AUTO & Wirtschaft 10/2019

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Oktober 2019 Österreichische Post AG MZ 03Z035333 M A&W Verlag, Inkustr. 16 3400 Klosterneuburg

www.autoundwirtschaft.at

DAS ENDE EINER MESSE So wird die IAA nicht überleben!

HANDEL Der Chef-Entwickler des Porsche Taycan im Interview Thomas Polke zeigt, wie man Elektroautos verkauft

GEWERBE Werkstattkonzepte sind wichtiger denn je! Dr. Konrad Weßner: Tipps zum grünen Autohaus

WIRTSCHAFT Zweiradhandel zieht Bilanz nach der Saison



editorial Erfolg sieht anders aus!

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Auf alle Veränderungen vorbereitet

elbst Sehschwache mussten heuer keine Brille aufsetzen, um es auf der IAA in Frankfurt zu bemerken: Hoppla, da fehlt doch was! Die Besucher nämlich. 560.000 Personen waren es, wenn man dem Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA) Glauben schenken darf – und damit nur noch rund zwei Drittel jener rund 810.400 Menschen, die vor zwei Jahren dabei waren. • Kein Wunder: Wurde die IAA doch von gut zwei Dutzend Autoherstellern boykottiert. Keine Franzosen, keine Italiener (außer Lamborghini), keine Japaner (außer Honda): Da wird einem Besucher, der sich die Neuheiten aus aller Welt anschauen will, schon mal fad – SUV-Parcours im Freien und Oldtimer-Schauen hin oder her. • Kein Wunder, dass der VDA intensiv über neue Formate nachdenkt. „Neue Mobilität noch stärker zum Bürger in die Stadt selbst tragen“, ist eine der Devisen von VDA-Präsident Bernhard Mattes, der – nicht ganz freiwillig – sein Amt zur Verfügung stellen wird. Damit könnten die Messehallen in Frankfurt, seit Jahrzehnten der gesamten Branche wohl bekannt, im September 2021 leer stehen: Denn es gebe, so hört man von den Veranstaltern, für die Folgeveranstaltung auch andere attraktive Optionen. • Wir warten – und hoffen, dass beim VDA etwas mehr Realitätssinn einkehrt: In seiner BilanzAussendung sprach er nämlich von der „sehr erfolgreichen IAA 2019“. • Erfolgreich sieht meiner Meinung nach anders aus! Man kann nur hoffen, dass sich dieser Trend nicht allzu stark auf die Vienna Autoshow im Jänner niederschlägt. Der IAA und dem, was von ihr übrig blieb, haben wir jedenfalls unseren „Fokus“ auf den folgenden Seiten gewidmet. Viel Spaß beim Lesen!

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ie IAA in Frankfurt hat gezeigt, dass die Debatte rund um die Zukunft unserer Mobilität weiter Fahrt aufnimmt. Massiv wie noch nie wurde gegen die Ausstellung demonstriert, die befürchteten Ausschreitungen blieben aber wenigstens aus. • Auf der Straße hingegen sind die meisten Themen, die in Frankfurt omnipräsent waren, vorläufig erst eine Randerscheinung: Noch immer sind die hoch gepriesenen Elektroautos ohne entsprechende Förderungen vor allem für Privatkunden zu teuer. Prominent sind diese daher oft nur im öffentlichen Diskurs und in den politischen Entscheidungsprozessen. Das wird sich hoffentlich ändern, wenn die (unter anderem auf der IAA gezeigten) Fahrzeuge nächstes Jahr in den Handel kommen. • Zusätzliche Dynamik bringt der digitale Wandel: Wir gehen diesem wichtigen Thema in so gut wie jedem Heft auf den Grund.

Wie können Unternehmen den Wandel für ihre eigene Entwicklung nutzen? Welche Veränderungen kommen, welche Konstanten bleiben? Denn für die Kfz-Branche ändert sich nicht nur die Automobiltechnik: Auch die Geschäftsmodelle in Handel und Service sind im Wandel. Es gibt neue Kundenzugänge, neue Marktteilnehmer, neue Dienstleistungen, … • Doch wie können Unternehmen den Wandel für ihre eigene Entwicklung nutzen? Welche Veränderungen kommen, welche Konstanten bleiben? Machen Sie sich bereit! • Mit unserem diesjährigen Sonderprojekt „Change“ unterstützen wir Sie online unter www.future-mobility.at, zum Jahreswechsel in einer umfangreichen Sonderausgabe sowie am „A&W Tag“ (29. Oktober in Wien). Ich hoffe, Sie haben sich bereits angemeldet!

Stefan Binder, MBA, Geschäftsführer

Mag. Heinz Müller, Chefredakteur

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INHALT

Aspekte MVC: Positive Bilanz, Suche nach Alternative im Westen

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Fokus IAA-Bilanz: Es war einmal … Die Österreicher auf der IAA Lustig-Splitter: Neben der Spur Continental: Gesunde Mobilität ZF: Die sanfte Fahrt in die Zukunft Brembo ohne Bremsspur Bosal: Autohersteller, bitte rückerstatten! Eder: Schleuderfreies Abschleppen Mann+Hummel: Vom Potenzial neuer Sparten Valeo: 48 Volt, China und der Brexit Bosch: „Elektrifiziert und vernetzt“ Schaeffler: Nachhaltige Mobilität Vienna Autoshow: „Automessen auf dem Prüfstand“ Umfrage: Frequenzbringer oder alter Hut?

10-21 Fokus

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Die IAA: Abgesang auf Europas einst wichtigste Automesse Zahlen, Daten, Fakten

Autopreise: Promo-Index auf hohem Niveau Observer: „Ein werbeintensiver Monat“ Statistik: Das Minus überrascht nicht

Handel 69 76 70

24 Interview „Taycan möglichst nahe dran am Porsche 911“

Binder und Müller Lukaschek: „Lokale Kaiser“ Weßner: Das grüne Autohaus Schluss mit Lustig: Klimadebatte auf Schulhofniveau!

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Preisverhandlung im Autohaus: Ein Buch gibt perfekte Tipps!

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Porsche-Interview: „26 Mal von 0 auf 200 km/h“ Mazda: Viele Kunden anderer Marken Batterieprofi: Rascher Nachschub Kia: XCeed sorgt für mehr Speed Lada: Vestawärts mit voller Kraft Polke: Niederösterreichs E-Kaiser Leikermoser: „Waun da Kerschbam wockelt“ Burgenland: Pannonischer Branchen-Treff Aixam: Kleine bringen guten Ertrag Buch-Kritik: „Zu teuer“

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Gewerbe 48-51 Werkstattkonzepte sind wichtig

Kommentare

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Motiondata: Kunden App-holen Werkstatt des Vertrauens Derendinger: Nach Kundengeschmack MaierKorduletsch: Qualität für alle Marken Shredder: Die Tücke mit der Lücke Seda: Autorecycling: Besser sicher! Förch: Von R1234yf, der EU und dem „Papier“ Magneti Marelli: Passt und wischt Banner: Mit maximaler Kraft PULS-AIR: Immer eine warme Werkstätte Schulung: Oldies brauchen Nachwuchs Profi-Service: Das Treffen der Profis Bosch Car Service: „Potenzial quer durch Österreich“ Lukaschek: Lokale Kaiser Wütschner: Excellente Lösung Continental-Interview: Es gibt Zeit, sich anzupassen Meyle: Trend: sensibler für Geräusche ATE: Wirtschaftliche Alternative TRW: Hart, aber zart: Electric Blue Autel: Kalibrieren leicht gemacht AVL: Der Diagnose-Spirit aus Graz Weßner: Das grüne Autohaus

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INHALT Oktober 2019

Eine Beilage von AUTO & Wirtschaft

Wirtschaft 50 Jahre „AUTO-Information“ Zweiradhandel: (E-)Motorrad: Retter der Mobilität? Fischer: Umsatz ist nicht gleich Gewinn! Total: Vertrauen auf starke Marke Motorex: Zusatzgeschäft mit Potenzial Autohaus Digital: Es wird Zeit aufzuwachen! Garanta: Reparatur dank Versicherung Preisnachlass: Wie viel Rabatt darf’s sein? Statistik: Das Minus überrascht nicht Zeitwert: Was sind historische Kfz? AUTO & SIE: Kein Liebesentzug bei Marken AUTO & SIE: Starke Männer über Frauen Observer: „Ein werbeintensiver Monat“ Wörmann: Feiern in Bayern Santander: Spanische Nacht in Spielberg Deutsche Handelskammer: VW-Chefstratege in Wien DAT: Permanente Verbesserung Neue Produkte

www.autoundwirtschaft.at

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Menschen Subaru: Neuer Händlerbetreuer Impressum Meisterschaften der Kfz-Techniker und Karosseriebauer Leserbrief Aus dem Papierkorb Schluss mit Lustig

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Online-Handel Wie digital wird die Reifenbranche?

Markt-Betrachtung Optimismus allein ist zu wenig

Reifen:

Vertriebs-Zukunft die Wie sieht die Industrie Chancen der „Kleinen“?

Auch regionale Reifenhändler brauchen digitale Lösungen, wir berichten – unter anderem – über den Onlinehandel.

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Zweiradbranche zieht Bilanz: Wie ist die Saison gelaufen?

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Jetzt noch teilnehmen! Eine Aktion von


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futuremob Top-Referenten, hochrangig besetzte Podiumsdiskussionen: Der 12. A&W-Tag widmet sich am 29. Oktober den Veränderungen, die auf unsere Branche zukommen. Das Motto lautet „Change“ – und wir stellen die Frage: „Sind Sie bereit?“

Prof. Dr. Willi Diez: „Ende oder Wende – warum es jetzt ums Ganze geht!“ lautet der Titel seines Vortrags. Er sagt klar, wo der Handel selbst aktiv werden muss.

Dr. Sophie Karmasin: Sie verrät uns, warum es beim Auto nicht nur um Preis und Funktionalität, sondern vielmehr um Emotion und soziale Normen geht.

Jetzt anmelden!

Heike van de Kerkhof: Die Niederländerin ist Regional Vice President West bei BP Lubricants. Sie erzählt, wie sich das Geschäft in Zukunft verändern könnte.

Gerhard Wolf, Castrol Austria: Er ist quasi Stammgast am A&W-Tag und tritt heuer gemeinsam mit Heike van de Kerkhof in der VormittagsSession auf.

Dr. Konrad Weßner: Als Geschäftsführer von puls Marktforschung hält er ein Referat mit dem Titel „Autoanschaffung im Wandel – wie Sie den Autohandel fit für die Zukunft machen“.

Michael Gawanda, willhaben.at: Auch heuer hat die Online-Plattform eine Umfrage eigens für den A&W-Tag durchgeführt. Lassen Sie sich überraschen!

29. Oktober 2019, Wien Hofburg: Teilnahmegebühr: 119,– Euro (exkl. Ust), inkl. Buffet Das aktuelle vollständige Tagesprogramm findet sich auf www.AW-Tag.at Ihre Ansprechpartnerin: Renate Okermüller: Tel.: +43 664 1381689, E-Mail: renate.okermueller@aw-tag.at


KTOBER 2019/WIEN, HOFBURG

Ein erster Blick in unser Programm Eröffnung 08:15 Uhr: Business Breakfast, Event-Forum 09:00 Uhr: Eröffnungsinterview Thomas Langpaul mit Geschäftsführer Stefan Binder, MBA

bility Sind Sie angemeldet? Letzte Tickets unter: www.aw-tag.at

Anschließend Michael Gawanda (willhaben.at) „Change?! Die Perspektive der Autosuchenden“ Prof. Willi Diez: „Ende oder Wende? Warum es jetzt ums Ganze geht!“ Interview Thomas Langpaul mit Dr. Marcus Söldner (Vorstandsvorsitzender CG CarGarantie): „Neue Mobilitätskonzepte – Kundenloyalisierung als Erfolgsfaktor für Marke und Handel“ Podiumsdiskussion: „Neue Mobilitätskonzepte im digitalen Autohaus“ Heike van de Kerkhof (Regional Vice President West, BP Lubricants) und Gerhard Wolf (Geschäftsführer Castrol Austria): „Ein Ausblick in die Zukunft“ 10:30-11:15 Uhr: Kaffeepause, Event-Forum Verleihung „Autohaus Digital Award“: Thomas Langpaul mit Gerald Weiss und 5 Hauptsponsoren Dr. Martin Kern (Pace Telematics): „Lösungen für den Automotive Aftermarket“ Podiumsdiskussion: „One-Stop-Shopping im Autohaus“ Dennis Morgenstern (Google) mit Dr. Konrad Weßner (puls Marktforschung): „Autoanschaffung im Wandel – wie Sie den Autohandel fit für die Zukunft machen“ 12:40-14:10 Uhr: Mittagspause, Event-Forum

Dr. Matthias Kreimeier: Der deutsche ElektroautoHersteller e.GO ist stark im Kommen. Ist auch ein Einstieg in Österreich geplant? Darauf wartet die Branche mit Spannung!

Dr. Marcus Söldner, CarGarantie: Neue Mobilitätskonzepte kommen: Kundenloyalisierung ist ein Erfolgsfaktor und wird für Marke und Handel immer wichtiger!

Verleihung Athene-Preis Interviews u. a. mit Mag. Wolfgang Wurm (Seat) zum Motto: „Österreichs Beitrag zur Wende in der Mobilität“ Dr. Matthias Kreimeier (Vice President Sales e.GO Mobile): „Mobilitätskonzepte der Zukunft“ Podiumsdiskussion zur Zukunft des Autohandels Dr. Sophie Karmasin: „Die Psychologie der Mobilität“ Interview Chefredakteur Heinz Müller mit Thomas Langpaul (ORF Innenpolitik): „1 Monat nach der Wahl: Was nun?“ Ab ca. 15:50 Uhr: A&W-Lounge zum Netzwerken Programmänderungen vorbehalten!


Mitsubishi L200 neu Österreichpremiere der neuen L200 Pick-up-Generation war in Spielberg: 30.117 Euro (exkl.) kostet die 4WDDoppelkabine „Intense“ mit mechanischem 6-Gang (Automatik: +1.333,33).

3.000 MVC Motors sucht nach Alternativstandort in Wien

Nach einer Alternative für Ford Wien West (Guldengasse) sucht Mag. Alfons Fischer, Aufsichtsratsvorsitzender der MVC Motors: „Wir suchen da nach Alternativen, da wir Ford gerne ausbauen würden und zum Beispiel Volvo unter Umständen ein Thema ist.“ Bis Ende Jänner 2020 fertiggestellt wird der für Ford und die Fiat-Konzernmarken umgebaute Standort Brunn am Gebirge; für die Filiale Simmering steht die Pachtverlängerung an: „Hier wollen wir für Nissan investieren, können wegen laufender Pachtverhandlungen aber noch keinen Zeitpunkt nennen.“

Um 1,5 Millionen Euro Einen „Volvo Cube“ errichtet Autopark am Innsbrucker Standort. Die Fertigstellung des 300 m2 großen Gebäudes mit 5 Autopräsentationsplätzen und einer „gläsernen Werkstatt“ wird für Herbst 2020 angestrebt.

Bei den Verkäufen auf Vorjahresniveau Man registriere zwar auch an den 4 Standorten in und um Wien seit einigen Monaten eine gewisse Verunsicherung bei Privatkunden, so Fischer: „Doch diese Kaufzurückhaltung wurde durch das gute Firmenkundengeschäft überkompensiert.“ Daher liege MVC bei den Kaufverträgen im September auf Vorjahresniveau von rund 3.000 Fahrzeugen, bei den Auslieferungen sei man sogar besser als 2018. Gut verkaufen lasse sich derzeit vor allem der Ford Focus, während man beim Kuga aufgrund des bevorstehenden Modellwechsels eher eine Zurückhaltung der Kunden registriere. Da der Fiesta preislich neu eingestuft worden sei, gebe es bei diesem Modell zwar einen Rückgang: „Aber wir verkaufen noch immer einige hundert Stück.“ Auf Kurzzulassungen verzichte man weitestgehend, da man damit zu viel Geld verliere.

Und jetzt der Sachbezug Günther Kerle, Sprecher der österreichischen Automobilimporteure in der Industriellenvereinigung, zeigt sich über die vom Nationalrat beschlossenen Anpassungen, die Teil der Steuerreform waren, erfreut: „Wir begrüßen die großteils aufkommensneutrale Anpassung der NoVA und der motorbezogenen Versicherungssteuer. Damit konnte noch rechtzeitig verhindert werden, dass sich Fahrzeuge ab 1. Jänner 2020 massiv verteuern.“ Wichtig sei nun, parallel dazu auch die Sachbezugsregelung – wo die offiziellen Verbrauchswerte durch das Messverfahren WLTP nominell steigen – so rasch wie möglich an das neue Messverfahren anzupassen, setzt Kerle nach.

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Ford-Neustrukturierung in Umsetzung Nachdem Produktmanagement und Auftragsabwicklung bei Ford bereits von Österreich nach Köln verlagert wurden, habe sich in der Händlerbetreuung nichts verändert, so Komm.-Rat Mag. Werner Blum, Sprecher des Österreichischen Ford-Händlerverbandes: „Es gibt im Zuge der Neustrukturierung die Zonenleiter im Service und im Vertrieb, im Fuhrpark- und Flottenbereich leitet Ing. Florian Weiss die Betreuung.“


DS: mit neuen Modellen bereit für neue Händler Bis 2023 jedes Jahr ein neues Modell, ab 2025 nur mehr rein elektrische und Hybride: So lauten die Eckdaten, mit denen DS als Premiummarke mit exklusiver Distribution und einzigartigem Kundenerlebnis künftig weitere Partner gewinnen möchte.

„Die IAA muss aufpassen, dass sie nicht ausstirbt. Das, was man in Frankfurt gesehen hat, ist ja nur mehr die halbe IAA.“

12.655 Neuzulassungen Nach 8 Monaten mit einem Marktanteil von 5,3 Prozent möchte BMW-Geschäftsführer Christian Morawa im Gesamtjahr Nummer 1 im Premiumsegment bleiben.

Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer, Universität Duisbug-Essen

„Frankfurt ist als Standort weiterhin im Spiel, doch es gibt auch andere attraktive Optionen. Wir äußern uns dazu, wenn die Beschlüsse gefasst sind.“ Bernhard Mattes, Präsident des Verbands der Automobilindustrie e.V. (VDA)

„Wir stellen uns die Mobilität von morgen nicht nur elektrifiziert und automatisiert vor, vielmehr auch vernetzt und personalisiert.“ Dr. Volkmar Denner, Vorstandssprecher von Bosch, auf der IAA

Erdgasautos für 40 Prozent eine Option 87 Prozent der Teilnehmer einer Studie der puls Marktforschung ist der Erdgasantrieb bekannt (91 Prozent bei den Männern und 81 Prozent bei den Damen). 40 Prozent der Kenner können sich den Kauf eines Erdgasautos vorstellen (43 Prozent Männer, 32 Prozent Frauen), die höchste Zustimmung gibt es mit 51 Prozent bei Opel-Fahrern, dahinter folgen: Citroën (46 Prozent), Mercedes-Benz (45 Prozent), Škoda (44 Prozent), Seat (42 Prozent) und Audi (40 Prozent).

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Besser lieferfähig Nach 8 Monaten mit leicht gestiegenen Marktanteilen erwartet Dr. Hans Peter Schützinger, Sprecher des Vorstands der Porsche Holding, auch gute Geschäfte für das Gesamtjahr: „Wir sind wesentlich lieferfähiger als im Vorjahr.“

Hartnäckig: 1,9 Millionen unbezahlte Rechnungen Ein weiterhin anhaltender Forderungsverlust von 1,7 Prozent des Umsatzes der Befragten könne 2019 zu einem zögerlichen Optimismus führen, sagte Walter Koch, Geschäftsführer KSV1870 Forderungsmanagement, bei der Präsentation des von KSV1870 Holding durchgeführten Austrian Business Checks zur Zahlungsmoral in Österreich. Demnach werden jährlich rund 1,9 Millionen Rechnungen über 1,35 Milliarden Euro auch nach Zahlungserinnerung und Mahnungen nicht bezahlt. Nicht verwunderlich sei, dass 27 Prozent Zahlungsausfälle als größte der Gefahren für den Geschäftsbetrieb nennen. KSV-CEO Mag. Ricardo-José Vybiral (B.) sieht Handlungspotenzial: „Es könnte so einfach sein: Würden Rechnungen nicht öfter vorsätzlich liegen bleiben, müssten Unternehmen sich nicht so viele Sorgen um Zahlungsausfälle machen.“

Fast ausverkauft So gut wie „ausverkauft“ sei Porsches 1. Kontingent an 400 Einheiten des Elektroautos (Taycan), bestätigt Dr. Helmut Eggert, der für die Marke Porsche zuständige Geschäftsführer bei der Porsche Austria.

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IAA

FOKUS Da war die IAA noch wichtig! Bilder aus dem Jahr 1951 …

… und (r.) der umlagerte Opel-Stand aus dem Jahr 1991

Es war einmal … Abschied von der IAA Nicht einmal mehr die Hälfte der Automarken von einst, ein Drittel weniger Besucher: Die IAA in Frankfurt war heuer nur noch ein Abglanz alter Zeiten. Kein Wunder, dass neue Konzepte (und eventuell ein anderer Standort) dringend gesucht werden. Von Mag. Heinz Müller

• Abarth • Alfa Romeo • Alpine • Aston Martin • Cadillac • Chevrolet • Citroën

„Die IAA muss aufpassen, dass sie nicht ausstirbt. Das, was man in Frankfurt gesehen hat, ist ja nur mehr die halbe IAA.“ Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer, Universität Duisburg-Essen

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• Dacia • DS • Ferrari • Fiat • Jeep • Mazda • Mitsubishi

• Nissan • Peugeot • Renault • Subaru • Suzuki • Toyota • Volvo

ein, das ist nicht die Liste jener Hersteller, die wir auf der IAA besucht haben: Es sind vielmehr jene Marken, die vor einigen Jahren noch mit (teils durchaus großen Ständen) auf der einstmals wichtigsten Automesse des Kontinents vertreten waren, aber heuer durch Abwesenheit „glänzten“. Mag sein, dass wir den einen oder anderen Hersteller sogar vergessen haben … Aber auch jene Hersteller wie Mercedes und BMW, die in den Jahrzehnten zuvor mit (zu) viel Glanz und Gloria um die Gunst der Besucher buhlten, hatten sich heuer ein Sparprogramm verordnet. Die französischen Hersteller schickten den Deutschen eine Retourkutsche für deren weitgehendes Fehlen


MESSE

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FOKUS

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Gähnende Leere: Selbst an den Pressetagen war heuer nicht mehr so viel los wie früher – und zahlreiche Hallen standen komplett leer

am Pariser Salon des Vorjahres, die Japaner (mit Ausnahme von Honda) zeigten den wichtigsten europäischen Kunden ebenfalls die kalte Schulter.

Nur noch 560.000 Besucher kamen Kein Wunder, dass Hallen komplett abgesperrt oder zumindest Teile davon mit hässlichen Verplankungen vor allzu neugierigen Blicken geschützt waren. Es half dann auch nichts, dass die deutschen Besucher, angespornt von einem enormen Medienecho und angesichts von einigen Freikarten noch zu einem Endspurt ansetzten: 150.000 Menschen kamen allein am letzten Wochenende auf die IAA und ließen sich auch von Tausenden Demonstranten vor den Eingängen nicht abhalten. Gut so! Wie auch immer: Als am Abend des 22. September Bilanz gezogen wurde, hatten insgesamt 560.000 Menschen die Drehkreuze passiert. Noch vor wenigen Jahren war die Grenze von einer Million überschritten worden, bei der Vorgänger-IAA waren es auch noch mehr als 800.000 gewesen. Kein Wunder, dass auch hochrangige Manager nicht mehr am bisherigen Konzept der IAA festhalten wollen: Schon am Vorabend der Schau brachte es Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer, Leiter des CARCenter Automotive Research an der Universität Duisburg-Essen, im Interview mit „AUTO & Wirtschaft“ auf den Punkt: „Die IAA muss aufpassen, dass sie nicht ausstirbt. Das, was man derzeit in Frankfurt sieht, ist ja nur mehr die halbe IAA.“ Die Veranstalter sollten sich schnell ein neues Konzept überlegen, sonst könnte der IAA ein ähnliches Schicksal drohen wie der AMI in Leipzig. Diese wurde von 1991 bis 2014 veranstaltet und wegen mangelnden Interesses von Herstellern und Publikum abgesetzt. Dudenhöffer: „Wenn auf der IAA 30 Aussteller fehlen, werden auch die auf der Messe veranstalteten Konferenzen die Hallen nicht füllen. Das Konzept, Autos

wie vor 20 Jahren reinzustellen, hat sich überholt“, so der deutsche Automobil-Professor. Zehn Tage später, als der Abbau der Stände begann, zogen die Veranstalter – der Verband der Automobilindustrie e. V. (VDA) – Bilanz: Präsident Bernhard Mattes, der bereits im Laufe der IAA seinen Rücktritt mit Jahresende erklärt hatte, sprach davon, dass die IAA auch im digitalen Zeitalter ihre Attraktivität unter Beweis gestellt habe. „Die IAA transformiert sich von einer reinen Automobilmesse hin zu einer umfassenden Mobilitätsplattform“, sagte Mattes: „Wir haben auf dieser IAA den Dialog mit Kritikern in verschiedenster Form erfolgreich gestartet und die

„Die IAA transformiert sich von einer reinen Automobilmesse hin zu einer Mobilitätsplattform.“ Bernhard Mattes, Präsident des Verbands der Automobilindustrie e. V. (VDA) IAA zu dem internationalen Diskussionsforum für die Mobilität der Zukunft entwickelt.“

„Attraktive Optionen“ zu Frankfurt Und zur Zukunft? „Wir gehen noch intensiver in Richtung interaktive Formate, die den Dialog fördern und echte Erlebnisse stärken. Und wir werden noch stärker digital präsent sein.“ Das neue IAA-Konzept werde in Abstimmung mit den VDA-Mitgliedsunternehmen erstellt: „Beschränken wir uns heute primär auf das Messegelände, wollen wir morgen neue Mobilität noch stärker zum Bürger in die Stadt selbst tragen. Damit verknüpft ist die Standortfrage. Frankfurt ist als Standort weiterhin im Spiel, doch es gibt auch andere attraktive Optionen. Wir äußern uns dazu, wenn die Beschlüsse gefasst sind.“ Wenn Sie diesmal nicht auf der IAA waren, werden Sie eine derartige Messe also nie wieder finden. Ein Konzept hat sich überlebt! •

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FOKUS Die Österreicher auf der IAA IAA

Wenn die Hersteller nicht da sind, bleiben natürlich auch die Importeure fern: Daher war der ÖsterreicherAnteil in Frankfurt heuer viel geringer als sonst. Wir haben dennoch einige von ihnen getroffen.

Hyundai-Importchef Mag. Roland Punzengruber

Lukas Hasselberg ist zwar Schweizer, spricht aber auch für den österreichischen Opel-Importeur

Hyundai (sowie Denzel als Dachorganisation) war mit einer großen Delegation in Frankfurt: Valeska Haaf, Hansjörg Mayr, Florian Köchl und Jutta Sild

BMW-Austria-Chef Christian Morawa freut sich über gute Zahlen bei BMW und Mini

Wilhelm Jelinek hofft auf gute Verkäufe für den neuen Hyundai i10

Mag. Wolfgang Wurm importiert in Österreich Seat und Cupra

Max Egger führte Skoda in den vergangenen 25 Jahren aus dem Nichts zur Nummer 2 in Österreich

Auf Kundenbesuch in Frankfurt: Johannes Alexander Hödlmayr, Komm.-Rat Johannes Hödlmayr und Aufsichtsrat Helmut Wieser

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Mit dem Taycan hat Dr. Helmut Eggert ein neues, heißes Eisen im Feuer: Viele Porsche-Kunden warten schon sehnsüchtig auf dieses Auto


Porsche Holding: Vorstandssprecher Dr. Hans Peter Schützinger mit seinem Vorgänger Alain Favey (jetzt Skoda-Vertriebschef) und Hans Michel Piëch

Honda-Austria-Chef Roland Berger mit Pressesprecherin Alexa Billensteiner

Wolfgang Karl Bremm von Kleinsorgen leitet seit Kurzem den Mercedes-Importeur

Als einziger japanischer Importeur war Honda in Frankfurt vertreten: Automobil-Verkaufsleiter Mag. Roman Cahak mit Pressesprecherin Alexa Billensteiner

Das Porsche-Austria-Presseteam: Mag. Gregor Waidacher (Skoda), Mag. Karin Angerer (VW), Richard Mieling (Porsche Holding, Porsche), Mag. Gudrun Glück (Audi), Rudolf Glass (Seat)


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Neben der Spur In ihrem auf der IAA gezeigten Äußerungsverhalten gegenüber den am Auto Interessierten ist vielen Autobossen ein persönlicher Spurhalteassistent anzuraten. Von Gerhard Lustig

Auf der IAA wurde vieles auf den Kopf gestellt

Mogelpackung: Kein Aussteller, Kia aber auf dem roten Teppich am Gelände unterwegs! Nostalgie? Borbet zierte seine Räder mit einem IAA-Logo. Desinteresse: Die Verpflegungsstellen bekamen den ausgeprägten Besucherschwund zu spüren

Viel Grün wurde den Besuchern vor die Nase gesetzt, die Mehrzahl wollte nur Autos zum Anfassen!

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Sinnvolle r Spruch

– realitäts fremdes Versprec hen!

ährend Zulieferer und Hersteller fleißig weiter ihre angestammten Fertigungsstätten zusperren, umbauen oder in Billiglohnländer verlagern, übten sich die im VDA gebündelten deutschen Automobilhersteller in der Zerschlagung ihres einstigen Aushängeschildes. Davon ausgehend werden auch zahlreiche Regionalmessen dem Sparstift geopfert. Da können die Landesimportorganisationen schreien, wie sie wollen. Was den angeblich 560.000 Besuchern (gegenüber 810.000 vor 2 Jahren) auf der diesjährigen IAA an Exponaten vorgesetzt wurde, ist den Messe-Machern in Frankfurt nicht gut bekommen. Es gab viel Animation und wenig Handfestes – dazu einen geradezu autofeindlich eingestellten Frankfurter Oberbürgermeister. Die CEOs der Leitfirmen diskutierten lieber mit den Mobilitätswandlern als mit den Händlern, die vor Ort in ihren Standorten das Auto preisen, egal ob konventionell festhaltend an Verbrennungsmotoren oder den Blick geweitet zu neuen Antriebstechnologien wie E-Mobilität. Die Branche fühlt sich auf dem Weg – ja wohin? – zunehmend von den Industriebossen allein gelassen. Am konkretesten pro Automobil war noch Kanzlerin Angela Merkel bei ihrer Eröffnungstour, die zwar keines der angepriesenen Autos ordern wollte, jedoch politisch Rückgrat gab. Den Autokapitänen ist dringend anzuraten, sich die Sorgen und Nöte an der Bevölkerungsbasis anzuhören. Vielleicht justieren sie dann ihr eigenes Spurhaltesystem neu, ehe sie von der Fahrbahn abkommen und in unwirtschaftliches Terrain ­geraten,­das­sie­selbst­nicht­mehr­beherrschen.­•


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Gesunde Mobilität

Achsantrieb für Elektroautos (r.)

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obility is the Heartbeat of Life“ („Mobilität ist der Puls des Lebens“) lautete das Messemotto des Technologieunternehmens. „Ökoeffiziente und gesellschaftlich akzeptierte Technologien sind die entscheidenden Zutaten für das gesunde Ökosystem der Mobilität“, erklärt Vorstandsvorsitzender Dr. Elmar Degenhart: „Null Unfälle, null Emissionen und null Stress dank intelligenter Vernetzung und Komfort – dafür sorgen unsere wegweisenden

Reifen der Zukunft Mit Conti C.A.R.E. (Connected. Autonomous. Reliable. Electrified.) zeigt der Konzern Technologielösungen für das Rad der Zukunft. Das System ermöglicht ein fein justiertes Zusammenspiel von Rad- und Reifentechnologie sowie die Steuerbarkeit ihrer erwünschten Leistungseigenschaften, die vor allem auf die Erfordernisse von elektrifiziertem und autonomem­Fahren­abgestimmt­sind.­•­(GEW)

Die sanfte Fahrt in die Zukunft ZF bedient den Mobilitätsbedarf der Menschen mit nachhaltigen Lösungen, dazu zählt ein neuartiger Hybrid oder das vorausschauende Fahrwerk.

