Auto & Wirtschaft 10/2016

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Oktober 2016

Einzelverkaufspreis: € 8,– • GZ 03Z035333 M • P.b.b. A&W Verlag, Inkustr. 16, 3400 Klosterneuburg

Werkstatt

Garantierte Verluste Volkswagen

Konzernchef Müller verspricht volle Aufklärung

Versicherungen

Interviews zu Wrackbörsen und anderen heißen Eisen

Bremsen

Der Überblick über alle Neuheiten am Markt

Automechanika 24 Seiten Berichte aus Frankfurt

EXTRA für Sie! Oktober 2016

Einzelverkaufspreis: € 8,– • GZ 03Z035333 M • P.b.b. A&W Verlag, Inkustr. 16, 3400 Klosterneuburg

Umfrage

Ehrliche Antworten Reifentest

Breites Mittelfeld – wenig Überraschungen

Ganzjahresreifen Wer profitiert vom All-Season-Modell

Reifensymposium Der Reifen informiert über die Straße

Reifenforum

Die Branche trifft sich auf der AutoZum

Die Reifenfachbetriebe müssen sich mit Beratung und Kompetenz abheben, den Preiskampf gegen das Internet können sie nicht gewinnen

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Das kommende Winterreifengeschäft wird für viele Reifenfachbetriebe zukunftsentscheidend. Wir berichten, wie gut Industrie und Handel auf die Saison vorbereitet sind.

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ANSICHT

(Zweck-)Optimismus auf den großen Messen

E

s war ein spannender Monat, der September: In der Mitte die Automechanika in Frankfurt, in der Woche darauf die Jahrestagung der Europäischen Händler- und Werkstättenvereinigung (CECRA) in Brüssel und ganz zu Ende der Beginn des Autosalons in Paris. Als einziger österreichischer Journalist konnte ich bei allen drei Top-Ereignissen dabei sein. Viel Arbeit, logisch. Doch viel spannender waren die Erkenntnisse, die ich in diesen zweieinhalb Wochen gewinnen konnte. • Erstens: Messen haben an Anziehungskraft fürs (Fach-)Publikum verloren. Einzig bei der Tagung der CECRA bzw. beim European Car Dealers Day in Brüssel waren heuer mehr Besucher als in den Jahren zuvor – aber das war nach den ernüchternden bisherigen Teilnehmerzahlen auch bitter nötig und bewegte sich natürlich zahlenmäßig auf deutlich niedrigerem Niveau als in Frankfurt oder Paris. • Zweitens: Der Optimismus, den die Herren Vorstandsvorsitzenden, Europachefs und ÖsterreichBosse in der Regel vor sich hertragen, ist nicht immer ganz glaubhaft. Denn es ist längst nicht alles paletti in der Branche. Jeder von uns merkt es, indem er von Jahr zu Jahr mehr kämpfen muss, um eine halbwegs annehmbare Rendite zu erzielen. • Was lernen wir daraus? Dass man die Veränderungen, die zweifellos auf uns alle zukommen werden, nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte. Je früher man sich darauf einstellt, desto besser. Nächste Gelegenheit für Sie, sich einen Wissensvorsprung gegenüber Ihrer Konkurrenz zu verschaffen, ist der AUTO&-Wirtschaft-Tag in Wien am 18. Oktober. Kommen Sie – es zahlt sich aus!

Viele Köche und kein Brei

„Jeder sieht, dass nicht alles paletti ist in der Branche – höchstens auf den ersten Blick.“

Schraubenschlüssel, Hebebühnen und Diagnosegeräte mögen in der Werkstatt unverzichtbar sein – bei der Automechanika spielten sie dennoch nur Nebenrollen. Im Rampenlicht standen Lösungen für das vernetzte Fahren. Kein Zulieferer von Rang und Namen ließ es sich nehmen, seinen Ansatz dafür zu präsentieren, wie Werkstätten mit den Fahrzeughaltern von morgen kommunizieren können. • Telematiksysteme sind eine existenzielle Notwendigkeit für den freien Servicemarkt: Schließlich haben die Autobauer diesbezüglich einen jahrelangen Vorsprung. Wenn der nächste Bremsenwechseltermin samt attraktivem Fixpreis direkt ins Multifunktionsdisplay eingespielt wird und das Navigationssystem den Weg zur Vertragswerkstätte (oder Herstellerniederlassung) weist, werden viele Autofahrer nicht zögern, der „Empfehlung“ zu folgen. • Doch die gut gemeinten Ideen der Zulieferer greifen zu kurz: Es handelt sich um Einzellösungen, die – sollten sie jemals zur Marktreife gebracht werden – kaum die Aufmerksamkeitsschwelle der Endverbraucher überschreiten werden. Wo bleibt eine lieferanten- und markenübergreifende Lösung, die freien Werkstätten und auf Selbstständigkeit bedachten (Mehr-)Markenbetrieben gleichermaßen hilft?

Mag. Heinz Müller, Chefredakteur

Philipp Hayder, Geschäftsführer

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INHALT

Der elektronische Informationsdienst für die österreichische Automobilbranche

ALLRAD LIFESTYLE ABENTEUER

Aspekte

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Ausgabe: 10/2016, 29. Jahrgang Cover-Werbung: AVL DiTest Medieninhaber, Anzeigenverwaltung: A&W Verlag GmbH (FN 238011 t) 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 T: +43 2243 36840-0 F: +43 2243 36840-593 E: redaktion@autoundwirtschaft.at I: www.autoundwirtschaft.at Verleger: Helmuth H. Lederer (1937–2014) Herausgeber: Gerhard Lustig, DW 527 M: +43 664 8229485 E: lustig.gerhard@autoundwirtschaft.at Geschäftsführung: Philipp Hayder, DW 526 M: +43 664 8223301 E: hayder.philipp@autoundwirtschaft.at Stefan Binder, DW 522 M: +43 664 5285661 E: binder.stefan@autoundwirtschaft.at Chefredaktion: Mag. Heinz Müller, DW 523 M: +43 664 8221660 E: mueller.heinz@autoundwirtschaft.at Redaktion: Gerald Weiss (Chef vom Dienst), DW 593 M: +43 6642359044 E: weiss.gerald@autoundwirtschaft.at Dr. Nikolaus Engel, DW 525 M: +43 664 8493231 E: engel.nikolaus@autoundwirtschaft.at Matthias Pilter, DW 579 M: +43 664 88368584 E: pilter.matthias@autoundwirtschaft.at Dieter Scheuch, DW 575 M: +43 664 2359052 E: scheuch.dieter@autoundwirtschaft.at Redaktionelle Mitarbeit: Dr. Martin Brenner, Peter Homola, Dr. Friedrich Knöbl, Matthias Kreutzer, Johannes Mautner Markhof, Dr. Johannes Öhlböck, Mag. Leo Szemeliker Anzeigenmarketing: Uschi Ernst, DW 529 M: +43 664 8222224 E: ernst.uschi@autoundwirtschaft.at Alexander Keiler, DW 521 M: +43 664 8229487 E: keiler.alexander@autoundwirtschaft.at Werner Ecker, DW 520 M: +43 664 88368591 E: ecker.werner@autoundwirtschaft.at Hbv. und Leitung Administration: Annemarie Lust, DW 597 M: +43 664 8229479 E: lust.annemarie@autoundwirtschaft.at Grafik: graphics – A. Jonas KG 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 T: +43 2243 36840-594 E: jonas.alexander@autoundwirtschaft.at Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH 3580 Horn, Wiener Straße 80 Bezugspreis: Jahresabonnement (11 Ausgaben) Inland: ¤ 68,– exkl. 10 % MwSt (Einzelpreis Inland: ¤ 8,– inkl. 10 % MwSt); Ausland: ¤ 85,– Bankverbindung: Bank Austria UniCredit Group, BLZ 12000, Konto-Nr. 51844 097 901 IBAN = AT63 1200 0518 4409 7901 BIC = BKAUATWW UID = ATU57361312 Gerichtsstand: LG Korneuburg Verbreitete Auflage: 12.500 Stück Erscheinungsweise: monatlich (Juli/ August Doppelnummer) mit Supplements laut Mediadaten 2016 Grundlegende Richtung: unabhängige Fachzeitschrift für alle, die vom Kraftfahrzeug leben Manuskripte: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie werden nur retourniert, wenn Rückporto beiliegt. Schwesterpublikationen Österreich: AUTO BILD Österreich AUTO-Information AUTO-info4you FLOTTE & Wirtschaft 4wd + ALLRADKATALOG FAMILIENAUTOS automotive GUIDE Schwesterpublikationen Schweiz: AUTO&Wirtschaft Schweiz AUTO BILD Schweiz Eurotax AutoInformation aboutFLEET

Franzosen übernehmen A.T.U E-Autos: ÖAMTC fordert Transparenz

Thema

Garantierte Verluste

Handel

Thema Garantierte Verluste

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VW-Vortrag: Dieser Abend lockte viele Opel: Potenziale dank dem Turnaround Hyundai: Im Mittelpunkt steht der Mensch Renault: „Wir beschleunigen weiter“ Frey: Mit Herz und Sachverstand Honda: Zurück auf die Überholspur

Management

Handel Renault: Interview mit O. Wittmann

3 M • P.b.b. uburg GZ 03Z03533 Klosterne : € 8,– • kaufspreis Inkustr. 16, 3400 Einzelver A&W Verlag,

2016 Oktober

Umfrage

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Reifen: So richtig rund läuft es in der Branche schon lange nicht mehr. Doch wohin gehen die Trends, welche Pneus sind neu am Markt?

Trost: Mit Gefühl klare Entscheidungen Leasingforum: Jahresteffen der Leasingszene Autokauf: Trau wem, schau wem! CECRA: Mit neuem Elan an die Arbeit Statistik: Die Segmente sind im Umbruch JATO: Die 10 Millionen sind geknackt Baschinger: Tüchtiges Töchterlein VW-Prozesse: Hilf Dir selbst …, AutoZum: Orientierung aus erster Hand Real Garant: Kein Gebrauchter ohne Garantie AutoContact: Branchengranden in der Kurstadt Bundesländer: Wie setzen Sie Ihr Recht durch? Umfrage: Heiß umkämpfter Milliardenmarkt Loco-Soft: Die richtige Entscheidung Garanta: Die Pflicht zur Versicherung carplus: Ring frei fürs schöne Spiel Porschebank: Schlüssel und Polizze aus 1 Hand ContiTech: 5 Jahre Sicherheit

Wirtschaft

easyleasing: Neuer Name, alte Stärken Faber: Grande Amore auf zwei Rädern OPEL Rent: Unkompliziert mobil sein Kfz-Industrie: Magna mag man eben Virtual Vehicles: Autonome Geschäfte Ostfantasie: Die Russen kommen Automech.: Aussteller-Plus, Besucher-Minus AM, Teil 1: Daten, Software und Konzept AM, Teil 2: Teil der Lösung AM, Teil 3: Sauberes Image AM, Teil 4: Die Basis der Werkstätte AM, Teil 5: Stop the Fakes: Hella statt Hallo IAA: Wohin mit der Produktion? Rhiag: Schlinge zieht sich immer enger NTN: Noch intensiver in die Werkstatt

irtschaft.at

www.autoundw

Wirtschaft

Gewerbe

Ziele von Zweiradimporteur Faber

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SW Stahl: Sauer macht Werkzeug lustig EAL: Zusatzerträge Repair-Pedia: Google für die Kfz-Reparatur

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GEWERBE

DIREKT Nichts tun, um was zu tun! Management Bericht von der CECRA-Tagung in Brüssel Seite 30

Automechanika 24 Seiten Nachbericht aus Frankfurt

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Total: Die direkte Betreuung Einstieg: Bremsen können Leben retten Boxenteam: Wenn Rollen verschleißen TMD: Mehr Service für alle Klein: Mit Qualität überzeugt ATE: Wirtschaftliche Alternative FTE: Aus Alt mach Neu Federal Mogul: Der Vollsortimenter Meyle: „Driver‘s best friend“ Aquabrush: Amazon des Waschmaterials Stop&Go: Lukrativer Umsatzbringer Neue Produkte

Menschen

Mercedes: Wechsel beim Importeur Pressesprecher: Jo Deimel ist der Beste Leserbriefe

Ansichten

Hayder und Müller Der Knöbl

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Der September zeigte sich im schönsten Wetterkleid und neben der Automechanika in Frankfurt und dem Pariser Autosalon zwängten sich zahlreich Hausmessen und Kundenveranstaltungen. Dabei zeigt sich die nahezu unantastbare Konzentrationswirtschaft von ihrer besten Seite. Alles digital und möglichst ohne teures Personal wachsen die Geschäfte. Alles ist im Umbruch. Meinung braucht keinen Inhalt mehr. Der digitale Kapitalismus entzieht sich dem Radius der nationalen Wirtschaft. Die lokale Politik hat sich längst dem EU-verordneten Nichtstun untergeordnet, um wenigstens was zu tun. • Und unsere Branche jubelt in Richtung 320.000 NeuzulassungsTOTAL. Die Stückzahlen blühen und die Erträge welken und kaum einer stört sich mehr daran. Es kommt halt, wie es kommt, und die meisten in der Wirtschaft bewundern einfach nur das Problem, ohne eine Lösung dafür zu haben oder darüber nachzudenken. • Der Markt in unseren Breiten hat längst sein organisches Wachstum verloren. Um den Erfolg in der Verdrängung kümmert sich die Konzentrationswirtschaft mit dem Anstrich von Hightech. Derzeit werden – Stichwort Digitalisierung – Zigtausend Arbeitsplätze eliminiert und keinen schert das Problem der regionalen wirtschaftlichen Austrocknung. • Und siehe da, einige können durchaus erfolgreich mithalten in diesem Spiel. Dieses Heft bietet wieder jede Menge Ansatzpunkte, wo noch was geht, um sich besser vor globalen Einflüssen schützen zu können. Saubere Luft, sauberes Wasser und gesunde Ernährung bilden unsere „Lebensgrundlage“. Unsere Nase ist allerdings ein schlechter Indikator. Die abgasreiche schlecht riechende Luft kommt von überall. Nicht allein vom Auto! • Da der finanzielle Profit das oberste Prinzip darstellt, kann der Umweltgedanke zumindest nur an zweiter Stelle landen. Dahinter versteckt sich wiederum das Kapital, um die lokale Wirtschaftsleistung abzuschöpfen und keiner kämpft dagegen an. Schon gar nicht unser Wirtschaftszweig. • Der Zorn aus der Mitte der Gesellschaft kann die immer mehr überforderten Strukturen zum Bruchpunkt führen. Der „Brexit“ kann sich als ansteckend erweisen. Leider!

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Gerhard Lustig Herausgeber AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2016

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AUFBRUCH IN ROT-WEISS-ROT ANDERE JAMMERN. WIR HANDELN! Knappe Erträge, politischer Gegenwind und technologischer Fortschritt: Die Autobranche steht vor zahlreichen Herausforderungen. Darüber zu jammern, ist zu wenig. Stattdessen zeigen prominente nationale und internationale Referenten sowie kompetente Partnerfirmen beim diesjährigen AUTO-&-Wirtschaft-Tag in der Wiener Hofburg auf, wie österreichische Klein- und Mittelbetriebe auch in Zukunft gutes Geld verdienen können.

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+++ DIGITAL, VERNETZT, ELEKTRISCH: SO FÄHRT ÖSTERREICH IN DIE ZUKUNFT +++ DAS FAHRZEUG DE GRENZEN UND PREISE FALLEN +++ ZEITENWENDE IM WERKSTATT- UND TEILEGESCHÄFT +++ LOKALER S ANGST IST EIN SCHLECHTER RATGEBER +++ WARUM AUTOHERSTELLER UND AUTOHÄNDLER RADIKAL UMDENKE

HAUPTSPONSOREN:


Für Sie auf der Bühne:

Ferdinand Dudenhöffer Direktor des Center of Automotive Research

Jörg Leichtfried Bundesminister für Verkehr, Teilnahme angefragt

Dr. Jost Bernasch Geschäftsführer Kompetenzzentrum Virtual Vehicle

Mathias Heimann President Region Europe and Americas, Apollo Vredestein

Markus Auferbauer Leiter des Motornetzwerks von willhaben.at

Axel Berger Vorstandsvorsitzender von CG CarGarantie

Gerhard Wolf Geschäftsführer von Castrol Austria

Burkhard Ernst Gremialobmann und Gründer des Vereins „Mein Auto“

... UND VIELE PROMINENTE DISKUSSIONSTEILNEHMER! Antje Woltermann Vizepräsidentin des Branchenverbands CECRA

Michael Borgert Geschäftsführer von BBE Automotive Marktforschung

Angelika Kresch Gründerin und Geschäftsführerin von Remus

Peter Voithofer Direktor der KMU Forschung Austria

Gabriele Kuhn und Michael Hufnagl Ein „paaradoxes“ Lesekabarett von den Starkolumnisten des „Kurier“

Peter Filzmaier Der Politikwissenschaftler führt durch den Tag

ER ZUKUNFT +++ EINE STARKE STIMME FÜR DIE AUTOFAHRER +++ EINE BRANCHE AUF TÖNERNEN FÜSSEN +++ WENN SERVICE, GLOBALES KNOWHOW +++ 5 NACH 12 IN DER FAHRZEUGINDUSTRIE +++ WER SCHÜTZT DIE MARKENHÄNDLER? +++ EN MÜSSEN +++ AUSSERDEM: +++ SPANNENDE DISKUSSIONEN +++ NETZWERKEN IN DEN LOUNGES +++ AUTOMOTIVER HUMOR +++

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ASPEKTE

Westfalia wurde verkauft

Eurotax-Index klettert auf neues Hoch Mit 102,1 Punkten stieg der Eurotax-Index im August auf einen neuen Höchstwert. Begründet wird dies mit saiso-

nalen Zugewinnen bei Sportwagen und einem attraktiven Modellmix. Die durchschnittliche Gebrauchtwagen-Standzeit betrug 63 Tage, das ist exakt das Niveau der beiden Vorjahresmonate. Die Zahl der Händlerfahrzeuge in den Gebrauchtwagen-Börsen wuchs um 20 Prozent.

Das Plakat für Genf

Ferdinand Dudenhöffers neues Buch „Das Ende des Autos, wie wir es kennen.“ So umschreibt Prof. Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen in seinem neuen Buch „Wer kriegt die Kurve?“ die Zeitenwende in der Autoindustrie. Das „System Auto“ wird sich grundlegend ändern, es wird kein isoliertes Fortbewegungsmittel mehr sein. Dudenhöffer ist Referent am 18. Oktober beim A&W-Tag in der Wiener Hofburg.

Noch dauert es einige Monate, bis der Autosalon beginnt, doch das Plakat für Genf wurde bereits vorgestellt: Es zeigt das Heck eines Sportwagens, dessen Frontansicht bereits beim bisher letzten Salon in diesem Frühjahr zu sehen war. Entwickelt wurde es in Zusammenarbeit mit dem Designer Mark Stehrenberger.

Franzosen schlucken A.T.U Mit knapp 1.300 Werkstätten in 16 Ländern ist die französische Mobivia-Gruppe Europas größter unabhängiger Anbieter von Kfz-Wartungs- und Reparatur-Services: Nun wird das Unternehmen noch größer, denn Mobivia übernimmt den deutschen Marktführer A.T.U. Das Unternehmen hat 577 Standorte in Deutschland, 25 in Österreich sowie 6 in der Schweiz. Innerhalb der Mobivia-Gruppe soll A.T.U weiterhin als eigenständige Marke auftreten. Das erste Ziel ist eine Reduktion der Mietkosten auf ein handelsübliches Niveau; nur so kann A.T.U wieder auf einen profitablen Wachstumskurs geführt werden.

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Der bereits vor mehreren Wochen angekündigte Verkauf der Westfalia-Automotive-Gruppe an die Horizon Global Corporation wurde Anfang Oktober vollzogen. Damit entstehe ein weltweit tätiger Entwickler, Hersteller und Verkäufer von Anhängerkupplungen und damit verbundenem Zubehör, hieß es in einer Aussendung der beiden Unternehmen. Horizon hat seinen Hauptsitz im US-Bundesstaat Michigan und ist sowohl in der Erstausrüstung als auch im Groß- und Einzelhandel tätig. Westfalia bearbeitete bisher von Deutschland aus vor allem den europäischen Markt.

Autonomes Fahren als Chance Droht den Eisenbahnen ein Verlust an Fahrgästen, wenn das autonome Fahren mit Pkws verwirklicht wird? Geht es nach den Autoren einer Studie der Boston Consulting Group (BCG), dann würden 40 Prozent der jetzigen Bahnreisenden auf ein selbstfahrendes Auto umsteigen.

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Als Gründe nennen sie, dass die Fahrt zum Bahnhof (und das Warten auf den Zug) entfällt und auch dass die Reisedauer im Pkw im Vergleich zu jetzt sinken wird, weil es weniger Verkehr gibt und die Parkplatzsuche entfällt. Große Unterschiede gibt es allerdings bei den Altersgruppen: Während bei den Über-55-Jährigen etwa ein Drittel nicht am autonomen Fahren interessiert ist, ist es bei den Unter-35-Jährigen nur jeder Zehnte. BCG rät den Bahnunternehmen, schon jetzt Auswirkungen auf das eigene Geschäft zu bedenken.


ASPEKTE

Porsche Holding bündelt Nach dem Vorbild der Großhandels-Auslandstöchter hat nun die Porsche Holding Salzburg die Importgesellschaften Seat Austria und Intercar Austria unter dem Dach der Porsche Austria vereint. Diese war schon zuvor für VW, Audi, Porsche und VW Nutzfahrzeuge zuständig. Die Markenchefs Mag. Wolfgang Wurm (Seat) und Max Egger (Skoda) bleiben auch nach dem Stichtag 1. Oktober unverändert, es gibt auch keinerlei Personalabbau.

E-Autos: ÖAMTC fordert Transparenz Das Vollladen eines Elektroautos kostet laut einer Erhebung des ÖAMTC zwischen 0 und 15 Euro. Der Mobilitätsklub kritisiert, dass es die Autofahrer derzeit sehr schwer hätten, Preise zu vergleichen. Der ÖAMTC fordert standardisierte Ladestationen, mehr

Schnelllademöglichkeiten, ein einheitliches Steckerformat und mehr Kostentransparenz.

Niederösterreichischer Sieg Ende September wurde die Staatsmeisterschaft der Kfz-Techniker in der Landesberufsschule Eggenburg abgehalten. Der Austragungsort erwies sich als „Heimvorteil“: Bester Lehrling wurde Rafael Geiblinger (freie Werkstätte Wolfgang Schweighofer, St. Georgen/Leys, NÖ) vor Günther Hagler (Autohaus Weislein, Euratsfeld, NÖ). Dritter wurde Stefan Lafer (Steir. Automobil- und Motorsportklub, Graz). Bundesbildungsreferent Hubert Stoff (i. B. l.) bezeichnete die von Castrol, Würth und Garanta unterstützte Veranstaltung als Muster-Staatsmeisterschaft. Die Urkunde an den neuen Staatsmeister Rafael Geiblinger (M.) wurde bei der Siegerehrung von Bundesinnungsmeister Komm.-Rat Ing. Josef Puntinger (r.) übergeben.

Belastung für Nutzfahrzeuge

Generationswechsel Im Autohaus Wiener (Eltendorf, Burgenland) hat Komm.Rat Josef Wiener die Geschäfte nun offiziell an seinen Sohn Stefan übertragen. Das Unternehmen beschäftigt 18 Personen und ist als Opel-Händler und als Servicepartner für die Marke Chevrolet tätig. Pro Jahr werden ungefähr 100 Neuwagen verkauft. Stolz ist Josef Wiener, langjähriger Landesinnungsmeister der burgenländischen Kfz-Techniker, auch auf seine Rolle in der Nachwuchsförderung. Seit dem Jahr 1980, als Josef Wiener seine Meisterprüfung absolvierte, wurden in Eltendorf 33 Lehrlinge ausgebildet – zum Kfz-Techniker ebenso wie zum Spengler. Das Autohaus befindet sich nach der letzten Umgestaltung auf der neuesten Innen- und Außen-CI von Opel.

Der Sprecher der österreichischen Nutzfahrzeugimporteure, Mag. Franz Weinberger, warnte Anfang Oktober vor einer flächendeckenden Lkw-Maut auf den österreichischen Straßen. Dass der Lkw-Verkehr keinen adäquten finanziellen Beitrag leiste, sei schlichtweg falsch, so Weinberger. Er rechnete vor, dass im Jahr alleine 1,25 Milliarden Euro an Lkw-Maut in den österreichischen Staatssäckel geflossen seien. Österreich habe bereits jetzt im EU-Vergleich sehr hohe Mauttarife. Außerdem würde eine

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flächendeckende Maut für Lkws den ländlichen Raum benachteiligen. Weiters warnte Weinberger vor einer Mehrbelastung durch eine Erhöhung der Mineralölsteuer.

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Mag. Barbara Weiss, MBA

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MEHRWERT war noch nie so persönlich.


THEMA

Garantierte Verluste Wo gehobelt wird, fliegen Späne. Wo Autos zusammengebaut werden, treten auch Fehler auf. Doch warum erhalten die Kfz-Betriebe für Garantie-Reparaturen deutlich weniger Geld, als ihnen zustehen würde? Und gibt es Auswege? Von Dr. Friedrich Knöbl

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ehler, die zu Garantie-Reparaturen führen, sind bei der Auslieferung meist noch nicht erkennbar. Die fehlerhaften Autos landen beim Endkunden, der beim Händler reklamiert. Die Erledigung dieser Reklamationen kostet Geld. Wenn es um den Ersatz dieser Kosten geht, sind die Produzenten knauserig. Die KMU Forschung Austria hat schon vor zwei Jahren belegt, dass die Kfz-Betriebe bei den Garantie- und Gewährleistungsarbeiten viel Geld verlieren. Aber: Muss das so sein? Nach der Gesetzeslage haben es Österreichs Kfz-Betriebe beim Garantieregress gut: Denn seit 2013 gibt es das KraSchG. Mit dem sind die Hersteller gesetzlich verpflichtet, den Vertragswerkstätten den notwendigen und nützlichen Aufwand zu ersetzen. Wenn in deren Garantiehandbüchern etwas anderes drin steht, so sind diese Bestimmungen unwirksam. Die Realisierung dieses gesetzlichen Anspruches schaut jedoch recht triste aus. 2013 kam der durchschnittliche Vertragshändler auf einen Umsatz von 2,9 Millionen Euro. 30 Prozent – somit 870.000 Euro – machte er dabei mit seiner Werkstätte. Im Durchschnitt erzielten die Betriebe 2013 einen Gewinn vor Steuern von 0,9 Prozent des Umsatzes, das sind rund 26.100 Euro. Diese Daten veröffentlichte Ende Jänner 2015 die KMU Forschung Austria.

Ertragslage wäre deutlich besser

Ing. Josef Schirak kämpft seit Jahrzehnten für die Händlerinteressen

auch die größeren Betriebe mit einem Netto-Umsatz von 4,6 Millionen Euro angesehen. Die kommen auf einen Garantieumsatz von 138.000 Euro und auf einen daraus resultierenden Fehlbetrag von 39.100 Euro. Bei diesen Unternehmen würde sich durch eine volle Refundierung des Garantieaufwandes die Rentabilität von 1,1 auf 1,9 Prozent des Jahresumsatzes erhöhen. Womit auch diese Werte weit unter den 3,75 Prozent einer „normalen“ marktorientierten Wirtschaft liegen. Das Thema brennt daher allen Markenbetrieben auf den Nägeln – ob sie sich nun damit auseinandersetzen oder nicht.

Abschlag von 10 Prozent vereinbart Derartige Daten haben bei einigen Händlerverbänden die Alarmglocken schrillen lassen. „Wir von VW haben über den Europäischen Händlerverband beim Institut für Automobilwirtschaft noch eine weitere Studie machen lassen“, sah sich Dr. Josef Lamberg für die erforderlichen Verhandlungen mit dem Hersteller gut munitioniert. „Da war international schon einiges in Arbeit“, sagt Verbandsobmann Stefan J. Hutschinski (Autohaus John): Seiner Meinung nach habe auch das KraSchG mit dazu beigetragen, eine halbwegs ausgeglichene Lösung zu finden. Vom Kunden-Stundenpreis wurde ein Abschlag von 10 Prozent vereinbart. „Da ist der Hersteller wie ein Großkunde“, meint Hutschinski; so werden die vom jeweiligen VW-Partner echt verrechneten Werte als Basis herangezogen. Für Ersatzteile wird eine Marge von 15 Prozent gewährt. „Am Anfang hatten wir nur eine Handlingmarge von 3 Prozent bei einem Aufwand von 18 Prozent“, erläutert Lamberg, der das Ergebnis jahrelanger Bemühungen nicht an die große Glocke hängen will. „Auch bei den Arbeitszeitvorgaben gibt es keine nennenswerten Beschwerden“, sagt Hutschinski. Aus seiner Sicht war es möglicherweise hilfreich, dass mit Porsche

Stefan Hutschinski vertritt die VW-Audi-SeatSkoda-Händler

Vom Werkstättenumsatz entfallen etwa 10 Prozent auf Garantiefälle. Diese 87.000 Euro Garantieumsatz bescherten dem Betrieb 2013 einen Verlust von 24.650 Euro. Bei einer vollen Refundierung des Garantieaufwandes hätte sich die Ertragslage auf 50.150 Euro bzw. 1,7 Prozent des Umsatzes verbessert. Bei der ersten Studie im Jahr 2009 betrug der Garantieverlust „nur“ 20.340 Euro. Es zeigt sich somit, dass die Verluste größer und nicht kleiner wurden. Die KMU Forschung hat sich in einer vertieften Analyse

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THEMA

Inter Auto die mit Abstand größte Autohandelsgruppe auf Händlerseite im selben Boot saß. Für Einzelhandelssprecher Sepp Schirak ist klar, dass den Vertragspartnern die Vollkosten derartiger Gewährleistungsarbeiten zu ersetzen sind. Schließlich liegt die Ursache der Kundenreklamation beim Hersteller und nicht beim Händler. „Da haben die Betriebe auch für völlig fremde Fahrzeuge eine vertragliche Reparaturpflicht übernommen.“ Eigentlich hätten diese Arbeiten direkt die Hersteller zu erledigen. Wie mühsam der Weg zum Kostenersatz ist, zeigt sich etwa bei Peugeot. „Wir haben bereits den vierten Ansprechpartner“, sagt Händlersprecher Bernd Kalcher. Dieses heiße Eisen wurde bisher stets von einem Kundendienstdirektor zum nächsten weitergereicht. Peugeot wurde auch angeboten, die Studie der KMU Forschung markenspezifisch zu vertiefen. Ein Vorschlag, der auf wenig Gegenliebe stieß.

Die Verlustquellen Die KMU Forschung hat untersucht, wo bei der Garantieabrechnung das Geld zum Fenster rausfliegt: > Im Durchschnitt müssen die Händler einen Abschlag von 13 Prozent auf den normalen Kundenverrechnungssatz akzeptieren. > Hinzu kommt, dass die Vorgabezeiten zu knapp sind, daher nur ein Teil der von den Kfz-Technikern tatsächlich geleisteten Stunden bezahlt wird. Dadurch reduziert sich die Refundierung auf 75 Prozent.

Bernhard Kalcher ist für die PeugeotHändler zuständig

> Bei Spengler- und Lackiererarbeiten sind es gar nur 65 Prozent. > Die Handling-Kosten für Ersatzteile bei „normalen Reparaturen“ liegen bei 20 Prozent des Netto-Einstandspreises. Davon werden aber durchschnittlich 5 Prozent refundiert.

Händlerverbände agieren nun gemeinsam Ähnlich die Situation bei Citroën: Weshalb beide Händlerverbände beschlossen, das Problem nun gemeinsam anzugehen – auch da bei den beiden Marken viele gleichartige Garantiearbeiten anfallen, jedoch unterschiedlich vergütet werden. Citroën-Sprecher Andreas Parlic wird daher mit einigen Testbetrieben die Unterschiede zwischen der Garantieabrechnung und der Kundenabrechnung untersuchen. Diese Werte werden dann mit den Ergebnissen von Peugeot-Testbetrieben verglichen. Auf dieser Basis sollten Gespräche mit dem Hersteller geführt werden. Und wenn diese erfolglos bleiben? Dann haben die Händlerverbände beschlossen, die Vergleichsergebnisse im Rahmen des §-7-Verfahrens von einem von der Schlichtungsstelle bestimmten Sachverständigen überprüfen zu lassen. Und wenn das zu keinem Ergebnis führt, können sie bei Gericht auf Feststellung klagen, dass die nachteiligen Garantieregelungen des Händlervertrages unwirksam sind. Und der Hersteller daher verpflichtet ist, für die eingeklagten Garantiearbeiten die vollen Kosten zu bezahlen. •

Andreas Parlic leitet den CitroënHändlerverband

> Durch die zusätzlichen Vorschriften für Garantieabwicklungen erhöht sich der Handling-Aufwand um 5 Prozent auf 25 Prozent, beträgt die Unterdeckung (der Verlust) somit 20 Prozent des Einstandspreises. > Hinzu kommt der zusätzliche administrative Aufwand der Garantieabwicklung. Im Vergleich zum Kundenauftrag sind das 1 Stunde und 15 Minuten, die der Betrieb dem Hersteller „schenkt“.

Kraftfahrzeugsektor-Schutzgesetz: Garantie- und Gewährleistungsvergütungen

Angesichts der unzureichenden Garantievergütung steht vielen Kfz-Betrieben wirtschaftlich das Wasser bis zum Hals

§ 5. Hat ein gebundener Unternehmer aufgrund der Vertriebsbindungsvereinbarung oder wegen eines Mangels, der bereits bei Auslieferung an den gebundenen Unternehmer vorlag, Garantieleistungen erbracht oder Gewährleistungsansprüche befriedigt, so hat der gebundene Unternehmer gegenüber dem bindenden Unternehmer Anspruch auf Ersatz des mit den Leistungen verbundenen notwendigen und nützlichen Aufwands. § 2. Soweit in Vereinbarungen von diesem Bundesgesetz zum Nachteil des gebundenen Unternehmers abgewichen wird, sind sie unwirksam.

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gangsbedingungen mit neuen strategischen Ansätzen zu verknüpfen.“

vationsstärke von Ford ist die perfekte Basis, um die strukturellen Aus-

Manfred Lehr, Horn: „Wir sind seit 60 Jahren Partner von Ford. Die Inno-

Innovationsstark

Langjährige Partner – Garanten des Erfolgs


Foto: NÖN Amstetten (Schoder)

Ford Motor Company (Austria) GmbH, Hackinger Straße 5c, 1140 Wien, Tel.: +43 (0) 50 6581-0, Fax: +43 (0) 50 6581-210, www.ford.at

Autohausarchitektur macht den Kontakt zu den Kunden attraktiv.“

beit mit Ford. Das Zusammenspiel von Langzeitpräsenz und moderner

Petra Aiginger-Klein, Hausmening: „1984 begann unsere Zusammenar-

Regionalkompetent

bleibt das Automobilgeschäft auch für die Folgegeneration tragfähig.“

alle Kräfte gebündelt werden. Nur mit der Bereitschaft zur Transformation

Bernhard Käfer, Fürstenfeld: „Für das Zeitalter der Digitalisierung müssen

Transformationsbereit

So bieten wir unseren Kunden auch in Zukunft die gewohnte Qualität!“

legendären Anglia Super. Es ist klar, dass wir mitwachsen mit der Marke Ford.

Walter Eigenthaler, Texing: „1966 lieferten wir unseren ersten Ford aus, einen

Kundenorientiert


HANDEL

„Wir werden all diese Dinge aufklären, und zwar ohne falsche Rücksichnahme“,

verspricht VW-Chef Matthias Müller auf Seite 18

„Wir werden mehrere Alpine Center einrichten, um den Markt ausreichend abzudecken“, erklärt Olivier Wittmann (Renault) auf Seite 22

Jaguar verstärkt sein Management-Team Anfang November übernimmt Dr. Thomas Hörmann bei Jaguar Land Rover Austria die neu geschaffene Stelle als Operations Director: Damit trägt der Importeur dem Wachstum der vergangenen Jahre Rechnung – zumal ja auch für die nahe Zukunft eine Reihe neuer Produkte angekündigt ist, mit der der Marktanteil weiter ausgebaut werden soll. Hörmann war jahrelang bei Ford und Fiat in Österreich tätig, zuletzt arbeitete er für die AMAG-Gruppe in der Schweiz. Hörmann berichtet direkt an Geschäftsführer Mag. Peter Modelhart.

Porsche Freistadt: Management-Buy-out Die Niederlassung Porsche Freistadt der Porsche Inter Auto GmbH wird mit Wirkung 1. Jänner 2017 von Andreas Fuchs übernommen. Der Oberösterreicher leitete bereits von 2006 bis 2009 den Betrieb in Freistadt und ist aktuell als Verbundgeschäftsführer für die Betriebe Porsche Salzburg, Porsche Alpenstraße, das Porsche Zentrum Salzburg, Skoda Sterneckstraße sowie Porsche Hallein verantwortlich. Grund des Verkaufs ist laut PIA unter anderen die Randlage von Freistadt zu den Linzer PIA-Betrieben.

Dieter Scheuch

In fremden Revieren Ab sofort betätigt sich – vorerst mit Schützenhilfe eines deutschen Autohändlers – der Kfz-Versicherungsriese Huk-Coburg in unserem Nachbarland

Franz Judenburg: Porsche prüft Übernahme

als Gebrauchtwa-

Die Bundeswettbewerbsbehörde prüft derzeit die geplante Übernahme des Judenburger Autohauses Franz durch die Porsche Holding GmbH. Ziel sei es, eine Zweigniederlassung in Judenburg zu errichten, sagt Richard Mieling, Leiter der Konzernkommunikation. Gleichzeitig laufen die Verhandlungen bezüglich der Miete mit der Immobilienfirma Hewiko, die die Liegenschaft vor der Insolvenz des Autohauses Franz gekauft hat. Vorbehaltlich der Erfüllung aller Voraussetzungen für die Übernahme könne der Betrieb eröffnet werden.

Entwicklung, die

genhändler. Eine Pessimisten mit Argusaugen beobachten: Denn sie fürchten, dass es dem Unternehmen dabei nicht nur darum geht, möglichst viele Kfz-Verträge ab-

MVC: Sanierungskurs trägt Früchte

zuschließen. In einem

Von einer anhaltenden Aufwärtsentwicklung berichtet Alfons Fischer, Aufsichtsratsvorsitzender der MVC Automotive Group: „Seit April schreiben wir keine Verluste mehr“, so Fischer. Angesichts dessen sei heuer von einem ausgeglichenen Cashflow auszugehen, ab 2017 wolle man schwarze Zahlen schreiben. Die Sanierung der 5 österreichischen MVC-Standorte sei mit Einschnitten verbunden gewesen: Der Mitarbeiterstand werde Ende 2016 etwa 230 Personen betragen, während es Mitte 2015 noch 310 waren.

könnten Versicherer

Worst-Case-Szenario auf den Geschmack kommen und sich nicht nur als Händler und in der Folge auch als Reparaturbetrieb, sondern – mit entsprechenden Rabatten als

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60 Jahre Autohaus Brammen

Komplettdienstleister

Das 60-jährige Firmenbestandsjubiläum wurde kürzlich im Autohaus Brammen, das in Baden beheimatet ist, gefeiert. Der Betrieb wird in 3. Generation von Gerhard und Heinz Brammen geleitet. Neben der Hauptmarke Mercedes-Benz kümmern sich 25 Mitarbeiter auch um smart-, Subaru- und SsangYong-Fahrzeuge. Rund 700 Kunden und Lieferanten stießen mit der Familie Brammen auf das runde Jubiläum an. Herzlich gratulierte auch Badens Bürgermeister Dipl.-Ing. Stefan Szirucsek.

Konkurrenz unter

AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2016

etablieren und die Druck setzen. Schauen wir einmal, welche Impulse ein neuer Spieler mit langem Atem geben kann – und ob er durchhält.


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HANDEL

Podiumsdiskussion: Moderator Klaus Obereder, Heinrich Schaller (Raiffeisen Landesbank), Matthias Müller (VW), Wolfgang Eder (voestalpine), Dieter Hundt (Deutsche Handelskammer, v. l.)

Dieser Abend lockte viele Bis zum Schluss war spannend, ob er wirklich kommen würde: VW-Vorstandsvorsitzender Matthias Müller hatte versprochen, einen Vortrag in Linz zu halten. Und Deutschlands wichtigster Automanager erschien trotz der Turbulenzen, in denen sich der Konzern befindet. Von Mag. Heinz Müller

P

olitiker, Künstler, Wirtschaftstreibende: Das seit rund zehn Jahren bestehende RaiffeisenForum in Linz hat sie schon alle gesehen. Doch nicht immer war die Location am Europaplatz 1a so voll wie an diesem kühlen Abend im September. Gekommen war einer, dessen Name dieser Tage auf allen Wirtschaftsseiten der Zeitungen zu finden ist: Dipl.-Inform. (FH) Matthias Müller, seit rund einem Jahr amtierender Vorstandsvorsitzender des VW-Konzerns. Jener Mann also, der nach dem nicht ganz freiwilligen Rücktritt von Dr. Martin Winterkorn und anderen ehemals hochrangigen Managern die Fehler der Vergangenheit ausbaden muss.

„Wir haben die moralischen Grenzen überschritten“ Doch natürlich war Müller nicht nach Linz gekommen, um ausschließlich über „Diesel-Gate“ zu sprechen – auch wenn er das Dilemma in seinem Vortrag direkt ansprach: „Der VW-Konzern hat durch die Software-Manipulationen Regeln gebrochen und die moralischen Grenzen überschritten“, sagte er: Daher werde man „all diese Dinge aufklären, und zwar ohne

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falsche Rücksichtnahme“. Außerdem müsse man den Kunden helfen, wo es möglich sei und aus den Fehlern die richtigen Schlüsse ziehen. Er verstehe, wenn dies manchen Menschen nicht schnell genug gehen könne: „Doch ich kann nur um Geduld werben angesichts dessen, was wir aufzuarbeiten haben.“ Laut Müller hat die Krise auch „einige Türen geöffnet und zu Veränderungen geführt, die notwendig waren“. Konkret meinte er damit, dass man auch die Denkweise „in unserem Unternehmen verändern“ müsse. „Wir müssen schneller entscheiden, uns für Partnerschaften und Beteiligungen öffnen und Dinge ausprobieren, statt nur die Risiken zu sehen.“ Es sei an der Zeit, Widerstände zu überwinden und Ängsten entgegenzutreten, so der Konzernchef. „Wir müssen unsere 600.000 Mitarbeiter mit auf diesen Weg nehmen.“

Die Deutsche Handelskammer in Österreich war Mitveranstalter – angeführt von Präsident Prof. Dr. Dieter Hundt

Gastgeber Dr. Heinrich Schaller (Raiffeisen Landesbank OÖ, l.) begrüßte VW-Vorstandsvorsitzenden Matthias Müller (r.)

