AUTO & Wirtschaft 06/2018

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Juni 2018 Österreichische Post AG MZ 03Z035333 M A&W Verlag, Inkustr. 16 3400 Klosterneuburg

www.autoundwirtschaft.at

Controlling Experten-Tipps für Autohaus & Werkstatt

Handel Hyundai auf dem Weg der Veränderung Mit SUVs wächst Seat in ungeahnte Höhen

Wirtschaft Sommerfest der Eurotax: gelungene Premiere Werkstatt-Konzepte: Was gibt es Neues?

GEWERBE Berichte von der „The Tire Cologne“


Since 1950

Goldgräberstimmung in der Werkstätte. Innenraum

Scheiben / Glas Motorraum Scheinwerfer

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Zubehör


EDITORIAL Die Lehren aus Qualm und Lärm

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ick, schwarz und schon auf mehrere Kilometer sichtbar war er, der Qualm, den eine Fähre in der Bucht von Triest ausstieß. Wir standen oben, am sogenannten „Napoleonweg“ kurz vor Duino, und konnten die Runden des Schiffes in der Bucht über fast zwei Stunden beobachten. Keine Ahnung, warum das Schiff mehrere Runden drehte, offenbar waren zu Pfingsten alle Landestege besetzt. Dabei war es gar keines der großen Containerschiffe, die die Luft in Hamburg verpesten (wofür ältere Dieselautos mit Fahrverboten in manchen Straßen büßen müssen), sondern „nur“ ein relativ kleines Schiff. Und doch: Umweltsünder allererster Klasse. • Ein paar Tage später: Wir sitzen in einem Straßencafé, als plötzlich ohrenbetäubender Lärm auftritt. Drei Harley-Fahrer liefern sich ein Rennen – und es geht offensichtlich nicht um Geschwindigkeit, sondern darum, wer den lauteren Sound hat. Wieder so ein Fall, der diesmal in Richtung Ohren geht. • Warum ich diese beiden Fälle erwähne? Weil sie zeigen, dass vom Gesetzgeber offensichtlich mit zweierlei Maß gemessen wird. Kaum hat ein Auto ein Loch im Auspuff, wird es vom nächsten Polizisten angehalten und muss in die Werkstatt – eine Strafe für den Fahrer gibt es obendrein. Doch in Sachen Lärmerregung dürfen manche Motorradfahrer offenbar tun und lassen, was ihnen gefällt. • Und die Lobby der Schiffseigner ist in Europa so stark, dass sie gegen alle Umweltauflagen verstoßen darf. Hauptsache, das Auto wird bei jeder sich bietenden Gelegenheit schlecht geredet …

Mehr Ertrag, bitte!

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er Automobilvertrieb steht vor massiven Veränderungen. Der digitale Wandel, stagnierende Automobilmärkte, eine zunehmende Konzentration der Vertriebsnetze und zuvorderst sinkende Margen beschreiben das Autohausgeschäft. Die Herausforderungen der Betriebe sind enorm und nur wer ausreichend Wasser unter dem Kiel hat, bleibt manövrierfähig. • Dass die wirtschaftliche Situation vieler Betriebe mittlerweile besorgniserregend ist, zeigt auch die Erfahrung der Finanzberater von „Zederbauer, Riedl und Partner“ auf den Seiten 12/13. Viele, vor allem mittelgroße Autohäuser, stehen vor einer Weichenstellung und müssen für sich bestimmen, ob sie mit ihren Verträgen, ihrer Größe und Struktur sowie ihrem Markenportfolio für die Zukunft richtig aufgestellt sind, und zwar bevor neue Verträge unterzeichnet und weitere Investitionen getätigt werden. Der von vielen Herstellern praktizierte Stückzahlendruck setzt eine Spirale aus Boni und Rabattitis in Gang, der guten Geschäften oftmals entgegen steht. • Für den Erfolg trägt jedes Unternehmen selbst die Verantwortung. Deshalb gilt: Gerade im Verdrängungswettbewerb muss die Rentabilität oberste Prämisse sein. Dies zu gewährleisten erfordert einen klaren Fokus auf Controlling und auch eine weitere Professionalisierung im Autohausmanagement, wie Prof. Dr. Willi Diez in seinem Gastkommentar auf der Seite 19 näher erläutert. Mehr dazu lesen Sie im Interview mit Mag. Alfons Fischer in unserer Fokusstrecke auf den Seiten 14/15. • Das Autohausgeschäft der Zukunft wird zunehmend komplexer. Sie dabei zu begleiten und mit den richtigen Analysen und Marktprognosen zu unterstützen, sehen wir als eine unserer Kernaufgaben, damit Sie auch in Zukunft zu den Gewinnern zählen.

Viele Autohäuser müssen für sich bestimmen, ob sie mit ihren Verträgen, ihrer Größe und Struktur für die Zukunft richtig aufgestellt sind.

Stefan Binder, MBA, Mag. Heinz Müller, Geschäftsführer Chefredakteur

Stefan Binder, MBA, Geschäftsführer

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INHALT

Aspekte Automechanika: Insider kommen gratis rein

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Fokus Betriebsergebnis: Der Verkauf rechnet sich nicht Controlling: Verkäufern fehlt oft das Know-how FH Kufstein: Halbwissen vervollständigen Diez: Zahlenspiele

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Handel

12-19/

Fokus: Die wirtschaftliche Situation der Autohäuser

Zahlen, Daten, Fakten

FH Kufstein: Halbwissen vervollständigen Denzel: 45.119 Autos in einer Bilanz Statistik: Im Osten viel Neues

31/Arbeitsschutz

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21/Hyundai-Entwicklung

Kommentare

Binder und Müller Diez: Zahlenspiele Knöbl: Vervehlte Vehlerkultur Ganzger: Werbemails verschicken Schluss mit Lustig: Ständig an den Pranger gestellt

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Hyundai: „Der Juni wird noch besser“ Denzel: 45.119 Autos in einer Bilanz Porsche Alpenstraße: Porsche’s Coming Home Knöbl: Vervehlte Vehlerkultur Seat: Neue Kunden, mehr Ertrag willhaben: „Leberkäse geht immer“ Arbeitsschutz: Gesundheitsschutz nützt Digital Marketing: Selber oder auslagern? Eder: Neuheitenfeuerwerk

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Wirtschaft Datenschutz: Werbemails verschicken Statistik: Im Osten viel Neues Bosch: Der Ruf an die Regierung Eurotax: Vom Winter in den Sommer carplus: One Team – One Spirit Pollmann: Growing Champion Werkstattkonzepte: Qualität schlägt Wachstum LuckyCar: Weiter auf Expansionskurs A. Kresch: Ein persönlicher Nachruf CarGarantie: Höhere Schäden

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Gewerbe 3 19 28 35 66

Werkstattkonzepte: Qualität schlägt Wachstum

WM: Ohne Gewerbeschein keine Ware The Tire Cologne I: APPgefahren The Tire Cologne II: Die Brücke ist geschlagen Werkstatt des Vertrauens: Letzte Anmeldechance Uniti: Die digitale Autowasch-Chance Diagnose: Warten auf den Datenflug Sun: Allereinfachste Bedienung AVL Ditest: Der elektronische Detektiv Texa: Die smarte Diagnose Hella Gutmann: Der Reparatur-Guide Autel: Neuer Markt Kastner: Die Spezialisten

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Motorensymposium: Aus der Sicht des Teilnehmers Neue Produkte Mann+Hummel: Digitalisierung prägt den Filter

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Menschen Landesgremium: Ellensohn macht Platz für Lins

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INHALT 8 Juni 201 e von Eine Beilag haft Wirtsc AUTO &

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Umfrage

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Plagiate

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The Tire Cologne: Die neue Reifen-Bühne

Der Preis des Motoröls kommt immer mehr unter Druck. Wem das Ölgeschäft trotzdem noch Spaß macht, lesen Sie in unserem ÖL & Wirtschaft.

Schwarzes Scheingold

HANCE! C E T Z T E L H E N. C A M T I M JETZT 52/53 e t i e S f u a r Meh

56-61

Diagnose: Warten auf den Datenflug


FORD SERVICE

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Mehr Techniker für die Ford-Partner! Die guten Verkaufszahlen der vergangenen Jahre machen sich bei Ford auch in einem steigenden Bestand bemerkbar: Exakt 339.815 Ford waren mit Jahresende 2017 in Österreich angemeldet, das sind um 17.000 mehr als zwei Jahre davor. Damit verzeichnete Ford die größte Steigerungsrate unter den Top-4-Marken! Natürlich hat jedes dieser Autos den Anspruch auf den besten Service, den es in einer der 193 Ford-Vertragswerkstätten in Österreich bekommen kann. Doch das braucht Zeit – und natürlich bestens ausgebildete MitarbeiterInnen. Daher wendet sich Ford Austria an jene Kfz-Techniker und -Technikerinnen, die eine neue Herausforderung bei einer aufstrebenden Marke suchen: Potenzielle Kandidaten werden in den kommenden Wochen und Monaten über die großen digitalen Job-Portale wie karriere.at oder monster.at angesprochen. Egal, ob die Kfz-Techniker und -Technikerinnen in einer freien Werkstätte arbeiten oder bei einer anderen Marke – Ford freut sich über jede Bewerbung! „Mehr gutes Personal bedeutet natürlich auch besseren Service“, meint Klaus Gappmaier, der bei Ford Austria für den Bereich Aftersales verantwortlich ist. Forcieren will Gappmaier zum Beispiel den Video Check: „Damit wollen wir unseren Kunden einen nachvollziehbaren Überblick über die notwendigen Arbeiten verschaffen.“ Froh über die Kampagne ist auch Werner Blum, Obmann des Verbandes der österreichischen Ford-Händler: „Die Händler suchen ohnedies regional nach Facharbeitern. Wenn sie dabei nun auch durch eine überregionale Kampagne unterstützt werden, bekommen sie noch mehr Aufmerksamkeit.“

Sind Sie neugierig geworden? Dann melden Sie sich bitte bei uns! Ihre Ansprechpartnerin: Patricia Reiger, Manager HR & Administration, E-Mail: preiger@ford.com Ford Motor Company (Austria) GmbH, Hackinger Straße 5c, 1140 Wien


Preis als Kriterium Bei einer Befragung von 509 Autohaltern hat Autoscout24 den Preis als klar wichtigstes von zehn Kriterien beim Autokauf herausgefunden. Das gilt sowohl für Neu- wie auch für Gebrauchtwagen.

Sporthilfe-Mobilität Seit Anfang Mai ist Hyundai (zumindest für die nächsten drei Jahre) neuer, exklusiver Mobilitätspartner der Österreichischen Sporthilfe.

72 % Insider kommen gratis rein

Automechanika-Team: Stefan Lindner, MBA, Sabine Redlberger (Deutsche Handelskammer in Österreich) mit Olaf Mußhoff, Direktor Automechanika

Mehr als 5.000 Aussteller erwartet Mag. Olaf Mußhoff, Direktor der Automechanika, zur bisher größten Automechanika, die vom 11. bis 15. September in Frankfurt/Main erstmals als Messeduo mit „Reifen 2018“ und „Classic Cars“ als weiteres Highlight stattfindet. Waren schon bei der letzten Automechanika 72 Prozent der Besucher Entscheidungsträger, so will Messe Frankfurt die Qualität der Besucher der Werkstattausrüster-Fachmesse weiter steigern. Dazu wurde das neue „Insider“-Vorteilspaket für Reifenhändler und Werkstätten geschaffen. Mit dem erhält man nicht nur freien Eintritt an allen Messetagen (einschließlich der Nutzung der öffentlichen Nahverkehrsmittel), sondern auch Insider-Informationen aus erster Hand, Zugang zur Insider-Lounge und ein spezielles Gutscheinheft. Heuer ist nicht nur an jedem Messetag „Workshop-Tag“ in Zusammenarbeit mit dem VREI e.V. (Verein Freier Ersatzteilemarkt), sondern auch täglich die Mechanic Games, die nach der Messe Zerstreuungsmöglichkeiten bieten. Premiere hat die auf dem Westgelände in Frankfurt (anstelle der vormaligen Car Wash City) neu errichtete Halle 12. Sie nimmt außer der Premierenveranstaltung „Reifen 2018“ auch „Classic Cars“ und den Bereich „Car Wash, Care & Reconditioning“ mit über 100 Ausstellern auf. Messe Frankfurt habe die Lizenz der „Reifen“ von Messe Essen gekauft, weil sinnvoll sei, das Überleben der Reifenservicebetriebe durch Ausweitung auf Autoservice abzusichern, betonte Mußhoff in Wien. Damit decke die Automechanika den Automotive Aftermarket vollständig ab. Mußhoff möchte künftig für die Reifen auch die Top Ten der Reifenindustrie gewinnen, auch wenn heuer bereits Big Player teilnehmen, die nur bei uns vielleicht weniger bekannt sind.

Zusatzangebote im AH Die Autokäufer schätzen Zusatzangebote im Autohaus! Zu dieser Erkenntnis gelangt eine von der Garanta Versicherung in Auftrag gegebene Umfrage des Market-Institutes. Jeder dritte Autokäufer erwartet sich demnach auch ein Versicherungsangebot von seinem Autohaus. „Als DER Branchenversicherer des Kfz-Gewerbes in Österreich setzt die Garanta seit Jahren auf das Thema ‚One-Stop-Shopping im Autohaus‘. Der Kfz-Betrieb ist Experte in Sachen Mobilität und erster Ansprechpartner für den Kunden, wenn es um Belange wie Finanzierung, Versicherung, Anmeldung des Fahrzeugs oder die Schadensabwicklung geht“, so Garanta-Chef Kurt Molterer.

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Großauftrag von der Post Die österreichische Post erneuert ihren Fuhrpark und schafft dafür 1.000 Fahrzeuge an. Die entsprechende Ausschreibung hat die Marke Peugeot mit den Typen Expert und Boxer gewonnen, die nun nach und nach ausgeliefert werden. Mit den neuen Euro-6-Fahrzeugen reduziert die Post das Durchschnittsalter in der Fahrzeugklasse von 4,5 auf 1,1 Jahre.


„Der Neuwagenhandel bringt bereits ein beträchtliches Minus und mittlerweile ist auch der Gebrauchtwagen-Bereich defizitär.“

Made in Austria Noch in diesem Jahr wird die Produktion des neuen BMW Z4 bei Magna Steyr Fahrzeugtechnik (MSF) in Graz starten. Damit bekräftigt BMW das Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort Österreich. Mit Standorten in Salzburg, Steyr und Wien sowie einem Umsatz von 7,1 Milliarden Euro (2017) ist die BMW Group eines der bedeutendsten Unternehmen in Österreich.

Martin Riedl, Finanzberater

Produktionsstart in Graz

„Selbst auf Kosten der Ergebnisse der Importeure werden auf Teufel komm raus Zulassungen produziert, nur um besser dazustehen als der jeweilige Konkurrent.“ Mag. Alfons Fischer, Unternehmensberater

„Wir sind selbst überrascht, dass wir jetzt 6,57 Prozent Marktanteil haben.“ Mag. Wolfgang Wurm, Seat Österreich

„Ich nutze willhaben als Werbeplattform und habe spezielle Bilderrahmen mit eigener CI.“ Manuel Weitmann, Alfa-Jeep-Händler in Amstetten

Seit 1979 wird die G-Klasse von Magna Steyr für Mercedes-Benz gebaut. Auch die Produktion des neuen Modells der dienstältesten Baureihe erfolgt wieder in Graz.

Stückzahl und Investitionsdruck beim Motorrad Im Rahmen einer Motorrad-Sternfahrt mit 1.000 Bikern beklagt Ferdinand Fischer, Sprecher des Zweiradhandels in der Wirtschaftskammer Österreich und traditionsreicher Harley-Davidson-Händler in Wien, die Situation der Branche: „Für Motorradhändler gestaltet sich die finanzielle Lage oft leider sehr schwierig. Wir kämpfen, bei immer niedrigeren Margen, schon länger mit großem Stückzahl- und Investitionsdruck durch die Hersteller“, so Fischer.

US-Zollgefahr Bei Einführung von Zöllen auf Autoimporte durch die US-Regierung wären in der österreichischen Zulieferindustrie rund 3.000 Arbeitsplätze betroffen.

Zufriedenstellendes Geschäftsjahr Die Bilanz der AutoBank AG brachte für das Geschäftsjahr 2017 ein „zufriedenstellendes Geschäftsjahr“. Dabei konnte die Bilanzsumme um 1,26 Prozent auf 349,88 Millionen Euro gesteigert werden, die Kundenforderungen stiegen um 2,51 Prozent auf 319,81 Millionen Euro. 2018 soll ebenfalls ein „zufriedenstellendes Jahr“ werden. „Wichtig ist, die Digitalisierung weiter voranzutreiben und die neuen Anforderungen an Technologie und Kundenbedürfnisse zu implementieren“, so Gerhard Dangel, Vorstand für Strategie, Vertrieb, Händlerfinanzierung und Marketing. Die Händlerfinanzierung sieht Dangel weiterhin als Kerngeschäft der AutoBank und ortet nach wie vor großes Wachstumspotenzial in diesem Bereich.

Allrad-Wachstum Der koreanische Allradspezialist SsangYong kann auf neue Partner wie das Autohaus Kastner in Graz sowie positive Verkaufszahlen verweisen. Geschäftsführer Alessandro Chieppi: „SsangYong gehört zu den aufstrebenden Marken in Österreich.“

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Advertorial

WEBASTO

„Die Rechnung ist aufgegangen“ Neue Geschäftsfelder, ohne auf die angestammten Bereiche zu vergessen: Webasto hat in den vergangenen 12 Monaten einen deutlichen Wandel hinter sich. „Die Rechnung ist aufgegangen“, sagt Geschäftsführer Komm.-Rat Dieter Hahn.

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ebasto: Das war bis vor kurzer Zeit ein Synonym für Standheizungen, Klimaanlagen und Kühlanlagen. Das ist es auch heute noch: Doch das deutsche Großunternehmen mit weltweit 13.000 Mitarbeitern bei einem Jahresumsatz von 3,5 Milliarden Euro hat die Zeichen der Zeit erkannt und konzentriert sich seit einigen Monaten auch auf völlig neue Bereiche, zum Beispiel auf Ladestationen für Elektroautos, aber auch auf elektrisch betriebene Standheizungen, die etwa in Garagen eingesetzt werden.

„Mit Standheizungen können die Autohäuser sehr viel Geld verdienen“ Österreich-Geschäftsführer Komm.-Rat Dieter Hahn

„Die Welt lebt von Angebot und Nachfrage und nicht von Nachfrage und Angebot. Autohäuser sollten die Standheizungen viel aktiver anbieten als bisher.“ Komm.-Rat Dieter Hahn, Webasto Österreich ist froh, dass sich die Veränderungen und Anstrengungen der vergangenen Monate gelohnt haben: „Webasto hat sich in seinen Grundfesten verändert, doch die Rechnung ist aufgegangen“, sagt er zu Beginn des Interviews. Und er richtet auch gleich eine Botschaft an die Autohäuser, die in den vergangenen Jahr(zehnt)en wichtige Partner beim Einbau der Standheizungen waren – und es natürlich auch bleiben werden: „Webasto hat ihnen die Möglichkeit gegeben, Geld beim Einbau zu verdienen. Und wir wollen das auch in Zukunft tun.“ Allerdings sollten die Autohäuser stärker als bisher hervorheben, welche Vorteile die Endkunden durch die Nachrüstung einer Standheizung haben. „Es gibt Autohäuser, die das erkannt haben und 50 Standheizungen pro Jahr verkaufen. Das bringt

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zufriedene Kunden und natürlich auch mehr Ertrag. Wenn man wirklich Geld verdienen will, sind Standheizungen ein wirklich hoch qualitatives Zubehör.“ Ziel von Hahn ist es, dass immer mehr Autohäuser das Produkt „leben“, also mit Herz und Hirn dahinter stehen und dass die Standheizungen auch aktiv angeboten werden – und nicht erst dann, wenn ein Kunde danach fragt. „Die Welt lebt von Angebot und Nachfrage und nicht von Nachfrage und Angebot“, so das Credo von Hahn. Niemand müsse „Angst“ vor dem Einbau einer Standheizung haben, sagt der Webasto-Österreich-Chef: „Wir bieten ja auch ein Online-Schulungstool, fahrzeugspezifische Einbausätze und die Sales&Service Academy.“

Neueste Innovation: Die Wärme kommt auch aus der Steckdose Der Geschäftsführer betont auch die Stärke des deutschen Unternehmens: „Wir sind im fossilen Bereich klarer Weltmarktführer. Und nun haben wir mit der eThermo Top den nächsten Baustein für die Zukunft auf den Markt gebracht.“ Dabei handelt es sich um eine elektrische Option für kraftstoffbetriebene Fahrzeuge: Die Energie kommt über eine Steckdose. Dabei müssen keine Komponenten im Innenraum verbaut werden, sondern die Wärme wird – wie bei der traditionellen Standheizung – direkt über das Fahrzeuggebläse im Auto verteilt. Komplett neu ist bei Webasto der Bereich Charging: „Wir sind als erstes automotives Unternehmen auf Basis der industriellen Fertigung in diesen Bereich eingestiegen.“ Damit wendet sich Webasto gleich an mehrere Anwender: einerseits an Autohändler, die E-Fahrzeuge verkaufen, andererseits auch an die Endkunden selbst bzw. die Elektrowirtschaft: „Wir sind vom Preis-Leistungs-Verhältnis unschlagbar, denn unsere Box gibt es schon um 699 Euro inklusive Mehrwertsteuer.“ Binnen weniger Monate wurde ein österreichweit tätiger Partner gefunden, der die Ladestationen montiert – aber natürlich kann jeder die Ladebox auch von „seinem“ Elektriker aufstellen lassen. Mit Energiegesellschaften wie der Kärntner KELAG, Energy 3000 solar oder führenden Automobilimporteuren hat Webasto bereits Kooperationsverträge abgeschlossen, aber auch die


WEBASTO

Die Ladestation Webasto Pure (l.) eröffnet einen zusätzlichen Geschäftsbereich, die Thermo Top (r.) ist ein guter Ertragsbringer

Vorteilspartnerschaft mit dem ÖAMTC wurde auf den Bereich Ladeboxen ausgedehnt.

Ladeboxen für Elektroautos werden wichtiger Geschäftszweig Vorerst wird die Webasto Pure 22 angeboten, die bis zu 10-mal schnelleres Laden als an einer herkömmlichen Steckdose ermöglicht. Die Version Next folgt noch im Laufe des Jahres, die besonders leistungsstarke Life mit einem intelligenten Lademanagement wird ab 2019 verkauft. Dann soll auch die Zahl der vermarkteten Ladeboxen deutlich steigen: Während Hahn für heuer mit rund 200 bis 300 Einheiten rechnet, sollen es im kommenden Jahr bis zu 10-mal so viele sein.

Die eThermo Top (r.) ist neu am Markt und kann wie die klassische Standheizung via Handy-App (l.) gesteuert werden

Klimaanlagen für leichte Nutzfahrzeuge immer stärker im Kommen Mit dem Start in das Frischdienstgeschäft bei leichten Nutzfahrzeugen – gesteuert über das Autohaus – ist es gelungen, ein weiteres erfolgreiches Geschäftsmodell nun im vierten Jahr aufzubauen. Ob für VW, Citroën, Peugeot, Fiat, Ford oder Toyota ist es Webasto möglich, Komplettlösungen bei Kühlanlagen gewerbetreibenden Kunden anzubieten. „Damit sind wir in der Thermo sehr breit aufgestellt und verfolgen noch fokussierter den Weg Sales&Service“, freut man sich in der Österreich-Zentrale. Der nächste Winter kann also kommen – und der Boom der Elektrofahrzeuge ebenso … •

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CONTROLLING

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Der Verkauf rechnet sich nicht

„Der Ertragsunterschied in den beiden Bereichen ist für eine Quersubventionierung mittlerweile zu groß.“ Martin Riedl noch aggressiverem Verkaufen ohne Rücksicht auf die Marge. Ein Teufelskreis. „Der Handel sollte zumindest nach Deckungsbeitrag 3 (DB3), also nach den Personalkosten, noch kostendeckend sein. Wir haben nur noch sehr wenige Betriebe, die nach Vollkosten im Handel noch positiv sind. Die Verwaltungskosten und der notwendige Gewinn kommen generell nur mehr aus dem Kundendienstbereich“, rechnet Martin Riedl die Situation in den besseren Betrieben vor. Echte Erträge aus dem Neuwagenverkauf sind nur mehr von ganz wenigen Betrieben zu erzielen. „Das

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Überhöhte Ziele Immer öfter werden Riedl und sein Team mit mehr als unrealistischen Zielvorgaben konfrontiert. contr „Offiziell ist der Markt leicht wachsend, wobei bekanntlich fraglich ist, wie realistisch diese Zahlen aufgrund der Kurzzulassungen sind. Gleichzeitig sind die Zielvorgaben für den Händler noch deutlich über dem nicht ganz realistischen Volumen angesetzt. Und das, obwohl bei der Festlegung noch nicht einmal klar ist, ob die Ziele des aktuellen Jahres überhaupt erreicht werden können.“ Dass Importeure ihre Händler auffordern, den Kunden weniger Rabatte zu gewähren, erscheint vor dem Hintergrund eines brutalen Verdrängungswettbewerbes und eines gewaltigen Stückzahldrucks mehr als zynisch. Dass der Preis oder vielmehr der Nachlass mehr im Mittelpunkt denn je steht, ist nicht zuletzt der aggressiven Werbung der Hersteller geschuldet. Die Kunden fragen sich – trotz Rabatten, die aufgrund der undurchschaubaren Stützungen deutlich über der normalen Händlerspanne liegen – immer noch, ob sie nicht über den Tisch gezogen wurden und vielleicht noch mehr gegangen wäre. Für das Autohaus gibt es im Handel zwei Möglichkeiten: 1) Stückzahl um jeden Preis, mit der Wahrscheinlichkeit, den Handel nicht kostendeckend betreiben zu können und der Gefahr, dennoch keinen Bonus zu erreichen, weil das Volumen nicht ausreicht. Dann wäre das Defizit noch größer. 2) Nur jene Geschäfte abzuschließen, die auch diesen Namen verdienen. Das bringt mehr Planungssicherheit, damit verfehlt erreicht man wiederum die Stückzahlerwartungen des Herstellers und gefährdet den Händlervertrag.

