AUTO & Wirtschaft 04/2018

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April 2018 Österreichische Post AG MZ 03Z035333 M A&W Verlag, Inkustr. 16 3400 Klosterneuburg

www.autoundwirtschaft.at

FOKUS Garantie-Reparatur: Hersteller zahlen wenig

Handel Berichte von den lokalen Automessen VW auf dem Weg zur E-Auto-Marke

Wirtschaft Rückblick auf den Genfer Salon Kongresse in München und Nürnberg: Wir waren dabei

Gewerbe Das Problem mit dem teuren Klimagas


TURANZA – DIE NR. 1 IM NASSBREMSEN*

Bridgestone Europe NV/SA Niederlassung Österreich www.bridgestone.at * Turanza T001 EVO: Bester Reifen in der Kategorie „Nässe“ (1 von 5 Kategorien), Sommerreifentest ÖAMTC auto touring 03/2018 Turanza T005: Erhielt beste Bewertung für Nassbremsen und Kurvenfahrten vom TÜV SÜD. Verglichen mit den Wettbewerbsprodukten gemäß der nachfolgend beschriebenen Referenz: Michelin Primacy 3, Continental Premium Contact 5, Goodyear Efficient Grip Performance, Pirelli Cinturato P7. Test durchgeführt vom TÜV SÜD im Auftrag von Bridgestone zwischen April und Juli 2017 bei ATP Papenburg mit der Reifengröße 205/55 R16 91V. Reifen vom TÜV SÜD auf dem europäischen Markt erworben. Testfahrzeug: VW Golf 7. Bericht Nr. [713112819] · www.bridgestone-daten.eu/TUEV-T005-Report.pdf · AUTO BILD 10/2018, Stand 03/2018, Irrtümer vorbehalten.


EDITORIAL Die Sache mit dem Frühbucherbonus

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inen neuen Kunden zu finden, ist manchmal gar nicht so schwer: Oft reicht ein gutes Angebot im Neuwagenschauraum, ein Schnäppchen am Gebrauchtwagenplatz bzw. eine gute Mundpropaganda für die Werkstätte – und schon ist die Kundenkartei um einen Datensatz reicher. • Die wahre Kunst besteht allerdings darin, diesen Kunden zu behalten: Denn vom Verkauf des Fahrzeugs allein kann ein Autohaus nicht leben. Um den Kunden zu binden, gibt es viele Möglichkeiten, eine davon ist zum Beispiel das Angebot für neue Reifen. • Eines davon ist mir jüngst in die Hände geflattert: Auf den ersten Blick gut gemacht, ruft das gar nicht so kleine Wiener Autohaus zum Reifenwechsel. 57,90 Euro kostet der ContiPremiumContact 5 in der für das Auto idealen Dimension. Interessant, denkt sich der Kunde, und liest weiter, immerhin wird eine noch günstigere Möglichkeit versprochen: „Denn bei Bestellung bis 06.04.2018 zahlen sie für 4 Reifen inkl. Frühbucherbonus nur 235,60 Euro.“ • Wie bitte? Das ist ja mehr als ohne Bonus, nämlich um exakt 4 Euro! Ich habe im Autohaus nicht angerufen, warum das so ist, schließlich sind die Pneus auf meinem Privat-Pkw ja ohnedies noch gut genug, das Angebot also an den Falschen adressiert. Doch derartige Fehler dürfen einfach nicht passieren, auch wenn es nur um vergleichsweise kleine Summen geht. • Denn so mancher Kunde wird sich denken: Wenn die nicht einmal rechnen können, wie sollen sie dann mein Auto reparieren?

Haben Sie das Vertrauen Ihrer Kunden?

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mpfehlungsmarketing ist in aller Munde. Den Kunden sagen zu lassen, welch gute Arbeit das Unternehmen leistet, ist nicht nur trendig, sondern gescheit, authentisch und wahrscheinlich auch nachhaltig. Und genau dieser moderne Zugang bildet die Basis von „Werkstatt des Vertrauens“. Die Aktion, die Ihnen bestimmt schon in einer der vergangenen Ausgaben oder dem zuletzt beigefügten Folder aufgefallen ist, bringen wir heuer nach Österreich. • „Werkstatt des Vertrauens“ wird von unseren Partnern in Deutschland – Mister ATZ und Verlag Kaufhold – bereits seit 10 Jahren durchgeführt und erfährt dort Jahr für Jahr eine gewaltige Zustimmung: 2.500 Werkstätten, 120.000 Kunden und 50 Industriekonzerne „vertrauen“ dem Konzept und sind Jahr für Jahr mit dabei.

Überzeugen Sie mit Kundenzufriedenheit und werden Sie „Werkstatt des Vertrauens!“ So ist es nur logisch, dieses Gütesiegel endlich auch nach Österreich zu bringen. Der Verlag Kaufhold ist an uns herangetreten und hat uns als führendes Fachmagazin und als größter automotiver Verlag Österreichs die Umsetzung von „Werkstatt des Vertrauens“ in Österreich angeboten. Wir bedanken uns für das in uns gesetzte Vertrauen, das uns auch die Industrie entgegenbringt. 10 Förderer aus dem Ersatzteil-Bereich können wir bereits zu unseren WdV-Partnern zählen. • Wir laden Sie als Kfz-Betrieb ein: Überzeugen auch Sie mit Kundenzufriedenheit und werden Sie „Werkstatt des Vertrauens“. Melden Sie sich gleich an und bestellen Sie Ihr Starterpaket mit Teilnahmekarten. Danach braucht es nur Ihre zufriedenen Kunden um in nächsten Jahr als „Werkstatt des Vertrauens“ aufzutreten. Weiter Informationen dazu finden Sie ab Seite 60. Wir freuen uns auf Sie!

Stefan Binder, MBA, Mag. Heinz Müller, Geschäftsführer Chefredakteur

Gerald Weiss, Prokurist, redaktioneller Verlagsleiter B2B

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Inhalt

Aspekte Schirak: Gelbe Karte für Hersteller

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Fokus Garantiert richtig vergütet: BWB hat geprüft Garantierte Probleme: Vergütung als Problemkind Umfrage: Wie mühsam ist das Prozedere?

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Handel

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Reizthema Garantieabwicklung

Zahlen, Daten, Fakten

Leasing-Bilanz: 2017 war neues Rekordjahr Porsche-Bilanz: Besuch beim Sportwagen-Hersteller Statistik: Der Osten dreht auf

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38/MAWEV-Show

Weiss und Müller Dudenhöffer: Trump und die deutschen Autos Schluss mit Lustig: Präsenz zeigen statt ängstigen

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Genfer Autosalon: Heuer kein Superstar

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VÖL: Rekordjahr beim Leasing Borgward kommt wieder: Miyun, Stuttgart, Bremen VW-Interview: „Wie der Wechsel vom Käfer zum Golf“ IT: Das Einmaleins fürs Autohaus MAWEV St. Pölten: Größter Spielplatz für 3 Tage Porsche: Transformation in neue Zeit Garanta: Versicherungsvertrieb und DSGVO

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Wirtschaft

50/Große Worte Kommentare

VW: „Die Talsohle durchschritten“ Hansjörg Mayr/Denzel: „Das ist die größte Baustelle“ Lada: Vesta gewinnt Marcus bei Kompakten Urteil: 4 Jahre für Luxusauto-Händler Jürgen S. Tiroler Autosalon: Tirol leicht im Plus Leobner Automesse: Publikumsmagnet Auto-Emotion Graz: Perfektes Konzept Linzer Autofrühling: Gemeinsam für den Diesel Autoschau18 Lienz: Das Auto im Mittelpunkt Auto Messe Salzburg: Im Auto-Fieber Urban Future Conference: Städte im Aufwind Schmidt Automobile: Jubiläumsjahr nutzen

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Genfer Autosalon: Viele, viele bunte Autos Goodyear: Der Reifen lebt! AutoScout24: Fotografieren, aber richtig Statistik: Der Osten dreht auf Automobilwoche-Konferenz München: Big Words Puls Kongress: Mutiger zu klaren Positionen Bridgestone: 005 räumt die Lager leer TÜV Süd: Deutlich mehr als erwartet DSGVO: Das Kreuzerl macht der Kunde freiwillig

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Gewerbe Wörmann: Günstige Anhänger KS Tools: Sicher bei Hochvolt Bruckmüller/Forstinger: … nicht die ganze Wahrheit Mann+Hummel: Gute Luft auf beiden Seiten Thyssen Bilstein: Sicher fahren statt schaukeln Hella Gutmann: Neuer Helfer Derendinger: Starker Partner für die Freien ExxonMobil: Mobil im Ländle Klimaservice: Aktien? Gold? Kältemittel! AVL Ditest: CO2 als Klimagas der Zukunft Dometic: Kosten sparen

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INHALT April 2018 Eine Beilage von AUTO & Wirtschaft

www.autoundwirtsch

Lackmarkt Die Trends der Branche

aft.at

Lack:

Wir bieten – wie in allen anderen Bereichen – auch hier das größte Special der Branche:

28 Seiten!

Herausforderungen: Stromschlag und Radarausfall

Umfrage:

Vor dem großen G‘riss

Gewerbe Neue Produkte Leserbriefe Aus dem Papierkorb

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Menschen Robinson: Trummer neu in der Geschäftsführung Impressum VAV: Griesmayr wechselt in den Aufsichtsrat

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Neuigkeiten um die Klimaanlagen-Wartung

Regionale Auto-Messen


Automesse Ried: Bernhard Feja:

„Wir blicken positiv auf die vergangene Automesse zurück und auch positiv in die Zukunft – unser Engagement hat sich jedenfalls gelohnt.“ Mag. Julia Feja Automesse Salzburg: Oskar Schmidt GmbH

Der direkte Kontakt zum Kunden Kaum irgendwo sonst ist der Kontakt zu den Ford-Kunden – und zu jenen, die es noch werden wollen – so einfach wie auf den lokalen Frühjahrsmessen, die in den vergangenen Wochen in Österreich abgehalten wurden. Auch heuer zeigten unsere Partner, welche eindrucksvolle Modellpalette die Marke Ford bietet und wie viel „leistbare Sportlichkeit mit Fahrspaß“ in den Modellen steckt. Danke an unsere Partner: Jede derartige Messe bedeutet enormen Aufwand für unsere Partner: Doch auch heuer hat sich gezeigt, dass sich das Engagement auszahlt.

„Wir spüren die positiven Nachwirkungen in Form von Abschlüssen noch einige Wochen nach der Automesse!“ Josef Nußbaumer Autotage Innsbruck: Autopark GmbH

„Wir haben bei den Autotagen insgesamt 87 Ford verkauft.“

Salzburg

Mag. Michael Mayr

Innsbruck

Jetzt müssen die vielen Probefahrten, die auf den Messen vereinbart wurden, in Kaufverträge umgesetzt werden. Wir danken unseren Partner für ihren unermüdlichen und leidenschaftlichen Einsatz.

Lienz

Autoschau Lienz: Gebrüder Troger & Co KG

„Unser Autoschau-Motto: Raus zu den Leuten, Lust auf ein neues Auto wecken!“ DI Hermann Troger

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Linzer Autofrühling: Autohaus Danninger GmbH

„Da Informationen heute hauptsächlich übers Internet passieren, möchte man das Auto noch spüren, fühlen und sich beim Reinsetzen wohlfühlen.“ Lisa Gottlieb

Brucker Autofrühling: Csebits GmbH

„Der Brucker Autofrühling ist für mich meine Hauptverkaufsveranstaltung jedes Jahr. Und das seit über 30 Jahren.“ Gerald Csebits

Neusiedler und Eisenstädter Autofrühling: Weintritt GesmbH

Linz

„Ein wichtiger Impuls für unser Frühjahrsgeschäft.“

Ried im Innkreis

Wilhelm und Mag. (FH) Werner Weintritt

Bruck a.d. Leitha Neusiedl Eisenstadt

AutoEmotion Graz: Jagersberger Automobil GmbH und August Gaberszik OHG

Leoben

Graz

Leobener Automesse: Rudolf Reichel GmbH

„Der Saisonstart bei Ford war wegen massiver Werbung heuer sehr gut.“ Rudolf Reichel

„Viele Besucher kamen mit konkreten Kaufabsichten auf die Messe.“ Mag. Peter Jagersberger und Maria Gaberszik


E-Mobilität in NÖ Das Bundesland Niederösterreich hat seit 2014 in E-Mobility investiert und bislang 600 öffentliche Ladestellen errichtet. Aktuell sind in NÖ 4.200 E-Autos zugelassen.

Irreführende Studie Der ÖAMTC kritisiert die von den EU-Grünen beauftragte Studie zu angeblichen Steuerausfällen durch Pkw-Verbrauchswerte. „Die Grünen verwechseln politische Wunschvorstellungen mit gesetzlichen Grundlagen“, so Bernhard Wiesinger.

9,3 % Bester Skoda-Marktanteil

Mit 9,3 Prozent Marktanteil im Februar hat Skoda den seit Jahren besten Wert erreicht. Kumuliert liegt die Marke damit bei 8,4 Prozent. „Das sind 0,8 Prozent mehr als im Vorjahr“, so Skoda-Österreich Geschäftsführer Max Egger: „Das Wachstum ist quer durch die Palette über alle Modelle in etwa gleich hoch.“ Bereits seit der Vienna Autoshow Mitte Jänner verzeichnet Skoda sehr gute Auftragseingänge. „Die Messe in Wien ist eine richtig gute Bestätigung für das Thema Automobil gewesen“, so Egger. Die hohe Nachfrage und die gut ausgelasteten Werke führen bei einigen Modellen allerdings zu Lieferzeiten. Die größte Verzögerung ist aktuell beim Kodiaq zu verzeichnen, wo die Auslieferung frühestens Ende des Jahres erfolgen kann. Die längeren Lieferzeiten beim Octavia sind hingegen auf die Umstellung der Motoren auf den neuen Messzyklus WLTP zurückzuführen. Sogar beim Fabia, der im 3. Quartal mit dem neuen Modelljahrgang startet, hat Skoda zeitweise mit Lieferproblemen zu kämpfen. „Wir würden noch mehr ausliefern, wenn wir genügend Produktion bekommen könnten“, ist Egger überzeugt.

Geschlossenes Auftreten Komm.-Rat Ing. Josef Schirak, Sprecher des Fachausschusses Einzelhandel, fordert ein geschlossenes Auftreten der Händlerschaft: „Es ist höchste Zeit, vielen Herstellern, die der Meinung sind, ihre Händler sind bloße Erfüllungsgehilfen von Hersteller-Forderungen zum Nulltarif, die gelbe Karte zu zeigen und sie daran zu erinnern, was der Begriff faire Partnerschaft zwischen Geschäftspartnern bedeutet. Und als solche wollen wir weiterhin anerkannt werden!“ Bei einigen Marken ortet Schirak ein sehr gestörtes Verhältnis zwischen den ungleich aufgestellten Partnern. Bei neuen Händlervertragsinhalten und der Datenschutz-Grundverordnung würden Händlerrechte mit Füßen getreten.

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Fahrtenbuch für historische Fahrzeuge bestellbar Bei der jeweiligen Landesinnung der Fahrzeugtechnik ist ab sofort das offizielle Fahrtenbuch für historische Fahrzeuge bestellbar. Damit kann der Besitzer die gesetzlich vorgeschriebenen Aufzeichnungen bei der §-57a-Überprüfung vorlegen. „Auf der letzten Umschlagseite ist der Firmenstempel des betreuenden Kfz-Betriebes vorgesehen“, so Bundesinnungsmeister Komm.-Rat Friedrich Nagl.


„Die Hersteller-Richtzeiten für Reparaturen haben mit dem tatsächlichen Aufwand in der Werkstatt erfahrungsgemäß nur sehr wenig zu tun.“

Positiver Start für den Rhombus Renault-Österreich-Generaldirektor Olivier Wittmann berichtet von einem positiven Start ins neue Jahr: „Jänner und Februar waren für unsere beiden Marken sehr positiv. Aber ich bin überrascht über das hohe Wachstum des Gesamtmarktes“. Sowohl bei Renault wie auch bei Dacia will Wittmann das Rekordniveau des Vorjahres hinsichtlich des Marktanteils halten.

Dr. Martin Brenner

Razzia bei BMW Steyr „Es kommt vor, dass bei baugleichen Autos verschiedener Marken unterschiedliche Reparaturzeiten vorgeschrieben sind.“ Dr. Fritz Knöbl

„Überbordende Kontrolle ist immer ein Zeichen mangelnden Vertrauens.“ Mag. Dieter Unterberger, LGO des Tiroler Fahrzeughandels, zu komplizierten Garantieabwicklungen

„Die Fehlersuche ist mit den vorgegebenen Richtzeiten schlicht nicht mehr möglich.“ Komm.-Rat Bernhard Plasounig, Auto Plasounig Villach

Am 20. März wurden auf Basis eines Rechtshilfeansuchens der Staatsanwaltschaft München Räumlichkeiten bei BMW Motoren in Steyr durchsucht. Es wird der Verbau illegaler Abschaltesoftware vermutet.

Nissan: keine weißen Punkte mehr „Mit MVC in Wien-Simmering haben wir einen guten Partner gefunden“, berichtet Lars Bialkowski, Nissan-Geschäftsführer in Österreich. „Wir haben keine weißen Punkte mehr, und wenn überhaupt, dann in Gebirgsregionen – aber ich bin mir nicht sicher, ob wir diese auch besetzen wollen.“ Viel wichtiger, so Bialkowski sei es, mit den Partnern über weitere Qualitätsverbesserungen des bestehende Netzes zu reden. In Österreich verfügt Nissan über 46 Haupt- und 23 Subhändler sowie 13 Nutzfahrzeug-Stützpunkte. Bislang hätten etwa 20 Prozent der Händlerpartner das neue Schauraumkonzept umgesetzt. „Bis Ende 2021 wollen wir komplett sein.“

Neue CI bis 2020 Die Investitionen der heimischen Jaguar-Land-RoverHändler zur Umstellung auf die neue CI sollen laut Geschäftsführer Thomas Hörmann bis 2020 abgeschlossen sein.

Diesel und Benzin teurer – Strompreis niedriger Bedingt durch die hohen Rohölpreise sind die Treibstoffpreise gestiegen. Im Vergleich von 2016 auf 2017 haben sich die Preise für Diesel von 1,03 auf 1,11 Euro pro Liter erhöht, bei Superbenzin von 1,11 auf 1,18 Euro pro Liter. Die Österreichische Energieagentur stellt weiter steigende Treibstoffpreise in Aussicht. Im gleichen Zeitraum ist der Strompreis um 5,2 Prozent gesunken.

GW-Preise gestiegen Erstmals seit September 2017 erfolgte im Februar 2018 beim Eurotax-Markt-Index bei 3-Jahre alten Gebrauchtwagen wieder ein Anstieg – der Index legte um 2 Punkte auf 102,1 zu. Das gilt gleichermaßen für den Diesel wie auch für den Benziner.

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WIR LEBE Von der bedeut zur eindrucksvo

„Wir vertrauen weiterhin auf Opel und investieren soeben in unser nagelneues Autohaus.“ Bernhard Scherl Linser, Innsbruck

„Auch in neuer Konstellation wird Opel eigenständig und zukunftssicher aufgestellt sein.“ Ing. Peter List Eisner-Gruppe Wien

„Ausreichend als deutsche Marke differenziert, schreiben wir mit Opel den Erfolg fort.“ Andreas Leodolter Ebner, Oeynhausen

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Mag. Alexander Struckl, Opel Austria

Entscheidend ist dabei, dass die Marke OPEL ein Geschäftsmodell ermöglicht, welches uns – mit allen damit verbundenen Attributen – ein positives Agieren in einem schwierigen Wettbewerbsumfeld erlaubt.


EN OPEL! samen Gegenwart llen Zukunft! Auf dieser Plattform und mit gefragten Modellangeboten operieren wir mit unseren Händlern in eine erfolgreiche Zukunft. Dieses Versprechen lösen wir ein. Die Opel-Geschichte ist gleichzeitig die Geschichte der Zukunft.

„Ja sicher hat die Marke Zukunft, Opel und wir werden die neuen Synergien nutzen.“ Georg Kirchberger Günther, Linz

„Bei aller Veränderung werden wir auch in Zukunft ausreichend von Opel leben.“ Bernhard Radauer, Radauer, Neumarkt


Garantiert richtig vergütet

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Garantie

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Die Bundeswettbewerbsbehörde hat in ihrer Prüfung auch die Garantie-Vergütung der Hersteller unter die Lupe genommen und damit die Position der Händler verbessert. Von Dr. Martin Brenner

B Dr. Martin Brenner

ereits in der Jänner­Ausgabe 2018 haben wir umfassend über die Stellungnahme der Bundes­ wettbewerbsbehörde zur betriebswirtschaftlich und finanziell angespannten Situation vieler Kfz­Ver­ tragshändler informiert. Auf Basis der von der Wirt­ schaftskammer Österreich zusammengetragenen Fallbeispiele hat die Bundeswettbewerbsbehörde auch mögliche Missbräuche marktbeherrschender Stellung der Hersteller im Zusammenhang mit der Vergütung von Leistungen untersucht, die Vertrags­ werkstätten regelmäßig im Rahmen von Gewähr­ leistung und Herstellergarantie erbringen. Die Ausgangssituation scheint nur allzu bekannt: Da rund 40 Prozent der Gesamtkosten der Fahrzeug­ haltung auf Service und Instandhaltung entfallen, werden zur Ermittlung der Erhaltungskosten eines Fahrzeuges von diversen Fachzeitschriften auch die Aufwendungen im Zusammenhang mit erwartbaren Reparaturen eingespeist. Dies führt dazu, dass der zeitliche Aufwand für anfallende Reparaturarbeiten

„Der zwingende Aufwandersatz ist zuzusprechen. Als klassische Beispiele werden der Aufwand für Fehlersuche und Probefahrten erkannt.“ von Herstellern nach außen bewusst nach unten ge­ drückt wird, um die Gesamtkosten des Fahrzeuges für den Kunden vergleichbar niedrig zu halten. Dieser Umstand wirkt sich jedoch auch negativ auf die Richt­ zeiten aus, die Vertragswerkstätten für die Durchfüh­ rung von Garantie­ und Gewährleistungsarbeiten von ihren Herstellern vorgegeben bekommen. Diese Richt­ zeiten haben daher mit dem tatsächlichen zeitlichen

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Aufwand, der für die Arbeiten aufzuwenden ist, in der Praxis erfahrungsgemäß nur sehr wenig zu tun. Die Bundeswettbewerbsbehörde attestiert diesbezüglich den Herstellern zwar ein nachvollziehbares Interesse, die Vergütung solcher Leistungen durch Vorgabe von Richtzeiten und Pauschalsätzen zu standardisieren, wo­ durch eine Reduktion des Verwaltungsaufwandes sowie ein Schutz vor ungerechtfertigten Ansprüchen sicher­ gestellt werden kann. Auf der anderen Seite wurde jedoch bereits im Zusam­ menhang mit der Etablierung des Kraftfahrzeugsek­ tor­Schutzgesetzes (KraSchG) das Interesse der Ver­ tragswerkstätten anerkannt, deren notwendigen und nützlichen Aufwand für durchgeführte Garantie­ und Gewährleistungsarbeiten zu ersetzen. Ähnlich, wenn auch nicht explizit im Gesetz erwähnt, werden wohl auch Rückrufaktionen der Hersteller einzuordnen sein.

Konkrete Sachverhalte Stellt hinsichtlich des Aufwandsersatzes bereits § 5 Kra­ SchG eine explizite Sonderregelung und Ergänzung zu § 933b ABGB dar, hat die Bundeswettbewerbsbehörde nunmehr in ihrer Stellungnahme konkrete Sachver­ halte ermittelt, die den Missbrauch einer marktbeherr­ schenden Stellung durch die Importeursseite zumindest indizieren. Dazu zählt zunächst insbesondere eine systematische Festsetzung der Richtzeiten unter die tatsächlich für die Mängelbehebung erforderlichen Zeiten. Hier gäbe es natürlich unter Fachleuten trefflich Gelegenheit zu strei­ ten, welcher Reparaturaufwand tatsächlich nützlich und notwendig ist, eine Frage, die eher zwischen Kfz­tech­ nischen Sachverständigen als unter Juristen zu heftigen Auseinandersetzungen führen könnte.


fOkUs

Auch die parlamentarischen Erläuterungen berichten über die Phase der Gesetzeswerdung, dass in zahlrei­ chen Verhandlungen zwischen Händler­ und Herstel­ lervertretern lange Zeit kein Einvernehmen darüber erzielt werden konnte, welche Vergütung die Betreiber von Kfz­Werkstätten für Garantie­ und Gewährleis­ tungsarbeiten erhalten sollen. Schließlich konnten sich die Verhandler darauf verständigen, dass der zwingende Aufwandersatz zuzusprechen ist, ein Gewinnaufschlag unter dem Titel des Aufwandsersatzes jedoch nicht. Vorurteilsfrei leichter zu überprüfen ist sicher, ob Zeiten für die notwendige Vor­ und Nachbearbeitung im Zu­ sammenhang mit Garantie­und Gewährleistungsarbei­ ten vom Hersteller systematisch nicht vergütet werden. Als geradezu klassische Beispiele wird in dieser Fallgrup­ pe von der Bundeswettbewerbsbehörde der Aufwand für Fehlersuche und Probefahrten erkannt. Auch Gemeinkosten, die für die Aufrechterhaltung des Betriebes einer Kfz­Werkstatt bzw. eines Ersatzteillagers erforderlich sind, sind von den Herstellern zu vergüten.

leistungs­ und Garantiearbeiten zumindest nicht als Verlustgeschäft zu führen oder indirekt die Garan­ tieversprechen des Lieferanten zu finanzieren. Die­ se Befürchtung gilt umso mehr, je höher der Anteil von Garantie­ und Gewährleistungsreparaturen am gesamten Werkstattaufkommen ist, was gerade bei etablierten Markenhändlern eine nicht unerhebliche Größe markiert.

Garantie

Die Bundeswettbewerbsbehörde nennt Beispiele für den Missbrauch der marktbeherrschenden Stellung

„Das unrichtige Ausfüllen eines Garantieantrages darf nicht bereits per se zur Verweigerung der Abgeltung des Aufwandes führen.“

Aftersales sichert wirtschaftliches Überleben Allen Betroffenen ist bekannt, dass das Aftersales­ Geschäft tatsächlich für viele Betriebe der einzige Grund ist, warum sie wirtschaftlich überhaupt noch in der Lage sind, einen Kfz­Betrieb zu führen. Die KMU Forschung Austria hat im Auftrag des Bundesgremiums des Kfz­Handels, der Bundesinnung der Kfz­Techniker und des Verbandes der österreichischen Kfz­Betrie­ be (VÖK) im Jahr 2015 eine detaillierte Untersuchung durchgeführt. Das Ergebnis zeigte, dass im Durchschnitt der analysierten Vollkostenrechnungen das Ergebnis im Neuwagenverkauf 2013 bei ­2,80 Prozent lag. Das be­ deutet, dass die Kfz­Einzelhändler beim Neuwagenver­ kauf im Durchschnitt einen Verlust in Höhe von 2,80 Prozent des Verkaufserlöses realisiert haben. Dieser Ver­ lust konnte von vielen Betrieben lediglich durch entspre­ chende Einnahmen im Aftersales kompensiert werden.

Garantie nicht als Verlustgeschäft Umso bedeutsamer wiegt daher das Interesse der Vertragswerkstätten, die Abwicklung von Gewähr­

Angesichts dieser Voraussetzungen ist es aus Sicht der Vertragswerkstätten auch wenig hilfreich, wenn von­ seiten des Importeurs übertriebene Formvorschriften zum Anlass genommen werden, die Vergütung tat­ sächlich erbrachter Leistungen zu verweigern. Auch dieser Fallkonstellation wurde von der Bundeswettbe­ werbsbehörde zumindest der Anschein wettbewerbs­ widrigen Verhaltens attestiert. Das beispielsweise unrichtige Ausfüllen eines Garantie­ antrages darf daher, die Redlichkeit der antragstellenden Werkstätte vorausgesetzt, nicht bereits per se zur Ver­ weigerung der Abgeltung des mit den Garantiearbeiten verbundenen Aufwandes führen. Zusammengefasst ist daher an dieser Stelle der Aufruf zu einer wehrhaften Verbandsvertretung zu erneuern, der im Interesse seiner Mitglieder und Zusammenar­ beit mit den Importeuren daran arbeiten sollte, jene Verhaltensweisen abzustellen, die von der Bundes­ wettbewerbsbehörde als Missbrauch einer marktbe­ herrschenden Stellung deklariert wurden. •

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Garantie

FOKUS

Garantierte Probleme

Bild: Fotolia

Seit Jahren jammern alle Markenwerkstätten, dass sie bei Gewährleistungs- und Garantiearbeiten von den Herstellern über den Tisch gezogen werden. Doch was kann man dagegen tun?

