April 2021 Österreichische Post AG MZ 03Z035333 M A&W Verlag, Inkustr. 16 3400 Klosterneuburg
www.autoundwirtschaft.at
DAS URTEIL Experten zum Richterspruch gegen Peugeot
HANDEL Porsche Holding mit optimistischem Ausblick Opel-Chef Haböck will auf Händler zugehen
GEWERBE Aviloos Baustein für Erfolg der Elektromobilität Neues aus dem Bereich Klimaservice
WIRTSCHAFT Zwei Elektroautos dominieren Werbe-Etats
MOTORÖLE ADDITIVE AUTOPFLEGE
Das geht runter wie Öl!
** Die abgebildeten Produkte stehen stellvertretend für die jeweilige Produktgruppe.
Seit Jahren gibt es für uns nur eine Richtung: nach oben! Das gilt für die Spitzenqualität unserer Produkte genauso wie für die Beliebtheit unserer Marke. Wohl deshalb wählten uns die Leser*innen der führenden Automagazine 2021 erneut zu Deutschlands bester Schmierstoffmarke. Bei AUTO ZEITUNG sowie auto motor und sport bereits das 11. Mal in Folge. Zudem glänzen wir bei AUTO ZEITUNG wiederholt mit Platz 2 in der Kategorie Pflegemittel. Eine besondere Ehre, für die wir uns ganz besonders bei Ihnen bedanken!
Ausgabe 17/2021
Ausgabe 9/2021
Ausgabe 17/2021 17/2021 Ausgabe
Ausgabe 17/2021 4/2021
Ausgabe 4/2021
Ausgabe 4/2021 17/2021
Ausgabe 6/2021
Ausgabe 4/2021
1. Platz Kategorie Schmierstoffe** LIQUI MOLY
Ausgabe 17/2021
Ausgabe 7/2021 6/2021
Ausgabe 4/2021
Ausgabe 7/2021 15/2021
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Ausgabe 15/2021 6/2021
2. Platz Kategorie Pflegemittel** LIQUI MOLY
EDITORIAL Besser ois a Stan am Schädl?
Ist das schon der Schlusspfiff?
ie Heilige Schrift ist uns Abendländern ein Born des Trostes – sogar das Alte Testament, in dem es bekanntlich zugeht wie in den guten, alten Ledersandalenfilmen mit Burt Lancaster. Im Buch der Bücher, Teil 1, kann man beispielsweise lesen, wie der schmächtige Hirtenjunge David den hundsgemeinen Philisterhünen Goliath mit einem geschleuderten Stein abmurkst: ein Sieg der Gerechtigkeit! • David gegen Goliath, das ist bis heute stellvertretend für: Der Kleine setzt sich gegen den Großen, den Übermächtigen durch. Das gibt’s auch heute noch – wenn auch meist unbewaffnet, ein wenig zivilisierter, vor Gericht (siehe unser Fokus-Thema in diesem Heft, welches damit hochoffiziell und passend zu diesen feierlichsten Wochen des Kirchenjahres in die Nähe der Bibel rückt). • Was es nur in Ledersandalenfilmen gibt, ist der totale Triumph: Im echten Leben ist Goliaths Niederlage zeitweilig und voller Interpretationsspielraum. Und noch eines ist zu bedenken: Während die Kleinen sich in solchen Kämpfen oft völlig ausschöpfen, können die Riesen ihre Niederlage mit einer gewissen Gelassenheit eingestehen. Man hat ja Fristen, man werde sich kümmern, analysieren, und dann … • Von höheren Gerichtsbarkeiten unbehelligt, hat der Goliath in unserer Geschichte seine Größe und Macht gerade verdoppelt. Fragt sich, warum diese Goliaths so groß werden dürfen? Warum die Gesetze das zulassen? Wer denn immer die Goliath-Parteien wählt, die diese Gesetze beschließen?
uf den ersten Blick wirkt das Urteil in der Causa Büchl wie ein Sieg für die Händler. Tatsächlich handelt es sich aber natürlich nicht um Punkte oder Tore in einem Fußballspiel, sondern vielmehr um eine Anpassung der Spielregeln. In 6 exemplarischen Punkten vom Neuwagenvertrieb bis zu Garantie- und Gewährleistungsvergütung im Werkstattbereich ist Peugeot beauftragt, gleichberechtigte Lösungen zu erarbeiten und umzusetzen. Auch Importeure anderer Marken sind gefordert, diese Bestimmungen zu analysieren. • Möchte man bei der sportlichen Betrachtung bleiben, so entspricht das Urteil des Obersten Gerichtshofs deshalb wohl am ehesten einem Ausgleich für den Underdog. Abgepfiffen ist aber noch nicht und es wird eine geschlossene Teamleistung der Händlerverbände benötigen, um dieses Ergebnis auch zu halten.
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Und, ob das Urteil für den Sieger überhaupt entscheidend besser war als der – in Wien sprichwörtliche – Stan am Schädl?
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Händler und Importeure sollten nach dem Büchl-Urteil gemeinsam agieren, denn der wahre Gegner sitzt außerhalb der Kfz-Branche! Doch ist die Beziehung Importeur zu Handel überhaupt ein Wettkampf? Erfolgreiche Marken streben nach einer Partnerschaft auf Augenhöhe und spielen in den meisten Fällen mit dem Handel in einem Team. Wer das Zusammenspiel besonders gut beherrscht, zeigt sich jedes Jahr aufs Neue in unserer gemeinsam mit dem VÖK, dem Bundesgremium des Fahrzeughandels sowie der Bundesinnung der Fahrzeugtechnik ins Leben gerufenen „Händlerradar“-Studie. Die nächste Ausgabe erscheint wie gewohnt Anfang November. Das Match läuft also bereits und auf die diesjährigen Resultate dürfen wir ganz besonders gespannt sein. • A propos Wettkampf: Dieser findet nicht intern statt. So mancher Gegner will der Kfz-Branche ein Haxl stellen, indem man es ihr möglichst schwer macht, weiterspielen zu können. Daher sollte es das Ziel von Importeur und Handel sein, dieses Remis bestmöglich zu verteidigen und als gestärkte Partner nach außen vereint aufzutreten.
Mag. Bernhard Katzinger Chef vom Dienst
Stefan Binder, MBA, Geschäftsführer
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INHALT
Aspekte Santander: Kfz-Bereich trotz Krise gut
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Fokus: Peugeot-Urteil: Wegweisend wie seinerzeit Bosman?
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Expertenanalysen: „In 3 Monaten abstellen“
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Öhlböck: Diese Runde geht an Händler und Verbände
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Hutschinski: Nur den Mutigen gehört die Welt!
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Handel
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Das Urteil
Statistik: Jedes Minus ist relativ! Observer: Zwei Elektroautos an der Spitze
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Lack-Extra:
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Interview Sebastian Haböck: Auf Augenhöhe reden
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FH Kufstein: Sehnsucht nach Fortbildung
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BMW: Wieder Erster? Warum nicht?
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Autorola: Krise ist nicht überall
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MG: Die zwei Neuen
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Umfrage: Ein Jahr ohne Automessen – fehlen sie uns?
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Gewerbe
Zahlen, Daten, Fakten
Im Interview: Sebastian Haböck, Opel
Porsche Holding: Optimismus Richtung 290.000
COVID-19 bringt auch Einbussen bei den Lackund Karosseriebetrieben. Wie geht´s jetzt weiter?
Liqui Moly: Wenn’s glänzt, blitzt, strahlt
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Aviloo: Simpel, aber extrem wichtig
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Mann+Hummel: Adieu, dicke Luft!
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Stop&Go: Geschützt in die Mardersaison
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Der Knöbl: Beamtete Mimosen
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Herth+Buss: Elektronische Fehlersuche
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Klimaservice: Korrektes Klimaservice
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Kastner: Rein mit Ozon
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Texa: Eine clevere Investition
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Dometic/Waeco: Null Emissionen
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Siems & Klein: Geräte-Vielfalt
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Herth+Buss: Rund ums Klima
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Wirtschaft Motiondata: Persönlich und digital
Kommentare
Editorial: Katzinger und Binder Der Knöbl: Beamtete Mimosen Schluss mit Lustig: Der Erfolg und seine vielen Väter
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Händlerverträge: Erstickt in Begründungsansätzen
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Statistik: Jedes Minus ist relativ!
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Autohaus Digital: Ein unermüdlicher Wunderwuzzi!
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Stieger Software: Zeiterfassung für die Hosentasche
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Digital Award: Die Jury erneut überzeugt
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Digital Award: Nichts dem Zufall überlassen
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Observer: Zwei Elektroautos an der Spitze
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Smatrics/ÖBB: Partner beim Strom
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Neue Produkte
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Menschen Menschen: Neuordnung in der Bosch-Geschäftsführung 48
Eine Aktion von
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Leserbriefe
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Impressum
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Schluss mit Lustig: Der Erfolg und seine vielen Väter
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„Das Kfz-Geschäft ist 2020 im Großen und Ganzen zufriedenstellend verlaufen.“ Michael Schwaiger, Chief Commercial Officer Santander Consumer Bank GmbH
Polestar vor AT-Start Mit einem Servicenetz aus Volvo-Partnern will Polestar im Sommer/Herbst in Österreich starten. Das Engagement eines Österreich-Chefs stehe kurz bevor, ein PRHead wird noch gesucht.
Kfz-Bereich trotz Krise gut Zurich wächst in Krise „Sehr zufriedenstellend“ habe die Zürich Versicherungs-AG das Jahr 2020 abgeschlossen. Vorstandsvorsitzende Andrea Stürmer freute sich über steigende direkte Prämieneinnahmen von 542 Millionen Euro, ein Plus von 2,8 Prozent.
Als „im Großen und Ganzen zufriedenstellend“ bezeichnet Michael Schwaiger, Chief Commercial Officer bei der Santander Consumer Bank GmbH, die Situation im Vorjahr im Kfz-Bereich: Die Schließungen des Autohandels während der beiden Lockdowns hätten zwar auf das Geschäft gedrückt, doch das Neugeschäft im Kfz-Bereich sei trotz der herausfordernden Marktbedingungen 2020 im Vergleich zum Rekordjahr 2019 nur um 2,6 Prozent auf 1,31 Milliarden Euro gesunken. Santander kooperiert in Österreich mit 1.700 Autohändlern. Insgesamt ist wegen der deutlich erhöhten Risikovorsorge für mögliche Kreditausfälle im Zuge der Corona-Krise der Gewinn der Santander Consumer Bank in Österreich im Jahr 2020 gesunken: Der Gewinn betrug im Vorjahr in Österreich 35,8 Millionen Euro, das waren um 29,7 Prozent weniger als 2019. Dafür wurden um zwei Drittel mehr Mittel, nämlich 43,7 Millionen Euro, für die Risikovorsorge aufgewendet. Santander betreut in Österreich 390.000 Kundenverträge; 2020 lag das Neugeschäft quer über alle Segmente (Barkredite, Teilzahlungen und Kfz-Finanzierungen sowie Tages- und Festgelder bei den Einlagen) bei 1,77 Milliarden Euro.
