November 2016
Einzelverkaufspreis: € 8,– • GZ 03Z035333 M • P.b.b. A&W Verlag, Inkustr. 16, 3400 Klosterneuburg
Markenbetriebe
Brisante Seiten der Behörde A&W-Tag
9 Seiten Berichte vom Branchenevent
Megatrends
Was uns in Zukunft erwartet
Autosalon
Die Wende für Elektroautos?
Diagnose
Neue Geräte, neue Technologien
EXTRA für Sie! November 2016
Partnerschaften
Mit wem kooperieren? Umfrage
Nur Gewinner im rückläufigen Markt
Jubiläum
20 Jahre Kärntner Erfolgsgeschichte
Produkte
Schneller und effizienter Lackieren
Branchenentwicklung
Rechtzeitig in die Zukunft investieren
Von vielen Betrieben nach wie vor kritisch gesehen kann Smart Repair auch positiv zum Ertrag beitragen, wenn Totalschäden dadurch repariert werden können.
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ANSICHT
Die Frau, das unbekannte Wesen
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iel war in den vergangenen Monaten die Rede von den massiven Veränderungen in der Autobranche – auch an dieser Stelle: Also davon, dass sich die Rolle der Händler immer mehr verändern wird, weil die Hersteller entweder selbst einen Teil des Vertriebs übernehmen oder sich der eine oder andere Dritte einen Teil des Kuchens abschneiden wird. • Und was hören wir nun? Da macht der ÖAMTC eine Studie über Frauen, die sich einen Neuwagen kaufen wollen – und was sie dabei erleben. Kurzum: So mancher Autoverkäufer (ja, die sind noch immer meist männlich, Ausnahmen bestätigen die Regel) behandelt die Frau nicht gerade als vollwertige Kundin, um es einmal vornehm auszudrücken. • Natürlich wissen wir, dass die Kfz-Branche männlich dominiert ist wie kaum eine andere. Ausreden gibt es dennoch nicht: Denn Seminare mit Tipps für den richtigen Umgang mit dem weiblichen Geschlecht gibt es schon seit Jahren. Was man dort lernt? Vor allem, dass Frauen mit ihren Wünschen ernst genommen werden wollen. Dass sie nicht mehr das Beiwagerl zu einem Mann sind, der entscheidet, welches Auto in welcher Ausstattung gekauft wird, wie es früher einmal war. • Was folgern wir daraus? Dass die Chefs in den Autohäusern ihre Hausaufgaben machen müssen, sofern sie das bisher versäumt haben. Also: Verkäufer instruieren, auch wenn das natürlich Zeit und Geld kostet. Sonst müssen sich diese Betriebe über die Zukunft, also die Umstellung auf E-Mobilität und selbstfahrende Autos, gar keine Gedanken mehr machen. Weil es sie dann gar nicht mehr geben wird!
Mehr Mut zum Auto!
„Bizarre Selbstverleugnungen nützen nur jenen, die einen Kreuzzug gegen die individuelle Mobilität führen.“
Ob in Wolfsburg, München oder Paris: Viele Autohersteller geloben öffentlichkeitswirksam, dass sie sich „vom Fahrzeugbauer zum Mobilitätskonzern“ entwickeln wollen. Einer tut das nicht: Tesla. Also jenes Unternehmen, das eineinhalb Jahre vor der Einführung schon 400.000 Reservierungen für sein Model 3 erhalten hat, während es der BMW i3 in drei Jahren erst auf 55.000 Verkäufe gebracht hat. • Elon Musk und seine Manager verstehen viel vom Marketing – zu viel, als dass sie die Zukunftsperspektiven ihrer eigenen Produkte schlechtreden würden. Diesen Fehler begehen nur jene, die sich jahrelang zu sehr mit dem trickreichen Unterschreiten von Verbrauchsgrenzwerten und zu wenig mit der Mobilität von (über-)morgen beschäftigt haben. • Das Auto der Zukunft mag elektrisch, selbstfahrend und vernetzt sein – aber es wird immer noch ein Auto sein. Es wird den Menschen weiterhin als Alltagswerkzeug, Statussymbol und Modegegenstand dienen. Es wird weiterhin gekauft und geleast werden. Das ist Grund genug, zukunftssicher an die Öffentlichkeit zu treten – und nicht mit bizarren Selbstverleugnungen, die nur jenen in die Hände spielen, die seit Jahrzehnten einen ideologisch motivierten Kreuzzug gegen die individuelle Mobilität führen.
Mag. Heinz Müller, Chefredakteur
AUTO & Wirtschaft • NOVEMBER 2016
Philipp Hayder, Geschäftsführer
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INHALT
Der elektronische Informationsdienst für die österreichische Automobilbranche
ALLRAD LIFESTYLE ABENTEUER
Aspekte
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Ausgabe: 11/2016, 29. Jahrgang Cover-Werbung: KS Tools Medieninhaber, Anzeigenverwaltung: A&W Verlag GmbH (FN 238011 t) 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 T: +43 2243 36840-0 F: +43 2243 36840-593 E: redaktion@autoundwirtschaft.at I: www.autoundwirtschaft.at Verleger: Helmuth H. Lederer (1937–2014) Herausgeber: Gerhard Lustig, DW 527 M: +43 664 8229485 E: lustig.gerhard@autoundwirtschaft.at Geschäftsführung: Philipp Hayder, DW 526 M: +43 664 8223301 E: hayder.philipp@autoundwirtschaft.at Stefan Binder, DW 522 M: +43 664 5285661 E: binder.stefan@autoundwirtschaft.at Chefredaktion: Mag. Heinz Müller, DW 523 M: +43 664 8221660 E: mueller.heinz@autoundwirtschaft.at Redaktion: Gerald Weiss (Chef vom Dienst), DW 593 M: +43 6642359044 E: weiss.gerald@autoundwirtschaft.at Dr. Nikolaus Engel, DW 525 M: +43 664 8493231 E: engel.nikolaus@autoundwirtschaft.at Matthias Pilter, DW 579 M: +43 664 88368584 E: pilter.matthias@autoundwirtschaft.at Dieter Scheuch, DW 575 M: +43 664 2359052 E: scheuch.dieter@autoundwirtschaft.at Redaktionelle Mitarbeit: Elena Arpogaus, M.A., Dr. Friedrich Knöbl, Matthias Kreutzer, Dipl.-Ing. Heinz Lukaschek, Mag. Leo Szemeliker Anzeigenmarketing: Uschi Ernst, DW 529 M: +43 664 8222224 E: ernst.uschi@autoundwirtschaft.at Alexander Keiler, DW 521 M: +43 664 8229487 E: keiler.alexander@autoundwirtschaft.at Werner Ecker, DW 520 M: +43 664 88368591 E: ecker.werner@autoundwirtschaft.at Hbv. und Leitung Administration: Annemarie Lust, DW 597 M: +43 664 8229479 E: lust.annemarie@autoundwirtschaft.at Grafik: graphics – A. Jonas KG 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 T: +43 2243 36840-594 E: jonas.alexander@autoundwirtschaft.at Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH 3580 Horn, Wiener Straße 80 Bezugspreis: Jahresabonnement (11 Ausgaben) Inland: ¤ 68,– exkl. 10 % MwSt (Einzelpreis Inland: ¤ 8,– inkl. 10 % MwSt); Ausland: ¤ 85,– Bankverbindung: Bank Austria UniCredit Group, BLZ 12000, Konto-Nr. 51844 097 901 IBAN = AT63 1200 0518 4409 7901 BIC = BKAUATWW UID = ATU57361312 Gerichtsstand: LG Korneuburg Verbreitete Auflage: 12.500 Stück Erscheinungsweise: monatlich (Juli/ August Doppelnummer) mit Supplements laut Mediadaten 2016 Grundlegende Richtung: unabhängige Fachzeitschrift für alle, die vom Kraftfahrzeug leben Manuskripte: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie werden nur retourniert, wenn Rückporto beiliegt. Schwesterpublikationen Österreich: AUTO BILD Österreich AUTO-Information AUTO-info4you FLOTTE & Wirtschaft 4wd + ALLRADKATALOG FAMILIENAUTOS automotive GUIDE Schwesterpublikationen Schweiz: AUTO&Wirtschaft Schweiz AUTO BILD Schweiz Eurotax AutoInformation aboutFLEET
„Autofocus“ wird fortgesetzt Abschied von Peter Homola
A&W-Tag
Alle Berichte vom großen Branchen-Event
Thema
Bundeswettbewerbsbehörde: 10 brisante Seiten
Handel Thema Zehn brisante Seiten
Seite 8
Peugeot: Andere Länder, andere Sitten Denzel: Handwerker ziehen weiter PSA: French Open in Liesing VW: Es geht um 500 Millionen Lada: Trommelwirbel Hyundai nimmt‘s persönlich Wr. Neustadt: Bald alles neu bei Czeczelits Opel: Blaue Briefe für die Händler Creutzig: „Die Kleinen werden immer weniger“
Management
Handel Vor Sammelklage gegen VW?
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Nur die besten Karosserie-Betriebe werden die Herausforderungen der Zukunft bewältigen. Wir beleuchten die aktuelle und zukünftige Entwicklung.
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nach Betrieben Von vielen gesehen wie vor kritisch Repair auch kann Smart Ertrag beitragen, positiv zum den dadurch wenn Totalschä können. werden repariert
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ARBÖ: Reifenwechsel für die Mitglieder Herzerlpost: Renate Okermüller & Gerd Lang Reifen: Wie Szenen einer Ehe! Zukunft: Wie fährt die Generation Y? Statistik: Ein Bundesland wundert sich JATO: Mit Optimismus ins 4. Quartal ProfiService: Profi-Action in Spielberg Umfrage: Erdrückt uns die Bürokratie? Carsharing geht nächsten Schritt Autorola: „Den Händlern helfen“ Shell: Gut geölte Partnerschaft
Wirtschaft
Carmunication: Telematik für alle Automobile Megatrends von A bis W (Teil 1) Autosalon: War Paris der Wendepunkt? Smatrics: Elektrischer Wandel im Handel Mewa: Business-Dress und Bio-Liquid Autobank: Ferienträume werden wahr Werkstätten: Das „vergessene“ Auto
Gewerbe
Wirtschaft Neuheiten vom Pariser Salon
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Bosch: PS, Produkte und Plauderei Valeo: Irische Hightech im Miniformat Wessels+Müller: Fluch und Segen zugleich Conti: „Nebensache“ Reifen Rexbo: Bestellen und einbauen Siems & Klein: Waschen in der Werkstatt Istobal: Reinigende Wasserspiele Aqua Brush: Das richtige Waschmaterial WashTec: Eine saubere Strategie Christ: Von Tram-Wash bis Bus-Wash ÖAMTC: Was Frauen denken Diagnose: Neue Technik, neue Geräte
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DIREKT Das GeCETAre um Schlichtungsstellen
Gewerbe Diagnose: Neue Technik, neue Geräte
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A&W-Tag 9 Seiten Berichte aus der Hofburg
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Sun: Drei für alle Fälle AVL: Ohne Diagnose geht nichts mehr Texa: Ein Flaggschiff namens Nemo pewag: F1 an der Kette Hella Gutmann: Direkter Weg zu Markendaten KS Tools: Werkzeuge 2.0 Neue Produkte
Menschen
Kommerzialrat Ernst wurde Professor Neuer Chef für Opel Wien Leserbriefe/Papierkorb
Ansichten
Hayder und Müller Lukaschek
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Die bösen Wallonen im Herzen der EU lizitierten im Spiel um das Freihandelsabkommen mit Kanada. Alle, auch unsere Regierung, sind längst im Liegen umgefallen. Was zeigt, dass globale Interessen über jede regionale Bedürftigkeit wie ein Tsunami hinwegfegen. Den heimischen Autohändlern muss angesichts der sich anbahnenden Tatsachen frösteln, denn sie kennen längst das Werkzeug von Schlichtungsstellen – eine im Streitfall dem nationalen Gerichtsweg vorzulagernde Einrichtung. • Juristen, die sich mit den Auseinandersetzungen im Fahrzeughandel beschäftigen, kennen sich da aus. Beide Streitteile, hier der Hersteller mit seinem Importeur, da der lokale Markenvertriebpartner, nominieren einen Schlichter, um sich außergerichtlich zu einigen. Blöderweise unterlässt das eine Seite gern, meistens die global orientierte Industrieseite. Gegen die mächtigen und gut lobbyierenden Konzerne steht ein ohne ausreichende Unterstützung operierendes klein- oder mittelständisches Unternehmen auf verlorenem Posten. • Vordergründig geht es um den Abbau von Zöllen, Angleichung von Normen und Vorschriften. Alles um die Wirtschaft anzukurbeln, soll doch gleichzeitig geistiges Eigentum – Stichwort Datenhoheit – besser geschützt werden. Berechtigt ist die Kritik gegen geplante Schlichtungsgerichte allemal, ist eine zusätzliche Stärkung der Rechte von internationalen Konzernen zulasten der lokalen Wirtschaft zu befürchten. Österreichs Autowirtschaft sollte gewarnt sein, mehrfach schon haben Importeure keinen Schlichter nominiert und so Verfahren trotz vorhandener Rechtsgrundlagen im Sand verlaufen lassen. • Führende Vertreter der EU zeigen sich indes weiter optimistisch, das Abkommen doch noch auf Schiene zu bringen. Währenddessen verharren nicht nur Österreichs Branchenvertreter in Totenstarre. Was sollen sie auch tun? Widerstand erscheint ihnen zwecklos, viele Unternehmer sind mürbe geworden, investieren aber weiter in teure Autohausbetriebe. Wissend, dass sie unter den herrschenden Bedingungen keine ausreichenden Erträge im Autogeschäft erwirtschaften können. • Außer die Giganten, die werden erst umfallen, wenn alle Wiesen leergefressen sind. Bleibt uns nur der Zweckoptimismus. Ihr
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Gerhard Lustig Herausgeber
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ASPEKTE
Nagl: „Käufertäuschung“
AVL mit neuer Produktserie am Markt Um Abgasemissionen im realen Fahrbetrieb zu testen, hat AVL eine neue Produkt-
serie eingeführt. M.O.V.E iS, so der etwas sperrige Name, ist ganz einfach an einer Anhängerkupplung zu installieren, dann kann man mit dem kompakten Messgerät die Konzentrationen von Schadstoffen sehr einfach messen und mit den Werten von Prüfständen vergleichen.
„Autofocus“ kommt wieder im ORF Die 6. Staffel von „Autofocus“ wird ab 23. 11. im ORF ausgestrahlt, jeweils mittwochs um 21:50 h auf ORF2. Die Sendung wird gemeinsam mit dem Arbeitskreis der Automobilimporteure produziert.
Sintschnig: „Ford“-getanzt
Kärntens exklusiver FordStore steht in Klagenfurt bei Josef Sintschnig in dessen Autowelt. Das Fest war dermaßen gelungen, dass der Senior mit Latino-Schönen spontan eine heiße Sohle aufs Parkett legte. 500 Gäste mit Ford-Austria-Chef Danijel Dzihic an der Spitze genossen das Eröffnungsprogramm im mondänen Ambiente. Am Südbahngürtel sorgt das neue Kompetenzzentrum für Premium-Flair und folglich gute Verkaufsstimmung. Das nicht nur allein bei Mustang, Vignale und Edge.
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Von einer steigenden Zahl an Beschwerden über unsichere Gebrauchtwagen, die von privat zu privat verkauft werden, berichtet Komm.-Rat Friedrich Nagl, Bundesinnungsmeister für Kfz-Technik. Zu den Kalamitäten komme es bei den „Pickerl“-Überprüfungen wegen falscher Kilometerangaben oder sonstiger schwerwiegender Mängel. Dann landen die Fälle bei den Schlichtungsstellen der Wirtschafts- und Arbeiterkammer. Nagl rät, dass auch Privatpersonen die Gebrauchtwagen vor dem Kauf von Fachleuten überprüfen lassen.
Wer will, kann Zoe nachrüsten Ab Mitte 2017 können Renault Zoe der ersten Generation „aufgerüstet“ werden. Dann können die Batterien von derzeit 22 kWh auf 40 kWh ausgetauscht werden. Damit ist eine Reichweite von 400 Kilometern möglich; dies war Anfang Oktober auch auf dem Autosalon in Paris vorgestellt worden. Noch unklar ist, wie viel der Austausch der Batterien kosten wird. Vom Hersteller wurden 3.500 Euro genannt; der Importeur in Wien wollte den Preis vorerst nicht bestätigen. Der Austausch kann bei den 16 Z.E.-Experten in Österreich durchgeführt werden.
Lang-Zeitwirkung im Prater Castrol-Schmierstoff-Lieferantenpartner Andreas Obereder lud seine Kunden ins Schweizerhaus in den Prater. 300 Gäste konnten sich dem Charme von Gerd Lang nicht entziehen und genossen bei Bier und Stelze den Abend. Er sprach auch die ihm
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eigenen Begrüßungsworte dieser zweimal im Jahr stattfindenden von Castrol kultivierten Sause. Im kommenden Frühjahr, wenn das Schweizerhaus wieder aufsperrt, ist der „Gerdschi“ wieder auf der Bank, um für Obereder die Kunden einzupeitschen. Prost!
Abschied von Peter Homola
Neuer Stützpunkt für ÖAMTC 13,8 Millionen Euro investierte der ÖAMTC in seinen neuesten Stützpunkt in der Franz-Fellner-Gasse 1 in Wien-Donaustadt. Hier werden seit Mitte Oktober die rund 80.000 Clubmitglieder in Wiens flächenmäßig größtem Bezirk betreut. Eröffnet wurde der Stützpunkt von ÖAMTC-Präsident Dkfm. Werner Kraus (l.), Verbandsdirektor Dipl.-Ing. Oliver Schmerold (r.) und lokaler Prominenz. Der bisherige Stützpunkt in der Breitenleer Straße wurde geschlossen. Am neuen Standort gibt es 14 Prüfplätze; er ist für jährlich 35.000 technische Dienstleistungen ausgelegt.
Kommen Wegfahrsperren in Pkws? In den nächsten Wochen wird entschieden, ob in Österreich der Einsatz von Wegfahrsperren erlaubt wird; diese technischen Einrichtungen sollen Betrunkene daran hindern, sich ans Steuer zu setzen. Die Wegfahrsperren sind Teil
eines alternativen Bewährungssystems, das „Rückfalltäter“ verhindern soll. Laut einem Entwurf des Ministeriums zum Führerscheingesetz soll die Teilnahme am sogenannten „AlkolockSystem“ freiwillig erfolgen.
Auto&Kultur à la Weintritt
Wilhelm Weintritt (oben rechts) rief zur 13. Benefiz-Gala für „Licht ins Dunkel“ nach Eisenstadt ins Schloss Esterházy. 400 Gäste füllten den Saal bis auf den letzten Platz und spendeten für den guten Zweck. Mit Unterstützung seiner Lieferanten kamen 60.000 Euro zusammen, Stargast war Opernsängerin Natalia Ushakova, begleitet wieder vom Janoska-Ensemble. Weintritt, der inzwischen in Niederösterreich, Burgenland Steiermark und Kärnten an 13 Standorten mit Ford im Zentrum seines Mehrmarkenhandels operiert, plant bereits an der nächstjährigen Auflage.
Wer regelmäßig „AUTO & Wirtschaft“ liest, kennt die monatlichen Artikel über Entwicklungen in der internationalen Automobilindustrie: Sie stammten – ebenso wie die Meldungen im Auslandsressort unserer Wochenzeitung „AUTO-Information“ – von Peter Homola, einer der profiliertesten und am besten informierten Automobilwirtschafts-Journalisten Mitteleuropas. Anfang Oktober ist er völlig unerwartet im Alter von 54 Jahren verstorben. Geboren 1962 in Brünn, emigrierte Peter Homola im Alter von 19 Jahren aus der damaligen Tschechoslowakei nach Österreich. Ab den Neunzigerjahren war er als freier Journalist für diverse nationale und internationale Fachpublikationen tätig. Die Zusammenarbeit mit Eurotax und in weiterer Folge Lederers Medienwelt war besonders intensiv, doch das Engagement von Peter Homola reichte weit darüber hinaus: Beispielsweise beriet er General Motors beim Aufbau der Kommunikationsaktivitäten in Zentral- und Osteuropa, war Korrespondent zahlreicher internationaler Medien (unter anderem „WardsAuto“, „Automotive News“, „Automobil Produktion“) und gründete den Online-Newsletter „Ceauto“. Die Kernkompetenzen von Peter Homola waren jene „Emerging Markets“, die von etablierten Medien noch nicht beachtet wurden: In den 1990er-Jahren waren dies die Staaten im Osten Europas, in weiterer Folge beispielsweise Zentralasien oder der Iran. Mit seinem diesbezüglichen Fachwissen versetzte er auch Interviewpartner aus der Automobil- und Zulieferindustrie immer wieder in Erstaunen. Privat lebte Peter Homola zurückgezogen. Wer ihn näher kennenlernen konnte, wusste jedoch seine Intelligenz, seine Herzlichkeit und seinen Sinn für Humor zu schätzen und war beeindruckt von seiner Allgemeinbildung und Vielsprachigkeit. Es sei sein Lebenstraum, in jedem Land der Welt mindestens einen Artikel zu veröffentlichen, pflegte Peter Homola manchmal mit Augenzwinkern zu sagen. Auch wenn ihm das nicht ganz gelungen ist: Er ist diesem Ziel so nahe gekommen wie kaum ein anderer Fachjournalist. Wir von Lederers Medienwelt sind dankbar dafür, dass er einer unserer langjährigsten Kollegen war.
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THEMA
Standards, Margensysteme, Garantievergütungen, Kundenzufriedenheitsumfragen: Bei diesen und weiteren Punkten klagen Markenhändler über immer schlechtere Rahmenbedingungen. Bei den Herstellern fanden sie bisher kaum Gehör, doch die Bundeswettbewerbsbehörde lässt mit einer überraschend deutlichen Stellungnahme aufhorchen. Von Philipp Hayder und Dr. Friedrich Knöbl
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er „Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung“ ist ein berüchtigter Begriff: Schließlich impliziert er, dass eine wirtschaftlich mächtigere Partei den ihr von Rechtswegen zugestandenen Handlungsspielraum überschreitet und schwächere Gruppen übervorteilt. Genau das könnte im markengebundenen Fahrzeughandel vielfach der Fall sein, meint die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) in einer aufsehenerregenden Stellungnahme. Im Frühjahr 2016 hatte sich das Bundesgremium des Fahrzeughandels an die Wettbewerbshüter gewandt, um diese über die angespannte wirtschaftliche Lage vieler Mitgliedsbetriebe zu informieren. Der Kritik an den Vertragsbedingungen der Hersteller ging die BWB in einer soeben veröffentlichten Analyse nach. Unter www.autoundwirtschaft.at ist das 10 Seiten starke Rechtsgutachten als Download verfügbar: Es beschäftigt sich mit der „Fallgruppe Investitionen in Architektur, Ausstattung und Einrichtung von Schauräumen, Werkstätten etc.“ ebenso wie mit der „Fallgruppe Vergütung von Leistungen, Bonifikationen“ sowie mit Abnahmeverpflichtungen für Betriebseinrichtungen und Direktgeschäften der Importeure.
Eindeutige Marktbeherrschung Bevor sich die Wettbewerbshüter mit den einzelnen Kritikpunkten beschäftigen konnten, mussten sie freilich klären, ob überhaupt eine marktbeherrschende Stellung der Kfz-Lieferanten vorliegt. Dies wird von den Herstellern gerne mit dem Argument bestritten, dass sich am Markt zahlreiche
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Konkurrenten tummeln würden. Daher stehe es ihnen frei, wie sie zur Optimierung des Absatzes ihr Vertriebsnetz gestalten. Diese zivilrechtliche Vertragsfreiheit hat aus der Sicht der BWB allerdings ihre wettbewerbsrechtlichen Grenzen. Nach Paragraf 4 Kartellgesetz sei davon auszugehen, dass die Hersteller als Lieferanten gegenüber ihren Händlern als Abnehmer eine marktbeherrschende Stellung hätten – vor allem, da Letztere „zur Vermeidung schwerwiegender betriebswirtschaftlicher Nachteile auf die Aufrechterhaltung der Geschäftsbeziehung angewiesen sind“. Es kommt somit darauf an, welche Ausweichmöglichkeiten existieren. Schon 1993 ist der Oberste Gerichtshof (OGH) in einem Kartellverfahren (Okt 3/93) davon ausgegangen, dass Vertragshändler, die ihren Bedarf nur bei einem Importeur – der jeweiligen Marke – decken können, bei einem Markenwechsel mit schwerwiegenden betriebswirtschaftlichen Nachteilen rechnen müssen. Der für den Wettbewerb relevante Markt sei somit auf Fahrzeuge dieser Marke eingeschränkt. Der Importeur sei auf diesem Markt keinem Wettbewerb ausgesetzt, somit werde „der Markt von ihm beherrscht“. Daran ist aus der Sicht des OGH an sich nichts auszusetzen. Allerdings ist unter solchen Umständen die
Die Stellungnahme der BWB ist unter www.autoundwirtschaft.at als Download verfügbar
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THEMA
umso schwerer, je höher der Anteil von Garantie- und Gewährleistungsarbeiten am gesamten Werkstattaufkommen ist.“ Als weitere Indizien für einen Marktmachtmissbrauch werden „willkürliche“ oder nur auf einen bestimmten Prozentsatz der Betriebe abstellende Zielvorgaben sowie „unübliche Bewertungsschemata“ bei Zufriedenheitsumfragen bezeichnet. Salopp ausgedrückt: Es gibt kaum einen Aspekt der vertraglichen Zusammenarbeit zwischen Importeuren und Händlern, in denen die BWB nicht Anhaltspunkte für rechtswidrige Praktiken sieht. Wie reagieren darauf die Verantwortlichen?
Unterschiedliche Realitäten
Angemessenheit vertraglicher Regelung besonders zu prüfen. Die BWB verweist dabei auf Paragraf 5 des Kartellgesetzes: Danach bestehe ein Missbrauch insbesondere „in der Forderung sonstiger Geschäftsbedingungen, die von denjenigen abweichen, die sich bei wirksamem Wettbewerb mit hoher Wahrscheinlichkeit ergeben würden“. Nicht erlaubt – und daher nichtig – sind laut OGH (4 Ob187/02g) Klauseln, mit denen „der Marktbeherrscher dem Vertragspartner Verpflichtungen auferlegt, die für die Verwirklichung eines an sich legitimen Ziels entbehrlich sind und die Freiheit des Vertragspartners unbillig einschränken“.
Importeurssprecher Günther Kerle will keinen Handlungsbedarf erkennen
Zahlreiche Verdachtsmomente In Anbetracht dieses Maßstabs kann laut BWB dann ein Missbrauch der marktbeherrschenden Stellung vorliegen, wenn „der geforderte Investitionszyklus auffällig von einer üblichen Abschreibungsdauer für das betreffende Vermögensgut abweicht“, die Investitionen in einem „auffälligen Missverhältnis zu den Umsatz- und Ertragschancen“ stehen, bestimmte Bezugsquellen vorgegeben werden sowie „betriebswirtschaftlich unvernünftige oder unvertretbare Investitionen gefordert werden“. Von einem möglichen Missbrauch spricht die BWB auch, wenn bei Garantie- und Gewährleistungsfällen „Richtzeiten oder Ähnliches systematisch unter den tatsächlich für die Mängelbehebung erforderlichen Zeiten festgesetzt werden“, Vor- und Nachbereitungszeiten nicht verrechnet werden oder „Formvorschriften zum Anlass genommen werden, die Vergütung tatsächlich erbrachter Leistungen zu verweigern“. In ihrer Expertise berücksichtigt die BWB auch den Trend zu immer längeren Garantiefristen: „Diese Punkte wiegen
Komm.-Rat Ing. Josef Schirak sieht die Forderungen des Kfz-Einzelhandels bestätigt
Das BWB-Papier war naturgemäß Thema bei der jüngsten Sitzung des Arbeitskreises der Automobilimporteure. Dessen Vorsitzender Günther Kerle, bis zum Jahreswechsel Chef von Mazda Austria, gibt sich freilich gelassen. Die Analyse zeige lediglich theoretisch vorstellbare rechtliche Problemfelder auf, darüber hinaus würden alle Markenverträge der Schirm-GVO entsprechen: „Daher sehe ich überhaupt keinen Handlungsbedarf.“ Für Juristen ist diese eigenwillige Interpretation überraschend, größere Auswirkungen hat sie aber nicht: In markenspezifische Vertragsdetails kann der Importeursarbeitskreis ohnehin nicht eingreifen. Naturgemäß anders sieht dies Komm.-Rat Ing. Josef Schirak, Einzelhandelssprecher im Bundesgremium des Fahrzeughandels: „Die Stellungnahme der BWB zeigt die Richtigkeit unserer Begehren auf.“ Nun sei es Sache der einzelnen Händlerverbände, auf Basis dieser Analyse Verhandlungen mit den Herstellermanagern zu führen.
Juristische Schützenhilfe Erste Vereine haben bereits Gespräche aufgenommen. Sollte es zu keiner Einigung kommen, können betroffene Betriebe auf Basis der BWB-Analyse beim Kartellgericht beispielsweise beantragen, dass der Hersteller unwirtschaftliche Investitionsvorgaben zu unterlassen hat. Bei zweifelhaften Garantierückforderungen kann der jeweilige Händler den kartellrechtlichen Antrag stellen, jene Klauseln der Garantievergütung, auf die der Hersteller seine Forderung stützt, für ungültig zu erklären. Dies würde sich jeweils über den Einzelfall hinaus auf das gesamte Markennetz auswirken. Die Händler und ihre Vertreter haben jedenfalls gute Gründe, künftig selbstbewusster aufzutreten: Eine so eindeutige und einflussreiche Schützenhilfe für den Einzelhandel, wie sie die BWB-Stellungnahme darstellt, gab es in Österreich noch nie. Sollte es tatsächlich zu Prozessen kommen, folgen die Gerichte meist den Expertisen der BWB: Das ist wohl auch den Juristen in den Rechtsabteilungen der Fahrzeugimporteure bewusst. •
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A&W-Tag 2016
Der Tag, von dem D alle profitierten
Mit 470 Teilnehmern stellte der 9. AUTO-&-WirtschaftTag einen neuen Rekord auf. Die Vielfalt an Themen und die Qualität der Vorträge waren beeindruckend. Und die Vorarbeiten für die Jubiläums-Veranstaltung am 24. Oktober 2017 laufen bereits.
as Motto „Aufbruch in Rot-Weiß-Rot“ zog sich durch die gesamte Veranstaltung, die wie im Vorjahr von Univ.-Prof. Dr. Peter Filzmaier souverän moderiert wurde. Das begann schon kurz nach 8:30 Uhr, als Herausgeber Gerhard Lustig in gewohnt launiger Manier die Besucher in den Zeremoniensaal bat. Hut ab vor den Referenten und Diskussionsteilnehmern, die in der Folge den straffen Zeitplan einhielten! Gleich zu Beginn ließ Dr. Jost Bernasch, Chef des Kompetenzzentrums Virtual Vehicle in Graz, aufhorchen: Bereits 2025 werde das Automatisierte Fahren auf bestimmten Strecken möglich sein. Mag. Peter Voithofer von der KMU Forschung hielt der Branche wieder einmal die nackten Zahlen vor – nur
„Besonders gefreut habe ich mich über eine der Teilnehmerinnen, die mir im Gehen zugerufen hat: Sie waren der Beste! Das nehme ich für mich natürlich immer gerne in Anspruch ;-))“ Komm.-Rat Prof. Burkhard W. R. Ernst
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AUTO & Wirtschaft • NOVEMBER 2016
A&W-Tag 2016
„War toller Kongress. Hat Spaß gemacht.“ Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer
Geschäftsführer Philipp Hayder (l.) mit Moderator Univ.-Prof. Peter Filzmaier
A&W-Geschäftsführer Stefan Binder begrüßte die Gäste
Peter Filzmaier führte perfekt vorbereitet und launig durch den Tag
Insgesamt 470 Besucher waren in der Hofburg mit dabei, so viele wie noch nie Philipp Hayder, Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer, Referent Michael Borgert, Stefan Binder, Mag. Heinz Müller (Chefredakteur A&W, v. l.)
Nach den Referaten und Podiumsdiskussionen gab’s beim Mittagsbuffet viel Zeit für Gespräche
Was schreiben sie denn, die Kollegen? Gerhard Lustig (stehend) mit Matthias Pilter, Dieter Scheuch und Dr. Klaus Engel (v. l.)
57 Prozent der Unternehmen schreiben Gewinne. Hoffnung für die Branche gab das Referat des Unternehmensberaters Michael Borgert: Der Fahrzeugbestand in Österreich werde bis 2025 von 4,75 auf 5,25 Millionen Stück wachsen.
Die Branche steht vor massiven Veränderungen Beeindruckend auch das Damen-Doppel am Nachmittag: Komm.-Rätin Angelika Kresch, Chefin von Remus, kritisierte das Steigen der Lohnnebenkosten. Es werde immer schwerer, in Österreich kostendeckend zu produzieren. Und Antje Woltermann, Chefin der European Car Dealers, rief die Händler dazu auf, ihre Aufgaben zu ändern: „Sie wissen am allerbesten, was die Kunden, mit denen sie tagtäglich zu tun haben, wünschen.“ Höhepunkt des Tages war aber das Referat des deutschen Auto-Professors Dr. Ferdinand Dudenhöffer: Er prognostizierte dramatische Veränderungen: „Wir müssen uns auf eine Zeit nach dem Dieselmotor einstellen.“ • (RED) Details und Fotos unter www.info4you.co.at und www.autoundwirtschaft.at
Mimi Lehr, Chefin des Autohauses Lehr (Horn), … Stefan Hutschinski, Obmann des Vereins der Österreichischen VW Audi Seat Skoda Betriebe, …
AUTO & Wirtschaft • NOVEMBER 2016
… diskutierte mit Günther Kerle, dem Vorsitzenden des Arbeitskreises der Automobilimporteure … kritisierte wie Einzelhandelssprecher Komm.-Rat Josef Schirak die Rolle der Importeure
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A&W-Tag 2016
Dr. Jost Bernasch, Geschäftsführer des Kompetenzzentrums Virtual Vehicle in Graz, referierte über die Zukunft des Autofahrens
Krönender Abschluss der Veranstaltung war der Vortrag von Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen Antje Woltermann (CECRA) rief die Händler auf, ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen
Mag. Peter Voithofer, Direktor der KMU Forschung Austria, sprach über die Lage der Branche
Alle Gäste erhielten mit Unterstützung von Texa-Deutschland-Chef Werner Arpogaus ein Exemplar des neuen Dudenhöffer-Buches Komm.-Rätin Angelika Kresch (Remus) kritisierte die Rahmenbedingungen für Betriebe
Komm.-Rat Fritz Nagl überreichte dem Lehrling Kevin Jansky (MA 48, Wien) den Athena-Preis für soziales Engagement
„Danke nochmals, dass wir wieder Partner sein durften am A&W Tag 2016. Natürlich melden wir unser dringendes Interesse an, beim 10-Jahres-Jubiläum dieses Branchen-Events wieder als Partner dabei zu sein.“ Mag. Markus Auferbauer, willhaben.at
Dr. MichaelViktor Fischer, Chef von smatrics, hofft auf mehr E-Autos
Komm.-Rat Ing. Mag. Bernhard Dworak (Teilehandelsgremium) mit Daniel Hammerl, Österreich-Chef von Tesla
Michael Peschek (point-S) hob die Kompetenz des Reifenfachhandels in Österreich hervor Michael Schwaiger (Santander Consumer Bank) sieht gute Chancen für die Händler Komm.-Rat Fritz Unterberger (l.) und Denzel-Vorstandssprecher Mag. Gregor Strassl Dkfm. Hannes Brachat (l,), Herausgeber von AUTOHAUS, und sein A&W-Kollege Gerhard Lustig hatten das Schlusswort
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Christian Morawa (Auto1.com) sieht andere Vertriebsformen auf die Branche zukommen
AUTO & Wirtschaft • NOVEMBER 2016
A&W-Tag 2016
„Potenzial für Werkstätten“ Axel Berger, Vorstandsvorsitzender der CarGarantie, blickt für den Autohandel positiv in die Zukunft. Nicht zuletzt deshalb, weil im Bereich Anschlussgarantien noch bisher ungenütztes Potenzial brach liegt, das die Autohäuser gut für die Auslastung nützen können.