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lle Betriebe arbeiten mit einer Querfinanzierung vom Kundendienst zum Handel“, berichtet Martin Riedl von Zederbauer, Riedl und Partner aus seiner langjährigen Beratungstätigkeit im Autohandel. Dabei ist der Bereich Fahrzeughandel im Autohaus noch vor wenigen Jahren mit einer „roten Null“ ausgestiegen, die Situation hat sich aber verschlechtert. „Früher war der Neuwagenhandel leicht rot, der Gebrauchtwagenhandel aber im Plus, insgesamt war das Ergebnis also noch akzeptabel“, so Riedl. Das habe sich nun geändert. „Der Neuwagenhandel bringt bereits ein beträchtliches Minus und mittlerweile ist auch der GW-Bereich defizitär“, so Riedl. Da die Rabattsituation ausgereizt ist, werden auch beim Eintausch immer mehr Zugeständnisse gemacht. Gleichzeitig ist der Gebrauchtwagen durch die Transparenz im Internet massiv unter Druck. „Der Gebrauchtwagen ist in einer Doppelschere“, betont Riedl: „Der Ertragsunterschied in den beiden Bereichen ist für eine Quersubventionierung mittlerweile zu groß. Eine Trendumkehr ist dabei nicht in Sicht. „Mehr Ertrag ist nur mehr über die Boni der Zielerreichung möglich.“ Und das Volumenstreben führt zu

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Von Gerald Weiss

gelingt nur den wenigen großen Autohäusern mit entsprechender Stückzahl und den – immer bestrittenen – Zuckerln der Importeure.“

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Die Quersubventionierung von der Werkstätte zum Fahrzeughandel ist noch stärker geworden und wirft die Frage auf, ob sich der Neuwagenverkauf überhaupt noch auszahlt.

Nur mehr Service? „Die Markenbetriebe wissen: Wir legen dem Kunden mehrere Hundert Euro ins Handschuhfach in der Hoffnung, dass wir es beim Service wieder zurück-


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Martin Riedl und Mag. Andreas Zederbauer beraten Autohäuser und haben sich auf Finanzfragen spezialisiert

verdienen können“, analysiert Riedl. Unter diesem Gesichtspunkt ist für die kleineren, aber auch mittelgroßen Betriebe eine Konzentration auf das Fahrzeugservice empfehlenswert, möglicherweise mit Vermittlungs- oder Agentenverträgen. „Jedes Autohaus muss sich mehr denn je fragen, ob es sich noch auszahlt, die Standards, die vorgeschriebenen Voraussetzungen zu erfüllen.“ Zumal die Investitionsintervalle immer kürzer werden. „Früher konnte man für zumindest zehn, wenn nicht sogar fünfzehn Jahre sicher sein, heute werden alle paar Jahre neue Investitionen gefordert.“ Zudem ist die Entwicklung der Branche alles andere als sicher. „Möglicherweise wird schon bald ein (großer) Teil der Fahrzeuge direkt von den Herstellern übers Internet verkauft und die Händler werden nur mehr als Auslieferer genutzt“, so Riedl zur möglichen Zukunft des Vertriebs. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, ob zum aktuellen Zeitpunkt die Investition in einen Schauraum noch sinnvoll ist? „Die Planungssicherheit ist nicht mehr gegeben, gleichzeitig wird diese von den Banken aber immer

„Jedes Autohaus muss sich mehr denn je fragen, ob es sich noch auszahlt, die vorgeschriebenen Voraussetzungen zu erfüllen.“

stärker gefordert“, weiß Riedl aus seinen zahlreichen Finanzgesprächen mit Banken. Das Problem mit den Händlerverträgen ist dabei die hohe Kapitalbindung durch Lager- und Vorführwagen. Riedl bringt es auf den Punkt: „Lager- und Vorführwagen sind heute nicht mehr finanzierbar, der Importeur wird es bezahlen müssen, wenn er es haben möchte.“

Martin Riedl

Braucht es den Händlervertrag? Die Furcht vor Vertragsverlust ist allgegenwärtig. „Vor allem die alteingesessenen Familienbetriebe laufen den Verträgen auf Gedeih und Verderb nach“, warnt Riedl. Dabei ist es klar, dass eine Veränderung immer auch Volumen- und Auslastungsverluste bringen wird. „Ohne Redimensionierung wird es in den meisten Betrieben aber ohnehin nicht gehen“, prognostiziert Riedl. •

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„Leider fehlt das verkäuferische Know-how“ Zu hohe Nachlässe durch schlecht ausgebildete Verkäufer, zu wenig Augenmerk auf Gebrauchtwagenhandel und mangelhafte Organisation in den Werkstätten: Das seien einige der wichtigsten Fehler in Autohäusern, meint der Unternehmensberater Mag. Alfons Fischer. Von Mag. Heinz Müller

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&W: Was sind die häufigsten Fehler, die bei der Kalkulation gemacht werden? Beginnen wir beim Neuwagen-Verkauf. Alfons Fischer: Hier wird häufig die mangelnde Qualität der Verkäuferarbeit mit überhöhten Nach­ lässen kompensiert, das heißt je schlechter der Ver­ käufer geführt/ausgebildet/unterstützt wird, desto höher die Rabatte und desto geringer nachfolgend der Ertrag. Leider fehlt oft auch bei den Eigen­ tümern/Geschäftsführern das verkäuferische Know­ how. Das heißt sie wissen gar nicht, was sie mit den Verkäufern besprechen sollen!

„Die Abläufe in einer Werkstätte(n-Annahme) sind komplex und ein Team muss wirklich ein Team sein, um die Kunden bei der Stange zu halten.“

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Wie sieht es am Gebrauchtwagen-Sektor aus? Fischer: Häufig gibt es kein Konzept für die Ge­ brauchtwagenvermarktung, oft wird dieses Geschäft (es ist ein Geschäft, wenn man es richtig betreibt), als lästiges Anhängsel betrachtet. Dann gibt es kei­ ne Standards (Internet, Aufbereitung, Auspreisung etc.) und keine klare Kalkulationsgrundlage beim Eintausch sowie keinerlei Zukaufs­Aktivitäten. Ein weites Feld der vergebenen Möglichkeiten! Welche Fehl-Kalkulationen sehen Sie im Bereich Werkstätte? Fischer: Die beiden Hauptthemen hier sind erstens kundenfreundliche Abläufe in der Kundendienst­ annahme (Stichwort Kundenzufriedenheit) und zweitens die Effizienz in der Werkstätte selbst. Die Abläufe in einer Werkstätte(n­Annahme) sind rela­ tiv komplex und ein Team muss wirklich ein Team


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sein, um die Kunden bei der Stange zu halten. Und je schneller die Werkstätte die Reparaturen, Wartungs­ arbeiten durchführt, desto besser ist es für den Kun­ den und die Kollegen in der Kundenannahme. Ein Thema sind oft auch die Ersatzteile: Hier geht durch mangelhafte Organisation viel Zeit verloren, da die Mechaniker sehr schlecht bedient werden. Dazu gibt es oft wenig Initiativen rund ums Original­Teil, also die Nutzung der Zusatz­Umsatzmöglichkeiten im Zubehör­, generell im „Added­value“­Bereich. Wie kann man diese Fehler vermeiden? Fischer: Das Auto­Retail­Geschäft kann nicht jeder, das heißt es braucht professionelle Führungskräfte und eine gute Ausbildung der Mannschaft im Auto­ haus: Auto­Retail ist ein „people’s business“! Wann sollten externe Berater zugezogen werden? Fischer: Nicht erst wenn es zu spät ist, das ist aller­ dings ein frommer Wunsch! Die Branchenprobleme sind hinreichend bekannt, das heißt die Branche benötigt „Umsetzungsberater“!

Mag. Alfons Fischer (56) ist Spezialist in der Führung von filialgesteuerten Vertriebs- und Servicenetzen und hat zuletzt unter anderem die Restrukturierung von MVC (Wien) erfolgreich umgesetzt: Zuvor war der studierte Betriebswirt rund 25 Jahre bei Porsche Austria bzw. Porsche Inter Auto tätig, zuletzt als Verbund-Geschäftsführer der Einzelhandelsbetriebe Alpenstraße, Sterneckstraße (Salzburg) und Hallein mit 210 Mitarbeitern und 100 Millionen Euro Jahresumsatz. Seit Jänner 2015 ist Fischer Unternehmensberater mit den Schwerpunkten Sanierungskonzepte und Interims-Management.

„Meistens wird der schlecht funktionierende Betrieb von der Konkurrenz übernommen!“ Mag. Alfons Fischer, Unternehmensberater Zulassungen produziert, nur um besser dazustehen als der jeweilige Kern­Konkurrent. War es vor 10 oder 20 Jahren anders als heute? Wenn ja, was hat sich verändert? Fischer: Klares Nein! Das Geschäft läuft heute sehr ähnlich ab, allerdings sind der Einfluss des Internets und der Social Media und damit die Geschwindig­ keit im Geschäft stark angestiegen!

Können Autohäuser/Werkstätten überhaupt mehr Geld verlangen, ohne zu befürchten, dass die Kunden zu einem günstigeren Konkurrenten wechseln? Fischer: Da ist das Stichwort: preiswert! Wenn die Leistung stimmt, kann man faire Preise verlangen.

Mussten Ihres Wissens bereits Kfz-Betriebe zusperren, weil sie falsch kalkuliert haben? Fischer: In den seltensten Fällen sperrt ein Betrieb zu, es kommt aber auch vor. Meistens wird der schlecht funktionierende Betrieb von der Konkurrenz übernommen!

Wie sehr beeinflussen die Vorgaben der Importeure die Gestaltungsfreiheit der Kfz-Betriebe? Fischer: Natürlich sehr, weil die Einflussnahmen der Headquarter der Hersteller auf die Importeure mitt­ lerweile gewaltig sind und die gesamte Performance nur mehr auf Zulassungen und Ersatzteile­Penetra­ tion ausgerichtet ist: Selbst auf Kosten der Ergeb­ nisse der Importeure werden auf Teufel komm raus

Wie sehen Sie die Zukunft der Betriebe, was die Gestaltungsfreiheit bei den Preisen betrifft? Fischer: Es wird weiterhin in allen Bereichen des Autoeinzelhandelsgeschäftes Preisspielräume geben, wenn man professionell aufgestellt arbeitet. Letztlich kann kein Hersteller auf sein Vertriebsnetz verzich­ ten und Änderungen im Netz sind immer aufwändig und langwierig in der Umsetzung! •

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„Ein starkes Team für

Marcus Markl Leitung Disposition, Einkauf und Systeme

Ing. Thomas Steininger, MBA Leitung Kundendienst

Werbung

Mag. (FH) Emanuela Novakovic Leitung Marketing

Komm.-Rat Michael Heilmann Leitung Firmenkundengeschäft


eine starke Zukunft“ • Kontinuität im Management und Strategie hat höchste Priorität • Als Privatimporteur reagieren wir schnell, flexibel und marktgerecht • Gemeinsam mit der aus Händlervertretern zusammengestellten Hyundai Task Force arbeiten wir kontinuierlich und zielgerichtet an operativen wie strategischen Themen • Wir agieren im Ist, antizipieren und integrieren jedoch schon heute künftige Veränderungen in den Anforderungen an die Branche • Wir sind Benchmark bei der Systemlandschaft • Mit unseren Händler- und Werkstattpartnern kommunizieren wir auf Augenhöhe Wir sind stolz auf ein starkes Hyundai-Händlernetz und ein starkes Hyundai-Team! Ihre Hyundai Import Gesellschaft m.b.H.

Valeska Haaf, BA Leitung Produktmanagement & Presse

Mag. Roland Punzengruber Geschäftsführer

Sébastien Gantelme Leitung Finanzen, Prozessund Qualitätsmanagement

Mag. Wilhelm Jelinek Leitung Verkauf

Ing. Roland Bergmann, MBA Leitung Dealer Change Management & CRM Ing. Johannes Kollowrat Leitung Händlernetzentwicklung


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Der Management-Nachwuchs für Österreichs Autohäuser erwirbt an der Business School der FH Kufstein das betriebswirtschaftliche Know-how für Erfolg auch in schwierigen Zeiten. Von Mag. Bernhard Katzinger

Prof. (FH) DDr. Mario Situm, MBA, Studiengangsleiter Unternehmensführung FH Kufstein

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us seiner langjährigen Berufserfahrung als Bankbetreuer – und nicht nur aus seiner beeindruckenden akademischen Vita – bringt Prof. (FH) DDr. Mario Situm, MBA, viel Wirtschaftswissen mit, das er an die Teilnehmer der Automotive-Lehrgänge an der FH Kufstein in den Fächern Finanzmanagement und Controlling weitergibt. Das Vorwissen seiner Studierenden in betriebswirtschaftlichen Fragen sei im Großen und Ganzen zu flach. „Die Teilnehmer wissen viel, können mitreden, haben viel schon gehört – abgerundetes Detailwissen fehlt jedoch.“

Gefährliche Bauchgefühle Halbwissen fällt Situm nicht nur beim Nachwuchs auf: „Viele Betriebe verdienen Geld, aber sie wissen nicht genau womit. Unternehmer entscheiden aus dem Bauch heraus und wissen dabei nur ungefähr, wo sie stehen.“ Situm erklärt entschieden – und natürlich nicht nur auf die Autobranche bezogen: „Man kann ohne Zahlen kein Unternehmen führen!“ Folglich sieht er die Aufgabe, die Studierenden für die Bedeutung von Kostenrechnung und Controlling zu sensibilisieren, als wichtigen Teil seines Lehrauftrags an. Darüber hinaus würden Banken im Zuge der Kreditvergabe professionelles Controlling von den Betrieben mehr und mehr einfordern. Was Kreditfinanzierungen betrifft, ist es Situm ebenfalls ein Anliegen, das Bewusstsein für ein gesundes Verhältnis zwischen Eigen- und Fremdkapital zu schärfen. Ein gutes Detailverständnis rund um Fremd-

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finanzierung – „Wissen um Kreditaufschlag, Zins und Tilgung, die Bedeutung von Ratings“ – sei ein wichtiges Werkzeug für den Unternehmer. „Nach der thementechnischen Einführung gehen wir im Lehrgang sehr schnell in die Praxis. Ein Ziel ist es, den zukünftigen Automotive-Managern zu zeigen, wie man am besten mit der Bank in Verhandlung tritt.“

Hinderliche Schulden Fremdfinanzierung ist in Österreichs Kfz-Betrieben keine Ausnahme, sondern Normalfall. „Manche Autohäuser haben eine sehr schlechte Eigenkapitalquote von nur 2 bis 3 Prozent.“ Hier erweisen sich die oft kritisierten, vom Importeur eingeforderten Investitionen in Schauräume und dergleichen als belastend. Erschwerend hinzu kommen oft mitgeschleppte Altlasten in Form von Fremdwährungskrediten. Verschuldete Betriebe tun sich aber besonders schwer, weitere Kredite zu bekommen. Auch für die Möglichkeit einer externen Betriebsübernahme – eine Variante, die laut Situm an Bedeutung gewinnen wird – wirken sich Schulden hinderlich aus. Trotz dieser Problemfelder ist er sicher, dass man auch heute noch erfolgreich ein Autohaus führen kann. „Der Kunde steht jetzt mehr im Mittelpunkt als das Auto, die Betriebe betreiben professionelles Marketing“, beschreibt er eine positive Entwicklung. Die Herausforderung sei, im richtigen Moment auf die richtige Technologie zu setzen. Gefragt seien „junge, affine Unternehmer, die Kunden begeistern können.“ •


Zahlenspiele K

ennen Sie die Geschichte von der Marktfrau? Eine Marktfrau verkauft ihre Tomaten zu 4,50 Euro pro Kilogramm, kauft sie aber zum Kilogrammpreis von 5 Euro ein. Ihre Kollegin meint: „Ja, wie schaffst du es denn da, Geld zu verdienen?“ Lakonische Antwort der Marktfrau: „Ha, die Menge macht’s!“ • Wenn man auf den Automobilhandel schaut, dann fühlt man sich manchmal an die vermeintlich clevere Marktfrau erinnert. Da werden Neuwagen mit mitunter abenteuerlichen Rabatten in den Markt gedrückt, so dass man sich auch fragt: Wie will man damit Geld verdienen? Aber manche Autohändler scheinen es mit der Marktfrau zu halten: Die Menge macht’s! Leider macht es die Menge aber gerade nicht, wenn man pro Fahrzeug Geld verliert. Und

„Jeder Inhaber und Geschäftsführer sollte sich jeden Morgen zumindest eine halbe Stunde die Zeit nehmen, seine wichtigen Kennzahlen zu analysieren.“ die Hoffnung, man könne das Geld, das man im Verkauf verliert, wieder im Werkstattgeschäft hereinholen, erweist sich in Zeiten rückläufiger Wartungsund Reparaturarbeiten allzu schnell als trügerisch. • Viele Autohändler machen noch immer einen großen Bogen um ihr Finanz- und Rechnungswesen. Der Finanzleiter gilt als Zahlenknecht und seine Tabellen und Auswertungen sind häufig ein Buch mit sieben Siegeln. Dabei ist klar: In einem so umkämpften Markt wie dem Automobilmarkt (einschließlich dem Werkstattgeschäft) geht es um jeden Cent – den man verliert oder eben gewinnt. Daher ist ein ausgefeiltes und aussagekräftiges Controlling längst zu einem wichtigen, wenn nicht dem wichtigsten Führungsinstrument im Autohaus geworden. • Im Grund sind es ja auch nur ein paar wenige Kennzahlen,

Prof. Dr. Willi Diez, langjähriger Direktor des Instituts für Automobilwirtschaft (IFA) an der Hochschule Nürtingen-Geislingen (D), schreibt weiterhin für „AUTO & Wirtschaft“.

Schon im Jahr 1996 befasste sich Prof. Dr. Willi Diez mit diesem Thema

die einem schnell sagen, wie es um das eigene Unternehmen steht: Neben dem Auftragseingang und den Auslieferungen im Verkaufsgeschäft sind es vor allem die Bruttoerträge, auf die man ein wachsames Auge haben sollte. • Dazu kommen im Gebrauchtwagengeschäft die Standzeiten, die oft über Gewinn oder Verlust entscheiden. In der Werkstatt sind es neben den verkauften Stunden vor allem Produktivität und Leistungsgrad, die man im Blick haben sollte. Und wenn man dann noch täglich seine Liquidität verfolgt, dann sollte man sein Autohaus oder seine Werkstatt betriebswirtschaftlich im Griff haben. Im Grunde sind es 10 bis 12 Kennzahlen, mit denen man seinen Betrieb durchleuchten kann. • Vor allem muss man lernen, dass betriebswirtschaftliche Auswertungen kein Selbstzweck sind. Es geht nicht darum, große Zahlenfriedhöfe anzulegen, sondern jene Kennzahlen zu verfolgen, die für die Steuerung des Unternehmens wichtig sind. Daher ist es auch sinnvoll, eine vernünftige Planung zu machen, anhand derer man Abweichungen identifizieren und dann unter Umständen gegensteuern kann. Im Grund sollte sich jeder Inhaber und Geschäftsführer jeden Morgen zumindest eine halbe Stunde die Zeit nehmen, seine wichtigen Kennzahlen zu lesen und zu analysieren. Dann weiß er, wo er als Unternehmer angreifen muss. • Ganz wichtig ist schließlich, dass man vor allem seine Kosten im Griff hat. Denn über die Erlöse, also Absatzmengen und Preise, hat man kaum die Kontrolle. Die werden ganz wesentlich vom Markt – und das heißt von den Kunden und den Wettbewerbern – bestimmt. Demgegenüber kann man seine Kosten stärker managen, wenn auch da natürlich die Importeure mit ihren Standards oft ein gewichtiges Wort mitsprechen. Dennoch: Kostenmanagement muss als Daueraufgabe begriffen werden. Und vor allem sollte man sie dann im Blick haben, wenn es einem gut geht und nicht erst dann, wenn die Banken unruhig werden. • Betriebswirtschaft ist nicht alles – aber ohne eine gute betriebswirtschaftliche Steuerung wird alles ganz schnell zu nichts!

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Hansa mit Mitsubishi Ö3-Wecker-Moderator Philipp Hansa ist neuer Markenbotschafter von Mitsubishi. Damit will der japanische Hersteller ein Zeichen in Richtung Lifestyle und Design setzen.

Vienna Caps fahren Ford Das Eishockey-Team der Vienna Capitals fährt ab der kommenden Saison Ford. „Wir sind sehr stolz, neuer Partner der Caps zu sein“, sagt MVC-Standortleiter Dario Hajdarevic.

Autohaus auf 3 Etagen 12 Millionen Euro wurden in den Umbau des nun neu eröffneten Händlerbetriebes Porsche Wien-Muthgasse (ehemals Weilguni) investiert. Auf dem PIA-Standort erfolgen Verkauf, Serviceund Reparaturannahme über 3 Etagen (6.400 m2). Das mit dem Autohaus verbundene Parkhaus verfügt über 6 Stockwerke mit insgesamt 270 Stellplätzen. Dazu kommt ein Räderdepot mit 1.200 Garnituren. „Der neue Betrieb wird ein Anziehungs- Die am Gebäude installierte Photovoltaikanlage deckt rund 70 Prozent des punkt für unsere Kunden sein Energiebedarfes. Der Betrieb beschäfund stärkt unsere Präsenz in Wien.“ tigt 70 Mitarbeiter, wobei 40 davon Rainer Hodina, PIA-Geschäftsführer vom geschlossenen Autohaus Lamberg übernommen wurden. Der neue Standort Wien-Muthgasse verfügt über Händlerverträge der Marken Skoda, VW Pkw und Audi, die in drei aneinandergereihten Schauräumen positioniert sind. Zudem bestehen Serviceverträge mit VW Nutzfahrzeuge und Seat. Am Standort werden jährlich rund 1.000 Neuwagen vermarktet.

Rückzug aus Wien Die Lamberg Autobetriebe GmbH schließt nach 32 Jahren am 30. Juni 2018 die Wiener Niederlassung in der Dresdner Straße. Die Liegenschaft soll nach dem Inventar-Abverkauf, der bis Ende November dauert, abge-

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rissen und dort Wohnbauten errichtet werden. Die Lamberg Autobetriebe GmbH verfügt damit noch über die Beteiligung am Autohaus Waldviertel in Horn sowie den Betrieb in Wolkersdorf (Bild).

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1,7 % GW-Index steigt

Der Marktindex für 3 Jahre alte Gebrauchtwagen ist im April 2018 um 1,7 Prozentpunkte gestiegen. Die Durchschnittspreise lagen laut Eurotax bei Diesel-Fahrzeugen bei 20.190, bei Benzinern bei 13.770 Euro. Vor allem bei kleinen und mittleren SUVs (+1,56 Prozent) haben die Preise angezogen, während die von großen SUVs (-3,36), Mittelklassewagen (-0,84) und Stadtwagen (-0,19) leicht nachgaben. Die Standtage erhöhten sich im Schnitt auf 80; Benziner warteten 74, Diesel 83 Tage lang auf einen Käufer.