Gegen Verbrennerverbot „Unseren Betrieben brechen die Umsätze krisenbedingt weg. Jetzt die Kundinnen und Kunden mit Verboten zu verunsichern, wäre schädlich und kontraproduktiv“, warnte Bundesgremialobmann Komm.-Rat. Ing. Klaus Edelsbrunner angesichts der neuerlichen Debatte um ein von der EU-Kommission verordnetes Ausstiegsdatum aus der Verbrennertechnologie. Die Politik solle technologieneutrale Vorgaben machen, um die Technologiefreiheit zu erhalten. Auch synthetische Kraftstoffe müssten berücksichtigt werden, so Edelsbrunner. Ein Großteil der in der Fahrzeugindustrie Beschäftigten würden wirtschaftlich am Verbrennungsmotor hängen, so die Warnung des Handels.
Winterkorn und Stadler vor Schadenersatzklage Als Ergebnis umfassender Untersuchungen sieht es der VW-Aufsichtsrat als erwiesen an, dass die ehemaligen Vorstände Prof. Martin Winterkorn und Rupert Stadler ihre Sorgfaltspflichten verletzten, und kündigte an, man werde Schadenersatzansprüche geltend machen. Pflichtverletzungen anderer Vorstandsmitglieder seien nicht festgestellt worden, hieß es. Zudem wurden bereits Ansprüche gegen den früheren Volks wagen-Pkw-Vorstand Dr. Heinz-Jakob Neußer geltend gemacht.
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wir sehr kurzfristig unsere Stay@Home-Kampagne etablieren und somit den ersten Lockdown gut bewerkstelligen konnten. Das Jahr 2020 hat aber gezeigt, welch zusätzliche Beschleunigung der Digitalisierung durch Covid-19 ausgelöst wurde. Die Pandemie muss somit als Turbo für die weiteren Veränderungen im Bereich des stationären Handels gesehen werden. Die Digitalisierung und Elektrifizierung sind die Treiber, der Turbo kommt durch die Pandemie. Alle 3 Elemente zusammen werden in den nächsten Monaten und Jahren deutliche Spuren hinterlassen und auch zu einer gewissen Konsolidierung führen.
Mag. Roland Punzengruber, Geschäftsführer Hyundai Import Gesellschaft m.b.H.
Welche Konsolidierung sehen Sie auf Hyundai in Österreich zukommen? Punzengruber: Die Digitalisierung wird zunehmend Direktverkaufskanäle ermöglichen und auch salonfähiger machen. Dies wird das unmittelbare Verkaufsvolumen des stationären Handels entsprechend schmälern. Parallel dazu werden durch die Elektrifizierung gewisse Erträge im Aftersales-Bereich wegfallen, was bedeutet, dass auch hier entsprechende Kapazitätsanpassungen vorzunehmen sind. Die Angebotsvielfalt, sprich eine noch breitere und tiefere Modellpalette und die dadurch deutlich erhöhte Vertriebskomplexität, erfordert zudem ein deutlich höheres durchschnittliches Absatzvolumen pro Händler. Aufgrund dieser Entwicklungen wird es auch künftig im österreichischen Hyundai-Netz zu Anpassungen kommen.
Die Zukunft des stationären Handels Bereits vor 2 Jahren hat Hyundai seine Vertragspartner zu Zukunftsklausuren geladen. Roland Punzengruber: Ja, das ist korrekt. In Hinblick auf die sich verändernden Parameter für den stationären Handel haben wir unsere Partner zu mehreren Klausuren geladen, im Zuge derer wir gemeinsam über die zukünftigen Herausforderungen im Handel diskutiert haben. Auch die Sicht externer Berater bzw. Handelsspezialisten haben wir schon relativ frühzeitig integriert. Das Ergebnis waren abzuleitende Handlungsfelder für den Handel, um künftig die Schnittmengen On- und Offline besser beurteilen zu können und sich darauf auch entsprechend vorbereiten zu können. Was konkret hat Sie dazu bewogen, Ihre Partner in diesen Diskurs miteinzubeziehen? Punzengruber: Die stationäre Komponente wird es auch künftig geben. Insofern ist es wichtig, die künftigen Lösungsansätze für eine On- und Offlinewelt gemeinsam mit allen Beteiligten frühzeitig zu erörtern und zu besprechen, damit es zu keinen Überforderungen kommt, wenn dann die Ausprägungen künftiger Vertriebsszenarien für alle auf dem Tisch liegen. Sich gemeinsam auf die Zukunft vorzubereiten ist aus unserer Sicht der bessere Weg. Wir haben hier klare Schritte definiert, die wir nun sukzessive abarbeiten. Die im letzten Jahr bereits umgesetzte Online Strategie „Click2buy“ war die erste diesbezügliche Umsetzung.
Advertorial
War „Click2buy“ nicht eher ein Ansatz der Covid-19-Pandemie? Punzengruber: Nein, bereits im Jänner 2020 haben wir mit dem i30 Click unseren Online-Verkauf gestartet, nachdem wir diese Maßnahme ein gutes halbes Jahr zuvor im Rahmen der Zukunftsklausuren als Entwicklungsschwerpunkt definiert hatten. Die Pandemie hat die weitere Entwicklung dieser Strategie jedoch beschleunigt, da
Können Sie uns dazu schon etwas konkret verraten? Punzengruber: Die Konsolidierung ist je nach Bundesland in Österreich unterschiedlich weit vorangeschritten. Wir haben bereits zahlreiche Gruppen in Österreich, darunter die eigenen Denzel Kundencenter, aber mit Ebner, Lietz, Swoboda und Unterberger auch schlagkräftige private Gruppen. Mit Ellensohn haben wir jüngst in Vorarlberg sogar einen landesverantwortlichen Partner installieren können. Schwerpunkte in der Umsetzung sehen wir noch in Teilen Oberösterreichs, in Niederösterreich und der Steiermark, wo noch zahlreiche Wirtschaftsräume zu besetzen sind. Wie sehen Sie die Chancen, Händlergruppen für Ihre Marke zu gewinnen? Punzengruber: Die Chancen, neue Händlergruppen für die Marke Hyundai zu gewinnen, sehe ich als sehr gut an. Hyundai als Hersteller ist ein äußerst attraktiver Partner. Kapitalkraft gepaart mit Innovationsgeist und einer ausgeprägten Europastrategie steht als sehr starkes Argument auf der einen Seite. Hyundai in Österreich geführt von einem Privatimporteur ist ein weiteres sehr starkes Argument auf der anderen Seite. Wir lenken unsere Landesstrategie selbstbestimmt und lokal und sind dadurch sehr wendig und rasch und vor allem auf den Heimatmarkt hin konzentriert unterwegs. Dadurch sind wir gerade bei der Strategie zur Elektromobilität, aber auch bei der Digitalisierung sehr stark aufgestellt, wodurch bestehende wie neue Partner bestens davon profitieren können.
Starke Marke für starke Händler Wirtschaftsraumhändler gesucht!
Bewerber und Interessenten wenden sich bitte an:
Ing. Johannes Kollowrat Manager Dealer Development Hyundai Import Gesellschaft m.b.H. Richard-Strauss-Straße 14 A-1230 Wien T +43 1 610 40-7420 M +43 664 807417420 johannes.kollowrat@hyundai.at
FOKUS
Peugeot-Urteil
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Günther Kerle, Importeurssprecher in der IV
Dass der Oberste Gerichtshof dem oberösterreichischen PeugeotHändler Josef Büchl gegen dessen Importeur Recht gegeben hat, hat Folgen für die gesamte Branche, nicht nur in Österreich. Von Mag. Heinz Müller
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portfans unter uns werden ihn noch kennen, den Namen Marc Bosman: Richtig, das war jener Belgier, der Anfang der 1990er-Jahre klagte, weil er für viel weniger Geld spielen sollte und sein Klub RFC Lüttich für einen beabsichtigten Wechsel zu einem Zweitliga-Klub nach Frankreich eine völlig überhöhte Transfersumme verlangte. Bosman prozessierte fünf Jahre lang und gewann: Seit 1995 sind Spieler keine „Leibeigenen“ des jeweiligen Clubs mehr und dürfen nach Ende ihres Vertrags ablösefrei zu einem anderen Verein wechseln. Mit B beginnt auch der Name jenes oberösterreichischen Autohändlers, der gegen einen übermächtig scheinenden Gegner geklagt hatte: Josef Büchl gegen Peugeot Austria lautete fortan das Match vor Gericht, über das in dieser Zeitung in den verganKomm.-Rat Josef Schirak, Branchen- genen Jahren ausführlich beUrgestein richtet wurde. Manchmal wurde auf Antrag des Importeurs sogar die Öffentlichkeit von der Verhandlung ausgeschlossen, so heikel waren die Punkte, über die gesprochen wurde. Schon im Mai des Vorjahres endete der Pro-
„Ein Durchbruch im jahrzehntelangen Kampf für mehr Fairness in der Beziehung zwischen Herstellern und Händlern.“ Bernard Lycke, Generaldirektor des europäischen Händlerverbands CECRA zess mit einem Sieg für Büchl: Doch der Gegner ging in die Berufung, und nun ist auch die „Verlängerung“ entschieden – durch den Obersten Gerichtshof, mehr geht nicht.
„Erdrückende Vorgaben“ für den Händler Kurz zur Vorgeschichte: Die Firma Büchl hatte sich 2018 an das Kartellgericht gewandt, weil sie unter
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den ihrer Meinung nach erdrückenden Vorgaben von Peugeot Austria litt. Kein Einzelfall, so geht es vielen Branchenkollegen auch im In- und Ausland und keineswegs nur bei Peugeot. Das Urteil, kurz gefasst: Peugeot darf im Neuwagenvertrieb Prämienzahlungen an den Händler nicht mehr wie bisher mit Kundenzufriedenheitsumfragen koppeln. Auch darf man die Handelsspanne der Händler nicht mehr reduzieren, wenn diese die bewusst überhöhten Verkaufsziele nicht erreichen. Die Eigenbetriebe des Importeurs dürfen den privaten Händlern nicht mehr mit subventionierten Fahrzeugpreisen am Endkundenmarkt Konkurrenz machen. Im Werkstättenbetrieb ist das aufwändige Kontrollsystem des Importeurs ebenso abzustelUrsula Mayer-Rabl, len wie nicht kostendeckende Stundensätze, die Garantie und Peugeot-Händlerverband Gewährleistungsarbeiten für die Händler unrentabel machen.
Europaweite Anerkennung Wie vor einem Vierteljahrhundert das Bosman-Urteil die Position Tausender Profifußballer in der gesamten EU stärkte, können sich nun alle europäischen Autohändler und Servicepartner im Vorteil gegenüber ihren jeweiligen Importeuren sehen. Kein Wunder, wenn Experten in ganz Europa frohlocken: Bernard Lycke, Generaldirektor des europäischen Händlerverbands CECRA mit Sitz in Brüssel, bezeichnet das Urteil als „Durchbruch im jahrzehntelangen Kampf für mehr Fairness in der Beziehung zwischen den Herstellern und den Händlern.“ Dies gelte für Österreich gleichermaßen wie für ganz Europa. Im Lichte aller laufenden radikalen Veränderungen und Herausforderungen könne das Urteil den Weg zu einer neuen Partnerschaft in der Autoindustrie ebnen, so Lycke.
