Dezember 2015
Einzelverkaufspreis: ¤ 8,– • GZ 03Z035333 M • P.b.b. A&W Verlag, Inkustr. 16, 3400 Klosterneuburg
Markenbetriebe
VERLORENE FREIHEIT Autohandel Konzentrationsprozess hält weiter an
GmbH & Co. KG
Die Zeit „danach“ Ein Ausstieg will gut geplant sein
Hochwirksames und sparsames Warmluft-Werkstattheizgerät
Leasing Wie man Betrug wirksam bekämpft
Japan Tokyo: die Motorshow der Superlative
Zum Umdrehen!
• PULS-AIR wird mit Heizöl extra leicht als Brennstoff betrieben – geruchsfreier und leiser Lauf. Weltweit die niedrigsten • Abgasemissionen und der höchste Wirkungsgrad von 97 %. • 50 % Heizkosteneinsparung (gegenüber Deckengebläse und Zentralheizungskörper). • Kamin = Edelstahl-Auspuffrohr mit 35 mm Durchmesser. • Zwei Leistungsstufen in einem Gerät. • Beheizung von drei getrennten Räumen möglich. Wärme in Fußbodennähe. • Staatspreis-ausgezeichnete Entwicklung: Österreichischer Staatspreis 1987 Bayerischer Staatspreis 2008. • PULS-AIR wird steckerfertig inklusive Tank mit 20 Litern ausgeliefert.
www.autoundwirtschaft.at Vertrieb, Logistik und Vielfalt sind im Schmierstoffbereich einem großen Wandel unterzogen. Das ändert nichts an der Notwendigkeit des Margenbringers Öl.
Die Automatiklösungen nehmen zu
Öl im Getriebe Rasche ÖlVerfügbarkeit
Teilehandel Cross-over Produktvergleich
Internetlösungen Umfassende Betreuung durch den Hersteller
Direktvertrieb
ÖLBRANCHE IM UMBRUCH Marktentwicklung Dezember 2015
SPECIAL ÖL
Die Ölbranche steht Kopf: Dennoch bleiben die Schmierstoffe ein wichtiger Ertragsbringer für die Werkstätten!
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PULS-AIR PLETZER GMBH & CO. KG 6353 Going am Wilden Kaiser I Innsbrucker Straße 10 Telefon 05358/2435 I Fax 05358/3626 I pulsair@utanet.at
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Das ist Guido Orth-Gauch, technischer Autor bei TRW. Guido möchte immer die gleiche Qualität bieten, unabhängig davon, ob er in seiner Jazzband spielt oder ein Handbuch für einen neuen Bremsbelag schreibt. Von Guido aufgezeichnete Tests zeigen, dass unser innovatives Reibmaterial den Bremsweg um bis zu 7 Metern verkürzt. Verlassen Sie sich auf echte Originale, wenn es um hervorragende Leistungen geht.
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ANSICHT
Informationsdolmetscher
E
s besteht einmal mehr Grund, warnend auf die Bestrebungen der Verkehrs-Grünen hinzuweisen. Sie sind zwar nichts wirklich Neues, aber um der politischen Machtgestaltung willen sind sie sehr aktiv. Sie meinen, einen Auftrag zu besitzen, damit auch alle an die gesunde Umwelt ohne Auto glauben. Ideologisch sind sie von der Öko-Partei so weit entfernt wie unsere Fachmedien vom Printtod, hervorgerufen durch den Onlineund damit verbundenen Gratishype. • Trotz aller berechtigten Kritik an der aktuellen Politik, die man haben mag – insbesondere was deren Vorgehensweise vom Produktions- bis hin zum Vertriebsprozess anbelangt–, die freie Gestaltung der heimischen Automobilwirtschaft ist immer noch weit und breit der einzige freiheitlich-demokratische Zugang zur Bevölkerung. Natürlich sind die Herausforderungen für den individuellen Mobilitätserhalt sehr hoch. Die Spannungen in anderen Ländern flammen immer wieder auf und EU-basierte Koexistenz muss immer wieder eingeprägt werden. Hier engagiert sich unser Verlag mit Standpunkten, Projekten, die Signalwirkung haben: um demokratische Werte zu stärken, um für die so schwer errungenen liberalen Wirtschaftsleistungen einzustehen, um unser Land nicht dem Ausverkauf preiszugeben. • Die Frage „Kann das Auto mit dem Menschen zusammen leben?“ beschäftigt uns alle sehr. Ginge man nach grünen Fundamentalisten, wäre es nahezu unmöglich. Die Konsequenz daraus: Wir müssen fest und unwiderruflich hinter unserer heimischen Automobilwirtschaft stehen. Nie darf die enorme Verantwortung der nachfolgenden Generationen im Land für die Themen der Automobilität nachlassen. Die freie und leistbare Wahl des Verkehrsmittels muss und wird uns zentrales Anliegen in unserem Handeln bleiben und damit das Auto als unsere wirtschaftstreibende Kraft legitimiert. • Lederers Medienwelt ist ein Paradebeispiel dafür, dass alle Mobilitätsformen koexistenziell zusammenwirken können, aber auch Beispiel dafür, dass ab der nächsten Ausgabe im Jänner 2016 Philipp Hayder an dieser Stelle die automobile Meinungsvielfalt im Land federführend gestalten wird. Ich als Herausgeber und Brückenbauer zwischen den Generationen darf in diesem erfolgreichen Team Ihr Informationsdolmetscher sein!
Mag. Heinz Müller, Chefredakteur: „Rückrufaktionen müssen schneller ablaufen, als das derzeit der Fall ist – vor allem wenn es um die Sicherheit geht!“ Gerhard Lustig, Herausgeber: „Man ist nicht immer einer Meinung. Aber man muss miteinander kommunizieren können. Das schaffen wir Jahr für Jahr!“
Wir danken für das uns entgegengebrachte Vertrauen und wünschen allen schöne Festtage und ein erfolgreiches Jahr 2016!
Auch wenn sich Rückrufaktionen der Hersteller häufen, passiert es doch nicht so oft, dass man persönlich davon betroffen ist: Seit 1987, als ich mein erstes Auto (einen Renault R4) kaufte, flatterten exakt zwei derartige Briefe ins Haus. Einmal, es war vor knapp 20 Jahren, wurde mein 2er-Golf in die Werkstatt gerufen (den Grund habe ich vergessen). Und jetzt passierte es mit dem Opel Meriva, den meine Frau fährt. • Der Grund: Das flexible Stahlkabel, das den Sicherheitsgurt mit dem Auto verbindet, kann sich durch Ermüdung lösen. Doch wer glaubt, dass Behörden, Importeur und Versicherungsverband in so einem – durchaus gefährlichen – Fall besonders schnell sind, irrt. Das Schreiben des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz, Sektion Konsumentenpolitik, ist mit 23. September datiert, der beiliegende Brief von General Motors Austria, in dem die Details erläutert werden, mit 16. Oktober. Bis der Versicherungsverband reagierte, all diese Briefe in ein Kuvert steckte und dadurch erst die Zulassungsbesitzer verständigte, verging neuerlich Zeit: Sein Schreiben landete am 4. November in unserem Briefkasten. Insgesamt 6 Wochen also, in denen durchaus etwas passieren hätte können. • Da kann man nur hoffen, dass die Kooperation beim nächsten großen Rückruf, der Mega-Sache mit den manipulierten Motoren des VW-Konzerns, besser funktioniert. Wir werden es uns mithilfe unserer „Informanten“ genau anschauen: Denn die Zahl jener Bekannten, die von dieser Sache betroffen sind, steigt von Tag zu Tag!
AUTO & Wirtschaft • DEZEMBER 2015
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INHALT
Thema Markenhandel: Verlorene Freiheit Seite 12
ONLINE EXTRA Die Zukunft ist längst online. Im SchwerpunktThema ONLINE zeigen wir aktuelle und zukünftige Entwicklungen zur Elektronik im Autohaus.
Handel Hyundai-Europachef Thomas A. Schmid im Interview Seite 20
Aspekte Elektroautos: China überholt die USA Vienna Autoshow: 40 Marken, 400 neue Autos Studie: Rückgang der Kilometerleistung
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Thema Markenhandel: Verlorene Freiheit
12
Handel Autohandel: Die Großen werden größer Suzuki: Weiterbildung nach Maß Händlerverbände: Mit vereinten Kräften Hyundai: Wandel im Kopf Seat: … wenn Spaniens Blüten blühen Verbrauch: Darf’s ein bisschen mehr sein? Verkauf: Wir sind Weltmeisterin! Opel: An alte Erfolge anknüpfen Ausstieg: Fahrerwechsel bei Wiesenthal Ostfantasie: Anpassungen im Osten
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Management A&W-Tag: Hammer! Humor! Highlight! Aussteiger: Der Mann, der in die Luft ging Bohr: Schleifen, was das Zeug hält Vredestein: Gemeinsam statt einsam TÜV: Der Feind ist nun besiegt Brandlhof: 4 Sterne superior für Autos Umfragen in info4you Kfz-Tag: Perfekt zum Netzwerken
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Management Die Lehren aus dem VW-Skandal
ab Seite 42
E-Mobilität wird an Fahrt gewinnen Statistik: Wenn Salzburg nicht wäre … JATO: Das Wachstum wird langsamer Forstinger: Lieferanten müssen zahlen Volkswagen: Käfer, Kulturkampf, Kündigungen Trost: Rechtssicher Kasse machen Garanta: Von „A“ wie Autokauf bis „Z“ … CarGarantie: Ich will keine Diskussionen
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Wirtschaft Autonomes Fahren: Steiniger Weg zur Realität Leasingbetrug: Ein Ass im Ärmel ARBÖ: Ehrung, wem Ehrung gebührt Tokyo Motorshow: Nicht anders als wir Online: Die Zukunft ist längst online Facebook & Co: Ganz oder gar nicht crowd-o-moto: Der Beste, nicht der Billigste BMF: Schneller Überblick Stieger: „Kein zusätzliches Kasterl“ S4: Der ungenutzte Datenschatz Umfrage: Bringen „Likes“ auch neue Kunden? Motiondata: Für die Zukunft gerüstet Autobid: Versteigerungen in der Hauptstadt CDK: Rund um den Kunden car4you: Selbst ist das Autohaus! Vector: Mobil zum Ziel Autogott: Zuwachs bei Jungwagen automotive Guide: Branchen-Nachschlagewerk Kartellgericht: Ein Urteil – aber keine Klarheit Santander: Auf das Podium, bitte!
AUTO & Wirtschaft • DEZEMBER 2015
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IMPRESSUM
ÖL-SPECIAL Dezember 2015
Marktentwicklung
ÖLBRANCHE IM UMBRUCH Direktvertrieb
Betreuung Umfassende durch den Hersteller
Wirtschaft
Internetlösungen Cross-over Produktvergleich
Teilehandel Rasche ÖlVerfügbarkeit
Öl im Getriebe
lösungen
Die Automatik nehmen zu
Kampf gegen Leasingbetrug ab Seite 48 und Vielfalt Vertrieb, Logistik ereich sind im Schmierstoffb untereinem großen Wandel nichts an zogen. Das ändert des t der Notwendigkei Öl. Margenbringers
Die Öl-Branche ist im Umbruch, sowohl Lieferanten wie Kunden gehen neue Wege beim wichtigsten Ertragsbringer der Werkstätte. Hier präsentieren wir Lösungen und Anbieter.
t.at
www.autoundwirtschaf
Gewerbe Werkstattkonzepte-News ab Seite 72
Carglass: Neueröffnung in Sankt Pölten 66 Daimler Fin. Services: Gebündelte Finanzkraft 67
Gewerbe ZF: Geiz ist nicht immer geil Zeitwertreparatur als Totalschaden-Killer Werkstattkonzepte: Die Partnerschaft schafft’s Bosch: Eine Werkstatt für alle Fälle ATP: Serviceprofi mit Profiservice Derendinger: Das dritte Standbein NTN-SNR: Kompetenz beim Lager KS-Tools: Zeitwertgerecht & umweltfreundlich WashTec: Technik für Menschen B2000: Visitkarte des Hauses ATEV: Neue Besen … NGK: Viele, viele neue Typen TRW: Dicke Brummer in der Zange Bosal: Blaue Engel auf Erden Kastner: Wie ein Schulungszentrum Akzo: Treffpunkt der Lackprofis Neue Produkte
69 70 72 74 75 76 77 78 79 80 80 80 81 81 82 84 85
Menschen Webasto: Mehr Verantwortung für Dieter Hahn 86 Skoda: Karrieren beim Importeur 87 Leserbriefe 88
Ansichten Lustig und Müller Lukaschek
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Ausgabe 12/2015, 28. Jahrgang Cover-Werbung: Puls-Air
ALLRAD LIFESTYLE ABENTEUER
SPECIAL ÖL
Medieninhaber, Anzeigenverwaltung: A&W Verlag GmbH (FN 238011 t) 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 T: +43 2243 36840-0 F: +43 2243 36840-593 E: redaktion@autoundwirtschaft.at I: www.autoundwirtschaft.at Verleger: Helmuth H. Lederer (1937–2014) Geschäftsführung: Gerhard Lustig (Herausgeber), DW 527 M: +43 664 8229485 E: lustig.gerhard@autoundwirtschaft.at Philipp Hayder, DW 526 M: +43 664 8223301 E: hayder.philipp@autoundwirtschaft.at Stefan Binder, DW 522 M: +43 664 5285661 E: binder.stefan@autoundwirtschaft.at Chefredaktion: Mag. Heinz Müller, DW 523 M: +43 664 8221660 E: mueller.heinz@autoundwirtschaft.at Redaktion: Gerald Weiss (Chef vom Dienst), DW 593 M: +43 6642359044 E: weiss.gerald@autoundwirtschaft.at Dr. Nikolaus Engel, DW 525 M: +43 664 8493231 E: engel.nikolaus@autoundwirtschaft.at Matthias Pilter, DW 579 M: +43 664 88368584 E: pilter.matthias@autoundwirtschaft.at Dieter Scheuch, DW 575 M: +43 664 2359052 E: scheuch.dieter@autoundwirtschaft.at Redaktionelle Mitarbeit: Peter Homola, Mag. Severin Karl, Dr. Friedrich Knöbl, Dipl.-Ing. Heinz Lukaschek, Pascal Sperger Anzeigenmarketing: Uschi Ernst, DW 529 M: +43 664 8222224 E: ernst.uschi@autoundwirtschaft.at Alexander Keiler, DW 521 M: +43 664 8229487 E: keiler.alexander@autoundwirtschaft.at Ivica Orsolic, DW 520 M: +43 664 88368591 E: orsolic.ivica@autoundwirtschaft.at Hbv. und Leitung Administration: Annemarie Lust, DW 597 M: +43 664 8229479 E: lust.annemarie@autoundwirtschaft.at Grafik: graphics – A. Jonas KG 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 T: +43 2243 36840-594 E: jonas.alexander@autoundwirtschaft.at Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH 3580 Horn, Wiener Straße 80 Bezugspreis: Jahresabonnement (11 Ausgaben) Inland: € 68,– exkl. 10 % MwSt (Einzelpreis Inland: € 8,– inkl. 10 % MwSt); Ausland: € 85,– Bankverbindung: Bank Austria UniCredit Group, BLZ 12000, Konto-Nr. 51844 097 901 IBAN = AT63 1200 0518 4409 7901 BIC = BKAUATWW UID = ATU57361312 Gerichtsstand: LG Korneuburg Verbreitete Auflage: 12.500 Stück Erscheinungsweise: monatlich (Juli/August Doppelnummer) mit Supplements laut Mediadaten 2015 Grundlegende Richtung: unabhängige Fachzeitschrift für alle, die vom Kraftfahrzeug leben Manuskripte: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie werden nur retourniert, wenn Rückporto beiliegt. Schwesterpublikationen Österreich: AUTO BILD Österreich AUTO-Information AUTO-info4you FLOTTE & Wirtschaft 4wd + ALLRADKATALOG Schwesterpublikationen Schweiz: AUTO&Wirtschaft Schweiz AUTO BILD Schweiz Eurotax AutoInformation aboutFLEET
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ASPEKTE
Wer fährt am weitesten? Das Internet-Portal AutoScout24 hat eruiert, welche auf der Homepage angebotenen Gebrauchtwagen die höchsten Laufleistungen aufweisen – und zwar getrennt bei Autos, die nicht einmal ein Jahr alt sind bzw. schon mehr als 15 Jahre unterwegs waren. Beachten sollte man allerdings, dass „richtige“ Flottenfahrzeuge wesentlich mehr gefahren werden, aber nicht über diese Schiene vermarktet werden. Unter einem Jahr
Italo-Japaner soll neue Kunden bringen Fiat bringt Mitte des kommenden Jahres nicht nur den Tipo als Fünftürer und Limousine auf den Markt, sondern steigt mit dem 124 Spider (B.) auch wieder
in den Cabrio-Markt ein. Das Auto wurde gemeinsam mit Mazda entwickelt und wird – wie der MX-5 – auch in Japan gebaut.
Elektro-Autos: China überholt die USA In den ersten neun Monaten dieses Jahres ist der Absatz von Elektroautos in China um 135 Prozent gestiegen; mit 99.748 Stück wurde im „Land der Mitte“ die Marke von 100.000 Einheiten knapp verfehlt. In den USA wurden hingegen nur 91.425 mit Strom betriebene Fahrzeuge neu zugelassen. In dieser Summe mitgezählt sind rein batterieelektrisch betriebene Autos wie der Nissan Leaf, der Renault Zoe oder der BMW i3, aber auch Plug-in-
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Hybridautos wie etwa der Mitsubishi Outlander. Hinter China (wo vor allem die Regierung als treibende Kraft hinter der E-Mobilität steckt) und den USA folgen Norwegen und Frankreich mit 25.067 bzw. 18.224 neuen E-Autos. In Deutschland wurden in den ersten neun Monaten dieses Jahres 15.126 dieser Fahrzeuge zugelassen. Die Aufstellung stammt vom Center of Automotive Management unter Prof. Stefan Bratzel.
Modell E-Klasse A4 3er 5er X1 1er A-Klasse Sharan C-Klasse Mokka
Marke Mercedes Audi BMW BMW BMW BMW Mercedes-Benz Volkswagen Mercedes-Benz Opel
Modell A3 A4 5er 80 Passat (alle) 3er A6 Golf (alle) Vectra C-Klasse
Marke Audi Audi BMW Audi Volkswagen BMW Audi Volkswagen Opel Mercedes-Benz
Kilometer 19.807 19.152 18.820 18.307 16.736 16.277 15.537 15.333 14.690 14.394
Anzahl 270 200 534 257 232 380 331 105 514 136
Älter als 15 (16+) Kilometer 196.074 189.722 182.207 180.461 179.379 176.821 175.959 172.133 168.878 168.625
Anzahl 131 322 334 187 297 638 175 1.528 117 164
France Car wird zur „Autowelt Linz“ Am 2. Jänner 2016 übernimmt France Car den Ver-
kauf und die Reparatur von Volvo-Pkws in Linz. Das Autohaus am Franzosenhausweg 33 heißt dann „Autowelt Linz GmbH“. Laut Rudolf Lindorfer (l.) und Andreas Parlic (r.) wird bis Herbst 2016 ein neuer Volvo-Schauraum errichtet.
Spendenweltmeister
ARBÖ zieht an die Donau
Familie Weintritt mit Senior Wilhelm an der Spitze hat bei der 12. Benefizgala im Eisenstädter Schloss Esterhàzy mit Mezzosopranistin Angelika Kirchschlager als Star des Abends wieder ordentlich für „Licht ins Dunkel“ Spenden gesammelt. Nebenbei organisierte er im vollbesetzten Haydn-Saal für einen verunglückten Tenor aus der Slowakei das Geld für einen neuen Rollstuhl. Ford-General Danijel Dzihic unterstützte die Aktion mit einem Ford Ka. Autohändler Weintritt ist DER Spendenweltmeister.
Im Februar 2016 übersiedelt der ARBÖ mit seinem Hauptquartier von seinem jahrzehntelangen Standort (Mariahilfer Straße 180) in das Bürogebäude „Catamaran“, das direkt neben der Südosttangente am Handelskai liegt: An der Adresse Johann-Böhm-Platz 1 ist seit einigen Jahren bereits der ÖGB untergebracht. Der ARBÖ bezieht eine 900 m2 große Fläche im 8. Stock. Das bisherige Gebäude wurde
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bereits verkauft. Betroffen von der Übersiedlung sind 40 Mitarbeiter; das Callcenter und die Mitgliederevidenz werden künftig im Prüfzentrum in der Pasettistraße 58 untergebracht.
Verwandelt Benzin in Adrenalin. Der neue Audi RS 3 Sportback mit 5-Zylinder-TFSI®-Motor und 270 kW (367 PS). Rennsport-Technologie in Serie.
www.audi.at CO2-Emission gesamt in g/km: 189–194. Kraftstoffverbrauch gesamt in l/100 km: 8,1–8,3.
ASPEKTE
VW stellt Maßnahmen vor Weiterkommen im Gelände Aufbauend auf Kundenkontakte beim Lada 4x4 („Taiga“) hat der auch für Österreich zuständige Lada-Importeur das in Russland hergestellte, schwimmfähige ATV Tinger ins Programm aufgenommen. Für Österreich geht Lada Automobile von zunächst 5 Händlern für Tinger aus. Ab 2016 sollen die als „Track“Modelle mit Kettenantrieb so-
wie als „Armor“-Versionen mit 6x6- bzw. 8x8-Radantrieb verfügbaren Amphibienfahrzeuge, deren Preise bei 15.500 Euro beginnen, jene Zielgruppen erobern, die im naturbelassenen Gelände auch mit einem Lada 4x4 nicht mehr weiterkommen, z. B. auch Kommunal-, Forstund Fischzuchtbetriebe. Außerdem ist ein Offroad-Anhänger Teil des neuen Programms.
Autoshow: 40 Marken, 400 neue Autos
Auch wenn der eine oder andere Leser diesen Termin ohnehin längst in seinem Kalender angestrichen hat (oder sogar selbst als Aussteller dort präsent ist), wollen wir Sie noch einmal daran erinnern: Vom 14. bis 17. Jänner 2016 findet die mittlerweile 10. Aus-
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gabe der „Vienna Autoshow“ statt. Bei Buchungsschluss war klar, dass mit Ausnahme von Volvo (Konzernentscheidung) alle großen Hersteller/Importeure mit Ständen in der Wiener Messe vertreten sein werden. Zählt man auch die kleineren Marken dazu, so werden 40 unterschiedliche Embleme von den Autos strahlen. Das bedeutet, dass etwa 400 Modelle ausgestellt sein werden. Gleichzeitig mit der Autoshow findet auch heuer wieder die Ferienmesse statt; mit rund 150.000 Besuchern darf gerechnet werden.
Ende November hat der VWKonzern präzisiert, wie die Eingriffe bei den vom NOxSkandal betroffenen Dieselmotoren (EA189) erfolgen sollen: Beim 2.0-Liter-Aggregat reicht ein Software-Update aus, dafür ist eine halbe Stunde veran-
schlagt. Beim 1.6-Liter-Aggregat muss zusätzlich zur Software auch ein Gitternetz („Strömungstransformator“) vor dem Luftmengenmesser eingebaut werden (B.). Dies dauert insgesamt rund eine Stunde.
VFT lädt zu seiner Tagung Der Verband der freien KfzTeile-Fachhändler (VFT) lädt für 15. Jänner (ab 13 Uhr) zu seiner Bundestagung im Rahmen der Vienna Autoshow: Unter anderem wird Berufsgruppenvorsitzender Komm.-Rat Ing. Wolfgang Dytrich (B.) ein Referat halten.
„Spaßfahrt“ gibt es nicht Die Fahrleistung von privaten Pkws ist seit 2000 um 2.296 Kilometer bei benzinbetriebenen Autos und um 1.645 bei Dieselautos zurückgegangen. Dies zeige, dass die Österreicher ihre Autos vernünftig nutzten, kommentiert ÖAMTC-Verkehrswirtschaft-Expertin Mag. Elisabeth Brandau die Ergebnisse der aktuellen Mikrozensus-Untersuchung der Statistik Austria. Die stärksten
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Rückgänge gab es in Wien, dem Burgenland, Kärnten, Salzburg, der Steiermark und Tirol. Gestiegen ist die Fahrleistung in Nieder- und Oberösterreich sowie in Vorarlberg.
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WISSEN
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Ein echtes Goldstück der Transit, nur vielseitiger! Für viele Fahrzeughalter wurde er zum unverzichtbaren Inventar. Und GOLD verdient sich der zur Modellikone gewordene Transit wahrlich, kletterten die Ford Nutzfahrzeuge mit der Transit-Palette in Europa 2012 von Platz 7 heuer auf Platz 1 im aktuellen Modellranking. Die hohe Nachfrage nach der erneuerten und erweiterten Produktfamilie führt dank der umsichtigen Kundenpflege durch die Ford Händlerfamilie zu einem fortgesetzten Markterfolg. In den vergangenen 50 Jahren entwickelte sich aus der Nutzfahrzeugikone Ford Transit eine außergewöhnliche und vielseitige Modellpalette, die zudem durch topaktuelle Technologien brilliert. Die Kunden überzeugten sich bei den von den Ford-Händlern ausgerufenen Gewerbewochen von den Qualitäten und Vorzügen der neuen Transit-Modellreihe und gaben ihr Versprechen, dem Transit weiter die Treue zu halten!
Modellikone als eigene Dachmarke
Der bereits an vier Standorten in Wien etablierte Ford-Partner lockte mit seinem engagierten Team an den fünften Standort nach Brunn am Gebirge, um den Kunden die vier Modellvarianten Courier, Connect, Custom und Transit zu präsentieren.
Familie Weintritt verknüpfte die Transit-Sonderausstellung im Ford-Autohaus in Eisenstadt mit ihrer Benefizveranstaltung „Helfen Sie helfen!“ im Schloss Esterhàzy zum großen Erfolg. Fahrzeugnutzen und Kundenfreude addierten sich zu 700 spendierfreudigen Gästen für den guten Zweck und in ein kauffreudiges Transit-Klientel.
Mit einer zünftigen Weintaufe beging Familie Eigenthaler mit ihren Kunden und Gästen an den Ford-Standorten in Texing und Pöchlarn das exquisite Transit-Jubiläum. 200 Firmenkunden kosteten vom Weingut des Finanzministers Schelling und checkten die multifunktionale Angebotsvielfalt der Transit-Gewerbeflotte.
THEMA
Verlorene Freiheit Das freie Unternehmertum existiert im markengebundenen Autohandel nur noch auf dem Papier. Die Vertragsbetriebe scheinen dazu verdammt, mit enormem Kapitaleinsatz immer geringeren Ertragschancen nachzujagen. Theoretisch würde es Alternativen geben – doch an deren Realisierung haben sowohl die Hersteller als auch manche Händlerkollegen kein Interesse, stellt unser anonymer Autor mit jahrzehntelanger Autohauserfahrung fest.
Ü
ber 40 Prozent der Automobilbetriebe in der Verlustzone, weniger als 1 Prozent Durchschnittsrendite im Fahrzeughandel und herstellerübergreifend rote Zahlen im reinen Neuwagengeschäft: Diese alles andere als beglückende Situation für den heimischen Autohandel wird noch dadurch erschwert, dass die unternehmerische Freiheit spätestens seit dem ersatzlosen Auslaufen der „Kfz-GVO“ der Vergangenheit angehört. Das Verhältnis von Herstellern zu Händlern ist der gleichen Erosion unterworfen wie die Renditen des Geschäftsmodells.
Kerngeschäft als Verlustbringer Diese traurige Erkenntnis zieht sich wie ein roter Faden quer durch alle Markenbeziehungen. Dass der Vertrieb („Sales“) vom Werkstatt- und Ersatzteilbereich („After Sales“) quersubventioniert werden muss, sollte bei den Händlern die Alarmglocken zum Läuten bringen. Wer sich daraufhin jedoch an den Hersteller wendet, bekommt den standardisierten Spruch zu hören, dass man die Verluste in Kauf nehmen soll, weil man ja künftighin die Fahrzeuge in die ertragreich(er)e Werkstatt bringen werde. Wem da die Tankstellenpächter einfallen, die mit dem Treibstoffgeschäft allein schon lange nicht mehr überleben können und sich mit Wurstsemmeln, Softdrinks und Knabbergebäck über Wasser halten müssen, liegt nicht daneben.
Redigiert und ergänzt von Philipp Hayder Verhängnisvolle „Leistungsanreize“ Es knistert im Gebälk der Vertriebsbeziehungen. Die Hersteller und deren Importgesellschaften nützen es weidlich aus, dass sie die Margen- und Anreizsysteme im Vertrieb (und neuerdings auch im Aftersales-Bereich) so gestalten können, dass den Johann Wolfgang von Goethe, „Die Wahlverwandtschaften“ Händlern immer weniger bleibt – freilich verbrämt unter dem gesellschaftsfähigen Titel „Leistungsanreize“. So werden die Fixmargen sukzessive verringert und sogar unter die durchWie die von KMU Forschnittlichen Vertriebskosten von 10 Prozent schung Austria ermitdes Umsatzes getrieben, was bei einer partnertelten Durchschnittsschaftlichen Hersteller-Händlerbeziehung renditen zeigen, hinkt eigentlich ein „No-Go“ sein sollte. die ErtragsentwickDas Aufbegehren der Händler wird mit dem lung in der gesamten Hinweis abgetan, dass „man doch auf der Kosmarktorientierte Wirtschaft Kfz-Branche der tenseite seine Hausaufgaben machen“ solle. InKfz-Reparatur marktorientierten teressant ist dabei nur, dass die meisten ImporKfz-Wirtschaft Wirtschaft hinterher. teure die Angaben zur Hausaufgabe nicht Der Handel ist dabei formulieren können: Schließlich dümpeln die das Klotz am Bein der herstellereigenen Betriebe meist selbst in den Branche – ein neues roten Zahlen herum. Vertriebsmodell Kfz-Handel Unterschiedliche Welten könnte Abhilfe 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 Viele Händler können sich des Eindrucks nicht schaffen. erwehren, beim Importeur mit einem völlig ande-
„Niemand ist mehr Sklave, als der sich für frei hält, ohne es zu sein.“
3,5
Achillesferse Handel
3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 2009/10
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AUTO & Wirtschaft • DEZEMBER 2015
2.350
THEMA
2.300
Gibt es Alternativen zum bisherigen Geschäftsmodell? Warum beispielsweise nicht den einstufigen Vertriebsweg einschlagen? Dies würde den Großteil der atmosphärisch belasteten Diskussionen um Margen, Zielzahlen, Lagerverpflichtungen, Aktionen, Zahlungsziele und optimale Kundenbetreuung im Verkauf ebenso beenden wie die Verluste der meisten Händler. Die Hersteller beziehungsweise Importeure würden sich in die Schauräume der Händler einmieten, die Vertriebsmitarbeiter übernehmen, den Vorführwagenpark auf dem von ihnen gewünschten aktuellen Niveau halten und den Händlern die Verwertung der gebrauchten Fahrzeuge anbieten. Für die Erneuerung der Markenwelten im Fünf- bis Siebenjahresrhythmus würden die Hersteller selbst die Umbaukosten tragen. Die Händler würden sich wiederum dem Aftersales-Geschäft widmen, eine Quersubvention zum Neuwagenbereich würde sich erübrigen.
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ren Universum zu kommu2.250 nizieren – zumal angesichts der unterschiedlichen Pla2.200 nungshorizonte weitere Spannungen vorprogrammiert sind. Ein Händler hat eher die nächsten 10 Jahre im Fokus, die Hersteller sind börsenkursgetrieben quartals- oder bestenfalls Markenvertetungen in Österreich jahresfixiert. Ein entgegengesetzter Zugang zeigt sich auch beim Umgang mit Zweit- oder Laut dem jährlich veröffentlichten „MaDrittmarken. Importeure nagementReport“ von Eurotax war die haben nicht gerne, wenn Zahl der österreichischen Kfz-Markenbeihre Händler Zweit- oder Drittmarken aufnehmen. triebe in den vergangenen Jahren annäDer CI-Auftritt der Ersthernd stabil. Dabei handelt es sich jedoch marke wird gestört, die renur um die Standorte: Die beachtliche duzierte Abhängigkeit erKonsolidierung auf Eigentümerseite, Ausschwert „Zielgespräche“. druck des für immer weniger UnternehDoch welcher Importeur mer darstellbaren Geschäftsmodells, anerkennt einem Händler wurde bislang nicht statistisch erfasst. dessen Markenreinheit, dessen unverfälschte Konzentration auf eine Markenwelt? Wer hält dafür einen Margenbaustein von zum Beispiel 2 Prozent bereit? An die Stelle dieser positiven Motivation tritt bei manchen Importeuren eine ungenierte Machtauslebung. Ihr Kennzeichen ist die immer schärfere Tonalität und zugleich schwindende Intensität der Kommunikation. Was vor Jahren noch in Tagungen besprochen werden konnte, wurde einseitig durch kalte E-Mail-Befehle ersetzt. Vertriebsbezogene Anfragen von Händlern bei Importeuren erfahren immer längere Lösungszeiten. Die unterschiedlichen Welten von Händler und Hersteller entfernen sich auch deshalb immer mehr, weil Konzernentscheidungen etliche Gremien durchlaufen müssen, bei denen sich jeder Mitarbeiter mehrfach absichert und letztendlich noch die Rechtsabteilung um ihre Zustimmung fragen muss. Zudem haben viele 150 Mitarbeiter in Konzernen einen Karriereweg fern der Verkaufsfront hinter sich, sollten dann aber auf Importeursebene über Vertriebsfragen entscheiden. 120
Trügerische Stabilität
Bewusstseinswandel erforderlich Dieses Szenario wird es bei Kenntnis der österreichischen und europäischen Händlerlandschaft nicht spielen – einerseits deshalb, weil es aus Sicht der Hersteller keinen Grund gibt, selbst das defizitäre Einzelhandelsgeschäft zu betreiben, solange andere Unternehmer dazu bewegt werden können, dafür Geld in die Hand zu nehmen. Andererseits fehlt es bei vielen Händlerkollegen am entsprechenden Bewusstsein: Zu sehr sind die Händler (nomen est omen) vertriebsorientiert, wird der Besitz der Vertriebs- und Serviceverträge als essenziell empfunden. Zwar ist die frühere Freiheit des Handels längst einer tiefgreifenden Abhängigkeit gewichen, die mehr und mehr Händler als Ausdruck einer Sklaverei empfinden – doch zwischen dieser Erkenntnis und der Bereitschaft, daraus die Konsequenzen zu ziehen, ist es noch ein weiter Weg. •
… gab es in den ersten drei Quartalen des heurigen Jahres bei 118 Automobilbetrieben, geht aus der Insolvenzdatenbank des Gläubigerschutzverbandes Creditreform hervor. Nicht erfasst sind all jene Unternehmen, die ohne formelle Pleite vom Markt verschwinden – oder jene beträchtliche Zahl an Betrieben, die sich mangels Alternativen noch bis zum Pensionsantrittsalter des Inhabers dahinschleppen.
Ein Ende mit Schrecken …
Einstufiges Vertriebsmodell als Ausweg? Händler wie Hersteller sind an einer Weggabelung angelangt. Dass die aktuellen Geschäftsmodelle für die meisten Händler unattraktiv geworden sind, stellen mittlerweile viele Importeure bei der Suche nach neuen Vertriebspartnern fest. Erschwert wird so eine Herbergssuche für Händlerverträge, sobald ein potenzieller Partner die durchschnittlichen Geschäftszahlen einer Markenrepräsentanz anfordert. Die zeigen Importeure ungern her, was zu allerlei Ausflüchten wie „Datenschutz“ und neuerdings „Compliance“ führt.
90 eröffnete Insolvenzverfahren 60
30 1.–3. Quartal 2012
1.–3. Quartal 2013
1.–3. Quartal 2014
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AUTO & Wirtschaft •DEZEMBER 2015
1.–3. Quartal 2015
mangels Vermögens abgewiesene Insovenzanträge
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„Ich will es meiner Tochter nicht antun, Autohändlerin zu werden“, sagt VW-Händler Alexander Laimer auf Seite 16
HANDEL
„Wir machen die Händler jetzt fit, um die Kunden mobil zu halten“, meint Mag. Wolfgang Wurm (Seat) auf Seite 21
Robinson geht’s gut – große Sorge um die Branche Während das Autohaus Robinson in Graz (Mazda, Kia) mit der für die Branche unüblich hohen Eigenkapitalquote von 70 Prozent ausgestattet ist und Firmeninhaber Heinz P. Robinson (l.) für das endende Jahr 2015 ein besseres Betriebsergebnis als im Vorjahr erwartet, betrachtet er die allgemeinen Entwicklungen und Perspektiven des Kfz-Sektors mit großer Sorge. Die Gesamtrenditen ließen mehr als zu wünschen übrig. Mancher Hersteller wälze permanent, meist schleichend, die Kosten auf den Handel über, so Robinson.
Oberwallner kritisiert Ausdünnung durch Standards Dass „Markenbetriebe durch immer höhere Standards schleichend aus den Netzen gedrängt und gleichzeitig die Abfertigungsansprüche umgangen werden“, empört Komm.-Rat Mag. Dr. Gustav Oberwallner. Er ist Ausschussmitglied im Bundesgremium des Fahrzeughandels und wird dieses „europaweite Problem“ in seiner Funktion als österreichischer Delegierter der Kfz-Interessenvertretung CECRA in Brüssel beim „Large Dealer Groups Round Table“, der Anfang 2016 stattfindet, zur Sprache bringen.
Renault erwartet 94 Prozent Diesel-Talisman Ab März 2016 wird der neu entwickelte Renault Talisman, der als Nachfolger des Modells Laguna angeboten wird, auf den österreichischen Markt kommen. Die Preise für die Limousine beginnen bei 27.990 Euro, die des Kombis Grandtour bei 29.390 Euro. Zur Wahl stehen fünf Motoren – davon drei Diesel mit 110, 130 und 160 PS – die zum Teil optional oder serienmäßig mit 6und 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe sowie mit Allradlenkung (4Control) kombinierbar sind. Renault geht beim Talisman von 94 Prozent Diesel aus.
Sternad in Leibnitz startet nun mit der Marke Kia Mit drei Jahrzehnten Erfahrung im Autogeschäft startet das Autohaus von Peter Sternad Senior und Junior in Gralla – unweit der Shopping-Meile von Leibnitz an der Bundesstraße 23 – mit der Marke Kia, die in einem Schauraum mit 350 Quadratmetern präsentiert wird. „Auf die individuellen Bedürfnisse und Finanzierungswünsche der Kunden eingehen“, lautet das Prinzip von Peter Sternad, dem im Werkstattbetrieb für §-57a-Überprüfung, Karosseriearbeiten und Teileverkauf bestens geschulte Mitarbeiter zur Verfügung stehen.
Unterberger: BMW-i-Vertrag auch für Dornbirn Bisher bezog der Vorarlberger Unterberger-Standort in Dornbirn die Elektrofahrzeuge der BMW i-Reihe vom Innsbrucker Betrieb, der einen i-Vertrag hat. Nun wurde auch für den Dornbirner Betrieb nach einer Investition von 3 Mio. Euro außer der vorgeschriebenen Infrastruktur auch ein Vertriebsvertrag für die entweder rein elektrisch betriebenen bzw. als Hybridmodelle angebotenen BMW i geschlossen. Geschäftsführer Mag. Dieter Unterberger hofft nun auf „Rückenwind“ für Elektroautos durch die Steuerreform, die ab Jänner gilt.
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Dr. Nikolaus Engel
Was ist richtig, was verkehrt? „Ich wundere mich, wie in der VW-Affaire über die Verantwortlichkeit des Autohandels diskutiert wird!“, sagte kürzlich ein Jurist. Die Dokumente, die zur Zulassung notwendig sind, entstehen in einem behördlichen Verfahren und stellen einen Bescheid dar. Der Autohandel müsste doch darauf vertrauen können, dass die Behörde die von ihr vorgeschriebenen Prüfverfahren einhält – die dem Autohandel gar nicht zur Verfügung stehen – und richtige Bescheide ausstellt. Oder sind von der Behörde ausgestellte Bescheide neuerdings prinzipiell anzuzweifeln? Wer hat da eigentlich geschlafen? Wer hat sich auf andere verlassen und ungeprüfte Daten von einer in die andere Tabelle kopiert? Dass das Zulassungsverfahren internationalisiert wurde, erklärt das jedenfalls nicht!
Registrierkassenpflicht IN ÖSTERREICH Kein Problem mit repdoc Professional Das kommt auf Unternehmen zu Ab dem 1. Jänner 2016 tritt in Österreich die Registrierkassenpflicht in Kraft. Ab diesem Zeitpunkt müssen Unternehmen steuerrecht liche Vorgaben und Anforderungen hinsichtlich der Dokumentation von Bareinnahmen zum Zweck der Losungsermittlung erfüllen. Laut Bundesministerium für Finanzen können damit auf Unternehmen Kosten von einigen hundert bis hin zu tausend Euro für die Anschaffung oder Umrüstung bestehender Registrierkassen zukommen.
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HANDEL
Die Großen werden größer
Sofern die Kartellbehörden zustimmen, werden am 1. Jänner zwei aufsehenerregende Übernahmen die Autohandelsszene verändern: Die Geschwister Frey verkaufen ihre 4 Standorte an Catharina Pappas, Alexander Laimer gibt 2 seiner 3 Autohäuser an Porsche Inter Auto ab. Von Philipp Hayder
J
ahrzehntelang war die Geschichte der Autohandelsdynastie Pappas untrennbar mit Mercedes-Benz verbunden. Doch spätestens seit der Hersteller den Import komplett in eigene Hände nahm und dem Traditionsunternehmen auch noch den Teilegroßhandel entzog, stellt man sich im Hause Pappas breiter auf. Dazu setzt man einerseits auf die Zusammenarbeit mit dem Fiat-Konzern, bei dem man seit dem Zerfall von Daimler-Chrysler und der anschließenden Übernahme von Chrysler durch die Italiener einen Fuß in der Tür hat. Andererseits hat sich Komm.-Rat Catharina Pappas seit dem Frühjahr 2014 abseits der eigentlichen Pappas Holding ein weiteres Standbein aufgebaut: Mit ihrer „DanubeDrive GmbH“ ist sie für die Lkw-Marke DAF sowie für Fiat Professional aktiv. Nun übernimmt sie mit einem weiteren hundertprozentigen Tochterunternehmen namens „CP Auto GmbH“ alle Anteile an der Autohausgruppe Frey.
Investitionsdruck und Konzentrationstendenzen Mit den 4 Standorten Salzburg, Hallwang, St. Veit im Pongau und Villach, insgesamt 230 Mitarbeitern sowie aktuell 1.900 Neuwagen- und 2.600 Gebrauchtwagenkäufen pro Jahr spielt Auto Frey in der oberen Mittelklasse des heimischen Autohandels. Die Hauptmarken BMW, Mini, Jaguar und Land Rover werden unter der neuen Eigentümerschaft weiter vertreten. Das Citroën-Servicegeschäft obliegt im Rahmen einer
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„internen Lösung“ dagegen weiterhin den bisherigen Firmenchefinnen Elisabeth Frey und Michaela Strasser-Frey, die auch Eigentümerinnen der Grundstücke und Immobilien bleiben. Was bewog die Frey-Schwestern zum Verkauf des 1899 gegründeten Familienunternehmens? Die ehrliche Antwort: „Zukünftig notwendige Investitionen“ würden die Kraft eines mittelständischen Unternehmens überschreiten, hinzu kämen die internationalen Konzentrationsprozesse im Autohandel.
„Das will ich meiner Tochter nicht antun“
Abschied auf Raten: Sowohl Elisabeth (l.) und Michaela Strasser-Frey …
Wie weit solche Konzentrationsprozesse voranschreiten können, zeigt die Handelsorganisation des VWKonzerns: Je nach Marke, werden mittlerweile schon über 60 Prozent des Neuwagenvolumens von der konzerneigenen Einzelhandelsgesellschaft Porsche Inter Auto (PIA) realisiert. Künftig dürfte dieser Anteil noch höher sein, denn Alexander Laimer will sich von seinen Autohäusern in St. Peter-Freyenstein und Knittelfeld trennen. Dort vertritt man VW, VW … als auch AleNutzfahrzeuge, Audi, Seat und xander Laimer geŠkoda. Lediglich der niederösterreiben ihrer Aktivichische Standort Perchtoldsdorf soll täten großteils ab im Eigentum von Laimer verbleiben – eine Lösung, die wohl auch deshalb notwendig ist, weil die Wettbewerbshüter schon bei den letzten Übernahmen durch die PIA hellhörig wurden. „Ich will es meiner Tochter nicht antun, Autohändlerin zu werden“, begründet Laimer seine Entscheidung. Hinter den persönlichen Worten steckt eine ähnliche Erkenntnis wie bei Elisabeth und Michaela Frey – nämlich die, dass für mittelständische Unternehmer ein weiteres Engagement im Autohandel nicht mehr erstrebenswert ist. Offensichtlich muss man ein(e) Pappas sein, um die Branche noch als lohnendes Investitionsfeld zu betrachten. •
AUTO & Wirtschaft • DEZEMBER 2015
HANDEL
Der Fokus auf die besonderen Anforderungen des heimischen Marktes unterscheidet das neue Verkäufertrainingsprogramm von Suzuki von der Vielzahl vergleichbarer Angebote.