HAndel

Fast die gesamte Modellpalette wird heuer erneuert

„Der Juni wird noch besser“ Modern Premium, Personal Premium: Hyundai hat einen massiven Wandel hinter sich. Österreich-Chef Mag. Roland Punzengruber kündigt ein weiteres „Produktfeuerwerk“ an.

S

eit 26 Jahren ist Hyundai in Österreich: Aus der einstigen Billigmarke ist ein Player geworden, der das Ziel – Modern Premium – klar vor Augen hat: „Allein heuer werden 10 Fahrzeuge überarbeitet oder kommen komplett neu: Ein Produktfeuerwerk wie noch nie“, sagt Geschäftsführer Mag. Roland Punzengruber. 149 Partner sind für Hyundai tätig: Vor allem die kleineren, einige seit der Stunde null mit an Bord, haben es nicht leicht, dem Wachstum und der Geschwindigkeit der Marke zu folgen. Das sei dem Importeur bewusst, sagt Punzengruber: „Wir versuchen, hier maximale Unterstützung punkto Anpassung an die geänderten Anforderungen zu bieten.“ Aus diesem Grund veranstaltet die Marke am 21. Juni auch den sogenannten „Markentag“ in Saalfelden, wo in weiterer Folge im Rahmen der Ionica die Österreich-Premiere des Kona Elektro und des Wasserstoffautos Nexo geplant ist. „Wir haben so eine Veranstaltung in dieser Form noch nie gemacht“, sagt der Österreich-Chef: Geladen sind alle Verkäufer und Serviceberater, insgesamt rund 250 Personen. Punzengruber will im Rahmen der am 22. Juni ebenfalls in Saalfeden stattfindenden Händlertagung den Händlern auch über die Verkaufszahlen berichten: „Wir sind sehr erfolgreich unterwegs. Kumuliert liegen wir bei den Kaufvertragseingängen um 17 Prozent über dem Vorjahr.“ Das habe sich zwar im Marktanteil der ersten Monate nicht wirklich ausgedrückt: „Doch zu Jahresbeginn konzentrieren wir uns stets auf den Verkauf der Tageszulassungen und legen erst dann wieder im Neuwagen-Bereich los.“

Das sei auch den Händlern klar: „Der Mai war schon gut und der Juni wird noch besser werden.“

Systeme erleichtern die Arbeit der Verkäufer Punzengruber will den Händlern auch die vielen Vorteile bewusst machen, die es für einen Privatimporteur gibt: „Zum Beispiel haben wir den Sales Assistant vor Jahren ins Leben gerufen – ein Portal, das jedem Verkäufer das Leben extrem vereinfacht.“ Zum Beispiel sei die Verkaufsförderung direkt im System hinterlegt: „Das funktioniert viel einfacher als bei anderen Marken. Punkto Systemlandschaft gehören wir zu den Allerbesten.“ Ziel sei es, in Zukunft die bestehenden Kunden noch besser an die Marke zu binden: „Von 70 Prozent Fremdkunden und 30 Prozent Bestand wollen wir Richtung 50 : 50.“ Schließlich gehe es um 130.000 Kunden, so Punzengruber: „Die müssen wir qualitativ abholen. Über die Serviceloyalität wollen wir diese Kunden zum Wiederkäufer führen.“ Erfreulich sei auch, dass Hyundai bei den Käufern in der A-Schicht angekommen sei. „Dank der Personal-

„Über die Serviceloyalität wollen wir die 130.000 Kunden zum Wiederkäufer führen.“ Mag. Roland Punzengruber, Geschäftsführer von Hyundai in Österreich Premium-Schulungen haben wir hier schon sehr viel geschafft und auch bei der Kundenzufriedenheit einen massiven Anstieg eingefahren.“ • (MUE)

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Marktplatz Know-how

autentio – Agentur & Verlag für Corporate Publishing Inkustraße 16 A-3400 Klosterneuburg T: +43 2243 36840-0 E: info@autentio.at I: www.autentio.at

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Ernst Stibl GesmbH Sonnengasse 17 A-3293 Lunz am See T: +43 7486 8176 E: sv-buero@stibl.at I: www.stibl.at

Verband österreichischer Kraftfahrzeugbetriebe (VÖK) Schwarzenbergplatz 14/61 A-1040 Wien T: +43 1 51450-3452 E: info@voek-kfzverband.at I: www.voek-kfzverband.at

LUKOIL Lubricants Europe GmbH Ölhafen Lobau – Uferstraße 8 A-1220 Wien T: +43 1 205222-0 E: info.schmierstoffe-automotive@lukoil. com I: www.lukoil-lubricants.eu

Verein Österreichischer VW Audi SEAT Skoda Betriebe (VASS) Nikolsdorfer Gasse 23/22 A-1050 Wien T: +43 544 8144-270 E: office@vass-verein.at I: www.vass-verein.at

mapo Schmierstofftechnik GmbH Industriestraße 23a A-2325 Himberg T: +43 2235 87272-0 E: mapo@mapo.at I: www.mapo.at

VFT Verband der freien Kfz-Teile-Fachhändler Kolpingstraße 17 A-1230 Wien T: +43 664 1585606 E: office@vft.at I: www.vft.at

Schmierstoffe

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TÜV SÜD Landesgesellschaft Österreich GmbH Campus 21, Europaring A04301 A-2345 Brunn am Gebirge T: +43 1 7982727-0 E: info@tuev-sued.at I: www.tuev-sued.at

Adamol Mineralölhandelsges.m.b.H. Warneckestraße 7 A-1110 Wien T: +43 1 8132525 E: office@adamol.at I: www.adamol.at

Castrol - BP Europa SE - Zweigniederlassung BP Austria Industriezentrum NÖ Süd, Straße 6 A-2355 Wiener Neudorf T: +43 2236 31810-1200 E: office@castrol.at I: www.castrol.at

LIQUI MOLY GmbH Jerg-Wieland-Straße 4 D-89081 Ulm T: +49 731 1420-0 E: info@liqui-moly.de I: www.liqui-moly.de

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Total Austria GmbH Modecenterstraße 17/Objekt 1/OG 2 A-1110 Wien T: +43 1 6164611-0 E: sm.speenco-office-at@total.com I: www.total.co.at

Autohandel

Autorola GmbH Ignaz-Köck-Straße 10 A-1210 Wien T: +43 1 2700211-0 E: kundencenter@autorola.at I: www.autorola.at

AutoScout24 AS GmbH Opernring 5/Nr. 1/801 A-1010 Wien T: +43 800 2233553 E: info@autoscout24.at I: www.autoscout24.at


Marktplatz

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RB Power GmbH Langackergasse 21a/5 A-1190 Wien T: +43 1 8907400 E: info@rb-power.at I: web.rb-power.eu

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2017/1

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hAndel

Die Vorstände: Mag. Roland Mössler (Denzel Bank), Hansjörg Mayr (Wolfgang Denzel Auto AG), Mag. Heinz Gruber (Denzel Bank), Dr. Bernhard Stark (Finanzvorstand Wolfgang Denzel Auto AG), Mag. Gregor Strassl (Vorstandssprecher Wolfgang Denzel Auto AG)

45.119 Autos in einer Bilanz Zwar trägt das Autogeschäft noch immer rund die Hälfte des Konzernumsatzes von Denzel bei, doch Finanzdienstleistungen und Immobilien sind weitere wichtige Säulen.

E

s ist schon Tradition, dass Denzel zur alljährlichen Bilanz-Pressekonferenz lädt, wenn in Wien die Kastanienbäume blühen – wenn auch immer wieder an unterschiedlichen Orten. Diesmal wurden die Zahlen bei der Austria Presse Agentur im 6. Bezirk in Wien präsentiert. Warum das hier erwähnt wird? Weil die APA einer der größten Mieter in den Denzel-

„Wir sind immer offen für neue Entwicklungen, wenn es bei einem Unternehmen Probleme in der Kostenstruktur oder in der Nachfolge gibt.“ Mag. Gregor Strassl, Vorstandssprecher Wolfgang Denzel Auto AG eigenen Gebäuden ist, denn dem Unternehmen gehört ein ganzes Grätzel zwischen der Gumpendorfer Straße und dem Naschmarkt – mit dem piekfein erneuerten Traditions-Autohaus als Herzstück.

Finanzdienstleistungen und Immobilien wichtig Dieses Beispiel zeigt, dass ein Großunternehmen wie Denzel längst nicht mehr vom Autogeschäft alleine lebt. Zwar kommt noch immer etwa die Hälfte des Konzernumsatzes aus dem Kerngeschäft mit vier Rädern und allem, was dazu gehört (z. B. der Import von Reifen). Doch 26 Prozent wurden im Vorjahr durch Finanzdienstleistungen erwirtschaftet – und 24 Prozent aus dem Immobilien-Bereich, wo Denzel neben Wien auch in Innsbruck aktiv ist. Durch das Wachstum von 14 auf 18 Standorte (z. B. der Erwerb von Zitta) stieg nicht nur die Zahl der

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Beschäftigten deutlich an (von 1.064 auf 1.355), sondern auch die Umsatzerlöse wuchsen kräftig (um 12 Prozent von 742,9 auf 833,2 Millionen Euro). Kein Wunder, dass Mag. Gregor Strassl, Vorstandssprecher der Wolfgang Denzel Auto AG, von einer „sehr guten Bilanz“ sprach: 45.119 Autos wurden fakturiert (hier ist auch der Import von Hyundai und Mitsubishi enthalten), das Ergebnis vor Steuern stieg von 17,4 auf 18,3 Millionen Euro, der Jahresüberschuss betrug 13,6 Millionen Euro. Angesichts der „sehr guten Rahmenbedingungen“ (Strassl) ist man bei Denzel auch für heuer sehr optimistisch. Weitere Expansionspläne gibt es derzeit laut Strassl nicht, ausgeschlossen sind sie aber keineswegs: „Wir sind immer offen für neue Entwicklungen, wenn es bei einem Unternehmen Probleme in der Kostenstruktur oder in der Nachfolge gibt.“ • (MUE)

Denzel Konzernkennzahlen (1in Millionen Euro) Umsatzerlöse Ergebnis vor Steuern 1 Körperschaftssteuer 1 Aktive latente Steuern 1 Jahresüberschuss nach Steuern 1 Eigenkapital 1 Investitionen Betriebsstandorte in Österreich Durchschn. Zahl der Arbeitnehmer 1 1

2015

2016

2017

664,3 14,4 (3,8)

742,9 17,4 (4,8) 5,0 17,6 143,9 6 14 1.064

833,2 18,3 (4,7)

10,6 128,9 9 14 1.031

13,6 154,6 7 18 1.355


Handel

Richard Irnesberger, Dipl.-Ing. Harald Preuner, Dr. Wolfgang Porsche, Barbara Vollert, Dr. Wilfried Haslauer, Detlev von Platen, Dr. Helmut Eggert, Ing. Hans-Peter Porsche, Peter Daniell Porsche, Mag. Johannes Sieberer, Rainer Hodina

Porsche’s Coming Home An traditionsreicher Stätte im Süden Salzburgs eröffnete im Mai ein neues Porsche Zentrum.

I

m Jahre 1949 siedelte sich die Firma Porsche Konstruktionen der Geschwister Ferry und Louise Porsche, verh. Piëch, im Süden Salzburgs an. Später bauten Louise und Anton Piëch von dort aus den österreichischen VW-Import auf. Der Rest ist Markengeschichte.

Preuner mehrere Mitglieder der Porsche-Familie, wie z. B. Porsche-Aufsichtsratschef Dr. Wolfgang Porsche, und u. a. auch Porsche-Vertriebsvorstand Detlev von Platen sowie den GeschäftsführungsSprecher der Porsche Holding Salzburg, Dr. Hans Peter Schützinger. • (KAT)

„Wir wollten beim Neubau eine besondere Atmosphäre für Kunden und Mitarbeiter schaffen.“ Richard Irnesberger, Geschäftsführer Porsche Zentrum Alpenstraße Geschichte, an die sich einige der Ehrengäste bei der Eröffnungsfeier des neuen Porsche Zentrums in der Alpenstraße 177 noch erinnerten. Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer ließ die Zuhörer seiner Festansprache an seinen Eindrücken als kleiner Bub teilhaben, der an der Seite seiner Eltern die Werkstatt besuchte. Die jüngere „Entstehungsgeschichte“ des Autohauses rief Kritik hervor: Von einem 15-jährigen Bewilligungsprozess war die Rede. Was lange währte, wurde endlich gut: ein würdiges Porsche-Zentrum, in dem 25 Mitarbeiter beschäftigt sind, samt neuer Werkstatt mit 1.400 m2 und 200 m2 großem Teilelager. 18 Ausstellungsfahrzeuge finden im genau 911 m2 großen Schauraum Platz. Zweifel an der Bedeutung des Standorts kamen angesichts der Liste der Ehrengäste keine auf. Geschäftsführer Richard Irnesberger begrüßte neben Haslauer und Bürgermeister Dipl.-Ing. Harald

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Dr. Fritz Knöbl

ANSICHT

Vervehlte Vehlerkultur A

m 12. Dezember 2017 zerstörte eine verheerende Gasexplosion den OMV-Gasverteilerknoten im niederösterreichischen Baumgarten. Ein Toter und 21 Verletzte und ein Sachschaden in zweistelliger Millionenhöhe waren die Folge. Dass sofort nach der Unfallsursache geforscht wurde, ist verständlich. Die wurde von Fachleuten auch in Kürze gefunden. Ein mangelhaft befestigter Bolzen an einer Verschlussklappe hatte das Unglück verursacht. Unverständlich ist, warum die Staatsanwaltschaft sofort ein Verfahren wegen des Verdachts der fahrlässigen Gemeingefährdung einleitete. Im März wurde mit einem riesigen Aufgebot der Tathergang rekonstruiert. Nach dem dafür hinlänglich bekannten Muster: Einer muss für jedes Unglück bestraft werden. • Ich finde die reflexartige Suche nach einem Schuldigen – auch wenn sie rechtlich gerechtfertigt ist – kontraproduktiv. Alle, die zur Aufklärung etwas beitragen könnten, werden faktisch gezwungen, in Deckung zu gehen. Nichts hören, nichts sehen, nichts reden: Das ist dann der sicherste Schutz vor gerichtlicher Verfolgung. Das Ganze bekommt so den Anschein, als ob etwas vertuscht werden sollte. Damit wird in vielen Fällen nachhaltig verhindert – oder zumindest deutlich erschwert –, dass aus Fehlern gelernt werden kann, damit sich diese nicht wiederholen. • Machen wir einen Blick auf die Fehlerkultur in der Luftfahrt: Seit

„Statt unbeirrbar einen Weg zu verfolgen, sollten Manager lernen, einen neuen Versuch zu wagen.“

Dr. Fritz Knöbl ist emeritierter Rechtsanwalt und Publizist

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den 1970er-Jahren werden alle spektakulären Unglücksfälle nach dem Grundsatz „no blame“ untersucht. Auch im Gesundheitsbereich hat man damit Fortschritte erzielt. Das bedeutet, dass im Sinne einer lückenlosen und raschen Aufklärung von unerwünschten Zwischenfällen nahezu generell auf Schuldzuweisungen verzichtet wird. Selbst unmittelbar beteiligte Personen können dadurch nahezu gefahrlos über ihre eigenen Fehler berichten. • Es irrt der Mensch, solang er strebt. Fehler sollte man daher besser nicht strafrechtlich, sondern technisch beurteilen. Etwa als die „Nichterfüllung von festgelegten Anforderungen“ oder auch als „verfehlte Zielerreichung“. Das würde auch dem Unglücksverlauf in Baumgarten am ehesten entsprechen. Fehler können auch als etwas akzeptiert werden, das mit dem Wesen des Menschen so untrennbar verbunden ist wie seine komplexe Sprache oder die Fähigkeit, über seine eigenen Fähigkeiten nachzudenken. Thomas Alva Edison, der Erfinder der Glühlampe, hat nach tausenden Fehlschlägen bei der Suche nach dem richtigen Material für den Glühfaden resümiert: Jeder Versuch war dennoch ein Erfolg, denn er habe bei jedem gelernt, warum etwas eben nicht funktioniert. Besonders in komplexen Situationen bleibt den Machern nichts Anderes übrig, als Dinge auszuprobieren. Nur so können sie sich der gewünschten Lösung mit vielen Irrungen nähern. Fehler gehören damit zur Tagesordnung – als untrennbarer Teil des „Besserwerdens“. • Das sollte jenen Managern der Auto-Industrie ins Stammbuch geschrieben werden, die sich und uns einreden wollen, dass es einfache Lösungen für komplexe Probleme gibt. Die insgeheim aber dennoch oft nach dem Prinzip „trial and error“ handeln – oder handeln müssen. Weil sie glauben, nicht offen zugeben zu dürfen, dass eine Lösung gescheitert ist, weshalb sie stur an der untauglichen Entscheidung festhalten. Mit allen katastrophalen Konsequenzen, die daraus erwachsen können. • Die Alternative wäre das offene Bekenntnis: „Wir haben erkannt, dass wir auf diesem Weg unser Ziel nicht erreichen. Lasst uns einen neuen Versuch wagen.“ Dann gäbe es auch keinen Zwang zum Vertuschen. Bei einer derartigen Fehlerkultur müssten sich diese Manager auch nicht vor amerikanischen Staatsanwälten verstecken. •


HANDEL

Neue Kunden, mehr Ertrag Seat hat lange gewartet, bis man die ersten SUVs brachte: Doch jetzt sorgen Ateca und Arona für Verkaufszahlen, die auch den Händlern Freude bereiten. Von Mag. Heinz Müller

E

s waren jahrelang zentrale Fragen an die Vertriebs-Verantwortlichen: Wann wird das erste Seat-SUV in den Schauräumen stehen? Seht ihr denn nicht, wie gut die Mitbewerber mit solchen Autos unterwegs sind? Im Herbst 2016 rollte endlich der Ateca heran – und sorgte anfangs für Wartezeiten,

Rang 3 der Markenstatistik vor. „Wir sind selbst überrascht, dass wir jetzt 6,57 Prozent Marktanteil haben“, sagt Mag. Wolfgang Wurm, Chef des österreichischen Seat-Importeurs. „Damit sind wir auf einem sehr guten Weg, die 5-Prozent-Marke auch bis Jahresende zu schaffen, was uns im Vorjahr ganz knapp nicht gelungen ist, weil uns gesunde Geschäfte wichtiger waren als das strikte Erreichen des Ziels.“ Das Wachstum kam von den SUVs, während Seat in den Kernsegmenten – also bei Ibiza, Leon und Alhambra – gleich stark blieb wie zuvor.

Händler verdienen mit den SUVs besser

„Mit unseren SUVs verdienen die Händler mehr als zum Beispiel beim Verkauf eines Ibiza.“ Mag. Wolfgang Wurm, Chef des österreichischen Seat-Importeurs die lange Gesichter verursachten. Doch mittlerweile haben sich die Lieferfristen auf ein normales Maß eingependelt. Und seit ab Herbst 2017 auch der kleinere Arona verfügbar ist, ist ohnedies alles paletti. Mit einem Plus von 38,2 Prozent kam Seat nach 4 Monaten auf 8.036 Neuzulassungen und rückte auf

„Für die Händler bringen die SUVs neue Kunden, die wir bisher nicht hatten“, sagt Wurm. Und es sind nicht nur junge Käufer, bei denen Seat ohnedies traditionell stark ist, sondern auch etwas ältere. Wenn dann gegen Jahresende auch das große SUV Tarraco erscheint, sollen auch verstärkt Unternehmer angesprochen werden. Die Händler profitieren von den SUVs auch, weil sie bei deren Verkauf besser verdienen als beispielsweise bei einem Ibiza. Ende 2017 waren in Österreich 181.199 Seat zugelassen – um 5,27 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. •

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HANDEL

Michael Gawanda (willhaben), Christoph Weitmann, Marcus Kraushofer (willhaben), Manuel Weitmann

Siegfried Gassner (Verkaufsleiter Senker), Michael Gawanda (willhaben), Hannes Peya (Markenleiter)

„Leberkäse geht immer“ Als kleine Geste des Dankeschöns an die Autohäuser bringt der Foodtruck von willhaben Leberkäse und Getränke: Wir waren beim Stopp in Amstetten mit dabei; weitere Ziele folgen.

D

as Wort „Kraftstoffarten“ steht ganz oben auf der Tafel, „Schmiermittel“ ein paar Zeilen tiefer: Es ist einer der wenigen kühlen Tage im Mai – und die jungen Herren aus der Werkstätte der Firma Weitmann in Amstetten sind ganz in ihrem Element. Mit Kraftstoff kennen sie sich aus, mit Schmiermitteln ebenfalls. Nur dass an diesem Vormittag alles ein bisschen anders ist: Denn „Kraftstoff“ sind nicht Diesel, Super- oder Normalbenzin, sondern Leberkäse, Käse-Leberkäse oder pikanter Leberkäse. Klar, dass auch die „Schmiermittel“ nicht 10W-40 oder 5W-30 am Etikett stehen haben, sondern „Keli Ananas“ oder „Coca-Cola“. Michael Gawanda, Head of Motornetzwerk bei willhaben, ist an diesem Tag mit einem Team im

„Die Firmen haben wenig Zeit. Da habe ich mir gedacht: Dann fahren wir halt zu den Kunden.“ Michael Gawanda, Head of Motornetzwerk bei willhaben gecharterten Foodtruck gekommen. Neben Weitmann stehen auch noch drei weitere Autohäuser auf dem Programm: Senker, Radl und Slawitscheck. „Wir haben die Leute aus den Autohäusern schon oft zu unseren Business-Events eingeladen, doch meist bleibt Firmen im intensiven Tagesgeschäft keine Zeit dafür. Da habe ich mir gedacht: Dann fahren wir halt zu den Kunden“, sagt Gawanda. Gedacht, getan: Im Juli des Vorjahres war der Foodtruck in Linz unterwegs, gut zwei Monate später in Salz-

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burg. Dann kam Eisenstadt, weitere Touren nach Tirol und Vorarlberg sind bereits geplant: „Jeweils 1 bis 1,5 Stunden pro Händler. Kein klassischer Business-Event, sondern eine Veranstaltung für die Mitarbeiter im Verkauf, in der Werkstatt und in der Geschäftsleitung, denen wir etwas zurückgeben wollen.“ Ab und zu kommen auch Endkunden vorbei: „Leberkäse geht immer“, subsummiert Gawanda. Natürlich könne man nicht zu jedem Händler fahren, daher wolle man künftig eventuell an einem zentralen Ort für mehrere Partner gleichzeitig Geselligkeit anbieten – etwa zwischen 17 und 19 Uhr. Dass das Konzept gut ankommt, zeigt sich in Amstetten. Beim VW-Mehrmarkenhaus Senker betonen Verkaufsleiter Siegfried Gassner und WeltautoMarkenleiter Hannes Peya unisono die Wichtigkeit von willhaben.at: „Wir haben ständig mehr als 550 Autos von allen 5 Standorten eingestellt – in der Preisklasse von 6.000 bis 120.000 Euro. Die meisten Anfragen kommen im Bereich bis 23.000 Euro.“

Gesamter Fahrzeugbestand auf willhaben.at Alfa-Jeep-Händler Manuel Weitmann, gleich vis-àvis beheimatet, stellt sogar seinen gesamten Bestand auf willhaben: „Ich nutze es als Werbeplattform und habe spezielle Bilderrahmen mit der eigenen CI.“ Viel Wert legt Weitmann auf Fotos: „Je mehr, desto besser. Außerdem sind alle Autos mit der kompletten Historie verfügbar. So, dass der Kunde nur noch sagen muss: ,Will haben!‘“ • (MUE)


HAndel

Die Arbeitsunfallzahlen sinken leicht, dennoch ist die Kfz-Branche im Schnitt gefährlicher als andere

Gesundheitsschutz nützt Über 2.000 Arbeitsunfälle passieren jährlich in Österreichs Autohäusern und Werkstätten. Wirksamer Schutz setzt im Gesamtunternehmen an und widmet sich aktuellen Gefahren.

D Ing. Deniz Kartal, Evalus

ie Kfz-Wirtschaft zählt in Sachen Arbeitsunfälle zu den Risiko-Branchen in Österreich. Zwar sinken die Unfallzahlen seit Jahren leicht – 2017 passierten in Kfz-Betrieben (Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz) 2.301 Arbeitsunfälle, was laut AUVA-Statistik einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr (2.356) darstellt. Aber die Unfallrate in Kfz-Betrieben liegt mit 30,1 Unfällen pro 1.000 Mitarbeiter deutlich über dem Durchschnitt. Dieser liegt bei 24,27. Gefährdetste Altersgruppe ist die der Mitarbeiter unter 25 Jahren. Die AUVA veranstaltet einmal jährlich das „Forum Prävention“ zu verschiedensten Aspekten von Arbeitssicherheit – heuer vom 4. bis 7. Juni in Innsbruck.

