dieser positiven Entwicklung soll im produktiven Bereich wie auch in der Verwaltung Personal aufgebaut werden.

Autohaus Weissensteiner in Gresten insolvent Sinkende Neuwagen-Verkäufe seien dafür verantwortlich gewesen, dass man am 20. August ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung eröffnet habe, heißt es im Autohaus Weissensteiner in Gresten. Das für die Marken Opel, Kia und Isuzu tätige Autohaus mit 16 Dienstnehmern wird vorläufig fortgeführt; das Unternehmen bietet eine Quote von 30 Prozent binnen 2 Jahren an. Ein Masseverwalter soll klären, ob die Angaben des Unternehmens stimmen: Aktiva von 903.000 Euro stehen Passiva von 1,1 Millionen Euro gegenüber.

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AUTO & Wirtschaft • SEPTEMBER 2015

Gerhard Lustig

Neu(es) wagen Autonomes Fahren ist derzeit in vieler Munde. Vorsichtshalber wird der ethikschwangere Komplex von der Industrie als teilautomatisiert bezeichnet. Klingt gut und es lässt sich vortrefflich darüber diskutieren. Schließlich muss ja noch niemand die Verantwortung dafür übernehmen, wie ein autonomes Fahrzeug ohne Herz und Hirn bei einem drohenden Zwischenfall gesetzeskonform auf Mensch, Tier und fremdes Eigentum schonend reagiert. Verantwortungsvolles Fahren basiert auf dem Vertrauensgrundsatz, also muss auch selbstständiges Fahren auf Recht und Ethik gegründet sein. Was bleibt dann noch von der Individualität des Autofahrens, der Spaß daran, selbst zu entscheiden. Beispiel: Bei Stau im Aufenthaltsbereich blockiert die Exekutive das Wegfahren – oder gleich der Verkehrsclub (VCÖ).


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HANDEL

Erfolg mit Weitblick In einer von immer hektischeren Personalwechseln geprägten Importeursszene steht Helmut Pletzer, Deputy Managing Director von Suzuki Austria, für Kontinuität. Statt kurzfristiger Zulassungsmaximierung setzt er auf engagierte Händler und eine nachhaltige Preispolitik. Von Philipp Hayder

A&W: Wie wird sich der Pkw-Markt im Herbst entwickeln? Helmut Pletzer: Wir werden weiterhin eine Bergund Talfahrt erleben. Unterm Strich werden wir uns bei rund 300.000 Neuzulassungen einpendeln. Sollte das nicht aufgrund der tatsächlichen Kundennachfrage möglich sein, werden die üblichen Verdächtigen mit taktischen Maßnahmen dafür sorgen.

Trotz des fordernden Marktumfeldes blickt Helmut Pletzer mit Zuversicht in das Herbstgeschäft

Stichwort Sondermodelle: Beim S-Cross war die Preisanpassung durch den „Traveller“ nötig, damit das Auto von den Kunden angenommen wurde. Pletzer: Diese Anpassung des Einstiegspreises hat es uns ermöglicht, in den ersten 6 Monaten des heurigen Jahres mit exakt 1.069 Kaufverträgen mehr Autos abzusetzen als im ganzen Jahr 2014. Im Volljahr sollten sich rund 2.000 Verkäufe ausgehen, zumal wir auch nach der Umstellung auf die Euro-6-Motoren und auf das Modelljahr 2016 die verbesserte Preispositionierung beibehalten werden.

Im Gegensatz dazu hält sich Suzuki bei Eigenanmeldungen zurück. Pletzer: Wir als Importeur forcieren derartige Maßnahmen sicher nicht. Es ist für uns ganz einfach nicht zielführend, Marktkosmetik zu betreiben, wenngleich auch wir den durch Kurzzulassungen verursachten Druck zu spüren bekommen. Es wird für unsere Händler beispielsweise immer schwieriger, ihre 3 bis 4 Monate alten Vorführer zu verkaufen, wenn zu vergleichbaren Preisen Fahrzeuge mit null Kilometern auf dem Tacho in den Markt gepresst werden.

Wie zufrieden sind Sie mit dem neuen Vitara? Pletzer: Der Vitara ist sensationell gestartet – allerdings nicht nur bei uns, sondern auch in viel größeren Ländern wie Deutschland, Frankreich oder Italien. Das bringt gerade bei den Vierradmodellen, die beim Vitara nach wie vor über 80 Prozent der Verkäufe ausmachen, eine gewisse Einschränkung der Lieferfähigkeit mit sich. Dennoch sollten in den 9 Monaten vom Auslieferungsbeginn im März bis zum Dezember über 2.000 Autos nach Österreich kommen.

Wie gehen Sie mit dem immer härteren Verdrängungswettbewerb um? Pletzer: Als klassische Privatkundenmarke müssen wir unserer Zielgruppe ein faires und attraktives Angebot machen. Zweifellos spielt dabei

Der Vitara (l.) ist im ersten Anlauf erfolgreich; beim S-Cross gelang mit dem Sondermodell „Traveller“ die Repositionierung

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der Einstiegspreis eine noch größere Rolle als vor einigen Jahren. Außerdem sind Sondermodelle mit Ausstattungsvorteilen ein zugkräftiges Werkzeug. Was wir ganz sicher nicht machen werden, sind hohe Rabatte auf nagelneue Modelle. Das würde schließlich die Listenpreise ad absurdum führen.

Welche Zulassungszahlen sollen am Jahresende in der Statistik stehen? Pletzer: Für das Gesamtjahr haben wir uns nach dem Seuchenjahr 2014 mit lediglich 4.485 Neuzulassungen vorgenommen, an die 6.000 Einheiten heranzukommen. Dieses Ziel sollten wir aus heutiger Sicht nicht nur erreichen, sondern übertreffen. •

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AUDI SPORT WÄHLT CASTROL EDGE UNSER STÄRKSTES ÖL Castrol EDGE ist unser stärkstes und modernstes Motorenöl. Audi Sport vertraut auf Castrol EDGE und gibt dem Team die Kraft, die Leistungsgrenzen in der DTM neu zu definieren.

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HANDEL

Game over! „Ich habe kein Interesse an Marktspielchen“, sagt Nicholas Thomas, Managing Director von Nissan Österreich. Stattdessen setzt er auf neue Modelle und ein flächendeckendes Händlernetz. Von Philipp Hayder

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it rückläufigen Stückzahlen sind Importeure üblicherweise nicht glücklich. Nicholas Thomas blickt jedoch nicht ohne Stolz auf das Jahr 2014 zurück: Damals brachen zwar die Pkw-Neuzulassungen um 28 Prozent ein, doch dafür verabschiedete sich Nissan von der jahrelang betriebenen Zulassungsmaximierung über Exporte. „Ich habe kein Interesse an irgendwelchen Marktspielchen. Ich habe Interesse an echten Verkäufen an echte Kunden“, unterstreicht Thomas.

Der Brite Nicholas Thomas übernahm ihm Mai 2014 die Führung von Nissan

Nachhaltiger Aufwärtstrend Im 1. Halbjahr 2015 wurde dieser Strategiewechsel mit einer eindrucksvollen Rückkehr zum Wachstum belohnt. „Wir waren einer der am schnellsten wachsenden Hersteller und konnten unseren Pkw-Marktanteil von 1,96 auf 2,44 Prozent steigern“, berichtet Thomas. Im Gesamtjahr wolle man „sicherlich bei den Neuzulassungen auf oder über diesem Niveau zu liegen kommen“. Einen wesentlichen Beitrag dazu leistet nach wie vor der Dauerbrenner Qashqai, der in der ersten Jahreshälfte mit 1.836 Neuzulassungen das Vorjahresergebnis nochmals um mehr als 200 Einheiten übertreffen konnte. „Beim Juke ist uns eine Steigerung von 374 auf 439 Stück gelungen, was mich sehr freut, denn im Gegensatz zu anderen europäischen Märkten wurde dieses Auto hierzulande bislang unter seinem Wert geschlagen“, meint Thomas. Mit dem Start des neuen Kompaktmodells Pulsar ist er ebenfalls nicht unzufrieden, wenngleich der Wettbewerb gerade in diesem Segment hart sei: „Dennoch konnten wir bereits mehr als 600 Fahrzeuge verkaufen und davon bis Ende Juni 384 auch zulassen. Ich bin überzeugt, dass der Pulsar auf lange Sicht zu einem Erfolg wird.“

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Investitionen in die Schauräume Unterdessen hätten sich die Renditen des Händlernetzes spürbar verbessert, sodass man von einer „gesunden Ertragssituation“ ausgehen könne, sagt Thomas: „Die gilt es zu bewahren, denn nur dann sind die Betriebe auch in der Lage, in die Zukunft zu investieren.“ Aktuell kommt auf die Vertragsbetriebe ein neues Schauraumkonzept zu. Als erster österreichischer Partner hat die Vogl-Gruppe am neue Standort Liezen die CI umgesetzt, weitere Partner sollen rasch folgen. Einen fixen Stichtag für die Umstellung gibt es laut Thomas jedoch nicht.

Handlungsbedarf in Wien

Der Qashqai ist nach wie vor das meistverkaufte Modell von Nissan

Parallel zur Einführung des neuen Schauraumdesigns gilt es, die letzten Lücken im Vertriebsnetz zu schließen. Dringenden Handlungsbedarf sieht Thomas vor allem in Wien, wo mit „ein bis zwei zusätzlichen Standorten“ ein zusätzliches Absatzvolumen bis zu 1.000 Fahrzeugen pro Jahr generiert werden soll. Auch in einigen kleineren Gebieten, etwa Hallein oder Spittal, werden noch Händler gesucht.

Ambitionierte Ziele

Zukunftsweisend: So sieht das neue Schauraumkonzept am Beispiel eines deutschen Betriebs aus

Europaweit verfolgt Nissan den Anspruch, sich als stärkster japanischer Hersteller zu etablieren. Damit soll ein Marktanteil von rund 5 Prozent einhergehen. Angesichts der spezifischen österreichischen Marktverhältnisse sei diese Zahl zu hoch gegriffen, meint Thomas, doch auch seine Ambitionen sind ehrgeizig: „Hierzulande gibt es nur wenige Hersteller, die einen Marktanteil von 3 Prozent erreichen. Mein Ziel ist es, mittelfristig diese Schwelle zu überschreiten – durch neue Modelle, mehr Flottenverkäufe und die Abrundung des Händlernetzes.“ •

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Qualität hat was mit Niveau zu tun. Erstausrüstungsniveau zum Beispiel.

Breite mal Tiefe – das ist die Formel für ein bedarfsgerechtes Produktsortiment.

Von einem echten Partner der Werkstatt kann man Unterstützung erwarten. Verkaufsunterstützung.

DIE ZUKUNFTSOFFENSIVE FÜR WERKSTATT UND HANDEL

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Über MAHLE Aftermarket verfügbar: MAHLE und Behr Klimaservicegeräte. Hier im Bild: MAHLE ArcticPro 200yf (für Kältemittel HFO-1234yf) und Behr ACxpert 1000a (für R-134a).

Zukunftsfähig bedeutet auch: die Werkstattkompetenz im Servicebereich ausbauen: Zum Beispiel mit Klimaservicegeräten von MAHLE und Behr.

„Klimaservice“ – das nehmen wir persönlich: Nicht nur bei der qualifizierten Einweisung, sondern auch bei der technischen Unterstützung und Ersatzteilversorgung.


HANDEL

Die Zukunft ist schon da: Vom Priora-Nachfolger Vesta (l.), hier als Stufenheck, ist auch ein Kombi geplant; Basis des XRay (o.) mit dem Design von Steve Mattin, ist der Dacia Sandero

Lada kommt als Marke wieder Die Marke Lada, enorm populär als robuster Preisbrecher der 70er- und 80er-Jahre, ist im Sog der RenaultNissan-Allianz auf bestem Weg, wieder ihren Platz auf der Kaufliste preisbewusster Kunden zu erobern. Von Dr. Nikolaus Engel

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Bo Andersson inspiziert den Erlkönig des neuen Lada-SUV XRay

ange war nicht klar, ob Lada-Erzeugnisse nach der Mehrheitsbeteiligung der RenaultNissan-Allianz künftig noch in Westeuropa vertrieben werden: Den Großteil des Lada-Volumens in Westeuropa verkaufte die von Dieter Trzaska geführte, in Deutschland und Österreich aktive Importgesellschaft Lada Automobil GmbH, die seit Langem einen Standort in der Wiener Seitenhafenstraße hat. Trzaskas Engagement und die EU-Kleinserienzulassung retteten den Verkauf des in Österreich schon von ÖAF „Taiga“ getauften, unerbittlich geländegängigen Dauerläufers 4x4 (Niva 2121) in die Ära der EU-Hyperreglementierung.

Marktfähige Autos zum günstigen Preis

Bo Andersson (l.) mit István Ormos, Chef des neuen ungarischen Lada-Importeurs

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Bo Andersson, der neue Boss bei OAO AvtoVAZ (wie der russische Hersteller an der Wolga eigentlich heißt), handelt – auch mit einer „Hire-and-Fire“Personalstrategie – stets, um den Erfolg und den Stolz der Mitarbeiter auf die Produkte des Autobauers aus Togliatti zu steigern und ihn für die Wettbewerbsattacke chinesischer Autohersteller wie Lifan fit zu machen. Dabei kann er

sich allerhöchster Unterstützung – von Wladimir Putin, Präsident der Russischen Föderation – sicher sein. Immerhin konnte Andersson die Auslastung des Werks auf rund 70 Prozent steigern, das seine Produktionskapazität davor nur zur Hälfte ausnutzte. Und er machte die Autos auch dank ständiger Vorstöße von Trzaska – wenn auch mit dem Vorlauf, den Autowerke für Produktänderungen brauchen – in der EU verkaufsfähig: Sie erfüllen auch zunehmend die EUZulassungsvorschriften. Trzaska freut sich, dass das Werk nach Produktionsengpässen die Modelle Granta und Kalina nun EU-konform – und zu marktgerecht gesenkten Preisen – liefert. Die Fortsetzung soll folgen. „2015 ist das Jahr von AvtoVAZ“, sagt Andersson. Den nächsten Schub soll dem Verkauf das Kürzel „XV“ versetzen. Es bedeutet nicht nur im Lateinischen 15, sondern steht auch für die beiden, Ende 2015 – bei uns 2016 – auf den Markt kommenden Modelle: das SUV XRay und die Kompaktlimousine Vesta, Nachfolger des Lada Priora.

Ungarn: Multimarkenhändler übernimmt Lada-Import Im nächsten Schritt kümmert sich Andersson um den Verkauf: Während einen Teil der Produktion – Renault, Nissan, Datsun – die Allianz Renault-Nissan abnimmt, will er den Lada-Verkauf im russischen Stammmarkt steigern und wieder Schwung in den Export bringen, auch in Ländern, wo Lada in der Glanzzeit, politisch bedingt, automatisch eine Marktmacht war: So wurde mit dem Budapester Multimarkenhändler Duna Auto Zrt kürzlich ein neuer Importeur nominiert. Unklar ist nur, welche weiter gültigen Importrechte der vormalige Importeur noch hat. •

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Professionelle KFZ Lackierer fordern weltweit führende Leistung, Effizienz und Verlässlichkeit.

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ANSICHT

Täter und Richter I

n Österreich gibt es rund 80.000 Berufskraftfahrer. Und zahllose C-Führerscheinbesitzer, die nur gelegentlich einen Lkw beruflich benutzen. Sie alle müssen sich einer regelmäßigen Fortbildung unterziehen. Die wird durch den Erlass von Mag. Christian Kainzmeier geregelt. Er ist einer der Vasallen von Alois Stöger, der durch das Walten von Faymanns Gnaden zum Herrscher des Verkehrsressorts wurde. Der mit Erlässen regiert, die er für immer und ewig für rechtswirksam hält. Unter denen drangsalierte Schaffler (mundartlich für „Chauffeur“) zu leiden haben. • Die Idee der beruflichen Fortbildung ist nicht neu. Sie wurde schon am 15. Juli 2003 in Brüssel ausgebrütet. Mit der Richtlinie 2003/59/EG wurde sie in Papierform gegossen. Alle Mitgliedsstaaten verpflichteten sich, diese Vorschriften für den C-Führerschein spätestens innerhalb von 6 Jahren in nationales Recht zu verwandeln. Wie immer in solchen Fällen passierte einige Jahre nichts. Plötzlich – im Jahr 2008 – erkannte Kainzmeier, welch Potenzial in der simplen C95-Idee steckt. Etwa, indem er mit einer Grundqualifikations- und Weiterbildungsverordnung alle Kfz-Mechaniker, die gelegentlich zum Abschleppen ausrücken, juristisch zu Neo-Schafflern hochstilisiert. • Der Vollzug der von Kainzmeier ausgetüftelten Vorschriften fällt in die Kompetenz der Landesfürsten. So versuchte die oberösterreichische Landesregierung, Kainzmeier zu einer praxisnahen Auslegung des Güterbeförderungsgesetzes zu bewegen. Für die KfzWerkstätten könne ja die Ausnahmebestimmung der „Handwerkerregelung“ herangezogen werden. Dieser entschied kraft seines Amtes 2011 per Erlass: Auch Werkstattmitarbeiter, die ein Abschleppfahrzeug lenken, das § 1 Abs. 1 GütbefG entspricht, benötigen einen „Fahrerqualifizierungsnachweis“ (FQN) gemäß § 19 GütbefG. Um die Umsetzung der EU-Richtlinie kümmerten sich seit 2008 österreichische Weiterbildungsstätten wie Fahrschulen, qualifizierte selbstständige Fahrlehrer oder etwa die ÖAMTC-Fahrer-

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Branchenanwalt Dr. Fritz Knöbl bringt diesmal die Machenschaften im Verkehrsministerium ans Licht

akademie. Pro Jahr schulen diese rund 13.000 Berufskraftfahrer, damit diese als Berufsvoraussetzung ihren Fahrerqualifizierungsnachweis erbringen können. Ohne diesen gibt’s keinen Job. Dafür zahlen sie ihre Kursgebühren und sitzen fünf Tage zum Büffeln der in der Richtlinie vorgeschriebenen Wissensgebiete. Die Details dieser Fortbildung wurden anhand einer ministeriellen Weiterbildungsverordnung von den Landesregierungen festgelegt. Die Fahrschulen erhielten einen Ermächtigungsbescheid, in dem einheitlich eine Modulaufteilung auf fünf Tage mit fünf verschiedenen Inhalten angeführt ist – was auch seit 2008 klaglos praktiziert wird. • 2013 brütete Kainzmeier darüber, wie er mit seinen Erlässen nicht nur das gemeine Fußvolk in den Kfz-Werkstätten, sondern alle unbotmäßigen Wirtschaftskämmerer demütigen könne. So geruhte er, per Erlass seine Weiterbildungsverordnung anders zu interpretieren. Es dürfen nicht – wie in den Länderbescheiden festgelegt – einzelne Bereiche der vier echten Module zur Vertiefung verlängert werden. Nein: Es müssen vier Module an vier Tagen absolviert werden. Der fünfte Tag des Herrn hat zur Wiederholung eines dieser vier Module zu dienen. So wird etwa ein Stoff am Freitag vorgetragen – und am darauf folgenden Samstag zu Kainzmeiers Ehren wiederholt. Eine Idee, die den zahlenden Schafflern nicht leicht zu vermitteln ist. • Mit einem hoheitlichen Federstrich wurden so alle bisherigen C-95-Nachweise zu Makulatur. Denn sie entsprechen nicht Kainzmeiers Vorstellung eines FQN. In den „schwarzen“ Bundesländern schüttelte man nur den Kopf und ignorierte Stögers Vasallen. Nicht so im roten Wien. Häupls Herold Mag. David Vladar verkündete anno 2015: Das Amt der Wiener Landesregierung ruft in Erinnerung, dass ohne Berücksichtigung der von Kainzmeier erlassenen Erlässe „eine entsprechende Eintragung der Fortbzw. Weiterbildung in das Führerscheinregister nicht möglich sein wird“. • Angesichts dieses amtlichen Chaos wendeten sich die düpierten Kämmerer an den „geehrten Herrn Bundesminister“. Bundesspartenobmann Alexander Klacska ersuchte mit höflichen Worten, Stöger möge für eine „sinnvolle Weiterbildung“ sorgen, damit das eigentliche Ziel der EU-Richtlinie – die Verkehrssicherheit zu erhöhen – erreicht werde. Doch seine Exzellenz hielt diese Petition für unbotmäßig. Er ließ seinen Vasallen ausrichten, dass an eine Änderung seiner Erlässe nicht zu denken sei. Womit einstweilen sichergestellt ist: Das amtliche Chaos wird dank Stögers Segen weiter bleiben.

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HANDEL

Echte Kunden im Focus Mehr Privat- und Firmenkunden statt taktischer Zulassungen: So lautet die Strategie von Ford bis zum Jahresende. Attraktive neue Modelle sollen dabei helfen.

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b Focus, Mondeo oder C-Max: „Die in den vergangenen Monaten eingeführten Produkte verkaufen sich ausgezeichnet“, berichtet Mag. (FH) Danijel Dzihic, Generaldirektor der Ford-Importgesellschaft. Dass dies in den ersten 6 Monaten noch nicht in der Zulassungsstatistik sichtbar geworden sei, habe einen einfachen Grund: „Wir konzentrieren uns ganz bewusst auf die Geschäfte mit Privat- und Firmenkunden.“ Im Zuge dessen habe man allein von Jänner bis Juni rund 2.000 Kurzzulassungen bis 120 Tage weniger getätigt als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Aufholjagd im Herbst Mit der Sportwagenikone Mustang, die es schon heuer auf rund 200 Auslieferungen bringen soll, sowie

dem in der zweiten Septemberhälfte geplanten Modellwechsel beim Galaxy folgen nunmehr die nächsten Modellimpulse. Im Oktober wird der neue S-Max den diesjährigen Reigen an Neuheiten beschließen. Angesichts der damit verbundenen Stückzahleffekte ist Dzihic zuversichtlich, dass am Jahresende in der kombinierten Marktanteilsstatistik für Pkws und Nutzfahrzeuge ein Siebener vor dem Komma stehen wird: Dies würde ungefähr dem Niveau von 2014 entsprechen, jedoch bei ungleich nachhaltigerer Zusammensetzung der Verkäufe. Parallel dazu arbeiten Dzihic und sein Team an der Weiterentwicklung am „Point of Sale“: Zu den 4 bereits bekannten „Ford Stores“ könnten schon bald Standorte in Wien, Wiener Neustadt und Klagenfurt hinzukommen. • (HAY)

Danijel Dzihic kündigt weitere Zurückhaltung bei den Kurzzulassungen an


HANDEL

Microsites als SEO-Geheimwaffe Das eigene Ranking zu stärken ist die wichtigste Strategie bei der Schlacht um die prominenten Plätze auf den Suchergebnisseiten. Microsites versprechen genau dies und erweisen sich bei „Das WeltAuto“ als Geheimwaffe im Online-GW-Marketing als besonders effektiv.

D

ie Kombination Micro und Website: Im OnlineMarketing wird damit eine kleine, schlanke Internetpräsenz bezeichnet, die eine weitaus flachere Navigationsstruktur besitzt und wenige Unterseiten hat. Das klare Ziel: eigenständig, aber dennoch verbunden. Sowohl gestalterisch als auch thematisch sind die Microsites von „Das WeltAuto“ von den restlichen WebAngeboten losgelöst. Zwar bewegen sie sich im Corporate Identity der Haupt-Website, doch behandeln sie immer ein bestimmtes Thema genauer. So geht es bei der Microsite zum Thema „Autobahngebühren im Ausland“ zum Beispiel darum, wann und in welchen wichtigsten Urlaubsländern der Österreicher eine Vignette oder eine Maut fällig wird – mit allen relevanten Informationen dazu. Als Blickfang fungiert eine junge Frau, unterwegs in einem Auto der PorscheGruppe. Der Vorteil von Microsites zum Thema Urlaub im Gegensatz zur Hauptpräsenz liegt in der gezielten Ansprache von Besuchern zu genau diesem Thema: • kurzer, prägnanter Überblick zum Thema Urlaub, • Zusatzinformationen zu Bereichen Spritpreise, Urlaubs-Check, Autobahngebühren, Verkehrsregeln, Verkehrsstrafen, • direkter Verweis auf die Firmen-Website.

Listung in den Top-Suchergebnissen Ein wichtiger Grundstein für den Erfolg jeder Microsite wird mit der Auswahl einer passenden Domain gesetzt. Empfehlenswert ist hierbei die Wahl eines Keywords inder URL, zum Beispie www.dasweltauto.at/urlaub/spritpreise.

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Webseitenbetreiber haben hierbei generell zwei Möglichkeiten. Entweder sie setzen das Keyword in Kombination mit einem anderen Begriff, beispielsweise mit dem Firmennamen (Partial Match Domain oder PMD), oder sie wählen exakt die Suchwörter für ihre URL, die sie mit ihrer Microsite bewerben wollen (Exact Match Domain oder EMD). Da der Name der Seite immer noch ein wichtiges Bewertungskriterium für Google und Co. ist, steigen die Chancen, dass eine solche Microsite auch in den TopSuchergebnissen erscheint – natürlich mit hochwertigen und SEO-gerechten Inhalten als Grundlage.

Autarkes Linkbuilding für die Hauptseite Wird eine Microsite von den Nutzern gut angenommen, bietet sie ideale Voraussetzungen für ein seriös durchgeführtes Linknetzwerk. Auch hier agiert „Das WeltAuto“ vorbildlich und verlinkt die einzelnen Microsites sinnvoll untereinander und schafft so ein ideales Website-Netzwerk. Doch Vorsicht an alle Webseitenbetreiber: Das Pinguin-Update von Google bestraft auffällige Linkstrukturen. Deshalb sollte auf ein nachhaltiges Linkbuilding gesetzt werden, das heißt nicht zu schnell anwachsend und eine natürliche Verteilung von internen und externen Verweisen. Durch das laut Google-Statistik vorherrschende monatliche Suchvolumen für das jeweilige Keyword generieren Webseitenbetreiber zusätzlichen Traffic für ihre Hauptpräsenz. In der Praxis sieht dies wie folgt aus: Sucht ein Nutzer beispielsweise nach „Benzinpreise Italien“ und gelangt auf die hierfür aufgebaute Microsite, führen ihn Verlinkungen auf die Hauptdomain. Dies zeigt sich in höheren Besucherzahlen und einem weiteren positiven Effekt: Haben sich die eigenständigen „Mini-Seiten“ etabliert und erzielen sie gute Rankings. Langfristiges Ziel von „Das WeltAuto“ ist es, sich mithilfe der Microsites als „der“ Ratgeber in Sachen Mobilität zu positionieren.

Flexibilität und Perspektive Erhält eine Microsite eine besonders gute Resonanz in Form von guten Klickraten und Seitenbesuchen, kann diese um weitere Navigationspunkte, eine Kommentarfunktion oder Blog-Funktionalität erweitert werden. Das ist auch im Sinne von Content-Marketing, denn Webseiten, die regelmäßig hochwertige Inhalte bereitstellen, steigen nicht nur in der Gunst der Leser, sondern auch im Ansehen der Suchmaschine.

Auf den richtigen Partner kommt es an Entscheidend für den Erfolg bei der Erstellung von Microsites sind die inhaltliche Kompetenz, Kenntnis der Bedürfnisse der Zielgruppe, journalistische Erfahrung sowie digitale Kompetenzen, weswegen „Das WeltAuto“ bei der Konzeption und der Erstellung der Inhalte seiner Website auf autentio setzt (www.autentio.at). • (PLA)

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HANDEL

Elegant und bezahlbar Mit der Pappas-Gruppe hat Maserati Deutschland in der Händlernetzentwicklung den entscheidenden Schritt zur Abdeckung Österreichs vorwärts gemacht.

Ö

sterreich habe bei ihm jetzt „grünes Licht“ auf der Landkarte, sagt Maserati-Europachef Giulio Pastore. Mit den bestehenden Partnern und den Möglichkeiten der Pappas-Gruppe sei die Alpenrepublik für Maserati flächendeckend betreut, erklärte Pastore, der interimistisch die operative Führung der Maserati Deutschland innehat, die für die D-A-CH-Region zuständig ist, in Salzburg bei der Eröffnung der Pappas-Boutique als Maserati Pop-upStore. Für Österreich plant die Marke heuer 120 Verkäufe.

Die Pappas-Boutique (im Vordergrund) liegt inmitten der Salzburger Altstadt nahe der Getreidegasse

angedacht sind zusätzliche Service-Standorte bei den Betrieben der Pappas-Gruppe in Linz, Graz und Hall in Tirol. Für die operative Führung der Marke Maserati ist Dipl.-Wirtsch.-Ing. Florian Kunert verantwortlich. Der Kontakt zu Maserati sei durch die DaimlerChrysler-Allianz entstanden, betonte Lixl ebenso deutlich wie das Bekenntnis, dass Pappas ein wichtiger Partner für Mercedes-Benz sei und bleibe. Pappas

Pappas: wichtiger Partner von Mercedes Bis der Maserati-Schauraum in der Salzburger Pappas-Zentrale beim Flughafen im Oktober 2016 fertig ist, dient das Geschäft in der Salzburger Innenstadt, in dem die Pappas-Gründer Anfang der 1950er-Jahre ihre ersten Autos verkauften, als Maserati-Auslage mit Boutique. Der Händlerbetrieb in der Mommsengasse in Wien soll Anfang 2016, noch vor der Präsentation des neuen Maserati-SUV Levante, fertig sein, sagt Friedrich Lixl, Geschäftsführer der Pappas Holding. Bereits

(V. l.) Florian Kunert, Friedrich Lixl, Giulio Pastore und der für Österreich zuständige Maserati-Gebietsleiter Filippo Brunelli

werde nicht zum „Markensammler“ werden, sagte Lixl deutlich. Maserati werde auch künftig „elegant und bezahlbar“ bleiben, hob Pastore hervor. Der Hersteller hat mit dem Levante für die nächsten Jahre hohe Verkaufsziele. • (ENG)


HANDEL

Magistrat (MA 22) gab es in den vergangenen zwei Jahren lediglich neun Strafverfahren wegen illegaler Abfallsammlung. Die durchschnittliche Strafhöhe: 9.000 Euro. Im Kampf gegen die Schrottmafia wirken solche Geldbußen kaum abschreckend. Daher verwundert es nicht, dass man bei einem Spaziergang durch die Wiener Randbezirke weiterhin ständig über Plastikkarterl mit Verkaufsaufforderungen stolpert.

Zettel werden munter weiter verteilt Anderswo ist es nicht besser. Robert Porod, ein engagierter Umweltaktivist, weiß von den vergeblichen Bemühungen des Einkaufszentrums Horn, die Gäste vor dieser Karterl-Flut zu verschonen: Die Verteiler – meist mit südländischem Teint – wurden mehrmals aufgefordert, auf den Parkplätzen die Verteilung zu unterlassen. Es wurden ihnen auch Besitzstörungsklagen angedroht. Kaum wurde dieses „Spiel“ vorn beendet, begann es am anderen Ende wieder. Inzwischen hat dieser Kampf um den Autoschrott schon politische Dimensionen erreicht. Abfallbetriebe und Autohändler sehen sich aus Konkurrenzgründen gezwungen, selbst zu dieser – grundsätzlich legalen – Werbeform zu greifen. Die Werbung ist legal – das dahinterstehende Geschäftsmodell oft nicht. Womit die Grenzen zwischen legalem Altautohandel, dem grauen Gebrauchtwagenhandel und illegalem Schrotthandel zunehmend verschwimmen. Zuletzt haben Sozialromantiker dieses Parkplatzunwesen im Rahmen einer „Studie“ zur Integrationshilfe für Afrika-Flüchtlinge hochstilisiert.

Oh, du lieber Schrott Wer ein altes Auto besitzt, findet die Kärtchen von Autokäufern in regelmäßigen Abständen hinter den Scheibenwischern. Es ist ein beinhartes Geschäft zum Nachteil der österreichischen Wirtschaft – und den Behörden sind oft die Hände gebunden. Von Dr. Friedrich Knöbl

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sterreichs Behörden bekommen den illegalen Schrottexport nicht in den Griff. Der Grund dafür ist simpel: Auf EU-Ebene existiert beim Export von Abfällen eine Beweislastumkehr. Der Exporteur muss beweisen, dass die von seinen bunten Brigaden eingesammelten „Gebrauchtwagen“ kein Schrott sind. Es gilt die „Schrottvermutung“. Bei uns ist es komplizierter. Bis die Behörden den erforderlichen Nachweis „Schrott“ erbracht haben, ist der Täter mitsamt seiner illegalen Ladung längst über alle Berge. Es wäre daher höchste Zeit, mit praxisnahen Verfahren dem Spuk der Schrottmafia und ihrer Sammlersklaven ein Ende zu bereiten. Der illegale Schrottexport ist ein Millionengeschäft. Das hat sich seit der ZDF-Reportage im März 2015 „Auf den Spuren der Autoschieberbanden“ auch in den Amtsstuben herumgesprochen. Vereinzelt gibt es Anstrengungen umweltbewusster Beamter, das geltende Umweltrecht auch in die Tat umzusetzen. Die stehen meist auf verlorenen Posten. Es scheint ein Kampf gegen Windmühlflügel zu sein. Nach den Aufzeichnungen von Ing. Gerhard Novak vom Wiener

„Wie beim Bettlergeschäft“ „Es ist ein unglaublicher Schwachsinn, was da mit Subventionen finanziert wird“, kritisierte der „rote“ Kommerzialrat Georg Schmuttermeier anlässlich der „Studien“-Präsentation im Republikanischen Club die wirtschaftliche Ahnungslosigkeit aller Beteiligten. Denen offensichtlich entgangen ist, mit welchen Repressalien – wie beim Bettlergeschäft – dieses Geschäftsmodell in Schwung gehalten wird. Während linke „Grüne“ die Schrottsammler gegen die in der Kammer organisierte gewerbliche Konkurrenz verteidigen, machen die „Blauen“ daraus ein Wiener Wahlkampfthema: „Schwarzafrikanische Autodealer werden immer mehr zur Belastung“, bringt der FP-Abgeordnete Manfred Hofbauer den Unmut vieler auf den Punkt. „Hier wäre ein schnelles Eingreifen durch SPÖ-Stadträtin Ulrike Sima gefordert.“ Das nützt nichts, wenn den nachgeordneten Stellen die Hände gebunden sind. „Die Leute, die aufgegrif-


HANDEL

fen werden, werden immer renitenter“, weiß Ing. Georg Schmid von Abfallverband Horn aus eigener Erfahrung. Dies bestätigt Dipl.-Ing. Joachim Gungl vom Amt der Steiermärkischen Landesregierung: „Wenn wir Container von Afrikanern beschlagnahmen, blockieren ganze Familien die Amtsstuben.“ Die Polizei hat zur Durchsetzung des Umweltstrafrechts daher eigene UKOs (Umweltkundige Organe) geschult. Nach ihrem Kampf an der Front werden sie im Hinterland der Bürokratie mit frustrierenden Verfahrenseinstellungen konfrontiert. „Bei konkreten Anzeigen wurde von der Staatsanwaltschaft die Anklage fallen gelassen“, kritisiert Chefinspektor Josef Friedl, Ermittlungsbereichsleiter im niederösterreichischen Kommando für Umweltkriminalität. So gibt es die Begründung der Staatsanwaltschaft, dass „das vom Umweltministerium herausgegebene Informationsblatt kein rechtsverbindlicher Erlass, sondern eine unverbindliche Rechtsmeinung ausdrücke“. Tatsächlich vermeiden es alle illegalen Schrottsammler, auf den von ihnen verteilten Visitkarten das Wort „Schrott“ zu erwähnen. Angeboten wird stets nur der Ankauf von Fahrzeugen – „mit Mangel oder ohne Pickerl“. Häufig ist dabei von einem Export die Rede: „Hallo – von Austria nach Uganda“. Adressen sind nirgends angeführt, oft aber E-Mail-Adressen.

Sammelplätze werden oft verlegt Der Justiz fällt es schwer, den im Jahr 2012 eingeführten § 181b StGB in die Tat umzusetzen. Dieser sieht für das illegale „Verbringen von Abfällen“ eine einjährige Freiheitsstrafe vor. Allerdings nur, wenn es sich um „nicht unerhebliche Mengen“ handelt. Die Beweislast liegt bei den Behörden. Die Polizei ist mit stets wechselnden Einsatzorten konfrontiert. Kaum hat sie einen illegalen Sammelplatz aufgespürt, wird dieser auch schon wieder verlegt. Eine Beschlagnahme ist rechtlich nicht vorgesehen. So wird nicht nur das EKZ in Horn, sondern auch die Polizei stets mit einem Katz-und-Maus-Spiel genarrt. Das führte dazu, dass es beim illegalen Schrottexport erst 5 Verurteilungen gab.

Ein wesentlicher Beitrag zur besseren Bekämpfung illegaler Schrottgeschäfte kam vom Verwaltungsgerichtshof. In einer Grundsatzentscheidung legte er vor Kurzem fest, ob ein altes Auto ein reparaturwürdiger Gebrauchtwagen oder bereits gefährlicher Abfall ist. Das ist immer dann der Fall, wenn die inländischen Reparaturkosten 115 Prozent über dem Zeitwert liegen. Mit einem von Dr. Wolfgang Pfeffer, Obmann der Kfz-Sachverständigen, entwickelten EDV-Programm können Interessierte diese vom VwGH definierte Grenze im Einzelfall einfach ermitteln. Beim Sammeln alter Fahrzeuge gibt es nicht mehr die Ausrede, dass es sich ums ganz legale Gebrauchtwagengeschäft von privat zu privat handelt. Die professionellen Sammler und ihre Hintermänner müssen entweder legale Autohändler oder legale Abfallverwerter sein. Alles andere ist illegal.

Behörden haben kein Geld fürs Entsorgen Trotz der nunmehr geklärten Rechtslage gibt es in der Praxis weiterhin zahlreiche Probleme: So werden Verfahren eingestellt, weil die Behörde kein Geld zur Erteilung von Entsorgungsaufträgen für das beschlagnahmte Material hat – und auch keinen Platz zur Zwischenlagerung. Tatsachen, die zur Demotivierung an der Front beitragen. Von der bisherigen Verwaltungspraxis frustriert, hat Inspektor Jürgen Baumann vom Posten Gerasdorf im Kampf gegen die Schrottmafia eine wirksame Alternative gefunden: das Verkehrsrecht. So kann er mit den Vorschriften zur Ladegutsicherung illegale Schrotttransporte schneller stoppen als mit Strafrechtsparagraphen. Im Kampf um alte Gebrauchte im unteren Preissegment mischen nicht nur die Karterlstecker auf windigen Parkplätzen mit. In letzter Zeit buhlen auch verschiedene Internetplattformen und die sozialen Medien um dieses Geschäft. Privatverkäufer werden jedoch überrascht sein, wenn statt privater Kundschaft bloß Exporteure mit Migrationshintergrund anrufen – die vor allem durch hartnäckige Preisverhandlungen auffallen. •


HANDEL

Zwei gewinnt Mit italienischem Lifestyle hat ZweiradImporteur Faber im 1. Halbjahr – anders als der Markt – Steigerungen erzielt. Von Dr. Nikolaus Engel

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talianitá, der italienische Lebensstil, helfe der Marke Vespa, wenn es um Stückzahlsteigerungen und (relative) Preisunempfindlichkeit gehe, berichtet Ing. Josef Faber. Da sei ein Kunde auch bereit, für einen Roller der limitierten Armani-Sonderserie mehr zu zahlen, um sie zu bekommen.