Deutliche Veränderungen in den kommenden 10 Jahren Dies sei notwendig, um die massiven Veränderungen der kommenden 10 Jahre zu bewältigen: „Wir werden uns vom Hersteller großartiger Fahrzeuge zum weltweit tätigen Anbieter nachhaltiger Mobilität wandeln.“ Ein erstes Auto, das autonomes Fahren auf längeren, genau definierten Strecken ermöglicht, will der VW-Konzern am Wechsel zur nächsten Dekade auf den Markt bringen. Die Zahl der reinen E-Autos und Plug-in-Hybride soll im Konzern von derzeit 9 auf mehr als 30 bis zum Jahr 2025 steigen. Auch die Reichweite soll massiv erhöht werden: Unter anderem soll der neue E-Golf ab 2017 rund 300 Kilometer elektrisch fahren. •

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Dr. Wolfgang Eder, Vorstandsvorsitzender der voestalpine, ist einer der Lieferanten von Volkswagen


HANDEL

Potenziale dank dem Turnaround Für Opel, sagt Österreich-Chef Mag. Alexander Struckl glaubhaft, sei die Pkw-Neuzulassungsstatistik das Ergebnis des Turnarounds der Marke und zugleich der intensiven Marktbearbeitung im Verbund mit dem Handel. Von Dr. Nikolaus Engel und Mag. Heinz Müller

F

ür den weiteren Verlauf des laufenden Jahres erwartet er ein Plus im österreichischen Markt – sowohl bei Pkws als auch in der Kategorie der von Opel angebotenen Leichtnutzfahrzeuge bis 4,5 Tonnen. Die Marke aus Rüsselsheim verkaufe auf Marktniveau und habe durch Halten des Marktanteils heuer die Stückzahl steigern können, sagt Struckl. Man echne bis Jahresende mit rund 26.000 Neuzulassungen. Eines der Erfolgsgeheimnisse der Marke ist das Handels- und Servicenetz, das nach wie vor aus freien Unternehmern als Partner besteht. Das Netz sei nicht nur wirklich gut und mehr als komplett aufgestellt, sondern auch sehr stabil, sagt Struckl erfreut: Durch Konzentration auf die Marke Opel, die bis 2020 insgesamt noch 29 neue Produkte bringen werde, könne der Druck auf dem Markt gesteigert und das Geschäft verbessert werden. Zu den neuen Produkten gehört auch der reine Elektrowagen Ampera-e mit deutlich über 400 km Reichweite. Das Auto kommt 2017 auf den Markt.

Mit dem Ampera-e (o.) will Opel das ElektroautoSegment revolutionieren; die Reichweite wird mit 400 Kilometern angegeben Der Mokka X (u.) steht bereits bei den Händlern, weitere SUVs sollen folgen Unter diesen Bedingungen in Österreich weiter zu wachsen – mit Blick auf die höheren Stückzahlen früherer Jahre – sei künftig das Ziel, so Struckl. Stolz berichtet er von den Erfolgen der Marke Opel, deren Turnaround, wie Struckl betont, sich auch an der Steigerung des Marktanteils ablesen lässt, von den Erfolgen im Nutzfahrzeugmarkt: Auch aufgrund der Variantenvielfalt ist das mittlere Modell Vivaro so stark nachgefragt, dass es zu Lieferzeiten kommt. Doch die Hauptgewinner der Opel-Nutzfahrzeugpalette waren zuletzt Combo und Movano.

Neue Angebote bei den SUVs

Beim Vivaro kommt es sogar zu Lieferzeiten

In Zukunft will Opel auch bei den SUVs (noch) stärker werden. Ein erster Schritt dazu ist die Erneuerung des erfolgreichen Mokka. Er war in den ersten acht Monaten mit 2.835 Einheiten der zweitbeste Opel in der Zulassungsstatistik. Vor ihm lag nur der neue Astra (3.676 Stück); der Corsa schaffte heuer mit 2.687 Stück Platz 3. Da Opel nun alle Modelle mit Allradantrieb mit einem X kennzeichnet, trägt auch der Mokka ein X im Namen. Die Offensive soll mit dem Nachfolger des Antara und einem SUV unterhalb des Mokka X fortgesetzt werden. •

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??


HANDEL

Mag. Roland Punzengruber (l.) und Hansjörg Mayr haben ein ambitioniertes Qualifizierungsprogramm gestartet (potenziellen) Autokäufer sind: „Wenn die Kunden spüren, dass ihnen mit entsprechender Wertschätzung begegnet wird, rückt die Preisdiskussion in den Hintergrund“, erläutert Weiss. Gleichzeitig sind Kunden viel eher geneigt, in ein als freundlich und herzlich empfundenes Autohaus zurückzukehren, was naturgemäß positive Auswirkungen auf die Werkstattauslastung und die Wiederkäuferrate hat.

Im Mittelpunkt steht der Mensch Von wegen teuer, elitär und abgehoben: Hyundai verleiht dem Begriff „Premium“ eine neue Bedeutung. Die Qualifizierungsoffensive der österreichischen Importgesellschaft hat europaweite Vorbildwirkung. Von Philipp Hayder

Intensive Schulungen Zur Vermittlung von Personal Premium wurden im Frühjahr erste Workshops für Inhaber und leitende Angestellte der 87 Hyundai-Vertragshändler durchgeführt. Das Feedback der Teilnehmer sei „außerordentlich positiv“ gewesen, freut sich Weiss über den Bewusstseinswandel in der lange Zeit auf den möglichst angebotsgetriebenen

S

ei es der neue i30, der Ioniq oder der Tucson: In puncto Design, Qualität und Werterhalt erfüllen die Fahrzeuge von Hyundai mittlerweile höchste Ansprüche. Dennoch sind die Preise für breite Käuferschichten leistbar geblieben: „Modern Premium“ nennt der koreanische Hersteller seine Produktphilosophie. In Österreich wird diese Strategie von „Personal Premium“ ergänzt: „Darunter verstehen wir einen ganzheitlichen Prozess, der die bestmögliche Betreuung in jeder Phase der Kundenbeziehung sicherstellt“, erläutern Hansjörg Mayr und Mag. Roland Punzengruber, die beiden Geschäftsführer des Importeurs. Um die Vertragsbetriebe darauf vorzubereiten, riefen sie gemeinsam mit der Leiterin der Personalentwicklung bei Denzel, Mag. Barbara Weiss, ein einzigartiges Ausbildungs- und Qualifizierungsprogramm ins Leben.

Magische Momente „Wir verlangen von unseren Partnern keine zusätzlichen finanziellen Investitionen, sondern vielmehr eine Investition in die eigene Einstellung“, unterstreicht Mayr. Vom ersten Kundenkontakt („die Motivanalyse ist viel wichtiger als die Bedarfsanalyse“) über das auf hohem Niveau geführte Beratungsgespräch bis hin zum professionellen Vertragsabschluss samt Finanzierungs-, Versicherungs- und Zubehörverkauf soll in den Hyundai-Betrieben ein einheitliches Kundenerlebnis sichergestellt werden. Dazu wurden 22 „Magic Moments“ definiert, die von entscheidender Bedeutung für das Wohlbefinden der

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Sowohl die Modelle als auch die Schauräume von Hyundai erfüllen bereits PremiumAnsprüche: Jetzt folgen die „Soft Skills“!

Vertrieb fokussierten Händlerorganisation. Wie intensiv die Ausbildungsmaßnahmen sind, zeigt die Tatsache, dass noch heuer jeder Hyundai-Verkäufer 5 Schulungstage absolvieren wird. 2017 sind Trainings für angeschlossene Händler und Werkstattpartner vorgesehen.

Wandel im Kopf „Bei Personal Premium steht der Mensch im Vordergrund“, fasst Mayr die neue Philosophie zusammen. Von ersten Betrieben wird sie bereits erfolgreich in die Praxis umgesetzt. Gleichzeitig wurde Hyundai Motor Europe auf die österreichische Qualifizierungsoffensive aufmerksam, die künftig auch in anderen Ländern umgesetzt werden könnte: Schließlich verdienen beste Produkte den besten Umgang mit den Kunden. •

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MARKENMonitor Monitor

Ihre Stimme zählt!

Im Oktober beginnt die erste Zufriedenheitsumfrage unter österreichischen Kfz-Markenbetrieben.

S

tandards und Vorgaben, Aktionen und Werbekampagnen, Garantieabwicklung und Ertragschancen, Schulungen und laufende Unterstützung: Wie bewerten die österreichischen Kfz-Markenbetriebe die Zusammenarbeit mit ihren Importeuren? Diese Frage wird der MarkenMonitor erstmals wissenschaftlich fundiert beantworten. Auftraggeber der Untersuchung ist AUTO & Wirtschaft mit Unterstützung des Bundesgremiums Fahrzeughandel, der Bundesinnung der Fahrzeugtechnik und des Verbands österreichischer Kraftfahrzeugbetriebe.

Wie in Deutschland, wo bereits seit 19 Jahren ähnliche Studien erstellt werden, werden auch in Österreich das renommierte Marktforschungsunternehmen puls sowie das Institut für Automobilwirtschaft für die Umsetzung des MarkenMonitors verantwortlich sein. In den kommenden Wochen werden die Mitarbeiter von puls ausgewählte Kfz-Betriebe telefonisch kontaktieren. Die Umfrageteilnahme wird maximal 15 Minuten in Anspruch nehmen, der vertrauliche Umgang mit allen Angaben ist garantiert. Bis zum Jahresende werden die Ergebnisse des ersten rot-weiß-roten MarkenMonitors vorliegen. Sie sollen ein wichtiges Werkzeug für die Arbeit der Händlerverbände und Interessenvertretungen sowie eine objektive Standortbestimmungshilfe für die Kfz-Importeure bilden. AUTO & Wirtschaft wird in einer Sonderausgabe über den MarkenMonitor berichten. Was in Deutschland seit beinahe 2 Jahrzehnten gelebte Praxis ist, wird somit auch in Österreich Realität – eine wissenschaftlich fundierte Zufriedenheitsumfrage unter Markenbetrieben, bei der die Stimme jedes einzelnen teilnehmenden Unternehmens gehört wird!

Haben Sie Fragen zum MarkenMonitor? Dr. Konrad Weßner Geschäftsführer von puls Marktforschung T: 0049 911 95 35 400 E: wessner@puls-marktforschung.de Wissenschaftliche Durchführung:

Ein Projekt von:


HANDEL

Neue Modelle, neue Schauräume und schon bald die Rückkehr eines bekannten Namens: Olivier Wittmann, seit Juli als Generaldirektor für die österreichischen Aktivitäten von Renault und Dacia verantwortlich, verfolgt ambitionierte Pläne. Von Philipp Hayder

„Wir beschleunigen weiter“

A

&W: In den vergangenen eineinhalb Jahren hat Renault zahlreiche neue Modelle eingeführt. Wie wird es weitergehen? Olivier Wittmann: Renault hat schon jetzt die jüngste Palette am Markt, doch das Modellfeuerwerk ist noch nicht zu Ende. Ende 2016 wird die vierte Generation des Scénic auf den Markt kommen, Anfang 2017 wird der Grand Scénic und im Frühling der neue Koleos folgen. Das Sahnehäubchen wird im Herbst 2017 schließlich das Comeback der Sportwagenmarke Alpine sein. Wie wird der Vertrieb von Alpine organisiert? Wittmann: Wir werden mehrere Alpine Center einrichten, um den Markt ausreichend abzudecken. Wo sich diese befinden werden und wie viele es sein werden, stimmen wir derzeit mit unserem Händlernetz ab. Schließlich sind mit der Marke Alpine auch gewisse Investitionen verbunden – und zwar sowohl in einen eigenen Schauraum als auch in markenspezifische Mitarbeiter. Wird es ansonsten Veränderungen im Netz geben? Wittmann: Mit 21 Haupthändlern plus 32 Filialen sowie mit einem dichten Netz aus 122 R-2-Partnern und 11 Werkstätten decken wir quasi den gesamten Markt ab. Es gibt de facto keine „weißen Flecken“, sodass wir gut aufgestellt sind, um gemeinsam mit unseren meist langjährigen Partnern weitere Stückzahlsteigerungen zu erzielen. Wie viele Händler haben bereits die neue CI von Renault umgesetzt? Wittmann: Dieses Jahr werden insgesamt 20 Betriebe das neue Schauraumkonzept realisieren. Zuletzt hat am 17. September Vogl & Co in Weiz einen

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Betrieb im neuen Design eröffnet, bis zum Jahresende werden der neu gestaltete Hauptbetrieb in der Schießstattgasse in Graz sowie Renault Koinegg in Baden folgen. Nächstes Jahr sind sukzessive weitere Standorte in Planung.

Mit Scénic (u.) und Grand Scénic erneuert Renault demnächst zwei volumenstarke Baureihen

Die Umsetzung der neuen Renault-CI schreitet rasch voran

Werden Sie künftig separate Schauräume für Renault und Dacia vorschreiben? Wittmann: Eine Marke, die mit 2,6 Prozent Marktanteil an der vierten Stelle des Privatkundenmarktes rangiert, verdient einen eigenen Schauraum – oder etwa nicht? Wir werden diesen Weg daher forcieren. Im bisherigen Jahresverlauf konnten sowohl Renault als auch Dacia zweistellige Absatzsteigerungen realisieren. Wie lauten Ihre weiteren Ziele? Wittmann: In den ersten 8 Monaten gelang es Renault, den Pkw-Marktanteil von 5,44 auf 5,82 Prozent zu verbessern. Dacia konnte von 2,34 auf 2,55 Prozent zulegen. Monat für Monat liegen wir über unseren eigenen Prognosen, sodass ich davon ausgehe, dass wir die bisher erzielten Marktanteile am Jahresende noch übertreffen werden. Wir haben attraktive Modelle, unsere kaufmännischen Aktionen funktionieren, die Werbemaßnahmen kommen gut an – kurz gesagt, wir beschleunigen weiter. Schon jetzt sind wir die zweitstärkste Vertriebsorganisation in Österreich. Mittelfristig ist ein zweistelliger Marktanteil durchaus vorstellbar. •

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HANDEL

Mit Herz und Sachverstand Seit einem halben Jahr führt Anja Frey-Winkelbauer die Autohäuser von Toyota Frey. „Mit den richtigen Menschen am richtigen Platz“ verfolgt sie ambitionierte Wachstumspläne.

Darüber hinaus berichten nunmehr zwei Führungskräfte direkt an die Geschäftsführerin: Ing. Roman Sobotka fungiert als General Manager für Toyota und Lexus, Andreas Gegenhuber als General Manager für Tochterfirma British Luxury Cars (Aston Martin, klassische Automobile). Die neue Struktur ermögliche ein Maximum an Transparenz und Effizienz, unterstreicht Frey: „Die positiven Auswirkungen sind bereits in den Geschäftszahlen erkennbar.“

Von Philipp Hayder

F

rauen an der Spitze von Autohäusern sind in Österreich nach wie vor selten. Für Anja Frey-Winkelbauer schien der Weg dennoch vorgezeichnet: Schon als Kind war sie mit ihrem Vater in den Werkstätten unterwegs, später leitete sie die Marketingabteilung und trug die Verantwortung für Lexus sowie Aston Martin. Seit April 2016 konzentriert die Mutter von 3 Kindern ihre berufliche Energie auf die Führung der firmeneigenen Autohäuser – eine Position, die im Zuge des Generationswechsels im Familienunternehmen neu geschaffen wurde.

Deutliche Steigerungen

Neue Firmenstruktur „Mit der Aufteilung in den Großhandel, der von meinem Bruder geführt wird, und den von mir verantworteten Einzelhandel haben wir eine zeitgemäße Führungsstruktur geschaffen“, unterstreicht Frey, die in den ersten Wochen ihrer Tätigkeit gemeinsam mit Beratern die Autohäuser analysierte. Danach traf sie weitreichende Entscheidungen – etwa die Schließung des nicht mehr zeitgemäßen Standorts am Wiedner Gürtel, die Reduktion des Personalstands („schmerzhaft, aber unvermeidbar“) oder die Installation von jeweils einem Verkaufs- und Werkstattleiter pro Autohaus, um die lokale Verantwortung zu stärken.

Anja Frey-Winkelbauer vertraut bei der Führung ihrer Autohäuser auf Ing. Roman Sobotka (l.) und Andreas Gegenhuber

Die Einzelhandelsaktivitäten von Toyota Frey umfassen 8 Autohäuser in Wien, Niederösterreich und Salzburg

Für die kommenden Jahre hat sich Frey ehrgeizige Ziele gesetzt: Während die 8 Firmenstandorte heuer rund 1.400 Toyota- und 200 Lexus-Neuwagen sowie 25 Fahrzeuge von Aston Martin absetzen dürften, sollen mittelfristig 3.000 bis 4.000 Verkäufe erzielt werden. Forciert werden außerdem das markenübergreifende Werkstattgeschäft („§-57a-Überprüfungen für alle Marken“) sowie das Engagement bei Young- und Oldtimern („Frey Classic“). Mindestens ebenso wichtig wie diese strategischen Ansätze sei freilich die offene Führungskultur, unterstreicht Frey: „Die Mitarbeiter wissen, dass meine Tür immer offen ist.“ Schlussendlich, weiß die kommunikationsstarke Managerin, kommt es nämlich auch im Autohausgeschäft auf die Menschen an: „Wenn die richtigen Menschen am richtigen Platz arbeiten, ist der Erfolg eine logische Folge.“ •

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ANSICHT Konsens statt Kompromiss

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räsident George W. Bush wurde im November 2000 mit der knappen Mehrheit von 537 Stimmen zum 43. Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt. Auch unsere Bundespräsidentenwahl hat das Dilemma der Demokratie gezeigt: Eine einzige Stimme kann das Wahlergebnis in die eine oder andere Richtung kippen, obwohl die Gründe zur Abgabe dieser einzigen Stimme höchst unterschiedlich sein können. Möglicherweise war es bloß eine diffuse Emotion (Ärger über die Regierung, Furcht vor Überfremdung oder einfach eine persönliche Abneigung gegenüber dem einen oder anderen Kandidaten), mit der sich der oder die Wähler/in mit dem Stimmzettel Luft verschaffen wollte. • Kurz vor seinem Tod machte mich mein Freund Dipl.-Ing. Helmut Rockenbauer, Herausgeber des Branchenmagazins Elektro & Wirtschaft, auf einen elementaren Fehler vieler Abstimmungen aufmerksam: Es wird die Legitimation des einzelnen Wählers kaum hinterfragt. Etwa, wenn Menschen über etwas abstimmen können, von dem sie nicht – oder nicht mehr – betroffen sein werden. Oft geht es nur darum, jemandem in die Suppe spucken zu können. Das ist so, als würde ein Mitarbeiter für die Schließung der Werksküche stimmen, obwohl er bereits zum Ultimo das Unternehmen verlässt. • Der große Vorteil demokratischer Mehrheitsentscheide ist gleichzeitig der größte Nachteil: Sie vereinfachen. Weil das scharf Umrissene die Ausnahme ist, Unschärfe die Regel. Ein weiteres Übel ist, dass Mehrheitsentscheide die Entscheider ganz klar in Gewinner und Verlierer trennen. Freudentänze nach einer Wahl auf der Gewinnerseite zeigen das deutlich. Das wiegt umso schwerer, je größer die Minderheit der Verlierer ist. • Letztlich führt die „Demokratie“ mit ihren Wahlkämpfen zur Spaltung der Gesellschaft. Es gibt Bestrebungen, diese Demokratisierung auch auf

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Dr. Fritz Knöbl ließ sich von den Ereignissen rund um die Wiederholung der Bundespräsidenten-Stichwahl zu philosophischen Betrachtungen hinreißen

„Statt uns für jenen Lösungsvorschlag zu entscheiden, der die meisten Befürworter hat, können wir jenen wählen, der die wenigsten Gegner hat.“

wirtschaftliche Prozesse auszuweiten. Hat dies in Unternehmen für den Einzelnen doch den enormen Vorteil, bei einem Versagen nicht der allein Schuldige zu sein und bei einem Erfolg am Glanz des Tüchtigen partizipieren zu können. Allerdings besteht die Gefahr, dass mit dieser „Demokratisierung“ auch der Bazillus der Spaltung in ein Unternehmen eingeschleppt wird. • Zu dessen Bekämpfung wurde von den beiden österreichischen IT-Technikern Erich Visotschnig und Siegfried Schrotta, die sich bei IBM kennenlernten, das „SK-Prinzip“ entwickelt. Es geht dabei um den „Systemischen Konsens“. Statt der bei einer Wahl üblichen Schwarz-Weiß-Entscheidung – oder den sonst üblichen schalen Kompromissen – setzen die beiden auf Konsens. Es geht darum, Einwände ernst zu nehmen. Es wird generell nicht FÜR einen Vorschlag abgestimmt. Es hat vielmehr jeder Betroffene seinen WIDERSTAND GEGEN die zur Wahl stehenden Vorschläge zu quantifizieren. Und zwar von 0 (kein Widerstand) bis 10 (sehr großer Widerstand). Das ist ein bedeutender Unterschied, zumal viele Menschen Schwierigkeiten haben, dem Lösungsvorschlag eines Andersdenkenden zuzustimmen. Die aber durchaus geneigt sind, einer Lösung einen niedrigeren Widerstandswert zu geben, auch wenn sie von der „Opposition“ kommt. • Dieses System lässt sich nicht nur auf die Willensbildung innerhalb eines einzelnen Unternehmens, sondern auch auf die Zusammenarbeit von Händlern, Händlerverbänden und Herstellern/Importeuren übertragen. Schrottas Urteil: „Statt uns für jenen Lösungsvorschlag zu entscheiden, der die meisten Befürworter hat, können wir jenen wählen, der die wenigsten Gegner hat. Da Menschen immer dem Erfolg nachjagen, orientieren sie ihr Verhalten auch in diesem Fall am neuen Erfolgsprinzip und trachten daher, die Zahl der Gegner und ihre Ablehnung zu verringern, um den ganzen Vorschlag durchzubringen. Dazu müssen sie die Anders-Denkenden verstehen und deren Interessen –so gut es geht – in ihrem Vorschlag berücksichtigen“. • Die Praxis zeigt, dass dies zu einer deutlich besseren Gruppendynamik führt, von der alle Seiten profitieren. Es setzt allerdings voraus, dass das hierarchische Denken, die Machtspiele und das Dominieren der einen über die anderen in den Hintergrund treten (www.sk-prinzip.eu). Selbstverständlich ist das SK-Prinzip nicht für alle Entscheidungen anwendbar. Weshalb auch bei der nächsten BP-Stichwahl weiterhin die Stimme des Dümmsten wahlentscheidend sein kann.

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HANDEL

Zurück auf die Überholspur Steigende Verkäufe und neue Händler zeigen, dass Honda die Krisenjahre hinter sich lässt. Außerdem wird der japanische Konzern – entgegen früheren Ankündigungen – den Import weiterhin selbst wahrnehmen.

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ahrelang gingen die Verkäufe von Honda zurück. Doch heuer gelang, nicht zuletzt dank des HR-V und des neuen Jazz, die Trendwende: Bis Ende August stiegen die Neuzulassungen um 43 Prozent auf 1.675 Pkws. Im Gesamtjahr erwartet der Importeur angesichts dessen eine Steigerung von 1.808 auf rund 2.500 Einheiten. Ein weiteres positives Signal ist das Interesse neuer Vertriebspartner. Ein Beispiel dafür ist die Südost Automobilvertrieb GmbH: 2001 als Gemeinschaftsunternehmen mehrerer steirischer Peugeot-Händler gegründet, war sie bisher ausschließlich für die französische Marke tätig. Ab Februar 2017 werden die Autohäuser Florian (Burgau), Kalcher (Fehring) und Tscherntschitsch (Spielfeld) aber auch als Honda-Partner fungieren.

Kontinuität im Import

Ing. Roland Berger bleibt Importchef von Honda in Österreich …

Zur Aufbruchsstimmung passt, dass der japanische Konzern die Großhandelsagenden weiterhin selbst wahrnehmen wird. Während man im Feb… und verstärkt ruar 2016 offiziell die Suche mit Bernhard Kalcher samt Kolnach privaten Importeuren legen das Netz gestartet hat, wird nunmehr weiterhin das bewährte Team rund um Geschäftsführer Roland Berger von Wiener Neudorf aus für Österreich sowie für Ungarn, Tschechien und die Slowakei verantwortlich sein. • (HAY)

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TOPLeasi

Kondi ngtionen

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MANAGEMENT

„Wie viele es sein werden, wissen wir nicht. Aber ein Konzentrationsprozess ist nicht zu vermeiden“, sagt Antje Woltermann (CECRA) auf Seite 30

„Innerhalb von nur drei Monaten gelang ein völlig reibungsloser Übergang“, meint Michael Erb (Real Garant) auf Seite 38

Mazda: keine Vertragskündigungen zu befürchten Nachdem in Deutschland kürzlich das gesamte Mazda-Servicenetz mit zweijähriger Frist gekündigt wurde, gibt der Importeur in Österreich Entwarnung. In Österreich seien keine Kündigungen vorgesehen. Dabei wird auch auf die mit dem letzten Jahreswechsel in Kraft getretenen Verträge verwiesen. Aktuell umfasst das Mazda-Netz rund 135 Betriebe, die sich in 110 Vertriebsstandorte und 25 reine Werkstätten aufteilen.

Autobank wächst in der Händlerfinanzierung Die Zahl der von der Autobank AG betreuten Autohäuser in der Absatzsowie in der Lagerfinanzierung stieg von 150 auf 180 „Kernpartner“, die Händlerrahmenfinanzierung konnte um 38 Prozent auf 45 Millionen Euro erhöht werden. Bis zum Jahresende rechnet Vorstand Gerhard Dangel mit einem weiteren Anstieg auf mehr als 50 Millionen Euro. Dafür verantwortlich seien marktgerechte Konditionen, die hohe Individualität der Partnerschaft und innovative Leistungen wie die elektronische Lagerprüfung.

Matthias Pilter

Vielfältige Wege zum Verkaufsglück Neulich beim Servicetermin in der Markenwerkstatt: Nachdem seit Kurzem gezielt alle Marken für Werkstattarbeiten angesprochen

Baustart bei Jaguar-Land-Rover-Werk

werden, gesellten sich

Rund 1 Milliarde englische Pfund (umgerechnet rund 1,18 Milliarden Euro) investiert Jaguar Land Rover in sein neues Werk in Nitra (Slowakei). Das Werk wird auf einer Fläche von 300.000 m2 errichtet und soll eine Spitzenposition im Aluminiumbau und in der zugehörigen Konstruktionsexpertise einnehmen. Im Vollbetrieb werden 2.800 Mitarbeiter beschäftigt sein. Die Produktionskapazität wird jährlich 150.000 Fahrzeuge betragen; das erste Fahrzeug soll Ende 2018 von Band laufen.

ein VW zum Check

zu meinem Fahrzeug und ein Mazda fürs Pickerl. Vom Management wohl ein klarer Ansatz, um neben der Werkstattauslastung auch die eigene Marke potenziellen Neuwa-

Preis des durchschnittlichen Gebrauchten gestiegen

genkäufern positiv zu

Der monatlich erhobene „AutoScout24-Gebrauchtwagen-Preis-Index“ ergab für den Monat September einen gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent gestiegenen Durchschnittspreis von 16.948 Euro. Im Vergleich zum Vorjahr (September 2015: 15.957 Euro) wurde sogar eine Steigerung um 6 Prozent errechnet. In den einzelnen Segmenten gab es folgende Veränderungen: Mittelklasse +0,5 %, Kompaktklasse +0,3 %, Sportwagen +/-0 %, Vans -0,2 %, SUV/Geländewagen -0,5 %, Oberklasse -1,8 %, Obere Mittelklasse -1,9 %.

Zufrieden zeigt sich

präsentieren. auch ein Innsbrucker Autohändler, der seinen mit dem neuesten technischen Equipment ausgestatteten Auslieferungsbereich in eine Veranstaltungs-

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Automobil-Cluster mit neuem Lehrgang

location verwandelt

Speziell für Führungskräfte in der Automobilindustrie konzipierte der oberösterreichische Automobil-Cluster gemeinsam mit der LIMAK den Lehrgang „Sales Management for Engineers“. Der Lehrgang entspricht den Anforderungen postgradualer Ausbildungen und kann bei Erfüllung der Zulassungsvoraussetzungen auf den Management MBA der LIMAK Austrian Business School angerechnet werden. Die Gesamtdauer des Programms beträgt 18 Monate plus Master Thesis, 40 Anwesenheitstage sind in Modulen geblockt.

den begrüßen kann. In

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hat und so neue Kuneinem hart umkämpften Markt zeigt sich einmal mehr, dass es keine fixe Formel für den erfolgreichen Autoverkauf gibt.


MANAGEMENT

Mit Gefühl klare Entscheidungen Als verlängerter Arm des WM-Vorstandsvorsitzenden Frank Schröder startet Johannes Lorenz ab 2017 unter einem Dach die WM Trost Austria GmbH.

A

&W: Wie werden Sie möglichst friktionsfrei die „orangen“ und die „grünen“ Kundeninteressen im Sinne von WM Trost zusammenführen? Hans Lorenz: Die Konzentration auf die Anforderungen unserer Kunden ist dabei das Wichtigste. Die Kombination der Stärken beider Unternehmen ermöglicht es uns, diese Zusammenführung zielgerichtet vorzubereiten. Die Strategie, das Produktsortiment, um nur zwei Kernbereiche zu nennen, sind bei WM und Trost gleich bzw. sehr ähnlich. Der wichtigste Baustein bei der Firmenzusammenführung sind jedoch die handelnden Personen vor Ort. Das sind auf beiden Seiten kompetente und erfahrende Mitarbeiter.

Frank Schröder (l.) lässt Hans Lorenz freie Hand beim Integrationsprozess von Trost in WM. Von diesem Vertrauen hängt die Akzeptanz im Markt ab, wovon Lieferanten und Kunden ausgehen.

Ab wann wird WM Trost GmbH rechtlich in Österreich aktiv sein und unter welchem Logo erfolgt künftig der Auftritt im Markt? Lorenz: Das Logo, in dem sich beide Unternehmen wiederfinden, ist definiert und wird ab 1.1.2017 Erkennungsbild der WM Trost Austria GmbH sein. Was werden Ihre stärksten Unterscheidungsmerkmale gegenüber Ihren Mitbewerbern sein? Lorenz: Wir werden uns noch mehr auf unsere Kernkompetenzen konzentrieren: Verfügbarkeit, Logistik, telefonische Erreichbarkeit und Kompetenz im IT- und Katalogbereich. Außerdem setzen wir weiter auf unsere Leistungsbausteine: österreichweite Trainings, Hotline und alle sonstigen Dienstleistungen, die wir insbesondere unseren Partnern anbieten. Nutzen Sie zur Kundenpflege die AutoZum 2017? Lorenz: Wir werden die AutoZum 2017 in Salzburg natürlich nutzen, um den Kunden im persönlichen Gespräch Rede und Antwort zu stehen. Dazu bietet sich die Messe hervorragend an. Wie wird die Zusammenführung der Außendienstmitarbeiter ablaufen, aktuell wird die Werkstatt ja vom Trost- und WM-Außendienst besucht? Lorenz: Natürlich wird es gewisse Veränderungen geben. In Summe wird es jedoch so sein, dass jedem Vertriebsmitarbeiter ein definiertes Gebiet mit entsprechendem Potenzial zugeordnet wird. Die

Aufteilung und Zusammenführung werden im Einvernehmen mit den Außendienst-Mitarbeitern auf beiden Seiten sorgfältig vorbereitet und geplant. Die Preisstrategie der beiden Unternehmen ist in Österreich unterschiedlich. Wie wird hier die neue Philosophie aussehen? Lorenz: Ich denke nicht, dass die Preisstrategie unterschiedlich ist. Wettbewerbsfähige Preise anzubieten und dabei auch Erträge zu erwirtschaften, um in Österreich weiter investieren zu können bzw. den Kunden die notwendige Dienstleistung zur Verfügung zu stellen, ist unsere Aufgabenstellung. Welche Rolle soll die – bei Trost sehr stark zur Kundenbindung verwendete – Werkstattausrüstung spielen? Lorenz: Werkstattausrüstung wird weiterhin ein wesentlicher Baustein unseres Produktportfolios sein. Die Mitarbeiter werden in Zukunft dezentraler organisiert, um noch näher beim Kunden zu sein. Wie werden die Bereiche Teile und Werkstattausrüstung intern positioniert sein? Lorenz: Die Aufteilung wird sich nicht verändern. Hauptumsatzträger werden Verschleißteile bleiben – wobei dies mit Kompetenz bei Werkstattausrüstung einhergeht.

Zentrale Frage: Wie viele Kunden überschneiden sich und waren schon bislang Partner von beiden Unternehmen? Lorenz: Viele Kunden sind bei beiden Firmen gelistet. Deshalb kümmert sich unser strukturierter Außendienst persönlich, eine für beide Seiten optimale Lösung zu kreieren.

Speziell die deutlich größere Zahl an Trost-Kunden ist verunsichert, wie die Betreuung in Zukunft aussehen wird. Welche Auswirkungen wird die Zusammenführung auf die Werkstätten haben? Lorenz: Ich und mein Team sehen keine große Verunsicherung – und es gibt auch keinen Grund dafür. Ein Großteil der Kunden wird weiterhin vom selben VB betreut. Auch im Bereich der IT und Logistik werden wir den Kunden sowohl REPDOC als auch WM-Kat anbieten und sowohl über die Verkaufshäuser als auch aus dem Zentrallager Nyrany liefern. Müssen sich bisherige Trost- bzw. WM-Kunden hinsichtlich EDV, Logistik, Bestellsystem oder Zustellung auf Veränderungen einstellen? Lorenz: Ja. In den Kernbereichen werden wir unseren Kunden jedoch die Systeme, Dienstleistungen und Möglichkeiten beider Unternehmen anbieten. Das richtige Teil zu identifizieren und schnellstmöglich zum wettbewerbsfähigen Preis dem Kunden zu liefern, ist unser Ziel. Das persönliche Gespräch ist uns auch hier sehr wichtig. • (LUS)

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MANAGEMENT

Jahrestreffen der Leasingszene Eine Verhaltensbiologin und zahlreiche Finanzierungsprofis trafen beim diesjährigen Leasingforum aufeinander: Dieses fand Mitte September im neuen „Erste Campus“ statt. Von Philipp Hayder

E Strahlende Gastgeber (v. l.): Die VÖL-Vorstände Dr. Alexander Nekolar, Dr. Michael Steiner und Mag. Klaus Klampfl mit Referentin Dr. Elisabeth Oberzaucher

Richard Niedermüller, Prokurist der Porsche Bank (l.) und SantanderDirektor Michael Schwaiger

iner breiteren Öffentlichkeit ist die Verhaltensbiologin Mag. Dr. Elisabeth Oberzaucher aus den „Science Busters“ bekannt, ihre kuriose Forschungsarbeit über die 1.171 Kinder eines marokkanischen Königs brachten ihr den alternativen „Ig-Nobelpreis“ ein. Beim diesjährigen Treffen des Verbands Österreichischer Leasing-Gesellschaften (VÖL) widmete sie sich als Keynote Speaker dem Thema Auto. Dieses sei „ein mobiles Territorium“ und eben deshalb einer rein sachlichen Betrachtung enthoben, so die Theorie von Oberzaucher: „Das Auto gibt uns ein Gesicht und ist gleichzeitig ein Kommunikationsmittel in der anonymen Großstadt.“ Verhaltensbiologisch interessant sei die Designphilosophie der unterschiedlichen Autohersteller: Sie würden die Fahrzeugfronten als „Gesichter mit Persönlichkeit und Emotionen“ inszenieren.

Beste Stimmung in der Leasingbranche

Philipp Hayder im Gespräch mit Mag. Markus Gschladt (Mercedes-Benz Bank) und Rechtsanwalt Dr. Friedrich Schubert (v. l.)

Haakon Tiefner (l.) und Gerhard Rauscher von UniCredit Leasing Austria

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Günther Übleis (3-Banken-Gruppe, l.) mit Michael Statna von Raiffeisen Leasing Fuhrparkmanagement

Manuela Pachoinig (Bank Austria), Horst Wohlfart (MBFS), Gerlinde Linauer (UniCredit Leasing) und Beraterin Ulrike Schmied (v. l.)

Ob es nun an verhaltensbiologisch erklärbaren Vorlieben, an nüchternen Mobilitätsbedürfnissen oder (wohl am ehesten) an einer Kombination aus beiden Faktoren liegt: Die zahlreich zum Leasingforum erschienenen Mitglieder des VÖL dürfen sich über gute Kfz-Geschäfte freuen. Im 1. Halbjahr 2016 stieg das Neugeschäft im Kfz-Leasing um knapp 18 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro. 4 von 10 neu zugelassenen Fahrzeugen wurden geleast, wobei die durchschnittliche Vertragssumme mit 24.879 Euro um 4,3 Prozent über dem Vergleichswert aus 2015 lag. Noch stärker wuchs das Neugeschäftsvolumen der heimischen Fuhrparkmanager, die sich bis Ende Juni über ein Plus von 31,2 Prozent auf 397 Millionen Euro freuen durften. Für das Gesamtjahr fallen die Einschätzungen der VÖL-Mitglieder größtenteils ähnlich positiv aus. Kein Wunder, dass im Erste Campus noch bis in die späten Abendstunden bei bester Stimmung genetzwerkt wurde! •

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MANAGEMENT

Trau wem, schau wem! Laut einer neuen höchstrichterlichen Entscheidung müssen sich Autohändler nicht nur bei Fahrzeugen mit österreichischer Typengenehmigung vergewissern, dass sie im rechtmäßigen Besitz des Verkäufers stehen: Dies gilt auch für Autos mit COC-Papieren. Von Dr. Martin Brenner

2007/46/EG verkauft werden. Dies bedeutet, dass es mehrere Hersteller für das Fahrgestell und für den Aufbau gab. Jeder Hersteller stellt dabei eine eigene EG-Übereinstimmungs-Bescheinigung („Certificate of Conformity“) aus, wobei im COC-Papier der Stufe 1 auf das COC der Stufe 2 hingewiesen wird. Entscheidend für den vom klagenden Händler angerufenen Obersten Gerichtshof war schlussendlich, dass erst im COC 2 allfällige Eigentumsvorbehalte angemerkt werden, weshalb eine bloße Prüfung des COC 1 nicht ausreicht. Der OGH schloss sich den rechtlichen Überlegungen des Erstgerichtes an, wonach es bei gewerbsmäßigen Autohändlern üblich wäre, dass diese das COC 1 vollständig durchlesen. In der Folge sei es bei einem Hinweis im COC 1

I

n einer aktuellen Entscheidung (8 Ob 73/16t) hat der Oberste Gerichtshof seine bisherige Judikatur zum gutgläubigen Eigentumserwerb von Kraftfahrzeugen nunmehr auch hinsichtlich der Überprüfungspflicht sogenannter COC-Papiere präzisiert. Ausgangssituation war ein Fahrzeug, das ein Kfz-Händler an einen Kollegen verkaufte, wiewohl dieses Fahrzeug bereits zuvor von einer Leasingfirma an einen anderen Händler verleast worden war. Dieser hatte wiederum das Fahrzeug ohne Ermächtigung an einen weiteren Händler verkauft. Der Letztkäufer glaubte sich jedoch im Recht, behauptete gutgläubigen Eigentumserwerb und klagte die Leasinggesellschaft auf Feststellung, dass nunmehr er Eigentümer des betroffenen Fahrzeuges sei.

Dr. Martin Brenner, Rechtsanwalt in Wien, ist unter anderem auf Kfz-Recht spezialisiert

Nachforschungen vorgeschrieben Sowohl Erst- als auch Berufungsgericht sahen die Sache freilich anders und beriefen sich hierbei völlig zu Recht auf die ständige Judikatur des Obersten Gerichtshofes, wonach es grundsätzlich Sache des Käufers eines Kraftfahrzeuges sei, sich durch Einsichtnahme in den Typenschein von der Rechtmäßigkeit des Besitzes seines Vorgängers zu überzeugen. Ergibt sich daraus nicht eindeutig die Berechtigung des Veräußerers zum Verkauf, so sind weitere Nachforschungen anzustellen. Dies gilt ganz besonders für den Autohandel, da gerade Kraftfahrzeuge häufig unter Eigentumsvorbehalt verkauft werden. Wie aber ist nun vorzugehen, wenn es sich um ein nicht in Österreich typengenehmigtes Fahrzeug handelt und es daher keinen Typenschein gibt, in den Einsicht genommen werden kann?

„COC 1“ reicht nicht aus Im gegenständlichen Fall sollte ein sogenanntes „vervollständigtes“ Fahrzeug im Sinne der EU-Richtlinie

und einem „vervollständigten“ Fahrzeug auch branchenüblich, dass der Händler auf die Vorlage des COC 2 zu bestehen habe, um dieses im Hinblick auf einen allfällig darin angemerkten Eigentumsvorbehalt zu prüfen.

Der OGH hat klargestellt, dass es auch bei Fahrzeugen ohne österreichische Typengenehmigung eine Nachforschungspflicht gibt: Der Typenschein wird in diesen Fällen durch die COC-Papiere ersetzt

Vernachlässigte Pflichten Der klagende Händler hatte lediglich das COC 1 geprüft. Bei Einhaltung der objektiv gebotenen Sorgfalt, so die Richter sinngemäß, hätte der Händler ohne das COC 2 vom Ankauf des Fahrzeuges jedenfalls Abstand nehmen müssen. Die Klage wurde daher abgewiesen: Der Autohändler ist seinen Nachforschungspflichten nicht im ausreichenden Maße nachgekommen und hat somit auch nicht gutgläubig Eigentum am Kfz erworben. •

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MANAGEMENT

Auf Initiative von Antje Woltermann erstellte McKinsey eine Studie, die am Car Dealers Day in Brüssel von mehreren Moderatoren präsentiert wurde

Mit neuem Elan an die Arbeit Unter der Führung des neuen Präsidenten Jean-Charles Herrenschmidt und angespornt vom Elan Antje Woltermanns will sich die CECRA in Brüssel ganz konkret an die Händler wenden, um deren Situation zu verbessern. Von Mag. Heinz Müller

S

eit einem Jahr ist Antje Woltermann die Vorsitzende der European Car Dealers: Diese Organisation ist ein Teil der CECRA, die – gesteuert über 24 nationale Verbände – die Interessen der europäischen Kfz-Händler ebenso vertritt wie jene der Werkstätten. So viel zur Klarstellung für jene, die mit der Materie auf europäischer Ebene nicht so vertraut sind. Aus Österreich sind sowohl das Bundesgremium für Fahrzeughandel als auch die Bundesinnung für Fahrzeugtechnik in der CECRA vertreten. Logisch also, dass Österreich am 21./22. September in Brüssel auch paritätisch antrat: vonseiten des Handels mit Komm.-Rat Dr. Gustav Oberwallner (dem „Außenminister“ der Branche) und mit Mag. Christoph Wychera (stv. Geschäftsführer), vonseiten der Werkstätten mit Komm.-Rat Ing. Josef Puntinger (als Funktionär) und mit Referent Andreas Westermeyer. Es war aber auch ein besonderer Anlass: Denn nach sechs Jahren an der Spitze der CECRA stellte sich der Franzose Jean-Paul Bailly nicht mehr der Wiederwahl. Ihm folgte – der Einfachheit halber – wieder ein Franzose, der Jean heißt: Jean-Charles Herrenschmidt ist Chef der Metin-Holding, die vor allem in

30

Paris und Umgebung tätig ist. An 45 Standorten werden jährlich etwa 20.000 Neu- und Gebrauchtwagen verkauft (Peugeot, Citroën, Kia, Hyundai sowie die Marken des VW-Konzerns). Der Name Herrenschmidt lässt vermuten, dass der neue CECRA-Präsident auch Deutsch spricht: Das stimmt, und auch zu Österreich hat der Franzose eine gute Beziehung, da er zwei Jahre lang an der Französischen Botschaft in Wien tätig war.

