Oktober 2015
VW-Skandal
DIE HÄNDLER LEIDEN Kfz-Branche Größter Strukturwandel aller Zeiten?
Iran Autohersteller hoffen auf gute Geschäfte
IAA Neuer Rekord auf der wichtigsten Automesse
Bremsen Worauf Werkstätten achten müssen
Zum Herausnehmen! Oktober 2015
Herstellerbetriebe
AUSVERKAUF DER BRANCHE? BRV-Geschäftsmodell Die Zukunftsfähigkeit des Reifenhandels
Reifentests Des einen Freud, des anderen Leid
Branchenstrukturen Wer liefert zukünftig Reifen an wen?
Neue Produkte Evolution statt Revolution
Beim Sell-in fehlen 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Woher nehmen die Hersteller den Optimismus für den kommenden Winter?
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Wir stehen vor einem Winter, der vieles wieder gutmachen soll. Alle News dazu lesen Sie in unserem Branchen-Extra!
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ANSICHT
Vernetztes Fahren: Ansichtssache!
F
rankfurt, IAA 2015. Zu ebener Erde Lackglanz und PS-Gloria, im ersten Stock in Halle 3, über dem Platzhirsch Volkswagen, im Slogan „New Mobility World“ zusammengefasst, der digitale Ausblick in die Gewinnpotenziale der Autohersteller bis 2020. • Die Digitalisierung des Kundenerlebnisses sowie die Digitalisierung der Unternehmensprozesse wird vorangetrieben, wobei die Hersteller im Marketing, Vertrieb und Aftersales jetzt schon die Hälfte ihres Wertschöpfungspotenzials in Milliardenhöhe vermuten. Neue Geschäftsmodelle, wie etwa digitales Service für das vernetzte Fahren oder neue Mobilitätsdienstleistungen, werden sich entwickeln. Die Auswertung großer Datenmengen in Echtzeit eröffnet den Herstellern neue Perspektiven und ermöglicht ihnen, bessere, faktenbasierte Entscheidungen zu treffen, sagen sie. • Die Marschrichtung scheint klar. Die Hersteller haben es selbst in der Hand, die Chancen der Digitalisierung zu nutzen und zukünftige Profite zu generieren. Im Aufbau neuer Markenwelten rund um das vernetzte Fahren spielt der bis dato regional operierende Autohändler keine tragende Rolle mehr, zumindest nicht in den Äußerungen vieler Spitzenmanager. • Andere Markengranden rund um den Globus sind da vorsichtiger. Sie wollen die über Generationen gemeinsam mit dem Handel aufgebaute Kraft der Marke nicht leichtfertig aufs Spiel setzen und genießen die in Frankfurt so laut postulierte Verlagerung der Wertschöpfungskette vom Produkt zum Service mit gebührender Vorsicht. • Im vernetzten Zeitalter wird der Erfolg der Autohersteller davon abhängen, ob sie sich in Anbetracht ihrer Stärken neu erfinden und dabei nicht auf ihre Handelsorganisationen vergessen. Die Politik ist diesbezüglich in alle Richtungen aufgeschlossen und den Finanzministern ist es egal, auf welches raumgreifende Profitmodell sie ihre Steuern aufpropfen. • Damit das Auto für den Kunden in allen digitalen Betrachtungsmomenten weiter ein emotionales Produkt bleibt, wird es den Handel vor Ort brauchen. Gelingt dieser Anknüpfungspunkt, bleibt auch der Autohandel samt Servicekompetenz im vernetzten Auto auf dem Fahrersitz, weiß Ihr
Mag. Heinz Müller, Chefredakteur: „Warum gibt es nicht wenigstens für einige Mitarbeiter der Autohersteller und -importeure ein Pflicht-Praktikum bei den Händlern an der Front?“ Gerhard Lustig, Herausgeber: „Die Rollenverteilung zwischen Herstellern und Händlern wird sich grundlegend verschieben. Im Experimentierfeld Online-Direktvertrieb und Kundenbindung müssen die Hersteller mit Margensicherheit auf die Händler zugehen.“
Alles paletti?
Ein Sommer und Frühherbst mit deutlichen Zulassungszuwächsen fast überall in Europa (und letztlich auch in Österreich), ein Feuerwerk an Neuheiten auf der IAA, strahlende Gesichter fast überall. Das ist die eine Seite der Medaille. • Die andere zeigt sich, wenn man (abseits der VWKrise) etwas tiefer schürft: Zum Beispiel, wenn man einen jener (viel zu wenigen) Mitarbeiter eines Autohauses trifft, die zuvor auch bei einem Importeur tätig waren. Wenn man verspricht, ihre Namen nicht zu nennen, dann erzählen sie freimütig davon, dass sie früher – als sie noch beim Importeur arbeiteten – nie und nimmer gedacht hätten, mit welchen Schwierigkeiten ein Händler tatsächlich zu kämpfen habe. • 29. Oktober 2015/Hofburg Die Hersteller wären gut beraten, wenigstens einige Mitarbeiter „an die Front“ zu schicken: Mit neuem KonDie könnten ihren Kollegen zept halten wir dann erzählen, dass weiße statt grauer Fliesen im unsere Tradition Schauraum tatsächlich kein einziges Fahrzeug zuaufrecht und bringen aktuelle sätzlich verkaufen. Dass hölzerne Böden im SchauThemen (auch von raum zwar schön anzuschauen, aber vielleicht nicht der IAA) in der wirklich ideal für den Alltag sind. Und und und. Wiener Hofburg • auf die Bühne! Aber solange die Ergebnisse bei den Herstellern passen, wird das keiner tun – bis ein Händler nach dem anderen dahinsiecht und letztlich aufgeben muss. Dann stimmen auch die Verkaufszahlen der Hersteller nicht mehr!
TAG 2015
AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2015
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INHALT
Thema Wie fährt VW aus der Krise?
Seite 10
Handel Bonität: Wer borgt mir was? Seite 22
Management
Wirtschaft
Opel Wien: Der nächste Neue
Seite 28
Aspekte Treibstoff ist in Österreich viel billiger Umfrage: Das Auto bleibt ein Statussymbol
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Thema VW-Skandal: Wie poliert man das Image auf?
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Handel Studie: Ein Morgen mit Sorgen Schirak: Übermut tut selten gut Betriebsübernahme: Wer lange sucht … Wien: Endgültiges Aus für Silha Bonität: Wer borgt mir was? Citroën: Wert statt Rabatt Hyundai: Vertraglich gefesselt
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Management Opel Wien: „Ganz, ganz vorn mit dabei!“ CECRA: Auf verlorenem Posten Statistik: Freud und Leid bei den Japanern JATO: Ein Monat zum Liebhaben Gottlieb: Facettenreiche Exklusivität St. Gobain: Glasklar kundenorientiert Motiondata: Auf einen Klick Ostfantasie: Große Pläne im Iran
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Rekordbesuch auf der IAA
ab Seite 54
Vector: Eine lohnende Investition Assist: Kundenbindung leicht gemacht CarGarantie: Garantie als Vertrauensbeweis Mapfre: Regionalität in der Dienstleistung Santander: Mit Vollgas auf zwei Rädern Garanta: Eine wie keine Autobank: Geburtstagsparty in der Börse carplus: 15 Profis und ein Ziel Verein: Von Qualen und Wahlen Umfrage: Steigt der Druck bei den Standards?
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Wirtschaft Baumgartner: Ausreichend Potenziale Autozulieferer: „Hurra, wir leben noch“ AVL DiTest: Freude am Forschen IAA, Teil 1: Wo die Autowelt in Ordnung war IAA, Teil 2: Was bringt die Zukunft?
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Gewerbe Eberspächer: Wohlig warm per Mausklick Würth: Eine saubere Leistung Lack&Technik: Damit der Rost chancenlos ist Q8Oils: Neue Wege gehen KS-Tools: Werkzeuge als Leidenschaft hollu: Perfekter Glanz aus einer Hand
AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2015
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INHALT
Ausgabe 10/2015, 28. Jahrgang Cover-Werbung: Shell
ZUM HERAUSNEHMEN:
Herstellerbetriebe
AUSVERKAUF DER BRANCHE? ell BRV-Geschäftsmod ähigkeit Die Zukunftsf dels des Reifenhan
Reifentests Des einen Freud, anderen Leid
des
n
Branchenstrukture
Wer liefert zukünftig Reifen an wen?
Neue Produkte Evolution statt Revolution
Gewerbe Neuigkeiten vom Bremsensektor ab Seite 68
20 Prozent Beim Sell-in fehlen Vorjahr. Woher gegenüber dem den nehmen die Herstellerkommenden Optimismus für den Winter?
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t.at
Das Nachschlagewerk der Kfz-Branche Wer liefert was? Der automotive Guide listet alle Lieferanten und Partner der KfzBranche auf, sortiert nach Produktgruppen und Dienstleistungen.
Webasto: „Von der Piste ins warme Auto“ Shell: Über den Wolken … Bosal: Harmonisch angepasst TRW: Einfach scannen statt lange suchen ATE: Die Endlos-Nut tut wirklich gut FTE: Älter, härter, besser und viel billiger AMS: Alles in Gelb Siems & Klein: Anschließen und loslegen Car Parts: Material in Erstausrüsterqualität Meyle: 2 sind nicht zu bremsen Federal Mogul: Den Fehlern auf der Spur Trost: Freie Partnerwahl Audatex: Maßgeschneidert kalkulieren Banner: Starthilfe für Profis ChipsAway: Eine Marke für alle Marken ATP-Tagung: Netzwerken am Klopeiner See Neue Produkte
Rubrik
GUIDE W
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Menschen VW/Seat: Hoberg wechselt nach Wolfsburg Wahl: Die besten Auto-Pressesprecher Leserbriefe
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Ansichten Lustig und Müller Lukaschek
2015/16
auto omoti tive
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AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2015
ALLRAD LIFESTYLE ABENTEUER
Schwache Einlagerungen, Zurückhaltung im RDKSBereich, kaum neue Produkte: Die Branche ist nicht besonders gut gerüstet für einen Winter, der vieles wieder gutmachen soll.
Oktober 2015
Medieninhaber, Anzeigenverwaltung: A&W Verlag GmbH (FN 238011 t) 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 T: +43 2243 36840-0 F: +43 2243 36840-593 E: redaktion@autoundwirtschaft.at I: www.autoundwirtschaft.at Verleger: Helmuth H. Lederer (1937–2014) Geschäftsführung: Gerhard Lustig (Herausgeber), DW 527 M: +43 664 8229485 E: lustig.gerhard@autoundwirtschaft.at Philipp Hayder, DW 526 M: +43 664 8223301 E: hayder.philipp@autoundwirtschaft.at Stefan Binder MBA, DW 522 M: +43 664 5285661 E: binder.stefan@autoundwirtschaft.at Chefredaktion: Mag. Heinz Müller, DW 523 M: +43 664 8221660 E: mueller.heinz@autoundwirtschaft.at Redaktion: Gerald Weiss (Chef vom Dienst), DW 593 M: +43 664 2359044 E: weiss.gerald@autoundwirtschaft.at Dr. Nikolaus Engel, DW 525 M: +43 664 8493231 E: engel.nikolaus@autoundwirtschaft.at Dieter Scheuch, DW 575 M: +43 664 2359052 E: scheuch.dieter@autoundwirtschaft.at Redaktionelle Mitarbeit: Dr. Friedrich Knöbl, Dipl.-Ing. Heinz Lukaschek, Matthias Pilter, Mag. Irina Podshibyakina Anzeigenmarketing: Uschi Ernst, DW 529 ernst.uschi@autoundwirtschaft.at Martin Eggenfellner, DW 520 M: +43 664 8229494 E: eggenfellner.martin@autoundwirtschaft.at Alexander Keiler, DW 521 M: +43 664 8229487 E: keiler.alexander@autoundwirtschaft.at Leitung Administration: Annemarie Lust (Hbv.), DW 597 M: +43 664 8229479 E: lust.annemarie@autoundwirtschaft.at Layout: graphics – A. Jonas KG, 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 T: +43 2243 36840-594 E: jonas.alexander@autoundwirtschaft.at Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH, 3580 Horn, Wiener Straße 80 Bezugspreis: Jahresabo (11 Ausgaben) Inland € 68,– exkl. 10 % MwSt (Einzelpreis Inland € 8,– inkl. 10 % MwSt); Ausland € 85,– Bankverbindung: Bank Austria UniCredit Group, BLZ 12000, Konto-Nr. 51844 097 901 IBAN = AT63 1200 0518 4409 7901 BIC = BKAUATWW UID = ATU57361312 Gerichtsstand: LG Korneuburg Verbreitete Auflage: 12.500 Stück Erscheinungsweise: monatlich (Juli/August Doppelnummer) mit Supplements laut Mediadaten 2015 Grundlegende Richtung: unabhängige Fachzeitschrift für alle, die vom Kraftfahrzeug leben Manuskripte: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie werden nur retourniert, wenn Rückporto beiliegt Schwesterpublikationen Österreich: AUTO BILD Österreich AUTO-Information AUTO-info4you FLOTTE & Wirtschaft 4wd und ALLRADKATALOG Schwesterpublikationen Schweiz: AUTO&Wirtschaft AUTO BILD Schweiz Eurotax AutoInformation aboutFLEET
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AUTOMOTIVER ZEHNKAMPF DISKUSWURF Automarketing 2.0: Wer erzielt die größte Reichweite?
KUGELSTOSSEN Reparaturkosten als Kraftakt für Kunden und Betriebe
HOCHSPRUNG Legt der technische Fortschritt die Latte zu hoch?
1.500-METER-LAUF Geht den Kfz-Betrieben der finanzielle Atem aus?
WEITSPRUNG
u: e n r e u He e d n a t s M e s s e Infos! len e i v t i m :
Mit Anlauf zu den Kunden von morgen
Die Autobranche steht vor dem härtesten Wettkampf aller Zeiten. Nur wer in Bestform ist, wird die Ziellinie erreichen. Wir benennen die 10 wichtigsten Disziplinen und zeigen auf, wie KfzUnternehmer sie bewältigen können. Mit uns am Start sind prominente Referentinnen und Referenten – sowohl aus Österreich als auch aus den Führungsteams internationaler Konzerne. SEIEN SIE MIT DABEI, WENN AM 29. OKTOBER IN DER HOFBURG DER STARTSCHUSS ZUM 8. AUTO-&-WIRTSCHAFT-TAG FÄLLT!
Hauptsponsoren:
Sponsoren:
Tina Müller Marketingvorstand, Adam Opel AG
Thomas A. Schmid Chief Operating Officer, Hyundai Motor Europe
Axel Berger Vorstandsvorsitzender, CG CarGarantie
Mag. Markus Auferbauer Leiter des Motornetzwerks von willhaben.at
Partner:
Wie Sie die Herausforderungen der Zukunft meistern!
TAG 2015 29. Oktober 2015/Hofburg
HÜRDENLAUF Trotz schwieriger Rahmenbedingungen zum automotiven Geschäftserfolg
400-METER-LAUF Gelingt der Markterfolg ohne Zulassungsdoping?
100-METER-LAUF Autohändler oder Internetplattformen: Wer macht das Rennen?
STABHOCHSPRUNG Importeur als Coach, Händler als Athlet: Gelingen so neue Höhenrekorde?
SPEERWURF Wie Sie die Autokäufer von heute (und morgen) exakt treffen
Thomas Koch Vertriebsleiter Automotive Aftermarket, Bosch
Dr. Alexander Martinowsky Vorstand, Wiesenthal Autohandels AG
Mag. Peter Voithofer Direktor, KMU Forschung Austria
Dr. Helmut Teissl Früherer Landeshändler von Mercedes-Benz
Univ.-Prof. Dr. Peter Filzmaier Politikwissenschaftler und Kommunikator
Gerhard Wolf Geschäftsführer von Castrol Austria
Dipl.-Ing. Oliver Schmerold Verbandsdirektor des ÖAMTC
Dr. Felix Clary und Aldringen Sprecher der heimischen Autoimporteure
Komm.-Rat Burkhard Ernst Bundesgremialobmann des Fahrzeughandels
Komm.-Rat Friedrich Nagl Bundesinnungsmeister der Fahrzeugtechnik
… und viele weitere prominente Referenten!
ANMELDEN:
TEILNAHMEGEBÜHR: 89 Euro (exkl. USt) inkl. Buffet
FRAGEN UND ANMELDUNGEN: okermueller.renate@autoundwirtschaft.at www.autoundwirtschaft.at
ASPEKTE
KTM plant Museum
Autoimporteure mit neuer Homepage Der Arbeitskreis der Automobilimporteure hat im September seine neue Homepage www.automobilimporteure.at vorgestellt. Geschäftsführer Dr.
Christian Pesau will damit „rationale Fakten rund um die neue Automobilwirtschaft“ vermitteln. Auf der Homepage sind nicht nur aktuelle Neuigkeiten aus dem Arbeitskreis der Automobilimporteure zu finden, sondern auch Informationen aus den Bereichen Verkehr, Wirtschaft, Umwelt, Steuern und Gesellschaft.
Bis Ende 2017 errichtet der Motorradhersteller KTM an der Stadtplatzeinfahrt von Mattighofen ein eigenes Museum: Dieses erinnert in seiner Form an eine Rennstrecke, umfasst 9.500 Quadratmeter und beinhaltet auch eine Schauwerkstätte. Das Projekt umfasst auch einige Wohnungen, ein Restaurant sowie eine Tiefgarage mit etwa 130 Stellplätzen. Besucher werden im Museum die Entwicklung der Marke KTM verfolgen können. Gleichzeitig mit der Präsentation der Pläne fürs Museum eröffnete KTM sein neues Logistikzentrum in der Gemeinde Munderfing.
Elektronische Registrierkasse Die mit 1. Jänner 2016 in Kraft tretende Steuerreform beinhaltet auch die viel diskutierte Registrierkassenpflicht. Darauf hat Eurotax mit einer Erweiterung des Softwareprogramms „EurotaxWerkstattManager“ reagiert. Die Integration des elektronischen Kassensystems trage allen gesetzlichen Erfordernissen Rechnung und überzeuge durch einfache Handhabung, sagt Verkaufsdirektor Martin Novak.
Man habe „zur richtigen Zeit die richtige Lösung auf den Markt gebracht“ und in den vergangenen Wochen bereits „viele gute Rückmeldungen“ erhalten: „Unsere Kunden freuen sich über die volle Anbindung an Kunden, Artikel und Aufträge im EurotaxWerkstattManager. Einfache Kassenabschlüsse und die Anbindung an optionale Hardware, Scanner oder Bankomatkassen werden ebenfalls geschätzt.“
Regenschirm leuchtet in der Nacht Ein Team um Mag. Hermann Becker, Ex-Sprecher der Porsche Holding in Salzburg, hat einen revolutionären Regenschirm vorgestellt, der LED-Leuchten im Schirmstock und in der -spitze hat. So können Autofahrer die Fußgänger schon von Weitem sehen. Informationen unter www.pluvis.com
„Regionale Unterschiede“ Niedrige Treibstoffpreise In Österreich seien die Preise für Benzin und Diesel um 21 bzw. 12,8 Cent unter dem EU-Schnitt, sagt Dr. Christoph Capek, Geschäftsführer des Fachverbandes in der Mineralölindustrie. Capek verweist auch darauf, dass die Steuersätze für die Mineralölsteuer fix seien, nämlich 39,7 Cent bei Diesel und 48,2 Cent bei Benzin. Auch dadurch seien die aktuellen preislichen Unterschiede an den Tankstellen zwischen den beiden Treibstoffsorten erklärbar, sagt der Fachmann.
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Bei den Vorgaben der Autoimporteure bzw. -hersteller an die Händler sollte viel stärker auf regionale Unterschiede Rücksicht genommen werden, fordert Komm.-Rat Ing. Klaus Edelsbrunner, stellvertretender Bundesinnungsmeister des Fahrzeughandels. Ein kleiner Händler in einem österreichischen Gebirgstal habe im Verkauf nicht jene Möglichkeiten wie ein Händler, der im Jahr 5.000 Fahrzeuge absetze. „Man darf nicht
AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2015
alle Händler über einen Kamm scheren.“ Schließlich sei es wichtig, dass auch entlegene Regionen mit Fahrzeugen versorgt werden, sagt Edelsbrunner.
ASPEKTE
Auto bleibt Statussymbol Gute Nachrichten für Autohändler: Laut einer Umfrage von puls Marktforschung in Nürnberg bleibt für 52 Prozent der potenziellen Autokäufer das Auto ein Statussymbol, für 22 Prozent aber bloß ein Mittel zum Zweck. Befragt wurden 1.008 Personen.
Interessant ist ein Detail: Im Gegensatz zur These, wonach Autos für jüngere Kunden nicht mehr so wichtig seien wie früher, sehen laut dieser Umfrage sogar 59 Prozent der Unter-30-Jährigen im Auto ein Statussymbol. In Österreich wird’s ähnlich sein.
Kia hofft auf den Sportage-Effekt 2016 sollten sich der bei der Vienna Autoshow im Jänner vorgestellte Sportage und der neue Optima positiv auf die Neuzulassungen auswirken,
hofft man beim Importeur in Wien. Schon zuvor erwartet sich Geschäftsführer Mag. Bernhard Denk vom Facelift des cee’d, der Ende Oktober auf den Markt kommt, positive Effekte auf die Zulassungen. In den ersten 8 Monaten erreichte Kia bei den Neuzulassungen in Österreich einen Marktanteil von 2,81 Prozent.
Zuversicht bei Alain Favey Die niedrigen Spritpreise und die tiefen Zinsen würden sich derzeit positiv auf den Autoverkauf auswirken, sagt Alain Favey, Vorstandsvorsitzender der Porsche Holding. Er rechnet mit „eher 305.000 als 300.000 Neuzulassungen“ zum Jahresende. „Die Basis des Marktes ist positiv“, analysiert Favey. Hingegen sei im ersten Halbjahr noch die Verunsicherung der Kunden über die Steuerreform
spürbar gewesen, was sich auch auf den Autoverkauf ausgewirkt hätte. Favey hofft, dass die VW-Konzernmarken (VW, Audi, Skoda, Seat und Porsche) zum Jahresende wieder den Vorjahreswert von knapp 36 Prozent bei den Neuzulassungen erreichen werden. Der Ende August erreichte Wert (34,9 Prozent) soll durch Modellwechsel bei einigen wichtigen Fahrzeugen noch erhöht werden.
230-mal Smatrics
Ernst: „Größere Lager“ Angesichts der niedriger werdenden Spannen könne es nicht Aufgabe der Autohändler sein, auch noch die Lagerhaltung für die Importeure zu übernehmen, sagt Komm.-Rat Burkhard Ernst, Bundesgremialobmann des Fahrzeughandels. Es sei nicht neu, dass die Lager der Importeure schrumpften, meint Ernst: „Doch dass jetzt schon bei jedem Brot- und Butterauto Lieferzeiten von 4 bis 6 Monaten herrschen, erscheint mir doch übertrieben.“ Seine Forderung an die Importeure: „Lasst die Händler Autos verkaufen und gebt ihnen die notwendigen Fahrzeuge dafür.“
Über den Sommer hat die Smatrics GmbH & Co KG ihr Netz an Ladepunkten für Elektrofahrzeuge weiter ausgebaut. Insgesamt stehen nun 230 Ladepunkte zur Verfügung, darunter befinden sich auch 70 Schnellladestationen mit 43 bzw. 50 Kilowatt Leistung. Bei diesen Stationen sind laut Angaben des Joint Ventures von Verbund und Siemens Ladungen binnen 20 Minuten möglich. Ziel ist es, das Netz an Ladepunkten bis Ende dieses Jahres auf 300 auszubauen.
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Damit sei eine ausreichende Grundversorgung gewährleistet, heißt es, anschließend seien nur noch punktuelle Ergänzungen geplant.
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THEMA
Wie poliert man das Image auf? Nach dem Skandal um manipulierte Dieselmotoren bei Abgasmessungen in den USA fragt sich die Branche: Wie kann VW aus diesem Schlamassel wieder herauskommen? Klar ist, dass die Aufarbeitung mehrere Jahre lang dauern dürfte. Von Mag. Heinz Müller
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Mag. Johann Jobst, VÖK-Obmann
ie Jubelmeldung, die Volkswagen am 10. Juli dieses Jahres verschickte, müsste man heute wohl anders formulieren: Ein Golf TDI Clean Diesel habe, so hieß es, auf einer 8.233 Kilometer langen Tour durch 48 Staaten der USA nur 2,9 Liter je 100 Kilometer verbraucht. 3 Monate später ist der Golf in den USA – wenn überhaupt – nur noch schwer verkäuflich. Der TDI-Motor hat in den vergangenen Wochen weltweit negative Schlagzeilen gemacht hat. Wenn ein Vorstandsvorsitzender eine Pressemeldung an einem Sonntagnachmittag verschicken lässt, merkt man, dass die Lage wirklich ernst ist: An jenem 20. September sprach Dr. Martin Winterkorn, bis dahin strahlender Chef über ein Dutzend Marken, zum ersten Mal über die Manipulationen, die die US-Umweltbehörden an VW-Dieselmotoren festgestellt hatten.
Massive Auswirkungen auf Kunden und Händler
Krisenkommunikator Alfred Autischer
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In aller Kürze: Nach Ungereimtheiten des Internationalen Rats für ein sauberes Verkehrswesen (ICCT) bei einigen Dieselmodellen von VW und BMW übernahm im Mai 2014 die US-Umweltbehörde EPA die Untersuchungen: Als nach einem Software-Update bei 500.000 VW in den USA neuerliche Untersuchungen in Kalifornien keine Verbesserung ergaben, war Feuer am Dach. VW musste am 18. September zuge-
ben, dass man ein spezielles Gerät eingebaut habe. So wusste die Software im Auto, ob gerade ein Test lief. Die Abgasbegrenzung war beim normalen Fahren (also quasi immer) abgeschaltet. Das verbesserte die Motorleistung – wenn auch auf Kosten der Umwelt. Dann ging es Schlag auf Schlag: Zuerst die sonntägige Presseaussendung, in der „vollumfängliche Aufklärung“ versprochen wurde. Zwei Tage später die Meldung, dass weltweit 11 Millionen Fahrzeuge (VW, Audi, Seat, Skoda) mit Motoren vom Typ EA 189 (1.6- und 2.0-Liter-TDI ) unterwegs sind, wobei die fragliche Software nur in einem Teil davon aktiviert sein soll. Rückstellungen von 6,5 Milliarden Euro wurden angeordnet, die VW-Aktie stürzte ab. Am Tag danach reichte Vorstandsvorsitzender Winterkorn den Rücktritt ein, wieder 2 Tage später war mit dem bisherigen Porsche-Chef Matthias Müller ein Nachfolger gefunden. Dies löste weitere Rochaden aus. Und sicher ist: Es werden noch weitere Köpfe rollen.
Warum der Diesel trotzdem Zukunft hat Beweist der VW-Skandal, dass der Dieselmotor nur noch mit Tricks und Mogeleien die neuesten Abgasstandards erfüllen kann? Nein, meint Univ.-Prof. Dr. Bernhard Geringer. Allerdings werde der Selbstzünder in Zukunft nur mehr für gewisse Nutzer Sinn machen. Mit der thermodynamischen Effizienz des Dieselmotors kann kein anderer Antrieb mithalten. „Aus der in Kraftstoffen chemisch gebundenen Energie wird über den Dieselverbrennungsprozess die meiste Nutzarbeit gewonnen. Alle anderen Wärmewandlungsprozesse wie Ottomotor, Gasturbine oder auch unkonventionelle Ideen wie Dampfmotor oder Stirlingmotor sind ungünstiger“, erläutert Geringer, Vorstand des Instituts für Fahrzeugantriebe und Automobiltechnik an der TU Wien. Dies liege an ungünstigeren Brennraum-Prozesstemperaturen, höheren Energieverlusten durch Abgase oder trägem Systemverhalten.
AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2015
THEMA
AUFGESTIEGEN (v. l.): Matthias Müller (bisher Porsche) zum VW-Vorstandsvorsitzenden, Bernhard Maier (bisher Porsche) zum Skoda-Chef, Luca de Meo (bisher Audi) zum Seat-Chef, Jürgen Stackmann (bisher Seat) zum Markenvorstand Volkswagen, Winfried Vahland (bisher Skoda) zum Leiter der Region Nordamerika ZURÜCKGETRETEN BZW. BEURLAUBT (v. l.): Martin Winterkorn (Vorstandsvorsitzender), Ulrich Hackenberg (Audi-Entwicklungsvorstand), Wolfgang Hatz (Porsche-Entwicklungsvorstand), Christian Klingler (VWVertriebsvorstand), Heinz-Jakob Neußer (VW-Entwicklungsvorstand)
Leidtragende von „Dieselgate“ sind aber vor allem die Händler und Kunden. Nach 10 Tagen Recherche war klar, dass in Österreich 363.400 Fahrzeuge „eine Servicemaßnahme erhalten werden“, wie es intern heißt: 180.500 VW Pkws, 24.400 VW Nutzfahrzeuge, 72.500 Audi, 31.700 Seat und 54.300 Skoda. Händler berichteten von einem deutlich spürbaren Rückgang in der Schauraumfrequenz. Und manch Kunde weigerte sich sogar, ein zur Auslieferung stehendes Auto zu übernehmen, solange er keine schriftliche Garantie komme, dass das Modell nicht manipuliert sei. Dass in den vergangenen Wochen nicht alles ideal abgelaufen ist, konstatiert Krisenmanager Alfred Autischer, der sich im Vorjahr bei der Kündigung von Mercedes-Händler Teissl in Kärnten einen Namen in der Branche gemacht hat. „VW hätte schon vor der Veröffentlichung durch die US-Behörden alles auf den Tisch legen müssen“, sagt der Salzburger. Er prophezeit, dass die Angelegenheit für VW über Jahre nicht ausgestanden sein wird: „Es geht um Schadenersatzklagen von Kunden und Aktionären, die nicht
informiert wurden.“ Autischer ist verwundert, dass die Wolfsburger anfangs so unvorbereitet schienen: „Vielleicht hat man gehofft, dass man es unter dem Tisch halten kann.“ Allerdings habe man nach dieser Schrecksekunde professionell und schnell agiert, sagt Autischer: „Ich zweifle nicht, dass sie es auch bei der Zusammenarbeit mit den Behörden in den einzelnen Ländern rasch auf die Reihe bringen.“
„Betrug an Kunden und an Mitarbeitern“ Klar, dass die Branche verunsichert ist: Mag. Johann Jobst, Obmann des Verbands Österreichischer Kfz-Betriebe (VÖK), spricht von Auswirkungen auf die gesamte Autobranche: „Das ist ein Betrug an den Kunden und an den Mitarbeitern. So etwas Unvernünftiges habe ich in 40 Jahren in der Autobranche noch nie erlebt.“ Fix ist, dass die Kunden ab Oktober informiert werden, wie das Abgasverhalten ihrer Fahrzeuge nachgebessert werden kann. Dazu werden nationale Internetseiten geschaltet. •
Sauber mit Hürden Die Effizienz des Dieselmotors ist jedoch auch sein Nachteil. „Das beim Ottomotor äußerst wirksame Dreiwege-Katalysatorsystem ist wegen der mageren Abgaszusammensetzung nicht möglich“, so Geringer: „Die als Alternative infrage kommenden Entstickungslösungen mittels Speicherkat oder SCRSystem sind komplexer und haben aufgrund notwendiger aufwendigerer Sensorik und Regelung längere Zeit für die Entwicklung gebraucht.“ Dass derartige Ansätze nichtsdestotrotz zum Ziel führen können, beweist die Nutzfahrzeugbranche, in der SCR-Systeme bereits seit einem Jahrzehnt zum Standard gehören. Auch langlebige und effiziente Dieselpartikelfilter sind Stand der Technik.
Vielfalt der Antriebe „Diese Reinigungssysteme kosten etwas, brauchen Bauraum und verursachen einen gewissen War-
Univ.-Prof. Dr. Bernhard Geringer, TU Wien
tungsaufwand. Wenn man bereit ist, diese Anforderungen zuzugestehen, funktionieren sie aber einwandfrei und dauerhaft“, sagt Geringer: „Ich sehe daher keinen Grund, dem Diesel ein Ende als Fahrzeugantrieb vorherzusagen.“ Allerdings steigen die Kosten für die Abgasnachbehandlungssysteme im selben Maß, in dem die Emissionsstandards strenger werden. „Daher werden zukünftige Dieselantriebe nur mehr für Vielnutzer wirtschaftlich erschwinglich sein“, prognostiziert Geringer. Bei kleineren Autos mit geringeren Fahrtleistungen dürften sich eher Ottoantriebe, Benzinhybridmotoren oder reine Elektroantriebe durchsetzen. Angesichts dessen hat Geringer schon ein recht klares Bild davon, welche Antriebstechnologien in der (mittelfristigen) Zukunft unsere Mobilität sicherstellen werden: „Diesel für Vielfahrer und große, schwere Autos – Benziner oder alternative Technologien für Wenigfahrer und urbane Nutzer.“ • (HAY)
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Werbung
Das Beste von Ford in exklusiver Atmosphäre: Das ist die Idee, die hinter den Ford Stores steckt. Gezeigt wird nicht nur das gesamte Leistungsspektrum von Ford; die Kunden können die Marke auch interaktiv erleben. Ein Autokauf in einem Ford Store soll ein Erlebnis sein und beim Kunden viele positive Emotionen auslösen.
Wieder eine Idee weiter!
Interaktiv Innovativ Emotionell
„Ford Store ist der Start in eine neue Erfolgsära, passt perfekt in unsere Marketingphilosophie und mit vielen Neugestaltungsmaßnahmen motivieren wir zusätzlich unsere Mitarbeiter.“
Autopark 6020 Innsbruck Mag. Michael Mayr Geschäftsführer 0512/3336-0
„Mit dem ersten Ford Store im Süden Österreichs tragen wir mit bestens von uns geschulten Verkäufern und Servicespezialisten der Bedeutung dieses Marketingschrittes Rechnung. Sie sorgen für ein besonderes Kundenerlebnis.“
Store Reisinger 8020 Graz Walter Graf Geschäftsführer 0316/5000
„Das neue Konzept passt exakt in meine Neubaupläne und gleichzeitig mit meinen Mitarbeitern sind wir zu neuen Erfolgen bereit. Mustang, Edge und Vignale motivieren zusätzlich.“
Ford 4you Store 4840 Vöcklabruck Ludwig Gottlieb Geschäftsführer 07672/72355
„Wir gehen mit der Zeit und da kam das Angebot von Ford Store gerade recht. Neben unserem breiten Produkt- und Dienstleistungsangebot können wir mit den neuen Top-Modellen unser Markenimage beim Kunden deutlich erhöhen.“
Blum 3100 St. Pölten Mag. Werner Blum Geschäftsführer 02742/77578
Vier Standorte in St. Pölten, Vöcklabruck, Innsbruck und Graz tragen schon im Außen- und Innenbereich die neue Imagekomponente Ford Store, wobei Mustang, Edge und Vignale besonderer Ausdruck im erweiterten Modellangebot von Ford sind. Weitere Ford-Store-Standorte werden die künftige Netzplanung bestimmen.
„Ich bin zufällig vorbeigekommen und habe angerufen. Allerdings hat mich nur die Übernahme beider Betriebe interessiert“,
HANDEL
meint Christoph Mussger auf Seite 18
„Keine Anzahlung, kein Restwertrisiko für den Kunden, aber sämtliche Servicearbeiten und 4 Jahre Garantie.“ So überzeugte Citroën-Chef Cornelius Grzimek vor allem junge Kunden (Seite 23)
Neuer 7er-BMW kommt Ende Oktober BMW-Österreich-Chef Kurt Egloff hofft, dass beim Marktanteil seiner Marke auch am Jahresende ein Fünfer vor dem Komma stehen wird. Dies werde stark von der Verfügbarkeit der einzelnen Modelle abhängen, sagt Egloff, z. B. von dem auf der IAA präsentierten neuen X1. Nach 8 Monaten rangiert BMW bei einem Marktanteil von 5,02 Prozent. Ende Oktober startet in Österreich auch der neue 7er-BMW, mit dem die bayerische Marke im Luxussegment neue Akzente setzen will.
Neuer L200 soll Mitsubishi weiter nach vorn bringen Mit den 1,4 Prozent Marktanteil, die Mitsubishi in den ersten 8 Monaten erreicht hat, ist Importeurschef Andreas Kostolecky sehr zufrieden. Der im September präsentierte neue Pick-up L200 soll in den kommenden Monaten und auch im Jahr 2016 zu weiteren Erfolgen beitragen. Vom L200 sind im vergangenen Jahr 729 Stück abgesetzt worden, davon gingen 300 an das Bundesheer. Für 2016 rechnet man mit etwa 800 Einheiten. Im Oktober startet auch der facegeliftete Outlander; die Pick-up-Version folgt im 1. Quartal 2016.
Lexus-Händlernetz bleibt stabil Mit jeweils 5 Händlern und 5 weiteren Servicepartnern ist die japanische Marke Lexus in Österreich vertreten: Dies werde auch in Zukunft so bleiben, sagt Markenleiter Ing. Roman Sobotka. Die Toyota-Tochter hofft, dass es im kommenden Jahr mit dem auf der IAA in Frankfurt präsentierten RX450h Zuwächse gibt. In den vergangenen 15 Jahren seien von den einzelnen Generationen des RX in Österreich insgesamt 1.900 Einheiten abgesetzt worden, erklärt Sobotka; etwa 90 Prozent dieser Autos seien noch unterwegs.
Aichlseder schließt Umbaumaßnahmen vorerst ab Nach der in den nächsten Wochen erfolgenden Fertigstellung des Gebrauchtwagenplatzes sind die Umbaumaßnahmen bei der Autohof Handels und Service GmbH in Klagenfurt vorerst abgeschlossen. Als nächste größere Maßnahme plant Geschäftsführer Komm.-Rat Mag. Hubert Aichlseder den Umbau des Schauraums für Jaguar und Land Rover. Dies werde vermutlich Ende 2017 erfolgen, da man erst 2012/13 die aktuelle CI der beiden britischen Marken umgesetzt habe, sagt Aichlseder.
50 Toyota Aygo an die Volkshilfe Niederösterreich Der kleine Wendekreis von 9,6 Metern und seine Flexibilität waren mitentscheidend, dass sich die Volkshilfe Niederösterreich dafür entschied, ihren Fuhrpark um 50 Toyota Aygo zu erweitern. Die Fahrzeuge werden für die Betreuung von Senioren ebenso eingesetzt wie für die Arbeit mit Kindern und Familie oder arbeitsmarktpolitische Projekte. Die ersten 15 Autos wurden von den Toyota-Importchefs Komm.-Rat Friedrich Frey und Dr. Friedrich Frey bereits an die Volkshilfe übergeben.
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Dr. Nikolaus Engel
Wer macht sich da noch Sorgen? Die IAA in Frankfurt war stellenweise schon sehr eindrucksvoll: Da gab es Stände und sogar separat für die Ausstellung errichtete Gebäude, die aussahen, als seien sie für die Ewigkeit geschaffen worden. Doch die Pkw-IAA findet ja nur alle zwei Jahre statt und zwischendurch ändern sich auch schon einmal die CI-Vorgaben. Entscheidend aber ist, welchen Eindruck der in der Enge der Publikumstage durch die Hallen geschobene Autokäufer mitnimmt. Ob ihn allzu großer Aufwand wirklich zum Kauf motiviert – oder eher abschreckt? Dagegen war eindrucksvoll, wie manch andere, darunter auch Zulieferer, ihre Botschaften mit wenig Aufwand transportierten und dabei großen Eindruck hinterließen. Aber ist nicht gerade das die Kunst?
Michelin Reifenwerke AG & Co. KGaA, Michelinstraße 4, 76185 Karlsruhe, Deutschland, Stand 09/2015
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HANDEL
Während sich schon jetzt Umsatz- und Ertragsverteilung deutlich unterscheiden, …
Ein Morgen mit Sorgen
… erwartet Oliver Wyman bis 2025 weitere Verschiebungen im Machtverhältnis
Mit Neufahrzeugen wird bekanntlich nur wenig Geld verdient. Doch auch im Servicegeschäft sowie bei Finanzdienstleistungen geraten die Erträge unter die Räder, meint die Unternehmensberatung Oliver Wyman: Sie prophezeit der Branche den größten Strukturwandel aller Zeiten.
Für die Berater steht fest, dass neue Umsatzbringer in Zukunft einen großen Teil der Kfz-Wertschöpfung ausmachen werden
Von Philipp Hayder
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nternetriesen wie Google, Mobilitätsdienstleiter wie Baidu oder „Intermediäre“ wie Auxmoney: Sie alle werden künftig in der Autobranche ein gewichtiges Wort mitreden, sind die Experten von Oliver Wyman überzeugt. In der Studie „Systemprofit 2035: Strukturwandel Automobilindustrie“ gehen sie von einschneidenden Verschiebungen aus.
Fragile Umsatz- und Ertragsstruktur 2014 belief sich der Gesamtumsatz des weltweiten Autovertriebs auf 3,3 Billionen Euro. Davon seien rund 76 Prozent auf den Neu- und Gebrauchtwagenverkauf entfallen, rechnen die Autoren vor. Gleichzeitig sei dieser Bereich aber nur für knapp 8 Prozent des „Systemprofits“ von Markenorganisationen und freien Anbietern verantwortlich gewesen. Über 79 Prozent der Erträge seien aus den Bereichen Aftersales und Finanzdienstleistungen gekommen. Schon in den nächsten 10 Jahren erwartet Oliver Wyman erste Veränderungen in dieser Verteilungsstruktur. Verantwortlich dafür sei neben neuen Wettbewerbern der immer größere Margendruck durch die vom Internet geschaffene Preistransparenz. Neue Geschäftsfelder wie Carsharing, „Big Data“ oder E-Commerce im internetfähigen Auto könnten 2025 bereits 5 bis 20 Prozent des Systemprofits ausmachen. Darauf müssten sich Hersteller und Händler „trotz der aufwendigen Verteidigung ihrer langjährig optimierten Margen“ einstellen. Diese Verschiebungen seien je-
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doch„lediglich die Vorboten des bisher größten Strukturwandels im Automobilvertrieb“.
„Das System steht zur Disposition“ 2035 wird die Branche nur mehr die Hälfte ihres Umsatzes mit dem eigentlichen Fahrzeuggeschäft erzielen. Mindestens ein Fünftel des Geschäftsvolumens wird dagegen auf die neuen Umsatzquellen entfallen, 30 Prozent werden zwischen alten und neuen Wettbewerbern heftig umkämpft sein. „Das gesamte System Automobilvertrieb steht zur Disposition“, sagt Fabian Brandt, Partner bei Oliver Wyman und Experte für Aftersales: „Darauf müssen sich die Automobilhersteller jetzt vorbereiten, um ihr klassisches Geschäft abzusichern und sich für neue Umsatz- und Profitfelder rechtzeitig zu positionieren.“ Und der typische mittelständische Fahrzeughandel? Dem prophezeit Oliver Wyman eine besonders schwierige Zukunft, weil unter anderem der (vom Internet erleichterte) Direktvertrieb deutlich an Bedeutung gewinnen werde. •
AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2015
„Das gesamte System steht zur Disposition“, sagt Aftersales-Experte Fabian Brandt
Übermut tut selten gut Zahlreiche Autohersteller haben in den vergangenen Jahren ihre Standards erhöht. Darunter leiden die Markenbetriebe: „Übermut und Unzumutbarkeit“ würden die betriebswirtschaftlichen Grundlagen gefährden, warnt Komm.-Rat Ing. Josef Schirak, Einzelhandelssprecher im Bundesgremium des Fahrzeughandels. Von Philipp Hayder
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ass die Beziehung zwischen Importeuren und Händlern von einem krassen wirtschaftlichen Ungleichgewicht geprägt wird, ist nicht neu. „Mittlerweile werden die Daumenschrauben aber enger denn je angezogen“, klagt Branchenveteran Schirak: „Ohne Rücksicht auf die Glanz auf fremde Kosten: Die HerHändlerbetriebsgröße und auf das zur stellerauflagen seien im AutoVerfügung stehende Verkaufspotenzial hausalltag häufig nicht mehr erwerden in vielen Fällen unerfüllbare Vorfüllbar, kritisiert Josef Schirak gaben in die Verträge und Richtlinien geschrieben, welche umfangreiche bauliche Maßnahmen ebenso zur Folge hätten als auch erhebliche Personalaufstockungen im Verwaltungsbereich.“ Von „Fairness und Ausgewogenheit“ könne angesichts realitätsferner Standards keine Rede mehr sein: „Um derart abwegige Vorgaben erfüllen zu können, wäre es zumeist notwendig, den alten Betrieb abzutragen und einen Musterbetrieb nach den Vorstellungen des jeweiligen Herstellers neu zu errichten, auszustatten und zu führen.“
Umdenken erforderlich Dass der jahrelang ausgelaugte Fahrzeughandel dafür nicht mehr die nötige Finanzkraft aufbringen kann, liegt für Schirak auf der Hand. Daher fordert er die Herstellervertreter zu einem Umdenken auf. Mit einer „sachlichen Wirtschaftlichkeitsberechnung“ müsse geprüft werden, ob neue Standards und Richtlinien tatsächlich realisierbar seien: „Es liegt an den Herstellern, durch erträgliche Rahmenbedingungen in der Zusammenarbeit mit dem Handel und den Werkstätten die für die Autobesitzer und Autokäufer so wichtige Versorgungssicherheit nicht durch Übermut und Unzumutbarkeit infrage zu stellen!“ •
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HANDEL
Christoph Mussger (l.) und Peter Schweighofer (r.) vor dem Autohaus
Wer lange sucht … Bei der Unternehmensnachfolge spielt oft der Zufall Regie. So war es auch beim Autohaus Schweighofer in Deutschlandsberg: Bis es so weit war, mussten allerdings einige Hürden überwunden werden. Von Dr. Friedrich Knöbl
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irmenchef Peter Schweighofer war schon vor 40 Jahren klar, dass er neben dem Autohandel ein zweites Unternehmensstandbein braucht. Als er am Stadtrand von Deutschlandsberg ein neues Autohaus auf die grüne Wiese stellte, eröffnete er im alten Stammhaus ein Modellbaugeschäft, das sich im Laufe der Jahre mit 60.000 Kunden und einem großen Betrieb am anderen Stadtrand zum größten Online-Versender der Branche mauserte. Mit Erträgen, die ihn vom Autohandel wirtschaftlich unabhängig machten. Ihm blieb jedoch die Frage, was er mit seinen zwei Autohandelsbetrieben anfangen soll. Vor allem, da sein Sohn Paul schon vor Jahren eine externe Karriere – zuletzt als Geschäftsführer der Robinson KG – den Mühen eines eigenen Autohauses vorgezogen hatte. Ein ortsansässiger Mehrmarkenhändler sah im Frühjahr 2014 eine günstige Möglichkeit, mit Schweighofers Kia-Betrieb und Kundenstock weiter zu expandieren. Angesichts dieser Planung prangte am vis-à-vis vom Kia-Autohaus zuletzt leerstehenden zweiten Betrieb das Schild „zu verkaufen“.
Nur beide Betriebe gemeinsam übernehmen „Ich bin da zufällig vorbeigekommen und habe angerufen“, sagt Christoph Mussger. Der Kapfenberger Unternehmer war vor rund 1½ Jahren als Opfer der Chevrolet-Schließung auf der Suche nach neuen Möglichkeiten. „Allerdings hat mich nur die Übernahme beider Betriebe interessiert.“ Doch Schweighofer machte ihm klar, dass er mit dem
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Verkauf des Kia-Betriebes schon anderweitig im Wort war. Schließlich war Schweighofers Werkstätte für diesen potenziellen Käufer schon seit Jahren als Spengler und Lackierer tätig. Ende 2014 kam es überraschend dann doch ganz anders. Die vom Käufer geplante Expansion wurde aus gesundheitlichen Erwägungen abgeblasen. Schweighofer war gezwungen, sich um neue Interessenten umsehen. „Da musst du erst einen finden, der als Unternehmer einsteigt und als Manager denkt“, sagt der Deutschlandsberger. Denn er war von Haus aus nur an einem Verkauf und an keiner Verpachtung interessiert, was den Kreis der Interessenten reduzierte.
Großbanken lehnten ab, Regionalbank sprang ein Als Mussger Anfang 2015 neuerlich anklopfte, lagen alle Daten bereits auf dem Tisch. Aufgrund von Betriebsfläche, Gebäude- und Ertragswert kamen drei Gutachter für das „Stammhaus“ auf 1,9 Millionen Euro, für den geschlossenen Betrieb auf 0,5 Millionen Euro. In der für einen Kauf nötigen Summe war bereits – wie in vielen Familienbetrieben – die stattliche Wohnung der Firmengründer inkludiert, was einen Betriebsverkauf nicht gerade einfacher macht. Wobei Kaufinteressenten bei Finanzierungsverhandlungen mit den Banken allerdings den Vorteil hatten, dass durch Schweighofers Vorarbeiten bereits Zusa-
Sonderbetriebsvermögen Viele Unternehmer haben sich entschlossen, das operative Kfz-Geschäft vom Immobilienbesitz zu trennen. In der GesmbH & Co KG gehören dann der Betriebs-GesmbH meist das Umlaufvermögen und die Betriebsausstattung; Liegenschaft und Gebäude stehen im Eigentum der KG. Die GmbH zahlt dafür Miete. Gelegentlich ist es aus steuerlichen Gründen auch vorgekommen, dass nicht die KG im Grundbuch ist, sondern der Kommanditist der KG die Liegenschaft zur Verfügung stellt. Stellt nun ein Unternehmen endgültig den Betrieb ein – sei es durch Verkauf oder Verpachtung – sind die stillen Reserven aufzulösen und zu versteuern. Wenn der Kommanditist Grundeigentümer ist, ist dieses Vermögen aus der KG als Sonderbetriebsvermögen herauszulösen und beim Kommanditisten zu versteuern. Basis ist die Differenz des ursprünglichen Kaufpreises zum Verkehrswert zum Zeitpunkt des Liegenschaftsverkaufes. Dafür beträgt die Immobilienertragssteuer derzeit 25 Prozent. Die ist vom Kommanditisten gleich zu bezahlen – auch wenn der Kaufpreis erst später fließt. Beim Verkauf ist daher dafür sorgen, dass der Verkäufer für das Finanzamt ausreichend liquid ist. Da ab 2016 dieser Satz auf 30 Prozent angehoben wird, rät Schweighofer seinen Kollegen, derartige Verträge noch 2015 unter Dach und Fach zu bringen.
