AUTO & Wirtschaft 11/2015

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November 2015

VW-Krise

WAS TRIFFT DIE HÄNDLER? Autohaus Wie viel kostet das Zusperren?

A&W-Tag Voller Erfolg in der Hofburg

Kfz-Tage Die Branche traf sich in 4 Bundesländern

Autowäsche Wer sorgt für die besten Ergebnisse?

Zum Herausnehmen! November 2015

Schadenssteuerung

HELFEN DIE NETZWERKE ? Umfrage Wie kann der Lacklieferant helfen?

Neue Produkte Effizienzsteigerung, Effizienzsteigerung, …

Vorzeigebetriebe Kein Geheimnis für den Erfolg

Atemschutz Die Gesundheit nicht vergessen

Einen Rückgang der illegalen Exporte von Altfahrzeugen sollte der Erlass im April zufolge haben. Nun sorgt aber eine weitere Bürokratie für eine Belastung der Betriebe.

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Preisdruck, Wrackexport und Schadenssteuerung beschäftigen die Branche. Professionalität führt noch immer zum Erfolg.

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ANSICHT

Geschichte der Zukunft

V

erteilen ist einfach, so lange es jedes Jahr mehr zu verteilen gibt“, schreibt Erik Händeler seine „Geschichte der Zukunft“. Die Frage, wie die eingenommenen Steuern und Sozialabgaben ausgegeben werden sollen, wird jedoch zum Kampf, wenn nicht mehr, sondern nur noch weniger als bisher verteilt werden kann. Wenn die Märkte stagnieren, weil sich die Handelsunternehmen weltweit und lokal den Gewinn gegenseitig herunterkonkurrieren, während gleichzeitig die bisher hohen Produktivitätssteigerungen ausbleiben, dann reagieren sie zu allen Zeiten gleich: Sie üben immer mehr Druck nach unten aus. UND das trifft die Masse in ihrer Existenzgrundlage! • Volkswagens unbedingter Wille, der Welt größter Autohersteller zu werden, führte mit dem Abgasskandal zur aktuellen Empörungswelle. Für die Wolfsburger ein Tsunami, der Millionen Menschen um ihre Zukunft bangen lässt. Der Mechanismus wiederholt sich: bei den Banken mit ihren virtuellen Spekulationsspektakeln, bei den Rüstungskonzernen mit ihren handfesten Kriseninteressen. Das lokale Wirtschaftsinteresse verkommt zur Nebensache. • Wirtschaftskammerchef Christoph Leitl spricht angesichts fehlender Handschlagqualität mit Sozialpartner Arbeiterkammer lieber von den neu geschaffenen Arbeitsplätzen als von der weiter steigenden Arbeitslosigkeit. Dass die neuen Jobs kaum leistungsorientierte Abgaben produzieren, um die Arbeitslosen und die Pensionisten zu finanzieren, geht den Händeschüttlern nach den Wahlen wieder am A.... vorbei! • Mit dem Sieg der Software über die Hardware entsteht künftig ein wesentlicher Teil der Wertschöpfung. Die fortschreitende Digitalisierung verändert die Arbeit massiv, ohne begleitende geeignete gesellschaftliche und unternehmerische Antworten zu haben. Das wollen die Sozialpartner nicht kapieren! • In Zeiten der Globalisierung und der wachsenden Ungleichheit in der Arbeitswelt wird die Zukunft bestenfalls als ungewiss und bedrohlich bewertet. Denn ausgerechnet dann, wenn es weniger zu verteilen gibt, kommt es darauf an, möglichst viele Ressourcen für neue, produktive Investitionen zu mobilisieren. Zu leisten ist das nur durch einen überproportionalen Konsumverzicht, zitiere ich – zunächst ratlos – Zukunftsforscher Erik Händeler.

Mag. Heinz Müller, Chefredakteur: „Wenn Sie beim A&W-Tag dabei waren, freuen wir uns, wenn nicht, lesen Sie das Wichtigste ab Seite 40.“

Gerhard Lustig, Herausgeber: „Die fortschreitende Digitalisierung verändert die Arbeit massiv, ohne begleitende geeignete gesellschaftspolitische Antworten zu haben. Wann kapieren unsere Sozialpartner, für uns da zu sein und nicht allein für die Lobby im fernen Brüssel!“

Ein Kongress vom Feinsten Wenn man eine Veranstaltung an einem Ort plant, in dessen unmittelbarer Nähe vor exakt 200 Jahren die Politiker nach dem (politischen) Ende Napoleons über die Neuaufteilung Europas diskutierten, ist es von vornherein ein Wagnis. Doch als wir am 29. Oktober zum zweiten Mal in die Wiener Hofburg gingen, um den mittlerweile 8. A&W-Tag zu veranstalten, war dies eine strategisch wichtige Entscheidung. Einerseits konnten wir nur dort die steigende Zahl an Besuchern (420, um genau zu sein) unterbringen. Andererseits soll diese Branche, in der stets über neue Fliesen und Außenfassaden diskutiert wird, sehen, dass manches Bauwerk – gut gepflegt und dezent mit neuester Technik ausgestattet – durchaus „für die Ewigkeit“ gebaut werden kann. • Die Mühen der Vorbereitung haben sich ausgezahlt: Das Programm bot viele Höhepunkte, aber keinerlei Leerläufe – und auch für das Netzwerken und den Besuch bei den Ständen unserer Sponsoren blieb ausreichend Zeit und Gelegenheit. Lesen Sie mehr dazu ab Seite 40 in diesem Heft! • Unser Verlag konnte aber auch zeigen, dass er für die Zukunft „gut aufgestellt“ und weiterhin so manches „heiße Eisen“ anzupacken bereit ist. Folglich werden wir nach einer kurzen Phase der Nachbereitung schon bald mit der Planung des nächsten A&W-Tags beginnen. Ob das Arbeitsmotto „Alle neune“ dann auch tatsächlich verwirklicht wird? Lassen Sie sich überraschen, meint Ihr

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INHALT

Aspekte Salzburg: BMW Frey verkauft an Pappas Wien: Hoher Besuch bei Toyota Frey

ALLRAD LIFESTYLE ABENTEUER

Ausgabe 11/2015, 28. Jahrgang Cover-Werbung: AVL DiTest

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Medieninhaber, Anzeigenverwaltung: A&W Verlag GmbH (FN 238011 t) 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 T: +43 2243 36840-0 F: +43 2243 36840-593 E: redaktion@autoundwirtschaft.at I: www.autoundwirtschaft.at Verleger: Helmuth H. Lederer (1937–2014) Geschäftsführung: Gerhard Lustig (Herausgeber), DW 527 M: +43 664 8229485 E: lustig.gerhard@autoundwirtschaft.at Philipp Hayder, DW 526 M: +43 664 8223301 E: hayder.philipp@autoundwirtschaft.at Stefan Binder, DW 522 M: +43 664 5285661 E: binder.stefan@autoundwirtschaft.at Chefredaktion: Mag. Heinz Müller, DW 523 M: +43 664 8221660 E: mueller.heinz@autoundwirtschaft.at Redaktion: Gerald Weiss (Chef vom Dienst), DW 593 M: +43 6642359044 E: weiss.gerald@autoundwirtschaft.at Dr. Nikolaus Engel, DW 525 M: +43 664 8493231 E: engel.nikolaus@autoundwirtschaft.at Matthias Pilter, DW 579 M: +43 664 88368584 E: pilter.matthias@autoundwirtschaft.at Dieter Scheuch, DW 575 M: +43 664 2359052 E: scheuch.dieter@autoundwirtschaft.at Redaktionelle Mitarbeit: Uschi Ernst, Peter Homola, Dr. Friedrich Knöbl, Dr. Johannes Öhlböck, Mag. Irina Podshibyakina, Pascal Sperger Anzeigenmarketing: Uschi Ernst, DW 529 M: +43 664 8222224 E: ernst.uschi@autoundwirtschaft.at Alexander Keiler, DW 521 M: +43 664 8229487 E: keiler.alexander@autoundwirtschaft.at Ivica Orsolic, DW 520 M: +43 664 88368591 E: orsolic.ivica@autoundwirtschaft.at Hbv. und Leitung Administration: Annemarie Lust, DW 597 M: +43 664 8229479 E: lust.annemarie@autoundwirtschaft.at Grafik: graphics – A. Jonas KG 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 T: +43 2243 36840-594 E: jonas.alexander@autoundwirtschaft.at Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH 3580 Horn, Wiener Straße 80 Bezugspreis: Jahresabonnement (11 Ausgaben) Inland: € 68,– exkl. 10 % MwSt (Einzelpreis Inland: € 8,– inkl. 10 % MwSt); Ausland: € 85,– Bankverbindung: Bank Austria UniCredit Group, BLZ 12000, Konto-Nr. 51844 097 901 IBAN = AT63 1200 0518 4409 7901 BIC = BKAUATWW UID = ATU57361312 Gerichtsstand: LG Korneuburg Verbreitete Auflage: 12.500 Stück Erscheinungsweise: monatlich (Juli/August Doppelnummer) mit Supplements laut Mediadaten 2015 Grundlegende Richtung: unabhängige Fachzeitschrift für alle, die vom Kraftfahrzeug leben Manuskripte: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie werden nur retourniert, wenn Rückporto beiliegt. Schwesterpublikationen Österreich: AUTO BILD Österreich AUTO-Information AUTO-info4you FLOTTE & Wirtschaft 4wd + ALLRADKATALOG Schwesterpublikationen Schweiz: AUTO&Wirtschaft Schweiz AUTO BILD Schweiz Eurotax AutoInformation aboutFLEET

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Thema Thema

VW-Krise: Müssen die Händler alles auslöffeln? 10

VW-Krise: Müssen die Händler nun alles auslöffeln? Seite 10

Handel Branchenerträge: Die tiefrote Laterne Analyse: Was kostet das Zusperren? Fiat: „Manchmal muss man verrückt sein“ Lada: Attraktive Modelle im Anrollen Ford: Der Lohn der Mühen Ostfantasie: Unklare Aussichten in Russland Renault: Wo Techniker die Schulbank drücken

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Management

Handel Erträge: Die tiefrote Laterne

S. 18

ZUM HERAUSNEHMEN: 2015 November

ng Schadenssteueru

HELFEN DIE NETZWERKE ? Umfrage Wie kann der helfen? Lacklieferant

Neue Produkte Effizienzsteigerung, … Effizienzsteigerung,

Vorzeigebetriebe is Kein Geheimn für den Erfolg

Atemschutz

it Die Gesundhe nicht vergessen

Während viele Lackierbetriebe Preiskampf, Wrackexport und Schadenssteuerung beklagen, zeigen einige Unternehmen, wie man mit Qualität heute noch erfolgreich sein kann.

der illegalen Einen Rückgang Exporte von Altfahrzeugen im April sollte der Erlass Nun sorgt zufolge haben. Bürokratie aber eine weitere der für eine Belastung Betriebe.

ft.at www.autoundwirtscha

Dekra: Heiß begehrter Werkstattkunde Kongress: Alt fügt sich mit neu nicht mehr Auto Contact: Selbstverständnis reloaded Statistik: Wie lange regiert 007? JATO: Das silberne Zuwachs-Jubiläum Raiffeisen: Wenige Klicks zum Glück China: Von der Erfolgsstory zur Bruchlandung Volkswagen: Jetzt hilft nur noch Offenheit A&W-Tag: Zehnkampf der Superlative Ausgleich: Oft bleibt nur ein Butterbrot Puls-Air: Wärme vom Wilden Kaiser DAT: Restwerte, Data-Mining – klingt gut!

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Wirtschaft Bosch: Wäre sie Physikerin geblieben, … Equip Auto: Schwierige Zeiten prolongiert Kfz-Tage: Wie tickt die Branche? Online-Teile: Von der Nische in die Masse Valeo: Weltweite Forschung Stieger: Vollgas in Graz Total: Wachstum durch Betreuung Würth: Mit Vollgas in die Werkstattzukunft Real Garant: Kundenbindung immer und überall Motorex: Innovative Klassiker Symposium: Reifen, Straße und Witterung Mapfre: Verstärkung in Westösterreich

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Gewerbe

Wirtschaft Besuch bei den Bosch-Forschern

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Trost: Asten statt Linz Mewa: Chic für mehr Freiheit Eder: Knick-schieb! und Sattel für 2 Öhlböck: Motorschaden nach 23 Monaten Siems & Klein: Die Revolution des Hebens Loco-Soft: Die Betreuung ist spitzenmäßig W+M: Gigant bäckt auch kleine Brötchen pewag: Traktionsstärke Car Parts: Alle Komponenten in einem Satz Conti: Taraxacum rollt auf Taraxagum WashTec: Perfekt lackiert. Und sauber!

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Management 5 Seiten Berichte vom 8. ab Seite 40 A&W-Tag

Gewerbe Die neuesten Trends bei Waschstraßen Seite 72

Gewerbe hollu: Bakterien chancenlos S&K: Betreuung entscheidet Christ: Zum Service gehört eine Wäsche Aquabrush: Austausch-Bürsten, tolle Qualität Caramba: Duftende Sauberkeit Inowa: Vergrabene Technologie Diagnose: Jetzt wird’s kompliziert AVL DiTest: Hier werden alle Marken getestet Sun: Der Dritte im Bunde Hella Gutmann: Kalibrierung und Justierung RTS: Komplettes RDKS-Paket Wessels + Müller: Finanzierte Diagnose Federal Mogul: Wir sind ganz dicht Neue Produkte

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Menschen Porsche Inter Auto: Rochaden in Salzburg RCI Banque: Abgang nach Paris Leserbriefe

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Ansichten Müller und Lustig Der Knöbl

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ASPEKTE

Schlichten statt streiten

Servicestationen: Innung wehrt sich Angesichts der zunehmenden Konkurrenz durch Kfz-Servicestationen warnt die Bun-

desinnung der Fahrzeugtechnik vor einer Ausweitung des Tätigkeitsbereichs. „Derzeit haben die Servicestationen keine Berechtigung, Arbeiten am Reifendruckkontrollsystem durchzuführen. Wir werden alles unternehmen, damit das auch so bleibt“, sagt Komm.-Rat Fritz Nagl, Bundesinnungsmeister der Fahrzeugtechnik.

Seit dem Bestehen der Kfz-Schlichtungsstelle, die seit 2004 von der AK-Niederösterreich und der Landesinnung der KfzTechniker betrieben wird, gab es etwa 18.000 Anfragen von Konsumenten, die mit Kfz-Reparaturen nicht zufrieden waren. Die allermeisten Fälle konnten telefonisch und per Intervention gelöst werden, in 917 Fällen wurde die Schlichtungsstelle eingeschaltet, bei 209 dieser Fälle war eine Begutachtung notwendig, nur 2 Fälle endeten vor Gericht. „Nicht nur Konsumenten, sondern auch Werkstätten haben viel Zeit und Geld gespart“, so Bundesinnungsmeister Komm.-Rat Fritz Nagl.

Feldtest: Paketzustellung in den Kofferraum Gemeinsam mit T-Systems und Porsche Austria startete die Post einen ersten Feldtest mit 3 Fahrzeugen zu einer völlig neuen Form der Zustellung: die Kofferraumlogistik. Dabei erfolgt die Zustellung der Pakete in den Kofferraum des eigenen Autos der Kunden. Der Zusteller kann die genaue Position des Fahrzeuges orten, durch ein hochsicheres Identifikations- und Berechtigungssystem von T-Systems den Kof-

ferraum entriegeln und die Sendung direkt in das Testfahrzeug einlegen.

„Das EU-Parlament scheint dem Thema Tachobetrug“ nicht die nötige Aufmerksamkeit zu widmen“, sagt Bernard Lycke, Generaldirektor der CECRA. Umso wichtiger seien nationale Regelungen, wie es sie nun in Österreich gebe.

Pappas übernimmt Frey

46.000 Kunden gewonnen Eine positive Bilanz zieht Robert Kahr, Geschäftsführer des in Wien aktiven Carsharing-Anbieters DriveNow: Nach dem Markteintritt vor einem Jahr habe man bereits 46.000 Kunden gewonnen, die die Fahrzeugmodelle BMW X1, Mini 3- und 5Türer, Mini Cabrio und BMW 2-Active Tourer intensiv nutzten. Nächstes Ziel sei, die Zahl der Kunden auf 50.000 zu erhöhen. Insgesamt bietet das Unternehmen, ein Joint Venture von BMW und Sixt, in Wien 430 Fahrzeuge an.

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Keine EU-Initiative gegen Tachobetrug

Überraschung in Salzburg: Die CP Auto GmbH von Catharina Pappas hat 100 Prozent der Anteile der Frey Autohaus Gesellschaft m.b.H. in Salzburg übernommen: Damit wechseln 4 Autohäuser (BMW, Mini, Jaguar, Land Rover) in Salzburg, Hallwang, St. Veit im Pongau und Villach den Betreiber. Die Grundstücke und Immobilien wurden langfristig gemietet, gehören aber weiterhin Elisabeth Frey und Michaela Strasser-

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Frey. Bestehen bleibt auch der Name, und die beiden Schwestern sind weiterhin im Management aktiv. Der operative Start in der neuen Autohaus-Konstellation ist der 1. Jänner 2016.


ASPEKTE

„HTL-Oscar“: Jetzt anmelden! Ab sofort heißt es wieder: „HTL-Oscar“ sucht talentierte Preisträger: Die Anmeldephase für den „Bosch Technik fürs Leben-Preis 2016“ hat begonnen. Die Auszeichnung für Österreichs Nachwuchstechniker wird bereits zum 9. Mal in den Kategorien Mobilitätstechnik (umfasst alle Antriebsarten und Fahrzeugklassen), Indus-

trietechnik und Energie- und Gebäudetechnik sowie Gebrauchsgüter vergeben. Die Anmeldephase zum Technik fürs Leben-Preis 2016 läuft noch bis 29. November 2015, danach haben die Projektteams (1 bis 5 Personen) bis zur Einreichfrist (30. April 2016) Zeit, ihre Projekte zu realisieren. Info: www.bosch.at

Erdgasfahrzeuge: Nachfrage gestiegen Sehr zufrieden mit den Verkäufen von Erdgasautos von Fiat zeigt sich Harald Nössig, Geschäftsführer des Innsbrucker Autohauses Lüftner. Gefragt seien auch heuer wieder die Erdgasversionen der Modelle Doblò, Panda, Qubo und 500L.

Motiondata macht Kasse Ab dem 1. Jänner 2016 müssen sich alle Kfz-Betriebe der Registrierkassenpflicht stellen. Mit Motiondata sind sie darauf bestens vorbereitet. Wie Geschäftsführer Ing. Josef Pichler erklärt, erfüllt das Dealer Management System in Verbindung mit dem Modul „Kassenbuch“ (aktuelle Version 7.0) und laufenden Updates alle Anforderungen. Damit entfalle die Notwendigkeit, eine eigene Registrierkasse anzuschaffen. Neukunden bietet Motiondata unterdessen ein „Rundum-Sorglos-Paket“. Dieses Angebot, mit dem vor allem kleinere Firmen angesprochen werden sollen, deckt sämtliche Abläufe in Werkstatt und Teilehandel sowie die Registrierkassenfunktion ab.

Europa-Chef zu Gast in Wien Dr. Johan van Zyl, seit April 2015 Präsident und CEO von Toyota Motor Europe, besuchte in Begleitung von Karl Schlicht, Executive Vice President Verkauf und Marketing, sowie Dimitris Tripospitis, General Manager Verkauf, die Toyota Frey Österreich-Zentrale. In Gesprächen mit dem Top-Management der Firma Frey – Komm.-Rat Friedrich

Frey und den beiden Geschäftsführern Anja Frey-Winkelbauer und Dr. Friedrich Frey – wurden der österreichische Markt und die aktuelle Verkaufssituation diskutiert. Van Zyl sicherte Toyota Frey seine Unterstützung zu, damit Toyota auch in Österreich an das Europa-Niveau von rund 4,4 Prozent Pkw-Marktanteil aufschließen kann.

Gute Gründe für niedrige Dieselsteuer Unterstützung von den Grünen erhielt Umweltminister Andrä Rupprechter nach neuerlichen Ankündigungen, die Diesel-Mineralölsteuer auf das Niveau von Benzin anzuheben. Der Arbeitskreis der Automobilimporteure lehnt weitere Steuererhöhungen ab: „Neben den niedrigen CO2Emissionen erreichen moderne Euro-6-Dieselmotoren bei Feinstaub und NOX schon fast das Niveau von Benzinern“, sagt Importeurssprecher Dr. Felix Clary und Aldringen. Darüber hinaus spüle der

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Tanktourismus viel Geld, das vom Staat dringend benötigt werde, in die Steuerkassen.

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Werbung

Comeback in schwierigen Zeiten Wer Gelegenheit hatte, den Auftritt von Marketing-Vorstand Tina Müller am A&WTag in Wien zu erleben, ist nun endgültig überzeugt. Opel erlebt – wie auch die Verkaufszahlen beweisen - derzeit einen neuen Höhenflug. Das bemerken auch die Händler: Schon bisher war das Interesse der Kunden an den Modellen groß und mit dem neuen Astra gelingt der nächste Sprung. Wir registrieren eine erfreuliche Schauraumfrequenz und freuen uns über die ersten Vergleichstests in Fachzeitschriften. Doch die Offensive geht in den nächsten Jahren weiter: Warten Sie ab, was noch alles auf Sie zukommen wird! In Gesprächen gewinnen wir immer wieder die Erkenntnis, dass Opel die richtige Balance aus Moral und Profit findet. Damit meinen wir, dass die Ausgewogenheit in den Interessen von Marke und dem Händlernetz für mehr Leistungszufriedenheit in den einzelnen Unternehmen sorgt. Ganz egal, ob es sich um die immer weiter gestiegene Qualität der Fahrzeuge handelt, um das zeitgemäße Design und die Leistbarkeit der Marke: Die Fortschritte sind unverkennbar. Das Ergebnis ist die eindeutige Nummer 2 im österreichischen Markenranking. Im Opel-Vorstand gibt es eine große Bereitschaft für neue Ideen. Wir haben keine Zeit zu verlieren!

Umparken im Kopf! Der moderne Online- und ServiceAssistent ist dem Fahrer stets zu Diensten. Ein günstiges Goodie mit breitem Nutzen: von der automatischen Unfallhilfe über Fahrzeugdiagnose bis zum WLAN Hotspot. Datenschutz ist Ehrensache!


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THEMA

Müssen die Händler nun alles auslöffeln?

Konzern aus Imagegründen zusätzlich auch ältere Modelle kostenlos – in „Kulanz“ – auf die erforderlichen Abgaswerte nachrüstet.

Wandelung?

Wer wann was bei den Abgaswerten getrickselt hat und wer davon im VWVorstand wusste – das werden die Untersuchungen zeigen. Wer für wen welchen Sessel räumen muss, hat für heimische VW-Händler wenig Bedeutung. Sie wollen anlässlich medial wirksamer Ankündigungen von „Sammelklagen“ wissen, was auf sie zukommen kann. „AUTO & Wirtschaft“ ist dieser Frage aus österreichischer Perspektive auf den Grund gegangen.

Es ist davon auszugehen, dass in den VW-Betrieben ausreichend technisches Knowhow zur Verfügung steht, um diese Aufgabe zu meistern. Wo mehr als nur elektronische Nachbesserung erforderlich wird, will der Konzern mit „temporären Werkstätten“ selbst in die Bresche springen. Heikel wird es dabei mit der „angemessenen“ Nachbesserungsfrist. Die Judikatur geht davon aus, dass Mängel spätestens in 6 Wochen zu beheben sind. Sonst besteht für die Händler das Risiko, dass der Kunde noch in der Gewährleistungsfrist statt der Nachbesserung die „Wandelung“ einfordert. Bei der „Angemessenheit“ wird jedoch zugunsten der Händler auch die „Zumutbarkeit“ einer längeren Wartefrist für die Verbesserung zu berücksichtigen sein. Vor allem, da es sich um keine sicherheitsrelevanten Mängel handelt und diese bisher unbekannt waren und daher auch niemanden gestört haben. Für die Händler bleibt jedenfalls in den nächsten Monaten das Risiko, dass sie mit derartigen Fahrzeugrückgaben – abzüglich eines Benützungsentgelts – konfrontiert werden.

Von Dr. Friedrich Knöbl

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ie konzerneigenen Retailbetriebe können sich beruhigt zurücklehnen. Alle mit dem Abgasproblem verbundenen Kosten können sie letztlich ihrer Konzernmutter in Wolfsburg anhängen. Der Schaden bleibt damit an den Aktionären – voran die Familien Porsche und Piëch sowie das Land Niedersachsen und das Emirat Katar – hängen. Die unabhängigen Händler werden nicht so einfach davonkommen. Die auf sie zukommende Schadenshöhe ist noch nicht abschätzbar.

Rücktritt vom Vertrag?

Verbesserung? Wenig Gefahr droht von der Gewährleistung. Zweifellos handelt es sich bei der Verfälschung der echten Abgaswerte um einen versteckten Mangel, für den die VW-, Audi-, Seat- und Skoda-Händler für ihre Kunden haften. Die Gewährleistung – und Garantie – sind aber von Haus aus auf die Verkäufe der vergangenen 2 Jahre beschränkt. Bei der Manipulation der Motorsteuerung handelt es sich überdies um einen behebbaren Schaden. Somit haben selbst diese Jungkunden – und nur diese – vorrangig bloß einen Verbesserungs- und keinen Geldanspruch. Die Händler können weiters damit rechnen, dass der

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Das Risiko vom Rücktritt vom noch nicht erfüllten Vertrag kann kein Händler ausschließen. Schließlich bekommt der Kunde ein anderes Auto, als dies im Vertrag vereinbart wurde. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass der Kunde eine derartige Drohung nützt, um nachträglich noch einen zusätzlichen Rabatt herauszuschinden. Da wird es am Händler liegen, sich in solchen Fällen beim Vorlieferanten – somit beim Importeur – schadlos zu halten. Dafür hat der Händler den Vorteil, dass es dann keinen „versteckten Mangel“ mehr gibt – der nunmehr „offene Mangel“ wird mit dem Zusatzrabatt abgegolten und kann vom Kunden nicht neuerlich geltend gemacht werden. Offen bleibt die Frage, mit welchem Aufwand diese Nachbesserungen verbunden sind. Schließlich gibt es dafür an der Front keine überprüfbaren Erfahrungswerte. An den Händlern wird es liegen, sich bei den Arbeitszeitvorgaben nicht über den Tisch ziehen zu lassen. Laut Dr. Bernhard Geringer, Institutsvorstand an der TU Wien, werden einfache Lösungen wie etwa das beim Ottomotor äußerst wirksame Dreiwege-Kataly-

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THEMA

satorsystem, beim Diesel nicht möglich sein. Wenn also zugunsten der Umwelt an der Abgasschraube gedreht werden muss, dürfte das zulasten der Motorleistung gehen. Womit der Kunde weniger PS bekommt, als er ursprünglich eingekauft hat. Das kann auch rechtliche Auswirkungen haben.

Entwarnung: Beim „merkantilen Minderwert“ handelt es sich um einen „reinen Vermögensschaden“ – und der ist nur beschränkt ersatzfähig. Da ist auch der VW-Konzern als schuldiger Produzent aus dem Schneider – denn mit dem steht der Kunde in keiner vertraglichen Beziehung.

Wertminderung?

Prospekthaftung oder Irrtumsanfechtung

Es liegt auf der Hand, dass die manipulierten Autos – durch den Vertrauensschwund trotz Reparatur – an Wert verloren haben. Der Kunde wird möglicherweise reklamieren, dass sich sein reparierter VW nun schlechter verkaufen lässt als früher. Findige Anwälte werden daher analog zum reparierten KfzUnfallschaden einen „merkantilen Minderwert“ geltend machen. Diese Drohung braucht den Händler nicht zu schrecken. Da bewegen sich die Konsumentenschützer nämlich am Gebiet des Schadenersatzes. Das würde voraussetzen, dass sie dem Händler ein „Verschulden“ nachweisen. Das kann nicht gelingen, da der von der Manipulation keine Ahnung hatte und selbst ein Geschädigter ist. Die nächste Alternative des Kunden wäre somit das Vertragsrecht. Da gibt der deutsche Zivilrechtsprofessor Dr. Christian Huber zugunsten der Händler

Bei der Prospekthaftung handelt es sich um nichts anderes als um eine spezifizierte Gewährleistung und daher gelten deren Regeln. Heikel wird die Sache, wenn „grüne“ Kunden beim Kauf ganz besonders den Klimaschutz im Auge hatten. Und dieser vom Konzern extra beworben wurde. Etwa mit BlueMotion Technology, wie sie von VW für Fahrzeugmodelle verwendet wurde, „die hinsichtlich ihres Kraftstoffverbrauchs und Schadstoffausstoßes optimiert wurden, um eine bessere Umweltverträglichkeit zu erreichen“, wie man das sogar in Wikipedia nachlesen kann. Wurde nun ein Kunde beim Kauf über eine für ihn wesentliche Eigenschaft in die Irre geführt, kann er den Vertrag auch nachträglich auflösen. Die Frist dafür beträgt nicht zwei, sondern gleich drei Jahre. Dieser Anspruch kann auch nicht durch Nachbesserung aus der Welt geschafft werden. Es ist davon auszugehen, dass der eine oder andere mit Rechtsschutz bewehrte Kunde zu dieser „Waffe“ greifen wird. Ihre Wirkung kann jedoch von Modell zu Modell recht verschieden sein. BlueMotion-Modelle sind durch die früheren Werbeaussagen jedenfalls besonders gefährdet. Der Anspruch des Kunden wird daher in jedem einzelnen Fall individuell zu prüfen sein. Für den Händler besteht jedoch bei jeder Reklamation die Notwendigkeit, dem Importeur sofort den Streit zu verkünden. Das heißt nicht, dass er nun mit VW zu streiten anfangen muss – es ist nur der einzige legale Weg, seinen Regressanspruch aus dem Schadensfall gegen den verantwortlichen Vorlieferanten abzusichern. Es ist nicht auszuschließen, dass die Konzern-Granden ihre Vertriebspartner auffordern werden, sich an der Schadensbegrenzung zu beteiligen. Dies mit dem Argument, dass sie ja bisher von den guten Verkäufen profitiert haben. Da sind allerdings die Erträge, die der Konzern erwirtschaftete, den Erträgen der Händler gegenüberzustellen. Die künftig noch magerer ausfallen werden, da die Kunden möglicherweise künftig noch höhere Rabatte fordern werden. Die Händler müssen sich auf Vermögensschäden vorbereiten, die derzeit noch nicht absehbar sind. Dies erfordert rechtlich, dass sie sich vom Konzern bestätigen lassen, dass VW den Händlern für sämtliche künftige aus der Abgasmanipulation resultierenden Schäden haftet. Damit wären die Händler auch ausreichend motiviert, um an der Beseitigung des in Wolfsburg produzierten Schadens mitzuwirken. •

Lesen Sie zu diesem Thema auch die Seiten 36-39!

Neugierige Konsumenten und Juristen fragen sich, wer in Österreich hinter dem VW-Geschäft steckt • Wer als Kunde bei einer der „Konzern-Filialen“ landet, hat es mit der Porsche Inter Auto GmbH & Co. KG (FN 175466p) zu tun. Deren voll haftende Komplementärin ist die Porsche Retail GmbH (FN 341982s), eine mit 4 Mitarbeitern bescheidene Firma, die wiederum zu 100 Prozent der Porsche Holding GmbH (FN 50411i) gehört. Diese steht wiederum komplett im Eigentum der Volkswagen Holding Österreich GmbH (FN 327430s), die letztlich zu 100 Prozent in die deutsche Konzernmutter VW AG eingegliedert ist. • Wer als Händler mit VW zu tun hat, landet bei der für den Großhandel zuständigen Porsche Austria GmbH & Co. OG. Deren voll haftende Gesellschafter sind die Porsche Holding GmbH, die Porsche Austria GmbH (die wiederum zu 100 Prozent der Porsche Holding GmbH gehört) sowie die für das Ersatzteilgeschäft und die Verwaltung der Konzernliegenschaften zuständige Porsche Konstruktionen GmbH & Co KG. Bei der ist wiederum die Porsche Austria GmbH Komplementär, daneben auch die Porsche Holding GmbH, die zu 100 Prozent im Eigentum der Volkswagen Holding Österreich GmbH steht. Womit auch hier das Firmengeflecht letztlich zu 100 Prozent bei der VW AG zusammenläuft.

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„Langfristig am Markt zu bestehen, wird immer schwieriger“, bilanziert Mag. Peter Voithofer (KMU Forschung Austria) Seite 14

HANDEL

„Die Mitarbeiter arbeiten so viel wie bisher, nur verrechnen können wir das nicht“, resümiert der scheidende Renault-Händler Anton Cserna auf Seite 16

Volvo: zweistelliger Zuwachs, 3 neue Modelle Mit 331 Neuzulassungen und einem Marktanteil von 1,27 Prozent freut sich Volvo-Pressesprecher Thomas von Gelmini über „einen sensationellen September 2015.“ Nach den ersten drei Quartalen liegt Volvo mit 2.634 Neuzulassungen um 19,29 Prozent über dem Ergebnis des Vorjahres. Interessante Zeiten erwarten die österreichischen Volvo-Händler auch 2016: Mit dem S90, dem V90 und dem V90 Cross Country werden drei neue Volvo-Modelle in den Schauräumen stehen, die der Coupé-Studie von 2013 (B.) ähneln dürften.

Steirische Laimer-Standorte: Verkaufsgespräche Wie Porsche Inter Auto bestätigte, sind Verhandlungen mit der Laimer GmbH über eine Übernahme der Autohäuser in St. Peter und Knittelfeld aufgenommen worden. Der 3. Standort des Handelshauses in Perchtoldsdorf ist davon nicht betroffen. Den Mitarbeitern der steirischen Laimer-Standorte wurde mitgeteilt, dass der Eigentümerwechsel vorbehaltlich der kartellrechtlichen Bestimmungen erfolgen soll. Das im Alleineigentum von Alexander Laimer (B.) stehende Unternehmen erwirtschaftete 2014 einen Umsatz von 90 Mio. Euro.

Skoda in Baden vor Partnerwechsel Nach der im Juli 2015 erfolgten Kündigung des Skoda-Händlervertrags sucht die in Traiskirchen beheimatete Alfred Gramsel GmbH (B.) ein neues Geschäftsfeld. Die nunmehrigen Standards nach Vorstellung des Importeurs hätten 300.000 bis 400.000 Euro verschlungen, bei Gramsel bezweifelte man daraus resultierende Mehrverkäufe. In der Branche geht man davon aus, dass die M. Berger GmbH auf einem von der EVN erworbenen Grundstück einen neuen Skoda-Betrieb gemäß aktuellen Standards errichten wird.

Autosalon Wels: Mehr als 30.000 Besucher kamen Zum Trio Autosalon Wels, Classic Austria und Racing Show lud die Messe Wels vom 24. bis 26. Oktober. Mit 30.800 Besuchern wurden die Erwartungen der Organisatoren übertroffen. Es gab 27.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche und rund 500 Fahrzeuge: Geboten wurden sehr gut instand gehaltene Oldtimer und beim Salon in Wels Österreich-Premieren wie Mercedes CKlasse Coupé, smart fortwo cabrio oder Peugeot 308 GT sowie Rallye-Cars unterschiedlicher Klassen wie das 600 PS starke Ford Fiesta-RX-Supercar.

Autohaus Robinson setzt auf Lehrlingsausbildung Seit der Unternehmensgründung wird beim Grazer Traditionsbetrieb Robinson auf die Lehrlingsausbildung gesetzt. Hunderten von Auszubildenden wurde seit Mitte der 50er-Jahre ein solides „Handwerk“ auf deren Berufsweg mitgegeben und damit auch beachtenswerte Karrieren ermöglicht. Heinz Robinson sieht es als „Win-win-Situation“ für beide Seiten, wenn er Jahr für Jahr jungen Menschen die berufliche Entwicklung in seinem Unternehmen ermöglicht. Mit 11 Lehrlingen in Ausbildung sind dies derzeit 17 Prozent der Belegschaft.

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AUTO & Wirtschaft • NOVEMBER 2015

Dr. Nikolaus Engel

Geht nicht – das gibt’s doch nicht? Allen, die sich momentan freuen, dass sich nun manche – Abgas sei Dank! – bei VW finanziell bedienen wollen, muss klar sein: Die Händler sind darauf angewiesen, dass der Hersteller gesetzeskonforme Fahrzeuge liefert. Und die Gesetzgebung ist ambitioniert – damit die EU Vorreiter in Sachen Umweltschutz bleibt. Verordnet nach dem Motto „Geht nicht, gibt’s nicht!“ wird leider keiner mehr ernst nehmen, wenn die ACEA Abgasnormen, die tatsächlich unmöglich zu erfüllen sind, für technisch nicht umsetzbar erklärt: Zu oft hatte das der Herstellerverband bereits bei Grenzwerten behauptet, die schon nach kurzer Frist die meisten Marken erfüllen konnten. Nachdem die Politik speziell beim Auto punkto Abgas gnadenlos ist, heißt es nun halt: Reduktionen umsetzen!


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HANDEL

Die tiefrote Laterne Die Automobilwirtschaft hat laut den jüngsten Daten von KMU Forschung Austria nicht nur die schlechteste Bonität aller untersuchten Branchen: Es gelingt ihr auch nicht, die Verlustzone zu verlassen. Verbesserungen gibt es lediglich punktuell.

Dank des starken Werkstattgeschäfts gab es eine leichte Besserung der Ertragslage, …

Von Philipp Hayder

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ie alljährliche Ertragsstatistik der KMU Forschung Austria ist eine ernüchternde Lektüre. Doch immerhin: Mit einem Rückgang von 1 auf 0,9 Prozent hat sich die durchschnittliche Umsatzrendite des Autohandels im Bilanzjahr 2013/14 nicht ganz so negativ verändert, wie es der deutliche Rückgang der Neuzulassungen nahegelegt hätte. In der Kfz-Reparatur gelang sogar eine spürbare Verbesserung von 1 Prozent auf 1,6 Prozent, sodass die Durchschnittsrendite der Gesamtbranche von 1 auf 1,1 Prozent stieg. Beim Ergebnis vor Finanzerfolg lag die Branche mit 1,8 Prozent exakt auf dem Niveau des vorangegangenen Bilanzjahres. Auch hier gab es im Handel einen Rückgang (1,5 statt 1,7 Prozent), den das Reparaturgewerbe (2,5 statt 2 Prozent) ausgleichen musste. Der Vergleich mit der gesamten marktorientierten Wirtschaft fällt jedoch bescheiden aus: Sie kam 2013/14 auf einen durchschnittlichen Betriebserfolg von 3,9 Prozent beziehungsweise auf eine Umsatzrendite von 3,3 Prozent.

Zahlreiche Schließungen Hinter diesen trockenen Zahlen stecken unzählige Unternehmerschicksale. Sie enden im Automobilbereich mit dreimal so vielen Betriebsschließungen wie in anderen Branchen, weiß Mag. Peter Voithofer, Direktor der KMU Forschung: „Langfristig am Markt zu bestehen wird immer schwieriger.“ Diese Strukturbereinigung sollte an sich dazu führen, dass die überlebenden Firmen bessere Wirtschaftsdaten aufweisen. Tatsächlich ging der Anteil der überschuldeten Unternehmen zwischen 2009/10 und 2013/14 von 30 auf 23 Prozent zurück, die Eigenkapitalquote verbesserte sich im Reparaturbereich von 22,7 auf 25,9 Prozent und im Kfz-Handel von 19,5 auf 25,4 Prozent. Mit einem Durchschnitt von zuletzt 30 Prozent liegt die gesamte marktorientierte Wirtschaft dennoch auch in dieser Hinsicht deutlich besser.

Schlusslicht bei der Bonität Angesichts dessen überrascht es nicht, dass die Bonitätsanalyse ein desaströses Bild zeigt. „Im Branchenrating hat sich die Automobilwirtschaft zuletzt um

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… doch noch immer befinden sich 43 Prozent der Autobetriebe in den roten Zahlen.

Einen anhaltenden Aufwärtstrend registriert die KMU Forschung Austria beim Eigenkapital

Mag. Peter Voithofer analysiert die schwierige Lage der Branche weitere 3 Plätze verschlechtert“, erläutert Voithofer. Weiter abwärts kann es nicht mehr gehen, belegt man doch nunmehr Platz 50 von 50 untersuchten Wirtschaftszweigen.

Keine schnelle Besserung Wann wird es wieder aufwärts gehen? Dass die Steuerreform eine signifikante Verbesserung der Branchenkonjunktur ermöglicht, erscheint Experten wie Voithofer unwahrscheinlich: „Konjunkturbelebende Effekte werden durch Maßnahmen zur Gegenfinanzierung neutralisiert“, sagt der Wirtschaftsforscher. Gleichzeitig bleibe das Konsumentenvertrauen gering. Die von vielen Experten als unabdingbar erachtete Rückkehr zu Umsatzrenditen von mindestens 2 Prozent befindet sich somit unverändert in weiter Ferne. Den Betrieben bleibt nur eines – weiterhin ums Überleben zu kämpfen, auch wenn das politische und gesellschaftliche Umfeld sowie selbst so mancher Importeur das alles andere als einfach machen. •

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HANDEL

Was kostet das Zusperren? Für viele Kfz-Betriebe in den roten Zahlen wäre es vernünftiger, ihren Betrieb rechtzeitig zu schließen. Aber können sie sich das überhaupt leisten? Eine Analyse. Von Dr. Friedrich Knöbl

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er bekannte Wiener Renault-Händler Anton Cserna hat nach mehr als 41 Jahren beruflicher Selbstständigkeit seinen Betrieb Ende Oktober 2015 zugesperrt. Er war bereit, die damit verbundenen Probleme für die Leser von „AUTO & Wirtschaft“ anhand konkreter Zahlen offen darzulegen.

Wieso können kleinere Betriebe mit einem Autohaus nichts verdienen? Anton Cserna hat aufgrund seiner genauen betriebswirtschaftlichen Analysen dafür mehrere Gründe zur Hand: • „Über das Jahr hinweg kommt kein Mitarbeiter auf eine verrechenbare Arbeitsleistung von mehr als 50 Prozent.“ Dennoch werden die Markenbetriebe mit einem überbordenden Verwaltungsaufwand belastet. • Weiters: „Jedes Jahr wurden die Vorgabezeiten gekürzt.“ Für eine Fehlersuche, die den Betrieb sechs Stunden gekostet hat, bekommt man nur eine halbe Stunde ersetzt. „Die Mitarbeiter arbeiten so viel wie bisher, nur verrechnen können wir das nicht.“ Darin sieht er einen wesentlichen Wettbewerbsvorteil der freien Werkstätten: Die können ihren Aufwand frei verrechnen, auch wenn sie damit teurer werden als die Markenbetriebe. • Dazu kommen enorme Schulungskosten. „Da gibt’s einen Schulungsplan bis hin zur Putzfrau.“ In Csernas Betrieb fielen pro Jahr 40 bis 50 Schulungstage an. „Im Durchschnitt muss man im Lauf von fünf Jahren mit 100.000 Euro pro Mitarbeiter rechnen.“ Neben dem Sachaufwand ist auch der durch die Abwesenheit verbundene Ausfall an verrechenbaren Werkstättenstunden zu kalkulieren. • Auch mit den Ersatzteilen lässt sich nichts mehr verdienen. So wurden vielfach die Spannen auf 15 Prozent gekürzt. Auf der anderen Seite verlangen die Flottenkunden 15 Prozent Rabatt. Kein Wun-

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Anton Cserna findet zum Abschied klare Worte

Gemeinsam mit seiner Frau hat Cserna das Unternehmen vor mehr als vierzig Jahren von null weg gestartet. Inzwischen wurde daraus ein klassisches KfzAutohaus mit Jahresumsätzen zwischen 4 und 5 Millionen Euro. Als Subhändler von Renault Wien beschäftigte er für Renault und Dacia zuletzt 25 Mitarbeiter; hinzu kamen noch 4 weitere im Spezialfahrzeugbau. Seine Frau ist vor vier Jahren in Pension gegangen. Für ihn selbst war klar, dass er persönlich aus gesundheitlichen Erwägungen spätestens Ende 2015 aufhören will. „Wir haben leider keine Kinder, da haben wir bei der

der, dass manche Betriebe nicht mehr mit den Listenpreisen, sondern mit zusätzlichen Aufschlägen arbeiten, um anschließend rabattieren zu können. „Wir haben unsere Kunden nie beschissen. Wenn man alles kalkuliert, was man für dieses Geschäft braucht, bleibt unter dem Strich null.“ So verbuchte Cserna bei einem Ersatzteilumsatz von einer Million knappe 4.000 Euro Gewinn. • Weiters: „Die Standards sind im Vergleich zum Ertrag viel zu hoch.“ Cserna verweist darauf, dass von den Herstellern auf die Betriebsgröße keinerlei Rücksicht genommen wird. Wenn er als B-Händler mit niedrigerer Spanne die gleichen Auflagen hat wie ein A-Händler, kann sich das nicht ausgehen. „Damit bringen’s alle kleineren Betriebe um.“ Cserna möchte nicht spekulieren, ob es sich dabei um eine Unternehmensstrategie handelt. • Völlig überflüssig sind die in sich widersprüchlichen Kundenbefragungen. „Welcher Kunde kennt schon den Unterschied von zufrieden und sehr zufrieden?“ Daher spiegeln solche Haarspaltereien keinesfalls eine reale Bewertung eines Unternehmens. „Wenn ein Betrieb nicht ordentlich arbeitet, kommen keine Kunden. Das regelt der Markt von selbst, dazu brauchen wir keine Mystery Shopper. Damit wird nur Geld verbraten.“ Deshalb dürfe das auch keine Spannenrelevanz haben. Aus Csernas Sicht dienen derartige Fragebögen nur „der Steuerung des Garantiestundensatzes“.

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HANDEL

Nachfolge über Alternativen nachgedacht.“ Schon vor fünf Jahren wurden die entsprechenden Weichen gestellt. Da der Spezialfahrzeugbau ein ganz spezielles – über die normale Kfz-Technik hinausgehendes – Know-how erfordert, war in erster Linie eine innerbetriebliche Nachfolge geplant. Auf Basis entsprechender Bewertungsgutachten war ein auch finanziell abgesicherter Unternehmensverkauf am Papier schon unter Dach und Fach, als beim präsumtiven Nachfolger ein familiärer Schicksalsschlag alle diese Pläne über den Haufen warf. Daraufhin hat Cserna sein Unternehmen Renault angeboten. „Die wollen nur den Markt und die Kunden, für einen Betriebskauf haben sie kein Geld“, bringt er seine Gespräche mit dem Importeur auf einen kurzen Nenner. Das Hauptproblem bei einem derartigen Kfz-Betriebsverkauf ist nämlich, dass mit dem normalen Geschäft nichts mehr zu verdienen ist. „Meine vier Leute im Fahrzeugbau haben vier- bis fünffach höhere Gewinne erwirtschaftet als meine fünfundzwanzig mit Dacia und Renault.“ Daher sah Cserna für einen Nachfolger – ohne das lukrative Zusatzgeschäft des Fahrzeugbaus – als normaler B-Händler keine Überlebenschancen.

„Das kann sich für einen Pächter nie ausgehen“ Eine Alternative wäre gewesen, den Betrieb zu verpachten. „Da muss man bei dieser Betriebsgröße eine Pacht zwischen 12.000 und 20.000 Euro kalkulieren.“ Daher war für Cserna angesichts der Ertragslage im Autohandel klar: „Das kann sich für einen Pächter nie ausgehen.“ So kam er letztlich zum Entschluss: zusperren. Mit einem muss man bei einer Betriebsschließung jedenfalls rechnen: „Die Gewerkschaft ist immer dabei“, resümiert Cserna. Die Arbeitsmoral sinkt – je näher der Schließtag umso katastrophaler, sogar bei 25-jähriger Betriebszugehörigkeit, was bei Cserna immerhin 2/3 der Belegschaft betraf. Eine Treue, die bei den Abfertigungskosten kräftig zu Buche schlägt. „Die im neuen System sind gleich in den Krankenstand gegangen.“ Dennoch braucht sich Cserna um Gesundheit

und Zukunft seiner Mitarbeiter keine Sorgen zu machen. Die meisten fanden aufgrund ihrer guten Schulung bei anderen Betrieben nahtlosen Anschluss.