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nter dem strategisches Ziel „Vision Zero“ – null Emissionen, null Unfälle – hat ZF auf der IAA marktreife Lösungen gezeigt, die CO2-Emissionen im Straßenverkehr sofort verringern: Höhepunkt ist dabei EVplus, das ZF-Konzept eines Plug-in-Hybriden­der­nächsten­Generation­mit­einer­rein­elektrischen Reichweite von mehr als 100 Kilometern.

in Richtung Zukunft. So verbindet der „Flying Carpet 2.0“ aktive Dämpfungs-, Brems- und Lenksysteme. Mit umfassender Sensorik und smarten Steuerungsalgorithmen erhöht das ZF-System Fahrkomfort und Sicherheitsgefühl. Beides werden entscheidende Faktoren für das automatisierte Fahren sein. Störende Fahrzeugbewegungen werden reduziert, Kurven, Bodenwellen und Schlaglöcher werden vorausschauend ausgeglichen. Damit wird konzentriert arbeiten, lesen oder Film schauen im autonomen Fahrzeug­auch­komfortseitig­Realität.­•­(GEW)

Sanfte Fahrt Mit dem vorausschauenden Fahrwerk ZF Vehicle Motion Control ermöglicht das Unternehmen die sanfte Fahrt

Mit ZF Vehicle Motion Control, dem vorausschauenden Fahrwerk, ermöglicht ZF die sanfte Fahrt in die Zukunft

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Technologien. Darin sind wir stark.“ Dafür wurden einige Lösungen vora chberic gestellt, die vor einiger Zeit noch als Science-Fiction abgetan wurden. Die Weltneuheiten sollen saubere, sichere und vernetzte Mobilität ermöglichen. Ein Beispiel dafür ist der Achsantrieb für Elektroautos, der noch heuer in Serie gebaut und an Kunden in China und Europa geliefert werden soll. Ebenfalls serienreif ist der neue Nahbereichsradarsensor, der Autofahrer beim Abbiegen unterstützt und damit Radfahrer und Fußgänger schützt.

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Conti C.A.R.E – Rad der Zukunft

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Continental präsentierte auf der IAA 2019 serienreife Technologien für saubere, sichere und vernetzte Mobilität.


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Brembo ohne Bremsspur

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Auch wenn Zeiten und Markt alles andere als rosig sind, sagt Marco Moretti: „Brembo wächst.“ Qualität und Unterstützung der Partner sollen die Wettbewerber auf Distanz halten.

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enerell befinden wir uns in keinem Boom-Jahr, was Volumina und den Markt an sich betrifft – die paneuropäische Situation ist nicht besonders brillant – auch nicht für die Distribution. Aber zugleich gewinnt Brembo Marktanteile dazu“, freut sich Marco Moretti, Aftermarket Business Unit Marketing

Konsistenz in unserem Marktzugang betrifft“, erklärt Moretti: „Heute wachsen wir im Schnitt zweistellig in allen europäischen Märkten – das ist natürlich wichtig für uns, denn wir sind nicht überall der Top Player.“ Die Herausforderung sei, sich nicht bloß an dieser Situation zu erfreuen. „Wir investieren daraufhin, um neue Möglichkeiten und Lösungen zu entwickeln, die den Abstand zwischen Brembo und anderen Anbietern herstellen“, verrät er.

Ertragsmöglichkeiten für alle schaffen

Marco Moretti, Marketingchef bei Brembo, und die neue luftgekühlte Bremse

Director beim italienischen Hersteller Brembo SpA: „Wir sind wahrscheinlich daran, das zu ernten, wofür wir in der Vergangenheit investiert haben – was die Entwicklung der Angebote, neue Produkte und

„Das ist unser Schlüssel, zusammen mit dem Bestreben, unsere Kunden profitabel zu machen: Denn wir wollen stets als Partner wahrgenommen werden und als Marke, die Ertragsmöglichkeiten für alle schafft.“ Brembo könne natürlich nicht der Billigste sein. „Das ist auch gar nicht unser Ziel und auch nicht unser Markt“, stellt Moretti klar: „Wir bieten unseren Partnern aufgrund unserer Premiumstellung der Gruppe jede Art der Unterstützung. Die Bekanntheit und Beliebtheit der Marke sind ein großer Vorteil, aber andererseits eine große Verantwortung!“ • (ENG)

Autohersteller, bitte rückerstatten! Bosal Retrofit GmbH beginnt in Deutschland in Zusammenarbeit mit Dr. Pley SCR Technology die Euro5-Dieselnachrüstung, um Fahrverbote für diese Autos zu verhindern und deren Wert zu stabilisieren.

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ls Teil seiner Retrofit-Aktivitäten hat Bosal gemeinsam mit Dr. Pley SCR Technology das Nachrüstsystem für Euro-5-Modelle von Volvo, BMW, Mercedes präsentiert: Vertrieben wird die Hardware-Nachrüstlösung, für die das deutsche Kraftfahrt-Bundesamt die Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) erteilt hat und die den NOx-Ausstoß vermindert, über die Großhandelspartner von Bosal (und in Deutschland auch über die 40 Einbaupartner von Dr. Pley, der das System entwickelt hat). Auch für Österreich gebe es Gespräche darüber, ob

(V. l.) Dr. Martin Pley, Bosal-CEO René de Wit und Bosal-Aftermarket-Boss Philippe Gandrillon

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Der SCR-Kat soll Fahrverbote vermeiden und den Fahrzeugwert sichern

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die Hersteller die Kosten für die Umrüstung, die etwa drei Arbeitsstunden in Anspruch nimmt, in Deutschland im November in Vertragswerkstätten von Volvo und BMW beginnt und um rund 3.600 Euro angeboten wird, rückerstatten: In Deutschland strecken die Kunden den Betrag vor und fordern ihn dann von den Herstellern zurück. Die Umrüstung umfasst den Einbau eines Steuergeräts, des SCR-Katalysators, des Hydrolysegeräts sowie eines AdBlue-Tanks und diverser Sensoren. Die Umrüstung wird in Deutschland auch in die Fahrzeugpapiere eingetragen.

Diese Typen kann man umweltfreundlicher machen Um zu vermeiden, dass Fahrverbote diese Euro-5Dieselmodelle treffen, gibt es Umbausätze mit ABE für Volvo S60, V60 XC60, V70, XC70 und S80, ebenso für die BMW-Modelle 318d und X3 2.0d und die Mercedes-Modelle C220/250cdi, E220/250cdi, GLK220cdi und V220cdi. Für die BMW-Modelle 320d, 518d, 520d und 525d soll die ABE in Kürze folgen. • (ENG)


Fokus

IAA

Schleuderfreies Abschleppen Viel Neues konnte man am Stand von FitZel- und Algema-Konstrukteur Eder entdecken: Alle lieferbaren Transporter haben nun ESP, ein Gutteil die neue Algema-Felge.

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Alle Transporter mit ESP, neue Algema-Felge

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Vom Potenzial neuer Sparten

Markus Bonnetsmüller, Eder-Verkaufsleiter Deutschland+Österreich

messe

Alle Fahrzeuge des bei Eder hergestellten Fahrzeugtransporterprogramms auf Basis von Leichtnutzfahrzeugen – „Einzel- wie Doppelkabinen können nun mit ESP ausgeliefert werden“, betont Bonnetsmüller. Da müsse auch nichts mehr ausprogrammiert werden. Das neue Transportermodell VW T6.1 ist der-

zeit noch im Zulauf, die ersten Fahrgestelle werden im 4. Quartal 2019 bestellbar sein. Zur Auslieferung parat sein dürften diese Fahrzeuge dann voraussichtlich ab dem Ende des 1. Quartals 2020. Damit kein Engpass entsteht, hat Eder für die Algema- und Fit-Zel-Produktion noch 40 Zugköpfe bevorratet, so bleibt der Speeder2 auch weiterhin lieferbar. Das „Flottmachen“ liegengebliebener E-Autos werde ein neues Thema sein, sagt Bonnetsmüller. Die Algema-Fitzel-13-Zoll-Alufelge für 195/50-R13C-Reifen, die beim Speeder2 und beim Anhänger Eurotrans mit 3,5 Tonnen Gesamtgewicht montiert ist, wurde in noch robusterer Ausführung in einem bläulichen Anthrazitlack neu aufgelegt. • (ENG)

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ie Auswahl bei Fahrgestellen hat sich zeitweilig durch das WLTP-Thema verringert. „Ein Teil der Autohersteller bietet gewisse Varianten nicht mehr oder neue noch nicht an“, sagt Markus Bonnetsmüller, bei Fit-Zel- und Algema-Fahrzeugtransporterhersteller Eder gemeinsam mit Hubert Gasperlmair als Verkaufsleiter für Deutschland und Österreich tätig. „Wir hoffen natürlich, dass es künftig auch eine vernünftige Lösung für das Thema WLTP-Bestimmung nach dem Umbau von Fahrzeugen gibt, von dem eigentlich alle Aufbauer in Europa betroffen sind.“

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Früher sahen nur Profis die Produkte von Mann+Hummel. Heute sorgen sie, für alle sichtbar, am Stuttgarter Neckartor für reine Luft.

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ie Diversifizierung hat aus dem Autozulieferer Mann+Hummel einen in vielen Geschäftssparten gefragten Lieferanten von Filterlösungen für verschiedene Medien gemacht: Das machten President und CEO Werner Lieberherr und Dr. Gunnar-Marcel Klein, Vorstand Engineering Filter Elements, assistiert von Marketing- und PR-Chefin Eva Borowski, beim Standrundgang deutlich.

Bremsstaubfilter und E-Mobility-Portfolio Die großen „Mann+Hummel-Würfel“, die am stark emissionsbelasteten Stuttgarter Neckartor und künftig auch an zahlreichen anderen Standorten als Feinstaubfilter für reine Luft sorgen, sind das wohl spektakulärste Beispiel der neuen, nicht allein auf das Auto fokussierten Geschäftstätigkeit des international aufgestellten Ludwigsburger Filtrations-

spezialisten. Eine grundsätzlich neue Anwendung ist auch der noch vor Serieneinsatz gezeigte, weiterentwickelte Bremsstaubfilter, der, direkt an den Bremsscheiben angebracht, die Feinstaubbelastung verringern soll. Der mit Hella Behr Plastic Omnium entwickelte Feinstaubpartikelfilter (im Bild mit teilgeöffneter Jalousie) nutzt den bisher der Crashbox vorbehaltenen Raum im Frontend und wirkt vor allem im City-Einsatz. Für mehr E-Reichweite spart das E-Mobility-Portfolio Energie: spezielle FreciousSmart-Filter für den Innenraum, Heiz- und Kühlkomponenten für Batterie, E-Motor, Leistungselektronik und zum Schutz der Brennstoffzelle. • (ENG).

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Eva Borowski, Werner Lieberherr, GunnarMarcel Klein

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IAA

FOKUS

48 Volt, China und der Brexit Valeo-Geschäftsführer Jacques Aschenbroich gab vor ausgewählten Journalisten aus Europa auf der IAA einen Rückblick und Ausblick.

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leich zu Beginn erläuterte Aschenbroich, wie wichtig die IAA für Valeo sei: „Wir treffen hier Hunderte Ingenieure und die Chefs unserer Kunden.“ Aschenbroich sprach von einer Evolution am Kfz-Markt: „Die Elektrifizierung, die jetzt auf der

Valeo sei auch bei Fahrerassistenzsystemen und beim autonomen Fahren weltweit führend: „Leider wird darüber auf der IAA viel zu wenig gesprochen.“ Doch gerade in diesem Bereich erhalte Valeo derzeit viele Bestellungen von Autoherstellern – etwa von verschiedenen Sensoren und Laserscannern.

Was passiert in China?

MESSE

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„Elektrifiziert und vernetzt“

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Elektrische Antriebe für die Zukunft

Gedanken macht man sich bei Valeo auch über das Geschäft in China: „Wir haben nach dem unerwartet starken Jacques AschenValeo hat einen 48-Volt-StartergeneraRückgang von 7 Prozent im broich, Valeo-CEO tor auf den Markt gebracht Juli und August eine leichte IAA zu sehen ist, betreiben wir schon seit Stabilisierung gesehen.“ 10 Jahren.“ Man bündle viele Ressourcen Und das Thema Brexit? „Niemand weiß, was nach in Richtung 48-Volt-Technologie für den Antriebsdem 31. Oktober passieren wird. Wir haben dort strang, und zwar in einem Joint Venture mit Sieaber kein Werk und beliefern das Vermens: „Wir müssen das, was entwickelt wurde, jetzt einigte Königreich vom Kontinent in Verkäufe und Profit umwandeln.“ und aus Irland.“ • (MUE)

CHBERIC

Bosch-Chef Dr. Volkmar Denner gab auf der IAA einen Ausblick in die Zukunft: „Emissionsfreie Mobilität ist möglich – wenn sie für die Menschen bezahlbar bleibt und ihr Nutzen begeistert.“

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ie die Mobilität von morgen aussehen wird? Bosch-Geschäftsführer Dr. Volkmar Denner gab auf diese Frage auf der IAA mehrere Antworten. „Wir stellen uns die Mobilität von morgen nicht nur elektrifiziert und automatisiert vor, vielmehr auch vernetzt und personalisiert.“

Denner versprach auf der IAA leistungsstarke Rechner, um die Integration von Infotainment-Systemen und Fahrerassistenz-Funktionen zu gewährleisten. Die Rechenleistung werde sich in wenigen Jahren mindestens um den Faktor 1.000 vergrößern.

Diesel- und Benzinmotoren weiter entwickeln

48-Volt-Batterie: Bosch macht auch Benziner effizienter

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Doch bis es so weit sei, müsse noch weitere Entwicklungsarbeit geleistet werden: „Schon jetzt beschäftigt unser Unternehmensbereich Mobility Solutions gut 14.000 Software-Entwickler.“

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Denner meinte, dass bis ins Jahr 2030 etwa drei Viertel aller Neuwagen entweder Benzin- oder Dieselantrieb fahren werden – ob mit oder ohne Hybrid. Gerade deshalb müsse man diese Motoren weiter entwickeln: „Das ist praktizierter Umweltschutz.“ Diesel würden schon jetzt mit der neuesten Technik von Bosch nahezu kein Stickoxid mehr ausstoßen. Nun werde man sich der Partikelreduktion im Benziner zuwenden, hieß es auf dem Bosch-Stand auf der IAA. Außerdem könne Bosch mit regenerativen Bremssystemen oder der iDisc-Bremsscheibe schon jetzt den Bremsstaub vermindern. „Dem Ziel eines Straßenverkehrs, der die Luft nicht mehr belastet, kommen wir immer näher.“ • (MUE)


MESSE

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FOKUS

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IAA

Nachhaltige Mobilität

Unter dem Motto „Making Mobility Sustainable and Autonomous“ legt Schaeffler den Fokus auf die innovative Gestaltung nachhaltiger Mobilität.

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ir sehen den aktuellen Wandel als Chance, mit unseren Technologien im Bereich Antriebsstrang und Fahrwerk unseren Beitrag dazu zu leisten“, sagt Klaus Rosenfeld, Vorsitzender des Vorstandes der Schaeffler AG. Die gesamte Energiekette der Mobilität stand damit im Zentrum des IAA-Messeauftritts, dazu kamen innovative Highlights als Systemlösungen. So zeigte Schaeffler erstmals eigene Elektromotoren in diversen Leistungsklassen, deren Serienproduktion nun startet. „Unsere Produkte decken die ganze Bandbreite an Elektrifizierungsmöglichkeiten ab, von der milden Hybridisierung über Vollhybrid- und Plugin-Hybridfahrzeuge bis hin zu Hochleistungselektromotoren, die sich für reine Elektrofahrzeuge eignen“, erklärt Matthias Zink, Vorstand Automotive OEM bei Schaeffler. Dabei reicht die Bandbreite der Inhouse-Produktion von 48 bis 800 V mit Leistungen zwischen 15 und 300 kW. 2021 startet die Fertigung einer E-Maschine für mehrere

Elektrofahrzeuge eines führenden europäischen Automobilherstellers.

Dezitiertes Hybridgetriebe

Schaeffler Mover als Antwort auf die fortschreitende Urbanisierung

Eine weitere wichtige Lösung stellen dezitierte Hybridgetriebe (Dedicated Hybrid Transmission, DHT) dar. Dabei sind elektrischer Antrieb und Getriebe so vereint, dass sich eine abgeschlossene Bau- und Funktionseinheit ergibt. Die fortschreitende Urbanisierung beantwortet Schaeffler mit der neuesten Version des Schaeffler Mover, einer autonom fahrenden und hochflexiblen Entwicklungsplattform, bei der zahlreiche neue SchaefflerTechnologien zum Einsatz kommen. • (GEW)

Was passiert angesichts des dramatischen Aussteller- und Besucherrückgangs der IAA mit der Vienna Autoshow im Jänner? Dazu ein Kommentar von Dr. Christian Pesau.

„Automessen auf dem Prüfstand“

J Dr. Christian Pesau, Geschäftsführer des Arbeitskreises der Automobilimporteure in der Industriellenvereinigung

eder, der heuer auf der IAA in Frankfurt war, musste wohl feststellen, dass diese Messe ihrer Rolle als globale Leitmesse in dieser Form nicht mehr gerecht wird. Die Zeichen der Zeit müssen sicherlich erkannt werden, was wohl auch eine der größten Herausforderungen für den neuen Präsidenten des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) sein wird. Wichtig ist, dass diese für unsere Branche so bedeutende Interessenvertretung eine starke Stimme bekommt. Das ist dringend notwendig, insbesondere in Zeiten, in denen der Automobilindustrie auf vielen Ebenen ein eisiger Wind entgegenweht!

Richtung Transformation und Elektromobilität Auch wir müssen diesen Entwicklungen auf der Vienna Autoshow Rechnung tragen. Auf der VAS 2020 werden weniger Hersteller als in den vergangenen Jahren ausstellen, allerdings werden die Besucherinnen und Besucher dennoch eine deutlich komplettere Messe als in Frankfurt zu sehen bekommen. Trotz allem ist diese Entwicklung für uns natürlich schade, da wir sehen, dass das Publikumsinteresse an der Vienna Autoshow nicht nur ungebrochen ist, sondern im Gegensatz zur sinkenden Frequenz in den Schauräumen jedes Jahr sogar noch wächst. Für 2020 haben wir das Konzept jedenfalls noch mehr in Richtung Transformation und Elektromobilität geöffnet, doch auch wir sind gespannt, wie es mit der Reise weitergeht. •

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Umfrage

FOKUS

Kunden reagieren kaum „Nach meiner Wahrnehmung reagieren Kunden kaum auf internationale Automessen und auch nicht auf die heuer im Rahmen der IAA stattfindenden Demonstrationen“, berichtet Michael Schmidt, Geschäftsführer Höglin- Michael ger Denzel/Linz. Viele Kunden würden sich Schmidt im Netz informieren. „Wobei die Menschen dann natürlich ins Autohaus kommen, weil sie sich die Fahrzeuge ansehen und auch erleben wollen.“ Im Gegensatz zu internationalen Veranstaltungen seien Regionalmessen von großer Bedeutung: „Der Linzer Autofrühling ist für uns eine sehr, sehr wichtige Messe, die sich in der Folge auch äußerst positiv im Autohaus widerspiegelt.“

Kaum zusätzliche Frequenz „Nach meinem Eindruck informieren sich die Kunden hauptsächlich im Internet. Messen wie die IAA bringen meiner Meinung nach kaum zusätzliche Kundenfrequenz“, sagt Manfred Linder, Manfred Geschäftsführer Auto Lindner/Salzburg. Der Lindner Kunde wisse beim Betreten des Schauraums oft ganz genau, was er wolle. Wichtiger für Lindner sei die Automesse Salzburg: „Sie ist für uns schon von großer Bedeutung, denn sie ist auch ein Besuchermagnet.“ Viele lokale Kunden tummelten sich auf dieser Schau und knüpften den Kontakt zum Händler. „Diese jährlich stattfindende Veranstaltung will ich nicht missen, denn sie stellt für mich als lokalen Händler einen verlängerten Schauraum dar.“

„Regionalmesse ist von großer Bedeutung.“

Automessen: Frequenzbringer oder alter Hut? Galten große internationale Automessen einst als glamouröse Leitveranstaltungen der Kfz-Branche, scheint das Interesse – wie sich jüngst bei der IAA zeigte – abzuflauen. Haben derartige Autoschauen auch Auswirkungen auf Kaufverhalten von Kunden? Von Dieter Scheuch

Hinterfragen, ob sich das lohnt „Es ist sicher so, dass sehr Autointeressierte solche Veranstaltungen gerne besuchen und auch die begleitende Berichterstattung lesen“, sagt Ing. Wolfgang Rötzer, Geschäftsführer Autohaus Dosenberger/Innsbruck. „Dennoch lässt sich das Ganze, bedingt durch die heutzutage zur Verfügung stehenden digitalen Möglich- Ing. Wolfgang Rötzer keiten, auch hinterfragen und man könnte überlegen, ob sich dieser Aufwand tatsächlich noch lohnt.“ Die Hersteller stünden mittlerweile – je nach Verfügbarkeit von Neuigkeiten – mit unterschiedlichsten Medien in Kontakt, „und Highlights, die früher auf großen Messen präsentiert worden sind, verlieren durch Vorberichterstattung an Bedeutung.“

Manfred Lindner

Messen erregen Aufmerksamkeit Spielen keine große Rolle mehr „Meiner Meinung nach spielen internationale Automessen wie die IAA oder der Genfer Automobilsalon – auch was die Kunden-Resonanz im eigenen Schauraum betrifft – im Digitalzeitalter keine große Rolle mehr“, meint Josef Sintschnig Komm.-Rat Josef Sintschnig, Seniorchef Autowelt Sintschnig GmbH/Klagenfurt. Auch bei der Regionalmesse Kärntner Autofrühling sei man jetzt das 2. Jahr nicht mehr dabei gewesen. Früher seien Messen eine echte Attraktion gewesen, bei denen es auch entsprechende Abschlüsse gegeben habe. Viele Kunden informierten sich heutzutage im Netz über neue Modelle und kämen danach bestens vorbereitet ins Autohaus.

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„Eine Resonanz im Schauraum nach großen Automessen wie der IAA oder dem Genfer Automobilsalon ist von unserer Seite aus schwer festzustellen“, erklärt Ing. Gottfried Koch, Geschäftsführer Autohaus Koch/Feldkirch und Landesgremi- Ing. Gottfried Koch alobmann der Vorarlberger Fahrzeugtechnik. Natürlich seien die Kunden mittlerweile durchs Internet gut informiert, „allerdings bilden große Messen wie die IAA oft den Auftakt für die Einführung neuer Modelle wie etwa heuer für den VW ID.3 – was eine entsprechende mediale Aufmerksamkeit mit sich brachte“. Bei seinen Kunden gebe es „eine Handvoll, die auf die IAA fahren“, die meisten informierten sich aber digital, „dennoch wecken große Messen bei vielen Kunden das Interesse und den Entschluss, ins Autohaus zu kommen“.


FOKUS

Umfrage

Berichterstattung hat Einfluss „Österreich hat mit der Vienna Autoshow eine große Messe. Ich glaube nicht, dass große ausländische Messen wie die IAA oder der Genfer Automobilsalon auf das Kaufverhalten unserer Kunden großen Einfluss oder ent- Werner sprechende Auswirkungen haben“, meint Schirak Ing. Werner Schirak, Geschäftsführer Schirak KG/St. Pölten. Wobei generell die Berichterstattung in großen Medien, in deren Rahmen doch immer wieder spannende Neuheiten präsentiert würden, „aber ganz wichtig ist“. Ein jährlicher Messebesuch einer derartigen Veranstaltung für Händler sei „aber grundsätzlich interessant, vor allem um die generelle Richtung der Entwicklung zu erkennen“.

„Ein Messebesuch ist interessant, um die Richtung der Entwicklung zu erkennen.“ Werner Schirak

„Ich vermute, dass die Kunden schon oft im Vorfeld wissen, was es Neues gibt, manchmal auch sogar vor dem örtlichen Händler.“ Marko Fischer

Messe-Präsenz muss sein „Ich glaube, dass die Präsenz auf großen Messen nicht wegzudenken ist, denn viele große Marken befürchten, wenn sie nicht dabei sind, dass ein dominierender deutscher Konzern die Messen wie die IAA allein durchführt und Marko Fischer so auch einen Riesenvorteil hätte“, meint Marko Fischer, Geschäftsführer F+M Fischer/Wien. Mittlerweile gebe es eine sehr schnelle Informationsübermittlung: „Ich vermute, dass die Kunden schon oft im Vorfeld wissen, was es Neues gibt, manchmal auch sogar vor dem örtlichen Händler, weil es internationale Informationen gibt.“ Messbar seien deren Auswirkungen im Autohaus nicht: „Das geht nur, wenn wir gezielt eigene Aktionen machen, was wir auch das ganze Jahr über tun!“

„Der Zustrom ist auch nicht mehr jener, wie er in alten Zeiten war.“ Gerhard Schranz

Keinerlei Auswirkungen „Große internationale Automessen haben in unserem Autohaus keinerlei Auswirkungen und sind für uns daher nicht relevant“, unterstreicht Bernhard Radauer, Geschäftsführer Autohaus Radauer/ Neumarkt (Steiermark). Viele Kunden, die Bernhard Radauer den Schauraum aufsuchten, informierten sich im Vorfeld im Internet. Enorm wichtig seien dagegen Regionalmessen. „Da sind wir sehr stark vertreten wie etwa auf einer Wirtschaftsmesse in Neumarkt, am Wiesenmarkt in St. Veit an der Glan und am Maxlaunmarkt in Niederwölz. Dort verkaufen wir auch auf dem Messestand unsere Autos. Auf diesen Messen können wir regelmäßig zwischen 50 und 70 Fahrzeuge, sowohl Neu- als auch Gebrauchtwagen, absetzen“, so Radauer.

Neugier wird oft im Netz gestillt „Es hat sich insofern geändert, weil die Hersteller im Internet mittlerweile alles präsentieren“, so Komm.-Rat Gerhard Schranz, Geschäftsführer Schranz GmbH/Oberwart und Landesinnungsmeister des burgenländischen Fahrzeughandels. „Die Gerhard Schranz Zeiten, in denen man auf eine Messe gegangen ist, um ein neues Modell dort das erste Mal bestaunen zu können, sind nicht mehr jene wie vor 15 oder 20 Jahren.“ Die Neugier werde mittlerweile hauptsächlich im Netz gestillt, die Modelle würden Interessierte oft bereits vor der Markteinführung kennen. „Wenn wir ein neues Modell in unserem Autohaus präsentieren, ist der Zustrom auch nicht mehr jener, wie er in alten Zeiten war.“

„Große Automessen haben für uns keinerlei Auswirkungen.“ Bernhard Radauer

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„Unser Ziel ist es, den Rückgang bei den Neuzulassungen, den wir in den ersten acht Monaten hatten, bis zum Jahresende aufzuholen.“

„Die CI-Anforderungen am bestehenden Standort sind aus Platzgründen nicht erfüllbar.“ Mag. Manfred Bijondic

Mag. Heimo Egger, Geschäftsführer Mazda Austria Ing. Wolfgang Prisching

Neues Gehege für Jaguar Mit der Übersiedlung der Marken Jaguar und Land Rover von GB Premium Cars zu Denzel Graz per 1. August 2020 ist nicht nur ein Neubau auf dem Gelände des Kundencenters in der Wetzelsdorfer Straße verbunden, sondern auch der Wechsel von GB-Premium-Cars-Chef Mag. Manfred Bijondic und seiner Mitarbeiter zu Denzel: Dort wird, um den reibungslosen Übergang des bei Denzel Graz neuen Jaguar-/Land-Rover-Bereichs zu gewährleisten, Bijondic mit seinem Team ab Juli 2020 tätig sein. Das Denzel Kundencenter Graz führt seit 2. September 2019 der gebürtige Grazer Ing. Wolfgang Prisching, der Kundenorientierung, Handschlagqualität und ehrliche, fundierte Beratung als oberste Maxime für langfristige Kundenbeziehungen bezeichnet. „Da die CI-Anforderungen am bestehenden Standort aus Platzgründen nicht erfüllbar sind und ein 6 Millionen Euro schwerer Neubau kurz vor Erreichen des Pensionsalters wenig sinnvoll erscheint, muss man an neuen, zukunftsträchtigen Lösungen arbeiten“, sagt Bijondic.

15 E-Autos übergeben 15 Hyundai Ioniq Elektro wurden an die Wiener Netze GmbH von Komm.-Rat Michael Heilmann, Fleet Director Hyundai Import GmbH, übergeben. „Wir freuen uns, dass wir die Wiener Holding von unseren Produktqualitäten überzeugen konnten“, so Heilmann. „Die neuen Dienstfahrzeuge unterstreichen den Nachhaltigkeitsgedanken unseres Unternehmens“, so Paul Schöberl, Leiter Wiener Netze Fuhrparkmanagement.

Standorte gesucht Wiesenthal-Geschäftsführer Henrik Starup-Hansen ist nach einer Konsolidierungsphase wieder auf Expansionskurs. Im Südosten Wiens sucht er einen Standort für Gebrauchtwagen und einen für Lack+Karosserie.

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„Der XCeed ist eine wichtige Ergänzung, hat aber für Österreich nicht jene Bedeutung wie für andere Länder.“ Mag. Alexander Struckl, Geschäftsführer Kia Austria

„Die Zukunft schaut nicht schlecht aus, weil die Mobilität erhalten bleiben wird!“ Komm.-Rat Ing. Josef Harb, Bundesgremium Fahrzeugtechnik

„Besser kein Geschäft als eines, bei dem man Geld verliert!“ Tipp des Autors Roman Kmenta in seinem Buch „Zu teuer“


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handel

„26 Mal von 0 auf 200 km/h“ Das neue E-Auto Taycan sei von Beginn an nahe am Porsche 911 konzipiert gewesen, sagt Projektleiter Dr. Stefan Weckbach. Mehr als 20.000 Kunden haben weltweit bereits reserviert. Von Mag. Heinz Müller

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UTO-Information: Auf der IAA in Frankfurt zeigte Porsche den Taycan, das erste vollelektrisch betriebene Modell von Porsche. In den vergangenen Wochen wurde immer wieder darüber geschrieben, wie oft dieses Modell die Maximalbeschleunigung auf 200 km/h schafft. Ist das bei einem Elektroauto wirklich so wichtig? Dr. Stefan Weckbach: Wir haben schon zu Beginn überlegt, die Porsche-typische Performance auf einem stabilen Level anzubieten. Dazu gehört auch die Beschleunigung von 0 auf 100 oder von 0 auf 200 km/h. Letzteres schaffen wir 26 Mal hintereinander, wobei wir beim ersten Mal nur um 0,8 Sekunden schneller sind als beim letzten Mal. Und der Durchschnitt von 0 auf 200 km/h liegt unter 10 Sekunden. Solche Werte sind für unsere Kunden extrem wichtig. Wir haben uns, als wir vor vier Jahren mit diesem Auto begonnen haben, interne Ziele gesetzt: Wichtig war immer, mit dem Taycan möglichst nahe an unserer Ikone, dem 911er zu sein. Daher ist auch die Sitzposition fast identisch, obwohl im Unterboden die Batterien verbaut sind. Wie haben Sie es geschafft, dass die Batterien bei solchen Belastungen gekühlt werden? Weckbach: Wir haben viel Zeit dafür investiert, dass die Kühlleistung bei jenen Komponenten ankommt,

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die sie benötigen. Im Zweifelsfall wird die Klimaanlage heruntergeregelt. Die Geräuschkultur ist für Sportwagenfahrer sehr wichtig. Wie ist das beim Taycan, wo der Motor ja keine Geräusche verursacht? Weckbach: Wenn man von Geräuschkultur spricht, muss man mehrere Facetten beleuchten. Das eine ist der Fußgängerschutz: Hier gibt es gesetzlich vorgeschriebene Geräusche für die verschiedenen Gegenden in der Welt. Das andere betrifft das, was die Insassen hören: Da haben wir uns schon zu Beginn der Entwicklungen viele Gedanken gemacht. Uns war schnell klar, dass der Taycan nicht synthetisch klingen darf, sondern die Geräusche auf der Technologie beruhen. Das heißt, wir nehmen den echten Sound der Leistungselektronik und machen ihn niederfrequent, sodass man ihn etwas modifiziert im Innenraum hört. Das spiegelt dann immer den aktuellen Fahrzustand wider. Ist dieser Klang überall gleich? Weckbach: Ja, der Taycan hat weltweit den gleichen Sound. Es gibt auch keine Optionen wie zum Beispiel einen V8-Klang oder Turbo oder GT2. Das ist nicht wie bei Klingeltönen, obwohl wir damit vermutlich Geld verdienen könnten. Das machen wir nicht.