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ür das Unternehmen mit Hauptsitz in Freiburg (D) ist Österreich ein sehr wichtiger Markt. Zu Beginn seines Vortrags skizzierte Berger die nahe Zukunft: „Vom heutigen Status mit Blick auf Fahrzeugbestände wird der Verbrennungsmotor auch weiter eine große Rolle spielen.“
Autonomes Fahren bringt lukrative Reparaturen Derzeit sei das Umsatz- und Ertragspotenzial pro Neuwagen-Kunden bei 10-jähriger Bindung mit 71.600 Euro und mit 30.300 Euro pro Gebraucht-
wagen-Kunden zu beziffern. Aktuell setzten 79,3 Prozent der Betriebe Anschlussgarantien im Neuwagen- und Gebrauchtwagen-Geschäft ein. Es gebe aber auch großes Potenzial für Werkstätten, wenn sie sich entsprechendes Knowhow im Bereich der immer komplexer werdenden Fahrzeugtechnologien aneigneten, meinte der Experte. In Sachen autonomes Fahren würden sich bei Reparaturen weitere lukrative Geschäftsfelder eröffnen. „Das Wichtigste ist das Thema Kundenloyalität: Wem es in Zukunft gelingt, Kunden zu binden und die Komplexität zu lösen, der wird gewinnen“, so Berger.
Axel Berger, Vorstandsvorsitzender von CarGarantie
„Digitalisierung als Chance“ Mag. Markus Auferbauer, Leiter des Motornetzwerks von willhaben.at, rief die Kfz-Betriebe dazu auf, Megatrends wie die Digitalisierung zu ihrem Vorteil zu nutzen und die Kunden an sich zu binden. Das Sammeln von Daten sei „einfach und erlernbar“, so der Branchenprofi.
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ugegeben, der Zeitpunkt für das Referat von Auferbauer war auf den ersten Blick nicht optimal gewählt: Doch ein erfahrener Experte wie Auferbauer schaffte es auch am Nachmittag, kurz vor dem Vortrag von Prof. Ferdinand Dudenhöffer, das Publikum zu fesseln. „Angst ist ein schlechter Ratgeber“, so der Titel.
Autohäuser müssen Lösungen anbieten Auferbauer riet den Autohäusern, sich in Zeiten der Digitalisierung selbst zum Mobilitäts-Versorger zu entwickeln. „Der Kunde ist schneller als man
Mag. Markus Auferbauer brachte einen bemerkenswerten Vortrag und eine Carrera-Rennbahn mit: Auf der hatte Philipp Hayder (r.) gegen VMS-Chef Peter Steininger keine Chance glaubt“, warnte Auferbauer. „Die Kunden sind bestens informiert und entscheiden sich zu 50 Prozent bereits beim ersten Besuch.“ Zudem würden neue Plattformen genutzt, um anstatt des Eintausches das bisherige Fahrzeug zu vermarkten. „Hier muss das Autohaus Lösungen anbieten und sich je nach Anforderungen der regionalen Kunden positionieren“, so Auferbauer. Es könne technische Expertisen, Kleinreparaturen oder Aufbereitungen durchführen oder selbst ein entsprechendes Angebot stellen.
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„Neue Struktur bewährt“ Schmierstoffe würden noch für viele Jahre ein wichtiger Ertragsbringer in den Werkstätten bleiben, sagten die Castrol-Österreich-Chefs Gerhard Wolf und Sven Seifert in ihrem Vortrag. Umso wichtiger seien zuverlässige Partner.
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erzeit seien Schmierstoffe für über 60 Prozent der Aftersales-Umsätze verantwortlich: Seifert geht davon aus, dass das Geschäft mit Motorenölen zumindest noch lange für Erträge in der Werkstatt sorgen wird. Wolf rechnete vor, dass der heutige Neuwagen im Jahre 2025 gerade einmal 9 Jahre alt sein wird.
Regionale Stärke, langfristige Partnerschaften Seifert strich den technischen Fortschritt (Castrol Edge für immer höhere Drücke auch bei Downsizing-Motoren) und die Vielzahl der Herstellerfreigaben der Castrol-Palette neben der lokalen Wert-
Die Österreich-Chefs von Castrol Gerhard Wolf (l.) und Sven Seifert bei ihrem Vortrag schöpfung, der Markenbildung und dem Respekt gegenüber der Umwelt hervor. Dies ermögliche den Autoherstellern, die Klimaziele zu erreichen. Wolf betonte, dass sich die vor etwa einem Jahr implementierte neue Vertriebsstruktur, die neben regionaler Stärke auf langfristige Partnerschaften mit regionaler Betreuung setze, bewährt habe. Das Werk in Wiener Neudorf, das 60 Millionen Liter pro Jahr produziere, fungiere auch als Logistikdrehscheibe für Österreich, die Schweiz und CEE-Staaten.
Felix Komarek, Franz Fleischanderl und Erwin Rader (CDK Global)
Volvo- und Kia-Partner Philipp und Andreas Grünzweig (r.)
Der A&W-Tag bot viel Zeit für Netzwerkpflege und Branchengespräche
Andreas Kral (Jato) und Christoph Wolf (Dekra, r.)
„Von der Organisation über das Ambiente bis hin zur Qualität der Redner hat alles gepasst.“ Bernd Fuchs, KS Tools
Erich Peter Kacerovsky (Opel Leasing), Dipl.-Kauffrau Brigitte Kroll-Thaller, Petra Mühr (A&W), Alexander Golnik (Opel Leasing)
Lack-Profis von Axalta: Andreas Auer, Mag. Jan Kelemen (Standox), Kristina Matrai (Spies Hecker) und Peter Kalina Thomas Stockmayer (l.) und Günther Wiener (beide Michelin)
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Landesinnungsmeister NÖ Karl Scheibelhofer und Franz Brunner (Raiffeisen Lagerhaus)
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Mag. Gregor Strassl (Denzel), Dr. Christian Pesau (Automobilimporteure), Herbert Spiegel (früher Volvo Trucks) Stefan Binder, MBA (A&W), Mag. Michaela Rockenbauer (Obereder) und Andreas Westermeyer, BA Erik Papinski (Bundesinnung (Bundesinnung Karosseriebautechniker), DomiFahrzeugtechnik) nik Denk (Car-Rep Profiteam)
Martin Belasz (Würth), Michael Schwaiger (Santander) und Günther Kerle, Sprecher der Automobilimporteure
Günther Katzengruber (Total), Gerald Weiss (A&W) und Philipp Ostbomk (Michelin)
Gerhard Lustig (A&W) und Kurt Molterer (Garanta)
Daniel Mayr (Santander) und Mag. Heinz Müller (A&W)
Gerhard Wolf (Castrol) und Walter Birner
„Herrn Lustig und seinem Team muss man wirklich gratulieren. Am Ende kommt es Gott sei Dank noch immer auf die Menschen an, die ihr Geschäft verstehen und lieben.“ Alexander Maier, A.T.U
Gerald Sebor und Wilhelm Kaspret (Vector), Peter Bachmaier (CarGarantie)
Helmut Stuphann (Bosch) und Philipp Hayder (A&W)
Friedrich Wieder (Birner), Manfred Guggi (AMS), Franz Lettner (Birner)
Skoda-Händler unter sich: Ing. Andreas Gramsel, Thomas Decker, Christian Hofbauer
Tassilo Rodlauer (Hankook), Gerhard Lustig (A&W), Dr. Denis Marschel (Profi Reifen), Michael Peschek (point-S)
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Mehrmarkenhändler aus St. Pölten: Heidemarie und Ing. Werner Schirak
Peter Kirisics (carplus), Monika Strohmayer (Wr. Städtische), Olaf Helfer (carplus)
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Breites Angebot an Gebrauchtwagen
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ls führender OnlineMarktplatz mit einem eigenen geprüften Bestand an Fahrzeugen richtet sich AUTO1.com ausschließlich an den gewerblichen Gebrauchtwagenhandel und ist somit ein Service „vom Händler für Händler“. „Partnerhändler haben die Möglichkeit, mit nur wenigen Mausklicks europaweit geprüfte Gebrauchtwagen direkt von AUTO1.com zu erwerben“, sagte Managing Director Christian Morawa in seinem Vortrag. Dies sei 24 Stunden täglich, 7 Tage die Woche, ohne versteckte Gebühren, Vermittlungsprovisionen oder Mindestabnahmemengen möglich.
Österreich-Team von Apollo Vredestein: Thomas Körpert (l.), Harald Kilzer (r.), in der Mitte Europachef Matthias Heimann
Maximilian Rieß freute sich über das Interesse an AUTO1.com
Für Zukauf und Abverkauf AUTO1.com bietet aufgrund seines europaweiten Netzwerks täglich eine breite Angebotsvielfalt, sodass jeder Partner das passende Fahrzeug für sein individuelles Gebrauchtwagen-Programm findet.
Reparieren statt austauschen
An der Dienstleistung wird man verdienen
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atthias Heimann, President der Region Europa und beider Amerikas bei Apollo Vredestein B.V. Enschede (NL), rief die Reifenspezialisten in seinem Referat zur Besinnung auf ihre Stärken auf: „Es geht darum, sich Dienstleistung und Kundennähe vergüten zu lassen.“ Während andere Leistungen auch vom Kunden erledigt werden könnten, sei das beim Reifenwechsel nicht so ohne Weiteres möglich. Das mache den Reifen speziell, und das müssen sich die Reifenspezialisten vergüten lassen.
Ganzjahresreifen für Kurierfahrzeuge in der Stadt
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urch den Einsatz von elektronischen Komponenten im Kfz wuchs die Bedeutung von Service- und Reparaturleistungen. Es ist nämlich nicht immer erforderlich, defekte Elektronikbauteile zu tauschen: Ihre sachgemäße Reparatur durch einen professionellen Partner spart Kosten und hebt die Kompetenz der Werkstätte. Daher vertrauen auch in Österreich immer mehr Kfz-Betriebe auf die beim A&W-Tag präsentierten Dienstleistungen von ecu.de.
Matthias Hauck und seine Kollegen von ecu.de sind Elektronikprofis
Heimann, der den Ganzjahresreifen („kein Wunschprodukt der Industrie“) auch in Österreich künftig „vielleicht für Kurier- und Flottenfahrzeuge im Stadteinsatz“ sieht, zeigte Auswege aus der Negativspirale der durch den Fall des Eisernen Vorhangs und des Überangebots aufgrund hoher Kapazität gesunkenen Reifenkosten, deren Preis durch das Internet nochmals gedrückt wurde, auf: Er ist davon überzeugt, dass am Produkt künfMatthias Heimann tig weniger zu verdienen ist als an dirigiert Apollo Vreder Dienstleistung; die Händler destein in Europa und müssten jedoch kreativ sein. Amerika
Tradition und Technologie Die Mannschaft von ecu.de spricht die Sprache der Werkstätten, beherrscht modernste Technologien und steht für die zuverlässige, nachhaltige und kostengünstige Behebung von Fahrzeugelektronikproblemen aller Art.
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Ein Ladenetz für Österreich
Deutlich steigendes Neukundengeschäft
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er Aufbau eines flächendeckenden Ladenetzes ist das Zeil von Smatrics, dem führender österreichischen E-MobilityProvider. Geschäftsführer Michael Fischer hob in seinem Vortrag hervor, dass E-Auto-Fahrer im Umkreis von maximal 60 Kilometern eine für alle am Markt befindlichen Fahrzeuge geeignete Ladestation finden, deren Strom aus erneuerbarer Energie gewonnen wurde. Bezahlt wird per Handy nach einer Registrierung direkt an der Station oder per Smatrics-Kundenkarte.
D Harald Gallée (l.) und Thomas Dittrich, Kfz-Profis von Smatrics
Individuelle Lösungen für Gemeinden und Firmen Darüber hinaus bietet das Joint Venture von Siemens und Verbund individuelle Ladelösungen für Unternehmen und Gemeinden an. Diese reichen von der eigentlichen Ladesäule – sei es eine „Wallbox“ mit 22 Kilowatt Ladeleistung oder eine Schnellladestation mit 44 oder 50 Kilowatt – bis hin zu den Modalitäten für Zugang und Abrechnung.
Michael Schwaiger (Direktor Kfz) und Yasmin Korner (Business Development Kfz)
ie Santander Consumer Bank ist Österreichs größter markenunabhängiger Kfz- und Motorradfinanzierer: 2015 konnte die Bank laut Kfz-Direktor Michael Schwaiger ihr Neugeschäftsvolumen bei Krediten und Leasingfinanzierungen im Kfz-Bereich von 583 Millionen Euro auf 717 Millionen Euro steigern. Die Zahl der finanzierten Fahrzeuge stieg um 6.370 Stück auf annähernd 47.000 Neuund Gebrauchtwagen. Die Santander Consumer Bank bietet ihren Partnern neben verschiedenen absatzfördernden Kfz-Kredit- und -Leasingangeboten auch Händlerrahmenfinanzierungen und Kfz-Versicherungen.
Unabhängiger Partner Insgesamt vertrauen in Österreich mehr als 1.275 Auto- und Motorradhändler auf die Santander Consumer Bank als Finanzierungspartner, auch Autoimporteure wie Kia, Volvo und Suzuki.
2,5 Millionen Markenartikel
Einer der weltweit führenden Zulieferer
it 150 Verkaufshäusern in 5 Ländern, 4.000 Mitarbeitern und über 100 Jahren Erfahrung ist die Trost Auto Service Technik SE eines der führenden europäischen Handelsunternehmen für Kfz-Teile, Werkzeuge, Diagnosegeräte und Werkstattausrüstung. Über 2,5 Millionen Markenartikel, darunter ein Komplettprogramm an Pkw- und Nutzfahrzeugersatzteilen in Erstausrüsterqualität, stehen den Kunden zur Verfügung. Hinzu kommt ein einzigartiges Angebot an maßgeschneiderten Werkstattkonzepten sowie die innovative Software repdoc.
aleo gehört mit 148 Produktionsstandorten, 54 Forschungs- und Entwicklungszentren, 15 Vertriebsstützpunkten sowie 88.800 Mitarbeitern in 32 Ländern zu den weltweit führenden Zulieferern. Valeo bietet ein breites Spektrum an Produkten und Dienstleistungen für sämtliche Ersatzteilaktivitäten weltweit. Im Jahr 2015 erzielte der Bereich Aftermarket einen Umsatz von 1,599 Milliarden Euro, die Tendenz ist weiter steigend – auch in Österreich, wie durch die Präsenz beim A&W-Tag wirkungsvoll unterstrichen wurde.
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V So nobel war der Stand von Trost in der Hofburg
Einheitlicher Auftritt in Österreich
Hoher Anteil an Forschung
Thema beim A&W-Tag war naturgemäß die Übernahme der Trost Auto Service Technik SE durch die Wessels + Müller SE: Als Folge daraus werden hierzulande beide Unternehmen ab dem 1. Jänner 2017 als WM Trost Fahrzeugteile GmbH auftreten.
Falk Ißmer will mit Valeo auch in Österreich verstärkt Fuß fassen
Die gesamte Unternehmensgruppe erwirtschaftete im Vorjahr mehr als 14,5 Milliarden Euro und investierte 10 Prozent aus dem OEM-Umsatz in Forschung und Entwicklung.
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Gerhard Dangel (l.) und sein Team machten die AutoBank zu einer der führenden Banken für Pkw-Finanzierungen in Österreich. Unabhängig von Herstellern und Importeuren finanziert sie Lagerbestände von Neu-, Gebrauchtund Vorführwagen. Mit Dr. Franz F. Gugenberger (M.) an der Spitze sichert carplus, der Autohaus-Spezialist der Wiener Städtischen, durch maßgeschneiderte Versicherungsprodukte die Kundenbindung und Werkstatterlöse bei den mittlerweile 850 Autohaus-Partnern.
Seit Juni 2015 ist das oberösterreichische Familienunternehmen Obereder offizieller Markenvertriebspartner von Castrol. Im Zuge dessen wurden Kunden aus den Segmenten Fachwerkstätte und Industrie übernommen, die durch ein engagiertes Außendienstteam und einen eigenen Fuhrpark betreut werden.
Über 100 Millionen §-57a-Gutachten wurden seit 1991 mit Unterstützung der EBV in Österreich durchgeführt. Seit Kurzem werden vom Team rund um Harald Habacher erste Einblicke in die neue Begutachtungssoftware gewährt. Die langfristige Bindung der Kunden aus dem Neuwagen- und Gebrauchtwagenverkauf ist für Autohäuser entscheidend. Möglich ist dies dank der innovativen Software „FixDrive“ von Matthias (l.) und Franz Eckl: Sie kalkuliert Serviceverträge für Fahrzeuge nahezu aller Marken. Der von Komm.-Rat Prof. Burkhard Ernst, Bundesgremialobmann des Fahrzeughandels, gegründete Verein „Mein Auto“ will die Verkehrspolitik wirkungsvoll mitgestalten. Dies gelingt umso besser, je mehr Mitglieder die Anliegen mittragen.
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Kundenbindung durch Marderabwehr von Stop&Go: Sari Melcher, Vertriebsleiterin bei der Norbert Schaub GmbH, besuchte mit Medienbetreuer Florian Albert die Veranstaltung in der Hofburg. Stop&Go ist seit 30 Jahren mit Marderabwehr auf dem Markt.
„Sie werden jede Kurve genießen“, verspricht Retyred Furniture: Aus alten Autoreifen werden Tische, Sessel und andere Möbel hergestellt und vertrieben. Ideal für jene, die schon immer einen ausgedienten Satz Winterreifen im Wohnzimmer haben wollten.
Für Komm.-Rat Ing. Mag. Bernhard Dworak, Obmann des VFT, ist spannend, wie sich der freie Teilehandel durch das autonome Fahren ab dem Jahr 2025 verändern wird. Dazu gehört auch der Umgang mit den von modernen Fahrzeugen generierten Daten.
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Die rund 1.700 Unternehmen des Wiener Fahrzeughandels sorgen mit vielfältigen Produkt- und Leistungsangeboten für maßgeschneiderte und zukunftsfähige Mobilitätslösungen. Am A&W-Tag war die WKO mit zwei „Robotern“ präsent.
HANDEL
„Eine der Bühnen wurde exklusiv auf Elektrofahrzeuge vorbereitet“,
meint Dr. Otto Noidolt (Denzel Klagenfurt) auf Seite 22
„Die EU-Kommission ist nicht unser Freund. Sie war es nie, auch zu Zeiten der Kfz-GVO nicht,“ analysiert Branchenjurist Dr. Jürgen Creutzig auf Seite 32
Mercedes: keine Bestätigung für 2. Händler in Wien Laut gut informierten Kreisen hat Daimler den Beschluss getroffen, in Wien einen 2. Mercedes-Händler zu ernennen. Als aussichtsreichste Bewerber gelten eine bislang nicht für den Konzern tätige österreichische und eine deutsche Handelsgruppe. Eine Entscheidung soll noch 2016 getroffen werden, wobei der einzige, jahrzehntelang tätige Händler Wiesenthal & Co darüber in Kenntnis gesetzt worden sei. Bei Wiesenthal wird dies dementiert, auch der Importeur Mercedes-Benz Österreich nahm auf Anfrage dazu nicht Stellung.
Aus France Car wird Autowelt Linz Im Zuge der Umbenennung und Marken-Diversifizierung hat die neue „Autowelt Linz“ – der laut eigenen Angaben größte Neu- und Gebrauchtwagenhändler für die Marke Citroën in Österreich – auch einen modernen, 450 Quadratmeter großen Volvo-Schauraum errichtet, der im Oktober eröffnet wurde. Klare Linien und eine schnörkellose auf das Wesentliche reduzierte Architektur sowie ein gemütliches Lounge-Flair zeichnen den neuen Schauraum aus.
Dieter Scheuch
Begeistern statt verunsichern Mit seiner Kritik, dass von Kaufprämien für E-Autos lediglich „die Autoindustrie und fotoverliebte Politiker“ profitierten, tut der ÖAMTC dem heimi-
Ford-Vignale-Konzept erfährt Ausweitung
schen Autohandel
Zu den bislang10 in Österreich definierten FordStores mit den Premiumfahrzeugen Mustang, Edge und Vignale werden unter Berücksichtigung der österreichischen Topografie künftig alle Ford-Händler mit Ausnahme des exklusiven Mustang die Vignale-Qualitätsschiene vermarkten können, dazu auch die Volumenmodelle aus dem B- und C-Segment in dieser Ausstattungsqualität. Voraussetzung ist laut Ford-Österreich-Chef Danijel Dzihic, die differenzierten Vorgaben und Standards in allen Angebotslinien anwenden zu können.
ten von Niedrigstmar-
nichts Gutes. In Zeigen, die gepaart mit hohen Betriebskosten viele ans Aufgeben denken lassen, zählt der Verkauf jedes Fahrzeugs. Von einer von Verkehrsminister
Neue Mercedes-Benz-Niederlassung in Klagenfurt
Mag. Jörg Leichtfried
„Am Klagenfurter Südring/Lodengasse 27 entsteht auf dem jetzt genutzten Areal ein neues repräsentatives Mercedes-Benz-Autohaus“, bestätigt Mag. Peter Jagersperger, Chef von Kaposi-Hofmeester. Mit Zukauf eines Nachbargrundstücks stehen nun 11.500 Quadratmeter Fläche zur Verfügung, die Fertigstellung ist in der 2. Jahreshälfte 2017 geplant. Insgesamt werden 3 Millionen Euro investiert. Aktuell beschäftigt Kaposi-Geschäftsführer Norbert Laure (Bild) am Standort, der auch für Ford tätig ist, 40 Mitarbeiter.
len Kaufprämie für
angedachten generelE-Autos würden auch private Kunden profitieren. Daher wäre es auch konstruktiver, neue Technologien transparenter zu machen, um damit eine
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Tesla-Store in der Wiener Innenstadt
kaufkräftige Klientel
Noch im Winter 2016 will Tesla einen neuen Store in der Herrengasse in der Wiener Innenstadt eröffnen. Laut Daniel Hammerl, Regionsverantwortlicher für Österreich und Italien, sollen die Adaptierungen der ehemaligen Postfiliale im Erdgeschoß des „Hochhauses“ (Herrengasse 6–8) „so schnell wie möglich“ erfolgen. Die Lage des Stores in der soeben eingerichteten „Begegnungszone“ finde man nicht problematisch, „weil dort auch Autos, zumal Elektroautos, ihren Platz hätten“, so Hammerl.
zählen auch undurch-
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zu begeistern. Dazu sichtige Ladetarife diverser Stromanbieter, wobei eine Lösung nach Vorbild des Spritpreisrechners Abhilfe schaffen könnte.
HANDEL
Andere Länder, ähnliche Sitten Nicht nur die Verträge der Autohersteller, sondern auch die Sorgen ihrer Händler sind international ähnlich: Vor diesem Hintergrund haben die deutschsprachigen PeugeotHändlerverbände eine gemeinsame Petition verabschiedet.
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enn Kundenzufriedenheitsumfragen fair und transparent gestaltet werden, sind sie ein sinnvolles Werkzeug. Bei den entsprechenden Erhebungen der Autohersteller fühlen sich jedoch viele Händler übervorteilt – zu intransparent seien die Daten und zu offensichtlich die dadurch herbeigeführte Margenreduktion, lautet die Kritik. Bei Peugeot haben die Händlerverbände aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ihre Forderungen in einer gemeinsamen Petition zusammengefasst.
9 brisante Forderungen Zu den Anliegen der Betriebe zählen wissenschaftlich fundierte Umfragemethoden, ein Verzicht auf
Händlerverbandsobmann Bernhard Kalcher hat die Petition dem Importeur übergeben
Suggestivfragen sowie eine Möglichkeit zur Kontaktaufnahme mit unzufriedenen Kunden. Weiters dürften „nicht vom Händler beeinflussbare Faktoren wie Lieferverzögerungen, Mängel an den vom Hersteller verbauten Materialien und den vom Hersteller geleisteten Werksarbeiten sowie falsche oder unwahre Bewertungen durch Endkunden dem Händler nicht angelastet werden“. Vor allem aber, so die Händler, dürften die Kundenzufriedenheitsumfragen künftig nicht mehr zur Margengestaltung herangezogen werden. Die Petition wurde den nationalen Importorganisationen ebenso übergeben wie auch direkt an Jean Philippe Imparato, CEO der Marke Peugeot, sowie an die für den Vertrieb in Europa verantwortliche Anne Abboud übermittelt. Eine Reaktion steht bisher aus: Vorbildwirkung für andere Branchenvertreter könnte das grenzüberschreitende Engagement der Löwenmarkenhändler allemal haben. • (HAY)
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HANDEL
3,5 Mio. Euro investierte Denzel in den Klagenfurter Standort St. Veiter Straße. Das Ergebnis (links) kann sich sehen lassen.
Handwerker ziehen weiter
Mit dem Umbau zukunftsfit Dr. Otto Noidolt, KundencenterLeiter Klagenfurt
Die Modernisierungsoffensive bei Denzel schreitet voran. Klagenfurt (St. Veiter Straße) wurde fertiggestellt, in Wr. Neustadt rollen im Frühjahr die Baugeräte an. Von Matthias Pilter
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roße Umbaupläne gibt es bei Denzel für den Standort in Wr. Neustadt. Für Erweiterungs-, Modernisierungs- und Ökomaßnahmen wird rund 1 Million Euro investiert. Auf dem 1972 erworbenen Grundstück, das zu Beginn ein BMW-Stützpunkt mit kleiner Werkstatt war, vertreibt Denzel heute die Marken Volvo (seit 1974), Mitsubishi (seit 1978) und Hyundai (seit 2000). Die letzten baulichen Veränderungen wurden in den Jahren 1997 bis 1999 durchgeführt. Bei den kommenden Umbaumaßnahmen, die bereits im Sommer 2017 abgeschlossen sein sollen, wird im 1.000 m2 großen Schauraum die neue CI von Volvo und Mitsubishi umgesetzt. Für Mitsubishi wird auch der FlagshipStore für Plug-in-Hybride umgesetzt.
Moderne Werkstatt südlich von Wien In der Werkstatt wird die Zahl der Hebebühnenplätze auf 10 steigen. Die Anforderungen für Elektrofahrzeuge werden berücksichtigt und die Werkstatt „zu einer der modernsten südlich von Wien werden“, versichert Kundencenterleiter Siegfried Jagschitz. Gleichzeitig werden auch die Mechaniker für Arbeiten an Elektrofahrzeugen geschult und am Parkplatz 4 bis 6 E-Ladepunkte errichtet.
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Die Planskizze für Wr. Neustadt „neu“
Bereits abgeschlossen wurde die Modernisierung bei Denzel Klagenfurt St. Veiter Straße. 1974 wurde der Standort mit der Marke Volvo eröffnet. 1978 kam Mitsubishi hinzu, seit dem Jahr 2000 zusätzlich Hyundai und im Oktober 2011 startete der Direktvertrieb von Fiat-Nutzfahrzeugen. Bereits in den Jahren 1997 und 1999 gab es Umbaumaßnahmen, mit den kürzlich abgeschlossenen Arbeiten mit einem Netto-Investitionsvolumen von 3,5 Millionen Euro wurden am 8.600 m2 großen Betriebsgrund unter anderem der Schauraum vergrößert und „Akzente in der Autohausgestaltung mit der Corporate Identity der jeweiligen Automobilmarken gesetzt“, wie Kundencenter-Leiter Dr. Otto Noidolt bestätigt.
Für alternative Antriebe gerüstet Die Werkstatt wurde nicht nur auf den neuesten Stand gebracht und auf 15 Hebebühnenplätze erweitert, sondern auch an die Anforderungen von Elektrofahrzeugen angepasst. „Das Kundencenter Klagenfurt St. Veiter Straße ist für die steigende Zahl an Neuzulassungen von alternativen Antrieben gerüstet“, so Noidolt: „Eine der Bühnen wurde exklusiv auf Elektrofahrzeuge vorbereitet.“
„Full Service“ für jedermann Mag. Siegfried Jagschitz, Kundencenterleiter Wr. Neustadt
Am Standort wurde Platz für über 100 Neuwagen aller Marken geschaffen und ein modernes Reifenlager mit einer Kapazität von 1.200 Garnituren errichtet. Noidolt möchte damit privaten Kunden, aber speziell Firmen einen „Full Service“ bieten. Weiters wurde für den Standort der Kundenservice optimiert: Im Karosseriebereich stehen die Denzel-Mitarbeiter von 6 bis 22 Uhr zur Verfügung, der Mechanikbereich von 6 bis 22 Uhr und der Verkaufsbereich hat von 8 bis 20 Uhr geöffnet. •
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MD
FR SUZUKI BR SUZUKI
SUZUKI RI SUZUKI
Neue Modelle, begeisterte Kunden und attraktive Rahmenbedingungen:
Suzuki sucht Sie!
In ausgewählten Regionen sucht Suzuki neue Händler. Profitieren auch Sie von der Stärke unserer Marke und der Modelloffensive der kommenden Jahre. Wir freuen uns auf ein Gespräch! Helmut Pletzer, Deputy Managing Director Suzuki Austria Automobilhandels GmbH Telefon: 0662 21550 • E-Mail: averkauf@suzuki.at • www.suzuki.at
HANDEL
French Open in Liesing Ende September wurde das neue Autohaus von PSA Retail in der Perfektastraße eröffnet. Der an einer traditionsreichen Adresse gelegene Mehrmarkenstandort erfüllt höchste Ansprüche. Von Philipp Hayder
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eit 1962 wird an der Perfektastraße in WienLiesing mit Citroën gehandelt. Jahrzehntelang war das konzerneigene Autohaus auch Sitz des Importeurs, doch nach dessen Übersiedelung im Zuge der Zusammenführung der Großhandelsstrukturen mit der Schwestermarke Peugeot war das Gebäude endgültig nicht mehr zeitgemäß. Daher wurde die in die Jahre gekommene Immobilie zum Verkauf ausgeschrieben und ab Herbst 2015 auf einem Nachbargrundstück ein neues Autohaus errichtet – etwas kleiner, aber dafür umso feiner, wie ein erster Lokalaugenschein im Zuge der Eröffnungsfeier bewies.
Linda Jackson, CEO von Citroën, stattete dem für die heimischen PSA-Autohäuser verantwortlichen Mathias Gabler (l.) und Standortleiter Raphael Gaillard einen Eröffnungsbesuch ab
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Neues Design … Knapp 3 Millionen Euro wurden in den Neubau an der Adresse Perfektastraße 75 investiert. Neben einem 550 Quadratmeter großen Schauraum entstanden eine 510 Quadratmeter umfassende mechanische Werkstätte mit 2 Spenglerplätzen sowie ein 105 Quadratmeter großes Teilelager, der Gebrauchtwagenplatz wurde deutlich erweitert. „Wir sind das erste Autohaus in Österreich und eines der ersten in Europa, in dem das neue Schauraum-
Der französische Botschafter Pascal Teixeira da Silva hielt die Eröffnungsansprache Im Rahmen der Eröffnung wurden die neuen Generationen von C3 (ganz o.) und 3008 (o.) feierlich enthüllt
Sowohl Citroën (o.) als auch Peugeot (r.) sind nunmehr in der Perfektastraße zuhause
design von Citroën umgesetzt wurde“, unterstrich Standortleiter Raphael Gaillard.
… und neue Marken Das vorerst 21 Personen umfassendes Team soll in den kommenden Wochen vor allem um weitere Verkaufsberater ergänzt werden: Schließlich vertritt man in der Perfektastraße nunmehr auch Peugeot sowie – als Agenturpartner des Hauptstandorts an der Simmeringer Hauptstraße – die konzernfremde Marke Suzuki. Vor diesem Hintergrund geht Gaillard 2017 von rund 800 Neuwagenverkäufen (600 Citroën, 150 Peugeot, 50 Suzuki) sowie 350 vermarkteten Gebrauchtwagen aus. Das enorme Kundeninteresse an der Eröffnungsgala bestärkte das Autohausteam in seinem Optimismus: Über 700 Personen füllten den Schauraum bis auf den letzten Platz, die gesamte Importspitze stellte sich ebenso ein wie (einige Tage später) die eigens aus Paris angereiste Citroën-Generaldirektorin Linda Jackson. •
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S I C HERHEIT UND KOMFORT BE I WIN T E R LIC HE N ST R ASSE N V E R HÄ LTNISS E N Herausragende Bremsleistung auf Schnee und Eis
Hoher Schutz vor Aquaplaning
Ausgezeichnete Bremsleistung auf nasser Fahrbahn
HANDEL
Es geht um 500 Millionen Im VW-Dieselskandal sucht ein deutscher Verein in Österreich nach betroffenen Kunden, die ihre Daten bekannt geben und sich einer möglichen Sammelklage gegen den VW-Konzern anschließen.
Berliner Anwalt Dr. Jan-Eike Andresen
Von Mag. Heinz Müller
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as Palmenhaus im Wiener Burggarten hat im Verlauf der Jahrzehnte schon so manche Veranstaltung gesehen. Doch dass ein Berliner Anwalt den Journalisten seine Ziele erklärt, während an den Nebentischen Gäste ihr Frühstück genießen, war noch nie da. Dr. Jan-Eike Andresen wirkte an diesem kühlen Tag im Oktober so, als würde er sein Leben lang nichts anderes machen als Pressekonferenzen abhalten – und das zu einem doch eher spröden Thema, nämlich dem VW-Dieselskandal, der die Branche seit gut einem Jahr beschäftigt.