Ersatzteillager fast nichts wert

Kia ist eine der Marken, die Ing. Gernot Keusch am bisherigen Cserna-Standort anbieten wird

Mit zur Planung gehört jedenfalls der rechtzeitige Abbau des Ersatzteillagers. „Wir hatten vor zwei Jahren noch ein Lager im Wert von 250.000 Euro, nun ist uns ein Rest von 50.000 Euro übriggeblieben.“ Dafür gibt es faktisch keine Verkaufschancen: „Die Kollegen können’s nicht brauchen, sonst verfehlen sie ihre Ziele. Und die anderen brauchen’s nicht.“ So muss Cserna diese Ersatzteile zum Verschrotter karren. Insgesamt summierten sich bei Cserna die Schließungskosten auf 800.000 Euro. „Wir haben das schon seit Jahren geplant, sonst kann man das gar nicht finanzieren.“ Daher sollen sich nach seiner nunmehrigen Erfahrung Kfz-Unternehmer keine Illusionen über Erträge aus dem Abverkauf des Betriebsinventars machen. „Bei einem Buchwert von 1.956.355,44 Euro erziele ich alles in allem keine 100.000 Euro.“ So ist etwa das ganze Werkzeug zu einem Einkaufspreis von einer Million laut Schätzung der damit betrauten Versteigerungsfirma nicht mehr als 30.000 Euro wert. Das gesamte teure Renault-Spezialwerkzeug hat letztlich einen Listenpreis von 1.500 Euro. „Der Wert des Betriebes besteht nur aus der Liegenschaft. Das ist das einzige, was man verkaufen kann.“ Cserna hat Glück, dass in seiner Gegend der Quadratmeterpreis bereits auf 1.000 Euro gestiegen ist. Mittlerweile ist fix, dass Ing. Gernot Keusch (Auto Stahl) ab 2016 am bisherigen Cserna-Standort als Vollvertragspartner für Kia und Nissan sowie als Servicepartner für Honda (und möglicherweise auch für Renault und Dacia) tätig sein wird. Für Cserna ist das Kapitel „Autohaus“ erledigt. •


ANSICHT

„Reserven“ transferieren B

is zu den Herbstwahlen ging unsere Regierung mit den Steuererleichterungen der „großen“ Steuerreform auf Stimmenfang. Die Tarifsenkung soll jedem Steuerzahler eine jährliche Entlastung von 1.000 Euro bescheren. Per Jahreswechsel bekommen wir mit der „Gegenfinanzierung“ dafür die Rechnung präsentiert. Damit sich keiner aus dem Staub machen kann, wurde mit einem „zentralen Kontenregister“ das Bankgeheimnis weitgehend ausgehebelt. In erster Linie kommen wieder einmal kleinere Gewerbebetriebe zum Handkuss. • Die Steuern für betriebliche und private Einkünfte aus Kapitalvermögen werden um 10 Prozent erhöht. Einfach dadurch, dass die Kapitalertragsteuer für Erträge aus Bankguthaben, Anleihen, Dividenden oder Gewinnausschüttungen aus GmbHs von 25 Prozent auf 27,5 Prozent erhöht wird. Da Autohäuser in der Regel als GmbHs firmieren, erhöht sich die Gesamtsteuerbelastung für ausgeschüttete Gewinne von derzeit 43,75 Prozent auf 45,625 Prozent. • Viele Unternehmer haben die in der Vergangenheit erwirtschafteten Gewinne als „Reserve“ in der Firma belassen. Angesichts der Steuererhöhung sollten sie diese noch vor Jahresende per Gewinnausschüttung ins Privatvermögen transferieren. • Damit es nicht so schnell zu ausschüttbaren Gewinnen kommt, wurde die steuerliche Absetzbarkeit von Investitionen erschwert. Der Abschreibungssatz für Betriebsgebäude wurde von 3 Prozent auf einheitlich 2,5 Prozent reduziert. Die steuerliche Amortisationsfrist verlängert sich von somit von 33 auf 40 Jahre. Noch länger ist diese, wenn die Immobilie zu Wohnzwecken vermietet wurde – etwa wenn der Unternehmer seine Wohnung vom Unternehmen gemietet hat. Dann reduziert sich der Abschreibungssatz von bisher 2 Prozent auf 1,5 Prozent. Damit verlängert sich für diesen Liegenschaftsteil die

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Branchenanwalt Dr. Fritz Knöbl: „Um die Steuerreform finanzieren zu können, kommen in erster Linie wieder einmal kleinere Gewerbebetriebe zum Handkuss.“

Abschreibungsdauer gleich um 25 Prozent auf 67 Jahre. Wobei diese Regelung auch für Altgebäude gilt – und dadurch alle bisherigen Kalkulationen über den Haufen wirft. • Bei derartigen „außerbetrieblichen“ Vermietungen wurde bisher angenommen, dass der – nicht abschreibbare – Grundwert 20 Prozent beträgt. Die restlichen – abschreibbaren – 80 Prozent entfielen auf den Gebäudewert. Nunmehr wurde schlagartig der Grundwert auf 40 Prozent verdoppelt und der abschreibbare Wert der Gebäude auf 60 Prozent reduziert. Wobei diese Neuregelung ebenfalls für Altgebäude gilt. Will ein Jungunternehmer einem Altunternehmer seine Betriebsliegenschaften abkaufen, wird er somit mit wesentlich geringeren Abschreibungsmöglichkeiten konfrontiert, was den Anreiz zur Betriebsübernahme weiter schmälert. • Um satte 20 Prozent wurde die Besteuerung für Einkünfte aus Grundstücksveräußerungen erhöht. Diese Erhöhung der Immobilienertragsteuer von 25 auf 30 Prozent ist vor allem bei einer geplanten Unternehmensnachfolge von Relevanz. Von der sind auch die oft schon seit Jahrzehnten im Privatbesitz des Unternehmers befindlichen Betriebsimmobilien betroffen. Bisher konnte dafür ein 2-prozentiger Inflationsabschlag geltend gemacht werden, wenn die Veräußerung erst nach dem 11. Besitzjahr erfolgt ist. Der wurde per 1.1.2016 ersatzlos gestrichen. Womit neben der 20-prozentigen Steuererhöhung die Erhöhung der Steuerbemessungsgrundlage die Betriebsübergabe zusätzlich massiv belastet. • Je höher die steuerliche Belastung, desto höher ist auch der Anreiz der „Steuervermeidung“. Wer derart „schwarze“ Einkünfte künftig auf heimischen Bankkonten parken will, soll von der Finanz nicht ungeschoren bleiben. Denn die Banken wurden verpflichtet, die Inhaber aller inländischen Konten und Depots rückwirkend zum 1.3.2015 dem neuen „zentralen Kontenregister“ zu melden. Hält es die Finanzverwaltung für zweckmäßig und angemessen, kann sie ohne jegliche Bewilligung in diese äußeren Kontendaten Einsicht nehmen. Und wenn sie dann Bedenken gegen die Steuerehrlichkeit eines geprüften Unternehmers hat, kann sie sich vom Bundesfinanzgericht die Bewilligung zur Öffnung dieser Konten holen. Die Einleitung eines Finanzstrafverfahrens ist damit nicht mehr erforderlich. Damit keiner dieser Kontrolle entgeht, wurden die Banken verpflichtet, sämtliche Kapitalabflüsse über 50.000 Euro seit dem 1.3.2015 dem Finanzministerium zu melden. •

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HANDEL

„Manchmal muss man verrückt sein“ Mit der richtigen Mischung aus Herzlichkeit und Durchschlagskraft hat Maria Grazia Davino die Fiat-Importorganisation wieder auf Erfolgskurs gebracht. Jetzt werden die nächsten Wachstumsschritte vorbereitet. Von Philipp Hayder

Maria Grazia Davino steht seit eineinhalb Jahren an der Spitze von FCA Austria

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lus 28 Prozent bei Alfa Romeo, plus 16 Prozent bei Fiat und satte 162 Prozent Zuwachs bei Jeep: Nach vielen schwierigen Jahren kann man bei FCA Austria mit der Verkaufsbilanz der ersten drei Quartale vollauf zufrieden sein. Die neu eingeführten Modelle hätten sich allesamt als überaus erfolgreich erwiesen, berichtet Geschäftsführerin Maria Grazia Davino: „Mit dem Fiat 500X konnten wir beispielsweise seit dem Start im März 1.459 Neuzulassungen erzielen.“ Der Jeep Renegade war mit bislang 1.331 Zulassungen ebenfalls eine Wachstumslokomotive, gleichzeitig schlugen sich etablierte Modelle wie der Fiat 500 oder die Alfa Romeo Giulietta sehr gut.

Neuer Glanz: Bei Alfa (B.) und Jeep wird in den kommenden Monaten ein neues Schauraumdesign umgesetzt Manager, ehemals Geschäftsführer von Chevrolet, ist als „Network Development Director“ der jüngste Neuzugang im Team von Davino. •

Rainer Fillitz kümmert sich ab sofort um die FCANetzentwicklung

Gute Aussichten Im kommenden Jahr dürfte der Aufwärtstrend weitergehen: Dafür sollten schon Modelle wie der Fiat Tipo und die Alfa Giulia sorgen. Gleichzeitig schreitet der Umbau der Vertriebsnetze voran: Bei Alfa wurden bereits mehr als 30 der künftig rund 40 Händler gefunden, bei Jeep werden bald bis zu 50 Partner aktiv sein. Bei Fiat ist das Netz weitgehend stabil, hier bemüht sich der Importeur vor allem um eine bessere Abdeckung des Umlands von Wien und Salzburg.

„Offene Diskussionskultur“ „In einem komplexen Markt muss man auf die Details achten“, umreißt Davino ihre offensichtlich erfolgreiche Führungsstrategie. Gleichzeitig lobt sie die „offene Diskussionskultur“ mit den Händlern, die vielleicht gerade deshalb so konstruktiv ist wie bei wenigen anderen Marken. Die Vertragsbetriebe vertrauen der Expertise der einzelhandelserfahrenen Italienerin – und wissen zu schätzen, dass sie zuweilen unkonventionelle Wege beschreitet. „Manchmal muss man etwas verrückt sein“, schmunzelt Davino. Keineswegs verrückt sind laut dem Importeur die neuen Architekturstandards für Alfa und Jeep: In Deutschland bereits vorgestellt, werden sie hierzulande vom „Flagship-Store“ in Wien-Schönbrunn als erstem Betrieb umgesetzt. Diese Investitionen mit den Partnern abzustimmen, wird übrigens auch Aufgabe von Mag. Rainer Fillitz sein: Der in der Branche bestens bekannte

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HANDEL

Attraktive Modelle im Anrollen Während der Hersteller die komplett neuen Lada-Modelle für den EU-Raum marktfertig macht, baut der Österreich-Importeur das Vertriebsnetz mit zusätzlichen Partnern aus.

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o fungiert das Autohaus Bodner in Nußdorf Debant in Osttirol, das auch Honda-Service anbietet und als Hyundai-Subhändler tätig ist, nun zusätzlich als Lada-Händler. Das 1980 an der Pustertaler Höhenstraße von Konrad Bodner gegründete Unternehmen ist heute als Kfz-Werkstätte außer auf Mechanik auch auf Lackierung und Karosserie (zertifizierter Dellendrücker) konzentriert: „Wir richten alles – vom Hubschrauber bis zum Schubkarren!“, beschreibt Bodner den Leistungsumfang seiner Karosseriewerkstatt.

Attraktive neue Modelle im Kommen Mit dem Lada Vesta Cross Concept, das auf der Moskauer Offroad Show Premiere hatte, gab der Hersteller eine Vorschau auf die Kombiversion des Lada

(B. o.) Das Autohaus Bodner ist neu als LadaHändler (B. u.) Lada Vesta Cross Concept

Vesta, der als Limousine nach erfolgter Homologation noch 2016 auf den europäischen Markt kommen soll. Die neuen Versionen von Lada Kalina und Granta, die den EU-Zulassungsvorschriften entsprechen, sind importeursseitig jedenfalls ausverkauft. Noch heuer sollen die in Österreich gefragten Varianten der beiden Modelle mit Klimaanlage folgen. Auch der beim Moskauer Autosalon präsentierte Lada Taiga in der neuen, für abenteuerlustige Stadtbewohner konzipierten Version 4x4 Urban ist ein Renner: Der erste Schwung des in 3 Farben verfügbaren Modells war rasch vergeben, nun wartet man auf eine neue Lieferung, die im Dezember 2015 Österreich erreichen soll. • (ENG)

Der Lohn der Mühen Nach den ersten drei Quartalen stand bei Ford ein Minus von knapp 8 Prozent in der Pkw-Zulassungsstatistik. Doch der Boden für den künftigen Aufschwung ist bereitet: Dafür sorgen nicht zuletzt zahlreiche neue Modelle.

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ocus, Mondeo, C-Max und Mustang: In den ersten 9 Monaten jagte bei Ford ein Modellwechsel den anderen. Kein Wunder, dass Importchef Mag. (FH) Danijel Dzihic Ende September von „rund 1.500 offenen Bestellungen mehr als zum Vergleichszeitpunkt 2014“ berichten konnte. Mittlerweile sind zudem die neuen Generationen von Galaxy und S-Max in die Schauräume gerollt. Gemeinsam mit seinen Händlern ist Dzihic zuversichtlich, dass die Modelleinführungen nunmehr Früchte tragen werden. Bei einem voraussichtlich rund 305.000 Pkws umfassenden Gesamtmarkt

Mit dem Focus wurde auch das wichtigste Modell von Ford kürzlich erneuert

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2015 ist das erste Volljahr für Danijel Dzihic an der Spitze von Ford Austria will sich der Kenner der heimischen Marktverhältnisse jedoch nicht dazu hinreißen lassen, mit Eigenanmeldungen und Kurzzulassungen die Statistik zu schönen: „Wir machen das definitiv nicht.“

Wichtige Firmenkunden Stattdessen setzt Dzihic auf Geschäfte mit „echten Privat- und Firmenkunden“. Letzteren kommt angesichts der starken Position von Ford am Transportermarkt besondere Bedeutung zu. Pkws und leichte Nutzfahrzeuge zusammengenommen, ist Dzihic zuversichtlich, bis Ende Dezember „wieder die 7 Prozent Marktanteil knacken zu können“. Dies würde ähnlich hohen Verkaufszahlen wie 2014 entsprechen – trotz des keineswegs einfachen Starts in das heurige Jahr. • (HAY)

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HANDEL

Unklare Aussichten Die russischen Absatzzahlen bleiben niedrig, Preise und Modellportfolio werden angepasst. Für einige Chevrolet gibt es ein Comeback unter einer neuen Marke. Von Peter Homola

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it 1,19 Millionen Pkws und leichten Nutzfahrzeugen verkauften die russischen Händler heuer zwischen Jänner und September um ein Drittel weniger Autos als in den ersten neun Monaten 2014. Für das Gesamtjahr 2015 rechnet die Association of European Businesses (AEB), die die Marktdaten veröffentlicht, mit rund 1,57 Millionen Einheiten, was im Vergleich zum Vorjahr einem Rückgang um 37 Prozent entsprechen würde. „Ich bin auf der AEB-Linie“, sagt Marcus Osegowitsch, Generaldirektor von Volkswagen Group Rus. Das aufgrund einer erneuten RubelSchwäche im August und September registrierte Nachfragehoch dürfte nicht von langer Wirkung sein. „Und nächstes Jahr denke ich, dass wir auf dem Niveau von 2015 sein werden“, erklärt Osegowitsch.

Schwierige Preisstrategie Seit dem starken Rubelfall Ende 2014 mussten die Hersteller immer wieder die Preise anpassen. Dabei gehen die Firmen unterschiedliche Wege. Besonders zurückhaltend agieren bei den Preissteigerungen die Koreaner, die sich laut einigen Marktteilnehmern die Marktanteile erkaufen. „Die Koreaner halten sich zurück, die Japaner und die Amerikaner sind Anfang des Jahres sehr aggressiv gewesen, wir versuchen, den Mittelweg zu gehen“, sagt der russische VW-Chef zur Preisstrategie. „Was uns sehr hilft, sind die Regierungsmaßnahmen, einerseits die Abwrackprämie und anderseits die Kreditsubventionen, und da geben wir natürlich auch noch etwas zusätzlich dazu.“ Auswirkungen hat die Krise auch auf das Händlernetz. „Fast 40 Prozent weniger Absatz, das betrifft auch die Händler. Einige sind auch parallel GM-Händler, da werden wir sehen, wie sich das in den nächsten Monaten entwickelt, wenn GM raus ist und sie ihre Betriebe schließen müssen“, sagt Osegowitsch. „Wir hatten im vergangenen Jahr einige Probleme im Händlernetz, aber heuer gab es keine wesentlichen

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Der Chevrolet Spark heißt in Russland ab 2016 Ravon R2

Schwierigkeiten“, erklärt Jean-Christoph Kugler, Senior Vice President von Renault und Chairman der Eurasia Region mit Sitz in Moskau.

Weniger Modelle

Marcus Osegowitsch, Generaldirektor von Volkswagen Group Rus, rechnet für 2016 mit einem ähnlichen Gesamtmarkt wie heuer

Zu den Folgen der Krise zählt auch die Ausdünnung des Modellangebots. Mehrere Modelle wurden gestrichen, der Start einiger Modelle wird verschoben oder abgesagt. Ein Beispiel ist der neue Renault Mégane. „Gegenwärtig haben wir keine Pläne zur Einführung des neuen Mégane“, sagt Kugler. „Mal sehen in der Zukunft, doch aktuell konzentrieren wir uns vor allem auf die lokal gebauten Modelle.“ Auch das Portfolio der im Land gebauten Autos wird von der Krise beeinflusst. Während der aktuelle VW Tiguan in Kaluga montiert wird, ist für den Nachfolger noch keine Entscheidung gefallen. „Wir prüfen, was wir mit dem neuen Tiguan machen, die Volumen sind stark geschrumpft“, erklärt Osegowitsch. „Wir warten lieber ein bisschen ab und fangen vielleicht erst mit dem Import an.“

Aus Daewoo wird Ravon

Jean-Christoph Kugler, Senior Vice President von Renault, konzentriert sich auf lokal gebaute Modelle

Während die Marke Opel mit Jahresende vom russischen Markt verschwindet und auch die meisten Chevrolet-Modelle nicht mehr angeboten werden, hat General Motors doch eine Möglichkeit gefunden, zumindest einige Chevrolet in Russland unter der neuen Marke Ravon weiter zu verkaufen. Ravon werden künftig Autos heißen, die bei GM Uzbekistan entstehen, einem usbekischen Autowerk, an dem GM mit 25 Prozent und die lokale Staatsfirma UzAvtosanoat mit 75 Prozent beteiligt sind. Die Marke Ravon werden nicht nur die bisher unter dem Namen Daewoo verkauften Modelle Matiz und Gentra sowie die ab 2016 in Usbekistan zu produzierende Vorgängergeneration des Chevrolet Aveo tragen. Auch die Modelle Chevrolet Spark und Cobalt, die noch vor Kurzem bei russischen GM-Händlern angeboten wurden, wird es künftig als Ravon R2 und R4 geben. Weitere als Ravon verkleidete Chevrolet sollen folgen. •

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HANDEL

15 Kfz-Stellplätze bietet das RenaultTrainingscenter in Wien

Wo Techniker die Schulbank drücken Einst war in der Wiegelestraße 10 in Wien-Liesing das zentrale Reifenlager von Michelin für Österreich, jetzt werden hier den Technikern von Renault und Nissan die neuesten Modelle nähergebracht. Auch die Mitarbeiter der Garantieabteilung haben hier ihren Sitz.

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atürlich ärgern sich die Händler und Werkstätten, wenn sie wieder einmal einen Mitarbeiter für eine Schulung abstellen müssen. Das weiß auch Christophe Waag, Kundendienstdirektor bei Renault Österreich und gewissermaßen oberster „Hausherr“ in diesem von außen eher schmucklosen Bau nahe der Breitenfurter Straße. „Doch ein gutes Geschäft ist nur möglich, wenn wir die Mitarbeiter ständig auf dem neuesten Stand der Technik halten, damit sich die Händler zu 100 Prozent aufs Verkaufen der Autos konzentrieren können.“

2.400 Garantieanträge pro Monat

Schulungen an Elektroautos Damit dies alles gelingt, muss Tobias Hillwig schauen, dass die 5 Lehrsäle möglichst selten leer stehen. Hillwig ist Leiter des Bereichs Technik und Kundendienstzentrum: 13.323 m2 stehen hier zur Verfügung – natürlich nicht nur für die Schulungen, sondern auch für den technischen Support der Händler und für die Garantieabteilung. Damit die Kosten nicht steigen, werden sie fein säuberlich im Verhältnis 70 : 30 zwischen Renault und Allianzpartner Nissan geteilt. Beeindruckend ist vor allem die Werkstätte: 15 Stellplätze gibt es hier, von den 7 Hebebühnen sind 2 auch für leichte Nutzfahrzeuge geeignet. Wichtig ist aber vor allem der Z.E.-Platz, wo den Technikern der Umgang mit Elektroautos erklärt wird. „Anfangs haben die kleineren Händler gezögert, doch jetzt haben drei

Viertel von ihnen mindestens einen ausgebildeten Mitarbeiter für Elektroautos“, sagt Hillwig. Insgesamt 1.200 Kollegen aus dem österreichischen Renault-Netz (und dazu noch jene von Nissan) kommen Jahr für Jahr zu Schulungen in die Wiegelestraße. Rechnet man auch die Händler und Verkäufer dazu, kommt man auf 3.200 Schulungstage pro Jahr. Außerdem treffen sich hier die Mitarbeiter des sogenannten „Arbeitskreises“: Zwei Mal jährlich tauschen sich besonders qualifizierte Techniker aus dem Händlernetz mit den Mitarbeitern der Garantieabteilung und der Techline über die drängendsten Probleme aus. Dazu kommen noch Veranstaltungen für Sachverständige oder die Mitarbeiter der Autofahrerklubs und für die Post, die zahlreiche Elektrofahrzeuge betreibt.

Hier werden den Kfz-Technikern die neuen Motoren erklärt

5 Lehrsäle gibt es; sie sind gut gebucht

In den Büros ums Eck sitzt die Techline: 400 Mal pro Monat wenden sich die Techniker „an der Front“ an die Experten in Wien, wenn sie nicht mehr weiter wissen. Dann können sich die Wiener Mitarbeiter direkt in die Geräte vor Ort einloggen und helfen. „Diese Leute kriegen als erste mit, wenn sich gewisse technische Probleme häufen und leiten ihre Erkenntnisse an den Hersteller weiter“, sagt Hillwig. Ähnliches gilt für die Kollegen in der Garantieabteilung: Die meisten der 2.400 Anträge pro Monat werden anstandslos durchgewunken. „Doch immer wieder kontrollieren wir, wenn es Auffälligkeiten gibt. Manchmal lassen wir uns auch die beanstandeten Teile kommen und schicken sie nach Frankreich.“ So kann es in der Produktion rasche Änderungen geben, damit diese Fälle nicht öfter auftreten. • (MUE)

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„Allein der Kunde wird entscheiden, welche Technologien sich durchsetzen oder nicht“,

MANAGEMENT

meint Betriebswirt Helmut Becker auf Seite 31

„Das Gerät hat 75 Kilogramm und wird auf einer Palette geliefert: Man muss man es nur anstecken“, erklärt Erfinder Georg Pletzer (Puls-Air) auf Seite 46

Roller-Werke übersiedeln nach Hörsching Die Lohnerwerke GmbH übersiedelte nach rund 1 Jahr aus den Räumen der Linzer Tabakfabrik nach Hörsching. In einem 800m2 großen Betriebsobjekt mit einer 500 m2 großen Halle werden Administration, Entwicklung und Produktion untergebracht. Bis dato wurden 106 Stroler-Verkäufe gezählt, weitere 15 sind noch in der Linzer Tabakfabrik hergestellt worden. Vom neuen Rollermodell Lea, das kürzlich in Wien vorgestellt wurde, werden vom Unternehmen heuer noch 10 bis 15 Stück gefertigt. Vorbestellungen sind bereits möglich.

BMW investiert in Motorenwerk Steyr Das 1979 in Steyr gegründete Motorenwerk hat sich mittlerweile zum größten des Münchner Konzerns entwickelt. Im Vorjahr wurden dort 1 Million Stück 3-, 4- und 6-Zylinder-Motoren (vor allem Dieselaggregate) gebaut, 4.100 Mitarbeiter sind im Werk beschäftigt. Das Unternehmen geht von einem weiterhin höheren Dieselanteil aus und plant daher, bis 2018 rund 100 Millionen Euro am Standort zu investieren, noch im Jahr 2016 wird das neue Entwicklungszentrum für Dieselmotoren in Betrieb genommen.

NSU-Zweirad-Frey-Ausstellung öffnet in Salzburg Anlässlich des bevorstehenden Jubiläumsjahres – 80 Jahre Firma Frey, 45 Jahre Toyota und 25 Jahre Lexus in Österreich – öffnet Automobilpionier Komm.-Rat Friedrich Frey seine automobile Schmuckschatulle: Erstmals in der Geschichte wird die größte NSU-Motorrad-Privatsammlung der Welt für die Öffentlichkeit in der Salzburger Frey-Niederlassung zugänglich gemacht. Auf 260 m2 werden 11 NSU-Motorräder, 6 NSU-Motoren und 3 BridgestoneMotorräder sowie Foto- und Filmraritäten gezeigt.

Behr Hella Service feiert 10 Jahre-Jubiläum Seit November 2005 ist das Joint Venture der Automobilzulieferer Behr und Hella im nationalen und internationalen Aftermarket aktiv. In den vergangenen Jahren wurde das Produktprogramm der Behr Hella Service auf aktuell über 7.000 Artikel für Fahrzeugklimatisierung und Motorkühlung sowohl für Pkws als auch für Transporter, Land- und Baumaschinen ausgebaut. Bei Kühlmittelkühlern, KlimaKompressoren und Kondensatoren deckt Behr Hella Service heute rund 80 Prozent aller Pkws in Westeuropa ab.

Wiener Fashion-Kaderschmiede entwarf für Mazda Die Schüler der Hetzendorfer Modeschule experimentierten mit dem Corporate Design und der Formensprache von Mazda und präsentierten mehr als 50 originelle, inspirierende Entwürfe. Der Mazda-Designphilosophie „soul-ofmotion“ am nächsten kam die 15-jährige Hanna Zachoval, aus deren Entwürfen Tücher und Krawatten produziert werden. Eingesetzt werden die auch beim Händler erwerbbaren Accessoires künftig bei Business-Meetings, am Point-of-Sale und auf Events, wie etwa der nächsten Vienna Autoshow.

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AUTO & Wirtschaft • NOVEMBER 2015

Philipp Hayder

Konzepte von gestern … … für die Kunden von morgen. Dieser Eindruck drängt sich angesichts der CI-Standards auf, die viele Hersteller derzeit von ihren „Partnern“ einfordern. Fliesen müssen dem exakten Farbton entsprechen, Schreibtische mit dem richtigen Furnier versehen werden und Wände eine neue Verkleidung erhalten. Dumm nur, dass der Kunde (Herstellerstudien zufolge!) pro Neuwagenkauf im Jahresschnitt nur noch 1,4-mal ins Autohaus kommt. Die Kaufentscheidung wird im Internet getroffen. Der Besuch im Betrieb dient für Probefahrt, Fahrzeugeintausch und finale Preisverhandlung. Die Fliesenfarbe spielt dabei nur eine höchst untergeordnete Rolle. Den Herstellern ist dieser Wandel wohl bewusst. Warum sie dennoch nicht von ihren Vorgaben abweichen? Weil sie nicht die Rechnung zahlen!


Für den gut geölten Werkstattalltag

H ie r g e h t´ d e n P ro d u s z u k tv id e o s

Im hektischen Werkstattalltag ist es wichtig, dass die Dinge laufen wie geschmiert. Kommunikation heißt das Zauberwort: Ihr Diagnosegerät ver steht moderne Fahrzeugsysteme blind. Außerdem spricht es mit Ihrem Scheinwerfereinstellgerät und mit Ihrem CSC-Tool zur Kalibrierung von Fahrerassistenzsystemen. Es arbeitet Hand in Hand mit Ihrem Battery-PowerCheck-Tool sowie mit Ihrem LPD-Kit für alle relevanten Druck-

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prüfungen und lädt per WLAN und Bluetooth zur drahtlosen Datenübertragung ein. Gibt’s ja gar nicht? Gibt’s wohl: Das Portfolio von Hella Gutmann Solutions ist als gemeinsam funktionierende Gerätefamilie konzipiert und bis ins Detail durchdacht. Multimarkendiagnose, Prüf- und Einstellarbeiten oder Reparaturen? Mit Hella Gutmann geht das so einfach, so profitabel, so gut vernetzt wie nie.

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Die Hella Gutmann-Gerätefamilie – arbeitet Hand in Hand für Ihren Erfolg


MANAGEMENT

Heiß begehrter Werkstattkunde Ohne das Servicegeschäft wären die meisten Autohäuser längst nicht mehr in der Lage, die mangelnden Neuwagenerträge wettzumachen. Doch auch in der Werkstatt werden die Spielräume enger: Eine aktuelle Studie zeigt auf, wie die Profitabilität gesichert werden kann.

Willi Diez kennt die Erfolgsfaktoren im Servicegeschäft

Von Philipp Hayder

Während das Wartungsaufkommen beinahe kontinuierlich sinkt (o.), steigt das durchschnittliche Fuhrparkalter (M.). Gleichzeitig zeichnet sich vor allem in Ballungsräumen ein zunehmender Konzentrationsprozess ab.

L

ediglich 300.000 PkwNeuzulassungen prophezeit Professor Dr. Willi Diez, Leiter des Instituts für Automobilwirtschaft an der Hochschule Nürtingen-Geislingen, heuer der heimischen Autobranche. Auch Deutschland sei „keine Insel der Seligen“: Das dortige Marktwachstum resultiere aus Herstellerzulassungen, Mietwagen, Flottenkunden und vor allem aus Eigenzulassungen der Händler. „Angesichts dessen könnte man den Eindruck gewinnen, dass die Hersteller von einer Neuwagen- auf eine Gebrauchtwagenproduktion umstellen“, lautete der launige Kommentar des „Autoprofessors“, als er in Wien seine jüngste Studie vorstellte. Im Auftrag des Kfz-Dienstleisters Dekra untersuchten Diez und seine Mitarbeiter, ob Autohäuser auch in Zukunft darauf vertrauen können, mit einem vergleichsweise starken Werkstattgeschäft den sowohl mengen- als auch ertragsmäßig unbefriedigenden Fahrzeughandel ausgleichen zu können.

Neue Rahmenbedingungen Studie als Kompetenzbeweis: Christoph Wolf und Martin Ruß von Dekra Austria sowie Konzernvertriebsleiter Erik Wakolbinger (v. l.) wollen sich als Dienstleister der Branche etablieren

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Fest steht für Diez, dass sich die Rahmenbedingungen im Aftersales ändern: Der Verschärfung des Wettbewerbs, der Polarisierung der Kundenwelten, dem technologischen Wandel und dem rückläufigen Servicevolumen steht ein wachsender Bestand an älteren Fahrzeugen gegenüber. Seit 2005 seien die jährlichen Wartungsarbeiten pro Fahrzeug von durchschnittlich 1 auf 0,83 Werkstattaufenthalte zurückgegangen, heißt es beispielsweise in der Studie. Andererseits sei das durchschnittliche Fuhrparkalter in der EU von 8,4 Jahren (2006) auf 9,7 Jahre (2014) gestiegen. Noch kaum ausgewirkt habe sich die Elektromobilität – zum Glück, denn sie wird laut Meinung von Dietz mit einem erheblichen Umsatzver-

lust im Werkstattbereich einhergehen: „Beim batterieelektrischen Fahrzeug ist der Servicebedarf etwa um ein Drittel geringer.“

Eine Frage der Größe? Angesichts dessen rät Dietz zu mehr Kundenbindung, mehr „Cross Selling“ bei Kundenkontakten, einer gezielten Strategie zum Erreichen älterer Fahrzeuge, einem „Right Sizing“ der Betriebsgröße, einer Digitalisierung der Serviceprozesse sowie einer bestmöglichen Nutzung der sich abzeichnenden Fahrzeugvernetzung: „In Zukunft brauchen wir für die Profitabilität im Aftersales einen ganzheitlichen Ansatz.“ Für größere Betriebe seien die neuen Anforderungen leichter umzusetzen, ist Dietz überzeugt. Von einer generellen Marktbereinigung könne jedoch nicht die Rede sein: „Während sich in Ballungszentren ein Trend zu großen ‚Service Factories‘ abzeichnet, wird im ländlichen Raum auch in Zukunft die kundennahe Kfz-Werkstatt punkten – wenngleich vielleicht mit eingeschränktem Leistungsumfang.“ •

AUTO & Wirtschaft • NOVEMBER 2015


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MANAGEMENT

Deutsche-TelekomChef Timotheus Höttges begeisterte mit seiner DinnerRede „Digitaler Darwinismus“ sein Publikum

(V. l.) Für Automobilwoche-Chefredakteur Burkhard Riering, Christian Rosen (Zehnder), Ariane Reinhart (Continental) und Bernhard Mattes (Ford) braucht es neue Personalzugänge

Der Automobilwoche-Kongress in Berlin stand unter dem Eindruck der VW-Krise, was die Besucher mehr interessierte als das ansonsten aufschlussreiche Themenpotpourri zwischen Industrie und Handel.

industrie diese Fähigkeiten nicht, bisher war es nicht wichtig, dieses Wissen bis in die obersten Etagen zu bündeln“, sagt Rosen. „Dabei darf es aber nicht um isolierte IT-Kompetenz gehen“, warnt Bernhard Mattes. „Wir brauchen diese Fähigkeiten in allen Berei-

Alt fügt sich mit neu nicht mehr D

Helmut Kluger, Herausgeber und Kongress-Veranstalter, verstand unter dem Einfluss des VWDesasters, geschickt die Themen zu improvisieren

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ie gesamte Automobilwirtschaft ist nach dem von VW entfachten Dieselskandal auf der Suche nach neuer Identität, und das ist gut so. Die Branche muss sich in allen Bereichen quasi neu erfinden. Alt passt mit neu nicht mehr zusammen – auch nicht mehr die Führungsstrukturen! Jede Führungskraft in der Automobilwirtschaft muss heute digital top aufgestellt sein, sonst findet sie bei der heranwachsenden Generation keine Akzeptanz, war auch der Tenor auf der Berliner Veranstaltung. Zudem muss sie ein stringentes Wertesystem vorleben, orientiert sich dieser Hinweis speziell am Erlebnis VW. Die Unternehmen in der Autoindustrie brauchen mehr IT- und Digitalisierungsexperten, lautet die eine Forderung, eine andere ist die rasche Anpassung neuer Führungskultur bis in die Vorstandsetagen. In der Diskussion mit Christian Rosen (Egon Zehnder), Ariane Reinhart (Continental) und Bernhard Mattes (Ford) wurde deutlich, dass die Autobranche mitten im Wandel steckt. „Bisher benötigte die Auto-

chen.“ Ariane Reinhart, Personalvorstand von Continental: „Wir alle arbeiten viel digitaler als bisher und die Taktzahl, in der Informationen ausgetauscht werden, ist eine völlig andere. Da müssen die Mitarbeiter mithalten können.“

Mitten im Wandel Der gute alte Car-Guy stirbt zwar nicht aus, er muss jedoch seine Fähigkeiten ergänzen. Er braucht branchenfremde bestens ausgebildete Leute, die wissen, wie der frei zugängliche Kunde für das eigene Firmeninteresse dennoch gebunden werden kann. In den Diskussionen wird aber klar, dass die Unternehmen diese Menschen nicht nur wollen, sondern auch brauchen. „Neue Führungskräfte netzwerken, kennen durch ihre Berufsentwicklung andere Branchen, denn Netzwerke und Partnerschaften werden immer wichtiger – über die Unternehmensgrenzen hinaus“, erklärt Reinhart. Christian Rosen ergänzt: „Es wird künftig nicht mehr die großen Unternehmen geben, sondern Netzwerke zu bestimmten Projekten. Dafür müssen die Führungskräfte ausgebildet sein.“ Reinhart, Mattes und Rosen sind sich zudem einig, dass diese Führungskräfte nicht einzig über gute

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Zeugnisse gefunden werden können. „Disruptiv“ lautet dazu das repräsentative Signalwort. „Wir schauen auf Passgenauigkeit, denn wir wollen, dass der neue Mitarbeiter in einem Team Hochleistung bringt. Wenn er zufrieden ist, ist er produktiv, seltener krank, die Fluktuation ist niedrig und wir als Unternehmen können davon nur profitieren“, lautet das Resümee. Einem ehrlichen Wertesystem in Führungsetagen wird das Wort geredet: „Werte müssen vorgelebt und stringent eingehalten werden. Führungskräfte brauchen ein Höchstmaß an Integrität, Selbstreflexion, Agilität und man darf sich nicht immer so ernst nehmen – Happiness ist wichtig, und das dürfen alle Mitarbeiter spüren“, betonen Reinhart, Rosen und Mattes unisono. Rund um die Führungsverirrungen bei Volkswagen war das eine interessante und manche Gedanken erhellende Diskussionsrunde.

Immer weniger, dafür schneller „Ohne Finanzdienstleistungen ist der Autoverkauf kaum denkbar“, betont Anthony Bandmann von Volkswagen Bank: „Und die zusätzlichen Dienstleistungen spielen für die Autohäuser mit Blickrichtung Ertragsteigerung eine immer wichtigere Rolle.“ In den Augen des Bankmenschen än- Antony Bandmann, Sprecher der dern sich laufend die Kundenansprüche Geschäftsführung und er lenkt damit das Interesse auf die Volkswagen Bank rasche Digitalisierung im Autohaus. „Der digitalisierte Kunde sucht den bequemen Kaufprozess.“ Darin sieht Bandmann den Brückenschlag zum stationären Handel. Für den Händler besteht dadurch die Chance, zu neuen und jüngeren Kunden zu kommen. Leasingbörsen-Kunden seien demnach bis zu 10 Jahre jünger als der Durchschnitt. „Und viele davon orderten dann im Autohaus weitere Produkte und Dienstleistungen“, lautet sein Kalkül. „Dem Kunden alles einfacher machen, ist sein Konzept fortschreitender Digitalisierung.“ Der Bankchef ist sich sicher, dass es dafür nicht zehn verschiedene Dienstleister in einem Auto geben muss. Noch ist schwer abzuschätzen, wie groß das Potenzial dieser Kleinzahlungen im Auto sein wird. „Bis zu 1.500 Euro inklusive Tankzahlungen monatlich“, schätzt Bandmann. Auch Dienstleistungsvereinbarungen könnten auf diese Weise bargeldlos abgewickelt werden. „Über nachgelagertes Geschäft und die Bindung an die Markenwerkstatt kann am Ende auch der Handel profitieren“, zeichnet der VolkswagenbankVorstandssprecher neue Wege zum Absatzerfolg im weiterhin defensiven Autohandelsgeschäft. Wirft sich Branchenteilnehmern jedoch die Frage auf, ob man an der Schnittstelle zum Kunden den Händler daran partizipieren lässt oder sich die Captiv-Volkswagenbank allein die Butter aufs Brot nimmt. • (LUS)


MANAGEMENT

Selbstverständnis reloaded

Die fortschreitende Digitalisierung und Vernetzung der Fahrzeuge zwingt die Autohersteller zur Veränderung. Sie müssen sich vom Produzenten zum Mobilitätsdienstleister wandeln – auch um das autonom fahrende Auto auf die Straße zu bringen. Derzeit hapert es allerdings nicht nur an der antiken Rechtslage, sondern auch an nicht klar definierten Geschäftsfeldern und mangelnden Berührungspunkten. Von Pascal Sperger

D

as Thema „Connected Mobility – The Automotive Revolution“ der Autocontact 2015 (29.–30.9., Graz) passte perfekt zum übergeordneten Anlass, hatte sich das Land und die steirische Industrie unter der Schirmherrschaft des Autoclusters ACStyria doch nur einen Tag zuvor als Testregion für autonom fahrende Autos beworben. „Mit der Entwicklung des autonomen Fahrzeugs entsteht für unsere Zulieferbetriebe ein Markt mit mehreren Milliarden Euro“, ist sich ACStyria-Geschäftsführer Dipl.-Ing. Franz Lückler sicher. Um dies Realität werden zu lassen, sei allerdings die Politik gefragt. So verlangt Magna-SteyrVorstand Gerd Brusius Anpassungen, „damit die Möglichkeit besteht, autonomes Fahren im rechtlichen Rahmen hierzulande testen zu können“. Der Autocluster ACStyria fordert den Verkehrsminister auf, den Artikel 8 des internationalen Wiener Übereinkommens von 1968 zu überarbeiten und „eine Ausnahmeregelung für autonomes Fahren in der Steiermark zu ermöglichen“.

30

Neben den Vorträgen standen bei der Autocontact 2015 vor allem Serienfahrzeuge und Technikträger zahlreicher Mitglieder des ACStyria Autoclusters im Mittelpunkt

Noch weitere Probleme zu lösen Ganz abgesehen davon hat die Autoindustrie selbst noch einige Hausaufgaben zu machen. So geht etwa ACStyria-CEO Lückler davon aus, das sich die Autoindustrie bis ins Jahr 2030 gravierend verändern wird. Neben „hocheffizienten Antrieben“ werde auch „die fortschreitende Digitalisierung“ – und mit ihr auch das autonome Fahren – „massiv an Bedeutung gewinnen“. Martin Hauschild, Leiter des Verkehrsmanagement bei der BMW Group, formuliert es noch deutlicher: „Wir werden nicht überleben, wenn wir uns nicht verändern!“, da auf die Automobilindustrie „in den nächsten Jahren mehr Neuerungen als in den letzten 100 Jahren“ zukommen würden.

Dienstleistungen werden wichtiger

Allgemeiner Tenor: Die Branche muss sich verändern, um überleben zu können

So lautet die Kernfrage für die Autoindustrie: Können sich die Hersteller von Produzenten zu Mobilitätsdienstleistern wandeln? Der Grund: Ist das Auto erst mal Teil des Internets-der-Dinge, kommuniziert mit anderen Fahrzeugen, der Infrastruktur und kann wie ein Smartphone mit Apps und Programmen ausgestattet werden, sind völlig neue Produkte und Services gefragt. Oliver Bahns, Global Director Automotive bei Hewlett-Packard, mahnt deshalb: „Die Entwicklung der Sharing Economy zwingt die Hersteller dazu, die Verschiebung von Käufern zu Nutzern akzeptieren und bedienen zu müssen“. Die Industrie müsse an der „Neudefinierung der Hersteller-Besitzer-Verknüpfung“ arbeiten: „Es entstehen durch die Vernetzung mehr Berührungspunkte zum Kunden, da er Apps kaufen oder Concierge-Services nutzen wird“.

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MANAGEMENT

Neue Geschäftsfelder etablieren Start-ups oder andere Konzerne würden sich bei den neuen, digitalen Dienstleistungen und im Kundenkontakt einfacher tun, sagt Hauschild mit Blick auf Google, Apple & Co. So hat etwa die Sharing Economy schon in den vergangenen Jahren zu einer Vielzahl von neuen Mobilitätsdienstleitungen (z. B.: Mitfahrzentralen, CarSharing, MyTaxi, ParkNow, Moovel, Uber etc.) geführt, die auch von den etablierten Herstellern bespielt werden. Dennoch ist die Branche laut Volks- und Betriebswirt Helmut Becker, der über 40 Jahre für BMW tätig war und nun Institutsleiter des IWK München ist, „nach wie vor auf der Suche nach einem neuen Geschäftsmodell“. Er ist sich sicher: „Schlussendlich wird allein der Kunde entscheiden, welche Technologien sich durchsetzen werden oder nicht.“ Und da gelte der Grundsatz: „Alles, was gegen den Markt – die Natur – ist, hat auf Dauer keinen Bestand.“ Für ihn ist die Angst der Autoindustrie vor Google und Co. jedoch überzogen: „Es kann keiner kommen und sagen: Ich hab da ein Handy und häng da jetzt ein Auto ran.“ Gute Autos zu bauen sei keine Kleinigkeit, „dafür brauche man mehr als ein paar abgeworbene Ingenieure“.

Offene Fragen Dass die Autoindustrie ihre Aufgabe und Konkurrenten ernst nimmt, merkt man auch daran, dass in

Franz Lückler geht davon aus, das selbstfahrende Fahrzeuge 2030 bzw. 2035 ein Teil des Straßenbilds sein werden

der Diskussion bisher wenig beleuchtete Aspekte auftauchen. So stellte Jens Lagenberg, Projektleiter bei der Volkswagen Konzernforschung, die „AutoMensch-Schnittstellen“ in den Fokus: „Wenn der Lenker das vollautomatisierte Fahrzeug in schwierigen Situationen überwachen muss, welche Tätigkeiten erlauben wir ihm dann und wie überwachen wir ihn? Geben wir ihm nur Tätigkeiten im Auto, die wir ihm jederzeit auch wieder wegnehmen können?“ Auch hier spiele die derzeitige Rechtsunsicherheit eine große Rolle, schließlich sei völlig unklar, wer für den Schaden an Leib und Leben hafte, wenn etwa „dem Fahrer seine Laptop-Tastatur bei einem Crash ins Gesicht tätowiert wird“. Im Zuge des laufenden Volkswagen-Projekts „AdaptIVe“ wird laut Lagenberg gerade an einem Katalog gearbeitet, der diese offenen Punkte klären soll.

Unfälle akzeptieren Für Hanno Miorini, Vice President Sales bei der Robert Bosch AG, ist die Entwicklung hin zum unfallfreien Fahren „eine gesellschaftliche Verpflichtung“, dennoch müsse man sich auch auf Unfälle von selbstfahrenden Fahrzeugen einstellen: „Man wird solch tragische Einzelfälle akzeptieren müssen, weil der gesamtgesellschaftliche Nutzen (Anm.: weniger Verkehrstote) überwiegt.“ Bis dieser Fall jedoch erstmals eintritt, werden aber ohnehin noch mindestens zehn Jahre vergehen. •

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MANAGEMENT

Wie lange regiert 007? Gebrauchtwagen September 2015

ein, nicht von James Bond ist die Rede, auch wenn der neue Film dieser Tage in Österreich angelaufen ist. 007 – oder genauer gesagt 0,07 – ist jener Prozentsatz, um den Österreichs Neuwagenmarkt nach den ersten 3 Quartalen des Jahres hinter dem Vorjahr herhinkt. Nur noch 170 Autos fehlen, um zumindest ex aequo zu sein – eine Zahl, die noch vor wenigen Monaten unvorstellbar schien. Der September brachte in den einzelnen Bundesländern völlig unterschiedliche Ergebnisse. Auffallend dabei ist, dass die prozentuell höchsten Zuwächse (14,23 Prozent in Salzburg bzw. 9,50 Prozent in Wien) in jenen beiden Bundesländern erzielt wurden, in denen auch wichtige Importeure sitzen. Da wird wohl die eine oder andere taktische Zulassung dabei gewesen sein. Hingegen waren jene Bundesländer, in denen der Privatmarkt überwiegt (etwa das Burgenland), im September im negativen Bereich.

Stück

MA in %

+/ – in % z. Vorjahr

Stück

MA in %

+/ – in % z. Vorjahr

VW

14.352

20,50

1,96

126.368

20,29

0,59

Audi

6.439

9,20

2,78

58.710

9,43

2,32

BMW

4.769

6,81

0,34

46.191

7,42

4,73

Opel

4.584

6,55

2,90

40.662

6,53

-1,84

Ford

3.824

5,46

-10,68

37.116

5,96

-2,58

Mercedes-Benz

3.691

5,27

1,29

33.983

5,46

0,38

Renault

3.523

5,03

1,32

29.262

4,70

-2,92

Peugeot

2.998

4,28

1,66

26.604

4,27

-0,78

Skoda

2.799

4,00

-0,82

25.348

4,07

4,23

Seat

2.654

3,79

5,19

22.075

3,55

3,71

Mazda

2.369

3,38

2,07

20.613

3,31

-3,33

Fiat/Abarth

2.340

3,34

-0,81

20.319

3,26

-3,28

Toyota

1.857

2,65

2,26

15.970

2,56

-0,55

Citroën

1.838

2,63

3,78

15.824

2,54

3,89

Hyundai

1.518

2,17

-1,49

11.855

1,90

-4,30

Nissan

1.230

1,76

8,08

10.149

1,63

6,34

Suzuki

1.171

1,67

4,37

9.368

1,50

-0,12

Kia

1.064

1,52

2,41

9.444

1,52

8,91

Volvo

807

1,15

6,89

7.175

1,15

1,63

Mitsubishi

750

1,07

-7,98

6.701

1,08

-2,88

Alfa Romeo

734

1,05

3,53

6.382

1,02

-5,42

Honda

597

0,85

-8,15

5.317

0,85

-7,34

Chevrolet/Daewoo

547

0,78

6,01

4.460

0,72

-8,76

Mini

435

0,62

9,30

3.632

0,58

5,15

Jeep

357

0,51

19,00

3.206

0,51

16,75

Dacia

331

0,47

-3,78

3.165

0,51

14,80

Chrysler

310

0,44

5,08

3.030

0,49

-6,74

Marke/

Sept. 2015

Porsche

301

0,43

0,67

3.435

0,55

4,09

Modell

Stück MA in %

smart

289

0,41

-4,62

2.423

0,39

-8,15

Land Rover

270

0,39

2,27

2.207

0,35

-6,92

Subaru

235

0,34

-10,98

2.166

0,35

4,08

Lancia

182

0,26

-20,87

1.667

0,27

-15,59

Jaguar

154

0,22

6,21

1.346

0,22

-7,75

Rover

86

0,12

-8,51

762

0,12

-10,67

Saab

76

0,11

20,63

694

0,11

-2,66

Daihatsu

72

0,10

-22,58

727

0,12

-11,66

Marke

Lexus

58

0,08

-24,68

607

0,10

6,49

SsangYong

46

0,07

-9,80

448

0,07

23,76

Dodge

38

0,05

-9,52

371

0,06

7,85

Ferrari

21

0,03

-12,50

280

0,04

-1,06

Maserati

19

0,03

18,75

209

0,03

25,15

MG

17

0,02

-29,17

154

0,02

3,36

8

0,01

60,00

75

0,01

-16,67

Aston Martin Rolls-Royce

7

0,01

75,00

40

0,01

-35,48

Bentley

6

0,01

-57,14

79

0,01

-22,55

Lada

6

0,01

-64,71

113

0,02

-16,91

Lamborghini

6

0,01

0,00

58

0,01

0,00

Infiniti

5

0,01

66,67

35

0,01

29,63 -16,00

KTM Sonstige Summe

32

Jän.–Sept. 2015

N

0

0,00

-100,00

21

0,00

210

0,30

18,64

1.817

0,29

2,37

70.000

100,00

0,94

622.663 100,00

0,34

Gebrauchtwagen bereits über Vorjahr Lustig ist ein Blick auf die Zahl der GebrauchtwagenUmmeldungen: Exakt 70.000 Einheiten waren es im September, das waren 0,94 Prozent mehr als im September 2014. Insgesamt liegt der Gebrauchtwagenmarkt mit 622.663 Stück um 0,34 Prozent über den ersten 3 Quartalen des Vorjahres, vor allem Dacia und Jeep konnten stark zulegen. • (MUE)

Modell-Ranking Neuwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

VW Golf Skoda Fabia Hyundai i20 Fiat 500 Skoda Octavia Seat Ibiza VW Tiguan VW Polo Renault Mégane Opel Corsa

1.720 994 827 714 637 607 599 522 494 433

6,6 3,8 3,2 2,7 2,5 2,3 2,3 2,0 1,9 1,7

Jän.–Sept. 2015 Stück

MA in %

14.270 5.560 3.901 4.883 6.304 3.947 4.831 5.841 4.965 3.832

6,0 2,3 1,6 2,1 2,7 1,7 2,0 2,5 2,1 1,6

Bundesländer Neuanmeldungen Bundesland B K NÖ OÖ S St T V W

AUTO & Wirtschaft • NOVEMBER 2015

Sept. 15 874 1.424 4.770 3.999 2.176 3.581 2.122 1.051 5.969

+/- % -2,13 +1,35 +1,27 -3,99 +14,23 +8,42 +7,39 -0,38 +9,50

Sept. 14 893 1.405 4.710 4.165 1.708 3.303 1.976 1.055 5.451

Alle Daten zum Fahrzeugmarkt finden Sie auch im MarketAnalyser von Eurotax!