Handel

Wie ist es Porsche gelungen, die Produktion dieses Autos ins Werk Zuffenhausen zu integrieren? Weckbach: Der Umbau einer Fabrik mitten in der Stadt war nicht einfach: Wir mussten ja eine neue Montagelinie und eine neue Lackiererei bauen, während die Produktion des 718 und des 911 weitergelaufen ist. Es war eine RiesenHerausforderung: Doch wir hatten auch Glück mit dem Wetter, denn wir hatten keine harten Winter. Und wir hatten viel Unterstützung der Stadt. Dadurch ist die Fabrik gleichzeitig mit dem Auto fertig geworden. Welche weiteren batterieelektrischen Fahrzeuge sind bei Porsche schon fixiert – und wann kommen sie auf den Markt? Weckbach: Der nächste wird der Taycan Cross Turismo, also ein Auto mit etwas mehr Bodenfreiheit und höherem Nutzwert, das Ende 2020 auf den Markt kommt. Auch dieses Auto wird auf der Plattform J1 aufgebaut sein. Dann kommt ein Elektroauto der nächsten Generation des Macan, das auf der gemeinsam mit Audi entwickelten Plattform stehen wird. Anfang des kommenden Jahrzehnts ist damit zu rechnen. Wird der Taycan auch mit einer kleineren Batterie angeboten? Weckbach: Gerade bei Sportwagen ist das immer eine große Frage, weil man ja Reichweite und Gewicht berücksichtigen muss. Wir haben uns bewusst für die 93-kWh-Batterie entschieden, was eine Reichweite bis zu 450 Kilometern ermöglicht. In potenziell nachfolgenden Derivaten werden wir

kleinere Batterien anbieten. Aber es ist noch zu früh, um über den Zeitpunkt oder die Größe zu sprechen. Wie sieht es mit der Nachfrage aus? Weckbach: Wir haben mehr als 20.000 Interessenbekundungen, aber keine harten Kaufverträge. Wir hoffen, dass das gut funktioniert. Wenn die Nachfrage steigt, können wir die Produktion auch erhöhen, wenn auch nicht von heute auf morgen. Das ist mit unseren Lieferanten, auch aus dem Batteriebereich, so besprochen. Woher kommen die Kunden des Taycan? Weckbach: Für uns war immer klar, dass wir mit dem Taycan Geld verdienen wollen, schließlich handelt es sich um eine Riesen-Investitionen. Daher haben wir unser erstes Elektroauto auch nicht als SUV positioniert, da wir mit dem Cayenne und dem Macan sehr erfolgreich sind. Der Taycan wurde unterhalb des Panamera positioniert: Also in ein Segment, in dem Porsche bisher nicht aktiv war – um neue Kunden zur Marke zu bringen. Bisher sehen wir, dass etwa 50 Prozent der Interessenten aktuell keinen Porsche haben oder auch noch nie einen hatten. Die restlichen 50 Prozent sind bestehende PorscheKunden, die oft zwei, drei, vier Autos besitzen. Für sie wird der Taycan ein zusätzliches Fahrzeug sein.

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Dr. Stefan Weckbach ist Leiter des Elektroauto-Projekts (Baureihe BEV) bei der Dr. Ing. h.c. F. Porsche Ag in Stuttgart

Welche Märkte sind für den Taycan am wichtigsten? Weckbach: Die USA, Europa und China – wobei wir in den USA wahrscheinlich etwas mehr verkaufen

„Bisher sehen wir, dass etwa 50 Prozent der Interessenten für den Taycan aktuell keinen Porsche haben oder auch noch nie einen hatten.“ werden als in Europa oder China. Doch wir sprechen auch Märkte an, in denen Porsche bisher nicht so viele Autos abgesetzt hat: Zum Beispiel Norwegen, wo wir pro Jahr stets etwa 700 Fahrzeuge über alle Baureihen verkauft haben. Für den Taycan gibt es in Norwegen mehr als 3.000 Interessenten. •

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Dmitry Kolchanow, Jaguar Land Rover: „Alle Produkte, die wir ab 2020 auf den Markt bringen, werden in irgendeiner Form elektrrifiziert sein. Wir glauben fest daran, dass das eine Einbahnstraße ist.“

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450 Kundenbestellungen in den ersten drei Septemberwochen schaffte der Mazda CX-30

Viele Kunden anderer Marken Schon wenige Tage nach Markteinführung des Mazda CX-30 zeichnet sich ab, dass das sportlich designte SUV die hohen Erwartungen des Importeurs und der Händler erfüllen könnte. Von Mag. Heinz Müller

I

n den Monaten bis Jahresende will Mazda Austria wieder auf die Überholspur. „Unser Ziel ist es, den Rückgang bei den Neuzulassungen, den wir in den ersten acht Monaten hatten, bis zum Jahresende aufzuholen“, sagt Geschäftsführer Mag. Heimo Egger. Nach 8 Monaten liegt Mazda bundesweit bei 6.002 Neuzulassungen, was einem Minus von 12,29 Prozent im Jahresvergleich entspricht. Der Marktanteil sank in diesem Zeitraum von 3,05 auf 2,89 Prozent. Seine Zuversicht begründet Egger unter anderem mit der Einführung des CX-30, der seit 20. September bei den Händlern steht. Insgesamt will Mazda bis Jahresende ungefähr das Ergebnis des Vorjahres (10.739 Neuzulassungen, das waren 3,15 Prozent Marktanteil) erreichen. Der neue CX-30 soll rund 900 Stück bis Jahresende beitragen. Die Vorzeichen stehen gut. „Wir hatten allein im September 450 Kundenbestellungen für den CX30“, sagt Egger. Erfreulich ist auch, Mag. Heimo Egger, Geschäftsführer dass Mazda mit dem CX-30 überMazda Austria proportional viele Neukunden von Fremdmarken gewinnt. Geht es nach Plan, wird der CX-30 im kommenden Jahr zum volumenstärksten

„Wir haben die Standards für das neue Elektroauto bewusst sehr moderat gehalten: Wir schreiben nur eine Wallbox und einen Werkzeugkoffer vor.“

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Mazda. Etwa 3.300 Einheiten sind für 2020 eingeplant. Auf Platz 2 werden entweder der Mazda3 oder der CX-5 liegen. Hingegen wird der CX-3, der heuer in der markeninternen Rangliste führt, im kommenden Jahr keine so große Rolle in der Statistik spielen, da dieses SUV einem Facelift unterzogen wird und daher erst ab Juni wieder verfügbar sein wird. „Wir haben aber noch genügend CX-3 bei den Händlern“, sagt Egger.

2020 kommt das erste Elektroauto Für Mazda ist 2020 insofern bedeutend, da neben dem Facelift des CX-3 (Juni), einem überarbeiteten Mazda2 sowie Neuheiten beim MX-5 und beim CX-5 auch das erste Elektroauto auf den Markt kommt. Dieses wird auf der Tokyo Motorshow Ende Oktober 2019 präsentiert. Einen Termin für die Markteinführung in Österreich gibt es aber noch nicht. „Wir haben die Händler schon im April über die neuen Standards informiert“, sagt Egger, „diese Standards haben wir bewusst sehr moderat gehalten: Wir schreiben nur eine Wallbox vor, das ist sicher eine überschaubare finanzielle Belastung.“ Viele Händler würden ohnedies freiwillig mehrere dieser Ladeboxen für Elektroautos aufstellen. „Es gibt auch Beratung und Unterstützung von uns und durch eine externe Firma“, sagt Egger. Auch beim Spezialwerkzeug (1 Standardkoffer) und bei den HochvoltSchulungen für die Kfz-Techniker sei alles mit den Händlern akkordiert. •


Handel

Rascher Nachschub Mit rund 20.000 Batterien bietet Batterieprofi nicht nur für automotive Anwendungen die passenden Produkte.

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ür Autohäuser, Kfz-Werkstätten und -Teilehändler, aber auch Motorradwerkstätten und -fachgeschäfte bietet Batterieprofi die passenden Produkte für alle Fahrzeuge. Neben Marken wie Varta, Dynavolt, Fiamm, Exide und weiteren wird mit „Startprofi“ auch eine Eigenmarke im Sortiment geführt, die von den Kunden als zuverlässige und langlebige Batterie geschätzt wird.

Geschäftsführer Alexander Pauer Ebenso für nicht alltägliche Anwendungen wie US-Fahrzeuge mit Frontanschluss oder Oldtimer, für die die Batterien in ihrer ursprünglichen Bauweise (Hartgummikasten und außenliegende Verbinder) zu 80 Prozent von Hand gefertigt werden, hat der Betrieb die notwendigen Referenzen im Sortiment. Auch für die Lieferung größerer Stück-

Eigenmarken werden für alle Anwendungen geführt

Vertriebsleiter Christian Dillinger

zahlen ist man gerüstet, so Geschäftsführer Alexander Pauer: „Wir haben im Schnitt 20.000 Batterien auf Lager.“ Das 1956 gegründete Fachgeschäft mit 21 Mitarbeitern bietet neben den 5 Filialen Wien 9, 10, 22, 23 sowie Groß Enzersdorf auch einen Außendienst, der mit einer raschen Auslieferung der Bestellungen für reibungslose Abläufe bei den Kunden sorgt.

Immer für die Kunden erreichbar Das Team rund um Vertriebsleiter Christian Dillinger liefert mit 6 Fahrzeugen 2-mal täglich die Kundenbestellungen aus. Ebenso stehen Dillinger und Pauer nahezu rund um die Uhr als Ansprechpartner für Bestandskunden, aber auch Neukunden bereit. Je nach Anwendungsgebiet werden die passenden Angebote geschnürt. • (MPI)

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XCeed sorgt für mehr Speed Weniger Verkäufe, aber ein höherer Marktanteil: Kia hinkte in den ersten 8 Monaten den hohen Erwartungen hinterher. Zusätzlicher Hoffnungsträger ist der neue XCeed. Von Mag. Heinz Müller

M

it rund 500 Neuzulassungen des neuen XCeed rechnet Mag. Alexander Struckl, Geschäftsführer von Kia Austria, für das kommende Jahr: Das wäre etwa die Hälfte dessen, was für die schon etablierten Versionen des Ceed, also den Fünftürer und den Kombi, erwartet wird. Das vierte Mitglied der Modellfamilie, der ProCeed, dürfte ebenfalls auf etwa 500 Einheiten kommen. „Der XCeed ist also eine wichtige Ergänzung, hat aber für Österreich nicht jene Bedeutung wie für andere Länder.“ Dort soll das sportlich gestylte SUV mehr Neuzulassungen erreichen als alle anderen Versionen des Ceed gemeinsam. Der XCeed ist in Österreich

„Kia lebt von immer neuen Kunden. Unsere Eroberungsrate ist eine der höchsten aller Marken. Die Loyalität ist eher gering.“ Mag. Alexander Struckl, Geschäftsführer Kia Austria

seit September ab 21.790 Euro erhältlich; er soll vor allem Neukunden an die Marke binden. „Kia lebt von immer neuen Kunden“, so Struckl: „Unsere Eroberungsrate ist eine der höchsten aller Marken. Die Loyalität ist eher gering.“ Das Ceed-Portfolio wird Anfang 2020 durch einen Mild-Hybrid und einen Plug-in-Hybrid ergänzt.

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Zu diesem Zeitpunkt wird ein anderes Modell von Kia, nämlich der Optima, nicht mehr in der Palette sein: Das Mittelklasse-Modell, von dem in Österreich in den ersten 7 Monaten dieses Jahres 31 Stück neu zugelassen wurden, läuft in ganz Europa aus. Ausschlaggebend ist der nicht wirklich zufriedenstellende Absatz, er ist auch in Österreich im Jahresvergleich von 77 auf 31 Stück gesunken. Außerdem wären im Zuge der WLTP-Umstellung für den Optima neue Homologationen notwendig geworden. Im Importeurslager und bei den Händlern sind noch einige Fahrzeuge vorrätig. „In diesem Segment bricht der Markt ja auch für andere Hersteller zusammen“, sagt Struckl.

Orderbank für Elektroautos Mit 6.747 Neuzulassungen liegt Kia in Österreich nach 8 Monaten um 269 Einheiten bzw. 3,83 Prozent hinter dem Ergebnis des Vorjahres zurück: Da der Gesamtmarkt aber um 8,25 Prozent gesunken ist, wuchs der Marktanteil von Kia heuer von 2,6 auf 2,84 Prozent. Struckl ist trotz des Rückgangs bei den Neuzulassungen optimistisch, bis Jahresende das Ergebnis von 2018 (9.436 Stück) zu erreichen. „Wir haben auch noch eine anständige Orderbank für unsere Elektrofahrzeuge, die Ende 2019 oder Anfang 2020 ausgeliefert werden.“ Struckl gibt aber zu, dass man „zu Jahresbeginn ambitioniertere Ziele“ gehabt habe. •


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Vestawärts mit voller Kraft Die Lada-Organisation in Österreich arbeitet derzeit – der unerklärlichen Strategie des Konzerns zum Trotz – mit vollem Elan.

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Der Taiga (l.) aus der Kleinserie, Vesta SW bzw. CrossKombi sind die attraktive Alternative für clevere Käufer

ir sind für das Geschäft bestens aufgestellt“, sagt Dieter Trzaska, Geschäftsführer des für Deutschland und die Niederlassung in Österreich verantwortlichen Importeurs, obwohl auch er die Strategie des Herstellers, bei der Marke „Made in Russia“ auf die (Entwicklungs-)Bremse zu steigen, nicht erklären kann.

Neue Taiga-Kleinserie geplant „Unsere gesamte Organisation ist bestens darauf vorbereitet, den Kunden nicht nur das richtige Auto – übrigens der zuletzt gültigen Abgasklasse 6d Temp – beziehungsweise EVAP zu verkaufen. Wir haben uns genug Autos vom Typ Vesta gesichert, um alle Kundenwünsche rasch bedienen zu können“,

Lada-Chef Dieter Trzaska

bestätigt Trzaska, Auch die Kleinserie des Taiga, der in mehr als vier Jahrzehnten zum Dauerbrenner und Synonym für die Marke Lada geworden ist (WLX) mit einem Motor, der die Abgasvorschrift Euro 6d Temp-EVAP erfüllt, sei mit einer auf 1.000 Stück limitierten Kleinserie „aufgegleist“. „Wir sind darüber hinaus auch ausreichend mit Bestandteilen für unsere Fahrzeuge bevorratet, um das Lada-Netz prompt zu bedienen. Der Kfz-Betrieb kann Kunden im Fall von Havarien oder sonstigen Reparaturen jedenfalls raschest zufriedenstellen und die Arbeit schnell in Angriff nehmen. Der Bestand der russischen Marke in Österreich ist dank der Verkaufserfolge der vergangenen 40 Jahrzehnte beachtlich: Auskennen muss man sich halt mit den robusten, zum Teil geländegängigen Russen! • (ENG)

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handel

2017 entschied sich Polke für einen Zubau und gegen einen Neubau

„Top e-Autohaus 2018“: Mit 105 verkauften E-Autos einmal mehr Niederösterreichs Nummer 1

Niederösterreichs E-Kaiser Nicht als Gefahr, sondern als Chance sieht das Autohaus Polke die Elektromobilität. Im abgelaufenen Geschäftsjahr war jeder 5. verkaufte Neuwagen ein Elektroauto. Von Matthias Pilter

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egründet 1880 als Motorenfabrik J. Polke, startete man bereits nach dem 2. Weltkrieg mit dem Vertrieb von Autos wie Horch, NSU, Morris, Mini und Borgward, ehe rasch auf französische Fabrikate geschwenkt wurde. Nach einer Übergangsphase, wie in vielen Familienbetrieben üblich, leitet nun formal seit 2004 Ing. Thomas Polke in 4. Generation das Renault- und Dacia-Autohaus. Den Veränderungen der Zeit wird getrotzt, indem man sich den Gegebenheiten bestmöglich anpasst. So wurde nicht nur der Dacia-Aufschwung von Beginn an miterlebt, sondern es wird auch seit 2012 auf die Elektromobilität gesetzt. Und das so erfolgreich, dass man Jahr für Jahr vom Land NÖ als „Top e-Autohauses“ prämiert wird. 2018 wurden 105 Stück abgesetzt. Diese bringen zwar einen niedrigen Deckungsbeitrag, aber auch bei verlängerten Ölwechselintervallen waren in der Vergangenheit Einbußen zu beklagen, ebenso beim Rückgang von Verschleißteilen. Auch wenn das E-Auto keinen Ölwechsel brauche, gebe es mit Service, Instandsetzungen und Updates Umsätze neben dem Autoverkauf selbst. Zudem bringe die steigende Anzahl an Assistenten einen höheren Servicebedarf, ist Polkes Ansicht.

Zentrumslage statt „grüner Wiese“ Durch ein Reifenhotel mit Platz für 700 Garnituren kommen die Kunden 2-mal im Jahr ins Autohaus. Wichtig ist auch das Zusatzgeschäft, so begrüßen einen im Autohaus neben einer schön drapierten

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Pyramide aus Scheibenwaschmitteln auch E-Scooter von Renault. Diese werden von den Autohausbesuchern gerne genutzt, wenn es während der Inspektion des Autos etwa zum naheliegenden Hauptplatz geht. So hat man sich auch 2017 sehr bewusst gegen einen

„Auch die verlängerten Ölwechselintervalle brachten bereits einen Einbruch bei den Deckungsbeiträgen!“ Ing. Thomas Polke, Geschäftsführer vom Autohaus Polke Neubau auf der „grünen Wiese“ und für den neuen Renault-Schauraum am bestehenden Standort entschieden. „Dieser bringt uns gute Frequenz“, so Polke, dessen Bürotür immer offen ist: nicht nur für die Kunden, sondern auch für die Mitarbeiter, in die laufend mit Weiterbildungen und internen Schulungen investiert wird. Ein Versuch, um aus guten Lehrlingen ­langfristige­Mitarbeiter­zu­machen.­•

Autohaus Polke GmbH Gegründet: 1880 Standort: 1 Absatz 2018: rund 730 Neu- und Gebrauchtwagen Marken: Renault und Dacia Mitarbeiter: 26 (davon 5 Lehrlinge) Web: www.polke.at


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„Waun da Kerschbam wockelt“ Der „Kirschbaum“ hat in der 60-jährigen Historie von Leikermoser öfters gewackelt. Gemeinsam mit Sohn Markus lenkt Franz Leikermoser Westösterreichs größten Energieversorger in die Zukunft.

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motionsgeladen und „voller Energie im Blut“ (das Jubiläumsmotto) machte Leikermoser seinen 400 Gästen aus Politik, Wirtschaft und Mitarbeitern die Aufwartung. Gut eine Stunde war es mäuschenstill in seinem Anifer Hubertushof-Hotel, Ursprung allen Leikermoserschen Unternehmertums. Mit seinem ihm eigenen Salzburger Idiom gewann er die Herzen seiner Kunden, Freunde, Mitstreiter. 1959 mit einer kleinen Tankstelle und Fremdenpension ging es los. 1992 überantworteten die Eltern dem Brüderpaar die Firma mit aktuell 395 Millionen Euro Bruttoumsatz und 150 Mitarbeitern. Unter Doppelführung mit Sohn Markus rangiert der Familienbetrieb unter den Top-30 in Salzburg. Bruder Max leitet das Hotel.

Gute und schlechte Zeiten In seinem Rückblick ließ er im Wellental der Gefühle auch die Politik und so manche aus seiner Sicht zum Zeitpunkt unverständliche Konzern- und Bankenentscheidung nicht unkommentiert. Am Ende zog er einen positiven Schlussstrich, auch wenn in seinen Erzählungen der „Kerschbam“ dabei oft gewackelt hat. „Durch politische Volten“, so der wortflinke Senior, „habe ich viermal mein Eigentum versteuern müssen.“ Trotz aller dieser Wirrnisse und Wirtschaftskrisen ist er zu Westösterreichs größten privaten Energieversorger samt Flusskraftwerk aufgestiegen: 19 TankFranz Schnalwagen, 33 Tankstellen markieren linger (Christ) liefert zahlreich seine Unternehmenskraft.

Waschstraßen

Multifunktional in die Zukunft Sohn Markus, in seinem Auftreten das Gegenteil seines Vaters, konzipiert seine Energietankpunkte zwischen Arbeits- und Privatleben als „3. Ort im mobilen Kundenleben. Er nennt es eine Weiterentwicklung des „One-Stop-Shop-Erlebnisses“, wo der Kunde auch kauft, ohne zu tanken. Damit macht der Filius deutlich, neben neuen Energieformen auch in den nächsten 10 bis 15 Jahren Treibstoff für das Auto und Heizöl für den privaten Haushalt verkaufen zu können. „Unser bislang 17 BP-, 15 eigenmarkenbezogene LM- und 1 OMV-Tankstelle umfassendes Netz wird jeden heute absehbaren Wandel überstehen“, erklärt Markus Leikermoser selbstbewusst. Vater Franz nutzte seine 60-Jahrfeier im Lieferantenkreis sogleich zu einer 25.000-Euro-Spendensammlung an die Salzburger Kinderkrebshilfe. „Do hot da Kerschbam wieda gwockelt!“ •

Total gut im Rennen: Erich Rettenbacher (Total), Ing. Peter Stankovic (Leikermoser), Günther Katzengruber (Geschäftsführer Total Austria)

Matthias Bertoldi (WashTec) versorgt Leikermoser mit Portalanlagen

Franz und Markus Leikermoser haben mit der Schaffenskraft der Eltern und der Kinder Hände ein Familienimperium geschaffen

Maria und Manfred Lindner, Wals, beliefern Leikermoser mit VW-Fahrzeugen


handel

(V. l.) Josef Harb, Josef Wiener, Gerhard Schranz und Paul Kraill

Pannonischer Branchen-Treff Der diesjährige „Tag der burgenländischen Kfz-Wirtschaft“ fand heuer in Oberpullendorf statt. Neue Initiativen und Vorträge zählten zu den Schwerpunkten der Veranstaltung. Von Dieter Scheuch

N

ach Grußworten durch den Vizepräsidenten der WK Burgenland, Paul Kraill, erklärte Bundesinnungsmeister Komm.-Rat Josef Harb im Rahmen des „Tages der burgenländischen Kfz-Wirtschaft“ in Anwesenheit von Landesgremialobmann Komm.Rat Gerhard Schranz und Landesinnungsmeister Komm.-Rat Josef Wiener, dass es ihm ein Anliegen sei, der Bürokratie entgegenzuwirken. „Das ist ein großes Ziel“, denn es gebe immer wieder neue Gesetze, die den Alltag in Kfz-Betrieben erschwerten. Wichtig sei auch die Nachwuchsausbildung, denn „die Zukunft schaut nicht schlecht aus, weil die Mobilität erhalten bleiben wird!“

Spannendes Pilotprojekt Schranz berichtete über verschiedene Initiativen des Fahrzeughandels: zum einen über ein Projekt, das Volumen exportierter Fahrzeuge in Zahlen zu fassen, zum andern über eine bis dato seitens des Finanzministeriums noch nicht umgesetzte Besserstellung bei der Ermittlung der Bemessungsgrundlage des Sachbezugs beim Überlassen eines Vorführwagens an Mitarbeiter. Wie Wiener erklärte, habe die Fahrzeugtechnik der WK Burgenland gemeinsam mit den Berufsschulen Pinkafeld und Mattersburg ein Pilotprojekt gestartet (siehe Seite 55). Die Innung Fahrzeugtechnik kaufte zu diesem Zweck einen Oldtimer, Modell Renault 4. Dieser wird von den Schülern instand gesetzt. Mit dem

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Pilotprojekt „Oldtimer Kfz-Techniker/Spengler Lackierer“ ab der 2. Klasse der Berufsschulen werden Kfz-Techniker-/Karosseriebautechniker- und Lackiererlehrlinge geschult. Die Teilnahme erfolgt freiwillig, die Lehrlinge bekommen das Diplom „Oldtimer Fahrzeugrestaurator“. Michael Gawanda (willhaben) referierte zum Thema „Die richtige Fahrzeugpräsentation auf

„Die Zukunft schaut nicht schlecht aus, weil die Mobilität erhalten bleiben wird.“ Komm.-Rat Ing. Josef Harb, Bundesinnung Fahrzeugtechnik Onlineplattformen“, Mario Weber, Gebietsleiter bei Garanta Österreich Versicherungsdienst, erläuterte das Thema Schulungen im Zusammenhang mit Versicherungsvermittlung in Kfz-Betrieben, Gerd Lang (Obereder/Castrol) informierte über die Themenbereiche Schmiermittel und AdBlue. Unternehmensberater und Jurist Mag. Karl-Heinz Wegrath verwies auf Konsequenzen bei Fehlern im Kaufvertrag bei Gebrauchten: Immer mehr Kunden seien bereit, Rechtsstreitigkeiten nach Gebrauchtwagenkäufen mit Händlern in Kauf zu nehmen. Dabei spiele die Wandlung eine immer größere Rolle, denn sie werde von den Anwälten der Kunden quasi als Rute ins Fenster gestellt, um so den Händler zu bewegen, dem Kunden eine finanzielle Entschädigung zu bezahlen. •


HAndel

Kleine bringen guten Ertrag Die Marke Aixam verstärkt ihr Vertriebsnetz in ganz Österreich: Dazu sucht Country Manager Hartmut Kralik neue Händler, die den Ertrag aus dem Geschäft mit Leicht-Kfz heben wollen. Von Dr. Nikolaus Engel

„Wir sind eine wachsende Marke und die Nummer 1 bei Leichtkraftfahrzeugen in Österreich und Europa.“

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ralik hat gute Argumente, warum ein Fahrzeughändler mit LeichtKfz, die keinen C-Führerschein erfordern, auch heute noch Geschäfte machen kann: Die Kundschaft ist – oftmals älter – nicht nur über die Garantiezeit hinaus werkstatttreu, sondern auch finanziell in der Lage, sich solch ein kleines Auto anzuschaffen, das in der Regel den Umsatzwert eines herkömmlichen Pkw erreicht.

Hartmut Kralik

Hartmut Kralik ist Country Manager von Aixam Mega

Geringe Standards – gute Ertragsmöglichkeit „Derzeit ist Aixam landesweit auf der Suche nach neuen Händlern“, fasst Kralik zusammen: „Wir sind eine wachsende Marke und die Nummer 1 bei Leichtkraftfahrzeugen in Österreich und Europa. Wir bieten beim Eintritt in die Aixam-Familie auch die breiteste Palette und als Einziger Elektroversionen an! Geringe Anforderungen punkto Standards und CI, gute Gewinnmargen und ein Importeur, der seine Partner stark unterstützt, machen den Einstieg in die Welt der Leichtkraftfahrzeuge sehr attraktiv“, unterstreicht Kralik, der die Händler ganz unkompliziert einlädt, ihn bei Fragen zu kontaktieren – anzurufen oder ein E-Mail zu schreiben. In Europa ist Aixam seit mehr als 30 Jahren stark unterwegs, derzeit bringt es die Marke auf mehr als 48 Prozent Marktanteil. Das Werk, das die Leicht-Kfz zu 100 Prozent in Frankreich herstellt, hat eine Maximalkapazität von 15.500 Fahrzeugen; 2018 rollte das insgesamt 300.000. Kleinauto aus den Werkshallen. •

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hAndel

In seinem neuen Ratgeber „Zu teuer“ hat der „Preisexperte“ Roman Kmenta Tipps für Verkäufer, Key Account Manager, Unternehmer sowie Selbstständige zusammengetragen. Wie geht man mit Preiseinwänden von Kunden um? Von Dr. Friedrich Knöbl

„Zu teuer“ U

nrealistische Zielvorgaben der Hersteller bringen die Händler beim Verkauf von Neuwagen unter Druck. Deren Rabatte ruinieren anschließend das Gebrauchtwagengeschäft. Dieser Bazillus hat bereits das Werkstattgeschäft befallen. Im Internet boomen die Preisvergleichsportale. Die Kunden erwarten, alles billiger zu bekommen. Auf 70 Seiten hat Roman Kmenta 118 mögliche Antworten auf Preiseinwände von Kunden zusammengetragen. Anregungen, die sich jeder Kfz-Unternehmer zu Herzen nehmen sollte. Kmenta zieht gegen den Rabattwahnsinn ins Felde, der den gesamten Handel mit Aktionen wie etwa dem aus den USA stammenden „Black Friday“ erfasst hat. Im Vorjahr hat er an diesem Tag mit einem Trauerzug durch die Wiener Mariahilfer Straße dagegen mobilgemacht. Auch heuer plädiert er mit seinem „Walk for Value“ für „nachhaltige Erträge statt aufgeblasene Umsätze“.

„Nur weil ein Kunde meint, der Preis sei hoch oder etwas sei teuer, heißt das ja noch lange nicht, dass er es nicht kauft.“ Kmenta will die negativen Folgen des Kaufrauschs der Verbraucher und des Verkaufsrauschs der Wirtschaft aufzeigen. Vielleicht werden auch ein paar Autohändler mit ihm durch die Mariahilfer Straße in Wien mitmarschieren (Donnerstag, 28.11.2019, 14:00 bis 16:30 Uhr, ab Christian-Broda-Platz beim Westbahnhof bis zum Museumsquartier). Kmenta ist Wirtschaftsfachmann, Unternehmer und in Marketing und Verkauf tätig. Er schwimmt laut eigenen Angaben gegen den Preisstrom und spricht sich ganz klar dagegen aus, Preise ins Bodenlose zu senken und bei Rabattschlachten mitzumischen. „Zu teuer“ ist ein Leitfaden, mit dem die Verkaufsfront besser auf Preiseinwände vorbereitet wird. „Preisgespräche bzw. -verhandlungen sind bisweilen stressige, angespannte Gesprächssituationen für Verkäufer, aber oft auch für den Kunden. Für beide geht

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Foto: Adobe Stock

Roman Kmenta, Buchautor

es schließlich um etwas, manchmal um sehr viel. Wer auf diese Situation besser vorbereitet ist, kann seine Ziele leichter und besser durchsetzen und ein größeres Stück vom Kuchen bekommen“, sagt Kmenta, der in seinem neuen Buch „118 freche, humorvolle, überzeugende und profitable Antworten auf Preiseinwände“ zusammengetragen hat. Er zeigt auf, in welcher Verkleidung Preiseinwände kommen können, wie den Rabattforderungen seitens der Kunden der Wind aus den Segeln genommen


werden kann und welche psychologischen Tricks Preisargumente entkräften können.

Zu teuer und seine Verwandten Im Buch werden eingangs „zu teuer“ und seine Verwandten beschrieben. „Zu teuer“ steht laut Kmenta nämlich stellvertretend für eine ganze Reihe von ähnlichen Einwänden, soll heißen, dass Preiseinwände in den verschiedensten Formulierungen vorgebracht werden können. Etwa in Form von „Das ist aber schon viel!“ oder „Was geht denn da preislich noch?“ oder „Ihr Mitbewerber liegt um 5 Prozent niedriger“. Er macht darauf aufmerksam, dass es einen Unterschied zwischen „teuer“ und „zu teuer“ gibt. „Erachtet der Kunde den Preis für angemessen, will bzw. kann ihn sich aber nicht leisten? Oder hält er den Preis für unangemessen hoch? Abhängig davon wird bei der Einwandbehandlung ganz unterschiedlich vorgegangen“, sagt Kmenta. Eine Variante der Einwandbehandlung sind „Ablehnung und Rückzug“. Damit zeige man ganz klar auf, dass an einem bestimmten Punkt „Schluss“ sei. Man müsse in so einer Situation allerdings auch bereit sein, das Geschäft nicht zu machen, wie Kmenta anmerkt: „Besser kein Geschäft als eines, bei dem man Geld verliert!“ Eine Devise, die bei vielen Autohändlern in Vergessenheit geraten ist. „Ausweichen und ignorieren“ ist eine weitere taktische Möglichkeit. „Die eignet sich vor allem bei schwachen Einwänden“, wenn man also das Gefühl habe, der Kunde „fragt nur mal“, aber fordert nicht. „Zustimmung“ als Einwandbehandlung eignet sich laut Kmenta besonders dann, wenn der Kunde anmerkt, dass der Preis zwar sehr hoch sei, er dabei aber nicht „zu teuer“ sagt. „Nur weil er meint, der Preis sei hoch oder etwas sei teuer, heißt das ja noch lange nicht, dass er es nicht kauft“, meint der Autor. In vielen Fällen seien Preiseinwände sehr diffus und unklar, wie Kmenta erklärt. „Zu teuer“ beinhalte einen Vergleich (das „zu“), nur womit vergleicht der Kunde? Mit seinem Budget oder der letzten Anschaffung? Man muss „Klarheit“ schaffen, bevor man das Gespräch fortsetzt – „und Klarheit schafft man durch fragen“. Oft kommen Preiseinwände als Konkurrenzvergleich: „Da wird ein (angebliches) Angebot des Mitbewerbers erwähnt, das um einiges billiger sein soll. Selbst wenn das stimmt, gilt es sicherzustellen, dass Äpfel mit Äpfeln verglichen werden“, erklärt der Autor in seinem Buch.

Mehrwert schaffen Ein wichtiges Kapitel finden Leser des Buches im Kapitel „Mehrwert schaffen“. Kunden kaufen nämlich dann, wenn sie denken, dass der Wert, den sie erhalten, den Preis, den sie bezahlen, übersteigt. Wenn das nicht der Fall ist, gibt es zwei Möglich-

keiten, diesen Einwand zu behandeln, sagt Kmenta: „Den Preis senken oder den Wert erhöhen.“ Die meisten Kunden wie auch Verkäufer denken meist nur oder bevorzugt an Preissenkung. „Doch warum nicht den Wert erhöhen?“ „Man kann sich die Einwandbehandlung in vielen Fällen enorm erleichtern, indem man die Rollen vertauscht und den Kunden selbst die Verkaufsarbeit machen lässt“, erklärt Kmenta. Im Kapitel „Rollenwechsel“ zeigt er, mit welchen Fragen man den Kunden in die Verkäuferrolle schlüpfen lassen kann. „Also: Stellen Sie die richtigen Fragen, lehnen sich

„Die meisten Kunden wie auch Verkäufer denken meist nur oder bevorzugt an Preissenkung. Doch warum nicht den Wert erhöhen?“ zurück und lassen ihn die Arbeit machen!“ Jeder Mensch hat neben den Grundbedürfnissen (wie schlafen oder essen) auch eine ganze Reihe anderer Bedürfnisse. Diese könne man, wie Kmenta sagt, in der Einwandbehandlung gut nutzen, speziell wenn man weiß, was dem Gegenüber wichtig ist. Hat der Kunde ein hohes Bedürfnis nach Sicherheit? Möchte er stets der Erste sein oder möchte er anderen etwas Gutes tun bzw. sich selbst belohnen?