Ing. Josef Faber: Die Importzentrale bleibt in der Carlbergergasse in Wien-Liesing

vante Gesamtmarkt gegenüber dem Vorjahr deutlich schrumpfte, bei seinen Rollermarken Steigerungen im zweistelligen Prozentbereich hinlegen. Einen „Motoplex“-Flagshipstore, der das italienische Lebensgefühl mit den von Faber vertriebenen Marken der Piaggio-Gruppe nochmals verstärkt, soll es 2016 auch in Österreich geben.

Mit Stil die Günstig-Konkurrenz übertrumpft Dabei hat Faber den Marktführer des Rollermarkts im Programm und mit deutlichem Abstand die GünstigRoller der Konkurrenz, die etwa ein Drittel der Vespa kosten, im Rücken. Faber konnte, obwohl der rele-

Wenn das Fahrrad zum Statussymbol wird

Lifestyle gewinnt: Armani-Vespa, Ape-Promotionfahrzeug und Puch-Elektrorad

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Der Marktrückgang ist für Faber leicht erklärbar: Jugendliche nutzen die UBahn statt eines Rollers oder treffen sich virtuell. Steigerungen erwartet er hingegen im Bereich Elektrofahrräder: Für die Jugend verliere das Auto als Statussymbol, das Fahrrad oder Elektrofahrrad liege zunehmend im Trend. Eine breite Palette solcher High-End-Fahrräder nimmt Faber mit der französischen Lifestyle-Marke Moustache ab der Saison 2015/2016 ins Programm. Erweiterungen – speziell im Bereich Elektrofahrräder – seien aber auch bei der Traditionsmarke Puch geplant. Die Ape-Lastendreiräder haben sich laut Faber, mit Umbauten von Lagermax adaptiert, vor allem als wirksam-auffällige Promotion-Fahrzeuge etabliert. •

AUTO & Wirtschaft • SEPTEMBER 2015


HANDEL

Erinnerungen an ein Auto-Leben: Als vielfältig talentierter, allerorts geschätzter und höchst kompetenter Netzwerker prägte Paul Zeilinger 6 Jahrzehnte lang die Autoszene

Abschied von einem „lieben Freund“ Mit Komm.-Rat. Ing. Paul Zeilinger verlor die österreichische Autobranche Mitte Juli eine ihrer prägendsten Persönlichkeiten. Doch das Lebenswerk des „Mister Autofrühling“ liegt in bewährten Händen: Gerhard Dallinger und Michael Schmidt koordinieren künftig die jährliche Linzer Autoausstellung. Von Philipp Hayder

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rüß Dich, mein lieber Freund“ – mit diesen Worten begrüßte Paul Zeilinger jene Branchenkollegen, die ihm besonders gut vertraut waren. Und davon gab es viele: Das auf Charme, Humor und Herzlichkeit beruhende Netzwerk des Automanagers reichte weit über die oberösterreichischen Landesgrenzen hinaus.

Karriere bei Opel Der Sohn einer Tierarztfamilie hatte früh die Liebe zur Technik entdeckt und begann 1954 seine Laufbahn bei Opel Günther. Bei der Linzer Autohandelsgruppe avancierte er vom Juniorverkäufer über diverse Karrierestationen zum Betriebsassistenten, Verkaufsleiter und schließlich zum Mitglied der Geschäftsführung. Als er nach 43 Dienstjahren bei Günther in den Ruhestand trat, bedeutete dies keineswegs seinen Abschied von der Autobranche – im Gegenteil: Der Mitbegründer der seit 1971 abgehaltenen Linzer

Neuwagenmesse übernahm 1998 die Obmannschaft des Ausstellervereins und wurde somit vom „Mister Opel“ zum „Mister Autofrühling“. Diese Rolle erfüllte Zeilinger bis zuletzt mit voller Hingabe. Der letzte öffentliche Auftritt beim diesjährigen Autofrühling, bereits gezeichnet von seiner schweren Krankheit, war sein persönlicher Abschied von der Branchenöffentlichkeit. Am 19. Juli verstarb der Zweiundachtzigjährige schließlich im Kreis seiner Familie.

Gesicherte Nachfolge „Paul Zeilinger hat aus Wettbewerbern Freunde gemacht“, unterstrich der langjährige Wegbegleiter Gerhard Dallinger beim sehr persönlich gehaltenen Trauergottesdienst in der Stiftskirche St. Florian. Noch einmal waren alle gekommen, um von „ihrem Paul“ Abschied zu nehmen – Prominenz aus Politik und Wirtschaft, Medienvertreter sowie Automanager bis zur Führungsetage diverser Importgesellschaften. Dem ehemaligen Mazda-Händler Dallinger kommt nunmehr die verantwortungsvolle Aufgabe zu, im Linzer Ausstellungsverein das Erbe von Zeilinger anzutreten. Dabei steht ihm mit Michael Schmidt, Chef des BMW-Partners Höglinger-Denzel, ein Vertreter der nächstjüngeren Autohändlergeneration als Stellvertreter zur Seite. •

AUTO & Wirtschaft • SEPTEMBER 2015

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„Die positive Entwicklung ist auf das stetig sinkende Zinsniveau zurückführen“,

MANAGEMENT

meint Mag. Peter Voithofer (KMU Forschung) auf S. 39

„Ich bin stolz darauf, 4 gut funktionierende Betriebe in jüngere Hände legen zu können“, erklärt Komm.-Rat Ing. Hans Brantner auf Seite 47

point-S peilt weiteres Wachstum an In der heurigen Sommerreifensaison sei es gelungen, den traditionell bei 17 Prozent liegenden Marktanteil im Consumer-Segment auf 18,6 Prozent auszubauen, sagt Michael Peschek, Geschäftsführer von point-S, die mit derzeit 50 Gesellschaftern und 60 Standorten als größte unabhängige Reifenvertriebsorganisation am österreichischen Markt gilt. Ähnliche Wachstumspläne habe man auch für das Winterreifengeschäft. Insgesamt sei ein Marktanteil von 20 Prozent mittelfristig ein realistisches Ziel für die Kooperation.

Kerle (Mazda) erwartet 300.000 Pkw-Neuzulassungen Eine Stabilisierung des Pkw-Marktes beobachtet Günter Kerle, Geschäftsführer von Mazda Austria. Nach dem Juni habe auch der Juli wieder ein Plus gebracht. Im Gesamtjahr 2015 sei mit rund 300.000 Pkw-Neuzulassungen zu rechnen. Dies würde einem „Normaljahr auf niedrigem Niveau“ entsprechen. 2016 hält Kerle eine leichte Markterholung auf etwa 305.000 Einheiten für realistisch, deutliche Steigerungen auf ein Niveau bis zu 330.000 Einheiten seien in absehbarer Zeit nicht zu erwarten.

Wien: Startschuss für Elektro-Taxi-Offensive Nicht weniger als 250 rein elektrisch betriebene Taxis sollen in den nächsten 2 Jahren durch Wien rollen. Den Startschuss zu dem ehrgeizigen Projekt gaben kürzlich Verkehrsminister Alois Stöger und Wiens Vizebürgermeisterin Renate Brauner. Insgesamt fördert der Bund das Projekt mit 3 Millionen Euro, Taxiunternehmer können bis zu 8.000 Euro beim Umstieg auf ein E-Auto lukrieren. Weiteres Zuckerl: Wien Energie stellt im Stadtgebiet 10 Schnellladestationen zur Verfügung, der Strom ist für die ersten 120 E-Taxis 1 Jahr lang gratis.

Homepages für Kfz-Werkstätten Als Einzelunternehmer erstellt Robert Varilek Websites für Unternehmen. Der Wiener, selbst Kfz-Techniker, bietet seit Kurzem spezielle Homepages für Werkstätten (ab 379 Euro) an. „Meine Zielgruppe sind kleinere Betriebe, aber auch Autohäuser, die ihre Werkstätte unabhängig vom Hersteller und dessen Vorgaben auch für andere Marken interessant machen wollen.“ Nähere Infos unter www.ihr-webmaster.co.at

Goodyear: Partnerschaft mit SOS-Kinderdorf verlängert Um weitere 2 Jahre wurde die Partnerschaft zwischen Goodyear und SOSKinderdorf verlängert. Goodyear stellt Sommer- und Winterreifen für sämtliche Dienstfahrzeuge der Mitarbeiter von SOS Kinderdorf Österreich bereit. Begleitet wird die Kooperation durch gemeinsame Aktionen für Kinder und Jugendliche zur Förderung der Bewusstseinsentwicklung zum Thema Verkehrssicherheit. Die traditionelle Hauspatenschaft einer Familie im Kinderdorf Osttirol ist ebenfalls bereits seit den 1970er-Jahren Teil der Vereinbarung.

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Pascal Sperger

Häusel des Grauens Wer in einem Restaurant etwas essen will, geht zuerst aufs Klo. Denn, so sagt man, glänzen dort die Muscheln und die Fliesen, wird auch die Küche regelmäßig geputzt. Vor allem aber sagt der WC-Zustand viel über die Philosophie des Unternehmens und den Charakter der Betreiber aus: Wer seinen Gästen keine verdreckten Toiletten zumutet, der signalisiert: Bei uns ist der Kunde König – deshalb muss natürlich auch der Thron sauber sein. Zwar sind Autohäuser keine Gaststätten, dennoch sollten sie diese Anschauung teilen. Sie tun es aber vielfach nicht, weil ihnen die Brisanz nicht bewusst ist. Das konnte ich in den vergangenen Tagen zweimal selbst sehen und riechen – in neuen Wiener Autohaus-Tempeln französischer und japanischer Marken.


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MANAGEMENT

Leasing hat goldenen Boden Nach dem durchaus überraschenden Eigentümerwechsel bei LeasePlan melden sich einige Werkstätten, die mit LeasePlan kooperieren oder kooperiert haben.

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s war im Jahr 1973, als die holländische ABN Amro Bank mit ihrer Tochtergesellschaft LeasePlan in das Leasing- und Fuhrparkmanagement-Geschäft einstieg. 2004 hatte die Gesellschaft in Europa bereits einen beachtlichen Marktanteil von 9,7 Prozent. Der VW-Konzern sah darin eine Chance, auf dieser Schiene den Verkauf der eigenen Konzernprodukte anzukurbeln. Mithilfe arabischer Investoren wechselte LeasePlan damals um 2 Milliarden Euro den Besitzer. Neuer gemeinsamer Eigentümer wurde (aus steuerlichen Gründen) die Global Mobility Holding B.V. Die Fonds aus Saudi Arabien und Abu Dhabi verhökerten 2009 ihre 50 Prozent an die Fleet Investments B.V. des deutschen Bankiers Friedrich von Metzler. Am 5. August 2015 verkündete LeasePlan einen vollständigen Eigentümerwechsel: Trotz gegenteiliger Ankündigungen im April trennten sich sowohl VW als auch Metzler am 23. Juli komplett von ihren Anteilen an der LeasePlan Corporation.

Konditionen waren nicht die besten Die LeasePlan wandert damit heim nach Holland. Die deutschen Eigentümer werden durch eine Investorengruppe unter der Führung des holländischen Pensionsfonds PGGM ersetzt. Mit im Boot ist Goldman Sachs, ATP als Dänemarks größter Pensionsfonds sowie ähnliche Fonds aus Singapur, Abu Dhabi, London und Luxemburg. Der Gesamtwert der Transaktion beträgt rund 3,7 Milliarden Euro, somit hat sich der Wert dieses Geschäftes in den vergangenen 10 Jahren fast verdoppelt. Wesentliche Stützen dieses Erfolgs sind eine strikte Reparatursteuerung und die Body Repair Shops, die sich LeasePlan dafür angelacht hat. Die Verträge mit diesen Partnerwerkstätten sorgen dafür, dass sich deren Erträge in überschaubaren Grenzen halten. Der Neusiedler Robert Hillinger war in Österreich der Erste, den LeasePlan geködert hatte. Dieser hat zwischenzeitig das Unternehmen an seinen Partner Manfred Andert verkauft und in unmittelbarer Nähe in Weiden einen neuen Lackierbetrieb gebaut (siehe A&W 06/2015). „Da gab es gute Zeiten“, möchte sich Hillinger als ehemaliger Paradepartner zur derzeitigen Ertragslage dieses Geschäftes nicht äußern. Diese Skepsis entspricht auch den Erfahrungen von Franz Ofer. „Die Partnerschaft, die es geben sollte, ist

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aus meiner Sicht nicht mehr gelebt worden.“ Daher hat er nach sieben Jahren unter diese Zusammenarbeit einen Schlussstrich gezogen. Die von LeasePlan vorgegebenen Konditionen wurden immer weniger verhandelbar. Das beginnt damit, dass LeasePlan die Stundensätze vorgibt, mit denen die Aufträge abzurechnen sind. Im Schnitt wird ein Rabatt von 15 bis 20 Prozent erwartet. Das sind niedrigere Stundensätze als jene, welche die Werkstätten von Haus aus ihren Stammkunden einräumen.

Rabatt auch auf Ersatzteile Der gestaffelte Bonus, den die Partner LeasePlan abzuliefern haben, beginnt bei 10 Prozent, klettert ab 50.000 Euro Umsatz auf 13 Prozent, ab 100.000 Euro auf 15 Prozent. Ein Rabatt auf Reparaturrechnungen, der nicht nur die Arbeitszeit, sondern auch die Ersatzteile inkludiert. „Man muss halt schauen, wo man einkauft“, weiß Systempartner Robert Lietz aus Erfahrung. „Wer selbst bei der nächsten Markenwerkstätte mit bloß 10 oder 15 Prozent einkauft, dem bleibt natürlich aus dem Ersatzteilgeschäft nichts über.“ Für LeasePlan war das von Haus aus eine Zielsetzung: Wer nur an der Arbeitszeit und nichts am Ersatzteilgeschäft verdient, der wird den Einsatz von Ersatzteilen an Stelle einer Reparatur – soweit technisch möglich – meiden. Schon vor Jahren ortete LeasePlan ein Einsparungspotenzial von 30 Prozent. Deshalb wurden nur freie Werkstätten als Partner gesucht, bei denen sich die Frage „Reparatur oder Tausch“ so weit wie möglich gar nicht stellt.

Kostenintensives Hol- und Bringservice Verzichtet wurde auf Markenwerkstätten, denen die Autohersteller den Teileverkauf anstelle der Reparatur empfehlen und die bei jungen, noch unter die Garantie fallenden Fahrzeugen von Haus aus nur Originalteile anstelle preiswerter Identteile verwenden dürfen. Kostenintensiv ist auch das Hol- und Bringservice, zu dem sich die Partner kostenlos verpflichten müssen. Erst ab Entfernungen über 50 Kilometer dürfen die Zusatzkosten bei einer Reparatur an LeasePlan verrech-

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MANAGEMENT

Messbare Erfolge: net werden. „Mit derartigen Kosten müssen wir aber auch sonst in der Spenglerei rechnen“, nimmt Lietz seinen Vertragspartner in Schutz. Er räumt aber ein, dass sich diese Ausgaben nur bei teureren Reparaturen amortisieren. Er bekam für die beiden Lietz Body Repair Shops in Wolfern und Waidhofen 2014 rund 200 Aufträge vermittelt – und das zu einem Durchschnittsschaden von 1.300 Euro. „Wenn dieser Wert sinkt, muss man reagieren.“ Dann müssen aus seiner Sicht die Konditionen stets neu verhandelt werden, wie dies auch bei seinen übrigen Reparaturpartnern ALD, Aval und HDI der Fall ist.

Gratis-Leihautos für die Kunden Aufgrund der knappen Kalkulation sollten die vermittelten Aufträge bloß einer Grundauslastung dienen. „Bei uns gehen nur 20 Prozent über derartige Reparatursysteme“, verweist Lietz auf seine starke Position bei der Privatkundschaft. Eine Stärke, die anderseits Ofer veranlasste, auf die LeasePlan-Reparaturen ganz zu verzichten. Schließlich wird von den Partnern zusätzlich verlangt, dass den Fuhrparkkunden neben dem kostenlosen Hol- und Bringservice und den Rabatten auch noch Leihautos kostenlos zur Verfügung gestellt werden. „Man muss auch nein sagen können“, sagt Ofer. Er empfiehlt als Branchenvertreter seinen Kollegen, die Nachlässe genau nachzurechnen. Zu spät kam dieser Ratschlag für Viktor Mürner, der sich als ehema-

2014 kam LeasePlan mit einem Fuhrpark von 1,42 Millionen Fahrzeugen auf eine Bilanzsumme von 19,7 Milliarden Euro. Die 6.525 Mitarbeiter in 32 Ländern erwirtschafteten einen Gewinn nach Steuern von 372 Millionen Euro. Auch Österreich hat dazu sein Scherflein beigetragen. Die 137 Mitarbeiter der LeasePlan Österreich Fuhrparkmanagement GmbH schafften unter ihrem Chef Nigel Storny einen Umsatz von 156,8 Millionen Euro und einen Gewinn von 7,5 Millionen Euro.

liger Spiess-Hecker-Mitarbeiter vor 11 Jahren im früheren Lackschulungszentrum mit einer feinen Werkstätte selbstständig gemacht hatte – mit Kunden wie Red Bull oder Alexander Wurz, die seinen Hang zur Perfektion zu schätzen wussten. Mürner dockte zur besseren Auslastung bei LeasePlan an. Im Frühjahr 2015 schlitterte Mürner nach gesundheitlichen Problemen und der unfreiwilligen Konvertierung eines Frankenkredites in den Konkurs. „Es war immer eine faire Partnerschaft – aber die Spanne war zu gering“, sagt Mürner. Für ihn sei es letztlich nicht möglich gewesen, feinste Reparaturqualität zu Diskontpreisen zu vermarkten. Mürner wickelte 40 Prozent seiner Aufträge mit LeasePlan ab und hatte dafür eine Leihflotte von sieben Autos zu finanzieren. Letztlich war der Unternehmer aber zu klein, um mit zähen Verhandlungen bessere Konditionen durchzusetzen zu können. „Das ist im Endeffekt kein Geschäft“, bedauert er rückblickend, sich auf ein derartiges Risiko eingelassen zu haben. Ein Geschäft, das letztlich nur der LeasePlan und ihren erfolgreichen Eigentümern fette Profite beschert hat. • (KNÖ)


MANAGEMENT

Autocontact 2015: Willkommen in der Zukunft der Mobilität Die zunehmende Vernetzung des Fahrzeugs und die Autonomie des Autos haben ein neues Zeitalter eingeleitet – vorbereitet wird man darauf am 29. und 30. September von hochkarätigen Referenten bei der Autocontact 2015 in Graz – in Medienpartnerschaft mit AUTO & Wirtschaft.

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as selbstfahrende Fahrzeug ist keine Zukunftsmusik mehr – technisch sind hochentwickelte und vollautomatisierte Autos schon heute möglich: Die Zukunft der Automobilindustrie hat bereits begonnen – und wird bis 2020 rund ein Fünftel unserer Autos betreffen: „In fünf Jahren werden rund 250 Millionen Autos mit Internetanschluss auf den Straßen unterwegs sein. Auf uns kommt eine Auto-Revolution zu“, weiß DI Franz Lückler, CEO des Steirischen Autoclusters ACstyria. Der innovative Mobilitätscluster ist es auch, der seine rund 220 Partnerunternehmen bei der Jahreshauptveranstaltung, der „Autocontact 2015“ mit dem Thema „Connected Mobility – The Automotive Revolution“, am 29. und 30. September in der Grazer Helmut-List-Halle in Medienpartnerschaft mit AUTO & Wirtschaft auf die rollenden Datenmengen der Zukunft vorbereiten wird. „Mit der Autocontact 2015 wollen wir einen Ausblick auf die Trends der nächsten Jahre und sogar Jahrzehnte in der Mobilitätsbranche geben. Wir wollen die Entwicklungen der Zukunft beleuchten“, erklärt Lückler. Dafür konnten bereits zahlreiche hochkarätige Vortragende gewonnen werden – darunter Frank Rinderknecht (CEO der Rinspeed AG), Hanno Miorini (Vice President Sales der Bosch AG), Dirk Wollschläger (General Manager Global Automotive Industrie von IBM Deutschland) und Jens Langenberg

DI Franz Lückler, CEO des Steirischen Autoclusters ACstyria

Autocontact 2015 – der Branchentreff der bewegten Industrie 29.–30. September 2015 – Helmut List Halle, Graz Der ACstyria Autocluster lädt in Medienpartnerschaft mit AUTO & Wirtschaft zur Autocontact, die sich heuer dem Thema „Connected Mobility – The Automotive Revolution“ verschrieben hat. Als Leser der Fachmedien des A&W Verlags wissen Sie: Die auto-

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(VW-Konzernforschung). „Das Who is who der Automotive-Szene gibt sich bei der Autocontact die Ehre“, bringt es Lückler auf den Punkt.

Umsatzturbo Vernetzung Das scheint nachvollziehbar, wird das vernetzte Fahrzeug doch große Konsequenzen für die Automobilbranche haben: „Es wird ein weltweiter Markt für Kommunikationssysteme entstehen, der auch für un-

sere heimischen Industriebetriebe von großer Bedeutung ist“, unterstreicht Lückler, der weiß: „Wir sehen durch das vernetzte Fahrzeug ein zusätzliches Umsatzvolumen von mehreren Milliarden Euro für unsere 220 innovativen Partnerbetriebe.“ Die Netzwerkveranstaltung in Graz punktet neben innovativen Ausblicken heuer auch mit einer Premiere: Erstmals verleiht Magna Steyr im Rahmen der Autocontact den Johann Puch Innovation Award. Wir werden berichten. • (PLA)

motive Revolution hat bereits begonnen. Seien Sie dabei, wenn zwei Tage lang hochrangige Vertreter von Rinspeed, IBM, Bosch, Volkswagen Konzernforschung, Audio Mobil, PwC, Magna Steyr oder IWK München in spannenden Vorträgen und Diskussionen der Frage nachgehen, wie die Zukunft des Fahrzeugs sowie der Branchen-Akteure aussehen wird.

Mehr Information unter www.autocontact.at/2015/ In Medienpartnerschaft mit:

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Die Rechnung geht nicht auf Während die niedrigen Zinsen Sparern keine Freude machen, verbessern sie das Ergebnis der heimischen Kleinund Mittelbetriebe. Dies darf jedoch nicht über die strukturellen Probleme hinwegtäuschen, die vor allem in der Autobranche zutage treten.

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ls in den Jahren 2008 und 2009 die jüngste Wirtschaftskrise ausbrach, erwirtschafteten die österreichischen KMUs ein durchschnittliches EGT von 2,5 Prozent des Umsatzes. Bis 2013/14 stieg dieser Wert laut der jüngsten Analyse von KMU Forschung Austria auf 3,3 Prozent. „Die positive Entwicklung ist jedoch nicht Das Team von Mag. auf eine Verbesserung des operativen Ge- Peter Voithofer hat schäftes zurückzuführen, sondern viel- knapp 68.000 Jahresabschlüsse analysiert mehr auf eine Verbesserung des Finanzergebnisses aufgrund des kontinuierlich sinkenden Zinsniveaus“, sagt Direktor Mag. Peter Voithofer. Das Ergebnis vor Finanzerfolg sei im selben Zeitraum von 4,3 Prozent auf 3,9 Prozent gesunken. Im Kfz-Gewerbe verbesserte sich die Umsatzrendite von 0,5 Prozent (2008/09) auf 1,6 Prozent (2010/11), ging danach deutlich zurück und stieg 2013/14 wieder leicht auf 1,1 Prozent. Das durchschnittliche Ergebnis vor Finanzerfolg stieg zwischenzeitlich von 1,9 Prozent auf 2,5 Prozent, stagnierte zuletzt aber bei 1,8 Prozent. Immerhin ist der Anteil der Kfz-Betriebe mit negativer Umsatzrendite leicht gesunken: 2008/09 lag er bei 52 Prozent, 2013/14 waren es „nur“ mehr 43 Prozent. • (HAY)


MANAGEMENT

MEGA Scheue Technik – volle Stadt Der dritte und letzte Teil unserer Serie über Megatrends beinhaltet verschiedene Blickpunkte auf den bekannten Trend der Urbanisierung, das brandaktuelle Thema Shy Tec.

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egatrends als globale Entwicklungen treffen früher oder später auch das verschlafenste Nest. Deshalb ist es als Unternehmer wichtig, immer ein Auge auf diese zu haben und zu überlegen, wie man das eigene Geschäftsmodell danach ausrichten kann. Am Beispiel Urbanisierung erkennt man, dass Megatrends oft auch früher eintreffen, als manchen lieb ist. In den vergangenen Jahren kämpften immer mehr ländliche Gemeinden gegen eine starke Abwanderung der Bevölkerung in urbanes Gebiet. Laut den Zukunftsforschern wird sich dieser Trend noch verstärken, weshalb dieser vor allem bei Überlegungen über regionales Kundenpotenzial verstärkt einkalkuliert werden muss. Vor allem bei großen Investitionen mit langfristigen Bindungen wie Neubau, Erweiterung oder CI-Anpassungen sollte ein entsprechend ergiebiges Quellgebiet gesichert sein.

Aus negativ wird positiv Doch der Trend ist nicht nur negativ behaftet. Oft wird ein offensichtlicher Aspekt unterschätzt – das Wachstum. Zuzugsgebiete lassen sich sehr einfach lokalisieren und Gewerbegründe sind vor allem in den Randgebieten noch günstig. Kalkuliert man nun das Wachstum über mehrere Jahre, hat man gute Chancen, sich in weniger als einem Jahrzehnt inmitten geschäftigen Treibens zu finden. Garanten für positive Entwicklung sind meist internationale große Ketten, die solche Gebiete überaus genau und aufwändig prüfen wie Hofer, der Rewe-Konzern aber auch H&M oder Müller.

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Weniger ist mehr Bei unserem letzten Megatrend geht es ebenfalls um weniger – aber im positiven Sinn. Grundsätzlich beschreibt der Begriff Shy Tec höchst komplizierte Technik – also Hightech – die jedoch aufgrund von simplem Design, einfachster Bedienbarkeit oder durchdachter Funktionsweise dezent in den Hintergrund rückt. Dies reicht vom bekannten Smartphone, dem mittlerweile schon einfach per Sprachbefehle Terminvormerkungen diktiert werden können, bis hin zum Touchpad auf der Waschmaschine, das per Analyse des Abwassers der Vorwäsche das richtige Programm zur perfekten Reinigung wählt. Auf den ersten Blick scheint es schwierig, diesen Trend auch in das eigene Unternehmen einbauen zu können, denn mit Hightech wird oft viel Investitionsaufwand verbunden. Hier ist wieder Kreativität gefragt. So könnten zum Beispiel die Arbeiten an einem Fahrzeug fotodokumentiert werden – einmal vor und dann nach abgeschlossener Arbeit. Diese werden dann mit der Rechnung online gestellt und der Kunde kann bei der jeweiligen Rechnungsposition sehen, was genau und vor allem warum an seinem Fahrzeug repariert wurde. Zwar wird dieser Service kaum Neukunden bringen, doch die Bindung zum Unternehmen der Bestandskunden wird durch den Servicecharakter größer. Außerdem erhöht man auf diese Weise die Zugriffe auf die Firmenwebsite.

Kunden lieben es einfach

Shy Tec einfach erklärt: die Stereoanlage aus den 80ern trifft Moderne

Ebenfalls möglich wäre eine einfache App, die mit etwas Affinität zum Thema selbst programmiert werden kann. Loggt sich der User ein, könnte er mit nur 1 Knopfdruck einen Servicetermin anfordern. Man erhält 3 Vorschläge und ebenfalls per Fingerdruck fixiert man den Wunschtermin – mit insgesamt 2 Berührungen des Smartphone-Bildschirms. • (MKR)

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Gestärkte Konsumentenrechte Dass ein Mangel vorliegt, ist in vielen Gewährleistungsprozessen unstrittig. Strittig ist meist die Frage, ob der Mangel schon zum Zeitpunkt der Übergabe vorhanden war und der Käufer damit berechtigt Ansprüche geltend machen kann. Mit dieser Frage hat sich kürzlich der Europäische Gerichtshof beschäftigt. Von Dr. Johannes Öhlböck

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er Anlassfall (Aktenzahl (C-497/13) stammt aus Holland: Froukje Faber kaufte am 27. Mai 2008 einen Gebrauchtwagen bei einem Autohaus. Am 26. September 2008 fing das Auto während einer Fahrt Feuer und brannte völlig aus. Es wurde von einem Abschleppdienst zum Verkäufer und dann auf dessen Bitte zu einem Verschrotter zur Einlagerung gebracht. Im Mai 2009 machte Frau Faber das Autohaus für den Schaden haftbar. Der Verkäufer stellte seine Haftung in Abrede. Eine technische Untersuchung konnte nicht durchgeführt werden, da das Fahrzeug schon verschrottet worden war. Frau Faber erhob Klage. Schließlich wurde damit der EuGH befasst, der zentrale Punkte zur Verteilung der Beweislast im Gewährleistungsrecht klärte.

Mangel bereits zum Zeitpunkt der Übergabe bestanden hat. Das Auftreten des Mangels innerhalb von sechs Monaten erlaubt die Vermutung, dass er zum Zeitpunkt der Lieferung „zumindest im Ansatz“ vorlag. Es ist danach Sache des Verkäufers, den Beweis zu erbringen, dass der Mangel zum Zeitpunkt der Lieferung des Gutes noch nicht vorlag.

Beweislastumkehr zulasten des Verkäufers

Zu schnell gehandelt

Konkret ging es um die Auslegung einer Richtlinie zu Verbrauchsgüterkauf und Garantien für Verbrauchsgüter. Artikel 5 Absatz 3 dieser Richtlinie (in Österreich umgesetzt in § 924 ABGB) lautet: „Bis zum Beweis des Gegenteils wird vermutet, dass Vertragswidrigkeiten, die binnen sechs Monaten nach der Lieferung des Gutes offenbar werden, bereits zum Zeitpunkt der Lieferung bestanden, es sei denn, diese Vermutung ist mit der Art des Gutes oder der Art der Vertragswidrigkeit unvereinbar.“ Damit diese Beweislastumkehr (zulasten des Verkäufers) greift, muss der Verbraucher das Vorliegen zweier Tatsachen nachweisen: Erstens muss er behaupten und beweisen, dass der Kaufgegenstand nicht vertragsgemäß ist – also dass er zum Beispiel nicht die vereinbarten Eigenschaften aufweist oder sich nicht für den gewöhnlich erwarteten Gebrauch eignet. Der Verbraucher muss nur den Mangel an sich belegen: Den Grund dafür oder den Umstand, dass der Mangel dem Verkäufer zuzurechnen ist, braucht er nicht zu beweisen. Zweitens muss der Konsument beweisen, dass der Mangel binnen sechs Monaten nach Lieferung offenbar geworden ist, also sich sein Vorliegen tatsächlich herausgestellt hat. Ist dies der Fall, muss der Verbraucher nicht mehr beweisen, dass der

Der EuGH hat die konkrete Sache noch nicht entschieden. Damit sind nun die Gerichte in den Niederlanden befasst. Der Händler dürfte dabei allerdings einen schlechten Stand haben, den er sich zu einem Gutteil selbst zuzuschreiben hat: Hätte er das Kfz vor der Verschrottung auf den Zeitpunkt des Entstehens des Mangels geprüft, hätte er allenfalls den Beweis erbringen könnten, dass der Mangel erst nach Übergabe entstanden ist. Er wäre damit haftungsfrei. Die rasche Verschrottung macht es ihm nunmehr unmöglich, sich freizubeweisen. •

Rechtsanwalt Dr. Johannes Öhlböck erläutert die neuesten juristischen Entwicklungen in Sachen Gewährleistung

Gewährleistung Die gesetzliche Gewährleistung sieht vor, dass der Verkäufer dem Käufer dafür haftet, dass die verkaufte Sache zum Zeitpunkt der Übergabe dem Vertrag entspricht und die vereinbarten oder gewöhnlich vorausgesetzten Eigenschaften aufweist. Rechte aus Gewährleistung sind bei beweglichen Sachen binnen einer Frist von zwei Jahren gerichtlich geltend zu machen. Die Verkürzung auf ein Jahr ist beim Gebrauchtwagenverkauf zulässig, wenn dies vertraglich vereinbart wurde und das Kfz älter als ein Jahr ist. Immer wieder mit der Gewährleistung verwechselt wird die Garantie: Bei ihr handelt es sich um keine gesetzlich vorgeschriebene Mängelhaftung, sondern eine freiwillige (und an bestimmte Bedingungen koppelbare) Leistung des Produzenten beziehungsweise Verkäufers.

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Dem Reifenhandel geht es schlecht, weil kaufkraftbedingt vielerorts die Nachfrage sinkt. Dem stellt der BRV ein von Roland Berger Strategy Consultants entwickeltes „Geschäftsmodell Zukunft“ gegenüber. Aus Österreich ist gleich gar niemand zur Präsentation angereist und auch Deutschlands Reifenspezialisten haben sich noch lange nicht zur Erkenntnis durchgerungen, etwas gegen den Negativtrend zu unternehmen.

Bergers Handlungsempfehlungen F

Foto: Köln Tourismus

ür eine solide Weiterentwicklung passende Wachstumsfelder auszumachen, war vor dem Hintergrund der extremen Spreizung der Mitgliederstruktur eine Herausforderung, wie Philipp Grosse Kleimann, Senior Partner Automotive, trocken formulierte. Der Vorstand des Bundesverbands Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V. (BRV) mit dem angeschlossenen Verband der Reifenspezialisten Österreichs (VRÖ) ließ vom renommierten Münchener Institut Roland Berger untersuchen, in welche Richtung sich der Reifenfachhandel in Deutschland, also im deutschsprachigen Raum, weiterentwickeln kann. Nüchtern analysiert sind Bergers Ergebnisse allen nicht neu: Der Markt leidet seit Jahren unter rückläufigen Absatzzahlen und die Erträge sinken aufgrund massiver Preistransparenz, hervorgerufen vor allem durch den zunehmenden Internethandel. Kunden werden mit immer verrückteren Zugeständnissen von Anbietern massiv umworben – das Kundenerlebnis wird hier zunehmend zum Wettbewerbsfaktor. Und dies betrifft nicht nur klassische stationäre Anbieter, sondern auch den Internethandel, der sich – Stichwort Wachstumsflaute – in letzter Zeit auch nur mehr schleppend entwickelt. Autohäuser und freie Werkstätten als Hauptkonkurrenten des Reifenfachhandels haben die Bedeutung des Reifengeschäfts als Frequenzbringer längst erkannt, forcieren das Reifenbusiness über Leistungsbausteine und – ganz aggressiv – über den Preis. So soll die über den Preis zunächst verlorene Marge über eine enge Kundenbeziehung mit einem späteren, zusätzlich generierten Servicegeschäft

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wieder kompensiert werden. Auf den Punkt gebracht: Die Mitglieder des BRV und auch die vom VRÖ haben kein Erkenntnisproblem, die Krux liegt hier für Grosse Kleimann in der konsequenten und nachhaltigen Umsetzung der vielfach publizierten Lösungsansätze, und die sind keinem Branchenplayer neu.

Übertriebene Kundenerwartung Für Berger-Unternehmensberater Philipp Grosse Kleimann ist es betriebswirtschaftlich für den Reifenfachhandel höchste Zeit, konkrete Maßnahmen im Markt zu setzen

Auf den fortschreitenden Strukturwandel stellen sich die Marktteilnehmer unterschiedlich ein, analysiert BRVVorsitzender Peter Hülzer trocken

One-Stop-Shopping nennen die Berger-Analysten die Erwartungshaltung der Kunden, möglichst an einem Ort rundum versorgt zu werden. Vom Reifen- zum Ölwechsel bis hin zur Inspektion oder zur Fahrzeugaufbereitung reicht die Servicepalette. Besonders der Stammkunde erwartet, dass er von unnötiger Werbung unbelästigt bleibt. Vielmehr will er anhand ohnehin gespeicherter Kundendaten gezielt angesprochen werden, was nötig ist oder nicht. Ganz selbstverständlich wünscht sich der Kunde einen klar und deutlich formulierten Nutzen, was ein scharfes Unternehmensprofil voraussetzt. Täglich begegnet der Kunde hundertfach Unternehmen, die ebenfalls echten Kundennutzen versprechen, aber er ist gleich wählerisch, wenn etwas nicht passt. Daraus resultiert eine angemessene Dienstleistungsumgebung, in der sich ein wartender Kunde wohlfühlen will. Da ist noch Handlungsspielraum gegeben. Aus 100 Maßnahmenideen 14 ausgewählt Im Detail wurden 14 Themen herausgegriffen, näher analysiert und in Konzepten so intensiv ausgearbeitet, dass jeder einzelne Anwender damit unmittelbar in die Umsetzung starten kann. In Details werden sogar

AUTO & Wirtschaft • SEPTEMBER 2015


Wirtschaftlichkeitsrechnungen auf Excel-Tools mitgeliefert, die vom Unternehmer sofort, mit eigenen Daten versehen, auf ihre Plausibilität hin überprüft und verwendet werden können.

Wo ein Wille, ist auch ein Weg Das Wichtigste ist nun, dass diese vom Verband geleistete Vorarbeit zum „Geschäftsmodell Zukunft“ von jedem einzelnen Mitglied, egal ob als freier, lokal oder regional operierender Reifenfachhändler oder als Teil einer Kette oder Mitglieder einer Kooperation, im eigenen Wollen als Handlungsempfehlung verstanden wird. Grosse Kleimann erschüttert die Starre im Reifenhandel durch eine besondere Schlussbemerkung: „Grundsätzliche Veränderungen der Branche über das hinaus, was jeder einzelne leisten kann, können nur durch eine stärkere Zentralisierung innerhalb des Reifenfachhandels erzielt werden.“ Dass die Reifenindustrie wenig Interesse an einer stärkeren Konzentration des Reifenfachhandels hat, ist evident, denn mit dessen steigender Marktmacht verschieben sich die Kräfte des Reifenfachhandels. Gerade deswegen sollte sich der Reifenfachhandel Gedanken darüber machen, ob er perspektivisch über eine zentrale Steuerung von Ein- und Verkaufsvolumen oder eine zentrale Logistik an Marktbedeutung gewinnen könnte.