FOKUS
Peugeot-Urteil
„Branche nicht aufwiegeln“ Und Österreich? Der jahrelange Händlersprecher Komm.-Rat Josef Schirak zeigte sich glücklich, dass Büchl bereit gewesen sei, das ganze (auch von der Wirtschaftskammer und dem VÖK unterstützte) Verfahren durchzustehen und nicht bei einem eventuellen Vergleichsangebot von Peugeot Austria einzuknicken. Als „Sieg“ will er das Urteil dennoch nicht verstanden wissen und die Branche auch nicht aufwiegeln: „Wenn jemand zufrieden ist, dass er geknebelt wird, dann ist das für mich okay. Ich bin nicht der, der sagt: Klage deinen Hersteller.“ Spätestens nach dem Ersturteil des Oberlandesgerichts Wien hätte Peugeot Austria im Vorjahr einsehen müssen, dass der vom oberösterreichischen Händler Josef Büchl angestrengte Prozess auch europäische Dimensionen habe, kommentiert Schirak: „Jetzt sitzt das Urteil europaweit und gilt für alle Hersteller.“
„Händler wurden gestärkt“ Nicht wirklich überrascht über das Urteil ist Günther Kerle, Sprecher des Arbeitskreises Automobilimporteure in der Industriellenvereinigung: Er erwartet, dass das Urteil eventuell auf den einen oder anderen Importeur, der zum Beispiel Kundenzufriedenheit und Boni miteinander verquickt, Auswirkungen hat: Doch seien in den vergangenen Jahren ohnedies schon viele Hersteller von derartigen Praktiken abgerückt, so Kerle. Kerle glaubt, dass auch die Peugeot-Händler in anderen europäischen Ländern mit Spannung auf das Urteil gewartet hätten und daraus nun Konsequenzen ziehen würden. „Ganz sicher sind die Händler gestärkt aus diesem Prozess hervorgegangen“, sagt der Importeurssprecher: Sie könnten, bei welcher Marke auch immer, in Hinkunft auf das Büchl-Urteil verweisen, sollten ähnliche Praktiken drohen.
Händlerverband ist erfreut Positiv ist auch die Stimmung beim Club der österreichischen Peugeot-Händler: „Wir begrüßen das Urteil natürlich und danken der Firma Büchl“, sagt Obfrau Ursula Mayer-Rabl, Standortleiterin der Firma Mayer in Gießhübl. Sie hofft nun auf möglichst rasche und konstruktive Gespräche mit Peugeot Austria, um alle Dinge zu bereinigen: „Ich bin zuversichtlich, dass das gelingen wird.“
„Ganz sicher sind die Händler gestärkt aus diesem Prozess hervorgegangen.“ Günther Kerle, Sprecher des Arbeitskreises der Automobilimporteure Stellungnahme das Urteil des OGH in der Causa Büchl: „Wir haben den Beschluss des Obersten Gerichtshofs als Kartellobergericht in der Rechtsmittelsache Büchl GmbH gegen Peugeot Austria GmbH am 22. März zugestellt bekommen. Es handelt sich dabei um einen letztinstanzlichen Beschluss. Wir haben diesen zur Kenntnis genommen und werden ihn nun genau analysieren. In der Folge werden wir binnen der vom Obersten Gerichtshof gesetzten Frist von drei Monaten bis zum 22. Juni für die geforderten Punkte entsprechende Lösungen erarbeiten und umsetzen.“ Wir werden darüber in unseren kommenden Ausgaben ausführlich berichten! •
Josef und Pauline Büchl mit Rechtsanwalt Dr. Peter Thyri beim Prozess vor knapp 2 Jahren
Bis 22. Juni umsetzen Und der Prozessgegner, also Peugeot Austria? Dort reagierte Sprecher Mag. Christoph Stummvoll, MBA, am 24. März mit einer kurzen schriftlichen
Alle Details und Kommentare von Juristen lesen Sie auf den folgenden Seiten!
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Peugeot-Urteil
FOKUS Hier lesen Sie die detaillierte Experten-Analyse, wie das Urteil des Obersten Gerichtshofes zu bewerten ist.
M Dr. Friedrich Knöbl ist ehemaliger Branchenanwalt
it Entscheidung vom 17.02.2021 (16Ok4/20d), veröffentlicht am 22.03.2021, hat der Oberste Gerichtshof den Kartellgerichtsbeschluss des Oberlandesgerichtes Wien (27Kt5/18i) zugunsten der antragstellenden Büchl GmbH/Tumeltsham großteils bestätigt. Das Verfahren ist nun in allen wesentlichen Punkten rechtskräftig abgeschlossen. Lediglich die Frage, wie weit Peugeot im Rahmen von Händleraktionen einseitig Endverkaufspreise festsetzen kann, wurde zur Verfahrensergänzung an das OLG zurückverwiesen. Peugeot war bereits erstinstanzlich verpflichtet worden, Verstöße gegen das Verbot des Marktmissbrauchs zulasten des Peugeot-Händlers abzustellen. Das Vertriebssystem von PSA muss nun innerhalb von 3 Monaten in wesentlichen Punkten neu vereinbart werden.
Anordnung hat weitgehende Auswirkungen Rechtsanwalt Dr. Peter Thyri, der die Büchl GmbH in diesem Verfahren vertritt, geht davon aus, dass auch die anderen Konzernmarken die Entscheidung zu berücksichtigen haben: „Das empfiehlt sich schon aus Gründen der Rechtssicherheit.“ Da die vom OGH verurteilten Verstöße nicht nur bei der Antragstellerin, sondern im ganzen Peugeot-Markennetz anzutreffen waren, stellt sich für Büchl „unmittelbar die Frage nach dem Ersatz der ihnen durch den Marktmachtmissbrauch vorenthaltenen Vergütungen“.
Koppelung von Prämien an Kundenzufriedenheit Peugeot hatte argumentiert, dass eine derartige Koppelung zulässig sei, da dieses Bewertungssystem „wissenschaftlich fundiert“ sei. Überdies mache sie nur 0,6 Prozent der erwerbbaren Prämie aus. Es sei auch unzulässig, von „manipulierten Ergebnissen“ oder von einer daraus resultierenden Erpressbarkeit der Händler (durch ihre Kunden) zu sprechen. „Ein allfälliges ‚Bedrängen‘ der Kunden sei der Sphäre des Händlers
„Es ist daher ein Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung, wenn Peugeot nicht nur Schulungskosten, sondern auch Kosten für Mystery Shopping, Mystery Leads und Standard-Audits auf Vertragshändler überwälzt.“
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Von Dr. Friedrich Knöbl
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„In 3 Monaten abstellen“ zuzurechnen.“ Vorweg hatte PEUGEOT schon das OLG festgestellt, dass die Erreichung e ines Weiterempfehlungsniveaus von 80 Prozent das Einstiegskriterium für die gesamte variable Marge der Prämie des Vergütungssystems ist. Dies sind somit 40 Prozent der erreichbaren Gesamtprämie. Da die gesamte variable Marge bei Nichterreichen dieser 80 Prozent nicht ausbezahlt wird, ist aus der Sicht des OGH auch bei einer entsprechenden Interessenabwägung von der Unzulässigkeit einer derartigen Koppelung auszugehen. Diese sei daher abzustellen.
Zulässigkeit von überhöhten Verkaufszielen Der OGH hatte im Kartellrechtsverfahren die Zulässigkeit von Spannenreduktionen mit den vom Hersteller erwarteten Verkaufszielen zu prüfen. Vor allem, wenn dieses System mit der Erreichung der Jahresziele und Monatsziele und dem Erhalt einer Leistungsprämie mittels eines komplexen Berechnungssystems verbunden wird. Peugeot hatte vorgebracht, dass das für die Spannenreduktion relevante Jahresziel auf einer objektiven und unbestrittenen Berechnungsformel basiere. Peugeot trage den Interessen der Händler im Rahmen ihrer „kommerziellen Politik“ mit den Monats- und Jahreszielen ausreichend Rechnung. Der OGH verwies auf seine bereits früher vertretene Meinung, eine systembedingte Verschlechterung der Konditionen sei nicht „per se“ als Marktmachtmissbrauch zu werten. Bei der Peugeot-Zielfestsetzung wäre jedoch zu berücksichtigen, dass sich 2017 sieben Händler, 2018 und 2019 jeweils elf Händler veranlasst sahen, ein vertraglich vorgesehenes Schiedsverfahren in Anspruch zu nehmen. Für die Antragstellerin führte dies 2018 zu einer Reduktion von 220 Fahrzeugen, wobei tatsächlich nur 178 erzielt werden konnten. Auch Peugeots eigene Vertriebstochtergesellschaft konnte ihr Verkaufsziel nicht erreichen. Dennoch erhöhte Peugeot 2019 Büchls Ist-Ziel um 25 Prozent. Dass eine derartige Zielfestsetzung als „überambitioniert oder bewusst überhöht“ einzustufen sei, ist für den OGH rechtlich nicht bedenklich. Die bisher durchgeführten Spannenreduktionen waren
FOKUS „Da die vom OGH verurteilten Verstöße im ganzen Peugeot-Markennetz anzutreffen waren, stellt sich für Büchl unmittelbar die Frage nach dem Ersatz der ihnen durch den Marktmachtmissbrauch vorenthaltenen Vergütungen.“ daher kartellrechtswidrig und sind abzustellen. Peugeot Austria ist als Großhändlerin für alle Peugeot- Händler die einzige autorisierte Lieferantin. Auf Großhandelsstufe betreibt sie mittels eines Peugeot-eigenen Autohauses gleichzeitig den Direktvertrieb an Endkunden. Sie ist somit am Endkundenmarkt direkter Konkurrent der von ihr belieferten Detailhändler. Sie unterbietet mit ihrer Preisgestaltung die eigenen Händlerkunden und erwirtschaftet damit auf Einzelhandelsstufe Verluste, die sie mit ihren Gewinnen aus dem Großhandel ausgleiche.
Hersteller-Direktvertrieb als Händlerkonkurrenz Für den OGH können in einer derartigen Konstellation dominante Lieferanten ihre Händler gleich einem „zweifachen Preisdruck“ aussetzen: entweder durch Erhöhung des Händlereinstandspreises oder durch Senkung der eigenen Endkundenpreise – oder beides miteinander kombiniert. Welche Strategie dazu gewählt wird, ist für die Entstehung einer „Kosten- Preis-Schere“ aus der Sicht des OGH unerheblich. „Entscheidend ist, ob das marktbeherrschende Unternehmen seine eigenen Preise in zwei vertikal gebundenen Märkten in ein solches Missverhältnis setzt, dass hierdurch die Wettbewerbsbedingungen im nachgelagerten Markt beeinträchtigt werden.“ Wesentlich ist, ob der Händler zur Abwehr dieser Gefährdung irgendeine gleichwertige Ausweichmöglichkeit hat. Im konkreten Fall war dies nicht der Fall. Büchl hatte kalkulatorisch keine Möglichkeit, die niedrigen Endkundenpreise der Peugeot-Tochtergesellschaft einzustellen. Peugeots Direktvertrieb war laut OGH in dieser Form daher missbräuchlich und ist deshalb abzustellen.