Auf die Körpersprache nicht vergessen Auch Verwirrung zu stiften kann bisweilen eine gute Taktik für die Einwandbehandlung in Preisgesprächen sein. „Es bringt Ihr Gegenüber aus der Fassung und von seiner geplanten Strategie ab“, erläutert Kmenta. Verwirrung würde man stiften, indem man etwa Aussagen tätigt, die der Kunde nicht erwartet und die beim ersten Hinhören auch unlogisch klingen. „Bei genauerer Betrachtung steckt allerdings eine umgekehrte, durchaus überzeugende Logik dahinter“, verspricht er. Schließlich wird in dem Buch auch noch auf die Körpersprache eingegangen. „Wortlos, nur körpersprachlich auf Preiseinwände zu reagieren, ist bisweilen sehr viel wirkungsvoller, als die besten Argumente zu liefern.“ Im Buch finden sich noch viele weitere interessante Kapitel – ob „Totale Offenheit“, „Loben“, „Zitate & Sprüche“, „Gemeinsam zum Ziel“ –, die Verkäufern Werkzeuge in die Hand geben, um die Preiseinwände ihrer Kunden zu entkräften. Diese 118 „Tricks“ können jedoch keine Preis- oder Verhandlungsstrategie ersetzen. „Vielmehr muss Ihre Einwandbehandlung auf Ihrer Preisstrategie basieren! Die Liste der Antwortmöglichkeiten auf ‚zu teuer‘ hilft jedoch, diese Strategie treffgenau auf den Punkt zu bringen“, ist Kmenta überzeugt. „Je mehr Möglichkeiten der Einwandbehandlung man im Falle von Preiseinwänden hat, desto besser sind die Chancen, einen höheren Preis und ­einen­besseren­Deckungsbeitrag­zu­erzielen!“­•

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„Zu teuer“ gibt es als gedruckte Ausgabe und als E-Book. Zu bestellen unter service@romankmenta.com

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Die Anlage umfasst eine Waschstraße mit einem Durchlass bis zu 110 Autos pro Stunde

Mieter gesucht Komm.-Rat Prof. Burkhard W. Ernst sucht für sein bislang vermietetes Autohaus Wien 11, Simmeringer Hauptstraße 279-281, einen neuen Mieter. Anfragen: kastl@rhw.co.at

Neue Waschanlage Gates erweitert Support Automobilzulieferer Gates erweitert seine technischen Supportleistungen für Händler und deren Werkstattkunden mit der Einführung von Live-Webinaren. Info unter: www.gatestechzone.com

In St. Pölten (Mariazeller Straße 180) hat das Schweizer Unternehmen Oberscheider Car Wash auf einer Fläche von 7.500 Quadratmetern eine neue Autowaschanlage errichtet. Mitte Oktober soll die Anlage, wie die Betreiber mitteilen, ihre Pforten öffnen. Sie umfasst eine Waschstraße mit einem Durchlass von maximal 110 Autos pro Stunde, eine Halle mit 26 Saugplätzen sowie weiteren 18 Saugern im Außenbereich. Zur Verfügung stehen des Weiteren 6 SB-Waschboxen für die Selbstreinigung. Die Waschstraße ist täglich von 8 bis 19 Uhr geöffnet, an Sonn- und Feiertagen von 9 bis 19 Uhr. Die SB-Plätze stehen täglich von 8 bis 22 Uhr zur Nutzung bereit. Mit der Inbetriebnahme werden rund zehn neue Arbeitsplätze geschaffen. „Unser Umweltbewusstsein und unser Wunsch nach schonendem Umgang mit den Rohstoffressourcen hat uns bewogen, neben einer ausreichenden Solaranlage auch eine der modernsten Wasseraufbereitungsanlagen in St. Pölten einzubauen“, erläutern die Gebrüder Herbert und Markus Oberscheider. „Denn dem Umweltschutz wird in unserem Hause große Bedeutung zugemessen.“ Wie Oberscheider mitteilt, stünden neben St. Pölten und Wels zurzeit noch weitere Standorte kurz vor der Realisierung.

Firmen verschmolzen Vector Software Datenverarbeitung Ges. m.b.H. (Wien) und Motiondata Software GmbH (Graz) wurden am 19. September 2019 – rückwirkend zum Stichtag 31. Dezember 2018 – miteinander verschmolzen. Dazu wurde die Motiondata Software GmbH in Motiondata Vector Software GmbH/Graz umbenannt.

Die ersten 25 Lehrlinge Lucky Car startete im Mai 2019 eine Lehrlingsoffensive. Österreichweit wurden 120 neue Lehrstellen geschaffen und ausgeschrieben. Bis Ende Juli 2019 haben sich österreichweit mehr als 100

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junge Österreicherinnen und Österreicher bei Lucky Car beworben. Die besten 25 Bewerber haben bereits ihre berufliche Laufbahn gestartet, weitere werden folgen, wie Lucky Car mitteilt.


News, Chat, Fahrzeugangebot und vieles mehr: mobilApp von Motiondata

Die mobilApp der Motiondata Vector Gruppe ermöglicht mehr Kundenservice und mehr Kundenbindung.

Kunden App-holen D irekte Kundenkommunikation über das Smartphone wird immer wichtiger, die mobilApp von Motiondata soll das möglich machen. „Damit stellt das Autohaus die Dienstleistungen seinen Kunden 24 Stunden, 7 Tage die Woche zur Verfügung, ohne dass dafür mehr Mitarbeiter benötigt werden“, so Vertriebsleiter MMag. Mario Pichler. Dabei bietet die mobile Kommunikations- und Informationslösung zahlreiche Services und Funktionen. „Die mobilApp präsentiert das Fahrzeugangebot und verbessert mit einer komfortableren Servicetermin- und Probefahrtvereinbarung die Kundenbindung“, so Pichler. Darüber hinaus stellt die Lösung des DMS-Spezialisten ein effizientes Kommunikationstool dar. Verwaltet wird die App sehr einfach über den App-Manager. Der bietet Zugriff auf den Fahrzeugakt mit allen Fahrzeugdaten und der Historie und ist komplett ins DMS integriert. Das Design der mobilApp kann ganz individuell auf das Autohaus angepasst werden.

„Mit der mobilApp stehen dem Kunden die Dienstleistungen 24 Stunden, 7 Tage die Woche zur Verfügung.“

Erfahrungen in Graz Erste Erfahrungen kann das Autohaus Damisch in Graz liefern, das die App als Pilotbetrieb testet. „Wir positionieren uns auf dem Markt als Autohaus 4.0. Mit der mobilApp werden wir noch stärker als innovatives Autohaus wahrgenommen und verbessern damit unser Service!“, erklärt Geschäftsführer Dipl.-Ing. (FH) Robert Damisch. • (GEW)

MMag. Mario Pichler, Vertriebsleiter Motiondata

Foto: Shutterstock/Motiondata

GEWERBE


! N E D N E S N I E N E T R A K E M TEILNAH

Eine Aktion von

Vertrauen als Basis des Erfolges Vertrauen und Loyalität sind entscheidende Faktoren für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens. AUTO & Wirtschaft hat heuer die Kundenzufriedenheitsaktion „Werkstatt des Vertrauens“ umgesetzt. Im Gegensatz zu vielen anderen Auszeichnungen, die von Fachleuten oder einer Jury bewertet werden, lässt „Werkstatt des Vertrauens“ in Form von Empfehlungsmarketing jene Menschen darüber entscheiden, die es betrifft. So können alle österreichischen Kfz-Fachbetriebe an dieser Aktion teilnehmen und ihre Kunden dazu einladen, sie zu bewerten. Jede Werkstätte, die im ersten Jahr 50 Kundenbewertungen erhält, darf im Jahr darauf den Titel „Werkstatt des Vertrauens“ tragen. Kunde sucht Orientierung Für den Kunden, der Orientierung im vielfältigen Angebot der Werkstätten sucht, ist diese Auszeichnung eine besonders große Hilfe. Im Gegensatz zu einer Auszeichnung, die nur eine geringe Zahl an Werkstätten hervorbringt, wird „Werkstatt des Vertrauens“ in Österreich flächendeckend ausgerollt, damit soll jeder interessierte Kunde einen Partner in seiner Umgebung finden können.

Die Partner

Was ist Werkstatt des Vertrauens? • Ein vom Werkstattkunden verliehenes Gütesiegel. • Die einzige Möglichkeit, mit zufriedenen Kunden zu werben.

Was bringt Ihnen Werkstatt des Vertrauens? • Das Gütesiegel überzeugt Neukunden von Ihrer Werkstatt. • Es beweist Stammkunden, dass Sie permanent besten Service bieten. • Mit der Auszeichnung werben Sie erfolgreich für Ihren guten Namen. Die aktuelle Aktion endet Ende Oktober 2019, senden Sie bitte die Teilnahmekarten Ihrer Kunden rasch ein, damit Sie „Werkstatt des Vertrauens 2020“ werden und Ihre Kunden bei der Verlosung teilnehmen können.

www.werkstattdesvertrauens.at

Werkstatt des Vertrauens in Österreich wird unterstützt von:


Die Nummer 1 im Bereich Zündung und Sensorik V NGK Spark Plug: ein äußerst vertrauenswürdiger Partner für Werkstätten.

ier Märkte, 8 Produktlinien, 60.000 Anwendungen – NGK Spark Plug bietet von Automobil bis Motorrad, von Kleinmotoren bis hin zu Booten ein umfangreiches Produktsortiment. Das Unternehmen beliefert weltweit Kunden in Erstausrüstung, Aftermarket und Industrie. In nahezu jedem neuen Fahrzeug sind Produkte der beiden Marken NGK Ignition Parts und NTK Vehicle Electronics zu finden. Auch Handel und Werkstätten stellt das Unternehmen Produkte in OE-Qualität mit einer Marktabdeckung von 90 Prozent zur Verfügung. Dabei steht NGK Ignition Parts für Produkte aus dem Zündungsbereich (Zündkerzen, Glühkerzen, Zündspulen, Zündleitungen und Stecker), NTK Vehicle Electronics dagegen für Lambdasonden, Luftmassenmesser, NOx-Sonden, Saugrohr- und Ladedrucksensoren, Abgastemperatur-, Drehzahl- und Positionssensoren. Das Unternehmen hat sich erstklassiger Qualität, Nachhaltigkeit, Umwelt und sozialer Verantwortung verpflichtet. Zusätzlich genießen Produktverfügbarkeit und Kundenservice höchste Priorität bei NGK Spark Plug. Neben der technischen Online-Plattform Tekni-

Peter Sens, Head of Sales Aftermarket D-A-CH bei NGK wiki, wo Werkstattmitarbeiter auf kostenlose techni- Spark Plug sche Videos, interaktive Lernmodule, Produktkataloge, Broschüren und Flyer zugreifen und ihr Wissen erweitern können, bietet das Unternehmen den Werkstätten zusätzlich telefonischen Support an.

Vertrauen ist ein Kompliment Vertrauen, ein Kompliment für jeden Dienstleister, das für guten Service und kompetente Beratung steht. „Jede Werkstatt, die die Auszeichnung ,Werkstatt des Vertrauens‘ bekommt, hat es sich hart erarbeitet und zu Recht verdient“, so Peter Sens, Head of Sales Aftermarket D-A-CH. •

So werden Werkstätten zu Batterieexperten Varta unterstützt die Werkstätten beim zunehmenden komplexen Thema Batterie.

S

o nimmt Varta an, dass bis 2020 jedes dritte Auto in der Werkstatt mit Start-Stopp-Technologie ausgerüstet sein wird. Dieser Technologiewandel unterstützt die Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs und ist schon jetzt fester Bestandteil von 80 Prozent der neuzugelassenen Fahrzeuge in Deutschland. In den Köpfen zahlreicher Werkstattbetreiber ist dieser Wandel jedoch leider noch nicht angekommen. Als kompetenter Servicepartner kennt Varta die Herausforderungen, die Werkstätten meistern müssen, denn nicht nur die Fahrzeugelektronik wird zunehmend komplexer, sondern auch bei der Prüfung und dem Austausch von Batterien müssen Werkstätten heute mehr leisten und höhere Anforderungen erfüllen. Der Zeitaufwand für die Batteriewartung kann heute bis zu 60 Minuten betragen, weil Batterien im Kofferraum, unter den Sitzen oder an anderen schwer zugänglichen Orten installiert sind. Mechaniker

müssen diese höhere Komplexität bei der Batteriewartung berücksichtigen. Dies stellt Werkstätten im Ersatzteilmarkt vor große Herausforderungen, wenn diese noch nicht ausreichend auf die Wartung von StartStopp-Fahrzeugen vorbereitet sind.

Varta-Portal als Online-Service Varta verfolgt das Ziel, die Werkstätten optimal auf die neuen Anforderungen bei der Batteriewartung vorzubereiten. Das Varta-Partner-Portal ist ein neuer, praktischer und einfach zugreifbarer Onlineservice, der es allen Werkstattmitarbeitern ermöglicht, Batterien so schnell und exakt wie möglich auszutauschen. Mit diesem neuen Tool sparen Werkstätten kostbare Zeit und senken so ihre Kosten. •

Kostenlos anmelden: www.varta-automotive.com/de-at/ business-portal/ anmeldung


GEWERBE

Nach Kundengeschmack Derendinger unter der Dachmarke SAG zeigte in Fribourg, wie sich Lieferanten- und Kundeninteressen unter einem Dach organisieren lassen. In Österreich bleibt der Messe-Charakter auf die AutoZum fokussiert. Von Gerhard Lustig

V

or der imposanten Logo-Wand seiner 150 Lieferanten und Ausrüster verstrahlte Verwaltungsratsdelegierter Sandro Piffaretti jenen Esprit, den großteils auch seine Ausstellungspartner und Kunden in sich trugen – das vor dem Hintergrund verhaltener Rahmenbedingungen im Markt des freien Reparatur- und Servicegewerbes. Sogar aus Österreich, wo Derendinger mit 26 Standorten präsent ist, fanden Kunden zum „Röstigraben“, der sprachlichen Demarkationslinie der deutsch- zur französischsprachigen Schweiz. „Erstmals außerhalb des eigenen Lagerrefugiums trafen wir in Fribourg mit getrennten Ausstellungsplätzen und einem gemeinsamen Cateringbereich den Besuchergeschmack“, interpretierten Piffaretti,

„Unsere neue Hausmesse erfüllt die realen Bedürfnisse unserer Kunden!“ Sandro Piffaretti, Delegierter des SAG-Verwaltungsrates

„Das Beste, was ich gesehen habe, waren die begeisterten Gesichter unserer Kunden!“ Kurt Schnyder, Vizepräsident des Verwaltungsrates, SAG Dietmar Hotel (l.) und D-A-CH-Verkaufschef Helmut Pelzer verfolgen die Interessen von Schaeffler im umkämpften Kfz-Teilemarkt

Schnyder & Co. gleichermaßen die konzentrierte Meinung von Lieferanten und Besuchern.

Schwierige Absatzbedingungen Die allgemein zurückhaltende Marktsituation, laut Schnyder in Österreich nicht anders, tat der Stimmung jedoch keinen Abbruch und auch das von zig Hausmessen im europäischen Raum sichtlich

Dieter Steinbauer, Gates-Urgestein, ist mit seinen Nfz-Produkten in der Matik-Schiene gut verankert

Markus Hähner, SNS/NTN: trotz schwächelnden Marktverhaltens zuversichtlich

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Manuel Ziegler, Mann+Hummel, sprach von einem gelungenen MesseSet-up

AUTO & Wirtschaft 10/2019

David Vahlkamp, Arnott, ist mit seinen Luftfederungssystemen erstmals als Lieferant gelistet

Kurt Schnyder sah in Fribourg eine Supershow bei bester Lierferanten- und Besucherresonanz; der nunmehr eingeschlagene Hausmesse-Weg ist vorerst zukunftsweisend


GEWERBE

„Der unabhängige Vertriebsmarkt arbeitet permanent an Lösungen, um den Konsumenten die freie Wahl beim Unterhalt ihrer Fahrzeuge zu bieten.“ Kurt Schnyder, Derendinger

Nette Marketingidee: ein Werkzeugkasten nach dem Geschmack der Werkstattleute

Volle Tische zufriedener Besucher kennzeichneten den Messe-Samstag, am Sonntag waren die Mitarbeiter zu Gast

„Dieser Messe brachte allen Teilnehmern was!“ Stefan Freitag, Mahle

Stefan Freitag, Mahle, ist auch außerhalb der Hausmessen für seine Kunden im Einsatz

gezeichnete Standpersonal war letztendlich vom Erfolg angetan. Schnyder, der mit Österreich-Geschäftsführer Bruno Weidenthaler die SAG-Marktinteressen szeneriert, atmet durch, hat er eigenen Angaben nach doch Logistik, Online-Ersatzteilkatalog auf den Stand der Technik gebracht, bedient Kunden mit solider Dienstleistung vor allem mit Pünktlichkeit. „Zum Beispiel sieht der Käufer beim Einstieg in den Online-Katalog sogleich, wann er beliefert wird!“ In Österreich verzeichnet das Management trotz geschlossener Standorte einen gestiegenen Umsatz: „Wir befinden uns auf einem guten Weg, es ist wieder Ruhe eingekehrt!“ Auch wenn Piffaretti und Schnyder sich dabei verbale Zurückhaltung auferlegen, sind sie zufrieden, ihren Kunden ein effizientes Produkt- und Leistungsangebot bieten zu können – oftmals besser als bisher vom Mitbewerb vorexerziert. Piffaretti zum stark konsolidierten europäischen

„Jede wie immer geartete Mobilität wird ständig Serviceleistungen brauchen. Das ist unsere Profession.“ Sandro Piffaretti Zuliefermarkt: „Mindestgröße für die Bereitstellung konkurrenzfähiger Dienstleistungen ist für unsere Kundenarbeit unerlässlich. Wir investieren jedoch laufend erhebliche Summen in die Weiterentwicklung unserer Dienstleistungen. Dadurch bietet SAG ihren Partnern jene Unterstützung, die den Entwicklungen der Technologie und des Marktes entsprechen.“ •

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Auto Dallinger in Kirchheim (OÖ)

KFZ-Unternehmer Josef Dallinger (2.v.r.) gemeinsam mit Lena Schiffl (Marketing), Gebietsverkaufsleiterin Magdalena Donaubauer und Geschäftsführer Johann Berger (v.l.) von MaierKorduletsch

Ausgezeichnet mit dem Blauen Engel, das Oiltainer System von MaierKorduletsch

Qualität für alle Marken Auto Dallinger in Kirchheim überzeugt Kunden aller Marken mit Qualität, Kommunikation und Verlässlichkeit. Mobil-Schmierstoffe und das Oiltainer-System von MaierKorduletsch sind dabei ein wichtiger Erfolgsfaktor.

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ierzehn Jahre, ein Neubau, ein Zubau und viele zufriedene Kunden lautet die Erfolgsgeschichte, die Josef Dallinger so einfach begründet: mit ehrlicher Arbeit, offener Kommunikation und hoher Qualität. „Wir machen nichts, nur weil es im Serviceplan steht, sondern dann, wenn es notwendig ist und der Kunde davon überzeugt ist“, erklärt Dallinger. Der Preis müsse natürlich stimmen, sei aber nicht entscheidend. „Dem Kunden ist es wichtiger, dass wir ihn fair und ehrlich behandeln und ihm erklären, was Josef Dallinger, Kfz-Unternehmer und warum wir etwas machen“, so der Unternehmer, der auch kein Problem mit der Argumentation für hochwertige Schmierstoffe hat. Auch der Name Mobil hilft dabei. Die Qualität seiner Arbeit beweist das Vertrauen verschiedener Fuhrparks, wie zuletzt ein Neukunde mit 60 Fahrzeugen. Der Flottenbetreiber erwartet einen Hol- und Bring-Service, eine rasche und flexible Betreuung und genießt, dass er mit seiner Mehrmarkenflotte nur einen Ansprechpartner hat.

„Die Kunden vertrauen darauf, dass wir das richtige Produkt verwenden“

Reparatur und Öl nach Herstellervorgaben Da viele Fahrzeuge noch während der Garantiezeit zu Dallinger kommen, ist ein Service nach Herstellervorgaben unerlässlich. Für Dallinger ist das richtige Öl eine Selbstverständlichkeit, die aber auch den

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richtigen Partner braucht. MaierKorduletsch-Gebietsverkaufsleiterin Magdalena Donaubauer bietet mit der richtigen Spezifikation Lösungen an, die bei Bedarf umgehend zugestellt werden, und steht für Fragen oder auch Schulungen gerne zur Verfügung. Bei Volumenprodukten nutzt Dallinger das MaierKorduletsch Oiltainer System. „Für gängige Produkte definitiv die beste Lösung“, erklärt Dallinger: „Das System punktet mit seiner Nachhaltigkeit und überzeugt mit seinem einfachen Handling. Die Zapfpistole verhindert Tropfmengen, Verbrauchsmengen werden exakt bestimmt. Gleichzeitig entfallen Entsorgungskosten für Ölfässer sowie Restmengen von bis zu 6 Liter je Fass. In Summe bedeutet das für uns einen bedeutenden wirtschaftlichen und ökologischen Vorteil.“

Umweltfreundlich und kostensparend „Nachhaltig, umweltfreundlich und kostensparend“, beschreibt MaierKorduletsch-Geschäftsführer Johann Berger das Oiltainer-System: „Die wiederbefüllbaren Oiltainer sind ein wichtiger Teil unserer Nachhaltigkeitsstrategie. Mit seiner Gebrauchsdauer von über 40 Jahren ersetzt 1 Oiltainer mindestens 300 60-Liter-Ölfässer aus Stahlblech. Das entspricht einer CO2-Ersparnis von 2.016 kg je Oiltainer“, rechnet Berger vor. Dallinger lebt dieses System ebenso wie die partnerschaftliche Beziehung zu seinen Kunden. „Da sind wir uns sehr ähnlich“, so Berger abschließend. • (RED)


gewerbe

Die Tücke mit der Lücke Im Hinblick auf Rohstoff- und Energieeffizienz sowie Umwelt- und Klimawandel gewinnt die Verwertung von Altfahrzeugen immer mehr an Bedeutung.

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esamt gesehen steigt in Österreich der Energieund Rohstoffverbrauch ständig an, Recycling ist daher ein unverzichtbares Element, um diese Wachstumsentwicklung einzudämmen. Doch die Daten und Fakten zum Jahr 2018 zeichnen ein trübes Bild: Nur rund 62.300 Altfahrzeuge wurden einer Verwertung zugeführt. In Bezug auf das Gewicht wurden dabei 86,2 Prozent an Stoffen zurückgewonnen, 11,6 Prozent zur Energiegewinnung genutzt und nur 2,2 Prozent beseitigt, also deponiert. „Trotz dieser hervorragenden Leistungen ist das Schließen eines Kreislaufs nicht möglich“, sagt Ing. Walter Kletzmayr, Geschäftsführer der ARGE-Shredder GmbH. Die Statistik weist eine

Autorecycling: Besser sicher!

Ing. Walter Kletzmayr

SEDA-Anlagen und Geräte erfüllen strengste Sicherheitskriterien

Zahl von über 260.000 Fahrzeugen aus, die älter als 10 Jahre waren, in Österreich abgemeldet wurden, und länger als 6 Monate nicht mehr angemeldet wurden. Berücksichtigt man die verwerteten Altfahrzeuge, ergibt sich daraus eine statistische Lücke von beinahe 198.000 Fahrzeugen, von denen niemand weiß, ob es Alt- oder Gebrauchtfahrzeuge waren und wohin diese verschwunden sind. „Daher fordert die Verwertungswirtschaft schon lange, dass die entsprechenden Daten erhoben, vorhandene Daten verknüpft werden, um die Spekulationen, Vermutungen und Unterstellungen endlich ­abzustellen“,­so­Kletzmayr.­•­(RED)

sauberer, schneller und sicherer als das mehrmalige Schlagen mit Spitzhacken, Eisenstangen oder sonstigen brand- und explosionsverursachenden Werkzeugen, heißt es bei SEDA Umwelttechnik in Kössen­ (Tirol).­ „Die­ Funkenbildung,­ die­ bei­ dieser­ Vorgehensweise auftreten kann, ist gefährlich und wegen der Explosionsgefahr für den Arbeiter und die Umgebung unverantwortlich.“ Das Absaugen von Flüssigkeiten mit Vakuum ist sauberer und effizienter als das Ablassen von Flüssigkeiten. Ein gut optimierter Arbeitsprozess ist der Schlüssel für ein sicheres und effizientes Autorecycling. Dies lohnt sich sowohl für kleine als auch für­große­Autoverwerter.­•­(RED)

Die Einhaltung der Altautoverordung und der Arbeitsschutzvorschriften stehen in keinem Widerspruch zur Rentabilität.

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as zeigt die langjährige Erfahrung der Experten von SEDA Umwelttechnik. Denn es ist ein weit verbreitetes Missverständnis, dass ein sicheres, ergonomisches und umweltfreundliches Recyclingverfahren nicht rentabel sei. Beispielsweise sei das Bohren von Benzin-/Dieseltanks mit einer ATEX-geschützten Bohrmaschine

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Von R1234yf, der EU und dem „Papier“ Mehrere Male pro Jahr lädt Förch zum „F-Gas-Training“: Wir waren bei einem dieser Kurse für angehende Klimatechniker mit dabei. Von Mag. Heinz Müller

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ie kommen aus den unterschiedlichsten Bereichen, jene 10 (meist jungen) Damen und Herren, die sich an diesem schönen Herbsttag im Förch-Center Wien (das in Brunn am Gebirge liegt) eingefunden haben. Da wäre einmal Erik Ferstl aus St. Margarethen im Burgenland: Mit zwei Kollegen repariert er in seinem Heimatbundesland, in Wien und Niederösterreich Baumaschinen. Oder Engelinda Steinhauser, Kfz-Teilehändlerin aus Asperhofen. Und dann noch Michaela Schweighofer, die in einer markenfreien Werkstätte in Neudörfl arbeitet. Ihnen ist eines gemeinsam: Sie brauchen „das Papier“, wie es im Kurs genannt wird – genauer gesagt die Bescheinigung für jene, die „bestimmte Tätigkeiten mit Kfz-Klimaanlagen“ ausüben. „Ausbildner“ an diesem Tag ist Daniel Steiner-Kafka: Dass er bei Renault gelernt hat, hören wir an diesem Tag mehrere Male. Gut so, denn jeder weiß: Das ist ein Mann aus der Praxis – der weiß, was wir

„Größere Werkstätten sollten jeweils ein Gerät für R134a und R1234yf haben, damit sie unabhängig voneinander an mehreren Autos arbeiten können.“ Daniel Steiner-Kafka, Servicetechniker bei Förch brauchen. Am Vormittag rauchen die Köpfe: Förch hat eine perfekte Mappe zusammengestellt, in der alles drinsteht, was man an Theorie wissen sollte: Von den Vorgaben der EU über die unterschiedlichsten F-Gase bis hin zu den Details aller Bauteile einer Kli-

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Theorie am Vormittag, Praxis am Nachmittag: Und zum Abschluss gibt es ein Diplom maanlage und deren Funktion. Wichtigstes Stück dieses eintägigen Kurses ist aber die Praxis nach dem Mittagessen: Förch hat drei Klimageräte im Programm – eines für das „alte“ Kältemittel (R134a), eines für das „neue“ (R1234yf) und ein Dual-Gerät, mit dem beide Gase kombiniert werden können: „Das empfehle ich vor allem kleineren Werkstätten, damit sie den Service bei allen Autos machen können“, sagt Steiner-Kafka: „Größere Werkstätten sollten jeweils ein Gerät für R134a und R1234yf haben, damit sie unabhängig voneinander an mehreren Autos arbeiten können.“

Am Ende gibt es noch eine kurze Prüfung Doch sonst ist der Kurs alles andere als eine Verkaufsshow: Es gibt Tipps in Hülle und Fülle und nach der gut zweistündigen Praxis eine kurze schriftliche Prüfung. Ferstl darf nun Klimaanlagen bei Baggern warten, Steinhauser kann fortan Klimagas kaufen/ verkaufen und Schweighofer wird in der Werkstätte auch Klimaanlagen reparieren. •


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Passt und wischt Dass bei Magneti Marelli das Originalteil exakt der Komponente des Wischersystems entspricht, die ersetzt werden soll, beschleunigt den einfachen Einbau ohne Nacharbeiten.

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ie Magneti Marelli betont, ist die 100-prozentige Passgenauigkeit des gesamten Wischersystems im Fahrzeug sowie der einzelnen Bestandteile untereinander sichergestellt.

Der originale Scheibenwischerantrieb verrichtet bei fachgerechtem Einbau ohne Störungen seine Aufgabe

Passgenaues Originalteil beschleunigt Reparatur Besonders bei Komplettsystemen, die aus Wischermotor und dem dazugehörigen Gestänge bestehen, aber auch bei gegenläufigen Anlagen haben Präzision und Passgenauigkeit der Komponenten laut Magneti Marelli große Bedeutung. Ungenauigkeiten bei Teilen des Systems könnten sonst dazu führen, dass die Wischerarme im Betrieb miteinander kollidieren oder an der A-Säule des Fahrzeugs anschlagen. Die Folgen sind höherer Zeitaufwand und Kosten für die Suche nach der Ursache, vorsichtiges Nacharbeiten des Teils mit dem Ziel, die Funktion zu optimieren. Originale Wischermotoren arbeiten aber leise und hocheffizient; genau auf die Größe der Windschutzscheibe abgestimmt geben sie dem Fahrer durch

geräuscharmen Betrieb ein zusätzliches Gefühl von Komfort und Sicherheit. Dass sich der Wischermotor in der Start- bzw. Ausgangsposition befindet, bevor die Wischerarme demontiert werden, ist auch dann Voraussetzung für den problemlosen Wischermotor-Austausch, wenn der in das noch vorhandene Gestänge eingebaut wird. Wichtig ist auch, die Peripherie des Wischermotors zu kontrollieren, ihn vor Wassereintritt zu schützen und dazu die Schutzvorrichtungen des Herstellers zu prüfen und falls ­notwendig­zu­erneuern.­•­(ENG)

Mit maximaler Kraft

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anner hat sein Sortiment für Starthilfegeräte erweitert: Neu sind die Geräte mit den Bezeichnungen Banner Power Booster PB12 und PB12/24; beide stehen mit einer Hochleistungs-AGM-Batterie für alle Fahrzeugtypen zur Verfügung. Laut Andreas Bawart, dem kaufmännischen Geschäftsführer von Banner, weisen beide Geräte verbesserte und neue Funktionen auf. So ermöglicht ein 12-Volt-DC-Ausgang das Laden von Akkus externer Geräte, ein weiterer 2.1 A-USB-Ausgang ist für das Laden von Tablets, Smartphones und ähnlichen Geräten vorgesehen. Außerdem gibt es ein Licht zum Arbeiten­bei­Dunkelheit.­•­(MUE)

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Georg Pletzer in der PULS-AIR-Fabrik in Going am Wilden Kaiser

Immer eine warme Werkstätte Von Going am Wilden Kaiser traten die Heizgeräte von PULS-AIR ihren Siegeszug durch Werkstätten in Österreich und Deutschland an. Erfinder Georg Pletzer erinnert sich noch gut, wie alles begann – und an die Ehrung durch den Wissenschaftsminister.

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UTO-Information: Wie sind Sie auf die Idee gekommen, ein Werkstatt-Heizgerät zu entwickeln? Georg Pletzer: Als ich 1962 die Firma Auto Pletzer gründete, hatte die von mir erbaute Kfz-Werkstatt nur ein kleines „Kohleöferl“ als Heizung. 1962/63 war ein extrem kalter Winter mit bis zu minus 32 Grad. Die einfach verglasten Fenster waren mit dickem Eis beschlagen, es war wirklich saukalt. Die später eingebaute Zentralheizung mit Heizkörpern brachte eine Verbesserung, aber hohe Heizkosten. Und dann haben Sie gehandelt … Pletzer: Eine entscheidende Verbesserung brachte erst das erste PULS-AIR-Heizgerät: Denn mit 25 Liter Heizöl in der Woche war die Werkstatt endlich warm.

