Auto & Wirtschaft 09/2014

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Oktober 2014

Neuwagenverkauf

AUSWEG ODER SACKGASSE? Carsharing Noch mehr Konkurrenz durch neuen Anbieter

Russland Wichtige Neuheiten für einen kriselnden Markt

Umfrage Was tun, wenn das Geschäft stockt?

Automechanika 20 Seiten Sonderbericht direkt aus Frankfurt

Zum Herausnehmen! Oktober 2014

Winter 2014

WAS MACHT DAS WETTER RDKS Großes Interesse beim VRÖ-Tag

Industrie Stückzahlen fehlen

Reifentests Gängige Dimension getestet

Produkte Neue Reifen im Volumenbereich

Der Industrie fehlen deutlich Stückzahlen, die Jahresbilanz hängt vom erfolgreichen Winterreifengeschäft ab.

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Vorschau auf den ReifenWinter: Wir zeigen alle Neuheiten – und das Thema RDKS bestimmt den Markt

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DAS ERSTE CO2-NEUTRALE MOTORENÖL Um die CO2-Programme der führenden Automobilhersteller zu unterstützen, haben wir den CO2-Footprint unserer Castrol EDGE Professional Produkte analysiert. Unser Ziel ist die globale Neutralisierung von 500.000 Tonnen CO2. Der erste Schritt in diese Richtung ist die Reduzierung des an jeder Stufe des Produktlebenszyklus generierten CO2 – beginnend mit den Rohstoffen bis hin zur Entsorgung. Um unser Ziel zu erreichen, neutralisieren wir anschließend solche CO2-Emissionen, die nicht reduziert werden können.

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UNS LIEGT AM ERFOLG DER AUTOWIRTSCHAFT! H

erausgeber Gerhard Lustig hat es in seinem Kommentar in der rechten Spalte schon ganz klar angesprochen: So wie bisher kann es nicht weitergehen in einer Branche, die – wie von den offiziellen Vertretern so gerne betont wird – jeden neunten Arbeitsplatz in Österreich sichert. • Doch was ist zu tun? Man muss der Öffentlichkeit klar machen, wie es um diese wichtige Branche wirklich steht und darf das Feld keineswegs den „Autoverhinderern“ überlassen, wie es sie in Österreich (und vor allem in Wien) in immer größerer Zahl gibt. • Wir wollen Sie, liebe Leser, nicht länger auf die Folter spannen: Schon in wenigen Wochen wird die auflagenstärkste Tageszeitung dieses Landes gemeinsam mit einem PR-Profi groß in dieses Thema einsteigen. Denn manchmal kommt man sich so vor wie die Maus, die in Erwartung ihres Schicksals vor der übermächtigen Schlange erstarrt. • Doch die Autobranche ist keine Maus, sie ist ganz im Gegenteil riesengroß: Und der Gegner hat längst nicht die Giftzähne einer Schlange. In Gesprächen hören wir immer wieder, dass die Gremialvertreter jetzt, wenige Monate vor der nächsten Kammerwahl, kein „heißes Eisen“ mehr anpacken wollen, weil sie um ihre Wiederwahl zittern. • Diese Meinung teilen wir nur bedingt, denn in den vergangenen Jahren wurden sehr wohl einige wichtige Dinge erledigt: Doch man darf nicht warten, bis es zu spät ist. Daher bedanken wir uns bei jenen Sponsoren, die die kommende Imagekampagne ermöglicht haben. Es handelt sich um Vertreter der Importeure ebenso wie jene des Groß- und Einzelhandels, aber auch aus dem Service- und Ausrüsterbereich. Dies soll aber nur ein Anstoß sein für jene Maßnahmen, mit denen diese Kampagne in den nächsten Jahren fortgesetzt werden soll. Nur so kann es gelingen, ein sinnvolles Miteinander aller Verkehrsteilnehmer und den Fortbestand unserer Branche in der Zukunft zu gewährleisten!

Gerhard Lustig, Herausgeber: „Die Autowirtschaft kann in Österreich nicht auf Vertrauen und Freundschaft der Politik setzen – nur auf interessengeleitete Bündnisse.“ Mag. Heinz Müller, Chefredakteur: „Natürlich kann man so weitermachen wie bisher, es gibt Alternativen, packen wir es an!“

Am 23. Oktober in Wiens Hofburg mit prominenten Fachleuten branchenmittige Themen diskutieren – auch zum Thema Lobbying

Dreieinigkeit statt Dreipeinlichkeit Gewonnen hat die Autoindustrie viel mit Umweltfreundlichkeit und neuen Technologien. Verloren haben die Hersteller/Importeure, der Autohandel und das Gewerbe zunächst den Kampf um die öffentliche Meinung. • Es ist natürlich so, dass populistische Medien sich auf das „Leid“ der Bevölkerung konzentrieren. Der VCÖ weiß das und setzt die Gefühle der gelenkten Öffentlichkeit strategisch geschickt ein. Damit wird das scheinbar unbeteiligte Volk zum unmittelbaren Akteur, das damit den Meinungsverlauf beeinflusst. • Meist ist den moralisch empörten Beobachtern gar nicht bewusst, dass ihr mitleidiger Blick als Waffe eingesetzt wird. Denken und Urteilen über den Konflikt werden dadurch dem moralischen Gefühl untergeordnet. • Aber wie sieht die Verantwortung der Autowirtschaft für den Fortgang des Konflikts aus? Schweigen! Unsere Autowelt existiert zwischen Technologieführerschaft und wirtschaftlicher Verzweiflung. • Um in der Schlacht der Argumente zu bestehen, muss die Autowelt auch ihr politisches Bündnissystem neu überdenken. Wir stoßen an, um Lobbying für die Branche zu betreiben! Dazu braucht es Geld! Viel Geld und Zeit, um Unterstützung in der Öffentlichkeit zu erlangen. • Dreieinigkeit statt Dreipeinlichkeit – wir vertreten keine Einzelinteressen, sondern eine ganze Fahrzeugwirtschaft! Ihr

AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2014

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INHALT

Aspekte

ALLRAD LIFESTYLE ABENTEUER

Verleger: Helmuth H. Lederer (1937–2014) Eigentümervertreter: Peter Affolter

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10/2014, 27. Jahrgang Cover-Werbung: Schrader MEDIENINHABER UND ANZEIGENVERWALTUNG A&W Verlag GmbH (FN 238011 t) 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 T: +43 2243 36840-0 F: +43 2243 36840-593 E: redaktion@autoundwirtschaft.at I: www.autoundwirtschaft.at Geschäftsführer und Herausgeber: Gerhard Lustig, DW 527 M: +43 664 8229485 E: lustig.gerhard@autoundwirtschaft.at Chefredakteur: Mag. Heinz Müller, DW 523 M: +43 664 8221660 E: mueller.heinz@autoundwirtschaft.at Chef vom Dienst: Philipp Hayder, DW 526 M: +43 664 8223301 E: hayder.philipp@autoundwirtschaft.at Redaktion: Dr. Klaus Engel, DW 525 M: +43 664 8493231 E: engel.nikolaus@autoundwirtschaft.at Matthias Kreutzer, DW 579 M: +43 664 88368584 E: kreutzer.matthias@autoundwirtschaft.at Dieter Scheuch, DW 575 M: +43 664 2359052 E: scheuch.dieter@autoundwirtschaft.at Stefan Schmudermaier, DW 576 M: +43 664 2359053 E: schmudermaier.stefan@autoundwirtschaft.at Redaktionelle Mitarbeit: Dr. Kurt Holzbauer, Dr. Friedrich Knöbl, Mag. Irina Podshibyakina, Michael Sikora, Pascal Sperger, Gerald Weiss Anzeigenmarketing: Prok. Stefan Binder (Leitung), DW 522 M: +43 664 5285661 E: binder.stefan@autoundwirtschaft.at Martin Eggenfellner, DW 520 M: +43 664 8229494 E: eggenfellner.martin@autoundwirtschaft.at Alexander Keiler, DW 521 M: +43 664 8229487 E: keiler.alexander@autoundwirtschaft.at Hbv. und Leitung Administration: Annemarie Lust, DW 597 M: +43 664 8229479 E: lust.annemarie@autoundwirtschaft.at Schwesterpublikationen: AUTO BILD Österreich Eurotax AUTO-Information AUTO-info4you FLOTTE & Wirtschaft 4wd ALLRADKATALOG AUTO&Wirtschaft Schweiz AUTO BILD Schweiz aboutFLEET Grafik: graphics – A. Jonas KG 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 T: +43 2243 36840-594 E: jonas.alexander@autoundwirtschaft.at Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH 3580 Horn, Wiener Straße 80 Bezugspreis: Jahresabonnement (11 Ausgaben) Inland: € 68,– exkl. 10 % MwSt (Einzelpreis Inland: € 8,– inkl. 10 % MwSt); Ausland: € 85,– Bankverbindung: Bank Austria UniCredit Group, BLZ 12000, Konto-Nr. 51844 097 901 IBAN = AT63 1200 0518 4409 7901 BIC = BKAUATWW UID = ATU57361312 Gerichtsstand: LG Korneuburg Verbreitete Auflage: 12.500 Stück Erscheinungsweise: monatlich (Juli/August Doppelnummer) mit Supplements laut Mediadaten 2014 Grundlegende Richtung: unabhängige Fachzeitschrift für alle, die vom Kraftfahrzeug leben Manuskripte: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie werden nur retourniert, wenn Rückporto beiliegt.

Equip Auto: Termin fixiert Für mehr Sicherheit

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Thema Überholspur oder Sackgasse?

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Handel Thema Neues Geschäftsmodell gegen Stückzahldruck und Rabatte

Seite 12

Handel Mazda zeigt, wie die Autohäuser in Zukunft ausschauen sollen

Oktober 2014

Läuft alles rund? REIFEN & Wirtschaft schafft den Überblick über die aktuellen Reifentrends

WAS MACHT DAS WETTER RDKS Großes Interesse beim VRÖ-Tag

Industrie Stückzahlen

fehlen

Reifentests

n Gängige Dimensio getestet

Produkte

im Neue Reifen Volumenbereich

18 19 21 22 23 24 25 26 28 29 30 31 32 33 34 35

Management Seite 22

ZUM HERAUSNEHMEN:

Winter 2014

VW: Marktführer seit 57 Jahren Ebner: Toni lernt koreanisch Cecra: Rückenwind in Brüssel Mazda: Schöne Autos, neues Ambiente Subaru: „Die Flamme wird wieder größer“ Skoda: Neue Optik, alte Ziele Aston Martin: Neue Pläne A&W-Tag: 7. Auflage am 23. Oktober MPKA: Ehrenamtliche Spezialisten Eurotax: Bestpreis per Mausklick Toyota: Noch muss Wien warten Lada: Europanormen sind die Vorgabe Peugeot: Der zweite „Wiener Kongress“ Mussger: Frust um Chevrolet-Investition Ostfantasie: Premiere in Zeiten der Krise Opel: Viele, viele bunte Adams

deutlich Der Industrie fehlen Jahresbilanz Stückzahlen, die hängt vom erfolgreichen ab. Winterreifengeschäft

ft.at

www.autoundwirtscha

Statistik: „Stetes SUV-Wachstum ist vorbei“ JATO: Europa wächst seit 12 Monaten Würth: Was würth’ Henry Ford dazu sagen? Vers.: Die faulen Tricks beim Rechtsschutz E-Autos: Wenn andere die Rechnung zahlen China: Süß-saures Henne-Ei-Problem Opel: Enge Kooperation mit dem Handel Umfrage: Wird Dauerflaute gespürt? USA: Warum nicht auch in Europa? Garanta: Ein Vierteljahrhundert ist voll carplus: Alltägliche Vorteile Uniqa: Begehrte Geschäfte Stieger: Mit der Option auf mehr Radauer: In der richtigen Zielgruppe Audatex: Vieles in der Pipeline

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Wirtschaft

Management Geht es um „freien Wettbewerb“, ziehen Europas Politiker häufig die USA als Vergleich heran Seite 50

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Konjunktur: Ohne Perspektive Castrol: Das erste CO2-neutrale Motoröl Castrol: Mit Tradition und Sportsgeist Johnson Controls: Unter neuer Spannung Automechanika: Fazit: Zum Weltmarktplatz etabliert Brachat: Der Beginn einer Ära Teile: Ungeteilte Aufmerksamkeit Bilstein: Quer durch die Bank Dienstleister: Jede Chance nützen CarGarantie: GW-Kunde mit Potenzial Inv.-güter: Heute schon für morgen rüsten! Lackierbranche: Ist der Lack ab?

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Wirtschaft Die einzelnen Stationen der Automechanika ab Seite 62

Gewerbe Mit Kfz-Telematik droht eine neue Monopolisierung

Seite 86

Gewerbe Bosch: Ungebremstes Rennvergnügen pewag: Leichterketten DriveNow: Es wird noch enger für alle NGK: Zündende Ideen Teilehändler: Angst vor dem Auto-Monopol TecAlliance: Welt-Angebot an Fahrzeugdaten Bremsen: Service als Werkstätten-Basis TMD Friction: Leicht, leichter, Lkw ATE: Damit bremst man alle aus Meyle: Marmor, Stein und Eisen bricht ... AMS: Bremsenkompetenz aus einer Hand Federal-Mogul: Steig auf die Öko-Bremse Puls-air: Wohlige Wärme um wenig Geld Zuliefertag: Globalisieren statt verlieren Berner: Klarer Trend nach oben Moser: Kompetenter und verlässlicher Partner Mewa: Mietwäsche und Online-Chic Neue Produkte Leserbriefe

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Menschen Karriere bei Bentley Wolf folgt auf Spatzierer

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Ansichten Müller und Lustig Knöbl: Aus, Maus – du bist raus

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Adolf Hojas 3340 Waidhofen/Y. AOV von Öllinger Amstetten

Josef Höfelsauer jun. & sen. 5110 Oberndorf Sprecher der Autorisierten Opel Vermittler, AOV von ÖFAG Salzburg

Das Puzzle Johannes Hausenberger 2320 Schwechat Sprecher der Opel Service Partner, AOV von Eisner Wien

Advertorial

Die AUTORISIERTEN OPEL VERMITTLER und OPEL SERVICEPARTNER sind im Vermarktungskonzept von Opel- AustriaChef Mag. Alexander Struckl ein wichtiger Erfolgsgarant.


Herbert Trummer 8342 Gnas AOV von Salis & Braunstein

Ing. Günther Baschinger 4084 St. Agatha AOV von Opel Günther Linz

fügt sich gut „Unsere annähernd 80 AOV schöpfen im Vermarktungskonzept unserer Opel-Händler nahezu 25 Prozent aller Neuwagenverkäufe, halten die Marke Opel in geografisch schwierigen Regionen im modernen Outfit präsent und tragen mit ihrem Engagement zur Erreichung höchster Kundenzufriedenheitswerte im Markt bei. Es ist eine Erfolgsgeschichte!“

Gernot Gspandl 8143 Dobl AOV von Autohaus Kärntner Straße Fior


ASPEKTE

Equip Auto: Termin fixiert

Sie sind die Besten der Besten Die 6. Staatsmeisterschaft der Kfz-Techniker im neuen Wifi Salzburg gewann Christoph

Berger (Porsche Wien-Liesing, 2. v. l.) vor Lukas Ziegler (Autohaus Josef Reim, Althöflein, l.) und Michael Altacher (Porsche Zell/See, 2. v. r.). Unter den Gratulanten war neben Branchenvertretern aus der Innung der Kfz-Techniker und Sponsoren auch Mag. Michaela Rockenbauer, Marketingleiterin bei Castrol Austria (r).

„Die ganze Welt des Aftermarket“ lautet der neue Slogan der 22. Ausgabe der Equip Auto, deren Termin mittlerweile fixiert wurde: Der internationale Branchentreff für Aftermarket, KfzServices und Services findet in rund einem Jahr, vom 13. bis 17. Oktober 2015 auf dem Ausstellungsgelände Paris-Nord Villepinte statt. Erwartet werden rund 1.500 Aussteller, die ihre Produkte auf 100.000 m2 präsentieren. An den fünf Messetagen werden bei der nächsten Equip Auto rund 100.000 Besucher in Paris erwartet.

Der nächste Salon lockt die Besucher Vom 5. bis 15. März 2015 findet zum 85. Mal der Genfer Autosalon statt: Das Plakat wurde von zwei Studenten der Visuellen Kommunikation der Zürcher Hochschule der Künste entworfen und zeigt einen Blick in die Zukunft mit der impulsiven Illustration eines Scheinwerfers. Die Studenten Monika Regina Nef und Nico Bucci wollen mit ihrem Plakat auch das junge Publikum ansprechen.

Kritik an Überproduktion Jaap Timmer, Vorsitzender der Markenhändlerdivision „European Car Dealers“, forderte eine Reduktion der Produktionskapazitäten in Europa: Die Produktionszahlen seien noch immer höher als die tatsächliche Nachfrage nach Neuwagen.

Exklusiver Vertrieb

Maxolen mit Großauftrag Im September hat die Porsche Holding einen auf 5 Jahre befristeten Vertrag zur Lieferung von Reinigungschemie der Marke Maxolen für die Fahrzeugaufbereitung abgeschlossen. Vertragspartner sind die Max Lehner Gruppe (Hersteller) und die m.pfanner GmbH (Importeur). Beliefert wird das gesamte österreichische Händler- und Servicenetz aller Marken des Volkswagen-Konzerns. Die Porsche Holding arbeitet bereits seit 33 Jahren mit Maxolen, das 1960 in der Schweiz gegründet wurde.

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Ab sofort ist die in Krems ansässige KSR Group exklusiv für den Vertrieb von Segway Personal Transporter für Deutschland und Österreich zuständig. Ein neues Händlernetz soll aufgebaut werden, wobei man laut Pressesprecher Stefan Schmatz nur zum Teil auf bestehende Händler zurückgreifen will. Schmatz: „Neben Motorradhändlern können auch Fahrrad-, Auto- und Landmaschi-

AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2014

nenhändler zukünftig zu den Segway-Personal-TransporterPartnern zählen.“


ASPEKTE

Erdgas erlebt neuen Boom Von Anfang Jänner bis Ende Juli stieg die Zahl der neu zugelassenen Erdgasfahrzeuge auf 640 an. Das ist etwa ein Drittel mehr als im Vergleichszeitraum 2013. Michael Mock, Geschäftsführer des Fachverbands der Gasund Wärmeversorgungsunternehmungen, nennt als Grund für die Steigerung unter ande-

rem die Verfügbarkeit neuer Modelle bei den einzelnen Herstellern. Außerdem gebe es niedrige Treibstoffpreise und Förderungen: Privatkunden erhalten zwischen 700 Euro in Niederösterreich und 1.310 Euro in Tirol. Insgesamt stehen in Österreich bereits 175 Tankstellen für Erdgaskunden zur Verfügung.

Golfturnier im starken Regen Wetterpech hatten carplus und die Wiener Städtische bei ihrem 1. Golfturnier für Kunden und Vertriebspartner. Auf die Anlage in Bad Ischl luden die Geschäftsführer Michael Schlögl und Franz F. Gugenberger auch Fußball-RekordTorhüter Friedl Koncilia.

Models in der Industrieruine Mehr als 9.000 Menschen waren früher in der Maxhütte in der Oberpfalz beschäftigt, heute ist das einstige Stahlwerk eine Industrieruine. Für den nächsten Kalender des Öl- und Additivspezialisten Liqui Moly wurde dieser Schauplatz ganz bewusst ausgewählt: Insgesamt 14 Models tummelten sich im einstigen Labor, inspizierten kaputte

Schaltschränke und ließen sich vor den tonnenschweren Maschinen abbilden. Der Kalender für 2015, der mit Dezember 2014 beginnt, wird in den nächsten Wochen an Werkstätten und andere Kunden verschickt. Laut Marketingleiter Peter Baumann liegt der Reiz des Kalenders „in der Spannung zwischen Models und Umgebung“.

Für mehr Sicherheit Ein alltagstaugliches Training soll den Selbstschutz im Straßenverkehr stärken. Mit dem Knowhow von Spezialisten des Bundesministeriums für Inneres haben ÖAMTC-Fahrtechnik-Experten ein spezielles Training entwickelt. Dabei wird fahraktiv geübt, wie man sich vor unerwünschten Situationen im Straßenverkehr schützen kann. Das „Fahrtaktik- & Gefahrenabwehr-Training“ soll Inhalte unter anderem gegen Aggression und Bedrohung, Überfall sowie gegen andere kriminelle Handlungen vermitteln. Laut Mag. Christoph Mondl, Geschäftsführer der ÖAMTC Fahrtechnik, wird das neue Training in allen Fahrtechnik Zentren angeboten. Es dauert einen Tag, wird jeweils von Spezialisten des Bundesministeriums für Inneres geleitet und kostet 248 Euro pro Person.

Allradmesse lockte 7.300 Besucher Als „beachtlichen Wert“ nennt Veranstalter Johannes Mautner Markhof die Zahl von 7.300 Besuchern, die vom 4. bis 7. September bei der „Allradmesse“ am Landgut Zwei Eichen in Gaaden (Wienerwald) gezählt wurden. Das Publikum sei finanzstark, sehr interessiert und extrem ordentlich gewesen, bilanziert

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der Veranstalter. Es habe weder Zwischenfälle noch Unfälle gegeben. Vor allem der Samstag und der Sonntag seien von den Besuchern sehr stark frequentiert worden. Der nächste Termin für die Allradmesse steht bereits fest: Die Veranstaltung soll planmäßig in der ersten Septemberwoche 2016 stattfinden.

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Ertragspotenzial Standheizungen

Die neue Telestart T91

Dipl.-Ing. Bernd Lillich mit dem Technical Service Award Wärme aus der Ferne: Mit der ThermoCall App setzt Webasto erneut innovative Maßstäbe

Mit dem erfahrenen Team, den hochqualitativen Produkten und dem Engagement des Händlers bringen die Standheizungen von Webasto Österreich ein sicheres und ertragreiches Zusatzgeschäft.

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Telestart T100 HTM

Mit Sicherheit

„Nachhaltigkeit im Vertrieb“ hat bei Webasto Österreich seit vielen Jahren oberste Priorität. Denn nur konsequente Qualitätsausrichtung sorgt letztlich für zufriedene Kunden, die auch wieder kommen. Bei Webasto Standheizungen bekommt der Händler diesbezüglich absolute Sicherheit. Das hat nun auch der TÜV überprüft und festgestellt. Laut TÜV Österreich bietet Webasto die mit Abstand reichweitenstärksten Fernbedienungen für Standheizungen. Und Vergleichstests des TÜV SÜD zeigen: Die Webasto Lösungen mit Thermo Top Evo enteisen die Frontscheibe schneller bei geringerem Kraftstoff- und Stromverbrauch und erweisen sich dadurch bedeutend effizienter als vergleichbare Produkte des Wettbewerbs. Damit wird die Qualität der Webasto-Produkte bestätigt. Komplettiert wird das Paket vom langjährigen und erfahrenen Team von Webasto Österreich, das Vergleichstests des TÜV SÜD zeigen: Die Webasto-Lösungen mit Thermo Top Evo enteisen die Frontscheibe schneller bei geringerem Kraftstoff- und Stromverbrauch und erweisen sich dadurch bedeutend effizienter als vergleichbare Produkte des Wettbewerbs.

Die neue, flache Webasto MultiControl

2014 mit dem World Technical Service Award ausgezeichnet wurde. Die Webasto Standheizung ist eines der letzten Produkte, das noch nachhaltigen Deckungsbeitrag in der Werkstätte bringt. Die jährliche Fahrzeugausstattung mit Standheizungen, sowohl durch Nachrüstung wie auch durch Erstausrüstung, beträgt in Österreich durchschnittlich 5 Prozent. In standheizungsrelevanten Märkten werden 9 Prozent erreicht. Das derzeitige Marktvolumen könnte also fast verdoppelt werden, das zeigt das große Potenzial und die Chance für Werkstätten auf.

Volle Unterstützung bei Vertrieb, Marketing und Einbau Von Webasto erhält der Händler dabei die volle Unterstützung. Neben einem hochqualitativen Produkt, Technik- und Vertriebsschulungen in der

TELESTART FUNKREICHWEITE GEPRÜFT TÜV AUSTRIA AUTOMOTIVE GMBH

Webasto bietet die mit Abstand reichweitenstärksten Fernbedienungen für Standheizungen. Das ergab der Test des TÜV Österreich mit Wettbewerbsprodukten unter Freifeldbedingungen.


Laszlo Csapo Gesamt-Vertriebsleiter

Komm.-Rat Dieter Hahn Geschäftsführer

Dipl.-Ing. Bernd Lillich Leiter Technik und Kundendienst

zufriedene Kunden erfolgreichen Webasto Akademie sowie Marketing-Unterlagen sorgt Webasto durch direkte Endkunden-Werbung zudem für Aufmerksamkeit. Der Vertrieb und der Einbau laufen dabei konsequent und exklusiv über den Kfz-Betrieb.

Feuerwerk an Innovationen Qualität braucht auch Innovation und so stellt Webasto für das heurige Wintergeschäft ein Feuerwerk an neuen Lösungen vor. Für die Bedienung im Fahrzeug wurde mit der Multi Control ein komplett neues Produkt entwickelt: einfach zu bedienen und extrem flach für eine optimale Befestigung am Armaturenbrett. Ebenfalls neu sind die von Kunden als Zusatzkit zu wählenden Heizkreisläufe Individual Quick und Individual Select. Per Webasto App kann der Fahrer bei Individual Select entscheiden, ob er das gesamte System inklusive Motor aufheizen möchte oder nur den Innenraum. Speziell in der Stadt und auf Kurzstrecken reicht eine Erwärmung des Innenraums, die naturgemäß bedeutend schneller funktioniert. Serienmäßig bei den Standheizungen Thermo Top 4 und 5 wird nun die neue Heat Control verbaut. Die elektronische Steuerung ermöglicht eine stufenlose Regelung des Aufheizvorganges. Das ist kontinuierlicher, sparsamer und schonender für das System.

Die Standheizung bietet damit eine hervorragende Ertragschance für die Werkstätte, für ein Engagement ist der Herbst der optimale Zeitpunkt. Das Reifengeschäft ist dafür ein perfekter Kundenbringer, die Standheizung gehört also unbedingt zu den Winterangeboten einen Kfz-Betriebes. Das Autohaus muss den Kunden auf die Möglichkeiten aufmerksam machen und den Bedarf wecken. Der Einbau einer Standheizung von Webasto bringt mit Sicherheit einen zufriedenen Kunden.

Webasto-B2B-Broschüre Alle Neuheiten und Absatzargumente sind im Detail in der neuen Webasto-B2B-Broschüre beschrieben, die dem Händler auf der Webasto-Plattform unter www.webasto.at kostenlos zur Verfügung steht oder bei Webasto Österreich angefordert werden kann.


THEMA

Überholspur ...

... oder Sackgasse? D

er Direktvertrieb der Autohersteller, in den USA strikt verboten, nimmt in Europa immer gravierendere Ausmaße an. Bei manchen Marken läuft nur mehr ein Drittel der Verkäufe über reguläre Vertriebskanäle. Für Dr. Christian Genzow ist dies wettbewerbsrechtlich eine äußerst bedenkliche Entwicklung. Er präsentierte deshalb bei der Mitte September in Frankfurt abgehaltenen Bundestagung des Zentralverbands Deutsches Kfz-Gewerbe (ZDK) einen Vorschlag, um den Neuwagenhandel auf neue Beine zu stellen.

lung einen fixen Prozentsatz des Verkaufspreises erhalten – etwa 2 Prozent, wie dies derzeit auch zwischen A- und B-Händlern als Spannendifferenz üblich ist. Das Autohaus würde bei einem solchen Kommissionsgeschäft zwar weiterhin das Risiko tragen, dass ein Kunde in Zahlungsschwierigkeiten gerät, doch ließe sich dies mit einem weiteren Prozent des Neuwagenpreises abgelten.

Vorteile für Händler und Kunden …

Fixe Prozentsätze statt Margendruck Aktuell sind die Händler einerseits wie Marionetten an die Vorgaben ihrer Konzernzentralen gebunden. Andererseits sehen sie sich immer häufiger damit konfrontiert, dass die Endverbraucher im Direktvertrieb bessere Konditionen erhalten als regulär bei ihren Lieferanten einkaufende Markenbetriebe. Angesichts dessen ist es sinnlos, das Trugbild eines unabhängigen Autohandels weiter aufrecht zu erhalten. Genzow zog daraus die Konsequenzen: Er schlägt vor, den Neuwagenvertrieb über ein „Kommissionsagentursystem“ abzuwickeln. Ein Fahrzeug stünde somit bis zu seinem Verkauf zu einem vom Hersteller festgelegten und im gesamten Netz einheitlichen Preis in dessen Eigentum, was angesichts des Wegfalls eines vertikalen Vertriebssystems keine wettbewerbsrechtlich verbotene Preisbildung darstellen würde. Die „Kommissionäre“ sollen für ihre Fahrzeugvermitt-

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Aus Händlersicht hat das Kommissionsagentursystem den Vorteil, dass sich der Nutzen des Neuwagengeschäftes für jeden Markenbetrieb einfach und klar kalkulieren lässt. Lagerrisiko und Lagerdruck fallen weg. Auch die Lagerentwertung durch verbilligte Sondermodelle, die der Hersteller den regulären Angeboten nachschiebt, entfällt. Der Kampf um Käufer verlagert sich von „Intrabrand“ auf „Interbrand“, weil nicht mehr die erzielbaren Rabatte, sondern die tatsächlichen Preise verglichen werden. Der Händler verliert zwar die Freiheit der Preisgestaltung – aber die hatte er faktisch schon bisher nicht. Die mühsame und unerfreuliche Rabattfeilscherei hat somit ein Ende. Ein angemessener Preis muss nicht erst erkämpft werden, denn jeder Kunde bekommt den gleichen, vom Hersteller im scharfen Wettbewerb mit seiner Konkurrenz festgelegten Preis. Das liegt durchaus im Interesse des Konsumentenschutzes.

„... der einzige Weg, um die Rabattschlacht zu beenden“ Dr. Christian Genzow, Fachjurist

AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2014


THEMA

Mit einem neuen Geschäftsmodell für den markengebundenen Fahrzeughandel will der deutsche Fachjurist Dr. Christian Genzow den Teufelskreis aus Stückzahldruck und Rabatten durchbrechen. Doch ist das „Kommissionsagentursystem“ in der Praxis umsetzbar? Darüber scheiden sich in der Branche die Meinungen.

Bundesgremialobmann des österreichischen Fahrzeughandels. Im Gegensatz zu den bislang vereinzelt angewandten Agentursystemen wäre es für Markenbetriebe weiterhin möglich, „im eigenen Namen“ zu fakturieren. Allerdings würden die bisherigen Händler „einen sehr wesentlichen Teil ihrer unternehmerischen Kompetenz im Interesse der Marke und der Werterhaltung abgeben.“ Dr. Alexander Martinowsky, Vorstand der Wiesenthal-Gruppe, will die guten Absichten von Genzow nicht in Abrede stellen. Allerdings hat der europäische Mercedes-Händlersprecher Bedenken bezüglich der praktischen Umsetzbarkeit: „Der größte Stolperstein auf dem Weg zu profitablen Händlern ist die Überproduktion der Hersteller, die zwangsläufig zulasten der Renditen geht.“ In Deutschland, wo im (ansonsten aus Agenten bestehenden) DaimlerNetz noch vereinzelt Kommissionsagenturen tätig seien, hätten diese mit „genau den gleichen Problemen wie alle anderen Händler“ zu kämpfen.

„... Vorteile gerade für Klein- und Mittelbetriebe“ Komm.-Rat Mag. Dr. Gustav Oberwallner, Bundesgremium

Von Dr. Friedrich Knöbl und Philipp Hayder

Keine Hilfe aus Brüssel … sowie für Importeure

Für Genzow ist das neue Vertriebsmodell die Antwort auf die Abschaffung der bisherigen Kfz-Gruppenfreistellungsverordnung. Die Durchsetzung einer Alternative, wie etwa eine von Brüssel verordnete Einschränkung des Direktvertriebes der Hersteller, ist aus seiner Sicht nicht realistisch. Daher sollten die Autobauer den Neuwagenhandel gleich „komplett“ in die Hand nehmen. Für die eine oder andere Marke könnte dies ein Anreiz sein, mit niedrigen Preisen zu werben, was wiederum jene Hersteller unter Zugzwang bringen würde, die sich (noch) nicht für das Kommissionsagentursystem entschieden haben. Genzow sieht in seinem Modell jedenfalls „den einzigen Weg, um die Rabattschlacht zu beenden“.

Ein solides und überschaubares Preisgefüge liegt auch im Interesse der Hersteller, die bei ihrem gegenwärtigen Marketing stets das Risiko unerlaubter Preisbindungen eingehen. So kämpft die spanische Anwältin Marta Caicoya derzeit in einem Kartellverfahren, das von den Wettbewerbshütern in Madrid gegen General Motors und 20 Opel-Händler wegen unerlaubter „Preispflege“ eingeleitet wurde. Auch die Vertriebsbindungen der anderen Hersteller stehen unter Beobachtung. Dieses Vorbild könnte bei den Wettbewerbsbehörden weiterer Länder Schule machen. Das Kommissionsagentursystem hätte den Vorteil, dass die österreichischen Kfz-Importeure ihre Autos über ihre Kommissionäre landesweit zum gleichen Preis verkaufen könnten, ohne das Risiko unerlaubter Preisbindungen einzugehen. Es gibt dabei kein Ausscheren einzelner Händler, die justament doch noch über die Rabattschiene operieren wollen. Da sie nicht eigene Autos, sondern fremde Autos in Kommission anbieten, sind ihnen bei dieser Kommissionsware ganz legal die Hände gebunden.

Geteilte Meinungen

Kein Patentrezept

„Der größte Stolperstein ist die Überproduktion“

Wie reagiert die Branche auf das neue Vertriebsmodell? „Zweifellos würde das Kommissionsagentursystem gerade für Klein- und Mittelbetriebe Vorteile im Hinblick auf die Sicherstellung eines marktgerechten Preises bieten“ meint Komm.Rat Mag. Dr. Gustav Oberwallner, stellvertretender

Dr. Alexander Martinowsky, Autohändler

Ganz würde der Wettbewerb zwischen Markenkollegen freilich nicht zu Grabe getragen werden. Dafür sorgt schon die Rücknahme der Gebrauchten beim Neuwagengeschäft. Mit überhöhten Eintauschpreisen könnten sich die Händler weiterhin gegenseitig Geschäfte abjagen. Und noch ein Faktor bleibt in den formaljuristisch bestechenden Ausführungen von Genzow unberücksichtigt: Längst wird der Wettbewerb unter den Fahrzeugherstellern nicht nur über Neuwagen, sondern auch über Kurzzulassungen, Jungwagen, „Direktionsfahrzeuge“ und ähnliche Pseudo-Gebrauchte abgewickelt. Derartige Vertriebsschienen, mit deren Dumpingpreisen kein einziges Neuwagenangebot mithalten kann, kommen im Kommissionsagentursystem schlicht nicht vor. •

AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2014

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Steigende Preiskämpfe im Neuwagenbereich haben in den letzten Jahren das Werkstattgeschäft grundsätzlich verändert. Das preisorientierte Kundenverhalten muss durch verbesserte Dienstleistungen und Zusatzprodukte mit einträglichen Margen kompensiert werden. Die geringen Margen im Reifengeschäft und die verlängerten Serviceintervalle sind nur zwei Geschäftsbereiche, die zum Umdenken zwingen.

Für die Kfz-Werkstatt von Morgen bedeutet das: – sich durch technisches Know-how und Kunden­bindung im Markt zu qualifizieren – neue Zusatzgeschäfte, erweiterte Dienstleistungen und vor allem vertrauensbildende Angebote werden unerlässlich Gerade das Geschäftsmodell Leistungssteigerung mit extrem hohen Margen und einzigartiger Kundenbindung wird oftmals vernachlässigt.

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„Wir bei VW halten jetzt seit einigen Jahren konstant über 18 Prozent Marktanteil. Auch heuer peilen wir dieses Ziel an“,

HANDEL

sagt Ing. Mag. Thomas Sablatnig (Porsche Austria) auf Seite 18

„Unser Ziel ist es, bei Hyundai der stärkste Händler in Österreich zu werden“, erklärt Toni Ebner zu seinem neuen Engagement auf Seite 19

Peugeot und Citroën unter einem Dach Im September wurde das in den vergangenen Monaten umgebaute gemeinsame Autohaus von Peugeot und Citroën in der Triester Straße 50A in WienFavoriten eröffnet: Das Jahresziel für das Autohaus beziffert Mathias Gabler, Geschäftsführer von Peugeot Citroën Retail, auf 600–700 Neuwagen pro Jahr. Die Investitionssumme für den Umbau liegt bei 1,4 Millionen Euro. Insgesamt sind in der Triester Straße 38 Menschen beschäftigt, auch das Schulungszentrum der PSA-Marken wurde dort untergebracht.

Opel Korneuburg: neues Autohaus, neue Ziele Mit 14 Beschäftigten ist im September das zum Raiffeisen-Lagerhaus gehörende neue Opel-Autohaus in Korneuburg gestartet: Standortleiter ist Enrico de Rossi, der 1992 bei Opel & Beyschlag in Wien begonnen hatte und zuletzt Verkaufsleiter für Hyundai und Mitsubishi bei der Wolfgang Denzel Auto AG war. Opel will im neuen Autohaus auch jene Kunden servicieren, die aufgrund wirtschaftlicher Probleme früherer Autohäuser in dieser Region auf einen neuen Partner gewartet haben.

Automobilwoche-Kongress in Berlin Unter dem Motto „Zielgruppe Zukunft – neue Technologien, neue Märkte neue Kunden“ findet am 13. und 14. November 2014 in Berlin der diesjährige Kongress des Branchenmediums Automobilwoche statt. „Der Kongress schafft beste Voraussetzungen für neue Kontakte und den Austausch mit Führungskräften, Machern und Entscheidern aus allen Bereichen der automobilen Wertschöpfungskette“, sagt Helmut Kluger, Herausgeber Automobilwoche. Anmeldung bei Andrea Latty, Tel. 004989 28 80 73 80 oder unter a.latty@automobilwoche-kongress.de

Suzuki führt mehrere Gespräche mit Händlern in Wien Je nach Größe der Händler könnten in Wien 5 bis 7 neue Partner für Suzuki tätig werden, meint Helmut Pletzer, Deputy Management Director von Suzuki Austria. Damit könnten jährlich mindestens 700 Neuwagen realisiert werden, glaubt man beim Importeur. Derzeit führt Pletzer Gespräche mit mehreren interessierten Betrieben. Da es auch in Linz, Graz und im Innviertel noch Potenzial gibt, glaubt Pletzer mittelfristig an rund 1.000 zusätzliche Neuwagen jährlich.

Autohaus Hermanseder an einem Standort vereint Seit Anfang Oktober ist das Autohaus Hermanseder in Regau deutlich ausgebaut: Am bisherigen Standort an der Bundesstraße 145, der für BMW und Mini aktiv war, wurde nun auch ein Schauraum für Citroën errichtet. Außerdem stehen nun auch eine Werkstätte, eine Spenglerei/Lackiererei und ein Teilelager zur Verfügung, sodass die bisherige Aufteilung auf mehrere Standorte ein Ende hat. Geschäftsführer Ing. Udo Hermanseder hofft, dass durch die neue Werkstätte auch der Neuwagenverkauf angekurbelt wird.

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AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2014

Dr. Nikolaus Engel

Das KraSchG ist sehr notwendig Der Hauptfehler der GVO war, dass der Händler wirtschaftlich erledigt war, bis er den Prozess gewann. Nach dem Wegfall der GVO hatten Optimisten gehofft, dass die Spielregeln des Codes of Conduct genügen würden, um die Beziehung mit dem Hersteller zu regeln. In Österreich hatten erfahrene Realisten dann dem Umgang zwischen Händler und Importeur mit dem KraSchG einen gewissen Rahmen gegeben. Zum Glück. Jetzt besetzen österreichische Importeure Gebiete gern doppelt, hebeln auch Vorzeigepartner aus. Das beweisen Beispiele aus jüngster Zeit, an denen man den neuen Umgang mit dem Händler lernen kann. Doch will die EU sehen, was mit den KMU-Strukturen im Autohandel passiert? Schaut sie nicht auch beim Herstellerdirektvertrieb ständig weg?


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HANDEL

Der Passat (r.) ist zu Jahresende da, dem Golf GTE (o.) reicht ein Stecker

Ing. Mag. Thomas Sablatnig ist seit diesem Frühjahr Markenleiter von Volkswagen bei Porsche Austria

Marktführer seit 57 Jahren Der Käfer legte den Grundstein, dann kam der Golf: Ist VW mit der derzeitigen Palette nicht zu groß geworden? Der neue Markenleiter Thomas Sablatnig verneint. Von Mag. Heinz Müller

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rinnern Sie sich (falls Sie damals schon geboren waren) noch an 1957? Die Alliierten waren gerade seit 2 Jahren abgezogen, Adolf Schärf wurde zum österreichischen Bundespräsidenten gewählt und der Start des „Sputnik“ löste in der westlichen Welt einen veritablen Schock aus. In diesem Jahr stand aber auch erstmals eine Marke an der Spitze der österreichischen Zulassungsstatistik, die diesen Rang seither nicht mehr abgeben sollte: Volkswagen. Eher ruhig, wie es der Stil von Porsche Austria ist, hat heuer im Frühjahr Ing. Mag. Thomas Sablatnig die Markenleitung für Volkswagen übernommen, nachdem sein Vorgänger Mag. Wilfried Weitgasser zum Geschäftsführer von Porsche Austria aufgestiegen ist.

Scirocco (o.) und Touareg (u.): zwei gegensätzliche Modellneuheiten des Jahres 2014

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Konstant mehr als 18 Prozent – oder noch mehr Für den gebürtigen Kärntner war die Markenleitung kein Sprung ins Ungewisse, hatte er doch schon zuvor den Bereich Vertrieb Services geleitet und als Chef der Gebrauchtwagenmarke „Das Welt.Auto“ auch dieses Segment intensiv kennengelernt. Wie es VW gelungen sei, seit 57 Jahren Markenführer zu sein? „Die Gründe dafür liegen im Top-Händlernetz ebenso wie in der hervorragenden

Produktpalette und in der hohen Kundenzufriedenheit. Aber natürlich trägt auch die hoch motivierte Mannschaft hier im Haus ihren Anteil dazu bei“, sagt Sablatnig. Die Zahlen sprechen jedenfalls für sich: „Wir bei VW halten uns jetzt seit einigen Jahren konstant über 18 Prozent“, sagt Sablatnig: „Auch heuer peilen wir dieses Ziel an.“ Die „schlechten“ Zeiten? 1991 lag VW bei „nur“ 14 Prozent: „Damals hatten wir den Modellwechsel vom 2er- zum 3er-Golf, den Scirocco-Auslauf und eine äußerst instabile politische und wirtschaftliche Situation mit Golfkriegen usw.“ Den höchsten Marktanteil verzeichnete VW übrigens 1968 mit 26,7 Prozent.

Keine weißen Flecken in der Landkarte Mit 113 Standorten ist Österreich komplett abgedeckt und daran will Sablatnig festhalten: „Es gibt natürlich Bewerber: Und wenn jemand mit einer guten Idee kommt, ist es auch denkbar, dass man neue Wege geht.“ Das liegt wohl auch daran, dass die Profitabilität der Betriebe laut Sablatnig „sowohl kurz- als auch langfristig über dem Branchenschnitt“ liegt. Bis zum Jahreswechsel soll ein Großteil der Betriebe mit der neuen CI ausgestattet sein: ein perfekter Zeitpunkt zum Start des neuen Passat, der nach den erneuerten Versionen von Polo, Scirocco, Touareg und dem neuen Golf Sportsvan das Modellfeuerwerk ergänzt. Dass die Palette für einen durchschnittlichen Händler mittlerweile zu groß geworden sei, glaubt er nicht: „Golf, Polo, Tiguan, Passat, Sharan, Touran und Touareg sollten in jedem Betrieb zu sehen sein, dazu kommt der up! in Ballungszentren.“ Bei Scirocco, Beetle und den Cabrios würden die Händler hingegen oft mit Schwerpunkttagen bei den Kunden punkten. •

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HANDEL

Toni lernt koreanisch A

ls „singender Autohändler“ ist Ebner weithin bekannt. In seinem Repertoire findet sich unter anderem der volkstümliche Gassenhauer „Guat, dass es an Opel gibt“. Vielleicht wird bald ein Song über die fernöstliche Automobiltechnik folgen: Ab sofort fungiert das Unternehmen nämlich an den Standorten Felixdorf und Oeynhausen als Hyundai-Haupthändler. Der dritte Standort in Brunn am Gebirge soll ebenfalls für die neue Marke genutzt werden. „Hier werden wir auf einem angrenzenden Grundstück mit einer Fläche von rund 4.000 Quadratmetern einen eigenen Hyundai-Schauraum sowie ein Karosseriezentrum errichten“, erklären Ebner und sein Geschäftsführerkollege Andreas Leodolter. Der Abschluss dieser Bauarbeiten sei für Sommer 2015 geplant.

„Wollen stärkster Händler werden“ Die Entscheidung für eine weitere Marke kam nicht gänzlich überraschend. Schließlich war die Autohausgruppe bisher neben Opel auch für Chevrolet tätig, doch stellte diese GM-Konzernmarke den Neuwagenvertrieb in Europa ein. Mit rund 700 Neuwagen pro Jahr sei man der mit Abstand erfolgreichste Chevrolet-Händler in Österreich gewesen, berichtet

Knalleffekt in Niederösterreich: Künftig vertritt die Autohausgruppe von Anton Ebner, bekanntlich einer der erfolgreichsten Opel-Händler, auch die Marke Hyundai. Von Philipp Hayder Ebner. Diesen Wegfall könne man zwar teilweise mit Opel ausgleichen, doch biete Hyundai das Potenzial für über 1.000 zusätzliche Verkäufe: „Unser Ziel ist es, bei Hyundai der stärkste Händler in Österreich zu werden.“ Parallel wolle man bei Opel weiterhin „am Stockerl stehen“.

Beinahe vollständiges Vertriebsnetz Für Hyundai ist das Autohaus Ebner nicht nur ein besonders prestigeträchtiger Neuzugang im Händlernetz. Bundesweit nähere man sich nunmehr der Marktabdeckung, freuen sich die Importchefs Hansjörg Mayr und Mag. Roland Punzengruber: Sowohl im Bezirk Dornbirn als auch im Norden von Graz, den letzten signifikanten „weißen Flecken“, könnte es schon in den nächsten Wochen Vertragsabschlüsse geben. •

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Toni Ebner (l.) und Andreas Leodolter setzen große Hoffnungen in die neue Marke

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ANSICHT

Aus, Maus – Du bist raus B

ei einem Geburtstag stellen sich meist Gratulanten ein. Das war auch bei mir der Fall. Sogar schon drei Monate vorher. Da bekam ich von der Nürnberger Versicherung ein nettes Briefchen, in dem mir für meine langjährige Vertragstreue gedankt wurde. Mit der Mitteilung, dass als „Geburtstagsgeschenk“ meine Unfallversicherung storniert wird. • Warum? Ganz einfach, wegen meines Siebzigers. Das sei das „tarifliche Höchstalter“ für die Versicherbarkeit in der Unfallversicherung. Damit ende an diesem Tag auch der Versicherungsschutz. Ich war verblüfft. Schließlich habe ich seit 1988 brav Jahr für Jahr pünktlich meine Prämien bezahlt. Ohne jeglichen Schadensfall; ich war somit einen erstklassiger Versicherungskunde. • Dass es ein Höchstalter gibt, bis zu dem einer in eine Versicherung rein kommt, ist verständlich. Meist wird ein höheres Antrittsalter und das damit verbundene höhere Risiko bereits mit einer höheren Prämie bezahlt. Aber wenn man einmal drinnen ist, gibt es für das Vertragsende in den Allgemeinen Versicherungsbedingungen eine klare Regelung:

• Der Vertrag verlängert sich um jeweils ein Jahr, wenn er nicht von einem der Vertragsteile drei Monate vor Vertragsende gekündigt wird. • Oder wenn der Versicherte einen Unfall hat. Dann muss er damit rechnen, nach der Liquidierung dieses „Schadensfalles“ nach Zahlung der Versicherungsleistung binnen Monatsfrist aus der Versicherung raus zu fliegen. • Dann gibt es natürlich auch noch den Todesfall, mit dem der Vertrag endet. • Zusätzlich kennt die Nürnberger auch noch ein Erlöschen des Vertrages, wenn eine „Versicherungsunfähigkeit“ eintritt: Etwa bei Geisteskrankheit oder wenn einer dauernd und vollständig arbeitsunfähig wird.

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Branchenjurist Dr. Fritz Knöbl: „Offenbar gehört die Generation ,Siebzig plus’ versicherungstechnisch bereits zum Humanschrott. Da fällt man dann automatisch in die Kategorie der nicht versicherungsfähigen Personen.“

Von einem „tariflichen Höchstalter für die Versicherbarkeit in der Unfallversicherung“ war bei Vertragsabschluss in den Nürnberger Vertragsbedingungen keine Rede. Das hätte auch etwas diskriminierend gewirkt. Aber offenbar gehört die Generation „Siebzig plus“ versicherungstechnisch bereits zum Humanschrott. Da fällt man dann automatisch in die Kategorie der „nicht versicherungsfähigen Personen“. Dabei wurde mir 1987 mit der Polizze noch eine „Rententafel“ mitgeschickt, in der man mir für den Fall des Falles meine Invaliditätsrente noch bis zu meinem 80er ausgerechnet hat. Ein Alter, das ich auch ohne Unfallrente zu erreichen gedenke. • Der privatwirtschaftlich orientierte neue Finanzminister kann sich bei seiner geplanten Budgetsanierung die Nürnberger zum Vorbild nehmen. Etwa, wenn er alle „Siebziger plus“ als unkalkulierbares Risiko aus der Sozialversicherung raus wirft. Die werden dann von der SVA-Prämienzahlung befreit, dafür gibt es aber auch keine Leistungen mehr. Zu blöd, dass Dr. Hans Jörg Schelling nicht schon als Hauptverbandspräsident auf diese Idee gekommen ist. Mit derartigen Einsparungen könnte er jetzt als Finanzminister allen Sozialversicherungen einfach ihre Zuschüsse aus dem Budget streichen. • Auch zur Sanierung der Öffis wäre ein derartiges Alters-Management geeignet: Mit 70 verfällt einfach jeder Führerschein. Alois Stöger kann das als ehemaliger Gesundheitsminister – wie einst beim Rauchverbot – in seinem jetzigen Amt als Verkehrsminister locker als „Präventivmaßnahme“ verkaufen. Ohne Rauch gibt es keine Raucherschäden und keine damit verbundenen Folgekosten – das fördert die Volkswirtschaft. Ohne Führerschein gibt es weniger Autos und wenige Unfälle. Das spart die damit verbundenen Folgekosten – und das nützt ebenfalls der Volkswirtschaft. Überhaupt dann, wenn Stöger einem alten Raucher über 70 präventiv auch noch das Autofahren abgewöhnen wird. Schließlich ist ein derartiger Typ – aus der Sicht der Nürnberger – schon ein völlig unversicherbares Risiko. Da ist es versicherungsmathematisch und volkswirtschaftlich schon besser, wenn alle Alten über 70 mit der Bundesbahn fahren: Das hebt die Bahnumsätze und mindert die Staatszuschüsse – und ist somit ein weiterer Beitrag zur Budgetsanierung. • Doch die Politiker haben mit der Umsetzung derartiger Ideen ein Problem: Sie müssen das Wahlvolk bei Laune halten. Auf das braucht eine Versicherung beim Kündigen von Verträgen keine Rücksicht nehmen. Ganz nach dem Motto: Aus, Maus – und Du bist raus.

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HANDEL

Rückenwind in Brüssel Bei ihrem Kampf um faire Rahmenbedingungen steht die europäische Autohändlervereinigung CECRA nicht allein da: Das wurde bei der Jahrestagung in Brüssel deutlich. Von Philipp Hayder

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as Recht auf Mehrmarkenvertrieb, der ungehinderte Weiterverkauf eines Mehrmarkenbetriebs, der Ersatz nicht amortisierter Investitionen und eine mindestens zweijährige Kündigungsfrist – diese Forderungen beschäftigen seit Jahren Jean-Paul Bailly, Präsident der CECRA, und seinen höchst engagierten Generaldirektor Bernard Lycke. Lediglich in Luxemburg und Österreich gibt es nationale Regelungen zum Händlerschutz, die darüber hinaus nicht vollständig sind. So fehlt in Österreich der verbriefte Anspruch auf den Mehrmarkenvertrieb. Im Frühjahr schien ein Durchbruch zum Greifen nahe, denn die EU-Kommission forderte ultimativ einen „Code of Conduct“ zwischen Herstellern und Händlern. Sollte dieser nicht bis Ende 2014 beschlossen werden, drohte sie eine gesetzliche Regelung an. Einige Monate später wurde die Formulierung jedoch abgeschwächt: Im aktuellen Entwurf für das Abschlussdokument der EU-Arbeitsgruppe „Cars 2020“ behält sich die Kommission nur mehr „das Recht vor, einen Prozess mit dem Ziel eines Gesetzesvorschlags zur Regelung der Beziehungen zwischen den verschiedenen Akteuren am automotiven Sektor einzuleiten“. Trug das Lobbying der Autohersteller also Früchte?

Hoffnung auf GVO-Nachfolge „Machen Sie sich über die Wortwahl keine Sorgen. Unsere Einstellung ist genau die gleiche geblieben“, beruhigte Carlo Pettinelli, in der Industriekommission unter anderem für die Autobranche verantwortlich, bei der am 24. und 25. September abgehaltenen Jahrestagung der CECRA. Eineinhalb Jahre nach dem Wegfall der Kfz-GVO rückt damit ein neues Branchengesetz ein Stück näher: Die Hersteller machen nämlich nach wie vor keine Anstalten, einem freiwilligen Verhaltenskodex zuzustimmen. Nicht aufgeben will die CECRA im Hinblick auf die Maßnahmen gegen „unfaire Vertriebspraktiken“, die sich derzeit auf den Lebensmittelsektor beschränken – und das, obwohl zahlreiche Autohändler der EU

Carlo Pettinelli, EU-Kommission

Laurianne Krid, FIA

ihre negativen Erfahrungen mitgeteilt hatten. Auch der ungehinderte Zugang zu technischen Daten sowie der europaweite Kampf gegen Tachobetrug beschäftigen derzeit Lycke und seine zwei (Teilzeit-)Mitarbeiter. Mit einem Minimalbudget von 500.000 Euro treten sie tapfer der millionenschweren Lobbying-Übermacht der Autokonzerne entgegen.