Verband in „Taskforce“-Rolle Ebenso wäre es im Denken der Berger-Leute für den BRV möglich, sich über die reine Verbandsrolle hinaus künftig stärker in Richtung Umsetzung zu engagieren und beispielsweise über eine „Taskforce“ die Mitglieder bei der Auswahl und Realisierung der individuellen Maßnahmen vor Ort aktiv zu unterstützen. Der VRÖ konnte sich diesbezüglich noch zu keiner Stellungnahme durchringen. Veränderungen zur Schaffung einer professionellen und zeitgemäßen Geschäftsbasis vom „Heute“ zum „Morgen“, was Berger frühestens für 2018 umsetzbar hält, hin zum für 2020 kalendierten Entwicklungsstand „Übermorgen“ sind also möglich. Fazit: Viele BRV-Mitglieder, die den Weg nach Köln genommen haben, sind hoffentlich nicht vom am Verbandstag abends abgehaltenen Großfeuerwerk „Kölner Lichter“ geblendet worden und haben in der Urlaubszeit darauf vergessen, die präsentierten Maßnahmen vor Ort im eigenen Unternehmen in ihr herbstliches Maßnahmenpaket einzubeziehen. Eines ist gewiss: Der Reifenmarkt wächst weiterhin nicht und nur die flinksten und solventesten Mitglieder werden ihre Erfolge auch 2015/2016 einfahren können. Und man beachte weiters: Der BRV könnte bald selbst in die Beraterrolle schlüpfen. Für die immer wieder die Verbandsarbeit kritisierenden Mitglieder ist das völlig neu und die Industrie hat sowieso immer ihre strategischen Bedenken! • (LUS)


MANAGEMENT

„Silbermedaille“ für die SUVs Gebrauchtwagen Juli 2015 Stück

+/ – in % z. Vorjahr

Stück

MA in %

+/ – in % z. Vorjahr

VW

15.949

20,07

3,33

98.609

20,19

0,13

Audi

7.515

9,46

6,05

46.323

9,49

2,41

BMW

6.054

7,62

8,44

36.927

7,56

5,25

Opel

5.211

6,56

5,76

31.894

6,53

-2,57

Ford

4.714

5,93

2,70

29.517

6,04

-1,36

Mercedes-Benz

4.463

5,62

3,19

27.022

5,53

0,39

Renault

3.706

4,66

2,12

22.769

4,66

-3,31

Peugeot

3.463

4,36

5,58

20.821

4,26

-1,45

Skoda

3.251

4,09

6,10

19.967

4,09

6,22

Seat

2.722

3,43

1,95

16.948

3,47

2,88

Fiat/Abarth

2.649

3,33

1,88

15.811

3,24

-3,63

Mazda

2.646

3,33

-0,49

16.183

3,31

-3,91

Citroën

1.990

2,50

7,57

12.341

2,53

4,39

Toyota

1.981

2,49

-0,95

12.404

2,54

-1,03

Hyundai

1.409

1,77

-7,12

9.001

1,84

-5,27

Nissan

1.244

1,57

6,60

7.896

1,62

5,66

Kia

1.226

1,54

8,40

7.395

1,51

9,73

Suzuki

1.096

1,38

-4,94

7.180

1,47

-1,21

Volvo

956

1,20

2,47

5.600

1,15

0,36

Mitsubishi

845

1,06

2,05

5.267

1,08

-2,08

Alfa Romeo

835

1,05

3,21

4.994

1,02

-6,62

Honda

684

0,86

-6,17

4.135

0,85

-8,42

Chevrolet/Daewoo

605

0,76

6,70

3.427

0,70

-10,80

Mini

468

0,59

12,23

2.809

0,58

5,52

Porsche

457

0,58

7,03

2.821

0,58

5,14

Dacia

419

0,53

16,39

2.541

0,52

20,83

Jeep

414

0,52

18,97

2.485

0,51

16,18

Chrysler

395

0,50

-0,50

2.458

0,50

-6,58

smart

298

0,38

-7,74

1.851

0,38

-11,35

Land Rover

274

0,34

2,62

1.711

0,35

-7,76

Subaru

242

0,30

-0,82

1.697

0,35

7,61

Lancia

210

0,26

-14,98

1.324

0,27

-13,58

Jaguar

197

0,25

11,30

1.061

0,22

-8,69

Saab

103

0,13

13,19

555

0,11

-2,63

Rover

96

0,12

-19,33

584

0,12

-12,44

Daihatsu

87

0,11

-13,86

595

0,12

-6,74

Lexus

66

0,08

4,76

496

0,10

12,22

SsangYong

62

0,08

21,57

357

0,07

28,88

Dodge

46

0,06

21,05

301

0,06

14,45

Ferrari

36

0,05

24,14

241

0,05

3,43

Maserati

31

0,04

34,78

165

0,03

23,13

MG

25

0,03

66,67

116

0,02

11,54

Lada

18

0,02

-30,77

100

0,02

0,00

Lamborghini

12

0,02

140,00

49

0,01

6,52

Bentley

8

0,01

-11,11

69

0,01

-15,85

Aston Martin

7

0,01

-50,00

58

0,01

-24,68

Infiniti

6

0,01

50,00

24

0,00

9,09

Rolls-Royce

5

0,01

-28,57

28

0,01

-41,67

Marke

KTM

44

Jän.–Juli 2015

MA in %

3

0,00

-25,00

18

0,00

-14,29

Sonstige

265

0,33

0,76

1.357

0,28

-2,09

Summe

79.464

100,00

3,74

488.302 100,00

0,24

L

angsam, aber stetig hat sich eine massive Änderung in der Bedeutung der Fahrzeugsegmente vollzogen. Jetzt, nach sieben Monaten, haben die SUVs (in der Tabelle als „Geländewagen medium“ bezeichnet) zum ersten Mal Rang 2 in der Statistik erobert. Zwar liegt die untere Mittelklasse, üblicherweise als Kompakt- oder Golfklasse bezeichnet, mit 39.010 Neuzulassungen noch auf Rang 1, doch gingen die Einheiten in diesem Segment heuer um 7,9 Prozent zurück. 20,7 Prozent aller Neuwagen entfielen auf diesen Bereich. Da es bei den SUVs heuer eine Steigerung um 4,7 Prozent auf 35.985 Einheiten gab, wurden die bisher stets an vorderen Plätzen zu findenden Stadtwagen (34.557 Stück, -4,1 Prozent) überholt.

Starker Juli ließ Gesamt-Minus schrumpfen Auch die Marktanteile (19,1 Prozent bei den SUVs und 18,3 Prozent bei den Stadtwagen) sprechen eine deutliche Sprache. Hinter diesen 3 Segmenten ist übrigens lange nichts, auf Rang 4 folgen nach 7 Monaten die Family Vans mit 11.560 Stück und einem Marktanteil von 6,1 Prozent. Sie mussten heuer Einbußen von 17,6 Prozent hinnehmen. Übrigens: Durch den erfreulich verlaufenen Juli (+8,7 Prozent) ist das Minus bei den Neuzulassungen nach 7 Monaten auf 1,5 Prozent abgesunken. • (MUE)

Modell-Ranking Neuwagen Marke/ Modell

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

VW Golf VW Polo Seat Ibiza Skoda Octavia VW Tiguan Fiat 500 Skoda Fabia VW Bus Hyundai ix35 Ford Focus

Juli 2015

Jän.–Juli 2015

Stück MA in % Stück

1.237 954 701 647 627 572 538 457 438 435

4,6 3,5 2,6 2,4 2,3 2,1 2,0 1,7 1,6 1,6

10.755 4.686 3.103 5.135 3.631 3.751 4.227 3.094 3.454 3.234

MA in %

5,7 2,5 1,6 2,7 1,9 2,0 2,2 1,6 1,8 1,7

Bundesländer Neuanmeldungen Bundesland B K NÖ OÖ S St T V W

AUTO & Wirtschaft • SEPTEMBER 2015

Juli 15 785 1.678 5.212 4.284 2.213 3.412 2.357 1.240 5.736

+/- % -7,76 24,67 5,61 -0,49 14,90 10,92 16,22 14,39 9,86

Juli 14 851 1.346 4.935 4.305 1.926 3.076 2.028 1.084 5.221

Alle Daten zum Fahrzeugmarkt finden Sie auch im MarketAnalyser von Eurotax!


Neuwagen

VW Opel Skoda Audi Hyundai Seat Ford BMW Mercedes-Benz Renault Fiat/Abarth Mazda Peugeot Kia Citroën Dacia Suzuki Nissan Toyota Volvo Jeep Mitsubishi Mini Porsche Alfa Romeo smart Land Rover Honda Tesla Subaru Jaguar Lexus Lada Lancia Bentley KTM Ferrari Infiniti Maserati SsangYong Chevrolet Lamborghini Aston Martin Cadillac Daihatsu Lotus Rolls-Royce Saab Sonstige Summe

MA +/ – in % in % z. Vorjahr

4.388 16,30 2.191 8,14 1.681 6,25 1.666 6,19 1.525 5,67 1.525 5,67 1.517 5,64 1.427 5,30 1.390 5,16 1.314 4,88 1.107 4,11 1.019 3,79 934 3,47 653 2,43 652 2,42 538 2,00 527 1,96 519 1,93 401 1,49 330 1,23 273 1,01 267 0,99 251 0,93 150 0,56 146 0,54 107 0,40 100 0,37 97 0,36 67 0,25 48 0,18 40 0,15 23 0,09 6 0,02 6 0,02 5 0,02 5 0,02 4 0,01 4 0,01 4 0,01 4 0,01 2 0,01 2 0,01 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 2 0,01 26.917 100,00

10,47 22,27 -7,64 4,71 -6,84 19,08 2,02 -4,23 36,27 -0,83 65,47 56,77 -0,43 -6,71 -14,99 -16,85 6,68 6,79 1,01 45,37 200,00 -19,09 20,10 61,29 53,68 13,83 -34,21 -14,91 415,38 -7,69 122,22 15,00 50,00 -85,37 -16,67 400,00 -33,33 0,00 -33,33 0,00 -92,86 0,00 -100,00 -100,00 0,00 -100,00 0,00 0,00 -77,78 8,66

Jän.–Juli 2015 Stück

MA in %

31.603 14.267 13.517 10.818 11.091 8.745 10.765 9.379 8.158 10.195 7.024 5.891 6.489 5.073 4.737 4.590 3.402 4.466 4.197 2.094 1.627 2.385 1.464 961 887 1.072 1.081 1.044 280 450 181 205 50 122 30 13 16 20 56 30 35 16 5 2 0 3 0 0 14 188.550

16,76 7,57 7,17 5,74 5,88 4,64 5,71 4,97 4,33 5,41 3,73 3,12 3,44 2,69 2,51 2,43 1,80 2,37 2,23 1,11 0,86 1,26 0,78 0,51 0,47 0,57 0,57 0,55 0,15 0,24 0,10 0,11 0,03 0,06 0,02 0,01 0,01 0,01 0,03 0,02 0,02 0,01 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,01 100,00

Jän.–Juli 2015 Anwendung (inkl. Kzl)

+/ – in % z. Vorjahr

männl.

-6,41 7,76 2,39 -8,13 -10,06 0,98 -8,00 -5,28 8,86 -5,56 12,56 -1,14 -3,58 -4,89 -5,58 -10,14 17,11 18,90 -11,74 16,33 148,78 9,60 31,42 29,69 21,01 131,03 -18,72 -8,74 229,41 2,27 -1,09 26,54 150,00 -68,64 -28,57 85,71 -58,97 -4,76 -25,33 11,11 -96,37 45,45 -64,29 -66,67 0,00 -62,50 -100,00 -100,00 -75,00 -1,48

6.616 2.414 3.402 1.975 2.374 1.354 3.278 2.604 2.092 2.560 1.138 2.189 1.734 1.675 1.504 2.503 1.240 1.477 1.574 707 449 908 329 390 239 196 307 322 98 144 25 88 42 17 3 3 10 6 21 2 26 2 1 0 0 3 0 0 9 48.050

weibl. 4.205 1.795 2.130 1.147 2.151 994 2.063 739 861 1.482 1.035 1.248 1.163 1.343 1.096 1.602 854 731 1.109 273 182 469 363 118 133 161 121 202 12 29 7 24 5 13 2 0 1 0 4 3 6 0 0 0 0 0 0 0 1 29.877

betriebl. 20.782 10.058 7.985 7.696 6.566 6.397 5.424 6.036 5.205 6.153 4.851 2.454 3.592 2.055 2.137 485 1.308 2.258 1.514 1.114 996 1.008 772 453 515 715 653 520 170 277 149 93 3 92 25 10 5 14 31 25 3 14 4 2 0 0 0 0 4 110.623

Taxi1

Vermietung1

Diplomatie1

49 6 60 5 58 17 82 4 188 24 6 5 15 5 6 28 1 3 106 3 0 3 0 0 0 0 1 0 3 0 0 0 0 3 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 681

1.649 2.987 1.329 725 291 849 492 821 1.041 289 555 3 353 119 308 6 69 425 100 115 79 0 231 7 87 326 3 0 12 0 7 0 0 17 0 2 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 2 13.300

30 4 5 9 3 2 6 99 57 2 2 0 1 3 4 1 0 2 4 17 1 2 5 1 1 0 7 2 0 0 1 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 272

in betrieblichen Zulassungen enthalten

Stück

1

Juli 2015 Marke

Gewinner und Verlierer nach Segmenten Jänner–Juli 2015: 188.550 Kleinwagen

Stadtwagen

Microvans

Familyuntere vans Mittelklasse

+11,4 %

10.117

Mittelklasse

Oberklasse

+8,7 %

34.557

5.375

39.010

11.560

-4,1 %

-1,5 %

-7,9 %

-17,6 %

21.134

Luxusklasse

Sportwagen

+11,1 %

3.805

-15,3 %

AUTO & Wirtschaft • SEPTEMBER 2015

599

1.057

-6,0 %

Geländewagen

Geländew. Minivan medium

+14,5%

+4,7 %

9.136

35.985

6.781

-16,2 %

45


MANAGEMENT

Der Höhenflug geht munter weiter Diesmal war – endlich – auch Österreich unter jenen europäischen Ländern, die im Juli mit einem Plus bei den Neuzulassungen abschlossen. Insgesamt war es für Westeuropa bereits der 23. Monat in Folge mit einem Wachstum.

Länderstatistik Veränd. Juli 15

Juli 14

in %

kum. 15

kum. 14

Belgien

36.121

35.275

2,40

324.543

323.099

0,40

Dänemark

16.235

14.250

13,90

121.021

112.982

7,10

290.196

270.249

7,40

1.944

1.942

0,10

Deutschland Estland Finnland

B

lickt man nur auf den Juli, so stiegen die Neuzulassungen in den von der JATO untersuchten 29 Ländern Europas um stolze 9,1 Prozent; kumuliert liegt Europa mit 8.595.528 Einheiten nach 7 Monaten noch um 8,6 Prozent über 2014. Ausnahmen gab es neben dem leidgeplagten Griechenland, wo der Markt im Juli um 30,8 Prozent einbrach, lediglich in Serbien (-4,5 Prozent), Luxemburg (-3,2 Prozent) sowie in der Schweiz (-3,0 Prozent). Spannend ist auch ein Blick auf die einzelnen Hersteller, wo sich die Top Carlos Ghosn, Vor10 ausnahmslos über positive Zahlen standsvorsitzender sowohl im Juli als auch im Gesamtder Renault Group jahr freuen dürfen. Nicht unerwähnt lassen muss man freilich, dass die schlechten Zahlen in Russland bei allen Marktteilnehmern auf den Profit drücken und in dieser Tabelle nicht enthalten sind.

Frankreich

8.729

8.026

8,80

147.014

143.667

2,30

5.215

7.540

-30,80

Griechenland Großbritannien

1.909.145 1.808.517

in %

5,60

12.706

12.611

0,80

65.785

67.116

-2,00

1.164.249 1.101.363 48.327

44.779

1.555.309 1.460.172

5,70 7,90

178.420

172.907

3,20

Irland

27.633

18.721

47,60

109.970

84.401

30,30

Italien

6,50 15,00

132.256

115.406

14,60

1.008.656

876.938

Kroatien

3.260

3.066

6,30

24.544

23.919

2,60

Lettland

1.237

1.178

5,00

8.103

7.338

10,40

Litauen

1.559

1.448

7,70

10.122

8.784

15,20

Luxemburg

4.334

4.476

-3,20

30.015

31.621

-5,10

Niederlande

33.879

30.208

12,20

236.879

232.205

2,00

Norwegen

12.716

11.919

6,70

88.288

85.409

3,40

Österreich

26.917

24.772

8,70

188.550

191.379

-1,50

Polen

29.652

25.567

16,00

207.400

178.565

16,10

Portugal

15.548

14.175

19,80

117.672

89.988

30,80

Rumänien

9.253

8.368

10,60

43.725

39.593

10,40

Schweden

24.139

20.473

17,90

192.123

172.220

11,60

Schweiz

26.453

27.262

-3,00

187.134

176.806

5,80

Serbien

1.679

1.759

-4,50

11.380

11.437

-0,50

Slowakei*

6.858

6.656

0,90

43.895

42.648

2,90

Slowenien

5.079

4.601

10,40

36.929

32.839

12,50

104.360

84.345

23,70

665.032

544.311

22,20

Tschechische Republik 21.415

17.700

21,00

134.676

111.155

21,20

6.204

13,30

44.154

39.508

11,80

947

782

21,10

5.196

4.806

8,10

1.180.078

1.082.942

9,10

8.595.528 7.916.509

8,60

Spanien Ungarn

7.030

Zypern

46

Veränd.

Land

Bei Renault knallen die Champagner-Korken

Total

Für Renault gab es heuer in den 29 untersuchten europäischen Märkten ein Wachstum von 9,6 Prozent. Auch weltweit sind die Franzosen sehr erfolgreich unterwegs, wie aus der Halbjahresbilanz hervorgeht. Die Renault Group, die auch Nissan und die russische Avtovaz umfasst, setzte in den ersten 6 Monaten trotz der Probleme in Russland weltweit 1,38 Millionen Neuwagen ab, das sind um 0,8 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2014. Carlos Ghosn, Vorstandsvorsitzender der RenaultNissan-Allianz, freut sich aber vor allem, dass der Profit aus dem automobilen Geschäft im Vergleich zum Vorjahr um 89 Prozent auf 656 Millionen Euro gestiegen ist: „Die wirtschaftliche Erholung in Europa ging schneller voran als erwartet.“ Dass die Profite aus dem Autogeschäft deutlich gestiegen sind, liegt laut Ghosn einerseits an den verstärkten Verkäufen, andererseits aber auch an den reduzierten Kosten. Allerdings muss Renault in Österreich heuer mit einem Minus von 5,56 Prozent nach sieben Monaten eine leichte Durststrecke hinnehmen, auch der erfolgsverwöhnten Schwestermarke Dacia geht es heuer aufgrund von fehlenden Neuheiten mit einem Rückgang von 10,14 Prozent bei uns nicht so gut. • (MUE)

* geschätzte Volumina für Juli 2015

Top-Ten-Marken Veränd.

Veränd.

Juli 15

Juli 14

in %

kum. 15

kum. 14

152.160

141.297

7,70

1.052.218

965.865

8,90

Ford

84.450

78.919

7,00

633.845

594.148

6,70

Opel/Vauxhall

74.736

72.320

3,30

573.558

545.542

5,10

Renault

70.831

67.525

4,90

586.859

535.532

9,60

Peugeot

70.223

63.498

10,60

519.931

484.084

7,40

Audi

69.567

63.976

8,70

469.595

447.457

4,90

Mercedes

62.920

56.171

12,00

433.799

389.760

11,30

BMW

57.539

53.680

7,20

429.442

399.007

7,60

Fiat

56.535

50.508

11,90

410.433

374.775

9,50

Skoda

54.799

52.045

5,30

374.498

351.346

6,60

Volkswagen

in %

Top-Ten-Modelle Veränd.

Veränd.

Juli 15

Juli 14

in %

kum. 15

kum. 14

Volkswagen Golf

46.567

41.623

11,90

322.517

311.682

in % 3,50

Volkswagen Polo

25.960

22.650

14,60

184.963

163.171

13,40

Ford Fiesta

22.855

23.802

-4,00

197.344

191.692

2,90

Renault Clio

22.851

23.593

-3,10

188.945

186.221

1,50

Volkswagen Passat

21.972

14.653

49,90

133.208

94.542

40,90

Skoda Octavia

19.928

18.136

9,90

131.632

124.207

6,00

Ford Focus

19.902

17.731

12,20

148.111

139.223

6,40

Nissan Qashqai

19.797

18.505

7,00

144.898

128.880

12,40

Opel/Vauxhall Corsa

17.769

19.932

-10,90

169.004

153.685

10,00

Peugeot 208

17.644

16.676

5,80

138.877

135.874

2,20

AUTO & Wirtschaft • SEPTEMBER 2015


September 2015

GW-Positionierung

PREIS ODER QUALITÄT? Marktverschiebung Jungwagen beeinflussen den GW-Markt

Tacho-Betrug Wer stoppt die Trickser?

Finanzierung Schnelle Entscheidung besonders wichtig

Garantie Sicherheit und Kundenbindung

Jungwagen, Jahreswagen, Kurzzulassungen, Mietwagen, Leasingrückläufer, Re-Importe: Rabattschleudereien sind vielfältig, verunsichern den Kunden und verschieben das Preisgefüge auch beim Gebrauchten.

www.autoundwirtschaft.at


MOTORNETZWERK

willhaben.at car4you.at autopro24.at


ANSICHT Wo positioniert man seine Gebrauchtwagen?

Eher gut oder eher günstig? I

m Neu- und Jungwagen-Bereich wird die Schleuderei immer schlimmer, das Internet ist voll von günstigen Autos. Beispiele sind die Neu- und Jungwagenbörsen www.autogott.at oder die deutschen Portale autohaus24.de oder meinauto.de, wo Neuwagen „mit hohen Rabatten vermittelt“ werden. Während der österreichische Autogott sich noch als Partner des (regionalen) Handels sieht, geht mit den deutschen Börsen das Geschäft am etablierten Handel vorbei. • „Was hat das mit dem Gebrauchtwagengeschäft zu tun?“, werden Sie fragen. Mit Rabatten von 30 bis sogar 40 Prozent spielt der Neu- und Jungwagen preislich bereits ganz massiv in der Liga der „echten“ Gebrauchtwagen. Speziell in der Klein- und Kompaktwagenklasse werden die Preisunterschiede zwischen vermeintlich neu und wirklich gebraucht schon sehr gering. Selbstverständlich sind fairerweise die Ausstattung und die Motorisierung zu berücksichtigen. Ob es der Kunde tatsächlich tut, ist eine andere Frage. • Beim jüngeren Fahrzeug ist dann doch der schwache Benziner mit Basisausstattung ausreichend, während anfänglich der topausgestattete Diesel als Gebrauchtwagen auf der Wunschliste stand. Unbestritten drücken die Kurzzulassungs- und Jungwagenproblematik auf die Gebrauchtwagenpreise. Aus diesem Grund und wegen der Preisvergleichsmöglichkeit im Internet ist in diesem, immer preissensibleren Markt auch der Zustand und dessen Kommunikation von großer Bedeutung. • Für den Händler stellt sich nämlich die Frage: Wo positioniere ich meine gebrauchten Fahrzeuge? Mit perfekter Aufbereitung, perfekter Technik, Kulanz und Entgegenkommen bei Reklamationen und einem damit verbundenen, höheren Preis? Oder doch besser mit minimaler Aufbereitung, nur den notwendigsten

Gerald Weiss, Leiter Sonderprojekte: „Der Zustand der Fahrzeuge sollte im Internet besser dokumentiert werden!“

Reparaturen und einer harten Linie auf dem untersten Niveau der gesetzlichen Gewährleistung, aber mit einem günstigen Preis? Die meisten Händler, auch Markenbetriebe positionieren sich irgendwo dazwischen, sind nicht Fisch und nicht Fleisch und gehen in der Menge der Internetangebote unter. Die Fahrzeuge der Qualitätsanbieter sterben hingegen oft in Schönheit, weil der Ruf für wirklich gute Gebrauchte nicht so weit reicht. Konsequent günstig mit eingeschränkter, aber fairer Qualität und begrenzter Dienstleistung anzubieten, ist freilich noch schwieriger und bestimmt nicht jedermanns Sache. • Schließlich ist es legitim und für einen gewissen Kundenkreis auch wünschenswert, dass ein gebrauchtes Fahrzeug nicht aussieht wie neu, dafür aber etwas günstiger zu haben ist. So berichten einige Händler von ihrer Ecke mit dem Titel: „Gerade hereingekommen, noch nicht aufbereitet“, die sich höchster Beliebtheit erfreut. Es gibt auch erfolgreiche Beispiele, wo minimaler Aufwand und günstiger Preis zur erfolgreichen Philosophie erklärt wurden. • Es kann Sinn machen, nicht jeden Kratzer zu lackieren, Reifen, Bremsen und Service nicht schon vor der Fälligkeit zu erledigen. Wichtig und seriös ist es aber, den Kunden schon im Internetangebot auch mit entsprechenden Fotos darauf hinzuweisen. Eine Lösung wäre ein Gebrauchtwagensiegel oder die konsequente Verwendung der Zustandsklassen, die bereits beim Internetangebot mit angegeben werden sollte. • Bei der zunehmenden Flexibilität der Käufer und der immer größeren Distanzen, die für einen Gebrauchtwagenkauf in Kauf genommen werden, gewinnen momentan eher die Frechen. Da sind jene im Vorteil, die wenig investieren, es mit der Dokumentation nicht ganz so genau nehmen und im Internet damit die vermeintlich Günstigeren sind.

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3


GEBRAUCHTWAGEN EXTRA

Neu, gebraucht, jung, kurzzugelassen oder Jahreswagen? Die Zeiten der klassischen Trennung zwischen Neu- und Gebrauchtwagen sind längst vorbei. Jungwagen, Jahreswagen, Kurzzulassungen, Mietwagen, Leasingrückläufer, Re-Importe: Die Bezeichnungen für die Rabattschleuderei sind vielfältig, verunsichern den Kunden und verschieben das Preisgefüge auch beim Gebrauchten. Von Gerald Weiss

I

n der guten alten Zeit des Autohandels war das Geschäft klar und einfach. Da wurde der Neuwagen in der Regel beim Händler bestellt. Bei den europäischen Marken wurde das Fahrzeug auf Wunsch des Kunden maßgeschneidert produziert und in „4 bis 6 Wochen“ geliefert. Bei den asiatischen Herstellern waren vorkonfigurierte, aber meist gut ausgestattete Modelle aus einem europäischen Zentrallager zu ordern. Und das alles mit einem überschaubaren Rabatt. Bei der Autoschau, bei Lagerautos und Vorführwagen oder bei einem Modellwechsel gab es ein paar Prozent mehr. Der Kunde kaufte ein NEUES Auto. Die andere Möglichkeit war ein GEBRAUCHTES Fahrzeug. Die Kunden waren dabei klar positioniert. Heute wechseln die Autokäufer nicht nur die Marke wesentlich flexibler und häufiger, sondern auch die Fahrzeugklasse und interessanterweise das Fahrzeugalter. Soll es einmal ein neuer Kompaktklasse-Kombi sein, kommt das nächste Mal ein vier Jahre alter Mittelklassewagen eines Premiumherstellers infrage, wird es danach eine zwei Jahre alte Großraumlimousine. Das Budget bleibt dabei entweder gleich oder lässt sich mit kreativer Finanzierung entsprechend anpassen. Die geänderte Nachfrage ändert natürlich den Markt.

schnaeppchen.volkswagen.at: Volkswagen-Modelle aus 2014 und 2015, maximal 25.000 Kilometer, bis zu 42,5 Prozent Rabatt

www.autoscout24.at hat eine eigene Rubrik mit Jahreswagen

neu, wurde es kurzzugelassen, war es ein Vorführoder Jahreswagen oder als Mietwagen im Einsatz? Hier werden einfach Äpfel mit Birnen verglichen.

Überbestände bei den Händlern Die Grenze verschwimmt Die größte Veränderung erfolgt aber bei neuen und jungen Fahrzeugen. Hier verschwimmt die Grenze zwischen Neu- und Gebrauchtwagen. Dieser Markt ist geprägt von permanenten Aktionen, die das Preisgefüge laufend durcheinanderwirbeln. Der Kunde ist ständig mit Sonderpreisen konfrontiert, die zudem massive Auswirkungen auf den Gebrauchtwagenmarkt haben. Schließlich gibt es mittlerweile die unterschiedlichsten Vermarktungswege dafür. Der tatsächliche Zustand und Status des Fahrzeuges scheint dabei nicht mehr so wichtig wie der Rabatt, den man am Stammtisch erzählen kann. Ist das Auto

4

Der Grund ist klar: Überproduktion und Absatzdruck führen zu einer hohen Zahl an Fahrzeugen, sei es kurz oder etwas länger zugelassen, die bei den Händlern stehen. So ruft VW zur Schnäppchen-Rallye, kein Wunder: Auf „Das Weltauto“, der Gebrauchtwagen-Internetbörse der Volkswagen-Gruppe, sind 5.014 der 6.415 angebotenen gebrauchten VW-Modelle im Jahr 2014 oder 2015 zugelassen, mehr als die Hälfte der angebotenen „gebrauchten “ VW sind überhaupt aus dem heurigen Jahr (Stand: 28. August). Auf der eigenen Seite schnaeppchen.volkswagen.at werden ausschließlich Jungwagen angeboten, nur für kurze Zeit. Hier werden – siehe Screenshot vom 28.

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www.autohaus24.de: günstige Neuwagenangebote und gleich dazu die Eintauschmöglichkeit über www.easyautosale.com

www.autogott.at hat seit einiger Zeit auch Jungwagen-Angebote auf seiner Seite

www.onlinecars.at: zahlreiche Fahrzeuge mit Erstzulassung 2014 und vereinzelt 2015, aufgelistet im Gesamtbestand

August – bis zu 42,5 Prozent Rabatt angekündigt. Dabei handelt es sich um Fahrzeuge, die in der Regel mit Erstzulassung 2014 und 2015 angegeben sind und maximal 25.000 Kilometer gefahren wurden. Auch auf der Rabattplattform www.autogott.at gewinnen mittlerweile die Jungwagen an Bedeutung. Für den Kunden wird es immer schwieriger, die Relation zwischen Rabatt und Fahrzeugalter zu durchschauen. Unbestritten, dass diese Fahrzeuge technisch und auch weitgehend optisch neuwertig sind. Problematisch wird es allerdings mit den Garantieleistungen: Wann hat – speziell bei Kurzzulassungen – die Garantie begonnen?

Jungwagen beim GW-Händler Auf der anderen Seite sind auch die freien Gebrauchtwagenhändler längst auf den Jungwagen-Zug unterwegs. Die steirische Firma Onlinecars, mittlerweile Österreichs größter Gebrauchtwagenhändler mit etwas unkonventionellen Verkaufspraktiken, hat immer wieder Neuwagen und Jungwagen im Programm. Für den Konsumenten stellt sich die Frage: Was ist wirklich günstig? Die Relationen sind nicht mehr greifbar. Was diese Woche noch attraktiv war, kann nächste Woche schon überteuert sein. Noch schwieriger wird’s, sobald der Kunde das Fahrzeug wieder eintauschen möchte. Die alten Regeln des kalkulierbaren Wertverlustes sind längst außer Kraft. Und die Grenzen zwischen Neuwagen und Gebrauchtwagen sind längst verschwunden. •

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GEBRAUCHTWAGEN EXTRA

Meinung

Ihre

ist

Wie schützen Sie sich vor Tacho-Tricksern? Im Zweifelsfall: Finger weg!

Vorspiegelung falscher Tatsachen

„Wenn wir einen Gebrauchtwagen in Zahlung nehmen, sichern wir uns ab, indem wir die Kunden den Ankaufstest unterschreiben lassen, die damit auch bestätigen, dass der Kilometerstand stimmt“, so Gottfried Koch, Geschäftsführer Auto Koch/Feldkirch. Dies biete zumindest Schutz davor, dass etwaige Manipulationen dem eigenen Unternehmen angelastet werden könnten. Darüber hinaus habe man gewisse Erfahrungswerte. Sollten Gebrauchsspuren und Kilometerstand nicht zusammenpassen, „sind wir sehr vorsichtig und lassen im Zweifelsfall die Finger davon“. Absichtliche Tacho-Manipulation stellten einen glatten Betrug dar. „Grundsätzlich befürworte ich, dass nun Tacho-Betrug unter Strafe gestellt werden soll.“

„Der Gesetzesentwurf ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung“, ist sich Josef Nußbaumer, Geschäftsführer Schmidt Automobile/Salzburg, sicher. Ziel wäre es, den Tachometer per Gesetz zu einem Dokument zu machen. „Wenn unter Vorspiegelung falscher Tatsachen ein Fahrzeug angeboten wird, handelt es sich um klassischen Betrug.“ Für den Fachhandel sei es richtig und wichtig, dass Tacho-Manipulation unter Strafe gestellt werde. In Zukunft werde es daher auch kaum mehr möglich sein, „Tacho-Justierungen“ per Inserat ungeniert anzupreisen. Bei Inzahlungnahme von Stammkundenfahrzeugen gebe es keine Probleme, während man bei Zukäufen „immer sehr genau schauen muss“.

Strafen für alle Beteiligten „Wir machen natürlich entsprechende Ankaufstests, müssen aber dennoch auf der Hut sein, um nicht auf Fahrzeuge mit manipulierten Kilometerständen hereinzufallen“, sagt Philipp Lantos, Geschäftsführer Autohaus Moriggl/Innsbruck. „Wir sichern uns auch damit ab, dass wir uns Kilometerstände von Kunden, deren Fahrzeug wir nicht kennen, schriftlich bestätigen lassen.“ Damit verbundene Regresse und damit einhergehende Verfahren seien aber teuer und zuweilen fast aussichtslos. „Deshalb bin ich dafür, dass nicht nur Fahrzeugbesitzer, die die Tacho-Manipulation veranlassen, sondern vor allem auch jene, die diese illegalen Tacho-Justierungen durchführen und diese auch entsprechend intensiv bewerben, bestraft werden.“

6

Tacho ist ein Dokument „Für mich zählt Tacho-Manipulation seit jeher als Betrug“, stellt Komm.-Rat Bernhard Plasounig, Geschäftsführer W. Plasounig/Villach, fest. „Wir haben die Möglichkeit, bei unserer Marke über den Zentralcomputer den Kilometerstand abzufragen. Bei Stammkunden, deren Fahrzeug wir kennen, kommt es nicht zu Problemen. Bei Neukunden oder Fremdmarken passen wir im Fall eines Fahrzeugeintausches oder -ankaufes auf.“ Bei einigen Kunden, die mit Gebrauchtfahrzeugen zum Service kamen, seien Manipulationen aufgeflogen, die der Vorbesitzer zu verantworten hatte. „Der Tacho ist ein Dokument. Die Haltbarkeit vieler Bauteile im Fahrzeug ist kilometerabhängig, weshalb ich es begrüße, dass Manipulationen nicht mehr als Kavaliersdelikt gelten.“

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GEBRAUCHTWAGEN EXTRA

Viele Anfragen von Privatkunden

uns

wichtig!

Ein derzeit in Begutachtung stehender KfGNovellenentwurf sieht vor, Manipulationen am Tachometer zukünftig unter Strafe zu stellen. Ist der Handel gegen diese Betrügereien gewappnet? Von Dieter Scheuch

„Wir können Software- oder Hardware-Manipulationen manchmal am Tacho erkennen, dennoch kann es auch sein, dass dabei keine Spuren hinterlassen werden“, sagt Alexander Moser, Geschäftsführer Moser Tachoservice/Rastenfeld. „Wir stellen den Kilometerstand nur dann um, wenn es gute Gründe und einen Nachweis dafür gibt, etwa bei Reparaturen oder technischen Gebrechen.“ Wobei Moser berichtet, dass er immer wieder mit Kundenanfragen, vor allem von Privatseite, konfrontiert ist. „Diese Leute fragen aber nicht nur, ob der Tacho runter-, sonderen auch raufgedreht werden kann, weil sie ein Fahrtenbuch schreiben, Kilometergeld beziehen und zu wenig gefahren sind.“ Diese Wünsche lehnt Moser kategorisch ab.

Noch strengere Strafen

Risiko ist oft zu hoch

„Wir untersuchen beim Ankauf von Gebrauchtfahrzeugen akribisch genau sämtliche Parameter und verlassen uns nicht auf den Tacho-Stand“, erklärt Josef Frischmuth, geschäftsführender Gesellschafter Autohaus Danner/Grieskirchen. Vor allem bei deutschen Premiummarken, die gebraucht am freien Markt angeboten würden, sei Vorsicht geboten, da bei diesen Autos Tacho-Manipulationen häufiger vorkämen. Obwohl oft im Privatbereich getrickst werde, gebe es auch immer wieder im Handel schwarze Schafe. „Bis dato ist TachoManipulation als Kavaliersdelikt betrachtet worden. Mit der Neuregelung wird sich das ändern, was ich begrüße. Wobei der Gesetzgeber noch rigoroser vorgehen könnte, um die Tacho-Manipulation hintanzuhalten.“

„Ich bin sehr froh, dass seitens des Gesetzgebers nun eine Initiative gestartet wurde, Manipulationen am Tachometer unter Strafe zu stellen“, meint Komm.-Rat Josef Harb, Geschäftsführer Autozentrum Harb/Weiz und steirischer Landesinnungsmeister der Fahrzeugtechnik. „Tricksereien sind nur sehr schwer zu erkennen, weshalb ich, wenn ich den Kunden nicht kenne, jedes Mal das Fahrzeug genauestens überprüfe.“ Im Zweifelsfall werde ein Fahrzeug nicht angekauft, da das Risiko zu hoch sei. „Mir ist es in so einem Fall lieber, ein Geschäft weniger zu machen, als sich die Finger zu verbrennen.“ Während man bei der Eigenmarke Möglichkeiten zur Überprüfung habe, sei bei Fremdmarken besondere Vorsicht geboten.

Kein Kavaliersdelikt

Vorsicht bei Auslandsfahrzeugen

„Bei den von uns vertriebenen Marken können wir auf die Historie der Fahrzeuge zurückgreifen, bei Fremdmarken ist eine genaueste Prüfung unumgänglich“, ist sich Gerhard Skrbetz, Verkaufs- und Standortleiter Autohaus Koinegg/Eisenstadt, sicher. „Uns wurden schon öfter Fahrzeuge angeboten, wo mir der Zustand suspekt war. Im Zweifelsfall kaufen wir nicht an.“ Gleichzeitig bestätigen die Kunden per Unterschrift auch die Richtigkeit des Kilometerstandes. „Wir haben immer wieder das Problem, dass Tacho-Tricksereien als Kavaliersdelikt angesehen werden. In Wahrheit stellen diese schlicht und ergreifend Betrug dar, weshalb auch die Initiative, gegen derartige Manipulationen endlich strenger vorzugehen, zu begrüßen ist.“

„Wir unterscheiden beim Ankauf zwischen rechtlicher und sachlicher Betrachtung“, stellt Thomas Schmid, Geschäftsführer Auto Ludwig/Wien, klar. „Die sachliche Ebene schließt die genaue Begutachtung des Fahrzeugs und seiner Vorgeschichte ein. Rechtlich sichern wir uns insofern ab, als der Kunde bei Privatankäufen die Richtigkeit des Kilometerstandes vertraglich bestätigt.“ Beim Ankauf von Firmenfahrzeugen bestehe zumeist eine lückenlose Dokumentation. Besondere Vorsicht sei beim Ankauf von Fahrzeugen aus dem Ausland geboten. „Unserer Erfahrung nach werden dort häufig Tacho-Manipulationen vorgenommen.“ Als seriöser Händler unterstütze man die geplante Gesetzesänderung.

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GEBRAUCHTWAGEN EXTRA

„Um Jahre voraus“ Knapp 4.000 Gebrauchtwagen verkaufen die Manager von Onlinecars heuer: Die Steirer setzen bei der Finanzierung auf die Santander Consumer Bank. Wir haben uns angeschaut, wie das Geschäft läuft. Von Mag. Heinz Müller

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Bildschirme auf der rechten Seite, 6 auf der linken – und 2 weitere über der Tür: Das ist der Arbeitsplatz von Peter Marolin und Thomas Lang. Tag für Tag sind sie hier, im Gewerbegebiet von Lieboch bei Graz, auf der Suche nach Gebrauchtwagen. Es ist ein Geschäft, das nicht nur für kleine Händler, sondern auch für „große Fische“ wie die beiden Steirer, heuer noch schwieriger geworden ist: „Es gibt ja mit Ausnahme von Griechenland nirgends in Europa eine Krise. Daher ist auch der Bedarf hoch, was sich auf das Preisniveau auswirkt“, sagt Marolin, Geschäftsführer von Onlinecars. So komme auch die Spanne unter Druck, oft bleibe nur eine sehr kleine Marge.