Kostendeckendes Garantie-Refundierungssystem? Peugeot hat alle Vertragshändler verpflichtet, alle Garantie- und Gewährleistungsarbeiten an allen Peugeot-Fahrzeugen zu den von Peugeot vorgegebenen Konditionen durchzuführen. Bereits das OLG Wien hatte festgestellt, dass das daran gekoppelte Peugeot-Kosten-Refundierungssystem zu einer Kos tenunterdeckung von 5 bis 10 Prozent führt. Der OGH meint dazu, dass die Erfüllung von Gewährleistungsund Garantieversprechen, die Peugeot seinen Kunden gibt, nicht zu Verlusten der Händler führen dürfe.
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Dies ergebe sich bereits aus dem Kraftfahrzeugsektor- Schutzgesetz. Dort sei für den notwendigen und nützlichen Aufwand dieser Arbeiten ein „zwingender Aufwandsersatz“, jedoch ohne Gewinnaufschlag, vorgeschrieben. Daher habe das OLG Peugeot zu Recht die Abstellung des für Vertragspartner insgesamt unrentablen Kostenersatzsystems vorgeschrieben.
Peugeot missbraucht Garantie-Überprüfungen Das Kartellverfahren hat gezeigt, dass beim Peugeot- Garantieüberprüfungssystem bereits relative Kleinigkeiten – wie das Fehlen einer Unterschrift – zum Verwirken der gesamten Reparaturkosten führen kann. Dies, obwohl es ein Garantiefall war und die Arbeiten auch durchgeführt worden waren. Zu Unrecht als Garantiearbeiten verrechnete Kosten kämen nur vereinzelt vor. Erschwerend komme noch hinzu, dass bei einer Fehlerhäufigkeit von 3 Prozent prozentuell sämtliche vom Beanstandsgrund betroffenen Garantieleistungen eines Jahres zurückzuzahlen sind. „Weil Peugeot in diesem Fall unterstellt, dass der Fehler immer gemacht wird.“ Da nach der rechtlichen Beurteilung des OGH Werkstätten das berechtigte Interesse haben, nur für unsachgemäße Arbeiten haftbar zu werden, ist das derzeitige Peugeot-Überprüfungssystem als kartellrechtlich verpönter Konditionenmissbrauch einzustufen und daher einzustellen.
OGH warnt vor hohen Geldbußen Der OGH verweist in seiner Entscheidung darauf, dass im kartellrechtlichen Missbrauchsverfahren „dem Verpflichteten nur jenes Verhalten untersagt werden kann, das er auf dem betreffenden Markt bereits an den Tag gelegt hat“. Warnend wurde jedoch hinzugefügt, dass „Verstöße gegen einen Abstellungsauftrag vom Exekutionsgericht mit hohen Geldbußen geahndet werden“.
Mystery Shopping: unzulässige Kostenüberwälzung Das Autohaus Büchl hat die Legitimität von Garantieüberprüfungen außer Streit gestellt. Die Firma wehrt sich jedoch, dass die Peugeot-Händler diese mitbezahlen müssen. Laut OGH erfolgen diese Audits im alleinigen Interesse des Herstellers. Es ist daher gemäß Artikel 5 Kartellgesetz 2005 ein Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung, wenn Peugeot „unter dem Deckmantel der Schulungspauschale nicht nur tatsächliche Schulungskosten, sondern auch Kosten für Mystery Shopping, Mystery Leads und Standard- Audits im Ausmaß von 2.000 Euro kompensationslos auf Vertragshändler überwälzt“. Daher war die bisherige Kostenüberwälzung rechtswidrig; Peugeot hat diese binnen 3 Monaten abzustellen. •
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FOKUS Diese Runde geht an Händler und Verbände PEU
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Die Händlerschaft wurde durch das Büchl-Urteil in ihren Rechten gestärkt. Nun ist geregelt, welche roten Linien nicht überschritten werden sollten. Von Dr. Johannes Öhlböck LL.M.
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ar schon nach der bisherigen Rechtsprechung klar, dass Alleinimporteure Marktbeherrscher sind, wurde die Judikaturlinie im Fall Büchl deutlich verfeinert und es wurde anhand von exemplarischen Punkten für die Zukunft geregelt, welche roten Linien nicht überschritten werden sollten. Die Bedeutung des Urteils für die Händlerschaft ist aus zwei Blickwinkeln zu sehen, nämlich einerseits für Händler im Allgemeinen und für Peugeot- Händler im Speziellen. Für alle Händler gilt, dass durch das Urteil die Möglichkeit fortgeschrieben wird, sich an das Kartellgericht und/oder die Bundeswettbewerbsbehörde zu wenden, falls Verstöße des Importeurs gegen das Wettbewerbsrecht virulent werden. Dabei geht es insbesondere um jene P unkte,
für den Händler aufwändigen Kontrollsystem, die diese Arbeiten für den Händler unrentabel machen; • Abwicklung von Garantie- und Gewährleistungsaufträgen mit nicht kostendeckenden Stundensätzen sowie nicht kostendeckenden Refundierungen bei Ersatzteilen. Für Peugeot-Händler stellt sich darüber hinaus die Frage, wie damit umzugehen ist, dass ihnen jahrelang missbräuchlich Vergütungen vorenthalten wurden. Das Kartellgesetz sieht Regeln für den Ersatz des Schadens aus Wettbewerbsverletzungen vor. Der Verletzer ist zum Ersatz des Schadens verpflichtet, der auch den entgangenen Gewinn umfasst und ab Eintritt zu verzinsen ist. Für die Geltendmachung sind besondere Fristen vorgesehen. Schäden sind innerhalb von 5 Jahren ab Kenntnis geltend zu machen. Peugeot-Händler sollten sich daher Gedanken machen, welche Schäden ihnen konkret durch das wettbewerbswidrige Verhalten des Importeurs entstanden sind und diese innerhalb der vorgesehenen Frist geltend machen. Dazu kommt ein ganz spezielles Recht, das ein Peugeot-Vertragspartner aufgrund der allgemeinen Wirkung des Urteils für sich in Anspruch nehmen kann. Der Importeur hat den Auftrag des Kartellobergerichtes, den Missbrauch abzustellen, innerhalb von 3 Monaten zu erfüllen.
„Schäden sind innerhalb von 5 Jahren ab Kenntnis geltend zu machen.“ die das Höchstgericht im Büchl-Urteil für den Neuwagenvertrieb explizit genannt hat, nämlich • Koppelung von Prämienzahlungen mit Kunden zufriedenheitsumfragen; • Spannenreduktionen durch Vorgabe bewusst überhöhter Verkaufsziele mittels Erhöhung des Zielwerts in einem über die allgemeine Schätzung der Absatzentwicklung hinausgehenden Ausmaß; • Praktizierung missbräuchlich niedriger Abgabepreise am Endkundenmarkt durch importeurseigene Händlerbetriebe, deren Verluste vom Importeur abgedeckt werden, während der Importeur gleichzeitig gegenüber dem Händler Preise verrechnet und Rabattkonditionen gewährt, die es dem Händler unmöglich machen, diese niedrigen Endkundenpreise einzustellen. Im Werkstättenbereich sind folgende Regeln problematisch: • Verpflichtung zur Durchführung von Garantieund Gewährleistungsarbeiten mit vom Importeur gestellten Bedingungen, insbesondere einem auch
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„Peugeot-Händler sollten sich daher Gedanken machen, welche Schäden ihnen konkret durch das wettbewerbswidrige Verhalten des Importeurs entstanden sind.“ Tut er das nicht, ist jeder durch den Missbrauch unmittelbar betroffene Unternehmer (in der Regel Vertragshändler oder Vertragswerkstätte von Peugeot) zur Exekutionsführung berechtigt. •
Dr. Johannes Öhlböck LL.M. ist seit 2007 Rechtsanwalt in Wien
FOKUS
Peugeot-Urteil
Die Position der Händlerverbände wurde durch das Peugeot-Urteil verbessert: Es verleiht ihrer Argumentation für die Händlerschaft neue Kraft. Von Dr. Johannes Öhlböck LL.M.
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er Zweck der Händlerverbände liegt darin, die Interessen der Händler gebündelt an den Importeur heranzutragen. Sie übernehmen es, für die Händlerschaft neue Verträge oder Anlagen dazu mit dem Importeur zu verhandeln. In vielen Händlerverträgen und Serviceverträgen finden sich Bestimmungen, die ein Vertragspartner auf Augenhöhe nicht akzeptieren würde. Der Händler bzw. die Werkstatt akzeptiert sie nur aus einem Grund: Es gibt keine Alternative. Würde der Vertrag mit dem Importeur nicht fortgesetzt, würden erhebliche betriebswirtschaftliche Nachteile eintreten. Der Händler selbst verfügt nicht über die Markt-
Verkaufsziele, die meist jedes Jahr durch einseitige Vorgabe geändert werden. Obwohl die deutsche Rechtsprechung diese Praxis bereits mehrfach kritisch beurteilt hat, stand sie in Österreich noch nicht auf dem Prüfstand, wiewohl einzelne Händlerverbände sich bereits (mit mehr oder weniger Erfolg) dagegen ausgesprochen haben.
„Importeure sollten sich Gewahr sein, dass Händlerverbände in der Lage sind, Änderungsvorbehalte über das Wettbewerbsrecht anzugreifen.“ macht, mit dem Importeur zu verhandeln und selbst wenn ihm das möglich wäre, würde sich jeder Importeur vor einer nachweisbaren Bevorzugung von einzelnen Händlern hüten. Damit kommt aber den Händlerverbänden große Bedeutung zu, wenn es um die Prüfung von Verträgen und deren Anlagen geht. Dabei handelt es sich um eben jene Regelungen, die auch im Peugeot-Urteil Gegenstand der Begutachtung waren. Ihre Prüfung obliegt typischerweise den Händlerverbänden, die über das entsprechende Wissen und auch etwas an Distanz verfügen, um die Verhandlungen mit dem Importeur zu führen. Händler- und Serviceverträge sind vielfach von sogenannten Änderungsvorbehalten geprägt. Danach ist der Importeur berechtigt, die Verträge einseitig – ohne Zustimmung des Vertragspartners – zu ändern. Betroffen sind dabei die zentralsten Punkte des Vertrages, nämlich Spannen, Boni und Rabatte, Reparaturrichtzeiten, Garantiestundensätze oder
Spannung vor den Vertragsverhandlungen Die kommenden Verhandlungen von Verträgen werden verstärkt von der Peugeot-Entscheidung geprägt sein und Importeure sollten sich Gewahr sein, dass Händlerverbände in der Lage sind, Änderungsvorbehalte betreffend die Hauptleistung (Spannen, Rabatte, Boni) über das Wettbewerbsrecht aufzugreifen. Die Erfahrung der vergangenen 20 Jahre zeigt, dass Markenvertriebssysteme, die über einen Händlerverband verfügen, bei Verhandlungen mit dem Importeur klar im Vorteil sind. Markenhändler, die nicht in einem Händlerverband organisiert sind, sollten sich dessen bewusst sein, dass dieser Verzicht bedeutet, dass sie viel an Potenzial liegen lassen, zumal es ihnen nicht möglich ist, Verträge mit einer Stimme zu verhandeln. •
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FOKUS Internationale Konzerne in die Schranken weisen
PEU
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Peugeot-Urteil
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Die Büchl-Entscheidung schwächt die Position der Importeure. Alle Marken sollten die Bestimmung über die Marktbeherrschung genau analysieren.