Heißes Thema Hochvolt Um Unfällen mit der steigenden Zahl an Elektroautos vorzubeugen, bietet der Schulungs- und Consulting-Anbieter Evalus seit Jahren die entsprechende Hochvolt-Schulung für Kfz-Techniker an. Bis 2017 erhielten 1.032 Personen die EVAL(Electric Vehicle Access License)-Karte als Schulungsnachweis, im laufenden Jahr (bis Ende Mai) bereits mehr als 500. Evalus-Geschäftsführer Ing. Deniz Kartal betont die Wichtigkeit dieser Qualifizierung vor dem Umgang mit Elektro- und Hybridfahrzeugen: „Die hohe Spannung stellt ein erhebliches Gefährdungspotenzial dar.“ Wer nicht über die nötigen Kenntnisse verfüge, gehe ein erhöhtes Unfallrisiko ein, warnt Kartal. • (KAT/MPI)

Arbeitsschutz im Betrieb verankern

Ilse Foller, SaintGobain Autover

Autoglas-Spezialist Saint-Gobain Autover hat sich klare Ziele in Sachen Arbeitssicherheit gesteckt: „Null Arbeitsunfälle – null Berufskrankheiten – null Umweltereignisse.“ Erreicht werden soll dies durch Einhalten der hohen KonzernStandards und wirksame Prävention. Die in Österreich dafür verantwortliche EHS-Managerin Ilse Foller: „Wir bieten den Mitarbeitern u. a. Seh- und Hörtests im Unternehmen an, informieren zu Gesundheitsthemen und ermöglichen die Teilnahme an Sportveranstaltungen wie dem Vienna Nightrun.“

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hAndel

Selber machen oder auslagern? Digitales Marketing im Autohaus wird immer wichtiger: Doch wer sollte diese Aufgabe erledigen? Von Mag. Michael Luipersbeck und Wolfgang Gschaider, BA*

B

ei einer individuellen Entscheidung zwischen Inhousing (selber machen) und Outsourcing (auslagern) sind vor allem zwei Faktoren wichtig: Erstens ist die Auslagerung von Marketingaufgaben stark von den internen Zielen eines Autohauses abhängig. Zweitens spielt die Verzahnung von internen Kundendaten und Kommunikationskanälen eine wichtige Rolle. Je höher die Verflechtung von Vertrieb und Marketing, desto schwieriger kann das Outsourcing werden. Zunächst steht immer eine Analyse des Ist-Zustandes an. Bei dieser Analyse werden die aktuellen Marketingaktivitäten auf ihre Qualität, den finanziellen Nutzen und die Kompetenz der eigenen Mitarbeiter geprüft. Dabei können externe Agenturen extrem nützlich sein.

Postings in sozialen Medien sollten intern erstellt werden. Außerdem gehören die Definition von kanalspezifischen Zielen, KPIs (=Key Performance Indicators > Erfolgskennzahlen) sowie die Erfolgsbewertung zu den internen Aufgaben des Autohauses. Unternehmen, die das Umsatzpotenzial von digitalem Marketing erkannt haben, kombinieren meist Inhousing und Outsourcing. Die Fütterung der Facebook-Seite und der eigenen Webseite mit Content geschieht meist intern. Facebook-Anzeigen, Suchmaschinenoptimierung und E-Mail-Marketing werden hingegen oft extern vergeben. Unerlässlich ist es jedoch, einen internen Mitarbeiter für die Erfolgskontrolle und die Steuerung der Agenturen verantwortlich zu machen.

1. Autohäuser mit starkem Online-Umsatz haben häufig einen Inhousing-Fokus: Die Erfolgsabhängigkeit digitaler Marketingmaßnahmen ist hier fundamental, da der Großteil des Umsatzes über digitale Leads erwirtschaftet wird. Diesen Betrieben gelingt es, das Marketing auf Basis von detaillierten Kundendaten zu steuern – etwas, das externe Partner nicht immer gleichwertig erfüllen. 2. Autohäuser, die stark auf Outsourcing setzen, erwirtschaften den Großteil ihrer Umsätze klassisch „vom Platz weg“: Outsourcing bietet sich für Händler mit mehreren Filialen, starkem Verkauf und mehreren Vertriebspartnern an. Diese Autohäuser nutzen digitale Maßnahmen, um die Kontaktfrequenz zu erhöhen und zur Vorqualifizierung ihrer Leads. Digitales Marketing spielt dabei vor allem innerhalb der Budgetund Umsatzplanung eine Rolle. Durch Outsourcing können die Betriebe vom Know-how der externen Partner profitieren und rasch mit entsprechenden digitalen Maßnahmen starten.

Unsere Empfehlung Vorteile beim Outsourcing Der wohl größte Vorteil liegt darin, dass die gewünschten Marketing-Aktivitäten schnell umgesetzt werden. Externe Agenturen und Dienstleister verfügen zudem über branchenspezifisches Fachwissen und reichlich Erfahrung. So wird ein kostenintensiver Aufbau interner Expertise umgangen. Weitere Vorteile sind die Möglichkeiten zur Vernetzung und zum Benchmarking innerhalb der sehr komplexen Automobilbranche.

Vorteile interner digitaler Marketingexpertise Autohäuser bzw. Autohausgruppen, die ihr digitales Marketing über eigene Mitarbeiter steuern, profitieren vom direkten Wissen über den eigenen Fuhrpark und die Stärken im Servicebereich. Sie haben unmittelbare Kontrolle über ihr digitales Marketing.

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Die Entscheidung zwischen selber machen oder auslagern muss jeder Betrieb selbst treffen und muss kein Entweder-oder sein. Folgende Fragen helfen: • Welche digitalen Marketing-Maßnahmen setze ich bereits ein? • Wie ist der Erfolg der Maßnahmen? Wird er gemessen? • Habe ich die Ressourcen, um meine Mitarbeiter immer auf dem neuesten Wissensstand zu halten (Fortbildungen finanzieren etc.)? Sind diese Fragen beantwortet, gilt es, den oder die geeigneten Partner zu finden. Legen Sie Wert auf belegbare Kampagnenerfolge, denn Agenturen gibt es wie Autos auf der Westautobahn zu Ferienbeginn. • * Wolfgang Gschaider, BA, und Mag. Michael Luipersbeck sind Geschäftsführer der Spezialagentur „Autohaus Digital“


Handel

Neuheitenfeuerwerk Eder Fahrzeugbau hat auf der IFBA nicht nur den Algema Blitzlader 2 auf MAN TGE und das Algema Festplateau 2 vorgestellt. Von Dr. Nikolaus Engel

S

eit der letzten Internationalen Fachausstellung Bergen und Abschleppen (IFBA) in Kassel erschienen die Neuheiten, die Eder Fahrzeugbau in Tuntenhausen entwickelt hat, Schlag auf Schlag.

Den Algema Blitzlader 2 gibt’s nun auch auf MAN TGE

Weltpremiere und mehr

Für etwa 1,8 Tonnen Nutzlast: Algema Festplateau 2

Dem Fahrzeugtransporter Fit-Zel Speeder 2 und dem auf Ford-TransitBasis gestarteten Algema Blitzlader 2 mit Hydrobalance folgte im April die VW CrafterVersion. Den davon abgeleiteten MAN TGE als Blitzlader 2 (oben) mit selbst entwickeltem, hydraulisch arbeitendem Easy-Load-Knickmechanismus präsentierte Eder bei der IFBA 2018 als Neuheit, ebenso die Version mit Mercedes-Benz Sprinter-Einzelkabine.

Als Weltpremiere zeigte Eder Fahrzeugbau bei der Kasseler Fachmesse das neu entwickelte Algema Festplateau 2. Peter Nebel, Gesamtleiter Vertrieb und Marketing bei Eder, dazu: „Das Festplateau, das je nach verwendetem Fahrgestell für etwa 1,8 Tonnen Nutzlast ausgelegt ist, eignet sich hervorragend für alle, die bei der Anschaffung Kosten optimieren oder einen Roadtrain zum Transport von zwei Autos mit einem Überfahranhänger bilden wollen. Das neue Algema Festplateau 2 überzeugt aber nicht nur durch niedrige Anschaffungskosten, sondern auch durch perfekte Verarbeitung und Robustheit aller Komponenten.“ •

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„Die Regierung muss ihre Vorschläge jetzt umsetzen!“ Dr. Klaus Peter Fouquet, Geschäftsführer Bosch Österreich

Gläubiger stimmen zu Im Sanierungsverfahren haben die Forstinger-Gläubiger der 20-Prozent-Quote zugestimmt. Binnen 14 Tagen muss die Handelskette 6 Prozent der Verbindlichkeiten, dann nach 1 bzw. 2 Jahren je 7 Prozent begleichen. Seit Eintritt der Insolvenz sind 12 der vormals 108 Standorte geschlossen worden, das B2B-Geschäft und der Bereich Technik wurden eingestellt. Laut KSV1870 ist die Insolvenz mit 32,4 Millionen Euro an Verbindlichkeiten die viertgrößte Pleite des 1. Halbjahres.

Volvo macht Ernst Als erstes Volvo-Modell nach Ankündigung des Diesel-Ausstiegs kommt der nächste S60 ohne Selbstzünder-Variante, sondern nur noch als Benziner und Benzin-Hybrid. Ab 2019 soll eine Mild-Hybrid-Variante erhältlich sein.

Porsche Bank erfolgreich „43 Prozent aller unserer verkauften Autos werden finanziert“, bilanziert Mag. Hannes Maurer, Vorstand der Porsche Bank AG. Gleichzeitig würden 65 Prozent der Finanzierungskunden auch die Versicherung via Porsche Bank abschließen. 23.700 Euro teuer ist im Schnitt jedes finanzierte Fahrzeug.

10.000 bei Sammelklage Der Sammelklage des Vereins für Konsumenteninformation VKI gegen VW haben sich bisher 10.000 geschädigte Kunden angeschlossen. Spätestens im September sollen die Klagen – aus juristischen Gründen ist eine einzelne Klage nicht möglich, es muss an allen 16 Zivil-Landesgerichten in Österreich geklagt werden – eingebracht werden. Wie Mag. Ulrike Wolf, Leiterin des Teams Sammelklage beim VKI, sagte, sei eine Einigung mit VW das Ziel, allerdings wird ein Einlenken des Herstellers als unrealistisch eingestuft. Details zu dem Gutachten, das der Klage zugrunde liegt, behalten sich die Konsumentenschützer aus prozesstaktischen Gründen vor.

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„Der Importeur wird neue Lösungen vorgeben, wir werden dem Kfz-Betrieb jedoch Helfer sein, aus weniger mehr zu machen.“ Dr. Franz F. Gugenberger, carplus

„Zwei Faktoren sind für eine erfolgreiche Expansion wesentlich: der Standort und der Franchisepartner.“ Ostoja Matic, Lucky Car

„Die Autobranche muss sich jetzt in den aufkommenden Märkten etablieren und investieren.“ Bruno Klaus Weidenthaler, Derendinger (plusService, Unicar)

Mag. Bernhard Katzinger

Dicke Luft Stadtluft macht frei, hieß es im Mittelalter, als hinter sicheren Mauern das Bürgertum zum Höhenflug ansetzte, während sich am flachen Land (heute: „fly-over-country“) noch der oft leibeigene Landwirt mit der widerspenstigen Biomasse herumplagte. Über Stadtluft wird gerade viel gesprochen, soll heißen: gestritten. Auch dieser Tage soll sie wieder frei werden, diesmal vom Dieseldunst. Noch sind es quasi symbolische Ansagen: ein paar Straßenzüge mit Verbotsschildern hier, ein Aufwärmen des Themas einer „City-Maut“ durch den Junior-Koalitionspartner einer Stadtregierung dort. Fakt ist: Die Städte gewinnen durch steigende Bevölkerungszahlen politisch an Bedeutung – und damit an Selbstvertrauen. Gleichzeitig hat Umweltbewusstsein verständlicherweise dort einen hohen Stellenwert, wo der Verkehr dicht ist. Prognose: Weiterhin dicke Luft um den Diesel!


WIRTSCHAFT

„Wann dürfen Werbemails verschickt werden?“ Jetzt ist die EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) EU-weit wirksam. Lesen Sie, was Hersteller/ Importeur mit Werbemails der Kfz-Händler nicht dürfen. Von Dr. Gerald Ganzger, Rechtsanwalt in Wien

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ie DSGVO stiftete im gesamten Bereich Werbung und Marketing große Verwirrung und Verunsicherung. Viele Kfz-Unternehmen waren unsicher, ob und wenn ja unter welchen Voraussetzungen elektronische Werbepost verschickt werden darf. Das führte auch dazu, dass Betriebe in allerletzter Minute noch per Mail ihre Kontakte – oft mit den Begrüßungsworten „Bleiben wir doch in Kontakt“ – um die Zustimmung für die Übermittlung von elektronischer Post gebeten haben. Tatsächlich ändert sich durch die DSGVO beim elektronischen Direktmarketing nicht wirklich viel. Die DSGVO fordert für jede automatisierte Verarbeitung von personenbezogenen Daten eine Rechtsgrundlage. Eine solche kann Vertragserfüllung, die vorherige Zustimmung der betroffenen Person oder ein berechtigtes Interesse desjenigen, der die Daten verarbeitet (oder eines Dritten) sein. Die DSGVO (Erwägungsgrund 47) führt aus, dass die Verarbeitung personenbezogener Daten zum Zwecke der Direktwerbung als eine einem berechtigten Interesse dienende Verarbeitung betrachtet werden kann. Damit ist in der Regel die Verarbeitung personenbezogener Daten für Marketingzwecke rechtlich gedeckt.

Einschränkungen seit 2005 Es gilt aber, ungeachtet der DSGVO, weiterhin § 107 Telekommunikationsgesetz (TKG). Gemäß dieser Bestimmung ist die Zusendung von elektronischer Post zu Zwecken der Direktwerbung nur mit vorheriger Einwilligung des Empfängers oder an Kunden für eigene ähnliche Produkte oder Dienstleistungen erlaubt. Diese Bestimmung gilt in Öster-

reich seit 2005, vielen ist aber erst im Zuge der Diskussion um die DSGVO bewusst geworden, dass es diese rechtliche Vorschrift in Österreich gibt.

Betonung auf „Kunde“ Ein Kfz-Händler kann somit eigenen Kunden elektronische Post zur Direktwerbung für eigene ähnliche Produkte zusenden. Er muss nur jedes Mal dem Empfänger Gelegenheit geben, weitere Zusendungen abzulehnen. Für diese Direktmarketing-Maßnahmen bedarf es keiner Zustimmung des Kunden. Die Betonung liegt auf „Kunde“. Jeder andere darf mit elektronischer Post zur Direktwerbung nur mit vorheriger ausdrücklicher

„Wenn nur der Kfz-Händler in der Zustimmungserklärung enthalten ist, gilt diese Zustimmung beispielsweise nicht für den Erzeuger oder Importeur.“ Dr. Gerald Ganzger Zustimmung beschickt werden. Die ausdrückliche Zustimmung bezieht sich auch immer nur auf das Unternehmen, das namentlich in der Zustimmungserklärung genannt ist. Wenn nur der Kfz-Händler in der Zustimmungserklärung enthalten ist, gilt diese Zustimmung beispielsweise nicht für den Erzeuger oder Importeur. Diese benötigen für die Übermittlung ihrer Marketingmails eine eigene Zustimmung des Empfängers. •

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wirtschaft

Im Osten viel Neues In Osteuropa war die Wirtschaftskrise tiefer und hartnäckiger als bei uns: Doch jetzt ist der Aufwärtstrend unübersehbar, wenn man sich die Tabelle ansieht. Jene 12 Staaten, die 2004 der EU beitraten, sorgten für 12,5 Prozent mehr Neuzulassungen; dennoch stellen sie nur 8,7 Prozent des EU-Marktes. Neuwagenzulassungen Europa 04/2018

Abweichung 2017/2018

Abweichung 2017/2018 in %

Marktanteil in % Jän.–April 2018

5.533 2.383 2.158 1.762 1.924 1.606 1.283 1.617 1.345 1.444 1.022 1.362 917 1.115 924 979 692 680 411 419 419 274 191 225 248 151 198 95 104 68 72 28 53 25 17 19 12 5 11 30 31.821

336 92 860 -75 11 -359 -239 -199 92 12 -163 535 -26 366 131 15 7 28 10 102 175 -100 22 -48 2 -79 51 3 12 28 22 -38 18 7 5 4 -4 -7 9 2 1.620

21.396 9.487 8.036 7.380 7.051 6.631 5.666 5.648 4.945 4.743 4.673 4.312 3.905 3.318 3.272 3.215 3.084 2.757 2.214 1.836 1.463 1.338 1.005 814 805 727 571 452 336 261 223 170 164 111 89 50 48 19 17 63 122.295

1.033 954 2.223 -154 24 -90 -279 -511 -428 -1.881 -198 1.023 250 622 283 -107 595 83 -529 310 469 -6 176 34 21 -140 127 90 -369 75 71 -180 5 -13 47 -3 -19 -15 7 1 3.601

5,07 11,18 38,24 -2,04 0,34 -1,34 -4,69 -8,30 -7,97 -28,40 -4,06 31,10 6,84 23,07 9,47 -3,22 23,91 3,10 -19,29 20,31 47,18 -0,45 21,23 4,36 2,68 -16,15 28,60 24,86 -52,34 40,32 46,71 -51,43 3,14 -10,48 111,90 -5,66 -28,36 -44,12 70,00 -11,11 3,03

17,50 7,76 6,57 6,03 5,77 5,42 4,63 4,62 4,04 3,88 3,82 3,53 3,19 2,71 2,68 2,63 2,52 2,25 1,81 1,50 1,20 1,09 0,82 0,67 0,66 0,59 0,47 0,37 0,27 0,21 0,18 0,14 0,13 0,09 0,07 0,04 0,04 0,02 0,01 0,05 100,00

Abweichung 2017/2018 in %

Jän.– April 2018 220.159 11.188 75.675 1.192.666 9.056 45.459 744.232 37.274 886.400 79.864 745.945 20.927 5.650 9.607 19.667 170.313 122.295 184.601 84.659 36.272 121.612 32.750 26.998 454.130 92.132 43.664 5.247 5.478.442 5.000.350 478.092 6.427 47.854 98.608 152.889 5.631.331 5.153.239

Jän.–April 2018

+6,8 +15,0 +6,3 +8,0 +9,9 +17,5 +9,0 +24,2 +10,4 +3,0 +6,5 +13,0 +3,4 +38,9 +10,4 +17,5 +5,4 +13,3 +13,8 +14,9 +12,3 +15,6 +9,8 +12,3 +6,6 +38,9 -2,8 +9,6 +9,2 +14,2 -11,8 +24,0 +2,7 +8,1 +9,6 +9,1

Abweichung zu April 2017

54.602 2.852 18.718 314.055 2.424 11.044 187.390 10.498 167.911 8.077 171.379 7.068 1.465 3.130 5.371 34.290 31.821 44.716 21.430 7.629 34.215 8.407 6.592 113.816 24.259 12.056 1.058 1.306.273 1.184.617 121.656 1.812 14.055 26.519 42.386 1.348.659 1.227.003

Abweichung 2017/2018 in %

April 2018 Belgien Bulgarien Dänemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Großbritannien Irland Italien Kroatien Lettland Litauen Luxemburg* Niederlande Österreich Polen Portugal Rumänien Schweden Slowakei Slowenien Spanien Tschechien Ungarn Zypern Europäische Union EU15** EU12*** Island Norwegen Schweiz EFTA EU + EFTA EU15 + EFTA

April 2018

Neuwagenzulassungen Österreich 04/2018

*

+2,0 +23,1 -2,4 +5,0 +13,9 +6,9 +4,4 +26,1 -8,8 -4,7 +0,2 +22,6 +3,1 +23,5 +8,0 +14,4 +3,0 +11,6 +7,6 +25,4 +1,4 +8,9 +9,3 +11,0 +1,5 +32,2 +11,0 +2,7 +1,9 +12,5 -4,2 -3,5 +0,0 -1,3 +2,6 +1,8

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39

* Daten für Malta nicht erhältlich ** Mitgliedsstaaten vor der EU-Erweiterung von 2004 *** Mitgliedsstaaten, die seit 2004 der EU beigetreten sind

VW Skoda Seat Opel Ford Renault Audi BMW Mercedes-Benz Hyundai Fiat Mazda Peugeot Toyota Dacia KIA Suzuki Citroën Nissan Mitsubishi Jeep Volvo Honda Alfa Romeo Mini Land Rover Porsche Jaguar Smart Subaru Abarth Tesla Lexus DS Automobiles SsangYong Lada Maserati Bentley Lamborghini Sonstige Gesamt

Quelle: European Automobile Manufacturers Associations (ACEA), Brüssel

8000

Kärnten

April 2018 April 2017

7000

Burgenland

6000

5000

4000

3000

2000

1000

0

Neuzulassungen Bundesländer

Top 5 A-Segment (Stadtwagen) 941

0,00 %

1.646

+8,86 %

April 2018 April 2017

6.152 +14,37 %

Niederösterreich Oberösterreich

5.649

Salzburg

2.682

-4,99 %

Steiermark

4.146

+6,66 %

Tirol

3.156

+8,34 %

796 1.012

691 735

612 456

410 158

345 310

Vorarlberg

1.496

+2,75 %

Wien

5.953

0,00 %

VW Polo

Skoda Fabia

Seat Ibiza

Mazda 2

Renault Clio

36

aUtO & Wirtschaft 06/2018

+6,36 %

Alle Daten zum Fahrzeugmarkt finden Sie auch im MarketAnalyser von Eurotax


-16,15 %

wirtschaft

Land Rover hat schon bessere Zeiten gesehen: 727 Neuzulassungen in den ersten 4 Monaten.

EMit Honda I N TgehtAes U SENDNULLNULLFÜNF heuer wieder aufwärts: 1.005 Neuzulassungen nach 4 Monaten sind um 176 Einheiten mehr als im Vergleichszeitraum 2017 und bedeuten eine Steigerung um 21,23 Prozent. Das drückt sich auch im Marktanteil aus: Dieser kletterte von 0,70 auf 0,82 Prozent empor.

Mar k des e M mon ats

336

58.669 27.511 21.390 15.931 17.693 15.182 12.552 12.832 11.379 10.381 8.847 8.372 6.820 5.716 6.731 4.856 4.547 4.236 3.279 2.953 2.512 1.884 2.182 1.714 1.473 1.358 1.581 1.246 1.152 1.004 823 657 545 230 299 243 180 180 170 114 1.519 280.943

Marktanteil in % Jän.–April. 2018

1.721 265 681 941 133 446 338 246 209 327 100 244 98 336 22 53 148 232 65 -66 45 102 10 55 46 192 -48 46 51 -22 21 58 0 16 5 -7 22 -5 -10 15 42 7.173

Abweichung 2017/2018

16.376 7.200 6.318 5.078 4.605 4.232 3.553 3.471 3.055 3.038 2.358 2.298 1.868 1.786 1.798 1.256 1.280 1.275 894 690 693 604 577 535 410 658 366 346 327 247 228 260 141 73 63 58 83 36 34 40 553 78.761

Jän.–April 2018

Abweichung zu April 2017

VW Audi BMW Mercedes-Benz Opel Ford Skoda Renault Peugeot Seat Mazda Fiat Toyota Hyundai Citroën Nissan KIA Suzuki Volvo Mitsubishi Alfa Romeo Dacia Honda Mini Jeep Porsche Chevrolet Smart Land Rover Chrysler Subaru Jaguar Lancia Lexus Daihatsu Saab Abarth SsangYong Daewoo DS Automobiles Sonstige Gesamt

April 2018

Gebrauchtwagenumschreibungen per 04/2018

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40

835 -290 1.751 1.281 -787 537 575 -182 -99 659 -569 -255 40 1.050 -157 167 363 99 61 -285 -132 461 -61 72 110 102 -166 31 124 -172 6 67 -38 48 -74 -22 25 10 -30 21 -102 5.074

20,8 9,52 8,09 6,02 5,91 5,50 4,59 4,42 3,94 3,86 2,89 2,84 2,40 2,37 2,30 1,76 1,72 1,52 1,17 0,93 0,83 0,82 0,74 0,62 0,55 0,51 0,49 0,45 0,45 0,29 0,29 0,25 0,18 0,10 0,08 0,08 0,07 0,07 0,05 0,05 0,50 100,00

Was ist mit smart los? Das Vorjahresergebnis (705 Neuzulassungen) wurde in den ersten 4 Monaten mehr als halbiert, der Marktanteil sank von 0,59 auf 0,27 Prozent.

Die ewige Rivalität drückt sich auch bei Gebrauchtwagen aus: Audi hat vor BMW und Mercedes die Nase vorn.

