AUTO & Wirtschaft 11/2019

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November 2019 Österreichische Post AG MZ 03Z035333 M A&W Verlag, Inkustr. 16 3400 Klosterneuburg

www.autoundwirtschaft.at

A&W-TAG Branchenevent des Jahres auf 16 Seiten

HANDEL Interview mit Jörg Beyer, Ford of Europe Toyota: Neue Ideen unter neuer Führung

GEWERBE § 57a: Das „Pickerl“ als Waffe Teiletagung: Blick in die Zukunft der Branche

WIRTSCHAFT Zusätzliches Geld verdienen mit Versicherungen


Fachkongress und Ausstellung für Kfz-Service, Karosserie und Reifen 11. März 2020, Allianz Stadion Wien Für Werkstätten, Karosseriebetriebe, ­Reifenfachbetriebe und den Independent Aftermarket Vorträge, Workshops und Diskussionen zu aktuellen Herausforderungen: Digitalisierung, Elektrifizierung, Kalibrierung, freier Datenzugang, Versicherungsabwicklung, Fachkräftemangel, ... Fachausstellung, Lösungen, Kontakte, Netzwerke Eintrittspreis: € 87,– www.werkstattforum.at


EDITORIAL Die Konstanz der Ansprechpartner

Shift happens!

ie jedes Jahr hat uns im Oktober nicht nur der A&W-Tag intensiv beschäftigt, sondern auch der Händlerradar: Das ist, wie Sie wahrscheinlich wissen, die schon zur Tradition gewordene Umfrage zur Zufriedenheit der österreichischen Markenhändler mit ihren Importeuren. 500 Betriebe haben sich für die Beantwortung der 44 Fragen Zeit genommen. Herzlichen Dank dafür an dieser Stelle! Alle Details, die von vielen wohl schon sehnsüchtig erwartet werden, lesen Sie im Sonderheft, das Sie gleichzeitig mit dieser Ausgabe erhalten. Ich verspreche Ihnen: Es zahlt sich aus, das Heft genau zu lesen! • Die Aussagen, die die Markenhändler während der Umfrage Ende August und Anfang September gemacht haben, sind eine Bestätigung unserer Arbeit:

uch dieser Herbst steht ganz im Zeichen von future mobility und unserem neuen Sonderprojekt „Change!“. Der Startschuss ist soeben am 12. A&W-Tag erfolgt, der heuer 550 Besucher (Rekord!) zum Informationsaustausch und Networking in die Wiener Hofburg gelockt hat. Der A&W-Tag hat sich damit einmal mehr als führender Kongress für die heimische Automobilbranche etabliert. Mehr über die Vorträge und Diskussionen lesen Sie auf den Seiten 10 bis 25 in diesem Heft. • Shift happens! Der Wandel unserer Branche ist in vollem Gange. Davon ist auch die Mehrheit der Händler überzeugt und sieht in vielen Themen insbesondere im Bereich der Full Service Mobilitätsangebote, der Miet- und Abo-Angebote sowie auch im Bereich der alternativen Antriebe durchaus gute Chancen. Alle erwarten sich von den Importeuren in diesen Zukunftsthemen jedoch deutlich mehr Unterstützung. Mehr dazu finden Sie in unser beigelegten Sonderausgabe zum Händlerradar. • Für uns bedeutet „Change!“, die Themen anzupacken und dabei ganz besonders das „Wie“. Um Sie zu unterstützen, haben wir uns drei zentrale Punkte vorgenommen, die wie ein roter Faden durch das Projekt führen. Kundenzentrierung: Was denkt und fordert der Kunde von unserer Branche? Neue spannende Lösungen und Ansätze von Vertrieb bis zum Service und Stärken stärken. Denn in den nächsten Jahren wird viel vom Autohandel erwartet.

W

Der Handel muss seine individuellen Stärken stärken, um im Wettstreit der Vertriebskanäle bestehen zu können. Die Ergebnisse zeigen, dass einige Importeure ihre „Hausaufgaben“ nach wie vor vernachlässigen. • Andere wiederum dürfen sich freuen, weil sie von ihren größten und wichtigsten Kunden, nämlich den Händlern, sehr positiv bewertet wurden. Das beweist, dass sich ehrliche Arbeit auszahlt – auch wenn man sich nicht auf den Lorbeeren ausruhen sollte. • Spannend war für uns auch die Bewertung der Händler über die Konstanz der Ansprechpartner. Nur wenn über Jahre die möglichst gleichen Personen miteinander reden, kann Vertrauen aufgebaut werden. Eine Erkenntnis, die Sie gerne auch auf Ihre Ansprechpartner im A&W Verlag übertragen dürfen!

A

Wir haben ein fantastisches Produkt mit einer hohen emotionalen Bindung, das Auto: Doch dieses wird immer komplexer. Das muss den Kunden näher gebracht werden: Das kann niemand besser als der Handel. Diese Stärke stärken – die Stärke der individuellen Betreuung – und die Beratung weiter auszubauen, ist essenziell, um im Wettstreit der Vertriebskanäle bestehen zu können. • In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Erfolg im Business!

Stefan Binder, MBA, Geschäftsführer

Mag. Mag. Heinz Heinz Müller, Müller, Chefredakteur Chefredakteur

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INHALT

Aspekte Ausbildung: Berufsschulen wollen mehr kooperieren

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Fokus

Adobe Stock

10-25 Fokus

Referenten, Podiumsdiskussionen, Sponsoren und Fotos vom A&W-Tag Zahlen, Daten, Fakten

Observer: Die Sprachrohre der Automarken 67 Statistik: „Gebrauchte“ schwächeln 68 Händler-Trend-Barometer: Händler sehen Veränderung 70

Interview

Jörg Beyer (Ford) S. 32

IfA-Kongress

Binder und Müller Ferdinand Dudenhöffer: Kapitalismus à la Française Der Knöbl: Klimadebatte oder Klimahysterie Schluss mit Lustig: Umbruch im ruhelosen Status quo

Geld für neue Ideen

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Digitalisierungs-Förderung für Betriebe

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A&W-Tag: S. Müller/A. Trattner: Alternativen im Fokus

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A&W-Tag: Ein Blick auf die Gäste

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A&W-Tag: Digital Award: 5 würdige Sieger

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A&W-Tag: M. Gawanda: Full Service im Trend

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A&W-Tag: M. Söldner: Die Chancen im Change

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A&W-Tag: G. Wolf: Viele Wege des Wandels

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A&W-Tag: K. Weßner: Umschalten, aber rasch!

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A&W-Tag: W. Diez: Aber bitte auch mit Emotion!

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A&W-Tag: Diskussion 1: Einnahmequellen erhalten!

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A&W-Tag: R. Schönbeck: Nutzen aus Daten nutzen

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A&W-Tag: Diskussion 2: Abos & Digitalisierung

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A&W-Tag: Athena-Preis: Etwas, das nicht jeder tut

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A&W-Tag: C. Steinborn: „Der e.Go ist der neue Trabbi“

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A&W-Tag: S. Karmasin: Kein rationales Wesen

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A&W-Tag: Diskussion 3: Zwischen Knebel und Freisein

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A&W-Tag: Umfassende Lösungen

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A&W-Tag: Lehrlinge: Ausbilden statt suchen

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Handel Toyota: Neuer Blick vom Wienerberg

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SsangYong: Ein Prozent als großes Ziel

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Gebrauchtwagen-Börse: Zweispurig in die Zukunft

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Interview Jörg Beyer: Besser fahren mit Ford

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IfA: Unsicherheit bleibt als Faktor

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Digital-Förderung: Geld für neue Ideen

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Dudenhöffer: Kapitalismus à la Française

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Forstinger: Alte Schatten verschwinden

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Gewerbe

Seite 34

Kommentare

A&W-Tag: Das Dutzend ist voll!

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Lack & Technik: Der Hohlraum wird zum Wohlraum

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Werkstatt des Vertrauens

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§ 57a, Teil 1: Das Pickerl als Waffe

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§ 57a, Teil 2: Mit einem Fuß im Kriminal

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Tyre Cologne: Digital und analog verknüpft

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pewag: Leicht montiert für optimale Traktion

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Eder: Stabiler Abtransport

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Schaeffler: Die Teile wollen was erzählen

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LSA: Der regionale Partner

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Christ: Nano? No na ned!

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Siems & Klein: Arbeitsstation für Kalibrierung

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Stahlgruber: Stabile Fortführung

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Tagung: Teilehändler – fit in die Zukunft

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Goodyear: Schnee aus dem Labor

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PocketCar: Die persönliche Bildbearbeitung

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INHALT

Wirtschaft Versicherungen/Einleitung: Versichern Sie schon? VMS: Mit E-Learning ins Jubiläumsjahr carplus: Flächendeckend schulen Garanta: Von Formel 1 bis MotoGP Mobile Garantie: „Die 4 Garantiere“ Porsche Bank: Sichere Fahrer belohnen Realgarant: Wartungspakete voll im Trend Birner: Umbruchstimmung Audatex: Don’t Estimate – Calculate! Würth: C-Teile sind Chefsache Loco-Soft: „Möglichmacher“ Der Knöbl: Klimadebatte oder Klimahysterie Observer: Die Sprachrohre der Automarken Statistik: „Gebrauchte“ schwächeln Händler-Trend-Barometer: Händler sehen Veränderung Scholz: Räderlager nach Maß Lukoil: Nachhaltig schmieren S4: Zurück zum Gründer Auto & sie: Suchen Sie noch oder finden Sie sie schon? Auto & sie: Meisterliche Schrauberin

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Auto & sie: Starke Männer über Frauen Oldtimer-Bewertung: Juwel oder Schrott? Argus: Weg, bevor der Staub liegen bleibt Bundesländer-Umfrage: Nutzfahrzeuge im Autohaus

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Menschen Messe: Leithner folgt Eiden Impressum BMW: Schröder wechselt nach Dingolfing Neuer MBA-Lehrgang von Porsche und WU Wien Aus dem Papierkorb Schluss mit Lustig Neue Produkte

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Hochvolt, Kostendruck, Versicherungsabwicklung: LACK & Wirtschaft beschäftigt sich mit den Herausforderungen für den Karosseriebetrieb.

November 2019 Eine Beilage von AUTO & Wirtschaft

www.autoun

dwirtschaft.at

UMFRAGE Haben

die kleinen Betriebe Chancen ?

Hochvolt-Fahrzeug e

Elektro und Hybrid willkommen

Abwicklung 2.0

Zukünftige Zusammen zwischen Sachverstän arbeit digen Versicherung und Betrieb

70-71

Händler-Trend-Barometer mit Santander

Alle Sieger. Alle Marken. Alle Händler.

500 Markenhändler wurden befragt: „Wie zufrieden sind Sie mit Ihren Importeuren?“ Alle Ergebnisse lesen Sie in der 52 Seiten starken Beilage!

Wissenschaftliche Durchführung:

Auszüge aus einer Studie im Auftrag von:

Ein Special von

42-43

Die Spannung steigt! Eine Aktion von

DIGITAL AWARD Wir gratulieren den Gewinnern! Mehr in dieser Ausgabe auf den Seiten 14/15 und unter www.autoundwirtschaft.at


E

s ist der Buchstabe E, der in den kommenden Monaten für Ford eine große Rolle spielen wird:

E wie elektrifiziert: Wir machen keine halben Sachen! Jedes Ford-Modell, das neu auf den Markt kommt, wird elektrifiziert – und zwar so, wie es für die jeweiligen Kunden am besten ist. Als Mild Hybrid, Plug-in-Hybrid, Vollhybrid oder rein elektrisch betriebenes Fahrzeug: So ist die Marke Ford voll für die Zukunft gerüstet. Und das gilt auch für alle ihre Händler.

E wie emissionsfrei: Mit einer rein elektrischen Reichweite von mehr als 50 Kilometern (und einem 2,5-Liter-Benziner als Range Extender) überzeugt der neue Ford Kuga Plug-in-Hybrid, der im Frühjahr 2020 auf den Markt kommt. Die Batterie ist an jeder Haushalts-Steckdose binnen 4 Stunden geladen. Mit dem Ford Explorer startet auch das meistverkaufte SUV Nordamerikas 2020 in Österreich als PHEV. Dritter im Bunde der Plug-in-Hybride ist der Ford Tourneo Custom PHEV, der perfekte Transporter für Business und Freizeit. Diese Autos bringen den Händlern komplett neue Kunden in die Schauräume!

Elektrifiz für die br

E wie Effizienz: Ford bietet leistbare Elektrifizierung für die breite Masse – und dennoch spielt der Fahrspaß eine große Rolle. Bestes Beispiel dafür ist der Ford Puma Ecoboost Hybrid, der 50 Nm zusätzliches Drehmoment bietet: Er ist die perfekte Kombination aus Sparsamkeit und Fahrspaß! E wie Ertrag: Auch in der elektrifizierten Zukunft bleibt die Händlerprofitabilität für Ford genauso wichtig wie die Volumenziele! Eines ist klar: Ford ist bereit für die elektrifizierte Zukunft. Schon ab dem Jahr 2022 will Ford mehr elektrifizierte Fahrzeuge verkaufen als mit konventionellem Antrieb!

Ford wird ein umfassendes Angeb an Elektrifizierung abdecken


Ford Motor Company (Austria) GmbH, Hackinger StraĂ&#x;e 5c, 1140 Wien, Tel.: +43 (0) 50 6581-0, Fax +43 (0) 50 6581-210, www.ford.at

zierung reite Masse

Ford Kuga PHEV

bot

Ford Explorer PHEV

Ford Tourneo Custom PHEV


Hybride für Fahrtechnik Als zusätzlicher Fuhrparkpartner liefert Suzuki an 8 ÖAMTC-Fahrtechnikzentren in Österreich 16 Fahrzeuge. 5 davon sind Hybride und läuten damit die Hybrid-Ära in den ÖAMTC-Zentren ein.

2radimporteur wächst Nach den Bauabschnitten 1 (2017) und 2 (2018) folgte bei der KSR Group in Krems ein weiterer 2.000-m2-Zubau mit Design- und Entwicklungsstudio sowie Werkstatt, Lagerraum und Büroräumen.

Berufsschullehrer-Treffen In der Landesberufsschule Eggenburg (NÖ) fand im Oktober ein dreitägiges Treffen der Direktoren österreichischer Kfz-Berufsschulen statt. Die Zielsetzung war, eine bundesweite Abstimmung neuer Lehrziele und Inhalte im Kfz-Bereich zu erreichen. Univ.-Prof. Wolfgang Brandstetter – einer der beiden Gastreferenten – informierte das Direktorenkollegium zum Thema „Fragen rund ums Kraftfahrzeugrecht“, Altbürgermeister Willi Jordan referierte zum Thema „Haftungsfragen im öffentlichen Dienstalltag“. Ein von Sebastian Raubinger (SEDA Umwelttechnik) zum Thema Autoverwertung und Recycling gehaltener Fachvortrag ergänzte die Veranstaltung. Roman Keglovits-Ackerer, BA, Landesinnungsmeister-Stv. und Bildungsbeauftragter der Landesinnung NÖ, nahm hierzu ebenfalls ausgiebig Stellung. Auch der A&W Verlag war vor Ort: „Info-Lady“ Uschi Ernst betonte die Wichtigkeit eines medialen Bindegliedes zwischen Berufsschule und dem Fachbranchengeschehen. Besuche der Nostalgiewelt Eggenburg und im Museum „Terra Technica“ boten Einblick in die Zeit der Musikautomaten und zeigten eine Anzahl von schönen, einzigartigen Autos, die von den Fachleuten bestaunt und natürlich genau unter die Lupe genommen wurden. Das Seminar fand hohe Anerkennung: Im kommenden Jahr ist auf ausdrücklichen Wunsch der Teilnehmer eine Folgeveranstaltung in Aussicht gestellt.

Tageszulassungen sinken In den ersten 3 Quartalen 2019 wurden in Österreich 12.622 Pkws nach einem Tag abgemeldet – um 33,2 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum 2018 (18.883 Einheiten). Pkw-Neuzulassungen mit einer Dauer bis zu 7 Tagen gingen um 28,0 Prozent, bis zu 30 Tagen um 15,9 Prozent, bis zu 60 Tagen um 12,6 Prozent, bis zu 90 Tagen um 12,5 Prozent und bis zu 120 Tagen um 11,2 Prozent zurück.

Jaguar Land Rover Klagenfurt finalisiert Mitte Oktober eröffnete der Autohof Klagenfurt auf 1.000 m2 Grundfläche für die Marken Jaguar und Land Rover neue Ausstellungsflächen. „In den neuen 650 m2 großen Schauräumen ist Platz für insgesamt 10 Fahrzeuge im Verhältnis 5:5 der Marken Jaguar und Land Rover“, so Geschäftsführer Komm.-Rat Mag. Hubert Aichlseder. Zusätzlich wurde mit der 3,5-MillionenEuro-Investition auch ein Reifenlager für 5.000 Reifen errichtet.

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„Je leichter ich es dem Kunden mache, desto eher wird er wieder zu mir kommen. Was natürlich auch bedeutet: Wenn es ihm jemand anderer leichter macht, macht er es dort.“

Vienna Autoshow 2020: einige Marken fehlen Zusätzliche Flächen erhält die von Instadrive organisierte „E-Mobility Area“. Wohl auch weil einige Marken 2020 fehlen: Neben Volvo dürften dies auch Toyota, Lexus, Kia, Mazda, Citroën, Bentley, Lamborghini und die FCA-Marken sein.

Auer 2. Unimog-Händler

Michael Gawanda, willhaben

„Bio-Fuels und synthetische Kraftstoffe können einen entscheidenden Beitrag zur Dekarbonisierung des Verkehrs leisten.“ Gerhard Wolf, Castrol Austria

„Dass neue Player neue Mobilitätskonzepte zu etablieren versuchen, bedeutet für das Autohaus eine Fokus-Verschiebung vom Neuwagenverkauf hin zur Kundenloyalisierung über den gesamten Fahrzeuglebenszyklus.“ Dr. Marcus Söldner, CarGarantie

Mercedes-Benz Österreich hat den Kfz-Meisterbetrieb Auer in Matrei am Brenner zum 2. Unimog-Vertragshändler neben Pappas ernannt. Österreichweit gibt es 39 Unimog Vertriebs-/Service-Standorte.

Partsch übernimmt Mayerhofer-Standort Voraussichtlich bis März 2020 sollen alle Details eines Geschäfts zwischen der Partsch Autohaus GmbH und Ing. Christian Mayerhofer GmbH in Wiener Neustadt abgeschlossen sein. Mündlich vereinbart wurde mit Partsch-Geschäftsführer Mag. (FH) Andreas Artner, dass das von ihm und Hans Jägersberger sowie Dipl.-Ing. Thomas Ernst geführte Autohaus (Mercedes, Jeep) die Händler-Verträge von Mayerhofer (Fiat Pkw und Fiat Professional sowie Honda) übernimmt.

Vernetzte Mobilität

Mit Ideenwettbewerb zum Praktikumsplatz Noch bis 29. 11. können sich Österreichs Nachwuchstalente, die im Rahmen ihres HTL-Schulabschlusses eine Diplomarbeit verfassen, für die 13. Auflage des „Technik fürs Leben-Preises“ von Bosch melden. Bosch möchte die besten Technik-Lösungen ins Rampenlicht stellen. Diese präsentieren die Nachwuchstalente bei einem Live-Pitch im Mai 2020 in Salzburg.

Unter dem Motto „Aufbruch in ein neues Zeitalter der Mobilität“ veranstaltet Raimund Wagner (B.) am 16. Jänner 2020 den 4. Fachkongress „Vernetzte Mobilität“ im Rahmen der Vienna Autoshow.

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CHANGE!

FOKUS

29. Oktober, 9:38 Uhr: Der 12. A&W-Tag war rund eine halbe Stunde alt, als die letzte TicketBestellung einlangte. 550 Besucher kamen zum Zuhören und zum Netzwerken. Nächste Gelegenheit dazu: das Werkstattforum am 11.3.2020 sowie der A&W-Tag am 22.10.2020!

D Welche Koalition kommt? ORF-Analytiker Thomas Langpaul gab Heinz Müller (A&W Verlag) seine Einschätzung

Nach ihrem Vortrag überreichte Stefan Binder (A&W Verlag) Blumen an Sophie Karmasin

as Dutzend ist voll! Und auch wenn wir am 29. Oktober keine offizielle Umfrage gemacht haben, fällt uns doch der eine oder andere Besucher ein, den wir an jedem einzelnen dieser A&WTage begrüßen durften. Mit 550 Teilnehmern war der 12. A&W-Tag in der Wiener Hofburg außerordentlich gut besucht – obwohl der eine oder andere potenzielle Gast (und auch einige vorgesehene Referenten) die Herbstferien mit ihren Kindern nutzten. Und so fiel auch gar nicht auf, dass das Programm mehrfach geändert werden musste, weil einige Sprecher kurzfristig zu Terminen in die USA, nach Japan bzw. Spanien mussten oder krankheitsbedingt ausfielen.

Vorträge zum Download

Gerald Weiss (A&W Verlag) analysierte die Sicht der Händler

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Walter Aichwalder (Landesinnungsmeister Kärnten), Roman Keglovits-Ackerer (NÖ), Josef Harb und Josef Puntinger (beide Stmk)

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Insgesamt waren 7 Referenten – zum Teil aus Deutschland – am Wort, dazu kamen noch 3 hochkarätig besetzte Podiumsdiskussionen sowie zur Auflockerung mehrere Interviews durch Thomas Langpaul, der – wie im Vorjahr – sehr souverän durch die Veranstaltung führte. Auf den folgenden Seiten haben wir die einzelnen Programmpunkte für Sie zusammengestellt; einen Großteil der Vorträge können Sie auf www.autoundwirtschaft.at downloaden. • (MUE)


FOKUS

CHANGE!

Alternativen im Fokus Lithium aus Österreich und heimisches Wasserstoff-Knowhow werden in Zukunft am Weltmarkt eine Rolle spielen.

S

Peter Affolter (A&W Verlag) mit Ina Berger (CG CarGarantie)

Stefan Binder, Geschäftsführer des A&W Verlags, eröffnete die Veranstaltung und hatte das Schlusswort

Daniel Wiesner (FH Kufstein), Josef Schirak (Bundesgremium), Uschi Ernst (A&W Verlag) und Gustav Oberwallner (Bundesgremium)

Manfred Kandelhart (Bundesgremium Fahrzeughandel) mit Barbara Weiss (Personalchefin Denzel)

tefan Müller (European Lithium) und Alexander Trattner (HyCentA) skizzierten, welchen Beitrag Österreich zur Mobilitätswende beisteuern könne. Laut Müller, dessen Unternehmen „in zwei bis drei Jahren“ auf der Koralpe in Kärnten Lithium abbauen wird, könne man bei dem österreichischen Lithium garantieren, dass „sämtliche Umwelt-, Menschenrechts- und Arbeitsschutzstandards zu 100 Prozent eingehalten“ werden und das Produkt daher in jeder Hinsicht „absolut sauber“ sei. Dies würde einige Hersteller, Müller erwähnte explizit Porsche, überzeugen.

Stefan Müller (l.) und Alexander Trattner (r.) sprachen mit Moderator Thomas Langpaul über Österreichs Beitrag zur Mobilitätswende

Wasserstoff als Treiber für die Zukunft Trattner unterstrich die Bedeutung des Wasserstoff-Brennstoffzellenantriebs und das vorhandene Knowhow. Damit Österreich in Konkurrenz mit dem „technologie-getriebenen Asien“ dieses Wissen halten und ausbauen könne, bedürfe es weiterer Investitionen durch den Staat. Wasserstoff werde in Zukunft eine größere Rolle spielen, wobei immer wichtiger werde, woher der Wasserstoff komme. In einem ersten Schritt sollte der bei Industrieprozessen anfallende Wasserstoff nicht in die „Atmosphäre geblasen“, sondern gespeichert werden. • (PSP)

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CHANGE!

FOKUS

Tradition im Herbst: Der A&WTag wurde auch heuer wieder im imperialen Ambiente der Wiener Hofburg abgehalten

Christian Lausmann (TÜV Süd), Tatjana Bister (BMW Wien) und Günter Kalina (Lucky Car)

Dipl.-Ing. Alexander Steinwender (DAT) Martin Ranak (Zweispurig. at), Robert Haberl (Zweispurig.at) und Helmut Eifert (DAT)

Thomas Baumgartner (Vorstand von Lagermax) und Hansjörg Mayr (Chief Digital Officer bei Denzel)

Ein Blick auf die Gäste Natürlich konnten unsere Fotografen nicht jeden einzelnen Besucher ablichten: Eine Auswahl haben wir auf dieser Doppelseite zusammengestellt. Mehr Fotos finden Sie auf www.autoundwirtschaft.at/events/php BMW-AustriaChef Christian Morawa mit Alexander-Marcus Bankel (Pubbles)

Mathieu Quirin und Günther Katzengruber (beide Total) mit August Starek (willhaben.at)

Toyota-Händler Günter Buchreiter und Karl Scheibelhofer, Importeurschef Heiko Twellmann, Elisabeth Gady und Manfred Tieber (Autohaus Gady)

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Janina Havelka-Janotka (Autohaus Havelka) mit Robert Janotka (Castrol Austria)


FOKUS

Thomas Körpert (von Vredestein zu Forstinger), Gerhard Lustig (A&W) und Andreas Prödiger (Forstinger)

Oliver Sacher (Saint-Gobain Autover) mit Erik Paul Papinski (Bundesinnungsmeister Karosseriebautechnik)

CHANGE!

Mehrmarkenhändler mit Mazda-Basis: Franz Eckl und Roland Schallgruber

Roland Valtingoier (Würth), VW-Händlerin Monika Eissner-Rammer, Ing. Thomas Berger, Gernot Eissner, Stefan Hutschinski Frank Pester (Valeo)

Die Schnellsten auf der willhaben-Rennbahn: Johannes Öhlböck (Anwalt), Sandra Trösch (willhaben) und Markus Zontsich (WKDA)

„Herzliche Gratulation zur erfolgreichen Veranstaltung!“ Peter M. Steininger, VMS Versicherungsmarkt-Servicegesellschaft

Andreas Westermeyer (WKO), Josef Frauscher (Porsche Austria), Franz-Christoph Sulzmann (WKO)

Ernst Rohrer (Techno Handelsgesellschaft mbH)

Markus, Julia und Maria Gaberszik (Autohändler, Graz) mit Barbara Weiss (Denzel)

Stefan Schmudermaier (A&W Verlag), Oliver Schieritz und Gerd Schober (beide Renault Österreich)

Johann Bobinger mit Marlene Friessner (beide Profi Reifen)

Alexander Heilmann (Motiondata Vector), Thomas Landl (Goodyear Dunlop), Michael Heilmann (Hyundai) und Robert Lietz (Autohaus Lietz)

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CHANGE!

DIGITAL A

FOKUS

Sieger Beste Autohaus Website: Geschäftsführer Josef Nußbaumer (Oskar Schmidt GmbH, Salzburg)

Bester Social-Media-Aufritt: Josef Roider und Sibylle Rachbauer (AutoFrey GmbH, Salzburg)

Bester Digitaler Lead-Prozess: Mag. Edith Sieber und Marie-Theres Kurta (Autohaus Strauss GesmbH, St.Michael)

5 würdige Sieger Die jeweils besten 3 der 5 Digital-Award Kategorien wurden im Rahmen des A&W-Tages vor mehr als 500 Gästen in der Wiener Hofburg ausgezeichnet.

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um ersten Mal hat AUTO & Wirtschaft heuer den Digital Award ausgeschrieben. Damit wird der Verlag der digitalen Kundenkommunikation, die laufend an Bedeutung gewinnt, gerecht. Die teilnehmenden Betriebe mussten in einer Online-Einreichung ihre Projekte detailliert beschreiben und teilweise mit Bildern und Screenshots dokumentieren. Dazu wurde eine Online-Abfrage für jede einzelne Kategorie erstellt. „68 Einreichungen haben unsere Erwartungen bei Weitem übertroffen“, bilanziert A&W-Verlag-Geschäftsführer Stefan Binder. Die hohe Anzahl an Bewerbungen stelle für die Jury damit nicht eine schwierige, sondern auch eine zeitaufwändige Herausforderung dar. So wurde das Ergebnis in einem zweistufigen, transparenten Prozess erstellt.

Moderator Thomas Langpaul mit Jury: Wolfgang Gschaider und Michael Luipersbeck (Autohaus Digital), Olivier Lourdin (Eurotax), Michael Gawanda (willhaben), Christian Lausmann (TÜV SÜD), Prof. (FH) Dr. Kristina Kampfer (FH Kufstein) und Mag. Mario Pichler (Motiondata Vector)

Hochkarätige Jury Mit Wolfgang Gschaider und Michael Luipersbeck (Autohaus Digital), Gerhard Scheimer und Olivier Lourdin (Eurotax), Mag. Mario Pichler (Motiondata Vector), Christian Lausmann (TÜV SÜD) und Michael Gawanda (willhaben) saßen sehr branchenerfahrene Spezialisten in dieser Jury. Mit Prof. (FH) Dr. Kristina Kampfer (FH Kufstein) hatte eine ausge-

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wiesene Marketing-Expertin den wissenschaftlichen Vorsitz inne. Die jeweils drei Besten jeder Kategorie waren zur Siegerehrung im Rahmen des A&W-Tages in die Wiener Hofburg eingeladen, wo sie im würdigen Ambiente den Pokal (für den Sieger) bzw. die Urkunden für die besten Drei entgegen nehmen konnten. • (GEW)


AWARD

FOKUS

Beste Digital-Kampagne: Markus und Renate Reiterer (Reiterer GmbH, Deutschlandsberg)

DIGITAL AWARD

DIGITAL AWARD

CHANGE!

Beste Fotografie im Autohaus: Marianne Papic (Keusch GmbH, Wien)

DIGITAL AWARD

Beste Autohaus-Webseite

Bester Social-Media-Auftritt

Bester digitaler Lead Prozess

1. Platz: Oskar Schmidt GmbH, Salzburg 2. Platz: AutoFrey GmbH, Salzburg 3. Platz: Keusch GmbH, Wien

1. Platz: AutoFrey GmbH, Salzburg 2. Platz: J. Harmtodt GmbH, Grafendorf 3. Platz: Autopark GmbH, Innsbruck

1. Platz: Autohaus Strauss GesmbH, St. Michael 2. Platz: Wolfgang Denzel Auto AG, Wien 3. Platz: Auto Doczekal GmbH, Güssing

DIGITAL AWARD

DIGITAL AWARD

Beste Digital Kampagne

Beste Fotografie im Autohaus

1. Platz: Reiterer GmbH, Deutschlandsberg 2. Platz: Autopark GmbH, Innsbruck 3. Platz: Clocktower Motorrad GmbH, Graz

1. Platz: Keusch GmbH, Wien 2. Platz: Autohaus Weitmann GesmbH, Amstetten-Neufurth 3. Platz: Autopark GmbH, Innsbruck

Die jeweils besten Drei jeder Kategorie mit den Sponsoren AUTO & Wirtschaft 11/2019

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CHANGE!

Fokus

Michael Gawanda, Head of Motornetzwerk bei willhaben

Full Service im Trend „Change?! Die Perspektiven der Autosuchenden“, war das Thema einer Umfrage von willhaben.at.

E

rfreulich sei, dass sich 90 Prozent der Auto­ suchenden vorstellen könnten, auch in den nächsten 10 Jahren ein Auto zu besitzen, so Michael Gawanda. Auf die Frage, welche Rolle Angebote in den kommenden 5 Jahren spielen werden, zeigte sich, dass Full Service Mobilitätsangebote im Ran­ king am höchsten im Kurs stehen. Danach folgen Al­ ternativantriebe, Finanzierung, Leasing und Barkauf. willhaben ging auch der Frage nach, welche Ange­ bote Konsumenten in Zukunft den Autokauf und die damit verbundene Mobilität erleichtern würden: 48,9 Prozent der Befragten nannten dabei All­in­one­­ Angebote, 41,9 Prozent eine mehrtägige Testphase mit verschiedenen Modellen und 39,4 Prozent eine innovativere Abwicklung bei der Autorückgabe.

Händler bewerten Full Service Angebote positiv Dies sehen auch die Händler so, denn 68 Prozent der im Rahmen des „Händler­Radars“ 2019 Befragten glauben, dass sich Full Service Angebote positiv auf das Autogeschäft auswirken werden. „Die Händler sind auch überzeugt, dass das Aftersales­Geschäft in Zukunft enorm an Bedeutung gewinnen wird“, kom­ mentierte Gerald Weiss, A&W­Verlagsleiter B2B, das Umfrageergebnis des quartalsweise erscheinen­ den „Händler-Trend-Barometers“. • (DSC)

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FOKUS

CHANGE!

Das Team von CarGarantie am Stand beim A&W-Tag

Die Chancen im Change Die Zukunft der Mobilität bietet für die gesamte Branche Gelegenheiten zu weiterhin guten Geschäften, ist man bei CarGarantie überzeugt.