Weiterbildung nach Maß W
orkshops und Seminare, deren Inhalte nach wenigen Tagen wieder dem gewohnten Alltagstrott weichen, gibt es in der Autobranche zur Genüge. Umso wichtiger war Helmut Pletzer, Deputy Managing Director von Suzuki Austria, die Entwicklung eines maßgeschneiderten Weiterbildungsprogramms für die im Verkauf tätigen Mitarbeiter der Vertragshändler. Dabei fand er in der Salzburger Trainingsagentur „PMNET“ einen geeigneten Partner. Unter dem Namen „Suzuki Austria Performance Process“ (SAPP) wird das neue Konzept seit einigen Wochen bei den ersten Autohäusern umgesetzt.
Langfristige Begleitung „Im Rahmen von SAPP analysiert das Trainerteam in Gesprächen mit der Geschäftsleitung und den Mitarbeitern die Stärken und Schwächen der einzelnen
Helmut Pletzer sind praxistaugliche Trainings ein besonderes Anliegen
Prozesse“, erläutert Pletzer. Dabei nehme man alle relevanten Abläufe vom ersten Kundenkontakt über Verkauf und Fahrzeugauslieferung bis zur laufenden Betreuung unter die Lupe. Anschließend werde ein individueller Trainingsplan erstellt: „Ganz wichtig ist, dass die Umsetzung von den Coaches langfristig begleitet wird und auch die Folgetrainings stets ‚on the job‘ im Autohaus stattfinden“, so Pletzer. Wie der Importeur mitteilt, haben die ersten beiden Pilotbetriebe sehr positiv auf SAPP reagiert. Ab 2016 werde man das Konzept sukzessive dem gesamten 50 Partner umfassenden Haupthändlernetz anbieten, mittelfristig sei eine Ausweitung vom Verkauf auf weitere Geschäftsbereiche denkbar. • (HAY)
HANDEL
B
W
Standards, Garantievergütung, Margengestaltung: Für all diese Punkte fühlt sich der Arbeitskreis der Automobilimporteure nicht zuständig. Umso wichtiger sind schlagkräftige Händlerverbände, die innerhalb der jeweiligen Markenorganisation Verbesserungen erzielen können. M Von Philipp Hayder
Mit vereinten Kräften I
m Neuwagenvertrieb fahren Markenhändler Verluste von 2,8 Prozent ein, bei Garantiearbeiten werden ihnen nur drei Viertel des Kundenstundensatzes vergütet: Diese markenübergreifenden Durchschnittswerte stehen fest, seit vor einem drei viertel Jahr zwei Studien der KMU Forschung veröffentlicht wurden. Gebessert hat sich seither – gar nichts.
Falsch verbunden? Dies liegt nicht etwa daran, dass die Automobilimporteure die Studienergebnisse prinzipiell in Zweifel ziehen. Vielmehr fühlt sich ihr Arbeitskreis für derartige Themen nicht zuständig: Standards und Richtlinien würden „ausschließlich im Verantwortungsbereich des jeweiligen Herstellers/Importeurs liegen“, heißt es in einem Schreiben von Dr. Felix Clary und Aldringen, dem Vorsitzenden des Arbeitskreises, und Geschäftsführer Dr. Christian Pesau: „Dies ergibt sich auch aus der Tatsache, dass die vertragliche Zusammenarbeit zwischen Hersteller und Händler als Wettbewerbsinstrument gesehen wird.“
„Branchenbezogene Rahmenbedingungen“ Komm.-Rat Ing. Josef Schirak, Einzelhandelssprecher im Bundesgremium des Fahrzeughandels, will diese Replik auf seine vielfachen Vorstöße nicht gelten lassen: „Das würde im Klartext ja bedeuten, dass 60 bis 70 Prozent der im Händleralltag relevanten Themen aus den Gesprächen mit dem Importeursarbeitskreis auszublenden sind.“ Die Zusammenarbeit würde sich „lediglich auf allfällige politische, kraftfahrrechtliche, mediale, steuerliche und strategische Belange reduzieren“. Schirak fordert dagegen zumindest „branchenbezogene Rahmenbedingungen“. Als Beispiel nennt er den gefährdeten Mehrmarkenvertrieb: „Ein Lösungs-
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Dr. Felix Clary will markenspezifische Vorgaben nicht beeinflussen
ansatz wäre das festgeschriebene Recht auf einen Zwei- oder Mehrmarkenbetrieb, sofern die wirtschaftliche Notwendigkeit für den Weiterbestand des Unternehmens nachgewiesen werden kann.“ Auch bei den Standards sollte der Arbeitskreis grundlegende Regeln vorgeben, schlägt Schirak vor: „Sämtliche einseitig vorgegebenen Standards haben auf die Betriebsgröße, die Regionalität und die möglichen Stückzahlen im Vertragsgebiet Rücksicht zu nehmen.“ Diese Grundsätze im Detail auszuarbeiten, sollte dann Aufgabe der jeweiligen Händlerverbände sein.
Neue Vereine vor Gründung
Josef Schirak fordert „branchenbezogene Rahmenbedingungen“
Stichwort Händlerverbände: Schon jetzt repräsentieren die 11 im Verband Österreichischer Kfz-Betriebe (VÖK) zusammengeschlossenen Klubs 83 Prozent des Neuwagenvolumens. Bis Jänner könnten 4 weitere VerJohann Jobst unbände hinzukommen, denn terstützt die auch bei Honda, Hyundai, Kia Gründung neuer und Suzuki gibt es Interesse an Markenverbände einer organisierten Vertretung. „Wenn sich tatsächlich ausreichend viele Betriebe finden, stehen wir bei der Vereinsgründung gerne mit Rat und Tat zur Seite“ kündigt VÖK-Obmann Ing. Mag. Johann Jobst an. Nicht alle betroffenen Importeure sind von der Aussicht auf einen Händlerverein angetan. Ihr Arbeitskreis sieht das offensichtlich entspannter: Markenverbände könnten „für die Partnerschaft zwischen Importeuren und Händlern wertvolle Dienste für beide Seiten leisten“, hieß es nach einer Sitzung im vergangenen Februar. Jetzt muss die Importeursseite den Wahrheitsbeweis antreten. •
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HANDEL
Der Österreicher Thomas Alexander Schmid (56) fungiert seit April als COO und Senior Vice President von Hyundai Motor Europe. Davor hatte er seit Mai 2013 in der Frankfurter Europazentrale die Vertriebs- und Flottenagenden inne.
Wandel im Kopf Trotz des harten Verdrängungswettbewerbs am europäischen Automarkt setzt sich Hyundai ehrgeizige Ziele. Dazu beitragen soll die konsequente Ausrichtung der Marke an der Leitlinie „Modern Premium“, unterstreicht Europachef Thomas A. Schmid: „Einfach billig zu sein, reicht heute nicht mehr aus.“ Von Philipp Hayder
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&W: In den vergangenen Monaten konnte Hyundai die europäischen Absatzzahlen deutlich steigern. Wird dieser Trend anhalten? Thomas A. Schmid: 2015 wird für uns mit zumindest 455.000 Einheiten das beste Jahr, das wir jemals hatten. Unser vor 3 Jahren ausgegebenes Ziel für 2020 lautete, auf Basis der damals prognostizierten Entwicklung des europäischen Marktes einen Marktanteil von 5 Prozent zu erzielen. Da der Markt stärker als erwartet wächst, könnte sich das prozentuell knapp nicht ausgehen, doch werden wir jedenfalls das zugrunde liegende Volumen von rund 700.000 Einheiten erreichen. Unsere Produktpalette wird dazu einen wesentlichen Beitrag leisten, denn allein zwischen 2016 und 2020 führen wir 17 neue Modelle ein.
Vorreiter bei der Brennstoffzelle mit dem ix35 FCV sowie „Modern Premium“ im Schauraum: So will sich Hyundai zukunftssicher aufstellen
Gelingt vor diesem Hintergrund die angestrebte Erhöhung der Transaktionspreise? Schmid: Seit 2013 konnten wir unsere durchschnittlichen Transaktionspreise je nach Modell um 17 bis 37 Prozent anheben. Trotz des Gegendrucks des Marktes, der beispielsweise im C-Segment besonders stark zu spüren ist, gehe ich davon aus, dass wir diese Entwicklung fortsetzen werden. Wir wissen aus internen Analysen, dass Kunden, die Hyundai verlassen, sich danach im Durchschnitt um 3.000 Euro teurere Fahrzeuge kaufen. Das ist genau das umgekehrte Phänomen wie beispielsweise bei Volkswagen. Das zeigt, dass wir noch viel Raum zum Wachsen haben, wozu neben den Produkten aber auch ein entsprechendes Bewusstsein im Händlernetz unabdingbar ist. Wie weit ist dieser Prozess vorangeschritten? Schmid: Das ist von Land zu Land unterschiedlich. Ich will nicht verhehlen, dass es hier beispielsweise in Österreich noch Handlungsbedarf gibt. „Value for Money“ reicht ganz einfach nicht mehr aus, es braucht eine andere Denkweise. Nur wenn der Wandel im Kopf der Händler mit den rasanten Fortschritten unserer Produkte Schritt hält, werden wir das Ziel erreichen, europaweit die Nummer 1 unter den asiatischen Marken zu werden. Mit dem ix35 FCV hat Hyundai eine Vorreiterrolle bei der Brennstoffzelle. Wie werden Sie in Sachen alternativer Antriebe weiter vorgehen? Schmid: Ab dem nächsten Jahr werden wir ein Produkt vorstellen, das in den 3 Antriebsvarianten Hybrid, PlugIn-Hybrid und Elektromotor verfügbar sein wird. Das wird in Europa der erste Schritt in diesem Segment sein, nachdem wir uns mit dem Verkauf von 250 Exemplaren des ix35 FCV in 13 europäischen Ländern schon beim Wasserstoffantrieb etabliert haben. •
Parallel soll das Markenimage verbessert werden. Schmid: Über den Preis kann man zwar kurzfristig Wachstum generieren – aber irgendwann ist jemand anderer günstiger, dann ist man wieder weg. Einfach billig zu sein, reicht heute nicht mehr aus. Daher positionieren wir uns mit „Modern Premium“ als Anbieter von Premiumqualität, die sich jedermann leisten kann. Dass diese Strategie aufgeht, beweist beispielsweise Irland: Dort ist Hyundai mit 10 Prozent Marktanteil die Nummer 3 am Markt, wird als Premiummarke wahrgenommen, hat höhere Durchschnittspreise als VW und erzielt dennoch das größte Wachstum.
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… wenn Spaniens Blüten blühen Spannende Zeiten für die Seat-Händler: Neue Modelle, die große Rückrufaktion und die CI-Umstellung prägen 2016. Von Mag. Heinz Müller
Mag. Wolfgang Wurm, Seat Austria
Vertriebsvorstand Dr. Andreas Offermann
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enn ein Autohersteller 12 Millionen Gewinn in 3 Quartalen macht, ist das nicht viel. Für Seat aber sei diese Zahl ein Meilenstein, sagte Vertriebsvorstand Dr. Andreas Offermann bei einem Meeting in Wien. Denn nach den langen Jahren der Defizite, die durch die Krise in Spanien weiter verschärft wurden, kann man das Plus durchaus mit der Gesangszeile aus dem Musical „My Fair Lady“ gleichsetzen: „Es grünt so grün, wenn Spaniens Blüten blühen.“ Freilich: Ganz grün sind sie nicht, die Blüten Spaniens. Denn natürlich ist Seat von den Motorschummeleien der Konzernmutter Volkswagen betroffen. Für die 60 Händler (mit 23 weiteren Agenturbetrieben bzw. im Eigentum eines Händlers stehenden Filialen) wurde jedoch Ende November ein Maßnahmenpaket geschnürt. Wichtigste Aussage von Importeurschef Mag. Wolfgang Wurm: „Wir machen die Händler jetzt fit, um die Kunden mobil zu halten.“ Es gibt mit finanzieller Unterstützung des Importeurs ausreichend Ersatzwagen, die den Kunden zur Verfügung gestellt werden, wenn sie ihr Auto zur Rückholaktion bringen.
Zehntellitern je 100 Kilometer; auch bei der NoVA kommen auf die Besitzer keine Folgen zu. Eine Lösung gibt es auch für jene Kunden, die ihr Fahrzeug mit EA189-Motor nicht mehr behalten (und auf einen anderen Seat umsteigen) wollen: Wer einen Ibiza zurückbringt, kriegt beim Kauf eines Neuwagens 500 Euro, bei einem Leon oder Altea 1.000 und bei einem Alhambra 1.500 Euro. Gibt sich der Kunde mit einem Gebrauchtwagen zufrieden, erhält er 500 Euro, die er für ein Service oder Zubehör (wie etwa Winterreifen) verwenden kann.
Erstes Seat-SUV kommt noch vor dem Sommer Die CI-Umstellung, immer wieder eine Quelle des Zwists, will Wurm sehr entspannt angehen: „Ich will in drei Jahren fertig sein. Wir werden aber auf Sicht fahren und vorsichtig sein.“ Auch wenn der Importeur die Primär-CI und die Pylonen bezahlt, werden die Händler die Hauptlast tragen müssen. „Im Innenraum sind wir aber relativ großzügig“, sagt Wurm: „Wir wollen niemanden überfordern.“ Fix ist mittlerweile auch das Einführungsszenario für das SUV, auf das Händler und Kunden seit Jahren warten: Das Auto in der Größe eines Nissan Qashqai wird auf dem Genfer Autosalon gezeigt, im März soll es auch die Preise geben. Dann geht es mit dem Vorverkauf los, die Fahrzeuge werden zu Sommerbeginn anrollen. Größtes Problem: Das Kontingent von 1.300 Stück wird wohl nicht ausreichen. •
Prämien für Kunden, Autos für Händler Diese startet im Jänner mit den 2.0-Liter-Dieseln des Alhambra, wo ein Software-Update ausreicht. Dafür ist eine halbe Stunde veranschlagt. Eine Stunde dauert es bei den 1.6-Liter-Dieseln des Leon und des Altea: Hier wird zusätzlich zum Software-Update ein Gitternetz vor dem Luftmengenmesser eingebaut. Betroffen sind auch die (wenigen) 1.2-Liter-Diesel beim Ibiza. Wichtige Argumente für die Händler im Gespräch mit den Kunden: Der Mehrverbrauch durch die neuen Maßnahmen liegt nur bei ein bis zwei
Auch der Alhambra muss zum Rückruf; wie das neue SUV aussehen wird, ist noch geheim
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Darf’s ein bisschen mehr sein? Mit Herstellerangaben, Abweichungen beim Realverbrauch und einer aktuellen Studie des Umweltbundesamtes befasste sich eine Veranstaltung der Arbeiterkammer Wien. Eine Lösung scheint in Reichweite.
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Mit den Ergebnissen heißt es jetzt nicht, alle Hersteller an den Pranger zu stellen. Werner Tober (Institut für Fahrzeugantrieb und Automobiltechnik, TU Wien) brachte es klar auf den Punkt: „So wie die Tests gemacht werden, fährt keiner von uns.“ So seien im Test eine höhere Umgebungstemperatur, höherer Luftdruck im Reifen, beim Start eine vollgeladene Batterie (damit sich die Lichtmaschine erst möglichst spät einschaltet), der Einsatz von Leichtlaufölen oder das Abschalten des Zubehörs (Radio, Klimaanlage) im Rahmen der derzeit geltenden gesetzlichen Rahmenbedingungen zulässig. Aber auch so mancher Fahrstil wie etwa sportliches Wegfahren an Ampeln, der durchgängige Betrieb von Klimaanlagen im Sommer oder Stop-and-goVerkehr in Staus, die in der „sterilen“ Umgebung der Tests nicht vorzufinden seien, könnten Ursachen für höhere Werte im Realbetrieb sein.
Mehr Geld für Kontrollen Der deutsche Chemiker und Umweltexperte Dr. Axel Friedrich sieht die Schuld für die steigenden CO2Emissionen eindeutig bei den Herstellern. „Unser Fahrverhalten hat sich seit 2001 nicht geändert, trotzdem steigen die Zahlen“, so Friedrich, der derzeit noch zu viele Schlupflöcher im Testverfahren fest-
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Automobilhersteller sehen Behörden am Zug Zu Wort meldete sich auch der Sprecher der österreichischen Automobilimporteure Dr. Felix Clary und Aldringen. Er sieht die Diskrepanz bei den Verbrauchswerten weniger im Verantwortungsbereich der Hersteller, die sich an die vorgeschriebenen Regeln halten, sondern bei den Behörden, die für neue
n einer Studie des Umweltbundesamtes wurden die 30 am häufigsten neu zugelassenen Pkws der Jahre 2000 bis 2013 in Österreich untersucht. Demnach liegt die Differenz zwischen Herstellerangaben und dem aus dem tatsächlichen Treibstoffverbrauch errechneten CO2-Ausstoß derzeit bei rund 30 Prozent. Dipl.-Ing. Günther Lichtblau, der die Studie im Rahmen einer Veranstaltung der Arbeiterkammer vorstellte, sieht kein Einzelherstellerproblem, „es zieht sich quer durch alle Marken“. An der Spitze liegt der Skoda Octavia 5E 1,6 TDI Combi mit 48,07 Prozent, gefolgt vom VW Golf VII 1,6 TDI (47,97 Prozent) und dem Hyundai ix20 1,4 (47,29 Prozent). Die geringste Abweichung wurde beim Skoda Yeti 5L 2,0TDI 110 (11,68 Prozent) festgestellt. Große Probleme ortet Lichtblau auch bei explodierenden NOx-Werten der Diesel-Pkws. So seien die Werte im Realbetrieb, etwa bei Euro 5, um 300 bis 400 Prozent über den Grenzwerten und sorgten damit für externe Umweltfolgekosten von 440 Millionen Euro.
Ausreizen der gesetzlichen Möglichkeiten
stellt. Er hofft auf eine rasche Einführung eines verbesserten Testverfahrens und fordert „mehr Messungen auf der Straße, nicht im Labor“.
Die Experten in der Diskussionsrunde: Werner Tober (IFA, TU Wien), Stefano Casiraghi (Altroconsumo), Günther Lichtblau (Umweltbundesamt), Sylvia Leodolter (AK Wien), Axel Friedrich (Umweltexperte) und Nikolaus Steininger (Europäische Kommission)
Testverfahren sorgen müssen. Seiner Meinung nach haben die Hersteller bei der Reduktion von CO2 und NOx bereits viel geleistet: Benötigte er „1979 mit einem 37-PS-Käfer 14 Liter auf 100 Kilometer, so kommt sein 190-PS-BMW heute mit 6 Litern aus“. Die statistischen Werte, die dem Verkehr steigende CO2-Emissionen anheften wollten, seien auf den Kraftstoffexport zurückzuführen.
Realitätsnaher Test in Ausarbeitung Die Worldwide Harmonized Light Duty Test Procedure (WLTP), derzeit in Entwicklung durch die Europäische Kommission, soll bei der Typzulassung für neue Typen ab 2017 und für neue Fahrzeuge ab 2018 für mehr Realitätsnähe sorgen. Demnach sollen der Fahrzyklus nach echten Fahrdaten abgeleitet und die Definitionen einiger Parameter wie Bremsbedingungen, Reifendruck oder Fahrzeugkonditionierung geschärft werden. Dr. Nikolaus Steininger, bei der Europäischen Kommission für den Bereich Emissionen zuständig, erwartet, dass die Testergebnisse „mit dem neuen Zyklus realistischer werden. Aber wir sind uns bewusst, dass weiter versucht wird zu manipulieren. Daher muss auch nach der Einführung von WLTP an weiteren Verbesserungen gearbeitet werden.“ • (MPI)
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In Seoul wurde Sabine Trummer (Bild links, im blauen Blazer) ausgezeichnet, das Denzel-Kundencenter in Graz (o.) ist ihr täglicher Arbeitsplatz
Wir sind Weltmeisterin! Die weltbeste Hyundai-Verkäuferin kommt aus Österreich: Sabine Trummer konnte sich bei der „Global Sales Consultant Championship“ gegen mehr als 70 Mitbewerber durchsetzen.
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on „Brand Knowledge“ bis „Sales Skills“: Hyundai-Mitarbeiter aus allen Kontinenten trafen Mitte November in Seoul aufeinander, um in mehreren Disziplinen den besten Verkäufer zu küren. Dabei konnte niemand Sabine Trummer das Wasser reichen. Die Steirerin entschied als erste österreichische Teilnehmerin den Vergleichskampf für sich.
20 Jahre Branchenerfahrung Die Automobilkarriere von Trummer begann 1995 in der Pappas-Gruppe. Bei deren steirischem Teilbetrieb Wittwar absolvierte sie eine Lehre als Bürokauffrau und war anschließend im Verkauf tätig, bevor sie 2005 zu Salis & Braunstein wechselte und dort die Markenleitung für Citroën übernahm. Anfang 2008
Am Flughafen Wien nahmen Rudolf Hofer, Kundencenterleiter in Graz (l.), und Hyundai-Importchef Hansjörg Mayr Sabine Trummer in Empfang
wurde Trummer von Denzel Graz engagiert, ein Jahr später übernahm sie in dem Mehrmarkenautohaus die Verkaufsleitung für Mitsubishi und Hyundai. Dort führt sie nicht nur 3 Mitarbeiter, sondern ist auch für 5 angeschlossene Händler mit insgesamt 7 Standorten zuständig. Jährlich verkaufen Trummer und ihr Team rund 500 Hyundai-Neuwagen. Als österreichische Nominierte für die diesjährige Verkaufsweltmeisterschaft hatte Trummer Gelegenheit, ihre Branchenerfahrung unter Beweis zu stellen. Zum ersten Platz am Siegerpodest gratulierte nicht nur die mitgereiste Denzel-Personalchefin Mag. Barbara Weiss, sondern auch die per Videowall zugeschaltete Familie. Am Flughafen Wien stellte sich schließlich die Spitze der Wolfgang Denzel AG mit Transparent und Blumen ein – eine verdiente Würdigung für eine außergewöhnliche Leistung. • (HAY)
HANDEL
Viele Besucher und folglich Interessenten erfreuten das Herz der Veranstalter Mit dem neuen Astra will Fior in Kapfenberg Opel forcieren: Zur Eröffnung konnte Geschäftsführer Mario Klammer (l. v. ), Mag. Ernst Karner (r. h.), Opel-Distriktleiter Thomas Mosburger (l. h.) und OpelAustria-Chef Mag. Alexander Struckl begrüßen
Flankenschutz zum Erfolg: Thomas Mosburger, Händlernetzentwickler Mag. Ladislaus Bandri, Mag. Alexander Struckl, Geschäftsführer und 30-Prozent-Miteigentümer Mario Klammer, FiorHauptgesellschafter Mag. Ernst Karner sowie OpelVerkaufsdirektor Dipl.-Ing. Markus Oppel (v. l.)
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Mit dem neuen Astra als Überflieger zieht Mario Klammer im frisch eröffneten FiorStandort in Kapfenberg seine Besucher wieder in den Bann von Opel. Am Beispiel Fior dokumentiert der Importeur seine erfolgreichen Marketingunterstützungsprogramme.
An alte Erfolge anknüpfen M
it einer für den neuen Astra breit angelegten Werbekampagne von Opel im Rücken hat sich die Marke mit dem Blitz im Kühlergrill eindrucksvoll in der Kapfenberger Autohandelsszene zurückgemeldet. Drei Jahre nach dem Aus von Binder steckten Mag. Ernst Karner und Mario Klammer rund 1 Million Euro in die Modernisierung dieses Standortes, um ihn nun im neuen Glanz erstrahlen zu lassen. 15 gestandene Autohaus-Mitarbeiter gleich zum Anfang und eine moderne Fahrzeugpalette sind sein Antrieb für neue Absatzerfolge mit der Marke Opel. „Im ersten Volljahr planen wir 250 Neuwagenverkäufe.“ Nach Graz, Leoben und Voitsberg ist Kapfenberg nun der bereits vierte Standort der Fior-Familie, die in der steirischen Landeshauptstadt auch noch die Marken Peugeot und Citroën vertreibt.
seine Teamfähigkeit sind ansteckend und gleichzeitig motivierend.“ Gelernt hat Rallyesportler und Ausrichter der Weiz-Rallye bei BMW Huber in Bruck an der Mur, Feuer und Flamme entwickelt er für Opel. Seine ersten Rallye-Sporen verdiente er sich auf unterschiedlichen Fabrikaten, u. a. mit einem Corsa und ganz am Anfang mit einem C-Kadett. „Klammers unternehmerischer Einsatz und sein Engagement haben mich sofort überzeugt“, sagt Karner, als er von Mosburger den Tipp bekam, diesen Unternehmer für seine Standortpläne in Kapfenberg einzusetzen. Schon die Eröffnung war ermutigend, wie er die von Opel lange Zeit entwöhnte Kundschaft wieder einzufangen verstand. Natürlich spricht sich auch das moderne Marketingkonzept herum und das neue erfrischende Modellprogramm von Opel schafft Kundenvertrauen.
Jung, sportlich, unternehmerisch Klammer wurde eigentlich von Thomas Mosburger entdeckt, der im Süden Österreichs für die Marke Opel eine starke Händlerriege führt. Karner hat den 31-jährigen Klammer als Einpersonenunternehmer und im Rallyesport kennen und schätzen gelernt: „Seine von ihm ausstrahlende Ruhe und
Nur eine schöne Glasfassade verkauft nicht „Mit Opel zusammen gebe ich mein Erfolgsversprechen“, sprüht Klammer voller Optimismus und zieht im neuen Refugium alle Serviceregister: „Wir haben neben einer neuen Karosserie- und Spenglerabteilung selbstverständlich auch die auf dem letzten Stand der Technik befindliche Geräteausstattung. Allerdings ermahnt er sich und seine Mannschaft selber täglich, dass eine schöne Glasfassade noch lange keinen Verkaufserfolg abbildet. Die Rahmenbedingungen in Produkt, Markenvertrauen und Servicequalität stimmen, fasst das OpelManagement die Basics für nachhaltigen Erfolg am Standort zusammen. Dazu zählen für Klammer das Online-Marketing ebenso wie traditionelle Kundengewinnungsmaßnahmen. „Opel und wir dazu sind das richtige Team, um an alte Erfolge in der Region anschließen zu können.“ • (LUS)
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HANDEL
Fahrerwechsel bei Wiesenthal 23 Jahre lang hatte Dr. Alexander Martinowsky in der Wiesenthal-Gruppe das Lenkrad in der Hand. Jetzt verlässt er den Vorstand: Eine überraschende Entscheidung, die seit Längerem kursierende Gerüchte über die Firmenzukunft noch lauter werden lässt.
A
ls Dr. Alexander Martinowsky im Jahr 1992 von der Unternehmensberatung McKinsey zu Wiesenthal geholt wurde, blickte der Autohandelskonzern bereits auf eine beinahe 7 Jahrzehnte umfassende Geschichte rund um die Hauptmarke Mercedes-Benz zurück. An der erfolgreichen Entwicklung der folgenden Jahre hatte der unter anderem in den USA ausgebildete Manager jedoch entscheidenden Anteil: Wiesenthal kehrte auf die bereits in der Zwischenkriegszeit bearbeiteten Märkte Tschechien und Slowakei zurück, engagierte sich in Ungarn und Deutschland und war vor allem in Nordamerika sehr erfolgreich. Den – in Österreich besonders ausgeprägten – Ertragsproblemen der Branche konnte sich jedoch auch Wiesenthal nicht verschließen. 2014 wurden erst die
Nutzfahrzeugaktivitäten rund um die Marke DAF verkauft, dann die profitablen US-Standorte, heuer gab man die Finanzierungstochter Welcome an Daimler ab: ein Rückzugsgefecht?
Offene Nachfolgefrage Dass Martinowsky zum Jahreswechsel aus dem Vorstand ausscheidet, ohne dass ein Nachfolger ernannt worden wäre, trägt zur unglücklichen Optik bei. Zudem wird Finanzvorstand Mag. Thomas Obendrauf Ende Februar die Zentrale in der Wiener Troststraße in Richtung des Industriekonzerns Lenzing verlassen. Die wirtschaftlichen Basisdaten seien aber solide, versichern Vorstand und Aufsichtsrat: Nach den jüngsten Verkäufen komme Wiesenthal auf rund 120 Millionen Euro Eigenkapital, eine Eigenkapitalquote von 40 Prozent und eine „annähernd bankschuldenfreie“ Finanzierungsstruktur. • (HAY)
Dr. Alexander Martinowsky zieht sich nicht nur bei Wiesenthal zurück, sondern will auch den Vorsitz des europäischen MercedesHändlerverbands abgeben
ANSICHT
Dicke Luft I
n Amerika ticken die Uhren anders: Daher wird es dem außenstehenden Beobachter stets verborgen bleiben, was letztlich die tatsächlichen Ursachen für den größten automobilen Aufreger des Jahres waren. Es mutet schon eigenartig an, wenn gerade in einem Land, das pro Kopf den höchsten CO2-Ausstoß auf unserem Planeten hat und das sich allen globalen Anstrengungen zu dessen Reduktion nur äußerst zögerlich anschließt, der Kraftstoffverbrauch plötzlich einer der zentralen Punkte der Kritik ist. In blindem Gehorsam schließt sich die europäische und vor allem die heimische Politik der allgemeinen Empörung an und vermittelt den Eindruck, die Situation im Griff zu haben. • Bei nüchterner Betrachtung ist der „Skandal“ nur der Ausdruck dessen, woran alle Verantwortungsträger Anteil haben. Niemand, wahrscheinlich nicht einmal der betroffene Konzern, weiß eigentlich, wo das tatsächliche Problem liegt. Zu diesem Zeitpunkt von Lösungen zu sprechen, erscheint eher grotesk. Die Abgasgesetzgebung in Europa (und natürlich ganz besonders in Österreich) wird von den Umweltministerien meist nach dem Motto „Darf’s etwas weniger sein?“ gestaltet. Die Vorgaben sind stets so, dass sie zum Zeitpunkt ihrer Verabschiedung noch nicht dem Stand der Technik und schon gar nicht der Realität entsprechen. Gestatten Sie mir an dieser Stelle die böse Frage am Rande: Ist eigentlich irgendeines der Ziele, die unsere Umweltschützer bei internationalen Kongressen an einem meist schönen Ort nach langen, zähen Verhandlungen festgelegt haben, tatsächlich eingehalten worden? • In der Technik wirkt sich jedes Drehen an einer Schraube meist so aus, dass damit die Einstellung einer anderen Schraube auch nicht mehr stimmt. Die gegenseitige Beeinflussung von Verbrauchsreduktion und Stickoxydausstoß beim Dieselmotor ist lange bekannt und führt zu teilweise sehr aufwendigen Lösungen. Das Drehen an der Schraube ist im Zeitalter der Elektronik meist nur eine kleine Maßnahme an der Software. Die Kontrollmechanismen und Richtlinien
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„Die Vorgaben sind stets so, dass sie zum Zeitpunkt ihrer Verabschiedung noch nicht dem Stand der Technik und schon gar nicht der Realität entsprechen“, sagt Dipl.-Ing. Heinz Lukaschek, Ziviltechniker mit Schwerpunkt Verkehr
zur Messung des Schadstoffausstoßes und Kraftstoffverbrauchs stammen aus dem vorigen Jahrhundert und berücksichtigen Software und die daraus entstehenden Möglichkeiten in keiner Weise. • Wenn heute mit dem Laptop und vor Ort Grundeigenschaften wie die Höchstleistung verändert werden können, brauchen wir uns nicht wundern, wenn davon Gebrauch gemacht wird. Was der Hersteller verabsäumt, wird vom Chiptuner erledigt. Von Manipulationssicherheit bei Software sind wir weit entfernt, wir erleben es tagtäglich am eigenen Computer und am Handy, wo ständig neue Updates zur Abwehr (vielleicht auch im Sinne) von Manipulationen laufen. • Abgesehen vom Wegsehen bei der Software sind die Richtlinien etwa bei den Fahrzyklen so gestaltet, dass diese nicht mehr der Realität entsprechen. Fast jedes Kleinauto ist heute für Geschwindigkeiten ausgelegt, die weit aus dem Bereich der Fahrzyklen hinausgehen. Wie heißt es doch im Volksmund? Da wird die Sau herausgelassen. • Stellt sich die juristische Frage, wie weit es einem strafrechtlich relevanten Tatbestand entspricht, wenn eine Software den Bereich eines Fahrzyklus erkennt und sich danach verhält. Verhalten wir uns nicht alle im täglichen Leben unter bestimmten Voraussetzungen anders? Fahren wir in einer 30-km/h-Zone, wenn wir keinen Polizisten oder eine gefährliche Situation erkennen, wirklich 30? • Der rechtliche Rahmen sieht eine Reihe von Verantwortungsträgern vor, die für die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben zuständig sind. In Europa durchlaufen alle Fahrzeuge einen strengen Prüfvorgang. Ist also nicht auch der Prüfingenieur, der den Vorgang überwacht oder auch die staatliche Verwaltung, die die Genehmigung erteilt, mitverantwortlich? • Die Notwendigkeit der Erfüllung bestimmter Abgasklassen sieht Zeitpunkte für deren Inkrafttreten vor. Was ist mit Fahrzeugen, die auf dem Papier zum Zeitpunkt der Verkehrszulassung schon die noch nicht geforderte nächsthöhere Abgasklasse erfüllen? Erfüllen diese Kfz nicht trotz Manipulation im Sinne der strengeren Bestimmung die augenblicklich geforderte Klasse dennoch? Wäre hier nicht nur eine Rückstufung in den Zulassungsdaten nötig? • Fragen über Fragen, die auch in den Versicherungsbereich und Konsumentenschutz hineinreichen, aber nur unser eigenes Unvermögen bei der sicheren Bewältigung der heutigen Möglichkeiten der Technik aufzeigen.
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HANDEL
Anpassungen im Osten PSA übergibt Importaktivitäten in Kroatien, Slowenien und Ungarn an die Schweizer Emil Frey Gruppe. Auf dem schwierigen Markt Russland wiederum soll das lokale Produktionsprogramm angepasst werden. Von Peter Homola
D
ie Nachricht hat wie ein Blitz aus heiterem Himmel eingeschlagen. Die Schweizer Emil Frey AG übernimmt zum 1. Februar 2016 den Import der Marken Peugeot, Citroën und DS in Kroatien, Slowenien und Ungarn. Das Schweizer Unternehmen hat mit der PSA Peugeot Citroën Verträge über die 100-ProzentÜbernahme der bestehenden Importniederlassungen unterzeichnet. „Die Produkte und die neue Strategie der PSAGruppe haben uns überzeugt“, sagt Gerhard Schürmann, CEO der Emil Frey AG. „Damit ist die Basis für eine langfristige Zusammenarbeit gelegt worden. Besonders interessant finden wir die umfassende Peugeot- und Citroën-Produktpalette mit Personenwagen in vielen Segmenten, den leichten Nutzfahrzeugen und auch die neue Premiummarke DS.“ Der EmilFrey-Chef betont auch die vielen treuen PSA-Kunden und das gut aufgestellte Händlernetz. „Die Märkte haben aus unserer Sicht ein gutes Potenzial.“
Importfirmen mit neuen Namen Die Emil Frey Gruppe hat in jedem der Länder eine lokale Emil Frey Holding gegründet. Diese Firmen kaufen die PSA-Importniederlassungen. „Dort, wo Immobilien zu den übernommenen Firmen gehören, werden diese von uns mitgekauft“, so Schürmann. Im Rahmen des Deals werden alle Mitarbeiter übernommen. Mit PSA wurde eine Namensänderung der übernommenen Unternehmen vereinbart. Die Importfirmen werden jedoch den Namen Emil Frey nicht im neuen Firmennamen aufweisen. Bei Auskünften zu angestrebten Verkaufsvolumen halten sich die Schweizer noch zurück. Man ist aber überzeugt, auch in Zukunft die Marktanteile der vergangenen Jahre erreichen zu können. Nach Februar 2016 wird es mit Polen, Tschechien und der Slowakei nur drei osteuropäische EU-Länder mit herstellereigenen Importniederlassungen geben. Schwierig ist die Lage von PSA in Russland. So lagen Peugeot und Citroën in der russischen Absatzstatistik
Peugeot 408: Das hierzulande nicht angebotene Stufenheckmodell wird für den russischen Markt in Kaluga gebaut
Citroën C4 Sedan: Auch dieses Modell wird in Österreich nicht verkauft und läuft im russischen Werk in Kaluga vom Band
Yann Vincent, Executive Vice President, Director Industrial und Supply Chain, PSA: „Russische Produktion von leichten Nutzfahrzeugen wird geprüft.“
für Pkws und leichte Nutzfahrzeuge nach den ersten zehn Monaten 2015 lediglich auf den Rängen 28 und 29. Peugeot und Citroën zählen zu jenen Marken, die heuer in Russland besonders stark verloren haben. Und dies, obwohl zwei Modelle lokal gebaut werden. Als General Motors im März seinen weitgehenden Rückzug aus Russland bekanntgab, waren viele überrascht. In der Branche hätte man eher auf PSA als einen Rückzugskandidaten getippt.
Eigenes Werk in Kaluga PSA betreibt zusammen mit Mitsubishi das Werk PCMA Rus in Kaluga. Die Franzosen sind an dem Joint Venture mit 70 Prozent beteiligt, der Rest gehört den Japanern. Gebaut werden der Peugeot 408 und Citroën C4 Sedan sowie zwei Mitsubishi-Modelle. Das Werk hat schon heuer lange Produktionspausen eingelegt, zwischen Februar und Juli 2016 will man nur an vier Tagen pro Woche arbeiten. Doch laut PSA denkt man nicht auf einen Rückzug und will sich verstärkt auf Exportmöglichkeiten konzentrieren. „Der Rubel ist sehr schwach und das ist schlecht, wenn man in Europa einkauft, es kann aber eine gute Nachricht sein, wenn man exportiert“, sagt Yann Vincent, Executive Vice President Industry and Supply Chain bei PSA. Gleichzeitig prüft PSA eine Anpassung des Produktionsprogramms in Kaluga, um die Bedürfnisse des Marktes besser zu erfüllen. „Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass leichte Nutzfahrzeuge wahrscheinlich die beste Option sind“, sagt Vincent. •
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„Habt ihr lieber eine superschöne Glasfassade und keiner kommt rein?“,
MANAGEMENT
fragte Ex-Citroën-Händler Heinz Prinz auf Seite 30
„Man kann nicht auf allen Kirtagen auf einmal tanzen“, meint Thomas Körpert (Vredestein) auf Seite 33
Neue Aussteller beim Linzer Autofrühling Die weitgehende Fortsetzung des bewährten Ausstellungsprinzips wurde im Zuge der Vorbereitungen für den Linzer Autofrühling (11. bis 13. März 2016) beschlossen. Laut Michael Schmidt, Vizepräsident des Vereins der Linzer Automobilhändler, gibt es Änderungen bei den Ausstellern: Mitsubishi wird durch die Händler Himmelbauer Kfz und Autohaus Lamm, Hyundai durch Lietz vertreten sein. Ein Auftritt von Ferrari- und Maserati-Partner Schuster Premium ist 2016 nicht geplant, dagegen wird Tesla teilnehmen.
ZKW-Gruppe wird neu strukturiert
Philipp Hayder
Eine Vereinheitlichung der Konzernstruktur plant der niederösterreichische Lichtsysteme-Spezialist ZKW. Die bisherige Zizala Lichtsysteme GmbH wird durch die ZKW Lichtsysteme GmbH als österreichische Standort- bzw. Betriebsgesellschaft abgelöst. Die Holding soll als Führungsgesellschaft die operative Leitung der Gruppe übernehmen und laut ZKW für „eine klare Aufteilung der Kompetenzen von Gesellschaften und Standorten sorgen“.
Abgaswerte: keine eigenen Messungen in Österreich „Wir werden weiterhin keine eigenen Messungen von Abgaswerten bei Pkws durchführen“, sagt Christoph Ertl, Sprecher von Verkehrsminister Alois Stöger. Daher seien jene Stickoxidmessungen, die das deutsche Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) derzeit bei rund 50 Modellen durchführe, auch für Österreich relevant. Da die deutschen Behörden ohnedies die europäischen Typengenehmigungen für die in Deutschland gebauten Fahrzeuge ausstellten, gebe es hier auch völlige Klarheit.
Loco-Soft: gerüstet für die Registrierkassenpflicht Das aktuelle Loco-Soft DMS erfüllt mit seinen bestehenden Funktionen bereits die Anforderungen der ab 1. Jänner 2016 geltenden Registrierkassenpflicht: Rechnungen und Barumsätze können über die Faktura- und Kassenmodule abwickelt werden. Diese Funktionen sind einer Registrierkasse gleichzusetzen. Das Kassenprogramm bucht die Einnahme und erstellt einen Quittungsbeleg, auf dem die nach der gesetzlichen Regelung erforderlichen Angaben wie Leistungsbezeichnungen, Mengen- und Steuersätze enthalten sind.
Santander unterstützt Harley-Charity-Tour Mittlerweile zum 20. Mal tourten heuer hunderte Harley-Fahrer durch Österreich, um muskelkranken Kindern zu helfen. Mit Erfolg: In den vergangenen 19 Jahren wurden rund 2 Millionen Euro an Spendengeldern gesammelt – in diesem Jahr kamen nochmals über 291.000 Euro hinzu. Der Reinerlös kommt dem Charity-Fonds zugute. Auch die Santander Consumer Bank hilft den bedürftigen Kindern mit einer Spende, die Kfz-Produktmanagerin Mirela Petrovic an Charity-Tour Initiator Ferdinand Fischer übergab.
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Brüssel ist wieder gefordert Als die europäische Kfz-Gewerbevereinigung CECRA von Herstellerseite endlich klare Aussagen zu Mehrmarkenvertrieb, Investitionsersatz und Kündigungsfristen forderte, kam eine simple Antwort: Derartige Markenspezifika gehen uns nichts an. Ähnlich argumentiert der Importeursarbeitskreis in Österreich. Dessen Führungsteam ist jedoch kein persönlicher Vorwurf zu machen: Kein Vorsitzender kann durchsetzen, was den Konzernvorgaben seiner Mitglieder widerspricht. Die Lösung liegt in Brüssel. Schon einmal konnte die EU-Kommission überzeugt werden, die schwächeren Vertragspartner gesetzlich zu schützen. Ein Erfolg wie die Kfz-GVO des Jahres 2003 muss erneut gelingen – auch wenn er in einer vom Strukturwandel geprägten Branche nicht alle Sorgen vom Tisch wischen wird.
MANAGEMENT
Hammer! Humor! Highlight! Er ist Geschichte, der 8. A&W-Tag in der TAG 2015 Wiener Hofburg (siehe Ausgabe 11/16). An der 9. Auflage wird bereits gearbeitet. Die Latte, die wir uns gelegt haben, ist hoch, wie die Reaktionen beweisen; eine Auswahl haben wir hier für Sie zusammengestellt. Danke für die Komplimente! 29. Oktober 2015/Hofburg
Ihr habt wirklich ein tolles Programm mit sehr guten Referenzen in einem außergewöhnlichen Ambiente auf die Beine gestellt. Ich freue mich schon aufs nächste Jahr!
Der A&W Tag bot beste Voraussetzungen für Kontaktpflege und Erfahrungsaustausch mit anderen Teilnehmern. Die diskutierten Themen waren speziell für den Automotive Aftermarket von Interesse.
Nachdem diese Veranstaltung in den letzten beiden Jahren Ermüdungserscheinungen gezeigt hatte, stellte 2015 eine klare Trendumkehr dar. Themenauswahl und Vortragende waren überzeugend!