Auch in Deutschland, Frankreich, Italien, Großbritannien In Deutschland läuft die Suche nach betroffenen Kunden bereits seit dem Frühsommer, dort hat sich laut Angaben von Andresen bereits eine fünfstellige Anzahl von Kunden auf der Homepage gemeldet. Im Anschluss an Österreich sind heuer auch noch Italien, Frankreich und Großbritannien dran. Andresen beziffert den Wertverlust, der durch die Dieselproblematik entstanden ist, auf maximal 5.000 Euro pro Auto – aber natürlich nur, wenn es sich um ein teures Fahrzeug handelt, das erst kurz vor Bekanntwerden des Skandals zugelassen wurde. Er sieht sich als Treuhänder, der nach Auswertung der Daten mit der Unterstützung von Gutachtern rechtliche Schritte gegen den VW-Konzern einleiten will. Dies könnte ab Frühjahr 2017 erfolgen. Andresen beziffert die Höhe der Ansprüche der österreichischen Kunden auf insgesamt 300 bis 500 Millionen Euro. Dies errechne sich aus der Zahl von
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Die Homepage www.my-right.at erklärt ganz genau, was betroffene Kunden tun sollen
360.000 Betroffenen und einem durchschnittlichen Wertverlust von 1.000 bis 1.500 Euro pro Fahrzeug. „Der VW-Konzern darf sich nicht hinter einer Politik des Schweigens verstecken. Das ist ein in seiner Größenordnung völlig einmaliger Vorgang in der Wirtschaftsgeschichte.“
Keine Klagen gegen Händler geplant Andresen sieht bessere Chancen, Geld von VW zu erhalten, als der Verein für Konsumenteninformation (VKI), der seit Monaten Daten von Kunden sammelt und über eine niederländische Stiftung Geld für VW-Kunden bekommen will. „Eine Stiftung kann nicht klagen, also sind unsere Chancen viel höher, weil wir echte Profis beschäftigen.“ Von dem Geld, das eventuell erstritten wird, behält sich Andresen 35 Prozent, um die Kosten für das Verfahren zu decken. Für Kunden gebe es keinerlei Risiko. Die VW-Händler will Andresen ganz bewusst nicht klagen: „Diese haben doch gar nicht gewusst, was in Wolfsburg passiert. Sie können nichts dafür, wenn Ingenieure etwas Falsches gemacht haben.“ •
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Die Lada-Signalisation an der Attika ist ganz neu: Gernot Hubmann handelt auch Tata und war bis zum Markenende Saab- und Daihatsu-Händler
Alois Erlmoser in Pfarrwerfen, hier als Hyundai-Servicepartner signalisiert, übernimmt jetzt zusätzlich die Vertretung der russischen Marke Lada
Trommelwirbel
Mit neuen Partnern ergänzt Lada Automobile das Netz, bevor mit dem Marktstart der Neukonstruktion Vesta eine ganz neue Ära für die Marke „Made in Russia“ beginnt.
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inen Paukenschlag setzte Lada bereits Anfang November: Seit diesem Zeitpunkt werden die Pkw-Modelle mit 5-jähriger Garantie geliefert. Die besteht einerseits aus der 3-jährigen Lada-Werksgarantie und 2 Jahren Anschlussgarantie der Europ Assistance AG.
Erste Lada Vesta noch heuer Außerdem ergänzt der Importeur das österreichische Partnernetz mit je einem Partner in Süd- und Westösterreich: Lada übernehmen mit November Gernot Hubmann in Villach (jahrzehntelang Saabund Daihatsu-Händler, nun Tata-Partner) und Alois Erlmoser, Betreiber des Autohauses in Pfarrwerfen und Servicepartner von Hyundai. Nachdem die EU-Homologation des Vesta für die EU bereits vorliegt, rechnet Lada-Geschäftsführer Dieter Trzaska noch heuer mit ersten Fahrzeugen für Deutschland und Österreich. Die Händlerschulung soll um die Jahreswende, die Information des Publikums im 1. Quartal 2017 erfolgen. Der Vesta und das 2017 folgende SUV Xray stehen nicht nur als erste Modelle für die neue Formensprache, sondern auch für den neuen Qualitätsanspruch von Lada; die Offensive soll unter anderem mit einem Vesta Kombi weitergehen. • (ENG)
HANDEL
Hyundai nimmt’s persönlich
Der Premiumanspruch der Zukunft definiert sich über den Umgang mit den Kunden: Die Hyundai-Händler haben dies erkannt und setzen mit „Personal Premium“ in der Branche neue Maßstäbe.
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nter dem Schlagwort „Modern Premium“ erfuhr die Modellpalette von Hyundai in den vergangenen Jahren eine beeindruckende Weiterentwicklung. Parallel wurde das Erscheinungsbild der Autohäuser
Rahmen von „Personal Premium“ abgehaltenen Führungskräfteseminare bestätigten die engagierten Unternehmer in ihrer persönlichen Philosophie („bei uns ist der Kunde keine Nummer“), während die Schulungen für die Verkaufsmitarbeiter eine weitere Aufwertung des Kundenerlebnisses ermöglichen: „Wenn sich die Menschen bei uns gut aufgehoben fühlen, rückt die Preisdiskussion in den Hintergrund“, bestätigt das Ehepaar Graf, das seit 2004 auch für Hyundai tätig ist.
Perfektion bis ins Detail „Der Kunde muss sich von Anfang an wohl fühlen, selbst wenn er unser Autohaus noch nie zuvor betreten hat“, lautet das Credo von Hannes Brandacher, Betriebsleiter von Unterberger Automobile in Strass im Zillertal: „Das beginnt bei der Außenanlage, die gepflegt und sauber sein muss, und reicht über den sofort verfügbaren Parkplatz bis zu den Mitarbeitern, die jedem Besucher gleich ihr Augenmerk schenken und ihn möglichst per Handschlag begrüßen.“ Die im Rahmen von „Personal Premium“ vermittelten „Magic Moments“ bauen auf dieser Philosophie auf und umfassen alle Aspekte der Kundenbeziehung – ein Rundumprogramm, das Brandacher („als Chef hat man natürlich eine Vorbildfunktion“) und seinem Team eine stete Weiterentwicklung ermöglicht.
Kundenbindung und Weiterempfehlung
neu gestaltet. „Entscheidend sind schlussendlich aber immer die Menschen“, wissen Hansjörg Mayr und Mag. Roland Punzengruber, die Geschäftsführer der heimischen Hyundai-Importgesellschaft. Deshalb riefen sie gemeinsam mit Mag. Barbara Weiss, Leiterin der Denzel-Personalentwicklung, ein branchenweit einzigartiges Ausbildungs- und Zertifizierungsprogramm ins Leben. Engagierte Händler setzen die im Zuge von „Personal Premium“ vermittelten Inhalte bereits tagtäglich um.
Beziehung schlägt Preis „Autoverkauf ist Beziehungssache“ wissen beispielsweise Andreas und Christine Graf vom gleichnamigen Autohaus in Kirchberg am Wagram. Die im
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Höchste Qualität beim optischen Auftritt der Autohäuser …
… trifft auf engagierte und bestens geschulte Händler wie Andreas und Christine Graf (l.), Hannes Brandacher oder Sabine Trummer: Dafür garantiert „Personal Premium“
Im Grazer Denzel-Kundenzentrum lebt Verkaufsleiterin Sabine Trummer „Personal Premium“ vor: „Die Inhalte dieses Programms sind auf die persönlichen Bedürfnisse der Kunden abgestimmt. Bei konsequenter Umsetzung erreichen wir nicht nur eine nachhaltige Kundenbindung, sondern auch eine Weiterempfehlung im Verwandten- und Bekanntenkreis. Das ist wichtig, um den Verkauf und die Werkstätte für die Zukunft abzusichern.“ Im Mittelpunkt von „Personal Premium“, stimmen Trummer und ihre Kollegen überein, steht die Wertschätzung der Kunden: Dieses Gefühl in allen Situationen erlebbar zu machen, ist tatsächlich „Premium“ – unabhängig davon, welche Zahlen auf dem Preisschild eines Fahrzeugs stehen. • (HAY/MUE)
AUTO & Wirtschaft • NOVEMBER 2016
HANDEL
Bald alles neu bei Czeczelits
Nach der Eröffnung der neuen Jaguar- und Land-Rover-Schauräume geht die Erneuerung von Czeczelits Automegastore in Wiener Neustadt in die Schlussphase.
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er Umbau der Schauräume und die Umsetzung der neuen CI von Jaguar Land Rover mit pro Marke jeweils 7 Ausstellungsplätzen ist der 3. Schritt der Rundumerneuerung des Czeczelits Automegastores in Wiener Neustadt“, sagt Geschäftsführer Helmut Edlinger. „Nach Eröffnung des FordStores und neuer Schauräume für Alfa Romeo haben wir nun auch den Umbau der Schauräume für Jaguar Land Rover umgesetzt. In einem 4. Schritt folgt die Überarbeitung von Reparaturannahme und der gesamten Kundenzone mit dem Ziel, alle Arbeiten,
Eröffnung der neuen Schauräume von Jaguar Land Rover (v. l.): Geschäftsführer Helmut Edlinger, Landesdirektor Wolfgang Lehner (Wiener Städtische), Petra und Franz Czeczelits und Peter Kirisics (carplus) die sich mit insgesamt 1,5 Millionen Euro zu Buche schlagen, rechtzeitig zu unserem 50-jährigen Firmenjubiläum im Mai 2017 fertigzustellen.“
Neue Schauräume ziehen Kunden an Die neuen Schauräume zeigen Wirkung. „Sie ziehen zahlreiche zusätzliche Kunden an“, so Edlinger. Insgesamt erwartet Edlinger einen Absatz von 250 Neuwagen der Marke Jaguar Land Rover, was einer Steigerung gegenüber 2015 von 50 Fahrzeugen entspricht. „Wir rechnen heuer mit 800 verkauften Ford-Neuwagen, 2015 waren es rund 600. Von ähnlichen Steigerungen geht Edlinger auch bei Alfa Romeo aus. „Das Modell Giulia kommt sehr gut an, auch die aktualisierten Giulietta-Modelle sind gefragt. Wir hoffen, heuer 60 Neuwagen absetzen zu können, 2015 waren es 40.“ • (DSC)
HANDEL
Blaue Briefe für die Händler Wirkt sich der in Deutschland tobende Streit zwischen Opel und zwei Händlern, die gegen die Kündigung ihres Händlervertrages kämpfen, auch auf Österreich aus? Von Dr. Friedrich Knöbl
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ie 10 Gebote umfassen 279 Wörter, die amerikanische Unabhängigkeitserklärung kommt mit 300 Wörtern aus. Ein Opel-Händlervertrag samt Anhang kommt auf 46.328 Wörter mit 345.269 Zeichen. Einige dieser Klauseln benützte Opel, um in Deutschland 7 Händler kurzfristig loszuwerden. 2 davon bekämpften ihren fristlosen Rauswurf bei Gericht. Das Oberlandesgericht Frankfurt kam nun zur Entscheidung, dass diese Kündigung nicht rechtens war. Mit der Begründung, dass es den Opel-Klauseln an der erforderlichen Transparenz fehle. Eine Entscheidung, die aufgrund der extremen Ähnlichkeit aller europäischen Opel-Händlerverträge auch für Österreich von Relevanz ist.
Abmahnung schon zu Jahresbeginn Dem deutschen Fachmagazin „kfz-betrieb“ begründete Unternehmenssprecher Michael Blumenstein die fristlose Kündigung damit, dass bereits zu Jahresbeginn 24 Vertriebspartner abgemahnt worden seien. Ihre Verkaufszahlen seien zu mehr als 25 Prozent unter dem Netz-Durchschnitt gelegen. Allen wurde eine Frist von sechs Monaten eingeräumt, sich in die oberen Ränge vorzukämpfen. 10 Betriebe haben dieses Ziel geschafft, 7 wurde eine Nachfrist eingeräumt, die restlichen 7 erhielten den blauen Brief.
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Thomas Baiz ist Rechtsanwalt in der Kanzlei Friedrich Graf von Westphalen & Partner
Rechtsanwalt nahm Verträge unter die Lupe 5 Betriebe ließen den Kopf hängen, resignierten und wandten sich neuen Ufern zu. Sie hörten vom Opel-Händlerverband, dass sie gegen diese Kündigung nichts machen könnten. Die Begründung des Verbandes: Opel habe im neuen Händlervertrag eine derartige Kündigungsmöglichkeit fixiert. Die restlichen 2 OpelHändler sahen dies anders und wandten sich an Rechtsanwalt Thomas Baiz. Der Kfz-Experte von der Kanzlei Friedrich Graf von Westphalen und Partner, im Netzwerk der European Distribution Lawyers (www.eudistributionlawyers.eu) verankert, nahm die entsprechenden Vertragsklauseln näher unter die Lupe. In Artikel 13 hat sich Opel ausdrücklich das Recht der Händlerbewertung eingeräumt. Allein diese Regelung umfasst 1.041 Wörter. Diese Bewertung bietet Opel die Grundlage, Händler fristlos zu kündigen. Dies ist in Artikel 18 geregelt. Für alle die dort verankerten Möglichkeiten einer fristlosen Kündigung benötigt Opel 1.368 Wörter – im Verhältnis zur Länge der 10 Gebote ein beachtlicher Aufwand. Aber doch zu wenig, um ausreichende Klarheit zu schaffen.
Oberlandesgericht Frankfurt musste entscheiden Es wurde daher beim Landesgericht Frankfurt beantragt, die fristlose Kündigung für unwirksam zu erklären. Man blitzte damit ab. Es sei zwar durchaus möglich, dass diese Opel-Maßnahme die Existenz der Betriebe gefährde. Aber da sie den Kündigungsgrund selbst durch ihre Zielverfehlung verursacht hätten, würde dem Antrag die erforderliche Dringlichkeit fehlen. Eine Rechtsansicht, die vom 5. Zivilsenat des OLG Frankfurt nicht geteilt wurde. Der entschied, dass die Händler bis zur rechtskräftigen Entscheidung über die Kündigungsanfechtung weiter zu beliefern sind. Für den Fall des Zuwiderhandelns könne über Opel ein Bußgeld bis zu 250.000 Euro verhängt werden.
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HANDEL
Ersatzweise gebe es dafür eine Ordnungshaft, die an den Vorständen Ulrich Schumacher oder William Bertagni zu vollstrecken sei.
Verkaufsleistung lag unter dem Durchschnitt Opel stützte die fristlose Vertragskündigung auf Punkt 18.3.2. des Händlervertrages. Einer der zahlreichen dort aufgelisteten Gründe ist der Vorwurf, der Händler bemühe sich nicht nachhaltig um den Absatz der Vertragsware. „Davon wird in der Regel auszugehen sein, wenn seine Verkaufsleistung nicht einmal 75 Prozent des nationalen oder gegebenenfalls des durchschnittlichen regionalen Leistungsniveaus entsprechend der Leistungsbewertung nach Artikel 13.2.3 oder der vereinbarten bzw. festgesetzten Leistung nachhaltig erreicht.“ Die Richter kamen zum Ergebnis, dass die simple Anknüpfung an einen zu erzielenden Mindestumsatz eine unangemessene Benachteiligung des Händlers darstellen könne. Vor allem, wenn sich der Händler nach besten Kräften bemüht hat, das Ziel zu erreichen – und es letztlich schuldlos verfehlt hat. Die Klausel stellt jedoch die Vermutung auf, dass sich der Händler bei einer Zielverfehlung im Abmahnverfahren nicht nachhaltig bemüht habe.
Ulrich Schumacher ist im Opel-Vorstand für Human Resources und den Bereich Arbeit verantwortlich
Diese Vermutung führe zu einer unzulässigen Umkehr der Beweislast zulasten des Händlers. Daher sei die fristlose Kündigung rechtswidrig und Opel die Einhaltung der ordentlichen Kündigungsfrist durchaus zumutbar.
Klare Situation in Österreich
Auch gegen OpelVorstand William F. Bertagni richtete sich die Klage
Auch die österreichische Judikatur (1 Ob 578/86) verlangt bei einer Zielverfehlung, dass diese vom Handelsvertreter verschuldet wurde. 1997 urteilte der OGH (1 Ob 342/97v), „dass diese Grundsätze auch für das Vertragsverhältnis zwischen Importeur und Fahrzeughändler gelten. Sie haben dort zur Folge, dass eine längerfristige Nichterreichung der im Kfz-Händlervertrag vereinbarten Verkaufsleistung einen wichtigen Grund für eine Vertragsauflösung darstellen kann. Die konkrete Behauptung und den Beweis des Vorliegens eines solchen wichtigen Grundes hat der Unternehmer zu vertreten“.
Still und leise außergerichtlich geeinigt In Deutschland gibt es dazu noch keine höchstgerichtliche Judikatur. Dies ist möglicherweise auch der Grund, warum der Händlerverband von einer Klage abgeraten hat. Durchaus denkbar also, dass sich Opel mit den beiden Händlern nach der OLG-Entscheidung außergerichtlich einigt. •
HANDEL
„Die Kleinen werden immer weniger“ Von 1973 bis 2002 war Prof. Dr. Jürgen Creutzig Geschäftsführer des deutschen Kfz-Gewerbeverbands ZDK, von 2001 bis 2010 stand er an der Spitze der europäischen Branchenvereinigung CECRA: Im Interview mit „AUTO & Wirtschaft“ analysiert der renommierte Jurist, warum sich der Markenhandel derzeit in einer außerordentlich schwierigen Lage befindet. Von Philipp Hayder
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Prof. Dr. Jürgen Creutzig gehört zu den erfahrensten Kennern der europäischen Automobilwirtschaft
&W: Der Autohandel ist mit einer schleichenden Strukturbereinigung konfrontiert. Wie schätzen Sie die Überlebenschancen kleinerer Firmen ein? Prof. Dr. Jürgen Creutzig: Seit Jahren gibt es die Tendenz, dass die Kleineren immer weniger und die Großen größer werden. Dieser Trend wird sich fortsetzen. Besonders der mittelständische Autohandel wird betroffen sein. In Deutschland sind dies Markenbetriebe mit unter 400 Neuwagenverkäufen pro Jahr. Sie sollten überlegen, ob sie den Vertrieb abgeben, denn der kostet nur und wird meistens quer subventioniert. Gerade diese Betriebe sollten an die Herausforderungen der Zukunft denken: Sie beginnen im digitalen Zeitalter mit dem Onlineverkauf und enden noch nicht mit dem selbstfahrenden Auto. Der etablierte Handel muss aufpassen, dass nicht Dritte das Geschäft machen.
In manchen Ländern gibt es bereits „Megadealer“. Wird sich dieser Trend europaweit fortsetzen? Creutzig: Ja. Entscheidend wird sein, dass diese Betriebe im Gegensatz zu heute nicht das Fabrikat, sondern ihr Autohaus als Markenzeichen herausstellen. Der Hersteller wird nur die zweite Geige spielen. Davon können sich übrigens auch die mittelständischen Betriebe etwas abschauen: Jeder Händler sollte seinen Kunden ein ganz spezielles Nutzenversprechen geben – etwas, das der Kunde nur bei ihm erhalten kann. Teilen Sie die Einschätzung, dass die Europäische Kommission in den vergangenen Jahren einseitig zulasten der Markenhändler und zugunsten der Hersteller entschieden hat? Creutzig: Die Kommission ist nicht unser Freund. Sie war es nie, auch zu Zeiten der Kfz-GVO nicht. Doch gab es damals Entscheider in Brüssel und im Europaparlament, die den Wettbewerb geschützt haben – und damit zwangsläufig auch den Handel mit oder ohne Markenbindung. Dann kamen neue Beamte und mit ihnen die Abschaffung der Kfz-GVO. Inzwischen hat man den Eindruck, dass dieser Schritt bereut wird. Aber man traut sich nicht, den Fehler zuzugeben, geschweige denn zu korrigieren. Orientieren sich große EU-Länder wie Deutschland oder Frankreich bei der Beurteilung der Kfz-Branche zu sehr an den Herstellerinteressen? Creutzig: Die großen Länder sind zweifellos zu herstellerlastig. Kleinere Länder sind nicht selten Motor für Europa, beispielsweise ist Österreich mit dem gesetzlichen Investitionsschutz vorangegangen. Er regelt den Ersatz nicht amortisierter Investitionen für alle „gebundenen Unternehmer“ und selbstständigen Handelsvertreter, also nicht nur für das Kfz-Gewerbe. Damit wurde ein erster großer Durchbruch erzielt. Allein die Tatsache, dass dieses Gesetz existiert, hat dazu geführt, dass faire Lösungen erreicht werden konnten. Dann folgte das Kraftfahrzeugsektor-Schutzgesetz. Ein vollwertiger Ersatz der KfzGVO ist das Gesetz zwar nicht, aber zum ersten Mal hat ein EU-Land die Schutzbedürftigkeit der Händler und Werkstätten aus Gründen des Wettbewerbs anerkannt. Allerdings – so hilfreich diese Lösungen für die betroffenen Länder sind, so bedauerlich ist der „Flickenteppich Europa.“ Gibt es Chancen, den Kfz-Herstellern auf europäischer Ebene nach Vorbild der USA den Einzelhandel
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und somit die Konkurrenzierung ihrer Franchisenehmer zu untersagen? Creutzig: Nein. Die Regelung in den USA beruht auf einer langen historischen Tradition und ist nicht auf Europa übertragbar. Das hat die Generaldirektion Wettbewerb Anfang 2016 der CECRA wieder einmal sehr deutlich gesagt. Im Übrigen bröckelt in den USA die erzwungene „Enthaltsamkeit“ der Hersteller vom Vertrieb, auch dort geht der Wandel hin zu zunehmenden Direktverkäufen. Wo sehen Sie konkrete Ansätze, um die Situation des Markenhandels zu verbessern? Creutzig: Hier hilft nur eine Doppelstrategie. Auf der einen Seite steht der Kampf um bessere Konditionen in Brüssel, sodass der vorerwähnte „Flickenteppich“ geschlossen wird – aktuell zum Beispiel beim freien Zugang zu Daten, für den in den nächsten 12 bis 18 Monaten die Weichen gestellt werden. Zugleich ist aber auch eine bessere Zusammenarbeit zwischen den Herstellern und den Händlerverbänden bei den einzelnen Fabrikaten nötig. Die Stärke des Markenhandels ist seine Individualität. Tüchtige Unternehmer sind eben keine Mitläufer, sondern Eigengewächse. Dies ist aber auch seine Schwäche: Zersplitterung ist nicht selten. Sie erleichtert es der Politik in Brüssel wie auch den Herstellern, die Händler gegeneinander auszuspielen. Was soll konkret geschehen? Creutzig: Eine Stärkung der CECRA als zentrale Interessenvertretung in Brüssel sowie die Stärkung jedes einzelnen Händlerverbands sind dringend erforderlich. Die Händler müssten froh sein, dass sich immer wieder Kollegen finden, die trotz des undankbaren Jobs Fabrikatsarbeit leisten. Ihr Job ist undankbar und sie befinden sich zwischen Baum und Borke, weil häufig die Markenkollegen zu Unrecht behaupten, ihre Interessenvertreter seien vom Hersteller gekauft, andererseits aber Hersteller in erfolgreichen Händlervertretern Gewerkschafter sehen und sie ablehnen. Wenn Individualisten abseits ihres Händlerverbandes stehen, schwächen sie in Wahrheit sich selbst und ihr Unternehmen. •
MANAGEMENT
„Fast die Hälfte der im September abgesetzten Neuwagen entfiel auf Europa“, erklärt Ola Källenius (Mercedes) auf Seite 42
„Es ist ein Vorteil, dass es die Produkte von Shell nicht in Baumärkten gibt“,
meint Mag. Rudi Lins aus Nüziders auf Seite 47
Suzuki konzentriert sich stärker auf Allrad Helmut Pletzer, Geschäftsführer von Suzuki Austria, will heuer 6.100 bis 6.150 Neuwagen absetzen. Das wäre eine Steigerung von 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Wir konzentrieren uns wieder stärker auf unsere Kompetenz im Bereich Allrad“, sagt Pletzer: Insgesamt seien sechs von zehn Suzuki mit Allrad ausgerüstet, so der Manager. Dies gelte auch für den Swift, wo die Allradversion derzeit sogar ausverkauft sei. Insgesamt schätzt Pletzer den Gesamtmarkt in Österreich auf 325.000 bis 330.000 Neuwagen bis Jahresende.
Tageszulassungen sanken deutlich In den ersten neun Monaten dieses Jahres hat die Zahl der Tageszulassungen in Österreich im Vergleich zum Vorjahr von 17.706 auf 14.378 abgenommen, das ist ein Minus von 18,8 Prozent. Der Anteil der Tageszulassungen an den gesamten Neuzulassungen liegt demnach heuer bei 5,7 Prozent, während es im Vorjahr 7,5 und im Jahr 2014 sogar 8,4 Prozent waren. Nimmt man die einzelnen Marken als Maßstab, so liegt Hyundai mit einem Anteil von 35 Prozent deutlich voran, gefolgt von Peugeot (10,6) und Ford (8,8 Prozent).
Dr. Nikolaus Engel
Goldesel, gibt‘s die heute noch? Wer sich im Autohandel umhört, der nicht Teil der Herstellerorganisation ist, merkt rasch, dass die letzten Jahre des intensiven Verdrängungswett-
Citroën mit Gebrauchtwagen-Ankaufsportal
bewerbs, unterstützt
Im Oktober startete Citroën in Österreich mit einem eigenen Ankaufsportal für Gebrauchtwagen: Unter www.citroen-kauft-ihr-auto.at gibt es eine detaillierte Online-Bewertung. Dann muss der Besitzer zu einem Citroën-Händler bzw. einem Agenturbetrieb, wo ein verbindliches Angebot gelegt wird. Der Kunde kann auch gleich angeben, ob er einen Neuwagen oder einen Gebrauchtwagen kaufen will. Ob auch Peugeot ein ähnliches Angebot macht, wird noch entschieden.
im Autohandel und
vom Internet, zuerst mittlerweile auch in der Werkstatt, deutlich ihre Spuren hinterlassen haben. Goldesel, gibt’s die noch? Nur sehr vereinzelt: dort, wo Fachwissen des
25,7 Millionen Zugriffe auf den Spritpreisrechner
Kfz-Betriebs auf
Als „unverzichtbare Hilfe für kostenbewusste Autofahrer“ habe sich der Spritpreisrechner in den fünf Jahren seines Bestehens entwickelt, sagt Wirtschaftsminister Dr. Reinhold Mitterlehner. Vor allem in Ferienzeiten ist der Andrang groß. Im Verhältnis zur Einwohnerzahl steigen die Burgenländer am häufigsten auf www.spritpreisrechner.at ein, nämlich 450 Mal pro Jahr (gerechnet auf 1.000 Einwohner). Dann folgen die Niederösterreicher (253) und Vorarlberger (215).
trifft. Aber wo gibt
Borg Warner legt Grundstein in Thailand Da Thailand ein sehr wichtiger Produktionsstandort für die asiatischen Autohersteller sei, habe man sich entschlossen, dort ein neues Werk für Turbolader zu errichten, sagten Manager von Borg Warner bei der Grundsteinlegung für die neue Fabrik in Rayong. Die Arbeiten am Werk sollen bis 2017 abgeschlossen werden, dann soll die Fertigung der Turbolader beginnen. Borg Warner hat derzeit 74 Standorte in 19 Ländern, an denen etwa 30.000 Mitarbeiter beschäftigt werden.
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Unwissen des Kunden es das noch? Nicht einmal auf dem Sektor Historische Supersportwagen, wo zwar manche Preise „durch die Decke gehen, aber auch Experten Details kritisch prüfen müssen, um nicht fürchterlich „einzufahren“. Trotzdem: Sich Expertenwissen anzueignen schadet nicht – weder bei Old-/Youngtimern noch in der Technik, wo es Capos braucht!
MANAGEMENT
Reifenwechsel für die Mitglieder
Um die Mitgliederzahl zu halten und die Prüfzentren auszulasten, bietet der ARBÖ auch kleinere Reparaturen sowie Reifenwechsel und sogar Depots an. Dies wird gut angenommen, wie ein Lokalaugenschein zeigt. Von Mag. Heinz Müller
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ir kennen sie seit Jahren, die Autofahrer: Nur ganz wenige wechseln ihre Winterreifen schon Mitte Oktober – und fast alle warten bis in den November, wenn der erste Schnee kommt. Daher geht es an diesem Oktober-Freitag um 8 in der Früh noch relativ entspannt zu in der Wehlistraße, dem großen Prüfzentrum des ARBÖ in Wien-Leopoldstadt. Die Lage ist ideal: Direkt neben der Südost-Tangente, also auch für Mitglieder auf der Durchreise leicht zu finden.
Umstecken kostet 27,80 für Mitglieder
Die Kunden werden im Prüfzentrum auf die Dienstleistung hingewiesen
Doch heute geht es „nur“ um zwei Dinge: Erstens das „Pickerl“, das beim drei Jahre alten Opel Meriva erstmals fällig ist. 44,55 Euro verlangt der ARBÖ von seinen Mitgliedern; alle anderen müssen 61,45 Euro zahlen. Ein gutes Argument für die Verlängerung der Mitgliedschaft, auch wenn man die Pannenhilfe bei einem noch jungen Fahrzeug ohnedies nie braucht. Um die Mitglieder bei der Stange zu halten, bietet der ARBÖ seit einigen Jahren auch einen anderen Service: Kleinere Reparaturen werden vor Ort erledigt, daher ist der ARBÖ auch Mitglied bei der Innung der Kfz-Techniker. Was besonders gut ankommt, ist jedoch der Reifenwechsel: Das Umstecken kostet 27,80 Euro; auch hier „fahren“ Nicht-Mitglieder günstiger, denn ansonsten sind 31,40 Euro fällig.
Natürlich prüft der Techniker vor dem Wechsel auch die Profiltiefe und ob genügend Luft im Reifen ist „Wir verstehen das Reifenservice als wichtigen Teil unserer Dienstleistungen“, sagt Harald Mitterbauer, Technischer Leiter des ARBÖ in Niederösterreich: „Ich glaube, dass dieser Bereich auch bei uns bald weiter steigen wird, wenn das Thema RDKS bei den Kunden angekommen ist. Die ersten Mitglieder mit RDKS sind schon im Frühjahr zu uns gekommen. Bei Autos jüngerer Bauart wird das private Reifenwechseln ja durch RDKS unmöglich, weil es direkte und indirekte Systeme gibt, wo sich ein Privater nicht auskennt.“ Die Mitarbeiter in den Prüfzentren sind jedenfalls auf die neuen Herausforderungen vorbereitet, auch die technischen Hilfsmittel zum Anlernen und Diagnostizieren von RDKS sind vorhanden. Beim ARBÖ ist es auch üblich, dass die Techniker (sofern es die Kunden wollen) im Zuge des Reifenwechsels auch gleich die Stoßdämpfer und Bremsen anschauen, damit es später zu keinen unliebsamen Überraschungen kommt.
Reifendepots sind gut gefüllt „Ausgebucht“ ist der ARBÖ derzeit übrigens im Bereich Reifendepots: Diese gibt es vor allem in Wien, nämlich im 14., 20. und 21. Bezirk. Obwohl Platz für 500 Garnituren ist, sind die Depots bereits voll. Denn auch der Preis ist attraktiv: 108 Euro pro Jahr, zweimaliges Umstecken bereits inkludiert. •
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MANAGEMENT
s l a t i e h Beliebt karte Visiten lges o f r E s e d Eurotax-Empfang, A&W-Tag, Fleet-Convention, Messe- und Presseauftritte sonder Zahl. Die Zeremonienmeisterin für nachhaltige Branchenevents heißt Renate Okermüller.
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Unsere Recherchen haben ergeben: Gerd „Gerdschi“ Lang (49) verkauft Schmierstoffe. Sehr gut sogar. Aber nahezu unschlagbar ist er als Netzwerker bei den KfzBetrieben. Ein Faktotum der besonderen Art!
as macht einen zum Zeremonienmeister? Wodurch hebt man sich aus der Menge kompetenter Kollegen ab? Bei Renate Okermüller (55) liegt der Schlüssel zum Erfolg in ihrer Persönlichkeit. Sie setzt sich Tag für Tag mit Begeisterung für ihre Projekte ein, sei es eine Pressekonferenz oder ein A&W-Tag, wie zuletzt die 9. Auflage in der Wiener Hofburg vor knapp 500 Gästen. Da holt sie sich ihren Applaus. Von der Akkreditierung bis zum Blumenarrangement stimmt alles und ihr Umschalten von burschikos auf elegant ist ihre Profession. Und ist sie da und dort in ihrer Organisationsstruktur auch auf andere angewiesen, dann kommt mit ziemlicher Verlässlichkeit ein Blumensträußerl da, eine Bonbonniere dort daher. Danke à la Renate Okermüller. Anlässe während des Jahres sind für sie ideale Kontaktpflege, sie erkundigt sich dabei, wie es einem geht. Damit öffnet sie sich viele Herzen. Generationen erzählen davon. Der Eurotax-Empfang, auch wenn sie ihn nicht mehr selbst veranstaltet, trägt immer noch ihre Handschrift. Sie hat ihn unter Helmuth H. Lederer zum Branchenereignis kultiviert. Sie ist aber auch als Präsidentin des da oder dort etwas aus der Zeit gefallenen Motorpresseclubs da, wenn es darum geht, für notleidende Journalisten und PR-Menschen Hilfe zu organisieren. Alte Schule eben! Hilfsbereitschaft ist neben ihrem gepflegten Auftreten Zier. Oft gibt sie auch mehr als das Honorar ausmacht. Letztlich eine gute Investition für Folgeaufträge. Nahezu alle in der Branche kennen DIE Renate Okermüller, schätzen ihren ehrlichen Arbeitseinsatz. So auch der Verband der Reifenspezialisten Österreichs. Immer wieder schafft sie es, ihren Klienten für ihre Anliegen öffentlich Gehör zu verschaffen. Bei ihr werden Veranstaltungen zum freudigen Ereignis. Das zwischenmenschliche Miteinander rückt sie in den Vordergrund, sich selbst hält sie im Hintergrund – eine stimmige Zeremonie eben. •
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chulterklopfend, also bodenständig, verbindet er Menschen, verschafft ihnen Kontakte oder gibt auch Trost. Unaufgefordert, unaufgeregt und dennoch sehr menschlich. Er ist jederzeit erreichbar und seine Hilfe kommt in der Regel prompt. Hat dieser Mensch denn keine Fehler? Doch: Er achtet zu wenig auf sich und das Schweizerhaus, das ist eine Biergarten-Institution im Wiener Prater, kann manchmal für Leber und Niere „a schware Partie“ sein. Jedoch auch für seine Kunden und Spezis aus Wirtschaft, Sport und Kunst. Bodenständig halt! Und alle hoffen, dass er es noch lange aushält, der Gerd Lang. Peter Stöger, heute Erfolgstrainer beim Fußballklub 1. FC Köln, erinnert sich: Als ich über ein Jahr keinen Trainerjob hatte, war Gerd Lang, den ich während der EURO 2008 im Rahmen des Castrol-Sponsorings kennengelernt hatte, da und verhalf mir zu manchem Auftritt. Das macht er alles ohne Berechnung, lässt sich nur von seinem Gefühl leiten. Davon zehrt auch Ölvermarkter Obereder, für den er jetzt die Castrol-Schmierstoffe in die Kfz-Fachwerkstätten verkauft. Ausgestattet mit ausreichend Bewirtungsbudget wickelt er stets seriös seine Geschäfte ab. Für ihn öffnen sich die Türen und er kann Türen öffnen. Obereder lässt ihn walten und verdient dabei nicht schlecht. Sein Erfolgsrezept? Gerd Lang weiß seine Grenzen einzuschätzen, überhöht sich nicht. Er schweigt, wo es sich geziemt, verbindet Menschen, wo es beiden Seiten was bringt und kann laut sein, um Leib und Seele zusammenzuhalten. Streit und Hader sind nicht seines, bestätigen Freund und Feind. Letzteres war nicht zu überprüfen, da wir keinen Feind ausfindig machen konnten, der darüber befinden hätte können. Respekt, weiterhin viel Erfolg und ein langes Leben! •
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MARKENMonitor Monitor
Ihre Stimme zählt!