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gen für den Vertrieb von vier Marken (Mazda, Kia, Renault und Dacia) vorlagen. „Ich habe einen guten Business-Plan und ein klares Rentabilitätskonzept gehabt“, erinnert sich Mussger an seinen Finanzierungs-Leidensweg. „Die Großbanken haben alle von Haus aus abgelehnt.“ Die von den Sachverständigen ermittelten Liegenschaftswerte wurden von den Banken auf die Hälfte reduziert. Von dieser Hälfte war man bereit, beim Kauf die Hälfte zu finanzieren. „Da entscheiden Riskmanager in der Zentrale, die vom Autogeschäft keine Ahnung haben“, ärgert sich Mussger. Bei einer derartigen Einschätzung der Autobranche wären letztlich zum Kauf eines Autohauses 75 Prozent Eigenmittel erforderlich. Nur eine ortsansässige Regionalbank war dank persönlicher Interventionen aller Beteiligten bereit, sich mit den konkreten Zahlen auseinander zu setzen.
Lebenslanges kostenloses Wohnrecht Das Ergebnis war die Gründung der MussgerSchweighofer & Partner Automobil GmbH und eine „Kaufpacht“: Parallel zum Kauf des einen Betriebes wurde für den Rest eine Pacht vereinbart. Diese wiederum gekoppelt mit einer fünfjährigen Kaufoption, wobei 50 Prozent der Pacht auf den Kaufpreis angerechnet werden. Überdies wurde die Wohnung vorweg aus dem Betriebskauf ausgeklammert, was den beim Start erforderlichen Kaufpreis ebenfalls minderte. Im Gegenzug wurde den Verkäufern ein
Halfen bei der Umsetzung: Mag. Gerald Auer von Vogl & Co …
lebenslanges kostenloses Wohnrecht garantiert. „Ohne Eigenmittel braucht keiner erst anzufangen“, erklärt Mussger, der dafür seine in 15 Jahren gesparten Reserven einsetzte. „Das Startkapital muss ganz ordentlich sein“, ergänzt Schweighofer. Er rät allen Verkaufswilligen, sich sonst auf eine derartige Betriebsübergabe nicht einzulassen. Neben dem Kaufpreis geht es ja auch um die Finanzierung des laufenden Geschäfts. Angeschlossen an Vogl & Co, wo … sowie Paul Schweighofer (l.) Prokurist Mag. Gerald und Heinz Robinson (Robinson Auer tatkräftig half, KG) und an das Autohaus Robinson stehen Mussger alle Neuwagen als Kommissionsware zur Verfügung. „Ohne diese Unterstützung hätte das nicht funktioniert“, sind sich beide Seiten einig. Der leerstehende Betrieb wurde für Mazda auf Hochglanz gebracht. Aus Schweighofers Sicht hat das Modell den Vorteil, dass sich das Risiko einer derartigen Betriebsübergabe für alle Beteiligten in Grenzen hält. Und dass ein Jungunternehmer – selbst in der schwierigen KfzBranche – die Chance hat, sich mit einem eigenen Betrieb auch Grund und Boden zu erwirtschaften – und nicht immer nur als Pächter in der Luft zu hängen. •
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sene Betriebe in Wien-Leopoldau und in der Prager Straße nicht extern, sondern nur an Porsche verkauft werden können. Ein „Rat“, den die Gerstingers dann auch befolgten. Für die Porsche-eigenen Betriebe im Norden Wiens war Silha als Partner der im Süden Wiens operierenden (unabhängigen) Liewers-Gruppe mit seiner Kundendatei von rund 3.500 Adressen somit ein ungeliebter Fremdkörper. Man wollte die Kunden zur Auslastung der eigenen Betriebe gern an Land ziehen.
Kundenzufriedenheit war ausschlaggebend
Endgültiges Aus Am Weg zum effizientesten Vertriebssystem Europas sind schon einige VW-Partner auf der Strecke geblieben. Zuletzt erwischte es Robert Silha in Wien-Döbling. 1982 hat er den VW-Betrieb übernommen. 30 Jahre später wurde sein Vertrag gekündigt. Am 16. Juni 2015 wies der Oberste Gerichtshof seine Kündigungsanfechtung endgültig ab (4Ob255/14z). Zwei Wochen später wurde der Konkurs eröffnet und das Unternehmen geschlossen.
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ür die Porsche-Gruppe ist die Sache gut gelaufen. Ihr hat der von lauter Standorten von Porsche Inter Auto (PIA) umzingelte „private“ VW- und AudiMarkenbetrieb Silha schon lange nicht mehr ins Konzept gepasst. Schon vor der Jahrtausendwende hatten die Porsche-Planer der Familie Weilguni ihre zwei Betriebe im 19. Bezirk und in Klosterneuburg abgekauft. Anschließend machten sie dem verkaufswilligen Ehepaar Gerstinger klar, dass deren alteingeses-
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„Direkt hat das keiner ausgesprochen. Sie haben immer nur gefragt, wann ich in Pension gehe“, schildert Silha die Ouvertüre seines Kündigungsdramas. Eng wurde es für ihn, als er sich auch mit 65 noch nicht in die Pension verabschieden wollte. „Da braucht man ja noch kein alter Hund zu sein“, sagt er: Denn er plante, das Unternehmen einem Mitarbeiter zu verkaufen. Mit 15 Hebebühnen, Bremsenprüfstand und Diagnosegeräten, einem Reifendepot für 400 Garnituren und einer eingespielten Mannschaft von 19 Mitarbeitern wäre das bei der vornehmlich kaufkräftigen Klientel zu schaffen gewesen. Was aber nicht im Interesse von Porsche Wien-Nord lag. „Dass die mich dort weghaben wollten, war mir klar“, sagt Silha. Er verließ sich bei der ihm vorschwebenden Betriebsübergabe – einschließlich der Markenverträge – auf den in der Kfz-Branche geltenden Kündigungsschutz für Vertragswerkstätten. „Die Standards haben wir erfüllt; da können sie uns nicht kündigen“, interpretiert er aus seiner Sicht die damals geltende EU-Rechtslage. Die Konzernjuristen sahen das anders. Für sie war die sogenannte „Kundenzufriedenheit“ ein geeigneter Hebel, um Silha loszuwerden. Sie warfen ihm vor, am unteren Ende der von ihnen erstellten Skala zu sein. Mangelnde Kundenzufriedenheit sei als Vertragsverletzung zu werten. Am 13. Juli 2010 flatterte ihm deshalb eine Kündigung per 31. Juli 2012 ins Haus. Worauf die Liewers-Leute kalte Füße bekamen und ihm die Partnerschaft aufkündigten.
Wer hat sich eigentlich beschwert? Doch Silha wollte sich nicht geschlagen geben. Statt Liewers war Dr. Josef Lamberg – einer der wenigen in Wien unabhängig gebliebenen VW-Händler – bereit, seinen Markenkollegen zu unterstützen. Silha stellte beim Landesgericht Salzburg den Antrag, dass der Importeur den Servicevertrag auch nach 2012 einhalten muss. Die Nichterfüllung von Standards sei kein Kündigungsgrund, wenn diese Standards unbillig und zum überwiegenden Nutzen des Herstellers gestaltet wurden. Der Kartellrechtsexperte Dr. Norbert Gugerbauer argumentierte, dass die Kündigung durch die marktbeherrschende Porsche GmbH & Co OG daher unsachlich und missbräuchlich erfolgt sei.
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HANDEL
Robert Silha musste seinen Betrieb endgültig schließen
Konkurrenzbetrieb in der Nähe: Weilguni wird von Porsche Inter Auto betrieben
„Ich konnte nie die Kunden eruieren, die sich angeblich beschwert haben“, sagt Silha, der auch bei Gericht dazu keine Auskunft bekam. „Erst 2012 wurde das umgestellt. Ab dann wurden den Händlern die Beschwerdeführer bekannt gegeben.“ Plötzlich sah sich Silha dank dieser Transparenz im Mittelfeld der Zufriedenheitsskala. Bei der Justiz half ihm dies nichts. Das Oberlandesgericht Linz fand, der Kündigungsgrund der „mangelnden Kundenzufriedenheit“ sei objektiv nachvollziehbar und die Kündigung damit wirksam; nachfolgende Anstrengungen des Klägers seien unbeachtlich, weil wegen der Vertragsfreiheit des Lieferanten keine Verpflichtung bestehe, die Kündigung zurückzunehmen. Mit der Folge, dass Silha 2012 die VW- und Audi-Zeichen abmontieren musste. „Danach ist es immer weniger geworden.“ Denn seine Kunden mussten in Wien nur um die Ecke zu fahren, um beim nächsten PIA-Betrieb zu landen. „Als freie Werkstatt hast du in unserer Größe keine Chance. Der Fremde kennt uns nicht, die anderen kommen dann nicht mehr.“ Silha nutzte auch seine Spezialisierung auf die vier Konzernmarken nichts.
Letztlich blieben auch die kartellrechtlichen Einwände gegen die Kündigung – die PIA-Betriebe haben bei den VW-Audi-Skoda-Seat-Geschäften im Großraum Wien einen Marktanteil von 70 Prozent – erfolglos. Der OGH entschied, dass auf den vorliegenden Sachverhalt nicht mehr die Kfz-GVO 1400/2002, sondern die Kfz-GVO 461/2010 anzuwenden sei. In dieser ist die Schutzvorschrift der ausführlichen Begründung der Kündigung nicht mehr enthalten. Das einen ähnlichen Schutz bescherende „Kraftfahrzeugsektor Schutzgesetz“ komme nicht zum Tragen, da es erst nach der Kündigung wirksam wurde. Die von Gugerbauer begehrte Anfrage an den Europäischen Gerichtshof sei „auf Grund offenkundig richtiger Anwendung des Gemeinschaftsrechts entbehrlich“.
Außer Schulden blieb nichts übrig „Früher hat’s halt immer geheißen: Wennst deine Arbeit gut machst, bleibst dabei“, sagt Silha. Seine Versuche, nach der Kündigung Nachfolger zu finden, sind gescheitert. Von seinen Investitionen für die vom Importeur vorgeschriebenen Standards sind ihm nur noch Schulden verblieben, für die er als Einzelunternehmer persönlich haftet. Die resignierende Bilanz von Silha nach 30 Jahren Markentreue: „Früher wollte ich reisen und hatte dafür keine Zeit. Jetzt hab’ ich Zeit, aber kein Geld.“ • (KNÖ)
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Wer borgt mir was Bonität und Liquidität sind die Schlagworte des Tages. Vor allem, da seit 2009 Banken unter dem Vorwand von „Basel III“ bei Krediten jedes Risiko meiden. Finanzierungsalternativen – wie etwa Leasing oder Lieferantenkredite – setzen aber ebenfalls eine entsprechende Bonität voraus. Von Dr. Friedrich Knöbl
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ie Banken sind gezwungen, auf ihre eigene Bonität zu schauen; diesen Druck geben sie weiter“, erklärt Mag. Gerhard Weinhofer, Geschäftsführer der Creditreform, die Tatsache, dass auch gut gehende Autohäuser ihren Kreditrahmen immer höher besichern müssen. „Das Risikomanagement der Banken können wir nicht beeinflussen“, betont sein Kollege Josef Wickenhauser die Tatsache, dass für die Kreditklemme nicht die Auskunfteien verantwortlich sind. Diese sammeln bloß die Fakten für die Bewertung von Unternehmen. „Aus allen öffentlich zugänglichen Quellen“ wie etwa Bilanzen im Firmenbuch, Pfandrechte im Grundbuch oder das Gewerberegister. Dazu gehören auch die Eigendarstellungen der Unternehmen, die allerdings bei den Firmenchefs oder Geschäftsführern entsprechend hinterfragt werden. Und dazu zählen auch Rückfragen bei Lieferanten, bei denen die Zahlungsmoral ihrer Kunden abgefragt wird. Das ist vor allem deshalb wichtig, da seit einigen Jahren das Exekutionsregister nur noch Gerichten Mag. Gerhard Weinzugänglich ist. hofer, Creditreform
Kompliziertes Berechnungssystem Aus dieser Analyse ergibt sich bei der Creditreform ein Bonitätsindex von 100 bis 600. Die Note 100 gibt es nur für große internationale Unternehmen mit ausgezeichneter Bonität. 600 signalisiert, dass die Firma die Zahlung eingestellt hat. „Wir haben bei der Alpine die Bonität schon lange vorher ausgesetzt und sind trotz Interventionen dabei geblieben“, verweist Weinhofer
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auf die Unabhängigkeit und Neutralität derartiger Kreditauskünfte.
Evidenz seit dem Jahr 1964 20.000 bis 30.000 Anfragen im Consumerbereich und 5.000 bis 8.000 Businessanfragen werden täglich im KSV1870 bearbeitet. „Wir kommen damit auf einen Marktanteil von mehr als 50 Prozent“, betont der für den Privatsektor zuständige Direktor Gerhard Wagner vom KSV1870 die Favoritenrolle seines Unternehmens. Er ist der Herr über die KKE, die „Konsumenten Kredit Evidenz“. In ihr werden Privatkredite, Ratenpläne und Tilgungsprobleme gespeichert. Da sie – seit 1964 – im Auftrag der Banken geführt wird, können auch nur diese irgendwelche Änderungen oder Löschungen veranlassen.
Banken warnen gegenseitig vor „faulen“ Kunden
Gerhard Wagner, KSV1870
Günther Fasching als Leiter der Wirtschaftsinformation stehen zusätzlich die WKE und die WL zur Verfügung. In die „Waren Kredit Evidenz“ (WKE) können nur jene Mitglieder Einsicht nehmen, die auf „offene Rechnung“ liefern. Ihr Zweck ist es, potenziellen Verkäufern Informationen über schlechte Zahlungserfahrungen (z. B. Klagen oder Zwangsvollstreckungen) zur Verfügung zu stellen, um so Ausfälle zu vermeiden. Die „Warn Liste“ (WL) ist eine bankeninterne Evidenz, mit der sich Banken gegenseitig auf „faule“ Kunden aufmerksam machen. All diese Informationen münden letztlich in einem KSV-Rating von 000 bis 700. Die durchschnittliche Insolvenzquote aller österreichischen Unternehmen
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liegt bei 1,3 Prozent. Bei der Note 100 bis 199 gibt es im Vergleich zu diesem Durchschnitt kein Ausfallsrisiko. Bei 300 liegt ein Unternehmen genau im Durchschnitt: Die Wahrscheinlichkeit einer Insolvenz beträgt in den nächsten sechs bis zwölf Monaten 1,3 Prozent. Bei 500 bis 599 liegt das Risiko bereits zwischen 8,5 und 38 Prozent. Bei 700 ist das Unternehmen bereits zahlungsunfähig. „Ob daraus eine Insolvenz wird, ist eine andere Sache“, sagt Fasching. Es gibt auch in solchen Fällen ein „Exit“-Szenario ohne Insolvenz.
Fahrgestellnummern eingetragen: Bei einem neuerlichen Finanzierungsansuchen klingeln dann sofort die Alarmglocken. Eine Vorsichtsmaßnahme, auf die auch Gebrauchtwagenhändler zurückgreifen können.
Selbstauskunft für Unternehmer
Treffergenauigkeit von 90 Prozent „Wir sind die Präventionsfuzzis, damit es zu keinen wirtschaftlichen Überraschungen kommt“, erklärt Wagner, der stolz auf eine Treffergenauigkeit von 90 Prozent ist. „In neun von zehn Fällen haben wir einen Ausfall richtig vorausgesagt.“ Seine Kunden wissen somit, wem sie welches Ziel einräumen können. Eine Genauigkeit, mit der auch die Bonitätsbeurteilung der meisten Banken nicht mithalten kann. Eine neue Spezialität des KSV ist ein Register zur Vermeidung von Doppelfinanzierungen. Ein Trick, mit dem sich die Luxusautoimporteure Karner und Grossegger jenseits der Legalität eine Zeit lang über Wasser gehalten haben. In dieses gemeinsam mit Leasingfirmen betriebene Mobilienregister werden die
Josef Wickenhauser, Creditreform
In der Regel weichen die Expertisen von KSV, Creditreform oder Bisnode (ehemals Dun & Bradstreet) nicht weit voneinander ab. In allen Fällen können sie für die Liquidität eines Kfz-Unternehmens von entscheidender Bedeutung sein. „Wer kein ZahlungsGünther Fasching, KSV 1870 ziel bekommt, sollte beim Lieferanten hinterfragen, warum das so ist“, rät Wickenhauser Autohändlern und KfzWerkstätten. Beim KSV gibt es dafür die „Selbstauskunft für Unternehmer“, mit der diese einmal jährlich alle in den KSV-Datenbanken gespeicherten Informationen abfragen können. Dieses Recht auf Gratisauskunft haben gemäß § 26 Datenschutzgesetz auch alle Konsumenten – die deshalb auch nicht bereit waren, dafür bei „BoniFLEX“ unnötige Gebühren zu bezahlen. Womit dieser „Bonitätspartner“ im August selbst zum Insolvenzfall wurde. •
Wert statt Rabatt Ende Oktober wird Citroën-Chef Cornelius Grzimek das Land verlassen. Ihm gelang es, die Marke trotz vieler Umstrukturierungen zu stabilisieren. Doch auf seinen (bei Redaktionsschluss noch unbekannten) Nachfolger warten große Herausforderungen.
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it der Straffung der Modellpalette und einem beinharten Sparprogramm bringt sich der PSAKonzern international wieder auf Erfolgskurs. In den einzelnen Märkten erfordert dies freilich zahlreiche Anpassungen – etwa die drastische Reduktion des Personalstands in Wien. An der Spitze des Citroën-Importeurs setzte Cornelius Grzimek seit September 2013 die Konzernvorgaben um. Dem gebürtigen Deutschen gelang parallel die durchaus bemerkenswerte Leistung, die Qualität der Verkäufe zu steigern. Einerseits habe man versucht, die Eigenanmeldungen möglichst gering zu halten, erläutert Grzimek: „Andererseits haben wir uns von der Vermarktungspolitik früherer Jahre, als es bei Citroën Nachlässe von 6.000 oder 7.000 Euro gab, verabschiedet. Wir wollten die Rabatte reduzieren und somit die Wertigkeit der Fahrzeuge wieder herstellen.“
Erfolgsmodell Cactus Dass diese Strategie aufgehen kann, beweist der Erfolg des C4 Cactus. Das modische Fahrzeug soll im heurigen ersten Volljahr rund 1.200 Neuzulassungen erzielen. Rund 15 Prozent der Auslieferungen dürften auf das innovative Finanzierungsprogramm „Fair Mieten“ entfallen, erwartet Grzimek: „Keine Anzahlung, kein Restwertrisiko für den Kunden, aber sämtliche Servicearbeiten und 4 Jahre Garantie ab 225 Euro pro Monat – damit überzeugen wir vor allem jüngere Kunden.“ Der künftigen Importeursführung wird es obliegen, dieses Erfolgsmodell auf weitere Fahrzeuge zu übertragen. Bis zum Ziel von Citroën ist es schließlich noch weit: Anstelle von aktuell 2,7 Prozent sollen eines Tages 4 bis 5 Prozent Marktanteil in der Zulassungsstatistik stehen. • (HAY)
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Gut 2 Jahre lang war Cornelius Grzimek in Österreich tätig
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Vertraglich gefesselt In den vergangenen Jahren haben beinahe alle Automarken neue Verträge ausgegeben. Nicht nur Vertriebspartner, sondern auch Vertragswerkstätten wurden im Zuge dessen noch enger an die Kette gelegt. Am aktuellen Beispiel der HyundaiServiceverträge analysiert „AUTO & Wirtschaft“ diesen branchenweiten Trend. Von Dr. Friedrich Knöbl
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ls Wolfgang Denzel den gleichnamigen Autohandelskonzern gründete, waren für Händlerund Werkstättenverträge noch 4 Seiten ausreichend. Heute haben bei der Vertragsgestaltung nicht mehr lokale Importeure, sondern die globalen Automobilkonzerne das Sagen. Das gilt auch für Denzel mit seinen beiden Importmarken Hyundai und Mitsubishi.
Konkrete Anlässe Das Positive vorweg: Im soeben zur Unterschrift ausgesandten neuen Hyundai-Werkstättenvertrag wurden die Bestimmungen des Kraftfahrzeugsektor-Schutzgesetzes (KraSchG) korrekt berücksichtigt. Dieses Gesetzeswerk enthält bekanntlich einige jener Rechte, die auf europäischer Ebene durch das Auslaufen der Kfz-GVO verloren gingen. Das hätte sich zwar mit einer einfachen Ergänzung des alten Vertrages bewerkstelligen lassen. Für Importchef Mag. Roland Punzengruber war jedoch ausschlaggebend, dass die Marke nun auch leichte Nutzfahrzeuge im Programm hat. Die gab es auch schon im alten Vertrag – allerdings nur am Papier. „Deshalb haben wir die Standards nicht exekutiert“, so Punzengruber. Nun werde aber im Rahmen der „qualitativen Selektion“ genau geschaut, wer tatsächlich über die für das Transportergeschäft erforderlichen Hebebühnen, Prüfstände und so weiter verfügt.
um Kunden zum Kauf von Hyundai-Fahrzeugen bei einem Hyundai-Vertragshändler zu motivieren“ (Punkt C8 des alten Vertrages). Durch die Möglichkeit, mit Neuwagenvermittlungen zusätzlich Geld zu verdienen, ähnelten die Werkstätten den „Agenten“, wie sie auch bei anderen Marken üblich sind. Mit diesem zweistufigen System könnte nun Schluss sein, denn ein Neuwagenverkauf ohne Ausstellungsfahrzeuge ist schwer vorstellbar. „In puncto Vertriebssystem hat sich mit dem neuen Vertrag nichts geändert“, bestreitet Punzengruber diese Schlussfolgerung. Es wurde den Werkstätten zwar vertraglich die ausdrückliche Berechtigung zur Ausstellung von Neufahrzeugen entzogen. Es wurde ihnen eine derartige Ausstellung von Neufahrzeugen aber auch nicht untersagt. Damit steht es Händlern weiterhin frei, sich zur Verkaufsankurbelung Werkstätten als Vermittler anzulachen.
Kein Ausgleichsanspruch für Werkstätten Ein Grund für diese Änderung könnte darin liegen, dass bei Beendigung eines Händlervertrages für den Verlust des Kundenstocks ein Ausgleichsanspruch fällig wird – vor allem deshalb, da der Importeur mit diesen Kunden auch künftig Geld verdienen wird. Das gilt allerdings nur für den Neuwagenverkauf – und nur dann, wenn der Neuwagenverkäufer seinem „Geschäftsherrn“ die Kundendatenbank zur Verfügung stellen muss. Genau das war aber schon bisher im Werkstättenvertrag verankert: „Die Werkstätte gewährt
Neue Rahmenbedingungen für Vermittler Ersatzlos gestrichen wurde die bisherige Berechtigung der Werkstätten, Neufahrzeuge „auszustellen und zu bewerben,
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der Werkstätte bezogenen Ersatzteile“ von Hyundai stammen und vom Importeur gekauft werden müssen. Wenig überraschend wird hinzugefügt: „Der Werkstätte steht es jedoch frei, mehr als 30 Prozent Hyundai-Ersatzteile zu beziehen.“
Strenge Standards
dem Importeur eine unwiderrufliche, kostenlose, frei übertragbare, nicht ausschließliche Lizenz zur Erfassung dieser Informationen und zur Nutzung sämtlicher Kundendaten für ihre eigenen Zwecke.“ Im Gegensatz zum Händlervertrag gibt es bei der Kündigung eines Werkstättenvertrages keinen Ausgleichsanspruch. Trotzdem kann der „Geschäftsherr“ mit diesen Kundendaten weiter arbeiten und mit diesen Kunden weiter Geschäfte machen. Nachdem die ehemals vertraglich verankerte Neuwagenausstellung gestrichen wurde, wird freilich keine gekündigte Werkstätte mehr auf die Idee kommen, daraus einen Ausgleichsanspruch abzuleiten.
Abnahmeverpflichtung für Ersatzteile Nichtsdestotrotz sind die Servicepartner wie Handelsvertreter in das Vertriebssystem des Herstellers eingebunden. „Die Werkstätte verpflichtet sich, möglichst viele Hyundai-Ersatzteile und Hyundai-Zubehör zu verkaufen, mindestens jedoch die mit dem Importeur vereinbarte Mindestzahl“, heißt es im Vertrag. Wie in den Händlerverträgen wird fixiert, dass „zumindest 30 Prozent des gesamten Werts der von
Wie bei allen Marken wird auf die Einhaltung der Standards besonderer Wert gelegt. „Die Führung der Betriebsstandorte erfordert die uneingeschränkte Erfüllung der anwendbaren Standards. Die Nichterfüllung berechtigt den Importeur nach seinem alleinigen Ermessen die Genehmigung für den Betriebsstandort zurückzuziehen oder zur vorzeitigen Auflösung des Vertrages“, heißt es im Vertrag. Wer trotz Aufforderung nicht innerhalb von 60 Tagen alle Vorgaben des Importeurs erfüllt, kann ersatzlos aus dem Netz fliegen. So eng will man beim Importeur den juristischen Text freilich nicht ausgelegt sehen. „Es sollte nicht für jeden Tür und Tor geöffnet werden“, möchte Punzengruber seine vorhandenen treuen Werkstättenpartner vor einer unkontrollierten Erweiterung des Netzes schützen – wobei er jedoch gleichzeitig klar macht, dass bei einer gefragten Marke wie Hyundai „jeder seine Rechte und Pflichten einhalten muss“.
Mit den neuen Serviceverträgen sei keine Veränderung der Netzstruktur verbunden, beruhigt Importchef Mag. Roland Punzengruber: Die Rahmenbedingungen für die Markenbetriebe werden freilich noch strenger
Verpflichtende Zusatzvereinbarungen Wie weit diese Pflichten in Zukunft gehen werden, ist aus dem neuen Servicevertrag freilich nicht absehbar. Jeder Partner muss eine kryptische Generalklausel akzeptieren: „Die Werkstätte ist verpflichtet, auf Verlangen des Importeurs Zusatzvereinbarungen zu diesem Vertrag in der vom Importeur vorgegeben Form abzuschließen.“ Eingeschränkt wird diese Generalvollmacht nur dadurch, dass dem Betrieb dadurch „keine unbilligen Belastungen auferlegt werden“. Die österreichischen Kfz-Betriebe scheinen derartig strikte Bestimmungen freilich gewöhnt zu sein. Alle Hyundai-Werkstätten, die im Netz bleiben wollten, haben den neuen Vertrag kommentarlos unterschrieben. •
AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2015
25
„Den Ford Store leiste ich mir, weil ich an das Konzept glaube“,
MANAGEMENT
sagt Autohändler Ludwig Gottlieb auf Seite 33
„Diese Lösung ist ein entscheidender Schritt bei der Professionalisierung des Annahmeprozesses“, meint Dipl.-Ing. Dr. Daniel Reischer (Vector) auf Seite 36
Seat hofft auf genügend Alhambra für Kunden „Wir müssen schauen, dass wir speziell beim Alhambra genügend Produktion kriegen“, sagt Mag. Wolfgang Wurm, Geschäftsführer von Seat Austria. Sowohl das Facelift der Großraumlimousine als auch die neuen Motoren würden bereits gute Auswirkungen auf den Verkauf zeigen, heißt es beim Importeur. Sehr zufrieden ist Wurm auch mit dem gestiegenen Preisniveau: „Wir verkaufen fast ausschließlich die hohen Ausstattungsversionen.“ Seat spürt vor allem beim Ibiza, wie stark derzeit das Privatkundengeschäft unter Druck ist.
KSV1870 spricht von „heller Phase“ für Kfz-Branche Die Zahl der Firmenpleiten im Bereich Transportmittel/Kfz ist in den ersten 3 Quartalen um 0,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Größte Insolvenzen waren die Fritz Nemecek GmbH (Radstadt, 5,3 Millionen Euro), die Autohaus Swoboda GmbH & Co KG (Regau/Schwanenstadt, 3,7 Millionen Euro) und die CCL Car Center Linz GmbH (2,6 Millionen Euro). Dr. Hans-Georg Kantner, Leiter des Bereichs Insolvenz beim KSV1870, spricht angesichts niedriger Zinsen und günstiger Treibstoffe von einer „hellen Phase“ für die Branche.
Talisman soll Renault Kunden zurückbringen Mit dem Talisman, der im März 2016 als Limousine und Grandtour (Kombi) in Österreich auf den Markt kommt und den Laguna ersetzt, will Renault in der Mittelklasse wieder stärker Fuß fassen. Uwe Hochgeschurtz, Geschäftsführer des Importeurs, hofft, dass man mit diesem Fahrzeug auch ehemalige Käufer des R25 und des Vel Satis zur Marke zurückbringen kann. Für heuer erwartet Hochgeschurtz etwa das Niveau des Vorjahres, Ende August lag Renault aufgrund langer Lieferzeiten um 2,43 Prozent hinter dem Vorjahreswert.
„Niki“ Leutwiler gewann X-Bow-Battle An Spannung nicht zu überbieten war das allerletzte Rennen der X-BowBattle in Rijeka: Der Schweizer Nicolas „Niki“ Leutwiler und der Steirer Holger Baumgartner lagen danach punktegleich an der Spitze der Gesamtwertung; allerdings hatte Leutwiler einen 2. Platz mehr aufzuweisen und wurde daher Gesamtsieger. Leutwiler gewann neben dem „Battle Sprint“ auch die „Battle Endurance“ und die „Masters“-Wertung. Der Schweizer lobte die „toll organisierte und absolut einmalige“ Rennserie.
Mit dem Oldtimer durch die Weinberge Dass die Garanta bei Oldtimer-Veranstaltungen aktiv ist, gehört schon zur Tradition. Heuer lud die Versicherung zum 14. Mal zur Wachau Classic. Das Dahingleiten durch Weinberge und zum Dunkelsteinerwald begeisterte ebenso wie die Fahrt zu den Voralpen und ins Mostviertel. In der Kategorie Sport-Classic gewannen Fritz Jirovsky und Gerhard Soukal (Alfa Romeo 2000 GTV), die Weekend-Trophy entschieden Margit und Christoph Bichler (VW Käfer) für sich. Im Bild: Garanta-Produktmanager Christian Zettl mit Beifahrer Eugen Botay.
26
AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2015
Philipp Hayder
Nur ein totes Auto … … ist ein gutes Auto. So denken die (Wiener) Grünen, die sich bei ihrer Mobilitätspolitik die Indianerhasser des 19. Jahrhunderts zum Vorbild genommen haben dürften. Die SPÖ folgt ihnen dabei bereitwillig. Das jüngste Beispiel ist die „Elektromobilitätsstrategie“, die in Wahrheit nur dazu dient, Elektroautos zu verhindern: „Die Bevorrangung des öffentlichen Verkehrs hat einen höheren Stellenwert als die umweltfreundliche Abwicklung des motorisierten Individualverkehrs“, heißt es in dem (mit jahrelanger Verspätung veröffentlichten) Papier. Ladestationen im öffentlichen Raum werden strikt abgelehnt. Ob die Grünen nun in der nächsten Stadtregierung sitzen oder nicht: An ihrem pathologischen Autohass, der keiner rationalen Argumentation zugänglich ist, wird sich nichts ändern.
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MANAGEMENT
„Ganz, ganz vorn mit dabei“ Bisher war Rudi Spieß Leiter des Motoren- und Getriebewerks von Opel in Wien-Aspern: Nun ist er Chef über alle General-Motors-Werke in Europa – und stellte zuvor die Fabrik in Wien in den wenigen Monaten seiner Amtszeit auf eine neue Produktgeneration um . Von Mag. Heinz Müller
W Der bisherige Werksdirektor Dipl.-Ing. Rudi Spieß …
… und sein Nachfolger Dipl.-Ing. Tamás Solt, der aus Szentgotthárd nach Wien kam
28
er in einem internationalen Konzern arbeitet, muss ständig damit rechnen, anderswo eingesetzt zu werden – vor allem dann, wenn man ein so kompetenter Techniker ist wie Dipl.-Ing. Rudi Spieß. Schon bevor er im Mai dieses Jahres zum Generaldirektor des Motoren- und Getriebewerkes in WienAspern bestellt wurde, koordinierte der 52-jährige Deutsche 63 GM-Werke in 21 Ländern. „Neben Europa auch in Japan, China, Usbekistan, Mexiko, Argentinien und Kanada“, erzählt Spieß. Daher wusste der Manager auch, was ihn in Wien erwartete: „Einige Dinge, die in Wien stehen, habe ich mit zu verantworten.“ Doch die Hoffnung, nach Jahren des exzessiven beruflichen Reisens einmal ein paar Jahre an einem Ort zu verbringen, währte nur kurz. Schon Anfang September ereilte Spieß der Ruf aus Rüsselsheim. Dort suchte man einen Executive Director Manufacturing Engineering – also einen Mann, der die Verantwortung für sämtliche GM-Werke am Kontinent tragen sollte.
Großes Lob für den Wiener Standort Spieß sagte zu und übersiedelte nach Deutschland. Eine Entscheidung, die ihm schwer fiel: „Es ist ein tolles Werk, das im GM-Konzern wunderbar da steht“, hatte er die Fertigungsstätte im 22. Wiener Gemeindebezirk noch kurz vor seiner Abreise gelobt. Seit das Werk an einem kühlen, verregneten Tag im Oktober 1982 eröffnet wurde, wurden hier mehr als 13 Millionen Motoren und 22 Millionen Getriebe gefertigt. Und auch heute noch ist Wien der größte Powertrain-Standort von General Motors weltweit. Neben der Qualität sei Wien auch bei der Produktivität im GM-Konzern „ganz, ganz vorn mit dabei“, meint Spieß: „Das wird an der Zeit gemessen, die man für einen Motor bzw. ein Getriebe braucht. Und da hat Wien Taktzeiten von 24 Sekunden pro Motor.“ Dadurch gebe es in Aspern die Möglichkeit, bis zu 800.000 Stück pro Jahr zu bauen. So erreichte Wien im Vorjahr als einer der wenigen Powertrain-
Standorte den „Built In Quality Level IV“. Mit der heutigen Motorenstrategie und -vielfalt würde man ein so großes Werk nicht mehr bauen, sagt Spieß: „Aber es bringt auch die nötige Effizienz. Außerdem sind Getriebe ja flexibler: Sie werden nicht so häufig umdesignt wie ein Motor.“ Spieß nutzte die wenigen Monate in Wien für eine weitere Modernisierung des Standorts aus; über den Sommer wurde eifrig an der Montagelinie geschraubt: Schließlich startet Mitte 2016 die 3. Generation des M20-Getriebes. Dabei handelt es sich um ein manuelles Getriebe mit 200 Nm Drehmoment. „Bei der M32-Produktion geht Wien auf M35, erhöht also von 320 auf 350 Nm“, sagt Spieß. Dieses Getriebe stamme noch aus der seinerzeitigen Kooperation mit Fiat, so blieb auch das M in der Bezeichnung erhalten. Daneben wird in Wien weiterhin das F17-Getriebe gefertigt, also ein Getriebe für 170 Nm. Insgesamt wurden bzw. werden in die Umstellung 110 Millionen Euro investiert. Die Montagelinie wurde heuer für 7 Wochen stillgelegt, neu ausgerichtet und wieder zusammengebaut. Außerdem startete im Sommer die Produktion des F17-Getriebes mit Halbautomatik.
Neuer Werksdirektor in Wien kommt aus Ungarn Dass das Werk immer internationaler wird, zeigt ein Blick auf die Weltkarte: Seit Juli liefert Wien auch nach Argentinien und Mexiko, weiters in die USA, nach Brasilien, Indien, China, Korea, Australien, Thailand, Indonesien und Südafrika. Bei den Stückzahlen liegt das Wiener Werk heuer um ca. 3 Prozent hinter dem Vorjahr, wobei die Zahlen unterschiedlich sind: Die Zahl der Motoren sank heuer bis zur Jahresmitte um 50.000 auf etwa 300.000 Stück, hingegen gab es beim F17-Getriebe ein Plus von 70.000 Einheiten auf 300.000 Stück. Vom M20/M32-Getriebe wurden in diesem Zeitraum etwa 200.000 Stück produziert. Das leichte Minus ist vor allem auf die Kurzarbeit in Rüsselsheim und Eisenach zurückzuführen, die aufgrund des Rückzugs von Opel aus dem Russland-Geschäft notwendig wurde. „Abgefedert“ wurde der Rückgang durch Abschlussbestellungen eines Getriebetyps, der demnächst ausläuft. Diese Getriebe werden bei den Bestellern auf Lager gelegt, da es ja Garantiezeiten von 10 Jahren gibt. Nicht zuletzt dadurch blieben auch die Auswirkungen auf die Belegschaft minimal: Im Schnitt waren in Wien 1.800 Mitarbeiter beschäftigt, das ist gleich wie im Vorjahr. Nachfolger von Spieß ist seit 1. Oktober Dipl.-Ing. Tamás Solt: Der Ungar leitete bisher das Motorenwerk in Szentgotthárd, nur wenige Kilometer von der österreichischen Grenze bei Heiligenkreuz entfernt. Dort wurde in den vergangenen Jahren ebenfalls kräftig investiert, unter anderem läuft dort die neue 3-Zylinder-Motorengeneration vom Band. •
AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2015
MANAGEMENT
Auf verlorenem Posten Im Vorjahr hatte die Autohändlervereinigung CECRA noch auf Unterstützung durch die EU-Kommission gehofft. Bei der diesjährigen Generalversammlung ist diese Seifenblase endgültig geplatzt. Kein Wunder, dass die brancheninterne Kritik immer lauter wird.
Desillusionierung bei Andreas Westermeyer, BA, und Komm.-Rat Ing. Josef Puntinger, ungebrochene Hoffnung bei Komm.-Rat Mag. Dr. Gustav Oberwallner, Realismus bei Mag. Christoph Wychera (v. l.): So unterschiedlich war das Stimmungsbild der österreichischen CECRA-Tagungsteilnehmer
Von Philipp Hayder
M
it 3 Mitarbeitern und einem Jahresbudget von rund 500.000 Euro sind in Brüssel keine großen Sprünge möglich – schon gar nicht, wenn man der millionenschweren Lobbyingübermacht der Automobilhersteller gegenübersteht. Dass die europäische KfzGewerbevereinigung seit Jahren keinen einzigen Erfolg vorweisen kann, sorgt dennoch für immer größeren Unmut. Bei der Mitte September abgehaltenen Generalversammlung gelang es der Verbandsführung nicht, die Kritiker zu besänftigen. Im Gegenteil: Die eingeladenen Vertreter der EU-Kommission brachten unmissverständlich zum Ausdruck, dass sie sich für die Anliegen des Einzelhandels nicht zuständig fühlen.
Kühle Aussagen Den Anfang machte Paul Csiszar, Direktor in der Wettbewerbskommission. „Der Wirtschaft geht es dann am besten, wenn jeder mit jedem in heftigem Wettbewerb steht“, sagte der ungarische Jurist. Von den Händlerschutzbestimmungen in der früheren KfzGVO habe man sich deshalb verabschiedet, weil sie „nicht wirklich zu einem unbehinderten Wettbewerb beigetragen“ hätten. In die Vertragswerke zwischen Herstellern und Händlern einzugreifen, sei nicht Aufgabe seiner Generaldirektion: „Wir haben nicht das Mandat, uns mit eventuell unfairen Vertragspraktiken zu beschäftigen, solange darunter nicht der Wettbewerb zugunsten des Konsumenten leidet.“ Ähnlich kühl äußerte sich Joanna Szychowska, Leiterin der automotiven Abteilung in der Unternehmenskommission: „Ich bin mir absolut nicht sicher, ob es in der gegenwärtigen Situation sinnvoll ist, nach gesetzlichen Maßnahmen zu streben.“ Stattdessen sollten Hersteller- und Händlervertreter unter „aktiver Beteiligung“ der Kommission weiter verhandeln.
Ende hatte die CECRA einen europaweiten „Verhaltenskodex“ einschließlich der Punkte Investitionsersatz, freier Betriebsverkauf innerhalb eines Markennetzes und ungehinderter Mehrmarkenvertrieb gefordert. Dies wurde von der Herstellervereinigung ACEA abgelehnt. Die EU-Kommission drohte mit einem Gesetzgebungsverfahren, sollte bis Ende 2014 keine Einigung erfolgen – und rückt seitdem immer weiter von diesem Versprechen ab.
Wie geht es weiter? Die CECRA steht all dem mit offensichtlicher Ratlosigkeit gegenüber. Generalsekretär Bernard Lycke ist redliches Bemühen nicht abzusprechen, doch Präsident Jean-Paul Bailly wird schon allein durch das weitgehende Fehlen von Englischkenntnissen an effektivem Lobbying gehindert. Angesichts dessen mehren sich auch verbandsintern die Stimmen, die mehr Durchschlagskraft fordern. Es ist kein Zufall, dass der deutsche ZDK am Vorabend der CECRA-Tagung sein eigenes Koordinationsbüro in Brüssel eröffnet hat. Parallel übernimmt die ZDK-Expertin Antje Woltermann die Führung der in die CECRA eingegliederten Markenhändlervereinigung „European Car Dealers“ (ECD): Es wird sich zeigen, ob sie zu den Brüsseler Entscheidungsträgern vordringen kann. •
Nachdem Generalsekretär Bernard Lycke (l.) und Präsident Jean-Paul Bailly bisher keinerlei Erfolg beschieden war, …
… konzentrieren sich viele Hoffnungen auf die Deutsche Antje Woltermann
Rhetorische Ohrfeige Diese Aussagen sind nichts anderes als eine Ohrfeige für die Händler. Zur Erinnerung: Nach dem GVO-
AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2015
29
MANAGEMENT
Freud und Leid bei den Japanern Gebrauchtwagen August 2015 Stück
+/ – in % z. Vorjahr
Stück
MA in %
+/ – in % z. Vorjahr
VW
13.407
20,83
2,59
112.016
20,27
0,42
Audi
5.948
9,24
1,12
52.271
9,46
2,26
BMW
4.495
6,98
5,39
41.422
7,49
5,27
Opel
4.184
6,50
-1,25
36.078
6,53
-2,42
Ford
3.775
5,87
-3,11
33.292
6,02
-1,56
Mercedes-Benz
3.270
5,08
-0,67
30.292
5,48
0,27
Renault
2.970
4,61
-4,75
25.739
4,66
-3,48
Peugeot
2.785
4,33
1,75
23.606
4,27
-1,09
Skoda
2.582
4,01
-4,37
22.549
4,08
4,89
Seat
2.473
3,84
8,09
19.421
3,51
3,51
Fiat/Abarth
2.168
3,37
-3,26
17.979
3,25
-3,59
Mazda
2.061
3,20
-4,67
18.244
3,30
-3,99
Toyota
1.709
2,66
-0,06
14.113
2,55
-0,91
Citroën
1.645
2,56
0,37
13.986
2,53
3,90
Hyundai
1.336
2,08
-0,67
10.337
1,87
-4,70
Nissan
1.023
1,59
9,65
8.919
1,61
6,10
Suzuki
1.017
1,58
2,83
8.197
1,48
-0,73
Kia
985
1,53
10,30
8.380
1,52
9,80
Volvo
768
1,19
5,93
6.368
1,15
1,00
Mitsubishi
684
1,06
-3,12
5.951
1,08
-2,20
Alfa Romeo
654
1,02
-5,35
5.648
1,02
-6,47
Honda
585
0,91
2,09
4.720
0,85
-7,23
Chevrolet/Daewoo
486
0,76
-8,30
3.913
0,71
-10,50
Mini
388
0,60
-1,52
3.197
0,58
4,61
Jeep
364
0,57
18,57
2.849
0,52
16,48
Porsche
313
0,49
-1,57
3.134
0,57
4,43
Dacia
293
0,46
-5,48
2.834
0,51
17,45
smart
283
0,44
14,57
2.134
0,39
-8,61
Chrysler
262
0,41
-18,89
2.720
0,49
-7,92
Subaru
234
0,36
-2,50
1.931
0,35
6,27
Land Rover
226
0,35
-10,32
1.937
0,35
-8,07
Lancia
161
0,25
-24,41
1.485
0,27
-14,90
Jaguar
131
0,20
-13,82
1.192
0,22
-9,28
Rover
92
0,14
0,00
676
0,12
-10,94
Saab
63
0,10
-21,25
618
0,11
-4,92
Daihatsu
60
0,09
-34,78
655
0,12
-10,27
Lexus
53
0,08
3,92
549
0,10
11,36
SsangYong
45
0,07
32,35
402
0,07
29,26
Dodge
32
0,05
-17,95
333
0,06
10,26
Maserati
25
0,04
47,06
190
0,03
25,83
MG
21
0,03
0,00
137
0,02
9,60
Ferrari
Marke
30
Jän.–Aug. 2015
MA in %
18
0,03
-30,77
259
0,05
0,00
Aston Martin
9
0,01
12,50
67
0,01
-21,18
Lada
7
0,01
-63,16
107
0,02
-10,08
Infiniti
6
0,01
200,00
30
0,01
25,00
Rolls-Royce
5
0,01
-50,00
33
0,01
-43,10
Bentley
4
0,01
-33,33
73
0,01
-17,05
KTM
3
0,00
0,00
21
0,00
-12,50
Lamborghini
3
0,00
-50,00
52
0,01
0,00
Sonstige
250
0,39
17,92
1.607
0,29
0,56
Summe
64.361
100,00
0,42
552.663 100,00
0,26
D
ie gute Nachricht vorweg: Durch das (von diversen Aktionen der Hersteller befeuerte) Plus im August (7,37 %) liegt der Neuwagenmarkt nach zwei Dritteln des Jahres nur um 0,60 Prozent hinter dem Niveau von 2014. Interessant ist aber die unterschiedliche Performance der einzelnen Hersteller. Nehmen wir uns dieses Mal die Japaner vor: Hier liegt Mazda heuer mit einem Marktanteil von 3,18 Prozent (+1,48 % bei den Neuzulassungen) relativ deutlich voran, während Toyota (weltweit stärkster Hersteller aus Fernost) mit einem Marktanteil von 2,17 Prozent um 13,39 Prozent weniger Neuzulassungen verzeichnete als im Vorjahr. Damit belegt man nur Rang 3 unter den Japanern, da Nissan heuer 18,71 Prozent mehr Autos absetzte (2,34 % Marktanteil). Bei Suzuki darf man sich heuer über ein Plus von 22,19 Prozent (1,85 % Marktanteil) freuen.
Lexus legt heuer deutlich zu Dahinter folgt Mitsubishi (+20,08 %; 1,39 % Marktanteil). Honda ist durch 8,57 Prozent weniger Neuwagen auf einen Anteil von 0,56 Prozent abgesackt; etwas besser als 2014 läuft es für Subaru (+2,71 %; 0,23 % Marktanteil). Das ist etwa das Doppelte von Lexus (+35,84 %; 0,11 % Marktanteil) und deutlich mehr als Infiniti (0,01 %). • (MUE)
Modell-Ranking Neuwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
Marke/
Aug. 2015
Modell
Stück MA in %
VW Golf VW Polo VW Tiguan Skoda Octavia Renault Mégane Hyundai i20 Fiat 500 Renault Clio Audi A3 VW Sharan
1.795 633 601 532 492 469 418 398 397 384
7,9 2,8 2,7 2,3 2,2 2,1 1,8 1,8 1,8 1,7
Jän.–Aug. 2015 Stück
12.550 5.319 4.232 5.667 4.471 3.074 4.169 3.154 2.787 2.592
MA in %
5,9 2,5 2,0 2,7 2,1 1,5 2,0 1,5 1,3 1,2
Bundesländer Neuanmeldungen Bundesland B K NÖ OÖ S St T V W
AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2015
August 15 +/- % 687 -8,64 1.397 +17,20 4.208 -0,40 3.729 +7,65 1.740 +1,87 2.820 -2,19 1.859 +6,66 1.091 +28,05 5.146 +19,62
August 14 752 1.192 4.225 3.464 1.708 2.883 1.743 852 4.302
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VW Hyundai Opel Audi Renault Ford BMW Skoda Fiat/Abarth Seat Mercedes-Benz Mazda Peugeot Kia Mitsubishi Suzuki Nissan Citroën Toyota Dacia Mini Volvo Jeep Alfa Romeo Honda smart Land Rover Porsche Subaru Tesla Jaguar Lexus Chevrolet SsangYong Lancia Bentley Lada Maserati Infiniti Aston Martin Cadillac Lotus Daihatsu Ferrari KTM Lamborghini Rolls-Royce Saab Sonstige Summe
MA +/ – in % in % z. Vorjahr
4.640 20,46 1.678 7,40 1.393 6,14 1.332 5,87 1.290 5,69 1.231 5,43 1.217 5,37 1.166 5,14 828 3,65 826 3,64 822 3,62 820 3,62 679 2,99 626 2,76 545 2,40 513 2,26 470 2,07 457 2,02 390 1,72 348 1,53 277 1,22 209 0,92 187 0,82 148 0,65 130 0,57 94 0,41 80 0,35 74 0,33 42 0,19 42 0,19 41 0,18 30 0,13 13 0,06 8 0,04 7 0,03 5 0,02 4 0,02 4 0,02 2 0,01 1 0,00 1 0,00 1 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 6 0,03 22.677 100,00
17,56 13,53 1,83 8,03 32,17 -7,23 5,19 -32,13 56,23 -21,48 -3,97 25,38 -6,99 6,28 106,44 71,57 16,92 -10,74 -27,91 -30,54 60,12 30,63 306,52 87,34 -7,14 59,32 -34,43 32,14 7,69 366,67 192,86 172,73 -43,48 300,00 -77,42 -16,67 0,00 -33,33 100,00 0,00 0,00 0,00 0,00 -100,00 0,00 -100,00 0,00 0,00 0,00 7,37
Jän.–Aug. 2015 Stück
MA in %
36.243 12.769 15.660 12.150 11.485 11.996 10.596 14.683 7.852 9.571 8.980 6.711 7.168 5.699 2.930 3.915 4.936 5.194 4.587 4.938 1.741 2.303 1.814 1.035 1.174 1.166 1.161 1.035 492 322 222 235 48 38 129 35 54 60 22 6 3 4 0 16 13 16 0 0 20 211.227
17,16 6,05 7,41 5,75 5,44 5,68 5,02 6,95 3,72 4,53 4,25 3,18 3,39 2,70 1,39 1,85 2,34 2,46 2,17 2,34 0,82 1,09 0,86 0,49 0,56 0,55 0,55 0,49 0,23 0,15 0,11 0,11 0,02 0,02 0,06 0,02 0,03 0,03 0,01 0,00 0,00 0,00 0,00 0,01 0,01 0,01 0,00 0,00 0,01 100,00
Jän.–Aug. 2015 Anwendung (inkl. Kzl)
+/ – in % z. Vorjahr
männl.