Gratulation für die gelungene Veranstaltung. Tina Müller von Opel ist ein Hammer und anscheinend auch tüchtig und wird Opel hoffentlich dorthin bringen, wo es hingehört, nämlich näher an die Spitze.
Ich gratuliere nochmals und aus voller Überzeugung: Ein absolut spannender und sehr gelungener Event war das!
Die Referenten Voithofer, Koch und Dr. Martinowsky waren sehr gut! Prof. Filzmaier ist sowieso unser erklärter „Liebling“: hoch intelligent, umgänglich, charmant und macht seine Sache wirklich ganz toll.
Mein Gatte und ich haben die Vorträge mit Spannung und einer Portion Humor verfolgt. Gesehen haben Sie mich vielleicht, ich durfte Tricky Niki auf der Bühne assistieren.
Hoffe, Sie hatten noch einen netten Abendausklang am A&W-Tag, war wieder mal eine gelungene Veranstaltung mit hochkarätigen Speakern. Vor allem Frau Müller von Opel war beeindruckend.
Es war eine wirklich großartige Veranstaltung. Tolle Moderation durch Prof. Filzmaier, spannende Themen und als besonderes Highlight die Vorträge von Thomas Schmid und Tina Müller! Ich bin 2016 wieder fix dabei.
Ich will dem ganzen Team sehr herzlich zu dem gestrigen A&W-Tag gratulieren. Wahrscheinlich der beste, den ich bisher erleben durfte. Vor allem Tina Müller war sensationell.
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Habe mich am Podium wohlgefühlt. Wenn die Leute ehrlich mit mir waren, dann war ich auch nicht schlecht… Bin also bei Bedarf 2016 gerne wieder dabei.
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MANAGEMENT
Heinz Prinz ist im Flugsportclub Fürstenfeld sehr aktiv
Der Mann, der in die Luft ging Es gibt viele, die sich vornehmen, mit 50 dem Geschäftsalltag ade zu sagen. Aber es gibt nur wenige, die das auch tatsächlich schaffen. Einer von denen ist der Steirer Heinz Prinz, der sich durch einen genau geplanten vorzeitigen Ruhestand seit mehr als zehn Jahren seinem Hobby, der Fliegerei, widmet. Von Dr. Friedrich Knöbl
N
ach seinen Lehr- und Wanderjahren bei den Marken Ford, Audi und NSU landete der 1952 geborene Heinz Prinz bei Herbert Koncar in Graz. „Der hat mir damals sehr viel geholfen“, erinnert er sich an seine damalige Dreifachbelastung: Abendschule, Familie und Hausbau – „ohne den Herbert hätte ich das nie geschafft“. Im Anschluss an die Meisterprüfung absolvierte Prinz ein kurzes Zwischenspiel bei Auto-König in Hartberg, um sich mit dem dortigen Buchhalter 1981 als freie Werkstätte selbstständig zu machen. Zuerst wurde eine baufällige Wagnerei gemietet, ein Jahr später übersiedelte der Dreimann-Betrieb in eine alte Halle am Stadtrand von Hartberg. Seine bei Koncar gesammelten Erfahrungen bescherten ihm einen Citroën-Vertrag. Eine Marke, der er 24 Jahre treu geblieben ist.
Ruf eines technischen Wunderwuzzis „Wir haben mit viel Idealismus und wenig Geld angefangen“, erzählt Prinz: Bei der Citroën-Zentrale in Wien sei vor allem sein technisches „Gspür“ gefragt gewesen. „Die haben uns Fälle geschickt, die andere
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nicht machen konnten – oder wollten.“ Prinz hatte auch bei seiner eigenen Kundschaft das Image des technischen Wunderwuzzis.
Schulden wären erst mit 70 abgezahlt gewesen
„Die Werkstatt war halt nicht so schön, aber die Qualität hat gepasst“, sagt Prinz. Er wurde immer wieder sanft darauf hingewiesen, an einem frequentierteren Standort neu zu bauen. „Habt ihr lieber eine superschöne Glasfassade und keiner kommt rein?“, fragte Prinz. Dank seiner Spitzenwerte bei der Kundenzufriedenheit gelang es ihm länger als seinen Markenkollegen, sich derartigen Investitionswünschen zu entziehen. „Ich hätte ein bis zwei Millionen Schilling investieren müssen“, resümiert Prinz heute. Als er 40 wurde, verkündete er daher, mit 50 Jahren aufzuhören. Diesen Spruch eines „Workaholics“ glaubte ihm bis zuletzt kaum jemand. Mit dieser Aussage konnte er jedoch unwirtschaftlichen Standardvorgaben ausweichen.
Betriebsübernahme durch Sohn scheiterte „Ich habe mit viel Arbeit immer viel verdient“, erzählt Prinz. Er wollte diese Ersparnisse jedoch nicht zugunsten der Marke Citroën aufs Spiel setzen. „Bis ich die damit verbundenen Schulden abgebaut hätte, wäre ich 70 gewesen.“ Daher steckte er das Geld lieber in Lebensversicherungen und andere lukrative Finanzanlagen. Eine Alternative wäre die Betriebsübernahme durch seinen Sohn – ebenfalls ein Kfz-Meister – gewesen.
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Er arbeitete ab seinem 40. Lebensjahr konsequent an einem Ausstieg aus dem Job: Heinz Prinz
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Dieser hätte allerdings dem Partner von Prinz die zweite Hälfte abkaufen müssen. „Der wusste, wie viel Arbeit das kostet“ – und so verzichtete Prinz junior auf das ihm angebotene Los der Selbstständigkeit. „Der hat völlig recht gehabt“, ist Prinz senior nachträglich von der Berufswahl seines Sohnes überzeugt. Denn bei Magna in Graz hat dieser möglicherweise mehr Freiheiten als ein „selbstständiger“ Unternehmer in einem Kfz-Markenbetrieb.
Freiwillige Versicherung bis zum Pensionsantritt „Mit meinen Ersparnissen und dem Verkaufserlös habe ich mir ausgerechnet, dass ich bis zu meiner regulären Pension durchkomme“, sagt Prinz. Er musste jedoch die Kosten seiner freiwilligen Weiterversicherung – auf Basis der Mindestbeiträge – bis zum regulären Pensionsantritt mit einplanen. Mit zur Kalkulation gehörte, dass die Tochter ihr BWL-Studium in Wien bis zum 50er des Vaters abgeschlossen hat. „Damit sind dann auch diese Ausgaben weggefallen.“ So hatte Prinz bei seinem Ausstieg keinerlei finanzielle Verpflichtungen. Der Ausstieg aus der Selbstständigkeit in der KfzBranche ist ihm letztlich doch nicht so leicht gefallen. „Hätt’ ich damals schon gewusst, was ich da alles zahlen muss, hätt’ ich mir’s vielleicht überlegt.“ Prinz übergab das Unternehmen – mit fünf Mitarbeitern in
Nein, das ist kein Flugzeug, sondern „nur“ ein „Seifenkistl“ für Enkel Dominic
der Werkstätte – schuldenfrei mit einem Steuerguthaben seinem Nachfolger. „Die Firma ist nur dann was wert, wenn du einen profunden Kundenstock hast“, analysiert der Steirer: Bei der heutigen Ertragslage sei es allerdings schwer, einen finanzkräftigen Käufer zu finden. „In dieser Betriebsgröße muss man selbst Hand anlegen.“ Daher sollte eine Markenwerkstätte möglichst von einem Kfz-Techniker übernommen werden. „Da kann ich mich auf keinen Betriebsleiter verlassen. Man muss sich rundherum selbst auskennen.“
„Besser als erwartet“ Nun nützt Prinz seine technischen Erfahrungen bei seinem Hobby als Flieger und Flugzeugwart in Fürstenfeld. Oder wenn er wie zuletzt seinem Enkel Dominic einen „Flieger“ für sein Seifenkistenrennen bastelt. „Meine Pläne sind besser aufgegangen, als ich es mir vorgestellt habe.“ Angesichts der heutigen Standards ist Prinz froh, sich rechtzeitig von der KfzBranche verabschiedet zu haben. •
MANAGEMENT
Zubehör wie Folien, Klebebänder oder Putzzubehör ebenso angeboten wie Lacke oder Werkzeuge, die von darauf spezialisierten Fachfirmen zugekauft werden. Bohr setzt dabei nicht auf fixe Partnerschaften mit den Zulieferern, sondern möchte, sich frei am Markt bewegend, den Kunden nach dem Motto „Effizienz durch Qualität“ die besten Produkte der unterschiedlichen Anbieter zur Verfügung stellen.
Manfred Reichhold (Mitte), geschäftsführender Gesellschafter, hat zusammen mit seinem Team große Pläne
Schleifen, was das Zeug hält Im Jahr 2013 hat Manfred Reichhold das Bohr Schleifmittelwerk übernommen. Nach einer Neuaufstellung des Unternehmens werden als Komplettanbieter für Lackierbetriebe nicht nur Schleifmittel im Produktportfolio angeboten.
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m Jahr 1969 wurde die Firma Bohr von Diethard Bohr gegründet. Durch konstantes Wachstum und Sortimentserweiterungen übersiedelte das Unternehmen 2001 auf das noch heute genutzte 10.000 m2 große Produktionsgelände nach Oberschützen im Burgenland. Mit 55 Mitarbeitern werden Schleiflösungen in den Bereichen Holz, Metall und Kfz geboten. Neben dem Standard-Sortiment geht das Unternehmen auch mit individuellen Produktionen auf spezifische Wünsche und Produktanforderungen des Kunden ein. Das Unternehmen verspricht, dabei jede Abmessung und Verbindung nach Kundenwunsch bzw. Erfordernis innerhalb von 8 Tagen lieferfertig herzustellen.
Schleifpapier und mehr Im automotiven Bereich positioniert sich das Unternehmen seit der Übernahme durch Manfred Reichhold im Jahr 2013 als Komplettanbieter für Lackierbetriebe. Neben hochwertigen Schleifmitteln werden
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Individuelle Produktion für Kunden So unterschiedlich wie die Anforderungen der Kunden sind, so individuell kann Bohr auch produzieren. Das Schleifpapier wird in großen Jumbo-Rollen ins Werk in Oberschützen angeliefert und nach Qualitätstests – das Unternehmen besitzt am Standort ein eigenes Labor für Materialtests – in die entsprechenden Größen konfektioniert. Dabei gibt es fast nichts, was nicht angefertigt werden kann. Sind Speziallösungen gefragt, tüfteln die Firmenexperten an maßgeschneiderten Lösungen oder ziehen Experten von Partnern bei, um dem Kunden die entsprechende Qualität bereitstellen zu können.
Motiviertes Team berät vor Ort
Präsentation des Produktsortiments im Schauraum
Mit einem jungen Außendienst-Team hat Reichhold die Schnittstelle zu den automotiven Betrieben neu aufgestellt. Das Verkaufsteam wurde um 9 Mitarbeiter erweitert. In einer intensiven zweimonatigen Einschulungsphase lernten die neuen Mitarbeiter alle Produkte in den unterschiedlichen Zusammensetzungen und Anwendungsgebieten kennen. Neben der Bestellung über den Außendienst gibt es auch eine Telefonhotline. An der Umsetzung eines Webshops wird derzeit intensiv gearbeitet, dieser soll den Kunden ab Mitte 2016 zur Verfügung stehen.
Schleifmittelkompetenzzentrum öffnet
Bohr bietet eine große Vielfalt an Schleifmitteln
Bohr möchte zukünftig nicht nur mit der Qualität der Produkte punkten, sondern auch mit dem gewissen „Mehr an Service“. Neben der individuellen Produktentwicklung und der kompetenten Vor-Ort-Beratung durch den Außendienst sollen Kunden, aber auch Schulen, direkt an der Schleifmaschine die Produkte des Unternehmens kennenlernen und von den Profis am Firmensitz in Oberschützen Tipps und Tricks zur richtigen Anwendung erhalten. Rund 300.000 Euro werden dafür derzeit in die Fertigstellung eines Schleifmittelkompetenzzentrums investiert. Dieses soll im Frühjahr 2016 den Betrieb aufnehmen und Schulungen flexibel nach den Kundenwünschen anbieten. • (MPI)
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nehmerischen Erfolg im Zusammenspiel Hersteller und Händler unumgänglich.
Österreich-Start noch offen Apollo Vredestein betrieb bisher in Europa kein eigenes Partnerkonzept und reagiert mit dem jetzt umgesetzten und seit Langem geplanten Schritt auch auf das im Reifenhandel „zunehmende Anlehnungsbedürfnis“ an die Industrie, wie Heimann der deklarierten Kooperation das Wort spricht. Effektiv soll das Händlerunterstützungsprogramm unter Einbindung aller heute gängigen Auftrittsformen bei der Neukundengewinnung sein. „Marketingunterstützung, Schulungen etc. werden“, so Körpert, „die Unabhängigkeit des Partners nicht tangieren. Gemeinsamkeit bedarf auf beiden Seiten der nötigen Bereitschaft der Zusammenarbeit. Man kann nicht auf allen Kirtagen auf einmal tanzen.“ Von Apollo Vredestein wird zum Ausdruck gebracht, dass der Partner zwar unabhängig bleibt und sein Geschäft nach den regionalen Erfordernissen abwickelt, jedoch im Einkauf und Service partnerschaftlich operiert, um diese Vorteile zu erhalten. Apollo Vredestein will letztendlich nichts anderes, als die überregionalen Werbe- und Marketinganstrengungen – Stichwort „Rocktheroad“ – vom lokal orientierten Partnerbetrieb reflektiert zu bekommen. Auf diesen Zug springen immer mehr Reifenhandelsbetriebe auf, weil sie kapieren, dass es unterm Strich nichts umsonst geben kann. • (LUS)
Gemeinsam statt einsam Im Kern des nunmehr für europäische Reifenhandelspartner inszenierten Händlerunterstützungsprogramms zielt Apollo Vredestein auf das „zunehmende Anlehnungsbedürfnis“ des Reifenfachhandels an die Industrie. Thomas Körpert wiegt alle Für und Wider im heimischen Markt ab, um im Sinne seiner Kunden neue und erfolgreiche Vermarktungswege beschreiten zu können. Bis 2020 will Apollo Vredestein 800 Partner in das Unterstützungsprogramm aufnehmen. Davon werden einige aus Österreich sein.
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eim in Österreich von Apollo Vredestein noch nicht in Umsetzung begriffenen, jedoch geplanten Händlerunterstützungsprogramm ist es die Entscheidung der Händler, ob sie sich als Vredesteinoder als Apollo-Partner präsentieren wollen, was sich insbesondere im Markenauftritt und natürlich im Branding am Betrieb unterscheidet. Ein erstes Beispiel wurde in Budapest präsentiert. Die nächsten Einführungsländer sind nach Italien und Belgien Deutschland, die Schweiz und die Niederlande. Österreich-, Kroatien- und Slowenien-Statthalter Thomas Körpert checkt indessen die Bereitschaft in Österreichs Reifenhandelsszene dafür: „Im Vordergrund muss der Name des Reifenhändlers bleiben, auf dessen unternehmerische Expertise und Unabhängigkeit wir auch in Zukunft setzen, um unser Programmangebot kooperativ zum Erfolg zu führen.“
Hersteller und Handel sollen davon profitieren Beim Händlerunterstützungsprogramm geht es darum, „in einem sich schnell ändernden Marktumfeld ein verlässliches Partnernetzwerk“ zu etablieren, wie Apollo-Vredestein-Europachef Matthias Heimann anlässlich seiner Erstpräsentation bei Romai Gumi Centrum in Budapest sagte. Für Körpert, der den heimischen Markt wie seine Westentasche kennt, ist dieser Schritt für den unter-
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reifen.com-Übernahme, um Geschäft zu ordnen Im Hinblick auf die Veränderungen im Reifengeschäft mit immer weniger unabhängigen Handelspartnern, einem wachsenden und zunehmend unübersichtlichen Onlinemarkt ergibt sich für Apollo Vredestein mit der Einbindung der deutschen reifencom GmbH eine strategisch sinnvolle Verlängerung der Wertschöpfungskette, begründet Apollo Tyres die Übernahme des zweitgrößten Online-Reifenhändlers in Europa. Das auch in Österreich aktive Online-Portal zielt in Industriehand auf verstärkte Vertriebsaktivitäten, intensivierte Kundenberatung und konsequente Kundenorientierung ab. „Mit der Integration in Apollo Vredestein“, betont Körpert, „steigern wir unsere Präsenz dem Endkunden gegenüber. Auch dem zunehmenden Beratungsbedarf – zum Beispiel Reifendruckkontrollsysteme – können wir in Gemeinsamkeit mit reifen.com noch besser entsprechen.“ (LUS)
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MANAGEMENT
Je älter die Autos werden, desto größer ist die Spreizung zwischen dem besten und dem schlechtesten Modell
Zwischen dem 9. und dem 11. Jahr steigt die Mängelquote im Bereich Motor/Auspuff deutlich an
Der Feind ist nun besiegt Früher war Rost ein häufiger Scheidungsgrund in der Beziehung Mensch–Auto: Der TÜV-Report räumt damit auf.
Selbst bei 11 Jahre alten Autos ist der Rost kein Thema mehr, hingegen hapert es oft bei der Beleuchtung
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ehr als 9 Millionen „Hauptuntersuchungen“, wie das „Pickerl“ in Deutschland heißt, sind eine aussagekräftige Zahl – vor allem wenn gleich die 233 beliebtesten Modelle überprüft wurden: Es ist jedes Mal aufs Neue interessant, wer gut abschneidet (auch wenn sich die deutschen Hersteller die Siege meist untereinander ausmachen). Die B-Klasse von Mercedes liegt bei den 2–3-jährigen Autos voran, der Audi A1 bei den 4–5-jährigen. In den übrigen 3 Altersklassen (6/7, 8/9 und 10/11) gewinnt jeweils der Porsche 911. Schlechteste Modelle sind, aufsteigend nach Alter, der Chevrolet Spark, der Dacia Logan, der Chevrolet Matiz, der Renault Kangoo und der Fiat Stilo.
Die Federung und Dämpfung werden weitaus öfter beanstandet als zum Beispiel die Lenkung
Deutsche und japanische Hersteller dominieren Mit 14 Platzierungen unter den Top 10 in den 5 Altersklassen siegte Toyota deutlich vor Mercedes (10), Audi (7), Mazda (6) und Porsche (5). VW kam auf 3 Top-10-Plätze, Opel und BMW auf je 2. Ford und Honda konnten sich jeweils einmal unter den Besten einreihen. Die Statistiken nebenan zeigen, welche Bereiche bei den Untersuchungen am häufigsten beanstandet wurden – damit ist Deutschland kaum anders als Österreich. Dabei sieht man klar: Die Autohersteller haben den Rost, einst „Todfeind“ der Fahrzeuge, endgültig besiegt. Interessant ist, dass das Durchschnittsalter der Pkws in Deutschland weiter steigt, mittlerweile sind es 9 Jahre. Hingegen ist die Laufleistung seit dem Vorjahr von durchschnittlich 107.000 auf 102.000 Kilometer gesunken. • (MUE)
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Wie beim „Pickerl“ in Österreich steigt auch beim TÜV in Deutschland die Mängelquote, je älter ein Auto ist
Seit 2010 ist das Durchschnittsalter der Autos in Deutschland um rund 1 Jahr gewachsen
MANAGEMENT
Mit dem neuen „autohaus“ will der Brandlhof alle Ansprüche der Branche erfüllen
4 Sterne superior für Autos Der Brandlhof bei Saalfelden war schon bisher eine beliebte Location für automotive Veranstaltungen. Jetzt investieren die Betreiber in ein eigenes Gebäude für Fahrzeugvorstellungen, Händlerkonferenzen und ähnliche Events.
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uch wenn das „autohaus“ gemäß offizieller Diktion kleingeschrieben wird – alles andere rund um dieses Projekt ist groß: Für insgesamt 1,2 Millionen Euro lassen Alexander Strobl und seine Ehefrau Birgit Maier, die Eigentümer des 4-Sterne-Superior-Hotels „Gut Brandlhof“, seit Juli ein automotives Veranstaltungszentrum errichten. Das Nebengebäude der großzügigen Hotelanlage umfasst eine Gesamtfläche von 700 Quadratmetern. Davon entfallen rund 500 Quadratmeter auf eine markenneutral gestaltete Präsentationsfläche für Fahrzeuge bis zu 7,5 Tonnen, außerdem gibt es 2 abgetrennte Seminarräume sowie – einzigartig an einem derartigen Ort – eine Pkw-Portalwaschanlage des Lieferanten Kärcher samt Sauganlage und angeschlossener Aufbereitungszone.
Zahlreiche Buchungen „Um unseren Kunden aus der Automobilbranche noch bessere und effizientere Möglichkeiten zu bieten, haben wir unser ‚autohaus‘ als zusätzliche Eventlocation mit Mehrwert geschaffen“, unterstreicht
Hotel mit Fahrsicherheitszentrum und OffroadGelände: Mit dieser Kombination ist der Brandlhof schon bisher einzigartig gewesen Strobl. Ergänzt werde das Angebot durch das angrenzende ÖAMTC-Fahrtechnik-Zentrum, Offroad-Möglichkeiten, die Eis-Fahrtrainingsanlage sowie 200 Zimmer und Suiten und 19 Tagungsräume für rund 700 Personen im eigentlichen Hotel. Kein Wunder, dass das „autohaus“ bereits vor der offiziellen Eröffnung am 3. Jänner gut gebucht ist: Für 2016 haben sich bereits an 60 Tagen diverse österreichische Importeure sowie ein deutscher Fahrzeughersteller angekündigt. „Darüber hinaus gab es auch Anfragen aus diversen anderen Branchen“, berichtet Maier – etwa für Modeschauen, kulinarische Events oder eine Veranstaltung eines Küchenherstellers. • (HAY)
AUTO & Wirtschaft • DEZEMBER 2015
35
MANAGEMENT
Ein Spiegel ohne Weichzeichner Die regelmäßig durchgeführten Online-Umfragen auf dem von Lederers Medienwelt publizierten Online-Portal www.info4you.co.at erfreuen sich steigenden Interesses. Sie liefern – für uns immer wieder – überraschende Ergebnisse, wobei viele Unternehmer den Markt bereits zu Jahresbeginn realistisch einschätzten. Wir haben fünf Umfragen, an denen sich besonders viele Leserinnen und Leser beteiligten, ausgewählt.
Das Jahr 2015 brachte für den österreichischen Fahrzeughandel keine Rekorde. Wie kann man in Krisenzeiten mehr Kunden in die Schauräume locken? Während rund ein Drittel der Händler auf bestehende Kunden setzt, schnüren andere spezielle Pakete, um Kaufinteressierte anzulocken. Rund ein Viertel will einfach abwarten, nur knapp unter 10 Prozent sind zufrieden.
Ältere Kunden sind die treuesten und wichtigsten Neuwagenkäufer: Viele fühlen sich durch fortschreitende und teilweise kompliziert anzuwendende Hightech in den Fahrzeugen überfordert. 50 Prozent bestätigen das, wobei sich fast genauso viele sicher sind, dass auch individuelle Unterschiede entscheiden.
36
AUTO & Wirtschaft • DEZEMBER 2015
Nach den enttäuschenden Neuzulassungszahlen im 1. Quartal 2015 war sich schon eine deutliche Mehrheit der Befragten im April sicher: Das Geschäft wird heuer nicht mehr wirklich in Schwung kommen. Die realistische Markteinschätzung teilen sie mit fast 30 Prozent, die von einem ähnlichen Geschäftsjahr wie 2014 ausgingen.
Dieses Ergebnis hat uns selbst überrascht: Fast 60 Prozent würden – wenn sie könnten wie sie wollten – ihr Autohaus zusperren. Sind dies die Folgen erodierender Margen, gepaart mit sinkender Nachfrage, Steuerdruck und brutaler (Online-)Konkurrenz? Fast 10 Prozent wissen auch nicht mehr, wie es weitergehen soll. Kein gutes Omen für das Jahr 2016.
Der medial omnipräsente VW-Abgasskandal dürfte vorerst geringere Auswirkungen haben, als viele Pessimisten prophezeien: Fast 60 Prozent der Befragen gaben an, dass die Debatten um die Abgas-Manipulationen keine Auswirkungen auf das Geschäft haben. Fast jeder dritte Händler sagt, dass er unter den Folgen zu leiden hat.
MANAGEMENT
Perfekt zum Netzwerken Der Tag der steirischen Kfz-Wirtschaft ist traditionell gut besucht. Das liegt einerseits an den interessanten Themen, vor allem aber am Zusammenhalt der steirischen Kfz-Branche.
N
utzen Sie die Veranstaltung zum gegenseitigen Austausch, es ist immer wieder interessant, wie es bei anderen Marken abläuft“, fordert Landesgremialobmann Komm.-Rat Ing. Klaus Edelsbrunner seine Mitglieder auf. Und tatsächlich wird die jährliche, gemeinsame Veranstaltung des steirischen Fahrzeughandels und der Landesinnung Fahrzeugtechnik (KfzTechniker und Karosseriebautechniker) sehr stark zum „Netzwerken“ genutzt. Hier arbeiten nicht nur die gewählten Vertreter eng zusammen, auch die Branche beweist Einigkeit und Zusammenhalt. Landesinnungsmeister Komm.-Rat Josef Harb und Edelsbrunner erfüllen die Erwartungen und bestätigen die Loyalität mit hohem Engagement. Durch die Zusammenlegung der Innungen gehört seit Kurzem auch Josef Niegelhell als Vertreter der Karosseriebautechniker zum Team.
Steirische Themenführerschaft Die Steirer sind nicht nur bei bundeslandspezifischen Themen sehr engagiert, sondern oft Vorreiter bei bundesweiten Themen. Bei den Technikern sind die Ausbildung von Lehrlingen und Fachkräften sowie die korrekt kalkulierte §-57a-Überprüfung die aktuellen Themen. Vom Fahrzeughandel wurde das „Oktoberfest der Gebrauchten“ einmal mehr mit der Kleinen Zeitung erfolgreich durchgeführt. Beim VW-Abgasskandal unterstützt das Landesgremium die Händler anderer Marken, die mit Modellen aus der VW-Gruppe konfrontiert sind, mit einem Informationsschreiben. • (GEW)
Landesinnungsmeister Josef Harb, WK-StmkPräsident Ing. Josef Herk, Landesgremialobmann Ing. Klaus Edelsbrunner, Fachgruppen-Geschäftsführerin Mag. Barbara Leitner sowie ExBundesinnungsmeister Alois Edelsbrunner
E-Mobilität wird an Fahrt gewinnen Ist Österreich für die E-Mobilität gerüstet? Ja, sagen die Vertreter von 3 Unternehmen, die sich seit Jahren in dieser Sache engagieren und optimistisch in die Zukunft blicken.
V
or Kurzem lieferte ABB die 100. an Smatrics verkaufte Ladestation. Nach einer mühevollen Anfangsphase läuft das Geschäft mit Ladestationen für ABB sehr gut, wie ABB-Vorstandsvorsitzender Ing. Franz Chalupecky betont.
Wien ist anders Wobei Chalupecky betont, die Voraussetzung für die Elektromobilität sei die Errichtung einer Ladeinfrastruktur, aber auch der politische Wille, diese entsprechend umzusetzen. Diesen vermisse er vor allem in der Bundeshauptstadt Wien, wo eine Ladeinfrastruktur im öffentlichen Raum nicht vorhanden sei. „Wenn Verkehrsstadträtin Vassilakou sagt, dass sie eigentlich keine Autos haben will, egal ob benzin-
Dr. Michael Victor Fischer
Ing. Franz Chalupecky
Dipl.-Ing. Wolfgang Anzengruber
oder strombetrieben, wird sich daran auch vorerst nichts ändern.“ Der Kritik schließt sich Dr. Michael Victor Fischer, Geschäftsführer von Smatrics, an, gibt sich aber gleichzeitig auch optimistisch, denn er erwartet einen deutlichen Anstieg von neu zugelassenen E-Autos ab dem kommenden Jahr bei Dienstwagen. „Nicht nur die Vorsteuerabzugsberechtigung, sondern vor allem der Sachbezug, bei dem sich Dienstnehmer im Verhältnis zum Maximalwert bis 480 Euro netto monatlich sparen können, ist für viele Arbeitnehmer ein starkes Argument zum Umstieg.“ Auch Dipl.-Ing. Wolfgang Anzengruber, Vorstandsvorsitzender der Verbund AG, ist sicher: „Im Zuge des globalen Bestrebens, CO2 in der Atmosphäre zu reduzieren, führt kein Weg an der Elektromobilität vorbei. Sie ist auch ein wesentlicher Beitrag für die Erreichung dieses Ziels.“ • (DSC)
AUTO & Wirtschaft • DEZEMBER 2015
37
MANAGEMENT
Wenn Salzburg nicht wäre … Gebrauchtwagen Oktober 2015
s gibt Monate, die aus der Reihe fallen: Der Oktober war so einer, wie ein Blick auf die Bundesländerstatistik zeigt. Nach einem Sommer und Frühherbst, in dem das anfängliche Minus in der Zulassungsstatistik so gut wie aufgeholt wurde, gab es mit -6,67 Prozent im Oktober einen ziemlichen Rückschlag. Auffallend sind dabei die Unterschiede in den Bundesländern: Es gibt einen großen „Ausreißer“ ins Positive, nämlich das Bundesland Salzburg. Hier dürften die Importeure mit Sitz in der Stadt Salzburg „nachgeholfen“ haben, zum Beispiel findet sich bei VW im Oktober in Salzburg ein Plus von 61,66 Prozent, bei Seat betrug es 25,30 Prozent. Bei BMW schnellte das Geschäft am Heimmarkt sogar um 78,10 Prozent in die Höhe, Mercedes verzeichnete in Salzburg einen Zuwachs von 10,92 Prozent.
Stück
MA in %
+/ – in % z. Vorjahr
Stück
MA in %
+/ – in % z. Vorjahr
VW
13.991
20,40
-6,83
140.359
20,31
-0,20
Audi
6.285
9,17
-5,07
64.995
9,40
1,55
BMW
4.712
6,87
-5,46
50.903
7,36
3,70
Opel
4.621
6,74
-1,32
45.283
6,55
-1,79
Ford
3.910
5,70
-9,26
41.026
5,94
-3,26
Mercedes-Benz
3.595
5,24
-4,69
37.578
5,44
-0,13
Renault
3.317
4,84
-5,44
32.579
4,71
-3,19
Skoda
2.958
4,31
2,78
28.306
4,10
4,08
Peugeot
2.919
4,26
-7,45
29.523
4,27
-1,48
Seat
2.576
3,76
2,55
24.651
3,57
3,59
Mazda
2.305
3,36
-2,58
22.918
3,32
-3,26
Fiat/Abarth
2.289
3,34
-7,06
22.608
3,27
-3,67
Citroën
1.796
2,62
-0,66
17.620
2,55
3,40
Toyota
1.787
2,61
-6,05
17.757
2,57
-1,14
Negative Zahlen in acht Bundesländern
Hyundai
1.435
2,09
-1,44
13.290
1,92
-4,00
Suzuki
1.199
1,75
-3,38
10.567
1,53
-0,50
Nissan
1.098
1,60
-1,44
11.247
1,63
5,53
Kia
1.054
1,54
-0,85
10.498
1,52
7,85
Volvo
839
1,22
-1,99
8.014
1,16
1,24
Mitsubishi
762
1,11
-12,41
7.463
1,08
-3,95
Alfa Romeo
666
0,97
-15,48
7.048
1,02
-6,48
Honda
572
0,83
-18,29
5.889
0,85
-8,53
Chevrolet/Daewoo
475
0,69
-8,30
4.935
0,71
-7,81
Mini
418
0,61
3,98
4.050
0,59
5,03
Im Gegensatz dazu mussten die ebenfalls in Salzburg ansässigen Importeure Audi (-25,24), Suzuki (-25,81) und Subaru (-76,47 Prozent) in der Heimat heftige Einbußen hinnehmen. Mit Ausnahme von Salzburg wurden in allen anderen Bundesländern negative Oktober-Zahlen registriert: Am heftigsten war es im Burgenland (-23,04), gefolgt von Oberösterreich (-19,03), Vorarlberg (-15,22) und der Steiermark (-14,50 Prozent). • (MUE)
Jeep
347
0,51
10,51
3.553
0,51
16,11
Dacia
339
0,49
-7,88
3.504
0,51
12,13
smart
325
0,47
2,20
2.748
0,40
-7,04
Marke/
Subaru
289
0,42
-15,99
2.455
0,36
1,24
Modell
Chrysler
276
0,40
-15,34
3.306
0,48
-7,52
Land Rover
268
0,39
9,84
2.475
0,36
-5,35
Porsche
252
0,37
-12,50
3.687
0,53
2,76
Lancia
159
0,23
-26,05
1.826
0,26
-16,62
Jaguar
Marke
141
0,21
-17,06
1.487
0,22
-8,72
Daihatsu
85
0,12
-19,05
812
0,12
-12,50
Rover
79
0,12
-15,96
841
0,12
-11,19
Saab
77
0,11
8,45
771
0,11
-1,66
Lexus
54
0,08
-20,59
661
0,10
3,61
SsangYong
44
0,06
-8,33
492
0,07
20,00
Dodge
31
0,05
-26,19
402
0,06
4,15
Maserati
18
0,03
80,00
227
0,03
28,25
Lada
13
0,02
0,00
126
0,02
-15,44
Ferrari
-2,68
10
0,01
-33,33
290
0,04
MG
8
0,01
0,00
162
0,02
3,18
Bentley
7
0,01
16,67
86
0,01
-20,37
Aston Martin
5
0,01
66,67
80
0,01
-13,98
Rolls-Royce
5
0,01
-16,67
45
0,01
-33,82
Infiniti
3
0,00
0,00
38
0,01
26,67
Lamborghini
2
0,00
100,00
60
0,01
1,69
KTM
1
0,00
0,00
22
0,00
-12,00
1.967
0,28
2,08
691.230 100,00
-0,22
Sonstige Summe
38
Jän.–Okt. 2015
E
150
0,22
-1,32
68.567
100,00
-5,05
Modell-Ranking Neuwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
VW Golf VW Polo Fiat 500 Renault Mégane Skoda Octavia VW Tiguan Ford Focus Hyundai Tucson Skoda Fabia VW Passat
Okt. 2015
Jän.–Okt. 2015
Stück MA in %
1.177 792 647 614 567 545 480 463 458 451
4,7 3,1 2,6 2,4 2,3 2,2 1,9 1,8 1,8 1,8
Stück
MA in %
15.447 6.633 5.530 5.579 6.871 5.376 4.470 6.018 4.121
5,9 2,5 2,1 2,1 2,6 2,0 1,7 2,3 1,6
Bundesländer Neuanmeldungen Bundesland B K NÖ OÖ S St T V W
AUTO & Wirtschaft • DEZEMBER 2015
Okt. 15 715 1.363 4.690 3.966 2.542 2.890 2.204 1.136 5.643
+/- % -23,04 -6,00 -4,44 -19,03 +18,18 -14,50 -1,78 -15,22 -0,04
Okt. 14 929 1.450 4.908 4.898 2.151 3.380 2.244 1.340 5.645
Alle Daten zum Fahrzeugmarkt finden Sie auch im MarketAnalyser von Eurotax!
Neuwagen
VW Opel BMW Renault Skoda Hyundai Ford Audi Mercedes Benz Fiat/Abarth Seat Kia Mazda Peugeot Dacia Citroën Nissan Suzuki Toyota Volvo Jeep Mitsubishi Mini Land Rover Honda Smart Alfa Romeo Porsche Subaru Tesla Jaguar Lexus SsangYong Lada Aston Martin Chevrolet Bentley Ferrari KTM Maserati Cadillac Lancia Daihatsu Infiniti Lamborghini Lotus Rolls-Royce Saab Sonstige Summe
MA +/ – in % in % z. Vorjahr
4.676 18,59 1.617 6,43 1.521 6,05 1.510 6,00 1.447 5,75 1.385 5,51 1.354 5,38 1.350 5,37 1.175 4,67 1.082 4,30 1.039 4,13 833 3,31 824 3,28 738 2,93 701 2,79 579 2,30 537 2,14 430 1,71 424 1,69 409 1,63 256 1,02 233 0,93 210 0,84 176 0,70 155 0,62 122 0,49 116 0,46 85 0,34 40 0,16 36 0,14 30 0,12 25 0,10 13 0,05 4 0,02 3 0,01 3 0,01 2 0,01 2 0,01 2 0,01 2 0,01 1 0,00 1 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 1 0,00 25.149 100,00
2,72 -13,53 3,12 12,94 -17,97 -28,61 -25,32 -22,10 15,65 25,67 -22,46 9,32 1,48 -13,48 21,07 -20,58 -1,65 -24,69 -8,42 27,41 63,06 -45,31 -21,35 41,94 26,02 58,44 17,17 -5,56 -57,89 >999 76,47 -21,88 225,00 -42,86 200,00 -90,00 -66,67 0,00 0,00 -84,62 0,00 -96,30 0,00 -100,00 -100,00 -100,00 0,00 0,00 -80,00 -6,67
Jän.–Okt. 2015 Stück
MA in %
45.297 19.176 13.473 14.307 18.263 16.063 14.843 14.893 11.215 9.961 11.762 7.258 8.376 8.674 6.173 6.371 6.141 4.716 5.585 3.043 2.323 3.359 2.173 1.434 1.492 1.390 1.270 1.188 593 412 308 287 55 62 9 53 40 18 15 66 4 134 0 23 17 4 0 0 23 262.342
17,27 7,31 5,14 5,45 6,96 6,12 5,66 5,68 4,27 3,80 4,48 2,77 3,19 3,31 2,35 2,43 2,34 1,80 2,13 1,16 0,89 1,28 0,83 0,55 0,57 0,53 0,48 0,45 0,23 0,16 0,12 0,11 0,02 0,02 0,00 0,02 0,02 0,01 0,01 0,03 0,00 0,05 0,00 0,01 0,01 0,00 0,00 0,00 0,01 100,00
Jän.–Okt. 2015 Anwendung (inkl. Kzl)
+/ – in % z. Vorjahr
männl.
-2,56 3,09 -2,04 -2,10 -0,69 -8,39 -9,86 -7,65 9,15 17,30 -2,62 -0,44 1,01 -5,68 -8,24 -7,53 15,17 11,25 -8,41 20,32 145,56 5,90 21,40 -14,80 -3,12 110,61 27,13 24,79 -7,20 300,00 32,76 26,99 52,78 67,57 -40,00 -94,91 -27,27 -59,09 114,29 -37,14 -50,00 -72,14 0,00 -11,54 -5,56 -55,56 -100,00 -100,00 -65,67 -0,74
9.176 3.029 3.626 3.412 4.393 3.341 4.490 2.562 2.868 1.554 1.742 2.361 3.209 2.141 3.345 1.982 1.940 1.671 2.017 999 629 1.181 465 395 461 292 308 466 173 132 51 127 10 48 2 29 3 10 5 22 1 20 0 7 2 4 0 0 15 64.716
weibl. 6.172 2.393 997 2.037 2.774 3.092 2.787 1.553 1.137 1.534 1.314 1.935 1.877 1.478 2.181 1.444 1.025 1.111 1.444 379 262 615 522 160 266 250 181 151 41 16 12 36 4 11 1 8 2 2 0 5 0 13 0 0 0 0 0 0 3 41.225
betriebl. 29.949 13.754 8.850 8.858 11.096 9.630 7.566 10.778 7.210 6.873 8.706 2.962 3.290 5.055 647 2.945 3.176 1.934 2.124 1.665 1.432 1.563 1.186 879 765 848 781 571 379 264 245 124 41 3 6 16 35 6 10 39 3 101 0 16 15 0 0 0 5 156.401
Taxi1
Vermietung1
Diplomatie1
66 7 7 37 80 91 118 9 253 7 26 8 7 18 35 10 4 1 175 4 0 4 0 1 0 1 0 0 0 6 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 3 0 0 0 0 0 0 0 979
2.381 3.757 1.234 350 1.616 357 768 957 1.310 786 1.036 166 5 506 22 391 425 184 122 211 115 0 414 4 0 362 176 7 0 19 34 0 0 0 0 0 0 0 2 1 0 18 0 0 0 0 0 0 3 17.739
37 4 138 4 7 4 7 11 74 2 3 3 1 1 1 5 4 0 5 23 2 2 6 8 2 1 1 1 0 0 1 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 359
in betrieblichen Zulassungen enthalten
Stück
1
Okt. 2015 Marke
Gewinner und Verlierer nach Segmenten Jänner–Oktober 2015: 262.342 Kleinwagen
Stadtwagen
Microvans
Familyuntere vans Mittelklasse
+13,7 %
14.483
Mittelklasse
Oberklasse
+4,2 %
48.811
7.214
54.514
17.162
-5,5 %
-2,7 %
-7,2 %
-7,2 %
27.187
Luxusklasse
Sportwagen
Geländewagen
+16,7 %
+2,7 %
+14,3 %
+5,8 %
853
1.458
12.629
50.224
5.265
-11,0 %
AUTO & Wirtschaft • DEZEMBER 2015
Geländew. Minivan medium
9.810
-11,3 %
39
MANAGEMENT
Das Wachstum wird langsamer Die gute Nachricht: Auch im Oktober wurden europaweit mehr neue Autos zugelassen als ein Jahr zuvor. Die schlechte: Das Wachstum verlangsamt sich. Und Österreich ist bei den wenigen Verlierern, „geschlagen“ nur von Griechenland.
Länderstatistik Veränd. Okt. 15
Okt. 14
in %
kum. 15
kum. 14
Belgien
39.474
38.115
3,60
431.996
426.210
1,40
Dänemark
16.869
16.361
3,10
171.977
158.360
8,60
278.372
275.320
1,10
1.950
2.083
-6,40
Deutschland Estland Finnland Frankreich
9.173
8.829
3,90
161.700
160.117
1,00
4.940
6.000
-17,70
Griechenland
N
atürlich ist es nur eine Momentaufnahme – doch auch solche sind manchmal aussagekräftig: Im Oktober wuchsen die Neuzulassungen in den von der JATO untersuchten 28 Ländern Europas um 2,4 Prozent auf 1.144.094 Stück. Verglichen mit den neun Monaten zuvor bedeutet das aber einen Rückschritt, daher ging auch das kumulierte Plus auf 8,3 Prozent zurück. Man darf gespannt sein, wie es bis zum Jahresende weitergeht. Jeff Guyton lenkt die Die großen Märkte „brummen“ Geschicke von Mazda nicht mehr so wie in den Monaten in Europa zuvor. In Deutschland betrug das Plus im Oktober 1,1 Prozent, in Frankreich war es 1,0 Prozent. Großbritannien, sonst immer einer der Wachstumsträger, musste im Oktober sogar ein Minus von 1,1 Prozent verzeichnen. Verlangsamt hat sich auch das Wachstum in Spanien (auf 1,9 Prozent), von den „Großen Fünf“ lag einzig Italien mit 8,4 Prozent Zuwachs über dem europäischen Schnitt. Neben dem bereits zitierten Großbritannien waren im Oktober sieben weitere Länder im Minus: Am massivsten fiel dieses mit 17,7 Prozent in Griechenland aus (wobei der dortige Markt nach 10 Monaten noch immer mit 5,6 Prozent im Plus ist). Am zweitschlechtesten schnitt mit einem Rückgang von 6,7 Prozent Österreich ab, gefolgt von Estland (-6,4), der Schweiz (-5,4), der Slowakei (-5,0) und Luxemburg (-2,7 Prozent). Die negativen Vorzeichen in Kroatien (-0,6 Prozent bedeuten lediglich 14 Autos weniger) fallen nicht wirklich ins Gewicht.
Veränd.