„Mit 25 Liter Heizöl in der Woche war die Werkstatt endlich warm.“ Georg Pletzer erinnert sich an den ersten Einsatz des PULS-AIR-Heizgeräts

Das Prinzip ähnelt jenem von Triebwerken. Pletzer: Von 1975 bis 1979 wurden Strahltriebwerke für unbemannte, militärische Zielflugkörper entwickelt und im Hochgeschwindigkeits-Windkanal der Universität Stuttgart bis MACH 0,7, das sind

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854 km/h, erfolgreich erprobt. Der Auftrag zu dieser Entwicklung kam von der US-Firma Teledyne Brown Engineering aus Huntsville im Bundesstaat Alabama. Abgewickelt und überwacht wurde der Auftrag von der Firma Messerschmitt-Bölkow-Blohm, der nunmehrigen Airbus AG. Wie funktioniert Ihr Heizgerät? Pletzer: Bei PULS-AIR wird ein pulsierendes Verbrennungs-Verfahren angewendet. Es erfolgen in der Sekunde 65 ganz kleine Explosionen, welche zu hervorragenden Abgaswerten und einem hohen Wirkungsgrad führen. Die Verbrennung ist immer ruß- und rückstandsfrei. Ein „Kaminkehrer“ hat keine Arbeit, er kann nur die Emissionen prüfen und dazu braucht er ein gutes Messgerät. Die Emissionen liegen weit unter den üblichen Öl- und Gasbrennern. Wie viele Geräte sind schon im Einsatz? Pletzer: Zur Zeit laufen ca. 5.000 PULS-AIR in Österreich und Deutschland. Sie haben für Ihre Erfindung den Österreichischen Staatspreis für Energieforschung erhalten. Pletzer: Ja, der damalige Wissenschaftsminister Hans Tuppy hat mir für meine hervorragende Arbeit gedankt: Die Einsparung der Energie und die Verbesserung der Emissionen können nicht hoch genug eingeschätzt werden. • (MUE)


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v. l.: Direktor der BS Mattersburg Karl Kruisz, Lehrlingswart Karosseriebautechniker Walter Joszt, LIM Komm.-Rat Josef Wiener, Bildungsdirektor Mag. Heinz Zitz, Direktor der BS Pinkafeld (KFZ-Techniker) Ing. Wilhelm Pfeiffer, Qualitätsmanager der Bildungsdirektion Bgld. Dipl.-Ing. Thomas Schober

Oldies brauchen Nachwuchs Ältere Mechaniker gehen in Pension, jüngere werden nur noch auf neueste Technik geschult. Wer wird zukünftig Young- und Oldtimer reparieren? Ein Pilotprojekt im Burgenland soll das Interesse für das mobile Kulturgut beim Nachwuchs wecken.

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und 96.000 Österreicher besitzen mindestens ein historisches Fahrzeug – 3,2 Veteranen hat der typische Oldtimerbesitzer in seiner Garage. Die Fahrzeugtechnikinnung der WK Burgenland startete gemeinsam mit den Berufsschulen Pinkafeld und Mattersburg ein Pilotprojekt. Den Oldtimer dazu kaufte die Innung: einen Renault 4. Dieser wird fachgerecht zerlegt und in weiterer Folge von den SchüProjekt-Initiator lern instand gesetzt. An dem Pilotprojekt „Oldtimer LandesinnungsKfz-Techniker/Spengler Lackierer“ werden ab der meister Komm.-Rat 2. Klasse der Berufsschulen interessierte Kfz-TechJosef Wiener mit niker und Karosseriebautechniker- und LackiererKfz-Nachwuchstechikern lehrlinge geschult. Die Teilnahme ist freiwillig, die Lehrlinge erhalten das Diplom „Oldtimer Fahrzeugrestaurator“. Während sich die Nachwuchstechniker der Berufsschule Pinkafeld um mechanische Teile kümmern, sind für das „Blech“ die Karosseriebautechniker in Mattersburg zuständig. Helmut Putz, der an der Berufsschule Pinkafeld unterrichtet und das Oldti- Helmut Putz, Lehrer an der Berufsschule Pinkafeld mer-Projekt mit den Lehrlingen umsetzt: „Der größte Unterschied zu neueren Fahrzeugen ist, dass man sehr viel handwerkliches Geschick braucht und die Autos über wenig Elektronik verfügen. Letztere spielt beim R4 gar keine Rolle, das ist alles nur Elektrik. Es gibt natürlich auch kei-

ne Diagnosemöglichkeiten, aber Reparaturanleitungen. Man muss also etwaige Fehler selbst finden.“ Der Oldtimer-Markt wachse, und auch der Bedarf an Fachkräften, die diese Fahrzeuge fachgerecht servicieren und reparieren können und auch wollen, wäre vorhanden.

Ein Fünftel der Lehrlinge ist Oldtimer-interessiert „Wobei es nicht jedermanns Sache ist, das zu schweißen und zu schleifen. Da bedarf es auch gewisser handwerklicher Fähigkeiten. Das wollen wir den Jugendlichen im Rahmen dieses Projekts beibringen. Es umfasst Grundkenntnisse der Oldtimer-Restaurierung. Gleichzeitig soll auch das Interesse an historischen Fahrzeugen und deren Instandhaltung geweckt werden.“ Nach seinen Schätzungen interessieren sich 20 Prozent des Nachwuchses für diese Sparte: „Man kann da etwas Besonderes machen, und danach sieht man, was man gefertigt und geleistet hat, im Gegensatz zur Elektronik, wo man nichts sieht – sie funktioniert oder funktioniert nicht.“ Nach Abschluss des Projekts bleibt das fertiggestellte Fahrzeug in den Berufsschulen und wird bei Veranstaltungen ausgestellt. • (DSC)

„Es ist nicht jedermanns Sache, das zu schweißen und zu schleifen. Da bedarf es gewisser handwerklicher Fähigkeiten.“

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Bei der ProfiService-Tagung in Wien wurden das neue Team und die neue Website vorgestellt, Partner geehrt und ein Blick in die Autoglas-Zukunft gewagt.

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ute Stimmung, fachlicher Austausch und der Blick in die Zukunft kennzeichneten die diesjährige Tagung der ProfiService-Betriebe in Wien. Dabei wurden die von den ATP-Partnern betreuten Werkstätten über Neuigkeiten informiert. So wurde nach den Abgängen von Andreas Schopf und Mario Reiter die Betreuung des Werkstattkonzepts intern neu geregelt. Unter der Leitung von Marion Böheim sind nun die langjährigen ATPMitarbeiter Elke König und Jürgen Gasselsdorfer für die Konzeptbetreuung verantwortlich.

Nutzt das Schulungsangebot „Schulungen sind ein großes Thema“, ist ATPVorstand Alexandra Schmutzer überzeugt: „Nutzt unser Angebot! Die Weiterbildung bleibt euch nicht erspart, wenn ihr weiter in der Branche arbeiten wollt.“ Mit der Werkstattsuche als zentrales Element verfügt ProfiService ab sofort über eine neue, responsive Website. Wichtiger Punkt des Systems ist weiterhin die Mobilitätsgarantie in Kooperation mit europ assistance. Die Mobilitätsgarantie

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Das Treffen der Profis

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Die geehrten Betriebe mit ATP-Führung: Kai´s Garage, Rautena Garage, Alexandra Schmutzer, Elke König, Fa. Werner Reidl, Jürgen Gasselsdorfer, Wolfgang Scheifinger, M&S Autogarage und Kfz-Zechner

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ATP und ProfiServiceTeam: Vorstand Alexandra Schmutzer mit den verantwortlichen Mitarbeitern ist der Türöffner Jürgen Gasselsdorfer, beim Kunden. Um Elke König und Marion die Bedeutung her- Böheim

vorzuheben, wurden die Betriebe mit den meisten Abschlüssen geehrt (siehe Foto).

Zukunftsfit beim Autoglas

Den technischen Teil hat bei der diesjährigen Tagung Saint-Gobain Autover übernommen. Thomas Hermanky, verantwortlich für Produktmanagement und Training, hat dabei über die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen bei der Autoglas-Montage berichtet: „Die Kluft zwischen Vertragswerkstätten und freien Betrieben kann nur mit massiver Unterstützung starker Partner überwunden werden.“ Dabei geht es sowohl um die hochwertigen Produkte wie auch um Schulungen und technische Informationen. „Es gibt große Unterschiede zwischen OEM-Produkten und Nachbau“, so Hermanky. Dabei werden aufTechnische grund der Komplexität der Fahrzeuge, der Zusammenarbeit: vielfältigen Funktionen einer Windschutzscheibe Thomas Hermanky und der verbauten Assistenzsysteme hohe Anforde(Saint-Gobain rungen an Produkt und Montage gestellt. Autover) und Mario Sallmutter (Henkel) „Selbst in der Kompaktklasse haben wir bald die gleichen sicherheitsrelevanten Assistenzsysteme wie in der Luxusklasse“, so Hermanky, Damit ist heute jede freie Werkstätte beim Windschutzscheibentausch konfrontiert. „Wird nicht korrekt monAlexandra Schmutzer, ATP-Vorstand tiert oder nicht kalibriert, können die Systeme falsch oder gar nicht funktionieren“, warnt Hermanky: „Jeder, der im Geschäft bleiben will, muss sich damit beschäftigen.“ • (GEW)

„Nutzt unser Angebot! Die Weiterbildung bleibt euch nicht erspart, wenn ihr weiter in der Branche arbeiten wollt.“

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„Potenzial quer durch Österreich“ In den kommenden fünf Jahren soll das Netz von Bosch Car Service in Österreich bis zu 160 Teilnehmer wachsen.

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reie Werkstätten, die bundesweite gleiche Standards versprechen, werden vor allem für Flottenkunden immer wichtiger: Daher sieht Wiktoria Wyszynska-Keidel, Marketingkoordinatorin Bosch Automotive Aftermarket Österreich, großes Potenzial für die kommenden Jahre. „Neben den Flotten, mit denen wir zentrale Vereinbarungen treffen, werden auch neue Elektroautohersteller, die nach Europa drängen, immer wichtiger.“ Letztere würden ja ein Servicenetz benötigen: „Und da sind wir erster Ansprechpartner und gut w t er für die Zukunft ausgerichtet.“ k s t at

Platz für zusätzliche Partner in Graz und Klagenfurt In den vergangenen Monaten verzeichnete Bosch Car Service in Österreich einige Zugänge, aber auch den einen oder anderen Abgang – meist weil der Inhaber keinen Nachfolger fand: „Insgesamt liegen wir derzeit bei 97 Standorten“, sagt Wyszynska-Keidel. Ziel sei es, in den kommenden Jahren jeweils um etwa 10 Betriebe zu wachsen: „Ich sehe genügend Platz für uns in Richtung 150 – 160 Betriebe.“ Chancen für neue Interessenten gibt es „quer durch Österreich“. Zum Beispiel sind Graz, Klagenfurt, Eisenstadt und St. Pölten derzeit nicht besetzt. Ähnliches gilt auch für das Burgenland.

Neu bei Bosch Car Service ist der Bosch Car Service Club, der schon bei fast allen Partnern aktiv ist. Das nächste Projekt, das bis Jahresende im Netz von Bosch Car Service installiert werden soll, ist ein Online-Buchungstool für die Werkstattkunden.

Online-Buchungstool kommt noch heuer Positiv hebt Wyszynska-Keidel die gute Ausbildung der Mitarbeiter hervor: „Auch bei den Hochvolt-Schulungen HV1 und HV2 sind wir sehr gut unterwegs. Dadurch können wir auch Elektroautos servicieren, was ja für die Flottenkunden, die unterschiedlichste Fahrzeuge im Fuhrpark haben, sehr wichtig ist.“ • (MUE)

Wiktoria Wyszynska-Keidel, Marketingkoordinatorin Bosch Automotive Aftermarket Österreich


ANSICHT Lokale Kaiser Dipl.-Ing. Heinz Lukaschek

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nsere Gesetzgebungsorgane können es nicht lassen, kleine bis kleinste Verwaltungseinheiten mit Kompetenzen auszustatten, denen sie nicht gewachsen sind und wo im Endeffekt mehr Schaden als Nutzen entsteht. Jüngster Anlassfall war die Ankündigung der grünen Verkehrsstadträtin von Wien, Rechtsabbiegen für Lkws ohne Abbiegeassistenten generell verbieten zu wollen. Populismus mag modern sein, aber die Beschreibung solcher Ideen bedarf deutlicher Worte. Man hat zwar weder Ahnung vom Problem noch vernünftige Lösungen an der Hand, also schiebt man die Verantwortung weiter ab. Es gibt zwar noch keine verlässlich wirksamen Geräte, auch nicht auf EU Ebene, aber sollen sich doch die anderen darum kümmern. • Die letzte Novelle zur StVO, die Ende Juni veröffentlicht wurde, ermöglicht es lokalen Behörden sogar, für gesamte Ortsgebiete Rechtsabbiegeverbote für Lkw über 7,5 Tonnen ohne Assistenzsysteme zu verfügen. Das Verkehrsministerium, welches diesen Vorschlag ausgearbeitet hat, ist bekannt dafür, sämtliche wichtigen Entscheidungen auf Landes- oder Bezirksebene zu verschieben oder gleich ganz auszulagern. Wer glaubt, es würde damit der Verwaltungsapparat schrumpfen, irrt. • Die Frage, ob nicht auch Planungsfehler bei der Dimensionierung von Kreuzungen am Risiko beim Abbiegen nach rechts schuld sein könnten oder ob es nicht auch bauliche Lösungen zum Schutz von Fußgängern und Radfahrern gibt, wird selten gestellt. Übrigens hat der Vorstoß des letzten Verkehrsministers

„Die Möglichkeit für Gemeinden, Tempoüberwachung durch Private durchzuführen, wurde dank privater Initiative eingedämmt.“

Dipl.-Ing. Heinz Lukaschek ist Ziviltechniker in Wien mit Schwerpunkt Verkehr

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zum Rechtsabbiegen bei Rot die Gefährlichkeit des Manövers nicht gerade unterstrichen. • Nirgendwo wird Globalisierung deutlicher als im Verkehr. Bei allem Verständnis für lokale Behinderungen und Verärgerungen: Da bedarf es gebietsübergreifender Strategien. Auch wenn sich Tiroler Bürger auf die Autobahn setzen, der Lkw-Verkehr ist damit nicht weniger geworden. Ohne aufwendige Investitionen in Großprojekte wie den Brennerbasistunnel werden Verkehrsverlagerungen nicht erreichbar sein. • Eine schon seit Langem bestehende und unglückliche Verlagerung auf Gemeindeebene sind die Flächenwidmungspläne, wo Bürgermeister nicht immer mit der nötigen Sachkenntnis vorgehen. Raumplanung und Verkehrsorganisation gehören nicht in die Hände politischer Kleinkrämerei. • Die größte Verlagerungsaktion des BMVIT war die Umlagerung der Bundesstraßen in Landeskompetenz, und um es vollständig zu machen, wurde die Asfinag mit den verbliebenen Autobahnen und Schnellstraßen betraut. Die Sache war hauptsächlich budgettechnischer Natur, da damit die Schulden der Asfinag zufielen und im Budget nicht aufscheinen. So wie die Rückzahlungen der Asfinag bis jetzt laufen, wird sie damit in den nächsten 100 Jahren nicht klarkommen. Einsparungen für den einzelnen Bürger oder an Personal hat die Aktion sicher nicht gebracht. • Auch nicht unbedeutend war die Auslagerung der Kfz-Zulassungen zu den Versicherungen. Der staatliche Verwaltungsapparat war nicht mehr in der Lage, den technischen Anforderungen an EDV und Logistik nachzukommen. Ausnahmegenehmigungen von Kfz wurden statt einer bundesweit einheitlichen Handhabung den Landeshauptleuten unterstellt. Der von früheren Zeiten bekannte Genehmigungstourismus ist damit wieder aktuell. • Die Möglichkeit für Gemeinden, Tempoüberwachung durch Private durchführen zu lassen, wurde dank privater Initiative eingedämmt. Einige Gemeinden im Umland von Wien hatten daraus Einnahmen von mehreren 100.000 Euro/Jahr, ein objektiver Verkehrssicherheitseffekt ist nicht belegt. • Es mag schon sinnvoll sein, lokale Behörden und zum Teil Private mit der Vollziehung von Gesetzen zu betrauen, allerdings fehlt es an der Kontrolle, ob dies auch im Sinne der Absicht des Gesetzgebers stattfindet. •


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Autoexcellent von Coparts ist über Wütschner nun auch in Österreich präsent

Excellente Lösung Wütschner ist seit Kurzem mit dem Autoexcellent-WerkstattKonzept am österreichischen Markt vertreten. Betreuer Andreas Schopf zählt bereits 19 Partner.

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n Deutschland ist das Autoexcellent-Werkstattkonzept der Coparts-Einkaufsgesellschaft bereits erfolgreich etabliert, nun hat Wütschner Fahrzeugteile das System auch nach Österreich gebracht. Das in Österreich mit vier Standorten vertretene Unternehmen ist ATP-Partner und hat bis zum vergangenen Jahr auch das von ATP eingesetzte ProfiService-Konzept angeboten. Der Wechsel erfolgte mit der Rückkehr von Konzeptberater Andreas Schopf, der zwar seit fast 6 Jahren bei Wütschner angestellt ist, aber in den vergangenen Jahren für ATP ProfiService unterwegs war. Nun ist der erfahrene Schopf wieder für Wütschner direkt unterwegs.

Bislang 19 Partner „Wir haben bislang 19 unserer Konzept-Partner auf Autoexcellent umgestellt und sehen noch weiteres Potenzial“, berichtet Schopf, legt aber Wert auf die Partnerschaft mit ATP, wo Wütschner auch weiterhin Gesellschafter ist. „Wir akquirieren keine Werkstätten aus dem Umfeld anderer ATP-Partner.“ Generell lobt Schopf die Möglichkeiten, die Autoexcellent im Bereich Marketing und Schulungen bietet. „Über das Marketing-Center können die Betriebe ganz einfach eigene Flyer gestalten.“ • (GEW)

Andreas Schopf, Konzeptberater bei Wütschner Fahrzeugteile


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„Bei der Verbrennungstechnologie haben wir den Produktionshöhepunkt global noch nicht erreicht.“ Peter Wagner, Continental

Es gibt Zeit, sich anzupassen Dipl.-Ing. Peter Wagner, Leiter des Geschäftssegments Independent Aftermarket bei Continental, spricht über Strukturwandel, elektrifizierten Antriebsstrang und Herausforderungen für freie Werkstätten.

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&W: Lässt sich der Strukturwandel in den Werksstätten schon erkennen? Dipl.-Ing. Peter Wagner: Es geht langsam damit los. Wenn die Reparaturleistungen, die abgefragt werden, durch die Elektrifizierung des Antriebsstranges weniger werden, wird der Strukturwandel in der Werkstätte sicher weiter an Fahrt gewinnen. Die Werkstätten werden also ihre Reparaturkompetenzen im Einklang mit der Technik ausbauen müssen, die immer komplexer wird. Welche Technologie wird sich wie entwickeln? Wagner: Das ist aktuell sehr schwer vorherzusehen. Mein Wissenstand ist, dass wir bei der Verbrennungstechnologie den Produktionshöhepunkt global noch nicht erreicht haben, das wird ungefähr 2022 bis 2023 der Fall sein. Dann bleibt das Niveau einige Zeit gleich oder schmilzt langsam ab. Bei uns im Aftermarket kommt die Spitze der Verbrenner-Technologie vier Jahre später an, also rund 2027. Die Verbrennungsmotoren werden für die freien Werkstätten in den nächsten 10 Jahren also noch die wichtigste Antriebstechnologie sein, mit der sie sich beschäftigen werden. Es gibt also keinen Grund zur Panik vor dem neuen Antrieb, da wird es die Zeit geben, sich anzupassen. Wie können sich die Werkstätten für die zukünftigen Herausforderungen rüsten? Wagner: Da gibt noch ganz andere Bereiche als die reinen Technikthemen, zum Beispiel wie die

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Generation der heute 25- bis 35-Jährigen kommuniziert. Das erfolgt über WhatsApp oder Facebook Messenger und die jungen Menschen wollen auch mit der Werkstätte auf diese Art kommunizieren. Der nächste Punkt ist die Kommunikation, die aus dem Auto selbst kommt. Wenn wir in eine gesteuerte Reparatur- und Wartungsumgebung kommen, dann sollten Werkstätten auch offen gegenüber solchen Themen sein und vernetzt daran teilhaben. Über Dongle-Technologie bieten wir beispielsweise eine Nachrüstlösung für Telematik an. Welche Rolle wird bei den kommunizierenden Fahrzeugen die Diagnose spielen? Wagner: Eine tiefgreifende Fahrzeugdiagnose wird immer noch wichtig sein, aber zum anderen gibt es viele Themen, die heute in der Werkstatt abgearbeitet werden, Serviceaufträge, Klimaanlagenwartung, InspektionsCheck, Bremsenservice oder das Freibrennen des Dieselpartikelfilters. Es gibt also auch einige Tätigkeiten, die keine tiefe Diagnose benötigen, sondern Servicetools. Dabei unterstützen wir die Betriebe mit einfachen, werkstattorientierten Lösungen. Das bieten wir in Form einer Plug-in-Lösung an. Diese verbindet sich mit dem Fahrzeug und braucht keine umständliche Eingabe von Fahrzeugdaten. Das Tool liest über die Fahrgestellnummer automatisch alle notwendigen Daten aus und dann wird der gewünschte Service ausgewählt. • (GEW)


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Trend: sensibler für Geräusche Stefan Bachmann, Teamleiter für den Meyle-Produktbereich Bremse und Antrieb, erklärt, was beim Thema Bremse besonders wichtig ist. leicht nachvollziehbar: Durch den Wegfall der Motorgeräusche entsteht für den Fahrer eine sensiblere Geräuschwahrnehmung im Fahrzeug, sodass zuvor nicht wahrgenommene Bremsgeräusche nun als störend empfunden werden können. Nicht zuletzt sollte die zunehmende Forderung nach Emissionsreduzierung erwähnt werden: Bremsstaubentwicklung spielt hier eine Rolle, sodass wir in den kommenden Jahren den Fokus auf Forschung und Entwicklung legen werden.“

Quietschende Bremse bedeutet nicht gleich defekt

Stefan Bachmann

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as tut sich im Bereich Produktentwicklung? Was hat es mit quietschenden Bremsen auf sich? Sind Bremsgeräusche per se schlecht? Was hat der Fahrer-Typ mit den Bremsbelägen zu tun? Antworten auf diese Fragen gibt Stefan Bachmann, Teamleiter für den Meyle-Produktbereich Bremse und Antrieb, in einem ausführlichen und informativen Interview, das im Meyle YouTube-Kanal „Meyle TV“ zu sehen ist. Welche Trends und Entwicklungen Meyle derzeit beobachtet, dazu sagt Bachmann Folgendes: „Wir sehen einen klaren Trend in Richtung sensibler Wahrnehmung von Geräuschen. Gerade im Hinblick auf die Elektromobilität ist diese Entwicklung

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Da viele Kunden vom „Bremsen-Quietschen“ berichten und manche Geräusche beim Bremsvorgang per se für schlecht halten, klärt Bachmann auf: „Eine quietschende Bremse bedeutet nicht gleich defekte Bremsbeläge oder -scheiben. Zuallererst gilt es zu sagen, dass es tatsächlich auch Bremsanlagen mit mechanischen Verschleißkontakten gibt. Statt einer Meldung im Cockpit über den Verschleiß ertönt ein quietschendes Geräusch beim Bremsen. Grundsätzlich gilt: Je sportlicher Bremsbeläge abgestimmt sind, desto eher neigen diese zum sogenannten Quietschen. Nichtsdestotrotz kann eine quietschende Bremse natürlich auch bedeuten, dass ein Fehler in der Bremsanlage vorliegt oder aber falsche Bremskomponenten verbaut worden sind. Bei ungewöhnlichem Verlauf und vor allem auch dauerhaftem Zustand sollte Quietschen daher in jedem Fall vom Fachmann begutachtet werden.“ • (DSC)

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Die elektrische Parkbremse des Technologieunternehmens Continental wird in zahlreichen Modellen der Volkswagen-Gruppe verbaut. Jetzt bietet der Automobilzulieferer den Stellmotor des Systems als Originalteil unter der Produktmarke ATE auch im Aftermarket an. M

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gesamte Bremssatteleinheit ausgetauscht worden, könnten freie Werkstätten nun ausschließlich den Motor erneuern. Das spare nicht nur Kosten, sondern auch Zeit. Verfügbar seien zwei Sachnummern: der Motor für die linke sowie der Motor für die rechte Sattelseite. Mit der Neuaufnahme des Originalteils in das Aftermarket-Portfolio ermögliche man „eine qualitativ hochwertige, kostengünstige und schnelle Instandsetzung“.

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Der Stellmotor wird nun auch im Aftermarket angeboten

Weiterbildungsportale

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erkstätten erhielten so erstmals eine wirtschaftliche Alternative für die Reparatur der elektrischen Parkbremse in vielen Volumenmodellen von VW, Audi, Skoda und Seat, wie das Unternehmen mitteilt. Als elektrisches Bauteil sei der Stellmotor stark belastet und könne vor dem Bremssattel ausfallen. Sei bei einem Defekt bislang immer die

Werkstätten könnten den defekten Motor abbauen und gegen den neuen tauschen. Per Diagnosegerät wie dem ContiSys Check werde dieser dann noch angelernt. Dann sei das Fahrzeug wieder einsatzbereit. Im Weiterbildungsportal morecontinental.com gibt es ein objektbasiertes Training speziell zur elektrischen Parkbremse. In dem Wissenscenter stehen außerdem Video-Tutorials zu weiteren Bremsenthemen und das aktuelle Kursprogramm des ATE-Bremsencenters bereit. • (DSC)

Hart, aber zart: Electric Blue Der von ZF Aftermarket spezifisch für Elektrofahrzeuge ausgelegte Bremsbelag TRW Electric Blue ist weiter auf Überholspur.

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eit knapp einem Jahr auf dem Markt könnten bereits 97 Prozent der europäischen Flotte an Elektrofahrzeugen, einschließlich Tesla und Nissan Leaf, abgedeckt werden, teilt ZF Aftermarket mit. Weswegen davon auszugehen sei, dass die Nachfrage noch weiter steigen werde. Dazu werde das als Electric Blue bekannte Programm nun mit Produkten für Hybrid-Fahrzeuge erweitert, die sich bereits im Testprozess befänden.

Weniger unerwünschte Nebengeräusche Mit dieser neuen Generation von TRW-Bremsbelägen werden Innenraumgeräusche sowie Bremsstaub erheblich reduziert, verspricht der Hersteller. In Tests sei nachgewiesen worden, dass TRW Electric Blue dank seiner neuen Materialformulierung ge-

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stützt auf eine besondere, mehrschichtige Scheibe sowie geräuschmindernd beschichtetes Zubehör weniger unerwünschte Nebengeräusche erzeuge. „Elektrofahrzeuge werden bleiben“, meint Helmut Ernst, Leiter ZF Aftermarket: „Die Vertriebshändler und Werkstätten, die diesem Wandel Rechnung tragen, werden auch langfristig führend und erfolgreich sein. Bei unseren Hochvolt-Trainings können Kunden und Partner dazu frühzeitig die Schlüsselfertigkeiten und -qualifikationen erwerben, die sie benötigen, um das komplexe Themenspektrum der Zukunftstechnologien zu beherrschen.“ • (DSC)

TRW Electric Blue ist eine neue Produktpalette für Elektrofahrzeuge


GEWERBE

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ie MaxiSys-ADAS-Kalibrierlösung von Autel wird portabler. Der benutzerfreundliche MA600-Rahmen lässt sich für den Transport schnell zusammenklappen und zerlegen. So ist er leicht zu transportieren und man ist im Betrieb örtlich flexibler, wenn Kalibrierarbeiten durchgeführt werden müssen.

Einfache Lösung für Freie Da intelligente Assistenzsysteme – auch ADAS (Advanced Driver Assistance System) genannt – heute in immer mehr Fahrzeugen zur Serienausstattung gehören, tauchen solche Fahrzeuge auch mehr und mehr in freien Kfz-Betrieben auf – etwa mit einer beschädigten Windschutzscheibe, die zu tauschen ist. Werden Systeme wie kamerabasierte Spurverlassenswarner nicht fachgerecht kalibriert, führt dies

Kalibrieren leicht gemacht Autel hat für das Kalibrieren von kamerabasierten Assistenzsystemen mit MA600 eine portable Lösung.

„Das MA600 ist ideal für den Glasaustausch und mehr.“ Mike Richter, Diagnosetechnik Richter GmbH dazu, dass die Assistenzsysteme nicht mehr richtig funktionieren. Im Versicherungsfall kann dann der Betrieb zum Handkuss kommen, wenn kein Nachweis einer professionellen Kalibrierung vorgelegt werden kann. „Mit den MaxiSys-Kalibrierungswerkzeugen und der genauen Software ist Autel MaxiSys ADAS MA600 ein ideales Kalibrierungswerkzeug für den Glasaustausch und mehr“, sagt Mike Richter, Geschäftsführer Diagnosetechnik Richter GmbH. Innerhalb von 2 Minuten könne eine Person den Rahmen aufstellen und das System so einrichten, dass mit dem Kalibrieren begonnen werden kann. Der MA600 ist mit folgenden Autel-Tools kompatibel: MS906BT, MS906TS, MS908, MS908P,

Mike Richter und sein Kollege Dirk Grunert (v. l.)

MS908S, MS908SP, MSELITE und MSADAS. Alle TabletModelle mit Ausnahme von MSADAS erfordern ein zusätzliches einmaliges Software-Upgrade. Autel weist darauf hin, dass Tools mit zuvor aktiver ADASAnwendungssoftware nicht mit dem MA600 kompatibel sind. • (KAT)

Autel ADAS MA600

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GEWERBE

AVL-Ditest-Mitarbeiter beim 20-Jahr-Jubiläum in der Grazer Seifenfabrik Area Sales Manager Otto Loacker Mag. Gerhard Illek (Director Sales und Marketing), Mag. (FH) Alexandra Kern (Specialist Marketing) und Geschäftsführer Dipl.-Ing. Gerald Lackner

Marketing Specialist Mag. Renate Kormann

Der Diagnose-Spirit aus Graz Aus einer AVL Diagnosetechnik mit schlechter Zukunftsprognose ist vor 20 Jahren die Erfolgsgeschichte AVL Ditest entstanden. Nun wurden 20 Jahre Wachstum eines Unternehmens gefeiert, dessen Mitarbeiter noch immer den Spirit eines Start-ups leben.

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ie Prognosen für die AVL Diagnosetechnik waren 1999 schlecht, der renommierte Unternehmensberater Mercer Consulting gab dem Geschäftsbereich äußerst schlechte Zukunftsaussichten. „Die Herausforderungen sind deutlich größer als die Chancen“, zitierte AVL-Ditest-Geschäftsführer Dipl.-Ing. Gerald Lackner beim 20-Jahr-Jubiläum aus dem damaligen Bericht: „Vor dem Hintergrund der strategischen Gesamtposition der AVL Diagnosetechnik hat sich die Geschäftsführung für einen Rückzug aus diesem

Lackner erzählte im Rahmen der Jubiläumsfeier in der Grazer Seifenfabrik Beispiele für das hohe Engagement seiner Mitarbeiter: Jenes von der ersten globalen Diagnose-Lösung für Jaguar-Land-Rover-Aftersales, die anfangs nicht funktionierte und nur durch den unermüdlichen, tagelangen Einsatz der Techniker direkt in England zum entscheidenden Erfolg gebracht werden konnte – mit ein paar Stunden Schlaf auf der Rückbank dort herumstehender Range Rover. Oder von jener Last-Minute-Reparatur am weltexklusiven im CO2-Klimawartungsgerät Hotel unmittelbar vor der Präsentation bei Mercedes-Benz. Dabei hat der Mercedes-Cheftechniker letztlich auf die Vorführung verzichtet: „Wenn ihr sagt, das passt, dann ist das in Ordnung. Ihr habt eure Zusagen immer eingehalten.“

„Der Spirit von AVL Ditest hat diese Entwicklung ermöglicht und ich werde meine ganze Entschlossenheit einsetzen, dass es so weitergeht.“ Dipl.-Ing. Gerald Lackner, CEO AVL Ditest Segment entschieden.“ Daraus ist die Erfolgsgeschichte AVL Ditest entstanden. „Die seit dem ersten Monat immer Gewinn gemacht hat“, so Lackner. Und von 3 auf 57 Millionen Euro Umsatz gewachsen ist.

Schlagkräftige Truppe für große Lösungen Den Ehrgeiz, mit einer agilen, schlagkräftigen Truppe den großen Automobilkonzernen perfekte Lösungen zu bieten, hat Lackner vom Start weg an sein Team übertragen. Er nennt es den AVL-Ditest-Spirit, den Mercer damals in seinen Prognosen nicht miteinbeziehen konnte, weil er nicht vorhersehbar und nicht planbar ist.