D

ie vier dominierenden Zukunftsfelder der Auto­ mobilbranche – Connectivity, autonomes Fah­ ren, Sharing und Elektrifizierung – werden sowohl für Hersteller als auch den Handel zu Veränderungen der Geschäftsmodelle führen“, meinte Dr. Marcus Söldner, Vorstandsvorsitzender CarGarantie. Aller­ dings könne man nicht pauschal von Verschlechte­ rung sprechen. Der Handel könne in enger Koope­ ration mit den Herstellern die Rahmenbedingungen positiv beeinflussen. Die Potenziale seien da. „Die Pkw­Flotte in Europa wuchs in den vergangenen Jahren auf über 250 Mil­ lionen Fahrzeuge, das Durchschnittsalter der Fahr­ zeuge in Europa beträgt inzwischen fast 11 Jahre.“ Auch an eine revolutionäre Veränderung des Mo­ bilitätsverhaltens glaubt Söldner nur eingeschränkt: Carsharing sei beispielsweise nur in Großstädten auf dem Vormarsch, und auch dort nur bei hohen Verlusten der Anbieter. Dass neue Player mit neuen

GW-Labels als Chance Die Gebrauchtwagen­Labels von Herstellern nann­ te Christian Rothböck, Direktor Vertrieb Handel, als wesentliche Chance. „Das Ownership der Kun­ denbeziehung ist die Voraussetzung, um auch künf­ tig zusätzliche Einnahmequellen durch Garantie­ und Servicedienstleistungen zu eröffnen und die Ertragspoten­ ziale auszuschöpfen.“ Außer­ dem würden diese Konzepte eine Brücke zwischen Herstel­ ler und Händler schlagen und beide profitieren. Peter Bachmaier, Österreich­Di­ rektor für Vertrieb Importeure, Peter Bachmaier, Banken und Versicherungen, Direktor Vertrieb sieht einen guten Anknüpfungs­ Importeure, Banken punkt für neue Konzepte. „Für und Versicherungen junge Gebrauchte ist eine Komplettgarantie sicher die richtige Wahl.“ Durch die neue EU­Richtlinie steige der Gewährleistungs­ druck auf den Handel, der sich durch Garantien absi­ chern könne. Und auch bei der E­Mobilität böten sich enorme Chancen zur Si­ cherung des Neufahrzeugabsatzes. „Wenn der Kun­ de weiß, er ist mit einer Garantie abgesichert, ist die Hemmschwelle geringer, sich für ein E­Fahrzeug zu entscheiden“, so Bachmaier. • (KAT)

„Es wird zu einer Verschiebung des Fokus vom Neuwagenkauf hin zur Kundenloyalisierung kommen.“ Dr. Marcus Söldner Konzepten autonomes Fahren und neue Mobili­ tätskonzepte zu etablieren versuchen werden, be­ deute für das Autohaus eine Fokus­Verschiebung vom Neuwagenverkauf hin zur Kundenloyalisie­ rung über den gesamten Fahrzeuglebenszyklus.

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Dr. Marcus Söldner, Vorstandsvorsitzender

Christian Rothböck, Direktor Vertrieb Handel

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CHANGE!

FOKUS

Am A&W-Tag: Ralph Kraschitzer, Gerhard Wolf, Jaime Garcia, Stefan Binder, Gerhard Lustig, Alexandru Eftimiu (v. l.)

Viele Wege des Wandels Dass eine technologie-offene Strategie die besten Erfolgsaussichten für nachhaltige Mobilität verspricht, davon ist man bei Castrol überzeugt.

E

ine einzige Mobilitätslösung kann es nicht sein“, zeigte sich Gerhard Wolf, Geschäftsführer von Castrol Austria, in seinem Vortrag überzeugt. Eine Dekarbonisierung des Verkehrssektors werde weder ausschließlich durch die E-Mobilität gelingen, noch gänzlich ohne sie. Wolf sieht durch den Wandel eine doppelte Herausforderung auf das Mineralölgeschäft zukommen: Während der Energiehunger weltweit weiter zunehme, müsse gleichzeitig der CO2-Ausstoß gesenkt werden.

BP als Unterstützer der Klimaziele

Gerhard Wolf, Geschäftsführer von Castrol in Österreich

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Castrol unterstütze als Teil der BP-Gruppe die Dekarbonisierung als Mittel zur Erreichung der Ziele des Pariser Klimaabkommens, so Wolf, der auch darauf hinwies, dass Castrol als Hauptsponsor nun bereits zum dritten Mal den A&W-Tag CO2-frei gestellt habe. „BP teilt die Bedenken der Umweltgruppen und unterstützt die Ziele des Pariser Klimaabkommens. Gleichzeitig sehen wir, dass die Welt nicht auf einem nachhaltigen Weg ist: Der Energiebedarf steigt weiter an, ebenso die CO2-Emissionen.“ Zu Letzterem

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„Bio-Fuels und synthetische Kraftstoffe können einen entscheidenden Beitrag zur Dekarbonisierung des Verkehrs leisten.“ Gerhard Wolf trage der Verkehr zu einem Viertel bei, und der Fahrzeugbestand werde weiter steigen. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, seien technikoffene politische Konzepte erforderlich.

Neue Treibstoffe und Stromtankstellen In einem BP-Forschungslabor sei zum Beispiel ein Hochleistungsbenzin mit einem hohen Anteil an Biokraftstoff entwickelt worden, der zur Hälfte aus Abfallstoffen gewonnen worden sei. „Dieser Treibstoff hat eine um 30 Prozent bessere CO2-Bilanz als vergleichbares herkömmlich erzeugtes Benzin.“ Neben nachhaltigen Biokraftstoffen setzt BP in Zukunft auch darauf, Fahrern von Elektroautos einfachen Zugang zu ultraschnellen Lademöglichkeiten zu bieten. Darüber hinaus sei Gas als zusätzliche Alternative ein probates Mittel, den Verkehr zu dekarbonisieren. Schon jetzt sei BP vielfältig durch Akquisitionen aktiv. „Die BP-Gruppe ist auf dem Weg, zum führenden Anbieter von integrierten Lösungen für die Mobilität von morgen zu werden“, fasste Wolf abschließend zusammen. • (KAT)


FOKUS

CHANGE!

Umschalten, aber rasch! Rechtzeitig auf die Wachstumskurve zu wechseln, rät Dr. Konrad Weßner.

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hancen sieht der Geschäftsführer der puls Marktforschung in Schwaig bei Nürnberg künftig bei den „Mobilitätsaffinen“: Dabei geht es insgesamt um flexible Mobilität rund ums Auto, die sich aus dem Autoverkauf über den Verkauf von Autonutzung – in Form von Auto-Abos, Full Service Mieten bzw. flexiblen Flatrates –, der On-Demand-Nutzung wie

„Zeigen Sie Haltung, stehen Sie zum Auto und auch zum Dieselmotor!“ Dr. Konrad Weßner, Geschäftsführer puls Marktforschung Carsharing und Fahrzeugmiete zu multimodalen Angeboten entwickelt hat. Die entscheidende Frage, sagt Weßner, laute, welches Autohaus es aus der Position der Stärke am besten schaffen werde, das Rennen mit seinen Mobilitätsprodukten rund ums Auto zu machen und den „First Mover“-Vorteil zu nutzen.

Was hat Zukunft? puls Marktforschung hat die Potenziale flexibler Mobilitätsangebote detailliert analysiert

Das sind die Mobilitätsangebote mit Potenzial Zukunftspotenzial für flexible Mobilitätsangebote haben laut Weßner Automiete/Carsharing, Auto-Abo mit Wechselmöglichkeit von Fahrzeug und Marke sowie das Auto-Abo mit Beschränkung auf eine Marke. Rückgänge seien, so Weßner, bei Autofinanzierung/ Leasing von aktuell 39 auf künftig 32 Prozent und noch stärker bei Autokauf mit Barzahlung vom aktuellen Höchstwert von 68 Prozent auf künftig noch 19 Prozent zu erwarten. Unterschiede seien dabei bei den 2 Kundensegmenten feststellbar: Die „Autoaffinen“ beziffert Weßner mit 40 Prozent und die „Mobilitätsaffinen“ mit 60 Prozent der Gesamtheit. Autoaffine kaufen laut Weßner zu 54 Prozent Autos bar. Mobilitätsaffine – sie fahren gern Auto, sind eher weiblich, besser verdienend, urban, flexibel bei der Wahl des Verkehrsmittels, mit starkem Händlerbezug, aber geringer Werkstattloyalität – interessiere zu 63 Prozent, das Auto zu mieten bzw. Carsharing, zu 48 Prozent das Auto-Abo mit Wechselmöglichkeit der Fahrzeuge/-marken und nur zu 41 Prozent das Auto-Abo mit Beschränkung auf eine Marke. Nicht das Auto werde – zum Beispiel bei Jüngeren – weniger relevant, unterstrich Weßner, sondern der Besitz des Autos. • (ENG)

Dass in Österreich häufiger nach den Marken des Volkswagenkonzerns gegoogelt wird, nennt puls „PIA-Effekt“

Dass in Österreich Auto-Interessenten weniger markenbezogen googeln, ist eine Chance für den lokalen Handel

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CHANGE!

FOKUS

Aber bitte auch mit Emotion! Das Bekenntnis zum Auto als Teil der Lebensqualität, eine technologische Offensive für klimaneutralen Individualverkehr und – ganz wichtig – eine Kundenoffensive forderte Prof. Willi Diez und erklärte unmissverständlich: „Der Einzige, der ins System einzahlt, ist der Kunde!“ Herstellern und Zulieferern): „Wir müssen uns zum Auto als unverzichtbarer Teil der Lebensqualität bekennen.“ Das erfordere auch Mut, eine „technologische Offensive für klimaneutralen Individualverkehr“ und als wichtigste die Kundenoffensive. „Der einzige, der ins System einzahlt, ist der Kunde!“, betonte Diez.

„Junge Leute, die Autos ablehnen, könnten irgendwann Bedarf haben.“

Prof. Willi Diez, IFA Forum & Management GmbH, Geislingen an der Steige

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icht nur die reine Leistung zu verkaufen, sondern alle im Autohaus verfügbaren Mobilitätsleistungen als Paket, empfiehlt Prof. Willi Diez dem Autohandel. „Und das Ganze mit Emotion“, auch wenn das eine nachwachsende Generation gar nicht mehr so sehe. Diez spricht von drei Offensiven für eine Wende (heraufdämmernder Krisenerscheinungen bei

Bei den Jungen gebe es 10 bis15 Prozent, die das Auto rational ablehnen: „Vielleicht können sie nur besser rechnen!“ Aber im Lauf des Lebens könnte sich mit der Familiengründung unter Umständen Bedarf ergeben. Auch wenn Meinung in Großstädten gemacht werde, könnten Leute auf dem Land anders denken.

Weiterhin Kundschaft mit Benzin im Blut „Diese Kundschaft hat weiterhin Benzin im Blut. Denen muss man die richtige Leistung anbieten, damit sie Automobilität leben können!“ • (ENG)

Einnahmequellen erhalten! Über das Thema „One-Stop-Shopping“ diskutierten Experten aus dem Autohandel, einer Online-Verkaufsplattform und dem Bereich Finanzierung. Kunden mache, desto eher wird er wieder zu mir kommen. Was natürlich auch bedeutet: Wenn es ihm jemand anderer leichter macht, macht er es dort. Je einfacher und kalkulierbarer es für die Kunden ist, Mobilität zu erkaufen, desto eher glaube ich, dass der Konsument das in Zukunft auch nutzen wird.“

Stefan Hutschinski, Michael Schwaiger, Josef Harb und Michael Gawanda

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omm.-Rat Josef Harb, Bundesinnungsmeister der Fahrzeugtechnik, nannte die wichtigsten Punkte für das Werkstattgeschäft: „Wir müssen höllisch darauf schauen, dass wir die sicheren Einnahmequellen wie das Pickerl erhalten können, aber auch neue Kundenbindungsinstrumente wie etwa ein Reifenhotel nutzen.“ – „Es gibt diesen Spruch ,Convenience is king‘“, so Michael Gawanda, Head of Motornetzwerk willhaben: „Je leichter ich es dem

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Versicherung bringt Handel zusätzlichen Umsatz Die Bedeutung der Versicherung im Autohaus hob Stefan Hutschinski, Geschäftsführer mehrerer VW-Autohäuser in Wien, hervor: „Versicherung ist ein Kundenbindungsinstrument und bringt dem Handel zusätzlichen Umsatz.“ Bei der Fahrzeugfinanzierung sieht Michael Schwaiger von der Santander Consumer Bank große Chancen: „Loyalität wird durch Leasing gestärkt. Derzeit werden 66 Prozent der Fahrzeuge über die Hausbank oder bar finanziert, da gibt es großes Potenzial!“ • (DSC)


FOKUS

CHANGE!

Nutzen aus Daten nutzen Um den europäischen Aftermarket zu stärken, erhielt die in Stuttgart angesiedelte Pace Telematics im Rahmen von Horizon 2020 der Europäischen Union eine „Seal of Excellence“Förderung. Dadurch werden auch niedrige Lizenzgebühren versprochen.

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a die Anzahl der Apps, die Kunden laufend nutzen, begrenzt sei, mache es wenig Sinn, wenn jedes Unternehmen eigene Apps entwickle, erklärt Dipl.-Kfm. Robin Schönbeck, Geschäftsführer bei Pace Telematics. Man habe daher eine große Cloud-Lösung entwickelt, wo mittels Hardware laufend die Daten aus dem Auto ausgelesen werden, um sie für Services wie automatischer Notruf, Fehlercodeanalyse oder das digitale Fahrtenbuch zu nutzen. Gefördert wird das Projekt von der EU, Ziel sei, den

„Alle bauen jetzt eigene Apps. So wird die Zukunft nicht aussehen!“ Dipl.-Kfm. Robin Schönbeck, Geschäftsführer Pace Telematics europäischen Aftermarket im internationalen Wettbewerb nach vorn zu bringen. Wichtig sei allgemein, dass der Kunde aus der App einen Nutzen habe, damit er diese verwende. Die Unternehmen profitierten durch steigende Interaktionsmöglichkeiten, sinkende Marketingkosten und bessere Prozesse in

Dipl.-Kfm. Robin Schönbeck, Geschäftsführer, Pace Telematics den Werkstätten. Zudem könne ein „Dealer Dashboard“ genutzt werden, das auf Basis von Fahrzeugdaten wie Fahrgeschwindigkeit, Kilometerstand, Fahrzeugumgebung etc. in Echtzeit bessere Analysen bei Fehlern ermögliche, aber auch auf Basis der Daten fahrzeuggerechte Angebote machen, etwa indem alle Fahrzeugbesitzer 2 Monate vor Servicefälligkeit informiert würden. In den vergangenen Jahren sei die Zahl der Connected Cars in Europa auf aktuell 8 Prozent gestiegen, so Schönbeck. • (MPI)

Abos & Digitalisierung Wer ein Auto möchte, dieses aber weder kaufen noch leasen will, der abonniert eines – und die Händler spielen bei ViveLaCar eine Hauptrolle. Digitalisierung ist aber auch bei Hyundai sehr wichtig; Loco-Soft wiederum hat neue Angebote für Händler parat.

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ederzeit genau das Auto fahren, das zur aktuellen Lebenssituation passt = ein Auto-Abo. Laut Studien geht ein Trend in den kommenden Jahren eindeutig Richtung Abo, 20 bis 30 Prozent der Fahrzeuge in den nächsten Jahren könnten Abo-Autos sein. Statt leasen und kaufen ein Auto, bei dem bis auf den Sprit alles inkludiert ist, mittels Flatrate zu fahren, bietet auch ViveLaCar an. Der Unterschied laut Chief Sales Officer Florine von Caprivi: ViveLaCar greift dabei auf Bestandsfahrzeuge des Händlers zurück, also Jungwagen oder Tageszulassungen. Für den Händler bedeutet das: Erweiterung seines Angebots und neue Kundengruppen. „Es geht um einen Veränderungsprozess“, sagt auch Ing. Roland Bergmann, MBA, der als Dealer Change Manager beim Hyundai-Importeur tätig ist. Widerstände und Ängste gegenüber dem digitalen Wandel seien eine natürliche Reaktion, Bergmann selbst

unterstützt die Händler bei der Vorbereitung für die digitalen Prozesse: „Jedes Autohaus muss sich drei wesentliche Fragen stellen: Wo stehen wir? Wo wollen wir hin? Und was müssen wir tun, um erfolgreich zu sein?“

Florine von Caprivi (ViveLaCar), Roland Bergmann (Hyundai) und Ralf Koke (Loco-Soft)

Nutzen und profitieren Wie sehr spielen die Händler mit? Dazu nahm Ralf Koke von Loco-Soft in der Podiumsdiskussion Stellung: „Wir haben festgestellt, dass jene Händler, die generell gut organisiert und strukturiert sind, so ziemlich jede Veränderung am Markt mitmachen. Wichtig ist, dass die Mitarbeiter das System auch nutzen und wissen, wie es funktioniert. Über 90 Prozent der Händler besitzen ein DMS – das kann man zum Auto-Abo ebenso nutzen wie zur Lagerwirtschaft.“ • (PEW)

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CHANGE!

Fokus

Etwas, das nicht jeder tut Der Salzburger Kfz-Lehrling Andrej Völk bekam den Athena-Preis 2019 für sein Engagement für Bedürftige überreicht.

Völk, Lehrling bei Porsche Inter Auto Alpenstraße in Salzburg, gemeinsam mit seinem Chef Franz Eckschlager und seinem Ausbilder Thomas Jäger auf der Bühne, um den Preis von Komm.-Rat Josef Harb, Innungsmeister der Fahrzeugtechnik, entgegenzunehmen.

Lehrling mit Leib und Seele

Thomas Jäger, Andrej Völk und Franz Eckschlager (alle Porsche Inter Auto Salzburg Alpenstraße) mit Josef Harb

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ereits zum 6. Mal wurde der von Komm.-Rat Friedrich Nagl ins Leben gerufene Athena-Preis vergeben. Seit 2014 ehrt die Bundesinnung der Kraftfahrzeugtechniker damit alljährlich außergewöhnliche Leistungen in den Bereichen soziale Verantwortung, Zivilcourage und Menschlichkeit. Heuer stand Andrej

Harb in seiner Ansprache: „Andrej hat Sachen gemacht, die nicht für jeden selbstverständlich sind.“ Der 19-Jährige unterstützt die Tafel in Freilassing, wo Essen an Bedürftige ausgegeben wird. Er selbst ist vor 14 Jahren aus Russland nach Deutschland gekommen, wo es seiner Familie nicht besonders gut gegangen ist. „Ich weiß, wie schwer das ist, das wünsche ich keinem“, so Völk. Jäger betonte, dass es nicht einfach sei, Lehrlinge wie ihn zu finden: „Leute, die den Beruf mit Leib und Seele ausüben. Andrej ist ein vernünftiger Arbeiter, den wir in Zukunft gut brauchen können.“ Harb ergänzte: „Wer durch eigene Erfahrungen sozial eingestellt ist, tut auch dem Betrieb gut. So ist die Mannschaft geschlossener.“ Neben dem Athena-Preis erhält Völk, der im 3. Lehrjahr ist, auch einen Gutschein der Bundesinnung, welche die Kosten für seine Meisterausbildung übernimmt. • (MSK)

„Der e.Go ist der neue Trabbi“ Die europäische Industrie werde bei den Mobilitätskonzepten der Zukunft nach wie vor eine führende Rolle spielen, sagte Dr. Christian Steinborn, CSO von e.Go Mobile.

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Dr. Christian Steinborn, CSO von e.Go Mobile

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an müsse nur dafür sorgen, dass der Kunde nicht für Nachteile zum Status quo auch noch mehr dafür zahlen müsse. Als Beispiel nannte er die geplanten e. Go-Hubs, wo man mit geeigneten Partnern – von Einkaufsmöglichkeiten bis zur Wäscherei – wirtschaftlich agieren kann. Digitale Produkte vor Ort können zusätzlich den Nutzen für den Kunden und so seine Bindung steigern. Steinborn betonte, dass die Produktion des e.Go Life nicht mit der klassischen Autoindustrie vergleichbar sei: Selbst Karosserie-Lackierkosten für das elektrische Stadtfahrzeug fielen weg. „Der e.Go

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ist der neue Trabbi“, so Steinborn in Anspielung an die durchgefärbten Bauteile. So sei man auch in kleinen Stückzahlen profitabel. Als solide Basis für ein nachhaltiges Wachstum sind darüber hinaus Plattformkonzepte sinnvoll, um einzelne Märkte mit abgestimmten Derivaten anzusprechen. Dass die Verkehrsinfrastruktur intelligent, kommunizierend und adaptiv werden müsse, sei ein weiterer Fixpunkt der künftigen Mobilität. Im Aachener e.Go-Werk ist bereits jetzt ein 5G-Netz im Einsatz. Auch Platooning, wo vernetzte Fahrzeuge dicht hintereinander unterwegs sein können, ist nur mit der kommenden Mobilfunk-Technologie möglich. Der e.Go Life wird voraussichtlich im Lauf des Jahres 2020 nach Österreich kommen. „Aber zuerst müssen wir einmal in Deutschland anfangen und die ersten Kinderkrankheiten überwinden“, so Steinborn. • (MSK)


Fokus

CHANGE!

Kein rationales Wesen Die Psychologie der Mobilität war das Thema von Dr. Sophie Karmasin, die einem Wandel in Richtung E-Autos schwere Hindernisse attestiert. Der Mensch würde sein Verhalten nämlich nur langsam ändern und sei stets von irrationalen Denkmustern geprägt.

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er das Verhalten von Menschen verändern möchte, der muss die Menschen verstehen, ist sich Dr. Sophie Karmasin sicher. Dafür müsse man wissen, dass der Mensch Fehler mache, ungeduldig sei und sich leicht verlocken lasse, sich nicht an Pläne halte und nicht alle Kosten und den gesamten Nutzen berücksichtige. Darüber hinaus sei der Mensch stets nur selektiv informiert und vom Umfeld, der Situation und seiner Stimmung beeinflusst. Überhaupt: Der Mensch ist laut der Meinungsforscherin kein rationales Wesen und befindet sich in einem permanenten Widerspruch zwischen „Ich weiß, wie ich mich verhalten sollte“ und „Wie ich mich tatsächlich verhalte“. Gerade im Bereich der Elektromobilität sei dieser Mind-Behaviour-Gap riesig. Laut einer Umfrage sagen 48 Prozent, es ist wichtig, auf E-Autos umzusteigen, aber nur 6 Prozent der Befragten würden auch tatsächlich ein E-Auto besitzen. Man müsse anerkennen, dass „Menschen weit weniger denken, als sie denken zu denken“. Was laut Karmasin vor allem heißt, dass Menschen „aufgrund von Bauchgefühl

„Menschen denken weit weniger, als sie denken zu denken.“ und Emotionen handeln“. Insofern braucht es für einen tatsächlichen Mobilitätswandel einen „Blumenstrauß an Maßnahmen“, der sowohl aus Anreizen wie auch Strafen besteht und die Lebensrealität der Menschen aufgreift. Strafen allein sind keine Lösung, weil dabei „soziale Normen zu Marktnormen transferiert“ werden. Dabei ginge es doch um „was Größeres als um die reine Ökonomie“. • (PSP)

Laut Dr. Sophie Karmasin braucht es für einen Mobilitätswandel einen „Blumenstrauß an Maßnahmen“

Zwischen Knebel und Freisein Wie groß die Freiheiten der eigenen Markengestaltung der Autohäuser sind und wie weit die Herstellervorgaben gehen, diskutierten Handels- und Herstellervertreter.

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ie Hersteller wünschen sich alle, dass wir nur die Marke machen“, sehen Peter und Robert Lietz, seit 2 Jahren Geschäftsführer der Autohausgruppe Lietz, neben der Markenleitlinie auch Freiraum für ihre eigene Markengestaltung: „Wir kommen als eigene Marke bei Peter Lietz, Geschäftsführer Autohaus Lietz den Kunden gut an!“ Die Erfahrung würde auch zeigen, dass sich mit selbst entwiSprecher der Automobilimporteure: „Grundsätzlich ckelter Werbung nicht nur die Mitarbeiter einbinden gibt es eine Markenwerbung und Herstellerrichtliund begeistern lassen, sondern dass diese auch bei den nien. Die Fortsetzung sollte dann bei den regionaKunden gut ankommt, wenn bereits die Mitarbeiter len Händlern erfolgen.“ Für Komm.-Rat Ing. Klaus davon überzeugt waren. Edelsbrunner, Gremialobmann des Fahrzeughandels, ist wichtig, dass die unternehmerische Freiheit Händler sollen auf Herstellerlinie aufbauen erhalten bleibt, um den Kunden ihre Wünsche zu er„Es gibt restriktive Hersteller und auch welche, füllen und von den Herstellern die entsprechenden die viel Freiraum geben“, erklärte Günther Kerle, Fahrzeuge dafür zu bekommen. • (MPI)

„Wir kommen als eigene Marke bei den Kunden gut an!“

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Neben Moderator Thomas Langpaul: Robert und Peter Lietz (Autohaus Lietz), Günther Kerle (Automobilimporteure) und Klaus Edelsbrunner (Fahrzeughandel)

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CHANGE!

FOKUS

Umfassende Lösungen ... … für die aktuellen Herausforderungen der Branche bieten die Partner des A&W-Tages im Umfeld der Veranstaltung an.

Castrol ist ein treuer Begleiter: Ralph Kraschitzer, Jaime Garcia, Gerhard Lustig (A&W), Gerhard Wolf, Stefan Binder (A&W) sowie Alexandru Eftimiu

willhaben lockte auch heuer wieder mit einer Carrera Rennbahn

Große Abordnung von CG CarGarantie: Franz Braumann, Andreas Holzer, Michael Ströml, Ina Berger, Dr. Marcus Söldner, Peter Bachmaier, Christian Rothböck, Michael Drechsel

Am Stand von Santander: Yasmin Korner, Maria-Theresia Liebe-Herzing, Josef Nußbaumer (Landesgremialobmann Salzburg) und Manuela Huber Das Team von carplus: Olaf Helfer, Marcus Obermann, Sabine Berg, Edmund Frühwirt, Zeljko Radic, Peter Kirisics

Von der FH Kufstein kamen Georg Greiderer, Diane Freiberger sowie Daniela Stöckl

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FOKUS

Apollo Vredestein betreute seine Kunden durch Albert Samadian, Martin Korn und Harald Kilzer

Am VMS-Stand: Peter M. Steininger, Diana Lactus, Roman Kaspar, Markus Lill und Stefan Machacek

CHANGE!

Von Loco-Soft kamen Gregor Pülzl und Ralf Koke nach Wien

Hans-Günther Löckinger konnte unter anderem Martin Weisz und Michael Drechsel als Gäste am Stand begrüßen Bei Secontec war Peter Wenger auf dem A&W-Tag vertreten Stefan Binder (A&W Verlag) und Joscha Dünwald (Kaufhold Verlag) am Stand von Valeo mit Frank Pester und Jürgen Ströbele

Erstmals war APZ mit dabei, und zwar mit Peter Hirner und Carsten Arnold

Für ViveLaCar waren am A&W-Tag unter anderem Irene Begus und Martin Rada vor Ort

Ausbilden statt suchen Anstatt „die berühmte Stecknadel im Heuhaufen“, sprich einen neuen Verkäufer zu suchen, setzt die Wolfgang Denzel AG auf Lehrlingsausbildung.

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homas Schlosser, Leiter des Denzel-Kundencenters Wien-Inzersdorf: „Unser Gedanke war, unseren Wunsch-Verkäufer selbst ausbilden. Wir waren überrascht, wie schnell er im Betrieb einsetzbar war. Nach einem Jahr ist er bereits im Verkauf aktiv.“ René Wagner, für Volvo, Jaguar und Land Rover beim Megadenzel in Wien-Erdberg verantwortlich: „Lehrlinge erhalten bei uns ein breites Ausbildungsspektrum. Wir gehen den Weg sicher weiter.“

Komm.-Rat Klaus Edelsbrunner, Obmann Bundesgremium des Fahrzeughandels, begrüßt diesen Weg: „Eine gute Möglichkeit, unser dringend benötigtes Fachpersonal selbst heranzuziehen. Was man durch Ausbildung zurückbekommt, ist ein Vielfaches mehr, als man investiert. Und nachdem sich die Händler ja auf die neuen Medien und neue Kunden stürzen sollen: Die Jungen haben das intus. Das ist eine Win-win-Situation.“ • (PEW)

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Lehrling Sebastian Frei, Thomas Schlosser, Moderator Thomas Langpaul, René Wagner, Lehrling Lukas Schlosser und Klaus Edelsbrunner

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„Es geht um die Absicherung der Existenz von Unternehmen in Produktion, Vertrieb und Handel.“ Prof. Dr. Stefan Reindl, Institut für Automobilwirtschaft (IfA)

Citroën wieder in Amstetten Mit November hat Slawitscheck AutohandelsgmbH (Amstetten) offiziell den Betrieb als Citroën-Partner aufgenommen. Das Autohaus Radl GmbH, das den Betrieb und die Marke vom Jahrzehnte als Citroën-Händler tätigen Ing. Josef Schneckenleitner übernommen hatte, war im März in Konkurs geraten. Laut Geschäftsführer Ing. Mag. Johannes Luger, MBA sind Verkäufer und Techniker bereits eingestellt, der NW-Verkauf wurde auch bereits aufgenommen. Vorerst ist Slawitscheck als Agentur der Autowelt Linz tätig. Im Lauf des Jahres 2020 soll, so Luger, ein Schauraum mit Ing. Mag. Johannes Luger, MBA, Geschäftsführer Slawitscheck zumindest 250 Quadratmetern neben den bereits bestehenden Verkaufsstellen der Marken Hyundai und Honda errichtet und Anfang 2021 eröffnet werden. Dann soll Slawitscheck auch einen Haupthändlervertrag erhalten. Ziel für 2020 sind rund 150 NW. „Insgesamt wäre in unserem Gebiet ein Citroën-Bestand von 3.500 Stück greifbar“, so Luger: „Es wäre perfekt, wenn wir 1.000 davon in der Werkstätte betreuen könnten!“

„Insgesamt wäre in unserem Gebiet ein Citroën-Bestand von 3.500 Stück greifbar“

Öllinger: neue Aspekte Bei Autohaus Öllinger/Haag – Amstetten (Opel) wird mit Jänner 2020 Bogdan Strobl, MBA, operativer Geschäftsführer/COO: Seine Funktion als Head of Sales und Aftersales bei RaiffeisenLagerhaus Korneuburg & Umgebung wird er auf eigenen Wunsch aufgeben. Die Vision von Ing. Karl Öllinger lautet, künftig nicht nur vom Auto und von einer Marke abhängig zu sein – an bestehenden Standorten oder einem zusätzlichen.

Lada Händlerzukunft Im November führt der in Österreich und Deutschland tätige Importeur Lada Automobile GmbH (Bild: GF Dieter Trzaska) direkt (ohne Unterstützung des Herstellers) Gespräche über die Zukunft mit seinen Partnern in Österreich.

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„Mit seinem knallharten Sanierungskurs bricht PSA-Chef Tavares einen unausgesprochenen ‚sozialen Kontrakt‘“ Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer

„Der Diesel ist immer noch eine gute Alternative und grundsätzlich kein schlechter Antrieb – nicht nur, wenn es um die CO2-Bilanz geht.“ Jörg Beyer, Ford

„Der Name Forstinger hat in der Bevölkerung nach wie vor einen sehr guten Klang. Darauf lässt sich aufbauen. Als erste Maßnahme werden wir die Rückzahlung der letzten Quote noch ins heurige Jahr vorziehen.“ Walter Karger, Forstinger


HANDEL

Neuer Blick vom Wienerberg Heiko Twellmann (53) ist nach 48 Jahren Friedrich Frey das neue Importeursgesicht von Toyota und Lexus in Österreich.

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er Mann aus Köln kann in den kommenden Monaten jede Unterstützung gebrauchen, Toyota samt Lexus wieder auf die Erfolgsspur zu bringen. Die Vertragshändler kämpfen um neue Verträge und die Servicepartner um ihre Existenzberechtigung unter diesen. Einstufigkeit im Vertriebsnetz ist angesagt, und da gibt es zwischen alter und neuer Importeurswelt Differenzen – erschwert durch die Tatsache, dass Twellmann sich von großen Teilen der alten Führungsriege getrennt hat und an neuem Ort am Wienerberg die Kurve zu neuen Absatzerfolgen schaffen muss. Hilfreich soll ihm die Installation einer werkseigenen Bank- und Leasinggesellschaft sein, die jetzt ihre Tätigkeit aufnehmen wird. Twellmann, der bei der Durchsetzung des Konzernwillens durch seine Offenheit besticht, muss im allgemeinen Konjunkturabschwung den desaströsen Marktanteil von rund 2,0 Prozent wieder hochbekommen. 8.000 Einheiten sind heuer das Ziel. Mehr geht nicht, geriet 2019 das 1. Quartal durch den Übergang von Frey an den Werksimporteur zum Stückzahldesaster. 2020 sollen es dann schon wieder rund 10.000 Einheiten sein.

Händlerverband soll helfen Mit höchster Anspannung gestaltet der zunächst mit einem Dreijahresmandat ausgestattete Twellmann das Tagesgeschehen. Dabei schlagen ihm heftige Wellen einiger alteingesessener Vertriebspartner entgegen. Andere wiederum hängen voll in den Riemen, um rasch wieder an alte Erfolge anschließen zu können. Ob es jemals wieder 5 Prozent Marktanteil im Land werden, hängt von vielen Faktoren ab, die Twellmann allein nicht beeinflussen kann. Deshalb setzt Toyota Austria im Dialog mit seinen in etwa 57 Partnern auf die Wiederbelebung des Toyota Händlerverbandes, den der Herr Kommerzialrat Friedrich Frey nie so richtig mochte. Dieser Tage sollen nun Karl Scheibelhofer, Willibald Keusch, Willi Bacher und Elisabeth Gady die Vertragsvereinbarungen mit dem Importeur in die richtigen Bahnen lenken. Unter der strengen Vorprüfung von Händleranwalt Dr. Johannes Öhlböck sollen die Sondierungsgespräche bereits weit gediehen sein, um das Vertriebsnetz informieren zu können. Vor allem alte

Vertragsbestandteile sollen entfernt worden sein, auch wenn am herstellerseitig vorgegebenen ToyotaHändlervertrag nicht zu rütteln sein wird.