Land
Großbritannien
177.664
179.714
-1,10
Irland
2.571
2.034
26,40
Italien
2.686.310 2.556.991
in%
5,10
18.067
18.165
-0,50
91.871
91.862
0,00
1.582.673 1.496.203 62.834
59.487
2.274.550 2.137.910 123.685
5,80 5,60 6,40
95.206
29,90
1.335.684 1.166.203
14,50
134.011
123.616
8,40
Kroatien
2.411
2.425
-0,60
30.760
29.819
3,20
Lettland
1.291
1.207
7,00
11.578
10.446
10,80
Litauen
1.572
1.251
25,70
14.427
12.279
17,50
Luxemburg
4.398
4.522
-2,70
40.425
42.669
-5,30
Niederlande
38.527
35.805
7,60
341.824
324.381
5,40
Norwegen
13.292
13.036
2,00
126.901
121.759
4,20
Österreich
25.149
26.945
-6,70
262.342
264.308
-0,70
Polen
29.062
28.689
1,30
287.266
250.899
14,50
Portugal*
13.950
11.800
18,20
152.265
119.239
27,70
Rumänien
7.562
7.344
3,00
64.401
58.908
9,30
Schweden
31.563
28.252
11,70
280.216
250.888
11,70
Schweiz
24.782
26.202
-5,40
262.739
244.296
7,50
Serbien*
1.583
1.343
17,90
16.154
15.360
5,20
Slowakei
6.731
7.086
-5,00
63.257
58.882
7,40
Slowenien
5.454
5.134
6,20
50.922
45.703
11,40
81.460
79.939
1,90
874.842
728.144
20,10
Tschechische Republik 19.658
17.791
10,50
190.668
159.261
19,70
6.150
33,40
63.651
55.987
13,70
723
697
3,70
7.302
6.591
10,80
1.144.094
1.117.807
2,40 11.921.587 11.006.416
8,30
Spanien Ungarn
8.202
Zypern* Total
* geschätzte Volumina für Oktober 2015
Top-Ten-Marken Veränd.
Veränd.
Okt. 15
Okt. 14
in %
141.921
142.244
-0,20
Ford
80.072
79.588
0,60
880.153
827.922
6,30
Renault
78.591
78.248
0,40
797.850
733.578
8,80
Peugeot
69.403
68.246
1,70
710.050
665.055
6,80
Opel/Vauxhall
68.447
70.225
-2,50
793.478
754.093
5,20
Audi
65.741
63.648
3,30
656.142
620.288
5,80
BMW
62.373
55.335
12,70
615.730
562.009
9,60
Mercedes
61.533
56.128
9,60
619.317
553.351
11,90
Fiat
53.506
49.345
8,40
554.711
503.560
10,20
Skoda
49.469
50.691
-2,40
522.077
490.653
6,40
Volkswagen
kum. 15
kum. 14
1.452.416 1.353.486
in % 7,30
Top-Ten-Modelle Mazda wächst rasant weiter
Veränd.
Unter den Volumenherstellern ist Mazda europaweit jener mit dem höchsten Wachstum: 30 Prozent waren es im Oktober. Das erleichtert es natürlich Europachef Jeff Guyton, die Zielvorgaben aus Hiroshima zu erreichen. Für das gesamte Geschäftsjahr (es endet am 31. März) plant der japanische Hersteller ein weltweites Absatzplus von 8 Prozent auf 1,51 Millionen Autos und ein Umsatzwachstum von sogar 11 Prozent auf 24,9 Milliarden Euro. • (MUE)
40
Volkswagen Golf
Veränd.
Okt. 15
Okt. 14
in
kum. 15
kum. 14
in
43.545
45.275
-3,80
453.276
441.999
2,60
Volkswagen Polo
24.866
27.141
-8,40
255.515
234.571
8,90
Renault Clio
22.596
26.335
-14,20
253.879
253.786
0,00
Ford Fiesta
21.378
24.795
-13,80
269.821
268.601
0,50
Volkswagen Passat
20.596
11.352
81,40
186.301
129.878
43,40
Peugeot 208
19.386
15.887
22,00
192.835
185.033
4,20
Opel/Vauxhall Corsa
19.337
20.447
-5,40
229.683
215.306
6,70
Peugeot 308
18.403
16.049
14,70
169.396
131.709
28,60
Skoda Octavia
17.741
18.709
-5,20
183.430
172.801
6,20
Nissan Qashqai
17.486
17.199
1,70
198.271
173.787
14,10
AUTO & Wirtschaft • DEZEMBER 2015
MANAGEMENT
Lieferanten müssen zahlen Bei sich weiter verringernden Umsätzen noch mehr leisten und weniger zahlen ist Forstingers zentraler Lieferantendialog. Sanierer Martin Schmid Schmidsfelden und Geschäftsführer Klaus Müllner wollen ihre Partner nun noch weiter zur Kasse bitten, um 2016 den 2015 versäumten Turnaround zu schaffen.
B
anktechnisch zwar entschuldet, kämpft das Traditionsunternehmen weiterhin um den Erfolg. Wie, das haben die Lieferanten beim Forstinger-Infococktail erfahren. Durch neuerliche Preiszugeständnisse, parallel verschärfte Lieferantenbedingungen (Pönalen usw.), Verringerung der Warenbevorratung und weitere personelle Einengungen soll geschafft werden, was der Markt nicht (mehr) hergibt. Die Autoteile- und Servicehandelskette Forstinger Österreich GmbH hält jedoch an ihren 115 ausschließlich gemieteten Verkaufsstellen fest, um ihren rund 200 Lieferanten eine Plattform zu geben, sie bei der Stange zu halten. Allerdings ist trotz des geänderten Zwischengeschäftsjahres (um saisonbedingte Erfolge besser in der Bilanz abbilden zu können) und harter Personaleinschnitte (die rund 800 Mitarbeiter wurden ebenso in die Pflicht genommen) das Ergebnis 2015 mager. Während der einst bei Ikea gehärtete Müllner von seinen Lieferanten neben mehr Loyalität in der gesamten Kooperationsstrecke weitere kostenreduzierende Maßnahmen fordert, konnte der gebürtige Österreicher Martin Schmid Schmidsfelden, zuletzt in der Schweiz tätig, den Lieferanten keine Gegenleistungen anbieten. Im Gegenteil: Die Umsätze fallen und auch neue Geschäftsfelder außerhalb des bekannten automotiven Umfeldes werden keine aufgetan. „Dazu fehlt uns einfach das Geld.“
(V. l.) Marketingleiter Bernhard Koler moderierte vor der angetretenen Lieferantenschar die Geschäftsführer Klaus Müllner und Martin Schmid Schmidsfelden zur Zukunft der Handelskette
Weiterer Einsatzwille der Lieferanten, wie zum Beispiel auch durch Pönalen bei Lieferverzug, was bei dem einen oder anderen Partner auch schon angewendet wurde, soll Liquidität bringen. Das Thema Kommissionsware und verlängerte Zahlungsziele wurden ebenso thematisiert wie eine verstärkt finanzielle Einbindung in die von Forstinger lancierten Flugblattaktionen. Nebenher wurde auch das Online-Engagement (Webshop etc.) ins Treffen geführt.
Neuer Standort weiterhin offen Auf der Suche nach einer kleineren und daher günstigeren Unternehmenszentrale ist Schmid Schmidsfelden noch immer nicht in Wien oder Niederösterreich fündig geworden: „Dieser Kostenblock muss gut überlegt sein, bevor wir uns festlegen.“ Der Mietvertrag in Wien-Inzersdorf läuft jedoch Mitte 2016 aus. Für 2015 rechnet das Geschäftsführungsduo bei gleichbleibender Filialanzahl und den 50 DopplerShop-in-Shop-Tankstellenplätzen mit rund 113 Millionen Euro Umsatz, womit der Verschuldungsgrad um 4 auf 20 Millionen ansteigt. „Mit Kosteneinsparungen und Effizienzsteigerungen im Lieferantenund Angebotsportfolio nehmen wir 2016 in Angriff, um endlich den Turnaround zu schaffen.“ • (LUS)
Nicht die Rhetorik der ForstingerGeschäftsleitung faszinierte die Lieferantern, sondern das zu hören bekommene Forderungspaket zur Mithilfe bei der Sanierung der ForstingerBilanzen
AUTO & Wirtschaft • DEZEMBER 2015
41
MANAGEMENT
Käfer, Kulturkampf, Kündigungen Für die Personalberater ist der Volkswagen-Konzern aktuell eine ganz heiße Aktie. Einige von ihnen prophezeien, dass binnen der nächsten drei Jahre gar ein gutes Drittel aller Führungskräfte in den drei oberen Ebenen ausscheiden werden. Von Gerhard Lustig
W
Es begann mit einem Produkt und einer Fabrik
enn man den Gerüchten Glauben schenken kann, die aus Europas größtem Autokonzern nach außen dringen, dann steht ein „Kulturkampf im VW-Management“ ebenso bevor wie der Abgang „alter Seilschaften“. Es heißt auch, dass die lange Zeit bestimmenden Maschinenbauer „nicht mehr zeitgemäß“ seien.
Schon jetzt liest sich die Liste der Abgänge wie das „Who is who“ des Volkswagen-Konzerns: Es begann mit Martin Winterkorn, dem Ex-Konzernchef. Unmittelbar danach mussten auch gleich drei Technikvorstände ihren Hut nehmen: Ulrich Hackenberg (Audi), Wolfgang Hatz und Heinz-Jakob Neußer (VW) – alle wegen des Abgasskandals. Dazu kam Winfried Vahland, der bisherige Skoda-Chef, der mit der neuen Konzernstruktur (und seiner Versetzung nach Nordamerika) nicht einverstanden war und freiwillig ging. Wenige Tage später beendete auch der Designer Walter de Silva sein kurzes Gastspiel als Präsident des zum VW-Konzern gehörenden Designstudios Giugiaro vorzeitig. Der Verlust an Knowhow ist zweifellos groß. Aber es gibt im Volkswagen-Konzern genügend fähige Tech-
42
niker und Manager mit großer Erfahrung und Zugang zu neuen Technologien, die hier nachrücken werden. Da muss man sich keine Sorgen machen. Auch die aktuelle Modellpalette quer durch alle Marken und all das, was noch in der Pipeline steht, ist gut sortiert und qualitativ auf höchstem Standard. In Sachen Optik und Haptik liefert der Konzern erstklassige Ware. Keine Frage.
Vor einigen Wochen noch leitende Manager im VWKonzern, jetzt sind alle weg (v. l.): Dr. Martin Winterkorn (Konzernvorstand), Ulrich Hackenberg (Entwicklungsvorstand Audi), Wolfgang Hatz (Entwicklungsvorstand Porsche), Heinz-Jakob Neußer (Entwicklungsvorstand VW), Winfried Vahland (SkodaChef), Walter de Silva (Designchef)
Priorität haben jetzt aber die Bewältigung des aktuellen Abgas-Themas und die Finanzierung all dessen. Das Problem, das es künftig zu lösen gilt, liegt wo anders. Nicht die „alten Seilschaften“ sind das Problem, sondern der Zentralismus, der schon immer in Wolfsburg wurzelte und der sich ausgebreitet hat, je größer der Konzern wurde. Dazu ein kurzer Blick zurück in die Kulturgeschichte von Volkswagen: Als das Volkswagenwerk nach dem Krieg wieder aufgebaut wurde, gab es ein Produkt – den Käfer – und eine Fabrik. Umgeben von Wolfsburg, wo die VW-Werker zuhause waren. Im Pulsschlag der Schichten konnten sich die Wolfsburger ihr Leben einrichten. Die Fabrik gehörte sich quasi selbst, weil die meisten Aktionäre Mitarbeiter waren und das Land Niedersachsen als größter Einzelaktionär nur an der Erhaltung des Standortes interessiert war. Der Vorstand regierte weitgehend freihändig, weil es lediglich einer Abstimmung mit dem Betriebsrat über Beschäftigung und Tarifvertrag bedurfte und ein „gut dotierter“ Vorstand die Entlastung in der Hauptversammlung sicherte. Das prägt das Erbgut der Wolfsburger Mitbestimmung bis heute. Einmaliger Ausdruck dieser seltsamen Praxis war wohl die „Politik der mittleren Linie“, die noch in den 1980er-Jahren praktiziert wurde, wonach als zentra-
AUTO & Wirtschaft • DEZEMBER 2015
MANAGEMENT
ler Punkt eine durchgehende Auslastung der Produktion vereinbart wurde. Völlig unabhängig davon, was der Markt gerade verlangte! Die logische Konsequenz: Ging das Geschäft gut, gab es zu wenige Fahrzeuge, ging das Geschäft schlecht, waren halt zu viele Fahrzeuge am Markt.
Mit Ferdinand Piëch begann der große Umbau Als Volkswagen von Mercedes in den 1960er-Jahren die Audi-Fabrik in Ingolstadt erwarb, geschah das mit der Absicht, das Modellangebot insgesamt zu erweitern. Dass sich die biedere Mittelklassemarke Audi unter der Leitung von Ferdinand Piëch binnen zehn Jahren zu einer Premiummarke entwickeln würde, war nicht absehbar. Aber selbst als das Werkl bereits funktionierte, durfte Audi auf Konzern-Geheiß die Fahrzeuge nicht selbst vermarkten, sondern musste an den Volkswagen-Vertrieb liefern. Dort wurde befunden, wer, was, wann geliefert bekommt. Das änderte sich erst, als Piëch zum Konzernchef gekürt wurde. Die Mehrmarkenstrategie, die von da an entwickelt wurde, fand ihre technische und ökonomische Basis auf den sogenannten Plattformen (heute längst weiterentwickelt zu hochmodernen Modular-Baukästen). Jede Marke, die in der künftigen Markenwelt Platz fand, sollte von da an selbst verantwortlich sein und lediglich technische Unterstützung aus Wolfsburg bzw. Ingolstadt bekommen. Soweit die Theorie. Dagegen stehen aber die vielen Parallelwelten im Innenleben des Volkswagen-Konzerns (Technik, Produktion, Finanzen, Einkauf, Vertrieb, Personal multipliziert mit allen Marken) – und die haben alle so ihre eigenen Vorstellungen, verteidigen ihre Positionen bis in die untersten Ebenen und belauern sich damit gewissermaßen selbst. Angeheizt nicht zuletzt auch durch die Erfolgsprämien-Systeme. Denn was für den einen vielleicht gut ist, ist für den anderen schlecht und mündet dann letztlich beim Konzernvorstandsvorsitzenden, der sich mit all den
Themen vor dem Aufsichtsrat verantworten muss. Die bereits erfolgte Verkleinerung des Konzernvorstands war bereits die logische Konsequenz mit mehr Entscheidungskompetenz bei den Marken selbst. Auch die Ausgliederung des Lkw-Geschäftes in eine eigene Holding ist ein wichtiger Beitrag zur Entflechtung. Denn jede dieser Parallelwelten hat sein Reporting, und das zieht sich durch bis in alle Ebenen und Länder. Vor lauter Reporting (= Zentralismus) bleiben dann Kreativität, Spontaneität und Eigenverantwortung auf der Strecke und Selbstbeschäftigung ist garantiert. Fazit: Dem völlig logischen Zug zur Vereinheitlichung auf der technischen Seite (mit all den ökonomischen Vorteilen) folgte sogleich auch der (selbst auferlegte) Zwang, dies auf alle anderen Bereiche anzuwenden. Bei der Planung von Fabriken macht das ja noch Sinn. Aber heute entscheidet etwa der „Zentraleinkauf“ praktisch über jedes Papierl oder jede Schraube, die irgendwo in der Konzernwelt besorgt werden muss.
Ferdinand Piëch leitete zuerst Audi, dann den ganzen Konzern, auch er ist mittlerweile Geschichte
Alles muss „von oben“ genehmigt werden Da geht viel an Eigeninitiative und Spontaneität verloren, wenn von oben alles verordnet und genehmigt werden muss. Die Thematik der Compliance-Regeln verschärft das zudem. Selbst Aussagen in der Öffentlichkeit bedürfen einer Absegnung durch eine Clearing-Stelle, womit faktisch auch das „Wording“ gleichgeschaltet wird. Vielleicht ist das aber auch notwendig in einem börsennotierten Konzern mit mehr als 600.000 Mitarbeitern … Bernd Osterloh, Gesamt- und Konzernbetriebsratsvorsitzender der Volkswagen AG, formulierte die Thematik vor Wochen so: „Dezentral so viel wie möglich, zentral so viel wie notwendig.“ Ob er damit wohl auch seinen Bereich meinte? •
AUTO & Wirtschaft • DEZEMBER 2015
Der Motor, der alles auslöste …
43
MANAGEMENT
Rechtssicher Kasse machen Wie die Behörden bestätigen, erfüllt die Kassenbuchfunktion von repdoc Professional die Registrierkassenpflicht
Von A wie „Annahme“ bis Z wie „Zahlung“: Mit repdoc Professional bietet Trost eine komplette Werkstattsoftware an. Das innovative Programm erfüllt sogar die Anforderungen im Zuge der Registrierkassenpflicht.
A
b 1. Jänner 2016 gilt in Österreich die Registrierkassenpflicht. Viele Unternehmer sind verunsichert: Müssen sie eine neue Kassa anschaffen? Ist gar die Einführung einer neuen Software nötig? Kunden von Trost sind auf der sicheren Seite. Sie haben die Möglichkeit, durch den Erwerb einer entsprechenden Lizenz das Programm repdoc Professional einzusetzen, dessen Kassenbuchmodul die ab 2016 geltenden Anforderungen erfüllt. „Die Kfz-Betriebe können sich somit völlig ungestört auf ihr Kerngeschäft konzentrieren“, unterstreicht René Staudinger, der den heimischen Werkstätten als IT-Fachberater bei allen Fragen rund um repdoc Professional zur Seite steht.
René Staudinger ist der IT-Experte im Team von Trost
Vielfältige Einsatzmöglichkeiten
Die unkomplizierte Erfüllung der Registrierkassenpflicht ist freilich nur einer der Vorteile von repdoc Professional. Die Software ermöglicht auch die Erfassung und Verwaltung sämtlicher Kundendaten, den Zugriff auf technische Daten und Reparaturanleitungen, rasche Bestellungen aus dem Trost-Produktprogramm, eine effiziente Lagerführung sowie eine professionelle Lagerführung. Gleichzeitig erhalten die Firmenchefs einen stets aktuellen Überblick über alle betriebswirtschaftlich relevanten Kennzahlen. Sogar eine iOS-App stehe mittlerweile zur Verfügung, rundet Staudinger die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten ab: „Mit repdoc Professional sind unsere Partner hervorragend ausgerüstet – heute und auch in der Zukunft.“ • (HAY)
Von „A“ wie Autokauf bis „Z“ wie Zulassung Dank der Garanta verfügen immer mehr Autohäuser über eine eigene Zulassungsstelle. Das Grazer Unternehmen Edelsbrunner bietet diese Dienstleistung bereits seit 15 Jahren an.
Molterer, Hauptbevollmächtigter der Garanta. Ein Ende der Expansion sei nicht in Sicht: „Für uns macht eine neue Zulassungsstelle dort Sinn, wo sie auch dem Autohaus hilft.“
D
as traditionsreiche steirische Autohaus Edelsbrunner hat die Bedeutung einer Versicherung, die sich auf die Zusammenarbeit mit der Kfz-Branche konzentriert, früh erkannt. Deshalb war der PeugeotHändler im Jahr 2000 einer der ersten Betriebe, der in Kooperation mit der Garanta eine eigene Zulassungsstelle eingerichtet hat. Dieser Service sei ausgezeichnet angenommen worden, berichtet der geschäftsführende Gesellschafter Komm.-Rat Ing. Klaus Edelsbrunner: „Unsere Kunden erwarten sich mittlerweile, dass sie neben dem Kauf und der Reparatur auch die Finanzierung, die Versicherung und die Schadensabwicklung sowie die Zulassung in ihrem Autohaus durchführen können.“ Viele Betriebe sind in den vergangenen Jahren dem Beispiel von Edelsbrunner gefolgt. Bundesweit gebe es aktuell über 60 Zulassungsstellen, erklärt Kurt
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Erste Adresse für Mobilität Klaus Edelsbrunner setzt auf „One Stop Shopping“ im Autohaus
Ab einem jährlichen Volumen von 700 bis 800 Zulassungen sei eine eigene Zulassungsstelle für einen Kfz-Betrieb sinnvoll, weiß Molterer: „Ab 1.000 Zulassungen ist die Zulassungsstelle ein echter Deckungsbeitragsbringer.“ In der Praxis hätten sich auch Kooperationen von 2 kleineren Betrieben als zielführend erwiesen. Der Nutzen für die Autohauspartner liegt jedenfalls auf der Hand: Mit einer Zulassungsstelle sind sie nicht nur in der Lage, die Wertschöpfungskette abzurunden, sondern können gegenüber den Kunden auch ihr Profil als erster Ansprechpartner für alle Mobilitätsbelange schärfen. • (HAY)
AUTO & Wirtschaft • DEZEMBER 2015
MANAGEMENT
Hyundai-Partner der ersten Stunde in Wien-Simmering: Familienbetrieb Löschl
Ich will keine Diskussionen
Bogdan Strobl und Christian Rothböck mit den Unternehmer-Geschwistern Walter Löschl und Regina Hauer
Persönliche, familiäre Betreuung, hohe Qualität in Werkstätte und Verkauf sowie die Lösungen von CarGarantie sorgen beim Autohaus Löschl in Wien-Simmering seit vielen Jahren für erfolgreiche Kundenbindung.
B
ereits kurz nach dem Österreich-Start der koreanischen Marke Hyundai hat die bis dahin als Karosseriebetrieb tätige Firma Löschl die Vertretung übernommen. Dass sich Hyundai im Hause Löschl so gut entwickelt hat, ist harte, konsequente und persönliche Arbeit der Familie Löschl/Hauer. „Die Familie ist der Kern des Erfolges“, ist Regina Hauer überzeugt. „Man muss das mit Liebe zur Marke machen“, ergänzt Bruder Walter Löschl. Die Kunden spüren das und danken es mit Loyalität. Ebenso wie der Neuwagen-Vertrieb wird auch die Werkstätte mit hohem Qualitätsanspruch geführt, hier ist Löschl selbst im Einsatz. Löschl-Kunden kommen mit ihren Fahrzeugen deutlich länger in die Markenwerkstätte als der Durchschnitt, freilich nicht ohne Grund. Mit Anschlussgarantie, Servicegutscheinen und ähnlichen Vorteilen motiviert man die Kunden zu Servicebesuchen. Auch die telefonische Kontaktaufnahme, durchgeführt von Hauers Tochter gehört dazu. Die persönliche Kundenbeziehung steht hier im Vordergrund.
Kundenbindung mit Garantie Ein wesentlicher Bestandteil der Kundenbindung ist die Zusammenarbeit mit CarGarantie. „Jeder Kunde erhält eine Anschlussgarantie“, erklärt Löschl. Ein Jahr kommt in jedem Fall dazu, egal ob das Fahrzeug 3 Jahre oder schon 5 Jahre Werksgarantie besitzt. Mindestens ein Jahr Garantie gilt natürlich auch für jeden
Gebrauchtwagen, egal welcher Marke. „Ich will mit dem Kunden nicht diskutieren. Wenn es ein berechtigtes Problem gibt, wird das gemacht. Ohne Wenn und Aber“, beschreibt Löschl seine Philosophie. Hier kommt ihm die konsequente Linie der CarGarantie entgegen. „Da gibt es sofort eine klare Entscheidung.“
Lange Bindung ist entscheidend Entscheidend ist eine möglichst lange Bindung an die Werkstätte, dadurch können letztlich auch lukrativere Reparaturen durchgeführt werden. „Hyundai ist ein Service-Auto, kein Werkstatt-Auto. Aber nach fünf Jahren fallen trotz stark rückläufiger Laufleistungen Bremsen oder andere Verschleißteile an“, weiß Löschl. Mit Qualität, persönlicher Beziehung und vor allem den Lösungen von CarGarantie ist die Kundenbindung möglich. So gibt es für Löschl zwei Hauptgründe für die Zusammenarbeit mit CarGarantie : „Zufriedene Kunden durch konsequente Lösung bei Schadensfällen sowie die Kundenbindung im Sinne der Werkstätte.“ „Durch die neuen Produkte konnte die Wirkung noch verstärkt werden“, erklärt Christian Rothböck, Direktor Vertrieb Handel bei CarGarantie. Denn das Programm kann nun für Fahrzeuge bis zu einem Alter von 12 Jahren umgesetzt werden. Damit sind beim langlebigen und technisch problemlosen Hyundai aus dem Löschl-Fahrzeugpool deutlich mehr Fahrzeuge garantiefähig, eine entscheidende Verbesserung.
Rückvergütung bei niedriger Schadensquote Neben der hohen Qualität der Modelle sorgt die hohe Qualität bei Löschl dafür, dass die Schadensquote sehr niedrig ist. „Wir schauen die Autos sehr genau an. Die Fahrzeuge müssen einfach in Ordnung sein.“ Das honoriert natürlich auch CarGarantie. „Wir haben hier unser Rückvergütungsmodell eingeführt“, so Rothböck. Sollte die Schadensquote deutlich unter dem Durchschnitt liegen, bekommt Löschl einen Teil der Prämie refundiert. Löschl: „Bei Hyundai ist der Kunde hinsichtlich Qualität und geringer Schadenshäufigkeit verwöhnt, dank CarGarantie können wir die Sicherheit erhalten.“ • (GEW)
AUTO & Wirtschaft • DEZEMBER 2015
45
„Das Ziel muss ganz klar sein, dass wir in ein bis zwei Jahren auf einen Anteil von 60-70 Prozent kommen“,
WIRTSCHAFT
sagt Mag. (FH) Wolfgang Steinmann (Leasingverband) auf S. 48
„Die Händler sind längst nicht mehr die einzige Visitenkarte des Herstellers“, erklärt Mag. Markus Auferbauer (car4you) auf Seite 62
Hella: 2016 Tageszustellung mit dem Großhandel „Damit die Komponenten schneller für den Kunden verfügbar sind, werden wir die Hella-Ware auf die Regionallager der SAG verteilen“, kündigt Geschäftsführer Axel Frödrich an. „So wollen wir es 2016 schaffen, in ganz Österreich auf die Tageszustellung zu kommen, wobei die Großhändler als Standorte fungieren.“ Damit könne der Großhandel die Teile schnellstmöglich zum Kunden bringen oder von ihm abholen lassen. Hella habe auch Konzepte zur Lagerentlastung und optimalen Lagerbestückung für die Großhändler.
Magna Steyr fertigt wie erwartet weniger Wie von CEO Günther Apfalter bereits angedeutet, war die Fahrzeugproduktion der Magna Steyr Fahrzeugtechnik in Graz in den ersten drei Quartalen 2015 mit insgesamt 79.000 Autos um 23 Prozent niedriger als im Vergleichszeitraum 2014. Im 3. Quartal ging die Fertigung sogar um 28 Prozent auf 23.000 Fahrzeuge zurück. Der Umsatz der Fahrzeugmontage sank im Zeitraum Jänner bis September 2015 wechselkursbereinigt um 12 Prozent, im 3. Quartal war der Erlös beim österreichischen Komplettfahrzeughersteller 18 Prozent rückläufig.
Vienna Autoshow: BMW zeigt Einstiegsmotorrad Auf der Vienna Autoshow (14. bis 17. Jänner 2016) wird das neue BMW Einsteigermotorrad G 310 R mit 34 PS gezeigt, das vor allem für Asien und Südamerika konzipiert ist: Mit dem in Deutschland entwickelten und in Indien gebauten Modell steigt der Münchener Hersteller in das Segment unter 500 Kubikzentimeter ein. In Österreich waren in den ersten drei Quartalen 2015 die BMW-Motorradzulassungen nahezu stabil; Stabilität und qualitative Weiterentwicklung sind die Prinzipien beim bestehenden Motorradhändlernetz.
Rot-grüne Verkehrspläne für Wien: Streit fortgesetzt Die Veröffentlichung des Programms der rot-grünen Wiener Stadtregierung unter Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (B.) sorgt für Spannungen: So sind die Vorhaben des Verkehrsressorts – Nacht-30er auf Durchzugsstraßen, Abrücken vom Lobautunnel oder neue Umweltverträglichkeitsprüfung, Begegnungszonen für alle Bezirke – nicht nur bei den Automobilimporteuren, dem Autohandel, ÖAMTC und GSV, sondern auch beim ARBÖ und betroffenen Bezirkspolitikern auf heftigen, fundierten Widerstand gestoßen.
Rotes Pickerl für Oldtimer – eigene Farbe für E-Autos? Zur früher verwendeten „Pickerl“-Farbe Rot zurückzukehren, um damit als „historisch“ eingestufte Fahrzeuge zusätzlich zu kennzeichnen, lautet eine Forderung, die im Beirat für historische Fahrzeuge des Verkehrsministeriums kürzlich erhoben wurde. Derzeit erhalten Oldtimer in der Regel eine grüne Plakette. Die überwiegende Zahl sind weiße Plaketten abgasarmer Fahrzeuge mit Benzin-, Dieseloder Elektromotor und Anhänger. Bundesinnungsmeister Komm.-Rat Friedrich Nagl schlägt nun vor, auch eine Plakettenfarbe für E-Autos einzuführen.
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Dieter Scheuch
Wo ein Wille, da auch ein Weg Paris, Amsterdam, Stuttgart – in allen diesen Städten zählen Ladesäulen im öffentlichen Raum längst zum Straßenbild. Auch Carsharing-Anbieter wie car2go haben ihre Flotten bereits auf E-Modelle umgestellt. Und Wien? Wien ist anders. Auch ständiges Urgieren verhallt ungehört, die rot-grüne Stadtregierung scheint Ladepunkte auf öffentlichen Straßen nicht zu wünschen. Wo ein politischer Wille ist, ist auch ein Weg. Dieser ist aber blockiert. Gerade der grünen Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou müsste es ein Anliegen sein, E-Mobilität durch Schaffung von Infrastruktur zu fördern. Tut sie aber nicht. Weshalb viele wohl nicht ganz zu unrecht mutmaßen, dass in Wien auch umweltfreundlicher Individualverkehr nicht erwünscht ist.
WIRTSCHAFT
Steiniger Weg zur Realität Traum oder Realität? Unter diesem Motto wurde beim ÖAMTC-Experten-Forum die Entwicklung von autonom fahrenden Autos diskutiert. Wie bekannt liegen die größten Hürden auf dem Weg zur Serienreife im Rechtsbereich und in der Sensortechnik. Von Pascal Sperger
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utonom fahrende Autos werden in einigen Jahren zum Straßenbild gehören, weil die Vision des unfallfreien Fahrens ein Treiber dieser Entwicklung ist. In diesem Punkt waren sich die Referenten beim ÖAMTC-Experten-Forum „Autonomes Fahren – Traum oder Realität“, das am 26.11. in der TU Wien stattfand, einig. Sie stimmten aber auch in jenem Punkt überein, dass die Fahrzeuge „nicht von heute auf morgen eingeführt werden können“. Dipl.-Ing. Friedrich Eppel, stellvertretender ÖAMTC-Cheftechniker: „Realistischere Umsetzungschancen, wenngleich es ebenfalls noch Zukunftsmusik ist, hat das hochautomatisierte Fahren in bestimmten Verkehrssituationen“.
Frage. „Handfeste wirtschaftliche Interessen beschleunigen die Serienreife des selbstfahrenden Autos. Das sieht man auch am Engagement von Google, Apple und Co, die sich mit dieser Thematik beschäftigen“, so Form. Die IT-Firmen würden das Thema aber „anders als etablierte Autohersteller angehen“, da für die Online-Riesen der Verkauf von Services im Vordergrund stehe. Den Autoherstellern gehe es zuerst „primär um die Erhöhung der Verkehrssicherheit und in weiter Folge um die Erhöhung des Komforts“. Oliver Fochler, Division Chassis & Safety von Continental, bringt dieses Selbstverständnis auf den Punkt: „Sicherheit ist die Grundvoraussetzung für Komfort.“
Rechtliche versus technische Herausforderungen
Derzeit nur „Schönwetter-Autos“
Für Prof. Dr. Thomas Form, Leiter des Forschungsfelds Elektronik und Fahrzeug bei der Volkswagen AG, steht fest: „Wir werden länger brauchen, das automatisierte Fahren technisch umzusetzen, als es Zeit benötigen wird, die rechtlichen Rahmenbedingungen an die selbstfahrenden Autos anzupassen.“ Er sieht vor allem Forschungsbedarf bei den MenschMaschinen-Interfaces, über die der Fahrer beispielsweise die Kontrolle an den Autopiloten abgeben kann. Dipl.-Ing. Georg Tanzmeister, Leiter Forschung und Technik bei der BMW Group, steht ihm bei und plädiert für eine breitere Diskussion, um etwa die Frage zu klären, in welchen Situationen der Fahrer überhaupt die Kontrolle (Stichwort: Autobahn vs. Landstraße) an das Fahrzeug abgeben möchte. Aktuell befinde sich die Industrie in jener Phase, in der das teilautomatisierte Fahren in den ersten Serienfahrzeugen umgesetzt wird. Das bedeutet, dass das Auto in spezifischen Fällen selbstständig bremsen, beschleunigen und lenken kann, der Fahrer jedoch das System permanent überwachen muss.
Für Jochen Feese, Leiter Unfallforschung, Fußgängerschutz, Sensorfunktionen bei der Daimler AG, sind die heutigen Assistenzsysteme „nicht mehr weit von dem entfernt, was in einigen Jahren das autonom fahrende Fahren ermöglichen wird“. Um das Vertrauen der Bevölkerung in diese Systeme und selbstfahrende Fahrzeuge zu steigern, müssten diese bei der Markteinführung „ausgereift und bis ins letzte Details ausgetestet“ sein. Dies sei derzeit nicht der Fall, wie unter anderem Form zugibt, da die Sensoren noch grobe Probleme mit Nebel, Schneefall oder starkem Regen hätten. Die selbstfahrenden Fahrzeuge seien momentan also nicht mehr als „Schönwetter-Autos“. Er geht deshalb davon aus, dass der bisherige Weg fortgesetzt wird: „Langfristig kann nur eine Kombination von unterschiedlichen Sensorsystemen (Anm.: Radarsensoren, Laserscanner, Kamerasysteme) – so wie wir und andere das bereits praktizieren – höchstmögliche Sicherheit bieten, da der eierlegende Wollmilchsau-Sensor noch nicht erfunden wurde.“ Das ist aber insofern kein wirklich dringendes Problem, weil sich die „größten Hürden“ laut ÖAMTC-Chefjurist Mag. Martin Hoffer derzeit „ohnehin im strafrechtlichen und ethischen Bereich“ auftun. Und diese Korrekturen würden wohl länger dauern als die technische Machbarkeit ... •
Sicherheit Grundvoraussetzung für Komfort Dass die Entwicklung in den nächsten Jahren verstärkt an Fahrt aufnehmen wird – und das Auto auch unbeaufsichtigt und eigenständig fahren wird –, steht außer
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Prof. Dr. Thomas Form, Volkswagen AG: „Sensoren haben Probleme mit schlechtem Wetter“
Oliver Fochler, Continental: „Sicherheit ist die Grundvoraussetzung für Komfort“
Jochen Feese, Daimler AG: „Systeme müssen bis ins Detail ausgetestet werden“
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WIRTSCHAFT
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s gibt Fälle, über die spricht man auch noch nach Jahren: Beispielsweise über jenen Mann, der vor ein paar Jahren mit den Zulassungspapieren eines Seat Ibiza bei mehreren österreichischen LeasingUnternehmen auftauchte: Ob er das Auto nicht leasen könne, fragte er – und bekam gleich mehrfach ein „Ja“. Insgesamt 350.000 Euro, so erzählt man sich heute in der Branche, soll der Mann auf diese relativ einfache Weise (nämlich durch das Kopieren der
Ein Ass im Ärmel Betrügereien durch Mehrfachfinanzierung, früher auch in Österreich immer wieder der Fall, sind durch die AssetDatenbank mittlerweile deutlich schwieriger geworden. Nun ist sogar eine gesamteuropäische Lösung im Gespräch. Von Mag. Heinz Müller sogenannten COC-Papiere) ergaunert haben. Das Auto landete letztendlich in Serbien, die Leasingunternehmen schauten durch die Finger. Ermöglicht wurde dies durch die neue Zulassungsbescheinigung: Diese wurde im Jahr 2007 eingeführt und ist – im Gegensatz zum zuvor verwendeten, hochgradig fälschungssicheren Typenschein – nicht viel mehr als ein schwarz-weißes A4-Blatt. „Da reichen ein guter Kopierer und eine bessere Papierqualität. Und ein Laie kann nicht mehr feststellen, ob die Papiere echt sind“, hört man in der Branche. Das wussten eine Zeitlang diverse zwielichtige Gestalten für ihre Zwecke zu nutzen: Der eingangs erwähnte Mann mit dem Seat Ibiza ist nur das „Paradebeispiel“. Wie viel Geld insgesamt auf diese Weise „vernichtet“ wurde, ist ein gut gehütetes Geheimnis. Kein Leasingunternehmen gibt schließlich gerne zu, wie oft es einem Betrüger auf den Leim gegangen ist.
Leasingunternehmen tragen Daten ein Jedenfalls war der finanzielle Aderlass so schmerzlich, dass die Branche auf die Idee mit der AssetDatenbank kam. Das ist ein zentrales Register, das nur bestimmten Teilnehmern offen steht: den einzelnen Leasingunternehmen, die Autos finanzieren, und den Pfandleihern, die oft kurzfristig durch die Belehnung eines Autos aus der Patsche helfen. Wie das funktioniert? Wenn jemand ein Auto finanzieren will, tippt man die VIN (Vehicle Identification Number, früher Fahrgestellnummer) ins System ein. Gibt es einen Treffer, tauchen zahlreiche Daten zum betreffenden Auto auf. So ist der Abfrager sofort gewarnt, dass da eventuell ein Betrug im Gange ist. Natürlich wird auch die Leasinggesellschaft, die das
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Karin Meier-Martetschläger, Vorsitzende des Fachausschusses der Pfandleiher in der Wirtschaftskammer Österreich
Fahrzeug ursprünglich „eingemeldet“ hat, verständigt – und weiß, wer die Abfrage getätigt hat. Von den rund eine halbe Million Neuwagen, die in den vergangenen drei Jahren in Österreich geleast wurden, waren laut Angaben des Verbands Österreichischer Leasinggesellschaften (VÖL) mit Stichtag 31. August 2015 exakt 263.232 Fahrzeuge in der Asset-Datenbank erfasst – etwa ein Viertel davon sind Privatfahrzeuge, der Rest wurde von Unternehmen geleast. Allein heuer wurden in den ersten neun Monaten 154.956 neue Leasingverträge für Kfz abgeschlossen, das ist ein Plus von 7,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Von den 43 Mitgliedern, die der VÖL hat, sind 34 im Kfz-Bereich aktiv. Mag. (FH) Wolfgang Steinmann, Generalsekretär des VÖL, will sich nicht damit zufrieden geben, dass „nur“ rund 50 Prozent der neu geleasten Autos in die Asset-Datenbank „eingepflegt“ werden. „Unser Ziel muss ganz klar sein, dass wir in ein bis zwei Jahren auf einen Anteil von 60 bis 70 Prozent kommen“, sagt der Leasing-Experte.
Monatlich rund 15.000 Abfragen „Es ist ganz klar, dass wir mit der Asset-Datenbank nicht nur Firmen schützen wollen, die ihre Autos leasen, sondern auch Privatpersonen“, erklärt Steinmann: „Damit nicht ein Fahrzeug, das schon einmal
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WIRTSCHAFT
Roland Führer, Geschäftsführer der KSV1870 Information GmbH
geleast wurde, gutgläubig erworben wird.“ Wie groß die Asset-Datenbank mittlerweile ist, zeigt auch eine andere Zahl: Die Zahl der Abfragen, die getätigt werden, ist längst unüberschaubar geworden, denn monatlich sind es rund 15.000. Das heißt natürlich nicht, dass es sich bei jedem dieser Fälle um einen Betrug handelt, meist sind es reine Routineabfragen. Nur bei einem verschwindend kleinen Anteil steckt böse Absicht dahinter. Verantwortlich für die Führung der Asset-Datenbank ist der KSV1870: Dort ist man mit den bisherigen Erfolgen zufrieden, verhehlt aber nicht, dass man weitere Ziele hat. „Ideal wäre es natürlich, wenn wir flächendeckend vertreten wären, wenn also alle Mitglieder des Verbands Österreichischer LeasingGesellschaften ihre neuen Fälle melden würden“, meint Roland Führer, Geschäftsführer der KSV1870 Information GmbH: „Das wäre in jedermanns Sinn, denn da wäre die Datenbank komplett und jeder Betrugsversuch aussichtslos.“
Wegen schweren Betrugs verurteilt Wichtig ist die Datenbank auch für die Pfandleiher: „Wir haben auch in unserer eigenen Firma schon einen Betrug verhindert“, sagt Karin Meier-Martetschläger, die in Wien einen alteingesessenen Betrieb führt: „Eine Kundin wollte einen VW Polo belehnen. Doch als unser Mitarbeiter die VIN eingegeben hat, hat er gleich gesehen, dass das Auto von der Porsche Bank finanziert wurde.“ Resultat: COC-Papiere und Kaufvertrag wurden einbehalten, die Porsche Bank verständigt – und die Polo-Fahrerin wegen schweren Betrugs und Dokumentenfälschung verurteilt. „Solche Menschen
sollen die Härte des Gesetzes zu spüren bekommen“, sagt Meier-Martetschläger, die auch Vorsitzende des Fachausschusses der Pfandleiher in der Wirtschaftskammer Österreich ist. Sie will demnächst auch die Autofahrerklubs „ins Boot holen“. Diese könnten schon bei Ankaufstests Alarm schlagen.
Langer Weg zu europäischer Lösung Noch in relativ weiter Ferne ist eine gesamteuropäische Asset-Datenbank: „Wir haben Ende November bei einer Tagung in Brüssel darüber gesprochen“, sagt Steinmann: „Wir in Österreich wären natürlich bereit, doch einige andere Länder sind es noch nicht.“ Ähnliche Projekte wie bei uns gibt es derzeit nämlich nur in Deutschland und Schweden, weiß Steinmann. „Und Großbritannien ist ein Sonderfall, da existieren sogar mehrere unterschiedliche Datenbanken.“ Interessiert an einer Lösung sind neben der Schweiz auch Tschechien, die Slowakei und Polen. Veranstaltet wurde die Tagung in Brüssel von Leaseurope, dem Dachverband der europäischen Leasinggesellschaften, teilgenommen haben (neben Österreich) auch die Verbände aus Frankreich, Italien, Deutschland, Großbritannien, dem Baltikum und den Benelux-Staaten. In Brüssel wurde auch über die neuesten Trends in Sachen Kriminalität gesprochen. Die positive Nachricht zuerst: Die Zahl der Autodiebstähle hat zwar abgenommen, doch es gibt auch eine negative Seite. Die Diebe werden immer professioneller. Jüngster Trick: Die Autos werden in speziellen Betrieben nicht nur in Einzelteile zerlegt, sondern auch völlig neu wieder aufgebaut. So wird die Verfolgung weiter erschwert. •
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Mag. (FH) Wolfgang Steinmann, Generalsekretär beim Leasingverband
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Durch zahlreiche Neuerungen hat der „Große Österreichische Automobil-Preis“ des ARBÖ auch heuer wieder an Spannung gewonnen: Dementsprechend groß war der Andrang bei der Verleihung, die im November in WienFloridsdorf stattfand.
Ehrung, wem Ehrung gebührt Die Kategorie Start entschied der Opel Astra für sich: GM-AustriaSprecher Josef Ulrich (l.) mit ARBÖ-Generalsekretär Mag. Gerald Kumnig Der Preis für sein Lebenswerk ging heuer an Univ.-Prof. Dr. Hans Peter Lenz (TU Wien) Die Kategorie Medium gewann der Skoda Superb; Importeurschef Max Egger (l.) mit Mario Ehrnhofer (ARBÖ) Umweltpreis: Toyota-Importeurschefs Komm.-Rat Friedrich (l.) und Dr. Friedrich Frey (2. v. r.) mit Techniker Dipl.-Ing. Gerald Killmann (2. v. l.), Komm.-Rat Dr. Heinz Hofer und Mag. Gerald Kumnig (ARBÖ) Der 7er-BMW schaffte den Sieg in der Kategorie Premium: Kurt Egloff, Geschäftsführer von BMW Austria (l.) mit ARBÖ-Präsident Komm.-Rat Dr. Heinz Hofer
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or der Tür, standen die Repräsentanten einer vergangenen Ära: Pannenautos aus den 1960erund 1970er-Jahren. Das ist lange her – auch der „Große Österreichische Automobil-Preis“ ist schon 32 Jahre alt: Drei Jahrzehnte lang wussten die Geehrten im Vorhinein, dass sie gewinnen würden – und jene, die leer ausgingen, waren selten bei der Verleihung anwesend. Im Vorjahr zog der Veranstalter die Konsequenzen – und das neue Konzept wurde beibehalten. Es hat sich ausgezahlt: Der Andrang von ranghohen Branchenvertretern war größer als vor drei, vier Jahren. Schließlich musste ja jeder, der in einer der 3 Kategorien nominiert war, damit rechnen, auf die Bühne gerufen zu werden.