OnlinecarsGeschäftsführer Peter Marolin (l.) und der für den internationalen Einkauf zuständige Thomas Lang (r.) vertrauen auf die Santander Consumer Bank

Bank arbeitet flott – zum Vorteil des Händlers

Rund 500 Autos auf der Homepage Da auch in Österreich die Nachfrage hoch ist, bleibt Marolin und Lang nichts übrig, als noch mehr Angebote zu legen. „Wir sind mit unserem Lieferantennetzwerk in ganz Europa täglich von 7:30 bis 18:00 Uhr in Kontakt“, ergänzt Thomas Lang. Auch dieses Netzwerk ist im Wandel: 10–15 Prozent der Lieferanten fallen weg, 20 Prozent kommen neu dazu. Großteils sind es „Rückläufer“ von Leasinggesellschaften, die hier vermarktet werden. „Wir kaufen auch Pakete mit 100 oder gar 150 Autos.“ Stets sind rund 500 Autos auf der Homepage zu finden, ein Großteil von ihnen kommt von deutschen Herstellern. „Aber wir haben noch einige mehr auf Lager. Die sind alle physisch da“, sagt Marolin. War früher ein VW Polo oder ein Audi A4 „eine gmahte Wiesn“ für einen lukrativen Verkauf, wie man landläufig sagt, so ist das heute nicht mehr so. „Oft

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machen uns Exoten wie etwa ein Hyundai oder Mazda finanziell mehr Freude. Oder Autos, die ganz besonders ausgestattet sind und die man am Markt nicht so leicht findet“, erklärt Lang. Ein Beispiel: „Es gibt zwar 700 VW Passat, aber nur wenige 4Motion mit Abstandsradar.“

Fein säuberlich nach Marken geordnet stehen die Autos auf dem Platz in Lieboch, der aufgrund der hohen Nachfrage erweitert werden soll

80.000 Zugriffe vermeldet Onlinecars für seine Homepage, heuer will man bis zu 4.000 Autos verkaufen. Die Kunden (90 Prozent von ihnen Österreicher) kommen nach Lieboch, machen meist eine Probefahrt – und unterschreiben. Viele von ihnen bringen das Bargeld gleich mit. Bei jenen, die eine Finanzierung brauchen, hilft die Santander Consumer Bank, und zwar schon seit 2010. „Wir haben auch andere Banken angeschaut, aber Santander ist der Konkurrenz um Jahre voraus“, sagt Marolin. Das gilt vor allem bei der Schnelligkeit: „Im Idealfall dauert es nur 2 Minuten bis zur Bewilligung, in jedem Fall haben wir es aber in einer Stunde.“ Und dank „Fast Cash“ ist das Geld für das Auto in 4 Stunden auf dem Konto des Händlers. „Anderswo muss man die Rechnung an die Buchhaltung schicken und 5–8 Tage warten. Da sind schnell 100.000 oder 150.000 Euro offen“, sagt Lang. Wichtig ist, dass bei Santander auch samstags gearbeitet wird: „Der Außendienst-Mitarbeiter versucht auch in Problemfällen, eine salomonische Lösung zu finden.“ Auch bei der Händlerfinanzierung setzt Onlinecars auf Santander: „Binnen 24 Stunden werden die Autos an unsere Lieferanten bezahlt.“ •

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GEBRAUCHTWAGEN EXTRA

Wer stoppt die Tachotrickser? Die nächste KFG-Novelle wird die Manipulation von Kilometerzählern endlich unter Strafe stellen. Dieser Schritt wird weithin begrüßt. Endgültig vom Tisch ist das Thema damit jedoch nicht. Von Philipp Hayder

D

ie Summen sind gewaltig: 5 bis 12 Prozent der Gebrauchtfahrzeuge, die in der EU verkauft werden, könnten laut einer Untersuchung der Europäischen Kommission einen zu niedrigen Kilometerstand aufweisen. Dies würde einem volkswirtschaftlichen Schaden von jährlich 5,6 bis 9,6 Milliarden Euro entsprechen. In Österreich schätzt der ÖAMTC bis zu 300 Millionen Euro Gesamtschaden pro Jahr. Angesichts dessen hat der Autofahrerklub Druck auf die Politik ausgeübt, dem – durch die breite Verfügbarkeit von elektronischen Diagnosegeräten kinderleichten – Tachobetrug einen Riegel vorzuschieben. Doch auch die Kfz-Gewerbevertreter forderten wirksame Maßnahmen: Einerseits leidet das Image der Ware „Gebrauchtwagen“, andererseits wird der Fahrzeugeinkauf ohne einen verlässlichen Kilometerstand zum Glücksspiel.

Klare Regeln Mit der Ende Juli zur Begutachtung ausgesandten 32. KFG-Novelle hat das Verkehrsministerium endlich reagiert. Künftig sind Verwaltungsstrafen bis zu 5.000 Euro vorgesehen, wenn Kilometerzähler verändert werden. „Ist ein Fahrzeug mit einem Wegstreckenmesser (Kilometerzähler) ausgerüstet, so dürfen keine Manipulationen des Kilometerzählers zur Reduzierung oder falschen Wiedergabe des Kilometerstandes des Fahrzeugs vorgenommen werden. Bei Reparatur oder Tausch des Kilometerzählers ist der bisherige Kilometerstand einzustellen“, heißt es im Entwurf für die Neuformulierung des § 24 KFG. Bisher waren Manipulationen nur dann als Betrug strafbar, wenn eine Bereicherungsabsicht nachgewiesen werden konnte.

Breite Zustimmung Während die Begutachtungsfrist bei Redaktionsschluss noch nicht zu Ende war, äußert sich die Branche durchwegs zustimmend. „Seit Jahren habe ich die Forderung erhoben, den Tacho zur Urkunde zu erklären. Dieser Wunsch wird nunmehr de facto erfüllt“, sagt Komm.-Rat Friedrich Nagl, Bundes-

innungsmeister der Fahrzeugtechnik. Er begrüßt in diesem Zusammenhang auch die seit Oktober 2014 verpflichtende Erfassung des Kilometerstandes bei den §-57a-Überprüfungen. Freilich klafft hier eine Lücke, denn das erste „Pickerl“ wird erst 3 Jahre nach Erstzulassung fällig: „Diese potenzielle Lücke unterstreicht, wie wichtig eine Rückkehr zu einer wiederkehrenden Begutachtung im Jahresrhythmus wäre“, mahnt Kfz-Techniker-Innungsmeister Komm.-Rat Ing. Josef Puntinger. Auch das Bundesgremium des Fahrzeughandels äußert sich zustimmend. Darüber hinaus bestehe aber nach wie vor Bedarf an dem vom Branchendienstleister Eurotax vorgeschlagenen Nach langem System zur (freiwilligen) KiloDruck entschloss meterstandserfassung bei jedem sich VerkehrsmiWerkstattaufenthalt, sagt nister Alois StöKomm.-Rat Ing. Klaus Edelsger zum Handeln brunner, Vorsitzender des Gebrauchtwagenausschusses: „Ein derartiges Qualitätssiegel wäre ein weiteres starkes Signal nach außen, dass man Gebrauchtfahrzeuge besser beim Händler als bei Privatpersonen kauft.“

Säumige Hersteller

Komm.-Rat Ing.

Doch Gesetze hin, Datenbanken Klaus Edelsbrunner will die Serioher: „Im Grunde haben es die sität des FachAutohersteller in der Hand, mit handels betonen technischen Adaptionen die Tachomanipulationen ein für allemal zu verhindern“, betont Bernhard Wiesinger, Leiter der ÖAMTC-Interessenvertretung. Bisher zeigen die Autobauer jedoch keine diesbezüglichen Initiativen. Der ÖAMTC fordert daher, die Hersteller per Änderung der EU-Typengenehmigungsverordnung zu einer Lösung des leidigen Themas zu zwingen. •

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„Der Tacho wird de facto zur Urkunde“, freut sich Komm.Rat Friedrich Nagl

Bernhard Wiesinger fordert neue Regeln für die Typengenehmigung

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GEBRAUCHTWAGEN EXTRA

„Das Internet ist ein Dschungel“ Kunden früher nur für car4you betreut hat, ist ein echter Mediencoach geworden. Unsere Beratung funktioniert mit dem Wissen und der Erfahrung aus der großen willhaben-Welt. Keiner weiß besser, wie der User tickt, wie sich der Kunde verändert hat.

Mag. Markus Auferbauer, Geschäftsführer car4you und Leiter des willhaben-Motornetzwerkes

willhaben.at beherrscht die Regeln des Internets und weiß, wie der Kunde tickt. Davon profitiert auch der Autohändler, wie Mag. Markus Auferbauer als Leiter des willhaben.at-Motornetzwerks erklärt.

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&W: Worauf muss ein Autohändler bei der Präsenz im Internet achten? Markus Auferbauer: Generell ist zu sagen, dass sich die Bedeutung der Internetpräsenz komplett gedreht hat. Diese muss heute weit mehr sein als die Präsentation des Unternehmens und der Fahrzeuge irgendwo im Internet. Wir unterstützen mit dem willhaben.at-Motornetzwerk die Händler: Wir können zum Beispiel eine individuelle Homepage nach modernsten Anforderungen erstellen, wir können die Werbung für diesen Online-Stützpunkt des Händlers umsetzen. Wir können für den Händler komplette Kampagnen und Aktionen durchführen mit optimaler Erreichung der Zielgruppe. Ab Jahreswechsel können wir auch auf unserer Plattform regionale Werbungen anbieten. Das Autohaus kann also seine Kampagne für Neueröffnung, Autoschau oder Reifenaktion allen willhaben-Usern in seiner Region anzeigen lassen. Damit hat der Händler eine extrem effiziente Werbung mit minimalen Streuverlusten. Das ist ein sehr umfangreiches, aber auch komplexes Angebot. Auferbauer: Das Internet ist ein Dschungel, aber es gibt Gott sei Dank durchschaubare Regeln, wie man sich als Unternehmer darin zurechtfinden kann. Dabei sind die Möglichkeiten unerschöpflich, deshalb ist die Beratung so wichtig. Unser Außendienst, der den

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Sind solche Kampagnen für einen Autohändler überhaupt leistbar? Auferbauer: Gerade die regionale Lösung wird absolut leistbar sein und bringt deutlich mehr als regionale Werbung in Printmedien oder das Transparent beim Feuerwehrfest. Unsere Berater, die ja aus der Region kommen, besprechen mit dem Händler das verfügbare Budget und dann werden die Lösungen umgesetzt. Tendenziell kann ein Händler bei mehr Effizienz seiner Werbung dadurch sogar sparen. Um diese Effizienz zu sichern, optimieren wir daher durch unsere Analysen laufend die Klickrate. Wir kennen unsere User: Der Kunde wird vor allem mit Botschaften konfrontiert, die ihn wirklich interessieren. Was bedeutet das konkret? Auferbauer: Entscheidend sind die Targeting-Maßnahmen. Wir analysieren laufend das Kaufverhalten der Konsumenten bei der Suche nach bestimmten Produktgruppen. Wir unterstellen dem User also, dass er potenzieller Käufer eines bestimmten Automodells ist, wenn er nach bestimmten Produkten oder Artikeln auf willhaben.at sucht. Die Ergebnisse werden mit unseren Kunden besprochen, um eine möglichst effiziente Werbung zu gestalten. Wir sind daran interessiert, dass sowohl Verkäufer wie auch potenzieller Käufer möglichst schnell zueinander finden und zufrieden sind. Wir wollen, neben hohem Traffic, vor allem eine effiziente Vermarktung für den Händler bieten. Sein Quick-Win ist unser Ziel. Wie kann ein Händler im Netz erfolgreich sein? Auferbauer: Das Allerwichtigste ist, sich selber ein Profil zu geben und das zu kommunizieren. Für die Homepage ist das Keywording extrem wichtig, es muss ständig analysiert und adaptiert werden. Mit einer individuellen Homepage von autoPro24 (ebenfalls Teil des Motornetzwerks) hat der Händler einen weiteren großen Vorteil: Auf Basis laufender Analysen werden alle Internetseiten, die von uns erstellt wurden, regelmäßig automatisch upgedatet. So versteht sich das willhaben.at-Motornetzwerk zunehmend als Full-Service-Agentur, die mit dem Händler einen guten Weg durch den Dschungel des Internets findet. • (GEW)

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GEBRAUCHTWAGEN EXTRA

Das Wiener Team von Nenad Gajic beherrscht 7 Sprachen und die gesamte Kfz-Technik.

Im Büro der CarGarantie in Wien 23 hat nicht nur die österreichische Niederlassung ihr Büro, sondern auch die Schadenabteilung und Servicezentrale für Osteuropa.

Abwicklung über Onlineportal CGClaimsWeb

Reparaturfreigabe in wenigen Minuten S

chnelle und professionelle Entscheidungen, das ist die Vorgabe der CarGarantieSchadenabwicklung. „Bei der Schadenmeldung gibt es für den Händler drei Möglichkeiten“, erklärt Nenad Gajic, Leiter der Schadenabteilung und damit Chef von 6 Kfz-Technik-Spezialisten im Wiener Büro. „Erstens: Der Händler ruft an, gibt Schadenpassnummer oder Fahrgestellnummer sowie den aufgetretenen Schaden an. Der Techniker gibt parallel dazu den Schaden in sein System ein und kann damit dem Händler am Ende des Gespräches bereits die Entscheidung mitteilen“, so Gajic. Entweder der Schaden wird freigegeben oder der Schaden wird abgelehnt, weil er nicht den Garantiebedingungen entspricht. „Die Schäden werden so abgewickelt, wie sie in den Garantiebedingungen vereinbart sind, nicht mehr und nicht weniger“, erklärt der erfahrene Techniker. Nur in speziellen Fällen, wie beispielsweise einem Motor- oder Getriebeschaden, schickt CarGarantie einen Sachverständigen, der bereits am nächsten Tag vor Ort ist.

Die zweite Möglichkeit der Schadenmeldung bietet das Internet, konkret das eigene Portal CGClaimsWeb. Hier kann der Händler mit seinen Zugangsdaten einsteigen und dann sofort den Schaden eingeben. Gajic: „Die Angabe des Schadens funktioniert dank Pull-down-Menüs sehr schnell und effizient.“ Dann muss der Händler noch Reparaturkosten und Material eingeben und die Eingabe scheint sofort bei den österreichischen CarGarantie-Technikern am Bildschirm auf. „Innerhalb von 5 bis 10 Minuten ist der Fall beantwortet“, erklärt Gajic: „Etwa 70 Prozent der Schäden werden online abgewickelt, zirka 30 Prozent übers Telefon.“ Verschwindend selten wird die dritte Möglichkeit, die Abwicklung über E-Mail, genutzt.

Rasche Überweisung

Nenad Gajic leitet die Schadenabteilung für Österreich und Osteuropa im Wiener Büro

Doch nicht nur bei der Freigabe, sondern auch bei der Abwicklung ist Schnelligkeit das oberste Gebot bei CarGarantie. Gajic: „Wir verpflichten uns, innerhalb von einer Woche das Geld zu überweisen, in der Praxis hat der Händler zwei Tage nach Rechnungseingang den Rechnungsbetrag auf seinem Konto.“ Für die Abrechnung und die Plausibilität setzt CarGarantie moderne Software-Lösungen ein, die sowohl die Arbeitszeiten wie auch die Ersatzteilpreise darstellen. Bei der Reparatur werden hauptsächlich Originalteile verwendet, der Händler bekommt den unverbindlich empfohlenen Listenpreis ersetzt sowie 100 Prozent der Arbeit. Damit unterscheidet sich CarGarantie in der Kostenrefundierung deutlich von Garantieleistungen der Automobil-Hersteller. • (GEW)

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GEBRAUCHTWAGEN EXTRA

Reale Fahrzeugangebote statt theoretischer Abwertungskurven: Diese Idee stand am Beginn des „Autopreisspiegels“, mit dem Dr. Wolfgang Pfeffer und sein Team immer mehr Anwender überzeugen.

Der Spiegel des Marktes E

Dr. Wolfgang Pfeffer kennt die Anforderungen von Autohändlern und Sachverständigen

ine zuverlässige Gebrauchtwagenbewertung ist für den Fahrzeughandel unverzichtbar – umso mehr, als das Überangebot wächst und die Kunden immer mobiler werden. „Es ist für den Händler daher von größter Bedeutung, dass er sich auf die ihm genannten Werte verlassen kann“, unterstreicht Pfeffer, der aufgrund seines familiären Autohaus-Hintergrundes bestens mit den Bedürfnissen der Branche vertraut ist. Auch in seinem Hauptberuf als Gerichtssachverständiger hat er die Unzulänglichkeiten anderer Bewertungswerkzeuge kennengelernt – und deshalb kurzerhand ein eigenes Programm entwickelt.

Breite Marktabdeckung „Unser Programm verwendet keine starren Abwertungskurven, sondern beobachtet die Preisentwicklung von am Markt angebotenen Referenzfahrzeugen. Der Letztpreis unmittelbar vor dem Verkauf bildet die

Basis für die Wertermittlung“, erläutert Pfeffer. Ursprünglich für die Wertevaluierung in Gerichtsverfahren entwickelt, wird das Programm mittlerweile in der gesamten Kfz-Branche eingesetzt. Kostenlose Zusatzberechnungen wie die Ermittlung der Wertminderung oder der NoVA-Last für Importe und Exporte sowie das „Abfall-Prüfmodul“ werden dem User kostenfrei zur Verfügung gestellt. „Da man auch schon aufgrund der relativ niedrigen Kosten des Programms Geld spart, haben die Anwender einen doppelten Vorteil“, sagt Pfeffer. Zu den prominenten Referenzen gehören neben Versicherungen und Autohäusern auch die Autofahrerklubs: Der ÖAMTC setzt den Autopreisspiegel seit einiger Zeit ergänzend bundesweit ein, der ARBÖ verwendet künftig anstatt der bisher genutzten Eurotax-Produkte sogar ausschließlich die österreichische Bewertungs-Innovation. • (HAY)

Geld regiert die Autowelt Vom Zukauf bis zur Finanzierung des Lagerbestands: Wer im Gebrauchtwagengeschäft reüssieren will, muss über ausreichenden finanziellen Spielraum verfügen. Immer mehr Händler vertrauen deshalb auf die AutoBank.

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eit exakt 25 Jahren gibt es die AutoBank. In dieser Zeit hat sich der markenunabhängige Spezialfinanzierer einen ausgezeichneten Ruf aufgebaut – auch im Gebrauchtwagengeschäft, in dem ein Finanzierungspartner mit Branchenkenntnis besonders wichtig ist. „Wir betrachten es als eine unserer Kernaufgaben, die Autohäuser mit marktgerechten Einkaufsund Lagerfinanzierungen zu unterstützen“, sagt Vorstand Gerhard Dangel. Flankiert

Mit innovativen Ideen arbeitet Gerhard Dangel an der Zukunft der Kfz-Finanzierung

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werden diese Produkte von zugkräftigen Angeboten für den „Point of Sale“, die den Kunden die Anschaffung ihrer Wunschfahrzeuge erleichtern und somit das Absatzpotenzial der Partnerhändler vergrößern.

Einen Schritt voraus Dangel und sein branchenerfahrenes Team wissen, worauf es im Autohausalltag ankommt: „Wir punkten mit kurzen Wegen, schnellen Entscheidungen und individueller Betreuung.“ Gleichzeitig ist die AutoBank stets um Innovationen bemüht – etwa durch die Einführung eines elektronischen Bestandsprüfungssystems, das mittels einer am Fahrzeug verbleibenden Hightech-Box und einer Smartphone-App die manuelle Lagerkontrolle überflüssig macht. Den nächsten Innovationsschritt kündigt Dangel für das 1. Quartal 2016 an: „Ab dann werden wir in der Lage sein, maßgeschneiderte Service- und Wartungspakete für Gebrauchtwagen anzubieten.“ Für die Autobesitzer wird dies klar kalkulierbare Kosten bedeuten, für die Händler eine weitere Chance auf Kundenbindung und bessere Geschäfte. • (HAY)

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GEBRAUCHTWAGEN EXTRA

Nicht jeder Gebrauchtwagenkäufer lässt sich von einer Vollkaskoversicherung überzeugen. Für diese Kunden hat die Garanta die „UnfallTeilkasko“ entwickelt – ein Produkt, das auch den Bedürfnissen der Autobranche Rechnung trägt.

Versicherung nach Maß A

ls Branchenversicherer arbeitet die Garanta seit jeher eng mit dem Bundesgremium des Fahrzeughandels zusammen. Das jüngste Beispiel dafür ist die gemeinsam entwickelte „UnfallTeilkasko“, die im Frühjahr 2014 erstmals vorgestellt wurde. „Vielen Gebrauchtwagenkäufern ist eine Vollkaskoversicherung zu teuer. Sie möchten aber dennoch kein Risiko eingehen und die finanziellen Folgen von Unfallschäden am eigenen Fahrzeug absichern sowie die Reparatur bei ihrem qualifizierten Fachbetrieb durchführen lassen“, schildert Komm.-Rat Ing. Klaus Edelsbrunner, stellvertretender Bundesgremialobmann und Vorsitzender des Fachausschusses Gebrauchtwagenhandel, das Ausgangsszenario.

Komm.-Rat Ing. Klaus Edelsbrunner war federführend an der Entwicklung des neuen Produkts beteiligt

Zugkräftiges Alleinstellungsmerkmal Die Garanta hat darauf mit einem Tarif reagiert, der alle Unfall-, Park- und Wildschäden an mehr als 12 Monate alten Fahrzeugen abdeckt. Ausgenommen sind lediglich Glasschäden sowie die Folgen von Naturgewalten. Lässt ein Kunde sein beschädigtes Auto in jenem Betrieb reparieren, in dem er seine „UnfallTeilkasko“ abgeschlossen hat, erhält er von der Garanta einen Zuschuss zum Selbstbehalt. Auch der Kfz-Betrieb steuert einen Gutschein bei, sodass der Selbstbehalt insgesamt auf die Hälfte sinkt. „Die Gestaltung des Selbstbehalts sorgt für zusätzliche Werkstättenumsätze und trägt dazu bei, dass die Kundenbindung verstärkt wird“, unterstreicht Edelsbrunner. Darüber hinaus sei sie ein weiteres zugkräftiges Argument, beim Gebrauchtwagenkauf dem Fachhandel gegenüber Privatverkäufern den Vorzug zu geben. • (HAY)


GEBRAUCHTWAGEN EXTRA

Der Preis ist heiß Im Gebrauchtwagengeschäft ist ein marktgerechter Einstiegspreis von entscheidender Bedeutung. Zu billige Autos bedeuten verschenkte Erträge, zu hohe Preise treiben die Standzeiten in die Höhe. Eine aktuelle Untersuchung von Eurotax zeigt auf, dass es diesbezüglich viel Verbesserungspotenzial gibt.

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enn sich ein potenzieller Gebrauchtwagenkäufer durch die Angebote auf den einschlägigen Plattformen klickt, ist fast immer ein Kriterium für die Vorauswahl entscheidend: der Preis. Umso wichtiger ist eine klare Preisstrategie für den gewerblichen Handel. Das Team von Eurotax hat deshalb im Juli die Internetangebote des Fahrzeughandels analysiert – mit erstaunlichem Ergebnis.

Überraschende Erkenntnis: Laut der Analyse von Eurotax liegt über ein Drittel der gewerblich angebotenen Gebrauchtwagen außerhalb des empfohlenen Preisrahmens Klare Aussagen: Der EurotaxPriceAnalyser visualisiert die Preisgestaltung

Heikle Gratwanderung Selbst wenn Fahrzeuge um 1.500 bis 3.000 Euro unter dem „Angebotskurs“ von Eurotax inseriert werden, ist laut der Studie „keine deutliche Abweichung in der Umschlaggeschwindigkeit“ zu erkennen. „Ein derartiges Preisdumping führt also nicht zu kürzeren Verkaufszyklen“, unterstreicht Mag. Roland Strilka, Director Insight and Market Analysis bei Eurotax. Er warnt vor dem „Verschenken“ von Gewinnen: „Bei rund 20 Prozent der vom Handel verkauften Gebrauchtwagen könnte schon allein durch eine näher am Angebotskurs liegende Preisgestaltung mehr Gewinn erzielt werden.“ Andererseits würden rund 15 Prozent der Fahrzeuge mit deutlich überhöhten Preisen inseriert, was in der Folge Preisabschläge während der Insertionszeit nötig mache, berichtet Strilka: „Im Durchschnitt wird bei diesen Fahrzeugen etwa die Hälfte des Mehrbetrags gegenüber dem Angebotskurs im Laufe der Angebotsdauer als Rabatt gewährt.“ Hinzu kämen die Standkosten, die pro Tag mit durchschnittlich 0,1 Prozent des Angebotspreises anzusetzen seien. Anders ausgedrückt: Wird ein Fahrzeug aufgrund eines zu hohen Preises 120 Tage lang nicht verkauft, entgeht dem Händler allein deshalb ein Gewinn in der Höhe von 12 Prozent des Ursprungspreises.

Flexible Preisgestaltung nötig Mit dem „richtigen“ Angebotspreis ist es freilich noch nicht getan. Auch aktives Preismanagement, also die regelmäßige Preisanpassung bei nicht verkauften Fahr-

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zeugen, ist ein wichtiger Erfolgsfaktor. Diesbezüglich sieht man bei Eurotax ebenfalls „Aufholbedarf“: Während in Österreich zwischen erstmaliger Insertion und Verkauf rein rechnerisch 0,53 Anpassungen pro Fahrzeug liegen, sind es in der Schweiz 0,69 Änderungen – dabei wird das Preismanagement auch dort nicht sonderlich groß geschrieben.

Mag. Roland Strilka hat das Gebrauchtwagenangebot genau analysiert

Martin Novak unterstreicht den einfachen Umgang mit dem PriceAnalyser

Hilfreiche Software Um den Fahrzeughandel bei der Preisgestaltung zu unterstützen, wurde der EurotaxPriceAnalyser entwickelt. Diese Software vergleicht den eigenen Bestand mit den tagesaktuellen Marktpreisen und visualisiert die Fahrzeuge in den Bereichen „überbewertet“, „unterbewertet“ sowie „auf Ziel gemäß Preisrichtlinie“. All das geschieht, ohne dass ein aufwändiger Import oder Export von Daten notwendig wäre. „Der EurotaxPriceAnalyser ist online und ermöglicht jederzeit den Zugriff auf die Angebotsdaten der führenden Internetportale“, unterstreicht Sales Director Martin Novak. Mit wenigen Klicks haben die Nutzer die Möglichkeit, die Gebrauchtwagenangebote gemäß ihrer individuell definierten Vermarktungsstrategie „auf Linie“ zu bringen – damit in diesem so wichtigen Geschäftsfeld kein Geld liegen bleibt. • (HAY)

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Mag. Michael Erb leitet die Aktivitäten von Real Garant in Österreich und Zentraleuropa

Potenziale nützen! Die Garantieprodukte von Real Garant tragen dazu bei, dass Autohändler auch vor einem schwierigen Markthintergrund erfolgreich agieren können.

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tagnierende Verkäufe, sinkende Renditen, unzureichend ausgelastete Werkstätten: Sind Autohäuser dieser Entwicklung schutzlos ausgeliefert? „Nein“, meint Mag. Michael Erb, Direktor der Wiener Niederlassung von Real Garant: „Mit unseren Produkten verschaffen wir dem Handel eine wirksame Differenzierung gegenüber Privatverkäufen und sorgen für mehr Kundenbindung, höhere Werkstattauslastung sowie folglich besser Erträge.“

Gebrauchtwagengarantien und mehr Das Portfolio von Real Garant umfasst vielfältige Varianten der klassischen Gebrauchtwagengarantie, die in puncto Deckungsumfang und Laufzeit individuell an die Bedürfnisse des Partners angepasst werden können. Hinzu kommen Neuwagen-Anschlussgarantien, das Eigengarantiesystem „givit“ sowie – als neueste Dienstleistung – maßgeschneiderte Wartungspakete. „Damit erhält der Autobesitzer die Gewissheit, dass er für eine fixe monatliche Rate seine Servicekosten abdecken kann“, erläutert Erb. Importeurskooperationen mit Citroën und Peugeot, Hyundai, Jaguar und Land Rover, Mercedes-Benz, Mitsubishi, Opel sowie Renault unterstreichen die Kompetenz von Real Garant. 3 Außen- und 9 Innendienstmitarbeiter sorgen dafür, dass die häufig langjährige Zusammenarbeit mit den Partnerhändlern auch in Zukunft Bestand hat. Gleichzeitig sind sie bemüht, das Bewusstsein der Branche zu schärfen. Derzeit würden nämlich erst 6 von 10 gewerblich vermarkteten Gebrauchtwagen mit einer Garantie angeboten, schätzt Erb: „Damit ist das Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft.“ • (HAY)

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GEBRAUCHTWAGEN EXTRA

Abgesicherte Qualität“

Die richtige Ware

Die Firma Mike Cars der Familie Fakhr Mousawi in Pichl bei Wels ist für Auswahl und Qualität ihrer hochwertigen Fahrzeuge bekannt. Die German Assistance sorgt im Hintergrund für Sicherheit.

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as persönliche Interesse und die Leidenschaft zum Auto haben Mehrdad Fakhr Mousawi, kurz Mike, und seine Frau Zerrin ins Autogeschäft gebracht. Viele Jahre ist Mike noch seinem Beruf bei Stempelhersteller Colop nachgegangen, während sich Zerrin tagsüber um den Autohandel gekümmert hat. „Da haben wir jeden Tag bis Mitternacht gearbeitet“, erinnert sich Mike. Seit 2012 ist Mike Cars nun am neuen, selbstgebauten Standort mit großzügigem Schauraum und Werkstätte. Mike ist nun auch hauptberuflich im Betrieb. Die Stückzahl gibt er mit beachtlichen 500 Fahrzeugen pro Jahr an, wobei etwas mehr als die Hälfte an Händler weiterverkauft wird. Die Basis des Erfolges ist der gute Draht nach Belgien. Mikes Bruder lebt dort und hat schon vor 20 Jahren bemerkt, dass die Fahrzeuge sehr interessant und gepflegt sind. Er sieht sich auch heute noch die aus Belgien zugekauften Autos vor Ort an. Neben Belgien ist Mike laufend auf der Suche nach neuen Quellen. Durch das nicht alltägliche Angebot werden auch viele Händlerkollegen aufmerksam, die bei Mike zukaufen.

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„Wir wissen, was der Markt verlangt“, lächelt Mike. Bei den angebotenen Modellen handelt es sich fast ausschließlich um jüngere Fahrzeuge deutscher Marken, nicht älter als 4 Jahre und mit einem kmStand von maximal 150.000. „Wir achten sehr auf die Qualität unserer Fahrzeuge“, so Zerrin. In der Region hat sich das Unternehmen der gebürtigen Perser längst etabliert, mit Mundpropaganda und zufriedenen Kunden weiterentwickelt. „Jeder zufriedene Kunde bringt einen weiteren“, weiß das erfolgreiche Unternehmerehepaar.

Versichern bringt Sicherheit

Mehrdad (Mike) und Zerrin Fakhr Mousawi mit Johannes Parzer (German Assistance)

Jedes zugekaufte Fahrzeug wird in der unabhängigen Partnerwerkstätte durchgecheckt und der Reparaturund Aufbereitungsbedarf festgelegt. Dabei werden dann keine Kompromisse eingegangen, die Autos müssen in Ordnung sein. Trotz konsequenter Aufbereitung geht Mike auf Nummer sicher und versichert seine Fahrzeuge. GarantiePartner der ersten Stunde ist dabei German Assistance. „Mike nutzt das umfassende Paket, das im Umfang fast mit einer Neuwagengarantie vergleichbar ist“, erklärt Gebietsleiter Johannes Parzer. An den Kunden wird die Deckung allerdings nicht kommuniziert. „Das ist eine interne Sache und bringt Sicherheit für uns“, so der routinierte Mike. Er schätzt die Zusammenarbeit mit den Versicherungsprofis der German Assistance, allen voran Johannes Parzer und Vertriebsleiter Werner Kurath, es herrscht gegenseitiges Vertrauen. Mike und Zerrin loben die schnelle und unproblematische Abwicklung. Parzer: „In den meisten Fällen wird die Reparaturanfrage per E-Mail innerhalb eines Tages beantwortet.“ Dabei legt German Assistance Wert auf individuelle Betreuung. Während Mike die Vollgarantie nutzt, kommen bei anderen Händlern andere Produkte zum Einsatz. „Der Betreuer muss herausfinden, welche Lösungen für den Partner passen“, so Parzer. • (GEW)

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„Geht nicht“ gibt’s nicht! Die Vermittlung von (Kasko-)Versicherungen für Neuwagen gehört zum Tagesgeschäft professioneller Autohäuser. Doch vor Gebrauchtwagenversicherungen scheuen viele Betriebe zurück – zu Unrecht, sagen die Experten von carplus.

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uweilen machen sich Verkäufer mehr Gedanken darüber, warum etwas „nicht geht“, als die ins Auge gefasste Kundengruppe. Das zeigt sich bei Gebrauchtwagenversicherungen. „Auch routinierte Autoverkäufer sind manchmal davon überzeugt, dass ein Gebrauchtwagenkäufer kein Geld für eine Kaskoprämie aufbringen kann oder will“, berichtet Dr. Franz F. Gugenberger, Geschäftsführer von carplus, aus der Praxis: „In Wahrheit ist gerade dann, wenn es im Schadensfall finanziell eng werden würde, eine Absicherung unabdingbar.“ Ein zweiter häufiger Irrtum ist, dass Kaskoversicherungen ausschließlich für Neufahrzeuge konzipiert würden und entsprechend teuer seien. Doch es gibt auch günstige Produkte – etwa die „GW-Vollkasko“

Dr. Michael Schlögl (l.) und Dr. Franz F. Gugenberger unterstreichen das Versicherungspotenzial bei Gebrauchtwagen

Glänzende Geschäfte Mit den professionellen Gebrauchtwagen-Aufbereitungsprodukten von Würth kann die Gewinnspanne gesteigert werden.

von carplus, deren Deckungsumfang exakt jenem einer Neuwagenversicherung entspricht. Die Teilkaskovariante „Natur und Tier“ gibt es sogar schon für Monatsprämien von weniger als 10 Euro. Schließlich ist manchmal zu hören, dass Gebrauchte kaum finanziert würden, sodass keine Kaskoversicherung erforderlich sei. „Finanziert wird eben eher über die Hausbank oder über private Kanäle, doch der finanzielle Verlust ist genauso schmerzhaft“, weiß carplus-Geschäftsführer Dr. Michael Schlögl. Das Führungsduo des branchenorientierten Versicherers ist sich daher einig: „Viele Kunden würden ihren Gebrauchtwagen gleich im Autohaus versichern – wenn sie nur wüssten, dass das geht!“ • (HAY)

Vater ist 84 Jahre alt und hat einen 10 Jahre alten fachwerkstattservicierten Citroën C5 mit knapp 21.000 Kilometern. Damit fährt er einmal in der Woche zum 7 Kilometer entfernten Biobauern zum Einkaufen – und das war’s.“ Damit die „inneren Werte“ von derart begehrenswerten Fahrzeugen nicht durch Äußerlichkeiten verdeckt werden, rät Hilbert zur professionellen Aufbereitung.

Signifikante Wertsteigerung

Ambros Hilbert ist Experte für Kfz-Aufbereitung

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ratzer im Lack, unangenehme Gerüche, Nikotinfilm und Dreck im Fahrzeuginnenraum – alles gute Gründe, weshalb ein Käufer weniger für einen Gebrauchtwagen zahlen will. Mit einer professionellen Aufbereitung lässt sich gegensteuern. Dies bestätigt Ambros Hilbert, einer der Experten für Fahrzeugaufbereitung bei Würth, anhand eines Beispiels: „Mein

„Werkstätten, die das Potenzial des Eintauschwagens erkennen, können mit einem Arbeitsaufwand von etwa 5 Stunden die Gewinnspanne von rund 300 bis zu 3.000 Euro steigern“, rechnet Hilbert vor. Bei Gebrauchtwagen mit einem Alter von 3 bis 5 Jahren schätzt der Würth-Experte die zu erwartende Wertsteigerung immerhin auf rund 1.000 Euro: „In solchen Fällen ist der Arbeitsaufwand noch geringer.“ Würth bietet für Werkstätten Schulungen zur optimalen Aufbereitung und Reinigung an – unter anderem im kürzlich neu eröffneten Flagshipstore in Wien 23. In einer zweitägigen Aufbereitungsschulung sind die Schwerpunkte die Anwendung der Arbeitsmaschinen, Tipps und Tricks bei der Aufbereitung sowie der richtige Umgang mit Kundenwünschen. • (RED)

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GEBRAUCHTWAGEN EXTRA

Fällt in Österreich bald der Hammer? Mit Autobid.at ist Auktion & Markt AG seit einem Jahr auch in Österreich aktiv, nun soll bald die erste Netlive-Auktion stattfinden.

zeuge wird genutzt. In Deutschland werden bereits 8 Auktionszentren von Auktion & Markt betrieben.

Regelmäßige Einlieferung

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as konsequente Engagement auf dem österreichischen Markt hat Auktion & Markt AG nicht nur mit der Domain Autobid.at (in enger Verbindung zu Autobid.de), sondern mit einem eigenen Büro und zwei Außendienstmitarbeiter demonstriert. Mit der positiven Resonanz soll nun auch bald der nächste Entwicklungsschritt erfolgen. Die Basis der Auktion & Markt AG sind Netlive-Auktionen. Diese Versteigerungen werden live, also vor Ort mit Präsentation der Fahrzeuge durchgeführt und gleichzeitig im Internet präsentiert. Der Händler kann sowohl vor Ort wie auch online von zu Hause mitbieten. Denn die Live-Auktion hat nach wie vor ihre Berechtigung, die Händler schätzen den persönlichen Austausch untereinander und auch die Begutachtung der Fahr-

Bei Autobid.at neu an Bord: Thomas Zeiser

Autobid will bald Versteigerungen in Österreich durchführen, auch die OldtimerSchiene Classicbid ist in Planung

Bislang wurden die aus Österreich eingelieferten Fahrzeuge in einer eigenen Online-Versteigerung angeboten. Im Herbst soll nun auch hier eine eigene Netlive-Auktion durchgeführt werden. Mit der Entwicklung in Österreich ist man bei den Vermarktungsprofis zufrieden, vor allem die Einlieferung funktioniere bereits sehr gut, lobt Vertriebsleiter Peter Jens. Die Fahrzeuge kommen von Händlern, Fuhrparkbetreibern sowie direkt von Firmen. Die Aufnahme der Fahrzeuge von der Fotoerstellung bis zum Einstellen der Fahrzeuge übernehmen dabei die österreichischen Mitarbeiter. Seit Kurzem ist mit Thomas Zeiser ein neuer Mitarbeiter im Team. Er betreut die Händler der Volkswagen-Gruppe, während Manuel Moser weiterhin KfzBetriebe aller anderen Marken besucht. • (GEW)

Motorschäden nehmen zu Die Schadenauswertung von CarGarantie aus über 600.000 ausgelaufenen GW-Garantien und 450.000 NeuwagenAnschlussgarantien zeigt eine erhöhte Defektwahrscheinlichkeit.