-3,90 -7,54 7,21 -6,60 -2,43 -7,92 -4,19 -1,59 15,98 -1,45 7,54 1,48 -3,91 -3,78 20,08 22,19 18,71 -6,06 -13,39 -11,96 35,28 17,50 159,14 27,46 -8,57 122,94 -20,04 29,86 2,71 242,55 12,69 35,84 -95,14 31,03 -69,29 -27,08 125,00 -25,93 0,00 -57,14 -57,14 -50,00 0,00 -61,90 85,71 23,08 -100,00 -100,00 -64,29 -0,60
7.620 2.693 2.628 2.180 2.772 3.684 2.940 3.634 1.258 1.472 2.344 2.523 1.826 1.877 1.035 1.405 1.627 1.649 1.713 2.679 358 759 498 258 366 227 321 418 154 111 33 102 26 7 18 3 43 22 7 2 0 4 0 10 3 2 0 0 12 53.323
weibl. 4.986 2.468 2.006 1.266 1.625 2.265 807 2.281 1.177 1.081 973 1.462 1.241 1.517 530 943 819 1.204 1.214 1.729 408 299 207 149 228 188 124 124 31 13 9 30 7 3 13 2 8 4 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 1 33.443
betriebl. 23.637 7.608 11.026 8.704 7.088 6.047 6.849 8.768 5.417 7.018 5.663 2.726 4.101 2.305 1.365 1.567 2.490 2.341 1.660 530 975 1.245 1.109 628 580 751 716 493 307 198 180 103 15 28 98 30 3 34 15 4 3 0 0 5 10 14 0 0 7 124.461
Taxi1
Vermietung1
Diplomatie1
53 72 6 6 28 95 4 66 6 20 210 6 15 7 3 1 3 7 127 28 0 3 0 0 0 0 1 0 0 6 0 0 0 0 3 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 776
1.872 294 3.177 902 290 568 1.009 1.425 607 886 1.110 3 416 119 0 103 425 313 100 7 341 137 89 147 0 332 3 7 0 15 21 0 0 0 18 0 0 1 0 0 0 0 0 0 2 0 0 0 3 14.742
32 4 4 9 2 7 109 5 2 2 63 0 1 3 2 0 3 4 4 1 5 19 2 1 2 0 8 1 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 297
in betrieblichen Zulassungen enthalten
Stück
1
Aug. 2015 Marke
Gewinner und Verlierer nach Segmenten Jänner–August 2015: 211.227 Kleinwagen
Stadtwagen
Microvans
Familyuntere vans Mittelklasse
+12,9 %
11.354
Mittelklasse
Oberklasse
+10,4 %
38.515
6.014
44.150
12.659
-5,7 %
-0,4 %
-5,9 %
-17,3 %
23.506
Luxusklasse
Sportwagen
Geländewagen
+7,0 %
+1,3 %
+14,9 %
+6,6 %
672
1.264
10.033
40.559
4.184
-15,3 %
AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2015
Geländew. Minivan medium
7.949
-12,7 %
31
MANAGEMENT
Ein Monat zum Liebhaben Bis auf Estland und Luxemburg lieferten im August alle 29 europäischen Länder positive Neuzulassungszahlen ab. Kumuliert waren nach 8 Monaten 3 Staaten im Minus: neben Luxemburg (allerdings sehr knapp) auch Finnland und Österreich.
Länderstatistik Veränd. Land
Aug. 14
in %
kum. 15
kum. 14
Belgien
31.252
28.613
9,20
355.797
351.712
1,20
Dänemark
16.148
14.591
10,70
137.186
127.573
7,50
226.314
213.092
6,20
1.565
1.639
-4,50
Deutschland Estland Finnland Frankreich
B
ranchenkenner wissen es: Der August ist stets der Monat, in dem europaweit die wenigsten Neuwagen zugelassen werden. So war es auch heuer und doch ist das Ergebnis mit 781.783 Einheiten durchaus ansehnlich: Die Zulassungen vom August des Vorjahres wurden um 11,5 Prozent, das sind immerhin fast 80.000 Einheiten, übertroffen. Diese Zahlen wirken sich natürlich auch positiv auf das kumulierte Ergebnis aus: Insgesamt wurden heuer in Europa 9.385.961 neue Pkws angemeldet, das ist ein Plus von Die letzte Prognose 8,9 Prozent. von Dr. Martin Winterkorn als VW-Vorstand Fast schon erdrückend ist die Dominanz von Volkswagen, das im August mit dem Dauerbrenner Golf sowie dem Polo und dem Passat gleich 3 Modelle unter die Top 4 brachte. Mit dem Skoda Octavia und dem Fabia finden sich 2 weitere Fahrzeuge aus dem VolkswagenKonzern unter den 10 besten Modellen. Auch 2 Ford (Fiesta und Focus) sowie je 1 Renault (Clio), Opel (Astra) und Peugeot (208) kamen europaweit in die Riege der 10 meistverkauften Modelle. Dahinter folgen mit dem Opel Mokka und dem Renault Captur die ersten beiden SUVs. Interessant ist, dass so unterschiedliche Fahrzeuge wie die Mercedes C-Klasse, der Peugeot 308 und der Ford Mondeo auf den Rängen 13 bis 15 liegen.
Volkswagen-Konzern setzt auf Elektro und Hybrid Noch einmal zurück zum Marktführer: Der will – nach einer langen Phase des Abwartens – nun auch stärker ins Segment der Elektroautos einsteigen als das bisher geschah. Wenige Tage vor seinem (nicht ganz unfreiwilligen) Rücktritt als Vorstandsvorsitzender als Folge von „Dieselgate“ kündigte Dr. Martin Winterkorn an, dass in den kommenden 5 Jahren gleich 20 Elektroautos bzw. Plug-in-Modelle des Konzerns auf den Markt kommen werden. Kleinwagen sollen ebenso dabei sein wie große Modelle, etwa der Audi A8. Die Fahrzeuge sollen eine Reichweite von 500 Kilometern haben und sind schon ziemlich weit gediehen wie zum Beispiel der Porsche Mission E oder der Audi e-tron quattro. • (MUE)
32
Veränd.
Aug. 15
8.402
7.518
11,80
92.014
83.671
10,00
4.469
3.671
21,70
Griechenland Großbritannien
2.135.459 2.021.609
in %
5,60
14.271
14.250
0,10
74.187
74.634
-0,60
1.256.263 1.185.034 52.796
48.450
1.634.369 1.532.335
6,00 9,00
79.060
72.163
9,60
Irland
6.429
4.863
32,20
116.389
89.264
30,40
6,70
Italien
14,80
59.592
53.898
10,60
1.068.248
930.836
Kroatien
1.653
1.541
7,30
26.227
25.460
3,00
Lettland
1.000
921
8,60
9.102
8.259
10,20
Litauen
1.204
964
24,90
11.326
9.748
16,20
Luxemburg
2.636
2.944
-10,50
32.651
34.565
-5,50
Niederlande
31.178
25.802
20,80
268.067
258.007
3,90
Norwegen
12.787
11.622
10,00
101.075
97.031
4,20
Österreich
22.677
21.121
7,40
211.227
212.500
-0,60
Polen
23.559
20.079
17,30
230.959
198.644
16,30
Portugal
9.436
7.741
21,90
125.642
97.701
28,60
Rumänien
7.245
5.959
21,60
61.480
53.816
14,20
Schweden
26.877
24.274
10,70
219.000
196.494
11,50
Schweiz
23.015
19.665
17,00
213.228
196.471
8,50
Serbien*
1.333
1.318
1,10
8.917
8.807
1,20
Slowakei
6.779
5.145
31,80
51.691
46.587
11,00
Slowenien
3.993
3.304
20,90
40.922
36.143
13,20
57.066
46.056
23,90
722.098
590.367
22,30
Tschechische Republik 18.278
13.937
31,10
152.175
124.530
22,20
4.801
4,30
49.161
44.309
11,00
597
430
38,80
5.793
5.236
10,60
781.783
701.343
11,50
9.385.961 8.620.400
8,90
Spanien Ungarn
5.007
Zypern Total
* geschätzte Volumina für August 2015
Top-Ten-Marken Veränd. Volkswagen Ford
Aug. 15
Aug. 14
in %
101.694
98.479
3,30
55.737
50.051
11,40
Veränd. kum. 15
kum. 14
1.154.214 1.063.444 688.569
644.202
in % 8,50 6,90
Opel/Vauxhall
52.124
45.229
15,20
626.195
590.916
6,00
Renault
50.098
41.504
20,70
638.904
578.000
10,50
BMW
44.963
38.440
17,00
474.597
437.144
8,60
Mercedes
44.344
38.415
15,40
479.423
427.992
12,00
Audi
44.253
40.767
8,60
514.924
488.145
5,50
Peugeot
42.242
38.861
8,70
562.315
523.334
7,40
Skoda
40.660
36.494
11,40
413.914
385.968
7,20
Toyota
31.716
29.240
8,50
369.363
347.461
6,30
Top-Ten-Modelle Veränd.
Veränd.
Aug. 15
Aug. 14
in %
kum. 15
kum. 14
Volkswagen Golf
33.672
32.052
5,10
354.745
342.974
3,40
Renault Clio
18.017
14.328
25,70
207.326
200.965
3,20
Volkswagen Polo
16.817
16.066
4,70
202.263
179.287
12,80
Volkswagen Passat
14.748
10.210
44,40
148.172
104.629
41,60
Skoda Octavia
14.453
12.339
17,10
146.084
136.137
7,30
Ford Fiesta
13.123
13.402
-2,10
210.446
205.135
2,60
Peugeot 208
11.906
10.975
8,50
150.568
147.032
2,40
Opel/Vauxhall Astra
11.681
9.235
26,50
130.904
123.217
6,20
Ford Focus
11.359
12.244
-7,20
159.467
151.459
5,30
Skoda Fabia
11.279
8.192
37,70
104.359
78.299
33,30
AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2015
in %
MANAGEMENT
Facettenreiche Exklusivität Der von Motormobil-Eigentümer Ludwig Gottlieb neu errichtete Ford4you-Store in Vöcklabruck übersetzt den Kunden gleichermaßen Modernität, Funktionalität und Exklusivität der Marke Ford.
N
ach der Übernahme des Weichselbaumer-Betriebes in Gmunden 2004 samt der Filiale in Vöcklabruck hat die Familie Gottlieb aus Marchtrenk jetzt mit der Ford4you-Store GmbH ein grundlegend neues Autohausmodell auf neuem Grund und Boden verwirklicht. Darin integriert ist der vom Hersteller konzipierte „Ford Store“, der dem Kunden ein besonderes Einkaufserlebnis in einer exklusiven Schauraumumgebung bietet. Herausragende Eigenschaften des „Ford Stores“ sind die eleganten Präsentationsflächen exklusiver Ford-Modelle für Mustang, Edge und Vignale. Mit der vorhandenen Modellvielfalt rechnet Ludwig Gottlieb im Volljahr mit 400 Neuwagen-Verkäufen: „Darunter auch einige der Edel-Fahrzeuge.“
Ideen muss man haben Den Einladungen zur Autohaus-Präsentation an Kunden wurde eine Socke beigegeben, die zweite zum Paar wird beim Besuch ausgehändigt. Eine reizende
Clever: Der Kundeneinladung zur Autohaus-Präsentation liegt eine Socke bei; die zweite zum Paar wird beim Besuch vor Ort geschenkt!
Der Linzer Kabarettist Günther Lainer paradiert mit Lisa, Friederike, Markus und Ludwig Gottlieb im einzigartigen Ford Store
Idee, die sogleich gut angenommen wurde, wie die Eröffnungstage vermittelten. Einmal im Autohaus drinnen, eröffnet sich den Besuchern eine Erlebniswelt, getragen vom motivierten Personal. Betritt man die Serviceräumlichkeiten, glaubt man sich eher in eine Klinik als in eine Werkstatt versetzt. Alle Einbauten im 3,5-Millionen-EuroBauwerk sind am Stand der Technik und das Wohlfühlerlebnis steht auch den Mitarbeitern zur Verfügung. Die Werkstatt inklusive Lackieranlage wurde großteils von Kastner geplant und aufgerüstet, Berner besorgte die Ausstattungsdetails. Das Objekt für im Maximalausbau 45 Arbeitsplätze (aktuell 21) bietenden Fachkräften ruht auf 2.700 m2 verbauter Fläche, wovon 1.000 m2 Schauraum bilden. Das Gottlieb-Autohaus-Imperium umschließt jetzt acht Standorte in Linz, Leonding, Urfahr, Wels, Steyr, Marchtrenk, Pinsdorf und Vöcklabruck. Alles in allem vermarktet das Familienunternehmen mit 300 Angestellten jährlich 3.500 Neu- und 1.500 Gebrauchtwagen. „Im Einzugsgebiet Vöcklabruck wollen wir guter Zweiter im Verkaufsranking sein“, gibt Gottlieb sich die Ziele vor. „Und den Ford Store leiste ich mir, weil ich an das Konzept glaube“, lässt er sich mit seinen Kunden im gemütlichen Ambiente seines Ford4youStores genüsslich in die Couch fallen, um mit ihnen an diesem Erfolgsziel zu arbeiten. • (LUS)
MANAGEMENT
Glasklar kundenorientiert Die österreichische Filiale des Autoglasherstellers Saint-Gobain Autover feierte in Wiener Neudorf mit ihren Partnern das 350-Jahr-Jubiläum.
W
enn die Lagerhalle mit einer repräsentativen Ausstellung Unternehmensgeschichte und die Technologie rund ums Autoglas bis zu den neuesten Entwicklungen eindrucksvoll präsentiert und die Laderampe, als Partyzone umgebaut, rund 200 Freunde und Geschäftspartner in Feierlaune aufnimmt, dann ist Jubiläumsfeier bei Saint-Gobain Autover in Wiener Neudorf.
Geschäftsführer Oliver Sacher betonte bei der Begrüßung, flankiert von Thomas Hermanky, Mag. Marion Rachbauer (r.) und Silvia Garherr (l.), die Partnerschaft als Basis des Geschäfts
Wichtig für den Export Geschäftsführer Oliver Sacher begrüßte die Gäste gemeinsam mit Saint-Gobain-Europachef Bernd Kümmerle und Business Director Frank Schwarzhans, der vor Sacher auch die Geschäfte in Österreich geführt hatte. Die 350-jährige Geschichte des Unternehmens wäre ohne stabile Partner nicht möglich gewesen, betonte Sa-
Frank Schwarzhans, Oliver Sacher und Bernd Kümmerle (v. l.) beim Jubiläum
cher. Der Hersteller beliefert das Lager in Wiener Neudorf, das außer für österreichische auch für Export-Kunden in Kroatien, Slowenien und Bosnien zuständig ist, aus dem Lager in Bastonne (F) oder direkt aus den Glashütten in Polen und Estland. Die Kunden können bis 17 Uhr bestellte (lieferbare) Ware bereits am nächsten Morgen um 8 Uhr in ihrem Betrieb erwarten. • (ENG)
System zu wechseln: „Uns war es wichtig, mit einem einzigen Programm alle innerbetrieblichen Abläufe abdecken zu können“, sagt Thomas Grundschober, der gemeinsam mit seinen Eltern Herbert und Brigitte an der Spitze des Unternehmens steht. Ebenso wichtig sei eine leicht erlernbare Bedienung, berichtet Grundschober aus der Praxis: „Schließlich ist es manchmal notwendig, dass Kollegen füreinander einspringen, ohne erst umständlich den richtigen Umgang mit der Software erlernen zu müssen.“
Große Funktionsvielfalt
Auf einen Klick Vor allem die intuitive Bedienung hat die niederösterreichische Firma Grundschober vom Dealer Management System Motiondata überzeugt. Darüber hinaus lobt man die vielfältigen Funktionen und den attraktiven Preis.
R
und 100 Neuwagen der Marken Renault und Dacia sowie 60 Gebrauchte werden alljährlich im Autohaus Grundschober in Stockerau verkauft. Vor gut einem Jahr traf der 15 Mitarbeiter beschäftigende Familienbetrieb die Entscheidung, auf ein neues EDV-
34
Thomas Grundschober legt Wert auf ein alltagstaugliches DMS
Mit der Entscheidung für Motiondata ist man nunmehr rundum zufrieden. Von der Terminplanung und Zeiterfassung über den Fahrzeug- und Teilehandel bis hin zur Depotverwaltung und zum Lesegerät für Scheckkartenzulassungsscheine wurden zahlreiche Funktionen installiert. Dass die grafische Nutzeroberfläche leicht verständlich ist und wenige Mausklicks ausreichen, um die gewünschten Funktionen aufzurufen, bestätigt das Grundschober-Team in seiner Investitionsentscheidung. Auch die Zertifizierung für das R-2-Netz von Renault erleichtert den alltäglichen Einsatz: Sie war für den niederösterreichischen Betrieb ohnehin ein grundlegendes Kriterium bei der Suche nach dem am besten geeigneten Dealer Management System. • (HAY)
AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2015
MANAGEMENT
Große Pläne Globale Autofirmen befinden sich im Rennen um den großen iranischen Automarkt der Nach-Sanktions-Ära. Von Peter Homola
D
en Managern der globalen Autofirmen läuft bei dem Gedanken an den iranischen Markt mit 77 Millionen Einwohnern das Wasser im Mund zusammen. Die großen Spieler der Branche sind dabei, Verträge über neue Projekte abzuschließen. Die iranische Autoproduktion lag im Vorjahr bei rund 1,09 Millionen Einheiten inklusive Nutzfahrzeuge. Das bisher höchste Ergebnis wurde 2011 mit 1,64 Millionen erreicht. Laut einem Plan der Regierung will man bis 2025 die jährliche Produktion von 3 Millionen Fahrzeugen erreichen. Rund 90 Prozent der Produktion entfällt auf die großen Hersteller Iran Khodro und Saipa. Die beiden Industriegruppen bieten sowohl Autos unter eigenen Marken als auch lokal gebaute Modelle von Peugeot, Renault, Kia und anderen Firmen. Der Anteil der im Land montierten chinesischen Autos betrug in der ersten Hälfte 2015 bereits 9,75 Prozent der Gesamtproduktion, 2011 waren es 1,6 Prozent.
Bernard Cambier, Senior Vice President und Chairman der Region Africa–MiddleEast–India bei Renault, sieht große Chancen
French Connection Beim Rennen um den iranischen Markt hat Renault die beste Position. Zwar soll es noch keine endgültigen Verträge geben, doch Renault arbeitet intensiv am Ausbau der Iran-Aktivitäten. Heute baut Iran Khodro die erste Logan-Generation und den Logan Pick-up. Der Logan entsteht auch bei der Saipa-Tochter Pars Khodro, die seit September auch den Sandero produziert. Während heute nur ältere Renault-Modelle im Iran gebaut werden, ist für die Zukunft die Produktion moderner Autos vorgesehen. Dazu könnten etwa der Captur, Duster oder das heuer in Indien präsentierte Crossover-Modell Kwid zählen. Renault hat als Resultat der bisherigen Teilelieferungen einen größeren Cash-Betrag im Iran geparkt und kann das Geld in naher Zukunft für die Ankurbelung der dortigen Aktivitäten nutzen. „Iran ist wirklich eine große Chance, viele Autohersteller verhandeln gegenwärtig. Doch wir haben dort einige Vermögenswerte, wir haben dort Cash und ich bin ziemlich zuversichtlich für die Zukunft“, sagt Bernard Cambier, Senior Vice President und Chairman der Region Africa–Middle-East–India von Renault. „Wir sind nach wie vor im Iran aktiv, was bei PSA nicht der Fall ist, und ich hoffe, dass die iranische Regierung uns gegenüber loyal sein wird.“
Yann Vincent, Executive Vice President, Director Industrial und Supply Chain, PSA: „Die Gespräche sind nicht einfach.“
Im Vorjahr wurden im Iran mehr als 1 Million Autos gebaut, die Regierung plant eine deutliche Steigerung bis 2025 Auch PSA hat gute Kontakte: Iran Khodro, ein langfristiger Partner der Franzosen, hat im 1. Halbjahr 2015 rund 200.000 Peugeot 206 und 405 aus lokalen Teilen gebaut. Doch davon hat PSA nicht einmal eine Lizenzgebühr bekommen. PSA wird von der Vergangenheit eingeholt. Während Renault die Teilelieferungen in den Iran erst unter dem Druck der Sanktionen unterbrochen hat und die Zusammenarbeit sofort wieder startete, als es möglich war, hat PSA die Beziehungen zu Iran Khodro nach dem seinerzeitigen GMEinstieg gestoppt. Dies nehmen die Iraner den Peugeot-Leuten bis heute übel. „Das Image der Marke Peugeot ist gut“, sagt Yann Vincent, Executive Vice President, Director Industrial und Supply Chain. „Die Gespräche laufen, sind aber nicht einfach.“
Unruhe in sozialen Netzwerken Der iranische Automarkt wird von lokal gebauten Modellen dominiert. Bei den Importautos, die mit einem hohen Importzoll belegt sind, führen Hyundai, Kia und Toyota. Mehrere globale Marktspieler, etwa die Marken des VW-Konzerns oder die Amerikaner, sind im Iran gar nicht vertreten. Die meistverkaufte Modellreihe, der auf dem uralten Kia Pride basierende Saipa Pride, ist für ihre schlechte Qualität bekannt. Der neue Saipa-Chef Mehdi Jamali hat sich dafür vor Kurzem entschuldigt. Viele Iraner hoffen nach dem Atomvertrag auf bessere und billigere Modelle ausländischer Marken und verschieben den Autokauf. Eine in den sozialen Netzwerken kursierende Kampagne ruft die Käufer zum Boykott der einheimischen Modelle auf. •
AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2015
35
MANAGEMENT
Eine lohnende Investition Autohäuser in einem Dutzend europäischer Länder vertrauen auf das „Car Dealer Package“ von Vector. Laufende Aktualisierungen halten das Programm am letzten Stand der Technik – bis bin zum „mobilen Annahmeassistenten“, der in immer mehr Firmen aus dem Betriebsalltag nicht wegzudenken ist.
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ie Zeiten, in denen die Kundendienstberater bei der Fahrzeugannahme ausschließlich mit Notizblock, Kugelschreiber und Digitalkamera ausgestattet waren, neigen sich dem Ende zu. Immer häufiger kommen elektronische Helfer zum Einsatz – zum Beispiel die Annahme-App aus dem Hause Vector, wie Geschäftsführer Dipl.-Ing. Dr. Daniel Reischer erläutert: „Diese praxisgerechte Lösung ist ein ganz entscheidender Schritt vorwärts bei der Professionalisierung des Annahmeprozesses.“ Schließlich entfalle nicht nur die zeitraubende Mehrfacherfassung von Daten samt Übertragung der Fotos, auch die Nachvollziehbarkeit des Reparaturvorgangs sei jederzeit gewährleistet. Hinzu komme die Chance, anhand einfach nachvollziehbarer Checklisten lukrative Zusatzgeschäfte zu generieren. Selbst statistische Auswertungen seien mit der vollständig in das Car Dealer Package integrierten App jederzeit möglich.
Am Puls der Technologie Der Annahmeassistent ist nur eines von vielen Beispielen für die Innovationsfreude von Vector. So bietet das Unternehmen auch eine eigene Autohaus-App für iOS und Android an: Im individuellen Design des jeweiligen Betriebs erleichtert sie Kontaktaufnahme, Terminmanagement und Kundenbindung. „Dieser moderne Kommunikationskanal kann einen wichtigen Beitrag zur Umsatz- und Ertragsoptimierung leisten“, unterstreicht Produktmanager Lutz Herkel. Die nächsten Innovationsschübe vermutet er in den Bereichen Auftragserfassung und automatische Teilenachbestellung: „Diesbezüglich arbeiten unsere Experten an vielversprechenden Projekten.“ Seiner Zeit voraus sei Vector aber auch beim Trendthema „Cloud“ gewesen, erzählt Herkel: „Schon 2002 haben wir unseren Kunden die Möglichkeit geboten, das Car Dealer Package ohne eigenen Server zu nutzen.“ Mittlerweile wird diese webbasierte Lösung vom Großteil der Anwender genützt.
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Ob Annahmeassistent (l.) oder Autohaus-App: Vector stellt seinen Kunden modernste Lösungen zur Verfügung
Laufende Aktualisierungen
Dipl.-Ing. Dr. Daniel Reischer erläutert die Strategie von Vector
Von derart spektakulären Innovationen abgesehen, sorgt Vector mit der dreimal jährlichen Veröffentlichung neuer Programmversionen dafür, dass das Car Dealer Package immer auf dem neuesten Stand ist. „Allein 2014 gab es über 900 Neuerungen und Funktionserweiterungen“, berichtet Herkel. Auf diese Weise stellt man auch sicher, dass alle Anforderungen der Fahrzeughersteller erfüllt werden. Das prinzipiell markenneutrale Car Dealer Package wird beispielsweise im gesamten österreichischen Renault-Haupthändlernetz eingesetzt. Weit verbreitet ist die Software darüber hinaus in den Vertriebs- und Serviceorganisationen von BMW, Citroën, Fiat, Ford, Mercedes-Benz, Nissan, Peugeot und Toyota.
Internationaler Erfolg
Lutz Herkel weiß, worauf es bei Autohaus-Software ankommt
Wenn Firmenchef Reischer auf die ersten Gehversuche in Sachen Kfz-Software im Jahr 1982 zurückblickt, hätte er sich wohl nicht träumen lassen, dass sein Unternehmen einmal zu den europaweit führenden DMS-Anbietern gehören wird. Heute hat sich Vector längst in dieser Position etabliert: Neben österreichischen Kunden vertrauen immer mehr Autohändler aus Deutschland, Polen, Ungarn, Slowenien, Kroatien, Serbien und neuerdings auch aus der Schweiz auf die Kfz-Softwareprofis aus Wien. Über 5.000 Anwender bestätigen die Erfolgsstrategie von Vector , die Reischer in einem einfachen Satz zusammenfasst: „Unterm Strich muss unsere Software den Kunden mehr Geld bringen, als sie kostet.“ • (HAY)
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MANAGEMENT
Kundenbindung leicht gemacht Mobilitätsgarantien gehören zu den effektivsten Kundenbindungswerkzeugen für Kfz-Betriebe und Reifenspezialisten. Die erste Adresse dafür ist das ÖAMTCTochterunternehmen Assist. Max A. Weißensteiner vertraut auf Experten wie …
… COO und Prokurist Wolfgang Kilian-Löffler …
… oder Vertriebsund Marketingprofi Michael Eckl.
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er als Autofahrer eine Mobilitätsgarantie in Anspruch nimmt, nützt mit großer Wahrscheinlichkeit eine Dienstleistung von Assist. Das Unternehmen gilt hierzulande als klarer Marktführer bei Assistance-Dienstleistungen. Als Teil des internationalen Netzwerks „ARC Europe“ ist man für zahlreiche Automarken tätig – doch nicht nur das, neuerdings forciert das Team um Geschäftsführer Max A. Weißensteiner und den langjährigen Chief Operating Officer Wolfgang Kilian-Löffler auch die Zusammenarbeit mit einzelnen Betrieben.
Individuelle Lösungen Ein Beispiel für eine erfolgreiche Partnerschaft ist die „Reifen Assistance“, die gemeinsam mit dem Reifenhändlerverband VRÖ entwickelt wurde. Diese ab dem Kauf von 2 Reifen für jeweils 7 Monate gültige Mobilitätsgarantie verlängere sich mit jedem Reifenwechsel und stelle somit ein „wichtiges Kundenbindungswerkzeug“ dar, erläutert Weißensteiner. Gleichzeitig erhalte der Reifenhandel die Möglichkeit, sich effektiv von der zunehmenden Konkurrenz durch Internet-Marktplätze zu differenzieren. Parallel baut Assist die Zusammenarbeit mit Autohäusern aus. So sei man in der Lage, mit der „24-StundenServiceline“ als externes Callcenter die Kunden
entweder außerhalb der Betriebszeiten oder während Stoßzeiten zu unterstützen, erläutert der für Vertrieb und Marketing verantwortliche Mag. Michael Eckl: „Auf Wunsch geht das bis hin zur Terminvergabe.“ Als weitere Dienstleistung für Klein- und Mittelbetriebe hat das Team um Michael Schläger, zuständig für New Business und Produktentwicklung, das Assistance-Programm „easy mobi“ entwickelt: Dabei handelt es sich um ein modulares Portfolio an vielfältigen Mobilitätsservices, das über eine eigene Online-Plattform unkompliziert abgerufen werden kann.
Dienstleister im Hintergrund Mit 9 eigenen Mitarbeitern sowie über 300 Personen im ÖAMTC-Callcenter ist Assist in der Lage, allen Zielgruppen maßgeschneiderte Dienstleistungen anzubieten. Eines, unterstreicht Geschäftsführer Weißensteiner, sei freilich stets konstant: „Gegenüber den Endkunden treten wir immer unter dem Namen des jeweiligen Auftraggebers auf.“ • (HAY)
MANAGEMENT
Garantie als Vertrauensbeweis „Wir brauchen den Gebrauchtwagen für den Ertrag, die Kundenbindung und die Werkstätte“, ist man bei Autopartner Karl in Mistelbach überzeugt. Ein wichtiges Instrument ist dabei CarGarantie.
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ntstanden ist die Zusammenarbeit des traditionsreichen Autohauses mit den Garantieprofis im Jahr 2010 über das Volvo Selekt-Programm. Damals war Herbert Michael Strasser noch beim VolvoImporteur beschäftigt, heute ist er als Partner von Gerhard Karl Geschäftsführer im Ford- und VolvoMarkenautohaus in Mistelbach. Hochwertige Gebrauchtwagen gehören dort schon lange zum Geschäftsmodell. Strasser möchte den Bereich noch weiter verstärken, CarGarantie liefert dazu die konzeptionelle Beratung, Marketing-Unterstützung und natürlich die richtigen Produkte.
Garantie ohne km-Begrenzung Dazu gehören die neuen Programme Comfort und Complett, die beide bei Autopartner Karl zum Einsatz kommen, je nach Modell, Alter und km-Stand. Die neue Comfort-Garantie kann dabei ohne km-Beschränkung eingesetzt werden. Ein großer Vorteil, speziell bei km-starken Leasingfahrzeugen wie etwa dem Ford Galaxy, der manchmal schon nach vier Jahren mit 200.000 Kilometern zurückkommt. Bei Ford kommt CarGarantie trotz umfangreicher Herstellergarantie sehr stark zu Einsatz. „Die Herstellergarantie ist beim Weiterverkauf oft nicht mehr gültig, weil die km-Leistung zu hoch ist oder ein Service fehlt. Nach einer Durchsicht im Betrieb kann das Auto mit einer Garantie von uns an den Kunden verkauft werden“, erklärt Christian Rothböck, Direktor Vertrieb Handel bei CarGarantie Österreich.
Kundenbindung und Werkstattauslastung Für Strasser ist die Garantie ein wichtiges Tool zur Kundenbindung und zur Werkstattauslastung: „Durch die Servicevorgabe in den Garantiebedingungen sind die Kunden bereit, auch mit einem etwas älteren Fahrzeug zu uns zu kommen“, erklärt Strasser. Auch der Werterhalt ist dabei ein Argument, denn Autopartner Karl ist sehr daran interessiert, auch den nächsten Fahrzeugtausch für den Kunden abzuwickeln und dabei interessante Ware zurückzubekommen. Stras-
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Gerhard Karl, Herbert Michael Strasser mit Christian Rothböck und Bogdan Strobl (beide CarGarantie)
ser: „Wir empfehlen dem Kunden, rechtzeitig zu tauschen, um nicht mit hohen Instandhaltungskosten überrascht zu werden.“ Neben der Marketingunterstützung will Strasser auch die Kommunikation mit dem Kunden durch CarGarantie besser einsetzen. Rothböck: „Vor Ablauf der Garantie erhalten sowohl der Kunde wie auch der Händler eine entsprechende Information.“ Das will Strasser nutzen: „Wir wollen zukünftig den Kunden aktiv kontaktieren, um ihm in diesem Fall eine Garantieverlängerung oder den Fahrzeugtausch anzubieten.“
Jedes Fahrzeug mit Garantie
Volvo Selekt und CarGarantie Complett: bei Autopartner Karl ist immer die passende Lösung im Einsatz
Für die durchgängige Argumentation wird hier jedes Auto mit Garantie ausgestattet. „Es ist auch bei jedem Fahrzeug kalkuliert“, so Strasser. „Die Garantie ist dabei ein zusätzliches Qualitätsmerkmal für den Kunden und wird als Vorteil gewertet.“ Sicherheit und professionelle Abwicklung haben für einen entsprechenden Ruf in der Region gesorgt, sodass Karl den größten Teil der Fahrzeuge in der Umgebung verkauft, zum großen Vorteil der Werkstattauslastung. „Die Garantie ist dabei ein Vertrauensbeweis und gibt Sicherheit. Und wenn einmal ein Schaden eintritt, will und muss ich mit dem Kunden nicht diskutieren.“ • (GEW)
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GARANTA Unser Erfolgsrezept ist schnell erklärt: Wir denken wie die Kfz-Branche und arbeiten mit ihr enger als jede andere Versicherung zusammen. Das Ergebnis sind optimierte Produkte, die Ihnen unschlagbare Vorteile bieten: • Mehrertrag durch erhöhte Werkstattauslastung • interessante Vergütungssysteme • Zahlung von Original-Ersatzteilen • Online-Schadenmeldung • keine elektronischen Wrackbörsen • keine Schadenablösen • Verzicht auf Reparaturrabatte • unabhängige, gerichtlich beeidete Sachverständige, uvm.
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Das Autohaus ist die beste Versicherung!
MANAGEMENT
Regionalität in der Dienstleistung Innovative Versicherungs- und Garantielösungen auch der heimischen Autobranche anzubieten, lautet der Anspruch der Mapfre-Gruppe.
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apfre Warranty hat speziell für Österreich ein umfassendes Produktprogramm, das laut Mapfre optimale Lösungen für den Automobilhandel bietet: Der Partner des mittelständischen Kfz-Handels mit mehr als 20 Jahren Erfahrung als weltweiter Versicherer im Automotive-Bereich kann mit „20 innovativen, leistungsfähigen Produkten für Verkauf und Service“, aufwarten, so Generaldirektor Johannes Mersier.
Neuer Gebietsleiter Walter Werner (o.), Niederlassungsleiter Johannes Mersier (u.)
Garantien für Neue und Gebrauchte sowie für den Service Die Produkte reichen von Garantien und Versicherungen für Fahrzeughandel und Werkstätten über Reparaturkostenversicherungen, Neuwagenanschlussund Gebrauchtwagengarantielösungen (in zwei verschiedenen Leistungsumfängen), Schadensabsicherung bei wiederkehrenden Begutachtungen, Mobili-
Mit Vollgas auf zwei Rädern
tätsgarantien mit besonders umfangreichen Leistungen, Garantieverlängerungen bis zum Schutz bei Totalschäden oder auch eine Reifenversicherung, die dem Kunden die Funktionsfähigkeit seiner Pneus im Fall einer Reifenpanne sicherstellt. Den international agierenden Versicherungs- und Servicekonzern mit insgesamt 37.000 Mitarbeitern der Gruppe, die über 5.500 Vertretungen und 68.000 Agenten und Makler in 49 Ländern hat, verstärkt als Mapfre-Gebietsleiter in Österreich nun auch Walter Werner, Geschäftsführer der CCVM Consulting Company Versicherungsmakler in Wels. • (ENG)
Kooperationen hat Santander unter anderem mit Harley-Davidson und KTM
Die Santander Consumer Bank beschleunigte heuer die Zweirad-Finanzierung: Fast 1.500 Österreicher wurden zu neuen Kunden.
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etzt, wo die Herbstnebel wieder stärker werden, ist es Zeit, Bilanz zu ziehen über das Geschäft auf zwei Rädern: Nicht nur die Importeure und Händler tun das, sondern auch die Finanzierer. Stark im Geschäft war heuer die Santander Consumer Bank; das gilt vor allem für jene Hersteller, mit denen Kooperationen laufen: Neben KTM und Husqvarna sind dies HarleyDavidson und die Marken des Faber-Imperiums (Vespa, Piaggio, Gilera, Moto Guzzi, Derbi sowie Scarabeo).
Deutliches Plus bei den Finanzierungen Das Engagement von Santander in diesem Bereich hat sich jedenfalls ausgezahlt: Denn im Vergleich zu 2014, als es zwischen Jänner und Ende September 1.302 Finanzierungen im Zweiradbereich gab, wurden heuer 1.441 Stück gezählt – ein Plus von 10,7 Prozent.
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Michael Schwaiger, Direktor Kfz bei Santander
Noch stärker (nämlich um 12,6 Prozent) gewachsen ist das Finanzierungsvolumen. Nach 8,3 Millionen Euro in den ersten 3 Quartalen 2014 betrug es heuer im selben Zeitraum 9,4 Millionen. „Unsere Kreditund Leasingangebote sind bei den Händlern und Kunden heuer sehr gut angekommen“, freut sich Michael Schwaiger, Direktor Kfz bei der Santander Consumer Bank. Nur 15 Prozent der Kunden waren weiblich, das durchschnittliche Finanzierungsvolumen lag bei rund 6.500 Euro und ging über eine Laufzeit von 41 Monaten. Die meisten Kunden waren übrigens zwischen 41 und 50 Jahre alt. • (MUE)
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Eine wie keine Seit über 25 Jahren steht die Zusammenarbeit mit dem Kfz-Gewerbe im Mittelpunkt der Strategie der Garanta. Zahlreiche Leistungen unterscheiden den Branchenversicherer von anderen Anbietern.
A Kurt Molterer erläutert die Philosophie der Garanta
ls berufsständischer Versicherer ist die Garanta aus der österreichischen Autobranche nicht wegzudenken. Über 1.000 Kfz-Betriebe vertrauen auf die Tochter der Nürnberger-Gruppe, wenn es darum geht, den Kunden attraktive Versicherungsprodukte zu vermitteln. „Unsere Partner profitieren nicht nur von höheren Erträgen beim Verkauf, sondern vor allem von mehr Kundenbindung und besserer Werkstattauslastung“, unterstreicht Kurt Molterer, Hauptbevollmächtigter der Garanta.
Attraktive Alleinstellungsmerkmale Zu den Alleinstellungsmerkmalen des Branchenversicherers gehören die„Unfallteilkasko“ für Gebrauchtwagen, der „Wartungsrabatt“ auf die Haftpflichtprämie, wenn zumindest einmal jährlich Servicearbeiten beim vermittelnden Händler durchgeführt werden, der reduzierte Kasko-Selbstbehalt bei Reparaturen im jeweiligen Partnerbetrieb, der Verzicht auf den Einwand der „groben Fahrlässig-
Ob im Verkaufsgespräch oder in der Werkstatt: Eine Zusammenarbeit mit der Garanta macht sich bezahlt keit“ sowie die vorteilhafte Bonus-Malus-Stufengestaltung. „Außerdem beauftragen wir ausschließlich gerichtlich beeidete Sachverständige mit der Schadenbegutachtung und bekennen uns zur Verwendung von Originalteilen“, erläutert Molterer. Dass Totalschäden auch dann repariert werden können, wenn die Kosten 100 Prozent des Zeitwerts ausmachen, wissen die Kfz-Betriebe besonders zu schätzen – ebenso wie die Tatsache, dass die Garanta strikt auf Wrackbörsen verzichtet: Auch das unterscheidet das Unternehmen von allen anderen Kfz-Versicherungen. • (HAY)
MANAGEMENT
Vor der Party (linke Fotos) die Fachansprache: Burkhard Ernst beleuchtete die Veränderungen in Autohandel und Finanzwelt
Bekannte Gesichter: Die Autobank-Vorstände Markus Beuchert (l.) und Gerhard Dangel (r.) konnten zum Beispiel die Autohändler Gernot Keusch (linkes Foto) sowie Klaus Kusebauch und Siegfried Biegler (rechtes Foto) begrüßen. Moderatorin Ina Sabitzer mit den AutobankAufsichtsräten Gerhard Fischer und Eduard Unzeitig (v. l.).
Geburtstagsparty in der Börse Passend gewählt war der Rahmen für die Jubiläumsfeier der AutoBank: Die ehemalige Hausbank der TarbukGruppe hat sich in den vergangenen 25 Jahren zum börsennotierten Mittelstandsfinanzierer entwickelt.
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b Leasing oder Kredit für den „Point of Sale“, ob Rahmenfinanzierungen für Autohändler, ob Direktsparen oder Factoring: Das Leistungsportfolio der Autobank ist mittlerweile so groß, dass die Vorstände Gerhard Dangel und Markus Beuchert vor ihren 250 Gästen mit Fug und Recht vom „Mobilitätsuniversum“ sprachen: „Wir legen unsere ganze Kraft in die Positionierung als Full-Service-Mittelstandsfinanzierer.“ Wie wichtig derartige Services für den Fahrzeughandel sind, hob Bundesgremialobmann Komm.-Rat Burkhard Ernst hervor. Ihm und seinen Mitgliedsbetrieben werden übrigens schon bald weitere maßgeschneiderte Finanzierungsprodukte zur Verfügung stehen: „Ab Oktober werden wir bei einem ersten
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Betrieb das ‚Fuhrparkmanagement beim Händler‘ erproben“, kündigte Dangel im Rahmen der Jubiläumsfeier an. Weitere Pilothändler sollen folgen, bevor die Dienstleistung im Laufe des Jahres 2016 allen vorhandenen und neu hinzukommenden Partnern zur Verfügung stehen wird.
Erfolgreiche Entwicklung Unterdessen verzeichnet die Autobank auch im Kerngeschäft mit ihren gut 1.000 registrierten Partnerhändlern konstante Zuwächse. „Wir liegen im Neugeschäft derzeit um rund 6 Prozent über dem Vergleichswert des Vorjahres“, so Dangel. Ähnliches gelte für das Bestandsvolumen. Damit beweist die Autobank, dass sie dank persönlicher Betreuung, intensiver Marktkenntnisse und innovativer Finanzierungsprodukte selbst vor einem schwierigen Markthintergrund reüssieren kann – was im Übrigen auch ein wesentlicher Erfolgsfaktor im vergangenen Vierteljahrhundert gewesen ist. • (HAY)
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MANAGEMENT
Bei carplus, der branchenorientierten Tochter der Wiener Städtischen, steht die Zusammenarbeit mit dem Fahrzeughandel im Mittelpunkt. Diese Strategie geht auch heuer auf.
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mache es sich bezahlt, dass man in der laufenden Partnerbetreuung auf Rückendeckung durch den Außendienst der Wiener Städtischen setzen könne: „Auf diese Weise können alle Anliegen rasch und kompetent bearbeitet werden.“
D Partner von carplus profitieren von zahlreichen Tarifmerkmalen, die Kundenbindung und Werkstattauslastung fördern
ie Geschäftsentwicklung von carplus zeigt steil nach oben. „Immer mehr Kfz-Betriebe erkennen das Potenzial, das in der Versicherungsvermittlung liegt“, sagt Geschäftsführer Dr. Franz F. Gugenberger. Er steht gemeinsam mit Dipl.-Ing. Dr. Michael Schlögl an der Spitze des Branchenversicherers, der bereits mit mehr als 800 Autohäusern kooperiert. Parallel zur Gesamtzahl der Partner steigt die Versicherungspenetration, berichtet Gugenberger: „Das bestätigen Studienergebnisse, wonach viel mehr Kunden Versicherungsangebote ihres Autohauses in Anspruch nehmen würden, als gemeinhin angenommen wird.“
Intensive Betreuung Um den Autohändlern die Versicherungsvermittlung so einfach wie möglich zu machen, setzt carplus auf intensive persönliche Betreuung. „In den vergangenen Monaten haben wir unser Team mehrfach erweitert“, verweist Vertriebsleiter Olaf Helfer auf nunmehr 15 Mitarbeiter, von denen 8 im Außendienst unterwegs sind. Ein weiterer Ausbau sei geplant. Darüber hinaus
Überzeugende Vorteile Wer sich für eine Zusammenarbeit mit carplus entscheidet, profitiert von einem attraktiven Vorteilspaket: „Beispielsweise reduzieren wir den Kaskoselbstbehalt bei Reparaturen im vermittelnden Betrieb, ohne dass der Partner eine Zuzahlung leisten müsste“, erklärt Helfer. Er verweist zudem auf die Übernahme der Leihwagenkosten sowie der Abschlepp- und Rückholkosten bis zu 1.500 Euro, die GAP-und Neuwertdeckung, die maßgeschneiderte „GW-Vollkasko“ sowie die immer beliebter werdende Kaufpreisersatzdeckung. Auch beim „heißen Eisen“ Totalschadenreparatur hat carplus eine partnerschaftliche Lösung gefunden: Sofern die Reparaturkosten maximal 80 Prozent des Wiederbeschaffungswertes ausmachen, ist sofort eine Reparatur möglich. Bei höheren Kosten reicht eine kurze Rücksprache mit der Geschäftsleitung aus, um das Fahrzeug entweder zu reparieren oder vom Vorkaufsrecht für carplus-Partner Gebrauch machen zu können. • (HAY)
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Oktober 2015
Herstellerbetriebe
AUSVERKAUF DER BRANCHE? Geschäftsmodell Die Zukunftsfähigkeit des Reifenhandels
Reifentests Des einen Freud, des anderen Neid
Branchenstrukturen Wer liefert zukünftig Reifen an wen?
Neue Produkte Evolution statt Revolution
Beim Sell-in fehlen 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Woher nehmen die Hersteller den Optimismus für den kommenden Winter?
www.autoundwirtschaft.at
Der Kfz-Kuchen wird nicht mehr größer
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ktivitäten und Konzepte zum Fortbestand des klassischen Reifenhandels gibt es zur Genüge. So hat der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V. (BRV) ein sehr umfangreiches „Geschäftsmodell Zukunft“ vom Beratungsunternehmen Roland Berger entwickeln lassen – eine sehr fundierte Ausführung. (Details dazu in „AUTO & Wirtschaft“ 7/2015 sowie auf Seite 6 und 7 dieser Ausgabe). Doch bei allen guten Ideen wird es maximal zu einer Verdrängung am Markt kommen. „Ich habe ja nichts zu verschenken“, gilt nicht nur für Niki Lauda, sondern auch für die Kfz-Branche. Der Kuchen „Kfz-Aftermarkt“ wird nirgends größer. Die Autohäuser und Werkstätten kämpfen ebenfalls mit rückläufiger Auslastung, Kaufkraftrückgang und Margenverlust. Diese Betriebe lassen sich nicht gerne den Service-Kunden abspenstig machen. Im Gegenteil: Sie entdecken immer mehr den Reifen zur Ertragsunterstützung und Kundenbindung. Das Potenzial sehen natürlich auch die Reifenhersteller und Großhändler. Sie beliefern diese Betriebe direkt, vorbei am bisherigen Reifenhändler, der bislang die regionalen KfzBetriebe mit Gummis versorgt hat. • Umgekehrt dürfen die klassischen Reparatur- und Servicebetriebe den Reifenfachbetrieben nicht übel nehmen, dass sie die Flucht nach vorn antreten und Service- sowie Verschleißreparaturen durchführen. Das ist den einzelnen Umsätzen sowie den Margen der gesamten Branche abträglich, meist geht es um den Preis. Aber diese Entwicklung ist nicht mehr zurückzudrehen. Der Schuster bleibt nicht bei seinen Leisten, weil er davon nicht mehr leben kann. • Insgesamt entspricht diese Entwicklung dem Trend zu „Alles-aus-einer-Hand“. Der Kunde fährt gerne zum Mobilitätsanbieter, bei dem gleich alles erledigt wird. Ist er mit der Betreuung zufrieden, dankt er das nach wir vor mit hoher Loyalität: Egal ob dem Autohaus, der freien Werkstätte oder dem Reifenfachhandel. Letztlich wird nicht das grundsätzliche Konzept über den Erfolg des Betriebes entscheiden, sondern die Kompetenz und der Umgang mit den Kunden. Hier muss jeder Betrieb selbst herausfinden, wo seine Stärken liegen, wie er sich in der Region positionieren kann. Kooperationen mit anderen Betrieben sind ebenso sinnvoll wie Einkaufsgemeinschaften, eventuell trifft das auch auf Konzepte und Franchise-Systeme zu. Auf externe Hilfe wie etwa die Unterstützung der Industrie darf sich freilich niemand verlassen.
Gerald Weiss, Leiter Sonderprojekte: Niemand weiß, wie das „Geschäftsmodell Reifenfachhandel“ in Zukunft aussehen wird. Alle wissen, dass es nicht mehr so wie heute aussehen kann.
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REIFEN EXTRA
Ausverkauf der Reifenbranche?
Goodyear Dunlop Handelssysteme (GDHS) bietet drei verschiedene Franchise-Konzepte
Die Reifenindustrie ist mit der aktuellen Situation ebenso unzufrieden wie die Reifenhandelsbetriebe. Im Gegensatz zu den Gewerbe- und Handelsbetrieben fährt die Industrie jedoch noch immer gute Gewinne ein und möchte den Handel stärker kontrollieren. Von Gerald Weiss
N
achdem die Industrie vor vielen Jahren gescheitert ist, bestehende Reifenfachbetriebe zu übernehmen, wird nun ein neuer Versuch gestartet. Wie in der Autoindustrie haben die Konzernmanager gelernt, dass Filialen mit angestellten Filialleitern oft nicht erfolgreich sind. Viel besser ist die Bindung des bestehenden Unternehmers, Stichwort „Franchise“. Aber auch andere Formen als Konzept- oder Handelspartner sind im Aufwind. Ob diese Bindungen gut oder schlecht sind, ist vom jeweiligen Konzept und vor allem vom jeweiligen Nutzen für den Reifenfachbetrieb abhängig. Beginnen wir bei der Komplettübernahme. In schwierigen Zeiten hoffen manche Unternehmer auf die Erlösung durch die Industrie. Doch gerade jene Betriebe, die das Exit-Szenario aus der Not heraus anstreben, haben die uninteressantesten (defizitären) Betriebe. Attraktiver sind jene Unternehmen, die gut gewirtschaftet haben, auf einem guten Standort positioniert sind und mangels eines Nachfolgers ihren Betrieb verkaufen möchten. Die deutsche VergölstGruppe, Tochter von Continental, widmet dem Thema eine eigene Internetseite mit dem Titel „Ihr Betrieb in sicheren Händen“. Auch die österreichische Conti-Tochter Profi Reifen übernimmt noch Betriebe, jüngstes Beispiel ist die Übernahme von Reifen
Partner- und Franchise-Konzepte Apollo Vredestein Bridgestone Goodyear Hankook Michelin Nokian Pirelli Semperit
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Flag Ship Store (Partner) in Planung First Stop (Partner/eigene Betriebe in D) Goodyear Dunlop Handelssysteme: Premio, HMI, Quick (Franchise) Hankook-Master-Programm (Partner) Euromaster (eigene Betriebe/Franchise), Michelin Qualitätspartner (Partner) Vianor (Franchise), Nokian Tyres Authorized Dealer (Partner) Key Point (Partner) Profi Reifen (eigene Betriebe/Franchise)
Die Conti-Tochter Vergölst sucht in Deutschland bestehende Betriebe zur Übernahme
Euromaster (Michelin) betreibt einen Mix aus eigenen Standorten und Franchise-Partnern Becker in Krems, der mangels eines Nachfolgers den gut eingeführten Betrieb mit bestem Standort verkauft hat.