Aktuell läuft die erste Zufriedenheitsumfrage unter österreichischen Kfz-Markenbetrieben.
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tandards und Vorgaben, Aktionen und Werbekampagnen, Garantieabwicklung und Ertragschancen, Schulungen und laufende Unterstützung: Wie bewerten die österreichischen Kfz-Markenbetriebe die Zusammenarbeit mit ihren Importeuren? Diese Frage wird der MarkenMonitor erstmals wissenschaftlich fundiert beantworten. Auftraggeber dieser Untersuchung ist AUTO & Wirtschaft mit Unterstützung des Bundesgremiums des Fahrzeughandels, der Bundesinnung der Fahrzeugtechnik und des Verbands österreichischer Kraftfahrzeugbetriebe.
Wie in Deutschland, wo bereits seit 19 Jahren ähnliche Studien erstellt werden, sind auch in Österreich das renommierte Marktforschungsunternehmen puls sowie das Institut für Automobilwirtschaft für die Umsetzung des MarkenMonitors verantwortlich. Aktuell kontaktieren die Mitarbeiter von puls ausgewählte Kfz-Betriebe. Die telefonische Umfrageteilnahme nimmt maximal 15 Minuten in Anspruch, der vertrauliche Umgang mit allen Angaben ist garantiert. Bis zum Jahresende werden die Ergebnisse des ersten rot-weiß-roten MarkenMonitors vorliegen. Sie sollen ein wichtiges Werkzeug für die Arbeit der Händlerverbände und Interessenvertretungen sowie eine objektive Standortbestimmungshilfe für die Kfz-Importeure bilden. AUTO & Wirtschaft wird in einer Sonderausgabe über den MarkenMonitor berichten. Was in Deutschland seit beinahe 2 Jahrzehnten gelebte Praxis ist, wird somit auch in Österreich Realität – eine wissenschaftlich fundierte Zufriedenheitsumfrage unter Markenbetrieben, bei der die Stimme jedes einzelnen teilnehmenden Unternehmens gehört wird!
Haben Sie Fragen zum MarkenMonitor? Dr. Konrad Weßner Geschäftsführer von puls Marktforschung T: 0049 911 95 35 400 E: wessner@puls-marktforschung.de Wissenschaftliche Durchführung:
Ein Projekt von:
MANAGEMENT
Wie Szenen einer Ehe! Normalerweise antworten wir auf anonyme Leserbriefe nicht. Bei diesem machen wir eine Ausnahme, weil er interessant getextet ist und das Dilemma der Reifenbranche widerspiegelt.
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ndustrie und Reifenhandel hatten eine sehr schöne und erfolgreiche Zeit miteinander“, bedient sich der Briefschreiber oder die Briefschreiberin bekannter Argumente zwischenmenschlicher Beziehungen. Ja, die Industrie hat sich eine neue Freundin zugelegt. Das Internet ist prickelnder und einfacher zu handhaben. Macht weniger Stress, lässt sich leichter austauschen und kostet in der Regel weniger. Auf der Strecke bleibt die alte Partnerschaft. Aktuell befindet sich die Reifen(fach)handelsbranche in gegenseitiger Schuldzuweisung und kein Partnerberater ist in der Lage, die Situation zu stabilisieren. Im Gegenteil, der Stärkere hungert den Schwächeren aus. Gnadenlos bis zum Ruin.
Gibt es ein Miteinander? Aktuell kämpfen alle Marktteilnehmer mit rückläufigen Absatzmärkten, auch wenn die kolportierten Zahlen – hüben wie drüben – uns oft das Gegenteil vorgaukeln. Übrigens die einzige Profession, wo sich Industrie, Handel und Dienstleistung ebenbürtig sind. Was die Konzerne können, können die lokalen Fachhändler auch – sich selbst belügen. Dass die Arbeitslosenzahlen steigen und damit die Kaufkraft sinkt, tut in der Berichtsöffentlichkeit nichts zur Sache. Wunderwuzzi Elon Musk (Tesla) schlingert von einem zum anderen Minus, um aus dem Nichts einen Quartalsgewinn auszuweisen. Ein namhafter heimischer Mehrmarkenhändler mit Bayernschwerpunkt jubelt über das beste Autoabsatzjahr und 2 Prozent verbleibende Nettorendite pro Auto. Seine anderen Marken würden das nicht annähernd schaffen. Toll! Wer’s glaubt, wird selig. • (LUS)
Industrie
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& Handel
Szenen einer Ehe lassen sich gut mit einer Partnerschaft im Reifenbusiness vergleichen. Trennung, Werteverlust treffen auf Durchhaltevermögen und Konzilianz.
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Die Frage „Haben Industrie und Reifenhandel noch eine Chance miteinander?“, beantworte ich mit einem klaren Ja. Eine bisher gute Beziehung wird das Fremdgehen der Industrie aushalten. Ob es der betrogene Partner durchstehen kann, ist eine Frage der bisherigen Beziehungsqualität. Eines ist klar: Die Beziehung wird im Falle des Wiederzueinanderfindens nie mehr so sein, wie sie einmal war. Kompromiss ist die Lösung!
MANAGEMENT
Wie fährt die Generation Y? Ist man wie ich in den 1980er- oder 1990erJahren geboren, so zählt man zu der Sorte Mensch, die gerne als Generation Y beschrieben wird. Doch wie fahren wir?
Für junge Menschen ist der Erwerb des Führerscheins nicht mehr so selbstverständlich, wie es früher einmal war
Von Elena Arpogaus
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ir sind die erste Generation, die mit einem Handy am Ohr aufwuchs, mit Computerspielen und dem alles und nichts umfassenden Internet. Nach dem Abschluss der Schule stand und steht uns eine grenzenlose Flut an Möglichkeiten offen: ein Jahr im Ausland, Studium, Ausbildung oder doch erst einmal jobben gehen. Dieses Angebot an Möglichkeiten wollen wir nicht nur für unsere berufliche Laufbahn nutzen, sondern auch dann, wenn es um Mobilität geht. Mit 18 Jahren den Führerschein machen und danach das eigene Auto fahren? Dieser Traum mag für Jugendliche in ländlicheren Regionen noch immer existieren. Doch selbst dort fährt längst nicht mehr jeder sein eigenes Auto. In den Städten und urbanen Regionen hat sich ein noch massiverer Wandel vollzogen: Einige meiner Freunde, die in der Stadt aufgewachsen sind, besitzen noch nicht einmal einen Führerschein. So gut wie keiner von ihnen fährt sein eigenes Auto. Zugleich steigt aber der Wunsch nach Mobilität; der Wunsch, die grenzenlosen Möglichkeiten auszunutzen, die uns heute geboten werden. Doch wie lässt sich das vereinbaren?
Flexibilität, Nachhaltigkeit und das gewisse Etwas In Zeiten des Klimawandels und einer vernetzten Welt werden die Aspekte der Umweltfreundlichkeit, einfachen Bedienbarkeit und einer flexiblen, unverbindlichen Nutzung von Mobilität groß geschrieben. Das Fortbewegungsmittel muss immer verfügbar sein, keine Verantwortung mit sich bringen, leicht zu bedienen sein und der Umwelt so wenig Schaden wie möglich zufügen. Hohe Ansprüche, auf die der Markt seit einiger Zeit versucht zu reagieren. Die Mitfahrgelegenheitsplattform Blabla Car boomt, ebenso die Branche der Fernbusanbieter. Die Bahn versucht mit Angeboten für junge Leute mitzuhalten und Carsharing-Unternehmen können ihr Glück kaum fassen. Besonders Letztere passen sich den Wünschen der neuen Generation von Autofahrern an, nutzen Smartphones
Elena Arpogaus (27) hat an der LMU München studiert und ist Master of Arts im Fach Geschichte
und neue Vernetzungsmethoden, um die Bedienbarkeit so einfach wie möglich zu gestalten. Oft reicht ein Download einer App und ein vergleichsweise unkompliziertes Anmeldeverfahren aus, um die Vorzüge des Autofahrens, ohne ein eigenes Fahrzeug zu besitzen, genießen zu können. Die Carsharing-Firmen werben mit einem coolen Image und der gewünschten Unverbindlichkeit: Parken wann und wo man möchte, keine Reparaturkosten, das Benzin und die Versicherung sind inklusive. Das Verhältnis von Kosten und Nutzen stimmt und gerade deshalb wächst die Zahl der User.
Unterordnen zum Preis der Flexibilität? Natürlich bringen diese Unverbindlichkeit und die Vielzahl der Möglichkeiten einen Nachteil: Man ist von ihnen abhängig, muss sich unterordnen. Das geparkte Carsharing-Auto könnte bereits fünf Minuten später von einem anderen Fahrer genutzt werden und befindet sich am anderen Ende der Stadt. Der Fernbus steht im Stau oder sein Fahrer muss eine Zwangspause einlegen, weil er den ganzen Tag unterwegs ist. In der U-Bahn verkünden die Anzeigen den dritten Oberleitungsschaden des Monats. Das sind die Momente, in welchen man sich wünscht, doch sein eigenes Auto fahren zu können; sein eigener Herr zu sein. Die Flexibilität bleibt plötzlich auf der Strecke. Von den vielen Möglichkeiten, die man zu haben scheint, bleiben schließlich zwei übrig: Entweder man wartet und passt sich den neuen Transportvarianten an oder man übernimmt eben doch die Verantwortung und legt sich fest – mit einem eigenen Gefährt. Die Hoffnung besteht, dass auch die Probleme der öffentlichen Verkehrsmittel und der Carsharing-Methoden immer besser an den Verbraucher angepasst werden. Das Interesse der Verbraucher, nicht nur jener der Generation Y, ist da; die Möglichkeiten sind es auch. •
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MANAGEMENT
Ein Bundesland wundert sich Gebrauchtwagen September 2016 Stück
+/ – in % z. Vorjahr
Stück
MA in %
+/ – in % z. Vorjahr
VW
15.616
21,04
8,81
133.065
20,65
5,30
Audi
6.779
9,14
5,28
60.895
9,45
3,72
BMW
5.422
7,31
13,69
47.957
7,44
3,82
Opel
4.852
6,54
5,85
42.305
6,57
4,04
Ford
4.124
5,56
7,85
36.413
5,65
-1,89
Marke
40
Jän.–Sept. 2016
MA in %
Mercedes-Benz
3.899
5,25
5,64
36.005
5,59
5,95
Renault
3.565
4,80
1,19
29.504
4,58
0,83
Skoda
3.374
4,55
20,54
28.126
4,37
10,96
Peugeot
3.082
4,15
2,80
26.772
4,16
0,63
Seat
2.728
3,68
2,79
23.145
3,59
4,85
Fiat/Abarth
2.372
3,20
1,37
20.163
3,13
-0,77
Mazda
2.331
3,14
-1,60
20.625
3,20
0,06
Toyota
1.783
2,40
-3,98
15.539
2,41
-2,70
Citroën
1.739
2,34
-5,39
15.360
2,38
-2,93
Hyundai
1.510
2,03
-0,53
13.987
2,17
17,98
Nissan
1.326
1,79
7,80
10.781
1,67
6,23
Kia
1.222
1,65
14,85
10.531
1,63
11,51
Suzuki
1.217
1,64
3,93
9.206
1,43
-1,73
Volvo
836
1,13
3,59
7.462
1,16
4,00
Mitsubishi
702
0,95
-6,40
6.153
0,95
-8,18
Alfa Romeo
687
0,93
-6,40
6.213
0,96
-2,65
Honda
625
0,84
4,69
5.460
0,85
2,69
Chevrolet/Daewoo
546
0,74
-0,18
4.420
0,69
-0,90
Mini
492
0,66
13,10
4.040
0,63
11,23
Dacia
434
0,58
31,12
3.789
0,59
19,72
Jeep
390
0,53
9,24
3.344
0,52
4,30
smart
369
0,50
27,68
2.805
0,44
15,77
Porsche
320
0,43
6,31
3.406
0,53
-0,84
Land Rover
297
0,40
10,00
2.389
0,37
8,25
Chrysler
293
0,39
-5,48
2.619
0,41
-13,56
Subaru
218
0,29
-7,23
1.932
0,30
-10,80
Jaguar
181
0,24
17,53
1.537
0,24
14,19
Lancia
152
0,20
-16,48
1.439
0,22
-13,68
Rover
72
0,10
-16,28
671
0,10
-11,94
Saab
72
0,10
-5,26
596
0,09
-14,12
Daihatsu
71
0,10
-1,39
661
0,10
-9,08
Lexus
61
0,08
5,17
610
0,09
0,49
Dodge
51
0,07
34,21
387
0,06
4,31
SsangYong
43
0,06
-6,52
381
0,06
-14,96
Maserati
22
0,03
15,79
215
0,03
2,87
Ferrari
20
0,03
-4,76
247
0,04
-11,79
Lada
16
0,02
166,67
154
0,02
36,28
MG
12
0,02
-29,41
132
0,02
-14,29
Bentley
5
0,01
-16,67
82
0,01
3,80
Aston Martin
4
0,01
-50,00
67
0,01
-10,67
Lamborghini
4
0,01
-33,33
49
0,01
-15,52
Infiniti
3
0,00
-40,00
40
0,01
14,29
Rolls-Royce
2
0,00
-71,43
40
0,01
0,00
KTM
1
0,00
0,00
7
0,00
-66,67
2.569
0,40
41,39
644.295 100,00
3,47
Sonstige
264
0,36
25,71
Summe
74.206
100,00
6,01
B
ei den Daten über die Neuzulassungen muss man manchmal zwei Mal hinschauen, um die Zahlen zu glauben: Dieses Mal war es bei Vorarlberg so. Lag der äußerste Westen in den vergangenen drei Jahren im September stets völlig stabil bei 1.051 (2015), 1.055 (2014) bzw. 1.064 Stück (2013), so verzeichnete man zwischen Bodensee und Arlberg heuer gleich 1.579 Einheiten, das ist ein Plus von 50,24 Prozent. In der Landesinnung vermutet man, dass die eine oder andere Marke durch Kurzzulassungen eifrig mitgeholfen hat. Die größten „Ausreißer“ waren BMW, wo die Neuzulassungen von 32 auf 142 (!) Stück kletterten, VW (von 244 auf 449), Opel (von 71 auf 141), Suzuki (von 29 auf 46) und Ford (von 22 auf 45). Bei solchen Zahlen konnten die anderen Bundesländer nicht mithalten: Die Silbermedaille entfiel mit 25,66 Prozent auf Oberösterreich, gefolgt von Kärnten (+18,12), Salzburg (+15,30) und Tirol (+14,28 Prozent). Lediglich das Burgenland konnte mit +2,86 Prozent nicht mithalten.
Höhenflug auch bei den „Gebrauchten“ Mit einem Plus von 6,01 Prozent hatten im September auch die Gebrauchtwagen einen Höhenflug: Daher steuern wir auf einen neuen Bestwert zu Jahresende zu, nach 3 Quartalen liegt der Zuwachs bei 3,47 Prozent. • (MUE)
Modell-Ranking Neuwagen Marke/ Modell
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
VW Golf VW Tiguan VW Polo Skoda Fabia Skoda Octavia Hyundai Tucson Opel Astra Hyundai i20 Fiat 500 Audi A3
Sept. 2016
Jän.–Sept. 2016
Stück MA in %
1603 912 832 743 605 563 542 451 411 408
5,37 3,06 2,79 2,49 2,03 1,89 1,82 1,51 1,38 1,37
Stück MA in %
12750 6224 5980 4679 6961 3822 4749 3225 2847 2706
5,06 2,47 2,37 1,86 2,76 1,52 1,88 1,28 1,13 1,07
Bundesländer Neuanmeldungen Bundesland B K NÖ OÖ S St T V W
AUTO & Wirtschaft • NOVEMBER 2016
Sept. 16 899 1.682 5.303 5.025 2.509 3.942 2.425 1.579 6.472
+/- % +2,86 +18,12 +11,17 +25,66 +15,30 +10,08 +14,28 +50,24 +8,53
Sept. 15 874 1.424 4.770 3.999 2.176 3.581 2.122 1.051 5.969
Alle Daten zum Fahrzeugmarkt finden Sie auch im MarketAnalyser von Eurotax!
Neuwagen
VW Hyundai Opel Ford Skoda BMW Renault Audi Mercedes Benz Fiat/Abarth Seat Mazda Peugeot Kia Nissan Citroën Dacia Toyota Suzuki Mini Mitsubishi Volvo Jeep Alfa Romeo Honda Land Rover Tesla Jaguar smart Porsche Lexus Subaru Maserati Lada SsangYong Infiniti Bentley Ferrari Chevrolet Lamborghini Aston Martin Cadillac Daihatsu KTM Lancia Lotus Rolls-Royce Saab Sonstige Summe
MA +/ – in % in % z. Vorjahr
5.271 17,67 1.997 6,69 1.939 6,50 1.905 6,38 1.863 6,24 1.689 5,66 1.673 5,61 1.604 5,38 1.393 4,67 1.337 4,48 1.108 3,71 934 3,13 909 3,05 774 2,59 720 2,41 661 2,22 593 1,99 583 1,95 548 1,84 326 1,09 305 1,02 304 1,02 272 0,91 227 0,76 172 0,58 147 0,49 124 0,42 106 0,36 96 0,32 90 0,30 48 0,16 40 0,13 14 0,05 10 0,03 7 0,02 5 0,02 3 0,01 3 0,01 1 0,00 1 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 34 0,11 29.836 100,00
20,40 4,61 2,11 27,60 -12,66 24,56 27,52 15,15 31,42 30,19 -3,82 11,06 18,36 6,61 7,78 10,54 11,05 1,57 47,71 46,85 55,61 -8,16 7,51 90,76 5,52 51,55 129,63 89,29 -5,88 32,35 77,78 -34,43 250,00 150,00 75,00 400,00 0,00 0,00 -50,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 -100,00 0,00 0,00 0,00 >999 14,90
Jän.–September 2016 Stück
MA in %
43.188 12.375 17.920 15.129 16.482 14.671 14.622 14.702 11.434 10.057 11.860 7.613 7.782 7.645 5.630 5.735 6.269 4.690 4.481 2.323 2.658 2.681 2.333 1.435 1.847 1.615 580 726 1.048 1.049 315 387 86 91 89 45 43 29 13 14 7 8 0 7 1 4 1 0 458 252.178
17,13 4,91 7,11 6,00 6,54 5,82 5,80 5,83 4,53 3,99 4,70 3,02 3,09 3,03 2,23 2,27 2,49 1,86 1,78 0,92 1,05 1,06 0,93 0,57 0,73 0,64 0,23 0,29 0,42 0,42 0,12 0,15 0,03 0,04 0,04 0,02 0,02 0,01 0,01 0,01 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,18 100,00
+/ – in % z. Vorjahr 6,32 -15,69 2,06 12,16 -1,99 22,75 14,26 8,56 13,88 13,27 10,60 0,81 -1,94 18,99 0,46 -0,98 14,57 -9,13 4,55 18,34 -14,97 1,78 12,87 24,35 38,15 28,38 54,26 161,15 -17,35 -4,90 20,23 -30,02 34,38 56,90 111,90 95,65 13,16 81,25 -74,00 -17,65 16,67 166,67 0,00 -46,15 -99,25 0,00 0,00 0,00 >999 6,32
Jän.–Sept. 2016 Anwendung (inkl. Kzl) männl. 9.731 2.908 2.917 4.911 3.928 4.198 3.290 2.494 3.044 1.498 2.441 2.937 1.697 2.763 1.286 1.659 3.317 2.078 1.718 515 937 901 511 249 840 561 134 203 282 440 100 154 31 72 32 10 9 16 7 7 1 1 0 1 1 2 0 0 84 64.916
weibl. 5.947 2.579 2.102 2.857 2.309 1.181 2.059 1.382 1.155 1.664 2.484 1.791 1.299 2.080 692 1.282 2.281 1.482 1.160 558 489 331 213 109 476 238 14 58 220 104 30 50 5 8 9 3 0 2 1 0 0 3 0 0 0 0 0 0 36 40.743
betriebl.
Taxi1
Vermietung1
Diplomatie1
89 44 17 114 85 29 52 1 311 3 20 1 3 7 23 9 37 139 1 0 1 2 1 1 2 0 1 0 0 0 5 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 999
2.412 368 2.837 604 1.070 1.317 381 775 1.275 664 827 12 739 165 497 449 3 1 45 453 3 195 159 219 0 1 19 65 115 9 0 0 9 0 1 16 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 58 15.763
26 3 7 4 2 141 7 6 73 5 3 4 3 1 2 6 2 7 0 7 1 18 1 0 2 6 0 2 0 3 2 1 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 347
27.510 6.888 12.901 7.361 10.245 9.292 9.273 10.826 7.235 6.895 6.935 2.885 4.786 2.802 3.652 2.794 671 1.130 1.603 1.250 1.232 1.449 1.609 1.077 531 816 432 465 546 505 185 183 50 11 48 32 34 11 5 7 6 4 0 6 0 2 1 0 338 146.519
in betrieblichen Zulassungen enthalten
Stück
1
September 2016 Marke
Gewinner und Verlierer nach Segmenten Jänner–September 2016: 252.178 Kleinwagen
Stadtwagen
+6,3 %
-0,0 %
12.912
44.999
Microvans
Familyuntere vans Mittelklasse
6.185
49.258
14.250
-7,3 %
-0,6 %
-8,6 %
Mittelklasse
Oberklasse
Luxusklasse
Sportwagen
Geländewagen
+9,5 %
+31,3 %
+52,4 %
+28,2 %
+5,6 %
+18,8 %
+19,7 %
26.913
6.194
1.149
1.745
11.990
53.920
10.414
AUTO & Wirtschaft • NOVEMBER 2016
Geländew. Minivan medium
41
MANAGEMENT
Mit Optimismus ins 4. Quartal Nicht nur in Österreich verlief der September glänzend, auch europaweit wurden in fast allen Ländern steigende Absatzzahlen registriert. Zu den Gewinnern am Kontinent gehören – wen wundert’s – vor allem die SUVs.
Länderstatistik Veränd. Land
in %
kum. 16
kum. 15
Belgien
41.749
36.725
13,70
424.383
392.522
8,10
Dänemark
18.488
17.834
3,70
168.557
155.151
8,60
298.002
272.479
9,40
1.959
1.846
6,10
Estland Finnland
U
42
Sept. 15
Deutschland
m wie viel Prozent ist die Zahl der verkauften SUVs in Europa gestiegen? Raten Sie mal … Na, was meinen Sie? Noch eine Sekunde Bedenkzeit … Wenn Sie jetzt die Zahl 23,6 sagen, dann liegen Sie richtig. Durch den massiven Zuwachs der verkauften SUVs bauten diese Fahrzeuge ihren Vorsprung bei den Segmenten weiter aus. 27 Prozent aller in Europa verkauften Neuwagen waren im September den SUVs zuzuordnen, vor einem Jahr waren es 23 Prozent. Der Anzahl der Autos aus dem B-Segment sank von 22 auf 21, im C-Segment von 21 auf 20 Prozent. Der Marktanteil der Neuwagen aus dem A-Segment nahm von 10 auf 8 Prozent ab, bei den MPVs wurde ebenfalls eine sinkende Tendenz festgestellt (von 9 auf 8 Prozent). Das D-Segment blieb mit 9 Prozent gleichauf wie im Vorjahr. Insgesamt stieg die Zahl der verkauften Neuwagen in den 29 unOla Källenius ist für tersuchten Ländern Europas im den Mercedes-Vertrieb September um 7,1 Prozent; das Plus verantwortlich in den ersten 3 Quartalen betrug sogar 7,7 Prozent. Kein Wunder, dass die meisten Analysten positiv gestimmt ins letzte Quartal gehen.
Veränd.
Sept. 16
Frankreich
9.635
8.511
13,20
168.027
164.710
2,00
4.593
5.098
-9,90
Griechenland Großbritannien
469.696
462.517
1,60
Irland
4.698
4.769
-1,50
Italien
2.555.784 2.407.939
in %
6,10
17.826
16.117
10,60
92.573
82.698
11,90
1.501.113 1.420.973 63.160
57.900
2.150.495 2.096.886 143.236
121.104
1.418.074 1.206.204
5,60 9,10 2,60 18,30
155.361
132.314
17,40
Kroatien
2.476
2.119
16,80
34.010
28.345
20,00
17,60
Lettland
1.530
1.184
29,20
12.653
10.287
23,00
Litauen
1.703
1.529
11,40
15.594
12.855
21,30
Luxemburg
3.568
3.376
5,70
39.383
36.027
9,30
Niederlande
33.539
35.226
-4,80
286.545
303.297
-5,50
Norwegen
13.984
12.534
11,60
117.763
113.609
3,70
Österreich
29.836
25.966
14,90
252.177
237.193
6,30
Polen
32.652
27.247
19,80
302.942
258.204
17,30
Portugal*
13.262
12.624
5,10
158.228
138.313
14,40
Rumänien
9.361
5.752
62,70
67.992
56.839
19,60
Schweden
32.292
29.653
8,90
271.396
248.653
9,10
Schweiz
25.728
23.999
7,20
230.435
238.378
-3,30
Serbien*
1.742
1.669
4,40
17.806
14.571
22,20
Slowakei
7.068
5.930
19,20
64.556
56.520
14,20
Slowenien
5.036
4.546
10,80
49.020
45.468
7,80
Spanien
80.702
71.193
13,40
883.532
792.033
11,60
Tschechien
12,70
19.943
18.061
10,40
192.737
171.048
Ungarn
8.238
6.286
31,10
69.532
55.507
25,30
Zypern
947
786
20,50
8.093
6.579
23,00
1.495.815
1.396.483
7,10 11.609.595 10.781.220
7,70
Total
* geschätzte Volumina für September 2016
Top-Ten-Marken Veränd. Sept. 16
Sept. 15
in %
Volkswagen
161.428
155.993
3,50
Auch bei Mercedes wachsen die SUVs enorm
Ford
110.168
111.335
-1,00
Gut ist die Stimmung bei Mercedes: Laut Vertriebsvorstand Ola Källenius hat man im September weltweit 211.286 Fahrzeuge an Kunden ausgeliefert, so viele wie noch nie zuvor in einem Monat (+12,1 Prozent). Kein Wunder, dass das 3. Quartal zum absatzstärksten in der Geschichte von Mercedes wurde. „Fast die Hälfte der im September abgesetzten Neuwagen, nämlich 98.877 Stück, entfiel auf Europa“, sagt Källenius. Hier betrug der Zuwachs im Vergleich zum September 2015 sogar 15 Prozent. Verantwortlich dafür ist nicht zuletzt die neue EKlasse, bei der nun auch das wichtige T-Modell (sprich: Kombi) zur Verfügung steht. Doch natürlich werden auch für Mercedes die SUVs immer wichtiger: 68.197 Kunden nahmen im September einen GLA, GLC, GLC Coupé, GLE, GLE Coupé, GLS oder eine G-Klasse in Empfang. Das sind um 26,8 Prozent mehr als im September 2015. • (MUE)
Opel/Vauxhall
Veränd. kum. 16
kum. 15
1.311.359 1.310.210 822.267
799.390
in % 0,10 2,90
103.080
98.910
4,20
774.670
725.150
6,80
Renault
97.147
81.348
19,40
816.717
719.855
13,50
Mercedes
91.572
77.753
17,80
638.968
557.848
14,50
BMW
87.510
78.648
11,30
618.131
553.384
11,70
Audi
81.969
75.434
8,70
638.639
590.435
8,20
Peugeot
77.229
78.820
-2,00
666.136
641.654
3,80
Fiat
65.779
59.648
10,30
569.817
495.426
15,00
Skoda
62.963
57.278
9,90
504.045
472.625
6,60
Top-Ten-Modelle Veränd.
Veränd.
Sept. 16
Sept. 15
in %
kum. 16
kum. 15
Volkswagen Golf
46.392
54.694
-15,20
381.830
409.126
in % -6,70
Ford Fiesta
35.235
38.042
-7,40
231.675
248.456
-6,80
Volkswagen Polo
31.753
28.655
10,80
238.254
230.651
3,30
Opel/Vauxhall Corsa
30.370
30.780
-1,30
210.787
210.394
0,20
Renault Clio
26.107
24.352
7,20
232.865
231.365
0,60
Nissan Qashqai
25.570
24.861
2,90
180.763
180.838
0,00
Opel/Vauxhall Astra
25.301
19.297
31,10
190.636
150.212
26,90
Peugeot 208
23.474
23.062
1,80
193.683
173.873
11,40
Volkswagen Tiguan
22.124
15.040
47,10
123.680
112.909
9,50
Mercedes C-Class
21.070
18.789
12,10
135.152
135.439
-0,20
AUTO & Wirtschaft • NOVEMBER 2016
MANAGEMENT
Profi-Action in Spielberg Bei der diesjährigen ProfiService-Tagung trafen sich Werkstatt-Partner und ATPVertriebsgesellschafter am Red Bull Ring.
(B. o.) Die meisten Mobilitätsgarantie-Jahre verkauften Kfz-Technik Wallinger, KFZ Flath und Reidl – Alles rund um das Auto
Seit 10 Jahren gibt es ProfiService, ebenso lange sind Reidl – Alles rund um das Auto, KFZ Flath und Zade Werkstatt dabei, wofür sie geehrt wurden
Von Matthias Pilter
F
ür die rund 80 Teilnehmer der 8. ProfiServiceTagung zum 10-jährigen Bestandsjubiläum von ProfiService ging es 3 Tage in die Steiermark. Am Programm stand neben zahlreichen Outdoor-Erlebnissen am Red Bull Ring, einem interagierenden Vortrag von Wegrath Consult zu Garantien, Gewährleistungen und Service-GVO vor allem auch der Austausch unter den ProfiService-Werkstätten.
„ProfiService-Netzwerk“ gestartet So konnte Andreas Schopf, Systembetreuer bei ProfiService, bei der Tagung von der Umsetzung einer Idee berichten, die ein Konzept-Partner während eines ProfiService-Stammtisches hatte. Ab sofort gibt es mit dem „ProfiService-Netzwerk“ auf der Homepage ein Kommunikationsmittel, über das die Konzept-Werkstätten sich untereinander unkompliziert und rasch austauschen können. Es kann etwa über Diagnoseprobleme diskutiert werden, gebrauchte Ersatzteile können gesucht oder Tipps für gute Quellen ausgetauscht werden. Aber auch alle Kontaktdaten der ProfiService-Partner sind dort aufgelistet.
Viel Action am Red Bull Ring Nicht nur eine Besichtigung von Boxengasse, MediaCenter, Kommandozentrale etc. stand am Programm, auch sportlich wurden die Teilnehmer
Mag. Karl-Heinz Wegrath, Karin KatzlbergerWegrath (beide Wegrath Consult), Andreas Schopf, ProfiService-Systembetreuer, und Roland Dworak, ATP-Vorstand (v.l.)
gefordert. Mit Buggys, VW Amarok und Land Rover Defender ging es ins Gelände, beim Pit-stop-Game mussten schnellstmöglich Reifen an einem Formel-1-Boliden gewechselt werden und auf der Gokart-Strecke wurde um jede Sekunde gekämpft.
Auszeichnungen vergeben Das Jubiläum nahm ProfiService zum Anlass, Partner auszuzeichnen, die seit Beginn auf die Einkaufsgenossenschaft setzen. Aber auch die alljährliche Prämierung für vergebene Mobilitätsgarantien durfte nicht fehlen. So sicherte sich etwa in der Kategorie „über 5 Werkstatt-Mitarbeiter“ Werner Reidl mit knappem Vorsprung den 1. Platz.
Wissen erspart Sorgen Bevor die Teilnehmer ihre Heimreise antraten, versorgte sie Mag. Karl-Heinz Wegrath von Wegrath Consult mit Informationen zu Gewährleistung, Garantien und der seit 2010 geltenden Service-GVO. So verwies er dabei etwa auf eine Ö-Norm für Originalreparaturen (auf der Homepage der Bundesinnung der Kfz-Techniker downloadbar), die klare Toleranzen definiere und den ProfiService-Betrieben die Arbeit erleichtern könne. •
AUTO & Wirtschaft • NOVEMBER 2016
43
MANAGEMENT
Meinung
Ihre
ist
Zettelwirtschaft im Betrieb: Erdrückt uns die Bürokratie? Fast nicht mehr machbar „Mittlerweile hat man das Gefühl, dass ein Betrieb nur mehr aus Administration besteht“, glaubt Dietmar Hörburger, Geschäftsführer Autohaus Hörburger/Wolfurt. „Wir stehen an der Grenze des Bewältigbaren. Jemanden für Verwaltungsarbeiten anzustellen ist angesichts der Margen nicht leistbar, gleichzeitig laufen wir aber Gefahr, auch gute Verkäufer zu verlieren, weil diese täglich mit Administrationsarbeiten völlig überlastet sind und sich daher auch weniger um die Kunden kümmern können. Wobei auch die Importeure unter der Papierflut leiden. Diese sind gezwungen, das Übermaß an Werksvorgaben auf Punkt und Beistrich zu erfüllen und sind damit in einer ähnlichen Situation wie wir.“
Hamster in einem Rad
„Leider hat sich das sogenannte Reporting seitens der Hersteller im Lauf der Jahre immer weiter verstärkt“, sagt Markus Kaufmann, Geschäftsführer Autohaus Kaufmann/Kaprun. „Das Wachstum könnte auch die Ursache haben, dass sich viele Vertriebs- und AftersalesMitarbeiter über lückenloses Reporting wiederum bei ihren Vorgesetzten behaupten und rechtfertigen können.“ Das Reporting bringe auch Vorteile, allerdings führe es im übertriebenen Ausmaß oftmals auch zu Überbelastungen, die sich dann entsprechend negativ auswirkten. Wichtig wäre, „sich bei allem Verständnis für diese Maßnahmen auf notwendige und wesentliche Fragen zu konzentrieren“.