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usammengefasst kann CarGarantie eine extrem aussagekräftige Statistik aus über 1 Million Garantien aus dem Jahr 2014 erstellen, wobei Laufzeiten mit 12, 24 und 36 Monaten erfasst wurden. Die häufigsten Defekte treten bei der elektrischen Anlage sowie bei der Kraftstoffanlage auf. Die kostenintensivsten Reparaturen sind hingegen in den Bereichen Motor und Kraftstoffanlage zu finden. Die durchschnittlichen Kosten pro Schaden liegen bei 498,40 Euro. Axel Berger, Vorstandsvorsitzender CarGarantie: „Die aktuelle Schadenauswertung macht deutlich, dass trotz der fortlaufenden Optimierung der Fahrzeugtechnik Schäden an kostenintensiven Baugruppen sehr häufig auftreten.“

GW-Schäden zu Beginn der Laufzeit Unterschiede zwischen Neuwagen-Anschlussgarantie

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Anteil Schäden nach Fahrleistungen bei Gebrauchtund Neuwagen

CarGarantie-Vorstand Axel Berger

und Gebrauchtwagengarantie gibt es im Zeitpunkt der Defekte. Beim Gebrauchtwagen treten die Schäden meistens zu Beginn der Garantielaufzeit auf, 32,6 Prozent bereits nach den ersten 5.000 Kilometern. 55,6 Prozent der Schäden sind bereits nach 10.000 Kilometern angefallen. Bei der Beobachtung des Zeitraumes ist erkennbar, dass 24,3 Prozent der Schäden schon nach den ersten drei Monaten passieren. Bei der Neuwagenanschlussgarantie treten nur 25,4 Prozent der Schäden innerhalb einer Laufleistung von 25.000 Kilometern auf, drei Viertel passieren erst mit einem höheren km-Stand. • (GEW)

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GEBRAUCHTWAGEN EXTRA

Vorteile für Händler und Importeure Nach vielen Händlern hat nun auch der erste Importeur die Vorzüge des neuen Gebrauchtwagen-Programms Indicata von Autorola erkannt.

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och darf René Buzek, Managing Director von Autorola in Österreich, nicht verraten, um welchen Importeur es sich handelt. Doch die Reaktionen, die er bisher von dessen Seite bekommen hat, machen ihn zuversichtlich, dass bald auch weitere Importeure folgen werden. Immerhin handelt es sich bei Indicata um ein sehr wichtiges, zukunftsweisendes Tool.

Alle Details auf Knopfdruck Egal, ob es sich nun um einen Importeur handelt oder um einen Gebrauchtwagenhändler: Mit Indicata kann man jederzeit nachverfolgen, wie sich der Markt entwickelt. „Man kann nicht nur die eigene Marke beobachten, sondern auch die Modelle der anderen Hersteller“, sagt Buzek. Außerdem können die Importeure natürlich ihr gesamtes Händlernetz

Tabellen zeigen die Preisentwicklung der jeweiligen Fahrzeuge

René Buzek führt die Geschäfte von Autorola in Österreich

besser beleuchten: Welcher Partner entwickelt sich gut, bei welchem läuft es weniger? Auf dem Markt ist Indicata seit Jahresbeginn: Bei den Händlern liefert das System auf Knopfdruck alle Details zum eigenen Bestand – und auch für Fahrzeuge, die man zu kaufen beabsichtigt. So kann man sich auch über Autos von Fremdmarken „drübertrauen“. Analysen von Autorola haben ergeben, dass sich die Drehung auf den Gebrauchtwagenplätzen durch den Einsatz von Indicata merkbar erhöht hat. Übrigens: Das System schlägt auch Alarm, wenn es bei Langzeitstehern Zeit ist, am Preisrädchen zu drehen. • (MUE)

Eigenes Auto: Ja, auch wenn’s autonom fährt Auch wenn AutoScout24 personell derzeit im Umbruch ist, bleibt man im Gespräch – durch die Umfragen zu automotiven Themen, die in unregelmäßigen Abständen publiziert werden.

AutoScout24 bringt immer wieder neue Umfragen auf den Markt

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ines muss man den Managern des Gebrauchtwagen-Portals AutoScout24 lassen: Sie wissen genau, wie sie die Öffentlichkeit mit interessanten Themen ansprechen können. Zwei Beispiele aus der jüngsten Vergangenheit gefällig? Mitte Juli publizierte man eine Umfrage zum Thema autonomes Fahren: 84 Prozent der Österreicher sind der Meinung, dass das Auto in Zukunft selbsttätig Gefahren erkennen und ins Geschehen eingreifen sollte. Doch nur 20 Prozent der Befragten wollen, dass der Autopilot grundsätzlich selbst lenkt. Die Hälfte will nach Lust und Laune selbst entscheiden, wer fährt.

Wenn Autos – wie die Mehrzahl glaubt – in 25 Jahren meist mit Hybrid- oder Elektroantrieb unterwegs sein werden, wünschen sich die Befragten zumindest eine ordentliche Reichweite, nämlich 500 Kilometer ohne aufzuladen bzw. zu tanken.

Privatsphäre ist den Österreichern wichtig

Die Österreicher wollen sich das Lenken auch in Zukunft nicht nehmen lassen

In einer 2. Studie, die Ende August veröffentlicht wurde, sagten 85 Prozent der Österreicher, dass sie auch in Zukunft ein eigenes Auto besitzen wollen. Noch ein interessantes Detail: 54 Prozent wollen, um die Privatsphäre zu wahren, überhaupt keine Fremden in ihrem Fahrzeug mitnehmen. • (MUE)

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MANAGEMENT

Weinviertler Hofübergabe Hans Brantner hat nicht nur den größten Anhänger-Hersteller Westeuropas aufgebaut, sondern war auch eine stabile Säule des Opel-Händlernetzes. Jetzt legt er seine Autohäuser in jüngere Hände.

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Während Hans Brantner sen. (M.) das Autohaus in Laa an Gertrude Schmid und Lambert Schlögl übergibt, …

in reibungsloser Generationswechsel will gut vorbereitet sein. Deshalb übergab Komm.-Rat Ing. Hans Brantner, mittlerweile 60 Jahre alt, schon 2014 sein Fahrzeugbauunternehmen an seinen gleichnamigen Sohn. Am Autohandel hatte Hans Brantner junior (nunmehr 32) dagegen weniger Interesse. Deshalb wurde eine „stabile und nachhaltige Nachfolgeregelung“ gesucht – und schließlich im Sommer 2015 auch gefunden. Deren Kernstück: Während die Immobilien im Eigentum der Brantner-Gruppe verbleiben, werden 3 der 4 Autohäuser künftig von Pächtern unter eigenem Namen geführt.

… kommt in Mistelbach Branchenkenner Klaus Mayer …

… und in Hollabrunn Mag. Vojo Miladic zum Zug.

Den Standort Gänserndorf führt weiterhin Mag. Georg Stögerer

ner, der sich ursprünglich vor allem deshalb im Fahrzeughandel engagiert hatte, um eine allfällige Strukturkrise in der Landwirtschaft abzufedern. Doch ironischerweise boomt das Geschäft mit Agrar-Anhängern seit Jahren, während in der Autobranche um jeden Euro gerungen wird. Angesichts dessen darf Brantner zurecht stolz darauf sein, dass sich seine Autohäuser (Jahresvolumen rund 600 Verkäufe) bis zuletzt in den schwarzen Zahlen befunden haben. • (HAY)

Opel im Fokus In Laa an der Thaya werden die beiden bisherigen Geschäftsstellenleiter Lambert Schlögl und Gertrude Schmid das Autohaus weiterführen. Die Niederlassung in Mistelbach übernimmt mit Klaus Mayer ein weithin bekannter Kfz-Manager: Von 1990 bis 2012 war er in leitenden Funktionen bei der WiesenthalGruppe sowie zuletzt bei MVC Motors tätig. Den Standort in Hollabrunn pachtet Mag. Vojo Miladic, der in der Vergangenheit für VB-Leasing International sowie für die Porsche Holding in seiner Heimat am Balkan tätig war und anschließend von den österreichischen GM-Importorganisationen als Berater eingesetzt wurde. Lediglich der Standort Gänserndorf wird weiterhin unter dem Namen Brantner am Markt auftreten und von Geschäftsstellenleiter Mag. Georg Stögerer geführt werden. Bereinigt wird unterdessen die Markenstruktur: Nach dem Auslaufen von Chevrolet hat Brantner auch den Suzuki-Vollvertrag zurückgelegt, sodass sich die Autohäuser – abgesehen vom Servicevertrag mit Isuzu in Laa – ausschließlich auf Opel konzentrieren werden.

Konzentration aufs Kerngeschäft „Ich bin stolz darauf, 4 gut funktionierende Autobetriebe in jüngere Hände legen zu können“, sagt Brant-

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MANAGEMENT

Die neue Welt der fahrenden Arbeitsplätze

Land Rover Defender: letzte Chance für Bestellungen

Kia gibt auch der Fiskal-Version des cee’d_sw eine neue Optik

Ford erneuerte die gesamte Palette, auch den Transit

Es gibt Jahre, in denen es bei den leichten Nutzfahrzeugen ruhig ist, was Neuheiten betrifft. Und es gibt solche, in denen sich auf diesem Markt mehr tut. 2015 gehört definitiv zur zweiten Kategorie. Hier (in alphabetischer Reihenfolge nach Herstellern geordnet) ein Überblick über die Novitäten – und was noch zu erwarten ist. Von Mag. Heinz Müller

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In einer kleinen Nische lauert der Suzuki Jimny

m Juni brachte Citroën die aufgefrischte Version des Berlingo auf den Markt: Neu sind nicht nur 2 Motoren (ein Benziner mit 98 sowie ein Diesel mit 100 PS), sondern auch die Lichtsignatur. Auf Wunsch ist auch ein Touchscreen mit 7 Zoll verfügbar. Bestellen kann man den Berlingo in 2 Längen: Die Version mit 4,38 Metern schluckt 3,7 m3, jene mit 4,63 Metern sogar 4,1 m3 (bzw. 2 Europaletten). Wer will, kann auch die Extenso-Fahrerkabine ordern, die auch einen Notsitz in der Mitte sowie einen drehbaren Beifahrersitz (zum Transport langer Lasten) bietet. Für Österreich besonders interessant: Der Berlingo ist nach Umbauten durch die Firma Dangel auch als Allradler zu haben. Für jene, die lieber elektrisch unterwegs sind und mit einer Reichweite von 170 Kilometern auskommen, gibt es auch den Elektro-Berlingo: Dank seines konstant hohen Drehmoments von 200 Nm ist er vor allem für den Stadtverkehr ideal.

4 Karosserievarianten und 2 Aufbauhöhen Auch bei Fiat tat sich vor allem im Bereich der „kleinen“ Nutzfahrzeuge etwas. Die 4. Generation des Doblò Cargo wird in 4 Karosserievarianten angeboten: als Kastenwagen ebenso wie als Kombi, mit Flachboden oder als Pritschenwagen. 2 Aufbauhöhen und 2 Radstände stehen zur Auswahl, was laut Werk rund 200

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Citroën Berlingo, , auch mit Elektromotor

Neues Erscheinungsbild für den Fiat Doblò

mögliche Chassisvarianten und sogar mehr als 1.000 Spezialversionen ab Werk ergibt. Weitere Neuerungen am Markt soll es 2016 geben; verraten darf man derzeit aber noch nichts.

Kastenwagen, Doppelkabine, Bus Ford war in den vergangenen 2 Jahren der wohl innovativste Player am Markt der leichten Nutzfahrzeuge. Nahezu die gesamte Palette wurde erneuert und ist dementsprechend „breit“ aufgestellt: Sie reicht vom kleinen Fiesta Van über den Transit Courier und den Transit Connect bis hin zum Transit Custom und dem großen Transit. Dieser ist in 3 Längen von 5,53 bis 6,70 Metern erhältlich, als Kastenwagen mit 2 bis 3 Sitzen ebenso wie als Doppelkabine (6–7 Sitze). Die beiden ersten Versionen gibt es mit Front-, Heck- oder Allradantrieb, die längste Variante immerhin noch als Hinteroder Allradler. Auch in der Höhe können die Kunden unter 3 Möglichkeiten wählen. Weiters ist der Transit als Fahrgestell mit robustem Leiterrahmen als Basis für Aufbauten bestellbar, hier gibt es sogar 4 Längen. Zur Abrundung steht der Transit natürlich auch als Bus in 3 Längen (11–18 Sitze) zur Verfügung. Zur Nutzfahrzeugpalette zählt auch der Pick-up namens Ranger.

Aufwertung auch für die Fiskal-Version Weiterhin eher kleine Brötchen im NutzfahrzeugBereich bäckt Kia. Im Gegensatz zur Konzernmutter Hyundai (siehe eigener Artikel über das neue Modell auf Seite 51) bieten die Koreaner kein großes Nutzfahrzeug an. Doch immerhin gibt es eine Fiskal-Version des cee’d_sw, die vor Kurzem im Front- und Heckbereich sowie im Innenraum aufgewertet wurde. Der verplankte Kombi erhielt – wie die übrigen cee’d – nicht nur ein aufgefrischtes Äußeres, sondern auch einen neuen Motor, nämlich einen Turbobenziner mit 1,0 Liter Hubraum und 100 bzw. 120 PS; der beliebte 1,6-Liter-Turbobenziner bekam mehr Leistung und ein höheres Drehmoment.

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Einen traditionell anderen Weg befährt Land Rover: Allerdings müssen sich jene, die noch einen „echten“ Defender haben wollen, beeilen. Die Produktion des legendären Autos, das auch als Lkw bzw. Fiskal-Lkw bestellbar ist, läuft nämlich nur noch wenige Monate und es gibt deswegen auch die Sondermodelle Heritage

Der neue Mitsubishi L200 kommt im Oktober zu uns

Seit einigen Monaten neu im Programm: Opel Vivaro

(mit Stilelementen aus der Ur-Zeit) und Adventure (mit zusätzlichem Unterfahrschutz etc.). Für Unternehmen mit Kletterbedarf erhalten bleibt als Lkw bzw. Fiskal-Lkw weiterhin der Discovery. Die mittlerweile 5. Generation des L200 bringt Mitsubishi im Oktober auf den Markt, mittlerweile wurden auch die Preise genannt. Als „Klub-Kabine“ (4-sitzig) sind 21.658 Euro fällig, in der Version „Doppelkabine“ (5-sitzig) sind es 23.325 Euro. Erneuert wurde nicht nur das Design, sondern auch der Motor: Der 181 PS starke 2,4-Liter-Diesel ist mit 6-Gang-Getriebe oder 5-Stufen-Automatik zu haben.

Vom kompakten Lieferwagen bis zum Pick-up Nissan ist unter den japanischen Herstellern jener mit dem weitaus größten Angebot an Nutzfahrzeugen. Die Palette beginnt beim NV200: Das Besondere bei diesem eher kompakten Lieferwagen ist, dass er seit dem Vorjahr auch mit rein elektrischem Antrieb (bis zu 170 km

Reichweite) gebaut wird. Weiters gibt es den größeren NV400: Als Kastenwagen (auf Wunsch mit Doppelkabine) ist er ebenso zu haben wie als Kombi oder Pritschenwagen und sogar mit zuschaltbarem Allradantrieb. Ebenfalls zu den Nutzfahrzeugen zählt der Navara, der auf der IAA in Frankfurt seine Premiere feiert:

Peugeot setzt – wie alle französischen Hersteller – beim Partner auf Elektromobilität

Der Renault Kangoo ist auf Wunsch mit E-Antrieb zu haben

Nun hält das Crossover-Design auch Einzug bei den Pick-ups. Für größere Lasten gedacht ist der Cabstar, der als Fahrgestell mit Einzel- oder Doppelkabine und mit einer Vielzahl an Aufbauten geliefert wird.

Niedriger Verbrauch mit neuem Motor Mit der 2. Generation des Vivaro hat Opel seit einigen Monaten ein wichtiges – und noch flexibleres – Nutzfahrzeug neu im Portfolio. Seit dem Debüt im Jahr 2001 wurden mehr als 600.000 Stück verkauft. Der Transporter wuchs in der Länge, was sich auf die Ladekapazitäten ebenso positiv auswirkte wie auf den Platz in der Kabine. Als Kastenwagen, Combi und Doppelkabine ist der Vivaro ebenso zu haben wie als reines Fahrgestell. 2 verschiedene Längen stehen zur Auswahl, weiters 2 Höhen. Neu ist beim Vivaro Combi die Einstiegsmotorisierung, ein 1.6-CDTi mit 95 PS, auch die stärkeren Aggregate wuchsen um jeweils 5 PS auf 125 bzw. 145 PS. Der Movano, also der größere Bruder, ist ab sofort


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auch mit einem 170 PS starken 2,3-Liter-Diesel zu bestellen, die schwächere Version schafft 145 PS. Und auch beim kleinen Combo gibt es neue, Euro-6-konforme Diesel mit 95 und 120 PS (statt 90 bzw. 105 PS). Erfreulicher Nebeneffekt: Der Verbrauch ging bei beiden Combo-Versionen zurück.

Toyota Proace: 2016 wird die Palette massiv erweitert

Der Nissan Navara feiert auf der IAA in Frankfurt seine Premiere

Das Facelift beim Modell Partner war für Peugeot heuer das wichtigste Ereignis in diesem Bereich. Das Auto ist seit Juni komplett überarbeitet, ist in 2 Längen erhältlich und transportiert bis zu 896 Kilogramm Nutzlast. Auch wenn man es von außen nicht vermutet: Der Partner schluckt bis zu 2 Europaletten. Neu sind übrigens auch die Motoren. Ökologisch denkende Kunden sollten die elektrisch betriebene Version beachten, bei der die Garantie auf den elektrischen Antriebsstrang auf 8 Jahre (bzw. 100.000 Kilometer) verlängert wurde. Mit einer Reichweite von 170 Kilometern ist der Elektro-Partner für den täglichen Kurzstreckeneinsatz ideal geeignet.

Auf Wunsch auch als Elektroauto Diverse Neuheiten vermeldet man auch bei Renault, wo es traditionell ein großes Angebot bei den Nutzfahrzeugen gibt: Der Trafic ist nun auch mit den Hochdachversionen L1H2 und L2H2 am Markt, außerdem ist er mit dem neuen Media-Nav-System erhältlich. Das Einstiegsangebot Access liegt mit dem 90-PS-Dieselaggregat bei 15.990 Euro, beim Kangoo (Diesel mit 75 PS) wurde es mit 9.990 Euro festgelegt. Apropos Kangoo: Das kompakte Nutzfahrzeug wird weiterhin auch als Elektroauto angeboten. Ganz nebenbei haben die Franzosen mit dem Twizy Cargo auch das allerkleinste Nutzfahrzeug im Angebot; es wird vor allem von Botendiensten und Pizzaflitzern geordert. Übrigens will Renault – durchaus überraschend – ins Pick-up-Segment einsteigen; das neue Modell wird im Herbst in Paris präsentiert.

Abschied aus dem Nutzfahrzeug-Bereich Durch das Auslaufen des Roomster ist Škoda auch nicht mehr als Nutzfahrzeughersteller aktiv. Vom Roomster Praktik standen bei Redaktionsschluss nur noch einige wenige bereits vorkonfigurierte Stück (70und 86-PS-Benziner sowie 90-PS-Diesel) bei den österreichischen Händlern.

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Volkswagen setzt heuer voll auf den neuen T6

Eher schwach vertreten bei den Nutzfahrzeugen ist derzeit auch Suzuki. Einzig und allein der gute, alte Jimny hält die Stellung. Das Umschalten zwischen Hinterrad- und Allradantrieb funktioniert auch während der Fahrt, durch den Leiterrahmen und die Starr-

Vom Renault Trafic sind zuVolkswagen setzt auch beim sätzliche Versionen am Markt neuen Caddy auf Vielfalt achsen ist mit dem 85 PS starken Benziner das Fortkommen in nahezu jedem Gelände gewährleistet. Nur noch wenige Monate wird es dauern, bis das Angebot bei Toyota deutlich erweitert wird. Bis dahin konzentriert man sich auf den Proace, der als Kastenwagen in 2 verschiedenen Längen und 2 Höhen angeboten wird. So liegt die Ladekapazität bei 5, 6 oder 7 m3; es gibt entweder einen 1,6-Liter-Diesel mit 90 oder einen 2,0-Liter-Diesel mit 128 bzw. sogar 163 PS. Ab 2016 wird der Proace auch als Bus (lang/kurz) erhältlich sein, zudem ist auch eine Luxusversion geplant, die sich auch an bisherige Previa-Kunden richtet. Zweites Nutzfahrzeug in der Palette ist der Hilux: Er ist derzeit in der Version Doppelkabine City in der Luxusausstattung „Invincible“ verfügbar.

Keine Pause bei neuen Fahrzeugen Bei VW gab es heuer 2 wichtige Änderungen: Neu sind nämlich die Modelle Caddy 4 und T6, die für etwa 85 Prozent der Verkäufe verantwortlich sind. Bei Ersterem ist VW-Nutzfahrzeug-Manager Ing. Johann Wimmer sehr optimistisch, an den Erfolgen der Vorgänger anzuschließen (immerhin reicht die Historie ja 65 Jahre lang bis zum „Bulli“ zurück). „Der Werterhalt und die Beständigkeit sprechen sicher für unsere Produkte – und natürlich die Breite und Tiefe in unserem Angebot, denn wir haben beispielsweise auch ein Modell mit 4Motion und DSG.“ Ab Herbst ist beim T6 die Version California erhältlich, aber schon jetzt bestellbar. Beim Caddy unterstreicht Wimmer, dass mittlerweile gleich 4 Motoren den steuerlich relevanten Wert von 130 g CO2 unterschreiten. „Das ist bei einem Fahrzeug dieser Größe keine leichte Übung.“ Übrigens wird auch 2016 ein interessantes Jahr für die VW-Nutzfahrzeugsparte: Der Nachfolger des Amarok wird im Herbst präsentiert und auf der IAA in Hannover wird der neue Crafter gezeigt, der – im Gegensatz zu bisher – ein komplett eigenständiges Produkt ist und zum Jahreswechsel 2016/17 in Österreich auf den Markt kommen wird. •

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Hyundai will den Markt erobern – nicht erkaufen

Lieferengpässe wie beim weiterhin erhältlichen H1 dürften beim neuen Hyundai H350 kein Problem sein: Das bei Karsan hergestellte Nutzfahrzeug wird zuerst nur in neun Ländern verkauft.

Der Mainliner aus Europa M

it 36 Fleet Business Centers und auf Nutzfahrzeuge spezialisierten Händlern mit einem Nutzfahrzeugvertriebsvertrag startet Hyundai Import den Verkauf des neuen, in der Türkei hergestellten 3,5Tonners H350 in Österreich. Während 2015 ausschließlich der Kastenwagen in zwei Längen angeboten wird, ergänzen 2016 Fahrgestellvarianten, die auf Wunsch von Lagermax Frikus in Bratislava mit einem Aufbau versehen werden sollen, das Angebot.

Hyundai-ImportGeschäftsführer Hansjörg Mayr: „Mit H350 Markt erobern, nicht erkaufen!“

Mag. Roland Punzengruber, Hyundai-ImportGeschäftsführer

Selbstständige, Handwerker und Paketdienste als Zielgruppen des Fahrzeugs will Hyundai Import mit einem auf die Zielgruppe KMUs ausgerichteten Package erobern, sich aber als Newcomer nicht den Markt erkaufen, betonten die Geschäftsführer Hansjörg Mayr und Mag. Roland Punzengruber einhellig. Man habe den Markt – einschließlich der Transaktionspreise und Rabattniveaus – genau analysiert. Herausgekommen sei „ein Produkt, das hoch wettbewerbsfähig ist“, betont Punzengruber, nicht zuletzt dank 0,2775 Euro km-Kosten und 3-Jahres-Garantie ohne km-Begrenzung: Als Hecktriebler sei er „nicht unter den Billigsten, preislich leicht über europäischen Fronttrieblern positioniert“. Außerdem soll das neue Nutzfahrzeug auch einen Beitrag leisten, um das mit 15 Prozent bezifferte Pkw-Firmenkundengeschäft zu befeuern. Auch den Markt der Campingfahrzeuge wolle man mit den Pkw-Komfort- und Sicherheitsdetails sowie Ergonomie erobern. Das optisch die aktuell üblichen Stilelemente bei Transportern vereinigende Fahrzeug, das als Kastenwagen fünf Europaletten aufnimmt, wird zunächst mit Euro-V-Motoren angeboten. 2016 sollen dann die Euro-VI-Motoren folgen. Der H350 ist ein Teil der Strategie des Konzerns, bis 2020 (von derzeit Platz 11) – auch mit schweren Lkws – in die Top 5 der Nutzfahrzeughersteller aufzusteigen. • (ENG)


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Per Klick im Blick Ob Kleintransporter oder „schwerer Brummer“: Aus dem Nutzfahrzeugbereich ist Telematik nicht mehr wegzudenken. Die BPW-Gruppe hat die passenden Lösungen für Erstausstattung und Nachrüstung parat. Von Philipp Hayder

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emeinsam sind die Unternehmen Fahrzeugbedarf Kotz und R.A.L. die klare Nummer 1 am österreichischen Teilemarkt für Nutzfahrzeuge und Anhänger. Eine Rolle, die Verantwortung mit sich bringt – und die Bereitschaft, sich frühzeitig mit den Zukunftsthemen der Branche auseinanderzusetzen. Dazu gehört die Telematik: Schließlich ist es für Fuhrparkbetreiber von größter Bedeutung, einerseits stets über den aktuellen Status ihrer Nutzfahrzeuge informiert zu sein und andererseits die Routengestaltung und die Planung von Werkstattterminen optimieren zu können.

Andreas Rappold kennt die Bedürfnisse der Nutzfahrzeugbetreiber

Temperatur im Kühlanhänger steigt: „Über ein Online-Portal sowie auf Wunsch mittels Alarmmeldungen per E-Mail, SMS oder App halten wir die Flottenbetreiber auf dem Laufenden“, erläutert Rappold. Die Einsatzmöglichkeiten reichen freilich noch weiter: Beispielsweise kann die Telematik zur Diebstahlsicherung genutzt werden, indem mittels „Geofencing“ das Öffnen des Laderaums nur am Fahrtziel gestattet wird. Dass der Markt großes Interesse an derartigen Telematiksystemen hat, beweisen zahlreiche prominente Referenzen: Dazu gehören diverse Betreiber von Paketdiensttransportern ebenso wie das Logistikunternehmen Lkw Walter.

Individuelle Informationen Die Firmengruppe, in deren Hintergrund der deutsche Erstausrüster BPW Bergische Achsen KG steht, hat auf diesen Trend vor einigen Jahren mit dem Erwerb des Münchner Unternehmens Idem Telematics reagiert. „Dadurch sind wir in der Lage, maßgeschneiderte Lösungen für alle Anwender anzubieten“, erklärt Geschäftsführer Ing. Andreas Rappold. Ob nun während der Fahrt technische Störungen auftreten, ein Stau die geplante Route unwirtschaftlich macht, der Reifendruck sinkt oder die

Dichtes Netzwerk

In Guntramsdorf befindet sich die Zentrale der Firmengruppe

Unterdessen ist die BPW-Gruppe auch im Kerngeschäft mit Nutzfahrzeugteilen zukunftsorientiert unterwegs: Aus Guntramsdorf, wo sich der einzige Standort von Fahrzeugbedarf Kotz befindet, werden die Aktivitäten am österreichischen Markt gesteuert. R.A.L. verfügt aktuell über 8 Standorte in Österreich sowie je eine Filiale in Italien, Tschechien und Bosnien-Herzegowina. Erst jüngst wurde in Seewalchen (Oberösterreich) ein neues Zentrallager eingerichtet. Eine weitere Expansion, blickt Rappold optimistisch in die Zukunft, sei durchaus vorstellbar. •

Wirtschaftlich in den Winter

diese Fahrzeugkategorie zur Auswahl, für den kommenden Winter wurde das Angebot um 215/70 R 15C, 205/75 R 16C sowie 215/65 R 16C erweitert.

Geringer Rollwiderstand

Als europäischer Reifen-Großhändler bietet Interpneu unter der Marke Platin eine eigene Reifenserie. Für den Transporterbereich kommt der Platin RP610 zum Einsatz.

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nter der Marke Platin hat Interpneu nicht nur eine eigene Felgen-Linie, sondern auch ein Reifenangebot entwickelt. Für Vans, Transporter und Leicht-Lkws steht rechtzeitig zur kalten Jahreszeit der Platin RP610 Winter zur Verfügung. In 9 Dimensionen von 15 bis 16 Zoll stehen Bereifungen für

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Neben der guten Bremswirkung und Traktion auf Eis- und Schnee stand natürlich die Wirtschaftlichkeit im Vordergrund, die durch optimierte Laufleistung und geringen Rollwiderstand erreicht wurde. Besonders stolz ist man bei Interpneu auf die Herkunft der PlatinReifen: „Designed in Germany“ und „Made in Europa“. Als einer der führenden Komplettrad-Lieferanten können auch die Platin-Transporter-Reifen fertig gewuchtet und montiert auf den ausgewählten Felgen geliefert werden. • (GEW)

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Gugerbauers Kampf Warum versucht Anwalt Dr. Norbert Gugerbauer mit allen Mitteln, die Zahlungspflicht nach einem Prozess zu vereiteln?

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enau 251.870,64 Euro netto betrug die Ausgleichsforderung, die Rechtsanwalt Dr. Norbert Gugerbauer 2003 für den Tiroler Jaguar-Händler Markus Meisinger errechnet hatte. Nachdem der Anwalt einen essenziellen Termin zur Wahrung dieses Anspruches versäumt hatte, entschied der Oberste Gerichtshof bereits im Juli 2012, dass Gugerbauer für die Folgen dieser Säumnis haften muss. Im Normalfall ist so etwas kein Problem. Jede Kanzlei hat eine Haftpflichtversicherung, die den Klienten den Schaden aus solchen Kunstfehlern ersetzt. Deshalb ist es allen Beteiligten rätselhaft, weshalb Gugerbauer mit allen Tricks diese Zahlungspflicht zu vereiteln versucht.

„Verjährungsfrist selbst wahrnehmen“ „Gugerbauer hatte von mir den Auftrag, realistisch vorzugehen“, erinnert sich Meisinger an die Wurzeln des derzeitigen Prozesses. „Es wäre wohl zu erwarten gewesen, dass er sich für sein Versäumnis entschuldigt und dieses seiner Versicherung meldet.“ Doch Gugerbauer argumentierte, dass sein Mandant rechtskundig genug gewesen sei, um die Verjährungsfrist selbst wahrzunehmen. So ließ er es auf einen Prozess mit seinem Mandanten ankommen – den er prompt verlor.

Gericht bestellte Sachverständigen Markus Meisingers Erwartung, dass Gugerbauer zumindest nach dem OGH-Urteil einsichtig die Versicherungsabwicklung einleiten wird, erfüllte sich jedenfalls nicht. „Er versucht, unseren Anspruch möglichst auf null herunter zu prozessieren“, erläutert Meisinger die Strategie seines Ex-Anwaltes. Und betont, dass „Dr. Gugerbauer niemals den geringsten Zweifel oder gar eine Warnung geäußert hat, dass die Höhe des Ausgleichsanspruches infrage gestellt werden könnte“. Der vom Gericht bestellte Sachverständige Dr. Michael Nocker bestätigte dementsprechend auch Gugerbauers ursprüngliche Berechnung und zog sich damit dessen Feindschaft zu. Die darin gipfelte, dass er den Gerichtssachverständigen beschuldigte, bewusst ein falsches Gutachten erstellt zu haben. Die Aufforderung des Gerichtes, Gugerbauer möge für die von ihm begehrte Gutachtensergänzung einen Kostenvorschuss von 20.000 Euro erlegen, blieb bisher unerledigt.

Rechtsanwalt Dr. Norbert Gugerbauer ist in der Kfz-Branche kein Unbekannter

Immerhin gelang es ihm damit, durch Ablehnungsanträge und Unterbrechungsanträge seine Zahlungspflicht um weitere drei Jahre zu verschleppen.

Es geht in die nächste Runde

Dr. Peter Lechner, Anwalt von Markus Meisinger

Der Innsbrucker Autohändler Markus Meisinger

Möglicherweise will Gugerbauer den Sachverständigen derart provozieren, dass dieser selbst das Handtuch wirft. „Ich lasse mich bestimmt nicht aus dem Verfahren schießen“, sagt Nocker als Reaktion auf all diese Untergriffe. Selbst als ihm unterstellt wurde, lediglich aus Konkurrenzgründen (auch Nocker ist Rechtsanwalt) Gugerbauers neueste Ausgleichsberechnungen – die zu einem Nullanspruch des Händlers führt – zu verwerfen. Für Meisingers Anwalt Dr. Peter Lechner ist der gesamte Rechtsstreit auch deshalb unverständlich, da Gugerbauer seinem Mandanten ursprünglich geraten hat, von Jaguar nicht 250.000 Euro, sondern gleich eine Abschlagszahlung von 500.000 Euro einzufordern – und Jaguar damals zu einer Zahlung von 300.000 Euro bereit war. Ein Vergleichsanbot, das Meisinger aufgrund Gugerbauers Beratung letztlich abgelehnt hat. Zuletzt versuchte am 2. Juli eine leicht entnervte Richterin des Handelsgerichts, Gugerbauer an seine nunmehr 12 Jahre zurückliegende Berechnung zu erinnern. Vergebens, denn Gugerbauer ist heute überzeugt, dass seine frühere Berechnung völlig falsch war. Allerdings wurden alle damals Gugerbauer vorgelegten und von ihm als unbedenklich eingestuften Urkunden abgespeichert, womit Nocker eine genaue Rekonstruktion der Gugerbauerschen Berechnung möglich war. So kann Meisinger doch noch in absehbarer Zeit auf eine Zahlung hoffen – zumindest von Gugerbauers Versicherung. Wenn er das Geld direkt von Gugerbauer zu bekommen hat, muss er sich derzeit hinter der Pesendorfer Bau GmbH anstellen, die wegen vollstreckbarer 130.173,35 Euro die Versteigerung von Gugerbauers hoch belasteten Immobilien beantragt hat. Vorerst wurde der Prozess jedoch zur Einvernahme weiterer Zeugen auf September vertagt. • (KNÖ)

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Neue Tanks für neue Öle Schon jetzt ist für Werkstätten nicht immer ganz einfach, das richtige Motoröl für das jeweilige Auto zu finden. Die Experten von Liqui Moly prophezeien jedoch noch weit mehr Vielfalt, weil die von den Autoherstellern geforderten neuen Öle nicht mit alten Motoren kompatibel sind. Von Mag. Heinz Müller

E

s waren intensive Vorbereitungen für die Experten der Firma Meguin in Saarlouis: Dort, im Saarland, produziert Liqui Moly seine Motoröle – in Mengen, die für Laien kaum vorstellbar sind. Immerhin trägt jedes Öl von Liqui Moly, das weltweit verkauft wird, das Pickerl „Made in Germany“ – und stammt auch wirklich von dort. „So können wir sicherstellen, dass unsere Kunden stets die gleiche Qualität haben – ganz egal, ob das Öl in China, Namibia oder den USA gekauft wird“, sagt Oliver Kuhn, Labor-Experte bei Liqui Moly. Doch natürlich ist Europa der wichtigste Markt für den Schmierstoff-Hersteller: 4.000 Produkte (darunter viele Additive) hat man im Portfolio und demnächst könnten es einige mehr werden. Pro Jahr verarbeitet man 75.000 Tonnen an feinsten Grundölen, die aus Südostasien (oder einer neuen Raffinerie in Spanien) stammen und per Schiff aus Antwerpen ankommen.

In den Labors wird eifrig geforscht, damit man die neuen Produkte herstellen kann

Werkstätten müssen umdenken Die Vorbereitungen, von denen eingangs die Rede war, dienten einem Zweck: gerüstet zu sein für den Tag X, der in wenigen Monaten eintreffen wird. Dann erhalten auch Schmierstoff-Produzenten wie eben Liqui Moly, die bei großen Autoherstellern nicht zu den Erstbefüllern zählen, die Freigaben für die neuesten Generationen an Motorölen. Dafür wurde im Werk eine alte Halle geschleift: Binnen weniger Wochen wurden dort 28 neue Tanks aufgestellt, von denen jeder 100.000 Liter fasst. Diese kommen wahrscheinlich Ende des Jahres zum Einsatz, wenn beispielsweise Volkswagen die Freigabe für sein neues 0W-20 erteilt. Das Problem dabei: Es ist mit jenen Motoren, in die derzeit das VW-Standard-Öl 5W-30 eingefüllt wird, nicht mehr kompatibel. „Aufrüsten“ muss daher nicht nur das Werk im Saarland, sondern auch jede Werkstätte – vor allem die „Freien“.

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Oliver Kuhn weiß alles, wenn es um Motoröle geht

Konnte man bisher mit 3 Motorölen bis zu 90 Prozent der Autos befüllen, so wird man schon bald mehr brauchen: BMW wechselte von 5W-30 auf 0W-20 und 5W-20, Volvo ebenfalls auf 0W-20 – hat aber eine andere Mischung als die Konkurrenz. Das Gleiche gilt für Ford und den französischen PSA-Konzern, die zwar unisono auf 0W-30 setzen, jedoch in Nuancen auf unterschiedliche Zusammensetzungen. „Daher bekommen wir auch nicht die Freigaben für ein Öl von mehreren Herstellern“, sagt Kuhn. Die Zeiten, als man in Saarlouis an einem Tag unter anderem 20 Tonnen VW-Öl einer bestimmten Sorte produziert hat, scheinen vorbei zu sein: „Der Markt bleibt zwar gleich groß, aber die Kuchenstücke für die einzelnen Sorten werden kleiner. Vom Aufwand her ist das für uns viel größer.“

Verwechslungen vermeiden Die Marketingabteilung arbeitet derzeit daran, eine neue Bezeichnung für die neuen Öle zu kreieren. „Wir müssen ja verhindern, dass jemand die neuen Produkte in einen Motor mit Baujahr vor 2015 einfüllt.“ Für die Werkstätten bedeutet das, dass die Ölschränke, die man zur sicheren und sauberen Lagerung von Liqui Moly zur Verfügung gestellt bekommt, wohl umgerüstet (oder ergänzt) werden müssen, wenn man auch die neuen Produkte unterbringen will. •

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s l a t i e h t b e i l e B e t r a k Visiten lges o f r E s e d Dieser Text schmückt das Foto von Dorit Haider. Eine durch ihren Berufsweg geprägte Diplomatin, die es versteht, mit Menschen unterschiedlichster Interessen im Sinne ihres Dienstgebers Renault umzugehen.

Indiens Vredestein-Eigentümer Apollo hat weltweit Thomas Körpert zum beliebtesten Mitarbeiter gekürt. In diese Würdigung das gesamte persönliche Netzwerk einbeziehend, ist sein Erfolgsmodell.