Franchise-Nehmer oder Konzeptpartner Trotz einiger Beispiele ist die Übernahmeflut in Österreich (noch) nicht stark erkennbar. Topografie, Betriebs- und Einzugsgebiete und damit das Mengengerüst stellen sich ganz anders dar als in Deutschland. Doch auch mit Franchise- oder Partner-Konzepten kann die Industrie den Betrieb stärker auf ihre eigene Marke einschwören. Die Michelin-Tochter Euromaster hält sich mittlerweile mit eigenen Filialen zurück und setzt stark auf Franchise-Partner. Darüber hinaus gibt es 200 Michelin-Qualitätspartner in Österreich. First Stop, das Partnernetzwerk von Bridgestone hat in Österreich ausschließlich selbstständige Partner, in Deutschland gibt es bereits 47 eigene Betriebe. Das Hankook-Master-Programm umfasst mittlerweile 400 eigenständige Betriebe in Deutschland und Österreich. Bei Pirelli firmiert das wachsende Partnerprogramm unter dem Namen Key Point. Nokian hat mit seinem Franchise-Konzept Vianor
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First Stop nennt sich das Partnersystem von Bridgestone. In Österreich nur mit freien Reifenfachbetrieben, in Deutschland auch mit eigenen Standorten
Die Conti-Tochter Profi Reifen ist hauptsächlich mit eigenen Betrieben am Markt präsent
international bereits 1.100 Verkaufsstellen, in Österreich noch keine. Das Partnerkonzept Nokian Tyres Authorized Dealer (NAD) ist bereits in Österreich aktiv.
Skepsis unter Österreichs Reifenbetrieben Die Bestrebungen der Industrie werden von der Branche mit Skepsis betrachtet. Dass die industrienahen Betriebe, egal ob im Besitz des Konzerns, als Franchise- oder Partner-Unternehmen bevorzugt werden, ist kein Geheimnis. Es liegt ebenfalls auf der Hand, dass diese Betriebe über Marketingstützung gefördert werden können und damit eine Wettbewerbsverzerrung stattfinden kann. Die Frage ist, was mit den verbleibenden freien Betrieben hinsichtlich der Zusammenarbeit mit diesen Marken passiert? Konzentrationsprozesse sind immer problematisch. Der Versuch der Industrie, den momentan sehr turbulenten Markt wieder stärker in den Griff zu bekommen, ist zumindest nachvollziehbar, der Erfolg bleibt abzuwarten. Fest steht, dass für gänzlich freie Betriebe das Überleben schwer bis unmöglich werden wird. Die Frage ist, welche Bindung oder Kooperation notwendig sein wird. Muss man seinen Betrieb an einen Hersteller verkaufen und Geschäftsführer im eigenen Haus sein? Ist das durchaus enge Korsett eines FranchiseSystems mit einer gewissen Ertragssicherheit sinnvoll. Sind starke, unabhängige Einkaufsgemeinschaften wie Point-S der flexiblere Weg in die Zukunft? Oder gibt es genug Potenzial, wenn man sich als Mobilitätsanbieter inklusive Reparatur und Service in seiner Region positioniert? Die Antwort muss jeder für sich selbst und seinen Betrieb entscheiden. •
REIFEN EXTRA
Heute, morgen, übermorgen und … Im Wettbewerb mit freien Anbietern von Reifen und damit verbundenen Produkt- und Dienstleistungen sind neue Ansätze gefragt. Ob es das „Geschäftsmodell Zukunft“ vom Beratungsinstitut Roland Berger bringt, ist noch offen. Von Gerhard Lustig
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Gerhard Lustig
ie unter schwachen Marktzuständen stattfindende Neuverteilung von Umsatz und Gewinn im Reifen(fach)handel hat zahlreiche neue Wettbewerber angezogen. Trends zeigen sich besonders im Konzentrationsprozess und wer nicht in der Lage ist, auf geänderte Kundenbedürfnisse einzugehen, Stichwort Online, dem wird bei Vernachlässigung seiner Zukunftsfähigkeit rasch die Luft ausgehen. Neues Service für den Kunden steht im Zentrum aller
Themenrahmen zur Zukunftsfähigkeit des Reifen(fach)handels: Zum einen sollen weitere Schritte der sogenannten Maßnahmenlangliste (deren Priorisierung sich der BRV in Kooperation mit dem VRÖ von den Mitgliedern gewünscht hätte) konkret ausgearbeitet werden. Derzeit zeichnen sich folgende Themen ab:
Digitalisierung unumgänglich Ein wesentlicher Treiber ist dabei die Digitalisierung, die – bei sinkender Nachfrage – zu wachsenden Erwartungen an die Interaktion der Kunden führt. Der klassische Reifen(fach)handel ist gefordert, mit innovativen Services und der Kundenansprache über digitale Kanäle auf die geänderten Gewohnheiten zu reagieren. Zudem gibt sich der Kunde vom Heute ins Morgen nicht mehr mit Angeboten von der Stange zufrieden, sondern verlangt exakt auf diese Präferenzen zugeschnittenen Service. Für reaktionsstarke Werkstätten ist das eine große Chance, sich derart in dem von einem brutalen Preiskampf dominierten Markt abzuheben.
Druckmittel Preisbrecher
Zum anderen wird über die Bildung der von Roland Berger empfohlenen Umsetzungs-Taskforce nachgedacht, die dem Händler dabei helfen soll, die von ihm als realisierenswert empfundenen Maßnahmen vor Ort konkret umzusetzen. Darüber und vieles mehr soll die in einer am 3. Dezember 2015 in Bonn mit dem BRV-Vorstand anberaumten Sitzung der Kooperations/Handelssystem-Chefs beraten werden.
Solange die Märkte nicht wieder wachsen, bleibt der Preis ein unumgängliches Kriterium für den Kunden. Das Wachstum der unabhängigen Dienstleister beruht darauf, günstige Standardleistungen zu offerieren, und das ist der Reifenwechsel – der Frequenzbringer jeder Werkstatt. In den Köpfen der Kunden werden sie als Preisbrecher wahrgenommen, auch wenn die autorisierten gegenüber freien Werkstätten oft kaum Preisunterschiede zeitigen. Viele Kunden suchen gezielt im Internet nach dem Bestpreisoffert, daher ist Transparenz bei der Auswahl des Anbieters ein wichtiges Kriterium. Und exakt in dieses Kampfsegment drängen nun die herstellerorganisierten Betriebe. Wie sich das Kräfteverhältnis im Aftermarket in nächster Zeit verschieben wird, ist völlig offen. Neue Technologien halten Einzug in das Auto, die Karten im Kampf um den Kunden werden zwischen Herstellern, Zulieferern und den nachgereihten Serviceanbietern neu gemischt.
Die Roland-Berger-Studie verfolgt einen ganzheitlichen Projektansatz in Form eines Stufenmodells 2015 bis 2020. Ziel des Projektes ist, dem Reifenfachhandel auf unterschiedlichsten Entwicklungsständen dabei behilflich zu sein, sich angesichts des Strukturwandels zukunftsorientiert fortzuentwickeln. 2015 sollte noch genutzt werden, um z. B. Mindeststandards zu erfüllen, danach bis 2018 müssen die traditionellen Geschäftsfelder erweiterungsfähig gestaltet werden können, um 2020 damit im weiterhin dominanten klassischen Reifenbusiness durch zusätzliche Optionen eine vom Reifenersatzgeschäft stärkere Unabhängigkeit zu erlangen.
Exakt in diese Richtung zielt das von Roland Berger erarbeitete und letztlich von der Industrie mitfinanzierte Projekt „Geschäftsmodell Zukunft“ für den Reifenfachhandel. Bundesverband-Geschäftsführer Peter Hülzer hat das Projekt Anfang Juli 2015 in Abwesenheit des im BRV korporierten Verbands der Reifenhändler Österreichs (VRÖ) präsentiert (AUTO & Wirtschaft hat davon in der September-Ausgabe berichtet), vor knapp
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Bemühungen. Die kleine Meisterwerkstatt von nebenan wird sich neu profilieren müssen, um gegen hochprofessionell auftretende Unternehmen, die z. B. über Ketten- und Franchisekonzepte rasch expandieren, behaupten zu können. Sie sichern sich vielfach mit Kampfpreisen Marktanteile, verstehen es aber auch, auf sich ändernde Kundenbedürfnisse einzugehen.
dynamische Preisgestaltung, Fahrzeugservice, Optimierung Kundenerlebnis im Wartebereich, Hol- und Bringservice, Auswertung von Kundendaten mit externen Partnern, Außen-/Innendienst, Stromtankstelle, Lkw-Flottenservice.
Träger Reifen(fach)handel
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300 Mitgliedern in Köln vorgestellt und zieht drei Monate später eine ernüchternde Zwischenbilanz. Vielen war der Erwartungshorizont an das Projekt zu groß, schreibt Hülzer in einer ersten Bewertung: „Sie hatten sich wohl sofort umsetzbare Maßnahmen erhofft, die keine Vorbereitungszeit benötigen.“ Andere wiederum wollen im BergerProjekt „alten Wein in neuen Schläuchen“ entdeckt haben. Es gibt aber auch Reifen(fach)händler, die im „Geschäftsmodell Zukunft“ eine Verbandsinitiative erblicken, dem nicht zu übersehenden Strukturwandel erfolgreich begegnen zu können. „Aufgrund der heterogenen Struktur der Branche“, erinnert Projektleiter Philipp Grosse Kleimann von Roland Berger, könne nicht erwartet werden, dass ein auf alle Unternehmertypen passendes Füllhorn an Ideen und Vorschlägen ausgeleert werde. „Die extreme Spreizung der Mitgliederstruktur des BRV hat uns allerdings überrascht.“
Schwache Resonanz Der Widerhall der Mitglieder ist ernüchternd. Die Charts von Roland Berger wurden Mitte Juli per Newsletter allen Mitgliedern zugänglich gemacht. Einen Monat später hatten lediglich 14 Prozent der Empfänger den Newsletter überhaupt geöffnet. Aufforderungen zur Bestimmung weiterer Maßnahmen (siehe Kastentext links) fruchteten wenig. Dennoch lässt sich der BRVVorstand davon nicht entmutigen und hat eine Maßnahmenlangliste erstellt. Tatsache ist, dass es Händler auf unterschiedlichen Entwicklungsständen gibt, die jeweils mit unterschiedlichen Umsetzungsschritten agieren müssen, um ein professionelles Niveau zu erreichen. Das heißt, 2015 sollte – VRÖ aufgepasst! – zur Definition von Mindeststandards genutzt werden, um bis 2018 Maßnahmen zur Erweiterung der traditionellen Geschäftsfelder des Reifen(fach)handels ergreifen zu können. 2020 sollte dann
Peter Hülzer: „Wenn 99,1 Prozent aller 300 bei der Präsentation anwesenden Mitglieder des BRV auf die Frage, ob sie Handlungsbedarf in unserer Branche sehen, mit ,Ja‘ antworten, dann ist das Grund dafür, den Evolutionsprozess des Reifenfachhandels umgehend einzuleiten. Die Ansätze dazu müssen vom Unternehmer vor Ort allerdings selbst evaluiert, ausgewählt und individuell umgesetzt werden.“
REIFEN EXTRA
der Zeitpunkt sein, in dem das tradierte Reifenersatzgeschäft zwar eine nach wie vor dominante Rolle spielt, durch zusätzliche Optionen aber eine stärkere, insbesondere wirtschaftliche Unabhängigkeit vom Reifenersatzgeschäft sichtbar wird. Die neuen Wege im Aftersales-Business orientieren sich rasend schnell und sind vom digitalen Einfluss gezeichnet. Der Reifen(fach)handel muss zur Schaffung einer professionellen und zeitgemäßen Geschäftsbasis bereit sein. •
REIFEN EXTRA
Andrea Appel, Semperit
Peter Gulow, Bridgestone
Claus-Christian Schramm, Goodyear Dunlop
Hannes Gößler, Nokian
Thomas Körpert, Apollo Vredestein
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Die Restlager sind gefüllt, die Bereitschaft zur Einlagerung ist überschaubar. Trotz schwachem Sell-in sind die Hersteller vorsichtig zuversichtlich für das Winterreifengeschäft.
Woher kommt der Optimismus? Welche Erwartungen haben Sie für das Reifen-Geschäft in der heurigen Wintersaison? Körpert, Vredestein: Abhängig von den Wetterverhältnissen erwarte ich ein Geschäft auf dem Niveau vom Vorjahr. Sollte es extrem viel Schnee geben, wird sich die Menge erhöhen, sonst wird die Menge sich aber leider nochmals reduzieren. Appel, Semperit: Durch den milden Winter 2014/2015 gibt es Restmengen. Hier gilt es jedoch zwischen Fahrzeugmarken, Vertriebskanälen und Regionen zu unterscheiden. Wir sind mit unserer derzeitigen Lieferquote an unsere Kunden zufrieden. Hilfreich für die gesamte Branche wäre sicher ein „richtiger“ Winter. Schramm, Goodyear: Mit einem Anteil von zwei Drittel des Gesamtmarktes ist das Winterreifengeschäft in Österreich von entscheidender Bedeutung. Wir sehen zwar einen nach wie vor hohen Anteil an zugelassenen Fahrzeugen, schätzen allerdings das Gesamtgeschäft unter dem Vorjahr ein. Gömmel, Hankook: Wir gehen optimistisch gestimmt in die diesjährige Wintersaison. Die Nachfrage nach unseren Produkten hat auch in Österreich noch einmal deutlich zugelegt, gestärkt auch durch unsere wachsende Präsenz im Erstausrüstungssegment. Jüngst konnten wir auf der IAA in Frankfurt weitere Erfolge im OE-Geschäft bei namhaften Automobilherstellern wie Audi, BMW oder Mercedes bekanntgeben. In Kombination mit verschiedenen Marketingmaßnahmen wie unserem Engagement als exklusiver Reifenlieferant der DTM, Formel 3 und des Audi
Sport TT-Cups, aber auch verstärkt über regionale Marketingaktivitäten stützen wir die Bekanntheit der Marke Hankook nachhaltig und steigern unsere Visibilität im Markt. Riepl, Falken: Wir gehen optimistisch in die Saison. Natürlich ist uns bewusst, dass die allgemeine Restlagersituation teilweise angespannt ist. Auch stehen wir weiterhin vor der Herausforderung, dass sich die Erträge für alle Beteiligten im Wintergeschäft verbessern müssen. Wir sind aber sehr zuversichtlich, dass wir diese Hürden durch unsere Leistung und Go-to-Market-Strategie erfolgreich nehmen können. Wir sind durch unsere hochwertigen Produkte und unser Händlernetzwerk gut im Markt positioniert. Das belegen auch Auszeichnungen wie der VRÖ-Award, den wir Anfang des Jahres zum ersten Mal für unsere Qualität, die Preis- und Rabattpolitik sowie unseren Service gewinnen konnten. Ostbomk, Michelin: Für Hersteller ist es heuer durch ein vorsichtigeres Bestellverhalten des Handels und aufgrund der Restbestände aus dem Vorjahr ein nicht sehr einfaches Jahr im Sell-in. Im Sell-out hingegen sehen wir Chancen wegen der aufgeschobenen Käufe des Vorjahres und aufgrund der „Winterreifendurchfahrer“. Mielacher, Pirelli: Wir erwarten in Bezug auf die Menge eine starke Wintersaison. Aufgrund des enormen Preisdrucks auf das Produkt Reifen wird die Dienstleistung einen entscheidenden Anteil am kaufmännischen Erfolg des Wintergeschäftes haben. Das Thema Verfügbarkeit ist in diesem Winter ein sehr
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wichtiges. Die Industrie hat an den Handel um 20 Prozent weniger geliefert als im Vorjahr. Es gibt aber keinen Grund anzunehmen, dass der Bedarf im Vergleich zum Vorjahr weniger ist. Die Industrie hat somit einen Teil der Lagerverwaltung übernommen und muss versuchen, diese logistische Herausforderung zu meistern. Gulow, Bridgestone: Der Sell-in-Bedarf ist momentan auf einem historischen Tiefpunkt angelangt, sicher ein Resultat der vergangenen eher „grünen“ Winter und der relativ hohen Restlagerbestände. Für den Sell-out sehen wir im Handelsbereich positive Tendenzen und somit einen Lagerabbau der Winterreifenüberhänge aus vorangegangenen Jahren. Gößler, Nokian: 2015 wird für Handel und Industrie bestimmt eine große Herausforderung. Dennoch gehen wir sehr optimistisch in die Wintersaison, das begründet sich in unserer neuesten Produktpalette wie zum Beispiel dem WR D4 als erstem Premium-Winterreifen mit Klasse A im Nassgrip, sehr guten Testergebnissen sowie einer guten Verfügbarkeit. Eckhart, Kumho: Wir sehen der heurigen Wintersaison vorsichtig optimistisch entgegen. Wie immer wird ein früher Wintereinbruch auf das Kaufverhalten der Konsumenten starken Einfluss nehmen und den Sell-out bei den Händlern beschleunigen. Von welchen Neuheiten bei Produkten, Dienstleistungen beziehungsweise beim Marketing können Ihre Händler profitieren? Gömmel, Hankook: Wir starten mit unseren zwei neuen Winterspezialisten Hankook i*cept evo2 und Hankook i*cept RS2 und einem erweiterten Line-up in die kommende Wintersaison. Darüber hinaus operieren wir am Markt Österreich erstmalig in einer Wintersaison bei ausgewählten Kunden mit einer hochinteressanten Endverbraucheraktion, die unter anderem den Reifenwechsel im Fachbetrieb unterstützen soll, wo der Endverbraucher dann
Claus Gömmel, Hankook
auch eine ausführliche Beratung zum Thema Winterreifen erhält. Eckhart, Kumho: Das Hauptaugenmerk liegt auf unserem im Vorjahr neu auf den Markt gebrachten WinterCaft WP51, den wir heuer um einige wichtige Dimensionen erweitern. Auch der immer stärker wachsende Markt der Ganzjahresreifen ist mit unserem All-Wetter-Spezialist Solus HA31 bestens abgedeckt. Der Reifen vereint alle Eigenschaften eines Sommer- und Winterreifens und sichert damit dem Autofahrer rund ums Jahr erstklassige Leistung. Gößler, Nokian: Zu unserer sehr aktuellen Produktpalette bieten wir heuer viele Neuheiten: WR D4, WR C3 und Wheaterproof mit besonderen Alleinstellungsmerkmalen wie Twin-Trac-Silica, Schneematsch-
REIFEN EXTRA
Christian Mielacher, Pirelli
Sonja Eckhart, Kumho
Günther Riepl, Falken
Philipp Ostbomk, Michelin
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schleuder oder Pumplamellen-System. Um den POS zu unterstützen, setzen wir auf Zufriedenheitsgarantie und Marketing in neuen und traditionellen Medien. Körpert, Vredestein: Wir haben für diese Saison unser Dimensionsangebot ausgeweitet, speziell für die Kategorie der kleinen SUV haben wir die neuen Dimensionen neu im Lager vorrätig. Unser Courtesy-Car-Programm ist neu und groß wie nie. Für Apollo haben wir bei den österreichischen Fußballvereinen Rapid Wien und Sturm Graz im Stadion LED-Bandenwerbung. Bei Vredestein haben wir den Vertrag mit Red-BullAir-Racer Hannes Arch verlängert und auf der IAA gerade die neue „Rock the Road“-Kampagne vorgestellt. Riepl, Falken: Wir gehen mit dem bewährten Programm in die Wintersaison und bieten unseren Kunden High-Performance-Reifen, die sich durch ihre hohe Qualität und die außergewöhnlichen Fahreigenschaften auszeichnen. Den Verkauf in Richtung Endverbraucher unterstützen wir wieder mit unserer erfolgreichen und bekannten „Falken sagt Tanke“-Aktion. Appel, Semperit: Bei unseren Kunden setzen wir auf Kontinuität, bei unseren Produkten auf stetige Weiterentwicklung. Dies bedingt nicht zwingend die Neueinführung eines Reifens, wie der diesjährige ÖAMTC-Test zeigt. Unser bewährtes Continental-Produkt ist wieder ganz vorn und Semperit ist in der österreichischen Kerndisziplin Schnee immer „top“. Schramm, Goodyear: Goodyear Dunlop bietet mit dem Goodyear UltraGrip Performance und dem Dunlop Winter Sport 5 zwei neue High-Performance-Winterreifen an. Die Produkte zeichnen sich durch ausgewogene Leistungen auf hohem Niveau auf Schnee, nasser und trockener Fahrbahn sowie einen reduzierten Rollwiderstand aus. Erste Testergebnisse des ACE (durchgeführt mit ARBÖ und GTU) bestätigen das Top-Niveau und stellen beide neuen Reifen auf das Siegerpodest. Attraktive Endverbraucher-Prämien beider Marken unterstützen den Sell-out. Ostbomk, Michelin: Neu bieten wir mit dem Michelin CrossClimate den ersten Sommerreifen mit Wintereigenschaften an, der gerade „Autobild“-Ecomeister geworden ist. Mit dem Kleber Citilander gibt es einen zusätzlich neuen SUV-Winterreifen. Unsere bewährte 30-Euro-Tankgutscheinaktion wird es auch diese Saison wieder geben. Mielacher: Pirelli wird gleich dem Vorjahr mit dem Tyrelife-Konzept Händlern und Endverbrauchern die Markenentscheidung leichter machen. Gulow, Bridgestone: Wir führen in diesem Jahr das komplette Line-up unseres Bridgestone Blizzak LM001 ein. Für die Marke Firestone ist ab der zweiten Jahreshälfte erstmalig unser Produkt Multiseason, ein Ganzjahresreifen mit Schneeflocken-Symbol, in sechs Dimensionen erhältlich. Im Bereich Marketing setzen wir bis zum 15. Dezember unsere Sell-out-Kampagnen für beide Marken um. Endverbraucher können
sich bei Bridgestone interessante Gutscheinprämien und bei Firestone tolle Sachprämien sichern. Mit dem Weltcupauftakt in Sölden sind wir auch wieder an verschiedenen Rennstrecken als FIS-Event-Sponsor beim alpinen Skiweltcup präsent und stärken somit die Markenbekanntheit von Bridgestone. Wie schätzen Sie die Entwicklung der verschiedene Vertriebsschienen (Reifenfachhandel, industrieeigene beziehungseise industrienahe Betriebe, Marken-Autohäuser, freie Kfz-Werkstätten, B2C-Onlinevertrieb mit Montagepartnern, ...) ein? Welche Vertriebsschienen werden für Ihren Konzern die größte Rolle spielen? Riepl, Falken: Für uns hat der Reifenfachhandel nach wie vor oberste Priorität. Wir arbeiten mit den Händlern eng zusammen und haben hierbei außerordentlich gute Erfahrungen gemacht. Deshalb werden wir diesen bewährten Weg auch künftig gehen. Mielacher, Pirelli: Pirelli arbeitet stark mit dem Reifenfachhandel, aber auch mit den Autoimporteuren zusammen. Beide Kanäle sind für Pirelli enorm wichtig. Aufgrund der Marktentwicklung gibt es wieder große Möglichkeiten für den Wiederverkauf. Das Autohaus wird weiterhin das Reifenthema ernst nehmen. B2C ist mehr als Informationsplattform zu sehen. Der Endverbraucher möchte beim Reifenkauf trotz aller B2C-Angebote nicht auf die Beratung verzichten. Körpert, Vredestein: Für uns ist nach wie vor der Reifenfachhandel die wichtigste Vertriebsschiene in Österreich, auch dem Autohaus kommt, speziell im Winter, eine immer größere Rolle zu. Das Internet ist aus unserem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken, im Reifengeschäft zum Endkunden (B2C) ist aber seine Möglichkeit beschränkt, ein Anteil von über 10 Prozent ist aus meiner Sicht nicht zu erwarten. Einen Unterschied im freien oder markengebunden Reifenhandel oder Autohaus sehe ich nicht wirklich, hier kommt es nur darauf an, wie es gemacht wird! Ostbomk, Michelin: Für Michelin hat der Reifenhandel eine Schlüsselposition und ist für uns der wichtigste Partner. Sie sind Experten in Sachen Reifen. Autohäuser machen dem klassischen Reifenhandel weiterhin Konkurrenz, da sie vor allem durch das Neuwagengeschäft bereits Kundenkontakt haben. Auch kleinere Garagen und Werkstätten, die sich durch geringere Kostenstrukturen und attraktive Einkaufsquellen auszeichnen, sichern sich nach und nach ihren Teil des Marktes. Der Online-Handel ist noch auf niedrigem Niveau, hier rechnen wir allerdings mit Wachstum. Appel, Semperit: Sowohl das Kauf- als auch das Mediennutzungsverhalten sind im Umbruch. Ein Reifen wird jedoch kein „Fashion“-Produkt werden. Es ist ein technisches Produkt und beratungsintensiv. Das macht eine reine Online-Vermarktung schwierig. „Face-to-face“-Beratung wird einer der Erfolgsfakto-
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ren für die Branche bleiben – sowohl B2B als auch B2C. Semperit ist traditionell eine „Jedermann“Marke. Der Konsument geht davon aus, dass er Semperit überall bekommt. Mit unserem breiten Markensortiment werden wir auch in Zukunft sämtliche Vertriebskanäle abdecken. Eckhart, Kumho: Die Internetangebote nehmen in allen Bereichen ständig zu und sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Der Fokus für den Vertrieb liegt bei uns aber eindeutig auf den Partnern aus dem Reifenfachhandel. Für diese bieten wir neben einem 24-h-Online-Bestellsystem auch ADHOC-Anbindungen an. Unser Customer-Service-Team bietet jedem Kunden persönliche Betreuung und kann auf individuelle Anfragen sofort reagieren. Gößler, Nokian: Wir setzen nach wie vor auf den klassischen Reifenfachhandel, denn ein erklärungsintensives technisches Produkt wie der Reifen benötigt den Fachhandel, um eine gute Produkt- und Preispositionierung beim Verbraucher zu bekommen. Gömmel, Hankook: Jede der genannten Vertriebsschienen hat seinen Anteil am Reifengeschäft. Eine Prognose, welche Vertriebsschiene in der kommenden Wintersaison als Gewinner am Markt gelten wird, kann und möchte ich nicht abgeben. Für uns als Hersteller ohne Direktvertrieb steht der gesamte freie Reifenfachhandel sowie natürlich die markengebundenen Autohäuser und auch die freien Kfz-Werkstätten im Fokus. Diese Kanäle wollen und werden wir auch weiterhin unterstützen. Schramm, Goodyear: Der traditionelle Reifenfachhandel wird weiterhin mit seinem umfassenden Leistungspaket überzeugen, angefangen bei der langjährigen Kundenbeziehung, Fachberatung, Montage, Service, Einlagerung, über die Altreifenentsorgung bis hin zu speziellen Öffnungszeiten und guter telefonischer Erreichbarkeit während der Saison. Hinzu kommt die Möglichkeit der Profilierung im Rahmen der sukzessiven Einführung von RDKS über die Erstausrüstung. Generell ist es schwer, eine eindeutige Prognose zu erstellen. Es wird in allen Kanälen Veränderungen und Verschiebungen untereinander geben. Gulow, Bridgestone: Seit Jahren beobachten wir, dass der Verkauf von Winterreifen im Autohaus stark von der Entwicklung der Pkw-Neuzulassungen beeinflusst wird. Da diese nur leicht rückläufig im Vergleich zum Vorjahr ist, erwarten wir dort eine eher stabile Nachfrage. Im Reifenhandel hingegen hängt der Erfolg einer Winterreifensaison deutlich mehr von den Witterungsverhältnissen ab, so dass wir auf einen ordentlichen Winter hoffen. Europaweit beobachten wir einen steigenden Trend von B2C-OnlineKäufern. Wir konzentrieren uns mit unserem Geschäft auf den Reifenhandel und selektiv auf die Marken-Autohäuser, bei denen wir durch unsere Erstausrüstungspräsenz bereits eine gewisse Vorakzeptanz vorfinden. • (RED)
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Reifen-Vertriebskanäle: Wer liefert an wen? Die Strukturen der Branche wurden in den vergangenen Jahren komplett über den Haufen geworden. Der klassische Kanal Hersteller-Großhändler-Reifenfachbetrieb verliert zunehmend an Bedeutung. Von Gerald Weiss
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as beginnt bei den Hersteller-Philosophien: Während die vermeintlich kleinen Hersteller wie Hankook, Falken und Nokian eine konsequente Wachstumsstrategie verfolgen, versuchen die etablierten Hersteller offenbar durch Kostenreduktion statt durch Umsatzsteigerung ihre Gewinne zu erhöhen. Werden bei den Erstgenannten zusätzliche Mitarbeiter gesucht beziehungsweise aufgenommen, verlieren bei den Zweitgenannten, Beispiel Goodyear, langgediente Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz. Ein eindeutiges Bild hat dazu die vergangene AutoZum in Salzburg gezeigt. Hankook, Falken und Nokian waren mit eigenen Ständen vertreten, der etablierte Rest präsentierte sich auf kleinen Tischen kostensparend im Rahmen des ReifenForums.
Geordnete Vertriebsstrukturen Die Reifen sind ohnehin im großen Stil im Umlauf, könnte man meinen. Ohne geordnete Vertriebsstrukturen haben jedoch alle Hersteller Probleme mit einem unkontrollierten Angebot und dementsprechend mit fehlender Preistreue. Denn aus einer klaren Vertriebsstruktur wurde mittlerweile ein Bauchladen, aus dem sich (fast) jeder bedienen kann. So wird heute kunterbunt geliefert: Direkt an Reifenfachbetriebe oder auch an Autohäuser, weiterhin an Großhändler und auch an die Teile(groß)händler. Dazu kommt das Internet – egal ob Fluch oder Segen. Nicht immer ist dabei allerdings klar, woher die Bestände kommen: Sind die Reifen tatsächlich verfügbar oder werden sie mehrfach auf verschiedenen Börsen angeboten. Diese Vorgehensweise verstärkt das Überangebot, das manchmal eben nur virtuell vorhanden ist.
Wer verkauft die Reifen? Für den B2B-Kunden ist es oftmals schwer, zu unterscheiden, wem die Reifen gerade gehören und wo diese gelagert sind, wenn diese online angeboten werden. Während beim Online-Auftritt von klassischen
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Großhändlern wie Interpneu alle Reifen im eigenen Lager liegen, sind auf den Börsen von Delticom neben dem großen Anteil an lagernden Reifen auch Fremdbestände zur Vermittlung zu bestellen. Die klassischen Internetanbieter wie Tyre24 sind schließlich reine Vermittler. All das hat seine Berechtigung. Wirklich problematisch wird es bei diversen unseriösen Börsen, die regelmäßig auftauchen und wieder verschwinden. Der Reifenhändler lässt sich hier leicht vom vermeintlich günstigen Preis täuschen. Mit den
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Sorgen bei Fehlbestellung, Fehllieferung, Beschädigung oder Reklamationen bleibt der Händler dann oftmals allein.
von der fehlenden Kompetenz haben die beiden Vorteile gegenüber dem Reifenhandel. Die Marken-Autohäuser sind durch die Werbemaschinerie der Automobilhersteller Weltmeister bei Kundenbindung und Marketing: Wenn VW in Österreich zum Winterreifenwechsel einlädt, steht die etablierte Reifenbranche im Schatten. Die wachsende Zahl der kleinen freien Werkstätten ist mit ihren niedrigen Stundensätzen beim Service erfolgreich und nimmt das Reifengeschäft locker mit. Lagerhaltung ist dort kein Thema. Hier wird alles just in time bestellt und geliefert, dementsprechend günstig ist die Kostenstruktur. Die moderne Logistik macht’s möglich.
Hybrid-Händler Wenn es eng wird in der Saison, darf wieder der Hybrid-Händler aus der Region herhalten. Also jener regionale Großhändler, der in Ermangelung des bisherigen Großhandelsgeschäftes immer mehr auf den Endkunden setzen muss, anstatt die Autohäuser, Werkstätten und kleinen Reifenbetriebe in der Region zu beliefern. Lange Zeit haben an diesem System beide Seiten verdient, das ist nun Geschichte.
Autohäuser und Werkstätten gewinnen Das liegt auch daran, dass Hersteller und Großhändler die immer stärker werdenden Autohäuser und Werkstätten als Direktkunden forcieren. Abgesehen
Wer hält das Lager? Mit rückläufiger Einlagerung kämpfen die Hersteller mittlerweile auch beim etablierten Reifenfachhandel. Abgesehen von schlechten Erfahrungen der vergangenen Jahre wissen viele Betriebe heute nicht mehr wohin mit den Depotkunden. Zudem steigt die Herausforderung mit der Vielfalt und Komplexität des aktuellen Reifenangebotes. „Bei allen Preiskämpfen gewinnt letztlich der, der liefern kann“, ist VRÖ-Obmann James Tennant überzeugt. In den unterschiedlichen Vertriebskanälen wird es letztlich einen Mix aus den diversen Lieferanten verschiedener Ebenen geben. Die klassischen Strukturen sind Geschichte. •
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Der ÖAMTC testete zwei verschiedene Dimensionen
Des einen Freud, des anderen Neid Die Reifentests von ÖAMTC und ARBÖ sind Basis vieler Kundenentscheidungen. Deren Veröffentlichung wird mit dementsprechender Spannung und anschließendem Lob bzw. Kritik begleitet. Auch bei den aktuellen Wintertests hat es einige Negativüberraschungen gegeben.
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ÖAMTC-Reifenexperte Dipl.-Ing. Friedrich Eppel
Beim ÖAMTC wurden Reifen der Dimensionen 165/70 R14 und 205/55 R16 getestet: www.oeamtc.at
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er ÖAMTC, der seine Reifentests in Kooperation mit dem deutschen ADAC durchführt, hat erneut zwei verschiedene Reifendimensionen getestet und ein breites Spektrum an Reifenmarken unter die Lupe genommen. „Wir haben Modelle aus allen Preiskategorien und wollen damit all das testen, was der Kunde zu kaufen bekommt“, erklärt ÖAMTC-Reifenexperte Dipl.-Ing. Friedrich Eppel. Dass ganz neu am Markt präsentierte Reifen oftmals nicht beim Test mit dabei sind, liegt an der langen Vorlaufzeit. „Ein Reifentest läuft vom Kauf der Modelle bis zur Veröffentlichung fast ein Jahr“, so Eppel. Dabei werden die Reifen bei fünf verschiedenen Reifenhändlern frei zugekauft. Einschränkungen gibt es allerdings bei der unteren Liga im Reifenlabeling. Eppel: „Modelle, die beim Nassgriff schlechter sind als C-Level, nehmen wir nicht zum Test.“ Hier muss der Konsument selbst erkennen, dass er keine gute Ware kauft. Billigreifen sind mit ein Grund, warum der ÖAMTC seinen Mitgliedern rät, sich vor dem Kauf vom Fachmann beraten zu lassen, sich also im Reifenfachhandel, im Autohaus oder bei unabhängigen Reifentests zu informieren. Danach sei wichtig, auch das richtige Produkt zu kaufen. Mit diversen Zusätzen gäbe es schon Unter-
schiede zwischen den Reifen, etwa die speziellen Modelle für bestimmte Automarken. „Wichtig ist, ob es ungefähr oder tatsächlich das gleiche Produkt ist“, meint Eppel.
Keine deutlichen Schwächen „Man kann sich nicht aussuchen, bei welchen Fahrbahnzuständen man in eine Gefahrensituation kommt. Die Reifen dürfen sich also keine deutlichen Schwächen leisten, die zulasten der Sicherheit gehen“, erklärt Eppel die Kriterien. Wenn hingegen nur leichte Nachteile entstehen, muss der Konsument selber entscheiden können, was ihm wichtig ist. Das ist in der Auflistung durch die Punkteverteilung erkennbar und individuell veränderbar. Besonderes Augenmerk legt das Testteam seit jeher auf die Leistungen bei nasser Fahrbahn. Eppel: „Das ist ein häufiger, wenn nicht der häufigste Fahrzustand im Winter. Jene, die 50 Prozent des Winters auf Schnee fahren, sind bei unserer Schneeräumung eher die Ausnahme.“ Dass dieses Mal nur sehr wenige Reifen mit „sehr empfehlenswert“ beurteilt werden, führt Eppel einerseits auf die hohe Bedeutung der Leistungen bei Nässe zurück. „Schwache Eigenschaften auf nasser Straße sind bei vielen Reifen der Grund für eine Abwertung.“ Andererseits werden durch punktuelle Verbesserung in der Weiterentwicklung des Reifens teilweise auch Verschlechterungen hervorgerufen. „Damit zeigt sich die Schere, die mittlerweile zwischen den verschiedenen Anforderungen an einen Reifen aufgeht. „Wird eine Eigenschaft verbessert, kann schnell ein anderer Bereich schlechter werden“, so Eppel. Es sei sehr schwierig, sich in gar keinem Bereich Schwächen zu leisten.
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35 Modelle beim ÖAMTC Beim ÖAMTC-Winterreifentest 2015 wurden insgesamt 35 Modelle getestet: 16 Gummis der Dimension 165/70 R 14 und gleich 19 Pneus mit der Größe 205/55 R16. Lediglich 5 der 35 Reifen konnten mit einem „sehr empfehlenswert“ gänzlich überzeugen. Mit Goodyear, Dunlop, Michelin und Continental waren alte Bekannte ganz vorn zu finden, lediglich für den Yokohama W.drive V905 ist das grelle Scheinwerferlicht am Siegertreppchen neu. Am anderen Ende der Skala gab es ein „bedingt empfehlenswert“ und gleich vier „nicht empfehlenswert“. Bei diesen 5 Reifen sind die mangelnden Nassgriff-Eigenschaften für die schlechte Beurteilung verantwortlich. Das „empfehlenswerte“ Mittelfeld war schließlich mit 25 Modellen sehr stark vertreten. Für die Hersteller und deren Händler gilt hier wohl das Motto: „Nutzt’s nix, schad’s nix!“
225/50 R17 beim ARBÖ Der ARBÖ führt seine Reifentests mit GTÜ (Gesellschaft für Technische Überwachung) und dem Automobilklub ACE durch. Während bei den deutschen Institutionen auch der Preis mitbewertet wird, hat sich der ARBÖ entschlossen, die Bewertungen ohne die Preisrubrik zu veröffentlichen. Die Vorgehensweise sorgte im Frühjahr für Kritik, weil in den Begleittexten
Differenzen bei der technischen Qualität der Reifen auftraten. Beim aktuellen Winterreifen-Test der Dimensionen 225/50 R17 wurde das Thema sauber gelöst und kommuniziert. Einziger Unterschied im Endergebnis zwischen deutscher und österreichischer Veröffentlichung ist der Semperit SpeedGrip 2, dem bei GTÜ und ACE der günstige Preis zu einem „empfehlenswert“ verhilft. Beim ARBÖ reicht es ohne Berücksichtigung des Preises nur mehr zu einem „wenig empfehlenswert“. Überlegen an der Spitze liegt mit dem Continental WinterContact TS 850 dafür ein anderes Konzernprodukt. Die weiteren Stockerlplätze gehen mit Winter Sport 5 und UltraGrip Performance an die konstant erfolgreichen Produkte aus dem Hause Goodyear Dunlop. • (GEW)
Test am klassischen Hecktrieb: ARBÖ und BMW 3er-Reihe
Der ARBÖ montierte Winterreifen der Dimension 225/50 R17 auf den Testwagen: www.arboe.at
REIFEN EXTRA
Der Oldtimer bringt treue Kunden Traditionsbetrieb Czaika Pattermann in Salzburg arbeitet konsequent mit der Sprint-Classic-Linie von Vredestein und hat sich damit einen loyalen Kundenstock aufgebaut.
che drauf“, rechnet Peschek vor. Allerdings kommen die Oldtimer-Kunden auch gerne und loyal mit dem Alltags- oder Firmenauto und empfehlen das Unternehmen weiter. „Die Kundenbindung baut sich über das Fahrzeug auf”, erklärt Peschek. In weiterer Folge bleibt es natürlich nicht nur beim Reifenwechsel. Gruber erledigt Service- und Verschleißarbeiten für die Lieblinge seiner Kunden. Und auch die hochwertige Komplettaufbereitung wird bei Czaika Pattermann durchgeführt.
Von Gerald Weiss
Eigentümer Jörg Pattermann, Harald Kilzer (Vredestein) und Czaika-Pattermann-Geschäftsführer Michael Peschek (v.l.)
Eugen Gruber, Werkstattleiter bei Czaika Pattermann und Oldtimer-Fan
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Oldtimer-Programm von Vredestein
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s ist in erster Linie eine Herzensangelegenheit”, beschreibt Eugen Gruber, seit 19 Jahren Reifenfachmann und mittlerweile Werkstattleiter bei Czaika Pattermann (CP), das Oldtimer-Geschäft. Denn Gruber ist das Herz und das Hirn der Oldtimer-Schiene beim Salzburger Reifen-Traditionsbetrieb, der schon 1921 erstmals als Fachbetrieb für Reifen und Motoröl erwähnt wurde. Gruber: „Die Kunden sind wesentlich emotionaler und legen großen Wert auf die professionelle und nahezu liebevolle Betreuung ihres Oldtimers.“ Für Geschäftsführer Michael Peschek ist sein Mitarbeiter der entscheidende Faktor: „Für Oldtimer-Besitzer ist es eine Vertrauenssache, ihr Auto in fremde Hände zu geben. Das muss eine Person sein, die das lebt.“ Für das Unternehmen ist das Oldtimer-Segment freilich mehr als nur eine Leidenschaft, sondern hat sich zu einem wichtigen Kundenbindungsinstrument entwickelt. „Die vielleicht etwas bessere Marge geht durch die wesentlich längeren Beratungs- und Betreuungsgesprä-
Bei den richtigen Gummis für die edlen Gefährte vertraut man seit Langem auf Vredestein. Unter dem Namen Sprint Classic werden dort seit 15 Jahren neue Reifen mit alten Profilen produziert. Die Pneus sehen also aus wie die ursprünglich montierten Räder und passen damit hervorragend zum Erscheinungsbild der Oldtimer. Der Reifen selbst ist mit Karkasse, Aufbau und Gummi technisch allerdings am neuesten Stand und gibt den Oldtimerfahrern Sicherheit. „Es werden die aktuellsten GummiMischungen mit den alten Heizformen von damals hergestellt”, erklärt Harald Kinzer, Vertriebsleiter bei Apollo Vredestein in Österreich und selbst leidenschaftlicher Oldtimer-Fahrer. Die Palette reicht von den ersten Nachkriegsfahrzeugen bis hinauf zu den 70er-Jahren. „Wir haben eine sehr breite Palette und wir arbeiten auch laufend daran, alte Dimensionen wieder aufleben zu lassen.“ Mit Sprint Classic hat Vredestein unter den Oldtimer-Fans einen guten Namen. „Ein Großteil der Ennstal-Classic-Sieger ist auf unseren Reifen unterwegs”, so Kilzer.
Reifen für Alt und Neu Dabei ist die Oldtimer-Schiene nur die Krönung der sehr guten Zusammenarbeit von Czaika Pattermann mit Vredestein, die aus der Sortimentserweiterung des Reifenherstellers sowie der Kooperation mit Point-S entstanden ist. Mittlerweile ist der Anteil an Vredestein-Reifen bei CP stark steigend. Geschäftsführer Peschek nennt dafür drei Gründe: „Vredestein ist präferierter Lieferant bei Point-S, wir haben mit Harald Kilzer eine sehr persönliche Betreuung und wir haben eine Klientel, die auf die Qualität Wert legt, die wir bei Vredestein bieten können.” Besitzer und Österreichs Rallye-Beifahrer-Legende Jörg Pattermann ergänzt: „Vredestein hat ein breites Sortiment, das viel abdeckt. Das ist wichtig für uns. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist gut, ausschlaggebend ist letztlich die hohe Produktqualität.“ •
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Die Stärke der Spezialisten VRÖ-Obmann James Tennant ist sich der Veränderung in der Branche bewusst. Jeder muss seine Stärken kennen, um erfolgreich zu sein. Der VRÖ hilft dabei.
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ie Frage ist, wie man die Entwicklung abfedern kann. Ist ein zweites Standbein die Lösung oder eine noch stärkere Spezialisierung? „Das muss jeder für sich selbst entscheiden“, ist VRÖ-Obmann James Tennant überzeugt. Das sei regional sehr unterschiedlich. Dass es zu massiven Veränderungen kommen wird, ist dem Reifenprofi bewusst. „So klassisch wie bis jetzt wird es nicht mehr weitergehen.“ Für Tennant gibt es in jedem Fall eine wichtige Vorgehensweise: „Die Hemdsärmel hochkrempeln und mit
VRÖ-Obmann James Tennant
VRÖ unterstützt seine Mitglieder Zur Unterstützung der Mitglieder stellt der VRÖ umfangreiches Informationsmaterial zur Verfügung. Diese Unterlagen helfen beim täglichen Geschäft beziehungsweise bei der Argumentation gegenüber dem Endkunden. Neben dem aktuellen Thema RDKS sind das beispielsweise Erklärungen zum Auswuchten.
seinen Stärken weiterarbeiten.“ Man müsse seine Region und seine Kunden kennen. Tennant: „Man darf nicht im Trüben fischen, man muss richtig kalkulieren und man muss die Kompetenz in Richtung Endkunde zeigen und leben. Für den Kunden muss Service erlebbar werden. Nur wir sind die Reifenspezialisten.“ Das sei die Botschaft, die jeder Fachbetrieb hinaustragen müsse. „In der stressigen Saison gilt es, ruhig und besonnen zu agieren, die Kenntnisse und Spezialgebiete zu nutzen.“ Und man müsse gut auf die Situation vorbereitet sein. „Jeder einzelne Kunde, der gut betreut wird, wird wieder zum Reifenfachhandel kommen. Und wir haben zweimal im Jahr die Chance, uns zu beweisen.“
Den Spiegel vorhalten VRÖ-Broschüre: Auswuchten ist unverzichtbar
Geprüfter Reifenfachmann Der Lehrgang „Der geprüfte Reifenfachmann“ beziehungsweise „Die geprüfte Reifenfachfrau“ findet vom 11. bis zum 16. Jänner 2016 im WIFI Linz statt. Die anerkannte Ausbildung umfasst die gesamte Reifentechnologie und verbessert damit das Wissen in diesem Bereich erheblich. Der VRÖ unterstützt als Kooperationspartner dieses Kurses seine Mitglieder zusätzlich in Form eines Zuschusses zum Kursbeitrag.
Hinsichtlich der Angebote des VRÖ hebt Tennant die Mystery-Shopping-Aktion hervor. „Sich selbst einen Spiegel vorzuhalten, ist ganz wichtig. Danach muss man aber auch konstruktiv mit der Kritik umgehen.“ Dabei wird Verbesserungspotenzial etwa bei der Optik des Betriebes, bei der Höflichkeit der Mitarbeiter oder bei der Kompetenz beim Verkaufsgespräch aufgezeigt. Tennant bringt die richtige Strategie auf den Punkt: „Sein Einzugsgebiet kennen und nutzen sowie selbstbewusst verkaufen, dann werden auch die Preise akzeptiert.“ • (GEW)
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Der emotionale Falke Neues Logo, neuer Slogan und eine neue Marketingstrategie sollen für mehr Emotionen bei der Marke Falken sorgen.
Neues Falken-Logo mit neuem Slogan
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Stephan Cimbal, Head of Marketing bei Falken Tyre Europe
m Gegensatz zum Automobil sind Reifenmarken nicht so stark entwickelt und positioniert“, erklärt Stephan Cimbal, Head of Marketing bei Falken Tyre Europe. Zudem würden sich die Positionierungen der Brands nur wenig unterscheiden. „Im mittleren Segment gibt es heute keine schlechten Reifen mehr. Es geht sehr stark um Langlebigkeit, Verbrauch und ähnliches.“ Auch Falken sei auf einem technisch sehr guten und hohen Niveau. „Dabei ist die Marke erst 30 Jahre alt, sehr wenig im Vergleich zu den meisten Automarken“, so Cimbal zur grundsätzlichen Position. Die technische Kompetenz ist in diesem Segment also selbstverständlich. Zukünftig will sich Falken sehr emotional positionieren: „dynamisch und energiegeladen.“
Drei Markenwelten Dafür will der Reifenhersteller drei Markenwelten aufbauen. Teil eins ist der Motorsport, wo Falken schon jetzt mit Porsche beispielsweise beim 24h-Rennen am Nürburgring dabei ist. „Neben der Performance auf der Rennstrecke will Falken auch den Hintergrund stärker beleuchten und Aktivitäten rund um die Veranstaltungen setzen“, so Cimbal. Markenwelt zwei wird der Fußball. Dazu werden ver-
Das Sponsoring des FC Ingolstadt 04 verbindet Falken mit Audi
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schiedene europäische Clubs mit Bandenwerbung unterstützt, Business-Lounges kann man für Incentives nutzen. Eine umfangreiche Kooperation ist Falken mit dem FC Ingolstadt 04 eingegangen: Dieser weist natürlich eine große Nähe zu Audi auf, die wiederum zu Kooperationen zwischen Falken und Audi führen soll. „In Markenwelt drei dreht sich alles um Action & Lifestyle“, so Cimbal. Aktuelle Beispiele sind Kundenevents bei Red Bull Air Race, aber auch actionreiche Sportarten wie Rugby werden dabei gesponsert. Sowohl in diesem Bereich wie auch in den beiden anderen Markenwelten will Falken die Kunden einbeziehen: „Sowohl B2B wie auch B2C“, erklärt Cimbal. Damit trägt Falken der hohen Bedeutung seiner Händler Rechnung, viele Aktivitäten sollen regional und lokal umgesetzt werden. „Wir haben ein persönlichkeitsintensives Geschäft, die Händler vor Ort haben die Kontakte.“ Dabei verfolgt Cimbal immer einen ganzheitlichen Ansatz, der von der lokalen Aktivität über Social Media bis hin zum Einsatz bewegter Bilder reichen wird.