IL R AP 018 2

Obwohl die Modellpalette von Mazda durchaus überschaubar ist, geht es der Marke in Österreich heuer sehr gut. Sie ist mit Abstand die Nummer 1 unter den japanischen Herstellern.

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m 29. Mai meldete Mazda ein Jubiläum: 50 Millionen Autos dieser Marke wurden seit 1931 in Japan produziert. Begonnen hatte alles mit einem dreirädrigen leichten Lkw im Oktober 1931, dem 1960 als erster Pkw der winzige R360 folgte. Weltweites Ziel für das laufende Fiskaljahr, das am 31. März endet, sind 1,66 Millionen Einheiten. Österreich wird dazu auch heuer wieder einen ordentlichen Beitrag leisten: Genau 4.312 Mazda wurden in den ersten 4 Monaten neu angemeldet; damit verzeichnete Mazda – obwohl man Kurzzulassungen seit Jahren meidet – heuer ein Plus von 31,1 Prozent. Der Marktanteil im April betrug sogar 4,28 Prozent, das ist mehr als der kumulierte Anteil nach 4 Monaten (3,53 Prozent). Damit liegt Mazda klar vor den übrigen japanischen Konkurrenten: Toyota (2,71), Suzuki (2,52), Nissan (1,81), Mitsubishi (1,50), Honda (0,82), Subaru (0,21) und Lexus (0,13 Prozent).

Nur sechs Modelle, aber dennoch erfolgreich Wichtigstes Modell war heuer der CX-5 (1.226 Stück), gefolgt vom CX-3 (1.072), dem Mazda2 (991) und dem Mazda3 (715). Auf den Mazda6 entfielen 211, auf den MX-5 weitere 96 Stück. Das zeigt, dass eine Marke auch mit einer relativ straffen Modellpalette erfolgreich sein kann, wenn man sie nur konsequent managt. • (MUE)

Mercedes legt auch am Gebrauchtwagenmarkt gute Zahlen hin: 1.281 zusätzliche Einheiten seit Jahresbeginn.

Der langsame Tod von Chrysler zeigt sich bei den Gebrauchtwagen: -17,1 Prozent von Jänner bis April.

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Neben der Zentrale in Wien ist Bosch auch noch an zahlreichen anderen Standorten aktiv

Der Ruf an die Regierung Bosch-Österreich-Chef Dr. Klaus Peter Fouquet hat sich in den vergangenen Jahren als unermüdlicher Rufer nach weniger Bürokratie und mehr Flexibilisierung etabliert: Er sieht die neue Regierung zwar auf gutem Weg: „Aber jetzt muss sie ihre Vorschläge umsetzen!“

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ien ist eines der wichtigsten Forschungszentren von Bosch, wenn es um Steuergeräte für alle möglichen Antriebsarten geht: Auch die massiven Verbesserungen bei den Steuergeräten der künftigen Diesel-Generation (siehe AUTO & Wirtschaft 5/18) wurden von Österreich aus mitentwickelt. Doch genau hier gibt es Probleme und einen Wust an Bürokratie. Schuld daran ist unter anderem die vor einigen Jahren beschlossene „Entsendungsrichtlinie“, die selbst das Arbeiten mit deutschen Experten massiv erschwert – von Kollegen in Indien oder anderen Ländern erst gar nicht zu reden.

„Angekündigte Maßnahmen rasch umsetzen“ Schon in den vergangenen Jahren hat man sich bei Bosch dafür ausgesprochen, Bewegung in diese Sache zu bringen. Und auch bei der Bilanzpresse-

„Österreich hat gute Chancen, langfristig in der Topliga der Innovationsperformer mitzuspielen.“ Dr. Klaus Peter Fouquet, Alleingeschäftsführer von Bosch in Österreich konferenz Ende Mai stellte Dr. Klaus Peter Fouquet, Alleingeschäftsführer von Bosch in Österreich, das Thema zur Diskussion: „Österreich hat gute Chancen, langfristig in der Topliga der Innovationsperformer mitzuspielen. Es kann aber nur gelingen, wenn auch einige dringend notwendige Maßnahmen umgesetzt werden – am besten möglichst rasch.“

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Neben der Entbürokratisierung fordert Fouquet flexiblere Arbeitszeitmodelle: „Zum Beispiel, dass man in Ausnahmefällen auch länger als 10 Stunden pro Tag arbeiten darf.“

Deutliche Umsatzsteigerung im Vorjahr Fouquet wies bei der Pressekonferenz darauf hin, dass im Ausland das hohe Potenzial Österreichs an sehr gut qualifizierten Experten aus den Höheren Technischen Lehranstalten und von den Technischen Universitäten sehr wohl ein wichtiger Faktor sei: „Nicht zuletzt deshalb gelingt es uns immer wieder, internationale Forschungsprojekte innerhalb der Bosch-Gruppe nach Österreich zu ziehen.“ Und das zahlt sich aus: Im Vorjahr betrug der Umsatz der Österreich-Tochter 1,251 Milliarden Euro, das sind rund 8 Prozent mehr als 2016. Für heuer ist nicht zuletzt dank des starken Starts in den ersten 4 Monaten ein weiteres Umsatzplus von 5 Prozent angepeilt. Die Zahl der Bosch-Mitarbeiter in Österreich blieb mit 2.902 ungefähr auf demselben Niveau: Heuer will man die Grenze von 3.000 überschreiten – nicht zuletzt weil in Wien 95 zusätzliche Entwicklungsingenieure eingestellt werden sollen. Auch das Werk in Hallein, in dem Einspritzsysteme für Großdiesel erzeugt werden, hat sich zuletzt dank der höheren Nachfrage aus China und den USA sehr positiv entwickelt. Fouquet: „Ich sehe also keinerlei Wolken für diesen Standort, eher im Gegenteil.“ • (MUE)


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Vom Winter in den Sommer Gelungene Premiere für eine neue Art des Branchentreffens: Die Eurotax lud im Mai zu ihrem ersten Sommerfest – mit weniger Besuchern, aber mehr Gelegenheit zu guten Gesprächen.

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ichtigste Neuheit neben der Abkehr vom traditionellen Neujahrs-Termin, dem Wechsel ins Palais Schönburg und der Beschränkung auf rund 250 wichtige Branchengäste war die Überreichung der Auszeichnungen für die „Restwert-Champions“: Das sind jene Gebrauchtwagen, die am besten am Markt dastehen (aber keine „Exoten“ sind). In der Kategorie „City“ siegte der Mini vor dem Suzuki Swift und dem Audi A1, im Bereich „Business“

Martin Novak, Eurotax-Chef

gewann der Mercedes CLA vor dem 3er-BMW und dem Skoda Octavia. Bei den SUVs war der Dacia Duster vor dem BMW X5 und dem Range Rover Evoque erfolgreich. Zum besten Gebrauchtwagenhändler des Landes wurde die Autowelt Linz gekürt, gefolgt von BMW Wien und dem Autohaus Kandl in Wien. Bewertet wurden die Angebotstage, das Preisniveau und -management sowie die Händlergröße. • (MUE)

Importeurssprecher Günther Kerle, Seat-Chef Wolfgang Wurm und Salzburgs Landesgremialobmann Josef Nussbaumer

Ehrung der „Restwertchampions“ und der besten GW-Händler

Der steirische Landesinnungsmeister Josef Niegelhell, Bundesinnungsmeister Erik Papinski und Franz Ofer aus Kärnten

Stefan Hutschinski (VASS), Janina Havelka-Janotka und Bundesgremialobmann Klaus Edelsbrunner

Franz F. Gugenberger, Olaf Helfer (beide carplus), Michael Erb (Real Garant)

Das Zelt im Garten war angesichts des leider doch eher kühlen Abends eine gute Wahl

Peter Bachmaier und Ina Berger (CG CarGarantie)

Diese Preise durften die Sieger mit nach Hause nehmen

Nobles Ambiente: das Palais Schönburg in Wien-Wieden als prachtvolle Kulisse

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wirTschAfT

One Team – One Spirit Wiener StädtischeVerbindungsGeschäftsführerin Mag. (FH) Sabine Stiller und NeoGeschäftsführer Olaf Helfer wollen nahtlos den Erfolgsweg des scheidenden Geschäftsführers Dr. Franz F. Gugenberger (l.) fortsetzen

Mensch und Marke hat im Kfz-Versicherungsgeschäft einen Namen: Franz Ferdinand Gugenberger! Mit Pensionshorizont zieht sich der studierte Versicherungskaufmann aus der Geschäftsführer- in die Beraterrolle zurück und übergibt das Zepter an Olaf Helfer und Sabine Stiller.

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or­ 12­ Jahren­ schuf­ Ing.­ Dr.­ Akad.-Vkfm.­ Franz­ F.­ Gugenberger­ –­ damals­ schon­ dabei­ Olaf­ Helfer­–­unter­dem­Dach­der­Wiener­Städtischen­Versicherung­mit­der­carplus­Versicherungsvermittlungsagentur­ ein­ einzigartiges­ Servicenetz­ für­ Autohäuser­ und­deren­Kunden. Sein­ Ergebnis­ sind­ 12­ Jahre­ ununterbrochenes­ zweistelliges­ Prämien-Prozentwachstum,­ das­ er­ zur­ gefälligen­Fortsetzung­nun­in­die­Hände­von­Olaf­Helfer­legt.­Garant­für­Stabilität­und­Kundenkenntnis­–­im­ Versicherungskonzern­vernetzt­mit­Mag.­(FH)­Sabine­ Stiller­als­weitere­Geschäftsführerin.­Aktuell­sorgt­ein­ neunköpfiges­ Fachkräfteteam­ für­ persönlichen­ Service­ vor­ Ort­ im­ Autohaus­ und­ sechs­ taffe­ Leute­ sorDr. Ferdinand Gugenbergers Motivationsansatz gen­ im­ Innendienst­ für­ die­ notwendige­ Versicherungsabwicklung.­ Von­ den­ insgesamt­rund­150­konzerneigenen­Kfz-Zulassungsstellen­werden­22­direkt­von­carplus­betreut.­In­Summe­ kümmern­ sich­ nahezu­ 400­ Mitarbeiter­ des­ Stammvertriebs­im­Konzern­um­carplus-Autohauspartner.

„Wenn ihr wollt, findet ihr Wege, wenn ihr nicht wollt, findet ihr Gründe!“

Aus weniger mehr gemacht Der­ passionierte­ Marathonläufer­ Gugenberger­ begann­ seine­ Karriere­ im­ Versicherungsbusiness­ bei­ der­Porsche­Holding­in­Salzburg­und­avancierte­1992­ zum­ Vorstand­ der­ Porsche­ Versicherungs-AG.­ Danach­ wechselte­ er­ als­ Hauptbevollmächtigter­ in­ die­ Garanta­Versicherungs-AG­der­Nürnberger­Gruppe. Die­ gebürtige­ Oberösterreicherin­ Sabine­ Stiller­

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­ egann­ihre­Karriere­in­der­Wiener­Städtischen­Versib cherung­nach­ihrem­Wirtschaftsstudium,­war­seit­2010­ Generalsekretärin­der­Vienna­Insurance­Group­(VIG)­ und­ zuvor­ zwei­ Jahre­ für­ die­ VIG-Gesellschaften­ in­ Tschechien­tätig.­Seit­2017­ist­sie­Geschäftsführerin­in­ der­carplus­und­Leiterin­der­­Kfz-Fachabteilung­in­der­ Wiener­Städtischen. Der­aus­Fürstenfeld­stammende­gelernte­Kaufmann­ Olaf­ Helfer­ ist­ ein­ begnadeter­ Versicherungsdienstleister,­ der­ dem­ Wettbewerb­ mit­ seiner­ bodenständigen­ Art­ den­ nötigen­ Erfolg­ abringt.­ Kunden­ wie­ Geschäftsleitung­schätzen­seine­Handschlagqualität­ und­wie­er­ohne­unnötigen­Stress­die­Vorgaben­des­ Versicherungskonzerns­ umsetzt.­ Schließlich­ hat­ er­ vor­seiner­Versicherungstätigkeit­bei­Robinson­und­ Kuss­in­Graz­das­Autohandelsgeschäft­von­der­Pike­ auf­erlernt.

Erfolgsweg fortsetzen Nun­selbst­am­Steuer­der­Versicherungsagentur,­will­ er­risikotechnisch­geschickt­tarifierend­seinen­eigenen­ Erfolgsweg­finden.­Seine­langjährigen­Teamgefährten­ werden­ihm­dabei­von­großem­Wert­sein.­Gugenberger­ wird­ den­ Wechsel­ geraume­ Zeit­ begleiten.­ Auch­ wenn­in­den­Augen­der­Beobachter­der­­Autohandel­ an­ Souveränität­ verlieren­ mag,­ bleibt­ das­ Auslieferungsgeschäft­und­die­Kfz-Zulassung­für­den­Endkunden­ein­Geschäft­vor­Ort.­„Der­Importeur­wird­neue­ Lösungen­ vorgeben,­ wir­ werden­ dem­ Kfz-Betrieb­ jedoch­ Helfer­ sein,­ aus­ weniger­ mehr­ zu­ machen.“­ Wachsen­im­Änderungsprozess­lautet­die­Devise­von­ Stiller­und­Helfer,­Gugenberger­ist­vom­Erfolg­dieser­ Personalentscheidung­überzeugt.­•­(LUS)


wirtschaft

Ehrengäste, Geschäftsführung und Eigentümer mit Partnern beim Spatenstich

Growing Champion Zulieferer Pollmann wächst – nicht nur in China, sondern auch im heimatlichen Waldviertel. Wir waren beim Spatenstich in Vitis.

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ls Land der „hidden champions“ wird Österreich gern bezeichnet – Zulieferer Pollmann aus Karlstein kann als Paradebeispiel eines solch erfolgreichen, aber der Öffentlichkeit kaum bekannten Unternehmens gelten. Ende Mai luden Eigentümerfamilie Pollmann und Geschäftsführung zum Spatenstich des neuen Produktionswerks in Vitis im nördlichen Waldviertel. Am neuen Standort werden im Auftrag von Zuliefer-Riesen wie Magna oder Kiekert Türschloss-Komponenten erzeugt, etwa für die Mercedes A-Klasse oder den BMW 3er.

Aufträge für Werk II bereits unterschrieben Wie Herbert Auer, Geschäftsführer von Pollmann International, bei der Feier sagte, habe die Planungszeit bis zum Spatenstich des Werks II (25 Kilometer vom Stammsitz in Karlstein entfernt) gerade einmal 7 Monate betragen. Im Frühjahr 2019 will man mit dem Bau fertig sein, im September desselben Jahres mit der Produktion beginnen. Für mehr als die Hälfte der Kapazität seien schon Aufträge da, 60 neue Mitarbeiter würden bis Ende 2019 angestellt. Neben Produktion und Logistik wird ein vollautomatisches Hochregallager errichtet. Mit dem Kauf des 65-Hektar-Grundstücks hat man sich nicht zuletzt auch Wachstumsmöglichkeiten erschlossen – in Phase 1 werden gerade einmal 9.400 m2 bebaut. • (KAT)

Markus Pollmann, mit Robert Pollmann Eigentümer des Familienunternehmens

Dipl.-Ing. (FH) Herbert Auer, Managing Director Pollmann International GmbH

Unter den ca. 70 Gästen: Bürgermeisterin Anette Töpfl, Landesrätin Dr. Petra Bohuslav und Komm.-Rat Dr. Christian Moser (WKNÖ, im Vordergrund v. l.)

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Qualität schlägt Wachstum Im offenbar gesättigten Markt der Werkstattkonzepte setzen die Player auf Qualitätsausbau. Neu- bzw. Wiedereinsteiger tun sich schwer. Birner bringt trotzdem ein neues Konzept.

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erkstattkonzepte sind mehr als nur gut etablierte Marketing-Instrumente. Auch technische Informationen und Dienstleistungen sind bei den Betrieben gefragt. Weil sich der Markt für die Konzepte derzeit gesättigt präsentiert und wegen des Wandels hin zu Digitalisierung und Elektrifizierung setzen die großen Anbieter im Moment mehr auf den Ausbau der Qualität als der Mitgliederzahlen.

Mehr Audits und verpflichtende Schulungen Gegenüber dem Endkunden punktet das Konzept Bosch Car Service mit dem zugkräftigsten Markennamen. Auch vom technischen und kaufmännischen Know-how des namensgebenden Konzerns profitieren die Partner. Einen moderaten Anstieg nennt uns

„Wenn die Standards nicht erfüllt werden, dann trennen wir uns auch von Werkstätten.“ Ing. Roland Hausstätter, Stahlgruber (Meisterhaft, BTS Turbo Experte) Wiktoria Wyszynska-Keidel, Marketingkoordinatorin Bosch Automotive Aftermarket Österreich, mit 95 (bei der letzten Umfrage im Dezember 2017: 92) Partnern für Bosch Car Service in Österreich: „Damit haben wir österreichweit eine gute Flächendeckung. Da das Interesse der Werkstätten am Bosch Service-Konzept groß ist, steigt die Zahl der Bosch Car Service-Partner in Österreich.“ Vorrangiges Ziel sei es aber, die Qualität des Konzepts weiterhin auf

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hohem Niveau zu halten bzw. noch weiter zu steigern. Aus diesem Grund hat Bosch für das laufende Jahr 2018 eine „Qualitätsoffensive“ ausgerufen. Diese umfasst Maßnahmen wie verstärkte anonyme Werkstatttests und Qualitätsaudits, aber auch verpflichtende Schulungen, zum Beispiel die Ausbildung zum Diagnosetechniker, sowie verpflichtende Eigentests pro Quartal. Auf der Agenda der österreichweiten Bosch Service-Tagung, die im Herbst in Saalfelden stattfindet, stehen Themen wie Werkstatt der Zukunft, vernetzte Werkstatt (Connected Workshop) und effiziente Werkstattprozesse.

Neuausrichtung für den Wandel Bei Derendinger liegt der Schwerpunkt weniger in der zahlenmäßigen Ausweitung der Konzept-Partner, sondern auf einer umfassenden Systemumstellung des Geschäfts aufgrund der aktuellen Trends. Die Konzepte sind zuletzt moderat gewachsen: plusService von 190 auf „ca. 200“ Partner, Unicar von 6 auf etwa 10. Die Partnerbetriebe werden von Technik über Schulungen bis zum Marketing unterstützt. Derendinger-Geschäftsführer Bruno Klaus Weidenthaler gibt unter anderem auch für die Werkstattkonzepte die Parole aus: „Der Autobranche stehen dramatische Umwälzungen bevor mit weitreichenden Folgen für den gesamten Markt. Ob die heutigen Automobilhersteller die Definitionshoheit für das Auto behalten, ist nicht entschieden. Immer mehr drängen die Big Player der IT-Großkonzerne in


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dieses Terrain. Die Branche muss sich jetzt rechtzeitig in den aufkommenden w Märkten etablieren und langfristig int er k s t at vestieren. Die neue Rolle des Mechanikers hat längst begonnen. Man muss aktiv sein und in die Zukunft investieren – Schulungen und Weiterbildungen helfen dabei. Ein Netzwerk an richtigen Partnern ist unumgänglich, um auf dem zukünftigen Markt zu bestehen. Wir als Derendinger rüsten System, Produktportfolio und Mitarbeiter auf, um auch in der Zukunft dieser Partner für die Werkstätten sein zu können.“

modernen Liegenschaften angesiedelt seien, oder solche, die über einen gewissen Mitarbeiterstand verfügten. Die Flächendeckung sei in Österreich mit der Größenordnung von 200 bis 220 Partnern gut gegeben. Wachsendes Interesse an Werkstattkonzepten sieht Hausstätter nicht zuletzt bei Markenbetrieben, die sich gerade in Zeiten, in denen wachsende Unsicherheit die Beziehungen zu den Importeuren belasten,

„Die Autobranche muss sich jetzt in den aufkommenden Märkten etablieren und investieren.“

Das zweite Standbein für den Markenbetrieb Den Fokus auf Qualität legt Prokurist Ing. Roland Hausstätter, bei Stahlgruber für das Konzept Meisterhaft als auch das „Teilkonzept“ BTSTurbo Experte verantwortlich. „Wir liegen bei 208 Meisterhaft-Partnern“ – nach zuletzt 204. Man wolle in der Hauptsache die Qualität steigern. „Wenn die Erfüllung der Standards nicht passt, trennen wir uns auch von Werkstätten“, sagt er. Qualität bedeute unter anderem, dass man sich zum Beispiel um Betriebe bemühe, die in neuen und

Bruno Klaus Weidenthaler, Derendinger (plusService, Unicar) ein 2. Standbein schaffen wollen. Meisterhaft sei unter anderem deshalb interessant für Betriebe, weil das Konzept modular nutzbar sei – „am stärksten gefragt ist die Mobilitätsgarantie“.

Schwieriger Neuaufbau nach Relaunch Zahlenmäßig nichts zu berichten hat Werner Fischer, Verantwortlicher bei der Einkaufsgemeinschaft ATEV für das Konzept Autoexperte.


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„Wir haben das Konzept in Österreich relaunched und sind hier nach wie vor im Neuaufbau.“ Beim „neuen“ Autoexperten wurde im ersten Halb-

„Wichtiger als zu wachsen ist uns, die Qualität hochzuhalten bzw. zu steigern.“ Wiktoria Wyszynska-Keidel, Bosch Aftermarket (Bosch Car Service)

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jahr 2018 mit der Akquise von Werkstattpartnern Aktiv an Markenbetriebe herantreten begonnen. Die Vorteile des Konzepts liegen im modularen AufDass sich Markenbetriebe mehr und mehr auch bau: Die interessierte Werkstatt kann mit einer kostenWerkstattkonzepte dazunehmen, hofft Jörg Dölicke, losen „Lite“-Version – darin sind Mobilitätsgarantie bei point-s Deutschland für Automeister verantwortund ein Marketing-Paket bereits inkludiert – einlicher Systemleiter. Automeister steht aktuell nach steigen und bei Bedarf Leistungen dazunehmen. wie vor bei 5 Betrieben in Österreich – 3 davon sind Wie betont wird, liegt der Hauptvorteil darin, dass Markenwerkstätten. „Wir schreiben aktiv Betriebe w t Autoexperte an keine Umsatzvereinbarungen zwian“, sagt Dölicke. „Deren Vorteil: e r imaMarkenbereich kst t schen Händler und Werkstatt geknüpft ist. Das Konzept macht dem Kunden auf einen Blick klar, dass er auch mit einem markenfremden Auto „Alte“ Marke soll wieder glänzen kommen kann.“ Ein Revival der Marke Autofit kündigt die Birner Aktuell wird bei Automeister an einer neuen techGmbH an. Schon im Jahr 1975 wurde unter dem nischen Online-Informationsplattform gefeilt, die Namen Autofit das umfangreiche Werkstattauseine deutliche Weiterentwicklung der bestehenden rüstungs-Sortiment von Birner zusammengefasst – Lösung darstellt und neben dem Abruf technischer „jetzt wird die Marke entstaubt und ihr in Form eiInformation etwa auch die Anfertigung von Kostennes Werkstattkonzepts neues Leben eingehaucht“, voranschlägen beinhaltet. „Wir starten damit in den kündigt Mathias Gneist an, der bei Birner für die nächsten 3 Monaten.“ • (KAT)

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Betreuung und Weiterentwicklung der Werkstattkonzepte verantwortlich ist. Autofit erweitert das Portfolio, die drei Birner-Werkstattkonzepte ad Auto Dienst, Auto Mobil Meisterwerkstatt und Auto Profi Werkstatt bleiben weiterhin bestehen. „Im Moment wird eifrig an den Gestaltungsrichtlinien und der Ausarbeitung des Leistungsportfolios gearbeitet, um in Kürze mit der Suche nach neuen Konzeptpartnern beginnen zu können“, erzählt Gneist.

Weiter auf Expansionskurs Im 10. Jahr des Bestehens nimmt Lucky Car Kurs auf ganz Österreich: Das Standortnetz soll verdoppelt werden.