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Von Dr. Friedrich Knöbl

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ehrere Studien der KMU-Forschung Austria haben aufgezeigt, wie viel Geld die Betriebe jährlich durch zu geringe Garantievergütungen „verschenken“. Doch trotz dieser klaren Zahlen wagt es keiner, gegen die Garantiepraxis der Kfz-Hersteller aufzumucken. Die Ursachen für dieses Verlustgeschäft sind vielfältig: Bei einem Autohaus mit einem Jahresumsatz von 2,9 Millionen Euro und einem 25-prozentigen Werkstättenanteil (725.000 Euro) belief sich die fehlende Kostenvergütung bereits im Jahr 2010 auf 20.338 Euro. Davon entfielen 10.395 Euro auf den fehlenden Lohnanteil, 9.943 Euro auf Ersatzteile. 2013 kletterten diese Verluste nach einer neuerlichen Überprüfung durch Anstieg der Garantiefälle und Reduzierung der Garantiesätze auf 24.050 Euro. Ohne diese „Geschenke“ an die Hersteller würde der durchschnittlich erzielte Betriebsgewinn von

„Ein Hersteller darf bei erwiesener Garantieleistung dem Händler nicht den Kostenersatz verweigern.“ Mag. Franz Schönthaler, Fiat-Händlersprecher 0,9 Prozent (vor Steuern) auf 1,7 Prozent steigen. In diesen Zahlen sind die vielfach unzureichenden „Arbeitswerte“ der Hersteller noch gar nicht eingerechnet. Ein Instrumentarium, auf dem die Hersteller virtuos spielen. Sie liefern ihre Daten an Audatex, Eurotax und DAT, die damit ihre Reparaturkalkulationsprogramme füttern. Die können naheliegenderweise deren Richtigkeit nicht überprüfen. Dazu

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sind nur die Werkstätten in der Lage, die derartige Reparaturen auch tatsächlich durchführen. Die sich als Einzelkämpfer aber hüten werden, dieses heiße Eisen anzufassen.

Vertragswerkstätten müssen manchmal büßen So kann es durchaus passieren, dass die Arbeitszeitvorgaben von einem Tag auf den anderen unauffällig nach unten korrigiert werden. Etwa vor einer Rückrufaktion, um damit deren Kosten zu minimieren. Zulasten der Vertragswerkstätten, auf die damit die finanziellen Folgen derartiger Produktionsmängel abgewälzt werden. In manchen Fällen lassen sich Diskrepanzen zwischen tatsächlichem Zeitbedarf und den vom Hersteller fixierten Zeitvorgaben leicht nachweisen. Etwa bei baugleichen Fabrikaten, die aber unter unterschiedlicher Marke auf den Markt kommen. Deren Reparaturzeiten aber durchaus unterschiedliche Werte aufweisen können. Was jedoch nur jenen Werkstätten ins Auge springen wird, die im Alltag Autos der unterschiedlichsten Marken zu reparieren haben. Hinzu kommt, dass die meisten Hersteller rund um die Garantie eine veritable Bürokratie aufgebaut haben. Die Garantiehandbücher haben quer durch alle Marken einen dreistelligen Seitenumfang. Und werden als Vertragszusatz gehandhabt, der strikt einzuhalten ist. „Das dient nur dazu, Fehler zu machen“, kennt Ing. Werner Schirak, Obmann zweier Händlerverbände, die Praxis, bei Garantie-Audits zugesagte und bereits erledigte Garantiearbeiten nachträglich


FOKUS Mastermind MSX Viele Hersteller wussten, dass sie mit ihren Garantie-Audits und den damit eingeforderten Nachzahlungen übers Ziel geschossen hatten. Um die Händler nicht zu sehr zu verärgern, wurden daher als primäre Maßnahme Nachschulungen eingeführt. Da sich Auditoren von Haus aus gut mit Garantievorschriften auskennen, haben ihnen manche Marken auch gleich die Schulungen anvertraut. Fiat ist noch einen Schritt weiter gegangen und hat in manchen Ländern auch gleich die Garantieabwicklung ausgelagert – an MSX International mit der Europazentrale in Köln.

Garantie

Manchmal werden bei baugleichen Autos verschiedener Hersteller unterschiedliche Werte angewandt

In 80 Ländern mit 6.000 Mitarbeitern „Kostensenkung durch Systemverbesserung“, umreißt Markus Klaus Rücker, bei MSX für die Leitung der deutschsprachigen Länder verantwortlich, die Zielsetzung seines Unternehmens, das vielen Autohäusern nur als externer Garantieprüfer in Erinnerung ist. Ein Konzern, der in 80 Ländern mit 6.000 Mitarbeitern operativ im Kfz-Bereich verankert ist. Knapp die Hälfte werkt als „Leiharbeiter“ direkt bei den Kfz-Herstellern. „Die Märkte werden immer stärker zentral gesteuert“, sagt Rücker. Er arbeitet immer mehr an Projekten auf europäischer Ebene, derzeit etwa für den PSA-Konzern. „Wir fangen beim Hersteller mit der Analyse von technischen und operativen Abläufen an.“ So sollen aus den Garantieberichten ableitbare Fehler in der Produktion ausgemerzt werden. Dann erst kommen die Händler dran. Mit Analysen und Aktionsplanungen, deren Umsetzung die MSX-Spezialisten in der Folge vor Ort überprüfen. Nach seinen Erfahrungen passieren die meisten Fehler bei der Garantieannahme: „Durch Schulungen werden die Mitarbeiter die Fehler, die sie machen könnten, vermeiden. Damit helfen wir den Händlern, sich zu verbessern.“ So sollten sich dank MSX letztlich alle Garantieabläufe verkürzen. Angst vor einem österreichischen Gerichtsurteil Doch auch bei MSX scheint es Verbesserungspotenzial zu geben. „Da sitzen teilweise Leute, die weder technisch noch sprachlich adäquat sind“, rügt Fiat-Händlersprecher Franz Schönthaler die Kommunikation mit MSX. Beim Fiat-Importeur in Wien liegt auch die letzte Entscheidungskompetenz, MSX ist nur ein Dienstleister. Schönthaler kennt den begrenzten Handlungsspielraum der MSX-Leute, die auf die spezifisch österreichische Gesetzeslage keine Rücksicht nehmen können. „Deshalb stehen wir zur Lösung solcher Probleme in einem offenen Dialog mit dem Hersteller.“ Schönthaler geht es darum, den echten Garantieaufwand gesetzeskonform ersetzt zu erhalten. Wobei die österreichische Rechtslage etwas händlerfreundlicher ist als etwa bei den nördlichen Nachbarn . Zweifellos handelt es sich dabei um ein gesamteuropäisches Problem. Schließlich ist eine von Land zu Land unterschiedliche Abgeltung schwer argumentierbar. Deshalb sind auch alle Hersteller peinlichst darauf bedacht, dass es zu keinem österreichischen Gerichtsurteil kommt, das den Herstellern höhere Ersatzleistungen vorschreibt. Die Angst vor einem Dominoeffekt dürfte somit der Vergleichsbereitschaft der Hersteller durchaus förderlich sein.

Bild: Fotolia

Markus Klaus Rücker ist bei MSX für die Leitung der deutschsprachigen Länder zuständig

zu streichen – was natürlich zu Nachbelastungen führt. „Da ist selbst bei Serienfehlern eine vorherige Freigabe erforderlich“, werden Händlern viele Garantieleistungen lediglich wegen Formfehler nicht ersetzt. Etwa, wenn der Garantiebericht nicht vom Mechaniker selbst, sondern vom Werkstättenleiter erstellt wurde. Oder wenn die vorherige Unterschrift des Kunden am Garantieauftrag fehlt – weil dieser sein Auto samt Schlüssel außerhalb der Öffnungszeiten in der Werkstätte deponiert hat. Oder, oder …

„Mit denen kann man nicht diskutieren“ Um sich den damit verbundenen Ärger mit den Herstellern zu ersparen, wurde das Garantie-Audit meist an externe Dienstleister ausgelagert. „Mit denen kann man nicht diskutieren“, überprüfen diese nach Schiraks Erfahrungen minutiös die Einhaltung aller Garantievorschriften. So können trotz Reparaturfreigabe die Garantiekosten doch noch beim Händler hängen bleiben „Ein Hersteller darf bei einer erwiesenen Garantieleistung dem Händler nicht den Kostenersatz verweigern“, sagt Fiat-Händlersprecher Mag. Franz Schönthaler, der dieses Thema gemeinsam mit seinen französischen und holländischen Kollegen bereits in Turin angesprochen hat. Unzureichende Stundensätze und mangelnde Ersatzteilspannen sind auch bei anderen Marken ein Dauerbrenner. „Ich glaube nicht, dass das ein Hersteller zu Gericht gehen lässt“, ist auch Mag. Heinz Huber, externer Berater von fünf Händlerverbänden, überzeugt. Voraussetzung ist jedoch, dass dafür im gesamten Händlernetz konkrete Daten von Kfz-Sachverständigen erhoben werden. Was allerdings eine entsprechende Solidarität der Händlerschaft voraussetzt. •

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Garantie

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Keine Verschlechterung „Natürlich ist im Zuge der Garantiearbeiten die Verwaltung gestiegen und auch die Fehler sind komplizierter geworden, wobei uns dabei aber genügend Systeme unterstützen, Max um die Prozesse einfacher abwickeln zu Sonnleitner können“, berichtet Max Sonnleitner, Geschäftsführer Auto Sonnleitner/Linz. „In Summe können wir keine Verschlechterung erkennen.“ Garantiearbeiten seien „kein Geschäft“, dies könne aber nicht der Zugang sein. „Wir verkaufen den Kunden die Fahrzeuge. Wenn es ein Problem gibt, dann setzen wir das in erster Linie für den Kunden und dann für den Hersteller instand und es sollte aus meiner Sicht in erster Linie kostendeckend sein.“

Seit geraumer Zeit sorgt die Abwicklung der Herstellergarantie für Diskussionen. Nicht nur die Administration, sondern auch die Vorgabezeiten stehen dabei immer wieder im Fokus. Hat sich in puncto Garantiearbeiten und deren Abwicklung in jüngster Vergangenheit etwas verbessert oder ist das Procedere noch mühsamer geworden? Von Dieter Scheuch

Die Vorteile überwiegen „Einerseits ist es besonders bei einer unserer Marken ein wichtiges Verkaufsargument, Kunden mit einer 7-jährigen Garantie werben zu können, andererseits ist die Garantieabwicklung nicht Mag. Alfred immer einfach“, erklärt Mag. Alfred Mitten- Mittendorfer dorfer, Verkaufsleiter und Prokurist Auto Höller/Eugendorf. Dies betreffe Themen wie die Fehlersuche, Vorgabezeiten, Garantievergütung und Stundensätze, „die immer wieder zu spannenden Diskussionen mit den Herstellern führen können“. Allerdings gebe es auch Vorteile: Die Kundenbindung sei höher, auch im Aftersalesbereich ließen sich jüngere Gebrauchte besser vermarkten.

„Langwierige Fehlersuche!“ Bernhard Plasounig

Fehlersuche dauert länger „Es hat sich in den letzten Jahren sehr viel verändert: Meiner Meinung nach ist die Abwicklung der Einreichung für Garantiearbeiten aufgrund entsprechender EDV-Unterstüt- Bernhard zung mit dem Dealer-Package deutlich Plasounig leichter geworden“, meint Komm.-Rat Bernhard Plasounig, Auto Plasounig Villach. Auch Stundensätze und Zahlungsabwicklung passten, vorausgesetzt, der Händler erfülle alle Auflagen des Herstellers. Das große Thema ist hingegen, „dass man laufend debattieren und kämpfen muss, um seine Stunden zu bekommen, weil die Fehlersuche mit den vorgegebenen Richtzeiten schlichtweg nicht mehr möglich ist“.

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Reizthema: Die Abwicklung der Herstellergarantie

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Mitarbeiter zuweilen belastet „Der Dokumentationsaufwand ist enorm. Er hat sich im Laufe der Zeit verstärkt, entspricht mittlerweile fast den steuertechnischen Anforderungen und belastet zuweilen auch unsere Mitarbeiter, weil sie als Techniker dafür gar Mag. Dieter nicht ausgebildet wurden“, unterstreicht Unterberger Mag. Dieter Unterberger, Landesgremialobmann des Tiroler Fahrzeughandels und Geschäftsführer Unterberger Automobile/Kufstein. Unterberger würde sich seitens der Hersteller wieder mehr Vertrauen wünschen: „Überbordende Kontrolle ist immer ein Zeichen mangelnden Vertrauens.“ Darüber hinaus würden auch die Vorgabezeiten für Garantiearbeiten immer knapper, „ein Problem, das uns aber schon Jahre beschäftigt“.

Aufwand ist nicht höher „Es kann natürlich seitens des Importeurs im Zusammenhang mit Garantiearbeiten auch immer wieder Kontrollen geben, es hängt aber manchmal auch vom jeweiligen Vertrauensverhältnis ab, wie groß dann der damit verbundene Aufwand ist“, berichtet Nadja Nadja MalinPotzinger Malin-Potzinger, Geschäftsführerin Autohaus Malin/Sulz. Natürlich müsse man Garantieteile auf die Seite legen und manchmal abwarten, bis diese zum Teil auch kontrolliert – oder nicht kontrolliert – würden, was auch mit einem Lageraufwand verbunden sei. „Die Garantievorgabezeiten sind sehr straff, natürlich ist es ein zusätzlicher Aufwand, der aber zum Tagesgeschäft gehört, wobei ich persönlich meine, dass dieser Aufwand in den vergangenen Jahren nicht höher geworden ist.“


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„Diagnose ist ein erheblicher Aufwand.“ Josef Puntinger

„Überbordene Kontrolle ist ein Zeichen mangelnden Vertrauens.“ Dieter Unterberger

„Einreichung dauert oft länger als die eigentliche Arbeit.“ Wilhelm Weintritt

In Summe ein hoher Aufwand Als nach wie vor „sehr problematisch“ bezeichnet Wilhelm Weintritt, Inhaber Autohaus Weintritt/Baden, das Procedere rund um die Garantieabwicklung. Allein eine Garantieeinreichung dauert – bis wir die Genehmigung erhalten – oftmals Wilhelm Weintritt länger als die eigentliche Arbeit, was unser größtes Problem darstellt. Auch die Vergütungssätze lägen deutlich niedriger als jene, „die wir normalerweise für solche Arbeiten verlangen“. Im Gegensatz zu früher, wo ein Fahrzeug repariert und die Arbeiten danach eingereicht wurden, „muss das Fahrzeug zuerst an die Fehler-Diagnose, danach müssen die Daten an den Hersteller überspielt werden, wobei dort entschieden wird, was gemacht werden darf – in Summe ein sehr hoher Aufwand“.

Schwierige Garantieabwicklung „Die Vorgabezeiten werden generell kürzer, wobei es deutliche markenspezifische Unterschiede gibt, dazu kommt eine sehr aufwändige Administration“, sagt Komm.-Rat Prof. Burkhard Ernst, Landesgremialobmann Burkhard Ernst des Wiener Fahrzeughandels und Vorstand der Rainer-Gruppe. „Die Fehlersuche, und das ist leider fast immer so, geht im Zuge von Garantiearbeiten zulasten des Händlers. Dies sei auch für die Werkstatt-Bilanz schmerzlich, weil sich dadurch die Deckungsbeiträge verminderten. Wobei Ernst Garantien und deren Verlängerung grundsätzlich positiv sieht: „Diese binden die Kunden an die Werkstatt, wobei das per se nichts mit der schwierigen Garantieabwicklung zu tun hat.“

Diagnosezeiten oft nicht existent „Aus meiner Sicht stimmen Kalkulationen und Richtzeitenwerte bei einer Anzahl von Positionen bei Garantiearbeiten überhaupt nicht“, so Komm.-Rat Ing. Josef Puntinger, Bundesinnungsmeister Josef FA Kfz-Techniker und Seniorchef Autohaus Puntinger Puntinger/Leoben. „Es ist noch enger geworden, auch deshalb, weil vor der Fehlerbehebung erst eine Diagnose erfolgen muss.“ Diese Diagnosezeiten fielen bei vielen Herstellern einfach unter den Tisch, sie seien quasi nicht existent. Gleichzeitig stelle die Diagnose einen erheblichen Zeitaufwand dar. Erst recht, wenn der Kunde nach der Fehlersuche sein Fahrzeug zurückhaben will und später wieder zur Reparatur kommt. Insgesamt ist dies auch in unseren Nachbarländern ein Thema, wie sich bei den 4-Ländergesprächen zeigt.“

„Fehlersuche geht oft zulasten des Händlers.“ Burkhard Ernst

Fehlersuche benötigt Zeit „Auch wir haben das Problem, dass bei der Fehlersuche sehr viel Zeit verloren geht. Das führt natürlich dazu, dass diese Zeit vergütet werden müsste, was aber zuweilen auch zu Diskussionen mit dem Hersteller Roland führt. Ich habe früher selbst die Abwicklung bei Zsoldos Garantiearbeiten gemacht. Mittlerweile musste ich dafür einen Mitarbeiter abstellen, weil der Aufwand sehr groß ist“, berichtet Roland Zsoldos, Geschäftsführer Autohaus Zsoldos/Neusiedl am See. Insgesamt seien die Aufwände im Zuge von Garantieabwicklungen, die aber natürlich zum Alltagsgeschäft gehörten, gestiegen. Gleichzeitig würden viele Kunden gerade Marken mit langen Garantiezeiten bevorzugen.

„Früher habe ich alles selber gemacht, nun brauche ich einen Mitarbeiter für die Garantieabwicklung.“ Roland Zsoldos

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Neue Steuer statt NoVA Eine um 5 Cent höhere Treibstoffbesteuerung haben die Importeure dem neuen Finanzminister vorgeschlagen: „Dann könnte man die NoVA abschaffen!“, sagt Importeurssprecher Günther Kerle.

Shoppingtempel-Autoschau Auch wenn Kia Austria die Präsentationsfläche im Einkaufszentrum Riverside aufgegeben hat, der – direkt an der Stadtgrenze, am Liesinger Platz, den auch die Kundschaft aus dem „Speckgürtel“ im Süden Wiens frequentiert – ideale Voraussetzungen zu bieten schien: „Ein solcher Schauraum ist an vom Publikum möglichst hoch frequentierten Standorten ein Tool der Zukunft, um das man im urbanen Raum künftig nicht herumkommen wird!“, sagt Mag. Gilbert Haake Mag. Gilbert Haake für Kia Austria. „Der Platz Riverside war an sich gut, die Shopping-Ebene wäre aber besser als der im Garagenbereich versenkte Ausstellungsraum gewesen.“ Der war ständig mit Personal besetzt, das Interessenten informierte und Adressen aufnahm. Haake betont auch: „Wann immer wir so etwas machen, werden wir es in Kooperation mit einem nahegelegenen Händler tun!“ Der Schauraum im Riverside (im kleinen Bild die „Nachnutzung“ von Ferrari-Händler Scuderia Gohm) war mit der Marke Kia in Kooperation von Grünzweig Automobil (Mödling) und Zitta (Wien-Oberlaa) betrieben worden.

„Ein Tool der Zukunft im urbanen Raum!“ Seelmaier & Tschann Am 23. März wurde das neue DAF und Tatra Lkw-Kompetenzzentrum am Welser Westring 26 mit 800 Gästen offiziell eröffnet: Verkaufsund Werkstättenbetrieb und Tatra-Offroadstrecke.

AutoVersicherungsvertrieb Volksfest bei Harb 30 Jahre Mercedes Harb in Weiz gestaltete das Familienunternehmen zum Volksfest. 10.000 Besucher füllten drei Zelthallen bis zum Bersten. Zusammen mit den Mitarbeitern und viel lokaler Prominenz zelebrierte der steirische

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Kfz-Landesinnungsmeister Komm.-Rat Josef Harb seine Jubiläumsautoschau im Autozentrum Harb in Weiz. Zahlreiche Honoratoren gratulierten und der Erlös aus dem Losverkauf unterstützt lokale Sozialeinrichtungen.

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Derzeit laufende Gespräche zur Umsetzung der 2016 veröffentlichten EU-Richtlinie für den Versicherungsvertrieb in österreichisches Recht hofft das Bundesgremium des Fahrzeughandels bis Sommer abzuschließen. Dabei geht es darum, für die Versicherungsvermittlung „in Nebentätigkeit“ zum Fahrzeugverkauf die Aus- und Weiterbildungserfordernisse einzuschränken: Ein Fahrzeughändler, der lediglich Kfz-spezifische Versicherungen vermittelt, sollte nicht verpflichtet werden, Weiterbildungen im gleichen Umfang wie hauptberufliche Versicherungsvermittler zu absolvieren, die eine breite Palette von Versicherungen anbieten.


HAndel

VW-Markenvorstand Dr. Herbert Diess (l.) mit Dr. Horst Antlitz, Vorstand für Controlling und Rechnungswesen

„Die Talsohle durchschritten“ VW-Markenchef Dr. Herbert Diess zog Mitte März eine positive Bilanz über Volkswagen für das Vorjahr und die ersten beiden Monate 2018: Gewisse Risiken bestehen aber weiterhin.

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s war eine Fülle von Zahlen, die bei der Jahrespressekonferenz der Marke Volkswagen in Wolfsburg auf die Journalisten aus aller Welt – darunter auch „AUTO & Wirtschaft“ – herabprasselte. Die wichtigsten: Mit 6,23 Millionen ausgelieferten Pkws erreichte VW im Vorjahr einen neuen Rekord, der Umsatz stieg um rund 8 Prozent auf 80 Milliarden Euro, das operative Ergebnis verbesserte sich um 77 Prozent: „Damit haben wir zum ersten Mal seit 5 Jahren wieder das Ergebnis gesteigert“, sagte Markenchef Dr. Herbert Diess. „Die Talsohle scheint durchschritten.“ Derzeit arbeitet VW an 55 neuen Modellen, die man bis 2020 weltweit ausliefern will. Die für Europa nächsten und wichtigsten sind der erneuerte Passat, der Touareg und der T-Cross (das kleine SUV folgt gegen Ende dieses Jahres).

Auch in Nord- und Südamerika geht es aufwärts Negative Ergebnisse kamen im Vorjahr weiterhin aus Nord- und Südamerika, doch auch hier habe es Steigerungen gegeben und man wolle bis 2020 positive Zahlen schreiben, so Diess. Damit wären wir auch bei den eingangs angesprochenen Gefahren: Schafft der Hersteller die Vorgaben in Sachen CO2-Reduktion nicht, drohen ab 2020 Strafen von 140 Millionen Euro pro Monat. „Derzeit sind wir noch je nach Baureihe um 20 bis 30 Gramm von den Zielen entfernt. Ich sehe VW aber um einen Tick besser aufgestellt als die anderen Hersteller.“ Viel näher ist jedoch die Einführung des neuen

Messzyklus WLTP: Hier gebe es gewisse Risiken, da so viele Motoren überprüft werden müssten, hieß es im Konzern. Aber auch die Vielzahl von Fahrzeuganläufen in China (allein 9 in diesem Jahr) berge ein gewisses Risiko, so Diess. Und nicht zuletzt ist auch nicht geklärt, wie sich die von US-Präsident

„Wir investieren in die nächste Diesel-Generation.“ Dr. Herbert Diess, VW-Markenchef Donald Trump angedachten Handelshemmnisse für die Autohersteller auswirken werden. In Sachen Diesel – seit September 2015 eine große „Baustelle“ – sieht Diess VW auf einem guten Weg: „Wir glauben an den Diesel und investieren in die nächste Generation.“ Die vor allem in Deutschland diskutierten Hardware-Nachrüstungen, um mögliche Fahrverbote in Städten zu umgehen, seien hingegen keine gute Lösung. „Das kostet teilweise mehr als 3.000 Euro pro Auto.“ • (MUE)

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HANDEL

Hansjörg Mayr ist seit rund einem halben Jahr Chief Digital Officer bei der Wolfgang Denzel Auto AG

„Das ist die größte Baustelle“ Was bedeutet Digitalisierung für die Autohändler? Müssen sie Angst davor haben? Im Interview gibt Hansjörg Mayr, der bei Denzel für die Zukunft zuständig ist, eine Erklärung.

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ast 12 Jahre war Hansjörg Mayr Chef von Hyundai in Österreich – er weiß also, welche Sorgen die Händler drücken, wenn es um das Thema Digitalisierung geht. Dieses Wissen kommt ihm jetzt, als Chief Digital Officer bei der Wolfgang Denzel Auto AG, zugute. „Natürlich sind Veränderungen für viele Menschen unbequem, außerdem sind sie oft eine Bedrohung. Die Händler haben Sorgen und Ängste vor dem, was da kommt“, sagt Mayr. Im

„Wenn man bei jedem Werkstätten-Durchgang 5 Minuten in der Arbeitsvorbereitung spart, wird es sich übers Volumen hebeln.“ nächsten Atemzug kommt jedoch die Entwarnung: „Ich sehe Digitalisierung als riesige Chance: Man darf nur nicht den Fehler machen, sich bedroht zu fühlen.“ Eine positive Grundeinstellung sei wichtig, aber nicht genug: „Man muss auch etwas tun.“ Dafür gebe es zwei wichtige Blöcke, so Mayr: Der erste sei die Kommunikation, die in Zukunft immer wichtiger werde, weil ein besseres Verständnis für den Kunden immer notwendiger werde. „Der Händler muss die Brille des Kunden aufsetzen und sein Unternehmen bestmöglich am Kunden orientieren. Natürlich gibt es dieses Schlagwort seit Jahren, aber man hat nie genug getan.“ Mayr vergleicht die Situation mit einem Kellner im Restaurant: „Wenn der schnell und direkt versteht, was ich will, hat die Kommunikation funktioniert.“

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Der zweite Bereich betreffe die Transparenz: „Jeder Kunde, der etwas kauft, soll ein gutes Gefühl haben: Er muss wissen, wo er steht, wie viel er bezahlt.“ Banale Dinge eigentlich, so Mayr, aber in der Praxis schwer umzusetzen. Jeder Mitarbeiter im Autohaus müsse alle Infos haben, die er für seinen Geschäftsfall benötige: „Das ist ein angenehmer Nebeneffekt der Digitalisierung. Wenn ein Händler die Infos besser vernetzt, erkennt er die stillen Reserven, ohne dass er einen neuen Schauraum oder eine neue Werkstätte benötigt.“ Dies könne zu zufriedenen und besseren Mitarbeitern führen: „Oft müssen sie derzeit furchtbar kompliziert arbeiten. Wir brauchen eine intelligente Lösung, nicht 5 Programme nebeneinander.“

„Die Daten sind das größte Asset des Händlers“ Wichtig sei auch das Ausmerzen kleiner Fehler: „Wenn man bei jedem Werkstätten-Durchgang 5 Minuten in der Arbeitsvorbereitung spart, wird es sich übers Volumen hebeln.“ Doch was müssen Händler sonst noch tun? „Sich vor allem darum kümmern, dass sie die Kundenund Fahrzeugdaten in Ordnung haben: Das ist die größte Baustelle.“ Denn die Daten seien das größte Asset eines Händlers: „Aber er muss die Kunden verstehen, sonst sind die Daten wertlos.“ Und: „Die Technik macht vieles möglich, jedoch der Mensch bleibt der Erfolgsgarant. Die Jobs im Autohaus werden nicht wegfallen, aber wir müssen uns verbessern.“ • (MUE) In der Mai-Ausgabe: Teil 2 des Interviews


Der neue mega macs 77

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HANDEL

Rechenbeispiel Überraschung beim Marcus 2018 – doch für nüchterne Rechner nicht überraschend: Lada Vesta gewann in der Kompaktklasse.

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er Marcus, das betonte ÖAMTC-Verbandsdirektor Dipl.-Ing. Oliver Schmerold einleitend, stelle auf die beiden kaufentscheidenden Kriterien Wirtschaftlichkeit und Sicherheit ab. Bei der Wirtschaftlichkeitswertung werden die Unterhaltskosten berechnet, wobei Faktoren wie Kraftstoffverbrauch, jährliche Kilometerleistung, Wertverlust sowie der Neupreis in die Berechnung einfließen. Das wirtschaftlichste Fahrzeug jeder Kategorie wird mit einem Marcus ausgezeichnet.

Freude mit Marcus: Bernd Haack (l.) und Max Schmidt Preisverleihung des Marcus-Preises an Lada und den Vesta

Die Limousine gewinnt – der Kombi folgt In der Kompaktklasse fiel die Wahl daher auf die Lada Vesta Limousine, die bereits im Handel ist. Die Markteinführung der Kombiversion und des darauf basierenden Vesta Cross sind im Lauf des 2. Quartals geplant. Die Aufzählung der Marcus-Fachjury unter Vorsitz von Dr. Max Lang, Leiter ÖAMTC Technik, Test, Sicherheit, liest sich wie ein Techniker-Who-

is-who: Dr. Herbert Demel, Geschäftsführungsvorsitzender M+W Group, Prof. Dr. Bernhard Geringer, Vorstand Institut für Fahrzeugantriebe und Automobiltechnik der TU Wien, Dr. Reinhard Kolke, Leiter Test und Technik, ADAC-Technik-Zentrum Landsberg am Lech, Prof. Dr. Hans Peter Lenz, Vorsitzender Österreichischer Verein für Kraftfahrzeugtechnik, Dipl.-Ing. Dr. techn. Cornelia Lex, stellvertretende Leiterin Forschungsbereich Fahrerassistenz, Fahrdynamik und Fahrwerk der TU Graz, und Dr. Peter Schöggl, Leiter des Geschäftszweigs Racing, Fahrzeugentwicklung und -technologie Antriebssysteme der AVL List GmbH. • (ENG)

4 Jahre Haft für Jürgen S. Im gerichtlichen Nachspiel um LuxusAutohändler Jürgen S. gibt es nun ein (nicht rechtskräftiges) Urteil.