Von Dr. Johannes Öhlböck LL.M.
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it der neuen Entscheidung wird die Rechtsprechungslinie des OGH zur Marktbeherrschung durch den Importeur fortgeschrieben, die für jeden Importeur in Österreich zu beachten ist. Die Basis dafür liegt in § 4 Abs 3 Kartellgesetz, der die relative Marktbeherrschung regelt. Demnach ist ein Unternehmer marktbeherrschend, wenn er eine im Verhältnis zu seinen Abnehmern überragende Marktstellung hat, die insbesondere dann vorliegt, wenn die Abnehmer zur Vermeidung schwerwiegender betriebswirtschaftlicher Nachteile auf die Aufrechterhaltung der Geschäftsbeziehung angewiesen sind. Dies ist etwa der Fall, wenn es zu massiven Umsatz-
eine ganz neue Bedeutung. Wurde die neu gewonnene Freiheit vor rund 10 Jahren noch gefeiert, wird sie heute zum Nachteil für den Importeur, zumal Händlern das Recht zum Vertrieb weiterer Marken vielfach untersagt wurde.
Einseitige Vorgabe von Spannen, Boni, Rabatten … Importeure aller Marken sollten sich bewusst sein, dass die Bewertung des Kartellobergerichtes de facto auf jede Marke umlegbar ist und sämtliche Regeln in den Händlerverträgen und deren vielfältigen Anlagen einer kartellrechtlichen Überprüfung unterliegen. Dies gilt insbesondere für die einseitige Vorgabe von Spannen, Boni und Rabatten, Reparaturrichtzeiten, Garantiestundensätzen, Verkaufszielen usw. in Form von Änderungsvorbehalten. Über derartige Änderungsvorbehalte werden zentrale Inhalte des Vertrages, nämlich Leistung und Gegenleistung, auch lange nach dem ursprünglichen Vertragsabschluss einseitig vom Importeur vorgegeben. In Österreich standen sie bislang noch nicht auf dem
„Ein neues Bewusstsein aufseiten der Hersteller könnte darin liegen, den Händler stärker als bisher als gleichberechtigten Partner zu sehen.“ einbußen oder zum Verlust eines erheblichen Teils der Kundschaft kommt, weil der Händler von der Belieferung mit einem bestimmten Warensortiment abhängig ist. Entscheidend ist damit, ob auf dem geografisch relevanten Produktmarkt Ausweichmöglichkeiten in Form alternativer Absatz- oder Bezugsmöglichkeiten zu wirtschaftlich vertretbaren Bedingungen bestehen oder ob er auf die Aufrechterhaltung der Geschäftsbeziehung (im Neuwagenhandel und in der Werkstätte) angewiesen ist.
Verlust des Vertrages wäre existenzbedrohend Im Fall von Büchl wurde ein Umsatz mit Peugeot im Handel von 68 und in der Werkstätte von 60 Prozent festgestellt, sodass das Gericht von Existenzbedrohung bei Verlust des Peugeot-Vertrages ausging. Umgelegt auf andere Hersteller bedeutet das, dass sich jeder Einmarkenbetrieb und wohl auch jeder Zweimarkenbetrieb in einer wirtschaftlichen Abhängigkeit vom Importeur befindet, die eine Anwendung des aktuellen Urteils rechtfertigt. Vor diesem Hintergrund bekommt das Auslaufen des Mehrmarkenvertriebes in der GVO alt (1400/2002)
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„Jeder Einmarkenbetrieb und wohl auch jeder Zweimarkenbetrieb befindet sich in einer wirtschaftlichen Abhängigkeit vom Importeur.“ Prüfstand, was sich nach dem vorliegenden Urteil ändern könnte. Ein neues Bewusstsein aufseiten der Hersteller und Importeure könnte darin liegen, den Händler stärker als bisher als gleichberechtigten Partner zu sehen, der mit dem Kartellrecht über ein Mittel verfügt, das in der Lage ist, auch internationale Konzerne in die Schranken zu weisen, falls sie die Spielregeln des Wettbewerbsrechts verletzen. •
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FOKUS PEUGEOT
Peugeot Urteil
Nur den Mutigen gehört die Welt!
Stefan Hutschinski, VÖK-Obmann und designierter Einzelhandelssprecher im Bundesgremium des Fahrzeughandels, über die Auswirkungen des Urteils Büchl vs. Peugeot.
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ndlich ist es da – das finale und vom Obersten Gerichtshof (als Kartellobergericht) bestätigte Urteil im Rechtsstreit zwischen dem oberösterreichischen Peugeot-Händler Büchl und Peugeot Austria. Der überwiegende Teil der Abstellungsanordnungen wegen Verstößen gegen das Verbot des Marktmachtmissbrauchs wurde bestätigt. Ein enorm wichtiger Erfolg und richtungsweisend für uns alle mit europaweiter Tragweite, denn zahlreiche der Verstöße werden nicht nur vom PSAKonzern, sondern auch von anderen Herstellern begangen. Seit Jahrzehnten werden die Betriebe sowohl im Handels- als auch im Werkstattbereich unterjocht, mit sinnlosen Standards drangsaliert und vorsätzlich durch unnötig komplexe Systematiken um deren wohlverdienten Ertrag gebracht. Dies zeigt sich auch in einer vom VÖK durchgeführten
Stefan Hutschinski
Umfrage unter den Markenverbänden: In dieser ist klar ersichtlich, dass ein Großteil der Hersteller auch 2021 wieder von komplett unrealistischen Jahreszielen von knapp 300.000 Neuwagen ausgeht und nicht gewillt ist, diese unter den jetzigen Gegebenheiten auf ein realistisches Niveau anzupassen. Der VÖK sowie alle anderen Interessenvertretungen werden sich nun detailliert mit dem Urteil auseinandersetzen und mit den betroffenen Herstellern in Dialog treten. Es ist eine große Chance, die zukünftige Zusammenarbeit wesentlich partnerschaftlicher und fairer auszurichten. Danke an alle involvierten Unterstützer und Interessenvertretungen und speziell großen Respekt und Dank für den Mut und die Durchhaltekraft an die Familie Büchl – denn nur den Mutigen gehört die Welt! •
VW-Festspiele bei „Marcus“ Der österreichische ÖAMTC-Automobilpreis „Marcus“ 2021, der kürzlich vergeben wurde, sah zahlreiche Sieger aus dem VW-Konzern: Aus 47 Modellen, die 2020 auf den österreichischen Markt kamen und von ÖAMTC-Experten geprüft und bewertet worden waren, gingen als Sieger der Gesamtwertung folgende Modelle hervor: Seat Mii Electric (Kategorie Kleinwagen), VW ID.3 (Kategorie Kompaktklasse), Škoda Octavia/Octavia Combi (Kategorie Mittelklasse), Mazda MX-30 (Kategorie SUV & Crossover) und Audi e-tron Sportback (Kategorie Luxusklasse). Den von Dipl.-Ing. Oliver Schmerold, ÖAMTC einer Fachjury vergebenen Preis des „Wegweisers“ heimste mit dem Škoda Enyaq iV ebenfalls ein Produkt aus dem Wolfsburger Konzern ein: „Der Škoda Enyaq ist der erste preismoderate E-SUV. Er wird in Zukunft breit verfügbar sein und besitzt, zum Beispiel für Familien, einen hohen Nutzwert, der durch Größe und Preisgestaltung unterstützt wird“, lobte ÖAMTC-Direktor Dipl.-Ing. Oliver Schmerold.
„Der Enyaq besitzt hohen Nutzwert, der durch die Preisgestaltung unterstützt wird.“
Die besten GW-Händler
Morganer in Trauer Nach dem Tod von Geschäftsführer Ing. Mag. Jörg Kössler im Februar stellt Morgan Austria die Geschäftsbereiche NW-Verkauf und vorerst auch die Reiseveranstaltung ein; man werde sich auf GW, Service und Verleih konzentrieren.
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Zum mittlerweile 4. Mal hat die AutoScout24 AS GmbH (Bild: Österreich-Country-Manager und Geschäftsführer André Eckert) die GW-Händler mit den besten Kundenbewertungen gekürt: Gesamtsieger wurde die Mag. Seidl Autohandels GmbH aus Gleisdorf vor der Kfz Hödl GmbH, auf Platz 3 folgte die carpoint24 GmbH. Die Kunden konnten die GW-Händler auf einer Skala von 1 bis 5 in den Punkten Gesamteindruck, Erreichbarkeit, Zuverlässigkeit, Angebotsbeschreibung und Kauferlebnis bewerten; auch die Weiterempfehlungsrate wurde in der Auswertung berücksichtigt. Interessantes Detail am Rande: Unter den Top 15 finden sich je vier Betriebe aus Niederösterreich, der Steiermark und Tirol. AutoScout verweist auf mittlerweile 342 ausgezeichnete Händler auf der Plattform.
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„Tiefer geht es bei Opel nicht mehr. Aber auf uns kommt ein Feuerwerk zu, der Mokka ist erst der Anfang.“ Mag. Sebastian Haböck, Direktor Marke Opel in Österreich
„Natürlich wollen wir zurück zur Präsenzlehre, aber online bleibt im Programm.“ Prof. (FH) Kristina Kampfer, FH Kufstein
„Durch die Investitionen im Motorenwerk Steyr können wir viel leichter auf die Veränderungen in der Nachfrage am Weltmarkt reagieren.“ Dr. Alexander Susanek, BMW Steyr
HANDEL
Optimismus Richtung 290.000 Dr. Hans Peter Schützinger, Sprecher der Geschäftsführung der Porsche Holding Salzburg, über Corona, die derzeit gute Auftragslage und einen Ausblick auf die kommenden Monate. Von Mag. Heinz Müller
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&W: Die Porsche Holding hat ihr Ergebnis veröffentlicht: Sie können durchaus zufrieden sein, oder? Dr. Hans Peter Schützinger: Ja, wir haben die Corona- Krise bestmöglich gemeistert. Was den Umsatz betrifft, so ist es das zweitbeste Jahr der Porsche Holding geworden. Nach einer kurzen schmerzhaften Unterbrechung haben wir auch unsere Investitions-Tätigkeiten fortgesetzt, zum Beispiel in der Digitalisierung.
aufgrund der hohen Durchimpfungsrate wieder vielversprechend angesprungen. Die Impfung hilft, dass sich die Wirtschaft wieder schnell nach oben bewegt. Das macht Hoffnung für Europa.