Eigene Bank- und Leasingfirma Twellmann ist der Ausputzer, der rasch neue Tatsachen im schwierigen Marktumfeld schaffen muss. Dabei hat er Glück, dass viele Standorte auf Höhe der geforderten Standards sind. Jetzt muss er vor allem seinen Partnern ein zeitgemäßes Fahrzeugangebot auf den Markt mitgeben. Die Furcht: Steigen die

Heiko Twellmann inmitten von Neo-Händlersprecher Karl Scheibelhofer (l.) und Elisabeth Gady am A&W-Tag in der Wiener Hofburg

„Die Kosten sind zu hoch, die Erträge zu gering – Toyota und Händler kämpfen für den Aufschwung.“ Heiko Twellmann, Geschäftsführer Toyota Austria Absatzzahlen nicht wieder, werden die Autohändler nach anderen Marken Ausschau halten und ihre unter Frey gehaltene Markentreue aufweichen. Dazu kommt eine von Brancheninsidern vermutete „Umstellung auf die neue Zeit“ der nunmehr auf Händlerstatus operierenden Frey Retail GmbH mit 7 Standorten. Erste Verwerfungen mit Anja Frey-Winkelbauer gab es bereits, weil sie zunächst nicht über die Händlerverbandspläne informiert worden war. Andererseits soll Twellmann Interessenten zur Hand haben, die Toyota und Lexus in ihr großteils landesweit vorhandenes Vertriebsnetz aufnehmen wollen, was er aber nicht bestätigen will. Eine Kombination mit Toyota Bank und Leasing könnte dabei auf das Händlernetz beruhigend wirken. Die Sache ist jedenfalls reif für eine Entscheidung. „Das wird noch dieses Jahr passieren. So wie es war, geht es nicht weiter“, lässt sich Twellmann gegenüber A&W Toyota Austria GmbH doch ein Statement abringen. De facto Import von und Großhandel mit Kraftfahrzeugen und Kfz-Teilen verhandeln beide SeiWienerbergstraße 11, Turm A, 23. OG , 1100 Wien ten auf Augenhöhe. Tel.: +43 (0) 5 0214 – 1 440 Ohne das Mitmachen Geschäftsführer Heiko Twellmann, Alain Uyttenhoven der Händlerpartner Gesellschafter Toyota Motor Europe NV/SA kann auch die starke Firmenbuchnummer: 450317g Japaner-Marke nicht 55 Angestellte reüssieren. • (LUS) 2019: 57 Vertragshändler, mindestens 8.000 NW-Verkäufe

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TECHNO-VORTEILE VORTEILE FÜR GESELLSCHAFTER Österreichs führende Autohäuser haben die Möglichkeit, als Gesellschafter die Kooperation strategisch mitzugestalten und von einer deutlichen Optimierung der Prozesse im Bereich der Bestellung, Rechnungskontrolle und Buchhaltung zu profitieren.

TECHNO ermöglicht es Gesellschaftern und Kooperationspartnern, Synergien zu nutzen, Einkaufsvolumina zu bündeln, Margen zu optimieren und Wissen auszutauschen. TECHNO bietet Konditionsvorteile, die für die einzelnen Autohäuser sonst kaum erreichbar wären.

VORTEILE FÜR KOOPERATIONSPARTNER Kleinere und mittlere Autohäuser können über eine Kooperationspartnerschaft von der Gemeinschaft profitieren und die Einkaufspreise auf bestimmte Produkte deutlich reduzieren. Der Mitgliedsbeitrag ist für Kooperationspartner ebenso geringer wie der Bonus. Mittlerweile nutzen 227 angeschlossene Betriebe die Vorteile von TECHNO.

Werden von TE Sie Teil CHNO

GEMEINSAM AGIEREN – GEMEINSAM PROFITIEREN

Die Techno Handelsgesellschaft bietet Gesellschaftern und Kooperationspartnern Vorteile bei Einkauf, Benchmark und Prozessoptimierung

EINKAUFSPORTFOLIO TECHNO deckt über eine Vielzahl nationaler und internationaler LieferantenPartner ein stetig wachsendes Portfolio an Produkten und Dienstleistungen ab, das speziell auf den Bedarf markengebundener Autohäuser abgestimmt ist. Geschäftsführer Ing. Ernst Rohrer

Andreas Suhrau, Expansionsverantwortlicher Tel: +43 664 91 88 533


TECHNO: EINKAUFSVORTEILE – BENCHMARK – PROZESSOPTIMIERUNG

TECHNO TECHNO Österreich ist die führende Einkaufsgesellschaft, die als Dienstleister ausschließlich für ihre Gesellschafter und Kooperationspartner arbeitet. TECHNO konzentriert sich auf den Kfz-Zubehör- und Werkstattbereich sowie relevante Peripherie-Bereiche wie Energie, Telekommunikation, EDV oder Verbrauchsgüter und bietet in diesem Sektor beste Bezugskonditionen bei den nach strengen Kriterien ausgewählten Lieferanten.

EIGENMARKE TECAR Unter dem Namen TECAR bietet Techno seinen Gesellschaftern und Kooperationspartnern Eigenmarken in den Produktgruppen Reifen und Lampen.

DIE GESCHICHTE

Advertorial

1977 wurde das System der Techno, das bereits seit 1968 in Deutschland existiert, auch in Österreich als Verein umgesetzt. Nach der Umwandlung in eine schlagkräftige GmbH mit den Mitgliedern als Gesellschafter im Jahr 1990 erfolgte im 2002 die Öffnung für Kooperationspartner.

TECHNO Handelsgesellschaft m.b.H. Muthgasse 27 1190 Wien T: +43 (1) 370 84 58 E: office@techno.co.at I: www.techno.co.at


hAndel

Ein Prozent als großes Ziel Im kommenden Jahr will SsangYong in Österreich bis zu 800 Neuwagen verkaufen; mittelfristig sollen es noch deutlich mehr werden. Von Mag. Heinz Müller

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aum eine andere Automarke hat in den vergangenen 25 Jahren ein derartiges Auf und Ab erlebt wie SsangYong – nicht nur international, sondern auch in Österreich. Die angezogene Handbremse, mit der man jahrelang unterwegs war, ist nun endgültig gelöst: Die Zeichen stehen auf Gas geben. Klares Zeichen des Optimismus war die Teilnahme von Joon Bum Kim, General Manager SsangYong Motor Europe, bei der Österreich-Premiere des neuen Korando in Niederösterreich. Auf den 4,45 Meter langen Korando soll im kommenden Jahr etwa ein Drittel der Neuwagen-Verkäufe entfallen. Das Auto

„Weiße Flecken gibt es im Händlernetz vor allem in Salzburg, in der Weststeiermark und Osttirol.“ Erich Gstettner (r.), SsangYong Österreich, mit Europa-Chef Joon Bum Kim kommt vorerst mit einem 1,6-Liter-Diesel (136 PS) ab 28.490 Euro auf den Markt. Ein 1,5-Liter-Turbobenziner (163 PS) wird Ende des Jahres nachgereicht. Kunden können zwischen 2WD und 4WD wählen, auch ein optionales Automatikgetriebe ist in jeder Version kombinierbar.

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Erich Gstettner, Geschäftsführer des Importeurs Syma Autohandels GmbH, mit dem neuen Korando Erich Gstettner, Chef des Österreich-Importeurs, erwartet, dass der Korando im kommenden Jahr der meistverkaufte SsangYong sein wird: Derzeit ist dies der Rexton. Mit dem Tivoli und dem Korando könne man nun „die breite Masse“ an Kunden abdecken, während der Rexton dank seiner Zuglast von 3,5 Tonnen weiterhin eher für die Nische (Besitzer von Yachten oder Pferden, Jäger, Forstwirte) gedacht sei. Vom XLV, der für Europa nicht mehr neu homologiert wird und daher ausläuft, sind in Österreich nur noch einige Restbestände verfügbar.

Suche nach neuen Händlern Nach rund 350 Einheiten (heuer) plant Gstettner für 2020 etwa 600 bis 800 Neuwagen; mittelfristig ist die Marke von 1 Prozent (das wären mehr als 3.300 Stück) das Ziel. Bis dahin will Gstettner auch die Zahl der Händler weiter erhöhen. Derzeit stehe man nun bei 25 „Points of Sale“. „Weiße Flecken“ gebe es vor allem in Salzburg (Stadt und Land), in der Weststeiermark und Osttirol. Neben Salzburg sind aber auch einige andere Landeshauptstädte (Bregenz, Klagenfurt, Eisenstadt) nicht mit Händlern besetzt. „Derzeit verhandeln wir in Linz und Wels, wo sich bald etwas tun könnte“, sagt Gstettner. Die Investitionen pro Händler beziffert er mit rund 10.000 Euro. •


HANDEL

Martin Ranak und Robert Haberl von zweispurig.at

Zweispurig in die Zukunft Noch heuer tritt mit zweispurig.at ein neuer Player im Gebrauchtwagenbereich an. Die handelnden Personen sind den österreichischen Autohändlern seit Jahrzehnten bekannt.

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obert Haberl und Martin Ranak als Geschäftsführer (und gleichzeitig Kundenbetreuer), dazu Manfred Riedl als Technischer Leiter/Geschäftsführer und David Sperker sowie Gerald Schraml als zusätzliche Kundenbetreuer: Es ist ein erfahrenes Team, das in den vergangenen Wochen ein neues Projekt auf die Beine gestellt hat. Das Wichtigste: Da die fünf Männer zuvor großteils bei den künftigen Mitbewerbern tätig waren, wissen sie, wie das Geschäft läuft – und noch wichtiger: Die Händler kennen sie. Haberl und Ranak sind daher optimistisch, dass sie gute Chancen gegen die bestehenden GebrauchtwagenPlattformen haben. Unter anderem auch deshalb, weil zweispurig.at mit einigen neuen Ideen in die Branche geht: „Nicht nur Verkauf, sondern auch Einkauf für

Fahrzeuge aller Art steht bei uns im Vordergrund. Genaue Details gibt es in einem persönlichen Gespräch“, sagen die beiden Gründer.

Eingabe über VIN in Kooperation mit DAT Neu in diesem Bereich ist auch ein Mobilitätskonzept: „Ein Händler kann ein Fahrzeug auch vermieten. Die Dauer bestimmt der Anbieter.“ Die Eingabe der Fahrzeuge erfolgt in Zusammenarbeit mit DAT über die VIN; so ist sichergestellt, dass der Kunde auch wirklich jenes Fahrzeug erhält, das seinerzeit produziert wurde. Helfen will zweispurig.at den Händlern auch bei ihren Social-Media-Aktivitäten, bei Preisauszeichnungen etc. Angeboten werden Jahresverträge mit unterschiedlichen Paketgrößen je nach Zahl der Autos. • (MUE)


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Besser fahren mit Ford Über Kundenansprüche, Entwicklungsprojekte, Angebotsvielfalt, Zukunftsperspektiven und Streetscooter spricht Jörg Beyer, der Chefentwickler des Ford-Konzerns in Europa. Von Dr. Nikolaus Engel

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UTO-Information: Welche Segmente sind eigentlich für Ford geschäftsrelevant? Jörg Beyer: Zuerst möchte ich betonen, dass wir nicht nur Fahrzeughersteller sind, sondern uns immer stärker als Mobilitätsanbieter positionieren. Dabei geht es für uns grundsätzlich darum, für möglichst viele Fragen der Mobilität Antworten zu bieten. Das Geschäftsfeld ist bei uns in Pkws und Nutzfahrzeuge eingeteilt. Unterstützend dazu laufen im Smart-Mobility-Bereich verschiedene, zum Teil sehr unterschiedliche Forschungs- und Entwicklungsprojekte. Wir versuchen, diese auch multimedial miteinander zu verbinden, um bei Transportaufgaben insbesondere auch die sogenannte „last Mile“ abzudecken. Außerdem untersuchen wir, ob sich weitere Geschäftsfelder auf Basis unseres Produktangebotes entwickeln lassen. Dazu schaffen wir auch die Voraussetzungen in den einzelnen Fahrzeugsegmenten: Bei Lieferwagen prüfen wir zum Beispiel laufend, welche Größenordnungen, Antriebskonzepte und Benutzermodelle im Markt erforderlich sind. Als Ergebnis dessen bieten wir aktuell als einziger Hersteller ein Plug-in-Hybrid-Nutzfahrzeug als Antwort zur Frage der emissionsfreien Mobilität in Innenstädten. Welcher Kunde ist eigentlich Kernzielgruppe von Ford, wie beschreiben Sie den? Beyer: Wir sind gerade in der Definitionsphase

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der Kernzielgruppe unserer Pkws, aber es geht im Wesentlichen um aktive Menschen verschiedener Altersgruppen, die sich mit innovativer Technik auseinandersetzen. Das lässt sich noch weiter unterteilen, dazu gehört auch Sport: Der sportliche Mensch, der Sportgeräte mitzunehmen hat ebenso wie der sportliche Fahrer oder jemand, der im Lifestyle bestimmte Attribute erwartet. Was aber auf jeden Fall dazugehört ist: Unsere Fahrzeuge sollen für den Kunden erlebbar immer besser fahren als die der Konkurrenz – agiler, spannender, passend für die jeweilige Lebenssituation. Welche markenspezifischen Charakteristika erwarten Kunden bei einem Ford? Beyer: Agiles Fahrverhalten gehört da sicher dazu, aber auch Effizienz der Fortbewegung, im Grunde eine Kombination aus Betriebskosten, Kraftstoffbzw. Energieverbrauch, aber auch Freude und Spaß am Fahren – eben weit mehr als rein rationale Kriterien. Der Kunde möchte ein Fahrzeug, das zu ihm und seinem Lifestyle passt. Dies erreichen wir durch die gezielte Kombination von Attributen. Eine andere, für Ford bei Pkw wie auch Nutzfahrzeug charakteristische Eigenschaft ist „Versatility“ (Nutzbarkeit) – die Möglichkeit, verschiedene Zwecke damit abzudecken. So ist zum Beispiel der neue Ford Puma ein relativ kompaktes Fahrzeug,


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das nicht nur ein Kofferraumvolumen hat, das in der Klasse seinesgleichen sucht, sondern mit pfiffiger Vielseitigkeit auch vielfältig nutzbar ist! In den Kofferraum passen sogar zwei senkrecht stehende Golftaschen hinein. Außerdem ist dieser große Kofferraum, wir nennen ihn Mega-Box, so konzipiert, dass man ihn bei Bedarf einfach reinigen und beispielsweise mit einem Wasserschlauch ausspülen kann. Wir wollen, dass Ford auch für diese Cleverness steht. Wie weit ist das rein elektrisch angetriebene Auto für Ford „die“ Lösung? Beyer: Die reine Elektrifizierung ist nicht die einzige Lösung, wird es auch in absehbarer Zukunft erst einmal nicht sein. Deshalb haben wir auf der IAA so vielfältige Konzepte ausgestellt. Für einen Hersteller wie Ford ist es wichtig, auf all diesen Elektrifizierungsebenen aktiv zu sein und gute technische Lösungen zu bieten. Welchen Stellenwert räumen Sie dem Diesel ein? Entwickeln Sie den noch weiter? Beyer: Ja natürlich, der ist grundsätzlich kein schlechter Antrieb, nicht nur wenn es um die CO2-Bilanz geht. Beim Nutzen der im Kraftstoff gebundenen Energie ist Diesel immer noch eine gute Alternative, für Langstrecken und Schwerverkehr wird er das auch noch lange bleiben. Will man hingegen in Innenstädten emissionsfrei fahren, ist ein Verbrennungsmotor, Benzin wie Diesel, dafür ungeeignet, man könnte ihn aber in einem Hybridfahrzeug zum Beispiel mittels Geo-Fencing in Citys auf E-Betrieb umschalten. Wann siedelt Ford zeitlich das autonome Fahren an? Teile davon gibt es ja schon in Serie. Beyer: Ich denke, das autonome Fahren ist eine komplementäre Entwicklung. Persönlich glaube ich nicht, dass sich viele Leute ein vollautonomes Fahrzeug privat zulegen würden. Aber die Systeme, die letztlich auch das vollautonome Fahren unterstützen und im Moment als „Driver Assist Technologies“

(Fahrassistenten) bezeichnet werden, finden ja jetzt schon in die Serie: Bei uns kommt in der nächsten Ausbaustufe die Geschwindigkeitsregelanlage bis zum Stillstand, bis zu bestimmten Geschwindigkeiten in der Spur bleibende Fahrzeuge. Aber es ist wichtig, dass der Fahrer nach wie vor in der Verantwortung ist. Der Begriff „autonom“ würde ja bedeuten, dass der Fahrer genau das nicht mehr ist. Da sind dann die nächsten Ebenen der Technologie notwendig. Hochgradig assistiertes Fahren ist eine ganz wichtige Entwicklung, die wird auch breiten Einzug halten. Autonomes Fahren, bei dem Ford auch sehr aktiv ist, unter anderem in den USA, deckt dann andere Geschäftsfelder – Stichwort: Transport – ab.

Exklusivinterview! Lesen Sie in jeder Ausgabe von „AUTO & Wirtschaft“ eines der hochkarätigen Interviews aus der wöchentlichen „AUTO-Information“.

Wie realistisch finden Sie, dass ein Kunde mehrere Autos nebeneinander betreiben könnte? Beyer: Dadurch, dass die Kunden sehr unterschiedliche Anforderungen haben, wird – um diese abzudecken – ein Fahrzeug im Portfolio für uns nicht ausreichen. Man muss bestimmte Fahrzeugkategorien, -klassen und Antriebskonzepte anbieten. Zum Beispiel

„Der Diesel ist immer noch eine gute Alternative und grundsätzlich kein schlechter Antrieb – nicht nur, wenn es um die CO2-Bilanz geht.“ Jörg Beyer, Chefentwickler Ford Europa

bieten wir den Kuga in Versionen vom reinen Verbrennungsantrieb über den Mild- und Vollhybrid bis zum Plug-in-Hybrid an. Wem das elektrisch nicht ausreicht, weil er vielleicht rein elektrisch fahren möchte oder muss, für den bieten wir dann auch ein reinelektrisches Fahrzeug an – aber dann nicht mehr den Kuga. Wie weit wären speziell für Carsharing fixfertig konzipierte Autos ein Geschäft für Ford? Beyer: Als Großserienhersteller wird man Carsharing-Modelle vielfach unterstützen, aber ein Fahrzeug rein für Carsharing wäre für einen Großserienhersteller wie Ford wohl kein gutes Geschäftsmodell. •

DIE „AUTO-INFORMATION“ MIT TOP-MELDUNGEN AUS DER BRANCHE

Jede Woche mit Exklusivinterview Markus Schermann, Great Wall: „Ein europäischer Marktstart soll aus heutiger Sicht frühestens 2021 erfolgen. Ich denke, es könnte auch bis 2023 dauern.“

Abonnieren Sie Ihren Informationsvorsprung! Uschi Ernst: Telefon: +43 664 822 22 24; E-Mail: uschi.ernst@awverlag.at

Michael-Viktor Fischer, Smatrics: „Die Kompetenz im E-Auto-Bau ist die Batterie. Das heißt, da wird gerade viel investiert und die Autobranche fungiert als Treiber.“

JETZT AUCH ALS APP!

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THE FUTURE IS NOW

Unsicherheit bleibt als Faktor Beim 20. IfA-Branchengipfel tat sich vor 400 Fachbesuchern und 200 Hochschülern die Komplexität der Transformation für die Kfz-Branche auf. Für den Autohandel ist es schwer. Von Gerhard Lustig

Prof. Dr. Stefan Reindl, Direktor Institut für Automobilwirtschaft (IfA)

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aden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann stellte sich nicht wie angekündigt der Debatte zur politischen Automobilität als Herausforderung für Gesellschaft und Wirtschaft – er war „unabkömmlich“ wie auch später Uber-DeutschlandChef Christoph Weigler. Hermanns Ersatz Christoph Erdmenger, Leiter Abteilung „Nachhaltige Mobilität“, fantasierte davon, Deutschlands Automobilbundesland Nummer eins in ein Mobilitätsland Nummer eins zu verwandeln. Dafür erarbeitet das Land eine Mobilitätsdatenbank, der sich jeder (!) bedienen könne, um daraus neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Jede(r)?

CEO-Starparade

Peter Schwarzenbauer, Mitglied des Vorstands der BMW AG

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Danach hatten zum Jubiläum des 20. IfA-Kongresses die deutschen CEO-Stars ihren Auftritt. Für Michael Lohscheller, im französischen PSA-Vorstand Opels oberstes Sprachrohr, muss das „Herz der Marke Opel deutscher als bisher“ werden. Toll und dazu nach 19 Jahren Verlust gleich ein Gewinnrekord mit Fortsetzungsgarantie. Das Gros der Opel-Händler hat davon wohl wenig mitbekommen und seine gleichzeitig eingeführte zunächst sechsmonatige Kurzarbeit am Stammsitz in Rüsselsheim ist auch keine vertrauensbildende Maßnahme in deutsche Autobauerkunst. Und in Österreich lauert eine von Händlern lancierte Kartellrechtsklage mit europäischer Tragweite auf eine Entscheidung.

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Dann dröhnte Jürgen Stackmann, Volkswagens Vorstand für Sales und Aftersales, in seiner ihm eigenen und nicht unsympathisch wirkenden Artikulationsform durchs Mikrofon. … und JA! Händler müssen bei der Standardbegradigung ihre „Effizienz erhöhen und dabei super einfach werden. Eh klar, die Produkte werden wieder einfacher, schließlich steht die Individualmobilität vor uns – mit Wertschöpfungsschlagseite zum Autohersteller. Zur vordergründigen Beruhigung: Der Händler bleibt Teil des zukünftigen Geschäftsmodells. „Volkswagen hat sich für die E-Mobilität entschieden. Mit 40 Prozent weniger Service- und Teileaufwand soll in 10 Jahren dennoch derselbe Ertrag erwirtschaftet werden. Eine Antwort, wie das gehen soll, wurde weder vom Moderator noch vom Fachpublikum abgefragt. Ola Källenius, Daimler-Vorstandschef und Leiter Mercedes-Benz-Cars, denkt mit viel Herz und Verstand groß, denn wenn du klein denkst, so seine Denkrichtung in die Zukunft der Automobilindustrie, wirst du auch klein sein. Seine hervorstechende Plattitüde: Das selbstbestimmte Geschäft, die Entscheidungsfreiheit und das Wirtschaftswachstum sind extrem hohe Güter, die er mit dem Fahrzeughandel nachhaltig gestalten will! Schließt er in die Bedürfnisbefriedigung – das ist Nachhaltigkeit in des Wortes Bedeutung – auch den nachgelagerten Autohandel mit ein? Erfreulicherweise müsse sich keiner schämen, wenn er auch morgen Diesel fährt: von Daimler natürlich!


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„Klein gegen Groß“: Moderator Dr. Stefan Reindl (l.) mit Daimler-CEO Ola Källenius im betont friedlichen Dialog zu brennenden Themen in der Automobilwirtschaft Nachdenklich musste den Handel Peter Schwarzenbauers Thema „Relevanz 2030+“ stimmen. Die Gesellschaft will integrierte effiziente Mobilitätssysteme mit null Emissionen, Staus und Unfällen. Der Kunde suche in der individuellen Fortbewegung dennoch Freiheit und Freude. Der Mitarbeiter wolle Sinnstiftung und Zukunftsfähigkeit des Arbeitsplatzes. Ergo sein Versuch der Quadratur des Kreises: „Die Bedürfnisse alle Interessengruppen müssen erfüllt werden. Dazu warf der smarte BMW-Manager einen Trend-Cluster auf den Bildschirm, der Mobilität, Urbanisierung, New Work und Neo-Ökologie zur sozialen und ökologischen Verantwortung verbindet.

Mächtig von Statur, „schmächtig in der Wahrnehmung“ bei den Automobilherstellern: Jürgen Karpinski, Präsident des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) Und der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe? Der kam am Ende zu Wort, als die Granden

„Es geht um die Absicherung der Existenz von Unternehmen in Produktion, Vertrieb und Handel.“ Prof. Dr. Stefan Reindl, IfA CEO längst des Weges waren und die Sesselreihen sich ordentlich gelichtet hatten: Präsident Jürgen Karpinski wählte wohlgesetzte Worte, ohne die Dynamik seiner Vorredner auszustrahlen. E-Mobilität ist für den ZDK immer noch weit weg! •

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Geld für neue Ideen Die Chancen aus der Digitalisierung werden von Österreichs kleinen und mittleren Unternehmen (KMUs) nach wie vor unzureichend genutzt. Wie es leichter und mit finanzieller Unterstützung sowie fundierter Beratung geht, wird hier erklärt.

Foto: Adobe Stock

Von Katja Müller-Happe, MSc.

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ie kleine familiengeführte Werkstätte, der Reifenhandel in der nächsten Stadt oder der mittelständische Industriebetrieb: KMUs sind unabhängig von ihrer Größe und Branche gleichermaßen von der Digitalisierung betroffen. Aufgrund der digitalen Transformation verändert sich nicht nur die Produktion, sondern auch das Kundenverhalten. Dahingehend sind Klein- und Mittelbetriebe nicht nur gezwungen, ihre Geschäftsmodelle, Produktion oder Dienstleistungen anzupassen, sondern müssen beispielsweise neue Marketing- und Vertriebsstrategien entwickeln, um wettbewerbsfähig zu bleiben. In den vergangenen Jahren haben zahlreiche Studien auf den digitalen Aufholbedarf der heimischen KMUs hingewiesen. Aus einer druckfrischen Studie von Arthur D. Little und der Wirtschaftskammer geht die gute Nachricht hervor, dass das Digitalisierungsniveau im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen ist, zumindest sehen die Unternehmen den

Für die Förderung können mehrere Bereiche gewählt werden: Geschäftsmodelle und Prozesse, E-Commerce, Online-Marketing und Social Media sowie die Verbesserung der IT-Sicherheit. Einfluss der Digitalisierung deutlich positiver und erhoffen sich durch die digitale Transformation neue Chancen. Die schlechte Nachricht: Nach wie vor stehen die meisten KMUs am Anfang. Nur 10 Prozent der befragten Unternehmen stuften sich selbst als „digital orientiert“ ein. Das ist die dritte Stufe auf einer vierstufigen Skala zur Digitalisierung. Die meisten KMUs sehen sich als digitale Neulinge oder gerade

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am ersten Schritt aus diesem Stadium heraus. Als „digitaler Champion“ sah sich in der Umfrage allerdings kein einziger der Befragten.

Beratung und Know-how weiterhin stark gefragt 64 Prozent der Befragten gaben an, das größte Potenzial in der Neukundengewinnung zu sehen, 55 Prozent orten es in der Kostenersparnis. Ein zunehmender Anteil sieht sich durch Digitalisierungsmaßnahmen im Vorteil gegenüber seinen Mitbewerbern. Während die Datenschutzgrundverordnung 2019 (DSGVO) nicht mehr zu den Top-Herausforderungen zählt, wurde das Fehlen von Ressourcen, Umsetzungsplänen und -hilfen sowie die Relevanz von fehlenden bzw. schwer definierbaren Zielen häufiger genannt. Dennoch wird das volle Potenzial noch nicht ausgeschöpft: Rund 37 Prozent gaben an, dass es ihnen an Know-how fehle. Auch die fehlenden Finanzmittel stellen eine der größten Herausforderungen dar.

4 Millionen Euro Förderung für KMUs Im Fördertopf von KMU Digital (Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaftsstandort und Digitalisierung/BMDW und der Wirtschaftskammer Österreich) warten 4 Millionen Euro darauf, von den Betrieben abgeholt zu werden. Das gilt für alle Unternehmen aller Branchen mit maximal 250 Mitarbeitern. Mit diesem Förderprogramm sollen österreichische Klein- und Mittelbetriebe in 3 Schritten an die Digitalisierung herangeführt werden.

3 Schritte auf dem Weg in die Digitalisierung Ganz nach ihren individuellen Bedürfnissen sollen sie mit digitalen Tools vertraut gemacht werden und ihre Unternehmens-Digitalisierungsstrategien


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entwickeln. Im ersten Schritt der KMU Digital stehen der Online Status Check und die Potenzialanalyse mit den Fragen: „Wie digital ist mein Unternehmen?“ und „Was soll sich wie ändern?“ Der nächste Schritt, die KMU Digital Beratung, soll klären, wie man es in den Bereichen E-Commerce & Social Media, Geschäftsmodelle & Prozesse oder Verbesserung der IT-Sicherheit angeht. Und der letzte Schritt bringt für umgesetzte Projekte die KMU Digital Umsetzungsförderung.

Erstberatung direkt im Betrieb Wie das genau funktioniert? Die Status- und Potenzialanalyse ist eine Digitalisierungs-Erstberatung und wird direkt im Betrieb durchgeführt. Dabei werden digitale Trends, Chancen und Risiken für das jeweilige Unternehmen systematisch analysiert und in einer Digitalisierungs-Landkarte erfasst. Diese Analyse ist für alle Unternehmen geeignet, wird mit 80 Prozent (maximal 400 Euro pro Analyse) gefördert und darf nur von zertifizierten Digitalisierungsberatern – den Certified Digital Consultants, kurz CDC – durchgeführt werden.

Für IT, Social Media und neue Geschäftsmodelle In der Strategie-Beratung geht es um die Frage: „Wie geh ich’s an?“ Hier sollen im Rahmen von 2 Beratertagen die Grundlagen geschaffen werden, damit Unternehmer Umsetzungsentscheidungen treffen können. Es wird gemeinsam mit dem Berater eine ganzheitliche Strategie für das DigitalisierungsVorhaben entwickelt, dann werden weitere konkrete Maßnahmen geplant. Dafür können folgende Fokusbereiche gewählt werden: Geschäftsmodelle und Prozesse, E-Commerce, Online-Marketing und Social Media sowie die Verbesserung der IT-Sicherheit. Diese Beratungen sind zu 50 Prozent (maximal 1.000 Euro pro Beratung) gefördert und müssen ebenfalls von zertifizierten Digitalisierungsberatern durchgeführt werden. Zur Information: Die KMU Digital StrategieBeratung ist von der Status- und Potenzialanalyse unabhängig; es können auch mehrere Schwerpunktthemen angemeldet werden. Die maximale Förderhöhe in der Beratung beträgt jedoch 4.000 Euro pro Unternehmen.

Die KMU Digital Umsetzungsförderung Auch konkrete Umsetzungsprojekte werden gefördert. Dafür wurden insgesamt 2 Millionen Euro an Fördermitteln bereitgestellt. Das eingereichte Projektvolumen muss im Rahmen zwischen 5.000 und 20.000 Euro sein. Die Förderhöhe dazu beträgt 30 Prozent, jedoch max. 5.000 Euro pro Projekt. Die Förder-Einreichungen werden online auf der Website kmudigital.at durchgeführt. Die Abwicklung erfolgt über den Austria Wirtschaftsservice (AWS). •

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ANSICHT Kapitalismus à la Française

Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer

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m August hatten sich 200 wichtige Firmenchefs in den USA auf neue Grundsätze der Unternehmensführung verständigt. Zum 1. Mal distanzierte sich der „Business Roundtable“ vom ShareholderValue-Prinzip. Jeff Bezos, Tim Cook, die Spitzenmanager von Ford, Coca-Cola, Siemens, SAP, Goldman Sachs – alles was Rang und Namen hat, war dabei.