Umbrüche nicht auf die leichte Schulter nehmen Doch zurück zur Tagung: Erwähnen sollte man, dass auch Österreich weiterhin im Führungsgremium der CECRA vertreten ist, und zwar durch Oberwallner. In Brüssel zeigte der Oberösterreicher auch dieses Mal mit mehrfachen Wortmeldungen, dass ihm das Wohl der Händler wichtig ist. Der neue CECRA-Präsident rief die Händler auf, die angekündigten Umbrüche in der Branche nicht auf die leichte Schulter zu nehmen: „Viele sagen, dass sie so viel Tagesarbeit haben, dass sie sich gar nicht um die Zukunft kümmern können. Doch man muss dafür Zeit investieren. Nur so kann man in der Zukunft bestehen.“ Dem pflichtete Woltermann bei: Im Interview mit „AUTO & Wirtschaft“ sagte sie, dass es unter den 46.000 europäischen Markenhändlern in den kommenden 10 Jahren ein gewisses Sterben geben werde: „Das kann sehr schnell gehen. Wie viele es sein werden, wissen wir nicht. Aber ein Konzentrationsprozess wird nicht zu vermeiden sein.“ Kritisch könnte es vor allem für jene werden, die weniger als 100

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Der neue CECRA-Präsident Jean-Charles Herrenschmidt, CECRAGeneraldirektor Bernard Lycke, Antje Woltermann (Vorsitzende der Car Dealers) und Ex-Präsident Jean-Paul Bailly (v. l.)

Antrittsbesuch beim neuen CECRA-Präsidenten Jean-Charles Herrenschmidt (2. v. l.): Komm.-Rat Josef Puntinger (l.), Komm.-Rat Dr. Gustav Oberwallner (2. v. r.) und Andreas Westermeyer (r.); auch Mag. Christoph Wychera war bei der Tagung dabei

Autos pro Jahr verkauften. Diese Betriebe sollten zumindest im Backoffice-Bereich mit anderen Unternehmen zusammenarbeiten: „Das große Problem liegt im Bereich IT und bei der Marktanalyse: Das können die kleineren Händler nicht, dafür reichen ihre Ressourcen nicht.“ Um den Händlern zu helfen, arbeitet die CECRA derzeit an einem Programm, mit dem die Unternehmen verschiedene Faktoren berechnen können – also was passiert, wenn sie so weitermachen wie bisher, wenn sie kräftig investieren oder wenn sie sich auf gewisse

Dinge spezialisieren. Diese Funktion soll 2017 über die nationalen Verbände angeboten werden, aber nicht kostenlos sein. In Brüssel wurde auch eine Studie von McKinsey präsentiert. Deren klare Aussage: Die Hersteller werden alles versuchen, sich ein noch größeres Stück vom Kuchen abzuschneiden. Doch das Problem dabei: Der Kuchen wird nicht größer, sondern tendenziell eher kleiner, da immer mehr Drittanbieter (etwa Onlineplattformen) ins Geschäft drängen und traditionelle Händler zu verdrängen suchen. •


MANAGEMENT

Die Segmente sind im Umbruch Gebrauchtwagen August 2016 Stück

+/ – in % z. Vorjahr

Stück

MA in %

+/ – in % z. Vorjahr

VW

14.889

20,98

11,05

117.449

20,60

4,85

Audi

6.551

9,23

10,14

54.116

9,49

3,53

BMW

4.963

6,99

10,41

42.535

7,46

2,69

Opel

4.784

6,74

14,34

37.453

6,57

3,81

Ford

4.040

5,69

7,02

32.289

5,66

-3,01

Marke

ie Autohersteller bringen ein SUV nach dem anderen auf den Markt, immer neue Modelle erschließen auch die kleinsten Nischen in diesem Segment. Kein Wunder, dass sich das auch in der Zulassungsstatistik auswirkt. Wir haben im MarketAnalyser der Eurotax recherchiert und erstaunliche Fakten gefunden. Machen wir einen kurzen Blick zurück in die ersten 8 Monate des Jahres 2006: Vor genau 10 Jahren lagen die Stadtwagen mit einem Anteil von 22,7 Prozent knapp vor der unteren Mittelklasse (22,5 Prozent); die SUVs (auch Geländewagen medium genannt) waren mit 4,5 Prozent weit hinten. Fünf Jahre (1–8/2011) später hatten die SUVs ihren Anteil mit 10,6 Prozent mehr als verdoppelt, wobei Stadtwagen (22,0) und untere Mittelklasse (21,8 Prozent) noch voran lagen.

Mercedes-Benz

3.754

5,29

14,80

32.106

5,63

5,99

Skoda

3.189

4,49

23,51

24.752

4,34

9,77

Renault

3.135

4,42

5,56

25.939

4,55

0,78

Peugeot

2.963

4,17

6,39

23.690

4,16

0,36

Seat

2.671

3,76

8,01

20.417

3,58

5,13

Fiat/Abarth

2.357

3,32

8,72

17.791

3,12

-1,05

Mazda

2.210

3,11

7,23

18.294

3,21

0,27

Citroën

1.796

2,53

9,18

13.621

2,39

-2,61

Toyota

1.703

2,40

-0,35

13.756

2,41

-2,53

SUVs vor unterer Mittelklasse und Stadtwagen

Hyundai

1.504

2,12

12,57

12.477

2,19

20,70

Kia

1.214

1,71

23,25

9.309

1,63

11,09

Nissan

1.117

1,57

9,19

9.455

1,66

6,01

Suzuki

1.076

1,52

5,80

7.989

1,40

-2,54

Volvo

840

1,18

9,38

6.626

1,16

4,05

Alfa Romeo

723

1,02

10,55

5.526

0,97

-2,16

Mitsubishi

643

0,91

-5,99

5.451

0,96

-8,40

Honda

570

0,80

-2,56

4.835

0,85

2,44

Chevrolet/Daewoo

482

0,68

-0,82

3.874

0,68

-1,00

Mini

459

0,65

18,30

3.548

0,62

10,98

Heuer übernahmen die SUVs mit 21,2 Prozent die Führung vor der unteren Mittelklasse (19,4 Prozent) und den Stadtwagen (17,9 Prozent). Die großen Verlierer in den Segmenten sind neben der Mittelklasse die Family Vans, deren Anteile in den vergangenen 10 Jahren von 15,8 auf 10,8 bzw. von 9,7 auf 5,7 Prozent sanken. Übrigens: Die richtigen Geländewagen sind innerhalb des vergangenen Jahrzehnts von 4,4 auf 4,7 Prozent gestiegen. • (MUE)

Dacia

436

0,61

48,81

3.355

0,59

18,38

Jeep

360

0,51

-1,10

2.954

0,52

3,69

Porsche

350

0,49

11,82

3.086

0,54

-1,53

smart

320

0,45

13,07

2.436

0,43

14,15

Land Rover

284

0,40

25,66

2.092

0,37

8,00

Chrysler

282

0,40

7,63

2.326

0,41

-14,49

Subaru

214

0,30

-8,55

1.714

0,30

-11,24

Jaguar

187

0,26

42,75

1.356

0,24

13,76

Lancia

154

0,22

-4,35

1.287

0,23

-13,33

Rover

74

0,10

-19,57

599

0,11

-11,39

Daihatsu

73

0,10

21,67

590

0,10

-9,92

Saab

63

0,09

0,00

524

0,09

-15,21

Lexus

51

0,07

-3,77

549

0,10

0,00

Dodge

40

0,06

25,00

336

0,06

0,90

SsangYong

36

0,05

-20,00

338

0,06

-15,92

Ferrari

29

0,04

61,11

227

0,04

-12,36

Maserati

25

0,04

0,00

193

0,03

1,58

MG

23

0,03

9,52

120

0,02

-12,41

Lada

15

0,02

114,29

138

0,02

28,97

Aston Martin

9

0,01

0,00

63

0,01

-5,97

Bentley

8

0,01

100,00

77

0,01

5,48

Infiniti

6

0,01

0,00

37

0,01

23,33

Lamborghini

5

0,01

66,67

45

0,01

-13,46

KTM

1

0,00

-66,67

6

0,00

-71,43

Rolls-Royce

32

Jän.–Aug. 2016

MA in %

D

1

0,00

-80,00

38

0,01

15,15

Sonstige

294

0,41

17,60

2.305

0,40

43,43

Summe

70.973

100,00

10,27

570.089 100,00

3,15

Modell-Ranking Neuwagen Marke/

August 2016

Modell

Stück MA in %

VW Golf Skoda Octavia VW Tiguan VW Polo Opel Astra Seat Ibiza Skoda Fabia Audi A4 Seat Leon VW Touran

1099 558 869 352 531 475 546 492 378 273

4,64 2,36 3,67 1,49 2,24 2,01 2,3 2,08 1,6 1,15

Jän.–Aug. 2016 Stück MA in %

11147 6356 5312 5148 4207 4166 3936 3526 3290 3286

5,01 2,86 2,39 2,32 1,89 1,87 1,77 1,59 1,48 1,48

Bundesländer Neuanmeldungen Bundesland B K NÖ OÖ S St T V W

AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2016

August 16 +/- % 721 +4,95 1.264 -9,52 4.361 +3,64 3.940 +5,66 1.955 +12,36 3.056 +8,37 2.132 +14,69 1.199 +9,90 5.062 -1,63

August 15 687 1.397 4.208 3.729 1.740 2.820 1.859 1.091 5.146

Alle Daten zum Fahrzeugmarkt finden Sie auch im MarketAnalyser von Eurotax!


Neuwagen

VW Opel BMW Skoda Audi Seat Ford Renault Mercedes-Benz Hyundai Fiat/Abarth Mazda Kia Peugeot Toyota Dacia Citroën Nissan Suzuki Mini Mitsubishi Jeep Honda Alfa Romeo Land Rover Volvo smart Porsche Jaguar Tesla Subaru Lexus Maserati SsangYong Lada Infiniti Bentley Chevrolet Lotus Aston Martin Cadillac Ferrari KTM Lamborghini Rolls-Royce Daihatsu Lancia Saab Sonstige Summe

MA +/ – in % in % z. Vorjahr

4.046 17,08 1.585 6,69 1.482 6,26 1.468 6,20 1.344 5,67 1.319 5,57 1.300 5,49 1.252 5,28 1.231 5,20 1.190 5,02 872 3,68 834 3,52 704 2,97 685 2,89 553 2,33 543 2,29 501 2,11 475 2,01 443 1,87 320 1,35 245 1,03 188 0,79 187 0,79 149 0,63 147 0,62 147 0,62 92 0,39 84 0,35 79 0,33 53 0,22 38 0,16 31 0,13 15 0,06 14 0,06 9 0,04 5 0,02 2 0,01 2 0,01 2 0,01 1 0,00 1 0,00 1 0,00 1 0,00 1 0,00 1 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 48 0,20 23.690 100,00

-12,80 13,78 21,77 25,90 0,90 59,69 5,61 -2,95 49,76 -29,08 5,31 1,71 12,46 0,88 41,79 56,03 9,63 1,06 -13,65 15,52 -55,05 0,53 43,85 0,68 83,75 -29,67 -2,13 13,51 92,68 26,19 -9,52 3,33 275,00 75,00 125,00 150,00 -60,00 -84,62 100,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 -100,00 0,00 700,00 4,47

Jän.–August 2016 Stück

MA in %

37.917 15.981 12.982 14.619 13.098 10.752 13.224 12.949 10.041 10.378 8.720 6.679 6.871 6.873 4.107 5.676 5.074 4.910 3.933 1.997 2.353 2.061 1.675 1.208 1.468 2.377 952 959 620 456 347 267 72 82 81 40 40 12 4 7 8 26 7 13 1 0 1 0 424 222.342

17,05 7,19 5,84 6,58 5,89 4,84 5,95 5,82 4,52 4,67 3,92 3,00 3,09 3,09 1,85 2,55 2,28 2,21 1,77 0,90 1,06 0,93 0,75 0,54 0,66 1,07 0,43 0,43 0,28 0,21 0,16 0,12 0,03 0,04 0,04 0,02 0,02 0,01 0,00 0,00 0,00 0,01 0,00 0,01 0,00 0,00 0,00 0,00 0,19 100,00

+/ – in % z. Vorjahr 4,62 2,05 22,52 -0,44 7,80 12,34 10,24 12,75 11,82 -18,73 11,05 -0,48 20,57 -4,12 -10,46 14,95 -2,31 -0,53 0,46 14,70 -19,69 13,62 42,67 16,71 26,44 3,21 -18,35 -7,34 179,28 41,61 -29,47 13,62 20,00 115,79 50,00 81,82 14,29 -75,00 0,00 16,67 166,67 62,50 -46,15 -18,75 0,00 0,00 -99,22 0,00 >999 5,26

Jän.–Aug. 2016 Anwendung (inkl. Kzl) männl. 8.581 2.703 3.742 3.479 2.312 2.210 4.262 2.988 2.726 2.442 1.265 2.550 2.495 1.533 1.791 3.031 1.512 1.181 1.552 436 815 476 769 207 509 815 252 405 154 102 131 92 26 30 65 8 9 7 2 1 1 14 1 6 0 0 1 0 84 57.773

weibl. 5.296 1.963 1.054 1.989 1.269 2.230 2.415 1.874 1.041 2.125 1.429 1.547 1.868 1.190 1.294 2.055 1.164 634 1.030 461 420 199 443 94 201 294 198 94 52 9 46 29 5 8 7 3 0 0 0 0 3 2 0 0 0 0 0 0 35 36.070

betriebl.

Taxi1

Vermietung1

Diplomatie1

76 14 25 72 1 20 95 44 278 34 3 1 6 2 112 37 7 20 1 0 1 1 2 1 0 1 0 0 0 1 1 4 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 860

2.254 2.581 1.156 994 695 807 514 340 1.168 343 567 12 145 648 1 3 367 464 37 415 3 115 0 158 1 143 105 9 55 10 0 0 9 1 0 16 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 55 14.191

25 6 127 2 6 2 4 6 65 3 3 4 1 3 7 2 5 2 0 7 1 1 1 0 6 14 0 2 2 0 0 2 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 311

24.040 11.315 8.186 9.151 9.517 6.312 6.547 8.087 6.274 5.811 6.026 2.582 2.508 4.150 1.022 590 2.398 3.095 1.351 1.100 1.118 1.386 463 907 758 1.268 502 460 414 345 170 146 41 44 9 29 31 5 2 6 4 10 6 7 1 0 0 0 305 128.499

in betrieblichen Zulassungen enthalten

Stück

1

August 2016 Marke

Gewinner und Verlierer nach Segmenten Jänner–August 2016: 222.342 Kleinwagen

Stadtwagen

+5,0 %

+1,2 %

11.195

39.721

Microvans

Familyuntere vans Mittelklasse

5.209

43.048

12.731

-13,4 %

-2,5 %

-9,6 %

Mittelklasse

Oberklasse

Luxusklasse

Sportwagen

Geländewagen

+8,3 %

+34,2 %

+54,5 %

+28,6 %

+5,0 %

+16,3 %

+18,6 %

23.913

5.617

1.038

1.627

10.541

47.178

9.428

AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2016

Geländew. Minivan medium

33


MANAGEMENT

Die 10 Millionen sind geknackt Das europaweite Neuzulassungs-Minus im Juli war offenbar nur ein „Ausreißer“: Im August holte der Markt deutlich auf und nach 8 Monaten liegen die Werte mit mehr als 10,1 Millionen Stück schon um 7,7 Prozent über jenen des Vorjahres.

Länderstatistik Veränd. Aug. 15

in %

kum. 16

kum. 15

Belgien

38.779

31.252

24,10

382.758

355.797

7,60

Dänemark

17.414

16.148

7,80

150.070

137.317

9,30

245.076

226.314

8,30

1.850

1.565

18,20

Estland Finnland

U

VW läuft dem Vorjahr hinterher Etwas mehr als ein Jahr ist es mittlerweile her, dass der VW-Konzern vom „Diesel-Gate“ und anderen Kalamitäten gebeutelt wird. Umso gespannter verfolgt die Branche die Auswirkungen der Krise. Nach den ersten acht Monaten dieses Jahres Jürgen Stackmann, kann man sagen: Die AuswirkunVertriebsvorstand von gen sind kaum spürbar. Laut VerVolkswagen triebsvorstand Jürgen Stackmann sanken die weltweiten Auslieferungen zwischen Jänner und August nur um 0,2 Prozent (was bei einem derart großen Unternehmen wie VW aber auch fast 9.000 Autos weniger sind). Wobei man erwähnen sollte: Nimmt man nur den August, so war weltweit sogar ein Plus von 4,7 Prozent spürbar. Stackmann führt dies vor allem auf den starken Anlauf des Tiguan und die große Nachfrage aus China (wo es ja kaum Dieselautos gibt) zurück. Und in Europa? Da verläuft das Geschäft für VW unterschiedlich: Das stärkste Minus gab es in den ersten 8 Monaten mit 4,0 Prozent ausgerechnet am Heimmarkt Deutschland, der mit 383.400 Fahrzeugen mehr als ein Drittel aller VW-Verkäufe in Europa (1.128.000) darstellte. Klar, dass andere Länder dieses Minus nicht wettmachen konnten, insgesamt sanken daher die VW-Verkäufe in Europa heuer um 1,1 Prozent. Am relativ erfreulichsten lief es für die Wolfsburger in Osteuropa, wo heuer mit 143.700 Autos ein Plus von 6,9 Prozent erzielt wurde – und das, obwohl der Absatz in Russland um 7,1 Prozent auf 45.600 Einheiten eingebrochen ist. • (MUE)

34

Aug.16

Deutschland

m sich vorzustellen, was 7,7 Prozent bedeuten, muss man sich nur ein Bild vor Augen halten: In den ersten 8 Monaten des heurigen Jahres wurden in den 29 untersuchten europäischen Ländern um 722.582 neue Pkws mehr zugelassen als im Vergleichszeitraum 2015. Stellt man diese Autos Stoßstange an Stoßstange und nimmt eine Durchschnittslänge von 4,5 Metern pro Fahrzeug, so ergibt das eine Schlange von mehr als 3.251 Kilometern. Das ist, anders gesagt, fast die Strecke von Wien nach Athen und wieder retour.

Veränd.

Land

Frankreich

9.192

8.402

9,40

98.048

92.014

6,60

4.168

4.469

-6,70

Griechenland Großbritannien

81.640

79.060

3,30

Irland

7.313

6.404

14,20

Italien

2.257.781 2.135.459

in %

5,70

15.867

14.271

11,20

82.936

74.187

11,80

1.333.086 1.256.263 58.567

52.802

1.680.799 1.634.369 138.577

72.179

60.065

20,20

Kroatien

2.293

1.653

38,70

31.531

Lettland

1.168

1.000

16,80

Litauen

1.552

1.204

28,90

Luxemburg

3.359

2.636

Niederlande

27.038

Norwegen Österreich

116.335

1.261.340 1.073.890

6,10 10,90 2,80 19,10 17,50

26.226

20,20

11.123

9.103

22,20

13.891

11.326

22,60

27,40

35.815

32.651

9,70

31.182

-13,30

253.007

268.071

-5,60

13.410

12.787

4,90

103.779

101.075

2,70

23.690

22.677

4,50

222.341

211.227

5,30

Polen

28.323

23.557

20,20

270.293

230.957

17,00

Portugal

10.708

9.437

13,50

144.981

125.689

15,30

Rumänien

12.411

7.362

68,60

53.554

51.087

4,80

Schweden

27.316

26.877

1,60

239.104

219.000

9,20

Schweiz

21.518

23.308

-7,70

204.463

214.379

-4,60

Serbien*

1.749

1.522

14,90

16.125

12.902

25,00

Slowakei

6.890

6.779

1,60

57.489

50.596

13,60

Slowenien

3.942

3.993

-1,30

43.984

40.922

7,50

Spanien

65.105

56.975

14,30

802.830

720.839

11,40

Tschechien

12,90

21.251

18.285

16,20

172.792

152.987

Ungarn

7.193

5.007

43,70

61.294

49.221

24,50

Zypern

717

597

20,10

7146

5.793

23,40

855.292

782.531

9,30 10.107.323 9.384.741

7,70

Total

* geschätzte Volumina für August 2016

Top-Ten-Marken Veränd.

Veränd.

Aug. 16

Aug 15

in %

106.661

101.410

5,20

Ford

58.208

55.830

4,30

711.800

688.065

Opel/Vauxhall

55.167

52.208

5,70

671.284

626.243

7,20

Mercedes

53.758

44.654

20,40

547.135

480.109

14,00

Renault

52.350

49.981

4,70

718.980

638.521

12,60

Audi

47.217

44.240

6,70

556.557

515.015

8,10

BMW

46.624

44.961

3,70

530.489

474.742

11,70

Peugeot

44.858

42.171

6,40

588.821

562.910

4,60

Skoda

41.658

40.612

2,60

440.602

415.347

6,10

Toyota

36.734

31.774

15,60

397.864

369.516

7,70

Volkswagen

kum. 16

kum. 15

1.149.489 1.154.225

in % -0,40 3,40

Top-Ten-Modelle Veränd.

Veränd.

Aug. 16

Aug. 15

in %

kum. 16

kum. 15

Volkswagen Golf

29.535

33.375

-11,50

335.156

354.083

Volkswagen Polo

14.751

16.504

-10,60

206.344

201.996

2,20

Ford Fiesta

14.570

13.095

11,30

196.359

210.414

-6,70

Opel/Vauxhall Astra

14.416

11.724

23,00

165.208

130.912

26,20

Skoda Octavia

14.276

14.426

-1,00

152.188

146.349

4,00

Volkswagen Tiguan

14.270

7.967

79,10

101.492

97.869

3,70

Peugeot 208

13.743

11.800

16,50

170.183

150.810

12,80

Opel/Vauxhall Corsa

13.572

11.106

22,20

180.330

179.614

0,40

Renault Clio

12.832

18.014

-28,80

206.572

207.011

-0,20

Audi A4/S4/RS4

12.216

8.454

44,50

112.236

87.274

28,60

AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2016

in % -5,30


MANAGEMENT

Tüchtiges Töchterlein

Die 12-jährige Benita Baschinger mit ihrer ersten Kundin Erika Stadler

Eine besondere Talentprobe lieferte Benita Baschinger (12) ab. Um sich ein Mobiltelefon zu erarbeiten, jobbte sie als Ferialpraktikantin im Elternbetrieb und engagierte sich im Verkauf. Prompt verkaufte sie ihren ersten Neuwagen.

D

er Lohn war ein gebrauchtes Handy, mit dem Benita jetzt glücklich ins nächste Schuljahr eingerückt ist. Die Eltern Silvia und Günther Baschinger machten aber noch viel mehr aus dieser herzigen Geschichte. Sie ließen das tüchtige Töchterlein einen Brief schreiben. Adressat war der „Sehr geehrte Herr Opel Austria Chef“ Mag. Alexander Struckl. Darin beschrieb sie in aller Detailliertheit in drei Punkten ihren vierwöchigen Ferialjob mit dem Hinweis, später einmal in den Familienbetrieb einsteigen zu wollen. Weil der Verkäufer gerade mit „zwei kauflustigen Kunden“ zugange war, rief sie sich die von ihm vermittelten praxisorientierten Verkaufsschritte ins Gedächtnis und legte los. Frau Stadler von der örtlichen Schule St. Agatha, die sich in den „lässigen“ Opel Adam „verliebt“ hatte, wurde ebenso locker mit dem Kompliment bedacht, dass sie „in diesem tollen Auto gleich um 20 Jahre jünger aussehen“ würde. Das hätte sich, nehmen wir an, ihr Verkäufer Christian wohl so salopp nicht zu formulieren getraut. Egal, die Probefahrt fand zur vollen Zufriedenheit der Interessentin statt. Flugs rechnete sie ihr ein Versicherungs- und Leasingangebot aus, wie sie es vom Familienclan gelernt hatte.

Dieser nette Brief ging nicht nur über den Tisch des Opel-AustriaChefs, sondern kam sicher auch in die Hände von Opel-Europa-Vertriebsvorstand Peter Küspert

entscheiden. Nicht bei der aufgeweckten Tochter. Sie brachte den Papa ins Spiel, um für Frau Stadler noch ein Goodie herauszuschlagen, dann hätte sie nämlich ihr erstes Auto verkauft. Mit einem Servicegutschein in der Hand war die Dame zufrieden. Für Benita war das ein erhebender Moment, den sie auf dem Weg zu einer erfolgreichen Autohauskarriere wohl nie vergessen wird. Als Belohnung gab es das eingangs erwähnte gebrauchte iPhone 4 des Verkäufers Wilfried und jede Menge Anerkennung. Mama Silvia schwört Stein und Bein, dass Benita den abgebildeten Brief aus eigenem Antrieb und in dieser Qualität selbst an Herrn Struckl geschrieben hat. Eine rundum grandiose Leistung, die unserer gebeutelten Autobranche auch aufzeigen soll, dass Familienbetriebe ihren Nachwuchs immer noch selber rekrutieren können. Kompliment! • (LUS)

Bewährte Verkaufsargumente Fast am Ziel wollte die gute Frau Stadler noch eine Nacht „darüber schlafen“, um tags darauf zu

AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2016

Silvia und Ing. Günther Baschinger erkannten früh die Verkaufstalente ihrer Tochter und fördern sie auch

35


MANAGEMENT

Die derzeit in Umsetzung befindlichen Nachrüstmaßnahmen reichen manchen VW-Kunden nicht aus. Was tun, wenn eine Klage ins Haus flattert?

Hilf dir selbst …, … dann hilft dir auch dein Importeur. So lautet kurz gesagt der juristische Ratschlag für jene Händler der VW-Konzernmarken, die von ihren Kunden aufgrund des Abgasskandals verklagt wurden. Von Dr. Johannes Öhlböck

D

er VW-Abgasskandal zieht auch vor österreichischen Gerichten immer weitere Kreise. So stellte das Bezirksgericht Amstetten in erster Instanz (nicht rechtskräftig) fest, dass ein VW-Händler für alle Schäden zu haften hat, die einer Frau durch den Kauf eines vom Abgasskandal betroffenen Pkw entstanden sind. Der ÖAMTC rät Konsumenten dazu, sich der Sammelklage des Vereins für Konsumenteninformation anzuschließen und eine Verbraucherschutzplattform wirbt europaweit um eine Beteiligung an Sammelklagen. Es ist daher davon auszugehen, dass zahlreiche weitere Klagen auf die Händlerschaft zukommen werden. Was ist dabei zu berücksichtigen?

Rasche Nachbesserung ratsam Konsumenten haben ihre Ansprüche – soweit bekannt wurde – bislang auf Irrtum, Gewährleistung und Schadenersatz gestützt. Das Gewährleistungsrecht sieht vor, dass der Händler grundsätzlich die Möglichkeit haben muss, den Mangel durch Verbesserung oder Austausch innerhalb angemessener Zeit zu beseitigen. Den Händlern ist daher dazu raten, dem nachzukommen und dies rasch nach Aufforderung anzubieten, um schon auf diesem Weg proaktiv eine Klage zu verhindern. Sollte es zu einer Klage kommen, trifft den Kläger die Beweislast für das Vorliegen aller Behauptungen. Lediglich für den Fall des Auftretens des Mangels innerhalb von sechs Monaten ab Übergabe ist der Händler verpflichtet, sich freizubeweisen.

36

Rechtsanwalt Dr. Johannes Öhlböck ist im Kfz-Vertriebsrecht tätig und vertritt ausschließlich Kfz-Betriebe

Was tun bei Klagen? Der VW-Händler steht – über Händlervertrag und Servicevertrag – in Vertragsbeziehung mit dem Importeur und dieser wiederum mit dem Hersteller. Diese Kette sollte dem Händler Sicherheit bieten, einen allfälligen Schaden nicht abschließend selbst tragen zu müssen. Um allerdings sicherzustellen, dass der Händler nicht auf seinen Kosten sitzen bleibt, sollte er in jedem Fall einer Klage eines Konsumenten eine Streitverkündung an den Importeur (seinen Vertragspartner) übermitteln und diesen auffordern, auf seiner Seite dem Streit beizutreten. Dadurch ist gesichert, dass Feststellungen, die im Verfahren getroffen werden, auch im Verhältnis zum Importeur gelten – somit kann dieser nicht nachfolgend argumentieren, dass er selbst bessere Ideen oder Beweismittel gehabt hätte, um den Händler zu entlasten. •

§

Ein offenes Match

Bis Ende September gab es in Österreich 9 erstinstanzliche Urteile infolge des VW-Abgasskandals. Juristen gehen von insgesamt mehr als 100 gerichtsanhängigen Klagen aus. Betrachtet man die Rechtsstreitigkeiten rund um die VW-Abgasmanipulationen als sportliches Match, steht es bisher 6 zu 3 für die beklagten Händler: In so vielen Fällen bekamen sie nämlich gegenüber den klagenden Kunden erstinstanzlich Recht. Im bei Redaktionsschluss jüngsten Urteil vom 7. September entschied das Handelsgericht Wien, dass der Kunde zwar ein Recht auf Nachbesserung habe, ihm aber kein Wandlungsrecht zustehe. Ein Abwarten der von VW angekündigten Nachrüstmaßnahmen sei zumutbar. Ein Rücktrittsrecht auf Basis eines Irrtums stehe dem Kunden nicht zu, ebenso könne dem betroffenen Händler kein Schadenersatz auferlegt werden. Dass in den zahlreichen weiteren anhängigen Klagen ähnlich entschieden wird, ist freilich keineswegs gewiss. Angesichts dessen müssen sich Händler wie Kunden auf eine noch lange dauernde Phase der juristischen Unsicherheit einstellen – ausgelöst durch die Profitgier der Wolfsburger Konzernlenker. • (HAY)

AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2016


MANAGEMENT

Orientierung aus erster Hand Die Salzburger AutoZum (18. bis 21.01.2017) widmet neben dem klassischen Kundenkontakt der Exponenten dem Thema „Vernetzte Mobilität“ großen Informationsraum.

L

ösungen und Orientierungen sind die Autobahnen, auf denen sich Österreichs Kfz-Betriebe in die Zukunft bewegen. Vernetzte Mobilität und Digitalisierung mögen die Überkopfwegweiser auf dem

Ing. Andreas Wetzer organisiert seit Jahren die AutoZum und macht sie alle zwei Jahre zum Erfolgsereignis

Weg in das automobile Morgen sein, die Auffahrt auf diesen Daten-Highway wird immer noch von den vertrauten Anbietern gebaut, der passende Service betrieben und rechtzeitig werden Staumeldungen im Entwicklungsprozess gemeldet. Die digitale Transformation zwingt zum Umdenken, die Handlungsschritte dorthin sind aber weiterhin banale Akte der Kundenbetreuung. Begleitet von den Chancen und Risiken der neuzeitlichen Entwicklungsprozesse sind auf der AutoZum alle vertreten, die vor Ort imstande sind zu helfen. Das kommt vor allem kleinen Betrieben zugute, die einmal ohne Systemberatungseinfluss wieder freie Meinungsbildung spüren wollen, um sich dann wiederum die richtigen Partner auszusuchen. Chancen und Risiken halten sich somit die Waage und die AutoZum ist ideale Auftrittsfläche fernab bombastischer Auftritte der Herstellerindustrie. Konzentriert auf der AutoZum reduziert sich dann so manches Schreckgespenst der Datenvermarktungskompetenz vorbei am kleinen Betrieb als Schattenspiel von Wirtschaftsinteressen globaler Natur. Die Aussteller vor Ort und die erstklassigen Vortragenden bringen viel onlinebasierte Desinformation wieder in Entscheidungsnähe. Das ist die Kompetenz der AutoZum und macht einen Besuch lohnenswert. Auch ein Grund, dass etablierte Aussteller der Messe weiter die Treue halten. • (LUS)


MANAGEMENT

Kein Gebrauchter ohne Garantie Die Denzel-Gruppe zählt zu den größten Gebrauchtwagenhandelsorganisationen des Landes. Ihr zentrales Qualitätsversprechen ist die „Denzel-Garantie“, die neuerdings von Real Garant kommt. Von Philipp Hayder

A

n ihren 14 Standorten vertritt die Wolfgang Denzel Auto AG nicht nur insgesamt 18 Autohersteller, sondern engagiert sich auch im markenübergreifenden Gebrauchtwagengeschäft – und das mit einer Professionalität, die den großen Ertragschancen dieses Geschäftsfelds Rechnung trägt, in der Branche aber noch keineswegs selbstverständlich ist: Dazu gehört auch ein einzigartiges Garantieversprechen.

Garantie für alle

Das erste Jahr „All-in-Garantie“ ist bei jedem Denzel-Gebrauchten dabei; danach entscheiden die Kunden, ob sie den Garantieschutz verlängern wollen

„Jedes an einen Privatkunden verkaufte Auto, das sich nicht mehr in der Herstellergarantie befindet, rollt mit unserer Denzel-Garantie vom Platz“, erläutert Mag. Gregor Strassl, Vorstandssprecher von Denzel. Eine einjährige „All-in-Garantie“ ist im Kaufpreis enthalten, auf Wunsch kann diese vom Kunden bis zu einem Fahrzeugalter von 7 Jahren oder bis zu einer Laufleistung von 180.000 Kilometern verlängert werden. Mit der „Komfort-Garantie“ steht darüber hinaus eine auf die wichtigsten Baugruppen fokussierte Alternative zur Wahl. Damit die Garantie ihre Gültigkeit behält, müssen alle Wartungsarbeiten nach Herstellervorgaben durchgeführt werden: „Das bedeutet für unsere Werkstätten ein wesentliches Kundenbindungswerkzeug“, unterstreicht Strassl.

Partnerwechsel in Rekordzeit Die Denzel-Garantie ist ein umso zugkräftigeres Werkzeug, als sie schon seit einem Dutzend Jahren konsequent umgesetzt wird. Der frühere Garantieversicherer German

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Garantiert gute Partner: Denzel-Vorstandssprecher Mag. Gregor Strassl mit Einkaufsleiter Paul Mechtler (l.) und Michael Erb (r.) von Real Garant Assistance zog sich jedoch im Frühjahr 2016 völlig überraschend vom Markt zurück. „Innerhalb weniger Wochen mussten wir uns nach einem neuen Partner umsehen“, erzählt Paul Mechtler, der für den Einkauf der Denzel-Kundencenter verantwortlich ist: Die Wahl fiel auf Real Garant. Das Tochterunternehmen der Zurich Gruppe konnte Denzel mit seinem stabilen Eigentümerhintergrund, seiner jahrzehntelang aufgebauten Garantiekompetenz und seinem Eingehen auf individuelle Anforderungen überzeugen. „Innerhalb von 3 Monaten gelang ein völlig reibungsloser Übergang“, berichtet Michael Erb, Direktor von Real Garant. Das Engagement von ihm und seinem Team wird von Strassl und Mechtler ausdrücklich gelobt: „Weder für unsere Mitarbeiter noch für unsere Kunden war die Umstellungsphase in irgendeiner Art und Weise negativ bemerkbar.“

Gebrauchtwagenkauf mit Sicherheit Gemeinsam werden Denzel und Real Garant in den kommenden Jahren an der Weiterentwicklung des Garantieprogramms arbeiten. „Wir nehmen unseren Kunden die Sorge, dass ein unvorhergesehener Defekt ihr Haushaltsbudget aus den Fugen wirft“, unterstreicht Strassl: Dieses Gefühl der Sicherheit werde am Gebrauchtwagenmarkt zu einem immer wichtigeren Vermarktungsargument. •

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MANAGEMENT

Branchengranden in der Kurstadt Seit zehn Jahren ist die AutoContact der Branchentreff der steirischen Automobilbranche. Thema der Jubiläumsausgabe: die Zukunft des Supply Chain Managements. Von Matthias Kreutzer

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ie zweitägige Veranstaltung startete mit einer Betriebsbesichtigung beim slowenischen Aluminiumverarbeiter Talum sowie in der Radkersburger Metallwarenfabrik. Beim anschließenden großen Auftaktabend konnte der neue Geschäftsführer des ACstyria, Dipl.-Ing. Wolfgang Vlasaty, rund 230 Gäste begrüßen. Dabei betonte er die Wichtigkeit solcher Veranstaltungen: „Eine wesentliche Aufgabe des ACstyria ist, unsere Partner fit zu machen für die Herausforderungen der Zukunft. Dazu gehört auch ein hochkarätiges Netzwerk.“

Preisgekrönt und international

Fotos: ACstyria/Foto Pachernegg

Der zweite Tag gehörte den Preisträgern des Johann Puch Automotive Awards, bei dem exzellente Arbeiten von Studierenden ausgewählter technischer Hochschulen prämiert werden, sowie den internationalen Top-Referenten wie Alexander Kösling, Vice President für Supply Chain Management bei der Daimler AG, oder Michael Druml, Director Global Purchasing & Logistics bei Magna Steyr. •

Wolfgang Vlasaty (l.) und Dr. Josef Affenzeller (r.) dankten dem langjährigen Geschäftsführer Dipl.-Ing. Franz Lückler (M.)

Bei den Betriebsbesichtigungen stand Sicherheit an oberster Stelle

Reges Interesse zeigten die Teilnehmer an den Werkstücken der besuchten Fabriken

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MANAGEMENT

Meinung

Ihre

ist

Streitgesellschaft: Wie setzen Sie Ihr Recht durch? Anwalt statt Rechtsschutz „Eine Versicherung, die Rechtsstreitigkeiten mit dem Importeur abdeckt, haben wir derzeit nicht abgeschlossen, wir sehen auch keine Notwendigkeit, uns derart abzusichern“, betont Ing. Gottfried Koch, Geschäftsführer Autohaus Koch/Feldkirch. „Wir sind auch davon abgekommen, eine Rechtsschutzversicherung, die Streitfälle mit Kunden deckt, abzuschließen.“ Stattdessen bestehe eine Pauschalvereinbarung mit einem Rechtsanwalt. „Rechtsschutzversicherungen sind, was Deckungssummen betrifft, gedeckelt und oft auch mit Selbstbehalten versehen“, so Koch. „Wir versuchen Streitigkeiten aus dem Weg zu gehen und Vergleiche mit den Kunden zu erzielen.“

Qualität muss stimmen

„Im Falle von Meinungsverschiedenheiten mit dem Importeur, die während meiner Tätigkeit noch nie aufgetreten sind, würden wir immer das Gespräch suchen. Eine Rechtsschutzversicherung haben wir nicht abgeschlossen, weil wir auch keine Notwendigkeit sehen“, sagt Mag. Alfred Mittendorfer, Geschäftsführer Autohaus Höller/Eugendorf. Hingegen seien rechtliche Auseinandersetzungen mit Kunden durch einen Rechtsschutz und die Haftpflichtversicherung für die Werkstatt gedeckt. „Grundsätzlich gehen wir auf den Kunden zu, denn zumeist ist eine außergerichtliche Einigung sicher die günstigste Lösung, dies ist unser Ziel.“ Nur in ganz seltenen Fällen ende ein Streit wirklich vor Gericht.

Rechnet sich nicht

„Als Subhändler haben wir eine Rechtsschutzversicherung für den Betrieb, aber keine Rechtsschutzversicherung, was mögliche Streitigkeiten mit Importeuren betrifft“, stellt Martin Gertl, Seniorchef Autohaus Gertl/Kramsach, fest. Dies sei nicht notwendig, da der unmittelbare Partner ein großer Händler sei. „Wir sind in der glücklichen Lage, in unserem Autohaus mit sehr wenigen Klagen konfrontiert zu sein.“ Beim Verkauf von Gebrauchtwagen oder Reparaturen achte man darauf, „dass die Qualität stimmt und Reparaturen auch detailliert aufgeschlüsselt und nicht pauschal verrechnet werden“. Das bringe im Streitfall Vorteile, da nie der Gesamtbetrag einer Reparatur rückgefordert werden könne.

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Außergerichtliche Einigung

„Den Branchenrechtsschutz habe ich nicht, denn er würde mich relativ teuer kommen, weil er pro Marke bezahlt werden muss. Ich glaube auch nicht, dass er mir helfen würde, weil die Partnerschaft zwischen Hersteller und einem Kfz-Betrieb nur dann vorhanden ist, wenn beide Seiten einander brauchen“, sagt Mag. Hubert Aichlseder, Geschäftsführer Autohof/Klagenfurt. „Auch auf eine klassische Rechtsschutzversicherung, die sowohl Streitigkeiten innerhalb des Unternehmens zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer als auch mit Lieferanten oder Kunden abdeckt, verzichte ich, weil die Prämie, die von Umsatz und Anzahl der Mitarbeiter abhängt, zu hoch ist und sich das einfach nicht rechnet.“

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uns

wichtig!

Rechtsstreitigkeiten können hohe Kosten verursachen und auch existenzbedrohend sein. Wie schützen sich Händler gegen streitwütige Kunden? Sind Sie auch für Meinungsverschiedenheiten mit den Importeuren gewappnet? Von Dieter Scheuch

Reden statt zum Kadi rennen „Ein Rechtsschutz gegen mögliche Streitigkeiten besteht in unserem Autohaus nicht. Als der AVAG zugehörender Betrieb könnten wir Probleme, sofern diese jemals auftreten sollten, sicher ausreden“, meint Harald Wolf, Geschäftsführer Autohaus Sulzbacher/Traun. „Was Probleme mit Kunden betrifft, war und bin ich der festen Überzeugung, dass man etwaige Meinungsverschiedenheiten in einem persönlichen Gespräch klären kann“, so Wolf. In vielen Angelegenheiten sei der Brief vom Rechtsanwalt teurer als der Streitwert. „Deshalb suchen wir auch eine Lösung. Aus diesem Grund haben wir auch keine Rechtsschutzversicherung, was den Streitfall anbelangt, weil dieser ganz selten auftritt.“

Höheres Risiko bei Gebrauchten „Wenn Probleme auftreten, sind diese meist im Zusammenhang mit Gebrauchtwagen, die während der Gewährleistungszeit zurückkommen“, sagt Michael Nemeth, Geschäftsleitung Autohaus Nemeth/Eisenstadt. Ein genereller Rechtsschutz bestehe nicht. „Wir versuchen natürlich, bei Risiko-Gebrauchtwagen auch Zusatzversicherungen zu verkaufen, um uns damit gegen etwaige Gewährleistungsansprüche zu schützen.“ In Einzelfällen werde ein Rechtsanwalt beschäftigt. Es bestehe derzeit auch noch keine Versicherung, die Rechtsschutz bei Streitigkeiten mit dem Importeur beinhalte. „Wir wissen, dass es ein derartiges Produkt gibt und überlegen noch, ob wir uns dafür entscheiden.“

Klagsbereitschaft steigt „Wir haben in unserem Betrieb eine Rechtsschutzversicherung, die sowohl Streitfälle mit dem Importeur als auch mit Kunden deckt“, betont Wilhelm Weintritt, Geschäftsführer Autohaus Weintritt/Baden. Grundsätzlich seien Rechtsstreitigkeiten mit Kunden zu vermeiden, denn „man bekommt zwar einen Titel, aber praktisch nie Geld“. Effizienter und günstiger sei es, Schulden mit einem Inkassobüro einzutreiben, denn damit würden Schuldner stärker unter Druck gesetzt. Grundsätzlich wachse die Klagsbereitschaft seitens der Kunden, „weil viele finanziell unter Druck stehen“. Bei Streitigkeiten mit Importeuren sollte man das Gespräch suchen, „aber fruchtet das nicht, bleibt nur die Klage“.