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Im Herzen ein Start-up AVL Ditest ist in den Genen ein Start-up geblieben, mit hungrigen, engagierten Technikern und Entwicklern und ebensolchen Vertriebsleuten, die entschlossen sind, die Probleme, die das Automobil in der Diagnose und der Wartung aufwirft, zu lösen. Diese Motivation in Ergebnisse und Erfolg umzusetzen, ist die Leistung Lackners. „Ein erfolgreiches Orchester braucht einen tollen Dirigenten“, so der steirische Wirtschaftskammer-Direktor Dr. KarlHeinz Dernoscheg. • (GEW)


ANSICHT

Das grüne Autohaus E s gibt gesellschaftliche Entwicklungen, die so vielschichtig getrieben werden, dass wir uns sicher sein können, dass sie langfristig unsere Zukunft bestimmen. Solche Megatrends gehen häufig von nachrückenden Kundengenerationen aus, die in unserem Fall hinsichtlich Autos und Mobilität spezifische Prägungen erfahren haben. Auch wenn der Rummel um die Klima-Aktivistin Greta Thunberg vielen gehörig auf die Nerven geht, beeinflussen die von ihr getriebenen radikalen Forderungen nach konkreten Klimaschutz-Maßnahmen die Nutzung und Anschaffung von Autos. • So gibt in Deutschland und vergleichbar sicherlich auch in Österreich jeder fünfte Autokäufer an, dass die „Fridays for Future Bewegung“ Auswirkung auf die Anschaffung und Nutzung von Autos hat. Dabei stehen vier Maßnahmen im Vordergrund: Reduktion der Autonutzung (53 Prozent), Umstieg auf Elektroautos (46 Prozent), Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel (43 Prozent) und Umstieg auf kleinere Autos (33 Prozent). Von daher ist Greta wohl ein weiterer Treiber der Etablierung von Elektroautos. Ausgehend von den Ankündigungen auf einer „elektrisch geprägten“ IAA reduzieren sich auch die Bedenken gegenüber E-Autos sicherlich in dem Maße, wie diese an stabiler Reichweite gewinnen, für Otto-Normalverbraucher erschwinglich werden, die Lade-Infrastruktur ausgebaut wird und die Ladevorgänge schneller werden. Wie Marketing für Elektroautos funktioniert, zeigt Audi mit seiner e-tron-Kampagne, die Elektroauto-Interessenten erfolgreich bei ihren Bedenken abholt und damit Top-Wahrnehmungswerte erzielt. • Ein weiterer Treiber des grünen Autohauses ist die sportliche CO2-Vorgabe der EU, nach der die Fahrzeugflotten aller ab 2020 neu zugelassenen Pkws der einzelnen Marken einen Grenzwert von 95 Gramm CO2-Ausstoß pro Kilometer nicht überschreiten dürfen. Die entspricht einer Verringerung des aktuellen Kraftstoff-Verbrauchs um circa 30 Prozent. Überschreitungen dieses Grenzwerts werden mit Strafzahlungen in Milliardenhöhe sanktioniert. • Bei der Frage, ob die Autokäufer bei dem geforderten Downsizing mitspielen, zeigt sich, dass jeder fünfte bereit ist, auf ein kleineres Auto mit weniger Motorleistung umzusteigen. Unter Frauen und Jüngeren ist sogar jeder vierte für automobiles Downsizing offen. Automarken und Händler mit Ambitionen, als „first Moover“ die Zukunft zu gestalten, bauen von daher bereits heute sichtbare Kompetenz für klimaschonende Fahrzeuge in Richtung Elektro, Hybrid

Dipl.-Kfm. Dr. Konrad Weßner

„Auch wenn der Rummel um die Klima-Aktivistin Greta Thunberg vielen gehörig auf die Nerven geht, beeinflussen ihre radikalen Forderungen die Nutzung und Anschaffung von Autos.“

und geringerer Motorisierung auf und machen so mit guten Argumenten aus der Not eine Tugend. • Schärfen Sie vor diesem Hintergrund das grüne Image Ihres Autohauses u. a. durch Herausstellung eines Kompetenzbereichs für klimaschonende Fahrzeuge mit modernster Antriebstechnik auch im Wachstumssegment der SUVs. Alle Anzeichen sprechen dafür, dass dem grünen Autohaus die Zukunft gehört. Nutzen Sie das Zeitfenster bis Ende dieses Jahres, sich frühzeitig als Local Hero für grüne Mobilität zu profilieren, bevor Sie vom Gesetzgeber dazu gezwungen werden. •

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Dipl.-Kfm. Dr. Konrad Weßner ist Geschäftsführer der puls Marktforschung GmbH in Schwaig bei Nürnberg

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Mag. B. Katzinger

Nur Greta ist neu

„Luxus“ bindet Lehrlinge Mit eigener Ausbildungswerkstatt für „stressfreie Arbeit abseits des täglichen Trubels“ sowie anderen Maßnahmen wie FitnessStudio und Wohnmöglichkeit will das Autohaus Lindner in Wals Lehrlinge ans Unternehmen binden. Heuer hat man „problemlos“ 4 neue Auszubildende gefunden.

Wer haftet für den Assistenten? Die Fahrzeugindustrie lehnt eine Haftung für nachgerüstete Abbiegeassistenten ab. „Das Problem ist die Haftung“, sagt Mag. Franz Weinberger, Sprecher der Nutzfahrzeugimporteure. „Wir bauen gern auf Kundenwunsch Systeme ein, bei denen wir auch dafür sorgen, dass sie funktionieren. Sollte allerdings trotzdem ein Unfall passieren und die Frage auftauchen, warum das geschehen ist, darf das nicht unsere Verantwortung sein“, so Weinberger.

Suzuki steigert Anteil von Allradfahrzeugen weiter Von Jänner bis August griffen 67,75 % der Suzuki-Kunden zum „Allgrip“-Allradantrieb. Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres bedeutet dies eine Steigerung um 12,44 %. Der Jimny wird nur mit Allrad angeboten, beim Vitara beträgt der Anteil 88,54, beim SX4 S-Cross 78,46, beim Ignis 68,31 und selbst beim Swift noch 46,29 %.

Seipl neu mit Hyundai Hyundai-Importeurschef Mag. Roland Punzengruber (B.) freut sich über den Vertragsabschluss mit der Seipl GmbH aus Leonding. Dort werden ab Jänner Hyundai-Modelle verkauft. Durch verschiedene Einkaufsmärkte, unter anderem die Plus City, gebe es in diesem Bereich viel Potenzial für Hyundai. „Neben uns werden bei Seipl Jaguar und Land Rover verkauft. Man ist hier also gewohnt, Produktinhalte zu vermitteln und nicht nur über den Preis zu verkaufen“, analysiert Punzengruber. Dreistellige Stückzahlen seien auf jeden Fall anzupeilen.

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Es gibt nix, was es nicht schon gibt, soll Benjamin Franklin erkannt haben, nachdem er den Blitzableiter erfunden hatte – und dann einer Scheune angesichtig wurde, die bereits mit einem solchen ausgestattet war. Ähnliche Aha-Erlebnisse blühen derzeit bei der Lektüre der AUTO-Information. Die Kollegen graben nämlich zum 50er des Branchenmediums „Perlen“ der vergangenen Berichterstattung aus und veröffentlichen sie neu. Siehe da: Debatten um CO2-Steuer, NOx, Leichtbau, Flüssiggas als Treibstoff … wurden schon 1992 gründlich abgehandelt. Launige Kritik an sommerlicher Verkaufsförderung durch Schleuderpreise übte Autor „Spectator“ schon 1983. Proteste von Autogegnern vor den Toren der IAA – alles schon da gewesen. Nur Greta, wenn sie den Staatschefs die „Wadln vire richt“ – die ist neu. Also bei aller Konstanz: Ein bissl was ändert sich immer.

Weitere Gratulationen Mit zwei umfangreichen Beilagen in der Juli/AugustAusgabe und im September haben wir das Jubiläum der „AUTO-Information“ bereits gefeiert. Aber auch dieses Mal ließen es sich einige Branchenteilnehmer nicht nehmen, dem wichtigsten österreichischen Branchenmedium zum 50-JahrJubiläum zu gratulieren. Die Redaktion versorgt Sie weiter mit Informationen – Woche für Woche!

Leasing: +18,4 Prozent Unmittelbar vor Redaktionsschluss veröffentlichte der Verband Österreichischer Leasing-Gesellschaften (VÖL) seine HalbjahresBilanz. Demnach stieg das Kfz-Leasing-Neugeschäft in Österreich in den ersten 6 Monaten um 18,4 Prozent auf den neuen Höchstwert von 3,4 Milliarden Euro und das, obwohl die Zahl der Neuzulassungen zurückgegangen ist. Laut VÖL-Generalsekretär Mag. (FH) Wolfgang Steinmann beträgt die durchschnittliche Vertragssumme 27.167 Euro.


1969-2019

JAHRE

Fokus auf Berichtsinhalte

Ing. Alfred Rieder Vertriebsleiter

Die AUTO-Information punktet nicht mit ihrem Design und ihrer Aufmachung. Die Inhalte werden sachlich und nüchtern präsentiert, das Medium konzentriert sich auf das Wesentliche. Aber vermutlich ist gerade dies der Grund, weshalb die AUTO-Info gelesen wird. Der Fokus liegt auf hochwertiger Information, die dem Leser in kurzer Zeit einen Überblick über das aktuelle Geschehen in der Kfz-Branche vermittelt.

Berner Gesellschaft m.b.H. Industriezeile 36 5280 Braunau/Inn Tel.: +43 77 22 800-0 E-Mail: berner@berner.co.at Web: www.berner.co.at

In Zeiten der Veränderung

Dipl.-Ing. & Architekt Jürgen Papadopoulos Geschäftsführer

Über die Trends und Entwicklungen von morgen zeitnah informiert zu sein, ist in der vorhandenen INFO-Aufmachung von unschätzbarem Vorteil. Herzlichen Glückwunsch zu „50 Jahre AUTO-Information“ mit ihrer klaren Hintergrundberichterstattung und kritischer Begleitung in der Branche. Wir brauchen sie und freuen uns auf eine weiterhin konstruktive Zusammenarbeit.

International Project Development GmbH Oberhausenweg 30 6373 Jochberg E-Mail: info@papadopoulos-group.com Web: www.papadopoulos-group.com

Branchenkommunikator

Mag. Stefan Mladek, Mag. Lorenz Loidl Geschäftsdführer

Eine wöchentliche Pflichtlektüre, einen besseren Überblick hat sonst niemand. Das Angebot von Print und Online hält einen jederzeit informiert. In disruptiven Zeiten ist die AUTO-Information Fundament für unser digital orientiertes Business. Besonders die kritischen Beiträge gefallen und verdeutlichen den journalistischen Anspruch der Redaktion. Wir nehmen es für ein Versprechen für die nächsten 50 Jahre.

Instant Web Discount GmbH Hoher Markt 8-9/2/2/10 1010 Wien Tel.: +43 1 90 47 909 E-Mail: office@autogott.at Web: www.autogott.at

Ohne Scheu vor Konter

Eveline und Arnulf Staber, Eigentümer

Über Jahrzehnte begleitet uns die AUTO-Information durchs Autohaus- und Funktionärsleben. Das war aufgrund der Art der Berichterstattung zum Zeitpunkt der Ereignisse nicht immer einfach. Am Ende half immer die Objektivität des Mediums mit seinen starken Überschriften und kompetenten Inhalten. Vor allem der Faktencheck zeichnet die Redaktion aus, die keine Scheu vor dem Konter zeigt.

50 Jahre AUTO-Information

Autohaus Staber GmbH & Co. KG Spittal, Radenthein, Obervellach Villacher Straße 49 9800 Spittal an der Drau Tel.: +43 4762 61861 E-Mail: office.staber@autohaus-staber.at Web: www.autohaus-staber.at

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WIRTSCHAFT

Business-Talk „Zukunft Motorrad“ mit Dipl.-Ing. Volker Schaffler, Dipl.-Ing. Christian Steger-Vonmetz, Karin Munk, Roland Stocker, Michael Kirschenhofer, Christopher Schipper, Hans Jorda, Nils Müller

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(E-)Motorrad: Retter der Mobilität?

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Beim MotoCircle 2019 traf sich die Tuner- und Customizer-Szene. Am Vorabend debattierten Experten beim „Business Talk Zukunft Motorrad“. Derzeit schaut’s nicht schlecht aus. Von Mag. Bernhard Katzinger

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otorräder sind ein besonders emotionales The­ ma. Das überrascht niemanden, der schon einmal auf einem gesessen ist. Da kann es dann auch nicht verblüffen, dass der Emotion in einer Debatte von Branchenexperten viel Raum gegeben wird. Nichts weniger als ein „Gegenentwurf zum Smartphone“ oder gar „Antithese zur modernen gesellschaftlichen Entwicklung“ sei das motorisier­ te (weniger: das elektrifizierte) Zweirad, war beim „Business Talk Zukunft Motorrad“ zu hören, der am Vorabend des 3. MotoCircle Vienna im Kultur­ zentrum F23 stattfand.

Zweiräder sind und haben Zukunft Am Podium des Branchen­Talks präsentierten und diskutierten u. a. Michael Kirschenhofer, CEO beim

„Besitzer von Motorrädern sind bisher in Österreich steuerlich benachteiligt worden.“ Christopher Schipper, KTM großen österreichischen Importeur KSR, Christo­ pher Schipper, Geschäftsführer der KTM Österreich GmbH in Mattighofen, Dr. Hans Jorda, HR­Experte

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und Mitgründer von Tuner DeusMoto, oder Roland Stocker, der als Projektleiter bei der BMW AG für die Entwicklung des erfolgreichen Modells R nineT verantwortlich war.

Motorradmarkt entwickelt sich gut Mag. Karin Munk, Generalsekretärin der Arge 2Rad, präsentierte vorab für die Branche erfreuliche Zahlen. Die Neuzulassungen liegen heuer (Jänner bis Juli) mit 10 Prozent deutlich im Plus – und das gilt insbesondere für den zuletzt schwächelnden Moped­Markt, der um 14,7 Prozent im Plus ist. Die Elektromobilität auf 2 Rädern verzeichne gar einen Zuwachs von 32 Prozent gegenüber dem Vorjahres­ zeitraum, so Munk. Gerade auf den Rollern und E­Rollern liegen die Hoffnungen der Branche, in Sachen urbane Mobi­ lität der Zukunft als vernünftige und dennoch emo­ tionalisierende Alternative in die Bresche springen zu können. Kirschenhofer – KSR importiert u. a. die Elektroroller von Niu – vertritt die Ansicht, Zweirä­ der seien ein probates Mittel gegen den Verkehrskol­ laps in Ballungsräumen, in denen die Straßennetze kaum noch erweitert würden. „In anderen Städten


WIRTSCHAFT

Pure Emotion: Jede Menge heiße Eisen waren beim MotoCircle 2019 im Wiener F23 zu bestaunen

Karin Munk, Generalsekretärin Arge 2Rad

ist ein Roller heute schon eine Notwendigkeit, um durch den Verkehr zu kommen“, so Kirschenhofer. Unter der 2019 akquirierten Marke Malaguti will man künftig neue E­Roller auf den Markt bringen – mittelfristig soll die Elektrifizierung im städtischen Raum bis zu einer Akku­Kapazität von 22 kWh sinn­ voll sein, meint man beim Importeur. Dem widerspricht KTM­Geschäftsführer Schipper zwar, aber auch in Oberösterreich will man sich künftig am Rollersegment engagieren, und zwar mit in Niederspannungstechnik elektrisch betrie­ benen Zweirädern, die gemeinsam mit dem indi­ schen Partner Bajaj entwickelt werden. Wie Schip­ per klarstellt, will man allerdings vermeiden, mit seinen „Powered Two­Wheelers“ in Konkurrenz zu den eigenen Motorrädern zu treten. Es stehe noch nicht fest, unter welcher Marke – KTM oder Husqvarna – sie vermarktet würden. Als Marktstart sei 2021 angepeilt.

sind für die Mattighofener vielleicht „ready to race“, aber nicht gut genug für die täglichen Wege. Was die Vision vom Zweirad als Mobilitätstool der Zukunft stoppen könnte? Eventuell die Unfallzah­ len, die zusammen mit dem höheren Verletzungs­ risiko dafür sorgen, dass die Zahl der im Straßen­ verkehr getöteten Motorradfahrer trotz moderner Assistenzsysteme nicht signifikant sinkt.

„Vision Zero“ bei Zweirad-Toten unrealistisch Während die Zahl der getöteten Mopedfahrer im langjährigen Vergleich abnimmt (2018: 8 Getötete), stagniert die Zahl bei den Motorradfahrern. 2018 starben 102 Biker, vom 1. Jänner bis 14. Juli 2019 waren es laut Innenministerium bereits 42 Getötete.

„In manchen Städten ist das Zweirad bereits jetzt eine Notwendigkeit, um durchzukommen.“ Michael Kirschenhofer, KSR Group

Steuernachteil für Zweiradfahrer ausgleichen Dass (vor allem elektrifizierte) Zweiräder eine wichtige Rolle in der Mobilität von morgen spielen könnten, glaubt auch der Gesetzgeber. Besitzer von Motorrädern seien bisher steuerlich benachteiligt gewesen, kommentierte Schipper den – mittlerweile im Nationalrat abgesegneten – Entwurf zum Steuer­ reformgesetz der letzten Bundesregierung, in dem eine steuerliche Besserstellung von Zweirädern mit einem CO2­Ausstoß von 0 g/km vorgesehen ist. Es sei nur fair, in dieser Sache jetzt einen Ausgleich zu schaffen, so Schipper. An dieser Stelle sei erwähnt, dass der KTM­Chef keinen Zweifel an seiner Überzeugung aufkommen ließ, dass der Verbrennungsmotor im Motorrad noch auf Jahrzehnte nicht zu ersetzen sei – allein schon wegen des Vorteils der hohen Energiedichte von fossilen Treibstoffen. Batteriebetriebene Motorräder

Leider werde sich eine „Vision Zero“ nicht so leicht verwirklichen lassen, meint dazu Munk. „Der lang­ jährige Vergleich seit 1992 zeigt, dass die Zahl der getöteten Motorradfahrer abhängig vom Wetter im­ mer zwischen ca. 75 und 100 schwankt“, so Munk, die allerdings auf den stark gestiegenen Bestand zu­ gelassener Motorräder (inklusive Kleinmotorräder) in diesem Zeitraum verweist. Fahrtrainings sollen Verbesserung bringen: Sowohl bei KTM als auch BMW sind Programme aufgelegt, bei denen Kunden lustvoll lernen sollen, ihr Gerät sicher zu beherrschen. Gerade Motorradfahrer zeig­ ten ein hohes Eigeninteresse an Fahrsicherheitstrai­ nings. Gleichzeitig arbeitet man bei BMW daran, das Motorradfahren sicherer zu machen – etwa, in­ dem man Assistenzsysteme verbaut, die verhindern sollen, dass Motorräder übersehen werden. •

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lich ist, dass eine weitere Steigerung erzielt werden konnte.“ Was Fischer gar nicht erfreut: Dass im Zuge der Diskussion über neue Vertriebsmodelle „absoluter Stillstand“ herrsche. „Wir haben bis heute keine Antwort bekommen, weder was Ideen betrifft, wie die Vertriebsmodelle der Zukunft aussehen könnten, noch ist eine Steigerung der Ertragskraft in Sicht. Das ist der Wermutstropfen für den Handel, weil Umsatz nicht gleich auch Gewinn ist.“ Man freue sich natürlich, dass die Hersteller größere Umsätze und Gewinne gemacht hätten, „aber der Handel freut sich nur sehr bedingt, weil wir nach wie vor dort sind, wo wir nicht sein sollten: nämlich ganz tief unten. Und einige Kollegen leider auch teilweise in der Verlustzone.“ Trotz Zuwächsen habe sich nämlich die Ertragslage nicht verbessert. Auch das Reparaturgeschäft könne

„Im Gegensatz zum Autohandel können wir Mindererträge nicht mit der Werkstatt kompensieren.“ Ferdinand O. Fischer den Ertrag nicht wesentlich verbessern: „Grundsätzlich läuft das Werkstattgeschäft recht gut, allerdings unterscheiden wir uns vom Autohandel dadurch, dass wir die Mindererträge bei Fahrzeugverkäufen nicht mit der Werkstatt kompensieren können, weil wir dort 5 Monate witterungsbedingte Pause haben.“

Umsatz ist nicht gleich Gewinn! Trotz Zuwächsen im heurigen Jahr leidet der Zweiradhandel unter schwachem Ertrag und darunter, dass die Hersteller dafür kein offenes Ohr haben.

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uf ein positives Jahr 2019 blickt der österreichische Zweiradmarkt zurück, berichtet Komm.-Rat Ferdinand O. Fischer, Bundessprecher des Zweiradhandels in der WKO: „Bis Ende September 2019 sind die Zweirad-Neuzulassungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 8,5 Prozent gestiegen. Den stärksten Zuwachs mit einem Plus von 11 Prozent haben die Mopeds erlebt, in der 125-Kubik-Klasse waren es 10 Prozent. Motorräder bis zu 650 Kubikzentimetern haben ebenfalls einen Zuwachs von 10 Prozent, bei Motorrädern über 650 Kubikzentimeter gibt es ein Plus von 3 Prozent, wobei dieses Segment im Vorjahr bereits stark zugelegt hatte und es sehr beacht-

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Thema Ertrag kann nur der Hersteller lösen Deshalb sei die Frage der Ertragskraft des Neufahrzeugverkaufs im Zweiradhandel noch wesentlich brennender als im Pkw-Fahrzeughandel. Auch Werkstatt-Sonderaktionen in den Herbst- und Wintermonaten könnten das generelle Problem nicht lösen. „Winter ist einfach motorradfreie Zeit, da können wir Modelle noch und nöcher entwickeln, damit lässt sich maximal eine kleine Verschiebung erreichen – etwa durch ein Abhol- und Bringservice für die Bikes. Das machen manche Händler, aber lösen können wir das Thema nicht. Lösen kann das Thema Ertrag nur der Hersteller beziehungsweise Importeur, aber da gibt es nach wie vor keine Anzeichen, dass der Wille dafür vorhanden ist.“ Mehr freuen darf sich Fischer über Österreichs treue Zweiradkunden, an denen die aktuelle Klimadiskussion scheinbar spurlos vorüberzuziehen scheint: „Die Hysterie und Irrationalität der derzeitigen Klima-Debatte hat sich noch nicht bis zu unseren Kunden durchgewühlt“, versichert Fischer, „wobei ein Umstieg auf elektrische Zweiräder derzeit maximal ein Thema für Roller im urbanen Bereich ist. Ob sich das beim Motorrad durchsetzen wird, können wir aus heutiger Sicht noch nicht sagen – das wird die Zukunft zeigen. Harley-Davidson wird bei den Motorrädern Vorreiter sein: man bringt Ende des Jahres die Life-Wire auf den Markt!“ • (DSC)


Photo credit: PSP/Lukasz Swiderek.

LEISTUNG OHNE LIMIT

Das Red Bull KTM Tech3 Team vertraut in der MotoGP Weltmeisterschaft auf ELF Schmierstoffe. Für die beste Performance hinsichtlich Motorenschutz, Effizienz der Kupplung und Getriebeverstärkung. Erhöhen Sie die Performance ihres Motorrads. ELF, das Rennöl für ihr Motorrad.

www.total.co.at / Total Austria GmbH / austria@total.com


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Original-Kawasaki-Service-Öl von Elf

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Erfolgreiche Partnerschaft: Red Bull KTM Tech3 und Elf

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Sophie Cornu, Marketing Manager A-CH, und Günther Katzengruber, Verkaufsdirektor Schmierstoffe Automotive bei Total Austria

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Vertrauen auf starke Marke Das Motorradgeschäft ist noch deutlich stärker von Emotion und von der Marke geprägt als der Pkw-Bereich. Elf punktet hier mit Qualität und Image.

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Grünes KawasakiÖl von Elf: Vent Vert

it Schmierstoffen – sowohl der Marke Total wie auch der Marke Elf – ist der französische Konzern ein Vollsortimenter hochqualitativer Produkte im Zweirad-Segment. „Wir entwickeln und produzieren Schmierstoffe, die weit über den geforderten Standards der Motorradhersteller liegen“, erklärt Günther Katzengruber, Verkaufsdirektor Schmierstoffe Automotive bei Total Austria. „Mit unserem umfassenden Engagement im Motorrad-Sport haben wir uns speziell mit der Marke Elf ein hervorragendes Image erarbeitet.“ Dabei spielt bei einem guten Motorrad-Schmierstoff der Preis eine untergeordnete Rolle, der Kunde will ein hochwertiges Produkt für sein Fahrzeug. Das zeigt sich auch in der Zusammenarbeit mit den Werkstätten: Passen Qualität und Image, passt die Zusammenarbeit. „Wir haben hier eine emotionsgeladene Marke kreiert, die sowohl bei den Motorradfahrern wie auch bei den Werkstätten einen sehr hohen Stellenwert besitzt.“

„Elf besitzt sowohl bei den Motorradfahrern wie auch bei den Werkstätten einen sehr hohen Stellenwert.“ Günther Katzengruber, Total Austria Die Erfolge im Motorsport tragen hier einen gewichtigen Anteil, wie zum Beispiel beim Rennteam von Red Bull KTM Tech3 in der MotoGP und in der Moto2-Klasse.

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Grüne Kooperation Aber auch Kooperation wie die Zusammenarbeit im Bereich der Service-Öle mit Kawasaki, international wie national, bringt hohe Reputation. So werden die co-gebrandeten Elf-Produkte an Kawasaki Österreich und deren Händler angeboten, darunter das Elf Vent Vert 10W-50 im exklusiven Produktdesign in der Kawasaki-Farbe Limettengrün. Letztlich müssen die Schmierstoffe auf der Rennstrecke wie auch auf der Straße das erfüllen, was das Image-Werbung verspricht. „Wir übererfüllen die Anforderungen der Hersteller und bieten auch Speziallösungen für den Renneinsatz wie ein 10W-60 auf Esther-Basis. Das bietet im Hochleistungseinsatz noch mehr Schutz“, so Katzengruber. Im Roller-Bereich besitzt Total ein umfassendes Angebot, allein in Frankreich wird ein riesiger Markt bedient. „In Österreich haben wir noch Potenzial.“

Motorradfahrer im Außendienst Analog zum Pkw- und Lkw-Schmierstoff-Vertrieb setzt Total in Österreich auch beim Zweirad intensiv auf den Direktvertrieb und die persönliche Betreuung durch das erfahrene Außendienst-Team. „Alle unsere Gebietsleiter sind nicht nur Schmierstoff-Experten, sondern selbst Motorradfahrer und kennen daher die Anliegen der BikerSzene“, erklärt Katzengruber: „Und es ist ein gutes Gefühl, wenn man so gute Produkte anbieten kann.“ • (GEW)


WIRTSCHAFT

Dynco erledigt die Getriebespülung und Befüllung mit frischem Öl vollautomatisch, die passenden Öle gibt es im MotorexÖlfinder

Positiver Effekt: Nach dem Getriebeölwechsel ist der Schaltkomfort sofort spürbar

Zusatzgeschäft mit Potenzial Kfz-Werkstätten mit Spezialisierung auf Ölwechsel bei Automatikgetrieben können ihren bestehenden und neuen Kunden einen besonderen Service bieten. Von Mag. Irina Podshibyakina

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ie Zahl der Automatikfahrzeuge wächst in Europa rasant. So hatte laut Herstellerdaten der DAT im Vorjahr knapp jeder zweite Neuwagen ein Automatikgetriebe. 2000 waren es noch rund 19,6 Prozent. Den Durchbruch für Automatik in Europa brachte der VW-Konzern mit der Einführung des Direktschaltgetriebes DSG. Assistenzsysteme wie Abstandsradar oder Geschwindigkeitskontrolle ergänzen sich perfekt mit Automatik. Elektro- und Hybridautos fahren alle mit Automatik.

Vorprogrammiert und vollautomatisch Moderne automatisierte Getriebe werden vom Motormanagement gesteuert und nicht wie früher topografisch geschaltet. Dadurch soll der Motor immer im leistungsoptimierten Bereich laufen, um den Treibstoffverbrauch und die CO2-Werte zu senken. Der Austausch des Getriebeöls erfolgt entweder nach Hersteller-Serviceintervall oder wenn der Fahrer eine schleppende oder schlagende Gangwahl bzw. ein Ruckeln beim Anfahren oder Manövrieren spürt. Getriebeölwechsel bei Automatikgetrieben ist komplizierter als ein Motorölwechsel. Das Getriebe muss gespült werden, da ansonsten bis zu zwei Drittel des alten Öls darin verbleiben könnten. Für den Austausch des gesamten Getriebeöls in einem Prozess eignet sich perfekt das Gerät Motorex Dynco. Es tauscht die Gesamtölmenge des Kreislaufes inklusive des Öls im Wandler und Schaltkasten.

Das gleichzeitige Entleeren und Befüllen des Getriebes erfolgt vollautomatisch und muss nicht beaufsichtigt werden. Die einzige „Schwierigkeit“ ist das Finden der richtigen Anschlussstellen am Getriebe, alles Weitere ist vorprogrammiert. Zum Schluss wird der Ölstand nach Herstellervorgaben geprüft.

Spezialisierung auf Automatikgetriebe „Werkstattbetreiber, die den Getriebeölwechsel für Automatikfahrzeuge als erfolgreiches Geschäftsmodell aufbauen möchten, sollten sich eingehend mit dem Thema beschäftigen“, empfiehlt Wolfgang Schneider, Leiter Verkauf und Marketing der Motorex GmbH. „Es geht darum zu klären, welche Automatikmodelle bereits in die Werkstatt kommen und welches Potenzial und Zielkunden es noch gibt.“ Die Mechaniker sollten sich mit den technischen Details der jeweiligen Fahrzeuge auseinandersetzen. Sein Tipp: Unbedingt einen zweiten Mitarbeiter einschulen, damit der Service immer gewährleistet ist. Wer Dynco ausprobieren möchte, kann den zuständigen Gebietsleiter von Motorex-Vertriebspartner Derendinger kontaktieren, um einen Vorführtermin vor Ort zu vereinbaren. Bei speziellen Fragen helfen der technische Kundendienst von Motorex oder die Spezialisten bei Derendinger. Infos zum Gerät gibt es unter www.motorex-dynco.com. In Kürze werden im Download-Bereich auch die Anschlussstellen bei verschiedenen Autos abrufbar sein. •

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Wolfgang Schneider, Verkauf und Marketing Motorex GmbH

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WIRTSCHAFT

Es wird Zeit aufzuwachen! Es sollte sich mittlerweile auch bis Hintertupfing herumgesprochen haben: Die meisten Kontaktpunkte zwischen Kunde und Automarke bzw. Händler sind digital! Von Michael Luipersbeck und Wolfgang Gschaider

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er Schauraum-Besuch wird durch Website, E-Mail, YouTube, Blogs, Facebook und Instagram ersetzt. Die letzten analogen Bastionen sind die Probefahrt und die Unterschrift am Kaufvertrag. Wobei Letzteres auch sehr bald digitalisiert sein könnte …

Dringender Aufholbedarf auf vielen Ebenen! Kürzlich haben die Kollegen vom Verband des deutschen Kraftfahrzeuggewerbes eine Studie veröffentlicht. Kernaussage des Berichts ist ein enorm hoher Beratungsbedarf in Kfz-Betrieben rund um alle Themen der Digitalisierung. Die wenigsten Kfz-Betriebe

„Einer der wichtigsten Teilbereiche der Digitalisierung ist die Verlagerung des Kundenkontaktes in Richtung Smartphone und PC.“ Ein Tipp der Experten Michael Luipersbeck und Wolfgang Gschaider haben eine Strategie zur Digitalisierung. Diesen Umstand hat Prof. Willi Diez bereits 2017 in seiner IFA-Studie „Autohaus 2025“ deutlich aufgezeigt.

Was sind die Pain-Points im digitalen Autohaus? Die Digitalisierungs-To-do-Liste im Autohaus ist scheinbar endlos. Sie erstreckt sich von A wie Service-Annahme bis hin zu Z wie

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Zufriedenheitsumfrage. Einer der wichtigsten Teilbereiche der Digitalisierung ist die Verlagerung des Kundenkontaktes in Richtung Smartphone und PC. Kaufentscheidungen werden heute maßgeblich von digitalen Medien geprägt. Am Digital- bzw. Online Marketing kommt einfach kein Autohaus mehr vorbei. Leider sieht die Realität in der Praxis oft noch völlig anders aus. Viele Betriebe sind mit der Breite an Online-Mediakanälen überfordert. Aus unserer Sicht sind neben der rasanten Transformation der Automobilbranche folgende Punkte maßgeblich, die den digitalen (Marketing-)Erfolg im Autohaus einbremsen.

1. Zu wenig digitales Know-how Das ist für uns der gravierendste „Mangel“: Der Autohaus-Manager hat nicht ausreichend Ahnung, welche Möglichkeiten modernes Marketing heute bietet und wie es erfolgreich ein- bzw. umgesetzt werden kann. Natürlich gibt es eine Facebook-Seite und irgendwer hat etwas Budget für Google ausgegeben. Aber wer schöpft die Möglichkeiten des hypergranularen Targetings von Facebook Ads aus? Wer hat sich wirklich eingehend mit Influencer Relations beschäftigt? Wer nutzt das Potenzial lokaler Suchmaschinenoptimierung? Wer setzt automatisierte E-Mail-Kampagnen um, die mehr als zwei Nachrichten umfassen? Wer hat schon Leads über Messenger Marketing generiert? Unserer Erfahrung nach so gut wie niemand.