Neuwagen

VW Skoda Hyundai Opel Ford Audi BMW Renault Seat Mercedes Benz Fiat/Abarth Mazda Peugeot Kia Nissan Citroën Toyota Dacia Suzuki Volvo Jeep Mini Mitsubishi Honda Alfa Romeo Smart Land Rover Porsche Subaru Jaguar Tesla Lexus Lada Lancia Maserati SsangYong Bentley Chevrolet Infiniti Lamborghini Aston Martin Cadillac Daihatsu Ferrari KTM Lotus Rolls-Royce Saab Sonstige Summe

+/ – in % MA in % z. Vorjahr

4.378 16,86 2.133 8,21 1.909 7,35 1.899 7,31 1.493 5,75 1.393 5,36 1.356 5,22 1.312 5,05 1.152 4,44 1.060 4,08 1.027 3,96 841 3,24 768 2,96 726 2,80 668 2,57 598 2,30 574 2,21 534 2,06 371 1,43 331 1,27 253 0,97 222 0,85 196 0,75 163 0,63 119 0,46 102 0,39 97 0,37 68 0,26 61 0,23 56 0,22 54 0,21 27 0,10 4 0,02 4 0,02 4 0,02 4 0,02 3 0,01 2 0,01 1 0,00 1 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 2 0,01 25.966 100,00

3,67 25,10 7,01 -10,64 -8,18 0,51 11,15 -12,88 12,28 16,61 19,28 -3,00 -13,02 20,00 6,37 -5,38 69,32 -0,93 -20,04 33,47 184,27 -5,93 -35,95 22,56 35,23 70,00 -9,35 4,62 -6,15 211,11 671,43 28,57 -33,33 -88,24 -63,64 33,33 200,00 -91,67 -50,00 -66,67 0,00 0,00 0,00 -100,00 0,00 0,00 0,00 0,00 -66,67 4,44

Jän.–Sept. 2015 Stück

MA in %

40.621 16.816 14.678 17.559 13.489 13.543 11.952 12.797 10.723 10.040 8.879 7.552 7.936 6.425 5.604 5.792 5.161 5.472 4.286 2.634 2.067 1.963 3.126 1.337 1.154 1.268 1.258 1.103 553 278 376 262 58 133 64 42 38 50 23 17 6 3 0 16 13 4 0 0 22 237.193

17,13 7,09 6,19 7,40 5,69 5,71 5,04 5,40 4,52 4,23 3,74 3,18 3,35 2,71 2,36 2,44 2,18 2,31 1,81 1,11 0,87 0,83 1,32 0,56 0,49 0,53 0,53 0,47 0,23 0,12 0,16 0,11 0,02 0,06 0,03 0,02 0,02 0,02 0,01 0,01 0,00 0,00 0,00 0,01 0,01 0,00 0,00 0,00 0,01 100,00

Jän.–Sept. 2015 Anwendung (inkl. Kzl)

+/ – in % z. Vorjahr

männl.

-3,14 1,15 -5,87 4,94 -7,95 -5,91 -2,66 -3,62 -0,14 8,44 16,35 0,96 -4,88 -1,58 17,09 -5,99 -8,41 -11,00 16,85 19,29 161,98 28,89 13,84 -5,65 28,22 117,50 -19,31 27,96 1,65 29,30 272,28 35,05 93,33 -70,70 -30,43 31,25 -22,45 -95,05 -4,17 6,25 -57,14 -57,14 0,00 -63,64 85,71 -50,00 -100,00 -100,00 -64,52 -0,07

8.420 4.047 3.053 2.845 4.040 2.359 3.273 3.039 1.574 2.608 1.399 2.854 1.995 2.086 1.813 1.801 1.868 2.963 1.512 865 562 409 1.095 406 278 260 342 439 166 42 121 118 46 19 22 8 3 26 7 2 2 0 0 10 3 4 0 0 14 58.818

weibl. 5.612 2.534 2.797 2.182 2.490 1.399 911 1.822 1.154 1.045 1.340 1.680 1.342 1.702 941 1.326 1.325 1.928 1.020 337 239 467 571 238 161 214 132 136 35 10 16 32 9 13 4 3 2 8 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 1 37.179

betriebl. 26.589 10.235 8.828 12.532 6.959 9.785 7.768 7.936 7.995 6.387 6.140 3.018 4.599 2.637 2.850 2.665 1.968 581 1.754 1.432 1.266 1.087 1.460 693 715 794 784 528 352 226 239 112 3 101 38 31 33 16 16 15 4 3 0 5 10 0 0 0 7 141.196

Taxi1

Vermietung1

Diplomatie1

59 68 84 7 110 7 6 32 24 227 6 6 17 7 4 8 156 30 1 3 0 0 4 0 0 1 1 0 0 0 6 1 0 3 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 878

2.064 1.542 331 3.531 682 910 1.171 323 923 1.239 676 5 463 140 425 339 100 7 135 172 96 384 0 0 172 342 4 7 0 34 18 0 0 18 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 2 0 0 0 3 16.259

35 6 4 4 7 10 123 2 2 68 2 0 1 3 4 5 4 1 0 22 2 6 2 2 1 0 8 1 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 327

in betrieblichen Zulassungen enthalten

Stück

1

Sept. 2015 Marke

Gewinner und Verlierer nach Segmenten Jänner–September 2015: 237.193 Kleinwagen

Stadtwagen

Microvans

Familyuntere vans Mittelklasse

+13,1 %

12.961

Mittelklasse

Oberklasse

+10,8 %

44.189

6.670

49.515

13.957

-4,8 %

-1,9 %

-5,5 %

-16,9 %

26.219

Luxusklasse

Sportwagen

Geländewagen

+9,6 %

+1,3 %

+17,8 %

+6,6 %

754

1.361

11.351

45.342

4.719

-12,2 %

AUTO & Wirtschaft • NOVEMBER 2015

Geländew. Minivan medium

8.703

-12,2 %

33


MANAGEMENT

Das silberne Zuwachs-Jubiläum Starke Zuwächse in Großbritannien, Italien und Spanien sind hauptverantwortlich dafür, dass der Neuwagenabsatz im September zum 25. Mal in Folge gestiegen ist. Doch wie geht es nach dem Silber-Jubiläum weiter?

Länderstatistik Veränd. Land

Sept. 14

in %

kum. 15

kum. 14

Belgien

36.725

36.383

0,90

392.522

388.095

Dänemark

17.834

14.426

23,60

155.079

141.999

9,20

272.479

260.062

4,80

2.407.938 2.281.671

5,50

Deutschland

1.846

1.832

0,80

16.117

16.082

0,20

8.511

8.399

1,30

82.698

83.033

-0,40

164.710

151.052

9,00

1.420.973 1.336.086

6,40

5.098

5.037

1,20

462.517

425.861

8,60

Großbritannien

57.894

53.487

8,20

2.096.886 1.958.196

7,10

Irland

4.787

3.908

22,50

Italien

131.152

111.827

17,30

Kroatien

2.123

1.934

9,80

28.349

27.394

3,50

Lettland

1.184

980

20,80

10.287

9.239

11,30

93.172

30,00

1.201.153 1.042.693

121.137

15,20

Litauen

1.529

1.280

19,50

12.855

11.028

16,60

Luxemburg

3.376

3.582

-5,80

36.027

38.147

-5,60

Niederlande

35.226

30.569

15,20

303.293

288.576

5,10

Norwegen*

12.433

11.692

6,30

113.508

108.723

4,40

Österreich

25.966

24.863

4,40

237.193

237.363

-0,10

Polen

27.255

23.566

15,70

258.212

222.210

16,20

Portugal*

11.455

9.710

18,00

137.143

107.439

27,60

Rumänien

5.752

5.561

3,40

56.839

51.564

10,20

Schweden

29.653

26.142

13,40

248.653

222.636

11,70

Schweiz

23.666

21.623

9,40

237.672

218.094

9,00

Serbien*

1.583

1.262

25,40

14.485

14.017

3,30

Slowakei

5.930

5.209

13,80

56.526

51.796

9,10

Slowenien

4.546

4.426

2,70

45.468

40.569

12,10

71.302

57.838

23,30

793.400

648.205

22,40

Tschechische Republik 18.056

15.775

14,50

171.010

141.470

20,90

5.528

13,70

55.449

49.837

11,30

713

658

8,40

5.739

5.361

7,10

1.393.695

1.270.985

9,70 10.774.505 9.888.182

9,00

Spanien Ungarn

6.288

Zypern* Total

* geschätzte Volumina für September 2015

Top-Ten-Marken Veränd.

Mercedes gibt Vollgas Gut lief es heuer auch für Mercedes: 77.190 Neuwagen (+11,8 Prozent) mit dem Stern wurden in den 29 von der JATO untersuchten Staaten Europas im September abgesetzt, was Rang 7 unter allen Marken bedeutet. Die direkten Konkurrenten BMW (78.458) und Audi (75.435) lagen im September unmittelbar vor bzw. hinter den Stuttgartern. Im Jahresvergleich liegt Mercedes mit 557.233 Einheiten (+12,1 Prozent) sogar knapp vor BMW (553.171), muss jedoch Audi (590.401) ziemlich weit davonziehen lassen. Klar, dass man in der Mercedes-Zentrale zufrieden ist. Vorstandsvorsitzender Dr. Dieter Zetsche nennt eine Umsatzrendite von 10 Prozent für das 3. Quartal: „Damit haben wir bewiesen, dass wir die richtige Strategie verfolgen und mit den richtigen Produkten sowie Technologien unterwegs sind.“ Vor allem Großbritannien (+25), Italien (+28) und Spanien (+38 Prozent) trugen in Europa zum Mercedes-Ergebnis bei, aber auch in Deutschland (+11 Prozent) war man sehr gut unterwegs. • (MUE)

34

1,10

Finnland Griechenland

D

in %

Estland Frankreich

ie Durststrecke nach der Wirtschaftskrise war lang, doch im Sommer 2013 wendete sich das Blatt: Plötzlich ging es mit den Zulassungszahlen wieder aufwärts, auch wenn die meisten Länder Südeuropas – allen voran Spanien, Italien und Griechenland – anfangs noch nachhinkten. Doch jetzt ist fast überall eitel Wonne: Durch das 9,7-prozentige Wachstum im September liegt der europäische Neuwagenmarkt nach 3 Quartalen bereits um 9,0 Dr. Dieter Zetsche, Prozent vor dem Vorjahr. Vorstandsvorsitzender Die Frage ist nur, wie sich der VWder Daimler AG Dieselskandal auf den Absatz der kommenden Monate auswirken wird. Das Vertrauen der Konsumenten ist einigermaßen erschüttert, und vor allem die vier Konzernmarken VW, Audi, Seat und Skoda werden eine Zeitlang wohl mit Einbußen rechnen müssen, auch wenn im September (+6,0 Prozent bei VW und sogar +10,2 Prozent bei Audi) noch keine negativen Effekte bemerkbar waren.

Veränd.

Sept. 15

Veränd.

Sept. 15

Sept. 14

in %

kum. 15

kum. 14

Volkswagen

155.879

147.016

6,00

Ford

111.687

104.039

7,40

800.337

748.333

6,90

Opel/Vauxhall

98.883

92.903

6,40

725.031

683.868

6,00

Renault

81.115

78.422

3,40

719.125

655.395

9,70

Peugeot

78.528

73.996

6,10

640.529

596.843

7,30

BMW

78.458

69.239

13,30

553.171

506.674

9,20

Mercedes

77.190

69.019

11,80

557.233

497.223

12,10

Audi

75.435

68.458

10,20

590.401

556.640

6,10

Nissan

63.654

51.296

24,10

437.589

362.699

20,60

Fiat

60.721

52.723

15,20

501.021

454.219

10,30

1.309.795 1.210.839

in % 8,20

Top-Ten-Modelle Veränd.

Veränd.

Sept. 15

Sept. 14

in %

kum. 15

kum. 14

Volkswagen Golf

54.309

53.243

2,00

408.970

396.537

in %

Ford Fiesta

38.153

38.630

-1,20

248.556

243.806

1,90

Opel/Vauxhall Corsa

30.791

27.920

10,30

210.374

194.859

8,00 11,30

3,10

Volkswagen Polo

28.864

28.320

1,90

230.784

207.318

Ford Focus

25.030

23.091

8,40

184.609

174.558

5,80

Nissan Qashqai

24.802

18.048

37,40

180.697

156.588

15,40

Renault Clio

24.360

26.865

-9,30

231.321

227.512

1,70

Peugeot 208

23.055

22.292

3,40

173.481

169.146

2,60

Skoda Octavia

19.373

17.527

10,50

165.644

154.090

7,50

Opel/Vauxhall Astra

19.260

18.805

2,40

150.145

142.042

5,70

AUTO & Wirtschaft • NOVEMBER 2015


MANAGEMENT

Wenige Klicks zum Glück Firmenwagennutzer, die beim Fuhrparkmanagement auf Raiffeisen-Leasing vertrauen, können mit einer kostenlosen App die administrative Abwicklung beim Dienstwagen vereinfachen.

D

as Herzstück der neuen Fuhrpark-App ist die einfache Belegabrechnung. Rechnungen werden mit dem Smartphone abfotografiert und automatisch zur weiteren Verarbeitung an das Fuhrparkmanagement übermittelt. „Mit der neuen App erspart sich der Dienstwagenfahrer in Zukunft das Sammeln und postalische Übermitteln seiner Belege. Er bekommt durch die unmittelbare Weiterleitung des Belegs schneller seine getätigten Barauslagen refundiert“, freut sich Dipl.-Ing. Renato Eggner, Geschäftsführer von Raiffeisen-Leasing Fuhrparkmanagement, über die Prozessinnovation. Als weitere Funktionen stehen eine Online-Termin-

vereinbarung mit der Werkstatt, Unterstützung im Schadensfall oder direkte Preisanfragen für Ersatz- oder Mietwagen zur Verfügung. Bei Bedarf wird der Lenker auch zur nächsten kostengünstigsten Tankstelle navigiert, die er entsprechend seiner Tankkarte verwenden kann.

Dipl.-Ing. Renato Eggner

Sensible Daten mit Passwort geschützt Nach dem Download über iTunes oder Google PlayStore müssen die Anwender sich und das von Raiffeisen-Leasing gemanagte Fahrzeug im Zuge des ersten App-Starts anmelden. Danach kann ein Großteil der Bereiche direkt verwendet werden. Für sensible Funktionen wie die Belegabrechnung ist eine Passworteingabe erforderlich. „Ziel war es, die Firmenwagennutzer einfach und punktgenau in unterschiedlichen Situationen zu unterstützen und eine App zu kreieren, die dem bewährten Raiffeisen Design folgt und unseren hohen Sicherheitsstandards entspricht“, erklärt Dr. Walter Mösenbacher, Geschäftsführer der Raiffeisen e-force. • (MPI)

Dr. Walter Mösenbacher


MANAGEMENT

SUV made in China: BYD Song …

Volkswagen muss sich in China besonders warm anziehen: Der Diesel-Skandal ist bei Weitem nicht die einzige Ursache dafür. Von Dr. Michael Sikora

Von der Erfolgsstory zur Bruchlandung D

ie Trendwende zeichnete sich schon im 1. Quartal 2015 ab – ausgerechnet in dem Land, das als das stärkste Zugpferd für die bis dahin erfolgreiche weltweite Expansion des VW-Konzerns galt. Während im Heimatmarkt für den deutschen Autobauer im ersten Halbjahr die Devise „Business As Usual“ galt – vier von zehn neu zugelassenen Pkws kamen aus der VW-Gruppe – zogen im Mai die ersten Gewitterwolken in China auf. Nun bläst den erfolgsverwöhnten VW-Managern in China zur kalt-nassen Jahreszeit ein eisiger Wind entgegen. Die einheimischen Autobauer haben aufgeholt und setzen die Kundenwünsche rascher, kostengünstiger und mit attraktiveren Fahrzeugmodellen um. Auch die jüngsten Fahrzeug-Rückrufaktionen (Probleme mit dem DSG Direktschaltgetriebe, FahrerSeitenairbag, Hinterachse beim Passat) kratzen massiv am Qualitätsimage; und dann noch der weltweite Imageschaden nach dem Diesel-Abgasskandal. Der deutsche Branchenkenner Prof. Dr. Stefan Bratzel, Direktor des Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach, sieht die Ursache für das „Schwächeln“ des deutschen Autobauers in einer globalen Trendwende in China: „Die Frage ist, ob die Verkaufsrückgänge nur eine vorübergehende Delle sind oder ob sich das länger zieht. China befindet sich im Übergang vom boomenden zu einem zunehmend moderat wachsenden Markt.“

36

Die Unkenntnis der lokalen Marktgesetze ist möglicherweise auch ein Grund, warum die Marktprognose China von Prof. Ferdinand Dudenhöffer von der Universität DuisburgEssen so daneben lag: „Mit einem Anteil von knapp 50 Prozent am Wachstum wird China die Lokomotive der Autoindustrie“, sagte Dudenhöffer: „Vor allem die deutschen Autobauer profitieren von der Kauflust der Chinesen.“

Überschneidungen und fehlende Modelle Im Rennen um Platz 1 in der Hersteller-Weltrangliste, den Volkswagen bis 2018 anpeilt, ist der schwächelnde China-Absatz von VW eine „rote Karte“, denn das Reich der Mitte ist für die VW-Gruppe strategisch der wichtigste Markt geworden. Der größte europäische Autokonzern verkaufte voriges Jahr 40 Prozent aller produzierten Fahrzeuge in China. Die VW-Gruppe produziert vor Ort Pkws der Marken Audi, VW und Skoda in seinen beiden Joint-VentureUnternehmen an mehreren Standorten. Während bei FAW-VW in Changchun und Chengdu die Modelle Audi A3/A6L, Audi A6L, SUV Q3/Q5, Passat-CC, Magotan, Sagitar, Golf, Jetta und Bora vom Band rollen, produziert das JV SAIC-VW in Shanghai Modelle der Marke Skoda (Octavia und Superb) und VW (Polo, Santana, Lavida, Passat, Lamando, Touran, und Sharan). Aus dem Produktportfolio beider Gemeinschaftsunternehmen sieht man deutlich Überschneidungen (Passat-Linie: Magotan, Sagitar) und das Fehlen von Mittelklasse-SUVs, ein boomender Markt schon seit 2014 in China. Wie schwer es VW derzeit in China hat, untermauert die monatliche Absatzstatistik der CAAM (China Automotive Association of Manufacturer) in Zahlen: Während im Mittelklasse-Segment VW mehr als

AUTO & Wirtschaft • NOVEMBER 2015


MANAGEMENT

Konkurrenz für europäische Hersteller aus chinesischer Produktion: Refine S2

… und BYD Yuan werden gern gekauft

Chery, SAIC und BAIC gehören inzwischen zum Straßenbild in Peking und Shanghai. VW China hat nicht nur den NEV-Trend verschlafen, sondern auch den SUV-Boom im Mittelklassesegment, wo die Produktpalette weiße Flecken aufweist: Neben den Audi Luxus-SUVs Q3 und Q5 und dem inzwischen angestaubten VW Tiguan hat der deutsche Autobauer kein kostengünstiges Kompakt-Modell für die Young Urban Professionals in den boomenden Städten im Angebot. Die chinesische Konkurrenz – allen voran Great Wall Motors – hat hingegen acht Modelle im Schauraum.

Rückrufaktionen schlecht gemanagt

200.000 Pkws weniger verkauft hat, legten die beiden chinesischen Autobauer GWM und Geely deutlich zu – beide haben attraktivere und kostengünstigere Alternativen im Schauraum. Die deutsche Luxusklasse Daimler brummt in China weiterhin und hat in den ersten sieben Monaten 125.859 Fahrzeuge verkauft, ein Anstieg um mehr als 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr. BMW schlug sich in einem stagnierenden Markt tapfer und verbuchte nur einen geringen Rückgang um 1.200 Einheiten.

Da war die Welt für VW in China noch in Ordnung: Präsentation des Scirocco

Warum verliert VW Marktanteile in China? Schon nach der Präsentation des Vize-Präsidenten von S-VW Alexander Seitz beim Monatslunch der D-IHK im September 2014 konnten kritische Zuhörer die Trendwende erahnen. Seitz stellte zwar ausführlich die zukünftigen Investitionspläne der VWGruppe in China in neue Produktionsstandorte und geplante Erweiterungskapazitäten im Großraum Shanghai vor – sehr zum Wohlgefallen der anwesenden chinesischen Politiker –, blieb aber die Antwort schuldig auf die Frage, wann endlich NEV(New Energy Vehicle)-Modelle (mit Elektroantrieb bzw. Hybrid-Technologie) oder attraktivere Mittelklasse(Hybrid-)SUVs einträfen. Ende 2014 wurden erstmals deutlich mehr Elektroautos bzw. Hybrid-Fahrzeuge in China verkauft (74.763, +324 Prozent) als im Jahr zuvor. Im 1. Halbjahr 2015 wurden schon 72.711 NEVs – alles chinesische Modelle – ausgeliefert – fast so viele wie im gesamten abgelaufenen Jahr. Die Top-3 NEV OEMs sind BYD mit 19.789 verkauften Einheiten, gefolgt von Zotye (9.260 E-Autos) und BAIC (5.892 NEVs). China setzte konsequent eine Förderpolitik zugunsten der lokalen Fertigung von NEVs um und wird langfristig die umweltschädlichen Pkws aus dem Stadtverkehr genauso verbannen wie schon alle Mopeds und Kleinmotorräder zuvor. Schon im Jahr 2014 beherrschten Plug-in-HybridPkws und Elektroautos aus chinesischer Fertigung den lokalen Markt. Elektroautos der Marken BYD,

Hand in Hand mit dem Absatzeinbruch häufen sich die Rückrufaktionen in China: 2012 beklagen sich Kunden über eine fehlerhafte Hinterachse. Hartnäckig leugnet FAW-VW, dass es hier ein Problem gibt und droht sogar „aufmüpfigen Kunden“ mit einer Verleumdungsklage. Erst zwei Jahre später gibt VW das Problem zu, nachdem es zu einem Shit-Storm in den Social Media gekommen ist. VW-Kunden beklagen 2013/14 ein Fehlverhalten im DSG: 680.000 Fahrzeuge aus insgesamt 21 Modellen (Scirocco, Bora, Touran, Octavia, Passat) aus der Produktion seit 2008 sind betroffen. Es kommt zum Marketing-Supergau: Der selbstbewusste deutsche Autobauer verbreitet über Internet, dass „Chinesen nicht richtig Auto fahren können und durch ihr Fehlverhalten die DSG-Probleme verursachen“. Bei 78.000 VW-Fahrzeugen, die nach China importiert wurden (Tiguan, Golf, Magotan und Scirocco, produziert von 2009 bis 2014) kann ein Fehler in der Lenksäule die Aktivierung des fahrerseitigen Airbags verhindern. Auch hier muss VW nachbessern.

Nur 1.946 VW-Dieselautos in China betroffen

Weitere Texte zur VW-Krise auf den Seiten 10/11 + 38/39!

Die Diskussion über die Manipulation der Abgaswerte von Dieselfahrzeugen ist auch in China in Online-News, Tageszeitungen und im staatlichen Fernsehen entbrannt. Zwar wurden in China nur 1.946 Tiguan mit dem manipulierten Dieselaggregat importiert, die Medien berichten aber breitest über den Skandal und spekulieren über die negativen Auswirkungen auf das Image des deutschen Autobauers. VW kooperiert diesmal mit der Pekinger Behörde von Anfang an und plant auch hier ein Software-Update für die chinesischen Kunden. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird die Pekinger Regierung VW China nicht bestrafen, denn die Anzahl der betroffenen Fahrzeuge und Konsumenten ist zu gering; auch wurden keine Emissions-Grenzen überschritten. Es ist zu befürchten, dass das deutsche Flaggschiff der Automobilindustrie in China eine größere Bruchlandung erleiden wird als in Amerika und Europa. Der Winter im Norden Chinas in Beijing und Changchun wird diesmal besonders frostig für Volkswagen. •

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MANAGEMENT

Jetzt hilft nur noch Offenheit Bisher durfte man der Meinung sein, Doping findet nur im Leistungssport statt. Verbotenerweise. Seit Mitte September ist Doping auch in der Autoindustrie allgegenwärtig. Eine große Chance für den Vertrieb! Von Gerhard Lustig und einem Brancheninsider

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eit der Volkswagen-Konzern bekennen musste, verbotenerweise eine Software eingesetzt zu haben, die gegenüber den Behörden bessere Abgaswerte bestätigt, als die Technik tatsächlich zu leisten imstande ist, ist Feuer am Dach. Was heißt Feuer: Noch nie musste ein Automobilhersteller weltweit eine solche Welle an medialer Schelte einfahren wie Volkswagen. Und das wochenlang. Die Empörung ist verständlich, denn hier wurde nicht irgendein lässlicher technischer Mangel sichtbar, der mit einer großzügigen Rückholaktion aus der Welt zu schaffen wäre, nein, hier hat das an die Weltspitze der Automobilindustrie drängende Unternehmen eine bewusste Handlung gesetzt, die einzig und allein darauf abzielte, bessere Abgaswerte vorzugaukeln. Die Marke Volkswagen, stellvertretend für den gesamten Konzern, verlor medial binnen weniger Tage all die Reputation, die sie sich in den rund 70 Jahren ihres Bestehens aufgebaut hat. Mit diesem Imageverlust einhergehend wurde auch das weltweit anerkannte German Engineering infrage gestellt. Was, so fragt man sich, treibt eine kleine Runde von Software-Spezialisten in eine solche Harakiri-Aktion? Es ist, vereinfacht ausgedrückt, das Faktum, dass die Abgasgrenzwerte immer mehr verschärft werden – ohne Rücksicht auf technisch vorhandene Zielkonflikte: Beim Dieselmotor, dem weitaus effizientesten Verbrennungsmotor, bedeutet eine drastische Absenkung der Stickoxide (NOx) – wie in den USA vorgeschrieben – gleichzeitig eine Erhöhung des Verbrauchs (CO2), weil entsprechende Abgasnachbehandlungen einfach mehr Leistung abfordern. Verbunden ist das mit deutlich höheren Kosten, die sich im Aufpreis für einen Dieselmotor niederschlagen und am Markt ein klassisches Knock-out-Kriterium darstellen.

Freie Fahrt für die großen Pick-ups Mit dieser deutlichen Verschärfung der NOx-Grenzwerte ist es den US-Behörden ein Leichtes, lästige Wettbewerber aus Europa mit ihren treibstoffsparenden Dieselmotoren aus dem preissensiblen Massenmarkt zu drängen. Ein Schelm ist, wer jetzt dahinter

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In Wolfsburg läuten seit Mitte September die Alarmglocken: Nun ist man mehr denn je auf den Vertrieb angewiesen

Den Machenschaften der Verantwortlichen wurde rasch Einhalt geboten

bloß die Sorge um die Luftreinheit vermutet. Die großen US-Pick-ups mit ihren opulenten Benzin-Verbräuchen haben unverändert freie Fahrt. Das alles legitimiert allerdings nicht, in die Trickkiste zu greifen und bei Abgastests am Rollenprüfstand – bisher unbemerkt – in eine Art „Magermodus“ zu wechseln, wie bei Volkswagen geschehen. Fragt sich, warum das dennoch passiert ist. Eine mögliche Erklärung liegt in der strammen Befehlskette des Konzerns, der Volumenziele vorgibt und kein „Geht nicht“ duldet. („Nordkorea minus Straflager“, Zitat „Der Spiegel“ 34/13). Fakt ist: Dieses Vergehen hat das Ansehen der ganzen Autoindustrie als wesentlicher Innovationstreiber in der Welt beschädigt.

Schwächung eines Mitbewerbers als Ziel? Die geifernde Vehemenz, mit der in den USA der Volkswagen AG jetzt Entschädigungen in Milliardenhöhe angedroht werden, lässt den Verdacht keimen, dass hier nicht die Umweltbesorgnis im Vordergrund steht, sondern man die aufgelegte Chance sieht, einen Wettbewerber nachhaltig zu schwächen. Der Aufsichtsrat der Volkswagen AG hat mit dem Bekanntwerden der Manipulation den sofortigen Rücktritt von Dr. Martin Winterkorn verlangt, gleichzeitig die Technikvorstände von Volkswagen, Audi und Porsche suspendiert und die schon geplante neue Struktur des Konzerns vorgezogen. Allerdings jetzt

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MANAGEMENT

das Wohl und Weh dieses Konzerns. Jetzt gilt es, das Vertrauen der vielen Millionen Kunden wieder zu gewinnen. Und das gelingt nicht durch noch so flotte Werbespots und aufgesetzte PR- und Marketingmaßnahmen aus Wolfsburg, sondern einzig und allein durch die Stärkung der Beziehungsqualität des Handels und der Werkstätten im täglichen, persönlichen Kundenkontakt. Hier – und nur hier – liegt die Chance von Volkswagen, sich wieder rasch zu erfangen.

Konzernspitze wird es künftig „billiger“ geben

mit anderen Darstellern (aber auch die können noch wechseln, wie der überraschende Rücktritt von Skoda-Chef Winfried Vahland verdeutlicht, der mit seiner ihm zugedachten neuen Rolle als US-Marktverantwortlicher als Appendix der Marke VW ganz und gar nicht einverstanden war). Die Familien Piëch und Porsche zeigten in diesem Chaos jedenfalls wiedergewonnene Einigkeit mit der Besetzung des künftigen Aufsichtsratsvorsitzenden durch Hans-Dieter Pötsch. Das alles war schnell, richtig und nötig.

Der Diesel-Skandal wird auch auf den Seiten 10/11 und 36/37 behandelt!

Eine neue Ära für den Vertrieb Was jetzt folgen wird, ist eine radikale Kürzung des bisher geplanten, milliardenschweren Investitionsprogramms für die nächsten Jahre – mit massiven Folgen auf die weltweite Zulieferindustrie. Und es wird nach diesem Sündenfall auch eine neue Führungskultur einziehen. Eine, die sich nicht bloß an Rekorden orientiert, sondern an den Werten, die Volkswagen immer schon auszeichnen. Der neue Vorsitzende Matthias Müller scheint ein Garant dafür zu sein. Er verfügt über das nötige Wissen, den Rückhalt in der Belegschaft und besitzt Bodenhaftung. Diese Krise wird auch eine neue Ära im Vertrieb einläuten: Vorbei die Zeiten, in denen der VolkswagenKonzern nur mit seiner Produktflut das Geschehen bestimmt und den Takt vorgegeben hat. Künftig bestimmt einzig die Kraft der Vertriebsorganisation über

Es sei daran erinnert, dass VW bis in die frühen 1970er-Jahre vor allem durch seinen Kundendienst groß geworden ist und damit auch die noch so mageren Produktzeiten überstanden hat. Erst mit Ferdinand Piëch an der Spitze entwickelte sich das Unternehmen zu dem technikbestimmten Konzern mit der großen Produktpalette quer durch alle Marken. Aber geblendet durch diese enormen Markterfolge glaubte das nachgerückte Wolfsburger Management, die Produkte verkaufen sich ohnehin von selbst. Daraus erklärt sich manche Überheblichkeit im Umgang mit den Vertriebsorganisationen, die mit strammen Zielvorgaben über Stück und Marktanteile, zeitlich limitierten Verträgen, Kundenzufriedenheitsindizes, Zertifizierungen aller Art, CI-Vorschriften, reduzierten Entgelten bei Garantiearbeiten sowie durch verschärfte Compliance-Vorschriften etc. seit Jahren immer aufs Neue gelöchert gefordert werden. Demut und volle Unterstützung des Handels und der Werkstätten sind jetzt wieder angesagt. Das Auto ist nicht verkauft, wenn es dem Handel auf den Hof gestellt wird, sondern dann, wenn der Kunde es bezahlt. Volkswagen wird wieder die starke Marke, wenn jetzt alle Kraft und alle Ressourcen der Vertriebsorganisation gewidmet werden. Nur hiermit kann man Kundenvertrauen wieder gewinnen.

Chance für ein direktes Gespräch mit den Kunden

Steht dem Konzern das Wasser bis zum Hals?

Die Rückrufaktion von kolportierten 11 Millionen Fahrzeugen weltweit und davon 363.000 in Österreich mit dem beanstandeten kleinen Dieselmotor ist eine Chance für ein direktes Gespräch mit den Kunden. Darauf müssen alle Mitarbeiter gut vorbereitet sein – durch entsprechendes Wissen über die Vorgänge und über die Klärung dessen, was am Auto zu tun ist und wie sich das gegebenenfalls auf die Leistung auswirkt. Hier ist Offenheit verpflichtend und jedes Gemauschel zu vermeiden. Die österreichische Vertriebsorganisation ist nicht zuletzt durch die professionelle Führung und Kenntnis des Geschäfts durch die Porsche Holding Salzburg die effizienteste weltweit. Kunden, die sich schon bisher gut betreut fühlten, bleiben auch bei der Marke. Aber um die Rückgewinnung des Vertrauens muss gekämpft werden. Nicht jeder für sich. Sondern alle gemeinsam – in wechselseitigem Respekt. •

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A&W-TAG 2015

Zehnkampf der Superlative Neuer Teilnehmerrekord, internationale Manager am Rednerpult und hochrangig besetzte Podiumsdiskussionen: Die 8. Auflage des A&W-Tages in der Wiener Hofburg bot ein Programm, das in dieser Klasse in Österreich bisher nicht zu sehen war. Das Echo war dementsprechend positiv und ist ein Ansporn für unseren Verlag, eine ähnlich hochkarätige Veranstaltung auch 2016 umzusetzen. Von Mag. Heinz Müller und dem Redaktionsteam im A&W Verlag

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enn einer der 450 Besucher nach dem traditionellen Frühstück noch nicht munter war, wurde er spätestens durch jene Zahlen wachgerüttelt, die Mag. Peter Voithofer von der KMU Forschung Austria – „Stammreferent“ am A&W-Tag – gleich zu Beginn präsentierte. Denn der Kfz-Sektor ist im Branchenrating von Rang 47 auf Platz 50 abgerutscht – das ist der allerletzte Platz. Zwar sei die Bonität „kurzfristig stabil“, sagte Voithofer, doch würden die Unternehmen nur über geringe Reserven verfügen. Laut Voithofer hat sich die Umsatzrendite im Bilanzjahr

„Filzmaiern“ steht auf der Liste zum „Wort des Jahres“: Am A&WTag führte Univ.-Prof. Dr. Peter Filzmaier perfekt durchs Programm

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Führungstrio im A&W-Verlag: Die neuen Geschäftsführer Philipp Hayder (l.) und Stefan Binder (M.) mit Urgestein Gerhard Lustig

2013/14 von 1,0 auf 1,1 Prozent verbessert, liegt jedoch weiterhin unter jener von 2011/12 (1,4). 43 Prozent der Betriebe befinden sich weiterhin in der Verlustzone (alle Details dazu siehe Seite 18). Etwas positiver sah die Lage Mag. Gerhard Weinhofer (Creditreform) in der ersten Podiumsdiskussion des Tages: „Ich darf Sie beruhigen, dass die Insolvenzen in der Automobilbranche in den ersten 3 Quartalen 2015 um 5 Prozent und die Zahl der Eröffnung der tatsächlich abgewickelten Insolvenzen um über 12 Prozent zurückgegangen sind.“

„Austrifizierung der Standards“ für die Händler Tradition ist am A&W-Tag auch das Zusammenprallen der unterschiedlichen Interessen von Händlern und Importeuren, auch wenn es diesmal nicht ganz so heftig war, wie man dies vielleicht erwarten könnte. Vielleicht auch deshalb, weil sich Dr. Felix Clary und Aldringen sehr konziliant zeigte. Der Sprecher des Arbeitskreises der Automobilimporteure erntete großen Applaus für seine als „persönliche Meinung“ vorgebrachte Anregung, dass die Hersteller nicht für alle Händler die gleichen Standards anwenden sollten: „Man sollte zwischen großen und kleinen Händlern unterscheiden, diese also gewissermaßen austrifizieren. Aber diese Frage muss jeder Händler mit dem Importeur selbst lösen.“

Eher schlechte Zahlen für die KfzBranche präsentierte Mag. Peter Voithofer (KMU Forschung Austria) zu Beginn der Veranstaltung

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Mag. Peter Voithofer (KMU Forschung), Mag. Andreas Zederbauer (Zederbauer & Partner), Mag. Gerhard Weinhofer (Creditreform), Josef Schirak (WKO) und Prof. Dr. Peter Filzmaier (v. l.)


A&W-TAG HANDEL 2015

Etwas anderer Meinung war natürlich Komm.-Rat Ing. Josef Schirak, Einzelhandelssprecher im Bundesgremium des Fahrzeughandels: „Die Vorgaben der Hersteller hindern uns daran, wirtschaftliche Erkenntnisse umzusetzen. Wenn diktatorisch die Umsetzung von diversen Maßnahmen, die Geld kosten, gefordert wird, dann nützt die wirtschaftliche Erkenntnis, dass man sich das nicht leisten kann, gar nichts, denn man muss es tun oder der Vertrag läuft spätestens nach 2 Jahren aus.“ Die Grausamkeiten, so Schirak, würden im 150 Seiten starken Anhang zu den Händlerverträgen stecken: „90 Prozent der Rechte sind beim Hersteller/Importeur, 10 Prozent der Rechte beim Händler.“

„Kaufen oder kaufen lassen“ Mit einem klar strukturierten Vortrag ließ Wiesenthal-Vorstand Dr. Alexander Martinowsky aufhorchen: Um zu überleben, müsse jeder Händler entscheiden, ob sein gegenwärtiges Geschäftsmodell auf Dauer tragfähig sei: „Vielleicht überlebt man als B-Händler oder Agent besser? Oder man verkauft sein Unternehmen bei gutem Wind an einen Optimisten. Oder man ist selbst Optimist und kauft die Betriebe seiner Mitbewerber auf, damit man selbst größer ist und bessere Chancen zum Überleben hat.“ Martinowskys einstiger Markenkollege Dr. Helmut Teissl aus Kärnten meinte, dass Händler sehr rasch an die Grenzen des Legalen stießen: „Zum Beispiel, wenn jemand gleich einen Vorführwagenrabatt auf einen Neuwagen haben und nicht 3 Monate oder 3.000 Kilometer darauf warten will.“ Wer als Händler da mitspiele, begehe einen Regelverstoß, der sehr rasch schlecht enden könne. Grundsätzlich sei der Markenhandel vor allem im Neuwagenverkauf auf einem Niveau angelangt, wo man sich frage, warum man sich das noch alles antue, schloss Teissl.

Impressionen vom A&W-Tag: imperiales Ambiente in der Wiener Hofburg

Im Schraubstock Ähnlich sah dies auch Mag. Andreas Zederbauer, Chef der Zederbauer + Partner GmbH: „Immer weniger Manager scheinen in dieser Branche arbeiten zu wollen, weil die Ausgangslage eine sehr schwierige ist.“ Neben Axel Berger von der Car-Garantie der unbefriedigenden Versicherungs AG hielt einen Ertragslage sei auch die interessanten Vortrag

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A&W-TAG 2015 Thomas Koch (Bosch), Komm.-Rat Georg Schmuttermeier (Betriebsinhaber), Dipl.-Ing. Oliver Schmerold (ÖAMTC), Komm.-Rat Fritz Nagl (WKO) und Univ.-Prof. Dr. Peter Filzmaier (v.l.)

Wiesenthal-Vorstand Dr. Alexander Martinowsky: „Der Markenhandel hat Zukunft, aber …“

Dr. Alexander Martinowsky (Wiesenthal), Prof. Hannes Brachat, („Autohaus“), Dr. Felix Clary und Aldringen (Autoimporteure) und Dr. Helmut Teissl (Ex-Mercedes-Händler, v. l.)

Thomas Koch (Bosch) referierte über das Thema „Connectivity: Gefangen im Netz?“

Netzwerken und sich informieren

sagte Bundesinnungsmeister Komm.-Rat Friedrich Nagl. Das Problem manifestiere sich etwa darin, „dass die Servicestationen von Tankstellen in das Kerngeschäft der Werkstätten hineinarbeiten“ würden. Komm.-Rat Georg Schmuttermeier, Werkstattbesitzer und Autohändler aus Oeynhausen (NÖ), ergänzte die Ausführung dahingehend, dass einer Verfolgung des Pfuschs „fehlende Kapazitäten der Finanzpolizei“ gegenüberstehen würden.

Der Kunde möchte seine Zeit möglichst effektiv nutzen, wenn er einen ganzen Tag unserem 8. A&W-Tag in der Wiener Hofburg widmet. Gerhard Lustig, Herausgeber und Er möchte sich wohlfühlen, Geschäftsführer von netzwerken und informiert Lederers Medienwelt werden, in welche Richtung sich die Kfz-Branche bewegen lässt. So schafften wir es von Lederers Medienwelt, über 400 Gäste aus dem In- und Ausland auf höchstem Niveau zu unterhalten. Die Referenten vermittelten unserer Branche die wichtigsten Botschaften: „Sei dein eigener Unternehmer, dein Performer. Entwickle neben deinem stationären Autohaus/Servicebetrieb nach und nach gleichgewichtig dein virtuelles Autohaus.“ Wir trauen uns im führenden Fachverlag zu, sich mit uns weiterzuentwickeln, neue Zielgruppen und interessante Angebots- und Nachfragesegmente zu erobern.

„Opel-Schlüssel wieder stolz auf den Tisch legen“

Schraubstockposition zwischen Hersteller- und Kundeninteressen sehr unbequem. Zudem seien auch die Banken zurückhaltend. „Alle Hausbanken arbeiten mit dem Thema Branchenranking. Wenn man 50. von 50 Branchen ist, kann man sich vorstellen, wie groß die Bereitschaft der Banken ist, in diese Branche zu investieren.“ Eine Erkenntnis, der Burkhard Ernst, Bundesgremialobmann des Fahrzeughandels, in seiner Stellungnahme nur zustimmen konnte. Er ist allerdings optimistisch, dass sich die Lage wieder verbessert.

Werkstattgeschäft weiter unter Druck Natürlich wurde auch der zunehmend schwierigeren Situation der Werkstätten breiter Raum gewidmet: Neben dem steigenden Druck durch den Graumarkt und den „Pfusch“ verschärfe sich die Lage auch durch die „Nichtbeachtung der Gewerbegrenzen“,

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Gerhard Wolf (Castrol) sprach über „Globales Know-how und lokale Wertschöpfung“

Erstmals waren beim A&W-Tag auch internationale Automanager als Referenten mit dabei: Die größte Aufmerksamkeit erhielt Tina Müller, Marketingchefin von Opel in Rüsselsheim. Seit der Kampagne „Umparken im Kopf“ sei es gelungen, dass Kunden den Opel-Schlüssel stolz auf den Tisch legten und nicht mehr in ihrer Hosentasche versteckten. Durch die Einführung neuer Modelle werde Opel das Durchschnittsalter seines Portfolios von 4,7 Jahren (2014) auf 2,9 Jahre senken. Müller lobte auch den österreichischen Importeur, der seinen Marktanteil heuer weiter gesteigert habe, während andere Volumenmarken verlieren würden. Einer der ranghöchsten Österreicher in der Autobranche ist mittlerweile Thomas A. Schmid: Der

Kein fairer Wettkampf Hat die Autobranche die nötige Kondition, um den vor ihr liegenden Zehnkampf zu bewältigen? Ist sie finanziell in ausreichender Form, sind die Importeure konstruktive Coaches ihrer Händler, steckt die Politik ein angemessenes Spielfeld ab und ist die mediale Öffentlichkeit ein fairer Schiedsrichter? Allzu oft muss die Antwort „Nein“ lauten. Wir von Lederers Medienwelt können diesen Zustand nicht im Alleingang ändern, doch wir werden nicht aufhören, auf Missstände hinzuweisen und Positivbeispiele aufzuzeigen – damit jeder eine faire Chance erhält, Höchstleistungen zu erbringen!

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Philipp Hayder, Geschäftsführer von Lederers Medienwelt


A&W-TAG HANDEL 2015

Bauchredner und Zauberer „Tricky Niki“ (r.) holte sich „Opfer“ aus dem Publikum

Thomas A. Schmid: Der Österreicher ist mittlerweile zum Europa-Chef von Hyundai aufgestiegen

Hyundai-Europachef präsentierte in seinem Referat mehrere internationale Beispiele, wo Kunden digital Autos kaufen können. Er glaubt, dass digitale Schauräume, wo Kunden Autos selbst am Computer konfigurieren und den Kaufvertrag mit einem Verkäufer abschließen, bald verstärkt Realität werden. Die Herausforderung „Treue Kunden in fordernden Zeiten“ behandelte Axel Berger, Vorstandsvorsitzender der CG Car-Garantie Versicherungs-AG: Im gesättigten Markt gelte es für den Händler, unter den möglichen Kundenbeziehungsmaßnahmen die sinnvollen und tatsächlich ertragssteigernden herauszufinden. Bei 10-jähriger Bindung bezifferte Berger das Umsatzpotenzial (fabrikatsübergreifend) bei Neuwagenkunden mit 71.600 Euro, bei Gebrauchtwagenkunden immerhin mit 30.300 Euro. An Erfolgsfaktoren nannte er, die Zielgruppe zu kennen, Vertrauen aufzubauen, die Aktivitäten von Verkauf und Service zu vernetzen und dabei den Kunden- und FahrzeugLebenszyklus zu berücksichtigen.

Thomas A. Schmid (Hyundai), Mag. Markus Auferbauer (willhaben.at), Mag. Stefan Mladek („Autogott“), Komm.-Rat Burkhard Ernst (WKO) und Univ.-Prof. Dr. Peter Filzmaier (v. l.)

Kam direkt aus Rüsselsheim: Opel-Marketingchefin Tina Müller begeisterte das Publikum

Krönender Abschluss: das Referat von Mag. Markus Auferbauer (willhaben.at)

brauche es auch eine offene Telematikplattform, wobei die europäische Automobilindustrie „in Zusammenarbeit mit der EU-Kommission in diesem Punkt eine Vorreiterrolle einnehmen könnte“. Auf diese Frage ging auch Dipl.-Ing. Oliver Schmerold, Verbandsdirektor des ÖAMTC, ein: „Die Herausforderung besteht darin, die Datenschutzgesetze nicht ins Hintertreffen geraten zu lassen.“ Es werde „auf europäischer und nationaler Ebene intensiv daran gearbeitet, dass die Informationen nicht zum Eigentum von IT-Firmen und Autoherstellern werden“. Mag. Markus Auferbauer, Chef des Motornetzwerks willhaben.at, skizzierte die Veränderung der Verkaufswege im Autohandel und zeigte die Chancen durch die „digitale Revolution“. Oft sei neben der Schärfung des eigenen Profils am Markt intensiverer Einsatz des richtigen Kundenbindungsmanagements und zielgerichtetes Ansprechen potenzieller Kunden erforderlich.