Kulanz oft am günstigsten „Wir suchen in der Regel immer das Einvernehmen mit dem Kunden, sodass es nur in den seltensten Fällen auch zu einer Gerichtsverhandlung kommt“, sagt Bernhard Radauer, Geschäftsführer Autohaus Radauer/Neumarkt. „In den letzten 5 Jahren gab es einen einzigen Fall, der vor Gericht landete.“ Rechtsstreitigkeiten sollten vermieden werden, da oft auch im Zweifel für die Kunden entschieden werde. „Wir suchen also nach Kulanzlösungen, wobei wir dennoch eine Rechtsschutzversicherung auch in Importeursangelegenheiten abgeschlossen haben. Allerdings würde ich mit dem Importeur keinen Rechtsstreit austragen: „Wenn ich jemals einen Anwalt bräuchte, würde ich die Marke wechseln.“

Jeder einzelne Fall wird geprüft „Der Händlerrechtsschutz der Garanta-Versicherung, der etwaige Streitigkeiten mit Importeuren abdeckt und den auch wir abgeschlossen haben, ist das eine, eine effiziente Rechtsschutzversicherung die Richtung Kunden abzielt, gibt es eigentlich nicht und deshalb habe ich in meinen Betrieben einer derartige Versicherung nicht“, meint Stefan Hutschinski, Geschäftsführer der Autohäuser John, Jobst und Piltz/Wien. Bei Kundenreklamationen werde jeder einzelne Fall genau geprüft. Habe der Kunde recht, komme man ihm mit entsprechender Kulanz entgegen. Bestünden Ansprüche zu unrecht, bleibe nichts anderes als der Rechtsweg: „Wobei wir mit dieser Strategie immer gut gefahren sind.“

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MANAGEMENT

Wie entwickelt sich heuer das Kfz-Versicherungsgeschäft? Welche Bedeutung hat die Versicherungsvermittlung im Autohaus – und spielen die Diskussionen um Wrackbörse und Co. im Alltag tatsächlich kaum eine Rolle? Wir haben die für das Kfz-Geschäft verantwortlichen Vorstände der größten österreichischen Versicherungsgesellschaften um ihre Antworten gebeten.

Heiß umkämpfter Milliardenmarkt A

&W: Wie schätzen Sie heuer die Prämienentwicklung am gesamten Kfz-Versicherungsmarkt ein? Walter Kupec, Generali: Wir erwarten ein Gesamtwachstum von rund 1,5 Prozent – im Detail circa 0,2 Prozent in der Haftpflichtversicherung und circa 3 Prozent in der Kaskoversicherung. Mag. Andreas Kößl, Uniqa: Wir gehen davon aus, dass die Prämien im Vergleich zum Vorjahr in der

Walter Kupec ist im Vorstand der Generali für Schaden- und Unfall-, Lebenssowie Krankenversicherungen verantwortlich

Der Markt im Detail Die Kfz-Sparte zählt seit Jahren zu den am heißesten umkämpften Teilmärkten der Versicherungsbranche. Dem gegenüber steht ein moderates Marktwachstum: 2015 stiegen die verrechneten Prämien laut Versicherungsverband um 2,2 Prozent auf 3,126 Milliarden Euro. In der Haftpflicht gab es ein Plus von 1 Prozent auf 1,737 Milliarden Euro, in der Kasko einen Anstieg um 3,7 Prozent auf 1,334 Milliarden Euro. Österreichischer Marktführer in der Kfz-Versicherung ist traditionell die Generali, die 2015 auf 17,83 Prozent Marktanteil kam. Dahinter lag (noch vor der Fusionierung mit mehreren kleineren Konzerngesellschaften) die Uniqa mit 13,82 Prozent. Die Allianz kam auf 13,02 und die Wiener Städtische auf 11,41 Prozent.

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Blechschäden gehen ins Geld: In der Haftpflicht lag der Schadensatz 2015 bei 67,9 und in der Kasko bei 75,5 Prozent

Haftpflicht um 1,5 Prozent sowie in der Kaskoversicherung um 5 Prozent steigen werden. Dr. Johann Oswald, Allianz: Wir erwarten sowohl in der Kfz-Haftpflicht als auch in der Kfz-Kasko eine moderat steigende Prämienentwicklung. Mag. Hermann Fried, Wiener Städtische: Sinkende Schadenhäufigkeiten bei gleichzeitig steigenden Durchschnittsschäden, niedrige Anpassungsindizes und intensiver Wettbewerb lassen trotz größerer Anzahl versicherter Fahrzeuge die Prämien nur moderat steigen, wobei die Kfz-Kasko sich etwas besser entwickelt. Wir sehen derzeit wenig Anzeichen, dass sich diese Entwicklung in nächster Zeit entscheidend ändern sollte. Daher erwarten wir ein Wachstum von „1,x Prozent“. Wie soll sich der Kfz-Marktanteil Ihres Unternehmens im Vergleich zu 2015 entwickeln? Kupec: Die Generali geht von einer stabilen Marktanteilsentwicklung aus. Kößl: Durch die Verschmelzung unserer bisher 4 Versicherungsgesellschaften liegt unser Marktanteil bei knapp 17 Prozent. Wir erwarten für 2016 ein leichtes Wachstum und sehen uns in unserer Annahme zum aktuellen Zeitpunkt bestätigt. Oswald: Durch unsere diversifizierende Vertriebsstrategie können wir allen Kunden über jeglichen Vertriebskanal unsere Dienstleitungen anbieten. Das führt dazu, dass wir – im Zusammenspiel mit unseren sehr gut angenommen Serviceleistungen – gute Chancen haben, unseren Marktanteil zu steigern. Fried: Unser Ziel ist es, langfristig über dem Markt zu wachsen. Darin waren wir die letzten Jahre sehr erfolgreich. Auch für 2016 erwarten wir ein Wachstum.

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MANAGEMENT

Welche Bedeutung hat der Versicherungsvertrieb über Autohäuser für Ihren Konzern? Kupec: Für die Generali-Gruppe Österreich hat der Vertrieb über das Autohaus durchaus Bedeutung. Dieser wird jedoch atypischerweise zum Großteil durch unseren angestellten Außendienst direkt im Autohaus abgewickelt. Kößl: Zukünftig wird es „State of the Art“ sein, bereits beim Autokauf ein Rundumpaket zu erwerben. In diesem All-inclusive-Service ist natürlich auch die Autoversicherung standardmäßig dabei. Unser Motto ist, überall für unseren Kunden da zu sein – also auch im Autohaus. Oswald: Die Erfahrung zeigt einen deutlichen Anstieg der Abschlüsse gleich direkt im Autohaus. Dies ist einerseits auf die Kundenbindungsprogramme der Autohäuser und -konzerne zurückzuführen, zeigt aber auch einen Wechsel im Nutzerverhalten. Kauf, Finanzierung und Versicherung aus einer Hand liegen klar im Trend. Unsere bestehenden Kooperationen haben sich in der Vergangenheit bewährt und werden unter den aktuellen Marktveränderungen immer wichtiger – und auch für unsere Partner immer wertvoller. Fried: Die Wiener Städtische hat sich schon früh zum Multi-Kanal-Vertrieb bekannt, wie die Gründung unserer spezialisierten Vertriebseinheit carplus im Jahr 2006 bewiesen hat. Mit der Bindung der Kunden an das Autohaus durch maßgeschneiderte Produkte sowie mit herausragender Servicequalität durch das breite Vertriebs- und Servicenetz der Wiener Städtischen wollen wir auch weiterhin zweistellige Wachstumsraten erzielen. Wachstumspotenzial ist unseres Erachtens jedenfalls weiterhin vorhanden und liegt vor allem im Cross-Selling-Bereich, im Gebrauchtwagensegment und bei weiteren Kooperationspartnern in der Kfz-Branche.

Mag. Andreas Kößl ist Vorstand für Sachversicherungen bei Uniqa Österreich und Uniqa International

Mag. Hermann Fried ist seit Jänner 2016 Vertriebsvorstand der Wiener Städtischen

die Reparatur nur dann übernehmen, wenn sie 70 Prozent des Wiederbeschaffungswerts nicht übersteigt. Anders ist es bei Uniqa Österreich. Wir übernehmen auf Kundenwunsch die Rechnung für Reparaturen bis zu 80 Prozent des Wiederbeschaffungswerts. Das gibt unseren Kunden einen größeren Spielraum. Oswald: Der Restwert musste auch früher bestimmt werden – seit rund zehn Jahren sorgt das elektronische Verfahren für schnellere Abwicklung sowie mehr Transparenz und WettbeDr. Johann Oswald werb, auch im Sinne der Kunverantwortet im den. Dass die Versicherung die Vorstand der Allianz aufwändige Suche nach dem das Ressort „Market Management“ Höchstgebot für das Wrack übernimmt, ist ein weiterer Nutzen für die Kunden. Anm.: Angaben zur Totalschadengrenze wollte die Allianz als einzige Versicherung, auch auf Nachfrage, nicht machen. Fried: Wir haben keine fixe Totalschadengrenze! Das Thema wird aber auch überbewertet: Totalschäden sind unter 1 Prozent der Kaskoschäden der Wiener Städtischen und ich kenne keinen Fall, den wir nicht zufriedenstellend gelöst haben. • (HAY)

Wie gehen Sie mit „heißen Eisen“ wie der Wrackbörse um? Bei wie viel Prozent des Zeitwerts setzen Sie die Kasko-Totalschadengrenze an? Kupec: Die bei Gebrauchtfahrzeuggeboten eingeschalteten Händler müssen bei der Generali über die erforderlichen gewerberechtlichen Befugnisse sowie einen Geschäftssitz in Österreich verfügen. Bedingungsgemäß besteht keine konkrete Prozentsatzgrenze für Totalschäden, es wird dabei durchgängig auf die Umstände des Einzelfalls abgestellt. Zusammenfassend ist festzuhalten, dass unser Versicherungsnehmer in Summe in jedem Fall 100 Prozent des Zeitwertes des versicherten Fahrzeugs – abzüglich des vereinbarten Selbstbehalts – ersetzt bekommt und darüber hinaus die Organisation einer ordnungsgemäßen und umweltgerechten Entsorgung angeboten wird. Kößl: Übliche Praxis in Österreich ist, dass Versicherungen bei einem Totalschaden auf Kundenwunsch

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MANAGEMENT

Die richtige Entscheidung Thomas Sühs hat den Standort Freistadt von Auto Günther übernommen und mit Loco-Soft eine Softwarelösung gefunden, die die Anforderungen perfekt erfüllt.

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Persönliche Kundenbeziehung in Freistadt und Umgebung: Thomas Sühs

ch habe 1987 als Lehrling im Freistädter Opel-Günther-Betrieb begonnen und nach Positionen als Mechaniker und Verkäufer den Standort 13 Jahre lang geleitet“, erinnert sich Thomas Sühs. Sein Angebot, den Betrieb zu übernehmen, hat im Hause Günther zwar etwas Bedenkzeit gebraucht, seit zwei Jahren ist er nun Eigentümer und Geschäftsführer des Standortes, der heute die Logos von Opel, Kia und Isuzu trägt. Im gut funktionierenden Unternehmen, für das er ja lange Zeit als führender Mitarbeiter verantwortlich war, hat der Oberösterreicher freilich wenig verändert, lediglich für das Dealer Management System wollte er eine eigenständige Lösung. „Nach einigen Angeboten und Empfehlungen von Händlerkollegen habe ich mich für Loco-Soft entschieden und bin heute mehr denn je überzeugt, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.“ Nach der professionellen Beratung hat die rasche und engagierte Installationsphase die Entscheidung von Sühs bestätigt. „Zwischen 30. Dezember und 2. Jänner haben wir mit LocoSoft-Vertriebsmitarbeiter Gregor Pülzl vor Ort und dem Loco-Soft-Team in der Zentrale alles komplett umgestellt und es läuft seitdem perfekt.“

Hotline: schnell, kompetent und kostenfrei Anfangs haben Sühs und sein Team naturgemäß den Helpdesk noch öfter frequentiert: „Immer rasch, kompetent und kostenfrei. Und wenn es sein muss, auch nach 18 Uhr“, weiß Sühs zu schätzen. „Das, was ich meinen Kunden bieten will, erwarte ich auch von meinen Lieferanten. Der Zeitfaktor ist heute so entscheidend und wenn etwas nicht funktioniert,

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Mitarbeiterin Kathrin Stütz ist von der einfachen Bedienung und effizienten Nutzung von Loco-Soft ebenso begeistert wie die Kollegen im Autohaus Sühs ist das ganze System blockiert, das kostet nicht nur Zeit, sondern auch Geld und Nerven.“ Apropos Geld: Auch wenn die Kosten nur das drittgereihte Kriterium waren, ist Sühs von der Preisgestaltung sehr beeindruckt. „Die monatlichen Kosten sind sehr günstig und vor allem: Alles ist inkludiert.“ Es kommen keine weiteren Gebühren für Helpdesk, Freischaltungen oder Schulungen dazu. Das System erfüllt alle Anforderungen, von der Werkstattplanung, Lagerverwaltung über Auftragsabwicklung, Verkäuferarbeitsplatz bis zur Buchhaltung. „Und wir nutzen mittlerweile wirklich das gesamte Programm“, erklärt Sühs. Die verschiedenen Varianten von Serienbriefen und Mailings sind ebenso selbstverständlich wie alle relevanten Auswertungen. Während seiner Zeit als Standortleiter für das vergleichsweise große Unternehmen Auto Günther hat Sühs gelernt, mit Kennzahlen zu arbeiten und tut es im eigenen Unternehmen: „Ich mag es, Zahlen schnell und überschaubar zu analysieren.“

Der persönliche Kundenkontakt Was macht heute den Erfolg des kleinen, nun als Familienbetrieb geführten Autohauses aus? Eben genau die familiäre Atmosphäre, die nur in Betrieben dieser Größe zu spüren ist: „Jeder meiner Mitarbeiter nimmt die Kunden in Empfang. Jeder aus unserem Team redet mit jedem Kunden, jeder grüßt, jeder bietet Getränke oder Kaffee an.“ Auch wenn der Verkäufer oder der Kundendienstberater gerade im Gespräch oder nicht im Betrieb ist, der Kunde fühlt sich empfangen und gut aufgehoben. „Der Kunde kommt, weil er sich bei uns wohlfühlt, nicht weil ich Opel verkaufe oder so billig bin“, berichtet Sühs, der mit etwa 80 Prozent seiner 1.700 Kunden per Du ist. „Der persönliche Kontakt ist das Wichtigste. Und die Software unterstützt uns dabei.“ • (GEW)

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Von der Zusammenarbeit mit Garanta profitieren Kunden, Verkauf und Werkstätte

Die Pflicht zur Versicherung Sowohl Automobilimporteure wie Autohäuser investieren viel Geld und Ideen in Kundenbindung. Eine der einfachsten und naheliegendsten Möglichkeiten, die Versicherungsdienstleistung, bietet noch großes Potenzial.

W

ie der Name schon sagt ist die Kfz-Haftpflicht-Versicherung verpflichtend, jeder Autokäufer hat also einen gesetzlichen verankerten Bedarf“, bringt es Kurt Molterer, Hauptbevollmächtigter der Garanta, auf den Punkt. „Im Sinne des One-Stop-Shoppings wissen immer mehr Autofahrer das Angebot und die Abwicklung im Autohaus zu schätzen.“ Entsprechend der Verpflichtung und dem Trend zur Versicherung im Autohaus gibt es für den Kfz-Betrieb noch enormes Potenzial. „Das Versicherungs- und Zulassungsangebot wird von jenem Kunden in Anspruch genommen, der sich im Autohaus wohlfühlt“, weiß Molterer. Neben den Versicherungsprodukten bietet Garanta auch zahlreiche Zulassungsstellen in österreichischen Autohäusern.

Deutliches Plus „Sowohl die Zahl der Versicherungsverträge wie auch der Zulassungen in unseren Partnerbetrieben hat sich heuer sehr gut entwickelt“, berichtet der Versicherungs-Chef. Der September war dabei besonders erfreulich, aber auch die kumulierten Zahlen von Jänner bis September zeigen ein deutliches Plus gegenüber dem Vorjahr. „Die Investitionen in den Markt haben sich ausgezahlt, wir haben die Kompetenz unserer Partner gestärkt, und das kommt jetzt zurück“, freut sich Molterer. Auch die Akzeptanz des Kunden nimmt laufend zu. Neben dem Vorteil, alles aus einer Hand zu bekommen, führen Probleme mit anderen Versicherungen,

wie zum Beispiel bei der Totalschadenreparatur, zur Vertrauenssteigerung beim Kfz-Betrieb. Schließlich berät die Werkstätte den Kunden im Schadenfall. „Durch die Erfolge und die wachsende Durchdringung gewinnen auch die Verkäufer Sicherheit und Selbstbewusstsein im Versicherungsgeschäft“, resümiert Molterer.

Vorteil für Verkauf und Werkstatt

Kurt Molterer, Hauptbevollmächtigter der Garanta

Zudem bewirken die großen Herausforderungen an das Autohaus eine noch stärkere Zusammenarbeit innerhalb des Kfz-Betriebes. „Während es bislang eine Differenzierung zwischen Verkauf und Werkstätte gab, ziehen heute alle an einem Strang“, analysiert Molterer. Natürlich profitiert der Verkäufer auch finanziell von einer Versicherungsvermittlung, er weiß aber auch die Vorteile für die Werkstätte, wenn der Kunde im Schadenfall wieder kommt. Dabei geht es nicht nur um den Werkstattumsatz, sondern um Kundenbindung und damit den Kauf des nächsten Fahrzeuges. Die Werkstätte hat nichts davon, wenn der Verkäufer eine Versicherung vermittelt, die den Kunden nicht in den eigenen Betrieb bringt. „Es macht also einen Unterschied, ob der Verkäufer irgendeine Versicherung oder DIE Kfz-Versicherung vermittelt“, lächelt Molterer. Schließlich hat sich GÖVD – Garanta Österreich Versicherungsdienst GmbH klar als Versicherer der Kfz-Betriebe positioniert und das durch die Beteiligung der Wirtschaftskammer, also der Interessenvertretung Fahrzeughandel und Fahrzeugtechnik, an der Gesellschaft auch eigentümerseitig dokumentiert. Die Vorteile liegen in jedem Fall auf der Hand: Zusatzerträge, Kundenbindung, Kundenzufriedenheit, Werkstattauslastung und auch fürs nächste Auto kommt der Kunde mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder in den Kfz-Betrieb. • (GEW)

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MANAGEMENT

Ring frei fürs schöne Spiel Motorsport und Golf standen im Mittelpunkt der Jubiläumsveranstaltungen von carplus: Zahlreiche Geschäftspartner und Freunde feierten dabei das zehnjährige Bestehen des Branchenversicherers.

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as Autohaus Moser aus Voitsberg spielt in der Erfolgsgeschichte von carplus eine ganz besondere Rolle: Schließlich wurde hier im September 2006 der allererste Kfz-Versicherungsvertrag von carplus, der auf die Zusammenarbeit mit der Autobranche spezialisierten Tochtergesellschaft der Wiener Städtischen, abgeschlossen. Deshalb durften die Firmenchefs Manfred und Andrea Moser auch bei den Jubiläumsfeiern im September 2016 nicht fehlen. Die Veranstaltungen fanden an zwei Orten statt: In der „Speedworld“ in Pachfurth (Niederösterreich) waren die Gäste auf Karts, Quads und Jetskis unterwegs, im Golfclub Bad Ischl war bei Kaiserwetter ein sprichwörtliches „schönes Spiel“ angesagt.

Dichtes Netzwerk „Wir haben zu beiden Veranstaltungen sehr positive Rückmeldungen unserer Partner und Kunden erhalten“, freut sich Dr. Franz F. Gugenberger, gemeinsam mit Dr. Michael Schlögl Geschäftsführer von carplus. Nicht zuletzt wurde wieder einmal deutlich, was den bereits 10 Jahre andauernden Erfolg des Unternehmens ausmacht: die intensive persönliche Zusammenarbeit mit mittlerweile über 850 Autohäusern sowie das laufend erweiterte Netzwerk an professionellen Partnerfirmen.

In Pachfurth war Action auf und abseits befestigter Bahnen angesagt Zahlreiche Partner folgten den Einladungen von carplus „Poleposition“ für Olaf Helfer (l.) und Franz F. Gugenberger

Manfred (l.) und Andrea Moser, vor 10 Jahren die ersten Partner von carplus, wurden von Karl Pack und Franz F. Gugenberger geehrt Golfprofis wie Dr. Martin Panosch kamen in Bad Ischl auf ihre Kosten Seite an Seite: Michael Schwaiger (Santander, l.) und Franz F. Gugenberger

Kontinuierliches Wachstum Auch die Geschäftszahlen beweisen, dass die Philosophie von carplus aufgeht: Nach kontinuierlich zweistelligen Zuwächsen liegt der Prämienbestand aktuell bei mehr als 20 Millionen Euro. Für die weitere Entwicklung sind Gugenberger und Schlögl ungebrochen optimistisch: So soll das Jubiläumsjahr 2016 „einen der höchsten Bestandszuwächse überhaupt“ erbringen. • (HAY)

Franz F. Gugenberger mit Fernando Zurdo von der RCI Banque

Sportlich abseits des Fußballplatzes:: Auch Otto Konrad (l.) sowie Friedl Koncilia (r.) mit Sohn Esteban waren beim Jubiläumsturnier von carplus mit dabei

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MANAGEMENT

Die Reparaturfreigabe erfolgt bei der Porsche Bank binnen kürzester Zeit

Schlüssel und Polizze aus einer Hand Nicht nur beim Abschluss einer Versicherung empfiehlt es sich, einen professionellen Partner wie die Porsche Bank zu wählen. Auch wenn es einmal zu einem Unfall kommt, läuft die Abwicklung viel leichter. Das ergibt auch viele Vorteile für die Autohäuser.

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ittlerweile hat es sich herumgesprochen, dass man in einem Autohaus nicht nur ein Fahrzeug kaufen kann, sondern auch zahlreiche Zusatz-

Für alle Pkw-Antriebsriemen und Riementriebskomponenten von Continental Automotive Aftermarket gilt ab sofort eine 5-Jahres-Garantie.

Um die Garantie später in Anspruch nehmen zu können, muss sich die Werkstatt einmal registrieren

5 Jahre Sicherheit

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amit bekommen Händler, Werkstätte und letztlich auch der Autofahrer mehr Sicherheit, für den Händler und die Werkstätte bringt es zudem zusätzliche Verkaufsargumente für Antriebsriemenprodukte von Continental. Die Abwicklung ist denkbar einfach: Will man die Garantie in Anspruch

dienstleistungen erhält. Ideal ist das dann, wenn sowohl die Endkunden wie auch die Händler profitieren, weil die Porsche Versicherung mit ihren Partnern eng vernetzt ist. So kann beispielsweise die Meldung bei einem Schaden online eingereicht und sofort weiter verarbeitet werden. Auf Knopfdruck weiß der Kundendienstberater im Autohaus nicht nur, welche Produkte der Kunde abgeschlossen hat, sondern auch wie es mit dem Deckungsumfang aussieht. So ist die Reparaturfreigabe nur einen Mausklick entfernt.

Schneller mobil Sofort nach der Freigabe kann der Markenbetrieb mit der Reparatur beginnen, sodass der Kunde schneller wieder mobil ist als in vielen anderen Fällen. Die Porsche Versicherung bezahlt die volle Versicherungssumme direkt an den Betrieb. Wenn sie in die Markenwerkstatt fahren, bezahlen Kunden auch nur den halben Selbstbehalt. Wenn die Betriebe die Reparatur vornehmen, ist auch der Wert des Gebrauchtwagens höher, was den Kunden später auch beim Verkauf zugute kommt. • (MUE)

nehmen, muss man sich lediglich unter www.contitech.de/aam registrieren. Ab dem Zeitpunkt der Registrierung gilt für alle zukünftig in dieser Werkstatt in Pkws verbaute Antriebsriemenprodukte und Riementriebskomponenten aus dem Produktprogramm Automotive Aftermarket die 5-jährige Herstellergarantie. Zusätzlich erhalten die registrierten Betriebe den viermal im Jahre erscheinenden E-Mail-Newsletter mit Infos zu neuen Produkten und interessanten Werkstatttipps.

Abwicklung über den Händler „Sollte unser Produkt einen Material- oder Produktionsfehler aufweisen, übernehmen wir die Reparatur oder den Ersatz des beanstandeten Produktes“, so Jens Heitkemper, Marketing Service ContiTech Power Transmission Group. „Die Abwicklung der Garantie erfolgt über den Händler, von dem das Produkt erworben wurde. Teilekauf und Einbaudatum sind mit entsprechenden Belegen nachzuweisen.“ Selbstverständlich muss das Produkt von qualifiziertem Fachpersonal verbaut worden sein. • (GEW)

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WIRTSCHAFT

„Heute ist der Anteil von Vespa in Österreich mit 35 Prozent so hoch wie nirgends sonst“, freut sich Importeurschef Josef Faber auf Seite 50

„Das Geschäft mit gefälschten Produkten ist keine zu vernachlässigende Größe“, erklärt Thomas Fischer (VREI) auf Seite 78

BMW: Collet freut sich über Wachstum Seit wenigen Monaten ist Chris Collet Geschäftsführer von BMW ­Austria, jetzt zog er Bilanz über das Neuwagengeschäft: Einen Großteil zum Wachstum habe der 2er Active Tourer beigetragen, aber auch der 3er GT laufe erfreulich. Nicht zuletzt habe aber auch der neue 7er das Vertrauen der Kunden gewonnen. In der Luxusklasse kamen das Flaggschiff aus München in den ersten 8 Monaten auf 329 Neuzulassungen, die S-Klasse von Mercedes auf 183 und der Audi A8 auf 32. Das Model S von Tesla schaffte sogar 446 Stück.

Mazda: höhere Margen für die Händler Die Umsatzrendite bei Mazda liege derzeit bei 1,7 Prozent und damit deutlich über dem Branchenschnitt, rechnet Mag. Heimo Egger, Chef des heimischen Importeurs, vor. Der Grund sei, dass man heuer sehr viele Fahrzeuge mit hochwertiger Ausstattung absetze. Bis Jahresende sollen rund 11.000 neue Mazda verkauft werden. Egger sieht Potenzial bei gewerblichen Kunden, für die bereits ab dem ersten Auto attraktive Angebote geschnürt und auch verstärkt beworben werden.

Matthias Kreutzer

Bürokratisierung von Anfang an Im Sommer wurde ein neues „Start-up-Paket“ geschnürt. Dieses beinhaltet u. a. die Entlastung der Dienstgeber von Lohnnebenkosten für die ersten

Schuster und Ruhdorfer führen bei Insolvenzen

drei Mitarbeiter in den

18,8 Millionen Euro Passiva bei Reifen Ruhdorfer in Graz, 7,8 Millionen bei der Schuster Sport- & Classiccars GmbH sowie weitere 6 Millionen bei der Schuster Premium GmbH, jeweils in Zipf (Oberösterreich): Das sind die drei größten Insolvenzen im Bereich Transportmittel/Kraftfahrzeuge in den ersten drei Quartalen dieses Jahres. Insgesamt stieg die Zahl der Insolvenzen in diesem Bereich laut Angaben des KSV 1870 um 4 Prozent von 125 auf 130, über 86 Betriebe (2015: 81) wurde der Konkurs eröffnet.

neue Rechtsform oder

ersten drei Jahren, eine auch Steuerbefreiungen für Investoren. Alles wichtige Schritte in die richtige Richtung, doch blickt man genauer auf die Vorgaben, kämpft man als Gründer mit

Für eisige Zeiten gerüstet

Anträgen zu Förderun-

Dass ein Anbieter von Standheizungen einen Eishockeyclub unterstützt, bietet sich an: Daher hat Webasto den Sponsoring-Vertrag mit den Vienna Capitals für die Saison 2016/17 verlängert. Komm.-Rat Dieter Hahn, Geschäftsführer von Webasto in Österreich, war von der Leistung der Wiener Eishockeyspieler bereits im Vorjahr überzeugt: „Wir freuen uns, dem Eiskratzen jetzt wieder am einzigen Ort zusehen zu dürfen, wo es aus unserer Sicht erwünscht ist – im Stadion der Vienna Capitals.“

lagen und Suche nach

gen, Erfüllung der AufInvestoren, die diesen Aufwand ebenfalls auf sich nehmen wollen. Und das, obwohl solche tollen Schlagworte wie Digitaler „OneStop-Shop“ für Grün-

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Wasserstoff tanken nun in der Nähe von Linz

der im Paket omniprä-

In Wien und Innsbruck konnte man bereits seit 2012 bzw. 2015 Wasserstoff tanken; Mitte September wurde nun auch in Asten bei Linz eine derartige Anlage eröffnet. Betreiber ist die OMV, die in Graz und Wiener Neudorf zwei weitere Anlagen plant. In der Raffinerie Schwechat können pro Jahr etwa 50.000 Tonnen Wasserstoff produziert werden. Beim Unternehmen rechnet man damit, dass es an Tankstellen künftig einen wesentlich breiteren Mix (also auch z. B. Anlagen für Elektroautos) geben wird.

Überbürokratisierung

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sent sind. ­Österreichs schlägt auch hier wieder zu. Aber vielleicht ist das genau die Vorbereitung, die fürs Geschäftsleben gebraucht wird.


WIRTSCHAFT

headline groß 2-zeilig vorspann

Branchenkenner Mag. Peter Stanzer führt die Geschäfte von easyleasing

Mag. Peter Stanzer, langjähriger Geschäftsführer der VB Leasing und nunmehr gemeinsam mit easybank-CFO Rainer Henke für easyleasing verantwortlich. Dabei punkte man mit einem Komplettpaket aus Neuwagen-, Gebrauchtwagen- und Händlerrahmenfinanzierungen ebenso wie mit schnellen Finanzierungsfreigaben. Am Markt einzigartig sei zudem die regionale Struktur mit 8 Niederlassungen, die aus der Zusammenführung der Standorte der beiden Vorgängerunternehmen entstanden sind. Einen weiteren Wettbewerbsvorteil sieht Stanzer in der Branchenerfahrung vieler Mitarbeiter: So leitet Ursula Silhengst – wie schon in der VB Leasing – den österreichweiten Vertrieb des Auto Retail Business und Florence Baumgartner die Importeurskooperationen sowie die Händlerbestandsfinazierungen.

Ambitionierte Wachstumspläne

Neuer Name, alte Stärken Ab sofort treten VB Leasing und BAWAG P.S.K. Leasing unter dem Namen easyleasing am Markt auf. Die regionale Struktur bleibt ebenso erhalten wie die intensive Zusammenarbeit mit dem Fahrzeughandel.

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ie easybank zählt nicht nur zu den am schnellsten wachsenden Geldinstituten des Landes, sondern weist auch attraktive Renditen und eine überaus solide Kapitalausstattung auf – keine Selbstverständlichkeit in der im Umbruch befindlichen österreichischen Bankbranche. Jetzt engagiert sich das Tochterunternehmen der BAWAG P.S.K. auch in der Fahrzeugfinanzierung: Dazu wurde die easyleasing GmbH gegründet, die vom Start weg die drittstärkste Position am heimischen Kfz-Leasingmarkt einnimmt.

Wie Stanzer erklärt, arbeiten bereits jetzt über 500 Kfz-Betriebe (darunter rund 200 Firmen mit Rahmenfinanzierungen) regelmäßig mit easyleasing zusammen. Beide Zahlen wolle man in den kommenden Jahren deutlich ausbauen. Gleichzeitig könnten zu den Importeurskooperationen mit Honda, Subaru, SsangYong und Kawasaki schon bald weitere Marken hinzukommen, sodass Stanzer ambitionierte Ziele verfolgt: „Wir planen sowohl heuer als auch 2017 ein solides zweistelliges Wachstum.“ • (HAY)

Florence Baumgartner ist für Importeurskooperationen …

… und Ursula Silhengst für den österreichweiten Vertrieb verantwortlich

Komplettpaket für Autohäuser „Wir legen unseren Fokus ganz klar auf die Zusammenarbeit mit dem Autohandel“, unterstreicht

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WIRTSCHAFT

Mit Begeisterung und offensichtlichem Erfolg führt Josef Faber das bereits 1948 von seinem Vater gegründete Zweiradunternehmen

Grande Amore auf zwei Rädern Nirgendwo sonst erzielt Vespa so hohe Marktanteile wie in Österreich. Importchef Josef Faber führt dies nicht zuletzt auf die klug gewählte Markenpositionierung und das loyale Händlernetz zurück. Von Philipp Hayder

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&W: Das Familienunternehmen Faber ist weltweit der erfolgreichste Importeur des Piaggio-Konzerns. Worauf führen Sie diese starke Position zurück? Josef Faber: Grundlage dafür ist zweifellos die bis 1964 zurückreichende Kooperation mit Piaggio. Gleichermaßen legen wir Wert auf eine möglichst langjährige Zusammenarbeit mit unseren Vertriebspartnern. Andererseits haben wir bereits vor Jahren begonnen, unsere Kommunikation zu ändern. Vor allem mit der Marke Vespa sind wir sehr stark in das Thema „Lifestyle“ eingestiegen und waren damit enorm erfolgreich. Heute liegt der Marktanteil von Vespa in Österreich bei 35 Prozent und ist damit so hoch wie nirgendwo sonst – Italien eingeschlossen. Der Zweiradmarkt entwickelt sich heuer leicht steigend. Wie lauten die Ziele für Ihre Marken? Faber: Per Ende Juli erzielten wir mit 8.492 Neuzulassungen einen Marktanteil von 28,73 Prozent. Gegenüber dem Vergleichszeitraum 2015 ist das eine Steigerung um mehr als 15 Prozent, sodass wir mehr als zufrieden sind. Das Ziel kann realistischerweise nur lauten, die erreichte Marktposition abzusichern.

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Der frühere Harley-Importchef Florian Krassa ist seit Juli als Divisionsleiter bei der Firma Faber tätig

Vespa (l.) gehört ebenso zum Importprogramm von Faber wie Moto Guzzi (m.) und die Marke Piaggio.

Florian Krassa: Steigerungspotenzial gibt es noch in gewissen Nischen, wie zum Beispiel bei der Motorradmarke Moto Guzzi. Hier gehen wir heuer von rund 200 Verkäufen aus, innerhalb der nächsten Jahre sollten 300 bis 400 Neuzulassungen möglich sein. Wird damit eine Erweiterung des Vertriebsnetzes einhergehen? Krassa: Derzeit gibt es bei Moto Guzzi 17 Händler. Sicherlich ist noch Potenzial für den einen oder anderen Partner vorhanden, doch primär geht es uns nicht um einen quantitativen, sondern um einen qualitativen Ausbau. Faber: Generell ist unser Händlernetz mit 160 Partnern, die – bis auf Moto Guzzi – großteils alle von uns importierten Marken vertreten, nahezu perfekt aufgestellt. Natürlich sind immer wieder Feinabstimmungen nötig, in dem einen oder anderen Fall mag auch die altersbedingte Betriebsnachfolge unklar sein, aber insgesamt ist das Netz stabil. Der Pkw-Handel steht vor existenziellen wirtschaftlichen Herausforderungen. Wie beurteilen Sie die Lage in der Zweiradbranche? Faber: Wenn ich unsere Geschäftsbeziehungen betrachte, sehe ich keine großen Probleme. Das hat damit zu tun, dass die Zweiradbranche von kleinen Familienbetrieben geprägt wird, die entsprechend flexibel agieren können … … und flexibel agieren dürfen, weil es viel weniger Herstellervorgaben gibt als im Pkw-Bereich. Faber: Das ist zweifellos richtig. Hinzu kommt, dass größere Zweiradhändler in der Regel Mehrmarkenbetriebe sind und somit weniger von der Entwicklung einzelner Fabrikate abhängen. Das sehen wir als Lieferant keineswegs negativ. Es ist auch für uns von Vorteil, wenn wir mit einem wirtschaftlich starken Partner zusammenarbeiten können, der seinen regionalen Markt gut im Griff hat. •

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WIRTSCHAFT

Unkompliziert mobil sein Über Opel Rent stellen 160 Händler-Partner – flächendeckend über Österreich verteilt – Autohaus-Bestandskunden, Privat- und Firmenkunden, aber auch allen anderen Interessierten ihr Wunschmodell als Service-Ersatzwagen und für individuelle Einsatzwünsche zur Verfügung.

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eit nunmehr 14 Jahren ist die Entwicklung von Opel Rent untrennbar mit Wolfgang Knop, dem handlungsbevollmächtigten Gebietsleiter für Österreich, verbunden. Startete er damals mit 80 Händlern, konnte er die Zahl der Lizenznehmer auf 160 Händler (Opel-Vertragshändler und -Servicepartner) verdoppeln und damit eine Netzabdeckung von 80 Prozent erzielen.

Zur Verwaltung der Fahrzeuge können die Händler „ORD-Rent“ nutzen, das kompatibel zu allen anderen Opel-Systemen ist. Nach der 4-monatigen Nutzung über Opel Rent werden die Fahrzeuge von den Händlern als „Junge Gebrauchte“ abverkauft.

Große Auswahl für die Kunden

Interessant für Flotten

Die teilnehmenden Händler können individuell entscheiden, welche Modelle sie den Kunden über Opel Rent anbieten möchten. Österreichweit stehen aktuell rund 1.000 Fahrzeuge zur Auswahl.

Auch Firmen nutzen gerne das Angebot, wie Knop bestätigt. So etwa als Ergänzung zum eigenen Fahrzeug-Pool oder zur Überbrückung, bis der neue Mitarbeiter sein Dienstauto bekommt. • (MPI)

Magna mag man eben

Wolfgang Knop (l.), handlungsbevollmächtigter Gebietsleiter Österreich, baut auf den direkten Kontakt zu den Partnern

wird, bei Magna Steyr gefertigt werden. Vor diesem Hintergrund wird die Gesamtproduktion des Werkes die Kapazitätsgrenze von jährlich rund 200.000 Fahrzeugen erreichen.

Neues Werk in Slowenien? Dieses deutliche Wachstum hat zwei Folgen: Einerseits werden in der Die beim ersten X3 angelaufene Zusammenarbeit zwischen BMW und Steiermark 3.000 zusätzliMagna Steyr wird fortgesetzt: Ab 2017 wird die nächste 5er Limousine in Graz che Mitarbeiter, darunter viele Kfz-Techniker und vom Band laufen, wodurch zahlreiche Arbeitsplätze geschaffen werden. Karosseriebauer, gesucht. ediglich 104.000 Komplettfahrzeuge wurden im Andererseits denkt man bei Magna Steyr an einen Vorjahr von Magna Steyr produziert, im 1. Halbzweiten Produktionsstandort. Dass dieser im nahe jahr 2016 gab es einen weiteren Rückgang um gut gelegenen Slowenien entstehen könnte, wollten 12 Prozent. Doch bald wird die Durststrecke ein bislang weEnde haben: Anfang 2017 wird die Produktion der der die dortiBMW 5er Limousine anlaufen, um das Stammwerk gen Politiker in Dingolfing zu entlassen. Während weder in Münnoch der trachen noch in Graz Stückzahlen genannt werden, ditionell verkann man sich in der Branche bis zu 80.000 Einheischwiegene ten jährlich vorstellen. Darüber hinaus könnte auch Magna-Konder für 2018 geplante Nachfolger des Roadsters Z4, zern bestätider von BMW und Toyota gemeinsam entwickelt gen. • (HAY)

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Noch gibt es nur Prototypenfotos vom nächsten 5er, der seine Weltpremiere Anfang 2017 in Detroit feiern wird

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volle Paket sein: Radar, Lidar, Kameras, GPS, IMU, Car-2X, danach NVDIA-Plattform, Infineon Aurix, dSPACE etc. Schließlich LKA, ACC, LCA, EBA, HW-SW-Co-Simulation bis zu Deep Learning. Sind Sie jetzt angesichts des Techsprech und des Kürzelüberfalls bereits ausgestiegen? Verständlich. Aber bleiben Sie hier, dies alles ist vielleicht bald Teil Ihrer Berufsrealität. Und der jedes Kunden.

Mehr Beratung denn je notwendig Was bedeutet dieser rasante Fortschritt beim Thema autonomes Fahren für den Handel? Nun, fix ist: Das Produkt wird noch komplexer. Jedes Jahr sind höhere Automatisierungslevels zu erwarten. Diverse Roadmaps, die prognostizieren, wann welche Technologie in die Serie sickern soll, kursieren ja bereits seit zwei, drei Jahren. Bernasch dazu: „Die Fahrzeugindustrie wird sich in den nächsten zehn Jahren mehr ändern als in den vergangenen 30 Jahren.“ Fahren wir 2025 gar nicht mehr selbst? Sind Autos dann Passagierroboter? Wahrscheinlich doch nicht, aber es kann uns viel abgenommen werden. Die Entscheidung, bis zu welchem Level, macht für Kunden den Autokauf komplexer als je zuvor. Der Handel wird intensiver beraten müssen als je zuvor.

Autonome Geschäfte Wann fährt das Auto von selbst. Demnächst? Oder drei Jahre später? Fix ist hingegen: Die Autoindustrie erwartet das große Geschäft. Dadurch möglicherweise verunsicherte Kunden werden aber eine große Herausforderung für die Händler.

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ie Zahl ist beeindruckend: 87 Milliarden Dollar. So viel Umsatz werde die Autoindustrie bis 2030 mit elektrifiziertem, autonomem Fahren machen. Derzeit ist es noch eine einstellige Milliardenzahl. Das prognostiziert der US-Marktforscher Lux Research. Für Dr. Jost Bernasch, Geschäftsführer des Grazer Forschungszentrums Virtual Vehicle, ist das der Hauptgrund, weswegen die Autoindustrie dieses Thema dermaßen vorantreibt. „Weil sie damit Gewinne macht. Jetzt schon, im Unterschied zur Elektromobilität, wofür derzeit noch hohe Investitionen nötig sind“, sagte er bei einem Gespräch mit Journalisten in Graz. Virtual Vehicle, eine Tochterfirma der TU Graz, von Joanneum Research, AVL, Magna Steyr und Siemens, präsentierte ein neues Forschungsfahrzeug: einen Ford Mondeo, der sukzessive mit den neuesten Systemen hochgerüstet werden soll. Lenkung, Gas, Bremse werden bereits angesteuert, einfache Fahrerassistenzsysteme sind auch verbaut. Was in den kommenden Monaten und Jahren folgt, soll das

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Jost Bernasch leitet das Forschungszentrum Virtual Vehicle

Testregionen ab Mitte 2017 Industriepolitisch gesehen gewinnt die Angelegenheit angesichts der möglichen Wertschöpfung und Jobabsicherung auch in Österreich an Dynamik. So macht das Verkehrsministerium – nach zuvor längerem Zögern – jetzt endlich ernst mit der Ausschreibung von Testregionen für autonomes Fahren (auf abgesperrten wie auch auf öffentlichen Strecken). Im Gespräch sind mindestens zwei Regionen, eine in der Steiermark, eine in Oberösterreich. Bernasch bestätigte bereits, dass sich seine Institution in einem Konsortium mit der TU Graz, mit Joanneum Research und etlichen Industriepartnern an der Ausschreibung beteiligen werde. In anderen Ländern – etwa Frankreich, Deutschland, Schweden – ist man mit den Testregionen bereits weiter, deswegen sollte es jetzt „relativ schnell gehen, angesichts dessen, was sich in Europa sonst so tut“, so Bernasch. „Von der Forschung und der Technologie sind wir in Österreich gut aufgestellt, aber wir müssen jetzt auch schaffen, dass wir mit einer Testregionen schnell starten, weil sonst die interessanten Player in andere Regionen gehen.“ Ist der politische Wille da? Auf Anfrage von „AUTO & Wirtschaft“ heißt es im Ministerbüro dazu: „Ja. Mitte 2017 sollen die Testbetriebe starten.“ • (SZE)

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WIRTSCHAFT

Die Russen kommen

Skoda bringt als erste ausländische PkwMarke Autos russischer Provenienz auf europäische Märkte. Folgen weitere Hersteller? Von Peter Homola

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koda- und Volkswagen-Modelle entstehen in Russland an zwei Standorten. Im VW-Werk in Kaluga werden die Modelle VW Polo Sedan und Tiguan sowie der Skoda Rapid gebaut. Außerdem fertigt die zum Unternehmen Russkije Maschiny mit Chairman Siegfried Wolf gehörende Autofabrik GAZ in Nizhnij Nowgorod als Auftragsfertiger Skoda Octavia und Yeti sowie den VW Jetta. Ursprünglich waren Exporte des russischen Yeti nicht geplant. Doch die volle Auslastung des tschechischen Skoda-Werks in Kvasiny, wo die Modelle Yeti, Superb, Seat Ateca und bald auch das große Skoda-SUV Kodiaq gebaut werden, und die krisenbedingt niedrigen Produktionszahlen in Russland sowie der schwache Rubel haben zum Exportdeal geführt. Die russischen Yeti-Stückzahlen werden erhöht, damit ein Teil der Lieferungen auf europäische Märkte von Russland aus bedient werden kann.