Opel-, Peugeot- und Citroën-Händler könnten zu einer „Reise nach Jerusalem“ gezwungen werden. Kunden, Beschäftigte, Lieferanten, Vertriebspartner und Bürger verdienen Fairness, lautet das neue Dogma. • Scheinbar ist diese Denke nicht in Frankreich angekommen. Mit unbarmherziger Härte treibt PSAChef Carlos Tavares seine „Push-to-Pass“-Strategie beim Autobauer Peugeot-Citroën-Opel voran. Tavares stand vor einer schweren Aufgabe, als er 2014 Peugeot-Citroën und 2017 Opel-Vauxhall übernahm. Seine Strategie ist simpel, unbarmherzig und hängt an einer Kennziffer: „Personalaufwand am Umsatz“. 10 Prozent ist die Zielvorgabe für die Autosparte PSA-Opel bis zum Jahr 2021. Gestartet ist Tavares bei Peugeot bei rund 17 Prozent. Damit verbessert er seine Umsatzrendite um stolze 7 Prozent. Ähnlich wie bei Peugeot und Citroën zieht sich ein Personalabbau- und Abfindungsprogramm durch Opel. Bisher wurden 6.800 Beschäftigte nach Hause geschickt. Rechnet man die TavaresVorgaben um, werden mittelfristig wohl nochmals 5.600 gehen. Dann hätte Opel ein Drittel seiner Beschäftigten verloren. • Mit seinem knallharten Sanierungskurs bricht Tavares einen unausgesprochenen „sozialen Kontrakt“. Klar muss er sanieren, aber es sieht nicht danach aus, dass die Gesundschrumpfung das Ziel ist, sondern die klare Kampfansage an Wettbewerber, sie

Prof. Dr. Ferdinand Duden­ höffer ist Direktor des CAR­Instituts an der Uni­ versität Duisburg­Essen; er schreibt exklusiv für „AUTO & Wirtschaft“

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mit „Push to Pass“ kalt zu stellen. Im VW-Konzern wurden in den vergangenen 5 Jahren die „Personalaufwendungen am Umsatz“ von 16,7 Prozent auf 17,5 Prozent in die Höhe getrieben. Pro Mitarbeiter wurde 2018 ein Aufwand von 62.740 Euro verbucht. Im PSA-Konzern waren es 48.540 Euro oder 13,8 Prozent vom Umsatz. Damit hatte Tavares nach Abzug der Mitarbeiterkosten 3,6 Prozent vom Umsatz mehr übrig als VW und kann durch Preis- und Kostendruck die Luft dünner machen. • Tavares dreht mit großer Härte an der Schraube. Es riecht nach Beschäftigten-Dumping. Bisher war so etwas „tabu“. Es gab einen unausgesprochenen Konsens. Wie verbissen Tavares sein „Push to Pass“ umsetzt, erfahren auch die Autohändler. Die EU-Kommission hat strenge Vorgaben für den CO2-Ausstoß von Neuwagen festgelegt. Ab 2020 gelten die strengeren Grenzwerte von 95 Gramm CO2/km. Werden die Vorgaben verletzt, fallen für die Autobauer Strafen in Milliardenhöhe an. Nach Dieselgate müssen wieder mehr Dieselautos verkauft werden, um Strafzahlungen zu entgehen. Morgen sind es teure Elektroautos. Vorgesehen ist etwa, den elektrischen Opel Corsa bei knapp 30.000 Euro einzupreisen. Das ist mehr als das Doppelte des heutigen Benziners. Wie die Nachfrage aussieht, kann man sich vorstellen. Und was macht Tavares? Er hat für die Peugeot-Händler in Deutschland sogenannte Diesel-Quoten definiert. Wer die Quote nicht schafft, bezahlt Strafe. Für die Zukunft werden bei Opel und Peugeot Elektroquoten diskutiert. Elegant drückt Tavares seine Vorgaben an die Autohändler ab. Um die Quoten zu erfüllen, müssen die Autohändler hohe, vermutlich ruinöse Rabatte geben. Dabei ist Tavares in einer komfortablen Position. Neben jeden Opel-Händler sitzt nicht allzu weit ein Peugeot- oder Citroën-Händler. Einer könnte zu viel sein. Wir brauchen die Geschichte nicht weiter zu erzählen. • Auch andere drehen am Elektro-Bonus. Der VW-Konzern spricht mit seinen Händlern. Dort sollen Agenturverträge beim Modell ID.3 für mehr Fairness sorgen, die Grundmarge soll gesenkt werden, aber gleichzeitig die Händler-Anforderungen und damit Kosten reduziert werden. Opel-, Peugeot- und Citroën-Händler könnten zu einer „Reise nach Jerusalem“ gezwungen werden. Vielleicht sollte man darüber nachdenken, aus dem Neuwagenverkauf auszusteigen. •


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Hauptgesellschafter Walter Karger (l.) und Neo-Geschäftsführer Thomas Körpert

Alte Schatten verschwinden Walter Karger als neuer Mehrheitseigentümer und Thomas Körpert wollen die Autobedarfskette Forstinger in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten endgültig aus der Krise führen. Von Gerhard Lustig

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alter Karger war von 2003 bis 2010 Geschäftsführer im nunmehr von ihm mehrheitlich erworbenen Handels- und Serviceunternehmen Forstinger. Thomas Körpert machte als Maloya- und Vredestein-Apollo-Reifenlieferant die eine oder andere unangenehme Insolvenzerfahrung mit der Filialkette, um jetzt als operativer Geschäftsführer an die Seite von Karger zu wechseln.

„Lassen Sie uns anfangen und unterschätzen Sie nicht unsere Fähigkeiten, Gelegenheiten zu ergreifen. Wir verfolgen langfristige Pläne!“ Walter Karger, Thomas Körpert Was treibt die beiden in schwierigen Marktverhältnissen an, in eine für viele Marktteilnehmer aus der Zeit gefallenen, aktuell 88 Filialen umfassende Handelskette, Geld und Reputation zu stecken? Karger: „Der Name Forstinger hat in der Bevölkerung nach wie vor einen sehr guten Klang. Darauf lässt sich aufbauen. Als erste Maßnahme werden wir die Rückzahlung der letzten Quote noch ins heurige Jahr vorziehen.“ Körpert auf die Frage, wie Kreditversicherer, Banken, Lieferanten wieder ins Vertrauen gezogen werden können: „Meine Aufgabe ist es zunächst, auf ,Braucht es den Forstinger überhaupt noch?‘ ein glaubwürdiges JA geben zu können. Mit nunmehr frischem Kapital und modernen Produkt- und

Dienstleistungsangeboten schaffen wir nachhaltig Vertrauen.“

Altlasten bereinigt Der neue Eigentümer der Forstinger Österreich GmbH (65 % Karger, 35 % Christoph Kurtz) mit Sitz in Traismauer hat mit dem einen oder anderen Kontrahenten Altlasten bereinigen können und v. a. der Zahlungsverkehr entspricht voll und ganz den Abmachungen. Um Forstingers Geschäftsmodell mit der heutigen Online-Kultur zeitgemäß verbinden zu können, setzen Karger und Körpert auf leistbare Mobilität, und das sei mehr als nur Auto. Dazu zählt besonders das E-motorisierte Zweiradprogramm. Um diese neuen Bedürfnisse beim Kunden zu wecken, stehen bundesweit 88 Filialen mit 86 integrierten Kfz-Werkstätten zur Verfügung – betreut von 700 Mitarbeitern, die sich freuen, an der Spitze des Unternehmens wieder Führungsleute zu besitzen, die Ahnung vom komplexen Mobilitätsgeschäft haben. Vorrangig zum alles überlagernden Thema Digitalisierung und Online-Vermarktung stellen Karger und Körpert die Wiederherstellung des Lieferantenvertrauens in den Vordergrund, weshalb sie nicht gleich ihr auf 50 Jahren Erfahrung basierendes Geschäftsmodell über den Haufen werfen wollen: „Lassen Sie uns damit beginnen und unterschätzen Sie nicht unsere Fähigkeiten, Gelegenheiten zu ergreifen.“ Alte Schatten sollen verschwinden. •

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Smarte Lösungen

Die neue Software-Architektur und SDI für die Diagnosegeräte mega macs 77 und 77 Vario von Hella Gutmann ermöglichen smarte Lösungen für die Zukunft.

Denso: Bonusaktion Bonusaktion für Werkstätten bis 31. März 2020: Für jeden über einen Fachhändler gekauften Original Denso Starter und Generator gibt es eine MediaMarkt Geschenkkarte im Wert von 10 Euro.

AAGG: Konsoldierungs-Kurs Im schwierigen Autoteile-Aftermarket rückt nun die Alliance Automotive Group Germany (AAGG) ihr Konsolidierungsprogramm in den Branchenfokus, wie die Teilehandelsgruppe mitteilte. Die in der AAGG Holding befindlichen Handels- und Werkstattsystemfirmen Coler, Busch und Hennig firmieren ab 2020 unter der neu gebildeten „AAG Concept Center“-Konstruktion des Geschäftsführers Fabian Roberg. Insider sehen darin eine Kräftebündelung als Antwort auf den US-Giganten LKQ, der in Europa Stahlgruber, Rhiag und Kelly vereint hat. Der Fokus dieser Struktur liegt in der besonderen Pflege der Kfz-Werkstattkunden und nebenbei im Zugriffswillen des darin verborgenen Flottengeschäftes. Im „Lamento“ der Teilezulieferindustrie versuchen die Branchenriesen ihren MA abzusichern, der allgemein formuliert zum Vorjahresvergleich um rund 10 Prozent hinten nach ist. Im Zuge dessen wollen Hinweise nicht verstummen, dass der in Österreich innerhalb der ATP aktive Wütschner-Komplex bald in diese AAGG eintreten dürfte. Ein weiteres Detail im Pressetext offenbart laut Insidern, dass die US-Teilemarke NAPA (National Automotive Parts Association) als „Private Brand“ in Europa etabliert werden soll. Eigentümer der AAGG ist das Gegenstück zu LKQ, der US-Teilevertriebs- und Servicegigant GPC (Genuine Parts Company). Faktum ist, dass diese Konstruktion Personal- und Stützpunktbereinigung nach sich ziehen wird. Die Pressemitteilung ist von Inge Jaeger, Assistenz Geschäftsleitung AAGG, unterfertigt, was laut Branchenkennern Rückschluss auf weitere Veränderungen im extrem volatilen Markt zulässt.

+1,6 % Gute Zukunftsaussichten

Bundesinnungsmeister Komm.-Rat Ing. Josef Harb wies bei der Bundesinnungsausschusssitzung mit Blick auf die Statistik auf den um 1,6 Prozent gestiegenen Automobil- bzw. um 1,4 Prozent gestiegenen Pkw-Bestand hin, hingegen sei die jährliche Durchschnittskilometerleistung von 13.000 auf 11.800 gefallen. Angesichts des Bestands von mittlerweile 70.000 Autos mit Hochvolttechnik seien die Fahrzeugtechniker durch die Hochvolt-Schulungen vorbereitet. Die Aussichten gäben daher sowohl für die Branche aufgrund zunehmender Zahl zu reparierender Aggregate und Assistenzsysteme für den KfzTechniker-Nachwuchs Anlass zur Zuversicht, so Harb.

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Wirtschaftszweig in Gefahr Die Diskussion, die derzeit etwa in Bezug auf Diesel geführt werde, gehe mittlerweile „an jeder Vernunft vorbei und verunsichert Konsumenten“, meint Erik Paul Papinski, Vorsitzender Berufsgruppe Karosseriebautechniker, Karosserielackierer und Wagner in der Bundesinnung der Fahrzeugtechnik. „Wir schießen uns einen Wirtschaftszweig, der sehr viele Leute beschäftigt, ganz brutal ab.“


gewerbe

Eine professionelle und wirtschaftliche Lösung für Unterbodenund Hohlraumkonservierung bietet Lack & Technik an.

Der Hohlraum wird zum Wohlraum

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as WestColor 2 in 1 Unterboden- und Hohlraumschutz Wachs ist in Schwarz, Braun und Weiß-transparent in 1-Liter- und 60-Liter-Gebinden und auch als Spray erhältlich. Im Großgebinde bewirkt eine pneumatische Rührsonde eine gleichmäßige Durchmischung und konstante Viskosität. Diese wird unkompliziert über eine Eurokupplung an die Druckluftversorgung der Werkstatt angeschlossen, ein Druckbegrenzer sorgt für den sicheren Betrieb. Die Anwendung von WestColor 2 in 1 Unterbodenund Hohlraumschutzwachs erfolgt laut Lack & Technik „rasch und einfach“ und ist mit vielen Geräten möglich: Druckpumpzerstäuber, Strukturpistole, Rückentragespritze oder Airless-Gerät leisten hier wertvolle Dienste.

Anwendung unkritisch Seine Stärke zeige, wie Lack & Technik betont, das silikonfreie WestColor 2 in 1 Unterboden- und Hohlraumschutz Wachs in der Praxis: Es tropfe oder laufe nicht schnell ab und trockne extrem rasch. Nach der Trocknung könne dem Wachs auch ein Hochdruckreiniger nichts mehr anhaben. Die Anwendung sei unkritisch, da es sich um ein silikonfreies Produkt handelt. Beim Auftrag gebe es zudem kaum Spritznebel, Gummi- und Kunststoffteile müssten während der Verarbeitung nicht abgedeckt werden. Es entstehe somit kein zeitlicher Mehraufwand für Zusatzarbeiten. Zurzeit wird bei Lack & Technik bei Abnahme von 8 Fass á 60 Liter eine Sonderaktion mit Gratis-Airlessgerät im Wert von 2.390 Euro angeboten. • (DSC)

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WestColor 2 in 1 Unterboden- und Hohlraumschutz Wachs ist in 1-Literund 60-Liter-Gebinden sowie als Spray erhältlich

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Starthilfe für Autos und Aktion Herth+Buss unterstützt „Werkstatt des Vertrauens“ in Deutschland und in Österreich und bietet für die Betriebe die richtigen Produkte für den Werkstatt-Alltag. „Bereits seit mehr als zehn Jahren unterstützt Herth+Buss die Aktion Werkstatt des Vertrauens in Deutschland“, erklärt Michael Lauxmann, Ver­ kaufsleiter Export bei Herth+Buss. „Wir sehen die­ se objektive Einbeziehung der Werkstattkunden als äußert wichtig an, denn sie trägt zur Imagestärkung der freien Werkstätten bei. Somit war es für uns von Anfang an selbstverständlich, diese auch in Öster­ reich zu unterstützen. Wir freuen uns sehr darüber, dass sich bereits im ersten Jahr mehr als 150 Betriebe beworben haben.“

Mächtige Geräte Produktseitig unterstützt Herth+Buss die Werkstät­ ten mit Starthilfe für deren Kundenfahrzeuge. Neu sind dabei Einsatzgebiete und Verwendungsmög­ lichkeiten der Starthilfegeräte, geblieben sind der

kraftvolle und hohe Startstrom sowie die robus­ ten Profiinstrumente für den täglichen Werkstatt­ gebrauch. Der Einsatzzweck ist dabei klar: Alle mittlerwei­ le sieben Geräte der Serie – in unterschiedlichen Ausführungen – starten so mächtig, dass ein Start­ vorgang auch bei ausgebauter oder defekter Batterie möglich ist. Dank des Reanimator­Akkus startet das Fahrzeug aus eigener Kraft. Die drei neuen Geräte haben aber darüber hinaus besondere Features, die sie für spezielle Einsätze qualifizieren.

Startergeräte-Serie von Herth+Buss

Fit für immer komplexere Reparaturen VDO unterstützt die Werkstätten mit allem rund um Fahrzeugelektronik und -mechatronik VDO ist der Spezialist, wenn es um Fahrzeugelek­ tronik und ­mechatronik geht: von Markenersatz­ teilen in OE­Qualität über Mehrmarken­Diagnose­ systeme und Reifendruckkontrollsysteme bis hin zum Diesel­Reparaturdienst. Als Produktmarke des Technologieunternehmens und weltweiten Auto­ mobilzulieferers Continental erfüllt VDO höchste Anforderungen der Erstausrüstung und überträgt sie auf den Ersatzmarkt. Ob Kraftstoffsysteme, Motor­ stellelemente oder Sensoren – alles kommt in VDO Originalqualität in die Werkstätten.

Mit Know-how Kunden überzeugen Mit den Produkten und Services in der Fahrzeug­ elektronik und ­mechatronik bewegt VDO sich an der Schnittstelle zum Morgen. Fahrzeugtechnologien werden schnelllebiger, Reparaturen komplexer. Die Ansprüche an Werkstätten steigen durch die zunehmende Zahl an Fahrassistenzsystemen und

Sensoren, den Einsatz von Software, die Elektri­ fizierung des Antriebsstrangs. Know­how in der Fahrzeug­Reparatur und ­Diagnose wird zur Er­ folgsgrundlage, damit Kunden der Werkstatt ihr Ver­ trauen schenken. Hier unterstützt VDO mit einem umfangreichen Schulungsangebot und Werkstatt­ konzepten wie VDO Electronics Partner und Diesel Repair Service Partner.


EN! D N E S N I E N E T R TEILNAHMEKA Die Partner

Werkstatt des Vertrauens in Österreich wird unterstützt von:

Mit Vertrauen zum Erfolg Mit der Einsendung der Teilnahmekarten endete der Aktionszeitraum von Werkstatt des Vertrauens. Ende Oktober hat der Aktionszeitraum von Werkstatt des Vertrauens 2020 geendet, bis Ende November können gültige Teilnahmekarten noch eingesandt werden, um die Auszeichnung „Werkstatt des Vertrauens 2020“ zu erhalten. Die erfolgreichen Betriebe werden informiert, die Ziehung des Endkunden als Gewinner der Werkstattrechnung folgt nach Eintreffen aller Stimmkarten.

www.werkstattdesvertrauens.at Eine Aktion von

Bremsen sind Vertrauenssache Werkstatt des Vertrauens-Partner ATE bietet höchste Qualität beim Bremsenservice. Seit über 100 Jahren setzt ATE den Standard in Qualität und Innovationskraft bei Autobremsen. Die ersten hydraulischen Bremssysteme, Scheiben­ bremsen und das erste integrierte ABS der Welt – all diese Innovationen gehen auf die 1906 von Alfred Teves gegründete Firma zurück. Seit 1998 gehört die Premiummarke zum Continental­Konzern. Viele führende Automobilhersteller rüsten ihre Fahrzeu­ ge mit ATE­Bremssystemen aus. Aus mehr als 150 unterschiedlichen Materialmischungen wird dabei der für das jeweilige Fahrzeug optimale Brems­ belag verwendet. Diese Kompetenz und Erfahrung aus Forschung, Fertigung und der Zusammenarbeit mit Pkw­Herstellern bringen ATE konsequent in den Kfz­Ersatzteilmarkt und setzen immer wieder neue Standards. Werkstätten können sich aus einem breiten und hochwertigen Lieferprogramm aus den Bereichen der Bremsverschleißteile und Hydraulik­ komponenten bedienen.

Auf Originalqualität ist Verlass Beim Austausch von Verschleißteilen können Werk­ stätten sich bei ATE auf Originalqualität und damit auf größtmögliche Sicherheit verlassen – insbeson­ dere bei sicherheitsrelevanten Bauteilen wie der Bremse ist das ein Muss, um Vertrauen aufzubauen: von der Werkstatt zur Marke und vom Kunden zur Werkstatt.


GEWERBE

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ie sind jedoch oft auch die größten Konkurrenten ihrer „Kollegen“ – und im Wettbewerb wird gelegentlich beinhart gefoult. Wie derzeit bei einem gerade laufenden Match zwischen Oberwart und Güssing. Auf der einen Seite steht Herbert Bleyer, Chef des von ihm 1991 gegründeten gleichnamigen Autohauses in Deutsch Tschantschendorf. Als stellvertretender Innungsmeister ist er der zweite Mann hinter dem langjährigen Landesinnungsmeister Komm.-Rat Josef Wiener. Auf der anderen Seite steht Roman Fürst, dessen Team in Unterwart in zweiter Generation Hyundai, Toyota und Lexus vermarktet. Bleyer war Fürst bis zur kürzlichen Vertragskündigung als Hyundai-Subhändler angeschlossen. „Diese Kündigung hat mir Bleyer offenbar krummgenommen“, vermutet Fürst. Der habe die rigorose behördliche Handhabung der Prüf- und Begutachtungsstellenverordnung dazu genutzt, um sich bei ihm zu revanchieren. Was Bleyer bestreitet: „Am 27.11.2018 kam ein Kunde in meine Firma, dessen Hyundai Tucson Probleme mit der Schaltung hatte“, erläuterte er bei einer behördlichen Einvernahme den Sachverhalt. Diesen Hyundai, der erst am 13.11.2018

Das Pickerl als Waffe

geschmückte Dokumentation für die Staatsanwaltschaft Eisenstadt verfasst – mit einer Kopie an das Amt der burgenländischen Landesregierung. Die reagierte binnen Tagesfrist. Bereits am 4.12.2018 verfasste die zuständige Sachbearbeiterin Sabine Fuchs im Auftrag des zuständigen Hofrats Dr. Helmut Hedl den Bescheid, dass dem Autohaus Fürst die „Ermächtigung zur wiederkehrenden Begutachtung von Kraftfahrzeugen gemäß §57a KFG“ entzogen wird. „Die schweren Mängel hätten bei der Fahrzeugüberprüfung auffallen müssen.“ Ein gegen solche Bescheide eingebrachtes Rechtsmittel habe keine aufschiebende Wirkung, wurde rechtlich klargestellt. Gleichzeitig wurde die Bezirkshauptmannschaft Oberwart beauftragt, den Begutachtungsstempel und allfällige noch vorhandene Begutachtungsplaketten beim Autohaus Fürst einzuziehen.

Plötzlich funktionierte das System nicht mehr Einer, der von dem Ganzen nichts erfuhr, war Roman Fürst. „Als meine Mechaniker am 7. Dezember das Prüf-System in Betrieb nehmen wollten, funktionierte es nicht“, erinnerte er sich an diesen Freitag. „Ich rief bei Frau Fuchs an, ob das System abgestürzt sei.“ Von ihr bekam Fürst die prompte Auskunft, dass sein Betrieb für Pickerl-Überprüfungen gesperrt wurde. Den zugehörigen Bescheid werde man ihm sofort per E-Mail schicken. Alle

Kammerfunktionäre sollten eigentlich ihre Kammermitglieder unterstützen – und nicht diesen in den Rücken fallen. Von Dr. Friedrich Knöbl von den Fürst-Prüfern bei einem Kilometerstand von 150.306 positiv begutachtet worden war, habe er (nun bei 150.852 km) näher unter die Lupe genommen.

„Reparatur ist nicht mehr sinnvoll“ Seine Mitarbeiter konstatierten dabei starken Ölverlust, fehlende Bremsschutzbleche an der Hinterachse, starken Rostansatz allgemein sowie eine Durchrostung der Hinterachse. Weshalb Bleyer diesem Fürst-Kunden mitteilen musste, dass eine Reparatur nicht mehr sinnvoll bzw. wirtschaftlich sei. „Warum das Autohaus Fürst trotz der Mängel eine neue Begutachtungsplakette ausgegeben hat, ist mir nicht verständlich“, gibt Bleyer dazu zu Protokoll. Aus seiner Sicht werde da eine lockere Pickerlvergabe als Marketinginstrument missbraucht, erläutert Bleyer im Interview mit „AUTO & Wirtschaft“. Dadurch könne Fürst alte Autos zu überhöhten Preisen eintauschen. „Das ist unfair und verzerrt den Wettbewerb.“ Deshalb habe er eine mit Lichtbildern

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Das Autohaus Fürst ist für Toyota und Hyundai tätig


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Zahlreiche Gutachten Die Landesregierung zeigte für die mit dem Entzug der Prüfbefugnis verbundenen wirtschaftlichen Probleme Verständnis. Die vorläufige Sperre des Betriebes wurde am 10.12.2018 aufgehoben, nur die des Prüfers blieb aufrecht. Er werde jedoch ein Amtssachverständigengutachten einholen, ob der Prüfer bei seiner Arbeit am 13.11.2018 schwere Mängel übersehen hat. „Danach wird entschieden werden, ob auch die Ermächtigung der Fa. Fürst zu widerrufen ist.“ Eine Woche später konnte Plank das bis dahin nur von Bleyer untersuchte Auto besichtigen. Und kam zum Ergebnis, dass die von Bleyer dokumentierten Löcher nicht von einer Durchrostung, sondern von einem „Durchschlagen“ stammen. Anderer Ansicht war jedoch der von Hedl beauftragte Amtssachverständige Dipl.-Ing. Bernhard Glockenstein. Der ließ bei seiner Überprüfung am 18.1.2019 die Ursache des „Rostlochs“ offen, stellte aber in seiner kursorischen „Stellungnahme“ weitere schwere, von Bleyer und Plank unentdeckte schwere Mängel

„Diese Kündigung hat mir Bleyer offenbar krummgenommen.“ Autohändler Roman Fürst

Das Kriegsbeil

Roman Fürst, Autohaus-Besitzer

Ing. Dipl.-Ing. (FH) Christian Eissner, Sachverständiger

Im Dezember 2014 kam es an einem erst 20 Monate alten Hyundai einer Bleyer-Kundin zu einem Brandschaden. Der wurde vom Bleyer-Team behoben. Da laut Bleyer der Brand auf einen Marderbiss zurückzuführen sei, wurden die Kosten direkt der Kaskoversicherung verrechnet. Diese beauftragte das Ingenieurbüro Gaugl mit der Überprüfung des Kaskofalles. Dieses ist spezialisiert auf die Ursachenfeststellung von Brand- sowie Motorschäden und kam zum Ergebnis, dass kein Marder, sondern die thermische Überlastung einer Zündspule den Brand verursacht habe. Zu dessen Reparatur sei bloß ein kleiner Kabelstrang ausgetauscht, der Versicherung jedoch ein großer verrechnet worden. Überdies sei anstelle der verrechneten vier Zündspulen nur eine eingebaut worden. Da es sich somit um keinen Kasko-, sondern um einen Garantiefall handelt, wollte die Versicherung von Hyundai das Geld zurück. Die im Gaugl-Gutachten belegte falsche Reparaturabrechnung und eine strittige Manipulation eines Garantie- und Serviceheftes nutzte Hyundai im Oktober 2015 zur vorzeitigen Kündigung des Werkstättenvertrags. Eine von Bleyer-Anwalt Dr. Norbert Gugerbauer dagegen eingebrachte Klage blitzte im Mai 2016 beim Oberlandesgericht Wien ab. Daran änderte auch die Tatsache nichts, dass nicht Bleyer selbst, sondern ein Mitarbeiter den Brandschaden fehlerhaft abgerechnet hat. Die Verrechnung nicht erbrachter Leistungen „beseitige das Vertrauen in die Redlichkeit des Vertragspartners“. Ähnliche Unregelmäßigkeiten veranlassten in der Folge A-Händler Fürst, dem bei Hyundai in Ungnade gefallenen Bleyer auch den B-Händlervertrag zu kündigen. •

fest: „Die waren mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit am 13.11.2018 bereits vorhanden und leicht erkennbar.“ Im Match der Sachverständigen stand es nun 1:1. Weshalb Dr. Wolfgang Pfeffer, Obmann der gerichtlichen Kfz-Sachverständigen, Fürst empfahl, einen weiteren Gerichtssachverständigen zur Überprüfung dieses Glockenstein-Gutachtens beizuziehen. Am 11.3. kam Ing. Dipl.-Ing (FH) Christian Eissner zum Ergebnis, dass vom Amtssachverständigen „offensichtlich leichte Mängel als schwere Mängel eingestuft wurden“. Doch Glockenstein beharrte auf seiner bisherigen „Stellungnahme“. Worauf dem Autohaus Fürst mit Bescheid des Landeshauptmanns vom 14. Mai die Befugnis zur „Pickerlüberprüfung“ entzogen wurde. Ein noch nicht rechtskräftiger Bescheid, da die dagegen erhobene Beschwerde beim Landesverwaltungsgericht Burgenland anhängig ist. Ebenso das Strafverfahren, das von der Staatsanwaltschaft gegen den Prüfer eingeleitet wurde. •

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Foto: Adobe Stock

bereits vereinbarten Prüftermine seiner fünf Prüfer könne er daher absagen. Noch am Wochenende erhob Fürst Einspruch. In den vergangenen 27 Jahren habe es bei mehr als 20.000 §57a-Überprüfungen keinen einzigen negativen Zwischenfall gegeben. Der zuständige Prüfer habe glaubwürdig dargestellt, dass die Prüfung entsprechend den Prüfvorgaben korrekt durchgeführt worden war. Trotzdem habe er diesen Prüfer sofort vom Dienst freigestellt, um die Ergebnisse des Verfahrens abzuwarten. Der Betrieb verkaufe 850 Fahrzeuge im Jahr: „Wenn wir keine Begutachtungen, Ersatzplaketten und alles damit Verbundene durchführen dürfen, sehe ich in der wirtschaftlichen Situation der Firma ein riesiges Problem“, ersuchte er höflichst, den Widerruf der Prüfermächtigung aufzuheben. Parallel dazu beauftragte er den Gerichtssachverständigen Dipl.-Ing. Dr. Josef Plank, die von Bleyer verfasste Anzeige näher unter die Lupe zu nehmen. Der bezweifelte, dass das am Foto aufscheinende Loch im hinteren Achsträger auf eine normale Durchrostung zurückzuführen sei. Eine genauere Beurteilung könne jedoch erst nach Überprüfung des Fahrzeuges vor Ort bei der Firma Bleyer erfolgen.

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Wie ist dieses Rostloch entstanden? Darüber streiten die Gutachter!

Mit einem Fuß im Kriminal Wer in einer Kfz-Werkstätte als Prüfer tätig ist, lebt gefährlich. Die Gefahr droht ihm von der Republik Österreich. Von Dr. Friedrich Knöbl

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eder Fehler, der ihm bei einer §57a-KFG-Überprüfung unterläuft, kann ihn vor das Strafgericht bringen. Denn er prüft im Namen der Republik und ist damit Amtsperson. Die fehlerhafte Qualifizierung eines in der Prüfordnung aufgelisteten Mangels wird daher von der Staatsanwaltschaft als „Missbrauch der Amtsgewalt“ verfolgt. Strafdrohung: 5 Jahre. In erster Linie landen Anzeigen über fehlerhafte §57a-Gutachten bei den Verkehrsreferaten der Landesregierungen. Dort sitzen die Mächtigen, die über Erteilung und Widerruf von Prüfermächtigungen entscheiden. Dort sitzen auch jene Amtssachverständigen, die für die Überprüfung der Prüfer und der Werkstätten eingesetzt werden. Sie benötigen im Gegensatz zu den Prüfern in den Werkstätten dazu keinen Bildungspass, keine Kfz-Ausbildung und keine betriebliche Praxis.

„Damit wird das Pickerl nicht nur zur Waffe, sondern gleichsam zum Atomsprengkopf.“ Dr. Adrian Hollaender, Rechtsanwalt Offenbar sind sie auch angewiesen, die Betriebe möglichst strikt zu prüfen. In diesem Sinne verweist Hofrat Dr. Helmut Hedl von der Burgenländischen Landesregierung auf die Judikatur des Verwaltungsgerichtshofes: „Bei der Beurteilung der Vertrauenswürdigkeit des Betriebsinhabers ist ein strenger Maßstab anzulegen. Schon die Erstellung eines

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unrichtigen Gutachtens bei der Begutachtung kann die Vertrauensunwürdigkeit begründen. Wie gewissenhaft diese Überprüfung der Prüfer zu erfolgen hat, liegt wieder im Ermessen der Amtssachverständigen, die sich darüber zu äußern haben, ob für einen Prüfer bei der Prüfung ein Mangel erkennbar war – oder nicht.

Widerruf der Prüfermächtigung Kommt nun ein Amtssachverständige zur Erkenntnis, dass bei einer Pickerlüberprüfung Rostlöcher vorhanden waren, die der Werkstätte auffallen mussten, nutzen dieser gegenteilige Privatgutachten nichts. Sie müssen wegen der „Beeinträchtigung der Vertrauenswürdigkeit“ mit dem Widerruf der Prüfermächtigung rechnen. Verständlich, dass es viele Werkstätten unter diesen Umständen vorziehen, leichte Mängel als „schwere Mängel“ einzustufen. Wie leicht lässt sich ein Kunde einreden, dass ein zehn Jahre alter Reifen nach der Prüfordnung bereits als schwerer Mangel zu werten ist und daher ersetzt werden muss. Oder dass eine Bremsscheibe ein Schutzblech braucht, obwohl das nicht vorgeschrieben ist. Einerseits lasten sie damit ihre Werkstätte aus. Anderseits entziehen sie sich den unberechenbaren Fängen der Amtssachverständigen und dem Risiko, vom Staatsanwalt verfolgt zu werden. Für Branchenanwalt Dr. Martin Brenner kann sich


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die amtlich festgestellte Vertrauensunwürdigkeit auch auf den Markenvertrag auswirken. Für Marken, die ihr Servicenetz ausdünnen wollen, kann dies eine Chance sein, einem unliebsamen oder unbequemen Partner mangels Vertrauenswürdigkeit den Werkstättenvertrag zu kündigen.

„Amtsmissbrauch“ wäre ausreichend Den Wiener Rechtsanwalt Dr. Adrian Hollaender erinnert der burgenländische „Fall Fürst“ Rechtsanwalt Dr. an das Schicksal seines ManAdrian Hollaender danten Rudolf Kainrath. Der kam mit seinem Innungsmeister Karl Scheibelhofer wegen einer angeblich falschen Pickerlüberprüfung in Clinch und hatte sich in einem gerichtlichen Vergleich (siehe „AUTO-Information“ Nr. 2.485) verpflichtet, in Zukunft ehrenbeleidigende und kreditschädigende AussaKarl Scheibelhofer gen gegenüber Scheibelhofer zu unterlassen. Hollaender plädiert dafür, die strafrechtliche Qualifikation der missbräuchlichen Pickerl-Vergabe als „Amtsmissbrauch“ zu ändern. „Die sogenannten beliehenen Unternehmer sind in Wahrheit keine Beamten. So wie auch ein Notar keinen Amtsmissbrauch begeht, wenn er öffentliche Urkunden ausstellt, sind auch die Inhaber autorisierter Werkstätten, die Gutachten nach §57a KFG ausstellen, keine Beamten!“ Seitdem die Judikatur die missbräuchliche Pickerl-Vergabe als Amtsmissbrauch beurteile, werde ein verwaltungsrechtliches Thema in das Strafrecht hineinverlagert. „Damit wird das Pickerl nicht nur zur Waffe, sondern gleichsam zum Atomsprengkopf!“, rät Hollaender den Strafrechtlern, sich dieses Themas verstärkt anzunehmen. •

Ein Auto, 4 Urteile

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ie unterschiedlich die Prüfordnung ausgelegt werden kann, zeigt ein Hyundai Tucson (Bj. 2005). Der erhielt im November 2018 beim Autohaus Fürst das Pickerl. Ein aufgezeigter schwerer Mangel (rechtes vorderes Traggelenk) wurde behoben, danach wurde das Fahrzeug mit 6 leichten Mängeln aus der Werkstätte entlassen. 5 betrafen oberflächliche Korrosionen, der sechste war ein leichter Motoröl- und Getriebeölverlust. 500 Kilometer später diagnostizierte das Autohaus Bleyer „starken Ölverlust, fehlende Bremsschilder Hinterachse, starker Rostansatz allgemein und Durchrostung der Hinterachse“. Das nachfolgende SV-Gutachten von Dipl.-Ing. Dr. Josef Plank analysiert die von der Behörde als „schweren Mangel“ beurteilte Durchrostung der Hinterachse: Es sei von einer mechanischen Krafteinwirkung als Ursache der Löcher auszugehen. Der von der Landesregierung beauftragte Amtssachverständige Dipl.-Ing. Bernhard Glockenstein fand, die Durchrostung sei jahrelang fortgeschritten. Die Löcher können durch das Klopfen mit dem Prüfhammer entstanden sein. Weiters seien als „schwerer Mangel“ die Tankbefestigungsbänder durchrostet und wäre auch der Ölverlust als schwerer Mangel einzustufen gewesen. Eine gegenteilige Ansicht wird im SV-Gutachten Ing. Dipl.-Ing. Christian Eissner vertreten: Die Ränder der Löcher und die Gummihülle waren stark nach innen gebogen. Eine Deformierung an den Blechenden sei nur mit erheblichem Kraftaufwand möglich gewesen. Die scharfen nach innen gebogenen Lochkanten können so durch keinen Rundkopf-Prüfhammer entstehen. Die Löcher seien mithilfe von Werkzeug – etwa einem Schraubenzieher – entstanden. Die als schwerer Mangel qualifizierte angerostete Tankaufhängung sei nur ein leichter Mangel. Auch der von Glockenstein als schwerer Mangel eingestufte Flüssigkeitsverlust sei ein leichter Mangel. Eine als schwerer Mangel einzustufende Tropfenbildung liegt nur dann vor, wenn bei der Überprüfung ein Tropfen zu Boden geht und sich ein neuer bildet – was selbst Glockenstein nicht behauptet. Das von der Staatsanwaltschaft beauftragte SV-Gutachten Ing. Michael Schrammel schließt sich in mehreren Punkten Plank und Eissner an. So könne bei den Löchern in der Halbachse nicht ausgeschlossen werden, dass diese bei der Prüfstelle Fürst noch gar nicht vorhanden waren. Allerdings war der Achskörper schon so stark angerostet, dass man ihn mittels Werkzeug anbohren konnte. Zusätzlich ortet Schrammel in den fehlenden Schutzblechen der Bremsscheiben einen schweren Mangel, den die bisherigen Experten übersehen haben. Verständlich, da die Prüfordnung ein derartiges Schutzblech gar nicht vorschreibt. Nur wenn ein derartiges Blech ungesichert montiert ist, kann dies laut Mängelkatalog als schwerer Mangel gewertet werden. •

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gewerbe

Leicht montiert für optimale Traktion Die schnelle Montage und ein Höchstmaß an Traktion vereinen die neuen servomatik Bügel-Schneeketten, die pewag auch in einer speziellen Ausführung für die beliebten SUV-Modelle fertigt.