Sicherheitspreis ging an Bosch Gekürt wurden die Sieger wieder von einer Jury aus Fachjournalisten, Prominenten und ARBÖ-Mitgliedern: Der Opel Astra gewann die Kategorie Start, der Skoda Superb die nächst höhere Kategorie Medium. Und bei den teureren Autos fand der 7er-BMW die meiste Unterstützung. Den Umweltpreis gewann das Wasserstofffahrzeug Toyota Mirai, der in einem Nebenraum erstmals in Österreich ausgestellt war. Der Sicherheitspreis ging diesmal an das von Bosch konstruierte Motorradsicherheitsprogramm (MSC), das dank ESP, ABS und anderer technischer Hilfsmittel mehr Sicherheit beim Motorradfahren bietet. Der „Preis für das Lebenswerk“ ging an Univ.-Prof. Dr. Hans Peter Lenz (81), den emeritierten Leiter des Instituts für Verbrennungskraftmaschinen an der TU Wien. „Sein Herz schlägt für den Motor“, meinte ARBÖ-Präsident Komm.-Rat Dr. Heinz Hofer in seiner Laudatio. • (MUE)
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Modernste Prüfzentren Professionelle Leistung Technisches Know-how Die Fuhrparkkosten in Ihrem Unternehmen sind hoch genug. Bei einem technischen Defekt am Firmen-Fahrzeug fallen zusätzliche Kosten für lange Stehzeiten an. Gut, wenn man einen Partner hat, auf den man sich verlassen kann. Und das 89 x in Österreich. Infos ✆ 050-123-123 und auf www.arboe.at www.facebook.com/arboe123
WIRTSCHAFT
Messerundgang auf japanisch heißt jederzeit die Massen im Griff haben, und das gelingt dank Disziplin immer
Europa sucht jede Chance im Markt
Nicht anders als wir Die Tokyo Motor Show beeindruckte durch ihre Besuchermassen und die besondere Art ihrer Exponate. Das Volkswagen-Imagedebakel berührt wirtschaftspolitisch, jedoch kaum die Interessen der Kunden. Die suchen ihr leistbares Gefährt, meistens im Klein(st)wagen-Segment.
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ie europäischen und amerikanischen Autobauer waren nahezu vollzählig vertreten und überall mitten drinnen die japanischen Anbieter mit gemischtem Satz – also Scooter, Motorräder, Kleinwagen, Limousinen und alle Art von Transportern auf einer Ausstellungsfläche. Dazwischen Experimentalfahrzeuge mit eigenem Territorium. Und die Japaner inspizieren und probieren alles, was sich so anbietet, und die Prospekte gehen weg wie Junkfood. Luftiger ging es in der Halle mit den Zulieferern zu, obwohl dort manche Expertise der Zukunft zu sehen war. So zum Beispiel ein Head-up-Display zum nachträglichen Einbau und alle Arten von Helferlein, die das Fahren im Großstadtverkehr vereinfachen können. Bei Schaeffler, Continental, ZF und Mahle waren deutsche Zulieferer präsent, die aber auch im Land forschen und für den Ersatzbedarf produzieren. Japans Zulieferindustrie auf der Tokyo Motor Show wiederum stand im Banne der Takata-Probleme mit den Airbags, die Honda und dann auch Toyota zum Ausstieg aus ihren Kooperationen veranlasste.
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Ichi Mori zeigt ein nachträglich einbaufähiges Headup-Display – interessant für den Aftermarket
Je auffälliger, desto mehr Publikum interessiert sich dafür (r.) Yamaha erhöht auf vier Rädern die Drehzahl der Autofahrerherzen (l.)
BMW und Mini, Volkswagen und Audi, Mercedes und smart, Land Rover und Jaguar, Fiat und Jeep, Citroën und DS lautete der Paarlaufwettbewerb gegen Japans Phalanx Toyota, Mitsubishi, Honda, Suzuki, Subaru und Daihatsu. Die Zukunft des Automobils wird von der Effizienzsteigerung und der fortschreitenden Elektrifizierung des Antriebsstrangs sowie von sich verändernden Mobilitätsmustern und der fortgeführten Digitalisierung bestimmt, formuliert die Schaeffler-Gruppe wegweisend auch für Bosch, Mahle, ZF oder Continental Automotive. Für alle nichtjapanischen Konzerne gelte es, auf die Anforderungen und Wünsche einzelner Regionen mit maßgeschneidertem Produktangebot zu reagieren, erklärt Lukas Schib von Continental Automotive Japan.
Lucas Schib, ContiAutomotive, sieht Japan als Vorreiter neuer Lösungen
Olympischer Gedanke „Dabei sein ist alles“
Im Vorlauf zu den Olympischen Spielen 2020 in Tokyo soll bis 2020, so die Veranstalter der „Smart Mobility City 2015“, ein nächster Schritt zur Bewältigung der Umweltprobleme durch die Automobilität gesetzt werden. Hydrogen-basierte Mobilitätslösungen werden gesellschaftsfähig gemacht und sollen via Olympia als tragfähige Antwort urbaner automobiler Verkehrsbewältigung in die Welt getragen werden. Die europäische Fahrzeugindustrie hat sich das alles sehr genau angesehen und wird daraus ihre Antworten auf eine Machbarkeit in unseren Breiten ableiten. Ein Problem außerhalb von Benzin-, Diesel- und Gasantrieb haben alle Länder. So manche technisch bereits machbare Lösung bedarf noch sündhaft teurer Infrastrukturanpassungen und politisch verträglicher Gesetze. Japans Motor Show hat gezeigt, dass die Bevölkerung neugierig auf die Entwicklungen schaut, aber immer noch beim konventionellen Automobil ihre Realisierungschance mobiler Autoträume sieht. • (LUS)
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ONLINE EXTRA
Die Zukunft ist längst online Im folgenden Schwerpunkt-Thema ONLINE stellen wir Produkte und Entwicklungen für den digitalen Kfz-Betrieb vor – von der Händlersoftware über Neuwagen-Vermarktungsplattformen bis zur richtigen Facebook-Nutzung. Die Entwicklung ist mehr als rasant.
rer die komplette Schadensabwicklung über App an die Werkstätte seines Vertrauens meldet. Solche Lösungen gibt es auch von Versicherungen und dergleichen. Die Frage wird zukünftig sein, wer die App zur Verfügung stellt und wer damit den Kunden steuert.
Von Gerald Weiss
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ermutlich werden Sie es nicht mehr hören können, den Hype um Online und Internet. „Wir machen eh überall mit“, sind viele Händler überzeugt. Schließlich sind die Hersteller ja ohnehin mit tollen Online-Auftritten vertreten, die Gebrauchtwagen sind auf diversen Börsen inseriert und die eigene Firma hat auch eine „Homepage“. Doch ist das genug? Mitnichten! Die Entwicklung schreitet viel schneller voran, als die Betriebe reagieren. Ein Beispiel: Laut einer Umfrage aus dem DAT-Report 2015 können sich mittlerweile 28 Prozent der Werkstattkunden mit Internetanschluss vorstellen, ihre Wartungsarbeiten verbindlich online zu buchen. Gegenüber 21 Prozent aus dem DAT-Report 2013 bedeutet das eine Steigerung von 7 Prozentpunkten in diesem kurzen Zeitraum, Tendenz stark steigend. Die umgekehrte Frage: Wie viele Werkstätten stellen ihren Terminkalender online zur Verfügung, damit sich Kunden elektronisch eintragen können?
Elektronische Kundenbindung In Zeiten von Smartphones und Apps wird auch die Verbindung zwischen Kunden und Kfz-Betrieb immer öfter elektronisch erfolgen. Auch hier ein Beispiel: Lackhersteller Axalta hat mit seinem Automotive Repair Network eine App vorgestellt, wo der Autofah-
Der virtuelle Schauraum ist bei Audi bereits Realität
Virtueller Schauraum
28 Prozent der Kunden können sich vorstellen, ihre Service-Termine online zu reservieren
Im Neuwagen-Verkauf ist der Kampf zwischen realem und virtuellem Autohaus längst ausgebrochen. Die zukünftigen Schauräume und Verkäuferarbeitsplätze haben riesige Bildschirme, wo der Kunde gemeinsam mit dem Verkäufer sein Fahrzeug konfiguriert. Damit soll erreicht werden, dass der Kunde trotz virtueller Auswahl aufgrund des Kauferlebnisses noch immer ins Autohaus fährt. Eine tatsächliche Präsentation der Fahrzeugvielfalt ist bei 40, 50 und bald 60 Modellen pro Hersteller ohnehin bald nicht mehr möglich. Die Entwicklung des Online-Handels kann der klassische Kfz-Betrieb nur bedingt beeinflussen. Beim Bereich Aftersales muss die Werkstätte jedoch möglichst bald und intensiv die elektronische Kundenbindung herstellen. •
ONLINE EXTRA
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ür die Präsenz in „Sozialen Medien“ gilt eine Königsregel: Wenn Sie sich entscheiden, auf Facebook präsent zu sein, dann machen Sie es richtig. Machen Sie es aus Überzeugung und aus Lust an der Kommunikation. Tun Sie es nämlich nur nebenbei, dann spüren das die Follower. Und das wäre nicht gut. Nächster Grundsatz: Posten Sie regelmäßig. Wenn Sie sich nicht sicher sind, dass Sie beispielsweise genug Material für fünf Postings in der Woche zusammenbekommen, dann posten Sie weniger häufig, dafür aber Interessantes. Und sind Sie sich nicht sicher, ob das, was Sie posten möchten, interessant ist, dann fragen Sie drei Mitarbeiter. Danach werden Sie es wissen. Und vielleicht fällt dem einen oder anderen sogar noch eine stimmige Formulierung dazu ein.
Drei Beispiele für gelungene Facebook-Postings; nicht immer müssen zwingend die Kern-Produkte in den Vordergrund gerückt werden
Zeigen Sie, dass es menschelt Wichtig ist: Soziale Medien heißen Soziale Medien, weil Menschen über sie kommunizieren. Und wie in der Face2Face-Kommunikation wollen Sie auch auf Facebook und Co ein positives Bild von sich vermitteln. Dabei hilft es, wenn es menschelt. Also wenn die Follower erkennen, dass es sich bei Ihrem Autohaus um einen ordentlich geführten Betrieb handelt, der seine Kunden wie Mitarbeiter mit Respekt behandelt und ihnen die Wertschätzung zuteil werden lässt, die sie sich verdient haben. Das Gefühl, der Kunde ist König, muss also auch online im Subtext mitschwingen.
Seien Sie sympathisch Wie schaffen Sie das? Eigentlich ist es ganz einfach. Stellen Sie sich einfach ein gewöhnliches Gespräch mit einem Ihrer Freunde (sprich Kunden) vor. Alles, was Sie in dem Gespräch erwähnen würden, können Sie auch auf Facebook kommunizieren. Beispiele gefällig? Hat einer Ihrer Mechaniker gerade eine wichtige Weiterbildung besucht, dann machen Sie ein ansprechendes Foto von ihm – im Idealfall zeigt es ihn, wie er diese Tätigkeit an einem Auto durchführt – und schreiben dazu, dass er diese Zusatzausbildung absolviert hat und welchen Nutzen das für die Kunden hat. Damit bewirken Sie vor allem eines: Sie zeigen der Welt, dass Ihre Mitarbeiter auf dem neuesten Wissensstand sind, ergo für jedes Problem eine Lösung parat haben. Das schafft Vertrauen. Und Vertrauen ist wichtig für den Geschäftserfolg. Anderes Beispiel? Sie haben eine(n) neue(n) Mitarbeiterin bzw. Mitarbeiter, die/der Kontakt zu Kunden hat? Oder jemand ist bereits seit 5, 10 oder 20 Jahren im Betrieb beschäftigt? Dann zeigen Sie sie/ihn her! Sagen Sie den Menschen, wie die Person heißt, für was sie zuständig ist und wie sie den Kunden damit tagtäglich weiterhilft. Damit schaffen Sie Transpa-
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Ganz oder gar nicht Facebook nutzt mittlerweile jedes Kind. Warum schrecken dennoch so viele Autohäuser vor dem sozialen Netzwerk zurück? Aus Unsicherheit. Wir haben deshalb einige Grundregeln für einen erfolgreichen Auftritt zusammengestellt. Von Pascal Sperger renz und kommunizieren im Subtext: Wir haben ein gutes Betriebsklima. Und das lässt Ihr Unternehmen in einem guten Licht dastehen.
Nehmen Sie sich nicht zu ernst Ganz wichtig: Nehmen Sie sich nicht zu ernst. Die menschliche Kommunikation lebt von Zwischentönen. Und die sollen authentisch sein. Trauen Sie sich also auch mal, was Humorvolles, Ironisches oder Fröhliches zu posten. Beispiel? Stichwort: Wechsel von Winter- auf Sommerreifen vor der Hochsaison. Auf Sie kommt wie jedes Halbjahr eine stressige Zeit zu und Sie wissen, dass – trotz aller Bemühungen – auch Verzögerungen eintreten können. Gehen Sie in die Offensive: Posten Sie beispielsweise ein Video
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von einem Formel-1-Boxenstopp, bei dem die vier Räder in wenigen Sekunden getauscht werden. Dazu formulieren Sie ein paar Zeilen, die in etwa so lauten könnten: „Liebe Kunden! In der Formel-1 dauert ein Reifenwechsel im Schnitt drei Sekunden. So schnell sind wir noch nicht. Aber wir bemühen uns, Ihre Wartezeit so kurz wie möglich zu halten. Dabei hilft uns vor allem eine gute Planbarkeit der Wechseltermine. Melden Sie sich deshalb schon jetzt bei uns für eine Terminvereinbarung. Herzlichen Dank!“ Wenn Sie dazu auch noch eine kleine Aktion starten und beispielsweise die ersten fünf fixierten Termine zum halben Preis anbieten, dann erhöhen Sie massiv die Chance, dass viele Personen Sie frühzeitig kontaktieren. Die Sache mit dem Ernstnehmen hat noch eine weitere Facette. Sagen wir, Sie haben eine neue Kaffeemaschine, die einen wirklich guten Espresso oder Latte macchiato macht. Uninteressant? Nein, kommunizieren Sie es. Sagen Sie den Menschen, dass es bei Ihnen den besten Kaffee des Landes gibt. Gutem Kaffee können nämlich sehr viele Menschen in Österreich etwas abgewinnen. Ergo: Für die KaffeeLiebhaber werden Sie dadurch sympathischer (sie freuen sich vielleicht schon auf eine Tasse). Und wie wir alle wissen: Sympathie ist für den Geschäftserfolg unabdingbar.
Vergessen Sie nicht auf die Standardsituationen
Spezielle Aktionen oder Rabattangebote lassen sich ideal in der Zielgruppe verteilen und nicht immer muss das Kommunizierte einen bitterernstwirtschaftlichen Hintergrund haben
Daneben ergeben sich aus Ihrem Tätigkeitsfeld natürlich noch einige Standardsituationen. Ein paar Beispiele gefällig? Sie haben einen neuen Wagen im Showroom, dann zeigen Sie ein paar Fotos davon, verraten, wie wenig das Auto verbraucht, was es kostet und welche interessanten Zusatzausstattungen angeboten werden oder wie weich das Leder ist. Unterstützen Sie die Bilder mit einer bildlichen Sprache, damit bei den Usern Emotionen geweckt werden, und kommunizieren Sie verwandte Aktionen. Also schreiben Sie beispielsweise, dass die Hersteller-Bank einen Eintauschbonus springen lässt oder bis Jahresende noch eine Leasingaktion mit besonders günstigen Konditionen gefahren wird.
Werbung kann sich lohnen Eine Anmerkung noch zum Schluss: Schrecken Sie nicht davor zurück, auch einmal ein Posting mittels Bezahlung zu unterstützen. Denn schon mit 100 Euro lassen sich einzelne Beiträge in Ihrer Reichweite massiv steigern. Achten Sie aber immer darauf, dass Ihr gesponserter Post vor allem von Personen aus Ihrem regionalen Umfeld gesehen wird (Sie können das einstellen), um Streuverluste zu minimieren. Es bringt Ihnen als oberösterreichischer Betrieb nämlich nichts, wenn hauptsächlich deutsche User Ihre Aktivitäten auf Facebook verfolgen. An denen werden Sie nämlich nie Geld verdienen! •
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ONLINE EXTRA
Der Beste, nicht der Billigste crowd-o-moto sieht sich nicht als reine Preisfindungs-, sondern als Begegnungs-Plattform für Kunden und Händler. Die Idee ist gut, der Erfolg liegt in den Händen der Händler. Von Gerald Weiss
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ir sprechen Kunden an, die keine Erfahrung mit dem Autokaufen haben, sich nicht sonderlich damit beschäftigen wollen und vor allem: die nicht preisverhandeln wollen“, erklärt Dejan Stojanovic. Gemeinsam mit Karl-Michael Molzer hat er crowd-o-moto erfunden und gegründet. Mit seinem Konzept spricht Stojanovic die Sprache der Jungen, der Konsumenten von heute und vor allem von morgen, die im Internet alles recherchieren und möglichst den gesamten Kauf online abschließen wollen. Den gesamten Kauf? Nicht ganz. Beim Auto gehört das Fühlen, Riechen und Schmecken, vor allem die Probefahrt noch mit dazu. crowd-o-moto will die beiden Welten verbinden.
von der Community empfohlenen Händler fahren, dort das Auto noch in Ruhe anschauen, Probe fahren und mit größter Wahrscheinlichkeit gleich unterschreiben. Der ganze Ablauf wird kommen, die Frage ist nur: Läuft das über den etablierten Handel oder ohne? Die Hersteller arbeiten alle an Online-Direktvertriebs-Systemen. Freie Handels-Plattformen, die den etablierten Handel ausschließen, sind in Deutschland längst aktiv. Und erfolgreich.
Weg von Geiz ist geil!
Dejan Stojanovic, Gründer von crowd-o-moto
Community der Autosuchenden Nochmals von vorn: Die Kunden wollen das Auto online auswählen, mit Unterstützung der Community: Welches ist das ideale Auto für mich? Sie wollen übers Web ihre Ausstattung aussuchen und fixieren. Und sie wollen nicht mehr preisverhandeln. Mit der sehr konkreten Vorstellung wollen sie zum besten,
Stojanovic und Molzer wollen weg vom billigsten Preis, sie wollen zum fairen Angebot. Eine Mischung aus Preis, Dienstleistung, Sales und Aftersales. Weg von „Geiz ist geil“. Ein naives Ziel? Der Weg soll durch die Community erfolgen, durch Beratungen und Bewertungen, das System und die Community machen Vorschläge. Gleichzeitig bietet der Händler seine Fahrzeuge, Dienstleistungen, aber auch Preise an. Von den bisherigen Käufern bekommt er die Bewertungen. Ähnlich wie bei Amazon oder Geizhals, wo die Käufer berichten, wie zufrieden sie mit dem Kauf waren, und wie zufrieden mit Aftersales. Die Idee ist gut, die realistische Umsetzung hängt vom Engagement der Händler ab. Die Anmeldung und die Präsentation sind kostenlos, das erste Risiko also überschaubar. •
Schneller Überblick Damit sich auch Neukunden von BMF einen schnellen Überblick über die Leistungen des Software-Unternehmens machen können, wurde die Website neu aufgesetzt.
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ls Anbieter individueller Softwarelösungen für die Reifen- und Felgenbranche hat sich die BMF Media Information Technology GmbH mit Hauptsitz in Augsburg in den vergangenen Jahren einen Namen gemacht. Laut Geschäftsführer Stefan Klein hat man „innovative Schritte gesetzt, um das Unternehmen am Markt zu profilieren“. Nun folgt der nächste Bereich: Da das Produktportfolio von BMF in den vergangenen Jahren stark angewachsen ist, musste dieses auch auf der Homepage
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Die Homepage ist klar gegliedert, so dass sich auch Neueinsteiger gleich zurechtfinden können besser strukturiert dargestellt werden. Dies scheint mit der neuen Version gut gelungen zu sein. Ziel von Klein ist es, dass auch Neukunden gleich wissen, woran sie sind. Kunden sollen mit einem Newsletter regelmäßig über die Neuheiten aus dem Augsburger Unternehmen informiert werden, auch dem Thema Social Media will man verstärkt Aufmerksamkeit widmen. • (MUE)
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ONLINE EXTRA
„Kein zusätzliches Kasterl“ Nur noch wenige Wochen bleiben bis zur Einführung der Registrierkassenpflicht: Stieger ist mit seiner Kfz- und WerkstattSoftware längst vorbereitet.
Geschäftsleiter von Stieger Software in Österreich: Gottfried Scharf
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ottfried Scharf, Österreich-Geschäftsleiter des Schweizer Software-Unternehmens, wundert sich manchmal – über jene Steuerberater, die ihre
Der ungenutzte Datenschatz
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ie Informationen, die bereits im Autohaus vorhanden sind, bieten eine perfekte Basis für die Aktivitäten des Betriebes. Die Rede ist von den Historiendaten der Kunden und ihrer Fahrzeuge, die im Dealer Management System gespeichert sind. Meistens S4 CRM zur effizienten Nutwerden diese Daten aber nur zur zung von Kunden- und FahrAbwicklung der aktuellen Gezeugdaten aus dem DMS schäftsprozesse genutzt. „Wenn der Händler wüsste, was er weiß“, lächelt Peter Wenger, Geschäftsführer S4 Computer, „Kunden-Fahrzeuge und deren Historiendaten sind Gold wert. Richtig aufbereitet und angewendet sind sie die Basis für Aktionen, für professionelles Marketing und perfekten Kundenservice.“ Um den Kunden die Verwendung dieser Daten zu ermöglichen, bietet S4 in Zusammenarbeit mit Partner VEACT das S4 CRM an. Damit stehen alle Daten für gezielte Marketingaktivitäten zur Verfügung. Wenger: „Wir helfen dem Autohaus, den Schatz zu heben.“ • (GEW)
Kunden in Sicherheit wiegen: „Ich verstehe nicht ganz, wenn die Steuerberater jetzt sagen, dass ihre Kunden abwarten sollen, weil sie ja eh noch Zeit bis zur Einführung haben.“ Das stimme nämlich nicht: Die mit der Bundesabgabenordnung einhergehende Registrierkassenpflicht gelte bereits ab dem 1. Jänner 2016. Auch die in der Branche viel zitierte Übergangsfrist von 3 Monaten sei nicht wirklich gesichert: „Ich meine daher: Die Registrierkassenpflicht ist eine absolute Notwendigkeit in jedem ordentlichen Betrieb.“
„Kassenlösung ist bereits voll integriert“ Natürlich meint Scharf nicht, dass in jedem Unternehmen – egal ob Händler oder Werkstätte – „ein zusätzliches Kasterl aufgestellt werden muss, das nur Platz wegnimmt und Geld kostet“. Vielmehr sei es in vielen Fällen nur eine Frage der richtigen Software, sagt er: „Bei Stieger Software ist die Kassenlösung im Auftrags- und Fakturenprogramm voll integriert.“ Das bedeutet aber keineswegs Stillstand für die Programmierer: Sie arbeiten bereits mit Hochdruck an einem Zusatzmodul, mit dem auch der ab 2017 geltende Manipulationsschutz umgesetzt werden kann. • (MUE)
ONLINE EXTRA
Meinung
Ihre
ist
Bringen „Likes“ und Posts auch neue Kunden ? Print-Medien kommen unter Druck
Für uns kein Thema
„Es gibt mittlerweile sehr starke Argumente für OnlineMarketing“, meint Dietmar Hörburger, Geschäftsführer Autohaus Hörburger/Wolfurt. „Wir spüren positive Resonanz und erhalten von unseren Kunden auch schnelleres Feedback.“ Darüber hinaus sei Online-Marketing im Vergleich zu klassischer Werbung viel günstiger, „weshalb wir die letzten Kampagnen hauptsächlich über Mails oder Facebook durchgeführt haben – was gut ankam.“ Hörburger glaubt, dass das Online-Marketing in Zukunft steigen wird und „Print-Medien dadurch ins Hintertreffen geraten“. Nicht nur junge, sondern auch immer mehr ältere Kunden seien gut vernetzt. Weshalb „wir unsere Online-Aktivitäten in naher Zukunft deutlich ausbauen werden.“
„Für alle Unternehmen, die in der Autobranche vor allem Endverbraucher zu ihren Kunden zählen, stellt OnlineMarketing ein wirksames und brauchbares Werbemittel dar“, ist Rudolf Bayer, Geschäftsführer Klein Autoteile/Grödig, sicher. „Für uns ist dies überhaupt kein Thema, da wir uns nur auf den Großhandel konzentrieren. Wir sind auf Endverbraucher nicht eingestellt, weil wir unseren Werkstattkunden auch die Spanne nicht wegnehmen wollen.“ Man setze bei Klein Autoteile mit 20 Außendienstmitarbeitern auf den persönlichen Kontakt. „Gespräche stellen auf einem überschaubaren Markt das wichtigste Verkaufsinstrument dar. Potenzielle Neukunden werden bei uns vom Außendienst kontaktiert.“
Facebook ist Chefsache
Erfolg ist messbar „Ich messe Marketing-Aktivitäten via Social Media große Bedeutung bei“, erklärt Mag. Patrick Pfurtscheller, Geschäftsführer Autoland/Innsbruck. Vor allem junge Leute würden herkömmliche Medien nicht in der Form konsumieren, wie dies ältere Menschen tun. „Potenzielle Kunden bis zu 30 Jahren erreicht man praktisch nur mehr über Social-Media-Kanäle“, so Pfurtscheller. Darüber hinaus funktioniere neben Facebook auch Google Adwords gut. „Der Erfolg ist definitiv messbar, wir können also nachvollziehen, ob diese Kunden in unser Autohaus kommen und ein Fahrzeug kaufen.“ Über klassische Medien erreiche man aufgrund der hohen Streuung immer weniger Kunden, online könnten diese wesentlich gezielter angesprochen werden.
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„In unserem Autohaus sind Social-Media-Aktivitäten Chefsache“, unterstreicht Mag. Karin Radauer, Geschäftsführerin Autohaus Radauer/St.Veit an der Glan, die Bedeutung dieses Marketing-Instruments. „Kunden aller Alterstufen sind natürlich an Angeboten interessiert. Was wir aber vor allem merken, ist, dass ihnen unterschiedliche Einblicke in unseren Betrieb gewährt werden und wir damit große Wirkung erzielen. Was immer wir tun, wir erhalten immer ein Feedback“, so Radauer. Die Facebook-Aktivitäten zeigten auch Erfolge: „Es ist schon einige Male gelungen, Verkäufe, die über Facebook angebahnt wurde, zum Abschluss zu bringen.“ Auch die Kostenfrage spiele eine Rolle: „Wenn ich auf Facebook etwas poste, kostet mich das genau null Euro.“
AUTO & Wirtschaft • DEZEMBER 2015
ONLINE EXTRA
uns
wichtig!
Der Hype um Facebook & Co hält unvermindert an. Zahlreiche Unternehmen nutzen SocialMedia-Netze für gezieltes Marketing. Doch können damit auch Kunden gewonnen werden und bringen diese Aktivitäten tatsächlich messbare Erfolge im Verkauf? Von Dieter Scheuch
Bestimmtes Kundensegment ansprechen „Sowohl die Investitionen als auch der Aufwand für Social-Media-Aktivitäten sind nicht sehr hoch“, sagt Mag. Paul Birngruber, Geschäftsführer Autohaus Birngruber/Krems. Es hänge natürlich auch davon ab, wie engagiert man an die Sache herangehe. „Social Media stellen für uns ein Instrument dar, um ein bestimmtes Kundensegment zu erreichen.“ Dabei handle es sich aber nicht um eine Verkaufsplattform. Es würden Informationen gepostet, die den Kunden „Miterlebbarkeit“ ermöglichten. Wirklich am Verkauf messbar seien derartige Aktivitäten nicht. „Andererseits bietet etwa Facebook vor allem die Möglichkeit, interessierte Neuwagenkäufer im Alter von 20 bis 45 anzusprechen. Diese Möglichkeit nützen wir natürlich auch.“
Außergewöhnliche Aktionen ziehen
Auch viele „Likes“ bringen kein Geld
„Wir verfügen natürlich auch über einen FacebookAccount, weil wir so vor allem jüngere Kunden ansprechen können“, sagt Lisa Gottlieb, Assistentin der Geschäftsführung im Autohaus Motormobil/Marchtrenk. „Nur Angebote auf Facebook zu posten, ist aber zu wenig. Es bedarf außergewöhnlicher Aktionen, die teilweise auch mit sehr viel Aufwand durchgeführt werden müssen, um die Aufmerksamkeit der FacebookCommunity auf sich zu ziehen“, ist Gottlieb überzeugt. Messbar seien die Erfolge aber nicht, wenngleich auch die Facebook-Präsenz wichtig sei. „Die größte Resonanz erzeugen aber mit Abstand Schaltungen in den klassischen Online-Verkaufsplattformen, in Kombination mit permanenter Print-Werbung.“
„Social-Media werden zwar temporär von unserem Verkauf genutzt, wobei wir diesbezüglich nicht sehr aktiv sind“, sagt Mag. Harald Glauninger, Geschäftsführer Vogl & Co/Graz. Die Marketing-Effekte dieses Mediums werden seiner Meinung nach überschätzt. „Wir haben ein Projekt gemeinsam mit dem Alfa Romeo Club Steiermark durchgeführt. Es passiert zwar viel, es gibt jede Menge Posts und Bilder, es wird ,gelikt‘, alle freuen sich. Aber dies alles schlägt sich nicht in Euro nieder.“ Es sei zwar möglich, dass durch diese Aktivitäten die Firmengruppe Vogl sympathischer werde, „aber mit Dingen, die – wie sich mittlerweile herausgestellt hat – kein Geld bringen, beschäftige ich mich nicht wirklich gern.“
Posts mit persönlicher Note „Ich halte Marketing via Social Media für eine sehr wichtige Maßnahme, weil sie dynamisch und vor allem sehr schnell läuft“, sagt Josef Andreas Kamper, Geschäftsführer Autohaus Kamper/Eisenstadt. „Wenn man das intensiv betreibt – also nicht nur Angebote online stellt –, sondern es auch schafft, den Posts eine persönliche Note zu verleihen, stößt man damit auch auf entsprechende Resonanz.“ Speziell im vergangenen halben Jahr habe man bei Kamper verstärkt auf Social-Media-Aktivitäten gesetzt. „Innerhalb kurzer Zeit konnten wir 2.300 Likes verbuchen, was für einen privaten Autohandel eine sehr hohe Zahl ist.“ Beim Kundenfeedback zeige sich, dass sich dieses „über alle Altersschichten erstreckt“. Das beginne bei 15-jährigen und ende bei 70-jährigen Kunden.
Keine einseitige Kommunikation „Wie messen Social-Media-Aktivitäten in unserem Unternehmen große Bedeutung zu und sind dort auch sehr gut vertreten“, sagt Mag. Klaus Müllner, Geschäftsführer Forstinger/Wien. „Wobei die Zielgruppen dabei nicht nur unsere Kunden, sondern auch die ganze Mobilitäts-Gemeinde sind.“ Dabei entwickeln sich auch Diskussionen und Dialoge, die beim Schalten klassischer Werbung so nicht stattfinden würden. „Das Spannende bei Social Media ist vor allem, dass es sich dabei nicht um einseitige Kommunikation handelt, es kommt ja auch etwas zurück.“ Dies beinhalte neben positiver Resonanz oft auch berechtigte Kritik, auf die man rasch reagieren könne. „Für mich stellt Social Network kein Marketing-, sondern ein Kommunikationstool dar.“
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Für die Zukunft gerüstet Die Autos werden komplexer, die Kunden kritischer und sparsamer: Damit Kfz-Betriebe diesen Herausforderungen erfolgreich begegnen können, bietet Motiondata Lösungen wie den „Serviceannahmemanager“ (SAM) oder das „Point of Sale Modul“ (POS) an.
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ranchenkenner wissen um die große betriebswirtschaftliche Bedeutung einer professionellen Fahrzeugannahme. Um dieser Erkenntnis im Betriebsalltag Rechnung zu tragen, hat Motiondata eine mobile Applikation entwickelt, die den Annahmeprozess für Mitarbeiter und Endkunden einfacher und komfortabler macht. „Mit Motiondata SAM können alle von unserem Dealer Management System unterstützten Marken auf einem Tablet abgewickelt werden“, erläutert Geschäftsführer Ing. Josef Pichler. Unterschiedlichste Checklisten erleichtern die Arbeit direkt am Fahrzeug. Unterstützend stehen eine Kamerafunktion, verschiedene Schnittstellen, Informationen zu Vormerkungen, Kampagnen, Rückrufaktionen sowie eine Unterschriftenfunktion zur Verfügung.
Josef Pichler kennt die Herausforderungen, vor denen Autohäuser und Werkstätten stehen
Auf einen Blick Zur Vereinfachung der betrieblichen Abläufe trägt auch Motiondata POS bei. Dieses Modul stellt erstmals über nur eine Maske alle Bereiche des Dealer Management Systems zur Verfügung. Dies ermögliche eine komfortablere Kunden- und Fahrzeugsuche sowie eine sofortige Weiterverarbeitung der Daten, erläutert Pichler: „Die Übersicht zeigt dem User auch offene Termine, Aufträge, Rechnungen, Kampagnen, Vormerkungen, Depoteinlagerungen und so weiter. Oft reicht bereits ein Klick aus, um darauf aufbauend die nächste Aktion zu setzen, also zum Beispiel einen Termin in einen Auftrag umzuwandeln.“ Wer mehr über SAM oder POS erfahren will, kann dies übrigens bei kombinierten Terminen tun: Motiondata bietet eigene Roadshows an, bei denen sich die Kunden live von den beiden Modulen überzeugen können. • (HAY)
Versteigerungen in der Hauptstadt Autobid.at arbeitet zukünftig mit AMZ in Wien-Simmering zusammen und nutzt die sehr gute Infrastruktur bald auch für Versteigerungen vor Ort.
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napp ein Jahr nach dem Start von Autobid.at und der Eröffnung des Büros in Thalgau erfolgt der nächste Entwicklungsschritt bei der Auktion & Markt AG. Die Versteigerungsspezialisten sind zukünftig in Wien-Simmering vertreten und verfügen dort auch über die entsprechende Infrastruktur zur künftigen Versteigerung der Fahrzeuge. In der Fabianistraße in Wien 11 betreibt AMZ, ein Tochterunternehmen der AVS Gruppe, ein Kompetenzzentrum für die Rücknahme und Verwahrung von Leasing- und Flottenfahrzeugen. Auf 10.000 Quadratmetern stehen neben einer großzügigen Lagerfläche auch Hallen für Reinigung und Aufbereitung, Besichtigung, technische Überprüfungen und Reparaturen zur Verfügung.
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Netlive Auktionen Während Autobid.de mit NetliveAuktionen sehr erfolgreich ist, befindet man sich in Österreich noch im Aufbau. Bei Netlive können die Versteigerungen sowohl vor Ort wie auch über Internet verfolgt werden. In Österreich ist Autobid.at noch auf der Suche nach Einlieferern wie auch nach Autohändlern als Käufer. „Durch die Kooperation mit AMZ in Simmering haben wir nun sehr gute logistische Möglichkeiten“, erklärt Vertriebsleiter Peter Jens. • (GEW)
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AMZ-Geschäftsführer Robert Sepp, Standortleiterin Kristina Kurcz, Autobid.at-Vertriebsleiter Peter Jens sowie die Ö-Repräsentanten Thomas Zeiser und Manuel Moser
Erwin Rader und Franz Fleischanderl, CDK Global
Rund um den Kunden Die Entwicklung aus der Sicht des Kunden steht bei CDK Global im Mittelpunkt der Bestrebungen. Damit sollen Dracar+ und Optima 21 für die Zukunft gerüstet werden.
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in dynamisches Programmierverfahren sorgt seit Kurzem für die Weiterentwicklung der Dealer Management Systeme von CDK Global. Damit trägt das Softwareunternehmen den sich immer schneller wandelnden Anforderungen an das Autohaus Rechnung. Für den Kunden ändert sich dabei nichts, die Autohäuser erhalten die Updates weiterhin in einem regelmäßigen Release-Zyklus. Aus diesem Verfahren ist bereits die neue Oberfläche „360 Grad Kundenübersicht“ entstanden, die sowohl bei Dracar+ wie auch bei Optima 21 zum Einsatz kommt. „Damit erhalten die Mitarbeiter im Autohaus eine vollständige Übersicht über die Interaktionen mit dem Kunden“, erklärt Erwin Rader, After Sales Manager Österreich.
360 Grad Kundenübersicht von CDK Global
Anspruchsvolle Kunden „Die Kunden werden bei der Wahl ihres Autohauses immer anspruchsvoller und sind besser informiert als je zuvor“, so Rader über die Anforderungen an einen modernen Kfz-Betrieb und damit an die Software. Mit der „360 Grad Perspektive“ sind die Mitarbeiter des Autohauses über den Status des Kunden umfassend informiert. „Aus der Oberfläche können abteilungsunabhängig die wesentlichsten Informationen über Kundendaten inkl. Umsätze, alle Fahrzeugdaten des Kunden inkl. aller abgeschlossener und laufender Werkstattaufträge sowie sämtliche sonstige Kontakte wie Beschwerden oder auch an den Kunden versendete Mailings entnommen werden“, beschreibt Rader das jüngste Produkt aus dem Hause CDK Global. • (GEW)
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ONLINE EXTRA
Selbst ist das Autohaus! Seit über 25 Jahren ist Mag. Markus Auferbauer, Leiter des willhaben.at Motornetzwerks, in der Autobranche tätig. In dieser Zeit hat er beobachtet, wie die Markenhändler in immer stärkere Abhängigkeit von den Herstellern gerieten: eine Entwicklung, die sich angesichts moderner Kommunikationsmittel jetzt wieder umkehren könnte. Von Philipp Hayder
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er Hersteller produziert Fahrzeuge, der Importeur verteilt sie, der Händler verkauft sie: So sah jahrzehntelang die Arbeitsteilung in der Automobilindustrie aus. Heute sind Importorganisationen freilich nur mehr ausführende Organe mit geringem Gestaltungsspielraum, der Direktvertrieb nimmt immer breiteren Raum ein und durch das Internet treten die Automobilkonzerne in direkten Kontakt mit den Endkunden. „Die Händler sind längst nicht mehr die einzige Visitenkarte des Herstellers“, weiß Mag. Markus Auferbauer, Chef der Kfz-Aktivitäten bei willhaben.at.
Händler als Datenlieferant Eine Trendwende scheint auf den ersten Blick nicht in Sicht zu sein. Im Gegenteil: Die meisten neuen Händlerverträge schreiben den Vertragsbetrieben vor, dass sie alle Daten über potenzielle und tatsächliche Kunden an die Hersteller weitergeben müssen. „Dabei ist diese Informationsgewinnung eine Agenturleistung, für die man üblicherweise Geld bekommen müsste“, sagt Auferbauer. Für ihn steht fest, dass die Abhängigkeit der Händler von den Herstellern in Zukunft noch dramatischer sein wird – es sei denn, die Betriebe besinnen sich auf ihre eigenen unternehmerischen Handlungsmöglichkeiten.
bekannter Rat von Beratern und Branchenexperten. „Der Unterschied zu früher ist, dass dies mittlerweile mit sehr überschaubaren Kosten möglich ist“, betont Auferbauer. Zurückzuführen sei dies auf die Vielfalt an digitalen Marketingmöglichkeiten, die beispielsweise willhaben.at – mit 6,24 Millionen Unique Clients und über 1 Milliarde Page Impressions der mit Abstand größte österreichische Internetmarktplatz – seinen Partnern bietet. Durch „Targeting“ könne man beispielsweise Onlinewerbung exakt jenen Menschen anzeigen, die in einer gewissen Region zu einer gewissen Zeit nach gewissen (Konkurrenz-)Fahrzeugen suchten, erläutert Auferbauer. Gleichzeitig erstellen die Experten des willhaben.at Motornetzwerks maßgeschneiderte Homepages, die zum Beispiel die besonderen Bedürfnisse von Mehrmarkenbetrieben berücksichtigen. Dies umfasst auch laufende Updates sowie die kontinuierliche Suchmaschinenoptimierung. Beim Trend zum mobilen Internet ist willhaben.at ebenfalls Vorreiter: „Wir sorgen dafür, dass unsere Partner auch mittels App ihre Kunden erreichen“, verweist Auferbauer darauf, dass sein Unternehmen mit über 2 Millionen Downloads die bislang populärste österreichische App auf den Markt gebracht hat.
Leistbare Kosten Erstaunlich sind freilich nicht nur die Möglichkeiten zur individuellen Marktbearbeitung, die willhaben.at seinen über 2.000 Partnern aus der Autobranche einräumt – auch die Kosten sind überraschend niedrig. „Die Aufwendungen für digitales Marketing machen nur eine Bruchteil dessen aus, was früher für klassische Kommunikationsmaßnahmen mit vergleichbarer Wirkung nötig gewesen wäre“, betont Auferbauer. Damit werde der Aufbau der eigenen Marke für jedes Autohaus leistbar. Die Chance auf mehr unternehmerische Selbstständigkeit lebt also – und damit die Hoffnung, dass das Branchengefüge nicht noch stärker aus den Fugen gerät. •
Digitale Selbstständigkeit Das Autohaus zur „eigenen Marke“ zu machen, ist ein lange
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Von der punktgenauen Werbung (o.) über die inividuelle Homepage bis zur Fahrzeugvermarktung via App: Das willhaben.at Motornetzwerk sorgt dafür, dass Autohäuser alle Chancen auf digitale Selbstständigkeit nutzen können
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Mobil zum Ziel Angesichts Angesichts des des fordernden fordernden Marktumfelds Marktumfelds sind sind Kfz-Betriebe dazu aufgerufen, alle Chancen Kfz-Betriebe dazu aufgerufen, alle Chancen auf auf Zusatzgeschäfte Zusatzgeschäfte und und Kundenbindung Kundenbindung zu zu nütnützen. zen. Vector Vector steht steht ihnen ihnen dabei dabei mit mit innovativen innovativen mobilen Lösungen zur Seite. mobilen Lösungen zur Seite.
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it it dem dem „Car „Car Dealer Dealer Package“ Package“ (CDP) (CDP) zählt zählt Vector zu den führenden Anbietern Vector zu den führenden Anbietern von von Dealer Dealer Management Systemen. Systemen. Die Die Software Software deckt deckt nicht nicht nur nur Management kann alle Aspekte Aspekte des des Betriebsalltags Betriebsalltags ab, ab, sondern sondern kann alle dank dank ihres ihres modularen modularen Aufbaus Aufbaus auch auch an an die die individuindividuellen Anforderungen der Autohäuser angepasst ellen Anforderungen der Autohäuser angepasst werwerden. den. Immer Immer beliebter beliebter werde werde beispielsweise beispielsweise die die KomKombination bination von von CDP CDP mit mit dem dem „Mobilen „Mobilen Annahme Annahme Assistenten“ (MAA), (MAA), berichtet berichtet Produktmanager Produktmanager Lutz Lutz Assistenten“ Herkel: „Damit entfällt nicht nur die zeitraubende Mehrfacherfassung von Daten samt Übertragung der Fotos, auch die Nachvollziehbarkeit des Reparaturvorgangs ist jederzeit gewährleistet.“ Zudem biete die für Android-Geräte entwickelte App die Chance, anhand übersichtlicher Checklisten gleich bei der Fahrzeugannahme zusätzliche Umsatzund Ertragspotenziale zu identifizieren. „In den kom-
menden menden Monaten Monaten werden werden wir wir die die Einbindung Einbindung dieser dieser Potenzialfunktionen sowie sowie die die Fotofunktion Fotofunktion des des Potenzialfunktionen MAA weiter weiter verbessern“, verbessern“, kündigt kündigt Herkel Herkel an. an. MAA
Kundenkommunikation Kundenkommunikation via via App App
Eine Eine ähnliche ähnliche Vorreiterrolle Vorreiterrolle spielt spielt Vector Vector bei bei der der momobilen Kommunikation zwischen Autohäusern bilen Kommunikation zwischen Autohäusern und und Endkunden. Dazu Dazu bietet bietet man man die die sowohl sowohl für für iOS iOS als als Endkunden. auch für Android geeignete App „Mein Autohaus“ an: Im individuellen Design des jeweiligen Betriebs erleichtert sie Kontaktaufnahme, Terminmanagement und Kundenbindung. Auch bei der Autohaus-App werden lautet Herkel laufend Optimierungen vorgenommen – schließlich gelte es, die Automobilbetriebe im harten Geschäftsalltag bestmöglich zu unterstützen. • (HAY)
Von Annahmeassistent (o. l.) bis Autohaus-App: Lutz Herkel erläutert die mobilen Innovationen von Vector
ONLINE EXTRA
Zuwachs bei Jungwagen Mit Einführung der neuen Homepage haben sich sowohl die Zugriffe wie auch der Anteil der angefragten Jungwagen bei autogott.at deutlich erhöht.