Russische Yeti für Europa „Mit der Nutzung der Produktionskapazitäten eines weiteren europäischen Werks unseres internationalen Produktionsverbunds können wir die hohe Nachfrage jetzt zufriedenstellend bedienen“, sagt Michael Oeljeklaus, Skoda-Vorstand für Produktion und Logistik. Wegen der niedrigen Auslastung der russischen Fabriken und der schwachen Währung suchen die in Russland produzierenden westlichen Autofirmen nach neuen Märkten außerhalb der GUS-Staaten. So gehen russische Renault nach Vietnam, russische Autos der Marken Datsun und Hyundai gibt es im Nahen Osten zu kaufen und der VW Polo Sedan aus Kaluga wird nach Mexiko exportiert. Mit dem Yeti gehen die Exporte erstmals in Richtung Europa. Neben kompletten Autos will man nun auch russische Teile verstärkt ausführen. So hat das Nissan-Werk in St. Petersburg den Export von Frontund Heckstoßstangen des Nissan X-Trail für den europäischen Ersatzteil-Bedarf gestartet. Die Lieferungen, die zunächst an das Nissan-Teilezentrum in Amsterdam und von dort an die Händler gehen, ersetzen die bisher aus Japan kommenden Teile.

Michael Oeljeklaus, Vorstand Produktion und Logistik bei Skoda: „Mithilfe des russischen Werks kann man die hohe Nachfrage bedienen.“

Dmitrij Michailow, Generaldirektor des Nissan-Werks in St. Petersburg: „Lieferungen der Stoßstangen sind der erste Schritt in der Umsetzung des Exportprojekts.“

Nissan betont, dass die Qualität der russischen Stoßstangen jener der japanischen Produkte entspricht. „Im Juli hat die Kunststoffteilefertigung des Werks die globale Auszeichnung Global KPI-Award 2015 unter allen Abteilungen für die Produktion von Kunststoffkomponenten für Nissan-Autos erhalten“, sagt Dmitrij Michailow, Generaldirektor des Nissan-Werks. „Ich glaube, dass dies der erste Schritt in der Umsetzung des Exportprojekts ist, dem nicht nur weitere Teile, sondern auch komplette Autos folgen werden“, so Michailow. Aktuell wird der Export von Türen oder Motorhauben für die Modelle X-Trail und Qashqai auf europäische Märkte geprüft. Auch das russische Joint Venture Ford Sollers, das in einer Partnerschaft zwischen Ford und dem lokalen Fahrzeughersteller Sollers Autowerke betreibt, bemüht sich um Exporte an europäische Ford-Standorte. So werden etwa sechs Zulieferer russische Teile für die 2017 im rumänischen Craiova anlaufende Produktion des Ford EcoSport liefern. •

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Unmittelbar vor Redaktionsschluss erreichte uns die traurige Nachricht, dass Peter Homola, der Autor dieses Textes, verstorben ist. Einen ausführlichen Nachruf lesen Sie in der November-Ausgabe von „AUTO&Wirtschaft“.

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AUTOMECHANIKA 2016

Aussteller-Plus, Besucher-Minus

Die Automechanika 2016 bilanziert mit 4.820 Ausstellern und 136.000 Besuchern aus über 170 Ländern. Gegenüber 2015 bedeutet das einen kleinen Rückgang an Gästen. von Dr. Nikolaus Engel, Philipp Hayder, Gerhard Lustig, Mag. Heinz Müller und Gerald Weiss

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amit lässt sich die Entwicklung der Messe klar erkennen. Trotz weltweiter AutomechanikaTöchter ist die ursprüngliche Veranstaltung in Frankfurt für den internationalen, automotiven Aftermarket eine unverzichtbare Drehscheibe. So attraktiv sich die Messe für die internationalen Hersteller präsentiert, so unüberschaubar wird die Veranstaltung für die Werkstattbetreiber, die der Messe immer mehr fernbleiben. Und das, obwohl die Automechanika mit eigenen Werkstatttagen, interessanten Schwerpunktthemen und Sonderausstellungen wirklich alles bietet, was für den Kfz-Unternehmer wichtig ist.

Lebt offroad weiter: In Österreich haben Umweltzonen die Steyr-Plus-Lkws bereits ausgerottet

SAG-Boss Sandro Piffaretti vertraut auf Banner-Produkte, freut sich Verkaufsdirektor Franz Märzinger (o. l.)

Unverzichtbarer Messeauftritt Dass die Messe kaum ein Hersteller missen möchte, zeigen zwei Entwicklungen: Für Tankstellen- und Carwash-Bereich gibt es mit der Uniti-Expo eine eigene Messe in Stuttgart. Dennoch kommen Waschanlagenhersteller unverändert nach Frankfurt, um die Autohauskunden zu erreichen. Ähnliches gilt für das Reifensegment. Nachdem die Messe Köln mit der Tire Cologne als neue Leitmesse der Reifenbranche reüssieren möchte, hat die Reifen Essen die Flucht nach vorn angetreten und wird 2018 im Rahmen der Automechanika durchgeführt. Nach ersten Gesprächen mit den großen Reifenherstellern werden diese wohl beide Messen besetzen. Auf die Automechanika kann niemand verzichten.

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Ein Plauscherl von Gerhard Lustig und ZDK-Vize Wilhelm Hülsdonk zur Veränderung weg von der Werkstattmesse hin zur Digitalisierung

Thomas und Andrea Fischer bündeln im VREI die Interessen des freien Ersatzteilmarktes


AUTOMECHANIKA 2016

Was ist Mode, was ist Trend

Die unter Identifikationsproblemen leidende französische Fachmesse „Equip Auto“ wurde von Bienvenue Angiu (l.) und Salon-Grande Dame Isabelle Cachelot charmant beworben

Auf der diesjährigen Automechanika ging es plakativ nur um automatisiertes Fahren, um digital optimierte Abläufe im ganz normalen Werkstattleben und selten um den realen Reifegrad der Industrie. Marketing soll den Blick zur Realität schärfen.

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Hingucker: Was Fachbetriebe unter Profi-Lackierung verstehen, war auf der Messe zu bewundern

Großes Interesse mit asiatischen Nachbauteilen erweckte Dello-Ableger AutoMega

Vater und Sohn Hölbling von Car Parts waren auf der Suche nach Nischenprodukten und trafen sich zu Orientierungsgesprächen mit diversen Lieferanten

Roland Dworzak nahm die Messe gelassen und kümmert sich um den Umzug in neue Mauern

Das traditionelle Handwerk kam nicht zu kurz und fand großes Zuschauerinteresse Holger Drewing (l.) und Walter Birner verbindet eine jahrelange Vermarktungsachse mit asiatischen Ersatzteilen unter dem Herth+Buss-Logo

ie Fahrzeuge stehen künftig – wie jetzt schon in der Formel 1 – im stetigen Daten-Kontakt zu ihren Werkstätten und kommunizieren selbstständig zu Wartung und Instandhaltung, heißt es in der Studie „Future of the Car“ der Teradata GmbH in Kooperation mit der International School of Management, Verkehrsclub AvD und Messegesellschaft Frankfurt. Droht ein Bauteil auszufallen, könnten Werkstatttermin und Ersatzteilbestellung automatisiert angestoßen werden, lautet die nicht allzu ferne Vision der Studie. • Was Aussteller und Meinungsmacher nicht laut posaunten, sind Studiendetails, dass die Wertschöpfungskette sich weiter differenziert, sich die OEMs weiter auf Marktführung, Entwicklung und das ganzheitliche Mobilitätsmanagement konzentrieren und trotzdem keine tiefgreifende Veränderung der Machtverhältnisse innerhalb des Automarktes erwartet wird. • Der aktuelle digitale Reifegrad der Industrie, so der AutomechanikaHinweis, ist derzeit jedoch als gering einzuschätzen. Big Data Analytics und Informationsmanagement werden lange noch nicht als Kernkompetenz bei digitalen Services gesehen und das dahinter liegende Potenzial noch nicht erkannt. Unternehmen, die sich hier nicht weiterentwickeln, werden höchstwahrscheinlich dem „Quelle-Nokia-Neckermann-Effekt“ unterliegen, wird salopp angemerkt. Die Werkstattbetreiber, das Urklientel der Automechanika, absentieren sich. Sie werden von den von der OE-Industrie geförderten Versorgungspartnern gepflegt. Dafür rühmt sich dank Asiatenschwemme das Messemanagement neuer Ausstellerrekorde. Die Automobilhersteller sind lange nicht mehr auf der Automechanika. Sie haben es nicht nötig, sich dem freien Wettbewerb zu stellen. Wenn sie, exemplarisch, im Messekatalog die Diagnosegeräteanbieter nachschlagen, dann gibt es da Hundertschaften. Die Leitmesse des Kfz-Gewerbes ist zu einer IAA für Zulieferer geworden. Messesprache ist zunehmend Englisch, ideal für Migranten. Die Hersteller reden von E-Mobilität, aber kein einziger Arbeitsplatz für Elektromobile wurde präsentiert – wohl alles noch zu früh für einen realistischen E-Wandel. Hauptsache das Marketing funktioniert, die Wahrheit zum Markt erfährt man woanders. • Wie immer auch alle diese Auswirkungen um die Digitalisierung ausfallen, das Auto wird im stetigen Austausch zur Werkstatt sein. Diagnosegeräte werden vernetzt sein, dies alles ruft zur kräftigen Aufforderung nach Weiterbildung. Diesen Part übernehmen zusehend Versorgungsgiganten vom Schlage Stahlgruber, WMTrost, Derendinger usw. Die stehen wieder unter dem Einfluss der Großlieferanten und die wiederum unter der Fuchtel der Autohersteller. Die Macht ist klar definiert. Der ZDK als ideeller Träger der Automechanika schweigt samt Anhang. • (LUS)

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AUTOMECHANIKA 2016

Vom Autohändler, für Autohändler Auch die AVAG, eine der größten europäischen Autohandelsgruppen, war bei der Automechanika vertreten: Ein Tochterunternehmen präsentierte das Telematikkonzept Drivingcoach. Dieses soll Autohäusern und anderen Partnern als markenübergreifendes Kundenbindungswerkzeug dienen, in dem es in Echtzeit Fahrzeugdaten wie Kilometerstand, Verschleißteilabnutzung und Schadensmeldungen übermittelt. Die Technologie des Drivingcoach basiert übrigens auf dem in Österreich von der Onlineplattform willhaben.at vermarkteten „Motorcoach“.

Daten, Software und Konzept Softwarelösungen, Reparaturinformationen und InfoNetzwerke entscheiden speziell in der freien Werkstatt über Erfolg oder Misserfolg. Kein Wunder, dass der Bereich Dienstleistung auf der Automechanika einen wachsenden Stellenwert besitzt. Infos für freie Werkstätten Egal ob Service, Wartung oder Diagnose: Mit den Informationen der neuen Autodata-Lösung sind freie Werkstätten immer am aktuellen Stand und sind damit wettbewerbsfähig gegenüber Markenbetrieben. „Unsere technischen Informationen sind immer in der gleich Art und Weise aufgebaut und illustriert“, erklärt Marketingleiter Tom Endean. Auch Rückrufaktionen und technische Updates sind in der Lösung hinterlegt. Interessierte Werkstätten können ihre Anfrage über die Internetseite stellen.

OE-ähnliche Diagnosetiefe Die Diagnose-Spezialisten von Autologic waren in Kooperation mit Händler Max Fürst in Frankfurt. „Autologic ist ein Diagnosesystem für europäische Marken mit großer Diagnosetiefe, das dem Original-Tester sehr ähnlich ist“, weiß Fürst, der etwa 1.000 Werkstätten zu seinen Kunden zählt. Entscheidend ist die kompetente Support-Hotline, die auf Basis von Herstellerinformationen die Fehlercodes interpretiert. „Das System ermöglicht auch Funktionen wie das Anlernen von Steuergeräten“, so Fürst.

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Ein Mehrmarkenkonzept vom Autohersteller? Noch heuer will der PSA-Konzern entscheiden, ob und wann das markenübergreifende Werkstattsystem Eurorepar in Österreich starten wird. Im Rahmen der Automechanika wurde der zweihundertste deutsche Mitgliedsbetrieb ausgezeichnet. In Frankreich, Deutschland, Spanien, Portugal, Italien und Belgien verfüge man bereits über rund 2.000 Partnerwerkstätten, teilte PSA mit: Der Start in Holland, Großbritannien und Polen stehe kurz bevor.

Umfassende Aftermarket-Daten Als Datenanbieter für umfassende Lösungen im Aftermarket hat sich HaynesPro etabliert. Die Original-Herstellerinfos werden in das System integriert und mit Infos aus eigenen Quellen zusammengeführt.

Matthias Eckl präsentierte die Software Herbie53 auf der Automechanika

Max Fürst ist Vertriebspartner von Autologic in Deutschland und Österreich

So finden die Daten von HaynesPro beispielsweise im Stahlgruber-Online-Katalog ihre Verwendung. Eine besonders attraktive Umsetzung der zukünftigen Herausforderungen im Kfz-Bereich stellen die Augmented Reality-Lösungen dar. In Österreich arbeitet HaynesPro mit DVSE zusammen.

Herbie53 schafft mehr als nur Werkstattauslastung Ziel der Software Herbie53, die Matthias Eckl für Händler auf der Automechanika präsentierte, ist, Internet-Gebrauchtwagenkunden im Autohaus zu halten: mit Verträgen zur Wartung laut Herstellervorgabe. „Das Auto ist gut gewartet, bei Gewährleistung ergeben sich kaum teure Fremdrechnungen und beim Autotausch ist die Chance höher, Kunden im Betrieb zu halten.“ Herbie53 sei auch ein Werkzeug, um

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AUTOMECHANIKA 2016

darstellen und begründen zu können, dass Preis und Leistung beim Fahrzeughandel stimmten, so Eckl.

Digitale Autohauszukunft „2.0“ war gestern: Die Softwareschmiede Incadea präsentierte ihr Konzept für den „Dealer 4.0“, das einen Fahrzeugkonfigurator Peter Wenger arbeitet mit incadea am Autohauserlebnis auf einer Glaswand ebenso von (über-)morgen umfasst wie Telematikdaten in der Cloud. Außerdem bietet der DMS-Spezialist maßgeschneiderte Lösungen für andere Branchenteilnehmer vom Reifenspezialisten über den Teilehändler bis zur Schnellservicekette an, wie Firmengründer Peter Wenger erläuterte.

Daniel Grub, Key Account Manager von Partslife

und Headline samt neuem Logo präsentierte der Branchendienstleister TecAlliance. Zur Bereitstellung von Teiledaten, Reparatur- und Wartungsinformationen könnte schon bald ein weiteres Geschäftsfeld kommen: Die TecAlliance soll nämlich das markenübergreifende Telematikkonzept „Caruso“ zur Marktreife entwickeln.

Zeit und Geld sparen Gemeinsam mit weiteren Brancheninitiativen präsentierte sich Partslife. Von der Altteile- und Altölentsorgung über die Energieeffizienzberatung bis hin zum Knowhow in Sachen Arbeitsschutz reichen die Dienstleistungen, die in Österreich bereits von über 750 Werkstätten und Teilehändlern in Anspruch genommen werden. Besonders geschätzt werde die Bestellplattform „Partslife Order Online“ (POOL), berichteten die Geschäftsführer Wolfgang Steube und Key Account Manager Daniel Grub beim Standbesuch: „Mit POOL sparen die Werkstätten Zeit und Geld.“

Herstellerteile für den freien Markt Durch die jüngst hinzugekommene Marke BMW sei man mit dem Teilebestellsystem partslink24 in Österreich bereits für 24 Fabrikate tätig, teilte die Betreiberfirma LexCom im Rahmen der Automechanika mit. BMW Motorrad sei dabei der erste Zweiradhersteller, Anfang 2017 sollen die Daimler-Konzernmarken folgen. Das vor 12 Jahren gegründete Portal stellt Teile der Fahrzeughersteller dem freien Servicemarkt zur Verfügung.

Gebündelte Kompetenz Die Zusammenführung der Marken TecCom, TecDoc, TecRMI

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AUTOMECHANIKA 2016

das Fahrzeug zu bringen. Passt der Einbau, dann stimmt auch die Marktentwicklung, lautet Renfordts einfache Erfolgsformel, die jedoch harte Tagesarbeit erfordert.

Steigender Ersatzbedarf an Turboladern Mit der Originalmarken-Qualitätskampagne hat BTS Turbo über die angebotene Original-Markenqualität im Vergleich mit billig nachgebauten oder aufbereiteten Teilen fragwürdiger Qualität informiert, so BTSChef Ferdinand Ücker. In Deutschland und Österreich unterstützt BTS vor Ort die Partner. Auch bei zunehmend turboaufgeladenen Benzinmotoren, die mit höheren Temperaturen und höheren Verbrennungsdrücken als die Diesel arbeiten, geht Ücker

Wolfgang (l.) und Florian Schatzberger (r.) sowie Vertriebsleiter Andreas Hintringer knüpften in Frankfurt viele Händlerkontakte

Teil der Lösung Der Teile-Bereich verfügt über die meisten Aussteller auf der Automechanika. Die etablierten Anbieter bieten mittlerweile umfassende Gesamtlösungen rund ums Produkt.

von steigendem Wartungs-, Reparatur- bzw. Ersatzteilbedarf aus.

Von Fernost nach Oberösterreich

Kühlerprofis denken weiter Im österreichischen Kühlerersatzgeschäft traditionell über die Grazer Niederlassung vertreten, denkt AVA Kühler über das Kerngeschäft hinaus: „Bei Motorkühlung, Belüftung und Klimatisierung des Elektroantriebs gibt es zahlreiche Herausforderungen“, weiß Firmenchef Wolfgang Haugg. Deshalb ließ er in einem gemeinsamen Projekt mit Aachener Wissenschaftlern einen Latentwärmespeicher entwickeln, der Motorwärme speichert und bedarfsgerecht wieder abgibt. Auf diese Weise soll die Batterie von Elektrofahrzeugen geschont und folglich die Reichweite deutlich erhöht werden.

Verwandtenbesuch: AVA-Chef Wolfgang Haugg (l.) hieß seinen Cousin Albert C. Still willkommen

Das bisher vor allem Eigenmarken aus asiatischer Fertigung anbietende Unternehmen Car Promotion Company stellte im Rahmen der Automechanika zwei neue Marken vor. Sowohl bei den Batterieladegeräten („Battery Fighter“) als auch bei der Fahrzeugbeleuchtung („Let it Shine“) betreue man den europäischen Markt im Namen der jeweils chinesischen Produzenten, erklärte Wolfgang Schatzberger, Chef des nahe von Eferding ansässigen Familienunternehmens: „Wir sind damit beschäftigt, Vertriebspartner für die einzelnen Länder zu ernennen.“

Carolin Sailer, Marketing-Manager bei DANA, und der für Österreich zuständige Vertriebsmitarbeiter Ivo Lippert

Lokalkompetenz beim Fahrwerkthema Christian Renfordt, Regional Sales Manager D-A-CH bei Thyssen Krupp Bilstein, setzt in der Fahrwerktechnik neben Produktkompetenz vor allem auf kundennahe Vertriebspartner im Land. „Händler suchen im Markt eine Marke und die finden sie in Bilstein“, zeigt sich Renfordt selbstbewusst, erweitert das Angebot und forciert Verkaufsförderungsprogramme. Dabei ist ihm Lokalkompetenz wesentlich, um in den Werkstätten optimale Einbauqualität auf

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Christian Renfordt setzt auf TopProdukt und TopEinbauqualität

Breites Sortiment an Komponenten Um den Kunden in Europa die Premiummarke Spicer näherzubringen, stellte DANA auf der Au-

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Fit für die Zukunft Die diversen bei der Automechanika präsenten Tochterfirmen des Continental-Konzerns stellten Zukunftskonzepte für die Branche in den Mittelpunkt: vom Telematikkonzept bis zum Reifen aus Löwenzahn.

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ür Peter Wagner, bei Continental für den Independent Aftermarket verantwortlich, ist „die Zukunftsfähigkeit der Werkstätten das entscheidende Thema“. Deshalb forscht sein Konzern auch im Silicon Valley und entwickelt mit den „Continental Mobility Services“ ein komplettes Telematikpaket. Ein Zukunftsthema der Reifenprofis aus dem Continental-Konzern ist „Taraxagum“ – sprich die Gewinnung von Gummi aus Wurzeln einer russischen Löwenzahnsorte. Dieses Projekt wurde bei der Automechanika sowohl mit

Löwenzahnreifen und Diagnosegerät: Innovativ sind beide Produkte aus dem Hause Continental

Wieder im Aufwärtstrend

Delphi setzt bei aller Hightech-Philosophie wieder auf die Menschenkraft und hat Erfolg damit.

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it Rüdiger Hölzel, vertraut mit der heimischen Fahrzeugwirtschaft aus seiner Tätigkeit bei Toyo Reifen, nimmt Delphi wieder Fahrt auf im heimischen Markt für Dieseltechnik und Diagnostik. Gemeinsam mit Horst Regnath wird auch der Support den heutigen Kundenerfordernissen angepasst, zumal sich Delphi im Anbietermarkt engmaschiger

Wenn sich dieses Gesicht – Horst Regnath – in den Werkstätten zeigt, ist Delphi auf der sicheren Beratungsseite

einem „Innovation Award“ als auch mit dem „Green Award“ ausgezeichnet. Vergleichsweise alltagsnah, aber dennoch innovativ sind die Diagnoseneuheiten der Konzernmarke VDO: Ihr in Frankfurt vorgestelltes Servicegerät „Autodiagnos Check“ vereinfacht alltägliche Arbeitsvorgänge rund um Motor, Bremse, Getriebe und Lenkung. Durch die kluge Benutzerführung ist eine Fehlanmeldung laut VDO „fast unmöglich“.

aufstellt. Dementsprechend lautet auch das Versprechen an die Partner zur Vertriebsunterstützung. „Den Vermarktungspartner XY googelt niemand, bei der technischen Aufklärung kennt jeder meine Zugangsdaten“, Rüdiger Hölzel lacht Regnath, der sich über weiß aus eigener Erfahrung, wie Jahrzehnte in der Szene einen Konzerne ticken sehr guten Ruf als Schulungspartner und Troubleshooter erarbeitet hat. Das sind die wahren Juwele, die hochwertige Produkte erst zum Strahlen bringen und in der Kundengunst nachhaltig bleiben.

Die Zukunft der Klimawartung Die Klimaprofis von Dometic sorgen mit ihrer „LowEmission-Technologie“ für maximale Effizienz. In Frankfurt wurde außerdem eine CO2-Servicestation vorgestellt.

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as neue Kältemittel R1234yf ist umweltfreundlicher, aber auch teurer als die Vorgängersubstanz R134a: „Mit etwa 130 Euro pro Kilogramm liegt der durchschnittliche Preis ungefähr zehnmal höher“, wissen die Experten von Dometic. Umso wichtiger ist der sparsame Umgang mit dem Kältemittel, den die LowEmission-Technologie durch die Vermei-

Nicht nur beim Klimaservice innovativ: Vertriebsberater Tomas Brtka (r.) sowie Dometic-Marketingmanager Burkhard Zimmer (l.) mit VirtualReality-Brille

dung der normalerweise beim Altölablass und an der Vakuumpumpe auftretenden Verluste ermöglicht. Unterdessen ist Dometic auch schon auf den nächsten Entwicklungsschritt vorbereitet: Mit dem Modell Waeco ASC 7400 G wurde bei der Automechanika die erste CO2-Klimaservicestation des Unternehmens vorgestellt. Sie bietet viele innovative Details vom 7-Zoll-Breitbild-Touchscreen bis zur automatischen Überprüfung der Umgebungsluft.

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AUTOMECHANIKA 2016

tomechanika in Frankfurt aus. Gezeigt wurden Komponenten für Achsen, Gelenkwellen und Getriebe, die unter den Namen GWB, Italcardano, Nordiska, Kardan, Kirkstall, Clark-Hurth und Ayra-Cardan vertrieben werden. Dana bezeichnet sich selbst als weltweit führender Anbieter von Antriebssträngen, Dichtungssystemen und Thermomanagementprodukten, die unter anderem auch unter den Bezeichnungen Victor Reinz und Glaser verkauft werden.

Team von EAL auf seinem Stand in Frankfurt: Batterieladegeräte ebenso wie Spannungswandler, Reifenpannensets oder Mittel zur Marderabwehr. EAL will nun auch in Österreich verstärkt Fuß fassen und sucht daher auch nach neuen Vertriebspartnern. Ob man in Frankfurt bereits fündig geworden ist? (Siehe eigener Artikel im Bereich „Gewerbe“ am Ende dieses Heftes).

Läuft wie geschmiert!

„Ab in die Klasse!“

Der „Belt in Oil“, also der im Ölbad laufende Steuerriemen, war auch bei dieser Automechanika eines der Highlights von Dayco. Die amerikanisch-italienischen Riementriebprofis versprechen mit dieser Technologie weniger Lärm, Kraftstoffverbrauch und Schadstoffausstoß bei gleichzeitig höherer Motorleistung. Außerdem wurde ein neues PV-Riemenprogramm für Nebenantriebe – beispielsweise in Motoren von Fiat, PSA, Ford und Volvo – vorgestellt.

Der Volvo Lastwagen-Diesel zeigte die Elring-Dichtungskompetenz

Mit Automega expandieren Das vorwiegend im Nordosten Deutschlands angesiedelte Gebrauchtwagenhandels- und freie Teilevertriebsunternehmen Automega der Ernst Dello GmbH & Co. KG (Hauptmarke Opel) will expandieren. Laut Dello-Eigentümer Kurt Kröger betreibt man das Geschäft inzwischen in 30 osteuropäischen und in einigen arabischen Ländern und ist (nach Berücksichtigung der Reaktionen auf die Messeteilnahme) nicht abgeneigt, auch in Österreich vermehrt Geschäfte zu machen. Das Verschleißteileangebot erstreckt sich von europäischen bis hin zu asiatischen Lieferanten. Kröger sagt aber auch, dass das Geschäft in diesem Marktsegment hohe Aufmerksamkeit erfordere, um weiter erfolgreich sein zu können. Gemessen am Aufwand, habe sich sein Messeengagement in Frankfurt bezahlt gemacht.

Hersteller-Sensorik für den Ersatzmarkt 217 neue Thermokomponenten in OE-Spezifikation und 25 neue Kompressoren hat Denso neu im Programm, die 5.800 Anwendungen und 369 Autohersteller-Teilnummern entsprechen. Mit den neuen Lambdasonden deckt Denso 445 weitere Teilnummern für 5.783 Anwendungen ab, in Summe 1.988 Autohersteller-Referenzen, von denen es laut Eigenangabe 286 nur bei Denso gibt. Neu sind auch Sensoren für den Aftermarket, die zum Teil motorintern – zum Beispiel zur Bestimmung der Kurbelwellenposition – Anwendung finden.

Vom Ladegerät zur Marderabwehr Eine ganze Reihe an Neuheiten präsentierte das

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Elring bringt mit dem neugestalteten Internetauftritt www.elring.de einerseits den Direktzugang für Handel und Werkstatt auf der Startseite, responsives Design und „weniger Klicken, mehr Scrollen“. Außerdem passt sich die Seite automatisch an das benutzte Endgerät an. „Virtual Classroom“ ist ein benutzerfreundliches Schulungstool, das unter www.akademie.elring.de technische Schulungen mit den 3 Elring-Trainern im Kfz-Betrieb anbietet – für rund 30 Leute, die auch mit dem Trainer sprechen und Fragen stellen können.

„Strategische Sicherheit für die Kunden“

Daniel Ninivaggi (l.) und Martin Hendricks managen Federal Mogul

Wenn Federal Mogul ruft, dann ist der Auflauf an Journalisten groß: So war es auch diesmal und die beiden Vorstände Daniel Ninivaggi und Martin Hendricks berichteten unter anderem über die Verlängerung des Vertriebs von Beru-Zündkerzen um weitere fünf Jahre. Bereits seit dem Jahr 2012 gebe es dadurch „strategische Sicherheit für unsere Kunden“, die man nun weiter aufrecht erhalte. (Mehr zum Bremsenprogramm von Federal Mogul im Sonderthema Bremsen am Ende dieses Heftes).

Immer mehr wiederaufbereitete Bremssättel Frank Dressel, Gebietsverkaufsleiter Süd/Österreich der Denso Automotive

Erik Lundtoft, bei FTE Chef des Aftermarket, mit Antje Haase (Marketing)

Bis 3 Uhr in der Früh hatten die Mitarbeiter gearbeitet, um den Stand von FTE fertigzustellen: Dieser erwies sich als hell und freundlich. Groß hervorgehoben wurden auf der Automechanika die wiederaufbereiteten Bremssättel: „Deren Anteil hat sich in den vergangenen Jahren stark erhöht“, sagte Erik Lundtoft, Executive Director Global Aftermarket. Derzeit würden 60 Prozent der im Aftermarket verwendeten Bremssättel aus diesem Bereich kommen, in den USA liege der Anteil sogar bei 95 Prozent. (Mehr zu diesem Thema im Sonderthema Bremsen am Ende dieses Heftes)

Alles, was technisch notwendig ist Reparaturkits für den Kfz-Ersatzteilmarkt gehören zur Kernkompetenz von Gates. Die All-in-One PowerGrip-Kits bieten alles, was technisch notwendig ist, um eine Steuerriemenüberholung mit

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entsprechender Qualität durchzuführen. Je nach Anforderungen enthalten die PowerGrip-Kits das anwendungsspezifische Thermostat und die Wasserpumpe oder die Wasserpumpe für das Nebenaggregateantriebssystem.

Hohes Potenzial in Österreich Mit 90 Prozent des Bedarfs an Scheiben für Österreich habe mehr Potenzial, sagt Pkws, Transporter und Rainer Amann, Customer Service Lkws beziffert Rainer Manager von Guardian Automotive Amann, für Österreich zuständiger Customer Service Manager von Guardian Autoglas, die Marktabdeckung des Herstellers von Automobilersatzverglasung in OEM-Qualität, der 220.000 Teile einschließlich Zubehör anbietet. Aufgrund des in Österreich verwendeten Rollsplits sieht Amann in Österreich hohes Potenzial für den seit 2015 bestehenden Guardian-Übernachtlieferservice für Autoglaser (ab Bestellung einer Scheibe).

Mehr Leistung als die Originalausrüstung Als Partner für innovative Filtrationslösungen mit Knowhow und Leidenschaft, SpitzenleistunChristoph Schings und Julia Gillengen zu bieten, lautet das kirch von Hengst Automotive hatten Markenversprechen der viel Neues für den Aftermarket Hengst Filterwerke. 2015 hat Hengst mit global 15 Standorten und der Zentrale in Münster 47 Millionen Filter für OE- und OES-Fertigung sowie Ersatzmarkt geliefert. Neu sind der Luftfilter E1328L-2 für Mercedes-Benz der C- bis S-Klasse, die 6. Energetic-Generation und ein Servicefilter für Mercedes Actros II, Antos und Arocs mit höherer Leistung als der OE-Filter.

Potenzial in Österreich Jene Produkte, die Herth+Buss in Frankfurt zeigte, werden im Herth+Buss-Chef Dipl.-Wirtsch.Ing. Holger Drewing mit Stefanie Jänner 2017 auch auf Misselhorn (Marketing) der AutoZum in Salzburg eine wichtige Rolle spielen: Dipl.-Wirtsch.-Ing. Holger Drewing, einer der beiden Geschäftsführer, will sein Multimarken-Diagnosegerät „Inspector“ präsentieren, das für alle asiatischen Autohersteller entwickelt wurde. Hier sei das Potenzial in Österreich sehr hoch, sagte Drewing. Unter anderem hat


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„Die Ersten im Markt“ Ab sofort ist NGK Spark Plug Europe mit einem neuen Sortiment an Sensoren auf dem Markt. Damit schließt man eine Lücke und erleichtert Bestellung und Sortimentspflege.

Neue Sensoren, neue Verpackung

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er Stolz war unüberhörbar, als NGK sein neues Sensorensortiment der Marke NTK Vehicle Diagnostics auf der Automechanika präsentierte: „Wir sind die Ersten im Markt, die Luftmassenmesser, Saugrohrdrucksensoren und Ladedrucksensoren in einer Range bündeln“, hieß es am Stand. Auf die neue Geschäftsidee sei man nach Gesprächen mit mehr als 2.000 Werkstätten über deren Bedürfnisse gekommen. Hintergrund: Die Regelung eines exakten Luft-Kraftstoff-Gemisches durch die Motorsteuerung ist unabdingbar für eine effiziente Fahrweise und für eine effektive Abgasnachbehandlung. NTK liefert dafür seit Jahrzehnten Lambdasonden. Ebenso wichtig sind Luftmassenmesser und Saugrohrdrucksensoren, da sie den Motor mit einem Signal zur Ermittlung der angesaugten Luftmenge versorgen. In Europa haben etwa 270 Millionen Fahrzeuge entweder einen Luftmassenmesser oder Saugrohrdrucksensor, das sind immerhin 89 Prozent der Autos. Und die Nachfrage steigt. Bisher fehlte am Markt allerdings ein komplettes Sortiment in Markenqualität; diese Lücke wird nun geschlossen. Das neue Sor-

Livio Stella ist bei NGK/NTK als Produktmanager für Sensoren tätig

Auch neue Zündspulen und Lambdasonden Ausgebaut wurde mit sofortiger Verfügbarkeit auch das Sortiment an Zündspulen, und zwar um 29 Typen. Mit den nun erhältlichen 399 Zündspulen sind 92 Prozent des Marktes abgedeckt. Auch 22 neue Lambdasonden wurden auf der Automechanika vorgestellt, 10 davon sind erstmals für den Aftermarket verfügbar.

Totale LagerAbdeckung

„Vorfahrt für Service, Innovation und Unterstützung“ lautet das Prinzip von NTN-SNR: Die Qualität der Services ergänzt das Produktprogramm.

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m Mittelpunkt des Auftritts in Frankfurt stand die Einführung zweier neuer strategischer Produktlinien für den Servicemarkt: einerseits Gleichlaufgelenksätze (innen- und außenliegende Gleichlaufgelenke sowie Manschetten) für Pkws und andererseits Lkw-Getriebeersatzlager, die an jede Getriebebauart angepasst sind, mit extrem

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timent reicht laut Angaben des Herstellers für etwa 93 Prozent der Nachfrage in den Werkstätten; diese können nun ihren Bedarf aus einer Hand abdecken. Eine einfache Zuordnung garantiert ein neues System an Artikelnummern: Das Etikett ist stets lesbar – egal, ob das Teil stehend oder liegend gelagert wird. So kann auch der Barcode problemlos eingescannt werden. Insgesamt umfasst das Sortiment 190 Teilenummern für Luftmassenmesser.

Marcus Hähner, für Österreich zuständig bei SNR Wälzlager GmbH

niedrigen Toleranzen und guter Passung. Als Erstausrüster beliefert NTN-SNR die größten Kupplungshersteller mit Ausrücklagern und Eric Malavasi, Vice President Autobietet diese auch motive Aftermarket, mit Emilie als Ersatzteile an. Goury, Marketing Coordinator Automotive Aftermarket D-A-CH Erweitert wurde auch die Produktfamilie um Radlager für Schwer-Lkws aus. Einige dieser Artikel gehen in die Erstausrüstung, zum Beispiel für den Mercedes-Benz Actros. Teil des NTN-SNR Servicekonzepts ist auch die App TechScaN‘R, die Werkstätten und Händler mit Infos unterstützt.

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das Unternehmen etwa 400.000 Fehlercodes ins Werkstätten-Deutsch übersetzt.

Marina Bucci ist Marketingleitern bei Magneti Marelli Aftermarket in Heilbronn (D)

„Kunden wesentlich schneller beliefern“ Bei Magneti Marelli ist man froh, nach der Eröffnung eines neuen Zentrallagers in Deutschland im September auch die Kunden in Österreich wesentlich besser zu bedienen. Laut Marketingleiterin Marina Bucci sind bisher alle Waren aus dem Zentrallager in Italien gekommen. Nun hat man die Annahmefristen für die Händler von 14:30 auf 16 Uhr verlängern können. In Deutschland erfolgt die Belieferung der Werkstätten bereits großteils via Nachtsprung; dies könnte in absehbarer Zeit auch für Österreich gelten.

Weitere wichtige neue bzw. überarbeitete Produkte sind die Scheinwerferlampen (Night Breaker Laser, Ultra Life und Xenarc Ultra Life): Sie liefern bis zu 130 Prozent mehr und bis zu 20 Prozent weißeres Licht.

Account Manager Florian Kober (l.) und Henning Stapelfeldt, Commcercial Director für zahlreiche europäische Märkte, hießen bei Philips österreichische Gesprächspartner willkommen

Olaf Henning, Geschäftsführer von Mahle Aftermarket

Saint-Gobain Autover betreut innerhalb von Saint-Gobain Sekurit den freien Ersatzteilmarkt. Das umfassende Sortiment deckt nahezu den gesamten Markt ab, die Glasscheiben kommen hauptsächlich von Saint-Gobain Sekurit und damit aus der Originalteile-Produktion, schließlich ist fast jedes zweite Fahrzeug mit Sekurit-Autoscheiben ausgestattet. Im Sinne der Kunden bietet Saint-Gobain unter dem Motto „Alles aus einer Hand“ nicht nur das Glas, sondern auch Zubehör wie Kleber, entsprechende Trainings sowie eine komplette Software an.

48-Volt-Wasserpumpe als Star

Perfection has a home Frankfurt bot dem Filterhersteller Mann+Hummel Gelegenheit, außer dem biofunktionalen Innenraumfilter FreciousPlus und dem Mann-Dieselfilter mit mehr als 90 Prozent Wasserabscheidung auch einen Teil des OE- bzw. TruckCompetence-Programms zu zeigen. Premiere hatte das Kommunikationskonzept „Welcome to perfection!“ Dieses Markenwertversprechen sowie Leistungen und Benefits können die Kunden im freien Teilehandel (Distributor, Handel oder Werkstatt) für sich ableiten, so Jörg Engels, Director Brand Management.

Vor allem über den langjährigen Vertriebspartner Birner ist Philips in Österreich aktiv. Das Unternehmen präsentierte in Frankfurt zahlreiche innovative Lichttechnologien, wobei die Auswahl von extrem leuchtkraftstarken Produkten (die Serie „Racing Vision“ bietet beispielsweise bis zu 150 Prozent mehr Leuchtkraft) bis hin zu besonders langlebigen Produkten reicht. Account Manager Florian Kober ist vor diesem Hintergrund zuversichtlich, die Marktdurchdringung in Österreich weiter ausbauen zu können.

Alles aus einer Hand

Neues Gerät zur Kältemittelrückgewinnung Mahle präsentierte auf seinem Stand unter anderem ein völlig neues Gerät zur Kältemittelrückgewinnung: Das transportable, leichte Gerät dient dazu, bei eventuellen Fehlbefüllungen im Zuge der Umstellung des bisherigen Kältemittels R134a auf das neue R1234yf einzugreifen. Die neue Erfindung von Mahle wird an ein vorhandenes Klimaservicegerät angeschlossen, anschließend wird das falsche Mittel aus dem Kühlkreislauf entfernt. Gezeigt wurde aber auch der neue Innenraum-Filter CareMetix, der Anfang 2017 auf den Markt kommt und zu Beginn etwa 72 Prozent des Marktes abdecken soll.

Heller und langlebiger

Jörg Engels, bei Mann-Filter für den Reparaturmarkt zuständig

Saleri hat außer einer Wasserpumpe für 48 V, die bei gleichem Strombedarf die vierfache Leistung wie eine 12-V-Wasserpumpe bringt, auch erste animierte Videos vorgestellt, die als Ergebnis einer Umfrage unter 2.000 Mechanikern Themen behandeln, die die meisten Fragen aufwerfen – Kühlmittelwechsel und richtige Anwendung der Dichtmasse bei Montage einer Ersatzwasserpumpe. Den Saleri-Katalog 2017 gibt’s auch digital: mit 1.000 Wasserpumpen und 70 Referenzen zu Zahnriemen-Kits.

Freie Werkstätten mit Kompetenz fit halten

Bis zu 130 Prozent mehr Lichtausbeute Bei Osram zeigte man nicht nur die neuen Verpackungen, die sukzessive auf dem Markt eingeführt werden, sondern auch die neuen LED-Arbeitsleuchten, die den Mechanikern die Arbeit erleichtern.

Fabian Triebel leitet für Osram die Verkäufe in der D-A-CH-Region

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Ralf Feix, der bei SKF für den Servicemarkt Verantwortliche

Aufgabe von SKF sei auch, die freie Werkstatt mit technischem Knowhow und Training am Leben zu erhalten, sagt Ralf Feix, Director Sales & Marketing Vehicle Service Market Europe. Der Trend zur E-Mobility erfordere zusätzlich, die Werkstatt für die Zukunft fit zu halten. Mit dem „Tablet-Baum“ demonst-

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rierte SKF die Vielfalt der etwa 400 Technikvideos zur fach- und baureihengerechten Reparatur, damit der Verbraucher in der freien Werkstatt die gleiche Kompetenz vorfindet wie in der Markenwerkstatt.

tern in 12 Ländern stuft sich als weltweit führender Anbieter von Flüssigkeitsfiltern ein. Den Filtereinsatz des Komplettmoduls Gen 2 Plus gibt’s Anfang 2017 bei den Marken UFI und Sofima.

Nun gehen Österreich neue Lichter auf

Sogefi: Palle Willumsen überzeugt mit Persönlichkeit

Marketingduo Marcella Saracco und Bertrand Vedrine sorgen für sichtbare Öffentlichkeitsarbeit

Produkt und Partner als Erfolgskonzept Sogefi steht für Kontinuität. Palle Willumsen, in der französischen Zuliefergruppe unter anderem für die D-A-CH-Region verantwortlich, spürt merklich mehr Nachfrage nach qualitativ preisgünstigen Alternativen im Bereich Filterangebot. Das nunmehr etablierte Customer Service betreut die Großhändler der deutschsprachigen Region. Das fördert die Kundennähe, steigert die Markttransparenz und beschleunigt die Leistungsprozesse. Eine stabile Plattform für weitere erfolgversprechende Kooperationen, erklärt Willumsen mit Blick auf seine moderne Produkt- und Vermarktungsform.

Der vogtländische Lampenzulieferer vosla baut nun das Auto Servicegeschäft auf

Lara Hasagic ist Marketing Consultant bei Westfalia

Fast komplette Abdeckung

Nicht nur Kupplungen im Programm

Bei TMD Friction stand einmal mehr das umfangreiche Produktsortiment im Vordergrund, denn immerhin hat man mit den Marken Textar, Mintex und Pagid (um nur die bekanntesten zu nennen) eine umfangreiche Palette auf dem Markt anzubieten. Allein bei Textar umfasst das Programm mittlerweile 1.650 verschiedene Bremsscheiben, heißt es im Unternehmen – wir haben allerdings nicht nachgezählt! Damit können fast 100 Prozent aller in Europa fahrenden Autos ausgestattet werden. (Mehr zu diesem Thema im Sonderthema Bremsen am Ende dieses Heftes)

Westfalia wolle in Österreich künftig verstärkt auftreten, hieß es auf der Automechanika: Das deutsche Unternehmen hat nicht nur Anhängekupplungen in allen Preisklassen im Programm, sondern auch die dazugehörigen Fahrradträger, Dachlastenträger sowie das komplette Zubehör. Der Trend gehe eindeutig in Richtung abnehmbare Kupplung, hieß es bei unserem Standbesuch. Das Unternehmen sucht in Österreich auch zusätzliche Vertriebschancen – und ist sicher, dass das auch klappen wird.