Der österreichische CECRAVorstand Mag. Dr. Gustav Oberwallner, Markenhändlersprecher Jaap Timmer, JeanPaul Bailly und Bernard Lycke (v. l.) kämpfen für die Interessen der Händler

Im Interesse der Konsumenten Zum Glück der Branche erhält die CECRA Rückendeckung von anderen, zweifellos finanziell besser ausgestatteten Interessenvertretungen. So führt man den Kampf um faire Vertriebspraktiken gemeinsam mit Zusammenschlüssen aus der Zuliefer-, Industrieteile- und Schmierstoffbranche. Auch die einflussreiche Weltautovereinigung FIA (ihr gehören unter anderem zahlreiche Autofahrerclubs an) versprach bei der CECRA-Tagung ihre Unterstützung. „Es muss eine wie auch immer geartete Nachfolgeregelung für die 2013 ausgelaufene Kfz-GVO geben“, sagte die für Europa zuständige „Strategiechefin“ Laurianne Krid: Nur auf diese Art und Weise könne man sicherstellen, dass „Mobilität leistbar bleibt und der Kunde weiterhin zwischen unterschiedlichen Anbietern wählen kann“. •

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HANDEL

Schöne Autos, neues Ambiente Mazda zeigte seinen Partnern in Barcelona, wie die Autohäuser ausschauen sollen. Der Umbau dürfte bis 2016 abgeschlossen sein: Zwei Partner in Österreich haben die neue CI bereits angebracht. Von Mag. Heinz Müller

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ach dem Neustart einige Monate lang mit einer doch etwas schon in die Jahre gekommenen CI beginnen oder doch gleich mit der neuen Optik starten? Für das kleine Autohaus Achter in Kollnbrunn (Weinviertel) war diese Frage schnell beantwortet: Nach dem Wechsel von Chevrolet zu Mazda im Frühjahr war das Autohaus in Niederösterreich so etwas wie ein „Versuchskaninchen“ – auch für die Montagefirma. Schließlich galt es, mit bisher noch nie von Mazda eingesetzten Materialien zurecht zu kommen. Doch das Ergebnis kann sich sehen lassen: Das Autohaus Achter erstrahlt in zeitgemäßer Optik.

Das Autohaus Anton Achter in Kollnbrunn (Weinviertel) zeigt nach dem Wechsel von Chevrolet zu Mazda schon seit dem Frühjahr die neue Optik

Zwei Autohäuser bereits im neuen Design Nicht ausgeschlossen, dass demnächst nicht nur (wie bisher) die Vertreter der Partnerhändler (Vock&Seiter in Deutsch-Wagram sowie Schweinberger in Zistersdorf) nach Kollnbrunn „schauen“ kommen, sondern auch der eine oder andere Mazda-Kollege aus einem anderen Verkaufsgebiet. Ihnen steht der Umbau nämlich noch bevor (nur das heuer ebenfalls neu eröffnete Autohaus Lietz erstrahlt ebenfalls bereits im neuen Outfit).

Bisherige Signalisation aus 2001 Auf einer großen Tagung in Barcelona wurden die fast vollzählig angereisten Händler und ihre Begleitung Ende September vom Importeur auf das neue Projekt „eingeschworen“. Einig ist man sich weitgehend, dass etwas geschehen muss – denn schließlich stammt die Außensignalisation bereits aus dem Jahr 2001, die Innenbereiche wurden beginnend mit dem Jahr 2004 umgestaltet. Seither hat sich bei Mazda viel getan und die kommenden Jahre sollen mit dem Start neuer Modelle (etwa dem MX-5, dem Mazda 2 und dem CX-3) weiterhin für neuen Schwung in den Schauräumen sorgen. In Schauräumen, die künftig übrigens in neuer Lichttechnik erstrahlen sollen: Ziel sei es, die Kunden und

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Die moderne Fahrzeugpalette erstrahlt künftig in besonders schönem Licht

die Fahrzeuge in den Mittelpunkt zu stellen, verlautet beim Importeur in Klagenfurt: „Das soll der Kunde spüren, wenn er in den Schauraum kommt“, erklärt Günther Kerle, Geschäftsführer von Mazda Austria. Daher werden die Kundenberatungsbereiche umgestaltet: Hochwertiges Design soll mit durchdachter Funktionalität verbunden werden. Die Kosten für die Planung und Umsetzung werden zwischen Händler und Importeur geteilt. Es gibt mehrere Stufen: Die Außensignalisation mit den neuen Pylonen und dem Aluminium-Mesh-Gewebe sowie der LED-Beleuchtung müssen alle Partner umsetzen, dies sollte im Idealfall in 2–3 Tagen erledigt sein. Auch im Innenbereich gibt es gewisse Standards am „Point of Sale“, die jeder Händler umsetzen muss. Die größeren Investitionen in Schauräume, die nur die Haupthändler durchführen müssen, sollen sich dann – so das Ziel – über Boni amortisieren.

Abschluss bis zum Jahr 2016 Der Zeithorizont, den der Importeur mit den Händlern abgesprochen hat, ist ambitioniert: „Es wäre schön, wenn einige noch im Dezember mit der Umstellung beginnen könnten“, wünscht man sich bei Mazda Austria. Die meisten Arbeiten sollten im Laufe des Jahres 2015 erfolgen, Anfang/Mitte 2016 dürfte, so der Plan, die Umstellung abgeschlossen sein. •

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Mit 550 Stück dürfte der XV (r.) heuer vor dem Forester (o.) das Volumenmodell von Subaru sein

„Die Flamme wird wieder größer“ Vor 3 Jahren hat Subaru doppelt so viele Autos verkauft wie derzeit. Dennoch hält die japanische Marke an Österreich fest – und rüstet sich mit einem Netzausbau für das große Comeback.

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ie „wirklich dünne Luft im Privatkundengeschäft“ macht dem Team von Subaru ebenso zu schaffen wie die Modellpolitik des Herstellers. Erfolgsprodukte wie den Justy, der als Allradauto im BSegment eine echte Alleinstellung genoss, gibt es nicht mehr. „Jetzt beginnt unser Modellprogramm mit dem XV bei rund 20.000 Euro. Dass infolge dessen das Absatzvolumen ein anderes ist, liegt auf der Hand“, meint der langgediente Importchef Werner Andraschko. Nichtsdestotrotz soll Subaru im Gesamtjahr auf 800 Neuzulassungen kommen. Davon werden voraussichtlich 550 Stück auf Werner Andraschko den XV entfallen, 150 Stück auf den sucht nach weiteren Forester sowie die verbleibenden Verkäufe Vertriebspartnern auf Outback und BRZ. 2015 ist ein Wachstum auf 800 bis 1.000 Einheiten geplant, zumal aufgefrischte Versionen von Outback und Forester angekündigt wurden.

Händler gesucht Wachstumsimpulse verspricht sich Andraschko aber auch vom sukzessiven Ausbau des Händlernetzes: „Wir haben im Moment 31 Händler, 41 Agenturpartner und 14 reine Werkstätten. Sinnvoll wäre ein Netz mit rund 40 Haupthändlern. Das wollen wir bis zum Ende des nächsten Jahres bewerkstelligen.“ Schließlich gilt es, auf jenes Comeback vorbereitet zu sein, von dem Andraschko vollauf überzeugt ist: „Zum gegebenen Zeitpunkt wird die Flamme wieder größer werden.“ • (HAY)


HANDEL

Neue Optik, alte Ziele Bei zwei Dritteln der Skoda-Händler wird gehämmert und geschraubt, ein Fünftel erstrahlt bereits im neuen Design. Das Ziel der Marke ist unterdessen dasselbe geblieben: Es gilt, am hart umkämpften Neuwagenmarkt einen „Stockerlplatz“ zu verteidigen.

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ls Ende August bekannt wurde, dass der vielfach ausgezeichnete Händler Schröcker an seinen 3 oberösterreichischen Standorten die Skoda-Verträge zurücklegen wird, sorgte das in der Branche für einiges Aufsehen. Ist bei der tschechischen VW-Konzernmarke etwa ein größerer Netzumbau im Gange? Importchef Max Egger beruhigt: Es handle sich um die seit Längerem vorbereitete CI-Umstellung, die bei zwei Dritteln der Betriebe derzeit im Gange und bei „rund 20 Prozent“ sogar schon abgeschlossen sei. Zu letzterer Gruppe gehören die Autohäuser in Hallein, Judenburg und Wien-Oberlaa oder auch „Skoda Salzburg“: Die Porsche-Niederlassung in der Sterneckstraße eröffnete kürzlich ihren mustergültigen neuen Schauraum, der für 700.000 Euro auf mehr als 500 Quadratmeter erweitert wurde.

Max Egger betont die Kontinuität im Netz und in der Absatzpolitik von Skoda

Neuauflage für den Bestseller Stichwort zusätzliche Verkäufe: Dazu soll auch der neue Fabia beitragen, der nach der Premiere bei der Vienna Autoshow 2015 zeitgleich als Fünftürer und Combi auf den Markt kommen wird. „Alles über 7.000 Stück wäre ein schöner Erfolg“, sieht Egger beste Chancen für die dritte Generation des Kleinwagens, der mit rund zwei Dritteln traditionell einen besonders hohen Kombianteil aufweist.

Modelloffensive ab 2015

Stabiles Netz Wie Egger erklärt, soll die Einführung der neuen Werksarchitektur bis Ende 2015 abgeschlossen werden. Insgesamt würden nicht mehr als 8 Standorte wegfallen: „Wir respektieren die Entscheidungen dieser Partner, die zudem nicht nur mit den neuen Standards, sondern auch mit anderen Dingen wie beispielsweise Nachfolgeregelungen oder gesundheitlichen Aspekten zu tun haben.“ Größere „weiße Flecken“ im derzeit 94 Händler umfassenden Netz gebe es daher nicht. Lediglich in Wien sei man (unabhängig von CI-Umstellung) auf der Suche nach

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einem zusätzlichen Betrieb, sagt Egger: „Davon erwarten wir uns jährlich rund 1.000 zusätzliche Verkäufe, die etwa zur Hälfte auf den neuen Partner und auf die vorhandenen Betriebe im Großraum Wien entfallen werden.“

Der neue Fabia (r.) soll die Verkäufe beleben, ohne den knapp darüber positionierten Rapid bzw. Spaceback (l.) allzu sehr zu kannibalisieren

Der neue Fabia wird den Auftakt zu einer regelrechten Modelloffensive bilden: „Im 3. oder spätestens im 4. Quartal 2015 ist der Generationswechsel beim Superb geplant. Im Jahr 2016 ist dann die Einführung eines großen SUV vorgesehen“, kündigt Egger an. All das soll es Skoda ermöglichen, weiterhin zu den 3 stärksten Anbietern am österreichischen Automarkt zu gehören – wobei bei diesem Ziel das markentypische Understatement mitschwingt: Die Rückeroberung der zuletzt nur hauchdünn verpassten Nummer2-Position ist Skoda schließlich durchaus zuzutrauen.• (HAY)

AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2014


HANDEL

Neue Pläne mit Aston Martin Das Geschäft mit noblen Sportwagen ist seit der NoVA-Erhöhung schwer geworden: Aston Martin hat für Österreich dennoch große Pläne, wie der Europa-Chef der Marke in Wien bekannt gab.

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er sich einen Aston Martin kauft, darf als betucht gelten: Doch selbst diesen Kunden tut es weh, wenn „ihre“ Autos deutlich teurer werden. Und so ist es kein Wunder, dass der Absatz von Luxusautos in den vergangenen Monaten etwas ins Stocken geraten ist. So stieg laut den Berechnungen der Eurotax der Preis des Aston Martin V12 Vanquish S durch die NoVA-Erhöhung (32 statt bisher 16 Prozent) von 313.015 auf 345.307,99 Euro. In den ersten 8 Monaten dieses Jahres wurden in Österreich 14 neue Aston Martin zugelassen, 2013 waren es in diesem Zeitraum 22 gewesen. Im noblen Schauraum von British Luxury Cars hinter dem Wiener Arsenal herrschte im September dennoch gute Stimmung: Schließlich konnten die neuesten Modelle getestet werden. Angereist war auch Jeffrey L. Scott, Geschäftsführer von Aston Martin Lagonda of Europe mit Sitz in Frankfurt. Er glaubt, dass der Absatz in Österreich durchaus auf knapp mehr als 100 Stück pro Jahr wachsen könnte. Autos, die ins nahe Ausland geliefert werden, sind in dieser Zahl bereits eingerechnet. Der (vor 4 Jahren in

Jeffrey L. Scott, Aston Martin

die Insolvenz geschlitterte) bisherige Importeur schaffte im Rekordjahr 2008 exakt 75 Neuzulassungen in Österreich. Mit dem seit 2 Jahren tätigen neuen Importeur, der von Anja Frey-Winkelbauer geführt wird, ist Scott sehr zufrieden: „Die Familie Frey ist eine sehr engagierte Unternehmerfamilie. Die beiden Standorte in Wien und Salzburg sind absolut ausreichend, da wir hier das größte Potenzial abdecken können.“

Produktoffensive ab dem Jahr 2016

Import: Anja FreyWinkelbauer

Aston Martin hat in den vergangenen Jahren jeweils rund 4.000 Fahrzeuge weltweit verkauft, wobei Großbritannien mit rund 1.200 Einheiten weiterhin der weitaus wichtigste Markt bleibt. „Damit sind wir profitabel“, sagt Scott. Ab 2016 ist eine große Produktoffensive geplant; rund 1 Milliarde Euro an Investitionen ist dafür geplant. Dann sollen die Fahrzeuge auch nicht mehr mit den noch aus der Ford-Ära stammenden Motoren ausgerüstet werden, die speziell für Aston Martin in Köln gefertigt werden. Dass Autos (wie zwischen 2009 und 2012) auch bei Magna-Steyr in Graz gebaut werden, ist unwahrscheinlich, denn die Kapazität im Stammwerk in Gaydon wurde massiv ausgebaut. • (MUE)


Sagen, was wichtig ist. Diskutieren, um richtig zu verstehen. Sind Sie dabei in der Hofburg beim Wandel der Branche. Wir sprechen über Märkte und Technologien – und sind bei den Kunden. Es gibt Kurzweiligkeit durch Top-Referenten, Catering während des Tages und viel Zeit für das Netzwerken.

Unter der Moderation von Univ.-Prof. Dr. Peter Filzmaier diskutieren ausgewiesene Branchenprofis mit den Entscheidungsträgern der österreichischen Autowirtschaft über aktuelle Entwicklungen und neue Ertragsansätze im Autohandel und -service. Ab 08:00 Registrierung/Frühstück 09:00 Begrüßung Einleitung/Moderation: Peter Filzmaier Bilanz der Bilanzen Peter Voithofer, KMU Forschung Austria Das wirtschaftliche Branchenbild in Zahlen und Fakten – Veränderungsszenarien mit Blick auf das Internet Außenperspektive der Branche mit Referaten, Statements und Podiumsdiskussion Helmut Kluger: Neue Konstellationen im Interessengeflecht Hersteller, Zulieferer, Händler, Werkstätten etc. Albert Still: Was ist Hersteller- und was Händlerstrategie? Axel Berger: Neue Potenziale im GW-Sektor Sebastian Lorenz: Big Data – Chancen und Gefahren Kaffeepause Entwicklung des Werkstattmarktes mit Referaten, Statements und Podiumsdiskussion

Gerhard Lustig, Herausgeber, Geschäftsführer, A&W Verlag: „Unser AUTO-&Wirtschaft-Tag ist die ideale Plattform für den oft so wichtigen Blick über den eigenen Zaun. Die Präsentationen unserer Gastredner und die Diskussionsteilnehmer sind in ihren Themen brandaktuell.“

Mit „Mr. Opel“ Albert Still betritt ein profunder Kenner der europäischen Markenszene die A&WBühne!

Christian Uhl: Der Werkstattmarkt von (über)morgen bis 2030 Walter Birner: Integration der Werkstätten in die Informationslogistik Michaela Rockenbauer: Effektive Partnerschaften im Globalisierungsprozess cirka 12:00–13:30 Mittagspause Austeilen – Einstecken, Business Boxing mit Schauspieler Ciro De Luca Adrian Schnell: Online zu mehr Kunden ohne Mehraufwand Chancen und Risiken von Preisvergleichen mit Referaten Statements und Podiumsdiskussion Erik Eybl: Preiswerter reparieren – Chancen und Risiken von Preisvergleichen Richard Nathschläger: Neudefinition der Identteile-Politik Felix Clary: Verbesserung der Markteffizienz durch gezielte Serviceleistungen Burkhard Ernst: Ist mit 1 Prozent Umsatzrendite die „Macht der Standards“ erfüllbar? Fritz Nagl: Mehrfrontenkampf gegen Kaufkraft- und Imageverlust

Peter Affolter, Eigentümervertreter, A&W Verlag Österreich, Schweiz: „Im Geiste von Helmuth H. Lederer setzen wir die Tradition des AUTO-&-Wirtschaft-Tages fort. Die Veranstaltung schafft beste Voraussetzungen für Kontaktpflege, Meinungs- und Erfahrungsaustausch.“

Fragen & Antworten aus dem Auditorium: – Wie weit unterscheiden sich die Reparaturkosten-Kalkulationsmodelle? – Haben Markenbetriebe Informationsvorsprung? – Sind die Kfz-Unternehmer beratungsresistent? – Wer vertritt die Markenwerkstätten: Gremium oder Innung? – Exportstopp für Wracks durch Abfallwirtschaftsgesetz? – Fördern Zeitwertreparaturen das Werkstattgeschäft? – Gebrauchtersatzteile als Konkurrenz ? – Braucht die Autowirtschaft vereintes Lobbying? ab 15:30 Zusammenfassung Dankesworte und anschließend Smalltalk beim Buffet Änderungen im Programmablauf bleiben dem Veranstalter vorbehalten!

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ALLRAD LIFESTYLE ABENTEUER


ANMELDEN: 23.10.2014! Wien, Hofburg Dr. Peter Filzmaier, Politikwissenschaftler und Moderator Seine Analyse zur Regierungspolitik und Medienkommunikation als schwierige Rahmenbedingungen für die Autobranche zieht sich durch die ganze Veranstaltung. Er zeigt die Außensicht, ist Garant für eine zielgerichtete Diskussionsqualität – und Autofahrer.

Mag. Walter Birner, Gesellschafter der Birner Gruppe Die reduzierte Kaufkraft trifft Marken- und freie Werkstätten im gleichen Maße stark. Umso höher die Belastung durch Fixkosten ist, desto schwieriger sind die fehlenden Kunden zu kompensieren. Eine schlanke und effiziente Struktur und die Vermeidung unnützer Kosten sind mehr denn je das Gebot der Stunde.

Mag. Peter Voithofer, KMU-Forschung Die angespannte betriebswirtschaftliche Situation und die große Heterogenität der Kfz-Betriebe weisen neben konjunkturellen Entwicklungen auf Veränderungen in der Branche hin. Im Strukturwandel begriffen, zielt die KMU-Analyse im stationären Handel auf die Konfrontation mit dem Internet.

Mag. Michaela Rockenbauer, Marketing Managerin Castrol Der Wettbewerb bei der Kundenbindung in einem schrumpfenden Markt wird für mehr Inklusiv-Services sorgen, was bis zu acht Jahre alte Gebrauchtfahrzeuge betrifft. Effektive Partnerschaften werden heiß begehrt sein, die es schaffen, zu einem integrierten Organismus zusammenzuwachsen.

Helmut Kluger, Herausgeber „Automobilwoche“ Autohersteller, Zulieferer, Händler, Werkstätten, Dienstleister brauchen in Bewältigung des Wandels der gesamten Branche und ihrer Wertschöpfungskette funktionierende Teamarbeit. Digitales Marketing, soziale Medien und Lead Generation drängen tradierte Kundenbeziehungsformen in neue Bahnen.

Dr. Felix Clary, Sprecher der Importeure in Österreich Verbesserung der Markteffizienz hat sich der ausgewiesene Unternehmensberater für Automobilhändler zur Maxime gesetzt. Das Auto als wesentlichen Faktor in der Gesellschaft zu verankern, ist in der heutigen schwierigen Medienkommunikation ein Generationenthema.

Christian Uhl, International Car Distribution Programme Der Werkstattmarkt von (über-)morgen steht im Mittelpunkt des Servicemarktes. Erfahrungsgemäß dauert es rund 10 Jahre, um die Hälfte des Fahrzeugbestandes in Westeuropa zu erneuern. ICDP präsentiert fundierte Prognosen zum Servicemarkt der Zukunft bis 2030.

Burkhard W. Ernst, Gremialobmann Fahrzeughandel Im angestrebten Schulterschluss der Interessen zwischen Handel, Importeuren und Herstellern sind die Reihen noch lange nicht geschlossen. Die schwierige Marktlage und eine restriktive Regierungspolitik bilden die Arbeitsgrundlage, mit der die Autobranche zu kämpfen hat.

Dr. Erik Eybl, Vorsitzender Schadenausschuss VVÖ Preiswerter reparieren – dieses Thema bewegt derzeit viele Gemüter. Vor allem, wenn es dabei um Preisvergleiche bei den Ersatzteilen geht. Dafür hat die Versicherungswirtschaft eine Datenbank erstellen lassen, die für mehr Transparenz sorgen soll, was von manchen als „Preisdiktat“ aufgefasst wird. Über Alternativen wird diskutiert.

Fritz Nagl, Bundesinnungsmeister Kfz-Techniker In seiner laufenden Funktionsperiode kämpft der Berufsstand der Kfz-Techniker an mehreren Fronten gegen Kaufkraftverlust, Imageschaden etc. Telematik, Big Data, Social Media bestimmen mehr und mehr das Tagesgeschehen und dennoch muss ein Konsens zwischen Gegenwart und Zukunft gefunden werden.

Dr. Richard Nathschläger, Geschäftsführer Audatex Künftig werden wir in Österreich wie in den meisten Nachbarländern in West- und Osteuropa vermehrt mit Identteilen in Versicherungsschäden konfrontiert werden. Wie schnell und tiefgreifend dies am heimischen Markt passiert, bedarf noch einiger Diskussionen und wird eine interessante Entwicklung werden.

Axel Berger, Vorstand CarGarantie Der Gebrauchtwagensektor hat sich in seiner Konstante als für den Autohandel stabilisierendes Geschäftsfeld erwiesen. Dieser Aufwärtstrend darf aber nicht hinwegtäuschen, dass in diesem Segment noch viel ungenutztes Potenzial schlummert. Eine topaktuelle Studie gibt Aufschluss darüber.

Dr. Sebastian Lorenz, AutoScout24 Stichwort Big Data: Der Autohandel muss achtgeben, dass nicht andere das Geschäft mit den Daten seiner Kunden machen. Millionen Nutzerprofile haben sich bereits angesammelt und warten auf ihre Vermarktung. Rechtzeitig technische Voraussetzungen zum Wohl des Autohandels zu schaffen, ist Gebot der Stunde.

Adrian Schnell, Autofaszination „Mehr Kunden ohne Mehraufwand“ ist die Erfolgsformel des führenden Schweizer-Internethändlers im Zubehör- und Teilesegment – künftig auch in Österreich. Mit seinem modernen Vermittlungskonzept an Kfz-Werkstätten trifft das Unternehmen doch den Nerv der Zeit.

TEILNAHMEGEBÜHR: 69 EURO (exkl. Ust) INKL. BUFFET. FRAGEN UND ANMELDUNGEN BEANTWORTET: okermueller.renate@autoundwirtschaft.at

EN & AUSTEIL EN! TECK EINSBusinessBoxing mit Ciro de Luca


HANDEL

Ehrenamtliche Spezialisten Der Motor Presse Klub Austria (MPKA) bietet jungen Fachjournalisten im Rahmen einer neutralen Kommunikationsplattform die Möglichkeit, Pressesprecher und Experten aus der heimischen Automobilbranche kennenzulernen. Darüberhinaus werden für die rund 280 Mitglieder Veranstaltungen, Vorträge oder Führungen organisiert – und im Einzelfall auch schon mal finanzielle Der MPKA blickt bei Führungen reUnterstützung im Notfall aufgestellt.

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ie Österreicher sind Vereinsmenschen. Mit anderen Worten: Nur ein Vereinsmeier ist ein richtiger Österreicher. In kaum einem anderen Land gibt es auf die Bevölkerungsdichte bezogen nämlich so viele Menschen, die sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich bei den Pfadfindern oder Gardetänzern, im Schrebergarten oder bei den Paintballspielern, im Angeloder Sportclub oder im Trachten-, Wander- oder Blasmusik-Verein engagieren.

gelmäßig hinter die Kulissen wie etwa bei der WEGA oder dem Verkehrsleitsystem

Organisierter Meinungsaustausch Fachjournalisten machen hierbei keine Ausnahme, schätzt doch vor allem diese Berufsgruppe den organisierten Informations-, Erfahrungs- und Meinungsaustausch besonders. Aus diesem Grund wurde bereits 1956 der Motor Presse Klub Austria (MPKA) gegründet. Und auch im 58. Jahr seiner Existenz verfolge der Verein den gleichen Zweck, wie die geschäftsführende Präsidentin Renate Okermüller erklärt. „Auch wenn sich die Häufigkeit der Vereinsabende beziehungsweise Veranstaltungen aufgrund der gestiegenen Schnelllebigkeit der gesamten Branche verändert hat, dient der MPKA auch heute noch einerseits als neutrale Plattform zum zwanglosen Informationsaustausch. Andererseits bietet er jungen, noch unerfahreneren Kollegen die Möglichkeit, Pressesprecher und bekannte Journalisten kennenzulernen.“ Ganz wichtig, darauf legt die Präsidentin nämlich besonderen Wert, „stehe der Klub nicht nur der schreibenden Zunft, sondern auch einschlägigen Fachleuten aus der Mobilitätsbranche beziehungsweise dem Kraftfahrzeugs- und Verkehrswesen offen, die vom Präsidium eingeladen werden“. Derzeit hat der Verein 194 ordentliche Mitglieder, 34 Senioren-, 35 Firmen- sowie 4 Ehrenmitglieder.

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Hilfe im Einzelfall Für die Mitglieder organisiert der ehrenamtlich tätige Vorstand regelmäßig Veranstaltungen, Vorträge oder Führungen. So besuchte der MPKA etwa das Hauptquartier der Wiener Polizei-Sondereinsatzgruppe WEGA in der Rossauer Kaserne und ließ sich neben dem Verkehrsleitsystem auch deren Arbeitsweise und Einsatzstrategien erklären. „Unsere Veranstaltungen sind immer sehr interessant, wichtig ist uns allerdings auch hervorzuheben, dass wir keine bloße Spaßtruppe sind“, betont Okermüller. So habe der Klub „im Fall des kürzlich verstorbenen Motor-Journalisten Thomas Weibold, der bei den Oberösterreichischen Nachrichten tätig war, einen Aufruf gestartet, um seiner Lebensgefährtin und dem einjährigen Sohn eine finanzielle Überbrückungshilfe geben zu können“. Wobei „schlussendlich insgesamt mehr als 17.000 Euro Spendengeld für die Hinterbliebenen organisiert werden konnten“. Nicht zu vergessen ist auch der Terminkalender auf www.mpka.at, der einen guten Überblick über Presseveranstaltungen bietet. • (PSP)

AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2014

Renate Okermüller, geschäftsführende Präsidentin


HANDEL

Bestpreis per Mausklick

Klare Ergebnisse, breite Datenbasis, individuelle Auswirkungen: Das bietet der „PriceAnalyser“

Ab sofort erleichtert eine innovative Software die marktgerechte Kalkulation von Gebrauchtwagenpreisen. Das Programm namens „EurotaxPriceAnalyser“ wird bereits von ersten Pilothändlern erprobt.

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tandzeiten minimieren, Verkaufszahlen maximieren: Diese strategischen Ziele verfolgt jeder Kfz-Betrieb, der mit Gebrauchtwagen handelt. Entscheidend dafür ist zu einem Gutteil der Preis der angebotenen Fahrzeuge. Hier komme der EurotaxPriceAnalyser ins Spiel, sagt Mark Ruhsam, Marketingleiter von Eurotax: „Unser neues Onlinetool vergleicht automatisch den gesamten Fahrzeugbestand mit den aktuellen Marktpreisen und zeigt sofort Handlungsmöglichkeiten auf.“

Individueller Überblick Der EurotaxMarketAnalyser ermöglicht sowohl eine Gegenüberstellung der Fahrzeugpreise mit aktuellen Vergleichswerten aus der Region („EurotaxAngebotskurs“) als auch die Erstellung benutzerdefinierter Richtlinien, bei denen beispielsweise zwischen Eigenund Fremdmarken oder zwischen unterschiedlichen Filialstandorten differenziert werden kann. Das Programm zeigt an, ob Fahrzeuge „überbewertet“, „unterbewertet“ oder „auf Ziel gemäß Preisrichtlinie“ sind, und stellt die Ergebnisse visuell dar. Noch weiter reichende Individualisierungen können mithilfe zahl-

reicher Filter vorgenommen werden – etwa dann, wenn ein bestimmtes Fahrzeugsegment unter die Lupe genommen werden soll. „EurotaxPriceAnalyser ist online und ermöglicht dem Nutzer somit jederzeit den Zugriff auf die aktuellsten Angebotsdaten der führenden Internetportale“, unterstreicht Ruhsam. Hinzu kommt, dass keinerlei Import oder Export von Daten notwendig ist. Der Nutzer könne somit sofort mit den gewünschten Analysen starten, so Ruhsam, der vor allem bei mittleren und großen Händlern sowie Importeuren reges Interesse an der neuen Software registriert: „Einfacher kann dynamisches Preismanagement nicht sein.“ • (HAY)

Mark Ruhsam erklärt, wie die neue Software zu mehr Verkäufen und höheren Renditen beitragen kann


HANDEL

Noch muss Wien warten Grenoble ist die vorerst einzige Stadt außerhalb Japans, in der Toyota seinen Elektro-Winzling namens i-ROAD einsetzt. Als einzige Fachzeitschrift Österreichs waren wir beim Start dabei.

Didier Leroy ist Europachef von Toyota

Von Mag. Heinz Müller

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blicherweise setzt man sich bei der Präsentation eines neuen Autos ans Steuer, rückt den Sitz zurecht, stellt die Außenspiegel ein und startet. Wer mit dem kleinen Toyota i-ROAD fahren will, muss erst einmal zur Einschulung. Denn der nur 2,34 Meter kurze Dreiradler aus Fernost ist gänzlich anders als alles, was sonst auf unseren Straßen unterwegs ist. Da wäre, wie erwähnt, die Tatsache, dass er elektrisch betrieben wird. Für jene, die bereits mit E-Autos (inklusive dem kleinen Renault Twizy) gefahren sind, kein sonderlich aufregendes Thema. Doch die Tücke beim i-ROAD liegt in der Lenkung: Die ist nämlich hinten.

Tempo des i-ROAD ganz bewusst auf 45 km/h beschränkt, sodass er (falls er einmal nach Österreich kommt) auch nur mit Mopedführerschein gelenkt werden kann. Das Fahrwerk ist hart, was man vor allem bei Straßenbahnschienen bemerkt. Dafür legt sich der Dreiradler elegant in die Kurven. Bleibt abzuwarten, wie wintertauglich das Vehikel ist, denn es hat keine Heizung, und die wackligen Scheiben lassen sich nur mit einem Knopf oben befestigen. Jedenfalls hat Toyota ganz bewusst die Stadt in den französischen Alpen ausgewählt, um das Konzept zu testen. 35 Stück in vielen, vielen bunten Farben sind seit 1. Oktober unterwegs. Kaufen kann man den iROAD aber nicht, sondern nur ausleihen, und zwar um 3 Euro für die erste Stunde bzw. 2 Euro für die zweite. Die Betreiber (neben Toyota sind es auch die Stadt, der regionale Verkehrsverbund und der Energiekonzern EDF) glauben, dass das Elektroauto das Netz an öffentlichen Verkehrsmitteln in und um Grenoble ergänzen kann.

Direkte Lenkung am Hinterrad Das heißt, dass man nicht allzu früh lenken sollte, wie man es von einem Auto, Moped oder Motorrad gewöhnt ist. Die Lenkung erfolgt nämlich sehr direkt, und so kann es sein, dass das schmale Vorderrad über den Randstein holpert (oder man gar gegen ein anderes Hindernis fährt). Hat man den guten Rat des „Fahrlehrers“ aber einmal befolgt, so entpuppt sich der i-ROAD als lustiges Kerlchen, mit dem man sich durchs Verkehrsgewühl einer Großstadt schlängeln kann. Im Gegensatz zum Twizy (1,19 Zentimeter breit) hat der kleine Japaner nur die Breite eines Motorrades, nämlich 87 Zentimeter. Die Ingenieure haben das

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„Wollen kein Geld verlieren“

Der i-ROAD ist ein lustiges, buntes Gefährt

Die Reichweite wird übrigens mit 50 Kilometern angegeben, das Aufladen an den vorgegebenen Punkten dauert bis zu 6 Stunden. Vorerst ist der Versuch für 3 Jahre angelegt. Wird der i-ROAD früher oder später auch nach Österreich kommen? „Das wissen wir noch nicht, vielleicht bauen wir auch einen i-ROAD 2 oder ein ganz anderes Fahrzeug“, sagt Didier Leroy, Europachef von Toyota. Nachsatz: „Wenn sich in Grenoble zeigt, dass wir Geld verlieren, werden wir sicher nicht expandieren.“ •

AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2014


Auch wenn die SUV-Studie X-Ray (hier mit Designer Steve Mattin) so nicht gebaut werden wird, gibt sie die Linie für das künftige Design von Lada vor

Europanormen sind die Vorgabe Nach der gelungenen Präsentation des Lada 4x4 Urban in Stadtoldendorf sprach der auch für Österreich verantwortliche Lada-Importeur nochmals mit AvtoVAZ-Vorstand Soest.

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uch wenn der kurz danach bekannt gegeben habe, das Unternehmen verlassen zu müssen, seien doch für das Geschäft in Österreich und Deutschland wesentliche Kriterien im Gespräch mit Soest, dem Dieter Trzaska (l.) sprach mit AvtoVAZVertriebsvorstand von Marketingvorstand Martin Soest OAO AvtoVAZ, offen ausgetauscht und nüchtern analysiert worden, sagt Lada-Automobile-Geschäftsführer Dieter Trzaska. Die Gespräche seien positiv verlaufen. Dass sich der Hersteller für Europa öffne, sei klar erkennbar. Schon im Oktober sollen der Granta und der neue Kalina in Österreich lanciert werden. Ab März liefert das Werk Kalina und Granta mit Klimaanlage. Dass Lada vor allem auf dem Heimmarkt Russland Verkäufe und Marktanteil stärken müsse, um die im „de facto größten Autowerk der Welt“ in Togliatti vorhandene Kapazität auszulasten, betonte auch CEO Bo Andersson in der AUTO-Information 2233/6 vom 18.8.2014.

EU-Vorschriften als Stellschrauben künftigen Erfolgs Dass die Standards der europäischen Gesetzgebung und die Kundenwünsche auf Dauer die entscheidenden Stellschrauben für den künftigen Erfolg der Marke auf dem europäischen Markt darstellen, auch wenn der Heimmarkt vorrangig ist, hatte Andersson ebenfalls durchblicken lassen. Diese Prinzipien sind die Voraussetzung für die problemfreie Zulassung und Vermarktung in den EU-Märkten, in die Lada exportiert. Das will Soest, der sich bei Lada gut eingearbeitet hatte, seinem Nachfolger weitergeben. • (ENG)


HANDEL

Der zweite „Wiener Kongress“ Im September 1814 blickte die gesamte Welt nach Wien. 200 Jahre später wurde hier zwar nicht die Zukunft Europas, doch immerhin die weitere Entwicklung der Marke Peugeot verhandelt: Die Donaumetropole war Schauplatz einer internationalen Händlerkonferenz. Von Philipp Hayder

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ber 300 Betriebsinhaber aus 16 Ländern kamen am 7. und 8. September nach Wien, um an der Jahrestagung des europäischen Peugeot-Händlerverbandes teilzunehmen. Brisant war der Kongress nicht nur deshalb, weil die Löwenmarke schwierige Jahre hinter sich hat: Erstmals stellte sich die neue Konzernspitze rund um Carlos Tavares, der seit April als CEO von PSA fungiert, den Fragen aus dem Vertriebsnetz.

Prominent besetztes Podium: Händlerverbandsobmann Bernhard Kalcher (l.) im Gespräch mit den PSA-Managern Amouray de Bourmont, Maxime Picat, Jean Charles Herrenschmitt und Eric Chopard (v. l.)

Prekäre Ertragslage Die dringendste Sorge vieler Händler sei derzeit der Ertragslage, bestätigt Bernhard Kalcher, Obmann des österreichischen Händlerverbandes und somit offizieller „Gastgeber“ der Wiener Tagung. 2013 habe das heimische Netz eine gerade noch ausgeglichene Durchschnittsrendite erwirtschaftet, international seien viele Kollegen längst in den roten Zahlen. Langfristig müssten die Händler aber eine „faire Chance“ auf eine Umsatzrendite von 3 Prozent haben: „Als erster Schritt ist ein Wert von 1,5 bis 2 Prozent unabdingbar.“ Bestätigt wurden die Ertragsprobleme durch den Gastvortrag des Betriebsberaters Trevor Jones: Er verwies darauf, dass derzeit 35 Prozent aller europäischen Automobilbetriebe negativ wirtschaften würden. In den USA liege dieser Anteil nur bei 19 Prozent, im Rest der Welt bei 29 Prozent.

Das wichtigste Ziel sei nunmehr die Höherpositionierung der Konzernmarken, die sich wiederum positiv auf die Erträge auswirken werde. Seitens der Händlervertreter nahm man diese Worte ebenso wohlwollend auf wie den „positiven und partnerschaftlich Meinungsaustausch“ mit anderen Spitzenmanagern. „Der Hersteller konnte glaubhaft versichern, dass er Lösungen für die gemeinsamen Herausforderungen sucht“, freut sich Kalcher.

Bernhard Kalcher (l.) und der neue Konzernchef Carlos Tavares fanden Zeit für offene Worte

Bewährte österreichische Verbandsarbeit Die europäischen Händlervertreter wollen die weitere Entwicklung ihrer Marke ebenso konstruktiv wie konsequent mitgestalten. Österreich gilt diesbezüglich

Gemeinsamer Weg zurück Vor diesem Hintergrund gab sich der Hersteller alle Mühe, seinen Absatzpartnern wieder Optimismus zu verleihen. So verwies Tavares in seiner Rede darauf, dass Peugeot mit einem Durchschnittswert von 95 Gramm pro Kilometer die Marke mit dem niedrigsten CO2-Ausstoß sei. Zudem verfüge man über die „jüngste Modellpalette aller Zeiten“, da sämtliche Fahrzeuge innerhalb von 3 Jahren eingeführt oder erneuert worden seien. Der neue CEO kündigte weitere technische Neuerungen an und betonte, dass die wirtschaftliche Erholung von PSA deutlich schneller voranschreite, als es vielerorts erwartet worden sei.

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Ehrung für den „Gründervater“: Das Team um Bernhard Kalcher (rechtes Bild) führt fort, was Komm.-Rat Alois Edelsbrunner (B. o. r.) vor 20 Jahren begonnen hat

als Vorzeigeland: Der vor exakt 20 Jahren gegründete „Klub der Österreichischen Peugeot-Händler“ kann als einer von ganz wenigen Zusammenschlüssen auf eine vollständige Mitgliedschaft aller (selbstständigen) Handelsbetriebe bauen. „Vor diesem Hintergrund haben wir schon viel erreicht“, sagt Kalcher. Für ihn und seine Vorstandskollegen steht freilich außer Frage, dass es noch mindestens ebenso große Herausforderungen zu bewältigen gibt. •

AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2014


HANDEL

Frust um Investition für Chevrolet Beim Schlichtungsverfahren im Fall Autohaus Christoph Mussger gegen Chevrolet Austria konnte keine Einigung erzielt werden.

I

n das Kapfenberger Autohaus waren für die sechs Monate Tätigkeit als Chevrolet-Händler, bis GM den Rückzug der Marke in Europa bekanntgab, laut Inhaber Christoph Mussger 600.000 Euro investiert worden. Er hatte die ursprünglich errechnete Entschädigungssumme von 1,2 Millionen Euro zuletzt auf 350.000 Euro verringert. Mag. Rainer Fillitz bestätigt das letzte Angebot von Chevrolet Austria – rund 60.000 Euro – ausdrücklich nicht. Man habe einen einheitlichen Prozess angewandt. Mussger hätte sogar

Christoph Mussger, hier mit seiner Frau Eva Maria Knotz, hat auf Chevrolet gesetzt

Deshalb hatte er für Chevrolet in den bestehenden Autohandelsbetrieb investiert

auf die Entschädigung verzichtet, wenn ihm seitens GM ein Opel-Vertrag, für den er sich umgehend nach der Kündigung des Chevrolet-Vertrags beworben hatte, angeboten worden wäre: Ein Opel-Vertrag wäre die perfekte Lösung für alle gewesen, meint Mussger, der sich mit einem Servicevertrag begnügt hätte. Der Chevrolet-Servicevertrag, der noch aufrecht ist, nütze ihm aufgrund des geringen Bestands der Marke wenig. Preisprobleme hat Mussger schließlich mit den Chevrolets, die er noch bestellt hatte. Alle Details der Causa: AUTOInformation 2237 vom 12. September, Seite 8! • (ENG)


HANDEL

Premieren in Zeiten der Krise Während der russische Markt derzeit rückläufig ist, wurden auf dem Moskauer Autosalon wichtige Neuheiten präsentiert.

mehreren Jahren chinesische Autos von russischen Firmen montiert, doch mit Great Wall errichtet erstmals eine chinesische Firma mit einer direkten Investition ein Autowerk in Russland.

Von Peter Homola Schwierige Lage

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uf den Ausstellungsflächen in Moskau waren neue Modelle zu sehen, die für die Zukunft des russischen Marktes von großer Bedeutung sind. Dieser dürfte trotz des aktuellen Absatzrückgangs bald zum größten Automarkt Europas aufsteigen. Vor allem die Renault-Nissan-AvtoVAZ-Allianz, der größte Spieler mit insgesamt vier Autowerken, sorgte für massives Interesse der Besucher. Lada-Hersteller AvtoVAZ, an dem Renault und Nissan seit Juni mehrheitlich beteiligt sind, präsentierte mit dem Konzept des Lada Vesta das erste komplett neue Modell auf eigener Plattform seit mehreren Jahren. Der Produktionsanlauf ist für September 2015 vorgesehen. 2016 soll dann der Lada XRAY, ein auf der Technik des Dacia Sandero basierender Crossover, folgen. Aus dem Allianz-Stall kamen auch weitere Neuheiten: Vom Billigauto Datsun miDO, das vom Lada Kalina abgeleitet wurde, über den neuen Sandero, der in Russland Renault heißt, bis zum Stufenheckmodell Nissan Sentra. Attraktiv war auch der Chevrolet Niva Next Generation Concept, der einen Vorgeschmack auf die zweite Generation des kompakten SUV-Modells bietet. Der neue Chevrolet Niva wird ab 2016 beim Joint Venture GM-AvtoVAZ entstehen.

Chevrolet Niva Next Generation Concept: Die Serienversion kommt 2016

Lada Vesta Concept: Der erste komplett neue Lada seit mehreren Jahren soll im Herbst 2015 in Produktion gehen

Der aktuelle Wirtschaftskrieg zwischen dem Westen und Russland sowie Drohungen mit möglichen Einschränkungen der Autoimporte machen das Leben der Branche nicht einfach. Diplomatisch agieren muss vor allem Bo Andersson, President und CEO von AvtoVAZ, an dessen Firma neben Renault und Nissan auch das Staatsunternehmen Rostech beteiligt ist. So hat Andersson in Moskau den Renntourenwagen Lada Vesta WTCC, der 2015 an der auch in Österreich ausgetragenen Rennserie WTCC teilnehmen soll, enthüllt. Hauptsponsor des Teams ist die Ölfirma Rosneft, gegen die wenige Tage danach Sanktionen erlassen wurden. In den ersten acht Monaten ist der Markt für Pkws und leichte Nutzfahrzeuge in Russland um 12,1 Prozent auf knapp 1,6 Millionen Einheiten zurückgegangen. Im August gab es einen Einbruch um fast 26 Prozent. Schuld daran ist nicht nur die Ukraine-Krise, denn die Abkühlung der Wirtschaftslage hat bereits 2013 begonnen. Einige Hersteller reduzieren die Produktion deutlich. „Wir glauben an das langfristige Potenzial Russlands, aber Volumen und Preise sind momentan unter starkem Druck und der Rubel verliert weiter an Wert“, sagt Opel-Chef Karl-Thomas Neumann, der für alle GM-Aktivitäten in Russland zuständig ist.

Autos aus China werden immer wichtiger Obwohl der Marktanteil chinesischer Marken aktuell nur bei 3,3 Prozent liegt, zeigen die Chinesen großes Interesse an Russland. Das passt zur Linie der russischen Führung, die politisch sowie wirtschaftlich immer stärker Richtung China schielt. Auf dem Moskauer Salon waren elf chinesische Marken zu bewundern. Great Wall hat dort seine zweite Marke Haval erstmals außerhalb Chinas präsentiert. Am Vorabend des Salons feierte Great Wall die Grundsteinlegung für eine Autofabrik nahe der Stadt Tula. Geplant ist die jährliche Produktion von 150.000 Autos der Marke Haval. Zwar werden bereits seit

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Lokale Fertigung

Datsun mi-DO, ein russisches DatsunBilligmodell auf der Basis des Lada Kalina

Wegen des schwachen Rubels nimmt die Bedeutung der Lokalisierung der Teilefertigung in Russland zu. Auf diesem Gebiet ist die Renault-Nissan-Allianz besonders gut aufgestellt. Weitere Konsequenz: Erst im September hat Opel ihre Einkaufs- und Logistikchefin Susanna Weber mit der Führung des gesamten Russland-Geschäfts betraut. •

AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2014


HANDEL

Viele, viele bunte Adams Der Adam Rocks ergänzt die Opel-Modellpalette um einen offenen Kleinwagen in SUV-Optik: So etwas hat die Konkurrenz (bisher) nicht. Und daher hofft Opel auch auf zusätzliche Umsteiger.

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ein, der Opel Adam Rocks ist kein Allradler, auch wenn er vielleicht danach aussehen mag. Vielmehr zielt Opel nun auch bei seinem 3,75 Meter kurzen Einstiegsmodell auf jene Kunden, die die optische Stärke eines SUV schätzen, sich aber mit Frontantrieb zufrieden geben. Das heißt auch, dass der Adam Rocks nach seinem Verkaufsstart (Ende Oktober ab 16.190 Euro) verstärkt Männer ansprechen soll, denn der „normale“ Adam wurde bisher in rund drei Viertel aller Fälle von zarten Frauenhänden gelenkt. „Wir glauben, dass etwa jeder fünfte verkaufte Adam ein Adam Rocks sein wird“, sagt Mag. Alexander Struckl, Geschäftsführer von General Motors Austria. „Außerdem wollen wir neue Kunden anziehen“, lächelt er: Die Mitbewerber bie-

Mag. Alexander Struckl, Chef des Österreich-Importeurs, rechnet beim Adam Rocks mit zusätzlichen Kunden ten zwar auch Kleinwagen mit Fetzendachl an (z. B. Fiat den 500 C oder Citroën den DS3), doch die Kombination Kleinwagen/Fetzendachl/SUV-Optik hat sonst niemand.

Mehr Neuzulassungen in einem sinkenden Markt

Auf junge (oder jung gebliebene) Kunden ausgerichtet ist auch der Innenraum

Struckl ist mit dem Verlauf des bisherigen Jahres übrigens sehr zufrieden, schließlich kann Opel in einem sinkenden Markt um 7,45 Prozent mehr Neuzulassungen verzeichnen als im Vorjahr. Nächster Coup ist der Corsa, der Ende November erstmals verfügbar sein wird, aber erst im Jänner 2015 zur Vienna Autoshow richtig „durchstarten“ soll. Bis Jahresende rechnet Struckl mit einem Marktanteil von 6,4 Prozent; 2013 waren es 6,06 Prozent gewesen. • (MUE)

AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2014

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„Unsere Händler sind zuversichtlich, dass ihre Nettoerträge auch im Handel wieder wachsen“, meint Opel-Vertriebsvorstand Peter Christian Küspert, S 46

MANAGEMENT

„Bisher sieht es in China eher nach Kurzschluss als nach elektrisierenden Geschäften aus“, meint Michael Sikora auf Seite 45

Keine Übernahmepläne in Deutschland Keine Übernahme bislang konzerneigener Daimler-Autohäuser in Deutschland planen sowohl die Wiesenthal Autohandels AG als auch die PappasGruppe. Die beiden österreichischen Mercedes-Handelsunternehmen verfügen jeweils bereits über Standorte in Süddeutschland. Daimler kündigte kürzlich an, 63 von insgesamt 158 deutschen Niederlassungen, darunter alle Filialen im ehemaligen Ostdeutschland, abgeben zu wollen. Ursprünglich war nur von 36, später von 56 Betrieben die Rede gewesen.

Weinberger: „IAA Nutzfahrzeuge kaum entbehrlich“ „Kaum entbehrlich“ sei die IAA Nutzfahrzeuge als Leistungsschau der Branche einerseits und Ausblick in die Zukunft andererseits gewesen. Sie habe 2014 eine einzigartige Dimension erlangt und sei stärker denn je, resümiert Mag. Franz Weinberger, Sprecher der österreichischen Nutzfahrzeug-Importeure in der Industriellenvereinigung. Die 65. IAA Nutzfahrzeuge in Hannover hat mit 2.066 Ausstellern aus 45 Ländern 9 Prozent Zuwachs und mit 265.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche eine weitere Steigerung erlebt.

Autogott: Jungwagen-Angebot wird ausgeweitet Die Onlineplattform Autogott.at werde ihr Angebot von Jungwagen „deutlich ausweiten“, wie Geschäftsführer Mag. Stefan Mladek sagt. Nach einem erfolgreichen Testlauf, der exklusiv mit Opel-Jungwagen durchgeführt wurde, hat Mladek mit Partner-Händlern, von denen die Angebote stammen, Kontakt aufgenommen. In einem ersten Schritt wurden Jungwagen der Marken Kia, Škoda, Mazda, Mercedes, BMW, Citroën, Peugeot, Renault, Ford, Volvo und Nissan in das Angebot integriert.

Schwache Nachfrage: Kurzarbeit bei MAN Steyr Bei der im oberösterreichischen Steyr beheimateten MAN Trucks & Bus Österreich gilt seit 1. Oktober für mehrere Monate Kurzarbeit für 2.000 Mitarbeiter. Dass Kurzarbeit erforderlich sei, erklärte ein Sprecher des Herstellers einerseits mit den Vorziehkäufen im 2. Halbjahr 2013 für Euro-5- bzw. EEVLkws. Diese fehlten jetzt, der aktuelle Markt habe in Europa insgesamt sinkende Aufträge zur Folge. Betroffen von Produktionskürzungen ist auch das MAN-Werk Salzgitter (D).

Total Austria: neue Struktur vereinbart Total Austria erhält eine neue Struktur. Bis dato war das Unternehmen unter der Leitung von Ico Babec in der Region Tschechien, Slowakei und Österreich organisiert, zukünftig wird Österreich eine separate Region mit der Schweiz bilden. Als neuer Verkaufsleiter fungiert Günther Katzengruber, der bislang als Gebietsleiter für Niederösterreich verantwortlich zeichnete. Der Konzern habe den Standort Österreich aufgewertet, das Team in Wien werde zu diesem Zweck aufgestockt, so Katzengruber.

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AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2014

Gerald Weiss

Wo noch Kosten sparen? Nachdem in den letzten Jahren trotz Rekordzulassungen in den Autohäusern kein Geld verdient wurde, zeichnet sich aufgrund des aktuellen Rückgangs beim Volumen für viele Betriebe eine sehr problematische Entwicklung ab. Das Wort „Kostenoptimierung“ klingt dabei zynisch. Die Kfz-Unternehmer wissen schon lange nicht mehr, an welchen Schrauben sie noch drehen könnten. Weiterer Personalabbau kann freilich nicht im Sinne der Kunden und letztlich auch nicht Sinne der Importeure sein. Die Hersteller fordern ständig neue Standards und Investitionen, die schon lange nicht mehr zu verdienen sind. Die Importeure müssen ihre Betriebe unterstützen, statt sie noch stärker unter Druck zu setzen. Sonst sieht es mit der Netzabdeckung bald schlecht aus.


MANAGEMENT

„Wir behalten uns rechtliche Schritte vor“

„Ein moralisches Bermuda-Dreieck“

VCÖ-Chef Dr. Willi Nowak fühlte sich in unserer letzten Ausgabe ungerecht behandelt. Wir geben sein Schreiben im Original wieder, damit sich jeder der Leser selbst ein Bild machen kann.

Nach über einem Dutzend parlamentarischer Anfragen bleibt der Nationalratsabgeordnete Dipl.-Ing. Gerhard Deimek am Thema VCÖ dran. Er hinterfragt die „Mildtätigkeit“ des Verkehrsclubs.

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onkret schreiben Sie einerseits, dass der VCÖ autofeindlich wäre. Doch der VCÖ setzt sich für eine ökologisch verträgliche, sozial gerechte und ökonomisch effiziente Mobilität mit Zukunft ein. Dass der VCÖ laufend auf notwendige Verbesserungen im Autosektor hinweist, hat nichts mit Autofeindlichkeit zu tun. Ein VCÖUnterstützer formulierte das einmal sehr treffend so: ,Ich unterstütze den VCÖ, damit ich auch in 20 Jahren noch Auto fahren kann.‘ Und zum zweiten schreiben Sie, dass ich Willi Nowak: „Falsche ad personam einen Ratgeber zur ErBehauptungen der reichung öffentlicher Förderungen FPÖ“ veröffentlicht haben soll. Das ist nicht richtig (..) und zeugt nur von schlechtem Journalismus. Denn Sie haben diese Behauptung wie es scheint unhinterfragt einfach aus anderen ebenso falschen Beiträgen abgeschrieben. Diese anderen ebenso falschen Behauptungen stammen aus dem FPÖ-Parlamentsklub. (...) Die FPÖ im Parlament genießt parlamentarische Immunität, wodurch rechtliche Schritte gegen deren falsche Behauptungen dem VCÖ nicht möglich sind. Diese Immunität gilt für Sie und Ihr Medium nicht (Anmerkung: Das ist bei Berichten über parlamentarische Anfragen sehr wohl der Fall). Ich fordere Sie daher auf, es zu unterlassen, weiterhin falsche Behauptungen zum VCÖ oder zu Personen, die dem VCÖ nahe sind, aufzustellen. Sollten Sie das weiterhin tun, behalten wir uns rechtliche Schritte vor.“ •

in moralisches Bermudadreieck aus Gemeinnützigkeit, Mildtätigkeit und Lobbyismus“ ortet der Verkehrssprecher der FPÖ beim VCÖ: Interne Dokumente würden nahelegen, dass die Mitarbeiter des umstrittenen Clubs „wohl mehr als die Hälfte ihrer Arbeitszeit“ auf gewinnorientiertes Lobbying im Interesse von Großspendern verwenden würden. „Wann wurde zum letzten Mal überprüft, ob der VCÖ tatsächlich die Voraussetzungen für den Status der Gemeinnützigkeit erfüllt und wie lautete das Ergebnis der Überprüfung?“, heißt es daher Gerhard Deimek: „Stain einer weiteren Anfrage, die Dei- tus der Gemeinnützigkeit prüfen“ mek und vier andere Abgeordnete Ende September an das Finanzministerium gerichtet haben. Parteiübergreifend wächst die Verwunderung darüber, dass die öffentliche Hand so großzügig eine äußerst einseitig argumentierende Organisation unterstützt. Schließlich flossen im vergangenen Jahrzehnt mindestens 1,65 Millionen Euro an Steuergeldern an den VCÖ – eine Tatsache, die der Verkehrsclub selbst gar nicht bestreitet. Stattdessen verlegt er sich auf eine Einschüchterungstaktik und droht kritischen Journalisten sowie medial exponierten Personen aus dem vermeintlich gegnerischen Lager mit Klagen: Das passt nicht so recht zur „gemeinnützigen“ Selbstdarstellung – aber dafür umso besser zu jenem Bild, das immer größere Teile der Öffentlichkeit vom VCÖ haben. • (HAY)


MANAGEMENT

Stetes SUV-Wachstum ist vorbei Gebrauchtwagen Aug. 2014 Stück

+/ – in % z. Vorjahr

VW

13.068

20,39

-4,23

Audi

5.882

9,18

-2,31

BMW

4.265

6,65

Opel

4.237

Ford Mercedes-Benz

ie ersten 8 Monate brachten einen Trend in einzelnen Segmenten, der in dieser Form nicht zu erwarten war: Das Neuzulassungs-Minus hat nun nämlich auch die „Geländewagen medium“ getroffen, die in den vergangenen Jahren von Erfolg zu Erfolg geeilt waren – und das, obwohl immer mehr Hersteller mit neuen Modellen in den SUV-Sektor drängen. Das ist umso schmerzlicher, als dieser Bereich mit einem Anteil von 17,9 Prozent hinter der unteren Mittelklasse (vielfach auch Kompakt- oder Golfklasse genannt, 22,1 Prozent) und den Stadtwagen (19,2 Prozent) an dritter Stelle rangiert, und zwar weit vor dem Vierten, der Mittelklasse (10,0 Prozent). Das D-Segment feiert heuer dank einer Reihe erneuerter Modelle ein Revival, zumal es in den vergangenen Jahren stets an Wichtigkeit eingebüßt hat. Dabei ist der neue VW Passat noch gar nicht am Markt!