Spitzentreffen mit Mehrwert

„Renditeperle für Werkstätten“ Auch in den nächsten Jahrzehnten werde das Motoröl die „Renditeperle“ für Werkstätten bleiben, ist sich Gerhard Wolf, Geschäftsführer von Castrol Austria, sicher. Castrol konzentriere sich als global agierender Konzern auf „die Entwicklung und Produktion von technologisch höchst anspruchsvollen Schmierstoffen“. Nur so könne Castrol „Entwicklungspartner der Autoindustrie“ sein. Gleichzeitig unterstrich er jedoch die „große Bedeutung“ von regionalen Servicepartnern, die die Kunden vor Ort betreuen können. Mit den beiden neuen Partnern Adamol und Obereder habe man 2 Vertriebspartner ausgewählt, die „in diesem Metier federführend sind“. Thomas Koch, Vertriebsleiter Automotive Aftermarket bei der Robert Bosch GmbH, unterstrich die Notwendigkeit von klaren rechtlichen Rahmenbedingungen für die Entwicklung und den Einsatz von vernetzten Fahrzeugen. So müsse der Fahrer bzw. Halter entscheiden können, „wer welche Fahrzeugdaten nutzen darf“. Ebenso müssten Standards für die Datensicherheit und das Serviceangebot geschaffen werden. Dafür

Stefan Binder, MBA, Geschäftsführer von Lederers Medienwelt

Wer sich vom A&W-Tag hochkarätige Vorträge, spannende Podiumsdiskussionen und ungezwungenes Networking erwartet hatte, wurde nicht enttäuscht. Doch im imperialen Ambiente der Wiener Hofburg wurde noch mehr geboten: Erstmals präsentierten insgesamt 13 Partnerfirmen an ihren Infoständen neue Produkte und Dienstleistungen. Die Stärken von Kongress und Messe, vereint in einem übersichtlichen Event-Forum: Wir freuen uns darauf, dieses einzigartige Konzept 2016 mit noch mehr Ausstellern umzusetzen!

Viel Aufmerksamkeit erhielt auch Dipl.-Kfm. Hannes Brachat, Herausgeber der Zeitschrift „Autohaus“: Die Autohersteller sollten den Händlern viel mehr Freiheiten lassen als bisher. Sein Appell: Um den Herstellern/Importeuren auf Augenhöhe begegnen zu können, müssten die einzelnen Händler untereinander viel solidarischer sein als derzeit. •

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A&W-TAG 2015

Dr. Felix Clary, Philipp Hayder und Oldtimer-Experte Franz Steinbacher

Franz-Ferdinand Gugenberger (carplus), Gerhard Lustig

Ex-Opel-Chefin Brigitte Kroll-Thaller, Dr. Gustav Oberwallner (WKO)

„Info-Lady“ Uschi Ernst mit Hyundai-Österreich-Chef Mag. Roland Punzengruber

Ölbranche: Andreas Obereder, Martin Gänger (Adamol) und Thomas Paukert (Liqui Moly)

Dipl. oec. Andreas Westermeyer (Innung der Kraftfahrzeugtechniker), Kurt Gressenberger (Berufsschule Arnfels, r.)

Komm.-Rat Helmut Destalles mit ExCastrol-Chef Gustav Trubatsch

Landesinnungsmeister Karl Scheibelhofer mit Toyota-Doyen Manfred Ellensohn

Dr. Christian Pesau (Automobilimporteure, l.) fachsimpelte mit René Buzek (Autorola)

Gerhard Dangel, Vorstand der AutoBank

Erik Paul Papinski (l.), Stefan Wiener, Stefan Klaus (DAT Austria, r.) Roland Petz (l.) und Thomas Körpert (beide Apollo Vredestein)

Eine Fotogalerie von der Veranstaltung finden Sie auf www.info4you.co.at und www.autoundwirtschaft.at

TAG 2015

Sponsoren:

29. Oktober 2015/Hofburg Wir danken allen Besuchern, Sponsoren und Partnern und freuen uns auf ein Wiedersehen am 9. A&W-Tag 2016

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Fritz Nagl und sein Kärntner Kollege Walter Aichwalder (r.)

Partner:

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Seit dem Vorjahr würdigt die Bundesinnung für Fahrzeugtechnik einen jungen Mitarbeiter, der sich durch Zivilcourage, Menschlichkeit oder soziale Verantwortung ausgezeichnet hat. Diesmal fiel die Wahl auf den 17-jährigen Kfz-Technikerlehrling Sebastian Novotny aus St. Stefan (Steiermark). Der junge Rapper („Sevo“) hatte in seiner Betroffenheit nach der Amokfahrt eines Mannes den Song „Schwarzer Tag für Graz“ verfasst und damit international für Aufsehen gesorgt. Der „Athene-Preis“ wurde von Bundesinnungsmeister Komm.-Rat Fritz Nagl überreicht.


November 2015

Schadenssteuerung

WIRKEN DIE NETZWERKE ? Umfrage Wie kann der Lacklieferant helfen?

Neue Produkte Effizienzsteigerung, Effizienzsteigerung, …

Vorzeigebetriebe Die Geheimnisse für den Erfolg

Atemschutz Die Gesundheit nicht vergessen

Enttäuschte Erwartungen: Die Novelle der AltfahrzeugeVerordnung hat mehr Bürokratie verursacht, doch bisher keinen Rückgang der Wrackexporte herbeigeführt.

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ANSICHT Was machen die guten Betriebe richtig? I n jedem „Lack Extra“ haben wir die Möglichkeit, erfolgreiche Betriebe vorzustellen. Mit ganz wenigen Ausnahmen handelt es sich dabei um Top-Betriebe der Branche. Also um jene Unternehmen, die allen Marktrückgängen zum Trotz noch immer erfolgreich sind und hoffentlich noch immer gutes Geld verdienen. Wir reden übrigens von klassischen, familiengeführten Betrieben, die in Österreich die absolute Mehrheit darstellen, und nicht von den wenigen Großunternehmen. • Was also machen die heute noch erfolgreichen Karosserie- und Lackierbetriebe besonders richtig? Was macht den Erfolg aus? An oberster Stelle sind bei all diesen Karosseriefachbetrieben eindeutig Qualität und Sauberkeit: Das beginnt beim Portal, setzt sich über den Annahme-Bereich bis in die Werkstätte fort und wird mit den meist zahlreichen Leihwagen wie eine Visitenkarte durch die Region gereicht. Die einwandfreie Qualität des Lackierens ist dabei selbstverständlich. • Diese Betriebe haben gut ausgebildete, meist langjährige und – ganz offenbar – motivierte Mitarbeiter. Kaum ein Betrieb, wo man beim Weg durch die Werkstätten nicht vom Lehrling bis zum Meister freundlich gegrüßt wird. Allen Betrieben gleich ist auch das Interesse für neue und andere Meinungen. Der Betreuer der Lackfirma ist längst kein reiner Lackverkäufer mehr, vielmehr ist er Berater und bringt Ideen, Trends und Verbesserungsmöglichkeiten. „Wie machen es denn die anderen?“, muss die Einstellung des Unternehmers sein. „Das haben wir immer schon so gemacht“, führt dabei definitiv nicht zum Erfolg. Dass der Eigentümer und Chef meist ausgebildeter Lackierermeister ist und selbst hart an der Front kämpft, ist ein sehr wesentlicher Faktor. Oft gehören zusätzliche Standbeine wie etwa Industrie, Lkw, Bus oder Landmaschinen zum Portfolio. Alle diese Unternehmen haben ihre Kosten, ihr Prozesse, aber auch Marketing und Kundenbeziehung im Griff. Von nix kommt bekanntlich nix. • Eine weitere Gemeinsamkeit der erfolgreichen Betriebe ist der Kundenstamm. Der Kundenmix ist meist

Gerald Weiss, Leiter Sonderprojekte: „Momentan ist die Konzentration auf den treuen Privatkunden noch richtig.“

ausgewogen und umfasst Privat, Flotten und teilweise auch Werkstätten und Industrie. Der Fokus liegt verstärkt am Privatkunden, also jenen Autofahrern, die gerne kommen, aus Gründen der persönlichen Betreuung und der Qualität. Jene Betriebe, die sich auf Flotten spezialisiert haben, findet man unter den Vorzeigebetrieben eher selten. Denn hier geht es mittlerweile sehr intensiv um den Preis. Und am Preiskampf um die Auslastung beteiligen sich in der Regel jene Werkstätten, denen die Auslastung aktuell fehlt. • Tatsächlich ziehen sich die erfolgreichen Unternehmen eher aus dem Flotten- und Fuhrparkgeschäft zurück. Zum Thema Kooperationsverträge mit Versicherungen lauten die Antworten: „Nicht, wenn ich es vermeiden kann.“ – „Nur wenn es in vernünftigem Rahmen ist.“ – „Damit haben wir wieder aufgehört.“ Möglich ist das nur, wenn die Auslastung, die Margen und das Gesamtergebnis im Betrieb stimmen. Und möglich ist es deshalb, weil diese Betriebe schon rechtzeitig die Weichen in die richtige Richtung gestellt haben. • In welche Richtung die Weichen für die Zukunft gestellt werden müssen, ist nur sehr schwierig zu beantworten. Momentan ist die Konzentration auf den Privatkunden vernünftig. Fakt ist aber auch, dass der Privatkundenanteil rückläufig ist, Leasing- und Flottenautos im Aufwind sind, auch die Schadenssteuerung wird massiv zunehmen. Immer weniger Autofahrer dürfen zukünftig selbst entscheiden, wo sie ihr Auto reparieren lassen. • Einer Studie von Frost & Sullivan zufolge wird sich das Geschäft komplett verändern. Die Studienautoren gehen davon aus, dass die Kfz-Versicherung für autonom fahrende Fahrzeuge von den Automobilherstellern bezahlt werden wird, nicht mehr vom Fahrzeughalter. Abgesehen davon, dass die Unfallhäufigkeit mit autonomen Fahrzeugen drastisch zurückgehen wird, ist auch klar, in welche „Werkstätte“ der Automobilhersteller seine eigenen Fahrzeuge steuern wird.

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LACK EXTRA

Vorsicht Unfallgefahr! Der im April 2015 in Kraft getretene Erlass zur Altfahrzeugeverordnung sollte den illegalen Export von Altfahrzeugen eindämmen. Das ist bisher nicht geschehen: Stattdessen stehen die Kfz-Betriebe vor neuen bürokratischen Hürden. Von Philipp Hayder

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und 250.000 Fahrzeuge wurden 2014 in Österreich vom Verkehr abgemeldet. Bei den heimischen Shreddern kamen davon nur 60.000 an – ein neuer Negativrekord, der jedoch dem langjährigen Trend entsprach. Um endlich gegenzusteuern, hatte ein Autoverwerter ein Musterverfahren angestrengt, das mit einer Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofs endete und in weiterer Folge zur Novellierung der Altfahrzeugeverordnung führte. Seither steht fest, wann ein havariertes Auto „noch“ ein Fahrzeug oder „schon“ Abfall ist.

Hilfreiches „Pfeffer-Tool“ Zum neuen Betriebsalltag gehört vor allem die Feststellung der Abfalleigenschaft. Dazu sind Kfz- und Karosseriemeister, §-57a-Prüfstellen sowie Kfz-Sachverständige berechtigt. Für ihre „abfallrechtliche Kostenberechnung“ können sie die günstigsten (inländischen) Reparaturkosten in inländischen Werkstätten heranziehen, also beispielsweise die Stundensätze für Regiearbeiten oder die Preise von Nachbauund Gebrauchtteilen. Außerdem geht es ausschließlich darum, einen zulassungsfähigen Zustand herzustellen – ein wichtiger Unterschied zur Kalkulation eines Versicherungsschadens. Die praktische Durchführung dieser Berechnung ist einfacher, als man annehmen könnte. Zu verdanken ist dies dem Gerichtssachverständigen und Software-Entwickler Dr. Wolfgang Pfeffer, der seinen „Autopreisspiegel“ um ein Modul zur Abfallprüfung erweitert hat. „Wir haben eine praktikable und gut nachvollziehbare neue Berechnungsformel gefunden“, freut sich Pfeffer, dessen Berechnungshilfe sogar im offiziellen Erlass erwähnt wird.

Drastische Einschränkungen „Übersteigen die durchschnittlichen Wiederherstellungs- und Reparaturkosten in Österreich, die für die Herstellung eines zulassungsfähigen Zustandes aufzuwenden sind, den Zeitwert des Fahrzeuges in unverhältnismäßig hohem Ausmaß, liegt Abfall vor“, heißt es wörtlich im Erlass. Aufgrund der üblicherweise vorhandenen Flüssigkeiten und Betriebsstoffe handelt es sich bei einem havarierten Auto sogar um „gefährlichen Abfall“. Dieser darf nur von inländischen Unternehmen mit entsprechender Berechtigung erworben und keinesfalls exportiert werden – was, so die Hoffnung vieler Branchenteilnehmer, den von den Versicherungen mittels virtueller „Restwertbörsen“ forcierten Wertschöpfungsabfluss nach Osteuropa reduzieren wird. Andererseits unterliegt gefährlicher Abfall auch im Inland drastischen Einschränkungen, was sich auf die alltägliche Arbeit in den Reparaturbetrieben auswirkt.

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Vorschriften für Lagerung Dr. Wolfgang Pfeffer erleichtert mit seinem „Autopreisspiegel“ (siehe Screenshot) die Abfallprüfung

Auch nach Feststellung der Abfalleigenschaft dürfen Reparaturbetriebe ohne Behandlererlaubnis havarierte Fahrzeuge übernehmen. „Allerdings müssen sie sicherstellen, dass die Wracks relativ rasch an berechtigte Behandler weitergeleitet werden“, erläutert Fachjurist Mag. Karl-Heinz Wegrath. Bei der Lagerung reiche eine bloße Überdachung nicht aus, gelte es doch beispielsweise auch, das Versickern von Flüs-

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sigkeiten zu vermeiden. „Liegt eine Behandlererlaubnis vor, sind Altfahrzeuge spätestens am Ende des zweiten auf die Rücknahme folgenden Kalenderjahres einer Shredder-Anlage zuzuführen“, so Wegrath weiter. Auch das „Ausweiden“ von Altfahrzeugen, um daraus Ersatzteile zu entnehmen, sei nur mehr mit einer Genehmigung gemäß Abfallwirtschaftsgesetz (AWG) möglich.

Werkstätten in der Haftung Für den rechtskonformen Umgang mit Altfahrzeugen haften deren Halter. Wie steht es also um Versicherungsschäden, bei denen die Kfz-Betriebe ja weder Käufer noch Verkäufer sind? „Der Kunde ist über die gesetzlichen Bestimmungen beziehungsweise die korrekte Vorgangsweise für einen Verkauf an einen gewerblichen Sammler oder Verwerter aufzuklären“, informiert Wegrath. Geschehe dies nicht, würden Ansprüche aufgrund der Beratungshaftung drohen: „Der Kunde könnte zum Beispiel Strafen zurückfordern.“

Beweislastumkehr ab 2016 Stichwort Strafen: Mit 850 bis 41.200 Euro sieht das Abfallwirtschaftsgesetz hohe Pönalen für den widerrechtlichen Umgang mit Altfahrzeugen vor. Schon jetzt ist von verstärkten Kontrollen der Behörden zu hören. Signifikant zunehmen werde der Druck ab dem 1. Jänner 2016, wenn die Beweislastumkehr beim Export nicht mehr verkehrstüchtiger Fahrzeuge in

Mag. Karl-Heinz Wegrath kennt die juristischen Details der neuen Regeln

Mag. Christoph Wychera erwartet steigenden Druck der Behörden

Kraft trete, erwartet Mag. Christoph Wychera, stellvertretender Geschäftsführer im Bundesgremium des Fahrzeughandels: „Ab diesem Zeitpunkt muss in jedem Einzelfall nachgewiesen werden, dass es sich nicht um gefährlichen Abfall handelt.“ Die Shredder hoffen, dass spätestens mit Inkrafttreten der Beweislastumkehr die Fahrzeugverwertungen in Österreich wieder zunehmen werden. Bisher habe die Novelle der Altfahrzeugeverordnung nämlich nicht die gewünschte Wirkung erbracht, sagt Branchensprecher Ing. Walter Kletzmayr: „Sowohl der August, sowieso ein traditionell schwacher Monat, als auch der September waren im Vergleich zum Vorjahr von einem nochmaligen starken Rückgang gezeichnet.“ Die neuen Vorschriften treffen bislang also vor allem jene, die selbst unter den Wrackexporten (Stichwort Restwertbörse) zu leiden hatten – die heimischen Reparaturbetriebe. •


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Meinung

Ihre

ist

Wrackexporte: Was tun, um sie einzuschränken? Wracks unter Quarantäne stellen

Gewisse Parameter vorgeben

„Meiner Meinung müsste die Politik einschreiten“, meint Wilfried Mennel, Landesinnungsmeister-Stv. der Fahrzeugtechnik. „So könnte die Polizei nach einem Unfall bei Flüssigkeitsaustritt die Kennzeichen einziehen. Erst nach Nachweis einer fachgerechten Instandsetzung könnte das Kennzeichen wieder zugeteilt werden. Dies wäre eine Maßnahme gegen Schwarzarbeit und Hinterhofwerkstätten. Eine zweite Möglichkeit wäre, Wracks 3 bis 6 Monate in Österreich unter Quarantäne zu stellen. Damit müssten Händler, die diese Autos zumeist im Ausland anbieten, die Ware zwischenfinanzieren, was das Geschäft für viele uninteressant macht. Ein weiteres Problem ist auch die 50- bis 70-Prozentgrenze in der Kaskoversicherung.“

„Es ist ein Thema, das vom Agieren der Versicherungen dominiert wird“, glaubt Josef Nussbaumer, Landesgremialobmann des Fahrzeughandels. Hintergrund sei, dass sich die Versicherungen etwas ersparen wollten. „Dass dies auf Kosten der Konsumenten und Versicherungsnehmer einerseits und der Kfz-Wirtschaft in Österreich andererseits geht, ist bekanntlich nicht neu. „Wenn die Versicherungen weiterhin den Weg der Gewinnmaximierung gehen wollen, werden wir sie daran nicht hindern können. Es sei denn, es werden gesetzliche Rahmenbedingungen geschaffen, gewisse Parameter vorgegeben, die sie einhalten müssen. Der Gesetzgeber sollte nicht unterschätzen, wie wichtig die Wertschöpfung unserer Branche ist!“

Typenschein ungültig machen „Es gibt zwar gesetzliche Rahmenbedingungen, dennoch werden diese leider immer wieder umgangen“, sagt Elmar Schmarl, Landesinnungsmeister-Stv. der Fahrzeugtechnik. Für Wracks würden teilweise horrende Summen bezahlt, bei einem Export könnten sich die Käufer aber die NoVA rückerstatten lassen. Teilweise würden die Fahrzeuge wieder nach Österreich reimportiert, weil sie ja eine österreichische Zulassung besäßen, die NoVA aber gehe dem Staat verloren. „Hier müsste, etwa durch Ungültigmachen des Typenscheins eingegriffen werden“, so Schmarl. „Unser Ziel ist, auch mit Versicherungen Gespräche zu führen, letztendlich muss der gemeinsame Kunde, der alles bezahlt, auch entsprechend bedient werden.“

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Profit steht im Vordergrund „Wichtig wäre es, in Zusammenhang mit Wrackexporten in erster Linie die Händler zu sensibilisieren, sodass diese die Fahrzeuge nicht mehr an Exporteure weitergeben“, ist sich Walter Aichwalder, Landesinnungsmeister der Fahrzeugtechnik, sicher. Es sei auch wichtig, mit den Versicherungen zu reden. „Meiner Meinung nach sollte die Wrackbörse aufgelöst werden, diese ist hauptsächlich aus rein wirtschaftlichen Interessen der Versicherungen entstanden. Der Profit steht dabei im Vordergrund.“ Damit entstünden sowohl heimischen Betrieben als auch Kunden Nachteile. „Es ist schade, dass uns durch den Wrackexport eine Menge Aufträge verloren geht, eine Lösung wäre also nur in Verbindung mit den Versicherungen zu erzielen.“

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uns

wichtig!

Wrackexporte boomen nach wie vor. Eine zahnlose Gesetzeslage öffnet Missbrauch Tür und Tor. Heimische Reparaturbetriebe bleiben auf der Strecke: Mit den Wracks wird auch jede Menge Wertschöpfung exportiert. Von Dieter Scheuch

Leistbare Reparaturen anbieten „Ich hoffe, dass sich durch das novellierte Abfallgesetz etwas ändern wird. Dennoch fürchte ich, dass das Problem mit den Wrackexporten nur schwer in den Griff zu bekommen ist. Nicht zuletzt auch deshalb, weil technisch aufwändige Reparaturen bei modernen Fahrzeugen samt aller Zusatzausstattungen sehr teuer sind“, sagt Ferdinand Jandl, Landesinnungsmeister-Stv. des Fachverbandes Fahrzeugtechnik. „Wir müssen wieder mehr leistbare Reparaturen anbieten können statt alles gleich zu erneuern.“ Es sei auch nach Absprache möglich, Reparaturen mit Gebrauchtteilen zu machen. „Wichtig ist es, möglichst viele Aufträge in heimischen Betrieben durchzuführen, was die Wertschöpfung erhöht und Arbeitsplätze erhält.“

Gesetz anpassen

Jede Arbeitsstunde ist wertvoll

„Am einfachsten wäre es, Wrackexporte generell zu verbieten, dies lässt sich aber leider nicht umsetzen“, glaubt Erik Paul Papinski, Bundesinnungsmeister der Karosseriebetriebe. Es gehe vor allem um jüngere, gut ausgestattete Fahrzeuge bis zu 5 Jahren, die aufgrund eines wirtschaftlichen Totalschadens in die Wrackbörse kämen. „Diesbezüglich müsste man das Gesetz anpassen, damit man diese Autos auch wirtschaftlich reparieren kann. Dies könnte mit einem Downgrading des Fahrzeugs erreicht werden, in dessen Rahmen unter Wahrung eines gesetzlich vorgeschriebenen lückenlosen Nachweises und der Verkehrssicherheit verzichtbare, zusätzliche Extras – wie etwa das Kurvenlicht – nicht mehr repariert werden.“

„Letztendlich entgeht unseren Betrieben sehr viel Wertschöpfung, weil durch die Wrackexporte eine Menge Geld ins Ausland fließt“, ist Komm.-Rat Josef Harb, Landesinnungsmeister des Fachverbandes Fahrzeugtechnik, überzeugt. Es habe schon Vorschläge gegeben, die Reparaturmöglichkeit auf 120 Prozent des Zeitwertes zu heben, „dies würde uns auch Reparaturen wesentlich erleichtern.“ Jeder zusätzliche Auftrag und jede zusätzlich verkaufte Arbeitsstunde seien in Zeiten wie diesen enorm wichtig, weil es der Branche nicht so gut gehe. Auch die freien Werkstätten in der Steiermark hätten mittlerweile Probleme. „Die durch die Abwrackprämie im Jahr 2009 aus dem Verkehr gezogenen Fahrzeuge fehlen nun.“

Wertschöpfung schwindet „Ich glaube, dass es bei den österreichischen Versicherungen liegt, wie sie mit den österreichischen Kfz-Betrieben umgehen“, ist Herbert Bleyer, Landesinnungsmeister-Stv. der Fahrzeugtechnik, überzeugt. „Daher habe ich auch den Vorschlag gemacht, brauchbare Havarien im eigenen Betrieb ankaufen zu dürfen. Voraussetzung dafür wäre, dass diese Havarien ordnungsgemäß repariert werden müssen und davor nicht wieder weiter verkauft werden dürfen.“ Leider sei dieser Vorschlag von den Versicherungen abgelehnt worden. Früher habe das viel besser funktioniert, „denn wir konnten Havarien günstig ankaufen, haben sie selbst repariert und die Fahrzeuge wieder weiterverkauft“. Damit sei die daraus resultierende Wertschöpfung im Land geblieben.

EU ist ein Wirtschaftsraum „Wir leben in der EU und wir haben einen gemeinsamen Wirtschaftsraum“, sagt Dr. Erik Eybl, Leiter der Schadenabteilung der Generali Versicherung. Es hänge also auch vom Geschick der Betriebe ab, diesen Wirtschaftsraum entsprechend zu nutzen. Die Wrackexporte seien durch das Abfallwirtschaftsgesetz geregelt. „Ich bin in diesem Zusammenhang immer völlig unaufgeregt, weil es nicht Aufgabe der Versicherung ist, Wertschöpfung zu garantieren. Wir leisten Schadenersatz und erbringen das, was wir aufgrund unserer Verträge zu erbringen haben.“ Das Generieren von Wertschöpfung obliege den Betrieben, deren Kammern und deren Standesvertretung. „Ich bin der Meinung, dass Wertschöpfung, die in Europa geschaffen wird, etwas Positives ist.“

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Beratung, Betreuung und Optimismus Den Herausforderungen der Karosseriebetriebe begegnen die Lackhersteller mit verstärkter Betreuung, Beratung und Schulung. Trotz unverändert rückläufigen Marktes zeigen sich die meisten Vertreter zufrieden.

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ie schätzen Sie das Jahr 2015 bisher sowie den weiteren Geschäftsverlauf ein? Was könnte noch Impulse bringen? Lanzerstorfer, Nexa: Ein sehr durchwachsenes Jahr, wobei seit Juni großteils eine bessere Auslastung der Reparaturbetriebe zu verzeichnen ist. Hier wird sich gegen Ende des laufenden Jahres nicht mehr viel ändern. Impulse könnte ein überraschender Wintereinbruch oder ein strenger Winter bringen. Kapeller, Akzo Nobel: Wir sind mit dem aktuellen Geschäftsverlauf für Akzo Nobel sehr zufrieden – trotz schlechter Wirtschaftslage! Denn wir konnten mit internen Maßnahmen den Marktbedingungen erfolgreich entgegenwirken. Dazu gehört eine neu strukturierte und aufgestockte Vertriebsorganisation, mit der wir effizienter und flexibler auf dem Markt und für unsere Kunden agieren können. Besonders freuen wir uns, dass wir durch das motivierte Team in einem rückläufigen Markt beachtliche Marktanteile dazugewinnen können. Weitere Investitionen haben wir in einen kundenorientierteren After Sales Service geleitet. Wir erwarten, dass sich dies als Kundenbindungsmaßnahme für unser zukünftiges Geschäft positiv bemerkbar machen wird. Mayer, Spies Hecker: Das Jahr 2015 war bisher für Spies Hecker ein sehr erfolgreiches, da wir viele Neukunden gewinnen konnten. Nachdem sich die Automobilbranche europaweit erholt hat und nun auch in Österreich bei den Pkw-Neuzulassungen zuletzt ein deutliches Plus da ist, sollte sich dies auch auf Karosserie und Lack positiv auswirken. Steinwender, Glasurit: Bisher sind wir mit dem Geschäftsverlauf sehr zufrieden, da der Umsatz trotz der schwierigen Marktverhältnisse auf Vorjahresniveau

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Franz Mayer, Spies Hecker (Axalta)

Klaus Steinwender, Glasurit (BASF)

liegt. Neue Impulse werden unsere neuen Produkte bringen: Glasurit hat eine neue Generation an VOCKlarlacken entwickelt, die im Vergleich zu den aktuellen Klarlacken auf dem Markt besonders gute Eigenschaften aufweisen, was das Trocknungsverhalten sowie die Verarbeitung betrifft. Lobert, Lechler: Lechler hat in Österreich noch viel Arbeit vor sich, um den Betrieben in allen Bundesländern die Vorzüge unserer Produkte im Zusammenspiel mit starken Handelspartnern anbieten zu können. Wir wachsen daher kontinuierlich, wenngleich die allgemeine Marktentwicklung heuer und in den kommenden Jahren weiterhin leicht negativ sein wird. Kelemen, Standox: Das Jahr verlief bisher für Standox gut, insgesamt können wir zufrieden sein. In einzelnen Regionen konnten wir überdurchschnittlich Marktanteil gewinnen, österreichweit unsere stabilen Kundenbeziehungen weiter festigen. Wenn die europäische und nationale Wirtschaft sich erholen, profitiert naturgemäß auch die Automobilbranche. Dies könnte ein Impuls sein. Weismann, Cromax: Grundsätzlich war das Jahr 2015 besser als erwartet. Wir können schöne Zuwächse verzeichnen. Grohmann, R-M: Im Nutzfahrzeug-Bereich hatten wir ein sehr gutes Jahr. Im Pkw-Bereich war es schwieriger, da es bereits das zweite Jahr ohne richtigen Winter ist. Es ist uns aber dennoch gelungen, unseren Umsatz zu steigern. Wir konnten neue Kunden gewinnen, die u. a. von unseren neuen R-M-Klarlacken überzeugt sind. Von welchen Neuheiten bei Produkten, Prozessen, Dienstleistungen bzw. beim Marketing können Ihre Kunden in naher Zukunft profitieren? Steinwender, Glasurit: Neben den bereits angesprochenen Klarlacken können unsere Kunden auch von unserem neuen Service 5S profitieren, das mehr Effizienz am Arbeitsplatz verspricht. Werkstätten kommen oft vor lauter Arbeit nicht dazu, Ordnung zu halten. Die Folge: Mit Suchen, Warten und auf unnötigen Wegen werden kostbare Arbeitszeit und Ressourcen verschwendet. Wie diese Situation im Betrieb nachhaltig verbessert werden kann, erlebt das ganze Werkstatt-Team mit Glasurit 5S. Mayer, Spies Hecker: Spies Hecker hat einen völlig neuen Klarlack auf einer neuen Bindemittel-Technologie entwickelt. Damit verkürzen sich die Prozesszeiten, und die Effizienz im Lackierbetrieb erhöht sich deutlich. Auch der neue HS Vario Grundierfüller,

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welcher auf allen metallischen Untergründen haftet und durch Zugabe eines Additivs auch auf allen Kunststoffen verwendet werden kann, hilft auf schnellem Wege, hochwertige Lackierergebnisse zu erzielen. Grohmann, R-M: In diesem Jahr gehen wir mit einer neuen Generation Klarlacke in den Markt – mit der Einführung der ersten Produkte haben wir bereits begonnen, weitere folgen. Damit wird den Werkstätten ein noch effizienteres Arbeiten ermöglicht durch vielfältige Anwendungsmöglichkeiten, kürzere Prozesszeiten und geringere Energiekosten. Weismann, Cromax: Mit unserem neuen silikonfreien WestColor UBS-Hohlraumschutz haben wir ein Marketingkonzept für unsere Kunden erarbeitet. Viele Kunden setzen dies mittlerweile um und haben damit sehr gute Erfolge. Durch das fast nebelfreie Applizieren mit dem kostengünstigen Drucksprühgerät erspart man sich viel Zeit und Material, ein Abkleben des Fahrzeuges wird damit hinfällig. Kelemen, Standox: Aktuell sind wir mit dem Xtreme Klarlack der Anbieter, der eine innovative und wirtschaftliche Lacktechnologie verbunden mit Top-Ergebnissen bietet. In diesem Bereich liegt sicher auch die Zukunft, denn Energieeffizienz bei besten Ergebnissen ist die optimale Kombination. Eine nachhaltige Berufsbegleitung speziell für Lehrlinge und Coloristen bildet weiterhin den Schwerpunkt im Standox Aus-

Werner Lanzerstorfer, Nexa Autocolor/PPG

Daniel Kapeller, Sikkens (Akzo Nobel)

und Weiterbildungsprogramm. Im „Standox Color College“ oder für „den zertifizierten Standox Lackier Lehrling“ verfolgen wir gemeinsam mit dem Unternehmer den Werdegang seines Mitarbeiters zu einem wertvollen Mitspieler in seinem Team. Lobert, Lechler: Nach der Einführung der effizienten Füllerreihe Macrofan Autolevel sowie der innovativen Klarlacke Macrofan AirTech und Macrofan Power erweitern wir nunmehr die verfahrenstechnischen Möglichkeiten für unser Basislacksystem, das wir jetzt als Hydrofan HE (High Efficiency) anbieten: Durch einen neuen Einstellzusatz kann das schon immer trocknungsschnelle und verarbeitungsfreundliche Produkt alternativ in einem hocheffizienten Prozess mit nur zwei Spritzgängen ohne Zwischenablüftzeit fertiglackiert werden. Kapeller, Akzo Nobel: Der Digitale Farbfindungsprozess steht bei Akzo Nobel ganz klar im Fokus. Dank stetiger Aktualisierungen und Innovationen gewinnen unsere Kunden einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Unser Farbtonmesssystem Automatchic 3 erkennt den Farbton präzise und setzt ihn sofort in eine genaue Mischrezeptur um. Neben dem Zugriff auf die AkzoNobel-Datenbank– rund 150.000 Farbtöne und Varianten – kann der Lackierer unter anderem auch seine eigene Datenbank aufbauen. Lanzerstorfer, Nexa: Express in die Zukunft – unter


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Jan Kelemen, Standox (Axalta)

diesem Motto haben wir ein Paket mit neuem Klarlack und Füllersystem kreiert, das den Kunden erlaubt, die Trocknungszeiten zu verringern, und hilft, die Energiekosten zu senken. Die Schere zwischen Kostendruck sowie hohen Qualitätsanforderungen bei immer komplexeren Reparaturen geht weiter auseinander. Wie können Sie Ihren Kunden bei dieser Herausforderung helfen? Grohmann, R-M: Zunächst einmal mit unseren qualitativ hochwertigen Produkten. Wichtig ist natürlich hier die richtige Anwendung, um Zeit und Material zu sparen. Unser technischer Außendienst unterstützt unsere Kunden genau darin. Auch ein Blick auf die Prozesse kann helfen, Kosten zu sparen und Abläufe zu verbessern. Unser Betriebsberater bespricht dann mit dem Kunden die weiteren Schritte. Kapeller, Akzo Nobel: Aus guter Erfahrung setzen wir nach wie vor auf ein Schulungsprogramm, das wir Jahr für Jahr an die Marktbedingungen anpassen. So geben wir unseren Kunden immer den Vorteil, bei Qualität und Leistung das Beste für sich und den Betrieb herauszuholen. Das gilt sowohl für technische als auch für kaufmännische Schulungen von Acoat Selected, unserer Premium-Partnerschaft. Wir verfolgen gemeinsam mit dem Kunden ein strategisches Konzept, eine Art „Fitnessprogramm“. Das Ziel ist, unsere Partnerbetriebe bei ihrer Entwicklung zur Leistungsspitze von Qualität, Effizienz und Auslastung zu unterstützen. Hinzu kommt, wie schon angesprochen, die Stärkung des After Sales Service. Lobert, Lechler: Lechler bietet mit dem Bodyshop Efficiency Programm seinen Kunden einen Leitfaden an, mit dem in Abhängigkeit von der vom Kunden gewünschten Qualität und dem vorliegenden Schadensfall der jeweils effizienteste Lackaufbau identifiziert wird. In unserem Schulungszentrum führen wir ent-

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Rudolf Weismann, Cromax (Lack & Technik)

Martin Lobert, Lechler

Manfred Grohmann, R-M (BASF)

sprechende Kurse durch, deren Inhalt anschließend – unterstützt durch den technischen Außendienst unserer Handelspartner – in die Betriebspraxis umgesetzt wird. Weismann, Cromax: Mit unseren tollen Produkten im Lack- und Zubehörbereich sowie den dazugehörigen Schulungen werden unsere Kunden diese Herausforderungen gestärkt meistern. Es wird auch immer wichtiger, dass die Betriebe wieder zu Vollanbietern werden und in Bereichen, die sie nicht abdecken können, mit guten Partnerbetrieben wie 5Star-Betrieben zusammenarbeiten. Kelemen, Standox: Einerseits mit unseren innovativen, schnellen Produktsystemen, andererseits mit zukunftsweisenden Color Tools der neuesten digitalen Generation, die punktgenaue und schnelle Farbtonfindung möglich machen. Unser Seminarangebot ist flexibel auf die Anwender abgestimmt, sodass der Lackierer im Optimalfall auch bei komplexen Reparaturen einen reibungslosen Ablauf vollziehen kann. Lanzerstorfer, Nexa: Neue Produkte und die einfache Handhabung der Systeme – das hat sich PPG schon längst auf die Fahnen geheftet. Dadurch nehmen wir die Komplexität aus den Betrieben. Schulung in der Anwendung dieser Systeme im Technikzentrum und begleitet durch unser Technikerteam direkt vor Ort in den Betrieben – so können wir helfen, die Herausforderungen zu meistern. Mayer, Spies Hecker: Hier sehen wir die Zukunft einerseits bei innovativen Produktsystemen, die helfen, die Energiekosten deutlich zu reduzieren und dies unter Beibehaltung des von Spies Hecker gewohnt hohen Qualitätsniveaus. Der neue Spies Hecker HS Speed Klarlack trocknet schon bei Raumtemperatur extrem schnell und optimiert die Energieeffizienz. Andererseits wird in Zukunft das Internet im Mischraum Einzug halten. Damit werden alle modernen Color Tools direkt mit der Spies Hecker Coloristik digital verbunden sein. Der Lackierbetrieb profitiert durch die Aktualität in der Farbtonfindung. Steinwender, Glasurit: Wir sind stets bestrebt, unseren Kunden einfache sowie zeit- und kostensparende Lösungen anzubieten. Dazu zählen nicht nur unsere Produkte, die permanent weiterentwickelt werden, sondern auch die Prozessoptimierung. Das fängt bei der Farbtonfindung an, die wir mit unseren Systemen so einfach wie möglich gestaltet haben. Zudem erhalten unsere Kunden Unterstützung durch unsere Techniker vor Ort. Schulungen in den Bereichen Technik, Prozessoptimierung und Energieeffizienz runden unser Angebot ab. • (RED)

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Das Autohaus Dallamassl punktet auch als Lack- und Karosseriespezialist

Immer mehr Kfz-Betriebe setzten auf EurotaxRepairEstimate2. Auch im Autohaus Dallamassl will man auf das Kalkulationsprogramm nicht mehr verzichten.

Per Klick im Blick D

er niederösterreichische BMW-Händler Dallamassl vermarktet nicht nur rund 200 Fahrzeuge pro Jahr, sondern verfügt seit zweieinhalb Jahren auch über ein Lack- und Karosseriezentrum auf dem neuesten Stand der Technik. Bei der Schadenkalkulation vertraut Geschäftsführer Ing. Roland Dallamassl bereits seit 2006 auf EurotaxRepairEstimate2. Das Programm sei benutzerfreundlich, schnell und online wie offline verwendbar, was zum Beispiel die Kalkulation per Tablet erleichtere. Zudem lobt Dallamassl die jüngsten Programmerweiterungen, darunter noch realistischere Grafiken sowie ein auf wenige Klicks verkürzter Kalkulationsprozess: „Verbessert hat sich auch die Abdeckung bei Kleinteilen und die Geschwindigkeit der Modellerfassung.“ Sehr hilfreich sei zudem die farbliche Unterscheidung der Materialbeschaffung von Ersatzteilen. „Man sieht auf den ersten Blick, welcher Teil aus welchem Stoff besteht und worauf bei der Reparatur zu achten ist.“

Laufende Verbesserungen Eurotax ist stolz darauf, bei den 30 wichtigsten Modellreihen, die gemeinsam mehr als 50 Prozent des Pkw-Bestands ausmachen, die beste Datenabdeckung aller Kalkulationsanbieter vorweisen zu können. Für 2016 kündigt Sales Director Martin Novak weitere Verbesserungen an: „Im Kern unserer Bemühungen steht natürlich, unseren Kunden die bestmögliche Datenqualität für ihre Kalkulationen zu geben.“ Parallel seien funktionelle Erweiterungen geplant: So werde die Fahrzeugidentifizierung mittels VIN zukünftig nicht nur für Bewertungen mittels EurotaxAutowert4, sondern auch für die Schadenkalkulation zur Verfügung stehen. • (HAY)

Ing. Roland Dallamassl ist mit EurotaxRepairEstimate2 höchst zufrieden

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Immer weniger Autofahrer entscheiden selbst, wo ihr Auto repariert wird

Schaden? Bitte zu mir steuern! Die Lackhersteller arbeiten an ihren Partnernetzwerken, um in weiterer Folge als großflächiger Partner der Flottenbetreiber aufzutreten. Bleibt nur die Frage, ob diese Entwicklung zu mehr oder weniger Schadenssteuerung führt. Von Gerald Weiss

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Leasingfirmen und Flottenbetreiber suchen laufend nach Einsparungsmöglichkeiten

ie österreichischen Kfz-Versicherungen sprechen sich ganz klar gegen Schadenssteuerung aus. Das hätte in Österreich keine Tradition, so die öffentliche Meldung. Ist also alles in Ordnung für die heimischen Karosseriebetriebe? Mitnichten. Die Schadenssteuerung kommt auch zu uns, und in Wahrheit ist sie schon Realität. Die Versicherungen sind tatsächlich zurückhaltend, bei den Leasingfirmen sind Kooperationen mit entsprechenden Rabatten jedoch schon längst umgesetzt. Und mit jeder Vertragsverlängerung werden die Forderungen höher. Einige Lackierbetriebe haben mittlerweile langjährige Partnerschaften auslaufen lassen, weil sie nicht mehr bereit waren, weitere preisliche Zugeständnisse zu machen. Eine vorbildhafte Entscheidung, die sich freilich nur wenige Betriebe wirklich leisten können.

Die Flotten, die entscheiden „Die Lackierbetriebe haben es immer weniger mit Eigentum zu tun. Der Autofahrer entscheidet nicht mehr selbst, wo er seinen Schaden reparieren lässt“, erklärt Kai Gräper von Akzo Nobel. Es entscheidet der eigentliche Besitzer des Fahr-

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zeuges, also der Fuhrparkbetreiber bzw. die Leasingfirma. Damit ist sowohl die persönliche Präferenz für einen Betrieb wie auch der emotionale Zugang zum Auto nicht mehr gegeben.“

Partnernetzwerke ohne Preiskomponente Die Lackfirmen reagieren grundsätzlich richtig, indem sie ihre Partner zu einem Netzwerk zusammenfassen und gegenüber den Leasingfirmen mit einheitlichen Standards auftreten. Hier geht es momentan um Qualität und Prozesse. „Jene Institutionen, die Schäden zu unseren Betrieben bringen, wollen Standards für einheitliche Qualität und für einheitliche Prozesse in der Abwicklung“, erklärt Gräper Die grundsätzliche Motivation, die eigenen Kunden, also die Lackierbetriebe, zu stärken, ist logisch und vernünftig. Dennoch ist es eine Art der Schadenssteuerung und es besteht die Gefahr, dass es auch hier irgendwann um Rabatte und Preise geht. Denn wenn die Qualitätsnetze flächendeckend sind, wird es wieder um den günstigeren Preis gehen.

Schadenssteuerung geht vom Kunden aus Doch auch beim Privatkunden wird die Schadenssteuerung kommen, und zwar auf Druck des Versicherungsnehmers selbst. Die Kunden wollen in erster Linie eine günstige Versicherungspolizze. Die Abwicklung des Schadens ist zu diesem Zeitpunkt unwichtig. Die Versicherungen können die günstigen Prämien natürlich nur mit weiteren Einsparungen beim Schaden realisieren. Ein Beispiel dazu ist die Huk-Coburg, führender KfzVersicherer in Deutschland. Dort erhält der Kunde 20 Prozent Rabatt auf die Versicherungspolizze, wenn er Werkstattverträgen zustimmt. „Etwa die Hälfte der Huk-Coburg-Verträge verfügt über solche Werkstattverträge“, berichtet Ralf Peters, SchadenssteuerungExperte bei Akzo Nobel. Durch die zunehmende Zahl und Bedeutung an Internetvergleichsplattformen wird der Preis bei der Versicherung zukünftig noch wichtiger werden. Die Versicherungen werden es bei der Reparatur einsparen. Mit Sicherheit. •

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Der ganze Prozess

Zwei Tage in Schloss Glanegg

Mit WAIL hilft Festool den Lackierbetrieben bei der Verbesserung ihrer Abläufe sowie der gesamten Effizienz.

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irtschaftliches Arbeiten im Lackierbetrieb, so die korrekte Bezeichnung für die von Festool durchgeführten WAIL-Seminare. „Wir schauen uns den kompletten Arbeitsablauf im Karosseriebetrieb an, von der Annahme über Vor- und Zerlegarbeiten, Karosserie- und Richtarbeiten, dem Lackieren selbst bis zum Finish und dem Zusammenbau“, erklärt Markus Flatischler, Teamleiter Automotive bei Festool Österreich. Die Besonderheit liegt in der Durchgängigkeit. Um tatsächlich den kompletten Prozess abbilden zu können, werden die Seminare gemeinsam mit Lackherstellern durchgeführt. „Für den Lackierteil haben wir immer nur einen Partner pro Seminar.“ Hier macht die Zusammenarbeit mit den Lack-Profis Sinn, zumal der eigentliche Lackiervorgang ja nicht von Festool-Geräten abgedeckt wird.

Effizientes Arbeiten im Lackierbetrieb

Das WAIL-Seminar von Festool dauert 2 Tage

Die Veranstaltung geht über zwei Tage. „Dadurch haben wir auch ausreichend Zeit für den Austausch der Teilnehmer untereinander“, erklärt Flatischler. Am ersten Tag wird der Ablauf inklusive Lackieren des Werkstücks durchgeführt, am nächsten Tag erfolgen die Finish-Tätigkeiten. Schulungsort ist das Trainingscenter von Festool im Schloss Glanegg bei Salzburg. Die exklusiv mit einem Handelspartner durchgeführten Veranstaltungen sind für die Teilnehmer kostenlos. Anmeldungen erfolgen über den Handelspartner oder auch direkt über Festool. Gearbeitet wird selbstverständlich mit Festool-Geräten, um die Vorteile der durchgängigen Verwendung der Marke zu demonstrieren. „Unsere Geräte und Materialien sind aufeinander abgestimmt, das erhöht die Effizienzsteigerung noch mehr. Damit können wir zeigen, warum wir Systeme und nicht nur Maschinen anbieten“, so Flatischler. Dabei werden die Anwendungszeiten gemessen, mit Zahlen hinterlegt und letztlich die Kostenersparnis für ein Jahr gezeigt. • (GEW)


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Nun auch bei Nexa Autocolor: der schnelle Klarlack Nexa-Produkt-Manager Sebastian Struber mit dem neuen Klarlack

gänzlich ohne Kabine oder Strahler“, berichtet Struber begeistert. Bei bisherigen Füllern war die forcierte Trocknung vorgesehen. „Wir merken bei den Produkten schon einen klaren Trend: schnell raus aus der Kabine.“ Damit werden Energie und somit Kosten gespart. Zudem ist die Kabine nicht blockiert und kann für den nächsten Einsatz verwendet werden. Speziell in Österreich, wo sehr viele Betriebe meist mit einer Kombikabine arbeiten, ist das ein ganz wichtiger Aspekt. Lanzerstorfer fasst zusammen: „Wir wollen dem Betrieb helfen, noch besser und schneller zu arbeiten, mit unseren neuen Produkten können wir erhebliche Einsparungen erzielen.“

Die Speed-Gang gibt Gas Nexa Autocolor verfügt über eine Reihe neuer Produkte, um den Lackierprozess noch einmal zu beschleunigen. Damit erhalten die Kunden die richtigen Lösungen für die täglichen Herausforderungen im Lackierbetrieb.

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Nexa Autocolor: All-in-one-Härter sowie Speed-Füller: einfacher und schneller

ie Basis bildet das neue Kompaktsystem, das als Allin-one-Härter bereits im Frühjahr vorgestellt wurde, mittlerweile gibt es umfangreiche AnwenderErfahrungen. „Etwa 90 Prozent unser Kunden sind bereits umgestiegen“, erklärt Werner Lanzerstorfer, Geschäftsführer von PPG Austria. Der neue Härter ersetzt alle bisherigen Lösungen. Während bislang für jeden Lack und für diverse Trocknungszeiten separate Härter zum Einsatz kamen, gibt es nunmehr den HS+ Härter P210-8815. „Die Trocknungszeit wird nur mehr über die Verdünner geregelt“, erklärt Produktmanager Sebastian Struber. Für die Betriebe werden dadurch die Lagerhaltung und die Vorbereitung einfacher, die Fehleranfälligkeit minimiert. „Die Kunden sparen außerdem bares Geld“, so Lanzerstorfer.

Füller mit mehr Speed Ein weiterer, wichtiger Baustein in der Effizienzsteigerung des Lackierbetriebes ist der gänzlich neue Speed-Füller. „Die neue Füller-Serie trocknet bei Raumtemperatur innerhalb von nur einer Stunde,

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Klarlack für ein schnelles Finale Komplettiert wird die moderne Palette mit dem Speed-Klarlack. „Das Produkt basiert auf dem Polyaspartic-Bindemittel von Bayer, das als Patent in diesen Klarlacken verwendet wird“, so Struber. Der Lack trocknet sehr schnell und ist daher nicht für alle Anwendungen geeignet. Außerdem ist darauf zu achten, dass der Basislack gehärtet werden muss. „Ein Beispiel, wie wichtig die richtige Betreuung und Beratung des Lackpartners sind. Hier sind wir mit 8 Techniker für ganz Österreich sehr gut aufgestellt.“ Den jährlichen Zugewinn von etwa 20 Neukunden schreibt Lanzerstorfer neben den innovativen Produkten daher seinem langjährigen Team zu. „Den Erfolg machen die Menschen aus. Wir haben in Außendienst und Technik keinerlei Fluktuation über viele Jahre und wir betreuen 95 Prozent unserer Kunden über unsere 5 Standorte selbst und nicht über Händler.“ Durch den hohen Anteil von etwa 80 Prozent freier Lackierbetriebe sei man ständig gefordert. „Diese Unternehmen haben andere Anforderungen als Autoimporteure oder Autohäuser“, erklärt Lanzerstorfer. • (GEW)

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„Solche Projekte lassen sich nur gemeinsam mit Leuten realisieren, die über den eigenen Tellerrand hinaus blicken können und die besten technischen Lösungen bei der Umsetzung anbieten“, lobt Tiroch die langjährige Partnerschaft mit Spies Hecker. Sämtliche Spachtel- und Lackierarbeiten wurden im Spies Hecker Training Center in Köln durchgeführt.