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ntwicklungsziele von pewag sind neben der optimalen Traktion der Ketten auf rutschigem Untergrund die Vereinfachung der Montage. Denn auch wenn die ersten Schneefälle noch in vielen Regionen in weiter Ferne sind: Wenn es so weit ist, zählt auf schneeglatter Fahrbahn nur noch Traktion, um sicher vorwärts zu kommen. Dies gewährleistet das neue pewag starwave-Profil zuverlässig.

Kettenmontage ohne Nachspannen Die Standmontagekette pewag servomatik gibt es auch für SUVs und Sportautos

seits asphaltierter Wege unterwegs sind. Das Nachspannen der Kette erfolgt vollautomatisch, ohne dass der Anwender nochmals anhalten muss. Die rasche und sichere Montage ermöglicht das selbstspannende System, das im Anzeigefenster signalisiert, wenn die Kette fertig angelegt ist. Spezielle Clips schonen dabei die Felgen. Lediglich 7 Millimeter Raum an der Radinnenseite erfordert die pewag servo sport, die für Fahrzeuge mit Breitreifen oder ganz engen Radkästen konzipiert wurde. • (ENG)

Seit jeher arbeitet der österreichische Hersteller an der Vereinfachung der Kettenmontage. Daher wurde die pewag servomatik unter der Vorgabe möglichst einfacher Montage entwickelt. Das Ergebnis der Neuentwicklung ist eine selbstspannende PkwBügelkette mit automatischer Ratsche. Die intuitiv bedienbare Ratschenkonstruktion ermöglicht dem Anwender die komfortable Montage am stehenden Fahrzeug: Die neue Bügelkette ist speziell für Fahrzeuge mit Hinterradantrieb und engen Radkästen geeignet; die servomatik SUV für Autos, die auch ab-

Stabiler Abtransport Den leichten Fit-Zel Autotransporter Speeder 2 gibt’s auf dem aktuellen Transit, den Autotransporter Euro-Trans mit Plane.

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utotransporter mit 3,5 Tonnen Gesamtgewicht, die im Autohaus zur Pannenhilfe eingesetzt werden, dürfen mit Führerschein B, Pkw-Geschwindigkeit, auch an Sonntagen genutzt werden und sind von der Lkw-Maut nicht betroffen. Der Speeder 2 (ab 2,1 Tonnen Leergewicht) auf der aktuellen Transit-Basis

Fit-Zel Euro-Trans mit Plane für wertvolles Transportgut

Der Autotransporter Fit-Zel Speeder 2 mit dem aktuellen Transit-Antriebskopf

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bietet dank serienmäßiger automatischer Luftfederung beider 1.600-Kilogramm-Hinterachsen und integrierten Scheibenbremsen Pkw-ähnliche Fahreigenschaften und auf Wunsch – als 4,7-Tonner – bis zu 2,5 Tonnen Nutzlast. Dessen Auffahrwinkel von 8° unterschreitet der FitZel Euro-Trans (mit 7,5°) noch: Dank X-Line-Pendelachse transportiert der Anhänger – auch mittels Klapp- oder Schiebeplanen (bis zu 2 Meter Einfahrthöhe) vor Blicken und Beschädigung geschützt – bis zu 2,8 Tonnen schwere Fahrzeuge sicher. • (ENG)


gewerbe

Köln, 9.–12. Juni 2020

Die zweite Auflage der Tire Cologne nimmt Gestalt an, sich als Weltleitmesse zu behaupten

Digital und analog verknüpft Der unbedingte Rückhalt der Koelnmesse-Verantwortlichen bestärkt die führende Reifenindustrie und den BRV, eine nächste repräsentative globale Reifenleitmesse zu inszenieren. Von Gerhard Lustig

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rotz fragiler Konjunkturaussichten der Auto­ branche rüstet sich die Reifenmesse „The Tire Cologne“ zu ihrer zweiten Auflage auf Kölner Mes­ seboden. Acht Monate vor Beginn am 9. Juni 2020 sind laut Messe 80 Prozent der auf 70.000 Qua­ dratmeter erweiterten Ausstellungsfläche bereits vermietet. Mit von der Partie sind die Global Player in der Reifenproduktion, die auf ihren Messeständen Hof halten, damit der in der Marktfläche wirksame Rei­ fen(fach)handel sich selbst ein aktuelles Bild über den Zustand der Reifenwirtschaft machen kann. BRV­Präsident Dipl.­Ing. Stephan Helm als ideeller Träger der Weltleitmesse will kommenden Sommer den Wandel in der Reifenbranche in möglichst vielen verwertbaren Facetten widerspiegeln.

Fachbesucher im Fokus Neben den üblichen Produktinnovationen, Vorträgen, Diskussionsrunden quer durch das technische Spekt­ rum der Automobilwirtschaft, richtet sich der Fokus auf die digitalen Zukunftsauswirkungen im Reifenbu­ siness. Mit der Industrie und deren Landesvertretern soll auf der „The Tire“ der Weg in gute Zukunftsent­ scheidungen bereitet werden. Kulisse ist ein modernes Hallensystem mit bunt gemischten 300 Ausstellern aus aller Welt, vor der sich die aus über 100 Ländern erwarteten Messebesucher zum Dialog treffen werden. Renate Okermüller, Generalsekretärin des VRÖ (Verband der Reifenspezialisten Österreichs)

„Die Weltmarktführer sind dabei, auch sie suchen im Feld der Reifenspezialisten neue Lösungen!“ Yorick Lowin, Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e. V. schließt sich dem Wortlaut von Koelnmesse­Chef Gerald Böse an, eine „menschelnde“ Ausstellerkul­ tur zu pflegen, die es braucht, im schwierigen Markt­ umfeld bestehen zu können.

Österreich-Treff geplant Der VRÖ unternimmt mit den Messe­Verantwortli­ chen jedenfalls den Versuch, einen Österreich­Treff während der Messe zu arrangieren, auf dem sich hei­ mische Fachleute in neutraler Meinungsumgebung ihr Bild über die Zukunft der Reifenbranche machen können. Vor dem Hintergrund massiver Ver­ änderungen auf der Herstellerseite so­ wohl die Produktion als auch die Ver­ triebsmechanismen betreffend wird es wichtig sein, sich vor Ort ein Bild zu machen, wie es im facettenreichen Rei­ fenhandel weitergehen kann. Es ist Zeit für den Notfallplan, dem sich auch der Reifen(fach)handel nicht weiter verschließen kann. Die Verbände weisen – begleitet von den Handels­ konflikten – ständig auf die schwachen Märkte hin, in denen über Sein oder Nichtsein entschieden wird. Bei sinkenden Margen bedarf es klarer Posi­ tionierungen: Köln kann der Ort sein, die richtige ­Orientierung­für­den­Fortbestand­zu­finden.­•

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Überlegen einen Österreicher-Treff: Ingo Riedeberger (Koelnmesse), Renate Okermüller (VRÖ)

Zuversichtlich: BRV-Präsident Stephan Helm und die BRV-Geschäftsführer Hans-Jürgen Drechsler und Yorick Lowin (v. l.)

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gewerbe

René Vollmayr (Schaeffler), Martin Rauhofer (Klein Autoteile), OSR Dipl.-Päd. Markus Fuchs (Direktor der Siegfried-Marcus-Berufsschule) und Jürgen Ballhause (Schaeffler-Schulungsleiter)

Interessierte Lehrlinge (o.) durch kurzweilige Vorträge von Jürgen Ballhause

Die Teile wollen was erzählen In Zusammenarbeit mit Klein Autoteile hat Schaeffler Automotive Aftermarket einen technischen Überblick über Doppelkupplungsgetriebe (für Lehrlinge) sowie über Steuerkettentrieb und Ventiltriebkomponenten (für Kunden) in der Siegfried-Marcus-Berufsschule gegeben.

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inen nicht alltäglichen Workshop hat SchaefflerAftermarket-Schulungsleiter Jürgen Ballhause Ende Oktober in der Siegfried-Marcus-Berufsschule in Wien 21 absolviert. In Kooperation mit Klein Autoteile wurde mit den interessierten Berufsschülern das Thema Doppelkupplungsgetriebe erarbeitet. „Die Nachwuchsförderung ist uns ein großes Anliegen“, erklärt Rudolf Bayer, Geschäftsführer bei Au-

„Egal ob moderne Verbrennungsmotoren, Hybridoder Elektroantrieb: Die Vielfalt wird immer größer.“ Jürgen Ballhause, Schaeffler-Schulungsleiter toteile Klein. Auch Schaeffler nutzt die Gelegenheit beim Berufsnachwuchs gerne und gibt Tipps für die weitere Entwicklung: „Bildet euch weiter, ihr werdet in den nächsten 20 Jahren mit vielen Technologien konfrontiert sein und ihr müsst alle beherrschen“, so Ballhause: „Egal ob moderne Verbrennungsmotoren, Hybrid- oder Elektroantrieb: Die Vielfalt wird immer größer.“ Auch die Elektronik nimmt nach wie vor zu. „Beginnt rechtzeitig, euch mit Diagnose zu beschäftigen, das macht den Unterschied.“

Immer mit den richtigen Vorgaben arbeiten Der nach wie vor wachsende Bereich Doppelkupplung wurde von den Berufsschülern interessiert aufgenommen. „Es gibt nichts Neues in der Technik, alles war irgendwann schon einmal da, hat sich zu

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dieser Zeit aber aus verschiedenen Gründen nicht durchgesetzt“, erklärt Ballhause: So wurde das Doppelkupplungsgetriebe schon 1939 patentiert, kam in den 70er-Jahren bei Porsche im Rennsport zum Einsatz und erst 2003 von VW in den Pkw-Serieneinsatz.“ Seitdem hat sich die Technologie rasant entwickelt und kommt von immer mehr Herstellern zum Einsatz. „Die technische Entwicklung schreitet laufend voran und es gibt neue Fertigungsprozesse. Daher ist es entscheidend, immer mit den richtigen Vorgaben zu arbeiten“, so ein weiterer Praxistipp des Kfz-Experten, der dabei auf Repxpert von Schaeffler verweist, wo alle Informationen hinterlegt sind.

Es liegt immer am ganzen System Am Abend lud Klein Autoteile Kunden aus Wien zum Thema „Steuerkettentrieb und Ventiltriebkomponenten“. Zwar seien durch das Downsizing der Motoren filigranere Ketten im Einsatz. Dennoch: „Bei einem Kettenschaden muss auch das Umfeld in Betracht gezogen werden, insbesondere das Öl“, so Ballhause. Wenn die Schadensbeurteilung des gesamten Systems auf einen hohen Verschmutzungsgrad im Öl hinweist, dann muss man den Kunden damit konfrontieren und den Ölwechselintervall überdenken. „Nutzt die Schadenbilder bei der Kommunikation mit dem Kunden und um zukünftige Schäden zu vermeiden. Die Teile wollen immer was erzählen.“ Herstellervorgaben und Reparaturinfos finden Betriebe ebenso bei Repxpert wie Problemlösung per Mail oder per Telefon. • (GEW)


GEWERBE

Die LSA-Fahrzeuge liefern lose Ware und Gebinde im gleichen Lkw

Bag-in-Box-System von Mobil

Der regionale Partner ExxonMobil-Vertriebspartner LSA betreut Werkstätten in Wien, Niederösterreich, Steiermark, Kärnten und Burgenland mit erfahrenen Mitarbeitern und kurzen Entscheidungswegen.

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amit verbindet die LSA Lubes Services GmbH & Co. KG, die nach dem Österreich-Rückzug von ExxonMobil gegründet wurde, die Vorteile des mittelständischen Unternehmens in der Kundenbetreuung mit den Stärken eines globalen Konzerns in der Produktentwicklung und in der Produktion. So steht die Marke Mobil für technologische Innovation und punktet bei Werkstatt und Kunde mit ihrer Bekanntheit. „Mobil 1 ist nach wie vor die eierlegende Wollmilchsau im Kfz-Schmierstoffbereich“, erklärt LSA-Geschäftsführer Gerhard Graf. Mit Mobil 1 als Haupt-Schmierstoff sowie ein oder zwei ergänzenden Schmierstoffen kann selbst die freie Werkstätte ihren viel-

Ware und Gebinden und seit mehr als einem Jahr das Bag-in-Box-System. „Ich meine, dass wir damit die Ersten waren“, erinnert sich Graf und zeigt sich mit der Entwicklung sehr zufrieden.

Präsentation, Vielfalt und Umweltfreundlichkeit „Mit diesem Ölständer kann ich das Produkt professionell präsentieren. Der Kunde hat die Gewissheit, dass die Schmierstoffe hier aus einem Originalgebinde kommen.“ Zudem handelt es sich dabei um eine saubere Lösung, der Mechaniker muss keine Gebinde herumschleppen, Verschmutzungen gehören der Vergangenheit an. Nicht zuletzt wird das System dem Umweltaspekt gerecht. „Bislang hatten die Werkstätten 60-Liter-Fässer oder 20-Liter-Plastik-Kanister, die danach entsorgt wurden.“ Karton und weit dünnere Kunststoffbehältnisse bringen eine deutlich geringere Belastung. „Bag-in-Box ist eine zeitgemäße Lösung für die wachsende Vielfalt im Schmierstoffbereich“, so Graf. Als Zielgruppe hat er vor allem die freien Werkstätten definiert. „Ich denke, dass die freien Betriebe in Anzahl und Marktanteil weiter wachsen“, prognostiziert Graf. Zur optimalen Betreuung dieser Unternehmen bietet LSA auch das Mobil-1-Werkstatt-Konzept. „Werkstätten, die mit uns zusammenarbeiten, erhalten die Außensignalisation, Werbe-Artikel und Unterstützung der starken Marke Mobil.“ • (GEW)

„Mobil 1 ist nach wie vor die eierlegende Wollmilchsau im Kfz-Schmierstoffbereich.“ Gerhard Graf, LSA fältigen Fahrzeugpark optimal betreuen. „Mit 2 bis 3 Sorten kommt die Werkstätte in der Regel durch und deckt 95 Prozent des Bedarfs ab.“

Betreuung, Schulung, Logistik, Bag-in-Box Zur optimalen Betreuung dieser Werkstätte hat LSA vier wesentliche Lösungen: den kompetenten Außendienst zur persönlichen Betreuung, das Schulungsprogramm mit Weiterbildung im technischen Bereich wie auch in der Kundenberatung, die bewährte Logistik mit eigenen Zustell-Lkws mit loser

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gewerbe

Nano? No na ned! Die perfekte Lackversiegelung sei, wie Waschanlagen-Hersteller Christ unterstreicht, „der Schlüssel zum Wascherfolg“.

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m Bereich der Konservierung/Lackversiegelung empfiehlt Christ für Waschanlagen das neue Nano Finish. Es sorge, wie Christ mitteilt, „für eine maximale Glanz-Versiegelung mit lang anhaltender, wasserabweisender Wirkung und klarer Sicht durch Front- und Seitenscheiben“.

Nano Finish kann laut Hersteller sowohl in der Portalwaschanlage als auch in der Waschstraße sowie im SB-Waschpark eingesetzt werden

Zusätzliche Renditechance Nano Finish werde unverdünnt in der ChristWaschanlage eingesetzt und über den Sprühbogen auf das Fahrzeug gesprüht. Es versiegele die gereinigten Oberflächen und bilde so auf dem Lack einen Schutzpanzer, der diesen gegen Umwelteinflüsse wie Staub, Insektenbrand und insbesondere Streusalz schütze. Damit sei das Fahrzeug zu jeder Jahreszeit optimal vor jeglichen Witterungseinflüssen geschützt. Bei einer regelmäßigen Anwendung werde der Lack geschont und dadurch der Werterhalt des Fahrzeugs unterstützt. Es biete sich an, den zusätzlichen Nutzen für den Waschkunden durch den Einsatz von Nano Finish

in der Waschanlage zu vermarkten. Als Programmzusatz oder mit höherwertigeren Waschprogrammen verkauft, entstehe eine hervorragende Chance, den Durchschnittswaschpreis zu steigern. Bei einem durchschnittlichen Verbrauch von nur 10 bis 15 ml Nano Finish je Fahrzeug ergebe sich für den Anlagenbetreiber eine zusätzliche attraktive Renditechance. Passende Werbemittel, die den „Schutzpanzer“ visualisieren und den Werterhalt des Fahrzeugs vermitteln, seien ebenfalls erhältlich (Information: verkauf@christ-wash-systems.at). Christ-Produkte sind laut Hersteller biologisch abbaubar und entsprechen den nationalen und europäischen gesetzlichen Bestimmungen. • (DSC)

Arbeitsstation für Kalibrierung Für die Kalibrierung von Kameras und Radarsensoren bietet Siems & Klein eine professionelle Lösung von Texa RCCS in Verbindung mit Space-3D-Achsmessgeräten.

Texa RCCS deckt zahlreiche Pkwund NutzfahrzeugMarken ab

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oderne Fahrerassistenzsysteme sind bei neueren Fahrzeugen, auch Kleinwagen, serienmäßig an Bord. Karosserie-, Autoglas- und freie Kfz-Fachbetriebe sind deshalb in ihrem Tagesgeschäft immer öfter mit der Kalibrierung von Kameras und Radarsensoren konfrontiert.

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Multifunktionales und markenübergreifendes Kalibriersystem Die österreichische Fachfirma für Werkstattausrüstung Siems & Klein vertreibt das speziell für die Bedürfnisse von freien Werkstätten und Autoglasbetrieben entwickelte System RCCS (Radar and Camera Calibration System). Es ist modular aufgebaut und kann mit vorhandenen TEXA Kalibriertafeln für Kameras, mit der Infrarot-Kalibriervorrichtung und Zentriermatten für die Kalibrierung der 360°-Kameras ergänzt werden. Die markenübergreifende Lösung ermöglicht Arbeiten an elektronischen Fahrerassistenzsystemen, wie z. B. Nachtsichtsystem, adaptive Geschwindigkeitsregelanlage, Spurhalteassistent, 360°-Kamera, Totwinkelerkennung, Kollisionswarnsystem hinten, Einparkhilfeassistent oder Verkehrszeichenerkennung. Christian Mattes, Produktmanager von Siems & Klein, empfiehlt den Einsatz von RCCS in Verbindung mit Space-3D-Achsmessgeräten ohne Kameraturm oder Säulen ARP 3DSP. Die Arbeitsstation wird von Siems & Klein je nach Bedarf der Werkstätten eingerichtet. • (POD)


GEWERBE

Stabile Fortführung Nachdem Hermann Kowarz in den Ruhestand gewechselt ist, führt Ing. Roland Hausstätter den Autoteile-Spezialisten Stahlgruber in Österreich.

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er geplante Wechsel von Langzeit-Geschäftsführer Hermann Kowarz in den Ruhestand hat bei Stahlgruber zu einer logischen Veränderung geführt. Ing. Roland Hausstätter, bislang Prokurist und Verkaufsleiter, folgt Kowarz in der Geschäftsführung und leitet damit Österreichs größten Teilehändler samt umfassendem Werkstatteinrichtungsbereich. „Jetzt gilt es, unsere Prozesse, die schon sehr gut sind, noch weiter zu optimieren“, sieht Hausstätter seine Aufgabe im Feintuning des Unternehmens. „Die Verkaufshäuser sind nun flächendeckend sehr gut aufgestellt, hier wollen wir nun optimieren.“

Neuer Verkaufsleiter Mit Hans-Peter Büchsner wird die Position des Verkaufsleiters nachbesetzt. Während Hausstät-

ter zuvor als Prokurist und Verkaufsleiter mit vielen verschiedenen Verantwortungen betraut war, soll Büchsner als reiner Verkaufsleiter agieren. „In dieser Funktion unterstützt er die Verkaufshausleiter bei der Führung der Außendienstmitarbeiter.“ Darüber hinaus betreut Büchsner die Bereiche KeyAccount, Schulung, aber auch den für Stahlgruber sehr wichtigen Bereich der Werkstatteinrichtung sowie die Werkstattkonzepte, die Hausstätter zur heutigen Größe entwickelt hat. Dazu zählt vor allem das Stahlgruber-exklusive Konzept Meisterhaft, seit 2 Jahren bietet Stahlgruber auch das Bosch-ServiceWerkstattkonzept an.

Mehr Kapazitäten für Hausstätter Hausstätter soll durch die neue Struktur abseits vom Tagesgeschäft Kapazitäten für Strategie und Verbesserung der Prozesse erhalten. „Wir wissen, dass wir

„Jetzt gilt es, unsere Prozesse, die schon sehr gut sind, noch weiter zu optimieren.“ Ing. Roland Hausstätter, Stahlgruber gut aufgestellt sind, aber wir wollen uns weiterentwickeln und nicht auf den Lorbeeren ausruhen“, bringt es Hausstätter auf den Punkt. • (GEW)

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gewerbe

Ing. Wolfgang Dytrich, Hermann Hladky (VRÖ), Ingo Sachse, Franz Fartek, Organisatorin Renate Okermüller, Mag. Walter Birner (VFT), Sanjay Sauldie, Werner Schweiger und Franz Pichler (Falken)

Teilehändler – fit in die Zukunft Die digitale Transformation stand im Fokus der 10. Bundestagung Großhandel mit Kfz-Teilen und Serviceeinrichtungen in Wien. Von Matthias Pilter

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u Beginn der Tagung nahm Komm.-Rat Ing. Wolfgang Dytrich die Entscheidung Walter Birners zur Kenntnis, ihm doch nicht als Berufsgruppenobmann nachfolgen zu wollen, und er kündigte an, sich daher für die Anfang März stattfindende Wahl wieder auf Kandidatensuche zu begeben. Dytrich streicht die Wichtigkeit der Berufsgruppe hervor, die zwar in

Berufsgruppenobmann Komm.-Rat Ing. Wolfgang Dytrich mit Fast-Nachfolger Mag. Walter Birner

Bewegung in europäischer Struktur Einen Einblick in aktuelle europäische Themen wie Designschutz, die mit September 2020 geltende Typenverordnung oder auch die Gruppenfreistellungsverordnungen für Autohandel sowie Aftersales und Services, die mit kleinen Anpassungen verlängert werden sollen, bot Mag. Walter Birner, VFT-Obmann und AFCAR(Allianz für die freie Reparatur)-Vorstandsmitglied. Deren Struktur kann sich Birner auch für Österreich vorstellen. 14 europäische Verbände geben zu unterschiedlichen Sachverhalten politische Statements ab: dies entweder einstimmig oder aber auch bei unterschiedlichen Interessenlagen nur im Namen der zustimmenden Verbände.

„Die Einträge in das digitale Serviceheft des jeweiligen Herstellers erfolgen von uns im Namen der durchführenden Werkstätte.“ Janos Juvan, Geschäftsführer der OE Service der WK Wien angesiedelt ist, aber die Interessen von 3.400 Teilehändlern österreichweit vertrete. Für ihn gehören Fahrzeug- sowie Ersatzteilhandel zusammen, da beide Bereiche voneinander profitieren.

Werkstätten in Fuhrparklösungen einbinden Danach erklärte Business Development Manager Fabian Seithel, wie Geotap Fahrzeugdaten monetarisiert und Werkstätten davon profitieren können. Man setze auf eine eigene Aftermarket-Hardware über die OBD-Schnittstelle sowie über GPS Ortsund Beschleunigungsdaten. Für die lokalen Bedürfnisse vertraue man auf Partner wie P.S. Automotive, die bei „Road Fox“ Werkstätten einbinden.

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Ein Tool für alle Hersteller Beim digitalen Serviceheft den Werkstätten helfen will Janos Juvan, Gründer von OE Service. Über seine Online-Lösung können dabei nicht nur die aktuellen Arbeiten eingetragen werden, sondern auch die History zu den Fahrzeugen ausgelesen werden. Aktuell gibt es in Österreich 1 Million Fahrzeuge mit digitalem Serviceheft. Bis 2023 rechnet er mit 1,5 Millionen Fahrzeugen. Aktuell betreut er 400 Werkstätten, die jeweiligen Einträge beim Hersteller erfolgen immer im Namen der Werkstätten. Im Bereich Cybersecurity stellte Werner Schweiger vom LKA Wien einen 5-Punkte-Leitfaden vor, Sanjay Sauldie zeigte auf, dass 80 Prozent der Kundenentscheidungen auf Kundenrezensionen basieren. •


gewerbe

Schnee aus dem Labor Bevor es an Tests auf der Straße geht, stellt Goodyear die Wechselwirkung zwischen Schnee und Reifen im Miniaturformat nach.

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m Forschungszentrum von Goodyear in Colmar-Berg/Luxemburg werden Schneekristalle in unterschiedlichen Ausprägungen hergestellt, um die Physik des Schnees und seine Interaktion mit dem Reifen besser zu verstehen. Auf verschiedenen Schneefahrbahnen lassen sich so neue Gummimischungen, Profilgestaltungen oder Lamellenanordnungen testen – alles im Miniaturformat –, um schneller Innovationen in späteren Praxistests zu erproben. Mittels Micro-Computertomografie können die Schneeproben vor Ort sofort analysiert werden. Es handelt sich dabei keineswegs um Kunstschnee, vielmehr wird mit Luftfeuchtigkeit und Temperatur ex-

Maximal minus 40 Grad sind möglich, um entsprechenden Schnee wachsen zu lassen; kleine Gummisegmente reichen den Ingenieuren, um Reibwerte und Co bestimmen zu können

perimentiert, um zu den gleichen Resultaten zu kommen, die auch eine Wolke liefert. Der physikalische Prozess des Sinterns wird ebenso berücksichtigt, verschiedenste Stadien von verdichtetem, altem Schnee warten im Schneelabor auf die Tester. Mit dem Hightech-Labor wird die Entwicklung modernster Produkte wie dem neuen Goodyear UltraGrip 9+, der mehr als 2.500 speziell konzipierte Lamellen aufweist, vorangetrieben, um weiterhin sowohl Komfort, Fahrspaß als auch höchste Sicherheit zu bieten. • (MSK)

Die persönliche Bildbearbeitung Bei der Bildbearbeitung punktet das junge Unternehmen PocketCar mit persönlicher Betreuung und Erfahrung im Autogeschäft.

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m wachsenden Segment der BildbearbeitungsAnbieter legt das Start-up PocketCar rund um den ehemaligen Gebrauchtwagen.at-Vertriebsleiter Mario Krammer besonders großen Wert auf persönliche Betreuung und umfassenden Service. Je nach Anforderungen erfolgt die Erstabstimmung mit dem österreichischen Team telefonisch oder auch persönlich vor Ort. Dabei berät das Team um Krammer die Kunden mit dem langjährigen Fachwissen aus dem Autogeschäft.

Vorher und nachher – vor beliebigem Hintergrund fotografiert und danach mit einheitlichem Hintergrund und Logos montiert: PocketImage von PocketCar

Individuelle Abstimmung Bei der Abstimmung zu Beginn werden die Erwartungen, der Ablauf und die Vorgaben wie der Hintergrund, die Logos und Ähnliches festgelegt. Die über Digitalkamera oder Smartphone erstellten Bilder werden über das Online-Tool hochgeladen und innerhalb von 24 Stunden naturgetreu optimiert, vor den gewünschten Hintergrund gestellt, vom Österreich-Team kontrolliert und zurückgestellt. • (GEW)

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Mag. B. Katzinger

Immer grün

VSV zieht erneut zu Felde Der Verbraucherschutzverband von Dr. Peter Kolba hat mittels einer bei der Staatsanwaltschaft eingebrachten Sachverhaltsdarstellung den aktuellen Verkehrsminister und drei seiner Vorgänger ins Visier genommen. Durch Untätigkeit im Dieselskandal hätten diese die Gesundheit der österreichischen Bevölkerung gefährdet. Gleichzeitig sucht man nach Audi-Besitzern (EU-5- und EU-6-Diesel) für Einzelklagen gegen Audi, die in Deutschland eingebracht werden sollen.

Keine Neuwagenschau in Wels Wie Mag. (FH) Susanne Reisinger von der Messe Wels sagte, werde es 2020 keine Neuwagenschau geben. Wo sich etwas tun könne, sei der Bereich E-Mobilität im Zusammenhang mit der Energiesparmesse Wels im März. Man sei aber nach wie vor im Gespräch mit dem lokalen Autohandel.

27.000 bei Classic Expo in Salzburg Ausverkaufte Messehallen, mehr als 600 ausgestellte Oldtimer und 400 Aussteller zählte das Messezentrum Salzburg bei der Classic Expo. Wie Geschäftsführer Dr. Gerd Raspotnig mitteilte, habe man 27.000 Besucher – gegenüber 26.000 im Jahr zuvor – gezählt. Die Classic Expo 2020 findet vom 16. bis 18. Oktober statt.

Sonax weiter ÖSV-Partner Auch im kürzlich in Sölden gestarteten Weltcup-Winter 2019/20 wird Sonax für klare Sicht in den Autos der österreichischen Schi-Asse sorgen. „Wir legen bei unserem Fuhrpark Wert auf Performance und Sicherheit. Besonders im Winter stellen wir höchste Ansprüche an optimale Sichtverhältnisse und Zuverlässigkeit. Aus diesen Gründen setzen wir auf Sonax“, so Mario Reiter, Marketingleiter des ÖSV. Der Fuhrpark des Skiverbands wurde mit Sonax AntiFrost und KlarSicht ausgestattet.

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Geht’s uns gut, dachte ich dieser Tage angesichts einer ZDF-Dokumentation zur Pendlersituation im Lande der Lieblingsnachbarn. Von Reichenhall bis Sylt erstickt Deutschland im Pendlerverkehr und wer das Pech hat, täglich aus dem Süden der Hauptstadt nach Wien zu müssen, wird sich denken: So viel besser geht’s uns gar nicht. Pünktlich jeden Morgen und Abend platzen alle Verkehrsadern aus den Nähten– die Straße sowieso, die Öffis ebenfalls, und: Schon einmal an einem milden Frühsommermorgen den Wientalradweg befahren? Da kann selbst der gestandenste Oktan-Rowdy (Achtung Vorurteil!) noch etwas lernen. An der Pendlerproblematik ändert das Elektroauto nichts, das Sharing-Car auch nicht viel mehr. Schlaue Ideen wären gefragt: Wo bleibt die App, die den Frühverkehr auflöst? Wo die Ampel, die immer Grün zeigt, wenn ich daherkomme? Los, Ingenieure, an die Arbeit! Damit’s uns morgen auch noch gut geht …

„Vor allem am Land ist ein gepflegtes Nutzfahrzeug auch eine Art Visitenkarte.“ Erik Paul Papinski

„Die Kunden fordern immer mehr All-in-Lösungen: Garantie und Wartung, aber auch Mobilitäts- und Reifengarantie.“ Mag. Michael Erb, RealGarant

„Angesichts steigender Risiken verzichten viele europäische Autohändler auf einen Vertrag und werden Satelliten herstellereigener Retailzentren.“ Dr. Fritz Knöbl

„Der Wettbewerb schläft nicht und der selbstbewussten Frau von heute fällt es leicht, zu einem Anbieter zu wechseln, der besser auf ihre Bedürfnisse eingeht.“ Ulrike Aichhorn


wirtschaft

Versichern Sie schon?

Olaf Helfer, carplus

Versicherungen sind ein essenzieller Bestandteil für den zukünftigen Erfolg des Autohauses. Beim A&WTag waren die drei markenunabhängigen Partner der Branche, carplus, Garanta und VMS, präsent.

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ne-Stop-Shopping ist nicht neu und dennoch besteht nach wie vor großes Potenzial, den heimischen Autohändlern das Thema Finanzierung und Versicherung als Gesamtangebot mit dem Fahrzeugverkauf anzubieten. c In den vergangenen Jahren haben sich drei hErUN markenunabhängige Anbieter auf den VerDIENSTL trieb über das Autohaus spezialisiert. Damit kann der Betrieb die Versicherung direkt mit dem Fahrzeug anbieten und damit wesentliche Vorteile nutzen: • direkte Zusatzerträge durch die Abschlussprovision, • Imagegewinn durch das Komplettangebot, • Kundenbindung: das Autohaus erster Ansprechpartner beim Thema Versicherung, • Mitarbeitermotivation durch Versicherungsprovisionen. Die weiteren Vorteile betreffen die Zusatzerträge durch Werkstattaufträge im Schadensfall. Das Autohaus ist erster Ansprechpartner bei einem Schaden und das zunehmende Routing bei fremden Versicherungen findet nicht statt.