Eine Frage der Organisation
„Ich bin schon über 40 Jahre im Geschäft, deshalb kann mich auch nichts mehr überraschen“, sagt Robert Plössnig, Geschäftsführer Autohaus Plössnig/Lienz. Natürlich seien Aufwand und Papierflut in den vergangenen 40 Jahren gestiegen, „wir sind da die Hamster in einem Rad und können dagegen kaum etwas tun“. Es sei wichtig, Fahrzeuge zu verkaufen, die dann auch wieder serviciert würden. „Wir müssen also Autos absetzen, um überleben zu können. Wenn wir den damit verbundenen bürokratischen Aufwand nicht mitmachen würden, gingen wir unter.“ Dabei müsse der Händler fast alles selber erledigen: „Auch wenn es mühsam ist: Dagegen zu rebellieren, macht wenig Sinn“, so Plössnig.
44
Reporting weiter im Vormarsch
„Aus meiner Sicht hängt das Bewältigen dieser Zusatzaufgaben vor allem davon ab, wie gut man im Autohaus organisiert ist“, meint Mag. Bernd Roth, Geschäftsführer Autohaus Roth/ Hermagor. „Leider wird in Österreich viel gejammert. Im Vergleich zu anderen Ländern geht es uns aber gut. Nur weil wir ein paar Formulare ausfüllen müssen, braucht man nicht zu raunzen.“ Man könne auch nicht jedem Mechaniker ein Kindermädchen beistellen, nur weil er nachträglich Formulare bearbeiten müsse. „Es hängt davon ab, welchen Zugang man hat und wie man Verwaltungsarbeiten erledigt. Um Qualität zu liefern, ist auch eine Dokumentation notwendig und deswegen muss dies auch erledigt werden.“
AUTO & Wirtschaft • NOVEMBER 2016
uns
wichtig!
Die Papierflut und damit auch die Zettelwirtschaft im Autohaus steigen. Administrative Arbeiten, die für den Importeur oder die Behörden zu erledigen sind, kosten oft viel Zeit. Schaffen wir das alles überhaupt noch? Von Dieter Scheuch
Nur mehr ein Franchise-System „Wir befinden uns praktisch alle im gleichen Boot, weil die Systeme, egal bei welchem Anbieter, wie beim Franchise geworden sind“, weiß Josef Frischmuth, Geschäftsführer Auto Danner/Schlüßlberg. „Somit haben wir aufgrund diverser Vorgaben, egal in welchen Bereichen – ob bei CI, strategischem Management oder Marketing – immer zu reporten. Wir sind also sowohl im öffentlichen Bereich als auch in den Unternehmen überreguliert.“ Es kranke daran, dass in Franchise-Systemen „jeder glaubt, dass er alles über uns wissen muss“. Der Hersteller sollte Produkte produzieren, die der Markt brauche „und uns Händler den Markt behandeln lassen, denn wir kennen ihn besser“.
Ungeheure Papiermenge
Regelrecht eingedeckt „Wir werden seitens der Importeure mit Berichtswesen regelrecht eingedeckt“, berichtet Heinz Brammen, Geschäftsführer Autohaus Brammen/Baden. „Ich müsste dafür eigentlich einen eigenen Mitarbeiter einstellen, um diese Tätigkeiten entsprechend den Herstellerrichtlinien zu gewährleisten und bewältigen zu können.“ Vorgaben und Berichtswesen würden laufend steigen, rund 90 Prozent davon stammten von den Importeuren, 10 Prozent von den Behörden. „In letzter Konsequenz hängt es auch von der Betriebsgröße ab. Gerade für kleinere Autohäuser sind diese Tätigkeiten noch schwieriger zu bewältigen als für Großbetriebe, die dafür auch Mitarbeiter einstellen könnten.“
Aufwand sprunghaft gestiegen „Der Verwaltungsaufwand, den man für den Hersteller betreibt, ist in den letzten 10 Jahren sprunghaft gestiegen, da immer mehr Dinge auf die Händler abgewälzt werden“, meint Heinz K. Robinson, Geschäftsführer Autohaus Robinson/Graz. Auch seitens der Behörde steige der Aufwand durch immer neue Auflagen. Einen eigenen Mitarbeiter für die administrativen Arbeiten abzustellen, sei „in einem Autohaus normaler Größe nicht machbar“. Diese Tätigkeiten müssten von den Mitarbeitern zusätzlich erledigt werden. „Verwaltungsarbeit für die öffentliche Hand oder für die Importeure war immer ein zusätzlicher Aufwand. Das Unerfreuliche aber ist, dass er immer mehr wird.“
Behörden fordern immer mehr
„Das Verlagern von Tätigkeiten, die früher von anderen erledigt wurden, kostet nicht nur einiges an Zeit, sondern es gehen dadurch auch Human Resources verloren“, sagt Gerhard Skrbetz, Standortleiter Autohaus Koinegg/Eisenstadt. Während sich der bürokratische Aufwand seitens der Behörden in Grenzen halte, sei der Papieraufwand im täglichen Betrieb immer höher geworden. „Sämtliche Daten sind im Zeitalter der Digitalisierung und Vernetzung vorhanden. Wenn man diese Möglichkeiten optimal nützen würde, könnte man nicht nur eine ungeheure Menge Papier – die im schlimmsten Fall ausgedruckt, gescannt, verschickt und administriert werden muss –, sondern auch viel Zeit sparen.“
„Was die Behörden betrifft, haben wir innerhalb von zehn Jahren eine Verdopplung unserer Arbeit registriert“, sagt Komm.-Rat Willibald Keusch, Geschäftsführer Autohaus Keusch/Wien. „Wir werden immer mehr dazu gezwungen, die Arbeit der Behörde zu machen.“ Das reiche von Zeitaufzeichnungen von Verkäufern über Mehrwertsteuer bis hin zur NoVA, wo man voll in der Pflicht sei. „Es gibt ständig neue Auflagen, aus einem Anlassfall werden immer neue Abläufe kreiert, was sich natürlich negativ auswirkt. Keine Probleme gibt es mit den vom Importeur vorgegebenen Abläufen. Diese haben nicht zugenommen, es sind reine Routinearbeiten und dadurch auch gut bewältigbar.“
AUTO & Wirtschaft • NOVEMBER 2016
45
MANAGEMENT
Carsharing geht nächsten Schritt Seit zwei Jahren liefern sich in Wien car2go (Daimler) und DriveNow (BMW, Sixt) ein Duell um Carsharing-Kunden: Jetzt gehen beide Unternehmen einen Schritt weiter und bauen ihr Angebot aus.
DriveNow setzt auf Mini und BMW
W
ien ist neben Stockholm und Mailand die einzige Stadt außerhalb Deutschlands, in der beide großen Anbieter aktiv sind (auch Berlin, Hamburg und München gehören dazu). Klar, dass sich jeder der beiden ab und zu etwas Neues einfallen lassen muss. Der Reihe nach: car2go ist bereits seit fast 5 Jahren in Wien. Im Oktober verkündete die Daimler-Tochter, dass man sich nicht mehr wie bisher auf zweisitzige smart beschränkt, sondern auch größere Fahrzeuge angeboten werden – und zwar neben 350 smart der
Geschäftsgebiet wird erweitert
car2go nimmt Anfang 2017 auch Mercedes-Modelle in die Flotte auf
Viele Fotos: So wird ein Auto optimal beschrieben
„Den Händlern helfen“ Mit einem neuen Service ist Autorola seit wenigen Wochen auf dem Markt: Händler werden bei der Beschreibung der Fahrzeuge unterstützt.
J
e mehr Details ein potenzieller Käufer weiß, desto größer ist die Chance, dass er die Ware erwirbt. Das ist auch beim Autoverkauf so – und dennoch wird es oft vergessen, zum Beispiel wenn ein Autohändler die Fahrzeuge, die neue Besitzer finden sollen, anpreisen muss. Das weiß man bei Autorola: Und deshalb startete die Plattform im Oktober einen neuen Service für
46
neuesten Generation auch 250 A-Klassen sowie insgesamt 100 Stück vom GLA und CLA. Im Unterschied zu den smart, die bisher alle in Weiß und Blau lackiert waren, sind die MercedesModelle in unterschiedlichen Farben lackiert; das Erkennungssymbol sind die Namen von Städten, in denen car2go tätig ist.
Manuel Moser ist neu im Team von Autorola
Damit beschreitet nun auch car2go jenen Weg, den DriveNow bereits seit zwei Jahren geht: Dort wird der Fahrzeugbestand von 400 auf 500 Einheiten ausgebaut; wie bisher können die Kunden neben Mini (3- und 5-Türer sowie Clubman) auch BMW (1er, 2er Active Tourer, X1 sowie 20 elektrische i3) kurzfristig anmieten. Das Geschäftsgebiet von DriveNow in Wien wurde im Oktober erweitert, und zwar um Erdberg und Teile von Simmering. Man habe dort ein großes Potenzial festgestellt, sagt Österreich-Geschäftsführer Robert Kahr. Insgesamt wird damit eine Fläche von 101 km2, abgedeckt, zuvor waren es 81 km2. • (MUE)
die Kunden: Österreich-Chef René Buzek engagierte dafür Manuel Moser. Er betreut die Händler mit dem primären Fokus, den Verkauf zu steigern. So ist Moser unterwegs, um den Autohäusern Arbeit abzunehmen, zum Beispiel wenn es darum geht, die zu verkaufenden Fahrzeuge zu fotografieren und mit den europaweit gültigen Tools von Autorola ins Netz zu stellen. Der Fokus liegt auch auf den Beschreibungen der Fahrzeuge, die anschließend in andere Sprachen übersetzt werden. „So können die Händler die Autos flächendeckend anbieten.“
Partner melden gute Erfahrungen Üblicherweise ist es eine ganze Reihe von Autos, die von Moser bei seinem Besuch beschrieben wird, manchmal sind es 20 bis 30. Dies dauert in der Regel 5 bis 10 Minuten pro Auto. Die Erfahrungen in den ersten Wochen haben gezeigt, dass jetzt schon erste Partner einen schnelleren Absatz ihrer Fahrzeuge auf der Versteigerungsplattform vermelden, sobald diese professionell beschrieben, mit hochwertigen Fotos versehen und in mehreren Sprachen erhältlich sind. Bisher haben dies die Händler üblicherweise selbst gemacht, sind aber manchmal aus Zeitmangel oder Bequemlichkeit daran gescheitert, alle Schritte zu setzen. • (MUE)
AUTO & Wirtschaft • NOVEMBER 2016
MANAGEMENT
Gut geölte Partnerschaft Mit über 2.000 jährlich verkauften Fahrzeugen gehören die Autohäuser der Familie Lins zu den größten Kfz-Betrieben in Vorarlberg. Im Schmierstoffbereich setzt das Unternehmen neuerdings auf die Zusammenarbeit mit Shell.
Konsequente Fachhandelstreue Neben der Belieferung zählt im Schmierstoffgeschäft die Vermarktung: „Dabei hilft uns das hervorragende Markenimage von Shell“, sagt Lins, der mit Unterstützung von Haberkorn seinen Kunden gezielt den „Mitnahmeliter“ anbietet. Lobenswert sei auch, dass sich Shell im Vertrieb auf Autohäuser und Tank-
Neben VW und VW Nutzfahrzeugen vertritt das Autohaus Lins in Nüziders auch Porsche, Seat und Audi
1
950 gründeten Rudi und Sofie Lins eine Kfz-Werkstätte in Nüziders, zwei Jahre später wurde der erste VW Käfer verkauft. Seither hat sich vieles verändert, doch eines ist gleich geblieben: „Das Motoröl ist nach wie vor einer der wichtigsten Ertragsbringer für einen Kfz-Betrieb“, sagt Mag. Rudi Lins, der seit 2006 in dritter Generation die Firma führt. Heute umfasst das Unternehmen neben dem Hauptstandort nahe Bludenz, der als Vollvertragspartner von VW, VW Nutzfahrzeugen, Audi und Seat sowie als Landeshändler von Porsche fungiert, auch eine VW-Filiale in Schruns sowie (seit August 2016) einen ausschließlich für Seat tätigen Standort in Koblach.
Zuverlässige Logistik In all diesen Betrieben werden seit einigen Monaten Schmierstoffe von Shell verwendet – „und zwar nicht nur deshalb, weil unser Betreuer Bernhard Frohner aus der Nachbarschaft kommt“, schmunzelt Lins: Vielmehr lobt er die technologische Kompetenz von Shell, die sich an der besonders reinen „PurePlus Technology“ ebenso zeige wie an der Entwicklungspartnerschaft mit dem VW-Konzern. Im Autohausalltag erweist sich außerdem die zuverlässige Betreuung durch den österreichischen Shell-Vertriebspartner Haberkorn als wichtiger Faktor. „Bis 14 Uhr eingehende Gebindebestellungen treffen bereits am folgenden Morgen in den Autohäusern ein“, verweist Frohner auf die hervorragende Logistik dank des Zentrallagers in Wien-Oberlaa. Autohauseigene Öltanks werden zuverlässig mittels Tanklastwagens versorgt.
Ob in Schauraum oder Werkstatt: Betreut von Kundenberater Bernhard Frohner, setzt Rudi Lins in seinem Unternehmen auf Shell
stellen konzentriere: „Wenngleich der Preisdruck im Schmierstoffbereich generell zunimmt, ist es für uns ein großer Vorteil, dass es die Produkte von Shell nicht in Baumärkten oder Supermärkten gibt.“ Wird das Motoröl auch in Zukunft seiner strategisch wichtigen Rolle gerecht werden? Immerhin ist das Autohaus Lins als Vorarlberger VW-Stützpunkthändler für Elektromobilität einer der Vorreiter bei einer ohne Schmierstoffe auskommenden Antriebstechnologie. „Bis Elektroautos einen signifikanten Anteil des Fahrzeugbestands ausmachen, werden aber noch viele Jahre vergehen“, sind Lins und Haberkorn-Kundenberater Frohner überzeugt: Einer langjährigen Partnerschaft steht also nichts im Wege. • (HAY)
AUTO & Wirtschaft • NOVEMBER 2016
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WIRTSCHAFT
„Wenn sich ein Autohaus schon jetzt mit der E-Mobilität beschäftigt, hat es einen Vorsprung“, meint Dr. Michael-Viktor Fischer (Smatrics) auf Seite 56
„Ich empfehle den Unternehmen, vergessene Autos im Dorotheum versteigern zu lassen“,
sagt Univ. Ass. Thomas Rauch (WU Wien) auf Seite 59
432,11 Euro für Autoteile pro Jahr Europäische Autofahrer gaben im Jahr 2014 im Schnitt 385 Euro für Autoteile aus: Laut einer Studie von Wolk After Sales Experts liegen die Zahlen in Österreich aber deutlich höher, nämlich bei 432,11 Euro. Insgesamt kommt das Analyse-Unternehmen zum Schluss, dass das europäische Aftermarket- Volumen im Kfz-Bereich bei rund 124,6 Milliarden Euro pro Jahr liegt. Man rechnet damit, dass die Konzentration im Autoteilehandel in Europa weitergehen wird. Matthias Pilter
Honda fährt mit deutlichem Plus Roland Berger, Chef des österreichischen Honda-Importeurs, rechnet mit einem Plus von 30 Prozent an Neuzulassungen für seine Marke bis zum Jahresende. Die Höhe werde auch davon abhängen, wie gut man liefern könne, da es viele offene Bestellungen gebe, so der Branchen-Profi. Für 2017 erwartet er sich eine Fortsetzung des Aufwärtstrends, da der neue Civic ab März bei den Händlern stehen wird. Unklar sei jedoch, ob es vom neuen Modell auch eine Kombi-Version geben werde. Vorerst bleibt der Tourer noch im Programm.
Zu viel des „Wünsch dir was?“ Bereits im 8. Jahr in Folge zeigt das „European Car Distribution Handbook“ von ICDP schrumpfende Händlernetze quer durch Europa. Dadurch
Niederösterreich sucht weibliche Lackierer
steigt der Schnitt an
Bei Material- und Formgefühl sowie bei Präzision sind Mädchen den Burschen meistens überlegen. Dennoch erlernen vergleichsweise wenige junge Frauen den Beruf des Karosseriebautechnikers. In Niederösterreich sind es aktuell nur 22 Mädchen unter insgesamt 269 Lehrlingen. „Das ist eindeutig zu wenig“, ist Ferdinand Jandl, Berufsgruppenvorsitzender der Karosseriebautechniker überzeugt. „Wir wollen in Zukunft die Mädchen besonders motivieren, in unsere Branche hineinzuschnuppern und den Beruf zu erlernen.“
gen pro A-Händler
verkauften Neuwaund Jahr auf 300 Stück. Wenn man sich allerdings die geringen Gewinnmargen je Fahrzeug ansieht, fragt man sich nicht nur, wie neben dem biss-
Grünzweig mit Steigerung bei allen Marken
chen zum Leben die
Leichte Zuwächse im Absatz vermeldet das Autohaus Grünzweig in Mödling: Laut Geschäftsführer Andreas Grünzweig werde es heuer bei Volvo bis Jahresende eine Steigerung von 110 auf 120 Neuwagen geben, bei Kia sei ein Plus von 210 bis zu 250 Einheiten vorstellbar. Dazu kommen noch etwa 240 bis 250 Gebrauchtwagen. Gute Nachrichten kommen auch aus dem Bereich Kundendienst: Hier gelinge es, die kontinuierlichen Steigerungen der vergangenen Jahre auch heuer fortzusetzen, so Grünzweig.
haus finanziert werden
Standards im Auto sollen, sondern auch wie die im ICDP-Bericht abgedruckten Kundenwünsche (kurze Anfahrtswege sowie Innovationen wie mobile Techniker oder
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„Masters of Dirt“ fliegen wieder in Wien
Schnellservice-Kon-
Wir wissen, dass noch ein paar Wochen Zeit ist bis zum Heiligen Abend: Aber haben Sie schon alle Weihnachtsgeschenke? Eben. Für uns in der Motorbranche stets willkommen sind beispielsweise Tickets für „Masters of Dirt“, die vom 17. bis 19. März 2017 wieder in Wien gastieren. Der Veranstalter verspricht, dass ein völlig neues Programm zusammengestellt wurde. Und so darf man sich freuen auf fliegende Motorräder, Quads, Snowmobile und Fahrräder aller Größen.
werden sollen. Das
AUTO & Wirtschaft • NOVEMBER 2016
zepte) umgesetzt klingt etwas nach der Rückkehr zu den „fahrenden Kaufmannsläden“ als Autohaus-Alternative. Nur ist das realistisch umsetzbar?
WIRTSCHAFT
größten österreichischen Teilehändlers, erkannte dies früher als viele Branchenkollegen. Mit großem persönlichen Einsatz verhalf er dem Projekt „Caruso“ zum Durchbruch – und musste anschließend erkennen, dass seine Idee vom Datendienstleister TecAlliance ganz anders realisiert wird, als er es sich vorgestellt hätte.
Keine Gewinnabsichten
Telematik für alle Von der Umsetzung seiner Telematikinitiative „Caruso“ ist Mag. Walter Birner enttäuscht: Bei „Carmunication“ soll nunmehr alles besser laufen.
F
ahrzeuge, die laufend Informationen über ihren technischen Zustand an den Hersteller senden und mit maßgeschneiderten Angeboten an die Vertragsbetriebe gebunden werden: Was die Automobilkonzerne auf satte Gewinne hoffen lässt, ist für den freien Servicemarkt eine Schreckensvision. Mag. Walter Birner, geschäftsführender Gesellschafter des
Mag. Walter Birner setzt sich für die Zukunft der freien Servicebranche ein
Als Reaktion darauf rief Birner kurzerhand eine alternative Telematikplattform ins Leben: Sie heißt „Carmunication“ und wurde Mitte Oktober als Verein in Wien eingetragen. Die ersten Mitglieder sind Birner, der deutsche Teilehändler Hess sowie ein IT-Unternehmen. Ziel sei es, von Marktteilnehmern aller Art Fahrzeugdaten zu beziehen und diese wiederum anderen Markteilnehmern zur Verfügung zu stellen, erläutert Birner: „Die Entscheidung, wer welche Daten nutzen darf, trifft dabei ganz allein der Autobesitzer.“ Der jährliche Mitgliedsbeitrag bei Carmunication beträgt 10.000 Euro, ein Unternehmen kann bis zu 10 Mitgliedschaften erwerben. Darüber hinaus würden nur Gebühren für den Datentransfer anfallen, sagt Birner: Der gemeinnützige Verein sei somit ganz bewusst als Alternative zur gewinnorientierten Caruso-Umsetzung gedacht. • (HAY)
WIRTSCHAFT
Automobile Megatrends von A bis W
Die Welt ändert sich rasant und mit ihr die Autobranche. In einer dreiteiligen Serie stellen wir die wichtigsten Trends von A bis W vor, was dahinter steckt, wie sie uns betreffen. Oder auch nicht. Teil 1: Von Apps bis Drones.
Rufdienst Uber ist so erfolgreich, weil er exakt weiß, welche Mobilitätsbedürfnisse wir haben, nicht weil er die Fahrzeuge besitzt.
C
Von Mag. Leo Szemeliker
Coopetition
A
Coopetition ist eine Wortschöpfung aus Cooperation (Zusammenarbeit) und Competition (Konkurrenz). Aus der Autoindustrie kennen wir das: Mehrere Hersteller bauen auf einer Plattform in einer Fabrik gemeinsam Autos, gerade die Logos sind unterschiedlich. Bei der E-Mobilität erwarten Trendforscher, dass ohne Zusammenarbeit von Konkurrenten die Infrastruktur nicht rasch genug aufgebaut werden kann. Es gilt, stets die Balance zwischen Konkurrenz und Zusammenarbeit zu halten. Bestes Beispiel: Dort, wo viele Autohändler einen Standort haben, fahren mehr Kunden hin, weil sie wissen, dass sie eine große Auswahl haben.
APPS App steht für „Application Software“, also Anwendungssoftware. Die Palette reicht von kleinen Dienstprogrammen bis hin zu Apps für Musik im Auto, Navigation, Tankstellensuche, Gebrauchtwagenkauf. Der Autohandel ist mittlerweile ohne Apps nicht mehr denkbar. Aber man beachte die Konkurrenz: Zwischen 2008 und 2016 wurden bei Apple 140 Milliarden Apps runtergeladen. Pro Monat kommen 50.000 neue dazu. Die meistgenutzten Apps weltweit sind Whatsapp und Facebook Messenger, gefolgt von Skype, Viber, Kik, Telegram. Kennen Sie nicht? Wird schleunigst Zeit, sich damit auseinanderzusetzen. Haben Sie schon eine WhatsappGruppe mit ihren Kunden eingerichtet?
C
Connectivity
A
Wer ein Auto fünf Jahre lang behält, für den macht der Kaufpreis des Neuwagens im Schnitt gut die Hälfte der Gesamtausgaben aus. Der Rest: Rund ein Viertel für Betriebskosten, knapp ein Sechstel für Versicherung, sechs Prozent für Wartung und Reparaturen und schließlich vier Prozent für Car Connectivity, also die Verbindung des Autos und seiner Komponenten mit womit auch immer, mit dem Internet, mit einem Callcenter oder mit anderen Autos. Eine Steigerung auf sechs Prozent bis 2020 verfünffacht den Weltmarkt für Connectivity. Jeder fünfte Kunde würde laut McKinsey die Automarke wechseln, wenn er passendere Connectivity-Angebote bekommen würde.
Automatisiertes Fahren Bis 2030 werden Umsätze in Höhe von 90 Milliarden Dollar erwartet. Die ersten Systeme sind schon länger in Serie: Bremswarner, automatisiertes Einparken, Stauassistenten. Damit sind wir derzeit auf Stufe drei einer sechsteiligen Skala, der Teilautomatisierung. Es werden folgen: Hochautomatisierung, Vollautomatisierung und völlige Autonomie des Fahrzeuges. Die Verunsicherung wird auch steigen. Wie gehen etwa Autos mit hohem Autonomiegrad mit günstigeren oder älteren Fahrzeugen um, die null automatisiert fahren? Der Autohandel wird mehr denn je zum Mobilitätsberater.
B
Big Data Wer mit großen digitalen Datenmengen umgehen kann, beherrscht das Geschäft der Zukunft. Schon ein teilautomatisiertes Auto produziert täglich Terabytes über Terabytes an Daten. In modernen Geschäftsmodellen bestimmt der das Geschehen, der die Daten über die Bedürfnisse der Kunden hat. Und nicht der, der die Maschine besitzt. Der Taxi-
50
Den 2. Teil dieser Serie lesen Sie in der DezemberAusgabe von „AUTO & Wirtschaft!“
D
Drones Die britische Luftverkehrsaufsicht hat dem OnlineHandelsriesen Amazon im Sommer 2016 eine Genehmigung erteilt, Paketauslieferungen mit Fluggeräten – sogenannten Paketdrohnen – zu testen. So gut wie alle Logistikkonzerne arbeiten daran. Jede Drohne bedeutet mindestens einen Kleintransporter weniger, den der Fahrzeughandel verkauft und repariert. Und einen Fahrer weniger, der einen Job haben wird. So wie Roboter die Industrie verändern, so werden fahrerlose Geräte die Lieferketten neu definieren. •
AUTO & Wirtschaft • NOVEMBER 2016
automotive
GUIDE Alle Lieferanten und Dienstleister für die Automobilwirtschaft
Die Branche auf einen Blick! Der automotive GUIDE ist das Nachschlagewerk für die österreichische Automobilwirtschaft und bietet in kompakter Form alle relevanten Informationen für Geschäftsführer, Entscheidungsträger und Einkäufer. News, Infos, Zahlen, Daten, Namen, Adressen und Kontakte zu den wichtigsten Anbietern der Branche machen den automotive GUIDE zu einem verlässlichen Ratgeber. Was auch immer Sie suchen, im automotive GUIDE finden Sie es – bei ausgewählten Firmen sogar mit individuellen Ansprechpersonen samt Handynummern und E-Mail-Adressen!
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AUTOSALON PARIS 2016
Ein Bild, das täuscht: So leer war es vor den Kassen nur an den Pressetagen ganz in der Früh
War Paris der Wendepunkt?
B
lättern wir ein paar Jahre zurück, genauer gesagt auf die IAA im September 2009: Da war der gesamte Stand von Renault geprägt von den 4 Elektroauto-Studien Twizy, Zoe, Fluence und Kangoo. Mutig, mutig, sagten die Mitbewerber – und sollten vorerst recht behalten. Bis heuer: Da rollte Renault in Paris bereits die neueste Generation des Zoe heran – mit einer Lithium-Ionen-Batterie, deren Reichweite auf nahezu 400 Kilometer verdoppelt wurde. Los geht‘s damit schon im Dezember.
Reichweite: Darf‘s ein bisserl mehr sein? Und die Konkurrenz? Die hat längst nachgezogen oder ist eilig dabei, dies zu tun – allen voran die deutschen Hersteller. Am weitesten ist derzeit Opel: Mit Unterstützung der Konzernmutter General Motors wird der Ampera-e ab Frühjahr bei den Händlern stehen; dessen Reichweite wird mit rund 500 Kilometern angegeben. Aber auch Volkswagen ließ in Paris aufhorchen: Denn mit der Studie I.D. zeigten die Wolfsburger, wie ab dem Jahr 2020 eine ganze Generation von E-Fahrzeugen aussehen könnte. Die Reichweite
Veloce mit Alfa Romeo Giulia Q4-Allrad Vorbote einer neuen Generation d un an E-Autos: der Volks tik sportlicher Op wagen I.D.
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Natürlich werden wir es erst in einigen Jahren wissen, ob der Pariser Autosalon tatsächlich der Durchbruch für die Elektroautos war: Doch so viele erfolgversprechende E-Fahrzeuge wie diesmal gab es noch auf keiner Schau zu bestaunen – aber natürlich auch „ganz normale“ Autos. Von Dr. Klaus Engel und Mag. Heinz Müller könnte bis zu 600 Kilometer betragen. VW will mit diesen Autos später „die internationale Marktführerschaft in der Elektromobilität übernehmen“, wie es Markenvorstand Dr. Herbert Diess ausdrückte. Bei den elektrisch angetriebenen Premium-Fahrzeugen will Mercedes auf die oberste Stufe des Treppchens: Was BMW mit i3 und i8 bisher nicht gelang, soll bei Mercedes die „Generation EQ“ schaffen. Bis 2025 sollen mindestens 10 rein elektrisch betriebene Fahrzeuge mit dem Stern angeboten werden. Wie gesagt: Wir können uns auch täuschen. Aber neben der Vielzahl an anderen Neuheiten (siehe Bilderleiste) wird Paris 2016 später vielleicht wirklich als der „Salon der Wende“ bezeichnet werden. •
Studie: Der X2 Vorerst nur eine t aber sicher m von BMW kom AUTO & Wirtschaft • NOVEMBER 2016
l mit Der neue Citroën C3 sol ten nk pu n Personalisierunge
Die 4. Rio-Gen erat Auftritt von Ki ion ist der neue a im B-Segmen t
AUTOSALON PARIS 2016
Die Österreicher in Paris Toyota-Importeurschef Dr. Friedrich Frey (r.) mit Karl-Günther Frittum (Lexus, l.)
Richard Mieling, Chef der Presseabteilung von Porsche Austria
Mercedes-Österreich-Chef Marc Boderke, Miriam Fuchs und Bernhard Bauer (beide Pressestelle, v. l.)
Mit der Marke Lexus ist Anja Frey-Winkel bauer seit Jahren eng verbunden
Marie Galmiche-Meyer, Verkaufs- u. Produktleiterin bei Dangel
Die neue E-Auto-Studie von VW war einer der Stars in Paris, hier mit Sprecherin Mag. Karin Angerer
Mag. Bernhard Denk (l.) und Mag. Gilbert Haake mit dem Nachfolger des Kia-Quotenbringers Rio Pressesprecher Dieter Platzer präsentierte in Paris stolz den neuen Land Rover Discovery
Die Hyundai-Österreich-Chefs Hansjörg Mayr (l.) und Mag. Roland Punzengruber mit Sprecherin Valeska Haaf vor dem neuen i30
Deputy Manager Helmut Pletzer: Der neue Ignis unterstreicht die markenprägende Allradkompetenz von Suzuki
Seat-Sprecher Rudi Glass (o.) mit dem neuen Ateca Honda-Euro pa-Boss Katsushi Inoue, Ing. Roland Berger
m C-HR ab Toyota erwartet vo lse pu 2017 viele neue Im
Im Frühjahr 2017 kommt der neue Land Rover Discovery
Audi Q5 mit Sprecherin Mag. Gudrun Glück
Mitsubishi-Chef Andreas Kostelecky mit dem neuen ASX
r in Paris Größer geworden: De Civic a nd enthüllte neue Ho
Opel-Austria-Sprecher Josef Ulrich zeigte stolz den neuen Ampera-e
Allradantrieb in drei Varianten bietet der Suzuki Ign is
AUTO & Wirtschaft • NOVEMBER 2016
eot 5008 setzt Der neue Peug ne Akzente hö bei den SUVs sc
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AUTOSALON PARIS 2016
„Unser Kind ist reif geworden“
Für die Allianz von Daimler mit Renault-Nissan zogen die Vorstandschef Dieter Zetsche und Carlos Ghosn eine positive Bilanz.
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n der Branche ist die Rede von der „Carlos-DieterShow“: Wenn die Chefs von Renault-Nissan und Daimler vor Journalisten sprechen, kann es durchaus lustig zugehen. So auch diesmal, als Ghosn über die sieben Jahre währende Allianz meinte: „Unser Kind ist groß geworden. Dieter und ich sind stolze Väter oder Mütter, ganz wie sie wollen.“ Der smart bzw. Twingo wurden bereits verwirklicht, auch bei den Motoren gibt es Kooperationen. Aktuelle Projekte sind ein gemeinsam entwickelter Pick-up und ein Autowerk in Mexiko. Wie die Entscheidungen in der Allianz fallen? Zetsche: „Jede Marke hat ihre Strategie, wo sie hin will. Dann schauen wir, ob wir Gemeinsamkeiten finden. Wenn 2 oder 3 ja sagen, dann arbeiten wir zusammen. Wenn nicht, dann nicht.“
Der Komfort bleibt ein Charakteristikum Carlos Ghosn (l.) und Dieter Zetsche verstehen sich gut
Linda Jackson, im PSA-Vorstand für die traditionsreiche Marke Citroën verantwortlich, belebt zum Teil traditionelle Werte wieder.
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itroën ist eine Marke inmitten des Geschmacks der Masse“, sagt Jackson: Diese große Zielgruppe spreche die Marke einerseits mit einem markanten Design an, das ein wenig anders ist als bei anderen Marken. Dieses Design lasse sich – zum Beispiel beim neuen C3 – mit Kombinationen von Lackfarben sowie mit den vom C4 Cactus bekannten Airbumps weiter personalisieren – auch mit Komfortdetails, zumal die Marke Citroën dafür berühmt sei. Jackson kündigte in diesem Zusammenhang auch eine neue Federung an: Die werde moderner, leichter und günstiger als die frühere Citroën-typische hydraulische sein. Die neue Konstruktion werde ab Ende 2017 für das gesamte Citroën- Programm verfügbar sein.
Linda Jackson, Citroën-Markenverantwortliche
Luxusklasse: Wer ist der beste Generalist?
„Der neue Star in unserem Portfolio“
Jean-Philippe Imparato, Peugeot-Markenchef im PSA-Vorstand, hat klare Vorstellungen von Positionierung und Vertrieb der Löwenmarke.
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eht es nach Imparatos Willen, so soll Peugeot als der „beste Generalist der Luxus-, nicht jedoch der Premiumklasse“ mit einem kompletten Programm alle Kunden ansprechen – und jeweils zusätzliche Modelle im Programm haben, die mehr bieten. Imparato „spricht nicht über Stückzahlen“, sondern davon, dass es wichtig sei, „Kunden, Vertreternetz und Fahrzeugrestwerte zu respektieren“. Seine Kurzformel, wie der im Retailgeschäft des Herstellers – unter anderem in Österreich – Erfahrene mit dem Händlernetz zusammenarbeiten möchte, lautet: „Eine Marke – eine Stadt – ein Investor!“ In dieses Konzept passe übrigens, sagt er, auch der nun von den Wiener PSA-Retailbetrieben erfolgreich aufgenommene Vertrieb von Suzuki.
erste SUV von Der Ateca ist das letzte s da t Seat, aber nich
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Wieder ein Preis brec Kombi der Fiat-T her: der ipo-Familie
Tina Müller, Marketingchefin von Opel
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Jean-Philippe Imparato, Peugeot-Markenchef
Opel-Marketingchefin Tina Müller fährt voll auf den Ampera-e ab: „Keine Vision, sondern ein reales Auto.“
it einer Reichweite von 500 Kilometern war der Ampera-e von Opel einer der Stars des Pariser Salons: „Es ist keine Vision, sondern ein reales Auto. Jeder kann den neuen Star in unserem Portfolio ab Frühling 2017 kaufen“, freut sich Marketingchefin Tina Müller. Ob der Zafira, dessen Facelift in Paris gezeigt wurde, eine komplette Neuauflage erhält, wollte Müller nicht sagen. Fix ist jedoch, dass Opel das SUV-Programm ausbauen wird. Ein größeres SUV kommt 2017 auf den Markt, weitere sollen folgen. Froh ist Müller über das neue Image, das Opel hat: „Ich merke das jeden Tag, wenn ich zum Beispiel in eine Bäckerei gehe. Das hat gar nichts mehr zu tun mit dem, wie es vor 4 oder 5 Jahren ausgeschaut hat.“
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Mercedes setzt auf E-Autos, sie sind aber nicht serienreif
Der neue Hyundai i30 kommt Anfang 2017 auch zu uns
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„20 neue Modelle in den kommenden Jahren“ Hyundai-Europachef Thomas Schmid, zuvor auch in Österreich aktiv, hat mit den neuen Modellen Ioniq und i30 ehrgeizige Ziele.