Reduziert auf das Wesentliche

Speed Rod Aus einem „Moonshine Runner“ entstand das neue Kunstwerk von Hot-Rod-Profi Knud Tiroch und Lack-Spezialist Spies Hecker.

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uf einer alten Farm in Iowa hat der umtriebige Airbrush-Künstler und Hot-Rod-Spezialist aus Niederösterreich die historische Basis für sein jüngstes Spezialfahrzeug gefunden: die Fragmente eines Ford A-Roadsters, der als sogenannter Moonshine Runner während der amerikanischen Prohibition in den 1920er-Jahren nachts im Schmuggeleinsatz für Whiskey war.

Leidenschaftliche Partnerschaft: Knud Tiroch (r.) und Spies Hecker

„Insgesamt hat unser Spies Hecker Team fast zwei Wochen an der Vorbereitung und Lackierung gearbeitet. Fahrzeuge wie den Speed Rod haben wir hier nicht alle Tage – eine Herausforderung, die uns viel Spaß gemacht hat“, berichtet Jörg Sandner, Projektverantwortlicher bei Spies Hecker. Der Begriff Speed trifft nicht nur auf das Fahrzeug zu, sondern beschreibt auch den Lack: So ist hier beispielsweise der Permasolid Speed Klarlack 8800 zum Einsatz gekommen. Die Karosserie wurde auf ein Minimum reduziert und besitzt nicht eine Schraube zu viel. Doch nicht nur die Optik beeindruckt, auch die Leistung des Speed Rod sucht seinesgleichen: 450 PS haben es gerade mal mit 650 Kilogramm zu tun. • (GEW)


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Lackieren in der großen Nische Christian Huber hat den traditionsreichen Karosseriebetrieb mit konsequenter Entwicklung, kompetenten Mitarbeitern und dem wachsenden Standbein der Industrielackierung ausgebaut. Langjähriger Partner sind dabei die Lacke und das Team von Glasurit.

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BASF-Betriebsberater Robert Seywald und Christian Huber, Chef des gleichnamigen Karosserie- und Lackbetriebes in Pram (OÖ)

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ram ist eine beschauliche Gemeinde und liegt im Innkreis etwa zwischen Ried und Grieskirchen. Umso überraschender, dass sich hier ein Karosserieund Lackierbetrieb präsentiert, der in Österreich seinesgleichen sucht. Seit 90 Jahren gibt es den aus einem klassischen Wagner-Betrieb entstanden Familienbetrieb, der von Christian Huber in vierter Generation geführt wird. Mit einer der ersten Einbrennlackierkabinen in den 1960er-Jahren hat man schon sehr früh das Reparaturgeschäft entdeckt, gleichzeitig hat bereits Christian Hubers Vater durch die Zusammenarbeit mit dem Feuerwehrspezialisten Rosenbauer den Fahrzeugbau und die damit verbundene Industrielackierung forciert.

Pkw- und Industrielackierungen Auf dieser stabilen Basis hat Christian Huber nach der Übernahme des Betriebes 1995 einen weiteren Turbo gezündet und den Mitarbeiterstand mittlerweile auf 32 verdoppelt. Ein wichtiger Schritt war der Bau einer zusätzlichen Halle mit Industrielackierkabine. Hier werden heute beispielsweise jährlich 600 Wassertanks des Rosenbauer Panthers lackiert, individuelle

Alles, was bei Feuerwehrausrüster Rosenbauer nicht in Serienfertigung gemacht wird, macht Christian Huber mit seinem Team (o.). Der Standort ist in den vergangenen Jahren dementsprechend gewachsen (li.).

Rosenbauer-Aufbauten gemacht, aber mittlerweile auch für andere Industrieunternehmen große Aufträge durchgeführt. „Wir sind klein und flexibel genug, um auf diese Aufträge zu reagieren und groß genug, um sie schnell und professionell abzuwickeln“, erklärt Huber. „So können bei uns bis zu 10 Mitarbeiter lackieren.“ Das gibt es nur in wenigen Gewerbebetrieben, die Lackierer wurden dazu alle selbst ausgebildet. „Das gute Betriebsklima ist der Verdienst von uns allen“, gibt sich der zum Manager gewachsene Karosseriebaumeister bescheiden, schließlich ist er es, der die Mannschaft führt, motiviert und zusammenhält.

Schlüsselfaktor Lack Der Lack, als besonders entscheidende Komponente, kommt seit Jahrzehnten von Glasurit. Huber: „Entscheidend ist dabei die Prozesssicherheit, ich muss mich darauf verlassen können, dass die Systeme funktionieren.“ Und dass prompte Hilfestellung erfolgt, wenn es einmal nicht so läuft. „Da ist Unterstützung innerhalb weniger Stunden gegeben“, so Huber. Das beginnt bei der Pkw-Reparaturlackierung und gewinnt bei der Industrielackierung noch an Bedeutung. „Wenn Rosenbauer beispielsweise einen neuen Kunststoff verwendet, ist es entscheidend, auch den richtigen Lack zu verwenden, um später keine Überraschungen und Reklamationen zu erleben.“ Da kommen die Experten von Glasurit zum Einsatz. „Hier hilft es natürlich, dass wir als BASF Rosenbauer in allen Werken europaweit mit Lack beliefern“, so Robert Seywald, der als Berater die BASFKunden im Autolackierbereich österreichweit berät, sowohl in betriebswirtschaftlicher Sicht wie auch bei Ablauf, Marketing und Auslastung. „Wir greifen auf die Erfahrungen aus der Industrie zurück, haben die jeweiligen Experten und wir haben natürlich den Überblick und die Vergleichsmöglichkeiten aller unserer Betriebe. Davon profitieren letztlich alle unsere Kunden“, so Seywald. • (GEW)

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Zwei Verfahren in einem Mit Hydrofan HE Basecoat stellt Lechler die dritte Generation seines Hochleistungs-Lacks vor und ermöglicht zwei verschiedene Auftragsverfahren.

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chon vor der gesetzlichen Einführung von Wasserbasislacken hat Lechler mit Hydrofan ein zukunftsweisendes Produkt auf den Markt gebracht: gebrauchsfertige Basisfarben, einfache Anwendung, schnelles Antrocknen sowie die Kompaktheit. Bei der Einführung von Wasserlacken war Lechler mit Hydrofan H3O Waterrevolution hinsichtlich Gebrauchs- und Kosteneinsparungen ganz vorn mit dabei. Der nun vorgestellte Hydrofan HE (High Efficiency) beginnt bereits das dritte Zeitalter des Produktes und setzt die Trends der vergangenen Jahre um. Nach der konsequenten Weiterentwicklung hat der Lack seine wichtigste Eigenschaft beibehalten: das Vertrauen seiner Anwender.

Hydrofan High Efficiency als dritte Generation des Wasserbasislacks von Lechler

Materialverbrauch und Bearbeitungszeit reduziert Hydrofan HE Basecoat reduziert den Materialverbrauch bis zu 30 Prozent und gleichzeitig die Bearbeitungszeit bis zu 20 Prozent. Die Besonderheit ist allerdings die Tatsache, dass zwei Verfahren in einem Produkt umgesetzt werden können. Denn bei Hydrofan HE Basecoat besteht die Wahlmöglichkeit zwischen zwei Auftragsverfahren: dem Standardverfahren und dem Hochleistungsverfahren. „Es gibt kein perfektes Verfahren für alle Arten von Reparatur, sondern ein perfektes Verfahren für jede einzelne Reparatur“, erklärt Dr. Martin Lobert, Director Sales & Marketing bei Lechler. „Wenn es vom Karosseriebetrieb für nützlich angesehen wird, kann das HE-Auftragsverfahren ,One Step‘ verwendet werden, das aus nur einer Bearbeitungsphase besteht.“ Die dazwischenliegende Antrocknung wird damit übersprungen und die Produktivität deutlich verbessert. • (GEW)

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LACK EXTRA

Eingeschränkt in Platz und Zeit Der traditionsreiche Karosseriebetrieb der Familie Blümel liegt im 21. Bezirk mitten im Wohngebiet. Auf begrenztem Raum wird mit hoher Qualität sehr effizient gearbeitet, seit Kurzem mit Lacken von Sikkens.

Frühjahr für den Wechsel zu Sikkens, einer Marke von Akzo Nobel, entschieden.

Die richtigen Produkte für individuelle Anforderungen „Die Anforderungen an das Material sind für jeden Betrieb unterschiedlich, wir brauchen aufgrund unserer baulichen Gegebenheiten, unserer Strukturen und Abläufe ganz bestimmte Lösungen. Die nun verwendeten Lacke von Sikkens passen perfekt“, so Blümel, der auch dem Berufszweig der Karosseriebautechniker in der Wiener Landesinnung Fahrzeugtechnik vorsteht. Ganz besonders begeistert ist er vom Klarlack 2.0. „Damit bauen wir Autos am selben Tag wieder zusammen.“ Mit nur einer Lackierkabine und begrenzten Platzverhältnissen ist jede Minute Zeitersparnis entscheidend. Die Trocknungszeit macht dann letztlich den Unterschied, ob das Unternehmen Geld verdient oder nicht.

Beratung und Betreuung

Sikkens-Betreuer Markus Pummer, Günter Blümel und Daniel Kapeller, Vertriebsleiter Akzo Nobel

Schätzt das durchgängige SikkensSystem mit Farbtonmessung: Junior-Chef Bernhard Blümel

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ei der Übersiedelung des noch jungen Betriebs in den 1960er-Jahren vom 15. in den 21. Wiener Gemeindebezirk stand das Firmengebäude eher einsam am Stadtrand der heutigen Metropole. Nach Jahrzehnten der Stadterweiterung liegt die Prießnitzgasse heute mitten im Wohngebiet des stark wachsenden Bezirks Floridsdorf. Ein Vorteil für Einzugsgebiet und Kundenpotenzial, aber eine Herausforderung für den Betrieb einer Lackierwerkstatt. Dennoch funktioniert das System: „Weil wir uns genau an die Vorgaben halten und damit keine Beschwerden der Anrainer haben“, erklärt Günter Blümel, der das Unternehmen in der dritten Generation leitet und mit seinen beiden Söhnen bereits die vierte Generation integriert hat. Das bedeutet permanent geschlossene Werkstatttüren und exakte Arbeitszeiten, um 16 Uhr ist ohne Ausnahme Schluss, am Wochenende strikt geschlossen. Ein Auto nach der offiziellen Öffnungszeit noch schnell fertig zu machen, ist nicht möglich. Um dennoch erfolgreich arbeiten zu können, braucht es daher perfekte Abläufe und höchste Effizienz. Eine große Herausforderung für Mensch und Material. Aus diesem Grund hat sich Blümel im

Für Akzo-Nobel-Vertriebsleiter Daniel Kapeller ist der Gewinn der Firma Blümel ein großer Erfolg. „Die Firma Blümel ist seit 70 Jahren als Lackierbetrieb erfolgreich, Herr Blümel ist als Wiener Innungsmeister zudem ein wichtiger Meinungsbildner.“ Gleichzeitig ist das Teil des Wachstums: „Wir konnten heuer schon einige Betriebe dazugewinnen“, so Gebietsleiter Markus Pummer. Grundvoraussetzung ist dafür natürlich das richtige Produkt: „Als größter Lackhersteller der Welt haben wir eine Vielzahl an Varianten.“ Die Herausforderung liegt eher darin, die richtige Lösung für den jeweiligen Betrieb zu finden. Dabei seien die Produkte nur die Basis. Kapeller: „Wir unterscheiden uns durch unsere Beratung und Betreuung sowie die technischen Lösungen für unser Farbtonmesssystem samt moderner Software und weltweit vernetzter Datenbank.“ Die Notwendigkeit für noch effizientere Abläufe kommt von der erfreulich hohen Auslastung, die Blümel zu verzeichnen hat. Blümel führt das auf die persönliche Betreuung der vielen Stammkunden zurück. Klar ist freilich, dass dabei immer die Qualität stimmen muss. • (GEW)

Moderne Lackiertechnik in alten Gemäuern: Auto Blümel in Wien 21

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LACK EXTRA

Professionelle Ausbildung zum Dellendrücker samt Prüfung bei Car-Rep Profiteam Denk

Das Car-Rep Profiteam bildet mit seinen Schulungen Dellendrücker aus und schafft zusätzliches Bewusstsein für das Thema.

Dellendrücken lernen N

ach der Hagel-Saison im Sommer startet bei Car-Rep Denk die Schulungssaison. „Einerseits haben wir selbst nun ausreichend Zeit dafür, andererseits macht die Schulung im Winter Sinn, da im Frühjahr wieder ausreichend Zeit zum TraiEigentümer und Chef nieren besteht“, so Dominik Denk, Eigen- des Car-Rep Profitümer und Chef des Car-Rep Profiteams teams: Dominik Denk Denk. Denn nach dem einwöchigen Kurs, der mit einer Prüfung endet, ist der Mitarbeiter zwar in der Lage, Dellen zu drücken, die Herausforderung eines großen Hagelschadens ist aus Routinegründen aber noch nicht zu bewältigen. „Speziell im Frühjahr gibt es viele Kunden, die bei der kompletten Autoreinigung nach dem Winter auf die eine oder andere Delle aufmerksam werden. Auch der Gebrauchtwagenplatz ist ein perfektes Betätigungsfeld, vor allem weil hier kein Druck eines wartenden Kunden herrscht“, erklärt Denk.

Kurse über Lackfirmen Die Kurse werden zum großen Teil über die Lackfirmen und die Automobilimporteure organisiert. Über die Kooperation mit Lack & Technik in Linz werden auch frei zugängliche Veranstaltungen durchgeführt. Denk: „Idealerweise nehmen die Interessenten mit uns Kontakt auf und wir planen die weitere Durchführung.“ Immer wieder sind Kundendienstberater oder Unternehmer selbst an einer überblicksmäßigen Information interessiert. „Hier können wir auch Teile der Kurse anbieten“, erklärt Denk. Generell ist er an einem stärkeren Bewusstsein beim Thema interessiert: „Der Kundendienstberater muss mit Kunden, Versicherungen und auch dem Hageldrücker über das Thema reden.“ • (GEW)

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LACK EXTRA

Die großen Flächen bei der Lackierung von Bussen stellen massive Herausforderungen an Mensch und Material

Qualität in großer Dimension Höchste Pkw-Qualität auf großen Karosserie-Flächen: Das ist die Herausforderungen der Bus-Lackierung, welche die Firma Buchner in Haag dank Unterstützung von Lack & Technik seit Jahrzehnten perfekt meistert.

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usse von Neoplan, später MAN, sowie Pkws und Nutzfahrzeuge von Ford sind seit Jahrzehnten das Kerngeschäft von Buchner. Das dritte und historisch jüngste Standbein ist seit 1997 die Lackiererei. „Damit haben wir relativ spät begonnen“, so Geschäftsführer und Inhaber Georg Buchner, dafür aber konsequent und in den richtigen Dimensionen. Von Beginn an waren eine Pkw-Kabine und eine eigene Bus-Kabine im Einsatz. Damit sieht sich Buchner heute als Komplettanbieter in allen Kfz-Bereichen, von Auslagerungen hält er wenig. „Wenn ich nicht alles im Haus habe, kürzt der Kunde irgendwann ab und fährt direkt zum Subunternehmer“, so Buchner: „Wenn ich extern lackieren lasse, fehlt mir die Marge und vor allem die Zeit für eine rasche Instandsetzung. Und diese Zeit ist im Bus- und Lkw-Bereich besonders wichtig.“

Pkw-Qualität für den Bus Ebenso wichtig ist die Qualität, die man nur im eigenen Betrieb tatsächlich beeinflussen kann, und die ist bei der Bus-Lackierung auf Pkw-Niveau. Die Flächen sind dabei ungleich größer und verzeihen keine Fehler. Zudem werden nicht nur Reparatur-Lackierungen

Gregor Schörg (Lack & Technik Marketing), Georg Buchner, Rudolf Weismann (Geschäftsführer Lack & Technik, v. l.) durchgeführt, sondern auch die Gestaltungen dem Reisebus-Unternehmen entsprechend umgesetzt. „Lackierte Streifen oder Farbverläufe sind hier die Realität“, beschreibt Buchner die Anforderungen. Basis sind nicht nur die professionelle Infrastruktur, sondern bestens ausgebildete Mitarbeiter sowie das richtige Material. Dafür sorgt seit vielen Jahren die Firma Lack & Technik aus Linz. Buchner lobt die langjährige, konstruktive Zusammenarbeit in allen Bereichen: „Wir schätzen die schnelle Reaktion auf alle relevanten Themen sowie die Technologieführerschaft in vielen Bereichen.“ Lack-&-Technik-Geschäftsführer Rudolf Weisman nennt ein Beispiel: „Für Mehrfarbenlackierungen sind unsere schnell trocknenden Produkte optimal, da in einem Durchgang gearbeitet werden kann.“

Five-Star-Reparaturnetzwerk Jüngster Schritt in der Zusammenarbeit mit Lack & Technik ist die Kooperation mit Five Star, dem Reparaturnetzwerk von Cromax. „Georg Buchner war sofort vom Konzept überzeugt und ist Partner der ersten Stunde“, so Weismann. Dabei ist Five Star grundsätzlich ein Konzept für freie Betriebe. „Es hängt in erster Linie davon ab, ob der Unternehmer wie ein freier Betrieb denkt und der Wert auf die Werkstatt legt. Das ist hier der Fall“, erklärt Weismann. Buchner erläutert seine Motivation: „Wir sehen Five Star als Signalwirkung für private Fremdmarken-Besitzer und für Fuhrparks. Hier können wir als Vollsortimenter punkten.“ Mit Five Star kann sich Buchner stärker positionieren. Weismann: „Five Star garantiert Top-Qualität bei vernünftigen Preisen.“ • (GEW)

Große Fahrzeuge brauchen große Reparaturhallen: Bus-Spezialist Buchner in Haag

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LACK EXTRA

Mehmet Uguz, Lackierer bei Auto Wiesinger in Gänserndorf, vertraut auf die Pistolen von DeVilbiss. Seit Kurzem sind die neuen Modelle SRi Pro Lite im Einsatz.

Bei Auto Wiesinger sind ausschließlich Lackierpistolen von DeVilbiss in Verwendung

Es darf nur eine geben W

ir hatten vorher verschiedene Pistolen-Modelle im Einsatz“, erklärt Norbert Niederleitner, Serviceleiter bei Auto Wiesinger in Gänserndorf. „Seit Mehmet Uguz bei uns als Lackierer im Einsatz ist, haben wir nach und nach auf die Modelle von DeVilbiss umgestellt.“ Vor drei Jahren hat Uguz von einem freien Betrieb zu Auto Wiesinger gewechselt und sorgt seitdem dort für hochqualitative Lackierungen. Das Lackieren hat er schon in der Türkei gelernt, ehe er vor 29 Jahren nach Österreich gekommen ist. DeVilbiss-Pistolen sind schon seit Langem seine Leidenschaft. „Auf den Wunsch von Mehmet haben wir verschiedene Modelle verglichen und sind gerne seinem Wunsch nach DeVilbiss nachgekommen“, erklärt Niederleitner. Das feinere Spritzbild hat Uguz damals überzeugt, heute möchte er nicht mehr tauschen. Die neue SRi Pro Lite ist gegenüber dem Vorgängermodell noch einmal leichter im Gewicht und damit leichter in der Handhabung geworden.

Lackierer und Lehrling Mittlerweile hat der erfahrene Lackierer selber vier Pistolen in Verwendung. „Für Uni-Lacke, für Silber, für dunkle Farben und für Klarlack“, so Uguz. Weitere drei Pistolen wurden für den Lehrling Dennis Tamerler eingesetzt. „Dennis soll sein eigenes, vollwertiges Equipment haben“, war der Wunsch von Uguz. Die Wünsche der Mitarbeiter werden bei Wiesinger gehört. „Es ist sehr wichtig, den Mitarbeiter nicht zu blockieren. Wenn wir die Wünsche erfüllen können, tun

wird das“, so Niederleitner. „In Relation zu Lackierkabine, prüfpflichtigen Räumen und der Installation einer Lackierabteilung sind die Kosten für die Pistolen sehr gering.“

Lacklieferant als Vertrauensperson Thomas Dani, der als Gebietsleiter bei BASF nicht nur den Lack, sondern auch die DeVilbiss-Pistolen liefert, weiß die Einstellung im Hause Wiesinger zu schätzen: „Die Investitionen im Lackierbereich werden in vielen Betrieben vernachlässigt.“ Dani ist in gewisser Weise wie die Schnittstelle zwischen Mitarbeiter und Management. „Die Mitarbeiter kommen oft zu mir mit ihren Wünschen und Ideen, ich bewerte die Situation und mache dann dem Vorgesetzten einen Vorschlag.“ Eine bewährte Methode für Serviceleiter Niederleitner: „Wenn Thomas Dani mit einem ausgearbeiteten Vorschlag kommt, dann weiß ich, dass es notwendig und vernünftig ist“, beschreibt er das langjährige Vertrauensverhältnis zwischen Kunden und Lieferanten.

Lackierer Mehmet Uguz, Serviceleiter Norbert Niederleitner, Lehrling Dennis Tamerler mit BASF-Gebietsleiter und DeVilbissVertriebspartner Thomas Dani

Selber lackieren zur Qualitätssicherung „Wenn man die Qualitätsschiene fahren möchte, fährt kein Weg an der eigenen Lackiererei vorbei“, ist Niederleitner überzeugt. „Nur hier kann ich die Qualität und die Prozesse sicherstellen.“ Die Basis dafür bilden das richtige Material, die richtigen Werkzeuge und die richtigen Mitarbeiter. • (GEW)

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LACK EXTRA

Die Sata-Lackierhaube kann nach Absprache kostenlos getestet werden

Mit Haut und Haaren Die Handhabung mit der Lackierhaube ist vielen Lackierern zu mühsam. Dabei stellt Lackieren ohne Schutz eine große Gesundheitsgefährdung dar, weiß man bei Sata.

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Sata bietet nicht nur die richtigen Produkte, sondern auch die entsprechende Beratung

er Gesundheitsschutz wird oft vernachlässigt“, berichtet Michael Russ, Österreich-Repräsentant bei Sata, von seinen täglichen Besuchen. Dabei seien heutige Wasserbasislacke zwar besser für die Umwelt, jedoch nicht weniger ungesund für den menschlichen Organismus als lösemittelbasierende Lacke. Russ hat dafür ein einfaches Beispiel: „Lacke auf Wasserbasis werden vom Körper zum Teil einfacher aufgenommen als Lacke auf Lösemittelbasis – und zwar sowohl über die Haut als auch über die Lunge. Daher ist es heute umso wichtiger, sich ausreichend zu schützen.“ Die Folgen seien erst langfristig erkennbar, ist Russ überzeugt. Deshalb ist nicht nur der Schutz der Atemwege, sondern auch der Haut und der Augen wichtig. Weder Haut noch Haare sollen in der Kabine ungeschützt sein.

Haubengeräte schützen am Besten Eine umgebungsluftunabhängige Haube, die das ganze Gesicht abschließt und mit aufbereiteter Atemluft versorgt, ist einer umgebungsluftabhängigen filtrierenden Halbmaske vorzuziehen. Bei letzterer gibt es nach Erfahrungen von Russ entscheidende Anwendungsfehler. Der Vorfilter sollte täglich erneuert werden, die Aktivkohle zumindest wöchentlich. „In

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den allermeisten Fällen wird die Aktivkohle viel zu selten erneuert.“ Grundsätzlich sollte die Maske nach der Lackierarbeit in einem schadstofffreien Bereich aufbewahrt werden, idealerweise in einer Box. „Hängt der Lackierer die Maske einfach in der Kabine oder im Mischraum auf, gerät die Aktivkohle weiter mit Schadstoffen in Kontakt und ist innerhalb kürzester Zeit gesättigt. Das sind Dinge, die nicht jedem Anwender bekannt sind“, berichtet Russ aus seiner tägliche Erfahrung in den Lackierbetrieben. Nicht zuletzt spricht der allgemeine Modetrend zum Vollbart gegen die Verwendung einer Halbmaske: „Da saugt man seitlich Umgebungsluft ein.“ Warum die Haube zu wenig eingesetzt wird, ist dem Techniker klar: „Die Verwendung der Haube bedarf einer Eingewöhnungsphase. Hat sich der Lackierer einmal daran gewöhnt, geht er in der Regel nicht mehr zurück zu einer filtrierenden Halbmaske.“

Bewusstsein schaffen „Wir schulen den Außendienst unserer Vertriebspartner beim Thema Atemschutz. Und wir versuchen, den Außendienst zu sensibilisieren, dieses Thema immer wieder in den Lackierereien anzusprechen.“ Auch Russ selbst, der viele Betriebe besucht, erwähnt das Thema bei jeder Gelegenheit. Außerdem bietet er den Lackierern die Haube kostenlos zum Test an. „Ich habe immer ein paar Modelle im Auto.“ Es ist für Russ mehr als ein Steckenpferd, das Thema Atemschutz im Markt bekannt zu machen. Es ist schon fast Passion und es trägt Früchte. Dennoch ist der Einsatz im Hinblick auf die Gesundheit der Lackierer noch viel zu gering. • (GEW)

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LACK EXTRA

Ohne Glas, Glanz und Glamour Bei Karosseriereparaturen legen private Kunden Wert auf Qualität zum besten Preis. Umso schwieriger ist es für die vermeintlich teuren Markenbetriebe, diese Zielgruppe zu erreichen: Mit seinem Netzwerk ChipsAway schafft Less Ayasch Abhilfe. Von Philipp Hayder Mit ChipsAway konnte Ing. Mag. Less Ayasch bereits zahlreiche prominente Partner überzeugen.

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&W: Viele Autohäuser wollen im Lack- und Karosseriebereich über ihre Kernklientel hinaus wachsen, doch oft gelingt das nicht. Warum? Ing. Mag. Less Ayasch: Autohäuser sind bekannt dafür, entsprechend ihrem äußeren Auftritt mit Glas, Glanz und Glamour sehr hochpreisig zu sein: Der Kunde erwartet, dass die hohen Kosten auf ihn abgewälzt werden. Das heißt, es ist für die Unternehmen schwierig, den Kunden zu überzeugen, dass sie auch hier einen fairen und günstigen Preis bekommen. Hier kommen wir ins Spiel.

auf Augenhöhe, kurze Reparaturzeiten. Mit ChipsAway als Zweitmarke können etablierte Betriebe somit eine neue Schiene nutzen, um differenzierte Zielgruppen anzusprechen, wie es beispielsweise in der Lebensmittelbranche schon längst üblich ist. Offensichtlich geht diese Strategie auf. Ayasch: Wir freuen uns darüber, dass renommierte Autohäuser und Lackierzentren unsere Partner sind. Insgesamt hat ChipsAway bereits über 20 Standorte in ganz Österreich. Der Schwerpunkt der weiteren Expansion liegt derzeit auf der Steiermark sowie dem nördlichen Niederösterreich. Eines ist uns übrigens besonders wichtig: Damit sich die Betriebe nicht unnötig konkurrenzieren, gibt es bei ChipsAway nur einen Standort pro Bezirk. •

Auf welche Art und Weise? Ayasch: Aus seiner Lebenserfahrung und täglich erlebten Beispielen hat der Kunde gelernt, dass er, wenn er sich der Qualität und eines guten Preis-LeistungsVerhältnisses sicher sein will, lieber doch zu einer Marke greift, die auch für obige Attribute steht, und nicht in den Hinterhof oder in das vermeintlich billige Grenz-Ausland geht. Er ist aber auch bereit, dafür etwas mehr zu bezahlen. Genau dort ist ChipsAway positioniert! Welche konkreten Vorteile bringt die Zusammenarbeit mit ChipsAway? Ayasch: Wir sind bekannt dafür, dass unsere Reparaturmethode ebenso kostengünstig wie professionell und schnell ist. Dabei steckt hinter der ChipsAwayMethode kein wirkliches Geheimnis. Wir wissen alle, dass jeder Karosseriespezialist viele der Technologien beherrschen sollte. Daher ist uns diese Kompetenz bei unseren Partnerschaften auch wichtig. Das Unnachahmliche ist, dass ChipsAway als einziges Unternehmen in diesem Dienstleistungssektor eine internationale, starke Marke für den Endkunden aufgebaut hat! Der Name ChipsAway ist tatsächlich jedem Radiohörer ein Begriff … Ayasch: ChipsAway macht kontinuierlich nationale Werbung und ist österreichweit das einzige Unternehmen, das rund um die Karosserie-Instandsetzung eine eigene Marke aufgebaut hat. Deren Image ist klar: gute Qualität zu günstigen Preisen, professioneller Service

Chemie-Jubiläum: BASF feiert 150 Jahre

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enau 150 Jahre BASF sind auch für die österreichische Tochter BASF Coatings ein Grund zu feiern. In der Salzburger Panzerhalle wurde die neue Klarlack-Generation von R-M ebenso vorgestellt wie das Glasurit-Verfahren für kleine Schäden. „Gerade in unserer schnelllebigen Zeit ist Tradition auch ein Qualitätsmerkmal. 150 Jahre BASF – das haben wir zum Anlass genommen, unseren Mitarbeitern und Kunden die Geschichte näher zu bringen“, so Antje Strohmeier, Marketingleiterin BASF Coatings in Österreich. Die „Badische Anilin- & Soda-Fabrik“ (BASF) wurde 1865 vom Goldschmied und Unternehmer Friedrich Engelhorn als Aktiengesellschaft gegründet. Schon damals war geplant, nicht nur Farbstoffe, sondern auch die Roh- und Hilfsstoffe sowie die Vor- und Zwischenprodukte zu erzeugen. • (RED)

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LACK EXTRA

Qualitätsstandards Das Partnerprogramm von Akzo Nobel entwickelt sich weiter und führt mit Acoat Selected Intense Qualitätsstandards für die Anforderungen der Leasing- und Versicherungskunden ein.

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amit hebt Akzo Nobel sein Partnernetzwerk auf eine neue Stufe. „Acoat Selected Intense ist unser Qualitätsstandard für Reparaturfachbetriebe“, so Kai Gräper, Strategic Sales Manager in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Dabei ist die Einführung von Qualitätsstandard notwendig geworden, zumal der Autofahrer immer weniger selbst über die Reparatur entscheidet. „Jene Institutionen, die Schäden zu unseren Betrieben bringen, wollen Standards für einheitliche Qualität und für einheitliche Prozesse in der Abwicklung“, sagt Gräper. Dabei sind Flotten, Versicherungen, Schadenregulierer, aber auch größere Autohäuser gemeint. „Wir haben die Standards nicht erfunden“, erklärt Kai Gräper. Vielmehr würden diese den gängigen Marktanforderungen entsprechen. „Wir haben uns an den Standards der Leasingfirmen und Versicherungen orientiert.

Akzo-NobelManager Kai Gräper (D-A-CH) und Daniel Kapeller (Ö)

Überprüfung der Standards läuft Jeder Acoat-Selected-Partner kann an dem erweiterten Intense-Programm teilnehmen, die Überprüfung der Standards wird vom Akzo-Nobel-Außendienst durchgeführt und hat in Österreich gerade begonnen. Die Zertifizierungen sind für jeweils ein Jahr gültig, werden evaluiert und bei Bedarf angepasst. In Deutschland ist das Programm bereits seit mehreren Monaten in Umsetzung, wobei Gräper schätzt, dass etwa die Hälfte der Acoat-Selected-Partner daran teilnehmen wird. Österreich-Vertriebsleiter Daniel Kapeller ist für seinen Markt deutlich optimistischer und meint, dass weitgehend alle der 34 österreichischen Acoat-Selected-Betriebe mitmachen werden. Generell soll die Zahl der Partnerbetriebe im nächsten Jahr um 10 bis 20 gesteigert werden. • (GEW)

Schneller trocken mit Infrarot Mit dem Infrarot-Portaltrockner IRT PowerCure bietet Herkules prozessgesteuerte Trocknung zur effizienten und ressourcenschonenden Arbeit in der Lackierkabine.

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as Gerät ist für den Einbau in der Spritzkabine konstruiert, die computergestützte Trockenleistung bietet zeit- und energiesparende Kostenvorteile für den Lackierbetrieb. So positioniert sich der IRT PowerCure selbst am Fahrzeug, dabei werden nur die Strahler eingeschaltet, die für den zu trocknenden Bereich ausgewählt werden. Berücksichtigt werden dabei der Untergrund, die Lackart und der Farbton. Der Lack wird dabei schnell und hochwertig ausgehärtet, die Zeitersparnis ermöglicht eine gesteigerte Anzahl an Trocknungen in der Kabine. Die Investitionen in das Gerät amortisieren sich daher besonders rasch.

Bedienung über Touchscreen Der Trockenprozess wird über einen Touchscreen gestartet, wo auch die 15 verschiedenen Flächen

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Die Lampen können individuell angesteuert werden

Der Portaltrockner IRT von Herkules positioniert sich selbst

Die zu trocknenden Flächen werden mittels Touchscreen ausgewählt

ausgewählt werden können. Danach steuert der an Schienen aufgehängte Portaltrockner selbstständig die zu trocknenden Flächen an. Für die optimale Effizienz wird der Trocknungsbereich durch die Wahl von drei unterschiedlichen Fahrzeuggrößen beeinflusst. Wird die Kabine wieder zum Modus für die Lackierung umgeschaltet, fährt der IRT PowerCure automatisch in eine Ruheposition und wird vom Stromnetz getrennt. Damit ist der Explosionsschutz gewährleistet. • (GEW)

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LACK EXTRA

Schutz der Gesundheit Lackhersteller Standox empfiehlt trotz geringerer Schadstoffe die Verwendung von Schutzkleidung und Atemschutz.

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o viel Zeit sollte Ihre Gesundheit Ihnen Wert sein“, erklärt Standox-Vertriebsleiter Jan Kelemen. Zwar wurden aufgrund der internationalen VOC-Richtlinie viele schädliche Substanzen reduziert oder gänzlich eliminiert: „Die persönliche Schutzausrüstung bleibt aber weiterhin Pflicht und sollte im Sinne der eigenen Gesundheit eine Selbstverständlichkeit sein.“ Nur damit kann verhindert werden, dass diverse Substanzen über Atemwege, Haut und Augen in den Körper gelangen.

persönliche Schutzausrüstung, sowohl bei Vor- und Nacharbeiten, beim Ausmischen und natürlich beim Lackieren. Viele Lackierer denken nur an die Gefährdung beim Lackieren in der Kabine, doch der entsprechende Schutz ist auch vor und nach dem Lackieren sehr wichtig. Ein Beispiel ist das Schleifen, wo ohne Schutz mikroskopisch kleine Staubteilchen eingeatmet werden. Ebenso ist der Atemschutz beim Mischen des Lackes empfehlenswert. Standox empfiehlt den Einsatz von Vollmasken, wo das Gesichtsfeld komplett abgedeckt wird. Diese Masken sind entweder mit Aktivkohlefilter ausgestattet oder fremdbelüftet. Neben den Atemwegen werden auch Augen, Gesichtshaut und Haare geschützt. • (GEW)

Hantieren mit Chemikalien Standox hat dafür mehrere Praxistipps zusammengestellt. „Machen Sie sich klar, dass Sie mit Chemikalien hantieren“, so Kelemen. Das Gesundheitsrisiko wird dabei oft unterschätzt, selbst oder vor allem von langjährigen Lack-Profis. Echten Schutz bietet die

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Praxistipp Atemschutz von Standox: So viel Zeit sollte Ihre Gesundheit Ihnen wert sein

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AUTO & Wirtschaft • NOVEMBER 2015

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LACK EXTRA

Edle Tropfen der Thermenregion Das auf Flüssig- und Pulverlacke spezialisierte Unternehmen Axalta lud zur Werksführung am Produktionsstandort Guntramsdorf. Das Team von Axalta Refinishing Systems

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as weltweit operierende Unternehmen Axalta Coating Systems produziert am heimischen Standort Lacke für den Industrie-, Elektro- und Automobilbereich einschließlich Fahrzeugreparaturlacken. 330 Mitarbeiter erwirtschafteten im Jahr 2014 mit über 20.000 Tonnen von Lacken einen Umsatz von 109 Milllionen Euro. Die Exportquote des Standorts liegt bei rund 67 Prozent.

Lacke für die Automobilzulieferer Auf den Trend, zunehmend mehr Kunststoffteile in der Automobilindustrie einzusetzen, wurde reagiert. Mit einer neuen vollautomatischen Dosieranlage kann fast jeder Farbwunsch erfüllt werden. Aus 32 Behältern mit unterschiedlichen Tönpasten werden derzeit Lacke für 49 Automobilzulieferer in über 700 verschiedenen Farbtönen hergestellt.

Ausbildungsstätte für die Zukunft Karin Franz, Human Resources Manager für Axalta in Österreich und der Schweiz, sieht „als größerer Arbeitgeber in der Region das Unternehmen in der Pflicht, mehr für die Nachwuchsförderung vor Ort zu tun. Wir bieten mit dem qualitativ hochwertigen Ausbildungs- und Karriereangebot bei Axalta eine Perspektive für junge Leute aus der Region.“ Mit dem Tag der offenen Tür – auf Initiative der NÖ Industriellenvereinigung – erhielten Interessierte Einblicke in die Welt der Lacke. • (MPI)

Farbenvielfalt: 700 Farbtöne aus 32 Grundfarben

Die Zukunft der Schadenbesichtigung Das Sachverständigen-Büro faircheck aus Graz hat eine App zur Schadenbesichtigung entwickelt. Der Sachverständige sitzt dabei in seinem Büro und begutachtet den Schaden über VideoApp mittels Smartphone oder Tablet.

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ährend die Bauschäden bereits aktiv begutachtet werden, ist der Kfz-Bereich noch zurückhaltend“, erklärt Dr. Peter Winkler, Chef des SVBüros faircheck und der Entwicklungsfirma Pean Communications. Ein Beispiel aus dem Baubereich: Der Geschädigte erhält vom SV einen Link aufs Smartphone, mit dem er die App startet. Danach filmt er unter Anleitung durch den SV über LiveStream den Schaden. Der Sachverständige macht zwischendurch Fotos und kann damit sein Gutachten erstellen. Zeitaufwand: wenige Minuten anstatt Wartezeit, Terminvereinbarung und Anfahrtszeit.

bedeuten“, so Winkler. Die Abwicklung über den Video-SV sei dabei mit der Versicherung abgestimmt. Bei den Kfz-Versicherungen werde das Thema eher schleppend angenommen. „Mit einer Versicherung arbeiten wir allerdings gerade an einer Integration in deren App“, so Winkler: „Werkstätten oder Fuhrparks können sich bei uns melden, um die Möglichkeiten zu eruieren.“ Interessierte können sich übrigens die Endkunden-Version Eye-Up auf den App-Plattformen laden. • (GEW)

Frächter, Fuhrparks, Versicherungen „Im Kfz-Bereich haben wir die App bereits bei Frächtern im Einsatz, bei denen Stehzeiten bares Geld

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VEX ermöglicht Video-Gutachten über Smartphone-App


Die Nr. 1 für Automobil-Lackierer Ob für edle Karossen, exklusive Musikinstrumente oder Designermöbel: Wo man auf glänzende Oberflächen größten Wert legt, schwört man auf SATA. Denn SATA-Lackierpistolen, Atemschutzsysteme, Druckluftfilter und vielfältiges Zubehör werden ausschließlich in Deutschland entwickelt und hergestellt. Anspruchsvolle Kunden weltweit erhalten so das perfekte Handwerkszeug. Und damit beste Voraussetzungen für exzellente Arbeit. Mehr Informationen unter: www.sata.com


Professionelle KFZ Lackierer fordern weltweit führende Leistung, Effizienz und Verlässlichkeit.

Von PKWs, Busse bis LKWs bietet die DeVilbiss-Technologie eine optimale Performance bei Lackierungen, Druckluft-Reglern, Filtern und Atemschutz.

INTELLIGENTES, PRÄZISIONSGEFERTIGTES DESIGN

Finishing Brands Germany GmbH, Justus-von-Liebig-Str. 31, D-63128 Dietzenbach. Tel: +49 (0) 6074 403 251 Fax: +49 (0) 6074 403 281 Email: info-de@devilbisseu.com Web: www.devilbisseu.com


Oft bleibt nur ein Butterbrot Vertikale Vertriebsbindungen gibt es nicht nur im Autohandel. Auch viele Büromaschinenhändler sind wie Handelsvertreter in die Vertriebsorganisation der Hersteller eingegliedert. Das Landesgericht Düsseldorf hat den Fall eines gekündigten Xerox-Partners zum Anlass genommen, die Durchsetzung des Ausgleichsanspruches auf völlig neue Beine zu stellen.

dem Unternehmer verbleibenden Vorteile höher zu bewerten sind“. Womit der EuGH die ganze bisherige deutsche Rechtslage über den Haufen warf. Dann kam das Oberlandesgericht Düsseldorf erstmals zur Entscheidung (16 U 47/11), dass „die Provisionsverluste lediglich einen Gesichtspunkt der Billigkeit darstellen“. Der ausgleichspflichtige Unternehmervorteil liege „weder in den vom Unternehmen infolge der Vertragsbeendigung ersparten Provisionen noch in dem vom Unternehmen überlassenen Kundenstamm“. Das Oberlandesgericht Stuttgart legte klar, dass es um die Chance geht, „die vom Handelsvertreter geschaffene Kundenbeziehung in gleicher Weise zu nutzen wie bisher sowie in der Aussicht auf Unternehmergewinn ohne Provisionszahlungspflicht“.

Auskunft über sämtliche Deckungsbeiträge

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n der Vergangenheit war es stets so, dass den Gerichten beim Ausgleichsanspruch der Provisionsverlust als Bemessungsgrundlage diente. Mehr als eine Jahresprovision war für den Gekündigten nicht drinnen. Das war die Judikatur des deutschen Bundesgerichtshofes – und das ist auch die derzeitige Rechtsansicht des Obersten Gerichtshofes (OGH) in Österreich. Für die Händler bedeutet das: Je geringer die Spanne, die ihnen beim Neuwagenverkauf bleibt, desto geringer ist bei einer Kündigung ihr Ausgleichsanspruch. Insbesondere, da die Höchstrichter das Werkstättengeschäft mit dem – für die Hersteller lukrativen – Ersatzteilverkauf völlig unberücksichtigt gelassen haben. Die Hersteller haben somit ein vitales Interesse daran, ihre Händler beim Neuwagengeschäft nichts verdienen zu lassen. Die Murrenden wurden stets abgespeist, dass sie ihr Geld ja beim „after sale“ lukrieren können. Diese Taktik ermöglichte es den Herstellern, gekündigte Händler für ihre oft jahrzehntelange Aufbauarbeit mit einem Butterbrot abzuspeisen.

Schallende Ohrfeige für die Justiz Vor einigen Jahren kämpfte ein Berliner Tankstellenpächter gegen die Tamoil um seinen Ausgleichsanspruch. Die Libyer argumentierten, dass die Tankstelle nichts abgeworfen habe, dem Gekündigten daher auch nichts zu zahlen sei. Die Sache ging bis zum Europäischen Gerichtshof: Der verpasste der deutschen Justiz eine schallende Ohrfeige. Im EuGH Urteil C-348/07 wurde 2009 klargelegt, dass die vom Pächter erwirtschafteten Provisionen keinesfalls dessen Ausgleichsanspruch begrenzen. Artikel 17 der Handelsvertreterrichtlinie sei dahin auszulegen, „dass er nicht erlaubt, dass der Ausgleichsanspruch des Handelsvertreters von vornherein durch seine Provisionsverluste infolge der Beendigung des Vertragsverhältnisses begrenzt wird“. Vor allem, „wenn die

Da stellte sich nun die Frage: Wie ist diese Chance in Euro zu bewerten? Wie soll ein kleiner Xerox-Partner wissen, was Xerox an den von ihm verkauften oder verleasten Geräten verdient? Nicht nur an den Geräten, sondern auch an den von Xerox angebotenen Wartungsleistungen für die Druck- und Kopiersysteme. Dafür hat das Gericht dem Xerox-Partner nun ein Auskunftsrecht eingeräumt. Xerox wurde verurteilt, dem Kläger „Auskunft zu erteilen über die realisierten Deckungsbeiträge für die angeführten Verkäufe von Xerox-Geräten“ – und für die mit diesen Geräten realisierten Deckungsbeiträge aus Ersatzund Verbrauchsmaterialien und den für diese Geräte abgeschlossenen Wartungsverträge. Alle Unterlagen, die für die Entstehung, der Fälligkeit und Berechnung der Deckungsbeiträge wesentlich sind“, sind vorzulegen.

Kommt händlerfreundliche Berechnungsmethode wieder? Nach diesem Urteil geht es somit nicht mehr um den Deckungsbeitrag (Rohertrag) des Händlers, sondern um den Rohertrag des Herstellers, den er dank der Aktivitäten seines Händlers erwirtschaftet hat. Und zwar den gesamten Rohertrag, der aus der Geschäftsbeziehung mit dem Händler resultiert. Womit auch der Ersatzteilverkauf wieder ausgleichsfähig wird. Dieser Rohertrag des Lieferanten dient als Bemessungsgrundlage, die aus Billigkeitserwägungen vom Gericht reduziert werden kann. Die Idee, beim Ausgleichsanspruch auch die Erträge aus dem Ersatzteilgeschäft zu berücksichtigen, hatte der OGH bereits vor Jahren in dem gegen Mazda ergangenen sogenannten „Teyrowsky-Urteil“ (9 Ob 2065/96h). Unter Verweis auf die deutsche Judikatur ist er davon abgekommen. Vielleicht kommt die ursprüngliche händlerfreundliche Berechnungsmethode über den Umweg des Büromaschinenhandels wieder zum österreichischen Autohandel zurück. • (KNÖ)

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MANAGEMENT

Wärme vom Wilden Kaiser Neben seinem eigenen Kfz-Betrieb in Going (Tirol) produziert Georg Pletzer seit 3 Jahrzehnten Werkstatt-Heizgeräte, die er unter der Bezeichnung Puls-Air vertreibt. Obwohl er sich dem Achtziger nähert, ist Pletzer auch heute noch höchst aktiv. Von Mag. Heinz Müller

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ein, ein „wilder Hund“ sei er auch in jungen Jahren nicht gewesen, erzählt Georg Pletzer – auch wenn das Foto an der Wand diese Vermutungen nährt: Es zeigt einen Skifahrer in Hocke, der ein Strahltriebwerk in den Händen zwischen seinen Beinen hält. „Ich wollte eben wissen, was 32 Kilopond Schub bewirken.“ Nach dem Versuch wusste er es: Ein Mensch auf Skiern wird auf Tempo 120 beschleunigt. Pletzer hat das Abenteuer damals ohne Blessuren überlebt. Sonst könnte er 5 Jahrzehnte später nicht noch immer in der Werkstätte an der B178 unterhalb des Wilden Kaisers stehen. Dort, in Going, werden die Puls-Air-Heizgeräte gefertigt. Was das Ganze mit dem Strahltriebwerk zu tun hat? Viel: Denn das von Pletzer ersonnene Prinzip wurde nicht nur in den 1970er-Jahren von MesserschmittBölkow-Blohm (Deutschland) und Teledyne Brown Engineering (USA) für diverse Flugkörper genutzt, sondern es erzeugt – zivil genutzt – auch Wärme. „So komisch es für einen Physiker klingen mag: Es kommt um 6 bis 7 Prozent mehr Energie heraus, als eingesetzt wird“, sagt Pletzer: Versuche von HTL-Technikern und Universitäten hätten dies bestätigt.

Die ersten Geräte laufen seit 30 Jahren Wie auch immer: Nachdem die militärische Nutzung zu Ende war, musste sich Pletzer etwas anderes überlegen. Und da er seit 1962 selbst eine Kfz-Werkstätte besaß, kam ihm die naheliegende Idee mit der Erzeugung von Wärme. Erster Kunde war 1985 ein Schmied im nahen Ellmau. „Der heizt auch heute noch mit diesem Gerät“, freut sich Pletzer. Etwa 3.300 Stück haben er, sein Sohn (der die „freie“ Kfz-Werkstätte weiterhin betreibt) und einige wenige Mitarbeiter in den vergangenen 30 Jahren erzeugt. Die meisten laufen in Österreich und Deutschland, einige wenige in der Schweiz, Italien und Frankreich. Zwei unterschiedliche Versionen sind im Angebot: Das Standardgerät (4.800 Euro exkl. Mehrwertsteuer) beheizt Räume zwischen 400 und 600 m3, das stärkere (5.250 Euro) schafft sogar bis zu 1.350 m3. Herzstück ist der Brennraumkopf, die meisten

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Der Deckel wurde fürs Foto abgeschraubt, die Technik ist wartungsfrei: Erfinder Georg Pletzer mit einem seiner Heizgeräte

Als Kfz-Techniker weiß Georg Pletzer, was die Branche braucht

Versandfertig für einen Kunden in der Steiermark: So wird das Gerät angeliefert

anderen Teile werden zugeliefert (Schalldämpfer und Wärmetauscher kommen von Sebring-Remus, das Gehäuse von einer Firma aus Kundl). 50 bis 60 Stück baut Pletzer pro Jahr zusammen. So bleibt dem Autodidakten („Meine Hochschule lag in Jochberg auf 924 Meter Seehöhe.“) auch noch Zeit für Ausflüge auf den Hausberg.