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lles neu lautet das Motto bei Autogott.at. „Wir haben acht Monate daran gearbeitet“, erklärt Geschäftsführer Mag. Stefan Mladek. So trägt der neue Auftritt natürlich dem Trend zu Smartphone und Tablet Rechnung und ist komplett responsive. Die Website erkennt also, von welchem Gerät zugegriffen wird und stellt die Seite dementsprechend dar. „Der Anteil der mobilen Zugriffe beträgt mittlerweile 50 Prozent, Tendenz stark steigend“, so Mladek. Nach seiner Einschätzung ist die Responsibilität ein Grund für den starken Anstieg an Fahrzeuganfragen in den ersten zwei Wochen nach Veröffentlichung der neuen Homepage. „Wir verzeichnen eine Steigerung von 30 Prozent.“
Alle Kategorien aufgelistet Eine weitere, entscheidende Neuerung des neuen Systems ist die Auflistung der Ergebnisse in drei Spalten. Geschäftsführer Mag. Lorenz Loidl: „In Spalte 1 wer-
den frei konfigurierbare Modelle angezeigt, die nach den Wünschen des Kunden bestellt werden. Spalte 2 listet sofort verfügbare Autos, also noch nicht oder nur kurz zugelassene Lagerfahrzeuge auf. Spalte 3 schließlich bringt die Jungwagen zur Anzeige.“ Damit werden auch Neuwagen-Interessenten auf Jungwagen aufmerksam gemacht, der Anteil ist seitdem von 15 auf 25 Prozent gestiegen. Unabhängig von der Art des gesuchten Fahrzeuges muss jeder Interessent den kompletten Konfigurationsprozess durchführen und bringt damit autogott.at umfangreiche Daten über das Konsumentenverhalten. • (GEW)
autogott.atGeschäftsführer Mag. Lorenz Loidl und Mag. Stefan Mladek
(Online-)Nachschlagewerk der Branche Mit dem automotive GUIDE hat der A&W Verlag ein Serviceprodukt für die Branche veröffentlicht, verfügbar als Online- und Print-Version.
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urch die Komplexität des Kfz-Geschäfts nimmt auch die Vielfalt an Produkten und Dienstleistungen für die Branche ständig zu. Viele Unternehmen arbeiten aus langjähriger Tradition mit ihren Partnern und Lieferanten zusammen. Neue Entwicklungen und Geschäftsfelder machen allerdings eine Anbietersuche ebenso notwendig wie Veränderungen in der Qualität oder der Betreuung. Für neue Betriebe ist die Suche nach den richtigen Partnern eine große Herausforderung. Der A&W Verlag hat deshalb seine Kompetenz in diesem Bereich genutzt und mit dem „automotive GUIDE“ ein komplett neues Produkt auf den Markt gebracht. Das Nachschlagewerk für die Kfz-Branche listet in 9 Rubriken alle namhaften Hersteller, Dienstleister und Lieferanten auf. Bei den automotive-GUIDE-Partnern sind zudem Informationen zum Unternehmen, zu Produkten und Dienstleis-
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tungen sowie detaillierte Kontaktdaten und Ansprechpartner verfügbar.
Online-Version mit Keyword-Suche Neben der gedruckten Version hat der A&WVerlag auch eine moderne Online-Version entwickelt. Die Daten werden laufend aktualisiert und sind unter www.automotive-guide.at abrufbar. Neben der einfachen Suche nach Firmen und Marken kann auch nach entsprechenden Keywords gesucht werden, die von den automotive-GUIDE-Partnern angegeben wurden. Der automotive GUIDE des A&W Verlages stellt sowohl online wie auch gedruckt eine wichtige Hilfestellung für alle Betriebe der Kfz-Branche dar. • (RED)
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GEWERBE
Ein Urteil – aber keine Klarheit Müssen Autohersteller einen Servicevertrag abschließen, wenn eine Werkstätte dies will und alle Standards erfüllt? Ein OGH-Urteil lässt die Antwort darauf offen.
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m Mai 2013 ist die Gruppenfreistellungsverordnung 1400/2002 ausgelaufen. Für das Werkstättengeschäft wurde bereits 2010 die GVO 461/2010 eingeführt. Dazu gibt es „Ergänzende Leitlinien“, in denen die Wettbewerbskommission ausführt: „Es ist wichtig, dass der Zugang zu den Netzen zugelassener Werkstätten im Allgemeinen allen Unternehmen offen steht, die bestimmte Qualitätskriterien erfüllen.“ Auf gut deutsch heißt das, dass die Kfz-Hersteller mit ungebundenen Werkstätten einen Servicevertrag abschließen müssen, wenn diese die für dieses Werkstättennetz vorgegebenen Standards erfüllen. Es handelt sich dabei allerdings um eine wettbewerbsrechtliche Regelung. Dazu führte die Bundeswettbewerbsbehörde bereits 2011 aus, dass sich aus einer GVO „keine unmittelbaren zivilrechtlichen Ansprüche ableiten lassen“. Dieser Meinung schloss sich der OGH an. Die Klage eines gekündigten Händlers auf neuerlichen Abschluss eines Werkstättenvertrages wurde 2012 abgewiesen.
Wer ist für die Klage zuständig? Kartellrechtsspezialist Dr. Peter Thyri wandte sich für den gekündigten Kia-Händler Komm.-Rat Walter Benda daher nicht an das Zivilgericht, sondern stellte einen Antrag auf Vertragsabschluss an das Kartellgericht. Und blitzte beim OGH – nunmehr als Kartellobergericht – ebenfalls ab. Begründet wurde dies damit, dass es sich bei dem von Kia verweigerten Vertragsabschluss lediglich um einen Verstoß gegen das europarechtliche Kartellverbot des Artikels 1010 AEUV handelt. Dafür sei aber nicht das Kartellgericht, sondern die nationale Wettbewerbsbehörde zuständig. Es bleibt daher weiterhin offen, wie ungebundene Werkstätten ihren Anspruch auf Abschluss eines Servicevertrages effektiv durchsetzen können. Der OGH sah jedenfalls keine Veranlassung, bei dieser Frage eine Vorabentscheidung des EuGH einzuholen. • (KNÖ)
Walter Benda klagte gegen den verweigerten Vertragsabschluss
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WIRTSCHAFT
Auf das Podium, bitte!
Verliehen wurden die Auszeichnungen im Rahmen der jährlichen Vertriebsoffensive der Santander Consumer Bank. Dabei handelt es sich um eine renommierte Veranstaltung für Verkaufs- und VerKfz-Direktor Michael triebsprofis: „Unsere HändlerpartSchwaiger (jeweils ner sind die tragende Säule unseres links im Bild) ehrte Kfz-Finanzierungsgeschäfts“, sagte Marc Steinheimer Michael Schwaiger, der bei der San(Harley-Davidson, tander Consumer Bank das Kfz-Geo.), Christoph Wieland (Kia Hönigschäft leitet. Schwaiger hob aber mann, M.) und nicht nur die Leistung der AusgeJürgen Keusch (u.) zeichneten hervor, sondern auch jene der Nominierten: Insgesamt waren etwa 50 Partner aus dem Auto- und Motorradhandel in den unterschiedlichen Bereichen nominiert. In Österreich kooperiert das Finanzinstitut – ein Teil der spanischen Banco Santander mit weltweit 117 Millionen Kunden – mit 1.200 Händlern aus dem Pkw- und Zweiradbereich und den Importeuren Kia, Suzuki, Volvo, Harley-Davidson, KTM und Husqvarna. • (MUE)
Welche Verkäufer bewährten sich im zu Ende gehenden Jahr am besten? Die Santander Consumer Bank bat sie auf die Bühne.
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chauplatz für die Ehrung war Ende November das Magna Racino in Ebreichsdorf, südlich von Wien. Ausgezeichnet wurden jene Verkäufer, die für die Santander Consumer Bank in den vergangenen Monaten die besten Ergebnisse „eingefahren“ hatten – eingeteilt in vier verschiedene Kategorien.
Kooperation mit mehr als 1.200 Händlern Bei den Gebrauchtwagen gewann Markus Leitold (Autohaus Leitold, Niklasdorf/Steiermark), in der Kategorie Captive war Christoph Wieland (Kia Hönigmann, Wiener Neustadt) am erfolgreichsten. Bester Motorradverkäufer darf sich seit der Veranstaltung Marc Steinheimer (Zündwerk 2012, Harley-Davidson Center in Strasshof an der Nordbahn, NÖ) nennen; den Titel als bester Neuwagenverkäufer heimste Jürgen Keusch (Keusch Premium, Wien) ein.
Disziplinen darum matchten, 2016 bei „Best of Belron“ in Lissabon dabei zu sein. Seit 20 Jahren schon werden die besten Monteure gekürt, wie Marc de Souter, Geschäftsführer in Österreich und 7 weiteren Ländern, betont: „Best of Belron ist unsere Art zu demonstrieren, wie wir arbeiten: auf der ganzen Welt gleich!“
Neueröffnung in Sankt Pölten
„Die Scheibe im Mittelpunkt“
Die Carglass Austria GmbH weist nun 14 Standorte in Österreich auf. Zum Start der neuesten Filiale kam es zu einem Techniker-Wettbewerb.
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eparieren, so lange es geht, lautet einer der Grundsätze von Carglass. Ein Scheibentausch wird nur vorgenommen, wenn es unbedingt nötig ist. Wie flott das vor sich gehen kann, konnte man bei der Eröffnung des Standortes in der Porschestraße 23 in St. Pölten erleben, wo sich 3 Monteure in mehreren
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Marc de Souter, Geschäftsführer, und Mag. Elisabeth Gensthaler, Finance & IT Director (B. o.) Michael Fischer hat sich für den internationalen Wettbewerb „Best of Belron“ qualifiziert
Laut Finanzdirektorin Mag. Elisabeth Gensthaler bemühen sich am 14. Standort in Österreich 4 Mitarbeiter um Kunden: „Mobiler Service ist von jedem Standort aus möglich.“ Durch die neuen Technologien, die hinter der Scheibe sitzen, müssen Kunden moderner Fahrzeuge aber durchaus die Filiale aufsuchen. Die Kalibrierung von Fahrerassistenzsystemen wurde vor Ort von Hella Gutmann präsentiert. Mit Fachvorträgen von Sika und Saint-Gobain Autover bekamen die Gäste einen Einblick in die kontinuierliche Entwicklung der Branche. De Souter: „Durch die Assistenzsysteme wird die Scheibe immer mehr in den Mittelpunkt gerückt.“ • (MSK)
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WIRTSCHAFT
Gebündelte Finanzkraft Ende Oktober vollzog Daimler Financial Services die Integration der Welcome-Gruppe. Für den Konzern bedeutete dies eine Komplettierung seines Finanzierungsangebots, für den früheren Eigentümer Wiesenthal dagegen den Verzicht auf ein jahrzehntelang gepflegtes Alleinstellungsmerkmal.
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ie immer strengeren Auflagen für Banken und der damit verbundene Kapitalbedarf bewogen Wiesenthal laut eigenen Angaben, die Finanzdienstleistungstochter Welcome an den Hersteller abzugeben. Der zögerte nicht, sein Finanzierungsangebot in Österreich abzurunden. Künftig setzt man einerseits auf die bereits seit 17 Jahren bestehende Tochterfirma Mercedes-Benz Financial Services Austria, mit der die Leasing- und Versicherungsaktivitäten von Welcome verschmolzen wurden. Andererseits wurde die frühere Welcome Bank in die Mercedes-Benz Bank umgewandelt, wodurch man auch in Österreich eine Vollbanklizenz erhielt. Dies
Markus Gschladt (l.) und Richard Heckert (M.) führen die neue Mercedes Bank, Horst Wohlfart leitet Mercedes-Benz Financial Services Austria
ermöglicht es, das bisher auf (Fuhrpark-)Leasing und Versicherungen beschränkte Angebot um Kredite für Neu- und Gebrauchtwagen, Händlerbestandsfinanzierungen sowie das komplette Flottenmanagement zu ergänzen.
Personelle Kontinuität Der Firmensitz der Mercedes-Benz Bank befindet sich weiterhin in Wien, wo von Wiesenthal kurzerhand die bisherigen Büroräumlichkeiten angemietet wurden. Die Geschäftsführung besteht aus Richard Heckert, der zuletzt für Daimler Financial Services in Deutschland tätig war, sowie aus dem davor als Geschäftsführer von Welcome fungierenden Mag. Markus Gschladt (Marktfolge). Weitere frühere Welcome-Führungskräfte wie Mag. René Österreicher, Leiter Marketing und Vertrieb, haben ebenfalls leitende Positionen im neuen Unternehmen inne. Einen Neuzugang gibt es dagegen bei Mercedes-Benz Financial Services in Salzburg: Dort folgt Horst Wohlfart, zuletzt für die Finanzierungsgesellschaft in Singapur verantwortlich, an der Firmenspitze auf die nach Spanien wechselnde Ilka Fürstenberger. • (HAY)
„Drei Jahre lang haben wir gemeinsam Szenarien erarbeitet und Pläne erstellt, bevor der erste Spatenstich gesetzt wurde“,
GEWERBE
meint Manfred Kuntner auf Seite 74 über die Zusammenarbeit mit Bosch
„Plus-Service ist kein Muss-, sondern ein Kann-Konzept. Wir entscheiden, was wir nutzen wollen“, sagt Manfred Scheinecker auf Seite 76
Werbliches Verbot für Gratis-Pickerl angeregt Eine aufkommende Forderung nach festgelegten §-57a-Tarifen wie bei den behördlichen Prüfungen gemäß § 56 und § 58 erachtet Komm.-Rat Ing. Josef Puntinger, Bundesinnungsmeister der Kfz-Techniker, zwar als unrealistisch, sieht aber in der Untersagung von Werbung mit „Gratis-Pickerln“ und ähnlichen Aussagen eine Verbesserungsmöglichkeit. Für Puntinger ist die wiederkehrende Begutachtung eine hoheitliche Aufgabe, wodurch auch ein entsprechender Stundensatz gerechtfertigt ist.
Athene-Preis ab 2016 auch in Nachbarländern Seit 2014 zeichnet die Bundesinnung für Fahrzeugtechnik jährlich Lehrlinge für außergewöhnliche Leistungen in den Bereichen soziale Verantwortung, Zivilcourage oder Menschlichkeit aus. Ab 2016 wird der Athene-Preis auch in Deutschland und der Schweiz vergeben. Die Verleihung findet abwechselnd in den drei teilnehmenden Ländern statt. In Österreich wurde der – vom A&W Verlag gesponserte – Preis heuer am A&W-Tag an Sebastian Novotny verliehen, der in einem Rap-Song eine Amokfahrt in Graz verarbeitete.
ZF-Ölwechselkits jetzt noch flexibler Mit Komplettpaketen für den Ölwechsel bei Automatikgetrieben, die alle notwendigen Teile sowie das passende Öl enthalten, sparten die Werkstätten bis jetzt schon Zeit und Geld bei ZF Services. Für über 600 Fahrzeugtypen mit 5oder 6-Gang-Automatikgetriebe stehen Angebote zur Verfügung. Ab sofort ist dieser Service noch flexibler: Neben dem Komplettpaket können die erforderlichen Komponenten auch ohne Getriebeöl bestellt werden. Dieses kann separat in einem 20-Liter-Gebinde bezogen werden.
Sicherheitsupdate für Smart Lift und Att Hymax S Bei den beiden Spindelhebebühnen der Otto Nußbaum GmbH ist der Einbau einer Fangleistenfixierung für die Sicherheitseinrichtung sowie eine Klinkenleiste erforderlich geworden. Betroffen sind die Modelle mit elektronischer Gleichlaufsteuerung ab Baujahr 1999: Smart Lift 2.25/28/30/32/35/40 SL sowie Hymax S 2800/3000/3200/3500/4000. Die betroffenen Werkstätten werden vom Unternehmen in Kenntnis gesetzt und erhalten ein kostenloses Safety-Kit, das von den Werkstätten problemlos selbst installiert werden kann.
Neuer Glanz und alte Stärken Ihre Väter haben vor rund 30 Jahren das Teilehandelsunternehmen Schopper & Freudenschuß gegründet, heute stehen Alice Schopper (B.) und Michael Freudenschuß an der Spitze von 10 Mitarbeitern. Kürzlich wurde ihr Betrieb in Zell am See für Investitionen von 350.000 Euro neu gestaltet. Trotz der Konzentrationsprozesse in der Branche sehen sich die Unternehmer gut aufgestellt – einerseits aufgrund der Synergien durch die Mitgliedschaft bei ATP, andererseits aufgrund treuer Mitarbeiter mit persönlichen Kundenkontakten.
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Matthias Pilter
Bitte zur Nachschulung! Eine aktuelle Studie der ÖGVS (österreichische Gesellschaft für Verbraucherstudien) über Serviceund Beratungsqualität bei Reifenfachbetrieben deckt erhebliche Mängel auf. Bei vielen Betrieben ist nach dem Abfragen der Fahrzeugdaten oft Schluss mit der Beratung. Nur bei der Hälfte der Betriebe wird nach dem gewünschten Felgendurchmesser oder Preisvorstellungen gefragt. Am erschreckendsten: 24 Prozent der Mitarbeiter konnten die Frage nach Erkennungsmerkmalen eines Winterreifens nicht ausreichend beantworten. In einem hart umkämpften Markt, wo Online-Shops mit Billigangeboten locken, wird der Händler vor Ort mit Fachwissen überzeugen müssen. Daher heißt es: Schnell zur Nachschulung, bevor es zu spät ist!
GEWERBE
alle Teile auf Materialfehler oder andere potenzielle Mängel überprüft – das nicht nur stichprobenartig, sondern jedes einzelne Dämpfungssystem.
Werkstätten sehen Probleme mit Nachbauteilen
Geiz ist nicht immer geil Laut einer Studie der Initiative „Qualität ist Mehrwert“ hatten 85 Prozent der befragten Werkstätten bereits Probleme mit vermeintlich günstigen Nachbauteilen.
Mittels Laser und elektronischer Bildverarbeitung wird jedes Modul des elektronisch gesteuerten Dämpfungssystems kontrolliert
Zur Schaffung eines starken Qualitätsbewusstseins engagiert sich ZF Services im „Verein freier Ersatzteilmarkt“ sowie in der Initiative „Qualität ist Mehrwert“. Im Rahmen einer aktuellen Studie befragte die Initiative Werkstätten zum Thema „Teilequalität“. 85 Prozent der Befragten gaben an, dass beim Einbau billiger Nachbauteile Probleme auftraten. 43 Prozent der Nennungen entfielen auf mangelnde Produktqualität, 33 Prozent auf Handling, Umtauschmöglichkeiten und Reklamationen. Damit Sicherheitsprobleme, Folgekosten durch mangelhafte Teile oder Ärger mit Kunden gar nicht erst entstehen, empfiehlt ZF Services sein Ersatzteilsortiment, das nicht nur den Qualitätsanforderungen der Fahrzeughersteller entspricht, sondern auch wettbewerbsfähige Preise und Konditionen bietet. • (MPI)
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m Werkstätten und Kunden vor einem bösen Erwachen bei Produktqualität, Teilehandling und Lieferzeiten zu bewahren, vertreibt ZF Services ausschließlich Ersatzteile in Erstausrüsterqualität. „Markenqualität bietet einen echten Mehrwert für alle Beteiligten. Gerade im Kfz-Aftersales-Bereich ist es vor dem Hintergrund des steigenden Kostendrucks wichtig, bei Werkstätten und Kunden ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass im Preis eines Ersatzteils auch das Knowhow des Automobilzulieferers sowie der damit verbundene Service wie Einbauanleitungen oder Trainings enthalten sind“, betont Helmut Ernst, Vorsitzender der ZF Services-Geschäftsleitung.
Qualität zahlt sich aus Anders als bei Nachbauteilen entstehen Fahrzeugteile in Erstausrüsterqualität in einem jahrelangen, strukturierten Entwicklungsprozess. Zusammen mit den Automobilherstellern arbeiten die Ingenieure von ZF an optimalen Lösungen für jedes Detail, was neben einer belastungsgerechten Auslegung der Bauteile eine bestmögliche Qualität, Sicherheit und Langlebigkeit gewährleistet. Bereits im Entwicklungsprozess werden die einzelnen Schritte der späteren Produktion festgelegt, je nach Bauteil mit unterschiedlichen Anforderungen an Messtechnik, Qualitätskontrolle und Dokumentation. So werden etwa bei elektronisch gesteuerten Dämpfungssystemen mittels elektronischer Bildverarbeitung und hochpräzisem Laser
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Zeitwertreparatur als Totalschaden-Killer Ein Streitfall in Wien zeigte neuerlich, wie man mit einer Zeitwertreparatur die Totalschadensabrechnung aushebeln kann: ein wichtiges Werkzeug für die Branche. Von Dr. Friedrich Knöbl
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er Kfz-Versicherungen liebstes Kind sind die sogenannten Totalschäden. Derartige Abrechnungen dienen ihnen in erster Linie dazu, auf dem Buckel der Unfallopfer Geld zu sparen. Schon vor 30 Jahren hat der Oberste Gerichtshof im Urteil 8Ob82/85 klargelegt, dass sich der Geschädigte nicht mit einer derartigen Schadensliquidation zufriedengeben muss. 1985 ging es um einen Volvo 244 GL, Baujahr 1980, den der Kläger 1983 um 115.000 Schilling gekauft hatte. Aufgrund der niedrigen Fahrleistung von 34.167 Kilometern hatte das Fahrzeug zum Unfallszeitpunkt einen Zeitwert von 100.000 Schilling, das Wrack wäre um 15.000 Schilling zu veräußern gewesen. Die Versicherung schätzte die Reparaturkosten auf 130.000 Schilling, behauptete einen wirtschaftlichen Totalschaden und zahlte für diesen Sachschaden lediglich den Differenzbetrag von 85.000 Schilling. Der Autobesitzer hatte bei einer Fachwerkstätte jedoch eine Zeitwertreparatur veranlasst und dafür 100.950,48 Schilling bezahlt.
Geschädigter klagte Wertminderung ein Die Versicherung wollte sich mit ihrer Abrechnung
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daher zulasten des Geschädigten 15.950,48 Schilling ersparen. Dieser klagte beim Kreisgericht Leoben die vollen Reparaturkosten und eine Wertminderung von 6.000 Schilling ein. Der OGH gab ihm Recht. Der Kläger sei berechtigt gewesen, „auf tatsächlicher Reparaturkostenbasis abzurechnen, da die tatsächlichen Reparaturkosten einschließlich der Wertminderung den Zeitwert des Fahrzeugs nur unbeträchtlich überschritten haben“. Der Minderwert sei positiver Schaden, der neben den Reparaturkosten zu ersetzen sei. Jene Geschädigten, welche fiktive Reparaturkosten fordern und die Reparatur wegen „Untunlichkeit“ dann nicht durchführen lassen, wären mit dem Ersatz dieser fiktiven Kosten zweifellos bereichert. „Im vorliegenden Fall kann dem Kläger eine Bereicherung nicht angelastet werden, wenn er durch eine sparsame Reparatur, die den eigentlichen Zeitwert des Fahrzeugs nicht übersteigt, vollen Naturalersatz erlangt habe.“ Ungeachtet dieser höchstgerichtlichen Judikatur versuchen die Versicherungen seit Jahrzehnten, den Eindruck zu erwecken, dass die Zeitwertreparatur als Variante zur Totalschadensabrechnung unzulässig sei. Wenn sie doch akzeptiert werde, erfolge dies nur in „Kulanz“. Dass der Geschädigte jedoch die freie Wahl hat, wie er sein Fahrzeug reparieren lässt, zeigte jüngst das Bezirksgericht Donaustadt (20C1764/11f).
Versicherung wollte Unfallopfer „abspeisen“ 2011 wurde bei einem Unfall ein sieben Jahre alter Hyundai Santa Fe mit 136.519 Kilometern beschädigt. Die Neuwertreparatur hätte 10.205,60 Euro betragen. Der Wiederbeschaffungswert lag bei 8.300 Euro,
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lich der Wiederbeschaffungswert abzüglich des Restwertes des Fahrzeuges zugesprochen.“ Allerdings ist beim Schadenersatzrecht – somit bei Haftpflichtschäden – der Grundsatz der Naturalrestitution zu beachten. „Der Geschädigte soll so gestellt werden, wie er ohne schädigendes Ereignis stünde. Die von der Klägerin beabsichtigte Zeitwertreparatur entspricht diesem Prinzip, da es nicht einzusehen ist, warum bei einem bereits sieben Jahre alten Kraftfahrzeug mit hoher Kilometerleistung anstelle der beschädigten alten Teile nunmehr neuwertige Ersatzteile eingebaut werden sollen. Eine Wiederherstellung in den vorigen Zustand wird viel eher dadurch erreicht, dass bei der Reparatur gebrauchte Teile verwendet werden.“ Der Zustand des Autos nach erfolgter Reparatur entspricht dann „eher jenem vor Eintritt des Schadens, als wenn nur Neuteile verwendet werden“.
Aufklärungspflicht der Werkstätten
der Restwert bei 2.710 Euro. Die Geschädigte musste daher befürchten, statt mit einer von ihr gewünschten Reparatur von der gegnerischen Haftpflichtversicherung mit 5.590 Euro abgespeist zu werden. Sie beauftragte daher eine Kfz-Werkstätte entsprechend dem von ihr vorweg eingeholten Kostenvoranschlag mit einer Zeitwertreparatur um 8.733 Euro. Da auch die Unfallsursache strittig war, kam es zum Prozess. Das Gericht bestätigte den Anspruch der Geschädigten, die Zeitwertreparatur voll ersetzt zu bekommen. „Stellt man den Wiederbeschaffungswert von 8.300 Euro in Relation zur fachgerechten Reparatur mit neuen Ersatzteilen mit zu erwartenden Reparaturkosten von 10.205,60 Euro, bedeutet dies, dass am Klagsfahrzeug Totalschaden eingetreten ist. In einem solchen Fall wird dem Geschädigten ledig-
Abschließend stellte das Gericht klar: „Es erscheint daher keinesfalls angebracht, wenn eine solche Zeitwertreparatur möglich und vom Geschädigten beabsichtigt ist, den Geschädigten auf eine Totalschadensablöse zu beschränken.“ Für Werkstätten bedeutet das, dass sie ihren Kunden gegenüber eine Aufklärungspflicht haben. Sie sind die Fachleute, welche die Schadensabwicklung genau so gut kennen wie die Schadensschätzer der Versicherungen. Sie müssen den Geschädigten im Falle einer von der Versicherung gewünschten Totalschadensabrechnung auf dessen Rechte bei der Schadensabwicklung aufmerksam machen. Und natürlich auf sein Recht auf alternative Reparaturmethoden, mit dem sich im Interesse der Kunden derartige „Totalschäden“ vermeiden lassen. Eine Beratung, die zweifellos auch zu einer besseren Auslastung der Werkstätte beitragen kann. •
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Die Partnerschaft schafft’s!
Werkstattkonzepte sind für immer mehr Kfz-Betriebe eine unverzichtbare Stütze. In unserem Marktüberblick stellen wir die aktuell angebotenen Full-Service-Systeme kurz vor und informieren über jene Konzepte, die demnächst in Österreich starten werden.
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b Markenbetrieb, der häufig auch an Fahrzeugen anderer Hersteller arbeitet, oder freie Werkstätte: Kfz-Betriebe sind gut beraten, wenn sie sich Rückendeckung von einem Werkstattkonzept holen. Die häufig modular aufgebauten Dienstleistungen umfassen in der Regel den Zugang zu Reparaturdaten, technischen Hotlines und praxisorientierten Schulungen ebenso wie eine einheitliche Außensignalisierung und gemeinsames Marketing.
„Qualität im Fokus“ Das wahrscheinlich bekannteste, aber auch mit den höchsten Eintrittsanforderungen verbundene Werkstattsystem ist Bosch Car Service. Zu den Anforderungen an teilnehmende Betriebe gehören Selbsttests sowie die Ausbildung von mindestens einem Diagnosetechniker. „Unser Fokus liegt auf Qualitätsmaßnahmen, Schulung und technischer Ausrüstung“, unterstreicht Konzeptbetreuer Mag. Andreas Stangl. Aktuell gebe es 94 Mitglieder, mittelfristig plane man einen Ausbau auf rund 100 Standorte. Parallel soll das Zweitkonzept AutoCrew (derzeit 12 Standorte) um jährlich 3 bis 5 zusätzliche Mitglieder wachsen.
Kosten bietet, hat sich in den Neuzugängen deutlich bemerkbar gemacht“, sagt Marketingleiter Richard Pleil. Auch die Listung auf der für Werkstätten und lokale Teilehändler gedachten Plattform www.originalteile.at werde gerne in Anspruch genommen. 2016 werde im Zeichen des zwanzigjährigen Bestehens von ad Autodienst stehen, so Pleil: „Als Zuckerl für unsere Partner spendieren wir zusätzlich zu den regionalen Plakatkampagnen 200 österreichweite TV-Spots.“ Bei ad Autodienst und Auto Mobil Meisterwerkstatt ist laut Pleil mittelfristig ein Ausbau auf 150 Mitglieder vorstellbar. Bei Auto Profi Werkstatt sind etwa 50 Konzeptpartner das nächste Ziel.
Zweites Konzept am Start Bereits im vergangenen Oktober wurden die ersten Fernsehspots für plusService, das Werkstattsystem von Derendinger, ausgestrahlt. „Für 2016 planen wir mehrere Spots in ORF 2, um noch mehr für die Marke zu tun“, kündigt Marketingleiterin Sandra Schober an. 2015 sei plusService von 140 auf 165 Mitglieder gewachsen. „Nach wie vor wollen wir rund 250 Partner erreichen, grundsätzlich gilt aber keine Begrenzung nach oben“, so Schober. Parallel bereitet Derendinger unter dem Namen Unicar den Start eines zweiten, ebenfalls bereits bei der Schweizer Muttergesellschaft erprobten Konzepts vor. Heuer könnten noch rund 10 Mitglieder aktiv werden. Eines der Kernthemen des modular aufgebauten und folglich mit moderaten Einstiegskosten verbundenen Konzepts ist laut Schober „die Weiterentwicklung des Partners, um für die Zukunft gerüstet zu sein“.
Fernsehwerbung im Jubiläumsjahr Drei Vollkonzepte hat Birner im Angebot: Bei ad Autodienst gab es 2015 ein Plus um 12 auf nunmehr 130 Mitglieder, Auto Mobil Meisterwerkstatt wuchs von 132 auf 145 Betriebe und das bereits ohne §-57aBerechtigung zugängliche System Auto Profi Werkstatt von 37 auf 42 Standorte. „Dass wir unsere Konzeptstruktur heuer auf eine flexible Basis umgestellt haben, die optimalen Nutzen zu geringstmöglichen
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Breit aufgestellt „Bei uns kommt Qualität vor Quantität“, unterstreicht Ing. Roland Hausstätter, Leiter des Produktmanagements bei Stahlgruber. Aus diesem Grund habe man sich heuer auch von 8 Mitgliedern des Werkstattsystems Meisterhaft getrennt, andererseits seien 13 Betriebe neu hinzugekommen. Insgesamt wuchs Meisterhaft von 170 auf 175 Betriebe.
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sche Dienstleistungen sowie ein Kommunikationskonzept.“ Außerdem profitieren die Partnerbetriebe von der Listung auf www.autoservice.com, der interaktiven Kundengewinnungsplattform von Trost.
Regionalität als Stärke
Gemeinsame Basis „Stetiges gesundes Wachstum“ ist das Ziel, das Trost beim Ausbau seiner Werkstattsysteme verfolgt. Als Bosch-Großhändler unterstützt man einerseits die bereits vorgestellten Konzepte des Zulieferkonzerns und hat andererseits eigene Marken im Programm. Dabei handelt es sich um das hierzulande bereits bestens etablierte Netzwerk 1a Autoservice, das als „universelle Allround-Marke für den Volumenmarkt“ positionierte Konzept AutoAuto sowie das auf zeitwertgerechte Reparaturen für preissensible Kunden spezialisierte System autonetto. „Insgesamt kommen wir auf über 200 signalisierende Partner“, erläutert Country Manager Hans Lorenz. Allen Werkstattkonzepten zugrunde liege eine gemeinsame Basis an Leistungsmodulen: „Dazu gehören verschiedene technische, kaufmännische und organisatori-
Konzentration auf Qualifikation Nicht jede Werkstatt will das Logo eines überregionalen Konzepts an der Fassade führen: Für diesen Fall stehen signalisationslose, doch ebenfalls rundum unterstützende Konzepte wie Trost-Partner oder ATP-Technikpartner zur Verfügung. Außerdem gibt es zahlreiche von der Teileindustrie organisierte Konzepte mit technischen Schwerpunkten. Am bekanntesten sind wohl die Bosch-Module für Benzineinspritzung, Dieseleinspritzung, Bremsentechnik sowie Elektrik und Elektronik. Derzeit werden von 278 Werkstätten insgesamt 964 Module in Anspruch genommen. Auch ein (in Österreich bislang nicht genutztes) Modul für Nutzfahrzeugtechnik hat Bosch im Angebot. Es muss nicht immer ein VollkonWer sich für Turbolader-Reparaturen besonders zept sein: Angequalifizieren möchte, wird bei Stahlgruber fündig: bote wie die Das Unternehmen betreut aktuell 70 BTS-Turbo„Bosch-Module“ experten und will das Netzwerk langfristig auf rund erfreuen sich großer Beliebtheit 100 Partner ausbauen.
Dank der regionalen Verankerung der Teilehandelsgenossenschaft ATP freuen sich die Mitglieder von Profiservice über die persönliche Betreuung durch „ihren“ Händler. Darüber hinaus ist Andreas Schopf als Konzeptleiter in ganz Österreich unterwegs. „Reger Austausch, laufende Schulungen sowie technische und rechtliche Informationen aus erster Hand“ sind ihm ein Anliegen. Profiservice hat aktuell 53 Mitglieder, das ähnlich aufgebaute und vor allem in bereits intensiv bearbeiteten Regionen umgesetzte System ATP-Servicepartner hält bei 11 Standorten.
Neustart bei ATEV Bei der Autoteilekooperation ATEV wird an einem Relaunch des Konzeptes Der Autoexperte gearbeitet. „Derzeit befinden wir uns in der Planungsphase und arbeiten an neuen Modulen“, erklärt der neue geschäftsführende Vorstand Heiko Baumann, der sich dadurch einen Impuls für das in Österreich bislang nur 8 Partner umfassende System erwartet. Das neu strukturierte Konzept soll im Rahmen der 30-JahrFeier von ATEV in Heilbronn vorgestellt werden.
WM plant eigenes Konzept WM Fahrzeugteile arbeitet im Bereich Werkstattsysteme aktuell eng mit Bosch zusammen. Unterstützt werden die Vollkonzepte Bosch Car Service, Autocrew sowie die „Bosch-Module“. Ab 2016 soll auch das WM-eigene Konzept autoPRO in Österreich umgesetzt werden.
Unabhängiger Anbieter Im Gegensatz zu den von Teilehandel und -industrie unterstützten Konzepten steht hinter Automeister die deutsche Point-S-Organisation. International gibt es über 180 Mitgliedsbetriebe, in Österreich hält man nach wie vor bei lediglich 6 Standorten. Angesichts einer neuen Teileeinkaufsund Reparaturdatenplattform, die in Kooperation mit der TecAlliance angeboten wird, und der „umfangreichen Erweiterung“ der lokalen Werbemaßnahmen hofft Systembetreuer Jörg Dölicke 2016 aber auf mehrere Beitritte. • (HAY/GEW)
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Eine Werkstatt für alle Fälle 4 Jahre lang hat Manfred Kuntner den Schritt in die Selbstständigkeit vorbereitet, im Jänner 2015 konnte er endlich die eigene Werkstatt eröffnen – ein mustergültiger Betrieb, der mit Bosch Car Service auf die wohl bekannteste Servicemarke des Landes setzt.
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b Pkw, Lkw oder Omnibus: Bei der Kuntner Hintergräber GmbH in Wiener Neustadt kann beinahe jedes Fahrzeug gewartet oder repariert werden. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Geschäftsführer Manfred Kuntner jahrzehntelang Erfahrung in diversen leitenden Positionen sammeln konnte. Immer stärker sehnte sich der Kfz-Technikermeister aber danach, seinen eigenen Betrieb zu eröffnen. Bei der Realisierung dieses Wunsches stand ihm Mag. Andreas Stangl, Key Account Manager für die Werkstattkonzepte der Robert Bosch AG, zur Seite. „Drei Jahre lang haben wir gemeinsam Szenarien erarbeitet und Pläne erstellt, bevor der erste Spatenstich gesetzt wurde“, berichtet Kuntner. Anfang 2015 war es dann so weit: In bester Lage im Osten von Wiener Neustadt gelegen, konnten die Brüder Manfred und Gerhard Kuntner sowie Geschäftspartner Helmut Hintergräber ihre Firma eröffnen.
Hoher Qualitätsanspruch
Vom Kleinwagen bis zum Reisebus: Manfred Kuntner und sein Team reparieren beinahe jedes Fahrzeug
Blitzblanker Vorzeigebetrieb Dass während der sechsmonatigen Bauarbeiten mehr als 1,2 Millionen Euro investiert wurden, wird beim Rundgang über das rund 4.000 Quadratmeter umfassende Betriebsgelände deutlich. Das 1.800 Quadratmeter große Betriebsgebäude erfüllt mit hohen
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Räumen, breiten Einfahrten und einer durchgängigen Fußbodenheizung modernste Ansprüche. 3 Hebebühnen und 2 Montagegruben ermöglichen Arbeiten an Fahrzeugen aller Größenordnungen, §-57a-Überprüfungen sind bei Pkws und leichten Nutzfahrzeugen möglich. In den blitzblanken Räumlichkeiten fühlen sich die insgesamt 9 Mitarbeiter ebenso wohl wie die Kunden, denen ein großzügiger Warteraum zur Verfügung steht.
Mag. Andreas Stangl (r.) hat Manfred Kuntner beim Schritt in die Selbstständigkeit begleitet
Kuntner legt großen Wert darauf, dass die Arbeitsqualität mit dem überzeugenden optischen Eindruck Schritt hält. „Ölwechsel oder Reifentausch kann jeder. Wir sind die Spezialisten für anspruchsvollere Arbeiten“, unterstreicht der Mechaniker aus Leidenschaft: In den vergangenen Monaten habe man sich beispielsweise bereits einen überregionalen Ruf als Standheizungsspezialist aufgebaut, auch beim Klimaservice oder bei anspruchsvollen Arbeiten an Einspritzpumpen und Injektoren stelle man die hohe Kompetenz unter Beweis. Die nötige Rückendeckung erhält Kuntner durch die laufenden Schulungen sowie die technische Hotline von Bosch. Auch die zugkräftigen saisonalen Werbemaßnahmen seines Konzeptgebers weiß er zu schätzen – ebenso wie aufmerksamkeitsstarke Außensignalisierung, die immer wieder Neukunden in die Werkstätte führt. „Für mich war immer klar, dass nur Bosch Car Service als Werkstattkonzept in Frage kommt“, schmunzelt Kuntner in der Gewissheit, mit dem eigenen Unternehmen dem richtigen Partner zu vertrauen. • (HAY)
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Islam Islami kam im Jahr 2004 aus dem Kosovo nach Österreich. In Zell am See hat er viele Freunde gefunden – und ein Werkstattkonzept, das ihm schon bei der Firmengründung zur Seite stand. Von Philipp Hayder
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ie Begeisterung für Autos begleitet Islam Islami schon lange: Als Lkw-Händler war er zwischen Deutschland und den Balkanstaaten unterwegs, später betrieb er im Kosovo eine eigene Werkstätte. Nach seiner Ankunft in Zell am See fand er Arbeit in der örtlichen Filiale einer Reifen- und Schnellservicekette, doch bald reifte in ihm der Wunsch, wieder
Erfolgreiche Partner: Michael Freudenschuß, Alice Schopper, Islam Islami und Andreas Schopf (v. l.)
Serviceprofi mit Profiservice selbstständig tätig zu werden. Im Herbst 2011 bot sich die Gelegenheit, im Ortsteil Schüttdorf eine Gewerbeimmobilie zu übernehmen. Gesagt, getan: „Von den ersten Plänen bis zur Eröffnung vergingen nicht einmal zwei Monate“, blickt Islami zurück.
Regional verankertes Konzept Schon bei der Firmengründung und den damit verbundenen Behördenwegen wurde Islami von Alice Schopper und Michael Freudenschuß begleitet. Über die Chefs des Teilehändlers Schopper & Freudenschuß, langjähriges Mitglied der Einkaufsgenossenschaft ATP, lernte er auch das Werkstattsystem Profiservice kennen. „Ich war von Anfang an begeistert“, lobt Islami die umfassende Unterstützung durch das Konzept. Offensichtlich geht es nicht nur ihm so, denn mittlerweile betreut das Team von Schopper & Freudenschuß bereits 6 Profiservice-Partner im Pinzgau und im Gasteinertal. „Wir sind eine große Familie“, sagen die beiden Firmenchefs, die mit regelmäßigen Stammtischen und sogar mit einer eigenen Weihnachtsfeier zu diesem Zusammengehörigkeitsgefühl beitragen. Generell sei die lokale Verwurzelung eine große Stärke von Profiservice, ergänzt Konzeptleiter Andreas Schopf: „Dafür garantiert die regionale Gesellschafterstruktur von ATP.“
Umfassende Unterstützung In seinem Tagesgeschäft weiß Islami die vielfältigen Dienstleistungen von Profiservice zu schätzen. Diese reichen von maßgeschneiderten Drucksorten über die gemeinsame saisonale Werbung bis hin zur groß-
Auch das gehört zur „ProfiserviceFamilie“: Weihnachtspräsente von ATP-Konzeptleiter Andreas Schopf für Islam Islami
flächigen Außensignalisierung, die unübersehbar auf die Werkstätte hinweist. Auch die technischen Daten und die Reparaturhotline sind aus dem Arbeitsalltag nicht wegzudenken – zumal Islami als echter Mehrmarkenprofi vom Kleinwagen bis zum dreieinhalb Tonnen schweren Nutzfahrzeug wirklich jedes Fahrzeug wartet und repariert. „In unserer Kartei gibt es über 2.000 Stammkunden“, ist der Firmeninhaber stolz auf den guten Ruf, den sich er und sein Team in den vergangenen Jahren aufgebaut haben. Neue Kunden werden durch die verkehrsgünstige Lage auf die Werkstatt aufmerksam – und zuweilen auch deshalb, weil sich genau gegenüber der Parkplatz der örtlichen Bergbahnen befindet. „Jedes Jahr verkaufen wir einige Sätze Winterreifen an Urlaubsgäste, die erkennen, dass ihre Sommerreifen doch nicht für die kalte Jahreszeit in Österreich geeignet sind“, schmunzelt Islami.
Erfolgreiche Philosophie Mittlerweile arbeiten in der 270 Quadratmeter großen, mit 3 Hebebühnen sowie modernsten Prüf- und Diagnosegeräten ausgestatteten Werkstatt bereits 6 Personen (darunter 2 Lehrlinge). Kein Wunder, dass der Platz knapp wird und Islami an die Anmietung angrenzender Flächen denkt. 2 Dingen will er aber auf jeden Fall treu bleiben – dem Werkstattkonzept Profiservice sowie seiner Firmenphilosophie, laut der „Qualität, Ehrlichkeit und faire Preise“ immer an erster Stelle stehen. •
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Das dritte Standbein Mit drei Standorten und zwei Marken ist die Firma Scheinecker ein starker, herstellerunabhängiger Betrieb. Durch die Zusammenarbeit mit Derendinger Plus-Service soll die Vielfalt noch stärker werden.