Unterstützung des lokalen Händlers „Wir sind uns der Bedeutung des Handels vollkommen bewusst und wollen unsere Partner noch stärker unterstützen.“ Dazu braucht Falken auch die Rückmeldung vom Markt. „Ich bin eher ein Gegner von großen Engagements, wir wollen lieber regional aktiv sein.“ Eine Herausforderung in der zügigen und dynamischen Entwicklung der Marke sind die Unterschiede in der Markenbekanntheit in den einzelnen Ländern. Das wichtigste Signal für die neue Markenstrategie ist das neue Falken-Logo. Zudem wird der Slogan von „High Performance Tyres“ in „On The Pulse“ geändert. Komplettiert wird der neue Auftritt mit der neuen Homepage im neuen „Look&Feel“. • (GEW)
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Design und Lieferfähigkeit
Neu bei Alcar Heringrad sind das Dezent TX (14 bis 18“) sowie Dezent TS für den smart forfour
Die Betriebe bestellen immer öfter nach Tagesbedarf. Alcar Heringrad kann dabei mit neuen Produkten und effizienter Logistik punkten.
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ie Order-Situation ist sehr schlecht, die Betriebe lagern immer weniger ein“, erklärt Christian Thaller, Geschäftsführer Alcar Heringrad. Das sei hinsichtlich des immer umfangreicheren Angebots und der Vielfalt an Fahrzeugen, Reifen und Felgen auch verständlich. „Das 4-Stück-Geschäft wird immer mehr und immer wichtiger. In der Hauptumrüstzeit wird sich das noch verschärfen.“ So würden die Betriebe immer mehr nach Tagesbedarf bestellen. Thaller: „Das ist eine enorme Anstrengung für uns, aber gleichzeitig die Möglichkeit, sich vom Mitbewerb abzuheben. Eine ganze Lkw-Ladung zu transportieren ist leicht, aber 4 Stück innerhalb von 24 Stunden durch ganz Österreich zu schicken, ist eine Herausforderung.“ Die Alcar natürlich meistert: „Man muss es leisten, um die Kundenanforderung zu erfüllen.“
RDKS kommt extrem stark
Alcar-GF Christian Thaller
Neben der Vielfalt an Reifen und Felgen kommt das RDKS-Thema dazu. Hier hat sich Alcar schon im vergangenen Jahr als einer der wenigen, echten Profis herauskristallisiert. „RDKS kommt heuer extrem stark, weil ein überwiegender Anteil der neuen Fahrzeuge über ein direktes Reifendruckkontrollsystem verfügt. Davon werden in den nächsten Monaten viele bei den Reifenfachbetrieben aufschlagen. Wir erleben eine enorme Nachfrage.“ Produktseitig sind das Dezent TX sowie das Dezent TS neu im Programm. • (GEW)
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E BEST
Geringe Lastwechselempfindlichkeit auf Schnee.“
BEST
ER im
Minimale Defizite in den Bremsdisziplinen.“
ZWEIT
TEST
„Bester bei Nässe, sehr gut bei Verbrauch, gut auf trockener Fahrbahn und auf Schnee.“
DRITT BEST ER Dunlop Winter Sport 5 „Sehr ausgewogener, leicht beherrschbarer stabiler und präziser Reifen auf Schnee, nasser und trockener Fahrbahn, gute Aquaplaningeigenschaften, geringe Lastwechselreaktionen, breiter Grenzbereich, hohe Seitenführungsreserven, sehr gute Schneetraktion. BEST
„Bestnote auf Schnee niedrigster Verbrauch, gut bei Nässe. Leichte Schwächen auf trockener Fahrbahn.“
ER BEST ZWEIT „Der Goodyear UltraGrip 9 ist ausgewogen stark bei Schnee und Nässe. Geringer Rollwiderstand.“
„Bestnote auf Schnee, niedrigster Verbrauch, gut auf trockener Fahrbahn und bei Nässe.“
ER
„Sehr gut bei Verbrauch, gut auf trockener Fahrbahn und auf Schnee. Schwächen bei Nässe, leichte Schwächen auf Eis.“
DRITT BEST ER „Der Dunlop Winter Response 2 ist auf verschneiten und nassen Straßen stark.“
Einer für alle! Eine erfolgreiche Firma muss kundenorientiert sein. Höchste Produktqualität, marktgerechte Preise und eine ausgefeilte Logistik sind dabei Grundvoraussetzungen. Aber Kundenorientiertheit bedeutet mehr. Die Anforderungen der Kunden kennen, gemeinsam Probleme analysieren und Lösungsvorschläge erarbeiten. Und: sein Marktumfeld kennen. Der Vertrieb steht dabei im Fokus. Er hält den kontinuierlichen Kontakt und ist erster Ansprechpartner. In der „Etappe“ aber sorgen viele weitere Mitarbeiter dafür, dass alle Tätigkeiten rechtzeitig und exakt durchgeführt werden. Man sieht sie nicht, aber ohne sie wäre der Erfolg nicht möglich. Robert Dworczak sei als Beispiel angeführt. Als Serviceverantwortlicher ist er Drehscheibe und Kontaktperson zu allen Abteilungen und auch zur Entwicklung und der Zentrale. Er sorgt dafür, dass die Zahnräder im Unternehmen gut zusammenpassen. Sie werden ihn vielleicht nicht kennen, aber wie alle anderen ist er notwendig, um den Erfolg des Unternehmens zu sichern.
Reife Leistung.
REIFEN EXTRA
In schwierigen Zeiten braucht der Reifenhandel starke Partner. Dabei geht es nicht nur um die richtigen Produkte, sondern um Betreuung, Logistik und Marketing.
Alle für einen D
ie Herausforderungen für den Reifenhandel werden in nächster Zeit weiter zunehmen. Die Branche ist seit Jahren stark im Umbruch, der kommende Winter kann für einige Betriebe sehr entscheidend für den Fortbestand des Unternehmens sein. Während in den vergangenen Jahren immer mehr der Preis entscheidend war, kehrt offenbar der Service- und Partnerschaftsgedanke wieder stärker zurück. Die Reifenhandelsbetriebe brauchen einen starken Partner, um in Zukunft weiterhin am Markt erfolgreich zu sein.
Handschlag und Kundennähe Die Traditionsmarke Semperit hat sich immer schon als konsequenter Partner des Handels positioniert und etabliert. In den vergangenen Jahren ist der Marktanteil regelmäßig gewachsen. Die Erfolgsgeheimnisse sind dabei keine Geheimnisse: kontinuierliche Vertriebspolitik, Handschlagqualität und Kundennähe zählen beim Kunden. Selbstverständlichkeiten im Geschäftsleben sollte man meinen, dennoch kann sich Semperit mit diesen Eigenschaften abheben. Die Eigenständigkeit der österreichischen SemperitOrganisation unter dem Dach des Continental-Konzerns sorgt für kurze Entscheidungswege vor Ort. Somit kann der Reifenfachhandel rasch und effizient unterstützt werden und seinen regionalen Markt bearbeiten. Ansprechpartner ist dabei der kompetente Semperit-Außendienst, der zu einem großen Teil aus langjährigen Mitarbeitern besteht. Im Gegensatz zu vielen anderen Konzernen aus der Kfz-Branche scheint der Personalstand bei Semperit in Österreich stabil und ungefährdet zu sein. Eine wichtige Voraussetzung für den Fortbestand des hohen Service-Levels.
Regionale Betreuung Denn der Betreuer muss den Betrieb, dessen Fahrzeugpool, die Region und die Kunden kennen, um die passenden Produkte zu empfehlen, die richtigen Strategien zu entwickeln. Im großen Wandel der Reifenbranche scheinen langjährige Partnerschaften, teilweise aufgebaut und gepflegt von langjährigen Mitarbeitern, die einzige Konstante zu sein. Dabei kann der Außendienstmit-
arbeiter seine Versprechen nur in enger Zusammenarbeit mit dem Team im Hintergrund einhalten. Eine Vielzahl an Mitarbeitern erfüllt – unsichtbar für den Kunden – die Anforderungen und Erwartungen der Kunden. Marketingunterstützung, gemeinsame Aktionen und Preisgestaltung sind Bestandteile des gemeinsamen Erfolges. Aber auch Logistik, Lieferfähigkeit und Lieferzeit sowie die verfügbare Produktvielfalt sind Teil der erfolgreichen Partnerschaft. Bei Erfüllung all dieser Anforderungen und Erwartungen muss in einer Partnerschaft natürlich auch das Produkt stimmen. Dafür sorgen die Kompetenz und Innovationen des Continental-Konzerns, die auch in den Reifen von Semperit zu finden sind. • (RED)
AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2015
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REIFEN EXTRA
„Noch viel Potenzial“ Bridgestone und Firestone wollen – nicht zuletzt beflügelt durch das Sponsoring – wieder wachsen; die Kooperation mit den Händlern soll vertieft werden.
A
Wilfried Rulands, Business Developer
llzu lang dauert es nicht mehr: Wenn sich am 24. bzw. 25. Oktober die weltbesten Skifahrerinnen und Skifahrer in Sölden durch die Tore des Riesenslaloms schwingen, werden die Logos von Bridgestone wieder in alle Welt übertragen. Es ist der perfekte Zeitpunkt, vor allem für die alpinen Länder: Denn da werden Reifen umgesteckt und – im Idealfall für die Industrie und den Handel – neue Winterpneus gekauft. „Natürlich ist das Sponsoring im FIS-Weltcup sehr wichtig für uns“, sagt Geert Schoors, der im Sommer die Marketing- und Kommunikationsagenden in Österreich, Deutschland und der Schweiz von Wilfried Rulands übernommen hat. Jetzt, nach 5 Saisonen, sind die Auswirkungen des Engagements im SkiWeltcup sehr gut messbar. „Wenn wir uns engagieren, dann langfristig“, ergänzt Rulands, der sich nun um das Business Development von Bridgestone in Österreich, Deutschland und der Schweiz kümmern wird.
Das gilt auch für die MotoGP, in der sich Bridgestone seit 2002 engagiert hat – seit 6 Jahren als offizieller Reifenlieferant. Zu Saisonende ist allerdings Schluss mit dem Rennsport: „Was dann folgen wird, ist derzeit noch offen“, erklärt Rulands.
Die Marke Firestone wird revitalisiert
Doch nun zum Business: Hier plant Bridgestone eine Verstärkung des Engagements. „Ich sehe noch viel Potenzial nach oben“, erklärt Schoors: „Wir müssen Wachstum generieren, um jene Ziele zu erreichen, die wir uns als Premiummarke setzen müssen. Steigt das Image bei den Endkunden, dann erhöht sich die Nachfrage – und die Händler lagern uns stärker ein.“ Geert Schoors, In den nächsten Wochen soll auch klar sein, wie man Marketing und Kommunikation die Vertriebsmannschaft in Österreich noch besser einsetzen kann. „Dafür nehmen wir uns gerne mehr Zeit“, sagt Schoors. Durch eine klassische Sell-outKampagne und kundenspezifische Ein besonderes Erlebnis bot Bridgestone ausgewählten Partnern aus Österreich, DeutschAktionen mit einigen wichtigen land und der Schweiz anlässlich der BMW Driving Experience am Red Bull Ring. Händlern sind die Pläne für die Einen Tag lang konnten sich die Partner einerseits von der Performance des neuen kommenden Wochen abgesteckt. Bridgestone Potenza s001 auf einem BMW M4 Coupé überzeugen, anderseits für sich „Wir wollen maßgeschneiderte Akselbst wertvolle Erfahrungen zu Fahrsicherheit im Zuge des Rennstrecken-Trainings tionen für die Händler anbieten – sammeln. das muss noch verstärkt werden“, Bridgestone ist seit Jahren offizieller Partner und Lieferant der BMW Driving Experiergänzt Schoors. ence und einer der wichtigsten Original-Equipment-Reifenlieferanten. Händler-Einladungen zu Events Der weltweit größte Reifenhersteller stellt für die Bayern die Bereifung der BMW-1erUnd natürlich will man ausgewählte bis 7er-Serie, einschließlich der BMW-x-Modelle sowie des BMW Z4. Zu den innovaPartner auch in diesem Winter wietiven Produkten der zu den Ski-Rennen in Östergehört der Ecopia reich einladen: „Dort haben wir EP500 „ologic“ Zeit, mit den Händlern in Ruhe zu und die Run-Flatsprechen.“ Außerdem wird die Technologie, eine Marke Firestone revitalisiert, dazu wichtige Sicherengagiert man sich im Sponsoring heitsfunktion für von Musikfestivals. • (MUE) das Auto. (DUS)
Schnelle Runden auf der Rennstrecke
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Borbet-F2-Rad am neuen Mini Cooper
Hier tunen Sie richtig Neben dem Design sind bei Leichtmetallfelgen Verfügbarkeit, Marge, RDKS-Fähigkeit und technische Freigaben für den Händler wichtig. Bei Borbet ist das alles selbstverständlich.
D
er traditionsreiche deutsche Familienkonzern mit Werken in Deutschland, Südafrika, USA und dem österreichischen Ranshofen ist ständig im Wachstum und eröffnet im kommenden Frühjahr einen weiteren Produktionsstandort mit 400 Mitarbeitern und einer Kapazität von etwa 2 Millionen Rädern pro Jahr. Ein Großteil der Borbet-Räder wird in die Erstausrüstung geliefert, aber auch der Reifenfachbetrieb profitiert von der Kompetenz des Leichtmetallspezialisten. Als Fachhandelspartner für den Aftermarkt ist Borbet bei den Lösungen der aktuellen Anforderungen immer an vorderster Front. Etwa bei der RDKS-Fähigkeit der Räder oder einer laufenden Programm-Erweiterung der ECE-Räder
Die Borbet-Palette anlässlich der IAA in Frankfurt
Neues in Frankfurt Als Erstausrüster der internationalen Automobilindustrie ist die IAA in Frankfurt ein besonders interessantes Podium für das Unternehmen. Borbet präsentierte einen Auszug aus dem aktuellen Fachhandelsprogramm wie zum Beispiel das Borbet GTX aus der Fachhandelskategorie „Sports“. Jüngste Neuheit ist das Borbet-F2-Rad. Die Anzahl der Verwendungsmöglichkeiten ist vielfältig und steht in einer großen Zahl an Zollgrößen, Einpresstiefen und Lochkreisen zur Verfügung. Besonders gut passt das neue Design beispielsweise zum neuen Mini Cooper. • (GEW)
REIFEN EXTRA
Der Sensor, der alle kann Schrader EZ-Sensor 2.0: Snap-In, Clamp-In mit festem Winkel sowie Clamp-In mit variablem Winkel
Als OE-Marktführer bei RDKS-Sensoren ist Schrader von der Zurückhaltung des Aftermarktes überrascht und befürchtet Probleme bei einem plötzlichen Wintereinbruch. Schrader ist mit dem neuen EZ-Sensor 2.0 bestens vorbereitet.
S
tellen Sie sich vor, es schneit im Oktober und alle Autofahrer wollen ihre Winterreifen, zu einem großen Teil mit RDKS“, spielt Schrader-Vertriebsleiter Maic Dreßen ein realistisches Szenario durch. „Wir hatten jetzt vier grüne Winter in Folge, das muss nicht so bleiben.“ Die Reifenfachbetriebe in Deutschland und in Österreich seien in Warteposition: „Wir warten ab, was passiert. – Das hören wir von den Betrieben“, ist Dreßen verwundert. Zwar haben sowohl Schrader wie auch dessen Großhändler vorgesorgt und sind entsprechend bevorratet. Wenn die Umrüstsaison spontan startet, sei die Logistik aber nicht in der Lage, die Betriebe entsprechend zu versorgen.
Branche lagert weniger ein Damit spricht Dreßen ein generelles Problem der Reifenbranche an, die heuer mit der Bevorratung sehr vorsichtig ist: „Das fängt mit dem Reifen an und setzt sich bei den Sensoren fort.“ Es sei zudem nicht ausreichend, den Sensor erst zur Montage im Haus zu haben. „Man muss schließlich damit arbeiten: Wie wird der Sensor montiert, wie wird er programmiert?“ Learning by doing in Anwesenheit des Kunden ist in diesem Fall wohl nicht zu empfehlen. Heuer rechnet Schrader mit dem doppelten Bedarf an RDKS-Sensoren. „Abwarten ist definitiv die falsche Strategie“, ist der Manager überzeugt. Neben den Großhändlern hätten sich auch die Komplettradanbieter zur rechten Zeit eingedeckt: „Hier werden rechtzeitig Aktionen geplant.“ Eine komplette Umsetzung mit OE-Sensoren, auf die manche Reifenfachbetriebe setzen, hält Dressen für unrealistisch. „Die Vielfalt ist nicht zu bedienen. Die Betriebe müssen mit programmierbaren Sensoren ar-
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Maic Dreßen, Vertriebsleiter Aftermarket D-A-CH bei Schrader
beiten. RDKS ist nicht mit OE-Sensoren zu erledigen.“ Gleichzeitig warnt Dreßen vor billigen Noname-Angeboten. Der Druck scheint so groß zu sein, dass Billigprodukte verwendet werden. „Bei Reifen ist das drinnen, was draufsteht. Beim RDKS-Sensor kann die Werkstatt nicht überprüfen, welche Elektronik tatsächlich im Einsatz ist, ob der Sensor wirklich wie vorgeschrieben funktioniert. Da muss man dem Sensor vertrauen.“ Dreßens Appell an die Branche lautet daher: „Ich empfehle den Betrieben aus zwei Gründen, auf Markenqualität zu setzen: Nur diese garantieren volle OE-Funktionalität und vermeiden damit unnötige Reklamationen. Zudem gewährleisten nur diese ein intaktes System und damit die Sicherheit des Autofahrers.“
Überzeugendes Produkt Als Weltmarktführer im RDKS-OE-Geschäft hat Schrader im Frühjahr einen weiteren Meilenstein gesetzt. Mit dem EZ-Sensor 2.0 hat der Konzern die neueste Generation des programmierbaren Sensors vorgestellt. Das neue Modell deckt auch diverse OEFunktionalitäten wie die Autolokalisierung ab und ist nicht nur hinsichtlich der Funktionen am letzten Stand. „Schrader bietet die größte Abdeckung der am europäischen Markt befindlichen Fahrzeuge mit direktem RDKS“, erklärt Dreßen. „Im Gegensatz zu anderen Herstellern definieren wir die Abdeckung nicht in Relation zu den theoretisch verfügbaren Automarken und -modellen, sondern hinsichtlich der Abdeckung des tatsächlichen Fahrzeug-Fuhrparks, der mit direktem RDKS am Markt unterwegs ist.“ Das deckt sich schließlich mit jenen Fahrzeugen, die tatsächlich täglich in die Werkstatt kommen. Für eine optimale Flexibilität beim Einbau wird der neue Sensor in drei verschiedenen Ausführungen angeboten: Snap-In, Clamp-In mit festem Winkel sowie Clamp-In mit variablem Winkel. Die Elektronik ist hingegen auf jedem Sensor gleich und erleichtert somit die Lagerhaltung deutlich. • (GEW)
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REIFEN EXTRA
Der Oskar der Auto-Werbung Gute Reifen zu produzieren, reicht nicht aus, auch Werbung und Vermarktung müssen stimmen. Die renommierte OttoCar-Trophäe geht in diesem Jahr gleich zweifach an Apollo Vredestein.
I
m Rahmen der IAA in Frankfurt wird alle zwei Jahre bei der AutoVision-Preisverleihung die OttoCar-Trophäe verliehen. Bei diesem internationalen Festival für Film- und Multimediaproduktionen in der Automobilindustrie werden die besten Werbespots, Fernsehsendungen, Informations- und Produktpräsentationsfilme, interaktive Anwendungen und Multimediaproduktionen prämiert. Kurz gesagt: der Oskar für die Werbefilmer der Autobranche. Apollo Vredestein konnte diesmal gleich zwei OttoCar-Trophäen in Empfang nehmen.
Quatrac 5 und Snowtrac 5 siegen So wurden die Filme zur Produkteinführung von Quatrac-5-Ganzjahresreifen und Snowtrac-5-Win-
Vorbild Oskar-Verleihung: Zweimal ging der OttoCar in Silber an Apollo Vredestein. terreifen ausgezeichnet, die speziell für die Vorführung auf Messen, Webseiten und beim Handel entwickelt wurden. Neben den Schauplätzen in Deutschland und den Niederlanden fanden die Dreharbeiten auch in Österreich statt. Für die Luftaufnahme in den Alpen wurde eine Kameradrohne verwendet. Die beiden Filme sind im YouTube-Kanal von Apollo Vredestein zu sehen: www.youtube.com/user/vredesteinworldwide • (GEW)
Erfolgreiche Werbekampagne für den Snowtrac 5
REIFEN EXTRA
ErgoWheel bei Bruckmüller in Linz vor der Inbetriebnahme
Revolution im Lager Reifenlager waren lange Zeit nach dem gleichen Prinzip aufgebaut. Das System ErgoWheel von Uwe Hahn Lagertechnik bringt nun ein komplett neues System auf den Markt. Reifen Bruckmüller ist der erste Anwender in Österreich.
D
ie Einlagerung von Kundenreifen hat in den vergangenen Jahren stark an Bedeutung gewonnen, sowohl beim klassischen Reifenfachhandel wie auch im Autohaus gibt es „Reifenhotels“ mit speziellen Anforderungen. So ist die Verfügbarkeit von Kundenrädern wesentlich komplizierter. Die Reifen sollten jederzeit auslagerbar sein, weil niemand weiß, wann der Kunde tatsächlich zum Tausch kommt oder aufgrund eines Fahrzeugwechsels sogar außerhalb der Saison den zweiten Reifensatz abholt. Bei bisherigen Systemen hat die Lagerung entweder viel Platz und/oder viel Zeit sowie Kraft zum ständigen Umsortieren benötigt. Anders beim neuen System ErgoWheel, das von Uwe Hahn Lagertechnik in Österreich vertrieben und installiert wird. Hier hat jeder Reifensatz sein eigenes Fach, in dem die einzelnen Räder hintereinander einsortiert werden, jede Reifen-Felgen-Kombination liegt also allein auf. Die separaten, leicht aufsteigenden Fächer sind mit kleinen, hochwertigen Rollen ausgestattet, auf welchen die Räder liegend hochgeschoben werden. Nur das vorderste Rad liegt auf einer Platte auf und stabilisiert damit den gesamten Reifensatz. Wird der jeweils vorderste Reifen herausgenommen, rutschen die weiteren selbstständig nach. Für den Mitarbeiter ist damit deutlich weniger Kraft- und Zeit aufzuwenden.
Jeder Reifensatz hat ein eigenes, horizontales Fach
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Ein weiterer wesentlicher Vorteil ist der Schutz der Felgen. „Speziell bei großen Alufelgen, wie sie heute zum Beispiel bei SUVs zum Einsatz kommen, gibt es immer wieder Verkratzungen durch die Stapellagerung“, erklärt Peter Birgmann von Uwe Hahn Lagertechnik Salzburg. Beim ErgoWheel-System liegt jedes Rad separat, ein Verkratzen kann daher nicht vorkommen.
Erstes Lager in Linz
Mit Reifen Bruckmüller ist nun einer der Vorreiter im Bereich der „Reifenhotels“ erneut Pionier mit einer neuen Technik in der Reifenlagerung. Am Standort in Linz wurde eine Erneuerung des Lagers im ersten Stock notwendig, Geschäftsführer Dr. Othmar Bruckmüller entschied sich für das ErgoWheel-System. „Normalerweise bauen wir Reifenhotels neu, das war am Standort in Linz nicht möglich, hier war eine Lösung im bestehenden Gebäude nötig.“ Durch das ErgoWheel-System können nun auf 1.100 Quadratmetern 4.000 statt bisher 3.000 Reifensätze gelagert werden. „Zudem gab es hier eine spezielle Anforderung mit den Dachträgern und der vorgeschriebenen Höhe der Lagerebenen. Die optimale Ausnutzung des Stauraumes war hier nur durch unser System möglich“, erklärt Birgmann. Zum Zeitpunkt der Reportage war die Installation durch das erfahrene Team von Uwe Hahn Lagertechnik noch im Gange, mittlerweile ist das Reifenhotel in Vollbetrieb. „Wir werden vermutlich auch das nächste Lager mit ErgoWheel bauen“, zeigt sich Wird der vorderste Reifen entnommen, rutschen die anderen auf den Rollen nach und Bruckmüller schon jetzt bleiben vorn auf der Platte liegen zufrieden. • (GEW)
AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2015
Mittlerweile ist das Reifenhotel bei Reifen Bruckmüller bereits im Einsatz
REIFEN EXTRA
Reifensortiment ausgebaut Mit einer Doppelstrategie positioniert sich Aeolus Tyres am Reifenmarkt. Geprüft wird weiterhin bei TÜV Süd. Thomas Wohlgemuth, Aeolus
T
homas Wohlgemuth, General Manager West Europe bei Aeolus Tyres, sieht durch die Absatzzahlen von Sommer- und Winterreifen seines Unternehmens zwei Entwicklungen beim Verbraucherverhalten bestätigt, die er auch als Feedback der Endkunden über Importeure und Verkäufer aufgefangen hat: Einerseits besteht der Wunsch, jeweils einen Saisonspezialisten für die vorherrschenden Bedingungen nutzen zu können. Andererseits wollen Kunden unabhängig von Außentemperatur und Straßenverhältnissen mit ein und demselben Reifen ganzjährig fahren.
All-season oder Winter SnowACE AW03
Daher stellt Aeolus Tyres, das in China jährlich 5,5 Millionen Reifen für eine große Bandbreite an
Fahrzeugen produziert und seit 2012 vermehrt am internationalen Markt aktiv ist, die Weichen bei seiner Entwicklung von Pkw-Reifen ebenfalls in zwei Richtungen. Sowohl die Ultra-High- und High-Performance-Winterreifen-Range als auch das All-seasonReifensortiment werden ausgebaut. Bei den Winterreifen folgt auf den SnowACE AW03, der in den vergangenen beiden Jahren bereits in 20 Dimensionen erfolgreich abgesetzt werden konnte, mit dem ICECallenger AW05 in geplanten 40 Dimensionen die nächste Reifeneinführung. Im Rahmen der „REIFEN 2016“ sollen die Nachfolger von SnowACE AW03 und AW02 präsentiert werden.
TÜV Süd prüft Weitergeführt wird auch die Zusammenarbeit mit dem TÜV Süd, der seit mehr als 30 Jahren mit führenden Reifenherstellern Tests und Zertifizierungen von Reifen und Rädern durchführt. Nach den Sommerreifen SteeringACE und PrecisionACE soll auch das künftige Winterreifensortiment die „TÜV SÜD Tire Test Mark“ erhalten. Die Tests wurden bereits gestartet und sollen noch vor Jahresende abgeschlossen werden. • (RED)
REIFEN EXTRA
Hankook ist längst als Erstausrüster in der Premium-Liga angekommen: i*cept evo2 auf BMW und Mercedes
Winter im Sommer
werden, ohne dass der Test in andere Regionen verlegt werden muss.
Konsequenter Weg zur Premium-Marke
Hankook nützt die Möglichkeiten einer modernen Klimahalle in Finnland, um seine Winterreifen perfekt auf die Anforderungen europäischer Winter abzustimmen. Aktuelle Ergebnisse sind der Winter i*cept evo2 und i*cept evo2 SUV.
I
nmitten der weitläufigen Wälder und unzähligen Seen Nordfinnlands erscheint ein Gebäudekomplex inklusive einer langen Halle, die einen Rundkurs nachbildet sehr futuristisch. Die Rede ist von der Test World in der Nähe von Ivalo in Finnland: einer riesige Klimahalle mit einer Brems- und Beschleunigungsstrecke sowie einer Handlingstrecke. Obwohl von mehreren Reifenkonzernen genutzt, durfte Hankook die moderne Anlage erstmals zur Präsentation seiner neuen Winterreifen für Journalisten verwenden. Hier wird der Schnee aus dem Winter gehortet und im Sommer in der Klimahalle aufgebracht. So stehen auch während der Sommermonate realistische Winterbedingungen zur Verfügung. Diese sind zudem auf die Anforderungen der Reifenentwickler einstellbar: Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Schnee und Eis können jederzeit verändert werden. Zudem ermöglichen die Laborbedingungen ein gleichbleibendes Testen ohne Witterungseinflüsse. Kein Wind, kein Schneefall oder Temperaturwechsel beeinträchtigen die umfangreichen Testabläufe.
Für Hankook ist diese Testmöglichkeit ein weiterer Schritt in Richtung Qualität, Performance und Premium. Die Automobilhersteller goutieren diese Entwicklung schon länger, so ist Hankook Erstausrüster bei den Premiumherstellern Audi, BMW, Mercedes und seit Kurzem auch bei Porsche. Hersteller, die sehr viel Wert auf die Bereifung legen, schließlich hängt die Performance der komplexen Fahrwerke auch sehr stark vom Gummi ab. Seit dem Frühjahr ist Hankook Präferenzpartner bei Point-S, ein Kompliment an die Qualität aber auch an die Betreuung und Lieferfähigkeit des koreanischen Herstellers.
Zwei Entwicklungs-Beispiele Die jüngsten Beispiele der konsequenten Ausrichtung auf Forschung, Entwicklung und Qualität sind die in Finnland vorgestellten Reifen Winter i*cept evo2 & Winter i*cept evo2 SUV. Die beiden Ultra-High-Performance-Reifen wurden speziell für die Straßenverhältnisse in Mittel- und Westeuropa optimiert. Für die optimale Traktion bei Schnee bzw. bei nasser und trockener Straße sorgt das doppelfunktionale, asymmetrische Laufflächenprofil. Während die Außenseite für verbessertes Handling und Traktion sorgt, gewährleistet die Innenseite optimierte Bremsleistungen. Der Winter i*cept evo2 wird für Limousinen und Kombis von 16 bis 20 Zoll angeboten, hingegen deckt der Winter i*cept evo2 SUV den Markt der größeren SUVs mit sämtlichen Dimensionen von 16 bis 21 Zoll ab. • (GEW)
Sommer im Winter Kann einerseits das raue Winterklima Finnlands das ganze Jahr über dargestellt werden, ist auch die umgekehrte Simulation möglich: So wird in Finnlands hartem Winter ein deutlich wärmeres Klima in der Halle simuliert. Damit können die in Mitteleuropas Winter meist nassen Straßenverhältnisse dargestellt
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Dietmar Olbrich, Direktor Marketing & Sales D-ACH bei Hankook
Testen auf Eis und Schnee im Sommer: Hankook bei Minus 11 Grad Celsius in der Klimahalle in Finnland
AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2015
Hankook-EuropaChef Ho-Youl Pae
REIFEN EXTRA
Die Erfolgsgeschichte der Goodyear-DunlopWinterreifen wird fortgeschrieben. Modelle beider Marken werden bei den aktuellen Winterreifentests äußert positiv bewertet.
Die Seriensieger D
er im vergangenen Jahr neu vorgestellte Goodyear UltraGrip 9 wurde beim Winterreifentest des ÖAMTC (in Kooperation mit dem ADAC) in der Dimension 165/70 R14 mit „sehr empfehlenswert“ auf Platz 1 gereiht. Platz 2 ging – ebenfalls mit einem „sehr empfehlenswert“ – an den Dunlop Winter Response 2. In der Dimension 205/55 R16 wurde der UG 9 beim ÖAMTC-Vergleich mit „empfehlenswert“ beurteilt. Beim Test der „Autozeitung“ in der Dimension 185/65 R15 wurde jeweils ein „sehr empfehlenswert“ an den Goodyear UltraGrip 9 sowie an den Dunlop Winter Response 2 vergeben. Beim Test von ARBÖ/ACE/GTU wurden Reifen in der Größe 225/50 R17 unter die Lupe genommen, hier kam der neue Goodyear UltraGrip Performance zum Einsatz und konnte ebenfalls mit einem „sehr empfehlenswert“ abschließen. Auch das Schwester-
produkt, der Dunlop Winter Sport 5, wurde mit dem besten Prädikat versehen.
Winter-Performer Der bereits erfolgreich getestete Goodyear UltraGrip Performer wurde erst kürzlich vorgestellt. Der HighPerformance-Winterreifen baut auf 44 Jahren Forschung und Entwicklung sowie 60 Millionen verkaufte Modelle der UltraGrip-Reihe auf. Claus-Christian Schramm, Geschäftsführer Goodyear Dunlop Tires Austria: „Wir freuen uns ü ber dieses jüngste Mitglied der UltraGrip-Familie, das ein weiteres Mal seine Priorität auf Sicherheit legt. Unser erklärtes Ziel ist es, exzellenten Grip bei allen Winterbedingungen wie Nässe, Eis und Schnee zu gewährleisten.“ • (GEW)
Sehr empfehlenswert: Goodyear UltraGrip Performance und Dunlop Winter Sport 5
REIFEN EXTRA
Innovation hält wettbewerbs-fit Der rund eine Milliarde Einheiten große Weltmarkt für Pkw-Ersatzreifen ist einer der Märkte, an denen Michelin als eine der bestverkaufenden Gesellschaften teilnimmt. Von Dr. Nikolaus Engel
H
eftige Emotionen löst bei Thierry Chiche, beim Hersteller Michelin weltweit für Pkw- und Transporterreifen zuständig, die Frage aus, ob es sich beim neuen Cross Climate um einen Allwetterreifen handelt: „Der Cross Climate ist kein Allwetterreifen!“, betont er. „Wir haben da eine neue Kategorie geschaffen!“, hebt er hervor und untermauert das gleich.
Der große Unterschied zu einem Allwetterreifen „Bei Cross Climate handelt es sich um einen Sommerreifen mit Winterkennzeichnung.“ Dann setzt Chiche nach: „Der große Unterschied dabei: Die Bremswege sind im Trockenen wie auch bei Nässe deutlich kürzer. Die Geräuschentwicklung und der Kraftstoffverbrauch sind geringer. Der Cross Climate ist ein sehr guter Sommerreifen mit besten Eigenschaften und zugleich bekommt der Kunde einen guten Winterreifen. Allwetterreifen sind dagegen Winterreifen, die soweit verändert sind, damit sie im Sommer etwas bessere Eigenschaften haben“, erläutert der MichelinManager. „Das ist ein großer Unterschied!“ „Wir haben in Deutschland 10 Millionen Allwetterreifen im Markt“, sagt Anish K. Taneja, geschäftsführender Prokurist und Vertriebsdirektor Deutschland, Österreich und Schweiz. „Daher nehmen wir dieses
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Anish K. Taneja, geschäftsführender Prokurist und Vertriebsdirektor Deutschland, Österreich und Schweiz (l.) neben Thierry Chiche, dem beim französischen Reifenhersteller Michelin weltweit für Pkw- und Transporterreifen zuständigen Vorstand Segment zuerst ins Visier, denn wir sagen, unser Cross Climate bietet Ihnen bessere Performance! Es ist der einzige Sommerreifen, dessen Verwendung, wie die Wintersymbole aussagen, auch im Winter erlaubt ist und der erstklassige Wintereigenschaften bietet.“ Daher sei es sinnvoll für alle Verwender von Allwetterreifen, auf Cross Climate umzusteigen. Weil sie von den besseren Eigenschaften profitierten, seien darüber hinaus sowohl diejenigen, die das ganze Jahr auf Sommerreifen unterwegs sind, als auch diejenigen, die Winterreifen das ganze Jahr durchfahren, die Zielgruppen. Ideal sei der Reifen auch bei rasch wechselndem Wetter: Das nehme auch in Österreich zu. Eine wesentliche Rolle spiele bei Reifen, die dem Bedarf der Region entsprechen sollen, die Beratung des Fachhandels.
Innovationen entlasten beim Preisdruck Das Problem des Preisdrucks, der auch durch neue Anbieter mit zunehmenden Reifenmengen entsteht, sieht Chiche nicht: Dem Kunden müsse klar sein, dass der Reifen ein Sicherheitselement darstelle, auch wenn dem Käufer der Abstand eines exzellenten Reifens zum Rest allgemein schwierig klarzumachen sei. Dem begegne der Michelin-Konzern bei seinen Marken mit technischen Innovationen, die für den Kunden Fortschritte bedeuten: Sie halten Michelin auch gegenüber den neuen Anbietern wettbewerbsfähig. •
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REIFEN EXTRA
Zweimal A für SUV Als Erfinder des Winterreifens ist Nokian einmal mehr Vorreiter in diesem Bereich: Der WR SUV 3 ist der erste AA-Klasse-Winterreifen und der WR D4 der erste Winterreifen der A-Nassgriff-Klasse für Pkws.
D
ie A-Bewertung beim Reifenlabel erhält der Nokian WR SUV 3 in den Bereichen Nassgriff und Kraftstoffverbrauch. Speziell der österreichische Markt profitiert vom AA-Pionier. Damit setzt Nokian neue Maßstäbe und trägt dem wichtigen Segment der SUV-Fahrzeuge Rechnung. So passt das Modell in der Dimension 265/50 R19 V auf die imageträchtigen Modelle wie beispielsweise Porsche Cayenne, Audi Q7, BMW X5 oder VW Touareg und Amarok. Österreich-Vertriebsleiter Hannes Gössler: „Der Nokian WR SUV 3 ist ein echter SUV-Winterreifen vom Pionier der Winter-Sicherheit und des umweltfreundlichen Fahrens und wurde speziell für die österreichischen SUV-Fahrer entwickelt.“ Neben den ausgezeichneten Werten auf nasser Straße fährt der WR SUV 3 ebenso sicher auf verschneiten Straßen.
Der Nokian WR SUV 3 setzt neue Maßstäbe im SUV-Segment
A-Klasse beim Nassgrip Als Alleskönner bezeichnet Nokian auch seinen WR D4. „Der Reifen hat einen 18 Meter kürzeren Bremsweg als vergleichbare Reifen“, zeigt sich Gössler stolz. Der D4 ist der erste PKW-Premium-Winterreifen mit dem A-Klasse-Nassgriff beim Reifenlabel. Eine jüngste Auszeichnung erhielt der Nokia WR D4 im Test der „Auto Zeitung“, wo er in der Dimension 185/65 R15 als Zweitplatzierter mit „sehr empfehlenswert“ bewertet wurde. • (GEW)
Nokian Österreich-Chef Hannes Gössler
REIFEN EXTRA
Das moderne Logistikzentrum von Interpneu im deutschen Speyer
Modernste Reifenlogistik
Interpneu punktet mit Markenvielfalt und Logistikkompetenz. Reifen, Felgen und Kompletträder können in großer Auswahl prompt geliefert werden; davon profitieren auch die österreichischen Betriebe.
Ü Dominique Perreau, Verkaufsleiter für Österreich, Schweiz, Frankreich und die Benelux-Länder
Felgen werden über das Lager in Karlsruhe abgewickelt
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ber 40 Reifen- und Felgenmarken stehen bei Interpneu zur Auswahl. Als Vollsortimenter versorgt der deutsche Reifen- und Felgengroßhändler europaweit Reifenhändler, Werkstätten und Autohäuser mit Produkten in allen Preisklassen, dazu gehören mit Platin und Premada auch zwei Eigenmarken. Neben der Markenvielfalt ist das umfangreiche Lager und die Schnelligkeit in der Logistik die große Stärke der Räder-Profis. So lagern unmittelbar vor der Wintersaison über eine Million Reifen für Pkws, SUVs, Vans und Leicht-Lkws im 70.000 Quadratmeter großen Logistikzentrum in Speyer. Von hier aus werden die Reifen nach ganz Europa verschickt. Nach Österreich dauert die Lieferung laut Dominique Perreau, Verkaufsleiter für Österreich, Schweiz, Frankreich und die BeneluxLänder, in der Regel 24 Stunden, in Ausnahmefällen 48 Stunden. „Denn die Lieferungen verlassen das Lager auch in Zeiten der Hochsaison meist direkt am Tag der Bestellung. Dann werden gut 40.000 Reifen pro Tag versandt“, so Perreau.
Viel Platz, viele Mitarbeiter Das wird durch die moderne Gestaltung des 2008 neu gebauten Logistikzentrums möglich. Die Regalreihen sind dort großzügig auf einer Fläche von sieben Fußballfeldern verteilt, somit können mehrere Kom-
missioniergeräte und Stapler gleichzeitig unterwegs sein. Perreau: „Unsere Logistik-Experten haben das Lager vor allem auf Schnelligkeit in der Saison und die Bestellung verschiedenster Marken in kleinen Stückzahlen ausgelegt. Erhöhen sich zu Spitzenzeiten schlagartig die Aufträge, können wir das Personal entsprechend aufstocken. Menschen sind hier flexibler als automatisierte Maschinen.“
114 Tore auf zwei Seiten Die Dimensionen des Zentrums wird auch durch 114 Tore sichtbar, wobei auf der Vorderseite die Verladungen stattfinden. Auf der Rückseite erfolgt hingegen die Anlieferung. „So können wir auch in der Hochsaison immer gleichzeitig frische Ware annehmen und die Bestellungen verladen. Das erhöht unsere Lieferfähigkeit“, erklärt Perreau. Das hochmoderne Softwaresystem steht nicht nur Interpneu und den Logistikmitarbeitern zur Verfügung, sondern auch den Kunden, die im Online-Store immer den aktuellen Bestand abrufen können. „Sie greifen auf tatsächlich vorhandene Ware zu, können sich auf die Lieferung verlassen und ihre Kunden auf dem Hof termingerecht bedienen“, so Perreau. Damit unterscheidet sich Interpneu von zahlreichen Anbietern mit virtuellen Beständen, die immer wieder zu Überraschungen bei der Lieferung führen.
Das komplette Angebot Das wachsende Komplettradangebot, das bereits in „AUTO & Wirtschaft 7+8/2015“ vorgestellt wurde, wird in Kombination mit dem Reifen- und Räder-Logistikzentrum organisiert. Die als Komplettrad bestellten Reifen werden mehrmals täglich ins Interpneu-Felgenlager nach Karlsruhe gebracht, wo etwa 200.000 Felgen verfügbar sind. In der dortigen Montagestraße werden die Räder montiert und verschickt. Bestellt und konfiguriert wird natürlich alles über eine moderne Internetlösung. • (GEW)
AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2015
Der Pirelli Winter Sottozero 3 fühlt sich auf sportlichen Limousinen und Kombis wohl
Der Winter kann kommen Mit den richtigen Reifen von Pirelli sind die Reifenhändler und deren Kunden für den Winter gut gerüstet. Die Premium-Produkte werden in enger Kooperation mit den Automobilherstellern entwickelt.
U
m die gewünschten Fahreigenschaften für ihre Pkws zu erhalten, setzen die renommierten Automobilhersteller auf Knowhow von Pirelli. Gemeinsam mit dem Reifenhersteller werden Erstausrüstungsreifen entwickelt, harten Tests unter verschiedensten Bedingungen unterzogen und mit einer Homologation gekennzeichnet. Über 1.800 dieser speziellen Gütesiegel hat Pirelli weltweit erhalten, allein im vergangenen Winter für mehr als 40 Winterprofile.
Winterpneus für die Oberklasse So wurden auch der Winter Sottozero 3 und der Scorpion Winter zusammen mit den führenden Automobilbauern entwickelt. Der Winter Sottozero 3 wird für die sportliche Mittel-, Ober- und Luxusklasse produziert und liefert optimale Performance bei jedem Winterwetter. Der Scorpion Winter ist der Reifen für SUVs der OberDer Pirelli Scorpion Winter wurde für SUVs der Oberklasse entwickelt klasse. Bei seiner Entwicklung wurde besonderer Wert auf maximale Fahrstabilität und Kontrolle bei Schnee gelegt, er besticht aber auch auf trockener und regennasser Fahrbahn mit kurzem Bremsweg und ausgezeichnetem Handling. • (RED)
REIFEN EXTRA
Unabhängig dank online Als Partner von Delticom hat der freie Reifenhändler Zugriff auf eine große Auswahl an Reifen aller Kategorien, samt schneller Logistik und attraktiven Preisen.
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ir ermöglichen den freien Betrieben, auch in Zukunft unabhängig und frei zu agieren“, erklärt Andreas Faulstich, Head of B2B bei Delticom AG in Hannover. Das Unternehmen betreibt mittlerweile über 300 Internetplattformen in 50 Ländern, darunter Lösungen für Endkunden, Flottenbetreiber und natürlich Reifenhändler und Werkstätten. Rund 100 Marken sind bei autoreifenonline.at, der B2B-Plattform des Konzerns, verfügbar, das sind insgesamt etwa 25.000 Ausführungen von Pkw-Gummis und weitere 5.000 verschiedene Modelle bei den Motorrad-Pneus. Neben der Vielfalt und der hohen Lieferfähigkeit sind natürlich die Margen interessant, die dem Handel noch zur Verfügung stehen. Da Delticom auch direkt an Endkunden anbietet, ist die Schere zwischen günstigem Endkundenpreis und attraktiver Spanne für den Betrieb entscheidend. „Der Reifenfachhandel profitiert bei uns nicht nur von interessanten Margen, sondern auch von attraktiven Lösungen“, erklärt Faulstich. „Schließlich bieten wir alles aus einer Hand.“ So muss sich der B2B-Kunde nicht mit mehreren Lieferanten beschäftigen, sondern bekommt vom BudgetReifen bis zum Marken-Gummi alles von Delticom, einschließlich Kompletträder, Felgen und RDKS-Sensoren, Motoröl und Verschleißteilen. „Mit uns als Partner hat auch der kleine, freie Reifenfachbetrieb Zukunft, wir binden uns an keinen Hersteller und sind absolut neutral. Der Kunde hat bei uns die Möglichkeit, entsprechende Margen ohne Bindung zu erzielen, er kann komplett frei agieren.“
Stationärer Montagepartner Wenn der Autofahrer den Reifen auf reifendirekt.at selbst bestellt und einen Delticom-Partner für die Montage auswählt, entfällt für den Fachhandel die
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Zwei der 300 Delticom-Plattformen: reifendirekt.at (B2C) und autoreifenonline.at (B2B) komplette Lagerhaltung, der Reifenfachbetrieb wird für die Serviceleistung bezahlt. „Mittlerweile haben wir 42.000 Montagepartner in ganz Europa, in Österreich sind es es ebenfalls mehrere hundert“, so Faulstich. Er sieht den Montageservice als Vorteil für den Betrieb: „Wir erhöhen die Reichweite des freien Unternehmers und führen ihm Kunden zu. Den Preis für die Dienstleistung bestimmt dabei der Partner.“
Andreas Faulstich, Head of B2B bei Delticom AG
Zwei Millionen Reifen verfügbar
Tobias Ansel mit mobilem Servicepartner in Deutschland
Mobiler Montagepartner
Der Delticom-Konzern differenziert sich von Mitbewerber, die lediglich virtuelle Lager anbieten und als reine Vermittler auftreten. „Das machen wir zwar über hochqualitative Lieferanten auch, die Basis ist aber ein eigenes Lager in Hannover.“ Damit sei die Lieferfähigkeit garantiert, böse Überraschungen bleiben aus. Faulstich ist sich der Verantwortung gegenüber den Reifenbetrieben bewusst. „Die Loyalität der B2B-Kunden ist hoch. Wenn man den Kunden jedoch enttäuscht, ist es ebenso schwer, ihn wieder zurückzukommen.“ Eine eigene Support-Hotline bemüht sich um Lösungen bei eventuellen Problemfällen.“
Die jüngste Neuentwicklung, die mobile Reifenmontage, wurde bereits mit dem ersten Partner in Österreich umgesetzt. CHeck-Reifenservice in Brückl nutzt das neue System. Der Kunde kann über reifendirekt.at seine Bestellung entweder zu sich nach Hause oder zum Reifenhändler liefern lassen. Die Montage erfolgt in jedem Fall beim Kunden, vor der Haus- oder Bürotür. Wucht- und Montiermaschine hat der Reifenfachmann im Transporter mit dabei. Bei Bedarf kann der Reifenfachbetrieb einen komplett ausgestatteten und beschrifteten Transporter über Delticom beziehen. Tobias Ansel ist als Verantwortlicher bei Delticom noch auf der Suche nach weiteren mobilen Montagepartnern in Österreich. • (GEW)
AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2015
REIFEN EXTRA
Qualität bestätigt Durch den zweiten Platz des W.drive V905 beim ÖAMTC-Reifentest erhält Yokohama zusätzlichen Rückenwind für das Winterreifengeschäft.
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it deutlich mehr Dimensionen beim wichtigsten Produkt W.drive V905 ist Yokohama bestens auf das Winterreifengeschäft vorbereitet, das Modell ist mittlerweile in 25 unterschiedlichen Dimensionen von 195/65R15 bis 265/60R18 verfügbar. Doch der eigentliche Schub kommt diesmal nicht von der Entwicklungsabteilung, sondern von den Reifentests. So belegte der W.drive V905 beim ÖAMTC mit einem „sehr empfehlenswert“ den zweiten Platz. Nachdem die Einlagerungen zum überwiegenden Teil schon erledigt waren, konnte sich Yokohama nur zwei Tage nach der Bekanntgabe der Reifentest-Ergebnisse schon über die ersten Nachbestellungen und damit die positiven Auswirkungen des Reifentests freuen. Das Ergebnis ist insofern überraschend, als Yokohama in den vergangenen Jahren meist nur mit „empfehlenswert“ beurteilt wurde. Wie der gesamte Markt leidet auch Yokohama unter der schwachen Einlagerung der Betriebe, die das Risiko nicht mehr tragen wollen. Hinsichtlich der Lager-
Seit Ende September nicht mehr bei Yokohama: Peter Ringhofer Sponsoring im großen Stil: Yokohama beim FC Chelsea
Sehr empfehlenswert beim Reifentest: Yokohama W.drive V905
problematik kann sich Yokohama jedoch durch das eigene Lager in Wien abheben. Unterstützung in der Markenbekanntheit in Europa erwartet sich Yokohama durch das Sponsoring des englischen Fußballklubs FC Chelsea.
Änderung in der Geschäftsführung Wie unmittelbar zu Redaktionsschluss bekannt wurde, haben sich Yokohama und General Manager Peter Ringhofer Ende des Monats getrennt. Informationen zur Nachfolge waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht verfügbar. • (GEW)
Offensive mit neuer Marke
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ankook führt mit Laufenn eine neue Marke ein und vergrößert damit das Angebot für Händler und Kunden. Auf dem Weg zum Premium-Brand macht Hankook damit Platz für eine zusätzliche Marke und setzt ein klares Signal Richtung Wachstum. Die neue, gänzlich eigenständige Marke wird knapp unterhalb von HanNeue Marke, neue kook platziert, greift aber auf die EntwickProdukte: Laufenn lungskompetenz des Herstellers zurück und soll mit Qualität und Performance punkten. Dabei spielt das Hankook-Tire-Entwicklungszentrum in Hannover eine große Rolle. Die Zielgruppe unterscheidet sich von der Kernmarke und soll Autofahrer ansprechen, die Wert auf Qualität und Langlebigkeit legen, aber weniger auf jene Performance achten, die Hankook im Motorsport kommuniziert. Der Start erfolgt mit dem Sommerreifengeschäft 2016. • (GEW)
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REIFEN EXTRA
nen ab 15 Zoll jedoch erneut gesunken. „Ein Autofahrer kann also zum Preis eines Budgetreifens, den er vor drei oder vier Jahren gekauft hat, heute einen Markenreifen erstehen“, gibt Fleischmann zu bedenken.