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S

n ihren 10 Jahren bei Honda Austria und nunmehr 17 Jahren bei Renault in Österreich, zuvor war sie für die Hilton-Hotelgruppe in der Weltgeschichte unterwegs, gab sie bislang 9 (!) Generaldirektoren die Stimme nach draußen. Sie tritt auf, wenn es den Chefs kompliziert ist. Sie kalmiert, charmiert, brilliert. Ihr filigranes Auftreten ist gleichzeitig ihr Schutz gegen Fehlerhaftigkeit. Sie verliert nie die Balance zwischen Durchsetzungsvermögen und Menschlichkeit. Respekt ist der Katzenmama Programm, Kinder hat sie keine, dafür einen Mann, mit dem sie unprätentiös ihr Privatleben gestaltet. Lesen und Sport halten sie fit für das tägliche Renault-Programm. „Alles simpel gestrickt“, spielt die Waage-Geborene, die einst die Hotelfachschule in Salzburg-Kleßheim absolviert hat, ihr Tun herunter. Im Laufe ihres Berufsleben hat sie viele Menschen schätzen gelernt und viele auch sie. Das erfüllt sie mit Stolz. Auf die Frage, ob denn ihre von Nachhaltigkeit geprägte Berufsauffassung im Zeitalter der von Twitter, Facebook, Blog etc. dynamisierten PR-Landschaft noch Bestand haben könne, atmet sie tief durch und bedient sich eines Kompliments an unseren Verlag: „Special-Interest-Magazine mit hohem eigenem Leistungsanspruch und Streben nach Exklusivität werden überleben.“ Dem Boulevard mit seiner überzogenen Kampagnenberichterstattung drohe zunehmend der Leserboykott. Ein Umstand, der die Arbeit von Dorit Haider rasch wieder auf den Menschenbezug zurückbringt, geleitet vom Gedanken der Fairness. Ihre auch im Bildausdruck spürbare Sensibilität lässt sie rasch Menschen zwischen Lügen und Dummheit bzw. Ehrgeiz und Ehrlichkeit unterscheiden. Kompliment! •

eine Leistung ist der Reifenverkauf in Österreich, Kroatien und Slowenien. Das machen andere auch, nur Thomas Körpert macht das anders, sagen seine Marktbegleiter: charmant, verständlich und mit Handschlagqualität. Seit 15 Jahren unter der holländischen VredesteinFlagge, dazwischen ein paar Monate unter russischer Amtel-Vertriebsherrschaft und nunmehr unter indischer Globalisierungsdominanz gestaltet der Wiener sein Geschäft. Klar, der dreifache Vater hat genau dieselben stressigen Voraussetzungen im Markt wie seine Mitstreiter auch. Was macht also den Unterschied? „Nachdem wir von Apollo gekauft wurden, verwandelten wir uns vom hochkompetenten nischenorientierten Premiumanbieter als Teil eines wirklich globalen Unternehmens zum Vollsortimenter und spielen fortan in der Liga der Besten mit.“ Mit Geschick und Glaubwürdigkeit agiert Körpert teamorientiert zwischen Ländern und Abteilungen. Er lobt alle, die hinter den Kulissen operieren und damit den Verkaufserfolg sichern. Er wird sowohl vom Apollo-Management als auch von der Belegschaft als Wegbereiter gesehen, was ihm den prestigeträchtigen „Mitarbeiter-des-Jahres“-Titel eingebracht hat. In Fortsetzung seines Führungsstils wollen die Reifenprodukte gut positioniert sein, was permanente Arbeit an der Kundenzufriedenheit erfordert. Mit den beiden globalen Marken Vredestein und Apollo sieht der Country Manager in seinen drei Märkten noch großes Erfolgspotenzial auf sich zukommen. Eine Herausforderung, die der leidenschaftliche Oldtimerfahrer annimmt, seinen Teil dazu beizutragen, damit die Wachstumsstrategie fortgesetzt werden kann. Seinen Kunden kann das nur recht sein! •

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„In Österreich streben wir langfristig eine ähnlich starke Position wie in Deutschland an“,

WIRTSCHAFT

sagt Claus Gömmel (Hankook) auf Seite 61

„Es ist wichtig, auch einzelne Schäden zu machen und nicht zu sagen, dass man in 2 Monaten vorbeikommt“, erklärt Dominik Denk (Car-Rep-Profiteam) auf Seite 65

Starkes Umsatzminus bei Magna Steyr In der ersten Hälfte des Jahres fielen die Umsätze der Magna Steyr Komplettfahrzeugfertigung wechselkursbereinigt um rund 10 Prozent. Dennoch bleibt die im Jänner abgegebene Umsatzprognose von 2,2 bis 2,5 Milliarden Euro aufrecht. Magna beschäftigt sich außerdem mit den Themen autonomes Fahren, Cyber Security im Fahrzeug, alternative Antriebe sowie Leichtbau und vernetzte Fahrzeuge. Auf der IAA zeigt das Unternehmen zusätzlich die Entwürfe der Teilnehmer an der Car of the Future Design Challenge.

Boniflex: Konkursverfahren eröffnet Am Landesgericht Klagenfurt ist Ende August das Konkursverfahren über den Bonitäts-Dienstleister Boniflex eröffnet worden. Die Passiva nach dem Insolvenzantrag eines Gläubigers belaufen sich auf 1,2 Millionen Euro. Boniflex war durch eine umfassende Werbekampagne aufgefallen, in der beworben wurde, dass Kunden ihre Bonität durch Löschung von „Negativeinträgen“ wieder herstellen könnten. Die AK Oberösterreich verwies damals darauf, dass dies der Verbraucher selbst durchführen könne.

Mehr Gewinn für OMV Im Vergleich zum Vorjahr konnte die OMV aufgrund des höheren Ölpreises und des starken Margenumfelds den Gewinn vor Steuer und Sondereffekten um 13 Prozent steigern. „Im 2. Quartal zeigte der Ölpreis eine geringe Verbesserung im Vergleich zum Beginn des Jahres“, sagte Rainer Seele, Generaldirektor der OMV, und fügte hinzu: „Trotzdem bleibt das operative Umfeld für die OMV herausfordernd.“ So sei die Priorität, den Fokus weiterhin auf den Cashflow zu richten, den man im letzten Quartal deutlich verbessern konnte.

Veedol: Distributoren oder Außendienst Der Start von Veedol in Österreich wird sich aufgrund des länger andauernden Ausbaus in Deutschland verzögern. „In Deutschland sind wir heuer so weit, dass man schon von einem Marktanteil sprechen kann“, erklärt Dietmar Neubauer von Veedol Deutschland. So sei man auf der Suche nach dem richtigen Distributor. „Das können ein großer oder auch mehrere kleine Vertriebspartner sein“, so Neubauer, der hinzufügt: „Entweder wir starten selbst mit einem Außendienst oder wir arbeiten mit Distributoren – beide Möglichkeiten prüfen wir gerade in Österreich.“

Vom Öffi ins „grüne“ Carsharing-Fahrzeug 2,5 Millionen Euro Förderung des Verkehrsministeriums erhält das Projekt „Kombimo“ in Graz, das öffentlichen Verkehr, Carsharing und E-Bikes miteinander verknüpfen soll. „Bis Anfang 2018 werden die multimedialen Knoten fertig sein“, sagt Mag. Gerald Pichler, Sprecher der Holding. So sollen an fünf Plätzen in Graz (Messe, Hasnerplatz, Schillerplatz, List-Halle, Reininghausgründe) Benutzer von öffentlichen Verkehrsmitteln in elektrisch betriebene Carsharing-Fahrzeuge umsteigen können.

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Matthias Kreutzer

Die anderen sind immer schuld Mit diesem Kommentar endet auch mein genau zweijähriger Ausflug in die Automobilbranche. Die Conclusio? Es ist eine wirtschaftlich ernst zu nehmende Branche, in der wenige und zumeist große Unternehmen wirklich erfolgreich sind. Der Rest? Der versteift sich auf Wehklagen, wie schlecht die Zeiten sind und dass natürlich früher alles besser war. Doch die Zeiten haben sich nicht geändert. Der Verdrängungsmarkt wurde nur härter und durch das Internet sowie gesteigerte Mobilität größer. Jeder Unternehmer, der dies verstanden hat und darauf reagiert, wird auch in Zukunft weiter erfolgreich sein. Viele, die sich nach noch mehr Regularien sehnen oder nach den alten Zeiten, in denen schlechte Leistung noch teuer bezahlt wurde (werden musste), werden verdientermaßen bald ihr Ende finden.


WIRTSCHAFT

Der spezialisierte Kfz-Trainer Mit Beratung, Coaching und Seminaren hat Andreas Pöll ein breites Portfolio. Kernzielgruppe ist und bleibt die Kfz-Branche.

Vom klassischen Verkäufer-Training bis zu InhouseSchulungen und Arbeitsplatz-Coaching: Weiterbildung mit Kfz-Fachmann Andreas Pöll

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ls gelernter Kfz-Lehrling hat sich Andreas Pöll bis zum Leiter eines Autohauses hinaufgearbeitet, danach folgten diverse Positionen in der KfzBranche, bis er beschloss, sein Wissen weiterzugeben. Eine einschlägige Ausbildung war für den ehrgeizigen Pöll dabei selbstverständlich. Diplomierter Wirtschaftstrainer-Wirtschaftscoach, zertifizierter Fachtrainer oder aktuell die Ausbildung zum Wirtschaftsmediator: Pöll hat sich umfangreiches Handwerkzeug für seine Tätigkeit geschaffen; das Fundament ist dennoch seine langjährige Erfahrung in der Kfz-Branche. Daher liegt auch hier sein Schwerpunkt.

Das simulative Autohaus Einen perfekten Partner hat er mit Andreas Gruböck von Three-A, Automotive Academy Austria, gefunden. Der erfahrene Trainer hat mit einigen Partnern, darunter eben Pöll, das simulative Autohaus im Fahrtechnikzentrum des Driving Camps in Pachfurth umgesetzt. Dort können alle Anforderungen an die Mitarbeiter in einem Kfz-Betrieb dargestellt und trainiert werden und maßgeschneiderte Veranstaltungen für Importeur und Händler durchführt werden. Neben klassischen Verkaufsschulungen ist der Gebrauchtwagen ein Steckenpferd von Pöll. Nach Vertriebstätigkeiten bei den größten GebrauchtwagenGarantie-Anbietern hat er speziell in diesem Bereich sehr viel Erfahrung, die er an Händler und deren Mitarbeiter weitergibt. • (GEW)

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WIRTSCHAFT

Die erste Adresse Im kleinen Land Vorarlberg sind die Beziehungen zwischen Versicherungsvertretern und ihren Kunden so eng wie nirgendwo sonst. Dennoch entscheiden sich immer mehr Autokäufer dafür, im Autohaus Rohrer auch gleich ihre Kfz-Versicherung abzuschließen.

Vom Kleinwagen bis zum Luxussportler: Gemeinsam mit Hans-Günther Löckinger (r.) erfüllen Thomas Rotheneder und Karin Bischof Autoträume samt passender Versicherung

Von Philipp Hayder

Aktuelle Seri

e:

V

on der professionellen Fahrzeugpräsentation am Vorgelände über den mit viel Liebe fürs Detail gestalteten Schauraum bis hin zum herzlichen Empfang: Dass Thomas Rotheneder mit Herz und Seele Autohändler ist, wird schon beim ersten Besuch im Autohaus Rohrer deutlich. 1992 übernahm der gelernte Kfz-Technikermeister den Traditionsbetrieb, in dem heute jährlich 300 neue und 150 gebrauchte Fahrzeuge abgesetzt werden. Gemeinsam mit Karin Bischof, die für Controlling, Marketing und Vertrieb verantwortlich ist, führt Rotheneder ein 36 Personen umfassendes Team. Betreut werden alle Marken des Fiat-Konzerns bis hin zum Luxusfabrikat Maserati.

Attraktive Alleinstellungsmerkmale „Zu einem zukunftssicheren Autohaus gehören auch Finanzierung und Versicherung“, ist der Firmenchef

Versicher n w ie ein Profi !

Auch als HarleyHändler ist Thomas Rotheneder erfolgreich

Kundenwünsche erfüllen Studien belegen, dass sich die Konsumenten einen professionellen Versicherungsservice im Autohaus wünschen. Wir stehen den Betrieben dabei zur Seite – von der Gestaltung attraktiver Tarife bis hin zu intensiven Schulungen und zur laufenden Betreuung durch unsere Mitarbeiter. Während die Versicherungszusammenarbeit für die Kfz-Betriebe immer stärker zu einem unverzichtbaren Ertragsbestandteil wird, erhalten die Kunden die Gewissheit, dass ihr Autohaus ihr ganz persönlicher Rundumdienstleister in Sachen Mobilität ist – heute und in der Zukunft.

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überzeugt. Die Versicherungsvermittlung ermögliche es, einerseits Zusatzerträge beim Verkauf zu generieren sowie andererseits die Kundenbindung und Werkstattauslastung zu steigern. Seit über 10 Jahren ist für Rotheneder die Garanta der bevorzugte Partner: „Im Gegensatz zu den immer extremeren Praktiken anderer Versicherungen haben wir bei der Garanta die Gewissheit, dass keine Havarie in eine Wrackbörse eingestellt wird“, unterstreicht er ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal des Branchenversicherers. Gleichermaßen schätzt er die Möglichkeit, dass nach einem Kaskoschaden Reparaturen bis zu 100 Prozent des Wiederbeschaffungswertes durchgeführt werden können. Im Verkaufsgespräch erweist sich auch das Programm „Holiday Unlimited“, mit dem Kunden der Garanta kostenlose Hotelübernachtungen in Anspruch nehmen können, als zugkräftiges Argument. „Die eine oder andere Versicherung haben wir bereits genau deshalb abgeschlossen“, schmunzelt Rotheneder.

Erfolg auf 4 und 2 Rädern Seit nunmehr zwei Jahren kann Rotheneder als Vorarlberger Partner von Harley-Davidson auch seine Motorradleidenschaft zum Beruf machen. Diesbezüglich denkt er ebenfalls an eine Zusammenarbeit mit dem engagierten Garanta-Team rund um Geschäftsführer Hans-Günther Löckinger: Schließlich ist es in der Zweiradbranche nicht minder wichtig, als erste Adresse für alle Mobilitätsanliegen beim Kunden zu punkten. •

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WIRTSCHAFT

Nico Rosbergs Formel-1-Bolide schmückte zur Eröffnung den ersten Petronas Flagship Workshop in der Werkstätte von Andreas Golembiewski

oder andere entscheidende Zehntelsekunde bei der Rundenzeit gewonnen werden. Was wenige wissen: „Das Öl hilft uns bei der Aerodynamik. Durch die gute Kühlleistung können wir mit kleineren Lufteinlässen fahren und damit eine bessere Aerodynamik schaffen“, erklärt Rosberg.

Nico Rosbergs Werkstätte

Knowhow und Marketing

Mit Petronas Flagship Workshop können freie Werkstätten von der engen Zusammenarbeit mit dem Öl-Hersteller profitieren, Testimonial Nico Rosberg inklusive.

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it den Petronas Flagship Workshops kreieren wir einen Verbund aus Werkstätten, die Werbung kommt durch die Formel 1 automatisch und hilft allen“, so Eric Holthusen, COO von Petronas Lubricants International, der für die Präsentation des ersten Partners aus der Zentrale in Kuala Lumpur, Malaysia, angereist war. Mit den Petronas Flagship Workshops sollen die enge Zusammenarbeit und der Technologietransfer zwischen Formel 1 und Serientechnik für den Kunden noch besser dargestellt werden. Nico Rosberg, Mercedes-AMG-Petronas-Formel-1-Pilot und Stargast bei der Eröffnung des ersten Flagship Workshops in Hamburg, brachte es auf den Punkt: „Durch den harten Wettbewerb in der Formel 1 lernt Petronas eine Menge für den Einsatz auf der Straße.“ Über die Zusammenarbeit gerät Rosberg dabei ins Schwärmen: „Petronas hat vor 5 Jahren in der Formel 1 begonnen und mittlerweile sind sie die Besten.“ Die Petronas-Techniker sind Teil des Teams, analysieren Temperatur und Ablagerung bei Motor- und Getriebeöl und schützen damit auch vor Ausfällen. Durch die Leistungsfähigkeit des Motoröls kann die Motorleistung erhöht und die eine

Armin Bolch (Petronas D und A), Werkstatt-Besitzer Andreas Golembiewski, Petronas Lubricants COO Eric Holthusen und Stargast Nico Rosberg

Petronas-Markenbotschafter Nico Rosberg erklärt die Bedeutung des Motoröls in der Formel 1

Mit den Petronas Flagship Workshops werden somit zwei Funktionen erfüllt: Der aus der Formel 1 mittlerweile sehr gut bekannte Name Petronas wird noch stärker zum Endkunden getragen und „wir helfen den Partnern, die immer komplexeren Fahrzeuge zu warten“, so Holthusen. Mit der Umsetzung in Europa setzt Petronas einen weiteren, konsequenten Schritt in der Marktentwicklung. Das Konzept wird als sehr freies Werkstättenkonzept positioniert, mit technischen Informationen, Werkstättengeräten von Bosch sowie der gesamten Öl-Kompetenz, also hochqualitative Motorenöle mit umfangreichen Freigaben sowie Beratung, Schulung und Ausstattung und natürlich mit umfassender Beschriftung. Europaweit sollen in den nächsten 5 Jahren über 3.000 dieser Flagship Workshops umgesetzt werden. Armin Bolch, als Geschäftsführer Petronas Deutschland auch für Österreich zuständig, plant etwa 100 Betriebe in den beiden Ländern, das bedeutet etwa 10 in Österreich. Beginnen möchte Bolch idealerweise mit einem Betrieb in Wien.

30 Jahre freie Werkstätte

ATR Service ist der erste Petronas Flagship Workshop in Europa

Andreas Golembiewski betreibt seit 30 Jahren seine freie Werkstätte ATR Service, nun steht er verstärkt vor neuen Herausforderungen und hat sich als erster Betrieb in Europa für das Petronas-Konzept als Flagship Workshop entschieden: „Die Fahrzeuge, die zu uns kommen, werden immer jünger und immer komplexer. Da macht es Sinn, mit starken Partnern wie Petronas zusammenzuarbeiten.“ Aber auch das Öl selbst hat Golembiewski überzeugt, sowohl die Qualität wie auch das Vertriebskonzept: „Heute muss ich darauf achten, dass ich nicht Motoröl verwende, das der Kunde selbst im Baumarkt kaufen kann. Das kann hier nicht passieren.“ Wichtig ist ihm dabei die Öl-Qualität: mit dem Knowhow direkt vom Hersteller, mit ganzheitlicher Beratung. • (GEW)

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WIRTSCHAFT

Wer schluckt den Nächsten? Ganz egal, ob es sich um große Produzenten oder um Ölservice-Unternehmen handelt: Die Schmierstoff-Branche ist in Bewegung. Und ein Ende ist nicht in Sicht.

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achen wir einen kurzen Rückblick auf die Ereignisse der vergangenen Wochen: Am 1. August kam die Ad-hoc-Meldung über die Ticker der Agenturen, dass die weltweit im Schmierstoffbereich tätige Fuchs Petrolub SE die in Stockholm ansässige Statoil Fuel & Retail Lubricants von CoucheTard Luxemburg S.A.R.L. übernimmt. Der Kaufpreis für die Anteile liegt bei 690 Millionen schwedischen Kronen (umgerechnet ca. 73 Millionen Euro). Die zu übernehmenden Nettoschulden werden rund 220 Millionen Kronen (ca. 23 Millionen Euro) betragen. Außerdem drängt der malaysische Ölriese Petronas immer mehr nach Europa: Im Sommer wurde bekannt, dass Petronas nun nach FL Selenia auch Sunoco kauft. Interessant ist auch, dass Kuwait Petrol (Q8) nun für Chevron und Texaco in Europa produziert. Das Unternehmen festigt damit seine strategische Position als 3rd-Party-Produzent in Antwerpen neben Italien und Skandinavien.

Wer schnappt BP? Oder wen schnappt BP? Die wichtigste Frage wird aber wohl sein, wer sich BP schnappen wird – oder ob das Unternehmen selbst durch Zukauf wachsen wird. Angeheizt werden die Spekulationen durch die Tatsache, dass alle Verfahren und Streitigkeiten nach der Katastrophe im Golf von Mexiko endgültig abgeschlossen sind. BP gilt nach der nochmaligen Strafzahlung von 18 Milliarden Dollar an die USA (insgesamt waren es 60 Milliarden Dollar) als „berechenbar“. Seither wird diskutiert, ob sich BP dadurch zu viel gesund geschrumpft hat. Doch wer könnte BP übernehmen? Als möglicher Kandidat gilt Shell, wie es schon seit Jahren brodelt. Aber auch ExxonMobil könnte Gelüste verspüren, nachdem man die BG Group (British Gas) an Shell verloren hat. Oder kommt gar ein russischer Bär oder ein chinesischer Drache zum Zug? Die Veränderungen im BP-Konzern waren international und lokal in aller Munde. Unter dem Deckmantel der BP Europa SE mit Sitz in Hamburg und Bochum werden Stück für Stück die Länder im Umkreis Deutschlands vereinnahmt und ferngesteuert.

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Auch Österreich bleibt natürlich nicht verschont: Letztes Beispiel hierzulande war Obereder als neuer Schmierstoffpartner von Castrol. Außerdem gab es eine neuerliche Verjüngungskur bzw. Reorganisation im Tankstellenbereich bei BP Austria & Switzerland.

Wie geht es mit dem Ölpreis weiter? Doch natürlich gibt es auch bei Ölservice-Unternehmen ein großes Konsolidierungspotenzial. Diese Firmen werden angesichts des Preiskampfs und Margendrucks bei ihren Kunden weiter leiden. Diese Entwicklung wird an den global agierenden Schmierstoff- bzw. Ölfirmen immer spürbarer. Viele retten sich in Händlerseilschaften, um ihre Kosten besser zu verteilen, wobei sich daraus spätere Abhängigkeit und meist Beratungsdefizite die Hand geben. Es besteht ein großes Konsolidierungspotenzial und daher werden kapitalkräftige Investoren nebst den bekannten Ölgiganten weiter sehr aktiv sein. Auslöser ist der Sinkflug des Ölpreises, der nach dem Höchststand von 115 US-Dollar pro Barrel (das sind 159 Liter) auf zuletzt deutlich unter 50 Dollar gefallen ist. Dieser enorme Preisdruck verursacht ein massives Cashflow-Problem, deshalb müssen Ölfirmen jeder Größe klare Reaktionen auf die Situation zeigen – und damit ist der Startschuss für Mergers gegeben. Wirtschaftsberater sprechen von einer „selektiven Akquisition“: Den Startschuss dafür gab Shell mit Übernahme der BG Group (British Gas) – womit Shell zur Nr. 1 am weltweiten Gasmarkt geworden ist.

Rasches Handeln ist jetzt gefragt Weitere Unternehmen werden folgen: Und jene, die genügend Weitblick besitzen, sich den First-MoverVorteil zu sichern, können erhebliche strategische Gewinne in einem Wettbewerbsumfeld erzielen, das sich als hochdramatisch erweisen wird. Zu hoffen ist nur, dass dabei nicht – wie meist – viele Existenzen und Jobs die Leidtragenden sind … • (RED)

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WIRTSCHAFT

Vollgas in Österreich Strahlender Sonnenschein am Samstag, strömender Regen am Sonntag: Beim DTM-Wochenende in Spielberg konnten die Hochleistungsreifen von Hankook ihre vielseitigen Stärken unter Beweis stellen. Mit dabei waren über 100 österreichische Vertriebspartner und Kunden. Von Philipp Hayder

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eit 2011 ist die DTM auf Reifen von Hankook unterwegs. Für den mittlerweile fünftgrößten Reifenproduzenten der Welt ist die Königsklasse des Tourenwagensports die ideale Plattform, um seine Positionierung am europäischen Markt herauszuarbeiten. „Wir liefern für den Straßenverkehr sportliche Premium-Performance-Reifen, die gleichzeitig hohe Ansprüche an Komfort und Wirtschaftlichkeit erfüllen“, sagt Dietmar Olbrich, der kürzlich zum Vice President ernannte Vertriebs- und Marketingchef für die deutschsprachigen Märkte. Zweifellos leistet das öffentlichkeitswirksame Engagement im Rennsport seinen Beitrag zum kontinuierlichen Aufwärtstrend von Hankook: In Deutschland gelten die Koreaner mittlerweile als volumenstarke Einzelmarke im Consumer-Segment. Auch in Österreich und der Schweiz wachsen die Verkaufszahlen.

Erfolgreiche Strategie Verantwortlich für Süddeutschland sowie die beiden Alpenmärkte ist Vertriebsdirektor Claus Gömmel. „In Österreich streben wir langfristig eine ähnlich starke Position wie in Deutschland an“, erklärt der Branchenkenner, der – mit einer Unterbrechung von 2006 bis 2008 – auf beinahe 15 Jahre Erfahrung bei Hankook zurückblickt. Als wichtiges Etappenziel gilt aktuell ein Marktanteil von 5 Prozent, den Gömmel bis 2017 erreichen will. Ein wichtiger Schritt dazu war die

im Februar erfolgte Ernennung zur „Präferenzmarke“ von point-S. Darüber hinaus baut Hankook die Kontakte zu anderen Einkaufsnetzwerken aus, ist über die Muttergesellschaft SAG beim Teilehändler Derendinger gelistet und setzt auf langjährige Partner wie Reifen Ruhdorfer.

Qualitätsbeweis: Hankook ist der exklusive Reifenlieferant der DTM

Zufriedene Partner Auch James Tennant, Chef des Reifenzentrums Süd in Klagenfurt und Obmann des Branchenverbands VRÖ, vertraut auf Hankook: „Wir haben in den vergangenen Jahren die bereits von meinem Vater aufgebaute Zusammenarbeit neu belebt“, erklärte er im Hintergrundgespräch an der Rennstrecke. Für Hankook sprechen die wohlüberlegte Preispolitik und die nachhaltige Aufbauarbeit am österreichischen Markt. Weniger die Consumer-Pneus als das umfassende Reifenangebot für Lkws und Auflieger gaben den Ausschlag dafür, dass die R.A.L.Gruppe mit Hankook zusammenarbeitet. „Wir können unseren Kunden auf diese Weise ein qualitativ hochwertiges und wirtschaftlich überzeugendes Komplettangebot vom Verschleißteil bis zum Reifen machen“, unterstrich Geschäftsführer Andreas Rappold in Spielberg.

Neues Lager in Salzburg Um der wachsenden Bedeutung des österreichischen Marktes Rechnung zu tragen, hat Hankook seine Vertriebsmannschaft kürzlich mit einem zweiten Außendienstmitarbeiter verstärkt. Neben Thomas Hoczwik kümmert sich auch Marcel Wolf um die Betreuung der heimischen Kunden. Darüber hinaus wird dieser Tage ein eigenes Österreich-Lager beim Logistikpartner Quehenberger eingerichtet. Mit einer Anfangskapazität von über 10.000 Pkw- und 1.500 LkwReifen wird es eine noch bessere Warenverfügbarkeit ermöglichen und somit einen Beitrag zum weiteren Wachstum in Österreich leisten. •

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Dietmar Olbrich, Claus Gömmel, Marcel Wolf und Thomas Hoczwik (v. r.) setzen auf engagierte Partner wie …

… James und Sybille Tennant vom Reifenzentrum Süd in Klagenfurt …

… oder Andreas Rappold, Chef des NutzfahrzeugTeilehändlers R.A.L.

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WIRTSCHAFT

Volkswagen hat in China einen guten Namen: Ganz alte Modelle wie den Käfer sieht man dort aber nur im Rahmen von Oldtimer-Rallyes

Piëch hob früh warnend den Finger W

ir erinnern uns alle noch sehr an die Lobpreisungen der Globalisierung: Nicht mehr vor unserer Haustür verkaufen wir künftig unsere Produkte, sondern in der großen, weiten Welt. Endlich – so prophezeiten uns die Wirtschaftswissenschafter und mit ihnen die Vorstandsvorsitzenden in allen Branchen – tun sich Wachstumsfelder auf und der Binnenmarkt mit seiner Produktion und seinen Beschäftigten profitiert von den Aufträgen aus den Schwellenländern. Die Schwelle scheint jetzt aber überschritten. Um es ganz profan zu sagen. Die Globalisierung ist nämlich keine Einbahnstraße, auf der die Produkte aus Europa und USA die Märkte in die Länder geliefert und nur mit Beifall aufgenommen werden. Nein, es herrscht längst ein mächtiger Gegenverkehr. Und zwar nicht mehr wie früher mit irgendwelchen Billigprodukten: Aus China oder Südostasien kommen in der Zwischenzeit auch Hightech-Produkte in allen Branchen zu günstigeren Preisen. Warnhinweise, dass diese Volkswirtschaften zu echten Konkurrenten werden könnten, wurden kleingeredet oder sogar ignoriert. Blenden wir zurück: Volkswagen war der erste westliche Automobilhersteller, der mit den Chinesen ein Joint Venture einging. Das war Mitte der 1980er-Jahre. Der Santana, die hierzulande wenig erfolgreiche Stufenhecklimousine des damaligen Passat, wurde in China produziert und prägte das Straßenbild, das bis dahin nur von Fahrrädern und Mopeds gekennzeichnet war. Der Santana, eine Sensation für die dortigen politischen Eliten: endlich ein richtiges, schönes gro-

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Gibt die schlechtere wirtschaftliche Situation in China dem im Frühjahr abgelösten VW-Aufsichtsratsvorsitzenden Ferdinand Piëch recht, der schon vor längerer Zeit die Schwächen des Konzerns aufgelistet hat? Von Gerhard Lustig und einem Insider aus dem VW-Umfeld

ßes und technisch anspruchsvolles Dienstauto. Das Straßenbild, bis dahin praktisch nur von Fahrrädern und Mopeds geprägt, wurde dank der gelben SantanaTaxis im wahrsten Sinn umgefärbt.

Gelehrige Joint-Venture-Partner in China „Wir holen die Chinesen vom Fahrrad“, versprach Anfang der 1990er-Jahre der zum Volkswagen-Chef aufgestiegene Ferdinand Piëch in einem Interview mit der „autorevue“. Und wie vieles, was dieser versprach, hat es sich dann auch erfüllt. Allerdings etwas anders als erwartet. Die Chinesen erwiesen sich als gelehrige Joint-Venture-Partner. Es wurden mehrere Volkswagen-Werke errichtet. Der Gewinn wurde fifty-fifty geteilt (gilt auch heute noch) und die Marke Volkswagen generierte rasch zum Marktführer. Gleichzeitig versuchten sich die Chinesen mit heimischen Automodellen, die ganz ungeniert Fahrzeugen deutscher Luxusmarken ähnlich schauten. Das rief dann auch sämtliche Luxusautohersteller auf den Plan, die angesichts der Marktmöglichkeiten (Volkswagen führte das ja vor) glasige Augen bekamen.

„Der erfolgreichste Automobilhersteller der Welt“ Die Automobilbranche, insbesondere die europäischen

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WIRTSCHAFT Bis vor wenigen Monaten saßen sowohl Ferdinand Piëch als auch seine Ehefrau Ursula im Aufsichtsrat des VW-Konzerns

Märkte vor der Haustür erfüllte sich allerdings wegen der hinzugekommenen Finanzkrise nicht. Also blieb nur eins: „Pressing“ würde man heute im Fußballdeutsch sagen. Vor lauter Pressing traten dem Autohandel die Augäpfel hervor.

Inländisch produzierte Autos durchaus akzeptabel

Der neue Santana wurde im Oktober 2012 auf der Automesse in Shanghai vorgestellt

Luxusanbieter, drängten sich in den Markt und sonnten sich in der unglaublich rasch wachsenden Nachfrage durch die zu Geld gekommenen Chinesen. Selbst alle legistischen Erschwernisse, die von der chinesischen Zentralregierung, auch unvermutet, auferlegt wurden, konnten den Elan nicht bremsen. Die Multiplikation von Millionären in China mit dem Portfolio der eigenen Marke ließ keine andere Entscheidung zu, als ins Land der Mitte zu gehen. Wachstum als Zielgröße rückte in den Fokus. Volkswagen nannte die 10 Millionen als Ziel für 2018 und die Nr.1 in der Welt (ein Ziel das der VW-Konzern von den Stückzahlen im Vorjahr erreicht und aktuell auch im Zwischenranking hat). Die damals rasch entbrannte Kritik, dass Volumenmaximierung keine Orientierung sein kann, entschärfte VW-Chef Martin Winterkorn mit der nachgeschobenen Erläuterung: „Wir wollen der erfolgreichste Automobilhersteller der Welt sein. Ökonomisch und ökologisch.“ Ganz gewiss waren bei der Zielformulierung die Schwellenländer, vor allem China, ein wesentlicher Faktor. Allein der sogenannte „Nachholbedarf“ versprach eine gewaltige Beschleunigung der Absatzzahlen in Asien. Dass der hoch entwickelte westeuropäische Automarkt bei weiteren Absatzsprüngen nach oben nicht mithalten wird können, war den Verantwortlichen wohl bewusst. Dies änderte dennoch nichts an der Befehlsausgabe „Wachstum“ auf dem Markt Europa. Die Hoffnung auf die Entwicklung der osteuropäischen

Aber zurück zu China: Dort gibt es nicht nur Millionäre. Sondern vor allem viele Millionen, die einen besseren fahrbaren Untersatz als ein Fahrrad suchen. Das Faszinosum Automobil hat selbst die regimetreuesten Anhänger erfasst. Und in der Zwischenzeit sind auch inländisch produzierte Fahrzeuge der Mittel- und Kleinwagenklasse durchaus akzeptabel. Und vor allem leistbar. Mit der Konsequenz, dass der Markt weiter wächst – mit wachsendem Anteil durch inländische Anbieter. Zulasten der Europäer, die das Bremsmanöver des Marktes spüren. Das trifft natürlich auch die Marke Volkswagen: Laut „Frankfurter Allgemeine“ entfallen zwei Drittel des Gewinns von VW gemäß Analystenschätzung auf das Land der Mitte. Wenn es denn so ist, dann sagt das alles. Umso betroffener reagierten im August die Europäer und Amerikaner, als Chinas Regierung innerhalb von drei Tagen die chinesische Währung Renminbi (Yuan) in drei Schritten abwerteten. Damit werden nach China importierte Waren teurer und der Export von Waren aus China billiger. Im Fall der Automobile heißt das eine Verschlechterung der Absatzmöglichkeiten von Autos aus Europa und den USA, die zudem bereits mit hohen Zulassungssteuern belastet sind. Damit wird die bisherige Cashcow empfindlich geschwächt.

Fabriken in Europa werden an Bedeutung verlieren Will man den Nachholbedarf in China wirklich dauerhaft sichern, werden unter diesen Voraussetzungen weitere Investitionen notwendig, sprich Fabriken und die Schaffung von Arbeitsplätzen in diesen Ländern. Was umgekehrt bedeutet, dass die Kapazitäten jener Fabriken in Europa, die bisher für diese Schwellenländer produzierten, zurückgefahren werden müssten. Ferdinand Piëch war es, der als Aufsichtsratsvorsitzender zuletzt im Mai den warnenden Finger hob und zuletzt Zweifel am Kurs der Marke Volkswagen hegte, das lang diskutierte Low-Budget-Auto für die Schwellenländer reklamierte und auch personell eine Neuausrichtung verlangte. Dass dies mit seinem Rücktritt endete, erinnert stark an die Antike, wo der Überbringer schlechter Nachrichten geopfert wurde. •

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WIRTSCHAFT

Technikwunder im Gokart-Format Design, Technik, Management – alles wird beurteilt. Um in der Formula Student erfolgreich zu sein, muss man agieren wie ein professioneller Rennstall. Sponsoren wie Standox dürfen dabei nicht fehlen.

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as Os.Car Racing Team powered by FH Campus Wien setzt sich nach einer durchwachsenen letzten Saison ehrgeizige Ziele für heuer. „Wir wollen uns in allen Belangen verbessern. Die Hauptaugenmerke beim Fahrzeug liegen auch heuer wieder bei der Gewichtsreduktion und der Verbesserung der Fahreigenschaften“, erklärt Peter Frank aus dem Bereich Finance und Sponsoring des Teams. Dafür werden neben den Sachleistungen der Sponsoren, die sich auf rund 35.000 Euro pro Saison

Im Axalta Refinish Training Center wurde der Bolide gemeinsam mit Standox-Mitarbeitern lackiert

belaufen, auch bis zu 80.000 Euro an zusätzlichen Geldern benötigt, um eine Saison in der Formula Student bestreiten zu können. Beide Seiten gewinnen Dabei spielt das Thema Recruiting mitunter eine wichtige Rolle, warum Partner und Sponsoren Geld investieren. „Die Unternehmen haben hier die Möglichkeit, nach passenden Talenten im ,Live-Einsatz‘ zu suchen“, erklärt Frank. Wie schon im vergangenen Jahr war Standox als Partner mit dabei. Airbrush und Lackierung führten die Studenten gemeinsam mit Experten von Standox im Axalta Refinish Training Center (RTC) in Oeynhausen durch. Standox-Marketingleiter Andreas Auer: „Wir haben viel Motorsport-Erfahrung, einschließlich Formula One und NASCAR. Die Vorstellung des Projekts war absolut überzeugend und die Studenten waren voller Begeisterung dabei. Also haben wir uns entschieden, dass wir über die Lackierung hinaus mit ihnen zusammenarbeiten wollen.“ • (MKR/GEW)

Perfekt aufgeladen Für die IAA in Frankfurt hat Eder Fahrzeugbau den neuen Algema Slider, einen neuen Sattelauflieger und den Euro-Trans mit Kofferaufbau vorbereitet.

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it der Neuentwicklung Algema Slider zeigt Eder sein erstes Abschlepp- und Transportfahrzeug mit kombiniertem Knick- und Schiebemechanismus auf einem hydropneumatischen Fahrwerk. Durch das Anbringen einer Tandemachse wird aus dem 3,5-Tonnen-Fahrgestell ein 5,9er mit bestem Eigengewicht/Nutzlast-Verhältnis und geringen Kosten. Weder von der Lkw-Maut noch vom Sonntagsfahrverbot betroffen ist der Neun-Meter-Sattelzug mit knapp unter vier Tonnen Zuladung, auf dem sich zwei Fahrzeuge transportieren lassen und der mit Führerschein

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Eder Fahrzeugbau zeigt die Neuheiten: im Bild der Algema Slider auf der IAA in Frankfurt am Freigelände West F 1144

Klasse BE gelenkt werden kann. Für den Tandemachser Euro-Trans bietet Eder nun den versperrbaren Kofferaufbau an. Euro-Trans, Algema Slider und FitZel Speeder bekommen die neuen Rückleuchten mit drei Balken: wie im Algema-Firmenlogo. • (ENG)

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WIRTSCHAFT

Arbeit, die von oben fiel Es war der massivste Hagelschlag dieses Sommers: 20.000 Autos waren am 8. Juli im Raum Villach betroffen und noch heute wird an den Schäden gearbeitet. Von Mag. Heinz Müller

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ine dunkle Wand wälzte sich am späten Nachmittag des 8. Juli über Villach: Aus dem Drautal kommend, entlud sich deren Fracht über weiten Teilen der 40.000-Einwohner-Stadt und über dem Umland. Tausende Autofahrer versuchten noch, ihre Fahrzeuge in Garagen zu bringen – und auch bei Autohäusern wurden wenigstens einige Fahrzeuge unter Dächer gerollt. Allein: Es ging alles viel zu schnell. Hagelkörner, groß wie Golfbälle, schlugen ein. Und nach einer Viertelstunde war alles anders. Binnen Stunden arbeiteten die Betriebe Notfallpläne aus. So ließ Gernold Opetnik, Geschäftsführer von Eisner, Leihautos von Klagenfurt nach Villach bringen, um den Ansturm zu bewältigen. Zu Recht, denn „am Tag danach“ wurden binnen 2 Stunden 70 dieser Autos an Kunden weitergegeben, deren Fahrzeuge durch den Hagel beschädigt worden waren. Bei Porsche Villach beorderte man Mitarbeiter der übrigen Kärntner Standorte zur Schadensbehebung in die Stadt an der Drau; für die Kunden wurden Rabatte für Ersatzteile und Sonderkonditionen beim Neuwagenkauf angeboten.