TMD Friction: Marco Loth (Marketingdirektor), Sabine Brühl (Marketing), Michael Dunkel (Aftermarket)

Mit Qualität Zeit sparen

Neuer Markenauftritt und neue Technik Das neue Corporate Image im Einklang mit den Werten des Unternehmens, das Zuliefer- und Aftermarketgeschäft vorteilhaft verknüpft, präsentierten UFI Group CEO Rinaldo Facchini und Luca Betti, Aftermarket Business Unit Director: Das italienische Unternehmen mit 14 Werken und 4.000 Mitarbei-

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Aicher GmbH in Lustenau ist der österreichische Partner des Leuchtmittelherstellers vosla aus Plauen: Der Zulieferer von Automobilherstellern, fertigt für 12V- und 24-V-Bordnetze Halogen- und Xenonlampen sowie zunehmend auf der „String“-Technologie basierende LED-Leuchtmittel, Signal- und Innenbeleuchtungen und darüber hinaus Flugfeldbefeuerung sowie Haushalts-Speziallampen. Das Auto-Aftermarketgeschäft sei, so Vertriebsleiter Gerd Belusa, erst im Aufbau.

Rinaldo Facchini, Group CEO von UFI Filters, Zulieferer sowie Servicefilter-Anbieter

Wulf Gaertner Autoparts, die Meyle als „Driver’s best friend“ positioniert, zeigte sechs neue HD-Querlenker für Land Rover Discovery III ab 2004 und Range Rover Sport ab 2005, der HD-Reparatursatz mit „3-in-1-Lenker“ für die Vorderachse von BMW X5 und X6 (ab Bj. 07) mit einstellbarem Radführungsgelenk sowie einbaufertige PD-Bremsscheiben mit extrem hitzefester Beschichtung und PD-Bremsbeläge für Transporter mit verschleißoptimierter Belagsmischung und dreilagigen Dämpfungsblechen.

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Stabsübergabe bei Schaeffler Ab 2017 übernimmt Thomas Nelles (51) die Aftermarket-Agenden von Lutz Sattler (63) in der Region D-A-CH und Benelux bei der Schaeffler-Gruppe.

Thomas Petri, Leitung technischer Service und Daten-Managment

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attler vollzieht somit im fließenden Übergang den personellen Wechsel dieser wichtigen Vertriebssparte, der er in der Folge als Konsulent weiter verbunden bleiben wird. Nelles kam über Monroe, TRW und Hess zum Konzern mit Produktmarken wie INA, FAG LuK, Ruville und beherrscht alle gängigen Vertriebskonstruktionen. Sattler ist seit 1990 im Schaeffler-Verbund tätig

„Bekanntheit steigern“

Bei allen 13 von Valeo angebotenen Produktlinien sieht Geschäftsführer Maik Losleben gutes Wachstumspotenzial in Österreich.

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ir wollen näher an den Kunden kommen, der ja in Österreich ganz andere Bedürfnisse hat als in Deutschland oder der Schweiz.“ So charakterisiert Maik Losleben, der für die D-A-CH-Region zuständige Geschäftsführer, die Ziele für die kommenden Monate. Er sehe bei fast allen großen Kunden und bei den 13 Produktlinien Wachstums-

Maik Losleben ist bei Valeo auch für Österreich zuständig

Mehr als Produkte Durch die Integration von TRW avanciert ZF Aftermarket zum weltweit zweitgrößten Ersatzteilanbieter.

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achs, Lemförder, Boge, Openmatics und nunmehr auch TRW: So heißen die Marken im Portfolio von ZF Aftermarket, mit denen das Unternehmen laut eigenen Angaben rund 35 Prozent des täglichen Werkstattbedarfs abdecken kann. „Dank der starken Technologieführerschaft des ZFKonzerns und der Kombination aller relevanten

Helmut Ernst (l.) und Neil Fryer warfen bei der Automechanika einen Blick in die Zukunft des freien Servicemarkts

und ist ein allseits geschätzter Ansprechpartner im Aftermarket-Business. Die Kunden bescheinigen der Geschäftsleitung daThomas Nelles (l.) überbei ein glückliches nimmt von Lutz Sattler Händchen, den gedie Verantwortung für die Region D-A-CH planten Wechsel in derart amikaler Form bewältigt zu haben. Der in Österreich und in der Schweiz vor Ort mit dem Tagesgeschäft vertraute Dietmar Hotel berichtet künftig an Nelles. Mit dem Geschäftsverlauf sind Sattler und Nelles heuer sehr zufrieden und auch die Liefersituation habe sich im Einklang mit den Versorgungspartnern gut eingespielt.

potenziale. „Wir müssen den Bekanntheitsgrad steigern und den Kunden erklären, was Valeo wirklich bedeutet.“ Auf der Automechanika stellte Valeo eine Reihe neuer Produkte vor. Für den Aftermarket am interessantesten sind die neuen Wischersysteme namens Hydro Connect: Es gibt nur 3 Anschlüsse, die zu 12 verschiedenen Arten von Wischerarmen für Frontscheiben passen. Beim Heck passen drei Anschlüsse zu 6 unterschiedlichen Wischertypen. Zur Unterstützung der Werkstätten dient der Ersatzteilfinder namens MyValeoParts, der für Pkws, LNfz und Lkws in 14 Sprachen verfügbar ist. Kunden können das gewünschte Produkt nach Artikel- oder Originalersatzteilnummer, nach Hersteller oder anderen Parametern suchen.

Technologien zu den Megatrends Sicherheit, Effizienz und automatisiertes Fahren sind wir auf die automobile Zukunft bestens vorbereitet“, unterstrichen Helmut Ernst, Leiter der Aftermarket-Aktivitäten, und Chief Commercial Officer Neil Fryer. Im Mittelpunkt des Messeauftritts standen neue Produkte wie Drehmomentwandler oder Ölfilter, aber auch „Klassiker“ wie Lenkungskomponenten oder das Zweimassenschwungrad. TRW steuerte seine Kompetenz bei Bremsen und beim „Corner Module“ bei. Ernst warf darüber hinaus einen Blick in die Branchenzukunft, in der die Telematik von entscheidender Bedeutung sein wird: „Wenn es keinen gleichberechtigten Zugang zu den Fahrzeugdaten gibt, wäre das nicht nur zum Schaden des Independent Aftermarket, sondern auch zum Schaden der Autofahrer.“

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Winter in Richtung Alu-Kompletträder, weil die Preisdifferenz zu Stahlfelgen nicht mehr allzu groß ist.

Problemlöser für Flüssiges

Dipl.-Kfm. Karsten Pfleger, CEMO

„CEMO ist Hersteller der richtigen Lösung für fachgerechtes Lagern, Auffangen, Befördern und Dosieren flüssiger Betriebsstoffe – entstanden durch Kundenanforderungen“, sagt Dipl.-Kfm. Karsten Pflieger. CEMO sei als Hersteller von Tanks gewachsen und wolle auch Hersteller bleiben. Der Katalog bietet 2.500 spezielle Lösungen, mit den Ersatzteilen seien es rund 20.000. Sicherheit sei stets oberste Priorität – bei den als Trolleys ausgeführten AdBlue-Tankstellen wie beim Absauggerät für falsch gezapften Kraftstoff.

Radwäscher für alle Größen

Sauberes Image

Christ Waschsysteme: Franz Schnallinger, Manuela Wörle und Otto Christ

Im Bereich Carwash, Reinigung und Reifen gibt es eigene Messen. Dennoch wollen die Aussteller aus diesem Bereich nicht auf die Zielgruppe Autohaus und Werkstätte verzichten und waren auch dieses Mal in Frankfurt dabei.

Zahlreiche Innovationen konnten die Besucher der Automechanika bei Christ finden. Unter dem Motto „Christ – The Real Car Wash Factory“ stehen einfache Maschinenbedienung, höhere Waschund Trockenleistungen, gesenkte Betriebskosten, das Wascherlebnis für den Endverbraucher sowie Versorgung und Service im Chemie-Bereich ebenso im Mittelpunkt wie schneller und kostengünstiger Kundendienst. Ein Beispiel für die Neuheiten ist der 4D-Radwäscher Wheel Master, der auf die großen Unterschiede der Raddimensionen abgestimmt ist.

Aufstrebende Reifenmarke Auf einem Gemeinschaftsstand mit anderen Unternehmen aus der Reifen- und Räderbranche zeigte sich Giti Tire auf der Automechanika. Wer sich schon für die beginnende Wintersaison mit diesen Reifen ausrüsten möchte, muss allerdings noch warten, denn der Start ist erst für die kommende Sommerreifensaison geplant. Unklar ist derzeit noch, wie der Vertrieb in Österreich erfolgen soll. (Lesen Sie bitte mehr dazu in unserer ausführlichen Reifen-Beilage.)

Bullig, präsent und gleichzeitig dezent Am Gemeinschaftsstand des VDAT präsentierte Borbet seine neuen Produkte. Im Mittelpunkt standen dieses Mal die neuen Raddesigns RB und VT. Das RB-Leichtmetallrad setzt sich aus 20 Speichen zusammen, die sich optisch in fünf Gruppen teilen. Damit wird erreicht, dass die Felge sowohl bullig und präsent wie auch feingliedrig und dezent wirkt. Die Felge ist exklusiv in stattlichen 18 und 19 Zoll verfügbar. (Lesen Sie bitte mehr dazu in unserer ausführlichen Reifen-Beilage.)

Tobias Stöckmann leitet Verkauf und Marketing bei Giti Tire

Autowaschen wird zum Erlebnis

Hoffen auf gute Geschäfte Seit dem Jahr 2005 ist Tyre 100 auch in Österreich präsent – und hat gemeinsam mit den anderen Online-Plattformen den Reifenhandel nachhaltig verändert. Im bevorstehenden Winterreifengeschäft hofft das Unternehmen trotz viel verfügbarer Ware und vielen Anbietern auf gute Geschäfte. Der Trend geht laut Auskunft des deutschen Unternehmens auch im

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Tomás Soler, Area Sales Manager des Fahrzeugwaschanlagenherstellers Istobal

Mit Schaumfall, Musik, Duft und Sonderbeleuchtung sowie der für Österreich wichtigen Portalwaschanlage M’Nex32 beeindruckte Istobal ebenso wie mit dem in jede Anlage integrierbaren MultibürstenRadwaschsystem, einem patentierten Schwenkarmsystem für die SB-Wäsche, Druckpistolen und Walzen sowie der Ausstattung für die SB-Motorradwaschkabine. Die rotierende Nutzfahrzeug-Hochdruckwäsche Heavy Wash Rotators ist sowohl für Sonderfahrzeug- als auch die Vorwäsche bei Portalanlagen geeignet.

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Viel Schaum bei der Lanzenwäsche Mit dem Hochdruck-Schaumsystem BiFuTec 5.0 präsentierte der für den österreichischen Markt zuständige Export Manager Stephan Beigel die jüngste Neuentwicklung von KAW Kiehl: „Es kommt bei den Autofahrern gut an, wenn sie ihr Fahrzeug komplett einschäumen können“, so Beigel. Mit der neuen Entwicklung konnte der Wasserbedarf von 5 auf 2 Liter pro Minute und der Chemieverbrauch von 20 auf 10 Milliliter pro Minute reduziert werden.“

Bald kommt er, der nächste Winter Die Schneebesen, Eiskratzer und Schneeschaufeln des finnischen Herstellers Kungs sind auch in Österreich erhältlich: Die Kunden wüssten, dass es sich auszahle, für den Winter qualitativ hochwertige – wenn auch etwas teurere – Produkte zu kaufen, sagte Exportmanagerin Sini Hytti. Für den Winter stehen etwa 20 Hauptprodukte zur Verfügung; das Unternehmen will nun entscheiden, ob auch andere Produkte – etwa für die Autowäsche, Innenraumpflege oder Reflektoren – in Österreich angeboten werden.

Stephan Beigel von KAW Kiehl arbeitet mit Hochdruck am Markterfolg

Sini Hytti, Export Coordinator bei der finnischen Marke Kungs

Schutz für Mensch und Umwelt Als Sicherheits- und Umweltdienstleister hat Makra sein umfangreiches Dienstleistungsangebot rund um das Thema Arbeitsschutz, Hautschutz und Umweltschutz präsentiert. Dazu gehören unter anderem Betriebs-Checks, Arbeitsschutzunterweisungen, Gefahrenstoffunterweisungen sowie die Erstellung behördlich vorgeschriebener Anweisungen, Verzeichnisse und Dokumente. Von wachsender Bedeutung für die Kfz-Betriebe ist die regelmäßige Überprüfung von Abscheideanlagen.

Neues Profil für die Kettenglieder Unter der Bezeichnung starwave präsentierte pewag auf der Automechanika neue Kettenglieder, die sukzessive über das gesamte Produktprogramm Einzug halten sollen: Die Kettenglieder haben ein neues Wellenprofil, wodurch sich nach Angaben von Geschäftsführerin Maria Köck die Lebensdauer erhöht. Neu im Angebot von pewag ist das Ersatz- und Tieferlegungsfedernprogramm des niederländischen Herstellers Apex, der zur pewag group gehört. Man wolle das aus 1.300 Teilen bestehende Programm nun verstärkt im österreichischen Teilehandel forcieren, heißt es.

Neue Schneeketten auch für Österreich Nach letzten Tests im kommenden Winter wird die auf der Automechanika vorgestellte Schneekette RUDmatic VA in der übernächsten Saison auch in Österreich eingeführt, heißt es bei RUD. Die

Sicherheit und Schutz: Ralf Müller und Carolin App von Makra

pewag-Geschäftsführerin Maria Köck mit Karl Schmid (M.) und Alexander Zenz

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Francesco Di Giusto, Manager beim Kettenhersteller RUD

Buchstaben VA stehen für Vollautomatik; das neue Produkt wird für Pkws und SUVs in allen gängigen Größen erhältlich sein. RUD ist in Österreich durch eine Niederlassung in Villach vertreten.

Die Basis der Werkstätte Die Werkstattausrüstung ist die Basis jeder Werkstattmesse. Die Innovationen sind zwar überschaubar, Vernetzung und Digitalisierung werden auch bei den Werkstattgeräten immer mehr zum Thema. Qualität aus Deutschland

RDKS wird immer wichtiger Mit seinen RDKS-Sensoren und allem, was dazu gehört, ist Schrader auch in Österreich seit einigen Jahren fix etabliert. Ein großes Potenzial sehen Marketingchef Markus Schmid und Vertriebsleiter Sven Müller in den freien Werkstätten, die sich dem Thema Reifendruckkontrollsysteme bisher noch nicht ausreichend gewidmet hätten. Die beiden Experten sind überzeugt davon, dass das Thema RDKS entscheidend ist, wie viele Kunden eine Werkstätte in den kommenden Jahren an sich binden kann. Wer die Schulungen versäumt, hat gleich viele Kunden weniger. (Lesen Sie mehr dazu in unserer Reifen-Beilage.)

SB-Waschplätze beim Autohaus „Wir liefern nicht nur die Produkte, sondern das Geschäftsmodell“, erklärt Alfred Zach, ÖsterreichGeschäftsführer bei WashTec. Die Auto-Waschprofis setzen daher auf kompetente Beratung und umfassende Lösungen, die individuell auf die Anforderungen des Betriebes abgestimmt sind. „Speziell bei Autohäusern ist die Restflächenverwendung mit SB-Anlagen ein Ertrags- und Frequenzbringer. „Im Kfz-Betrieb ist ein Teil der Infrastruktur bereits vorhanden, die Investitionen sind daher überschaubar und amortisieren sich rasch.

WashTec: ÖsterreichGeschäftsführer Alfred Zach und SB-Experte Martin Binder

Schrader: Markus Schmid (Marketing, l.) und Sven Müller (Vertrieb)

Rollenbremsprüfstände, Leistungs- und Funktionsprüfstände sowie Stoßdämpferprüfstände für Fahrzeuge aller Art werden von AHS Prüftechnik entwickelt und produziert. Qualität und die Eigenproduktion in Deutschland bilden die Basis für die Prüfprodukte, die auf die jeweiligen Länder abgestimmt werden. Eine wichtige Rolle spielen zudem die Sonderanfertigungen, die auf die baulichen und technischen Anforderungen der Werkstätte zugeschnitten werden.

Österreich-Repräsentant „Wir wollen ganz nah am Markt sein und einen direkten Ansprechpartner für unsere Kunden vor Ort haben“, so die Philosophie von Gyula Szoka, Prokurist bei Anest Iwata für den österreichischen Markt. Mit Anfang Oktober wurde dieser Plan umgesetzt: Markus Flatischler, ehemals Teamleiter bei Festool, wird das auf Lackierpistolen spezialisierte Unternehmen in Österreich repräsentieren und sowohl Endkunden wie auch Lackfirmen betreuen. Neben der Qualität schätzen Lackierer vor allem die behutsame Weiterentwicklung der Pistolen mit kompatiblen Teilen.

Marcus Kubica von AHS Prüftechnik

Werkstattprofis auf Partnersuche

Gyula Szoka begrüßt Markus Flatischler im Anest-Iwata-Team

Offen für weitere Vertriebspartner in Österreich ist der bayerische Hebetechnikspezialist ATH-Heinl. „Derzeit kooperieren wir mit den internationalen Nutzfahrzeugteilehändlern Europart und Winkler sowie mit mehreren regionalen Werkstattausrüstern“, erklärte Firmenchef Hans Heinl beim Standbesuch. Zu sehen gab es unter anderem neue 2-Säulen-Hebebühnen, Kurzhubbühnen für das Reifenservice sowie ein R1234yf-Klimaservicegerät. Heinl bietet Vertriebspartnern ein „Full-Ser-

Christopher Ernst sowie Hans, Evi und Fabian Heinl (v. l.) bieten „Full Service“ bei Hebebühnen

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vice-Paket“ aus Schulungen, rascher Reklamationsbehandlung und einem kompetenten technischen Außendienst.

Verbindung aus realer und virtueller Welt Beeindruckend war auch dieses Mal wieder die Präsenz von Bosch; aus der Fülle an Neuheiten in der großen Halle stach unter anderem der Bereich Augmented Reality besonders hervor. Was man darunter versteht? Die Verbindung aus realer und virtueller Welt ermöglicht völlig neue Arbeitsmethoden in der Werkstatt. Der Mitarbeiter benötigt nur ein Smartphone oder Tablet: Richtet er dieses auf ein Teil im Fahrzeug, so erfährt er Details, also beispielsweise Schaltpläne oder Betriebsanleitungen.

Die Reparatur-Spezialisten Durch ihre Lage in der Nähe des Chiemsees ist das Boxenteam auch bei österreichischen Werkstatt-Kunden bekannt. Das Team rund um Chef Igor Hess nutzte den Aufenthalt in Frankfurt aber natürlich auch dazu, Gespräche mit weiteren potenziellen Kunden zu führen. Bekannt ist das Boxenteam für das Beschichten von alten Brems- und Antriebsrollen. Auf diese Weise können ältere Prüfstände, für die es keine Ersatzrollen mehr gibt, weiter betrieben werden.

Pistolen weiterentwickelt Die GTi Pro Lite wurde bei DeVilbiss einem Facelift unterzogen und ist nun in den Farben Gold, Blau und Schwarz erhältlich. „Damit können die Lackierer die Pistolen den jeweiligen Arbeitsschritten zuordnen“, erklärt Key Account Manager Manfred Stacker. Zudem wurde die GTi technisch deutlich aufgewertet. „Um das gleiche Spritzergebnis zu erzielen wie bei der GTi Pro Lite“, so Stacker. Jene Lackierer, die lieber mit einer größeren Pistole arbeiten, sind mit der neuen GTi Pro nun am neuesten Stand der Technik.

Evolution bei DeVilbissPistolen: Key Accounter Manfred Stacker und Technical Sales Manager Jens Trümper

Neuer Bekannter Unter Algema Chassis-Tec hat Algema- und Fitzel-Autotransporterhersteller Eder Fahrzeugbau erstmals ein gewichtssparendes 13“-Chassis zum Andocken an den VW-T6-Triebkopf vorgestellt: Das neue Chassis mit serienmäßiger Luftfederung an den 2 Hinterachsen sei, so Oliver Hötz, für Chassis-Tec zuständiger Produktmanager, Basis unterschiedlicher Aufbauten wie Verkaufs- und Einsatzwagen-, aber auch Reisemobilen. Mit Chassis-Tec sollen durch bessere Werksauslastung die Gemeinkosten gesenkt werden.

Persönliche Messepremiere Als neuer Spartenleiter für Batterieladegeräte (interne Bezeichnung „Perfect Charging“) stat-

Patrick Gojer leitet bei Fronius die Sparte „Perfect Charging“

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Preisgekrönte Zukunftstechnik Mit einer neuen Telematiklösung konnte AVL DiTest einen der begehrten „Innovation Awards“ erringen. Auch in puncto Klimaservice gab es eine zukunftsweisende Neuheit.

CO2-Klimaservice leicht gemacht

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ernetzung war eines der Leitthemen der diesjährigen Automechanika. Die steirische Technologieschmiede präsentierte unter dem Namen „Smart Service 4.0“ eine besonders fortschrittliche Lösung, die Werkstätten laufend über den „Gesundheitszustand“ der von ihnen betreuten Fahrzeuge informiert sowie automatische Softwareupdates und Fernkonfigurationen ermöglicht. Dafür gab es den „Innovation Award“, den Geschäftsführer Dipl.-Ing. Gerald Lackner seiner gesamten Mannschaft widmete: „Ohne unser hochkarätiges und engagiertes Team gäbe es den Erfolg von AVL DiTest nicht.“ Das Feedback der Kunden werde zeigen, „ob wir mit unserer nachhaltigen innovationsorientierten Strategie in die richtige Richtung gehen“.

Ingo Glatter, Renate Kormann und Dipl.-Ing. Gerald Lackner (v. l.) mit dem begehrten „Innovation Award“

Die nächste Entwicklungsstufe KS Tools wird zum digitalen Unternehmen und freut sich über die Auszeichnung „Beste Marke“ der Zeitschrift PROFI Werkstatt.

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ie rasante Entwicklung von KS Tools wird mit Riesenschritten fortgesetzt. Während die Erweiterung des Lagers und der Logistik in Umsetzung ist, hat der Werkzeug-Profi die entscheidenden Schritte zur Digitalisierung des Unternehmens durchgeführt. So ist das komplette Programm mit 34.000 Teilen in TecDoc integriert und kann dort von den Händlern bestellt werden. „Die komplette Auftragsabwicklung von Verfügbarkeitsanfrage, Bestellung, Rechnung und Zustellung funktioniert zukünftig elektronisch“, erklärt Vertriebsleiter Bernd Fuchs. „Damit sind wir in diesem Bereich ganz vorn mit dabei.“ Der elektronische Ablauf wird auch im erweiterten Logistikzentrum umgesetzt. „Bestellungen bis 20 Uhr werden am nächsten Tag ausgeliefert“, berichtet Fuchs. Besonderen Wert legt KS Tools auf die exklusive Belieferung des Fachhandels. „Unsere Partner wissen das zu schätzen“, so Fuchs. Durch die konsequente

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Innovativ war auch ein weiteres in Frankfurt präsentiertes Produkt: Mit einem Servicegerät für CO2-Klimaanlagen rüstet sich AVL DiTest auf die beispielsweise bei Daimler kurz bevorstehende Einführung dieser neuen Kältemitteltechnologie. Die Klimaservicestation ADS 310 werde im Betriebsalltag durch einfache Bedienung und lange Ölwechselintervalle der Vakuumpumpe überzeugen, kündigt Lackner an: „Oberstes Ziel unserer Entwicklungsteams ist es, dem Techniker in der Werkstätte das Thema so vertraut wie möglich zu vermitteln.“

Digitalisierung hat KS Tools auch den Internetvertrieb und die Gefahr des Online-Preiskampfes im Griff. „Wir möchten das Internet sauber halten“, so Fuchs.

Imageerfolg „Beste Marke“ Der Markterfolg und die starke Positionierung der Marke KS Tools spiegeln sich auch in diversen Auszeichnungen wider. Jüngster Erfolg ist die Auszeichnung „Beste Marke“ von PROFI Werkstatt, der Zeitschrift für den Nutzfahrzeug Aftermarket. Bei dieser Leserwahl konnte KS Tools die Kategorie „Werkzeug“ für sich entscheiden.

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Alles elektronisch: Vertriebsleiter Bernd Fuchs, Österreich-Repräsentant Michael Trautenberger und Geschäftsführer Orhan Altin

KS Tools wurde von den Lesern der Zeitschrift PROFI Werkstatt zur „Besten Marke“ in der Kategorie Werkzeuge gewählt.


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tete Fronius-Prokurist Patrick Gojer der Automechanika einen Besuch ab. Sein Vorgänger Harald Scherleitner hatte im Juli die Leitung der Schweißgerätesparte „Perfect Welding“ übernommen. Gojer, der davor jeweils 2 Jahre lang für die Niederlassungen in Großbritannien und Norwegen verantwortlich war, unterstrich im Standgespräch, dass der oberösterreichische Konzern dem Automotive Aftermarket weiterhin hohe Bedeutung beimisst.

Kunden erstmals auch elektrohydraulische Versionen bestellten. Für ihren Betrieb genügt eine Steckdose, denn die Bühnen arbeiten vollhydraulisch und kommen ohne Druckluftversorgung aus. Durch den Verzicht auf bewegliche Teile ist auch die neue elektrohydraulische Hebebühnenfamilie sehr wartungsund verschleißarm, betont man bei MAHA.

Die moderne Bühne

Ergonomisches Arbeiten Das Arbeiten auf ergonomischer Position ermöglichen die Herkules by Hedson Hebebühnen. Dazu sind verschiedene Lösungen für diverse Anforderungen speziell im Lack- und Karosseriebereich verfügbar. Die Arbeit des Mechanikers wird dadurch angenehmer und effizienter, die Qualität dadurch erhöht. Langjährige Erfahrung und entsprechende Kompetenz stecken auch in weiteren Produkten von Herkules by Hedson, dazu zählen das Pistolenwaschgerät oder die Staubabsaugung.

Kein Prüflauf erforderlich Das in Salzburg ansässige Unternehmen Hofmann Megaplan mit Schwerpunkt Reifenwucht- und Montiermaschinen arbeitet in Österreich mit Werkstattausrüster Kastner zusammen. Highlight ist die Reifenwuchtmaschine der Serie megaspin. „Mit dem System No Check Spin ist aufgrund der Genauigkeit der Maschine kein Prüflauf mehr erforderlich. Das spart dem Monteur wichtige Zeit“, so Managing Director Peter Dau. Das Gerät zeigt über einen Laserpunkt den Montagepunkt für das Wuchtgewicht exakt an.

Herkules Lift: Karsten Grötecke

Steffen Nußbaum setzt auf die neue Hyperflow-Technologie

Die Weiterentwicklung der innovativen Hyperflow-Technologie stand im Mittelpunkt des Messe-Auftritts von Nußbaum. Bei Hyperflow Compact ist der zur Absicherung eingesetzte, zweite Hydraulikzylinder in den ersten integriert und spart damit Baugröße. „Mit dem System Hyperflow verfügen wir über ein Alleinstellungsmerkmal im Ersatzbeschaffungsmarkt“, weiß Geschäftsführer Steffen Nußbaum. Neben dem Hebekomfort und dem geringen Verschleiß ist die exakte Justierbarkeit ein wesentlicher Vorteil.

Maschinen und Verbrauchsmaterialien Umfassenden Lösungen rund um Rad und Reifen lautet die automotive Kernkompetenz von Rema TipTop, die auf der Automechanika präsentiert wurde. Vor dem Hintergrund anspruchsvollerer Kunden und komplexerer Fahrzeuge bietet Rema TipTop Maschinen und Verbrauchsmaterialien, die den reibungslosen Arbeitsalltag in der Werkstätte sicherstellen. In Österreich ist Rema TipTop über das Tochterunternehmen AWA präsent, wo der Fokus auf der Werkstattausrüstung liegt, sowie bei Klein Autoteile, wo in erster Linie die Verbrauchs- und Reparaturmaterialien angeboten werden.

Helmut Rohner, Sata Regionalleiter Deutschland Süd und Österreich

Schutzfolie mit Grip Zwei verschiedene Bereiche deckt Horn & Bauer mit seinen Produkten ab. Beim Lackierschutz werden jene Karosserieteile abgedeckt, die nicht lackiert werden. Beim Werkstattschutz wird der Innenraum des Fahrzeuges geschützt, um die Verschmutzung während der Reparatur und der Benützung durch den Mechaniker zu verhindern. Hier verfügt Geschäftsführer Jörg Horn mit dem smart Grip über ein neues Produkt. „Die Schutzfolie ist innen rutschfest und klebt richtig am Sitz. Außen ist sie hingegen nicht haftend“, so Horn.

Managing Director Peter Dau von Hofmann Megaplan

Presentation on a jet plane

Volle Hebekraft Beim Werkstattausrüster MAHA feierte die neue Zwei-Säulen-Hebebühnenfamilie „Mapower II“ Weltpremiere. Insgesamt 9 Modelle in 6 Tragfähigkeitsklassen stehen zur Wahl, neben einem elektromechanischen Antrieb können die

Jörg Horn von Horn & Bauer schützt Karosserie und Innenraum

Die Satajet Lackierpistole war der Impulsgeber für den einmal mehr sehr kreativen Stand des Lackierzubehör-Spezialisten Sata. Bis ins kleinste Detail war der Automechanika-Auftritt in Richtung Flughafen, Flugzeug und Jet ausgerichtet, sogar die Sata-Mitarbeiter waren mit Uniformen ausgestattet: Kapitän, Steward bzw. Stewardess. Der Wohlfühlfaktor am großen Messestand wurde mit einigen neuen Produkten komplettiert, darunter ein Sondermodell der Satajet 5000 B. Über die weiteren Neuheiten werden

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Ungebremste Innovationen

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Ob Bremsenservice, Kalibrierung von Assistenzsystemen oder Zugriff auf geschützte Fahrzeugsysteme: Hella Gutmann erleichtert den Werkstattalltag.

in noch effizienteres Bremsenservice versprechen zwei Neuheiten von Hella Gutmann: Sowohl das kompakte BMA-Tool als auch das fahrbare BMB-Tool arbeiten halbautomatisch und sensationell schnell. Ebenfalls Messepremiere feierte eine Erweiterung des vor 3 Jahren eingeführten CSC-Tools: Dieses ermöglicht in Verbindung mit einem

Auf der Höhe der Hebetechnik Mit Erfindergeist und Innovationsfreude hat sich die Herrmann AG einen ausgezeichneten Ruf bei Hebetechnik erarbeitet. Bei der Automechanika wurde die gesamte Sortimentsbreite präsentiert.

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eit 1971 produziert das bayerische Unternehmen Herrmann Kfz-Hebebühnen. „Unsere Produkte sind von der Mongolei bis nach Nevada zu finden“, berichtet Firmengründer Johannes Herrmann – und ist stolz darauf, dass auch in Österreich

Marketingprofi David Herrmann (l.) und Vorstand Johannes Herrmann freuten sich über die Präsenz in Österreich

Vernetzte Zukunft

Neuheiten bei Diagnose und Klimaservice waren nicht alles, was es bei Texa zu bestaunen gab: Das italienische Unternehmen präsentierte auch ein komplettes Telematikprogramm.

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eistungsstarke Hardware, robustes Magnesiumgehäuse und – obwohl das im Werkstattalltag kaum eine Rolle spielen dürfte – Schwimmfähigkeit: Mit dem neuen 12-Zoll-Tablet Nemo beansprucht Texa eine Führungsrolle unter den Diagnosegeräteherstellern. In Frankfurt präsentierte das Team rund um den für Deutschland und Österreich zuständigen Geschäftsführer Werner Arpogaus darüber hinaus

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Thomas Zechmann (B.) ist im Team von Werner Arpogaus für Österreich verantwortlich

Uwe Neff, Uschi Winkler, JeanPaul Nicolier und Helmut Straberger (v. l.) erklärten die Neuheiten von Hella Gutmann mega-macs-Diagnosegerät nunmehr die Kalibrierung und Justierung von fast allen Assistenzsystemen, die in hierzulande gängigen Fahrzeugen zum Einsatz kommen. „PassThru“ heißt schließlich das Zauberwort für freie (oder an Fremdmarken arbeitende) Werkstätten: Dieses „Durchleiten“ von Herstellerdaten mittels einer Software, die den Kunden von Hella Gutmann kostenlos zur Verfügung steht, sorgt dafür, dass auch auf geschützte Systeme junger Fahrzeuge zugegriffen werden kann.

bereits zahlreiche Autohäuser ausgestattet wurden. Zu den Alleinstellungsmerkmalen von Herrmann gehören neben dem breiten Programm an ölhydraulisch arbeitenden Bühnen die Wasserhydraulikbühnen der Serie „Aqua Lift“, die sich nicht zuletzt für den Einbau an Orten mit besonders strengen Umweltschutzauflagen eignen. Eine weitere Innovation heißt „aerone“: Dahinter verbirgt sich ein zum Patent angemeldetes System für eine höchst präzise Achsvermessung, bei der das Fahrzeug auf luftgelagerten Dreh-Schiebeplatten aufliegt.

die neue Diagnosesoftware IDC5, neue Datenbanken und das Klimaservicegerät Konfort 74. Es ist als eine der ersten Stationen bereits für CO2-Klimaanlagen geeignet und verfügt über eine Freigabe von Daimler. Unter den zahlreichen weiteren Neuheiten stachen freilich Texa Telemobility und Texa CARe hervor: Dabei handelt es sich um innovative Telematiklösungen, wobei ersteres Konzept vor allem in Italien schon von Behörden, Versicherungen und Fuhrparkbetreibern verwendet wird. Texa CARe soll dagegen individuelle Werkstätten mittels OBD-Dongle und App laufend über den Fahrzeugzustand informieren und somit zu einer effektiven Kundenbindung beitragen.

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John Bean und Hofmann: Bernhard Hoffmann, Product Manager Snap-on

wir im kommenden „LACK & Wirtschaft“ (November-Ausgabe) ausführlich berichten.

Mineralölhändler gesucht Der Schmierstoffmarkt ist in Bewegung, zahlreiche Anbieter suchen Vertriebspartner in Österreich. Im Bereich Batterien und Werkzeuge sind die Vertriebsstrukturen eher stabil.

Die grüne Kabine SE-Professional Futura nennt Sehon seine Lackierkabinen und Trockner der Premiumklasse. Die Anlagen verbinden moderne Technologie mit Green Technology, sind also echte Energiespar-Meister. Der geringe Energiebedarf wird durch innovative Lösungen bei Aggregaten und Steuerung erreicht. So kommen Blockheizkraftwerk, Fotovoltaik und Solarthermie ebenso zum Einsatz wie eine Ganzjahres-Wärmerückgewinnung oder Energiesparmodule mit Bypass-Technik.

Achsvermessung leicht gemacht

Differenzierung

Hannes Krell (Snap-on/Sun) freut sich über zahlreiche Innovationen

„Wir wollen uns mit Design, Marketing und Innovation abheben“, erklärt Marcello Assandri, Chief Marketing Officer bei Bizol. Auf der Automechanika haben die Schmierstoff-Experten mit Bizol Green Oil und Bizol Gas Oil zwei Produkte präsentiert. Für den Vertrieb in Österreich sucht Bizol noch einen Partner. Momentan Marcello Asläuft der Verkauf über den Bizol-On- sandri, Marketing Manager Bizol line-Shop. „Wir machen den Online-Vertrieb selbst, um den Preiskampf zu verhindern“, erklärt Assandri die Strategie.

Einen noch einfacheren und günstigeren Zugang zur 3-D-Achsvermessung ermöglicht der Werkstattausrüstungskonzern Snap-on mit dem (von der österreichischen Vertriebsorganisation unter der Marke John Bean angebotenen) Achsmesssystem V1200. Ohne bewegliche Teile, mit einer neuartigen Software und einem kompakten Design, nimmt die Anlage nur minimalen Platz vor der Hebebühne ein. Hannes Krell, Operations Manager von Sun Electric Austria, berichtete in Frankfurt darüber hinaus von starker Nachfrage nach Dual-Gas-Klimaservicegeräten: „Viele Kunden sehen darin die perfekte Ergänzung für ihre vorhanden R134a-Stationen.“ Zudem ist für die Diagnosegeräte von Sun seit September die neueste Software-Version 16.4 verfügbar.

Energieverbrauch reduzieren Die Taifuno vision Kombi-Lackierkabine von Wolf Anlagen-Technik repräsentiert eine neuentwickelte Generation von Lackier- und Trockenanlage und ermöglicht optimale Bedingungen für professionelle Lackierungen. Zur effizienten Reduktion des Energieverbrauches setzt Wolf innovative Technologien ein wie Red-Eye zur Trocknung, die Ganzjahres-Wärmerückgewinnung VarioWRG sowie das Green Technology Konzept. Komplettiert wird das Angebot mit Universal-Vorbereitungsplätzen für Pkws und Nutzfahrzeuge.

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Nach dem Ausscheiden von Mag. Günther Lemmerer (B.) wird Vertriebsleiter Franz Märzinger interimistisch auch das BannerMarketing führen

Grüner Bulle

Seine Pionierrolle bei Start-Stopp-Systemen stellte der österreichische Batteriehersteller Banner in den Mittelpunkt des Messeauftritts.

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on Aston Martin, BMW, Mercedes und Mitsubishi über den VW-Konzern bis hin zu Volvo reicht die Liste jener Autohersteller, die in der Erstausrüstung Batterien von Banner verwenden. Dazu trägt

Marktanteil verdoppeln

In der Region Deutschland und Österreich will Petronas seinen Marktanteil in den nächsten Jahren von 4 auf 10 Prozent steigern.

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it der Vertriebspartnerschaft mit Birner wurde ein wichtiger Schritt für die Offensive am österreichischen Markt bereits getan. Die bestehenden Kunden, hauptsächlich aus der Organisation von Fiat Chrysler Automobiles und Mercedes-Benz, werden weiterhin direkt beliefert. Die Direktvertriebs-Kunden und Birner werden von Franz Eibl,

Armin Bolch und Sven Wentzien haben mit Petronas in Deutschland und Österreich noch viel vor

Kunden aus 120 Ländern

Die Fülle der Produkte beeindruckte am Stand von Liqui Moly ebenso wie die lange Reihe an Besuchern aus aller Welt.

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irmenchef Ernst Prost war zum Scherzen aufgelegt ob der langwierigen Bundespräsidentenwahl in Österreich: Seine gute Stimmung war wohl auch Resultat des Geschäftsverlaufes. Der deutsche

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Liqui-Moly-Chef Ernst Prost (M.), Sohn Benjamin (r.), Assistentin Alexandra Holzwarth (l.) sowie Österreich-Chef Thomas Paukert (2. v. l.) und Pressesprecher Tobias Gerstlauer (2. v. r.)

nicht zuletzt die bereits früh aufgebaute Kompetenz bei den in Fahrzeugen mit Start-Stopp-Systemen verwendeten Batterietechnologien AGM und EFB bei: „Unsere hervorragende Geschäftsentwicklung bestätigt die Richtigkeit dieser Strategie“, freut sich Geschäftsführer Andreas Bawart. Er ist zudem überzeugt, dass Batterien für Werkstätten und Teilehändler immer wichtiger werden: „Unternehmen, die im Bereich moderner Batterietechnologien über umfangreiche Kompetenzen verfügen, werden mit interessanten Zusatzerträgen belohnt.“ Im Rahmen der Automechanika präsentierte Banner darüber hinaus ein adaptiertes Markendesign und die neu gestaltete Homepage. Freilich hieß es auch Abschied nehmen: Marketingleiter Mag. Günther Lemmerer verlässt das Unternehmen auf eigenen Wunsch, um künftig beim Armaturenhersteller Hawle eine leitende Position innezuhaben.

langjähriger Petronas Mitarbeiter, und Jürgen Sohner, ehemals Castrol Austria, betreut. Auf Management-Ebene wurde die Funktion Head of Sales Germany & Austria neu geschaffen und mit Sven Wentzien besetzt. Der Deutsche verfügt über langjährige Erfahrung aus verschiedenen Positionen bei den Mineralölkonzernen Total und Avia. „Wir wollen unseren Marktanteil in den nächsten vier Jahren von 4 Prozent auf über 10 Prozent ausbauen“, erklärt Armin Bolch, Head of Cluster Germany, Austria, Benelux und Russia, die Ziele.

Hersteller von Schmierstoffen und Additiven ist in 120 Ländern präsent – unter anderem auch in Staaten wie Turkmenistan und dem Iran, von wo aus Besucher zum Stand kamen. Auch in Österreich läuft es heuer wieder sehr gut: Verkaufsleiter Thomas Paukert berichtete auf der Frankfurter Messe von einem Umsatzwachstum im zweistelligen Bereich. „Heuer gehen viele Dinge auf, aber man darf sich nicht auf den Lorbeeren ausruhen.“

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Die modernen Batterietechnologien

als 3.000 Mitarbeitern zurückgreifen kann, im EMEA-Raum (Europa, Naher Osten und Afrika). Zwei von drei Akkumulatoren sind Ersatzbatterien. Die Zunahme hochwertiger Akkumulatoren in der Erstausrüstung ergibt sich vor allem durch die vorgeschriebenen CO2-Einsparungsziele und die Komfortausstattungen aktueller Fahrzeuge.

Als Erfinder der EFB-Batterie, die 2008 europäische Automobilhersteller unterstützen sollte, Spritverbrauch und Emissionen bei kleineren Fahrzeuge zu reduzieren, profitiert Exide natürlich heute vom Trend zu EFB-, aber auch zu AGM-Batterien. Diese Technologie wurde bereits 2004 für Start-Stopp-Anwendungen entwickelt. Heute unterstützt die jüngste Generation der AGM-Batterien auch die zunehmend genutzte Segelfunktion. Exide ist in der Erstausrüstung stark vertreten und liefert die hohe Qualität auch in den Ersatzmarkt.

Guido Beck und Stefan Seifert, Exide

Eigene Produktion in Deutschland Großes Interesse herrscht traditionell am Stand von Hazet. Die PremiumWerkzeuge des deutschen Herstellers sorgen für reges Interesse bei den Mechanikern. Neben der großen Auswahl betont Vertriebsleiter Nicolas Spital den hohen Anteil an Eigenfertigung. „75 Prozent der Produkte produzieren wir selbst in Deutschland. Damit können wir sehr schnell auf Probleme, Fehler und Marktanforderungen reagieren.“ Individuelle Lösungen und Spezialwerkzeuge können in der eigenen Entwicklung umgesetzt werden.

Hazet-Vertriebsleiter Nicolas Spital

Umweltziele und Komfortansprüche Rund ein Drittel seiner Umsätze erzielt Varta-Hersteller Johnson Controls, der sich als Nummer 1 in Europa, was neue Technologien betrifft, einstuft und auf 11 Werke mit mehr

Stefan Glatt mit Joseph A. Walicki, President von Johnson Controls

Österreich-Link für Ölexperten 150 Jahre Divinol: Kurz nach der Automechanika feierte der Eislinger Schmierstoffhersteller Zeller+Gmelin dieses runde Firmenjubiläum.