Günther Löckinger, Garanta

Peter Steininger, VMS

dig sind. Die Voraussetzung ist dabei allerdings die Anmeldung bzw. Ummeldung auf die „Versicherungsvermittlung in Nebentätigkeit“ gemäß § 137 Abs. 3 der Gewerbeordnung. Für die geringere Schulungsverpflichtung sind die Ummeldung sowie eine Abmeldung der bisherigen Variante nötig, unabhängig davon, ob bislang eine Versicherungsvermittlung als Hauptgewerbe bzw. als eingeschränktes Hauptgewerbe oder als Nebengewerbe angemeldet war. Bei der Versicherungsvermittlung in Nebentätigkeit sind Haftpflichtversicherung, Kaskoversicherung, Insassenversicherung und Garantieverlängerung vorgesehen, sofern sie eine Ergänzung zur Lieferung einer Ware (also zum Beispiel ein Fahrzeug) darstellen. • (GEW)

Gewerbe ummelden Änderungen ergeben sich für das Autohaus in der Vermittlung von Versicherungen durch die Versicherungsvertriebsrichtlinie IDD, wo Schulungen der Mitarbeiter vorgeschrieben wurden. Dabei hat das Bundesgremium des Fahrzeughandels eine Erleichterung für seine Mitglieder erreicht, wonach nur 5 statt 15 Stunden pro Mitarbeiter pro Jahr notwen-

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WIRTSCHAFT

VMS-Geschäftsführer Peter M. Steininger mit Diana Lacatus, Roman Kaspar, Markus Lill und Stefan Machacek

Mit E-Learning ins Jubiläumsjahr VERSI

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Die vorgeschriebenen Versicherungsschulungen für Autohaus-Mitarbeiter können VMS-Partner über E-Learning absolvieren.

HERUN DIENSTL

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m November 1979 wurde VMS gegründet“, berichtet Peter M. Steininger, langjähriger Geschäftsführer der VMS Versicherungsmarkt-Servicegesellschaft m.b.H. „Bis Ende der 90er-Jahre war VMS eine Drehscheibe für den Versicherungsaußendienst, der auch Autohäuser betreut hat.“ Erst ab 1998 hat sich das Spezialistentum entwickelt, wo VMS-Experten mit den Kfz-Betrieben eng zusammenarbeiten. „Das Konzept ist bis heute erfolgreich“, bilanziert Steininger zum 40-Jahr-Jubiläum.

„Der Mitarbeiter kann sich die Schulung einteilen und je nach verfügbarer Zeit abarbeiten.“ Peter M. Steininger, VMS

Von DSGVO bis IDD Neue Herausforderungen gab und gibt es dabei laufend, zuletzt die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) und nun die Versicherungsvertriebsrichtlinie IDD. Beide Regelungen muss die Versicherung für ihre Partner und ihre Kunden umsetzten. Die jüngste Änderung bringt nun die durch IDD vorgeschriebene Schulung, die – je nach Gewerbe – für

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den Mitarbeiter 5 oder 15 Stunden vorschreibt. Bei der Versicherungsvermittlung im Haupt- und Nebengewerbe müssen Mitarbeiter 15 Stunden absolvieren, die für das Autohaus ein Herausforderung darstellen. „Mit dem Thema Kfz-Haftpflicht und Kasko jedes Jahr 15 Stunden zu füllen, ist nicht besonders spannend.“ Bei vernünftiger Planung, Pausen und je nach Anreise dauert es 3 Tage. So verweist Steininger – gemäß der Empfehlung der Wirtschaftskammer – auf die neuerdings mögliche Anmeldung der Versicherungsvermittlung in Nebentätigkeit, wo für den Mitarbeiter nur 5 Stunden verpflichtend sind.

Schulen wann und wo man möchte VMS macht diese Umsetzung für die PartnerAutohäuser so einfach wie möglich und hat dafür ein E-Learning-Modul entwickelt, das den gesetzlichen Vorgaben entspricht. „Der Mitarbeiter kann sich die Schulung einteilen und je nach verfügbarer Zeit abarbeiten.“ Am Ende gibt es einen Multiple-Choice-Test und ein Zertifikat. Das E-Learning-System bietet den Betrieben eine enorme Zeitersparnis. Dabei beinhaltet das VMS-Partnerportal noch weitere E-LearningModule, z. B. über den richtigen Umgang mit Beschwerden oder richtiges Telefonieren. • (GEW)


wirtschaft

Flächendeckend schulen

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Schulung der carplus-Partner in Kooperation mit Wiener Städtische Versicherung in der Steiermark

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Der Schulungspflicht auf Basis der Versicherungsvertriebsrichtline IDD wird Autohaus-Partner carplus mit einem umfassenden Angebot an Schulungen gerecht.

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eit September 2019 bieten wir unseren Geschäftspartnern kostenlose IDD Schulungen an“, berichtet carplus-Geschäftsführer Olaf Helfer. Wie in der Betreuung der Autohäuser nutzt carplus auch bei diesem Thema die Unterstützung der Wiener Städtischen Versicherung AG. Zur optimalen Flächendeckung werden in den Landesdirektionen der Wiener Städtischen, also in den Hauptstädten der Bundesländer, Termine angeboten. Die carplus-Schulungen werden in Zusammenarbeit mit den Schulungsverantwortlichen der Wie-

ner Städtischen abgehalten. „Teilweise schulen unsere Landesleiter und Gebietsleiter bei diesen Terminen auch selbst“, so Helfer. Die personelle Stärke und regionale Präsenz nutzt carplus natürlich auch weiterhin in den Betrieben vor Ort „Wenn von den Autohauspartnern gewünscht, bieten wir auch Schulungen in den Autohäusern vor Ort an“, erklärt Helfer: „Neben den interessant aufbereiteten Inhalten haben die Teilnehmer auch den Austausch untereinander sehr geschätzt.“ • (GEW)

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Von Formel 1 bis MotoGP W

ir bringen Ihre Umsätze auf Touren – und das seit 1989“, bringt es Garanta-Geschäftsführer Kurt Molterer auf den Punkt. Damals wurde die Idee geboren, eine berufsständische Versicherung für die österreichische Kfz-Wirtschaft zu schaffen. „Eine Versicherung, die sich um die Probleme und Anliegen des Autohandels und des Reparaturgewerbes kümmern sollte“, so Molterer. Als kleines Dankeschön an die Kfz-Betriebe, deren Engagement maßgeblich für den Erfolg der Garanta

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Garanta lässt zum 30-Jahre-Jubiläum die Branche in Form eines Gewinnspiels mitfeiern.

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wirtschaft

Das Garanta-Führungsteam: Kurt Molterer …

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war und ist, hat das Unternehmen ein Gewinnspiel ins Leben gerufen. „Füllen Sie einfach das Gewinnspielformular auf der Website aus“, verweist GÖVD-Geschäftsführer Hans-Günter Löckinger auf www.garanta.at/30jahregaranta.html

Hochkarätige Preise Die folgenden Preise werden unter allen teilnehmenden Personen, deren Einsendung lückenlos ist, verlost: • 3 x je 2 Karten für Formel 1 am Spielbergring 2020 • 7 x je 2 Karten für MotoGP am Spielbergring 2020 • 30 x je 4 Hotelgutscheine im Rahmen des holiday Unlimited Urlaubsprogrammes • 20 x 300,– Euro Versicherungsgutschein für eine Garanta Versicherungslösung • (GEW)

… Mag. Erwin Mollnhuber und …

… Hans-Günther Löckinger

„Die 4 Garantiere“ Mit einer kleinen, schlagkräftigen Truppe kämpft Mobile Garantie gemeinsam mit den Händlern um die Loyalität der österreichischen Kunden.

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ir kämpfen wie die 4 Musketiere“, zieht Werner Kurath, Vertriebsleiter von Mobile Garantie in Österreich, den Vergleich. Dabei ist der Kampf nicht gegen, sondern vielmehr für etwas, nämlich für mehr Kundenbindung. Dazu ist das Team um Kurath klein und schlagkräftig. Der persönliche Kontakt zu den

Autohändlern ist ihm besonders wichtig: „Wir arbeiten in Österreich mit sehr schlanken Strukturen, das ermöglicht uns attraktive Angebote. Besonders entscheidend ist aus meiner Sicht die intensive, persönliche Betreuung. Ich stehe meinen Kunden wirklich fast rund um die Uhr zur Verfügung, und das wissen die Partner auch zu schätzen.“ Alle Leistungen, die im Hintergrund laufen, werden kostengünstig in der Zentrale abgewickelt. „Damit sind wir in Österreich sehr schlank aufgestellt und können diesen Kostenvorteil an unsere Kunden weitergeben“, erklärt Kurath.

Erfahrenes Team

Rainer Doerr, Geschäftsführer

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Ing. Werner Kurath, Manfred Suta Verkaufsleiter Ö

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Kurt Ziegler

Kurath selbst betreut die Kunden in Wien, Niederösterreich und Kärnten. Die Region Steiermark, Burgenland und Oberösterreich deckt Manfred Suta ab. Für das Gebiet Vorarlberg, Tirol und Salzburg ist seit Kurzem ein neuer Kollege im Team. Mit Kurt Ziegler ist hier ein Branchenfachmann mit langjähriger Erfahrung im Fahrzeughandel bei den Autohändlern unterwegs. • (GEW)


wirtschaft

Sichere Fahrer belohnen Kunden der Porsche Bank profitieren neben attraktiven Finanzierungen von weiteren Highlights – wie dem Smart Driver Plus und dem VVD-Reiseschutz. 80 Punkte sollten es schon sein, denn sonst bleibt die Prämie gleich.

Reiseschutz neu im Angebot Der Volkswagen Versicherungsdienst (VVD), der seit Anfang 2018 zur Porsche Bank gehört, erweitert die Produktpalette um den Reiseschutz. Dies ist ein weiterer Schritt, dem Kunden alle Bedürfnisse rund um seine Mobilität abzudecken. Dieser wird gemeinsam mit der Europäischen Reiseversicherung angeboten und dient der Absicherung der Kunden in Urlauben und auf anderen Reisen. Der Reiseschutz kann unabhängig vom Autokauf beim Volkswagen Versicherungsdienst (www.vvd.at) abgeschlossen werden. Treffen auf Urlauben oder Geschäftsreisen unvorhergesehene Ereignisse ein, ist der Kunde geschützt: Er erhält medizinische Leistungen im Ausland bei einer Erkrankung oder nach einem Unfall. Auch der Heimtransport wird organisiert, weiters werden die Kosten übernommen. Wird das Gepäck beschädigt oder geht es verloren, hat der Kunde eine Neuwertdeckung. • (MUE)

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Über die App wissen Kunden sofort, wie gut und sicher sie Auto fahren

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erade junge Autofahrer sind im Straßenverkehr besonders gefährdet – einerseits weil sie noch nicht so viel Erfahrung haben, andererseits weil sie ihr Fahrkönnen manchmal auch schon überschätzen. Hier kommt der Smart Driver, ein Angebot der Porsche Bank und Versicherung, genau recht. Denn die Smart Driver App wertet mittels GPS die Beschleunigung, das Brems- und Kurvenverhalten sowie die Geschwindigkeit des Fahrers aus. Da die App dies auch noch mit der Straßenart und Tageszeit kombiniert, erhält der Lenker eine Punktebewertung für sein Fahrverhalten. Der Kunde erfährt auf diese Weise nicht nur, wie er sein Fahrverhalten sicherer machen könnte, sondern er bekommt auch eine Prämiengutschrift: Dazu muss der Lenker unter 24 Jahre sein und binnen eines Monats zumindest 10 Fahrten mit insgesamt mehr als 300 Kilometern zurückgelegt haben. Erhält er dafür 96 bis 100 Punkte, wird die Kaskoprämie um 20 Prozent reduziert. Dieser Prozentsatz reduziert sich, je weniger Punkte der Fahrer erhält: Zumindest

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Wartungspakete voll im Trend Zahlreiche Umfragen zeigen den Bedarf an Full-ServiceLösungen. Real Garant bietet mit Garantie, Wartungspaketen, Reifengarantie und App das volle Programm.

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Mag. Michael Erb, Direktor Österreich und Osteuropa, Real Garant

eim A&W-Tag, beispielsweise beim Vortrag von willhaben, ist klar herausgekommen, dass die Kunden immer stärker Mobilitätslösungen wünschen“, bilanziert Mag. Michael Erb, Direktor Österreich und Osteuropa bei Real Garant. Die Kunden fordern immer mehr All-in-Lösungen. „Dazu gehören Garantie und Wartung, aber auch Mobilitätsgarantie und Reifengarantie“, weiß Erb. Trotz wachsender Nachfrage, vor allem bei Firmenkunden, gibt es laut Erb nur wenige Angebote: „Herstellerseitig gibt kaum Lösungen.“ Hier kommt Real Garant ins Spiel, das Unternehmen ist mit mehreren Herstellern bzw. Importeuren hinsichtlich Wartungspaketen in der Umsetzung. „Wir füllen diese Lücke für die Marken“, so Erb. Teilweise laufen die Abwicklungen freilich im Hintergrund, da die Lösungen offiziell vom Hersteller kommen. Aktuell kommen All-in-Ver-

Umbruchstimmung Um ihre Marktstellung nicht zu verspielen, setzen die BirnerBrüder mit Mutter Margarete auf neue Personalentscheidungen.

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unächst wurde der Aufsichtsrat neu aufgestellt. Unternehmensberaterin Mag. Ulrike Andres (59) hat von Mag. Michael Stift (60) den Vorsitz übernommen. Sie wird sich mit den beiden anderen Aufsichtsräten Anwalt Dr. Franz Guggenberger (58) und dem ehemaligen Vorsitzenden halbjährlich die Führung teilen. Neu ist, dass Margarete Birner (82) mit Guggenberger erstmals auch ein Aufsichtsratsmitglied stellt.

Enger Vertrauter der Familie

Neuer Aufsichtsrat und mit Gerhard Körber (Bild) neben Andreas Birner und Franz Lettner ein dritter Geschäftsführer als Sprecher

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Laut unseren Exklusiv-Berichten in AUTO-Information vom 27. September 2019 und 18. Oktober 2019 wurden damit auch die Weichen für eine künftige Dreier-Geschäftsführung gestellt. Das Geschäftsführer-Duo Mag. Andreas Birner (57) und Franz Lettner (48) bekommt spätestens im April 2020 mit Dipl.-Kfm. Gerhard Körber (62) einen Sprecher der Geschäftsführung. Der ZF-Manager, enger Vertrauter der Familie Birner, wagt am Ende seiner Laufbahn

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Bei den Real Garant Wartungspaketen ist der Service inkludiert träge mit Wartungspaketen in erster Linie bei Flottenkunden zum Einsatz. „Alles, was beim Firmenkunden funktioniert, funktioniert in Zukunft auch beim Privaten“, ist Erb überzeugt. Denn kein Privatkunde legt sich Geld auf die Seite, um den Service oder den Reifenwechsel zu bezahlen. Die tatsächlichen Kosten sind dem Besitzer oft nicht bewusst.

Im Trend der Kundenanforderungen „Wir sind mit unseren Entwicklungen, Wartungspakete, Mobilitätslösungen, Reifengarantie und der App-Lösung, voll im Trend der Kundenanforderungen“, freut sich Erb. „Damit haben wir unsere Lösungen zum richtigen Zeitpunkt entwickelt und können schon heute alles erfüllen, was der Kunde haben möchte.“ • (GEW)

ein riskantes Abenteuer, denn beim Familienunternehmen sind die wunderbaren Jahre vorbei. Die 2018er-Bilanz weist bei 134 Millionen Euro Umsatz nach Steuern (plus 5 Millionen Euro) nur noch 16.000 Euro Gewinn aus und der begründet sich in Sondererlösen aus Mietnachlässen. Das laufende Geschäftsjahr ist geprägt vom immer härteren Preiswettbewerb bei rückläufigem Geschäftsvolumen. Zuletzt machte die per Jahresende geplante Filialschließung im steirischen Gleisdorf die Runde. Vor diesem Hintergrund ist wohl auch der „stille“ Wiedereintritt von Firmenmitbegründerin Margarete Birner zu sehen, die mit ihrem stattlichen Privatvermögen der Birner GesmbH finanziellen Rückhalt geben kann. Die Söhne Walter und Andreas Birner halten je 37 Prozent, Mutter Margarete 26 Prozent am Groß- und Einzelhandelshaus für den Kfz- und Industriebedarf mit aktuell 30 Standorten und etwas mehr als 600 Beschäftigten. Jedenfalls ist das Familienunternehmen in keinen unmittelbaren Geldnöten und kann in allen Denkrichtungen in die Zukunft blicken. Bei Birner hält man bei einem rigorosen Sparprogramm die aktuelle Branchenlage für beherrschbar. Gelingt dem neuen Führungskörper der Kraftakt, ist man für jede Übernahme tauglich. Daran will Margarete Birner jedoch nicht denken. • (LUS)


WIRTSCHAFT

Don’t Estimate – Calculate! „Schätze nicht – kalkuliere!“ Als einziger global tätiger Anbieter für Schadensabwicklung unterstützt Audatex seine Kunden mit innovativen Lösungen, Software und Daten bei der digitalen Transformation.

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urch die Bereitstellung der Audatex-Plattform können strukturierte Daten zwischen Werkstätten, Sachverständigen und Versicherungen ausgetauscht und wiederverwendet werden, was die Zusammenarbeit erleichtert, Prozesse beschleunigt und die Fehlerrate reduziert. Neu im innovativen Portfolio sind eine internationale Handelsplattform für Ersatzteile, mit der Kfz-Werkstätten direkt aus der Audatex-Kalkulation heraus bestellen können, mächtige Lösungen zur Abwicklung von Elementarschäden sowie Produkte, die auf künstliche Intelligenz zurückgreifen.

Chancen der digitalen Transformation „Die Geschwindigkeit und Stabilität der Plattform, die Abdeckung fast aller Kfz-Daten sowie die Qualität des Kundendienstes und des Vertriebs bringen Audatex Österreich laufend neue Kunden“, sagt Audatex-Geschäftsführer Thorsten Beck. Gerade in Zeiten der Digitalisierung schätzen die Kunden die innovative Kraft des Unternehmens, das global agiert und gleichzeitig österreichische Besonderheiten berücksichtigt. Die fortschreitende Digitalisierung ermöglicht einen noch schnelleren Datenaustausch und bessere Abstimmung zwischen Werkstatt und Versicherung. Audatex stellt dafür seinen Kunden Cloud-Services

zur Verfügung, um Kommunikation und Abläufe zu optimieren. „Jeder kann die digitalen Prozesse für sich nutzen und sich in der Marktposition nach vorn katapultieren“, erklärt Audatex-Vertriebsleiter Mag. Thomas Handlir. Das erfordert allerdings Unternehmergeist und die Bereitschaft, schneller als die anderen zu sein. • (POD)

Mag. Thomas Handlir ist seit April 2019 Leiter Vertrieb & Marketing, Kundendienst bei Audatex Österreich. Der studierte Betriebswirt und Informatiker war davor u. a. Verkaufsleiter und Mitglied der Geschäftsführung bei Microsoft Österreich und Gründer eines eigenen Software-Start-ups, das er erfolgreich verkaufte.


WIRTSCHAFT

Mag. Albert Kürbisch, Manager der Rainer Gruppe, mit dem Würth Team Wolfgang Rieder (Key Account), Anna Bacik (Marketing) und Roland Riegler

Rainer-Werkstatt-Leiter Arbnor Zeqiri (r.) mit Würth Betreuer Roland Riegler

C-Teile sind Chefsache Die Versorgung der Werkstätte mit Verbrauchsmaterialien und Werkzeugen erzeugt nicht aufgrund der Ware, sondern aufgrund der Prozesse hohe Kosten. Das Autohaus Rainer in Wien hat dank Würth den Aufwand reduziert.

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rstes Ziel war es, die Wege der Mechaniker zu verkürzen“, erklärt Wolfgang Rieder, langjähriger Key-Account-Manager und seit Kurzem auch Leiter des Vertriebszweiges Auto bei Würth. So wurden C-Teile, also die DIN- und Normteile wie Schrauben, Muttern, Kabel und Schläuche, an mehreren Standorten im Unternehmen positioniert: mechanische Werkstätte, Karosserieabteilung und Motorrad-

Bestand, Verbrauch, Nachbestellung, Preise: Alles ist über das Online-System stets im Blick. Zur Umsetzung vor Ort kommt Verkaufsberater Riegler wöchentlich in den Betrieb, prüft die Bestände und bestellt die Ware nach. „Eine Schraube kostet nur ein paar Cent, aber wenn sie nicht vorrätig ist, kann das Auto nicht ausgeliefert werden“, weiß Rieder.

Werkzeug-Versorgung pro Mitarbeiter

„Eine Schraube kostet nur ein paar Cent, aber wenn sie nicht vorrätig ist, kann das Auto nicht ausgeliefert werden.“ Wolfgang Rieder, Würth werkstatt verfügen nun über leicht erreichbare Regale und ermöglichen den Mitarbeitern raschen und direkten Zugriff. Dabei hat das neue System neben den kurzen Wegen noch weitere Vorteile bei Kosten und Organisation.

Bestand, Verbrauch, Bestellung: alles im Überblick Aus diesem Grund ist C-Teile-Management bei Rainer Chefsache. Mag. Albert Kürbisch, Manager der Rainer Gruppe, hat sich mit dem Thema auseinander gesetzt und von Rieder die Vorteile und Kosteneinsparung erklären lassen. „Würth steht für Qualität und die Zusammenarbeit funktioniert sehr gut“, erklärt Kürbisch. Mit dem neuen System hat er einen exakten Überblick und eine totale Kostenkontrolle.

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Neben den C-Teilen versorgt Würth das Autohaus auch mit Werkzeugen in einem ähnlichen System. „Das Werkzeug ist dem Mechaniker zugeordnet und jede Nachbestellung geht auf die jeweilige Kostenstelle“, erklärt Rieder. „Ich weiß also auf Knopfdruck, welcher Mechaniker wie viel Werkzeug verbraucht“, berichtet Werkstattleiter Arbnor Zeqiri. Auch von den Vorteilen des C-Teile-Systems ist Zeqiri überzeugt: „Das Suchen entfällt, der Mechaniker hat geordnet alle Materialien griffbereit, die Schrauben nach Größe, Länge und Gewinde sortiert“, so der Werkstattleiter: „Wir müssen uns in diesem Bereich um nichts kümmern, haben aber perfekt Auswahl und volle Kontrolle. Für Menschen, die produktiv sein müssen, ist das perfekt.“ Auch wenn mit Rainer ein großer Kunde als Referenz dient, so legt man bei Würth sehr großen Wert auf kleine Betriebe. „Es gibt keine Mindestgröße für diese Dienstleistung, unser Außendienst bringt das System in jeden Betrieb“, bringt es Rieder auf den Punkt. • (GEW)


„Möglichmacher“ Software-Entwickler Loco-Soft hat seinen Blick auf die Ford-Händler in Österreich geworfen. Der Wow-Effekt bei diesem DMS ist vorprogrammiert. Von Gerhard Lustig

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eit Österreichs Ford Importorganisation mit der deutschen Niederlassung verschränkt ist, schreiten auch die Bemühungen der diversen Dienstleistungsorganisationen fort. So auch der SoftwareEntwickler und Spezialist für Autohäuser Loco-Soft aus dem deutschen Lindlar. „Die haben ziemlich geniale DMS-Lösungen für den Fahrzeughandel heutiger Prägung“, lobt beispielsweise Alexander Lutz vom gleichnamigen Ford-Autohaus Lutz in Fürstenfeldbruck, der in seiner Markenwelt auch noch Suzuki führt. Er ist seit Anfang 2019 Loco-SoftLizenznehmer und schätzt gegenseitige Fairness: Man zahlt, was man braucht und kann den Aufwand ständig den Erfordernissen anpassen.“

Alexander Lutz, Fürstenfeldbruck, nutzt seit einem Jahr Loco-Soft zu seiner Zufriedenheit und kann es allen Interessenten nur empfehlen

Ball ins Rollen bringen Das war wohl auch ein Grund, in die Allianz-Arena des FC Bayern München einzuladen. Nicht zu einem

„Ein erbetener Rückruf erfolgt prompt und die in Wort und Film gestaltete Menüführung erleichtert meinen Mitarbeitern die Tagesarbeit.“

Österreich im Visier Die Schnittstellenanbindung zwischen Hersteller und Händler ist in Deutschland bei nahezu allen 97 Ford-Standorten umgestellt und werkseitig zertifiziert. Nun will Gregor Pülzl dass voll funktionsfähige Dealer-Management-System auch Österreichs Ford-Partnern andienen. Eine Referenzliste findet sich z. B. im Händlernetz von Opel und Suzuki. „Interesse wurde uns bereits signalisiert“, freut sich das Loco-Soft-Team auf neue Markenkundschaft. Die links im Bild leger fotografierten Ralf Koke,

„Wir sind 80 Innovatoren, Software-Entwickler mit Autohaus-Erfahrung, Effizienzoptimierer, Möglichmacher!“ Dipl.-Ing. Wolfgang Börsch (Inhaber)

Match, sondern um das Stadion mit seinem ganzen Aufwand zu zeigen. Genauso wie im täglichen Autogeschäft, wo der Fahrzeughalter kaum mitbekommt, was alles notwendig ist, zur Kundenzufriedenheit beizutragen. Also ging es unter die Tribüne und man öffnete den Blick auf den Rasen, der mit unglaublicher Technik ebenso aufwändiger Pflege bedarf wie z. B. ein Ford, damit das Kundenversprechen eingehalten werden kann. Lutz stellt zwei Punkte heraus: den Support und die Programme-Dokumentation!

Österreich-Repräsentant Gregor Pülzl und Geschäftsführer Ralf Koke (r.) haben die heimischen Ford-Händler in ihrem Akquisevisier

Philipp Pongratz, Dipl.-Ing. Wolfgang Börsch (Eigentümer), Corinna Mattick, Tim Kaus, Melanie Frank und Stefan Ringsdorf repräsentieren auch jenes Team, das für einen reibungslosen Ablauf in der täglichen Nutzung des Loco-Soft-DMS sorgt. Pülzl sieht sich für eine innovative Umstellung gerüstet. Beim 12. A&W-Tag in der Wiener Hofburg, wo das in Lindlarer Unternehmen Aussteller war, bekundeten zahlreiche österreichische Unternehmen ihr Interesse zur Zusammenarbeit. Einer unverbindlichen exklusiven Führung durch die Allianz Arena steht bald nichts mehr im Weg. •

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ANSICHT Klimadebatte oder Klimahysterie Dr. Fritz Knöbl

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eit für die Grünen die Atomkraft als Feindbild verblasst, wurden die Autos zum neuen Feindbild. Die europäischen Händleranwälte (EDL) erörterten bei ihrem jüngsten Treffen in Athen eine triste Situation für den Autohandel: Seit etwa fünf Jahren dreschen grüne Aktivisten in Europa auf den Diesel als NOX-Schleuder ein. Da das NOX-Problem dank neuer Abgassysteme technisch bald gelöst war, wurden für die Grün-Aktivisten nun alle „Verbrenner“ als Ziel auserkoren. „Null CO2“ heißt seither

„Angesichts steigender Risiken verzichten viele europäische Autohändler auf einen Vertrag und werden Satelliten herstellereigener Retailzentren.“ die neue Devise. Diesem Feind will man mit der Elektromobilität kurzfristig zu Leibe rücken. • Doch die Hersteller hatten vor allem die Produktion und die Technik im Auge. Die Kosten für Marketing und Vertrieb werden auf die Händler überwälzt. Die Diskussion in Athen hat gezeigt, dass in Deutschland, Spanien oder Frankreich immer weniger Händler bereit sind, die mit den neuen Standards verbundenen Investitionen zu schlucken. Sie verzichten auf den Händlervertrag und werden Satelliten herstellereigener Retailzentren. Oder sie finden bei jenen großen Mega-Dealern Unterschlupf, die so dank

Dr. Fritz Knöbl ist emeritierter Rechtsanwalt und Publizist

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entsprechender Einkaufskonditionen ihr Überleben absichern. Ohne Neuwagenlager, Lagerkosten und Lagerrisiko begnügen sich die Kleinen als Agenten mit Servicevertrag; oder sie steigen überhaupt aus dem Geschäft aus. • Das scheint durchaus in die Strategie der Hersteller zu passen. Faktisch alle Marken haben in ihren neuen Händlerverträgen Klauseln, die den Herstellern den Direktvertrieb aller neuen E-Modelle ermöglichen. Zur Vorbereitung eines neuen Vertriebssystems, bei dem sich die Händler auf die Abwicklung von Probefahrten, die Aufbereitung und die Auslieferung der Neuwagen zu beschränken haben. Wofür sie dann vom Hersteller mit einigen hundert Euro Aufwandsentschädigung abgespeist werden. • Dieser Trend hat in Spanien dazu geführt, dass das neue PSA-Händlernetz im Zuge der Integration von Opel um ein Drittel ausgedünnt wurde. Künftig soll den Ausgeschiedenen das Ausweichen ins Servicenetz erschwert werden. Daher benutzen die Hersteller die E-Mobilität als Vorwand, um auch hier die Standards anzuheben. Gleichzeitig wird zur Ausschaltung der Konkurrenz den Werkstattpartnern unter Androhung der fristlosen Vertragskündigung jeglicher Neuwagenhandel untersagt. • Weiters werden die mit dem Neuwagenverkauf verbundenen Finanzdienstleistungen immer enger an die Hersteller gebunden. Diese schreiben ihren Händlern vor, welche Leasingverträge sie ihren Kunden anbieten dürfen. In Deutschland etwa mit fixen Rückkaufverpflichtungen der Händler. Die haben dann auf Weisung der Hersteller das Rückkaufrisiko der Leasinggesellschaft zu übernehmen. Angesichts der Unsicherheit, wie sich die E-Mobilität – und damit der künftige Gebrauchtwagenmarkt – weiter entwickeln wird, handeln sich die Händler damit tickende Zeitbomben ein. • So haben die Händler gleich mit zwei Gegnern zu kämpfen: Gegen die eigenen Geschäftsherren, die das Risiko CO2-bedingter EU-Strafzahlungen durch rigorose Vertragsklauseln auf ihre Händler abwälzen wollen. Und gegen die Grünextremsten, denen langsam dämmert, dass auch die E-Mobilität nicht CO2-frei funktioniert. Die daher zunehmend die gesamte individuelle Mobilität außerhalb der Massenverkehrsmittel als überflüssigen Luxus abzuschaffen trachten. Deshalb fordern die EDL-Anwälte von der Politik, dem Auto wieder jenes Ansehen zu verschaffen, das es vor der politisch angeheizten Klimadebatte hatte. •


WIRTSCHAFT

Die Sprachrohre der Automarken Welche Zeitungen und Zeitschriften in den Bundesländern lieferten die meisten Texte über neue Autos? Wo gab es viele Inserate?

N

eben den allmonatlichen Grafiken hat Klara Spiegel vom „Observer“ dieses Mal einen zusätzlichen Blick auf die österreichische Medienlandschaft gemacht: 71 Prozent der Auto-Inhalte aus Zeitschriften mit nationaler Reichweite waren seit Jahresbeginn journalistische Texte, 18 Prozent entfielen auf Inserate der Automarken und 11 Prozent auf Händlerwerbung. n e Jene Autohändler, die bundesländerh ic le Verg übergreifend den österreichischen Markt ansprechen wollen, wenden t! h c a sich besonders gerne an „Kurier“, m ge „Österreich“ und „Madonna“. Diese Strategie wird speziell von einem Renault-Händler angewendet. Die Automarken nutzen laut den Analysen des „Observer“ großteils überregionale Medien als Sprachrohr. Einzig Renault präsentiert sich und seine Modelle zusätzlich in Zeitschriften, die nur in Wien bzw. Oberösterreich erscheinen.

Top 20 Marken (15.08.2019-15.09.2019)

leicht

Bundesländer (01.01.2019-15.09.2019)

Tirol vor Wien und Niederösterreich Bei der Analyse der Bundesländer zeigt sich, wie unterschiedlich die Regionen informiert werden. Der Tiroler Markt wird mit einem APQ-Wert (Anzeigen-Preis-Äquivalent) von 700.000 Euro am stärksten bespielt. Dieser Wert lässt sich auf ein hohes journalistisches Interesse und auf die Präsenz der Händler rückführen. In Wien und Niederösterreich sind Autohändler ebenfalls stark in Medien vertreten. Im Burgenland dominieren die Händler gar die Branchen-Kommunikation. Die Bundesländer Salzburg, Vorarlberg und Kärnten bilden das mediale Schlusslicht. • (MUE)

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wirtschaft

„Gebrauchte“ schwächeln 665.489 Gebrauchtwagen sind eine schöne Zahl: Und doch darf man sich nicht darüber hinwegtäuschen lassen, dass heuer (nach den Neuwagen) auch dieser Sektor im Sinken begriffen ist. Gott sei Dank ist der Rückgang nicht besonders hoch: In den ersten 9 Monaten 2018 waren 670.620 Gebrauchtwagen umgemeldet worden. Damit beträgt das Minus heuer exakt 5.131 Einheiten (oder 0,77 Prozent).