„Nur anstecken und schon geht es los“ 66-mal pro Sekunde ändert sich die Strömungsrichtung im Gerät. Das einzige, was die Kunden hören, ist ein Brummen, vergleichbar etwa mit einer Tiefkühltruhe älterer Bauart. Pletzer schwört, dass trotz der ausgereiften Technik alles ganz einfach ist: „Das Gerät hat nur 75 Kilogramm und wird auf einer Euro-Palette geliefert, dann muss man es nur noch an einer 220-Volt-Steckdose anstecken, Heizöl extra leicht oder Diesel einfüllen – und los geht’s.“ 1,8 bis 2,2 Liter „schlucken“ die stärkeren Geräte pro Stunde, die schwächeren Geräte kommen in der Sparstufe sogar mit weniger aus: „Wir garantieren 50 Prozent Einsparung im Vergleich zu Deckengeräten.“ Noch wichtiger: Da Pletzers Erfindung im Gegensatz zu den Deckenstrahlern am Boden steht, wird die Wärme dort erzeugt, wo sie benötigt wird – nämlich unten, wo die Kfz-Techniker arbeiten. Natürlich steigt auch hier ein Teil der Wärme auf, wird dann aber wieder vom Gebläse im Gerät angesogen. Übrigens: Die in der Kfz-Branche weit verbreiteten Nachlässe gibt es bei Pletzer nicht. Einzig das Rote Kreuz als Großabnehmer von 70 Stück erhielt 3 Prozent Skonto. „Aber auch nur deshalb, weil sie viele Geräte selbst abgeholt haben.“ •

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MANAGEMENT

Restwerte, Data-Mining – klingt gut! Die Deutsche Automobil Treuhand GmbH (DAT) baut ihre Beratungstätigkeit entlang des FahrzeugLebenszyklus aus und hat dafür mit Marktstart 2016 die „DAT Consulting“ gegründet. Von Gerhard Lustig

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ie DAT, in Österreich von Dipl.-Ing. (FH) Stefan Klaus repräsentiert, versteht sich als neutrales Bindeglied zwischen allen Akteuren der Automobilbranche und wird seit über 80 Jahren von ihren deutschen Gesellschaftern VDA, VDIK und ZDK getragen. Daraus resultiert die einzigartige Struktur, die dem Fahrzeugdatenkonzern einen einzigartigen Status verleiht. Per 2016 startet Helmut Eifert, DAT Geschäftsführer Ausland und somit auch für alle Österreich-Aktivitäten verantwortlich, unter dem Namen „DAT Consulting“ eine Beratungsoffensive mit Projekten entlang des Fahrzeug-Lebenszyklus. Österreich-Chef Klaus im Gespräch mit „AUTO & Wirtschaft“: „Geprägt von einem starken internationalen Team wird unter besonderer Pflege der Kernzielgruppe Automobilbetriebe das neue Unternehmen internationale Kunden wie Automobilhersteller, Importeure, Banken, Leasinggesellschaften etc. bei Beratungsprojekten unterstützen.“

Restwerte, Data-Mining, Technologie Die „DAT Consulting“ mit Sitz in der Zentrale im schwäbischen Filderstadt wird Anfang 2016 beginnen. Eifert präzisiert: „Durch die Beratungsaktivitäten bei bestehenden und neuen Kunden wird unser bereits vorhandenes Key-Account-Management gestärkt, da ein enges Zusammenspiel zwischen dem Team der DAT Consulting und dem Key-Account-Management der DAT GmbH etabliert wird.“ Sichergestellt wird das laut Eifert dadurch, dass alle Teammitglieder der DAT Consulting eine langjährige Beratungsexpertise auf globaler Ebene im TopManagementbereich haben und aus der Branche kommen. „Wir sehen uns als Partner der Akteure im Automobilumfeld und stehen für Vertrauen, Verlässlichkeit und innovative, strategische und operative Lösungen“, resümiert Eifert.

Stefan Klaus bereitet den Marktstart vor

Die Beratungsleistungen orientieren sich vor allem rund um Restwerte, Data Mining und Technologie. Darüber hinaus soll das Beratungspotenzial der neuen SilverDAT-Produktgeneration zum Vorteil der Kunden erschlossen werden. „Zielkunden sind sowohl Hersteller und deren Händlerorganisationen als auch Flottenbetreiber und die Finanzindustrie“, erläutert der Österreich-Statthalter, der in dieses international orientierte Projekt eingebunden ist.

Für Flottenbetreiber

Helmut Eifert hegt große Erwartung

Konkrete Projekte zu Restwertstrategien in Verbindung mit Modellzyklen sind ebenso in Planung wie die erfolgsorientierte Analyse von Flottenportfolios. „Uns helfen hierbei unsere langjährigen Erfahrungen in diesem Geschäftsfeld sowie unsere neuen SilverDAT-Produkte, die wir zum Beispiel im Bereich der TCO (Total Cost of Ownership) oder im Schadenmanagement mit SilverDAT myclaimPRO anbieten“, erklärt Eifert bei seinem Besuch in Österreich. „Zum Thema Fahrzeugflotten werden wir durch unser Know-how die Basis für bessere Entscheidungen seitens der Flottenbetreiber liefern.“ Dies betreffe neben einem strategischen Ansatz auch bei Bedarf die operative und taktische Unterstützung im Tagesgeschäft, wird von Klaus hingewiesen. Ein weiteres Betätigungsfeld der „DAT Consulting“ ist das Data Mining, d. h. die Analyse und kundengerechte Auswertung von umfangreichen Daten, die der DAT aufgrund ihrer besonderen Rolle innerhalb der Automobilbranche seit ihrer Gründung im Jahr 1931 vorliegen. Dazu gehören u. a. Automobildaten, Teileinformationen, Reparaturdaten, Neufahrzeugpreise und Transaktionspreise von gebrauchten Fahrzeugen. „Unseren Datenschatz werden wir dadurch noch besser aufbereiten, weiterentwickeln und auf Kundenbedürfnisse fokussiert nutzbar machen“, wollen Eifert und Klaus das Interesse ihrer Kundschaft wecken. •

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„Meine Konstanz in der Präsenz führt zu nachhaltiger Vertrauensbildung“,

WIRTSCHAFT

freut sich Werkzeugbauer Hansjörg Pichler auf Seite 50

„Unser Herangehen zur Auswahl des geeigneten Schmierstoffes ist die Art der Motorenschmierung“, sagt Wolfgang Schneider (Motorex) auf Seite 59

CarGarantie erweitert Garantieschutz Mit einer Erhöhung des Fahrzeugalters auf 12 Jahre bei Garantieabschluss setzt CarGarantie neue Maßstäbe bei Garantie- & Kundenbindungsprodukten. Nahezu alle Neuwagenanschlussgarantien und Gebrauchtwagengarantien können kurz vor ihrem Ablauf verlängert und dabei die Konditionen der Garantieverlängerung auf die Bedürfnisse des Händlers angepasst werden. Durch eine Erweiterung des Deckungsumfangs der Komplettgarantie sind nun bis auf typische Verschleißteile alle Komponenten des Fahrzeugs versichert.

Kinder baut Datengeschäft von Autogott auf Der über langjährige Branchenerfahrung verfügende Komm.-Rat Mag. Henrik Kinder von Kinder Automotive Solutions wird sich zukünftig um den Datenvertrieb an Automobilimporteure bei der Onlineplattform www.autogott.at kümmern. Damit möchte Mag. Stefan Mladek, Geschäftsführer von Autogott, neben der Neuwagenvermittlung, Jungwagenvermittlung und Online-Werbung einen vierten vollwertigen Geschäftsbereich bilden.

Würth gewinnt „Anton Award“ mit Online-Shop Der „Anton Award“ von A-Commerce wird für innovative und kundenfreundliche Ideen österreichischer Unternehmen im eCommerce vergeben. Bei der Verleihung 2015 konnte sich Würth unter 100 anderen Einreichungen diesen Preis in der Kategorie B2B sichern. Würth sieht die Auszeichnung als Bestätigung für erfolgreiche Investitionen der letzten zwei Jahre im Bereich eBusiness. Dies spiegelt sich auch in laufend steigenden Umsätzen im Online-Handel mit Montage- und Befestigungsmaterialien wider.

Loco-Soft TV geht online Mit dem neuen Service von Loco-Soft werden Funktionen des Dealer Management Systems in kurzen Filmen leicht verständlich erklärt. So werden auch selten genutzte Funktionen in konkreten Demonstrationen schnell vertraut gemacht. Loco-Soft-Geschäftsführer Ralf Koke dazu: „Unseren Anwendern bieten wir mit Loco-Soft TV eine weitere Erleichterung im Arbeitsalltag. Die Themen der Videos wählen wir speziell danach aus, wo es bei unseren Kunden im Moment besonders drückt.

Borbet feiert Richtfest Bereits 5 Monate nach dem Spatenstich konnte der Hersteller von Leichtmetallrädern am neuen Werksstandort in Kodersdorf (D) die feierliche Einweihung des Rohbaus vornehmen. Geschäftsführer Reiner Dürkop bedankte sich bei allen beteiligten Bauunternehmen für die bis dahin hervorragende Leistung. Der Werksbau befindet sich voll im Zeitplan. Mit Ende Oktober startete der Anlagenbau in der Werkshalle, bis Anfang Dezember soll die Produktionshalle komplett geschlossen sein und ab Frühjahr 2016 die Produktion anlaufen.

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Matthias Pilter

Veränderung garantiert Bei der Tokyo Motor Show zeigten die Japaner einmal mehr, dass sie bei den Zukunftstrends vorn mitmischen wollen. So auch ein Leitprojekt, dass 2020 für die Olympischen Spiele autonom fahrende Taxis zugelassen werden sollen. Wenn man bedenkt, dass in Neuwagen schon zig Fahrassistenzsysteme verbaut sind, die durch Kameras und Sensoren mit Massen an Daten gefüttert werden, aber noch nicht die aktuellen Witterungsbedingungen in ihre Berechnungen einbeziehen, dann wird klar, dass noch ein weiter Weg bis zum autonomen Fahren ist. Die Technik wird Unfälle gänzlich ausschließen müssen. Klagswellen Betroffener würden wohl Hersteller an den Rand der Existenz bringen. Und uns dazu, deutlich mehr zu Fuß zu gehen!


WIRTSCHAFT

Wäre sie Physikerin geblieben, … … würde Angela Merkel möglicherweise bei Bosch in Renningen arbeiten. Da sie aber deutsche Bundeskanzlerin wurde, konnte Merkel dem neuen Forschungszentrum nur einen kurzen Eröffnungsbesuch abstatten. Von Mag. Heinz Müller

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underte Forscher drückten sich an diesem kalten Oktobertag die Nasen an den Fenstern platt. Da ging sie, blau angezogen, umschwänzelt von einer Reihe Manager in eleganten dunklen Anzügen. Angela Merkel hatte Wort gehalten und ihren – bereits Monate zuvor festgelegten – Besuch zur Eröffnung des Forschungszentrums trotz der aktuellen FlüchtlingsProblematik nicht abgesagt. Dass die Bundeswehr gemeinsam mit den Amerikanern unmittelbar neben dem Forschungszentrum in Renningen einen (noch aus der NS-Zeit stammenden) Flugplatz betreibt, erleichterte „der Kanzlerin“, wie sie von allen genannt wurde, die Anund Abreise. Sicherheitskontrollen an den Eingängen, verschiedenfarbige Karterln für alle Teilnehmer. Und längst nicht alle Journalisten hatten im Saal Platz.

Stolzer Hausherr: Bosch-Chef Dr. Volkmar Denner

pelte Energiedichte bei Lithium-Ionen-Batterien erreichen und die Größe um 75 Prozent verkleinern. Das wird auch das Gewicht reduzieren.“ Ebenso forscht man in Renningen an Fortschritten beim automatisierten Fahren: Dadurch könnten beispielsweise 60 Prozent der Fußgängerunfälle verhindert werden: „Schon heute parken Autos eigenständig in Parklücken ein und fahren probeweise auf Autobahnen“, sagte Denner: „Ab 2018 sucht sich das Auto seinen eigenen Weg durch ein Parkhaus. Und ab 2020 fahren wir selbstständig auf der Autobahn.“

Merkel fordert, Rückstände aufzuholen Platz für 1.700 Forscher Was Bosch da auf die (nicht nur sprichwörtliche) grüne Wiese gestellt hat, ist in der Tat eindrucksvoll: Auf 100 Hektar entstand mit Investitionen von 310 Millionen Euro ein Forschungszentrum mit 14 Gebäuden, davon 11 Werkstätten und Labors. 1.700 Forscher, die bisher über 3 Standorte im Raum Stuttgart verteilt waren, arbeiten hier. Ziel des Campus sei es, dass die einzelnen Disziplinen besser miteinander kommunizierten, sagte Bosch-Chef Dr. Volkmar Denner: Dazu dienten 270 Besprechungsräume am Standort. Es gebe hier keine Grundlagen-, sondern eine angewandte Industrieforschung. „Wir haben immer ein konkretes Produkt, einen Markt oder einen Kunden im Blick.“ Renningen ist quasi die zentrale Ansprechstelle für alle knapp 46.000 Forscher, die im gesamten Konzern in 94 Entwicklungszentren (darunter auch in Wien, Linz und Hallein) für den Konzern arbeiten. Sie meldeten im vergangenen Jahr im Schnitt 18 Patente pro Arbeitstag an. Eines der wichtigsten Themen:Elektroautos. Laut Denner wolle Bosch mit Investitionen von 400 Millionen Euro pro Jahr die Leistung von Batterien deutlich verbessern: „Bis 2020 werden wir mehr als die dop-

Hielt eine launige Rede: Kanzlerin Angela Merkel

Dieses von Bosch entwickelte Gerät soll bei der Unkrautvernichtung helfen

Der Bosch-Chef kam auch auf den VW-Skandal zu sprechen („Noch verspüren wir keine Auswirkungen“) und forderte realisierbare Vorgaben von der Politik: Durch die Innovationskraft der Industrie sei es gelungen, die bisherigen CO2-Ziele in einem wirtschaftlich vertretbaren Rahmen für Endkunden zu erreichen. „Wenn die Politik nun unrealistische Grenzwerte macht, tut man den Verbrauchern nichts Gutes. Wir brauchen den klassischen Verbrennungsmotor noch einige Jahre als Überbrückungstechnologie.“ Zurück zu Merkel: Sie sagte in ihrer Eröffnungsrede, dass die Welt nicht auf Deutschland, auch nicht auf ganz Europa warten werde: „Wir müssen innovativer und produktiver werden und an das Morgen denken. Jetzt ist ein essenzieller Zeitraum für Deutschland, in dem wir Rückstände, die wir im IT-Bereich durchaus haben, aufholen müssen.“ Dann durfte Merkel noch das neueste Forschungsprojekt, einen Unkraut zupfenden Agrarroboter, bestaunen. Für eine weitere Besichtigung blieb keine Zeit: Der Hubschrauber wartete schon. •

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WIRTSCHAFT

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em Markt fehlt es an Wachstum, nur die flexibelsten unter den Erfolgreichen verzeichnen neben Volumen- auch Ertragszugewinne. Darunter fallen wenige österreichische Firmen, die die internationale mit deutlich französischem Überhang operierende Fachmesse für Werkstattausrüstung, Kfz-Teilehandel und Dienstleistungen aller Art frequentierten. Das sind explizit AVL DiTest und Pichler Werkzeuge. Andere, wie diesmal pewag, haben sich der Teilnahme entschlagen. Der international geprägte Kunde hält Ausschau nach neuen Geschäftsmodellen und findet sie verstärkt in den Konkurrenzmessen Automechanika in Frank-

Der französische Erstausrüster und Aftermarketspezialist NTN-SNR hatte mit TechScaN’R einen erfolgreichen Messeauftritt. Michael Brüning (Bild) und Christian Herr demonstrieren ab November in Österreich bei Trost und Stahlgruber ihre App „TechScaN’R“.

Schwierige Zeiten prolongiert Das französische Pendent zu Automechanika und Autopromotec Equip Auto suchte auch 2015 sein eigenständiges Ausstellerprofil. Die herrschenden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hindern die Messeveranstalter daran. furt oder Autopromotec in Bologna. In Österreich bleibt die AutoZum in Salzburg das Maß der Dinge. Für die Messe-Organisatoren und ihre Aussteller war die Equip Auto neuerlich eine Herausforderung gewesen. Valeo im Heimmarkt zum Beispiel, war wieder nicht dabei und diesmal fehlte auch Bosch. Die Equip Auto sucht weiterhin ihr eigenständiges Profil. Nach 2013 waren auch 2015 die Rahmenbedingungen nicht besser. Und mehr als eine Halle voll mit chinesischen Ausstellern verträgt keine Fachmesse. Vor dem wieder militärisch disziplinierten Auftritt der Asiaten hatten entgegen vor zwei Jahren die Europäer für ihre Geschäftsinteressen kaum mehr Angst vor ihnen.

Positive Stimmen

Einen roboterisierten Trocknungsarm für Autowaschanlagen hat OKI entwickelt

Zufriedene Autowaschwelt WashTec, Christ, Istobal und eine Reihe französischer Anbieter versprechen sich in der Autowasch-

Gold-Trophy-Sieger 2015 Die erstmals bei der Equip Auto 1985 verliehenen Internationalen Großen Preise für Automotive Innovation sollen die Automobilzulieferer und die technologischen Fortschritte in der Automobilindustrie stärker ins Blickfeld der Öffentlichkeit rücken. Mit den Trophäen, die eine 60köpfige Jury aus 20 Nationen vergab, wurden heuer in den 5 Kategorien OEM, Aftermarket, Werkstattausrüstung, Service, Konnektivität Unternehmen und Entwicklungen ausgezeichnet.

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welt weiterhin eine intakte Absatzszenerie. Allerdings spüren die Produzenten die sich ausdünnenden Budgetmittel vieler Autohäuser, was sich im geänderten Orderverhalten auswirkt. „Höchster technischer Anspruch duelliert sich mit Kampfpreisen“, skizziert Patrick König von Christ France die derzeit unveränderte Marktverfassung in diesem Metier.

Die Preisgewinner: Anlässlich der Equip Auto durften die Vertreter mehrerer Unternehmen einen Innovationspreis mit nach Hause nehmen

Der Innsbrucker Hansjörg Pichler, seines Zeichens Werkzeugbauer und -lieferant in inzwischen 6 Ländern Europas, betrachtet den Auftritt auf der Equip Auto für seine Zwecke optimal. „Meine Konstanz in der Präsenz führt zu nachhaltiger Vertrauensbildung.“ Pichlers Kundschaft erstreckt sich von der Erstausrüstung bis hin zu den Kunden in Frankreich, die wiederum ausstrahlen bis nach Martinique und manche arabische Länder. Ingo Glatter, Sales- und Marketingdirektor der Grazer Herzeigefirma AVL DiTest, wiederum ist mit seinem Pariser Messeauftritt sehr zufrieden und kann vielversprechende Kontakte pflegen. „Wir planen nach einem positiv verlaufenden 2015 auch für nächstes Jahr ein moderates Wachstum.“ Immer nah am Technologiewandel der Hersteller wird das Kundenspektrum bis hin zum Aftermarket-Bereich gepflegt. „Dazu zählen gleichberechtigt die freien Werkstattinteressen.“ Es ist vieles in Bewegung und nur die Wachsamsten im Teilehandels- und -dienstleistungsgeschäft werden weiterhin ihre Erfolge erringen können. Der Konzentrationsprozess, der es besonders Ausstellungsorganisatoren immer schwieriger macht, den für Messen optimistischen Eindruck nach außen zu repräsentieren, ist mörderisch geworden. Aussteller und Besucher nehmen darauf wenig Rücksicht. • (LUS).

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Die Fachmesse in Paris wird es auch 2017 geben – dann hoffentlich wieder unter etwas günstigeren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen

AVL-Sales- und Marketingdirektor Ingo Glatter war mit Paris zufrieden Das gab es zum Thema Reifen zu sehen: Bei aller Nostalgie sind solche Exponate schon etwas gestrig in ihrer Ausdrucksstärke

Equip Auto 2015 in Bildern Die chinesischen Anbieter waren wieder in Reih und Glied in einer Halle untergebracht und blieben mit ihrem NachbauteileAngebot weitgehend unter sich

Sogefi-Vermarkter Palle Willumsen bekam in Paris einen neuen Chef serviert Hingucker: Das Addidrive macht aus einem Fronttriebler nach dem Einbau der hydraulischen Radnabenmotoren und entsprechenden Pumpen einen echten Allradler

Treffen zweier Werkzeugspezialisten: Hansjörg Pichler aus Innsbruck im Meinungsaustausch mit KS-Tools-CEO Peter Kühne (r.)


WIRTSCHAFT

Wie tickt die Branche? Im Herbst finden seit jeher viele Landesgremial- und Landesinnungstagungen statt. Wir haben uns in Wien, Niederösterreich, Kärnten und dem Burgenland umgehört, wo die Mitgliedsbetriebe der Schuh drückt. Burkhard Ernst, SpartenGeschäftsführerin Mag. Michaela Schuster, Ing. Georg Ringseis, der geehrte Ex-Landesinnungsmeister Ing. Werner Fessl, Spartenobfrau Mag. (FH) Maria SmodicNeumann, Ing. Peter Dietrich und GremialGeschäftsführer Herbert Gindl (v. l.)

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eparaturfähiges Altauto oder „gefährlicher Abfall“? Diese mittels §-57a-Prüfbericht, Sachverständigengutachten oder „Pfeffer-Tool“ vorzunehmende Unterscheidung hat viele Fragen aufgeworfen. „Einige Betriebe haben bereits Besuch von den Behörden erhalten“, berichtete Fachjurist Mag. Karl-Heinz Wegrath beim Tag der burgenländischen Kfz-Wirtschaft sowie bei der niederösterreichischen Landesinnungstagung der Fahrzeugtechniker. Er warnte vor der „Beratungshaftung“ der Kfz-Betriebe gegenüber ihren Kunden: Werde beispielsweise der Halter eines Unfallfahrzeugs im Zuge der Versicherungsabwicklung nicht über den Abfallzustand aufgeklärt, könne es zur Rückforderung von Strafen kommen.

Unerlaubte Konkurrenz

Burgenländischer Kfz-Tag mit Unterstützung von A&W: Landesinnungsmeister Komm.-Rat Josef Wiener (l.) und Gerhard Schranz

Blau-gelbes Treffen der Fahrzeugtechniker: Karl Scheibelhofer, WIFI-Werkstattleiter Ing. Alois Fitzka, Bundesinnungsmeister Fritz Nagl, Mag. Karl-Heinz Wegrath und Innungsgeschäftsführer Dr. Thomas Sauer Mag. Hubert Aichlseder, WKPräsident Jürgen Mandl, MBA, und Walter Aichwalder in Taggenbrunn (v. l.)

Ein heißes Eisen ist darüber hinaus die Konkurrenz durch „Pfuscher“ und Kfz-Servicestationen, die ihre Berechtigungen überschreiten. „Wir wollen eine saubere Kfz-Branche“, unterstrich der niederösterreichische Landesinnungsmeister Karl Scheibelhofer. In Kärnten liegen laut Innungsmeister Komm.-Rat Walter Aichwalder derzeit etwa 10 Anzeigen gegen Servicestationen vor: „Wenn wir bei diesen Klagen Erfolg haben, werden wir verstärkt in die Breite gehen.“ Im Gegensatz zu den Servicestationen verfügen vollwertige Kfz- und Karosseriebetriebe über bestens geschulte Mitarbeiter, unterstrich der Wiener Innungsmeister Ing. Georg Ringseis: „Da das Auto ein immer komplexeres Produkt wird, ist es unabdingbar, dass wir das hohe Niveau in der Ausbildung sowie bei den Lehrabschluss- und Meisterprüfungen halten.“

Fahrzeughandel will Verschrottungsprämie

Auch die Sponsoren – Christian Brachmann (Siems & Klein, 2. v. l.) und Hans Günther Löckinger (Garanta, 2. v. r.) – waren mit dem guten Besuch in Kärnten zufrieden

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Im Neuwagenhandel ist die Nachfrage allerorts angespannt. „Die Rückgänge von einem Jahr zu anderen betragen zwar nur wenige Prozentpunkte. Verglichen mit dem Jahr 2012 fehlen uns heuer aber bereits 2.000 Neuzulassungen“, sagte der burgenländische Gremialobmann Gerhard Schranz. Sein Kärntner Kollege Komm-Rat Ing. Mag. Hubert Aichlseder will daher eine Ökoprämie für „alte Stinker“ – ein Wunsch, den auch Landes- und Bundesgremialobmann Komm.Rat Burkhard Ernst immer wieder bei der Wiener Politik deponiert. • (HAY/MUE/GEW)

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WIRTSCHAFT

Autoteile von Amazon

Von der Nische in die Masse Im Internet seien Ersatzteile um durchschnittlich 21 Prozent günstiger als bei stationären Anbietern, geht aus einer aktuellen Studie des Branchenverbands VREI hervor. Kein Wunder, dass mittlerweile ein beträchtlicher Umsatzanteil „virtuell“ abgewickelt wird. Stationär präsente Teileanbieter müssen dennoch nicht um ihre Zukunft fürchten.

„Talsohle“ beim Preisverfall

Thomas Fischer, Vorstand der deutschen Branchenvereinigung VREI

Von Philipp Hayder

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n den Jahren 2012 und 2013 nahm VREI in Zusammenarbeit mit einem Marktforschungsunternehmen erstmals den Teilehandel im Internet unter die Lupe. Schon damals war absehbar, dass sich das Online-Geschäft vom Nischenprogramm für Bastler und „Pfuscher“ zu einem respektablen Vertriebskanal entwickeln wird. Mittlerweile betrage der Umsatzanteil der virtuellen Händler bis zu 12 Prozent, berichtet Thomas Fischer, Vorstand des 54 Teilehersteller und Zulieferer vertretenden „Verbands Freier Ersatzteilemarkt“ (VREI): „Der OnlineHandel ist für viele Unternehmen in der Teiledistributionskette ein relevanter Faktor für strategische Entscheidungen geworden.“ Für die jüngste Studie wurden im Auftrag des VREI die Märkte in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Großbritannien und Polen untersucht. „Für Österreich ist tendenziell von einer ähnlichen Entwicklung auszugehen“, so Fischer.

Wer Autoteile im Internet erwirbt, tut dies nicht nur mehr oder minder bei bekannten Spezialfirmen. In den beinahe 70 untersuchten Produktgruppen ist jeweils eBay Motors der wichtigste Anbieter. Allerdings dürfte die Bedeutung des Marktplatzes sinken, während Unternehmen wie Amazon und Daparto Marktanteile gewinnen. „Mit einem geschätzten Umsatzvolumen von 80 bis 120 Millionen Euro bei Kfz-Ersatzteilen liegt Amazon in Deutschland mittlerweile auf Augenhöhe mit großen Händlern wie A.T.U und kfzteile24“, berichten die Studienautoren.

Einen wesentlichen Grund dafür, dass sich neben den anfangs dominierenden Privatkäufern immer mehr professionelle Kunden für den Teilekauf im Internet entscheiden würden, sieht der VREI in den üblicherweise niedrigeren Preisen. Gegenüber der Erstuntersuchung vor 3 Jahren sei die durchschnittliche Preisdifferenz auf nunmehr 21 Prozent gestiegen. Allerdings dürfte damit die Talsohle erreicht sein: „Vor dem Hintergrund der Marktkonsolidierung und der stärkeren Verschmelzung von Offline- und Onlinewelt erscheint ein weiterer Preisverfall fragwürdig“, heißt es in der Studie.

Nachlassende Wachstumsdynamik

Die aktuelle Studie des VREI kann einschließlich detaillierter Daten zu Märkten und Händlern für 1.450 Euro bezogen werden: www.vrei.de

Dass der Internetvertrieb den klassischen Teilehandel eines Tages überflüssig machen wird, ist laut den Studienautoren unterdessen nicht zu erwarten. Zwar seien die jährlichen Wachstumsraten der Online-Anbieter im Zeitraum von 2012 bis 2015 in fast allen untersuchten Ländern noch im zweistelligen Bereich gelegen, doch ließen die neuesten Zahlen eine „Verlangsamung der Wachstumsdynamik“ erkennen. Bis 2018 werde das durchschnittliche Wachstum unter die Zehn-Prozent-Schwelle sinken, was auf einen „tendenziellen Sättigungsverlauf“ hindeute. Ausschlaggebend sei nicht zuletzt die weiter zunehmende technische Komplexität der Fahrzeuge: Offensichtlich kann selbst der professionellste Webshop nicht die Fachberatung, die Rundumdienstleistung und die ausgeklügelte Logistik, mit der vor Ort präsente Teilehandelsorganisationen punkten, ersetzen. •

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WIRTSCHAFT

Weltweite Forschung Mit der Verleihung der Preise an die Gewinner der 2. Valeo Innovation Challenge in den Räumen der Pariser Universität Sorbonne hat der Automobilzulieferer sein Forschungsinteresse dokumentiert. Von Uschi Ernst

Auto Gen Z, das Team aus dem Saarland

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abei fiel auch gleich der Startschuss für die dritte Auflage der Valeo Innovation Challenge im Jahr 2016: Dabei sollen dann nicht nur technologische Neuheiten prämiert werden, sondern auch Ideen zur neuartigen Verwendung von Fahrzeugen. Innovationen, Forschung und Entwicklung gehören zu den TopPrioritäten der Valeo-Gruppe: Sie wendet immerhin 11 Prozent des Umsatzes mit Originalteilen für die Fahrzeugproduktion für Innovation auf.

Vorstandschef Jacques Aschenbroich übernommen hatte. Die Valeo-Experten hatten vor allem Projekte der Fahrerassistenzsysteme, des autonomen Fahrens und der Sicherheit zu begutachten.

Ein Großbildschirm statt drei Rückblickspiegeln

Valeo-Vorstandschef Jacques Aschenbroich übernahm den Vorsitz in der Jury

Umweltschutz und Komfort Der Großteil der Forschungsprogramme des Herstellers beschäftigt sich einerseits mit Technologien zur Verringerung der Treibhausgase und andererseits mit der Verbesserung intuitiven Fahrens. Die Aufgabe der Valeo Innovation Challenge, die heuer bereits zum zweiten Mal für Studenten aus aller Welt ausgeschrieben wurde, zielte ebenfalls darauf ab, für das Jahr 2030 Komponenten und Systeme für noch sauberere und intuitiver zu bedienende Autos zu entwickeln.

Die Sieger von „Falcon View“ erklären ihr System

Dass die Einspielung der Bilder der drei Spiegel des Fahrzeugs auf einem zentral am Armaturenbrett installierten Großbildschirm mehr Übersicht verschafft als abwechselnd in verschiedene Richtungen zu blicken, ist eine einleuchtende Sicherheitsidee, die dem Team „Auto Gen Z“ von der Universität des Saarlandes zu einem mit 10.000 Euro dotierten zweiten Platz verhalf. Ebenso einen zweiten Platz erreichte das indische Team „M.A.D“ vom Sri Aurobindo International Center of Education in Pondicherry ebenfalls mit einem die Verkehrssicherheit erhöhenden System: Dabei alarmiert das auf Satellitennavigation basierende Kollisionswarnsystem vor gefährlichen Bedingungen der Fahrzeugumgebung den Fahrer in Echtzeit.

Großes Interesse der Studenten an der Herausforderung 1.324 Forschungsgruppen aus 89 Ländern nahmen die Chance wahr, mutige, revolutionäre Lösungen für das Automobil der Zukunft zu erfinden und zu entwickeln; damit war die Teilnahme um 40 Prozent stärker als im Vorjahr. Die Studenten machten sich dabei alle Möglichkeiten, die die Digitaltechnologie bietet, für den Automobilbereich zunutze, um die Sicherheit an Bord des Fahrzeugs im Hinblick auf das selbstständige Fahren der Autos zu verbessern. Die drei Gewinnerteams wurden von einer Jury ermittelt, die mit Prominenz aus dem Wissenschaftsbereich besetzt war und deren Vorsitz der Valeo-

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Mit Kamera- statt Lasersystem zum ersten Preis

M.A.D aus Indien hat ein Kollisionswarnsystem entwickelt

Den mit 100.000 Euro dotierten ersten Preis konnte das chinesische Team „Falcon View“ von der Universität Peking in Empfang nehmen: Die Forschungsgruppe hatte für selbstfahrene Autos bei der Beobachtung der Bewegungen in der Fahrzeugumgebung (anstatt auf teurere Laser) auf ein günstigeres Kamerasystem gesetzt. •

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WIRTSCHAFT

Vollgas in Graz Nach der Firma Hauthaler in Salzburg ist Stieger Software nun bei einem weiteren – durchaus prominenten – Zweiradhändler präsent.

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s war das Jahr 1997, als Kris Rosenberger auf einem Toyota Celica Rallye-Staatsmeister wurde. Das ist lange her und nach 12 Jahren als Chef der gleichnamigen Raststätten-Kette mit anschließendem Verkauf hat Rosenberger nun wieder „Benzin im Blut“. Noch vor Weihnachten will er in Graz ein Motorradgeschäft für Ducati und Husqvarna eröffnen. Die Adresse (Kärntner Straße 170) ist in der Branche durchaus bekannt: Dort war zuvor eine Filiale von Autobedarf Binder beheimatet. „Wir wollten eigentlich auf der grünen Wiese bauen, doch aufgrund der strengen Auflagen der Behörden war das nicht möglich“, sagt Rosenberger: „Doch dann hat sich im Sommer die Möglichkeit ergeben, diese Halle zu übernehmen, und seither wird adaptiert.“ Mit den beiden Motorradmarken rechnet sich Rosenberger in Graz gute Chancen aus: Nach dem „Soft Opening“ gegen Jahresende werden die 5 Mitarbeiter bis zum Frühjahr mit allen Feinheiten vertraut gemacht, sodass es im Frühjahr so richtig losgeht.

Stieger-ÖsterreichGeschäftsleiter Gottfried Scharf

Kris Rosenberger mit Husqvarna im künftigen Shop

Fünf Arbeitsplätze mit Stieger Software Bei der Software vertraut Rosenberger auf Stieger. „Dieses Unternehmen hat gute Erfahrungen bei Pkws ebenso wie im Zweiradbereich. Das war leicht zu adaptieren.“ Wichtig war für Rosenberger eines: „Ich will, dass die Mitarbeiter multitaskingfähig sind, sie sollen sowohl in der Werkstätte als auch im Verkauf denselben Wissensstand haben. Das ist wichtig, wenn man so wenig Personal hat.“ Laut Gottfried Scharf, Geschäftsleiter von Stieger Software in Österreich, werden im Rosenberger-Geschäft 5 Arbeitsplätze mit dem DMS-Programm ausgestattet: „Mit allem, was dazugehört.“ Scharf will auch in Zukunft den einen oder anderen Zweiradhändler an Land ziehen, zumal Stieger Software auch bereits die neue Registrierkassenverordnung integriert hat. • (MUE)


WIRTSCHAFT

Erich Rettenbacher, verantwortlich für T, Vbg und Salzburg: „Der Aufbau und die Pflege dauerhafter, persönlicher Geschäftsbeziehungen ist enorm wichtig.“

Roland Mayer, verantwortlich für Wien, Bgld: „Wichtig ist, dass man für die Kunden erreichbar ist. Oft können Fragen rasch telefonisch geklärt werden.“

Alfred Wiesinger, zuständig für OÖ und westliches NÖ: „Hohe Flexibilität und rasches Reagieren auf neue Anforderungen haben für den Kunden große Bedeutung.“

Gerald Rothleitner, verantwortlich für Kärnten und Stmk: „Die konstant hohe Qualität unserer Produkte wird von den Kunden sehr geschätzt.“

Philipp Oestreicher, verantwortlich für Großkunden und Steiermark Nord: „Auf spezielle Anfragen schnell zu reagieren, schafft Vertrauen beim Kunden.“

Als Verkaufsleiter mit langjähriger Außendiensterfahrung führt Günther Katzengruber das Vertriebsteam an und gewährleistet kurze und damit rasche Entscheidungswege

Anti-Aging-Therapie für den Motor

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Total Austria erweitert seinen Außendienst und will durch noch intensiveren Kundenkontakt seinen Marktanteil steigern.

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er Schmierstoffmarkt ist kräftig in Bewegung. In den vergangenen Jahren geht der Trend sehr stark zum indirekten Vertrieb über Handelspartner. Der Außendienst ist ein großer Kostenfaktor, beim Handelspartner läuft die Betreuung kostengünstig mit. Der Verkauf über Internet (sowohl B2B wie auch B2C) nimmt ebenso zu wie die Angebote in Bau- und Supermärkten. Wenige Ausnahmen bestätigen die Regel und so geht Total Austria mit seinen Marken Total und Elf einen gänzlich anderen Weg. „Unsere Produkte wird man nicht in den Bau- und Supermärkten erhalten, wir vertreiben in Österreich ausschließlich über die KfzWerkstätten“, erklärt Vertriebsleiter Günther Katzengruber. Und diese Partner werden direkt vom eigenen Außendienst, der erst kürzlich aufgestockt worden ist, betreut. Damit sollen die bestehenden und die wachsende Zahl an neuen Kunden noch besser, persönlicher und intensiver betreut werden. Schließlich werden die Herausforderungen in der Argumentation beim Endkunden und in der technischen Komplexität des Motoröls immer größer.

August Starek, verantwortlich für NÖ Süd, Ost und Nord: „Gemeinsam die optimale Lösung für den Betrieb zu finden gibt den Kunden Sicherheit.“

Kleinere Volumen mit höheren Leistungen, dadurch bedingt höhere Temperaturen und höhere Drücke belasten den Motor ebenso wie vermehrte Kurzstreckeneinsätze. Moderne Aggregate sind daher mehr denn je belastet, die Anforderungen an das Motoröl höher denn je. Um die Reibung zu reduzieren, Korrosion und Ablagerungen zu verhindern, hat Total die Age Resistance Technology entwickelt. Martin Reeschuch, Total Austria: „Damit wird das Premiumprodukt Total Quartz, das weltweit in 200 Millionen Fahrzeugen in 150 Ländern eingesetzt wird, noch einmal aufgewertet.“

Wachstum durch Betreuung

Martin Reeschuch steht als Leiter des technischen Supports den Werkstätten mit allen Fragen rund um Freigaben, Spezifikationen und Verwendungsdauer zur Verfügung

Direkter Kontakt zum Kunden „Total setzt mit dem Einsatz von 6 Außendienstmitarbeitern in Österreich ein klares Zeichen: Im Gegensatz zu unseren Marktbegleitern setzen wir auf den direkten Kontakt zum Kunden. Der beste Service, die optimale Beratung und kundenorientierte Lösungen stehen absolut im Vordergrund.“ Die Basis des Erfolges bilden die Kooperationen mit Renault (Elf), Peugeot und Citroën (Total) sowie Mazda und Opel (Service-Öle). „Mittlerweile entscheiden sich aber immer mehr Autohäuser anderer Marken für Total, aber auch freie Werkstätten schätzen die Qualität und Margensicherheit unserer Schmierstoffe“, weiß Katzengruber. Komplettiert wird das Gesamtpaket durch das langjährige Motorsportengagement der Marke in der Formel-1, Tourenwagen- und Rallye-Weltmeisterschaft. • (GEW)

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WIRTSCHAFT

Die Kfz-Betriebe stehen vor vielfältigen technologischen und wirtschaftlichen Herausforderungen. Deshalb sollte die Freude am Auto jedoch nicht zu kurz kommen: Beides wurde bei einer Veranstaltung von Würth in Spielberg deutlich. Von Philipp Hayder

Mit Vollgas in die Werkstattzukunft W

erden die Rennboliden künftig rein elektrisch über den Red Bull Ring rasen? Werden die Buggys mit Wasserstoffantrieb die Wälder durchpflügen? Wird man im Offroad-Park die Geländewagen mit Erd- oder Flüssiggas antreiben? Diese Fragen wurden weder bei der Expertendiskussion, die Würth Ende Oktober im steirischen Motorsportzentrum organisierte, noch beim anschließenden Eventprogramm gestellt. Doch in einem war man sich einig: Die Branche steht vor großen Veränderungen.

Mario Schindlmayr, Harald Winkler und Alexander Nuss (nunmehr Geschäftsniederlassungsleiter Wien) sitzen bei Würth am automotiven Steuer (v. l.)

Strenge Vorgaben „Zwischen den Jahren 2000 und 2013 ist es gelungen, den durchschnittlichen Pkw-Flottenausstoß von 172 auf 127 Gramm CO2 pro Kilometer zu reduzieren“, informierte Universitätsprofessor Dr. Bernhard Geringer, Vorstand des Instituts für Fahrzeugantriebe und Automobiltechnik an der TU Wien. Das 5-LiterAuto wurde damit Realität. Bis 2020 schriebt die EU jedoch eine weitere CO2-Reduktion auf 95 Gramm pro Kilometer vor, spätestens 2050 müssen 1-LiterAutos auf unseren Straßen unterwegs sein. „Eine Bewältigung dieser Vorgaben ist nur mit regenerativen Energieformen möglich“, unterstrich Geringer.

Wirtschaftliche Hürden Dass diese Thematik nicht nur die Pkw-Branche betrifft, machte Mag. Franz Weinberger deutlich. Der Sprecher der heimischen Nutzfahrzeugimporteure verwies darauf, dass seine Mitglieder bei der Bewältigung neuer Vorgaben häufig an erster Stelle stehen müssen – vom verpflichtend vorgeschriebenen Notbremsassistenten bis zur Emissionsreduktion. Angesichts der komplexer werdenden Technik muss die Reparaturfähigkeit gewahrt bleiben, betonte

Podiumsdiskussion zur Werkstattzukunft mit A&W-Beteiligung: Mario Schindlmayr, Harald Winkler, Franz Weinberger, Philipp Hayder, Moderator Christian Clerici,Dr. Max Lang und Dr. Bernhard Geringer (v. l.)

ÖAMTC-Cheftechniker Dipl.Ing. Dr. Max Lang: „Der Konsument vertraut darauf, dass er in angemessener Entfernung einen für die jeweilige Technologie qualifizierten Betrieb vorfindet.“ Die bisherige Erfahrung zeigt freilich, dass es daran nicht scheitert, machte der ebenfalls an der Podiumsdiskussion teilnehmende Autor dieser Zeilen deutlich: Viel eher stellt sich die Frage, ob die Kfz-Betriebe eine faire Chance erhalten, ihre Investitionen in neue Technologien wieder zu erwirtschaften. Bei vielen (Marken-)Betrieben, die von ihren Herstellern in eine Vorreiterrolle in Sachen Elektromobilität gezwungen wurden, war dies bisher nicht der Fall.

Lieferant und starker Partner Dass Würth seinen Kunden bei der Bewältigung der zukünftigen Herausforderungen zur Seite stehen wird, ließen Vertriebsgeschäftsführer Mario Schindlmayr und der für die automotive Division verantwortliche Prokurist Harald Winkler außer Frage. Beispiele dafür gibt es genug – vom immer beliebteren Unterstützungskonzept „Würth Pro“, das beim Heben von Umsatzpotenzialen im Geschäftsalltag hilft bis hin zum motorsportlichen Netzwerken im Anschluss an die Diskussionsveranstaltung am Red Bull Ring. •

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WIRTSCHAFT

Kundenbindung immer und überall Garantieversicherungen, Eigengarantielösungen, Wartungsprodukte und ab sofort sogar eine eigene App: Mit einem umfassenden Dienstleistungsprogramm positioniert sich Real Garant als Kundenbindungsspezialist für den Fachhandel.

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as Smartphone haben die Autofahrer von heute stets mit dabei. Was liegt näher, als es auch zur Kommunikation zwischen Kfz-Betrieben und ihren Kunden zu nutzen? Real Garant setzt diese Idee als nach eigenen Angaben erster Garantieanbieter in die Tat um. „care4mobility“ heißt die App für iOS und Android, mit der ab sofort ein neues Kapitel in Sachen effizienter Kundenbindung aufgeschlagen wird. „Wir verbinden den technischen Fortschritt mit dem serviceorientierten Dienstleistungsgedanken, der alle unsere Produkte auszeichnet“, unterstreicht Michael Erb, Direktor der österreichischen Niederlassung von Real Garant: „Autohäuser können auf diese Weise mit ‚Kundenbindung 2.0’ durchstarten.“ Parallel zum Start am deutschen Markt werden demnächst auch in Österreich die ersten Partnerbetriebe die neue App nützen.

Kundenkommunikation leicht gemacht Im Autohausalltag versorgt care4mobility Garantienehmer jederzeit mit allen für sie relevanten Informationen – von den wichtigsten Fahrzeugdaten über die Inhalte des Garantievertrags bis zu den Kontaktdetails des jeweiligen Autohauses. Außerdem weist die App auf anstehende Termine wie beispielsweise §-57aÜberprüfungen hin. Auch der Hinweis auf eine in Kürze auslaufende Garantievereinbarung erfolgt automatisch. „Das spart dem Autohaus nicht nur Kosten und Zeit für Erinnerungsmailings, sondern führt vor allem zu einer Erhöhung der Rückmeldequote“, unterstreicht Erb: „Der Kunde kann sofort mit seinem Händler in Verbindung treten – ob im Schadenfall, zur Terminvereinbarung für eine Garantieverlängerung oder für einen Service-Check.“

Großes Potenzial Intuitiv und einfach soll auch der händlerseitige Umgang mit der App vor sich gehen, verspricht man bei

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Vom Garantiebrief bis zu den Kontaktdaten des Autohauses: Die App versorgt den Kunden mit allen relevanten Infos

Michael Erb unterstreicht die Geschäftschancen, die mit der Kundenbindung via App verbunden sind Real Garant. Beispielsweise ist es möglich, innerhalb der Anwendung mehrere Verträge einzuspielen. Die Sprach- und Regionaleinstellungen werden selbstständig vorgenommen, ohne dass sich der jeweilige Kfz-Betrieb damit befassen müsste. „Wir sind stolz darauf, unseren Partnern diesen Mehrwert bieten zu können“, sagt Erb, der nicht nur die diesbezügliche Alleinstellung seines Unternehmens, sondern auch die vielfältigen Möglichkeiten zur Weiterentwicklung der App hervorhebt. Wohin die technische Entwicklung auch immer führen mag, eines steht fest: Die Kunden werden ihre Smartphones nicht mehr aus den Händen geben. Umso wichtiger ist es für zukunftsorientierte KfzBetriebe, alle Chancen zur Erhöhung der Kundenbindung und damit zur Steigerung von Werkstattauslastung und Folgegeschäften zu nützen. • (HAY)

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WIRTSCHAFT

trägt dem Trend zu klassischen Fahrzeugen mit der grundlegenden Überarbeitung seiner „Classic Line“ Rechnung.

Maßgeschneidertes Sortiment

Innovative Klassiker

Wolfgang Schneider informiert über die neueste Schmierstofflinie von Motorex

Klassische Automobile werden immer beliebter. Den Kfz-Betrieben bietet sich ein attraktives Geschäftsfeld, für dessen erfolgreiche Bearbeitung freilich hochwertige Produkte notwendig sind – wie die neue „Classic Linie“ des Schweizer Schmierstoffspezialisten Motorex.