2. Zu wenig Priorität Was ist die Folge von diesem Nicht-Wissen? Marketing fristet ein Schattendasein im Autohaus. Mitarbeiter auf Konferenzen oder kostspielige Seminare schicken? Mehr Budget von Print zu Online umschichten? Das alles passiert noch immer sehr schaumgebremst. Oft will der Autohaus-Chef auch nächste Woche noch seine Anzeige in den Bezirksblättern sehen – wenn es schon sonst kaum jemand mehr tut. „Ich mache bei uns das Marketing neben meiner Stelle als Vertriebsassistenz/Buchhalterin/


Disponent.“ Diese Aussage ist keine Seltenheit. Diese bzw. ähnliche Aussagen haben wir im kleinen familiengeführten Autohaus im Südosten Österreichs ebenso gehört wie bei einer der größten Autohausgruppen in Westösterreich. Und so zieht die digitale Welt langsam, aber sicher am Autohaus vorbei, weil die falschen Prioritäten gesetzt werden.

3. Zu wenig Personal Eine logische Konsequenz aus den ersten beiden Problemen ist, dass entsprechend wenig qualifiziertes Personal eingestellt wird. Michael Luipersbeck und Wolfgang Gschaider managen Autohaus Digital Marketingverantwortliche im Autohaus sind eine rare Spezies. Digitale Marketingprofis sind im Autohaus praktisch nicht vorhanden. Zumindest kennen wir nur wenige größere Betriebe in Österreich, die das von sich behaupten können. An dieser Stelle möchten wir auch die Importeure ermahnen, mehr in digital fittes Personal zu investieren. Geht mit gutem Beispiel voran! Der Fachkräftemangel gilt als Ausrede nicht, der betrifft alle. Und noch eine Ergänzung: Dem aufmerksamen Leser wird auffallen, dass die drei Probleme stark miteinander verwoben sind. Wenn Sie eines angehen, werden sich auch die anderen beiden bessern.

Noch hat die Digitalisierung niemand verschlafen!

Oft will der Autohaus-Chef auch nächste Woche noch seine Anzeige in den Bezirksblättern sehen.

Bei all den Hiobsbotschaften zum Online- bzw. Direktverkauf durch Hersteller und Importeure überrascht uns die defensive Haltung zur Nutzung von digitalen Medien im Autohaus. Die Bereitschaft zum digitalen Kaufabschluss wird weiterhin steigen. Das wird mit dem Einzug neuer Mobilitätsformen einhergehen. Die Autohaus-Zukunft liegt in der Weiterentwicklung zum „Digital Car Store“. Das darf jedoch kein unpersönlicher und seelenloser Hightech-Betrieb sein! Es muss eine Symbiose aus digitalen und persönlichen Kundenkontaktpunkten werden. Nur so kann und wird das Autohaus der Zukunft eine langfristige Daseinsberechtigung haben. Wachen Sie auf! Es ist noch nicht zu spät. Aber verlieren Sie keine Zeit. Denn der Wecker hat schon zwei Mal geklingelt und die Konkurrenz ist bereits geduscht, geschnäuzt und gestriegelt … •


wirtschaft

Großes Bild: Günther Kramess, Franz Keglovits, Hans-Günther Löckinger (v. l.)

Reparatur dank Versicherung Kfz-Betriebe, die aktiv Versicherungen anbieten, könnten sich dadurch nachhaltig ihr Reparaturgeschäft absichern, meint Franz Keglovits, seit über 15 Jahren Garanta-Partner. Von Mag. Bernhard Katzinger

S

eit mehr als 15 Jahren arbeitet die Keglo­ vits GmbH in Zwölfaxing mit der Garanta­ Versicherung zusammen (siehe Urkunde im großen Bild). An zwei Standorten verkauft man mit 75 Mit­ arbeitern Mazda­ und Seat­Neuwagen, serviciert alle Marken und betreibt einen Gebrauchtwagenhandel. Fragt man Mitgründer und Geschäftsführer Franz Keglovits, was denn das Besondere an der Zu sammenarbeit mit der Garanta sei, antwortet er: „Die Kooperati­ on funktioniert so gut, dass es gar nicht viel Kontakt braucht – aber wir fühlen uns auch deshalb so gut

„Die Kooperation mit Garanta funktioniert einfach. Wir haben immer eine Lösung gefunden.“ Franz Keglovits (r., mit Garanta-Gebietsleiter Günther Kramess) betreut, weil wir regelmäßig in Kontakt mit Günther Kramess stehen.“ Kramess ist der verantwortliche Gebietsleiter für Wien und Niederösterreich – neben Keglovits be­ treut er etwa 100 weitere Betriebe. „Wir hatten in 15 Jahren ganz selten mal ein Thema“, fasst Keglovits

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die Partnerschaft zusammen. „Und wir haben im­ mer eine Lösung gefunden.“ Etwa 100 Schäden pro Jahr, die bei Keglovits ankommen, wickelt Garanta ab. Vor dem Hintergrund, dass die Zahl der Scha­ densfälle bei steigenden Schadenssummen leicht rückläufig ist, wird es immer wichtiger, dass in den Autohäusern das Kfz­Versicherungsgeschäft pro­ fessionell und selbstverständlich betreut wird. „Das ist nicht überall so“, stellt Kramess klar, „aber bei Keglovits schon.“

Versicherungen abschließen, Schäden reparieren „Der Spezialist für die Kfz­Versicherung ist der Autoverkäufer“, stellt Hans­Günther Löckinger, Geschäftsführer bei Garanta, fest. Nur so werde der Autokäufer richtig beraten und davon abgehal­ ten, einfach das billigste Produkt zu nehmen – auf die Gefahr hin, im Schadensfall durch die Finger zu schauen, weil ihm zum Beispiel kein Ersatzfahrzeug zusteht. Außerdem: Wenn im Schadensfall der Ansprech­ partner im Autohaus sitzt, wird die Reparatur mit hoher Wahrscheinlichkeit dort durchgeführt. Umso mehr, als die berufsständische Garanta auf Wrack­ börsen aktiv verzichtet und eine Reparatur bis zu 100 Prozent des Zeitwerts garantiert. Damit bleibt das Geschäft im Autohaus und als „Ne­ beneffekt“ erhöht sich die Chance, dass der Kunde dem Betrieb treu bleibt, wenn eine Neuanschaffung ansteht. •


WIRTSCHAFT

Wie viel Rabatt darf’s sein?

Entwicklung des Promo-Index

Der Promo-Index im „Auto-Report“ spiegelt das Niveau der durchschnittlich gewährten Kundenvorteile für den Gesamtmarkt wider. Von Stephan Mühlmann1

W

ährend der Index 2018 mehrheitlich im Bereich zwischen 130 und 135 lag, ist er 2019 meist um oder über der 140er-Marke zu finden. Bei den Treibern sticht vor allem Seat, die Nummer 3 im Markt, hervor. Die durchschnittlich gewährten Kundenvorteile wurden ab Dezember 2018 deutlich angehoben (von einem Niveau von 1.500 bis 1.600 Euro auf ein Niveau von mehrheitlich deutlich über 2.500 Euro). Seat konnte diese Steigerung von über 50 Prozent auch zeitgleich in eine signifikante Steigerung des Marktanteils (hellblaue Linie) ummünzen.

Seat

Volkswagen reduziert Diesel-Unterstützung Auch beim Marktführer Volkswagen ist eine Steigerung der Kundenvorteile zu bemerken, wenn auch nicht in der gleichen Ausprägung wie bei Seat. Das Gesamtniveau liegt allerdings über dem Niveau von Seat. Seit Juli 2019 gehen die Kundenvorteile wieder deutlich zurück, nachdem die zusätzliche Unterstützung für die Dieselmodelle Ende Juni eingestellt wurde. Interessant ist die hellblaue Marktanteilskurve, die – mit einer leichten Verzögerung – stark mit dem Niveau der gewährten Kundenvorteile korreliert.

Volkswagen

Skoda hält Niveau von 2018 Bei der zweitstärksten Marke Skoda wurde das Niveau der gewährten Kundenvorteile in den ersten 4 Monaten dieses Jahres im Vergleich zu 2018 in etwa gehalten, erst ab Mai kam es zu einer Erhöhung, was sich aktuell allerdings – abgesehen von einer kurzfristigen Spitze von fast 10 Prozent im Mai – noch nicht nachhaltig auf den Marktanteil ausgewirkt hat.

Hyundai

Hyundai: Tageszulassungen und andere Dinge Bei Hyundai kümmerte man sich Anfang des Jahres vor allem um den Verkauf der Tageszulassungen aus dem Vorjahr und erst Mitte Februar wurde die Schlagzahl bei den Neuzulassungen wieder erhöht. Seit März sind die durchschnittlich gewährten Kundenvorteile auf einem konstanten Niveau von knapp unter oder knapp über 3.000 Euro pro Einheit und der Marktanteil zumindest im August im Steigen. •

Der Autor ist Geschäftsführer von M-CON und analysiert mit seinem Team den österreichischen Pkw- und Nutzfahrzeugmarkt

1

Quelle: Auto-Report - Promotion-Analyser Preise oder Marktvolumen nur teilweise vorhanden

Zusätzliche Informationen für Abonnenten unter www.auto-report.at

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WIRTSCHAFT

Das Minus überrascht nicht Wenn in einem Monat wie dem August in Österreich 4.339 neue Autos weniger zugelassen werden als im Vergleichsmonat des Vorjahres, sollten die Alarmglocken schrillen. Dass das nicht so ist, liegt am verrückten August 2018. Denn damals wurden vor Inkrafttreten von WLTP gleich 8.169 Autos mehr angemeldet als im August 2017. Heuer hat die Industrie die Umstellung auf WLTP 2 wesentlich besser im Griff.

Keine Daten für Malta erhältlich Mitgliedsstaaten vor der EU-Erweiterung von 2004 Mitgliedsstaaten, die seit 2004 der EU beigetreten sind

VW Skoda Seat Ford Opel BMW Renault Hyundai Mercedes-Benz Audi Fiat Peugeot Dacia KIA Suzuki Mazda Citroën Toyota Mitsubishi Nissan Volvo Jeep Mini Tesla Honda Smart Land Rover Alfa Romeo Porsche Jaguar Abarth Cupra Subaru Lexus DS Automobiles SsangYong Lada Lamborghini Renault-Alpine Sonstige Gesamt

Marktanteil in % Jän.–Aug. 2019

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39

Abweichung 2018/2019 in %

Jän.–August 2019

Abweichung 2018/2019 in % -5,8 +2,9 -0,2 +0,9 -0,5 -12,8 -3,0 +9,8 -3,4 -7,9 -3,0 +1,4 +6,2 +39,4 -0,1 -10,9 -8,3 -0,1 -6,1 +13,7 -15,9 +0,5 -5,7 -9,2 -9,3 +10,1 -10,5 -3,2 -3,6 +1,2 -39,4 -1,4 -1,4 -3,2 -3,2 -3,6

Abweichung 2018/2019

3

403.534 24.372 157.636 2.495.536 18.893 79.492 1.467.924 86.873 1.519.016 110.558 1.325.162 47.824 12.826 30.745 39.730 293.892 237.225 375.504 159.466 118.003 221.016 71.569 50.500 883.649 175.340 105.444 8.509 10.520.238 9.480.709 1.039.529 9.110 99.460 202.091 310.661 10.830.899 9.791.370

Jän.–Aug. 2019

2

-11,9 +1,5 -9,9 -0,8 -4,6 -16,8 -14,1 +24,3 -1,6 -13,5 -3,1 +6,7 +0,8 +11,5 -9,0 -16,3 -12,7 -15,2 -19,0 -18,8 +19,5 -5,1 -13,6 -30,8 -10,1 +20,8 -11,1 -8,4 -8,2 -9,5 -45,2 -16,9 -9,5 -13,8 -8,6 -8,4

Abweichung zu August 2018

1

47.936 2.929 18.696 313.748 2.534 9.993 129.257 9.594 92.573 5.121 88.939 3.403 1.626 3.688 3.811 34.230 29.888 48.107 12.435 23.177 29.477 10.051 4.870 74.490 25.026 15.618 639 1.041.856 900.188 141.668 803 12.073 19.437 32.313 1.074.169 932.501

Neuwagenzulassungen Österreich 08/2019 August 2019

Belgien Bulgarien Dänemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Großbritannien Irland Italien Kroatien Lettland Litauen Luxemburg1 Niederlande Österreich Polen Portugal Rumänien Schweden Slowakei Slowenien Spanien Tschechien Ungarn Zypern Europäische Union EU152 EU123 Island Norwegen Schweiz EFTA EU + EFTA EU15 + EFTA

Abweichung zu August 2018 in %

August 2019

Neuwagenzulassungen Europa 08/2019

4.600 2.287 1.629 1.525 1.532 1.417 1.232 2.074 1.670 1.447 893 858 598 926 1.268 711 621 806 688 413 214 547 292 129 176 325 100 101 129 39 55 50 32 43 20 16 20 10 0 395 29.888

200 478 -242 -113 -69 -99 -852 -481 -25 164 -1.150 139 -327 -221 -55 -569 -142 -287 -240 -252 -74 -162 27 97 -31 97 -108 -170 -52 -146 -5 50 -45 17 5 -5 -5 4 -11 321 -4.339

39.329 20.205 15.536 13.492 13.169 12.649 11.844 11.238 10.199 9.461 8.832 8.056 6.763 6.747 6.730 6.709 5.530 4.751 3.619 3.121 2.953 2.912 2.322 2.060 1.580 1.433 1.071 1.014 742 626 386 356 302 232 167 146 113 48 43 739 237.225

-5.086 1.564 -287 -483 -1.150 -50 -2.783 -1.558 -824 -1.880 -2.456 134 -673 -269 98 -1.414 -244 -1.706 -791 -1.791 245 -734 549 1.722 -286 458 -359 -739 -526 -281 -110 356 -264 -55 -32 -23 -32 13 6 402 -21.339

-11,45 8,39 -1,81 -3,46 -8,03 -0,39 -19,03 -12,18 -7,48 -16,58 -21,76 1,69 -9,05 -3,83 1,48 -17,41 -4,23 -26,42 -17,94 -36,46 9,05 -20,13 30,96 509,47 -15,33 46,97 -25,10 -42,16 -41,48 -30,98 -22,18 0 -46,64 -19,16 -16,08 -13,61 -22,07 37,14 16,22 -50,33 -8,25

16,58 8,52 6,55 5,69 5,55 5,33 4,99 4,74 4,30 3,99 3,72 3,40 2,85 2,84 2,84 2,83 2,33 2,00 1,53 1,32 1,24 1,23 0,98 0,87 0,67 0,60 0,45 0,43 0,31 0,26 0,16 0,15 0,13 0,10 0,07 0,06 0,05 0,02 0,02 0,31 100

Quelle: European Automobile Manufacturers Associations (ACEA), Brüssel

August 2019 August 2018

8000

7000

6000

5000

4000

3000

2000

1000

0

Neuzulassungen Bundesländer

909

Burgenland

Top 5 G-Segment (Luxusklasse) August 2019 August 2018

-5,90 %

Kärnten

1.440

-23,81 %

Niederösterreich

5.324

-11,34 %

Oberösterreich

4.858

-15,28 %

Salzburg

2.616

-10,23 %

Steiermark

3.856

-9,84 %

Tirol

3.402

-0,70 %

28

Vorarlberg

1.297

-8,92 %

Wien

6.186

-18,51 %

Tesla Model S

70

AUTO & Wirtschaft 10/2019

18

13

6

BMW 7er

6

4

Bentley Continental GT

4

8

Audi A8

2

9

Mercedes S-Klasse

Alle Daten zum Fahrzeugmarkt finden Sie auch im MarketAnalyser von Eurotax


WIRTSCHAFT

-46,64 %

Der Absatz bei Subaru sinkt weiter – weil die Modellpalette eher auf die USA zugeschnitten ist als auf Europa.

EINTAUSENDEINHUNDERTFÜNFZIG

Mit einem Marktanteil von 5,55 Prozent liegt Opel, jahrzehntelang in der Neuwagenstatistik auf Rang 2 hinter Volkswagen, heuer nur noch auf Rang 5: Insgesamt 1.150 Stück hat Opel heuer nach 8 Monaten verloren. Mit einem Minus von 8,03 Prozent liegt Opel aber immerhin etwas besser als der Durchschnitt aller Marken (-8,25 Prozent).

MAR K DES E MON ATS

VW Audi BMW Mercedes-Benz Opel Ford Skoda Seat Renault Peugeot Mazda Fiat Citroën Toyota Hyundai Suzuki KIA Nissan Volvo Mitsubishi Dacia Alfa Romeo Honda Mini Jeep Porsche Land Rover Chevrolet Smart Jaguar Chrysler Subaru Lancia Abarth Lexus Saab Daihatsu Tesla Dodge Sonstige Gesamt

-99 -21,76 Prozent im Jahresvergleich: Fiat rangiert nach 8 Monaten zwar noch auf Rang 11 der Marken, hat aber um 2.456 Neuzulassungen weniger.

124.456 57.261 48.518 36.627 34.571 32.720 30.030 24.598 23.934 21.433 17.123 16.864 13.199 12.980 12.885 10.006 9.880 8.723 7.204 5.238 4.694 4.383 4.167 4.092 3.550 3.386 2.913 2.863 2.590 1.734 1.687 1.500 926 549 544 464 448 384 369 3.826 593.319

-222 993 785 572 -1.011 -392 2.452 664 -2.405 -2.260 -220 -983 -936 -1.076 -719 643 -165 -1.118 104 -265 -205 -670 -152 264 148 28 305 -163 26 65 -147 -213 -87 44 -42 22 -24 109 66 51 -6.124

Marktanteil in % Jän.–Aug. 2019

-628 -262 -142 -45 -398 -396 109 -187 -685 -560 -235 -364 -181 -109 -171 -47 -124 -325 -65 -128 -19 -143 -48 31 -81 -15 23 -35 12 -35 -42 -36 -19 -11 -18 -11 -18 8 -1 20 -5.381

Abweichung 2018/2019

15.443 6.818 5.596 4.253 4.233 3.899 3.816 3.121 2.768 2.506 1.978 2.148 1.674 1.633 1.596 1.428 1.222 970 851 580 628 539 497 504 433 423 335 359 334 202 177 193 107 71 65 47 48 43 44 509 72.091

Jän.–Aug. 2019

Abweichung zu August 2018

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39

August 2019

Gebrauchtwagenumschreibungen 08/2019

20,98 9,65 8,18 6,17 5,83 5,51 5,06 4,15 4,03 3,61 2,89 2,84 2,22 2,19 2,17 1,69 1,67 1,47 1,21 0,88 0,79 0,74 0,70 0,69 0,60 0,57 0,49 0,48 0,44 0,29 0,28 0,25 0,16 0,09 0,09 0,08 0,08 0,06 0,06 0,65 100

T US 9 G AU 201

Mini kratzt heuer ganz knapp am Marktanteil von 1 Prozent: Auch deshalb, weil die britische BMW-Tochter verstärkt auf den Verkauf an Flotten setzt. Bleibt zu hoffen, dass der Brexit nichts daran ändert.

D

ie Autos sind längst nicht mehr Mini, wie es die Bezeichnung vielleicht suggeriert – vor allem wenn man sie mit dem Ur-Mini aus den 1960er-Jahren vergleicht. Und wie die Fahrzeuge seither gewachsen sind, haben auch die Neuzulassungen heuer deutlich zugelegt. Zwischen Jänner und August wurden in Österreich 2.322 neue Mini zugelassen, das ist ein Plus von 30,96 Prozent im Jahresvergleich, als im selben Zeitraum 1.773 Einheiten angemeldet wurden. Damit erreichte Mini einen Marktanteil von 0,98 Prozent – im Vorjahr waren es nur 0,69 Prozent gewesen. Die Gründe dafür nennt Christian Morawa, Geschäftsführer der BMW Group in Österreich: „Wir sind mit Mini verstärkt in Flotten präsent.“ Hier sei Mini „vom Steuerberater bis zu Großkunden“ aktiv: „Vor allem für junge Mitarbeiter sind Mini als Einstieg eine zusätzliche Motivation.“

Countryman, Clubman und Dreitürer BMW fiel durch das Minus im August auch kumuliert hinter das Vorjahresergebnis zurück, wenn auch nur leicht, nämlich um 50 Stück. Das ist bei mehr als 12.000 Einheiten verkraftbar.

Allein im August wurden in Österreich 292 neue Mini angemeldet: Davon entfielen 73 Stück auf den Countryman, 72 Einheiten auf den Dreitürer und 58 auf das Cabrio. Mit 56 Einheiten folgte der Clubman dicht dahinter; der Mini-Fünftürer war im August mit 33 Neuzulassungen der schwächste aus der fünf Modelle umfassenden Palette. • (MUE)

286 Neuzulassungen weniger als in den ersten 8 Monaten 2018 (und insgesamt 1.580 Stück) bedeuten für Honda heuer ein Minus von 15,33 Prozent.

Wenn ein Hersteller im Jahresvergleich fast 31 Prozent weniger Neuwagen verkauft, ist das ziemlich dramatisch: So geschehen heuer bei Jaguar.

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WIRTSCHAFT

Was sind historische Kfz? Nach einer Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofes könnten sich der Import und Betrieb von Youngtimern aus Drittstaaten erheblich verteuern. Von Dr. Friedrich Knöbl

E

rstmals tauchte der Begriff „historische Kraftfahrzeuge“ 1967 in der 17. KFG-Novelle auf. 1997 sah sich das Verkehrsministerium mit der 19. KFG-Novelle wegen der besonderen „Definitionsbedürftigkeit“ zu einer Legaldefinition dieses Begriffes veranlasst. Vor allem, da für diese in bestimmten Bereichen Sonderregelungen – vor allem spezielle Ausnahmegenehmigungen – gelten sollten. Gemäß § 2 Z.43 der 19. KFG-Novelle ist ein „historisches Kraftfahrzeug ein erhaltungswürdiges, nicht zur ständigen Verwendung bestimmtes Kraftfahrzeug, a) mit Baujahr 1955 oder davor oder b) das älter als 25 Jahre ist und in die vom Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr approbierte Liste der historischen Kraftfahrzeuge gemäß § 131b KFG eingetragen ist.“ Gemäß des neuen § 34 Abs. 1a KFG ist „vor Erteilung einer Ausnahmegenehmigung für historische Kraftfahrzeuge deren Erhaltungswürdigkeit und deren Erhaltungszustand nachzuweisen.“

„Mangelnde historische Qualifikation kann sich mit Mehrkosten von 30 bis 40 Prozent niederschlagen.“ Ing. Martin Freitag, Sachverständiger, Oldtimer-Experte Aus der Legaldefinition des „historischen Kraftfahrzeuges“ lässt sich entnehmen, dass dieses „erhaltungswürdig“ sein muss. Nähere Anhaltspunkte für diese Erhaltungswürdigkeit und den Erhaltungszustand – als Anknüpfungspunkt für diverse Ausnahmegenehmigungen – sind im Gesetz jedoch nicht

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AUTO & Wirtschaft 10/2019

zu finden. Auch die Gesetzesmaterialien bieten da keinen weiteren Aufschluss. Um diese Lücke zu füllen, griff der VwGH nun auf alte Erlässe als Auslegungshilfsmittel zurück. So etwa auf einen Erlass aus 1995, der darauf hinwies, dass schon vor der 19. KFG-Novelle dem Erhaltungszustand und der Erhaltungswürdigkeit besondere Bedeutung zukam. So müssen wenigstens die Hauptbaugruppen der Fahrzeuge, zu denen etwa auch die Radaufhängungen zählen, im Originalzustand erhalten sein. Gleichzeitig wurde auf die Möglichkeit eines „zeitgenössischen Ersatzes“ verwiesen. Der sollte aber nur dann zulässig sein – und damit die Einstufung als historisches Kraftfahrzeug nicht hindern –, soweit der Grundcharakter des Fahrzeugs und die technischen Konstruktionsmerkmale damit nicht verändert wurden.

„Erhaltungswürdiger Zustand“ Damit blieb die Beurteilung, ob ein Youngtimer den Anforderungen eines „historischen Kraftfahrzeuges“ entspricht, erneut ein Lotteriespiel. Unklar blieb auch, ob ein bereits normal zugelassenes Kfz auch ohne Änderung am Fahrzeug als historisches Kfz zu genehmigen sei, sofern die Voraussetzungen für ein „historisches Kraftfahrzeug“ erfüllt sind. Für diesen Fall hat die 21. KFG-Novelle nun bestimmt, dass ein Fahrzeug durch einen Zeitablauf von nunmehr 30 Jahren auf Antrag auch dann als „historisch“ einzustufen ist, „sofern die Voraussetzungen für ein historisches Kraftfahrzeug erfüllt sind“. Ende 2018 waren in Österreich laut Statistik circa 6,77 Millionen Fahrzeuge in Österreich zum Verkehr


WIRTSCHAFT

Cui bono?

zugelassen. Davon sind etwa 274.000 älter als 30 Jahre. Nach Schätzungen stehen etwa weitere 100.000 abgemeldet in Garagen oder Sammlungen. 38.000 Fahrzeuge sind historisch typisiert, mit grünen oder roten Pickerln unterwegs. Für „echte“ Oldtimer mit Baujahren vor 1955 gab und gibt es daher keine Probleme, in den Genuss aller dafür vorgesehenen Ausnahmeregelungen zu gelangen. Bei allen übrigen sind die technischen Kriterien der „Originalität“ der 19. KFG-Novelle zu berücksichtigen: Insbesondere sind Motor- und Gemischbildungseinrichtungen, Kraftübertragung, Radaufhängung, Lenkanlage und Aufbauten im

Was haben jene 38.000 Fahrzeugbesitzer davon, dass ihre alten Fahrzeuge nach dem gesetzlichen Zeitablauf von 30 Jahren „historisch typisiert“ wurden? Wie schon in AUTO & Wirtschaft 2/2018 berichtet, stehen sich da Vor- und Nachteile gegenüber. Es gibt etwa den Vorteil, das Kfz nur alle zwei Jahre überprüfen zu lassen. Anderseits dürfen historische Autos nur 120 Tage pro Jahr verwendet werden, worüber auch ein Fahrtenbuch zu führen ist. Dafür gab es schon in der Vergangenheit das „grüne Pickerl“, wobei die Einhaltung der damit verbundenen Zulassungsbestimmungen von der Exekutive zu überprüfen waren, womit sich diese jedoch offensichtlich überfordert sah.

„Beim ÖAMTC entfallen von den jährlich rund 700.000 §57a-Überprüfungen rund 1.500 auf historisch zertifizierte Fahrzeuge.“ Andrej Prosenc, Chef-Sachverständiger des ÖAMTC Originalzustand zu erhalten. Technische Änderungen sind nur mit „zeitgenössischem Ersatz“ zulässig. Dabei handelt es sich um Zubehör und Ersatzteile, die innerhalb von 10 Jahren ab dem Erzeugungsjahr des Kfz im Handel angeboten wurden.

Tieferlegung erlaubt oder nicht? Im konkreten Fall ging es um einen VW-Youngtimer, bei dem der Austausch von Federbeinen und Federn im Jahr 1997 zu einer Tieferlegung des Fahrzeuges um 40 mm geführt hatte. Hier hakte es sich beim Erfordernis der Erhaltung des „Originalzustandes“. Der Antragsteller konnte zwar mit technischen Unterlagen nachweisen, dass Tieferlegungen von 20 mm „zeitnah“ nicht unüblich waren. „Aber es gibt keinen Hinweis, dass eine Tieferlegung im Ausmaß von 40 mm als „zeitgenössisch“ zu bezeichnen wäre“, bestätigte der VwGH die Rechtsansicht des Landesverwaltungsgerichtes Steiermark, das dem VW Käfer, Baujahr 1971 die Genehmigung als historisches Fahrzeug versagt hatte. Nach § 131b führen „nachträgliche Änderungen am Fahrzeug, die Hauptbaugruppen betreffen und somit den Grundcharakter des Fahrzeugs und dessen technische Konstruktionsmerkmale verändern, zu einer Neueinstufung des Fahrzeugs mit dem Baujahr, das dem geänderten Teil zuzuordnen ist“. Da der Antragsteller die durchgeführte Tieferlegung nicht als „zeitgenössisch“ nachweisen konnte, wird er bei seinem Käfer warten müssen, bis auch für die Federn und Federbeine aus dem Jahr 1997 die 30-Jahresfrist zur Einstufung als „historisches Kraftfahrzeug“ verstrichen ist. •

Sind Autos wie diese historisch erhaltungswürdig? Der Fachmann weiß Rat!

Nur zusätzliche Kosten – oder doch mehr? So kam ein Vorschlag, die Polizei zu entlasten und diese Kontrollfunktion an die Kfz-Werkstätten auszulagern, den Behörden durchaus gelegen. Es wurde statt des grünen Pickerls ein „rotes Pickerl“ erfunden. Schon damals fragten sich Fachleute von ÖAMTC und ARBÖ, ob dies nicht eine Schnapsidee war, mit der den Oldtimerfreunden nur zusätzliche Kosten aufgebürdet werden. Denn die Werkstätten haben bei diesem roten Pickerl in Zukunft nicht nur die Betriebs- und Verkehrssicherheit zu kontrollieren. Sie müssen auch die Übereinstimmung des Fahrzeugs mit jenem behördlichen Genehmigungsdokument, das die Historizität dieses Fahrzeugs dokumentiert, überprüfen. Das bedeutet auch, dass die Werkstätten nicht nur den Behörden, sondern allenfalls auch den Käufern derartiger Oldtimer für die Richtigkeit dieser Überprüfung haften.

Was gilt beim Import? Anders sieht es beim Import derartiger Fahrzeuge aus Drittländern aus. Da unterliegen „normale“ Autos der Tarifposition 8703 mit dem üblichen Zoll und der Einfuhrumsatzsteuer. Für Oldtimer gilt jedoch die Tarifposition 9705. Das heißt: kein Zoll und 13 Prozent Einfuhrumsatzsteuer. Beim Import eines großhubigen US-Pick-ups mit 22 Prozent Zoll können diese Differenzen bei teureren Exemplaren ins Geld gehen. Überdies sind derartige historische Sammlerstücke beim Import von der NoVA befreit. Nach den Erfahrungen des darauf spezialisierten Kfz-SV Ing. Martin Freitag kann sich eine mangelnde „historische“ Qualifikation eines derartigen Imports insgesamt mit Mehrkosten von 30 bis 40 Prozent des Marktwertes niederschlagen. Dem Eigentümer des strittigen VW-Käfers scheint es bei der von ihm beantragten „historischen“ Zulassung eher ums Prinzip gegangen zu sein. Beim Import aus Drittländern (nach dem Brexit etwa eines älteren MG oder Jaguar aus England) sollten sich Oldtimer-Liebhaber mit hieb- und stichfesten SV-Gutachten beim Zoll gegen unliebsame Überraschungen absichern. •

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WIRTSCHAFT

Kein Liebesentzug bei Marken AU

TO

& SIE

Vertrauen und emotionale Bindung sind das Wichtigste, wenn es um die Kundenloyalität geht. Wir wollten wissen: Wie treu sind die Österreicherinnen Ihrer Automarke? Und welche Marke hat bei Frauen die Motorhaube vorn? Von Petra Walter

W

as macht eine Marke aus? Erklärungen dafür gibt es unendlich viele. Marken sind mit Sicherheit mehr als Produkt, Corporate Identity und Markenwert. Marken sind pure Emotion. Sie verleihen ihren Produkten und Unternehmen Bedeutung, Sinn, Identität. „Marken sind Kopfkino“ ist in einem Artikel der „Welt“ zu lesen, und das trifft es wohl besonders bildlich. Marken schaffen Vertrauen und bauen zu den Kunden Beziehungen auf, die extrem emotional sind und weit über vernunftgeleitetes oder zweckgerichtetes Denken und Handeln hinausgehen. Marken sind wie Felsen in der Brandung. Kein Wunder also, dass die Bedeutung von Marken in unserer eher kurzlebigen, virtuellen und globalen Welt seit Jahren steigt.

Worauf fahren die Österreicher ab? Die Lieblingsmarken der Österreicher 2019 nach dem BrandAsset Valuator (BAV; knapp 3.300 Österreicher

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wurden zu etwa 1.000 Marken hinsichtlich Image-, Bekanntheits- und Gebrauchsdaten befragt) sind sehr österreichbezogen. Auf Platz 1 die Marke „Österreich“, gefolgt von Google und Wikipedia. Doch bereits auf Platz 6 rangiert das Rote Kreuz, auf Rang 8, 9 und 10 „Wien“, Zotter und Manner.

… und was fahren Österreicher am liebsten? Doch wie ticken die Kunden, wenn es ums Auto geht? Vor allem: Wie ticken die Kundinnen? Das Tarifvergleichsportal durchblicker.at hat dazu in Österreich rund zwei Millionen Autoversicherungsvergleiche und -abschlüsse vom Jahr 2018 ausgewertet.

Wenig überraschendes Ergebnis Die Lieblingsmarke von Österreichs Frauen ist VW mit 16,5 Prozent. Dahinter liegen ex aequo Audi und BMW. Bei der Frage nach dem Lieblingsmodell liegen gleich zwei VW vorn, Golf vor Polo, dahinter die BMW 3er-Reihe.