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m Prozess gegen Jürgen S., der in Zipf und kurzzeitig auch in Mistelbach einen Fahrzeughandel unter anderen mit den Marken Ferrari, Maserati, Lotus und Oldtimern betrieb und dessen Unternehmen in die Insolvenz schlitterten, gibt es nun ein Urteil: „Der Angeklagte wurde mit Urteil des Landesgerichtes Wels zu einer unbedingten Freiheitsstrafe in der Dauer von 4 Jahren verurteilt“, teilt Mag. Gerlinde Hellebrand, Leiterin der Medienstelle des Landes Wels, mit. Der Schuldspruch erfolgte wegen Veruntreuung (Verbringen von Fahrzeugen, die unter Eigentumsvorbehalt oder im Eigentum von Leasinggesellschaften standen, Schadenshöhe: 489.964 Euro), wegen gewerbsmäßigen schweren Betrugs (Erschleichen von Kreditmitteln verschiedener Banken durch Vorspiegelung, diverse Fahrzeuge würden als Sicherheit zur Verfügung stehen, wobei teils verfälschte Urkun-

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Jürgen S. betrieb kurzfristig auch ein Autohaus in Mistelbach

den und falsche Beweismittel verwendet worden seien, Schadenssumme: 907.743 Euro) sowie wegen betrügerischer Krida (Zueignung von Bargeld aus dem Firmenvermögen für eigene Zwecke zum Nachteil diverser Gläubiger (Schaden: rund 57.000 Euro). In einigen Anklagepunkten erfolgte ein Freispruch.

Urteil noch nicht rechtskräftig Gründe für die Verurteilung seien diverse Zeugenaussagen und sichergestellte Urkunden gewesen, der Angeklagte selbst habe sich nicht geständig verantwortet. „Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, weil der Verurteilte Rechtsmittel erhoben hat. Er befindet sich jedoch derzeit neuerlich in Untersuchungshaft, weil er Weisungen, die ihm anlässlich der Aufhebung der Untersuchungshaft auferlegt wurden, nicht eingehalten haben soll“, so Hellebrand. • (DSC)


PRAXIS Erfahrungsaustausch und Networking mit Fuhrparkmanagern

DIESEL-RESTWERTE Sind Ihre Fahrzeuge nach Ablauf der Nutzungsdauer noch das wert, womit Sie kalkuliert haben?

EFFIZIENZ Nutzen Sie das volle Optimierungspotenzial in Ihrem Fuhrpark

KOSTEN Mit professionellem Fuhrparkmanagement die Kosten im Griff

MANAGEMENT Die richtigen Tools zur Verwaltung Ihrer Firmenautos BLICK IN DIE ZUKUNFT Dieselgate, Elektroauto und Robocar, Herausforderungen für Fuhrparks

www.fleetconvention.at Am 14. Juni veranstaltet FLOTTE & Wirtschaft in der Wiener Hofburg die 4. FLEET Convention, DAS größte unabhängige Fach-Event für Flottenbetreiber, Fuhrparkmanager und KMU, egal ob 3 oder 300 Fahrzeuge, in Österreich. Neben spannenden Fachvorträgen zu aktuellen Themen bleibt auch genügend Zeit zum Netzwerken. Informieren Sie sich über Grundlagen und Strategien zu Fortbildung, Kostenoptimierung und Schadenmanagement und machen Sie Ihren Fuhrpark effizienter. Darüber hinaus erwartet die Teilnehmer der FLEET Convention ein Marktplatz, auf dem unterschiedlichste Aussteller – von Fahrzeugherstellern bis zu Fuhrparkmanagement-Profis – ihre Produkte, Dienstleistungen und Problemlösungen präsentieren.


Informationen über Autos, Zweiräder und Zubehör holten sich die Besucher in den Messehallen

Messedirektor Christian Mayerhofer, Landesgremialobmann Mag. Gerald Unterberger, Gerhard Neyer (Prok. Tigas Erdgas GmbH), Thorsten Kolb und Hubert Sima (beide ÖAMTC-Fahrtechnikzentrum)

Tirol leicht im Plus 41.000 Besucher an 4 Tagen: Der Tiroler Autosalon war auch heuer wieder in die Frühjahrsmesse inkludiert.

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ach wie vor ist Innsbruck unter den österreichischen Automessen das, was Berlin zwischen den Jahren 1948 und 1990 war – nämlich geteilt. Während auf dem Tiroler Autosalon (der seit einigen Jahren im Rahmen der traditionellen Frühjahrsmesse abgehalten wird) eine Reihe namhafter Händler mit ihren Marken vertreten ist, setzen die anderen auf die „Innsbrucker Autotage“ – heuer brisanterweise sogar eine Woche vor dem Salon. Genau dieses Dilemma ist es, was den Kunden den Vergleich erschwert: Und wirklich zufrieden scheint niemand damit zu sein. Schon seit zumindest

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2 Jahren verspricht man, zueinander zu finden, doch eine Einigung ist – zumindest derzeit – nicht in Sicht: Die Gesprächsbasis sei mit allen Beteiligten nach wie vor positiv, hieß es in der Generaldirektion der Messe: „Man unterhält sich, es gibt aber keine konkreten Pläne. Mal sehen, was die Zukunft noch bringt.“

Händler zogen positives Resümee Wie auch immer: Nach 40.500 Besuchern (2017) wurden heuer 41.000 Eintritte gezählt. Und jene Händler, die auf dem Salon vertreten waren wie Pappas („Wir haben verstärkt auf Verkauf gesetzt“), Linser („Für regionale Player eine wichtige Imagegeschichte“) und Meisinger („Vom Preview-Abend überrascht“) zogen ein durchwegs positives Resümee. Eine Chance zur Einigung bietet sich vom 14. bis 17. März 2019, wenn die nächste Ausgabe des Tiroler Autosalons abgehalten wird. • (MUE)

Publikumsmagnet seit 44 Jahren Die Automesse in Leoben hat Tradition: Seit 1974 lockt sie interessierte Besucher in die zweitgrößte Stadt der Grünen Mark.

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Rudolf Reichel (Autohaus Reichel)

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(V. l.) Josef Puntinger, Minister Mario Kunasek und Dietmar Schöggl (Autohaus Huber)

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Karl Stockreiter (Toyota Stockreiter)

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Andreas Patzelt (Vogl & Co)

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it einer launigen Ansprache im Rahmen der Eröffnung der diesjährigen Leobener Automesse outete sich Verteidigungsminister Mario Kunasek nicht nur als Autofan: „Wie einige hier wissen, bin ich gelernter Kfz-Techniker, was mich besonders freut, dass hier mit Vogl & Co auch ein Unternehmen ausstellt, für das ich einst tätig war.“ Rund 15.000 Besucher wurden bei der Leobner Automesse 2018 gezählt, wie Komm.-Rat Ing. Josef Puntinger, Seniorchef des Autohauses Puntinger und Bundesinnungsmeister des Fachausschusses Kfz-Techniker, resümiert. Er ist gemeinsam mit Karl Stockreiter, Geschäftsführer des Autohauses Toyota, Initiator der Leobener Automesse, die heuer am 16. und 17. März 2018 stattfand. Die Resonanz war durchwegs positiv, „die ausstellenden Händler sind aufgrund der hohen Besucherzahl aber auch mit der Umstellung der Veranstaltungstage – die Messe ging heuer erstmals freitags und samstags anstatt wie früher samstags und sonntags über die Bühne – sehr zufrieden“. • (DSC)

Fotos: Congress Messe Innsbruck

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Prok. Paul Schweighofer, Mag. Verena Robinson (beide Autohaus Robinson) und Gün- Mag. Alexander Struckl, ther Kerle (Sprecher der Autoimporteure) Generaldirektor Opel Austria

Mag. Roland und Konrad Spes (Autohaus Spes)

Perfektes Konzept Ein deutliches Besucherplus verzeichnete heuer die AutoEmotion in Graz – und das, obwohl das wunderschöne Frühlingswetter der größte Gegner war.

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reitag, 9. März, 16 Uhr: Bilder, die man eher aus dem früheren Ostblock kennt: Lange Schlangen vor den Eingangstoren! Gibt es hier besondere Ware? Oder gar etwas gratis? Ersteres! Immerhin ist drinnen, in den Hallen, der neue Jaguar I-Pace erstmals in Österreich zu sehen – gebaut bei Magna-Steyr, nur wenige Kilometer von der Messe entfernt. Klar, dass das die Grazer besonders interessiert (und Jaguar Händler Mag. Manfred Bijondic nicht weiß, wie er die 40 Vorbestellungen befriedigen wird können).

Ing. Fritz Sommer, Mitsubishi-Sprecher

Rudolf Glass (Seat-Sprecher) und Erich Klambauer (Porsche Kärntner Straße)

Olaf Helfer (carplus) und Renate Zink-Edelsbrunner (Autohaus Edelsbrunner)

René Gruber, Rudolf Hofer (beide Denzel)

Karl Günther Frittum (Markenleiter bei Lexus)

Viele Kunden mit Kaufabsichten Freilich: Der schnittige E-Flitzer Christian Eibisberger, Renate Mag. Peter Jagersberger (Autohaus war nur eines von rund 250 Autos Zink-Edelsbrunner, Theresia und Jagersberger), Maria Gaberszik (Autohaus von immerhin 34 Marken, die sich Mag. Manfred Bijondic Komm.-Rat Alois Edelsbrunner Gaberszik), Erwin Schager (Autohaus die sich in den Handeln (GB Premium Cars) in den Handeln tummelten. Der (Autohaus Edelsbrunner) Jagersberger) tummelten Trend von Freitagnachmittag setzte sich auch in den kommenden beiden Tagen fort, sodass Mag. Peter Jagersberger, Sprecher des Vereins der Grazer Autohändler, am Montag zufrieden Bilanz ziehen konnte. 22.000 Besucher sind ein deutliches Plus zu den 16.000 des Vorjahres. Und das Beste dabei: Viele Kunden waren mit konkreten Kaufabsichten auf die Messe gekomKomm.-Rat Josef Harb (Autohaus men. Jagersberger: „Jetzt hoffen wir natürlich, dass Harb), Mag. Barbara Leitner (Gesich das Interesse auch in Kaufabschlüsse umsetGerald Hütter (Zweirad Hütter) und schäftsführerin Landesgremium zen lässt.“ • (MUE) Ing. Josef Pichler (Motiondata) Steiermark)

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Gemeinsam für den Diesel Schon bei der Eröffnung des 48. Linzer Autofrühlings rüsteten sich Organisation und Politik gegen das Diesel-Bashing.

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n diesem Jahr stand natürlich die Sorge um den Diesel im Vordergrund des Linzer Autofrühlings. „Dazu waren alle Verkäufer unserer Händler sehr gut geschult und auf dieses Thema bestens vorbereitet“, berichtet Ernest Wipplinger, Sprecher des Linzer Autofrühlings. „Ohne Diesel werden wir die CO2-Ziele nicht erreichen“, warnt etwa Evelyn Kattnigg, BA (FH), Abgeordnete zum OÖ Landtag

(FPÖ). Der Linzer Vizebürgermeister Mag. Bernhard Baier (ÖVP) erteilt Fahrverboten eine klare Absage: „Die positive Entwicklung des Landes hängt an der Automobilbranche. Wir müssen mit Maßnahmen Lösungen suchen, die nicht den Wirtschaftsstandort bedrohen.“ Letztlich verhinderte das schlechte Wetter einen neuen Besucherrekord und der 48. Linzer Autofrühling musste sich dieses Mal mit knapp 31.000 Gästen zufrieden geben. Dass die Erfolgsstory im Designcenter weitergeht, daran zweifelt in Linz niemand. „Die Ausstellung ist heute notwendig. Im Zuge der Digitalisierung ist es wichtig, Autos zu sehen und zu riechen“, so der Präsident des Ausstellungsvereins, Gerhard Dallinger. • (GEW)

Raphael Gaillard (Citroën) und Rudolf Lindorfer (Autowelt Linz)

Zufrieden mit Alfa und Honda: Ernest Wipplinger

Jaguar wird elektrisch: I-Pace bei Mag. Doris Seipl

Erfolgreich dank Opel-SUV-Modellen: Christoph Günther

Autofrühling-Eröffnung: Vizebürgermeister Mag. Bernhard Baier, Michael Schmidt, Ernest Wipplinger, Claudia Dunzendorfer und Präsident Gerhard Dallinger sowie der Moderator Wolfgang Lehner (v. l.)

3008 und 5008 als Erfolgsmodelle: Clemens Gradischnig, Peugeot Linz

Mazda Eder: Hans Eder, Heimo Egger (Mazda), Gerhard Eder, Lothar Beyer (Mazda) und Helmut Eder (v. l.)

Castrol-Partner: Claus Gruber (Adamol) und Mag. Michaela Rockenbauer (Obereder)

Heinrich Lietz ist mit der Marke Hyundai nun fixes Mitglied im Ausstellungsverein

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Walter Friedrich Wieshofer (Porsche Asten), Mag. Wolfgang Wurm (Porsche Austria/Seat)


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uf messetechnisches Wettrüsten verzichten die 13 Osttiroler Autohändler, wenn sie einmal im Jahr im malerischen „Haupt-Stadtele“ zwischen Drau und Isel ihre Leistungsschau veranstalten. „Das Auto soll im Mittelpunkt stehen“, sind sich die Messe-Urheber, Ford-Händler Dipl.-Ing. Hermann Troger und Franz Niedertscheider (Peugeot, Volvo, Suzuki) mit den Ausstellerkollegen einig. Die „Messestände“ bestehen aus simplen Beachflags und Klapptischen, sogar auf Prospekte wird verzichtet. Das Publikum honoriert die konzentrierte Präsentation: „Wir haben etwa 10.000 Besucher bei der Autoschau“, gibt Dipl.-Ing. Anton Thum, Veranstalter und BMW- sowie Fiat-Händler, an. Die Begeisterung fürs Auto ist hier im ländlichen Raum sichtlich ungebrochen – das gilt auch für neue Spielarten der Mobilität: So boten die Händler heuer beim „E-Day“ im Rahmen der Autoschau erstmals Probefahrten mit Elektrofahrzeugen an. • (KAT)

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Die Osttiroler Autohändler veranstalteten im März zum 13. Mal die Autoschau Lienz.

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Das Auto im Mittelpunkt

AUTOSCH Kleine Bilder v. o. l.: Hermann Troger (Ford Troger), Anton Thum (Autohaus Thum), Johannes Robitsch (Autohaus Pontiller), Franz Niedertscheider (Autohaus Niedertscheider)

Die Lienzer Fußgängerzone ganz im Zeichen des Autos

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Die Automesse Salzburg ist ein Publikumsmagnet Josef Nußbaumer, Markus Reitermajer-Frauenschuh, Richard Mieling (Leiter Marken- und Unternehmenskommunikation Porsche Austria), Landesrätin Dr. Brigitta Pallauf, Michael Wagner (Geschäftsführer Messezentrum Salzburg), Mag. Josef Roider, Mag. Alfred Mittendorfer, Günter Graf (Geschäftsführer Pappas Salzburg) und Alexander Klett (Geschäftsführer CarMediaWorld)

Sabine Hödl-Wenger und Barbara MeierhoferWenger (Autohaus Wenger)

Salzburg im Auto-Fieber Über 30.000 Besucher lockte das Messetrio „Auto Messe Salzburg“, „Car Media World“ und „Garten Salzburg“ in das Salzburger Messezentrum.

Händler durchwegs zufrieden

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ie interessierte Besucherschar stimmte die Salzburger Autohändler positiv. Auf 27.500 Quadratmetern wurden mehr als 600 Fahrzeuge der unterschiedlichen Marken präsentiert. Seine Premiere feierte etwa der VW Touareg mit Tobias Moretti als Testimonial. Den neuen Honda Civic, der ein eigenes Real Driving Emissions-Verfahren (RDE) durchlief, präsentiert Honda Frauenschuh. Generell zeigte sich, dass der Umstieg auf WLTP bei vielen Händlern ein Thema ist. Sportlich nahm es etwa Stefan Reichl, Geschäftsführer vom gleichnamigen Autohaus: „Am besten erledigen wir die ersten 3 Quartale gut.“

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Markus Reitermajer-Frauenschuh, Geschäftsführer der Frauenschuh-Gruppe

Zufrieden mit 2017 zeigte sich Maximilian Sonnleitner, Geschäftsführer von Auto Sonnleitner: „Es war nicht das beste Jahr ever, aber es war sehr gut.“ Positiv verlief auch der Alpine-Start, erste Vorkaufsverträge wurden bereits unterzeichnet. Der 4.000er-Marke an Neu- und Gebrauchtwagen sei man mit knapp 3.700 Stück näher gekommen, bestätigt AutoFrey-Geschäftsführer Mag. Josef Roider, möglicherweise kann diese 2018 übersprungen werden, freut er sich auf weitere Zuwächse bei BMW, Mini, Jaguar und Land Rover. Auch Josef Nußbaumer, Geschäftsführer Schmidt Automobile zeigt sich optimistisch: „Was das Ergebnis der Firma betrifft, haben wir ein sehr gutes Jahr 2017 erlebt, ich gehe davon aus, dass auch 2018 ein gutes Jahr wird.“ • (MPI/DSC)

Geschäftsführer Maximilian Sonnleitner vom Autohaus Sonnleitner

Stefan Reichl jun., Geschäftsführer vom Autohaus Reichl Mag. Wilfried Weitgasser (Porsche Austria) und Tobias Moretti vor dem neuen VW Touareg

Mag. Josef Roider, Geschäftsführer von AutoFrey mit dem neuen I-Pace

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Mag. Alfred Mittendorfer (Verkaufsleiter Auto Höller)

Josef Nußbaumer, Landesgremialobmann des Salzburger Fahrzeughandels und Geschäftsführer von Schmidt Automobile


Handel

Städte im Aufwind

Politische Treiber des Wandels

Über stumpfes Auto-Bashing sind die „City Changers“ – wie sich die Teilnehmer der Konferenz selbst nennen – hinaus. Für sie ist der Privat-Pkw als Irrweg der Geschichte so gut wie überwunden, die Zukunft gehört sauberen Robotertaxis. Die Stadt der Zukunft wird besser, weil sie nicht fürs Auto, sondern für den Menschen gebaut ist – von Stadtregierungen als politischen Treibern des Wandels. Ein Buchtipp von Vassilakou am Rande der Pressekonferenz zeugt von Ambition: „If Mayors Ruled the World“ von Benjamin Barber. Inhalt: Städte lösen die Probleme, an denen Staaten scheitern. Beispiele wie Oslo – wo 2019 Privat-Pkws aus der Innenstadt ver(V. l.) Veranstalter und UFGC-Gründer Gerald Babel-Sutter, bannt werden – zeigen: Bei allen Andrea Reimer, Stadträtin in Vancouver/Kanada, Wiens Regierungsversprechen liegt es im Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou, Daniel Termont, Bürgermeister von Gent, George Attala, Global Leader for Ermessen der Kommunen, ob sie daGovernment and Public Sector bei Ernst & Young für auch zu Fahrverboten greifen. •

Botschaft der „City Changers“: Zwei Drittel der Menschheit leben 2050 in Städten – in denen Autos keine Rolle spielen. Von Mag. Bernhard Katzinger

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tädte – und nicht Staaten – sind es, die den Mobilitätswandel in den dicht besiedelten Räumen definieren und umsetzen, und ihre Bedeutung wächst mit ihrer Bewohnerzahl. So kann ein Fazit der „Urban Future Global Conference“ lauten, die vom 28. Februar bis 2. März in Wien mit 200 Vortragenden in 57 Einzelveranstaltungen über die Bühne ging. Am 1. Tag unterschrieben 37 Bürgermeister – darunter Wiens Vize Mag. Maria Vassilakou – den „Bürgermeister-Konvent“, ein Abkommen über ambitionierte Emissions-Ziele.

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Geschäftsführer Josef Nußbaumer

Jubiläumsjahr nutzen Dieses Jahr feiert Schmidt Automobile das 90-jährige Bestehen. Ein Grund zum Feiern, aber auch, um die 4.000er-Marke bei Neu- und Gebrauchtwagen ins Visier zu nehmen.

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achdem Schmidt Automobile 1928 in der Salzburger Innenstadt als Kfz-Werkstatt startete, erfolgte 1949 mit der Marke Ford der Einstieg in den Autohandel. Bis heute ist diese für das Autohaus die wichtigste Marke: Mehr als die Hälfte der verkauften Fahrzeuge ziert das Logo des amerikanischen Autobauers. Auch im Flottengeschäft werden damit alle Erfordernisse vom „kleinen Flitzer“ bis zum Nutzfahrzeug abgebildet. Generell nahm bei Schmidt Automobile die Bedeutung dieses Segments zu – für Geschäftsführer Josef Nußbaumer mittlerweile ein Kerngeschäft.

und Mazda zählt. Erweiterungen ist Nußbaumer nicht abgeneigt, wenn auch aktuell noch nichts geplant ist: „Wir prüfen eintreffende Angebote sehr genau.“ Dabei muss es nicht ausschließlich die bestehenden Marken betreffen: „Wir sind nicht aktiv auf der Suche nach einer zusätzlichen Marke. Wenn es eine neue spannende Situation gibt, die für uns Sinn macht, wieso nicht?“

„Es ist schwieriger geworden, dass man an gute Gebrauchtwagen kommt. Es gibt sehr viel rundherum.“ Josef Nußbaumer

Weibliche Lehrlinge haben sich bewährt Weiteres Wachstum wird angestrebt Seit 2000 ergänzen die Marken Mazda und Volvo das Angebot von Schmidt Automobile. Im Jahr 2017 wurden insgesamt 3.800 Neu- und Gebrauchtwagen abgesetzt und ca. 90 Millionen Euro Umsatz erzielt. Für 2018 plant Nußbaumer weitere Schritte Richtung 4.000er-Marke: Auch wenn sich dies nicht einfach planen lasse und noch harte Arbeit erfordere. Aufgrund der hohen Marktnachfrage nach guten Gebrauchtwagen und dem Ziel, die Gebrauchtwagenplätze auszulasten, vertraut man auf einen Fahrzeugeinkäufer, der österreichweit Gebrauchte einkauft. „Es ist schwieriger geworden, dass man an gute Gebrauchtwagen kommt. Es gibt sehr viel rundherum: Privatverkäufe, professionelle Einkäufer, internationale Firmen“, so Nußbaumer, der zu den 6 Standorten in Salzburg, Hof, Tamsweg, Kitzbühel, Mattighofen und Wien auch 15 Partnerbetriebe der Marken Ford

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„Weil auch immer weniger gute Leute den Weg in die Lehre suchen“, sieht Nußbaumer – wie viele Kollegen – Schwierigkeiten bei der Suche nach guten Lehrlingen. Schon länger gibt man weiblichen Lehrlingen eine Chance. So manche geht dann den Weg bis zur Meisterprüfung. „Es hat sich bewährt. Die Damen sind sehr gut unterwegs“, freut sich Nußbaumer über den hohen weiblichen Anteil in seinem 160-köpfigen Team. • (MPI)

Oskar Schmidt GmbH Gegründet: 1928 Standorte: 6 Absatz 2017: rund 3.800 Neu- und Gebrauchtwagen Marke: Ford, Mazda, Volvo Mitarbeiter: 160 www.schmidtauto.at


Handel

Der Vorstand des VÖL (v. l.): Vizepräsident Mag. Klaus Klampfl (HYPO Stmk. Leasing), Vizepräsident Mag. Alexander Schmiedecker (Raiffeisen-Leasing), Präsident Dr. Alexander Nekolar (Porsche Bank) und Vizepräsident Dipl.-Kfm. Ömer Köksal (UniCredit Leasing)

Kfz-Leasing feiert abermals Rekordjahr Der Verband Österreichischer Leasing-Gesellschaften (VÖL) hat allen Grund zur Freude: Gegenüber dem Rekordjahr 2016 konnte man im Vorjahr noch einmal knapp 10 Prozent zulegen. it Abstand wichtigste Leasing-Sparte ist und bleibt das Kfz-Leasing mit einem Anteil von 75 Prozent. Hier lag der Zuwachs im Vorjahr bei 9,7 Prozent, bei einem Volumen von 5,113 Mrd. Euro, was einem durchschnittlichen Wert pro Fahrzeug von rund 25.000 Euro entspricht. Das Verhältnis von privaten und kommerziellen Kunden hat sich mittlerweile bei 50 : 50 eingependelt. Zugelegt hat auch das Fuhrparkmanagement, das um 3,5 Prozent auf 858 Mio. Euro bzw. 34.803 Verträge gewachsen ist, 2002 lag das Volumen zum Vergleich noch bei 200 Mio. Euro. Gleichzeitig würde die Ausfallsrate weiter sinken, was auch der aktuell guten Konjunktur und strengen Vergaberichtlinien geschuldet sei. „Die Leasingbranche bleibt nach wie vor ein Wachstumsmarkt“, so VÖL-Präsident Dr. Alexander Nekolar. „Der österreichische Leasingmarkt wies in den letzten 4 Jahren eine durchschnittliche Wachstumsrate von 7 Prozent per anno auf – auch in Zeiten sonst stagnierender Konjunktur.“ Nach einem zufriedenstellenden Jahresauftakt geht man derzeit von einem Anhalten dieses Trends aus. • (STS)

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Das Kfz-Leasing hat gegenüber dem Volumen 2016 noch einmal um 9,7 Prozent zugelegt

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HANDEL

Miyun, Stuttgart, Bremen: Borgward kommt wieder Siege im Sport, Benzineinspritzung und Luftfederung: Carl F. W. Borgward, Querdenker, Konzernlenker und zugleich selbst Chefdesigner, hatte bis 1960 mit TechnologieAmbitionen, innovativen Lösungen und richtungsweisendem Design Erfolg. Von Dr. Michael Sikora und Dr. Nikolaus Engel

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n diese Tradition schließt die Marke heute an und bringt deutsche Engineering-DNA, hochflexible und intelligente Industrie-4.0-Fertigungskompetenz nach China. 2018 soll das Jahr der Rückkehr der erfolgreichen deutschen Automarke der 60er-Jahre auf den europäischen Markt werden: mit benzin- und strombetriebenen Autos der Mittel- und Oberklasse, deutscher Qualitäts- und Sicherheits-DNA für Käufer aus der D-A-CH-Region, die genug haben von „Diesel-Gate“ und bekannten Markenherstellern.

ellem Verfolgen des Fahrzeugaufbaus in China und Deutschland. Der Borgward-Kunde kauft kein Auto, sondern ein Gesamtpaket an Mobilitäts-Leistungen über mehrere Kanäle, u. a. über den Sixt-Neuwagen-Vertrieb in Deutschland, das Service erfolgt dann bei A.T.U. Borgward eröffnet noch dieses Jahr das Marken- (Brand Experience-) Center Stuttgart, auch der Startschuss für die CKD-Fertigung in Bremen ist schon fix.

Leistbare Elektroautos von der Traditionsmarke Mehrstufiges Vertriebskonzept in Europa „Importeure und Händler aufgepasst: Die mehrstufigen, modularen Vertriebskonzepte vom OnlineVertriebssystem über Flagship-Stores/Brand Studios

„Je mehr Wertschöpfung der Borgward-Partner erbringt, desto höher ist die Marge!“ Tom Anliker, Senior Vice President Marketing, Sales & Services der Borgward AG und Shop-im-Shop für große Mehrmarkenhändler, Auslieferungspartner und Full-Servicepartner richten sich auch an traditionelle Autohäuser“, sagt Tom Anliker, weltweit verantwortlicher Vorstand für Marketing, Verkauf und Service: „Je mehr Wertschöpfung im Vertrieb von einem Partner erbracht wird, desto höher ist die Marge“, und betont: „Borgward kommt zum Kunden, nicht der Kunde zu Borgward“, und nennt als Beispiel Door-to-Door-Services und individuelle Fahrzeugkonfiguration über Internet mit Anstoß der Echtzeit-Fertigung und visu-

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Die 350 Mitarbeiter der Zentrale Beijing haben seit der offiziellen Wiederbelebung der Traditionsmarke auf dem Genfer Automobilsalon im März 2015 in nur zwei Jahren die Versionen BX7 und BX7 TS sowie das Kompakt-SUV BX5 in die Serie überführen und zigtausende chinesische Kunden begeistern können. Schon auf der IAA 2015 hatte Vorstandsvorsitzender Ulrich Walker die Marschrichtung vorgegeben: Die Traditionsmarke soll in Deutschland und Österreich auch mit leistbaren E-Autos Kunden überzeugen.

Erfolgreicher Vertrieb in China – dann in Europa Nach mehr als 80.000 verkauften Fahrzeugen in China werde als nächstes der Markt(wieder)eintritt in Europa – insbesondere in Deutschland und Österreich – vorbereitet, bestätigt Anliker im Interview. Inzwischen hat Borgward 300 Markenhändler in China mit einheitlicher Corporate Identity etabliert, die Markteinführung im Nahen und Mittleren Osten geschafft und arbeitet nun an der Markteinführung der Marke in Südamerika und in Argentinien.