Nahversorger der Branche
42 Jahre Branchenerfahrung: Wilfried Fleischmann
Beim Winterreifengeschäft dürfe man nicht auf einen frühen Wintereinbruch spekulieren. „Der Handel muss sich auf schneearme Winter einstellen, ein früher, starker Winter wäre dann die Butter aufs Brot.“ Fleischmann ist in jedem Fall gerüstet: Egal wann der Winter kommt, mit seinem kompletten Lager ist Fleischmann der Nahversorger der Autohäuser, Werkstätten und kleinen Reifenbetriebe. „Es hat sich zuletzt wieder gezeigt, dass wir der erste Ansprechpartner für den schnellen Einkauf sind, wenn Dringlichkeit gefordert ist. So konnten wir wieder ein paar Autohäuser als Kunden gewinnen. Wir sind der Notfalllieferant geworden und das machen wir gut und gerne“, lächelt der Unternehmer, der auch nach 42 Jahren Reifengeschäft keine Anzeichen von Müdigkeit erkennen lässt und dem es sichtlich Spaß macht, im umkämpften Markt mitzumischen. Sein nächstes Ziel: „Beim 20-jährigen Jubiläum von Point-S 20 Prozent Marktanteil zu erreichen. Hier wird Fleischmann wieder seinen Anteil dazu beitragen.“ • (GEW)
Wenn’s keiner hat – er hat’s Was auch immer der Winter bringt, Routinier Wilfried Fleischmann ist dafür gerüstet und kann damit rasch Autohäuser, kleine Reifenbetriebe und Werkstätten beliefern.
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ie Produktpalette ist gegenüber dem Vorjahr unverändert“, erklärt der Klosterneuburger Reifengroßhändler Wilfried Fleischmann. „Es sind noch zu viele Reifen aus dem Winter 2014 auf Lager, da kann sich kein Hersteller leisten, etwas Neues zu bringen“, ist der langjährige Unternehmer überzeugt. Die angebotenen Modelle und Profile sind fast ident mit dem Vorjahr. Die Preise seien bei den Volumendimensio-
Die Kraft für den Winter Der Kumho WinterCraft WP51 ist die koreanische Antwort auf den mitteleuropäischen Winter. Technische Kompetenz beweist Kumho zudem mit einem Sicherheits-Konzeptreifen.
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ls Nachfolger des I’ZEN KW23 ist der WinterCraft WP51 seit dem vergangenen Jahr auf dem Markt und punktet mit Verbesserungen in allen Bereichen. Neben den positiven Eigenschaften auf trockener Fahrbahn sowie auf Eis und Schnee wurde auf den wichtigen nassen Straßenzustand großen Wert gelegt. Eine schnelle und wirbelfreie Entwässerung wird durch die optisch prägnante Profilgestaltung mit breiten Querrillen ermöglicht und löst damit die Herausforderungen bei Aquaplaning. Der WinterCraft WP51 ist für Fahrzeuge der Kompaktund Mittelklasse verfügbar.
sungen, darunter ein Run-Flat und ein selbstversiegelnder Reifen. Beim sogenannten Seal-Reifen werden Löcher, die durch einen Fremdkörper entstehen, bis zu einem bestimmten Durchmesser selbstständig verschlossen und damit ein Druckabfall verhindert. • (GEW)
Kompetenz bei Sicherheit Die Stärkung der Markenbekanntheit stand bei der IAA in Frankfurt im Mittelpunkt des koreanischen Herstellers. Dazu wurden die technische Kompetenz mit einigen Neuvorstellung sowie Konzeptreifen unter Beweis gestellt. Dazu gehören etwa Sicherheitslö-
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Kumho-Lösung für Eis und Schnee: Wintercraft WP51
Kumho-Sicherheitskonzeptreifen, der sich nach einem Fremdkörpereintritt wieder selbst verschließt
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REIFEN EXTRA
Alles rund ums Rad Gerald Beirer, Geschäftsführer WM Fahrzeugteile Austria
WM Fahrzeugteile nutzt die umfangreiche Lager- und Logistikkompetenz auch für den Räderbereich und bietet Geräte, Verbrauchsmaterialien, RDKS-Sensoren sowie natürlich Reifen- und Felgen.
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erzstück ist dabei der neue Reifen- und RäderKonfigurator, den WM Fahrzeugteile bereits im vergangenen Jahr um ein RDKS-Modul erweitert hat. Gerald Beirer, Geschäftsführer WM-Fahrzeugteile Austria: „Damit kann der Betrieb seinen Kunden gleich direkt am Bildschirm die passenden Felgen zum Fahrzeug präsentieren.“ Darüber hinaus gibt die Datenbank an, welche Felgengrößen am Kundenfahrzeug verwendet werden können. Nicht zuletzt sind auch der Preis und die Verfügbarkeit hinterlegt. Und falls sich der Kunde trotz einfacher und schneller Selektionsmöglichkeit nicht sofort entscheiden kann, gibt es einen farbigen Ausdruck zur späteren Auswahl.
Rad- und Reifenkonfigurator von WM Fahrzeugteile mit Verfügbarkeitsinformation
Finanzierungsgesellschaft herrscht hohe Nachfrage bei den Fachleuten für Werkstattausrüstung im Hause WM. • (GEW)
Hohe Lieferfähigkeit Besondere Vorteile hat der Reifenbetrieb durch die hohe Lieferfähigkeit und die Zustellung, die in den belieferten Regionen mehrmals täglich durchgeführt wird. Zwar empfiehlt auch WM Fahrzeugteile, die wichtigsten Sensoren lagernd zu haben, im Bedarfsfall ist aber WM zur Stelle. Das Gleiche gilt für Verbrauchsmaterialien wie Klebe- oder Schlaggewichte. Als Komplettanbieter hat WM Fahrzeugteile natürlich alle wichtigen Geräte und Maschinen im Programm. Diese werden auch in den Verkaufshäusern ausgestellt beziehungsweise mit dem WM-Tec-Bus direkt vor Ort in den Werkstätten präsentiert. Das Programm reicht dabei von diversen Werkzeugen wie Drehmomentschlüssel und Schlagschrauber, über RDKS-Diagnosegeräte bis zu Wucht- und Montiermaschinen.
Einfache Finanzierung Speziell bei größeren Geräten der Werkstattausrüstung kann WM Fahrzeugteile mit Finanzierungsangeboten der eigenen WM Mobilien Leasing GmbH punkten. „Damit können wir den Betrieben schnell und unbürokratisch maßgeschneiderte Lösungen aus dem eigenen Haus anbieten“, so Beirer, der auch als Geschäftsführer für die WM Mobilien Leasing GmbH verantwortlich ist. Seit der Einführung der
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REIFEN EXTRA
Auch für kleine Händler Mit dem OBD-II-Ergänzungsmodul für RDKS-Arbeiten hat Herth&Buss eine perfekte Lösung für kleinere Werkstätten und Tankstellen, die schon das Diagnosegerät AirGuard haben.
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uch wenn es sich immer noch nicht überallhin herumgesprochen hat: Die seit einem Jahr für Neuwagen gesetzlich vorgeschriebenen Reifendruckkontrollsysteme (RDKS) sind nicht aufzuhalten und werden schon bald auch bei Gebrauchtwagen (und damit auch in freien Werkstätten) auftauchen. Auch Tankstellen, die Reifenservice anbieten, sollten vorsorgen, um nicht am falschen Fuß erwischt zu werden. Doch üblicherweise verfügen diese kleinen Unternehmen nicht über jenes Budget, das große Werkstätten haben: Und so bietet Herth&Buss eine ganze Palette an wichtigen Dingen an, die die Arbeit
erleichtern. So gibt es das Programmiergerät AirGuard, das Arbeiten direkt am Fahrzeug ohne OnlineVerbindung ermöglicht. Alle am Markt befindlichen Sensortypen werden ausgelesen; die Daten werden anschließend auf die Radsensoren von Herth&Buss dupliziert. Diese Sensoren können bei allen Fahrzeugen mit serienmäßig verbautem RDKS eingesetzt werden, die Programmierung und Ausrichtung mittels AirGuard dauert 5 bis15 Sekunden je Sensor.
Updates via Homepage
Programmiergerät AirGuard (o. l.) und das OBD-IIErgänzungsmodul (o.) samt Verbindungskabel (r.)
Als praktische Ergänzung bietet Herth&Buss nun im Sortiment Elparts das OBD-II-Ergänzungsmodul an. Dieses fungiert als Diagnosegerät für AirGuard: Gedacht ist das System für jene Betriebe, die über kein vollwertiges Diagnosegerät verfügen. Das Modul wird mit dem mitgelieferten Kabel mit AirGuard verbunden, alle notwendigen Updates erfolgen über die Homepage von Herth&Buss. • (MUE)
Das richtige Drehmoment Ohne die richtigen Werkzeuge für ReifendruckKontrollsysteme (RDKS) kommt keine Werkstatt aus. Hazet hat das passende Angebot.
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eeignet ist das Werkzeugset (Artikelnummer 669/10) für all jene Anwendungen, die beim RDKS seit einem Jahr bei Neuwagen verpflichtend durchgeführt werden müssen. Enthalten ist zum Beispiel ein Drehmoment-Schraubendreher für ein Anzugsmoment zwischen 0,4 und 1,4 Nm und ein 6,3=1/4-Zoll-Drehmoment-Schlüssel, der ein präzises Arbeiten im Bereich zwischen 1 und 9 Nm gewährleistet.
Einfache Bedienung gesichert Die fachgerechte Montage von RDKS-Sensor und Ventil ist dadurch ebenso gewährleistet wie das Einund Ausdrehen der Ventileinsätze an den Reifenventilen. Der bei der jeweiligen Anwendung benötigte
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In einem praktischen Koffer wird das Werkzeug geliefert
Drehmoment-Wert kann schnell mithilfe des Winkel-Schraubendrehers eingestellt werden; dieser ist im Lieferumfang enthalten. Ebenfalls im Set mit dabei ist ein Einsteck-Bithalter für alle Bits mit 6,3=1/4-Zoll-Antrieb und ein Adapter zum Verbinden mit 6,3=1/4-Zoll-SteckschlüsselEinsätzen. Beim Drehmoment-Schlüssel kann das Drehmoment durch Drehen des Griffes eingestellt werden; das Werkzeug punktet auch durch die praktische Umschaltknarre. • (MUE)
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REIFEN EXTRA
Die vierte Dimension VDO-Redi-Sensor bietet zusätzliche Sicherheit beim Fahren, den Werkstätten ergeben sich Erweiterungsmöglichkeiten des täglichen Geschäfts.
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it dem vierten VDO Redi-Sensor entwickelt Continental ein Produkt, das für noch mehr Fahrzeugmodelle einsetzbar ist und gegenüber Vorgängervarianten noch leichter zu verbauen ist. Eine Verbindung mit dem Ventil an der Felge ist nicht mehr erforderlich, der Sensor in der Größe einer 50-Cent-Münze wird in den zu verklebenden Gummicontainer eingesetzt und mittels Spezialkleber einfach in der Innenlauffläche des Reifens befestigt. Durch das geringe Gewicht von nur 12 Gramm wird beim Wuchten durchschnittlich weniger Ausgleichsmasse benötigt. Die Sensoren sind sofort einsatzbe-
Einfache Montage des VDORedi-Sensors, der einfach auf die Innenseite geklebt wird
reit, eine fahrzeugspezifische Programmierung fällt damit weg. Wie Christoph Zinke, Produktmanager RDKS bei der Continental Aftermarket GmbH, bestätigt, wurde der VDO-Redi-Sensor „am europäischen Markt gut angenommen. Das erweiterte Programm erleichtert Werkstätten ihren Arbeitsalltag“.
Schulung und Weiterbildung Continental bietet Weiterbildungsmöglichkeiten in seinen Trainingscentern und auch Schulungen direkt vor Ort. Dabei wird, den Wünschen der Kunden entsprechend, die gesamte Palette der am Markt gängigen RDKS-Systeme abgedeckt. Geschult wird das Erkennen von RDKS-Systemen, deren Diagnose und Programmierung, die Initialisierung und Rückstellung von RDKS-Systemwerkzeugen sowie der richtige Einbau von Sensoren und die korrekte Montage der Reifen. • (RED)
Wir haben noch ein Telefon Eska Reifen ist für die Wintersaison gut gerüstet, sowohl in der Logistik als auch am Telefon. Denn persönliche Beratung wird hier noch groß geschrieben.
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kommende Saison vorbereitet. Ausgehend vom Zentrallager in Regensburg beliefert Eska den österreichischen Markt flächendeckend. „Innerhalb von ein bis zwei Tagen“, so Haas. Auch er bemerkt den Trend zur geringeren Einlagerung.
ir haben noch viele Partner, die mit ihren Kunden am Verkaufspult stehen und ohne Computer über Reifen und Felgen reden. Deshalb gibt es bei Eska-Reifen auch heuer wieder eine gedruckte Preisliste“, berichtet Heinz Haas, Leiter Zentraler Vertrieb bei Eska Reifendienst, über die Anforderungen seiner Kunden im digitalen Zeitalter. Auch das Telefon wird bei Eska noch stark genutzt. „Die Kombinationen von Reifen, Felgen und Fahrzeugen werden immer vielfältiger, da rufen unsere Kunden gerne an und werden persönlich betreut.“ Die Lager sind gefüllt und bestens für die
Zwei Budget-Produkte Heinz Haas, Eska
Petlas- und Maxxis-Reifen im Angebot bei Eska
Mit Petlas und Maxxis hat Eska zwei wichtige Produkte im Budget-Bereich. Haas: „Das PreisLeistungs-Verhältnis dieser Reifen stimmt, die Qualität ist in Ordnung.“ Der Vorteil liegt bei beiden Marken in der breiten Palette, bis hinauf zu 20Zoll-SUV-Reifen. Bei den Felgen ist Eska mit namhaften Herstellern wie ATS, Rial oder Autec ebenfalls gut aufgestellt. Vor allem die Verfügbarkeit von zahlreichen ECE-Rädern ist ein wichtiger Vorteil für die Kunden. • (GEW)
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REIFEN EXTRA
Saubere Runde
mäßer Reinigung mit dem Hochdruckreiniger zu Reifenplatzern führen können, werden vermieden.
„Monza“ und „Silverstone“ – die neuen Radwaschstationen der Grand Prix Serie von Drester stehen nun bei Herkules Hebetechnik im Programm.
Für alle Größen
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it den neuen Modellen verspricht das Unternehmen kürzere Waschzeiten sowie bis zu 40 Prozent Energieeinsparung. Ermöglicht werden diese Verbesserungen durch ein neues dynamisches Pumpsystem, eine bessere Wärmeisolierung des Wassertanks und eine moderne Softwaresteuerung. Bei der Reinigung der Reifen und Felgen wird auf die bewährte Form mit Granulat und Wasser gesetzt. Unterschiedliche Härtegrade des Granulats sorgen für eine kraftvolle Partikelentfernung und eine schonende Flächenreinigung. Reifenschäden, die bei unsachge-
Die Monza-Radwaschanlage bei Herkules
Einsatzbereit für Reifen von 145 bis 360 mm Breite, Reifendurchmessern von 560 bis 860 mm und einem Gewicht bis 60 Kilogramm können beide Modelle standortunabhängig und ohne Wasseranschluss aufgestellt werden. Beim Premium-Modell „Silverstone“ sorgt ein zusätzlicher dynamischer Sprüharm anstelle der optimierten Düsengeometrie des Modells „Monza“ für eine gleichmäßige Verteilung von Granulat und Wasser auf Reifen- und Felgenflächen. Mit dem jederzeit nachrüstbaren Drester Quick lift als Zusatzausstattung ist jedes Rad in weniger als 3 Sekunden auch auf den engsten Platz in die Radwaschstation gehoben. • (RED)
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Schönheitsschlaf Binnen 8 Jahren würde sich die von Scholz Regalsysteme angebotene Cover-Halle für Reifen amortisieren, meint Firmenchef Gottfried Scholz. Er regt an, dass Kunden für die Einlagerung großer SUVReifen mehr bezahlen als bei kleinen Dimensionen.
Firmenchef Gottfried Scholz
ie Cover-Hallen benötigen eine Stellfläche von 7 mal 12 Metern und sind knapp mehr als 5 Meter hoch: Damit ist die benötigte Fläche sogar um 14 m2 kleiner als bei 3 nebeneinander gestellten Containern, die Scholz als Notlösung bezeichnet, weil sie umständlich zu handhaben und sperrig sind. In der Coverhalle können 512 Radsätze untergebracht werden, in den 3 Not-Containern haben – zum Vergleich – nur 198 Garnituren Platz. Bei Bedarf kann die Halle auch erweitert werden. Das deutsche Unternehmen nimmt den Kunden auch die Angst, dass die Halle unter einer möglichen Schneelast zusammenbrechen könnte. „Bei unserer Halle trägt das Regal den Schnee. Da kann es schneien, so viel es will.“ Als Untergrund eignet sich Asphalt genauso wie Pflastersteine oder Beton. • (MUE)
Reifentransport leicht gemacht Der Werkstattausrüster Siems & Klein hat seine Produktpalette um einen kippbaren ReifenTransportwagen erweitert.
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ür den Werkstattmitarbeiter soll das neue System für spürbare Entlastung des Rückens sorgen. Durch den besonders ergonomisch gebauten Reifen-Transportwagen müssen die Reifen nicht mehr händisch vom Boden aufgehoben werden, es kann mit geradem Rücken gearbeitet werden, eine leichte Aufnahme der Räder ist möglich. Es können entweder mehrere Pkw-Reifen oder ein Lkw-Reifen transportiert werden, sogar das Überwinden einer Stufe mit einer Höhe bis zu 40 cm ist problemlos möglich.
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Erleichtert und beschleunigt die Arbeit des Mitarbeiters
Der Reifen-Transportwagen, bestehend aus einem stabilen Gestell aus Vierkantrohren und 2 Vollgummi-Softrädern mit Rollenkugellager, sorgt für ein leichtes Handling und kann bei einem Eigengewicht von 30 Kilogramm eine Last bis zu 200 Kilogramm befördern. Reifen mit einem Durchmesser von 48 bis 90 cm können durch Kippen des Geräts auf eine maximale Höhe von 58 cm gebracht werden. Ein automatischer Sperrmechanismus verhindert dabei ein Umfallen. • (RED)
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CONTROL. There are no shortcuts.
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distance
FALKEN SAGT TANKE! JETZT TANKGUTSCHEIN IM WERT VON 20 € SICHERN AKTIONSZEITRAUM: 01. Oktober bis 16. November 2015
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Vom Rennsport auf die Straße. falkenreifen.at
ANSICHT
Ohne Humor K
leine Pannen und Fehler bei Änderungen rund um die Gesetzesmaterien des KFG haben bereits Tradition. Der Vorschlag, dieses Gesetz – so wie es ist – mit einem Stichtag einzumotten und ab dann nur noch unveränderte Änderungen der relevanten EU-Richtlinien und ECE-Regelungen zu veröffentlichen, wird trotzdem ungehört verhallen, würde es doch einige Beteiligte den Job kosten. So werden wir halt weiter mit den kleinen Schwächen leben müssen. • Es beginnt mit der Suche nach Änderungen und Novellen im RIS, dem offiziellen Rechtsinformationssystem des Bundeskanzleramts, auf welches auch das Verkehrsministerium BMVIT hinsichtlich der jeweiligen Letztfassung verweist. Die offizielle Abkürzung für Kraftfahrgesetz lautet KFG. Wer dieses Suchwort ins RIS eingibt, wird die letzte Änderung im Jahr 2013 finden, sprich sechs Änderungen werden vermisst. In den Genuss der Änderungen bis zum Jahr 2015 kommt nur, wer den vollen Titel Kraftfahrgesetz eingibt. Da hat wieder irgendwer die Abkürzung im Titel (wie bei KFG-Novellen üblich) vergessen, wie sollte es dann der Computer im RIS wissen. Die Aufhebung des Paragraphen über die Handhabung von Fahrzeugen mit ausländischen Kennzeichen, welche von im Inland wohnhaften Personen benutzt werden, durch den Verfassungsgerichtshof fällt allerdings bei beiden Suchvorgängen unter den Tisch. • Die letzten KFG-Änderungen des Jahres 2015 betreffen Wunschkennzeichen und die Gesamtgewichte von Omnibussen und Betonmischern. Zweiachsige Omnibusse dürfen 19.500 kg und mehr als dreiachsige Betonmischer 36.000 kg Gesamtgewicht haben. Wer nun anlässlich der Gewichtsänderungen auf die Idee kommt, in den betreffenden § 4 der konsolidierten Fassung des KFG hineinzublicken, wird sich bei Absatz (8) fragen, ob die Angaben für Meter (m) nun in Millimeter (mm) zu messen sind, hier fanden
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„Irgendwie muss die Bürokratie am Leben erhalten werden“, meint Dipl.-Ing. Heinz Lukaschek, Ziviltechniker mit Schwerpunkt Verkehr
wundersame m-Verdoppelungen statt. Entweder blieb einem Beamten die Computertastatur hängen oder selbiger verfiel über dem Buchstaben m in einen Sekundenschlaf. Korrekturlesen scheint schon lange abgeschafft, wie sonst wären Umbenennungen von Scheinwerfern in Schweinwerfer oder falsche Zitate von Betriebserlaubnis-Richtlinien möglich gewesen. Wäre nicht schlimm, würden solche Fehler nicht wieder offizielle Änderungen des KFG oder KDV nach sich ziehen. Irgendwie muss die Bürokratie am Leben erhalten werden. • Das Verbot der Lächerlichkeit oder Anstößigkeit von Wunschkennzeichen wurde ausgedehnt auf Buchstaben und Ziffern unter Einbeziehung der Behördenbezeichnung. Wunschkennzeichen haben eine mit 15 Jahren begrenzte Gültigkeit. Beim Antrag auf Verlängerung kann es passieren, dass jetzt etwas lächerlich ist, was früher nicht so war. Wir leben schon in einer Zeit ohne Humor, wenn wir nicht einmal mehr über ein Wunschkennzeichen lachen dürfen. • Die 61. KDV-Novelle 2015 befasst sich weitgehend mit den Vorschriften zur Erlangung des MotorradFührerscheins und den dazu vorgesehenen Unterrichtseinheiten. • Die größten Änderungen hat die Prüf- und Begutachtungsstellen Verordnung PBStV erfahren. Berufsgruppen, die als geeignete Personen für die Prüfung von Krafträdern oder Anhängern fungieren, können nun alle Fahrzeuge dieser Typen ohne Beschränkung von Hubraum oder der Gesamtgewichte überprüfen. Die Bezeichnung der jeweiligen Berufsgruppen wurde dem letzten Stand angepasst. Die ehemals als Hologramm bezeichneten Sicherheitsmerkmale auf den Prüfplaketten heißen nun gelaserte Sicherheitsbilder, wobei wichtig ist, dass Plaketten mit Folien älterer Bauart nur mehr bis Ende Mai 2016 verwendet und auf Fahrzeugen angebracht werden dürfen. Auch bei den EDV-Programmversionen zur Erstellung der Begutachtungsformblätter ist Vorsicht geboten, ab August 2016 muss der Zugriff auf abgeschlossene Nachprüfungen möglich sein. Die Vorgangsweise bei teilweise negativen Ergebnissen, die im Zeitraum von 4 Wochen zu Nachprüfungen führen, wurde in einen eigenen Absatz gefasst. Es müssen nicht sämtliche Prüfpositionen nachgeprüft werden, sondern nur die beanstandeten Punkte. Breiter Raum ist der Prüfung von Fahrtschreibern und Kontrollgeräten gewidmet, wobei dies eine Materie für besonders spezialisierte Unternehmen und von geringerem allgemeinem Interesse ist.
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MANAGEMENT
Von Qualen und Wahlen D
em „Forum Mobilität.Freiheit.Umwelt“ war aufgrund von Differenzen mit den Automobilimporteuren kein langes Leben beschieden. Doch davon ließ sich Komm.-Rat Burkhard Ernst, Bundesund Wiener Landesgremialobmann des Fahrzeughandels, nicht entmutigen. Mit „Mein Auto“ gründete er eine neue Plattform für all jene, die auf den Individualverkehr angewiesen sind. Unterstützt wird der Verein von den Autofahrerklubs sowie dem Kfz-Finanzierungsunternehmen Santander, weitere Firmen sowie möglichst viele private Mitglieder sollen folgen. Langfristig, so die Vision von Ernst und seinem Chefkommunikator Wolfgang Rosam, soll „Mein Auto“ ebenso breit aufgestellt sein wie der auf der Gegenseite lobbyierende VCÖ. Mitte September trat der Verein erstmals an die Öffentlichkeit. Im Vorfeld der Wiener Landtagswahl forderten Ernst und seine Mitstreiter eine Kehrtwende in der kommunalen Verkehrspolitik.
10 Kernforderungen „Das Auto ist ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor und für viele Menschen das einzig mögliche Verkehrsmittel, um den Alltag zu bewältigen. Dementsprechend sollten unsere politischen Vertreter auch handeln“, unterstrich Ernst bei der Präsentation eines 10 Punkte umfassenden Forderungskatalogs. Mehr „generelle Wertschätzung des Autos“, ein „Ende der Parkplatzvernichtung“, keine Tempo-30-Zonen auf Hauptverkehrsrouten, keine Sperre der Ringstraße für den Autoverkehr, eine „sinnvolle Förderung von alternativen Antrieben sowie nötiger Infrastruktur“ samt „E-Mobilitätsgesetz“, ein bezirksübergreifendes Parkpickerl, eine Verlängerung der S1 zur Schaffung einer durchgehenden Außenumfahrung, eine „nachhaltige Lösung“ der Stauprobleme auf der A23 sowie die generelle Gleichbehandlung aller Verkehrsteilnehmer sind die wichtigsten Wünsche von „Mein Auto“. Mitgetragen werden sie von Mag. Gerald Kumnig, Generalsekretär des ARBÖ („Mobilität darf nicht zu einem Luxusgut werden“), sowie dem Wiener Wirt-
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Vor allem in Wien haben die Autofahrer unter immer absurderen Belastungen zu leiden. Der von Burkhard Ernst gegründete Verein „Mein Auto“ will gegensteuern: Anlässlich der Landtagswahl wurde ein 10 Punkte umfassender Forderungskatalog präsentiert. Von Philipp Hayder
Gemeinsam gegen Autofahrerschikanen: Burkhard Ernst, Dr. Alexander Biach und Mag. Gerald Kumnig (v. l.)
schaftsbunddirektor Dr. Alexander Biach. Letzterer fungiert auch als stellvertretender Vereinsobmann.
Kurswechsel angebracht Es war wohl kein Zufall, dass die ersten Aktivitäten von „Mein Auto“ den stark auf Autofahrer zugeschnittenen Wahlkampf der Wiener ÖVP flankierten. Eine konkrete Wahlempfehlung gab der Verein dennoch nicht ab. Für Ernst, Kumnig und Biach steht nur eines fest: Sollte die rot-grüne Rathauskoalition nach dem 11. Oktober fortgesetzt werden, müssen sich sowohl die Autofahrer als auch all jene, die vom Auto leben, auf noch ärgere Schikanen einstellen. •
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MANAGEMENT
Ihre
Meinung
ist
Standards: Steigt der Druck zur Umsetzung weiter? Handel sollte entlastet werden
Kleine Betriebe besonders gefährdet
„Ich habe in letzter Zeit immer wieder von BranchenKollegen gehört, dass der Druck, Standards entsprechend umzusetzen, zunimmt. Wobei das für unsere Marken – Toyota und Lexus – nicht zutrifft“, weiß Komm.-Rat Manfred Ellensohn, Geschäftsführer Autohaus Ellensohn/Rankweil und Landesgremialobmann des Vorarlberger Kfz-Handels. „In Zeiten wie diesen, wo der Verdrängungswettbewerb immer stärker und die Margen immer dünner werden, müssen sich viele Kfz-Händler fragen, ob sie den Wünschen der Hersteller noch nachkommen können. Es wäre wichtig, die enorme Last vom Handel zu nehmen, um diesen damit zu unterstützen, in Zeiten wie diesen zu bestehen“, sagt Ellensohn.
„Ich kann derzeit – was die Standards anbelangt – keinen stärkeren Druck feststellen, wobei jene, die wir jetzt zu erfüllen haben, sehr umfangreich und gerade noch zu schaffen sind“, meint Komm.-Rat Konrad Steindl, Präsident der Wirtschaftskammer Salzburg und Gesellschafter mehrerer Autohäuser. „Die Ertragsituation im KfzHandel ist problematisch und wird auch nicht besser. Die damit verbundenen Kosten und Lizenzgebühren nicht nur im Handel, sondern auch im Retailbereich sind mittlerweile sehr hoch. Gerade für kleinere Betriebe sind diese oft fast nicht mehr zu stemmen.“ Weshalb es sehr wichtig wäre, dass Hersteller „mehr Rücksicht auf die Situation ihrer Händler nehmen“.
Spürbare Veränderungen
Es herrscht Verständnis
„Der Druck bezüglich der Standards ist in jeder Hinsicht sicherlich größer geworden“, sagt Mag. Dieter Unterberger, Geschäftsführer Unterberger Automobile/Kufstein und Gremialobmann des Tiroler Kfz-Handels. „Dies betrifft sowohl den Druck auf CI-Umsetzungen als auch auf Abläufe, die im Autohaus passieren, wie diese auszusehen haben, wie dies dokumentiert werden muss. Es ist also eine enorme Veränderung, was hier passiert ist.“ Was die Kosten betreffe, gebe es markenspezifische Unterschiede, wobei die große Veränderung darin liege, dass „die Händler in den vergangenen Jahren viel Energie und Geld investieren müssen, um diese Vorgaben – auch in Hinblick auf immer komplexer werdende, aber lebensnotwendige Bonuskriterien – erfüllen können“.
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„Wir haben meines Erachtens bei Renault keine spürbaren Veränderungen bemerkt“, sagt Mag. Marina Aichlseder, Geschäftsführung Autohof/Klagenfurt und Sprecherin des Renault-Händlerverbandes. Natürlich wolle der Hersteller, wie derzeit aktuell bei Renault, dass die neue CI umgesetzt werde, „wobei deren Umsetzung auch vom Hersteller unterstützt wird“. Für vernünftige und praxisgerechte Maßnahmen habe die Händlerschaft grundsätzlich Verständnis. Generell würde die Umsetzung von Standards aber auch mit finanziellen Belastungen einhergehen. Als oft unvernünftig werden andere Maßnahmen wie das nicht praxisgerechte MysteryShopping empfunden. „Es führt oft zu schlechten Bewertungen, ohne dass wir ein Einspruchsrecht haben.“
AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2015
Standards müssen umgesetzt werden
uns
wichtig!
Die von den Herstellern oktroyierten Standards bringen vielen Betrieben weitere finanzielle Belastungen und geringere Rendite. Hat sich der Druck, Standards umsetzen zu müssen, im Vergleich zur alten GVO weiter verstärkt?
Bei der Vorgabe, Standards umsetzen zu müssen, habe sich nicht geändert, wie Dr. Rudolf Weinmann, Geschäftsführer Zitta Holding/Perchtoldsdorf und Sprecher des Vereins der österreichischen BMW- und Mini-Händlerbetriebe, sagt. „Bis Jahresende werden im Bereich unserer Marken die Standards umgesetzt sein“, so Weinmann. Natürlich belasteten Investitionen das Ergebnis, größenabhängige Unterschiede zwischen einzelnen Händlern gebe es nicht. „Ein größerer Händler hat mehr Angestellte, deutlich mehr Schauraumflächen und dadurch höhere Kosten. Aber im Grunde muss jeder Händler die gleichen Standards umsetzen“, wenngleich es in Europa in der Händlerschaft auch Murren und Unruhe gegeben habe.
Der Druck wird steigen
Verständnis für Ertragslage fehlt
Grundsätzlich glaube ich, dass der Druck für die Umsetzung von Standards in Zukunft steigen wird“, ist sich Andreas Parlic, Geschäftsführer France Car/Linz und Obmann des Vereins der österreichischen Citroën-Händler, sicher. „Wobei es uns, im Gegensatz zu anderen Marken, die von ihrer Händlerschaft die aufwändige Umsetzung bis ins letzte Detail fordert, noch – was die baulichen Auflagen betrifft – vergleichsweise gut geht.“ Abgesehen davon hätten die Partner der Marke Citroën wahrscheinlich auch nicht mehr die wirtschaftliche Kraft, derartige Standards in ihren Betrieben zu realisieren. „Die Marke selber könnte höhere Standards nicht mehr finanziell tragen“, so Parlic. Dies gelte sowohl für die Händlerschaft als auch für die Werkstätten.
Der Druck, Standards umsetzen zu müssen, ist für uns gleich hoch wie unter der alten GVO“, sagt Bernhard Kalcher, Geschäftsführer Autohaus Kalcher und Sprecher des Peugeot-Händlerverbandes. „Leider Gottes ist dieser gleich stark, obwohl Markt und Ertragslage zurückgegangen sind. Der Hersteller hat es bisher verabsäumt, Korrekturen vorzunehmen.“ Darüber hinaus fehle auch das Verständnis für die Ertragslage im Vertriebsnetz. „Die Umsetzung der Standards drückt bei der Marke Peugeot dermaßen auf die Marge, dass es praktisch unmöglich geworden ist, Peugeot mit positiver Rendite zu verkaufen“, sagt Kalcher. Entweder man mache jetzt etwas, „oder es wird zu einem Händlersterben kommen“.
Hoher finanzieller Aufwand „Meiner Meinung nach ist der Druck auf die Händler, Standards umsetzen zu müssen, sicher nicht geringer geworden“, berichtet Gerhard Schranz, Mercedes Schranz/Oberwart. Der finanzielle Aufwand für die Händler sei hoch, „wobei es seitens des Herstellers zwar eine Kostenbeteiligung gibt, aber immer noch ein großer Happen für uns über bleibt“, so Schranz. Angesichts eines schwierigen Marktumfelds seien diese Kosten „sicher ein Thema geworden“. Wobei sich jede zusätzliche Belastung auswirke und trotz dieser Investitionen im Endeffekt „auch nicht mehr verkauft wird“. Nach Meinung von Schranz wird Corporate Identity auch in Zukunft eine große Rolle spielen und Standards werden daher auch weiter ein zentrales Thema sein.
Investitionen sind zu hinterfragen „Unabhängig von der GVO wird der Druck auf die Autohäuser, gewisse Standards umsetzen zu müssen, stetig mehr“, sagt Stefan Hutschinski, Obmann des Vereins VASS (VW Audi Seat Škoda Betriebe). „Derzeit gibt es auch gezielte Gespräche seitens des Lieferanten mit einigen unserer Mitgliedsbetriebe, worin Neu- oder Umbauten gefordert werden, um den Händlervertrag aufrechterhalten zu können. In der jetzigen Situation mit der unbefriedigenden Ertragslage im Autohandel sowie der unsicheren Zukunft aufgrund der Manipulationsvorwürfe gegen VW sind solche Investitionen zu hinterfragen. An dem Wendepunkt, wo die gesamte Branche derzeit steht, sind komplett neue Ansätze gefragt, um unser Geschäft wieder erfolgreich in die Spur zu bringen.“
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„Arbeit ist in Österreich auch extrem teuer. Da dürfen wir nicht jedes Jahr weiter absacken“,
WIRTSCHAFT
konstatiert Dipl.-Ing. Dietmar Schäfer (iSi Automotive) auf S. 52
„Auch am Independent Aftermarket ist die Investitionsbereitschaft beachtlich“, freut sich Dipl.-Ing. Gerald Lackner (AVL DiTest) auf Seite 53
Nissan: Nutzfahrzeuge mit 5 Jahren Garantie Für mit Benzin oder Diesel betriebene Nutzfahrzeuge von Nissan wurde die europaweit geltende Garantie auf 5 Jahre bzw. eine Laufleistung von 160.000 Kilometern erweitert. Die Garantie gilt für zahlreiche Komponenten des Antriebsstrangs, die Batterie und den Lack. Eingeschlossen ist auch das Originalzubehör, wenn es bei einem autorisierten Vertragspartner gekauft und in das Fahrzeug eingebaut wurde. Beim e-NV200 (B.) blieb die Garantie mit 5 Jahren auf den Elektroantrieb bzw. 3 Jahren auf das restliche Fahrzeug unverändert.
Gebrauchtwagen wurden günstiger
Dieter Scheuch
Nachdem die Gebrauchtwagenpreise in einem von der Eurotax errechneten Index seit Jahresbeginn (100) bis Februar auf 102,9 Punkte geklettert und seither langsam gesunken sind, wurde im August mit 98,3 Punkten ein Tiefststand erreicht. Laut Roland Strilka (B.), Chefanalyst von Eurotax, waren im August die 3 bis 6 Jahre alten Fahrzeuge am wertstabilsten. Alle Segmente bis auf die großen Geländewagen waren rückläufig. Da sich die Sportwagensaison dem Ende zuneigte, gab es sinkende Restwerte.
ÖAMTC zieht Bilanz über den heißen Sommer In der Zeit zwischen 1. Juni und 6. September habe es beim ÖAMTC insgesamt rund 190.000 Panneneinsätze gegeben, sagt Gerhard Samek, Leiter der Pannenhilfe. Das bedeutet, dass pro Tag österreichweit rund 1.930 Einsätze geleistet wurden, in der besonders heißen Zeit Anfang August waren es sogar bis zu 2.378 Einsätze pro Tag. In etwa einem Drittel der Fälle waren kaputte Batterien der Grund für die Einsätze. Die durchschnittliche Wartezeit auf das Eintreffen der Pannenfahrer lag übrigens bei 30 Minuten.
Miba verzeichnet schwächeres Wachstum Nach einem positiven ersten Halbjahr mit einer Umsatzsteigerung um 14 Prozent erwartet die Miba AG aus Laakirchen laut Vorstandsvorsitzendem Peter F. Mitterbauer (B.) bis zum Jahresende lediglich ein Wachstum von 5 Prozent. Der Grund liegt in einem Abschwung der Investitionsgüterindustrie in mehreren Regionen. Vor allem in Asien habe es schon im 1. Halbjahr einen starken Abschwung im Lkw-, Bau- und Landmaschinengeschäft gegeben, heißt es. Dem Unternehmen kommt allerdings die günstige Währungssituation zugute.
3M sorgt für rasante Stunden in Spielberg Je ein Team aus Österreich (Firma Grundmann aus Söchau) und der Schweiz (Amag aus Romanshorn) durfte sich auf Einladung des Abdeckband-Herstellers 3M über einen rasanten Tag auf dem Red Bull Ring in Spielberg freuen. Die beiden Teams hatten das Gewinnspiel gewonnen, bei dem die Sticker, die den Packungen von 3M Soft Tape Plus beigelegt waren, in ein Sammelalbum eingeklebt werden mussten. In Spielberg durften die Teams mit KTM X-Bow ebenso fahren wie mit Offroad-Buggys.
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Ist ja eh wurscht Die Abgas-Tricksereien des VW-Konzerns haben in den vergangenen Wochen für weltweite Schlagzeilen und Aufwind für Auto-Gegner gesorgt. Diese fühlen sich nun in ihrer Meinung bestätigt, von Automobilherstellern bewusst beschwindelt worden zu sein. Verwunderlich ist gleichzeitig, dass nur wenige Österreicher die Polit-Aktionen gegen den Verkehr – wie etwa die jüngste Aktion „Rasen am Ring“ mit der damit verbundenen Sperre der Wiener Ringstraße – als Ursache deutlich höherer Emissionen wahrnehmen. Allein diese Aktion samt dadurch bedingten unvermeidlichen Staus bescherte der Wiener Luft laut Berechnungen von Experten zusätzliche 520 kg CO2 und 3,8 kg Stickoxide: Ist ja eh wurscht, denn die Veranstalter tun es ja der Umwelt zuliebe .
Ausreichend Potenziale
Behindertengerecht umgebauter Hyundai
Firmengründer Franz Baumgartner
„Einschneidende“ Veränderungen an Serienmodellen
Mit einer Hausmesse hat Fahrzeugbau Baumgartner Wiener Neudorf den Betriebsneubau mit Produktions- und Beratungsbereich eröffnet.
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eit 20 Jahren ist der Fahrzeugbauer in Wiener Neudorf. Da gibt es außer dem Mitsubishi-/Hyundai-Autohaus nun – in wenigen Minuten Entfernung, ebenfalls im Industriezentrum – die neu errichtete, speziell barrierefreie Betriebsstätte: Hier werden in Serienautos (oder bei Fuso-Lkw: -fahrgestellen bis zu 7,5 Tonnen) nach Wunsch Eberspächer-Standheizungen oder Spezialkomponenten für Menschen mit Behinderung eingebaut. Dazu gehören Linksgas, Drehsitze, Handbetätigungen statt Pedalen; außerdem baut man Dachboxen für Rollstühle auf. Um mit dem kompletten Rollstuhl ins Auto einfahren zu können, sind zumeist „einschneidende“ Veränderungen am Fahrzeug erforderlich. Auch die erledigt Baumgartner, seit 2009 Lizenzpartner von Paravan. Den Umbauten an Fahrzeugen aller Marken geht das Beratungsgespräch voraus, für das nun ein – der Adaptionshalle vorgelagerter – Schauraum zur Verfügung steht. Außerdem ist der Betrieb Stützpunkt für barrierefreie RolliMotion-Mietwagen.
Weitere Marke kein Thema: ausreichend Potenziale „Mit unseren Marken Mitsubishi Fuso und Hyundai (einschließlich H350) haben wir ausreichend Potenziale!“, sagt Baumgartner. Um das Interesse der Kunden doppelt zu bekommen, kombinierte er das Hyundai-Oktoberfest mit der Eröffnung. • (ENG)
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WIRTSCHAFT
„Hurra, wir leben noch“ Mit 700 Betrieben und 71.000 Beschäftigten ist die automobile Zulieferindustrie einer der wichtigsten Sektoren in Österreich: Doch die Wettbewerbsfähigkeit hat weiter gelitten, heißt es in einer im September veröffentlichten Studie.
was auch der Autohandel und die Werkstätten nicht verstehen können (Stichwort: der Autofahrer als „Melkkuh der Nation“). Auch Schäfer konstatiert Ähnliches: „Wir leben vom Auto, aber es gibt eine Melk- und Neidkultur. Stellen Sie sich vor, man würde auch in Deutschland mit einer solchen Steuergesetzgebung kommen!“ Dabei sei die automotive Zulieferindustrie in Österreich gleich wichtig wie in Deutschland. Sollte es nicht rasch Änderungen geben, drohe die Gefahr, dass die 700 österreichischen Autozuliefer-Betriebe nicht mehr mit der Konkurrenz mithalten
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ochenlang hatten sie gerechnet, die Mitarbeiter des Industriewissenschaftlichen Instituts (IWI): Und dann, bei der Pressekonferenz, reicht ein einziger Satz, um das Dilemma in der Zulieferindustrie zu beschreiben. „Hurra, wir leben noch. Nur keiner weiß, warum.“ Der, der das sagt, kennt sich aus: Dipl.-Ing. Dietmar Schäfer ist Vorsitzender der ARGE Automotive Zulieferindustrie in der Wirtschaftskammer Österreich und leitet den Airbag-Hersteller iSi Automotive Holding mit Hauptsitz in Wien. Schäfer bestätigt damit, was „AUTO & Wirtschaft“ in den vergangenen Monaten immer wieder bei Gesprächen mit Autozulieferern festgestellt hat: Zwar laufen die Geschäfte gut, manchmal sogar sehr gut, doch der Schein ist trügerisch. Hätte Schäfer 3 Wünsche an die Politiker, würde er gerne folgende Dinge verbessert haben: Am wichtigsten wäre mehr Flexibilität bei den Arbeitszeiten, sagt er: „Das ist ein Alptraum in Österreich. Arbeit ist in Österreich auch extrem teuer, da dürfen wir nicht jedes Jahr weiter absacken.“
Arbeitszeitmodell wie in Deutschland? Ähnlich hatten sich in den vergangenen Monaten unter anderem auch die Chefs des BMW-Motorenwerks in Steyr und der Robert Bosch AG geäußert. Auch bei der Miba AG und beim Getriebe- und Motorenwerk von Opel in Wien würde man sich ein Arbeitszeitmodell wie in Deutschland wünschen, wo „in guten Zeiten“ Arbeiter (in enger Abstimmung mit dem Betriebsrat) ein paar Stunden länger arbeiten: Diese Stunden werden (abgerechnet über 2 Jahre) in auftragsschwächeren Zeiten wieder ausgeglichen. Als zweiten wichtigen Bereich wünscht sich die Branche, dass in der schulischen Ausbildung mehr Augenmerk auf spezielle Bereiche der Bildung gelegt wird: „Technik und Naturwissenschaften müssen verstärkt präsentiert werden“, sagt Schäfer. Und nicht zuletzt ist auch die Steuergesetzgebung in Österreich der Branche ein Dorn im Auge – etwas,
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könnten: Dann gäbe es eine Abwanderung, die sich auch negativ auf andere Branchen auswirken könnte.
Österreich rutscht hinter Deutschland ab
Dipl.-Ing. Dietmar Schäfer (Vorsitzender der ARGE Automotive Zulieferindustrie, r.) und Studienautor DDr. Herwig Schneider (Industriewissenschaftliches Institut, l.)
In der Auto-Zulieferindustrie sind in Österreich rund 71.000 Menschen beschäftigt. Diese Zahl bleibe seit Jahren gleich, sagt Schäfer, während insgesamt die Beschäftigung in Österreich steige und auch die weltweite Automobilproduktion wachse. Dies allein zeige, wie dramatisch die Situation sei. Unterstützt wurde er von DDr. Herwig Schneider, Geschäftsführer des Industriewissenschaftlichen Instituts. Laut dessen Berechnungen habe Österreich im Jahr 2010 in einem Wettbewerbsvergleich mit 25 anderen Staaten noch 463 Punkte erreicht, Deutschland sei damals bei 471 und Großbritannien bei 450 Punkten gelegen. Seither habe sich Großbritannien aber um 72 Punkte verbessert, während Österreich um 59 Punkte zurückgefallen sei. Erhoben werden 30 Indikatoren – unter anderem auch die Bürokratie, der Zustand der Straßen, Entlassungskosten, Bestechung oder der Zugang zu Krediten. Das Absacken Österreichs innerhalb kürzester Zeit ist laut Schneider „eigentlich ziemlich dramatisch“. Kommentar von Schäfer dazu: „Als Vorstand eines Unternehmens namens Österreich hätte ich ernsthafte Schwierigkeiten, wenn ich beim Aufsichtsrat solche Zahlen präsentieren würde.“ • (MUE)
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WIRTSCHAFT
Zukunftsweisende Technik in futuristischer Architektur: In Graz befindet sich der Hauptsitz von AVL DiTest
Freude am Forschen Zukunftsorientierung und Investitionsbereitschaft haben AVL DiTest zu einem der weltweit führenden Anbieter von Diagnose- und Messtechnik gemacht. Geschäftsführer Dipl.-Ing. Gerald Lackner erläutert die Strategie der Grazer Hightech-Schmiede. Von Philipp Hayder
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&W: Als international tätiges Unternehmen mit Standorten in Österreich, Deutschland und China konnte AVL DiTest den Umsatz 2014 um beinahe 50 Prozent auf rund 84 Millionen Euro steigern. Wie lauten die weiteren Erwartungen? Dipl.-Ing. Gerald Lackner: Seit 2010 ist es uns gelungen, den Umsatz mehr als zu verdoppeln. Eine weitere derartige Steigerung ist nicht realistisch. Wir haben für 2015 sogar einen gewissen Umsatzrückgang budgetiert, was immer noch respektabel gewesen wäre, doch aus heutiger Sicht wird dieses Minus nur sehr gering ausfallen. Wir erwarten in Bezug auf den Umsatz somit ein weiteres sehr gutes Jahr.
Wie viel österreichische Wertschöpfung steckt in den Geräten von AVL DiTest? Lackner: Die Produktion findet weitestgehend in Graz statt. Hier arbeiten zirka 100 unserer weltweit knapp 250 Mitarbeiter. Auch die meisten unserer Zulieferer kommen aus Österreich, was übrigens bei dem einen oder anderen Erstausrüstungsauftrag sehr positiv registriert wurde. Fürth in Deutschland ist unser globales Servicezentrum, in China assemblieren wir ausschließlich für den lokalen Markt.
Qualitätsarbeit aus Österreich: Bei AVL DiTest überwiegt die heimische Wertschöpfung
Wie verteilen sich die Umsätze auf OE-Geschäft und Aftermarket? Lackner: Diese beiden Bereiche stehen gleichwertig nebeneinander. Das gilt nicht nur für die Umsatzanteile, sondern auch für die Technologie. Jene HighEnd-Geräte, die wir den Fahrzeugherstellern zur Verfügung stellen, können auch unsere Kunden aus dem freien Werkstattmarkt erwerben – zwar in anderer Optik, doch mit gleicher Leistungsfähigkeit. Wie steht es um die Investitionsbereitschaft am freien Werkstattmarkt? Lackner: Natürlich werden die Markenwerkstätten schon allein aufgrund ihrer vertraglich festgelegten Standards schneller in eine neue Technologie investieren. Doch auch am Independent Aftermarket ist die Investitionsbereitschaft beachtlich: Die Werkstätten haben zum Großteil erkannt, dass eine Investition in Diagnose und Messtechnik eine Investition in die eigene Zukunft ist. Wer hier zurückbleibt, wird am immer wettbewerbsintensiveren Servicemarkt schon bald keine Chance mehr haben. Wer dagegen investiert, wird überleben und in Zukunft weiterhin gute oder sogar noch bessere Geschäfte machen. Wie lautet das Erfolgsgeheimnis von AVL DiTest? Lackner: Die Freude am Forschen und Entwickeln liegt in unserer Natur. Daher begleitet uns seit jeher eine überdurchschnittliche F&E-Quote. Aktuell liegen wir bei 17 Prozent des Umsatzes, unter 15 Prozent waren wir nie, über 20 Prozent ist wirtschaftlich kaum mehr vertretbar. Der daraus resultierende Innovationsvorsprung ist der Hauptgrund, warum wir bislang durch alle Krisen und Täler des Marktes mehr oder minder unbeschadet durchmarschiert sind. •
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IAA
Als die Autowelt noch in Ordnung war Zur Eröffnung der IAA ahnte niemand, dass wenige Tage später der VW-Skandal die Autowelt erschüttern würde. Der Optimismus bei den Managern schien echt; die Besucher kamen in rauen Mengen. Von Dr. Klaus Engel, Philipp Hayder und Mag. Heinz Müller Kevin Rose, Bentley
Ulrich Walker, Borgward
Die Giulia soll Alfa Romeo ab 2016 zu neuen Höhen führen
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M
it 931.700 Besuchern wurde auf Europas wichtigster Auto-Messe heuer ein Plus von 6 Prozent im Vergleich zu 2013 erzielt: Stolz sind die Veranstalter auch darauf, dass das Durchschnittsalter der Besucher von 37 auf 34 Jahre gesunken ist. Ausgezahlt hat sich der Besuch trotz des teils beängstigenden Gedränges auf alle Fälle, denn auf der IAA wurden heuer von 1.103 Ausstellern aus 39 Ländern 219 Weltpremieren gezeigt, das sind immerhin 60 Neuheiten mehr als vor 2 Jahren. Neben den Gesprächen mit Marktteilnehmern aus Österreich hatten wir wieder zahlreiche Interviews mit internationalen Automanagern. Eine Kurzversion davon lesen Sie auf den nächsten Seiten; in voller Länge finden Sie die Interviews in der wöchentlich erscheinenden „AUTO-Information“.