Thomas Schmid, COO von Hyundai Motor Europe
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it einem europaweiten Plus von 10 Prozent bei den Neuzulassungen ist Hyundai auch heuer wieder gut unterwegs. Mit dem Ioniq, der seit Kurzem als Hybrid- und demnächst auch als Elektroauto auf den Markt kommen wird, steigt Hyundai in ein neues Segment ein. Viel wichtiger ist aber, dass der in Paris gezeigte i30 die hoch gesteckten Erwartungen erfüllen wird. „Unser Ziel ist es, mit allen Derivaten vom i30 in drei Jahren signifikant mehr zu verkaufen als derzeit, insgesamt sollen es sicher mehr als 100.000 Stück pro Jahr sein“, sagt Schmid. Mit insgesamt 20 neuen Modellen in den kommenden fünf Jahren sollte sich auch die Zahl der verkauften Autos pro Händler erhöhen, was sich positiv auf deren Profitabilität auswirkt.
„Österreich ist ein Vorbild für andere“
Seat-Chef Luca de Meo zieht vor der Leistung der Porsche Holding den Hut und kündigt eine Modelloffensive an.
Seat-Vorstandsvorsitzender Luca de Meo
s Ghosn zeigte Nissan-Chef Carlo icra nM in Paris den neue
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it einem konstanten Marktanteil von knapp unter 5 Prozent ist Seat in Österreich eine relevante Marke und liegt klar über dem Europa-Schnitt von 3 Prozent: „Damit ist Österreich ein Vorbild für die anderen Länder. Die Porsche Holding ist eine solide Organisation, hat gute Händler und immer an das Potenzial der Marke Seat geglaubt“, sagt Vorstandsvorsitzender Luca de Meo. Für ihn ist sicher, dass der Ateca „auch in Österreich funktionieren wird. Wir haben schon jetzt mehr Bestellungen als erwartet. Viele haben das Auto gekauft, ohne es vorher zu sehen.“ Nächster Streich der Spanier ist ein kleineres SUV namens Arona, das in der 2. Jahreshälfte 2017 kommt. Dann rollt auch der neue Ibiza heran.
Ferrari GTC4 Lusso: 4 Sitze, Allrad und 6,3-Liter-V1 2
Generation des Auch die neueste d in Paris an Renault Scénic st AUTO & Wirtschaft • NOVEMBER 2016
Alles neu oder Marathonläufer
Der Pariser Automobilsalon bot Reifenherstellern die Bühne für imagepolierende neue Produkte, Strategien – und Überraschungen.
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ridgestone wartete mit einer kompletten Neupositionierung der Marke Firestone auf: Die war zuletzt bei Reifentests ins Hintertreffen geraten. Bei Pannen mit DriveGuardSommer- wie Winterreifen kann der Kunde noch 80 Michelin-Vorstandschef Jean-Dominique Senard (r.) Kilometer weit mit 80 km/h mit Bernard Delmas (3. v. r.) fahren. Der Vanhawk bietet laut Colin Hensley, Bridge stone Europe PR-Chef, klassenbesten B-Nassgrip, der Roadhawk sogar A-Nassgrip-Einstufung und der 4x4-Reifen Dueler A/T 001 verbesserte Straßen eigenschaften. Colin Hensley, Bridgestone Die Firestone-Neuheiten Europe PR-Chef, mit dem Aston-Martin-Auftritt kommen 2017 auf den Markt und bei Michelin der neue UHP-Reifen Pilot Sport4S, der den Pilot Super Sport in 34 Dimensionen ablöst. Michelin überraschte abermals mit Aussagen, die den Reifenhandel – wie auch Reifenfachleute – die Stirn runzeln lassen: Im Mittelpunkt stand der Ganzjahresreifen, nun bereits in der Version CrossClimate+ (kommt ab 1. Quartal 2017 nach Österreich), der „bis zum letzten Kilometer beste Wintereigenschaften aufweist“. Damit nicht genug: Michelin plädiert auch für die Beibehaltung der 1,6-Millimeter-Profilgrenze und gegen mehr Mindestprofiltiefe: Dafür sprächen Sicherheit, Kosten und Ökologie. Michelin-Reifenentwicklungschef Bernard Delmas sagt auf die Frage nach einer Reifen-Altersgrenze, die sei unter optimalen Bedingungen erst nach 10 Jahren erreicht.
Bis zu 500 Kilometer Reichweite hat der Opel Amperae
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WIRTSCHAFT
Elektrischer Wandel im Handel Für Autohäuser ist die Elektromobilität nicht nur mit Herausforderungen, sondern auch mit Chancen verbunden. Der E-Mobility-Provider Smatrics bietet sich dabei als Partner an. Von Philipp Hayder
Der erfahrene Automobilmanager Dr. Michael-Viktor Fischer steht an der Spitze von Smatrics, dem E-Mobility-JointVenture von Siemens Österreich und Verbund
Smatrics vertreibt über den Autohandel unter anderem Verträge für das öffentliche Ladenetz – ein Produkt mit attraktiven Provisionen
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&W: Seit Jahren ist vom unmittelbar bevorstehenden Siegeszug der Elektromobilität die Rede. Der Anteil der Elektrofahrzeuge an den Neuzulassungen ist jedoch nach wie vor gering. Dr. Michael-Viktor Fischer: Der technologische Wandel ist voll im Gang, was auch ein Blick auf den prozentuellen Anstieg der Neuzulassungen beweist: Bei den rein elektrisch angetriebenen Pkws gab es in den ersten 3 Quartalen des heurigen Jahres ein Plus um 139 Prozent von 1.222 auf 2.919 Stück, bei den Plug-in-Hybriden sind die Anmeldungen um mehr als ein Drittel auf knapp 900 Fahrzeuge gestiegen. Dieser Trend wird sich weiter beschleunigen. Smatrics leistet einen wichtigen Beitrag zum Durchbruch der Elektromobilität. Fischer: Als führender E-Mobility-Provider haben wir es uns zum Ziel gesetzt, in ganz Österreich ein flächendeckendes Ladenetz aufzubauen. Unser öffentliches Netz umfasst bereits über 200 22-Kilowatt-Ladepunkte sowie ähnlich viele Schnellladestationen mit 43 beziehungsweise 50 Kilowatt. Die Autofahrer finden also im Umkreis von maximal 60 Kilometern eine öffentlich zugängliche Ladestation, deren Strom zu 100 Prozent aus erneuerbarer Energie gewonnen wurde. Außerdem liefern wir sogenannte „Wallboxes“ zur Montage in der eigenen Garage sowie immer mehr „Managed Infrastructure“ – also Ladestationen samt individuellen Zugangs- und Abrechnungsformen, die für eine breite Zielgruppe vom Hotelier über den Fuhrparkbetreiber bis hin zum Autohändler relevant sind. Verstehen Sie, dass viele Autohausinhaber in der Elektromobilität eher eine Bedrohung sehen?
Fischer: Zweifellos werden elektrisch angetriebene Fahrzeuge die gewohnten Abläufe in den Betrieben nachhaltig verändern. Doch auch Elektrofahrzeuge müssen verkauft, gewartet und repariert werden. Dazu ist eine funktionierende Betriebsstruktur unverzichtbar. Wenn sich ein Automobilbetrieb schon jetzt professionell mit der Elektromobilität beschäftigt, sichert er sich bei diesem unausweichlichen technologischen Wandel einen entscheidenden Vorsprung und kann folglich gutes Geld verdienen. Welche Leistungen bieten Sie dem Autohandel? Fischer: Einerseits installieren wir Ladesäulen, wobei es sich üblicherweise um 22-Kilowatt-Wechselstromstationen handelt. Da viele Fahrzeuge im Schnellladebereich nur Gleichstrom verarbeiten können, bieten wir auf Wunsch erstmals in Österreich auch eine 25-Kilowatt-DC-Wallbox an. Die Betriebe können somit sowohl eigene Fahrzeuge als auch Kundenautos laden, was einen wesentlichen Beitrag zur Kundenbindung bedeutet. Andererseits vertreiben wir über unsere Partnerhändler Zubehör vom Adapterkabel bis zur Wallbox – aktuell ist beispielsweise ein Zwischenstecker zur Ladung an herkömmlichen Starkstromsteckdosen besonders gefragt – sowie Ladeverträge für unser öffentliches Stationsnetz. Mit all diesen Produkten sind attraktive Provisionen verbunden. Wie viele Autohäuser kooperieren mit Smatrics? Fischer: Wir verfügen über Rahmenvereinbarungen mit beinahe allen Automarken, die in Österreich Elektroautos oder Plug-in-Hybridfahrzeuge anbieten. Unser auf die Bedürfnisse des Autohandels spezialisiertes Team rund um Sales Manager Thomas Dittrich ist somit die erste Anlaufstelle für alle Anliegen rund um die Elektromobilität. Insgesamt sind wir bereits bei über 600 Autohäusern im Schauraum präsent, Ladestationen haben wir bei mehr als 100 Händlern eingerichtet – Tendenz stark steigend. •
AUTO & Wirtschaft • NOVEMBER 2016
WIRTSCHAFT
Ferienträume werden wahr
Die AutoBank zählt nicht nur zu den ersten Adressen bei der Lager- und Absatzfinanzierung von Pkws: Mit einem Auftritt beim „Caravan Salon Austria“ unterstrich das Unternehmen auch seine Kompetenz bei Wohnmobilen.
Caravans im Fokus: Vorstand Gerhard Dangel mit Vertriebsleiter Matthias Wagner (l.) und Gebietsleiter Kurt Pristouschek (r.)
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ber 31.500 campingbegeisterte Besucher strömten am vorletzten Oktoberwochenende zum „Caravan Salon Austria“ im Welser Messezentrum: Zu entdecken gab es nicht nur rund 550 Wohnmobile und Wohnanhänger von insgesamt 50 Herstellern, sondern auch maßgeschneiderte Finanzierungsangebote der AutoBank: Diese legt seit rund einem Jahr einen besonderen Fokus auf die Caravan-Branche und arbeitet im Zuge dessen auch mit dem 24 spezialisierte Betriebe umfassenden „Österreichischen Caravan-Handelsverband“ (ÖCHV) zusammen. „Wir finanzieren sowohl neue als auch gebrauchte Fahrzeuge“, unterstreicht Vorstand Gerhard Dangel die umfangreichen Leistungen der AutoBank, die auch Zinsaktionen und Paketangebote einschließ-
Vertriebsleiter Matthias Wagner und Manuela Huber präsentierten maßgeschneiderte Angebote lich Versicherungen beinhalten: „Gleichzeitig verschaffen wir den Händlern mit unserer Lagerfinanzierung die nötige Liquidität.“ Der Liquiditätsmaximierung komme zudem das immer beliebtere Factoring zugute. Schlussendlich, so Dangel, sei in der Caravan- wie auch in der Pkw-Branche der unmittelbare Kontakt zu den Händlern der wichtigste Erfolgsfaktor: „Wir wissen, worauf es im fordernden Tagesgeschäft ankommt.“ • (HAY)
Business-Dress und Bio-Liquid
Weit über eine Million Arbeitnehmer tragen Berufskleidung der expandierenden, in 13 Ländern Europas tätigen Mewa-Gruppe. Die wäscht unter anderem eine Milliarde Putztücher aus eigener Fertigung in Deutschland.
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ie Putztücher, die vor ihrem Einsatz Härtetests und 30 Garnund Tuchprüfungen im Labor bestehen müssen, werden 30 bis 50 Mal gebraucht“, sagt Dipl.-Ing. Stefan Janzen, Geschäftsführer Technik von Mewa Österreich.
Outfits: korrekt, leger oder vorrangig strapazfähig? Auch in Österreich, wo Mewa außer der Zentrale in Rannersdorf Standorte in Graz und Salzburg sowie den Umschlagplatz in Linz hat, bringen Mehrwegtücher, die international 2,6 Millionen Mitarbeiter nutzen, 30 Prozent des Umsatzes mit dem Kfz-Gewerbe und 50 Prozent die Arbeitskleidung, die Mewa im Full Service anbietet: von der neuen, körperbetonten
Bernd Feketeföldi (l.) und Dipl.-Ing. Stefan Janzen, die Geschäftsführer von Mewa in Österreich, sprachen über den neuen Bio-Teilereiniger
Casual- über Businessund marken-CI-gerechte bis zur „Dynamic“-Bekleidung. Putztücher, aber auch Mikrofasertücher (für Oberflächen, auf denen Faserrückstände unerwünscht sind) werden wie die Arbeitskleidung nach Gebrauch umweltgerecht gewaschen und sauber angeliefert. Sanft und effizient ist der Bio-Circle-Teilereiniger mit Apfelduft. • (ENG)
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WIRTSCHAFT
Das „vergessene“ Auto Kürzlich ist „AUTO & Wirtschaft“ mit einem Problem konfrontiert worden, das in vielen Werkstätten immer wieder vorkommt: Ein alter Fiat wurde zur Reparatur gebracht – und dort einfach „vergessen“.
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etzt verstellt er schon 2 Jahre den Platz – und der Kunde bleibt unauffindbar. Die Werkstätte möchte das Auto endlich loswerden – und dabei keine Fehler machen. Univ.-Ass. Georg Durstberger und Univ.-Ass. Thomas Rauch, Juristen am Institut für Zivilrecht an der Wirtschaftsuniversität Wien, haben untersucht, ob es dafür praktikable Lösungen gibt. In der Judikatur ist dazu wenig zu finden. Zuletzt hat der Oberste Gerichtshof 1999 die Zulässigkeit des freihändigen Verkaufs eines Pkw, dessen Eigentümer unauffindbar blieb, festgestellt. Es handelte sich dabei allerdings um einen Sonderfall: Das Auto war zuvor gestohlen und anschließend beim Hehler beschlagnahmt worden. Nachdem der sündteure Dodge Stealth RT als „bedenkliches Gut“ zwei Jahre strafgerichtlich in einer Abstellhalle dahindämmerte, wurde er samt Fahrzeugpapieren der Obhut des Bezirksgerichts Eisenstadt übergeben. Dieses bestellte aufgrund der unklaren Eigentumsverhältnisse einen gerichtlichen „Verwahrer“, dem es die Verantwortung für dieses Auto übertrug. Die Untersuchungsrichterin regte den freihändigen Verkauf an, „weil der Pkw durch die lange Verwahrung erheblich an Wert verliere“. Es sei einfacher, den Verkaufserlös als das Auto selbst verwahrt zu halten. Worauf das Bezirksgericht die sachverständige Schätzung und die anschließende Verwertung des Dodge anordnete. Der OGH hatte letztlich zu prüfen, ob diese Vorgangsweise legal ist.
Univ.-Ass. Georg Durstberger und …
… Univ.-Ass. Thomas Rauch suchten nach Lösungen
vor“. Aus der Sicht des OGH wäre aber gerade das im Interesse der Gläubiger, „erhalten sie doch statt einer verdorbenen, sonst wertlosen oder immerhin krass wertgeminderten Sache den Erlös der Sache, die zu einer Zeit veräußert wurde, in der sie ihren Wert noch einigermaßen gewahrt hat“. Das BG Eisenstadt war daher verpflichtet, im Interesse der Eigentümer „der drohenden Wertlosigkeit entgegenzuwirken“. Im Strafrecht ist für derartige Fälle von Haus aus eine öffentliche Versteigerung oder ein Freihandverkauf vorgesehen. Bei der vom Gericht veranlassten zivilrechtlichen Hinterlegung (§ 1425 ABGB) ist der OGH mittels Analogie zu einem ähnlichen Ergebnis gekommen. Beim Auto in der Werkstätte handelt es sich allerdings um kein „beschlagnahmtes Gut“ – daher gelten dafür auch andere Spielregeln. Solange die Reparatur nicht bezahlt wird, hat die Werkstätte am Fiat des Kunden ein Rückbehaltungsrecht. Gleichzeitig trifft sie eine Verwahrungspflicht, sie hat das Auto zu garagieren. Je wertvoller das Auto, desto sorgsamer ist mit ihm umzugehen. Im Fall des beschlagnahmten Dodge haben die Parteien den ursprünglichen Wert mit 600.000 Schilling beziffert – bei der späteren Schätzung war er nur noch 250.000 Schilling wert. Dafür sind bei
Wann darf man das Auto verkaufen? Der kam zum Ergebnis, dass es sich beim Auto „um ein nicht geringwertiges, verderbliches oder von erheblichem Wertverfall bedrohtes Gut handelt“. Obwohl sich solche Sachen „sinnvollerweise nicht längere Zeit hindurch verwahren lassen, sieht das ABGB das Institut des Selbsthilfeverkaufs nicht
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WIRTSCHAFT
einer monatlichen Garagierung um 1.500 Schilling über die Jahre bereits 63.000 Schilling aufgelaufen. Fazit: Bleibt die Werkstätte untätig, werden die Verwahrungskosten immer höher – und wird das Auto immer weniger wert. Sie muss daher trachten, ihr „Pfand“ so schnell wie möglich loszuwerden. Aber wie?
Ist eine Versteigerung möglich? Generell hat die Werkstätte für die unbezahlte Reparatur nur ein Rückbehaltungsrecht, aber kein Pfandrecht. Ein mit der Rückbehaltung verbundenes Verwertungsrecht gibt es nur zwischen Kaufleuten. Es erhebt sich die Frage, ob dennoch ein Freihandverkauf oder eine Versteigerung des reparierten Autos zulässig wäre. „Im Gesetz werden die Möglichkeiten des § 373 UGB nur für Verkaufsgeschäfte angeführt“, sagt Rauch. Er geht jedoch davon aus, dass diese Regeln des Selbsthilfeverkaufs analog auch auf Werkverträge mit Konsumenten anwendbar sind. Allerdings fehlen der Werkstätte meist die Fahrzeugpapiere und die Versicherungsunterlagen – was den Verkaufserlös zulasten des Kunden schmälern würde. Wie lange muss die Werkstätte daher warten, bis sie zu diesen drastischen Maßnahmen greifen kann? Da verweist Durstberger auf § 6 Konsumentenschutzgesetz: Der verbietet Klauseln, mit denen „die Rechte des Verbrauchers auf eine Sache, die der Unternehmer zur Bearbeitung übernommen hat, in unangemessen kurzer Frist verfallen“. In den Gesetzeserläuterungen wurden je nach Fall sechs bis zwölf Monate als angemessen erachtet. Bei einer Schuhreparatur werden sechs Monate ausreichend sein, beim alten Auto sollte man länger zuwarten. Eine weitere Voraussetzung ist jedenfalls, dass dem Kunden die Verwertung seines Autos anzudrohen ist. Mittels eingeschriebenen Briefes an die im Zulassungsschein aufscheinende Adresse, eventuell auch nach Einholung einer Meldeauskunft. Das sollte reichen. Dann muss eine „angemessene Frist“
abgewartet werden, ob der Kunde dagegen Einspruch erhebt. „Sechs Wochen sollten da reichen.“
Das Dorotheum als beste Empfehlung Wer ist nun zur Versteigerung befugt? „Bei eBay ist das sicherlich keine öffentliche Versteigerung im Sinne des Gesetzes“, also würde ein derartiger Verkauf nach Rauch nur als „Freihandverkauf“ zu werten sein. Der ist jedoch nur zulässig, wenn „die Ware einen Börsen- oder Marktpreis hat“. Das dürfte bei einem Auto nicht der Fall sein, „schließlich ist jeder Gebrauchtwagen irgendwie ein Einzelstück“. Rauch empfiehlt den Kfz-Unternehmern daher, das „vergessene“ Auto im Dorotheum versteigern zu lassen. Wobei auch andere Firmen infrage kommen, „wenn diese eine entsprechende Befugnis haben“. Vom Verkaufserlös kann sich die Werkstätte die Reparatur- und Einstellkosten und die sonstigen mit der Versteigerung verbundenen Kosten abziehen. Den Rest hat sie dem Kunden auszufolgen – so ein derartiger Rest überhaupt noch übrig geblieben ist und der Kunde tatsächlich irgendwann auftaucht. In jedem Fall verursacht so ein Auto viele Scherereien. Um diese in Grenzen zu halten, empfehlen die Experten unisono, bereits in den Reparaturauftrag eine entsprechende Klausel zur Verwertung eines „vergessenen“ Autos einzubauen. • (KNÖ)
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GEWERBE
„Die Anlage von Christ ist schnell, sie liefert Qualität und läuft stabil“,
meint Kurt Krucher (Verkehrsbetriebe Innsbruck) auf Seite 70
„Bevor die Besitzer älterer Fahrzeuge zum Pfuscher gehen, kommen sie lieber zu mir“, berichtet AVL-Ditest-Kunde Johann Oizinger auf Seite 74
Abschlepp-Regelung vor Änderung Noch vor Jahresende möchte Verkehrsminister Mag. Jörg Leichtfried die C95-Regelung bei Abschleppfahrten in Österreich korrigieren, da diese derzeit nicht dem Sinn der europäischen Rechtsetzung entspreche. Aktuell dürfen Abschleppfahrten nur von Berufskraftfahrern durchgeführt werden. Zukünftig sollen auch wieder „Handwerker“, die nicht den Bestimmungen der Berufskraftfahrer unterliegen, hängen gebliebene Fahrzeuge im Umkreis von 100 Kilometern zur Reparatur in ihre Werkstatt transportieren dürfen.
Kastner vergrößert Innsbrucker Verkaufsraum Den Verkaufsraum der Innsbrucker Zentrale hat Autobedarf Karl Kastner auf eine Gesamtfläche von 600 m2 erweitert. Dadurch kann zukünftig die gesamte Produktpalette (inkl. Werkstattausrüstung) auf einer Ebene präsentiert werden. Im Bereich Handwerkzeuge wurde mit KS Tools exklusiv eine 7 Meter lange Verkaufswand aufgebaut. Bei der Eröffnung trafen sich u.a.: Martin Kögl und Mag. Barbara Kieslinger (Kastner), Martin Gänger, (Adamol) Michael Trautenberger (KS Tools)
Matthias Kreutzer
Technikevolution: Fluch und Segen Noch nie war in Fahrzeugen so viel Technik und Technologie verbaut wie heute – alles für unsere Sicherheit. Nicht alle sind darüber glücklich, denn Klein-
Webasto geht mit neuer Garantie in die Saison
schäden von Auffah-
Gute zusätzliche Verkaufsargumente für die Partner im Handel hat Webasto parat: Ab sofort gibt es eine verlängerte Anschlussgarantie für alle Kunden, die sich eine Standheizung einbauen lassen. Diese liegt je nach Wunsch zwischen 12 und 36 Monaten; für Neukunden einer Webasto Thermo Top Evo inklusive Bedienelement ist die Anschlussgarantie im ersten Jahr sogar gratis. Geschäftsführer Komm.-Rat Dieter Hahn sieht die neue Garantie als große Chance und will das Angebot auch in wichtigen Medien breit bewerben.
bei neuen Autos zur
runfällen z. B. sind Seltenheit geworden. Wie bei allen Dingen gibt es auch eine Kehrseite. Denn wo viel Technik drin steckt, kann auch viel kaputt werden. Ein Marder-
Neuer Katalog in 13 Sprachen erhältlich
biss beim Frontradar
Einen neuen Zündkerzen- und Glühkerzen-Katalog hat NGK Spark Plug Europe für seine Marke NGK Ignition Parts aufgelegt. Dieser beinhaltet zusätzliche 1.500 neue Anwendungen für Benzin- und Dieselfahrzeuge, insgesamt sind 20.000 Fahrzeuganwendungen gelistet. Um die Identifikation der passenden Zünd- oder Glühkerzen zu erleichtern, wurden die einzelnen Katalogabschnitte neu gestaltet. Zusätzlich wurden nützliche technische Informationen wie Anzugsdrehmomente und Cross-Referenzen eingearbeitet.
tausch und genau hier
führt zu einem Auskann wieder verdient werden. Beim „Pickerl“ könnte man zusätzlich einen Sicherheitscheck anbieten, bei dem explizit unfallvermeidende Technik auf
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Fotos des neuen Kalenders im Kasten
Funktionsfähigkeit
Für den aktuellen Erotikkalender von Liqui Moly lud das Unternehmen „Schnupperpraktikantinnen“ ins Hauptwerk nach Ulm und in das Mineralölwerk Saarlouis. An 6 Shooting-Tagen wurden die 14 Models an den unterschiedlichsten Orten der Produktionskette abgelichtet. Der fertige Kalender – durch den Start mit Dezember 2016 mit 13 Monaten – wird an Werkstätten und Liqui-Moly-Kunden ausgeliefert. Bestellbar ist dieser auch über den Onlineshop des Unternehmens.
Kunde würde schon
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geprüft wird. Welcher „Nein“ sagen, wenn es um Vermeidung kostspieliger Unfälle und seine Gesundheit für eine geringe Pauschale geht?
GEWERBE
PS, Produkte und Plauderei
Helmut Stuphann, Leiter Automotive Aftermarket bei Bosch in Österreich, mit dem Diagnosetester KTS350
Seit vier Jahren ist Bosch Hauptsponsor des Histo-Cups: eine gute Gelegenheit, Werkstattpartner zum Rennen nach Spielberg einzuladen. Von Mag. Heinz Müller
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rei Jahre lang war der Salzburgring Austragungsort des Bosch Race, heuer fand die Veranstaltung in der Steiermark statt. „So konnten wir neue Werkstattpartner in der Region ansprechen“, freut sich Helmut Stuphann, Leiter Automotive Aftermarket bei Bosch in Österreich: Fast 200 Autos „Wir hatten an jedem der beiden Tage zwifuhren in Spielschen 700 und 750 Gäste. Spielberg ist wirklich berg in verschieein Magnet. Gegen Schluss konnten wir gar keine denen Klassen Anmeldungen mehr annehmen, wir waren quasi um den Sieg ausgebucht.“ Natürlich steht an Tagen wie diesen das gesellige Zusammensein der Werkstätten mit dem Großhändler und dem Lieferanten im Vordergrund. Doch Bosch nützte die Gelegenheit auch dazu, die neuesten Produkte vorzustellen. Und das tat Stuphann ausgiebig, beispielsweise in der BoschBox 17, direkt am Ring: Da wäre einmal der Ab- Bosch-Österreich-Chef Dr. Klaus Peter gastester BEA750, der ab Fouquet (2. v. r.) überreichte mit seinem Team Preise an die Sieger des Gewinnspiels Dezember erhältlich ist.
Natürlich gab es für die Werkstattkunden auch Preise: Praxisschultage, Hotline-Abos, Bremsen-Verschleißpakete nach individueller Zusammenstellung und als Höhepunkt den Diagnosetester KTS350. Dieser ging an Ratko Buncic vom Autohaus Unger in St. Ruprecht an der Raab (Steiermark). •
Neue Chancen für die Werkstätten Oder die berührungslose Achsvermessung: Binnen zwei Minuten ist klar, ob das Fahrzeug Probleme mit der Spur hat oder nicht: „Eigentlich sollte eine Werkstatt jedes Fahrzeug über diese Vermessung schicken“, heißt es bei Bosch: „Die Kunden werden es Ihnen danken, wenn sie schon erfahren, dass das Fahrwerk falsch eingestellt ist, bevor man es bei den Reifen sieht.“ Vorgeführt wurde auch ein System zum Kalibrieren von Fahrerassistenzsystemen, die in immer mehr Fahrzeugen verbaut sind. „Nach dem Austausch von Scheiben oder Frontmodulen muss kalibriert werden“, sagt Stuphann: „Und je früher sich eine Werkstatt dafür spezialisiert, desto weniger Kunden verliert sie an die Konkurrenz.“
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ANSICHT Frisches Lüfterl
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m BMVIT dürfte mit dem neuen Chef etwas Bewegung in die Szene gekommen zu sein. Gleich fünf neue Gesetzesvorschläge wurden zur Begutachtung ausgesandt. Darunter sind eine 77 Punkte umfassende 34. KFG-Novelle, eine 9. Novelle zur Prüf- und Begutachtungsstellen-Verordnung, eine 8. Novelle zur Zulassungsstellen-Verordnung, die 18. Novelle zum Führerscheingesetz und eine eher diskussionswürdige Verordnung zu einem alternativen Bewährungssystem nach Führerscheinentzügen wegen Alkohols am Steuer. • Bei den Begriffsbestimmungen der KFG-Novelle wird versucht, der EU-Nomenklatur etwas besser gerecht zu werden und die neuen Antriebsarten von Kfz zu berücksichtigen. Die Lesbarkeit wurde damit nicht sonderlich gesteigert, muss man nämlich zu Einzelheiten trotzdem in EU-Richtlinien und -Verordnungen nachsehen. Historische Begriffe wie etwa das Motorfahrrad oder der Kombinationskraftwagen werden weiter mitgeschleppt und bedürfen stets neuer Übersetzungen ins EU-Deutsch. Nach wie vor bestehen die meisten Änderungen darin, die jeweiligen Nummern der EU-Rechtsakte dem aktuellen Stand anzupassen. Eine unnötige Abschreibübung, die nicht selten auch zu Fehlern führt: Es müsste einfachere und übersichtlichere Lösungen (Tabellen) geben, geltendes EU-Recht national in Kraft treten zu lassen. Da auch die EU ständige Änderungen am System vornimmt und die gängigen Betriebserlaubnisrichtlinien durch Verordnungen ersetzt wurden, müssen neue Übersetzungen wie „EU-Rechtsakte betreffend die Genehmigung von Fahrzeugen“ erfunden werden. • Bei den Begutachtungsfristen des § 57a ist für bestimmte Kfz wie Taxis oder im Güterverkehr keine Verlängerung der Toleranzfristen möglich, dafür kann die Prüfung bis zu 3 Monate vorverlegt werden. Fahrzeuge, bei denen im Zuge der Begutachtung schwere Mängel festgestellt werden, dürfen danach nur mehr höchstens zwei Monate verwendet werden. Mängel mit Gefahr im Verzug werden über
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Dipl.-Ing. Heinz Lukaschek ist Ziviltechniker mit Schwerpunkt Verkehr
„Den in die Fahrzeuge eingebauten Geräten zur Verhinderung von Geschwindigkeitsmessungen soll es deutlicher an den Kragen gehen.“
die Begutachtungsdatenbank direkt an die Behörde weitergeleitet. • Technische Unterwegskontrollen an Nutzfahrzeugen werden an die EU-Vorgaben angepasst und ebenfalls mit der Begutachtungsdatenbank vernetzt. Es soll anfängliche und gründlichere technische Unterwegskontrollen geben: Die Frage ist nur, wer das alles macht (die Vorgabe sind nämlich 5 Prozent der Zulassungen), insbesondere als die schon überlastete Exekutive auch damit befasst ist. §-57a-Gutachten und Berichte der Unterwegskontrollen sind jedenfalls stets mitzuführen. Den in die Fahrzeuge eingebauten Geräten zur Verhinderung von Geschwindigkeitsmessungen soll es deutlicher an den Kragen gehen: Was bleibt, sind die Warnungen von Navis und Ö3-Meldungen über Messungen. • Bei der Prüf- und Begutachtungsstellen-Verordnung PBStV geht es um Farbänderungen bei den Pickerln: Die Farbe Blau ist den Elektrofahrzeugen zugedacht, Grün kann noch weiter verwendet werden. Die Zulassungsstellen-Verordnung ZustV nimmt auf den Verzicht der Eintragung eines Wechselkennzeichens Bezug. Bei Elektrofahrzeugen muss die elektrische Reichweite eingetragen werden. • Das Führerscheingesetz FSG verlängert den Zeitraum für Probeführerscheine auf 3 Jahre und bringt Änderungen bei der Mopedausbildung. Als (hoffentlich bleibt es nur dabei) wissenschaftlicher Versuch ist eine Verordnung zu einem alternativen Bewährungssystem bei Führerscheinentzug geplant. Das sinnigerweise ABS genannte System, welches der Verordnung zugrunde liegt, sieht für Alkolenker ein Erlassen der halben Führerschein-Entzugsdauer vor, wenn er sich eine Wegfahrsperre (so genannt Alkolock) in sein Auto einbauen lässt und an einem psychologischen Schulungsprogramm teilnimmt. Es mag schon ein schönes Beschäftigungsfeld für Psychologen und Verkäufer der Geräte sein, ob das aber nicht in die Hose geht? Vielleicht habe ich schon zu oft gesehen, was Alkohol an menschlichem Leid anrichten kann. Mit Menschen, die Alkohol und Drogen immer noch bagatellisieren, habe ich nicht nur kein Mitleid, sondern bezweifle auch deren Erziehungsfähigkeit. • Zu den Vorschlägen als solches kann im Sinne der in der Politik oft genannten Schlagworte einer Verwaltungsreform nur trocken bemerkt werden: Der Bürokratie werden diese Änderungen bestimmt nicht schaden.
AUTO & Wirtschaft • NOVEMBER 2016
GEWERBE
Erstmals durften Journalisten ins Valeo-Werk im irischen Tuam, wo sie von den Managern mit Informationen gefüttert wurden (v. l.): Fintan McAndrew, Manja Greimeier, Derrick Zechmair (CEO Deutschland), Fergus Moyles, Peter Reilly, Harald Barth
Irische Hightech im Miniformat
550 Techniker tüfteln in der irischen Stadt Tuam, wie Auto fahren noch sicherer und einfacher werden kann. Erstmals durften einige Journalisten das Valeo-Werk besichtigen. Von Mag. Heinz Müller
wurden in den vergangenen Jahren hergestellt. Der Fortschritt der Technik zeigt sich am besten im Vergleich: Die Rückfahrkamera, die man einst für den Range Rover baute, war rund 15 Zentimeter lang, je 10 Zentimeter breit und hoch. Um sie einzubauen, benötigte man eine massive Halterung. Und jetzt? Ab geht’s in den speziell gesicherten Raum – im Schutzanzug, mit Plastikhaube und -handschuhen und antistatischen Dingern an den Fußsohlen. Dort werden sie erzeugt, die nur 2,5 x 3,5 Zentimeter kleinen Kameras, die an der Rückseite des Autos gut versteckt ihre Arbeit leisten. Doch die Herstellung ist Hightech, so liegen beispielsweise drei Schichten von Leiterplatten dicht übereinander. Viel mehr dürfen wir nicht verraten – Betriebsgeheimnis. 1,3 Megapixel haben die Kameras, an stärkeren Kameras (bis zu 4 Megapixel) wird bereits gearbeitet.