„Unsere Herangehensweise zur Auswahl des geeigneten Schmierstoffes ist die Art der Motorenschmierung“, unterstreicht Wolfgang Schneider, Marketingleiter und Key Account Manager der österreichischen Vertriebsgesellschaft. Ob Löffel- und Nebelschmierung ohne Druckölversorgung, Löffel- und Nebelschmierung mit Ölpumpe oder eine Druckumlaufschmierung mit oder ohne Feinfilter zum Einsatz kommen, ist schließlich ein wesentlich wichtigeres Unterscheidungskriterium als das Baujahr des Fahrzeugs. Neben den Motoröl-Produktfamilien Regular, Supreme, Heavy Duty und Evotec umfasst das Klassikersortiment von Motorex auch Getriebeöle, Kühlerschutzmittel und Bremsflüssigkeiten sowie diverse Fette und Spezialfluide. Für die Vertriebspartner gibt es umfangreiches POS-Material bis hin zu eigenen Boutique-Produkten. Freilich sind schon die Ölgebinde an sich echte Hingucker: Schließlich wurden sie im „echt klassischen“ Metalldesign gestaltet. • (HAY)

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b Young- oder Oldtimer, ob Motorräder, Autos oder gar Traktoren: Fahrzeuge aus vergangenen Jahrzehnten lassen die Herzen ihrer Eigentümer höher schlagen. Wer sein Schmuckstück auf zwei oder vier Rädern hegt und pflegt, legt auch Wert darauf, dass nur die besten Produkte zum Einsatz kommen. Das gilt ganz besonders für das Motoröl, dem bekanntlich eine entscheidende Rolle im Fahrbetrieb zukommt. Das für seine Qualitätsschmierstoffe bekannte Unternehmen Motorex

Nicht nur Klassik-Öle: Neu im Sortiment von Motorex ist auch ein flüssiges Reifenmontagemittel, das rasch abtrocknet, keine Spuren hinterlässt und sehr sparsam angewendet werden kann

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WIRTSCHAFT

Reifen, Straße und Witterung Experten aus Reifen- und Fahrzeugindustrie sowie universitären Einrichtungen referierten beim 13. ÖAMTCSymposium „Reifen & Fahrwerk“ über Wechselwirkungen unter sich ändernden Straßenbedingungen.

philosophie von Bridgestone aufgrund geografischer, klimatischer und rechtlicher Voraussetzungen in den einzelnen europäischen Ländern. Abgeschlossen wurde die Runde der Reifenhersteller mit dem Referat von Dipl.-Ing. Gerd Lindemann. Er skizzierte die 4R-Strategie (Reduce – Reuse – Recycle – Renewable), mit der Michelin Sicherheit auf der

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m ersten Vortrag der im Kuppelsaal der TU Wien abgehaltenen Veranstaltung erläuterte Dipl.-Ing. Roland Spielhofer, der im Geschäftsfeld „Transportation Infrastructure Technologies“ im Mobility Department des AIT tätig ist, den aktuellen Stand der Griffigkeitsmessung im österreichischen Straßennetz sowie im gesamteuropäischen Kontext. Weiters skizzierte er, wie Griffigkeit auf der Straße sichergestellt werden kann. Darauf aufbauend erläuterte Dr. Stefan Torbrügge, Leiter der Arbeitsgruppe „Applied Research – Contact & Friction Physics“ bei Continental, wie es zu abnehmender Straßengriffigkeit im Laufe der Nutzungsdauer kommt und welche Reibmechanismen zwischen Reifengummi und nasser Fahrbahn entstehen. Dipl.-Ing. James Remfrey, er ist seit 2008 bei der Division Chassis & Safety ebenfalls bei Continental tätig, präsentierte unterschiedliche Techniken der Straßenzustandserkennung und -vorhersagen.

Theorie für die Praxis Dr. Cornelia Lex vom Institut für Fahrzeugtechnik an der TU Graz berichtete von zahlreichen bereits im Einsatz befindlicher Fahrerassistenzsystemen zur Unterstützung des Lenkers während der Fahrt, bestätigte aber auch, dass dabei derzeit noch kein Hersteller auf aktuelle Daten zu tatsächlichen Straßenzuständen zurückgreift. Erste Prototypen, die dies könnten, seien ihr bekannt, aber für den serienmäßigen Einsatz sei die Technik noch zu teuer.

Schnee ist nicht gleich Schnee Claus-Christian Schramm und Ing. Andreas Kropf von Goodyear erläuterten die komplexen Prozesse zur Entwicklung der optimalen Winterreifen unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Schneezustände. Auch die physikalischen Vorgänge zwischen Schnee und Reifen wurden beleuchtet. Mit Dipl.-Ing. Hans-Rudolf Hein folgte der nächste Reifenexperte auf der Bühne. Er erklärte die Produktentwicklungs-

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(V. l.) Mag. Martin Hoffer (ÖAMTC), Dipl.-Ing. HansRudolf Hein (Bridgestone), Dipl.-Ing. Roland Spielhofer (AIT), Dipl.-Ing. Friedrich Eppel (ÖAMTC), Dipl.Ing. Gerd Lindemann (Michelin), Dr. Cornelia Lex (TU Graz), ClausChristian Schramm (Goodyear Dunlop), Dr. Stefan Torbrügge (Continental), Ing. Andreas Kropf (Goodyear Dunlop), Dipl.Ing. James Remfrey (Continental)

Straße und Klimaschutz gleichermaßen bedienen möchte. Er forderte auch den gemeinsamen Einsatz aller Hersteller für Reifentests, die nicht nur im Neuzustand, sondern auch im Betrieb und nach Abnutzung durchgeführt werden. So hätten, wie Tests von Michelin zeigen, Reifen der EU-Label-Klasse A mit maximaler Abnutzung noch immer einen kürzeren Bremsweg als Reifen der Klassen E und F im Neuzustand.

Haftungsfrage Haftung Zum Abschluss des Symposiums, das zusammen mit Semperit, dem Institut für Fahrzeugantrieb und Automobiltechnik sowie der Technischen Universität Wien organisiert wurde, referierte ÖAMTCRechtsexperte Mag. Martin Hoffer über die Frage „Wer haftet, wenn die Haftung verloren geht?“ Ist auf Mautstraßen der Straßenerhalter bereits ab leichter Fahrlässigkeit für Schäden haftbar und muss etwaiges Fehlverhalten des Fahrers beweisen, so ist die Haftung auf allen anderen Straßen erst bei grober Fahrlässigkeit gegeben und liegt dann die Beweislast beim Geschädigten. Ganzjahresreifen erachtet er als zulässig, wenn M+S-Zertifikat und 4 mm Profiltiefe vorhanden sind. • (MPI)

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WIRTSCHAFT

Verstärkung in Westösterreich Mit nunmehr zwei Gebietsleitern – zusätzlich zu Walter Werner noch mit Klaus Lendl – hat Mapfre Warranty das Team in Österreich verstärkt.

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as Unternehmen mit spanischen Wurzeln legt bei seinen Versicherungs- und Garantielösungen für Autohäuser und Werkstätten besonderen Wert auf die Unterstützung der Fachbetriebe. „Nach der ersten Vorstellung unseres Unternehmens im Rahmen der AutoZum haben wir viele positive Rückmeldungen auf unser Produkte erhalten“, betont Vertriebsdirektor Andreas Klieve (im Bild mit dem Management-Team Dritter von rechts).

Neuer Gebietsleiter für Tirol und Vorarlberg Aufgrund der steigenden Nachfrage, so Mapfre, sei nun die Betreuung der Autohäuser und Werkstätten in Österreich zwei Gebietsleitern übertragen worden. Walter Werner, zuständig für Wien, die Steiermark, Salzburg, Oberösterreich, Niederösterreich und Kärn-

ten wurde bereits in der Oktoberausgabe von „AUTO & Wirtschaft“ vorgestellt. Ausschließlich der Betreuung der Autohäuser und Werkstätten in Tirol und Vorarlberg widme sich bei Mapfre nun Klaus Lendl. Die neuen Gebietsleiter haben in ihrer Region nicht bloß Vertriebsaufgaben zu erfüllen, sie stehen ihren Kunden beratend und unterstützend zur Verfügung, zum Beispiel wenn es um Organisation und Abwicklung von Kundenbindungsaktionen der Kraftfahrzeugbetriebe geht. Das von Lendl und Werner angebotene Produktportfolio reicht vom klassischen Garantiekonzept und Lösungen für Gebrauchtwagenhandel und Motorräder über Reparaturkostenversicherungen verschiedener Varianten bis zu Kundenbindungssystemen sowie – damit verbunden – Dienstleistungen. • (ENG)

Das ManagementTeam der auch für Österreich zuständigen Mapfre Warranty Deutschland führt Johannes Mersier (1. v. l.)

Klaus Lendl betreut Tirol und Vorarlberg


„Nach Ansicht des OGH darf allgemein erwartet werden, dass ein fabrikneuer Motor mehr als zwei Jahre funktionstüchtig bleibt“,

GEWERBE

meint Rechtsanwalt Dr. Johannes Öhlböck auf Seite 65

„Alles Leute mit toller Ausbildung, jedoch ausgeschieden und in die Selbstständigkeit gezwungen, um zu überleben“, sagt Gerald Beirer (WM Österreich) auf Seite 68

Petronas sucht Partnerbetrieb in Wien In der Zusammenarbeit mit der Birner GmbH sieht Bernd Volk, Vertriebsleiter bei Petronas in Österreich und Deutschland, große Chancen für höhere Marktanteile. In Hamburg (Deutschland) wurde bereits die erste von fünf geplanten Werkstätten („Branded Workshop“) eröffnet (siehe „AUTO & Wirtschaft“ 9/15), die zweite wird gerade in Köln verwirklicht. In Wien sei man derzeit auf der Suche nach einer Werkstätte, die dieses Konzept umsetzen wolle, sagt Volk: „Wir würden diesen Partnerbetrieb auch finanziell unterstützen.“

NGK: zwei neue Zündkerzen für den Aftermarket In den aktuellen Vierzylindermotoren von Mercedes-Benz finden sich ab Werk ausschließlich Zündkerzen von NGK. Zwei davon stellt der Zündkerzenproduzent und langjährige Entwicklungspartner des Stuttgarter Herstellers ab sofort für freie Werkstätten bereit: die SILZKFR8D7S und die SILZKFR8E7S. Laut Hersteller gewährleisten die Zündkerzen, die eigens für die Mercedes-Benz-Motorenfamilien M133, M270 und M274 entwickelt wurden, ein Höchstmaß an Zündsicherheit.

Liqui Moly: wieder ein scharfer Kalender Auch für 2016 bringt Motorenöl- und Additivspezialist Liqui Moly wieder einen Erotikkalender heraus. Die Aufnahmen entstanden diesmal in Südafrika. Kapstadt und Johannesburg bildeten die Kulisse für die Fotos. „Damit kombiniert der neue Kalender die Anziehungskraft von schnittigen Autos mit jener von attraktiven Frauen“, wie Peter Baumann, Marketingleiter Liqui Moly, sagt. Der Erotikkalender geht in erster Linie an Werkstätten und andere Kunden. Er ist im Liqui Moly-Teamshop (www.liqui-moly-teamshop.de) bestellbar.

Mehr Einbauanleitungen für Antriebsriemen Unter dem Namen Technical Instructions bietet die ContiTech Power Transmission Group auf immer mehr Produktseiten im Product Information Center (www.contitech.de/pic) Einbauanleitungen zu ihren Antriebsriemen an. Die Online-Dokumente dienen als digitaler Beipackzettel, das Angebot richtet sich an Werkstätten, die Produkte von ContiTech verbauen. Bis Ende 2015 wird die Zahl der verfügbaren Dokumente auf knapp 200 steigen. Ziel ist, für alle gängigen Riemen und Kits eine eigene Einbauanleitung anzubieten.

Knowhow für Aftermarket-Kunden Auf der „B-connected-Plattform“ (www.ta.tennecoemea.info/technical.php) erweitert Tenneco, Hersteller von Walker-Abgassystemen, sein Angebot. Damit erhalten Werkstätten auch kostenlosen Zugang zu detaillierten Einbauanleitungen für Dieselpartikelfilter (DPF) der Marke Walker Evolution. Das Unternehmen macht als einer der führenden Anbieter von DPF für die Erstausrüstung sein Know-how auch für seine Aftermarket-Kunden verfügbar und ist für jeden Nutzer über B-connected frei zugänglich.

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Dieter Scheuch

Weichen für die Zukunft stellen In Zeiten wie diesen kann Ungemach quasi über Nacht hereinbrechen: Kürzlich verkündete ein Versicherungskonzern, in Deutschland eigene Werkstätten betreiben zu wollen. Auch heimische Unternehmen steuern auf unruhige Gewässer zu. Nicht nur durch „professionellen“ Pfusch geht eine Unzahl von Aufträgen verloren, auch Konkurrenz in Form von Servicestationen macht Jagd auf Kunden. Die Standesvertretung ist bereits aktiv, die Politik gefordert: Es ist an der Zeit, effiziente Maßnahmen gegen Pfusch zu setzen und klare Regeln für die Zukunft aufzustellen. Dabei geht es nicht nur um Arbeitsplatzsicherung und Wertschöpfung: Heimische Kfz-Unternehmen bilden jährlich tausende Fachkräfte aus, die uns fehlen werden, falls sie das nicht mehr tun.


GEWERBE

Asten statt Linz Mit der Übersiedlung baut Trost sein Lagersortiment aus. Die Tagesverfügbarkeit wird mit 30.000 Teilen auf 2.000 m2 Regallagerfläche garantiert. Von Matthias Pilter

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ur Eröffnung am 2. und 3. Oktober lud Trost Auto Service Technik GmbH mit Werksführung, Produktpräsentationen von Industriepartnern, Werkstattausrüstungs-Ausstellung mit Testmöglichkeit und Rahmenprogramm.

Unsichtbare Übersiedlung Mit dem neuen Standort steht zukünftig noch mehr Lagerfläche zur Verfügung, die logistische Anbindung in die Region wurde verbessert. Hans Lorenz, Country Manager Österreich, zeigte sich vom reibungslosen Ablauf der Übersiedlung während des laufenden Betriebs begeistert. Für die Kunden war der Standortwechsel im täglichen Geschäft nicht spürbar. Neben Wien sieht Lorenz in Oberösterreich enormes Wachstumspotenzial und den Bedarf, den Kunden die verbesserten Dienstleistungen und Services anzubieten.

Dienstleistung und Service Auf 1.400 m2 angemieteter Fläche arbeiten 20 Mitarbeiter im Verkaufshaus und Außendienst. Neben

(V. l.) Karl Mattes, Vizebgm. Johann Hackl, Hans Lorenz und Filialleiter Elmar Hauer

Lagerflächen, Büroräumen und einem Verkaufsraum wurden am neuen Standort auf 200 m2 Schulungsund Trainingsräumlichkeiten errichtet. Lorenz sieht darin auch einen Teil des Erfolges. Neben Preis, Erreichbarkeit und einwandfreier Logistik nimmt für die Kunden der Service eine immer wichtigere Rolle ein. Mit den repmaster Praxistrainings, bei denen österreichweit rund 700 Fachkräfte im Jahr geschult werden, oder autoservice.com, der Dienstleistungsplattform für den Autofahrer, versucht Trost den Mitbewerbern einen Schritt voraus zu sein.

Bestellungen über Nacht verfügbar

Info-Stände und Produktpräsentationen im Festzelt

Als kompetenter Ansprechpartner für freie Werkstätten und Händler garantiert Trost die Verfügbarkeit aller Bestellungen, die bis 19 Uhr eintreffen. Geliefert wird je nach Kundenwunsch noch in der gleichen Nacht oder im Laufe des nächsten Werktages. Karl Mattes, Vertriebsleiter Innendienst, erklärte im Rahmen der Werksführung, dass mit den eingelagerten Teilen der Standort auch bei ausfallendem Nachschub die Versorgung für 2 Tage gewährleisten könne. •


GEWERBE

Kollektion, die extreme Bewegungsfreiheit, Strapazfähigkeit und coole Optik vereinige, seien aus Österreich gekommen, sagt der kaufmännische Geschäftsführer Bernd Feketeföldi und geht von einem Vorsprung auf dem Markt mit dieser TopLinie aus, die Träger bei ihrer Arbeit auch mit ihrem Pep aufwerten soll.

Linie Slim zum „Schnuppern“

Mit der neuen Dynamic-Linie bringt Mewa TextilService eine Berufskleidungs-Kollektion, bei deren Entwicklung Bewegungsfreiheit, Robustheit und vor allem Chic im Vordergrund standen.

Die Mewa-Chefs: Stefan Janzen (l.), Bernd Feketeföldi

Chic für mehr Freiheit M itte November werden erste Teile der neu entwickelten, von Mewa Textil-Service auch in Österreich angebotenen Dynamic-Berufskleidungslinie verfügbar sein. Die ersten Aufträge für die

Angeboten wird die DynamicBerufskleidung, wie bei Mewa generell üblich, im Mietsystem. Wer da einmal schnuppern möchte, für den bietet Mewa nun ab drei Nutzern im Betrieb die Linie „Slim“ für einen Minimum-Zeitraum von drei Monaten (schließlich wird jeder Träger persönlich eingekleidet) an. Für jene, die ihr Outfit, auch für den Privatgebrauch, kaufen möchten, hat Mewa mit „World Wide Work by Mewa 2015/16“ den 370 Seiten starken Katalog mit Arbeitsschutzprodukten von 250 international bekannten Marken vorgelegt. Ein Druck- und Stickservice ermöglichen auch die Individualisierung werblich genutzter Textilien. • (ENG)

Knick-schieb! und Sattel für 2 Eder Fahrzeugbau – Hersteller von Autotransportern der Marken Algema und Fit-Zel hat zur IAA eine Reihe von Überraschungen präsentiert. Ein Sattelauflieger mit Platz für zwei

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er für den Algema Blitzlader typische Knickmechanismus ist bei der Neuentwicklung „Algema Slider“ nicht nur zu einem Knick-Schiebeplateau kombiniert, sondern auch mit einem hydropneumatischen Fahrwerk. Das ermöglicht neben außerordentlichem Fahrkomfort auch bis zu 2,9 Tonnen Nutzlast: durch die gewichtssparende Rahmenbauweise und den Aufbau auf einem leichten 3,5-Tonner-Fahrgestell von VW oder Mercedes-Benz. Der Algema Slider sei extrem schnell ladebereit bei geringerem Platzbedarf als herkömmliche Schiebeplateaufahrzeuge, so Algema-Vertriebsleiter Hubert Gasperlmair, einzigartig mache ihn aber das klassenbeste Nutzlastverhältnis.

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Der Euro-Van Bild oben: BE-Trans mit einer Nutzlast bis zu 2,9 t und neuen Leuchten

Der durch den Werkstoff Aluminium leichtere, kürzere und wendigere „BE-Trans“-Sattel bietet in Kombination mit heck- oder frontangetriebenen Sattelzugmaschinen bis zu 4 Tonnen Nutzlast. Das Fahrzeug, das, so Gasperlmair, eine „Zuladung wie ein 7,5-Tonner hat“, transportiere „mautfrei und ohne Sonntagsfahrverbot“. Als IAA-Überraschung zeigte Eder 2 Varianten des neuen Fit-Zel Kofferanhängers: Der wird als EuroVan mit seitlichen Türen nicht mehr in Alu, sondern in Kunststoff-Sandwichbauweise (Klemm- und Klebekonstruktion) und als Euro-City mit ein- oder beidseitig abschließbarer Schiebeplane, mit Rollo oder 2teiliger Tür am Heck angeboten. Das Design der neuen Rückleuchten von Algema Slider, Fit-Zel Speeder und dem Anhänger Euro Trans folgt mit drei Querbalken der Grafik des Algema-Logos. • (ENG)

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GEWERBE

Motorschaden nach 23 Monaten Die grundlegenden Gewährleistungsregeln sind in der Autobranche bestens bekannt: Zwei Jahre lang muss ein Produkt mängelfrei sein, doch nach Ablauf von 6 Monaten liegt es am Kunden, das Vorliegen des Mangels zum Zeitpunkt des Kaufes zu beweisen. Wie im Fall eines Motorschadens damit umzugehen ist, stellte nun der Oberste Gerichtshof klar.

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in niederösterreichisches Autohaus stattete einen im Jahr 2007 erstzugelassenen Opel Movano mit einem neuen Motor aus. Etwa 23 Monate und 65.000 Kilometer später trat ein Motorschaden auf. Ein Dichtring der Nockenwelle war undicht geworden, ein „Weiterfressen“ führte zur Beschädigung des Kolbens und der Ventile – und das, obwohl die Wartungen in den vorgesehenen Intervallen von je 30.000 Kilometern durchgeführt worden waren und beim letzten Service 2 Monate vor dem Schaden kein Ölverlust bemerkt worden war. Das Autohaus weigerte sich, den Motorschaden unentgeltlich zu beheben. Der Kunde klagte daraufhin die Behebungskosten von 8.194,73 Euro ein.

Höchstrichter am Zug In letzter Instanz hatte der Oberste Gerichtshof (OGH 23.04.2015, 1 Ob 71/15w) über die Sache zu entscheiden. Das Höchstgericht prüfte die möglichen Ursachen des Nachlassens der Wirkung des Dichtrings durch unvereinbare Überbeanspruchung oder sonstige Fehlbehandlung, konnte dies aber nicht der Sphäre des Autohauses zuordnen. Es verblieb somit lediglich die Möglichkeit, dass sich die Kurzlebigkeit des Dichtrings aus dessen Konstruktion, Verarbeitung oder dem verwendeten Material ergeben hat.

„Gewöhnlich vorausgesetzte Funktionstätigkeit“ Nach Ansicht des OGH darf allgemein erwartet werden, dass ein fabrikneuer Motor, der nicht in exzessiver Weise beansprucht wird, mehr als zwei Jahre funktionstüchtig bleibt und mit Teilen – mögen es auch „Verschleißteile“ sein – ausgestattet ist, deren Qualität eine ausreichende Lebensdauer gewährleistet. Die gewöhnlich vorausgesetzte Funktionstüchtigkeit bestimmter Teile ist nur dort nicht anzunehmen, wo schon nach allgemeinen Erfahrungswissen mit vorzeitigem Verschleiß zu rechnen ist oder wo der Herstel-

Dr. Johannes Öhlböck ist Fachjurist in Wien

ler bestimmte Intervalle vorgibt, in denen die betreffenden Einzelteile ausgetauscht werden sollen. Für den Dichtring der Nockenwelle existierte eine derartige Vorgabe nicht. Mangels eines ausdrücklichen Hinweises muss ein Kunde nicht mit einem Unbrauchbarwerden des Motors innerhalb von 23 Monaten rechnen. Vielmehr kann er als gewöhnlich voraussetzen, dass der erworbene Motor keine derartigen Verschleißteile aufweist oder dass zu den üblichen Serviceintervallen ein allfälliger Verschleiß rechtzeitig festgestellt werden kann. Ist ein Kfz-Motor so konstruiert, dass er keine 23 Monate hält und bereits nach 65.000 Kilometern unbrauchbar wird, fehlt es an einer gewöhnlich vorausgesetzten Eigenschaft, womit der Übernehmer Gewährleistungsrechte geltend machen kann.

Im Zweifel reparieren Das Gesetz sieht vor, dass Gewährleistungsansprüche binnen 2 Jahren geltend gemacht werden können. Nach Ablauf von 6 Monaten (§ 924 ABGB) muss der Käufer beweisen, dass der Mangel schon zum Zeitpunkt der Übergabe vorhanden war. Diese Regel ist gemeinhin bekannt. Sich ausschließlich darauf zu verlassen und nach dem ersten Halbjahr Reparaturen erst einmal pauschal abzulehnen, ist jedoch – zumindest im Fall von Motorschäden – nach der aktuellen Entscheidung des OGH nicht mehr ratsam. Angesichts der nunmehr klaren Judikatur empfiehlt sich für Kfz-Betriebe vielmehr, innerhalb der ersten 2 Jahre oder innerhalb der 65.000 Kilometern eine Reparatur vorzunehmen. Alternativ dazu wären Vorgaben zu machen, welche Teile des Motors innerhalb kürzerer Frist zu tauschen sind: Das wäre jedoch eine Aufgabe der Fahrzeughersteller, die von der Entscheidung der österreichischen Höchstrichter nicht nur räumlich weit entfernt sind. • (RED)

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Exakte und weiche Dosierung: HyperFlow by Nussbaum

Die Revolution des Hebens Siems & Klein hat die neue HyperFlow-HebebühnenTechnologie von Nussbaum im Programm und bietet eine verschleißfreie, komfortable und flexible Lösung. Langjährige Partner: Prok. Gertrude Kufner, Ing. Dietmar Vogl, Ing. Christian Grill, Robert Gürth, Ing. Christian Brachmann, Thomas Schulz (Fa. Nussbaum)

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it der HyperFlow-Technologie zündet Nussbaum eine neue Entwicklungsstufe in der Hebetechnik. Dabei wurden die technischen Herausforderungen für klassische Hebebühnen mit Gleichlauf und Entlüften neu gelöst. Während es bauartbedingt gerade hier immer wieder zu Problemen kommt, verzichtet HyperFlow auf den Einsatz von Seilen, Umlenkrollen und Haken. Damit kommen nun keine Verschleißteile mehr zum Einsatz. Das reduziert die Wartungen und erhöht die Lebensdauer. Zudem beinhaltet die obere Querverbindung lediglich Hydraulikschläuche und ermöglicht damit enorme Flexibilität in Bauhöhe und -breite. Der Gleichlauf wird automatisch beim maximal gehobenen Fahrzeug justiert und ist damit ständig gewährleistet, auch das Entlüften des Systems erfolgt selbstständig. Bislang musste dafür ein Techniker eingesetzt werden.

Feine Dosierung HyperFlow ermöglicht eine exakte, feine Dosierung mit zentimetergenauem Absetzen. Ein echtes Erlebnis, wenn man den oft ruckeligen Lauf von herkömmlichen Systemen kennt. Durch die automatische

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Synchronisierung ist nun absoluter Gleichlauf gewährleistet. Weitere Vorteile der neuen HyperFlow-Technologie sind die höhere Sicherheit sowie eine längere Lebensdauer, bedingt durch die einfachere Konstruktion, weniger Teile und weniger Verschleiß. Mit dem patentierten System setzt Nussbaum auch ein ökologisch-nachhaltiges Signal, denn HyperFlow ist ressourcenschonend und energieeffizient.

Kompetenter Partner Absolut synchron: HyperFlow von Nussbaum

„Einfacher, effizienter, schneller und flexibler lauten die Eigenschaften von HyperFlow“, erklärt Komm.Rat Ing. Christian Brachmann, Geschäftsführer von Vertriebspartner Siems & Klein: „Dazu kommen absoluter Gleichlauf, geringerer Verschleiß und höhere Lebensdauer.“ Die Verbindung der Vertriebskompetenz von Siems & Klein mit dem innovativen HyperFlow-System von Nussbaum passt perfekt, weil die Lösung erklärungsbedürftig ist. „HyperFlow hat viele Vorteile, die man natürlich auch kommunizieren muss, unser kompetenter Außendienst erkennt die Anforderungen des Kfz-Betriebes und bietet die richtige Lösung an“, so Brachmann. • (GEW)

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stattkonzept von Birner, und der damit verbundenen Kompetenz für alle Marken.

Entscheidung für Loco-Soft

Die Geschwister Birgit und Johannes Hatzmann leiten den Familienbetrieb

Die Betreuung ist spitzenmäßig Auto Hatzmann in Altheim (OÖ) bietet seinen Kunden alles rund ums Auto. Mit Loco-Soft hat der Opel- und Suzuki-Partner die richtige Software für optimale Kundenbetreuung.

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er Firmenname ist eng mit der Marke Opel verbunden. „Man spürt frischen Wind bei der Marke. Das Design wird gut angenommen“, berichtet Birgit Hatzmann, die im Familienbetrieb unter anderem für den Verkauf zuständig ist. Dennoch ist eine Marke heute zu wenig, nach dem Wegfall von Chevrolet hat Auto Hatzmann Suzuki dazugenommen. Die Marke ist allerdings nicht entscheidend für die treuen Kunden der Familie Hatzmann. Vater Johann ist in Pension, steht aber mit Rat und Tat nach wie vor zur Seite, die Geschäfte leitet Mutter Maria, das Tagesgeschäft haben Birgit (Verkauf, Administration, Marketing) und Bruder Johannes (Werkstatt, Verkauf, Reifen) längst fest im Griff. „Neben der persönlichen, familiären Betreuung schätzen die Kunden, dass bei uns alle Belange rund ums Auto erledigt werden“, weiß Birgit Hatzmann, die mir ihrer positiven und freundlichen Art ganz offensichtlich auch einen sehr wichtigen Teil zur Kundenbindung beiträgt. Auto Hatzmann verfügt über eine Karosserieabteilung samt Lackiererei, der Reifendienst wurde noch vom Vater als wichtiges, zweites Standbein aufgebaut. Sowohl Johann wie auch Johannes sind zertifizierte Reifenfachleute. Komplettiert wird das Angebot durch die Partnerschaft mit ad-Autodienst, dem Werk-

Das Komplettangebot und die optimale Betreuung waren auch ausschlaggebend für die Umstellung der AutohausSoftware auf Die Loco-Soft Reifenhotel-Lösung Loco-Soft. wird seit Kurzem verwendet „Empfohlen wurde uns das Programm ursprünglich von Opel Neuhauser aus Grödig, der schon vor der Zertifizierung durch Opel damit gearbeitet hat“, erinnert sich Birgit Hatzmann. „Wir haben uns dann mit anderen AOV-Partnern zusammengetan und haben die von Opel freigegebenen EDV-Anbieter zu einer Präsentation eingeladen. Die meisten haben sich danach für LocoSoft entschieden.“ Für Betriebe ihrer Größe seien die Lösungen etwa vergleichbar, für Loco-Soft hat letztlich das Preis-Leistungs-Verhältnis gesprochen und vor allem die Betreuung. „Schon vor der Vertragsunterzeichnung waren die Experten immer erreichbar und haben kompetent Auskunft gegeben.“ Das hat Hatzmann begeistert und tut es noch heute: „Die Betreuung ist spitzenmäßig.“ Die Einschulung vor Ort ist dabei im Preis inbegriffen, die Webinare sind kostengünstig zu buchen. Dennoch freut sich Hatzmann auf persönliche Schulungen, die in Planung sind.

Viele Module im Einsatz

Birgit Hatzmann und ihr Team sind von Loco-Soft überzeugt

Die zahlreichen Module sind im Grundpreis dabei, der Einsatz erfolgte bei Auto Hatzmann nach und nach. „Zuletzt haben wir die Schnittstellen für die Gebrauchtwagenbörsen umgesetzt und seit Kurzem wickeln wir unser komplettes Reifenhotel über die Software ab.“ So laufen heute die ganze Verrechnung, Disposition, Einlagerung, Opel-Teilebestellung und Teilemanagement über das System, zum Teilesystem von Birner gibt es ebenso eine Schnittstelle wie zur Buchhaltungssoftware BMD, übrigens eine Grundbedingung seitens der Firma Hatzmann. Die regelmäßigen Kundenaussendungen, etwa zur §-57a-Erinnerung, laufen ebenfalls über Loco-Soft. Besonders schätzt Birgit Hatzmann die Fahrgestellnummernabfrage bei Opel: „Damit habe ich alle relevanten Daten inklusive Ausstattung am Bildschirm.“ Eine gute Software sei heute unerlässlich, ist Hatzmann überzeugt, zumal die administrativen Anforderungen immer mehr werden: „Alles muss perfekt dokumentiert und organisiert werden.“ • (GEW)

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Für den passenden Empfang seiner zahlreichen Kunden in München sorgte augenzwinkernd Gerald Beirer

Gigant bäckt auch kleine Brötchen 130 Kunden aus Österreich besuchten die WM-Werkstattmesse in München, um sich auf den aktuellen Stand der Technik und Warenverfügbarkeit zu bringen und sich über den Fusionsfortgang WM mit Trost zu informieren.

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WM-Führungsteam: Frank Schröder (Vorstandsvorsitzender), Ralf Reuwer (Vorstand Finanzen+Controlling), Felix Greiner (Aufsichtsrat) und Bastian Müller (stv. Vorsitzender Aufsichtsrat, v. l.)

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ach Erfüllung aller kartellamtlichen Auflagen – 6 Niederlassungen von WM und 3 von Trost wechseln zur Essener Hennig-Gruppe – kann WM-Vorstandsvorsitzender Frank Schröder sein Fusionswerk mit Trost zügig vorantreiben. Die andere Nachricht ist profaner Natur und hat bei sinkendem Gesamt- und steigendem Konzentrationsmarkt schlicht die Kundenzufriedenheit im Visier. WM-Österreich-Chef Gerald Beirer lud zu diesem Zweck 130 heimische Kunden aus dem Kfz-Gewerbe nach München, um sie gemeinsam mit den Lieferanten auf die Zukunft in der Ersatzteilversorgung und Werkstattausrüstung einzustimmen.

Zuversichtliche Jungunternehmer „Nur die Besten werden gewinnen“, weiß Beirer und kümmert sich mit seinem Außendienstpersonal neben der Pflege der Stammkundschaft vor allem auch um die unternehmerischen Neuanfänger: „Alles Leute mit toller Ausbildung, jedoch von den traditionellen

Arbeitgebern aus Einsparungsgründen ausgeschieden und in die Selbstständigkeit gezwungen, um zu überleben.“ Da wartet ein hartes Stück Arbeit, sind doch Umsatzdenken und Bonitätsfragen in Einklang zu bringen mit der Marktrealität und die gilt es mangels Kaufkraft und wachsender politischer Unklarheiten in Europa in aller Deutlichkeit zu hinterfragen.

Oft und gern gesehen Erstaunlich ist dabei die Zuversicht vieler Jungunternehmer, die sich – preisorientiert – ihr Stück vom Marktkuchen abschneiden und den etablierten KfzBetrieben und Dienstleistern das Leben schwer machen. Mitten drinnen die Waren und Ausrüstungsspezialisten von WM, die selbst einem beinharten Wettbewerb ausgesetzt sind. So ist es nur verständlich, dass die Wachstumsraten in den einstelligen unteren Bereich zurückfallen. Vorbei sind die Zeiten überquellender Erfolge, die Schulung von Produktanwendung und Dienstleistung erschöpfen sich. Völkerwanderung und Freihandelsbestrebungen sind die neuen Sorgenkinder der etablierten Wirtschaftstreibenden. Viele Diskussionen drehen sich um Umschichtung. Das Wirtschaftsrad dreht sich langsamer, der Erfolgsdruck für alle am Prozess Beteiligten wird immer brutaler – eine unheilige Allianz ist das. Die Kfz-Werkstattunternehmer sind eine immer jünger werdende volatile Masse, wissen die Lieferanten zu berichten. Allen ist das Internet vertraut, wenn es um Preise geht, vor allem in der Werkstattausrüs-

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tung. Braucht es aber verlässliche Hilfe, greifen die Kunden gerne auf vertraute Kontakte zurück und da kann es passieren, dass mit dem Wechsel eines Fachmannes auch „sein“ Kunde nachzieht. Es menschelt, sagen die Besucher, tauschen sich aus und lassen es sich während der zwei Tage am Wochenende gut gehen. Auf einer Hausmesse gibt es Essen und Trinken gratis und oft auch die Reise zur Veranstaltung. Die Lieferantenvertreter schmunzeln in sich hinein, weil sie ein und denselben Kleinunternehmer während des Jahres bei mehreren Messen, jedoch immer unter anderer Flagge, zu Gesicht bekommen. Auffallend sind die vielen Neugründungen. Chance und Risiko zugleich, sinkende Umsätze der Etablierten halbwegs kompensieren zu können. Dabei werden Bonitätsprüfungen oft nicht unter strengen Basel-II-Regeln, sondern unter dem Aspekt persönlichen Vertrauens bewertet. • (LUS)

Bosal war durch D-A-CHKey-Account-Manager Michael Bentsch und Ralf Meisel (l.), Leiter Marketing und Produktmanagement, auf der Messe präsent

Pietro Sanna, Aftermarket-Spezialist von Dayco schloss viele neue Kontakte

Valentin Slomo, Bosch Werkstattausrüstung, ist Stammgast bei WM in München

WM-Österreich-Chef Gerald Beirer (l.), Langzeit-Kunden Franz Kary und Reinhold Wagenhofer, Vertriebsleiter Rüdiger Zwirner (r.) Alois Graf, WMVertriebsleiter Rüdiger Zwirner, Alfred Graf, Ernst und Markus Hoffmann, Kfz-Betrieb Steinaweg

Thomas Paukert (Liqui Moly) zählt zur Ausstellungskultur der WMHausmessen NGK-Chef Norbert Schmalfuß war mit dem Kundenzuspruch sehr zufrieden


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it der in verschiedenen Schneekettentests ausgezeichneten pewag servo sport steht heuer der Problemlöser für weitere Fahrzeuge mit breiten Reifen oder engen Freiräumen im Radkasten zur Verfügung“, sagt Alexander Zenz, Vertriebsleiter Österreich. Die für das Fahrzeug passende Kette lässt sich nun mit dem pewag-Schneekettenkonfigurator finden – via Volltextsuche über alle Fahrzeuge oder Reifendimensionen unabhängig von der Fahrzeugart. Als Suchergebnisse liefert der Konfigurator das Vorschaubild des entsprechenden pewag-Produkts einschließlich des Spannsystems.

Traktionsstärke Der österreichische Traktionskettenhersteller pewag, der unter anderem mit einem Werk in den USA den überseeischen Markt erschließt, hat außer einem Online-Schneekettenkonfigurator neue Anwendungen für Schneeketten parat.

Schmale Kette mit hervorragender Traktion

Alexander Zenz: Neue Anwendungen für die schmale, starke pewag servo sport

Durch die patentierte Kombination von Vierkantgliedern mit gedrehten Gliedern benötige die servo sport lediglich 7 Millimeter an der Radinnenseite und verfüge über hervorragende Traktion, Sicherheit und sämtliche Vorteile der servo-Technologie: schnelle Standmontage, automatisches Nachspannen dank servo-Ratsche, kinderleichte Demontage durch selbstöffnenden Verschluss und hohe Laufleistung. • (ENG)

Alle Komponenten in einem Satz Beim Kfz-Teilespezialisten Car Parts sind nun auch Produkte von NTN-SNR sowie von CRK erhältlich. „Sie ergänzen unser Sortiment perfekt“, sagt Geschäftsführer Klaus Hölbling.

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ngeboten werden alle verfügbaren gedämpften Riemenscheiben-Sätze von NTN-SNR: Die Kits beinhalten Riemenscheiben ebenso wie sämtliche entsprechenden Schrauben und Unterlegscheiben. Experten empfehlen ja, bei der Montage unbedingt auch die Schrauben und Unterlegscheiben zu erneuern, da sonst die Gefahr besteht, dass die alte Schraube abreißt. Die von NTN-SNR angebotenen Kits haben daher einen großen Zeitvorteil, da sich der Kfz-Techniker das mühsame Zusammensuchen der einzelnen Teile erspart. Weiters bietet Car Parts ab sofort auch Radlager-Sätze von NTN-SNR an. Darin enthalten sind alle benötigten Komponenten; auf dem Etikett sind auch die Angaben über das richtige Drehmoment und gegebe-

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nenfalls den Drehwinkel angeführt. Als weitere Neuheit bietet Car Parts Injektoren und Pumpe-Düse-Einheiten des deutschen Lieferanten CRK an: Dabei handelt es sich um neue und generalüberholte Teile namhafter Hersteller wie Delphi, Siemens, Bosch oder Denso. • (MUE)


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In circa 10 Jahren könnte dieses Logo im Reifenhandel für Furore sorgen

(V. l.) Alexander Bahlmann, Dr. Holger Lange und Klaus Engelhart auf neuen Wegen zur weiteren Erfolgsabsicherung der Marke Continental

Taraxacum rollt auf Taraxagum Altbekannten Themen von Continental Reifen wohnt oft was Neues inne und fernab der ausgesparten Absatzprobleme im Ersatzbedarfsgeschäft meldet das Management erste Erfolge mit den Pkw-Versuchsreifen mit Laufstreifen aus dem Löwenzahn-Naturkautschuk.

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Taraxacum (Löwenzahn) wurde von Continental zu Taraxagum abgeleitet

Mit Sportartikler adidas sucht Continental den Fuß – pardon den Schuh – auch in andere Branchen zu platzieren, um zum Beispiel die junge Käuferschicht besser ansprechen zu können

chwierige Marktverhältnisse lassen Reifengiganten wie Continental immer wieder neue Argumentationsgrenzen ausreizen. War es im Vorjahr zur „WinterRoadshow“ der (un)sicherheitsrelevante Gebrauchtreifen, fand heuer das oben rechts im Bild zu sehende Präsentationstrio Alexander Bahlmann, Dr. Holger Lange und Klaus Engelhart von Continental in den bisherigen Ergebnissen von Testversuchen mit Laufstreifen aus dem Löwenzahn-Kautschuk Taraxagum das Interesse beim Journalistenpublikum. Zwar ist mit einer Serienreife frühestens in 5, eher in 10 Jahren zu rechnen, das zukunftsweisende Forschungsprojekt nimmt jedoch schon Formen an. Pkw-Winterreifen-Technikchef Lange konnte die ersten Löwenzahn-WinterContact TS 850 P herstellen und in Hannover bzw. Lappland testen. „Taraxagum bringt Continental dem langfristigen Ziel, die Reifenproduktion nachhaltiger und unabhängiger von traditionellen Rohstoffen zu machen, einen wesentlichen Schritt näher.“ Langfristig ist es das Ziel, eine ökologisch, ökonomisch und sozial sinnvolle Lösung für die weltweit weiterhin steigende Nachfrage nach Naturkautschuk zu finden. Nicht am Plan stehen laut Öffentlich-

keitssprecher Bahlmann Conti-eigene Anbauflächen für Löwenzahn. Jedoch soll der Löwenzahnanbau auf bisher wenig benutzten Flächen in gemäßigten Zonen – vor allem in geografischer Nähe zu den europäischen Reifenwerken – forciert werden. Da passt es gut, dass der aus russischem Gewächs stammende Löwenzahn bislang am leistungsfähigsten erscheint und in Kaluga dafür auch schon ein adäquates Reifenwerk von Continental existiert.

1 Hektar = 1 Tonne Löwenzahn-Kautschuk Bis zur Serienproduktion dieses neuen Naturkautschuk-Reifens braucht es natürlich noch kräftiger Investitionen in die Rohstoffgewinnung. „Derzeit lautet die Rechnungs- bzw. Kalkulationsgröße, aus einem Hektar Anbaufläche eine Tonne LöwenzahnRohstoff gewinnen zu können“, erläutert der für die Öffentlichkeitsarbeit das Projekt begleitende Engelhart: „Es ist noch ein langer Weg, bis der Alternativzum herkömmlichen Naturkautschuk in wettbewerbsfähiger Masse zur Verfügung stehen kann.“ Lange hat den WinterContact TS 850 P mit Löwenzahn-hältigen Laufstreifen im finnischen Lappland bereits testen können und lobt das Produkt im Vergleich zum herkömmlichen TS 850 P in den höchsten Tönen. Bis zum Marktdurchbruch irgendwann im Rahmen der Vision 2025 erfreut man sich an den verschiedenen Umwelt- und Wirtschaftspreisen, die Continental reihenweise einheimst, um sich im Markt darstellen zu können und die mit dem Projekt beschäftigten Mitarbeiter bei Laune zu halten. In der Zwischenzeit verfolgt man bei Continental mit profanen Reifenprodukten das globale Wachstumsziel, ohne das siechende europäische Ersatzbedarfsgeschäft gänzlich zu vernachlässigen. • (LUS)

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WashTec Primo im Einsatz bei Karosserie Kreilhuber

Der Qualitätsgedanke zieht sich bei Karosserie Kreilhuber durch den kompletten Prozess. Vor und nach der Reparatur wird das Fahrzeug seit Kurzem von einer modernen WashTec-Anlage gewaschen.

Waschanlage entschieden. Nachdem ihm die Produkte von WashTec empfohlen wurden, entschied er sich nach Gesprächen mit Gebietsleiter Gerhard Hinterberger sowie der Besichtigung bestehender Anlagen für das Modell WashTec Primo. „Ausschlaggebend waren die persönliche Betreuung sowie die besonders schonenden SoftecsWaschbürsten. Hier hat sich in den vergangenen Jahren sehr Hans Kreilhuber zeigt den viel beim Material Kartenterminal verändert“, so Kreilhuber, der damit neu lackierte Fahrzeuge bereits nach einem Tag Stehzeit waschen kann. „Oder wir steuern die jeweilige Bürste aus und waschen den lackierten Teil nicht.“ Als weiteren Pluspunkt schätzt Kreilhuber den kompetenten Kundendienst. „Wir haben allein im Raum Oberösterreich fünf Techniker im Einsatz“, erklärt Hinterberger.

Öffentliche Waschanlage mit Kartenterminal

Perfekt lackiert. Und sauber! E

WashTec-Gebietsleiter Gerhard Hinterberger und Qualitäts-Verfechter Hans Kreilhuber

in gewaschenes Auto ist die Basis für eine qualitative Reparatur. Das beginnt bereits bei der Besichtigung, wo der Sachverständige ein gereinigtes Fahrzeug vorfinden soll. Natürlich ist es auch im eigenen Interesse, an einem gereinigten Auto mit der Lack-Reparatur zu beginnen. „Das hat mit Qualität zu tun“, so Hans Kreilhuber, Karosseriebau-Unternehmer in Aching bei Braunau. „Sonst nimmt man den Schmutz mit in die Kabine“, erklärt der Qualitätsverfechter, der seit vielen Jahren mit Lack & Technik aus Linz zusammenarbeitet. Nicht zuletzt bringt das saubere Auto bei der Auslieferung einen noch höheren Qualitätseindruck. Für Kreilhuber ist das einer der vielen Bausteine zum zufriedenen Kunden.

Die saubere Reparatur Für den perfekten Ablauf hat sich der traditionsreiche Karosseriefachbetrieb deshalb zur Installation einer

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Aus Gesprächen mit Hinterberger ist die Idee entstanden, die Waschanlage auch öffentlich zugänglich zu machen. „Jetzt kommt unser neuer Kartenterminal mit Touchscreen zum Einsatz. Damit kann außerhalb der Öffnungszeiten jederzeit mit Bankomat- oder Kreditkarte bezahlt werden“, so Hinterberger. Das Konzept von Betreiber und Lieferant wird angenommen, allein durch Mundpropaganda entwickelt sich die Lohnwäsche zum Ertragsbringer, der eine schnelle Amortisation der Waschanlage ermöglicht. Die Basis bilden dabei die Stammkunden von Kreilhuber: „Vielen habe ich die erste Wäsche geschenkt.“ Die Kunden kommen hauptsächlich aus dem nahen Braunau. „Jeder Kunde soll zufrieden rausgehen, dazu gehört nicht nur ein perfekt repariertes und lackiertes Fahrzeug, sondern eben auch ein sauberes Auto, innen wie außen“, ist Kreilhuber von seiner Philosophie überzeugt. Und der Erfolg gibt ihm recht. Vom ersten Eindruck sieht man bei Kreilhuber, warum der Betrieb erfolgreich ist: Das beginnt bei 7 weißen, neuwertigen Leihwagen mit professioneller Beschriftung. Die Sauberkeit und die klare Linie ziehen sich durch den ganzen Betrieb und spiegeln sich auch im schlüssigen Marketingkonzept des Five-Star-Betriebes. So ist Kreilhuber durch seine professionelle Arbeit, die hohe Qualität und die persönliche Betreuung ein Vorzeigebetrieb, seit Kurzem immer mit gewaschenen Autos. • (GEW)

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Bakterien chancenlos Gerade jetzt, wenn die Grippesaison wieder beginnt, ist Hygiene wichtig – auch in Autohäusern und Werkstätten.

Handhygiene im Vorbeigehen

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n Krankenhäusern und Arztpraxen sind Desinfektionsgeräte häufig zu sehen – dort sind sie ja auch wirklich notwendig. Doch Viren und Bakterien findet man nicht nur dort, wo Kranke sind, sondern überall, wo viele Menschen zusammenkommen. Natürlich gehört auch die Kfz-Branche dazu: Eine professionelle Handhygiene für Mitarbeiter und Kunden ist daher nicht zu unterschätzen. Bei hollu hat man nun ein Gerät auf den Markt gebracht, mit dem die Gefahr der Übertragung von Keimen und Schmierinfektionen erheblich eingedämmt

wird. Die vom TÜV geprüfte Desinfektionssäule trägt den schönen Namen hollupure: Sie ermöglicht eine berührungslose Entnahme des Desinfektionsmittels und hat auch eine Nachtropf-Auffangkehle, damit nichts danebengeht.

Die Desinfektionssäule hollupure

„So können Sie Ihren Kunden und Mitarbeitern sichere Handhygiene im Vorbeigehen ermöglichen“, sagt Simon Meinschad, Geschäftsführer von hollu. Die Desinfektionssäule ist aus einem Stück gefertigt, um Schmutz- und Staubfallen zu vermeiden. So vereint die Säule Form und Funktion. „Mit der mobilen Desinfektionssäule orientieren wir uns an den Bedürfnissen unserer Kunden“, heißt es bei hollu. Denn das Gerät kann problemlos woanders aufgestellt werden – überall dort, wo es gerade benötigt wird. • (MUE)

Betreuung entscheidet Siems & Klein bietet ein kompaktes Programm an Waschanlagen für Autohäuser, Werkstätten und Tankstellen.

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ntscheidend ist die Betreuung vor und nach dem Kauf“, ist Komm.-Rat Ing. Christian Brachmann überzeugt: Beratung vor der Entscheidung, um die Bedürfnisse und Anforderungen des Kunden herauszufinden und das richtige Produkt zu empfehlen; nach dem Kauf, um bei Service und Wartung oder bei einem Defekt rasch und professionell betreut zu werden. Speziell die Waschanlage stellt eine sehr langfris-

Stargate Waschanlagen von Siems & Klein

tige Investition dar, wo diese Bereiche sehr wichtig sind. Mit dem flächendeckenden und kompetenten Außendienst (Verkauf und Kundendienst) hat Siems & Klein die besten Voraussetzungen für dieses Segment. Die Modelle Stargate S4 und S6 sowie das Topgerät S 111 sorgen dafür, dass auch das Produkt passt. • (GEW)


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Neuer NissanSchauraum, neue Waschhalle mit Christ-Anlage beim Autohaus Figl (Purkersdorf)

Gerhard Kirchner und Maria Engelmann leiten den Figl-Betrieb in Purkersdorf

Zum Service gehört eine Wäsche Die Firma Figl hat bereits am zweiten Standort eine Waschanlage von Christ installiert. Die professionelle Fahrzeugwäsche ist dort fixer Bestandteil beim Fahrzeugservice.