Meinen Sie damit den Online-Verkauf von Autos? Schützinger: Der Online-Verkauf war ein wichtiges Projekt in der Corona-Stillstandzeit: Die Kunden haben diese Möglichkeit für die Information und Kommunikation verwendet, der Abschluss, die Bezahlung und die Auslieferung erfolgten wieder im Autohaus. Aber dieser Weg ist nicht aufzuhalten. Wir arbeiten auch an 2 Pilotprojekten eines digitalen Autohauses, je eines in Österreich und Deutschland.
Wie beurteilen Sie die Situation in Österreich? Schützinger: Wir haben heuer einen hervorragenden Auftragsbestand, der um 40 Prozent über einem Normaljahr liegt, und zwar quer über alle Marken hinweg. Das ist auch nach dem Auslaufen der Investitionsprämie so geblieben. Daher bin ich für heuer sehr optimistisch, dass wir bei den Neuzulassungen Richtung 290.000 gehen können. Falls notwendig, werden wir Nachjustierungen vornehmen. Die Frage ist aber auch, ob wir ausreichend beliefert werden Dr. Hans Peter Schützinger, Porsche Holding können.
Die Entwicklung in den einzelnen Kontinenten verlief sehr unterschiedlich, oder? Schützinger: China war sehr interessant, weil dort die Erholung nach dem frühen Lockdown im Februar sehr schnell eingesetzt hat. Da wir dort im Premium- Segment tätig sind, ist auch die Wertschöpfung sehr gut. In Chile und Kolumbien war es am schwierigsten, weil soziale Unruhen und Lockdown quasi zum Stillstand geführt haben. Andererseits ist der Markt 2021
Sie meinen damit die Halbleiter-Thematik? Schützinger: Ja. Aufgrund der extrem hohen Konsumelektroniknachfrage gibt es einen massiven Engpass an Halbleitern. Doch die Beschaffung im Volkswagen Konzern arbeitet hart daran, die Auswirkungen in der Produktion zu minimieren. In der Produktionslogistik werden auch zuerst die Auftragsbestände abgearbeitet, statt Autos fürs Lager zu produzieren. Ich hoffe, dass sich die Lage im 2. Halbjahr entspannen wird. •
„Wir haben heuer in Österreich einen hervorragenden Auftragsbestand, der um 40 Prozent über einem Normaljahr liegt.“
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HANDEL
Wieder auf Augenhöhe reden Mit dem neuen Mokka will Mag. Sebastian Haböck, seit Februar Chef von Opel in Österreich, die Marke wieder nach oben bringen – und die Händler neu motivieren. Von Mag. Heinz Müller
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UTO-Information: Opel bringt jetzt den Mokka auf den Markt. Was bedeutet das für die Marke? Mag. Sebastian Haböck: Der Mokka ist „Opel neu“ – so wie wir uns Opel in den kommenden Jah ren vorstellen. Auch der Corsa war schon von PSA beeinflusst, doch noch nicht ganz klar in der Formen sprache und im Design. Das Design des Mokka ist ein Befreiungsschlag, ein großes Lebenszeichen.
Opel hatte 2020 in Österreich einen Marktanteil von 3,87 Prozent, nachdem es 3 Jahre zuvor noch 6,00 Prozent waren … Haböck: Tiefer geht es bei Opel nicht mehr. Aber auf uns kommt ein Feuerwerk zu, der Mokka ist erst der Anfang. Zum Jahresende haben wir 9 elektrifizierte Modelle – und nicht zu vergessen: Im Herbst kommt der neue Astra.
Ein Design, das zeigt, wie alle Opel in Zukunft aussehen werden? Haböck: Die klaren, sauberen Formen zeigen: Wir trauen uns wieder etwas. Opel hat ein Standing und wurde in den vergangenen Jahren unter seinem Wert geschlagen. Wir sind ja nicht irgendeine Marke – und
Die Halbleiter-Krise trifft alle Hersteller: Ist sichergestellt, dass alle Kunden ihren Mokka bekommen? Haböck: Der Konzern hat ganz klar gesagt, dass we der der Launch noch die Kundenbestellungen in Ge fahr sind. Jeder, der einen Mokka will, wird ihn heuer bekommen.
„Tiefer geht es bei Opel nicht mehr. Aber auf uns kommt ein Feuerwerk zu, der Mokka ist erst der Anfang.“ Mag. Sebastian Haböck, Direktor Marke Opel der Vizor in der Fahrzeugfront erinnert auch an den Manta. Das hat seine Berechtigung. Und wir wissen, dass die Österreicher auf die deutsche Ingenieurs kunst und Qualität schauen.
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Wie viele Bestandskunden gibt es von den beiden Vorgänger-Generationen? Haböck: 2012 wurde die erste Version lanciert, 2016 kam der Mokka X: Das Auto war lange Leader im B-SUV-Segment, bis es 2019 ausgelaufen ist. Wir haben für den neuen Mokka ein Kunden-Loyalitäts programm gestartet, das rund 30.000 Kunden betrifft. Was sagen die Händler zu diesem Auto? Und was sind die Ziele für heuer?
HANDEL
Haböck: Der Mokka war das Zugpferd Nummer 1. Dementsprechend haben die Händler gelitten, als das Zugpferd gefehlt hat. Jetzt sagen sie uns, dass Kunden den Mokka aus dem Prospekt heraus gekauft haben. 2.000 bis 2.200 Neuzulassungen sind das absolute Minimum, das wir wollen: 20 bis 22 Prozent davon werden auf den Mokka-e entfallen. Wie hoch soll der Marktanteil von Opel steigen? Haböck: In einem Normaljahr, also noch nicht heu er, wollen wir wieder 5,1 Prozent. Doch in Zukunft könnten wir auch wieder mehr machen. Der Markt anteil der elektrifizierten Fahrzeuge, also inklusive der Plug-in-Autos, soll bei 7 Prozent liegen. Wir wol len die stärkste Marke im Stellantis-Konzern sein, da wollen wir hin. (2020 lag Opel bei 3,87 %, Peugeot bei 3,64 %, Citroën bei 2,39 %, Anm.). Was waren die Gründe für die deutlichen Rückgänge in den vergangenen Jahren? Haböck: Mein Vorgänger hatte sicher keinen leichten Job zu machen. Es gab große Flottenkunden, die ganz bewusst nicht mehr bedient wurden, weil kein Geld verdient wurde. Auch die Short Time Rentals waren nicht wirklich rentabel. Diese Bereinigung hat mein Vorgänger gemacht. Wie zufrieden sind Sie mit dem Start in diesem Jahr? Opel liegt nach 2 Monaten kumuliert bei einem Marktanteil von 3,78 Prozent. Haböck: Mit dem Jänner bin ich nicht zufrieden, die Händler waren es sicher auch nicht. Aber im Jänner war Lockdown und im Februar haben wir ein Lebens zeichen gegeben. Der Mokka wird jetzt ein Frequenz bringer werden. Wie läuft das B2B-Geschäft, nachdem zur Jahresmitte die NoVA für leichte Nutzfahrzeuge eingeführt wird? Haböck: B2B läuft sehr gut, der Lkw-Bereich über bordend gut. Wir kämpfen um jedes zusätzliche Fahrzeug und mit ein bisserl Glück bekommen wir auch ein Zusatzkontingent vom Movano. Es gibt eine
g roße Vorzieh-Kaufwelle, die Auslieferung ist ja bis Oktober möglich. Im 3. und 4. Quartal erwarte ich ein mühsames Kaufvertragsverhalten. Aber längerfristig bin ich optimistisch, weil wir bald alle Nutzfahrzeuge elektrifiziert haben und auch unser Diesel sehr gut ist. Im Vorjahr lag Opel im „Händlerradar“ auf dem letzten Platz, hatte also die unzufriedensten Händler. Wie soll sich das ändern? Haböck: Der letzte Platz ist auch Ausdruck einer Ver änderung, die in den vergangenen Jahren passiert ist und die nötig war. Bei meinen bisherigen Besuchen habe ich eines gemerkt: Die Händler wollen auf Au genhöhe reden – und mit mir kann man das. Ich habe 3 Jahre Retail-Erfahrung und gesehen, wie es den Händlern geht. Ich möchte ihnen keine Steine in den Weg legen und die Händler ihren Job machen lassen. Das heißt nicht, dass ich alles lösen kann. Reibungs punkte sind normal: Aber wenn das Netz nicht moti viert ist, wird es zu Volumenverlusten kommen. Die Händler wissen aber auch, dass es nicht so weiter gehen kann, wie es vor 5 oder 10 Jahren war. In einem Jahr will ich an meinen Taten gemessen werden – und ohne Händlerschaft geht es nicht.
Exklusiv interview! Lesen Sie in jeder Ausgabe von „AUTO & Wirtschaft“ eines der hochkarätigen Interviews aus der wöchentlichen AUTO-Information.
Mag. Sebastian Haböck leitet Opel seit 1. Februar
„Die Händler wollen auf Augenhöhe reden – und mit mir kann man das. … Das heißt nicht, dass ich alles lösen kann.“ Hat Opel weiße Flecken oder sind Händler durch die Corona-Folgen gefährdet? Haböck: Es gibt keine großen weißen Flecken und auch keine brennenden Punkte durch die Pandemie. Es fällt auf, dass immer mehr Opel-Händler eine andere Marke dazu nehmen? Haböck: Der Multi-Markismus ist natürlich ein The ma: Ich forciere es nicht, aber ich bin auch nicht da gegen. Marken aus dem Stellantis-Konzern sind lieber gesehen, wobei ich da keine Gefahr einer Kanniba lisierung sehe. Für die Händler ist wichtig, dass sie Synergien im Backoffice und in der Werkstatt haben. •
DIE „AUTO-INFORMATION“ MIT TOP-MELDUNGEN AUS DER BRANCHE
Jede Woche mit Exklusivinterview Mag. Thomas Herndl, VW Pkw: „Die Händler sind mit dem neuen Agentursystem zufrieden und ziehen mit. Den Kunden hilft das, denn man muss nicht mehr viel vergleichen.“
Abonnieren Sie Ihren Informationsvorsprung! Uschi Ernst: Telefon: +43 664 822 22 24; E-Mail: uschi.ernst@awverlag.at
Sepp Ebner, VW Nutzfahrzeuge: „Aktuell ist die Auftragseingangslage sehr gut, die Nachfrage nach dem neuen Caddy ist vielversprechend. Wir hatten nie zuvor so viele Auftragseingänge.“
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HANDEL
Sehnsucht nach Fortbildung Im Interview: Prof. (FH) Dr. Kristina Kampfer, wissenschaftliche Leiterin der Automotive- Lehrgänge an der FH Kufstein Tirol. Von Mag. Bernhard Katzinger
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&W: Die International Business School der FH Kufstein Tirol bietet der Automotive- Branche seit Jahren ein umfassendes Weiterbildungsangebot. Welche Neuheiten gibt es und wie viele Absolventen haben Sie denn schon ausgebildet? Prof. (FH) Kristina Kampfer: Insgesamt haben wir bisher 117 Absolventen* beim Automobilverkäufer, beim Aufbaukurs Prof. (FH) Kristina Kampfer zum Automotive Manager waren es 76, und den MBA-Studiengang, der seit Kurzem „General Management MBA Fokus Automotive“ heißt und der seit 5 Jahren im Angebot ist, haben bisher 45 Teilnehmende absolviert. Im Frühjahr starten neue Jahrgänge zum Automobilverkäufer und MBA. Zusätzlich bieten wir die duale Ausbildung und einen Lehrgang für Jungunternehmer an.