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it einem Festakt blickte das unabhängige schwäbische Familienunternehmen, das seit Kurzem auch über den neuen Vertriebspartner Leikermoser Energiehandel (Wals) in Österreich vertreten ist, auf seine 150-jährige Geschichte zurück. Bei der Automechanika präsentierte Zeller+Gmelin das neue Konzept, mit dem das Netzwerk an Techno-

Marc Schurr (l.) von Divinol mit Ing. Peter Spatzierer (Leikermoser)

Außen hui, innen exzellent Schmierstoffspezialist Motul präsentierte auf der Automechanika das neue Verpackungsdesign, das mehr als bisher die hervorragende Produktqualität unterstreichen soll. An den Gebindegrößen wurde nichts geänMotul-Vertriebsleiter dert, hier kann sich der Kunde Jörg Giesgen auf gelernte Mengen verlassen. Neben dem neuen Design standen die Produkte und Dienstleistungen vom Motul im Vordergrund. Das Angebot reichte dabei von den Hochleistungsmotorenölen über Wartungsprodukte bis zum umfassenden Automatiköl-Konzept.

Pichler Werkzeuge Wenn Hans Jörg Pichler mit seinem Team unter der Leitung seines Sohnes Michael den Tiroler Speck aufgeschnitten hat, dann ist Messezeit. Wie ein Relikt aus alten Zeiten thront das Innsbrucker Werkzeughaus Hans Jörg Pichler: inmitten der internationalen konservativ und im Ausstellergranden und keiner Produkt modern verzichtet auf einen Besuch. Ach ja! Pichler ist Werkzeugspezialist mit Betonung auf Spezialist.

logy Partnern ausgebaut werden soll: Schließlich belieferte das Unternehmen bereits in den Anfangsjahren des Verbrennungsmotors Autofahrer, zunächst mit Benzin. Heute reicht das Produktspektrum von Achsenfetten, Bremsflüssigkeiten, Getriebeund Motorölen bis zu Pflege-, Schutz- und Reinigungsmitteln für Fahrzeuge. Divinol Motorenöle für Nutzfahrzeuge, Personenwagen und Motorräder werden heute von äußerst alterungsstabilen Premiumölen niedriger Viskosität abgerundet: Im Werkstattbetrieb bleibe kaum ein Bereich, den Zeller+Gmelin nicht abdecke, sagt man bei dem Traditionsunternehmen stolz.

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50 Prozent. Nicht zuletzt wurde auch der Markt der Scheibenreiniger abgefragt, wo Eurolub mit seinen Produkten den zweitgrößten Marktanteil besitzt.

Budget mit Qualität

Die clevere Entscheidung

Eurolub-Mannschaft am Messestand der Automechanika

Der eigentümergeführte Ölspezialist Eurolub hat sich zum ernstzunehmenden Player in Deutschland und Österreich entwickelt und speziell im deutschen Teile-Einzelhandel viele etablierte Ölmarken hinter sich gelassen.

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m die Marktposition herauszufinden, hat Eurolub bei GfK eine Marktstudie zum Motoröl-Markt in Deutschland in Auftrag gegeben. Die Stärken von Eurolub liegen demnach eindeutig im Teile-Einzelhandel, also bei freien Teilefachhändlern. Laut Marktforschung liegen bei den großen Teilelieferanten, also WM/Trost und Stahlgruber/ PV, die den allergrößten Teil des deutschen KfzTeilemarktes abdecken, die etablierten Marken Castrol, Liqui Moly und Mobil voran. Interessant, dass dort über 50 Prozent des Gesamtölverkaufs aus der Spezifikation 5W-30 besteht. Im Vertriebsbereich Teile-Einzelhandel und Werkstattketten liegt Eurolub mit 18 Prozent Anteil an der gesamtverkauften Menge nur mehr knapp hinter Shell und Castrol an dritter Stelle. Nimmt man beide Vertriebskanäle zusammen, findet man Eurolub laut GfK-Studie auf Platz 4 der Motoröl-Anbieter in Deutschland.

Kühlerschutz und Scheibenreiniger Beim Kühlerschutz hat sich laut der GfK-Studie Eurolub sowohl im Großhandel wie auch im Einzelhandel bereits an die Spitze gesetzt und ist hinsichtlich der verkauften Menge das erfolgreichste Unternehmen. Bei den Teilefachhändlern liegt der Marktanteil beeindruckenderweise bei fast

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Schöne Erfolge für Hubert Huber und sein Team. Dabei sind die Vorteile einer Zusammenarbeit mit Eurolub vielfältig, der Preis spielt freilich immer eine wichtige Rolle. „Wir sind als Budget-Marke positioniert, aber wir sind technisch auf dem gleichen Niveau wie die PremiumBrands“, so Huber. Deshalb hat Eurolub den Slogan von „Die beste Alternative“ selbstbewusst auf „Die clevere Entscheidung“ geändert. „Wir können eine bessere Preisdarstellung bei hoher Qualität liefern. Das ist vor allem aufgrund unsere schlanken Strukturen möglich.“ Bei Eurolub handelt es sich um ein eigentümergeführtes Unternehmen, das langfristig und nachhaltig arbeitet. „Bei uns entscheidet nicht irgendein Finanzinvestor, sondern ich mit meinem Team“, so Huber. Nachhaltigkeit bedeutet auch Verlässlichkeit und so bleibt der Ölprofi der Fachhandelsschiene treu. „Eurolub gibt es nur beim Teilefachhandel und beim Mineralölhandel. Bei Kfz-Verbrauchermärkten oder Supermärkten wird es Eurolub nicht geben“, stellt Huber klar und erspart damit seinen Werkstätten die Preisdiskussionen mit den Endkunden.

Mehr Kontakt zu Vertrieb

Eurolub-Eigentümer und Geschäftsführer Hubert Huber

Um am österreichischen Markt noch stärker zu reüssieren, will Huber den Kontakt zu den Vertriebsleuten stärken. „Wir wollen die Vorteile von Eurolub noch stärker am Point of Sale kommunizieren“, so Huber. Die Basis dafür stellt Eurolub schon heute mit professionellen Verkaufsunterlagen sowie dem nochmals verbesserten Oilfinder zur Verfügung. Grafisch wurde die Datenbank nun mit den Markenlogos der Autohersteller und Fotos der Fahrzeugmodelle aufgewertet. Zudem ist nun beim jeweiligen Fahrzeug die Füllmenge angegeben. Eine wichtige Dienstleistung für freie Werkstätten, die nicht nur Arbeitserleichterung, sondern auch Sicherheit bietet. „Mit dem neuen Oilfinder sind wir ganz vorn mit dabei“, ist Huber überzeugt. •

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aufgedrückt bekämen. Mit steten Schritten verschafft er sich Zugang zum heimischen Kundenkreis. Systemanbieter sind seine Ansprechpartner und die Einführung von Demo-Fahrzeugen bringt sein umfangreiches schlüssig katalogisiertes und TecCom-gestütztes Warenprogramm zum Anschauen und Testen in die Werkstätten. SW Stahl ist auf Wachstum getrimmt.

Stefan Keckeisen, Chef des gleichnamigen Akkumulatorenherstellers

Die Batterie im Blick Die Möglichkeit, den Zustand der Batterie auszulesen bietet nun Keckeisen Akkumulatoren aus Memmingen: Dies ermögliche, Probleme zu entdecken, den Akkumulator rechtzeitig nachzuladen und somit seine Lebensdauer zu verlängern, so Stefan Keckeisen: Die neu entwickelte App erhält die Daten von einem in der Batterie verbauten Bluetooth-Sender. Die Innovation soll künftig weltweit vermarktet werden. Keckeisen bietet auch ein updatebares Gerät, um AGM-Batterien bei modernen Fahrzeugen anzulernen.

Mit steten Schritten zum Erfolg Heiner Tilly baut mit viel Geduld und Branchenkennern wie Claus Gruber kontinuierlich sein Hand- und Spezialwerkzeugegeschäft in Österreich auf. Kaum eine Messe, wo SW Stahl und neuerdings auch Sauer nicht seinen Marketingstempel

Tradition, Emotion, Exklusivität

Heiner Tilly geht in der Kundenbetreuung die Ochsentour

Nach dem Neustart in Österreich durch die Vertriebspartnerschaft mit Autopart Vertriebs GmbH in Graz sucht Dietmar Neubauer, Vertriebsleiter von Veedol Deutschland, weitere Vertriebspartner in Österreich. „Veedol punktet mit Tradition, Emotion und vertreibt exklusiv nur über die Werkstätte“, so Neubauer zu den Alleinstellungsmerkmalen seines Unternehmens: „Wir Veedol-Vertriebsleiter versuchen, den WerkDietmar Neubauer will Werkstätten bei der Diffestätten zu helfen, sich zu renzierung helfen differenzieren.“ Jüngste Neuheit ist das Vintage-Öl 20W-60 SAE 40 unlegiert in einer Dose, die dem historischen Original nachempfunden ist.


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Thomas Fischer, Vorstand des VREI: „Keine Fälschungen unterstützen!“

Gefälschte Autoteile für die Reparatur einzusetzen ist nicht nur billiger, sondern für das Autogewerbe auch mit deutlich höheren Risiken verbunden als Originalteile.

Schnell ist ein ähnlich klingender Name gefunden, bei der CI halten sich die Fälschungen meistens an die kopierten Originalmarken

Von Dr. Nikolaus Engel

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arauf haben die Messe Frankfurt als Veranstalter der Automechanika und der Verein Freier Ersatzteilmarkt e. V. (VREI) gemeinsam mit einem eindrucksvollen Stand hingewiesen: „Die Kfz-Betriebe sollten unbedingt wissen, dass Fälschungen und Kopien und die damit für die Werkstatt verbundenen Probleme, wenn wegen billigerer, weil kopierter Teile Aggregate

Stop the Fakes: Hella statt Hallo! ihren Dienst versagen, allgegenwärtig sind!“, sagt VREI-Vorstand Thomas Fischer. Probleme, die heute rasch mit Bestellungen aus dem Internet ins Haus kommen können – egal ob die Teile die Werkstatt selbst oder der Kunde online beschafft hat.

Nicht alle Plagiate kommen aus Fernost Das Geschäft mit gefälschten oder nachgeahmten Markenprodukten ist keine „zu vernachlässigende Größe“: Produkt- und Markenpiraterie und die ihr oftmals vorausgehende Wirtschaftsspionage haben sich laut der deutschen Aktion Plagiarius e.V. zu einer der gravierendsten Formen der Wirtschaftskriminalität entwickelt. In einem Jahr haben die EU-Zollbehörden knapp 36 Millionen „rechtsverletzende Produkte“ im Wert von 760 Millionen Euro an den EU-Außengrenzen beschlagnahmt. In den Top Ten der Herkunftsländer nachgeahmter Waren führen China und Hong Kong mit rund 79 Prozent der eingezogenen Waren, doch auch die Vereinigten Arabischen Emirate, die Türkei und Länder

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Osteuropas sind in der „Spitzengruppe“. Im Rahmen ihres „Wettbewerbs“ kürt die Aktion Plagiarius die dreisteste Kopie beziehungsweise die schamloseste Fälschung. Wie die Einreichungen für die Plagiarius-Wettbewerbe der vergangenen Jahre zeigen, nimmt auch die Zahl innereuropäischer und sogar innerdeutscher Kopien zu: Dies belegt auch eine Studie des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. (VDMA), laut der rund ein Viertel aller Plagiate aus Deutschland stammt.

Damit sich nicht Fälscher eine goldene Nase verdienen Ziel des Preises ist, „Innovation anstatt Imitation“ zu fördern – und diejenigen bloßzustellen, die sich mit dem „eine goldene Nase verdienen“, was andere erdacht oder entwickelt haben und eigentlich deren geistiges Eigentum ist. Darüber hinaus wollen die Aktion Plagiarius und die Messe Frankfurt mit der Aktion jeden einzelnen auf seine Verantwortung hinweisen, nicht mit gefälschten Produkten Kinderarbeit und kriminelle Praktiken zu unterstützen. •

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WIRTSCHAFT

Wenn das Angebot noch schneller steigt als die Nachfrage, gibt das irgendwann Probleme. Das zeigte sich auf der IAA für Nutzfahrzeuge in Hannover. Von Johannes Mautner Markhof

Wohin mit der Produktion?

In Hannover traf sich die Branche

zwischen gerade noch wirtschaftlich und einem Minus vor jedem verkauften Stück. Auch wenn in Hannover das Thema Elektrifizierung in aller Transportermunde war, weiß man in den Chefetagen bestens darüber Bescheid, dass sich das die wenigsten Transporteure leisten können. Und jene, die es sich leisten können wie die deutsche Post, bauen sich maßgeschneiderte Modelle selbst. Zusätzlich stellt sich hier auch die Frage, ob Elektrotransporter nicht eine ganz eigene Basis verlangen.

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er Transporter-Markt steht unter Druck. Trotz der Aussicht darauf, dass er in Zukunft noch deutlich steigen könnte, scheint dies die Hersteller nur bedingt zu beruhigen. Während Volkswagen bei der Präsentation des Crafter von jährlich bis zu 100.000 Fahrzeugen sprach und die 800 in das neue polnische CrafterWerk investierten Millionen als schlauen Schachzug verkaufte, wird intern fieberhaft daran gewerkt, diese hohen Ziele auch ohne XXL-Rabatte zu erreichen. Nicht ganz einfach, waren es doch vom Vorgängermodell maximal 50.000 Stück, die pro Jahr abgesetzt werden konnten – damals noch gefertigt in Kooperation mit Mercedes-Benz.

Nur wenige bauen ihre Transporter allein Stückzahlendruck kennt aber nicht nur Volkswagen, sondern auch Mercedes-Benz, wo die verlorenen Crafter-Modelle am Band natürlich fehlen. Mit Ausnahme von Ford (die bauen ein Modell für die ganze Welt) und den zwei bereits erwähnten deutschen Herstellern leistet sich längst niemand mehr eine exklusive Transporterproduktion. Renault, Nissan, Opel machen bei den großen Transportern gemeinsame Sache und auch das Teamwork von Citroën, Peugeot und Fiat scheint hier gut zu laufen – auch wenn sich die Unterscheidungen aus Kostengründen längst nur noch auf Kühlergrill und das Logo am Lenkrad beschränken. Zu schmal ist hier der Grad

Die Säulen des neuen VW-CrafterWerkes in Polen

Rabatte von 35 Prozent als Regel? Auf Österreich heruntergebrochen, war es zuletzt die ausgelaufene Frist für Euro-5-Modelle, die zu abenteuerlichen Zulassungszahlen geführt hat. Wie schwer es dabei für eine Marke ohne Kooperationspartner und ohne Erfahrung in diesem Segment sein kann, zeigt sich an den jeweils rund 100 zugelassenen Hyundai H350 Modellen im Juli und im August. Dass man mit entsprechenden Ressourcen und viel Erfahrung dem Druck des Segments einigermaßen gut entgegenwirken kann, ist aktuell eine absolute Ausnahme, wie sie der jungen Fiat-Professional-Vertriebsfirma Danube Van gelingt. Wenn niemand die Stückzahlen signifikant reduziert, werden schon bald Rabatte mit 35 Prozent und mehr eher die Regel als die Ausnahme darstellen. Das neue VW-Werk allein schwappt 100.000 neue Fahrzeuge auf den Markt und alle anderen werden den Teufel tun, ihre eigenen Stückzahlen zu senken. Gewinnen kann, sofern unter dem zusätzlichen Druck nicht auch die Qualität leidet, schlussendlich nur der Kunde. •

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WIRTSCHAFT

Schlinge zieht sich immer enger Rhiag hat der eingeführten Tradition von Stahlgruber, WM-Trost & Co folgend erfolgreich die erste Hausmesse in der Schweiz veranstaltet. Nebenher zieht der zur amerikanischen LKQ-Group zählende Systemanbieter die Schlinge um Österreich immer enger.

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ie Hersteller und Lieferanten stöhnen zwar über die Vielzahl der meist an Wochenenden stattfindenden Hausmessen, die Systemlieferanten bieten aber den Vorteil „exklusiver“ Kundenbetreuung. Die Kfz-Werkstattbetreiber werden hofiert und haben dennoch die Auswahl. Nun hat Rhiag in Langenthal nahe Bern erstmals für die Schweizer Garagisten diesen Anlass zur Kundenpflege gewählt. 32 internationale Aussteller, vor ein paar Wochen die meisten davon alle noch auf der Automechanika in Frankfurt zu bestaunen, reduzieren sich auf Hausmessen auf das Wesentliche. Internationale treffen auf lokale Interessen, garniert mit Aktionen, Gewinnspielen und Gratisverköstigung.

Ferdinando Imhof hat in der Schweiz den Reigen mit Hausmessen begonnen und viele werden folgen

Besondere Vorzeichen Die Rhiag ist aber besonders. Die Gruppe zählt zur amerikanischen LKQ-Group, kauft in Europa einen Wiederverkäufer nach dem anderen dazu und liefert über Tschechien und die Slowakei preisaggressiv, so behaupten es zumindest die Konkurrenten Derendinger, Birner, Klein, Stahlgruber und WM-Trost, nach Österreich in die einschlägige Werkstattkultur. Ohne Service- und Garantieanspruch – Preis und Verfügbarkeit sind die Asse der Rhiag-Leute. Im Gespräch bestätigt Vizepräsident Ferdinando Imhof seine Zweimarkenstrategie mit Kelly und Elit. Starline ist die hauseigene Billigmarke.

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Der gebürtige Steirer Ernest Mörth, Besitzer von Brügger Autotechnik in Dietikon, begrüßt das Hausmessenmodell von Rhiag

1.400 Besucher waren es auf Anhieb und das Interesse an den Leistungen der Exponenten groß. Selbst Claudio Binder, Head of Category Service & Repair-Parts SAG (Derendinger), schaute sich an, was sie selbst auch und noch besser machen können. Vor allem am Sprachenschnittpunkt DeutschFranzösisch in Langenthal traf man ins Zentrum des Interesses, was auch zum hohen Interesse des Fachpublikums führte. Für viele Aussteller ist die Hausmesse zeitgemäßer, als zum Beispiel die Halle 7 während des Genfer Autosalons immer unattraktiver wird. Lutz Sattler (Schaeffler), Jan Berger (ContiTech), Klaus-Dieter Matz (Federal Mogul), Thomas Clicque (Valeo): Sie alle präferieren zur Freude von Rhiag diesen für die Schweiz neuen Messetyp als kundennah und informationsfreundlich.

Relevant für Österreich Nach Österreich liefert die zu Rhiag zählende tschechische Kelly in den heimischen Markt hinein. Trost revanchiert sich, so Neo-Rhiag-SchweizCEO Christoph Kissling, mit gegengleicher Strategie von Deutschland in die Eidgenossenschaft. Aktuell hat Imhof nichts Konkretes in Österreich vor. Die Schlinge zieht sich immer enger, auch diesen Markt konkurrenzgleich zu bedienen. Imhof bestätigt Verdrängung anstelle organischen Wachstums überall und zieht mit der Finanzkraft der Amerikaner alle Register, um im Wettbewerb die Nase nach vorn zu bekommen. Nötigenfalls muss auch Elit aus Osteuropa ihre Macht entfalten. LKQ kennt nur ein Erfolgsmodell: Wachstum! Wenn nicht anders, dann über den Preis und diesem Diktat sind selbst die größten Lieferanten ausgeliefert. • (LUS)

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WIRTSCHAFT

Marcus Hähner, Sales Manager D-A-CH, trachtet mit seinem Schulungsangebot nach optimaler Kundenanbindung

Noch intensiver in die Werkstatt Beste Qualität mit garantierter Herkunft im Hauptmarkt Europa, verbunden mit idealen Vertriebs- und Schulungsmaßnahmen sind für den Radlager- und Gelenkwellenanbieter NTN/SNR der Schlüssel zu neuen Absatzerfolgen. Zuverlässigkeit im Partnersystem ist dabei unerlässlich.

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timmt es gleich von Beginn an mit der Produktqualität, funktioniert die Verteilerkette für Verschleißteile bis hin zur Werkstatt, die den Ersatzteil letztendlich im Auto verbaut. NTN/SNR nimmt diese Logik zum Anlass, sich in aktualisierter und erweiterter Produkt- und Servicequalität als Instanz in Lieferantenkreisen zu empfehlen. Marcus Hähner, NTN/SNR-Sales-Manager in der D-A-CH-Region, präzisiert: „Mit Stahlgruber, SAG inklusive Hella, Trost, Birner, WM, Car Parts und ATP sind wir flächendeckend im Markt vertreten. Jetzt gilt unser Augenmerk der Marktbetreuung, um mithilfe unserer Absatzpartner zum Beispiel die Reklamationshäufigkeit durch verbesserte Werkstattschulungen zu minimieren.“ Dafür zeichnen Michael Brüning (Gebietsverkaufsleiter Süd-Deutschland, Stahlgruber-Betreuer), Christian Herr (WM-Trost) und neuerdings Christian Pirkel (Training und Salessupport) im Land verantwortlich.

Michael Brüning, Gebietsverkaufsleiter Süd-Deutschland, StahlgruberBetreuer

Hähner will damit mittlerweile verbreiteten Versuchen von Werkstattleuten eine Antwort bieten, nicht Kits zu reklamieren, um eigene Fehler zu vertuschen. „Bei komplexeren Radlagern mit über 250 Euro Schaden nutzen wir das Recht der Analyse und stellen zu 95 Prozent Einbaufehler fest.“ Mit sogenannten Stammtisch-Schulungen und Train-the-Trainer-Aktionen will man bei NTN/SNR dem Übel besser beikommen.

Härtere Spielregeln In zunehmend von Verdrängung bestimmten Märkten fällt den Kfz-Werkstätten große Verantwortung zu. Sie müssen über das Maß hinaus bereit sein zu lernen, Eigenverantwortung zu übernehmen und trainingsbereit zu sein. Wer nicht mitzieht, versäumt den Technikwandel und wird vom Wettbewerb gnadenlos ausgeschieden. „Mit diesen Spielregeln wird sich der freie Servicepartner anfreunden müssen“, ist sich Hähner sicher, nicht allein in der Lieferantenszene und Systemversorgungskette dazustehen. Die Rabatte sind weitgehend ausgereizt und Schulungen kosten viel Geld. Beratungsresistente Kfz-Techniker fallen den proaktiven Wettbewerbern zum Opfer. Hosentaschenbuchhaltende Schrauber werden mit fortschreitender Erneuerung des Fahrzeugbestandes rasch an ihre Grenzen gelangen, so sie nicht bereit sind, sich ständig neu zu schulen und ihre Werkstattkapazitäten den sich ändernden Rahmenbedingungen anzupassen. Und sich darauf zu verlassen, was der eine nicht liefert, bringt der andere, wird zunehmend zum Irrglauben. Das ist die Kehrseite des Versorgungsüberschusses. Ständiger Preisdruck bei erhöhtem Schulungsbedarf dreht sich in rückläufigen Märkten ins Negative. Wachstum schaffen immer weniger und aktuell ist Verdrängung in allen Marktfacetten Programm. Der Sommer-Verschleißteilbedarf war nicht berauschend, weiß Hähner zu berichten und er ist nicht allein mit seiner Erkenntnis. Deshalb werden Zug um Zug auch in den Service-Werkstätten an der Basis die Spielregeln neu geschrieben. Hähner drückt in klarer Sprache das aus, was seine Mitbewerber da oder dort noch zögerlicher formulieren. • (LUS)

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GEWERBE

„Wir werden den erfolgreichen Weg weitergehen und den Direktvertrieb fortsetzen“, meint Valentin Jezioro (Total) auf Seite 85

„Wir sind mit Bosch-Bremsen schon lange sehr gut aufgestellt“, erklärt Karl Mattes (Trost) auf Seite 86

Rückwirkende Verschmelzung von Trost und WM Um den Integrationsprozess von Trost und WM zu erleichtern, soll die Trost SE/Stuttgart rückwirkend per 1. Jänner 2016 in die WM SE/Osnabrück verschmolzen werden. Dadurch wolle man auch die vertraglichen Verpflichtungen mit Lieferanten und Organisationen durchgängig gestalten, meinte WM-SE-Vorstandsvorsitzender Frank Schröder. In Österreich ist Hans Lorenz Geschäftsführer von WM Trost Austria. Das finale Ergebnis der Verschmelzung soll den Geschäftspartnern mitgeteilt werden.

Linszbauer: „Konjunktur hat sich abgeschwächt“ Bereits im vergangenen Jahr hatte die österreichische Fahrzeugindustrie einen Produktionsrückgang von 4 Prozent verzeichnet: Heuer erwartet die Branche ein Produktionswachstum von 1 Prozent. Laut Mag. Walter Linszbauer, Geschäftsführer des Fachverbands der Fahrzeugindustrie, ist die Situation angespannt. Dabei hatte das Jahr mit einem Wachstum von 7,8 Prozent im 1. Quartal noch sehr gut begonnen, im April und Mai waren es nur noch jeweils 3,1 Prozent plus. Dann ging es weiter zurück.

Dr. Nikolaus Engel

Die Garantie als Lotterie? Die Abwicklung von Garantiearbeiten für den Hersteller ist oftmals eine unerquickliche Sache. Dass die Bedingungen aber wie eine Reihe durchlau-

Stabiler Geschäftsverlauf bei der Miba

fender Bilder ständig

Die auf Sinterformteile, Gleitlager, Reibbeläge und Leistungselektronik spezialisierte Miba AG mit Hauptsitz in Laakirchen (Oberösterreich) verzeichnete im 1. Halbjahr eine leichte Umsatzsteigerung von 375,2 auf 376,5 Millionen Euro. Während sich das Geschäft im Bereich Sonderfahrzeuge und Investitionsgüter laut Angaben von Geschäftsführer Peter F. Mitterbauer weiter abschwächte, war die Nachfrage im Automobilsektor weiter hoch. Das Unternehmen hat weltweit rund 5.600 Mitarbeiter.

macht es bei manchen

wechseln können, Marken zu einem Glücksspiel, Garantien abzuarbeiten. Denn ist der Fehler am Fahrzeug behoben und der Kunde zufrieden, gibt es keine Garantie

Sehon erhielt Großauftrag aus der Schweiz

dafür, dass das Garan-

Schweizer Bürger sind als gute Kalkulierer bekannt: Umso mehr freut man sich daher beim deutschen Hersteller Sehon über einen Rahmenauftrag für die Ausstattung von 17 neuen Lackier- und Karosseriezentren. Die Order kommt von der AMAG, die etwa 5.400 Mitarbeiter hat, vor allem Modelle des VW-Konzerns anbietet und der größte Autohändler der Schweiz ist. Sehon setzt auf eine neue Lackierkabinen- und Trockner-Technologie, die im Vergleich zu anderen Anlagen bis zu 80 Prozent an Energie einspart.

nicht soeben verändert

tiereglement im Netz wurde. Das aber ruft der Garantieprüfer, der sich strenger als das Finanzamt gebärdet, ab und urteilt, dass der Markenbetrieb das falsche Reglement

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Die besten Lehrlinge im Burgenland

angewandt hat. Das

Wenige Wochen vor der Staatsmeisterschaft (siehe Seite 9) wurden im Burgenland die besten Lehrlinge gekürt: Es siegte Sebastian Kaipl (Kamper Eisenstadt) relativ klar vor Marcel Lang (Posch, Jennersdorf), der Peter Brandl (Wiesenthal, Eisenstadt) mit knappem Vorsprung auf Rang 3 verwies. Beim Bewerb wurde hervorgehoben, wie wichtig Qualifikation und Innovation im Wirtschaftsleben sind. Nur durch gut ausgebildete Fachkräfte könne Österreich im internationalen Wettbewerb bestehen.

ge schafft Distanz zur

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Lotteriespiel um ErträMarke. Es bringt der Werkstatt Verluste und verbreitet (Existenz-) Angst. Möchte hier noch jemand Partner werden oder bleiben?


GEWERBE

Sauer macht Werkzeug lustig Sauer Werkzeuge, jetzt integriert in SW-Stahl, sieht sich als Problemlöser für aufwändige Arbeiten am Kraftfahrzeug. Ausrufungszeichen sind neben jahrzehntelanger Präsenz deutsche Qualitätsstandards und das neue frische Design im Marktauftritt.

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einer Tilly positioniert SW-Stahl im Markt im neuen Outfit und seine unter Sauer firmierende Spezialwerkzeugmarke punktet durch erhebliche Gewichtseinsparung bei den essenziellen Werkzeugen wie Fußpumpe und Hydraulikzylinder. So wiegt der universal einsetzbare Sauer Hydraulikzylinder statt 5,2 Kilogramm in der jetzigen Aluminiumfassung nur noch 3,4 Kilogramm und auch die Fußpumpe ist durch den Einsatz von Aluminium von 11 auf 5,5 Kilogramm im Gewicht geschrumpft. Weniger Gewicht erleichtert den Umgang mit Werkzeugen, zeigen sich die Kfz-Mechaniker beeindruckt und so gehen Reparaturen auch schneller von der Hand. Ein weiteres Beispiel ist der neue Pressrahmen, bestehend aus zwei austauschbaren Pressbrücken und in der Länge variablen Gewindestangen. Dies mache eine Adaption an beinahe alle am Markt üblichen Hydraulikzylinder und Druck-/Stützhülsen möglich, betont Claus Gruber, der unter SW-Stahl auch diese Spezialwerkzeugsparte im Markt forciert.

Heiner Tilly ist international aufgestellt und sieht gute Marktchancen in Österreich

den Absatz wichtige Komponente. Sauer Werkzeuge heben sich in ihrer Verpackung deutlich von den im Markt üblichen Behältnissen ab. Alle Kartons und Koffer sind kompatibel und passen baukastenartig in den Sauer-Werkstattwagen.

Induktionsgeräte und Online-Datenbank Als Neuheit im Sauer-Sortiment hat Tilly auf der Automechanika die Induktionsheizgeräte präsentiert. Diese punktgenau erhitzenden Werkzeuge erleichtern das Lösen festsitzender Muttern oder Schrauben und machen das Arbeiten mit offener Flamme hinfällig. Umliegende Bauteile werden dadurch geschont. Um das nötige Werkzeug für den speziellen Anwendungsfall zu finden, hat SWStahl die Online-Datenbank „Tool-IS“ (siehe www. tool-is.com) eingerichtet, wo auch das komplette Sauer-Sortiment integriert ist. Die hier auszugsweise aus dem 80-seitigen Katalog entnommenen Details werden von Spezialisten vor Ort vorgeführt, die auch technische Fragen beantworten. Eine ausreichende Warenbevorratung wird von den örtlichen Vermarktungspartnern gewährleistet oder kann durch entsprechende Logistik unterstützt werden. Der aktuelle Hauptkatalog führt das Programm für Pkws, Transporter, Nutzfahrzeuge, Landtechnik und Industrie im Programm. Sauer ist unter SW-Stahl wieder zu neuer Stärke erwacht. • (LUS)

Der Wandel ist sichtbar Lag der Fokus bei Sauer bisher allein auf fachgerechter und kompetenter Fertigung spezieller Abgasdruck-Prüfgeräte bis hin zu Zylinderkopfschlüsseln, hat seit Übernahme der Markenrechte 2015 der Handwerkzeug-Spezialist SW-Stahl GmbH viele neue Ideen umgesetzt, um mit versierten Fachkräften aus Werkstatt und SW-Stahl verbesserte Werkzeugversionen zu entwickeln und zu produzieren. Tilly: „Mit dem Hauptaugenmerk auf Qualität und Funktionalität wird der Grundgedanke des traditionsverbundenen alten Sauer aufgegriffen und weitergeführt.“ Ein neues modernes Produktdesign vermittelt dem Anwender die zeitgemäße technische Entwicklung und betont im Wiederverkauf die hervorstechenden Produktmerkmale, wie zum Beispiel erhebliche Gewichtseinsparung. Damit wendet sich Tilly in seiner Argumentation auch schon dem Verpackungskonzept zu, eine für

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GEWERBE

Sein prominenter Begleiter: Oliver Lamkemeier, Geschäftsführer von EAL. Die beiden wollen in den kommenden Monaten das Vertriebsnetz in Österreich deutlich erweitern. Derzeit werden die Produkte unter anderem bei der Forstinger GmbH verkauft.

Zusatzerträge

Nicht viel Platz im Autohaus notwendig

Vom Ladegerät bis zum Fahrradträger reicht das Angebot der EAL GmbH aus Wuppertal. Nun möchte man in Österreich verstärkt Fuß fassen.

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arkus W. Lämmli ist alles andere als ein Unbekannter in der österreichischen Kfz-Branche – den meisten ist er noch aus seiner Zeit bei Bosal bekannt. Jetzt hat der umtriebige Schweizer eine neue Beschäftigung: Er ist Key Account Manager für Österreich und die Schweiz bei der EAL GmbH aus Wuppertal. Sein erklärtes Ziel: Die Länder stärker als bisher mit dem umfangreichen Angebot zu versorgen. Lämmli war auch im A&W Verlag zu Besuch, um das umfassende Angebot von EAL vorzustellen.

Radträger, die auf die Anhängerkupplung passen, sind eines der Produkte von EAL

Markus Lämmli (l.) und Oliver Lamkemeier (r.) mit EAL-Produkten

Lamkemeier und Lämmli glauben, dass aber auch Autohäuser gute Absatzchancen bieten würden: „Unsere Produkte passen perfekt“, sagt Lamkemeier. Ein kleiner Auszug aus dem Portfolio: Neben Fahrradträgern und Batterieladegeräten (unter der Bezeichnung APA) in zahlreichen verschiedenen Größen und Ausführungen vertreibt die EAL GmbH unter anderem auch Winterzubehör, Starthilfegeräte, Pflegeprodukte, Abschleppseile und sogar Anhänger. Auch Hagelschutz-Garagen aus 4 Millimeter starkem Neopren und die immer wichtiger werdenden Produkte zur Marderabwehr könnten in gefährdeten Gebieten durchaus gut abgesetzt werden, glauben die beiden Manager. Ein Unternehmen müsse auch gar nicht besonders viel Platz für die Präsentation der Produkte reservieren, meint Lämmli: „Dafür gibt es sehr gute Chancen auf zufriedene Kunden und natürlich auf zusätzlichen Ertrag.“ • (MUE)

Google für die Kfz-Reparatur

Alle Informationen zur Autoreparatur: www.repair-pedia.eu

Die Plattform Repair-Pedia will sich zum umfassenden Nachschlagewerk für das Kfz-reparierende Gewerbe entwickeln. Die Österreich-Variante soll bei der AutoZum starten.

5 Sternen, angegeben. Lösungen von Diagnoseherstellern wie von Kooperationspartner AVL DiTest oder von Tec Alliance, sind mit 4 Sternen gekennzeichnet. Bei geringer Relevanz wie etwa Beiträgen von Werkstätten wird nur ein Stern angezeigt.

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er Start erfolgt zwar in Zusammenarbeit mit dem Zentralverband Karosserie- und Fahrzeugtechnik (ZKF), Repair-Pedia sieht sich aber sowohl als Plattform für die Karosserie-Betriebe wie auch für die Kfz-Werkstätten und für Sachverständige. Dabei geht es hier in erster Linie um die kompetente und rechtlich abgesicherte Hilfe im Reparaturfall. Repair-Pedia sammelt und ordnet die unzählige Zahl an Reparaturinformationen, -hinweisen und -anleitungen. Über die Plattform sollen sofort alle relevanten Ergebnisse zur individuellen Suche angezeigt werden. Der große Vorteil gegenüber den offenen Vorbildern Google und Wikipedia: Repair-Pedia qualifiziert die Ergebnisse. So werden Originalhersteller-Informationen, beispielsweise von Alldata mit

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Bundesinnungsmeister der Karosseriebautechniker Erik Papinski mit Dieter Hierholz, Vorstandsvorsitzender der Repair-Pedia AG

Nur für registrierte Gewerbebetriebe Zugelassen sind übrigens nur registrierte Gewerbebetriebe; Heimwerker und Ähnliche sind ausgeschlossen. Zudem sind die Tipps im überschaubaren Maße kostenpflichtig. Für Österreich hat sich Erik Papinski, Bundesinnungsmeister der Karosseriebautechniker sehr engagiert und möchte eine leicht angepasste Version auf der AutoZum in Salzburg vorstellen. • (GEW)

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GEWERBE

Mit Valentin Jezioro hat Total Austria seit 1. September einen neuen Geschäftsführer. Die erfolgreiche Linie von Verkaufsleiter Günther Katzengruber im Kfz-Schmierstoffbereich wird unverändert fortgesetzt.

Die direkte Betreuung

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Total-Austria-Geschäftsführer Valentin Jezioro und Vertriebsleiter Günther Katzengruber

&W: Können Sie uns zu Beginn kurz Ihre Karriere bei Total skizzieren? Valentin Jezioro: Ich habe bei Total in Frankreich als Außendienstmitarbeiter im Kfz-Bereich begonnen, danach war ich im Industriesegment und zuletzt für das Tankkartensystem AS24, das ebenfalls zum Total Konzern gehört, in Italien verantwortlich.

sche Kompetenz. Von den größeren Marktteilnehmern sind wir momentan sicher am besten aufgestellt.

Total war in den vergangenen Jahren sehr erfolgreich, wie wird der weitere Weg aussehen? Jezioro: Wir werden den erfolgreichen Weg der österreichischen Vertriebsorganisation fortsetzen und den Direktvertrieb beibehalten. Mit der direkten Kundenbetreuung dient Österreich als Vorbild, andere Total-Landesorganisationen überlegen bereits eine Rückkehr vom Distributoren- zum Direktvertrieb. Ich sehe noch Potenzial, die Position von Total in Österreich weiter auszubauen. Was bedeutet das in Marktanteilszahlen? Günther Katzengruber: Nach unserer internen Bewertung des Marktes liegen wir momentan bei 17,5 Prozent Marktanteil im Pkw-Bereich. Ich denke, dass mit der bestehenden Mannschaft 20 Prozent in den nächsten Jahren möglich sind. Wo soll das Wachstum herkommen? Katzengruber: Wir sind natürlich bei den französischen Marken Renault, Peugeot und Citroën sehr stark, ebenso bei Mazda und Opel, wo wir das Originalöl liefern. Bei anderen Marken, wie zum Beispiel der VW-Gruppe oder japanischen Marken, haben wir noch Potenzial. Das wollen wir auch mit neuen Produkten ermöglichen.

Ab Jänner hat Total erstmals ein OW-16-Produkt im Programm

Wie sind die drei Marken Total, FINA und Elf im Konzern positioniert? Jezioro: Fina ist ausschließlich in den Benelux-Ländern vertreten, Total ist die Konzernmarke und Elf ist in spezieller, traditioneller Verbindung zu Renault unverändert stark positioniert. Katzengruber: Wir möchten keine billigere Marke positionieren. Die Qualitätsanforderungen, die beispielsweise Renault-Motoren an das Öl stellen, müssen in jedem Fall erfüllt werden. Deshalb sind Total und Elf zwar technologisch aufgrund der Anforderungen der Hersteller technisch unterschiedlich, aber preislich auf demselben Niveau positioniert. Welchen Stellenwert hat das Schmierstoffgeschäft im Total-Konzern? Jezioro: Der hat sich in den vergangenen Jahren erhöht. Generell hat sich das Verhältnis Upstream (Erdölförderung, Anm.) zu Downstream (Vermarktung der Erdölprodukte, Anm.) verändert, da durch den niedrigen Ölpreis die Erträge in der Förderung zurückgegangen sind. Innerhalb des DownstreamGeschäfts spielt der Schmierstoffbereich eine sehr wichtige Rolle, weil die Erträge durch die hochtechnische Entwicklung gestiegen sind. Auch für das Image sind die Schmierstoffe beispielsweise durch das Motorsport-Sponsoring wichtig. • (GEW)

Wann dürfen wir damit rechnen? Katzengruber: Wir werden Anfang 2017 unser Quartz 9000 OW-16 auf den Markt bringen, ein Öl, das im Hinblick auf die CO2-Reduktion eine wichtige Rolle spielen wird und das vor allem japanische Hersteller wie Honda oder Suzuki nutzen. Die Entwicklung dieses Produktes ist ein konsequentes Bekenntnis zu unserem „Committed to Better Energy“. Wodurch kann sich Total vom Mitbewerb abheben? Katzengruber: Durch die direkte und persönliche Betreuung unseres Außendienstes und unsere techni-

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GEWERBE

Bremsen können Leben retten Tag für Tag forschen Experten bei den Herstellern, wie man Bremsen noch besser, noch haltbarer, noch leiser machen kann. Auf dieser und den folgenden Seiten fassen wir die neuesten Produkte für Sie zusammen.

Ü

ber viele Dinge wird in den Autoprospekten geschrieben: Über die Leistung, die Sparsamkeit, die Straßenlage oder die Größe des Kofferraums – um nur einige zu nennen. Doch das Thema Bremsen wird selten bis gar nie behandelt. Das ist schade, denn eine gute Bremse entscheidet oft genug darüber, ob ein Auto rechtzeitig zum Stehen kommt und die Insassen (bzw. die Passanten) überleben. Sind Bremsen zu wenig „sexy“? Wohl kaum, sonst würden Porsche & Co. nicht grellrote oder knallgelbe Bremsen haben. Jeder soll sehen, dass das Auto nicht nur toll beschleunigt, sondern ebenso gut bremst.

Alle Klimazonen können simuliert werden Auf der Automechanika waren die Stände der Hersteller voll mit Neuheiten zum Thema Bremsen. So verweist Bosch darauf, dass es im Entwicklungszentrum Karlsruhe möglich sei, realistische Alltagsbedingungen in allen Klimazonen weltweit zu simulieren. Daher könne man die Bremsbeläge ganz genau testen. Ziel der Forscher ist es, die Bremsgeräusche unterhalb von 70 Dezibel zu halten. Das Ergebnis sind Premium-Bremsbeläge, die neben optimalem Komfort auch höchste Sicherheit garantieren. Brembo zeigte in Frankfurt das neue Bremsscheiben-Programm Xtra. Gedacht ist es für Autofahrer, die etwas sportlicher unterwegs sind. Laut Michael Brate,, dem für Österreich, Deutschland und die

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In Schulungen bringen die Experten von Derendinger die Produktvorteile von Ferodo den Kunden näher

Schweiz zuständigen Verkaufsleiter, handelt es sich um ein sehr breites Programm, das von Kleinwagen bis zu Luxusfahrzeugen reicht, aber auch einige SUVs kann man ausstatten. Xtra ist als Nachfolger von Brembo Max gedacht. Den Kunden gehe es nicht nur um ein besseres Ansprechen der Bremsanlage durch die Löcher auf der Bremsfläche, sondern auch um die Optik. Das Unternehmen startet vorerst mit 120 Referenzen, eine Ausweitung ist für 2017 geplant. Was FTE, TRW, ATE, Federal Mogul, Meyle und andere Hersteller an Neuheiten zu diesem Thema haben, lesen Sie auf den folgenden Seiten. Natürlich ist der Bereich Bremsen eines der Kerngeschäfte der Großhändler – und gerade jetzt laufen die Schulungen über die Neuheiten. So gibt man bei Derendinger Einblick in die Partnerschaft mit Ferodo, wo man nun auch vormontierte Bremsbacken-Kits im Sortiment hat. Rund 650 Teile decken praktisch das gesamte Angebot an Fahrzeugen ab. Bei Birner hebt man „die schnellsten Lieferzeiten der Branche auch in Sachen Verschleißteile und Zubehör für alle Marken“ hervor. Im Bremsensortiment setzt Birner neben Brembo auch auf andere Hersteller wie TRW sowie Herth+Buss. Hier gebe es gerade für asiatische Fahrzeuge ein umfangreiches Sortiment, das laufend erweitert werde. „Wir sind schon lange mit Bosch-Bremsen sehr gut aufgestellt“, sagt Karl Mattes von Trost. Zur Nummer 2 im Sortiment habe sich mittlerweile ATE entwickelt, gefolgt von Ferodo. Für zeitwertgerechte Reparaturen (Scheiben und Beläge) bietet Trost aber auch die Eigenmarke repstar an. „Diese Scheiben und Beläge sind günstiger, bei der Sicherheit gibt es aber keinerlei Abstriche.“ • (MUE)

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GEWERBE

Wenn Rollen verschleißen

jene, die zwischen Vorarlberg und Salzburg wohnen, bringen die kaputten Bremsrollen selbst bei uns vorbei.“ Doch die Rollen werden natürlich auch per Spedition abgeholt: Dann dauert es rund sieben Tage, bis die Rollen thermisch entschichtet, sandgestrahlt und nach Vorgabe der Autohersteller neu beschichtet werden. Als Bremsgranulat kommt üblicherweise SiC-Keramik zum Einsatz.