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ereits bei der Firmengründung in Neulengbach haben wir eine Waschanlage installiert. Die Maschine funktioniert bis heute einwandfrei“, erklärt Markus Figl, Chef von drei Autohäusern in Neulengbach (Peugeot Hyundai), Purkersdorf (Nissan, Peugeot) und Pressbaum (VW, Audi, Skoda). Der Wunsch nach einer eigenen Anlage war auch in Purkersdorf schon lange gegeben. „Wenn der Kunde ein Fahrzeug zum Service bringt, soll er es in sauberem Zustand wieder zurückbekommen. Um den Kunden professionell zu betreuen, ist dafür einfach eine Waschanlage notwendig“, so Figl. Die Fahrzeuge händisch zu waschen oder einen Mitarbeiter zu externen Waschanlagen zu schicken, rechnet sich heute nicht mehr. Parallel zur Umsetzung des neuen Nissan-Schauraum-Konzepts wurde vor wenigen Wochen nun eine komplette Waschbox installiert. Gerhard Kirchner, Werkstattleiter in Purkersdorf, ist höchst zufrieden mit der modernen Lösung: „In dieser gut beleuchteten und großzügigen Box können wir die Fahrzeuge waschen, besichtigen sowie komplett aufbereiten. Speziell in den Wintermonaten ist das auch bei Fahrzeuganlieferungen oder Rücknahmen ein großer Vorteil.“ Bislang war ein Mitarbeiter laufend damit beschäftigt, die Fahrzeuge entweder von Hand zu waschen oder die umliegenden Waschanlagen anzufahren.

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Helle, sauber Halle zum Waschen und Aufbereiten

Autohausmodell von Christ Die Entscheidung ist dabei auf das Modell Sirius gefallen, das klassische Werkstättenmodell von Christ. „Sirius ist unsere solide Autohaus-Waschanlage, 100.000 Wäschen sind damit kein Problem“, erklärt Klaus Neumayer, Verkaufsleiter Christ Österreich. „Die Anlage bietet eine hochwertige Wäsche und verfügt über die notwendigen Einrichtungen. Zusätzliche Funktionen wie Aktivschaum oder Unterbodenwäsche sind nicht serienmäßig, können bei Bedarf aber ergänzt werden.“ Das ist bei Figl jedoch weder notwendig noch gewünscht. „Die Topgeräte überlassen wir den Tankstellen, die sind ja auch am Wochenende für die Kunden da“, definiert Figl die Zielgruppe. Sowohl in Neulengbach wie nun auch in Purkersdorf sind die Anlagen für den internen Werkstattgebrauch bestimmt. „Unsere Stammkunden können natürlich auch ihr Fahrzeug bei uns waschen“, berichtet Maria Engelmann, die als ruhige und freundliche Ansprechpartnerin in Purkersdorf für die Bereiche Kundendienst, Versicherung, Garantie und Koordination verantwortlich ist.

Langlebige Anlage Die generelle Entscheidung für Christ fiel aufgrund der hervorragenden Qualität der bestehenden Anlage. „Das Angebot von Christ war nicht das günstigste, aber die bisherige Zusammenarbeit hat uns überzeugt“, so Figl. Die Installation einer Waschanlage ist eine kostenintensive Investition, zur Waschanlage kommt noch die Infrastruktur wie Halle, Wasserzu- und -ableitungen. Figl ist dennoch davon überzeugt: „Um den Kunden professionell zu betreuen, braucht es heute eine eigene Waschanlage.“ Der Nutzen ist nach der Installation dann meistens deutlich höher als zuerst geplant. Neumayer: „Es wird nach Inbetriebnahme einer Waschanlage viel mehr gewaschen als vorher. Das betrifft sowohl die Kundenautos wie auch die Gebrauchtwagen, die dann öfter gereinigt werden.“ • (GEW)

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Austausch-Bürsten in Erstausrüster-Qualität Rudolf Werner Schamberger betreibt zwei OMV-Tankstellen in Braunau und Grieskirchen. Bei der Erneuerung der Bürsten in der Waschanlage Grieskirchen hat er sich für Aqua Brush entschieden.

Dieses Angebot hat auch Rudolf Werner Schamberger überzeugt, der nach der Übernahme einer OMVTankstelle in Grieskirchen eine bestehende Waschanlage servicieren musste. „Eine komplette Wartung inklusive Erneuerung der verschlissenen Waschbürsten war notwendig.“ Wenn Bürsten verschlissen sind, ist eine Reinigung nicht mehr möglich. Nach einigen Recherchen hat sich Schamberger für die Bürsten von Aqua Brush entschieden.

Rudolf Werner Schamberger, OMV-Tankstellenpächter, und Rainer Wittmann, Waschbürstenerzeuger

Mit neuen Bürsten stimmt die Waschqualität auch bei älteren Anlagen

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ualitative Waschmaterialien für alle Anlagen zu einem günstigen Preis.“ So lautet das Konzept von Rainer Wittmann, Gründer und Inhaber der Firma Aqua Brush. „Wir produzieren Wasch- und Trockenmaterial für die Modelle aller Hersteller mit entsprechender Kompatibilität. Dabei sind wir die einzigen mit dieser Bandbreite.“ Wurde zu Beginn ausschließlich im Nachrüstbereich produziert, beliefert Aqua Brush mittlerweile auch einige namhafte Hersteller mit seinen Produkten in der Erstausrüstung. Produziert wird im bayerischen Furth im Wald, 100 Mitarbeiter sind mittlerweile beschäftigt, darunter viele Teilzeitkräfte, die in Heimarbeit tätig sind.

Vielfalt, Verfügbarkeit, Flexibilität Aqua Brush punktet mit seiner Vielfalt, der Verfügbarkeit, aber auch der Flexibilität, beispielsweise bei den Farben oder bei Sonderanfertigungen für Tunnelwaschfahrzeuge. „Wir können fast alle Lösungen produzieren“, ist Wittmann stolz.

Die Aqua-BrushBürsten in OMVFarben hat Rudolf Werner Schamberger selbst montiert

„Mir war die Qualität auf Hersteller-Niveau wichtig und natürlich der Preis“, berichtet der TankstellenPächter, der im internen OMV-Ranking mit seinen zwei Standorten immer ganz vorn mit dabei ist. Das Angebot, die Lieferfähigkeit und die Farbauswahl von Aqua Brush haben ihn überzeugt. „Und die einfache Montage.“ Denn die Installation ist sehr einfach und mit etwas handwerklichem Geschick möglich, die notwendigen Teile werden alle mitgeliefert. Nach 2 Stunden waren die alten Bürsten entfernt und die neuen montiert. Nun erstrahlt die Anlage in neuem Glanz.

Bürsten für alle Einsatzbereiche Neben den modernen Anlagen kann Aqua Brush auch ältere Maschinen nachrüsten. Die Anlage in Grieskirchen war ursprünglich mit Textil-Bürsten ausgestattet, bei einer Aufwertung auf das neue Material hätte es ein neues Getriebe gebraucht. Schamberger: „Moderne Maschinen haben elektrisch verstellbare Geschwindigkeiten. Für moderne Bürsten ist eine höhere Geschwindigkeit notwendig.“ Für den Kunden ist die Verwendung der Textillappen kein Nachteil: „Die Kunden schätzen dieses System.“ Jene Kunststoffbürsten, die mit dem Kunststoffabrieb den Anschein der Verkratzung verursacht haben, sind ohnehin längst nicht mehr im Einsatz. • (GEW)

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Duftende Sauberkeit Mit Spezialreinigern von Caramba sorgt Tegee Clean & Care nicht nur für sauberen und glänzenden Lack, sondern auch für einen erfrischenden Duft.

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it Vorreiniger, Hauptreiniger und Spezialimprägnierung wird für jeden Schritt das optimale Reinigungsmittel von Caramba geboten, die alle der VDA-Konformität der Waschchemieklassen A und B entsprechen.

3 Schritte zur perfekten Autowäsche Mit dem Flüssigintensivreiniger Green Lemon werden bereits die ersten hartnäckigen Verschmutzungen gelöst. Durch den hohen Anteil an organischen Komplexbildnern ist der Vorreiniger sehr gut für hartes Wasser geeignet. Der fruchtige Limonen-Duft des Reinigers unterstreicht dabei das Gefühl der Sauberkeit.

Spezialreiniger sorgen für Glanz

Gut abgestimmt auf den Green-Lemon-Vorreiniger sorgen die Produkte der Fresh-SensationSerie im Hauptreinigungsprozess für beste Glanzwerte und angenehmen Frische-Duft. Erhältlich sind die Reiniger als Schaum für SB-, Portalanlagen und Waschstraßen, als Shampoo oder saures Shampoo. Mit der Spezialimprägnierung Defensa aus der Fresh-Sensation-Reihe folgt der perfekte Abschluss der Reinigung. Aufgetragen mittels Sprühbogen nach dem Klarspülgang wird der Wasserfilm aufgebrochen und eine streifenfreie Trocknung mit weniger Mikroperlen ermöglicht, mikroskopische Risse im Lack werden aufgefüllt. Mit dem neu entwickelten „Gletschereis“, als Schaum und Shampoo erhältlich, bietet Tegee Clean & Care einen leistungsstarken Reiniger für Fahrzeugwaschanlagen sowie SB-Anlagen an, der durch gute Netz- und Schmutzlösevermögen überzeugt und nach frischen Eisbonbons duftet. • (MPI)

Vergrabene Technologie Die Waschwasser-Aufbereitung passiert hauptsächlich mit unterirdischen Komponenten. Mit der Ovalbecken-Technologie von Inowa sind weniger Becken erforderlich: Das spart Kosten und Aufwand.

Wassermenge ist entscheidend

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enn neben der sichtbaren Anlagentechnik im Technikraum der Waschanlage kommt es auf die Lösung unter der Erde an, um ein effizientes und kostengünstiges Gesamtsystem umzusetzen. Das spielt bereits in der ersten Reinigungsstufe, dem Schlammfang, eine wesentliche Rolle. „Vielfach werden jedoch die Anforderungen von Waschanlagenherstellern bzw. Planern in puncto Schlammfangvolumen wenig effizient in der Bauphase umgesetzt. Denn die reine Volumenangabe reicht noch nicht aus, um eine wirksame Sedimentation zu gewährleisten“, so InowaVertriebsleiter Martin Wiesinger.

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Innovative und kompakte WaschwasserLösungen von Inowa

Die Oberflächenbeschickung ist entscheidend für die Schlammabsetzwirkung, die Größe der Wasseroberfläche ist also ausschlaggebend. Bei Waschstraßen mit einem hohen Wasserdurchsatz können die herkömmlichen Rundbehälter daher nur groben Schlamm absetzen. Wiesinger: „Mit unseren Ovalbeckenlösungen werden auch kleine Schlammpartikel mit deutlich niedrigerer Sinkgeschwindigkeit abgesetzt.“ Das bedeutet weniger Schmutz für die Oberflächentechnik, keine kostenintensiven Flockungshilfsmittel sowie eine auf die Nachtstunden reduzierte Rückspülung. „Betriebsunterbrechungen am Tag gehören damit der Vergangenheit an. Die Betriebskosten werden gesenkt, da sowohl die Aufbereitungsanlage als auch die Komponenten der Waschanlage eine längere Lebensdauer aufweisen“, so Wiesinger. Die Ovalbecken lassen sich für die erforderlichen Schlammfänge, Belebungs- und Stapelbecken kombinieren. Die Vorteile liegen in einer geringeren Zahl an Becken, kürzerem und günstigerem Einbau sowie einer rascheren und einfacheren Prüfung bei der Generalinspektion. • (GEW)

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Mit der zunehmenden Elektronik und der wachsenden Zahl an Assistenzsystemen werden das Fehlerlokalisieren sowie das Justieren und Kalibrieren zur großen Herausforderung.

Jetzt wird’s kompliziert

Texa IDC4e mit einfacher und intuitiver Bedienung

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ur zu wissen, dass ein Fehler im System existiert, ist eindeutig zu wenig. Definition, Lokalisierung, Reparatur bzw. Austausch, Justierung und Kalibrierung lauten heute die Aufgaben an die moderne Werkstätte. Einerseits profitieren die freien Betriebe von der rasanten Entwicklung und der Leistungsfähigkeit der Geräte sowie der Peripherie. Andererseits nimmt der Aufwand für Anschaffung, Updates und Bedienung der Geräte laufend zu. Selbst die Vertreter der Marktführer geben zu, dass ein Diagnosegerät allein meist zu wenig ist. Um wirklich den gesamten Fahrzeugpark abzudecken, sind zumindest zwei Modelle unterschiedlicher Hersteller nötig.

Erweiterungen und Zusatzgeräte So braucht es nun vermehrt Zusatzgeräte, um alle Aufgaben erledigen zu können. Dazu stellen wir in dieser Ausgabe beispielsweise die Justierung- und

Reparieren statt tauschen Moser Tachoservice ermöglicht defekten KfzElektronikteilen ein neues Leben.

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Kalibrierungsgeräte von Hella Gutmann Solutions vor, die für Radar- und Kamera-Systeme notwendig sind. AVL DiTest setzt intensiv auf das Oszilloskop, das die exakte Lokalisierung des Fehlers ermöglicht.

Die Evolution bei Texa Bei Texa, dem Diagnosepartner von Siems & Klein, kommt die Evolution der Software zum Einsatz. Das Programm IDC4 wurde aufgrund massiver Verbesserungen auf IDC4e für Evolution umbenannt. Die Änderungen betreffen dabei die neu organisierte Benutzeroberfläche, wo die häufig verwendeten Funktionen mit großen und intuitiven Symbolen dargestellt werden. Bei der beeindruckenden Leistungsfähigkeit der Geräte ist die Anwendung essenziell. Schulung und Weiterbildung der Mitarbeiter für den richtigen Einsatz müssen auch bei freien Werkstätten zum Standard gehören. Denn ohne Kompetenz des Anwenders funktionieren die besten Geräte nicht. • (GEW)

lektronische Teile wie Motor-, ABS-, Hybridund andere Steuergeräte, Tachometer, Kombiinstrumente, Klima- und Mittelinfo-Displays sowie Navigationsgeräte: Die Elektronik nimmt laufend zu und damit auch die Defekthäufigkeit. Damit nicht alle Teile ausgetauscht werden müssen, hat sich Moser Tachoservice auf die Reparatur dieser Teile spezialisiert. Inhaber Alexander Moser: „Das Reparieren der teuren Elektronik-Komponenten ist weitaus günstiger als ihr Austausch.“ Für Technikerin Ilse Lang, Moser gewerbliche Kunden hat Moser Tachoservice ein besonders faires Angebot: „Ist der Tacho irreparabel, entstehen keine Kosten für seine Prüfung, der Kunde muss lediglich die Kosten für den Rückversand bezahlen.“ • (RED)

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Zusatzgeräte zur Kalibrierung und Justierung von Hella Gutmann Solutions

Den vollen Durchblick: Fehlerlokalisierung durch den Scope von AVL DiTest

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Die neue Zentrale des ÖAMTC Steiermark verfügt über 18 Stationen, die Pannenfahrzeuge versorgen ganz Graz und Umgebung

Hier werden alle Marken getestet Bei der Fahrzeugdiagnose darf sich der ÖAMTC keine Schwächen leisten und muss bei jedem Fahrzeug den Fehler finden. Dabei hilft AVL DiTest mit der kompletten Palette, vor allem dem Oszilloskop Scope 1400.

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er ÖAMTC muss also in jedem Fall den Fehler finden“, sagt Andreas Tomberger, Stützpunktleiter Graz West und verantwortlich für die technische Ausstattung und Lehrlingsausbildung aller ÖAMTC Stützpunkte der Steiermark. Egal ob das Auto bei einer Panne liegen geblieben ist oder der Autofahrer mit einer Fehlermeldung kommt. Ist nach der Diagnose eine Reparatur fällig, wird der Kunde zur Werkstätte weitergeleitet. „Wir sind der Partner der Kfz-Werkstätten und reparieren nicht selber“, so Tomberger. Der Kfz-Betrieb erspart sich in diesem Fall also die mühsame Fehlersuche, zum Beispiel beim immer häufigeren Kabelbruch.

Gerhard Illek (AVL DiTest) und Andreas Tomberger, Technikchef ÖAMTC Steiermark

ger ist dabei überzeugt, dass das altbekannte Oszilloskop das Instrument der Zukunft darstellt.

Fehler auslesen ist noch keine Lösung „Bislang hat man gedacht, dass die Fehlerauslese das Allheilmittel ist. Das ist es aber nicht“, so Gerhard Illek, Area Sales Manager bei AVL DiTest. „Durch das Auslesegerät weiß man, dass ein Fehler vorhanden ist und in welchem Bereich. Nur mit Messtechnik kann man feststellen welches Bauteil tatsächlich defekt ist. Der Fehler kann am defekten Bauteil, an der Steckverbindung, am Kabel oder auch im Steuergerät liegen“ Das Scope von AVL DiTest ist dabei besonders einfach zu bedienen. Das bisherige Unbehagen des Mechanikers vor dem Oszilloskop ist zwar erklärbar, heute aber nicht mehr berechtigt. Denn die bislang mühsame Einstellung ist dank moderner Elektronik und voreingestellter Messsysteme beim modernen Gerät von AVL DiTest nicht mehr notwendig. Außerdem: „Durch die galvanische Trennung ist ein Kurzschluss nicht mehr möglich“, nimmt Illek den Mechanikern die Skepsis.

Stützpunkt am neuesten Stand

Beide Seiten profitieren

Der ebenso neue wie moderne Stützpunkt Graz West ist auch bei den Diagnosegeräten am allerletzten Stand. Besonders häufig im Einsatz sind dabei die Geräte von AVL DiTest. Das liegt nicht zuletzt daran, dass der Hauptsitz des Unternehmens nur ein paar hundert Meter entfernt liegt und ein reger Austausch stattfindet. Besonders geschätzt wird von den ÖAMTC-Technikern das Oszilloskop mit exakter Strommessung. „Herkömmliche Geräte haben bei der Messung mit der Zange eine Messgenauigkeit von 100 Milliampere, beim Scope von AVL DiTest liegt sie bei nur 1 Milliampere. Mithilfe dieser Technik wird die Diagnose immer bis zum Ende durchgeführt: „Bis der Fehler gefunden ist.“ Tomber-

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AVL DiTest-Geräte sind laufend im Einsatz

„AVL DiTest ist sehr innovativ und geht auf die Wünsche der Kunden ein. Probleme und Verbesserungsvorschläge werden vom ÖAMTC Stützpunkt, der auch die Lehrlingsausbildung und das Schulungszentrum für die gesamte Steiermark beinhaltet, direkt an das Team von AVL DiTest kommuniziert“, so Tomberger. „Für Input aus Kundensicht sind wir sehr dankbar und versuchen diesen umzusetzen“, beschreibt Illek den Ablauf.“ Schließlich kommen Verbesserungen, die dem ÖAMTC helfen, auch jeder freien Werkstätte zugute. „Wir versuchen gemeinsam, den Prozess in der Messtechnik zu verbessern“, beschreibt Illek. Für ihn ist der ÖAMTC ein perfekter Referenzpartner mit kompetenten Mitarbeitern und der Notwendigkeit, wirklich alle Marken zu überprüfen. • (GEW)

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GEWERBE

Der Dritte im Bunde Nach dem PDL 3000 und dem PDL 5000 vervollständigt das neue Oberklasse-Diagnosegerät PDL 5500 das Produktprogramm von Sun. Darüber hinaus profitieren alle Geräte vom jüngsten Update der Diagnosesoftware.

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ntuitive Bedienung über Touchscreen und Tasten, unkomplizierte Updates via Internet und schnelle Betriebsbereitschaft nach dem Einschalten: Diese Vorzüge überzeugten auf Anhieb viele Werkstätten vom Diagnosetester PDL 3000, der 2012 den Generationswechsel im Geräteprogramm von Sun einläutete. Zwei Jahre später folgte der PDL 5000, der bei identer Software unter anderem über ein größeres Display mit intensiverer Farbdarstellung sowie über einen schnelleren Prozessor verfügt. Ab sofort steht als dritter Diagnosetester der PDL 5500 zur Verfügung.

Umfangreiches Update Neben der ebenso innovativen wie alltagstauglichen Hardware von Sun schätzt man im Reparaturgewerbe die Wahlfreiheit bei den zweimal jährlich durchgeführten Software-Updates. „Die Aktualisierungen im ersten Jahr sind bereits im Gerätepreis enthalten. Danach entscheidet der Kunde, ob er die Software laufend updaten will oder eine Zeitlang mit dem bisherigen Datenstand weiterarbeitet“, sagt Krell. Freilich spricht viel für regelmäßige Updates: Die jüngste Software-Version „15.4“ stellt mit 1.192 neu erfassten Fahrzeugen sowie der Hinzunahme von 40.148 Systemen, 20.703 Codes und 2.162 Funktionstests sogar einen neuen Rekord auf. Damit sind die Werkstätten wirklich für alle Herausforderungen des Diagnosealltags gerüstet. • (HAY)

Hannes Krell unterstreicht die Diagnosekompetenz von Sun

Beeindruckende Leistungsfähigkeit „Mit seinem integrierten Oszilloskop und hilfreichen Experteninformationen ist der PDL 5500 das ideale Gerät für Diagnoseprofis“, erläutert Hannes Krell, Landeskoordinator von Sun. Die grafische und digitale Zweikanal-Multimeter-Darstellung, das Zweikanal-Laborskop sowie die geführten Komponententests einschließlich automatischer Einstellungen, Anschlusshinweise und Referenzwerte unterstreichen die Leistungsfähigkeit des Geräts. Dennoch teile der Neuzugang mit seinen Schwestergeräten die einfache Bedienung, unterstreicht Krell: „Mit unseren Diagnosegeräten kann man im Innovationen auch bei der AbgasmesHandumdrehen produktiv arbeiten.“ sung: Der populäre DGA Sollten dennoch Fragen offen blei- 2500 von Sun verfügt nunben, steht Sun den Kunden mit seiner mehr über eine neue Ottobranchenweit bekannten Servicequa- Abgasmessbank, neue Drehzahl-Abnahmemöglität zur Seite: 9 Mitarbeiter kümmern lichkeiten und Bluetoothsich um die Anliegen der österrei- Verbindungen zu den einzelnen Komponenten chischen Werkstätten.

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GEWERBE

CSC-Tool für Kamera- und RadarEinstellungen von Hella Gutmann (l.) Der mega macs leitet durch den Prozess (r.)

Kalibrierung und Justierung Moderne Assistenzsysteme bringen massive Herausforderungen an die Reparaturwerkstätten, vor allem wenn es sich um freie Betriebe handelt. Hella Gutmann bietet die entsprechenden Lösungen.

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ahrerassistenzsysteme gewinnen laufend an Bedeutung und an Marktanteil, kaum eine Marke oder Fahrzeugklasse, die noch nicht zumindest optional mit Kameras und Radarsystemen ausgestattet ist. Die Kalibrierung und Justierung dieser Technologien stellt einerseits eine große Herausforderung, gleichzeitig aber eine große Kompetenzmöglichkeit für freie Betriebe dar. Mit dem Systembaukasten CSC-Tool bietet Hella Gutmann die Module zur Justierung der gängigen Radarsysteme sowie alle notwendigen Werkzeuge für die statische und dynamische Kamera-Kalibrierung von gleich 17 Automarken an. Dafür wurde das seit 2013 bewährte CSC-System um 9 Module erweitert, wobei CSC für Camera and Sensor Calibration steht. Der Vorteil besteht in der universellen Justierungs- und Kalibrierungsmöglichkeit für diese Marken, das CSC-Tool braucht lediglich die Verbindung zu einem mega-macs-Diagnosegerät und funktioniert ohne einen speziellen Achsvermessungsplatz.

Ralph Kolberg, Leiter Diagnose bei Hella Gutmann

mega macs bildet die Basis Das System umfasst Kamerasysteme von den Automarken Audi, Mercedes, Seat, Skoda, VW sowie in Kürze Honda, Hyundai, Kia, Mazda, Nissan, Renault und Toyota/Lexus. Teilweise führt das mega-macs-Diagnosegerät durch die definierten Abläufe sowie die Initialisierung der Kalibrierung.

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CSC-ToolErweiterung

Justierung der Radar-Systeme Komplettiert wird das Hella-Gutmann-System von einem Adapter-Kit für die Justierung der derzeit gängigen Radar-Systeme. Da diese Systeme Messungen in einer Distanz von mehreren hundert Metern durchführen, müssen die Radarköpfe exakt zur geometrischen Fahrachse des Fahrzeugs ausgerichtet werden. Die meisten Radarsysteme lassen sich in ihrer xund y-Achse justieren. Bei den Systemen von Audi, BMW, Seat, Skoda und VW wird beispielsweise das Messfeld der Radarsensoren über das eigene Signal ermittelt. Um diese einzustellen, enthält das Radar-Basis-Modul des CSC-Tools eine Winkelverstellplatte, die einfach am Grundträger des CSC-Tools eingehängt wird. Haben die Radarköpfe herstellerseitig einen kleinen Messspiegel, wird zusätzlich ein Laseraufsatz mit Skalierung eingesetzt. Dieser Aufsatz wird einfach mit Magnet auf der Platte positioniert und ist ebenfalls im Lieferumfang enthalten. Ein weiteres Adapterkit kommt für die Systeme der Mercedes-Benz-Modelle der vergangenen 10 Jahre zum Einsatz. „Geübte Kfz-Profis benötigen für die Kalibrierung von FAS-Radarsensoren, wie zum Beispiel der Automatischen Distanzregelung im Audi A6, rund 25 Minuten“, sagt Ralph Kolberg, Leiter Diagnose bei Hella Gutmann. „Wie auch bei der Kamera-Kalibrierung wird der Bediener vom eingesetzten Diagnosegerät der mega-macs-Reihe sicher durch die fahrzeugspezifischen Arbeitsschritte geführt.“ • (GEW)

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Retrofit-Kit mit 4 UNI-Sensoren

Komplettes RDKS-Paket Das junge Unternehmen RTS hat sich auf den RäderBereich spezialisiert und ist offizieller Vertriebspartner von CUB in Österreich und Deutschland.

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n Österreich arbeitet RTS mit dem freien Reifenfachhandel, point-S und Achleitner/Tyrol-Pneu zusammen. CUB verfügt über ein umfassendes Angebot im Bereich RDKS: Die Basis bilden die Uni-Sensoren, verfügbar als Clamp-In- sowie als Snap-InLösungen. Das Clamp-In-Modell wird als Wireless-Sensor mit Aluminiumventil und stufenlos verstellbarem Winkel von 0 bis 23 Grad angeboten. Der SnapIn-Sensor ist ebenfalls drahtlos zu programmieren und eignet sich für Stahlfelgen oder Leichtmetallfelgen ohne RDKSVorbereitung.

Programmiergerät

AID Programmier- und Diagnosegerät von CUB, erhältlich bei RTS

Programmiert und ausgelesen werden die CUB-Sensoren mit dem AID Programmier- und Diagnosegerät. „Mit dem aktuellen Firmware update V1.28 können aktuell CUB-UNI-Sensoren für 711 Fahrzeuge am europäischen Markt programmiert werden“, so Marketingleiter Carl Göbel. Mit der neuesten Generation der Sensoren ist die Programmierung zudem drahtlos möglich. Der Anlernprozess erfolgt je nach Fahrzeug manuell, automatisch oder mithilfe des OBD-II-Adapters über die Fahrzeugschnittstelle. Bis zu 20 Fahrzeuge können am Geräte abgespeichert werden und dann auf jeden handelsüblichen Windows-PC übertragen werden. „Der Vertrieb erfolgt telefonisch, per E-Mail, über unseren Außendienst oder per Webshop“, so Göbel. • (GEW)


GEWERBE

Dank WM Mobilien Leasing können Diagnosegeräte von Bosch und Hella Gutmann Solutions bei WM Fahrzeugteile rasch und unbürokratisch finanziert werden.

Finanzierte Diagnose D

WM-Tec-Spezialist Leopold Eder hat das BoschDiagnose-Gerät mit im Bus

er ständige Investitionsdruck belastet die Kfz-Betriebe, dennoch muss auch eine freie Werkstätte heute am letzten Stand der Technologie sein. Mit unseren Finanzierungsangeboten erleichtern wir den Betrieben die permanente Erneuerung“, erklärt Gerald Beirer, Geschäftsführer WM Fahrzeugteile sowie der neu gegründeten WM Mobilien Leasing. „Seit der Einführung der WM Mobilien Leasing merken wir einen laufenden Zuwachs, die Betriebe schätzen die rasche und unbürokratische Abwicklung.“ Für die Banken sei die Finanzierung von Werkstättengeräten nur schwer darstellbar. „Außerdem ist die Kfz-Branche hinsichtlich der Bonität extrem schlecht bewertet. Speziell im Bereich Diagnose sind die Investitionen hoch. WM Fahrzeugteile hat mit Diagnosege-

räten von Bosch und Hella Gutmann Solutions zwei der führenden Anbieter im Programm.

Mit dem WM-Tec-Bus vor Ort

WM-Boss Gerald Beirer setzt auf Geräte-Finanzierung

Wir sind ganz dicht

sondere vor Temperaturschwankungen zwischen Zylinderkopf und Motorblock geschützt. Diese verbessert darüber hinaus laut Hersteller die Gleiteigenschaften der Coriuseal-Dichtungen, was wiederum die Abnutzung reduziert und zu einer längeren Lebensdauer des Produktes führt.

Neue Dichtungstechnologien von Federal Mogul Motorparts bieten, wie der Hersteller verspricht, hervorragende Abdichtung und längere Lebensdauer.

Weniger Ölverbrauch

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ie Technologien Coriuseal und Coriusim wurden unter der Marke Payen vorgestellt. Coriuseal besteht aus einem besonders leistungsfähigen Elastomer (formfester, aber elastisch verformbarer Kunststoff), das, wie der Hersteller sagt, extrem temperatur- und verschleißfest ist. Dies mache Coriuseal zu einer herausragenden Dichtungstechnologie mit verbesserter Produktivität und Lebensdauer.

Schutz vor Temperaturschwankungen Wie Federal Mogul Motorparts versichert, lassen sich die besonders haltbaren Dichtungsringe zudem besonders leicht entfernen und montieren. Coriuseal ist durch seine spezielle PTTE-Beschichtung insbe-

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Neben den Finanzierungsmöglichkeiten punktet WM Fahrzeugteile mit der Betreuung. Seit mehreren Monaten ist der WM-Tec-Bus im Einsatz: Er hat die wichtigsten Werkstattgeräte und Werkzeuge immer mit dabei und präsentiert die Modelle vor Ort. „Speziell für kleinere Betriebe ist es ein großer Vorteil, wenn sie zwischendurch im eigenen Betrieb auswählen können und nicht ins Verkaufshaus kommen müssen“, erklärt Leopold Eder, Werkstattausrüstungsspezialist bei WM Fahrzeugteile. • (GEW)

Neue Dichtungstechnologien: Payen Coriuseal und Payen Coriusim

Die Coriusim-Technologie von Payen wiederum hilft, so sagt Federal Mogul, die Verformung der Bohrlöcher zu minimieren. So lässt sich der Ölverbrauch reduzieren und die Leistung der Kolbenringe verbessern. Durch besondere Zusammensetzung von Coriusim kann diese die Astadur-Technologie von OE-Teilen ersetzen. Um die Einführung der neuen PayenTechnologien zu unterstützen, liefert eine umfassende Broschüre technische Tipps. Zusätzlich bietet die Internetplattform F-M Campus (www.fmcampus.eu) technische Hilfe und einen Überblick über die Technologien Coriuseal und Coriusim. Darüber hinaus hat Payen eine Toolbox bestehend aus den Dichtungsprodukten und Infotainmentmaterial entwickelt. • (DSC)

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Sortimentserweiterung bei Wasserpumpen Um rund 100 NKWWasserpumpen erweitert Behr Hella sein Produktportfolio. Verfügbar als Einzel-Ersatzteil oder montagefreundlicher Komplett-Kit werden alle gängigen europäischen und asiatischen Fahrzeugtypen abgedeckt. Behr Hella Service GmbH; www.behrhellaservice.com

Mit geringer Ladespannung laden

Starthilfe für den Winter Mit 3 neuen Reanimatoren bringt Herth+Buss nicht starten wollende Fahrzeuge in Fahrt. Je nach Anforderung überzeugen die 12V- oder 24VVarianten mit Batterie- & Ladezustandsanzeige, Verpolungsschutz und stabiler Bauweise. Herth+Buss Fahrzeugteile GmbH & Co.KG; www.herthundbuss.com

Öl für Jaguar Land Rover

Selbst mit einer für den Motorstart zu schwachen Batterie kann der 12V-HybridStarter von Magneti Marelli geladen werden und das Fahrzeug starten. Einsatzbereit bei Extremtemperaturen von -40 bis 65 °C können 1 Million Startzyklen absolviert werden. Magneti Marelli Aftermarket; www.magnetimarelli.com

Das für Ford-Benzinmotoren entwickelte Motul Specific 948B 5W20 erhielt nun auch die Freigabe für Jaguar Land Rover V8-Benzinmotoren der Baujahre bis 2014. In der Kaltstartphase wird ein rascherer Durchfluss versprochen, bei längerer Verwendung zeigt es sich alterungsstabil. Motul Deutschland GmbH; www.motul.de

TRW: Ersatzteile mittels App bestellen

Selbstkontrolle im Auto

Über Teilenummern oder Fahrzeugtyp Artikel finden, mittels MAPP-Code-Scanner die Echtheit von Teilen überprüfen oder direkt mit einem TRW-Standort in Kontakt treten. Mit der neuen App von TRW geht das so einfach wie noch nie! TRW KFZ Ausrüstung GmbH; www.trwaftermarket.com

Mit „The Stigg“ kann der Autofahrer die Emissionswerte seines Fahrzeugs jederzeit selbst überprüfen. Im Auto montiert, werden über eine Plug&Play-Koppelung die Motordaten ausgelesen und mittels HandyApp als CO2-Ausstoß sichtbar gemacht. Verfügbar noch dieses Jahr. AMV Networks GmbH; www.the-stigg.com

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MENSCHEN Preis von VW und BASF Für seine Forschungen im Bereich der Lithium-SauerstoffBatterien erhielt Dr. Bryan McCloskey (University of California, M.) von Dr. Herbert Diess (VW, r.) und Dr. Kurt Bock (BASF) den Wissenschaftspreis für Elektrochemie (50.000 Euro)

Als Nachfolger des zum Seat-Chef aufgestiegenen Luca de Meo wurde Dietmar Voggenreiter (B.) neuer Vorstand für Vertrieb und Marketing bei Audi: Der 46-Jährige hatte in den vergangenen 9 Jahren das China-Geschäft von Audi geleitet und den Absatz in dieser Zeit auf 579.000 Stück (2014) versechsfacht.

PIA-Umstrukturierung Christoph Aringer (o. l.) ist neuer Chef von Porsche Inter Auto in Polen. Sein Nachfolger als Leiter von Porsche Alpenstraße (Salzburg) ist Richard Irnesberger (o. r.). Ihm folgt HansPeter Martin (u. l.) als Chef von Skoda Sterneckstraße (Salzburg). Wie in allen anderen großen Städten werden alle Standorte von Porsche Inter Auto nun auch in Salzburg im Verbund geführt und von Andreas Fuchs (u. r.) geleitet.

Neuer Chief Operating Officer bei der Werkstattkette A.T.U ist seit Oktober Ulf Loesenbeck. Der 45-Jährige ist damit Leiter von Vertrieb, Außendienst und der mehr als 600 Filialen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Die neu geschaffene Position des Chief Digital Officers bei der Schaeffler Gruppe hat im Oktober Gerhard Baum übernommen. Er soll Zukunftsthemen wie Big Data, Internet of Things, Cloud und Industrie 4.0 vorantreiben. Der zuvor beim Reifenkonzern Michelin tätig Dieter von Aspern (B.) ist seit 1. Oktober neuer Vorstandsvorsitzender der Ihle Holding AG und der Ihle Baden Baden AG. Sein Vorgänger Dr. Fabian Bohne hat das Unternehmen verlassen.

Im Jänner 2016 wird Christian Paultraxl (51) bei der Hella Ersatzteilhandel GmbH in Wien die seit 2 Jahren nicht besetzte Regionalleitung Key Account übernehmen. Damit ist Paultraxl für den gesamten Verkauf in Österreich (10 Mitarbeiter) zuständig.

Volvo ernennt neuen Marketing- und Vertriebsvorstand Björn Annwall (l.) ist seit 15. Oktober Nachfolger von Alain Visser (r.) als Senior Vice President für Marketing, Sales und Service bei Volvo Cars. Annwall war bisher Berater bei McKinsey & Co und hatte dort eng mit Volvo zusammengearbeitet. Visser wechselte nach China, wo er als Marketingund Vertriebschef beim weiteren Aufbau von Geely Auto mitwirken soll. Beide Hersteller gehören der Zhejiang Geely Holding.

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Johann Peter Weichberger (B.) ist Mitte Oktober im Alter von 57 Jahren verstorben. Aufgrund seiner schweren Erkrankung war der Reifengroßhändler in letzter Zeit nicht mehr aktiv. Das Unternehmen mit 17 Standorten in Österreich wird derzeit von Josef Georg Krameritsch und Martin Korn geleitet.


Der 39-jährige Olivier Lourdin (B.) ist neuer Marketingleiter bei Eurotax Österreich. Zuvor arbeitete der gebürtige Franzose als Produktverantwortlicher bei Citroën und Peugeot Österreich. Sein Vorgänger Mark Ruhsam hat das Unternehmen verlassen.

MENSCHEN Der Mechatroniker Christoph Berger von Porsche Inter Auto in Wien (2. v. l.) wurde als einer der weltweit besten Nachwuchstechniker von VW ausgezeichnet. Der Preis wurde vom neuen VW-Vorstandschef Dr. Matthias Müller (2. v. r.) und anderen Führungskräften verliehen.

Doppel-Geschäftsführung bei der Porsche Informatik Mag. Rainer Trischak (l.) ist seit 1. Oktober an der Seite von Mag. Günther Seifert (r.) Geschäftsführer der Porsche Informatik in Salzburg. Trischak ist seit 1997 in unterschiedlichen Funktionen bei der Porsche Holding aktiv, zuletzt war er Geschäftsführer in Rumänien. Seifert arbeitete, ehe er InformatikLeiter wurde, ebenfalls als Rumänien-Chef der Porsche Holding.

RCI-Bank mit neuem Generaldirektor Frédéric Naud (l.) ist seit Oktober neuer Generaldirektor bei der RCI Banque für Österreich und die Schweiz. Sein Vorgänger Jan-Gerd Hillens (r.) hat ein neues Projekt in der Zentrale der Bank in Paris übernommen.

Neue Vertriebsdirektoren bei Euromaster sind Christoph Kauff (l.) und Volker Zens (r.). Zens ist neben den Filialen in Österreich (seit Juni dieses Jahres) nun auch für den Süden und Osten Deutschlands zuständig, Kauff hat die Verantwortung für die Filialen in Nord- und Westdeutschland übernommen. Kauff war zuvor beim Lebensmitteldiscounter Lidl tätig, Zens ist bereits seit 11 Jahren bei Euromaster.

BMW Financial Service mit neuem Chef Jens Kilisch hat mit 1. Oktober die Finanzgeschäftsführung bei der BMW Austria Bank GmbH in Salzburg übernommen; seine Vorgängerin Mag. Karin Korber wechselte in die Zentrale nach München.


LESERBRIEFE

HANDEL

Leasing hat goldenen Boden

Eigentümerwechüberraschenden Werkstätten, die Nach dem durchaus melden sich einige t haben. sel bei LeasePlan en oder kooperier mit LeasePlan kooperier ABN holländische 1973, als die s war im Jahr llschaft Leasemit ihrer Tochtergese eAmro Bank nagement-G Fuhrparkma Leasing- und in Europa Plan in das Gesellschaft 2004 hatte die 9,7 Prozent. schäft einstieg. Marktanteil von beachtlichen auf dieser bereits einen eine Chance, n sah darin dukte Der VW-Konzer eigenen Konzernpro Verkauf der Schiene den Investoren wechselte . Mithilfe arabischer anzukurbeln Euro den Besitzer. um 2 Milliarden steuerli(aus LeasePlan damals wurde r Eigentümer Die Holding B.V. Neuer gemeinsame die Global Mobility verhökerten chen Gründen) und Abu Dhabi Arabien B.V. des Fonds aus Saudi Fleet Investments Prozent an die 5. Au2009 ihre 50 Metzler. Am Friedrich von vollständigen deutschen Bankiers LeasePlan einen r Ankündigun gust 2015 verkündete Trotz gegenteilige als auch MetzEigentümerwechsel: sowohl VW trennten sich an der gen im April ihren Anteilen komplett von ler am 23. Juli . LeasePlan Corporation

hat worden.“ Daher nicht mehr gelebt rbeit eiaus meiner Sicht diese Zusammena Jahren unter vorgeer nach sieben von LeasePlan h gezogen. Die weniger verhannen Schlussstric wurden immer die gebenen Konditionen damit, dass LeasePlan beginnt abzudelbar. Das denen die Aufträge e vorgibt, mit 15 bis 20 Stundensätz ein Rabatt von e Im Schnitt wird Stundensätz rechnen sind. Das sind niedrigere ihren Prozent erwartet. von Haus aus die Werkstätten als jene, welche en einräumen. Stammkund

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Sehr geehrter Dr. Knöbl! Mit Verwunderung habe ich den Bericht gelesen, wozu Sie mich vor ein paar Wochen in meinem Urlaub per Telefon befragten. Wenn ich gewusst hätte, wie das Endergebnis aussieht, hätte ich lieber meinen Urlaub genossen. In unserem Gespräch erwähnten Sie, dass Sie einen Leaseplan-Partner suchen, welcher die Zusammenarbeit als befruchtend für beide Seiten sieht. Dieser Partner sollte die Fa. Lietz sein. Das war auch der Grund, mich für dieses Gespräch zu entscheiden. Ehrlich gesagt komme ich, inmitten der doch auch sehr kritischen Zeilen, nicht wie erwartet weg! Ich glaube, Leaseplan sieht das auch so. Zumindest bekam ich einen entsprechenden Anruf, der für unsere Geschäftsbeziehung alles andere als förderlich ist. Die positive Geschäftsbeziehung zwischen Leaseplan und Lietz wird, wie ich im Telefonat mehrmals unterstrich, von mir als äußerst positiv dargestellt. Es sind in Ihrem Bericht Fakten angeführt, welche vertragliche Bestandteile beinhalten. Ich möchte noch einmal in aller Deutlichkeit festhalten, dass diese Details weder von mir stammen, noch erwähnt oder bestätigt wurden! Herr Dr. Knöbl, leider ist durch Ihren Bericht eine irritierte Geschäftsbeziehung entstanden. Was logischerweise nicht mein Ziel ist! Falls (was ich hoffe) eine Stellungnahme seitens Leaseplan urgiert wird, dann bitte vermitteln Sie meine Punkte auch entsprechend. Mit freundlichen Grüßen,Ing. Robert Lietz, Linz

In der Kolumne „Der A&W-

Papierkorb“ sind Inhalte zu lesen, die zum Schmunzeln anregen können, ohne dass sie unbedingt immer mit der Automobilbranche zu tun haben.

Ersatzteile abzuPartner LeasePlan Bonus, den die ab 50.000 Der gestaffelte Prozent, klettert beginnt bei 10 auf 15 liefern haben, ab 100.000 Euro auf 13 Prozent, chnungen, der Euro Umsatz Rabatt auf Reparaturre die Ersatzteile Prozent. Ein auch Arbeitszeit, sondern nicht nur die wo man einkauft“, muss halt schauen, „Wer inkludiert. „Man aus Erfahrung. er Robert Lietz 10 weiß Systempartn kstätte mit bloß aus nächsten Markenwer selbst bei der bleibt natürlich einkauft, dem oder 15 Prozent über.“ schäft nichts Zielsetzung: dem Ersatzteilge Haus aus eine war das von Für LeasePlan nichts am Ersatzteilge Arbeitszeit und Ersatzteilen Wer nur an der Einsatz von – der wird den schäft verdient, technisch möglich Reparatur – soweit ein Einspaan Stelle einer LeasePlan vor Jahren ortete nur meiden. Schon Deshalb wurden die ial von 30 Prozent. bei denen sich rungspotenz Partner gesucht, als gar freie Werkstätten so weit wie möglich oder Tausch“ Frage „Reparatur nicht stellt.

Rabatt auch auf

besten

nicht die Die heim nach Holland. wandert damit eine InvestorenDie LeasePlan werden durch n Pensionsdeutschen Eigentümer des holländische der Führung Sachs, gruppe unter Boot ist Goldman ersetzt. Mit im ds sowie ähnlifonds PGGM größter Pensionsfon und LuATP als Dänemarks Dhabi, London Singapur, Abu beträgt rund che Fonds aus der Transaktion Gesamtwert dieses Gexemburg. Der sich der Wert Euro, somit hat verdoppelt. 3,7 Milliarden 10 Jahren fast vergangenen eine strikte schäftes in den Erfolgs sind die Stützen dieses Wesentliche Repair Shops, und die Body mit Reparatursteuerung hat. Die Verträge dafür angelacht desich LeasePlan dafür, dass sich stätten sorgen halten. Der diesen Partnerwerk aren Grenzen der in überschaub ren Erträge in Österreich Hillinger war Dieser hat zwiNeusiedler Robert geködert hatte. ManErste, den LeasePlan an seinen Partner Unternehmen er Nähe in schenzeitig das in unmittelbar verkauft und fred Andert ieb gebaut (siehe neuen Lackierbetr sich einen Weiden Zeiten“, möchte „Da gab es gute er zur derzeitigen A&W 06/2015). ehemaliger Paradepartn Hillinger als äußern. nicht Geschäftes von Ertragslage dieses den Erfahrungen entspricht auch sollte, ist Diese Skepsis die es geben Partnerschaft, Franz Ofer. „Die

Konditionen waren

AUTO & Wirtschaft

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Betrifft: „Leasing hat goldenen Boden“ über Leaseplan in „AUTO & Wirtschaft“ 9/15

Hol- und Bringservice denen die Kostenintensives Markenwerkstätten,

auf Verzichtet wurde anstelle der Reparatur den Teileverkauf Garantie Autohersteller noch unter die die bei jungen, anempfehlen und nur Originalteile von Haus aus dürfen. fallenden Fahrzeugen Identteile verwenden , zu stelle preiswerter Hol- und Bringservice siv ist auch das müssen. Kosteninten verpflichten Partner kostenlos dürfen die Zudem sich die n über 50 Kilometer verrechErst ab Entfernunge an LeasePlan Reparatur einer satzkosten bei

• SEPTEMBER

2015

Sehr geehrter Herr Lietz! Es tut mir leid, dass Sie mit meiner Berichterstattung bei Leaseplan Probleme hatten. Ich kann Ihnen aber versichern, dass von Ihnen keinerlei Informationen stammen, die mit Ihrer vertraglichen Verschwiegenheitsverpflichtung kollidiert hätten. Es ist ja durchaus ersichtlich, dass ich einige Interviewpartner hatte, die bei Leaseplan bereits ausgeschieden sind und daher keine Probleme bei einer Informationsweitergabe befürchten mussten. Mit besten Grüßen, Der Knöbl

Eine Klammer für ein schnelles Auto Es gibt Dinge, die so einfach und genial sind, dass man dem Schöpfer nur gratulieren kann. Ein Beispiel aus der Autobranche sind - schon seit längerer Zeit – die Büroklammern, die von Porsche angeboten werden. Ein Blick genügt – und jeder halbwegs Versierte weiß sofort, dass es sich um einen 911er handelt. Streiten kann man maximal darüber, ob das kleine, silberne Auto noch luft- oder doch schon wassergekühlt ist. Schade für jene Hersteller, die so einen kostengünstigen Marketing-Gag nicht in ihrem Programm haben! Schließlich kosten 100 Büroklammern, wenn man sie online kauft, gerade einmal 10 Euro. Wetten, dass diese Klammern nicht so schnell im Mistkübel landen wie ihre 08/15-Kollegen?

Betrifft: „Wie poliert man das Image auf?“ über den VW-Dieselskandal in „AUTO & Wirtschaft“ 10/15 Lieber Heinz, Kompliment zu Deiner hervorragenden Zusammenfassung des VW-Skandals in „AUTO & Wirtschaft“, Oktoberausgabe. Klarer, sachlicher Überblick! Mag. Lydia Ninz, Verkehrsexpertin und ehem. Generalsekretärin des ARBÖ

Die Redaktion freut sich über Feedback aller Art und ist bereit, sich sowohl der Kritik zu stellen als auch Lob entgegenzunehmen. Sie behält sich aber Kürzungen der Reaktionen aus der Leserschaft vor.

Der elektronische Informationsdienst für die österreichische Automobilbranche

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Für die Fachwelt ...

... und für Endkunden

Die Fachjournalisten im A&W-Verlag recherchieren die jeden Freitag erscheinende „AUTO-Information“ (seit Kurzem auch als App erhältlich) und die stets aktualisierte „AUTO-info4you“. 11-mal jährlich versorgen wir Sie in „AUTO & Wirtschaft“ mit Branchennews.

„FLOTTE & Wirtschaft“ wird 8-mal jährlich an Flottenbetreiber versandt. An Endkunden richten sich die „AUTO BILD“, für die wir den Österreich-Teil gestalten, sowie die Medien „4wd“ (erscheint zweimonatlich) und „ALLRADKATALOG“ (1-mal jährlich).

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