HANDEL

Produktion in Bremen als Ziel Bei Borgward funktioniert der Schulterschluss des deutschen mit dem chinesischen Kollegen auf allen Ebenen weit besser als bei traditionellen Hersteller-Joint-Ventures in China. An allen Standorten in China und Deutschland wird Rücksicht auf unterschiedliche Kulturen, Sprachen und Zeitzonen genommen. Designkonzepte, Engineering und Vertriebsthemen werden in Telefonkonferenzen mit den deutschen Kollegen am Nachmittag in Beijing besprochen. Die deutsche Niederlassung liefert den chinesischen Kollegen und Kolleginnen neuen Input, wenn die tags darauf in die Firma kommen. Bis zum Produktionsstart im geplanten CKD-Werk Bremen laufen die Autos für den europäischen Markt in China vom Band. In Bremen baute Borgward bis 1961 Autos der Marken Borgward, Hansa, Lloyd und Goliath. Der zu Foton gehörende neue Hersteller Borgward legt viel Wert auf Qualität und verbaut Komponenten von Zulieferern wie Autoliv, Bosch, Continental, ZF und Webasto. Die Benzinmotoren liefert FEV. Der Borgward BX7 TS Limited Edition soll in Kürze auf dem deutschen Markt erscheinen und noch 2018 auch das kompaktere SUV Borgward BX5 sowie danach das SUV-Coupé BX6.

Erste Ausbauphase in China abgeschlossen 60 km nördlich des Beijinger Flughafens werden im Miyun-Bezirk unter Einsatz von 300 Kuka-Robotern, dirigiert via automatisierter Industrie-4.0-Produktionsplanung unter strikter Einhaltung hoher Qualitäts- und Sicherheits-Standards bis zu acht Modelle auf nur einer Rohbaulinie gefertigt. Dank permanentem Datenaustausch zwischen Entwicklung, Produktion, Marketing und Händlernetz kann der Kunde sein Fahrzeug jederzeit von der Bestellung über Produktionsplanung, Produktion und Auslieferung

cloudbasiert digital begleiten und so auch noch kurz vor Produktionsbeginn Ausstattungsdetails wie Farbgebung von Decklack oder Innenraum ändern.

„Borgward soll in Deutschland und Österreich auch mit leistbaren Elektroautos Kunden überzeugen.“ Ulrich Walker, Vorstandsvorsitzender der Borgward AG

Die erste Ausbauphase des Borgward-Werks Miyun nordöstlich von Beijing ist abgeschlossen. Nach dem Start der Produktion des Borgward BX7 im Mai 2016 und der Erweiterung des Programms um das Modell Borgward BX5 im April 2017 wurde die Fabrik mit Investitionen von 385 Millionen Euro für die Steigerung der Kapazität auf 180.000 Einheiten jährlich und die Integration des vollelektrischen SUV BXi7 fit gemacht. Im Endausbau kann das Werk Miyun bis zu 360.000 Fahrzeuge im Jahr fertigen. Zudem überzeugt Fachleute die Flexibilität der hochmodernen Fertigung: So ist das Unternehmen für zukünftige Anforderungen gut gerüstet – sowohl Limousinen wie SUVs, Rechts- oder Linkslenker, Modelle mit klassischem Verbrennungsmotor und Elektro- oder Plug-in-Hybridfahrzeuge können entstehen. Vor allem durch die geplanten Marktstarts wird die Kapazitätserhöhung in den kommenden Monaten notwendig. Dazu Anliker: „Wir werden mittelfristig immer mehr Märkte mit mehr Modellen bedienen. Vor allem in Europa wollen wir stark präsent sein.“

Borgward-Wiederbelebung auch im Motorsport 2018 nahm Borgward wieder die Motorsportaktivitäten mit dem BX7 DKR bei der Rallye Dakar auf. Auch die legendären Borgward Hansa 1500 RS der Zeit nach dem 2. Weltkrieg kamen bei 1000-kmRennen am Nürburgring oder den 24 Stunden von Le Mans oftmals als Sieger ins Ziel. •

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„Wie der Wechsel vom Käfer zum Golf“ Jedes fünfte neue Auto aus dem VW-Konzern soll ab 2025 als Elektrofahrzeug auf den Markt kommen, sagt Christian Senger, Leiter der Produktlinie Elektroautos bei der Volkswagen AG. Von Mag. Heinz Müller

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&W: In Genf stand die mittlerweile 4. Studie eines Elektroautos von Volkswagen. Wann kommen diese Autos auf den Markt? Christian Senger: Parallel an der Entwicklung arbeiten wir an der Industrialisierung. Ende 2019 wollen wir mit der Produktion beginnen, die Markteinführung startet dann 2020. Welches dieser vier Fahrzeuge kommt als erstes? Was sind die Verkaufsziele? Senger: Der kompakte I.D. wird das erste E-Auto sein: Denn der ist eine Ikone der Marke Volkswagen, weil wir im Segment des Golf andocken. Was vor gut 40 Jahren der Sprung vom Käfer zum Golf war, wird jetzt der Sprung vom Golf zum I.D. sein. Als nächstes folgt der I.D. Crozz, also das SUV – und dann sehen wir weiter. Wir planen, dass bis 2025 jeder fünfte Neuwagen aus dem VW-Konzern ein E-Fahrzeug sein wird. Wie erfolgen die Synergien mit den anderen Konzernmarken bei den E-Autos? Senger: Ziel ist es, maximale Synergien zwischen den Konzernmarken zu schaffen. Wir wollen die Autos angleichen, wo es der Kunde nicht sieht. Doch wo es

„Der Blick nach Norwegen zeigt, dass jemand, der einmal ,angestromt‘ ist, immer wieder ein E-Auto fahren will.“ Christian Senger, Leiter der Produktlinie Elektroautos bei VW der Kunde sieht, erfolgt eine deutliche Differenzierung, etwa im Cockpit. Es wird natürlich auch eine Differenzierung beim Antrieb geben – aber weniger prägnant als bei Modellen mit Verbrennungsmotor. Kern-Differenzierung zwischen den Marken wird bei Elektroautos die Interaktion in der Bedienung sein. Hat die Diskussion um den Diesel die Entscheidung für den Einstieg in den E-Auto-Markt beschleunigt? Senger: VW bietet ja schon gute Elektroautos: Der e-Golf gewinnt viele Vergleichstests und in Norwegen sind wir damit Marktführer. Dennoch ist absehbar, dass die CO2-Ziele nur mit Verbrennungsmotoren nicht

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erreicht werden können – das Angebot an E-Fahrzeugen muss ausgebaut werden. Von 2020 bis 2025 wird man als Hersteller mit sehr guten Verbrennungsmotoren, Hybrid- und Plug-in-Versionen noch dabei sein, aber ab 2025 ist das kein Rettungsanker mehr. Man sollte als Hersteller die Zeit nutzen, sich als E-AutoMarke zu positionieren. Wer den Zug nicht rechtzeitig nimmt, wird sich schwer tun. Welche Rolle spielt China bei E-Autos? War die Entscheidung der Regierung zur Förderung dieser Technologie wesentlich? Senger: VW hat in China einen Marktanteil von 13 Prozent. Wir wollen unsere Position als Marktführer natürlich verteidigen. Es ist jetzt schon sehr schwierig, Autos mit Verbrennungsmotoren in Shanghai oder Peking zuzulassen. Daher werden etwa 2/3 unserer avisierten Elektroautos in China verkauft werden. Welche Reichweiten peilen Sie an? Senger: Das ist eine sehr wichtige Frage: Sie wird zwischen 400 und 600 Kilometern liegen, wobei die 400 Kilometer für den I.D. in der Basisausstattung gelten. Es wurde versprochen, dass die neuen E-Autos nicht viel mehr kosten sollen als derzeit ein Diesel … Senger: Ja, das ist unser Plan: Der e-Golf kostet in Deutschland derzeit 35.900 Euro Listenpreis (in Österreich: 38.690 Euro, Anm.) und die Produktion ist ausverkauft. Wenn die neuen Modelle starten, wird sich die Nutzbarkeit deutlich erhöhen, was beim Absatz sicher helfen wird. Bleibt das Problem mit der Infrastruktur: Wird es bis dahin genügend Ladesäulen geben? Senger: In diesem Bereich gibt es 4 Hauptthemen: Das Laden zu Hause, am Arbeitsplatz, in der Stadt und entlang von Schnellstraßen. Letzteres wird durch das Projekt Ionity gemeinsam mit anderen Herstellern in Angriff genommen. Für das Laden zu Hause wird es Wallboxen geben, wobei wir die Kosten noch optimieren wollen. Da planen wir Angebote unter 500 Euro. In den Städten wird es gemeinschaftliche Lösungen geben müssen, das ist der schwierigste


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„Man sollte als Hersteller die Zeit nutzen, sich als E-AutoMarke zu positionieren. Wer den Zug nicht rechtzeitig nimmt, wird sich schwer tun.“

Part. Wir werden aber sicher unsere Händler nutzen, um Ladestationen zu bauen und auch Supermärkte werden Käufer anziehen, indem sie Lademöglichkeiten anbieten. Werden nicht die Stromleitungen unter der Last der E-Auto-Ladungen zusammenbrechen? Senger: Wir haben schon Siedlungen in Wolfsburg analysiert: 18 Prozent der Haushalte können eine 11-kWBox aufstellen, ohne dass es Probleme gibt. Auch in Norwegen, wo 30 – 50 Prozent der Neuwagen E-Autos sind, gibt es keinerlei Probleme mit der Netzstabilität. Daher sehe ich noch einige Zeit, um das Problem zu lösen. Natürlich werden auch wir uns engagieren, um eine Netzstabilisierungstechnik anzubieten, etwa indem man einen Pufferblock einbaut. Damit könnte man auch das Recycling alter Batterien von E-Autos lösen … Senger: Wir rechnen mit mindestens drei Leasing-Zyklen pro Batterie, also mit 9 – 12 Jahren: Dann käme die „Second Use“, also zum Bei-

spiel als Pufferung. 5 Autobatterien pro Siedlung wären ideal, auf diese Weise kann man die Batterien noch einmal 10 Jahre nutzen. Das heißt, dass erst etwa ab dem Jahr 2040 eine relevante Stückzahl an Batterien recycelt werden muss: Da brauchen wir tatsächlich noch einen Innovationsschub in der Industrie, um die Rohstoffe wieder rauszukriegen. Ich gehe aber davon aus, dass eine solche Batterie einen Restwert haben wird. Wird der Absatz von E-Autos nicht stark davon abhängen, wie lange es noch Förderungen dafür gibt? Senger: Wir rechnen mit ergänzenden stimulierenden Maßnahmen bis 2025. Neben einer Kaufprämie kann es ja auch andere Optionen geben wie etwa Steuermodelle. Der Blick nach Norwegen zeigt, dass jemand, der einmal „angestromt“ ist, immer wieder ein E-Auto fahren will. In Norwegen werden die enormen Förderungen mittlerweile stufenweise heruntergefahren. •

DIE „AUTO-INFORMATION“ MIT TOP-MELDUNGEN AUS DER BRANCHE

Jede Woche mit Exklusivinterview Wolfgang Stummer, Goodyear: „Wenn wir eine Marken-Kooperation abgeschlossen haben, erfolgt die Abwicklung immer über den Importeur, und der Händler profitiert vom Ersatzteilbonus der jeweiligen Marke. “

Hakan Samuelsson, Volvo: „Wir rechnen mit demselben Wachstum wie im Vorjahr. Und wir brauchen jetzt Kapazität. Uns verfolgt die letzten 3 Jahre ein Problem: Wir werden durch fehlende Kapazitäten ge-

Abonnieren Sie Ihren Informationsvorsprung! Uschi Ernst: Telefon: +43 664 822 22 24; E-Mail: ernst.uschi@lederers-medienwelt.at KOSTENLOS TESTEN: DIE NEUE APP ›››

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Das Einmaleins fürs Autohaus Die Digitalisierung stellt Autohäuser vor neue Herausforderungen und gibt ihnen gleichzeitig wertvolle Marketing-Instrumente in die Hand, um diese zu meistern. Nur wer sie nutzt, kann sich auch zukünftig eine wichtige Rolle auf einem sich verändernden Markt sichern. Von Mag. Michael Luipersbeck und Wolfgang Gschaider, BA *

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urch die Digitalisierung haben Hersteller vielfältige neue Möglichkeiten zum Direktvertrieb. Unserer Einschätzung nach werden mittel- und langfristig weniger Autohäuser unsere Landschaft prägen als heute – in Österreich wie auch in anderen Ländern. Es wird immer wichtiger, dass Hersteller und Händler synergetisch auf allen Kanälen präsent sind und ihre Kampagnen – klassisch wie digital – gewinnbringend miteinander verknüpfen. Es liegt in der Verantwortung der lokalen Händler, sich die digitalen

Suchmaschinenoptimierung (SEO): Die Optimierung der eigenen Website für Suchmaschinen hat das Ziel, in den Ergebnissen von Suchmaschinen hö­ her gerankt zu werden. Dadurch soll der organische Traffic (= Besucher) erhöht werden. Als organischer Traffic wird jener Traffic bezeichnet, der über nicht bezahlte Suchergebnisse, etwa durch Google oder Bing, auf eine Webseite gelangt.

Marketing-Werkzeuge anzueignen, um sich in einem verschärften Wettbewerb als starke Händlermarke zu positionieren. Die Konzentration auf die Hersteller und ihre IT-Systeme reicht dabei genauso wenig aus wie eine reine Positionierung über den Preis. Eine digitale Marketing-Strategie ist heute also wichtiger denn je. Sie kann bei der Kundengewinnung wahre Wunder wirken, ist aber keinesfalls nur darauf beschränkt. Sie hilft auch bei einer nachhaltigen Kundenkommunikation, optimiert die Kundenbindung und stärkt den Kern Ihrer Händlermarke. Die Werkzeugkiste für erfolgreiches digitales Marketing ist gut bestückt. Die Möglichkeiten, die es bei der Umsetzung einer digitalen Marketing-Strategie im Autohaus gibt, zeigen wir in unserem Gastbeitrag.

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Besser und schneller gefunden werden: Suchmaschinenmarketing (SEM) Egal ob man Neuwagen, junge Gebrauchte oder Zubehör verkaufen will: Man muss von vornherein sicherstellen, dass der Kunde das Angebot im digitalen Datendschungel auch findet. Dafür ist das Suchmaschinenmarketing essenziell: Es umfasst alle Maßnahmen, um (qualifizierte) Besucher auf die Webseite eines Autohauses zu bringen. Das Suchmaschinenmarketing besteht zum einen aus der Suchmaschinenoptimierung (SEO – Search Engine Optimization) und zum anderen aus der Suchmaschinenwerbung (SEA – Search Engine Advertising). (Beide Begriffe werden in den grün unterlegten Kästen auf diesen Seiten erklärt, Anm.).

Inhaltlich überzeugen & binden: Content Marketing Das Content Marketing ist eine digitale MarketingTechnik, die über hochwertige Inhalte informieren, beraten und unterhalten soll. Durch kontinuierliche Produktion digitaler Inhalte wird das Vertrauen zum Kunden aufgebaut. Die Zielgruppe wird subtil angesprochen, um sie von den eigenen Leistungen bzw. den Automarken zu überzeugen. Content Marketing erhöht den Website-Traffic, die Markenbekanntheit und verbessert die LeadGenerierung. Beispiele für Content Marketing in den Autohäusern sind Autotests, Tipps sowie Preis- bzw. Modellvergleiche. Unser Magazin für digitales Marketing im Autohaus fällt auch unter das Content Marketing: www.autohausdigital.at/digitales-magazin

Mehr Kundennähe und Reichweite: Social Media Ein Auftritt in den sozialen Medien gehört zur digitalen Grundausstattung eines Autohauses. Soziale Medien sind kosteneffizient und bieten viele Vorteile. Dazu muss ein Social-Media-Profil jedoch regelmäßig mit Content (also mit Inhalten) gefüttert werden. Facebook ist dabei der Platzhirsch unter den sozialen Medien. Da das Netzwerk auf Interaktion ausgerichtet ist, kann mit den Kunden in direkten Kontakt getreten werden. Durch Kunden-Rezensionen (sprich: Bewertungen) wird zudem wertvolles Feedback generiert. Andere Kunden erfahren so, wie das Autohaus von der Facebook-Community bewertet wird. Es ist ratsam, sich von den Social-Media-Auftritten besonders


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erfolgreicher (Auto-)Marken inspirieren zu lassen und einige Ideen zu übernehmen.

Gemeinsam stark: Affiliate bzw. Partner Marketing Hierbei handelt es sich um leistungsbasierte Werbevergütung, bei der eine Provision ausbezahlt wird, wenn auf einer Website Werbung für die Produkte oder Dienstleistungen eines anderen gemacht wird. Ein Beispiel: Ein Blogger schreibt einen Fahrzeugtest und unter dem Beitrag wird die Werbung eines Autohauses geschaltet. Klickt der Nutzer auf diese Werbung und fragt eine Probefahrt für das Fahrzeug über diesen Link an, so entfällt eine Provision auf den Blogger.

Subtil Kunden erreichen: Native Advertising Unter Native Advertising versteht man inhaltsbasierte Werbeanzeigen auf einer digitalen Plattform. Ein gutes Beispiel dafür sind gesponserte Berichte bei Online-Zeitungen oder bezahlte Kampagnen in sozialen Medien (Paid Social). Gute Native-Advertising-Artikel sind durch ihre inhaltliche Ausrichtung nicht sofort als Werbung erkennbar. Native Advertising ist damit auch eine Form des Content Marketings. Viele digitale Marketer betrachten auch Werbung auf sozialen Medien als ‚native‘, z. B. Werbung auf Facebook und Instagram. VW hat bei der Einführung des neuen T-Roc mit einer tollen Native-AdvertisingKampagne geglänzt.

Selbst Reichweite aufbauen: E-Mail-Marketing Autohäuser (und andere Unternehmen) verwenden E-Mail-Marketing als eine Möglichkeit zur Kontaktaufnahme mit ihren bestehenden Kunden und Interessenten. Es ist eine relativ klassische und kosteneffiziente Methode. E-Mail-Marketing wird häufig verwendet, um Werbung für Neuwagen-Aktionen und Veranstaltungen zu machen und dient auch dazu, Personen auf die Website des Unternehmens zu leiten. Für erfolgreiches E-Mail-Marketing ist es wichtig, einen effizienten Verteiler zu erstellen, regelmäßig zu pflegen und kontinuierlich auszubauen. Für unseren E-Mail-Guru Wolfgang Gschaider ist vor allem die umfassende Messbarkeit eine der unerreichten Stärken beim E-Mail-Marketing im Autohaus.

Es ist darauf zu achten, dass die bereits bestehenden klassischen Print- oder Radiokampagnen mit den digitalen Marketing-Aktivitäten abgestimmt werden. Die Wahl der genutzten Marketingwerkzeuge sollte von der übergeordneten Marketingstrategie des Autohauses abhängig gemacht werden. Dazu muss die Frage gestellt werden: Wen möchte ich wie erreichen und welche digitalen Kanäle eignen sich am besten dazu?

Ausblick und Handlungsempfehlungen Um einen eigenen Marketing-Mix erfolgreich aufzubauen, ist es hilfreich, auf externe Hilfe zurückzugreifen. Wenn einmal Routine in die Nutzung der gewählten Instrumente eingekehrt ist, kann über eine Marketing-Automatisierung nachgedacht werden. Denn viele Arbeitsabläufe sind automatisierbar. Indem zum Beispiel E-Mails automatisch versandt und Social-Media-Beiträge immer zu bestimmten Zeiten geschaltet werden, kann Zeit gespart und der eigene Auftritt zugleich professionalisiert werden.

* Die Gastautoren Wolfgang Gschaider, BA (r.), und Mag. Michael Luipersbeck (l.) sind Gründer und Geschäftsführer der Spezialagentur „Autohaus Digital“. Über 25 Autohäuser in ganz Österreich sowie renommierte Hersteller vertrauen auf deren Knowhow.

Suchmaschinenwerbung (SEA): Die Suchmaschinenwerbung ist der zweite Bestandteil des Such­ maschinenmarketings. Mit dem gezielten Einsatz von Schlagwörtern wird Werbung geschaltet, die explizit auf den Nutzer zugeschnitten ist. Neben der Auswahl von passenden Schlagwörtern spielt auch die Gestaltung der Werbeanzeige eine große Rolle. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Werbung einen inhalt­ lichen Bezug zur Suche des Nutzers aufweist. Denn niemand will von wahlloser Werbung genervt werden.

Für welchen Marketing-Mix man sich auch entscheidet, eines ist sicher: Autohäuser müssen zukünftig – neben klassischen Medien wie Print, Radio und Plakat – digitales Marketing nutzen, um ihre Händlermarke nachhaltig zu stärken sowie den Kunden digital zu aktivieren. Dann steht einer erfolgreichen digitalen Autohaus-Zukunft nichts im Weg. •

Den richtigen Marketing-Mix wählen Die Fülle an Möglichkeiten des digitalen Marketings kann Neulinge abschrecken. Deshalb müssen sich Autohäuser, die ins digitale Marketing einsteigen wollen, bewusst machen, dass weniger manchmal mehr ist. So ist es anfangs besser, eine kleine Zahl der zur Verfügung stehenden Werkzeuge zu nutzen, diese aber dafür intensiv.

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Größter Spielplatz für 3 Tage Auf 200.000 m2 stellten 250 Aussteller zirka 1.000 Baumaschinen und Fahrzeuge aus. 26.315 Besucher strömten erstmals zur MAWEV nach St. Pölten. Von Dr. Nikolaus Engel und Matthias Pilter

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ipperhersteller Meiller zieht, um seine derzeitige Kapazität zu erweitern, die Fertigung (aktuell Waidhofen a. d. Ybbs und Asten), in Oed zusammen. Auf 6 Hektar Grund, direkt an der Autobahnabfahrt, entsteht in der ersten Baustufe ein Produktionsgebäude mit 12.000 m2. Neben dem Umsatz soll auch die Zahl der Mitarbeiter auf 150 bis 160 steigen. Sei früher der individuell aufgebaute Lkw das Maß der Dinge gewesen, verlange der Markt heute auch sofort verfügbare Aufbauten auf Lkw-Chassis gängiger Marken, sagt Verkaufsleiter Gerhard Schnittler. MAN Truck & Bus will auch weiter die seit Jahren im österreichischen Markt errungene Marktführerschaft über 6 Tonnen halten. Die nun komplett (einschließlich 4x4) lieferbare Transporterreihe MAN TGE, von der 2017 bereits 200 Einheiten zugelassen wurden, rundet das Angebot ab, so Marketingleiter Mag. Franz Weinberger. Für heuer ist eine deutliche Steigerung geplant. Seinen Baustoffanhänger hatte Schwarzmüller als eine der Neuheiten auf der Messe vorgestellt, mit multifunktionaler Zurrschiene sei der „das Leichtgewicht am Markt“, betont Rudolf Schmid, Leiter Geschäftsbereich Neufahrzeuge.

Spezialisierung erforderlich Mit der Entwicklung von Schmierplänen und Ölanalysen will Motorex im Bereich der Baumaschinen punkten. „Je komplexer das Thema, desto spezialisierter muss der Kundendienst sein“, betont Geschäftsführer Robert Konvalina. Die aktuell „sehr gute Konjunktur“ wollen Franz Ortner und Dieter Schadinger, beide Gebietsverkaufsleiter bei Fuchs Schmierstoffe, für weiteres Wachstum nutzen. Im automotiven Bereich umfasst das Außendienstteam

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aktuell 6 Mitarbeiter. Mag. (FH) Barbara Legenstein von Volvo und Renault Trucks erklärte, Konjunktur und Markt seien gut. Lkws mit LNG-Antrieb werde es auch in Österreich bei Nachfrage geben. LNG-Tankstellennetze (Blue Corridors) gebe es bereits im Ausland, in Österreich derzeit nur eine Station. Dipl.-Ing. Robert Kerschl, Leiter Profitcenter Tatra bei Tschann Nutzfahrzeuge, will nach ersten Marketingmaßnahmen die Vorteile der neuen Tatra

Mag. (FH) Barbara Legenstein (Volvo)

„Für jeden Einsatz haben wir das richtige Modell.“ Prokurist Gerhard Schnittler, Verkaufsleiter bei Meiller Kipper in Österreich

Phoenix Euro 6 Lkw-Reihe im Markt beweisen und heuer bei Forst- und Landwirtschaft reüssieren. Die geländegängigen Schwerlastkipper positioniert Kerschl als Dumper-Alternative, speziell punkto Anschaffungs- und Betriebskosten. Das Interesse des Fachpublikums auf der Messe war jedenfalls enorm.

Am Markt Fuß fassen Er baue den Markt für Iveco Astra in Österreich gerade erst auf, sagt Vertriebsleiter Thomas Ceska, der in einem Team von 10 Personen den weltweiten Marktaufbau für die Schwerlastkipper, die auch als Alternative zum Dumper positioniert werden, vorantreibt. Als „Premium-Anhängerhersteller“ möchte Hapert am österreichischen Markt weiter Fuß fassen. 2017 wurden rund 11.000 Anhänger für den europaweiten Vertrieb am niederländischen Unternehmensstandort Hapert bei Eindhoven produziert, bestätigten Eigentümer Ad Saris sowie der Vertriebsund Marketingverantwortliche Wilfried Rulands. •

Rudolf Schmid (Schwarzmüller)

Karl Brandstätter (Birner Industrie)


Mag. Franz Weinberger, Leiter Marketing der Hersteller-Nutzfahrzeugvertriebstochter MAN Truck & Bus Vertrieb Österreich, mit neuem MAN-Löwendesign

Marketingleiter Wolfgang Schneider und Geschäftsführer Robert Konvalina präsentierten die Motorex-Schmiermittel

Dipl.-Ing. Robert Kerschl von Tatra Tschann präsentierte die neue Generation des geländegängigen Tatra Phoenix Euro 6

Dieter Schadinger und Franz Ortner von Fuchs Schmierstoffe nutzten die Messe für Kundenkontakte abseits von „Verkaufsbesuchen“

Hapert-Eigentümer Ad Saris, Marketing- und Vertriebsleiter Wilfried Rulands, Generalagent Alexander Kadlec und seine Assistentin Sarah Maria Gruber

Franz Mauerhofer, Chef von mapo, hat auch Schmierstoffspezialitäten für Lkw und Baumaschine

Ing. Wolfgang Maslo und Dir. Franz Pleil, beide Landesberufsschule Mistelbach, mit dem Elektroumbauprojekt

Area Manager Thomas Ceska baut auch den Markt Österreich für Iveco Astra Schwerlastkipper auf

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Trotz Vollauslastung wird das Werk Zuffenhausen im laufenden Betrieb für Mission E erweitert

Albrecht Reimold, Vorstand für Produktion & Logistik

Transformation in neue Zeit 246.375 übergebene Neufahrzeuge, 23,5 Milliarden Euro Umsatz und eine operative Umsatzrendite von 17,6 Prozent – Porsche bilanziert 2017 als weiteres Erfolgsjahr. Von Matthias Pilter

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öhere Absätze gab es nicht nur in Westeuropa (+2 Prozent) – mit mehr als 71.000 Auslieferungen war China (+10 Prozent) die stärkste Region –, sondern auch quer durch die Modelle: mit 97.202 (+2 Prozent) war der Macan das meistverkaufte Porsche-Modell, von den 27.942 Panamera (+83 Prozent) waren 60 Prozent Hybrid-Modelle.

„Das Auto der Zukunft wird auf Dauer die Masse der Verbrennungsmotoren verdrängen. Dafür sorgen allein schon die Pläne der Politik.“ Vorstandsvorsitzender Oliver Blume (Mitte)

wie der Mission E, die 2019 mit einer Reichweite von 500 km auf den Markt kommen sollen. Daher habe der Aufsichtsrat die Verdopplung des Investitionsvolumens bis 2022 auf 6 Milliarden Euro zugestimmt.

Neue Technologien halten Einzug Im Jahr 2017 lag der Diesel-Anteil – „spielt bei Porsche traditionell eine untergeordnete Rolle“, so Blume – weltweit bei 12 Prozent. Dafür steige das Interesse an Hybrid-Modellen. Im Zuge der ElektroOffensive soll etwa auch die Blockchain-Technologie Einzug halten und ein einfaches Einloggen und Abrechnen an der Ladesäule ermöglichen, so Dipl.-Kfm. Lutz Meschke, stv. Vorstandsvorsitzender und Vorstand für Finanzen und IT, der mittelfristig rund 10 Prozent des Verdienstes über digitale Dienste erzielen möchte. Vorstellbar ist etwa auch, dass über die individuelle Porsche ID einzelne Dienste zugekauft werden.