„Gute Beratung zahlt sich jetzt aus“ Einer, der gleich in mehrerlei Hinsicht vom Unwetter betroffen war, ist Bernhard Plasounig, Renault-Händler und stellvertretender Innungsmeister der Kärntner Kfz-Techniker. Einerseits waren neben einigen Autos alle Scheiben auf der Westseite seines Betriebes kaputt und die Lichtkuppel durchschlagen, andererseits war der Andrang von Kunden auch mehrere Wochen nach dem Hagelschlag enorm. Dramatisch sei, dass sich viele Versicherungen nicht besonders kulant zeigten, sagt Plasounig: „Es bewahrheitet sich wieder einmal: Wenn ein Händler seine Kunden beim Kauf eines Neuwagens richtig beraten hat, auch was Versicherung und Leasing betrifft, zahlt es sich jetzt aus. Hingegen haben viele Kunden keine Ahnung, was die Differenz zwischen Zeitwert und Restwert beim Leasing betrifft.“ So komme es, dass viele 1–2 Jahre alte Autos, die einst 12.000 Euro gekostet hätten, heute nur noch als Totalschaden bewertet werden könnten.

Schlechte Erfahrungen hat man in Kärnten teilweise mit einigen Dellendrückern aus dem Ausland gemacht: Italiener, Deutsche und Schweizer richteten sich in den Betrieben ein. „Es hat aber vor allem mit den Italienern nur Probleme gegeben, die haben bald wieder eingepackt“, hört man hinter vorgehaltener Hand.

Dellendrücker werden 2–3 Jahre ausgebildet Hingegen zahlen sich für Dominik Denk, Chef von Car-Rep-Profiteam, die langjährigen guten Kontakte zu den Autohäusern heuer ganz besonders aus: „Wir haben sicher bis Ende September Arbeit“, meint er. „Es ist wichtig, auch einzelne Schäden zu machen und nicht zu sagen, dass man irgendwann in 2 Monaten vorbeikommt“, erklärt Denk seine Philosophie, mit der er mittlerweile 20 Mitarbeiter beschäftigt. Mehr Mitarbeiter will er dennoch nicht einstellen: „Wir müssen unsere Leute ja das ganze Jahr über beschäftigen. Und ein neuer Kollege muss 2 bis 3 Jahre mit einem Profi mitfahren, bis er gut ist.“ Heftige Wochen hat auch die Villacher Filiale von Carglass hinter sich, denn durch die großen Hagelkörner gingen die Scheiben gleich reihenweise zu Bruch. Das bestätigt auch Ing. Martin Schulz vom gleichnamigen Sachverständigenbüro: „Mittlerweile gibt es bei vielen Ersatzteilen eine Ersatzteilproblematik“, erzählt er. Die Unternehmen sind daher dazu übergegangen, nicht sicherheitsrelevante Reparaturen aufzuschieben, zum Beispiel wenn es sich um Sekundärbauteile wie etwa kaputte Dachspoiler handelt. Schulz hat sofort nach dem Unglück seinen Urlaub storniert und mit seinen Kollegen bei Drive Wiegele in Villach mehr als 500 Autos begutachtet: „Etwa 2 Drittel davon waren Totalschäden.“ Das größte Problem sei nun, ausreichend Lackierkapazitäten im Raum Villach zu finden. So bleibt die Branche auch noch in den kommenden Monaten beschäftigt mit Arbeit, die vom Himmel fiel. •

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Diese Scheibe „überlebte“ den Hagelschlag: Die vielen Einschläge zeigen aber die Wucht der Natur

Auch der Betrieb von Bernhard Plasounig ist vom Hagel betroffen

Dominik Denk vom Car-Rep-Profiteam

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WIRTSCHAFT

Ein Blick auf die Landkarte zeigt die Bedeutung der Region

Längst haben einige Autohersteller und Zulieferer erkannt, dass die nordfranzösische Region rund um die Stadt Lille zahlreiche Vorteile bietet.

Eine Autofabrik neben der anderen E

s ist vor allem die geografische Lage der Region Lille, die zählt – dazu reicht ein Blick auf die Landkarte: Auch wenn das Gebiet selbst nicht allzu dicht besiedelt ist, erreicht man 78 Millionen Konsumenten innerhalb eines Radius von 300 Kilometern. In die Hauptstadt Paris ist es ebenso nur ein „Katzensprung“ wie auf die andere Seite des Ärmelkanals. Brüssel ist nicht allzu weit entfernt und auch wichtige deutsche Städte wie Köln sind leicht erreichbar. Kein Wunder, dass in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche Autofabriken entstanden sind: Renault fertigt den Espace sowie demnächst den Laguna-Nachfolger Talisman in Douai, auch das Kangoo-Werk Maubeuge ist nicht weit von Lille entfernt.

Potenzielle Investoren anlocken Peugeot und Citroën hauchen ihren Nutzfahrzeugen im Werk Sevel Nord Leben ein, auch der Toyota Proace und eine Zeitlang auch noch der Fiat Scudo werden dort gefertigt. Apropos Toyota: Quasi nebenan rollt der Yaris von den Bändern und der japanische Hersteller betreibt auch noch die Boshoku Corporation, die sich um attraktive Innenräume von

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Autos kümmert. Hier weiß man, was europäische Insassen wollen – und was nicht. Doch natürlich ist der Wettbewerb der Regionen enorm: Und so lud man im Sommer eine Gruppe internationaler Journalisten ein, um zu zeigen, was man hat – und natürlich auch um potenzielle neue Unternehmen anzulocken. Veranstaltet wurde die Reise von ARIA, die 130 Mitglieder (Autohersteller, Zulieferer, Universitäten etc.) hat. Stark engagiert in diesem Bereich ist auch der Automobile Cluster Pole, in dem auch der französische Staat und regionale industrielle Gruppen vertreten sind.

Großes Potenzial an jungen, gebildeten Arbeitskräften Ein weiterer Vorteil, den die Politiker aufzeigen, ist die Jugend: 34 Prozent der Bevölkerung sind weniger als 25 Jahre alt (in Frankreich liegt der Durchschnitt bei 31 Prozent). 10 Prozent der Techniker studieren an den 7 Universitäten der Region, daneben gibt es noch 19 Schulen für Ingenieure sowie 9 für Wirtschaftswissenschaften und Management. Das schlägt sich auch in Zahlen nieder: 3 von 10 in Frankreich gefertigten Autos (im Vorjahr waren es

Immer wieder werden Konferenzen veranstaltet, um neue Chancen auszuloten exakt 555.551 Stück) kommen aus der Region Lille, dazu noch 1,34 Millionen Getriebe und mehr als 611.000 Motoren. Natürlich haben längst auch die Zulieferer erkannt, wie wichtig eine Präsenz in unmittelbarer Nachbarschaft der Autowerke ist. Unter anderem fertigen Valeo (Kupplungen) und Faurecia (Autositze) rund um Lille. • (ERU)

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Elektrisch, automatisch oder gleich beides: Geschäftsführer Dr. Rolf Bulander erläutert, wie sich Bosch die Zukunft der Mobilität vorstellt. Von Philipp Hayder

Technik für morgen A

&W: Trotz der bisher bescheidenen Endkundennachfrage investiert Bosch große Summen in die Elektromobilität. Dr. Rolf Bulander: Wir sind nach wie vor überzeugt, dass in 10 Jahren weltweit 15 Prozent aller Neufahrzeuge einen elektrifizierten Antrieb haben werden. Dabei wird es Abstufungen geben: Beispielsweise arbeiten wir an einem Großserienauftrag eines deutschen Herstellers für ein „Boost Recuperation System“ – also quasi einen Einstiegshybrid, der sich einfach in bestehende Motorkonzepte integrieren lässt. Für Plug-in-Hybridfahrzeuge haben wir bereits 10 Serienprojekte realisiert. Unser großes Ziel ist es, diese Antriebe bis hin zum rein elektrischen Fahrzeug bezahlbar zu machen, indem wir die Batteriekosten bis 2020 halbieren. Daher wenden wir jährlich nahezu 400 Millionen für die Entwicklung der Elektromobilität auf. Technik von Bosch hat schon einmal den Siegeszug eines alternativen Antriebs ermöglicht, das war der Diesel. Genau das haben wir auch mit dem Elektroantrieb vor.

Wie steht es um andere alternative Antriebe? Bulander: Vom kleinsten Erdgas-Einspritzventil der Welt über Motorsteuergeräte bis hin zu den Brennverfahren – wir haben die Technologie dafür. Wir sehen jedoch, dass es in vielen Märkten vor allem bei Pkws eine große Zurückhaltung gibt. Welche Entwicklung erwarten Sie beim automatisierten Fahren? Bulander: Aktuell geht mit dem Stauassistenten die erste teilautomatisierte Fahrfunktion von Bosch bei einem europäischen Hersteller in Serie. Das bedeutet, dass der Fahrer bis zu Tempo 60 nicht mehr selber bremsen, Gas geben oder lenken muss. Er muss das System allerdings jederzeit überwachen. Bis 2020 fahren Autos mit Bosch-Technik hochautomatisiert auf der Autobahn, ohne dass der Fahrer das Fahrzeug ständig überwachen muss. Mit vollautomatisierten Fahrfunktionen ist allerdings nicht vor 2025 zu rechnen. Deutlich früher erleben wir das automatisierte Parken. Noch dieses Jahr steuern wir ein Auto fahrerlos per App in Parklücken, in einigen Jahren findet es im Parkhaus allein den Weg zum Stellplatz. •

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„Die Pistole ist daher für die Reparatur kleinerer Beschädigungen optimal einsetzbar“,

GEWERBE

meint Manfred Stacker (DeVilbiss) auf Seite 73

„Bis Jahresende wollen wir die Zahl der Werkstätten auf www.autoservice.com auf 300 erhöhen“, meint Hans Lorenz (Trost) auf Seite 83

Kfz-Lehrlinge mit hoher Durchfallsquote Von insgesamt 57.589 Lehrlingen, die 2014 zur Lehrabschlussprüfung antraten, haben laut WKO 10.543 die Prüfung nicht bestanden. Durchschnittlich betrug die Durchfallsquote 18 Prozent, im Bereich der Kfz-Technik 27,7 Prozent. „Die Kfz-Technik erfordert ein hohes Maß an Wissen, dementsprechend schwer ist die Abschlussprüfung“, sagt Komm.-Rat Fritz Nagl, Bundesinnungsmeister der Fahrzeugtechnik. Ein Abschluss mache Lehrlinge zu begehrten Fachkräften, die in diesem Hightech-Beruf auch Verantwortung übernehmen müssen.

WorldSkills: Techniker erreichte höchste Punktezahl Mit 5 Gold-, 2 Silber- und 1 Bronzemedaille kehrten die österreichischen Teilnehmer der 43. Berufsweltmeisterschaft WorldSkills, die in Sao Paulo stattfand, zurück. Unter den Nachwuchskräften ragte der Schwerfahrzeugtechniker Philipp Seiberl (B.) heraus: Der Niederösterreicher, der bei Pamberger Landmaschinentechnik beschäftigt ist, erreichte die höchste Punktezahl aller österreichischen Teilnehmer. WKO-Präsident Dr. Christoph Leitl und Sozialminister Rudolf Hundstorfer gratulierten den erfolgreichen Teilnehmern.

Reifencenter Becker in Krems wurde Profi-Standort Die in Niederösterreich beheimatete Profi Reifen- und Autoservice GmbH übernahm kürzlich den aus der F. Becker GmbH herausgelösten Unternehmensbereich Reifen, Autoglas und Kfz-Werkstatt. Nach ersten Adaptierungsmaßnahmen wurde in Krems damit der 41. Standort von Profi-Reifen eröffnet. Wie Dr. Kristjan Ambroz, Geschäftsführer von Profi Reifen, sagt, „werden wir nach der Wintersaison mit Investitionen wie Bremsprüfstand und Achsmessbühne beginnen, die die Kompetenz im Servicebereich unterstreichen sollen“.

Bosch Mahle: Kärntner Werk sucht Mitarbeiter Im Zuge der zweistufigen Betriebserweiterung mit dem Bau neuer Betriebshallen am Kärntner Standort St. Michael ob Bleiburg plant Bosch Mahle Turbo Systems Austria, bis Ende nächsten Jahres bis zu 250 Mitarbeiter aufzunehmen, wie Personalreferentin Claudia Haberl bestätigt. Damit soll der Mitarbeiterstand von derzeit 450 auf rund 700 aufgestockt werden. Gesucht werden derzeit Facharbeiter (Zerspanungstechnik), Bandarbeiter und Maschinenbediener und auch Facharbeiter mit Werkmeisterausbildung sowie Ingenieure.

Aigner stellt auf Lukoil um Der langjährige Castrol-Ölpartner Auto Aigner GmbH, Gresten, mit den Marken Fiat (Haupthändler) sowie Ford, Suzuki und Toyota als Servicepartner, hat auf die Belieferung durch Lukoil umgestellt. Die Eigentümerfamilie begründet ihren Schritt mit dem Ärger, sich von Castrol die Belieferung von Schmierstoffen nicht vorschreiben lassen zu wollen und bedauert, den langjährigen Kundenbetreuer auf diese Art verlieren zu müssen. Seitens Lukoil bedient nun Georg Puz den Autohändler und Mehrmarkenservicebetrieb.

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Dieter Scheuch

Zurück zu den Wurzeln Zu den treuesten Neuwagenkäufern zählt die Generation 50+. Zunehmende Hightech im Auto fordert bei Reparatur und Service nicht nur Mechatroniker heraus: Wie Umfragen ergaben, ist vor allem die ältere Generation mit einer Vielzahl von Knöpfchen, Rädchen und Schaltern deutlich überfordert. Ihr Enthusiasmus lässt technikverspielte Ingenieure in den Entwicklungsabteilungen der Hersteller oft vergessen, dass Fahrzeuge durch immer neue Zusatzfeatures gleichzeitig auch komplizierter zu bedienen sind. Ein Umdenkprozess frei nach dem Motto „Zurück zu den Wurzeln“ täte da gut – oder als Alternative ein spezielles Setup, das auch Senioren bewältigen. Denn auch treue Kunden geben auf, wenn sie mit ihrem geliebten Auto einfach nicht mehr zurechtkommen.


GEWERBE

Jahr 1991 eröffnet wurde, wurden dort 20 ZündkerzenReferenzen in 3 Produktionslinien hergestellt. Aktuell sind es 100 Zündkerzenreferenzen, die in einer Menge von rund 39 Millionen Stück jährlich das Werk verlassen. Insgesamt kommt da eine ordentliche Menge zusammen, seit 1991 waren es mehr als 500 Millionen Einheiten. Diese wichtige Marke wurde heuer im Sommer überschritten.

Wie funktioniert der Einbau?

Neue Videos zum Jubiläum

Auf einem eigenen YouTubeChannel zeigt NGK seine Videos

500 Millionen Zündkerzen aus dem bewährten Werk in Frankreich: Das ist ein Jubiläum, das NGK stolz macht.

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öglichst nah am Kunden sein ist eine der Devisen von NGK. Daher lässt der weltweit tätige Hersteller von Zünd- und Glühkerzen sowie von Lambdasonden seine Produkte in 24 Werken rund um den Globus fertigen. Für den europäischen Markt ist das Werk in Meung sur Loire zuständig. Als die Fertigungsstätte in der Nähe von Orléans im

Doch so erfreulich dieses Ergebnis aus Frankreich ist – ausruhen darf man sich darauf nicht: Daher gehen die Bemühungen, den Kunden, also den Mitarbeitern in den Werkstätten, die Arbeit möglichst zu erleichtern, unvermindert weiter. Auf dem YouTube-Channel, der unter der Adresse www.youtube.com/ngksparkplugeurope schon seit längerer Zeit im Netz zu finden ist, kann man sich jetzt auch anschauen, wie Abgastemperatursonden funktionieren und wie man sie am besten einbaut. Dieses Video ist ebenso in Deutsch verfügbar wie eines, das sich mit Anzugsdrehmomenten beschäftigt. Für die kommenden Monate plant NGK weitere Videos, um die Werkstätten und Händler (aber natürlich auch interessierte Laien) über die Produkte zu informieren. • (MUE)


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Hinten gesteckt, vorn entdeckt

AVL DiTest war auch heuer wieder Partner der Ennstal Classic und bot den Fahrern nach der technischen Abnahme die Möglichkeit zur Diagnose des Motors. Dabei kam die neueste Technik zum Einsatz. Von Matthias Kreutzer

In die malerische Landschaft des Ennstals schmuggelten sich auch moderne Fahrzeuge wie der Porsche 911 Targa GTS (oben), der Sechszylinder des Ferrari wird auf Herz und Nieren überprüft

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ei der Ennstal Classic kommt man bei der Vielfalt an Oldtimern aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Doch obwohl die Teilnehmer um jedes Tausendstel kämpfen und im Wettbewerb stehen, haben sie doch eines gemeinsam: Die Liebe zu klassischen Automobilen, und die haben meistens schon etliche Jahre auf dem Buckel. Deshalb bot AVL DiTest als Partner der Classic Rallye auch heuer wieder die Möglichkeit, die historischen Raritäten vor allem am Herz – dem Motor – zu untersuchen.

Unglaublich genau Diese Möglichkeit war bei den Teilnehmern begehrt, denn die Ergebnisse waren verblüffend genau und zeigten, dass die Jahre an manchen Motoren nicht spurlos vorübergingen. Highlight war die neue MultiSense-Entwicklung, in der sieben Funktionen vereint sind. So findet man nicht nur wichtige Basisfunktionen wie eine Taschenlampe darauf, sondern unter anderem auch ein Stroboskop, um den Zündzeitpunkt festzustellen, sowie einen Drehzahlmesser, der Touren bis zu 20.000 Umdrehungen pro Minute feststellen kann. Das ebenfalls integrierte Luxmeter wird für Lichtmessungen verwendet, während man mit dem eingebauten Mikrofon die Schallwellen des Motors aufzeichnen und damit überprüfen kann. Damit lässt

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Das MultiSense–Werkzeug wirkt unscheinbar, ist aber ein Alles-Könner

Hannes Bloder, Otto Loacker, Robert Tafner und Jean-Marc Lucchini (Bild oben, v. l.) bei einer Analyse, dem Teilnehmer werden die Werte genau erklärt (unten) sich erkennen, ob ein Zylinder richtig verdichtet oder ein Injektor korrekt schließt. Das Multi-Sense genannte Gerät ist auch schon bei renommierten Unternehmen wie dem ÖAMTC im Einsatz. •

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Ein Drittel „Versager“ Bei den im 1. Halbjahr 2015 in 30 Werkstätten durchgeführten 2.000 Batterietests waren rund 35 Prozent oder ein gutes Drittel der Akkumulatoren in kritischem Zustand.

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ie Werkstätten griffen bei den Batterietests auf das von Johnson Controls Autobatterie angebotene Batterietestpaket zurück, das aus einem 4 Meter langen Banner, Spiegelanhängern für die Kundenautos und Blöcken für die Prüfberichte besteht.

Ein Drittel Versager ergeben das Potenzial für den Tausch

Für Batterietest wie geführten Einbau nutzbar: Diagnosetool VSSP 2.1

Johnson Controls bietet das Batterietestprogramm als Unterstützung für die Werkstatt an, um sach- und fachgerecht das Umsatzpotenzial bei Fahrzeugbatterien zu heben. Das VSSP 2.1 lässt sich für die Batteriediagnose und den geführten Einbau, auch bei Fahr-

Batteriediagnose – am besten ganzjährig – hebt die Potenziale beim Batterieumsatz

zeugen mit Start-Stopp-System, nutzen. Die meisten Autofahrer, so die Erfahrung, denken erst dann an die Batterie, wenn sie streikt und das Fahrzeug nicht mehr anspringt. Hier setzt die Batterietest-Aktion an: Der Banner erinnert die Kunden an die Bedeutung des Akkumulators und der Spiegelanhänger gibt auf einen Blick Auskunft über den Zustand der Batterie. Der Prüfbericht eignet sich dazu, eine Empfehlung für den Tausch zu geben, wie er bei einem Drittel der getesteten Fahrzeuge anzuraten ist, damit nicht bei unpassender Gelegenheit das System ausfällt. • (ENG)


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Das erfolgreiche Team des A&W-Verlages vor der herrlichen Bergkulisse von Lech am Arlberg

Dabei sein ist (fast) alles … Die bereits traditionelle cars & friends Oldtimerrallye in Lech am Arlberg sah mit Thomas Körpert und Martina Fahringer einen Gesamtsieger aus dem A&W-Team. Gesamtsieger und Gewinner der Teamwertung: ApolloVredestein-Geschäftsführer Thomas Körpert (l.) und Lebensgefährtin Martina Fahringer Ex-Castrol-Generaldirektor Gustav Trubatsch war mit Gattin Heidi ebenfalls mit von der Partie

Gesamtrang sechs für Alcar-Geschäftsführer Christian Thaller und Gattin Karin

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ie cars & friends Oldtimerrallye in Lech am Arlberg ist mehr als nur ein Autotreffen unter Gleichgesinnten. Die Idee ist vielmehr, eine Möglichkeit zum Networken zu finden und neben Business-Gesprächen auch dem Hobby der Oldtimerei zu frönen. So stellt auch der A&W Verlag jedes Jahr ein eigenes Team, dem heuer Apollo-Vredestein-Geschäftsführer Thomas Körpert und Lebensgefährtin Martina Fahringer (Austin Healey 3000 MK III), Alcar-Geschäftsführer Christian Thaller mit Ehefrau Karin (Porsche 911 SC Targa) und Ex-Castrol-Generaldirektor Gustav Trubatsch mit Gattin Heidi (Porsche 911 Turbo Cabrio) auch der Autor dieser Zeilen angehörte, der gemeinsam mit Pascal Sperger in einem BMW 2800 auf Zeitenjagd ging.

Gesamtsieg für das Duo Körpert/Fahringer Auf unterschiedlichen Sonderprüfungen im Lechtal waren dann gutes Timing und besonderes Gefühl im Gasfuß gefragt. Bereits bei der Teamwertung hatten Körpert und Fahringer die Nase vorn, der unverhoffte Gesamtsieg setzte dem Wochenende dann die Krone auf. Mit lediglich 356 Strafpunkten setzte man sich vor von Raffay/Briedl und Müller/Müller durch. Thaller/Thaller durften sich über den 6. Gesamtrang freuen, für Trubatsch/Trubatsch sowie Stefan Schmudermaier und Pascal Sperger galt das Motto „Dabei sein ist alles“ … • (STS)

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Für die smarte Reparatur

Dämpfer für alle Autos

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DeVilbiss bringt mit der neuen SRi Pro Lite eine neue Lackierpistole auf den Markt, die speziell für den Einsatz im Trend-Segment Smart-Repair entwickelt wurde.

Bei der neuen DeVilbiss SRi Pro Lite wurden zahlreiche Detaillösungen umgesetzt

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YB (früher Kayaba) , nach eigenen Angaben der größte Stoßdämpferhersteller der Welt, produziert jährlich 55 Millionen Pkw-Stoßdämpfer und weist einen Marktanteil von 25 Prozent in der Erstausrüstung auf. Im Ersatzteilmarkt liegt der japanische Konzern bereits auf fast 20 Prozent. 3.450 Stoßdämpfer stehen im Nachrüstbereich zur Verfügung und decken damit 99 Prozent aller Pkws ab. „Wir liefern auch dem Ersatzteilhandel nur Erstausrüstungsqualität, also exakt die gleiche, hohe Qualität, die wir für die Automobilhersteller produzieren“, erklärt HansJürgen Link , Sales & Marketingleiter von KYB Europe. Neben dem Dämpfer-Programm verfügt KYB über ein komplettes Pkw-Schraubenfedern-Sortiment. Die K-Flex Produkte wurden speziell für die Anforderungen im Ersatzteilgeschäft entwickelt. Mit 2.200 Artikeln erreicht KYB auch in diesem Bereich eine Abdeckung von 98 Prozent aller Pkws in Europa. • (GEW)

as neue Modell ist eine Weiterentwicklung der bereits am Markt etablierten SRi, wobei das Gewicht reduziert wurde und ein zusätzliches Setup integriert wurde. „Das bedeutet, dass die SRi Pro Lite über alle Funktionen der bisherigen Pistole verfügt plus dem neuen Micro-Setup“, erklärt Manfred Stacker, DeVilbiss Automotive Refinishing. Dieses Micro-Setup wurde für das wachsende Smart-Repair-Segment entwickelt. „Mit der Verkleinerung des Spritzfeldes kann punktueller gearbeitet werden. Die Pistole ist daher für die Reparatur kleinerer Beschädigungen optimal einsetzbar“, ergänzt Stacker.

Weiche Farbübergänge Das neue Modell ermöglicht dem Lackierer eine ausgezeichnete Kontrolle für einen weichen Farbübergang. Gleichzeitig kann durch die Weiterentwicklung der High-Efficiency- und HVLP-Luftkappen ein konstantes, gleichmäßiges Spritzbild aufgetragen werden. Auch für die SRi Pro Lite bietet DeVilbiss ein umfassendes Sortiment an Luftkappen, Farbdüsen und Nadeln, die eine perfekte Zerstäubung bei allen lösungsmittelbasierten und wasserlöslichen Lackmaterialien garantieren. Besonderes Augenmerk wurde bei der neuen Pistole auf die Wartung und Instandhaltung gelegt. Dafür werden nun lediglich ein Schraubenzieher und ein Schraubenschlüssel benötigt. Die Nadelpackung wurde durch ein modernes, selbstjustierendes System ersetzt, Wartungsarbeiten werden nahezu überflüssig. • (GEW)

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Extra-Prämien für die Werkstattkunden Bis Ende des Jahres können Werkstattbesitzer bei Bosch für ihre Kunden spezielle Angebote schnüren und Prämien kassieren.

Im Internet sind alle Details zu finden – auch zu den Prämien

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ie Anmeldung für die Herbstaktion „Sicher mit Bosch“ läuft noch bis 31. Oktober: Die Werkstätten haben dabei die Möglichkeit, (neue) Kunden mit einem Herbstcheck ihres Fahrzeugs zu gewinnen. Möglich ist das auf der Homepage www.extra-praemien.at; bereits für die Anmeldung steht ein Gutschein über 500 Extra-Punkte zur Verfügung, der für Werkstattprodukte von Bosch eingelöst werden kann.

eine Service-Checkliste. Auf der Homepage können sich die Werkstätten auch registrieren lassen, um leichter von den Autofahrern gefunden zu werden. Durch eine ganze Reihe an Prämien zahlt sich die Teilnahme für die Werkstätten besonders aus: Wer Batterien, Antriebsriemen, Scheibenwischer, Bremsenteile, Glühkerzen, Filter, Zündkerzen und -spulen sowie (vor dem Winter besonders wichtig) Lampen bei Bosch bestellt, erhält Punkte, die er gegen eine beheizbare Softshell-Jacke (oder einen Gutschein über 500 Punkte im Prämiensystem „extra“) eintauschen kann. • (MUE)

Aktionsposter und Musterbriefe für Kunden Die Idee hinter der Herbstaktion: Teilnehmende Werkstätten können bis 31. Dezember ihren Kunden „Sicher-mit-Bosch-Checks“ anbieten. Was dies bedeutet, kann jeder auf www.sicher-mit-bosch.at nachlesen. Die Homepage enthält Muster-Kundenbriefe, Aktionsposter, Plaketten für Lichttests und

Konkurrenz aus China auf dem Weg zu uns Noch ist man auf der Suche nach Vertriebspartnern (und natürlich auch nach Kunden): Das junge Team von Hamaton Limited schielt bereits nach Österreich.

RDKS-Sensor der nächsten Generation: EU-Pro 2 von Hamaton

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as Thema RDKS ist ein wachsender Markt im Bereich Reifen: Kein Wunder, dass auch die Chinesen daran partizipieren wollen. Seit wenigen Wochen ist in England die europäische Niederlassung von Hamaton China aktiv. Noch ist nicht allzu viel davon bis nach Österreich vorgedrungen, aber das soll sich bald ändern. „Wir sind auf der Suche nach Vertriebspartnern und Kunden“, sagt Marketing Manager Catharina Lunemann. Dabei denkt man vor allem an Zwischenhändler, die ein Login für die Website bekommen und die Produkte bestellen können. Die Lieferung erfolgt dann aus Großbritannien, was einige wenige Tage dauert.

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Nur wirkliche Großmengen werden direkt aus China geordert. Die Zwischenhändler liefern ihre Produkte dann an die Werkstätten weiter.

Neuer Sensor binnen weniger Sekunden konfiguriert

(V. l.) Catharina Lunemann (Marketingmanager), Greg Allen (Produktmanager), Tom Spicer (Sales Manager)

Hamaton ist in China seit 1993 aktiv, der europäische Markt wird – eigenen Angaben zufolge – jährlich bereits mit rund 10 Millionen Ventilen (auch für Lkws und andere Geräte) versorgt. Angeboten werden diverse RDKS-Produkte, -Werkzeuge und -Ersatzteile. Besonders stolz ist man auf den konfigurierbaren EUPro 2 Sensor. Dieser decke gemeinsam mit dem EUPro Sensor rund 97 Prozent des europäischen Marktes ab, sagt Lunemann. Er kann von Werkstätten in 2 bis 3 Sekunden konfiguriert werden. • (MUE)

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In den Niederungen schrumpfender Märkte Zusammenarbeit mit Castrol und den abgebildeten Vertriebspartnern Obereder und Adamol heißt im Duktus von Geschäftsführer Gerhard Wolf weiter Distribution und Handel auf hohem Niveau.

Mit Adamol-Chef Martin Gänger (l.) verbindet Wolf eine traditionelle Vertriebspartnerschaft

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ei dieser fortgesetzten Partnerschaft mit Adamol handelt es sich um den indirekten Vertrieb im Bereich Wiederverkauf (freier Teilehandel, Tankstellen, Baumärkte, Frächter, Agrarbetriebe, sonstige Heavy Duty) von BP- und Castrol-Schmierstoffen. Komm.-Rat Martin Gänger, Dipl.-oec., geschäftsführender Gesellschafter von Adamol Mineralölhandelsgesellschaft mbH, operiert am Markt eigenständig, beschäftigt 8 Innen- und 7 Außendienstmitarbeiter, die neben der Schmierstoff-Eigenmarke „1896“ ein aktuell 30 Produkte umfassendes Sortiment betreuen. Kommendes Jahr feiert „1896“ übrigens 120 Jahre Bestandsjubiläum.

Die Brüder Mag. Andreas und Thomas Obereder (r.) setzen in den Kfz-Betrieben fort, was bei Castrol Tradition hat

Gänger, der sich innerhalb der Wirtschaftskammer stark für den Bereich Energiehandel einsetzt, profiliert sich zunehmend als Komplettanbieter für Motoren- und Getriebeöle, Fette- und Reinigungsprodukte sowie chemische Ware im Bereich Scheibenreinigung und Frostschutz. Für CastrolAustria-Geschäftsführer Gerhard Wolf alles maßgebende Faktoren, die Zusammenarbeit mit der Marke BP und Castrol zu erneuern. Wie in unserer Juni-Ausgabe berichtet, wird Obereder GmbH Markenvertriebspartner der Castrol Austria für Fachwerkstätten und Industrie und übernimmt in diesen Wochen den Vertrieb eines bedeutenden Teils des österreichischen Kundenportfolios. Damit in Verbindung stehen Personalabbau und -wechsel. • (LUS)


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markenfreien Betriebe, da mit Kaufkraftverlust und steigenden Stundensätzen die Schere der Leistbarkeit immer weiter aufgeht.

Systemanbieter und Problemlöser Die Teilehersteller gewinnen also aufgrund der günstigeren Preise der Identteile, gleichzeitig sind immer mehr als Systemanbieter und Problemlöser gefragt, der Ersatzteil allein ist zu wenig. Speziell jene Teilehersteller, die in der Erstausrüstung stark verankert sind, geben auch das entsprechende Knowhow weiter. Sei es mit umfangreichen Betriebsanleitungen, elektronischen Hilfen, Hotlines, Schulungen oder einem technischen Außendienst, der parallel zu den Vertriebsleuten des Teilehandels in die Werkstätten kommt. Die technische Information ist meist schon wichtiger als die Zustellung und Verfügbarkeit der Teile. Denn das wird vorausgesetzt. Zusatzleistungen wie mehrere Lieferungen pro Tag sind – teilweise zum Leidwesen der Lieferanten – heute Standard. Drei bis vier Mal am Tag gilt nahezu als selbstverständlich, teilweise wird noch öfter gefahren. Ob das für die Betriebe tatsächlich einen entscheidenden Vorteil bietet, darf bezweifelt werden. Aber es unterstreicht die eindeutige Entwicklung von jungen Betrieben, die durchaus als modern bezeichnet werden: Dort existiert de facto kein Ersatzteillager mehr. Abgesehen von der finanziellen Belastung eines umfangreichen Lagers, wäre es bei der Vielfalt und schwierigen Definition nur sehr schwer zu realisieren.

Freier Teilehandel für freie Werkstätte Kaufkraftverlust, sinkende km-Leistung und ein Rückgang der Zulassungszahlen beschäftigen vor allem die Markenautohäuser und den Originalteilevertrieb. Die freien Werkstätten und der freie Teilehandel profitieren eher von der mangelnden Kaufkraft und einer längeren Behaltedauer der Fahrzeuge.

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as Werkstattgeschäft war in den letzten Jahren einem starken Wandel unterzogen, der sich noch weiter fortsetzt. So haben sich die Komplexität der Fahrzeuge und die Vielfalt der Modelle drastisch erhöht. Während diese Entwicklung schon für Markenwerkstätten eine große Herausforderung darstellt, haben sich die Anforderungen für die freien Werkstätten ungleich stärker erhöht. Gleichzeitig gewinnen die freien Betriebe – teilweise auf Kosten der Markenwerkstätten – dazu. Einerseits sind die Fahrzeuge deutlich länger im Einsatz, die Möglichkeiten für die freien sind also größer. Gleichzeitig wechseln Kunden schon früher in die

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Identifikation der verbauten Teile Das führt zur zweiten, wichtigen Zusatzleistung: Durch den laufenden Wechsel der Zulieferer und Teile während der Produktionszeit eines Fahrzeuge, wird es zunehmend schwieriger, das verbaute Teil vor der Reparatur eindeutig zu identifizieren. Daher werden bei der Bestellung beide möglichen Ersatzteile geliefert oder gleich drei oder vier Varianten. Bei der nächsten Lieferung werden die nicht verwendeten Produkte wieder mitgenommen. Für den Teilehandel stellt die erneute Einlagerung mittlerweile einen nicht zu unterschätzenden Aufwand dar. Generell ist ein eindeutiger Trend zur Zustellung zu erkennen, die Abholung nimmt deutlich ab. Auch die kleinen Betriebe erkennen mittlerweile, dass die Fahrt zum Teilelieferanten zu teuer kommt. Schließlich ist der Zusteller ja längst schon wieder unterwegs. Ob das intensive Service tatsächlich sinnvoll ist, kann man hinterfragen. Als Kunde kann man es aber unbedenklich nutzen. • (GEW)

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Mit der jüngsten Freigabe für Volvo sowie einer Reihe an neuen Powersport-Produkten zeigt Motul einmal mehr, wie vielseitig der französische Schmiermittelproduzent aufgestellt ist.

Vom Scooter bis zum Premium-Pkw M it Motul 8100 Eco-nergy 0W30 werden nun auch die hohen Anforderungen des Premiumherstellers Volvo erfüllt. Unter dem Freigabe-Code Volvo VCC 95200377 kann das vollsynthetische Motoröl nun für Benzin- und Dieselmotoren ab Modelljahr 2005 der Volvo Motorenbaureihen B5, B6, B8, D5 sowie für die Hybridantriebe D82.PHEV und D87.PHEV verwendet werden. Motul 8100 Eco-nergy 0W30 sorgt für eine besonders schnelle Durchölung in der Kaltstartphase, schützt den Motor vor Verschmutzung sowie Ablagerungen und verhindert damit vorzeitigen Verschleiß. Im Vergleich zu einem mineralischen 15W40-Öl ermöglicht das neue Motul-Produkt in der Kaltstartphase und im Kurzstreckenverkehr Kraftstoffeinsparungen bis zu 10 Prozent.

Powersport-Produkte für Zweirad und Quad Als starker Partner des Fachhandels ist Motul im Zweiradbereich traditionell stark aufgestellt. Mit der Powersport-Linie spannt der französische Schmierstoff-Spezialist den Bogen vom Racing zum Endkunden. So wurde die Palette an Powersport-Produkten um drei zusätzliche Öle für 4-Takt-Scooter erweitert und die Segmente Quad und ATV wurden ausgebaut. Vom Motorrad über Roller, ATV, Snowmobil und Jetski bis zu Kart und Modellbau umfasst der Powersport-Angebot nun sämtliche Produkte für Alltag und Freizeit. Mit nur vier Motorenölen lassen sich somit jeder Hersteller- und Anwendungsbereich abdecken. • (GEW)


GEWERBE

Weniger Verschleiß – mehr Sicherheit Für hohe Kundenzufriedenheit und Sicherheit bei Stoßdämpfern bietet Meyle hochwertige und besonders verschleißresistente Ersatzteile.

Bei der Entwicklung der Stoßdämpfer hat Meyle besonders auf die Haltbarkeit geachtet

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in Defekt der Stoßdämpfer ist meist nicht sofort erkennbar und kann daher schwerwiegende Folgen haben. Um die stark beanspruchten Teile möglichst resistent und haltbar zu machen, hat Meyle bei

der Entwicklung besonderes Augenmerk auf den Korrosionsschutz gelegt. Denn die beeinträchtigte Funktion der Stoßdämpfer hat Auswirkungen auf das gesamte Fahrzeug und dessen Verhalten. Umwelteinflüsse wie Schmutz, Nässe und speziell in Österreich das Streusalz belasten die Funktion und Lebensdauer. Die Meyle-Produkte von Wulf Gaertner Autoparts bieten ein umfangreiches Sortiment von 600 Produkten, das einem raschen Verschleiß vorbeugt.

Verbesserte Abdichtung Erreicht wird das mit einer dickeren Schutzschicht, die gegen Einflüsse und starke Beanspruchung hilft. Zudem werden durch eine Nachbehandlung der Kolbenstangenoberfläche durch ein zusätzliches Polierverfahren die Anzahl und Tiefe von Mikrorissen deutlich reduziert. Die Abdichtung der Dämpfer wird damit verbessert. Komplettiert wird das Programm mit aufeinander abgestimmten Komponenten wie Anschlagpuffer und Staubschutzkappen als Zubehörsätze sowie Fahrwerksfedern und Federbeinstützlagern. Werkstätten können bei Federung und Dämpfung damit komplett auf Austauschteile von Meyle zurückgreifen. • (GEW)

Mit der Technik einer neuen Generation Schaeffler Automotive Aftermarket hat die für nahezu alle gängigen europäischen und asiatischen Autos lieferbaren Ruville-Wasserpumpen und die -Wasserpumpen-Kits nun „neu definiert“.

A

ktuell hat Schaeffler über 250 RuvilleWasserpumpen-Kits, davon 12 gleich mit dem Thermostat, im Programm. Widerstandsfähige und verschleißbeständige Materialien bei entscheidenden Komponenten wie das fast diamantharte Siliciumcarbid für den Gleitring beugen Undichtigkeiten der Gleitringdichtung – selbst bei hohen Temperaturen vor.

Wasserpumpen: Schwerstarbeit bis zum Kollaps Bleiben nämlich durch unzureichende Spülung der Kühlkreisläufe Partikel im System, tragen sie Material von den Bauteilen der Wasserpumpe ab. Das kann

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Der MaterialPaarungsvergleich belegt die Überlegenheit von Siliziumcarbid (SIC) und Kohlenstoffgraphit (HC)

nicht nur zum Ausfall der Wasserpumpe, sondern zum Motor-Kollaps führen. Das soll die jüngste RuvilleWasserpumpengeneration durch Werkstoffauswahl, Größe und Form der Komponenten verhindern: So sichern Flügelrad und Gehäuse dank neuer Gestaltung optimalen Durchfluss. Kleinere Kühlmittelmengen können durch die in Lage und Abmessung angepasste Drainage schnell und vollständig entweichen und damit nicht in das Lager eindringen. So werden Lagerschäden zuverlässig verhindert. • (ENG)

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Profitieren von der Erstausrüstung Als starker Partner der Automobilindustrie in der Erstausrüstung kann Mahle den Werkstätten die optimalen Produkte für den Ölwechsel liefern. Ein Beispiel ist das Ölfiltermodul für die TDI-Motoren des Volkswagen-Konzerns.