MA in %

+/ – in % z. Vorjahr

111.552

20,24

-1,81

51.114

9,27

-0,42

-6,51

39.350

7,14

-0,20

6,61

-11,02

36.971

6,71

-5,77

3.896

6,08

-6,75

33.819

6,14

-4,21

3.292

5,14

-8,40

30.210

5,48

0,06

Renault

3.118

4,86

-7,12

26.666

4,84

-3,54

Peugeot

2.737

4,27

-9,13

23.865

4,33

-3,97

Skoda

2.700

4,21

9,00

21.497

3,90

-1,26

Seat

2.288

3,57

1,06

18.762

3,40

2,96

Fiat/Abarth

2.241

3,50

-8,08

18.648

3,38

-5,47

Mazda

2.162

3,37

-12,68

19.003

3,45

-5,25

Toyota

1.710

2,67

-6,40

14.243

2,58

-7,63

Citroën

1.639

2,56

-5,91

13.461

2,44

-6,62

Hyundai

1.345

2,10

15,95

10.847

1,97

13,92

Negative Auswirkungen auf gebrauchte Autos

Suzuki

989

1,54

-12,40

8.257

1,50

-4,22

Nissan

933

1,46

-11,14

8.406

1,53

-4,97

Kia

893

1,39

-5,10

7.632

1,38

-2,23

Volvo

725

1,13

-12,55

6.305

1,14

-1,87

Mitsubishi

706

1,10

-6,61

6.085

1,10

-7,33

Alfa Romeo

691

1,08

-12,97

6.039

1,10

-4,33

Einen regelrechten Einbruch gab es auch bei den Gebrauchtwagen: Im Jahresvergleich ist die Zahl der Ummeldungen um 6,5 Prozent gesunken, im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es sogar ein Minus von 18,2 Prozent. • (MUE)

Honda

573

0,89

-16,35

5.088

0,92

-11,70

Chevrolet/Daewoo

530

0,83

-20,18

4.372

0,79

-14,97

Mini

394

0,61

22,74

3.056

0,55

12,19

Chrysler

323

0,50

-10,28

2.954

0,54

-10,21

Marke

Porsche

38

Jän.–Aug. 2014

MA in %

D

318

0,50

Dacia

310

0,48

Jeep

307

Land Rover

252

smart Subaru

-2,75

Stück

3.001

0,54

9,45

30,80

2.413

0,44

0,48

-4,66

2.446

0,44

1,41

0,39

18,31

2.107

0,38

21,23

247

0,39

-15,70

2.335

0,42

6,57

240

0,37

-13,04

1.817

0,33

-19,21

Lancia

213

0,33

4,93

1.745

0,32

-8,45

Jaguar

152

0,24

-6,75

1.314

0,24

8,77

Daihatsu

92

0,14

8,24

730

0,13

-17,89

Rover

92

0,14

-13,21

759

0,14

-12,66

Saab

80

0,12

-10,11

650

0,12

-5,93

Lexus

51

0,08

13,33

493

0,09

7,17

Dodge

39

0,06

-18,75

302

0,05

-14,93

SsangYong

34

0,05

-2,86

311

0,06

-6,61

Ferrari

26

0,04

-23,53

259

0,05

19,91

MG

21

0,03

61,54

125

0,02

12,61

Lada

19

0,03

58,33

119

0,02

-9,85

Maserati

17

0,03

0,00

151

0,03

12,69

Rolls-Royce

29,94

10

0,02

150,00

58

0,01

52,63

Aston Martin

8

0,01

300,00

85

0,02

16,44

Bentley

6

0,01

-25,00

88

0,02

17,33

Lamborghini

6

0,01

-14,29

52

0,01

30,00

KTM

3

0,00

50,00

24

0,00

60,00

Infiniti

2

0,00

-50,00

24

0,00

100,00

1.598

0,29

4,92

551.208 100,00

-2,35

Sonstige

212

0,33

7,07

Summe

64.094

100,00

-5,45

Modell-Ranking Neuwagen Marke/

August 2014

Jän.–Aug. 2014

Modell

Stück MA in%

Stück MA in%

VW Golf Skoda Fabia VW Tiguan VW Polo Hyundai i20 Ford Focus Skoda Octavia Renault Mégane Opel Corsa Audi A3

1.413 864 654 629 610 496 472 385 346 345

6,7 4,1 3,1 3,0 2,9 2,3 2,2 1,8 1,6 1,6

12.934 4.029 5.025 6.107 4.792 4.471 5.644 4.989 2.554 3.341

6,1 1,9 2,4 2,9 2,3 2,1 2,7 2,3 1,2 1,6

Bundesländer Neuanmeldungen Bundesland B K NÖ OÖ S St T V W

Aug. 14 752 1.192 4.225 3.464 1.708 2.883 1.743 852 4.302

+/- % +0,40 -10,58 -10,24 -14,53 +2,71 +3,30 -9,74 -21,76 -9,37

Alle Daten zum Fahrzeugmarkt finden Sie auch im MarketAnalyser von Eurotax!

AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2014

Aug. 13 749 1.333 4.707 4.053 1.663 2.791 1.931 1.089 4.747


Neuwagen

VW Skoda Hyundai Opel Ford Audi BMW Seat Renault Mercedes Benz Peugeot Mazda Kia Toyota Fiat/Abarth Citroën Dacia Nissan Suzuki Mitsubishi Mini Volvo Honda Land Rover Alfa Romeo Smart Porsche Jeep Subaru Lancia Chevrolet Jaguar Lexus Bentley Maserati Lada Ferrari Lamborghini SsangYong Cadillac Infiniti Aston Martin Daihatsu KTM Lotus Rolls-Royce Saab Sonstige Summe

MA +/ – in % in % z. Vorjahr

3.947 18,69 1.718 8,13 1.478 7,00 1.368 6,48 1.327 6,28 1.233 5,84 1.157 5,48 1.052 4,98 976 4,62 856 4,05 730 3,46 654 3,10 589 2,79 541 2,56 530 2,51 512 2,42 501 2,37 402 1,90 299 1,42 264 1,25 173 0,82 160 0,76 140 0,66 122 0,58 79 0,37 59 0,28 56 0,27 46 0,22 39 0,18 31 0,15 23 0,11 14 0,07 11 0,05 6 0,03 6 0,03 4 0,02 3 0,01 2 0,01 2 0,01 1 0,00 1 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 9 0,04 21.121 100,00

-7,43 10,20 2,85 -1,30 -3,70 -4,71 4,33 -12,48 -9,04 -1,27 13,35 -19,26 -2,97 -21,48 -36,83 -20,87 -8,41 -39,82 -45,54 1,54 22,70 53,85 34,62 0,83 -28,18 37,21 21,74 -20,69 -37,10 -40,38 -92,94 -48,15 -59,26 200,00 500,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 -100,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 125,00 -8,42

Jän.– Aug. 2014 Stück

MA in %

37.714 14.920 13.810 14.607 13.028 13.008 11.059 9.712 11.771 8.350 7.460 6.613 5.923 5.296 6.770 5.529 5.609 4.158 3.204 2.440 1.287 1.960 1.284 1.452 812 523 797 700 479 420 987 197 173 48 81 24 42 13 29 7 22 14 0 7 8 2 1 150 212.500

17,75 7,02 6,50 6,87 6,13 6,12 5,20 4,57 5,54 3,93 3,51 3,11 2,79 2,49 3,19 2,60 2,64 1,96 1,51 1,15 0,61 0,92 0,60 0,68 0,38 0,25 0,38 0,33 0,23 0,20 0,46 0,09 0,08 0,02 0,04 0,01 0,02 0,01 0,01 0,00 0,01 0,01 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,07 100,00

Jän.–Aug. 2014 Anwendung (inkl. Kzl)

+/ – in % z. Vorjahr

männl.

-5,43 4,53 -4,78 7,45 -2,94 -3,77 5,13 -12,58 -1,93 -1,88 6,01 -1,69 -7,44 -15,24 -15,22 0,56 14,05 -35,16 -12,20 2,91 -9,94 1,66 -19,04 2,04 -31,48 -6,61 7,12 43,15 -19,77 -36,27 -67,00 -17,23 16,89 29,73 440,00 118,18 -19,23 116,67 141,67 -41,67 4,76 -36,36 -100,00 -68,18 33,33 0,00 0,00 305,41 -4,63

8.445 4.229 2.792 2.668 2.512 2.732 2.989 1.764 3.057 2.229 2.352 2.707 2.210 2.238 1.198 1.792 3.209 1.642 1.053 804 293 660 577 332 186 144 294 116 161 43 548 45 75 8 35 22 17 1 11 3 9 9 0 2 7 0 0 58 56.278

weibl. 5.279 2.729 3.096 1.543 1.374 1.575 774 1.675 1.469 770 1.706 1.549 1.689 1.316 1.060 1.051 1.880 760 693 428 294 261 279 134 104 126 75 24 67 27 328 4 18 3 4 2 3 0 3 2 2 0 0 0 1 0 0 11 34.188

betriebl. 23.990 7.962 7.922 10.396 9.142 8.701 7.296 6.273 7.245 5.351 3.402 2.357 2.024 1.742 4.512 2.686 520 1.756 1.458 1.208 700 1.039 428 986 522 253 428 560 251 350 111 148 80 37 42 0 22 12 15 2 11 5 0 5 0 2 1 81 122.034

Taxi1

Vermietung1

Diplomatie1

54 97 42 18 111 5 9 16 20 197 7 14 6 68 6 8 30 4 0 0 0 3 2 0 0 0 0 0 0 0 10 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 728

1.507 1.641 230 3.129 629 656 1.420 579 334 1.106 339 7 187 115 563 347 1 287 194 0 222 104 0 3 71 24 11 16 1 84 2 17 0 0 0 0 3 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 2 13.831

26 0 3 5 2 13 117 1 7 64 4 2 1 9 2 3 0 40 1 1 3 16 0 2 0 0 1 0 0 0 0 0 0 1 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 4 329

in betrieblichen Zulassungen enthalten

Stück

1

Aug. 2014 Marke

Gewinner und Verlierer nach Segmenten Jänner–August 2014: 212.500 Kleinwagen

Stadtwagen

Microvans

Familyuntere vans Mittelklasse

Mittelklasse

Oberklasse

+2,1 %

10.023

40.842

6.036

46.939

15.305

-15,4 %

-12,2 %

-10,9 %

-0,7 %

-8,4 %

21.350

Luxusklasse

Sportwagen

+103,9 %

4.938

-15,6 %

AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2014

628

Geländewagen

Geländew. Minivan medium

+14,2 %

1.232

-14,0 %

8.726

38.032

9.046

-3,1 %

-2,5 %

39


MANAGEMENT

Europa wächst seit 12 Monaten Gab es zuvor rund 2 Jahre lang ein stetes Bergab, so darf sich der Neuwagenmarkt in Europa seit mittlerweile genau einem Jahr über ein ununterbrochenes Wachstum freuen. Bleibt abzuwarten, wie lange der Trend noch anhält.

Länderstatistik

E

s sind nur 5 der insgesamt 29 von der JATO untersuchten europäischen Länder, in denen heuer weniger Fahrzeuge verkauft wurden als im Vorjahr: Neben Österreich sind dies auch die Schweiz, Holland, Belgien und Serbien. Ansonsten herrscht in allen anderen Staaten große Zuversicht, wobei viele von ihnen (vor allem jene in Süd- und Osteuropa) noch längst nicht auf jenem Niveau sind wie vor Beginn der Wirtschaftskrise im Herbst 2008. Daher muss man den Verlust in Österreich relativieWerner Eichhorn, Verkaufs- und Marketing- ren: Bei uns gab es nicht zuletzt dank der „Öko-Prämie“ nie einen derdirektor von Skoda artigen Einbruch bei den Neuzulassungen, daher ist auch der Aufholbedarf minimal. Durchaus spannende Entwicklungen gab es heuer auch bei den 10 meistverkauften Autos: Der VW Golf zog mit einem Plus von 14,2 Prozent sämtlichen Mitbewerbern klar davon und schaffte 344.970 Einheiten. Mit Respektabstand folgen der Ford Fiesta (205.464) und der Renault Clio (201.195).

Bester August aller Zeiten für Skoda In Österreich hat sich Skoda längst unter den Top 5 etabliert, doch mittlerweile kommen auch immer mehr andere Länder drauf, dass die tschechische VWTochter gute Qualität zu einem fairen Preis abliefert. So schaffte der Octavia heuer ein Wachstum von 39,4 Prozent. Für Skoda war der August laut Angaben von Verkaufs- und Marketingdirektor Werner Eichhorn der beste in der mittlerweile 119 Jahre dauernden Historie des Unternehmens: Die Verkäufe in Europa stiegen in diesem Monat um 21,5 Prozent – und das, obwohl der auf dem Autosalon in Paris gezeigte neue Fabia noch gar nicht erhältlich ist. Unter anderem war Skoda in Deutschland im August die stärkste Importmarke. Übrigens: Der Marktanteil von Skoda in Tschechien lag im August bei 42,2 Prozent. Zum mittlerweile größten Einzelmarkt hat sich für Skoda aber China entwickelt: Dort wurden im August 21.600 Neuwagen verkauft, das sind rund 30 Prozent des gesamten Absatzes. • (MUE)

40

Land Aug. 14 Belgien 28.613 Dänemark 14.591 Deutschland 213.092 Estland 1.639 Finnland 7.518 Frankreich 83.715 Griechenland* 4.502 Großbritannien 72.163 Irland 4.873 Italien 53.693 Kroatien 1.539 Lettland 921 Litauen 964 Luxemburg 2.944 Niederlande 25.801 Norwegen 11.622 Österreich 21.121 Polen 20.259 Portugal* 8.340 Rumänien* 6.994 Schweden 24.273 Schweiz 19.394 Serbien* 1.494 Slowakei 5.145 Slowenien 3.304 Spanien 46.239 Tschechische Republik 13.937 Ungarn 4.798 Zypern 430 Total 703.918 * geschätzte Volumina für August

Veränd. in % -4,10% 2,10% -0,40% 3,10% -2,70% -2,60% 33,60% 9,40% 31,80% 0,00% 0,30% 22,50% 16,40% 15,30% -9,80% -1,60% -8,40% 6,20% 35,70% 28,90% 12,30% -7,10% 0,40% 21,20% -2,00% 23,00% 20,20% 14,30% 0,90% 2,70%

kum. 14 351.712 127.570 2.021.609 14.250 74.634 1.186.226 48.523 1.532.335 89.350 930.945 25.462 8.257 9.748 34.565 257.988 97.031 212.500 198.824 98.317 54.851 196.493 193.747 12.942 46.587 36.143 593.008 125.695 44.241 5.236 8.628.789

Aug. 13 86.024 43.857 42.024 44.035 44.188 37.664 39.265 39.122 30.059 29.026

Veränd. in % 14,30% 14,40% 7,80% -5,10% -7,70% 3,50% -1,90% -1,60% 21,50% 1,20%

Veränd. kum. 14 kum. 13 in % 1.064.521 1.026.184 3,70% 644.056 610.260 5,50% 591.110 545.982 8,30% 578.667 520.611 11,20% 488.505 467.938 4,40% 525.266 495.598 6,00% 428.824 414.669 3,40% 437.321 416.184 5,10% 388.115 324.360 19,70% 413.824 406.945 1,70%

Aug. 13 27.030 14.058 14.947 12.310 11.498 10.149 9.798 12.112 11.658 8.279

Veränd. in % 20,10% 14,00% -2,50% 10,70% 15,20% 22,70% 25,30% -6,80% -5,50% 21,20%

Aug. 13 29.829 14.295 214.044 1.589 7.725 85.953 3.371 65.937 3.696 53.675 1.534 752 828 2.554 28.600 11.805 23.063 19.068 6.147 5.424 21.616 20.882 1.488 4.244 3.373 37.592 11.595 4.196 426 685.301 2014

kum. 13 354.581 120.522 1.969.820 13.748 72.637 1.167.647 40.165 1.391.788 68.541 898.926 20.115 6.823 7.913 32.868 272.211 95.163 222.810 191.492 72.062 41.491 168.677 202.794 13.933 41.627 35.763 502.666 106.943 36.602 4.145 8.174.473

Veränd. in % -0,80% 5,80% 2,60% 3,70% 2,70% 1,60% 20,80% 10,10% 30,40% 3,60% 26,60% 21,00% 23,20% 5,20% -5,20% 2,00% -4,60% 3,80% 36,40% 32,20% 16,50% -4,50% -7,10% 11,90% 1,10% 18,00% 17,50% 20,90% 26,30% 5,60%

Top-Ten-Marken Volkswagen Ford Opel/Vauxhall Renault Audi Peugeot Mercedes BMW Skoda Citroën

Aug. 14 98.330 50.181 45.320 41.780 40.774 38.970 38.500 38.494 36.530 29.385

Top-Ten-Modelle Volkswagen Golf Volkswagen Polo Renault Clio Ford Fiesta Opel/Vauxhall Corsa Skoda Oktavia Ford Focus Audi A3 Peugeot 208 Volkswagen Passat

Aug. 14 32.456 16.033 14.573 13.626 13.247 12.453 12.280 11.288 11.018 10.036

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kum. 14 344.970 179.143 201.195 205.464 166.977 136.820 151.629 134.063 147.657 104.525

kum. 13 301.985 180.066 190.898 188.536 160.366 98.152 151.591 107.060 167.242 104.627

Veränd. in % 14,20% -0,50% 5,40% 9,00% 4,10% 39,40% 0,00% 25,20% -11,70% -0,10%


Was würth’ Henry Ford dazu sagen? Mit Sicherheit wäre er vom neuen Promotion-Fahrzeug des Werkzeugherstellers Würth begeistert – ein astreiner Hot Rod mit jeder Menge Kraft und dem Potenzial zu begeistern.

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in V8-Motor mit 400 PS in einem 1929er Ford Model A Pickup Truck. Klingt brachial und sieht dank Hot-Rod-Guru Knud Tiroch samt Team und 700 Stunden Arbeitszeit auch so aus. Die Vorgaben an das Würth Rod genannte Ungetüm waren nicht nur, die Dynamik und Stärke des Unternehmens darzustellen, sondern auch die Perfektion und Individualität der Werkzeuge. Dafür stellte Würth Material im Wert von 60.000 Euro zur Verfügung. „Mit diesem Auto wird deutlich, was möglich ist, wenn Qualität und Leidenschaft aufeinander treffen“, sagt Alfred Wurmbrand, Geschäftsführer von Würth Österreich. Nach der Präsentation soll der Würth Rod auf verschiedenen Veranstaltungen als Zuschauermagnet für entsprechendes Aufsehen sorgen – eine einfache Mission. So war er schon auf dem Messestand des Unternehmens auf der Automechanika zu sehen, wo neben Tiroch auch noch TV-Tunerin Lina van de Mars kräftig die Werbetrommeln rührte. Der Würth-Rod soll als Werbeträger in den kommenden fünf Jahren aktiv sein und dafür auch eine Straßenzulassung erhalten. • (MKR)

Verkaufsleiter Alexander Nuss (1. v. l.), Würth-Geschäftsführer Alfred Wurmbrand (2. v. l.) und Knud Tiroch (r.) bei der Präsentation

Die Auspuffanlage kann verlängert und gedämpft werden

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MANAGEMENT

Ein Brand in einem Autohaus verursacht massive Schäden, wie die Freiwillige Feuerwehr Vöcklabruck vor 2 Jahren bei der Firma Hermanseder dokumentierte. Gut, wenn man mit der Versicherung nicht streiten muss!

Die faulen Tricks beim Rechtsschutz Seit Jahren rät A&W den Kfz-Unternehmern, sich mit Rechtsschutzversicherungen zu wappnen. Leider werden diese in der Regel so verkauft, dass die Kunden über die wichtigsten Punkte der Rechtsschutzdeckung im Unklaren bleiben. Von Dr. Friedrich Knöbl

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er Haken bei den Rechtsschutzversicherungen liegt daran, dass es sich dabei um ein sehr spezifisches Produkt handelt. Eine der Tücken beginnt schon im Versicherungsvertragsgesetz (VVG): Dort ist nämlich verankert, dass Rechtsstreitigkeiten mit Versicherungen (und die kommen immer wieder vor) vom Versicherungsschutz ausgenommen sind. Wenn somit etwa eine Feuerversicherung nicht oder nicht dem Schaden entsprechend zahlt, kann der Geschädigte die Forderung nicht mithilfe des Rechtsschutzes einklagen. Er bleibt dann auf dem Prozessrisiko – trotz Rechtsschutzversicherung – sitzen.

Kennen Sie alle Details Ihrer Versicherung? Natürlich lässt sich dieser Deckungsausschluss des VVG mit einer Sondervereinbarung aus der Welt schaffen. Bei manchen Rechtsschutzversicherern – etwa der ARAG oder beim D.A.S. – ist dies in den Polizzen sogar standardmäßig der Fall. Aber – Hand aufs Herz – welcher Unternehmer weiß wirklich genau, ob und in welchem Umfang in seiner Polizze derartige Rechtsstreitigkeiten mit Versicherungen versichert sind? Die zweite Hürde ist die Streitwertklausel: Sie bestimmt, bis zu welcher Streithöhe die Versicherung

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deckungspflichtig ist. Übersteigt ein Streitwert diese Deckungsgrenze, kann die Versicherung die Deckung für den ganzen Streitfall verweigern. Das ist durchaus nicht logisch, denn bei Sachversicherungen muss die Versicherung den Schaden bis zur Höhe der vereinbarten Deckungssumme bezahlen – und kann sich nur durch den Einwand der Unterversicherung einen Teil der Schadenszahlung ersparen. Dazu kommt, dass die Streitwertklausel oft mit der Höhe der Deckungssumme verwechselt wird. Wenn sich also die Versicherung verpflichtet hat, dem Versicherten Prozesskosten bis zur Höhe von 100.000 Euro zu ersetzen, besagt das überhaupt nichts über die durch die Streitwertklausel limitierte Deckungspflicht. Die kann auf einer durchaus unzureichenden Höhe liegen – was dem Versicherten oft erst im Anlassfall bewusst wird. Jeder sollte daher genau überprüfen, welches Streitrisiko er eigentlich durch die Versicherung abgedeckt haben will.

Viele Ausnahmen machen das Leben schwer Ein weiterer Fallstrick ist der Selbstbehalt. Viele gehen davon aus, dass der nur die Kosten der eigenen Rechtsvertretung betrifft. Tatsächlich umfasst diese Klausel auch die Kosten des Gegners, wenn man auf der Verliererseite steht. Das heißt, bei einem 20-prozentigen Selbstbehalt muss der Versicherte bei Prozessverlust für 20 Prozent der gegnerischen Kosten selbst aufkommen. Dazu kommt, dass viele Streitmöglichkeiten von Haus aus von jeder Rechtsschutzdeckung ausgenommen sind. Das betrifft etwa das sogenannte „Bauherrnrisiko“ – also alle Auseinandersetzungen im Zusammenhang mit den im Betrieb anfallenden Bautätigkei-

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ten. Aber auch Wettbewerbsstreitigkeiten sind nicht versicherbar. Und auf den vorprozessualen Kosten – etwa eines vorgelagerten Schiedsverfahrens – bleibt man bei den meisten Versicherungen ebenfalls sitzen. Jeder Unternehmer ist daher gut beraten, sich den Umfang des nicht versicherten Risikos genau anzusehen.

Welcher Unternehmer tut sich so etwas an? Einige Versicherer sind dazu übergegangen, die Kostendeckung für einen Prozess ganz oder teilweise wegen mangelnder Erfolgsaussichten abzulehnen. Dabei „übersehen“ sie, dass der Ausgang eines Prozesses für die Deckungspflicht ohne Relevanz ist. Die einzige bei der Deckung zu berücksichtigende Grenze ist eine „mutwillige“ Prozessführung: Aber welcher Unternehmer tut sich so etwas an? Dennoch zwingen derartige Deckungsablehnungen den Versicherten, einen Deckungsprozess zu führen – womit er gleich zwei Rechtsstreitigkeiten und damit zwei Risiken am Hals hat.

Der Prozessfinanzierer kann helfen Was macht nun einer, der eine größere Forderung einzuklagen hat, aber nicht für eine ausreichende Rechtsschutzversicherung gesorgt hat? Dem bleibt immer noch der Weg zu einem Prozessfinanzierer. Der überprüft vorweg die Prozessaussichten und die Bonität des Gegners. Wenn beides passt, dann trägt er das gesamte Prozessrisiko, behält sich dafür aber meist ein Drittel der erstrittenen Forderung. Bei der Auswahl eines derartigen Partners ist allerdings Vorsicht geboten. In den dafür erforderlichen Verträgen können recht tückische Fallstricke lauern. •


MANAGEMENT

Ob Norwegen, Holland oder (i. B.) Großbritannien: Viele Staaten sind bei E-Auto-Subventionen offensiver als Österreich

Wenn andere die Rechnung zahlen Elektroautos finden bislang nur dann Käufer, wenn die öffentliche Hand kräftig dazuzahlt. Nirgendwo geschieht dies im selben Umfang wie in Holland: Dort gibt es die „Stromer“ schon für ein Viertel des Listenpreises. Von Philipp Hayder

E

xakt 866 elektrisch angetriebene Pkws wurden in den ersten 8 Monaten des heurigen Jahres in Österreich zugelassen. Der Fahrzeugbestand lag Ende August bei gut 2.900 Fahrzeugen, was weniger als 0,1 Prozent des gesamten Pkw-Fuhrparks entsprach. Von ihrem Ziel, bis zum Jahr 2020 rund 200.000 Elektrofahrzeuge auf die Straßen zu bringen, ist die Bundesregierung also so weit entfernt wie eh und je. Worauf ist die mangelnde Marktakzeptanz zurückzuführen?

Tiefster Förderdschungel

Musterbewertung: Wie viel ist ein gebrauchtes Elektroauto wert?

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Neben den bekannten technologischen Hemmnissen – Reichweiten über 150 Kilometer sind im Alltag kaum erzielbar – spielt der Anschaffungspreis zweifellos die größte Rolle. Förderungen gibt es, doch sind sie hierzulande so unübersichtlich wie in kaum einem anderen Staat. Beispielsweise erhalten Privatpersonen in Salzburg 3.000 Euro pro Fahrzeug (beziehungsweise 4.000 Euro bei gleichzeitiger Errichtung einer eigenen Ökostromanlage). In Niederösterreich sind es 2.000 Euro (beziehungsweise

3.000 Euro bei Ökostromnutzung), in Oberösterreich 2.500 Euro – allerdings darf ein Elektroauto dort 5 Jahre lang nicht weiterverkauft werden. Die Steiermark lässt dagegen nur 250 Euro pro Elektroauto springen. In Wien, Tirol und Vorarlberg gibt es laut Klima- und Energiefonds überhaupt keine Förderungen für Privatkunden.

Sorge um Restwerte Wer sich dennoch für ein E-Fahrzeug entscheidet, muss mit großen Unsicherheiten bei der Restwertentwicklung leben. „Derzeit ist die Anzahl der am österreichischen Gebrauchtwagenmarkt gehandelten Fahrzeuge noch zu gering, um ein Verhalten beobachten zu können und damit Prognosen zu erstellen“, sagt Mark Ruhsam, Marketingleiter von Eurotax. In der Fahrzeugbewertungssoftware „Autopreisspiegel“ scheinen bereits vereinzelt Elektroautos auf, berichtet deren Entwickler Dr. Wolfgang Pfeffer. Eine probehalber durchgeführte Bewertung des Mitsubishi iMiEV ergibt einen Restwert, der keineswegs geringer ausfällt als bei konventionellen Fahrzeugen: „Das könnte aber auch daran liegen, dass es eine gewisse Zielgruppe an Liebhabern gibt, die aufgrund des stark eingeschränkten Gebrauchtwagenangebots derzeit noch höhere Preise akzeptiert“, so Pfeffer.

Elektroauto zum Kampfpreis All diese Phänomene beschränken sich nicht auf Österreich. Allerdings zeigt man sich anderswo in Sachen Elektromobilität deutlich offensiver: Große Förderprogramme gibt es beispielsweise in Norwegen (wo im ersten Halbjahr gleich 9.550 Elektroautos verkauft wurden), Frankreich und Großbritannien. Die höchsten Subventionen gewährt derzeit aber Holland: In Rotterdam erhalten Geschäftskunden einen Elektrotransporter vom Typ Nissan NV200 bereits für 4.950 Euro, was einem Viertel des Listenpreises entspricht. Ebenso sinkt der Kaufpreis des Nissan Leaf von 24.110 auf 7.450 Euro. Mit dem freien Spiel von Angebot und Nachfrage haben solche Programme nur wenig zu tun. Sie zeigen jedoch, dass anderswo die Politik zumindest ausreichend Geld in die Hand nimmt, um einmal verkündete Ziele in die Realität umzusetzen. •

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MANAGEMENT

Nicht nur in Europa, auch in China sollen staatliche Förderungen das Geschäft mit Elektrofahrzeugen ankurbeln. Die Regierung in Peking strebt vor allem nach mehr Unabhängigkeit von Erdölimporten. Anspruch und Wirklichkeit klaffen jedoch noch weit auseinander. Von Michael Sikora

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nsgesamt 6.853 „New Energy Vehicles“ wurden im 1. Quartal 2014 in China verkauft, darunter 4.095 rein elektrische Fahrzeuge und 2.758 Plug-in-Hybride. Gemessen an der Größe des Gesamtmarkts und den vollmundigen politischen Ankündigungen war dies eine wahrhaft bescheidene Zahl. Die Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit zeigt sich auch daran, dass die Führung bis Ende 2015 das Ziel von 500.000 zugelassenen Elektro- und Hybridautos ausgegeben hat. Laut Statistik der chinesischen Autoherstellervereinigung wurden seit 2011 aber erst ca. 25.000 Elektroautos verkauft, davon die Mehrheit an Flottenbetreiber und staatliche Institutionen.

Schnellladestationen wie diese in Anting bei Shanghai sind in China nach wie vor eine Seltenheit

Vollwertiges Auto mit modernem Cockpit, aber kaum Käufer: Probefahrt im Roewe E50

neuen BMW-i3-Station findet, ist das Angebot in den anderen Wohnbezirken bescheiden. Einige der großen Shoppingcenter bieten zwar in der Parkgarage 2 bis 3 Ladeplätze an, öffentliche Elektrotankstellen sind aber so gut wie nicht vorhanden.

Süß-saures Henne-Ei-Problem Keine Statussymbole

Über 50 Prozent Rabatt

Schuld ist das klassische Henne-Ei-Problem, das sich in China noch verschärft als „Sichuan Chicken“ präsentiert: Erst einmal sind E-Tankstellenflächen in Mega-Citys wie Chongqing, Shanghai oder Peking sehr teuer und bringen keine Rendite. Freie Flächen können lukrativer vermietet werden bzw. sind durch Immobilienprojekte besser nutzbar. Folglich ist mangels ETankstelle in der Nachbarschaft und kaum öffentlichen Parkplätzen auf der Straße – man parkt das Fahrzeug nur innerhalb der Wohnanlage – das Aufladen „über Nacht“ oft gar nicht machbar. Über all dem steht noch, dass chinesische Elektroautos nicht als luxuriös und sexy gelten: Sie bringen keinen Status für den Besitzer. Ein Blick nach Shanghai veranschaulicht die aktuelle Situation. Dort hatte der Stromnetzbetreiber Ende 2013 erste 10 (!) öffentliche Ladestellen installiert, allesamt auf dem Expo-Gelände mit einer Fläche von 5 Quadratkilometern. Insgesamt sollen 50 weitere ETankstellen in diesem Stadtteil installiert werden – und das bei einer 25 Millionen Einwohner zählenden Stadt, die mit einer Fläche von 6.500 Quadratkilometern halb so groß ist wie Oberösterreich. Während man in der „Auto-Stadt“ Anting bei Shanghai eine große Tesla-Schnellladestation nicht unweit einer

Angesichts dessen überrascht es nicht, dass 2013 in Shanghai lediglich 270 (!) Elektroautos verkauft wurden, davon 121 an Privatpersonen – und das trotz üppigster finanzieller Förderung der lokalen Stadtregierung: Wer sich von der Mobilität der Zukunft zum Kauf elektrisieren lässt, dem winken satte 50 Prozent Rabatt auf den Listenpreis plus einer GratisNummerntafel (deren regulärer Preis lag Ende 2013 bei umgerechnet 11.000 Euro) sowie Gratisstrom für 2 Jahre. Um die Rabattsituation im Alltag zu erheben, machte abc Shanghai – seit 10 Jahren der führende österreichische Partner für Fahrzeugimporteure, Zulieferer, Teilehändler und Aftermarket im „Reich der Mitte“– mittels zwei Beratungsgesprächen die Probe aufs Exempel. Tatsächlich kostet der hochgerüstete und vollwertige Elektroflitzer Roewe E50 einem Endkunden in Shanghai statt 340.000 Renminbi (41.300 Euro) nur 18.170 Euro. Wer überdies in der Jiadinger Autocity wohnt, bekommt sogar Strom im Wert von 1.800 Euro dazu geliefert. Aber dennoch – bisher sieht es in China eher nach Kurzschluss als nach elektrisierenden Geschäften aus. •

Michael Sikora, Chef von abc Automotive Business Consulting, berichtet als Korrespondent von AUTO & Wirtschaft aus Fernost

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MANAGEMENT

Im Projekt 2020 + will Peter Christian Küspert sein in vier Säulen gestaltetes Produktund Vertriebsmodell verwirklichen; die Kleinwagenoffensive mit Adam & Karl „rock“t

Enge Kooperation mit dem Handel Opel-Vertriebsvorstand Peter Christian Küspert und OpelAustria-Chef Alexander Struckl bekräftigen ihr Ziel, die Marke mit dem Blitz rasch zu expandieren. Der Weg zu alter Stärke wird im Projekt 2020 + definiert.

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Im lockeren Informationsaustausch: P. Ch. Küspert und G. Lustig

asch wieder schwarze Zahlen in der Opel Gruppe zu schreiben, ist erklärtes Ziel des vor knapp einem Jahr von Mercedes zu Opel nach Rüsselsheim gewechselten Vertriebs- und Aftersales-Profis Peter Christian Küspert bayerischer Provenienz. In diese Zeit fallen stetig steigende Verkaufserfolge, auch wenn er sich damit von den Spitzenwerten früherer Zeiten noch weit entfernt sieht. Nahezu synchron kann Alexander Struckl seine Absatzerfolge in Österreich abbilden.

durch. Die Marke machte schwere Zeiten durch: „Unsere Händler sind wieder zuversichtlich, dass ihre Nettoerträge auch im Handel wieder wachsen. Der Drang nach einer zweiten Marke hat bei den Händlern nachgelassen, ein Zeichen wirtschaftlicher Verbesserungen.” Neben einer gewissen Globalisierung, wobei der Hoffnungsmarkt Russland wegen der Ukraine-Krise alle aktuellen Planungen verhagelt, werden laut Küspert 28 neue Modelle und einige Derivate bis 2018 zum Erfolg verhelfen. Ein neuer Corsa und nächstens der Kleinwagen Karl in markanter Preisgestaltung sollen neue Verkaufsimpulse verleihen. Der Impulsgeber Adam lässt bald weitere Adam-Stores im Land entstehen. Damit sollen neue junge Käuferschichten angelockt werden. Beim Adam wurde das Durchschnittsalter der Kunden auf 37 Jahre mit über 70 Prozent Frauenanteil gedrückt. „Bei vormals 54 Jahre Durchschnittsalter der Opel-Kundschaft eine starke Leistung“, lobt Küspert seine gelungene Markenausrichtung. Küspert ist mit der Performance in Österreich zufrieden, geht jedoch einen steilen Weg, um an alte Erfolge rasch wieder anknüpfen zu können. Kosten in der Produktion runter, mit neuen Modellen die Wünsche und Bedürfnisse einer sich verändernden Käuferwelt befriedigen soll die Rückkehr zum Gewinn auch im Handelsgeschäft beschleunigen. In der weiten Wettbewerbswelt ist Modelikone Claudia Schiffer die Botschafterin für eigenständige Markenneuausrichtung. Küspert sieht 2015 als wichtiges Jahr in der Renovierung der Traditionsmarke: „Wir werden sowohl im Wettbewerb als auch innerhalb der GM-Welt wieder ernst genommen.“ Struckl wiederum sicht sich im Verbund mit seinem Händlernetz auf einem guten Weg, auch wenn die Hürden zum Erfolg nicht klein sind. Zuverlässiger Premiumanspruch mit leistbarer Preispositionierung stehen plakativ auf der Agenda im Verkauf. Ertragsorientierung und Sicherung der Kundenzugänge sind die Leitgedanken an die Adresse der Opel-Partner.

Klein und fein in Richtung wieder ganz groß Neue Vertriebsprogramme

Alexander Struckl – Garant für die wirkungsvolle Umsetzung in Österreich

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Neuentwicklungen, Evaluierung bestehender Fahrzeuglinien und permanente Kostenoptimierung prägen Küsperts Anstrengungen, Opel in den Märkten weiter voranzubringen. Neue Vertriebsprogramme mit den Händlern sind im Aufbau begriffen, getragen von strategischer Kooperation. Nach rund 15 Jahren des wirtschaftlichen Abstiegs ist Opel innerhalb der GM-Familie trittsicherer im Markt geworden. „Es geht wieder aufwärts“, atmen Küspert und Struckl

Das schürt in Händlerkreisen die Zuversicht, den Aufwärtstrend fortsetzen zu können. Struckl verzeichnet besonders bei den klein strukturierten autorisierten Opel-Vertragspartnern eine „Dynamik“: „25 Prozent der Verkaufsleistung entfallen inzwischen auf diese Betriebstypen, die von den Haupthändlern und uns auch mit speziellen Programmen unterstützt werden.“ Sie sind in der speziellen Geografie des Landes Langzeitgaranten für Opels Markterfolg. • (LUS)

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MANAGEMENT

Dauerflaute im Autohaus: Wie stark wir sie spüren Nach NoVA-bedingten Vorziehkäufen gingen die Neuzulassungen seit März dieses Jahres kontinuierlich zurück. Auch ein „Sommerwunder“ blieb aus, von Jänner bis August wurden bereits 10.000 Pkws weniger neu zugelassen als im Vergleichszeitraum 2013. Der Kostendruck auf Autohäuser – nicht zuletzt aufgrund magerer Margen – steigt. Wie ist es dem Handel in Österreich heuer ergangen? Waren Unternehmer bereits gezwungen, mit Maßnahmen auf die Flaute im Autohaus zu reagieren? Von Dieter Scheuch

Niemand fördert Autobranche

Schleppender Verkauf

„Der Kostendruck ist enorm und darauf habe ich bereits reagieren müssen“, sagt Markus Nagel, Geschäftsführer Autohaus Hagspiel/Höchst. Man sei gezwungen worden, sich von Mitarbeitern zu trennen. Der Neuwagen-Verkauf habe sich auf hohem Niveau befunden und gehe zurück, die Werkstattauslastung sei zufriedenstellend. Maßnahmen, die die Wirtschaft stärker belebten, vermisst Nagel. „Stattdessen werden verschiedenste Sparten gefördert, wie etwa durch den Einbau neuer Fenster im Haus oder den Umstieg auf moderne Heizsysteme. Dafür wird eine Menge Geld ausgegeben. Eine Förderung beim Autokauf, die unsere Branche beleben würde, gibt es nicht.“

Atypisches Kaufverhalten

Konfrontation nicht scheuen

„Das Kaufverhalten bei uns war heuer total atypisch“, sagt Ing Hans Peter Brunner, Geschäftsführer Autohaus Brunner/Kirchbichl. So habe man etwa wider Erwarten einen sehr starken Juli erlebt, auch die Werkstatt sei sehr gut ausgelastet gewesen. Kostenreduzierende Maßnahmen seien daher auch kein Thema gewesen. Brunner ist überzeugt, dass die Qualität der Leistung auch ausschlaggebend für den Erfolg sei. Wobei er einräumt, dass einige Kunden derzeit verhalten reagieren. „Ich glaube aber nicht, dass es damit zusammenhängt, dass den Menschen weniger Geld zur Verfügung steht.“ Er habe eher das Gefühl, dass die unsichere politische Lage, die derzeit die Medienberichterstattung dominiere, bei vielen die Kauflust dämpfe.

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„Grundsätzlich ist in den vergangenen Monaten der Neuwagenverkauf eher schleppend, der Servicebereich hingegen zufriedenstellend verlaufen“, sagt Herbert Neuhauser, Salzburger Landesinnungsmeister der KfzTechniker und Geschäftsführer des Autohauses Neuhauser/Grödig. Wobei Neuhauser im eigenen Betrieb ein leichtes Plus, das Firmenkunden zu verdanken sei, verbuchen konnte. „Auch in den Sommermonaten ist es ganz gut gelaufen, wir haben nur eine Woche Betriebsferien gemacht.“ Dennoch hätten sich die jüngsten Steuererhöhungen auf das Kaufverhalten ausgewirkt. Als Unternehmer könne man bei Kunden vor allem bei Service und Reparatur mit TopLeistung punkten.

„Bei uns ist das Geschäft heuer hervorragend gelaufen“, sagt Bernhard Radauer, Autohaus Radauer Neumarkt und St. Veit/Glan. Sowohl mit dem Neuwagenverkauf, wo ein Plus erzielt wurde, als auch mit der Werkstattauslastung sei er zufrieden. Wobei Radauer glaubt, dass individuelle Anpassung und persönlicher Einsatz im Verkauf, aber auch die richtigen Produkte zur richtigen Zeit zum Erfolg beitragen. Diesbezüglich sei jeder seines eigenen Glückes Schmied. „Ich habe mein Unternehmen immer schlank gehalten und Konfrontationen mit Importeuren nicht gescheut, wenn es darum gegangen ist, Investitionen zu tätigen, von denen ich selbst nicht überzeugt war. Damit bin ich den letzten 25 Jahren sehr gut gefahren.“

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Was funktionierte, geht nicht mehr

Regionale Abhängigkeit „Der Neuwagenverkauf ist schleppend, vor allem das Sommerloch war spürbar, wogegen die Werkstatt bei uns gut ausgelastet ist“, sagt Franz Zinhobler, Geschäftsführer Autohaus Zinhobler/Wels. Wobei die Geschäftsentwicklung und die Kaufkraft auch vom regionalen Umfeld abhängen würden: „Wenn in der Umgebung einige große Betriebe zusperren, wird sich das natürlich auswirken“, so Zinhobler. Er selbst habe bereits auf den Kostendruck mit Personalabbau reagieren müssen. Von geplanten Steuerentlastungen in geringem Ausmaß hält Zinhobler, der mit weiteren Rückgängen rechnet, wenig: „Ich glaube nicht, dass Käufer in Scharen die Autohäuser stürmen werden, wenn sie pro Monat 40 Euro mehr im Geldbörsel haben.“

„Wir haben heuer kein Sommerloch, sondern eine Sommergrube gehabt“, sagt Martin Weiss, Geschäftsführer Autohaus Weiss/ Schrems. Schon seit dem Frühjahr habe sich beim Neuwagenverkauf ein Abwärtstrend gezeigt, der sich im Sommer noch verstärkt habe. „Der Markt wurde auch durch Maßnahmen wie Prämien und Tageszulassungen künstlich belebt, was eine Zeit lang funktioniert hat, jetzt aber offensichtlich nicht mehr.“ Dazu sei der Karren mittlerweile zu sehr verfahren. Das Service laufe, so Weiss „noch ganz gut“, wobei man etwa beim Teileverkauf auch merke, dass die Kunden sparten und zum Pfuscher gingen. „Die momentane Lage zwingt die Betriebe, auf die Kostenbremse zu steigen.“

Deutlicher Rückgang „Wir haben heuer kein Sommerloch, sondern eine Sommergrube gehabt“, sagt Martin Weiss (NÖ)

„Ich glaube nicht, dass Kunden Autohäuser stürmen, wenn sie 40 Euro mehr haben “, meint Franz Zinhobler (OÖ)

„Viele Sparten werden gefördert, unsere Branche überhaupt nicht“, klagt Markus Nagel (V)

„Wir liegen heuer im Servicebereich 40 Prozent zurück“, sagt Ing. Rupert Skotschnigg, Inhaber und Geschäftsführer von Tankstelle und Werkstatt Skotschnigg/ Leutschach. „Viele Kunden stehen unter finanziellem Druck und diesen Druck bekommen wir zu spüren.“ Darauf müsse auch die Politik reagieren. Mittlerweile werde auch bei kleineren Reparaturen ein Kostenvoranschlag angefordert, was den Preisdruck weiter verschärfe. In schwächeren Monaten habe man deshalb bereits entsprechende Maßnahmen setzen müssen. „Zum einen, dass Mitarbeiter ihren Urlaub konsumieren, zum anderen, dass vereinzelt auch kürzer gearbeitet wird.“

Keine Erholung in Sicht

Mehr Aufwand, weniger Gewinn

„Das Geschäft ist schon im März deutlich zäher gelaufen und leider hat sich dies auch in den Sommermonaten fortgesetzt“, sagt Roland Zsoldos, Gesellschafter Kfz Zsoldos/Neusiedl. Auch im Service seien die Kunden sehr zurückhaltend: „Sie kommen nur mehr dann, wenn wirklich der Hut brennt und lassen nur mehr unumgängliche Reparaturarbeiten durchführen.“ Natürlich stelle sich auch die Frage für das Unternehmen, wie Kosten eingespart werden könnten, wobei dies wohl am ehesten noch beim Personal getan werden könne. „Ich glaube auch nicht, dass sich der Markt kurzfristig wieder erholen wird und gehe davon aus, dass wir nächstes Jahr in einer ähnlichen Situation sind“, so Zsoldos.

„Obwohl die Geschäfte am Anfang des Jahres besser gelaufen sind, glaube ich nicht, dass dies die Ursache für geringen Ertrag ist“, sagt Marko Fischer, Autohaus Fischer/ Wien. Das Kaufverhalten in Wien habe sich insofern geändert, als viele Kunden Kleinwagen kauften, bei deren Verkauf die Margen geringer seien. „Deshalb wird es auch schwieriger, Geld zu verdienen“, sagt Fischer. Auch im Service habe sich der Aufwand zur Kundenbindung wesentlich erhöht: „Das beginnt beim Schreiben von Einladungen und geht über Nachtelefonieren bis hin zur Erinnerungsmail oder SMS“, so Fischer. Darüber hinaus forderten Kunden sogar Rabatte bei Sonderangeboten.

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MANAGEMENT

Warum nicht auch in Europa? Geht es um „freien Wettbewerb“, ziehen Europas Politiker häufig die USA als Vergleich heran. Doch wenn man den Automobilvertrieb nach US-Vorbild schützen will, stoßen Europas Autohändler in Brüssel auf taube Ohren. Von Dr. Friedrich Knöbl

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is die amerikanischen Autohändler ihre derzeitigen Freiheiten hatten, war es ein jahrzehntelanger Kampf: Friedrich Kessler, damals Professor an der Yale Law School und zuletzt an der University of California, befasste sich schon vor mehr als 15 Jahren mit diesem Thema. In der bei Europas Kartellrechtlern wenig bekannten Festschrift „Der Konflikt zwischen Antitrustrecht und Vertragsfreiheit im Automobilvertrieb“ listet er all jene Vertragsklauseln auf, mit denen die US-Produzenten ihre Händler zu knechten versuchten. Ausgehend vom „Sherman Act“ wurden durch zahlreiche Urteile und Gesetze in diesem Interessenskonflikt die Rolle der Händler sukzessive gestärkt.

Diese Macht wurde auch ausgiebig genutzt. Laut Kessler gingen Hersteller, die mit der Marktdurchdringung des Händlers unzufrieden waren, nicht selten dazu über, zusätzliche Händler zu ernennen. Außerdem bedienten sie sich sogenannter „stimulator dealers“, um ihren Marktanteil zu vergrößern. So konnten, wie Kessler schreibt, die Hersteller die Finanzhilfen ihren Vertragslieblingen zulasten anderer Vertragspartner zukommen lassen.

Verluste spielten keine Rolle „Sie gingen sogar dazu über, mit eigenem Kapital Verkaufsstellen aufzubauen und schreckten nicht davor zurück, die vorhandenen Händler im Preis zu unterbieten, selbst wenn dies mit Verlusten geschehen sollte“, sagt Kessler. Die von solchen „predatory practices“ bedrohten Händler nahmen die Hilfe des Antitrustrechts in Anspruch. „Aber nur wenige Entscheidungen waren bereit, eine Verabredung zwischen dem Hersteller und seiner eigenen Filiale zu finden und zugunsten des Klägers zu entscheiden.“ Den Händlern konnte die Pflicht zur „market penetration“ auferlegt werden, was oft in einem Quoten- und Bonifikationssystem verankert wurde. Daneben wurden Gebiets- und Kundenbeschränkungen festgelegt. Lediglich vertikale Preisbindungen wurden durch einige Urteile „schlechthin für wettbewerbsfeindlich erklärt“. Erlaubt blieb den Händlern auch das „dual lining“, der Verkauf von Konkurrenzprodukten. Kessler: „Das bedeutet keinesfalls, dass es Händlern möglich ist, sich den Produkten des Konkurrenten mit derselben Energie zu widmen. Dafür sorgen schon die Klauseln, die market penetration vorschreiben und ein Quotensystem auferlegen.“

Kein Schutz gegen Marktmissbrauch Hersteller hatten anfangs weit mehr Macht Grundsätzlich herrscht bei der Auswahl der Händler Vertragsfreiheit – und somit Abschlussfreiheit. Der Hersteller ist trotz Antitrustrecht zum „refusal to deal“ berechtigt. Die berühmt-berüchtigte Colgate-Entscheidung im Jahr 1919 ermächtigte den Hersteller zu einem vertikalen Preisbindungssystem, das es Preisbrechern unmöglich machte, preisgebundene Waren zu beziehen. „Diese privilegierte Rolle ist zwar immer mehr eingeschränkt, aber niemals völlig aufgegeben worden“, schreibt Kessler. Damit wurde dem Hersteller ein „äußerst wirksames, der Kontrolle des Antitrustrechts entzogenes Machtmittel in die Hand gegeben“.

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Kessler verweist darauf, dass das Antitrustrecht zwar dazu beitrug, die Unabhängigkeit des Händlers zu stärken. „Es gab ihm jedoch keinen Schutz gegen wirklichen oder vermeintlichen Marktmissbrauch.“ Auch die Gefahr einer Geschäftsverweigerung oder eines Geschäftsabbruches „without cause“ wurde nicht beseitigt. So war es kein Wunder, dass sich die Händler an den Kongress und an die einzelstaatlichen Gesetzgeber wandten, um ihre Lage zu bessern. Erfolgreich waren sie vorerst in Wisconsin: Das dort eingeführte Gesetz verbietet ganz allgemein unbillige Kündigung oder unbillige Nichtverlängerung des Händlervertrages.

AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2014


Oktober 2014

Winter 2014

WAS MACHT DAS WETTER? RDKS Großes Interesse beim VRÖ-Tag

Industrie Stückzahlen fehlen

Reifentests Gängige Dimension getestet

Produkte Neue Reifen im Volumenbereich

Der Industrie fehlen deutlich Stückzahlen, die Jahresbilanz hängt vom erfolgreichen Winterreifengeschäft ab

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Überraschen Sie den Winter. Nicht umgekehrt.

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Nicht auf die Industrie warten, handeln! A ls Reifenhändler sollten Sie nicht auf die Industrie und eine Besserung der Preis- und Ertragssituation warten. Seit Jahren wird an die Automobilindustrie appelliert, Überproduktion und den damit ruinösen Preiskampf einzudämmen. Ohne Erfolg! Und auch in der Reifenindustrie ist keine Besserung zu erwarten. Schließlich hören die Werke von ihren unter massivem Erfolgsdruck stehenden Vertriebsleuten schwer überschätzte Zielerfüllungen von schwer überschätzten Märkten. Da klafft schon mal eine Lücke von 45 Prozent zwischen Wunsch und Realität, wie Gerhard Lustig auf Seite 11 schreibt. Damit werden die Preise weiter unter Druck stehen und damit die Ertragssituation noch mehr beeinträchtigen. Österreichisches Jammern hilft also nicht weiter, statt mit dem Reifen muss mit der Dienstleistung Geld verdient werden. Für die klassischen Reifenspezialisten stehen die Chancen gar nicht schlecht, sofern sie Abläufe, Lager und Kosten im Griff haben. • Der moderne, in Österreich eher klein strukturierte Reifenspezialist muss sein Lager möglichst gering halten und einen großen Teil kurzfristig oder überhaupt just in time bestellen: bei den seriösen Partnern, der Industrie, den Großhändlern, im Internet. In Wahrheit werden Sie – abgesehen von ein paar Standard-Dimensionen – ohnehin meist den falschen Gummi auf Lager haben. Denn das Reifengeschäft wird anspruchsvoller: individuelle Vorlieben der Konsumenten,

Gerald Weiss, Redakteur: „Der kompetente Reifenspezialist wird in Zukunft mehr denn je gefragt sein. Geld muss er mit der Dienstleistung verdienen.“

ANSICHT RDKS-Lösungen, unterschiedlichste Preisund Qualitätskategorien sowie spezielle Lösungen einzelner Automarken. Und diese Spezifikationen werden noch zunehmen. Sportlich, dynamisch, spritsparend, verschleißarm, ganzjährig, optimiert für Audi, BMW, Mercedes, Elektroauto, Außendienst … • Genau deshalb werden Sie als Reifenspezialist gebraucht werden. Die Vielfalt ist nur noch von wenigen Autofahrern zu durchschauen. Mit RDKS wird der Reifenwechsel daheim zum ungewissen Abenteuer. Nur der Reifenspezialist hat den Durchblick und die Kompetenz. Der Konsument wird immer öfter seinen Reifenwechsel übers Internet organisieren. Durchgeführt am liebsten beim Reifenspezialisten seines Vertrauens gleich ums Eck. Denn niemand will für seinen Reifenwechsel weit fahren, niemand will lange warten und NIEMAND will danach Probleme haben. Der Kunde wird Ihnen also nach seiner Internetrecherche sagen, welchen Reifen er gerne hätte und zu welchem Preis. Sie werden ihm sagen, welcher Reifen wirklich für ihn und sein Auto passt, was das Gesamtpaket inklusive Dienstleistung kostet und wann er kommen kann. Das erfordert viel Organisations- und Logistikarbeit. Nur mit höchster Effizienz bei Ablauf und Kosten kann der Reifenbetrieb zukünftig erfolgreich arbeiten.