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u den 24 Standorten des Karosserie- und Lackreparatur-Franchisekonzepts Lucky Car gesellte sich zunächst ein weiterer in Eisenstadt und mit Salzburg, Innsbruck, Graz und Linz stehen bereits die nächsten Betriebe mit ihren freundlich lächelnden gelben Autos an den Geschäftsfassaden vor der Eröffnung. Damit rollt Lucky Car sein Filialnetz aus der Region Wien und Niederösterreich – ein Standort in Klagenfurt war bis jetzt die alleinige Ausnahme – nun auf ganz Österreich aus. Lucky-Car-Gründer Ostoja Matic denkt bereits größer: In den kommenden 5 Jahren soll es zu einer Verdoppelung der Standortnetzes kommen. „Zwei Faktoren sind für eine erfolgreiche Expansion wesentlich: der Standort und der Franchisepartner. Beides konnten wir in jüngster Vergangenheit in ver-

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schiedenen österreichischen Städten finden“, erklärt Matic: „In den nächsten Jahren werden wir die Zahl der Lucky-Car-Filialen österreichweit verdoppeln.“

Über Landesgrenzen hinweg 2008 mit 2 Standorten gegründet, folgten bis 2010 weitere 7 Standorte und 2014 waren es bereits 20. Begründet sei die rasche Expansionsmöglichkeit im nachhaltigen Franchise-System, so Lucky Car: Jeder Partner sei Geschäftsführer seines Unternehmens, aber vereint in einer starken Marke. Lucky Car sollen auch Landesgrenzen nicht stoppen: Aktuell laufen Gespräche mit möglichen Partnern in der Schweiz sowie in (Süd-)Deutschland. • (MPI)

Ostoja „Ossi“ Matic plant mit seinem Team die Verdoppelung des Lucky-CarStandortnetzes


wirtschaft

A. Kresch – ein persönlicher Nachruf Seien wir dankbar für die Begegnungen, die wir im Verlag mit diesem großartigen Menschen teilen durften. Von Gerhard Lustig

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n Erinnerung bleiben wird mir eine Frau, eine Entrepreneurin, die es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, unternehmerisch Besonderes zu schaffen. Menschen wie Angelika Kresch fehlen in vielerlei Hinsicht: in ihrer Familie, in ihrem Umfeld, in ihrer Branche, bei ihren Freunden – als Unterhalterin. Angelika verkörperte so vieles, was unsere Welt, unsere Zeit gerade heute so dringend braucht: Offenheit, Empathie, Warmherzigkeit, Menschlichkeit. Um diese Werte und diese Haltung zu vermitteln, hat sie ihre Persönlichkeit genutzt. Mit drei Fabriken, bis zu 800 Mitarbeitern und einer 95-prozentigen Exportquote in über 60 Länder machte sie Remus-Sebring-Abgassysteme für Autos und Zweiräder weltweit bekannt.

2016 zum 9. A&W-Tag bereicherte Angelika Kresch Gerhard Lustigs illustre Diskussionsrunde in der Hofburg Ich lernte Angelika in Köflach kennen, wo sie für Sebring arbeitete – unprätentiös, authentisch. Mit Angelika und Otto (Bild links oben) erlebte ich die Firmengründung von Remus und später die Integration ihres einstigen Arbeitgebers Sebring in den nun in Bärnbach angesiedelten Fertigungsbetrieb. Auf vielen europäischen Messen genoss ich sie in Sonnenschein und Lebensmut, bei vielen Veranstaltungen lebte sie ihre künstlerische Begabung aus. So bleibt sie uns in Erinnerung. •

Höhere Schäden Die durchschnittlichen Reparaturkosten pro Schadensfall der CarGarantie (Neu- und Gebrauchtwagen) stiegen laut einer Auswertung im Vorjahr von 502 auf 514 Euro.

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er Hauptgrund für die Zunahme der Reparaturkosten ist laut dieser Auswertung des Garantieund Kundenbindungsspezialisten die zunehmende technische Komplexität der Fahrzeuge, vor allem die in den Fahrzeugen eingebauten Assistenzsysteme. Die weitaus höchsten Kosten bei Schäden im Gebrauchtwagenbereich entfallen aber weiterhin auf den Motor, gefolgt von der Kraftstoffanlage inkl. Turbolader und dem Getriebe (siehe Grafik).

Fast eine Million Garantien ausgewertet Insgesamt wurden von der CarGarantie 750.349 ausgelaufene Gebrauchtwagen-Garantien sowie 229.898 ausgelaufene Neuwagen-Garantien ausgewertet, sie hatten eine Laufzeit zwischen 12 und 36 Monaten. Übrigens waren bei den Neuwagen die Schäden am Motor nur auf Rang 2 zu finden, hier dominierte die Kraftstoffanlage. Die Getriebeschäden waren auch bei Neuwagen auf Platz 3. • (MUE)

Die Auswertung der Garantiefälle bei Gebrauchtwagen nach der Schadensregulierungssumme

Axel Berger, Vorstandsvorsitzender der CarGarantie

Bei Neuwagen ergab sich ein ähnliches Bild, allerdings waren die Motorschäden nicht so dominant

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Wechsel an der Spitze

Komm.-Rat Josef Harb (r.) folgt Komm.-Rat Friedrich Nagl als Bundesinnungsmeister nach

Wie geplant erfolgt während der Legislaturperiode ein Wechsel an der Spitze der Bundesinnung der Fahrzeugtechnik. Der seit 2009 amtierende Bundesinnungsmeister Komm.-Rat Friedrich Nagl (NÖ) übergibt die Funktion an Komm.-Rat Josef Harb, der auch als Landesinnungsmeister der Fahrzeugtechnik Steiermark fungiert. Der erfahrene Funktionär und Unternehmer Harb ist Seniorchef von gleichnamigen Betrieben in Weiz (Mercedes-Benz, Seat) sowie Voitsberg (Mercedes-Benz, Kia). Die würdigende Verabschiedung Nagls soll im Rahmen der nächsten Bundessitzung in Salzburg stattfinden. Während Bundesinnungsmeister der Karosseriebautechniker Erik P. Papinski weiterhin als Bundesinnungsmeister-Stv. der Fahrzeugtechnik fungiert, wird über den zweiten Stellvertreter noch entschieden.

Neues Logistik-Zentrum Mit einem Investitionsvolumen von 110 Millionen Euro hat Schaeffler ein neues Logistikzentrum im deutschen Kitzingen eröffnet. Das Europäische Distributionszentrum (EDZ) Mitte verfügt über eine Hallen-Nutzfläche von 25.000 Quadratmetern.

Updates als Problem Ing. Georg Ringseis, Wiens Innungsmeister Fahrzeugtechnik und Sprecher der freien Werkstätten, beklagt wachsende Probleme mit den unterschiedlichen SoftwareVersionen von Steuergeräten. „Die Elektronik und die Software der Fahrzeuge und der Steuergeräte wird laufend weiterentwickelt“, so Ringseis: „Wenn wir als freie Betriebe Ersatzteile einbauen, kann es passieren, dass diese nicht funktionieren und mit dem Steuergerät nicht kommunizieren, weil die Software unterschiedlich ist.“

Arbeitsschutz und Hygiene Der Bereich Arbeitsschutz und Hygiene ist in jedem Betrieb ein wichtiges und manchmal zu wenig beachtetes Thema. Um die Umsetzung möglichst einfach und effizient zu ermöglichen, bietet Tegee ein kompaktes Dosiersystem an. „Verbrauchsreduzierend, hygienisch und einfach in der Anwendung sind die Spender für Handreiniger und Desinfektion, die für alle gängigen Ansprüche bei Tegee erhältlich sind“, erklärt Verkaufsleiter Wolfgang Arlt. Damit können die Hygienestandards und der Arbeitsschutz in den Unternehmen erfüllt werden.

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Erweitertes Programm Klein Autoteile ist nun auch Vertriebspartner für die Produkte von NGK (Zündkerzen und Glühstifte) und NTK (Zündungsteile, Sensorik usw.). „Unser gesamtes Personal im Innen- und Außendienst

wurde bereits geschult, alle Kunden können sich auf unsere hohe Lieferfähigkeit verlassen“, erklärt Geschäftsführer Rudolf Bayer. Auch mit Sonax wurde eine Vertriebspartnerschaft für alle Produktlinien abgeschlossen.


gewerbe

„Ohne Gewerbeschein keine Ware“ Nach dem harten Bereinigungsprozess durch Marc Piniek im Fusionsgebilde WM und Trost blickt der gelernte Kfz-Techniker Martin Pemmer (38) beim Fahrzeugteilehändler und Werkstattausrüster wieder positiv in die Zukunft.

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„Gemeinsame Sache“ werde nur mit Partnern mit Gewerbeschein gemacht, verlautbart die Geschäftsleitung

orweg: Der Waldviertler Martin Pemmer managt nun die WM-Trost Fahrzeugteile GmbH/Wien. Er bekennt sich ausdrücklich zum österreichisch orientierten Kundenzugang. Nach von der Osnabrücker Konzernzentrale verordneten exzessiven internen und externen Einsparungsmaßnahmen – exekutiert von seinem Interimsvorgänger Marc Piniek – hat nun bei WM-Trost der aus der Trost-Organisation stammende und gelernte Kfz-Techniker Martin Pemmer beim fusionierten Fahrzeugteilehändler und Werkstattausrüster die Geschäftsleitung übernommen und betont die Österreich-Orientierung. Dabei gehen ihm in 8 Verkaufsstandorten 186 Mitarbeiter (inkl. 8 Lehrlinge) zur Hand. Den Jahresumsatz beziffert er aktuell mit 57 Millionen Euro. Pemmer blickt als „Mann der Praxis“ nach dem harten Bereinigungsprozess wieder positiv in die Zukunft, hatte Piniek doch langgediente Niederlassungsleiter in der Steiermark und in Salzburg verloren. Der gelernte Kfz-Techniker spricht die Sprache seiner Kunden und Mitarbeiter, was sich auch beim jüngsten „Family Weekend“ mit über 100 1a-Boschund auto-auto-Servicepartnern gezeigt hat.

Keine Belieferung ohne Gewerbeschein Die Zahlen zeigen wieder auf Wachstum und Pemmers Versprechen, „ohne Gewerbeschein keine Be-

Auf Martin Pemmer ruhen nun die Hoffnungen, die Österreich-Geschäfte für WM-Trost wieder in stabile Bahnen führen zu können

die Kundengunst aus, beschreibt er seinen ersten Eindruck nunmehr an der Spitze der ÖsterreichNiederlassung. Piniek, der auf dem Papier weiterhin in der Geschäftsführung präsent ist, widmet sich neben der Länderleitung in den Niederlanden zunächst verstärkt der SAP-Einführung in Tschechien und der Slowakei, die er in Österreich zur Zufriedenheit aller installiert.

Mit Motivation zur Umsatzsteigerung Trotz organisch nicht weiter wachsender Märkte und starkem Preiswettbewerb aus Osteuropa (z. B. Kelly) rechnet Pemmer bei einer steigenden Motivation seiner Mitarbeiter auch wieder mit Umsatzzuwächsen. Dieter Schipani als Standortleiter in der Salzburger Niederlassung wird künftig von Christoph Gebert ersetzt. Die Position von Christian Zenz in Graz wurde mit Gernot Riegler besetzt. Vorstandsvorsitzender Frank Schröder von Europas umsatzmäßig größten Kfz-Teilevertrieb- und Werkstattausrüster: „Wir haben ausreichend in die Modernisierung und Warenausstattung in den Standorten investiert, jetzt muss die Landesvertretung selbstständig ihren Erfolg finden. Den hat Pemmer fest im Fokus und er tourt mit seinen Mitarbeitern durchs Land zu den Kunden, um u. a. auch zu überprüfen, dass nur Gewerbeschein-Kunden bedient werden, was dem nunmehrigen Mann an der österreichischen Niederlassungsspitze ein Anliegen ist.

„Stabile Warenverfügbarkeit und hohe Schulungsqualität des Außendienstes wirken positiv auf die Kundengunst!“ Martin Pemmer, WM-Trost Fahrzeugteile in Österreich lieferung“ zu gestatten, soll bereits Wirkung zeigen. Zusammen mit mehrmals täglicher Belieferung bei gestärkter Warenverfügbarkeit fließt nun wieder Vertrauen in die volatile WM-Trost-Kundschaft.

Gesteigerter Schulungsgrad Zusätzlich positiv wirkt sich auch der wieder gewonnene hohe Schulungsgrad seines Außendienstes auf

Kundentreffen in München Eine Evaluierung der Maßnahmen soll bis Oktober zur WM-Trost-Hausmesse in München abgeschlossen sein. Dorthin werden Österreichs Kunden zur Wochenendveranstaltung eingeladen. • (LUS)

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APPgefahren Die Reifenwirtschaft bringt vieles in Bewegung, ist aber auch selbst stark in Bewegung. Vieles passiert vor und noch mehr hinter den Kulissen. A&W begab sich auf der „The Tire Cologne“ auf Faktensuche. Von Gerhard Lustig

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igitalisierung bestimmt die Zukunft des Reifens. Das vor dem Hintergrund der Konsolidierung der etablierten Reifenhersteller in Westeuropa, die unrentable Produktionskapazitäten aufgeben, während asiatische, insbesondere chinesische (ChemChina/Pirelli) und mit vorrangig europäischem Know-how ausgestattete Wettbewerber mächtig Marktdruck aufbauen. Reifenhersteller beteiligen sich am Reifenhandel,

zepten zwingen den Reifenhandel bei unablässiger Leistungssteigerung zum Preis-Striptease.

Daten – das neue Gold Das alles spielt sich im mächtigen Streit um den Datenzugang und die Nutzung von Kunden-, Fahrzeug- und Reifendaten zwischen Automotive OEMs, Reifenherstellern, Handel und Start-ups ab. Der Slogan auf der von Essen nach Köln abgewanderten Weltleitmesse für Reifen war deutlich zu hören: Data ist the new Rubber! Der Fight um König Kunde ist voll entbrannt mit neuen Spielern und brutal neuen Spielregeln. Österreichs Reifenszene sieht sich bei aller Marktverdrängung und neuer Vermarktungsmethoden aufgrund ihrer Kleinstrukturiertheit für die Zukunft gerüstet. Auch vor der Datenmacht in den Händen weniger Globalplayer fürchtet man sich nicht, sagen sie. Wer der Herr der Ringe (Räder) ist, liegt ohnehin nicht in ihren Händen, also konzentrieren sie sich im Kampf um König Kunde auf das täglich Machbare. Der meist familiengeführte Unternehmer sucht in Partnerschaften mit seinen wegweisenden Konzepten rund um Reifen, Räder und Kfz-Service sein Heil und will bestehendes immer weiter optimieren, weil genau das der Markt mit seinem unersättlichen Angebot verlangt.

„Entspannt kann kein Unternehmer sein. Er ist getrieben von der ständig steigenden Kundenerwartung.“ Dr. Rainer Landwehr, Unternehmensberater mit Schwerpunkt Reifenwirtschaft wollen näher zum Endkunden. Als Beispiele werden Apollos Übernahme von Online.Händler, reifen.com oder Sumitomos Takeover von Micheldever in UK genannt. Gleichzeitig etablieren sich neue Spieler im Reifenhandel. Der Private Equity-Arm von Bain Capital schnappte sich gleich zum Einstand mit der European Tyre Distribution Ltd Fintyre Italia und die deutsche Reiff-Gruppe mit geschätzten 6 Millionen Reifen Einkaufsvolumen. Online-Riesen wie Amazon oder in Deutschland ganz groß check24 nehmen den Reifenmarkt ins Visier und immer mehr Start-ups mit innovativen Kon-

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Start-ups wiederum helfen durch Digitalisierung von Abläufen, Transparenz in die sich verändernden Strukturen zu bringen. Der Faktor Zufall soll möglichst weit zurückgedrängt werden. Das bisherige Reifenhandelsgeschäft wird neuen Spielregeln ausgesetzt, die Rollen neu verteilt. Start-ups setzen sich über alles darüber. Der will smart bedient werden, aus einer unendlichen Produkt- und Leistungsauswahl in möglichst preisgünstiger Konstellation. Der Endkunde muss in der Regel alle 4 Jahre die abgefahrenen Reifen ersetzen. Man dürfe behaupten, dass ein normaler Endkunde mit der Bewertung der objektiven Produktmerkmale eines Reifens völlig überfordert sei und stattdessen auf Ersatzkriterien zurückgreife, konstatiert Dr. Rainer Landwehr, vor seiner Beratertätigkeit jahrelang Vertriebsdirektor bei Goodyear-Dunlop. Laut Marktforschungsstudien sind die wichtigsten Kaufentscheidungsgründe für Ersatzreifen die Händlerempfehlung (48 Prozent), der Anschaffungspreis (44 Prozent), positive Testergebnisse (36 Prozent) und Vertrauen in die Marke (30 Prozent).

Am POS entscheidet sich Erfolg Die richtige Entscheidung erfolgt also immer noch am Point of Sales. Die Rollen werden jedoch neu verteilt. Kunden- und Fahrzeugdaten werden telemetrisch abgegriffen. Neu in die Reifenverkaufswelt drängt der Begriff Smart-Reifen in Verbindung mit dem freien Datenzugang. Mit Produktintelligenz – die zum Beispiel via App den Reifenverschleiß abfragt – werden detaillierte und maßgeschneiderte Angebote kreiert. Die Google-Suche wird abgelöst/ unterstützt vom Begriff „Künstliche Intelligenz“. Der Kunde kann, je nach Ausrichtung ständig auf das wachsende Angebot zurückgreifen – das bei organisch nicht wachsendem Markt. Die Vermarktungssysteme nähern sich an. Kümmerten sich vor Jahren der Reifenhandel in geradezu friedlicher Koexistenz um das Reifenersatzgeschäft und die Automobilhändler um das Aftersales rund ums Auto, bewegen sich diese Parteien aufeinander zu. Die Automobilhersteller wiederum haben realisiert, dass sich das Ersatzreifengeschäft recht gut als Kundenbindungsmaßnahme eignet und geben ordentlich Druck, Stichwort herstellermarkierte Reifen deutscher Provenienz oder ein Satz Winter- oder Sommerreifen

gratis beim Kauf eines Neu- oder Jungwagens dazu. Und dann gibt es eine Vielzahl von digitalen Dienstleistern, die sich primär auf den Zugang zum Kunden konzentrieren. Ziemlich unabhängig davon, ob nun Reifen oder automobile Services angeboten werden.

„Vorausschauender Reifenwechsel“

Dr. Rainer Landwehr, vormals Spitzenmanager bei Goodyear-Dunlop, heute scharfer Beobachter der Reifenhandelsszene

Vereinfacht ausgedrückt: Der Reifenhandel möchte dem Automobilhandel etwas vom angestammten Geschäftsfeld abzwicken, der Autohandel noch stärker in das Ersatzreifengeschäft einsteigen. Lachende Dritte sind die Online-Anbieter. Zahlreiche Reifenhersteller arbeiten aktuell an sogenannten smarten Reifen und Konnektivitätslösungen. Diese erfassen Reifendruck, Temperatur und Profiltiefe und melden das an das Fahrzeug bzw. den Fahrer weiter. Technologisch basiert das System auf im Reifen verbaute Chips, eine BluetoothVerbindung zum Smartphone/App und einer Cloud. Damit arbeiten die Reifenhersteller an dem „vorausschauenden Reifenwechsel“. Die Autobauer wiederum messen dem Zugang zu Fahrzeug- und Kundendaten höchste strategische Bedeutung bei und versuchen, nachhaltig den Zugang – nachgewiesenermaßen über die OBD 2 Schnittstellen für Diagnose-, Wartungs- und Reparaturarbeiten – zu diesen Daten für Dritte zu erschweren. Erst eine politische Entscheidung stellte jüngst klar, dass der Zugang über die OBD-Schnittstelle auch während der Fahrt gewährleistet werden muss. Die Kundenanforderungen von morgen im Zeitalter der Digitalisierung des Reifenfachhandels werden

„Die Entscheidung für den richtigen Reifen am Kundenauto fällt immer noch am Point of Sales!“ jetzt definiert. Vergleichsportale als Marktplatz führen Angebot und Nachfrage auf eine neue Ebene. Das ist gut für den Kunden Der Reifen muss auch weiterhin regelmäßig ersetzt werden, disruptive Technologien wurden auf der Reifenleitmesse nicht entdeckt. Das ist gut für die Reifenwirtschaft und wird sogar noch besser, wenn die E-Mobilität weiter voranschreitet. Wenn! E-Mobile verschleißen Reifen aufgrund ihres enormen Drehmoments deutlich schneller als konventionelle Fahrzeuge. Die Digitalisierung und der Kampf um die Kundendaten haben die Reifenbranche voll erfasst. •

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Die Brücke ist geschlagen! Die Stadt Köln als Eigentümer der Koelnmesse und der BRV haben alles für einen erfolgreichen Start der The Tire Cologne getan. Der Emotion und Inspiration müssen bei der nächsten Auflage 2020 noch ordentlich auf die Räder geholfen werden.

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er Verlauf der neuen Reifen-Leitmesse hat in seiner Betrachtung zwei Perspektiven: Aus Sicht der Veranstalter ist der „Reifenwechsel“ von Essen nach Köln gelungen. Ob die kolportierten 16.000 The Tire Cologne-Besucher die Erwartungshaltung der Aussteller zufriedenstellen konnten, wird die Nachbetrachtung zeigen. Der klassische Reifenhandel rückt mehr und mehr in den Hintergrund. Der Preisverfall ist eklatant und der Ganzjahresreifen nimmt Fahrt auf und für diese Erkenntnis ersparten sich viele Unternehmen den Weg an die Rhein-Metropole. Ernüchternd war die Ansicht eines vor 10 Jahren ausgeschiedenen Reifenmanagers, der meinte, viele alte Gesichter erblickt zu haben, jedoch die neue Entscheider-Generation vermisst zu haben. Interes-

Mehr dazu im nächsten REIFEN & Wirtschaft Um die Entwicklung im Reifenbusiness anOffensive mit Cooper Tires und Avon: hand der The Tire Cologne nachhaltiger beurMichael Lutz und Manfred Gamböck teilen zu können, werden wir von AUTO & Wirtschaft die in Köln angetroffenen Spitzenkräfte aus Industrie, Handel und Verbänden nochmals hinterfragen. Über Ergebnisse, Betrachtungen und neue Produkte werden wir in unserem großen REIFEN & Wirtschaft in der Juli-Ausgabe Bridgestone Management: Torsten Claßen, Julia J. Krönlein, Thomas Recke, Christoph Frost berichten. • (LUS)

Interessanterweise sprechen sich aber nahezu alle Besucher für eine Fortsetzung der Leitmesse in Köln aus. santerweise sprechen sich aber nahezu alle Besucher für eine Fortsetzung der Leitmesse in Köln aus, jedoch ohne Feiertag im Zeitfenster, wie derzeit vom 9. bis 12. Juni 2020 angekündigt wird. Die internationalen Ausstellerkontakte wurden sehr gut aufgenommen, auch weil sich der Messecharakter von der Produkt- hin zur Konzeptdemonstration verlagert.

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Neue Technologie in der Oberflächenbearbeitung bei Borbet: Oliver Schneider


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Heike Göbel will mit CMS Wheels stärker in Österreich auftreten

Kristjan Ambroz, Semperit, Lieferant mit Prinzipien

Exklusiver Vertriebspartner für Cub-Sensoren: Harald Jacksties, Marc Heising und Uwe Arnhölter

Roland Steinberger (l.) und Philipp Ostbomk zeigten LLP von Michelin

Nexen-Repräsentant in Österreich Christian Jelinek und D-A-CH-Manager Peter Gulow im Aufwind

Günter Riepl hält den Falken-Reifen gut im Wind

Arbeiten nun auch mit Point-S in Österreich zusammen: Patrick Bondzio und Stefan Klein

Werner Haidacher vertritt Rema Tip Top in Österreich

Pirelli-Österreich-Repräsentant Christian Mielacher (l.) mit A&W-Geschäftsführer Stefan Binder

Das Team von RDKS-Weltmarktführer Schrader Harald Kilzer lässt Vrepräsentierte Produkte, Infos und Weiterbildung destein „erstrahlen“

Hannes Gößler erweitert sein NokianTeam in Österreich mit Marcel Wolf

Interpneu-Exportleiter Dominique Perreau ist mit Österreich zufrieden

DBV Würzburg liefert Felgen und Kompletträder: Stefan Beyerlein und Klaus-René Küfer

Goodyear-Dunlop-Trio Thomas Knirsch (l.) und Robert Polena (r.) mit Chef Wolfgang Stummer

Mag. Tassilo Rodlauer, Country Manager Hankook

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N E H C A M T I M M U Z E C N A H C E T Z T E JETZT L

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Vertrauen als Basis des Erfolges Vertrauen und Loyalität sind entscheidende Faktoren für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens. AUTO & Wirtschaft wird ab heuer die engagierten Betriebe als „Werkstatt des Vertrauens“ vor den Vorhang holen. Das Siegel „Werkstatt des Vertrauens“ ist in Deutschland bereits seit über 10 Jahren etabliert, jährlich dürfen dort über 2.500 Kfz-Betriebe den Namen führen. Im Gegensatz zu vielen anderen Auszeichnungen, die von Fachleuten oder einer Jury bewertet werden, lässt „Werkstatt des Vertrauens“ in Form von Empfehlungsmarketing jene Menschen darüber entscheiden, die es betrifft. So können alle österreichischen Kfz-Fachbetriebe an dieser Aktion teilnehmen und ihre Kunden dazu einladen, sie zu bewerten. Jede Werkstätte, die im ersten Jahr 30 Kundenbewertungen erhält, darf im Jahr darauf den Titel „Werkstatt des Vertrauens“ tragen. Dazu werden verschiedene Werbemittel angeboten, zudem wird die Werkstätte im Internet unter www.werkstattdesvertrauens.at angeführt und kann dort von potenziellen Kunden gefunden werden. Kunde sucht Orientierung Für den Kunden, der Orientierung im vielfältigen Angebot der Werkstätten sucht, ist diese Auszeichnung eine besonders große Hilfe. Im Gegensatz zu einer Auszeichnung, die nur eine geringe Zahl an Werkstätten hervorbringt, wird „Werkstatt des Vertrauens“ in Österreich flächendeckend ausgerollt, damit soll jeder interessierte Kunde einen Partner in seiner Umgebung finden können. Eine Aktion von

Was ist Werkstatt des Vertrauens? • Ein vom Werkstattkunden verliehenes Gütesiegel. • Die einzige Möglichkeit, mit zufriedenen Kunden zu werben.