Vorbereiten auf die „Übergangszeit“ So sieht man bei Porsche Plug-in-Hybride und reine Elektrofahrzeuge als „Dimension der Zukunft“. Vorstandsvorsitzender Oliver Blume: „Es ist keine Frage für uns, das Auto der Zukunft wird auf Dauer die Masse der Verbrennungsmotoren verdrängen. Dafür sorgen allein schon die Pläne der Politik, Emissionen im Straßenverkehr zu reduzieren. Das sehen wir als Automobilhersteller auch als unsere Selbstverpflichtung.“ Daher plane man die „Übergangszeit“ mit optimierten Verbrennern, Plug-in-Hybrid-Modellen sowie rein elektrisch betriebenen Modellen,

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AUTO & Wirtschaft 04/2018

Mission E fordert den Standort Zuffenhausen „Bei den Verbrennungskraftmaschinen haben wir 40 bis 50 Jahre Erfahrung“, sieht Produktionsvorstand Albrecht Reimold im Elektro-Segment noch Aufbauarbeit – Qualifizierungen und Schulungen der Mitarbeiter sind erforderlich. Mit der Mission E (Start im Jahr 2019) sollen zusätzliche 1.000 Arbeitsplätze geschaffen werden, generell ein Kraftakt für den Standort Zuffenhausen – passiert die Werkserweiterung doch während der Vollauslastung der Sportwagen-Produktion. •


Handel

Versicherungsvertrieb und DSGVO Am 25.5.2018 tritt die EU-weit gültige DatenschutzGrundverordnung (DSGVO) in Kraft, welche unmittelbar im Recht aller Mitgliedsstaaten gilt. Das bestehende Datenschutzgesetz in Österreich wurde durch die DSGVO ergänzt und angepasst. o op

eration mit G

D

ie DSGVO ist als Weiterentwicklung im Bereich des Datenschutzes zu sehen. Neu sind im Wesentlichen die Auflösung des Datenverarbeitungsregisters zugunsten in den Unternehmen selbst zu führender Anwendungsverzeichnisse sowie deutlich höhere Strafrahmen bei Verletzung der Datenschutzbestimmungen. Im Bereich der Versicherungsvermittlung sind Autohäuser zur Erhebung und Verarbeitung der Kundendaten berechtigt, die für die Beratung der Autohaus-Kunden im Hinblick auf das Angebot eines entsprechenden Versicherungsvertrags erforderlich sind. Auch die Weitergabe dieser Kundendaten im Rahmen der Antragserfassung an das Versicherungsunternehmen ist vom Vertragszweck umfasst. Die Kunden erteilen ihre Einwilligung zur Weitergabe der Alexander Mittermeyer, Daten an die VersicherungsunterLeitung Datenschutz & nehmen auch durch ihre Unter- Geldwäsche bei Garanta schrift am Antrag. ara

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Autohaus als Verantwortlicher Es ist für das Autohaus wesentlich, dass es im Rahmen der Versicherungsvermittlung – ebenso wie das Versicherungsunternehmen – als selbstständiger datenschutzrechtlicher Verantwortlicher und nicht etwa als Auftragsverarbeiter des Versicherungsunternehmens agiert. Dies gilt auch, wenn Kundendaten in einer Bildschirmmaske des Versicherers erfasst werden. Sowohl Versicherer als auch Autohaus haben ein eigenes Interesse an den Daten des Kunden und können nicht von der jeweils anderen Seite die Löschung dieser Daten verlangen. Beide können selbst über Zweck und Bedingungen der Verarbeitung entscheiden und sind daher als „Verantwortliche“ im Sinn der DSGVO zu sehen. • (RED)

aUTO & Wirtschaft 04/2018

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„Leider hatten wir nur für eine begrenzte Zahl an Teilnehmern Platz. Doch wir planen ohnedies eine Wiederholung.“ Markus Dejmek, Country Manager von AutoScout24, über die Händlerakademie zum

EBV mit 5.000 Betrieben Über 5.000 zur §-57a-Überprüfung ermächtigte Betriebe haben mittlerweile auf die aktuelle, webbasierende Version 7.1 der Elektronischen Begutachtungsverwaltung umgestellt, die im Marketingtitel EBV 2017 bezeichnet wird. Damit hat der Österreichische Wirtschaftsverlag nahezu alle Betriebe auf die neue Variante umgestellt. „Die mit 20. Mai 2018 in Kraft tretende Änderung der Toleranzfrist wird nur mehr in der EBV 7.1 umgesetzt“, so Harald Habacher, Leiter Automotive Projekte beim Wirtschaftsverlag.

„OMV Strategy 2025“ präsentiert Bis 2025 möchte die OMV ihr operatives Ergebnis vor Sondereffekten von 1,8 auf rund 5 Milliarden Euro steigern. Die Produktion soll auf 600.000 Barrel pro Tag anwachsen. Dafür wurden die vergangenen 3 Jahre für Portfolio-Umbau, Kostensenkung, gesteigerte Produktion und verbesserte Performance genutzt.

Garanta mit starkem Jahresstart Mit einem Plus (10 Prozent) über den Neuzulassungszahlen (6,59 Prozent) bilanziert Günther Löckinger, Geschäftsführer von Garanta, die ersten 2 Monate des Jahres 2018. Als Grund sieht er eine Vertiefung der Partnerschaft mit dem Autohandel – auch weil bis zu 100 Prozent Schadenskosten repariert werden können.

Opel-Werk atmet auf Nachdem sich schon heute in jedem 2. Opel ein Motor oder ein Getriebe aus dem Werk Wien-Aspern befindet, wird nun die „leidige Standortdiskussion“ mit einem zusätzlichen Auftrag als endgültig beendet erachtet: mit dem von Groupe PSA erhaltenen zusätzlichen Auftrag für das „MB6“-Sechsgangschaltgetriebe, mit dem Topmodelle und leichte Nutzfahrzeuge des PSA-Konzerns ausgerüstet und „der wachsende Bedarf durch Opel/Vauxhall Pkw gedeckt“ werden, so Josef Ulrich, Direktor Presseund Öffentlichkeitsarbeit bei Opel Österreich. Ab 2019 sollen jährlich rund 390.000 Einheiten des „MB6“Sechsgangschaltgetriebes gefertigt werden.

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AUTO & Wirtschaft 04/2018

Thema „Richtig fotografieren“

„Was tun mit den unfassbar großen Datenmengen? In der Realität ist von der Digitalisierung noch wenig sichtbar – außer den enormen Kosten.“ „Automobilwoche“-Herausgeber Helmut Kluger

„Mit solchen Trainingdays für die Händler und deren Mitarbeiter stellen wir sicher, dass sie wissen, was sie verkaufen und wie sie es verkaufen.“ Mag. Martin Krauss, Country Manager Bridgestone

Mag. Bernhard Katzinger

Ab und zu Vollgas! Unsereins wird schon ordentlich hin- und hergebeutelt! Auf der Zukunftskonferenz der Städteentwickler ist das Automobil so gut wie passé. In den dort gehandelten Visionen haben die Ansiedlungen ihre Asphaltbänder gesprengt. Zwischen sanft dahingleitenden Biohybriden und fußläufig ihrer Selbstverwirklichung entgegenstrebenden Humanoiden mümmeln friedlich Kaninchen am Basilikum, der die Hochhaus-Fassaden klimafreundlich begrünt. Hach! Szenenwechsel zu einer der vielen kleinen regionalen Automessen: Dreikäsehochs drängen sich um einen 500-PS-Renner. Während Papa den Motorraum eines Mustang begutachtet, sitzt Mama schon einmal Probe im neuen Zweitwagen, einem Cabrio natürlich. Hach! Da soll sich einer auskennen! Was denn nun, Bio-Basilikum oder heilig’s Blechle? Mir wär ja ein bissl von beidem recht, saubere Luft, und ab und zu: Vollgas! Wer ist da zuständig?


ANSICHT

Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer

Der US-Präsident und die deutschen Autos

W

er US-Präsident Donald Trump zum Freund hat, braucht keine Feinde. Die EU und die deutschen Autobauer haben unglücklicherweise Donald Trump als Freund. Bereits in seinem Wahlkampf um das US-Präsidentenamt im Jahre 2016 hat Trump den Deutschen und seinen Autobauern vorgeworfen, „sehr unfair“ zu sein. „Ich würde BMW sagen, wenn sie eine Fabrik in Mexiko bauen und Autos in die USA verkaufen wollen ohne eine 35-Prozent-Steuer, dann können sie das vergessen“, sagte Trump in einem Interview mit der Bild-Zeitung im Januar 2017 auf die Frage nach Plänen des Münchner Autobauers BMW, 2019 eine Fabrik in Mexiko zu eröffnen. • Wie sollte man damit umgehen? Wenn man Zollschranken und nicht-tarifäre Handelshemmnisse in der EU betrachtet, kommt man schnell zu dem Ergebnis, dass die EU kein Opferlamm ist. Eine ganze Reihe von EU-Mitgliedstaaten hat – etwa im Landwirtschaftsbereich – dafür gesorgt, dass die EU „einige“ Branchen durch Importschranken abschottet. Dies gilt auch für Autos. So wird der Import von US-Pkws in die EU mit 10 Prozent Einfuhrzoll verteuert, während umgekehrt die USA nur 2,5 Prozent Importzoll berechnet. Die Reaktion von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, mit Zöllen auf Motorräder von Harley-Davidson oder Whisky zu antworten, ist eher ungeschickt. Man könnte auch dumm sagen. Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Würde Trump seine Drohungen umsetzen, wären die deutschen Autobauer zum Teil deutlich betroffen. In einer Modellrechnung haben wir auf Grundlage der Produktions- und Verkaufszahlen des Jahres 2017 Importzölle von 12,5 Prozent für Autoimporte aus der EU nach USA kalkuliert. Das wären 10 Prozent mehr als heute. Dabei sind wir davon ausgegangen, dass Trump keine Zollgutschriften für Exporte gibt. Ausgenommen sind in unserer Überlegung Autoimporte aus Kanada oder Mexiko in die USA, so wie es die Trump-Administration bereits angedeutet hat. • Das Kuriose an der Geschichte ist, dass ausgerechnet derjenige deutsche Autobauer, der die meisten Autos in den USA produziert, mit den höchsten Zollbelastungen rechnen müsste. BMW produzierte in den USA zwar mit Ausnahme des X1 seine

gesamten X-Modelle, das waren 2017 etwas mehr als 370.000 Neuwagen. Aber alle Limousinen, also 2er, 3er, 4er, 5er, 6er, 7er, i3, i8 sowie der BMW X1 werden aus Europa nach den USA exportiert. Bei einem BMW-Mini-Durchschnittspreis von 42.700 Euro käme dann BMW auf zusätzliche Zollzahlungen von gut 1 Milliarde Euro. Bei Mercedes-smart müsste man mit 600 Millionen Euro an Zöllen rechnen, bei Audi eine ähnliche Höhe, wobei die MexikoProduktion des Q5 und sicher später weiterer Modelle hier zollsparend wäre. Porsche müsste bei einem Durchschnittspreis von 87.200 Euro und 55.000 Importen mit knapp 500 Millionen Euro an TrumpZöllen rechnen und die Marke VW hätte aufgrund ihrer großen Mexiko-Produktion plus dem Werk in Chattanooga so gut wie keine Zölle zu befürchten. In Summe würden bei den deutschen Autobauern fast 3 Milliarden Euro an Trump-Zöllen auf die Gewinne drücken. Kein schönes Szenario. • Trump ist zwar unberechenbar, poltert und ist sicher kein angenehmer Partner. Aber die EU ist auch keine Herde aus „Unschuldslämmern“. Die hohen Leistungsbilanzüberschüsse von Deutschland sind vielen schon länger mehr als ein Dorn im Auge. Ein für die deutsche Industrie „vorteilhafter“, weil niedriger Euro, verschafft Wettbewerbsvorteile zusätzlich zu manchem „Importschutz“. Wir müssen das Wort „fair“ bei den Handelsbeziehungen der EU genauer anschauen. Es gibt gute Gründe, sich mit Donald Trump an einen Tisch zu setzen, auch wenn man ihn nicht mag. •

„In Summe würden bei den deutschen Autobauern fast drei Milliarden Euro an Zöllen auf die Gewinne drücken.“

Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer ist Direktor des CAR-Instituts an der Universität Duisburg-Essen sowie Inhaber des Lehrstuhls für allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Automobilwirtschaft an der Universität Duisburg-Essen

AUTO & Wirtschaft 04/2018

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wirTschAfT

Viele, viele bunte Autos „Nur“ 660.000 Besucher, das sind um 4,5 Prozent weniger als im Vorjahr: Dem Genfer Salon fehlte heuer der „Superstar“ – also jenes Auto, das man gesehen haben muss.

D

ie Flugzeuge in die Westschweiz waren auch heuer wieder voll mit österreichischen Branchenvertretern, die entweder auf den Ständen ihres jeweiligen Herstellers Rede und Antwort standen oder zum Netzwerken nach Genf reisten. Tenor: Alle lieben Genf (zumindest mehr als die Herbst-Salons in Paris oder Frankfurt), doch irgendwie fehlte der Messe heuer der zündende Funke. Natürlich war auch diesmal wieder die unglaubliche Vielfalt ausgestellt, in der sich die Branche mittlerweile bewegt. Klein, groß, günstig, teuer, mit Diesel oder Benzin, als Plug-in-Hybrid oder vollelektrisch, als Studie oder serienreifes Fahrzeug. Irgendwie vermittelte die Messe heuer den Eindruck eines Hypermarkts: alles vorhanden, doch alles ein bisZitat aus der Bilanz des Messeveranstalters serl unübersichtlich und ungeordnet. Klar ist, dass die Autoindustrie an einem Scheideweg angelangt ist: Elektroautos sind im Vormarsch, die Diesel-Diskussion ist noch lange nicht ausgestanden und US-Präsident Donald Trump droht mit

„Besserer Zugang zu den Autos, mehr Platz für Gespräche.“

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Zöllen auf europäische Autos. Und als wäre das alles noch nicht genug, hängt über all dem als Damoklesschwert der Brexit mit unabsehbaren Folgen für jene Hersteller, die auf der Insel produzieren.

Jeder zweite Besucher kam aus dem Ausland Am Ende der 11 Besuchertage zogen die Veranstalter Bilanz: Rund 660.000 Besucher ließen sich den 88. Autosalon nicht entgehen, das sind um 4,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Dies habe zu einer „besseren Qualität des Besuchs“ geführt, hieß es: „Weniger Menschen auf den Straßen und in den Parkhäusern, besserer Zugang zu den ausgestellten Autos und mehr Platz für technische und Verkaufsgespräche auf den Ständen.“ Etwa die Hälfte der Besucher kam übrigens aus dem Ausland und 30 Prozent aller Gäste waren zwischen 15 und 29 Jahre alt. Das zeigt, dass sich die jungen Gäste nicht nur digital über Autos informieren, sondern diese auch physisch erleben wollen. Übrigens: Der nächste Genfer Salon findet vom 7. bis 17. März 2019 statt, mit den Presse- und Fachbesucher-Tagen unmittelbar davor. • (MUE)


wirTschAfT

Wir haben auf dem Autosalon auch heuer wieder viele Österreicher getroffen: Hier eine kleine Auswahl …

Gustav Oberwallner, „Außenminister“ der österreichischen Fahrzeughändler

Roland Berger, Chef des österreichischen HondaImporteurs

Opel-CEO Michael Lohscheller und Vertriebschef Peter Küspert (l.) ohne Markenauftritt dennoch präsent

Werkzeug-Spezialist Michael Pichler

Martin Novak, Eurotax-Chef in Österreich und der Schweiz

Thomas Schmid ist seit 3 Jahren Europa-Chef von Hyundai

Günther Kerle, Sprecher der österreichischen Automobilimporteure …

Marc Boderke leitet den österreichischen Mercedes-Importeur

… und sein Vorvorgänger Ingo Natmessnig

Thomas Hörmann wurde im Jänner Chef von Jaguar Land Rover Austria

Lars Bialkowski ist Geschäftsführer von Nissan in Österreich

Gilbert Haake, Sprecher von Kia Austria

Max Egger, Urgestein von Skoda in Österreich Dieter Jermann ist bei Pirelli für Zentraleuropa zuständig

Christoph Stummvoll, Sprecher von Peugeot und Citroën in Österreich

Thomas Körpert, Apollo Vredestein Cluster Director Central-East Europe und Geschäftsführer in Deutschland AUTO & Wirtschaft 04/2018

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wirtschaft

Roland Punzengruber und Wilhelm Jelinek (Hyundai)

Richard Mieling, Sprecher der Porsche Holding Salzburg

Olivier Wittmann, Generaldirektor von Renault und Dacia in Österreich

Karin Stalzer spricht seit Jahresbeginn für Volvo Car Austria

Wolfgang Wurm ist mit Seat in Österreich erfolgreich unterwegs

Andreas Herrmann und Thomas Recke, beide Bridgestone Iris Schmid, Sprecherin von Mazda Austria in Klagenfurt Karin Angerer ist in der Presseabteilung von Porsche Austria für VW zuständig

Günther Riepl, Verkaufsdirektor von Falken in Österreich, führt nun auch die Marke Sumitomo im Programm

Der Reifen lebt! Nach dem kugelförmigen „Eagle 360“ zeigte Goodyear Dunlop in Genf ein weiteres Konzept für die Zukunft der Mobilität.

I

m Rahmen des Salons präsentierte Goodyear Dunlop den Konzeptreifen „Oxygene“ als seine jüngste Vision für die Mobilität für die Städte von morgen. Das Konzept soll dazu beitragen, dass „urbane Mobilität in Zukunft sauberer, komfortabler, sicherer und nachhaltiger wird“, so Goodyear. Ziel sei es, Materialabfall, Emissionen und Energieverluste zu reduzieren. Hergestellt aus Altreifen soll die nicht-pneumatische Reifenkonstruktion aus dem 3D-Drucker kommen. Die Leichtbaustruktur wirkt stoßdämpfend, ist pannensicher und besonders langlebig.

„Kraftwerk“ im Rad: Energie gewinnen und mehr Die Seitenwand des Konzeptreifens ist mit echtem Moos gefüllt. Durch die offene Struktur und mithilfe seines intelligenten Laufflächendesigns soll der „Oxygene“ Wasser von der Fahrbahnoberfläche absorbieren, mit dem Zirkulieren der Prozess der Photosynthese

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Jürgen Titz, Managing Director Consumer Tires Europe, Central & Car Dealer Channel Europe von Goodyear Dunlop in Gang, Sauerstoff frei gesetzt und der Luft CO2 entzogen werden. Die in diesem Prozess gewonnene Energie soll gespeichert und an die im Reifen verbaute Elektronik, etwa Sensoren, abgegeben werden. Mit einem sich verändernden Farbstrahl in der Seitenwand könnten andere Verkehrsteilnehmer auf die nächsten Fahrmanöver hingewiesen werden. Titz: „Oxygene stellt die Verknüpfung der Themen Umwelt und Mobilität dar. Da gehört das Konzeptionelle dazu. Damit verlassen wir traditionelle Bahnen der Reifenentwicklung!“ • (MPI/ENG)


wirtschaft

Eines der Themen der Händlerakademie: Wie fotografiert man einen Gebrauchtwagen?

Fotografieren, aber richtig! 30 Gebrauchtwagen-Experten aus ganz Österreich waren bei der ersten Händlerakademie von AutoScout24 in Wien mit dabei. Weitere Termine zu anderen Themen sollen folgen.

D

er Andrang, so hört man in der Branche, sei enorm gewesen, denn schließlich stand un­ ter anderem das Thema „Fotografieren für Profis“ am Programm – und jeder, der einmal Gebraucht­ wagen inseriert hat, weiß, wie wichtig diese Frage ist: „Leider hatten wir nur für eine begrenzte Zahl an Teilnehmern Platz“, sagt Markus Dejmek, Country Manager des Gebrauchtwagen­Portals in Österreich. „Doch wir planen ohnedies eine Wiederholung.“

Auszeichnung für die besten Händler Um die Bindung an die Händler zu vertiefen, will Dejmek auch in den kommenden Jahren ähnliche Seminare anbieten. Zum Beispiel zum Thema, wie ein Verkaufsgespräch mit Kunden richtig abläuft. Dadurch will Dejmek erreichen, dass AutoScout für die Händler „greifbar“ wird: „Wir sind ja nicht

nur eine Website, die den Händlern Anfragen liefert, sondern weit mehr.“ Denn schließlich gebe es in ei­ ner Branche, die sich laufend verändere, viel zu er­ zählen, meint Dejmek. AutoScout will demnächst aber noch eine weitere Neuheit umsetzen: Noch im April sollen die Händler mit den besten Kundenbewertungen gekürt werden. „Die Top 10 erhalten eine Urkunde: Eine solche Be­ wertung zeigt die Seriosität des Händlers, aber auch wie gut er sein Geschäft gemacht hat.“ Die Bewer­ tungen sollen nach Größe der Händler gewichtet durchgeführt werden. „Daran kann sich auch der Kunde orientieren.“ Diese Auszeichnungen sollen auch in den kommenden Jahren jeweils im April verliehen werden. Derzeit sind auf www.autoscout24.at rund 116.000 Fahrzeuge inseriert. • (MUE)


wirtschaft

Der Osten dreht auf Nach den langen Jahren der Krise geht es mit dem Neuwagenkauf in Osteuropa (und auch in einigen südlichen Ländern) deutlich aufwärts: Insgesamt ist Europa nach 2 Monaten um 5,5 Prozent im Plus, in Österreich liegt der Neuwagenverkauf mit +6,6 Prozent sogar auf neuem Rekordkurs.

Abweichung 2017/2018 in %

Marktanteil in % Jän.–Feb. 2018

4.487 2.477 1.689 1.793 1.493 1.537 1.523 1.094 1.017 1.054 908 836 776 737 650 581 663 521 404 467 279 323 226 186 155 134 96 81 60 56 48 30 30 35 22 8 12 4 1 6 26.499

192 344 490 -54 276 94 336 -118 -317 66 -509 -20 117 159 -81 27 1 6 122 -178 25 69 51 56 -31 22 36 21 -14 9 20 -4 12 -26 18 -8 -2 -8 -7 -8 1.188

9.680 4.652 3.676 3.664 3.090 2.987 2.805 2.404 2.260 2.107 2.011 1.722 1.648 1.399 1.382 1.373 1.362 1.212 951 884 705 604 429 347 332 310 226 206 137 131 86 67 55 52 36 21 21 12 4 17 55.067

286 727 972 38 307 137 418 8 -89 99 -740 94 381 370 -63 298 -19 14 348 -363 131 132 81 101 20 -51 62 62 -350 49 33 -8 -23 -62 24 -11 -2 -1 -12 0 3.404

3,04 18,52 35,95 1,05 11,03 4,81 17,51 0,33 -3,79 4,93 -26,90 5,77 30,07 35,96 -4,36 27,72 -1,38 1,17 57,71 -29,11 22,82 27,97 23,28 41,06 6,41 -14,13 37,80 43,06 -71,87 59,76 62,26 -10,67 -29,49 -54,39 200.00 -34,38 -8,70 -7,69 -75,00 6,00 6,59

17,58 8,45 6,68 6,65 5,61 5,42 5,09 4,37 4,10 3,83 3,65 3,13 2,99 2,54 2,51 2,49 2,47 2,20 1,73 1,61 1,28 1,10 0,78 0,63 0,60 0,56 0,41 0,37 0,25 0,24 0,16 0,12 0,10 0,09 0,07 0,04 0,04 0,02 0,01 0,02 100

Abweichung 2017/2018 in %

Jän. - Feb. 2018

Abweichung 2017/2018

-3,2 +42,2 -2,0 +7,4 +21,2 -0,7 +4,3 +31,7 -2,8 -0,1 -1,4 +46,8 +6,5 -2,3 +12,9 +10,7 +4,7 +9,6 +10,1 +5,7 -1,9 -7,4 -0,4 +13,0 -1,2 +24,5 +9,7 +4,3 +4,0 +7,8 -13,6 -13,5 -2,3 -6,4 +4,0 +3,6

Jän.–Feb. 2018

50.257 2.559 17.280 261.749 1.907 9.106 168.893 6.838 80.805 17.069 181.734 3.844 1.254 1.605 4.565 35.410 26.499 42.135 20.773 8.777 27.211 7.743 5.659 110.474 20.201 9.967 1.083 1.125.397 1.018.663 106.734 1.159 10.191 22.292 33.642 1.159.039 1.052.305

Neuwagenzulassungen Österreich 02/2018 Abweichung zu Feb. 2017

Belgien Bulgarien Dänemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Großbritannien Irland Italien Kroatien Lettland Litauen Luxemburg* Niederlande Österreich Polen Portugal Rumänien Schweden Slowakei Slowenien Spanien Tschechien Ungarn Zypern Europäische Union EU15** EU12*** Island Norwegen Schweiz EFTA EU + EFTA EU15 + EFTA

Abweichung 2017/2018 in %

Februar 2018

*

Februar 2018

Neuwagenzulassungen Europa 02/2018

107.126 5.024 37.197 531.178 4.354 22.688 325.739 15.723 244.420 54.131 359.907 7.573 2.783 3.716 8.917 94.220 55.067 88.216 35.278 20.521 50.191 15.793 12.504 212.135 43.420 18.861 2.283 2.378.965 2.153.917 225.048 2.783 19.398 43.963 66.144 2.445.109 2.220.061

+3,4 +39,5 +0,1 +9,5 +22,6 +3,5 +3,4 +34,9 -5,1 -3,5 +1,0 +39,5 +6,1 +7,1 +9,4 +13,4 +6,6 +15,3 +4,1 +33,6 -1,6 +14,6 +2,9 +16,4 +5,2 +30,8 +2,4 +5,8 +4,8 +15,8 +8,1 -21,9 +4,0 -5,1 +5,5 +4,5

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39

* Daten für Malta nicht erhältlich ** Mitgliedsstaaten vor der EU-Erweiterung von 2004 *** Mitgliedsstaaten, die seit 2004 der EU beigetreten sind

VW Skoda Seat Opel Renault Ford Audi BMW Mercedes-Benz Fiat Hyundai Peugeot Mazda Suzuki KIA Toyota Dacia Citroën Mitsubishi Nissan Volvo Jeep Honda Alfa Romeo Mini Land Rover Porsche Jaguar Smart Subaru Abarth Lexus DS Automobiles Tesla SsangYong Maserati Lada Bentley Infiniti Sonstige Gesamt

Quelle: European Automobile Manufacturers Associations (ACEA), Brüssel

Februar 2018 Februar 2017

6000

5000

4000

3000

2000

1000

0

Neuzulassungen Bundesländer

Top 5 A-Segment Kleinwagen Februar 2018 Februar 2017

828 +10,25 %

Burgenland

1.435 +10,98 %

Kärnten

4.710

Niederösterreich

+3,95 %

4.719 +16,37 %

Oberösterreich Salzburg

2.034

Steiermark

3.572

-11,10 % +8,67 %

Tirol

2.395

+6,74 %

Vorarlberg

1.107

-8,36 %

Wien

5.726

+0,85 %

48

aUtO & Wirtschaft 04/2018

249 173

228 221

171 171

144 144

Fiat Panda

Fiat 500

Toyota Yaris

Citroën C3 Aircross

108

97

Hyundai i10

Alle Daten zum Fahrzeugmarkt finden Sie auch im MarketAnalyser von Eurotax


- 10,67 %

wirtschaft

8 Stück fehlen Lexus heuer nach 2 Monaten auf das Ergebnis von 2017.

ZWEITAUSENDZWEIHUNDERTSECHZIG 4,10 Prozent Marktanteil sind zwar nicht schlecht für Mercedes, doch für die ehrgeizige Marke mit dem Stern ist das vermutlich nicht gut genug: Denn die Zahl der Neuzulassungen ist in den ersten beiden Monaten dieses Jahres um 89 Einheiten bzw. 3,79 Prozent gesunken. Jetzt hofft man auf eine Trendwende, etwa durch die neue A-Klasse.

Mar k des e M mon ats

323 Deutliche Einbußen ließen die koreanische Marke bei den Neuzulassungen auf Rang 11 nach 2 Monaten zurückfallen.

26.940 12.335 10.293 7.717 7.423 7.147 5.992 5.618 5.155 4.976 3.668 3.602 3.162 3.157 3.037 2.290 2.164 1.895 1.512 1.197 1.142 1.043 953 772 762 664 617 616 407 386 384 257 221 127 110 103 94 73 66 63 488 128.628

Marktanteil in % Jän.–Feb. 2018

-547 -238 194 -362 73 -120 12 -334 -177 67 -199 -113 233 6 -2 41 0 -86 1 -82 110 -49 -19 2 65 -47 52 -28 13 -13 -34 -7 -18 11 -21 -1 10 5 -6 -10 -11 -1.629

Jän.–Feb. 2018

12.791 5.926 4.905 3.608 3.534 3.356 2.898 2.672 2.411 2.406 1.774 1.798 1.562 1.504 1.478 1.087 1.045 907 717 594 528 517 459 361 386 317 288 280 190 164 179 120 99 61 50 47 46 39 33 24 229 61.390

Abweichung 2017/2018

VW Audi BMW Opel Mercedes-Benz Ford Skoda Renault Peugeot Seat Mazda Fiat Hyundai Toyota Citroën KIA Nissan Suzuki Volvo Mitsubishi Dacia Alfa Romeo Honda Mini Jeep Chevrolet Land Rover Smart Subaru Porsche Chrysler Jaguar Lancia Lexus Daihatsu Saab SsangYong Abarth Daewoo Dodge Sonstige Gesamt

Abweichung zu Feb. 2017

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40

Februar 2018

Gebrauchtwagenumschreibungen per 02/2018

599 166 1.253 -159 733 317 359 -218 94 353 -292 -131 582 198 104 225 159 -53 73 -115 291 -9 16 100 111 -50 89 64 18 40 -48 15 -18 27 -42 12 14 8 -14 -5 31 4.897

20,94 9,59 8,00 6,00 5,77 5,56 4,66 4,37 4,01 3,87 2,85 2,80 2,46 2,45 2,36 1,78 1,68 1,47 1,18 0,93 0,89 0,81 0,74 0,60 0,59 0,52 0,48 0,48 0,32 0,30 0,30 0,20 0,17 0,10 0,09 0,08 0,07 0,06 0,05 0,05 0,38 100

Eine Zahl, mit der Mazda in der Kompaktklasse einst groß wurde: Hier steht sie für die Zahl der Neuzulassungen, die Jeep nach 2 Monaten schaffte; ein Plus von 27,97 Prozent.