REIFEN EXTRA

Andrea Appel, Continental und Semperit

Das Wetter muss es richten Dr. Robert Gmeiner, Bridgestone Austria

Claus-Christian Schramm, Goodyear Dunlop Tires Austria

Hannes Gößler, Nokian

Sonja Eckhart, Kumho

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Die Meinungen der Reifenindustrie über den Geschäftsverlauf sind sehr unterschiedlich. Zu Beginn des Winterreifengeschäfts wird noch Optimismus versprüht. Der Preisdruck ist in jedem Fall unverändert hoch. A&W: Welche Erwartungen haben Sie für das Geschäft in der heurigen Wintersaison? Appel, Semperit: Man sollte hierbei zwischen Industrie- und Handelsgeschäft trennen. Die Industrie ist hinsichtlich Bestellung und Einlagerung in der Endphase der Saison. Das Tagesgeschäft im Handel hat bereits begonnen. Wir von der Semperit sind mit den Auslieferungen zufrieden. Nun richten wir das Hauptaugenmerk auf unsere Handelspartner beim Abverkauf der Reifen und unterstützen diese. Körpert, Vredestein: Für die Industrie wird es von der Menge her wieder mehr werden, die Preise und Erträge werden aber leider sinken! Im Sell-out an den Endkunden wird die Menge (wetterabhängig) stabil sein, aber auch hier werden die Erträge zurückgehen. Gmeiner, Bridgestone: Erwartungen für das Wintergeschäft: vorsichtig optimistisch. Die Händler haben ausreichend und gleichzeitig vorsichtig eingelagert, um keine Überläger zu produzieren. Viel wird jetzt von der Endverbraucher-Nachfrage in den nächsten 6 Wochen abhängen. Wir sind gut aufgestellt mit hervorragenden Produkten plus erstklassigen Testergebnissen und sind auch logistisch gut gerüstet, um die Nachfrage im Tagesgeschäft zu befriedigen. Schramm, Goodyear: Das Wintergeschäft ist generell von signifikanter Bedeutung, und dies besonders für Österreich. Alle ökonomischen Indikatoren wei-

sen derzeit einen positiven Trend aus. Die warmen Temperaturen zu Beginn dieses Jahres erlaubten höhere Geschwindigkeiten als unter winterlichen Bedingungen und führten somit zu einem höheren Verschleiß. Die beim Handel eingelagerten Räder zeigen dieses deutlich. Insgesamt rechnen wir mit einer Nachfrage über dem Niveau des letzten Jahres. Schneider, Cooper: Wir erwarten keine übermäßige Steigerung der Absätze bzw. Stückzahlen, es wird auch in diesem Jahr wieder sehr wetterabhängig sein. Da sich die Laufzeit der Fahrzeuge und auch die Lebensdauer der Reifen verlängert bzw. verbessert hat, werden wohl kaum hohe Steigerungen zu erwarten sein. Gößler, Nokian: Da Nokian mit gleich 2 WinterTestsiegern 2014 (WR D3 und WR SUV3) ins Rennen geht, haben wir eine sehr positive Grundhaltung zur Saison. Auch waren die Läger bei den Händlern nicht mehr so voll und wir konnten uns im Vorfeld schon gut positionieren. Allerdings werden die Zeiten härter und Industrie und Handel müssen noch enger zusammenrücken und neue Möglichkeiten erkennen. Eckhart, Kumho: Nach unserer Einschätzung sollte eine zufriedenstellende Saison vor dem Reifenhandel liegen. Obwohl dies ein Sicherheitsrisiko ist, wurde ein nicht unerheblicher Teil der Winterreifen im Sommer durchgefahren und muss jetzt ersetzt werden. Gemeinsam mit einer guten Vorbereitung der eigenen Lagerverfügbarkeit kann der Reifenhandel diese Komponenten für einen Aufwärtstrend nutzen. Mielacher, Pirelli: Wir erwarten das heurige Wintergeschäft deutlich stärker als im Vorjahr. Unseren Partnern ist bei der Sommerreifenumrüstung aufgefallen, dass viele Endverbraucher mit schlechten Winterreifen auf Österreichs Straßen unterwegs waren.

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REIFEN EXTRA

Gömmel, Hankook: Die Marke Hankook erfreut sich im österreichischen Markt zunehmender Bekanntheit und folgt damit dem Trend in Europa, wo wir kontinuierlich unsere Marktanteile ausbauen, speziell auch im Premium-Erstausrüstungssegment. Dank dieser gesteigerten Visibilität, die zugleich die hohe Qualität unserer Reifen unterstreicht, verzeichnen wir in Österreich eine steigende Nachfrage. Um dieser gerecht zu werden haben wir jüngst unsere Vertriebsmannschaft in Österreich verstärkt und zudem mehr M+S(Matsch und Schnee)-Kontingente speziell für den österreichischen Markt freigestellt. Wohlgemuth, Aeolus: Gemeinsam mit unseren Importeuren in Europa haben wir bereits Anfang 2014 die für unser Wachstum passenden Prognosen für die jeweiligen Länder und Regionen erstellt. Wir haben damals schon mit einer Überkapazität vieler Marken aus den Lägern der Hersteller und vor allem der Großhändler gerechnet. Unsere Partner sind gut und passend bevorratet und ich bin sicher, dass wir mit unseren Winterprodukten die anstehenden Anfragen sehr gut abdecken werden. Ich persönlich rechne mit einem stabilen Volumen in den D-A-CH Märkten für Marken mit einem gesunden Margenmix! Schwarz, Michelin: Wir erwarten ein wenig mehr Menge als im Jahr 2013, allerdings werden die Margen weiterhin angespannten bleiben. Riepl, Falken: Wir gehen optimistisch in die kommende Winterreifensaison. Unsere Reifen haben sich in der letzten Saison gut verkauft und aktuell können wir unter anderem unseren Winterreifen EUROWINTER HS449 in über 90 Dimensionen anbieten. Mit dieser Range und unserem guten Preis-Leistungs-Verhältnis sind wir äußerst wettbewerbsfähig. Generell gibt es aber noch in einigen Märkten eine Überlagersituation, welche jetzt noch abgebaut werden muss.

Thomas Körpert, Apollo Vredestein

Von welchen Neuheiten bei Produkten, Dienstleistungen bzw. Marketing können Ihre Händler profitieren? Schwarz, Michelin: Wir lancieren heuer den bereits präsentierten MICHELIN Alpin 5 und erweitern die Anzahl der Dimensionen bei HP-Reifen stark. Auch wird es die erfolgreiche 30-Euro-TankgutscheinAktion wieder geben. Mielacher, Pirelli: Wir werden mit einem breiten Sortiment in die Wintersaison gehen. Die Anzahl von Homologationen in der Pirelli-Produktrange hat wieder zugenommen. Mit unserem neuen Winter LLKW haben wir auch die richtige Antwort auf die Bedürfnisse der Transportunternehmen gegeben.


REIFEN EXTRA

Christian Mielacher, Pirelli

Claus Gömmel, Hankook

Thomas Wohlgemuth, Aeolus

Dominik Schwarz, Michelin

Günther Riepl, Falken

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Natürlich werden wir auch im Marketingbereich aktiv sein. So wird Pirelli den Sell-out unserer Partner mit einer starken Gutschein-Aktion unterstützen. Riepl, Falken: Wie schon erwähnt ist unser EUROWINTER HS449 in über 90 Dimensionen verfügbar und um unsere Partner und Kunden so gut wie möglich zu unterstützen, haben wir unsere Logistik und Lieferfähigkeit weiter verbessert und ausgebaut. Per Oktober wird es ein zusätzliches Lager in Ungarn nahe der österreichischen Grenze geben, wodurch wir unsere Zustellzeiten stark optimieren werden. Zudem läuft ab Oktober wieder unsere „Falkensagt-Tanke“-Aktion, bei der wir unsere Kunden mit Tankgutscheinen belohnen. Gömmel, Hankook: Hankook bietet seinen Händlern ein umfangreiches Produktportfolio an Pkwund Lkw-Reifenlösungen, die speziell auf die regionalen Anforderungen und Einsatzbereiche hin entwickelt werden. In puncto Dienstleistungen sind wir im stetigen Optimierungsprozess, um eine reibungslose Abwicklung und Kundenbetreuung gewährleisten zu können. Das in Deutschland erfolgreich laufende Hankook Masters Programm für unsere Händler wird 2015 auch für unsere österreichischen Partner adaptiert werden. Wohlgemuth, Aeolus: Wir haben im Frühjahr unser neues Produkt, den Ganzjahresreifen 4SEASONACE vorgestellt und starten damit die erste Saison. Die Testergebnisse und die Labelwerte sind optimal. Nicht zu vergessen die aktuelle Onund Offlinewerbung mit unserem Engagement als Platinum Sponsor des DongFeng-Teams beim Volvo Ocean Race. Gößler, Nokian: Unsere Produktlaufzeiten sind sehr kurz, um der ständigen Anforderung gerecht zu werden. Für noch Unentschlossene gibt es die Zufriedenheitsgarantie. Weiters setzen wir im Großhandelsbereich auf unsere Franchisesysteme Vianor und NAD (Nokian Tyres Authorized Dealer), um die Zusammenführung zwischen Großhandel und Einzelhandel durch Service, Marketing und Schulungen zu unterstützen. Schramm, Goodyear: Seit 1971 setzen GoodyearWinterreifen technische Standards in der Reifenbranche. Die Innovation dieses Winters ist der Goodyear UltraGrip 9. Das renommierte Magazin auto motor sport bescheinigt dem „Schneekönig“ seine unschlagbare Performance bei Schnee. Gleichzeitig beweisen aktuelle Winterreifentests das hohe Leistungsniveau des Dunlop SP Winter Sport 4D, der von AutoBild zum Testsieger gekürt wurde. Auch der Dunlop SP Winter Response 2 erhält das ÖAMTC-Prädikat „sehr empfehlenswert“. Schneider, Cooper: Wir führen in der kommenden Wintersaison den Nachfolger des Weathermaster Snow in H, den WM SA2 ein.

Körpert, Vredestein: Wir bringen eine Flut von neuen Produkten: Vredestein Snowtrac 5 (Winterreifen), Apollo Alnac Winter 4G (Winterreifen) sowie Vredestein Quatrac 5 (Ganzjahresreifen), Apollo Alnac All Season (Ganzjahresreifen). Dazu kommt das Sponsoring von Hannes Arch. In unserem Lager in Wien haben wir zusätzliche Winterreifenmengen. Appel, Semperit: Semperit und Continental sehen sich in der Verantwortung als Vorreiter bei werblichen Maßnahmen und in der Marktkommunikation. Durch gezielte und individuell abgestimmte Aktionen zur Stärkung der Heimmarke Semperit soll jeder Händler von unseren Aktivitäten profitieren. Produktseitig bringen wir heuer sowohl bei Semperit als auch bei der Marke Continental zwei neue Winterreifen auf den Markt. Die auch heuer wieder durchwegs positiven Testergebnisse stärken das Vertrauen der Verbraucher in unsere Produkte und davon profitiert auch unser Fachhandelspartner. Gmeiner, Bridgestone: Unsere aktuelle Verkaufsförderungsaktion „ die Winterprofis“ sorgt für mehr Absatz am Point of Sale. Käufer von 4 BridgestoneReifen erhalten bis zu 50 ¤ Guthaben über die Mastercard. Natürlich bieten wir auch für Firestone eine attraktive Kampagne an, wo der Endverbraucher selber zwischen verschiedenen FirestoneIncentives auswählen kann. Bridgestone ist auch in der Saison 2014/15 wieder der Reifensponsor im FIS Ski Weltcup. Wie wird sich das Reifengeschäft mit Onlinehandel, RDKS und Strukturwandel in den nächsten Jahren verändern. Wie reagieren Sie als Hersteller darauf? Körpert, Vredestein: Wir erwarten ein Ansteigen der „Winterreifendurchfahrer“ und der „Ganzjahresreifenfahrer“, daher haben wir zwei neue Ganzjahresreifen in unterschiedlichen Preissegmenten. Appel, Semperit: Die Hersteller haben begrenzte Möglichkeiten, auf Marktgeschehnisse einzelner Teilnehmer einzuwirken. Der Onlinehandel im B2B-Bereich hat sich bereits etabliert. Im B2C-Bereich gewinnt das Onlinegeschäft zunehmend an Bedeutung, zugleich wird dieser Trend durch das wachsende Angebot von Dienstleistungsanbietern gestützt und weiter vorangetrieben. Schwarz, Michelin: Der Onlinehandel wird mit RDKS für den Endkunden nicht leichter, wir gehen daher von nur mehr moderatem Wachstum aus; B2B wird weiter, wenn auch nicht mehr so rasant wachsen, sorgt aber immer für gute Verfügbarkeit bei Tagesbestellungen. Auch bieten wir seit 2010 allen Partnern unsere Michelin Qualitätspartnerschaft an; mit diesem externen Audit werden die internen Prozesse zuerst analysiert, um sie in weiterer Folge deutlich optimieren zu können.

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REIFEN EXTRA

Schramm, Goodyear: Die technischen Innovationen und Anforderungen, aus verschiedenen Sektoren wie der Gesetzgebung, der Automobilindustrie, dem wachsenden Sicherheitsbedürfnis und der Veränderung des Endverbraucherverhaltens werden weiter wachsen, und dies mit zunehmender Geschwindigkeit. Wir gehen davon aus, dass der Endverbraucher im Rahmen der zunehmenden uneingeschränkten Informationsflut eine stärkere Orientierung wünscht. Gömmel, Hankook: Gegenüber dem Onlinehandel hat der Reifenfachhandel hier die Chance, sich mit persönlicher Betreuung vor Ort, fachlicher Kompetenz und Beratungsleistung von Onlinehandel abzuheben und davon zu profitieren. Wir sehen die Umstellung der ECE-R 64 Norm 11/2014 als Chance für den Reifenfachhandel, Zusatzgeschäft über Beratungsleistung zu generieren, aber vor allem wird RDKS für den Konsumenten ein Zugewinn an Sicherheit sein. Riepl, Falken: Die Onlinevermarktung hat sich mit stets wachsender Tendenz etabliert, es kann ja quasi rund um die Uhr bestellt werden und jeder größere Händler bietet und stellt seinen Kunden ein Onlineportal und diesen Service zur Verfügung. Falken Tyres Europe (FTE) wird die Dienstleistungs-Merkmale der eigenen Onlineplattform weiter optimieren, um Konkurrenzfähigkeit und Händlerservice kontinuierlich zu verbessern – abgerundet durch einen persönlichen und starken Außendienst-Service für den Reifenhandel. Mielacher, Pirelli: Es ist anzunehmen, dass sich aufgrund von RDKS auch der Onlinehandel verändern wird. Ein Komplett-Set – sprich Reifen und Luftdruckkontrollsystem – wird über den Onlinehandel nur schwer vermarktbar sein. Sollten Lösungen gefunden werden, wird sich dies aber mit Sicherheit auf das Preismerkmal niederschlagen.

Roman Schneider, Cooper

Gößler, Nokian: Durch RDKS hat der Handel sicher eine Chance, gegen den Margenkiller Onlinehandel entgegenzuwirken. Den Onlinehandel sehen wir als sehr kritisch, denn bei so einer großen Anzahl an Anbietern ist es nicht mehr schlüssig, wie teilweise Preise zustande kommen. Wir versuchen, mit Franchisekonzepten und Unterstützung für den regionalen Großhandel diesem Teufelskreis entgegenzuwirken. Schramm: Goodyear wird innovative Trends in der Entwicklung unterstützen und dabei auch entsprechende Trainings, Informationsveranstaltungen und vor allem auch zielgerichtete Verkaufsunterstützung für den Handel zum Endverbraucher anbieten. •


REIFEN EXTRA

Nassgriffeigenschaften sind auch im Winter entscheidend Die Ergebnisse des ÖAMTC Winterreifentests bringen ein breites Mittelfeld, mehr als die Hälfte der verglichenen 175/65 R14 T und 195/65 R15 T ist „empfehlenswert“.

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er Schnee, so sollte man meinen, ist das gewohnte Umfeld und das entscheidende Kriterium für einen Winterreifen. „Jedoch ist in weiten Teilen Österreichs die Fahrbahn auch im Winter häufiger nass als schneebedeckt“, gibt Friedrich Eppel, ÖAMTC Reifenexperte zu bedenken. „Dementsprechend wichtig sind auch bei den Winterreifen gute Nassgriffeigenschaften.“ Unter dieser Prämisse wurde der ÖAMTC Winterreifentest 2014 durchgeführt, heuer wieder in harmonischer Partnerschaft mit ADAC, Stiftung Warentest und dem Verein für Konsumenteninformation. Von gebräuchlichen Dimensionen 175/65 R14 T (Kleinwagensegment) und 195/65 R15 T (meistverkaufte Dimension) wurden jeweils 14 Modelle dem strengen Produkttest unterzogen. Manche bekannte Namen fehlten beim Test. Eppel: „Einige Reifen, die diese Saison neu auf den Markt kommen, waren zu Testbeginn noch nicht verfügbar.“

Nicht empfehlenswert: • Cooper WM-SA2 (Weather-Master) • Star Performer SPTS (Winter AS)

Vier sind sehr empfehlenswert, vier fallen durch In beiden Dimensionen sind die Testergebnisse ähnlich. Je vier Modelle wurden mit „sehr empfehlenswert“ bewertet, während je zwei Modelle als „nicht empfehlenswert“ eingestuft wurden. Der Grund dafür war in allen vier Fällen die Schwäche bei Nässe.

Übersicht: 175/65 R14 T Sehr empfehlenswert: • Continental ContiWinterContact TS850 • Dunlop SP Winter Response 2 • Michelin Alpin A4 • Firestone Winterhawk 3

Empfehlenswert: • Esa+ Tecar Super Grip 7+ • Fulda Kristall Montero 3• • Vredestein Snowtrac 3 • Pirelli Snowcontrol Serie 3 (Winter 190) • Sava Eskimo S3+ • Hankook Winter i*cept RS (W442) • Toyo Snowprox S943 • GT Radial Champiro WinterPro

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Übersicht: 195/65 R15 T Sehr empfehlenswert: • Continental ContiWinterContact TS850 • Bridgestone Blizzak LM001 • Dunlop SP Winter Sport 4D • Semperit Speed-Grip 2

Empfehlenswert: • Uniroyal MS plus 77 • Yokohama W.drive V905 • Michelin Alpin 5 • Hankook Winter i*cept RS (W442) • Pirelli Snowcontrol Serie 3 (Winter 190) • Kumho WinterCraft WP51 • Kleber Krisalp HP2

Wenig Empfehlenswert: • Matador MP92 Sibir Snow

Nicht empfehlenswert: • Infinity Winter-Hero INF-049 • Achilles Winter 101

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Falsche Interpretation ÖAMTC, ADAC, Stiftung Warentest und der Verein für Konsumentenschutz (VKI) führen seit vielen Jahren einen gemeinsamen Winterreifentest durch. In der Presseaussendung kommt der VKI diesmal zu einem anderen Ergebnis.

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ährend ÖAMTC, ADAC und Stiftung Warentest einen WinterreifenTest mit 28 Modellen kommunizieren, titelt der VKI mit 32 Modellen. Bei ÖAMTC & Co fallen vier Reifen durch, beim Konsumentenschutz sind es gleich sechs. Bei näherer Betrachtung stellt sich heraus, dass hier parallel zum Winterreifentest ein Vergleich von Ganzjahresreifen veröffentlicht wurde. Der VKI hat in seiner Aussendung (und teilweise auch auf seiner Homepage) die beiden Tests vermischt und damit eine gänzlich andere Botschaft vermittelt. Denn die Nachrichten „Ganzjahresreifen stürzen ab“ und „Ganzjahresreifen sind und bleiben enttäuschend“ erzeugen in Zusammenhang mit den Winterreifentests ein völlig falsches Bild.

Zwei völlig getrennte Testszenarien In der ÖAMTC Kommunikation wird das Thema korrekt und differenziert behandelt. Der Ganzjahresreifen-Test wird – unabhängig von den Winterreifen – lediglich auf der Homepage erwähnt. ÖAMTC-Reifenexperte Friedrich Eppel erklärt den Grund: „Leider konnten bei den Ganzjahresreifen aus verschiedenen Gründen wichtige Produkte für den österreichischen Markt nicht getestet werden.“ So konnten Goodyear und Hankook nicht berücksichtigt werden, weil ein neuer Reifen angekündigt war. Beim Ganzjahresreifen-Marktführer Vredestein war das neue Modell zu Testbeginn ebenfalls noch nicht in Serienausführung verfügbar. An dessen Stelle wurde ein umweltorientiertes Modell getestet, das für Stadt- und Alternativantriebsfahrzeuge konstruiert wurde. Im Gegensatz zum VKI geht Eppel sehr dezent mit dem Test um: „Ein Ganzjahresreifentest mit vier Modellen, die noch dazu in Österreich nicht verbreitet sind, ist natürlich nicht 100-prozentig repräsentativ.“ Eppel erklärt zudem den unterschiedlichen Zugang bei den Tests von Sommer-, Winter- und Ganzjahresreifen: „Das sind komplett unterschiedliche Testszenarien.“ So werden beim Test von Ganzjahresreifen sowohl Sommer- wie auch Wintertests gemacht. Beim nächsten Mal hoffentlich mit einer größeren Auswahl und der richtigen Interpretation. • (GEW)

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REIFEN EXTRA

Physikalische Haftung trotz elektronischer Regelung Beim ARBÖ Winterreifentest wurden zehn Modelle der Dimension 205/55 R16 unter die Lupe genommen: Alle Reifen sind empfehlenswert.

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remsassistent und ESP verleiten zu forscher Fahrweise im Winter. Auch wenn die Elektronik das Fahren tatsächlich einfacher und sicherer macht, ersetzt sie nicht die physikalische Leistungsfähigkeit des Reifens. So führt ein modernes ABS-System den Reifen bei Vollbremsung auf trockener Straße an die Belastungsgrenze. Unter diesen Aspekten hat der ARBÖ in Zusammenarbeit mit ACE Lenkrad und der Gesellschaft für technische Überwachung (GTÜ) zehn Winterreifen der Dimension 205/55 R16 getestet. Die Tester zollen den Reifenherstellern aufgrund der hohen Qualität der Winterreifen Respekt. Die Unterschiede zwischen Winter- und Sommerreifen sind bei Weitem nicht mehr so spürbar wie früher. Handling, Geräuschentwicklung, aber auch die Bremsleistung haben sich dem Sommerpneu angenähert.

Keine Winterreifennutzung im Sommer Der Nutzung der Winterpneus über den Sommer erteilen die Tester trotz hervorragender Trockeneigenschaften eine klare Absage. Die Testergebnisse wurden mit neuem Profil erzielt. Speziell bei warmen Temperaturen fahren sich die Winterreifen sehr schnell ab und liefern dann deutlich schlechtere Leistungen. Für den Test in Finnland wurden die Reifen auf einen VW Golf VII montiert. Die Testwerte wurden auf Schnee, nasser Straße und bei Trockenheit gemessen. • (RED)

ARBÖ Winterreifentest 205/55 R16 Sehr empfehlenswert • Nokian WR D3 • Continental TS 850 • Dunlop Winter Sport 4D • Goodyear Ultra Grip 9

Vier Reifen sind sehr empfehlenswert Aber auch innerhalb der Testkandidaten sind die Unterschiede minimal. Die Differenz zwischen dem besten und dem schwächsten Modell betrug beim Bremstest gerade zwei Meter. Generell ergibt der Test ein sehr erfreuliches Bild. Vier Reifen werden „sehr empfehlenswert“ beurteilt, die restlichen 6 Modelle sind zumindest empfehlenswert.

Empfehlenswert • Bridgestone Blizzak LM 32 • Hankook Winter i*cept RS • Kumho I’ZEN KW23 • Pirelli Snowcontrol 3 • Semperit Speedgrip 2 • Vredestein Snowtrac 5

Testsieger Nokian WR D3

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Alle Hoffnung liegt im letzten Quartal Das 4. Quartal muss uns das Reifengeschäft 2014 retten. Allerdings liegen zwischen Hoffen und Versagen satte 45 Prozent Differenz. Herstellerseitig schreitetet eine kontrollierte Distribution voran.

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n verschiedenen Umfragen und unter Einbeziehung der deutschen Marktlage bleiben noch drei Monate Zeit für ein halbwegs verträgliches Reifenabsatzjahr. Nach dem tiefen Sommerloch einschließlich September gilt es, zum Vorjahresvergleich gut 25 Prozent Pkw-Reifen-Volumenverlust aufzuholen. Zählt man in den Handel die rund 20 Prozent Überlieferungsquote hinzu, die nach Meinung der Industrie auch verkauft werden muss, stehen wir bei einem 45-Prozent-Vakuum im aktuellen Absatzplan. „Da muss die Verbrauchernachfrage extrem anspringen“, hängt BRV-Vorsitzender Peter Hülzer der Marktrealität nach, „ganz abgesehen vom damit einhergehenden Preisverfall.“ Der Reifen(fach)handel sollte sich also nicht in unrealistische Bevorratungsaktionen hetzen lassen, mahnen zurecht die Verbände wie der VRÖ im Land.

Spürbare RDKS-Impulse werden erst 2015 erwartet. Vielmehr zeigen sich in allen gängigen Vertriebsformen in Stück, Umsatz und Betriebsergebnis Erosionen, die den Ausleseprozess beschleunigen. Hält das 4. Quartal nicht, was man sich davon erwartet, wandelt sich die Skepsis in Mutlosigkeit und tatsächlich weiß niemand, wo der Marktrückgang enden wird. Davon bleibt das Autohausgeschäft nicht ausgespart. Deutlich zeigen sich beim Konsumenten die Sparmaßnahmen.

Kontrollierte Distribution der Hersteller

Gerhard Lustig: „Die von Volumen getriebene Industrie wird vom Reifenfachhandel als Grundübel für den schlechten Marktzustand betrachtet.“

Herstellerseitig schreitet die kontrollierte Distribution voran, schätzen die Auguren. Einige Großhändler beeilen sich lieber früher als zu spät in die Hände der Industrie, um im Ausleseprozess nicht selbst Opfer zu werden. Mit kolportierten 2,5 Prozent negativer Umsatzrendite bleibt bei ausbleibender Geschäftsbelebung sowieso nur die Auswahl zwischen Pest und Cholera. Die Opferliste strauchelnder einst unantastbarer Vertriebsgrößen wird länger. Mit dieser Machtlosigkeit des Reifen(fach)handels schafft sich die Industrie, selbst ohne brauchbare Vermarktungsstrategie unterwegs, dennoch Spielraum für Vermarktungswitz in Richtung Strukturwandel der Reifenhandelsszene. Zunächst wissen hüben wie drüben noch keine Antwort auf ein neues Geschäftsmodell Reifen(fach)handel. • (LUS)


REIFEN EXTRA

K(r)ampf mit den Sensoren

raum.“ Auch wenn diesen Winter noch wenige Autos mit RDKS in die Betriebe kommen werden, sollten diese vorbereitet sein. Neben dem technischen Knowhow müssen die Mitarbeiter auch rhetorisch geschult sein. RDKS wurde eingeführt, weil laut einschlägiger Untersuchungen 35 Prozent aller Fahrzeuge europaweit Luftunterdruck aufweisen. Das hat Auswirkungen auf Verkehrssicherheit und Umwelt. Selbst bei geringen Abweichungen treten spürbar unsicherere Fahreigenschaften, stark reduzierte Spurtreue und eine deutliche Verlängerung des Bremsweges auf. Drechsler: „Reifenunterdruck ist in 80 Prozent der Fälle die Ursache für Reifenpannen.“ Gleichzeitig steigt der Treibstoffverbrauch bei 0,6 bar zu geringem Luftdruck um 4 Prozent. Die Argumentation beim Kunden, der gerade aufgrund der RDKS-Sensoren einen deutlichen Mehrpreis beim Winterreifenwechsel zu zahlen hat, ist daher sehr wichtig.

Der gute Besuch beim VRÖ-Info-Tag beweist den Bedarf an RDKS-Information. In Zusammenarbeit mit dem BRV kann der VRÖ seine Mitglieder sehr kompetent unterstützen.

RDKS-Kosten amortisieren sich rasch Drechsler berechnet die Kosten mit zirka 250 Euro einmalig für einen Satz Sensoren sowie 45 Euro für die zusätzliche Dienstleistung pro Jahr. Die Kraftstoffeinsparung von zirka 40 Litern ergibt eine Einsparung von 64 Euro pro Jahr. Die erhöhte Laufleistung der Reifen bis zu 45 Prozent bringt eine Ersparnis von 63 Euro pro Jahr. „Bei einer jährlichen, durchschnittlichen Kilometerlaufleistung des Fahrzeuges von 14.210 km amortisieren sich die Mehrkosten bereits nach 3 Jahren“, rechnet Drechsler vor.

Direktes vs. indirektes System

Herbert Wadel, Vorstand VRÖ, SV Michael Immler, Peter Wondraschek, VRÖ Vorstandsmitglied, James Tennant, Obmann VRÖ, Hans Jürgen Drechsler, Geschäftsführer BRV (v. l.)

Beim indirekten System ist es natürlich einfacher, hier entstehen keine Mehrkosten. Drechsler: „Der Gesetzgeber schreibt definitiv nicht vor, welches RDKS-System zu verwenden ist.“ Für den deutschen Markt kalkuliert der BRV mit 35 Prozent indirekten Systemen am Gesamtmarkt. Berechnet wird das über den Marktanteil der Marken VW, Audi, Skoda, Seat und Renault, die einen Großteil ihrer Fahrzeuge mit dem indirekten RDKS ausstatten.

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anche können es gar nicht mehr hören, für andere ist es noch immer komplettes Neuland. Die Rede ist vom Reifendruckkontrollsystem (RDKS), das zur Wintersaison die Reifenbetriebe beschäftigen wird. Christian Thaller, Geschäftsführer von Alcar Heringrad, setzt sich seit zwei Jahren sehr intensiv damit auseinander und hat für seine Kunde eine umfangreiche und professionelle Lösung geschaffen. „Unser Wissensstand liegt bei zirka 50 Prozent und wir lernen ständig dazu“, räumt selbst Thaller als einer der kompetentesten RDKS-Kenner ein. Dieses Lernen wird auch die Reifenspezialisten in den nächsten Jahren beschäftigen. Das Interesse ist groß, wie der Besuch beim VRÖ-Informationsnachmittag in der Nationalbibliothek bewiesen hat.

Langsamer Start Hans-Jürgen Drechsler, Geschäftsführer des BRV (Bundesverband Reifenhandel und VulkaniseurHandwerk e.V) gibt vorläufig Entwarnung: „Die Anzahl der betroffenen Fahrzeuge wird zunächst relativ gering sein. Es bleibt also genügend Reaktionsspiel-

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Rechtsanwalt Dr. Norbert Gugerbauer beleuchtet für den VRÖ die rechtlichen RDKS-Aspekte

Achtung bei Mangel Entscheidend ist, dass eine Deaktivierung des RDKS/TPMS unzulässig ist. Bei der §-57a-Überprüfung wird ein nicht funktionierendes RDKS (sofern in diesem Fahrzeug gesetzlich vorgeschrieben) momentan als leichter Mangel eingestuft. Rechtsanwalt Dr. Norbert Gugerbauer warnt vor Deaktivierung, selbst auf ausdrücklichen Kundenwunsch. Gugerbauer: „Bei Schaden oder Unfall kann trotzdem die Werkstätte haften.“

Datenbank ist wichtig Zur unterschiedlichen Technik von RDKS-Sensoren hat RÄDER & Wirtschaft in der Ausgabe 7+8/2014 bereits berichtet. Der BRV misst der Datenbank eine

AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2014


REIFEN EXTRA

zentrale Rolle bei. „Da die Autohersteller ihre Fahrzeuge gerade mit RDKS ausstatten, werden die Datenbanken erst befüllt.“ Dementsprechende Lücken sind in der Anfangsphase noch zu erwarten.

Geänderter Ablauf im Betrieb Vor dem Reifenwechsel ist eine Eingangskontrolle entscheidend, bei der vor Ort festgestellt wird, ob und mit welchem System das Fahrzeug ausgestattet ist. Der Ablauf beim Reifenwechsel ändert sich komplett. Drechsler: „Bei Fahrzeugen mit RDKS wird sich der Aufenthalt auf der Hebebühne erhöhen bis verdoppeln.“ Wichtig ist zudem eine Ausgangskontrolle auf Funktionstüchtigkeit des Systems. Die vom BRV berechneten Arbeitszeiten sind für die Anfangsphase unrealistisch, die Betriebe werden zu Beginn deutlich länger brauchen. Bei den Kosten für die Sensoren rechnet Drechsler mit einer deutlichen Preissenkung in den nächsten Jahren.

Alcar-Lösung Eine sehr umfassende Lösung zum Thema RDKS bietet Alcar Heringrad, in erster Linie natürlich für die eigenen Alu- und Stahlräder, aber insgesamt als professionelle Datenbank für alle Lösungen. Thaller: „Rad, Sensor, Werkzeug, Programmiertool und Anlerninfos – bei uns erhalten Sie alles aus einer Hand.“ Der Alcar Webshop beinhaltet alle Komponenten wie Rad, Verschraubung, Reifen und Sensor sowie deren Zuordnung. Thaller: „Im Alcar Webshop bekommt der Kunde die Anzeige und Bestellmöglichkeit von Rad und Zubehörkit, RDKS-Sensor und Servicekit sowie der Anlerninfo mittels VT56. Eine einheitliche Lösung kann auch Alcar nicht anbieten, zumindest hat man bei Alcar für alles eine Lösung. 70 Prozent der Fahrzeuge werden mit dem konfigurierbaren Alcar T-Pro Sensor abgedeckt. Für 8 bis 10 Typen sind Single One-to-One Sensoren notwendig.

Haftung bei Unfällen Aufgerüttelt wurde das VRÖ-Auditorium von Michael Immlers Vortrag zu Reifenschäden. Die Fehler und damit verbundenen Beschädigungen beim Montieren werden oft unterschätzt. Bei dadurch bedingten, schweren Unfällen wird der Reifenbetrieb zur Verantwortung gezogen. Als Sachverständiger hat Immler oft mit solchen Fällen zu tun und verrät: „Der Reifen erzählt Ihnen alles.“

Mystery Shopping und Mobilitätsgarantie Ausführliche Informationen zu den VRÖ-Projekten „Mystery Shopping“ (Harald Pitters) und Mobilitätsgarantie (Michael Eckl, Assist) erhalten Sie direkt beim VRÖ.• (RED)

Alcar-Chef und RDKS-Experte Christian Thaller


REIFEN EXTRA

Trend zum Premium-Reifen Michelin bringt mit dem Alpin 5 ein wichtiges und volumenstarkes Modell auf den heurigen Winterreifenmarkt.

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Dominik Schwarz, Geschäftsführer Michelin Österreich

ie Michelin-Marktforschung erkennt ein erhöhtes Sicherheits- und Qualitätsbewusstsein der Kunden, das zum Aufschwung des Winterreifengeschäftes und zu höherwertigen Produkte beiträgt. Österreich-Geschäftsführer-Dominik Schwarz: „Der Anteil der Premium-Produkte, wie sie Michelin anbietet, liegen laut Marktforschung bereits bei über 50 Prozent.“ Der neue Alpin 5, schon im Frühjahr vorgestellt und jetzt für die Wintersaison verfügbar, kommt damit genau zur richtigen Zeit. Das neue Modell ist für Fahrzeuge der Kompakt- und Mittelklasse ausgelegt und damit voll im Volumenbereich. Schwarz: „Sicherheit bei allen winterlichen Verhältnissen hatte bei der Entwicklung des Alpin 5 oberste Priorität.“ So verzahnt sich der neue Reifen dank des neu gestalteten Laufflächenprofils noch effizienter im Schnee. Moderne Winterreifen müssen bei Nässe, Matsch, festgefahrener und überfrorener Schneedecke gleichermaßen zuverlässig Sicherheitsreserven bieten. Laufrichtungsgebundenes Profil mit speziell gestalteten Profilblöcken und einer hohen Anzahl an Gripkanten, hohe Lamellendichte, Stabili Grip und Michelin Helio Compound bilden ein umfassendes Technologiepaket.

Der sportliche Alpin PA4 überzeugt bei Vergleichstests Sportscars wurden sechs Modelle der Dimension 235/35 R19 auf einem BMW M 135i getestet. „Sportliches Winterprofil mit ausgewogener Leistung auf hohem Niveau“, attestierten die Tester dem MichelinModell.

Lebenswichtiger Winterreifen Bei diesem Test wurde eindrucksvoll die Bedeutung von Winterreifen unter Beweis gestellt. Zu diesem Zweck wurde ein Sommerreifen (ohne Bewertung) in den Test integriert. Das Sommermodell entwickelt gerade ein Zehntel der Zugkraft der Winterreifen. Fast erschreckend das Ergebnis beim Bremstest im Schnee: Während der Pilot Alpin PA4 nach 26,1 Metern stand, brauchte der Sommer-Pneu aus Tempo 50 mit 76,1 Metern fast den dreifachen Weg zum Stehen. Vorurteile gegen den Winterreifen konnte der Test einmal mehr entkräften: „Moderne Winterreifen brauchen weder mehr Sprit noch sind sie lauter als Sommerpneus.“ • (RED)

Alpin PA4: der sportliche Winterreifen Der Michelin Pilot Alpin PA4 überzeugt beim Auto Bild Sportscars Winterreifentest. Der für leistungsstarke und sportliche Fahrzeuge konzipierte Reifen erhielt die Top-Wertung „vorbildlich“. Im Vergleich von Auto Bild

Volumensmodell Michelin Alpin 5

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REIFEN EXTRA

Für die Straßen, auf denen sie fahren Das neue Testlogistik-Zentrum in Papenburg (D) wickelt die komplette Outdoor-Testlogistik für Kumho Tyre in Europa ab und führt Tests in Spanien, Italien, Finnland und am Nürburgring durch.

Kumho-Marketingleiterin Sonja Eckhart

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as im letzten Jahr eröffnete Kumho-Forschungs- und Entwicklungszentrum in Südkorea dient unter anderem als Schnittstelle für die weltweiten Zentren. So werden die Reifen für den europäischen Markt in Deutschland entwickelt. Unter dem Motto: „Für die Straßen, auf denen sie fahren“ werden die neuen Modelle über das neue TestlogistikZentrum Deutschland in ganz Europa härtesten Tests unterzogen, ehe sie in Serie produziert werden. Marketingleiterin Sonja Eckhart: „Damit unterstreicht Kumho Tyre seine ehrgeizigen Wachstumspläne.“

Die Neuen bei Kumho: PorTran CW51, Ganzjahresreifen Solus HA31 und Wintercraft WP51 (v. l.)

Drei neue Modelle für den Winter Für die kommende Winterreifensaison stellt Kumho gleich drei neue Modelle vor. Auf Kompakt- und Mittelklasse-Fahrzeuge passt der WinterCraft WP51. Auf Basis des Vorgängers I`ZEN KW23 wurde der Winterspezialist in allen Bereichen weiter verbessert. Die optisch prägnante Profilgestaltung mit breiten Querrillen gewährleistet bei regennassen Straßen eine schnelle, wirbelfreie Entwässerung und hervorragende Aquaplaning-Eigenschaften. Hochgriffiges Microsilica und die stufenförmige Blockstruktur sorgen zudem für geräuscharmes und komfortables Fahren. Der PorTran CW51 ist Kumhos Winterangebot für Transporter, Vans und Reisemobile. Das Modell wurde auf die europäischen Wetterverhältnisse der vergangenen Winter abgestimmt, verfügt über verbesserte Fahrleistungen auf trockener und nasser Fahrbahn und erhöhter Stabilität im Schulterbereich. Außerdem überzeugt der PorTran CW51 mit einer neuen, rollwiderstandsoptimierten Gummimischungstechnologie. Dem wachsenden Markt der Ganzjahresreifen trägt Kumho mit dem Solus HA31 Rechnung. Der AllWetter-Spezialist ist der Nachfolger des Solus Vier KH21 für Kleinwagen sowie Kompakt- und Mittelklasse-Fahrzeuge. • (RED)

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REIFEN EXTRA

Vierhändig am Reifen-Klavier Reifenhändler Fleischmann und Reifenhersteller Vredestein verbindet eine ähnliche Positionierung sowie eine langjährige Partnerschaft .

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ie gehören zu den kleineren Feinen unter den Großen, sie legen Wert auf Qualität, Service und Betreuung, auf Image und gute Partnerschaft. Sie verfügen über ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, die Billigschiene lehnen sie allerdings ab. Optimale Voraussetzungen für eine gute Partnerschaft. Entscheidend sind nicht zuletzt die handelnden Personen: Reifenhändler Wilfried Fleischmann und Vredestein Geschäftsführer Thomas Körpert. „Wir spielen vierhändig am Reifenklavier“, lächelt Wilfried Fleischmann.

Langjährige Kompetenz in Klosterneuburg Über 40 Jahren besteht die Firma Fleischmann in Klosterneuburg. Das Erfolgsgeheimnis ist ihre Kompetenz am Reifensektor, vor allem aber ihre Flexibilität gegenüber Marktveränderungen. So hat sich durch die Reifenkrise mit den übervollen Lagern und dem wachsenden Online-B2B-Handel das Geschäftsmodell in den letzten Jahren rasant verändert. Hat Fleischmann früher einige wenige Betriebe mit großem Volumen exklusiv beliefert, so beliefert er heute viele mit geringem Volumen. Die große Stückzahl wird heute zwischen dem Großhändler, dem Internethandel und der direkt beliefernden Industrie aufgeteilt. Bei diesem Preiskampf kann und will Fleischmann nicht mitmachen. Er punktet mit seiner Kompetenz und seinem umfangreichen Lager. „Wenn’s einer hat, dann der Wilfried“, beschreibt Körpert seinen langjährigen Partner. Fleischmann ergänzt: „Ich decke 80 bis 90 Prozent des Marktes ab.“ Dazu gehören exklusive Bereifungen für Sportwagen

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Langjährige Partner mit Handschlagqualität: Wilfried Fleischmann und Thomas Körpert (Vredestein)

oder extreme Nischen wie Oldtimer-Gummis für den alten Mini. Aber auch alle Markenspezifikationen der Automobilhersteller sind bei Fleischmann lagernd. Damit hat er sich zu einem Nahversorger entwickelt. „Wer schnell etwas braucht, bekommt es im Raum Wien innerhalb von einem halben Tag zugestellt.“ Da wird auch akzeptiert, dass der Preis etwas höher ist, als der günstigste Reifen im Internet. „Lagerhaltung, Betreuung, Zustellung und Tempo, das alles kostet Geld und meine Kunden respektieren das.“ Die Verfügbarkeit steht vor Preis und Menge. „Dann kann man der regionale Lückenbüßer sein“, lächelt Fleischmann. Heute zählt er zahlreiche kleine Reifenbetriebe und viele Autohäuser im Raum Wien und Umgebung zu seinen Kunden.

Wachsende Vielfalt im Reifenprogramm Das Angebot habe sich in den letzten Jahren stark verbreitert, erklärt Körpert: „Sommer-, Winter, Ganzjahresreifen, Elektroautos und alternative Antriebe, SUV mit verschiedenen Einsatzgebieten und natürlich die Spezifikationen der einzelnen Automobilhersteller. Die Anforderungen werden immer spezieller.“ Da braucht es echte Fachleute für Lager und Handel, vor allem in der Beratung. Von der guten und langjährigen Partnerschaft profitieren beiden Seiten. Wilfried Fleischmann ist von der Marke überzeugt: „Vredestein ist der meistgefragte Nicht-Erstausrüstungs-Reifen, das ist eine hohe Auszeichnung. Es gibt nur zwei Marken, die bei uns über den Marktanteil vertreten sind, Vredestein ist eine davon. Das liegt an der Qualität, am mittlerweile sehr gutem Image, am guten Preis-Leistungs-Verhältnis und natürlich an der guten Zusammenarbeit.“ Damit hat sich Vredestein schon zum Self-Seller entwickelt. Viele der Stammkunden kommen mit einer Vorentscheidung. Nicht zuletzt schätzt Fleischmann auch das eigene, flexible Lager von Vredestein in Wien. So etwas ist in der Branche selten geworden. • (GEW)

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Reifenindustrie auf der AutoZum Das ReifenFORUM im Rahmen der Salzburger Fachmesse bekommt prominente Partner aus der Industrie.

Kommunikation steht beim ReifenFORUM auf der AutoZum im Vordergrund

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achdem der VRÖ-Reifentag schon seit Jahren fixer Bestandteil der AutoZum in Salzburg war, sollte dem „schwarzen Gold“ noch mehr Augenmerk zuteil werden. In enger Zusammenarbeit mit dem Verband der Reifenspezialisten Österreichs (VRÖ) entwickelte die Reed Expo ein modernes Format als Plattform für die Reifenbranche. Während in den letzten Jahren die Händlerbetriebe und Reifenzubehörfirmen die AutoZum nutzten, ist im Rahmen des ReifenFORUMs auch wieder die Industrie präsent. Messeleiter Ing. Andreas Wetzer: „Goodyear, Dunlop, Pirelli, Kumho sowie Apollo Vredestein sind fix dabei, weitere Gespräche werden noch geführt.“ Möglich wurde das neue ReifenFORUM durch die Kooperation von AutoZum und VRÖ-Obmann James Tennant: „Es ist wichtig, dass der Reifen wieder mehr in den Fokus rückt.“ Der VRÖ Reifentag am Freitag, 23. Jänner wird nun nicht mehr abseits in einem Vortragssaal stattfinden, sondern mitten im Geschehen, auch an den anderen Tagen wird ein durchgängig interessantes Vortragsprogramm das ReifenFORUM füllen. Einer der Schwerpunkte ist natürlich das Reifendruckkontrollsystem (RDKS).

AutoZum: 21. bis 24. Jänner Nicht nur Reifenbetriebe sollten den Termin längst notiert haben, für alle Vertreter der Kfz-Branche sollte die AutoZum in Salzburg als wichtigste österreichische Fachmesse ein Fixpunkt sein! • (RED)


REIFEN EXTRA

Die Amis aus Luxemburg Mit dem UG9 stellt Goodyear seinen neuen Winterreifen für das wichtige Segment der Kompakt- und Mittelklasse vor.

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Verantwortlich für Goodyear in Österreich: ClausChristian Schramm

Rund 1.000 Ingenieure arbeiten im Goodyear Innovation Center Luxemburg (GIC*L)

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mmer wenn Goodyear ein neues Produkt vorstellt, wird es ein Bestseller“, ist Claus-Christian Schramm überzeugt. Das ist beim neuen UltraGrip 9 aufgrund seiner Positionierung im Volumensegment wichtig und gleichzeitig sehr realistisch. Denn schon bei den ersten Tests konnte der kurz UG9 genannte Reifen überzeugen. Beim ARBÖ-Reifentest erhielt er „sehr empfehlenswert“, beim auto-motor-sport-Vergleich bekam er in den Schneedisziplinen durchgehend die Bestnote. Auch die Gene des natürlich in Europa entwickelten UG9 sind vielversprechend, stammt er doch aus der erfolgreichen UltraGrip-Familie, von der seit der Einführung 1971 mehr als 60 Millionen Reifen verkauft wurden. Für eine bessere Kraftübertragung über die Aufstandsfläche sind die Lamellen und Profilblöcke so angeordnet, dass viele Greifkanten bei Schnee und Eis aktiv werden. Um hingegen bei Kurvenfahrten der höheren Kraft auf den Schulterbereich Rechnung zu tragen, kommen Hoch-Amplituden-Lamellen zum Einsatz, die für bessere Seitenführung und besseres Handling auf Schnee sorgen.

Unterschiedliche Lamellen für alle Anforderungen Hervorragende Schnee-Eigenschaften ergeben noch keinen guten Winterreifen. Um die komplexen Anfor-

derungen der kalten Jahreszeit mit Schnee, Eis sowie trockener und sehr oft nasser Fahrbahn zu erfüllen, setzt Goodyear beim UG9 auf unterschiedliche Lamellentypen. Flexible, weiche 2D-Lamellen in der Mitte der Lauffläche ermöglichen eine optimale Traktion auf Eis und Schnee. Hingegen kommen in den Schulterblöcken eine große Anzahl an 3D-Lamellen zum Einsatz und greifen ineinander, wenn Kräfte auf die Profilblöcke wirken. Diese erhalten damit die für Brems- und Handlingeigenschaften sowie für direktes Einlenkverhalten notwendige Steifigkeit.

7 Prozent weniger Rollwiderstand Bei allen Haftungs- und Komforteigenschaften darf die Kraftstoffeffizienz nicht vergessen werden. Hier hilft die optimierte Karkassenkonstruktion, damit konnte der Rollwiderstand des UG9 gegenüber dem Vorgänger um rund 7 Prozent reduziert werden. Der UG9 ist in 19 Dimensionen von 14 bis 16 Zoll erhältlich.

Entwicklung und Test in Europa Entwickelt wurde der UG9 im europäischen Goodyear Innovation Center Luxemburg (GIC*L), dem einzigen Forschungs- und Entwicklungs-Zentrum außerhalb der USA. Hier werden Pkw-Reifen der Marken Goodyear, Dunlop, Fulda, Sava und Debica sowie Reifen für Transporter, Lkws, landwirtschaftliche Fahrzeuge, Offroad-Fahrzeuge und Baumaschinen für den europäischen, afrikanischen und asiatischen Markt entwickelt und getestet. Rund 1.000 Ingenieure, Wissenschaftler und Techniker sind hier beschäftigt. Für die Serienreife des UltraGrip 9 wurden rund 3000 Prototypen-Reifen produziert, etwa 70 verschiedene Reifenspezifikationen bewertet und 14 Designs getestet. Mit umfangreichen Wintertests in Finnland, Frankreich, Schweiz und Neuseeland sowie den Prüfmaschinentests in Luxemburg wurde der neue Winterreifen über 600 Mal getestet. • (RED)

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REIFEN EXTRA

Sind Ihre Felgen RDKS-fit? RDKS hat auch auf die Felgenbranche Auswirkungen. Alcar Heringrad hat sich bestens darauf vorbereitet.

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tahl- und Aluminium-Räder müssen zukünftig für die jeweiligen Sensoren Aussparungen aufweisen, sofern sie auf ein Fahrzeug mit direktem RDKS montiert werden. Alcar-Geschäftsführer Christian Thaller: „Die verwendeten Räder müssen im Bereich der Ventilbohrung eine entsprechende Ausnehmung für den Messfühler besitzen, der den Reifendruck an das Wageninnere funkt.“ Alcar hat hinsichtlich der neuen Regelung seine Radmodelle überprüft und gegebenenfalls adaptiert. So sind AEZ, Dezent, Dotz, Enzo und Dotz Survival bereits RDKSfit. Ebenso sind Alcar-Stahlräder mit allen gängigen Sensoren kombinierbar. Thaller: „Wer zu anderen Stahl- oder Aluminium-Rädern greifen möchte, sollte aber unbedingt darauf achten, dass hier die entsprechende Kompatibilität gegeben ist – oft passen nur bestimmte Sensormodelle oder im Extremfall keiner, so dass der RDKS-Betrieb nicht möglich ist.“

Winterhartes Leichtmetallrad

Alcar Geschäftsführer Christian Thaller

Die Fahrzeuge der Kompaktklasse müssen viele Anforderungen erfüllen und brauchen auch entsprechend vielseitige Räder. Das Dezent TC wurde als winterfestes Leichtmetallrad entwickelt und verfügt über eine robuste Klarlackversiegelung sowie eine Schneekettenfreigabe. Trotz ihrer Vielseitigkeit wirkt die Felge relativ offen und feingliedrig. Das Rad ist in den Dimensionen 6,0x15, 6,5x16 und 7,0x17 verfügbar und selbstverständlich RDKS-fit.• (RED)

Die Alcar-RDKS Lösungen ermöglichen sorgenfreie Montage

Das Dezent TC ist auch für den harten Wintereinsatz gerüstet


REIFEN EXTRA

Sommer im hohen Norden Mit Pneus für die kalte Saison, darunter dem legendären „Hakkapeliitta“, hat sich Nokian einen Namen gemacht. Jetzt wollen die Finnen auch im Sommer punkten.

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934 wurde in der finnischen Stadt Nokia der weltweit erste Winterreifen hergestellt. Noch heute sind 8 von 10 Reifen, die in den jeweils zwei finnischen und russischen Werken des nach seinem Herkunftsort benannten Unternehmens vom Band laufen, für winterliche Fahrverhältnisse bestimmt. „Auch in Österreich verkaufen wir zum überwiegenden Teil Winterreifen“, erklärt Country Manager Hannes Gössler. Mittelfristig strebe man jedoch einen Sommerreifenanteil von rund einem Drittel an. Entscheidend dazu beitragen sollen zwei neue Produktlinien, die soeben dem Fachhandel und der Presse vorgestellt worden sind.

SUV im Fokus Sowohl der „Nokian Line SUV“ als auch der „Nokian zLine SUV“ wurden für das wachsende Segment der (Stadt-)Geländewagen konzipiert. Beim „Line SUV“ handelt es sich um einen komfortablen bis sportlichen Reifen für mittelschwere Fahrzeuge, der in 31 Varianten von 15 bis 19 Zoll verfügbar ist. Damit werden die Geschwindigkeitsklassen T, H und V abgedeckt. Der „zLine SUV“ ist noch sportlicher abgestimmt und eignet sich somit perfekt für den Hochleistungseinsatz an schweren SUVs der Premiumklasse. Er ist mit 24 Dimensionen von 17 bis 22 Zoll für die Indizes V, W und Y geeignet, was einem Geschwindigkeitsbereich bis zu 300 Stundenkilometern entspricht.

„Kugelsichere“ Seitenwände Die beiden Sommerreifen heben sich vor allem mit der innovativen Verwendung von Aramidfasern vom Mitbewerb an. Dieses hochfeste Material, das unter ande-

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rem in der Luft- und Raumfahrt oder in kugelsicheren Westen zum Einsatz kommt, sorgt bei Nokian für besonders feste Seitenwände. Damit werden Schäden durch Schlaglöcher, Bordsteinkanten oder scharf konturierte Fremdkörper, die bei stark belasteten SUVPneus besonders häufig auftreten, verhindert. Weiters versprechen die neuen Reifen gegenüber den Vorgängerprodukten besonders große Fortschritte beim Aquaplaningschutz und beim Nassgrip. Beispielsweise speichern Trompetenrillen im Profil das zwischen Reifen und Straße vorhandene Wasser, beschleunigen den Abfluss von den Hauptrillen in Richtung Querrillen und maximieren somit die Bodenhaftung. Bemerkenswert sind zudem die Korallen-Silica-Laufflächenmischungen der beiden Reifen: Das mikroporöse Silica und die Molekülketten in der funktionalen Gummimischung bilden eine korallenartige Struktur, die trotz einer breiten Kontaktfläche extrem steif bleibt. Dies vermittelt ein präzises Fahrgefühl, sorgt für höhere Verschleißfestigkeit und trägt durch die verringerte Hitzeentwicklung zu einem niedrigeren Spritverbrauch bei.

Mit „Line SUV“ (l.) und „zLine SUV“ will Nokian auch hierzulande weiter wachsen

Stabiles Vertriebsnetz Ab dem kommenden Frühjahr werden „LineSUV“ und „zLine SUV“ für die Endkunden verfügbar sein. In Österreich verlässt sich Nokian bei der Vermarktung vorwiegend auf das Top-Reifen-Team. „Vereinzelt gibt es noch weiße Flecken im Vertriebsnetz“, so Gössler. Im Vordergrund stehe aber die gemeinsame Volumensteigerung mit den bereits vorhandenen Händlern. Dass die Chancen dafür gut stehen, beweisen jüngste Erfolge im Flottengeschäft: So konnte Nokian kürzlich einen nationalen Rahmenvertrag mit dem Fuhrparkmanager ALD Automotive abschließen. • (HAY)

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MitteleuropaMarketingleiter Lukas Libal (l.) und Marketingchef Antti-Jussi Tähtinen präsentierten in Finnland die neuen Reifen


REIFEN EXTRA

Die Schneeflocke verschwindet

Die Schneeflocke verwandelt sich in eine Sonne

eine Sonne. Für den Autofahrer ist damit auf den ersten Blick ersichtlich, dass der Reifen nicht mehr als Winterreifen gilt. Auf der technischen Seite hat Apollo bei der Entwicklung des Alnac 4G Winter großen Wert auf Sicherheit und Geräuschreduktion gelegt. • (RED)

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er Apollo Alnac 4G Winter verfügt über ein interessantes Detail zur Erkennung der notwendigen Profiltiefe. Auf der Lauffläche ist ein Schneeflocken-Symbol eingelassen. Sinkt die Profiltiefe unter die für Winterreifen vorgeschriebenen 4 Millimeter, verwandelt sich die Schneeflocke in

Wie ein Tarnkappenflugzeug Lamellen kann der Reifen dünne Eis-, Wasser- und Schneeschichten leichter durchbrechen

Das aus dem Bereich des Militärs bekannte Stealth-Design wird beim Vredestein Snowtrac 5 zur Geräuschreduzierung verwendet.