Mit dem umfassenden Projekt Birner E-Mobilität will der Ersatzteilspezialist die Werkstätten zukunftsfit
„In allen Lehrgängen sind Praxis, Dialog und Austausch bestimmend.“
Woher kommen denn die Teilnehmer? Beim MBA sehen wir ganz viele „Nachfolger“, also Junge, die einen Betrieb übernehmen werden, aber auch viele erfahrene Mitarbeitende aus Autohäusern. Es gibt in unseren Lehrgängen aber auch ganz junge Leute, die einfach hoch hinauswollen. Man sagt ja, Krisenzeiten sind Zeiten für Fort bildung. Können Sie das bestätigen?
Absolventen des Automotive MBA
Eindeutig, der Zuspruch ist heuer besonders enorm, wir erwarten bis zu 18 Teilnehmende beim Automobilverkäufer und 14 beim MBA, das sind Rekordwerte. Die Leute sehnen sich nach Fortbildung – das resultiert auch aus dem Wissen: Es stehen Veränderungen an, aber man weiß nicht genau, was kommt. Auch wir müssen den Wandel in den Lehrplänen berücksichtigen: Die Arbeit an sich wird sich verändern, ebenso die Bedürfnisse der Konsumierenden, dazu kommt die digitale Transformation, die neue Strategien und neues Leadership erfordert. Wir bauen die Programme sukzessive um, damit wir immer aktuelle, praxisnahe Inhalte bieten. Die „trockene“ Theorie haben wir lange hinter uns gelassen, unsere Lehrveranstaltungen finden im Dialog statt. Corona hat vielfach den persönlichen Kontakt durch Online-Tools ersetzt – ist das für die Lehre eine besondere Herausforderung? Wir hatten auch früher eine gute digitale Infrastruktur, das hat uns geholfen. Wir sind in diesen Dingen mittlerweile so firm, dass auch der persönliche Kontakt nicht verloren geht, auch Feiern geht virtuell. Natürlich wollen wir zurück zur Präsenzlehre, aber online bleibt im Programm. Wir können damit auch geografisch weiter greifen: Es ist auch nach Corona ein Vorteil, wenn Teilnehmende nicht wegen jeder Lehrveranstaltung von weither anreisen müssen. • *Gemeint sind stets beide Geschlechter.
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HANDEL
Die elektrifizierte Modellpalette von BMW und Mini
Das Ergebnis aus dem Vorjahr mit dem höchsten jemals in Österreich erzielten Marktanteil lässt den Optimismus bei BMW steigen.
Wieder Erster? Warum nicht?
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ach dem Erfolg im Vorjahr ist BMW optimistisch, auch heuer wieder die Position als Nummer 1 unter den Premiumherstellern in Österreich zu erreichen. Angesichts der starken Produktpalette sehe er gute Chancen, dass dies
„Durch die Investitionen im Motorenwerk Steyr können wir viel leichter auf die Veränderungen in der Nachfrage am Weltmarkt reagieren.“ Dr. Alexander Susanek (BMW Steyr, l.) und Christian Morawa gelingen könne, sagte Christian Morawa, Geschäftsführer von BMW Austria, bei der Bilanzpressekonferenz: „Dadurch sind die Voraussetzungen für eine gute Performance gegeben, auch die Zahl der Kaufanträge ist derzeit auf einem guten Niveau.“ Im Vorjahr lag BMW als Vierter der Zulassungsstatistik mit einem Marktanteil von 6,36 Prozent in Österreich vor Mercedes (5,23 %) und Audi (4,42 %). Einen großen Anteil daran hat auch das Motorenwerk in Steyr, das seine frühere ausschließliche Konzentration auf Dieselaggregate längst aufgegeben hat. Im Vorjahr sei es durch die Investitionen im Montageband für 4- und 6-Zylinder-Benzinmotoren (102 Millionen Euro) und durch die Erweiterung der Produktion von Komponenten für Benzinmotoren gelungen, die Abhängigkeit vom Dieselmotor weiter zu
Das BMW-Werk Steyr ist im Umbruch
reduzieren, sagt Dr. Alexander Susanek, Geschäftsführer der BMW Motoren GmbH in Steyr: „Damit können wir viel leichter auf die Veränderungen in der Nachfrage reagieren.“
Steyr erhält Teil der Motorenfertigung aus München Im Vorjahr waren 4 von 10 Motoren aus Steyr (insgesamt wurden 996.636 Aggregate produziert) ein Diesel; deren Prozentzahl ist in den vergangenen Jahren immer weiter gesunken: Ob damit ein Tiefpunkt erreicht sei, wagt Susanek nicht zu sagen. Heuer soll der Anlauf einer neuen Generation an Dieselmotoren vorbereitet werden. In Steyr werden aber auch Antriebsgehäuse für Elektromotoren produziert; bis zu 460.000 Einheiten pro Jahr sollen es künftig sein. Und nicht zuletzt wird das Werk in Oberösterreich auch dadurch abgesichert, dass ab dem Jahr 2022 die Motorenfertigung am Stammsitz in München aufgegeben und auf die beiden Werke Steyr und Hams Hall (England) aufgeteilt wird. Laut Susanek geht es um ein „substanzielles Volumen“, das in Steyr für eine gute Auslastung sorgen wird. • (MUE)
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HANDEL
„Performer Out of the Crisis“ ist das Autohaus L.E.B. in Traiskirchen/Oeynhausen
Gesamtsieger wurde das Autohaus Berger in Waidhofen an der Ybbs (r. o.); Helga und Hubert Berger mit René Buzek und Andreas Steinbach von Autorola (r. u.)
Krise ist nicht überall Jährlich kürt Autorola seinen „Indicata – Performer of the Year“. Dieses Jahr wurde zusätzlich ein Preis in der Kategorie „Performer Out of the Crisis“ übergeben.
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René Buzek (Autorola), Raphael und Karl Leitinger, David Reis (alle L.E.B.) und Andreas Steinbach (Autorola)
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n die Auswertung der Performance wurden alle Indicata-Nutzer Österreichs genommen: Nicht nur die durchschnittlichen Standzeiten und die daraus resultierende Lagerumschlagshäufigkeit wurden in der Bewertung berücksichtigt, sondern auch, wie sich im Vergleichszeitraum die Marktnachfrage der angebotenen Autos entwickelt hat und mit welcher Preisstrategie die Händler agierten. Die Gesamtwertung als „Indicata – Performer of the Year 2020“ sicherte sich Auto Berger aus Waidhofen an der Ybbs. Seit rund 3 Jahren bringt Eigentümer Hubert Berger, gelernter Kfz-Mechaniker, seine langjährige Erfahrung aus dem Autohausgeschäft in das eigene Unternehmen ein, das in einem ehemaligen landwirtschaftlichen Gebäude untergebracht ist und mit der geschaffenen Atmosphäre und dem kompetenten Auftreten Bergers bei den Kunden punkten kann. Um die richtigen Fahrzeuge bei Versteigerungen zu erwerben, aber auch zu wissen, wie er die Fahrzeuge bestmöglich am Markt positioniert, nutzt Berger Indicata von Autorola. Privatankäufe tätigt er ungern, da er ohne eigene Werkstatt die Fahrzeuge nicht selbst untersuchen kann. So verschafft er sich über die Bewertungen einen guten Überblick.
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„Mit Indicata bieten wir den Betrieben aller Größenordnungen ein vernünftiges Bewertungstool, das vor Fehlgriffen schützt“, sagt René Buzek, Geschäftsführer von Autorola in Österreich. „Dieses Jahr hatte ein ‚Kleiner‘ die beste Performance. Zudem ist die Sicherheit beim Kauf über Autorola höher als beim Privatkundenankauf.“ Im abgelaufenen Jahr wurden über Autorola rund 15.000 Fahrzeuge vermarktet.
20 Prozent mehr Gebrauchtwagen verkauft In der Kategorie „Performer Out of the Crisis“ schnitt das Autohaus L.E.B. mit Sitz in Traiskirchen/Oeynhausen am besten ab. „Laut unseren Werten ist dieses Autohaus am besten durch die Krise gekommen“, meinte Andreas Steinbach (Indicata) bei der Preisverleihung im März. Das bestätigen auch Karl und Raphael Leitinger vom Autohauses L.E.B.: „Wir hatten ein Riesenglück mit unseren Gebrauchtwagen, da wir Top-Autos eingetauscht haben und unsere Kundenschicht trotz Corona keine finanziellen Probleme hatte.“ Ab Mai sei der Absatz vor allem bei den SUVs von Volvo stetig gewachsen, daher setzte das Autohaus L.E.B. im Vorjahr 20 Prozent mehr Gebrauchtwagen ab als davor: „Im Schnitt haben wir 20–30 Autos am Gebrauchtwagenplatz, darunter sind auch Jahreswagen von Volvo Austria.“ Auch bei den Neuwagen wurden im Vorjahr vor allem Volvo XC40, XC60 und XC90 verkauft: Das Autohaus besteht seit 2004, hat 17 Mitarbeiter und zu 60 Prozent Firmenkunden. • (MPI/MUE)
Der MG Marvel R kommt zu Sommerbeginn …
… und der MG5 startet im Oktober in Österreich
Die zwei Neuen MG ist ein Vierteljahr nach dem Neustart mit der Denzel-Gruppe in Österreich gut etabliert: Die Zahl der Händler steigt ebenso wie die Modellpalette.
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erzeit sind es zwei Modelle, die die Partner von MG in ihren Schauräumen stehen haben: der vollelektrische ZS und der EHS Plug-in-Hybrid. Momentan verteile sich das Volumen auf zwei Drittel ZS und ein Drittel EHS, sagt Andreas Kostelecky, MBA, Chef von Asia Car Import Austria, doch vor allem beim Plug-in gebe es eine extrem starke Nachfrage nach Probefahrten bei einem der aktuell 14 Händler. Das bedeute zwar nicht, dass die Kunden das Auto gleich kaufen würden. „Aber wir konvertieren etwa 50 Prozent der Probefahrten. Dass die Autos mit 7 Jahren Garantie angeboten werden, habe sicher zum gelungenen Start beigetragen.