Z

ar u br 18 e F 20

Nach dem Jahr 2017, als Audi in Österreich erstmals nach fast 20 Jahren die Führung bei den Premiummarken abgeben musste, geht es heuer wieder deutlich aufwärts.

wei Monate sind natürlich noch kein Grund, wirklich von einer Trendwende zu sprechen, doch das Aufatmen beim Audi-Importeur in Salzburg ist durchaus vernehmbar: Liegt die Marke mit den vier Ringen nach den Neuzulassungen des Jänners und Februars mit einem Marktanteil von 5,09 Prozent doch wieder relativ klar vor BMW (4,37) und Mercedes (4,10 Prozent). Wie eng es auch heuer wieder in diesem Bereich zugeht, zeigt, dass die drei deutschen Premiumhersteller direkt hintereinander auf den Plätzen 7 bis 9 der Markenstatistik aufgefädelt sind.

Q5 verdoppelte seine Neuzulassungen Machen wir einen kurzen Blick auf die einzelnen Modelle: Hier liegt der A3 nach 2 Monaten mit 554 Einheiten relativ knapp vor dem A4, der auf 502 Neuzulassungen kam. Auch der im Vorjahr neu auf den Markt gekommene Q5 behauptete sich mit 436 Stück, was mehr als eine Verdoppelung der 207 Einheiten von 2017 bedeutete. Der Q3 kam auf 393, der A6 auf 207 und der A1 auf 189 Neuzulassungen. A5 und Q7 konnten mit 130 bzw. 116 Einheiten ebenfalls deutlich zulegen, während A8 (von 11 auf 21 Stück), TT (von 13 auf 15) sowie A7 und R8 mit jeweils 1 Neuzulassung eher nur Randerscheinungen in der Modellpalette blieben. • (MUE)

Mit einem Plus von 35,95 Prozent hüpfte Seat nach zwei Monaten auf Platz 3 der Neuzulassungsstatistik.

8,45 Prozent Marktanteil nach zwei Monaten, Platz 2 ganz deutlich abgesichert. Alle Achtung!

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WIRTSCHAFT

Big Data – Car Data = Big Words Während im Auditorium zahlreich die elektronischen Devices glühten, wurde auf der Bühne über die digitale Zukunft referiert – mit enormem Wortaufwand und umso weniger Fakten. Von Gerhard Lustig

D

ie Automobilwoche-Konferenz „Big Data Car Data“ hat dokumentiert, wie vielfältig die Geschäftsideen rund um die Digitalisierung bereits sind. Tonangebend sind die Hersteller, ihre Captives, Zulieferer und Dienstleister. Für die Bedürfnisse des fabrikatsgebundenen Autohandels und alle der

„Wir wollen Zulieferer der alten und neuen Autoindustrie sein!“ Mamatha Chamarthi, Chief Digital Officer, ZF

Christian Ruben sieht Captives prädestiniert als Datenmanager

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Käuferbasis zugewandten Mobilitätsdienstleister war in München wenig Raum gegeben. Das wird am Automobilwoche Kongress am 7./8. November 2018 in Berlin vermutlich wieder anders sein. Was nicht heißt, dass die aufgeworfenen Themen nicht interessant gewesen wären. „Was tun mit den unfassbar großen Datenmengen“, fragte zu Anfang Automobilwoche-Herausgeber Helmut Kluger, „in der Realität ist von der Digitalisierung noch wenig sichtbar – außer den enormen Kosten.“ Trotz dieser großteils eigensinnigen Erwartungshaltung ließen sich danach die tonangebenden Hersteller und Zulieferer nicht abhalten, ihre wortgewaltigen Zukunftsszenarien zu präsentieren. Partnerschaften in die Zukunft werden im Globalisierungsprozess gestaltet, Erfahrung alter Schule dient als Anmerkung, mehr nicht!

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„Um sich für die künstliche Intelligenz fit zu halten, müssen wir unsere Digitalkompetenz ausbauen“, richtet Audis Generalbevollmächtigter Dr. Horst Glaser alle Konzentration auf autonomes Fahren: „Das ist die echte Disruption!“ Sein und der Konkurrenz Problem ist die genügende Rekrutierung geeigneter Software-Spezialisten, um in diesem noch immer schwer zu greifenden Themenkomplex Führungskompetenz ausspielen zu können.

Digitale Arbeitsplatzvernichtung Mehr Digitalisierung zu wagen, führt in der Automobilbranche zum Umbruch ungeahnten Ausmaßes. Nach Schätzungen des IT-Beraters Ralf Hofmann von MHP könnten bis 2030 bereits 46 Prozent der Arbeitsplätze in der Autoindustrie von intelligenten Robotern erledigt werden: „Eine KI-Software (Künstliche Intelligenz) kann Fließbandarbeit wesentlich besser als der Mensch.“ Über die sozialen Auswirkungen bzw. kompensatorischen Maßnahmen hat man sich noch keine Gedanken gemacht“, mahnte Kluger und bekam von allen am Podium die stereotype Antwort zu hören, dass durch die Digitalisierung neue Arbeitsplätze entstünden, für die sie jedoch entsprechend ausgebildet werden müssten. Prädestiniert als Datenmanager betrachten sich Autobanken, fasst Toyota-Bank-Chef und Sprecher der Branchenvereinigung BDA, Christian Ruben, seine Thesen zur Zukunft der herstellereigenen


Helmut Kluger sieht von den hohen Erwartungen der Digitalisierung noch wenig realisiert

Susanne Hahn, Daimler, macht mit Lab1886 global aus Ideen Geschäftsmodelle

Institute zusammen: „Mit mehr Agilität können wir unsere Erfahrung im direkten Kundenkontakt, in der Arbeit mit den Kundendaten und mit Zahlungsprozessen für unseren Konzern die Rolle des Datenmanagers bestens erfüllen.“

Aus dem Brutkasten Susanne Hahn, Director Business Innovation & Head of XLab 1886 von Daimler, bedient den Brutkasten für neue globale Geschäftsmodelle: „Wir pflegen ein internationales Innovationsnetzwerk in den Hotspots der Industrie mit Blick auf die vier Standorte in Europa, Amerika und Asien. Im Brutkasten wurden bereits Geschäftsmodelle wie car2go, Moovel und Mercedes me sowie die Mietpauschale Flexperience entwickelt. Alles in der Hand des Herstellers kann ein Kunde innerhalb von zwölf Monaten zwölf verschiedene Mercedes fahren. Für Elmar Frickenstein, Bereichsleiter für Vollautomatisiertes Fahren und Fahrassistenzsysteme bei BMW, ist der Schlüssel zur funktionierenden E-Mobilität die Vernetzung. Gemeinsam mit Intel und Mobileye arbeitet BMW daran, die technischen Voraussetzungen dafür zu schaffen. Konkretes gab er nicht von sich, außer, dass man Umfeldmodelle benötige, die besser sind, als alles, was man in den vergangenen 50 Jahren erfahren habe. Entwicklungen im Autodaten-Komplex werden von den Herstellern und Zulieferern unter Assistenz von Edeldomestiken aus der IT-Dienstleistungsbranche angetrieben. Entsprechend war das Publikum auch von Dienstleistern unterschiedlicher Zugangsinteressen vertreten. Der Autohandel, bis dato Erfolgsgarant jeder Marke, hatte in München keinen Auftritt. Er sieht Apple, Google & Co. ebenso wenig als elementare Gefahr wie Martin Hofmann von VW: „KI wird Menschen unterstützen, nicht ersetzen.“ Naja! •

„KI soll Menschen unterstützen.“ Martin Hofmann (VW)

Carsten Breitfeld hat mit Byton Premium im Visier

Elmar Frickenstein, BMW, ahnt größte Herausforderungen


wirTschAfT

Mutiger zu klaren Positionen Was derzeit im Autobusiness von der Industrie gesagt und getan wird – und welche Gegenstrategien vor allem dem fabrikatsgebundenen Autohandel dazu einfallen müssen, um die onlinegeilen neuen Marktspieler in Schach halten zu können. Von Gerhard Lustig

N

ach dem ermüdenden Schauspiel rund um die Aufarbeitung des von Volkswagen heraufbe­ schworenen Dieselskandals macht sich im klassischen Autohandel ein Gefühl von Gleichgültigkeit breit: Man ist als fabrikatsgebundener als auch freier Autohänd­ ler froh, dass der Autokauf überhaupt funktioniert. Der onlinebasierte Wettbewerb macht Druck auf die Handelsmargen und die Hersteller heizen mit immer neuen Vertriebsmodellen dem traditionellen Auto­ handel ordentlich ein. Das Geraunze ist groß!

Markenverbände zu setzen, nährt nur die Hoffnung der Optimisten. Die Hersteller wissen aufkeimen­ den Zusammenhalt in ihrem Sinn zu unterbinden, obwohl sich die analoge mit der digitalen Autowelt nicht durch Vertragskündigungen lösen lässt, wie Prof. Hannes Brachat festhält: „Fabrikatsgebundene Händler müssen selber Antworten auf die Verände­ rung in künftigen Vertriebsszenarien finden. Allein auf Hilfe von Markenkollegen zu warten, wäre naiv.“

Überlebensstrategien vorhanden Die Theorie ist ein Hund Der Autohandel wird von den Herstellern mit un­

„Der zukunftsgewandte Autohändler projiziert sich in den digitalen Orbit!“ Dr. Konrad Weßner, Geschäftsführer puls Marktforschung klaren Vertriebsverhältnissen vor sich hergetrieben, die Öffentlichkeit mit neuen digital orientierten Mo­ bilitätsideen beschäftigt, die noch weit von einer flä­ chendeckenden Realität entfernt sind. „Reine Ablenkungsmanöver“, kritisieren Marktteil­ nehmer wie Andreas Parlic, Geschäftsführer der Autowelt Linz GmbH, „anstatt im digitalen Daten­ zeitalter im Sinne der Autonutzer dem Autohandel die Brücke von Old­ zur Newschool zu schlagen.“ In der aktuellen Marktentwicklung auf einheitliche

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Dem Druck des Internets kann man mit Persön­ lichkeit entgegenwirken. „Der kluge Autohandel hat Menschen mit Handschlagqualität und begeg­ net Kundenangelegenheiten mit Empathie. Etwas, was sie dem Hersteller voraus haben“, skizziert Dr. Konrad Weßner ein Machbarkeitsszenario. Alle Strategien drehen sich um Mobilität, die exter­ nen Einflüsse nehmen zu. Das Probieren, das Nut­ zen werden immer beliebter, Interessenten bedienen sich des Internets zu ersten Auskünften, kommen aber dann doch wieder ins klassische Autohaus, um den Verkäufern, oft von Preisangst erfüllt, zu sagen, was User mögen. Der Meinungsaustausch unterein­ ander auf die Homepage gestellt, kann wahre Ver­ kaufswunder bewirken und andere Kunden über­ zeugen, exakt dieses Autohaus zu frequentieren. In diesem Zusammenhang ist die neue puls­Studie zum Empfehlungsmarketing 4.0 als Lektüre anzuraten.


Medienpartner beim deutschen puls-Kongress

Moderator Prof. Hannes Brachat (r.) mit der von TÜV-Süd-Chef Patrick Fruth für das beste Imagevideo ausgezeichneten Kathrin Kleine-Ruse (BMW Schmidt)

Detlev Pätsch, CEO Sixt SE: „Der Autovermieter ist künftig Operator für autonomes Fahren!“

Das Österreicher-Paket (v. o.) holte sich gute Ratschläge: Werner Schirak, Adolf Seifried, Andreas Parlic

Ganz anders die Töne der Hersteller und neuen Dienstleister im Mobilitätsbusiness: Volkswagen Chief Digital Officer Johann Jungwirth posaunt hin­ aus, bereits den „Schlüssel für das Auto der Zukunft“ in der Hand zu haben. Demnach verwandelt sich der Antrieb vom Verbrenner zum E­Motor, dank autonomem Fahren wird der Mensch überflüssig, was wiederum Menschen retten hilft und auf Knopf­ druck wird man künftig von A nach B kommen. Der „Anwalt für das Neue“ konnte oder durfte im über­ regulierten europäischen Marktgefüge nur das Wann und Wie nicht verraten. „Hersteller reden völlig anders in die Öffentlich­ keit als die Händler real umsetzen können“, kriti­ siert Kurt Kröger, Boss der 18 Marken umfassenden Autohausgruppe Dello­Dürkop­Autohaus Hansa Nord aus Hamburg: „One Button ist zwar schön, als Händler habe ich keine 10 Jahre Zeit, meine Leute ohne Umsatz zu beschäftigen.“

Vom Autokäufer zum Autoabonnenten Nico Poletti, bayerischer Start­up­Millionär, prä­ sentierte nicht unsympathisch mit moyem.com den Dreh vom Autokäufer zum Autoabonnenten. „Kun­ den zahlen für guten Service, wollen jedoch nicht mehr besitzen!“ Mobilität und weniger Marke lau­ tet sein Credo in die Vermarktungszukunft. Dass darunter die Markenbindung zum Kunden verloren geht, interessiert zurzeit die von Optimierung getrie­ bene Autobranche wenig. Flexibilität wird das Wort gesprochen, ist sich der Erfinder des Autoabonne­ ments sicher, auch wenn er einräumt: „Einfaches zu machen ist sehr komplex!“ Der schlaue Mann, der vom klassischen Autohaus die Interessen der Millennials vernachlässigt sieht, braucht aber auch den Autohandel, damit der Abon­ nent das Fahrzeug physisch nutzen kann. Das soll der Autohandel als Chance sehen.

Das ist Poletti aber egal, schließlich musste er sein Unternehmen in Cluno umbenennen, da Volkswa­ gen im Namen Moyem eine Verwechslungsgefahr zum eigenen urbanen Mobilitätskonzept Moia sieht. Cluno hat er noch nicht laut publiziert, vielleicht verkauft er an VW oder einen asiatischen Investor und startet ein frisches Projekt.

„Kunden zahlen für guten Service, wollen aber kein Auto mehr besitzen,weshalb ich mit moyem.com (nun Cluno) Autokäufer zu Autoabonnenten mache!“ Nico Poletti, Moyem-Start-up-Gründer

Detlev Pätsch, Vorstand des Autovermieterriesen Sixt SE, sieht die Mobilitätsinnovationen schneller in Umsetzung begriffen, als das viele im Autohandel wahr haben wollen. Der Autovermieter ist künftig „Operator für autonomes Fahren“ und macht sich neue Mobilitätsformen im Internet zunutze, wei­ teres Wachstum zu generieren – im angestammten Geschäft. Im Fazit brachte der 14. puls Automobilkongress zum Ausdruck, dass Trends, Chancen und Gefah­ ren in Verbindung mit der Urbanisierung sehr eng beieinander liegen, jedoch jeder Unternehmer sich die Zukunft selbst gestalten muss. Besonders jene werden erfolgreich sein, die den Faktor Mensch bei Anwendung neuer Mobilitätsformate – „projizie­ re dich in den digitalen Orbit“ (Zitat Weßner) – im Mittelpunkt behalten. „Auch für digital orientierte Kunden zählt letztlich Handschlagqualität“, ist sich Florian Schirak, Sohn des St. Pöltener Jaguar­Land­ Rover­Händlers Werner Schirak, sicher, im Konzert neuer Marktteilnehmer bestehen zu können: „Her­ steller denken global, der Markenerfolg wird lokal sichergestellt. Unsere Chancen sind intakt.“ •

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Florian Schirak MBA: „Digital hin – digital her, der Markenerfolg wird auch in Zukunft lokal sichergestellt.“

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wirTschAfT

Die Nässefähigkeit stand im Aquaplaning-Test auf der Probe

Country Manager Mag. Martin Krauss mit Testimonial Benjamin Karl (links)

005 räumt die Lager leer Mit dem neuen Sommerreifen Turanza T005 tourt Bridgestone derzeit durch die Länder. Den Österreich-Stopp am Wachauring nutzten die Reifenhändler zum Härtetest. Von Matthias Pilter

B

ei der Entwicklung des neuen Touringreifens ging Bridgestone den Weg über die Kunden: über 25.000 wurden befragt. Als emotionale Erwartungen des Kunden ergaben sich sicheres Gefühl, Fahrspaß und Mühelosigkeit; bei den funktionalen waren es Performance bei Nässe, Lebensdauer und Labelwerte. So soll laut Senior Produkt Manager Sebastian Grimm der Turanza T005 – mit 11 Prozent längerer Lebens­

„Damit der Händler auch Spaß und Freude hat, unsere Produkte zu verkaufen.“ Mag. Martin Krauss, Country Manager dauer gegenüber dem T001 Evok – bis 2020 die Seg­ mente SUV Touring (15 bis 21 Zoll), Pkw Touring (15 bis 20 Zoll) und Pkw City (14 bis 20 Zoll) mit 190 bis 200 Artikelnummern abdecken. Einhergehen soll damit auch eine Lagerreduktion: bei Bridgestone und den Händlern. Geliefert wer­ de mit 24­Stunden­Garantie, so der für Österreich verantwortliche Mag. Martin Krauss, dem neben der Performance der Produkte „in der Praxis auf der Straße, aber auch was die Testergebnisse betrifft“ die entsprechenden Margen­ und Ertragsmöglichkeiten wichtig sind, damit „der Händler auch Spaß und Freude daran hat, unsere Produkte zu verkaufen“. Geändert habe Bridgestone die Markteinführungs­ strategie. Gab es früher zuerst die gängigsten Dimen­ sionen und dann Stück für Stück Erweiterungen, wurde nun ein neuer Weg gegangen: „Wir decken

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bereits 75 bis 80 Prozent des Portfolios ab – im 1. Jahr! Bis 2020 folgt dann die komplette Range.“

Direkter Vergleich auf der Teststrecke Zwei Tage bot Bridgestone Österreich den Händlern die Möglichkeit, den neuen Bridgestone Turanza T005 im ÖAMTC­Fahrtechnikzentrum Melk/Wach­ auring zu testen. „Mit solchen Trainingdays für die Händler und deren Mitarbeiter stellen wir sicher, dass sie wissen, was sie verkaufen und wie sie es verkaufen“, erklärt Krauss. Geboten wurde auch der direkte Vergleich: der T005 und ein Produkt eines Mitbewerbers am gleichen Fahrzeugmodell. Auf der Teststrecke wurde nicht nur Aquaplaning provoziert und das Nässeverhalten des Reifens untersucht, son­ dern auch das Kurvenverhalten getestet und die Aus­ wirkungen eines zu langen Bremsweges simuliert.

Lieferfähigkeit wird gewährleistet Die Jahresziele seien wieder „spannend“, so Krauss, aktuell wurden diese schon übertroffen: „Wir wollen das Momentum mitnehmen und sicherstellen, dass wir die Reifen auch liefern können, die von Handel und Endverbraucher gewünscht werden.“ Den neuen Reifen gab Bridgestone dem TÜV Süd zum Vergleich mit anderen Premiumherstellern. Dabei zeigte sich einerseits, dass der Turanza T005 den kürzesten Bremsweg hat, andererseits auch bei der Stabilität in der Kurve (bei Nässe) die anderen Testreifen auf die hinteren Plätze verwies. •


Deutlich mehr als erwartet Mag. Christian Lausmann, der in der Autoindustrie erfahrene Leiter der TÜV Süd Sparte Car Business Services der Division Mobilität, erschließt unerwartete neue Leistungsangebote. Von Dr. Nikolaus Engel

D

ie Marke „TÜV Süd“ im Automotivsektor be­ kannter zu machen, besser zu positionieren und klar (gegenüber dem TÜV Austria) abzugrenzen, nennt Mag. Christian Lausmann, Leiter Car Business Services der Division Mobilität der TÜV Süd Landes­ gesellschaft Österreich, als eines der wichtigen Ziele.

Von Aufbereitung bis Fahrzeugmanagement Das Angebot, das sich an dem der Münchener Mut­ tergesellschaft orientiert, ist recht umfassend: Dazu gehörten nicht nur die Leistungen der Firmen­ neugründung Autopflegezentrale Österreich, ab­ gekürzt APZ, erklärt Lausmann. APZ werde für das professionelle Fahrzeugaufbereitungsgeschäft zuständig sein. Zu den Aufgaben der Firma gehört außerdem die Fahrzeugverbringung, mit der TÜV Süd bereits von einigen namhaften Auftraggebern be­ traut ist. In Österreich noch nicht angeboten – aber von APZ in Deutschland – werden Kleinschadensre­ paratur (Spot­Repair) sowie Dellendrücken. Zum Bereich Car Business Services gehören außer­ dem Leistungen wie Fahrzeugmanagement (mittels der Software Car Manager), Werkstatt­ und Ver­ kaufstests, Datenschutz und Arbeitssicherheit, Bera­ tung und Prozessoptimierung, Coaching und Semi­ nare sowie die Prüfmittelüberwachung. Außerdem bietet TÜV Süd auch spezielle Beratungsprogramme und Zertifizierungen für das Gebrauchtwagenge­ schäft. Diese Services sollen in der Folge in Öster­ reich ausgebaut werden, speziell in jenen Bereichen, in denen TÜV Süd noch zu wenig bekannt ist. Kon­

zepte hat der TÜV Süd auch für das Outsourcing des Schadens­ managements in Kfz­Betrieben, das sich, sagt Lausmann, bei gro­ ßen Betrieben selbst rechne. Er bestätigt weiters Gespräche über Möglichkeiten, das mit einem Sachverständigen­Gutachten ver­ bundene „historische Pickerl“ in Form einer Kooperation umzu­ setzen.

„Mein Ziel ist zunächst, die Marke TÜV Süd im Automotivsektor bekannter zu machen, besser zu positionieren und klar abzugrenzen!“ Mag. Christian Lausmann, Leiter Car Business Services bei TÜV Süd LG Österreich

TÜV Süd betreibt Prüfstellen der Länder im Westen Immerhin ist der TÜV Süd in Österreich mittlerweile aufgrund gewonnener Ausschreibungsverfahren von den Bundesländern Tirol und Vorarlberg im hoheit­ lichen Auftrag mit der Prüftätigkeit in den Landes­ prüfstellen beauftragt. Ein weiterer TÜV­Süd­Stand­ ort befindet sich in Fischamend nahe Schwechat. Der TÜV Süd stünde aber auch in anderen Bundes­ ländern, sofern der Auftrag erteilt würde, für ver­ schiedene Formen Amtlichen Outsourcings parat. •

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wirtschaft

Das Kreuzerl am Kästchen macht der Kunde selber und freiwillig Eine Folge der nahenden DSGVO: Ohne Zustimmung der Kunden gehören Ihre MarketingMaßnahmen wie Newsletter, Prospektversand, Gewinnspiele oder nur ein Anruf beim Kunden der Vergangenheit an. Von Katja Müller-Happe

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nabhängig davon, wie diese MarketingMaßnahmen konkret aussehen: Ab dem 25. Mai 2018 gelten für alle Unternehmen verbindliche Bestimmungen und bei Rechtsverstößen drohen nicht nur Imageschäden, sondern auch Bußgelder in Millionenhöhe. Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) hat auf sämtliche (Online-)Marketing-Maßnahmen direkte Auswirkungen. Wie Sie Ihr Marketing auch nach dem 25. Mai rechtskonform gestalten, erfahren Sie im folgenden Artikel.

Newsletter oder Werbe-Mails In erster Linie muss der User der Kontaktaufnahme per E-Mail freiwillig zustimmen. Das bedeutet, dass die Checkboxen für die Einholung dieses Einverständnisses nicht bereits angekreuzt sein dürfen und der Kunde seine Anmeldung danach nochmals bestätigen muss (Double Opt-In). Gängigste Praxis ist hierfür der Versand einer Bestätigungs-Mail, in der nochmals ein Link geklickt werden muss. Weiters dürfen auch nur jene Daten erhoben werden, die für die entsprechende Dienstleistung obligatorisch sind. Das bedeutet für den Newsletter-

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Versand, dass nur die E-Mail-Adresse und ein Ansprech-Name notwendig sind. Übrigens: Der Name des Kunden kann allerdings auch nur ein Pseudonym sein. Bevor eine E-Mail-Marketing-Kampagne an bestehende oder veraltete Kontakte gesendet wird, müssen jene E-Mail-Listen überprüft werden, ob eine eindeutige Aufzeichnung über die Zustimmung des Kunden für den Versand vorliegt. Wenn nicht, sind die verantwortlichen Unternehmer verpflichtet, eine neue und ausdrückliche Erlaubnis einzuholen. Außerdem ist zu beachten, dass bei jeder Versendung von Werbe-E-Mails ersichtlich sein muss, dass es Werbung ist. Aber auch die Absender-E-Mail-Adresse sowie der Firmensitz des Unternehmens müssen am Newsletter enthalten sein.

Kunden-Telefonanrufe Unternehmen könnten ganz einfach auf der Website die Kunden-Telefonnummer für Rückrufe erfragen, aber auch hier gilt: Der Grund und das Einverständnis der Nutzer für die Kontaktaufnahme müssen vorher ausdrücklich und freiwillig vom Kunden genehmigt werden.


wirtschaft

haben. Eine vorübergehende „Inaktiv“-Setzung des Datensatzes, die man jederzeit aufheben kann, erfüllt diesen Kundenwunsch natürlich nicht. Als Löschung gilt hier nur die tatsächliche und sofortige Löschung aus der Datenbank.

Privacy by Design Das Prinzip „Privacy by Design“ ist ein Grundpfeiler der DSGVO und heißt übersetzt „Datenschutz durch Technikgestaltung“. Um eine einheitliche Organisation des Datenschutzes der personenbezogenen Daten etablieren zu können, müssen technische und organisatorische Lösungen vom Unternehmen eingesetzt werden. Dazu gehören zum Beispiel: Nicht mehr Daten zu erfragen, als es für die Durchführung eines Auftrags notwendig ist. Diese nicht länger zu speichern als vereinbart! Auch ein verantwortungsvoller und transparenter Umgang mit Daten ist notwendig. Wenn all das beachtet wird, soll eine Datenschutzverletzung erst gar nicht möglich sein. •

Daten der Website-Nutzer Sehr sensibel müssen Unternehmen mit den Daten der Website-Nutzer umgehen und geeignete Schritte setzen. Folgende Maßnahmen müssen getroffen werden: Die IP-Adressen müssen anonymisiert, die erhobenen Daten müssen protokolliert, gespeichert und auf Nachfrage angegeben werden und es dürfen nur diejenigen Daten erhoben und gespeichert werden, die für das jeweilige Angebot unabdinglich sind. Auch hier muss das Einverständnis der Nutzer für die Kontaktaufnahme ausdrücklich erfolgen.

Gewinnspiele Gewinnspiele waren bisher ein recht verbreiteter Weg zur Generierung neuer Interessentenadressen. Aber auch hier sind die Informationspflichten genau einzuhalten und die Einwilligung darf nicht obligatorisch erfolgen. Für den Teilnehmer muss klar sein, wem er eigentlich seine Daten gibt und auch an wen genau sie weitergegeben werden. Ebenso muss der Zweck der Verarbeitung genau beschrieben sein, „Werbezwecke“ allein ist zu global. Aber: Ein Gewinnspiel-Teilnehmer ohne Einwilligung darf trotzdem vom Unternehmen verarbeitet werden, denn es gibt ja ein berechtigtes Interesse. In diesem Fall ist zwar eine telefonische Kontaktaufnahme oder der Versand eines Werbe-E-Mails nicht möglich, da hierfür die exakte Einwilligung fehlt. Hingegen wäre jedoch ein postalischer Versand von Prospekten möglich.

Recht auf Berichtigung und Recht auf Löschung Eine betroffene Person kann immer die Richtigstellung oder die Löschung der personenbezogenen Daten verlangen. Diese Anträge müssen ebenso an jene Dritte weitergegeben und erfüllt werden, die die Daten vom Verantwortlichen (Unternehmen) erhalten

Der Countdown läuft und die Zeit wird knapp. In der nächsten und letzten Ausgabe vor dem 25. Mai stellen wir Ihnen die wichtigsten letzten Schritte zur Vorbereitung auf die DSGVO zusammen.

DSGVO in 30 Sekunden Datenverarbeitung: Das ist jede Interaktion mit Daten, unter anderem das Sichten und Speichern sowie jegliche Form der Datenverarbeitung. Personenbezogene Daten: Das sind Informationen, die direkten oder indirekten Rückschluss auf eine konkrete Person zulassen. Betroffene: Das ist jene Person, deren Daten verarbeitet werden. Sensible Daten: Diese sind besonders schutzwürdige personenbezogene Daten, wie z. B. biometrische oder genetische Daten, aber auch Informationen zur Religion, politischer Meinung, Gewerkschaftszugehörigkeit, Gesundheit oder Sexualität. Datenanwendung: Wenn personenbezogene Daten zur Gänze oder teilweise automationsunterstützt geordnet sind. Das sind z. B. E-Mail-Programme, Personalverwaltungsprogramme, CRM-Programme etc. Verantwortlicher: Ihm werden die personenbezogenen Daten vom Betroffenen zur Datenverarbeitung überlassen. Auftragsverarbeiter: Er verarbeitet Daten im Auftrag des Verantwortlichen.

Die wichtigsten Fakten zur DSGVO Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) regelt künftig den Umgang mit personenbezogenen Daten. In der DSGVO wird vorgegeben, unter welchen Voraussetzungen die Unternehmen die Kundendaten verarbeiten dürfen. Das Strafausmaß für eine Verletzung der DSGVO ist extravagant: Bis zu 20 Millionen Euro oder 4 Prozent des weltweiten Jahresumsatzes des Unternehmens sind möglich. Ab 25. Mai 2018 ist die DSGVO wirksam. Ein Datenschutzbeauftragter ist in Österreich nur unter bestimmten Voraussetzungen notwendig.