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ährend bei Militärflugzeugen und -schiffen die Stealth-Technologie die Erkennung durch Radarschirme verhindern soll, bleibt der Vredestein Snowtrac 5 durch seine geringe Geräuschentwicklung unauffällig. Dazu wurde das Stealth-Design beim Reifen-Design eingesetzt. Die Vibrationen und damit der Geräuschpegel werden durch das V-Profil minimiert. Innen wie außen werden Reifengeräusche durch die vielen Oberflächen in den Längs- und Seitenrillen gedämpft. Optimale Sicherheit war eines der wichtigsten Entwicklungsziele des Vredestein Snowtrac 5. Durch die Kombination aus nicht-parallelen Lamellen und der beträchtlichen Länge der

Neuer Ganzjahresreifen vom Marktführer

Thomas Körpert, Vredestein

Vredestein Snowtrac 5 (Winter) und Quatrac 5 (Ganzjahresreifen)

„Beim Ganzjahresreifen sind wir in Österreich Marktführer“, erklärt Apollo-Vredestein-Österreich-Geschäftsführer Thomas Körpert. Mit dem Quatrac 5 wird eine neue Generation eingeführt, und der unterstützt damit die Entwicklung in diesem Bereich. Österreich werde ein Sommer- und Winterreifen-Land bleiben, ist Körpert überzeugt. „Aber die zunehmende Zahl an Kunden, die momentan mit dem Winterreifen das Jahr durchfahren, kann man mit einem Ganzjahresreifen besser und sicherer bedienen.“ • (RED)


REIFEN EXTRA

REDI To Go oder einer für alle Nur wenige Wochen, bis jedes in der EU neu zugelassene Fahrzeug mit Reifendruckkontrollsystem (RDKS) ausgestattet werden muss. Mit den REDI-Sensoren von VDO kann man mit einem System eine Fahrzeug-Vielzahl abdecken.

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b November müssen Werkstätten bei dem für Neuwagen verpflichtenden RDKS sicherstellen, dass dieses nach einem Reifenwechsel auch korrekt funktioniert. Wird der Reifendruck durch Sensoren innerhalb des Reifens gemessen, spricht man von einem direkten System, das je nach Hersteller spezifiziert ist. VDO bietet mit den REDI-Sensoren ein kombiniertes Angebot, das einen großen Teil der verbreiteten Systeme abdecken kann.

Innovation Award-Gewinner kommt einbaubereit Mit nur drei verschiedenen Sensoren hilft das REDI System, die Lagerung und Logistik in Werkstätten zu erleichtern. Dank der „zum Einbau bereiten“ Liefe-

rung der Sensoren ist wie bei einem OESensor nur das Neuanlernen erforderlich. Trotzdem lässt sich damit fast jedes Fahrzeug ausstatten, während bei vergleichbaren Mehrmarkenlösungen jedes Fahrzeug auch noch spezifisch programmiert werden muss.

Gut geschützt im Inneren des Reifen Die meisten Systeme arbeiten direkt im Ventil und sind dadurch äußeren Einflüssen besonders ausgesetzt. Der REDI-Sensor wird im Reifeninneren montiert und ist damit besonders gut geschützt sowie mit allen Felgen kombinierbar. • (MKR)

Vielen Tank, liebe Kunden!

Umfassendes Kommunikationspaket

„Falken sagt Tanke“ heißt die Tankgutscheinkampagne, mit der die japanischen Spezialisten für sportliche Qualitätsreifen ab sofort die Vertriebspartner unterstützen.

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in Tank- und Warengutschein für jeden Reifensatz: Diese Kampagne erwies sich im Frühjahr 2014 als zugkräftiges Verkaufsargument. „Die Händler haben sich über den guten Umsatz gefreut und unsere Kunden konnten an der Zapfsäule sparen“, berichtet Nadine Cerone-Schatz, Sprecherin von Falken Tyre Europe. „Das hat uns veranlasst, die Aktion auch wieder in der aktuellen Winterreifensaison anzubieten.“ Bis 15. November erhalten alle Kunden, die einen Reifensatz der Serien Eurowinter HS449 oder Euro All Seasons AS200 (ab 16 Zoll) erwerben, einen Gutschein in der Höhe von 20 Euro. Der Coupon wird den Konsumenten nach dem Kauf binnen weniger Tage direkt von Falken zugeschickt.

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Das REDI-System gewann den Innovations Award auf der Automechanika-Messe

Wer sich zum Beispiel für den Eurowinter HS449 entscheidet, findet auf einer neuen Homepage alle Infos zum Reifen und zur Gutscheinaktion

Neu ist der Mix aus Kommunikations- und Werbemaßnahmen, mit denen Falken die Kampagne begleitet: Neben Foldern, Säulenaufstellern und Postern für die Händlerschauräume, die mittels QR-Codes direkt zu einer interaktiven Homepage führen, werden Inserate in auflagenstarken Automobilmedien platziert. Darüber hinaus gibt es erstmals TV-Spots auf den Nachrichtenkanälen n-tv und N24: Sie klären die potenziellen Kunden darüber auf, dass sie sich mit dem Kauf von Falken-Pneus nicht nur für eine rennsporterprobte Kombination aus Fahrvergnügen und Sicherheit entscheiden, sondern auch ihrer Geldbörse etwas Gutes tun. • (HAY)

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Zugeschnitten auf Europas Winter Mit dem W.drive V905 erweitert Yokohama seine Winterreifen-Palette. Gleich zum Start sind zahlreiche Dimensionen von 15 bis 18 Zoll verfügbar.

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it dem neuen W.drive V905 läuten wir ein neues Zeitalter ein“, erklärt Peter Ringhofer, Yokohama Österreich General Manager. „Zum ersten Mal wurde ein Reifen speziell für die Anforderungen europäischer Winter entwickelt.“ Dabei konnten beim neuen W.drive V905 Fortschritte in allen Bereichen erreicht werden. Der deutlich verbesserte Kanteneffekt gewährleistet ein sicheres, aber auch Yokohama-typisches, aktives Fahrverhalten auf Schnee. Eine effizientere Ableitung von Wasser und Matsch wird durch das neue Profildesign realisiert, der Bodenkontakt wird dadurch spürbar verbessert. Eine komplette Neuentwicklung stellt die Gummimischung der Lauffläche dar, die unter anderem aus Micro Silica und Orangenöl besteht. Ringhofer: „Die Summe aller Entwicklungsschritte beschert dem W.drive V905 eine deutlich verbesserte Performance auf Schnee und nasser Fahrbahn genau wie auch bei eisigen Bedingungen.“

Yokohama W.drive V905

Yokohama-Österreich-Chef Peter Ringhofer erweitert seine WinterreifenPalette

Kein Kompromiss bei trockener Straße Zwar bringt die Neugestaltung des Profils mehr Grip und Sicherheit bei Schnee und Nässe. Gleichzeitig ging Yokohama keinerlei Kompromisse beim Verhalten auf trockener, kalter Fahrbahn ein. Mit dem W.drive V902 und V903 komplettiert der neue W.drive V905 das Winterreifen-Programm von Yokohama. Gleich zur Markteinführung wird das neue Modell für diese Wintersaison in vielen Dimensionen von 15 bis 18 Zoll verfügbar sein.

BlueEarth zur Ressourcenschonung Mit dem W.drive V905 wird die BlueEarth-Technologie nun auch bei einem Winterreifen umgesetzt. BlueEarth sorgt für Ressourcenschonung schon bei der Produktion der Reifen und senkt durch leichtgewichtige Konstruktion und niedrigen Rollwiderstand den Treibstoffverbrauch im laufenden Betrieb. • (RED)


REIFEN EXTRA

Vorbereitung oder Umsetzung. Die laufende Reifenwechselsaison bringt zunehmend Autos in die Werkstatt, die bereits vor dem Stichtag vom Hersteller oder Käufer „freiwillig“ mit RDKS ausgestattet wurden.

Konzentrieren sich auf RDKS: Maic Dressen, Vertriebsleiter Aftermarket und Lydia Raith, Ass. Sales & Marketing

Schrader: Konzentration auf Ventile, Technik, Schulung Schrader International verfüge über fünf Anwendungszentren und acht Fertigungsstätten – in den USA, Nordirland, Frankreich, Brasilien und China, bestätigt Maic Dressen, Vertriebsleiter Aftermarket Deutschland, Österreich und Schweiz. Der Hersteller von Sensoren für die Automobilfertigung liefert einerseits typgerechte Ventile an die Autowerke und für das Aftermarket-Geschäft – die zweite Reifengarnitur, in der Regel die Winterpneus – außer den Sensoren für einzelne Fahrzeugtypen zusätzlich den frei programmierbaren EZ(gesprochen: „Easy“-)Sensor, der mit Metall- oder Gummiventil lieferbar ist, die Lagerhaltung vereinfacht und wie der typgerechte Sensor funktioniert. Der EZ-Sensor ist Schraders Lösung für Radmontagen, die sich nicht „planen“ lassen.

Neutralität beim Druckverlust Wer bei Reifendruckkontrollventilen an der Qualität spart, wird seiner Kundschaft über kurz oder lang Probleme bescheren, ist Maic Dressen, Vertriebsleiter Aftermarket bei Schrader International GmbH, sicher.

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ufgrund der EU-Verordnung EG 661/2009 waren bereits seit 1.11.2012 bei Homologierung neuer Fahrzeugtypen Reifendruckkontrollsysteme (RDKS) Voraussetzung für die EU-Typgenehmigung oder Betriebserlaubnis. Mit 1. November 2014 sind alle Neuzulassungen Klasse M1 – Pkws, Geländewagen und Wohnmobile – verpflichtend mit RDKS (englisch: TPMS) entsprechend der ECE-Richtlinie R 64 auszurüsten.

RDKS: vom Minderheitenprogramm zum Volumen Nicht nur, weil Reifendruckkontrollsysteme, wie sie in den USA seit 2007, um die Sicherheit der Fahrzeuginsassen zu erhöhen, gesetzlich vorgeschrieben sind, mit 1. November 2014 auch in der EU und damit in Österreich bei Neuwagen Voraussetzung für die Zulassung sind, setzen sich immer mehr Autohäuser und Reifenspezialisten mit RDKS auseinander. Übrigens sind auch in Südkorea, China, Indien und Japan Gesetze zur Überwachung des Reifenluftdrucks in

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Schrader verstärkt die Präsenz in Österreich „Wir konzentrieren uns in Produktion und Vertrieb vollständig auf RDKS-Ventile, Technik und Schulung!“, bekräftigt Dressen: „Im Servicebereich stellen wir nun noch einen weiteren Mitarbeiter ein, der für die Technik-Hotline zur Verfügung stehen wird. Einen weiteren Techniker bekommen wir für die Schulung.“ Die Schulungen erfolgten, so Dressen, „mit allen gängigen Geräten, die den EZ-Sensor programmieren können“. Auch in Österreich plane das Unternehmen, in Zukunft einen Techniker primär für die Schulungen einzustellen. „Wir beschäftigen uns ausschließlich mit dem Thema TPMS“, so Dressen. „Das ergibt unsere besondere Kompetenz.“ Bei Programmiergeräten habe sich Schrader entschieden, neutral zu bleiben. Deshalb habe sich das Unternehmen auch „aus dem Geschäftsbereich komplett zurückgezogen“. • (ENG)

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REIFEN EXTRA

Die vierte Dimension Der Dunlop SP Winter Sport 4D verfügt über ein Multi-Lamellen-System für die wechselnden, winterlichen Straßenverhältnisse.

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ie Dunlop 4D-Lamellentechnologie kombiniert 3D- und Querlamellen. Damit wird der Kontakt zur Fahrbahnoberfläche optimiert, das sorgt für hervorragende Traktion, sehr gutes Bremsverhalten und entsprechenden Kurvengrip. Bei den heutigen Winter-Straßenzuständen ist das Verhalten auf nasser Straße besonders entscheidend. Beim SP Winter Sport 4D sorgt deshalb ein laufrichtungsgebundenes Profil für schnelle Ableitung des Wassers. Zudem ermöglicht die Spezialmischung kurze Bremswege auf nassem Asphalt. Speziell im Ultra-High-Performance-Bereich darf bei anspruchsvollen Lenkern der Fahrspaß nicht zu kurz kommen, auch diesem Kundenwunsch trägt der Reifen dank 4D-Lamellen Rechnung.

Dunlop SP Winter Sport 4D Dunlop Winterfahrspaß-Prämie: Gutschein in der Umhängetasche

Winterfahrspaß-Prämie Für den SP Winter Sport 4D, den SP Winter Sport 3D sowie den Winterresponse 2 gilt seit Mitte September

Bärentatze mit dem roten Punkt Der für sein Profil-Design mit dem Red Dot Design Award ausgezeichnete Hankook i*cept evo ist nun in 4 weiteren Runflat-Größen verfügbar.

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die Dunlop-Prämienaktion. Jeder Endkunde, der beim österreichischen Reifenhandel vier Stück dieser Modelle kauft, erhält wahlweise eine Dunlop Umhängetasche oder einen 30-Euro-Boxenstopp-Gutschein. Dieser kann beim jeweiligen Händler für Dienstleistungen eingelöst werden, egal ob für Servicepakete, Montage und Wuchten oder fürs Depot. Die Aktion läuft bis 7. November 2014. • (RED)

Der Sicherheitsspezialist in größerer Palette

Die abwärts geschwungenen Profile erinnern an die Krallen einer Bärentatze: Winter i*cept evo von Hankook

peziell für Fahrzeuge höherer Leistungskategorien wurde der i*cept evo von Hankook entwickelt. Die umfangreiche Palette des Ultra-High-Performance Winterreifens reicht von leistungsstarken Kompakt-Fahrzeugen über die gehobene Mittelklasse bis hin zu Luxuslimousinen, Sportwagen und SUVs. Das Angebot umfasst mittlerweile 95 Dimensionen von 15 bis 20 Zoll. Für die Wintersaison ist der Reifen in vielen weiteren Runflat-Größen von 16 bis 18 Zoll verfügbar. Neben seiner Leistungsfähigkeit fällt der Reifen auch optisch auf; er wurde für sein Profildesign, das von einer Bärentatze inspiriert wurde, bereits 2011 mit dem Red Dot Design Award ausgezeichnet.

Der speziell für optimale Bremsleistung auf Eis und Schnee entwickelte Winter i*cept RS bekommt ebenfalls Zuwachs in seiner Palette. Für den kommenden Winter umfasst das Angebot 61 Dimensionen in den Größen 13 bis 17 Zoll. Abgedeckt werden damit Fahrzeuge vom Kleinwagen bis zur Mittelklasse sowie Familien-Vans. Der etablierte i*cept RS punktet mit seinem besonders verlässlichen und ausgeglichenen Fahrverhalten. Gleichzeitig hat Hankook großen Wert auf Umweltfreundlichkeit gelegt und konnte niedrigen Rollwiderstand, reduzierten Kraftstoffverbrauch sowie geringe Abrollgeräusche erreichen.

Allwetter-Könner Auch bei Hankook steht mit dem Optimo 4S ein Ganzjahresreifen im Programm. Während die Innenseite für den Schneeeinsatz optimiert ist, sorgt die Außenseite für das Fahr- und Bremsverhalten auf regennassem bis trockenem Untergrund. Angeboten wird der Optimo 4S in Größen von 13 bis 17 Zoll. • (RED)

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REIFEN EXTRA

Marcus Geißinger, Jochen Freier und Udo Strietzel (v. l.) mit dem neuen Felgenprogramm itWheels; die Designs werden mit weiblichen Vornamen bezeichnet

Online-Reifen mit Beratung Mit Full Service und persönlicher Beratung wächst Online-Großhändler tyremotive weiter – trotz schwächelnder Branche.

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Die telefonische Beratung wird beim onlineHändler tyremotive stark genutzt

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as Reifengeschäft verändert sich. Der Preisdruck wird immer größer, der Endkunde sucht sich im Internet das beste Angebot. Gleichzeitig wird die Produktvielfalt immer größer, Reifen werden für spezielle Fahrzeuge entwickelt und optimiert. Damit werden die Anforderungen an das Lager immer größer. Das treibt natürlich die Kosten in die Höhe. „Just in time“ ist im Reifengeschäft so wichtig wie noch nie“, erklärt deshalb Marcus Geißinger, Vertriebsleiter für Felgen und dem wachsenden Bereich der Kompletträder bei tyremotive. „Bei uns bekommt der Händler alles aus einer Hand“, beschreibt Gründer und Geschäftsführer Udo Strietzel das Konzept in wenigen Worten. Auswahl, Beratung, Bestellung, Lieferung, Rechnung und bei Bedarf auch Reklamation: Alles läuft über den Verkäufer tyremotive. Im Gegensatz zu Preisvergleichs- oder Vermittlungsportalen positioniert sich das junge Unternehmen als Großhändler, ausschließlich B2B, ausschließlich online und mit einem virtuellen Lager. „Wir nutzen das Lager unserer Lieferanten“, so Geißinger. Das sind momentan zirka 35, hauptsächlich Großhändler aus Deutschland. Das Angebot umfasst dabei zirka 20.000 Artikel, insgesamt kann tyremotive auf etwa 20 Millionen Reifen zugreifen. Die Kunden, ausschließlich Unternehmen aus dem Kfz-Bereich, kommen dabei

aus fast ganz Europa: Deutschland, Österreich, Benelux, Italien, Polen, Frankreich und bald Spanien. Der Bedarf ist gegeben. Dabei steht bei tyremotive nicht der Preis im Vordergrund, sondern eben das Komplettangebot. Telefonische Beratung gehört dabei zum Service und wird umfassend genutzt.

Wachsender Markt der Kompletträder Immer größerer Beliebtheit erfreut sich das Angebot der Kompletträder. Auf der tyremotive-Website kann der Händler Reifen und Felgen aussuchen und danach gewuchtet und montiert bestellen, bei Bedarf inklusive RDKS-Sensoren. Günstiger Preis und die Zeitersparnis stehen im Vordergrund. Innerhalb von zirka fünf Tagen bekommt der Händler das Komplettrad und kann es sofort aufstecken. Aufgewertet wird das Komplettrad-Angebot mit dem neuen 3D-Konfigurator. Geißinger: „Hier kann der Endkunde gleich beim Händler seine Wunschkonfiguration aussuchen. Dank Verkaufspreis-Anzeige wird auch die richtige Kalkulation angezeigt.“

Eigenes Alu-Felgen-Programm Rechtzeitig für das heurige Winterräder-Geschäft verstärkt tyremotive sein Angebot an Alu-Felgen. Gab es bislang nur ein Modell wird nun unter dem Titel itWheels eine ganze Produktfamilie mit eigenem Markenauftritt angeboten. Damit steigt tyremotive mit einem eigenen Angebot in den Markt, das aus einem Joint Venture mit einem etablierten chinesischen Erzeuger entstanden ist. Strietzel: „Das soll unser Angebot ergänzen, unser Grundkonzept entwickeln wir konsequent weiter.“ • (GEW)

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REIFEN EXTRA

Oliver Schneider

Ohne Wenn und Aber Trotz Digitalisierung und Erschließung neuer Absatzwege will der Felgenhersteller Borbet nicht auf den Groß- und Einzelhandel verzichten, sondern schätzt sie als „bedeutende Bestandteile der Absatzstrategie“.

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uch im Zeitalter der neuen Medien berücksichtigt Borbet als Fachhandelsmarke und Markenartikelhersteller alle Absatzkanäle. Der Händler ist deshalb – egal ob Einzel- oder Großhandel – nicht wegzudenken und weiterhin bedeutender Bestandteil unserer Absatzstrategie. „Aktiv unterstützen wir den Handel deshalb mit VKF-Aktionen, die sich direkt an

die Partner und indirekt an den Endverbraucher richten“, stellt Geschäftsführer Oliver Schneider klar. Dazu gehört freilich auch, dass sich die Verkäufer auf die Qualität der Leichtmetallräder verlassen können. Schneider: „Die Prüfkriterien nach ECE, KBA, TÜV und VDA werden ohne Wenn und Aber erfüllt. Weiters verfolgen wir die Strategie, die Produkte auch den steigenden Qualitätsanforderungen der Automobilindustrie anzupassen.“

Stilsichere Robustheit Zur dieser Firmenphilosophie, die sich ganz der Haltbarkeit und Robustheit der Produkte verschrieben hat, passen besonders die immer beliebter werdenden Leichtmetallräder für SUVs. So erweitert das neue, besonders belastbare 10-Speichen-Rad „C2C“, die auf Nutzfahrzeuge und Allradfahrzeuge zugeschnittene Kategorie „Commercial Wheels“. Der Clou: Seine Robustheit sieht man der 17 bzw. 18 Zoll großen Felge wegen den geschwungenen Speichen und dem reduzierten Design nicht an. Ebenfalls neu im SUV-Programm ist die „CW3“, die mit zehn Doppelspeichen, in den Größen 19 und 21 Zoll sowie in den Farben „sterling silver“ oder „black glossy“ erhältlich ist. • (PSP)

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REIFEN EXTRA

Über 400 Winterreifen nach Maß B ei den zahlreichen neuen Homologationen für die prestigeträchtigen, europäischen Fahrzeughersteller nimmt Pirelli eine führende Rolle ein und unterstreicht damit seine Premiumstrategie. Über 400 maßgeschneiderte Winterreifen gehören mittlerweile zum Angebot, die High-Performance-Reifen wie der Winter Sottozero 3 und der Scorpion Winter spielen hier eine entscheidende Rolle. Beide Reifen überzeugten bereits bei Vergleichstests im Herbst 2013. Mit dem Winter Sottozero 3, dem jüngsten UltraHigh-Performance-Winterreifen der Italiener, wurde die Premium-Winterkollektion erweitert. Speziell bei Sportwagen und sportlichen Limousinen spielt das Modell seine Stärken wie das sportlich anspruchsvolle Fahren bei kühlen Temperaturen aus.

Zielkonflikt bei SUVs Moderne Sport Utility Vehicles (SUVs) und die kleineren Crossover Utility Vehicles (CUVs) sind die Zielgruppen des Scorpion Winter. Die sichere Bremsleistung bergab im Vergleich zur hohen Kontrolle auf verschneiten, kurvenreichen Straßen ergeben den Zielkonflikt bei SUV-Reifen, der beim Scorpion sehr

Pirelli baut sein Winterreifenprogramm weiter aus und bringt nach Neuheiten für Premiumfahrzeuge, SUVs und CUVs mit dem neuen Carrier Winter auch ein Modell für leichte Nutzfahrzeuge. gut gelöst wird. Für die Wintersaison 2014 stehen nun 63 Ausführungen von 16 bis 22 Zoll zur Verfügung.

Pirelli Carrier Winter für leichte Nutzfahrzeuge (l.)

Langlebige Transporterlösung Die Neuheit im Pirelli-WinterreifenProgramm stellt der bereits in RÄDER & Wirtschaft 7+8/2014 vorgestellte Carrier Winter dar. Der speziell für leichte Nutzfahrzeuge entwickelte Reifen bietet eine um 30 Prozent längere Haltbarkeit als sein Vorgänger. Auch der Rollwiderstand konnte um 10 Prozent reduziert werden. Ökonomische Ansprüche stehen zwar im Vordergrund, dennoch bietet der Carrier Winter selbstverständlich hohe Fahrsicherheit bei kalten sowie nassen Fahrverhältnissen. • (RED)

Premium-Kollektion: Pirelli Winter Sottozero 3 (r.)

Für RDKS gerüstet Euromaster hat seine Mitarbeiter für den Einbau der Reifendrucksensoren intensiv geschult und sich auf eine längere Umrüstdauer eingestellt.

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ür Matthias Frank, Direktor von Euromaster Reifenservice in Österreich, ist die Vorbereitung entscheidend für eine erfolgreiche Winterreifensaison: „Unsere Mitarbeiter wurden das ganze Jahr über intensiv auf Service und Austausch der Reifensensoren geschult.“ Für die Umrüstung wird mehr Zeit einkalkuliert: „Denn dass die Servicierung von RDKS einen gewissen Zeitaufwand erfordert, steht bereits fest. Wir sind darauf eingestellt, dass wir trotz guter personeller Ressourcen in der Primetime der Umrüstung möglicherweise auf Engpässe stoßen können.“ Den Kunden wird empfohlen, möglichst rasch einen Termin zu vereinbaren. Das ist bei Euromaster sowohl online wie auch telefonisch möglich. Die Reifenkette sieht sich nicht nur als Partner für den Wechsel und die Einlagerung von Gummis, sondern auch als kompetenter Ansprechpartner beim Kauf neuer Modelle.

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Dabei wird großer Wert auf die Beratung gelegt. Als speziellen Service bietet Euromaster kostenlos den 10Punkte Mastercheck an.

20 Standorte – Expansion geplant Aktuell ist Euromaster mit 20 Standorten in Österreich vertreten, die Hälfte davon wird von Franchisepartnern betrieben. Frank: „Wir sind sehr gut aufgestellt, wollen aber unser Netz zukünftig noch stärker über weitere Franchisebetriebe ausbauen.“ Zuletzt wurde das Netz mit einer neuen Filiale in Wien sowie einem Lkw-Kompetenzzentrum in Oeynhausen bei Baden verstärkt. • (RED)

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EuromasterÖsterreich-Chef Matthias Frank


REIFEN EXTRA

Online-Marktplatz für Händler-Reifen Bei Tyre24 können Händler jetzt selbst Reifen zum Verkauf anbieten.

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em Wunsch der Kunden entsprechend wurde nun der Tyre24 Marktplatz eingeführt. Unter www.tyre24.at können teilnehmende Händler effizient und vorerst kostenlos ihre Reifen online stellen. Der Bedarf ergibt sich durch falsch bestellte oder vom Kunden nicht abgeholte Reifen. Ebenso können damit Überbestände abgebaut und Lager bereinigt werden. Die Veröffentlichung ist denkbar einfach. Lediglich der Matchcode sowie der Reifenhersteller müssen über die Maske eingegeben werden. Danach

Effizient und vorerst kostenlos: Tyre24 Marktplatz

sind noch der Preis und die vorhandene Menge anzugeben und schon gehen die Reifen online. • (RED)

RundumSorglos-Paket

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Autec hat seine Räder mit den gängigsten Universal- und OE-Sensoren positiv auf RDKSTauglichkeit geprüft.

Autec bietet die gängigsten RDKS-Sensoren für seine Räder an

er Leichtmetallradanbieter führt selbst einen umfangreichen Bestand an Universal- und OESensoren. Diese wurden auf Verbaubarkeit mit AutecRädern überprüft und damit kann Autec nach eigenen Angaben für nahezu alle RDKS eine Freigabe erteilen. Die Sensoren können direkt bestellt werden, auf Wunsch wird auch die fachgerechte Vorprogrammierung für den Partner übernommen. Zur Vorbereitung auf das Thema und für die Umsetzung des RDKS Rundum-Sorglos-Paketes wurde auch das Vertriebsteam umfassend geschult, um kompetenten, technischen Support leisten zu können. Unter www.autec-wheels.de zeigt der Konfigurator nun auch an, welches RDKS möglich ist und ob es lieferbar ist. • (RED)

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REIFEN EXTRA

Sehr empfehlenswerte Reifen Firestone Winterhawk 3 und der neue Bridgestone LM001 erhalten beim ÖAMTC Winterreifentest die höchste Bewertung.

Winterreifen für europäische Ansprüche zu entwickeln. Dr. Robert Gmeiner, Bridgestone Firestone Austria: „Der Bridgestone Blizzak LM001 konnte hierbei sogar eine der beiden führenden Positionen in der Größe 195/65 R15 erzielen.“

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Dr. Robert Gmeiner, Bridgestone Austria

n einem Reifen steckt enorm viel Entwicklungsarbeit. Umso erfreulicher, wenn gleich zwei neue Produkte aus dem Konzern sehr positiv bewertet werden. So geschehen bei Bridgestone, dem weltweit größten Hersteller von Reifen und anderen Kautschukprodukten. Der Firestone Winterhawk 3 war zwar schon am Markt, ist aber heuer erstmals in der vollen Palette verfügbar. Der Bridgestone Blizzak LM001 wurde für den Winter 2014 komplett neu vorgestellt. Beide Reifen erhielten beim ÖAMTC Winterreifentest die Bewertung „sehr empfehlenswert“ und bestätigen damit das Engagement von Bridgestone, gute und sichere

Sicherheit bei Schnee und Nässe Der Blizzak LM001 ist Teil des zweistufigen Verbesserungsprogramms für das Wintersortiment von Bridgestone. So wurde 2013 zuerst der Blizzak LM-32s für hochmotorisierte Fahrzeuge mit breiten Felgen eingeführt. Beim Blizzak LM001 kommen nun modernste Konstruktionstechniken und Profiltechnologien für Winterreifen zum Einsatz. Der Zielgruppe Kompaktfahrzeuge sowie Mittel- und Oberklassefahrzeuge kann so ein hohes Maß an Sicherheit und Kontrolle bei Schnee und Nässe garantiert werden. Neben den Verbesserungen bei Schnee und Nässe konnte beim neuen LM001 das Gewicht reduziert werden. Dank neuer Konstruktionsmaterialien ist der Reifen leichter als sein Vorgänger und spart dadurch Kraftstoff und CO2. • (RED)

Die Wachstumsmarke Aeolus ist erst seit Kurzem am europäischen Markt aktiv. Mit den Winterreifen Snowace 02 und Snowace 03 hat der chinesische Hersteller das richtige Produkt für den österreichischen Winter.

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chon seit 1965 produziert Aeolus Tyre (früher Henan Tyre) Reifen und zählt heute zu den 23 größten Herstellern weltweit. Die Produktion von Pkw-Reifen und der damit verbundene Einstieg in den europäischen Markt sind hingegen noch sehr jung. Eine kleine, aber feine Auswahl an Modellen deckt das wichtigste Volumen ab. Mit Snowace 02 und Snowace 03 wird auch das wichtige Segment der Winterreifen bedient.

Zwei Winterreifen im Programm Der Snowace 02 wird in Dimensionen von 13 bis 16 Zoll angeboten. Laufrichtungsgebundene V-Profile mit breiten Profilrillen sorgen für Grip und Fahrstabilität. Die Palette des Snowace 03 umfasst Dimensionen von 16 bis 18 Zoll. Die Silica-Laufflächenmischung ist speziell auf die zentraleuropäischen Wetterverhältnisse ausgelegt. In Verbindung mit der dreidimensionalen Bladesystem-Lamellentechnologie werden die Traktion und das Bremsverhalten auf

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Aeolus Winterreifenprogramm: Snowace 02 und Snowace 03 kalten und nassen Straßen gewährleistet. Die zentrale Profilgestaltung wurde in stabilen Blöcken in SKontur umgesetzt, verstärkt daher den Grip speziell auf verschneiten Straßen und ermöglicht kürzere Bremswege auf Schnee.

Ganzjahresreifen Aeolus 4Seasonace Wer das ganze Jahr auf Aeolus unterwegs sein möchte, kann seit Kurzem auf den ersten Ganzjahresreifen des chinesischen Herstellers zurückgreifen. Mit dem 4Seasonace wird dieser wachsende Markt bedient. • (RED)

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MANAGEMENT

1956 gelang es dem Händlerdachverband NADA, auf Bundesebene die Antitrustgesetzgebung zu ergänzen, „um die Ungleichheit in der Machtstellung des Händlers gegenüber dem Hersteller zu verbessern“. Allerdings bot diese Neuerung dem Händler keinen Schutz vor zusätzlichen Niederlassungen, „selbst wenn sie factory dominated sind“. Daher dienten den Herstellern überhöhte Verkaufsquoten als Vorwand, Händler zu kündigen um eigene Verkaufsstellen zu eröffnen. Seit 1967 wurden Jahr für Jahr Gesetzesentwürfe eingebracht, um das „refusal to deal“ – das heißt Kündigung und Nichterneuerung – stark zu beschränken. Besonders einschneidend war 1971 der „Franchise Fair Dealing Act“ in Massachusetts: Darin wurde eine „Bill of Rights“ für den Händler eingeführt. Es verbietet allgemein „unfair measures of competition and unfair or deceptive acts or practices“. Ausdrücklich untersagt sind Maßnahmen, die den Händler zwingen, unbestellte Ware anzunehmen. Ebenso Drohungen mit Kündigungen, um den Händ-

Ford-Produktion 1954 in Dearborn: Da war die Welt für die Hersteller noch in Ordnung

Der 1. Teil dieses Textes erschien als „Thema“ in „AUTO&Wirtschaft“ 9/2014 unter dem Titel „Ist es in Amerika besser?“ auf den Seiten 12/13. Zum Nachlesen finden Sie den Inhalt auch im Internet unter www.autoundwirtschaft.at

ler zu einer für ihn nachteiligen Handlung zu zwingen. Jede Kündigung oder Nichterneuerung ist zu begründen. Gegen zusätzliche Niederlassungen kann ein Händler Einwände erheben, wobei das Schiedsgericht über diese endgültig und bindend entscheidet. Der Attorney General hat für die Einhaltung des Gesetzes zu sorgen. Gesetzesverletzungen führen zu erheblichen Kartellrechtsstrafen. „Natürlich ist das Recht des geschädigten Dealers, auf Schadenersatz zu klagen, nicht angetastet“, schließt Kessler seine Analyse.

Starke Händler sind für alle wichtig Nahezu alle Bundesstaaten sind seither diesem Beispiel gefolgt. „Starke, wirtschaftlich unabhängige Händler sind die Grundlage des Nutzens für den Verbraucher“, davon sind Amerikas Konsumentenschützer überzeugt. Der Erfolg gibt ihnen Recht. Deshalb empfahl der deutsche ZDK-Präsident Rolf Leuchtenberger schon 2001 der EU-Kommission und dem Europäischen Parlament, den US-Weg zum Verbrauchernutzen auch für Europa zu beschreiten. Eine höchst aktuelle Forderung, denn der von Brüssel gewählte Weg hat sich als Sackgasse erwiesen. •


MANAGEMENT

Hans Günther Löckinger (l.) und Kurt Molterer (r.) leiten die Garanta-Versicherung erfolgreich

Ein Vierteljahrhundert ist voll Die Garanta-Versicherung feierte in Spielberg ihr 25-JahrJubiläum: mit einer Festveranstaltung am Abend und einem flotten Tag am Red Bull Ring, wo 80 Autoverkäufer und Festgäste ihr Talent unter Beweis stellen konnten.

Die Anfänge waren bescheiden

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at irgendjemand behauptet, dass Rennfahrer Langschläfer sind? Für den einen oder anderen mag dies vielleicht gelten, doch für die Teilnehmer am Histo-Cup ganz sicher nicht. Schon um 8 Uhr dröhnen die Motoren am Red Bull Ring: Aber (noch) nicht jene der KTM X-Bow, in denen die mehr als 100 Teilnehmer der Garanta-Festveranstaltung wenig später ihre Runden drehen werden. Vorerst sind es die alten 911er, Corvettes, Asconas, Alfasuds und Escorts, die da über den Ring hetzen.

Pünktlichkeit ist angesagt Wie gesagt, 8 Uhr Treffpunkt am Red Bull Ring: Der eine oder andere Teilnehmer am „Speed-Tag“, wie ihn die Garanta nennt, hat durchaus Mühe, Körper und Geist auf Touren zu bringen. Die Festveranstaltung am Abend zuvor dürfte für so manchen wohl ein bisschen zu lange gedauert haben. Wie gut, dass Red-BullDosen mit verschiedensten Geschmacksrichtungen zur Entnahme bereit stehen. Übrigens: Haben Sie je Heidelbeere probiert? Dann erklimmt Patrick Friesacher, anno 2005 Kurzzeit-Formel-1-Fahrer mit Sponsorgeldern aus dem Umfeld von Jörg Haider, das Podium. Die Gruppen

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werden eingeteilt und dann geht es auch schon los: Die einen dürfen zur Go-Kart-Challenge, die anderen zum Reifenwechsel (Formel-1-Pneus, was sonst?), wieder andere zum Rennen mit den KTM X-Bows.

Rückblick zum Abend davor: Da bot die VIP-Lounge des Red Bull Rings die Kulisse für die Feier zum 25Jahr-Jubiläum. Zwar ist der eine oder andere Funktionär, der damals an der „Geburt“ des Branchenversicherers beteiligt war, nicht mehr am Leben oder hat sich längst aus der Branche zurückgezogen. Doch das Interview auf der Couch, das Garanta-Sprecher Manfred Sadjak mit Alois Edelsbrunner und Sepp Puntinger, zwei „Allzeitgrößen“ der Branche, führte, hatte viel Interessantes zu bieten – auch für jene, die damals, anno 1989, noch nicht dabei waren. Es war in jenem Jahr, das auch Osteuropa mit dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ den großen Umbruch brachte: Damals blickte man in der Kfz-Branche neidisch nach Deutschland, wo es – gemeinsam mit der Nürnberger – bereits eine berufsständische Versicherung gab. „Die Gründung war alles andere als eine g’mahte Wies’n“, erinnerte sich Edelsbrunner: „Niemand hat auf die Garanta gewartet, denn der Versicherungsmarkt war längst besetzt. Und so versuchte der Wettbewerb, die Garanta gar nicht starten zu lassen und ihr das Leben schwer zu machen.“ Auch der Versicherungsverband, so Edelsbrunner launisch, „wollte die Laus im Pelz nicht haben“.

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Beim Reifenwechsel ging es um Hundertstelsekunden

Erkennen Sie die Herren im X-Bow (B. l. o.)? Am Steuer Kurt Molterer, daneben Ex-Castrol-Chef Komm.-Rat Gustav Trubatsch

Subaru-Chef Werner Andraschko mit AutoBank-Vorstand Gerhard Dangel

Doch der Start sei nicht zuletzt dank der Hilfe zahlreicher Funktionäre aus dem Bundesgremium des Fahrzeughandels und aus der Bundesinnung der KfzTechniker gelungen. Anfangs habe man die Produkte gemeinsam mit der Anker-Versicherung vertrieben, ab 1996 sei in Salzburg eine eigene Produktgestaltung erfolgt, sagte Puntinger: „Es hat schon damals Versuche anderer Versicherungen gegeben, die Schäden an den Mitgliedsbetrieben der Innung vorbeizurouten. Nur die Garanta hat stets versucht, die Kunden in jene Betriebe zu bringen, in denen die Versicherungen abgeschlossen wurden.“ So habe sich gezeigt, dass für die Betriebe nicht (nur) die Abschlussprämie wichtig sei, sondern auch die Kundenbindung und das Folgegeschäft, ergänzte Edelsbrunner: Auch den Kunden müsse klargemacht werden, dass nicht allein die günstigste Prämie ausschlaggebend sei, sondern ebenso die Frage, wie es im Schadensfall aussehe: „Ich erinnere nur an die Tatsache, dass die Garanta bis zu 100 Prozent des Zeitwertes repariert. Bei der Wrackbörse sind erst jetzt einige wenige Versicherungen auf die Linie der Garanta eingeschwenkt.“

985 Verträge und 10 Autohäuser im ersten Jahr Auch Kurt Molterer, der die Geschicke der Garanta mit Hans Günther Löckinger führt, erinnerte in seinem Vortrag an die Anfänge: Mit 10 Autohauspartnern habe man im 1. Jahr exakt 985 Neuverträge abgeschlossen – und nur 4 Schäden verzeichnet. „Das würde ich mir heute auch noch wünschen.“ Ein wichtiger Schritt, so Molterer, sei im Jahr 2001 die Eröffnung der ersten Zulassungsstelle im Autohaus Edelsbrunner in Graz gewesen. Heute gebe es 59 derartige Stellen für die Garanta.

„Mit 55.894 Zulassungen liegen wir bei den Marktanteilen in der Summe auf Rang 6 in Österreich“, bilanzierte Molterer. „Wir arbeiten mit mehr als 1.000 Autohäusern und versichern ungefähr 13.000 neue Fahrzeuge pro Jahr. Für rund 11.000 Schadenfälle haben wir im Vorjahr rund 21 Millionen Euro aufgewendet“, sagte Molterer. Außerdem sei die Garanta längst ein „Vollsortimenter“ geworden, der neben einer Importeursrechtsschutzversicherung und einer Betriebshaftpflicht auch Oldtimer-Versicherungen anbiete. Nach der ersten Kooperation mit einem Importeur (Ford im Jahr 2001) gebe es heute mit Nissan, Mazda, Fiat, Honda, Kia, Peugeot, Citroën, Subaru, Suzuki und Yamaha eine ganze Reihe von Partnern unter den Importeuren.

„Team arbeitet mit den Händlern sehr gut zusammen“ „Dass wir schon 12 Jahre mit dabei sind, zeigt, dass wir hochzufrieden sind und überhaupt keinen Gedanken auf einen Wechsel verschwenden“, sagte Günther Kerle, Geschäftsführer von Mazda Austria, am Rande der Veranstaltung. Auch Werner Andraschko, sein Kollege bei Subaru, streute der Garanta Rosen: „Eine wunderbare Kooperation: angenehm, erfolgreich. Ein tolles Team, das mit den Händlern sehr gut zusammenarbeitet.“ Bleibt nur noch ein Blick auf den schon eingangs zitierten Tag 2 der Festveranstaltung: „Wir haben ganz bewusst einen Tag gewählt, an dem am Ring auch was los ist, nämlich der Histo-Cup“, sagte Löckinger. „Mit Rennflair ist die Stimmung ja ganz anders.“ Das wussten auch jene 80 Autoverkäufer, die in den vergangenen Monaten die meisten Abschlüsse für die Garanta zu verzeichnen hatten, zu schätzen. • (MUE)

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MANAGEMENT

Dipl.-Ing. Dr. Michael Schlögl (l.) und Dr. Franz F. Gugenberger erläutern ihre Servicestrategie

Alltägliche Vorteile Die Verkaufsberater in Autohäusern sind um ihren harten Berufsalltag nicht zu beneiden. Umso wichtiger ist ein Versicherungspartner, der ihnen eine Konzentration auf das Kerngeschäft ermöglicht.

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er es am besten schafft, dem Verkaufspersonal die Arbeit zu erleichtern, der wird erfolgreich sein“, wissen Dipl.-Ing. Dr. Michael Schlögl und Dr. Franz F. Gugenberger. Die beiden Geschäftsführer von carplus, der branchenorientierten Tochter der

Begehrte Geschäfte Der Versicherungsmarkt ist hart umkämpft. Dennoch sind die meisten Anbieter optimistisch, wie unsere im Folgenden zusammengefassten Recherchen zeigen.

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it über 1,4 Millionen versicherten Risiken im Kfz-Bereich gehört die Uniqa zu den führenden Assekuranzen des Landes. Heuer rechne man am Kfz-Gesamtmarkt mit einer Prämiensteigerung von rund 2 Prozent, sagt Vorstand Robert Wasner: „Uniqa Österreich wird aus heutiger Sicht darüber liegen.“ Man setze weiterhin auf „Qualität und Innovation“, wie die 2013 vorgenommene Aktualisierung der Zweiradtarife sowie die Einführung eines neuen Oldtimertarifs beweisen würden. Mit „YoungDrive“ habe man zudem eine maßgeschneiderte Versicherung für Autofahrer unter 25 Jahren im Programm.

Finanzierung und Versicherung „Die aktive Ansprache und persönliche Betreuung der Kunden direkt vor Ort im Autohaus wird zunehmend wichtiger“, ist man bei der Porsche Bank überzeugt. Das Unternehmen gilt nicht nur als einer

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Wiener Städtischen, legen daher größten Wert auf eine intensive Betreuung durch kompetente Außendienstmitarbeiter. Hinzu kommt das Engagement in Sachen Weiterbildung: So übernimmt carplus 50 Prozent der Kosten, die für die Ausbildung zum „BÖVgeprüften Versicherungsfachmann“ beziehungsweise zur „Versicherungsfachfrau“ anfallen. Außerdem sorgt die Zusammenarbeit mit der Wiener Städtischen für ein reibungsloses Anmeldeservice in ganz Österreich.

Alleinstellungsmerkmal für Autohäuser Naturgemäß profitieren Mitarbeiter und Inhaber von Kfz-Betrieben auch von den Produktvorteilen, die es häufig nur im vermittelnden Autohaus gibt. Dazu gehören die Reduktion des Kasko-Selbstbehalts, die Übernahme der Leihwagenkosten sowie die Abschlepp- und Rückholkosten bis zu 1.500 Euro, die GAP- und Neuwertdeckung sowie die Möglichkeit einer Totalschadenreparatur. Abgerundet wird das Vorteilspaket von carplus durch die „Kaufpreisersatzdeckung“, bei der die Abrechnung nach Totalschaden oder Diebstahl auf dem vollem Ersatz des Kaufpreises statt des Zeitwertes basiert. Schlögl und Gugenberger unterstreichen, dass sie ihrer partnerschaftlichen Servicestrategie auch in Zukunft treu bleiben werden. Kein Wunder: Schließlich werden sie vom Markt dafür mit zweistelligen Prämienzuwächsen belohnt. • (HAY)

der führenden Finanzierer, sondern hat aktuell auch über 63.000 Kfz-Haftpflichtverträge sowie knapp 67.000 Kaskoverträge im Bestand. Hinzu kommen Insassenunfall- und Rechtsschutzverträge, Versicherungen gegen Arbeitslosigkeit und Arbeitsunfähigkeit sowie Garantieversicherungen. Gerade bei Letzteren wolle man noch stärker aktiv werden, teilt das Unternehmen mit: „Durch die Erweiterung der Angebotsmöglichkeiten können in Zukunft auch ältere Fahrzeuge von einer Garantieversicherung profitieren.“ Die RCI Banque steht den Marken Renault, Nissan und Dacia mit Finanzierungen sowie (über Partner) Versicherungen zur Seite. „Seit einiger Zeit bieten wir im Zuge des Fahrzeugverkaufs sogenannte Kombipakete an, wobei der Zinssatz umso günstiger wird, je mehr ‚Services‘ abgeschlossen werden“, berichtet Marketingleiterin Natalie Österreicher. Immer öfter würden Restschuldversicherungen, Garantieerweiterungen und Serviceverträge nachgefragt. Generell würden „zweistellige Zuwächse“ die Strategie bestätigen, freut sich Österreicher: „Durch unsere Zusammenarbeit mit kompetenten, auf den Autohandel spezialisierten Versicherungen können wir trotz des intensiven Wettbewerbs eine Win-win-Situation für alle Seiten schaffen.“ • (HAY)

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MANAGEMENT

Mit der Option auf mehr Das Autohaus Lieskonig in Neumarkt arbeitet mit Stieger Software – vorerst nur für die Marke Kia, doch Skoda ist eine Option.

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s ist ein kleines, feines Autohaus: 3 Mechaniker, dazu Gerhard Lieskonig, der Chef im Verkauf, und dessen Frau Silke in der Verrechnung sorgen in Neumarkt (Steiermark) für eine Abdeckung der Marken Skoda und Kia. „Wir verkaufen rund 80 Neuwagen pro Jahr, vier Fünftel davon entfallen auf Skoda“, erklärt Gerhard Lieskonig: „Dazu kommt noch etwa die gleiche Zahl an Gebrauchtwagen – und natürlich reparieren wir Autos aller Marken.“

Niedrige monatliche Kosten Vor Kurzem hat sich Lieskonig entschlossen, für die Marke Kia auf Stieger Software zu wechseln. Die Installation des DMS-Systems „Easy-Drive“ sei bereits erfolgt, erklärt Gottfried Scharf, Geschäftsleiter von Stieger in Österreich. „Der Grund für die Installation von Stieger Software

Silke und Gerhard Lieskonig handeln in Neumarkt mit Skoda und Kia

war die Tatsache, dass wir eine Schnittstelle brauchen“, sagt Lieskonig: „Aber auch die monatlichen Kosten sind sehr niedrig.“ Innerhalb eines Jahres will Lieskonig auch die Skoda-Arbeitsplätze auf Stieger Software umrüsten, um Kosten für die teure Software von Porsche Informatik zu sparen. • (MUE)


MANAGEMENT

In der richtigen Zielgruppe Bernhard Radauer aus dem steirischen Neumarkt versteht – im Familienverbund – die große Kunst, den Kunden zu begeistern. Seine Lebensgeschichte ist geprägt davon, nicht einfach nur anders zu sein, sondern besser.

Entscheidungsfreiheit als Erfolgsmotor

Alexander Struckl setzt auf lokal verbundene Partner, Bernhard Radauer besticht mit seiner Natürlichkeit

Familienrückhalt, verstärkt durch Opel-Distriktleiter Thomas Mosburger, Tochter Karin, Mutter Rosa-Maria, Sohn Bernhard und Opel-Boss Alexander Struckl

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eine Auftritte mögen patriarchisch wirken, seine Taten jedoch sind generationensicher die Taten von morgen. 25 Jahre Opel-Partnerschaft wurde gewürdigt und dabei auch nicht auf Langzeitpartner Suzuki vergessen. Ein Marke, die im Bezirk Murau durch Radauers Geschick große Kundenbegeisterung hat. Mit dem Peugeot-Engagement war dem Familienbetrieb weniger Erfolg beschieden. Dafür ist seine BP-Tankstelle der automobile Hotspot an der Bundesstraße. Etwas weiter im kärntnerischen St. Veit an der Glan hat Radauer seiner in Wien zur Magistra ausgebildeten Tochter Karin ein feines Opel- und Suzuki-Autohaus auf die Wiese gestellt. Und die Karin macht das ganz nach dem Geschmack ihres Vaters: mit Menschen reden statt nur schriftlich verkehren! Desgleichen Bruderherz Bernhard, der im Stammbetrieb seine Leistung bringt, mit der Mutter den Seelenfrieden aufrecht erhält, damit der Senior Zeit und Raum hat, nach neuen Erfolgen Ausschau zu halten. 350 Neuwagen im Jahr ist heutzutage ein gewaltiger Leistungsausweis, den Opel-Austria-Chef Mag. Alexander Struckl dementsprechend zu würdigen weiß. Für Radauer ist das oft zu wenig, der klares Fairplay einem schwammigen Feedback vorzieht.

Der Bauernbub, der sich damals mit ersparten 200 Schilling Schwammerlgeld auf den Weg in die unternehmerische Freiheit gemacht hat, zählt heute weit über seine Bezirksgrenzen hinaus seine Kunden. Er ist da, wenn der Kunde ruft. Das 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr. An diesem Bessersein lässt sich der religiös geprägte Radauer messen, der noch lange nicht genug hat und voller Ideen steckt. Welche Freiheiten zu seinem Unternehmenserfolg notwendig sind, entscheidet letztendlich er. Geschickt lässt er seinen Leuten lange Leine, wo Service zum Erfolg führt. Missmutig ist er bei Lieferanten, wenn sie seiner Meinung nach übertreiben. Da fliegt schon der eine oder andere vom Hof, um einige Zeit später mit Herzlichkeit wieder aufgenommen zu werden. Wertschätzung geht ihm über alles und er vergisst seine Wegbegleiter nie. Castrol-Marketinglady Mag. Michaela Rockenbauer lädt er ein in seine Mühle, einem Gravitationszentrum für Seele und Geist. Er weiß, wie es um ihre Gesundheit steht. Seine Jagd ist im Hege und der Bauernhof mithilfe seines Bruders in Schuss.

Wertschätzung geben und empfangen In der richtigen Zielgruppe zuhause, zeigt er Wertschätzung und bekommt sie auch oft zurück. Manchmal etwas nachdrücklicher, am Ende der Tat mit einem breiten Grinsen im Gesicht ist er dann gleich wieder motiviert für den nächsten Verkaufsakt. Verdanken kann er den Erfolg seiner Familie und den Mitarbeitern, die seinem unternehmerischen Drängen nahezu blind vertrauen. Eines wissen sie alle, „der Radauer “ besticht mit Offenheit und macht Kunden loyal. Er begeistert sie, statt sie zu überreden! Zum Jubiläum war die geistliche und politische Lokalprominenz zugegen. Nationalratsabgeordneter Fritz Grillitsch, Steiermarks Wirtschaftskammer-Boss Josef Herk gratulierten und weitere Kammerrepräsentanten aus dem Bezirk schütteten ihr Lob über den Musterbetrieb. Den wertschätzenden Kommerzialratstitel hatten sie für Bernhard Radauer nicht im Geschenkpapier. Er hat ihn längst verdient! • (LUS)

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MANAGEMENT

Vieles in der Pipeline Audatex lässt in die Zukunft blicken und verrät schon jetzt, was sich beim Nachfolger von KFZ5 ändern wird.

Als eines der neuen Produkte wartet MI in der Pipeline. Das Management-Informations-System dient zur Statistik und als Kalkulationshilfe. Beck: „So kann der Anteil von Lohn, Material und anderen Kosten aufgeschlüsselt werden.“

KFZ6 nur online

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ber starke Zuwächse bei den Werkstätten kann sich Audatex-Österreich-Geschäftsführer Dr. Richard Nathschläger freuen. Mit den Lösungen wie AudaPad Web hat das Software-Haus mit Kfz-Spezialisierung die richtige Lösung für Kfz-Werkstätten und Karosseriebetriebe, die selber kalkulieren. Auch die Integration der Branchenlösung C@risma hat Audatex neue Kunden gebracht. Mit AudaMobile hat sich bereits der nächste Entwicklungsschritt in der Branche etabliert. Nathschläger: „Das System hat die Arbeit in den Betrieben stark erleichtert.“ Vertriebs- und Marketingleiter Thorsten Beck ergänzt: „AudaMobile ermöglicht die gewohnte AudaPad Kalkulation ganz einfach auf dem iPad oder Android Tablet.“ Damit kann der Schaden ganz unkompliziert und grafisch direkt am Fahrzeug erfasst werden. Mit der integrierten Kamera des Tablets können Fotos gleich direkt zum Schadensakt ergänzt werden. Dabei kann AudaMobile auch als digitale Dialogannahme für den Kundendienstberater verwendet werden. „Das geschieht schnell und effizient, durch die Transparenz fühlt sich der Kunde besser betreut“, erklärt Beck.

Audatex-ÖsterreichLeitung: Dr. Richard Nathschläger und Thorsten Beck

Kalkulieren am Tablet: AudaMobile

Im Bereich der Sachverständigen-Software kündigt Audatex schon jetzt einen Meilenstein an. Die erfolgreiche und etablierte Software KFZ5 erhält im nächsten Sommer eine Nachfolge-Version: KFZ6 online. Wie der Name schon sagt, wird diese Lösung nur mehr online über einen Browser verfügbar sein. Ab der Vorstellung des neuen Programms wird KFZ5 zwar noch unterstützt, aber nicht mehr weiterentwickelt. Nathschläger: „Wir haben lange auf die Internetverfügbarkeit Rücksicht genommen. Die Flächendeckung ist nun gegeben und eine Onlineversion hat zahlreiche Vorteile.“ So kann der Sachverständige von jedem Gerät einfach über den Internetbrowser einsteigen. Manuelle Updates sind nicht mehr notwendig, sondern werden umgehend und laufend eingespielt. Der Anwender verfügt immer über die aktuellsten Daten. Regelmäßige Back-ups sind nicht notwendig, da alles online in der Cloud gespeichert wird. Dadurch können Sachverständige unterwegs neue Aufträge, die zur geplanten Route passen, gleich miterledigen und somit effizienter arbeiten. Nicht zuletzt können Fahrzeugdaten nun jederzeit abgefragt werden, denn die VIN-Abfrage ist nur online möglich. Die Abfrage von Fahrzeugdaten über die FahrgestellNummer (VIN) ist eines der mächtigsten Tools, das bei Audatex über alle relevanten Programme gelegt wird. • (GEW)

Wartung und Management Als Ergänzung oder als eigenständiges Produkt wird AudaWartung angeboten, ein Service Tool, zum Beispiel für freie Werkstätten. Damit kann jeder ServiceBedarf kalkuliert werden. Das ist auch bei der Gebrauchtwagen-Bewertung, etwa bei einem Service-Stau, relevant.