Quelle: European Automobile Manufacturers Associations (ACEA), Brüssel

5000

4000

3000

2000

1000

0

Neuzulassungen Bundesländer Kärnten

1.440 +38,06 % 5.324 +25,33 %

Oberösterreich

4.858 +15,83 %

Salzburg

2.616 +33,11 %

Steiermark

3.856 +21,73 %

Tirol

3.402 +48,58 %

Vorarlberg

1.297 +42,94 % 6.186

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aUtO & Wirtschaft 11/2019

612 214 479 -140 -163 62 736 -313 214 270 466 98 228 310 -99 -20 15 18 72 -57 50 26 66 414 17 -15 102 70 95 -24 15 17 -8 14 12 2 4 1 0 -3 -4 3.853

41.803 22.076 16.472 14.793 14.440 13.949 13.324 12.400 11.546 9.977 9.898 8.913 7.483 7.349 7.326 6.994 6.108 5.204 3.761 3.412 3.314 3.162 2.651 2.518 1.798 1.484 1.235 1.145 863 680 426 373 351 264 189 150 125 52 45 43 176 258.272

-4.417 1.943 192 -623 -1.285 12 -1.953 -1.866 -476 -1.610 -1.974 232 -1.186 -361 -353 78 -229 -1.674 -719 -1.848 295 -708 615 2.136 -269 443 -256 -669 -431 -305 -95 373 -272 -41 -20 -21 -28 14 6 5 -141 -17.486

-9,56 9,65 1,18 -4,04 -8,17 0,09 -12,78 -13,08 -3,96 -13,89 -16,63 2,67 -13,68 -4,68 -4,60 1,13 -3,61 -24,34 -16,05 -35,13 9,77 -18,29 30,21 559,16 -13,01 42,56 -17,17 -36,88 -33,31 -30,96 -18,23 0 -43,66 -13,44 -9,57 -12,28 -18,30 36,84 15,38 13,16 -44,48 -6,34

16,76 7,30 5,90 5,59 5,70 5,05 5,54 5,17 4,36 4,20 4,31 3,15 3,14 2,80 2,78 2,51 2,30 2,49 1,62 1,91 1,09 1,40 0,74 0,14 0,75 0,38 0,54 0,66 0,47 0,36 0,19 0 0,23 0,11 0,08 0,06 0,06 0,01 0,01 0,01 0,11 100

September 2019 September 2018

+29,8 %

Niederösterreich

Wien

2.417 1.706 936 1.301 1.243 1.300 1.386 1.157 1.213 516 1.050 857 774 584 564 264 578 439 142 291 361 250 329 458 218 51 163 131 121 54 40 17 49 32 22 4 12 4 2 0 11 21.047

Top 5 H-Segment (Sportwagen)

September 2019 September 2018

662

Burgenland

Marktanteil in % Jän.–Sept. 2019

Keine Daten für Malta erhältlich Mitgliedsstaaten vor der EU-Erweiterung von 2004 Mitgliedsstaaten, die seit 2004 der EU beigetreten sind

1 VW 2 Skoda 3 Seat 4 Ford 5 Opel 6 BMW 7 Renault 8 Hyundai 9 Mercedes-Benz 10 Audi 11 Fiat 12 Peugeot 13 Mazda 14 Dacia 15 KIA 16 Suzuki 17 Citroën 18 Toyota 19 Mitsubishi 20 Nissan 21 Volvo 22 Jeep 23 Mini 24 Tesla 25 Honda 26 Smart 27 Land Rover 28 Alfa Romeo 29 Porsche 30 Jaguar 31 Abarth 32 Cupra 33 Subaru 34 Lexus 35 DS Automobiles 36 SsangYong 37 Lada 38 Lamborghini 39 Renault-Alpine 40 Ferrari Sonstige Gesamt

Abweichung 2018/2019 in %

Jän.–Sept. 2019

Abweichung 2018/2019 in % -3,60 +1,70 +2,10 +2,50 +0,50 -10,00 -1,30 +10,30 -2,50 -7,50 -1,60 +2,60 +7,20 +42,80 +1,60 -7,80 -6,30 +1,90 -4,70 +16,40 -12,10 +0,90 -4,70 -7,40 -8,00 +10,00 -8,60 -1,60 -2,00 +2,60 -38,50 -0,80 +0,50 -1,70 -1,60 -2,00

Abweichung 2018/2019

3

439.254 26.894 173.627 2.740.158 20.618 87.929 1.641.367 92.772 1.862.271 113.948 1.467.668 51.375 14.109 34.751 43.038 331.267 258.272 410.829 174.024 124.049 247.774 76.418 55.713 965.339 191.110 115.099 9.502 11.769.175 10.638.708 1.130.467 9.825 110.617 226.310 346.752 12.115.927 10.985.460

Jän.–Sept. 2019

2

+31,60 -8,60 +32,60 +22,20 +12,20 +29,10 +16,60 +19,80 +1,30 +7,10 +13,40 +22,80 +19,00 +75,80 +27,40 +30,10 +22,40 +29,30 +13,90 +118,20 +40,00 +7,30 +6,50 +18,30 +8,50 +8,60 +11,80 +14,50 +13,90 +22,30 -23,50 +5,10 +18,70 +12,9 +14,4 +13,9

Abweichung zu September 2018

1

35.720 2.522 15.992 244.622 1.725 8.436 173.443 5.899 343.255 3.419 142.136 3.550 1.283 4.006 3.308 38.122 21.047 35.325 14.558 6.046 26.758 4.849 5.213 81.751 15.770 9.655 993 1.249.403 1.158.466 90.937 715 11.157 24.219 36.091 1.285.494 1.194.557

Neuwagenzulassungen Österreich 09/2019 September 2019

Belgien Bulgarien Dänemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Großbritannien Irland Italien Kroatien Lettland Litauen Luxemburg Niederlande Österreich Polen Portugal Rumänien Schweden Slowakei Slowenien Spanien Tschechien Ungarn Zypern Europäische Union EU152 EU123 Island Norwegen Schweiz EFTA EU + EFTA EU15 + EFTA

Abweichung zu Sept. 2018 in %

September 2019

Neuwagenzulassungen Europa 09/20191

Porsche 911

Mazda MX-5

37

27

5

2

BMW Z4 20

0

BMW 8er-Reihe 6

0

Fiat 124 Spider 6

1

+7,04 %

Alle Daten zum Fahrzeugmarkt finden Sie auch im MarketAnalyser von Eurotax


wirtschaft

-18,29 %

3.162 Einheiten schaffte Jeep in den ersten 9 Monaten – um 708 Neuzulassungen weniger als im Vergleichszeitraum 2018.

EINTAUSENDDREIHUNDERT

Es geht nichts über schöne, runde Zahlen: BMW schaffte im September das Kunststück, die Neuzulassungen auf die Hunderter-Stelle genau abzuliefern. Das ist natürlich nur ein Zufall, aber damit ist die bayerische Marke nach 9 Monaten um exakt 12 Einheiten (oder 0,09 Prozent) im Plus.

Mar k des e Mon m ats

-99 Mit 3.314 Neuzulassungen nach 3 Quartalen hat Volvo heuer um 295 Typenscheine mehr am Konto als in den ersten 9 Monaten 2018.

139.777 63.938 54.136 40.877 38.890 36.639 33.823 27.650 26.953 24.024 19.062 18.956 14.855 14.686 14.528 11.415 11.144 9.771 8.044 5.887 5.347 4.900 4.663 4.612 3.969 3.754 3.260 3.188 2.934 1.941 1.885 1.699 1.023 625 605 513 509 441 406 4.160 665.489

416 1.335 1.045 945 -825 -334 2.890 773 -2.778 -2.449 -386 -1.221 -981 -1.138 -747 671 -201 -1.216 82 -343 -206 -763 -175 308 133 98 323 -200 26 81 -170 -208 -100 60 -48 12 -24 113 68 3 -5.131

Marktanteil in % Jän.–Sept. 2019

638 341 260 345 186 58 423 109 -390 -189 -166 -238 -45 -65 -29 28 -36 -98 -22 -78 -1 -93 -23 44 -15 70 18 -37 0 16 -23 4 -13 16 -6 -10 0 4 2 8 993

Abweichung 2018/2019

15.321 6.676 5.618 4.222 4.319 3.919 3.778 3.052 3.002 2.591 1.939 2.092 1.656 1.703 1.642 1.409 1.264 1.048 840 649 653 517 496 520 419 368 347 325 344 207 198 198 97 76 61 49 61 57 37 400 72.170

Jän.–Sept. 2019

Abweichung zu Sept. 2018

1 VW 2 Audi 3 BMW 4 Mercedes-Benz 5 Opel 6 Ford 7 Skoda 8 Seat 9 Renault 10 Peugeot 11 Mazda 12 Fiat 13 Citroën 14 Toyota 15 Hyundai 16 Suzuki 17 KIA 18 Nissan 19 Volvo 20 Mitsubishi 21 Dacia 22 Alfa Romeo 23 Honda 24 Mini 25 Jeep 26 Porsche 27 Land Rover 28 Chevrolet 29 Smart 30 Jaguar 31 Chrysler 32 Subaru 33 Lancia 34 Abarth 35 Lexus 36 Saab 37 Daihatsu 38 Tesla 39 Dodge Sonstige Gesamt

September 2019

Gebrauchtwagenumschreibungen 09/2019

21,00 9,61 8,13 6,14 5,84 5,51 5,08 4,15 4,05 3,61 2,86 2,85 2,23 2,21 2,18 1,72 1,67 1,47 1,21 0,88 0,80 0,74 0,70 0,69 0,60 0,56 0,49 0,48 0,44 0,29 0,28 0,26 0,15 0,09 0,09 0,08 0,08 0,07 0,06 0,63 100

Kia hatte im September einen kleinen Durchhänger zu verzeichnen: 564 Neuzulassungen wurden verzeichnet, das sind um 99 Stück weniger als im September 2018.

r be m e pt 19 se 20

Alfa Romeo hat wahrlich schon bessere Zeiten gesehen: Aber weil die kleine italienische Marke ihre Stückzahlen im September fast verdoppelt hat, wollen wir das an dieser Stelle würdigen.

D

urch den Start der WLTP-Neuregelung war der September 2018 dramatisch schlecht – nicht nur für Alfa Romeo: Gerade einmal 70 neue Alfa wurden in diesem Krisenmonat neu zugelassen, das war nur ein Viertel des Volumens vom September 2017. Jetzt, ein Jahr später, hat sich das Ganze wieder etwas eingependelt: 131 neue Alfa Romeo stehen in der Statistik des Septembers 2019. Über die grundsätzliche Tragik der italienischen Traditionsmarke darf man sich aber nicht täuschen lassen: Denn trotz der Steigerung im September liegt Alfa Romeo nach drei Vierteln des Jahres nur bei 1.145 Einheiten, das sind um 669 Stück weniger als im Vorjahr. Damit ist der Rückgang (-36,88 Prozent) fast sechsmal so groß wie im Gesamtmarkt (-6,34 Prozent).

Nur noch drei Modelle im Portfolio Seit dem Wegfall des kleinen MiTo (0 Zulassungen im September, aber immerhin noch 29 in den Monaten davor) hat sich das Angebot von Alfa Romeo auf drei Modelle reduziert. Nummer 1 im September war die Giulietta (79 Neuzulassungen) vor dem Stelvio (35) und der Giulia (17). Bleibt vor allem die Hoffnung, dass man die Zeit bis zum Start des Tonale, also des kleinen Bruders des Stelvio, möglichst gut überbrückt. Rund ein Jahr wird es wohl noch dauern … • (MUE)

2.518 Neuzulassungen in 9 Monaten: Damit hat Tesla in Österreich Honda (1.798) heuer deutlich überholt und ist nah an Mini (2.651) dran.

4,20 Prozent Marktanteil sind nicht viel für Audi. Und die anderen Premiummarken? BMW schaffte heuer bisher 5,05, Mercedes 4,36 Prozent.

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wirtschaft

hÄNDLEr-trEND barometer Österreich

Der von Santander Consumer Bank initiierte Händler-Trend-Barometer Österreich hat dieses Mal auch beim A&W-Tag in der Wiener Hofburg für Aufmerksamkeit gesorgt. So hat willhaben seine Endkunden-Befragung mit der Meinung der Händler aus dem Händler-Trend-Barometer verglichen und hier eine hohe Übereinstimmung erkannt.

Gut vorbereitet in die Zukunft „Es zeigt, dass die Händler sehr genau wissen, wohin die Reise geht. Und bei dieser Reise, das ergeben sowohl Endkunden- wie auch Händlerbefragungen, wird One-Stop-Shopping, also der Autoverkauf inklusive Versicherung und Finanzierung, eine noch deutlich stärkere Rolle spielen. Generell wird die Bedeutung von Mobilitätslösungen gefordert und deutlich zunehmen. Die aktuelle Befragung des Händler-TrendBarometers nach dem 3. Quartal 2019 zeigt zudem, dass die Marken aus Sicht ihrer Händler gut auf die kommenden Herausforderungen der Zukunft vorbereitet sind. Entscheidend ist, dass die Betriebe über die Entwicklungen informiert sind, sich rechtzeitig auf die Veränderungen einstellen und die Chancen nutzen, die sich damit ergeben. Aus diesem Grund unterstützen wir die Branche nicht nur mit unseren Angeboten und unseren Dienstleistungen, sondern auch mit Marktforschung wie dem Händler-TrendBarometer.“

Michael Schwaiger, Direktor Kfz der Santander Consumer Bank

Händler sehen Veränderung Alternative Antriebe werden das Fahrzeugangebot bereits in den kommenden Monaten massiv verändern, davon sind die Betriebe laut Händler-TrendBarometer Österreich überzeugt. Von Gerald Weiss

S

o sind 84 Prozent der beim Händler-TrendBarometer befragten Markenbetriebe davon überzeugt, dass sich das Fahrzeugangebot in den kommenden Monaten um neue Hybrid-Fahrzeuge erweitern wird. Ebenso viele erwarten sich aber auch noch sparsamere Verbrennungsmotoren. Die kurzfristige Änderung des Programms hin zu neuen Elektro-Fahrzeugen erwarten noch 79 Prozent der Händler in naher Zukunft. Lediglich 5 Prozent der Befragten glauben, dass es keine Veränderung gibt. Hinsichtlich der Relevanz der Antriebe in den nächsten 5 Jahren trauen die Händler ebenfalls dem Hybrid-Antriebe die wichtigste Rolle zu: 63 Prozent beurteilen diese Antriebsform als (sehr) wichtig, dahinter folgen mit einer (sehr) wichtigen Bedeutung Benzin, Diesel und Elektro mit 49 Prozent gleichauf. Unterschiede ergeben sich hingegen in der Negativbewertung, wo 23 Prozent der Meinung sind, Elektro werde eine weniger wichtige oder unwichtige Rolle in den nächsten 5 Jahren spielen. Generell sehen die Händler ihre Marken gut auf die zukünftigen Herausforderungen vorbereitet. Bei allen abgefragten Themen überwiegt die positive Beurteilung. Die beste Bewertung erhält die Vorbereitung auf die modernen Antriebskonzepte, am kritischsten sehen die Händler ihre Marken in der Umsetzung des autonomen Fahrens.

84 % der Händler erwarten eine Veränderung der Fahrzeugangebote bei Hybridantrieben

23 % der Händler erwarten, dass Elektroantriebe weniger oder unwichtig sein werden.

Das Autohaus in fünf Jahren Eine wichtige Frage für die Zukunft betrifft die Rolle des Autohauses in den nächsten 5 Jahren: Während das Bild im Autokauf relativ unverändert gezeichnet wird, sehen 48 Prozent der befragten Betriebe die Rolle deutlich bzw. eher wichtiger im Aftersales. Mit dem aktuellen Geschäft zeigen sich die Händler

hÄNDLEr-trEND barometer Öster In der von puls Marktforschung durchgeführten Studie wurden 100 markengebundene Kfz-Betriebe befragt. Die Betriebe sind auf 24 Marken verteilt, gewichtet nach dem Marktanteil der jeweiligen

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wirtschaft

Vorbereitung der Marke auf die Herausforderungen der Zukunft

Hybrid-Antriebe haben die beste Zukunftsperspektive

Die Erwartungen und die Herausforderungen der Zukunft: Wie gut ist Ihre Marke Ihrer Meinung nach auf die folgenden Herausforderungen der Zukunft vorbereitet?

48 %

in der fünften Welle des HändlerTrend-Barometers unzufriedener als mit den Zukunftsperspektiven: Seit dem Start des Händler-Trend-Barometers mit dem 2. Quartal 2018 ist der Händler sehen eine zukünftig wichtigere die Zufriedenheit mit den NeuwagenRolle des Autohauses im abschlüssen ständig zurückgegangen, Aftersales seit dem 2. Quartal 2019 überwiegt die Unzufriedenheit. Bei den kleinen, mittelgroßen und großen Marken setzt sich dieser Trend auch im 3. Quartal 2019 fort. Lediglich bei den Premiummarken überwiegt mit 67 Prozent hingegen die Zufriedenheit. Im Gegenzug sind quer über alle Marken die Rabatte (reiner Nachlass ohne Stützungsmaßnahmen) im 3. Quartal 2019 deutlich angestiegen. Lag der durchschnittliche Nachlass in den vergangenen Quartalen immer klar unter 10 Prozent (8,8 Prozent im 2. Quartal 2019), erfolgte nun eine Steigerung auf 10,7 Prozent im 3. Quartal 2019. Bei den Premiummarken wird mit einem durchschnittlichen Wert von 13 Prozent der klar höchste Wert angegeben. •

Welche Rolle werden die folgenden Antriebskonzepte in den nächsten 5 Jahren spielen?

Aftersales wird für das Autohaus zunehmend wichtiger

Wie wird sich Ihrer Einschätzung nach die Rolle des Autohauses beim Autokauf/im Aftersales in den nächsten 5 Jahren entwickeln?

Händler der Premiummarken sind mit NW-Verkaufsabschlüssen am zufriedensten

Wie zufrieden sind Sie mit den Neuwagenverkaufsabschlüssen im 3. Quartal 2019 (Juli–September) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum?

Nachlässe steigen in allen Gruppen

Die komplette Studie können Sie als A&W-Pro-Abonnent unter www.autoundwirtschaft.at herunterladen

reich

Wie viel reinen Nachlass (Kulanz ohne zusätzliche Stützungsmaßnahmen) haben Sie im Neufahrzeugbereich im 3. Quartal 2019 (Juli–September) durchschnittlich auf den Listenpreis eines Fahrzeuges beim Verkauf gegeben?

Gruppe. Der Erhebungszeitraum für das Quartal 3/2019 war Anfang Oktober 2019.

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wirTschAfT

Moritz Lahr, Leiter Vertrieb bei Scholz Regalsysteme

Räderlager nach Maß Kundenfreundlicher Reifenservice braucht effiziente Lösungen für das Einlagern von Rädern. Scholz bietet Systeme, die mit dem Bedarf mitwachsen. Von Mag. Bernhard Katzinger

R

äder einlagern ist nach wie vor ein wichtiger Baustein im Service-Angebot von Kfz-Betrieben. Womit sonst holt man sich den Kunden zweimal jährlich ins Haus und kann neben der Reifendienstleistung auch Umsatz mit Zusatzgeschäften machen?

Effizient lagern Grundvoraussetzung für dieses Geschäft ist nicht nur, Platz für die Kundenräder – und auch für die der eigenen Gebrauchtwagen etc. – zu schaffen. Um effiziente Abläufe im Betrieb zu ermöglichen, müssen die Räder auch sicher und schnell gelagert und wieder aus dem Lager geholt werden können. Scholz Regalsysteme bringt 30 Jahre Erfahrung bei Einlagersystemen für Reifen und Räder mit. „Wir

„Wir bieten ein Komplettpaket aus Halle, Installation und Regalen, das von Anfang an volle Kostentransparenz für die Kunden bedeutet.“ Moritz Lahr, Leiter Vertrieb haben die Cover-Hallen nun weiterentwickelt und können somit ein Komplettpaket anbieten, das von Anfang an volle Kostentransparenz für unsere Kunden bedeutet“, sagt Moritz Lahr, Leiter Vertrieb bei Scholz Regalsysteme. Gemeint ist ein Paket, das mit der Halle auch gleich die Bodenplatte einschließt.

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Die Hallen können autark oder als Anbau errichtet werden, mit eigener Stromversorgung und mit Regenwasser-Versickerung. Durch die Bauweise sind die Cover-Hallen erweiterbar und wachsen sozusagen mit dem Bedarf mit. Aufstellbar sind sie dank geringer Punktbelastung der Regal-Konstruktion auf Verbundstein-Pflaster, Asphalt oder Beton. Der Service hört aber nicht bei der Halle selbst auf, sondern setzt sich auch bei den Regalen fort. Diese sind nach dem YeSiReB-System mit vier Farben gekennzeichnet, sodass für jedes Rad das passende Regal vorhanden ist – mit dem ergonomischen Räder-Roll-System im Magazin-Regal. „Das System ermöglicht die Einlagerung innerhalb von 16 Sekunden“, so Lahr. Das schließt auch moderne große SUV-Räder mit ein.

Rundum-Service bis zur Finanzierung Von den ergonomischen Vorzügen des Regalsystems können Interessenten sich auf der Website des Unternehmens überzeugen, in Text, Bild und Bewegtbild. Dort findet sich auch ein Schnell-Kalkulator für die benötigte Hallengröße. „Auch bei der Finanzierung hilft unser Vertrieb“, so Gottfried Scholz, Geschäftsführer. „Unser Finanzierungspartner bietet feste Konditionen auf 10 Jahre.“ Das Standard-Paket – Halle und Regale – umfasst 500 Radsätze, natürlich sind auch andere Volumina erhältlich. •


wirtschaft

Nachhaltig schmieren Nachhaltigkeit hat bei Lukoil Lubricants einen hohen Stellenwert und wird nun auch bei den Schmierstoff-Gebinden umgesetzt.

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as Unternehmen mit dem weiter wachsenden Produktionsstandort in der Wiener Lobau beweist dabei einen erfrischend unkonventionellen Zugang zur Nachhaltigkeit. Rund um das Werk werden nun Schafe zum Rasenmähen eingesetzt, 100 neue Obstbäume und Bienen sorgen für ein deutliches Wachstum der Bio-Diversität. „Im Zuge unserer Nachhaltigkeitsstrategie haben wir uns sehr ambitionierte Ziele gesetzt, die wir nun Schritt für Schritt umsetzen“, erklärt Thomas Kelz, Nachhaltigkeitsmanager des Unternehmens. So gibt es auch in der Verwendung der Schmierstoffe noch Optimierungsbedarf, sowohl in der Handhabung wie auch in der Umweltfreundlichkeit. Aus diesem Grund setzt Lukoil Lubricants das Bag-in-Box-Konzept nun für den Einsatz von Schmierstoffen in den Kfz-Werkstätten ein.

Innovativ und umweltfreundlich „Wir freuen uns sehr, dass wir unsere hochwertigen Ölprodukte nun in einem innovativen und umwelt-

schonenden Verpackungssystem anbieten können“, erklärt Oleg Tolochko, Managing Director von Lukoil Lubricants Europe. Der Plastikverbrauch wird dadurch um 90 Prozent reduziert, die Entsorgung kostengünstiger und einfacher. Die wachsende Komplexität und Vielfalt der Schmierstoffe erfordert die Lagerung zusätzlicher Spezifikationen. Zudem nennt Lukoil neben der einfachen Handhabung die platzsparende Lagerung als wichtigen Vorteil für die Werkstätten. Das Abfüllen erfolgt mit dem eingebauten Stutzen deutlich sauberer. • (GEW)

Bag-in-Box: Ölversorgungssystem von Lukoil

Zurück zum Gründer I

m Jahr 1992 war Heinz Strohbichler einer der Gründer von S4 Computer. Nach 22 Jahren hat er das Unternehmen verlassen und ist seit 2015 Geschäftsführer der OneDealer International in Koblenz. Die Salzburger S4 Computer wurde zwischenzeitlich an CSS Computer-Systems-Support GmbH verkauft und geht nun an OneDealer International. Damit kehrt Heinz Strohbichler als Geschäftsführer zu S4 zurück. Johannes Widmann, bislang als Geschäftsführer bei S4 und CSS aktiv, wird sich auf CSS konzentrieren. Die enge Kooperation soll fortgesetzt werden. • (GEW)

S4 Computer: Die neue Geschäftsführung bestehend aus Wolfgang Stiendl und Heinz Strohbichler mit dem ehemaligen Geschäftsführer Johannes Widmann

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ANSICHT Frauen. Suchen Sie noch oder finden Sie sie schon? V

Erfolgreiche BusinessFrau, mitten im Leben stehend: Ulrike Aichhorn weiß nur zu gut, wie viele Facetten ein Frauenleben beinhalten kann und mit welchen Themen und Ansprüchen diese Zielgruppe zu gewinnen ist. „Leider haben dies viele Marketing- und Vertriebsverantwortliche noch nicht erkannt, lassen sie doch kaum ein Fettnäpfchen aus, um bei der KundinnenAnsprache hineinzutappen. Dabei könnten sie so vieles bewegen!“ www.die-aichhorn.com

or Kurzem hatte ich einen Termin in einer Bank mit einem Verantwortlichen für den KMUKundensektor. Nachdem ich ihm mein strategisches Vortrags- und Trainingsprogramm zur KundinnenGewinnung vorgestellt hatte, meinte er: „Frau Aichhorn, das klingt alles recht interessant. Doch wir haben fast nur Männer als Kunden.“ Ich hatte ihm kurz zuvor erzählt, dass internationalen Studien zufolge Frauen für rund 80 Prozent der Kaufentscheidungen verantwortlich seien. Seine Antwort war für mich somit „ein aufgelegter Elfer“: Wenn er fast nur Kunden hat, dann ist das Kundinnen-Potenzial riesig und noch ungenützt. Er meinte daraufhin auch noch: „Ich wüsste jetzt nicht, wo wir noch Frauen finden könnten.“ – Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen ob dieser fast verzweifelt anmutenden Frage. Dabei ist die Lösung so einfach. Es ist Zeit anders zu denken, einen anderen Blickwinkel einzunehmen!

Wie gut kennen Sie ihre Kunden wirklich? Ich musste den Banker einfach fragen: „Haben Sie Ihre Kunden schon einmal in Ihrer Firma besucht? Es ist richtig, dass viele der KMUs von Männern geführt werden. Doch werfen Sie bei ihrem nächsten Besuch auf jeden Fall einen Blick in den Finanzbereich, in die Buchhaltung! Hier sitzt in 9 von 10 Fällen eine Frau, und oftmals noch seine Frau.“ Es mag schon sein, dass der Tischler den Vertrag für die neue Maschine unterschreibt, doch nicht ohne es vorher mit „seiner Finanzchefin“ besprochen zu haben. Und diese Erkenntnis lässt sich auf viele andere Investitionen übertragen. Also gilt es, diese „Finanzchefinnen“ anzusprechen und sie mit Wertschätzung und Achtsamkeit als Entscheiderinnen zu gewinnen. Mit echtem Interesse daran, was ihnen wichtig ist: Sowohl als jene, die in der Firma das Reich der Finanzen innehat als auch als Frau, die parallel dazu auf vielen weiteren „Lebens-Hochzeiten“ tanzen muss. „Wenn Du dich nur auf eins ihrer Leben konzentrierst, entgehen dir alle anderen“, so US-Trendforscherin Faith Popcorn.

Ulrike Aichhorn, Unternehmensberaterin und Vortragsrednerin

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Ulrike Aichhorn

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Vergiss Prosecco & Modeschauen! Um Frauen mit ihren so unterschiedlichen Anforderungen gezielt zu gewinnen, sollten Sie Ihre klassischen Angebote echt auf den Prüfstand stellen. Denn mit 08/15-Einladungen zu einer Produktpräsentation, einem Themenabend zu neuen Angeboten oder Prosecco mit Modenschau holen Sie uns nicht mehr hinter dem Ofen hervor. Auch Pin-ups und sich auf der Motorhaube räkelnde Frauen wirken für uns nicht nur unattraktiv, sondern einfach lächerlich. Was Unternehmen stattdessen brauchen, sind Events mit Wow-Faktor, flankiert von einer umfassenden Marketingstrategie, um die Zielgruppe in ihrer ganzen Diversität abzuholen. Weg vom Einmal-Event hin zu einem vertrauensbildenden langfristigen Angebot, das das Leben ihrer Kundin bereichert und es ihr ermöglicht, ihre unterschiedlichen Rollen einfacher und mit noch mehr Freude zu bewältigen. Dadurch erlangen Sie jene Sichtbarkeit für Kundinnen, die Sie aus der Masse der Anbieter heraustreten lässt.

Sind Sie und Ihr Team bereit? Bei diesem strategischen Programm ist das gesamte Unternehmen gefordert: Führung, Personal, Marketing, Verkauf, Service sollten aktiv mit eingebunden werden. Um Frauen als wirtschaftlich hochpotente Zielgruppe nicht mehr zu vergraulen, sondern zu gewinnen. Glaubwürdigkeit kann nur von innen heraus bewusst, erlernt und schlussendlich gelebt werden. Es braucht Awareness und das Commitment aller Beteiligten im Unternehmen. Damit Vertrauen im Außen entstehen kann. Eine entscheidende Eigenschaft von Frauen sollten Sie dabei nicht außer Acht lassen: Zahlreiche Studien belegen, dass Kundinnen exzellente Multiplikatoren sind. Dieser Eindruck hat sich im Rahmen meiner eigenen Autohaus-Umfrage bestätigt: Überwältigende 82 Prozent der Teilnehmerinnen gaben an, ihre Erfahrungen an Freunde und Bekannte weitererzählt zu haben. Daher ist es heute wichtiger denn je, dass Unternehmen auf ihre Reputation achten. Denn der Wettbewerb schläft nicht und der selbstbewussten Frau von heute fällt es leicht, zu einem Anbieter zu wechseln, der besser auf ihre Bedürfnisse eingeht. Was wäre, wenn Frauen gerade von Ihrem Unternehmen schwärmen würden!? Mehr demnächst. Stay tuned! •


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Meisterliche Schrauberin Leonie Tieber ist die amtierende Staatsmeisterin der Kfz-Technikerlehrlinge. Die 19-jährige Steirerin hat schon als Kind die Liebe zum Schrauben und Zangln entdeckt …

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ie ist eine von aktuell 16 Lehrlingen und eine von 4 Technikerinnen beim ÖAMTC Steiermark. Und sie ist Staatsmeisterin der Kfz-Technikerlehrlinge 2019. Mitte September ließ Leonie Tieber vom ÖAMTC Feldbach beim Bundeswettbewerb alle Männer hinter sich, mit einem saftigen Vorsprung von 16 Prozent. „Das hat mich schon gefreut, die Staatsmeisterschaft war aber im Grunde die Draufgabe“, schildert die 19-Jährige aus Paldau, die zuvor den Landeslehrlingswettbewerb gewonnen hatte. „Dafür sind wir in der Firma sehr gut vorbereitet worden, da war meine Erwartung groß.“

Präzises Vermessen Zu absolvieren waren ein Theorietest, bei dem „von A bis Z alles gefragt worden ist“, und neun praktische Stationen. Bei diesen musste beispielsweise der Kraftfluss der einzelnen Gänge in einem Getriebe bestimmt, der Fehler bei einem defekten Dieselmotor gefunden oder ein Fahrwerk präzise vermessen werden. Einen Tag lang musste sehr exakt und auf Zeit gearbeitet werden, Tieber schaffte alles mit Bravour.

Liebe zum Zangln

Nach ihrer KfzTechniker-Lehre möchte Leonie Tieber Pannenfahrerin werden

Der Grundstein für Tiebers Affinität zu Autos und Technik wurde im Gasthaus ihrer Eltern gelegt, vielmehr in den Garagen des Innenhofs. Dort war ein Autocrash-Team eingemietet – und Leonie durfte als Kind schrauben helfen und Karosserie streichen. „Ich war oft den ganzen Tag dort.“ Die Kfz-Technikerlehre beim ÖAMTC in Feldbach war die logische Konsequenz für die ehrgeizige junge Frau.

Ja, auch Frauen schrauben an Autos Freut es sie oder nervt’s, wenn sie auf ihren „männerdominierten Beruf“ angesprochen wird? „Kommt darauf an“, so Tieber, die Anerkennung schätzt und mit Geringschätzung wenig anfangen kann. Nächstes berufliches Ziel für die frisch gebackene Staatsmeisterin sind der Abschluss der Berufsschule und die Lehrabschlussprüfung. Auf der To-do-Liste steht auch die Meisterprüfung, nur der Zeitpunkt ist noch offen. Fix ist: Sie möchte beim ÖAMTC bleiben und nach der Ausbildung in den Pannendienst wechseln. „Ich möchte den Leuten in einer Notsituation auf der Straße helfen.“ • (PEW)

Leonie Tieber ist Staatsmeisterin der Kfz-Technikerlehrlinge 2019

Starke Männer über Frauen „Knapp die Hälfte meines Teams besteht aus Frauen – in leitender Position sind es sogar drei von fünf. Ich schätze die Begeisterung und den Drive, den meine Mitarbeiterinnen in meinen Bereich hereinbringen. Sie gehen lösungsorientiert und kreativ vor, sind sehr zielgerichtet und gehen aktiv auf die Kunden zu.“ Mag. (FH) Thomas Herndl, Markenleiter VW Pkw

„Wir sehen es als eine positive Herausforderung, im Autohandel die Kundinnen richtig anzusprechen. Man erkennt grundlegend andere Entscheidungsmuster, ein und dasselbe Auto wird von Frauen und Männern völlig unterschiedlich wahrgenommen und beurteilt – bei einer meist gleich großen Menge an Vorwissen. Um hier die richtigen Angebote zu schnüren und die passende Ansprache zu finden, widmen sich bei Toyota Österreich auch zahlreiche weibliche Talente mit großer Leidenschaft dem Thema Automobil.“ Heiko Twellmann, Geschäftsführer Toyota Austria GmbH

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Chrysler Imperial (1959, l.), Bristol 401 (1950, r.), Bugatti 57 (1934, u.)