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ch möchte auf mehreren Standbeinen stehen, zwei sind mir zu wenig“, bringt es Manfred Scheinecker, Geschäftsführer des gleichnamigen, oberösterreichischen Kfz-Betriebes, auf den Punkt. Nachdem sich das Familienunternehmen entschieden hat, den Skoda-Vertrag zu kündigen, sollte neben der Langzeit- und Traditionsmarke Volvo und der „perfekten Ergänzung“ Kia ein zusätzlicher Kunden- und Ertragsbringer installiert werden. Maßnahme 1 war eine Stärkung des Gebrauchtwagen-Geschäftes, und zwar konsequent: So wurden zwei Gebrauchtwagen-Profis engagiert, den Zukauf und die Entscheidung über die Aufbereitung macht Manfred Scheinecker selbst. Am Standort Gunskirchen bei Wels wurde aus dem ehemaligen Skoda-Schauraum ein eigener Gebrauchtwagen-Standort.
Werkstattbindung der GW-Kunden Als nächster Schritt sollten die FremdmarkenGebrauchtwagen-Käufer in die Werkstätte geholt werden. „Durch die hohe Kundenloyalität bei Volvo und die 7-Jahre-Garantie bei Kia sind wir hinsichtlich der Werkstättentreue verwöhnt“, erklärt Manfred Scheinecker senior. Die Lösung zur Kommunikation nach außen sowie zur Erhöhung der internen Kompetenz bei Fremdmarken war ein Werkstattkonzept. Nach Sichtung mehrerer Systeme war Helmut Weiss, Verkaufsleiter OÖ bei Derendinger zur Vorstellung von Plus-Service bei
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Helmut Weiss (Derendinger), Betriebsleiter Rudolf Bramerdorfer, Manfred Scheinecker senior und junior Familie Scheinecker zur Präsentation und in kurzer Zeit war alles klar. Konzept, Chemie und die jeweiligen Vorstellungen stimmten. Mittlerweile sind alle drei Betriebe Plus-Service-Partner und profitieren von der Zusammenarbeit. „PlusService ist kein Muss-, sondern ein Kann-Konzept. Wir entscheiden, was wir nutzen wollen“, so Scheinecker. Im konkreten Fall ist das neben einer dezenten Beschriftung und der Marketing-Möglichkeiten vor allem die technische Unterstützung. „Hotline, Datenbank, Schulungen: Wir helfen unseren Partnern in allen Bereichen“, erklärt Weiss. Betriebsleiter Rudolf Bramerdorfer bestätigt: „Es gibt bei Fremdmarken immer wieder offene Fragen, die entweder durch das bei Plus-Service integrierte Autodata oder durch die Hotline beantwortet werden.“
Neu-Ausrichtung mit Volvo, Kia, Plus-Service Damit hat der Familienbetrieb die Neu-Ausrichtung für die Zukunft umgesetzt. „Wir haben uns durch einen externen Strategieberater fit gemacht für die Zukunft, in die wir optimistisch blicken“, erklärt Scheinecker die Neuausrichtung des Unternehmens. Drei Betriebe, mit Volvo, Kia und Gebrauchtwagen drei Marken sowie Plus-Service für FremdmarkenKunden in der Werkstätte, bilden die Basis. Die familiäre und persönliche Betreuung durch Familie Scheinecker und ihre langjährigen Mitarbeiter sorgen für den Erfolg beim Kunden. Plus-Service und ein konsequentes GebrauchtwagenGeschäft ersetzen bei Scheinecker den Skoda-Markenvertrag: „Die Investitionen in den neuen Schauraum hätten sich nicht mehr gerechnet“, ist Scheinecker überzeugt. Mit der neuen Ausrichtung kann wieder Geld verdient werden. • (GEW)
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Kompetenz beim Lager NTN SNR ist am Aftermarket mittlerweile sehr aktiv, davon konnte sich zuletzt das Vertriebsteam von Trost überzeugen.
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ie Basis des Geschäftes von NTN SNR ist die Erstausrüstung, kaum ein Automobilhersteller, den der Wälzlager-Spezialist nicht beliefert. Erst seit wenigen Jahren, durch die Übernahme von SNR durch NTN, wird auch der Aftermarket betreut. „Das Wälzlager hat sich vom Normteil zum sicherheitsrelevanten Bauteil entwickelt“, erklärt Gebietsverkaufsleiter Michael Brüning. Neben dem umfassenden Angebot an Wälzlagern hat NTN SNR noch einige exklusive Lösungen. So stellt das Unternehmen Bremsscheiben mit integrierten Radlagern her, eine Lösung, die bei französischen Automarken zum Einsatz kommt. „Hier ist die hohe Stabilität des Bauteils besonders entscheidend“, so Christian Herr, Schulungsleiter bei NTN SNR im Rahmen einer Schulung bei Trost Auto Service Technik. Das könne nur NTN SNR gewährleisten. „Wir sind der einzige freigegebene Hersteller.“
Die ABS-Revolution Mit ASB, Active Sensor Bearing, hat NTN SNR bereits vor vielen Jahren eine weitere Innovation in den Markt gebracht, die mittlerweile in 99 Prozent der neu produzierten Fahrzeuge eingesetzt wird. Dabei wurde der bislang als ABSSensor verwendete Zahnkranz durch ein EncoderLager ersetzt. Dieser magnetische Ring sendet die exakte Raddrehzahl an das Steuergerät und ist damit essenziell für die Funktion von ABS, ESP
ASB von NTN SNR mit Kontrollmagnetstreifen
Christian Herr und Michael Brüning von NTN SNR
oder Navigationssystem. Entscheidend sind die richtige Anwendung und Verwendung der Teile. NTN SNR bietet dabei Informationsveranstaltungen für seine Vertriebspartner oder direkt für die Werkstätten. • (GEW)
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Zeitwertgerecht und umweltfreundlich Der Tausch von Teilen ist zum Standard geworden, dabei wäre eine Reparatur manchmal günstiger und immer umweltfreundlicher. KS Tools bietet entsprechende Lösungen bei Kunststoffteilen.
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in klassisches Beispiel sind die beschädigten Stoßstangen sowie Risse oder Löcher in Kunststoffteilen. Speziell bei älteren Fahrzeugen ist der Austausch nicht mehr wirtschaftlich. Hier bietet der Werkzeugspezialist KS Tools entsprechende Lösungen, um auch sichtbare Kunststoffteile wie eben Stoßstangen haltbar und ohne optische Mängel zu reparieren. Mit dem Kunststoffschweißgerät können die Profis in der Werkstätte ein EdelstahlPlättchen im Rissbereich einschmelzen und damit eine haltbare Verbindung gewährleisten. Eventuelle Löcher lassen sich mit dem Schweißgerät und dem passenden Kunststoff auffüllen, danach wird das Teil lackiert. Der Bedarf Einfach, stark, sicher: entsteht in erster Linie bei Druckluft-Federspanner-Station von KS Zeitwertreparaturen älterer Tools Fahrzeuge. Im Vergleich zum kompletten Austausch einer Stoßstange ist diese Lösung für den Kunden deutlich günstiger und für die Umwelt wesentlich schonender.
Regelmäßige Beschädigungen „Beschädigungen gerade an Stoßstangen sind an der Tagesordnung“, erklärt Ralf Oehmig, Produktmanager bei KS Tools. „Oft wird dieses teure Teil getauscht, obwohl eine Reparatur möglich wäre. Viele Mechaniker wissen gar nicht, dass es eine kostengünstige und wirklich haltbare Reparaturmöglichkeit gibt.“ Durch die spezielle Formung des Schweißgerätes wie ein Mini-Bügeleisen können auch schwer zugängliche Stellen repariert werden. Neben dem Klassiker Stoßstange kann das Gerät beispielsweise bei Kotflügeln, Innenverkleidungen, Motorabdeckungen oder Motorradteilen verwendet werden. Durch den Einsatz
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des Edelstahl-Teiles wird eine hohe Festigkeit selbst bei Vibrationen gewährleistet. Das passende Klebematerial ist als Zubehör und für die meisten Kunststoffe aus dem Automobilbau erhältlich.
Federn und Dämpfer spannen Beim Spannen der Feder wirken enorme Kräfte, die ein großes Gefahrenpotenzial beinhalten. Die neue Druckluft-Federspanner-Station von KS Tools ermöglicht ein ebenso sicheres wie einfaches Wechseln von Feder- und Dämpferbeinen. Das Gerät ist universell einsetzbar und bietet nach Angabe von KS Tools die größte Fahrzeugabdeckung am Markt. Sogar Bananenfedern, wie sie zum Beispiel in französischen Kleinwagen im Einsatz sind, können damit gespannt werden, ohne dass sich die Produkte dabei krümmen. Der robuste Sicherheitskäfig schützt den Mechaniker vor Verletzungen, ein Microschalter gewähr-
Kunststoffschweißgerät mit Metallplättchen und Klebemittel
Das Kunststoffschweißgerät von KS Tools ermöglicht zeitwertgerechte Reparaturen
leistet, dass der Federspanner nur bei geschlossenem Käfig funktioniert. Neben der Sicherheit ist die einfache Handhabung ein wesentlicher Vorteil. Durch die pneumatische Betätigung über einen Fußschalter kann die Federspannung von einer Person erledigt werden. Als Zubehör ist ein zusätzlicher Pneumatikzylinder erhältlich, der auch für den geringen Anteil an Federn mit höherer Spannung ausreichend Kraft erzeugt. Außerdem ist ein Untergestell erhältlich, dass die Konstruktion um 30 Zentimeter erhöht. Sowohl das Kunststoffschweißgerät wie auch der Federspanner sind nur ein kleiner Teil aus dem umfassenden Angebot von KS Tools. Als moderner Werkzeuglieferant bietet das Unternehmen aktuelle Problemlösungen und intelligente Werkzeuge an. • (GEW)
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Dass die Anlagentechnik höchsten Anforderungen entspricht, ist Grundvoraussetzung für den Erfolg von WashTec. Doch ihre einzigartige Marktposition verdanken Alfred Zach und sein Team vor allem dem persönlichen Kundenzugang.
Alfred Zach und sein Team sind klare Marktführer im heimischen Waschanlagengeschäft
Technik für Menschen Ü
Von „Drive-In Carwash“ über „Wash&Pay“ bis zu „iWash“: WashTec hat schon heute die Zukunft der Waschtechnik im Programm
ber 150 Projekte hat WashTec im zu Ende gehenden Jahr in Österreich abgewickelt. Bei neuen Portalanlagen konnte man trotz eines stagnierenden Gesamtmarkts die Position als führender Anbieter ausbauen. Zuwächse erzielten Alfred Zach, Geschäftsführer der heimischen Konzerngesellschaft, und seine 33 Mitarbeiter auch im Chemiebereich sowie im Servicegeschäft. „Wir verstehen uns als Komplettanbieter, der die Bedürfnisse der Endkunden und die darauf aufbauenden Ertragschancen für die Anlagenbetreiber in den Mittelpunkt aller Aktivitäten stellt“, unterstreicht Zach die erfolgreiche Philosophie.
Saubere Innovationen Zu dieser Herangehensweise gehört es, schon heute an die Autowäsche von (über-)morgen zu denken. Beispielsweise hat WashTec das Konzept „DriveIn Carwash“ entwickelt, bei dem die Kunden auch bei Portalanlagen – wie von Waschstraßen gewohnt – während des Waschvorgangs im Auto sitzen bleiben. „Das bedeutet mehr Komfort, mehr Sicherheit und für den Betreiber bis zu 17 Prozent mehr Umsatz aufgrund des höheren Fahrzeugdurchsatzes“, erläutert Zach. Eine weitere Innovation ist das System „Wash&Pay“, bei dem der Bezahlvorgang erst nach dem Einstellen des Fahrzeugs in der Waschanlage erfolgt. Der Kunde verfolgt den gesamten Vorgang über einen Bildschirm im Shop-Bereich, genießt dort das angenehme Ambiente und tätigt wohl den einen oder anderen Zusatzumsatz. Dem Trend zu immer mehr Individualität trägt WashTec wiederum mit „iWash“ Rechnung: Basierend auf einigen Grundprogrammen, stellt der Kunde seine Fahrzeugpflege selbst zusammen – und zwar in aller Bequemlichkeit über ein Touchscreenterminal, das auch Preis und Zeitdauer anzeigt. Ob Tankstelle, Waschzentrum oder Autohaus: Das Team von WashTec Österreich ist überzeugt, mit diesen und weiteren Innovationen den Anlagenbetreibern neue Potenziale zu eröffnen. Damit auf 2015 noch viele weitere erfolgreiche Jahre folgen! • (HAY)
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Dicke Brummer in der Zange
Geschwindigkeiten erreichen. Daher wächst das Fahrzeugsegment der SUVs in den vergangenen Jahren stetig. Unser Produktprogramm erfüllt die speziellen Anforderungen solcher Fahrzeuge, die aufgrund einer höheren kinetischen Energie mehr Bremskraft benötigen als herkömmliche Fahrzeuge“, erläutert Richard Adgey, Global Product Manager bei TRW Aftermarket.
Erweiterte Garantieleistung
TRW Automotive Aftermarket hat sein Produktprogramm mit einem Angebot für schwere und leistungsstarke Fahrzeuge erweitert.
Die neuen Bremsscheiben und -beläge
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ie Bremsscheiben haben laut Hersteller einen besonders hohen Kohlenstoffanteil, die Bremsbeläge verfügen über ein verbessertes Reibmaterial, das speziell für Kleintransporter und SUVs entwickelt wurde. „Es gibt einen klaren Trend zu komfortablen und gleichzeitig leistungsstarken Fahrzeugen, die hohe
Das Angebot an hochgekohlten Bremsscheiben mit optimaler Wärmeableitung umfasst mehr als 125 Teilenummern. Durch den höheren Karbonanteil erhitzen sich die Bremsscheiben im Einsatz nicht so stark, wie der Hersteller sagt. Das Angebot an Bremsbelägen, die speziell für Transporter und SUVs entwickelt wurden, beläuft sich auf 51 Teilenummern, die alle mit Cotec beschichtet sind. Diese Oberflächenbeschichtung sorgt für eine höhere Bremsleistung während der Einfahrzeit, wie der Hersteller verspricht. Auch die Garantieleistung wurde erweitert: Bauen Werkstätten Bremsscheiben und -beläge von TRW als gemeinsames System ein, gilt die Garantie ab sofort auf alle Material- und Produktionsmängel für drei Jahre beziehungsweise für die nächsten 50.000 Kilometer. • (DSC)
Blaue Engel auf Erden Abgasspezialist Bosal bietet ein umfangreiches Portfolio von Abgaskatalysatoren für den Aftermarket, die das deutsche Umweltsiegel „Blauer Engel“ tragen.
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abei konzentriert sich der Aftermarketspezialist bewusst auf Austauschkatalysatoren, die Fahrzeuge ab dem Baujahr 2000 betreffen. Neben der sehr umfangreichen und aufwendigen Erstzertifizierung sorgen jährliche Folgeprüfungen für Sicherheit.
Höchste technische Qualität und umweltfreundlich „Wir setzen bei unseren gemäß dem ‚Blauen Engel‘ zertifizierten Austauschkatalysatoren konsequent auf die Verwendung von hocheffizienten Keramiksubstraten mit OEM-Washcoat-Technologie“, sagt Ralf Meisel, Leiter Marketing & Produktmanagement der Bosal Deutschland GmbH. „Insbesondere bei Euro4-Fahrzeugen haben wir deshalb mittlerweile eine hohe Marktdurchdringung im Bereich Aftermarket erreicht.“ Das Umweltzertifikat, welches bereits seit 1978 existiert, erhalten Produkte und Dienstleistungen, die besonders umweltfreundlich sind und gleichzeitig höchste technische Qualität und Funktionalität
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Die zertifizierten Bosal-Katalysatoren sind gesundheitlich unbedenklich, wie der Hersteller verspricht
bieten. Entsprechend tragen dieses Siegel ausschließlich Katalysatoren, die in umfassenden Prüfungen zahlreiche Kriterien erfüllen. Bosal Katalysatoren verfügen über eine ausreichende Edelmetallbeladung und sorgen für eine dauerhafte Einhaltung der Emissionsgrenzwerte. Bei den zertifizierten Katalysatoren kommen zudem ausschließlich „grüne“ Quellmatten zum Einsatz. Sie sind gesundheitlich unbedenklich, da sie einen Kanzerogenitätsindex kleiner als 40 aufweisen. Für Handel, Werkstatt und Verbraucher bietet der „Blaue Engel“ eine zuverlässige Orientierung beim Erwerb eines Austauschkatalysators, da vielfach qualitativ minderwertige Teile im Handel zu finden sind, die im Internet mit niedrigen Preisen locken. • (DSC)
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Visitkarte des Hauses B2000 will die Autoaufbereitung bei den einzelnen Händlern professioneller gestalten, ohne dass auf die Besitzer zusätzliche Kosten zukommen.
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er Komm.-Rat Alfred Berger kennt, weiß, dass er stets neue Ideen hat. Daher ist es nicht überraschend, wenn der Geschäftsführer von B2000 nun mit einem neuen Konzept an die Autohäuser herantritt. „Oft ist die Autoaufbereitung noch immer ein Stiefkind: Wir analysieren die Schwächen, stellen alle Produkte zur Verfügung und schulen den bzw. die Mitarbeiter, was sie in den einzelnen Bereichen besser machen können. Dann kann man jederzeit anhand einer Liste überprüfen, ob alles passt“, sagt Berger. All dies kostet das Autohaus keinen Euro extra.
In einigen Autohäusern wird das System bereits erprobt Voraussetzung ist natürlich, dass die Pflegeprodukte des niederösterreichischen Unternehmens verwendet werden. Perfekt aufbereitete Gebrauchtautos, Neuwagen oder Kundenfahrzeuge seien, so Berger, „die Visitkarte des Autohauses“. • (MUE)
Neue Besen … … kehren gut. Bei der Einkaufsgemeinschaft ATEV ist seit Kurzem Heiko Baumann am Ruder und hat große Pläne fürs Jubiläumsjahr.
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016 feiert ATEV sein 30-jähriges Bestehen. Mit Heiko Baumann, seit 1. Oktober geschäftsführender Vorstand, geht die Einkaufsgemeinschaft mit neuer Führung ins Jubiläumsjahr. Baumann, bislang bei Continental Aftermarket, gibt deutliches Wachstum mit der Gewinnung neuer Mitglieder sowie eine Straffung des Lieferantennetzes als Ziel an. Zudem will Baumann an einer Verbesserung der Preise und Konditionen im Sinne der Mitglieder
Heiko Baumann, geschäftsführender Vorstand ATEV
arbeiten. „Derzeit gehören ATEV 47 selbstständige Autoteilehändler an, in Österreich gibt es aktuell 4 Mitglieder“, so Baumann. Für 2016 kündigt er mit Autoteilehandel Brandstötter/Amstetten sowie Autobedarf Schmied GmbH/Schwechat zwei neue Mitglieder in Österreich an. „In den vergangenen Jahren hat sich das Geschäft in Österreich sehr positiv entwickelt“, so Baumann. Natürlich sind auch in Deutschland weitere Partner geplant. „Die Jubiläumsfeier wird in Form einer „After-Work-Messe“ am 9. April in Heilbronn stattfinden. • (GEW)
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GEWERBE
In Höbenbach zwischen Krems und St. Pölten hat Lackiererprofi Martin Ettenauer mit dem Werkstattausrüstungs-Spezialisten Kastner mitten im ehemaligen landwirtschaftlichen Hof seiner Eltern einen eindrucksvollen Vorzeigebetrieb aufgebaut.
Wie ein Schulungszentrum D
Ing. Franz Winkelmüller (Kastner), Martin und Sonja Ettenauer
as äußere Erscheinungsbild des neuen Betriebes im kleinen Höbenbach ist eher unscheinbar: ein landwirtschaftlicher Hof, der nach und nach zu einem Lack- und Karosseriebetrieb ausgebaut wurde. Die Überraschung folgt im Innenhof, wo zuerst die professionelle Beschriftung und der dynamische Auftritt der jungen Firma Ettenauer ins Auge stechen. Im Inneren der Werkstätte wähnt man sich in einem modernen Schulungszentrum eines Lackherstellers: neueste Geräte, moderne Einrichtung, perfekt organisiert, blitzsauber. Die Parallelen zu einem Schulungszentrum sind freilich nicht zufällig. Schließlich war Martin Ettenauer mehrere Jahre Anwendungstechniker bei Spies Hecker. Er hat den Kunden nicht nur das richtige Lackieren und den richtigen Umgang mit den Farben von Spies Hecker gezeigt, sondern auch darauf hingewiesen, wie wichtig die richtige Ausstattung sowie eine saubere, gut organisierte Werkstätte für Qualität und Erfolg sind.
Theorie und Praxis
Laufende Erweiterung: Kfz und Design Ettenauer
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Nun beweist er allen Kollegen und vor allem seinen heutigen Kunden, wie richtig seine Beratung war und wie man erfolgreich sein kann, wenn man alles richtig macht. Dahinter steckt keine Überheblichkeit, Ettenauer und seine Frau Sonja haben sich den Erfolg Schritt für Schritt hart erarbeitet. Die erste Lackierkabine im Jahr 2007 hat Ettenauer selbst gebaut – in den Stadl des Hofes. In einem Wirtschaftsraum war die Spenglerei untergebracht, da arbeitete er noch allein. Nach und nach kamen qualifizierte Mitarbeiter dazu. 2014 hat er einen Teil des alten Gebäudes weggerissen und eine komplett neue Lackiererei gebaut, die seinem Verständnis von moderner Technik, Qualität und Gestal-
tung entspricht. Heute nutzt Ettenauers Team zwei Füllerplätze, die alte sowie die neue Kabine, und das in einer Zeit, wo die Branche über Auslastungsprobleme klagt und so manche Lackierkabine immer seltener auf Betriebstemperatur kommt.
Starker Partner Partner dabei war und ist die Firma Kastner, der Spezialist für Werkstattausrüstung, die nicht nur die entsprechenden Geräte, sondern auch die richtige Betreuung für einen Neubau samt Unterstützung bei der Genehmigung ermöglicht. „Wir haben viel Erfahrung und auch die wichtigen Kontakte in diesen Verfahren“, erklärt Ing. Franz Winkelmüller, Gebietsleiter bei Kastner. Herzstück ist eine Lackierkabine von Blowtherm, die alle Stückerl spielt: Frequenzumformer (für den Betrieb in Teillast, wenn nicht die volle Leistung gefragt ist), Gasflächenbrenner für besonders effiziente Heizung sowie Wärmerückgewinnung mit Kreuzstromverfahren. Hier wird die Abluft genutzt, um die hereinströmende Luft wieder zu erwärmen, ein wesentlicher Faktor zur Energieeinsparung in der kalten Jahreszeit.
Gesundes Wachstum Das Wachstum ist ein gesundes, basiert auf der Qualität, die mit Mundpropaganda weitergetragen wird. Natürlich spielt auch der Preis eine Rolle, von den Stundensätzen der großen Betriebe ist der Jungunternehmer weit entfernt. Den Erfolg führt Ettenauer aber auf andere Faktoren zurück: gute Mitarbeiter, die richtigen Materialien, moderne Geräte, Sauberkeit und Ordnung. Für Winkelmüller ist Ettenauer ein echter Fachmann und sein Unternehmen ein Vorzeigebetrieb. „Hier kann ich auch mit Kunden herkommen und eine moderne Werkstätte präsentieren“, so der erfahrene Gebietsleiter. Auch etwas Stolz schwingt bei ihm mit, schließlich war er an der Planung und Umsetzung maßgeblich beteiligt. • (GEW)
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Wünschen Sie sich was !
Nicht nur zur Weihnachtszeit. Denn fast nichts ist bei Berger unmöglich! Wir freuen uns auf Projekte, bei denen wir unser Know-how unter Beweis stellen dürfen. Kontaktieren Sie uns – wir freuen uns auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit!
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GEWERBE
Treffpunkt der Lackprofis Die jährliche Management-Tagung von Acoat Selected, dem Partnernetzwerk von Akzo Nobel Coatings, ist bestens besucht und hochkarätig besetzt. Beiräte, Qualitätskriterien und Prozessoptimierung sind dabei die aktuellen Themen.
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ächstes Jahr wird Acoat Selected 40 Jahre alt – und es war noch nie so notwendig und sinnvoll wie heute. Das scheinen auch die Mitglieder zu merken, welche die jährliche Management-Tagung nahezu stürmen. In einer gemeinsamen Veranstaltung treffen sich die aktuell 356 Mitgliedsbetriebe aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, großteils mit Familien bzw. Mitarbeitern. Im vergangenen Jahr wurde in Salzburg der Beirat eingeführt, also Vertreter der Mitglieder ausgewählt, um Acoat Selected noch effizienter und noch zielgerichteter zu entwickeln. Während der Beirat aus Deutschland und der Schweiz zur Wiederwahl angetreten ist, wurden die österreichischen Vertreter bei der diesjährigen Management-Konferenz in Leipzig erstmals vorgestellt. Die Unternehmer Albert Kiegler aus Sieghartskirchen, Christoph Gruber aus Wien und Karl Janiba aus Obertrum haben sich für die erste Phase zur Verfügung gestellt und vertreten die Anliegen der österreichischen Betriebe bei Acoat Selected.
Maßgeschneiderte Prozessoptimierung Die wichtigsten Anforderungen für den Lackierbetrieb sind die Einhaltung der Termine und die richtige Qualität. Beim wachsenden Preisdruck durch den Kunden und die steigende Schadenssteuerung wird die Einhaltung dabei immer schwieriger. Gleichzeitig steigen die Kosten für Personal und Energie. PCE (Process Centered Environment) wurde als eines der tragenden Säulen von Acoat Selected ausgewählt und speziell für Karosserie- und Lackierbetriebe von Akzo Nobel in den USA entwickelt. „Im Gegensatz zu vielen anderen Prozess-Optimierungsverfahren schaut PCE auch sehr stark auf die Kosten“, erklärt Andreas Bäurle. Bäurle war die vergangenen Jahre als Vertriebsleiter Akzo Nobel für den österreichischen Markt verantwortlich und hat sein Steckenpferd, die Prozessopti-
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Benjamin Burkard, Vertriebsleiter DACH, Daniel Kapeller, Vertriebsleiter Ö und Kai Gräper, AcoatSelected-Manager
Andreas Bäurle berät die Betriebe hinsichtlich Prozessoptimierung
Vertriebsleiter Daniel Kapeller mit den Beiräten Albert Kiegler und Karl Janiba sowie Acoat-SelectedManager Ö Erwin Pfeiffer
mierung, zu seiner Hauptaufgabe gemacht. Er berät Acoat-Selected-Betriebe in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu diesem Thema.
Konzentration auf das Wesentliche PCE besteht aus 10 praxisgerechten Bausteinen, die im Wesentlichen eines zum Ziel haben: Der Mitarbeiter soll sich auf seine wertschöpfenden Tätigkeiten konzentrieren. Der Bereich 5S umfasst beispielsweise die Organisation des Arbeitsplatzes, der sauber, sortiert und sichtbar organisiert sein soll. Das betrifft den Teilewagen ebenso wie das Werkzeug oder den Mischraum. Dazu gehören aber auch das Standardisieren und die Qualität von Prozessen. „Es gibt immer wieder Konflikte zwischen den Mitarbeitern der Vorbereitung und den Lackierern“, so Bäurle. Dem sei mit einer exakten Standardisierung der Abläufe und der Verantwortlichkeiten einfach Abhilfe zu schaffen. Ein nicht unwesentlicher Teil der Kosten ist auf Verschwendung zurückzuführen. Das beginnt beim Transport und zu hohem Lagerbestand, geht über die langen Wege und endet bei den Wartezeiten der Mitarbeiter. „Nacharbeit ist ein Beispiel für komplette Verschwendung“, so Bäurle. Denn die Nachbesserung von Fehlern bringt nicht nur direkte Kosten, sondern meistens auch aktuelle sowie die darauffolgenden Termine unter Druck.
Mitarbeit der Mitarbeiter Die Basis der Verbesserung ist die Einbeziehung der Mitarbeiter. Zum einen haben die ausführenden Personen einen deutlich besseren Zugang, zudem ist die Mitarbeit der Betroffenen entscheidend für den Erfolg der Veränderung. „Das Grundprinzip lautet daher: „Keine Aktion ohne Motivation“, erklärt Bäurle. Die Basis jeglicher Veränderung, davon ist er überzeugt, ist die Bereitschaft dazu. • (GEW)
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Hightech-Knowhow für neue Bremssättel
Erstes Polyamid-Stützlager für Pkw-Fahrwerk
Mit den Erfahrungen aus dem Motorsport hat Brembo in einem neuen Gussverfahren mit 4D-Technologie die neuen Bremssättel B-M8 (Scheibengröße bis 420 x 40 mm) und B-M4 (bis 380 x 30 mm) für Lkws und SUVs gefertigt. Auf der SEMA 2015 erhielten sie die Auszeichnung der Kategorie „Engineered New Product“. Brembo S.p.A; www.brembo.com
Mehr Fahrkomfort bei 25 Prozent weniger Gewicht gegenüber herkömmlicher Bauweise verspricht ContiTech mit neuen Stützlagern aus glasfaserverstärktem Polyamid und Aluminiumkomponenten. Sie können auf Vorder- und Hinterachse von Pkws eingesetzt werden und sind ab Ende 2015 am Markt erhältlich. ContiTech AG; www.contitech.de
Rost weg
Lambdasonden-Sortiment erweitert Mit 30 neuen Teilen werden 60 Erstausrüsterreferenzen und 155 Anwendungen abgedeckt und DENSOs Sortiment auf 447 Teilenummern für 7.621 Fahrzeuganwendungen erweitert. 24 der neuen Sonden bieten DENSOs führende Luft-/Kraftstoff-Technologie. Denso Automotive Deutschland GmbH; www.denso-am.at
Rost nicht nur in „irgendetwas“ umzuwandeln, sondern mikroskopisch sauber zu entfernen, verspricht Rustyco mit seinen Rostlösemitteln. Dabei kann je nach Anwendungsmöglichkeit das Konzentrat in Wasser aufgelöst und der zu behandelnde Teil eingelegt oder das Gel auf die Roststelle aufgetragen und danach abgewaschen oder abgewischt werden. Rustyco; www.rustyco.de
MENSCHEN Verstärkung bei Cooper Mirco Spiniella hat bei Cooper Tire Europe die Position des Business Development Directors übernommen. Der gebürtige Bozener arbeitete anfangs bei Saab und sammelte zuletzt 12 Jahre lang beim italienischen Reifengroßhändler Marangoni Erfahrung.
Komm.-Rat Dieter Hahn (49, B.) verantwortet neben seiner Geschäftsführungstätigkeit in Österreich künftig für Webasto in Deutschland, Schweiz und Österreich das Pkw-Ersatzbedarfsgeschäft für Klimatechnik und auch die Sparte Spezial-Erstausrüstung für Nutzfahrzeuge. Er berichtet operativ an Webasto Thermo-Comfort-CEO Axel Schulmeyer, ansonsten an den zuständigen Executive Vicepräsident Philip van Ast. Mit diesem Schritt hat der seit 1990 für Webasto tätige Marktkenner den nächsten Karriereschritt getan.
Dr. Horst Neumann, Personalvorstand der Volkswagen Aktiengesellschaft, ist seit 30. November im Ruhestand. Ein Nachfolger für den 66-Jährigen Manager war vorerst noch nicht bestimmt. Neumann hat unter anderem den „Zukunftstarifvertrag“ im Jahr 2006 mit dem Betriebsrat ausgehandelt.
Leiter des neu geschaffenen Fachbereichs Digitalisierungsstrategie im Volkswagen-Konzern ist Johann Jungwirth. Er kommt von Apple, wo er seit dem Vorjahr die Special Projects Group in der Entwicklung der Mac-Computersysteme geleitet hat. Davor war er bei Mercedes-Benz in der Forschung tätig.
Digruber bei Denzel Dirk Rockendorf leitet seit 1. November das europaweite Marketing bei Kumho Tyre. Er kümmert sich um Produktmanagement ebenso wie um Kommunikation und PR. Aber auch die europaweiten Motorsport- und Sponsoring-Aktivitäten unterstehen dem 46-Jährigen, der zuvor bei der Continental Reifen Deutschland GmbH arbeitete.
Sabrina Digruber, früher Marketing-Manager bei Eurotax, übernahm die Leitung der Gruppe „Produktmarketing Ersatzteile und Zubehör“ im Geschäftsbereich Logistik der Wolfgang Denzel Auto AG.
Änderungen bei PSA Seit Anfang Dezember ist Sébastien Vandelle (o.r.) Generaldirektor von Peugeot, Citroën und DS in Österreich und der Schweiz. Er folgt auf Gilles Camincher (o.l.), der die Autobranche verlässt. Cornelius Grzimek (u.l.), der bisherige Chef von Citroën Österreich, scheidet aus dem Konzern aus: Sein Nachfolger ist Aymeric Humann (u.r.), der bisher als Netzentwickler der drei PSA-Marken in Österreich tätig war.
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Seit 16. November ist Dipl.-Ing. (FH) Florian Moritz Marketing Director bei Reed Exhibitions. In dieser neu geschaffenen Stelle ist er für alle strategischen und operativen Marketingagenden von Reed Exhibitions in Österreich zuständig. Der 39-Jährige arbeitete zuvor im Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig in Wien.
Die Rosenbauer Österreich GmbH trauert um ihren Geschäftsführer Ing. Werner Zulehner, der im 62. Lebensjahr verstorben ist. Zulehner arbeitete 34 Jahre lang für den Feuerwehrfahrzeug-Hersteller.
Seit 18. November ist Dipl.-Ing. Rudi Spieß Aufsichtsratsvorsitzender der Opel Wien GmbH. Der Deutsche leitete das Motorenund Getriebewerk in Wien-Aspern heuer ein knappes halbes Jahr, ehe er Executive Director Manufacturing Engineering Europe für Opel/Vauxhall wurde.
akf servicelease mit zwei neuen Managern
MENSCHEN Skoda-Karrieren
Neuer Manager Einkauf bei der akf servicelease ist Thomas Schwarze (l.): Das Unternehmen aus Wuppertal ist als Finanzierungspartner des Mittelstandes, etwa bei der Langzeitmiete von Autos, tätig. Neu im Unternehmen ist auch Thomas Löschmann (r.); er übernahm die Position des Vertriebsleiters und will im Flottenmanagement neue Akzente setzen.
Neuer „Leiter Servicemarketing“ beim Skoda-Importeur Intercar Austria ist Christian Huber (l.). Seine bisherigen Aufgaben als „Leiter Service Technik und Systeme“ übernahm der zuvor als Pressesprecher tätige Sebastian Scheibl.
Aufstieg bei Eurotax Ab 1. Jänner 2016 wird Martin Novak als Country Manager von Eurotax Österreich fungieren. Damit erhält der Datendienstleister neben D-A-CH-Chef Heiko Haasler einen zweiten Geschäftsführer. Novak, zuletzt Sales Director, ist bereits seit 1988 bei Eurotax tätig.
Neues Team beim VVD Maximilian Templer und Mona Wikert leiten seit wenigen Wochen die Volkswagen Versicherungsdienst GmbH (VVD) in Österreich. Beide sind seit mehr als 30 Jahren im Finanzdienstleistungssektor des Volkswagen-Konzerns tätig. Templer arbeitete zuletzt im weltweiten Insurance Risk Management in Braunschweig, Wikert war vor ihrem Wechsel nach Wien für die Volkswagen Financial Services (UK) Ltd. in Großbritannien tätig.
Mag. Manfred Streit (r.) ist nach der Bestellung von Dipl.-Kfm. Christian Teichmann (l.) zum Geschäftsführer von Scania Leasing in Russland neuer Direktor von Scania Österreich in Brunn am Gebirge. Streit war zuvor Regionaldirektor für Oberösterreich und Niederösterreich West; sein Nachfolger stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest.
Neuer Leiter der Verkaufsregion China bei der BMW Group ist seit 1. Dezember Olaf Kastner (l.). Er folgte auf Karsten Engel (M.), der nach Deutschland zurückgekehrt ist. Anton Heiss (r.), der derzeit die gemeinsam mit dem chinesischen Hersteller Brilliance geführte Autofabrik in Shenyang leitet, wird neuer Vorstand des Joint Ventures mit Brilliance. Die bayerisch-chinesische Zusammenarbeit wurde unlängst bis 2028 verlängert.
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LESERBRIEFE
LACK EXTRA
Vorsicht Unfallgefahr!
Erlass zur Altfahrin Kraft getretene Export von AltfahrDer im April 2015 sollte den illegalen zeugeverordnung Das ist bisher nicht geschehen: en. vor neuen zeugen eindämm die Kfz-Betriebe Stattdessen stehen bürokratischen Hürden. Von Philipp Hayder 2014 in Fahrzeuge wurden . Bei den und 250.000 Verkehr abgemeldet – Österreich vom nur 60.000 an
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l“ Hilfreiches „Pfeffer-Too ag gehört vor allem die FestKaBetriebsallt
kamen davon heimischen Shreddern der jedoch dem langjährigen rd, ern, hatte ein neuer Negativreko gegenzusteu Um endlich , Trend entsprach. hren angestrengt ter ein Musterverfa sgerichtsein Autoverwer des Verwaltung g Entscheidung das mit einer Folge zur Novellierun und in weiterer steht fest, hofs endete führte. Seither everordnung oder der Altfahrzeug ein Fahrzeug Auto „noch“ wann ein havariertes ist. „schon“ Abfall
In der Kolumne „Der A&WPapierkorb“ sind Inhalte zu lesen, die zum Schmunzeln anregen können, ohne dass sie unbedingt immer mit der Automobilbranche zu tun haben.
Kfz- und Zum neuen chaft. Dazu sind rstellung der Abfalleigens sowie Kfz-Sachve §-57a-Prüfstellen tliche rosseriemeister, Für ihre „abfallrech (inlänständige berechtigt. sie die günstigsten hnung“ können n WerkstätKostenberec osten in inländische ise die Stundendischen) Reparaturk n, also beispielswe von Nachbauten heranziehe n oder die Preise sätze für Regiearbeite geht es ausschließeilen. Außerdem ähigen und Gebrauchtt einen zulassungsf Unterlich darum, – ein wichtiger gsZustand herzustellen eines Versicherun schied zur Kalkulation schadens. dieser BerechDurchführung Die praktische als man annehmen nung ist einfacher, ist dies dem Gerichtstwickler könnte. Zu verdanken und Software-En sachverständigen „AutopreisPfeffer, der seinen erDr. Wolfgang Abfallprüfung ein Modul zur und spiegel“ um haben eine praktikable sforweitert hat. „Wir hbare neue Berechnung nachvollzie dessen gut freut sich Pfeffer, mel gefunden“, offiziellen Erlass shilfe sogar im Berechnung erwähnt wird.
Hallo Philipp! Dein Artikel ist sehr gut und spiegelt die derzeitige Situation wider. Ich glaube nach wie vor, dass die Regelung im Erlass gut gelungen ist, dass aber die Vorschriften ohne scharfe Kontrollen seitens der Behörden von den Betroffenen nicht ausreichend beachtet werden. Vergleichbar mit den Tempolimits – ohne Kontrollen und harte Strafen würde der Großteil der Autofahrer die Speedlimits missachten und viel zu schnell fahren. In einem Rechtsstaat ist die Wirksamkeit einer legistischen Maßnahme immer nur so gut, so gut deren Einhaltung geprüft und die Missachtung wirksam sanktioniert wird, nur daraus kann sich dann auch eine generalpräventive Wirkung für die Zukunft ergeben. Vielleicht sollte man diesen Aspekt auch bei der Altfahrzeugthematik noch besser herausarbeiten. Danke und liebe Grüße, Dr. Ing. Wolfgang Pfeffer, Sachverständiger, Wien
gen Drastische Einschränkun
Wiederhersteldurchschnittlichen
die „Übersteigen lungs- und Reparaturkosten in Österreich, die für die Herstellung ähieines zulassungsf aufzugen Zustandes den wenden sind, FahrzeuZeitwert des smäges in unverhältni
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Lagerung schaft dürfen der Abfalleigen Auch nach Feststellung Behandlererlaubnis havaohne müssen sie Reparaturbetriebe . „Allerdings übernehmen an berierte Fahrzeuge relativ rasch , dass die Wracks sicherstellen werden“, erläutert weitergeleitet der Lagerechtigte Behandler Wegrath. Bei Karl-Heinz gelte g nicht aus, Fachjurist Mag. eine bloße Überdachun von Flüsrung reiche auch, das Versickern se es doch beispielswei
Vorschriften für
Dr. Wolfgang Pfeffer erleichtert mit seinem „Autopreisspiegel“ (siehe Screenshot) die Abfallprüfung
AUTO & Wirtschaft
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Betrifft: Artikel von Philipp Hayder über „Totalschaden“ im Sonderteil „LACK & Wirtschaft“ in „AUTO & Wirtschaft 11/15
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2015
Betrifft: Glosse „Konzepte von gestern“ von Philipp Hayder in „AUTO & Wirtschaft“ 11/15 Ich kann den Worten von Herrn Hayder nur beipflichten und muss sagen, er spricht mir aus der Seele. Es wird kein Stück zusätzlich MANAGEMENT verkauft, nur weil andere Möbel und ein anderer Boden in einem Schauraum sind. Natürlich muss die Qualität der Ausstellung und des gesamten Betriebs auf einem akzeptablen Niveau sein, aber es wird übertrieben. Wenn es die Möglichkeit gibt, die Investition in angemessener Zeit wieder zu verdienen, ist es kein Problem, diese zu tätigen. Wir haben uns von einer tschechischen Marke getrennt, die es übertrieben hat. Unmögliche Ziele und Vorgaben, die nahezu nicht erfüllbar sind, haben uns zu diesem Schritt gezwungen. welche wird entscheiden, nicht“, „Allein der Kunde durchsetzen oder 31 Technologien sich auf Seite t Helmut Becker meint Betriebswir wird auf einer Kilogramm und “, „Das Gerät hat 75 es nur anstecken Man muss man Palette geliefert: Pletzer (Puls-Air) auf Seite 46 erklärt Erfinder Georg
Nachrichten vom anderen Ende der Welt Wer je mit dem Auto in Australien unterwegs war, hat sie gesehen, die Kadaver neben der Straße: Kängurus sind eine der größten Ursachen für Verkehrsunfälle in den unendlichen Weiten dieses Landes. Um die Sicherheit der Menschen auf den Straßen zu verbessern (und wohl auch um den Bestand zu schonen), greift Volvo in „Down Under“ zu einer ungewöhnlichen Maßnahme: Ein Team filmte das Verhalten der Beuteltiere in ihrer natürlichen Umgebung. Daraus wird nun ein Erkennungs- und Anti-KollisionsSystem entwickelt. Ziel ist es, dass das System die Kängurus automatisch erkennt und das Auto selbst bremst. Laut offiziellen Angaben ereignen sich am 5. Kontinent jährlich etwa 20.000 Zusammenstöße zwischen einem Pkw und einem Känguru. Übrigens: In Schweden hat sich ein ähnliches System gegen (die nicht ganz so sprunghaften) Elche, Rentiere und Kühe bereits bewährt.
g eln nach Hörschin den Räumen der Jahr aus Roller-Werke übersied mit nach rund 1 Betriebsobjekt übersiedelte
2 großen e GmbH In einem 800m Die Lohnerwerk g und Produknach Hörsching. ion, Entwicklun Linzer Tabakfabrik weitere 15 werden Administrat äufe gezählt, 2 großen Halle Stroler-Verk einer 500 m Rollerwurden 106 Vom neuen ht. Bis dato en hergestellt worden. tion untergebrac vom Unternehm der Linzer Tabakfabrik wurde, werden sind noch in möglich. in Wien vorgestellt ngen sind bereits das kürzlich modell Lea, gefertigt. Vorbestellu bis 15 Stück heuer noch 10
BMW investiert
in Motorenwerk
Philipp Hayder
Konzepte von gestern …
Steyr
zum größten hat sich mittlerweile Stück Motorenwerk dort 1 Million Steyr gegründete Im Vorjahr wurden Das 1979 in 4.100 Mitgate) gebaut, Konzerns entwickelt. allem Dieselaggre des Münchner einem weiterhin Motoren (vor en geht von Euro 3-, 4- und 6-ZylinderDas Unternehm rund 100 Millionen im Werk beschäftigt. gsdaher, bis 2018 arbeiter sind aus und plant neue Entwicklun 2016 wird das höheren Dieselanteil noch im Jahr zu investieren, am Standort in Betrieb genommen. Dieselmotoren zentrum für
von … für die Kunden Einmorgen. Dieser sich andruck drängt
CI-Stangesichts der viele dards auf, die von Hersteller derzeit einihren „Partnern“ müsfordern. Fliesen Farbsen dem exakten , ton entsprechen e mit dem Schreibtisch verrichtigen Furnier und sehen werden neue VerWände eine erhalten. kleidung dass der Dumm nur, tuKunde (Herstellers pro dien zufolge!) auf im Neuwagenk tt nur noch Jahresschni Autohaus 1,4-mal ins Kaufentkommt. Die im Inuliescheidung wird der Automobilz Der Joint Venture len After2005 ist das ternet getroffen. Hella Service und internationa Seit November gramm der Behr Besuch im Betrieb Pkws Hella im nationalen das Produktpro ng sowohl für ferer Behr und Jahren wurde dient für Probefahrt, und Motorkühlu vergangenen Klimaden In matisierung ühlern, tausch market aktiv. für Fahrzeugkli Bei Kühlmittelk Fahrzeugein Pkws 7.000 Artikel en ausgebaut. Prozent aller auf aktuell über und finale Preisverheute rund 80 Land- und Baumaschin FlieHella Service Transporter, handlung. Die als auch für ren deckt Behr dabei und Kondensato senfarbe spielt Kompressoren unterab. nur eine höchst in Westeuropa Den geordnete Rolle. ist dieser Herstellern mit dem Corpobewusst. experimentierten Wandel wohl n mehr als 50 er Modeschule und präsentierte der Hetzendorf Warum sie dennoch Die Schüler che von Mazda „soul-ofVorgaignphilosophie und der Formenspra nicht von ihren rate Design Der Mazda-Des Weil aus deren Entwüre Entwürfe. ben abweichen? Hanna Zachoval, originelle, inspirierend die auch die 15-jährige die Rechwerden kam nicht sie nächsten werden. Eingesetzt am motion“ am nung zahlen! Business-Meetings, Krawatten produziert
in Salzburg 45 ey-Ausstellung öffnet NSU-Zweirad-Fr den Jubiläumsjahres – 80 Jahre Firma Frey, ionier
bevorstehen – öffnet Automobilp Anlässlich des Erstmals in Lexus in Österreich und 25 Jahre Schmuckschatulle: Jahre Toyota Welt für seine automobile mmlung der Friedrich Frey rad-Privatsa Komm.-Rat gemacht. NSU-Motor wird die größte lassung zugänglich Frey-Nieder der Geschichte en und 3 Bridgestone eit in der Salzburger räder, 6 NSU-Motor die Öffentlichk 2 werden 11 NSU-Motor n gezeigt. Auf 260 m und Filmraritäte sowie FotoMotorräder
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für Mazda
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künftig bei fen Tücher und Accessoires Autoshow. erwerbbaren nächsten Vienna beim Händler wie etwa der und auf Events, Point-of-Sale
AUTO & Wirtschaft
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2015
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Die Redaktion freut sich über Feedback aller Art und ist bereit, sich sowohl der Kritik zu stellen als auch Lob entgegenzunehmen. Sie behält sich aber Kürzungen der Reaktionen aus der Leserschaft vor.