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„Die Flaute, in der das Gewerbe und Handwerk steckt, erweist sich als hartnäckig“,

WIRTSCHAFT

erklärt Dr. Walter Bornett (KMU Forschung) auf Seite 59

„Die neue Batterie wurde speziell für leistungsstarke Nutzfahrzeuge mit großem Energiebedarf entwickelt“, meint Florence Bailleul (Varta) auf Seite 61

Vienna Autoshow: fast alle Marken dabei Bereits voll im Gange sind die Vorbereitungen für die Vienna Autoshow 2015 (15. bis 18. Jänner). Als einziger Volumenhersteller wird Volvo nicht an der Messe teilnehmen. Darüber hinaus werden Tesla sowie wie schon zuletzt Ferrari und Maserati nicht ausstellen. Subaru kehrt dagegen nach einjähriger Pause auf die Messe zurück, Rolls-Royce wird erstmals vertreten sein. Die Veranstaltung wird neuerlich gemeinsam mit „Cook & Look“ sowie der „Ferien Messe Wien“ stattfinden, 150.000 Besucher werden erwartet.

Mazda Austria übernahm Import in Griechenland Seit Kurzem betreut Mazda Austria im Rahmen der aus Klagenfurt geführten, bislang 17 Staaten umfassenden Geschäftsregion „Central and Southeastern Europe“ auch den griechischen Markt. Infolge der Wirtschaftskrise schlitterte der griechische Privatimporteur zuvor in die Insolvenz. Mit 12 bisherigen Markenbetrieben wurden neue Verträge geschlossen. „In einem ersten Schritt konzentrieren wir uns darauf, ein perfektes Netz an autorisierten Werkstätten aufzubauen“, sagt Auslandsmärkte-Vertriebsdirektor Heimo Egger.

KTM: Darlehen für Forschung & Entwicklung Ihre Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten will KTM mit einem Darlehen in der Höhe von 75 Mio. Euro weiter intensivieren. Laut KTM-Finanzvorstand Mag. Viktor Sigl soll das Geld von der Abteilung Investor Relations in die Bereiche Straßenverkehrssicherheit, Leichtbauweise, Kraftstoffverbrauch sowie Elektromobilität fließen. Zur Verfügung gestellt wurde das Darlehen von der Europäischen Investitionsbank. Wie von den Mattighofnern verlautbart, wurde eine Laufzeit von 6 Jahren abgeschlossen.

Betrugsprozess: Urteil liegt nun vor Im über Jahre schwelenden Betrugsprozess zwischen Karl Rippel und Alexander Wurm als Beschuldigte und Goodyear Dunlop Austria als Klägerin liegt nun das Urteil (073 Hv 100/14f1, LG Wien) vor. Demnach wurde Ing. Alexander Wurm kraft voll umfänglichen Schuldeingeständnisses schuldig gesprochen. Der ursprünglich in dieser Sache Angeklagte Karl Rippel wurde in allen Anklagepunkten freigesprochen. Auch weitere in dieser Causa zu Schaden gekommene Lieferanten könnten noch Klage gegen den Verurteilten einbringen.

Honda: Verkaufsaktion für Lagerfahrzeuge Das gesamte Honda-Händlernetz nimmt an der aktuellen Verkaufsaktion des österreichischen Honda-Importeurs teil. Bis 31. Oktober sollen rund 400 Neuwagen – dabei handelt es sich um Lagerfahrzeuge der Typen Civic, Civic Tourer und CR-V – verkauft werden. Bei der Aktion, in deren Rahmen 1 Jahr Tanken, Winterräder sowie Leasingzinsen für 0 Euro geboten werden, kalkulieren die teilnehmenden Händler mit einer Beteiligung bis zu 3 Prozent des Neuwagenpreises.

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Pascal Sperger

Wie weit geht die Freiheit? Das Demonstrationsrecht ist eine hart erstrittene Freiheit. Es ist also absolut in Ordnung, den Wiener Ring für Demos und Veranstaltungen zu sperren, um damit auf Missstände, Ungerechtigkeiten und Schweinereien aufmerksam zu machen. Dass nicht jeder jede Ring-Demo als wichtig erachtet, ist klar. Und überspitzt gesagt ist das sogar lobenswert, weil es zeigt, dass Österreich ein Land der MeinungsPluralisten ist. Ein überzeugter Demokrat aber will nicht gleich das Demonstrationsrecht beschneiden, nur weil er wegen des „Rasens am Ring“ im Stau steht. Er hat es zu akzeptieren – weil es ihm freistünde, selbst dagegen zu demonstrieren, dass schon wieder die Menschen verhöhnt werden, die beruflich und privat auf ihr Auto angewiesen sind.


WIRTSCHAFT

Konjunktur ohne Perspektive

steigern. 47 Prozent der Betriebe verzeichneten einen Geschäftsgang auf Vorjahresniveau, 42 Prozent Umsatzrückgänge von durchschnittlich 12,8 Prozent. Im dritten Quartal meldeten gar nur 7 Prozent der KfzBetriebe Steigerungen gegenüber dem Vergleichszeitraum 2013. Die Mitte 2013 begonnene Talfahrt der Branchenkonjunktur hält somit ungebremst an. Angesichts dessen überrascht es nicht, dass der Pessimismus für die kommenden Monate zugenommen hat: So schlecht wie derzeit war die Stimmung der Betriebsinhaber seit Jahren nicht mehr.

Impulse nötig

Dem Handel und Gewerbe geht es schlecht: 9 von 10 Firmen mussten im ersten Halbjahr Umsatzeinbußen hinnehmen. Die Stimmung bei den Unternehmern ist so pessimistisch wie seit fünfeinhalb Jahren nicht. Besonders schlimm hat es die Kfz-Betriebe erwischt. Von Pascal Sperger und Philipp Hayder

„Eine Besserung ist nicht in Sicht“, skizziert Dr. Walter Bornett die schwierigen Rahmenbedingungen

D

ie Flaute, in der das Gewerbe und Handwerk stecken, erweist sich als hartnäckig. Eine Besserung ist derzeit nicht in Sicht“, bringt Dr. Walter Bornett, Direktor der KMU Forschung Austria, die Konjunktur-Situation auf den Punkt. Derzeit würden „90 Prozent der Betriebe“ die Konjunkturflaute spüren. Im Schnitt seien die Umsätze beziehungsweise Auftragseingänge im ersten Halbjahr um 2,4 Prozent gesunken. „Doch es gibt Branchen, die es noch viel schlimmer erwischt hat und die Rückgänge von über 4 Prozent zu verbuchen hatten“, so Bornett. Dazu gehören die Spengler, das Holzbau- und Baugewerbe, die Elektrotechniker – und nicht zuletzt die Kfz-Techniker, die einen Rückgang von 4,1 Prozent hinnehmen mussten.

Branchenklima auf Rekordtief Lediglich eine von zehn Werkstätten konnte in den ersten 6 Monaten des heurigen Jahres ihre Umsätze

„Branchenübergreifend klagen 28 Prozent der Betriebe über eine schlechte Geschäftslage. Damit ist das Stimmungsbarometer des dritten Quartals auf dem schlechtesten Niveau seit fünfeinhalb Jahren“, erklärt Bornett. Angesichts dessen brauche es dringend wachstumsfördernde Impulse, sagt auch Komm.-Rat Ing. Renate Scheichelbauer-Schuster, Obfrau der Bundessparte Gewerbe und Handwerk in der Wirtschaftskammer: „Bei der Regierungsklausur wurde zwar eine Erhöhung der öffentlichen Investitionen um 7,4 Prozent beschlossen, trotzdem sind aber noch zusätzliche Modelle notwendig.“ Dazu zählt der HandwerkerBonus, der momentan die Renovierung, Erhaltung und Modernisierung von Wohnraum fördert. Dieser ist laut Bornett „wichtig, aber mit einem Förderungsvolumen von 14 Millionen bei einem Gesamtumsatz von 78 Milliarden viel zu klein dimensioniert“. Die Auswirkungen auf den Gesamtumsatz „seien deshalb höchstens hinter dem Komma“ spürbar.

Kein Handwerker-Bonus für Autoreparaturen „Im Bereich der Kfz-Techniker wäre eine Senkung der Mehrwertsteuer zu überlegen“, sagt Komm.-Rat Ing. Renate Scheichelbauer-Schuster

Auf die Frage, ob der Handwerker-Bonus auf die Autobranche ausgeweitet werden solle, meinte Scheichelbauer-Schuster: „Im Bereich der Kfz-Techniker wäre eine Senkung der Mehrwertsteuer als Maßnahme zu überlegen, um die Auftragslage zu verbessern, da der Handwerker-Bonus in jetziger Form einzig auf den Wohnraum abzielt.“ Klar sei aber auch, dass es in diesem Bereich „um die Sensibilisierung der Bevölkerung bezüglich Ausbildungsqualität der Arbeiter, Arbeits- und Materialqualität“ gehe – schließlich würde die Eindämmung der Schwarzarbeit einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die dürftige Auftragslage der heimischen Autowerkstätten zu verbessern. •

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WIRTSCHAFT

Das erste CO2neutrale Motoröl

Neue Technologien eingesetzt Um den gesteckten Zielen im Sinne der Projektteilnehmer rasch nahe zu kommen, arbeitet das Entwicklungsteam von Castrol Professional eng mit BP „Target Neutral“ zusammen. Es wird in verschiedene Neutralisierungsprojekte auf allen Kontinenten umgesetzt, wie zum Beispiel: • Deponiegas in Europa • Aufforstung in Afrika (Kenia) • Biomasse in China und Brasilien • Windfarmen im Pazifik • Methangas in den USA usw. Unabhängige Experten werten diese Gutachten aus, um sicherzustellen, dass diese Umwelt- und sozialökonomischen Vorteile für die lokale Gemeinschaft generiert werden können. Allemal stehen CO2-reduzierende Technologien im Vordergrund des Interesses von Castrol, um den Anforderungen der Automobilhersteller gerecht zu werden. Daraus schuf Castrol das erste CO2-neutrale Motorenöl: Um den CO2-Footprint aller Castrol-Edge-Professional-Produkte zu realisieren, reduziert das Expertenteam die CO2-Emissionen über den gesamten Produktlebenszyklus. • (RED)

Um die CO2-Programme der führenden Automobilhersteller zu unterstützen, haben die CastrolTribologen den CO2-Footprint ihrer EDGE-Professional-Produkte analysiert.

H

erausgekommen ist das erste CO2-neutrale Motorenöl über den gesamten Lebenszyklus. Mittels dieses CO2-Footprints unterstützt Castrol die Programme führender Automobilhersteller mit der Zielsetzung, global 500.000 Tonnen CO2 zu neutralisieren. Erster Schritt in diese Richtung, so die Castrol-Schmierstoffexperten, ist die Reduzierung des an jeder Stufe des Produktlebenszyklus generierten CO2. Um diese Ziele zu erreichen, wird bei den Rohstoffen angesetzt, jeder Produktionsschritt mit berücksichtigt und schlussendlich bis zur Entsorgung neutralisiert.

Mit Tradition und Sportsgeist Seit 20 Jahren veranstaltet Castrol ihr jährliches Golfturnier. Sieger auf dem Golfplatz von Mondsee waren alle 82 TeilnehmerInnen, wofür schon das Management sorgte.

(V. l.) Bernhard Koler, Forstinger, Günter Klein, Klein Autoteile, Prok. Gerhard Wolf, Castrol, Markus Biechl, Klein Autoteile

(V. l.) Dr. Fritz Karl, Präsident GC Mondsee, Robert Janotka, Castrol, Peter Gröschel, Topcars, Wilhelmine Fink-Setten, Autohaus Fink, Gerhard Wolf, Gerd-Bernd Lang, beide Castrol

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(V. l.) Ing. Ralph Kraschitzer, Castrol Marketing, Raimund Baumschlager, 12-facher RallyeStaatsmeister, Neo-Castrol-Chef Gerhard Wolf

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WIRTSCHAFT

Unter neuer Spannung

Florence Bailleul und Ruben Gomez Fernandez bei der Präsentation

Kürzlich hat die Johnson Controls Batteriesparte nicht nur neue Produkte, sondern auch die neue EMEA Servicemarkt-Chefin vorgestellt.

F

lorence Bailleul, davor General Manager von Valeo Service, hat jetzt die Tätigkeit als Vice President & General Manager Aftermarket EMEA aufgenommen. Sie präsentierte im Rahmen der Automechanika gleich die neue Varta Promotive EFB (Enhanced Flooded Battery) für Nutzfahrzeuge, die EFB- und AGM-Akkumulatoren des Varta Dynamic-Trios für Pkws sowie die aktuelle Version 2.1 des Varta Start-Stop Service Programms, mit der Batterieservice bei Start-Stopp-Modellen schnell, einfach und technisch sicher gemacht wird.

EFB-Technologie für Nutzfahrzeuge Als global tätiger Autozulieferer, der auch den Servicemarkts kennt, hat Johnson Controls nun mit der Varta Promotive EFB einen Akkumulator „mit längerer Zyklenlebensdauer als jede andere Batterie auf dem Markt“, wie der Hersteller betont: Sie wurde speziell für leistungsstarke Nutzfahrzeuge mit großem Energiebedarf – auch wegen Verbrauchern wie Unterhaltungssysteme, Kühlschränke, Kaffeemaschinen, Mikrowellenherde – entwickelt, bei denen Vibrationsfestigkeit oder Heckeinbau hohe Anforderungen an den Stromspeicher stellen. Die nach den höchsten Qualitätsstandards in Europa hergestellten Promotive EFB-Batterien sind dazu mit einem Säurezirkulator ausgerüstet: Der verhindert die Säureschichtung, die zum Leistungsabfall führen würde. Bei den für Pkws konzipierten AGM- und EFB-Akkumulatoren der Blue- und Silver-Dynamic-Serie, die das Varta Dynamic-Trio ergänzen, verweist Johnson Controls auf den besonders sauberen Produktionsprozess, bei dem der Energieverbrauch und die Treibhausgasemissionen um jeweils 20 Prozent verringert werden konnten.

VSSP 2.1: Flexibel dank Offline-Modus Bei VSSP 2.1, der nun offiziell vorgestellten neuen Generation des Varta Start-Stop Service Programms, sei das Gerät durch die neue integrierte Offline-Funktion ohne Internetverbindung einsetzbar, erklärt Ruben Gomez Fernandez, Director Marketing. Damit

(V. l.) Promotive EFB Nfz-Batterie, Blue + Silver Dynamic; vorn: VSSP Version 2.1

soll jeder Werkstatt maximale Flexibilität bei der professionellen Prüfung und dem systemgeführten Austausch der Akkumulatoren von Start-Stopp-Fahrzeugen geboten werden. Die schnellere und optimierte Menünavigation sowie die illustrierten Austauschanweisungen stellen sachund fachgerechte Batterietauschabläufe trotz der Komplexität sicher. • (ENG)


AUTOMECHANIKA 2014

Von der Werkstattmesse zum Welt Die Automechanika ist die unbestrittene Leitmesse des weltweiten Kfz-Gewerbes. Die eigentliche Kernzielgruppe – Inhaber und leitende Mitarbeiter von Reparaturbetrieben – findet aber immer seltener den Weg nach Frankfurt. Von Philipp Hayder

R

und 140.000 Fachbesucher strömten vom 16. bis 20. September auf das Frankfurter Messegelände. Bei der letzten Automechanika im Jahr 2012 waren es 147.715 Personen – damals war die Schau allerdings auch am Sonntag geöffnet. Stärker als der vernachlässigbare quantitative Rückgang wurde daher in vielen Standgesprächen bedauert, dass Kunden der „untersten“ Ebene – also Mitarbeiter von Autohäusern und Werkstätten – ausgeblieben sind. Nach offiziellen Angaben stellten sie nur jeden vierten Besucher. Zu attraktiv sind offensichtlich die zahlreichen Hausmessen der großen Teilehändler, bei denen nicht nur der Eintritt, sondern auch gleich Anreise, Verpflegung und Übernachtung kostenlos sind. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass der betriebswirtschaftliche Druck auf viele Betriebsinhaber so groß geworden ist, dass sie sich kaum mehr vom Tagesgeschäft freispielen können: Zumindest in Österreich ist diese Klage vielerorts zu hören.

Rekordwert bei den Ausstellern In Summe entwickelt sich die Automechanika immer stärker zu einer internationalen Beziehungsbörse, auf der Lieferanten und Wiederverkäufer aus aller Herren Länder aufeinander zugehen. Das spiegelt sich darin wider, dass der Anteil der nicht-deutschen Besucher laut Angaben des Veranstalters gegenüber 2012 von 55 auf 60 Prozent gestiegen ist. Einen neuen Rekord konnte die Messe Frankfurt bei der Zahl der Aussteller verzeichnen: Die 4.631 heuer teilnehmenden Firmen kamen aus 71 Nationen. Davon gehörten übrigens 2.400 zur Gattung der Teilehersteller, rund 1.000 Aussteller widmeten sich dem Bereich „Repair and Maintenance“, weitere 500 dem Tuning- und Zubehörgeschäft.

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Ein Kommen und Gehen Auffallend stark waren heuer die Anbieter mit „Truck Competence“ zugegen: Das entsprechende Logo prangte an über 1.000 Messeständen. Auch alternative Antriebskonzepte wurden eigens ausgelobt, den rund 50 Pionieren aus diesem Bereich stand ein Ausstellungsareal in der Halle 10 zur Verfügung. Zurückhaltung war dagegen im Lack- und Karosseriebereich zu verspüren: Führende Lackmarken wie Standox, Spies Hecker und Glasurit waren lediglich an den Ständen von Partnerunternehmen vertreten. Im Schmierstoffbereich gab es viele bislang unbekannte Unternehmen zu entdecken, dafür fehlten auch hier alteingesessene Konzerne. Ähnliches könnte sich im Autowaschbereich abzeichnen: Die „Car Wash City“ war spärlicher besucht als 2012, Aussteller klagten über hohe Kosten und lobten diesbezüglich kleinere Messeveranstaltungen mit maximaler Zielgruppenfokussierung. Am auffälligsten war bei der diesjährigen Automechanika aber, dass erstmals seit Langem die Autohersteller der Messe fernblieben. Haben VW, Toyota und Co. den (freien) Werkstätten und Teilehändlern tatsächlich nichts zu sagen? In einem immer stärker liberalisierten Servicemarkt ist das Fehlen der Automobilkonzerne befremdlich. Schließlich leben sie zu einem Gutteil vom Servicegeschäft – und dazu gehört es auch, Ersatzteile und Informationen an den freien Markt zu verkaufen.

Fixtermin im Herbst 2016 Auch wenn die Automechanika ihre Struktur verändert: In Summe ist und bleibt sie die wichtigste Schau für all jene, die mit dem Automobil ihr Geld verdienen. Entsprechend viele Brancheninsider haben sich den nächsten Messetermin (13. bis 17. September 2016) schon in ihren Kalendern vorgemerkt. •

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AUTOMECHANIKA 2014

marktplatz

Der Beginn einer Ära Auf der Automechanika dominierten erstmals die unbekannten und unterschätzten Zulieferer mit ihren Identteilen. Die Marke „Original-Teile" war so gut wie nicht sichtbar vertreten. Von Prof. Hannes Brachat

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in doppelter Paukenschlag war heuer in Frankfurt auszumachen. Zu Messebeginn kündigte Bosch die Komplettübernahme von ZF-Lenksystemen an. Und ZF Friedrichshafen schluckte den USKonkurrenten TWR. Damit gehören Bosch, ZF, Conti, Magna zu den weltweit größten Zulieferern der Automobilbranche. Der zweite Paukenschlag: Die Automobilhersteller sagten ihre Messeteilnahme ab. Volkswagen, bislang immer der größte Messeaussteller, verzichtet damit auf die Poleposition im Aftersales-Geschäft. Im Klartext: Die Leitmesse des Kfz-Gewerbes wird vom freien Handel bestimmt. Eine neue Ära bricht an!

Im Zeitalter der Digitalisierung Worin lag die zentrale Messebotschaft? Nennen wir sie „ Service-Digitalisierung“. Digitalisierung meint umfassend die Bereiche Dialogannahme per iPad, die neue Welt der Servicebörsen, ferner die Diagnosegeräte. Man braucht heute fast für jede Arbeit ein Diagnosegerät – von der Fahrwerkvermessung über das Einstellen der Scheinwerfer bis hin zu den Kli-

maanlagen. Diese Geräte sind heute so kommunikativ, dass sie im Nachgang die notwendige Teilebestellung ausspucken. Selbst die Hebebühnen werden immer filigraner. Die papierlose Auftragsannahme per iPad, „eCheck“ genannt, kommt. API präsentierte zur Messe den Multisensorarm. Damit kann zukünftig die Außenhülle eines Fahrzeuges berührungslos vermessen werden. 3-D-Bilder garantieren dann neue Anwendungen wie Gebrauchtwagenbewertungen oder Schadenskalkulation bei Unfallreparaturen. Im Bereich Servicebörsen sind dringlich Spielregeln aufzustellen und durchzusetzen, damit Äpfel nicht mit Birnen verglichen werden. Hier sind die KfzBetriebe heute schon aufgefordert, das Service-Marketing im virtuellen Auftritt deutlich zu verbessern, Leistungen und handelnde Personen im Service sichtbar darzustellen.

Kommunikation als Erfolgsfaktor Auch aus Österreich hört man selbst durch aktive Unternehmen von rückläufigem Werkstattgeschäft. Wer feststellt, dass von 100 verkauften Neufahrzeugen nur 20 Prozent die §-57aÜberprüfung im selbigen Betrieb realisieren, hat eine Antwort darauf. Die Herausforderung heißt Potenzialausschöpfung, sei es im Flottengeschäft, bei „Smart Repair“, im Unfallgeschehen, bei Glasreparaturen, im Reifengeschäft, bis zur Nachrüstung von Einparkhilfen und anderen Assistenzsystemen. Das Hauptfach im Service heißt über allem: Kommunikation. Der Kunde ist wichtiger als sein Auto! Die Automechanika lieferte dazu wirklich überzeugende Impulse. •

Prof. Dkfm. Hannes Brachat, Herausgeber des deutschen Fachmagazins „Autohaus“, ist auch in der österreichischen Automobilszene bestens bekannt

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AUTOMECHANIKA 2014

Ungeteilte Aufmerksamkeit Wer unter den Teileherstellern Rang und Namen hat, lässt sich die Automechanika ebenso wenig entgehen wie jene unbekannten Unternehmen aus Fernost, die auf das schnelle Geld im Westen hoffen. Wir haben mit jenen Firmen gesprochen, die getrost als Qualitätsanbieter bezeichnet werden können. Von Philipp Hayder, Dr. Nikolaus Engel, Matthias Kreutzer, Gerhard Lustig und Gerald Weiss

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b Bremse, Kupplung oder Auspuff: Das Geschäft mit Verschleißteilen wird angesichts sinkender Fahrtleistungen und steigender Produktqualität nicht einfacher. Dennoch bildet es nach wie vor das Herzstück des Automotive Aftermarket. Hinzu kommen neue Wachstumsmärkte – etwa Elektrik und Elektronik oder die immer weiter verbreiteten Turbolader. Die folgenden Seiten bilden einen Auszug aus der schier unüberblickbaren Anbietervielfalt in den Frankfurter Messehallen.

AVA: Wolfgang Haugg

Neuer Partner in der Alpenrepublik Prominente Besucher aus Österreich fanden sich am Stand von Alkar ein. Der spanische Spiegelund Beleuchtungshersteller, der hierzulande schon seit Längerem mit dem Karosserieteilehändler Binder kooperiert, arbeitet neuerdings auch mit AMS zusammen. „Neben den Pkw-Produkten werden wir in Österreich vor allem das Geschäft mit hochwertigen und passgenauen Ersatzteilen für Lkws forcieren“, kündigte Manfred Guggi, Verkaufsleiter des steirischen Teilehändlers, an. Harun Cürük, unter anderem für Österreich zuständiger Gebietsverkaufsleiter von Alkar, unterstrich beim gemeinsamen Interview die unbedingte Qualitätsorientierung seines Unternehmens.

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Innovationsfreude bei Autokühlern Mit neuen Produkten, neuem Design und einem neuem Webauftritt präsentiert sich der Kühlerhersteller AVA auf der Automechanika. So wird das Sortiment demnächst um 200 zusätzliche Teilenummern im Bereich Nutzfahrzeugkühlung sowie erstmals um Innenraumgebläse erweitert. Die Forschungs- und Entwicklungskompetenz von AVA unterstrich ein Eintrag im „Automechanika Green Directory“: Hervorgehoben wurde eine innovative Aluminium-Kühlplatte für Batterie und Leistungselektronik. Auch der Prototyp eines Wärmespeichers sowie ein Wasserkühler für E-Fahrzeuge ernteten rege Aufmerksamkeit. „Das aus Graz abgewickelte Exportgeschäft entwickelt sich positiv, der österreichische Binnenmarkt ist dagegen eher rückläufig“, berichtete Firmenchef Wolfgang Haug beim Standbesuch. Über die in Graz ansässige Tochterfirma „AVA Kühlercenter Austria“ betreut das Unternehmen sowohl Österreich als auch Ungarn, Slowenien und Kroatien. Der zweite österreichische Standort in Wien wurde Anfang 2014 geschlossen, jedoch besteht laut Haugg weiterhin ein Lager in der Bundeshauptstadt. Die Logistik werde nunmehr von einem Dienstleister wahrgenommen: „Für unsere Kunden bedeutet das, dass sie weiterhin bis zu mehrmals täglich beliefert werden.“

Ein Jahr der Jubiläen

Michael Findner und Manfred Guggi (AMS) mit Harun Cürük von Alkar (v.l.)

Seit der Premiere bei der Automechanika 2012 hat sich der Name bilstein group als Dachmarke für die Produktlinien febi, SWG und Blue Print am Aftermarket etabliert. Bei der diesjährigen Schau wurde mit Augenzwinkern auf eine „zweihundertfünfzigjährige“ Firmengeschichte verwiesen: Schließlich gibt es Blue Print seit 20 Jahren, SWAG seit 60 Jahren und die Ferdinand Bilstein GmbH + Co KG seit exakt 170 Jahren. Weltweit beschäftigt die bilstein group aktuell 1.650 Mitarbeiter, das Sortiment umfasst über 47.000 unterschiedliche Ersatzteile.

Österreich erschließen

Autover gibt Bekenntnis zu Österreich Frank Schwarzhans, Nachfolger von Christoph Mader als Geschäftsführer Business Unit Director von Saint-Gobain Automotive Österreich, versichert die Standorttreue Wiener Neudorf, von wo auch Ungarn und der Balkan mit Autoglasteilen versorgt werden.

Schwarzhans möchte jedoch sein Serviceangebot zeitgemäßer zum Kunden hin orientieren.

Autover: Frank Schwarzhans

„Für uns ist Österreich ein wichtiger Markt“, sagt Ronald Täffner, Verkaufsleiter D-A-CH bei Borg & Beck. Das sah man auch an dem überaus großzügigen, doppelstöckigen Messestand, mit dem man den Kunden die Wichtigkeit der deutschsprachigen Märkte verdeutlichen will. Präsentiert wurde ein weiterer Bereich der Produktlinien wie Federkomponen-

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AUTOMECHANIKA 2014

Sensoren in OE-Qualität

ten, Wasserpumpen, Kugellager, aber auch spezielle Teile wie „Gummi-Zu-Metall“-Produkte.

Komplett-Kit als Werkstattplus „Wir wollen nicht nur Produkte in erstklassiger Qualität anbieten, sondern ein umfassendes Paket schnüren, das unseren Partnern in Handel und Werkstatt ein effizienteres Arbeiten ermöglicht“, sagt Markus Pirsch bei der Präsentation des Kit-Programms von ContiTech. In diesem werden Komplettpakete angeboten, die alles für den Tausch von Zahnriemen oder Wasserpumpe beinhalten. Inkludiert sind zum Beispiel Zahnriemen, Spann- und Umlenkrollen und Zubehörteile. Rund 100 Komplettpakete für die häufigsten Anwendungen bietet das Unternehmen dabei schon an.

Delphi: Michael Kupzig (l.) und Bertel Hendrix

Dayco: Pietro Sanna

Führend beim Riementrieb Als „Benchmark für die gesamte Branche“ bezeichnet Dayco den neuen Produktkatalog für Pkws und leichte Nutzfahrzeuge, der im Rahmen der Automechanika vorgestellt wurde. Er deckt mit über 4.000 Artikeln und 110.000 Anwendungen mehr als 97 Prozent des europäischen Fahrzeugbestands ab. Darüber hinaus präsentierte Dayco seinen „Belt in Oil“ („Als einziger Hersteller bieten wir komplett in Öl gelagerte Zahnriemen auch für den Aftermarket an“, so Key Account Manager Pietro Sanna) sowie die neu ins Programm aufgenommenen Steuerketten.

Programmausbau bei Lambdasonden Denso: Frank Dressel

Innovationen und Kontinuität Die ehemalige österreichische Vertriebstochter von Hella gehört mittlerweile zur Swiss Automotive Group (SAG). An der strategischen Ausrichtung hat sich dadurch aber nichts geändert.

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nser Marktauftritt ist der gleiche geblieben“, betonte Axel Frödrich, Geschäftsführer von Hella Ersatzteilhandel, beim Standgespräch in Frankfurt. Das nunmehrige Schwesterunternehmen von Derendinger und Matik versteht sich weiterhin als markenübergreifend tätiger Partner von Fachhandel und Werkstätten. Das außerordentlich breite Sortiment könnte in Zukunft vor allem im Verschleißteilbereich weiter wachsen, stellte Frödrich in Aussicht. Hinzu kommen die Innovationen aus dem Hella-Konzern, die bei der Automechanika naturgemäß breiten Raum einnahmen.

Im Mittelpunkte der Präsentationen des amerikanischen Zulieferers Delphi stand auf der heurigen Messe vor allem das neue Angebot an Sensoren und Öldruckschaltern. Diese Produkte sind mit elektrischen Kontakten ausgestattet, die unter bestimmten Bedingungen reagieren. So wird zum Beispiel beim Erreichen des Mindestdrucks das Signal am Instrumentenbrett ausgelöst. So kann eine mangelnde Funktion der Ölpumpe oder ein schadhafter Motor frühzeitig erkannt werden. Delphi bietet bei diesen Produkten eine Zwei-Jahres-Garantie sowie OEM Qualität. Außerdem werden alle neuen Teile mit Zubehör, wie zum Beispiel passenden Reinigern, ausgeliefert. Abgedeckt werden die Marken BMW, Citroën, Opel/Vauxhall, Fiat, Ford, Peugeot, Saab und Volkswagen. Neuheiten gibt es unterdessen auch beim Personal: Die einige Zeit vakant gewesene Position eines „Business Development Directors and Country Representatives“ bekleidet nunmehr der vom Autochemie-Unternehmen Caramba zu Delphi gewechselte Michael Kupzig.

Axel Frödrich steht an der Spitze von Hella Ersatzteilhandel in Wien

Auf einem großzügigen zweistöckigen Messestand wollte Denso vermitteln, wie Autofahrer, Händler und Werkstätten von den Vorteilen einer weltweit führenden Erstausrüstungs-

LED-Kombinationsscheinwerfer. Das Joint Venture Behr Hella Service stellte neben einem elektrisch angetrieben Kältemittelkompressor sowie einem passenden Kältemittelöl einen speziellen Speicherverdampfer für Hybridfahrzeuge vor. Im Bereich der Verschleißteile präsentierte Hella Pagid die ersten Bremsscheiben und Bremstrommeln, die bereits mit der ab 2016 verpflichtenden ECE-Freigabe ausgestattet sind. Darüber hinaus wurden neue Bremsenwerkzeuge sowie eine hilfreiche App namens „BrakeGuide“ vorgeführt. Mehrere Premieren gab es auch bei der Werkstattausrüstungssparte Hella Gutmann Solutions: Diese stellen wir im weiteren Verlauf unserer Messeberichterstattung vor.

Beispielhaft für das breite Programm: das Bremsenportfolio von Hella Pagid

Breit gefächertes Programm Einen Schwerpunkt der Messepräsenz bildeten neue LED-Beleuchtungselemente, darunter der erste Voll-

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AUTOMECHANIKA 2014

Trotz Trennung an der Spitze

marke profitieren können. Verkaufsleiter Frank Dressel präsentierte unter anderem 13 neue Lambdasonden für Anwendungen bei Audi, Hyundai, Kia, Mitsubishi und Opel. Das komplette Lambdasondenprogramm umfasst nunmehr 412 Teilenummern und 5.394 Fahrzeugtypen. Damit decke man 68 Prozent des europäischen Fahrzeugbestands ab, teilt Denso mit.

Elring: Dieter Pfeil

Knowhow im Internet Ziel der neuen Plattform www.akademie.elring.de ist es, selbsterklärend und möglichst interessant das Teile-Wissen zu ergänzen, das Schulungsmitarbeiter von Elring vor Ort bringen. Die Bibliothek enthält Produkt-Schulungsmaterial, das zum Beispiel auch auf Schadensbilder eingeht. Das Feedback der Werkstätten sei erwünscht. „Davon lebt die Akademie!“, sagt Peter Renz, Referent Unternehmenskommunikation der ElringKlinger AG. Nach absolvierten Informationslektionen ist es auch möglich, ein Examen zu machen und sich anschließend darüber das Zertifikat auszudrucken.

Spezialisten für Kupplung und Bremse

FTE: Bernhard Maier betreut Österreich

Starke Stimme für den freien Markt Die Marken Sachs, Lemförder, Boge, ZF Lenksysteme und ZF Parts kennt jeder Kfz-Lehrling. Dahinter steht ZF Services, die Aftermarket-Sparte des Weltkonzerns ZF.

B

ei der Automechanika präsentierte ZF Services nicht nur Produktinnovationen wie einen modular aufgebauten, in der Erstausrüstung noch gar nicht erhältlichen Stoßdämpfer. Das Unternehmen ließ auch mit Aussagen zur Zukunft der Branche aufhorchen. „Die Welt verändert sich und mit ihr die Anforderungen an die Mobilität“, unterstrich Alois Ludwig, Vorsitzender der Geschäftsführung. Damit der freie Reparaturmarkt im Zuge dessen nicht den Anschluss verliert, entwickelt ZF Services innovative Lösungen wie das herstellerunabhängige Telematiksystem „Openmatics“. Auch das 2013 gestartete Werkstattsystem „ProTech“ dient der Zukunftssicherung: In Österreich wird es mittlerweile schon von knapp 60 Partnern genutzt, weitere 20 Betriebe beteiligen sich an der Ausbaustufe „ProTech Plus“. All dies sei Teil einer umfassenden Strategie, betonte Ludwig: „Wir bieten unseren Werkstattpartnern bedarfsgerechte Unterstützung und sind damit

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Die Führung des Konzerns Federal Mogul bestätigte die Trennung der Geschäftsbereiche Powertrain und Motorparts in zwei unabhängige börsennotierte Unternehmen, die dann trotzdem zu den weltweit größten zählen und Erstausrüster wie Ersatzteilmarkt beliefern. Federal Mogul Motorparts führt u. a. die Marken Anco, Champion (Zündkerzen, Scheibenwischer, Filter), AAE, Fel-Pro, FP Diesel, Goetze, Glyco, Nüral, Payen, Sealed Power, Moog (Fahrwerkteile) sowie Bremsbeläge der Marken Ferodo, Jurid und Wagner, die für die geplante Expansion weltweit verwendet werden sollen. Laut Vorstandsvorsitzendem Carl Icahn wird die Sparte Motorparts „eine solide Bilanz mit Zugang zu Kapital aufweisen, das weitere Akquisitionen im hochfragmentierten Ersatzteilgeschäft“ ermöglicht.

Helmut Ernst (l.) wird die Nachfolge von Alois Ludwig antreten

Kurz vor der Automechanika gab FTE die komplette Übernahme des Bremssattelgeschäfts von Scandinavian Brake Systems bekannt. Darüber hinaus standen bei der Messe ein neu entwickelter elektrohydraulischer Kupplungsaktuator für Nutzfahrzeuge sowie das über 1.100 Referenzen umfassende Programm an wiederaufbereiteten Bremssätteln im

ein idealer Partner bei aktuellen und künftigen Herausforderungen.“

Treue zum Fachhandel Bei ZF Services ist man überzeugt, dass das Internet künftig nicht nur als Schnittstelle zwischen Autofahrern und Reparaturbetrieben, sondern auch innerhalb des Aftermarket eine noch größere Rolle spielen wird. „An einer Form des E-Commerce, die unsere wichtigsten Distributionspartner umgeht, können wir aber kein Interesse haben“, erklärte Ludwig. ZF Services werde ein „verlässlicher Partner für bestehende Kunden“ bleiben: „Bei unseren E-Commerce-Plänen wird stets die Einbindung von Groß- und Fachhandel im Mittelpunkt stehen.“ Dieses Versprechen gibt übrigens auch Helmut Ernst, der per 1. Juli von der Continental-Division „Commercial Vehicles and Aftermarket“ zu ZF gestoßen ist. Er soll per 1. März die Agenden von „Mister Aftermarket“ Ludwig übernehmen, der seinerseits zum Jahresende 2015 in den Ruhestand treten wird.

Premiere für die modulare Stoßdämpfergeneration von ZF

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Mittelpunkt. „Wir bieten Austauschbremssättel in einer Qualität, wie man sie von einem Erstausrüster erwarten darf“, betonte der seit 2013 auch für Österreich zuständige Gebietsverkaufsleiter Bernhard Maier. Er stützt sich hierzulande auf die Vertriebspartner ATP, Baeder, Derendinger und Klein.

Weltweiter Erfolg Nachhaltigkeit in Form des Energetic-Filters von Hengst, bei dem lediglich das Filterelement ausgetauscht werden könne, sei vor allem für deutsche Hersteller ein großes Thema, bestätigt Marketingleiterin Julia Gillenkirch. So liefert Hengst nun auch für die Daimler Lkw-Motorengenerationen HDEG und MDEG sowie für den Modularen Dieselbaukasten von VW Fluid Management-Komplettsysteme. GM bezieht dagegen eher Einzelkomponenten von Hengst. In Asien hat Hengst 3 Werke, jeweils 2 in den USA und in Südamerika und 3 in Europa. Nach Gründung eines Vertriebsbüros in Singapur sei der russische Markt das nächste Ziel. Ein neuer Internetauftritt inklusive Händlersuche und ein neuaufgelegter Print-Katalog helfen bei der Produktsuche.

Turbolader als Wachstumsmarkt Bereits jetzt sei Europa jene Weltregion, in der Turbolader die größte Marktverbreitung hätten, erklärte Olivier Rabiller, Vice President von Honeywell Transportation Systems, bei einem Interview im Rahmen der Automechanika. Bis 2019 sei ein weiterer leichter Anstieg von 67 auf 69 Prozent der jährlichen Honeywell: OliNeuzulassungen zu erwarten. Zum vier Rabiller Vergleich: In China wird im selben Zeitraum eine Marktanteilssteigerung auf 41 Prozent prognostiziert, in Nordamerika geht Honeywell von 38 Prozent Turbomotorenanteil aus. Turbolader sind ideal, um strenge Verbrauchs- und Emissionsziele zu erreichen. „Zweifellos sind damit aber auch technische Herausforderungen für die Werkstätten verbunden“, so Rabiller. In „Emerging Markets“ sorge man mit Werkstattkonzepten für eine ausreichende Qualifikation, in Europa seien andere Wissensvermittlungskanäle sinnvoller. Von immer größerer Bedeutung wird laut Rabiller in Zukunft die Aufbereitung gebrauchter Teile sein: Dieses „Remanufacturing“ wird seit rund einem Jahr in Europa angeboten und ermöglicht zeitwertgerechte Reparaturen mit einem Preisvorteil von 30 bis 35 Prozent.

Wachstum in Österreich Trotz begrenzter Marktmöglichkeiten erblickt HansJürgen Link, Österreich-Repräsentant von KYB, im

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Land weiter Wachstumspotenzial. „Der Markt wächst, das ist verrückt.“ Link führt seine Beobachtung auf die weitere Professionalisierung der Werkstätten zurück, die sich trotz des erweiterten Wettbewerbs für qualitative Produkte entscheiden. Daraus resultiere 2014 seine Wachstumsprognose von 5 bis 7 Prozent, was sich in Deutschland so nicht abbilden lasse, tat der Verschleißteilespezialist kund.

zum Ende des Wechselintervalls ihren Mann steht, belegte ein Filter für Mercedes-Benz Lkw Actros, der mit 5 Kilogramm mehr Schmutzpartikel eingesammelt hat als das Eigengewicht des Filters und trotzdem perfekt funktioniert.

Garantierte Qualität KYB: Jürgen Link

Vielfältige Innovationen Magneti Marelli bietet aus dem Gesamtprogramm von Serviceteilen aus der OE-Fertigung führender Autohersteller unter mehr als 3.500 BeleuchtungsteilOriginalteilreferenzen von Automotive Lighting nun ab sofort Front- und Heckleuchten für Mercedes CLS und Audi R8, Heckleuchten für Golf 7 und VollLED-Scheinwerfer für BMW 4 an. Neue Bremsschuhe und Bremszylinder für Fiat Grande Punto und Panda ergänzen das Verschleißteilprogramm. TPMS Connect Evo (für OE- und programmierbare Ventile), die Tester Flex und Vision sowie das automatische Klimafüllgerät Clima Tech Top HFO sind bereits lieferbar. Anfang 2015 wird Master ALT folgen, laut dem Unternehmen „der einzige Tester für neueste Anlasser und Lichtmaschinen mit Kommunikationsprotokoll und Datenspeicher“.

Meyle: Sprecherin Annika Fuchs

„Mehr als nur Teile“ lautete das Messemotto der Wulf Gaertner Autoparts AG, die mit ihrer Marke Meyle eine immer wichtigere Rolle im Qualitätsteilegeschäft spielt. In Frankfurt wurden unter anderem weiterentwickelte Bremsscheiben mit UV-Beschichtung (darüber berichten wir im Bremsenschwerpunkt dieser Ausgabe), Bremsbeläge mit einer neuen Reibbelagsmischung sowie ein komplett überarbeitetes Wasserpumpenprogramm in „HD-Qualität“ präsentiert. Darunter versteht man bei Meyle, dass die Fertigungsqualität gegenüber der Erstausrüstung nochmals verbessert wurde. Unterstrichen wird dies durch eine vierjährige Garantie auf alle HDTeile.

Erste Adresse für Fahrzeugkühlung Dienstleistungen runden Programm ab Auf dem Stand von Mahle waren Komplettlösungen rund um die Produktbereiche des Unternehmens wie Luft- und Ölmanagement, Kolbensysteme und Zylinderkomponenten sowie Motorkühlungen zu sehen. Aufgrund der immer komplexeren Systeme in Fahrzeugen, die vor allem Effizienz, Komfort oder Sicherheit steigern sollen, konzentrierte sich das Unternehmen im Bereich „Service Solutions“ darauf, ein umfassendes Produkt- und Dienstleistungsportfolio aus einer Hand zu bieten. So werden neben den entsprechenden Geräten auch Dienstleistungen wie spezielle Trainings, eine Hotline sowie technische Dokumentation und wissensbasierte Fehlersuche geboten.

Nissens: Thomas Freltoft

Der Supersportwagen auf dem Messestand von Nissens war ein „Eyecatcher“, die Produktinnovationen des dänischen Kühlerherstellers versprachen parallel neue Geschäftschancen für Fachhändler und Werkstätten. Im Rahmen der Automechanika wurden erstmals Innenraumgebläse vorgestellt. „Im ersten Schritt“ bringe man knapp 100 Artikel auf den Markt, sagt der für Österreich und die Schweiz sowie für Skandinavien zuständige Verkaufsleiter Thomas Freltoft: „Langfristig haben wir das Ziel, 90 Prozent des europäischen Fahrzeugbestands abzudecken.“ Nissens ist bislang vor allem für Autokühler und Klimateile bekannt. Seit 2013 kooperiert das Unternehmen beim Vertrieb in Österreich mit dem zur BirnerGruppe gehörenden Karosserieteileexperten Binder.

Eindrucksvolle Kommunikationskampagne MANN Filter bereite für Jänner 2015 die Markteinführung eines biofunktionalen Innenraumfilters vor, der Familien und Vielfahrer über die normalen Funktionen (Staub- und Pollenfilterung) hinaus auch gegen Allergene, Schimmel und Feinstaub im Fahrzeug schütze, sagte Jörg Engels. Die neue Dreilagentechnologie wirke fast zu 100 Prozent gegen alle Allergene im Fahrzeug. Die Aktivkohle vermindere auch das Eindringen von Ozonteilen und Stickoxiden in den Innenraum. Der neue Filter werde für viele Pkw- und SUV-Modelle verfügbar sein. 32 Referenzen deckten 65 Prozent des deutschen Bestands ab. Die neue Kommunikationskampagne, dass MANN Filter bis

Gegen den Strom

NTN-SNR: Marcus Hähner (r.) und Michael Brüning

Der seit 8 Jahren wachsende Radlagerspezialist NTN-SNR konnte auch 2014 trotz rückläufigen Verschleißteilebereichs „den Marktverlust mehr als auffangen“, sagt Marcus Hähner, Vertriebsleiter D-A-CH und Benelux. NTN-SNR plant laut Gebietsverkaufsleiter Michael Brüning, den Marktanteil bei Nutzfahrzeugradlagern speziell in Österreich auszubauen, durch die zunehmende Beteiligung an Getriebeentwicklungen nehmen die Freigaben für (weiter auf Seite 70)

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Quer durch die Bank

Per iRC-App können Fahrwerkeinstellungen am Smartphone vorgenommen werden

Der Fahrwerkexperte Bilstein überzeugte auf der heurigen Automechanika nicht nur mit einem der attraktivsten Stände, sondern auch mit enormer Produktvielfalt.

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75 Quadratmeter fasste der in elegantem Weiß gehaltene Messestand von Bilstein in der Halle 6. Leicht zu erkennen war das Thema Verschleißteile und Serienersatz, da dieses seitens des Unternehmens einen besagten Schwerpunkt darstellte. So führt der Fahrwerkhersteller rund 2.000 Produkte in diesem Segment, was einer europäischen Marktabdeckung von 94 Prozent entspricht. Dazu gehören neben den Bilstein B1 auch diverse Anbauteile, Anschlagpuffer und Schutzrohre sowie die Bilstein B2 Öldämpfer, um eine zeitwertgerechte Reparatur zu ermöglichen. Alle Serienersatzdämpfer haben die Passform der Originalteile, um den Mitarbeitern in der Werkstatt den Einbau so leicht wie möglich zu gestalten.

Mehr Umsatz durch höhere Qualität Flaggschiff-Produkt von Bilstein ist der leuchtend gelbe Hochleistungsdämpfer B6. Der sportlich abgestimmte Dämpfer sorgt neben bester Traktion durch die Einrohr-Gasdruck- und Upside-Down-Technologie auch für mehr Umsatz in der Werkstatt. „Für den Kunden ist der B6 oft nur um einen Bruchteil teurer, bietet meist jedoch deutlich bessere Fahrdynamik als die Seriendämpfer der Hersteller“, erklärt Frank Nestroi, der für Deutschland, Österreich und

Frank Nestroi ist der Vertriebsleiter für das D-ACH-Gebiet und sieht noch Potenzial im Markt

der Schweiz verantwortliche Vertriebsleiter und ergänzt: „Wichtig ist hier, das Potenzial zu erkennen. Wenn ein Kunde ohnehin aus Verschleißgründen sein Fahrwerk tauschen muss, reicht oft ein Hinweis auf dieses dynamischere und langlebige Produkt mit einem sehr guten Preis-LeistungsVerhältnis.“ Der Vorteil für den Werkstattbetreiber ist laut Nestroi die klarerweise bessere Marge als beim Serienersatz.

Dämpferprogramm wird erweitert Sieht man den aktuellen Boom von SUVs und Crossover-Modellen in Europa, ist die Erweiterung des Offroadprogramms von Bilstein ein logischer Schritt. So wird die Serie um den Bilstein B6 Offroad und den B8 Offroad zum Beispiel durch die bislang ausschließlich in Amerika erhältlichen Erweiterungen wie den B6 4600, B8 5100 und B8 5160 ergänzt. Hightech pur sah man bei den elektronischen Dämpfern B4 und B6, jeweils DampTronic, die für den Porsche 991 und BMW M3 geeignet sind. Das Bilstein B6 ridecontrol für den Land Rover Defender ist ein Beispiel von State-of-the-Art-Technik, denn mit der iRC iPhone- oder Android-App kann das Fahrwerk elektronisch aktiv verstellt werden. • (MKR)

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den Reparaturmarkt ständig zu. Das Unternehmen ist derzeit mit 13 Prozent Marktanteil im OEM-Getriebemarkt drittgrößter Lieferant in Europa. 80 Prozent der Getriebelager sind spezifisch und können nicht durch Standardlager ersetzt werden. Neu ist das Programm gedämpfter Riemenscheiben, von denen insgesamt über 120 Referenzen vor allem für europäische Fahrzeuge verfügbar sind, davon 33 Riemenscheibensätze mit den Dehnschrauben.

Gratulation zum „Hundertsten“ Im Jahr 1914 stellte Philips erstmals einen Fahrzeugscheinwerfer her. Diesem Jubiläum wurde natürlich auch am Messestand Rechnung getragen: Besucher hatten Gelegenheit, Postkarten im Design vergangener Jahrzehnte zu versenden. Darüber hinaus wurden innovative Produkte wie „Philips WhiteVision“, ein Halogenscheinwerfer mit einem bis zu 40 Prozent weißeren Licht und 60 Prozent mehr Lichtausbeute, präsentiert. „Die Lebensdauer von 450 Stunden ist bei ‚WhiteVision‘ fast doppelt so lang wie beim nächsten großen Wettbewerber“, betonte Matthias Hagedorn, Senior Manager Global Marketing Communications. Ein weiteres „Upgrade-Produkt“, das dem Zubehörhandel zusätzliche Geschäftschancen eröffnet, ist die mit ihrem farbigen Hintergrundlicht auffallende Lampenreihe „ColourVision“. Noch vergleichsweise wenig bekannt ist übrigens, dass Philips neben der Fahrzeugbeleuchtung auch zahlreiche praktische Werkstattlampen im Programm hat.

Schaeffler: Lutz Sattler (Vertriebsleiter für Zentraleuropa)

Ehrgeiziger Anspruch

Philips: Matthias Hagedorn

Premiere als Quartett Überdurchschnittliche Umsatz- und Margenentwicklungen erzielte Schaeffler Automotive Aftermarket

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„Nicht die Günstigsten, sondern die Besten zu sein“, lautet der Anspruch von Schomäcker, so Vertriebsleiter Klaus Borchelt. Das Federnwerk, das in Österreich direkt an Großhändler wie RAL, Matic, AMS, Truck n Roll beziehungsweise Federnspezialisten wie Auge liefert, setzt auf Eigenfertigung gemäß OE-Standards. Die seit einem Jahr von Schomäcker für die Erstausrüstung hergestellten „Stabi-Hebel“ liefert ZF an mehrere Autobauer.

Kompetenz für Werkstätten

„Bitte einmal alles“ „Unseren Kunden zu zeigen, dass die Qualitätsmarke Quinton Hazell weiter existiert und nun Teil der JP Group ist, war eine unserer Hauptaufgaben auf der Automechanika“, sagt Gebietsverkaufsleiter René Kahle zum Messeauftritt des Unternehmens und ergänzt: „Quinton Hazell ist übrigens auch schon in Österreich aktiv.“ Zusätzlich präsentierte man das „Best of“ des kompletten Portfolios, das sich von Abgassystemen, Bremsen und Aufhängungen bis hin zu Filtern oder elektrischen Teilen erstreckte. Auch die Classic Line erhielt auf dem Messestand große Aufmerksamkeit. Hier konzentriert sich das Unternehmen mit den Marken Dansk und dessen Ablegern bzw. SSi sowie Classic Line auf VW-, Porsche- und Mercedes-Benz-Oldtimer. „In dem wachsenden Markt ein Muss“, erklärte Kahle abschließend.

laut Vorstandssprecher Michael Söding, die erstmals alle 4 Marken (LuK, INA, FAG sowie Ruville) einschließlich des neu aufgestellten Onlineportals RepXpert zeigte: Gebündelte Vertriebsaktivitäten sollen die Schlagkraft im weltweiten Ersatzteilmarkt stärken, flächendeckende Marktdurchdringung sowie Ausbau der Marke Ruville vorantreiben, die unter anderem ein großer Wasserpumpenhersteller ist und infolge der Integration ihre Kunden aus 30 Standorten versorgt. Dr. Robert Felger (verantwortlich für Produkt und Marketing) verwies auf neue OE-Fahrwerklösungen über Radlager hinaus und die höchste Abdeckung Europas mit derzeit ca. 100 (bis zum Jahresende 110) Kits für den Kettentrieb.

SKF: Christian Bauer (l.) und Christian Dellert

„Reklamationen bei Arbeiten an Wasserpumpen und Spannrollen sind nicht zuletzt auf ungeeignetes Werkzeug zurückzuführen“, weiß Christian Bauer, Marketingmanager von SKF. Zur Abhilfe präsentierte er gemeinsam mit dem neuerdings für Österreich zuständigen Außendienstmitarbeiter Christian Dellert gleich 10 neue Werkzeugsätze. Stolz ist man bei SKF darüber hinaus auf das neue Schulungsfahrzeug, das speziell für Produktpräsentationen und technische Schulungen bei den Großhandelspartnern konzipiert wurde. Unter dem Motto „Wissen auf Rädern“ wird es ab sofort auch in Österreich zum Einsatz kommen, wenn es gilt, Knowhow rund um das über 10.000 Artikel umfassende Sortiment von SKF zu vermitteln.

Marktabdeckung ermöglicht Umsatzplus „In Deutschland, Österreich und der Schweiz konnten wir unsere Umsätze heuer schon um 20 Prozent steigern“, berichtete Palle Willumsen, der für die „DA-CH-Region“ verantwortliche Verkaufsleiter von Sogefi, im Rahmen der Automechanika. Während

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Sogefi: Palle Willumsen (l.) und General Manager Andrea Taschini eine Abendveranstaltung im Messeturm für Pressevertreter die Möglichkeit bot, mit dem Topmanagement des Zulieferers zu plaudern, wurde gegenüber den Messebesuchern das nochmals erweiterte Sortiment hervorgestrichen. Für 2015 wurden über 150 neue Produkte in die Pkw- und Transporterkataloge der Marken Fram, CoopersFiaam und Purflux aufgenommen. Bei Öl- und Dieselfiltern beträgt die Marktabdeckung laut Firmenangaben nunmehr 99 Prozent, bei Luft- und Innenraumfiltern 96 Prozent. Zudem würden 8 der 10 meistverkauften europäischen Fahrzeuge ab Werk mit Filtern von Sogefi ausgestattet.