WIRTSCHAFT

Quelle: DAT

Statistisch bewiesen

Wer bleibt der Marke treu? Bleibt noch die Frage: Wie markentreu sind die Frauen beim Autokauf? Laut DAT Report 2019 schätzen sich die Frauen beim Neuwagenkauf zu 21 Prozent als treu ein, beim Gebrauchtwagenkauf zu 16 Prozent. In der Realität sieht die Sache dann anders aus: Ganze 35 Prozent steigen wieder ins Neuwagen-Cockpit

Quelle: Durchblicker

der bisherigen Marke (bei Männern 54 Prozent) und immerhin 33 Prozent greifen wieder zur gleichen Gebrauchtwagenmarke (42 Prozent der Männer). Beeindruckend schließlich die Situation, wenn das aktuelle Fahrzeug gestohlen werden würde und die Fahrzeugbesitzerin den vollen Kaufpreis erstattet bekäme: Satte 99 Prozent stiegen wieder in den gleichen Neuwagen und nicht minder beachtliche 93 Prozent in den gleichen Gebrauchten. • (PEW)

Starke Männer über Frauen „Auf das Potenzial von hochqualifizierten Frauen in Führungspositionen können Unternehmen nicht verzichten. Ein Aspekt ist der demografische Wandel, ein anderer die Notwendigkeit, in der Führung eine Vielzahl von Kompetenzen und Perspektiven zu institutionalisieren. Mit Frauen und Männern besetzte Führungsteams geben der Führungskultur neue Impulse.“ Heimo Egger, Geschäftsführer von Mazda Austria

„Bei Wiesenthal sind 40 Prozent der Führungskräfte Frauen. Ich sehe auch keinen Grund, warum das in der Autobranche anders sein sollte. Was zählt, sind schließlich Ergebnisse, das ist keine Frage des Geschlechts.“ Henrik Starup-Hansen, Geschäftsführer Wiesenthal Autohandel

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Foto: Zlouma Zlousic

Unterstrichen wird dieses Ergebnis durch die Statistik Austria. An der Spitze aller Pkw-Neuzulassungen von Jänner bis August 2019 liegt unangefochten voran VW mit über 39.000 Autos, gefolgt von Skoda mit über 20.000 und Seat mit knapp 16.000. Auch bei den Kfz-Gebrauchtzulassungen im selben Zeitraum hat VW die Nase mit über 124.000 Autos vorn, Platz 2 geht hier an Audi mit über 57.000 vor BMW mit 48.000.


WIRTSCHAFT

„Ein werbeintensiver Monat“ Observer hat wieder alle österreichischen Printmedien durchforstet: Vor allem Ford und Fiat drückten auf das Werbepedal.

Top 20 Marken

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aut Klara Spiegel, BSc., die bei der Observer GmbH für Medienbeobachtung und Analyse zuständig ist, investierte Ford (Importeur plus Händler) im Beobachtungszeitraum (15. August bis 15. September) 795.000 Euro in Anzeigen. „Dabei wird vor allem in die Präsenz von Ford Fiesta, Ford EcoSport, Ford Focus und Ford Kuga gesetzt. Die ersten drei Modelle schaffen es aufgrund n e der starken Bewerbung unter die h ic le Verg Top-Modelle des Monats, Ford Fiesta unter die Top 5“, sagt Spiegel. t! h c a Die Fiat-Händler sowie der Importeur m ge spielten im Beobachtungszeitraum mit einer Werbewertsumme von 535.000 Euro ebenfalls ganz vorn mit. Besagter APQ-Wert wird hauptsächlich auf Fiat Panda und Fiat Tipo aufgeteilt. Trotz der starken Werbeinitiativen dieser beiden Marken sind in den Top 3 je ein Modell von Kia (XCeed), Skoda (Kamiq) und Renault (Clio) vertreten.

leicht

Top 20 Modelle

Ähnliche Zielgruppen angesprochen Bei genauerer Betrachtung der Werbestrategien zeigt sich, dass Ford und Fiat durchaus ein ähnliches Publikum erreichen möchten – hauptsächlich über die Bundesausgabe von „Österreich“ und „Kronen Zeitung“, die „Bezirksblätter“ und „Meine Woche“. Observer analysiert die Berichterstattung und Werbung in überregionalen und regionalen Medien und errechnet dabei den Werbewert für die einzelnen Marken und Modelle – auf Wunsch erfolgt dies für jede Region und Marke. Das kann für die Händler ein entscheidender Vorteil sein, wenn sie der Konkurrenz einen Schritt voraus sein wollen. • (MUE)

Feiern in Bayern Der Anhänger-Spezialist Wörmann wird 55 und lädt zur Jubiläumsmesse vom 18. bis 20. Oktober nach Niederbayern.

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n Bayern weiß man zu feiern: 1964 wurde die Firma Wörmann gegründet; in den 1970er-Jahren wurden die ersten Pkw-Anhänger ins Programm aufgenommen. Seither hat sich das Unternehmen aus Hebertshausen bei Dachau zu einem Spezialisten entwickelt – auch für die Kfz-Branche. Angeboten werden 1er- und 2er-Pkw-Transporter, und die Kunden können je nach Bedarf aus Tiefladern, Hoch-

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Wörmann deckt die gesamte Palette an Anhängern ab: Das Vertriebszentrum ist nicht allzu weit von Österreich entfernt

ladern oder Anhängern mit kippbarer Ladefläche wählen. Eine gute Möglichkeit, das ganze Angebot anzuschauen (und gleich ein Schnäppchen zu erstehen), bietet die Jubiläumsmesse zum 55. Bestehen der Firma Wörmann vom 18. bis 20. Oktober, jeweils von 10 bis 17 Uhr direkt im Vertriebszentrum in Hebertshausen in Niederbayern. • (MUE)


WIRTSCHAFT

Im „TV-Studio“ auf der Bühne: Poenisch, Schwaiger, Wolf Frank (u. v. l.)

CEO Olaf Peter Poenisch und Commercial Director Auto Business Michael Schwaiger beim Anschneiden der Geburtstagstorte

Spanische Nacht in Spielberg Santander feiert 10 Jahre Österreich-Engagement. Die wichtigsten Partner im Kfz-Geschäft wurden ins steirische Spielberg geladen, um dort partymäßig Gas zu geben. Von Mag. Bernhard Katzinger

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it einer Gala am Red Bull Ring in Spielberg beging die Kfz-Sparte der Santander Consumer Bank mit 200 geladenen Gästen aus dem Kfz-Handel und -Import das 10-jährige Österreich-Jubiläum der spanischen Bank.

200 Gäste aus Handel und Import

List (Geschäftsführer Eisner Auto), Alexander Struckl (Geschäftsführer Kia Österreich), Heinz Wagner (Geschäftsführer Wolfgang Denzel Auto), Oliver Wieser (Geschäftsführer Vogl+Co.), Patrick Pfurtscheller (Geschäftsführer Autoland PPAT), Renate und Andreas Grünzweig (Geschäftsführer Grünzweig Auto). „Das Auto-Business ist eines von drei

Wie CEO Olaf Peter Poenisch und Commercial Director Auto Business Michael Schwaiger betonten, habe man sich von 170 Millionen Euro Umsatz im Kfz-Bereich (2009) auf 1,097 Milliarden (2018) gesteigert – eine Entwicklung, die auch 2019 weiter nach oben führe. Für die humorige Note auf Michael Schwaiger der von Cathy Zimmer(im Bild mit Cathy Zimmermann) mann moderierten AbendSantander-Standbeinen in Österreich. Unser Kfzveranstaltung sorgte der Stimmenimitator Wolf Team wird auch in den nächsten 10 Jahren ihr Bestes Frank – aber auch Schwaiger sorgte auf der Bühne für den heimischen Autohandel geben“, sagt Poenisch. mit seiner Nachahmung von „Spanish English“ für „Viele unserer Partner wie Suzuki und Kia begleiten Heiterkeit. Abgerundet wurde das Programm von uns bereits seit unserem Start in Österreich, und wir Akrobatikeinlagen – etwa zweier Ballkünstler in haben viele neue Partner für uns gewinnen können. den Trikots der Lieblingsvereine von Poenisch und Ich bin sehr stolz auf das, was wir mit ihnen allen Schwaiger (FC St. Pauli und Bayern München). Insgesamt feierten rund 200 Gäste zunächst beim gemeinsam in zehn Jahren erreicht haben. Dafür Empfang auf der Zielgeraden des Red Bull Rings, dann möchte ich heute Danke sagen“, so Schwaiger. Die beim Dinner im Voest Alpine Wing. Unter den GäsSantander Consumer Bank arbeitet in Österreich mit ten: Chongwoo Kim (Präsident Kia Österreich), Peter 1.600 Kfz-Händlerpartnern zusammen. •

„Ich bin stolz darauf, was wir mit unseren Partnern erreicht haben.“

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wirTschAfT

VW-Chefstratege in Wien Am 17. Oktober 2019 spricht Michael Jost, Chefstratege des Volkswagen Konzerns, in Wien beim Wirtschaftsforum der Deutschen Handelskammer in Österreich (DHK) über die neue Ära der E-Mobilität von Volkswagen.

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ichael Jost, Visionär und Chefstratege des Volkswagenkonzerns, gestaltet die Zukunft von VW maßgeblich mit. Der Konzern steht vor drei strategischen Herausforderungen: Digitalisierung, Transformation zur Elektro-Mobilität und Wertsteigerung. Wie die Transformation des Volkswagen Konzerns in der Praxis umgesetzt wird, erläutert Jost am 17. Oktober beim DHK Wirtschaftsforum in seiner Keynote.

Digitalisierung löst Innovationskraft aus „Die Autoindustrie kann den Systemwechsel zur Elektro-Mobilität nicht im Alleingang bewältigen. Damit sich emissionsfreie Mobilität schnell und in der Breite durchsetzen kann, benötigen wir einen gesamtgesellschaftlichen Masterplan Dekarbonisierung und mehr Engagement von allen Beteiligten“, so Jost zur strategischen Herausforderung von VW. Ergebnisse dieses Strategiewandels konnten bei der Weltpremiere des ersten vollelektrischen VW, des

ID.3, auf der Internationalen Automobilausstellung (IAA) bereits begutachtet werden. Im Rahmen des Wirtschaftsforums wird der ID.3 auch in Wien zum ersten Mal zu sehen sein. Eröffnet wird das „Wirtschaftsforum Niedersachsen – Österreich“ von Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil. Führende Experten aus Industrie und Forschung aus Niedersachsen und Österreich – darunter auch die Präsidentin der TU Braunschweig Prof. Dr. Anke Kaysser-Pyzalla – präsentieren aktuelle Einblicke zum Thema „Wertschöpfung 4.0 – neue Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle des Wirtschaftspartners Niedersachsen“. Erfahren Sie (aufgezeigt an den Branchen Automotive, Logistik und Agribusiness), welche Innovationskraft die Digitalisierung in Niedersachsens Wirtschaft ausgelöst hat. Anmeldungen zum kostenfreien Event im Museumsquartier: www.dhk.at/veranstaltungen • (RED)

Permanente Verbesserung Versicherungen arbeiten am liebsten mit Teleexpertise, wie sie DAT Austria mit SilverDAT II anbietet.

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eim ZVR-Verkehrsrechtstag 2019 äußerten anwesende Versicherungen, dass die Teleexpertise ihre bevorzugte Schadensdokumentation darstelle.

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Michael Jost, Chefstratege des VW-Konzerns, spricht beim Wirtschaftsforum der Deutschen Handelskammer in Wien

Für die Werkstätten bietet diese die Chance, nicht nur ihre Schadensabläufe zu optimieren, sondern auch die Aufwände in aller Ruhe zu dokumentieren. „Mit SilverDAT 3 können Betriebe der Versicherung eine fundierte Kalkulation zur Verfügung stellen“, sagt Alexander Steinwender, Geschäftsführer von DAT Austria.

Alexander Steinwender, DAT Austria

Umstellung auf neue Version fast abgeschlossen DAT-Austria-Vertriebsleiter Gerald Gessl freut sich, dass bereits ein Großteil der Kunden von SilverDAT II auf die webbasierte und tabletfähige Version umgestellt hat. „Die transaktionsorientierte Abrechnung erfreut sich großer Beliebtheit und führt zu optimaler Kosten-Nutzen-Rechnung für Werkstätten.“ Besonders hilfreich sei die Einbindung von RepairPedia, welche das Ersatzteil mit dem Artikel verlinkt, sowie die laufende Integration von OriginalHersteller-Reparaturanleitungen. Hier stehen ab November die VW-Konzernmarken sowie Renault als erste Marken zur Verfügung. Die VIN-Abfrage wurde heuer um die Information der Lackart und Lackfarbe erweitert. „Ab Februar werden wir Schnittstellen zu den Werkstattsystemen Motiondata, Fsales, Cross, Loco-Soft und Incadea implementieren“, kündigt Steinwender an. • (RED)


RecyclingEiskratzer

Neuer Katalog ist da Auf rund 300 Seiten zeigt MEWA in der neuen Ausgabe des Markenkatalogs über 10.000 Artikel für den Arbeitsschutz. MEWA Textil-Service GmbH; www.mewa.at

Breites Produktspektrum Mit dem neuen Installationskatalog möchte Herth+Buss durch einfache und schnelle Handhabung überzeugen. Herth+Buss Fahrzeugteile GmbH & Co. KG; www.herthundbuss.com

Neue Tools entwickelt Die Fahrzeugsystemanalyse FSA 740 und Abgasuntersuchung BEA 950 wurden von Bosch technisch weiterentwickelt. Bei der FSA 7er-Reihe trägt Bosch dabei dem gestiegenen Messbedarf von 48-V-Systemen Rechnung. Diese werden von den Fahrzeugherstellern zunehmend eingesetzt, meist wenn es um die Rekuperation geht. Die Werkstatt kann nun mit nur einem Gerät neben den herkömmlichen Bestandteilen des 12-Volt-Bordnetzes auch das 48-Volt-Netz und dessen Komponenten umfassend prüfen. Spezielle Prüfanleitungen und die passende Messtechnik

beschleunigen die Fehlersuche und steigern die Effizienz der Werkstattabläufe.

Robuster Rollwagen Von 19 auf 24 Zoll ist der Bildschirm des neuen Fahrwagens für Fahrzeugsystemanalyse und Abgasuntersuchung angewachsen. Damit kann das Display auch aus größeren Entfernungen abgelesen werden. Beide Systeme lassen sich flexibel in die Vernetzungslösung Connected Repair einbinden. Gedruckt wird über den integrierten Laser-Drucker. Robert Bosch AG; www.bosch.at

Unter den Autopflegeprodukten für den Winter bietet Kungs neu einen Schneeschieber mit ausziehbarer Teleskopstange und Eiskratzer sowie den MID-IS ECO Eiskratzer, dessen Griffe zu 70 Prozent aus Recyclingkunststoff hergestellt werden. Der Schaber besteht aus 100 Prozent recyceltem Polycarbon. Sinituote Oy; www.kungs.fi

Für 25 Millionen Autos Um fünf Stoßdämpfer (Excel-G Gasdruck-Stoßdämpfer) für Fahrzeuge der Volkswagen-Gruppe und ein Mounting Kit für Autos von Dacia hat KYB sein Sortiment erweitert. Europaweit sind rund 25 Millionen Fahrzeuge auf den Straßen, bei denen die neuen Teile zum Einsatz kommen können. Der MountingKit kann bei Duster, Logan und Sandero verbaut werden. KYB Europe GmbH; www.kyb-europe.com

Sortimentserweiterung 8 neue AGR-Ventile und 10 neue Lambdasonden hat Denso in sein Aftermarket-Programm aufgenommen. Die AGR-Ventile sind für Toyota- und Lexus-Modelle, die Lambdasonden decken 43 OE-Referenzen von Chevrolet, Ford, Honda, Infinity, Jaguar, Land Rover, Lexus, Nissan, Opel, Renault, Subaru, Toyota und Volvo ab. Denso Automotive Deutschland GmbH; www.denso-am.de

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Subaru mit Doppelspitze für Händlerbetreuung Helmut Klemera (l.) und David Januschkowetz (r.) sind seit Kurzem gemeinsam für die Betreuung der Subaru-Händler und die Netzentwicklung in Österreich zuständig. Januschkowetz folgt auf Günter Kowatsch. In Österreich hat Subaru 87 Händler- bzw. Servicebetriebe, davon sind 23 Haupthändler.

Für Harley gen Norden Der gebürtige Salzburger Christian Arnezeder hat bei Harley-Davidson einen weiteren Karrieresprung hinter sich: Nachdem er seit Anfang 2018 auch Deutschland betreut, ist er nun weiters für Dänemark, Schweden, Finnland und Norwegen verantwortlich.

OMV verlängert Chefs Mitte September hat der Aufsichtsrat der OMV Generaldirektor Rainer Seele (l.) sowie Johann Pleininger (r.) als Vorstandsmitglied wiederbestellt: Damit verlängert sich die aktuelle Funktionsperiode von Seele um zwei weitere Jahre bis 30. Juni 2022. Der 59-jährige Seele ist seit 2015 Generaldirektor der OMV. Die Funktionsperiode von Pleininger, der seit 2015 Vorstandsmitglied der OMV für den Bereich Exploration und Produktion ist, verlängert sich bis 31. August 2023.

Kia mit neuem Designer Seit 1. Oktober ist Karim Habib bei Kia für die Gestaltung der Modelle und die Weiterentwicklung des Markendesigns zuständig. Der im Libanon geborene Kanadier war zuletzt Designchef von Infiniti und davor lange Jahre bei BMW tätig.

Bei der Alphabet Austria Fuhrparkmanagement GmbH hat am 1. September Dipl.-Ing. Kurt Schöberl die Leitung des Bereichs Operations/ Kundenservice übernommen. Der gebürtige Oberösterreicher ist seit 2001 für die BMW Group tätig, zuletzt leitete er als COO den Kundenservice in Österreich.

Seit 2. September ist Wolfgang Prisching (53) Leiter des Standortes von Denzel in Graz: Neben Hyundai und Mitsubishi werden in diesem Mehrmarken-Autohaus auch Fiat, Fiat Nutzfahrzeuge und Alfa angeboten, außerdem gibt es ein Jungwagencenter für BMW. Mitte 2020 kommen auch Jaguar und Land Rover hinzu. Der Vertrag von Vorstandsvorsitzendem Wolfgang Hesoun bei der Siemens AG Österreich wurde durch den Aufsichtsrat für eine weitere Funktionsperiode verlängert. Siemens steuert von Österreich aus 20 weitere Länder in der Region Zentral- und Südosteuropa sowie Israel.

Der Niederländer Eric-Marc Huitema wurde von der ACEA als neuer Generaldirektor bestellt: Er trat am 1. Oktober die Nachfolge von Erik Jonnaert an. Die ACEA ist die Dachorganisation von 15 großen europäischen Herstellern von Pkws, leichten Nutzfahrzeugen sowie Bussen. Huitema kommt von IBM.

Mit 1. November wird Dr. Sebastian Rudolph bei der Porsche AG in Stuttgart die Leitung der Hauptabteilung Öffentlichkeitsarbeit, Presse, Nachhaltigkeit und Politik übernehmen. Der promovierte Politikwissenschaftler war 7 Jahre als TV-Journalist tätig, arbeitete im deutschen Verkehrsministerium und zuletzt beim Industriedienstleister Bilfinger. Sein Vorgänger Dr. Josef Arweck hat Porsche im Juni aus gesundheitlichen Gründen verlassen.

Lionel Vautrin ist bei NGK Spark Plug Europe seit 23. September als Business Development Director für den Aftermarket EMEA tätig. Er betreut damit neben Europa auch den Nahen Osten und Afrika. Vautrin arbeitete in seiner Karriere unter anderem bei Valeo und Hella.

Ausgabe: 10/2019, 32. Jahrgang; Cover-Werbung: ATE; Medieninhaber, Anzeigenverwaltung: A&W Verlag GmbH (FN 238011 t), 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16, T: +43 2243 36840-0, F: +43 2243 36840-593, E: redaktion@awverlag.at, I: www.autoundwirtschaft.at; Verleger: Helmuth H. Lederer (1937–2014); Herausgeber: Gerhard Lustig, DW 527, M: +43 664 8229485, E: gerhard.lustig@awverlag.at; Geschäftsführer: Stefan Binder, MBA, DW 522, M: +43 664 5285661, E: stefan.binder@awverlag.at; redaktioneller Verlagsleiter B2B: Prok. Gerald Weiss, DW 593, M: +43 6642359044, E: gerald.weiss@awverlag.at; Chefredakteur: Mag. Heinz Müller, DW 523, M: +43 664 8221660, E: heinz.mueller@awverlag. at; Redaktion: Dr. Nikolaus Engel, DW 525, M: +43 664 8493231, E: nikolaus.engel@awverlag.at; Mag. Bernhard Katzinger, DW 591, M: +43 664 1244870, E: bernhard.katzinger@awverlag.at; Matthias Pilter, DW 579, M: +43 664 88368584, E: matthias.pilter@awverlag.at; Dieter Scheuch, DW 575, M: +43 664 2359052, E: dieter.scheuch@awverlag.at; redaktionelle Mitarbeit: Wolfgang Gschaider, BA, Dr. Friedrich Knöbl, Michael Luipersbeck, Dipl.-Ing. Heinz Lukaschek, Stephan Mühlmann, Dr. Christian Pesau, Mag. Irina Podshibyakina, Petra Walter, Dr. Konrad Weßner; Anzeigenmarketing: Uschi Ernst, DW 529, M: +43 664 8222224, E: uschi.ernst@awverlag.at; Alexander Keiler, DW 521, M: +43 664 8229487, E: alexander.keiler@awverlag.at; Werner Ecker, DW 520, M: +43 664 88368591, E: werner.ecker@awverlag.at; Hbv. und Leitung Administration: Annemarie Lust, DW 597, M: +43 664 8229479, E: annemarie.lust@awverlag.at; Grafik: graphics - Alexander Jonas KG, 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16, T: +43 2243 36840-594, E: a.jonas@jonas.co.at; Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH, 3580 Horn, Wiener Straße 80; Bezugspreis: Jahresabonnement (11 Ausgaben) Inland: € 68,– exkl. 10 % MwSt, (Einzelpreis Inland: € 8,– inkl. 10 % MwSt); Ausland: € 85,–; Bankverbindung: Bank Austria, UniCredit Group, BLZ 12000, Konto-Nr. 51844 097 901, IBAN = AT63 1200 0518 4409 7901, BIC = BKAUATWW, UID = ATU57361312; Gerichtsstand: LG Korneuburg; verbreitete Auflage: 12.500 Stück; Erscheinungsweise: monatlich (Juli/August Doppelnummer) mit Supplements laut Mediadaten 2019; grundlegende Richtung: unabhängige Fachzeitschrift für alle, die vom Kraftfahrzeug leben; Manuskripte: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie werden nur retourniert, wenn Rückporto beiliegt. Schwesterpublikationen Österreich: AUTO BILD Österreich, AUTO-Information, FLOTTE, 4wd + ALLRADKATALOG, FAMILIENAUTOS, automotive GUIDE; Schwesterpublikationen Schweiz: AUTO&Wirtschaft Schweiz, AUTO BILD Schweiz, aboutFLEET


MENSCHEN

Leserbriefe

Betrifft: Sonderheft zu „50 Jahre AUTO-Information“ in „AUTO & Wirtschaft“ 9/19 Hallo Gerhard, herzliche Glückwünsche für diese 50 Jahre! Ich bewundere noch immer Deinen Zugang, Deinen Enthusiasmus und die Qualität Deiner Informationen. Ich weiß, dass Du nicht allein bist, aber Dein Beitrag zum Erfolg des A&W Verlages ist groß. Du wirst Dich möglicherweise nicht an mich erinnern, und das ist auch nicht so wichtig. Aber ich erinnere mich an Dich, als wäre es gestern gewesen. Mit herzlichen Grüßen, Marc Luyten (früher bei Vredestein und Apollo)

Die Kfz-Techniker haben eine Staatsmeisterin Die 2 Besten jedes Bundeslandes traten am 13. September bei den Staatsmeisterschaften der Kfz-Techniker in Bregenz gegeneinander an: Siegerin wurde Leonie Tieber, die beim ÖAMTC Steiermark beschäftigt ist, vor Sebastian Schlöger (NÖ) und Simon Müllmann aus Tirol. Bundesinnungsmeister Komm.-Rat Josef Harb zeigte sich bei der Siegerehrung begeistert.

Neu bei BMW Ilka Horstmeier (l.) und Milan Nedeljkovic (r.) wurden vom BMW-Aufsichtsrat in den Vorstand berufen. Horstmeier wird ab 1. November den Bereich Personal- und Sozialwesen leiten, Nedeljkovic übernahm am 1. Oktober den Bereich Produktion, wo er auf den zum BMW-Vorstandsvorsitzenden aufgestiegenen Oliver Zipse folgt.

Asfinag Service mit neuem Chef Ende September wurde Stefan Siegele (B.) einstimmig zum neuen Geschäftsführer der Asfinag Service Gmbh bestellt. Er führt die Geschicke des Unternehmens damit gemeinsam mit Christian Ebner. Siegele war vor seinem beruflichen Wechsel Geschäftsführer der Alpenstraßen GmbH; seine Karriere hatte Stefan Siegele als Autobahnmeister in Sankt Jakob am Arlberg begonnen.

Wechsel zu Wiesenthal Seit 1. Oktober ist Martin Riha (B.) bei der Wiesenthal Handel und Service GmbH in Wien als neuer Leiter der Nutzfahrzeug-Sparte tätig. Riha, zuletzt für einige Monate Geschäftsführer der APZ Carmotion GmbH, arbeitete unter anderem in den vergangenen Jahren auch als Chef der Abteilung B2B und Gebrauchtwagenvermarktung bei PSA in Österreich. Riha folgt bei Wiesenthal auf Dipl.-Ing Roland Löffler.

Karosseriebau-Lehrlinge kürten ihre Besten Tobias Hödl von Magna Steyr Fahrzeugtechnik holte sich beim Bundeslehrlingswettbewerb der Karosseriebautechniker in Graz den Sieg: Zweite wurde Laura Gesslbauer (ebenfalls von Magna Steyr Fahrzeugtechnik), am 3. Platz landete Christian Ordace vom Karosseriefachbetrieb Dieter Lasser (NÖ).

Im „A&W-Papierkorb“ finden sich Inhalte, die zum Schmunzeln anregen, aber nicht immer mit der Automobilbranche zu tun haben.

Von wegen Beschränkung Willi Weber vermarktet Genuss und fühlt sich verantwortlich für ein gutes Stück Lebensfreude. Suchende nach Mobilität auf der IAA werden sich mit zittriger Hand seines mobilen Zigarettenautomaten bedient haben, um sich einnebeln zu können. Dem aus Dieburg angereisten Weber geht es – so steht es auf seiner Homepage – im Liefergebiet um räumliche Nähe, um viele Facetten einer guten Beziehung zwischen Handel und Konsumenten sicherzustellen. Alles, was er tut, dient dazu, dass seine Kunden bessere Geschäfte machen können. Ob der F1-affine Weber sich mit dem VDA einen starken Partner ausgesucht hat, der alles aus einer Hand bieten kann, hat sich nach dem 10-tägigen Ausstellungsdesaster wohl in Rauch aufgelöst. • (LUS)

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SCHLUSS mit Lustig Klimadebatte auf Schulhofniveau! D er deutsche Verband der Automobilindustrie (VDA) als Veranstalter der einst globalen Leitmesse IAA (Internationale Automobil-Ausstellung) hat sich nachhaltig seinen Ruf in Frankfurt beschädigt. Was er sich in der Vorbereitung der Messe selbst kaputt gemacht hat, vollenden jetzt die Klimaretter von eigenen Gnaden. • Ganz locker, easy fordern unsere Kinder eine klimaneutrale Mobilitätswende. Ist ja auch toll, ihre Existenz sichern immer noch wir Erwachsenen, die eine rigorose Abschaffung individueller Mobilität nicht

„Fanatiker verschanzen sich hinter protestierenden Kindern, weil sie damit rechnen, dass ihnen keine Demokratie das Tränengas in die Augen sprüht!“ im Programm haben können. Wirtschaftspolitische Zusammenhänge müssen unsere Kids jetzt noch nicht kapieren. Sechsjährige werden bei FridaysFor-Future-Demos kameragerecht befragt, wie sie die Welt retten. Sie dürfen risikolos laut werden, während sich die ansonsten mächtigen Autobosse medial kleinlaut wie Verbrecher vorführen lassen. • Nun kommen wieder diejenigen zu Wort, die über das Problem reden, das unser Auto mit der Umwelt hat. Ihnen kann ich nur erwidern: Jede Gesellschaft hat die Wirtschaft, die sie verdient. Das Auto bildet das ab, was an der Gesellschaft passiert, • Ganze Regionen verderben, weil Konzerne ihre Fabriken schließen oder in weniger kostenintensive Klimaschutzzonen flüchten. Weil die Autobosse – vor allem deutscher Selbstherrlichkeit – sich von der Stimmenfängerpolitik einschüchtern lassen, fürchte ich, werden von Fanatikern Grenzen ausgetestet, was möglich ist, wie weit man gehen kann in diesen Tagen. Geschichte steht nicht im Klimaschutztext. • Aber: Halt! Individuelle Mobilität ist eine Veranstaltung im Hier und Jetzt. Mitten in der Gesellschaft. Im Interesse unserer Wirtschaft müssen wir uns klar positionieren – im Sinne des gesellschaftlichen Bekenntnisses zur individuellen Mobilität. Wir dürfen uns das Automobil mit seiner enormen gesellschaftspolitischen Bedeutung nicht kaputt machen lassen.

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AUTO & Wirtschaft 10/2019

Wir müssen laut, sehr laut werden. Wir, die Wirtschaftstragenden, müssen zeigen, dass wir die Mehrheit sind. Nicht nur beim Klimaschutz. Existenzsicherheit und individuelle Freiheit lassen sich nicht auf Schulhofniveau abhandeln. • Den Autobossen, die in der Öffentlichkeit bei der Problemdarstellung derzeit massiv versagen, darf ich bei dieser Gelegenheit die nachgelagerte Autowirtschaft ins Gedächtnis rufen, die vor Ort mit ihren ausgebildeten Fachkräften für das Funktionieren der Wirtschaft sorgt und die hochgestochene automobile Umwelttechnik am Laufen hält. • Der Autohändler, der Servicetechniker, ist es, der auch in Zukunft das Produkt „Automobilität“ an uns Menschen bringt. Auch an jene, die jetzt infantil ihre Parolen malen und schreien, später aber die individuelle Mobilität haben wollen, um sich ihr Leben kommod gestalten zu können. Denkt daran, liebe Fabrikatsmächtigen, eure Verbündeten stehen weiter bereit, die Automobilität massen- und umweltverträglich zu vermarkten. Ihr


Die Gewinner stehen fest! Die Gewinner des A&W Digital Awards werden am 29. Oktober 2019 am A&W-Tag in der Wiener Hofburg ausgezeichnet. Gemeinsam mit den Partnern prämiert AUTO & Wirtschaft erstmals Österreichs beste Leistungen im digitalen Autohaus-Marketing. Seien Sie mit dabei: www.aw-tag.at

Michael Gawanda, Head of car & motor, willhaben internet service

Die beste Autohaus-Webseite Juror: willhaben

Der beste Social-Media-Auftritt Juror: AH Digital

MMag. Mario Pichler, Vertriebsleiter Motiondata Vector Gruppe

Mag. (FH) Michael Luipersbeck und Wolfgang Gschaider, BA, Autohaus Digital

Die beste digitale Lead-Kampagne Juror: Motiondata

Die beste Autohaus-Digital-Kampagne Juror: Eurotax

Mag. Christian Lausmann, Leiter Division Mobilität, TÜV SÜD Landesgesellschaft Österreich

DIGITAL AWARD

Martin Novak, Group Regional Managing Director, Eurotax

Die beste Fahrzeug-Fotografie im Autohaus Juror: TÜV SÜD

Wissenschaftlicher Vorsitz:

Dr. Kristina Kampfer (FH Kufstein)

DIGITAL AWARD

Mehr Informationen unter www.autoundwirtschaft.at Der AUTO & Wirtschaft Digital Award 2019 wird vergeben in Kooperation mit:


Arbeit geteilt. Vergnügen verdoppelt.

Der neue Passat. Mit IQ.DRIVE. Für alle, die gern alles geben. Mehr Zeit, um noch mehr zu schaffen – dank intelligenter Arbeitsteilung. Denn die IQ.DRIVE Fahrerassistenzsysteme im neuen Passat nehmen Ihnen unterwegs viele Aufgaben ab. So haben Sie den Kopf frei, wenn es mal wieder alle Hände voll zu tun gibt.

Auf dem Weg zum autonomen Fahren. V b Verbrauch: h 4,0 4 0–6 6,4 4 l/100 kkm. CO₂-Emission: E i i 104 – 156 g/km. /k Symbolfoto. Stand 09/2019.

volkswagen.at


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