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twa 1,25 Millionen Ölfiltermodule des Modells OF 206 liefert Mahle jährlich an den Volkswagen-Konzern. Dort werden sie unter anderem in die Modelle VW Golf, Passat, T6 oder Crafter verbaut, ebenso wie in Skoda Octavia und Superb oder den Seat Leon. Ein gewaltiges Potenzial für die Werkstätten, da diese Fahrzeuge alle 30.000 Kilometer oder mindestens alle zwei Jahre einen Ölwechsel mit Filtertausch benötigen. Die Stärke von Mahle ist die Entwicklung von komplex aufgebauten Systemen mit exakt aufeinander abgestimmten, intelligent verbundenen Komponenten. Die Leistungsfähigkeit des Ölfiltermoduls OF 206 ist

Mahle-Ölfilter mit montagefreundlich nach unten zeigender Öl-Ablassschraube – für schnellen und sauberen Ölwechsel

beeindruckend: So funktioniert das Bauteil von -35 bis 150 °C, ermöglicht einen Öldurchsatz bis zu 50 l/min und hält Drücken bis zu 16 bar stand.

Innovative Lösungen Für die Leistungsfähigkeit wurden einige innovative Lösungen realisiert. Der Wärmetauscher funktioniert ohne zusätzliche Verbindung wie Kühlmittelschläuche oder Schlauchstutzen. Eine Neuheit stellt außerdem die Verbindung von Ölfilter und Wärmetauscher dar, die ohne Metallinserts auskommt. Der Montageprozess wird dadurch effizienter und das Gewicht reduziert. Dennoch ist das Schraubgewinde so stabil, dass die Wiederverschraubung beim Austausch des Ölkühlers problemlos möglich ist. Nicht zuletzt punktet Mahle mit der Umweltfreundlichkeit des Gehäuses. • (GEW)

Vom OnlineKatalog bis zur Schulung Birner hat zahlreiche Neuheiten im Bereich Verschleißteile und Zubehör zu bieten.

S

o sind Lenksätze inklusive Montage- und Einstellmaterial von Meyle neu im Programm und decken 580 VAG-Anwendungen ab. Birner-Lieferant Monroe liefert den Einrohrdämpfer mit Hochdruckgas im Fahrwerk des neuen Jaguar XE. In der Reihe der prominenten Birner-Lieferanten punktet Gates mit dem neuen elektromechanischen Antriebssystem (EMD). Als spezielle Entwicklung für Fiat und PSA bietet Birner mit Top Tec 4130 ein neues Low-SAPÖl mit den entsprechenden Freigaben. Um die Ersatzteile von Marktführer Birner auch richtig zu verbauen, gehören natürlich entsprechende Werkstättengeräte zum Angebot. Neu im Programm sind Reifenmontage- und Radwuchtmaschinen sowie Hebebühnen von Ravaglioli und Hofmann.

Neuheiten von Monroe bis Meyle im umfassenden Programm bei Birner

Dienstleistung, Beratung, Schulung Wichtige Basis der Zusammenarbeit mit Birner sind nach wie vor die umfangreichen Online-Katalogsysteme ebenso wie technische und kaufmännische Informationssysteme. Komplettiert wird die umfassende Kooperation mit der Werbeunterstützung im Modul- und Konzeptbereich. Marketingleiter Richard Pleil: „Unsere Kunden profitieren von der besten Beratung und dem breitesten Sortiment am Markt mit einem einzigartigen Lieferservice – mindestens dreimal täglich in ganz Österreich.“ Für September kündigt Pleil den Schulungskalender für das 2. Halbjahr 2015 an. „Österreichweit finden rund 30 Schulungstermine zu verschiedensten Themen rund um Technik, Werkstattmanagement und Diagnose statt.“ • (GEW)

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GEWERBE

Für den schnellen Boxenstopp Jurid bietet ein umfassendes Sortiment an Bremsenkits, die für den raschen und effizienten Einbau alle notwendigen Teile und Beschreibungen beinhalten.

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ei den neuen Jurid Evo-Kits sind die Bremsbacken bereits vorinstalliert, damit haben Werkstätten einen deutlichen Zeitvorteil beim Einbau. Die deutsche Bremsenmarke mit Erstausrüster-Qualität bietet zudem eine umfangreiche Auswahl, mit 117 verschiedenen Teilenummern werden alle gängigen Fahrzeughersteller abgedeckt. Die Alles-aus-einerHand-Lösung beinhaltet alles, was ein Mechaniker für den Bremseneinbau benötigt. Neben Zubehör für den Einbau gehört auch eine Einstellapparatur für den Originalteil zum Paket. Für optimale Effizienz und einfache Handhabung ist zudem eine Einbauanleitung beigefügt, die alle Arbeitsschritte beschreibt.

Federal Mogul erweitert sein Bremsenangebot mit Jurid Bremsenkits erweitert. Tudor Armasu, Federal-Mogul Motorparts Aftermarket Marketing: „Mit der Erweiterung des Jurid-Angebots durch Evo-Kit und der in Kürze folgenden Einführung einer neuen Bremsflüssigkeit entsprechen wir den wachsenden Anforderungen unserer Kunden.“ Sowohl das Produktangebot wie auch die Fahrzeugabdeckung werden im Laufe des Jahres noch weiter verbessert. • (GEW)

Bremsenangebot erweitert Mit den Jurid Evo-Kits hat Federal-Mogul Motorparts das Angebot an Bremsenkomponenten erneut

Maßgeschneidert für Österreich Zur Verbesserung von Verfügbarkeit und Sortiment wertet WM Fahrzeugteile das Lager in Wien 22 auf.

M

it der Installation des neuen Zentrallagers wird der Standort Wien drastisch aufgewertet“, erklärt Gerald Beirer, Geschäftsführer von WM Fahrzeugteile in Österreich. Während bislang alle vier österreichischen Verkaufshäuser direkt vom WMZentrallager in Hedemünde (D) beliefert wurden, übernimmt nun das Lager in Wien 22 diese Funktion für Österreich. Die Lieferanten werden damit zum größten Teil direkt nach Wien beschicken und von dort aus werden die Verkaufshäuser in Graz, Linz und Innsbruck versorgt. „Hedemünde steht natürlich on top weiterhin zur Verfügung“, so Beirer. Mit der neuen Regelung kann Logistikleiter Christian Walter noch stärker auf die Anforderungen des österreichischen Marktes eingehen. „Ziel ist eine schnellere Verfügbarkeit sowie eine noch bessere Sortimentsgestaltung für den österreichischen Markt“, erklärt Beirer. Die Kunden von WM profitieren damit noch stärker von der Größe der vier WM-Häuser.

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Gerald Beirer, Geschäftsführer WM-Fahrzeugteile in Österreich

Geräte-Leasing im eigenen Haus Im Bereich Werkstattausrüstung ermöglicht WM Fahrzeugteile mit einer eigenständigen Gesellschaft nun eine einfache und rasche Finanzierung. Die WM Mobilien Leasing Austria GmbH wurde zu diesem Zweck gegründet. „Damit können wir alles aus einer Hand anbieten“, freut sich Beirer. „Leopold Eder, unser Spezialist für Werkstattausrüstung, bietet das Produkt und gleich die Finanzierung an. Innerhalb von 48 Stunden hat der Kunde über die WM Mobilien Leasing die Finanzierungsentscheidung.“ Damit präsentiert sich WM Fahrzeugteile nicht nur als kompetenter Ansprechpartner für Ersatzteile, sondern auch verstärkt bei der Werkstattausrüstung. • (GEW)

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Riemen mit System Gates liefert nicht nur Riemen, sondern vor allem Qualität, Information und Service. Marketingleiter Wim Goossens erklärt die Philosophie und Kompetenz sowie die Vorteile für die Werkstätte.

Gates liefert komplette Kits mit Riemen und Metallteilen

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ir investieren viel Geld, damit die Werkstatt unsere Produkte ideal verwenden kann. Dabei geht es darum, welcher Riemen bei welchem Fahrzeug zum Einsatz kommt. Es geht darum, den Motorcode mit dem richtigen Produkt zu verbinden“, erklärt Wim Goossens, Marketing Director Automotive Replacement EMEA bei Gates Corporation. Bei der heutigen Vielfalt der Marken, Modelle und Motoren ist es für die Werkstatt entscheidend, exakt das richtige Ersatzteil zu verwenden. Dafür sorgt Gates mit diversen Systemen, einem Onlinekatalog, aber ebenso mit der genauen Beschriftung der Verpackungen. Neben einer exakten Dokumentation und Reparaturanleitung sind bei den Produkten auch Informationen zu den zu verwendenden Werkzeugen angegeben, sowohl von Gates wie auch vom Fahrzeughersteller. Das ist Teil des Gates-Gesamtpaketes. Goossens: „Wir liefern umfangreiche, technische Dokumentationen und Installationsanleitungen, Schulungen sowie eben exakte Produktfindung.“ „Der Riemen ist ein vergleichsweise billiges Produkt, aber ein Defekt kann sehr teure Auswirkungen bis hin zum Motorschaden haben“, argumentiert Goossens für die Verwendung hochwertiger Produkte. Wichtig sei die Kommunikation zum Endkunden. „Das Bewusstsein für die Bedeutung dieser Systeme fehlt teilweise noch. Mit dem Antrieb von Klimaanlage und Servolenkung hat die Bedeutung des Riemens natürlich stark zugenommen. Mit Unterlagen und Schulungen unterstützt Gates die Werkstätten bei der Argumentation.“

Reparatur-Kits mit Riemen, Metall und Wasserpumpe Heute kommen hauptsächlich Reparatur-Kits zum Einsatz. „Metallteile und Riemen beschädigen einander, wenn ein Teil nicht optimal funktioniert oder verschlissen ist. Deshalb macht es Sinn, gleich beide Teile zu tauschen“, so Goossens. Auch die Wasserpumpe sollte gleich ersetzt werden. Die Wartungsintervalle sind deutlich länger geworden, da macht es Sinn, gleich alle Komponenten zu tauschen, ehe man

Gates-Marketingleiter Wim Goossens

in kurzem Abstand erneut das ganze System zerlegen muss. Schließlich ist die Arbeitszeit der entscheidende Kostenfaktor. Die Kompetenz und Qualität der Gates-Produkte kommen aus der Erstausrüstung. „Die Zusammenarbeit mit den Autoherstellern treibt die Technologie und Qualität voran“, so Goossens. Stichwort Qualität: Sollte dennoch ein Problem mit einem GatesProdukt auftreten, sei es durch eine falsche GatesInstallationsanleitung oder einen Defekt des Produktes, übernimmt Gates die Verantwortung. • (GEW)


GEWERBE

Innovation als Prinzip Auf der IAA in Frankfurt zeigt der Automobilzulieferer ElringKlinger auch seine KunststoffLeichtbaukonzepte für Karosseriestrukturteile.

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er für Dichtungstechnik bekannte Hersteller präsentiert auf der Frankfurter Autoschau natürlich auch neue Lösungen für Zylinderkopf-, Spezial- und PTFE-Dichtungen sowie andere Spitzenprodukte aus seiner bekanntesten Sparte.

Elektromobil, Brennstoffzellentechnik und Leichtbau Doch den Besucher am ElringKlinger-Stand erwarten ebenso Neuheiten aus dem Bereich thermischer und akustischer Abschirmsysteme wie neue Technik für Elektromobilität – beispielsweise ein PEM-Brennstoffzellen-Stack auf Basis metallischer Bipolarplatten. Im Sommer wurde auch eine Tochter der ElringKlinger AG, der Brennstoffzellen-Systemspezialist new enerday, mit der Bereitstellung alternativer Energie zur Errichtung neuer Windkraftanlagen beauftragt. Die Lieferung der Brennstoffzellensysteme der 1.000-Watt-Klasse, die jährlich einen sechsstelligen Betrag erreichen soll, hat bereits begonnen.

ElringKlinger zeigt auf der IAA in Halle 4.0 Stand B07 auch Leichtbaustrukturen

Die Neuheiten der Sparte Kunststoff-Leichtbau – zum Beispiel Cockpitquer- und Frontendträger – zeigen die Herstellungsmöglichkeiten von ElringKlinger mit einem Kombiwerkzeug. In Hydroformed-Hybrid(HFH-)Technologie hergestellte Bauteile vereinen optimale Funktionalität mit geringstem Gewicht durch die Kombination von Innenhochdruck-Umformung und Spritzguß: Der Cockpitquerträger hält Instrumententafel, Lenksäule, Heizungs- und Lüftungsteile, Airbags, Handschuhkasten, Mittelkonsole und verbindet sie sicher mit der Karosserie. Der HFH-Frontendträger kann Ladeluftkühler, Scheinwerfer, Spritzwasserbehälter, Signalhorn und Abstandsradar tragen und stützt auch die Motorhaube ab. • (ENG)

die Distanzen, umso geringer der Vorlauf für die Bestellung. „Das ist heute entscheidend, das Werkstattgeschäft und damit das Teilegeschäft haben sich durch die Vielfalt und Komplexität der Fahrzeuge komplett verändert.“

Die 31 Filialen sind eine wichtige Logistik-Basis für die Zustellung

Als Vollsortimenter zur Kundenbindung Die Vorteile von Derendinger sieht Weidenthaler im erfolgreichen Werkstattkonzept PlusService, das in kurzer Zeit als jüngstes Konzept zu einem der stärks-

Individuelle Anforderungen erfüllen Mit 31 Filialen, moderner Logistik sowie PlusService und TechPool erfüllt Derendinger die Bedürfnisse der Werkstätten.

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it der zweiten Filiale in Graz hat Derendinger Anfang des Jahres das Filialnetz auf 31 Standorte erweitert. „Wir wollen natürlich weiter wachsen und den erfolgreichen Weg weiterführen, aber wir sind mittlerweile gut aufgestellt“, erklärt Bruno Weidenthaler, Geschäftsführer von Derendinger in Österreich. Die Standorte sind nicht nur für den Pultverkauf entscheidend, vielmehr noch dienen sie als wichtige Basis für die Zustellung. „Es geht um Zeit und Geschwindigkeit“, so Weidenthaler. Je kürzer

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Bruno Weidenthaler, Derendinger-GF

ten aufgestiegen ist. Punkten kann Derendinger auch mit TechPool im Bereich Werkstattausrüstung, wo Ausbildung, Hotline usw. dazugehören. Als weiteres Unterscheidungsmerkmal sieht der Teile-Profi die Kompetenz im Reifenbereich. „Da gehören wir in der Zustellung und Lieferfähigkeit zu den Besten“: Abgerundet wird das Derendinger-Programm vom Schweizer Motoröl Motorex. „Somit können wir die Kundenbindung als Vollsortimenter erreichen und haben eine sehr gute Kundenbeziehung etabliert“, so Weidenthaler, der auch seine Mitarbeiter vor den Vorhang bittet: „Entscheidend ist es, individuell auf die Anforderungen des Kunden einzugehen.“ • (GEW)

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Per Klick zur Werkstatt Seit 2013 sorgt Trost mit dem Internetportal www.autoservice.com für den direkten Kontakt zwischen Autofahrern und Werkstätten. Jetzt gibt es ein umfangreiches Update. Außerdem profitieren teilnehmende Betriebe in Zukunft von Zusatzgeschäften mit Garantieversicherern und Flottenbetreibern.

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b sich ein potenzieller Kunde einen Überblick über Werkstätten in der Nähe verschaffen will, unverbindliche Preisangebote anfordert oder ein Komplettangebot zum Fixpreis sucht: Fündig wird er auf www.autoservice.com. Das Portal ist Teil des Marketingpakets zur Kundenzuführung, das der Teilehändler und Werkstattausrüster Trost seinen Partnern anbietet. In Österreich haben sich in den vergangenen zweieinhalb Jahren über 200 Firmen, darunter freie Werkstätten wie auch (Mehr-)Markenbetriebe, für eine Mitgliedschaft entschieden. „Bis zum Jahresende sollen es etwa 300 werden“, unterstreicht Country Manager Hans Lorenz den Wachstumskurs, zu dem ein aktuelles Update beitragen soll. In der Folge rechne man jährlich mit rund einer Million Zugriffen.

der Teilnahme am Werkstattnetz (neben der Mitgliedschaft bei www.autoservice.com) keine zusätzlichen Kosten. • (HAY)

Hans Lorenz erläutert, wie Trost für zusätzliche Umsätze bei den Partnerbetrieben sorgt

Neue Kundengruppen Über die Listung bei www.autoservice.com erhalten Werkstätten außerdem Zugang zum „Trost-Werkstattnetz“. Dieses wird unter anderem von Garantieversicherern zur Optimierung der Schadenabwicklung in Anspruch genommen. „Rund 25 Prozent der versicherten Fahrzeuge benötigen im Garantiezeitraum eine Werkstatt“, weiß Lorenz – ein attraktives Geschäftsvolumen, zumal der effiziente Umgang mit Kostenvoranschlägen und die Freigaben via Internet einen schnellen Reparaturbeginn ermöglichen. Gleichermaßen wird das Trost-Werkstattnetz immer öfter für Wartungs- und Serviceaufträge von Flottenbetreibern genutzt. Den Kfz-Betrieben entstehen bei

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GEWERBE

Kompetenz aus einer Hand Ob Pkw oder Lkw: AMS punktet mit seinem umfassenden Sortiment, das binnen 24 Stunden an Kunden in ganz Österreich geliefert wird.

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in österreichischer Familienbetrieb, der beinahe alle Ersatzteilwünsche erfüllen kann – und zwar vom Kleinwagen bis zum „schweren Brummer“: Dieses Alleinstellungsmerkmal zeichnet das in Unterpremstätten bei Graz ansässige Unternehmen AMS aus. „Wir verstehen uns als Bindeglied zwischen der Industrie auf der einen Seite und dem regionalen Handel sowie den Werkstätten auf der anderen Seite“, sagt Verkaufsleiter Manfred Guggi. Unabdingbar sei dabei die „strikte Erstausrüstungsqualität“.

Komplettes Programm

Auch der deutsche Batteriehersteller Moll vertraut auf AMS

Manfred Guggi, Verkaufsleiter von AMS, sieht sein Unternehmen als Bindeglied zwischen Industrie und Werkstatt

Die Liste der von AMS vertretenen Marken wird laufend länger. Zu renommierten Namen wie Bosch, Delphi, Denso, FAG, Febi Bilstein, INA, Japanparts, Knorr Bremse, LuK, Mahle und Wabco – um nur einige Bei-

Herbst-Offensive mit starken Produkten Mit einer Fülle neuer Produkte, aber auch mit interessanten Aktionen startet Berner in den Herbst.

Die neue Sicam Eco 628

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ereits im Zuge der Berufsausbildung ist Berner ein Partner an Schulen und Ausbildungsstellen. Für den Einstieg in die Berufswelt hat Berner nun ein speziell für Lehrlinge zugeschnittenes Werkzeugpaket erstellt.

Servicetage in den Berner-Shops Gleichzeitig finden Kunden die neue Serie an Reifenmontiermaschinen: „Sicam Evo 628“ heißt das neue Flaggschiff, das sich durch ein neukonzipiertes Ergo Control Abdrücksystem für schnelleres Arbeiten und besondere Robustheit auszeichnet. Weiter neu im Berner-Programm ist ein abgerundetes Sortiment im Bereich Handreinigung; man bietet den Kunden ein „Sorglos-Paket“ mit entsprechender Beratung durch Außendienstmitarbeiter. Ab sofort gibt es ein einheitliches Spendersystem mit Dosiermöglichkeit für alle Handschutz-,

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spiele zu nennen – kamen Anfang 2015 Stoßdämpfer von Bendix. Auch der Beleuchtungs- und Spiegelspezialist Alkar vertraut seit einigen Monaten auf die Zusammenarbeit mit AMS. Ganz neu ist darüber hinaus die Kooperation mit dem Motor- und Fahrwerksteilespezialisten Ruville. „Viele Kunden schätzen darüber hinaus unsere Bremsenkompetenz, die sowohl die ‚nasse‘ als auch die ‚trockene‘ Bremse umfasst“, unterstreicht Guggi. Auch am Batteriemarkt haben sich die engagierten Steirer längst einen Namen gemacht: Als Importeur der deutschen Marke Moll beliefert man 27 Stützpunkthändler in ganz Österreich. Weitere Partner werden nach wie vor gesucht. • (HAY)

Handreinigungs- und Handpflegeprodukte. Ebenfalls im Berner-Sortiment finden sich neue Schraubenzieher-Sets. Eine effiziente Ergonomie sorgt für handschonendes und ermüdungsfreies Arbeiten und für die Übertragung höchster Drehmomente. Im Rahmen der Berner Produkt- und Servicetage (am 10. September im Berner Shop Traun, am 1. Oktober im Berner Shop Graz und am 15. Oktober im Berner Shop Vösendorf, jeweils 15 bis 21 Uhr, Info: www.shop.berner.eu/berner/at/start) werden alle neuen Produkte präsentiert. Berner-Kunden können sich an diesen Tagen von den Produktinnovationen selbst überzeugen und Produkte nach Herzenslust testen. Im September findet auch der Relaunch des Online-Shops statt. Durch verbesserte Systeme und ein neu entworfenes Design finden Kunden in Zukunft einen Shop auf dem neuesten technischen und optischen Stand vor. • (DSC)

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Das Sortiment: klein und tiptop Durch die Übernahme der Rema-Tip-Top-Vertretung hat Klein Autoteile nicht nur ein erweitertes Sortiment, sondern auch neue Kunden.

S Rudolf Bayer, Marketingleiter Klein Autoteile

o würden nun auch verstärkt Kunden aus dem Bereich Reifen und Räder in die 13 Klein-Standorte kommen, erklärt Rudolf Bayer, Geschäftsführer und Marketingleiter bei Klein Autoteile: „Mit Rema Tip Top haben wir eine sehr gut eingeführte Marke übernommen. Da stimmt die Qualität.“ Analog zum Gesamt-Portfolio konzentriert sich Klein hier auf die Produkte zur Reifenreparatur sowie Verbrauchsmaterialien wie Ventile oder Wuchtgewichte. Das passt zur Kernphilosophie des Teilegroßhändlers, der sich auf Verschleißteile spezialisiert hat. Hier vertraut man fast ausschließlich auf Identteile in Erstausrüstungsqualität. „Unsere Teile kommen von Herstellern, die auch direkt an die Bänder der Automobilindustrie liefern.“

Freie Werkstätten gewinnen Der Markt der Identteile ist ein Bereich, der trotz Umsatzrückgängen im Reparaturgewerbe noch Potenzial hat. „Die geringen km-Leistungen und die Zulas-

Klassisches Produkt von Rema Tip Top: Reifenpflaster

sungsrückgänge merken vor allem die Originalisten“, meint Bayer. Denn entgegen dem Trend vermelden die freien Werkstätten auch heuer eine gute Auslastung. Bayer: „Das liegt daran, dass der Inhaber dort selbst die Kunden betreut. Und natürlich an den Stundensätzen. Es ist letztlich eine Frage der Kaufkraft.“ Großen Wert legt Bayer auf die Partnerschaft mit den Werkstätten: „Indem wir nicht zu Werkstättenkonditionen an den Endkunden verkaufen, schützen wir die Marge der Kfz-Betriebe.“ • (GEW)

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GEWERBE

Neues Konzept für Werkstätten Die Fusion von Wessels + Müller mit Trost bringt das neue Werkstattkonzept namens „autoPRO“.

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urch den vom deutschen Bundeskartellamt zur Fusionseinwilligung von Wessels + Müller mit Trost Auto Service geforderten Austritt aus dem Auto Teile Ring (ATR) hat nun der Kampf der ehemals verbündeten Werkstattkonzeptanbieter Stahlgruber und Wessels + Müller um Konzeptwerkstätten begonnen.

Systemkosten werden nachgelassen

So soll das neue Werkstattkonzept von außen aussehen

Laut ATR werden trotz des Ausscheidens von Wessels + Müller alle „meisterhaft“-Betriebe im alten Stil weitergeführt; die Großhändler Stahlgruber, Matthies und PV stellen damit die flächendeckende Belieferung sicher. Stahlgruber tritt in Österreich mit 16 Standorten als Teilelieferant bzw. Werkstattausrüster auf und zählt rund 170 „meisterhaft“-Konzeptpartner. Wessels + Müller kontert neben dem bestehenden „autoTEAM“-Konzept mit dem neugeschaffenen Partnerkonzept „autoPRO“. Umsteigewilligen Kfz-Werk-

stätten werden im ersten Jahr die Systemkosten nachgelassen, ebenso auf 3 Jahre die Leasingraten für einen Werkstattersatzwagen gutgeschrieben und sie erhalten „autoPRO“-Berufskleidung im Wert von 500 Euro geschenkt. Als Gegenleistung werden 70 Prozent Bedarfsabdeckung erwartet. Trost bietet neben dem neutralen Trost-Partnerkonzept mehrere Werkstattsysteme auf: 1a Autoservice, AutoAuto, autonetto, Bosch Car Service, AutoCrew. Wessels + Müller verfügt in Österreich aktuell über 4 und Trost über 9 Standorte. Deren Werkstattkunden sollen ebenfalls von „autoPRO“ profitieren. • (LUS)

Alternativlösungen für harte Zeiten Alexander Moser prüft einen defekten Tacho

Moser vertreibt außerdem Haldex Vorladepumpen inklusive Service-Kits in Herstellerqualität für Allrad-Fahrzeuge, die im Vergleich zu Teilen mit dem „Markenlogo“ günstiger sind.

Starke Marktakzeptanz

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iele Kunden legen Wert auf die Erhaltung ihrer Mobilität, sind aber nicht bereit, teure Reparaturen zu bezahlen. „Wir bieten Kfz-Betrieben Problemlösungen für kostengünstige Alternativen zum Teile- und Komponententausch an“, sagt Alexander Moser. Moser Tachoservice repariert Tachometer, Kombiinstrumente, Motor-, ABS-, Hybrid- und andere Steuergeräte, Klima- und Mittelinfo-Displays, NfzKomponenten, Navigationsgeräte und elektrische Servolenkungen.

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MoserEigenmarke ReKey für Autoschlüssel

In den vergangenen zwei Jahren ist der Bekanntheitsgrad des Waldviertler Unternehmens stark gestiegen. Die Kfz-Betriebe schätzen die technische Kompetenz und die hohe Qualität der angebotenen Leistungen. Bei der Reparatur der Elektronik arbeiten Moser und sein Team nach eigens entwickelten Lösungen, in der Hauswerkstatt ist der einzige Lenkungsprüfstand in Österreich im Einsatz. Das Dienstleistungs- und Produktangebot wird ständig erweitert, doch die Spezialisierung auf alternative Reparaturen bleibt unverändert. Das Tüpfelchen auf dem „i“ ist der ReKey-OnlineShop für Autoschlüssel-Hüllen für viele Marken und Modelle von A wie Alfa-Romeo bis V wie VW unter www.rekey.at. • (POD)

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Kleinteile übersichtlich und schnell zur Hand Die neuen Sortimentskästen von Herth+Buss sind in einer Standardvariante oder einer besonders robusten Version erhältlich. Beide bieten ein praktikables Aufbewahrungssystem in Form eines Tragrahmens, bei dem ein Herausrutschen durch Einrasten verhindert wird. Herth+Buss Fahrzeugteile GmbH www.herthundbuss.com

Druckfrisch: Federbeinlager auf einen Blick Im ab sofort verfügbaren NTN-SNR-Katalog für Federbeinlager findet man 299 Federbeinlagersätze und 56 Federbeinlager. Zusätzlich ergänzen 70 neue Abdeckungen wichtiger europäischer und asiatischer Anwendungen das Produktprogramm. NTN-SNR Roulements AG; www.ntn-snr.at

Wertige Alternative

Bereit für die Zukunft Mittels Knowhow in der Dieselpartikelfiltertechnologie entwickelte Tenneco Partikelfilter für zukünftige PkwOttomotoren. Verwendet werden sollen diese Filter bei Benzinmotoren mit Direkteinspritzung, um Partikelemissionen gemäß der Norm Euro 6c, die am 1. September 2017 in Kraft tritt, zu reduzieren. Tenneco GmbH; www.tenneco.com

Spannend einfach

NRF bietet ein neues Produktsortiment für alternative Teile. Diese mit einem A nach der Seriennummer gekennzeichneten Teile sind speziell für Autos mit geringem Restwert geeignet, denn vom Kunden werden Wartungs- und Reparaturarbeiten immer auf den Wert des Fahrzeugs bezogen. Diese alternativen NRF-Produkte laufen parallel zu NRF-Original. Laut Angaben des Herstellers gibt es in Europa rund 100 Millionen Fahrzeuge im Alter von 10 bis 15 Jahren. Viele davon werden maximal 7.500 Kilometer pro Jahr gefahren, sodass Reparaturen mit teuren Teilen nicht unbedingt notwendig sind. NRF Handels GmbH; www.nrf.eu

Pichler präsentiert einen neuen, hydraulischen Federspanner für fast alle Pkws und leichte Transportfahrzeuge. Dies resultiert aus umfassenden Einstellungsmöglichkeiten auch für die Mercedes CKlasse und verschiedene neuere BMW-Modelle ohne zusätzliche Klauen. Pichler Werkzeug GmbH & Co KG; www.pichlerwerkzeug.com

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MENSCHEN

MMag. Silvia Rieger ist seit 1. September bei Peugeot, Citroën und DS als „Direktorin Teile und Services“ tätig. Sie ist nicht nur für Österreich, sondern auch für die Schweiz zuständig. Ihr Vorgänger Christian Herzig hat das Unternehmen verlassen. Rieger arbeitet bereits seit 2005 für den PSA-Konzern.

Citroën Österreich Nachfolger von Marketingleiter Franz Bascha, der in Pension ging, ist Pierre-Yves Delespine (35, r.). Er arbeitete zuvor für Citroën in Moskau.

Bei Reifen John hat Petra Angerbauer die Leitung des neuen Kundenservicecenters übernommen. Die Linzerin hat 15 Jahre Erfahrung in diesem Bereich und leitete zuvor die telefonische Kundenbetreuung. Reifen John will mit dem neuen Servicecenter die Betreuung der B2B-Kunden auf ein neues Niveau heben.

Peter Valenta (B.), bislang Geschäftsführer BASF Coatings Services GmbH in Eugendorf, wechselt zu BASF Österreich nach Wien, um eine neue Funktion innerhalb des Konzerns zu übernehmen. Bis zur Bestellung eines Nachfolgers übernimmt René Lang, Vice President Sales Management Europe, die Geschäftsführung.

Liqui Moly hat seit Kurzem erstmals einen Key Account Manager, der ausschließlich für das Zweiradgeschäft zuständig ist: Thomas Gruber hat in den vergangenen Jahren Erfahrungen bei Birner und SW Stahl gesammelt. Sein Ziel ist es, neue Werkstätten und Händler als Partner zu gewinnen.

Von der Santander Consumer Bank zum Dorotheum gewechselt ist Karl J. Sauberer. Er wird nach einer Phase der Einarbeitung mit 1. Jänner 2016 die Leitung des FahrzeugtechnikZentrums in Vösendorf von Manfred Humer übernehmen, der neben Vösendorf derzeit auch den Auktionsstandort in Traun leitet.

Veränderungen beim Suzuki-Importeur Seit 1. August ist Roland Pfeiffenberger, MBA (o. l.), Verkaufsleiter für Automobile bei Suzuki Austria. Der 46-Jährige war bereits von 2003 bis 2010 bei Suzuki (z. B. als Gebietsleiter Automobile) und arbeitete zuletzt als Vertriebsleiter und Händlernetzentwickler bei Subaru. Pfeiffenberger folgt auf Mag. (FH) Markus Schröck (M.), der das Unternehmen verlassen hat. Neu bei Suzuki ist – ebenfalls seit 1. August – auch Andreas Nowotny, MIB (o. r.): Er verantwortet als Gebietsleiter Verkauf die Bundesländer Salzburg, Tirol und Vorarlberg. Auch für Nowotny ist es nach einem Zwischenstopp beim Gabelstaplerhersteller Linde eine Rückkehr zum alten Arbeitgeber. Komplettiert wird das Team durch Mag. Angelika Dötzlhofer (B.), die als Verkaufsassistentin tätig ist.

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Neuer Sales Koordinator bei Kia Austria ist seit 20. Juli Simon Fath (l.). Er unterstützt Sales Manager Stefan Wurzinger und wird abteilungsübergreifend Verkaufsprozesse und die Analyse von Verkaufspotenzialen koordinieren. Fath war zuvor bei Porsche Inter Auto und beim BMWAutohaus Mann in Pressbaum tätig.

Markus Hubinger ist neuer Key Account Manager bei der driveme.at GmbH. Dort ist er für den Vertrieb der Internetseiten meinauto24.at und für autodeals24.at zuständig. Der 39-Jährige hat 19 Jahre Erfahrung in der Branche, zuvor arbeitete er für willhaben.at und car4you.


Stéphane Devulder ist seit 1. September bei der Renault Österreich GmbH in Wien Direktor für Administration und Finanzen. Diese Tätigkeit umfasst auch den Schweizer Markt. Sein Vorgänger Lahcen Oukar kehrt nach 2 Jahren nach Holland zurück.

Jaguar strukturiert sein Team um Nach dem Abgang von Land-Rover-Marketing-Manager Mag. Verena Kirchner (l.) in die Zentrale nach England wurde die Abteilung nun nach europäischem Vorbild umstrukturiert. Mag. Markus Kemperling (M.) ist neuer Manager Communication & Events für Jaguar und Land Rover in Österreich und Tschechien. Mag. Dennis Müller (r.) ist neuer Product Manager der beiden britischen Marken und ebenfalls sowohl für Österreich als auch für Tschechien zuständig.

Nach 16 Jahren als Geschäftsführer bei Reed Exhibitions schied DI Matthias Limbeck aus der Führung der Messe aus. Damit gibt es auch bei der „Vienna Auto Show“ einen neuen Ansprechpartner. Die Aufgaben von Limbeck wurden aufgeteilt.

Semperit Dr. Denis Marschel (l.), Leiter Marketing Service bei der Semperit Reifen GesmbH, hat das Unternehmen im August verlassen. Zunächst hat Markus Füllenhals (r.), Leiter Customer Relations, großteile und gemeinsam im Marketingteam Aufgaben von Marschel übernommen.

Neuer Head of Marketing bei Falken Tyre Europe ist Stephan Cimbal. Der Betriebswirt arbeitete zuvor unter anderem auch bei der Brauerei Beck & Co, bei Mercedes-Benz und bei der Nürburgring GmbH.

Karriere bei der Autobank Bei Mazda Austria ist Michael Unterwieser (31, l.) neu als Flottenmanager tätig. Der Quereinsteiger war zuvor beim SanitärGroßhändler Odörfer Haustechnik in Graz für den internationalen Vertrieb zuständig. Unterwieser folgt bei Mazda auf Anton-Christoph Heidenreich (r.), der bereits seit 1. Juli als Verkaufsleiter Flotte zu Renault Nissan Wien gewechselt ist und für die Filialen Laaer Berg und Donaustadt verantwortlich ist.

Seit Mai 2001 ist Matthias Wagner in diversen Funktionen für die Autobank AG tätig, zuletzt war er Gebietsleiter für Ostösterreich. Nun wurde Wagner zum Vertriebsleiter ernannt.

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MISTKÜBEL

In der Kolumne „Der A&W-Papierkorb“ sind Inhalte zu lesen, die zum Schmunzeln anregen können, ohne dass sie unbedingt immer mit der Automobilbranche zu tun haben.

Mega-Schlüssel

Was man auf Autos so alles findet Es hat sie immer schon gegeben, jene lustigen Zeitgenossen, die ihre Autos verzierten: Wir erinnern uns mit Schaudern an die Zeit, als (vorwiegend Frauen) ihre VW Beetle oder Suzuki Swift mit Plastikwimpern und Smilies versahen. Oder als es Mode war, in der Vorweihnachtszeit mit einem bunt beleuchteten Christbaum durch die Gegend zu fahren. Nun, da man Aufkleber leicht und beinahe überall herstellen kann, findet man lustige Sprüche wie diesen (s. Bild). Wir waren folgsam und haben nicht am Lack geleckt.

Gott sei Dank sind sie in den vergangenen Jahren immer besser geworden, die Autoschlüssel – auch die gefürchteten „Hosensackmörder“ wie früher gibt es kaum noch. Im Sommerurlaub, als wir uns den Schlüssel für eine Kirche in Südkärnten (Bild) ausborgten, wälzten wir in der Hitze einige lustige Gedanken. Was wäre gewesen, wenn es in der Schlüsseltechnik in den vergangenen Jahrzehnten keine Fortschritte gegeben hätte? Dann müsste man auch Autos mit einem 24 Zentimeter langen und geschätzte 15 Dekagramm schweren Schlüssel starten! Immer noch besser als mit einer schweren Kurbel wie ganz zu Beginn des Automobilismus! Auch das Öffnen aller Türen mit einem Klick wäre mit so einem Monstrum nicht möglich. Der Vorteil: Man würde diese großen Schlüssel aber nicht so einfach verlegen …

Hat auch eine Dampflok eine Strafsteuer?

Von der Post vergessen?

Politiker sind sehr erfinderisch, wenn es ums Melken der Autofahrer geht. Kaum stößt ein Auto auch nur ein paar schädliche Abgase mehr aus, als in irgendeinem Gesetz steht, kommt die Strafe. Schlimmstenfalls darf man mit dem Auto in manche Städte gar nicht mehr fahren. Interessant ist nur, warum Dampfloks nicht betroffen sind. Wir haben nichts gegen die Pflege alter Traditionen. Aber muss eine Lok wirklich so stark qualmen wie der „Flascherlzug“ in Stainz?

Seit über einem Jahr steht es traurig in einer Nische nahe der Kirche in der Weidlinger Hauptstraße bei Klosterneuburg – jenes gelbe Moped, das nach wie vor das Logo der Österreichischen Post AG trägt. Versehen ist das Moped allerdings mit einem WU-Kennzeichen statt des üblichen PT. Sollte das Moped verkauft worden sein, müsste man sich bei der Post generell überlegen, die Logos von den Fahrzeugen zu entfernen, ehe sie verkauft werden.

Der elektronische Informationsdienst für die österreichische Automobilbranche

Für die Fachwelt ...

... und für Endkunden

Die Fachjournalisten im A&W-Verlag recherchieren die jeden Freitag erscheinende „AUTO-Information“ (seit Kurzem auch als App erhältlich) und die stets aktualisierte „AUTO-info4you“. 11-mal jährlich versorgen wir Sie in „AUTO & Wirtschaft“ mit Branchennews.

„FLOTTE & Wirtschaft“ wird 8-mal jährlich an Flottenbetreiber versandt. An Endkunden richten sich die „AUTO BILD“, für die wir den Österreich-Teil gestalten, sowie die Medien „4wd“ (erscheint zweimonatlich) und „ALLRADKATALOG“ (1-mal jährlich).

Abonnement-Service: Info-Lady Uschi Ernst, 3400 Klosterneuburg, Inkustr. 16, T: +43 2243 36840-529, F: +43 2243 36840-593, M: +43 664 8222224, E: ernst.uschi@lederers-medienwelt.at

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