Webprogramm vereint Marken Tenneco Automotive stellte die Marken Monroe und Walker auf der diesjährigen Messe aus. Bei Walker lag das Hauptaugenmerk vor allem auf dem neuen Diagnosesystem für Abgasanlagen, das mithilfe von Technik aus der Medizin schon Beschädigungen an der Innenseite erkennen kann, bevor diese außen sichtbar werden. Besonders stolz sind die Verantwortlichen auf das „Tadis“ genannte E-Learning-Programm, das für die Mitarbeiter der Werkstätte nach einmaligem Anmelden per E-Mail-Adresse frei zugänglich ist. Es enthält ausführliche Montage- und Reparaturanleitungen sowie Zugänge zu den Websites und technische Beschreibungen über Produkte von Monroe und Walker.

Zugkräftige Argumente „Mehr Fahrzeuge, weniger Lagerplatzbedarf und somit ein höherer Profit“, lautet das Versprechen, das mit der neuen Stoßdämpferkampagne von TRW verbunden ist. Laut dem für Mitteleuropa zuständigen Marketingmanager Andreas Schäfer hat man das attraktivste Gesamtpaket der Branche geschnürt: „Durch die methodisch sinnvolle Abgrenzung und Optimierung des Angebots erreicht TRW mit wesentlich weniger Teilenummern die gleiche Marktabdeckung wie der Wettbewerb, was den Kunden erhebliche wirtschaftliche Vorteile bringt.“ Darüber hinaus präsentierte TRW auf der Automechanika seine neue Bremsbelagsreihe „DTEC“, die durch ein Reibmaterial aus keramischen Werkstoffen bis zu 45 Prozent weniger Bremsstaub verursacht. •


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Jede Chance will genützt werden Während im klassischen Verschleißteilebereich die Spielräume enger werden, bieten verwandte Bereiche wie Schmierstoffe und Batterien nach wie vor lukrative Umsatzpotenziale. Zukunftsorientierte Dienstleister helfen den Kfz-Betrieben dabei, ihre Geschäftsprozesse zu optimieren. Von Dr. Nikolaus Engel, Philipp Hayder, Gerhard Lustig und Gerald Weiss

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elbst die kleinste Werkstätte kann heute nicht mehr mit Excelliste und Taschenrechner geführt werden – zumindest dann nicht, wenn Professionalität und Gewinnmaximierung gefragt sind. Daher nutzen mehrere Anbieter von „Dealer Management Systemen“ die Automechanika für eine Präsentation ihrer Software. Auch die Vertreter der Schmierstoff- und Batterielieferanten haben wir zum Gespräch gebeten.

Unter neuer Fahne ADP Dealer Service, globaler Anbieter von Technologie- sowie digitalen Marketing-Lösungen für Händler und Hersteller in der Automobilbranche, wird bald mit neuem Namen und Logo auftreten. Der ausgegliederte Bereich Dealer Services wird unter dem Namen CDK Global firmieren. Mit 26.000 Händlerstandorten in über 100 Ländern und fast 9.000 Mitarbeitern wird das Unternehmen einer der größten Technologieanbieter für die Automobilindustrie.

Verlässlichkeit und Service Audatex bietet in Österreich und Deutschland analoge Produkte an, da die Region auf der gleichen Plattform arbeitet. Viele Lösungen, die auf der Automechanika präsentiert wurden, sind also mit Österreich vergleichbar. Mit Verlässlichkeit und Service hat sich Audatex in Deutschland neu positioniert. Unter dem Titel AXO wird die enge Zusammenarbeit mit AUTOonline, der Flottenvermarktungsplattform, noch stärker kommuniziert.

Kfz-Diagnose im Web Mit autoaid Cloud Diagnose+ bietet autoaid eine Kfz-Diagnose, die vollständig über Internet läuft, also

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über WLAN oder das Handynetz. So ist beispielsweise auch eine Diagnose während der Probefahrt möglich. Der Nutzer benötigt keine teuren Endgeräte, sondern kann den eigenen Tablet-Computer verwenden. Die Daten werden von autoaid gesammelt und in die Datenbank eingepflegt. Das System greift also ständig auf die aktuellsten Daten zu und kann so den jeweils aktuellen Reparaturvorschlag anbieten. Für Österreich sucht Geschäftsführer Moritz Funk noch Vertriebspartner.

Fortschritt in Österreich Als Mitglied des Vereins „Innovation-Point“ kann die für den Internetmarktplatz Autobid bekannte Auktion & Markt AG diese Plattform für Messeauftritte nutzen. Speziell für den deutschen Markt wurden die Teile-Auktionen und der Marktplatz vorgestellt. Über Sixtbid, der Kooperation mit Sixt, können Endkunden ihre Privatfahrzeuge einliefern. Mit der Entwicklung des Österreich-Engagements zeigt sich Vorstand Mark Lehmann sehr zufrieden.

Zwei Marken aus einer Hand

ADP: Harald Feldbacher und Christina Lohrey

Der Vertrieb der bei Banner gefertigten DuracellStarterbatterien nutze die in Österreich hohe Bekanntheit von Banner und durchmische die Marken nicht, so Marketingleiter Mag. Günther Lemmerer. Duracell Automotive werden international mit minimalem Servicegrad über Distributoren vertrieben. In Österreich gebe es noch keinen Partner: Hier stünden weiter die intensive Marktdurchdringung und Dienstleistung rund um die Marke Banner im Mittelpunkt. Die mit den analogen Banner-Batterien baugleichen und preisähnlichen Akkumulatoren des DuracellAutomotive-Sortiments sind in 3 Kategorien für Pkws sowie als „Professional“ (Lkws) verfügbar.

Digitale Dialogannahme

Clemens Betzemeier

Die Zusammenarbeit von Betzemeier Software und Applico Data hat die mobile Applikation zur digitalen Dialogannahme marktreif gemacht. Der Kundendienstberater kann über den Tablet-PC eine vorgeschlagene oder selbst definierte Checkliste in digitaler Form abarbeiten und dokumentieren. Das offene System kann mit bestehenden DMS-Lösungen verbunden werden, Rückholaktionen können ebenso integriert werden wie Fotos zur Schadensabwicklung.

Deutsches Öl für die ganze Welt

autoaid: Moritz Funk

Boris Tatievski wuchs in Kiew auf und studierte in Moskau und Berlin. Nach diversen Funktionen in der Öl-Branche erkannte er den Bedarf an hochwertigen und leistungsstarken Motorenölen deutscher Herkunft. 1998 startet er daher Bizol als deutsche Premiummarke in Russland und Zentralasien. Tatievski: „Wir liefern deutsche Qualität, was die Standards an-

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belangt, sind aber international ausgerichtet.“ Nun sucht Bizol auch Vertriebspartner in Österreich. „Die lokalen Ansprechpartner vor Ort sind wichtig“, so der Öl-Unternehmer, der auf Family Business und die sozialen Aspekte Wert legt.

Internationaler Auftritt Für Hubert Huber, Chef von Eurolub, stellt die Automechanika eine wichtige Plattform für das internationale Geschäft dar: „Derzeit exportieren wir in zirka 35 Länder der Welt und hoffen, dass noch viele dazu kommen. Nahezu alle Chefeinkäufer der namhaften Kfz-Teilefachhändler aus Deutschland und Österreich haben uns besucht.“

Bizol-Gründer Boris Tatievski

Prominent besetzte Initiative Die von international führenden Erstausrüstern getragene Weiterbildungsinitiative Exponentia, hat die interaktive, multimediale Serviceplattform „Rapidoo“ für rasches Auffinden der besten Reparaturlösung vorgestellt. Ebenfalls präsentiert wurden die individuelle Werkstattanalyse mit der „Web-Scorecard“ für „deutlich höhere Erträge und Entlastung des Inhabers durch optimierte Arbeitsprozesse“ sowie die Weiterbildung zum zertifizierten „Diagnosetechniker mit TÜV-Rheinland-geprüfter Qualifikation“ in Zusammenarbeit mit Intea GmbH & Co KG.

timent umfasst lediglich sieben Sprays in nützlichen Spraydosen. Österreich-Vertriebsleiter Thomas Paukert: „Weniger Artikel steigern die Effizienz in der Werkstätte.“ Effizienzsteigernd wirkt sich auch die neue „Autoglas-Info“ mit erweitertem Funktionsspektrum aus. Damit können perfekter Einbau, korrekte Kalkulation und die Abrechnung mit der Versicherung abgewickelt werden. Im Kerngeschäft mit Motorölen kann Liqui Moly den allgemein rückläufigen Schmierstoffabsatz dank intelligenter Konzepte abfedern und den Kfz-Betrieben ein idealer Partner in der Werkstattausrüstung sein. Störend fand Firmenchef Ernst Prost übrigens die zahllos in der gleichen Halle ausstellenden „Nonames“ im Ölgeschäft: „Sie kommen und sie gehen, stören jedoch das ohnehin fragile Preisgefüge im Markt. “

Kompetenz bei EFB-Batterien Liqui Moly: Thomas Paukert

Der deutsche Batteriehersteller Moll, hierzulande vom Teilehändler AMS vertreten, rückte seine EFBBatterien in den Mittelpunkt des Messeauftritts. Die bei mehreren Vergleichstests ausgezeichneten Energiebündel eignen sich nicht nur für Start-Stopp-Modelle, sondern werden von Moll auch zum Einsatz in den meisten anderen Fahrzeugen empfohlen. Selbst ein Ersatz von (teureren) AGM-Batterien sei technisch „meist problemlos möglich“.

Komplettes Servicepaket

Von Hochleistung bis Oldtimer

„Welche Anzahl an Sprays braucht eine Werkstätte für Wartungsarbeiten?“, fragte sich Liqui Moly und fand mit der „Pro-Line“ eine Lösung. Das Profi-Sor-

Motul präsentierte sich auf der Automechanika gleich doppelt. So war das Unternehmen nicht nur im Bereich Parts & Components, sondern auch auf dem

Volle Energie für die Autozukunft

ren. „Ähnlich beeindruckende Steigerungsraten erzielen auch unsere neuen EFB-Batterien“, erklärte Marketingmanager Guido Beck in Frankfurt.

Moderne Fahrzeuge mit Start-Stopp-Systemen stellen besonders hohe Anforderungen an Starterbatterien. Exide reagiert darauf mit einer neuen Pkw-Batteriegeneration, die in mehrfacher Hinsicht Maßstäbe setzt.

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as Zauberwort lautet „Carbon Boost“: Diese von Exide entwickelte Technologie ermöglicht deutliche Leistungssteigerungen, die den aktuellen und zukünftigen Anforderungen der Fahrzeugbauer Rechnung tragen. Die neuen, bei der Automechanika erstmals vorgestellten AGM-Batterien erreichen beispielsweise eine 4-mal höhere Zyklenfestigkeit, 20 Prozent mehr Startleistung und eine mehr als dreimal bessere Stromaufnahme als herkömmliche Akkumulato-

Guido Beck unterstreicht die Vorteile von Batterien mit „Carbon Boost“

Große Batteriekompetenz Bereits 2004 hatte Exide die erste AGM-Batterie auf den Markt gebracht, 2008 folgte die erste Batterie in EFB-Bauweise. Basierend auf dem seither aufgebauten Knowhow, ermöglicht das neue Sortiment so innovative Funktionen wie die Energierückgewinnung oder das kraftstoffsparende „Segeln“ eines Fahrzeugs. Doch auch für Fahrzeuge mit konventionellem Antrieb, deren Ausstattung besonders viel elektrische Energie verbraucht – vom Tuning Car bis zum Polizeifahrzeug – ist die neue Batteriegeneration ein wesentlicher Fortschritt. Übrigens gibt Exide sein umfassendes Batteriewissen an die Handels- und Werkstattpartner weiter: Dazu wurde die „Exide Academy“ ins Leben gerufen, die nach den ersten Informationsveranstaltungen in Deutschland demnächst auch in Österreich Station machen könnte.

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Der Gebrauchtwagenkunde hat das größte Potenzial Im Rahmen der Automechanika wurde die CarGarantie-Studie „Mehr Profit durch Kundenbindung“ präsentiert. Die meisten Defizite wurden beim Gebrauchtwagen identifiziert.

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ebrauchtwagenkunden werden im Kundenbeziehungsmanagement noch stark vernachlässigt“, lautet eine Schlussfolgerung von Prof. Dr. Stefan Reindl, Autor der CarGarantie Studie „Mehr Profit durch Kundenbindung“. „Gebrauchtwagenkäufer erwarten beim Fahrzeugkauf verstärkt Garantien mit Verlängerungsoptionen. Weiteres Potenzial ergibt sich bei der Kreditfinanzierung durch Gebrauchtwagenkunden. Beim Neuwagenkäufer sind in dieser Hinsicht schon Sättigungstendenzen erkennbar. Hoher Bedarf besteht laut Marktanalyse der Studie bei der Finanzierung von Wartungsund Reparaturrechnungen. Das betrifft sowohl den Neuwagen- wie auch den Gebrauchtwagenbereich und wurde bislang stark vernachlässigt. Egal ob Garantie, Fahrzeug- oder Reparatur-Finanzierung: Diese drei Bereiche sind wichtige Schritte zur Gebundenheit des Kunden an das Autohaus.

CarGarantie-Vorstände Dr. Tim Veil, Finanzen und Marketing, und Axel Berger, Vorsitzender

Wie viel bringt Kundenbindung

Prof. Dr. Stefan Reindl, Autor der CarGarantie-Studie

Verbundenheit und Gebundenheit Wie schon in der Ankündigung der Studie in AUTO & Wirtschaft 9/2014 erwähnt, fordert Reindl neben der loyalen Verbundenheit des Kunden auch eine Stärkung der Gebundenheit, eben durch Vertragssituationen wie Garantie oder Finanzierung. In der von puls Marktforschung durchgeführten Befragung von Autohäusern und Kunden zeigten sich Beratungsdefizite. Reindl: „Der Nutzen von Garantie- und Finanzdienstleistungen wird dem Kunden zu wenig vermittelt.“ Außerdem wird klar, dass die Gebrauchtwagenkunden bislang unzureichend betreut werden. Während der Anteil der Barzahler beim Gebrauchtwagen bei zirka 80 Prozent liegt, werden beim Neuwagen weniger als 60 Prozent bar bezahlt. Ein nicht eruierbarer Teil der Kunden bezahlt das Fahrzeug mit Bargeld, das er sich zuvor über einen Kredit bei seiner Bank besorgt hat. Das Potenzial für Finanzierungen ist in jedem Fall gegeben.

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Die CarGarantie-Studie zeigt erstmals die umsatzund ertragsseitigen Effekte einer nachhaltigen Kundenbindung auf. Neuwagenkunden bringen innerhalb von einer (hypothetischen) zehnjährigen Bindungsphase ein Umsatzpotenzial von 71.600 Euro sowie Deckungsbeiträge von 4.100 Euro in Verkauf und Service. Wobei die Hälfte davon aus dem Servicegeschäft kommt. Hingegen liegt das Umsatzpotenzial beim Gebrauchtwagen naturgemäß niedriger bei etwa 30.300 Euro, die Deckungsbeiträge sind mit 2.800 Euro relativ gesehen aber sogar höher. Bei einer Betrachtung von Serviceumsätzen und Renditen schneiden Gebrauchtwagen deutlich besser ab als Neufahrzeuge

Erfolgsrezept langfristige Bindung

Dr. Konrad Weßner, puls Marktforschung

Nur durch langfristige Bindung können die Ertragspotenziale ausgenutzt werden. Mit Garantien und Finanzdienstleistungen kann durch die vertragliche Bindung die erste Phase wirken. Speziell bei der meist nur einjährigen Gebrauchtwagengarantie ist die Verlängerungsoption ein stabilisierendes und wirksames Element. Nach deren Ablauf müssen wieder loyale Verbundenheitsinstrumente den Erfolg bringen. Sehr zur Enttäuschung der Automobilhersteller ist übrigens die Bindung des Kunden an das Autohaus intensiver als an die Marke. Die CarGarantie-Studie enthält viele Beispiele zur Kundenbindung sowie deren statistische Akzeptanz. Der Kfz-Unternehmer muss sich für sein Umfeld die besten Lösungen heraussuchen. „Es gibt kein One-fits-all“, erklärt Reindl. • (GEW)

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Stand des Zentralverbandes Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) vertreten. Im Bereich Parts & Components zeigte das Unternehmen neben der 300V Motorsport Line sowie anderen Hochleistungsölen auch Wartungsprodukte wie Bremsflüssigkeiten, Kühlmittel oder Schmierstoffe für Getriebe und Differenziale. Am Stand des ZDK wurde das mit Motul gemeinsam entwickelte „Serviceheft für automobile Klassiker“ vorgestellt, in dem Service- und Wartungsarbeiten für Oldtimer und Youngtimer über einen Zeitraum von zehn Jahren festgehalten werden.

tern, dass sie flexibel und modular, aber die Daten schnittstellenfrei benutzt werden können sowie eine Experten-Community aufbauen.

Für Start-Stopp gerüstet Mit dem steigenden Bedarf an höherwertigen StartAkkumulatoren durch die zunehmende Zahl von Start-Stopp-Fahrzeugen punktet Johnson Controls bei der deutschen Marke Varta nicht nur mit den Pkw-AGM- und EFB-Batterien („Blue Dynamic“ und „Silver Dynamic“), sondern auch im Lkw-Ersatzteilhandel. Das Varta Start-Stop-Programm ist nun auch offline nutzbar: Das Diagnosegerät mit schnellerer, optimierter Menünavigation führt auch durch den Aus- und Einbau, der bei Start-Stopp-Fahrzeugen komplizierter ist.

Entsorgen via Internet Urlaubsstimmung vermittelten Kunstrasen, Liegestühle und Sonnenschirm am Stand von Partslife. Der Entsorgungs- und Umweltberatungsdienstleister spielte damit auf sein Portal „POOL“ an: die Abkürzung freilich nicht für Freizeitfreuden, sondern für „Partslife Order Online“, also die bequeme Abwicklung aller mit der Teil- und Altstoffentsorgung verbundenen Prozesse im Internet. Das Portal könne auch direkt in die Webshops des Teilegroßhandels integriert werden, erläuterte Geschäftsführer Wolfgang Steube: „Die Werkstattkunden der entsprechenden Händler genießen dann den Service von Partslife, ohne ihre gewohnte Bestellumgebung verlassen zu müssen.“

Mehr Saft für neue Technik

Partslife: Key Account Manager Daniel Grub (l.) und Wolfgang Steube

Mit den neuen Start-Stopp-Batterien bietet VDO nun speziell für moderne Pkws eigene Batterie-Lösungen an. Diese erhielten entsprechend dem Stellenwert für VDO einen prominenten Präsentationsplatz auf dem Messestand. Damit wollte man seitens des Unternehmens den Kunden über die erweiterte Funktionsweise informieren. So sind diese Batterien imstande, in kurzer Zeit viel Strom abzugeben sowie aufzunehmen, wie es bei Start-Stopp-Fahrzeugen der Fall ist. Durch den sogenannten Matglass-Einsatz ist die vorgestellte VDO-EFB-Batterie doppelt so zyklenfest wie herkömmliche Starterbatterien.

Grundlegende Überarbeitung Erfolg in Österreich „Glücklich, neben dem Ottomotorenöl nun auch das gemeinsam mit BMW entwickelte Dieselmotorenöl seit Juli im BMW-Motorenwerk Steyr im ‚First Fill‘ einzusetzen“, ist Armin Bolch, Geschäftsführer von Petronas Lubricants Deutschland. Darüber hinaus sei der Aftersales-Bereich für Petronas unverändert wichtig und bekomme in Österreich in Zukunft noch mehr Bedeutung: „Wir möchten diesen Bereich in Österreich ausbauen und weiterentwickeln“, so Bolch. Petronas wird auf der AutoZum 2015 in Salzburg ausstellen.

Petronas: Carlos David Lülle und Armin Bolch (v.l.)

Neueinsteiger am Batteriemarkt

Erste Adresse für Daten zum Aftermarket Den Prototyp einer App, die TecDoc, TecCom und TecRMI auf einer Plattform integriert, hat TecAlliance präsentiert. Die marktreife Tablet-Lösung soll im 1. Quartal 2015 vorgestellt werden. Laut Geschäftsführer Jürgen Buchert wird TecAlliance im freien Ersatzteilmarkt weltweit den Standard weiterentwickeln, die Dienstleistungen rund um „Consulting and Instrumentation“ ausbauen, die IT-Plattform so erwei-

Die neue Version des Werkstattmanagementsystems Werbas wurde grundlegend überarbeitet und fällt mit modernem Design auf. Neben der Beschleunigung der Anwendung war die Flexibilität des Systems wichtig. So kann der Nutzer seine Werbas-Version individuell an seine Anforderungen anpassen. Auch die wachsende Zahl an Schnittstellen zu Informationsund Teilemanagement-Systemen ermöglicht flexibleres Arbeiten. Am österreichischen Markt möchte man mit Vertriebspartner RB-Power in Zukunft wieder stärker vertreten sein.

Werbas-Vorstand Harald Pfau

Gespräche mit einem möglichen österreichischen Distributor bestätigt Arne Tenner, für Europa zuständiger Sales Manager Automotive and Motorcycle bei Yuasa Battery. Sie sollen noch 2014 abgeschlossen werden. Anfang 2015 nimmt das Unternehmen zusätzlich zum Industrie- und Motorradbatteriesortiment den Vertrieb des Automotive-Sortiments (Pkws, Transporter, Lkws, Busse, Boote) – auch AGM, EFB sowie Hilfsbatterien sind verfügbar– auf. Auch Fahrbatterien für Elektroautos (wie den Mitsubishi iMiEV) stellt Yuasa her. Sie vertreibt der Fahrzeughersteller. •

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Heute schon für morgen rüsten! Die technologischen Anforderungen an Kfz-Betriebe werden immer größer. Daher jagt auch bei den Investitionsgütern eine Innovation die nächste. Vom Diagnosegerät über die klassische Werkstattausrüstung bis hin zur Reifendruckkontrolle: Wir haben für Sie mit zahlreichen Ausstellern gesprochen. Von Dr. Nikolaus Engel, Philipp Hayder, Matthias Kreutzer und Gerald Weiss

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ie Zeiten, als mit einer Hebebühne und einem gut gefüllten Werkzeugwagen ein Großteil der alltäglichen Werkstattarbeiten durchgeführt werden konnte, sind lange vorüber. Bei modernen Fahrzeugen erfordern selbst Routineaufträge wie der Batteriewechsel den Einsatz von elektronischen Helfern. Kein Wunder, dass digitalen Innovationen bei der diesjährigen Automechanika besonders viel Raum zukam. Doch auch Lieferanten anderer Investitionsgüter – vom Abschleppwagen bis zum Reifendrucksensor – ließen mit Neuigkeiten aufhorchen.

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Klimatechnik stand im Mittelpunkt des Messeauftritts von Dometic. Unter der Marke Waeco bietet das Unternehmen ab sofort die Servicestation ASC 5000RPA an, die auf das neue Kältemittel R-1234yf ausgelegt ist und dank eines integrierten Analysegeräts eine versehentliche Vermischung mit der Vorgängersubstanz R-134a verhindert. Für einen geringeren Preis steht das Gerät unter dem Namen ASC 5000 auch ohne Kältemittelanalyse zur Verfügung. Freilich wird R-134a noch lange zum Werkstattalltag gehören. Daher hat Dometic mit der Waeco ASC 2500 auch eine neue Servicestation für dieses Kältemittel im Programm. Eine Verlustrate von nahezu null Gramm entlastet nicht nur die Umwelt, sondern kommt auch dem Budget der Kfz-Betriebe zugute. Ebenfalls neu sind das „Easy Reparatur Set“ zur preisgünstigen Instandsetzung beschädigter Kältemittelleitungen sowie ein Spülsatz für Klimaarbeiten an Hybridfahrzeugen.

Klingender Name

Eder: Markus Bonnetsmüller und Hubert Gasperlmair

Interesse am österreichischen Markt zeigt Dunlop Garage Equipment, Teil des wiederum zur dänischen StenhojGruppe gehörenden Werkstattausrüsters Gemco. „Wir sind auf der Suche nach einem Importeur oder Vertriebspartner“, erklärte Exportmanager Jose Delgado bei unserem Standbesuch. Das Sortiment von Dunlop reicht von Hebebühnen über Abgastester, Reifenwucht- und Montiermaschinen sowie ein R-134a-Klimaservicegerät bis hin zu Werkstattkästen.

Neuer Standort in Österreich

Fast alles aus einer Hand Vom hydraulischen Universal-Bördelgerät über Handlampen bis hin zum (immer wichtiger werdenden) Chemieprogramm reichte das umfassende Sortiment, das Berner auf der Automechanika präsentierte. Auch ein Reifendruckkontrollsystem wurde vorgestellt: Der für nahezu alle Fahrzeugmodelle geeignete Universalsensor ersetzt einen Großteil der Originalsensoren, sodass Werkstätten ihre Lager-

Innovationen beim Klimaservice

AVL DiTest: Ingo Glatter und Gerhard Illek (v.l.)

Spitzentechnologie aus Österreich Die Geräteneuheiten von AVL DiTest wurden am gut besuchten Messestand sehr gut angenommen. Geschäftsführer Gerald Lackner: „Besonders erfreulich war die positive Reaktion auf die Einführung unserer Klimaservicegeräte – auch seitens der Automobilhersteller. Wir konnten bereits erste Verkäufe verbuchen.“ Der Einstieg in das neue Geschäftsfeld laufe damit nach Plan. Beim wachsenden Bereich der Hochvolt-Messtechnik für die sichere Überprüfung von E- und Hybrid-Kfz ist AVL DiTest technologischer Vorreiter.

kosten reduzieren und Kunden schneller bedienen können. Aus Österreich war Kfz-Geschäftsbereichsleiter Alfred Rieder am Messestand vor Ort. Er betonte den Anspruch von Berner, die Kunden umfassend zu unterstützen: „Wir sorgen für mehr Transparenz beim Materialeinkauf und eröffnen mit innovativen Produkten neue Umsatzchancen.“

Berner: Alfred Rieder

Rund 1.400 Fahrzeugtransportanhänger der Marken Algema und Fit-Zel stellt Eder Fahrzeug & Maschinenbau in Bayern und am neuen österreichischen Standort Kematen an der Krems her. In Frankfurt wurden die Produktpaletten von Algema und Fit-Zel gezeigt, außer den bereits angekündigten Neuheiten auch eine Version des Euro Trans mit Kofferaufbau. „Der kürzlich neu eröffnete Standort Neuhofen an der Krems, wo die Eder-Gruppe die Kompetenz für Aluminiumschweißen gebündelt hat, wird selbstverständlich auch in Zukunft für Reparaturen und

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Serviceleistungen zur Verfügung stehen“, betont Verkaufsleiter Hubert Gasperlmair.

diejenigen Anwender in Werkstätten, Autohäusern und im mobilen Einsatz an, die zwar die Leistungen des mega macs 66 schätzen, jedoch auf technische Highlights wie ein klassisches Oszilloskop in ihrem Diagnosegerät verzichten können“, erläuterte der österreichische Niederlassungsleiter Helmut Straberger beim Standbesuch. Ebenfalls neu ist das „TPM-Tool“ für alle Arbeiten an Reifendruckkontrollsystemen, während das digitale Scheinwerfereinstellgerät „SEG V“ den Premierenreigen bei der Automechanika komplettierte.

Logistik mit Köpfchen Modulare Systemregale für intelligente Lagerlogistik sind das Kerngeschäft von F.X. Rauscher. Das Regalsystem passt sich jeder Kundenanforderung an. Da die Verbindungen gesteckt und nicht geschraubt sind, lässt es sich jederzeit verändern. Neben zahlreichen Autohäusern zählen auch die großen Teilelieferanten wie Stahlgruber und Trost zum Kundenkreis. Die individuellen Lösungen werden durch die eigene Produktion in Deutschland ermöglicht.

Premierenreigen „ganz in Weiß“ Das Innovationsfeuerwerk, das Hella Gutmann in Frankfurt zündete, kam auf dem erstmals ganz in Weiß gehaltenen Stand des Werkstattausrüsters besonders gut zur Geltung. Mit dem mega macs 56 wurde ein neues, in der „oberen Mittelklasse“ positioniertes Diagnosegerät präsentiert. „Ausgestatet mit modernsten Technologien spricht der Hella Gutmann Solutimega macs 56 insbesondere

ons: Helmut Straberger

F.X. Rauscher: Uwe Berg

Knowhow vom Weltmarktführer Mit 2.300 Quadratmetern war er fast „eine Messe in der Messe“ – der Stand von Bosch, auf dem neue Technologien und Dienstleistungen für Werkstätten präsentiert wurden. Nicht fehlen durften weitere Konzernmarken wie Beissbarth, Robinair, Sicam, OTC, HC Cargo und Unipoint.

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eien es Bosch Car Service, Autocrew, die „BoschModule“ oder das gemeinsam mit ZF Services und Knorr Bremse angebotene Konzept Alltrucks, das 2015 in Österreich starten wird: Der weltgrößte Zulieferkonzern bietet den Werkstätten zahlreiche Möglichkeiten zu einer intensiven Zusammenarbeit. Angesichts des raschen technologischen Fortschritts werden solche Partnerschaften immer wichtiger, ist Helmut Stuphann, Leiter des Automotive Aftermarket bei der österreichischen Tochtergesellschaft, überzeugt.

Handlungsbedarf bei Telematik „Wir wissen, was die Autofahrer wollen, und bieten die entsprechenden Lösungen an: Nämlich eine schnelle, zeitwertgerechte Reparatur mit hochwertigen Teilen, umgesetzt mit moderner Werkstattausrüstung und gut geschultem Personal“, unterstrich der für

Neues Betreiberkonzept für Waschanlagen

Die Entwicklung der Tankstellenbranche werde das Wachstum von „joywash“ beeinflussen, sagen Geschäftsführer Reinhold Zeiler und Torsten Hellmig, der bei der Istobal-Tochtergesellschaft für Marketing und Netzentwicklung von joywash verantwortlich ist. „Wo früher eine Waschanlage betrieben wurde, die jetzt nicht mehr genutzt wird, adaptiert joywash den Standort und stattet ihn mit Top-Technik aus“, so Zeiler. Selbst bauen wolle das Unternehmen nicht. Das MoIstobal: Thorsten Hellmig und Gedell habe bereits Nachahmer schäftsführer Reinhold Zeiler (v.l.)

Wiktoria Wyszynska und Helmut Stuphann waren aus Österreich vor Ort

den Automotive Aftermarket verantwortliche Vorstandsvorsitzende Dr. Uwe Thomas bei der Pressekonferenz im Rahmen der Automechanika. „Vom Ersatzteil über Software und Diagnosetechnik bis zum Dienstleistungsangebot“ investiere man laufend in neue Technologien: „Die Werkstatt der Zukunft wird mit unserer Unterstützung den Gesundheitszustand ihrer Kundenfahrzeuge kennen und kann dem Fahrzeughalter bei Bedarf eine Reparatur empfehlen, noch bevor eine Fahrzeugkomponente ausfällt.“ Allerdings sind noch längst nicht alle Fragen im Hinblick auf die zukünftige Mobilität geklärt. Dies gilt besonders für die Kfz-Telematik, weiß auch Thomas: „Unserer Ansicht nach sind hier dringend klare rechtliche Leitplanken erforderlich, die einerseits den Datenschutz berücksichtigen und gleichzeitig einen offenen Markt rund um die Vernetzung des Automobils ermöglichen.“ •

„Esitronic“ für Motorräder und ein Auslesegerät für Reifendrucksensoren: Auch das wurde in Frankfurt präsentiert

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gefunden: „Damit ist Istobal Lieferant der Waschanlage und Betreiber. Wir können uns so genau mit der Lage unserer Waschanlagenkunden identifizieren und auf ihre Wünsche besser einstellen.“

Elektrowagen hat Santer finanziell einiges riskiert und noch nichts damit verdienen können. Dafür läuft laut Santer das Kit-Geschäft direkt mit den Automobilherstellern gut. Tuningteile im Nachrüstbedarf sind dafür wenig gefragt.

Generationswechsel bei Portalanlagen Mit der modular aufgebauten Portalwaschanlage CB 3 ersetzt Kärcher sein bisheriges Pkw-Waschanlagenprogramm. Gegenüber den Vorgängern wurde der Wasserverbrauch um 15 Prozent auf 20 Liter pro Waschdurchgang reduziert, ein zweieinhalbminütiges Schnellprogramm kommt mit lediglich 2 Überläufen aus. Darüber hinaus lässt der als Zubehör erhältliche „Opti-Drop-Stop“, der abtropfendes Wasser aus der Dachbürste auffängt und zuverlässig vom Fahrzeug wegleitet, das österreichische Team rund um den Waschanlagenexperten Wolfgang Eisner auf neue Aufträge hoffen.

Innovation bei Reifendichtmitteln

Pannex: Holger Born und Martina Burtscher

Schaumsystem für SB-Waschanlagen Mit drei System-Komponenten schafft KW Kiehl ein hohes Qualitätsniveau in der SB-Wäsche und insbesondere in der SB-Konservierung. Dabei werden ein kräftig wirkender, intensiv duftender Reiniger sowie ein Hightech-Konservierer eingesetzt. Die bisher umgerüsteten Anlagen verzeichnen 20 bis 40 Prozent Mehrumsätze. Kiehl trägt damit dem wachsenden Markt von SB-Anlagen Rechnung.

Kärcher: Wolfgang Eisner (l.) und Werner Stockbauer

Preisgekrönter Fahrprüfstand Der MFP 3000 Fahrprüfstand von MAHA ist der erste Prüfstand, der eine Testfahrt und die Wirkprüfung von Sicherheits- und Fahrassistenzsystemen auf einer Hebebühne ermöglicht. Nachdem die Räder auf der Scherenbühne freistehen, legt ein hydraulisches System die Prüfrollen an die Räder und simuliert eine Prüffahrt bis zu 80 km/h. Die FFI Tablet-Lösung RCI (Responsive Communication Interface) ermöglicht einen vollständig organisierten Annahmeprozess. Nicht zuletzt punktet Maha sehr zur Freude von Österreich-Vertriebspartner Suppanz mit dem Thema Truck Competence.

Pannex sucht internationale Vertriebspartner für sein „umweltfreundliches und hochwirksames“ Reifenpannenset: Anders als die bisher von der Autoindustrie beigegebenen Latex-Dichtmittel nutzt Pannex balanciert in einer Trägerflüssigkeit schwebende Mikrofasern. Sachgemäß angewandt ist die Substanz „jedenfalls nicht gesundheitsgefährdend“, dichtet Löcher bis zu 8 mm Durchmesser bei minus 30 bis plus 60 Grad und hält den Reifen bis zu 10 Jahre lang weiterverwend- oder recycelbar. Der Webshop ist nun online. Gespräche gibt es primär mit Automobilherstellern und dem Großhandel, der Kunden mit „abgelaufenen“ Pannensets und Reserve- bzw. Noträdern bedient.

Boom bei RDKS Schrader International, global tätiger Hersteller von Spezialventilen für Reifendruckkontrollsysteme (RDKS), ist dank der verpflichtenden Einführung von RDKS für Fahrzeuge der Klasse M1 in der EU per 1. November 2014 gut im Geschäft. Maic Dressen, Vertriebsleiter Aftermarket D-A-CH, rät im Hinblick auf die Winterreifenumrüstung zu erprobten Qualitätsventilen, um den Sicherheitsgewinn durch richtigen Luftdruck zu gewährleisten.

Saisonale Fragezeichen

Maha: MarketingLeiter Hans-Peter Gorbach (l.) und sein ÖsterreichVertriebspartner Peter Supanz

Schwer einschätzbare Wetterbedingungen und „sehr zurückhaltendes Bevorratungsinteresse“ kennzeichnen den Start in die Wintersaison in Österreich, resümiert Maria Köck, Geschäftsführerin des steirischen Schneekettenerzeugers pewag. Der Vollsortimenter, dessen Schwerpunkt Komfortdetails beim Kettenanlegen sind, hat zusätzlich besonders dünne Pkw- und Busschneeketten für enge Radkästen sowie Spezialketten für Forstwirtschaft, Militär und Kommunen im Programm. Die Information via TecDoc soll das Geschäft zusätzlich beleben.

Achsvermessung leicht gemacht Zweirad statt Vierrad E-Bikes statt E-Autos waren für E-Line-Geschäftsführer Manuel Santer auf dem Messestand von MS Design Themenschwerpunkt. Die Roppener DesignWerkstatt samt angeschlossenem Opel-Autohandel folgt damit dem Trend der Nachfrage. Mit seinen EH-

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Das (unter der Konzernmarke John Bean) vertriebene Achsmessgerät V3400 weckte am Stand von Snap-on Equipment großes Interesse. Das kabellose System punktet unter anderem mit seiner (patentierten) automatischen Synchronisierung der Kameras. Das gesamte Messzubehör ist einfach zu handhaben,

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die Datenübertragung erfolgt kabellos. „Dieses System ist so flexibel, dass die Achsvermessung nicht mehr an einen bestimmten Arbeitsplatz in der Werkstätte gebunden ist“, erläutert Marketingmanagerin Judith Huppert den daraus resultierenden Flexibilitätsgewinn. Ebenfalls neu ist die Auswuchtmaschine Hofmann Geodyna 7850p, die unter anderem mit der einfachen Bedienung via Touchscreen punktet. Beim PDL 5000 (wir haben in AUTO & Wirtschaft bereits ausführlich berichtet) handelt es sich schließlich um das neueste Diagnosegerät der Konzernmarke Sun.

bei der Marke Wehrle (Relais, Sensorik), bestätigt Geschäftsführer Martin Neunteufel.

Die Zukunft der Fahrzeugreinigung

Snap-on: Judith Huppert

Spezialist für Allrad aus Österreich Service Technologies („S-Tec“) ist ein auf die Geländewagen (Puch Haflinger, Puch Pinzgauer, Puch bzw. Mercedes-Benz G) von Steyr Daimler-Puch bzw. Magna Steyr spezialisierte Anbieter von Gebrauchtfahrzeugen, Bestandteilen, Restaurierung und Service. Außerdem gibt es ein Werkstätten-Franchisekonzept. Für 2015 plane man Erweiterungen bei der Marke Blau (Tanksysteme) sowie im Bereich Vision Systems (Spiegel, Gläser, Kappen, Innenspiegel) und

WashTec: Alfred Zach

Willkommen in der Zukunft! Ein 4 Meter hoher Roboter, der geradewegs der Filmreihe „Transformers“ entstiegen zu sein schien, bildete den Blickfang am Messestand von Texa. Noch atemberaubender waren jedoch die Innovationen für den Werkstattalltag.

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iagnose mittels Datenbrille? Wenn es nach Texa geht, könnte dies schon bald zum Tagesgeschäft der Kfz-Techniker gehören. Ein auf der Datenbrille Epson BT-200 basierender Prototyp, der Informationen aus der Diagnosesoftware IDC4 automatisch in das Blickfeld des arbeitenden Mechanikers einblendet, wurde mit dem renommierten „Automechanika Innovation Award“ ausgezeichnet. Einen weiteren „Innovation Award“ gab es für das Diagnose- und Telematikmodul TMD MK3, das markenübergreifend mit der OBD-Buchse eines Fahrzeugs verbunden werden kann und modernste Kommunikationsschnittstellen bereitstellt.

„Autowäsche 2.0“ heißt das Schlagwort, unter dem die Weiterentwicklung des Produktprogramms von WashTec steht: Der Weltmarktführer in Sachen Fahrzeugpflege will die Bedürfnisse des Endkunden noch stärker in den Mittelpunkt rücken, zum Beispiel durch modular aufgebaute Wäschen oder unkompliziertes „Pay & Wash“. Gleichzeitig gilt es, durch intensive Kundenbetreuung und laufende Weiterentwicklung der Anlagentechnik die starke Marktposition zu behaupten. In Österreich gelinge dies ganz ausgezeichnet, berichtete Prokurist Alfred Zach bei der Automechanika: Obwohl der Gesamtmarkt heuer auf 160 neue Portalanlagen zurückgehen dürfte, werde man mit rund 80 Stück ähnlich hohe Verkäufe erzielen wie 2013. In den vergangenen Monaten habe man, neben Aufträgen aus der Mineralölbranche, gleich mehrere prominente Autohäuser als Kunden gewonnen. •

kam auch das Mehrbereichsdiagnosegerät Axone S zur Sprache: Kaum größer als ein modernes Smartphone ist es in drei unterschiedlichen Varianten auf Zielgruppen wie Reifenspezialisten oder Schnellwerkstätten zugeschnitten. Der aktuellen Einführung von Reifendruckkontrollsystemen trägt Texa sowohl mit einem Stand-alone-Produkt als auch mit dem „TPS Key“ für die Diagnosegeräte Axone 4, Axone 4 Mini und Axone S Rechnung. Zudem hat der italienische Konzern eine Telematiklösung für Werkstätten entwickelt. Das „Texa CARe“ genannte System besteht aus einem wenige Millimeter großen OBDStecker, der sich mit dem Smartphone des Kunden verbindet und auf diese Weise alle Echtzeitdaten des Fahrzeugs direkt an den Reparaturbetrieb übermittelt. Auf den Markt kommen könnte dieses richtungsweisende Service im 1. Quartal 2015.

Hightech für Werkstätten „Wir wollen die Gegenwart vereinfachen und die Zukunft vorhersehen“, unterstrich Werner Arpogaus, Geschäftsführer von Texa Deutschland, bei der detailreichen Pressekonferenz des Unternehmens. Dabei

Werner Arpogaus ist stolz auf die Innovationen von Texa

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Von der Vision zur Realität: Diagnose per Datenbrille

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Ist der Lack ab? Eher zaghaft und vereinzelt traten die Lackhersteller bei der Automechanika auf. Das gesamte Umfeld war hingegen sehr stark vertreten: „Vom Produkt zum Prozess“ lautet die allerorts ausgegebene Devise. Von Gerald Weiss und Matthias Kreutzer

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as Einsparungspotenzial liegt nicht nur in der Verwendung eines guten Produktes, sondern vor allem in der Optimierung der Arbeitsabläufe mit den richtigen Werkzeugen und Produkten. Dies kommunizierten in Frankfurt sowohl die Lackmarken (von denen nur Cromax mit einem eigenen Stand vertreten war) als auch die Werkzeug- und Zubehöranbieter. Die unter steigendem Kostendruck stehen Lackierbetriebe nahmen die Lösungen sehr interessiert auf.

Pistolen aus Fernost Anest Iwata, japanischer Spezialist für Lackierpistolen, konnte sich bei seinem AutomechanikaAuftritt über großes Publikumsinteresse freuen. Für den Einsatzbereich der Fahrzeuglackierung bietet Anest Iwata ein speziell ausgerichtetes Produktprogramm an. Besonders stolz ist man auf die Vorzerstäuber-Technologie mit Schlitzdüse, die aufgrund ihrer hohen Leistungsfähigkeit geschätzt wird. Neben den Pistolen bietet Iwata natürlich auch das entsprechende Zubehör wie zum Beispiel den magnetischen Spritzbildtester.

Festool-Österreich-Team: HansPeter Piesek, Michael Kotauschek und Markus Flatischler

Anest Iwata: Prokurist Gyula Szoka und Teamleiter Daniel Dorn

12 Monate sind seit der Vorstellung des neuen Namens Cromax vergangen, Grund zu feiern und Grund für den ersten Automechanika-Auftritt seit 12 Jahren. Unter dem Motto „Mehr als nur Lack“ wurden Möglichkeiten zur Produktivitätsverbesserung vorgestellt. Dazu gehört der neue Ultra Performance Energy Klarlack CC6700 mit hoher Trocknungsgeschwindigkeit. Das leistungsstarke Farbtonmessgerät ChromaVision steigert die Farbtongenauigkeit, auch die Effekte können damit ausgemessen werden.

Britische Ingenieurskunst

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Neues Kfz-Team für Österreich Mit Markus Flatischler, Michael Kotauschek und Hans-Peter Piesek besteht das Lack- und Karosserieteam von Festool nun aus drei Personen. „Das ist ein klares Bekenntnis zum österreichischen Markt“, erklärt Teamleiter Flatischler. Die Werkstätten könnten nun intensiver betreut werden und das Thema Kosten- und Energieersparnis noch besser erklärt werden. „Preistreiber ist die Arbeitszeit, wir zielen auf Effizienz.“ Die Festool-Geräte sind perfekt aufeinander abgestimmt und ermöglichen so den optimalen Ablauf.

Folien in Dosen Der Stand von Foliatec gehörte zu einem Fixpunkt bei dem Besuch der Automechanika, denn der Hersteller von Sprühfolien präsentierte sich in einer noch größeren Farb- und Produktvielfalt als bisher. Eindeutiges Highlight war die Karosseriesprühfolie, die mit der Lackierpistole aufgetragen wird und „den bisherigen Carwrapping-Markt revolutionieren soll“. Neben den Klassikern für Zierleisten, Felgen oder Radkappen zeigte das Unternehmen außerdem auch Sprühfolien, die höheren Temperaturen standhalten, wie sie zum Beispiel an Bremssätteln auftreten.

Das klebt! Mit Innovationen bei Kleb- und Dichtstoffen trägt Henkel der Weiterentwicklung im Karosseriebau Rechnung. In Frankfurt wurden die verbesserten Varianten von zwei bekannten Produkten der Marke Teroson vorgestellt: Bei Teroson EP 5065 handelt es sich um einen Expoxidharz-Klebstoff für Karosseriereparaturen, der durch seine verbesserten Crash-Eigenschaften besonders für den Dachbereich und für Seitenwände geeignet ist. Ein Erwärmen auf 80 Grad ermöglicht ein Aushärten binnen 30 Minuten. Teroson MS 9221 ist ein Kraftkleber für die Verbindung von Metallen mit anderen Metallen, Kunststoffen und Holz. Die Verarbeitung kann mit allen handelsüblichen Pistolen erfolgen. Als typischen Anwendungsbereich betreut Henkel neben Reparaturen auch den Tuning-Bereich.

Erster Geburtstag

Als Erfinder der Spritzpistole zeigte DeVilbiss mit der GTi Pro Lite Bullet eine durchschlagskräftige Sonderedition auf der Messe. Dank der intelligenten Zerstäubungstechnik erzeugt die Bullet ein zielgenaues, feines Spritzbild, wenn es um die Feinabstimmung geht. Die Pistole sprüht fein, ganz genau und ohne Rück-

stoß bei Betätigung des Fingerabzuges. Die Einstellung erfolgt mit der HV30 Luftkappe bei Basislacken und mit der TE10 bzw. der TE20 High Efficiency Luftkappe für Basis- und Klarlacke.

DeVilbiss: Jens Trümper, Technical Sales Manager DACH

Effizientes Abkleben Das richtige Abkleben vor dem Lackieren bietet unverändert enormes Verbesserungspotenzial. So ist

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einerseits die Schnelligkeit wichtig. Andererseits kann richtiges Abkleben den Lackierprozess beschleunigen und die Nacharbeiten reduzieren. In beiden Fällen liegt es sowohl am Mitarbeiter wie auch am richtigen Produkt. Horn & Bauer, Erfinder der Lackierfolie, bietet nicht nur das richtige Material, sondern Lösungen an, inklusive Videos und Beschreibung. Jüngste Innovation ist die 6-Meter-Folie, die zum Beispiel bei den zahlreichen SUVs Zeitersparnis bringt.

Indasa: DACH-Vertriebsleiter Ralph Servais

Schneller polieren Als Qualitätsanbieter bei Polier- und Schleifscheiben hat sich das portugiesische Unternehmen Indasa positioniert. D-A-CH Vertriebsleiter Ralph Servais: „Wir bieten ein Systemprodukt an. Wichtig ist, dass alle Produkte verwendet werden.“ Für Effizienz und Qualität sollten also die Indasa-Scheiben in der richtigen Reihenfolge verwendet werden. So können schnellere Polierzeiten erreicht werden. Um die Anwendung vor Ort zu präsentieren, begleitet bei Bedarf ein IndasaAnwendungstechniker den Außendienst der Händler direkt zu den Lackierbetrieben.

Zeit zum Filterwechsel Sata: Vertriebsleiter Sebastian Scholz

Reparaturlösungen für die Karosserie Das junge Unternehmen Kamatec bietet Dienstleistungen und Produkte für den Karosseriereparaturbereich. Gründer und Geschäftsführer Franz Schnitzhofer: „Die Reparaturlösungen kommen entweder direkt aus der Werkstätte oder aus enger Zusammenarbeit mit der Automobilindustrie.“ So zählen Lack- und Karosseriebetriebe ebenso zu den Kunden wie Vertragswerkstätten und die weltweit tätigen Automobilhersteller. Für den österreichischen Markt sucht Kamatec noch Vertriebspartner.

Kamatec: Gründer und Geschäftsführer Franz Schnitzhofer

„VIP Check“ überzeugt Werkstätten Bei den Kunden von part GmbH mit ihren Marken sia und Sika geht es immer mehr um Prozessoptimierung, maßgeschneidert für jeden Betrieb. Dabei wird die Komplexität der

part GmbH: Geschäftsführer Jochen Gaukel

Jeder kennt das Problem: Die Filterpatronen für die Druckluft gehören regelmäßig gewechselt, doch wie lange liegt der letzte Wechsel zurück? Sata hat dafür nun eine einfache, aber sehr effiziente Lösung. Der Filter Timer wird einfach auf die Filterbehälter geklebt. Für den Sata filter 484, einer dreistufigen Kombi-Einheit, wird für jeden Bereich ein eigener Timer gleich mit den Ersatzfilterpatronen mitgeliefert. Nach dem Tausch der Patrone wird der Timer durch Knopfdruck aktiviert und zeigt den Zeitablauf färbig an. Neben der neuen Atemschutzhaube Vision 5000 wurde auch die neue Sata Jet 5000B auf der Messe vorgestellt.

Sehon Lackierkabinen: Geschäftsführer Tiemo Sehon

Neuer Werkstattwagen Eine größere Zahl an Neuheiten bei Produkten, Anwendungen und Dienstleistungen waren beim finnischen Schleifmittelspezialisten Mirka zu sehen, darunter die neueste Generation des Werkstattwagens Smart Cart II. Die kompakte Ausführung wird als komplettes Programm mit Elektro-Ausstattung samt Exzenterschleifer Deros sowie Druckluftpaket mit Druckluftschleifer Pros angeboten. Das Schleifmittel Aquastar wurde für manuelles Nassschleifen von Klarlacken und Grundierungen entwickelt.

Reparaturen immer größer. part-Geschäftsführer Jochen Gaukel: „Auf der Messe können wir nur Produkte zeigen, aber keine Optimierung und Prozessverbesserung.“ Deshalb hat part den „VIP Check“ erfunden. Gaukel: „Der Kunde kauft Produkte für 2 Monate. Wir stellen Log-Boards, Disc-Boards und Handblöcke sowie eine umfassende Einschulung und Betreuung durch unseren Anwendungstechniker zur Verfügung.“ Sollte der Betrieb nicht überzeugt sein, erhält er ein Monat gratis. „Von 80 Testern sind 77 bei unseren Produkten geblieben“, berichtet Gaukel stolz.

Mirka: Regionalverkaufsleiter Volker Ribbert

Es werde Licht!

LED-Beleuchtung für die Lackierbox war eines der Highlights bei Lackierkabinen-Hersteller Sehon. Das richtige Licht wird hinsichtlich der professionellen Lackierung nach wie vor unterschätzt. Eine weitere Innovation stellt die laminare, also nahezu turbulenzlose Luftströmung dar. Der Hauptvorteil von Sehon liegt in der individuellen Beratung und Planung. Geschäftsführer Tiemo Sehon: „Genau genommen ist jede unserer Anlagen ein Unikat.“ Neben kompletten Neubauten ist Sehon in der Modernisierung von Bestandsanlagen sehr erfolgreich.

Qualität und hoher Durchsatz

Wolf Anlagentechnik: Verkaufsberater Martin Virnau und Vertriebsleiter Viktor Richtsfeld

Das Tempo in der Lackierkabine wird immer wichtiger, der hohe Durchsatz muss die Energiekosten relativeren. Bei seinen Lackierkabinen legt Wolf daher Wert auf beste Qualität und Energieeffizienz. Immer wichtiger wird dabei Energie on Demand. So läuft die neue LED-Beleuchtung nur beim Lackieren auf voller Stärke, beim Nicht-Lackieren wird auf ein niedrigeres Level reduziert. Vertriebsleiter Viktor Richtsfeld: „Oberste Priorität hat die Energievermeidung, dann kommt die Energierückgewinnung.“ •

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„Nach wie vor teilen sich der freie und der markengebundene Teilehandel den automotiven Aftermarket im Verhältnis 40:60“,

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resümiert Komm.-Rat Ing. Mag. Bernhard Dworak auf Seite 86

„Bei der Erschließung der internationalen Märkte folgen wir der Fahrzeug- und Teileindustrie“, erklärt Jürgen Buchert (TecAlliance) auf Seite 87

Markt bei Waschanlagen ist in Bewegung Experten schätzen, dass heuer in Österreich rund 160 Portal-Waschanlagen errichtet werden: Das ist weniger als in früheren Jahren, als der Markt bei 220 bis 250 Einheiten lag. Im Vorjahr entfielen rund 85 Einheiten auf WashTec, gefolgt von Istobal (62). Mit deutlichem Abstand folgen Christ und kleinere Anbieter wie Kärcher, Raiko oder Cerrato. Weiters werden in Österreich heuer etwa 300 Selbstbedienungs-Waschplätze errichtet. Der Bestand an PortalAnlagen liegt bei rund 2.000, jener von SB-Waschplätzen bei etwa 1.800.

„Werkstattausrüstung trotz Asiendrucks stabil“ Selbst preisaggressive Angebote asiatischer Hersteller würden eine solide europäische Angebotslinie nicht nachhaltig stören, sagt Komm.-Rat Ing. Christian Brachmann, geschäftsführender Gesellschafter des Werkstattausrüsters Siems & Klein. Stabilität und Verlässlichkeit seien für die Kunden üblicherweise weit wichtiger als die Angebote aus China, bei denen es zwar tiefe Preise, jedoch auch Serviceunsicherheit gebe. Laut Angaben von Siems & Klein liegt das Werkstattausrüstungsgeschäft heuer leicht unter dem Vorjahresniveau.

Alltrucks: 2015 Start auch in Österreich Das von Bosch, Knorr-Bremse und ZF betriebene Werkstattsystems namens Alltrucks wird 2015 auch in Österreich eingeführt: Helmut Stuphann, Leiter des Bereichs Automotive Aftermarket bei Bosch, rechnet mit einem Dutzend Mitgliedern. Alltrucks versteht sich als lieferantenübergreifendes Full-ServiceKonzept, bei dem zum Beispiel eine Diagnoselösung mit den Daten aller drei Allianzpartner angeboten wird. Das Konzept richtet sich an alle Werkstätten, die mehrere Lkw-Marken reparieren.

Sollenau: Panzenböck mit Übersiedlung zufrieden Nicht nur die Arbeitsabläufe seien durch die im Frühjahr erfolgte Übersiedlung des Karosseriebetriebes in einen Neubau in die Querstraße 1 in Sollenau einfacher geworden, sagt Geschäftsführer Mario Panzenböck: In den vergangenen Monaten habe man auch zahlreiche neue Kunden gewonnen. Im Betrieb, den Mario Panzenböck gemeinsam mit seinem Bruder Bernd leitet, sind derzeit 5 Personen beschäftigt; ein weiterer Lackierer wird gesucht, um die gestiegene Auftragslage zu bewerkstelligen.

Nilfisk hat die Lösung gegen Energieverschwendung Seit 1. September dürfen in der EU keine gewerblichen Trockensauger und Haushaltsstaubsauger mit übermäßig hohem Energieverbrauch vertrieben werden. Die gesetzlichen Bestimmungen wurden von Nilfisk Advance pünktlich umgesetzt. Ganz egal, ob es sich um Geräte für den professionellen oder den privaten Gebrauch handelt: Die Sauger erfüllen nicht nur die technischen Voraussetzungen, sondern wurden auch mit der von der EU gewünschten Kennzeichnung (B.) versehen.