Was ist eigentlich ein Oldoder Youngtimer wert? Diese Frage stellt sich spätestens, wenn ein Unfallschaden in der Werkstätte landet. Von Dr. Friedrich Knöbl

Juwel oder Schrott? N

ach einem Unfall erhebt sich neben der Frage der Reparaturmöglichkeit auch die Frage der Tunlichkeit. Diese hängt vom Wert des Unfallautos ab. Der bestimmt aus der Sicht der zahlungspflichtigen Versicherung, ob ein wirtschaftlicher Totalschaden vorliegt. Strittig ist, ob sich dies nach den Regeln der normalen Unfallkalkulation beurteilen lässt. Mit diesem Thema haben sich zuletzt Dr. Sabine Längle vom Landesgericht für Zivilrechtsachen in Wien und Ing. Martin Freitag (Experte für historische Fahrzeuge) auseinandergesetzt. Das sind jene Fahrzeuge, die erhaltungswürdig und nicht zur ständigen Verwendung bestimmt sind. Von diesen waren zum Jahresende 2018 rund 38.000 historisch typisiert. Sie müssen älter als 30 Jahre sein und in ihrer Erhaltung einem Zustand der Klassen 1 bis 3 der 5 FIVA-Klassen (Fédération Internationale des Véhicules Anciens) entsprechen. Das heißt, das Fahrzeug muss – analog zur ÖNORM V5080 – verkehrs- und betriebssicher

„Hier braucht es das Fachwissen eines Sachverständigen, ein Sammlerfahrzeug zu bestätigen.“ Ing. Martin Freitag, Experte für historische Fahrzeuge sein. Die Hauptbaugruppen müssen original erhalten oder zeitgenössisch ersetzt sein.

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Darüber hinaus unterteilt die FIVA die Fahrzeuge in 7 zeitlich gestaffelte Klassen: Die ältesten sind die der Klasse A vor 1904 (A: „Ancestor“ = Vorfahren). Dann folgen B (1905–1918, Veteran), C (1919–1930, Vintage), D (1931–1945, Post Vintage), E (1946–1960, Post War), F (1961–1970) und G (ab 1971). Für Jüngere gibt es den Begriff „Youngtimer“, der aber nirgends definiert ist. „Hier braucht es das Fachwissen eines Sachverständigen, ein Sammlerfahrzeug oder die Eigenschaft eines Youngtimers zu bestätigen und vom Massenprodukt Gebrauchtfahrzeug zu trennen“, sagt Freitag: „Davon spricht man üblicherweise, wenn ein Fahrzeug älter als 15 Jahre und nicht mehr in ständiger Verwendung ist.“ Normalerweise sind das die über 20-jährigen – bei extrem seltenen Modellen kann die Schwelle aber schon bei 10 Jahren liegen.

Ist es ein wirtschaftlicher Totalschaden? Einer der Streitpunkte ist bei älteren Fahrzeugen nach Haftpflicht-Unfällen die Frage, ob repariert werden kann – oder bereits ein wirtschaftlicher Totalschaden vorliegt. Der liegt in Österreich nach höchstgerichtlicher Judikatur üblicherweise dann vor, wenn die Kosten einer sach- und fachgerechten Reparatur den Wiederbeschaffungswert erheblich – etwa 10 bis 20 Prozent – übersteigen. Dabei ist ein Fahrzeug gleicher Art und Güte im gleichen Abnützungszustand gemeint, das der Geschädigte im Umkreis von 70 Kilometern bei einem Händler mit Gewährleistungsansprüchen kaufen kann. Was bei Young- und Oldtimern allerdings nur selten der Fall sein dürfte. Vorweg hat die Werkstätte (und deren Sachverständiger) die Frage zu klären, ob etwa ein 30 Jahre alter Mercedes bereits als Old- oder Youngtimer einzustufen ist – und daher entsprechend mehr wert ist. Als Richtwert gibt es dafür zahlreiche Datenbanken und Bewertungsmethoden, etwa von DEKRA classic über classic data oder classic analytics. Dadurch kann sich die zulässige Reparaturgrenze bereits nach oben schrauben. Sollte durch die Höhe des Reparaturaufwandes dennoch ein wirtschaftlicher Totalschaden vorliegen, ist zu prüfen, ob so ein Modell in vergleichbarer Ausstattung verfügbar ist. Ob der


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Die Gasteiner Formel

Geschädigte daher anstelle einer Reparatur auf einen (ihm nach dem Gesetz zustehenden) gleichwertigen Ersatz zurückgreifen kann – oder nicht. „Wenn so etwas nicht verfügbar ist, muss als Schadensgrenze der Wiederherstellungswert herangezogen werden“, sagt der frühere Bundesinnungsmeister Komm.-Rat Fritz Nagl. Ein betroffener Autobesitzer sollte sich also nicht mit der herkömmlichen Totalschadensabrechnung abspeisen lassen. Schließlich fußt das Schadenersatzrecht des ABGB auf dem Grundsatz der Naturalrestitution. „Das Fahrzeug muss wieder in den Zustand gesetzt werden, wie es vor dem Unfall war.“ Daher kann beispielsweise ein mit 100.000 Euro bewerteter Mercedes auch um 130.000 Euro repariert werden. •

Ford N (1906), Delage D8 (1929) und dazwischen das Fahrzeug der Familie Feuerstein

Neben den reinen Reparaturkosten hat der Schädiger – und dessen Versicherung – dem Unfallgegner auch die „merkantile Wertminderung“ zu ersetzen. Deren Höhe wird seit 2010 für normale, eher junge Autos mit der „Salzburger Formel“ ermittelt. Doch diese besondere Art von Schadensersatz gibt es auch für Old- und Youngtimer. Sie wird mit der gefühlsmäßigen Abneigung des Käuferpublikums gegenüber reparierten Sachen begründet, die auch dann besteht, wenn die Reparatur fachgerecht durchgeführt wurde. Dafür hat es bisher keine standardisierte Berechnungsmethode gegeben. „Mit der ,Gasteiner Formel‘ haben wir diese Lücke geschlossen“, sagt der Oldtimer-Experte Ing. Martin Freitag. Vor allem der Erhaltungs- und Restaurationszustand der Fahrzeuge wurden in den Mittelpunkt der Betrachtungen gestellt. „Es werden viele Faktoren wie die Schadenskategorie, die Originalität, der Zustand, die bei der Reparatur verwendeten Ersatzteile, die Seltenheit und die Dokumentation berücksichtigt.“ So gibt es noch Zu- und Abschläge, die vom Sachverständigen separat zu begründen sind.

Weg, bevor der Staub liegen bleibt Seit Jahresbeginn ist die Group Argus am österreichischen Markt mit ihren Lösungen für das Gebrauchtwagenmanagement präsent. Erste Pilotprojekte konnten bereits gestartet werden.

D Jörg Höhner, Managing Director Central Europe

ie Resonanz vom Markt ist bisher ausnahmslos positiv“, zeigt sich Jörg Höhner, Managing Director Central Europe, zufrieden. Mit Herstellern und Händlergruppen sei man im Gespräch und es wurden bereits erste Pilotprojekte gestartet. Vorgesehen sei, einen „signifikanten“ Marktanteil auch in Österreich zu erreichen, formuliert Höhner das langfristige Unternehmensziel: „Mir ist natürlich klar, dass die Entscheidung für unsere Lösungen tief in die Unternehmensstrukturen eingreifen kann und demnach einen Veränderungsprozess erforderlich macht.“ Potenziale sieht er mit seinen Angeboten einige: Reduzierung

der Standzeit um 32 Prozent (im Schnitt 42 Standtage), Verbesserung der Lead-Bearbeitung um 5 Tage sowie Erhöhung der Marge um 15,2 Prozent.

Französischer Marktführer In Frankreich hat das Unternehmen einen Marktanteil von 65 Prozent und betreut 3.500 Händler mit 14.000 Nutzern. Geboten werden Programme von Gebrauchtwagen-Prozessmanagement über Daten- und Analyse-Plattform für Fahrzeugbewertung, -suche und -beschaffung bis zu Lösungen des Online-Ankaufs. • (MPI)

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WIRTSCHAFT

Stadt & Land: Unterschiede „Bei der Reparatur leichter Nutzfahrzeuge gibt es große Unterschiede zwischen Stadt und Land“, meint Erik Paul Papinski, Vorsitzender der Berufsgruppe der Karosseriebautechniker. „Während Fahrzeuge etwa Erik Paul von Botendiensten oft gar nicht oder nur Papinski notdürftigst repariert werden, weil deren Besitzer keinen Wert darauf legen, gibt es umgekehrt auch seriösere Unternehmen, die ihre Fuhrparks warten. Es besteht auch ein allgemeiner Kostendruck, wobei wir es uns nicht leisten können, unsere Mitarbeiter gering zu entlohnen.“ Klassische Gewerbekunden würden grundsätzlich mehr auf ihre Fahrzeuge achten: „Vor allem am Land ist ein gepflegtes Nutzfahrzeug auch eine Visitenkarte.“

Nutzfahrzeuge im Autohaus: Wichtig fürs Geschäft? Während im Pkw-Geschäft die Zahl der Neuzulassungen 2019 in den ersten 3 Quartalen spürbar zurückging, sind leichte Nutzfahrzeuge nach wie vor gefragt. Welchen Stellenwert haben Nfz-Handel, -Service und -Reparatur in den Autohäusern? Wir haben nachgefragt. Von Dieter Scheuch

Wichtiges Standbein „Leichte Nutzfahrzeuge haben in unseren Betrieben einen bedeutenden Stellenwert“, sagt Dipl.-oec. Anton Reiser, Geschäftsführer der Autohäuser Reiser Straßwalchen und Mondsee. In der Werkstatt machten Reparaturen leichter Anton Reiser VW-Nutzfahrzeuge 12 Prozent des Gesamtvolumens, beim Verkauf 14 Prozent aus. Daher seien Nutzfahrzeuge ein wichtiges Standbein mit 99 Prozent Unternehmerkunden, die ihre Fahrzeuge täglich brauchten und sie auch dementsprechend warten ließen. Entscheidend sei auch, Kunden mobil halten zu können, „das machen wir auch – vom kleinen Golf Lkw bis zum Crafter“.

„Nutzfahrzeuge stellen Riesensäule dar.“

Extrem wichtig „Das Nutzfahrzeuggeschäft macht in unseren Autohäusern 50 Prozent des Gesamtvolumens aus und ist daher extrem wichtig“, berichtet Mag. Michael Mayr, Geschäftsführer Autopark/ Innsbruck. Gemeinsam mit Flotten sorgten Michael Mayr die Nutzfahrzeuge für eine Werkstattauslastung und für 60 Prozent des gesamten Werkstattumsatzes. Großer Kostendruck bei Nutzfahrzeugen bestehe schon seit Jahrzehnten. „Je größer der Fuhrpark ist, desto größer ist meistens auch der Rabatt“, so Mayr. Auch im Servicebereich bestünden Verträge mit Flotten: „Das hängt natürlich vom Volumen ab, je größer dieses ist, desto besser ist der Preis.“ Insgesamt stellten Nutzfahrzeuge im Betrieb „eine Riesensäule“ dar.

Michael Mayr

Auch Service gefragt „Grundsätzlich ist das Geschäft mit leichten Nutzfahrzeugen ein veritabler Markt, es gibt Botendienstfahrzeuge mit 200.000 Kilometer Fahrleistung pro Jahr“, weiß Mag. Hubert Aichlseder, Geschäftsführer Autohof Klagenfurt Hubert Aichlseder und Landesgremialobmann des Kärntner Fahrzeughandels. Um Kunden betreuen zu können, bedürfe es der Professionalität: „Gerade der, der ein Auto intensiv nutzt, will zwar billig kaufen, braucht dann aber eine gute Betreuung. Diese Gewerbetreibenden benötigen bei Bedarf natürlich auch ein Ersatzfahrzeug, denn jeder Stehtag kostet Geld.“ Wobei dieser Service bei größeren Ausschreibungen seitens der Kunden auch bereits im Vorfeld bewertet werde.

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Das halbe Geschäft „In unserem Betrieb ist der Handel mit leichten Nutzfahrzeugen das halbe Geschäft“, wie Ing. Gottfried Koch, Landesinnungsmeister der Vorarlberger Fahrzeugtechnik und Geschäftsführer Autohaus Koch/ Gottfried Koch Feldkirch, unterstreicht. „Wir verkaufen pro Jahr zwischen 450 und 500 Nutzfahrzeuge, wobei in dieser Zahl auch leichte Campingfahrzeuge enthalten sind.“ Da die Flottengrößen in Vorarlberg überschaubar seien, „und ganz selten 200 bis 300 Fahrzeuge umfassen“, haben wir es hauptsächlich mit KMUs mit deutlich kleineren Flotten zu tun – und „da ist der Preisdruck noch nicht übergroß“. Die Nutzfahrzeuge leisteten daher auch einen enorm wichtigen Beitrag für die Auslastung der Werkstatt.


WIRTSCHAFT

Margen sind unter Druck Grundsätzlich sei das Geschäft mit leichten Nutzfahrzeugen für den Handel wichtig, „allerdings sind die Margen unter Druck“, erklärt Mag. Franz Schönthaler, FCA-Markenhändler in Pernitz und Vorstand des Ös- Franz terreichischen FCA-Händlerverbandes. Schönthaler „Es bleibt natürlich immer die Hoffnung, dass das Aftersalesgeschäft nachkommt. Auch das wird aber immer wieder schwieriger, weil Kunden einerseits im Rahmen einer Einkaufsgenossenschaft die Preise vorgeben oder andererseits bei größeren Flotten die Aftersalespreise unter Druck geraten.“ Druck werde auch beim Neukauf von Kunden ausgeübt, – da könne man nur sagen „wir akzeptieren oder wir spielen nicht mit“.

„Vor allem am Land ist ein gepflegtes Nutzfahrzeug auch eine Art Visitenkarte.“ Erik Paul Papinski

„Der Handel mit Nfz ist bei uns das halbe Geschäft.“ Gottfried Koch

Nutzfahrzeuge dazu nehmen!

„Es bleibt natürlich die Hoffnung aufs Aftersalesgeschäft – dieses wird aber immer schwieriger!“ Franz Schönthaler

„Transportergeschäft wächst – das PkwGeschäft geht zurück.“ Wilhelm Weintritt

25 Prozent des Gesamtvolumens „In unserem Betrieb beträgt der Verkaufsanteil leichter Nutzfahrzeuge gut 25 Prozent des Gesamtvolumens“, erklärt Mag. Alfons Fischer, Vorsitzender des Aufsichtsrates MVC Motors/Wien. „Das sind in Wien jetzt mehr als Alfons Fischer 1.000 Stück pro Jahr, im speziellen Fall die Modelle Transit und Transit Connect. Diese Nutzfahrzeuge seien für MVC „unsere Brot- und Butterautos“. Sie seien auch, was die Werkstattauslastung betreffe, extrem wichtig, „da es sich in den meisten Fällen um Firmenfahrzeuge handelt und diese grundsätzlich fahren und somit, wenn notwendig, auch sofort serviciert und repariert werden müssen“. Auch für den Hersteller Ford of Europe sei diese Sparte „höchst profitabel“.

„Für unseren Betrieb ist es von äußerster Wichtigkeit, dass wir auch leichte Nutzfahrzeuge im Angebot haben“, unterstreicht Komm.-Rat Josef Harb, Bundesinnungsmeister der Fahrzeugtechnik und Geschäftsführer Autohaus Josef Harb Harb/Weiz und Voitsberg. „Das war vor 30 Jahren auch der Grund, warum ich mich für die Marke Mercedes-Benz und nicht für BMW entschieden habe.“ Vor allem das Aftersalesgeschäft sei interessant: „Die kleineren Unternehmen sind auf ihre Nutzfahrzeuge angewiesen und benötigen im Bedarfsfall auch eine entsprechend rasche Reparatur. Eine gute Kfz-Werkstätte sollte daher auch die Möglichkeit nutzen, leichte Nutzfahrzeuge reparieren zu können.“

Mehr Reparaturen in der Werkstatt „Betrachtet man die Statistik, so lässt sich daraus erkennen, dass das Transportergeschäft wächst, während das Pkw-Geschäft allgemein zurückgeht“, sagt Wilhelm Weintritt, Geschäftsführer Autohaus Weintritt/Neusiedl am See, Eisenstadt und Baden. Wilhelm „Das Transporter-Geschäft ist für uns vor allem Weintritt aus dem Grund besser, weil üblicherweise in der Werkstatt mehr anfällt als beim Pkw.“ Selbstständige, die diese Fahrzeuge benützten, fahren im Jahr mindestens doppelt so viel wie private Pkw-Benutzer. Das Transportergeschäft werde auch vom Importeur gestützt, „und wir haben die Chance, dass unterm Strich bei diesen Fahrzeugen mehr überbleibt als bei einem Pkw“.

„Leichte Nutzfahrzeuge zählen für uns zu den Brot- und Butterautos.“ Alfons Fischer

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Leithner folgt Eiden In der Geschäftsführung der Reed Exhibitions Österreich ist es zu einem Wechsel gekommen: Barbara Leithner ist neue Geschäftsführerin und ersetzt Dietmar Eiden, den bisherigen Geschäftsführer für B2B-Messen. Eiden verlässt das Unternehmen und kehrt in seine Heimat Deutschland zurück, heißt es vonseiten Reed. Eine der Hauptaufgaben von Leithner wird sein, den Umbau der Organisationsstruktur voranzutreiben. Statt wie bisher zwischen B2C- und B2B-Agenden zu trennen, plant Reed Exhibitions, den Vertrieb und das operative Messegeschäft jeweils eigenständig zu führen, um noch intensiver mit Kunden in Austausch zu treten.

Kilzer wird Cluster-Chef Harald Kilzer wurde zum neuer Cluster Director Central Europe bei Apollo Vredestein ernannt. Die neue Organisationsstruktur hat sich durch den Wechsel von Thomas Körpert zu Forstinger ergeben (Seite 39) und inkludiert Österreich mit Slowenien und Kroatien, Ungarn mit der Slowakei und in naher Zukunft auch Tschechien sowie die Schweiz. Die Geschäftsführerposition bei Apollo Vredestein GmbH mit Sitz in 1230 Wien behält Kilzer bei.

Kias neuer Marketing-Leiter Bernhard Brückl heißt der neue General Manager Marketing bei Kia Austria. Er ist Quereinsteiger in die Automobilbranche und war zuletzt bei Nespresso Österreich. Brückl übernimmt die Marketingagenden von Mag. René Petzner.

Rückkehr zu Pappas Drittes Autohaus binnen weniger Monate: Wenige Wochen nachdem er die Geschäftsführung des Kundencenters Graz von Denzel übernommen hatte, schied Ing. Wolfgang Prisching dort auch schon wieder aus. Er ist seit Anfang Oktober Geschäftsführer der Pappas Steiermark GmbH. Vor diesen beiden Jobs war er einige Monate lang beim Autohaus Kröpfl in Hartberg tätig gewesen. Für Prisching schließt sich nun der Kreis, denn er hatte schon von 1984 bis 2000 bei der Konrad Wittwar Ges.m.b.H, der heutigen Pappas Steiermark GmbH, gearbeitet.

Werkstattausrüster Kastner hat mit Frank Herzig einen neuen Kundenbetreuer für Autel-Diagnosetechnik im Außendienst. Neben Beratungen, Vorführungen, Einschulungen und dem Abhalten von Informationsveranstaltungen wird auch die direkte Unterstützung am Telefon sowie via Team-Viewer zu seinem Aufgabenportfolio gehören. Neben Diagnosegeräten bietet Autel auch eine einfache und ortsunabhängig einsetzbare Kalibrierlösung für intelligente ADAS-Assistenzsysteme an.

Rieger folgt Hucker Unmittelbar vor Redaktionsschluss errechte uns die Meldung, dass MMag. Silvia Rieger neuer Managing Director für die PSA-Konzernmarken Peugeot, Citroën, Opel und DS in Österreich wird. Die 41-Jährige folgt damit auf Ian Hucker, der für eine neue Aufgabe innerhalb der PSA-Gruppe vorgesehen ist. Wer Riegers bisherige Aufgabe als Direktorin der Marke Peugeot in Österreich übernehmen wird, stand vorerst noch nicht fest. In ihrer neuen Aufgabe berichtet Rieger direkt an Maxime Picat, den Direktor der Region Europa bei PSA.

Ausgabe: 11/2019, 32. Jahrgang; Cover-Werbung: Pulsair; Medieninhaber, Anzeigenverwaltung: A&W Verlag GmbH (FN 238011 t), 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16, T: +43 2243 36840-0, F: +43 2243 36840-593, E: redaktion@awverlag.at, I: www.autoundwirtschaft.at; Verleger: Helmuth H. Lederer (1937–2014); Herausgeber: Gerhard Lustig, DW 527, M: +43 664 8229485, E: gerhard.lustig@awverlag.at; Geschäftsführer: Stefan Binder, MBA, DW 522, M: +43 664 5285661, E: stefan.binder@awverlag.at; redaktioneller Verlagsleiter B2B: Prok. Gerald Weiss, DW 593, M: +43 6642359044, E: gerald.weiss@awverlag.at; Chefredakteur: Mag. Heinz Müller, DW 523, M: +43 664 8221660, E: heinz.mueller@awverlag. at; Redaktion: Dr. Nikolaus Engel, DW 525, M: +43 664 8493231, E: nikolaus.engel@awverlag.at; Mag. Bernhard Katzinger, DW 591, M: +43 664 1244870, E: bernhard.katzinger@awverlag.at; Matthias Pilter, DW 579, M: +43 664 88368584, E: matthias.pilter@awverlag.at; Dieter Scheuch, DW 575, M: +43 664 2359052, E: dieter.scheuch@awverlag.at; redaktionelle Mitarbeit: Prof. Dr. Ferdinand Dusenhöffer, Dr. Friedrich Knöbl, Katja Müller-Happe, MSc., Mag. Irina Podshibyakina, Petra Walter; Anzeigenmarketing: Uschi Ernst, DW 529, M: +43 664 8222224, E: uschi.ernst@awverlag.at; Alexander Keiler, DW 521, M: +43 664 8229487, E: alexander.keiler@awverlag.at; Werner Ecker, DW 520, M: +43 664 88368591, E: werner.ecker@awverlag.at; Hbv. und Leitung Administration: Annemarie Lust, DW 597, M: +43 664 8229479, E: annemarie.lust@awverlag.at; Grafik: graphics - Alexander Jonas KG, 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16, T: +43 2243 36840-594, E: a.jonas@jonas.co.at; Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH, 3580 Horn, Wiener Straße 80; Bezugspreis: Jahresabonnement (11 Ausgaben) Inland: € 68,– exkl. 10 % MwSt, (Einzelpreis Inland: € 8,– inkl. 10 % MwSt); Ausland: € 85,–; Bankverbindung: Bank Austria, UniCredit Group, BLZ 12000, Konto-Nr. 51844 097 901, IBAN = AT63 1200 0518 4409 7901, BIC = BKAUATWW, UID = ATU57361312; Gerichtsstand: LG Korneuburg; verbreitete Auflage: 12.500 Stück; Erscheinungsweise: monatlich (Juli/August Doppelnummer) mit Supplements laut Mediadaten 2019; grundlegende Richtung: unabhängige Fachzeitschrift für alle, die vom Kraftfahrzeug leben; Manuskripte: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie werden nur retourniert, wenn Rückporto beiliegt. Schwesterpublikationen Österreich: AUTO BILD Österreich, AUTO-Information, FLOTTE, 4wd + ALLRADKATALOG, FAMILIENAUTOS, automotive GUIDE; Schwesterpublikationen Schweiz: AUTO&Wirtschaft Schweiz, AUTO BILD Schweiz, aboutFLEET


Prof. Barbara Stöttinger (Dekanin der WU Executive Academy), Manuel Knapp (Leiter Personalentwicklung Porsche Holding), Barbara Rückl (MBA-Teilnehmerin, Deutschland), Paul Gahleitner (Personalleiter Porsche Holding), Tina Mayer (MBA-Teilnehmerin, Österreich), Sergio Villena Kirchhartz (MBA-Teilnehmer, Spanien), Julian Gil Santacruz (MBA-Teilnehmer, Malaysia)

Neuer MBA-Lehrgang von Porsche und WU Wien Die Porsche Holding Salzburg und die WU Executive Academy haben den Lehrgang „Mobility Management“ ins Leben gerufen. Man wolle im „War for Talents“ die Initiative ergreifen und die eigenen Talente selbst weiterbilden und fit für zukünftige Herausforderungen machen, so die Holding. Der Lehrgang sei genau auf die individuellen Bedürfnisse im Konzern zugeschnitten. „Der Automobilhandel befindet sich derzeit in einem noch nie dagewesenen Umbruch. Themen wie Digitalisierung, neue Technologien und innovative Mobilitätskonzepte verändern unser Geschäft“, sagt Dr. Hans Peter Schützinger, Sprecher der Porsche Holding Geschäftsführung. „Wir brauchen top-ausgebildete Mitarbeiter, die bei uns die Mobilität der Zukunft entwickeln und erfolgreich umsetzen.“ „Die bestmögliche Weiterbildung unserer Talente ist uns als international tätiges Unternehmen, aber auch mir persönlich ein zentrales Anliegen. Daher möchten wir hier nichts dem Zufall überlassen“, so Paul Gahleitner, Personalleiter der Prof. Barbara Stöttinger, Paul GahleitPorsche Holding. „Die WU ner (Personalleiter Porsche Holding) Executive Academy hat mit dem MBA Mobility Management ein attraktives Gesamtpaket geschneidert, das unseren Bedürfnissen optimal Rechnung trägt. Ich bin mir sicher, dass wir sehr von dieser Kooperation profitieren werden, wenn es darum geht, die Fragen der Zukunft zu beantworten.“ Eine Besonderheit des neuen Lehrgangs ist die enge Vernetzung zwischen den Studierenden und Führungskräften der Porsche Holding. 30 Top-Führungskräfte aus dem Konzern absolvieren mit den MBA-Teilnehmern ein eigenes Executive-Programm. •

Schröder wechselt nach Dingolfing Christoph Schröder, bisheriger Geschäftsführer der BMW Motoren GmbH und Leiter des BMW-Motorenwerks Steyr, wird künftig das Werk in Dingolfing leiten, welches der größte europäische Fertigungsstandort der Gruppe ist. Schröder ist seit 26 Jahren im Konzern und folgt Ilka Horstmeier nach.

Wotypka neuer Ford-Sprecher Christian Wotypka ist neuer Manager Communications & Public Affairs für Ford in Österreich. Er war zuletzt Pressesprecher bei Toyota Austria und vorher bei Toyota Frey Austria. In der neu etablierten gemeinsamen Kommunikations-Organisation von Ford für den D-A-CH-Raum untersteht Wotypka dem Director Communications & PA in Köln, Ralph Caba.

Im „A&W-Papierkorb“ finden sich Inhalte, die zum Schmunzeln anregen, aber nicht immer mit der Automobilbranche zu tun haben.

Mein erster Mercedes Schon die „car guys“ von anno dazumal fanden Mittel und Wege, ihre Markenpräferenzen frühzeitig auf ihren Nachwuchs zu übertragen. Als Beweis dafür kann der Kinderwagen aus der Nostalgiewelt Eggenburg dienen. Das fransenverzierte Verdeck zum Schutz vor der Sonne sowie die Färbung lassen auf ein Modell für ein Mädchen schließen. (Ja, damals war das halt noch so.) Der Komfort dürfte allerdings überschaubar gewesen sein: Das Fahrzeug verfügt über keine Federung.

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schluss mit lustig Umbruch in einem ruhelosen Status quo W ir haben in den vergangenen 50 Jahren schon schlechte Zeiten durchgemacht. Aber nie­ mals sahen die schlechten Zeiten auf Dauer so mies aus wie eben jetzt. Werden vielleicht nicht gar die falschen Autos ge­ baut? Wirft sich die internationale Autoindustrie nicht in die falsche Richtung hin zu Mobilitäts­ lösungen mit E­Autos im Mittelpunkt bzw. Ange­ boten, die sich ein Normalverbraucher kaum leisten kann – weder den Erwerb, noch die Nutzung. • Sind die Marktplaner mit ihren App­basierten Lösungen nicht schon ganz und gar weltfremd

„Anfängliche Unruhe und der Drang nach Veränderung, die kreatives Schaffen und Wachstum begleiten, erstarren und enden in Stagnation! geworden mit ihrer Modellpolitik? Ihren technischen Verfeinerungen? Ihren alle Tage changierenden Vermarktungsideen? Ich gestehe ganz offen, dies zu glauben: trotz aller Jubelei und Trubelei über einen technischen Su­ perfortschritt nach dem anderen. Der scharfsinnige Lustig glaubt, da wird die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Das werden als eine Art Vorgeschmack die Gesetzesmacher bald beim Rauchverbot in öffentli­ chen Einrichtungen zu spüren bekommen. • Mit Verlaub, die Menschen insbesondere in Öster­ reich, werden nicht vom Hin und Her mit dem Klima­ schutz, sondern von der großteils daraus resultieren­ den misslichen wirtschaftlichen Lage verunsichert. Die KMUs heimischer Prägung verlieren an Finanz­ kraft, werden von den Herstellern ausgepresst, bis sie aufgeben müssen. Wie zum Beispiel Peugeot­Händler Bertsch im vorarlbergischen Bürs, dem seine Fach­ kräfte abgeworben werden, weil Industriebetriebe mehr zahlen, als ein Autohaus zu leisten imstande ist, die Standards aber erfüllen muss. • Was machen die Autohersteller? Sie lassen unter Ausnützung der grandiosen Möglichkeiten der elek­ tronischen Betriebsteuerung eine Sintflut von neuen Sparmodellen über uns hereinbrechen. Gerade jetzt in strukturbelastenden Zeiten werden diese Fahr­ zeuge den Händlern richtig hineingetreten.

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Eine Zeit lang spielte das keine Rolle. Doch jetzt beginnt die Blase der Scheinwelt, in der viele Auto­ produzenten noch immer leben, zu platzen. Dann kommt es zu Überraschungen wie jetzt die Fu­ sionsankündigung von PSA (Peugeot) und FCA (Fiat Chrysler). Dass Auto nur schöner und teurer sein muss, um erfolgreich verkauft werden zu können, erweist sich nun als Trugschluss. So einfach steht es immer noch in den lehrbuchartigen Vertriebsver­ trägen. Nur die Wirklichkeit ist nicht mehr so. • Die rosigen Zeiten sind vorbei. Selbst die Konzerne sehen sich mit krassen Machtverschiebungen kon­ frontiert. Die politische Gemengelage hat die Prob­ leme der Wirtschaft verkompliziert, Entscheidungen im grünen Nebel nur noch schwer zu fällen und Irr­ tümer mangels genügend Kaufwirkung kaum noch zu verkraften sind. Die Standesvertreter orakeln vom Autohauskahl­ schlag, immer weniger können die ihnen aufgebürdete überschwere Last noch tragen. Währenddessen wagen die Autohersteller auf dem Rücken ihrer Vermark­ tungspartner erste, unbeholfene Schritte in eine neue Zeit, doch sind noch keine Wegweiser zu erkennen. Wir wissen nur, dass die Großkonzerne­Krank­ heit eingetreten ist und die Basis von diesem Virus befallen ist.


Recycling prämiert Für die Herstellung des ersten vollständig aus recyceltem Polyamid 66 produzierten Kunststoff-Kraftstofffilters demonstriert Sogefi, dass ein Wirtschaftskreislauf in der Automobilindustrie möglich ist. Dafür erhielt der Fertiger automotiver Teile der CIR-Gruppe die Goldene Trophäe der Equip Auto 2019 International Grands Prix für automobile Innovation – Kategorie Original Equipment. Mit der Entwicklung wäre eine CO2-Reduktion von 483 Tonnen pro Jahr möglich – so eine Lebenszyklusanalyse. Sogefi Filtration S.A.; www.sogefigroup.com

Mini-Zangenset Zum Schneiden, Greifen und Schrauben kombiniert Knipex seine beiden Klassiker Mini Kobra und Spitz-Kombizange. Immer griffbereit sind diese in einer Gürteltasche. C. Gustav Putsch KG; www.knipex.de

Anleitungen inklusive Glühkerzensaison 4 von 5 Ersatz-Glühkerzen werden zwischen September und März verbaut. 95 Prozent der D-A-CH-Fahrzeuge deckt das Portfolio von Denso ab. Denso Automotive Deutschland GmbH; www.denso-am.de

In der kostenlosen KYB Suspension Solutions App bietet der Fahrwerkspezialist nun auch technische Anleitungen für Arbeiten am Fahrwerk: teilindividuell und detailliert. „Ab sofort unterstützt sie die Werkstatt bei allen wesentlichen Prozessen rund um den Stoßdämpfertausch: bei der Geschäftsanbahnung, beim Angebot, bei

der Teileidentifikation, der Durchführung und Dokumentation“, erklärt Jordan Day, Marketing Manager bei KYB Europe Aftermarket. Die App wurde bereits über 7.000 Mal heruntergeladen und kann – in 20 verschiedenen Sprachen – an das Design der Werkstatt angepasst werden. KYB Europe GmbH; www.kyb-europe.com

Starker Lader Im Sortiment Elparts hat Herth+Buss sein bisher stärkstes Batterieladegerät Flash CS120 auf den Markt gebracht. Ausgestattet mit einem 6 Meter langen Ladekabel sind die Autos gut erreichbar. Das Ladegerät mit Regeneriermodus ist auch zum Einsatz bei Lithium-Batterien geeignet. Herth+Buss Fahrzeugteile GmbH & Co. KG; www.herthundbuss.com

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