Manchmal sind Spikes daran schuld, dass Bremsrollen verschleißen, manchmal ist es auch die schlechte Qualität der Produkte. In jedem Fall kann die Boxenteam GmbH aus Bayern helfen – mit einer neuen Beschichtung.

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eist passiert es schlagartig, und das oft zur Unzeit – also wenn es einer Werkstätte gar nicht in den Kram passt. Die Rede ist vom Verschleiß der Bremsrollen. Das Problem dabei: „Ersatzrollen sind teuer und für ältere Modelle manchmal gar nicht mehr verfügbar“, sagt Dipl.-Wirtschaftsing. (FH) Igor Hess, Geschäftsführer der Boxenteam GmbH. Das Unternehmen hat seinen Sitz am Chiemsee in Bayern: „Wir haben natürlich eine Reihe von österreichischen Kunden“, erklärt Hess: „Vor allem

Auch auf der AutoZum in Salzburg

Die alten Bremsrollen werden thermisch entschichtet, sandgestrahlt und neu beschichtet

Wenn ein Werkstattbesitzer diese Arbeit selbst erledigen will, kann er beim Boxenteam auch nur das Beschichtungsmaterial kaufen und alles quasi übers Wochenende selbst erledigen. Das Boxenteam wird auch auf der AutoZum in Salzburg im Jänner 2017 präsent sein: Dort will Hess für die Kunden aus Bayern auch einen Plattenbremsenprüfstand ausstellen: Diese Technik ist zwar in Deutschland erlaubt, in Österreich aber nicht. Hess: „Schade für die kleineren Werkstätten, da solche Prüfstände schon um 2.500 Euro verfügbar sind.“ • (MUE)


GEWERBE

Mehr Service für alle TMD Friction kommt mit neuen Produkten, die auf der Automechanika ihre Premiere feierten, auf den Markt. In naher Zukunft will man die Händler und Kfz-Betriebe aber auch mit einem spannenden Konzept unterstützen.

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artnerschaft erschöpfe sich nicht nur in der kurzfristigen Verfügbarkeit der Produkte oder in technischem Support, sagt Marketing Manager Sabine Brühl. Daher werde der Bremsenhersteller den Kfz-Betrieben und Händlern ab Jänner 2017 ein neues Konzept bieten. Die Firmen würden beim Marketing unterstützt und könnten beispielsweise Druckvorlagen für Inserate downloaden und ihrem eigenen Bedarf anpassen. Es werde auch Werbekostenzuschüsse geben, so Marco Loth, Executive Director Marketing: „Diese sind regional unterschiedlich und hängen vom Vertrieb ab.“

Die High Carbon Bremsscheiben Pro+ wurden neben einer ganzen Reihe anderer Produkte auf der Automechanika präsentiert

Neues Dämpfungsblech soll Quietschen verhindern Auf der Automechanika präsentierte der Hersteller auch einen individuellen Online-Katalog namens brakebook.com. Hier kann man in der gesamten Produktpalette (Textar, Mintex, Don und Pagid)

nach Artikel-, OE- und Vergleichsnummern suchen. Das Produktprogramm wird laut dem für den Aftermarket verantwortlichen Director Michael Dunkel durch ein neues Dämpfungsblech für Textar-Bremsbeläge erweitert, wodurch man das unangenehme Quietschen minimieren will. Neu sind auch die High Carbon Bremsscheiben (Pro+) bei Textar. Der Carbonanteil ist hoch, was sich auf die Temperaturbelastbarkeit und das Dämpfungsverhalten positiv auswirkt. Auch bei der günstigeren Marke Mintex wird durch neuartige Dämmbleche die Entstehung von Bremsgeräuschen minimiert. • (MUE)

Mit Qualität überzeugt

Neben Bremsen-Produkten von Jurid hat Klein Autoteile nun auch Lösungen von Zimmermann im Angebot.

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ie Bremse ist eine der wichtigsten Produktgruppen im Teilehandel“, bringt es Rudolf Bayer, Geschäftsführer Klein Autoteile, auf den Punkt. Neben Bremsscheiben und -klötzen gehören Bremszylinder, Seile usw. zum Portfolio. Klein Autoteile hat neben den Produkten von Jurid nun auch Lösungen von Zimmermann im Angebot. „Der Wunsch unserer Kunden nach Alternativen hat uns zu Zimmermann gebracht, wo wir uns im Rahmen eines Werksbesuchs von der Qualität überzeugen konnten“, so Bayer. Zimmermann produziert selbst und liefert auch zugekaufte Teile. „Zimmermann kann sich aufgrund seines Namens nicht leisten, schlechte Qualität zuzukaufen“, weiß Bayer. Besonderes Image hat sich Zimmermann unter anderem bei gelochten Sportscheiben sowie Rennsportlösungen gemacht.

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Lösungen für zeitwertgerechte Reparaturen

Bremsenprodukte für alle Ansprüche: Rudolf Bayer von Klein Autoteile

Beim langjährigen Lieferanten Jurid hat sich das Produktsortiment verändert. So wurde die Bezeichnung für die Erstausrüstungsschiene von JAS auf J geändert. Unter JC wird Jurid White angeboten, dabei handelt es sich um Bremsbeläge mit verminderter Staubentwicklung. Ergänzend hat die Jurid-Mutter Honeywell nun die Handelsmarke Stop eingeführt, die zeitwertgerechte Reparaturen ermöglicht. Komplettiert wird das Bremsenangebot mit Produkten der holländischen Marke ABS, die als Komplettanbieter alle Produkte bis hin zu Lösungen für ganz neue Fahrzeuge anbietet. • (GEW)

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Wirtschaftliche Alternative

Das patentierte zweiteilige Bremsscheibenkonzept von Mercedes-Benz erforderte bisher die Verwendung von Herstellerteilen. Ab sofort bietet ATE eine preislich attraktive Alternative.

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u den vom Continental-Konzern bei der Automechanika präsentierten Neuheiten gehörte eine Bremsscheibe für die Vorderachse der aktuellen Mercedes C-Klasse. Die Besonderheit: Es handelt sich um das erste Aftermarket-Produkt für das zweiteilige Bremsscheibenkonzept der Stuttgarter. Die Teile in OE-Qualität sind ab sofort verfügbar, weitere Produkte für C-, E- und S-Klasse werden folgen: Continental spricht von insgesamt rund 15 Sachnummern für die gängigsten Anwendungen. „Mit unserer neuen Lösung für den Automotive Aftermarket schaffen wir eine wirtschaftliche Alternative für die freien Werkstätten“, unterstreicht Peter Wagner, Vice President Independent Aftermarket bei Continental. Gerade bei der C-Klasse sei das Potenzial groß: „Das Modell ist seit 2014 auf den Straßen unterwegs und steht als typisches Flottenfahrzeug in diesen Tagen hundertfach auf den Hebebühnen freier Werkstätten, weil die Bremsscheiben erneuert werden müssen.“ Übrigens erfüllen die Produkte, so wie mehr als 90 Prozent der ATE-Bremsscheiben, bereits Norm ECE R90: Dieser Qualitätsstandard gilt seit 1999 für Bremsbeläge und ab November 2016 auch für Bremsscheiben neu zugelassener Modelle. • (HAY)

Schon jetzt verfügen die meisten ATE-Bremsscheiben über das ECE-Prüfsiegel


GEWERBE

Aus Alt mach Neu Seit mittlerweile fünf Jahren bietet FTE eine eigene Linie aus wiederaufbereiteten Bremssätteln auf dem Markt an. Doch das ist natürlich nur ein Teil des umfangreichen Produktsortiments im international aktiven Großkonzern.

Bremskraftregler). Breit gestreut ist nicht nur das Produktprogramm, sondern auch die Verfügbarkeit. 95 Prozent der Teile sind stets versandbereit, verspricht man im Unternehmen, und das in immerhin 90 Ländern.

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erke in Deutschland, Tschechien und der Slowakei sowie in China, Brasilien und Mexiko; dazu kommen noch fünf Forschungs- und Entwicklungszentren auf drei Kontinenten: Schon allein diese Zahlen zeigen, wie groß FTE ist. Das gesamte Produktsortiment umfasst im Bereich Bremsen und Kupplung 12.000 Ersatzteile in Erstausrüsterqualität, die für 37.000 Fahrzeugtypen gebaut werden. Klar, dass dieses Sortiment ständig erweitert wird. Produziert werden hydraulische Bremsteile (also Hauptbremszylinder, Bremssättel, Bremsschläuche und -zylinder) ebenso wie Bremskomponenten (Bremsscheiben, -backen, -trommeln, -beläge und

Das grün-weiße Symbol zeigt, dass es sich um wiederaufbereitete Bremssättel handelt

Nach einer Erweiterung der bisherigen Auswahl durch Bremstrommeln für Pkws und leichte Nutzfahrzeuge wird die Marke Ferodo zu einem Komplettanbieter in diesem Bereich.

Der Vollsortimenter

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ualitativ hochwertige Gussmaterialien, die in modernsten Fabriken verarbeitet werden: Das zeichnet die neuen Produkte von Ferodo aus. Um die Arbeit in der Kfz-Werkstätte zu erleichtern, sind die Trommeln bereits vorbearbeitet und gewuchtet. Mit den neuen Bremstrommeln kann man sowohl neue Fahrzeugtypen ausstatten als auch nicht mehr gefertigte Modelle bedienen, und zwar in der gesamten Palette von Alfa Romeo bis Volkswagen. „Wir wissen natürlich, dass Trommelbremsen nicht mehr zu den neuesten Technologien gehören“, heißt

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Die neuen Produkte wurden auf der Automechanika vorgestellt

Kosteneffizient, umweltfreundlich und sicher Doch natürlich muss es sich nicht immer um Neuteile handeln – vor allem dann nicht, wenn auch schon das Auto nicht mehr wirklich neu ist. In solchen Fällen bieten sich die wiederaufbereiteten Bremssättel an. Diese sind nicht nur kosteneffizient, sondern auch umweltfreundlich. Nicht gespart wird aber bei der Sicherheit: Bevor die wiederaufbereiteten Bremssättel das Werk in der Slowakei verlassen, werden sie auf Herz und Nieren geprüft. Das Programm kommt so gut an, dass bereits mehr als 2.000 Referenzen in diesem Bereich zur Verfügung stehen. • (MUE) es bei der Ferodo-Mutter Federal Mogul Motorparts. „Doch sie spielen noch immer eine wichtige Rolle bei älteren Modellen und auch bei einigen Neuwagen kommen sie noch zum Einsatz.“ Durch die Erweiterung um Bremstrommeln wurde die Marke Ferodo nun zum Komplettanbieter: Bisher gab es ja bereits Bremsbeläge, -backen und -scheiben sowie Hydraulikkomponenten, Bremssättel und -flüssigkeiten sowie Montagezubehör aus dem Hause Ferodo.

Jurid ist nun Erstausrüster der Giulia von Alfa Romeo Die ebenfalls zu Federal Mogul gehörende Marke Jurid ist übrigens Erstausrüster für die neue Alfa Romeo Giulia. Dies gilt auch für das Topmodell Quadrifoglio mit V6 und 510 PS. Für derart sportliche Modelle hat Jurid eigens das besonders fortschrittliche Material mit der Bezeichnung J673 entwickelt. Unter anderem ist Jurid auch Erstausstatter des neuen Jaguar F-Pace und des BMW i8. „Der Auftrag von Alfa Romeo zeigt, mit welcher Bandbreite Jurid die unterschiedlichsten Anforderungen an Bremsmaterialien erfüllt“, sagt der für den Bremsen-Aftermarket zuständige Product Director Silvano Veglia. • (MUE)

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GEWERBE

„Driver’s best friend“ Pro Produktgruppe gebe es definierte Zeitschienen: Die Bremse sei eines der ersten Produkte, bei denen nach eineinhalb bis 2 Jahren erste Nachfragen zu erwarten seien, sagt Dipl.-Ing. Sven Nielsen, Leiter Produktstrategie und –entwicklung.

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ei Radaufhängungsteilen seien es etwa 3 Jahre, bei Stoßdämpfern und Radlagern 4 bzw. 5 Jahre. Den Hauptumsatz erziele Wulf Gaertner Autoparts mit Fahrzeugen, die bereits nicht mehr unter die Garantie fielen – vor allem mit 5- bis 8-jährigen Autos. Nach der Gängigkeit der Teile richte sich auch der Zeitpunkt, an dem die Teile ausgelistet würden. So habe Meyle vereinzelt noch VW T2-Komponenten oder bestimmte ausgelaufene Mercedes-Typen im Programm. Der Entschluss für die Produktion bestimmter Teile erfolge TecDoc-basiert und Markt- und MA-bezogen aufgrund des vorhandenen Modellbestands und aufgrund von Verschleißfaktoren bzw. Indikatoren und nach Kundenbedarf, so Nielsen. Der Grad der Spezifikation entscheide über die Laufleistung des Teils. Speziell für die Ausschreibungen des Großhandels sei auch ein entsprechender Abdeckungsgrad erforderlich. Bei Meyle sei der Abdeckungsgrad bei Fahrwerk, Lenkung und Bremse jenseits der 90-Prozent-Grenze.

Auto bleibt mit den besten Teilen länger benutzbar Der Wunsch des Kunden sei, möglichst alles aus einer Hand zu bekommen. Der neue Slogan „Driver’s best friend“, mit dem sich Meyle über die Emotion positioniere, signalisiere der Werkstatt, dass sie über den Einbau hochwertiger Ersatzteile gemeinsam mit Meyle des Autofahrers bester Freund bleibe, indem sie das Auto mit besten Teilen länger benutzbar erhalte, erläutert Patrick Haberzettl, für Österreich zuständiger Verkaufsleiter. • (ENG)

Platinum Pads (r.) ergänzen das MeyleSortiment an Bremsteilen


GEWERBE

Das Schaf (l.) steht als Synonym für künstliches Lammfell und Wolle für das Waschmaterial, der Waschfinger (o.) kann mit verschiedenen Materialien bestückt werden

Amazon des Waschmaterials

Der Familienbetrieb Aqua Brush im deutschen Furth im Wald hat sich in den vergangenen zehn Jahren zum Spezialisten für Waschmaterialien entwickelt.

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ach mehreren Jahren als Tankstellenpächter hat sich Rainer Wittmann eine spezielle Nische besetzt und das Geschäft in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgebaut. In einem effizienten Netzwerk in Furth im Wald und dem naheliegenden Tschechien produziert er Wasch- und und Trocknermaterial für Waschanlagen. Ein sehr überschaubar besetzter Markt, der bis dahin mehr oder weniger exklusive Lieferant der Waschanlagenhersteller kommt aus Italien. Heute ist Wittmann ein wichtiger Spieler im Markt. Einige Waschanlagenhersteller beliefert Aqua Brush als Erstausrüster. Die Namen möchte er allerdings nicht in der Zeitung lesen, Diskretion ist für das Geschäft ebenso wichtig wie Qualität. Auf beides kann sich der Kunde bei Aqua Brush verlassen. „Auch der Nachrüstkunde kann sicher sein, dass er bei uns immer Erstausrüsterqualität bekommt“, so Wittmann. Dabei produziert der umtriebige Unternehmer nicht nur das, was die Hersteller brauchen, sondern entwickelt darüber hinaus, was sie brauchen könnten und das, wovon die Waschanlagenbetreiber profitieren.

Gut und günstig „Man muss ganz ehrlich sagen, dass es natürlich auch ein Preisthema ist, schließlich sind unsere Produkte günstiger als das Ersatzmaterial der Waschanlagenhersteller“, spricht Wittmann die Kosten an. Mindestens ebenso wichtig sind die Innovationen.

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Rainer Wittmann, Gründer, Eigentümer und Geschäftsführer von Aqua Brush

Mit dem innovativen Finger (siehe Foto) kann das Waschmaterial einfach abgenommen und gewaschen werden. Danach kann es in insgesamt vier verschiedenen Varianten montiert werden, damit wird jede Seite abgenutzt und die Lebensdauer – zusätzlich zur Waschmöglichkeit – vervierfacht. Für die Kunden bedeutet das eine enorme Einsparung. Natürlich bietet Aqua Brush alle üblichen Materialien und Systeme an, in allen Farbvarianten. „Alle gängigen Farben, also passend zur Waschanlage bzw. zur Mineralölfirma haben wir lagernd, alle anderen Farben können wir auf Wunsch produzieren“, so Wittmann. Die Produktion ist bei Aqua Brush übrigens ausschließlich europäisch. Das Trägermaterial, also der Kunststoff, auf dem das Waschmaterial befestigt und damit auf die Rohre montiert wird, kommt ebenso aus Europa wie das Schaummaterial. „Das wird in Platten zu uns gebracht, geschnitten und die Streifen werden von unseren Mitarbeiterinnen abgeholt und in Heimarbeit in die Trägerplatten eingeflochten.“ Über 100 Frauen beschäftigt Aqua Brush in Heimarbeit mit der arbeitsintensiven Tätigkeit, 80 Prozent in Tschechien, der Rest in Deutschland.

Prompt verfügbar Jüngste Innovation ist das neue Aqua Felt, ein Filzmaterial, das ohne die Polyesterschicht auskommt. „Das Polyester konnte seitlich sowie nach einem gewissen Verschleiß Kratzer am Lack verursachen, bei unserem neuen Material kann das nicht mehr passieren“, erzählt Wittmann. Momentan adaptiert Wittmann am Firmenstandort in Furth, einem historischen Frachtenbahnhof, eine zusätzliche Halle, um die Lagerkapazitäten zu erweitern. „Wir wollen der Amazon der Waschmaterialien werden“, so Wittmann. „Der Waschanlagen-Betreiber kann bei uns jegliches Waschmaterial für sein Modell bestellen, in den gängigen Farben mit sofortiger Verfügbarkeit und Zustellung in 48 Stunden.“ • (GEW)

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GEWERBE

Marderabwehr als Umsatzbringer Mit Marderabwehr lassen sich im Betrieb Zusatzumsätze erzielen. Das Autohaus Heiss in Perchtoldsdorf setzt auf bewährte Stop-&-Go-Produkte der Norbert Schaub GmbH.

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ernhard Pestuka, Kfz-Techniker und Elektriker im Autohaus Heiss, kennt die Probleme, die im Zusammenhang mit Marderbissen im Motorraum auftreten können: „Nahezu täglich wenden sich Kunden, deren Fahrzeuge immer wieder von den rabiaten Räubern beschädigt werden, an uns und ersuchen uns, Abhilfe zu schaffen.“ Wobei das kleine Raubtier besondere Leckerbissen auf seinem Speisezettel hat: „Hervorragend schmecken ihm unter anderem Unterdruckleitungen von Turboladern, was die Kunden natürlich sofort merken, weil das Fahrzeug deutlich an Leistung verliert.“ Weitaus schlimmer wirken sich Marderbisse aus, wenn der Kabelstrang leicht angeknabbert wird und das Kabel mit der Zeit durchoxidiert: „In diesem Fall kann die Fehlersuche enorm aufwändig sein.“

Klaus Dichtl (Autohaus Heiss) und Sari Melcher, Vertriebsleiterin Norbert Schaub GmbH

Die Vorbehandlung mit dem Duftmarkenentferner

Marderbiss mit Folgen Besonderes rabiate Exemplare halten Autobesitzer auf Trab: „Wir hatten schon verzweifelte Kunden, die bei uns wöchentlich erschienen sind, weil ein Marder im Motorraum sein Unwesen trieb und die sich letztendlich für einen Marderschutz entschieden. Danach war Ruhe.“ Grundsätzlich sind die Tiere das ganze Jahr aktiv, „im Winter oft auch deshalb, weil sie die Wärme im Motorraum schätzen“. Manche Exemplare benützen den Motorraum auch als Vorratskammer: „Wir haben mehrmals Beutetiere – etwa Vögel – gefunden, die ein Marder eingelagert hat. Dies macht sich mit einem unangenehmen Verwesungsgeruch bemerkbar, der für den Fahrzeugbesitzer oft nicht zu orten ist.“ So lässt sich Marderbefall im Motorraum erkennen: Der Räuber hinterlässt Pfotenabdrücke, manchmal auch Fellreste, zuweilen an seinem typischen Geruch. Ein untrügerisches Zeichen ist auch eine beschädigte Dämmmatte. „Marder beschädigen und markieren diese“, wie Sari Melcher, Stop-&-Go-Vertriebsleiterin Deutschland und Ös-

terreich, weiß. „Die Dämmmatte zerfällt und Reste gelangen in den Motorraum, was empfindliche Aggregate wie etwa die Lichtmaschine beschädigen könnte“, so Pestuka. Zuweilen kann sich ein Marderbiss auch dramatisch auswirken: „Bei einem Fahrzeug wurde der Unterdruckschlauch der Bremse durchgeknabbert. Weil der Bremskraftverstärker noch Unterdruck hat, merkt der Fahrer vorerst nicht, dass die Leistung der Bremse erst während Fahrt abfällt, was besonders gefährlich ist.“

Für die Tiere ungefährlich

Das effiziente, bordnetzunabhängige 8 Plus Minus Hochspannungsgerät

Bernhard Pestuka: „Hochspannungsgerät ist einfach einzubauen“

Bei Heiss kommen sämtliche Produkte der Norbert Schaub GmbH zum Einsatz. Kunden können aus einer Fülle von für die Tiere ungefährlichen und jeden Geldbeutel geeigneten Produkten, die von Vorbehandlung über Duftabwehr bis zu Ultraschall- und Hochspannungsgeräten reicht, wählen. „Es ist wichtig, zusätzliche Umsatzquellen zu erschließen, mit der Marderabwehr funktioniert dies sehr gut“, bestätigt Klaus Dichtl, Leiter Lager, Teile, Reifen und EDV beim Autohaus Heiss. Seit rund eineinhalb Jahren bietet Heiss die Marderabwehr aus dem Haus Schaub an. Mit Erfolg! „Wir machen damit ein gutes Zusatzgeschäft. Heuer haben sich bereits 40 Kunden zur Installation einer Marderabwehr entschlossen. Ein Grund mehr, warum sie auch gerne wiederkommen“, so Dichtl. In Österreich sind die Produkte von Stop & Go bei Aicher, Stahlgruber, WM Trost, Lorch, Kastner und Toyota Frey erhältlich. • (DSC)

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GEWERBE

3 Bausätze für Gleichlaufgelenke Rost lösen Mit dem auf Mineralöl, Graphit und MoS2 basierenden „Unblock+ f21“ brachte Bizol einen Rostlöser auf den Markt, der effektives Arbeiten verspricht. Mit dem Cobra jet spray können schwer zugängliche Stellen mit der richtigen Dosierung behandelt und von Rost befreit werden. Bita Trading GmbH, www.bizol.at

Sortiment erweitert Sein Kompressoren-Programm für den Aftermarket hat Denso um 25 neue Teilenummern erweitert. Die Neuaufnahmen sind Originalkompressoren, die nach OE-Spezifikation gefertigt wurden und mit dem richtigen Öltyp in entsprechender Menge vorbefüllt geliefert werden. Dabei sind unter anderem Modelle von Audi, Mercedes-Benz, Citroën und Peugeot. Denso Automotive Deutschland GmbH, www.denso-am.de

Eine Produktpalette, die aus drei verschiedenen vormontierten Gruppen von Gleichlaufgelenken besteht, hat jetzt NTNSNR im Programm: Jeweils ein Bausatz für die Antriebswelle, für die Gelenke auf der Radseite und für die Manschetten auf der Radseite und auf der Differentialgetriebeseite. Der weltweit zweitgrößte Hersteller auf dem Markt für Antriebswellen produziert in Originalteilequalität und umfasst ein breites Spektrum für den Einsatz von Fahrzeugen aus Europa und Japan. Produktinformationen werden über den technischen Support „TechScaN`R, Techinfos“ geleistet. NTN-SNR Aftermarket Deutschland GmbH, www.ntn-snr.de

Fehlersuche optimieren Ein digitales Oszilloskop bietet Herth+Buss für sein Diagnosegerät Inspector an, das elektrische Spannungen auf bis zu 4 Kanälen grafisch darstellt. Das digitale Oszilloskop wird an der Rückseite des Inspectors angebracht und bietet dem Mechatroniker die notwendige Ausrüstung für höchste Trefferquoten für die täglichen Herausforderungen. Zusätzlich sind ein Spannungs- und Signalgenerator sowie ein Multimeter integriert. Herth+Buss Fahrzeugteile GmbH & Co.KG, www.herthundbuss.com

Öl für Downsizing-Motoren Neu auf den Markt brachte Motul das vollsynthetische Mid-SAPS Hochleistungsmotorenöl 8100 X-clean EFE 5W30 für Euro-4-, Euro-5- und Euro-6-Motoren. Entwickelt wurde das Leichtlaufmotorenöl speziell für moderne Benzin- und Dieselmotoren, bei denen der Hersteller ein Motorenöl nach ACEA C2 oder C3 in der Viskosität 5W30 vorschreibt. Der Zusatz EFE steht für „Extra Fuel Economy“ und soll das Kraftstoffeinsparungspotenzial des Öls unterstreichen. Eine hohe Verträglichkeit mit Biodiesel (B7) und ein hohes Rußaufnahmevermögen gewähren eine hohe Schmierfilmstabilität über das gesamte Serviceintervall. Motul AG AG, www.motul.at

Neues Einlasskrümmer-Set Für die 1.7-, 1.8- sowie 2.0-Liter-Motoren von Volkswagen hat Webcon ein Einlasskrümmer-Set auf den Markt gebracht. Dieses besteht aus Einlasskrümmer, Dichtungen, Beilagscheiben und Muttern. Erhältlich ist das Set für einen Preis von 89,90 Pfund zuzüglich Steuern. Webcon UK Ltd., www.webcon.co.uk

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Clevere Leuchten 16 neue Beleuchtungsprodukte für den Ersatzteilmarkt brachte Valeo auf den Markt: 14 Scheinwerfer, eine Blinkleuchte und eine Rückleuchte, die beim BMW X1, Mini Cooper und VW Touran verbaut werden können. Diese sind dank „BiLed“ und „FullLed“ mit den fortschrittlichsten Technologien des Marktes ausgestattet. Automatisch wird von Abblendlicht auf Fernlicht umgeschaltet, optionales Kurvenlicht verbessert den Fahrkomfort und durch eine verbesserte Leistung ist der Energieverbrauch niedriger als bei Halogen- und Xenon-Scheinwerfern. Valeo Service Deutschland GmbH, www.valeo.de

Filter für Hochleistungsmotoren Einen Schutz der modernen Einspritzsysteme, die bei hoch entwickelten Common-Rail-Dieselsystemen zum Einsatz kommen, bietet der neu entwickelte Kraftstofffilter PU 11 001 z von Mann-Filter. Es kommt das 3-lagige Filtermedium Multigrade F-Mb 333 zum Einsatz. Der innovative Filter mit einer gekapselten Glasfasermischlage erzielt einen Abscheidegrad von mehr als 99,7 Prozent bei 4 Mikrometer großen Partikeln. Mann+Hummel GmbH, www.mann-filter.com

Mittel der Arbeitserleichterung Ausgehärtete Verbrennungsrückstände beseitigt der neue Pro-Line Injektorenlöser von Liqui Moly und erleichtert so dem Monteur den leichteren Ausbau der Injektoren der Einspritzanlage. Aber auch beim Ausbau von Glüh- und Zündkerzen wird durch den Einsatz der neuen Pro-Line-Produkte Abhilfe versprochen. Beim Einbau von Injektor, Glüh- oder Zündkerzen empfehlen die Liqui-Moly-Experten den Einsatz von Injektoren- und Glühkerzenfett. Dünn bestrichen verhindert die Hochtemperaturpaste Festbrennen, Kaltverschweißen sowie Korrosion. Liqui Moly GmbH, www.liqui-moly.com

Fahrzeugbatterie immer im Blick Die Überwachung von 6-, 12-, und 24-Volt-Batterien ermöglicht der „Battery Guard“. Nach einer einfachen Befestigung an der Fahrzeugbatterie und der Installation der dazugehörigen App am Smartphone, kann der „Battery Guard“ mit dem Handy über Bluetooth gekoppelt und auf einem Blick der Ladezustand der Batterie kontrolliert werden. In der App können mehrere Fahrzeuge angelegt und so der Überblick über mehrere Batteriestände gehalten werden. Stefan Keckeisen Akkumulatoren e. K., www.battery-guard.net

Informationen in „TekniWiki“ gebündelt Um Werkstatt-Mitarbeitern sowie allen anderen Interessierten den Zugang zu einer breiten Palette an technischen Inhalten möglichst einfach zu ermöglichen, hat NGK Spark Plug Europe alle Informationen auf der Plattform „TekniWiki“ gebündelt. Dieses findet sich in 15 Sprachen unter www.tekniwiki.com und kann sowohl über PC als auch Tablet und Mobiltelefon abgerufen werden. NGK Spark Plug Europe GmbH, www.ngkntk.at

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MENSCHEN Zur neuen Leiterin der Vienna Autoshow (VAS) wurde Silvia Vogel ernannt. Ihr Vorgänger Andreas Wetzer wird sich bei Reed Exhibitions verstärkt auf die Weiterentwicklung von B2B-Messen konzentrieren; er bleibt aber unter anderem Chef der AutoZum in Salzburg, die im Jänner 2017 das nächste Mal stattfindet.

Karriere bei Mercedes

Neuer Projektleiter bei Stieger Software in Österreich ist seit Kurzem Jürgen Scharf. Der 35-Jährige war nach seinem Informatikstudium und dem Kolleg für Kommunikation und Webdesign unter anderem in einer Werbeagentur tätig.

Als Nachfolger von Dirk Schmelzer (l.) wurde am 1. September Markus Berben-Gasteiger (r.) Verkaufs- und Marketing Direktor für Vans beim Mercedes-Importeur in Salzburg. Er arbeitet bereits seit 1987 bei Mercedes.

Bei Genol, einer Konzerntochter von Raiffeisen, übernimmt Ing. Christoph Sturmlechner (B.) die Leitung des Geschäftsbereichs Schmierstoffe. Er folgt auf Dipl.-Ing. Hans Ledl, der das Unternehmen verlässt. Sturmlechner arbeite zuvor 15 Jahre lang für BP/Castrol.

Wirtschaftsverlag Harald Habacher (l.) übernahm von Ing. Kersten Viehmann (r.), der aus dem Österreichischen Wirtschaftsverlag ausgeschieden ist, die Betreuung der „Elektronischen Begutachtungsverwaltung“ (EBV).

Karl-Günther Frittum ist seit 1. Oktober neuer Vertriebsleiter für die Marke Lexus bei Toyota Frey Austria. Er war bereits einmal, (von 2000 bis 2002) in dieser Position tätig, ehe er zu Nissan wechselte und zuletzt für die Marke Infiniti in Österreich arbeitete.

Wiener Städtische: Wendler folgt Leiß Dipl.-Ing. Doris Wendler wird mit 1. Jänner 2017 das Ressort Schaden-/Unfallversicherung übernehmen, da sich der bisherige Vorstandsdirektor Erich Leiß in den Ruhestand verabschiedet. Wendler studierte Technische Mathematik in Wien und war in den vergangenen Jahren Landesdirektorin der Wiener Städtischen in Wien. Zuvor hatte sie unter anderem für die Tochtergesellschaft der Vienna Insurance Group in Bratislava gearbeitet.

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Veränderungen bei Triumph

Natalie Kavafyan (l.) ist seit September als General Manager bei der britischen Motorradmarke Triumph für Deutschland und Österreich zuständig. Ihr Vorgänger Darko Pehar (r.) hat das Unternehmen verlassen. Die 39-Jährige bezeichnet sich selbst als leidenschaftliche Motorradfahrerin; sie war zuvor 15 Jahre lang in diversen Positionen im Vertrieb und Marketing bei Premium-Automobilherstellern tätig.

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Der erst seit Ende 2015 tätige Entwicklungsvorstand bei Audi Dr. Stefan Knirsch trat im Zuge des Skandals um manipulierte Dieselmotoren zurück.

Neuer Chef von Nissan Austria ist seit 1. Oktober Lars Bialkowski (l.), nachdem sein Vorgänger Nicholas Thomas in die Zentrale nach Japan gewechselt ist. Der bisher als Vertriebsdirektor in Wien tätige Michael Kujus (r.) wechselte als Vertriebsdirektor DACH in die Europazentrale. Bei Suzuki trat Harald Wlattnig (l.), Gebietsleiter Automobile im Gebiet Süd/Ost, in den Ruhestand. Ihm folgte Matthias Garbe (r.), der bereits von 2011 bis 2015 in dieser Position gearbeitet hat und zuletzt bei Fiat/Alfa tätig war.

MENSCHEN Auf- und Umstiege bei Mazda

Matsuhiro Tanaka (l.) ist seit September Vice President für Forschung und Entwicklung bei Mazda Europe. Der 55-Jährige ist seit 1984 für Mazda tätig. Er folgt auf Kenichiro Saruwatari (r.), der knapp 3 Jahre lang für die japanische Marke in Europa arbeitete und nun in eine Führungsfunktion in die Zentrale nach Hiroshima zurückkehrt.

Bei Lekkerland ist Michael Hoffmann (l.) nach 5 Jahren an der Unternehmensspitze aus persönlichen Gründen ausgeschieden. Ihm folgt Patrick Steppe (r.) nach. Lekkerland beliefert in Österreich und 5 weiteren Ländern unter anderem Tankstellen mit Produkten.

Auszeichnung für Pressesprecher

Das Magazin „Journalist“ wählte Jo Deimel (Mazda, o. l.) zum „Pressesprecher des Jahres“. Er gewann damit auch die Kategorie „Automobilbranche“, in der auch Josef Ulrich (Opel, o. M.), Stefan Skrabal (Ford, o. r.) und Bernhard Bauer (Mercedes, l.) ausgezeichnet wurden.

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LESERBRIEFE

Lieber Herr Lustig! Der Sonderausgabe 2016 musste ich entnehmen, dass Sie Ihre Tätigkeit bei AUTO & Wirtschaft beenden. Als seinerzeitiger langjähriger Präsident des ARBÖ sind mir viele Gespräche mit Ihnen in Erinnerung geblieben. Wenn es auch nicht immer Übereinstimmung gab, haben wir beide doch eine sehr gute Gesprächsbasis mit beiderseitiger Wertschätzung gehabt. Für Ihren neuen Lebensabschnitt wünsche ich Glück und Freude. Selbstverständlich soll noch lange nicht Schluss mit Lustig sein. Herzliche Grüße, Herbert Schachter Verehrter Herr Dr. Schachter! Ihren Worten ist nichts hinzuzufügen, außer der Tatsache, dass ich als Herausgeber dem Verlag weiterhin beratend zur Seite stehen werde. Operativ haben meine langjährigen Mitarbeiter Philipp Hayder und Stefan Binder, MBA die Geschäftsführung übernommen. Die machen ihren Job hervorragend! Auch ich halte Sie gerne in meiner Erinnerung und werde den Kontakt zu Ihnen nicht abreißen lassen! Hochachtungsvoll Gerhard Lustig Sehr geehrter Herr Lustig, mit Interesse und Freude habe ich Ihr Sonderheft in Rot (?) „Schluss mit Lustig“ gelesen. Es ist mir ein Bedürfnis, Ihnen zu diesem her-

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Sehr geehrter Herr Müller! Ihr Artikel „Blick über die Grenzen“ ist empörend für sämtliche Kleinunternehmer in Österreich, die laut WKO die tragenden Säulen der österreichischen Wirtschaft darstellen. Bei einem Umsatz bis 15.000 Euro, davon 7.500 Euro bar, ist eine Registrierkasse zu fühANSICHT W ren, die ca. 4.000 bis 5.000 Euro kostet! Ein Zuschuss von 200 Euro war von der Finanz lukrierbar. Das bedeutet, dass ein Drittel vom Jahresumsatz für die öffentliche Finanz-Online-Kontrolle aufgewendet werden muss! Das stellt keine Qualitätsverbesserung der Arbeitsleistung dar, sondern dient lediglich der „möglichen“ Einnahmensicherung! Gibt es ein technisches Problem mit der Registrierkasse, dann hat man sich vor der Finanz sofort zu rechtfertigen, egal ob man schuld oder nicht schuld ist. Man sieht, Sie haben keine Ahnung davon, mit welchem Mehraufwand Kleinunternehmer heutzutage in Österreich zu kämpfen haben. Sie sind auch einer von den miesen Nestbeschmutzern, die sich Journalisten nennen! Wegen Ihren Ansichten müsste man die Zeitschrift A&W abbestellen, doch einige Ihrer Kollegen sehen die österreichische Wirtschafts- und Steuerproblematik zum Glück anders. Mit freundlichen Grüßen, Elisabeth Grundnig, Wolfsberg Mag. Heinz Müller, Chefredakteur

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SCHLUSS MIT LUSTIG

SONDERAUSGABE

3400 Klosterneuburg

Blick über die Grenzen

as war das für ein Aufschrei, als die Regierung die Einführung der Registrierkassenpflicht ankündigte! Aufgeregt haben sich nicht nur die Gastwirte, die von immer höheren Auflagen sprachen (aber vermutlich etwas ganz anderes meinten). Doch natürlich hörte man auch in der Kfz-Branche, dass nicht jeder glücklich sei. Vor allem jene sollen gejammert haben, die das eine oder andere Geschäft „am Fiskus vorbeigeschummelt“ haben. • Wir wollen keinesfalls die gesamte Branche in einen Topf werfen: Die große Mehrheit der Betriebe hilft dem Herrn Finanzminister, jene Gelder aufzutreiben, die er dann an die anderen Ressorts verteilt. Doch jene Firmen, bei denen der Satz „Brauchen S‘ a Rechnung?“ im Kundengespräch allzu oft gefallen ist, sollten sich fragen, ob ihr Handeln tatsächlich immer richtig war (und ist). • Manchmal hilft es auch, wenn man über die Grenzen schaut oder – noch besser – eine Reise unternimmt. Da reicht schon ein Urlaub in Kroatien: Der Mann, der am Strand den Sonnenschirm und die Liegen vermietete, war ebenso mit einem tragbaren Drucker ausgerüstet wie die Dame, bei denen die Kinder die Palatschinken holten. Dass die Friseurin gleich eine Rechnung ausstellte, wunderte uns nicht mehr; auch im Abendrestaurant kam die kleine weiße Quittung stets ungefragt auf den Tisch. • Gut, wenn Kroatien potenziellen Steuersündern zeigt, dass sie keine Chance haben. Schlimm jedoch, dass das ständige Lamentieren in Österreich über Neuerungen (die noch dazu gefördert werden und für die es gewisse Übergangszeiten gibt) offenbar nie endet, meint Ihr

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Betrifft: „Ansicht“ in AUTO & Wirtschaft 9/2016, Seite 3

• A&W Verlag,

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A&W Verlag,

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g Klosterneubur

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SCHLUSS MIT LUSTIG

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1 07:37 Seite 1 29.08.16

vorragend gemachten Magazin zu gratulieren, das sozusagen Ihre Tätigkeit der letzten 24 Jahre Revue passieren lässt und Ihre unermüdliche Tätigkeit für die Autowirtschaft beleuchtet. Für Ihre neue Funktion als Herausgeber möchte ich Ihnen viel Erfolg wünschen. Mit großer Hochachtung und mit freundlichen Grüßen bin ich Ihr Gottfried Svoboda, 1090 Wien (ehem. Dir. Aftermarket bei Bosch)

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Sehr geehrter Herr Lustig! Vielen Dank für Ihr Schreiben vom 14. September samt der erstklassigen Sonderausgabe 2016 „Schluss mit Lustig“. Damit haben Sie einen hervorragenden Meilenstein über Ihre jahrzehntelange Wirkung in der österreichischen Automobilbranche verwirklicht. Danke auch für den ausgezeichneten Bericht auf Seite 64-65, der sicherlich einige Leser „zum Schmunzeln“ gebracht hat. Ich darf Ihnen nochmals alles Gute wünschen und freue mich auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit. Mit freundlichen Grüßen Friedrich Frey, Toyota Frey Austria Ges.m.b.H./Wien

Einzelverkaufspreis:

Betrifft: Sonderausgabe 2016 „Schluss mit Lustig“

Lebensmotto journalistischen Persönlistig: Diesem die prägende in Lästig, lustig, Lustig, jahrzehntelang & Wirtschaft“, auch bleibt Gerhard von „AUTO dem dem Erfolg Rückzug aus lichkeit hinter einen nimmt er seinen Doch zuvor in dieser Sonderausgabe Zukunft treu. Anlass, um zu werfen. Geschäft zum Wirtschaftswelt operativen auf die automotive kritischen Blick

Das gibt’s nur einmal: Mit dieser Ausgabe erhalten Sie auch unser Sonderheft „SCHLUSS MIT LUSTIG“!

„Das Internet wird nicht verschwinden. Doch die Autohäuser haben es in der Hand, wie sie damit umgehen.“

Gar nicht autogöttlich

Das Geschäftsmodell von Autogott, wenngleich für die Plattformbetreiber selbst nur bedingt erfolgreich, hat massive Auswirkungen auf den Autohausalltag. Über die ohnehin hohen Neuwagenrabatte hinaus, suggeriert das Portal durch die Vermischung mit Tageszulassungen und Jungwagen ein noch massiveres Nachlassniveau. Das kann man gar nicht göttlich finden – verhindern lässt es sich nicht, zumal über 100 Autohäuser daran teilnehmen und so mancher Importeur die Rabattrallye weiter anheizt. • Ein von mir kürzlich besuchter Autohändler geht einen ganz andern Weg. Er verweigert sich dem digitalen Billigstbieterprinzip und bietet den Kunden stattdessen Zusatzdienstleistungen, Wartungs- und Werkstattpakete bis hin zur selbst kalkulierten „Flatrate“. Kaufinteressenten aus weiter entfernten Regionen, die ohnehin nie in die Werkstatt kommen würden, werden auch bedient – aber nur, wenn sie den Angebotspreis akzeptieren. Arrogant? • Nein, klug: Die vom Internet geschaffene preisliche Transparenz wird zwar nicht verschwinden. Doch die Autohäuser haben es in der Hand, wie sie damit umgehen. Die eigenen (Werkstatt-)Erträge in den Mittelpunkt zu stellen, ist dabei zweifellos sinnvoller als einander gegenseitig Verlustgeschäfte abzujagen.

Philipp Hayder, Geschäftsführer

AUTO & Wirtschaft • SEPTEMBER 2016

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Sehr geehrte Frau Grundnig! Laut Homepage der WKO (Punkt 38) sind für die Anschaffung einer Registrierkasse 400 bis 1.000 Euro zu berechnen. Oder es reicht, die Software auf bestehenden Geräten zu installieren. Heinz Müller

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