Der S4 ist die schnelle Version des neuen A4, der bereits bestellbar ist
Bentley: Exklusivität ist weiter wichtig Auf längere Wartezeiten einstellen müssen sich jene Kunden, die das neue Modell von Bentley – das edle SUV namens Bentayga – kaufen wollen. Laut Vertriebschef Kevin Rose erwartet man sich zumindest 3.500 Verkäufe pro Jahr. Wenn das Auto später auch in einer Hybrid-Version sowie mit einem Dieselmotor erhältlich sein wird, sollen es noch mehr werden. Freilich werde auch der eine oder andere bisherige Fahrer eines Flying Spur oder Continental auf einen Bentayga wechseln: „Viele werden es aber nicht sein. Denn ein durchschnittlicher Bentley-Fahrer hat sechs bis acht Autos. Der will den Bentayga zusätzlich zu den anderen.“ Eine Grenze des Wachstums gibt es für Rose nicht: „Wenn wir jetzt 11.000 Einheiten pro Jahr in einem Weltmarkt von 70 Millionen Fahrzeugen verkaufen, ist das sehr exklusiv. Und wenn es später 15.000 Stück sein werden, ist es immer noch exklusiv. Diese Exklusivität verliert man erst, wenn jemand zu viele Continental in einer Straße sieht.“
Borgward: Europa-Marktstart erst 2018 Durch das Wissen über den Heimmarkt China will Borgward mit dem Modell BX7, dem ersten Borgward nach 53 Jahren, „im gigantisch wachsenden
Bentley Bentayga: erstes SUV für wirklich Reiche
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schon Ende Der BMW 7er kommt s un zu Oktober
Borgward BX7: Bitte vom Name schen lassen, das Auto wird in C
en nicht täuChina gebaut
IAA
SUV-Segment“ starten: „Zunächst in China mit einer Kombination von Mehrmarkenhändler- und Onlinevertrieb, um relativ rasch viel Volumen zu machen“, sagt Vorstandsvorsitzender Ulrich Walker. Er plant den Start von Borgward neu, positioniert als „leistbare Premiummarke“ im anspruchsvollen Markt Europa, der „für kleine Volumina hohe Investitionen erfordert“, nach sorgfältiger Vorbereitung für 2018.
Hyundai: „Billig reicht nicht mehr“ Unter der Führung von Thomas Alexander Schmid fährt Hyundai in Europa auf Rekordkurs. „Das Gesamtjahr wird mit Sicherheit das beste Jahr, das wir jemals hatten“, sagt der Österreicher, nachdem in den ersten 8 Monaten eine Steigerung um 9 Prozent auf rund 294.000 Verkäufe erzielt wurde. Ende Dezember sollen mindestens 450.000 in den Büchern stehen. Bis 2020 soll mit rund 700.000 Einheiten nicht nur ein Marktanteil von knapp 5 Prozent, sondern auch die Position der stärksten asiatischen Marke in Europa erreicht werden. Parallel ist Schmid die Weiterentwicklung der Markenwahrnehmung ein wichtiges Anliegen: „Einfach billig zu sein, reicht heute nicht mehr aus. Daher positionieren wir uns mit ‚Modern Premium‘ als Anbieter von Premiumqualität, die sich jedermann leisten kann.“
namens F-Pace möglich sein wird, will McFall nicht im Detail skizzieren: „Aber dieses Auto wird uns sicher viel zusätzliches Volumen bringen. Das wird ähnlich laufen wie seinerzeit beim Range Rover Evoque, der uns 85 bis 90 Prozent an neuen Kunden gebracht hat.“ McFall glaubt jedenfalls nicht, dass bisherige Land Rover-Käufer zu Jaguar wechseln werden: „Die Modelle sind zu unterschiedlich. Und der Markt ist groß genug für alle.“ Klar ist, dass die Fabriken in England dieses zusätzliche Volumen auf Dauer nicht schaffen werden: Doch noch sei zu früh, darüber zu sprechen, welches Auto – wie fix vereinbart – bei Magna in Graz vom Band laufen wird.
Thomas Schmid, Hyundai
Jeep: Renegade hat Karten neu gemischt „Der Renegade hat für uns die Karten neu gemischt“, sagt Steve Zanlunghi, Chef von Jeep in der EMEARegion: „In den Verkaufszahlen, in Europa und was die Abgaswerte betrifft.“ Früher seien die Autos von europäischen Kunden wenig angenommen worden, nun habe Jeep ein Einsteigermodell. „Fiat hat uns bewusst gemacht, wie wichtig CO2-Werte in Europa sind und mit ihrer Engineering- und Fertigungserfahrung gezeigt, wie man ein für die Bestimmungen passendes Auto macht. Vor dem Fiat-Merger haben wir bei Jeep CO2 nicht in Gramm, sondern in Kilogramm gemessen!“, scherzt er.
Francois Bancon, Infiniti
Infiniti: Kundenwünsche differieren global kaum Dass die Wünsche der Kunden weltweit gar nicht so weit auseinandergehen, sagt François Bancon, Vorstand für Produktstrategie bei Infiniti: Das gelte auch für die Altersstruktur. Natürlich priorisiere die Marke Crossovers, bediene aber auch Käufer von Limousinen, die „seit 50 Jahren dasselbe wollen“. Der Q50 sei als Nummer 1 bei den Verkäufen ein Kernprodukt der Marke. Infiniti kombiniere nicht nur die Online-Konfiguration mit dem Vertragsabschluss im Händlerbetrieb, sondern synchronisiere die Trends, die sich dabei herauskristallisieren, mit dem Produktionsfluss.
Jaguar hofft auf den neuen F-Pace Produktseitig sei Jaguar noch nie so gut aufgestellt gewesen wie jetzt, sagt Finbar McFall, Product Marketing Director von Jaguar Land Rover: „Heuer wollen wir zum ersten Mal mehr als eine halbe Million Fahrzeuge absetzen.“ Was 2016 mit dem neuen SUV
Noch ist der Citroën Cactus M ein Concept Car: Bitte warten!
Kia: Marktwachstum wird sich fortsetzen „Die gute Nachricht ist, dass der Markt in den EULändern heuer wieder wächst“, sagt Michael Cole, Europachef von Kia: „Er ist besser, aber auch aggressiv und aktionsgetrieben.“ Das gelte vor allem für den Flotten-, aber auch für den Privatmarkt. Cole geht auch in den kommenden Jahren von weiterem Gesamtmarktwachstum aus. Kia, im Privatmarkt stärker als seine Konkurrenz, verfolge auch künftig mit Autos, die in Europa entstehen, weiterhin die Strategie qualitativen Wachstums. Er kündigte neue Hybridmodelle an, von denen das erste noch dieses Jahr erscheinen soll.
Magna Steyr: Auslastung von Graz steigt Günther Apfalter, President von Magna Europe/Magna-Steyr, geht für 2017 von einer Zunahme der Werksauslastung und 2.000 zusätzlichen
r im boomenDer F-Pace soll Jagua n lfe he t ark V-M den SU
Beim Kia Sportage sieht die 4. Generation noch sportlicher aus als bisher
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Finbar McFall, Jaguar
Steve Zanlunghi, Jeep
Der Lexus RX400h kommt im nächsten Frühjahr zu uns
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IAA
Lukrative Premiumkunden
der Notwendigkeit, mit einem gewissen Anteil an elektrisch angetriebenen Fahrzeugen die Emissionsvorgaben zu erfüllen“, skizzierte Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender von Daimler, eine der aktuellen Herausforderungen. Doch immerhin verkaufen sich zumindest die Plug-in-Hybride besser, als man es bei Mercedes selbst erwartet hätte. 2017 sollen zudem erste Brennstoffzellenfahrzeuge auf den Markt kommen – aufgrund der vorerst fehlenden Infrastruktur freilich nur für „spezielle Kundengruppen“, wie Zetsche einschränkt. So nähert sich Daimler dem mittelfristigen Ziel: „Am Ende des Jahrzehnts wollen wir nicht nur bei Profitabilität und Image, sondern auch beim Volumen die Nummer 1 der Premiumhersteller sein.“
Der (kurz nach dem Interview an die Seat-Spitze gewechselte) Audi-Vertriebsvorstand Luca de Meo hofft auf das 19. Rekordjahr für Luca de Meo, zum Zeitpunkt des Interdie Marke und geht von views noch bei Audi etwa einer Drittelung des globalen Premiummarkts zwischen Audi und den beiden deutschen Wettbewerbern aus. De Meo erwartet die Durchsetzung rein elektrischer Fahrzeuge, „wenn sie keinen Kompromiss im Gebrauch mehr erfordern und punkto Kosten mit Diesel oder Benzin konkurrieren können“. Steigende Verkäufe der Plug-in-Hybride bestätigten die Strategie von Audi punkto rein elektrischen Fahrens. Damit Audi eine Premiummarke bleibe, biete die Marke nur Kunden, die etwas mehr zu bezahlen bereit seien, auch entsprechende Formen von Carsharing an.
Nissan: führend bei Crossovers und Elektroautos
Mitarbeitern aus. Grund sei ein „Piano von Neuanläufen“, während heuer der Peugeot RCZ und nächstes Jahr der Mini auslaufe. „Ganz Europa“ (außer Österreich) komme für ein neues, 2. Magna-Steyr-Werk infrage – außer Polen und Ungarn soll zuletzt auch ein Projekt in Bulgarien geprüft worden sein. Verstärken wolle man auch die Aktivitäten im Bereich Elektrik und Elektronik – Connectivity und Autonomes Fahren, für den 2.400 Ingenieure arbeiten.
Mercedes: ehrgeizige Pläne
Karl Schlicht, Marketing- und Vertriebschef Toyota Europe
„Es gibt eine größere Diskrepanz zwischen der Nachfrage der Kunden nach Elektromobilität und
Wird der Mazda Koeru … gebaut? Nichts ist fix
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Michael Cole, Kia
So schön kann ein Mercedes sein: Das C-Klasse Coupé kommt im Dezember
Im Jahr 2009 erzielte Nissan in Europa 2,7 Prozent Marktanteil, 2014 waren es bereits 4,2 Prozent – und ein Ende des Wachstums ist nicht in Sicht, wie Europachef Paul Willcox in Frankfurt unterstrich: „Im 1. Halbjahr 2015 haben wir mit einer Steigerung um 9 Prozent auf 501.150 Einheiten einen neuen Rekord erzielt.“ Nissan profitiert unter anderem davon, dass man beim Crossover-Boom von Anfang an die Nase vorn hatte. „Gemeinsam erzielen Juke, Qashqai und X-Trail rund 500.000 Verkäufe pro Jahr. Damit sind wir die klare Nummer 1 bei Crossovers“, so Willcox. Auch bei Elektroautos ist Nissan mit dem Leaf ein
Heribert Apfalter, Magna
Dieter Zetsche, Mercedes
„Hybridanteil wird steigen“ „Wir wachsen seit fünf Jahren, haben zuletzt in Europa einen Marktanteil von 4,8 Prozent erzielt und sind vor allem profitabel“, freut sich Karl Schlicht, Vice President für Verkauf und Marketing bei Toyota Europe. Der japanische Hersteller will seine Hybridisierung fortsetzen: „Beim Yaris beträgt der Hybridanteil schon 35, beim Auris sogar 50 Prozent.“ Viel verspricht sich Schlicht vom neuen Prius: „Er ist das erste Auto einer neuen Plattform. Wir haben die ganze Technik verändert, sodass es nun mehr Platz im Innenraum und viel mehr Möglichkeiten für die Designer gibt.“ Nun wird auch der RAV4 als Hybrid angeboten.
Der Mini Clubman hat Einführung Ende Ok sechs Türen, tober
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das Radikaler Crossover: pz Gri n ssa Ni r Concept Ca
Der Opel Astra wurde feierlich enthüllt
IAA
Schwarze Zahlen als Ziel Der neue Astra stand im Mittelpunkt des Messeauftritts von Opel. Karl-Thomas Neumann, Vorsitzender der Geschäftsführung, ist trotz der in diesem Segment besonders harten Konkurrenz zuversichtlich. Auch die im 1. Halbjahr erzielte Marktanteilssteigerung auf 5,9 Prozent, obwohl sich Opel vom ehemals wichtigen russischen Markt zurückzieht, stimmt Neumann optimistisch: „Unser mittelfristiges Ziel lautet ganz klar, bis 2022 von der Nummer 3 in der EU zum zweitstärksten europäischen Fahrzeughersteller zu werden.“ Neben den Verkäufen hat man bei Opel die Profitabilität im Fokus. Schließlich gilt nach wie vor der Plan, 2016 schwarze Zahlen zu schreiben. Dies gelinge durch höhere Ausstattungsniveaus, außerdem achte man streng auf die Materialkosten und habe durch die SchlieKarl-Thomas Neumann, Opel ßung des Standorts Bochum sowie Einsparungen in den weiteren Werken die Fixkosten reduziert.
Pionier – eine Leistung, die sich nach der Reichweitensteigerung auf 250 Kilometer auch in besseren Absatzzahlen niederschlagen sollte. Immerhin: Weltweit ist der Leaf mit knapp 200.000 Stück schon jetzt das meistverkaufte Elektroauto.
der derzeitigen Position als viertgrößter Autobauer unter die Top 3 vorzustoßen.
Seat: SUV mit Spaniens Temperament
„Derzeit sind wir einer der am schnellsten wachsenden Volumenmarken in Europa“, freut sich Dr. Andreas Offermann, Vertriebs- und Marketingvorstand von Seat, über das bis Ende August erzielte Absatzplus von 6,8 Prozent. Im Gesamtjahr sei von ähnlich hohen Zuwächsen auszugehen. Österreich hat für Offermann nach wie vor Vorbildcharakter: „Dass hier rund 4,5 Prozent Marktanteil erzielt werden, ist eine tolle Leistung, wenn man bedenkt, dass wir im europäischen Durchschnitt bei 2,5 Prozent liegen.“ In den nächsten 3 Jahren müsse auf europaweiter Ebene „die Marschrichtung zu 3 Prozent oder darüber hinaus“ gehen. Dazu setzt Seat auf eine SUV-Offensive, wobei ein Modell in der Klasse des VW Tiguan Mitte 2016 den Anfang machen wird. „Mittelfristig wird es bei Seat eine komplette SUV-Familie geben.“
Suzuki peilt weiteres Wachstum an Renault-Nissan: Allianz mit klaren Zielen Wer hätte sich am Höhepunkt der Wirtschaftskrise vorstellen können, dass Carlos Ghosn, CEO von Renault-Nissan, den europäischen Automarkt einmal als „angenehme Überraschung“ bezeichnen würde? Genau das war in Frankfurt der Fall. „Im Gesamtjahr gehen wir in Europa von 7 bis 8 Prozent Marktzuwachs aus“, so Ghosn. 2016 werde die Aufholjagd weitergehen, wenngleich das Wachstum mit ungefähr 2 Prozent geringer ausfallen dürfte. Anhaltend optimistisch ist Ghosn auch für die USA, während in Russland und Brasilien vorerst keine Erholung absehbar ist. „Nicht überrascht“ ist der Konzernchef von der aktuellen Situation in China: „Es kann doch niemand angenommen haben, dass es dort bis in alle Ewigkeit zweistellige Zuwächse geben wird.“ Das strategische Ziel von Renault-Nissan ist es, von
Peugeot zeigte auf der IAA den neuen 308 GTi mit 272 PS
Mit 35.000 Stück werde der neue Baleno zum jährlichen Absatz von Suzuki in Europa beitragen, meint Yoshinobu Abe, President von Suzuki Europe: Heuer liegt der Hersteller vor allem dank der neuen Modelle Celerio und Vitara bereits um rund 10 Prozent über dem Absatz des Vorjahres. Das nächste neue Modell – die endgültige Version der heuer in Genf gezeigten Studie iM-4, wird schließlich in Genf 2016 präsentiert. Pläne, den schon etwas in die Jahre gekommenen Jimny neu aufzulegen, gebe es zwar, sagt Abe – doch noch keinen genauen Zeitplan. Hingegen kommen auf die Händler, auch auf jene in Österreich, in den kommenden Jahren Veränderungen bei ihren Schauräumen zu: „Wir wollen die Wahrnehmung von Suzuki verstärken“, erklärt Abe: „Aber das wird die Händler nicht so stark betreffen.“ •
E: 500 km Der Porsche Mission rt offen sta rkt mit 1 Ladung; Ma
Der Renault Mégane sieht gut aus und startet Anfang 2016 bei uns
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Paul Willcox, Nissan
Carlos Ghosn, Renault
Andreas Offermann, Seat
Yoshinobu, Abe, Suzuki
Nur eine Studie: Seat Leon Cross Sport
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IAA
Seat-Österreich-Chef Mag. Wolfgang Wurm mit der SUV-Studie des Leon
Freut sich über den neuen F-Pace: Mag. Peter Modelhart, Chef von Jaguar Austria
Mit dem 7er und dem X1 hofft Kurt Egloff (BMW Austria) auf fortgesetzte Erfolge
Mit dem RX400h will Ing. Roman Sobotka (Lexus) nicht nur bestehende Kunden locken
Astrid Pillinger, Gut gefüllte Auftragsbücher freuen den Suzuki-Sprecherin Porsche-Importeur Dr. Helmut Eggert Mag. Roland Punzengruber (Geschäftsführer von Hyundai)
Mazda-Austria-Sprecher Jo Deimel vor der Studie namens Koeru
Mag. Sanjin Arkus, Geschäftsführer von Exclusive Cars in Wien, vor dem neuen Bentley Bentayga Der Bart steht ihm gut: Lamborghini-Chef Stephan Winkelmann Hubert Gasperlmaier, Vertriebsleiter von Algema und Fit-zel, stellte auf der IAA aus
Auch Eurotax-Österreich-Geschäftsführer Heiko Haasler war auf der IAA
Lutz Kortlüke, Vorstandsvorsitzender von Real Garant
Skoda Superb Combi: Er bringt viel Platz
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Axel Berger, CarGarantie, führte auf der Messe wertvolle Gespräche
Autoexperte Prof. Dr. Bernd Gottschalk
Christian Jelinek, Manager bei Nexen Tire
smart fortwo cabrio: für heuer leider schon zu spät …
Kia-Austria-Chef Mag. Bernhard Denk hofft auf Erfolge mir dem Sportage
Große Hoffnungen setzt Suzuki in den Baleno
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neration Toyota Prius: Die 4. Ge er am ars sp ist noch
Stets auf der IAA: Manuel Santer, MS Design
VW Tiguan: in Österreich bitte warten bi s Mai 2016
IAA HAN-
Was bringt die Zukunft? Die IAA zeigt nicht nur die Autos, die kurz vor dem Marktstart stehen, sondern ist traditionell auch eine wichtige Bühne für die Zulieferindustrie. Man kann jetzt schon sagen, dass uns in Zukunft nicht fad werden wird.
Motorlager aus Naturkautschuk von ContiTech
Recaro-Sitze werden immer leichter und sicherer, aber auch flexibler
Mit neuen Bremsen war Brembo auf der IAA vertreten
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llein mit der Menge an Neuheiten, die Bosch auf der IAA zeigte, könnte man eine halbe Zeitung befüllen: Der Zulieferer erhöhte unter anderem den Druck bei der Dieseleinspritzung auf 2.700 bar und bei der Benzindirekteinspritzung auf 350 bar. Spannend sind auch die Aussichten bei der Batterietechnologie für Elektroautos: Die nächste Generation soll binnen 5 Jahren nur noch halb so viel kosten, aber doppelt so viel Leistung bringen. Und nicht zuletzt geht es auch bei der Fahrzeugsicherheit weiter voran: So zeigte Bosch den Ausweichassistenten, der mit einem gezielten Lenkeingriff auch ungeübte Lenker beim Ausweichen unterstützt. Weiters plant man einen Linksabbiegeassistenten, der Unfälle in diesem Bereich verhindern soll, und einen Stauassistenten: Ein mit diesem System ausgerüstetes Auto folgt bis Tempo 60 automatisch dem vorhandenen Fahrzeug; der Assistent übernimmt nicht nur das Gasgeben und Bremsen, sondern hält das Auto auch in der richtigen Spur.
In wenigen Jahren serienreif Bei Brembo galt das Augenmerk der neuen Familie an Bremssätteln für Hochleistungs-Fahrzeuge zwischen 17 und 19 Zoll: An Stellen mit geringer Belastung wurde weniger Material eingesetzt, sodass 8 Prozent Gewicht eingespart wurden. Es ist nur ein kleiner Teil, den ContiTech auf der IAA präsentierte, doch wichtig ist die symbolische Wirkung: Das Unternehmen erprobt den Einsatz von Naturkautschuk aus Löwenzahn für Schwingungs- und Lagerungselemente. Diese Technik könnte in 5 Jahren serienreif sein. Den Ingenieuren von Hengst ist es gelungen, den hydraulischen Tellerseparator nach Nutzfahrzeugen nun auch für Pkws zu nutzen: Dies ist für die Entlüftung von Kurbelgehäusen wichtig, da selbst feinste Ölpartikel aus dem Blow-by-Gas entfernt werden. Gemeinsam mit Bosch entwickelte Mahle eine neue Generation der verstellbaren Turbinengeometrie bei
Der Stauassistent von Bosch soll vor allem das Fahren in der Stadt erleichtern
Hydraulischer Tellerseparator von Hengst
Mahle präsentierte in Frankfurt die neue Ladeluftkühlung
Abgasturboladern: Die Lader verformen sich bei höheren Temperaturen nicht so stark, sodass die Motoren leistungsstärker und sparsamer werden. Derzeit halten sie Dauerbelastungen von 900 Grad stand, später werden 980 Grad angestrebt. Im Kampf um jedes Dekagramm an Fahrzeuggewicht, das beim Benzinsparen helfen soll, sind alle Zulieferer gefragt – auch jene von Sitzen. In den vergangenen 10 Jahren habe man es bereits geschafft, das Gewicht der Sitze bis zu 30 Prozent zu reduzieren, heißt es bei Johnson Controls. Bis 2020 will man das Gewicht eines Vordersitzes von einst 15 auf weniger als 10 Kilogramm reduzieren, ohne jedoch an der Sicherheit zu sparen. Weiteres Thema: Gemeinsam mit Recaro wurde eine Plattform konstruiert, auf der je nach Wunsch des Kunden 2 völlig unterschiedliche Sitze (ein reinrassiger Sportsitz und einer mit umfassender Polsterung) integriert werden können. • (MUE) Über die IAA-Neuheiten auf dem Reifenmarkt lesen Sie in der Beilage „REIFEN & Wirtschaft“!
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„Wir streuen unsere Produkte nicht mehr. Wir ziehen den Rahmen zur Qualität immer enger“,
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erklärt Komm.-Rat Dieter Hahn (Webasto) auf Seite 66
„Als markenneutraler Partner sind wir eine ideale Ergänzung für alle Autohäuser“, sagt Ing. Mag. Less Ayasch (ChipsAway) auf Seite 76
Gold: Vorarlberg, Silber und Bronze: Oberösterreich Mit tollen Leistungen wurde am 26. September die Staatsmeisterschaft der Kraftfahrzeugtechniker-Lehrlinge im WiFi in Graz abgeschlossen: Als strahlender Sieger ging Marcel Müller (Kfz Müller Matthias, Sonntag/Vorarlberg, Bildmitte) aus dem Wettbewerb hervor, am 2. Platz landete Mario Mitterhuber (MAN Truck & Bus Österreich AG/Steyr, l.). Auch den 3. Platz holte sich ein junger Oberösterreicher, nämlich Felix Voglhofer (Lagerhausgenossenschaft Perg-Gallneukirchen reg. Gen. mbH/Pregarten, r.).
Niederösterreich: Kfz-Techniker planen Mit Zusammenkünften, bei denen ein interessanter Referent vor interessierten Zuhörern aus mehreren Bezirken spricht, will die Innung der niederösterreichischen KfzTechniker noch näher an ihre Mitglieder heranrücken. Einen ersten Schritt dazu machte das Team um Landesinnungsmeister Karl Scheibelhofer bei einer Strategieklausur in Dürnstein am 11. und 12. September.
Oberösterreich: Wer ist der beste Lehrling? Die oberösterreichischen Karosseriebauer kürten im September in Linz ihren besten Nachwuchs: Es gewann Michael Morgenstern (Zeilner GmbH/Bad Goisern, 3. v. l.) vor Jaragi Jangulbaew (Berufsförderungsinstitut Oberösterreich, 2. v. l.) und Julian Bleckenwegner (Haselmaier KG/St. Marienkirchen, 3. v. r.). Weiters am Bild: Lehrlingsbeauftragter Erwin Aichberger (l.), Bundesinnungsmeister Erik Paul Papinski (2. v. r.) und Rudolf Weismann (Lack & Technik, r.).
Trost eröffnete Verkaufshaus in Asten Seit Anfang September steht das neue Verkaufshaus von Trost in Asten (Handelsring 5a) den oberösterreichischen Kunden zur Verfügung: Es bietet einen 400 Quadratmeter großen Verkaufsraum sowie Platz für Schulungen und Trainings. Laut Country Manager Hans Lorenz arbeiten in der neuen Filiale 8 Kollegen, auch die 7 Außendienstmitarbeiter fahren von hier aus zu ihren Kunden.
Liqui Moly mit neuem Service für Getriebeölwechsel Schmierstoffspezialist Liqui Moly hat nun ein Gerät auf den Markt gebracht, mit dem Getriebeöl leicht gewechselt werden kann: Das Konzept heißt Ger Tronic und umfasst nicht nur das Gerät selbst, sondern auch die dazugehörenden Additive. So kann das Getriebeöl nicht nur abgesaugt werden; auch das Spülen, Reinigen und Wiederbefüllen erfolgt auf Knopfdruck. Liqui Moly will damit jenen Werkstätten, die Scheu vor dem Getriebeölwechsel haben, helfen – denn dieser Service ist ein guter Ertragsbringer.
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Mag. Heinz Müller
Zufriedene Kundin Frauen sind vernünftiger als wir Männer: Nicht nur wenn es um die eigene Gesundheit geht, sondern auch beim Auto. Beispiel gefällig? Da leuchtet das Lamperl, dass ein Ölwechsel fällig sei, just 2 Tage vor der langen Fahrt in den Urlaub auf. Die Dame ruft gleich in einer kleinen „freien“ Werkstätte in Wien-Essling an: Ob sie morgen früh zum Ölwechsel kommen könne? „Wir sind zwar total ausgelastet, aber es wird schon klappen“, heißt es. Gesagt, getan: Und nach einem Blick in die Papiere ist bei der Annahme klar, dass demnächst auch das Service gemacht werden sollte. „Auch das werden wir schaffen“, sagt der Chef – und ruft zwei Stunden später an, dass alles fertig sei. Vorbildlich, sagen wir. Wieder eine zufriedene Kundin mehr!
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Wohlig warm per Mausklick Versenden von Angeboten werden das Logo des jeweiligen Partners und dessen Kontaktdaten automatisch integriert“, erläutert Kutschka.
Kompetenz vor Ort
Das neue Partnerportal passt sich den Anforderungen der Nutzer an
Die Partner von Eberspächer starten mit Zuversicht in die Standheizungssaison: Ein neues Onlineportal sowie die Unterstützung durch „Competence Center“ sollen für reibungslose Geschäfte sorgen.
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Dipl.-Ing. Martin Kutschka punktet mit innovativen Konzepten
Neben dem Verkauf soll auch der Einbau der Standheizungen künftig noch unkomplizierter vonstatten gehen, lautet das Ziel von Eberspächer. Deshalb haben Kutschka und sein Team in den vergangenen Monaten ein Netz aus aktuell 12 Schwerpunktbetrieben aufgebaut: Diese „Competence Center“ bauen einerseits selbst Heizungen ein, andererseits unterstützen sie weitere Vertriebspartner in ihrer Region. Einige weitere Spezialisten könnten in den kommenden Monaten noch das Netz ergänzen. „Die Kombination dieses Konzepts mit der bewährten Unterstützung durch unsere Techniker kommt bei den Partnerbetrieben ausgezeichnet an“, freut sich Kutschka: Kein Wunder, dass die Competence Center im Konzern mittlerweile internationale Vorbildwirkung haben. • (HAY)
und 600 österreichische Kfz-Betriebe arbeiten regelmäßig mit Eberspächer zusammen. Ihnen steht seit Kurzem ein neues Partnerportal zur Verfügung, das exakt auf die Anforderungen des Werkstattalltags zugeschnitten wurde. „Wir sorgen dafür, dass unsere Partnerfirmen in der neuen Saison noch schneller und effizienter arbeiten können“, unterstreicht Dipl.-Ing. Martin Kutschka, der die österreichische Tochtergesellschaft des Standheizungs- und Klimatisierungsspezialisten leitet.
Innovative Features Die benutzerfreundlich gestaltete Plattform ermöglicht es, durch Bestellnummer- oder Freitexteingabe binnen Sekunden den gewünschten Artikel auszuwählen. Per Schnellzugriff sind anschließend erweiterte Produktbeschreibungen, technische Daten und aussagekräftige Bilder abrufbar. Darüber hinaus werden Verknüpfungen zwischen den einzelnen Produkten angezeigt. Das gesamte Portal wurde übrigens im „Responsive Design“ gestaltet: Das bedeutet, dass die Seiten auf verschiedenen Endgeräten oder unterschiedlich großen Bildschirmen optimal dargestellt werden. Wichtig für den Anwender sind zudem die weitreichenden Individualisierungsmöglichkeiten – einerseits durch „Quick Links“ zu häufig benötigten Funktionen, andererseits durch die firmenspezifische Angebotslegung. „Beim Erstellen, Ausdrucken und
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Eine saubere Leistung Von wegen Nebensache: Professionell aufbereitete Fahrzeuge leisten einen wesentlichen Beitrag zum Geschäftserfolg, weiß man im Autohaus Göndle. Der St. Pöltener Betrieb vertraut bei Produkten und Beratung auf die Profis von Würth.
Jürgen Griessler, Peter Göndle, Ambros Hilbert, Michael Hickelsberger und Michael Novotny (v. l.) sind ein eingespieltes Team zeugs ab. Jeder Kratzer verlängert die Standzeit am Gebrauchtwagenplatz, jeder Wasserfleck beeinträchtigt die Kundenzufriedenheit nach Reparatur oder Service.“
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50 bis 400 Gebrauchtwagen werden jährlich im Autohaus Göndle verkauft. Trotz eines stolzen Durchschnittspreises von 25.000 Euro seien die Standzeiten mit 62 Tagen deutlich niedriger als
Kompetente Betreuung
anderswo, berichten Firmengründer Peter Göndle und Geschäftsführer Michael Hickelsberger. Zurückzuführen ist das auf die professionelle Autoaufbereitung, die für den BMW- und Mini-Partner auch nach jedem Werkstattaufenthalt selbstverständlich ist: „Es gibt nur eine Chance für einen ersten Eindruck, und der hängt ganz entscheidend vom Äußeren des Fahr-
Für die besonders kurzen Standzeiten der vorbildlich aufbereiteten Autos (l.) wurden Michael Hickelsberger und Peter Göndle vom Importeur ausgezeichnet
Aufbereitung leicht gemacht Die Fahrzeugpflege ist heute eine ebenso wichtige wie anspruchsvolle Tätigkeit – man denke nur an die Vielfalt von Innenraummaterialien oder die hoch empfindlichen Touchscreens. Deshalb liefern wir von Würth nicht nur modernste Produkte, sondern sorgen auch dafür, dass die Mitarbeiter unserer Partner bestens geschult sind – damit im Geschäftstalltag alle Chancen genutzt werden können!
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Harald Winkler, Divisionsleiter Automotive bei Würth
Damit es gar nicht erst so weit kommt, haben sich die Chefs des 55 Mitarbeiter beschäftigenden Autohauses für eine Zusammenarbeit mit Würth entschieden: Der Kfz-Vollsortimenter liefert nicht nur hochwertige Aufbereitungsprodukte, sondern sorgt auch für die Begleitung im Betriebsalltag. Anwendungstechniker Ambros Hilbert ist immer wieder im Autohaus zu Gast, wenn es gilt, innovative Produkte vorzustellen oder neue Mitarbeiter im dreiköpfigen Aufbereitungsteam einzuschulen.
Aus einer Hand Außerdem haben praktische Synergien das Autohaus Göndle dazu bewogen, im Aufbereitungsbereich mit Würth zusammenzuarbeiten. „Schon seit vielen Jahren liefern wir zahlreiche andere Produkte“, sagt Außendienstmitarbeiter Michael Novotny. Die enge Lieferantenbeziehung ermögliche es, die Lagererfordernis im Autohaus gering zu halten und dennoch rasch alle Artikel zur Verfügung zu stellen. Bei Würth ist man überzeugt, dass die Partnerschaft mit dem Autohaus Göndle Vorbildwirkung hat. Schließlich werden sowohl die betriebswirtschaftliche Erfordernis, den Fahrzeugabsatz zu maximieren, als auch die Ansprüche der Endverbraucher immer größer. „Wir stehen unseren Kunden bei der Bewältigung dieser Herausforderungen mit Rat und Tat zur Seite“, unterstreicht Würth-Bezirksverkaufsleiter Jürgen Griessler. • (HAY)
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Damit der Rost chancenlos ist Mit einem neuen Wachs und Hohlraumschutz von WestColor bietet Lack & Technik die Möglichkeit, Autos schnell und effizient zu behandeln.
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unden haben wenig Zeit – das weiß man auch in der Kfz-Branche nur zu gut: Deswegen ist oft rasche Hilfe gefragt. Wer dies schafft, hat einen Auftrag und einen zufriedenen Kunden mehr. Natürlich gilt dies auch für die Vorbereitungsarbeiten für die kalte und nasse Jahreszeit. Jetzt ist ein richtiger Unterbodenschutz gefragter denn je.
Kein Tropfen, schnelle Trocknung Wenn es schnell gehen soll, bietet sich beispielsweise das neue Produkt von WestColor an, das von Lack & Technik in Österreich vertrieben wird. Erhältlich ist das Wachs in brauner Farbe ebenso wie in transparenter Optik. Es lässt sich schnell und effizient verarbeiten: Der Kfz-Techniker kann entweder einen Druckpumpzerstäuber oder eine Druck-
Eine rostige Radaufhängung vor und nach der Behandlung mit dem Wachs
luftpistole nehmen, aber auch eine Rückentragespritze ist für die Applikation geeignet. Das Wachs tropft nicht, trocknet schnell und widersteht bereits nach wenigen Stunden selbst der Kraft eines Hochdruckreinigers. Da es sich um ein silikonfreies Produkt handelt, kann das Wachs auch in Lackierbetrieben bedenkenlos verwendet werden. Der Spritznebel ist minimal, auch Kunststoff- oder Gummiteile müssen nicht abgedeckt werden. Für jene Werkstätten, die mit dem neuen Produkt für den Hohlraumschutz und die Unterbodenkonservierung arbeiten, haben die Experten von Lack & Technik eine eigene Werbekampagne entwickelt. Mit Flyern und Plakaten können die Endkunden informiert werden. • (MUE)
Neue Wege gehen Q8Oils vertreibt seine Produkte weiterhin in Österreich: Laut Regional Sales Manager Martin Deryckere wird eifrig an der Entwicklung des Wiederverkäufer-Netzwerks gearbeitet.
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eit mehr als 20 Jahren bietet Q8Oils seine Schmierstoffe in Österreich an: Die Produkte kommen aus einer Mischanlage in Antwerpen. „Wir haben seit 2014 rund 100 Millionen Euro in die Erweiterung und Modernisierung investiert“, sagt Martin Deryckere, der von Deutschland aus auch für Österreich, die Schweiz und weitere Länder Zentraleuropas zuständig ist. Stark vertreten sind die Kuwaitis neben Deutschland auch in Frankreich, den Niederlanden, Belgien, Spanien, Portugal, Großbritannien und Irland. Das Basisöl, das in Antwerpen verarbeitet wird, kommt natürlich aus Kuwait. Jetzt, wo in Österreich durch die Zuwendung des langjährigen Vertriebspartners Obereder zu einem großen Mitbewerber ein Freiraum entstanden ist, will sich Q8Oils neu orientieren. „Meiner Meinung nach wurde Q8Oils durch Obereder zu niedrig positioniert“, sagt Deryckere. „Wir müssen die Marke jetzt weiter nach oben führen
Regional Sales Manager für die DACH-Region ist Martin Deryckere
Die Mischanlage von Q8Oils steht in Antwerpen und wurde modernisiert und in gewisse Sektoren zurückbringen.“ Bisher wurden mit den Wiederverkäufern Nusser Mineralöl in Straubing (Bayern), Enzenhofer (Oberösterreich) und Leikermoser (Salzburg) Verträge zur Belieferung der Werkstätten in Österreich abgeschlossen. • (MUE)
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Werkzeuge als Leidenschaft Seit einem Jahr sind die Produkte von KS Tools Bestandteil des ATP-Programms. Wir haben mit einigen ATP-Partnern über ihre Erfahrungen gesprochen.
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iner dieser ATP-Mitglieder ist Michael Feurle. Er ist Chef der Firma BKT, das hier für Brems- und Kupplungstechnik steht und zu einem traditionsreichen Teilehändler in Dornbirn gehört. Seit 50 Jahren beliefert das Unternehmen fast ausschließlich Werkstätten, Endkunden finden sich kaum bei Feuerle. Dabei kommen die Kfz-Unternehmer gerne zu Feurle ins Geschäft, der Löwenanteil wird aber mit eigenem Fuhrpark zugestellt. Im Vergleich zu den „Großen“ der Branche punktet das Unternehmen mit Flexibilität sowie dem permanenten, persönlichen Kontakt mit dem Chef und den zehn Mitarbeitern. Seit vergangenem Herbst empfiehlt er Werkzeuge von KS Tools und hat auch die Präsentationswand in seinem Schauraum aufgebaut. Zudem nutzt der Außendienst die regelmäßigen Angebote. „Wir und auch unsere Kunden schätzen das breite Programm, die sehr umfangreichen und benutzerfreundlichen Kataloge sowie die laufenden Angebote.“ Denn obwohl hier streng rechnende Unternehmer am Werk sind, ist die Emotion bei einem guten Werkzeug immer dabei. „Ich will nicht sagen, dass es gar nichts Besseres gibt, aber die Qualität ist sehr gut und wir hatten noch keine einzige Beanstandung.“
Michael Feurle von der Firma BKT ist von KS Tools überzeugt
Auch Kralik (o.) sowie Schopper und Freudenschuß (r.) schätzen die Qualität und das PreisLeistungs-Verhältnis von KS Tools
Endkunden in Freistadt Bei Andreas Kralik sieht die Kundenschicht etwas anders aus. Traditionell hat das gleichnamige Unternehmen in Freistadt hauptsächlich Endkonsumenten als Kunden. Das Angebot präsentiert sich daher etwas anders als bei Feuerle in Dornbirn. KS Tools ist aber auch hier der richtige Partner. „Wir haben unsere Präsentationswand vermutlich etwas anders bestückt als die anderen ATP-Partner“, erklärt Kralik. So werden hier hauptsächlich Handwerkzeuge verkauft, Geräte und Spezialwerkzeuge sind die Ausnahme. „Wir sind mit der Qualität und der Produktbreite sehr zufrieden. Und der Katalog ist sehr vielfältig.“ Wichtig ist auch die rasche Lieferung durch das ATP-Lager.
Vorreiter aus Zell/See Schopper und Freudenschuß Autobedarf und Zubehör wurde vor 30 Jahren von zwei Geschäftspartnern in Zell/See gegründet. Mittlerweile ist mit Michael Freudenschuß und Alice Schopper bereits die zweite Generation am Ruder. „Es wird das geboten, was die Branche braucht“, erklärt Freudenschuß. Mit der entsprechenden Flexibilität passt sich das Unternehmen
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schnell an die Marktgegebenheiten und die Anforderungen der Branche an. „Außerdem können wir uns durch das Wissen und die Kompetenz unserer langjährigen Mitarbeiter abheben.“ Die Kunden sind je zur Hälfte Kfz-Betriebe und Endkonsumenten. Entsprechend breit muss dafür das Angebot sein. Hier ist man mit KS Tools bestens versorgt. Freudenschuss hat sich schon vor vier Jahren für KS Tools entschieden, also deutlich vor der Kooperation der Einkaufsgemeinschaft mit den Werkzeugprofis. „Ein Mitarbeiter hat Alternativen gesucht und da hat uns das Preis-Leistungs-Verhältnis von KS Tools überzeugt.“ Durch die Verfügbarkeit im ATP-Zentrallager ist der Ablauf natürlich noch einmal einfacher geworden. „Von Beginn an hat uns die Betreuung durch KS Tools überzeugt. Das ist noch heute so, wenn wir zum Beispiel individuelle Aktionen machen wollen wie bei unserem 30-Jahr-Jubiläum.“ Im Schauraum hat Freudenschuß eine Doppelwand aufgebaut, die sehr saisonal bestückt ist: „Es ist wichtig, die Werkzeuge herzuzeigen.“ • (GEW)
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Sauberkeit in der Werkstatt ist wichtig, nicht nur wenn Kunden kommen
Perfekter Glanz aus einer Hand Seit der Reinigungsspezialist hollu auch verschiedene Maschinen der Marke FIMAP vertreibt, ist es für Werkstätten und Autohäuser noch einfacher geworden, für Sauberkeit zu sorgen.
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s ist das kleine Einmaleins im täglichen Business: Kunden kommen lieber in Werkstätten und Autohäuser, bei denen sie nicht schon beim Betreten ein ungutes Gefühl haben, weil hier offenbar schon seit Tagen nicht wirklich aufgeräumt wurde. Es muss ja in der Kfz-Branche nicht klinisch rein sein wie in einem Krankenhaus, doch ein gewisses Maß an Sauberkeit ist unabdingbar.
Scheuersaugautomaten, Staubsauger, Kehrmaschinen Das wissen die Reinigungsspezialisten von hollu am allerbesten: Und daher bieten sie nicht nur die große Palette an diversen Mitteln für den jeweils richtigen Anwendungsbereich an, sondern haben vor einigen Monaten auch die Maschinen von FIMAP in ihr Sortiment aufgenommen. Geeignet sind diese Geräte für jeden Zweck: Da gibt es zum Beispiel Scheuersaugautomaten, die für den Reinigungsalltag in Werkstätten ebenso perfekt sind wie für Schauräume. Hier sorgt der erhöhte Bürstendruck für mehr Mechanik, was auch starke Verunreinigungen verschwinden lässt. Wenn es um Büroräume oder Eingangsbereiche geht, kommen die Staubsauger von FIMAP zum Einsatz. Doch natürlich darf man auch auf den Außenbereich nicht vergessen: Hier vertreibt hollu Kehrmaschinen von FIMAP. Wer regelmäßig damit arbeitet, sorgt dafür, dass der Kunde schon am Parkplatz merkt, dass in diesem Autohaus viel Wert auf Sauberkeit gelegt wird – was dann auch positive Rückschlüsse auf die Qualität der Arbeiten in der Werkstätte und im Verkauf zulässt. • (MUE)
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Webasto setzt auch in Zukunft voll auf Werkstätten als direkten Kontakt zum Endkunden. Vor allem mit ausgewählten Partnern soll noch enger zusammengearbeitet werden, um die Qualität zu gewährleisten.
In dieser Saison sponsert Webasto die Vienna Capitals; mit der neuen App (l.) wird das Vorheizen des Autos noch einfacher
Von Mag. Heinz Müller
„Von der Piste ins warme Auto“ J
etzt, wo die Temperaturen in der Früh schon an der Null-Grad-Grenze kratzen, beginnt es wieder zu laufen, das Geschäft mit den Standheizungen. Doch Komm.-Rat Dieter Hahn, Geschäftsführer von Webasto in Österreich, war natürlich auch in der wärmeren Jahreszeit alles andere als untätig. Sichtbarstes Zeichen ist das große Webasto-Logo in der AlbertSchultz-Eishalle in Wien-Kagran. „Eishockey ist der richtige Sport zur richtigen Jahreszeit“, sagt Hahn. Denn das Sponsoring der Vienna Capitals garantiert nicht nur 160.000 direkte Kontakte mit Fans in der Halle, sondern auch acht Auftritte im Fernsehen („Servus-TV“) zur besten Sendezeit. So will Hahn noch mehr Kunden zu den Werkstätten bringen: Etwa 700 Autohändler und -werkstätten bieten die Produkte in Österreich an. 55 von ihnen dürfen sich mit dem exklusiven Titel des „Webasto Kundencenters“ schmücken. „Das sind Partner, die wir aktiv schulen, die über eine eigene PC-Diagnose für unsere Produkte verfügen und die sich auch in der Werbung beteiligen.“ Dazu gehören Autohäuser ebenso wie beispielsweise Bosch-Dienste.
Nur ausgewählte Partner dürfen einbauen Geht es nach den Wünschen des Geschäftsführers, dann sollen derart exklusive Partnerschaften in Zukunft weiter ausgebaut werden. „Qualität, Qualität, Qualität“, ist das Credo von Hahn: „Wir streuen unsere Produkte nicht mehr. Wir ziehen den Rahmen zur Qualität immer enger.“ Keinesfalls dürfe es passieren, dass das tolle Image von Webasto Schaden erleide.
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Daher lädt Hahn interessierte Werkstätten und Autohäuser in die Sales&Service-Akademie ein. Einen Tag lang wird alles erklärt – die Technik ebenso wie der Einbau, aber auch der Verkauf. Die Termine dazu stehen auf www.webasto.at. Für den Kontakt zwischen Werkstätten und Hersteller sorgen die vier Aftersales-Leute, die in Österreich unterwegs sind.
Kunden direkt an der Skipiste ansprechen Ziel von Hahn ist es, die Marke Webasto einem neuen Publikum zuzuführen: Gelingen soll dies – neben dem Eishockey-Sponsoring – auch durch die Präsenz auf der Skipiste. Webasto plant mit dem Skihersteller Elan im Jänner sechs Veranstaltungen in Winterskigebieten in Tirol, Vorarlberg, Salzburg und Kärnten. „Was gibt es Besseres, als nach einem langen Tag auf der Piste in ein vorgewärmtes Auto zu steigen?“ Als neues Produkt gibt es ThermoCall 4 in zwei Ausführungen: für Einsteiger das „Entry“ mit Ein/Aus-Bedienung und mit mehr Bedienungsmöglichkeiten das „Advanced“ mit 7 Tagen Vorprogrammierung bis hin zum Wetteralarm. Klar ist jedenfalls, dass Webasto weiterhin ein nachhaltiges Geschäftsmodell plant. Dazu trägt auch die Verlängerung der Kooperation mit dem ÖAMTC bei. Und nicht zuletzt steht den Endkunden mit der neuen App nun ein noch viel bequemerer Weg zur Verfügung, zum gewünschten Zeitpunkt in ihr wohlig warmes Fahrzeug zu steigen. Die App steht kostenlos zum Download bereit; bestehende Kunden können ihre App kostenlos aktualisieren lassen. •
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Auf der IAA in Frankfurt hatte Komm.-Rat Dieter Hahn viele Neuigkeiten zu berichten
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Über den Wolken … … ist die Freiheit grenzenlos. Vorausgesetzt, der Flugzeugmotor spielt mit: Dass hochwertiges Motoröl dazu einen entscheidenden Beitrag leistet, vermittelte Shell bei einem außergewöhnlichen Event am Flugplatz Wels.
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icht nur in Automotoren muss Motoröl höchsten Belastungen standhalten. In Flugzeugen sind die Anforderungen noch höher – schließlich gibt es keine Möglichkeit, im Fall von Motorproblemen einfach rechts ranzufahren. „Wir haben mit den Schmierstoffen von Shell nur die besten Erfahrungen gemacht“, unterstrich Siegfried Heer, Sektionsleiter beim traditionsreichen Fliegerklub „Weiße Möwe Wels“, Mitte September im Rahmen einer Kundenveranstaltung von Haberkorn. Der österreichische Vertriebspartner hatte rund 50 Personen nach Wels eingeladen, um die vielfältige Schmierstoffkompetenz von Shell in der Praxis zu demonstrieren.
9 der 24 Schmierstoffmitarbeiter von Haberkorn hoben in Wels gemeinsam mit ihren Kunden ab
Spaß und Action Im Mittelpunkt stand dabei naturgemäß die Fliegerei. Bei Rundflügen in Kleinflugzeugen, die von Rotax-Motoren mit AeroShell-Motorölen angetrieben wurden, konnten die Eventteilnehmer selbst den Steuerknüppel in die Hand nehmen. Doch auch am Boden gab es viel Spaß und Action – sei es auf Quads oder auf den sportlichen Hightech-Dreirädern des Typs Can-Am Spyder. Lediglich zwei Programmpunkte kamen ohne Motoröle von Shell aus – einerseits die Rundfahrt mit einem 57 Tonnen schweren Flughafenlöschfahrzeug des Weltmarktführers Rosenbauer, andererseits die Rundtour auf dem Elektrozweirad Segway. Während ein Kunstflieger seine Figuren an den Himmel zeichnete, freuten sich Haberkorn-Marketingleiter Matthias Paseka sowie der für Werkstätten und Transportfirmen zuständige Vertriebsleiter Gernot Wendl über die positive Resonanz auf das Event: Ein weiterer Anlass für das seit 2008 als Shell-Exklusivpartner fungierende Unternehmen, trotz des harten Wettbewerbs am Schmierstoffmarkt optimistisch in die Zukunft zu blicken. • (HAY)
Siegfried Heer erklärte die wichtige Rolle von Schmierstoffen im Flugeinsatz
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Harmonisch angepasst Als Hersteller von Anhängevorrichtungen bietet Bosal seinen Kunden ein breites Spektrum von Produkten.