Viele Dinge sind nah an der Serienreife
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er Irland hört, denkt zuallererst an Guinness und Whiskey, an Steilküsten und verfallene Kirchen im Nebel. Dass dort, am westlichsten Ende Europas, Ingenieure aus 29 Nationen in einem Werk des französischen Zulieferers Valeo an der automobilen Zukunft arbeiten, wissen nur wenige. Doch die Stadt Tuam ist seit über zwei Jahrzehnten ein (gar nicht mehr so geheimer) Tipp für Autohersteller. Denn sie finden dort (fast) alles an Kameras und Sensoren, was das Herz des Technikers begehrt. „Die Liste jener Autohersteller, die wir nicht beliefern, ist kürzer als die Liste jener, die wir beliefern“, sagt Werksdirektor Fergus Moyles. 28 Millionen Kameras
In der 2,5 x 3,5 cm kleinen Kamera (großes Bild) steckt Hightech. Kameras ersetzen künftig Außenspiegel (o. M.), das Bild wird auf einem Monitor angezeigt (o. l.). Künftig wird man Autos via Handy einparken (u. l.). Kameras in den Außenspiegeln (u. M.) lassen mit jenen vorn und hinten ein 360-Grad-Bild entstehen.
Rückfahrkameras sind schon Standard in vielen Autos, zumindest jeder vierte Neuwagen – so die Schätzung von Valeo – hat bereits eine. Was viele nicht wissen: Auch die Umfeld-Kameras, die ein Bild zeigen, als würde man über dem Auto schweben, stammen von hier. Die Techniker schaffen es schon jetzt, aus verschiedenen Blickwinkeln binnen Sekundenbruchteilen ein Bild auf den Monitor zu zaubern – und es wird in der künftigen Generation noch viel näher an der Realität sein, wie wir uns mit eigenen Augen überzeugen konnten. Quasi serienreif ist auch das System Sightstream: Dort wo jetzt der Rückspiegel ist, befindet sich eine Kamera, die 60-mal pro Sekunde ein aktuelles Bild liefert. So sieht der Fahrer gestochen scharf, was hinter ihm passiert – auch bei Regen. Die Techniker in Tuam haben aber auch ein System entwickelt, mit dem sich ein Auto via Handy in enge Parklücken zirkeln lässt. Schon in naher Zukunft könnten die ersten Autos damit auf den Markt kommen. Welcher Hersteller der Erste sein wird? Betriebsgeheimnis, leider. •
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GEWERBE
Fluch und Segen zugleich enZahlreiche Spitz ög m er en lieferant lichen erst die n Realisierung vo n: se es sm Hau ndsWM-SE-Vorsta k an Fr r de en itz rs vo lt das el st ) (r. Schröder – en Menü zusamm f au ng nu mit Beto s Qualität, wie da ch ko ar St Bild mit r Johannes Lafe t ch tli verdeu
Freie Kfz- und Servicebetriebe werden an vielen Wochenenden zu Hausmessen eingeladen, um die Vielfalt innovativer Techniken im Bereich Kfz-Teile, Zubehör und Werkstattausrüstung zu erleben. Gesättigte Nachfrage ermüdet aber die ausgezehrte Kundschaft.
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Hans Lorenz führt in Österreich die Trost- mit der WMWelt zusammen!
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ie Automechanika in Frankfurt hat es gezeigt: Der klassische Werkstattbetreiber, der Schrauber, kommt nicht mehr auf die von Erstausrüstern dominierte Leistungsschau. Er wird bei Hausmessen der Systemanbieter wie Wessels Müller, Stahlgruber, Derendinger hofiert, wo alle renommierten Teilelieferanten sind und in aller Ruhe bei Bewirtung und Showprogramm tratschen. Allerdings finden inzwischen so viele derartige Veranstaltungen statt, dass es sogar diesem flexiblen Kundenzweig zu viel wird. Die Kosten sind enorm und müssen weitgehend von der Industrie beglichen werden. Und keiner entkommt dem Teufelskreis, denn die Kundenschar wächst lange nicht mehr und keiner soll „vergessen“ werden. Also macht jeder Systemanbieter sein eigenes Programm, bespielt von immer den gleichen Akteuren.
Lediglich die Bühne wechselt und das Sonderangebot. In Wirklichkeit lässt sich nahezu jeder Kunde von jedem Systemanbieter bedienen. Lediglich die Außendienstleute wechseln, die technischen Berater der Lieferanten bleiben die gleichen, sofern sie nicht untereinander wechseln. Wohin man schaut, die Märkte sättigen sich. Es zählt vielfach nur noch der Preis. Da oder dort macht ein „alter“ Bekannter unter neuem Namen wieder einen Betrieb auf, sodass er sich auf einer Hausmesse blicken lässt. Ansonsten kommen Mechaniker und Fahrer mit ihrem Anhang, um vordergründig Prospekte und hintergründig Give-aways zu hamstern. Manche Aussteller beklagen dazu Verluste durch Diebstahl oder Vandalismus. Sie lesen richtig!
Bis zum großen Knall Wenn also nicht wie bei der Übernahme von Trost durch WM massive Veränderungen im Beschaffungsprozess anstehen, lockt eine normale Hausmesse niemanden mehr so richtig hinter dem Ofen hervor. Unter diesen Voraussetzungen nützen sich also Hausmessen ab. Dennoch wird die Kundschaft zu den diversen Veranstaltungen kutschiert, um sie bei der Stange halten zu können. Dazwischen während des Jahres massiert der jeweilige Außendienst immer dieselbe Zielgruppe mit Angeboten sonder Zahl. Für alle Beteiligten gilt nur eine Formel: Verkaufen, verkaufen, verkaufen! Die Frage, woher Marktwachstum nehmen, kann niemand beantworten. Es wird weiter der Markt konzentriert und inspiriert von einer globalisierten Leistungsgesellschaft, der zunehmend die lokale Kaufkraft abhanden kommt. Rationalisierung und Digitalisierung vollführen weiter ihr Werk. Allerdings: WM Trost, Stahlgruber & Co. werden die Letzten sein, die daran zugrunde gehen. Daher bleiben sie alle bei der Stange. • (LUS)
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Liqui-MolyVerkaufsdirektor Günter Hiermaier und sein Österreich-Statthalter Thomas Paukert (r.) genießen bei WM-Trost-Kunden hohes Ansehen KS-Tools-Miteigentümer Orhan Altin freut sich über seine „Best-Brand“-Auszeichnung
Ingo Hinnrichs von Mahle Aftermarket nimmt inzwischen die Prospekt- und Gabensammler mit Gelassenheit zur Kenntnis
Sind im Jahr bei mindestens 20 Hausmessen vertreten: Für Liqui Moly lohnt es sich jedenfalls
Valentin Slomo, Bosch Aftermarket, ist da, wo die Kundschaft ist und wird gern für Auskünfte in komplexen Technikfragen konsultiert Für das Hengst-Automotive-Trio Ulrich Wehnert, Gebietsverkaufsleiter, Head of Sales Thomas Ulrich und Sales Trainer Michael Bollenbach sind Hausmessen zum Gesamterfolg unerlässlich
Thomas Zechmann, Texa, ist dort, wo der Kunde ist – auf Hausmessen
Sascha Öllinger präsentiert seine CRC-Chemie-Produktlinie bei Hausmessen und vor Ort
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Reifenentwickler Volker Lange (r.) und Presseofficer Klaus Engelhart inszenieren neue Informationsmuster bei Reifen
Setzer begleiten das Marketing. Kein Ton mehr zur Marktschaffung, individuelle Mobilität braucht es nicht mehr, Otto Normalverbraucher wird zum Auslaufmodell. Die Vielzahl von Händler- und Servicepunkten verschwindet. Schmerzlich ist der Prozess, doch er kann gemanagt werden – von den Konzernen. Das klingt irgendwie nach Scientology-Slang, der sich ja auch mit dem Wissen über das Wissen beschäftigt. Continental berichtet ab sofort unter www. VisionZeroWorld.com ab laufend mit Videos, Bildern, Grafiken und Meldungen über Themen wie Unfallvermeidungstechnologien, gesetzliche Regelungen für mehr Verkehrssicherheit etc., in die auch die Öffentlichkeit einbezogen wird. Ob der Conti-Vorstand auch klare Themenschwerpunkte setzt, also auch die Mortalitätsrate bei den Jobs thematisieren wird, was wiederum mit der Kaufkraft zu tun hat, bleibt abzuwarten. Reifencheftechniker Dipl.-Ing. Volker Lange, ansonsten ein sicherer Tipp für hochtechnische Reifenleistungsdefinition, reduzierte sich bei der TS-860-Vorstellung auf den „sichersten europäischen Winterreifen“ und auf die Optimierung aller sicherheitsrelevanten Eigenschaften bei gleichzeitig minimiertem Rollwiderstand.
„Nebensache“ Reifen! Balancierung der globalen Struktur, Nutzen der exzellenten Kostenposition und Erreichen der weltweiten technologischen Podium-Position bis 2025 ersetzen bei der Continental AG sukzessive die bisherige Produkt-Argumentation.
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lobal ausbalancierte Produktions- und Umsatzverteilung lauten die neuen strategischen Kommunikationsbegriffe in der Vermarktungswelt des globalen Reifen(system)herstellers Continental. Der Konzern entschwebt in die „VisionZeroWorld“ mit dem Anspruch, durch keine Verkehrsunfälle keine Verletzten und keine Toten mehr zu „produzieren“. Eine Vision eben! Vorstandsmitglied Nikolai Setzer, Leiter der Division Reifen, will deshalb seine Premium-Reifenmarke Continental (übrigens ist das der einzige Hinweis in der Winter-Roadshow) mit dem neuen Pkw-Nachrüstreifen „WinterContact TS 860“, aufgrund seiner technischen Eigenschaften noch stärker am langfristigen Ziel „Vision Zero“ festmachen: „Gerade hier kann das Technologieunternehmen Continental von seiner breiten Aufstellung an Sicherheitstechnologien profitieren.“
„Cool Chili“ ergänzt Silica-Philosophie
Strategische Kommunikation statt Fakten Wie passt diese Vision zum realen lokalen Marktszenario eines im globalen Markt führenden Reifenherstellers? Droht dem Auto, so wie wir es kennen, das Aus und Continental denkt längst in anderen Sphären? Möglich! Leicht befällt einen dabei das Gefühl, dass die Industrie vorbei an den lokalen Bedürfnissen längst einen neuen Weg eingeschlagen hat. Mobility Solutions, um im neudeutschen Sprech zu bleiben, Carsharing und Ride-Hailing stehen jetzt im Fokus. Continental kümmert sich um weniger Verkehrstote, Verletzte durch Autounfälle, vor allem in Schwellenländern. Strategische Kommunikation via „VisionZeroNews“ mit Statements von Degenhart, Jourdan,
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Cool Chili! Von außen ist nichts davon zu sehen, mit Silica in Verbindung jedoch ein Wunder der Laufflächentechnologie
Kehren wir zurück zur Reifenmarke Continental, wie wir sie lokal wahrnehmen. Mit dem MS 14 bis 1952 zurückreichender Winterreifen-Tradition, die 65 Jahre später im TS 860 Ausdruck findet, geht Lange dann doch noch aus sich heraus. Neben einem aufwändig argumentierten neu entwickelten Profil-Design bringt die „Cool Chili“ genannte Mischung mit einem hohen Silica-Anteil einen weiteren Leistungszuwachs mit noch kürzeren Bremswegen. Dazu verhilft die in fachchinesisch formulierte „LiquidLayerDrainage“, was besonders beim Bremsen auf Eis den Autofahrer „abchillt“, also sicher fühlen lässt. Und dann die im laufrichtungsgebundenen V-förmigen Profil verarbeitete „SnowCurve+“-Technologie mit ihrer griffigen „3D-Rillenwand-Struktur“. Super! Die für 14- bis 17-Zoll-Felgen dimensionierten Reifen brauchen jetzt nur noch genügend Abnehmer, denn noch so kluge Visionen müssen vor ihrer Umsetzung ganz profan verdient werden. • (LUS)
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GEWERBE
Bestellen und einbauen Auch österreichische Kunden beziehen Autoteile bei der Firma Rexbo in Coesfeld (Nordrhein-Westfalen). Ein Interview mit Geschäftsführer Bonimir Dolic. Von Mag. Heinz Müller
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&W: Wie viele Prozent des Geschäfts erfolgen durch den direkten Verkauf an Werkstätten? Bonimir Dolic: Derzeit sind es etwa 28 Prozent, mit steigender Tendenz. Wie viel geht ins Ausland, wie viel nach Österreich? Dolic: Wir liefern etwa 50 Prozent der Aufträge unserer Kunden ins weltweite Ausland aus – Österreich hat dabei einen Anteil von etwa 7,5 Prozent. Österreich, aber auch der weltweite Versand, zeigen aktuell aber noch ein erhebliches Potenzial auf.
Wie viele Teile haben Sie lagernd? Dolic: Unser Hauptgeschäft läuft über Just-in-timeBestellungen und Drop Shipment. Der größte Anteil der Ersatzteile ist innerhalb von 24 Stunden zu beschaffen.
650.000 Artikel von 60 Herstellern sind im Shop bestellbar
Wie viele Kunden haben Sie in Österreich? Dolic: Die Kundenstruktur besteht bei uns aus einem großen Teil aus Stammkunden. Unser Ziel ist es, unseren Service so zu gestalten, dass wir das Qualitätsbewusstsein des Kunden erfüllen. Jeder „Einmal-Käufer“ ist für uns wichtig und motiviert uns, diesen als Stammkunden zu gewinnen. Was sind die gefragtesten Teile? Dolic: In Deutschland sind es Verschleißteile wie Bremsenteile, Zünd- und Glühkerzen, Wischerblätter und Lenkungsteile. Diese Teile sind am Fahrzeug mittels Schlüsselnummer oder Originalteilenummer leicht zu identifizieren und im Onlineshop schnell aufzufinden. Je komplexer das Teil ist, wie z. B. Steuergeräte, desto eher wird der stationäre Handel bzw. die Werkstatt zu Rate gezogen. Bei unserem Telefonsupport hilft ein Team aus Profis den Kunden, möglichst alle Fragen zu beantworten.
Wie lange dauert die Belieferung nach Österreich? Wer sind die Lieferpartner und wie groß ist Ihr Shop? Dolic: Der Versand dauert 24 bis 48 Stunden ab Lagerausgang per DHL, abhängig davon wo in Österreich. Wir bieten derzeit in unserem Shop etwa 650.000 Artikel von circa 60 Herstellern an. Unser Team arbeitet mit etwa 30 Mitarbeitern, um den Anforderungen des Kunden adäquat gerecht zu werden.
Bonimir Dolic ist Geschäftsführer von Rexbo Autoteile
Bei welchen Marken sind Sie am stärksten? Dolic: Vor allem möchten wir die starke Zusammenarbeit mit dem Hersteller Febi (bilsteingroup), A.B.S. Brake Systems, van Wezel (Karosserie), Hella und Bosch in den Vordergrund stellen. Bei diesen Herstellern können wir ein breites Produktportfolio für alle Länder anbieten. Kaufen Privatkunden bei Ihnen ein, um die Teile dann in Werkstätten einbauen zu lassen? Dolic: Nach der neuen Gesetzeslage ist dies kein Problem mehr. Der Kunde kann im Netz die Teile bestellen und bei der Werkstatt seiner Wahl einbauen lassen. Immer mehr Werkstätten gehen darauf ein. Die Gewährleistungen sind klar getrennt, so dass der Kunde sich darüber keine Gedanken machen muss. Da die Bereitschaft der Werkstätten, Fremdteile einzubauen, immer größer wird, steigt auch der Anteil der Kunden, die ihre Teile mitbringen, rasant. Wie wird sich Ihr Geschäft in Zukunft entwickeln? Dolic: Bezogen auf den Onlinehandel sehe ich immer noch starke Wachstumsraten – wenn auch nicht mehr so wie vor fünf oder sechs Jahren. •
Waschen in der Werkstatt
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ls Fachfirma für Werkstattausrüstung hat Siems & Klein auch langjährige Erfahrung im Bereich Fahrzeugwäsche, und zwar sowohl im Verkauf und ganz besonders im Service. Seit einigen Jahren vertraut das Unternehmen unter der Leitung von Komm.-Rat Ing. Christian Brachmann auf die Produkte von Aquarama. „Die Produkte bieten optimale Reinigungsergebnisse, zuverlässige Technik, Wirtschaftlichkeit sowie ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis.“ Als ideale Lösung für den internen Gebrauch in der
Werkstätte bietet sich das Einstiegsmodell Stargate S4 an, das mit allen wesentlichen Merkmalen ausgestattet ist. Das Modell Stargate S6 verfügt darüber hinaus über Kunststoff- statt Blechverkleidung oder Details wie konturenfolgendem Dachhochdruck. Diese Anlage ist daher auch für die Lohnwäsche geeignet. Das Topmodell bildet mit der Stargate S111 eine besonders schnelle Doppelportalwaschanlage. • (GEW)
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Siems-&-KleinWaschanlagen: Stargate S6
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Reinigende Wasserspiele
Mit Schaumfall, Musik, Düften und einer neuen patentierten Radwaschbürste sorgt Istobal künftig für ein noch perfekteres Wascherlebnis.
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ie bei der Automechanika vorgestellte, für Österreich wichtige neue Portalanlage M’Nex32 bietet nicht nur den Letztstand der Entwicklung bei Istobal. Sie kann nicht nur mehr, sondern kann auch mit mehr Zubehör hochgerüstet werden, um die Autowäsche für den Kunden zum angenehmen Erlebnis werden zu lassen.
Bunter Schaumfall bringt intensivere Sauberkeit Der Schaumfall – ein bunt gestaltbarer dichter Teppich aus Seifenschaum, der sich auf das Auto legt – ist nicht nur ein optischer Gag: „Der Schaum haftet länger als eine aufgesprühte Reinigungssubstanz am Fahrzeug, um dann erst langsam abzulaufen und den Schmutz mitzunehmen“, erklärt Marketing Manager Sonia Mañas. Wirklich sauber werden alle Rillen und Spalten von Felgen mit der neuen Radwaschbürste mit einer Zentral- und acht Satellitenbürsten, die
bei jeder Waschanlage passt. Außer auf die neuen Einfahrspuren mit LED-Beleuchtung weist sie auch auf das neue sparsame Dosiersystem für die superkonzentrierte Istobal-„esens“Waschchemie hin. n’joywash-Zubehör macht Autowaschen lustlustiger, unterhaltsamer: mit SB-Waschpistolen für Kinder, Duft, Licht, Musik oder Komfort für Biker, die in der SB-Waschbox Haken für Helm und Jacke sowie einer Riffelblechplatte, die den Motorradständer nicht durch die Ablaufgitter abtauchen lässt. Kiosk nennt Istobal den am Waschterminal möglichen Verkauf der Waschprogramme. In der Serie D’tail gibt es nun ein System zur zentralisierten Verwaltung der Einnahmen aller Anlagen eines Waschparks. • (ENG)
Das richtige Waschmaterial chließlich ist es von großer Bedeutung, welches Material das Fahrzeug reinigt. Aqua Brush beliefert zahlreiche Waschanlagen-Hersteller in der Erstausrüstung mit Wasch- und Trockenmaterial, gleichzeitig sind diese Produkte für alle Waschanlagen zum Nachrüsten erhältlich. „In Erstausrüstungsqualität“, wie Firmenchef Rainer Wittmann erklärt. Dennoch ist das Material von Aqua Brush günstiger als vom Waschanlagenhersteller. „Egal ob Tankstelle oder Autohaus: Die Kosten sind ein wichtiger Aspekt“, so Wittmann.
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Für Biker hat Istobal nun n’joywashZubehörteile für die SB-Waschbox
Innovative Produkte
Aqua Brush produziert Waschmaterialien für alle Anforderungen und Waschanlagen. Auch für Autohäuser bietet der deutsche Familienbetrieb maßgeschneiderte Lösungen.
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Sonia Mañas: Die Waschsubstanzen beherbergt der Schrank im Portal
Wooly ist Maskottchen und Werbeträger von Aqua Brush
Trotz günstigerem Preis erhält der Kunde innovative Produkte, die von dem Familienbetrieb im bayerischen Furth im Wald entwickelt und in Heimarbeit regional produziert werden. „Wir sind stets dabei, mit Neu- und Weiterentwicklungen im Materialbereich und in den Befestigungssystemen unseren Kunden einen Mehrwert zu bieten.“ Diese Lösungen erleichtern oder Beschleunigen die Montage, erlauben das Waschen und mehrmaliges Wiederverwenden der Produkte.
Wasch- und Trocknungsmaterial in Premiumqualität Aqua Brush bietet alle Materiallösungen in Premiumqualität an: Aqua Wool (synthetisches Lammfell), Aqua Dry (synthetisches Trockenmaterial), Aqua Foam (Schaummaterial), Aqua PE (monofile Polyethenbürste) sowie Aqua Felt (Waschfilz) als jüngste Neuheit des Waschprofis. Neben Preis und Qualität punktet Aqua Brush mit der Vielfältigkeit und der prompten Lieferfähigkeit. „Alle gängigen Farben sind lagernd, alle andern werden auf Wunsch rasch produziert“, verspricht Wittmann. • (GEW)
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Nach 28 Jahren in der Waschanlagenbranche steht für Alfred Zach fest: Innovative Produkte sind wichtig, doch schlussendlich sind maßgeschneiderte Dienstleistungen für den Erfolg entscheidend. Dank dieser konsequent umgesetzten Philosophie kann WashTec seine Marktführerschaft laufend ausbauen.
Eine saubere Strategie
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ie Wahl einer neuen Portalwaschanlage, einer Waschstraße oder eines SB-Platzes will gut überlegt sein: Schließlich soll die Technik einerseits so innovativ wie möglich sein und andererseits einen minimalen Wartungsaufwand verursachen. Dass WashTec diese Anforderungen erfüllt, wird nicht nur durch die weltweite Marktführerschaft im Waschanlagengeschäft unter Beweis gestellt. Der Augsburger Konzern streift auch so manche objektive Auszeichnung ein – zuletzt beispielsweise den „Innovation Award“ der Automechanika für das neu entwickelte Wäschersystem „Multiflex“, das sich flexibel der Seitenlinie eines Fahrzeugs anpasst und dank zweier Schwenkachsen auch mit maximalem Fahrzeugkontakt um die hinteren Stoßstangenenden und Dachsäulen herumwäscht.
Alfred Zach weiß, worauf die Waschanlagenbetreiber Wert legen
Rundumbetreuung aus einer Hand „Unsere Kunden wissen zu schätzen, dass sie von uns modernste Produkte erhalten“, unterstreicht Alfred Zach, Geschäftsführer der österreichischen Vertriebsgesellschaft von WashTec. Die zukunftsweisende Anlagentechnologie sei jedoch nur eines der Alleinstellungsmerkmale: „Wir unterstützen die Kunden bereits lange vor der Errichtung einer Anlage, indem wir beispielsweise bei der Standortauswahl, bei den behördlichen Genehmigungen und beim Herstellen der formellen Rechtssicherheit behilflich sind“, erläutert Zach. Die Waschanlagen selbst werden in vielen Details an die Kundenwünsche angepasst – vom Außendesign bis zum Bezahlsystem. Weiters vermittelt das Team von WashTec Leasing- oder Kreditfinanzierungen und hat mit „pay per wash“ ein besonders zukunftsweisendes
Die Waschanlagenkompetenz von WashTec reicht vom Portal (r.) über den SB-Platz (l.) bis hin zum maßgeschneiderten Chemieprogramm
Finanzierungsmodell im Angebot. Maßgeschneiderte Chemieprodukte der Eigenmarke Auwa, gemeinsam erarbeitete Marketingmaßnahmen sowie ein schnell verfügbarer Serviceaußendienst runden das Komplettpaket für Waschanlagenbetreiber ab.
Maximaler Ertrag für die Kunden Möglich ist diese Fülle an Dienstleistungen deshalb, weil sich WashTec das mit Abstand größte Team der heimischen Waschanlagenbranche leistet: Rund 35 Personen, darunter 20 Servicetechniker, sind für die österreichischen Kunden im Einsatz. Viele der Mitarbeiter verfügen über langjährige Erfahrung – allen voran Zach selbst, der in beinahe 3 Jahrzehnten alle Details des Waschgeschäfts kennengelernt hat. „Schlussendlich ist für den Kunden immer entscheidend, dass er mit seiner Waschanlage Geld verdienen kann“, kennt Zach die grundlegende Anforderung: „Dabei kann ihn kein anderer Anbieter so kompetent, professionell und umfassend unterstützen wie wir.“ • (HAY)
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Von Tram-Wash bis Bus-Wash 160 Busse und 32 Straßenbahnen sind bei den Innsbrucker Verkehrsbetrieben im Einsatz, ein Großteil davon muss jede Nacht nach Dienstschluss gewaschen werden. Für einen qualitativen, schnellen und reibungslosen Ablauf sorgen zwei maßgeschneiderte Waschanlagen von Christ.
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enn man hier am Abend zwei Stunden verbracht hat, weiß man, was Effizienz bedeutet“, erinnert sich Franz Schnallinger, Vertriebsleiter Österreich West bei Christ Waschanlagen, an seinen ersten Besuch bei den Innsbrucker Verkehrsbetrieben. „Das Team von Christ hat verstanden, worum es geht und was wir mit Tempo meinen“, lobt Kurt Krucher, Leiter Werkstätte bei den Verkehrsbetrieben und Chef von 120 Mitarbeitern. Schließlich hat Franz Schnallinger hier kein Waschportal von der Stange verkauft, sondern in Zusammenarbeit mit Kundendiensttechniker Bernhard Anich und der Zentrale in Memmingen zwei maßgeschneiderte Anlagen gebaut. „Sowohl mechanisch wie elektronisch sind hier spezielle Lösungen gefragt“, erklärt der erfahrene Waschanlagen-Experte.
Echte Selbstversorger
Vertrauen bestätigt „Aus den Erfahrungen meines früheren Arbeitslebens vertraue ich auf die Mannschaft von Christ“, erklärt Krucher, der schon früher große Lkw-Werkstätten geleitet hat und seit 2010 bei den Verkehrsbetrieben für Effizienz sorgt. Dieses Vertrauen wurde bislang nicht enttäuscht. „Die Anlage ist schnell, sie liefert Qualität und läuft stabil.“ In 1 Minute und 36 Sekunden ist ein Solobus gewaschen. Darauf kommt es an: „In den Abendstunden ist der Hof voll, da kommen etwa 120 Busse zurück“, so der Werkstattleiter. Kleine Service- und Reparaturarbeiten werden durchgeführt, danach werden die Fahrzeuge gewaschen, besenrein gesäubert, vollgetankt und für den nächsten Tag in der Tiefgarage geparkt. Mit 30 Mitarbeitern, die im Schichtbetrieb von 7 Uhr früh bis 2
70
Uhr nachts im Einsatz sind, stellt die Abteilung unter Teamleiterin Simone Schoppe die größte Abteilung in der Werkstatt. Sie leitet ein eingespieltes Team, das sich auf die Technik verlassen können muss. Sollte die Waschanlage doch einmal ausfallen, ist Anich auch in der Nacht in kurzer Zeit vor Ort. „Da er die Maschine ja bestens kennt und seit der Inbetriebnahme betreut, ist eine etwaige Instandsetzung umgehend erledigt“, so Krucher, für den die Funktionsfähigkeit und der rasche Service entscheidend sind, um den Betrieb aufrecht zu erhalten. Von Qualität, Betreuung und Service sind die Innsbrucker Verkehrsbetriebe übrigens so überzeugt, dass gerade die nächste Waschanlage in der Garage Fulpmes installiert wurde. Schnallinger: „Eine Sonderlösung für die speziellen Bedürfnisse und den eingeschränkten Platz.“ • (GEW)
Franz Schnallinger, Christ, Simone Schoppe, Teamleiterin Reinigung, und Werkstatt-Leiter Kurt Krucher
„100 Prozent schafft man nicht, aber ich würde die Wertschöpfung, die im Haus erledigt wird, schon bei 98 Prozent schätzen“, so Kurt Krucher, Werkstattleiter bei den Innsbrucker Verkehrsbetrieben. Das beginnt beim Reifenservice und geht über § 57a sowie weitere gesetzlich vorgeschriebene Überprüfungen bis zur Karosserieabteilung mit einer 35 Meter langen Lackierbox. Schließlich müssen nicht nur Gelenkbusse, sondern auch ganze Straßenbahn-Garnituren reinpassen. Alles, was für den Betrieb im öffentlichen Verkehr benötigt wird, wird in der Werkstätte in der Innsbrucker Pastorstraße selbst erledigt: Ticketautomaten, Infotainment- und Informations-Systeme in den Fahrzeugen und an den Haltestellen sowie eine eigene Abteilung, die Beschriftungen und Beklebungen selber herstellt.
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Was Frauen denken Frauen fühlen sich in Autohäusern oder in der Werkstatt oft nicht ernst genommen: Das ist das Ergebnis einer von der ÖAMTC-Marktforschung durchgeführten Studie.
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nsgesamt 884 Frauen wurden befragt. Zu denken sollte geben, dass laut Umfrage mehr als die Hälfte der Befragten (59 Prozent) mit ihrem Besuch im Autohaus nicht 100-prozentig zufrieden war. Fast ein Drittel (29 Prozent) beurteilte das Beratungsgespräch zumindest zum Teil als oberflächlich, ein gutes Viertel Mag. Marion Sei(26 Prozent) fühlte sich vom Verkäufer denberger, ÖAMTCzumindest teilweise nicht ernst genom- Verkehrspsychologin men. Die Mehrheit derer, die mit der Beratung im Autohaus nicht völlig zufrieden war, hatte mit männlichen Verkäufern zu tun (84 Prozent).
Zahlungskräftige Kundinnen Auch Werkstattbesuche sah ein Teil der befragten Damen kritisch: 48 Prozent waren bei dem Besuch nicht 100-prozentig zufrieden. Fast ein Drittel fühlte sich beim Besuch der Werkstatt nicht ernst genommen. Was viele der Befragten weiter störte: Die Hälfte (47 Prozent) der Werkstattbesucherinnen, die in (oft männlicher) Begleitung in die Werkstatt kamen, fand zumindest teilweise, dass der Ansprechpartner der Begleitung mehr Aufmerksamkeit schenkte. ÖAMTC-Psychologin Mag. Marion Seidenberger: „Gleichberechtigung herrscht offensichtlich nicht, es gibt also noch viel aufzuholen.“ Die durchaus zahlungskräftigen Kundinnen sollte man nicht vergraulen: Jede zweite der Interviewten hatte beim letzten Kauf im Autohaus einen Neuwagen erworben, 27 Prozent einen Gebrauchten. 49 Prozent der Käuferinnen erstanden ein Auto im Wert von 10.000 bis 20.000 Euro, 30 Prozent kauften teurer und 20 Prozent billiger. • (DSC)
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Neue Technik, neue Geräte Die Fahrzeugelektronik wird immer komplexer, die Werkstatt muss mit dem richtigen Diagnosegerät darauf vorbereitet sein. Bosch und Texa stellen dazu neue Geräte vor. Von Gerald Weiss
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ie Fahrzeugelektronik wird laufend umfangreicher und komplexer. LED-Scheinwerfer, Kamera- und Radarsysteme, elektronische Fahrwerksysteme, Konnektivität oder Kommunikation über Ethernet: Ein Großteil der neuen Technologien ist bereits in den Volumensmodellen angekommen und wird von den aktuellen Diagnosegeräten abgedeckt.
Gernot Riegler, Trost
Wernfried Horn, Kastner
Siems & Klein: neues Flaggschiff Komm.-Rat Ing. Christian Brachmann, Geschäftsführer von Siems & Klein, kommt mit seinem langjährigen Partner Texa einmal mehr auf die Überholspur. Mit dem Axone Nemo haben die Diagnoseprofis ein komplett neues Gerät als Flaggschiff vorgestellt, das sich in jeder Hinsicht am neuesten Stand der Technik befindet. Siems & Klein legt dabei besonderen Wert auf die Beratung vor und den Service nach dem Kauf.
Derendinger: zwei perfekte Lösungen Bei Derendinger werden bereits die auf der Automechanika vorgestellten, neuen Produkte von Bosch angeboten. „Vor allem der KTS 350 ist als Handheld ein sehr praktisches Gerät für die Werkstätten. Auch das Preis-Leistungs-Verhältnis ist sehr gut“, lobt Thomas Posch. Mit den Diagnoselösungen von Hella Gutmann und den neuen Geräten von Bosch ist man für alle Anforderungen der freien Werkstätten bestens gerüstet.
Trost: Kalibrierung und Einstellung Verstärkte Nachfrage nach Geräten zur LED-Scheinwerfer-Einstellung sowie zur Kalibrierung diverser Kamera- und Assistenzsysteme merkt Gernot Riegler von Trost: Dieses Thema kommt jetzt verstärkt in die freie Werkstätte.“ Auch Trost setzt auf die Geräte von Hella Gutmann und Bosch. „Themen wie neue
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Von oben nach unten: Texa Axone Nemo, Herth+Buss Airguard, Hella Gutmann mega macs 56, AVL DiTest MDS und Bosch KTS 350 Kommunikationsprotokolle oder PassThrough nehmen an Bedeutung zu“, so Riegler.
Ing. Christian Brachmann, Siems & Klein
Birner: Bestseller und asiatische Marken Bei Birner werden ebenfalls diese beiden Hersteller angeboten werden. Bestseller ist laut Johann Rössler aktuell der mega macs 56 von Hella Gutmann, von den neuen Bosch-Produkten erwartet er nächstes Jahr gute Verkaufszahlen. Ergänzt wird das Sortiment mit dem Inspector von Herth+Buss für asiatische Marken. Ebenfalls von Herth+Buss stammt der Airguard, ein einfaches und effizientes Produkt für den RDKS-Bereich.
Thomas Posch, Derendinger
Kastner: österreichische Lösung Einer der heimischen Vertriebspartner von AVL DiTest, dem österreichischen Anbieter von Diagnosesystemen, ist Kastner. Wernfried Horn empfiehlt das AVL DiTest MDS Drive 188. Unter dem Motto harte Schale – schlauer Kern ist das Gerät äußerst widerstandsfähig gegen Temperaturunterschiede, aber auch gegen Stürze auf den Boden. Neben den Produkten von AVL DiTest hat Kastner auch die nun erneuerte Palette von Bosch im Angebot. • (GEW)
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Johann Rössler, Birner
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Drei für alle Fälle Die Diagnosegeräte von Sun überzeugen nicht nur mit ihrer innovativen Hardware: Dank regelmäßiger Updates ist auch die Software immer am neuesten Stand.