Der elektronische Informationsdienst für die österreichische Automobilbranche
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Für die Fachwelt ...
... und für Endkunden
Die Fachjournalisten im A&W-Verlag recherchieren die jeden Freitag erscheinende „AUTO-Information“ (seit Kurzem auch als App erhältlich) und die stets aktualisierte „AUTO-info4you“. 11-mal jährlich versorgen wir Sie in „AUTO & Wirtschaft“ mit Branchennews.
„FLOTTE & Wirtschaft“ wird 8-mal jährlich an Flottenbetreiber versandt. An Endkunden richten sich die „AUTO BILD“, für die wir den Österreich-Teil gestalten, sowie die Medien „4wd“ (erscheint zweimonatlich) und „ALLRADKATALOG“ (1-mal jährlich).
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SPECIAL
Österreich-Bekenntnis zahlt sich aus Total ist einer der Profiteure der aktuellen Vertriebsveränderungen im Schmierstoffgeschäft. Mit Logistik, Produkten und Betreuung konnten Werkstätten dazugewonnen werden.
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Total-Vertriebsleiter Günther Katzengruber
ir haben unsere Ziele erreicht und sind mit dem heurigen Jahr sehr zufrieden“, erklärt Günther Katzengruber, Vertriebsleiter der Marken Total und Elf in Österreich. „Das klare Bekenntnis zum österreichischen Markt zahlt sich aus.“ Zu Jahreswechsel wurde die neue Zentrale in Wien, mit Verantwortlichkeiten für die Schweiz und Österreich gegründet. Nachdem Österreich zuvor an Tschechien und die Slowakei angeschlossen war, brachte die Umstrukturierung eine deutliche Aufwertung des Standortes Wien – mit mehr Verantwortung und schnelleren Entscheidungswegen. „Das war mit ein Grund für unseren Erfolg im heurigen Jahr“, so Katzengruber. Zudem profitiert Total sehr stark von den Veränderungen bei den Mitbewerbern. „Wir konnten einige große Händler gewinnen“, verrät der Vertriebsleiter.
Empfohlene Produkte Neben der Betreuung durch den erfahrenen Außendienst sind auch die Produkte ausschlaggebend für einen Wechsel zu Total. bzw. Elf. „Wir liefern das vorgeschriebene MazdaÖl ebenso wie das OpelService-Öl“, erklärt Katzengruber. „Auch bei Renault und Peugeot/Citroën liefern wir die vom Hersteller empfohlenen Originalöle, natürlich versehen mit den dementsprechenden Freigaben, teilweise sogar exklusiv.“ Wenn das Öl offiziell vom Hersteller empfohlen wird, bedeutet das für den Kundendienstberater ein bisschen weniger Zeitaufwand und ein bisschen weniger Argumentation gegenüber dem Kunden. Außerdem sind die Werkstätten bei Total und bei Elf nicht mit Billigangeboten aus dem Internet oder Endkundenmärkten konfrontiert. „Total liefert nicht an diverse Märkte und schützt damit die Marge der Werkstätte. Ich werde nicht müde, das zu argumentieren“, so Katzengruber. • (GEW)
Gelernt vom Marktführer Lukoil-Europamarketingchef Gerald Kaspar nennt die Dinge ungeniert beim Namen. Was er in Jahrzehnten beim Marktführer gelernt hat, setzt er jetzt im Dienst von Lukoil bei seinen Kunden um.
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Gerald Kaspar inszeniert mit Hingabe den Markenauftritt von Lukoil und erste Erfolge bleiben nicht aus
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m Schmierstoffprodukt unterscheidet sich im etablierten Segment kaum noch eine Marke von der anderen. Also kommt es auf das Marketing und seine Kampagnen an, die den Schmierstoff erfolgreich im Kfz-Markt aufscheinen lassen. Mit ungewöhnlichem Auftritt sorgt die aus OMV figurierende Schmierstoffmarke Lukoil unter der Regie von Europamarketingchef Gerald Kaspar für Aufsehen im Ersatzbedarfsgeschäft. „Was ich über Jahrzehnte vom Marktführer gelernt habe, also den unbedingten Kundenzugang und eine permanente Kontaktpflege, ist jetzt unter der Flagge von Lukoil mein Programm.“
Soll heißen, wo andere ihre Kundenpflegekompetenz aus Rentabilitätsgründen abgeben beziehungsweise verlieren, nimmt das Lukoil-Team mit kreativen Sonderaktionen diesen Faden wieder auf. „Selektion nach Kundenumsatzgrößen ist nicht unser Maßstab“, geht Kaspar ins Detail: „Das Allerwichtigste ist, dass der Name Lukoil das Interesse im Kunden weckt.“ Brav ist Lukoil beim Produkt, in der Warenverfügbarkeit und in der Präsenz nach außen. „Wir werden in Zukunft, wo auch die Europazentrale von Lukoil in Wien angesiedelt ist, eine kreative Sonderrolle spielen“, verspricht Kaspar.
Vorreiter im Kreativprozess Was so leicht in der Person Kaspar daherkommt, ist allerdings ein komplizierter Prozess. Denn der Name muss nicht nur den Markenwerten – „nahbar, aufregend, erkennbar“ – und zur Positionierung in den Kundensegmenten passen. Sondern er muss sich auch bei den Kunden bewähren. Lukoil mag das eine oder andere Mal noch belächelt werden. Die Russenmarke geht ihren Weg und die Kunden spüren sofort, wo sie gut aufgenommen werden. Kaspar: „Diese Chance nutzen wir!“ • (LUS)
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SPECIAL
Zur Freude von Mag. Andreas Obereder füllt sich das neue Lager mit Castrol-Produkten
Große Fußstapfen Die Familie Obereder übernimmt einen Großteil des Castrol-Geschäftes in Österreich. Die Vorbereitungen in Lager und Logistik wurden bereits umgesetzt, beim Vertrieb arbeitet man noch daran.
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er größte Teil des Vertriebes von Castrol Schmierstoffen wechselt von der KonzernNiederlassung zum Familienbetrieb. Die Firma Obereder in OÖ wird zukünftig einen großen Teil der KfzWerkstätten und Industriebetriebe mit dem Produkt des Marktführers beliefern und betreuen: eine große Aufgabe für das mittelständische Unternehmen. Doch Obereder ist es gewohnt, in großen Dimensionen zu denken und zu reüssieren. So ist das Unternehmen heute überlegener Marktführer bei der Lieferung von Silofolie für die Landwirtschaft. „Mit der Folie, die wir liefern, werden jährlich 4 Millionen Heuballen eingewickelt“, berichtet Mag. Andreas Obereder. Das Unternehmen ist aus einem landwirtschaftlichen Betrieb entstanden, das Betriebsgelände hat sich rund um den ehemaligen Hof entwickelt. Heute ist der Agrarbereich eines von drei Standbeinen bei Obereder.
Die OberederCastrolKommunikation ist durchgängig abgeschlossen
Wachstumssegment AdBlue Das zweite, und auch hier ist Obereder in Österreich Marktführer, ist das stark wachsende Segment AdBlue, der Zusatzstoff für die Stickoxide-Reduktion, der in immer mehr Fahrzeugen eingesetzt wird. Hier hat sich die Unternehmerfamilie schon sehr früh engagiert, den Bedarf erkannt und die entsprechende Infrastruktur geschaffen. Das Produkt ist in entsprechender Qualität nur von wenigen Lieferanten
Letzter Feinschliff an der elektronischen Steuerung der neuen Tanklager
in Europa zu beziehen, Obereder vertraut auf Borealis in Linz. Um von immer wieder auftretenden Lieferengpässen unabhängig zu sein, hat der Familienbetrieb seine Tankkapazitäten erweitert: 1,4 Millionen Liter AdBlue können seit der Finalisierung der letzten Ausbaustufe zwischengelagert werden. Das dritte Standbein ist der Bereich Schmierstoffe, für Pkws, Lkws und Industrie. Und auch hier hat Obereder gewaltig investiert. 1,5 Millionen Euro wurden für den aktuellen Ausbau in die Hand genommen, neben den AdBlue-Tanks wurde das Lager erweitert und technisch auf den neuesten Stand gebracht: Ein großes Tanklager samt elektronischer Steuerung wurde eingerichtet, 600.000 Liter Öl werden bald hier gelagert. Bei Silofolie und AdBlue hat Obereder gelernt: Lager und Verfügbarkeit sind entscheidende Faktoren. „Die hohe Betreuungsqualität der Castrol-Kunden zu erhalten ist eine große Aufgabe. Bei der Logistik können wir den aktuellen Standard vermutlich noch etwas verbessern“, zeigt sich Obereder selbstbewusst.
Gemeinsam mit Castrol Hinsichtlich der umfassenden Betreuung der CastrolKunden durch den bisherigen Außendienst tritt Obereder in große Fußstapfen. Dabei sieht sich die Firma nicht als Nachfolger der bestehenden Organisation. „Es ist eine Partnerschaft mit Castrol, wir arbeiten konsequent zusammen und die ersten Monate haben schon bewiesen, dass es sehr gut funktioniert“, so Obereder. Die Übergabe der Kunden ist gerade im Laufen, über den zukünftigen Außendienst und die eventuelle Übernahme von Castrol-Mitarbeitern will der JuniorChef noch nichts kommunizieren. Aktuell sind 13 Mitarbeiter im Außendienst unterwegs, Vater Alois Obereder und die beiden Söhne Andreas und Thomas mitgerechnet. „Wir betreuen einige Kunden nach wie vor gerne selbst, um zu wissen, was am Markt los ist“, so Andreas Obereder. Bei der Betreuung der Kunden will Obereder, so wie bisher in seinem Unternehmen üblich, mit kurzen Entscheidungswegen punkten: „Da gibt es den Außendienst und dann mich als Vertriebsleiter. Punkt.“ Vom Produkt ist Obereder in jedem Fall überzeugt. „Bei Castrol passen Marketing und Innovation zusammen.“ Auch für die aktuelle Renditeprobleme sieht Obereder mit Castrol die richtige Antwort: „Castrol ist nicht nur Öl, sondern auch Image. Ich rate den Werkstätten, Castrol und den Mehrwert der Marke zu nutzen.“ • (GEW)
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SPECIAL
300 Motoröle für Pkws Die Vorbereitungen von Liqui Moly tragen Früchte: Jetzt, wo im Werk im Saarland genügend zusätzliche Tanks für neue Produkte zur Verfügung stehen, kommen auch immer neue Freigaben von Herstellern. Insgesamt stehen 300 Pkw-Motoröle zur Verfügung.
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n den vergangenen Jahren hat sich Liqui Moly auch in Österreich von einem „Jäger“ zu einem „Big Player“ emporgearbeitet: Nicht zuletzt freie Werkstätten schätzen die Qualität, die gute Verfügbarkeit und die Ölschränke „made in Germany“. Dass im Labor, das deutlich erweitert wurde, intensiv geforscht wird, zahlt sich aus: Das Top Tec 4310 0W-30 von Liqui Moly erhielt im Herbst die Freigabe von Peugeot, Citroën und Fiat. Großen Anteil an diesem Erfolg hat Oliver Kuhn: „Es handelt sich um ein Low-SAPS-Öl. Das bedeutet, dass es nur sehr geringe Anteile an Sulfatasche, Schwefel und Phosphor enthält.“ Dies sei für die Motoren-
Öl im Getriebe
Oliver Kuhn, Labor-Experte bei Liqui Moly hersteller sehr wichtig, da nur diese Öle eine störungsfreie Funktion von Katalysatoren und Partikelfiltern gewährleisten.
Weitere Freigaben könnten bald erfolgen Das Öl muss aber trotz seiner geringen Viskosität auch unter extremen Bedingungen die Schmierung des Motors sicherstellen. Das gilt auch für die Aggregate mit sehr kleinem Hubraum wie die Twin-Air- und Multi-Air-Motoren von Fiat. In den vergangenen Jahren ist das Angebot von Liqui Moly bei den Pkw-Motoren auf 300 Produkte angewachsen, weitere Freigaben könnten bald erfolgen. • (MUE)
Umfassende Palette an Getriebeölen von Motul
Das Service am Getriebe wird für freie Werkstätten immer wichtiger. Motul bietet die richtigen Produkte dafür.
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ie Vielfalt und der Einsatz von modernen Automatikgetrieben wachsen. Je nach Fahrzeugklasse und Anforderungen kommen Wandler-, CVT- oder Doppelkupplungs-Getriebe zum Einsatz, um Komfort und Performance der Fahrzeuge zu erhöhen. Serviceund Ölwechsel sind bei diesen Aggregaten vorgeschrieben oder zumindest empfohlen. „Bei Automatik-, CVT- und Direktschaltgetrieben existieren noch häufig feste Wechselintervalle für das Getriebefluid. Da jedoch meist Verschmutzungen des Getriebes und Verschleiß des Getriebeöls die Ursache für eine verschlechterte Schaltperformance sind, schafft ein professioneller Getriebeservice auch bei Fahrzeugen mit Lebensdauerfüllung hier wirkungsvoll Abhilfe“, so Manfred Köck, Motul-Gebietsverkaufsleiter Österreich.
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Kompetenz und Ertragsbringer
Wartungsgerät ATM 0915
Speziell für freie Werkstätten ist diese Tätigkeit ein wichtiges Thema hinsichtlich Kompetenz, Ertrag und Zusatzauslastung. Motul bietet sowohl die richtigen Schmierstoffe wie auch die entsprechenden Geräte. „Unsere speziell formulierten Getriebeöle mit breiter Herstellerabdeckung sind zugeschnitten auf die hohen Anforderungen moderner Antriebskonzepte und vielseitig verwendbar“, so Köck. Wichtiger Bestandteil der Motul-Getriebeöl-Kompetenz ist das Wartungsgerät ATM 0915, das sowohl die Getriebespülung wie auch den gesamten Getriebeölwechsel ermöglicht. Der Ablauf wird am Display angezeigt und funktioniert großteils vollautomatisch. • (GEW)
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SPECIAL
Lange und erfolgreiche Zusammenarbeit: Shell und Ferrari
Treibstoff zum Erfolg
Mannstunden und 50 technischen Mitarbeitern in Vollzeit vereinbart. Technisches Personal von Shell ist nun auch am Stammsitz von Ferrari in Maranello im Einsatz.
WM-Titel als klares Ziel
Shell und Ferrari verlängern und intensivieren ihre Partnerschaft auf verschiedenen Ebenen.
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ls Innovationspartner der Scuderia Ferrari arbeitet Shell zukünftig noch stärker mit der italienischen Traditionsmarke zusammen. Die neue Vereinbarung umfasst die Bereiche Kraft- und Schmierstoffe und soll nicht nur die Formel 1, sondern viele weitere Projekte umfassen. Als optimales Leistungspaket kommen der Rennkraftstoff Shell V-Power sowie das Motoröl Shell Helix Ultra zum Einsatz. Im neuen Vertrag ist zudem der jährliche Einsatz von 21.000
Öl-Tradition aus Österreich
Die Lösung für Rennfahrer und Privatfahrer: Shell Helix Ultra
zung konzernstrategischer Vorgaben hat Castrol der Firma Adamol als Vertriebshändler den Vertrieb und das Marketing im Sektor Nutzfahrzeuge/Heavy Duty im Gebiet Wien, Niederösterreich, Burgenland, Steiermark, Kärnten und Osttirol wie für das Retail-Segment und Tankstellen national übertragen.“
Vor 120 Jahren hat die Familie Adam die Firma Adamol gegründet. Heute ist das Unternehmen Komplettanbieter samt Eigenmarken sowie strategischer Partner von Castrol.
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Damit möchte Shell der Scuderia Ferrari zum 11. Titel in der Konstrukteursweltmeisterschaft verhelfen. Dafür sollen Kraftstoffe und Motoröle entwickelt werden, die dem Team die entsprechenden Wettbewerbsvorteile ermöglichen. Gleichzeitig fließen die Erfahrungen aus der Königsklasse des Motorsports auch in die Serienprodukte und lassen Shell-Kunden auf der ganzen Welt davon profitieren. Ferrari-Teamleiter Maurizio Arrivabene: „Wir freuen uns sehr, in einem erweiterten Umfang mit Shell zusammenzuarbeiten. Historisch gesehen ist der Motor das Herzstück von Ferrari. Alles, was wir mit Shell machen, zielt auf unsere Tradition als Motorenkonstrukteur ab.“ • (GEW)
Viele Veränderungen erlebt
ereits 1896 wurde die Marke Adamol in Wien gegründet, anfangs nur als kleiner Lieferant für Motorenöle und Schmiermittel. Mittlerweile hat sich das Unternehmen zu einem Komplettanbieter mit einem umfassenden Portfolio für alle Fahrzeuge entwickelt, wobei auf Qualität zum fairen Preis wert gelegt wird. Heute ist Adamol am gesamten österreichischen Markt präsent und hat sich als ein wichtiger, strategischer Partner von Castrol positioniert. Geschäftsführer Martin Gänger: „Im Zuge der Umset-
Damit ist Adamol aktiver Bestandteil der aktuellen Veränderungen. „Die Öl-Branche ist seit jeher von Wandel und Veränderung geprägt, aktuell vollzieht sich wieder einmal ein Umbruch am Markt. Als einer dieser Betriebe, der diese Gegebenheit seit Jahrzehnten mit Bravour meistert, feiert Adamol kommendes Jahr seinen 120. Geburtstag“, so Gänger. • (GEW)
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Die Eigenmarke Adamol 1896 erinnert an die lange Geschichte des Unternehmens
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SPECIAL
Cross-over-Vergleich Crossreferenzliste nennt Eurolub den umfassenden Marktüberblick, wo die entsprechenden Eurolub-Lösungen zu den jeweiligen Mitbewerber-Produkten angeführt sind.
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ir haben uns dabei sehr viel Arbeit gemacht“, erklärt Eurolub-Inhaber und Geschäftsführer Hubert Huber die neuen digitalen Lösungen aus seinem Haus. Das ist zum einen die komplett neue Homepage, die mit modernem Look&Feel sowie zeitgemäßer Responsive-Technik ausgestattet ist, also auf allen internetfähigen Geräten wie Smartphone oder Tablet optimal dargestellt wird. Zudem wurde eine eigene App entwickelt, die alle relevanten Informationen bis hin zu den Sicherheitsdatenblättern auch Offline darstellt. „Der Benutzer muss also nicht ständig online sein, das Update erfolgt bei nächster Gelegenheit“, so Huber.
entsprechende Eurolub-Produkt angeführt“, erklärt Huber. Da die Spezifikationen nicht bei allen Schmierstoffen identisch sind, werden auch die jeweiligen Zusatzleistungen angeführt. Huber: „Damit kann der Mechaniker sicher sein, dass er auch bei der Umstellung auf Eurolub-Schmierstoffe und Chemie eine sichere Anwendung realisiert.“
Perfekte Alternative
Konsequente Auflistung der Mitbewerber Ein Alleinstellungsmerkmal auf beiden Lösungen ist die Crossreferenzliste, die vom Eurolub-Team in konsequenter Handarbeit und Recherche erstellt wurde. „Wir haben alle Produkte der am Markt vertretenen Schmierstoff-Produzenten aufgelistet und dazu das
Die neue Homepage www.eurolub.at ist auf allen Geräten abrufbar
„Als Komplettanbieter sehen wir uns als perfekte Alternative und Ergänzung zu den etablierten Ölmarken“, argumentiert Huber. In Deutschland hat er Eurolub laut letzten Marktforschungs-Ergebnissen bereits auf Platz 5 der Schmierstoff-Marken gebracht, mit 5,6 Prozent Marktanteil. Neben dem umfassenden Produktportfolio und der hohen Qualität nennt er die konsequente Fachhandelstreue als wichtigen Vorteil seiner Marke. „Wir verkaufen ausschließlich an den Teilehandel und den kleinstrukturierten Mineralölhandel“, so Huber. • (GEW)
Öllieferung von Groß bis Klein drei Spezifikationen in 60-l-Fässern und deckt damit 80 Prozent seiner Anforderungen ab. Die restlichen 20 Prozent stellen wir in kleinen Gebinden umgehend zu“, so Bayer. Ein weiterer Vorteil der Eurolub-Produkte ist die Exklusivität im Fachhandel. „Hier gibt es für die Werkstätte keine Konkurrenz durch Supermärkte.“
In der erfolgreichen Kooperation von Klein Autoteile mit Eurolub werden große Mengen Öl bewegt, bei Bedarf auch in kleinen Gebinden.
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ie Werkstätte hat bei uns keine Mindestbestellmenge. Egal ob Dose oder 208-l-Faß, innerhalb von 2 Stunden wird das gewünschte Öl geliefert“, so Rudolf Bayer, Geschäftsführer Klein Autoteile. Dabei setzt der Teilespezialist hauptsächlich auf die Produkte von Eurolub. „Damit haben wir ein tolles Spektrum, das alles abdeckt“, lobt Bayer das Angebot von Eurolub, das vom Motor- und Getriebeöl über Schmierfette, Unterbodenschutz bis Chemie und CarCare reicht. Auch die Qualität steht außer Zweifel: „Wir arbeiten schon seit vielen Jahren mit Eurolub zusammen und verkaufen wirklich große Mengen, aber wir hatten noch keine einzige Reklamation.“
Qualität und Logistik Klein verbindet die Qualitätsware von Eurolub mit dem eigenen Logistik-System, davon profitiert der Kunde. „Der Großteil unserer Kunden hat zwei bis
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Alle Daten im Teilekatalog
Eurolub-Eigentümer Hubert Huber und Klein-Geschäftsführer Rudolf Bayer
In Zusammenarbeit mit Eurolub bietet Klein Autoteile in seinem elektronischen Teilekatalog alle Daten, alle Spezifikationen sowie die Füllmengen aller Flüssigkeiten der am Markt erhältlichen Fahrzeuge. Bayer: „Hier hat die freie Werkstätte keine Nachteile gegenüber einem Markenbetrieb.“ Als Teilespezialist wundert sich Bayer oft über den Einsatz von Billig-Ölfiltern. „Wenn der Kunde Wert auf hochwertiges Öl legt, darf nicht am Ölfilter gespart werden. Hier müssen Produkte vom Originalteilehersteller zum Einsatz kommen.“ • (GEW)
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Wir sagen Danke! Bei unseren Kunden für ihre Treue und Wertschätzung, bei den Lieferanten für Qualität und Pünktlichkeit und bei unseren Mitarbeitern Günter Klein Geschäftsführer
für ihr Engagement.
Rudolf Bayer Geschäftsführer
Ihre Zufriedenheit ist unser gemeinsamer Erfolg! Auf ein erfolgreiches 2016!
KLEIN AUTOTEILE WIR SIND ANDERS 13-X IN ÖSTERREICH 1220 Wien, Dassanovskyweg 4a 2380 Perchtoldsdorf, Brunner Feldstraße 61 2604 Theresienfeld, Flugfeldstraße 3 3100 St. Pölten, Hnilickastraße 9 4020 Linz, Estermannstraße 8a 4150 Rohrbach, Linzer Straße 19
5082 Grödig, Gewerbestraße 16 5112 Lamprechtshausen, Michael-Haydn-Weg 4 6020 Innsbruck, Rossaugasse 15 8055 Graz, Triester Straße 426 9020 Klagenfurt, St. Veiter Straße 259 9500 Villach, Pestalozzistraße 16 9800 Spittal/Drau, Villacher Straße 21
www.klein-autoteile.at
SPECIAL
Swiss Connection
und sorgt für die Erfüllung der entsprechenden Spezifikationen und Herstellerfreigaben. Das Team von Derendinger wird auf die Schmierstoff-Anforderungen der Werkstätten geschult und laufend weitergebildet. „Mit einunddreißig Gebietsleitern, sechs Schmierstoffspezialisten sowie einem einunddreißig Filialen umfassenden Netz kann sich jede Werkstätte auf den umfassenden Service und die professionelle Betreuung verlassen“, so Schneider.
Bei Motorex profitiert der Kunde von einer umfassenden Palette qualitativer Produkte sowie der Logistik- und Betreuungsqualität von Derendinger.
Zahlreiche Freigaben
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as Motorex-Servicepaket besteht einerseits aus der intensiven Marketing-Unterstützung und dem professionellen, technischen Kundendienst von Motorex, andererseits aus der umfassenden Betreuung und der extrem raschen Verfügbarkeit der Produkte über die Derendinger-Organisation“, so Wolfgang Schneider verantwortlich für Marketing und Key Accounts bei Motorex. Der Kunde profitiert von der Verbindung des Schweizer Schmierstoffspezialisten mit den Schweizer Teile- und Logistik-Profis. „Neben den üblichen Fass- und Tanklieferungen können selbst Kleinstmengen einer selten benötigten Spezifikation mehrmals täglich geliefert werden.“
Perfekte Ergänzung Motorex entwickelt seine Produkte laufend weiter
„Die Car Line von Motorex wird laufend den aktuellen Anforderungen angepasst“, erklärt Schneider. Als jüngste Neuheit wurde das Select LA-X SAE 5W/30 um die ACEA C2 erweitert und erfüllt damit die Anforderungen der FIAT9.55535-S3. Den Anforderungen von Ford, Fiat, Volvo, Jaguar und Land Rover wurde die Concept Reihe angepasst. Das Concept B-XL SAE 0W/20 deckt die Spezifikation BMW LL-14 FE+ ab. Als Komplettanbieter hat Motorex auch in anderen Bereichen Innovationen zu bieten. So wurde kürzlich ein neues Reifenmontagemittel vorgestellt. Das Tyre Mounting Fluid ist flüssig, extrem sparsam, trocknet rasch an und hinterlässt keine Spuren an Reifen und Felgen. • (GEW)
Energieeffizienz spart auch noch Geld Bessere Motorleistung lässt sich durch optimale Sauberkeit von Verbrennungsraum, Kraftstofftank und Kraftstofffilteranlage erreichen. Löst man auch Rückstände und schmiert Einspritzpumpe und Injektoren, lassen sich Einsparungen beim Dieselkraftstoff erzielen.
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ranz Mauerhofer, Chef des Schmiermittelspezialisten mapo in Himberg, empfiehlt den „Premium Dieselzusatz mit Additiv“ einerseits als Mitnahmeartikel in Portionen für jeweils eine Pkw-Tankfüllung, bietet aber auch größere Gebinde und Mengen für Tankstellen und Großtankanlagen sowie Lösungen zur Ausrüstung gewerblicher Fuhrparks.
Dieselzusatz ermöglicht bedeutende Kraftstoffersparnis Dass sich mit der Kombination der mapo-Produkte „Premium Dieselzusatz mit Additiv“ und dem energieeffizienten Schmierstoff „Cargo Platin 10W/40“ etwa 6 Prozent Kraftstoff einsparen lassen, hat mapo mit dem eigenen Fuhrpark bewiesen: Damit sei es möglich, bei Fuhrparkfahrzeugen mit circa 80.000 Kilometer Durchschnitts-Jahreslaufleistung etwa 5.300 Liter
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Dieseltreibstoff einzusparen. „Welcher Fuhrparkbetreiber könnte es sich leisten, dank steigendem Umweltbewusstsein verordneter Energieeffizienz auf solche Einsparpotenziale zu verzichten?“, meint Mauerhofer, der sich die Wirkung des mapo Premium Dieselzusatzes mit Additiv auch offiziell bestätigen ließ. Der ist sowohl für Oldtimer, Common-Rail- wie Pumpe-Düse-Diesel mit KAT oder Dieselpartikelfilter als auch bei Einsatz von AdBlue, C.A.R.E.- und Norm-EN-590-Diesel geeignet und auch sehr wirksam gegen Pilz-, Sporen-, Hefe- und Bakterienkulturen im Bio-Kraftstoff. • (ENG)
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Wolfgang Schneider, verantwortlich für Marketing und Key Accounts bei Motorex
Franz Mauerhofer: „Der Premium Dieselzusatz mit Additiv spart Firmen Kraftstoffkosten!“
SPECIAL
Sechsbeinige Kontinuität Während sich die Ölbranche hinsichtlich der Werkstattbetreuung im Umbruch befindet, setzt Eni Austria sein Direktkundengeschäft mit intensiver Betreuung fort.
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ei den meisten Konzernen wird der Vertrieb momentan fallen gelassen wie eine heiße Kartoffel“, merkt Andreas Frühwirth, Leiter des Schmierstoffgeschäfts bei Eni Austria. „Wir glauben, dass die direkte Kundenbetreuung mehr Wert ist, als die Einsparungen im Außendienst bringen würden“, erklärt er im Hinblick auf die Aktivitäten der Mitbewerber. „Die Veränderungen in der Branche sind eine große Chance für uns. Viele Betriebe sind nicht mehr damit zufrieden, wie sie jetzt betreut werden“, bilanziert der erfahrene Manager. Eni kümmert sich intensiv um seine bestehenden Partner. 9 Mitarbeiter sind bei Eni seit vielen Jahren im Außendienst tätig. Frühwirth: „Unsere Gebietsleiter sind sehr lange mit dabei, sehr erfahren sowie voll verantwortlich und entscheidungsfähig.“
gewährleistet. Frühwirth: „Wir haben die komplette Abwicklung in Wien: Auftragsannahme, Back-Office sowie Logistik, auch die Lieferung erfolgt aus Wien, innerhalb von 24 Stunden nach ganz Österreich.“ Darüber hinaus wird von Österreich aus auch das Schmierstoffgeschäft in Tschechien, der Slowakei und Rumänien über eigene Filialbetriebe gesteuert, ein weiteres Indiz für die bedeutende Stellung der Eni Austria im Konzern.
Starke Marke mit Tankstellennetz
Fixpunkt Direktvertrieb Der Direktvertrieb bleibt unverrückbare Strategie. „Man wird unsere Produkte nicht im Einzelhandel finden“, erklärt Ing. Ernst Winkler, Key Accounter und Cheftechniker bei Eni Austria. Eni bietet den Werkstätten Sicherheit: „Die Werkstätte ist nicht mit billigen Ölen unserer Marke konfrontiert“, so Winkler. Winkler selbst führt Schulungen und Work-Shops direkt in den Werkstätten durch. „Durch unseren erfahrenen Außendienst hat es sich bewährt, individuelle Lösungen statt vorgefertigter Kurse anzubieten.“ Der Cheftechniker geht dabei auf die Wünsche und Anforderungen der jeweiligen Mitarbeiter ein. Da Winkler auch die Hotline betreut, weiß er genau, wo der Schuh drückt. Die Vorteile von Eni fasst Andreas Frühwirth zusammen: „Wir stehen zum Direktvertrieb, haben ein komplettes Produktsortiment und wir sind selber der Produzent.“ Die Betreuung ist durch die Zentrale in Wien
Eni-Führungsmannschaft: Ing. Christian König, Andreas Frühwirth, Ing. Ernst Winkler
Auch die Marke Eni hilft den Werkstätten: „Mit 320 Standorten ist Eni mittlerweile die Nummer 1 am heimischen Tankstellen-Markt, ein wichtiger Vorteil für die Markenbekanntheit. Marketingleiter Ing. Christian König: „Trotz der mutigen Umstellung von Agip auf Eni muss man die Marke heute keinem Autofahrer erklären.“ Dieser profitiert letztlich auch von der intensiven Zusammenarbeit von Tankstellen und WerkstättenGeschäft im Hause Eni. König ist für beide Bereich marketingverantwortlich und kann damit übergreifende Aktionen fahren. So profitiert der Ölkunden von Gutscheinen oder Vergünstigungen an der Tankstelle und umgekehrt. Der Kunde soll mit Eni komplett und umfassend versorgt sein. Das Öl kann der Kunde aber ausschließlich an den Tankstellen oder in der Werkstätte kaufen. Nicht zuletzt profitiert Eni von der Leidenschaft der Autofahrer: „Wir sind Partner vieler Marken- und Oldtimerklubs, für die nur Eni in Frage kommt, sowohl beim Treibstoff wie auch beim Öl“, berichtet König. Andres Frühwirth: „Eni hat sich immer an der Forschung und Produktion von Hochleistungs-Motorenöl für alle Arten von Motoren beteiligt. Die große und gut strukturierte Auswahl an Eni-Produkten basiert auf speziell formulierten HiTech-Schmierstoffen, um den vielseitigen Anforderungen aller Arten von Fahrzeugen unter den verschiedensten Bedingungen gerecht zu werden.“ • (GEW)
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SPECIAL
Direktvertrieb oder Teilegroßhändler, Image-Marke oder preisgünstiges Label, Lagerhaltung oder laufende Bestellung. Die Anforderungen der Werkstätten sind ebenso vielseitig wie die Vertriebslösungen der Öl-Konzerne. Von Gerald Weiss Auf den Ertragsbringer Öl möchte die Werkstätte nicht verzichten, die Lieferung und Betreuung ändern sich
Die Werkstatt braucht weiterhin gute Schmierung D
ie Zeiten, in denen man mit zwei oder drei Spezifikationen im großen Fass oder im großen Tank das Auslangen fand, sind längst vorbei. Die Motorenentwicklung auf allerhöchstem Niveau, die noch höhere Leistung bei weiter reduziertem Spritverbrauch ermöglicht, hat eine hohe Diversifikation bei den Schmierstoffen gebracht. Die große Zahl an Freigaben ist nicht immer technisch, sondern oft auch markenbedingt, aber sie schafft eine fast unüberschaubare Vielfalt. Mühsam auf den ersten Blick, bei näherer Betrachtung aber eine Chance. Denn der Kunde ist zwar immer öfter mit billigen Angeboten aus dem Internet und in diversen Märkten konfrontiert, was er aber tatsächlich für sein Fahrzeug braucht, ist schwer herauszufinden.
Problematischer Parallel-Vertrieb Das soll kein Freibrief für den Vertrieb über Bauund Verbrauchermärkte oder über Internetplattformen sein. Diese Entwicklung ist absolut kontraproduktiv, denn dadurch sind die schwer beschäftigten Kundendienstberater noch öfter mit Preisdiskussionen konfrontiert. Kein Wunder, wenn das vermeintlich gleiche Öl im Internet und in diversen Märkten deutlich günstiger zu kaufen ist. Hier sind die Partner von Ölmarken, die konsequent fachhandelstreu arbeiten, im Vorteil. In jedem Fall liegt es am notorisch überlasteten Kundendienstberater, dem Kunden die Notwendigkeit eines modernen Motoröls für einen hochentwickelten Motor zu erklären. Zudem muss für den Kunden klar sein, dass er beim eigenmächtigen Einkauf nicht nur
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ein Risiko mit der falschen Spezifikation eingeht, sondern beim Kauf im Internet auch auf Plagiate hereinfallen kann.
Kompetenz-Chance Getriebeöl Noch schwieriger wird es – erfreulicherweise – beim Getriebeöl. Automatische und automatisierte Getriebe werden von den Automobilherstellern als großes Potenzial zur Verbrauchs- und CO2-Einsparung forciert. Auch hinsichtlich Komfort punkten moderne Antriebseinheiten und gleichzeitig steigt die Akzeptanz beim Kunden. Dementsprechend hoch sind der Innovationsgrad und die Vielfalt, dementsprechend wächst die Verbreitung in diesem Sektor. Die Werkstätte braucht dafür einen starken Partner, der nicht nur das richtige Produkt besitzt, sondern es auch selbst oder über seinen Vertriebspartner rasch liefern kann. Die Notwendigkeit eines hochwertigen Öls, mit dem entsprechende Preise und damit Margen zu erzielen sind, ist also unbestritten. Doch selbst wenn der Kunde von der Bedeutung eines hochwertigen Öls überzeugt ist, scheitert es oft an der Kaufkraft. Hier muss eine Lösung mit einem preisgünstigeren Öl gefunden werden. Entscheidend ist es, individuell auf die Wünsche und Möglichkeiten des Kunden eingehen zu können. Um die wichtigen Erträge beim Schmierstoff möglichst lange zu sichern, sind das richtige Produkt und ein starker Partner wichtiger denn je. Die Anforderungen sowie die Lösungen sind dabei individuell wie nie. •
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Der Umbruch in der Ölbranche D
ie Ölbranche ist im Umbruch“, so die allgemeine Einschätzung Einschätzung der der Branche. Branche. „Die „Die meisten meisten meine Öl-Konzerne lassen lassen das das Down-Stream-Geschäft Down-Stream-Geschäft fallen fallen Öl-Konzerne wie eine heiße Kartoffel“, sagt Andreas Frühwirth, wie eine heiße Kartoffel“, sagt Andreas Frühwirth, Langzeit-Manager Langzeit-Manager bei bei Eni, Eni, plakativ. plakativ. Gänzlich Gänzlich neu neu ist ist die Vertriebsänderung freilich nicht. Schon vor die Vertriebsänderung freilich nicht. Schon vor JahrJahrzehnten zehnten hat hat der der damalige damalige Platzhirsch Platzhirsch Mobil Mobil das das Schmierstoffgeschäft an an Vertriebspartner Vertriebspartner ausgelagert. ausgelagert. Schmierstoffgeschäft Castrol dabei, dabei, die die Betreuung Betreuung der der Werkstätten Werkstätten Nun ist ist Castrol Nun an Partner zu übergeben. Über die Motive an Partner zu übergeben. Über die Motive und und AusAuswirkungen wird in der Branche spekuliert. Faktum wirkungen wird in der Branche spekuliert. Faktum ist, ist, dass dass mit mit Obereder Obereder und und Adamol Adamol zwei zwei Vollprofis Vollprofis zum zum Einsatz Einsatz kommen. kommen. Wie Wie die die Kunden Kunden letztlich letztlich reagieren, reagieren, ist freilich offen. Bemerkenswert ist ist freilich offen. Bemerkenswert ist allerdings, allerdings, dass dass verschiedene verschiedene Ölmarken Ölmarken bereits bereits von von erfolgten erfolgten KundenKundenwechseln wechseln berichten, berichten, diese diese Kunden Kunden wollen wollen aber aber nicht nicht genannt werden. Will man es dem langjährigen genannt werden. Will man es dem langjährigen LiefeLieferanten nicht sagen? Wartet man noch ab? Fährt man ranten nicht sagen? Wartet man noch ab? Fährt man künftig zweigleisig? künftig zweigleisig? • • Die Wahrheit ist: Der eigentliche Umbruch im ÖlDie Wahrheit ist: Der eigentliche Umbruch im ÖlGeschäft findet in den Werkstätten statt. Die Zeit der Geschäft findet in den Werkstätten statt. Die Zeit der langfristigen Verträge ist vorbei, die Finanzierungslangfristigen Verträge ist vorbei, die Finanzierungshilfen werden schwieriger und seltener. Die Betreuhilfen werden schwieriger und seltener. Die Betreuung ist nach wie vor wichtig, aber sie wird sachlicher. ung ist nach wie vor wichtig, aber sie wird sachlicher. Der Öl-Berater muss heute vielmehr ein UnternehDer Öl-Berater muss heute vielmehr ein Unternehmensberater sein. Und die technische Hotline ist oft mensberater sein. Und die technische Hotline ist oft wichtiger als ein nettes Gespräch mit dem Außenwichtiger als ein nettes Gespräch mit dem Außendienst. dienst. Die großen Incentives sind aus Gründen der VerDie großen Incentives sind aus Gründen der Versteuerung und der Compliance-Regelungen immer steuerung und der Compliance-Regelungen immer schwieriger darstellbar. Gleichzeitig werden sie auch schwieriger darstellbar. Gleichzeitig werden sie auch weniger angenommen. Die Unternehmer sind froh, weniger angenommen. Die Unternehmer sind froh, wenn sie noch etwas Zeit für die Familie haben. wenn sie noch etwas Zeit für die Familie haben. Und letztlich ist die Marge heute wichtiger als ein Und letztlich ist die Marge heute wichtiger als ein Event oder intensive Betreuung. Jeder Cent pro LiEvent oder intensive Betreuung. Jeder Cent pro Liter Öl ist für das Betriebsergebnis entscheidend. ter Öl ist für das Betriebsergebnis entscheidend. • • Eine weitere, wichtige Veränderung betrifft die LogisEine weitere, wichtige Veränderung betrifft die Logistik. Die Vielfalt der Spezifikationen und Anwendungstik. Die Vielfalt der Spezifikationen und Anwendungsbereiche macht speziell für freie Werkstätten eine bereiche macht speziell für freie Werkstätten eine durchgängige Lagerhaltung unmöglich. Ein Teil von durchgängige Lagerhaltung unmöglich. Ein Teil von Getriebe- und Motorölen wird just in time geliefert. Getriebeund Motorölen wird just in time geliefert. Speziell die freien Werkstätten haben ein minimales haben ein minimales Speziell die freien Werkstätten Lager und brauchen die perfekte Logistik. Lager und brauchen die perfekte Logistik. Neben einem einwandfreien Produkt sind erzielbare Neben einwandfreien Produkt sind erzielbare Marge, einem Verfügbarkeit und technische Beratung für Marge, Verfügbarkeit und technische Beratung für die Werkstätte wichtig. Die Öl-Branche ist im Umdie Werkstätte wichtig. Die Öl-Branche ist im Umbruch, das Werkstattgeschäft ist es schon längst. bruch, das Werkstattgeschäft ist es schon längst.
Gerald Gerald Weiss, Weiss, LeiLeiter Sonderprojekte: ter Sonderprojekte: „Die „Die AnforderunAnforderungen gen der der WerkstätWerkstätten ten ändern ändern sich sich ebenso ebenso wie wie die die Strategien Strategien der der ÖlÖlKonzerne!“ Konzerne!“
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Marktentwicklung
ÖLBRANCHE IM UMBRUCH Direktvertrieb Umfassende Betreuung durch den Hersteller
Internetlösungen Cross-over Produktvergleich
Teilehandel Rasche ÖlVerfügbarkeit
Öl im Getriebe Automatiklösungen nehmen zu
Vertrieb, Logistik und Vielfalt sind im Schmierstoffbereich einem großen Wandel unterzogen. Das ändert nichts an der Notwendigkeit des Margenbringers Öl.
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