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Dieter Scheuch

Blechende Blödiane Autofahrer und Gewerbetreibende zu „pflanzen“, dies scheint sich Jutta Matysek, Sprecherin der Bürgerinitiative „Rettet die Lobau“ und Mitorganisatorin der Aktion „Rasen am Ring“, auf ihre Fahnen geschrieben zu haben. So empfahl die umtriebige Wienerin in einem Interview in der „Wiener Zeitung“ Handwerkern mit Kofferräumen voller Werkzeug „halt einmal im Jahr anders zu fahren“ und „auf Lastenfahrräder umzusteigen“. Im Übrigen würden Menschen, die statt eines Kfz einen Drahtesel benützen, fitter sein und müssten nicht dauernd „blöde Reparaturen“ zahlen. Angesichts solcher Vorschläge müssen wir Blödiane uns fragen, warum wir Unsummen an Steuergeld blechen müssen, während andere über offensichtlich ausreichend Zeit verfügen, sich’s an Werktagen auf begrünten Hauptverkehrsrouten gemütlich zu machen.


Das „rasende Automobilmuseum“ des Histo-Cups machte am ersten Septemberwochenende am Salzburgring Station. Mit dabei waren zahlreiche Kunden von Bosch.

Ungebremstes Rennvergnügen D

ie Bremse spielt im Motorsport bekannterweise eine wichtige Rolle. Und beim Rennen in Salzburg konnten unsere Kunden aus Österreich, Deutschland, Polen und der Schweiz den Alltag ausbremsen und sich als echte VIPs an der Rennstrecke fühlen“, erklärte ein sichtlich gut gelaunter Ing. Helmut Stuphann, Leiter Automotive Aftermarket von Bosch Österreich. Auf dem Eventprogramm standen neben dem Zugang zur VIP-Tribüne und zum Fahrerlager ein Gewinnspiel mit attraktiven Preisen, Taxifahrten mit Rennfahrzeugen sowie eine Produktpräsentation „rund um die Bremse“. Das einschlägige Portfolio von Bosch reicht von Ersatzteilen über Diagnosegeräte bis hin zu technischen Schulungen.

Thomas Koch (l.), bei Bosch für den Automotive Aftermarket in Mitteleuropa verantwortlich, und Helmut Stuphann begrüßten die Renngäste

Erfolgreiches Sponsoring Die Zusammenarbeit mit dem Histo Cup wird bei Bosch übrigens uneingeschränkt positiv bewertet. Das sympathische Image der älteren Boliden und die authentische Rennstimmung sorgen für hohe Besucherzahlen. Hinzu kommt die unbestrittene Motorsportkompetenz: Beispielsweise ist der „RenndienstBus“ von Bosch schon seit 1963 im Einsatz, 1974 wurde er nach Österreich gebracht. Der technische Leiter der Motorsportabteilung war damals Norbert Jurkowitsch, der noch heute mit dem Fahrzeug von Rennstrecke zu Rennstrecke zieht. • (HAY)

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GEWERBE

Es wird noch enger für alle Mit DriveNow erwächst dem Fahrzeughandel ein zusätzlicher Konkurrent: Das Carsharing-Unternehmen startet Mitte Oktober in Wien mit vorerst 400 Autos.

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rei Jahre nach dem Start sind sie nicht mehr wegzudenken, die blau-weißen smart von car2go, die von Kunden je nach Bedarf in Wien angemietet werden können. 800 Stück sind es mittlerweile, die Zahl der Kunden wird von der (zum Firmengeflecht von Daimler gehörenden) moovel GmbH in Stuttgart mit 70.000 beziffert. Jetzt droht dem Platzhirsch ernsthafte Konkurrenz: Seit 1. Oktober können sich Kunden an acht Stationen in Wien (etwa an Bahnhöfen und bei Denzel in Gumpendorf bzw. Erdberg) registrieren lassen und ihre Kundenkarte abholen.

Vier verschiedene Modelle im Angebot Ähnlich wie bei car2go, wo die 800 Autos auf 120 km2 verteilt sind, stehen die Fahrzeuge auch bei DriveNow

im ganzen Geschäftsgebiet verteilt. Im Gegensatz zu car2go, wo man ausschließlich Zweisitzer anbietet, können sich Kunden von DriveNow zwischen BMW 1er-Reihe, BMW X1, Mini Countryman und Mini Cabrio entscheiden. In der größeren Differenzierung sieht Michael Fischer, Sprecher von DriveNow, auch die große Chance im Vergleich zur Daimler-Tochter. Welche Ziele das Unternehmen konkret hat, will Fischer nicht sagen: „Da sind wir vorsichtig geworden: In München haben wir mit 60.000 Kunden gerechnet, jetzt sind es 85.000. In Berlin waren 80.000 geplant, jetzt sind es 120.000.“ Durch das zweite große Carsharing-Unternehmen gibt es nun jedenfalls noch mehr Druck auf den Autohandel: Vor allem jene Haushalte, die bisher ein zweites Auto gekauft haben, steigen immer öfter auf das neue Geschäftsmodell um. DriveNow gehört zu jeweils 50 Prozent der BMW Group und der Sixt SE (beide München). Das Unternehmen ist neben München auch in Berlin, Hamburg, Düsseldorf und Köln aktiv. Einzige Auslands-Destination (vor Wien) war bisher in San Francisco. • (MUE)

Das Anmieten der Fahrzeuge ist von überall möglich; es gibt eine eigene App

Leichterketten Der österreichische Kettenhersteller Pewag, der nun mit einem Werk auch den US-Markt erschließt, hat in Frankfurt außer weiter optimierten Ketten für sportliche Fahrzeuge auch eine neue Kette für Autobusse vorgestellt.

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ür all jene Fahrzeuge, bei denen es im Radkasten „eng zugeht“, hat pewag die servo Sport im Programm: Sie wird aus Kettengliedern mit 9 mm Bauhöhe gefertigt, die so gedreht werden, dass der Platzbedarf der fertigen Kette lediglich 7 mm an der Radinnenseite beträgt.

Dünn, aber stark in der Traktion Maria Köck, für Schnee- und Traktionsketten zuständige Geschäftsführerin, hofft, dass pewag in der kommenden Wintersaison wieder das Niveau von 2013/14 erreichen wird. Gelingen soll das auch mit Spezialitäten wie der neuen Netz-BügelSchnellmontagekette, die für Busse und Leicht-Lkws mit engen Freiräumen in allen gängigen Busdimensio-

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Zuversichtlich dank neuer Produkte wie die Bus-Kette Omnimat Netz: Maria Köck und Alexander Zenz

nen (295x80x22,5 oder 275x70x22) angeboten wird. Auf runde Laufnetzglieder mit 5 mm Materialstärke sind zusätzlich Glieder aufgeschweißt, die Traktion und Lebensdauer erhöhen. „Die feingliedrige, leichte Kette ist für den Fahrer leichter anzulegen. Der Federstahlbügel passt natürlich zwischen die Zwillingsreifen“, erläutert Vertriebsleiter Alexander Zenz. • (ENG)

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Zündende Ideen Mit einer Reihe neuer Produkte geht NGK ins Rennen um die Gunst der Kunden: Das Zündspulen- und Lambdasonden-Sortiment wurden erweitert; auch Abgas-Temperatursonden für den Aftermarket werden nun angeboten.

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or 2 Jahren startete NGK mit einem eigenen Zündspulen-Sortiment, jetzt erfuhr dieses eine deutliche Erweiterung: Gleich 28 neue Typen kamen auf den Markt. Daher biete man die höchste Marktabdeckung in der Branche, vermeldet der Hersteller nicht ohne Stolz. Neu auf den Markt gebracht wurden Zündspulen für eine ganze Reihe von Autos, die seit relativ kurzer Zeit verkauft werden, zum Beispiel den VW up!, den Opel Adam, den Renault Clio IV und den Mini. Laut David Loy, Marketing Director für Aftermarket in Europa, wird das Sortiment schon jetzt im Markt gut angenommen: „Die Erweiterung ist ein Beweis, dass wir unserem Versprechen, höchste Qualität mit breitester Marktabdeckung zu liefern, auch Taten folgen lassen.“

86 neue Lambdasonden erhältlich Auch das Sortiment der Lambdasonden wurde von NGK Spark Plug Europe ausgebaut: Mit den 86 neuen Sensoren stehen dann insgesamt 822 Sonden zur Verfügung. Damit können laut Loy rund 70 Prozent des europäischen Fahrzeugbestandes abgedeckt werden. Bei Otto-Motoren beträgt die Marktabdeckung sogar 81 Prozent, allein die neu eingeführten Produkte können in 2,4 Millionen europäische Autos eingebaut werden.

Neues Sortiment für den Aftermarket Im September stellte NGK auch ein Abgas-Temperatursonden-Sortiment vor und präsentierte damit eine neue Produktlinie für den Aftermarket. Der Bedarf ist gegeben, denn schließlich finden sich in jedem dritten weltweit gebauten Auto Abgas-Temperatursonden dieses Unternehmens. Gestartet wird vorläufig mit den 20 am stärksten nachgefragten Typen, wobei jede Sonde identisch mit dem Erstausrüster-Teil ist. Insgesamt 12,6 Millionen Fahrzeuge in Europa (Audi, BMW, Dacia, Ford, Renault, Seat, Skoda, VW) sind dafür geeignet. • (MUE)

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GEWERBE

Angst vor dem Auto-Monopol Schon 2002 hielt die EU-Kommission fest, dass „Originalteile“ nicht zwangsläufig vom Autohersteller kommen müssen. Dennoch stagnieren die Marktanteile des freien Teilehandels. Mit dem Siegeszug der Kfz-Telematik droht eine neue Monopolisierung. Von Philipp Hayder

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o das Logo einer Automarke drauf ist, muss keineswegs nur Wertschöpfung des Herstellers drinnen sein: Über 80 Prozent der Teile eines modernen Fahrzeugs werden von Zulieferern gefertigt. Diese liefern ihre „Originalteile“ nicht nur in die Erstausrüstung, sondern verkaufen sie unter eigenem Namen – und zu entsprechend günstigeren Preisen – auch am freien Teilemarkt. „Identteile“ werden nach Erstausrüstungsvorgaben gefertigt, ohne dass ein Lieferauftrag eines Autowerkes besteht. Lediglich bei den ausschließlich für den Aftermarket bestimmten „Nachbauteilen“ sieht Komm.-Rat Ing. Wolfgang Dytrich, Berufsgruppenobmann in der Wirtschaftskammer, „manchmal Vorsicht geboten“: Zumeist würden aber auch diese Komponenten gleiche oder sogar höhere Qualitätsstandards erfüllen.

Hersteller machen Druck Als Zwischenstufe kommen neuerdings immer häufiger „Second Lines“ der Automarken hinzu, berichtet Jörg Schmuck, Sales Director Independent Aftermarket von TMD Friction, Ende September bei einer Pressekonferenz in Wien: „Damit wollen sich die Fahrzeughersteller ein Stück vom freien Aftermarket sichern.“ Generell scheinen die Autokonzerne zur Gegenoffensive überzugehen, nachdem das juristische Pendel in den vergangenen Jahren zugunsten des freien Marktes ausgeschlagen hatte. Die Branche konnte diesen Rückenwind jedoch nur teilweise nützen: „Nach wie

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Auch vom freien Markt komme „Originalteilequalität“, unterstrichen Jörg Schmuck, Ing. Mag. Bernhard Dworak und Ing. Wolfgang Dytrich (v. l.) bei einer Pressekonferenz in Wien

vor teilen sich der freie und der markengebundene Teilehandel den automotiven Aftermarket im Verhältnis 40 zu 60“, so Komm.-Rat Ing. Mag. Bernhard Dworak, Obmann des Verbands der freien Kfz-Teilefachhändler (VFT). Insgesamt sei das jährliche Umsatzvolumen des österreichischen Teilemarkts mit 1,5 Milliarden Euro stabil, die saisonal variierenden Zuwachsraten würden „mehr oder minder knapp über der Inflationsrate“ liegen.

Im Bann der Telematik Größere Marktanteilsverschiebungen könnte der Trend zur Telematik mit sich bringen. Während das (vermutlich ab 2017 verpflichtende) Notrufsystem „eCall“ auch vom freien Teilehandel begrüßt wird, gibt es schwere Bedenken gegen darüber hinaus reichende Anwendungen. Diese könnten beispielsweise dazu dienen, Autofahrer „automatisch“ in gewisse Werkstätten zu lotsen. „Weltweit besteht die Sorge, dass es aufgrund der Telematik zu einer Monopolisierung des Servicemarktes durch die Autohersteller kommen wird“, so Dytrich. Er unterstreicht, dass die ungebundene Reparaturbranche nicht allein steht: „Unsere Position wird auch von Autofahrerklubs und Konsumentenschützern geteilt.“ Angesichts dessen fordert Dytrich „sehr rasche Maßnahmen“ von der EU-Kommission und anderen politisch Verantwortlichen: „Nur der Fahrzeughalter darf entscheiden, wem und in welchem Umfang er seine Daten zur Verfügung stellt.“ •

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Welt-Angebot an Fahrzeugdaten TecAlliance setzt nach der Zusammenführung der drei Spezialisten TecDoc, TecCom und TecRMI auf die Integration und darauf, sie im 1. Quartal 2015 mobil mit einer App als Tablet-Lösung modular verfügbar zu machen.

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un werden die drei Marken auf eine Plattform gebracht: Auf der Automechanika wurde bereits der Prototyp der App vorgestellt, die 2015, so TecAlliance-Geschäftsführer Jürgen Buchert, im Detail optimiert, auf den Markt kommen wird.

Jürgen Buchert: TecAlliance vereint drei Datenspezialisten unter einem Dach

Internationalisierung folgt der Industrie „Unser Heimatmarkt ist West- und Osteuropa“, so Buchert. Es gebe auch da noch einige Länder, in denen man nicht so gut vertreten sei. „Bei der Erschließung der internationalen Märkte folgt TecAlliance der Fahrzeug- und Teileindustrie, die ihre Produktion internationalisieren“, erklärt Buchert: In den BRIC-Staaten (Brasilien, Indien, China) sei auch TecAlliance bereits unterwegs, weil die Teileindustrie dort ihre Produktionslinien habe und erwarte, dass sie auch dort den Standard, den TecAlliance anbiete, nutzen könne.

TecRMI im Wettbewerbsvergleich Dass TecRMI, Anbieter von Reparatur- und Wartungsinformationen, im Pkw-Segment die Messgröße („Benchmark“) darstellt, hat sich TecAlliance anhand der 16 volumenstärksten Fahrzeuge in Deutschland und weiteren Kernmärkten (Frankreich, Italien, Spanien) von einer Beratungsfirma bestätigen lassen: TecRMI überzeugte bei den 13

Von einem Beratungsunternehmen attestiert: TecRMI setzt mit dem Angebot an Reparaturdaten im Pkw-Segment Maßstäbe

häufigsten Serviceaufgaben punkto Identifikation und Informationsqualität, Benutzerfreundlichkeit sowie Integration und Intelligenz der Systeme und belegte dreimal Platz 1 (siehe Tabelle). TecRMI wurde im Wettbewerbsvergleich die beste Informationsabdeckung bei Gesamterfüllungsgrad, Informationsschwerpunkten sowie Modellreparaturen (mit/ohne Teile) attestiert. • (ENG)


GEWERBE

Bremsen-Service als Werkstätten-Basis Der Tausch von Bremsscheiben und Bremsbelägen ist neben dem Ölwechsel die wichtigste Standardarbeit in der Werkstätte. Um für alle Anforderungen gerüstet zu sein, braucht es die optimalen Werkzeuge und die passenden Teile.

Maha MBT 2100 Rollen-Bremsprüfstand bei Siems & Klein

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remsscheiben und -beläge zu liefern ist längst zu wenig. Auch hier haben moderne Technologie und Prozessoptimierung eingesetzt. Auf den nächsten Seiten wollen wir Ihnen die wichtigsten Produkte in diesem Bereich vorstellen. Aber nicht nur der Ersatzteil muss stimmen, auch die Werkzeuge und Geräte zur Überprüfung, zum Austausch und zur Reparatur der Bremsanlage müssen passen. Moderne Bremsenprüfstände arbeiten mit modernster Technik und EDV-Vernetzung. Um die richtigen Geräte für die individuellen Anforderungen anzuschaffen, ist das Gespräch mit Experten sinnvoll. Komm.-Rat Ing. Christian Brachmann, Siems & Klein: „Unsere Fachleute unterstützen Kfz-Betriebe bei der Auswahl und beim fachgerechten Einbau der Prüfgeräte.“

Anschließen und loslegen Technisches Highlight bei Siems & Klein ist der Rollen-Bremsprüfstand MBT 2100 von Maha. Plug-andplay – anschließen und loslegen, lautet hier das Motto. Technische Einrichtungen und Peripheriegeräte können ohne aufwändige Installation und Einstellungen erledigt werden. Mit den Erweiterungsmöglichkeiten ist der Prüfstand universell für die Fahrzeugannahme, die Diagnose und die §-57a-Überprüfung einsetzbar. • (RED)

Leicht, leichter, Lkw Speziell für Nutzfahrzeuge entwickelte TMD Friction einen Leichtbaubremsbelag mit einem Einsparungspotenzial bis zu 7,5 Kilogramm pro Fahrzeug. Auch E-Fahrzeuge haben spezielle Anforderungen.

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ie neuen Bremsbeläge von TMD Friction sind ein Resultat der Forderungen nach CO2Einsparungen, die auch mittels Gewichtsreduktion erreicht werden können. Im konkreten Fall sind dies bis zu 7,5 Kilogramm pro Fahrzeug. Da diese im Bereich der sogenannten „ungefederten Masse“ eingespart werden, verringert sich außerdem der Verschleiß am Bremsund Achssystem. Erreicht wird dies durch eine mechanische Anbindung zwischen Reibbelag und Belagträgerplatte.

Pionier beim Elektroantrieb Einen weiteren Schritt in Richtung Zukunft setzt

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In Sachen Elektrofahrzeuge gelten eigene Gesetze wie die geringe Betriebstemperatur

Weiteres Highlight: der „epad“ genannte, bremsstaubreduzierte Bremsbelag

TMD Friction mit den Bremsbelägen für Hybrid- und Elektrofahrzeuge. Bei diesen wird es neben der Nutz- oder Rekuperationsbremse auch weiterhin Reibungsbremsen geben. Die Herausforderung lautet, trotz niedriger Bremstemperaturen und -leistungen die volle Performance zu erreichen. TMD Friction beliefert Pioniere wie Tesla mit dem Model S und X oder BMW mit dem i3 und i8. • (MKR)

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Damit bremst man alle aus Das ATE Bremsscheiben-Portfolio ist für die Zukunft gewappnet und erfüllt schon jetzt einen Großteil der kommenden EU-Norm ECE R90, die im November 2016 in Kraft treten wird.

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erade bei Bremsen existiert eine Vielzahl von Spezifikationen, die maßgeschneidert auf die verschiedenen Fahrzeugmodelle passen müssen. Hier bietet ATE mit einem tiefen Ausrüstungsportfolio durch die OE-Tätigkeiten des Continental-Konzerns ein besonders umfassendes und maßgeschneidertes Angebot.

Das Angebot von ATE deckt Sportwagen bis Oldtimer in OEQualität ab

Für die Zukunft gewappnet Das Knowhow aus der Erstausrüstung sorgt auch für den technologischen Vorsprung der Produkte im Aftermarket-Bereich. So erfüllt schon jetzt ein Großteil der ATE-Bremsscheiben die europäische Norm ECE R90, obwohl diese erst im November 2016 in Kraft treten wird.

Ein Highlight dieses Produktportfolios ist die ATE Ceramic, mit der Werkstätten den Kunden bei der Bremsreparatur wirklichen Mehrwert bieten können. Denn diese Hightech-Bremsbeläge sorgen durch die äußerst geringe Staubentwicklung für eine langanhaltende „saubere“ Optik der Felgen. Weiter speziell auf Randsparten zugeschnittene Produkte sind zum Beispiel die für Oldtimer passenden ATE Classic-Produkte, die eine professionelle und originalgetreue Bremseninstandsetzung ermöglichen. Auch der High-Performance-Bereich wird mit ATE PowerDisc Bremsscheiben abgedeckt.• (MKR)

Marmor, Stein und Eisen bricht ... ... aber Platin sicher nicht: Die nunmehr mit UV-Lack beschichtete „Platinum Disc“ von Meyle verspricht Korrosionsschutz in Hochglanzoptik.

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n den kommenden Monaten wird die Wulf Gaertner Autoparts AG alle Bremsscheiben ihrer Marke Meyle auf eine neue Produktionstechnologie umstellen: Die weiter entwickelte „Platinum Disc“ ist dank ihrer UV-Lackbeschichtung deutlich korrosionsfester als herkömmliche Scheiben. Gleichzeitig beeindruckt die dauerhaft brillante Optik der Oberfläche die Endverbraucher. Doch auch die Werkstätte profitiert: Die passende Fixierschraube wird größtenteils mitgeliefert und muss somit nicht mehr extra bestellt werden. Außerdem entfällt das lästige und zeitraubende Entfernen des Ölfilms. „Damit werden gleich zwei Arbeitsschritte überflüssig“, unterstreicht Sven Nielsen, technischer Leiter von Wulf Gaertner Autoparts.

Mit gutem Gewissen Überdies kommt die neue Bremsscheibentechnologie der Umwelt zugute. Wie Wulf Gaertner mitteilt,

Sven Nielsen erläutert die Vorteile der neuen Technologie

benötigt das Aushärten der Beschichtung durch UVLicht deutlich weniger Energie als andere Beschichtungsprozesse. Die Herstellung von 100 Bremsscheiben mit UV-Lack-Beschichtung spare gegenüber herkömmlichen Scheiben mit Zinklamellenbeschichtung so viel Energie ein, wie der Kühlschrank eines durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalts in einem ganzen Jahr verbrauche. • (HAY)

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Bremsenkompetenz aus einer Hand AMS gilt als führende Adresse für Bremsentechnik. Im Mittelpunkt des breiten Sortiments steht die Qualitätsmarke Textar.

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ieferanten für einzelne Bremsenkomponenten gibt es zuhauf. „Aber nur wir sind in der Lage, rund 98 von 100 Systemen in Pkws und Nutzfahrzeugen abzudecken“, sagt Manfred Guggi, Verkaufsleiter von AMS. Das bundesweit für seine rasche und zuverlässige Logistik bekannte Unternehmen aus der Steiermark liefert im wahrsten Sinn des Wortes alles rund um die Bremse – von Bremsscheiben über Bremsklötze, Bremstrommeln und Bremsbacken bis hin zu Bremsleitungsmaterial, Bremsflüssigkeiten sowie den benötigten Reinigungsmitteln und Fetten.

Das Team von Manfred Guggi beliefert Werkstätten in ganz Österreich

Steig auf die Öko-Bremse

Im Zentrum der Bremsenkompetenz von AMS steht die langjährige Zusammenarbeit mit TMD Friction. Der Zulieferkonzern produziert mit 4.800 Mitarbeitern in 14 Werken auf 4 Kontinenten mehr als eine Million Bremsbeläge pro Tag. Im Werkstattbereich sind vor allem die gelben Textar-Verpackungen häufig zu sehen. Diese Marke weist mit über 1.400 Artikeln eine unerreichte Marktabdeckung auf – „und das natürlich in höchster Erstausrüstungsqualität“, wie Guggi hervorhebt. Er betont zudem Produktinnovationen wie die Bremsbelagsreihe „Textar epad“, die aufgrund ihres regenerativen Reibungskonzepts besonders abrieb- und geräuscharm sowie leistungsstark und langlebig ist. Übrigens hat AMS mit der Marke Don noch eine weitere Linie aus dem Hause TMD Friction im Programm: Dabei handelt es sich um eine preiswerte Alternative für den Nutzfahrzeugbereich, die auch in Österreich immer populärer wird. • (HAY)

Bremsbelägen kupferfreie Bremsbeläge ein. Kupfer kann bis zu 20 Prozent des Reibmaterials ausmachen und ist für gute Bremseigenschaften ausschlaggebend. Insgesamt fünf Jahre hat Ferodo in Forschung und Entwicklung der „Eco-Friction“Bremsbeläge investiert. 150 Ingenieure testeten über 1.500 Materialien eingehend.

Mit neuen, kupferfreien Bremsbelägen rüstete Federal-Mogul die neue Mercedes C-Klasse aus. Den innovativen Bremsbelag gibt es auch für den Aftermarket.

Lösung für zukünftige Herausforderungen

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upferstaub herkömmlicher Bremsbeläge wirkt sich negativ auf den Sauerstoffgehalt im Süßwasser aus. Nicht zuletzt deshalb haben die US-Bundesstaaten Kalifornien und Washington Gesetze verabschiedet, die eine Reduzierung von Kupfer in Bremsbelägen vorsehen. 2025 soll das Metall komplett aus Bremsbelägen verschwunden sein. Demnach müssen Hersteller den Kupferanteil bis 2021 auf weniger als 5 Prozent und bis 2025 auf unter 0,5 Prozent reduzieren.

Fünf Jahre Entwicklungszeit Fahrzeughersteller wie Daimler setzen mithilfe von Ferodo bereits noch vor Inkrafttreten der erwarteten europäischen Gesetzgebung zum Kupfergehalt in

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Erstausrüstungsqualität in Gelb

Die neuen „EcoFriction“-Bremsbeläge kommen ohne Kupfer aus

Das Ergebnis ist eine Zusammensetzung aus 25 verschiedenen Komponenten, die Kupfer ersetzt. Wie Ferodo verspricht, erfüllen die neuen Bremsbeläge das gewohnte Qualitäts- und Leistungsniveau und die höchsten Anforderungen der Fahrzeughersteller. „Eco-Friction bietet schon heute eine Lösung für die ökologischen Herausforderungen von morgen“, sagt Silvano Veglia, Federal-Mogul Aftermarket Product Director Braking EMEA. Mit der Markteinführung von kupferfreien Bremsbelägen in der neuen Mercedes-Benz C- Klasse sei zum ersten Mal eine Technologie gleichzeitig auf dem OE- und Ersatzteilmarkt erhältlich. Weil Ferodo bei der Einführung von Eco-Friction als kupferfreie Lösung mit einigen der weltweit größten Fahrzeughersteller zusammenarbeite, könne man die Marktabdeckung im Ersatzteilmarkt erhöhen. • (DSC)

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Wohlige Wärme um wenig Geld Werkstättenbesitzer wissen es: Die Heizung der großen Räume ist teuer. Doch es geht auch anders, wie der Tiroler Erfinder Georg Pletzer mit Puls-air seit langer Zeit beweist.

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as ist grün, 55 Zentimeter breit, 95 Zentimeter hoch und 75 Zentimeter tief? Nein, wir sprechen hier nicht von einer Waschmaschine oder einem Geschirrspüler: Die haben zwar ähnliche Maße, sind aber üblicherweise nicht grün, sondern weiß. Die Rede ist vielmehr von einem hoch wirksamen (und dazu noch extrem sparsamen) Heizgerät, das bisher mehr als 2.000-mal verkauft wurde und je nach Bedarf für Räume von 600 oder 1.350 m3 geeignet ist Im Jahr 1987 wurde Georg Pletzer für seine Erfindung mit dem Österreichischen Staatspreis ausgezeichnet: Sie erleichtert die täglichen Arbeiten in Werkstätten und schont gleichzeitig das Konto des Besitzers.

Georg Pletzer hat den Werkstättenheizer erfunden und vertreibt das Produkt auch heute noch Diese Technik wurde von Pletzer seinerzeit für militärische Strahltriebwerke entwickelt und wird nun längst zivil genutzt. • (MUE).

62-mal pro Sekunde Puls-air arbeitet laut Angaben seines Erfinders mit einem Wirkungsgrad von 97 Prozent; die Einsparung im Vergleich mit einem Deckengebläse oder Zentralheizungskörper liegt bei etwa 50 Prozent. Als Brennstoff dient Heizöl extra leicht, das geruchsfrei verbrennt. Als „Kamin“ benötigt man nur ein 35 Millimeter dickes Edelstahlrohr. Geliefert wird das Gerät mit einem 20Liter-Tank. Laut Angaben von Pletzer benötigt eine Werkstätte im Schnitt 700 Liter Heizöl extra leicht pro Saison. Einzigartig ist die pulsierende Verbrennung (daher der Name), bei der das Brenngas pro Sekunde 62-mal seine Strömungsrichtung wechselt:

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Globalisieren statt verlieren Wie können sich Automobil-Zulieferer auf dem hart umkämpften Markt aufstellen, um in Zukunft international erfolgreich zu sein? Dies war das Thema eines Forums in der WKO-Österreich in Wien.

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it einem Produktionswert von 33 Milliarden Euro, das entspricht 5,5 Prozent der österreichischen Wirtschaftsleistung, tragen die Klein- und Mittelbetriebe des Automotive-Sektors entscheidend zum wirtschaftlichen Erfolg Österreichs bei.

Globalisierungsdruck wächst Die Zulieferbranche in Österreich steht aber zunehmend unter Druck. Viele ihrer internationalen Kunden – zumeist große Kfz-Hersteller und globale Zulieferer – haben bereits Produktionsstraßen in Nordamerika oder Asien. Sie suchen ihre Geschäftspartner häufig danach aus, ob sie in der Lage sind, ihre Werke in unmittelbarer Nähe der Produktionsstätten zu betreiben. Damit sollen Zulieferer noch rascher auf spezifische Anforderungen und besondere Bedürfnisse reagieren können. Dass sich das Engagement und das Wagnis, sich vor Ort anzusiedeln, auch für KMUs auszahlen kann, bekräftigte Jens Hemke, der bei der Audi AG für Strategie und Beschaffung zuständig ist: „Wir schließen stets langfristige strategische Partnerschaften mit leistungsfähigen Lieferanten vor Ort. Globalisierung bedeutet in der Beschaffung Lokalisierung.“ Derzeit errichtet Audi ein Werk in Mexiko, in dem das Nachfolgemodell des Q5 gebaut werden soll.

(V. l.) Hubert Schuhleitner, Josef Affenzeller, Moderator Karl Hartleb, Rudolf Mark und Dietmar Schäfer

werke investiert worden, was die herausragende Stellung dieses Landes unterstreiche. Auch die Präsenz in China sei, falls nicht schon ohnehin gegeben, unumgänglich: „China ist der größte Automobilmarkt der Welt“, so Raymund Gradt, österreichischer Wirtschaftsdelegierter in Schanghai. In China wurde 2013 in diesem Sektor mehr produziert als in ganz Europa.

China für einen Standort zu groß

Raymund Gradt

Und welche Strategien verfolgen erfolgreiche österreichische Unternehmen, um global erfolgreich zu sein? Von einer „langen Tradition der Internationalisierung“ berichtete Josef Affenzeller, Forschungs-Koordinator beim Grazer Motorenentwickler AVL List, im Rahmen einer Panel-Diskussion bei der Veranstaltung. China habe das Wachstum des Motorenentwicklers stets stark beeinflusst. Affenzeller: „Wir folgen den OEMs.“ China selbst sei aber für einen einzigen Standort zu groß.

China und NAFTA-Raum als Wachstumstreiber Ewald Kreid, Automobilexperte der Boston Consulting Group verwies auf die Bedeutung von China und dem NAFTA-Raum, wo 50 Prozent aller weltweiten Automobilinvestitionen getätigt werden. Mehr als eine Milliarde Fahrzeuge seien derzeit auf den Straßen weltweit unterwegs. Bis zum Jahr 2050 würden es mehr als 2,5 Milliarden sein. Dieses gewaltige Wachstum finde vor allem in den genannten Märkten statt und zeige, wie wichtig diese Märkte für die gesamte Automobilbranche seien. Grund dafür sei vor allem die Standort- und Wettbewerbsfähigkeit in diesen Ländern. Die Bedeutung Mexikos als „industrielles PowerHouse im NAFTA-Raum“ hob Hannes Maurer, stv. österreichischer Wirtschaftsdelegierter in Mexiko, hervor. Allein im vergangenen Jahr seien in Mexiko mehr als drei Milliarden US-Dollar in Automobil-

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Strategien entwickeln, Synergien nutzen Hannes Maurer

Jens Hemke

Vor einem Internationalisierungsschritt müsse zuerst eine konkrete Strategie entwickelt werden, die in eine Gesamtstrategie des Unternehmens eingebettet sei, dieser Ansicht ist Hubert Schuhleitner, Geschäftsführer des Wieselburger Lichtsysteme-Spezialisten ZKW. Seien diese Voraussetzungen erfüllt, gebe es für Firmen ab einer Unternehmensgröße von 100 Mitarbeitern gute Chancen, die Internationalisierungsschritte auch erfolgreich umsetzen zu können. Die Nützung gemeinsamer Synergien erachtet Rudolf Mark, Chef der Mark Metallwarenfabrik, als sinnvoll. Gemeinsam mit anderen Unternehmen werde nun der Sprung nach Fernost gewagt. Im Mittelpunkt dabei steht die Gründung einer gemeinsamen Außenniederlassung, da „zwei Drittel der Arbeitsprozesse gleich, nur die Produkte unterschiedlich sind“. • (DSC)

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Klarer Trend nach oben Immer mehr Kfz-Betriebe vertrauen auf die Produkt- und Beratungskompetenz von Berner. Das beweist der Rekordumsatz des vergangenen Wirtschaftsjahres, dem heuer ein weiteres „konstantes Wachstum“ folgen soll.

Mag. Wolfgang Sageder ist stolz auf das moderne Logistikzentrum in Braunau

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it einer Umsatzsteigerung um 9 Prozent auf rund 75 Millionen Euro sowie einer Ergebnisverbesserung um 17,7 Prozent konnte die heimische Berner-Tochtergesellschaft das Wirtschaftsjahr 2013/14 beenden. Das Wachstum fiel somit überdurchschnittlich stark aus. Die im deutschen Künzel-

sau ansässige Konzernmutter steigerte ihren Umsatz im selben Zeitraum um 2 Prozent auf 1,073 Milliarden Euro.

Bestens aufgestellt Mag. Wolfgang Sageder, Geschäftsführer von Berner Österreich, führt die erfolgreiche Entwicklung unter anderem auf den kontinuierlichen Ausbau des Produktprogramms zurück. Zudem mache sich die 2012 vorgenommene Erweiterung der Zentrale in Braunau bezahlt: Damals wurde die Lagerfläche auf 18.000 Quadratmeter verdoppelt, durch den Einsatz modernster Fördertechnik konnte die Durchlaufzeit der Kundenaufträge deutlich verringert werden. „Wir haben unseren Liefergrad in den letzten beiden Jahren enorm gesteigert“, berichtet Sageder. Hinzu kommt, dass aus Braunau die Aktivitäten in zahlreichen weiteren Ländern gesteuert werden. Dazu gehören Tschechien, die Slowakei, Ungarn, Kroatien, Rumänien, Polen, Lettland, Litauen und die Türkei. Vor allem das Baltikum und die Türkei gelten als besonders dynamische Märkte: Hier wurden zuletzt Zuwächse von über 20 Prozent erzielt. • (HAY)


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Kompetenter und verlässlicher Partner Eine Tachoreparatur ist wesentlich günstiger als ein Neuteil. Doch für diese Dienstleistung brauchen Werkstätten einen Spezialisten, auf den sie sich zu 100 Prozent verlassen können.

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ie Tachoreparatur ist ein sensibles Thema – das Auto bleibt bei uns einige Tage stehen und der Kunde erwartet sich bei der Abholung, dass alles passt“, sagt Siegfried Feizlmayr, Niederlassungsleiter der Sonnleitner GmbH & Co KG in Linz-Urfahr. „Wir lassen die Geräte seit Jahren bei Moser Tachoservice reparieren und können sicher sein, dass jeder reparierte Tacho einwandfrei funktioniert.“ Die Mitarbeiter im Familienbetrieb Moser hätten eine positive Einstellung zur Arbeit: „Sie neh- Siegfried Feizlmayr, men sich Zeit für ihre Kunden, Sonnleitner Linzsind technisch kompetent und Urfahr sehr verlässlich“, so Feizlmayr. Dazu komme das ausgezeichnete Preis-Leistungs-Verhältnis.

Harald Neuherz, Vogl + Co Feldbach

Besonders Besitzer älterer Fahrzeugen freuen sich, wenn ein defekter Tacho zu einem leistbaren Preis repariert wird. Harald Neuherz, Werkstattleiter bei Vogl + Co, Standort Feldbach, schätzt bei Moser die gute Beratung, die rasche Reparatur und die einjährige Garantie. „Wir arbeiten mit Alexander Moser seit mehreren Jahren zusammen und sind mit der Leistung sehr zufrieden“, betont er.

Mehrwert für die Kunden

Andreas Grünwald, Brötzner Automobile Mitterberghütten

Auch Andreas Grünwald, Werkstattleiter bei Brötzner Automobile, Standort Mitterberghütten, ist von der Kompetenz von Moser und seinem Team überzeugt: „Sie prüfen, ob ein Tacho reparierbar ist oder nicht, sodass wir dem Kunden sofort Bescheid geben können.“ Er spricht von einer Kostenersparnis bis zu zwei Drittel des Preises für ein Neuteil. „Hauptsache, den Kunden ist geholfen und sie sind zufrieden“, bringt Grünwald den Mehrwert auf den Punkt. Neben Tachos repariert Moser mit Sitz in Rastenfeld (Niederösterreich) auch defekte Steuergeräte oder Lenkungen – genauso verlässlich und kostensparend. • (POD)

Mietwäsche und Online-Chic lern zurück. Immerhin erziele das Unternehmen im Onlinehandel europaweit 45 Millionen Euro, berichtete der kaufmännische Geschäftsführer Bernd Feketeföldi. Mehr als 60.000 Kunden in 15 Ländern Europas greifen auf Warn-, Kühlhaus- Sicherheitsoder Berufskleidung des Sortiments mit Marken wie Lee Cooper oder Helly Hansen oder – einen Schwerpunkt des Angebots – Sicherheitsschuhe von Marken wie Goodyear, Puma, Ducati oder Otter by Honeywell zurück.

Nach guter Akzeptanz der neuen Mewa Handwerker-Kollektion mit vielen namhaften Marken präsentiert der Anbieter von Arbeitskleidung im Mietsystem den Katalog unter neuem Namen.

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m neu gestalteten Katalog mit 360 Seiten „World Wide Work by Mewa“ gibt der eigentlich auf Wäsche, Putztücher und Teilereiniger im Mietsystem spezialisierte Anbieter seiner nochmals erweiterten Auswahl an international bekannten Markentextilien, Schuhen und anderen Arbeitsschutzartikeln ein verschärftes Profil: Mewa greift dabei auf ein Netzwerk von insgesamt über 250 „angesagten“ Markenherstel-

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Organisches Wachstum erfordert künftig Ausbau Bernd Feketeföldi (l.) und Stefan Janzen stellten den neuen Mewa Arbeitsschutzkatalog vor

Führend ist Mewa auch bei – an sich unscheinbaren – Putztüchern, die das Unternehmen in Deutschland selbst webt und im Mietsystem anbietet. Die österreichische Mewa Textil Service GmbH in Rannersdorf hat eine internationale Drehscheibenfunktion: Sie „wäscht die Wäsche der Nachbarn im Osten“, bringt es der technische Geschäftsführer Dipl.-Ing. Stefan Janzen auf den Punkt. Für den künftig geplanten Ausbau hat man sich aufgrund des anhaltenden Wachstums ein zusätzliches Grundstück gesichert. Dort könnte vielleicht schon innerhalb von zwei Jahren eine zweite Linie für Putztücher entstehen. • (ENG)

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Leichter, besser und rostfrei In Zusammenarbeit mit Audi entwickelte der Fahrzeugteilehersteller Sogefi Schraubenfedern aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GfK). Durch die Verwendung dieses Werkstoffes war es möglich, die Schraubfedern des A6 Avant 2.0 um 4,4 Kilogramm zu verringern. Durch dieses weltweit patentierte System können Schraubfedern generell um 40 bis 70 Kilogramm leichter gestaltet werden als vergleichbare Stahlfedern. Diese Gewichtsreduktion findet in der „ungefederten Masse“ statt und trägt daher zu mehr Komfort und Dynamik bei. Weiterer Pluspunkt: Das Material ist korrosionsfrei. Sogefi SpA; www.sogefigroup.com

Wärme für kurze Strecken Die neuen Webasto Zusatzkits passen sich an die Gegebenheiten der Fahrer an – von Vielfahrern bis Kurzstreckenpendlern. Dabei ist Webasto Individual Quick speziell auf Anwender ausgerichtet, die kürzer als 30 Minuten fahren, während sich Webasto Individual Select variieren lässt – also auch intensives Vorheizen ermöglicht. Bei beiden ist die Scheibe bei -10 °C in 15 Minuten eisfrei und die Aussicht damit sicher. Webasto Fahrzeugtechnik GmbH; www.webasto.at

Ein Tacho wie damals

Noch mehr Sport für Sportler Für alle M4- und M3-Fahrer die es regelmäßig auf die Rennstrecke zieht, bietet KW mit dem Clubsport Gewindefahrwerk ein absolutes Performance-Tool. Eingestellt werden können nicht nur die Stützlager, sondern auch die Druckstufendämpfung sowie separat die Zugstufenkräfte. Außerdem ist durch dieses Gewindefahrwerk eine stufenlose Tieferlegung bis zu 40 Millimeter ohne Weiteres möglich. KW automotive GmbH; www.kwsuspensions.de

Oldtimer-Enthusiasten bekommen jetzt ein neues Spielzeug: Die Classic Ride Edition Tachometeruhr von 99 Rodeo Drive. Das Ziffernblatt der Edelstahluhr aus Deutschland wurde dem legendären OS Tacho des Citroën 2CV nachempfunden. Das OS genannte Design steht für den Namen des deutschen Ingenieurs Otto Schulze, der sich schon im Jahr 1902 einen Tachographen nach dem Wirbelstrom-Prinzip patentieren ließ. Angetrieben wird das Uhrwerk von einem hochpräzisen, aus Japan stammenden Quarzwerk. Roxxity Limited, LLC; www.99rodeodrive.com


MENSCHEN

Neue Chefin der Lkw-Sparte bei der Mercedes-Benz Österreich GmbH in Salzburg ist Doreen Laubsch (B.). Damit wurde auch in Österreich die Dreiteilung in die Sparten Pkws (Corinna Widenmeyer), Vans (Dirk Schmelzer) sowie Lkws vollzogen. Laubsch war bisher für Mercedes in Luxemburg tätig.

Karriere bei Bentley Seit 1.10. ist Robert Engstler (l.) Regionaldirektor Europa bei Bentley. Als Chef von Exclusive Cars in Wien folgte ihm Mag. Sanjin Arkus (r.).

Seit September hat das FlottenTeam von Kia einen neuen Chef: Thomas Iby (B.) leitet das Team, das weiters aus Barbara Meindl und Erich Gstettner besteht. Iby war bereits einmal, nämlich von 2011 bis 2013, für Kia tätig, und zwar im Bereich Business Management. Dazwischen arbeitete er für Fiat.

Neuer Vertriebsleiter von Europart für Deutschland, Österreich und die Schweiz ist seit 15. September Olaf Giesen. Er wird die mehr als 50 Niederlassungen des Unternehmens, das mit Nutzfahrzeugteilen und Werkstattbedarf handelt, leiten.

Neue Produktmanagerin von Santander im Bereich Kfz ist Mirela Petrovic (35). Zum Kfz-Gebietsleiter wurde Andreas Handl (34) ernannt; er berät Händler im Burgenland und in Niederösterreich.

Renault-Ehrung

Am 1. Oktober wechselte Mag. (FH) Michael Rohrmair ins Management von Kawasaki in Österreich. Der 35Jährige arbeitete mit Ausnahme von 2 Jahren, in denen er bei Kia tätig war, stets für Honda. Zuletzt war er als Country Head für alle Produktsparten verantwortlich.

Max (l.) und Wolfgang Sonnleitner (M). aus Linz sowie Mag. Gerald Auer von der Vogl & Co Gesellschaft in Graz (r.) wurden im September in Paris unter den besten Händlerbetrieben für Renault-Elektroautos geehrt.

Michael Kupzig (B.) ist bei Delphi neuer Business Development Director and Country Representative für die D-A-CH-Region. Davor war er beim Autochemie-Unternehmen Caramba tätig. Die Verkaufsagenden für genannte Region obliegen weiterhin Bertel Hendrix.

Umstrukturierung bei Volkswagen Der gebürtige Österreicher Manfred Kantner (48, l.) wurde mit Wirkung vom 1. Oktober zum neuen Vertriebsleiter für Indien und den Fernen Osten der Marke Volkswagen Pkw ernannt. Kantner führte zuvor die Seat Deutschland GmbH. In der neuen Position folgt Kantner auf Wolf-Stefan Specht (r.), der die Vertriebsleitung für Volkswagen Pkw in Europa übernommen hat.

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Ingrid Lawrence leitet ab sofort die Presseabteilung der Toyota Frey Austria Ges.m.b.H. Diese Funktion nimmt sie zusätzlich zu ihren derzeitigen Aufgaben im Marketing wahr. Ihr Vorgänger Mag. Sebastian Obrecht hat das Unternehmen mit 1. Oktober verlassen.


Mag. Thomas Schlosser (B.) scheidet nach 10 Jahren als Vertriebskoordinator bei Wiesenthal aus. Sein Nachfolger ist Otmar Nagelreiter, dessen bisherige Funktion als Vertriebsverantwortlicher aller Wiener Niederlassungen nicht nachbesetzt wird.

MENSCHEN

Beim Lichtsysteme-Spezialisten ZKW in Wieselburg hat Dip.-Ing. (FH) Wolfgang Muhri die Leitung des Bereichs Produktion und Logistik übernommen. Muhri war zuvor Chef der Vogel & Noot Landmaschinen GmbH und von 1997 bis 2009 bei Magna-Steyr in Graz.

Gerhard Wolf (l.), bisher Retail & Intermediaries Manager, ist neuer Geschäftsführer von Castrol Austria, nachdem Peter Spatzierer das Unternehmen verlässt, um sich neuen Aufgaben zu widmen.

Opel Wien Marc Schiff (M.), Executive Director Manufacturing, ist neuer Aufsichtsratsvorsitzender der Opel Wien GmbH, nachdem Komm.-Rat Franz Rottmeyer ausgeschieden ist. Dem Aufsichtsrat gehören weiters an: Rudolf Hamp (l.), Ralph Wangemann (2. v. l.) sowie die Arbeitnehmervertreter Franz Fallmann (2. v. r.) und Renate Blauensteiner (r.).

Neue Führung bei WM Fahrzeugteile Mit 1. November übernimmt Mag. Gerald Beirer (47, l.) die Führung der WM Fahrzeugteile Austria GmbH in Wien, Gerhard Lorber (45, r.) scheidet aus dieser Position aus. Beirer hatte in den vergangenen Jahren mehrere Positionen inne, unter anderem bei Birner, Real Garant sowie als Chef des ÖAMTC-Fahrtechnikzentrums Lang-Lebring.

Komm.-Rat Johann Jungreithmair (61, l.), Geschäftsführer der Reed Messe in Österreich, geht mit Jahresende in Pension, und zwar aufgrund seiner angeschlagenen Gesundheit früher als geplant. Seine Position übernimmt Mag. Martin Roy (ganz rechts): Der 45-Jährige, seit 2002 bei Reed für Finanzen, Personal und IT verantwortlich, wurde von Regional President Andrew Fowles zum Nachfolger Jungreithmairs bestimmt.

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LESERBRIEFE

Betrifft: „Ist es in Amerika besser? in „AUTO & Wirtschaft“ 9/14

THEMA

Sehr geehrter Herr Lustig, sehr geehrter Herr Hayder! Obwohl – ganz allgemein – das amerikanische Wirtschaftssystem sicher nicht nur „der Himmel auf Erden“ sein dürfte, so ist es offensichtlich, dass im Europa-Vertrieb für Autohändler einiges falsch läuft. Und das schon länger. Der europäische Automobilhandel ist eine der wenigen großen Branchen, in der die Macht überwiegend bei den Herstellern liegt. Man ? denke nur an überbordende Standards, Ist es in Amerika besser Bestellwesen/Lagerdruck, Garantiekosten-Abwälzung, Audits, SpannenD systeme u. v. m. Genau umgekehrt ist das hingegen z. B. im Lebensmittel-, Elektro-, Baumarkt-, Möbel- oder Textilhandel, um nur einige zu nennen. Die Marktmacht liegt hier eindeutig beim Handel, allerdings gibt es da auch eine extreme Konzentration zu großen Einheiten, kleine Händler überleben nur in Nischen bzw. durch Spezialisierung. Das ist die Kehrseite der Medaille – oder auch eine Chance für Tüchtige und Clevere. Faszinierend am amerikanischen Autovertriebsweg ist aber besonders das Faktum, dass aufgrund der – wohl aus gutem Grund – staatlich gewünschten eingeschränkten Macht für die Hersteller diese schon aus Eigeninteresse dafür sorgen, dass ihre Handelsbetriebe profitabel arbeiten. In Europa hingegen sieht das in der Realität leider etwas anders aus. Zufriedene, hochmotivierte Handelspartner, die mit Freude und in echter unternehmerischer Freiheit die (marktgerechten!) Produkte vertreiben, wären mit Sicherheit auch für die Kundenbeziehung von großem Vorteil. Und führen letztlich zu zufriedenen Herstellern – siehe Amerika. Mit besten Grüßen, Heinz P. Robinson, Autohaus Robinson KG/Graz

Dr. Alexander Martinovsky (Wiesenthal) betreibt auch vier US-Autohäuser

ieb frei verihren Markenvertr • Die Händler können Vorkaufsber haben nur ein kaufen, die Franchisege recht. Niedermporteur keine eigenen • Da der Hersteller/I durch das Vordarf, muss er den lassungen betreiben einen neuen Betrieb sofort an kaufsrecht erworbenen weiterverkaufen. Franchisenehmer dieser wenn nur, findet er aber • Einen neuen Partner Umsatzrendite ist arbeitet. 2 Prozent Betrieb profitabel Unterdie n en Interessente für einen kapitalstark die Profitabider Hersteller auf grenze. Deshalb muss

ky vom US-Autohandel Wenn Dr. Alexander Martinovs ich, ins Schwärmen. Verständl er erzählt, kommt er fast gehören vier Autohäus denn der Wiesenthal-Gruppe 3.500 Neu- und Gebis an der Ostküste. Mit 2.500 handelt es sich um mittelStandort pro gen brauchtwa 2 eine Umsatzrendite von große Betriebe, bei denen ze bildet. Doch warum? Prozent schon eine Untergren Von Dr. Friedrich Knöbl

sonst lauauf Profitabilität, ie Hersteller schauen haben“, Händler mehr zu fen sie Gefahr, keine nach müssen die . Seiner Erfahrung sagt Martinovsky wehen Vertriebspartner Hersteller ihre amerikanisc als in sentlich besser behandeln Dafür Europa. Warum eigentlich? Chef einige hat der WiesenthalGründe parat:

achten. lität seiner Händler es für diese profitabel sind, gibt • Da die Autohäuser Kaufinteressenten. stets auch genügend ießungen viel sind bei Betriebsschl • Die Exit-Kosten Abfertigungen. geringer, es gibt kaum

sind mit dem System

zufrieden

Auch die Hersteller steigend – daher spreise sind stets • Die Grundstück Liegenschaftshmer stets auch sind für Kfz-Unterne vorhanden. der Kfz-Branche käufer außerhalb – imin den USA für – anders als in Europa • Die Händler sind • Es gibt für den Händler der Hereinzige legale en. Daher muss die Hersteller der mer mehrere Exit-Option bei Laune erhalten. Vertriebskanal. steller den Händler liefegekauft und laufend Kunden-Be auch Betriebe • Eine direkte • Daher werden wenig EinFranchisehaben darauf nur rung außerhalb dieses verkauft, die Hersteller Konkurrenz in – Vertriebssystems flussmöglichkeit. zufrieden. Sie – ist ihmit diesem System zu den eigenen Händlern • Die Hersteller sind nicht Retail im sie , dass nen gesetzlich untersagt. wissen aus alten Erfahrungen e Unterund Serwie selbstständig gemeinsamen Händlerso profitabel wirtschaften • Es gibt nur einen hatten nicht und Werkstätte Niederlassungen Teilung in Handel nehmer. Denn diese vicevertrag, keine Autos in den zu verdienen, sondern die Aufgabe, Geld äft wie in Europa. das lukrative Servicegesch Markt zu pumpen. • Damit gehört auch Händlern. den ch ausschließli

AUTO & Wirtschaft

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• SEPTEMBER 2014

In der Kolumne „Der A&W-

Papierkorb“ sind Inhalte zu lesen, die zum Schmunzeln anregen können, ohne dass sie unbedingt immer mit der Automobilbranche zu tun haben.

• Es ist angerichtet! Man sieht ja allerlei, wenn man in der Branche unterwegs ist: Da gibt es die (oft faden) Eröffnungen von Autohäusern, die von lokaler Politik dominiert werden und wo meist Brötchen, Soletti und Getränke in Plastikbechern angeboten werden. Dann kennen wir die Termine, bei denen es an nichts fehlt – von der (leider oft zu lauten) Musik über ein teures Büfett bis hin zu allerlei Prominenten, mit denen die Veranstaltung „aufgeputzt“ wird. Am liebsten sind wir aber bei Terminen, bei denen sich die beruflichen Gespräche mit einem geselligen Beisammensein verbinden lassen und wo es auch an originellen Ideen nicht mangelt. Ein Beispiel lieferte im Sommer der Wiener Oldtimer-Spezialist Peter Drössler bei seinem Fest in Kritzendorf. Das Beilagenbüfett war im Kofferraum eines VW-Porsche 914 untergebracht. Wie gut, dass das Auto aus den frühen 1970er-Jahren einen Mittelmotor hat und es daher genug Platz gab! Idee und Umsetzung kamen aus dem „Reisebüro 67“, dem neuen Projekt von Patrick Müller, bekannt aus der TV-Sendung „Silent Cooking“.

Die Redaktion freut sich über Feedback aller Art und ist bereit, sich sowohl der Kritik zu stellen als auch Lob entgegenzunehmen. Sie behält sich aber Kürzungen der Reaktionen aus der Leserschaft vor.

Der elektronische Informationsdienst für die österreichische Automobilbranche

Für die Fachwelt ...

... und für Endkunden

Die Fachjournalisten im A&W-Verlag recherchieren die jeden Freitag erscheinende „Eurotax AUTO-Information“ und die nahezu täglich aktualisierte „AUTO-info4you“. 11-mal jährlich versorgen wir die Fachwelt in „AUTO & Wirtschaft“ mit Branchennews.

„FLOTTE & Wirtschaft“ wird 8-mal jährlich an Flottenbetreiber versandt. An Endkunden richten sich die „AUTO BILD“, für die wir den Österreich-Teil gestalten, sowie die Medien „4wd“ (erscheint zweimonatlich) und „ALLRADKATALOG“ (1-mal jährlich).

Abonnement-Service: Info-Lady Uschi Ernst, 3400 Klosterneuburg, Inkustr. 16, T: +43 2243 36840-529, F: +43 2243 36840-593, M: +43 664 8222224, E: ernst.uschi@lederers-medienwelt.at

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AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2014


Der neue Vivaro

Mehr weiter bringen. Nur 5,9 l / 100 km und Bester seiner Klasse in den Erhaltungskosten, berechnet für 4 Jahre. opel.at Verbrauch gesamt in l / 100 km: 5,9 – 6,5; CO2-Emission in g / km: 155 – 170


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