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iagnosetester sind zu einem unverzichtbaren Werkzeug für beinahe jede Arbeit am Fahrzeug geworden. Wer sich für ein Produkt von Sun entscheidet, vertraut auf neueste Technik: Das Universalgerät PDL 3000 kam 2012 auf den Markt, 2014 folgte der mit größerem Display und schnellerem Prozessor ausgestattete PDL 5000 sowie im vergangenen Jahr das Topmodell PDL 5500, das unter anderem über ein integriertes Oszilloskop verfügt. Dank der zweimal jährlich aktualisierten Software können die modernen Tester von Sun ihre Stärken voll ausspielen. Im Frühjahr wurde mit dem Update 16.2 neben den neuen Funktionen „Automatischer Code Scan“ und „Alle Codes löschen“ sowie zahlreichen Modelljahraktualisierungen die LexusModellpalette der Jahre 2000 bis 2015 hinzugefügt. Seit Oktober ist nun das Update 16.4 zum Download verfügbar: Es enthält Aktualisierungen für 12 europäische sowie diverse asiatische und amerikanische Fahrzeughersteller. Insgesamt stünden 98.000 neue Codes, Prüfmöglichkeiten, Anleitungen und Datensätze für die Modelljahre 1996 bis 2016 zur Verfügung, erläutert Hannes Krell, Landeskoordinator von Sun: „Damit sind Werkstätten markenübergreifend in die Lage, schnell und zuverlässig zu arbeiten, und zwar auch an sehr jungen Fahrzeugen.“
Hannes Krell und seine Kollegen werden auch bei der AutoZum (Halle 8) über die Neuheiten von Sun informieren
Volle Wahlfreiheit Angesichts dessen sind die Reparaturbetriebe gut beraten, das Softwareupdate in Anspruch zu nehmen – die Entscheidung liegt aber bei ihnen, denn auch mit älteren Programmversionen können die Diagnosegeräte von Sun weiter verwendet werden. „Diese Wahlfreiheit wissen unsere Kunden ebenso zu schätzen wie die kompetente persönliche Betreuung durch unser Team“, unterstreicht Krell: Schließlich sind neben ihm 8 weitere kompetente Mitarbeiter täglich für die heimischen Werkstätten im Einsatz. • (HAY)
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GEWERBE
Ohne Diagnose geht nichts mehr Vom global tätigen Automobilhersteller bis zur kleinen Servicestation an der Tankstelle: AVL DiTest bietet für jeden Nutzer die richtigen Diagnosegeräte. Wir haben uns diesmal bei einem der kleinsten Kunden erkundigt: Tankstelle und Servicestation von Johann Oizinger.
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ie Kunden kommen aus ganz Graz zu mir, weil bei den anderen Tankstellen nicht einmal mehr eine Lampe getauscht werden kann“, berichtet Johann Oizinger über sein erweitertes Geschäftskonzept. Denn die integrierte Servicestation bringt nicht nur Arbeit und Umsatz, sondern auch Kundenbindung für die tankende Klientel. Schon bei der Übernahme der Tankstelle im Jahr 2008 war klar, dass der gelernte Kfz-Mechaniker auch technische Serviceleistungen anbieten möchte und so hat er in eine Servicebox investiert: Er hat eine Servicestation angemeldet und darf die Bereiche Service, Auspuff, Bremsen, Reifen und Klima durchführen. Damit findet er zwar momentan das Auslangen, dennoch ist er gerade dabei, auch das Gewerbe Kfz-Technik anzumelden. „Die Nachfrage der Kunden steigt“, so der Unternehmer.
Johann Oizinger vertraut auf AVL DiTest
Marke, Modell und Baujahr auswählen – fertig
Konkurrenz zum Pfuscher „Bevor die Besitzer älterer Fahrzeuge zum Pfuscher gehen, kommen sie lieber zu mir“, beobachtet Oizinger und verweist auf die meist recht alten Kundenfahrzeuge. Somit steht er nicht im Wettbewerb mit etablierten Kfz-Werkstätten, sondern vielmehr mit dem Do-ityourself-Bereich, der sich mit der laufend zunehmenden Elektronik immer schwerer tut. „Ohne Diagnosetester kann man so gut wie nichts mehr machen“,
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weiß Oizinger. So hat auch er bald in einen Diagnosetester investiert. Die Entscheidung ist ihm dabei leicht gefallen: „Wenn wir in Graz so tolle Unternehmen wie AVL und AVL DiTest haben, ist es klar, dass ich deren Produkte bevorzuge. Außerdem hab ich ein leistbares und gleichzeitig leistungsfähiges Gerät gesucht und hier gefunden.“ Als Grazer kann er bei Bedarf direkt bei AVL DiTest anrufen, das Team um Area Sales Manager Gerhard Illek schätzt die direkten Rückmeldungen vom Markt. Die Kosten sind für den Tankstellenpächter ebenso wichtig wie die Bedienerfreundlichkeit und die Datenqualität: „Dreimal jährlich bekomme ich ein Update und bin damit immer am aktuellen Stand.“
Die Tätigkeiten einer Servicestation sind ohne Diagnosetester kaum mehr möglich
Oizinger hat die AVL-DiTest-Software XDS 1000 auf seinem Laptop installiert und verbindet diese mittels OBD-Stecker mit dem Fahrzeug. Dabei schätzt er die einfache Handhabung: „Anstecken, Marke, Modell und Baujahr eingeben, fertig.“ Egal ob Service zurückstellen, Bremsen ersetzen oder Batterie tauschen: Ohne Diagnosegerät ist die Arbeit selbst für eine Servicestation bereits sehr schwierig. Oizinger ist leidenschaftlich bei der Sache, mit den umliegenden Betrieben arbeitet er gut zusammen: Da kann es schon vorkommen, dass der benachbarte Karosseriebetrieb um Hilfe bei der Programmierung des Steuergerätes bittet. Oizinger und sein XDS 1000 helfen gerne. • (GEW)
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GEWERBE
Ein Flaggschiff namens Nemo Mit dem Axone Nemo stellt Texa sein neues High-End-Diagnosegerät vor. Das Produkt ist am neuesten Stand und bereits für künftige Anforderungen gerüstet.
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er Begriff Flaggschiff trifft wohl selten auf ein Produkt so exakt zu wie auf das Axone Nemo des italienischen Diagnosespezialisten. Denn mit der Schutzklasse IP67 kann das innovative Gerät sogar schwimmen. Das mag für den klassischen Kfz-Betrieb vielleicht weniger von Bedeutung sein, im Bereich Marine, in dem das Gerät ebenfalls im Einsatz ist, sind das ganz entscheidende Vorteile. Im harten Einsatz in der Werkstätte steht eher die Robustheit des aus Magnesium gefertigten Produktes im Vordergrund. 12-Zoll-Touchscreen mit Gorilla Glass, Intel Quad Core-Prozessor N3160, 8 GB RAM und eine 250 GB Festplatte lauten die technischen Werte. Mit einem überkompletten Sensorpaket ist das Axone Nemo zudem fit für zukünftige Anforderungen: Barometer, Beschleunigungssensor, Gyroskop, Kompass und Lichtsensor sowie zwei 5-Megapixel-Kameras.
Mit auswechselbaren Modulen zukunftsfit
Texa Axone Nemo: Hochtechnologie bei Hardware und Software
Zudem kann die moderne Elektronik durch auswechselbare Module noch erweitert werden. So ist etwa ein DoIP-Modul zur Diagnose über Internetprotokoll geplant. Ein thermodynamisches Modul erlaubt eine neuartige Fehlersuche. Mittels Fahrzeugscan werden Temperaturunterschiede erkannt und damit heiße Stellen, etwa an Steckern mit hohen Übergangswiderständen, auch ohne Messung bemerkt. Das wird bei elektrifizierten Fahrzeugen wegen der gefährlichen hohen Spannungen interessant werden. Das Herz des neuen Diagnose-Gerätes stellt die neue IDC5-Software dar, die in ihrer Architektur völlig neu projektiert wurde und mit „touch gesture“ bedient wird. Das Zusammenspiel der neuen Technologien und der neuen Software baut die Verbindung zum Fahrzeugsteuergerät nun bis zu 90 Prozent schneller auf als bisher. • (GEW)
F1 an der Kette
Die große Herausforderung für die Techniker bestand darin, dass aufgrund der hohen Motordrehzahl in einem Formel-1Auto Kräfte wirken, mit denen man es bei pewag üblicherweise nicht zu tun hat. Daher war auch das Testen unmöglich.
Jetzt kommt die Zeit, in der Pkws wieder Schneeketten anlegen. Im vergangenen Winter verpasste pewag sogar einem Formel-1-Auto Ketten. 3.000 Zuschauer waren in Kitzbühel dabei.
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ur knapp 48 Stunden Zeit hatten die Ingenieure von pewag, um für den Toro Rosso von Max Verstappen Schneeketten zu produzieren: „Damit haben wir bewiesen, dass wir auch kurzfristig die bewährte hohe Qualität liefern können“, sagt Johann Berghold, Entwicklungsingenieur bei pewag. Eine Flexibilität, die auch die Kunden von pewag seit Jahrzehnten schätzen.
Traumlandschaft am Hahnenkamm Max Verstappen saß im Toro Rosso, der auf dem Hahnenkamm seine Runden zog
Doch bei pewag schaffte man das scheinbar Unmögliche und die Bilder aus Kitzbühel gingen um die Welt. Auch deshalb, weil strahlender Sonnenschein und der erst kurz zuvor gefallene Schnee den Hahnenkamm in eine wahre Traumlandschaft verwandelten. • (MUE)
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GEWERBE
Mit PassThru bietet Hella Gutmann seinen Anwendern den Universalschlüssel zu den Hersteller-Portalen und macht diese damit unabhängiger und schneller.
Direkter Weg zu den Markendaten
Mit PassThru können Freischaltcodes oder Steuergeräte-Programmierungen einfach beim Hersteller geladen werden
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as Problem liegt auf der Hand: Zahlreiche elektronische Funktionen und Bereiche sind in modernen Fahrzeugen gegen unautorisierte Zugriffe geschützt: Neu-Codierung eines ersetzten Bauteils, Freischaltung zusätzlicher Fahrzeugsysteme oder das Flashen eines Steuergerätes. Bei Fremdmarken in Markenbetrieben oder generell in freien Werkstätten werden diese Tätigkeiten zu einer Herausforderung. Denn hier müssen die entsprechenden Daten und Freischaltcodes direkt von den Herstellern bezogen werden. Diese sind zwar zur Bereitstellung per EU-Gesetz verpflichtet, tun dies aber klarerweise nicht kostenfrei und oft nur vorbehaltlich einer Prüfung. Für freie Betriebe bedeutet das damit oft den weg zu den Kollegen der Markenautohäuser. Der freie Zugang zu den OEM-Daten bringt daher vor allem für freie Werkstätten nicht nur Unabhängigkeit von den Kollegen, sondern auch entsprechende Zeitersparnis. „In den vielen Gesprächen während der fünf Automechanika-Messetage in Frankfurt haben wir den Eindruck gewonnen, dass Werkstätten die neuen Entwicklungen in unserer Branche sehr aufmerksam verfolgen. Wir müssen uns auf eine zunehmende Digitalisierung der Abläufe einstellen“, so Helmut Straberger, Produktmanager Diagnose bei Hella Gutmann in Österreich.
Wie kommen die Daten ins Auto? „Deshalb wird auch die Zugriffsmöglichkeit auf Datenbanken der Fahrzeughersteller im sogenannten PassThru-Verfahren nötig sein“, so Straberger.
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Helmut Straberger, Diagnose-Profi bei Hella Gutmann in Österreich
Dabei geht es darum, die Originaldaten vom Hersteller-Portal über Internet und Router direkt ins Fahrzeug zu übertragen. Aber welcher Betrieb weiß schon, ob und wie oft sie die kostenpflichtigen Daten welcher Hersteller benötigen? Für jene Kfz-Werkstätten, die einen mega macs von Hella Gutmann besitzen, erübrigt sich diese Überlegung. Straberger: „Hella Gutmann hat dazu zwei faire Möglichkeiten via mega macs geschaffen. Ich kann unseren Kunden nur empfehlen, es bei Gelegenheit einmal auszuprobieren.“ Der elektronische Universalschlüssel, der den Zutritt zu den Portalen aller Hersteller (nach deren Freischaltung) möglich macht, ist bereits in Form des kleinen Vehicle Communication Interface (VCI) bzw. im mega macs 66 vorhanden. Durch die kostenfreie PassThru-Software werden diese Geräte zum PassThru-Interface. VCI bzw. mega macs 66 arbeiten nach dem Anstecken an die OBD-Schnittstelle sowie nach der Verbindung mit dem PC über ein USB-Kabel als Router.
Eigenständige Software Je nach Aufgabe und Geschwindigkeit der Datenleitung können die Übertragungen vom Hersteller auch mehrere Stunden benötigen. Da der mega macs in dieser Zeit nicht für andere Diagnoseeinsätze verwendet werden kann, bietet Hella Gutmann auch eine Stand-alone-Lösung. mega macs PC x-Change kann mit einem PC, Notebook oder Tablet eingesetzt werden und verfügt über ein eigenes VCI. • (GEW)
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GEWERBE
Thomas Schuster (Vertriebsleiter Deutschland Süd und Österreich) und Bernd Fuchs (Vertriebsleiter D-A-CH)
Werkzeuge 2.0
wird Österreich ebenso versorgt wie über intensive lokale Vertriebskooperationen. „Mit der Firma Kastner haben wir einen sehr starken Partner. Die Kastner-Verkaufshäuser haben KS-Tools-Verkaufswände installiert und können damit unser Angebot sehr umfassend und sehr professionell präsentieren“, erklärt Bernd Fuchs, Vertriebsleiter D-A-CH bei KS Tools. „Wir möchten KS Tools für den Kunden so attraktiv wie möglich präsentieren“, ergänzt Thomas Schuster, verantwortlich für Deutschland Süd und Österreich. Die enge Zusammenarbeit wird auch mit ATP gelebt, wo ebenfalls bereits mehrere Partner mit Verkaufswänden ausgestattet wurden.
Der digitale Vertrieb
Auf der Automechanika hat KS Tools einen Blick in die Zukunft der Werkzeugbestellung ermöglicht, jetzt erfolgt die Umsetzung beim Handel.
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er eindrucksvolle Messestand in Frankfurt und die Digitalisierung zeigen, dass es bei der Erfolgsgeschichte KS Tools noch viele Kapitel gibt. Neben der weltweiten Expansion hat auch der österreichische Markt höchste Priorität. Über europaweite Partnerschaften wie etwa mit WM Trost
Von der Digitalisierung bei KS Tools profitieren Händler und Werkstätten
Neben dem umfassenden, hochqualitativen Produktangebot sowie der direkten Kundenunterstützung mit Österreich-Repräsentant Michael Trautenberger hat KS Tools mit der Digitalisierung des kompletten Prozesses die Zusammenarbeit noch einmal vereinfacht und fit für die Zukunft gemacht. Über DVSE kann der Handelspartner die Produkte, beispielsweise bei Spezialwerkzeugen, exakt für die richtigen Modelle bestellen. Der komplette Prozess läuft über TecCom elektronisch: Verfügbarkeitsanfrage, Lagerbestellung, Auftragsbestätigung, Lieferankündigung und Rechnungsinfo. „Über TecInvoice ist zudem eine elektronisch signierte Rechnung möglich“, so Fuchs über die Zukunft der Werkzeugbestellung. • (GEW)
Querlenker runter? Mach ich allein! Das reparaturbedingte Herunterdrücken des Querlenkers ist schwer, manchmal gefährlich und erfordert oft die Hilfe von Kollegen. Mit dem Universal-Achshebel mit Kette von KS Tools wird diese Tätigkeit massiv erleichtert.
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rbeiten, bei denen man den Querlenker herunterdrücken muss, sind in der Werkstatt nicht sehr beliebt“, weiß Boris Peters von KS Tools. „Man braucht nicht nur viel Kraft, sondern kann auch leicht abrutschen und sich dadurch verletzen.“ Wird zudem ein massives Werkzeug wie etwa ein Montiereisen zum Herunterdrücken verwendet, kann das Abrutschen auch Beschädigungen am Fahrzeug nach sich ziehen. Die oft notwendige Unterstützung von Kollegen bringt Verzögerungen oder ist manchmal gar nicht möglich.
Lösungen für den Werkstattalltag Innovationen und Problemlösungen für den Mechaniker sind ein wichtiger Erfolgsfaktor bei den Werkzeugprofis von KS Tools. Mit dem Universal-Achs-
Vereinfachung einer ungeliebten Tätigkeit: Hebelwerkzeug von KS Tools
heber mit Kette wird KS Tools seinem Ruf einmal mehr gerecht und bietet eine perfekte Lösung für das angeführte Problem. Mit diesem neuen Hebelwerkzeug kann der Mechaniker ohne fremde Hilfe bequem und sicher den Querlenker und andere Achsteile herunterdrücken. Das Werkzeug wird mit einem Gewinde bedient und ist mit einer flexiblen Kette ausgestattet. Dadurch kann das Gerät bei den unterschiedlichsten Bauformen eingesetzt werden. Das neue Hebelwerkzeug präsentiert sich als perfektes Beispiel für die Lösungskompetenz von KS Tools, die dem Mechaniker die tägliche Arbeit erleichtert. • (GEW)
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Radlagersatz für den Renault Espace V
Zündkerzen für 600.000 Fahrzeuge Mit einer Erweiterung um 7 neue Zündkerzen – stammend aus dem Erstausrüstergeschäft von NGK mit BMW, Honda, Jaguar und Ford – deckt NGK Spark Plug Europe das Zündkerzen-Sortiment nun für 600.000 Fahrzeuge in Europa ab. NGK Spark Plug Europe GmbH, www.ngkntk.at
Als 1. Unternehmen bietet NTN-SNR für den Renault Espace V einen Radlagersatz für die Vorderachse an. Der Kit mit der Referenz NTNSNR R155.130 ist identisch zu den Erstausrüstungsteilen und umfasst neben dem Lager auch die dazugehörige Schraube und 4 Bolzen. Alle technischen Informationen zum Kit werden auch im „TecDoc“ bereitgestellt. NTN-SNR Roulements AG, www.ntn-snr.de
Zusätzliche Lagerbuchsen Eine Programmerweiterung im Bereich Fahrwerk nahm Herth+Buss vor. 11 Lagerbuchsen, die als schwingungsdämpfende Verbindung zwischen Karosserie und Achsen dienen sollen, wurden ins Sortiment Jakoparts aufgenommen. Damit stehen ab sofort Buchsen für die SUV-Modelle von Nissan, Toyota, Mazda, Mitsubishi und Isuzu zur Verfügung. Die entsprechenden Fahrzeugverwendungen und OE-Nummer-Verknüpfungen liegen bereits vor. Herth+Buss Fahrzeugteile GmbH & Co.KG, www.herthundbuss.com
Klarheit mit Öl-Analyse-Set Ein weiteres Mal erweitert Motul sein Angebot für den professionellen Getriebeservice in modernen Fahrzeugen. Über das MotulEvo Konzept werden zukünftig der Getriebereiniger Motul Transmission Clean – als 12 x 0,5-l-Gebinde erhältlich – sowie ein Ölanalyse-Set angeboten. Dieses kann im Reklamefall oder bei einem Getriebeschaden zur Dokumentation und Analyse nützlich sein. Zusätzlich kann sich der Kunde vom entnommenen Öl ein Bild machen und dadurch vom Nutzen der Getriebewartung überzeugt werden. Motul Deutschland GmbH, www.motul.at
Zusätzliche Potenziale nutzen
Zusätzliche Wasserpumpenkits Die passenden Wasserpumpen in Meyle-Original- oder Meyle-HD-Qualität bietet Meyle zusätzlich zu den Zahnriemen und allen erforderlichen Komponenten in einem Wasserpumpenkit. Das Sortiment wurde erweitert, etwa für die Marken VW, Audi, Renault, Peugeot und Citroën. Wulf Gaertner Autoparts AG, www.meyle.com
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Ordnung im Reifenlager und einen schnellen Zugriff auf die Kundendaten verspricht Loco-Soft mit seinem Dealer Management System (DMS). Neben der „normalen“ Verwaltung von Reifen, Rädern und Zubehör hat der Serviceberater alles für das Kundengespräch im Überblick. So kann im Modul bei der Selektion etwa die Profiltiefe der Reifen ausgegeben und neue Reifen angeboten werden. Loco-Soft Vertriebs GmbH, www.loco-soft.de
„Downsizing“ nicht nur beim Motor Neben dem Motor werden mittlerweile auch andere Fahrzeugteile gewichts- und funktionsoptimiert – bei gleicher oder sogar höherer Leistung. So hat GKN eine komplett neue Nabenverbindung entwickelt. Mit dem „Face Spline Design“ werden Radnabe und Festgelenk der Seitenwelle formschlüssig über eine Verzahnung auf der Stirnseite des Gelenks verbunden. GKN Service International GmbH, www.gknservice.com
Montage mit einem Griff Eine clevere Adapterlösung für den Kugelhals der Anhängekupplung – aktuell für die neue Mercedes E-Klasse, den GLC und das GLC Coupé ab Werk bestellbar – hat Rameder mit Fixmatic für Fix4Bike geschaffen. Angeboten werden die Modelle Traveller II + III Fixmatic. Rameder Anhängekupplungen und Autoteile GmbH, www.kupplung.de
Neue Beleuchtungslösung Ein Licht, das dem natürlichen Tageslicht nahe kommt, verspricht Philips mit dem MatchLine PJH20 LED-Projektor und der MDLS CRI LED-Lampe. Die 2 spezialisierten Farbprüfleuchten für Werkstätten und Karosseriebetriebe liefern eine Farbtemperatur von 6000 K und sollen das Risiko von falschen Farbbewertungen minimieren. So bietet Philips MatchLine, die zum Ausleuchten großer Arbeitsbereiche verwendet wird, einen Farbwiedergabeindex von 92 auf einer Skala bis 100. Die MDLS CRI LED-Leuchte ist klein und vielseitig für schnelle Farbprüfungen geeignet. Royal Philips Electronics N.V., www.philips.com
Unverzichtbares Werkzeug Damit die Führungslager bei Audi- und VW-Modellen im Zylinderkopf nicht zerstört werden und der Zylinderkopf erneuert werden muss, bietet SW-Stahl ein NockenwellenEinlegewerkzeug an, das vor dem Einbau des Nockenwellenmoduls die notwendige Positionierung und Fixierung der Nockenwellen zueinander sicherstellt. SW-Stahl GmbH, www.swstahl.de
Neue Vliesstoffe Sein Portfolio an Vliesstoffen, die störende Geräusche aus dem Fahrzeug abschirmen sollen, erweitert 3M mit den neuen Vliesstoffen Thinsulate TAI3099SB und TAI4099SB. Die beiden Materialien, die aus einer weißen Faser und einem schwarzen Abdeckvlies bestehen, sind 15 mm dick und haben ein geringes Gewicht. Sie sind für fast alle akustischen Anwendung im Fahrzeug geeignet. 3M Österreich GmbH, www.3M.com/at
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MENSCHEN Im Autohaus Eckl/Bergland ist Mag. Christoph Heigl als neuer Verkaufsleiter tätig. Er arbeitete zuvor bei der Lietz GmbH in Waidhofen/Ybbs, wo er für das Banken- und Finanzwesen verantwortlich war, außerdem war er Betriebsleiter in Waidhofen. Die Aufgaben von Heigl bei Lietz wurden auf andere Mitarbeiter aufgeteilt.
Neu im Team von Cadillac
Seit 1. November ist Ing. Friedrich Zottl neuer Markenleiter Kia bei der Grünzweig Automobil GmbH in Mödling. Er ist für das gesamte Neuwagengeschäft der koreanischen Marke verantwortlich.
René Kreis (l.) ist seit September neuer Pressesprecher von Cadillac & Chevrolet Performance Cars in Europa; zu seinem Stellvertreter wurde Gordon Müller (r.) ernannt. Kreis war zuvor für Infiniti tätig, Müller bei Samsung.
Bei Leaseplan Österreich hat Wolfgang Posch die Führung des Neukundenvertriebs übernommen. Er war zuletzt in führender Position bei der Unic GmbH tätig und leitete dort Projekte in den Bereichen Digital Marketing und Digital Commerce.
Karrieren bei Giti Tire Brian McDermott ist neuer Verkaufs- und Marketing-Direktor für Pkw-Reifen bei Giti Tire; Daria Sale della Cuna hat diese Position für den Lkw-Bereich übernommen. Beide haben jahrelange Erfahrung in der Reifenbranche.
Der Herr Professor Kommerzialrat Nicht jeder in der Autobranche weiß, dass Bundesgremialobmann Burkhard W. R. Ernst auch maßgebliche Dinge für den österreichischen Film geleistet hat (und noch immer leistet). Aus diesem Grund wurde ihm, der sich auch schon Kommerzialrat nennen darf, nun auch der Titel Professor verliehen. Die Laudatio hielt Richard Grasl, der scheidende kaufmännische Direktor des ORF. Ernst, jahrelanger Fachvertreter der Audivisions- und Filmindustrie Wien, bedankte sich und meinte, dass der österreichische Film eine Visitenkarte des Landes sei und eine wichtige Rolle für den Tourismus spiele.
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Seit Herbst verstärkt Michael Baumann als Technischer Leiter das Team von System Standbau/Expoxx. Es handelt sich dabei um ein Tochterunternehmen des ReedKonzerns; System Standbau/Expoxx ist mit mehr als 175 Mitarbeitern in Salzburg, Wien, Wels und Düsseldorf vertreten und baut Stände für mehr als 400 Messen pro Jahr.
Handelshermes an Familie Jonak Ende Oktober wurden Friedrich Jonak (links) und seine Frau Renate mit dem „Handelshermes“ ausgezeichnet – der höchsten Auszeichnung, die der Wiener Handel verleihen kann. Jonak war früher Vorstandsvorsitzender der Denzel AG und Sprecher der österreichischen Automobilimporteure. Begründet wurde die Verleihung damit, dass das Familienunternehmen W & A Jonak in den vergangenen 99 Jahren sehr wichtige Impulse in der Modebranche gesetzt habe.
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Oliver Mandl ist seit Kurzem neuer Marketing & Communication Manager für Fiat und Abarth bei FCA Austria. Er arbeitete zuvor in verschiedenen Positionen bei Renault Österreich, zuletzt als Brand Manager für Renault Pro+ sowie als Fleet Marketing Manager für Renault und Dacia.
Um die Automotive-Software voranzutreiben, baut der deutsch-dänische IT-Spezialist EASI‘R sein Team aus: Neu an Bord sind Aksel Fagernaes (l.) und Frank Bunte (r.). Sieben Monate nach dem Start zählen bereits mehr als 1.000 Händlerbetriebe und Servicepartner zu den Kunden. Olaf Henning (l.), Chef von Mahle Aftermarket, ist neuer Vorsitzender des Gesellschafter-Ausschusses von Partslife und folgt auf Jochen Leuthold (TRW), der nicht mehr kandidierte. Geschäftsführer von Partslife bleibt Wolfgang Steube (r.).
MENSCHEN Wiener Opel-Werk mit neuem Chef
Nach dem kurzen Gastspiel des Ungarn Tamás Solt (l.), der das Opel-Werk in Wien-Aspern vor wenigen Wochen auf eigenen Wunsch verlassen hat, gibt es seit 1. November einen neuen Geschäftsführer: Paul Staes (52, r.) war zuvor Chef von GME Manufacturing Suppert in Rüsselsheim, ist gebürtiger Belgier und hat neben einem Ingenieursstudium auch eine Ausbildung an der London Business School.
Bei Infiniti wurde Raoul Picello Anfang Oktober zum neuen Vice President für Europa, den Mittleren Osten und Afrika ernannt; er folgt auf Francois Goupil de Bouillé, der das Unternehmen verlassen hat. Der 53-jährige Picello war zuvor drei Jahre lang Vice President Sales bei Nissan Europe.
Walter Klement (B.), langjähriger Außendienstmitarbeiter von ContiTech Antriebssysteme innerhalb der Gebietsverkaufsleitung D Süd-1 und Österreich, ist in Pension. Bis zur Neubesetzung hat Gesamt-Verkaufsleiter Andreas Brauner die bisherigen Tätigkeiten von Klement übernommen.
Neue Aufgaben bei der „Städtischen“ Gerhard Hopfgartner wird am 1. Jänner 2017 neuer Landesdirektor für die Wiener Städtische Versicherung in Wien. Der 43-Jährige ist derzeit noch Marketingleiter für das Unternehmen und seit 17 Jahren in der Versicherungsbranche tätig. Die derzeitigen Aufgaben von Hopfgartner wird mit Jahresbeginn 2017 Mag. Karin Kafesie übernehmen. Sie war in den vergangenen Jahren bei mehreren Versicherungsunternehmen tätig, außerdem war sie im Vorstand beim Finanz-Marketing Verband Österreichs.
Staatswappen an Dolphin Technologies Staatssekretär Harald Mahrer (l.) überreichte am 19.10. das Dekret für die Führung des Staatswappens an den Wiener Telematik-Spezialisten Dolphin Technologies. Dessen CEO Harald Trautsch (2. v. l.) nahm diese Auszeichnung als Anerkennung für die hohe Innovationskraft und für die führende Position, die Dolphin Technologies in der Branche hat, entgegen. Neben Trautsch am Foto ist die für Finanzen zuständige Caroline Mayrhofer, ganz rechts Co-Gründer Thomas Pöschl.
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LESERBRIEFE
Betrifft: Sonderbeilage „Schluss mit Lustig“
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1 14:56 Seite 1 25.08.16
Guten Morgen Herr Lustig, herzlichen Glückwunsch zu dem stattlichen Sonderheft „Schluss mit lustig“. Ein solches Heft mit solch prominenten Laudatoren wird nicht jedem zuteil. Am besten hat mir der Aufruf „Schluss mit Jammern – Nehmen wir die Zukunft in die Hand“ gefallen. Ich hoffe sehr, dass Sie „am Ball bleiben“ und wünsche Ihnen alles Gute und viel Gesundheit. Viele Grüße ins Nachbarland! Dr. Konrad Weßner Geschäftsführer puls Marktforschung GmbH 90571 Schwaig bei Nürnberg
SCHLUSS MIT LUSTIG
en Lebensmotto Diesem journalistisch PersönLästig, lustig, listig: ng die prägende auch in Lustig, jahrzehntela & Wirtschaft“, bleibt Gerhard Erfolg von „AUTO aus dem lichkeit hinter dem seinen Rückzug zuvor nimmt er be einen Zukunft treu. Doch in dieser Sonderausga zum Anlass, um zu werfen. operativen Geschäft automotive Wirtschaftswelt auf die kritischen Blick
Einzelverkaufs
preis: € 18,–
• GZ 03Z035333
M • P.b.b. •
A&W Verlag,
Inkustr. 16, 3400
Klosterneuburg
GABE SONDERAUS
Lieber Herr Lustig! Eine österreichische Autoszene ohne Lustig – NEVER! Das ist so undenkbar wie unmöglich. Ich bin felsenfest überzeugt, dass Sie Ihre jahrzehntelang gesammelten Erfahrungen sowohl vor als auch hinter dem Vorhang an Ihre Kollegen und Mitarbeiter aktiv beratend weitergeben werden, alles andere wäre ein Jammer! Perlen wie Sie – Branchenfachleute mit auch menschlicher Größe, die meinen Respekt erhielten – habe ich in Österreich nur drei kennengelernt, einer davon sind Sie. Dafür und für unsere gemeinsame Zeit im Job sage ich herzlichen Dank und heiße Sie im Club der Altgedienten willkommen! Ihr Fred Fruth, ehem. Pressesprecher von Rolls-Royce, Baden Lieber Herr Fruth! Über Ihre Worte freue ich mich sehr, sind Sie doch einer der wenigen, die mich während meiner ganzen Karriere in der Automobilwirtschaft begleiten. Ich empfinde Ihre Ausführungen glaubwürdig, und das ist selten geworden in unserer heutigen Gesellschaft. Exakt wie von Ihnen beschrieben werde ich im Hintergrund und da oder dort bei Veranstaltungen auch im Vordergrund agieren. Mit 70 ist aber dann Schluss mit Lustig in der Branche – das habe ich mir derzeit einmal vorgenommen. Ich werde jetzt für mich mehr Zeit finden und dennoch mein
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In der Kolumne „Der A&W-Papierkorb“ sind Inhalte zu lesen, die zum Schmunzeln anregen können, ohne dass sie unbedingt immer mit der Automobilbranche zu tun haben.
Wir lieben ihn, den Herbst! Kaum eine andere Jahreszeit schafft es, Autos derart zu behübschen – von einer Schneeverwehung im Winter natürlich abgesehen. So sammeln wir seit Jahren eifrig Fotos, die Autos im Wandel der Jahreszeiten zeigen. Dieses stammt aus Altaussee, einem der Lieblingsorte der Wiener (nicht nur der Schickeria). Dort war dieser elegante Jaguar am 22. Oktober abgestellt – und zwar unter einem alten Ahornbaum, der über Nacht einen Teil seiner Blätter verlor – aber noch immer genug der gelben Pracht auf seinen Ästen hatte, um das Auto weiter zuzudecken. Leider konnte Kollegin Margot Dihanits nicht weiter verfolgen, wie das Auto einen Tag später aussah, denn der Aufenthalt in Altaussee war nur kurz.
Haben auch Sie interessante Fotos, die Sie gerne in diesem Magazin veröffentlichen würden? Dann schicken Sie mir bitte ein E-Mail an mueller. heinz@autound wirtschaft.at Lebenswerk, das ich mit Herrn Lederer und meinen Mitarbeitern – die Besten der Branche – zu einem generationenfähigen Verlag aufbauen konnte, unterstützen. Wir lassen den Kontakt nicht abreißen und ich freue mich, Sie weiterhin zu meinem Leserkreis zählen zu dürfen. Bis bald Ihr Gerhard Lustig
Die Redaktion freut sich über Feedback aller Art und ist bereit, sich sowohl der Kritik zu stellen als auch Lob entgegenzunehmen. Sie behält sich aber Kürzungen der Reaktionen aus der Leserschaft vor.
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Modernste Prüfzentren Professionelle Leistung Technisches Know-how Die Fuhrparkkosten in Ihrem Unternehmen sind hoch genug. Bei einem technischen Defekt am Firmen-Fahrzeug fallen zusätzliche Kosten für lange Stehzeiten an. Gut, wenn man einen Partner hat, auf den man sich verlassen kann. Und das 89 x in Österreich. Infos ✆ 050-123-123 und auf www.arboe.at www.facebook.com/arboe123