Wie werden Sie zur Werkstatt des Vertrauens?

➜ Schritt 1: Bewerben Sie sich für die Auszeichnung. ➜ Schritt 2: Sammeln Sie die Stimmen Ihrer Kunden. ➜ Schritt 3: Erreichen Sie die benötigte Stimmenanzahl. Was bringt Ihnen Werkstatt des Vertrauens? • Das Gütesiegel überzeugt Neukunden von Ihrer Werkstatt. • Es beweist Stammkunden, dass Sie permanent besten Service bieten. • Mit der Auszeichnung werben Sie erfolgreich für Ihren guten Namen.


Die Partner Werkstatt des Vertrauens in Österreich wird unterstützt von:

Der Ablauf ➜ Teilnahmeberechtigt sind österreichische Kfz-Fach- und Meisterbetriebe (Mitglieder der Innung der Fahrzeugtechnik). ➜ Nach erfolgter Anmeldung (Mail, Fax, Internet) erhalten die teilnehmenden Betriebe ein Starterpaket mit entsprechenden Werbematerialien und Teilnahmekarten. ➜ Die Aktion läuft von Ende Mai bis Ende Oktober. Ein Einstieg ist bis kurz vor Ende jederzeit möglich. ➜ Der Kunde muss nachweislich einen Werkstattaufenthalt absolviert haben (Dokumentation über die Rechnungsnummer). ➜ Nach Einsendung von 30 Teilnahmekarten ist der teilnehmende Betrieb nach Auswertung der Teilnahmekarten im November und entsprechender Bewertung berechtigt, den Titel „Werkstatt des Vertrauens“ zu verwenden. ➜ Für das Jahr 2019 darf der berechtigte Betrieb das Gütesiegel „Werkstatt des Vertrauens 2019“ für ein Jahr nutzen und damit werben. ➜ Den berechtigten Betrieben wird dafür entsprechendes Werbematerial (Urkunde, Fahnen, Aufsteller, Aufkleber, …) angeboten.

ELDEN M N A H C S RA

Die Kunden gewinnen Im Rahmen der Schlussveranstaltung, die im Jänner 2019 stattfinden wird, wird ein Kunde als Gewinner des Hauptpreises gezogen. Der Gewinner erhält den Betrag seiner Werkstattrechnung, die der Teilnahmekarte zugeordnet ist, (bis zu einem Höchstbetrag von 3.000 Euro) zurück.

Die Teilnahme Interessierte Betriebe können ab sofort ein Starterpaket zum Preis von 50 Euro (exkl. MwSt und Zustellung) bestellen. Darin sind Informations- und Werbematerialien sowie 300 Teilnahmekarten enthalten. Weiterführende Informationen sowie die Anmeldemöglichkeit stehen auf der Internetseite www.werkstattdesvertrauens.at zur Verfügung. Ihre Anmeldung nehmen wir gerne über die Mail-Adresse wdv@awverlag.at entgegen. Für Fragen stehen wir per Telefon unter 02243 36840-528 oder ebenfalls über die angegebene Mail-Adresse zur Verfügung.


gewerbe

Die digitale Autowasch-Chance Die Interessen der Autohaus-Betriebe im Fokus haben wir auf der UNITI expo das digitale Autowaschgeschäft unter die Lupe genommen. Es tun sich neue Chancen auf.

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utohausbetreiber­sollen­Carwash­forcieren.­Was­ bislang­ mit­ zumeist­ gebrauchten­ Portalwaschanlagen­in­den­Markenautohäusern­eher­unwillig­als­ Dienstleistung­am­Servicekunden­angeboten­wurde,­ wird­ im­ harten­ Wettbewerb­ mehr­ und­ mehr­ zum­ ­Frequenzbringer,­sagt­die­Industrie­dahinter. Anbieter­von­hochwertigen­Wasch-­und­Pflegelösungen­ reagieren­ auf­ diese­ Nachfrage­ mit­ einer­ Reihe­ von­intelligenten­Lösungen.

­inzwischen­jährlich­im­Minimum­mit­600­Projekten.­ Das­ist­auch­vor­dem­Hintergrund­interessant,­dass­ obwohl­weniger­Fahrzeuge­auf­der­Straße­ein­höherer­Durchsatz­erzielt­werden­könnte.­Diesen­Trend­ spüren­auch­Abwassertechnikspezialisten­und­Chemielösungsanbieter­in­ihren­Auftragsbüchern.­Allerdings­werden­die­Waschsystem-Angebote­bis­auf­den­ letzten­Cent­ausgereizt.

Standorte für Washcenter gesucht

„Online per Kreditkarte unterlegt erkennt die App das Fahrzeug und auch gleich die Waschvorlieben des Nutzers.“ WashTec-Österreich-Chef Ing. Alfred Zach Was­den­Benutzer­beeindruckt,­soll­dem­Waschanlagenbetreiber­bis­zu­20­Prozent­Ertragssteigerungen­ einspielen.­ Vorlage­ sind­ Investoren,­ die­ mit­ gelungenen­ Carwash-Points­ und­ aufwändig­ gestalteten­ Programmoptionen­ markenübergreifend­ Publikum­ anziehen­–­viele­davon­ohne­Personalaufwand. Autohäuser­mit­ausreichend­Grundfläche­(nicht­unter­600­m2)­erhalten­von­den­Anbietern­im­Zuschnitt­ von­ WashTec,­ Christ,­ Istobal,­ aber­ auch­ Kärcher­ oder­ Ehrle­ maßgeschneiderte­ Neugeräte-Lösungen­ inklusive­Selbstbedienungsplätze­geplant. Generalüberholte­ Gebrauchtanlagen­ zahlen­ sich­ wegen­ des­ geringen­ Preisabstandes­ zu­ Neuanlagen­ nicht­ mehr­ aus,­ behauptet­ die­ Industrie.­ Die­ Anbieter­ addieren­ diesen­ neu­ definierten­ Markt­

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Das­bislang­stark­von­Mineralölkonzernen­mit­ihrem­ Tankstellennetz­kontrollierte­Autowaschanlagen-Business­wird­zunehmend­von­privaten­Investoren­ins­ Visier­ genommen.­ Das­ Problem­ sei­ einzig,­ geeignete­Standorte­zu­finden,­um­v.­a.­unbemannte­Washcenter­installieren­zu­können.­Die­wiederum­finden­ sich­ im­ Bereich­ von­ Markenhändlern,­ die­ aufgrund­ massiver­ Optimierungsprozesse­ im­ klassischen­ Autohandelsgeschäft­ Flächen­ für­ neue­ Nutzungsmöglichkeiten­frei­bekommen.

Schäumen, duften, blinken, glänzen Online­ den­ Waschkunden­ zu­ bedienen,­ können­ Österreich­ Anbieter­ im­ Carwash-Metier­ einiges­ für­ die­Wachstumsentwicklung­abgewinnen.­Online­per­ Kreditkarte­unterlegt­erkennt­die­App­das­Fahrzeug­ und­ auch­ gleich­ die­ Waschvorlieben­ des­ Nutzers.­ Das­dient­der­Kundenbindung­und­die­bislang­auch­ sechsstellig­teuren­Einrichtungen­können­besser­ausgelastet­werden.­Der­technische­Entwicklungstrend­ geht­in­Richtung­unbemannte­Stationen.­•­(LUS)


Christ-Repräsentant Klaus Neumayer platziert seine Wasch-Systeme unkompliziert

Reinhold Zeller, Istobal, stellt das Zahlungsterminal Smartdrive ins Zentrum seiner Vermarktungsarbeit

Wolfgang Schramm: Inowa-Abwassertechnik-Eigner Fritz Floimayr Waschplatzlösungen ist mit „gourmetfein“-Lebensmitteln mit den von Ehrle im Trend Tankstellenbetreibern gut im Geschäft

Leistbare umweltschonende Abwasser- Salzburgs Energieversorger technik: Inowa-Vertriebschef David J. Leikermoser (l.) mit Aschauer (l.) und Johann Parzmair WashTec-Chef Alfred Zach

Digital trifft Konventionell: Viele mit Informationen volle Stofftaschen wanderten hinaus in die Welt und die Anbieter moderner Autopflegesysteme hoffen auf gute digital orientierte Geschäfte


gewerbe

Warten auf den Datenflug Diverse Diagnoselösungen sind Alltag im Betrieb. „Next big thing“ wird die Ferndiagnose samt Fernwartung. Wie viel davon kommt schon auf der Automechanika im September?

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er im Betrieb kein Diagnosegerät braucht, zählt sicherlich schon zu den Youngtimern.“ So prägnant formuliert Gernot Riegler von WMTrost, dass Diagnose im Betrieb längst angekommen ist. Er sieht eine anhaltende Nachfrage nach Hardund Software, allerdings hätte auch mit den letzten Produktentwicklungen wie etwa dem mega macs 77-Tablet „nicht das große Tauschen“ eingesetzt. WM-Trost hat neben Geräten von Hella Gutmann auch Bosch-Diagnose im Sortiment und sieht sich

„Der Dongle für Ferndiagnose und Fernwartung ist auch im Pkw-Bereich im Kommen.“ Thomas Posch, Derendinger mit dieser Produktpalette zwischen preisbewussten Kunden und jenen, die mehr auf den Komfort schauen, gut aufgestellt. Wernfried Horn, Prokurist bei Autobedarf Karl Kastner, diagnostiziert eine angekurbelte Nachfrage bei modernen Diagnoselösungen durch die vielen verbauten Assistenzsysteme, deren Marktdurchdringung steigt. Das gelte speziell auch für die freie Werkstatt, wo diese Systeme verstärkt ankommen. „Für die moderne Fahrzeug-Generation benötigt aber auch die Karosseriewerkstatt Diagnoselösungen.“ Als interessant sieht Horn vor allem den Bereich der Software-Updates. „Bei AVL kauft der Kunde eine 2-Jahres-Lizenz und kommt 3–4 Mal pro Jahr in den Genuss eines Updates. Der Vor-

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teil ist, dass die Software auch nach den 2 Jahren weiterverwendet und zu einem späteren Zeitpunkt upgedated werden kann.“ Das mache AVL zu einer interessanten Lösung für Freie und Spengler. Daneben hat man Bosch-Diagnosetester im Sortiment, im Verkauf bei Kastner seien die beiden Marken etwa gleich verteilt. Auch Thomas Posch von Derendinger charakterisiert den Hardware-Bereich derzeit als „laufend“, Software-Updates seien permanent interessant. „Im Lkw-Bereich hat Texa gerade eine DongleLösung, insbesondere für Frächter, vorgestellt“, so Posch. Der Dongle namens e-Truck erlaubt der Werkstatt, den Zustand des Fahrzeugs konstant aus der Ferne zu überwachen und Wartungen zu planen. Es lassen sich aber auch Einstellungen per Fernwartung verändern, um das Fahrzeug wieder in den optimalen Betriebszustand zu bringen. Darüber hinaus ist der Fahrer per App immer über den Zustand des Fahrzeugs informiert. Ähnliche Lösungen erwarten sich die Händler-Profis bald auch für den Pkw-Markt. Die Hersteller erhalten jetzt schon bis zu 90 Datensätze aus dem Auto über das Internet – entscheidend sei, dass auch die freien Werkstätten bei dieser Entwicklung mithalten könnten. Dongles seien im Kommen, ist Posch sicher. Ob die großen Player schon auf der heurigen Automechanika Lösungen für den Datenflug vorstellen, steht noch in den Sternen. Posch bezweifelt dies, erwartet aber „von allen Herstellern Neuerungen in Sachen Diagnose“. • (KAT)


Allereinfachste Bedienung Mindestens ebenso wichtig wie das DiagnoseGerät sind die verfügbaren Daten. Sun hat mit dem Update 18.2 seine Produkte auf den modernsten Stand gebracht.

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it dem Update 18.2 ist unsere Datenbank um zahlreiche neue Fahrzeuge und Baupläne erweitert und erneuert worden“, erklärt Hannes Krell, Operations Manager bei Snap-on Equipment Austria. Seit Anfang Mai steht das Update zur Verfügung und hat damit die Geräte Sun PDL 3000, PDL 5000 sowie PDL 5500 auf den neuesten Stand gebracht. Dabei steht es den Kunden bei Snap-on frei, wann sie das Update nutzen. „Unsere Geräte funktionieren auch, wenn nicht die neueste Software gekauft wurde“, so Krell. So reicht es für eine freie Werkstätte, die nicht mit den neuesten Fahrzeugen arbeitet, eventuell aus, einmal zwei Jahre auszusetzen und dann wieder eine Aktualisierung zu kaufen. Die technische Hotline ist grundsätzlich dabei und kann ebenfalls je nach Bedarf verlängert werden.

Immer nur vorwärts „Die Geräte selbst sind unverändert und weiterhin allereinfachst zu bedienen“, erklärt Krell die Vorteile der Sun-Diagnosetester. „Sun steht seit vielen Jahren für Diagnose und ist weltweit erfolgreich im Einsatz.“ Als Marke von Snap-on ist Sun bei einem globalen Player, der laufend wächst, in der Werkstattausrüstung eingebettet. „Bei den Marken und Produkten von Snap-on geht es immer nur vorwärts. Snap-on wächst laufend, auch durch hochwertige Zukäufe. Das ist ebenso für unsere Händler wichtig“, so Krell. • (GEW)

Hannes Krell, Snap-on Equipment Austria


gewerbe

Die XDS-Software von AVL DiTest übermittelt den km-Stand aus allen Steuergeräten

ausgebreitet. Als Laie würde man meinen, dass die Überprüfung ein Leichtes ist. Weit gefehlt, die Betrugs-Profis schreiben den geänderten km-Stand nicht nur in das Steuergerät des Tachos, sondern in mehrere, gebräuchliche Steuergeräte. „Die Überprüfung mehrerer oder gar aller Steuergeräte mittels herkömmlichen Diagnosetesters dauert Stunden“, weiß Andreas Wittig, Product Owner Diagnostic Systems, Independent Aftermarket. Daher hat AVL DiTest eine elektronische Lösung entwickelt, die in weniger als einer Minute die

Der elektronische Detektiv AVL DiTest hat seiner Diagnose-Software XDS zum Detektiv weiter entwickelt und kann damit die Korrektheit von km-Ständen und Fahrgestellnummer überprüfen.

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in Automobil ist kein fahrender Computer, vielmehr fahren mittlerweile unzählige Computer, genauer gesagt Steuergeräte, im Fahrzeug mit. In einem durchschnittlichen Mittelklassefahrzeug sind heute etwa 35 Steuergeräte verbaut. Naturgemäß haben die Einheiten unterschiedliche Aufgaben, aber sie haben alle ein Gedächtnis, also

„Unsere km-Stand-Überprüfung kann von Werkstätten, GW-Händlern, aber auch Versicherungen und Sachverständigen genutzt werden.“ Andreas Wittig, AVL DiTest ein elektronisches Protokoll. Dort werden neben vielen anderen Informationen auch diverse Ereignisse, Kilometer-Stände und die Fahrgestellnummer des Fahrzeuges abgespeichert.

km-Stand-Manipulation Gleichzeitig hat sich die Kriminalität bei den Fahrzeugen hinsichtlich km-Stand-Manipulation oder Veränderung der Fahrgestellnummer bei Diebstahl

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km-Stände aus allen Steuergeräten des Fahrzeuges auflistet. Der Nutzer muss beispielsweise beim Ankaufstest eines Gebrauchtwagen dann lediglich vergleichen und eventuelle Abweichungen kontrollieren. „Darüber hinaus zeigt unser System auch diverse Ereignisse mit dem jeweiligen km-Stand an, beispielsweise das Auftreten eines Fehlers, ein erledigtes Service oder die Regeneration des Dieselpartikelfilters. Damit kann man Rückschlüsse auf die Plausibilität des km-Standes ziehen“, so Wittig.

Überprüfung bei XDS serienmäßig Dieser technischen Befund ist bei der AVL-DiTestDiagnosesoftware XDS 1000 eine Standardüberprüfung, das Modul liest km-Stände aus allen Steuergeräten aus. „Das kann von Werkstätten, Gebrauchtwagenhändlern, aber auch Versicherungen und Sachverständigen genutzt werden“, erklärt Wittig. Damit bietet AVL DiTest einen echten Mehrwert und ermöglicht eine seriöse und sehr schnelle Aussage über den technischen Originalzustand. Wittig: „Das Modul ist seit dem Update 2018.01 flächendeckend in jeder XDS-Software enthalten.“ • (GEW)


Die smarte Diagnose Mit dem Axone Nemo hat Diagnosespezialist Texa ein „smartes“ Gerät auf den Markt gebracht, das mit Robustheit, Flexibilität und Geschwindigkeit punktet.

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ie langjährige Erfahrung von Texa, die Rückmeldungen und Anforderungen der Werkstätten sowie die Zukunftsprognosen für die Arbeit an Fahrzeugen war die Basis für die Entwicklung des Axone Nemo. „Aus dieser Philosophie heraus wurde das weltweit erste ,smarte‘ Diagnosegerät geboren. Dank austauschbarer Module ist das Gerät für viele unterschiedliche Anwendungen und Situationen geeignet und ermöglicht dem Anwender totale Flexibilität“, erklärt Werner Arpogaus, Geschäftsführer von Texa Deutschland.

Harter Werkstätteneinsatz So wurde das Gerät speziell für den harten Einsatz in der Werkstätte entwickelt und nach militärischen Standards gebaut. Trotz hoher Robustheit steckt modernde Technologie im Inneren des Axone Nemo, die auf die Software IDC5 abgestimmt ist und deutlich schneller als die Vorgänger-Modelle arbeitet. Aufgrund der zunehmenden Komplexität der Fahrzeugelektronik ist die Geschwindigkeit ein entscheidender Faktor. Bedient wird das smarte Diagnosegerät über den 12-Zoll-Ultra-Wide-Bildschirm aus Gorilla-Glass. Für die optimale Flexibilität ist das Axone Nemo mit magnetischen Modulen erweiterbar. Ein Beispiel dafür ist das thermografische Modul, mit dem exakte Abfragen und Tests an Elektrofahrzeugen durchgeführt werden können. Zudem kann die Mini-Docking für Peripherie-Geräte magnetisch angeschlossen werden. • (GEW)

Das „smarte“ Diagnosegerät: Texa Axone Nemo


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Der Reparatur-Guide

Technologie erfüllt dann ihre Aufgabe, wenn sie die Arbeit erleichtert. Hella Gutmann will diesen Grundsatz mit dem Flaggschiff mega macs 77 in der Werkstatt voll umsetzen: mit schnelleren Ergebnissen, treffsicherer Fehlersuche, besser Profitabilität.

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oderne Informationstechnologie hat sich in der Werkstatt von heute längst einen Fixplatz zwischen althergebrachtem Handwerkszeug erobert. Mit dem mega macs 77 hat Hella Gutmann auf dem Genfer Automobilsalon ein Diagnosegerät vorgestellt, das sich als schickes Tablet auch im Büro sehen lassen könnte.

Arbeitserleichterung Der Nachfolger des mega macs 66 verfügt über einen kapazitiven Full-HD-Touchscreen, der mit 15,6 Zoll (knapp 40 cm) so komfortabel groß ist wie der eines herkömmlichen Laptops. Bis 16 Fahrzeugparameter gleichzeitig können auf dem Screen angezeigt werden. Am Fahrzeug kommuniziert das Tablet kabellos über das VCI. Als Betriebssystem arbeitet eine 32-Bit-Linux-Variante, die Docking-Station verfügt über einen Ethernet-Netzwerkanschluss sowie WLAN. Das volle Potenzial spielt das mega macs 77 im Zusammenspiel mit Repair-Plus-Lizenz von Hella Gutmann und erhältlichen Zusatzmodulen aus, die in einem der Hardwareeinschübe Platz finden. So kann sich der Kfz-Techniker bei elektrischen Messungen vom Gerät sicher führen lassen, wenn ein (optional erhältliches) 2- oder 4-Kanal-Oszilloskop-Modul verwendet wird. Dabei geht das Gerät sozusagen nahtlos vom klassischen Diagnosevorgang mit Auslesen der Fehler-

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codes zur fortgeschrittenen Ursacheneingrenzung über elektrische Messungen über, bei welcher der Techniker sozusagen „Schritt für Schritt“ an der Hand geführt wird. Automatisch holt sich das mega macs aus der Datenbank die richtigen Prüfwerte des jeweiligen Bauteils und führt den Anwender mit genauen Anleitungen gezielt zur individuell erforderlichen Messanordnung. Die korrekten Einstellungen an Oszilloskop oder Multimeter (ebenfalls optional) und die Messung von Frequenz, Periodendauer, Pulsbreite, Tastverhältnis, Minimal-/Maximalwert oder maximalen Spitzenwerten übernimmt das Diagnosegerät selbst. Das führt zur Arbeitserleichterung und Zeitersparnis.

Grafische Gegenüberstellung Wenn etwa die gemessenen Istwerte den entsprechenden Sollwerten direkt gegenübergestellt werden, spielt das Tablet die Vorteile der großen hochauflösenden Anzeige voll aus. Stimmen Messwerte mit Sollwerten überein, werden sie grün dargestellt, Abweichungen werden in roter Farbe markiert. Wie der Hersteller betont, ist das Gerät abwärtskompatibel: Wer also von einem mega macs 66 oder mega macs 56 umsteigt, soll sich in den gewohnten Menüpfaden mühelos und rasch wiederfinden. Selbst ein Übertragen bestehender Car-HistoryDaten ist möglich. • (RED)


gewerbe

Neuer Markt Mit der Firmenphilosophie „Wir lieben Diagnose“ ist Autel nun auch auf dem österreichischen Markt vertreten.

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ine schnelle, sichere und effiziente Diagnose sei in den Kfz-Betrieben besonders wichtig, analysiert Mike Richter, Geschäftsführer der Diagnosetechnik Richter GmbH. Das im sächsischen Zschopau angesiedelte Unternehmen hat sich in den vergangenen eineinhalb Jahrzehnten einen guten Namen in der Branche gemacht und bietet die Produkte der Firma Autel nun auch in Österreich an. Die Geräte erlauben eine Diagnose für mehr als 80 Marken – aus Europa ebenso wie aus Asien und den USA. Richter verspricht Anwenderschulungen für Diagnose und Oszilloskop wie einen kostenlosen technischen Support über Remote-Zugriff.

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Neben den Geräten für die tägliche Fehlersuche an Kundenfahrzeugen hat Autel auch noch die

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Auch ein Gerät zum Kalibrieren im Angebot

Die Produkte sind anwenderfreundlich

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Adas-Kalibriergeräte im Programm. Sie sind eine ideale Lösung für Reparaturen nach Kollisionen, können aber auch für das Ersetzen einer Frontscheibe oder für die Kalibrierung von Kamera-, Lidar-, Radar- und Ultraschall-basierten Systemen verwendet werden. Mit der Maxisys Software haben die Kfz-Techniker eine leicht zu befolgende Hilfe zur Hand, um den Kalibrierrahmen genau zu positionieren. So kann das Fahrzeug exakt zentriert und nivelliert werden, ehe mit dem eigentlichen Kalibrieren begonnen wird. • (MUE)

Die Spezialisten der Werkstattausrüstung Als Spezialist für Werkstattausrüstung ist Autobedarf Kastner sowohl hinsichtlich der Produkte wie auch der Kompetenz der Mitarbeiter immer am neuesten Stand. Sowohl im Bereich des Verkaufsaußendienstes wie auch der Kundendienstmitarbeiter legt das Unternehmen großen Wert auf kompetente und langjährige Mitarbeiter. Die loyale Zusammenarbeit wird sowohl auf Kunden- wie auch auf Lieferantenseite gelebt und so ist AVL Ditest ein Fixpunkt im Diagnose-Angebot von Kastner. Mit dem MDS Drive 188 verfügt man dabei über ein besonders attraktives Produkt. Unter dem Motto „Robuste Schale, schlauer Kern“ bietet AVL Ditest einen werkstatttauglichen Tablet-PC. Damit werden die Anforderungen an den harten Einsatz in der Werkstätte ebenso erfüllt wie die schnelle Anwendung. • (GEW)

AVL DitestDiagnosegeräte bei Kastner

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gewerbe

I­ ndustrie­hat­die­Herausforderungen­aufgegriffen­und­ liefert­eindrucksvolle­Ergebnisse.­Verbrauch,­Emissionen,­Leistungsdichte­und­Baugrößen­für­Serienmotoren­erreichen­Werte,­welche­vor­einigen­Jahren­noch­ Spezialanwendungen­ vorbehalten­ waren.­ Ein­ Ende­ dieses­Trends­ist­noch­nicht­abzusehen. Downsizing­ vs.­ Rightsizing:­ Der­ Trend­ „Downsizing­ um­jeden­Preis“­wurde­bereits­im­vorherigen­Jahr­nicht­ weiter­ verfolgt.­ Dies­ zeigte­ sich­ auch­ in­ den­ diesjährigen­Vorträgen­–­das­ist­beruhigend.­Das­Thema­der­ Aufladung­von­Motoren­(auch­elektrisch­angetriebene­ Verdichter)­ wird­ weiterhin­ als­ essenziell­ angesehen.­ Das­ist­sehr­positiv!