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Plädoyer für den Diesel „Aus meiner Sicht lohnt es, wenn sich der Autohandel für den in der jüngsten Vergangenheit vielgescholtenen Diesel-Pkw einsetzt und Kunden entsprechend aufklärt. Denn namhafte Experten bestätigen, dass die neueste Generation der Selbstzünder, die über moderne Abgasreinigungssysteme verfügt, punkto Emissionen mit Benzinmodellen mithalten kann – ja teilweise sogar besser als diese ist“, unterstreicht Komm.-Rat Ing. Josef Puntinger, Bundesinnungsmeister des Fachausschusses Kfz-Technik und Seniorchef des Autohauses Puntinger in Leoben. Gerade im Hinblick darauf, dass das Klimagas CO2-reduziert werden soll, ist – sollte nun die Zahl benzinbetriebener Fahrzeuge steigen – auch mit dem

KYB: neue Kataloge Fahrwerkspezialist KYB stellt dem Aftermarket in Europa ab sofort zwei neue Kataloge bereit: Im Stoßdämpfer- und Schraubenfeder-Katalog findet sich das komplette Produktportfolio.

„Experten bestätigen, dass die neueste Dieselgeneration punkto Emissionen verglichen mit Benzinern gleich gut oder teilweise sogar besser ist.“ DSGVO: Innungslösung Ein „möglichst einfaches Instrument zur Erfüllung der Vorschriften laut Datenschutz-Grundverordnung“ einschließlich einer klaren Handlung bereitet die Bundesinnung der Fahrzeugtechnik für die Mitgliedsbetriebe vor.

Anstieg von Kohlendioxid zu rechnen, was im krassen Widerspruch zu den Klimazielen steht. Experten bestätigten, dass sich das im Zentrum der Kritik stehende Stickoxid von Dieselmotoren der Euroklasse 6d auf ähnlichem Niveau wie jenes bei Benzinmodellen bewegt. Auch wegen des geringeren Verbrauchs und CO2-Ausstoßes spreche vieles für den Dieselmotor, dessen Emissionen sich, wie Motorenentwickler versichern, in den kommenden Jahren noch wesentlich verbessern werden. Er wird daher auch Teil künftiger Mobilitätslösungen sein. „Wir Händler sollten den Dieselmotor nicht zur Seite schieben, wir werden ganz sicher Motoren bekommen, für die es sich lohnt, mit voller Kraft zu arbeiten.“

Daten: Eindeutiges Votum Laut der von VAV-Versicherung in Auftrag gegebenen Studie „Mobilitätsbarometer 2018“ ist eine überwältigende Mehrheit der befragten Österreicher dafür, dass die von modernen Autos produzierten Daten dem Besitzer des Wagens gehören sollen. 82 Prozent nach 83 Prozent (2017) wollen die Daten im Eigentum und damit unter der Entscheidungshoheit des Autobesitzers sehen. „Ein eindeutiges Votum. Die Menschen wollen Eigentümer der von ihren Autos produzierten Daten sein und selbst entscheiden, wem sie welche Daten zur Nutzung überlassen möchten“, betont Sven Rabe, designierter VAV-Vorstandsvorsitzender.

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Universelles Kalibrieren Mit dem Kalibrierset DAS 1000 bietet Bosch ein ADAS-Werkstatt-Tool, mit dem Radarsensoren und Kameras von Fahrerassistenzsystemen exakt kalibriert werden können. Ursprünglich für Fahrzeuge des VW-Konzerns

entwickelt, kann das jetzt laut Hersteller deutlich ausgebaute System mit unterschiedlichen Kalibriertafeln für nahezu alle europäischen, japanischen und koreanischen Fahrzeugfabrikate verwendet werden.


GEWERBE

Günstige Anhänger Am 14./15. April lädt der niederbayerische Anhänger-Hersteller Wörmann zu Aktionstagen nach Wallersdorf bei Dingolfing.

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or allem für Autohändler und Werkstättenbesitzer aus Salzburg und Oberösterreich ist es nicht wirklich weit nach Wallersdorf, liegt das Vertriebsgelände von Wörmann doch direkt an der Autobahn A92, also der Verbindung zwischen Deggendorf und München. Hier bietet der Anhänger-Produzent Wörmann am 14. und 15. April seine umfangreiche Palette zu besonders günstigen Preisen an. Gezeigt werden Transporter für einen oder für zwei Pkws – als Tieflader ebenso wie als Hochlader oder

Das Vertriebsgelände in Wallersdorf ist 20.000 m2 groß

auf Wunsch auch mit einer kippbaren Ladefläche. Die Schau ist an beiden Tagen jeweils von 10 bis 17 Uhr geöffnet, natürlich werden auch spezielle Finanzierungs- und Leasingmöglichkeiten offeriert; ebenso gibt es einen Gastronomiebereich. • (MUE)

Sicher bei Hochvolt Um für die Arbeit an Hochvoltfahrzeugen vorbereitet zu sein, bietet KS Tools spezielle Werkzeuge.

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ätigkeiten an der wachsenden Zahl an Hochvoltfahrzeugen erfordern nicht nur eine spezielle Ausbildung, sondern auch entsprechende Werkzeuge. KS Tools hat diese speziellen Werkzeuge im Programm, damit die Mitarbeiter nicht nur professionell, sondern auch absolut sicher an Hochvoltfahrzeugen arbeiten können. Der isolierte Hochvolt-Werkzeug-Satz kann als Basisausstattung für die Werkstätten dienen. Insgesamt enthält das Set 43 isolierte Werkzeuge, die für die Arbeit an Hochvoltfahrzeugen konzipiert

wurden und alle Sicherheitsanforderungen erfüllen. Sie sind stückgeprüft und entsprechen der VDE-Richtlinie 0105-100. Zudem sind einzelne Hochvolt-Werkzeuge und entsprechendes Zubehör im KS-Tools-Sortiment. Dazu gehören isolierte Tüllen mit Klemmklappen in verschiedenen Größen zum Isolieren von Kabelenden und isolierte Schraubenzieher für Innen-TX-Schrauben in verschiedenen Längen. • (RED)


Vertrauen als Basis des Erfolges Vertrauen und Loyalität sind entscheidende Faktoren für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens. AUTO & Wirtschaft wird ab heuer die engagierten Betriebe als „Werkstatt des Vertrauens“ vor den Vorhang holen. Das Siegel „Werkstatt des Vertrauens“ ist in Deutschland bereits seit über 10 Jahren etabliert, jährlich dürfen dort über 2.500 Kfz-Betriebe den Namen führen. Im Gegensatz zu vielen anderen Auszeichnungen, die von Fachleuten oder einer Jury bewertet werden, lässt „Werkstatt des Vertrauens“ in Form von Empfehlungsmarketing jene Menschen darüber entscheiden, die es betrifft. So können alle österreichischen Kfz-Fachbetriebe an dieser Aktion teilnehmen und ihre Kunden dazu einladen, sie zu bewerten. Jede Werkstätte, die im ersten Jahr 30 Kundenbewertungen erhält, darf im Jahr darauf den Titel „Werkstatt des Vertrauens“ tragen. Dazu werden verschiedene Werbemittel angeboten, zudem wird die Werkstätte im Internet unter www.werkstattdesvertrauens.at angeführt und kann dort von potenziellen Kunden gefunden werden. Kunde sucht Orientierung Für den Kunden, der Orientierung im vielfältigen Angebot der Werkstätten sucht, ist diese Auszeichnung eine besonders große Hilfe. Im Gegensatz zu einer Auszeichnung, die nur eine geringe Zahl an Werkstätten hervorbringt, wird „Werkstatt des Vertrauens“ in Österreich flächendeckend ausgerollt, damit soll jeder interessierte Kunde einen Partner in seiner Umgebung finden können. Eine Aktion von

Was ist Werkstatt des Vertrauens? • Ein vom Werkstattkunden verliehenes Gütesiegel. • Die einzige Möglichkeit, mit zufriedenen Kunden zu werben.

Wie werden Sie zur Werkstatt des Vertrauens?

➜ Schritt 1: Bewerben Sie sich für die Auszeichnung. ➜ Schritt 2: Sammeln Sie die Stimmen Ihrer Kunden. ➜ Schritt 3: Erreichen Sie die benötigte Stimmenanzahl. Was bringt Ihnen Werkstatt des Vertrauens? • Das Gütesiegel überzeugt Neukunden von Ihrer Werkstatt. • Es beweist Stammkunden, dass Sie permanent besten Service bieten. • Mit der Auszeichnung werben Sie erfolgreich für Ihren guten Namen.


Die Partner Werkstatt des Vertrauens in Österreich wird unterstützt von:

Der Ablauf ➜ Teilnahmeberechtigt sind österreichische Kfz-Fach- und Meisterbetriebe (Mitglieder der Innung der Fahrzeugtechnik). ➜ Nach erfolgter Anmeldung (Mail, Fax, Internet) erhalten die teilnehmenden Betriebe Ende April/Anfang Mai ein Starterpaket mit entsprechenden Werbematerialien und Teilnahmekarten. ➜ Die Aktion läuft von Anfang Mai bis Ende Oktober. Ein Einstieg ist bis kurz vor Ende jederzeit möglich. ➜ Der Kunde muss nachweislich einen Werkstattaufenthalt absolviert haben (Dokumentation über die Rechnungsnummer). ➜ Nach Einsendung von 30 Teilnahmekarten ist der teilnehmende Betrieb nach Auswertung der Teilnahmekarten im November und entsprechender Bewertung berechtigt, den Titel „Werkstatt des Vertrauens“ zu verwenden. ➜ Für das Jahr 2019 darf der berechtigte Betrieb das Gütesiegel „Werkstatt des Vertrauens 2019“ für ein Jahr nutzen und damit werben. ➜ Den berechtigten Betrieben wird dafür entsprechendes Werbematerial (Urkunde, Fahnen, Aufsteller, Aufkleber, …) angeboten.

SOFOrT! B A g n U D L AnmE

Die Kunden gewinnen Im rahmen der Schlussveranstaltung, die im Jänner 2019 stattfinden wird, wird ein Kunde als gewinner des Hauptpreises gezogen. Der gewinner erhält den Betrag seiner Werkstattrechnung, die der Teilnahmekarte zugeordnet ist, (bis zu einem Höchstbetrag von 3.000 Euro) zurück.

Die Teilnahme Interessierte Betriebe können ab sofort ein Starterpaket zum Preis von 50 Euro (exkl. MwSt und Zustellung) bestellen. Darin sind Informations- und Werbematerialien sowie 300 Teilnahmekarten enthalten. Weiterführende Informationen sowie die Anmeldemöglichkeit stehen auf der Internetseite www.werkstattdesvertrauens.at zur Verfügung. Ihre Anmeldung nehmen wir gerne über die Mail-Adresse wdv@awverlag.at entgegen. Für Fragen stehen wir per Telefon unter 02243 36840-528 oder ebenfalls über die angegebene Mail-Adresse zur Verfügung.


gewerbe

Forstinger-Eigentümer Dipl.-Ing. (ETH) Martin Schmid Schmidsfelden glaubt vor allem an sich

Dr. Othmar Bruckmüllers Eitelkeit und Selbstüberschätzung markieren seinen Untergang

Noch lange nicht die ganze Wahrheit Forstinger (über 32 Mio. Euro) und Bruckmüller (ca. 80 Mio. Euro) nötigen mit ihren Insolvenzen die Gläubiger zum finanziellen Aderlass. Das Wort Zuversicht ist hierbei fehl am Platz. Von Gerhard Lustig

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chon seit Monaten war es kein Geheimnis mehr, dass die seit 80 Jahren in Oberösterreich existente Firmengruppe des Reifenhändlers Dr. Othmar Bruckmüller in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Dass es so dick kommt, damit rechnete niemand. Bei Forstinger, Österreichs größtem Einzelhändler für Automobilzubehör, Zweirad und Zweiradzubehör (Umsatz 110 Mio. Euro) hätten die Lieferanten nach einer laut Beobachtern undurchsichtigen Entschuldungsaktion 2015 gewarnt sein müssen. Aber der

Raum für Argumente gegeben, ärgern sich Gläubiger. Leitner hält Forstingers Gläubiger indes mit Zahlungen aus dem laufenden Tagesgeschäft bei Laune, die im Fortführungsfalle auf 80 Prozent ihrer Forderungen verzichten müssen. Die Bruckmüller-Tragödie hat vermutlich weit in

„Verschiebungen der Umsatzerlöse aufgrund wetterbedingter Gegebenheiten sind unvermeidbar!“ Mag. Volker Leitner im Forstinger-Insolvenzverfahren zu GZ 14S18/18i

„Das Marktumfeld im Reifenhandel hat sich aufgrund des Preisdrucks derart verschlechtert, weshalb eine Sanierung letztlich nicht mehr möglich war!“ Mag. Alexander Meinschad, KSV 1870 Umsatzzwang, organisch wachsen die Absatzmärkte längst nicht mehr, ließ jede unternehmerische Vorsicht bei manchen Lieferanten vermissen. Während Dr. Othmar Bruckmüller sich zu seinem 70. Geburtstag aus allen unternehmerischen Verpflichtungen „entsorgen“ musste und die Reste seiner 10 Standorte samt Privateigentum nun von den Insolvenzverwaltern versteigert werden, redet sich Forstinger-Alleingesellschafter Dipl.-Ing. (ETH) Martin Schmid Schmidsfelden auf die Unwägbarkeiten von Markt und Wetter aus. Im jüngsten Bericht zur Prüfungstagsatzung wird von Insolvenzverwalter Mag. Volker Leitner viel

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die Zeit zurückreichende Ursachen. Engagements in Sport- und Eventmanagement werden ebenso als problematisch für das Basisgeschäft angesehen wie private Wertegenerierung. Gerichte werden sich mit der einen oder anderen Finanzaktion des gelernten Juristen wohl noch beschäftigen müssen. Plankenauer und Mitarbeiter haben sich erste Filetstücke aus der Konkursmasse gesichert, bei Weitem jedoch nicht zu Werten, die sich die Masseverwalter erwartet haben. Dazu laufend Details in unserer wöchentlichen AUTO-Information print und online. In der Causa Forstinger bedankte sich Leitner inzwischen vorsorglich bei den Lieferanten für ihre Unterstützung im Sanierungsverfahren. Die Chancen stehen gut, merken Sarkasten an, dass der nächste Flop absehbar ist, weil das bisherige Geschäftsmodell Forstinger im online orientierten Handel veraltet ist und nur neue Investoren eine Besserung bewirken könnten. Die sind nicht in Sicht. •


Passend in Grün: der neue Mann-Filter C 24 005

Gute Luft auf beiden Seiten Mann+Hummel bringt ein innovatives Filtermedium und will künftig bis zu 80 Prozent wiederverwertete Materialien in seinen Produkten zur Anwendung bringen.

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m Pazifik schwimmt eine Insel aus Plastikmüll, 16-mal so groß wie Österreich.“ Nachrichtenmeldungen wie diese (man google: „Great Pacific Garbage Patch“) sind keine Seltenheit mehr und stimmen nicht nur Privatpersonen nachdenklich, sondern auch die Verantwortlichen in der Industrie. Mann+Hummel hat unter seiner Marke Mann-Filter nun ein innovatives Filtermedium präsentiert, das aus recycelten PET-Flaschen besteht und so helfen soll, Ressourcen zu schonen.

Der grüne Filter „In einem Quadratmeter Filtermedium des Luftfilters C 24 005 steckt der Kunststoff aus etwa zwei 1,5-Liter-PET-Flaschen“, erläutert Dr. Till Batt, Experte für Synthetische Luftfilterelemente bei Mann+Hummel. „Unser Ziel ist es, den Anteil von recycelten Fasern in unseren Neuentwicklungen künftig auf 80 Prozent zu erhöhen.“ Am Teilemarkt ist der C 24 005 von Mann-Filter in Erstausrüstungsqualität bereits seit November 2017 für verschiedene Modelle des japanischen Herstellers Toyota auf dem europäischen Markt verfügbar. Für weitere Marken sollen Luftfilter mit dem innovativen Medium bald folgen. Gegenüber herkömmlichen Zellulose-Medien verfügt der Recycling-Filter über bessere Schmutzaufnahme-Kapazität, die über das gesamte Wartungsintervall erhalten bleibt. Laut Mann+Hummel

kommt der C 24 005 mit nur 30 Prozent der Filtermedienfläche von klassischen Luftfiltern aus.

Der grüne Filter Der C 24 005 erfüllt die vom Fahrzeughersteller vorgegebenen Wechselintervalle auch bei hoher Staubentwicklung und verfügt darüber hinaus über flammhemmende Eigenschaften. Rein äußerlich unterscheidet sich der Filter durch die (zufällig, aber passend) grüne Farbe seiner Recyclingfasern. Mann+Hummel beschäftigt sich seit mehreren Jahren mit der Entwicklung von umweltfreundlichen Filtermedien für Luftfilter. Dabei wurden Kooperationen mit den verschiedenen Filtermedienherstellern eingegangen, um technisch immer auf dem neuesten Stand zu sein.

„In einem Quadratmeter des neuen Filtermediums stecken 2 recycelte 1,5-Liter-PET-Flaschen.“ Dr. Till Batt, Experte bei Mann+Hummel

Nachhaltige Holzfasern Um auch Filterprodukte mit Holzanteil nachhaltig und ressourcenschonend herstellen zu können, hat der Hersteller zwei Produktionsstandorte nach den Richtlinien des Forest Stewardship Council (FSC) zertifizieren lassen. Das FSC setzt sich für nachhaltige Forstwirtschaft ein. • (RED)

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gewerbe

Sicher fahren statt herumschaukeln Nach der Erstausrüstung bietet Bilstein mit seinen Luftfedern und elektronischen Dämpfern auch im Aftermarket maximalen Komfort und garantiert ein Optimum an Fahrsicherheit. Für die Werkstätten ergibt sich in einem Wachstumsmarkt eine zusätzliche Verdienstmöglichkeit.

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lektronische Fahrwerke und Luftfederungen sind längst kein reines Oberklassethema mehr. „Gerade Erstere erobern mehr und mehr die Mittelklasse“, weiß Rainer Popiol, Schulungsleiter bei Bilstein, der im Verbau der Teile keine allzu großen Herausforderungen sieht. Spezialwerkzeug ist nur in geringem Umfang erforderlich und neben der inkludierten detaillierten Einbauanleitung unterstützt Bilstein mit Video-Tutorials: Im Online-Katalog, aber auch auf YouTube stehen zum Start bereits 20 Videos in 10 Sprachen zur Verfügung. Diese führen Schritt für Schritt durch den reibungslosen Einbau und zeigen, wie Fehler bei Einbau und Handhabung vermieden werden können. Den Werkstätten bietet sich ein wirtschaftlich lohnendes Geschäft in einem absoluten Wachstumsmarkt: Immer mehr MittelklasseFahrzeuge werden mit den Systemen ausgestattet.

Achtung vor Lockangeboten

Bilstein B4 Luftfedermodul als perfekter Serienersatz

Von aufbereiteten Altteilen, die oftmals mit einem vermeintlich günstigeren Preis locken, warnt Bilstein: Oft wird bei diesen nur die Luftfeder getauscht, allerdings weder Stoßdämpfer noch elektromagnetisches Steuerventil erneuert. Manche Serienersatzanbieter legen das Steuerventil still und dadurch wird aus einem aktiven Luftfedermodul ein passives. Dass damit ein deutlicher Verlust an Fahrsicherheit einhergeht, ist offensichtlich. • (MPI)

Neuer Helfer Der mega macs 77 hebt die Fehlersuche auf ein neues Niveau. Der Benutzer wird intuitiv auch durch komplizierte Prozesse geführt.

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chneller und sicherer Fehler diagnostizieren – wer kann dazu schon Nein sagen? Hella Gutmann hat im Januar ein Nachfolgesystem für sein Top-Modell in Sachen Kfz-Diagnose präsentiert: Der neue mega macs 77 bietet einen mit 15,6 Zoll (knapp 40 cm) komfortabel großen Touchscreen in Full-HD-Auflösung und soll mit mehr Rechnerleistung und verbesserter Benutzerführung die Diagnose-Arbeit in der Werkstatt signifikant erleichtern.

Auch für Diagnose-Neulinge Laut Herstellerangabe ist die Schritt-für-Schritt-Benutzerführung mit statistisch hinterlegten Reparaturvorschlägen bei der Diagnose am Markt bislang einzigartig. Das soll langwierige oder gar ergebnislose Fehlersuchen, die dem Kunden ja nur schwer verrechenbar sind, verhindern helfen. „Dank der direkten Verlinkung der Funktionen und Daten wird

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Großer Touchscreen, komfortable kabellose Bedienung

der Anwender auf dem kompletten Diagnoseweg einschließlich der notwendigen Messungen auch komplexer elektronischer Systeme geführt. Alle erforderlichen Einstellungen am Multimeter/Oszilloskop sowie die Darstellungen der Sollwerte und Sollsignale erfolgen automatisch“, heißt es. Bis zu 16 Parameter werden gleichzeitig angezeigt, mehr als 49.000 Fahrzeugmodelle sind diagnostizierbar. Das Laden des Tablets erfolgt in einer Dockingstation, die ebenfalls an ein Netzwerkkabel (Ethernet) angeschlossen werden kann. • (KAT)


plusService Partner Seyfi Erdem, Autohaus Tichy

Starker Partner für die Freien Das Autohaus Tichy in 1230 Wien ist seit 2012 freie Werkstatt – und nicht zuletzt dank des Werkstattkonzepts plusService von Derendinger technisch auch für moderne Fahrzeuge fit.

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ass freie Werkstätten Zukunft haben – das steht für Seyfi Erdem fest. Er ist seit 2005 Geschäftsführer der Traditionswerkstatt Tichy im 23. Wiener Gemeindebezirk. Früher Markenwerkstatt für Toyota, Saab und Nissan, wurden 2012 die Verträge gekündigt. Unabhängigkeit sei eine der Hauptursachen für diesen Schritt gewesen, sagt Erdem, erzählt aber auch: „Immer wieder kamen Kunden und fragten, ob wir denn nicht auch andere Marken betreuen.“ Bereut hat er die Entscheidung nicht. „Als freie

„Dank des Werkstattkonzepts plusService sind wir technisch auf aktuellstem Stand.“ Seyfi Erdem, Geschäftsführer Autohaus Tichy Werkstätte können wir den Kunden bessere Preise bieten und sind technisch dank plusService trotzdem immer auf dem aktuellsten Stand.“

Rundum-Service in der freien Werkstatt plusService ist das Werkstattkonzept von TeileGroßhändler Derendinger, mit dem das Autohaus Tichy eine lange Geschäftsbeziehung verbindet. Bei einer Werkstatt mit dem plusService-Logo wird Endkunden die Einhaltung hoher Standards zugesichert. So kommt moderne Diagnosetechnologie zum Einsatz, jedes Fahrzeug wird gemäß den Vorgaben des Fahrzeugherstellers serviciert und es ist garantiert, dass die Mitarbeiter auch entsprechend

geschult sind. Aus Sicht des Werkstattbetreibers eine Win-win-Situation: „Gerade heute, wo man für eigentlich banale Arbeiten – Reifentausch, Scheinwerferüberprüfung beim Pickerl – moderne Diagnosetechnik braucht, sind wir dank der Schulungen auch für Arbeiten an modernen Fahrzeugen fit“, zeigt sich Erdem überzeugt. Dies sei umso wichtiger, als immer mehr Kunden auch mit relativ neuen Autos zu ihm in die freie Werkstatt kommen. „Die sind unzufrieden mit dem Service in den großen Betrieben“, berichtet er.

Verlässliche Partnerschaft Auch über das Werkstattkonzept hinaus ist die Partnerschaft mit Derendinger ein Gewinn für das expandierende Unternehmen. „Benötigte Teile bekommen wir innerhalb desselben Tages. So können wir einen Kunden, der beispielsweise für die §-57a-Überprüfung neue Pneus braucht, schnell und ohne zusätzliche Wartezeit versorgen.“ Auf die neuen Reifen bietet Tichy als eines von 180 plusService-Unternehmen in Österreich eine 24-monatige LongDrive-Garantie an, die bei Schäden durch Vandalismus, eingefahrene Gegenstände oder Randsteinkontakt einspringt. Für Kunden bietet man einen Abschleppservice an, fünf Ersatzfahrzeuge stehen gratis zur Nutzung bereit – wenn auch viele Privatkunden einfach mit der U-Bahn weiterfahren, die direkt neben dem Werkstattgelände hält. • (KAT)

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GEWERBE

Bild: mohrenkopf.at

3.000 m2 Lager und Logistik am neuen Standort in Kennelbach

Red Bull als Partner von Mobil und Köb; Günther und Sabine Köb leiten den Familienbetrieb

Mobil im Ländle Die Firma Köb in Kennelbach ist ExxonMobil-Vertriebspartner für Vorarlberg und Tirol. Hier trifft sich familiäre Betreuung mit Konzernqualität.

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or 25 Jahren ist Günther Köb in die Firma seines Vaters eingestiegen, die vor allem im HeizölBereich erfolgreich war. Seit damals hat Günther das mittlerweile als Köb Schmierstoffe firmierende Unternehmen mehr als verzehnfacht. Dabei war die Partnerschaft mit Mobil ein wichtiger Entwicklungsschritt. Seit dem Rückzug des Schmierstoff-Konzerns aus Österreich ist Köb einer der drei Vertriebspartner und für den Mobil-Vertrieb für Vorarlberg, Tirol, Osttirol und den Salzburger Pinzgau verantwortlich. In dieser Funktion verbinden Köb und sein Team die persönliche und familiäre Kundennähe sowie die umfassende und flexible Logistik mit der Top-Qualität eines der größten Schmierstoffunternehmen der Welt. „Hinsichtlich Qualität und Entwicklung ist Mobil eine der allerstärksten Marken“, schwärmt Köb von der Marke, die er mit großer Leidenschaft betreut. Schließlich war Mobil vor 80 Jahren der erste Anbieter von synthetischen Schmierstoffen und ist auch heute eines der führenden Unternehmen. „Damit haben wir immer hohe Qualität im Haus.“

Drei Geschäftsfelder Dabei ist sein Geschäft in drei Bereiche unterteilt: Mobil 1 für den Pkw-Werkstätten-Sektor, Mobil Delvac im Lkw-Bereich und Mobil SHC für die Industrie. „Speziell im Industrie-Sektor sind wir sehr stark und beraten unsere Kunden mit einem eigenen Feldingenieur.“ Martin Englisch berät die Industriebetriebe vor Ort und testet – beispielsweise mit einer Wärmebildkamera – welche Verbesserungen durch moderne Leichtlauföle zu erzielen sind. „Das sind einerseits Einsparungen im Energieverbrauch sowie

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geringerer Verschleiß und längerer Lebensdauer des Öls. Das erspart nicht nur Kosten der Neubefüllung und Entsorgung des Altöls, sondern reduziert die Stehzeiten für Ölwechsel und Wartung“, erklärt Köb. „So haben wir alle namhaften Industriebetriebe unter Vertrag, mit unserem freundschaftlichen Verhältnis, das wir zu unseren Kunden haben, bauen wir das Geschäft für die Zukunft auf.“ Ein weiterer Pluspunkt ist die Logistik. 2015 ist Köb in das neue Firmengebäude in Kennelbach eingezogen, wo auf 6.000 m2 Gesamtfläche und 3.000 m2 Lager alles verfügbar ist, was die Kunden brauchen.

Wenige Produkte mit vielen Freigaben Neben den Markenhändlern, vor allem MercedesBenz (Pkw und Lkw), Peugeot, Mazda und Toyota ist Köb mit der Marke Mobil auch bei der wachsenden Zahl an freien Werkstätten in seinem Gebiet unterwegs. „Mit Mobil verfügt die Werkstätte über hohe Qualität, die einen entsprechenden Verkaufspreis rechtfertigt. Zudem hat Mobil 1 mit wenigen Produkten viele Freigaben, das erleichtert die Lagerhaltung und die richtige Zuordnung.“ Das ist vor allem in freien Betrieben, die eine große Vielfalt an Fahrzeugmodellen betreuen müssen, ein großer Vorteil. Zudem hat Köb mit Elmar Mungenast seit Kurzem einen Profi in der Werkstättenbetreuung im Team, der über eine langjährige Erfahrung und Kontakte in dieser Branche verfügt. Nicht zuletzt unterstützt Köb seine Betriebe mit Werkstattausrüstung und Werbematerial. Mobil ist im Motorsport sehr aktiv und erfolgreich, mit der neuen Partnerschaft mit Red Bull in der Formel 1 hat die Aufmerksamkeit noch einmal zugenommen. • (GEW)


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VICE

GEWERBE

KLIMA

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Aktien? Gold? Kältemittel! Reich werden hätte man können durch die „Rallye“ des Klimagases R134a. Ein Ende des Preisgalopps ist zwar immer noch nicht in Sicht, aber der Nachschub könnte knapp werden.