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n die Produktentwicklung fließt die langjährige Erfahrung ein. Zudem kommt die Expertise aus der engen Zusammenarbeit mit den weltweit größten OEMs zum Tragen, da durch die Integration von Oris in die Bosal-Gruppe die meisten Hersteller die OEKompetenz von Bosal nutzen.
Kunden im Aftermarket profitieren Davon profitieren, wie das Unternehmen versichert, auch die Kunden im Aftermarket, wo Bosal Anhängevorrichtungen in Erstausrüsterqualität anbietet, die hohe Maßstäbe bei Qualität, Bedienkomfort und Zuverlässigkeit setzen. Sowohl für gewerbliche Nutzfahrzeuge als auch für den Freizeitbedarf bietet Bosal dabei das jeweils passende Anhängesystem für unterschiedliche Fahrzeugmodelle und spezifische Anfor-
derungen. Das aktuelle Lieferprogramm umfasst mehr als 1.600 Artikel, darunter über 130 neue Anhängevorrichtungen in OE-Qualität. Über 150 angemeldete Patente belegen Bosals Innovationskraft. Seinen Kunden im Aftermarket stellt Bosal verschiedene Varianten von starren oder abnehmbaren Anhängevorrichtungen zur Verfügung. Um den Gesamteindruck des Fahrzeugs zu erhalten, erfolgt das Produktdesign unter Berücksichtigung des jeweiligen Fahrzeugtyps. Optimal angepasste fahrzeugspezifische Elektrosätze runden die vielfältigen Systeme ab. • (DSC)
Einfach scannen statt lange suchen Ein praktisches Service-Tool stellt Textar nun freien Werkstätten und dem Autoteilehandel zur Verfügung. ie „Brakebook App“ hilft bei der korrekten Identifizierung von Bremsbelägen und Bremsenteilen. Der Anwender erhält in Echtzeit Zugriff auf den gesamten Textar-Online-Katalog. Die neue Version ist mit dem Barcode- und dem Bremsbelag-Scanner ausgestattet. Mit dem Bar-
Die „Brakebook App“ von Textar ist ein praktischer Helfer
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code-Scanner lassen sich alle Textar-Barcodes von den Produktverpackungen einlesen – die App findet dann automatisch den dazugehörigen Artikel. Übersichtlich strukturiert werden alle technischen Kenndaten des Produktes wie etwa die Zeichnung, OEReferenzen sowie die passenden Fahrzeughersteller und Modelle angezeigt.
Design wurde gründlich überarbeitet
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biti
Bosal erzeugt verschiedenste Varianten von Anhängevorrichtungen
Dieselben Informationen bietet der BremsbelagScanner. Diese Funktion ermöglicht es dem Nutzer, per Smartphone ein Foto des ausgebauten Bremsbelages zu machen und es in der App hochzuladen – nach wenigen Sekunden zeigt Brakebook die TextarTrefferliste an. Zusätzlich hat Textar das Design der Brakebook App grundlegend überarbeitet und die Fahrzeug- und Expertensuche in der Bedieneroberfläche komfortabler gestaltet. Der Anwender kann jetzt leichter und schneller zwischen Herstellern, Modellen und Varianten wechseln. Wie in der vorherigen Version auch, bietet die App, die für Android und iPhone zur Verfügung steht, die gezielte Suche über Textar Artikel-, OE- und Vergleichsnummer. Die App aktualisiert sich selbstständig und informiert – nach Kalenderwochen sortiert – in einer eigenen Rubrik über Produktneuerscheinungen. • (DSC)
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Die ATE PowerDisc ist nun für mehr Fahrzeuge verfügbar
Die Endlos-Nut tut wirklich gut Seit Kurzem ist die ATE PowerDisc für noch mehr Fahrzeuge verfügbar. So erweitert der Hersteller die Abdeckung um 65 Artikelnummern.
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as ermöglicht, wie der Hersteller verspricht, höhere Bremsleistungen bei trockener und nasser Fahrbahn. Möglich macht das eine umlaufende Endlos-Multifunktionsnut. Die Vertiefung führt darüber hinaus Feuchtigkeit, Gase und Schmutz ab, die die Bremswirkung negativ beeinträchtigen können. Das beugt unter anderem dem Fading, also dem unerwünschten Nachlassen der Bremswirkung durch austretende Gase, vor.
Wertvolle Zeitersparnis Die PowerDisc wird mit Korrosionsschutz ausgeliefert. Das erhöht nicht nur die Lebensdauer der Bremsscheibe, ebenso muss die Bremsscheibe nicht mehr vorab gereinigt werden. So spart auch die Werkstatt, wie der Hersteller betont, Zeit beim Einbau. Ebenso gestaltet sich die Verschleißprüfung: Die Tiefe der Multifunktionsnut stellt gleichzeitig das Minimum an Dicke der Bremsscheibe dar. Dadurch kann der Fachmann ohne Demontage und den Einsatz von Messwerkzeugen erkennen, ob die Bremsscheibe ihre Verschleißgrenze erreicht hat. Mit der Programmerweiterung steht Werkstätten ein breiteres ATE- PowerDisc-Portfolio zur Verfügung, das, wie ATE sagt, für Autofahrer ausgelegt sei, die Wert auf eine hohe Leistung und eine sportlich anmutende Bremsanlage legten. Genauere Informationen zu den Fahrzeugabdeckungen und die erforderliche allgemeine Betriebserlaubnis für die ATE PowerDisc sind unter www.ate.de/powerdisc verfügbar. • (DSC)
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Älter, härter, besser und viel billiger Seit Ende 2014 ist FTE automotive Europas größter Aufbereiter von Bremssätteln. Dieses Geschäftsfeld soll in den kommenden Jahren weiter wachsen.
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it der Übernahme des Geschäftes zur Aufbereitung von Bremssätteln vom Joint-Venture-Partner SBS im Vorjahr setzt FTE automotive weiter auf Expansion: Die für 2016 geplante Produktionskapazität beträgt 2 Millionen Einheiten. Derzeit baut das Unternehmen das Remanufacturing von Bremssätteln aus. Aufbereitete Bremssättel für 2.000 Teilenummern sind bereits erhältlich, Tendenz steigend.
Attraktives Angebot für Kunden Den Großhandel und den Werkstattkunden will FTE mit diesem Angebot überzeugen: Statt Reparatur oder Neuteil können diese Partner ihren Kunden hochwertig aufbereitete FTE-Bremssättel mit einem attraktivem Kostenvorteil bis zu 30 Prozent anbieten. Wichtiges Argument für die FTE-Qualität stellt die Aufbereitung der Bremssättel in Erstausrüsterqualität
dar. Dafür setzt man alle Vorgaben und Qualitätsstandards um, wie sie auch in der Serienproduktion Anwendung finden. Da wiederaufbereitete Bremssättel gegenüber Neusätteln in allen Belangen gleichwertig sind, bietet FTE für Austauschsättel die gleiche Garantie wie für Original-Neuteile. Um den Kunden die jederzeitige Verfügbarkeit von Bremssätteln aus dem Remanufacturing zu gewährleisten, hat FTE ein am Markt effizientes Altteil-Management installiert. Alte Bremssättel werden so in großen Mengen konsequent der Wiederaufbereitung zugeführt. Damit setzt das Unternehmen auch seine eigenen hohen Umweltschutzvorgaben um. • (DSC)
Guggi. Auch Handbrems- und Kupplungsseile sowie die gesamte Vielfalt der Bremshydraulik gehören zum Lieferprogramm. Immer beliebter würden außerdem komplette Bremsenkits sowie Spezialwerkzeuge und Zubehör, berichtet Guggi: „Wir wissen, was unsere Kunden benötigen, da wir an unserem Firmensitz ja auch selbst Fahrzeuge reparieren.“
Unerreichte Vielfalt
Alles in Gelb Bremsenmaterial in Erstausrüstungsqualität hat die Marke Textar weithin bekannt gemacht. Der Teilehändler AMS liefert alle Produkte „in Gelb“ – und darüber hinaus Spezialwerkzeug und Zubehör, das den Betriebsalltag erleichtert.
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b „nasse“ oder „trockene“ Bremse – es gibt kaum eine Produktgruppe, die AMS nicht abdecken kann. „Unser Sortiment reicht von Bremsscheiben über Bremsklötze, Bremsbacken, Bremssättel und Bremsschläuche bis hin zu Radbremszylindern und Bremstrommeln“, erläutert Verkaufsleiter Manfred
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Der wichtigste Industriepartner von AMS ist im Bremsenbereich die zum TMD-Friction-Konzern gehörende Marke Textar. „Wir decken beinahe 100 Prozent der in Europa verfügbaren Fahrzeuge ab“, unterstreicht Guggi. Allein bei Bremsbelägen stehen mehr als 1500 Textar-Artikel zur Wahl. Dazu gehört auch die innovative Produktreihe „Textar ePad“, die besonders abriebfest, leistungsstark und leise ist. OE-Qualität „in Gelb“ liefert AMS übrigens auch für Lkws, Busse und Sonderfahrzeuge. Vervollständigt wird das Sortiment von den Nfz-Spezialisten Wabco und Knorr Bremse, von Japanparts für asiatische Pkws sowie vom Bremsenmaterial der Marke Don, mit der man besonders preisbewussten Nutzfahrzeugbetreibern ein attraktives Angebot machen kann. • (HAY)
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Anschließen und loslegen Siems & Klein, Fachunternehmen für Werkstattausrüstung, unterstützt Kfz-Betriebe bei der Auswahl von leicht zu bedienenden Rollenprüfständen und Sicherheitsprüfstraßen des Herstellers Maha.
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nschließen und loslegen – ist eine der Besonderheiten des Maha-Rollen-Bremsprüfstandes MBT 2100. Der Anschluss von technischen Einrichtungen und PeripherieDas Maha-Baukastensystem kann vom geräten ist wahlweise Prüfstand zur Prüfstraße ausgebaut werden ohne aufwändige Installationen und Einstellungen möglich. Ergänzungen wie Fernbedienung zum manuellen Eingreifen in den normalen automatischen Ablauf einer Messung, der Anschluss einer Achslastwaage, eines Pedalkraftmessers oder die Gegenlaufsteuerung für die Bremsprüfung an Allradfahrzeugen sind verfügbar und machen den Rollenprüfstand für die Fahrzeugannahme, für die Diagnose und für die §-57a-Überprüfung nutzbar. Der MBT 2100 ist für die Bremsprüfung an Pkws und Transportern entwickelt worden. Dementsprechend wurde die maximal zulässige Achslast je nach Ausführung auf 3 bis 5 t vorbereitet.
Baukastensystem erlaubt Ausbau Das Baukastensystem kann vom Prüfstand zur Prüfstraße ausgebaut und für verschiedene Aufgaben zusammengestellt werden: Der netzwerkfähige RollenBremsprüfstand IW2 LON dient als Basismodul für die Prüfstraße. Der automatische Prüfablauf mit Displayanzeige erlaubt eine schnelle Diagnose des ganzen Fahrzeugs. Die Sicherheitsprüfstraße Eurosystem bietet einen vollautomatischen Prüfablauf mit Bedienerführung. Das Kommunikationspult MCD 2000 ist das Herzstück der Prüfanlage, es ermöglicht in Sekundenschnelle eine komplette, objektive Beurteilung des Fahrzeugs. • (DSC)
GEWERBE
Marken-Bremsenmaterial in Erstausrüsterqualität Car Parts beliefert ausschließlich den Groß- und Einzel-Teilefachhandel mit Bremsenmaterial von Markenherstellern wie die TMD Friction Gruppe (Textar und Mintex), NTN-SNR, ABS All Brake Systems und Nipparts The Original.
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Top-Service für den Fachhandel
er Teilehandel erhält bei Car Parts Textar Bremsbeläge, -backen, -scheiben und Verschleißanzeiger sowie Mintex Bremsbeläge und Bremsscheiben mit einem unschlagbaren Preis-Leistungs-Verhältnis. Bremsscheiben mit integriertem Radlager für französische Fahrzeuge bezieht Car Parts direkt vom Produzenten NTN-SNR. Die Bremshydraulik (Bremssättel, Bremszylinder, Bremsschläuche und Seilzüge) stammt vom niederländischen Bremsenexperten ABS All Brake Systems. Abgerundet wird das Programm mit dem kompletten Bereich Bremse von Nipparts The Original für japanische und koreanische Fahrzeuge.
Gemeinsam mit den Lieferanten erweitert Car Parts ständig sein Programm, um die Kundenzufriedenheit weiter zu steigern. „Die Produkte sind perfekt auf die entsprechenden Fahrzeugtypen und -modelle abgestimmt und prompt verfügbar“, so Klaus Hölbling, Geschäftsführer von Car Parts. Auf der Website www.carparts.wien werden alle Marken und Produkte aus dem Sortiment des Unternehmens vorgestellt. In den CP-Online-Shops und Katalogen können Fachhändler die Artikel direkt bestellen und werden bis zu dreimal täglich beliefert. Weiters ist es möglich, aus vielen Warenwirtschaftssystemen heraus direkt online zu bestellen. • (POD)
Immer brillant: die Platinum Discs Die Bremsbeläge wurden harten Tests unterzogen
2 sind nicht zu bremsen Mehr Bremssicherheit verspricht Meyle mit den Platinum Pads und Platinum Discs. Die Bremsbeläge und -scheiben wurden speziell für gestiegene Anforderungen entwickelt.
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ie Platinum Pads für Oberklassefahrzeuge, SUVs und leichte Nutzfahrzeuge haben, wie Meyle verspricht, einen hohen Reibwert und sind kupferund schwermetallfrei. Ausgezeichnetes Ansprechverhalten sowie sicheres Bremsverhalten auch bei hohen Temperaturen und eine geringe Geräuschentwicklung zeichnen, wie das Unternehmen versichert, die neuen Bremsbeläge aus. Das habe auch ein Performance-Test gezeigt: Die Automotive Testing Papen-
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burg untersuchte das Verhalten der serienmäßig ausgerüsteten Bremsbeläge im direkten Vergleich mit den Platinum Pads, wobei Letztere dabei deutlich besser abschnitten.
Beständig gegen Korrosion und Chemikalien Die Platinum Discs sind mit einem lösungsfreien Lack beschichtet, wodurch die Korrosionsbeständigkeit erhöht wurde. Darüber hinaus ist dadurch eine dauerhaft brillante Optik gewährleistet. Diese lässt sich zum einen durch den lang anhaltenden Korrosionsschutz der UV-Lack-Beschichtung, zum anderen auch dadurch erklären, dass besonders anfällige Flächen der Bremsscheiben besonders stark beschichtet sind. Weiterer Vorteil: die Beständigkeit der Lackbeschichtung gegen Chemikalien wie Felgenreiniger. • (DSC)
AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2015
GEWERBE
Den Fehlern auf der Spur Unterschiedliche Ursachen zeichnen für das Bremsrubbeln verantwortlich. Federal Mogul unterstützt Werkstätten bei der Fehlersuche.
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uf der Website www.ferodo.com geht FederalMogul Motorparts mit seiner Marke Ferodo für Bremsprodukte den verschiedenen Ursachen für das Bremsrubbeln auf den Grund und liefert die passenden Lösungen zur Schadensbehebung gleich mit.
Reparaturlösungen bei unterschiedlichen Ursachen Dort finden sich Reparaturlösungen in drei Rubriken: Zum einen kann Unwucht der Nabe und/oder der Bremsscheibe die Fehlerursache sein. Um die montagebedingte Fehlstellung zwischen Bremsscheibe und Radnabe beziehungsweise dem Bremssattel zu erkennen, raten die Spezialisten von Ferodo zu prüfen, ob Rost oder Schmutz auf der Radnabe vorhanden ist, die Anlagefläche der Nabe oder die Nabe selbst durch zu starken Anzug verzogen ist oder ob die Alufelgen richtig montiert sind.
Die Radnabe vor der Reinigung. Ferodo empfiehlt die Reinigung der Radnaben mit einem geeigneten Werkzeug.
Bei Rost und Schmutz empfehlen die Experten die Reinigung der Radnabe, bei Bremsscheiben oder Radnaben ohne Halteschraube sollte zusätzlich ein Haftschmier-Spray benutzt werden. Eine weitere Ursache können starke Erhitzung und Verformung der Bremsscheibe sein. Hier gilt es, nach untrüglichen Anzeichen von Bremsenüberlastungen wie blauen Stellen auf der Oberfläche der Scheibe zu suchen und die Qualität der Bremsbeläge zu prüfen. Zu Bremsrubbeln können auch Unebenheiten auf der Reibfläche der Scheibe führen. Wichtig ist es, den Fahrer auf das korrekte Einfahren neuer Bremsbeläge hinzuweisen. Weitere Ursachen können ein festgefressener und schwergängiger Kolben oder Gleitbolzen des Bremssattels sein. Dicke und Parallelität der Scheiben können sich auch durch Abrieb verursachte Rückstände ändern und so Bremsrubbeln verursachen. • (DSC)
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GEWERBE
Freie Partnerwahl Trost hat sich zum kompetenten Partner entwickelt, mit dem die freien Werkstätten für die Herausforderungen der Zukunft gerüstet sind. Davon konnten sich 150 potenzielle Neukunden bei einer Veranstaltung in Schladming überzeugen.
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uswahl, Qualität, Logistik: Das alles muss perfekt stimmen, und das setzt man bei Trost Auto Service Technik als einem der führenden AftermarketSpezialisten voraus. Der tatsächliche Unterschied ist allerdings in anderen Bereichen zu finden. Trost macht die Werkstätten fit für die Zukunft, die bereits heute Realität ist: technische Informationen, Beratung, Schulung und Weiterbildung, technische Hotline sowie Ferndiagnose bis hin zum Flying Doctor, also einem Techniker, der bei vermeintlich unlösbaren Problemen ins Haus kommt. Das Angebot kann dabei über viele Schienen genutzt werden, etwa über die Vielzahl an Werkstättenkonzepten: von den Bosch-Partnersystemen Bosch Car Service und Autocrew über die eigenen Systeme AutoAuto, Autonetto und AutoGo bis zum neuen LkwKonzept Truck-Fit, das nächstes Jahr in Österreich eingeführt werden soll.
Junge, freie Werkstätten Einen Überblick über alle Angebote bietet Trost jährlich bei seiner Neukundenveranstaltung in Schladming. Neben etablierten Werkstätten, die einen Partner für die schwierig gewordene Situation suchen, kommt eine große Zahl an kleinen Unternehmern, die sich erst vor wenigen Jahren selbstständig gemacht haben und nun mit einigen Mitarbeitern ihren Betrieb professionell weiterentwickeln. Hier werden ihnen neue Möglichkeiten präsentiert. Und sie lernen die Trost-Familie mit vielen langjährigen Mitarbeitern kennen. Denn der Partnerschaftsgedanke ist Country Manager Hans Lorenz besonders wichtig.
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Hans Lorenz, Trost Country Manager Österreich und Karl Mattes, Vertriebsleiter Innendienst, mit Kunden auf der Schaf-Alm
Ausstellung der Werkstättengeräte in rustikalem Ambiente (l.), Technik-Information mit LiveDiagnose von Michael Pirovc (r.)
Sascha Knebel war mit dem KS Tools Demo-Wagen im Einsatz
www.autoservice.com Dem Online-Trend trägt Trost mit der Internet-Plattform www.autoservice.com Rechnung, die kürzlich neu gestartet wurde: Mit moderner Google-AdwordsTechnologie wird zum Nutzen der Betriebe der Autofahrer auf die Angebote hingewiesen. Zudem kann sich der Kunde konkrete Angebote erstellen lassen, etwa zum Bremsenservice. Auf Basis der hinterlegten Stundensätze des Partners und der Ersatzteilpreise erhält der Autofahrer ein Angebot für den gewünschten Auftrag beim teilnehmenden Kfz-Betrieb.
Zukunft der Kfz-Technik Neben Informationen zu Trost, den Partnerkonzepten, einem Diagnose-Überblick, einer Präsentation der Software repdoc sowie einer kleinen Ausstellung der neuesten Werkstättengeräte sorgte dieses Mal der Vortrag von Schulungsleiter Werner Ebner für Aufmerksamkeit. In launischen 30 Minuten bot er einen Überblick über die Zukunft der Kfz-Technik, die längst schon Realität ist. Während viele Technologien aus den Bereichen Verbrauch- und Emissionsreduktion, Sicherheit, Assistenz und Komfort gerade in den Top-Modellen der Premiumhersteller serienmäßig sind, werden die anspruchsvollen Lösungen rasch auch in die volumenstarken Klassen Einzug halten und ebenso rasch bei den freien Betrieben auf der Hebebühne stehen oder vielmehr am Diagnosetester hängen. Und spätestens dann ist ein Vorankommen ohne das Knowhow eines kompetenten Partners wie Trost kaum mehr möglich. • (GEW)
AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2015
GEWERBE
Maßgeschneidert kalkulieren
Neues System, neues Design, leichter Überblick: AudaPad Web
Audatex veröffentlicht in Kürze die neueste Version von AudaPad Web: schneller, freundlicher und effizienter.
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as Ziel des neuen Systems war es, schnell und flexibel auf Kundenbedürfnisse einzugehen“, erklärt Dipl.-Ing. (FH) Thorsten Beck, MBA, Vertriebsund Marketingleiter von Audatex in Österreich. Dazu wurde das Programm mit einem modernen regelbasierenden System komplett neu gestaltet, der Workflow verkürzt und für individuelle Anpassungen aufgebaut. „Damit können wir nun ein Produkt anbieten, das für den österreichischen Markt maßgeschneidert ist und das den österreichischen Betrieben eine noch effizientere Verwendung ermöglicht.“
Dipl.-Ing. (FH) Thorsten Beck, Vertriebs- und Marketingleiter Audatex
Einfache Handhabung So können Informationen in andere Bereiche übernommen werden, die Dateneingabe wird deutlich beschleunigt. Die Bedienerfreundlichkeit wurde durch ein komplett neues Design sowie eine hilf-
reiche Farbgestaltung deutlich attraktiver. So sind bereits eingegebene Daten grün, noch offene Daten rot hinterlegt. Momentan wird die neue Version durch ausgewählte Pilotkunden getestet, mit Jahreswechsel soll es allen AudaPad Web-Nutzern zur Verfügung stehen, kostenlos in Form eines automatischen Updates. Die Fahrgestellnummernabfrage ist bei AudaPad Web integriert und erleichtert die Erfassung der Fahrzeugdaten enorm. Mit Jahresende sollen auch die Fahrzeuge von Kia in der VIN-Abfrage erfasst sein, Hyundai ist für das 1. Quartal 2016 geplant. „Dann fehlen bei den Volumenherstellern nur noch Mazda und Honda“, erklärt Beck. • (RED)
Starthilfe für Profis „Jump Starter Lithium“ heißen die neuen Starthilfegeräte des Batterieherstellers Banner. Die 12- und 24-Volt-Varianten erfüllen alle Anforderungen gewerblicher Anwender.
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tarthilfegeräte gibt es viele. Doch bei Weitem nicht alle seien für den harten Werkstattalltag geeignet, sagt Banner-Marketingleiter Mag. Günther Lemmerer und unterstreicht die Alleinstellung der neuen Geräteserie: „Das ist unsere klare Antwort auf den Markt, der von billigen Lithium-Starthilfegeräten, von denen nahezu keines für den professionellen Einsatz geeignet ist, überschwemmt ist. Diese BilligGeräte haben kaum Leistung, funktionieren nicht bei tiefen Temperaturen und weisen keine Sicherheitsfeatures wie eine Überlastabschaltung auf.“
Modernste Technik Im Gegensatz dazu überzeugen die „Jump Starter Lithium“ mit modernsten LiFePO4- und LiPO-Akkus, die maximale Sicherheit und eine lange Lebensdauer garantieren, mit mikroprozessorgesteuerter Techno-
Die „Jump Starter“ sind sowohl für Zweiräder und Pkws mit 12 Volt Bordspannung (l.) als auch für schwere 24-VoltFahrzeuge erhältlich
Mag. Günther Lemmerer erläutert die technischen Vorzüge der neuen Gerätereihe
logie für extrem hohe Startleistungen sowie mit einem elektronischen Schutz vor Kurzschlüssen, Verpolung und Überspannung. Bei Tests unter härtesten Bedingungen seien alle Startversuche erfolgreich gewesen, wie Lemmerer bestätigt – selbst bei winterlichen Verhältnissen und mit großen Baumaschinen. Die neuen Starthilfegeräte, die bis zu einer Außentemperatur bis zu minus 20 Grad eingesetzt werden können, punkten außerdem durch einfach ablesbare LED-Displays (12 V) bzw. Anzeigen (24 V) sowie durch ihr geringes Gewicht. Im Vergleich zu herkömmlichen Blei-Boostern mit einem Gewicht von rund 10 Kilogramm wiegt die 12-V-Lithium-Variante nur 0,8 Kilogramm, das 24-V-Modell 2,2 statt 20 Kilogramm. Die 24-V-Version verfügt zudem über ein Arbeitslicht und einen USB-Ladeausgang. • (RED)
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GEWERBE
Von wegen Schwellenangst: Mit ChipsAway spricht die Mehrmarkengruppe Eisner an ihren Kärntner Standorten erfolgreich neue Zielgruppen an
Eine Marke für alle Marken In ihren 7 Kärntner Autohäusern vertritt die Eisner-Gruppe eine Vielzahl an Fahrzeugherstellern. Eines haben jedoch alle Standorte gemeinsam: Sie sind Partner des Lack- und Karosseriekonzepts ChipsAway.
worauf es bei Kleinschadenreparaturen ankommt: Schließlich betreibt er selbst zwei ChipsAway-Standorte in Wien, die auch für Schulungen genützt werden.
Von Philipp Hayder
Lohnendes Engagement
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omm.-Rat Peter List, Geschäftsführer der in 3 Bundesländern tätigen Autohandelsgruppe Eisner, kennt alle Facetten des Automobilgeschäfts. Daher weiß er auch um die hohe betriebswirtschaftliche Bedeutung des Lack- und Karosseriebereichs. „Allerdings ist vor allem bei Privatkunden immer wieder eine Schwellenangst vor den vermeintlich teuren Markenbetrieben zu beobachten“, berichtet er aus der Praxis. Ebenso schwierig sei es, Fahrer anderer Fabrikate anzusprechen. Für diese Herausforderungen fand List vor nunmehr eineinhalb Jahren eine Lösung: Er entschloss sich, an den 3 Klagenfurter Standorten sowie in Wolfsberg, Villach, Spittal an der Drau und St. Veit an der Glan mit dem Kleinschadenkonzept ChipsAway zusammenzuarbeiten.
Bekannter Markenname „Als markenneutraler Partner sind wir eine ideale Ergänzung für alle Autohäuser“, betont Ing. Mag. Less Ayasch, Geschäftsführer von ChipsAway in Österreich. Sein Unternehmen stellt einen bestens etablierten Markennamen mit hoher Bekanntheit bei den Endkunden, zusätzlich gestärkt durch regelmäßige Werbekampagnen im Radio und im Internet, zur Verfügung. „Unsere Kunden erwarten Professionalität und Qualität, weshalb wir ausschließlich mit renommierten Markenbetrieben oder Lackierzentren kooperieren“, unterstreicht Ayasch, der aus eigener Erfahrung weiß,
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Less Ayasch (l.) freut sich, dass mit Peter List der Chef einer der führenden österreichischen Autohandelsgruppen auf ChipsAway vertraut
Bei der Eisner-Gruppe ist man nach rund 18 Monaten mit der Zusammenarbeit zufrieden. „Es gelingt uns, neue Kundengruppen in die Autohäuser zu bringen“, berichtet List. Im Lack- und Karosseriebereich sei ein diesbezügliches eigenes Engagement umso wichtiger, als es hier keine Servicekampagnen der Autohersteller gebe – ganz im Gegensatz zu mechanischen Reparaturen, bei denen die Eigentümer älterer Fahrzeuge längst als attraktive Zielgruppe erkannt worden seien. List weiß auch zu schätzen, dass ChipsAway keinerlei Vorgaben für die Zusammenarbeit mit Lack- oder Werkzeugfirmen macht: „Dadurch werden etablierte Lieferantenbeziehungen nicht beeinträchtigt.“ Außerdem lobt er den direkten Draht zur Systemzentrale – etwa dann, wenn es nach unvorhersehbaren Ereignissen wie einem großen Hagelunwetter darum geht, möglichst rasch mit Kommunikationsmaßnahmen zu reagieren.
Weitere Partner willkommen Für ChipsAway ist die Zusammenarbeit mit der Eisner-Gruppe ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem bundesweit flächendeckenden Netz. Potenzial für weitere Partner gibt es laut Ayasch zum Beispiel in der Steiermark, im Burgenland und in Vorarlberg. Insgesamt kommt ChipsAway derzeit auf 22 österreichische Standorte, mittelfristig könnten es beinahe doppelt so viele sein. •
AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2015
www.castrol.at
KEN BLOCK WÄHLT
CASTROL EDGE UNSER STÄRKSTES ÖL Castrol EDGE ist unser stärkstes und modernstes Motorenöl. Ken Block vertraut auf Castrol EDGE und es gibt dem Team die Kraft, die Leistungsgrenzen neu zu definieren.
Castrol EDGE, Stärke für maximale Leistung.
GEWERBE
Netzwerken am Klopeiner See
St. Kanzian am Klopeiner See war heuer Schauplatz der schon zur Tradition gewordenen ProfiService-Tagung: Netzwerken in lockerem Rahmen stand dabei ebenso auf dem Programm wie zwei spannende Vorträge und ein Besuch im Mahle-Werk in St. Michael ob Bleiburg.
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ereits zum 7. Mal ging die Tagung – heuer in Kärnten – über die Bühne. „Uns ist es ein Anliegen, dass sich unsere Mitglieder in entspannter Atmosphäre kennenlernen, aber auch wertvolle Anregungen mit nach Hause nehmen können“, sagt Andreas Schopf, der das von Auto-Teile-Partner (ATP) mit Zentrale in Amstetten betriebene Werkstattsystem ProfiService betreut.
Christine Walker
Spannende Vorträge eröffnen neue Perspektiven Von der Werksbesichtigung bei Mahle zeigten sich die Teilnehmer ebenso beeindruckt wie von der Tatsache, dass das Unternehmen weiter expandiert und mit dem Bau einer weiteren Produktionshalle auch wieder rund 200 neue Arbeitsplätze schaffen wird. „Wir wollen unseren Partnern sowohl Einblicke in die Welt wichtiger Zulieferer bieten als auch neue Perspektiven aufzeigen“, analysiert Schopf: „Der Markt ist dynamisch, auch die Kundenloyalität ist im Wandel begriffen. Es ist uns ein Anliegen, dass unsere Mitglieder im Zuge eines sich ständig verändernden Marktes bestens gerüstet sind.“ In zwei spannenden Vorträgen wurden den Teilnehmern neue Perspektiven eröffnet: Michael Holzer, Mitarbeiter des deutschen Teilegiganten ZF und dort zuständig für Werkstattkonzepte, zeigte in seinem Vortrag die Vorteile einer Partnerschaft freier Werkstätten mit einem Weltkonzern auf: „Die Werkstatt braucht Knowhow, um nicht Fehler zu begehen, dieses können wir unseren Partnern liefern.“ Diese erhalten einen umfassenden Zugang zum Spezialwissen
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eines der führenden Systemanbieter für Antrieb, Fahrwerk und Lenkung: Werkstätten finden (online unter protech.zf.com), unter anderem Montagehinweise, Produkt- und Serviceinformationen, Details zum umfangreichen Schulungsangebot sowie Schulungsfilme und Lehrtafeln – aus einer Hand für die etablierten Produktmarken Sachs, Lemförder und ZF Parts. Neue Ideen, ein Unternehmen flexibler und effizienter zu machen, zeigte der Vortrag von Christine Walker auf. Die Münchner Expertin rund um das Thema „Frei(e)zeit – Erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Chef & Assistenz“ lebt, Andreas Schopf (ATP) worüber sie spricht und schreibt. Die Lösung für nachhaltiges Wachstum von Firmen, für Weiterentwicklung, mehr Zeit für Familie, Gesundheit, Lebensfreude und Qualität heißt – laut Walkner – „nicht noch mehr, härter und länger arbeiten, sondern anders – mit Freude, fokussiert und effektiv“.
Durch effizientes Delegieren Zeit gewinnen Michael Holzer (ZF Werkstattkonzepte)
In ihrem Vortrag „Tuning für den Chef“ zeigte Walkner auf, wie Unternehmer bis zu 20 Prozent mehr Management-Kapazität gewinnen: Mit Personal Office Coaching werden Büros zu Highspeed Offices und Assistenzen zu Experten der aktiven Chefentlastung. Damit könne die mentale Drehzahl, Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit gesteigert werden. Die zentrale Botschaft: Die durch effizientes Delegieren gewonnene Zeit dient dazu, neue Ideen für den Betrieb zu entwickeln und sich in einem schwierigen Marktumfeld besser für die Zukunft zu rüsten. Auch Schopf zeigte sich zufrieden: „Wir hoffen, dass unsere Partner durch unsere Anregungen profitieren können.“ • (DSC)
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Neue Mischlack-Konzentrate von Cromax
Laden während der Fahrt
Speziell für Reparaturlack-Betriebe entwickelt wurden die beiden Konzentrate namens Pro Scarlet Red WB61 und Scarlet Red 1461W. Es handelt sich um transparente, hochsättigende bläuliche Rottöne, die z. B. für Modelle von Jaguar und Hyundai eingesetzt werden. Lack & Technik Vertriebs GmbH; www.lack-technik.at
Die Zeit während der Fahrt zum nächsten Einsatzort können Handwerker nun zum kabellosen Laden ihrer Werkzeuge nutzen. Bei der neuen „Wireless Charging L-Boxx Bay“ von Bosch kann der Akku im Gerät bleiben, der Zusatz-Akku ist in der L-Boxx. Das Set ist für Bohrschrauber und Drehschlagschrauber nutzbar. Robert Bosch AG; www.bosch.at
Neues Öl für Fiat und PSA-Modelle Die strengen Anforderungen der Euro-6Norm erfüllt das neue Top Tec 4310 0W-30, das kürzlich von Liqui Moly auf den Markt gebracht wurde. Geeignet ist es für Fahrzeuge von Fiat (Twin-Air, Multi-Air) sowie die neuesten Dieselmotoren von Peugeot und Citroën. Das sehr dünnflüssige Öl reduziert den Kraftstoffverbrauch. Liqui Moly GmbH; www.liqui-moly.at
Monroe hat im September eine weltweit einheitliche Verpackung eingeführt: Nicht nur die Kartons sind fester als bisher, sondern auch das Logo der Marke wird deutlich stärker hervorgehoben. Bereits zuvor wurden die Verpackung für den Austausch von Federbeinen vereinheitlicht. Tenneco Inc.; www.monroe.com
Happy Birthday, liebe Glühkerze!
Für ein Gefühl von Freiheit
Seit 10 Jahren sind Glühkerzen der Marke NGK auf dem Markt: Seither ist man nicht nur Erstausrüster bei Dieselfahrzeugherstellern wie der VWGruppe und Fiat, sondern auch im Aftermarket sehr erfolgreich. Derzeit umfasst das D-Power-Sortiment bereits 85 Typen für 90 Prozent des europäischen Pkw-Bestands. NGK Spark Plug Europe GmbH; www.ngk.de
Die Hochleistungslackierpistole SATAjet 5000B wurde im Herbst 2014 eingeführt. Nun bietet SATA dieses Modell in einem besonderen Oberflächendesign an, nämlich für Fans des Kinohits „Easy Rider“. Durch die Oberflächenveredelung ist das Modell natürlich für den täglichen Einsatz in der Lackierkabine geeignet. SATA GmbH & Co. KG; www.sata.com
Einheitliche Verpackung für Stoßdämpfer
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MENSCHEN
Bei Citroën in Paris hat Arnaud Belloni (B.) die Funktion des Direktors für Marketing, Kommunikation und Sport übernommen. Der 48-Jährige war in den vergangenen Jahren bereits für Renault, Skoda und Fiat tätig. Er folgt auf Julien Montarnal, der für den PSA-Konzern in den Mittleren Osten gewechselt ist.
Mercedes-PR In Stuttgart übernahm Bettina Fetzer die Leitung der PR-Abteilung von Mercedes und smart; Matthias Brock ist neuer Redaktionsleiter.
Christophe Idelon (l.) ist seit 1. September bei NTN-SNR neuer Vertriebsleiter im Automotive Aftermarket für Westeuropa und Internationale Gruppen. Er folgt auf Bruno Gauthier (r.), der in selber Funktion nach Brasilien gewechselt ist.
Patrick Haberzettl betreut seit 1. September für die Marken Meyle und Meyle-HD Werkstattkunden in Österreich, Deutschland und der Schweiz. Der 33-Jährige war zuvor bei Federal-Mogul tätig.
Zusätzlich zu seiner Funktion als Country Director für Österreich ist Daniel Hammerl bei Tesla nun auch für den italienischen Markt zuständig. Bisher gibt es in Italien nur ein Store, eine Servicestation in Mailand sowie einen Mitarbeiter im Raum Padua.
ContiTech Nach 44 Jahren im Unternehmen ist Helmut Engel (r.), Leiter des Automotive Aftermarket bei der ContiTech Power Transmission Group, im Ruhestand. Sein Nachfolger ist Rolf Sudmann, der 25 Jahre Erfahrung hat.
Beim Transporterhändler DanubeVan in Wiener Neudorf hat Wolfgang Kugler (47) die Funktion des Vertriebsleiters übernommen. Er ist für den Vertrieb der gesamten Flotte an Fiat Professional (Nutzfahrzeuge, Personentransporter und Business-Vans) verantwortlich.
Wolfgang Meixner (B.) ist im Sommer von LeasePlan zur Santander Consumer Bank gewechselt. Der 42Jährige ist dort als Stellvertreter von Michael Schwaiger für den Vertrieb Kfz zuständig.
Wechsel bei Volkswagen und Seat Seit 1. Oktober ist Dominik Hoberg (l.), einst Fiat-Sprecher in Österreich, Leiter der Produktkommunikation von Volkswagen. Seine Nachfolge als Direktor Kommunikation der Seat S.A. in Spanien hat Christian Stein (r.) angetreten. Er war zuvor 4 Jahre lang Leiter der Marketingabteilung des spanischen Autoherstellers.
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Mag. Birgit Dehm, mehrere Jahre lang für die Pressearbeit von Skoda in Österreich verantwortlich, ist seit 1. September in der Personalabteilung der Porsche Holding tätig. Sie verantwortet das Recruiting und das Personalmarketing der Porsche Informatik.
Bei Webasto hat Komm.-Rat Dieter Hahn, Geschäftsführer in Österreich, nun auch die Funktion des Präsidenten des Verwaltungsrats der Webasto Thermo & Comfort Schweiz AG übernommen. Der dortige Geschäftsführer Markus Ming berichtet direkt an Hahn.
Wer sind die besten Pressesprecher? Bei der – vom Branchenmagazin „Der österreichische Journalist“ durchgeführten – Wahl der besten Pressesprecher in den einzelnen Branchen siegte Josef Ulrich (General Motors Austria, l.) im Bereich Motor. Ulrich erhielt 3.720 Stimmen. Auf Rang 2 kam Josef Deimel (Mazda, M.) mit 3.600 Stimmen; er rangiert damit knapp vor Richard Mieling (Porsche Holding, r.), auf den 3.355 Stimmen entfielen.
Nach dem Abgang von Roland Pfeiffenberger zu Suzuki leiten Günter Kowatsch (l.) und Helmut Klemera (r.) den Vertrieb von Subaru. Klemera ist für Wien, NÖ Nord, Oberösterreich, Tirol und Vorarlberg zuständig, Kowatsch betreut Salzburg, NÖ Süd, die Steiermark, Kärnten und Osttirol.
Vincent Arnaud ist bei Maserati seit September als Leiter für den Vertrieb an Flottenund Sonderkunden in Österreich und Deutschland tätig. Der 40-jährige gebürtige Franzose will vor allem das Interesse am Ghibli verstärken.
Bei Infiniti wurde René Kreis zum Kommunikationsmanager für Europa, den Nahen Osten und Afrika ernannt. Kreis war zuvor 22 Jahre lang in verschiedenen Funktionen für die PR bei General Motors zuständig.
Federal-Mogul
Das Kommunikationsteam von Bentley für Europa wurde erweitert: Unter der Leitung von Caren Jochner (M.) ist Mona El-Mahdi (r.) nun für Westeuropa zuständig, Sebastian Michel (l.) für Zentraleuropa. Für die Koordination ist Maddalena Manfredi (2. v. r.) verantwortlich. Das gesamte Team untersteht Andrew Roberts (2. v. l.), dem Kommunikationsdirektor von Bentley.
Thomas Ihl ist neuer Geschäftsführer von Federal-Mogul Motorparts in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Er will das Vertriebsnetz in dieser Region weiter ausbauen.
AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2015
LESERBRIEFE
Betrifft: „Gugerbauers Kampf“ in „AUTO & Wirtschaft“ 9/2015 Lieber Herr Lustig, lieber Fritz Knöbl! Gratuliere und danke Euch für das tolle Menü aus journalistischer Spannung und fein dosierter juristischer Begleitmusik. Der Schlusssatz entfacht in mir keine Schadenfreude, sondern eher Sorge, nach so vielen Jahren endlich zum Geld zu kommen. Es ist mir immer noch ein totales Rätsel, warum Dr. Gugerbauer, der doch versichert sein muss, nicht längst seine Versicherung eingeschalten hat. Hat er die Prämie nicht oder zum Schadeneintritt Gugerbauers nicht rechtzeitig bezahlt? Ich höre, mein Fall Kampf ist nicht der einzige: Fürchtet Gugerbauer G eine kräftige Erhöhung seiner Prämie ? Oder will er sich durch seine bei Autohändlern gefährdete Reputation fürs gegnerische Lager profilieren ? Markus Meisinger, Geschäftsführung Autohaus Meisinger, Innsbruck-Völs MANAGEMENT
Norbert Guht Anwalt Dr. Warum versuc die Zahlungsallen Mitteln, vereiteln? gerbauer mit Prozess zu pflicht nach einem
Dr. Rechtsanwalt Norbert Gugerbauer ist in der kein
hsKfz-Branche betrug die Ausgleic Unbekannter 64 Euro netto Gugerenau 251.870, walt Dr. Norbert die Rechtsan Markus forderung, Jaguar-Händler für den Tiroler Anwalt einen bauer 2003 Nachdem der Anspruches errechnet hatte. Meisinger Wahrung dieses hof beTermin zur essenziellen Oberste Gerichts dieentschied der für die Folgen versäumt hatte, Gugerbauer 2012, dass all ist so etwas reits im Juli muss. Im Normalf htversihaften ser Säumnis hat eine Haftpflic . Jede Kanzlei aus solchen kein Problem den Schaden den Klienten Beteiligten ist es allen cherung, die ersetzt. Deshalb Tricks diese Dr. Peter Lechner, Kunstfehlern uer mit allen weshalb Gugerba Anwalt von Marrätselhaft, versucht. zu vereiteln kus Meisinger Zahlungspflicht
Ablehnungsandamit, durch Zahlungsgelang es ihm Immerhin anträge seine Unterbrechungs ppen. träge und Jahre zu verschle weitere drei pflicht um
ständinächste Runde uer den Sachver Handwill Gugerba selbst das Möglicherweise dass dieser dem provozieren, t nicht aus gen derart mich bestimm auf all „Ich lasse als Reaktion tuch wirft. sagt Nocker llt wurde, leschießen“, Verfahren als ihm unterste ffe. Selbst Nocker ist den (auch diese Untergri hsbeKonkurrenzgrün neueste Ausgleic diglich aus HändGugerbauers pruch des Rechtsanwalt) einem Nullans Dr. zu die – Anwalt ers rechnungen realistisch n. Für Meising auch deszu verwerfe „Verjährungsfrist mir den Auftrag, Wurzeln Rechtsstreit lers führt – hatte von r an die ist der gesamte Mandan„Gugerbauer Meisinge seinem Lechner Peter erinnert sich Gugerbauer wohl zu erwarten ndlich, da vorzugehen“, nicht 250.000 s. „Es wäre halb unverstä hat, von Jaguar en Prozesse entschuldigt g von lich geraten des derzeitig Versäumnis gszahlun sein ursprüng für ten Abschla er sich zu Doch Gugergleich eine gewesen, dass rung meldet.“ Jaguar damals Euro, sondern dern – und seiner Versiche t rechtskundig und dieses war. Ein VerEuro einzufor sein Mandan bereit dass 500.000 wahrEuro tierte, selbst von 300.000 bauer argumen Gugerbauers Verjährungsfrist einer Zahlung er aufgrund sei, um die mit seinem das Meising genug gewesen auf einen Prozess er gleichsanbot, hat. So ließ er es verlor. Der Innsbruck abgelehnt entnervte zunehmen. – den er prompt eine leicht Beratung letztlich Autohändler Marankommen te am 2. Juli an seine Mandanten kus Meisinger Gugerbauer Zuletzt versuch Handelsgerichts, ung zu erRichterin des egende Berechn uer zuSachverständigen Jahre zurückli Gericht bestellte ng, dass Gugerba ist heute übernunmehr 12 ers Erwartu Gugerbauer die Versig denn Meising falsch ns, völlig Markus rteil einsichti innern. Vergebe Berechnung sich jedem OGH-U vorseine frühere wird, erfüllte mindest nach Gugerbauer zeugt, dass lung einleiten alle damals Anspruch gs wurden eingestuften t, unseren cherungsabwick war. Allerdin „Er versuch unbedenklich eren“, erläutert von ihm als eine genaue denfalls nicht. zu prozessi begelegten und womit Nocker null herunter altes. Und abgespeichert, Berechnung möglichst auf seines Ex-Anw n uerschen Urkunden die Strategie den geringste der Gugerba in absehMeisinger uer niemals r doch noch Rekonstruktion „Dr. Gugerba hat, dass die st von So kann Meisinge tont, dass g geäußert möglich war. hoffen – zuminde gar eine Warnun gestellt werauf eine Zahlung Zweifel oder ches infrage barer Zeit rung. Ausgleichsanspru Höhe des uers Versiche uer zu bekomMiGugerba Gugerba von . ständige Dr. Geld direkt Pesendorfer den könnte“ hinter der Wenn er das bestellte Sachver Gugerer sich derzeit prechend auch Der vom Gericht vollstreckbarer men hat, muss die wegen bestätigte dements und zog sich damit anstellen, Gugerbauers chael Nocker ung Bau GmbH erung von liche Berechn dass er den Euro die Versteig bauers ursprüng darin gipfelte, ein 130.173,35 beantragt hat. aft zu. Die igte, bewusst n Immobilien dessen Feindsch Einvernahme hoch belastete jedoch zur tändigen beschuld Aufforderung der Prozess • (KNÖ) Gerichtssachvers haben. Die beVorerst wurde er vertagt. n erstellt zu die von ihm auf Septemb falsches Gutachte uer möge für weiterer Zeugen orschuss s, Gugerba einen Kostenv des Gerichte ensergänzung unerledigt. bisher gehrte Gutacht blieb Euro erlegen, von 20.000
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AUTO & Wirtschaft
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Betrifft: Flüchtlinge als spätere Autokäufer Natürlich ist es wichtig, dass wir Flüchtlingen humanitär, wie es in der ersten Welt und einem der reichsten Staaten der Erde selbstverständlich sein sollte, entgegenkommen: Doch all das in Europa unkonzertierte Vorgehen, in dem in jedem Land andere Parameter angewendet werden, wird Europa nicht helfen. Klar muss sein, dass es sich für Europa um eine Herausforderung erster Ordnung handelt, an der das Konstrukt Europa auch per se zerbrechen könnte. Es ist daher unbedingt notwendig, ein EU-weites Department einzurichten, das auch Durchgriffsrecht in die nationalen Staaten hat, insbesondere was die jeweilige Flüchtlingsquote pro Land betrifft. Ebenso ist es wichtig, die Schengen-Außengrenzen zu sichern. Natürlich müssen Leute, die den Schengen-Raum betreten, auch mit entsprechenden Papieren versehen sein und die Genehmigung zum Eintritt haben. Das Wichtigste aber ist, dass sofort mit den USA Gespräche hergestellt werden und die Flüchtlingsthematik zur causa prima erklärt wird. Es kann nicht sein, dass Amerika auf Grund der ver-
fehlten Politik – wie z. B. in Syrien – Flüchtlingsströme initiiert, die Europa überschwemmen und jene Regierung, die Verursacher dieser Situation ist, von den Auswirkungen ihres Handelns komplett unbetroffen bleibt. Diesbezüglich muss klar sein, dass Amerika einen Kostenanteil an der Versorgung und Unterbringung der Flüchtlinge zu übernehmen hat. Gleichzeitig ist Amerika aufgefordert, die Politik in den entsprechenden Krisengebieten drastisch und sofort zu ändern und einen Teil der Flüchtlinge nach Amerika zu holen. Hierfür bedarf es europäischer Politiker mit entsprechendem Rückgrat. Was hat das Ganze mit dem Automobilgeschäft zu tun? Sehr viel! Zum einen bekommen wir in Österreich eine Reihe motivierter und gut ausgebildeter MitarbeiterInnen, die sich darauf freuen, hier tätig werden und sich eine Existenz aufbauen zu können. Des Weiteren brauchen diese Leute in Bälde Fahrzeuge, die sie beim niedergelassenen Handel kaufen werden. Darüber hinaus gibt es aber noch eine dritte Komponente: Ähnlich wie sich die USA in der internationalen Politik verhält, verhält es sich mit den Automobilgeschäften. Die Verursacher der Krise – sprich die Hersteller – bleiben vom Desaster, das an der Front passiert, absolut unberührt und schreiben zweistellige Umsatzrenditen. Die Händler hingegen verlieren laut einer Studie von Mag. Peter Voithofer von der KMU Forschung Austria pro verkauftem Neuwagen 2,8 Prozent. Als positiv denkender Mensch hoffe ich sehr, dass die Hersteller leichter zu überzeugen sind, dass sie den Handel brauchen, als die Amerikaner, die ihren wirtschaftlichen Vorteil auf Kosten Europas ausbauen. Komm.-Rat Burkhard W. R. Ernst, Bundesgremialobmann des Fahrzeughandels, Wien
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AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2015
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