Thema Brennstoffzelle Brennstoffzellen­ werden­ mit­ variierender­ Intensität­ diskutiert­ –­ für­ viele­ die­ ultimative­ Antwort­ auf­ die­ Frage­ nach­ der­ optimalen­ Antriebsenergie.­ Es­ gibt­ wohl­ keinen­ etablierten­ Spieler­ in­ der­ Automobilindustrie,­der­sich­noch­nicht­daran­versucht­hat.­Es­war­ beeindruckend­zu­hören,­wie­die­technischen­Herausforderungen­ systematisch­und­detailliert­ angegangen­ wurden.­Vor­allem­ der­ Fortschritt­ für­ die­ Integration­ in­ Fahrzeugen­für­die­ Serienanwendung­ war­erstaunlich.­Hier­wurde­auch­ein­wichtiges­Detail­ adressiert,­ die­ Grundauslastung­ der­ Brennstoffzelle.­ Um­die­Lebensdauer­zu­steigern,­ist­ein­kontinuierlicher­Betrieb­von­Vorteil,­dies­ist­unter­normalen­Umständen­ beim­ Einsatz­ in­ Fahrzeugen­ selten­ gegeben.­ Die­Standzeiten­überwiegen­die­Fahrtzeiten­deutlich.­ Die­ in­ Wien­ gezeigte­ technische­ Umsetzung­ verwendet­eine­Batterie,­welche­bei­geringerem­Strombedarf­ für­die­Fortbewegung­die­Energie­der­Brennstoffzelle­ aufnehmen­ kann,­ ergo­ es­ ergibt­ sich­ eine­ gleichbleibende­Stromproduktion­der­Brennstoffzelle.­ Interessant­ zu­ sehen,­ dass­ Japan­ sich­ anschickt,­ die­ Brennstoffzelle­ mit­ hoher­ Priorität­ zu­ etablieren.­ ­Automobilhersteller,­ die­ Erzeuger­ von­ Wasserstoff,­ aber­ auch­ die­ Politik­ beginnen,­ hierfür­ die­ Weichen­ zu­­stellen.

Motorensymposium aus der Sicht eines Fachteilnehmers In den letzten Jahren haben die Veranstalter auch alternative Antriebstechnologien in das Wiener Motorensymposium integriert. Von Derrick Zechmair

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ufgrund­der­Vielzahl­der­Neuerungen­und­Innovationen,­aber­auch­wegen­des­gesellschaftlichen­ Interesses­ dürfen­ diese­ Themen­ künftig­ noch­ mehr­ Beachtung­ in­ der­ Agenda­ finden.­ Dieseltechnologie:­ Diese­ erlebt­ gerade­ einen­ gewissen­ Leistungsverlust,­ um­technisch­in­der­diplomatischen­Sprache­zu­bleiben.­Aber­das­Symposium­hat­sich­mit­diesem­Thema­ konstruktiv,­detailorientiert,­kompetent­und­zukunftsweisend­ auseinandergesetzt.­ Der­ fachliche­ Informationsaustausch­ jenseits­ emotionaler­ Diskussionen­ war­ wohltuend­ und­ ist­ für­ Entscheidungsträger­unerlässlich. Die­ vorgestellten­ Motoren­ der­ etablierten­ deutschen­ Automobilhersteller­ setzen­ Maßstäbe­in­vielen­Kategorien.­Die­Referenten­zeigten­die­ Herausforderungen­ im­ Entwicklungsablauf.­ Sicherlich­wären­für­den­­einen­oder­anderen­Besucher­noch­ weitergehende­­Details­von­Interesse.­ Ottomotoren:­Wie­jedes­Jahr,­die­Faszination­der­Vortragenden,­ aber­ auch­ der­ Besucher­ ist­ spürbar.­ Die­

„In der Wiener Hofburg treffen sich alljährlich Spezialisten mit Detailkenntnissen bis zum Executive Management der Zulieferer, aber auch der Automobilhersteller.“ Derrick Zechmair, Valeo

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Impulserweiterung um E-Antriebe Elektromotoren,­ Umrichter­ und­ Ladegeräte­ sind­ elementare­Bauteile­der­elektrischen­Antriebe.­Die­Technologien­sind­seit­vielen­Jahren­etabliert­und­bekannt.­ Sie­scheinen­aber­nur­bedingt­die­Herzen­der­klassischen­ Motorenentwickler­ zu­ erreichen.­ Hier­ könnte­ die­Veranstaltung­mehr­bzw.­weitere­Impulse­setzen. Fazit:­Das­39.­Wiener­Motorensymposium­war­wieder­ eine­ eindrucksvolle­ Veranstaltung.­ Es­ wird­ in­ dieser­ Form­ auch­ über­ die­ kommenden­ Jahre­ eine­ „Pflichtveranstaltung“­für­Experten­aus­der­Branche­bleiben.­•


Rostfrei nach Reparatur

Flexibler Helfer

Mit seinem neuen 3M Hohlraumversiegelung Plus System verspricht 3M eine effektive Versiegelung enger und schwer zugänglicher Bereiche. Passend dazu wurde eine neue Hohlraumsonde entwickelt, mit der nun auch schwer erreichbare Stellen wie Innenschweller, Rahmenschienen und Innenverkleidungen erreicht werden. Die Flüssigkeit legt sich wie ein schützender Film auf das Material – Basis dafür ist die niedrige Viskosität des Sprays. 3M Österreich GmbH; www.3m.com/at

Große und kleine Papierhandtuchrollen – die Aufnahme geht von 17 mm Durchmesser bis zu 400 mm – passen gleichermaßen gut auf die schlicht gehaltene Halterung von Brown & Geeson. Durch die gezackte Klinge ist beim Abreißen ein klarer Schnitt möglich. Wird die Halterung einmal nicht gebraucht, lässt sich diese einfach zusammenklappen und platzsparend verstauen oder transportieren. Brown & Geeson Ltd.; www.brownandgeeson.com

Neue Produktlinie Seit Kurzem hat der Teilezulieferer Denso seine Kurbelwellenund Nockenwellensensoren aus der Erstausrüstung auch im Aftermarket-Programm verfügbar. Damit erhöht sich die Zahl der Produktlinien im Programm für Motorenmanagement-Systeme (MMS) auf 7. Die neuen Kurbelwellen- und Nockenwellensensoren sind als MPU-Sensoren (Induktivsensoren) und MRE-Sensoren (magnetfeldabhängiges Widerstandselement) erhältlich. Das Markteinführungssortiment umfasst 10 Teilenummern, die 214 TecDoc-Fahrzeugtypen von

Nachhaltig kühlen Für die freien Werkstätten hat Behr Hella Service sein Programm um elektrische Kühlmittelpumpen und Abgasrückführungskühler erweitert. Die Kühlmittelpumpe wird elektrisch so gesteuert, dass sie bei einem Kaltstart erst aktiv wird, wenn die Betriebstemperatur des Motors erreicht ist. Durch die Leistungsersparnis werden Abgasemissionen reduziert. Behr Hella Service GmbH; www.behrhellaservice.com

Toyota und Lexus abdecken. Dies entspricht einem Bestand von rund 624.000 Fahrzeugen in der D-A-CH-Region. Bei den MPU-Sensoren von Denso handelt es sich um weit verbreitete und hochpräzise elektromagnetische Pick-up-Kurbelwellenund Nockenwellensensoren, die sich durch ihre präzise Abstimmung auf die jeweilige Motorspezifikation und die Einbaubedingungen auszeichnen. Die Sensoren sind in vielfältigen Ausführungen, entweder als Direktanschluss-Typ oder mit Anschlusskabel erhältlich. Denso Europe B.V.; www.denso-am.de

IQ.Light – LED-Matrixscheinwerfer Gemeinsam mit Volkswagen entwickelte Hella die LEDMatrixscheinwerfer für den in China vorgestellten Touareg. Darin verbaut sind 128 LEDs, die durch eine gezielte Ansteuerung punktgenau eine optimale Lichtverteilung und -stärke erzeugen sollen. Zurückgegriffen wird dabei auch auf Signale der Frontkamera sowie die digitalen Kartendaten und GPS-Koordinaten des Navigationssystems. HELLA GmbH & Co. KGaA; www.hella.at

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gewerbe

Über 80 Prozent der Kraftstofffilter werden im Reinraum hergestellt

Senzit überwacht den Verschmutzungsgrad des Filters

Mitarbeiter mit Ideen und Glück bekommen den Audi und dürfen im Werk parken

Beispiele für die Produktion im Autoherstellerauftrag

Digitalisierung prägt den Filter Voll ausgelastet produziert Mann+Hummel im weltweit größten Filterwerk Marklkofen 100 Prozent Qualität. Von Dr. Nikolaus Engel

Bernhard Wimmer und Jörg Engels (v. l.)

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arsten Müller, Mann+Hummel Direktor Produktmanagement für den freien Ersatzteilmarkt, macht den Unterschied „seiner“ Produkte punkto technischen Aufbaus und Wirkung mit denen der Wettbewerber deutlich: Das Mann+Hummel-Produkt ist vielleicht teurer. Der Unterschied, erläuterte Müller, liege im Detail: bei Services, Konstruktion, Material und Präzision. So hätten Mann-Filter auch bei Wartungsfehlern aufgrund der durchdachten Bauweise manchem Motor „das Leben gerettet“.

100 Prozent gleiche Qualität von Mann- und OE-Filtern Die für den Ersatzteilmarkt gefertigten Mann-Filter entsprechen zu 100 Prozent der auf dem gleichen Band hergestellten Erstausrüstungsqualität. Sie kämen nur in anders bedruckte Schachteln, betonte Jörg Engels, Director Brand Management, bei einer Werksführung mit Vice President Bernhard Wimmer

„Der Unterschied liegt manchmal doch im Detail!“ Karsten Müller, Mann+Hummel Director Product Management IAM durch die Produktion in Marklkofen (Bayern): Er ist nicht nur Leiter der Fabrik, die auch Werkzeuge wie Prägewalzen für alle Mann+Hummel-Werke herstellt. Wimmer hat durch die hohe Fertigungstiefe

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alle Produktionstechniken im kleinen Finger. Er ist auch für den Cluster Filterelemente in Europa und damit für Werkstrukturplanung und Zuordnung der Produktion der Werke in Himmelkron, Uhersky Brod, Tesanj, Gostyn und Krasyliv zuständig.

Biofunktionaler Ersatzfilter und Filtertausch-App In Marklkofen verlassen im Schnitt täglich 650.000 (Spitzenwert waren 900.000) bzw. im Jahr rund 178 Millionen Filter die Fertigungsbänder. „Final Checks“ von 100 Prozent der Produktion (und damit auch der Mann-Fertigung für den freien Ersatzteilmarkt) stellen – zusätzlich zu Test- und Entwicklungsreihen der OE-Aufträge – ebenso wie kleine Test-Center in den Fertigungsbereichen, die Qualität jedes einzelnen Produkts sicher. „Für Mann-Filter sprechen außer 98 Prozent Marktabdeckung des europäischen Fahrzeugparks die hohe Lieferfähigkeit, mehr als 50 Jahre Filtrationskompetenz und die Erfolge im Erstausrüstungsgeschäft“, sagt Engels. Mit dem biofunktionalen Innenraumfilter Frecious Plus, der auch Allergene zu einem hohen Prozentsatz binde, sei etwas Besonderes gelungen: „Wir haben mit Frecious Plus im Ersatzmarkt begonnen, aufgrund zunehmender Allergien aber nun mit Autoherstellern intensive Kontakte und erste Aufträge, die Optionspakete betreffen!“ Wimmer sieht die Zukunft in neuen Produkten wie Feinstaubfiltern, Digitalisierungsprojekten oder dem App-kontrollierten Überwachungs-Tool Senzit. Industrie 4.0 und die automatisierte Umsetzung eines Kundenauftrags seien aktuelle Themen im Werk Marklkofen, wo 3.100 Mitarbeiter – davon ca. 90 Lehrlinge – dreischichtig bis 18 Schichten pro Woche tätig seien. •


Bei Liqui Moly ist der langjährige Vertriebsleiter Günter Hiermaier (54) zum 2. Geschäftsführer berufen worden. Damit leitet er ab sofort gemeinsam mit Ernst Prost die Geschäfte. „Vor 30 Jahren war Günter mein Lehrling“, so Prost. Seit dieser Zeit seien sie beruflich ein Zweiergespann.

Wiener Landeslehrlingsmeister gekürt Die Wiener Landessieger des Lehrlingswettbewerbs heißen Yüksel Emre (Karosseriebautechnik, Ausbilder: Pappas Wien 21) und Mihael Pejic (Kfz-Technik, PIA Wien 21). Im Bild das „Stockerl“ der Kfz-Techniker (v. l.): Daniel Zauner (2. Platz); Rene Sulzer (3. Platz), Pejic.

Mag. Hermann Prax (46) ist neuer Leiter der Produktkommunikation von Škoda in Mladá Boleslav (Tschechien). Zuletzt war der Österreicher in der Konzernkommunikation in Wolfsburg tätig, am Beginn seiner VW-Karriere stand die Porsche Holding in Salzburg. Seine Aufgabe umfasst die Kommunikation von Produkt-, Technik- und Motorsportthemen.

Neu als Direktor Ab September übernimmt Hendrik Jacob (41, r.) bei Mazda Austria die Position des Vertriebsdirektors. Er löst Rüdiger Graschitz (l.) ab, der sich künftig strategischen Projekten beim Importeur widmen soll. Jacob ist seit 14 Jahren bei Mazda Europe tätig, unter anderem in Verkaufsplanung, Produktmarketing und Vertrieb.

Nach 23 Jahren im Konzern übergibt Dr. Annette Winkler (58) die Leitung des Bereichs smart bei der Daimler AG an einen noch nicht bekannten Nachfolger. Ab September wechselt sie in den Aufsichtsrat von Mercedes-Benz Südafrika.

Peter Sinzinger verstärkt als neuer Sales Area Manager für Oberösterreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg das Team von Lukoil Lubricants. Sinzingers Erfahrung in der Branche gründet auf zahlreiche Engagements, u. a. war er 15 Jahre lang Gebietsleiter bei Castrol.

Wachablöse in Slowenien Landesgremium: Ellensohn macht Platz für Lins jun. Nach 14 Jahren an der Spitze der Vorarlberger Kfz-Händler macht Manfred Ellensohn (72, l.) im Herbst 2018 Platz für den in Nüziders angesiedelten VW/Audi/Seat/Porsche-Händler Mag. Rudi Lins (47, r.), um ihn für die Obmannwahl 2020 einarbeiten zu lassen. Toyota/Lexus-Landeshändler Ellensohn mit Niederlassung in Innsbruck hatte seinerzeit das Amt von Rudi Lins sen. übernommen. Lins beschäftigt im Familienunternehmen über 90 Mitarbeiter und blickt bereits auf mehrjährige Erfahrung im Kfz-Wesen zurück.

Porsche-Urgestein Heinz Slesak (68), seit 10 Jahren Geschäftsführer von Porsche Slovenija d.o.o., übergibt das Zepter der Import- und Einzelhandelsvertretung an Mag. Martin Wieneroither (56), zuletzt in der Porsche Holding zuständig für die PGA-Abwicklung an die Emil Frey-Gruppe bzw. Integration von 19 Standorten in die PIA-Organisation. Wienerroither hatte vor 25 Jahren den Aufbau des slowenischen Importeurs geleitet.

Ausgabe: 6/2018, 31. Jahrgang; Cover-Werbung: AVL DiTest; Medieninhaber, Anzeigenverwaltung: A&W Verlag GmbH (FN 238011 t), 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16, T: +43 2243 36840-0, F: +43 2243 36840-593, E: redaktion@autoundwirtschaft.at, I: www.autoundwirtschaft.at; Verleger: Helmuth H. Lederer (1937–2014); Herausgeber: Gerhard Lustig, DW 527, M: +43 664 8229485, E: lustig.gerhard@autoundwirtschaft.at; Geschäftsführung: Stefan Binder, MBA, DW 522, M: +43 664 5285661, E: binder.stefan@autoundwirtschaft.at; redaktioneller Verlagsleiter B2B: Prok. Gerald Weiss, DW 593, M: +43 6642359044, E: weiss.gerald@autoundwirtschaft.at; Chefredaktion: Mag. Heinz Müller, DW 523, M: +43 664 8221660, E: mueller.heinz@autoundwirtschaft.at; Redaktion: Dr. Nikolaus Engel, DW 525, M: +43 664 8493231, E: engel.nikolaus@autoundwirtschaft.at; Mag. Bernhard Katzinger, DW 591, M: +43 664 1244870, E: katzinger.bernhard@autoundwirtschaft. at; Matthias Pilter, DW 579, M: +43 664 88368584, E: pilter.matthias@autoundwirtschaft.at; Dieter Scheuch, DW 575, M: +43 664 2359052, E: scheuch.dieter@autoundwirtschaft.at; redaktionelle Mitarbeit: Prof. Dr. Willi Diez, Dr. Gerald Ganzger, Wolfgang Gschaider, BA, Dr. Friedrich Knöbl, Mag. Michael Luipersbeck. Bernhard Schoke, Derrick Zechmair; Anzeigenmarketing: Uschi Ernst, DW 529, M: +43 664 8222224, E: ernst.uschi@autoundwirtschaft.at; Alexander Keiler, DW 521, M: +43 664 8229487, E: keiler.alexander@autoundwirtschaft.at; Werner Ecker, DW 520, M: +43 664 88368591, E: ecker.werner@autoundwirtschaft.at; Hbv. und Leitung Administration: Annemarie Lust, DW 597, M: +43 664 8229479, E: lust.annemarie@ autoundwirtschaft.at; Grafik: graphics – A. Jonas KG, 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16, T: +43 2243 36840-594, E: jonas.alexander@autoundwirtschaft.at; Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH, 3580 Horn, Wiener Straße 80; Bezugspreis: Jahresabonnement (11 Ausgaben) Inland: € 68,– exkl. 10 % MwSt, (Einzelpreis Inland: € 8,– inkl. 10 % MwSt); Ausland: € 85,–; Bankverbindung: Bank Austria, UniCredit Group, BLZ 12000, Konto-Nr. 51844 097 901, IBAN = AT63 1200 0518 4409 7901, BIC = BKAUATWW, UID = ATU57361312; Gerichtsstand: LG Korneuburg; verbreitete Auflage: 12.500 Stück; Erscheinungsweise: monatlich (Juli/August Doppelnummer) mit Supplements laut Mediadaten 2018; grundlegende Richtung: unabhängige Fachzeitschrift für alle, die vom Kraftfahrzeug leben; Manuskripte: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie werden nur retourniert, wenn Rückporto beiliegt. Schwesterpublikationen Österreich: AUTO BILD Österreich, AUTO-Information, AUTO-info4you, FLOTTE & Wirtschaft, 4wd + ALLRADKATALOG, FAMILIENAUTOS, automotive GUIDE; Schwesterpublikationen Schweiz: AUTO&Wirtschaft Schweiz, AUTO BILD Schweiz, aboutFLEET

Der elektronische Informationsdienst für die österreichische Automobilbranche


schluss mit lustig Ständig an den Pranger gestellt D

ie Politik verurteilt die Autowirtschaft immer wieder. Dabei braucht sie diesen Wirtschaftszweig wie einen Bissen Brot. Es ist schwer, in dieser Branche zu sein! Und wir haben ja auch Grund zum Jammern: die alte neue Antiautostimmung; das nicht enden wollende Verbrennungsmotorenthema, bei dem Autofahrer grundsätzlich für die politischen Fehler in Haftung genommen werden; die Angriffe auf unsere Mobilitätskultur. All das sind nur einige Fragmente des demokratischen Bodens, der immer brüchiger zu werden scheint. • Aber: Wo viel Schatten ist, ist auch genügend Licht! Denn auch wenn die automobile Großwetterlage aktuell nicht die beste ist, gibt es doch vieles, das

„Das täglich veranstaltete Chaos ist ein Medienklassiker – eine Unterhaltung von zweifelhaftem Wert. Es wird noch eine Weile dauern, bis wir alle aufgewacht sind!“ Hoffnung macht: Erstens geht es uns – gemessen an den zahllosen stürmischen Episoden unserer Weltverbesserer – immer noch verhältnismäßig gut. • Zweitens vermelden Medien zwar eine außergewöhnliche Zunahme automobilfeindlicher Stimmungen und Einschränkungen. Doch nur, weil der ideologisch begründete Autohass stärker beleuchtet wird, heißt es nicht, dass es ihn vorher nicht gab. Ganz im Gegenteil! Das macht die Situation nicht besser, aber es hilft, sie besser einzuordnen. • Drittens gibt es viel Zuspruch und Solidarität. So etwa jüngst in der neuen türkis-blauen Regierungskoalition. Da wird (Autobahn-)Tempo gemacht und auch im verkehrsbedingten Infrastrukturausbau (Lobautunnel) oder für eine dritte Piste für den Flughafen Stimmung gemacht. Auch das Waldviertel soll ein modernes Straßennetz bekommen, damit Amazon, Uber & Co. in ihrem Gewinnstreben rascher vorankommen. Mehr jedenfalls ist im Augenblick nicht zu erwarten! • Ob das mit den schwächelnden Grünen zu tun hat? Es ist natürlich leicht, den Hamburger Vorstoß von

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Verkehrsbeschränkungen als Aktionismus abzutun. Richtig ist aber auch, dass 80 Prozent des Plastiks aus dem Ausland stammen und wir damit unsere Müllberge wachsen lassen. Gletscher gehen zurück, die Abfallmoränen schwellen an und reichen bis tief in die Ozeane. Statt repariert wird weggeworfen, ganz nebenbei Arbeitsplätze: künstliche Intelligenz ersetzt nicht nur minder ausgebildete, sondern auch hochspezialisierte Berufsgruppen. • Fühlen Sie sich angesprochen? Brauchen wir Kaffee aus Kapseln, To-go-Becher mit Plastikdeckeln und jede Menge Verpackung, um uns im Überfluss des Warenangebots „gesund“ zu erhalten? Oder wollen wir diese Welt wieder in Grenzen bringen, dass sie auch für unsere Nachgeborenen lebenswert bleibt? • Es ist also wirklich schwer, ein Mensch in dieser geopolitischen Gemengelage zu sein, definitiv! Aber es könnte schlimmer sein, oder?


Empfohlene Kaufverträge und Zustandsprüfberichte des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz und des Bundesgremiums des Fahrzeughandels

Kaufvertrag für Neufahrzeuge PKW und Zweirad: E 78,- *

Kaufvertrag für gebrauchte Motorräder/ Motorfahrräder: E 52,- *

Format A3, zu 100 Stück verpackt ÖNORM V5051

Format A3, zu 50 Stück verpackt

Kaufvertrag für Gebrauchtfahrzeuge PKW: E 78,- * Format A3, zu 100 Stück verpackt ÖNORM V5080

Zustandsprüfbericht für Landmaschinen: E 42,- * Format A4, zu 25 Stück verpackt

Zustandsprüfbericht für gebrauchte PKW: E 78,- * Format A3, zu 100 Stück verpackt ÖNORM V5051

* + 20 % MwSt. + E 5,50 Versand Preise gültig bis 31.12.2018

Bestellungen unter: www.formulare.autoundwirtschaft.at oder kontaktieren Sie Annemarie Lust T: +43 2243 36840-597 • F: +43 2243 36840-593 • E: formulare@autoundwirtschaft.at


Es geht um Vertrauen

MADE in AUSTRIA

www.lukoil-lubricants.eu


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