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allye, Hausse, Bullenmarkt: Wie immer der passende Börsenjargon, die dank rigoroser EUVorschrift explodierenden Preise des Klimagases R134a sind derzeit heißes Eisen in den Werkstätten. Thomas Posch, Leiter Werkstattausrüstung bei Derendinger, resümiert: „Vor ca. 1 Jahr hatten wir die 12-kg-Flasche im Angebot um 79 Euro, heute kostet sie 400.“ Dabei ist das als klimaschädlich eingestufte „alte“ Gas noch weit verbreitet. Derzeit halte sich die Nachfrage nach Klimaservice-Geräten für das alte und das neue Gas die Waage, so Posch. Da auch CO2 langsam anzieht, sieht er schon Werkstätten, die in Sachen Klimawartung dreigleisig fahren. Bei Derendinger-Kunden sind Texa-Geräte beliebt – etwa das Konfort 770S für R1234yf, das serienmäßig mit einem Kältemittelanalysegerät ausgestattet ist.

Thomas Posch, Derendinger

Wernfried Horn, Kastner

Johann Rössler, Birner

Verfügbarkeit wird zum Problem Aus dem Umbruch in Sachen Gas ergibt sich ein starker Fokus auf das Thema Lecksuche und Spülung. „Mit Formiergas und fein reagierenden Lecksuchgeräten machen wir derzeit gute Geschäfte“, sagt Johann Rössler, Produktmanager Werkstattausrüstung bei Birner. Zum Spülen empfiehlt er die Verwendung von Kältemitteln, sodass keine Reste von Spülflüssigkeiten in der Anlage zurückbleiben können. Was die Preissituation bei R134a verschärft, ist die Tatsache, dass der Preis des neuen, umweltfreundlicheren R1234yf nicht sinkt. Wernfried Horn, Prokurist bei Kastner, geht in der R134a-Rallye von einem Überschreiten der 500-Euro-Schwelle noch im April aus. „Das Problem ist nicht nur der Preis, sondern auch die Verfügbarkeit.“ Er weist darauf hin, dass der Umgang mit dem „alten Gas“ einen Sachkundenachweis erforderlich macht. „Wir bieten Kurse ab 6 Teilnehmern vor Ort an. Kurstermine an unseren Standorten im April und im Herbst finden sich auf unserer Website.“ • (KAT)

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gewerbe

klima

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CO2-Klimaservicegeräte von AVL Ditest für Audi (l.) und Mercedes-Benz (r.)

CO2 als Klimagas der Zukunft CO2 ist als Kältemittel mittlerweile serienreif und wird nach Mercedes-Benz nun auch von Audi eingesetzt. AVL Ditest ist mit dem CO2-Klimaservicegerät einer der führenden Anbieter. Von Gerald Weiss

Günter Huber, Leitung Service Ausrüstung und Systeme bei Porsche Austria

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o ist für die Servicierung der CO2-Klimaanlage im neuen Audi A8 das AVL Ditest-Gerät als einzige Lösung vorgesehen. „Das CO2-Klimaservicegerät von AVL Ditest wurde auf Basis des AudiLastenheftes entwickelt und ist nun über die Konzerncodierung der Audi AG freigegeben“, erklärt Günter Huber, Leitung Service Ausrüstung und Systeme bei Porsche Austria. Den Audi-Schulungsleitern im Schulungszentrum von Porsche Austria wurde nicht nur die CO2-Klimaanlage im Fahrzeug, sondern auch das Klimaservicegerät VAS 581 009 von AVL Ditest vorgeführt. „Otto Loacker von AVL Ditest hat unsere Trainer

Die CO2-Klimaanlage ist der R1234yf-Anlage hinsichtlich Wirkungsgrad, Abkühlungsdynamik und Umweltverträglichkeit überlegen.

Otto Loacker, AVL Ditest

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geschult“, berichtet Huber. Diese Trainer werden nun die Kundendienstmitarbeiter der teilnehmenden Standorte unterrichten. Da aktuell nur ausgewählte Motorisierungen, konkret das Sechszylinder-Benzin-Aggregat, mit der CO2-Klimaanlage ausgestattet werden, ist das Volumen überschaubar. Daher werden vorläufig maximal zehn Stützpunkthändler mit jeweils zwei Mechanikern ausgebildet. Das AVL-Ditest-Klimaservicegerät kann von diesen Betrieben bei Bedarf angefordert werden.

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Höhere Sorgfalt nötig „Aufgrund der deutlich höheren Drücke muss auch mit höherer Sorgfalt gearbeitet werden“, berichtet Huber aus der Praxis. Speziell die Sauberkeit ist entscheidend, da schon eine kleinste Verschmutzung zu Undichtheiten führen kann. CO2 selbst ist grundsätzlich ungefährlich, weder giftig noch explosiv. Lediglich der unbemerkte Austritt in geschlossenen Räumen kann aufgrund des Sauerstoff-Mangels für den Menschen gefährlich werden. Aus diesem Grund sind sowohl die Fahrzeuginnenräume zum Schutz der Passagiere wie auch das Servicegerät zum Schutz des Mechanikers mit Luftgütesensoren ausgestattet.

Zukünftige Entwicklung Nach dem Start mit dem A8 als Innovationsträger des Konzerns arbeitet nun auch die Marke Volkswagen an einer Nutzung der CO2-Lösung als Kältemittel, weitere Marken werden folgen. „Die CO2-Klimaanlage mit R744 ist der heutigen R1234yf-Anlage hinsichtlich Wirkungsgrad, Abkühlungsdynamik und Umweltverträglichkeit überlegen“, weiß Otto Loacker von AVL Ditest. „Gemeinsam mit den Automobilherstellern hat AVL Ditest das Klimaservicegerät ADS 310 entwickelt. Damit hat auch die Werkstatt die Möglichkeit, Reparaturen und Wartung an CO2Klimaanlagen durchzuführen.“ •


gewerbe

Klimaspezialist Dometic bietet eine ausgereifte Lösung für ein wirtschaftliches, umweltschonendes Klimaservice.

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trenge Umweltauflagen und rasant steigende Kältemittelpreise werden schon bald dazu führen, dass sich Werkstätten bei der Wartung von Fahrzeugklimaanlagen keine Verluste mehr leisten können. Die ASC Low-Emission-Servicegeräte der Unternehmensmarke Waeco erreichen, wie der Hersteller versichert, eine Kältemittelrückgewinnung von nahezu 100 Prozent. Kern der patentierten Lösung ist ein 4-stufiges Verfahren, bei dem auch die im Altöl enthaltene Kältemittelmenge zurückgewonnen und wiederverwertet wird.

Einsparungen möglich So verpufft praktisch kein teures Gas in die Umwelt. Nützlicher Nebeneffekt: Die abgesaugte Kältemittelmenge wird exakt erfasst, was dem Servicemitarbeiter sichere Rückschlüsse auf die Dichtheit der Klimaanlage erlaubt. Der höhere Anschaffungspreis macht sich wegen der eingesparten Kältemittelkosten schnell wieder bezahlt. Bei einem durchschnittlichen Serviceaufkommen sind pro Jahr spürbare Einsparungen möglich. Mit einem neu aufgelegten

Wirtschaftlich und umweltschonend: ASC Low-EmissionServicegeräte von Waeco

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Kosten sparen klima

Leasing-Angebot erleichtert Dometic interessierten Werkstätten den Einstieg in das lukrative Zusatzgeschäft mit dem Klimaservice. Werkstätten, die sich mit der Wartung und Reparatur von Fahrzeugklimaanlagen befassen, brauchen neben Servicegeräten auch Messinstrumente, Zubehör für die Lecksuche und Verbrauchsmaterialien wie Kompressor-Öle und UV-Additive. Dometic bietet seinen Kunden ebenfalls unter der Klima-Marke Waeco das komplette Sortiment aus einer Hand. Weitere Details finden sich im Produktkatalog „Alles für die Klimawerkstatt“ des Unternehmens und im Internet unter www.dometic.com/de-at • (DSC)

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NEUE PRODUKTE

Beide Klimakältemittel im gleichen Kreislauf Beim Klimaservicegerät sowohl für R134a als auch R1234yf die gleichen Kreisläufe zu verwenden, habe sich als richtige Lösung bewährt, bilanziert Texa. Wurde zuerst die mögliche Vermischung der Gase und Verunreinigungen befürchtet, so wurden in den letzten 7 Jahren europaweit tausende Geräte verkauft und etwa das Konfort 780R BiGas ist eines der meist verkauften Klimaservicegeräte Europas, so der norditalienische Diagnosespezialist Texa Deutschland GmbH; www.texadeutschland.com

Alternative zur Wanne

Neuer Ersatzteilkatalog Um mehr als 200 zusätzliche Artikel hat Diesel Technic sein Sortiment der Marke Siegel Automotive erweitert. Geboten werden nun rund 1.200 Ersatzteile für Nutzfahrzeuge europäischer Marken. Damit werden rund 3.000 Referenznummern – von Karosserie und Kabine über Beleuchtung und elektrische Ausstattung – ersetzt. Siegel Automotive verspricht allen Werkstattkunden eine preisorientierte Lösung mit 12 Monaten Garantie. Der neue Ersatzteilkatalog kann digital unter https:// goo.gl/qrZVVd abgerufen werden. All jene, die gerne händisch durch den Katalog blättern, können diesen auch online bestellen. Der Link

für die kostenfreie Bestellung ist: https://goo.gl/HEHdZA. Auch über die Vertriebspartner vor Ort ist dieser weiterhin erhältlich. Die Ersatzteile von Siegel Automotive können aber auch online über eine frei zugängliche Online-Produktsuche bzw. über TecDoc gesucht werden. Die Suchmöglichkeit ist in das Partnerportal integriert: https://partnerportal. dieseltechnic.com. Diesel Technic vermittelt auch den Kontakt zu Vertriebspartnern in mehr als 150 Ländern, die vor Ort ein umfassendes Serviceangebot und eine schnelle Lieferung für die zuverlässige Ersatzteilversorgung bieten. Diesel Technic AG; www.dieseltechnic.com

Zum Schutz vor tropfenden Ölen bietet Mewa die Auffangmatte „Multitex“. Diese eignet sich beim Wechsel von Öl-, Brems-, Kühlflüssigkeiten, Aufsaugen von Emulsionen und Lösemitteln, beim Zerlegen von Getriebe- und Motorteilen sowie bei der Ablage öliger Werkzeuge. Die textile Auffangmatte kann bis zu 3 Liter Flüssigkeit aufnehmen und auch bei kleinen, engen Stellen gut angewendet werden. Für größere Flächen können mehrere Matten nebeneinander zum Einsatz kommen. Mewa Textil-Service AG & Co. Management OHG; www.mewa.at

Nun für den Aftermarket Für markenunabhängige Werkstätten bietet Continental nun für das Antiblockiersystem ATE MK60 ein hydraulisches Steuergerät (HCU) über den freien Kfz-Teilehandel an. Dieses kann bei Modellen von BMW, Ford, Mazda, VW-Gruppe und Volvo zum Einsatz kommen. Im Reparatursatz sind neben dem mit Bremsflüssigkeit vorbefüllten HCU die benötigten Kappen, Schrauben und Montageanleitung inkludiert. Continental Aftermarket GmbH; www.ate.de

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Neuer Glanz und erhöhter Diebstahlschutz Nicht nur das Aussehen möchte Mini Spares mit seinen Chrome-Griffsätzen für die klassischen Minis aufwerten, sondern auch die Diebstahlsicherheit erhöhen. Konnten verschlissene Schlösser mit einem Schlitzschraubendreher geöffnet werden, so sind die Kits sicher und alle Schlösser können mit ein und demselben Schlüssel gesperrt werden. Mini Spares Centre Ltd.; www.minispares.com


Sie wünschen – wir schreiben! Erfolgreiche Unternehmen haben ein Kundenmagazin, um ▲ ▲ ▲

Beziehungen zu den Kunden zu pflegen Bedürfnisse zu wecken mehr zu verkaufen!

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AutohausMagazin Agentur und Verlag für Corporate Publishing Inkustraße 16, 3400 Klosterneuburg Tel.: +43 2243 36840-573 Handy: +43 664 4699598 E-Mail: pm@autentio.at Internet: at.awverlag.com Petra Mühr Bereichsleiterin autentio


Dr. Markus Schramm ist ab Mai neuer Leiter bei BMW Motorrad. Er ist seit 1991 bei der BMW Group und derzeit verantwortlich für Konzernplanung und Produktstrategie. Die Leitung des Zweirad-Bereichs übernimmt er von Stephan Schaller, der zu Voith wechselte. Interimistisch hatte Finanzchef Hubert Kühner, der in den Ruhestand geht, den Bereich kommissarisch geleitet.

Gassner zu Senker Siegfried Gassner, bisher als Gebietsverkaufsleiter bei der Hyundai Import GmbH in Wien tätig, ist nunmehr neuer Verkaufsleiter für die Marken VW, Audi, Škoda und VW Nutzfahrzeuge bei der Autohaus Senker GmbH in Amstetten-Neufurth.

Sabine Trummer in Robinson-Geschäftsleitung Verstärkung beim Grazer Kia- und Mazda-Händler Robinson: Sabine Trummer übernimmt die neue Position „Vertriebsleitung Automobile“ für beide Marken. Im Bild v. l.: Geschäftsführer Paul Schweighofer, Trummer, Heinz und Verena Robinson

Generationenwechsel bei Anwälten der Branche Dr. Johannes Öhlböck hat Klienten des nunmehr pensionierten Kartellrechtsexperten und Rechtsanwalts Dr. Norbert Gugerbauer übernommen, der seine Anwaltsbefugnis zurückgelegt hat. Öhlböck startete seine Anwaltskarriere in Gugerbauers Kanzlei, ehe er seine eigene eröffnete. Nach der bereits früher vollzogenen Übergabe der Kanzlei von Dr. Fritz Knöbl an Dr. Martin Brenner ist somit eine Art „Generationenwechsel“ bei den Rechtsexperten der Auto-Branche vollzogen. Darüber hinaus veröffentlichen alle genannten Juristen regelmäßig ihre Expertisen in den Medien des A&W Verlages, zum Beispiel der AUTO-Information und AUTO & Wirtschaft.

von links: Dr. Fritz Knöbl, Dr. Martin Brenner, Dr. Johannes Öhlböck, Dr. Norbert Gugerbauer

Jens Puttfarcken, derzeit Vorsitzender der Geschäftsführung bei Porsche Deutschland, wird per Juli 2018 die Leitung von Porsche China und Porsche Hongkong übernehmen. China ist seit nunmehr 2 Jahren bereits die größte Vertriebsregion für Porsche, zuletzt mit mehr als 71.000 Fahrzeugen. Ein Nachfolger steht noch nicht fest. Markus Greiner ist neuer Markenleiter Service beim Kundencenter Denzel Wiener Neustadt der Wolfgang Denzel Auto AG. Die Niederlassung feiert bald 45-jähriges Jubiläum und wurde kürzlich nach umfassender Erweiterung neu eröffnet.

Andreas Schick ist per 1. April neues Vorstandsmitglied der Schaeffler AG und hat dort die Ressorts Produktion, Logistik und Einkauf übernommen. Schick, der seit 1994 bei Schaeffler tätig ist, folgt Oliver Jung nach, der seinen Vertrag nicht verlängert hat.

Nikolaus Griller scheidet aus der Geschäftsführung des Wiener Kabelspezialisten Gebauer&Griller Kabelwerke aus und wird künftig eine koordinierende Funktion im Kreis der Gesellschafter übernehmen. Seine Agenden Vertrieb, Marketing und Innovation werden von der Geschäftsführung übernommen.

Marc Berg (l.) übernimmt bei der Daimler-Tochter mytaxi mit 16. April die Geschäftsführung von Andrew Pinnington (r.). Berg kommt vom Bezahldienstleister Klarna, wo er als CEO für den D-A-CH-Raum tätig war. Die App mytaxi verzeichnet derzeit etwa 120.000 registrierte Fahrer in über 70 Städten.

Ausgabe: 4/2018, 31. Jahrgang; Cover-Werbung: AVL Ditest; Medieninhaber, Anzeigenverwaltung: A&W Verlag GmbH (FN 238011 t), 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16, T: +43 2243 36840-0, F: +43 2243 36840-593, E: redaktion@autoundwirtschaft.at, I: www.autoundwirtschaft.at; Verleger: Helmuth H. Lederer (1937–2014); Herausgeber: Gerhard Lustig, DW 527, M: +43 664 8229485, E: lustig.gerhard@autoundwirtschaft.at; Geschäftsführung: Stefan Binder, MBA, DW 522, M: +43 664 5285661, E: binder.stefan@autoundwirtschaft.at; redaktioneller Verlagsleiter B2B: Prok. Gerald Weiss, DW 593, M: +43 6642359044, E: weiss.gerald@autoundwirtschaft.at; Chefredaktion: Mag. Heinz Müller, DW 523, M: +43 664 8221660, E: mueller.heinz@autoundwirtschaft.at; Redaktion: Dr. Nikolaus Engel, DW 525, M: +43 664 8493231, E: engel.nikolaus@autoundwirtschaft.at; Mag. Bernhard Katzinger, DW 591, M: +43 664 1244870, E: katzinger.bernhard@autoundwirtschaft.at; Matthias Pilter, DW 579, M: +43 664 88368584, E: pilter.matthias@autoundwirtschaft.at; Dieter Scheuch, DW 575, M: +43 664 2359052, E: scheuch.dieter@autoundwirtschaft.at; redaktionelle Mitarbeit: Dr. Martin Brenner, Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer, Wolfgang Gschaider, BA, Dr. Friedrich Knöbl, Mag. Michael Luipersbeck, Katja Müller-Happe, Stefan Schmudermaier, Dr. Michael Sikora; Anzeigenmarketing: Uschi Ernst, DW 529, M: +43 664 8222224, E: ernst.uschi@autoundwirtschaft.at; Alexander Keiler, DW 521, M: +43 664 8229487, E: keiler.alexander@autoundwirtschaft.at; Werner Ecker, DW 520, M: +43 664 88368591, E: ecker.werner@autoundwirtschaft.at; Hbv. und Leitung Administration: Annemarie Lust, DW 597, M: +43 664 8229479, E: lust.annemarie@autoundwirtschaft.at; Grafik: graphics – A. Jonas KG, 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16, T: +43 2243 36840-594, E: jonas.alexander@autoundwirtschaft.at; Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH, 3580 Horn, Wiener Straße 80; Bezugspreis: Jahresabonnement (11 Ausgaben) Inland: ¤ 68,– exkl. 10 % MwSt, (Einzelpreis Inland: ¤ 8,– inkl. 10 % MwSt); Ausland: ¤ 85,–; Bankverbindung: Bank Austria, UniCredit Group, BLZ 12000, Konto-Nr. 51844 097 901, IBAN = AT63 1200 0518 4409 7901, BIC = BKAUATWW, UID = ATU57361312; Gerichtsstand: LG Korneuburg; verbreitete Auflage: 12.500 Stück; Erscheinungsweise: monatlich (Juli/August Doppelnummer) mit Supplements laut Mediadaten 2018; grundlegende Richtung: unabhängige Fachzeitschrift für alle, die vom Kraftfahrzeug leben; Manuskripte: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie werden nur retourniert, wenn Rückporto beiliegt. Schwesterpublikationen Österreich: AUTO BILD Österreich, AUTO-Information, AUTO-info4you, FLOTTE & Wirtschaft, 4wd + ALLRADKATALOG, FAMILIENAUTOS, automotive GUIDE; Schwesterpublikationen Schweiz: AUTO&Wirtschaft Schweiz, AUTO BILD Schweiz, aboutFLEET

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MENSCHEN

Leserbriefe

Reimold bestätigt

Betrifft: „Ein Zyklus, der uns alle betrifft“ in „AUTO & Wirtschaft“ 3/18

Der Porsche AG-Aufsichtsrat hat das Vorstandsmandat von Albrecht Reimold vorzeitig um 5 Jahre verlängert. Reimold ist seit 2016 im Vorstand des Herstellers für die Agenden Produktion und Logistik verantwortlich. Er ist besonders um Nachhaltigkeit bemüht: So nutzt Porsche auf sein Bestreben hin seit 2017 an allen Standorten zertifizierten Naturstrom.

Eine Super-Darstellung des IST-Zustandes zur richtigen Zeit! Wenn schon sonst niemand im Bundesgremium fühle ich mich angesprochen, wenn – eine Seite weiter – Kollege Marko Fischer aus Wien die Forderung erhebt, die Interessenvertretung sollte noch intensiver aufklären! Nachdem die Sachverhalte bei den einzelnen Marken wahrscheinlich sehr unterschiedlich liegen und mit deren Händlernetzen umzusetzen sind, sehe ich die verlangte „Aufklärungspflicht“ nahezu ausschließlich bei eben den Herstellern/Importeuren und nicht vordergründig bei der Interessenvertretung der WK! Trotzdem werde ich an den Arbeitskreis der Automobilimporteure ein Schreiben richten, ihre Händlernetze ausreichend über Sachverhalt und Absichten ihrer Marke zu informieren, um auch die Vertragshändler in die Lage zu versetzen, sich rechtzeitig auf die Gegebenheiten einstellen und nachteilige finanzielle Folgen für sich hintanhalten zu können! Komm.-Rat Josef Schirak, Einzelhandelssprecher BG Fzghandel

Betrifft: Berichterstattung über Fahrverbote für Diesel-Fahrzeuge in Deutschland in diversen Medien

Kohla-Strauss bei weltbesten BMW-Händlern Der burgenländische BMW-Händler Kohla-Strauss zählt zu den 41 besten BMW-Händlern der Welt. In der Kategorie „Kundenbetreuung“ wurde das Unternehmen in München mit dem „Excellence in Sales“-Award ausgezeichnet. Vorstandsmitglied Pieter Nota übergab die Auszeichnung.

Sehr geehrter Herr Komm.-Rat Schirak, lieber Sepp, angesichts der – meines Erachtens – unglücklichen Berichterstattung über mögliche Diesel-Fahrverbote in deutschen Städten ist es doch erfreulich, dass sich nunmehr offensichtlich auch die österreichische Bundesregierung um Deeskalation bemüht, vorwiegend mit dem Argument eine „Kalt-Enteignung“ von Diesel-Besitzern nicht zuzulassen. Man sei um eine „Versachlichung“ des Themas bemüht. Diese Argumente hast Du – mit dem Dir üblichen Weitblick – schon vor über einem Jahr in die Diskussion eingebracht, mit Erfolg, wie man erkennen kann. Ich möchte mich – längst überfällig – persönlich und im Namen des österreichischen FCA-Händlerverbands für Deinen unermüdlichen Einsatz für unsere Branche herzlich bedanken. Liebe Grüße, Franz Schönthaler, FCA-Händlerverband, Mandlinggasse 4, 2763 Pernitz

Im „A&W-Papierkorb“ finden sich Inhalte, die zum Schmunzeln anregen, aber nicht immer mit der Automobilbranche zu tun haben.

Wo Milch und Zucker fließen …

Rabe und Sipöcz lösen Griesmayr ab Dipl.-Ök. Sven Rabe (r.) und Dipl.-Ing. Christian Sipöcz (l.) sind neue Vorstandsvorsitzende der VAV-Versicherungs-AG. Sie lösen Dr. Norbert Griesmayr ab, der nach 18 Jahren in den Aufsichtsrat wechselt. Rabe ist seit 2009 im Vorstand, Sipöcz seit Jahresbeginn.

Dass Volkswagen neben Autos auch Currywurst produziert und diese sogar als „Originalteil“ verkauft, wissen mittlerweile viele: Doch ist der Autohersteller nun auch bei Milch und Zucker aktiv? Fast scheint es so! Doch die Bauern dürfen aufatmen: Es handelt sich nur um Produkte von Fremdfirmen mit VW-Logo, entdeckt bei der Jahresbilanz-Pressekonferenz in Wolfsburg. (MUE)

Fischer ist Honorarprofessor AVL-List-Geschäftsführer Dipl.-Ing. Robert Fischer ist von der TU Graz zum Honorarprofessor ernannt worden. Er hat dort sein Studium absolviert und hält Vorlesungen. „Meine Erfahrungen an Studenten weiterzugeben, hat einen hohen Stellenwert für mich“, so Fischer.

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SCHLUSS mit Lustig Präsenz zeigen statt ängstigen! W

as sie uns alles erzählen und was sie alles machen. Die wirtschaftliche Realität im Tagesgeschäft klafft auseinander. Einerseits erzählt uns der Autohandel, wie schlecht alles läuft, andererseits ist jeder zufrieden mit dem, was er macht. Nichts kann den Erfolg aufhalten, wird einem suggeriert, das zu glauben. Nur glauben heißt nichts wissen, begleitet uns auf dem Weg der Globalisierung, Digitalisierung und neuen Arbeitsformen ein zeitloses Sprichwort. • Doch wie lassen sich neues Denken, neue Inhalte und Methoden zunehmend angewendeter Konzerndiktatur in werthaltige Wettbewerbsfähigkeit lokal verwurzelter Unternehmen verwandeln? Wir klein- und mittelständischen Firmen können den Konzernen zur Sicherung ihrer Existenz gute „Haltegriffe“ im unwegsamen Terrain globaler Politik und Macht sein. Mit eigenem Denken lässt sich die Firmen-DNA so weiterentwickeln, dass bei aller Radikalisierung eine gesunde unternehmerische Existenz in der Region gewährleistet ist. Jeder Prozess ist ein Kunstwerk für

„Handelsstreitigkeiten setzen der Globalisierung zu. Die lokale Wirtschaft kann Konzernen Haltegriff in komplexen Veränderungsprozessen sein.“ Aktuelles Credo von mit der Zeit gehenden Betriebsberatern sich und alle die global agierenden Konzerne brauchen uns am Ende wieder wie einen Bissen Brot. Trump, Xi Linping, Putin und andere totalitär orientierte Wirtschaftspolitiker drohen längst offen mit Handelskrieg. Gegenseitige Strafzölle sind nur der Anfang des wirtschaftlichen Niedergangs. Wenn die rapid wachsenden Massen des unteren Einkommensdrittels auf die Straßen gehen, wird es auch in unserer angeblich so sicheren EU ungemütlich. • Es genügt nicht mehr, sich mit Blick auf Systemleistung auf die Bildungsoffensive zu beschränken. Werden zum Beispiel Volkswagen, Daimler & Konsorten aus ihren Exportmärkten verjagt, wird die lokale Wirtschaft wieder zum Zug kommen müssen – CO2-Diskussion, E-Mobilität u. v. m. verblassen zur Nebensache. Den Dieselantrieb wird es dann brauchen, um bei uns die Versorgung sicherzustellen. Diese Lernreise werden Industrie, lokale Wirtschaft als Arbeitgeber und -nehmer gemeinsam gestalten. Ein

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Scheitern wäre fatal für unseren Lebensraum. Was die Szene in unserem Autobusiness so abstrakt macht, ist die Tatsache, dass die meisten Teilnehmer artig von einem funktionierenden Wirtschaftssystem reden, obwohl die Veränderung spürbar die Kaufkraft beschädigt. • Meine Theorie und Überlegung zur Zukunftsgestaltung mag auf viele schrill und skurril wirken, gefährlich ist die laufende Entwicklung auf jeden Fall. Sich ausreichend Kaufkraft aus dem 3D-Drucker verschaffen zu können, wäre glatter Irrglaube. • Jeder Prozess ist ein Kunstwerk für sich. Wir im Verlag spüren, gerade im Digitalisierungsprozess mehr denn je gebraucht zu werden. Bei allem Online-Fanatismus werden heikle Themen zur nachhaltigeren Verbreitung in Printmedien abgehandelt und dazu klassische Werbung genutzt. Bei aller „Künstlichen Intelligenz“ – das Gehirn der Welt bleiben wir Menschen!


Ihre Treue ist unsere wertvollste Auszeichnung! „Auch 2018 haben Sie uns zu Deutschlands Schmierstoffmarke Nr. 1 gewählt. Dafür danke ich Ihnen im Namen meiner 835 Kolleginnen und Kollegen recht herzlich.“

Ausgabe 5/2018 Ausgabe 6/2018

Ausgabe 7/2018

Ausgabe 13/2018

Ihr Ernst Prost

Für manche nur ein Motoröl. Für uns Herzblut – made in Germany.


CASTROL C02-NEUTRALISIERUNG. UNSER NEUES ANGEBOT FÜR SIE. Die neuen CO2-Neutralisierungsservices von Castrol geben Ihnen die Möglichkeit, lhre CO2-Bilanz selbst in die Hand zu nehmen und auch die Umweltverträglichkeit der Autos, die Sie verkaufen und für die Sie Services anbieten, mitzugestalten. Wie das funktioniert? Im ersten Schritt unterstützen wir Sie dabei, die CO2-Bilanz lhres Unternehmens und lhrer Aktivitäten zu berechnen. Danach können wir Ihnen dabei helfen, diese aktiv zu verringern und, der letzte Schritt, die noch verbleibenden Emissionen auszugleichen.

Wenn Sie zunächst nur mit einem Programmelement begonnen haben, können Sie nach dessen Umsetzung mit dem Element, das Sie noch nicht implementiert haben, weitermachen. Der Castrol Außendienst bzw. unsere Serviceagentur, ABC Automotive Business Consulting GmbH, hilft Ihnen bei Fragen zu dem Programm gerne weiter oder Sie senden uns Ihre Frage per E-Mail an professional@castrol.at .

ABC Automotive Business Consulting GmbH Triesterstraße 14, EG, A-2351 Wiener Neudorf Telefon: +43 (0) 2236 892 626 - 0 E-Mail: office@abc-gmbh.at


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