Ein schönes SUV und ein eleganter Kombi Mitte März gab die Europa-Zentrale auch einen Ausblick auf die künftigen Modelle. Kostelecky: „Die meiste Euphorie löst der Marvel R Electric aus: Der kann sich vom Design auch mit großen Spielern wie dem VW ID.4 und dem Skoda Enyaq IV messen.“ 150–200 Stück will MG nach dem Start im Juli heuer noch verkaufen: „Ob wir sie auch ausliefern können, ist unklar.“ Wichtig ist aber auch der Österreich-Start des neuen MG5 im Oktober. „Der erste elektrisch betriebene Kombi wird 2022 sicher unser Haupt-Verkaufsauto sein“, freut sich Kostelecky. „Ich hoffe, dass wir heuer noch 150–200 Fahrzeuge nach Österreich bekommen.“ Die Reichweite des neuen Kombis wird mit „mehr als 400 Kilometern“ angegeben. • (MUE)
HANDEL
Kunden kommen ins Autohaus „Die Leute sind mehr zu Hause und haben auch mehr Zeit, sich zu informieren. Trotz des Lockdowns läuft das Geschäft auch ohne Messe gar nicht so schlecht“, berichtet Michael Michael Schmidt, Geschäftsführer Höglinger-Denzel Schmidt in Linz. Wobei man nicht wisse, ob das Geschäft mit einer Messe besser gelaufen wäre. „Ich bin davon überzeugt, dass – wenn sich die Lage normalisiert – wir in Linz nächstes Jahr sehr wohl wieder einen Autofrühling veranstalten werden.“ Es gebe viele Kunden, die sich die Fahrzeuge nicht digital, sondern beim Händler ansehen wollten, „weshalb wir seit der Öffnung nach dem Lockdown mehr Kundenbesuche haben als vor Corona“.
Alle Kanäle nutzen „Momentan ist die Lage schwierig, weil wir nicht wissen, wie sich die Corona-Pandemie weiterentwickelt, aktuell sehr wenig möglich ist und Veranstaltungen weder plan- noch umsetzbar sind“, so Josef Nußbaumer, Geschäftsführer Josef Oskar Schmidt in Salzburg und LandesgremiNußbaumer alobmann des Salzburger Fahrzeughandels. „Uns geht die Messe sehr wohl ab, weil sie grundsätzlich die Freude am Auto schürt und Kauflust geweckt wird. Diese Initialzündung im Frühjahr fehlt heuer leider.“ Man nutze alle Kanäle, um die Aufmerksamkeit der Kunden zu erregen, „ob online oder via Standardmedien wie Zeitungen oder Regionalmedien“.
„Uns geht die Messe sehr ab.“ Josef Nußbaumer
Kundenbeziehungen halten „Einerseits waren Automessen wie die Auto&Bike in Klagenfurt gut besucht, andererseits ist damit auch ein enormer finanzieller Aufwand verbunden. Das Interesse an ganz großen internationalen Messen wie jene in Genf oder Hubert Aichlseder Frankfurt hat ebenfalls nachgelassen“, sagt Mag. Hubert Aichlseder, Geschäftsführer Autohof Klagenfurt und Landesgremialobmann des Kärntner Fahrzeughandels. In Corona-Zeiten schaue man, dass „wir mit allen zur Verfügung stehenden Kommunikationskanälen die Kundenbeziehungen halten“. Wobei die Hersteller derzeit gefordert seien, weil sie wüssten, dass sich die Altersstruktur der Kunden verändere.
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Ein Jahr ohne Automessen: Fehlen sie uns? Viele regionale Automessen galten vor Corona als wichtige Initialzündung für das Frühjahresgeschäft. Aufgrund der Pandemie mussten praktisch alle großen Veranstaltungen abgesagt werden. Gibt es Alternativen, um Kunden zu begeistern? Von Dieter Scheuch
Autotage trotz Corona „Wir haben auch heuer unsere Innsbrucker Autotage abgehalten, und das bereits zum 15. Mal. Wir haben ja immer einen Frühjahrs- und einen Herbsttermin. Die Angebote dieser Veranstaltung haben sich auf 13 Händler Edgar Ellensohn an 14 Standorten über die ganze Landeshauptstadt verteilt“, so Edgar Ellensohn, Geschäftsführer Autohaus Ellensohn in Innsbruck. „Diese finden jeweils in den teilnehmenden Autohäusern statt, heuer natürlich unter Einhaltung aller Corona-Richtlinien. Das hat gut funktioniert, wobei der Zulauf heuer etwas geringer war als in der Vergangenheit.“ Die Veranstaltung werde auch gemeinsam beworben, mit der „Innsbruck-Edition“ seien spezielle Sondermodelle angeboten worden.
Schwerpunkt auf Onlineaktivitäten „Wir haben vor Corona im eigenen Haus Kundenveranstaltungen gemacht, das ist ja derzeit nicht mehr möglich“, berichtet Mag. Rudi Lins, Geschäftsführer Autohaus Lins in Nüziders und Landesgremialobmann Rudi Lins des Vorarlberger Fahrzeughandels. „Derzeit liegt unser Schwerpunkt auf Onlineaktivitäten, zum einen informieren wir mit Newslettern, zum anderen nutzen wir auch Soziale Medien wie Facebook oder Instagram.“ Sobald die Covid-Krise überwunden sei, wolle man wieder verstärkt auf Eigenveranstaltungen im Betrieb setzen. „Im Rahmen dieser Events konnten wir unsere gesamte Fahrzeugpalette präsentieren. Damit sind wir in der Vergangenheit sehr gut gefahren“, so Lins.
Neue Tools beginnen zu laufen Um auch in Lockdown-Zeiten im Autohandel entsprechend um Kunden zu werben, gebe es verschiedene Möglichkeiten: „Unser Hersteller ist sehr stark in verschiedenen Medien mit Schaltungen präsent“, erklärt Mag. Franz Schönthaler, Ge- Franz schäftsführer Autohaus Schönthaler in Pernitz. Schönthaler Im Autohaus selbst könne via Social Media geworben werden, es gebe auch neue Tools wie den Probefahrtenbutler, bei dem man über die Händlerwebsite Probefahrten generieren könne, das beginne jetzt zu laufen. „Natürlich schreiben wir Kunden persönlich an, das war bereits vor Corona gang und gäbe.“ Darüber hinaus würden Kunden auch intensiv über das Telefon kontaktiert, „es gibt auch den virtuellen Schauraum und virtuelle Verkaufsgespräche, wobei dabei aber eher der Wunsch Vater des Gedankens ist“.
„Eine Automesse als Marketinginstrument ist schwer ersetzbar.“ Josef Puntinger
„Unsere virtuelle Messe war sehr erfolgreich.“ Josef Kamper
Selbst aktiv werden „Wir haben in Wien eine Automesse gehabt, und die war gleichzeitig die größte Österreichs, wobei ich kein Fan von Ausstellungen bin, weil wir davon ja kaum etwas haben“, meint Marko Marko Fischer Fischer, Geschäftsführer Autohaus Fischer/ Wien. „Wir machen auch in Covid-Zeiten das, was wir immer gemacht haben: Wir informieren unsere Kunden, alles Externe geht über andere Medien wie Zeitungen, Radio oder Social Media.“ Vor Corona habe man auch zwei Kundenveranstaltungen in Frühjahr und im Herbst im Betrieb durchgeführt: „Das geht derzeit leider nicht, das gilt aber für alle. Es liegt jetzt an der Eigeninitiative, wobei die Unternehmer hier gefordert sind, nicht jede Werbung zu jedem Autohaus passt.“
„Nicht jede Werbung passt zu jedem Autohaus.“ Marko Fischer
„Trotz des Lockdowns läuft das Geschäft eigentlich gar nicht so schlecht.“ Michael Schmidt
Bedauerlicherweise keine Messe „Leider konnten wir die Leobener Automesse auch heuer – wie bereits im vergangenen Jahr – nicht durchführen“, bedauert Komm.-Rat Ing. Josef Puntinger, Seniorchef des Autohauses Puntinger in Leoben. Es bestünde derzeit auch keine Josef Puntinger Möglichkeit, Kunden in größerer Anzahl in die Betriebe einzuladen. So es gehe, werde natürlich auch jetzt E-Mail-, Social-Media- oder Telefonmarketing betrieben. Das sei aber kein Ersatz für eine Regionalmesse. Man habe Namen und Adressen gesammelt, um in den Folgewochen und Monaten diese Kunden zu kontaktieren und Abschlüsse tätigen zu können. „So schafft man es, in einem relativ kurzen Zeitraum eine große Anzahl autointeressierter Menschen anzusprechen.“
„Das Interesse an großen internationalen Messen hat nachgelassen.“ Hubert Aichlseder
Erste virtuelle Automesse „Kürzlich fand unsere erste virtuelle regionale Frühjahrsmesse statt. Das hat sehr gut funktioniert, wir haben 700 Besucher gehabt, und das ist für uns auch ein Modell für die Zukunft“, erklärt Josef Kamper, Geschäftsführer Autoh- Josef Kamper aus Kamper in Neusiedl am See. Im Rahmen der Messe seien extra Fahrzeuge angemeldet worden, „diese Messeaktion läuft sehr gut, die Kunden sind sehr interessiert“. Neben Kamper waren auch die Autohäuser Zsoldos, Ermler, Moser und Weintritt beteiligt. Gleichzeitig würden verschiedenste Kanäle genutzt, um Kunden für die Produkte zu begeistern. „Etwa mit Videos, die wir selber drehen, die dann k urze Zeit später in unserem Autohaus besichtigt werden können.“
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Scania Puch-Urstein Mit der Übersiedlung von Wals-Siezenheim stehen nun in Puch-Urstein auf 15.000 m2 8 Durchfahrtsbahnen inklusive Waschhalle, Prüf- & Lackieranlage bereit.
Peter und Robert Lietz
Lietz expandiert in Steyr Zu den bestehenden Marken Mazda und Suzuki nimmt die Lietz-Gruppe (Auto-Motorrad-Fahrrad) die Marke Hyundai am Standort in Steyr hinzu. Das vorhandene Autohaus wird bis Frühsommer 2022 von derzeit 7,3 auf dann 11 Hektar Nutzfläche ausgebaut. Die Investitionssumme dafür wird mit 2,6 Millionen Euro beziffert. Zur Verdoppelung der Verkaufsfläche auf über 600 m2 sowie die Neugestaltung des Werkstattkomplexes mit 12 Arbeitsplätzen inklusive Ersatzteillager auf 700 m2 wird auch ein Reifenhotel (bis zu 4.000 Kundenrädern) geschaffen. Auf dem Dach wird mit einer Photovoltaik-Anlage der Ökologisierung Unterstützung geleistet. Heuer wollen Robert und Peter Lietz noch 640 Hyundai-Neuwagen-Verkäufe realisieren, im Endausbau sollen 850 Neu- und Gebrauchtwagen realistisch sein. Bei Mazda sollen es 1.000 Neuwagen sein und bei Suzuki rund 100 Einheiten. Mit 250 Mitarbeitenden erwirtschaften die Lietz-Familien mit ihren 8 Standorten in Nieder- und Oberösterreich rund 80 Millionen Euro Jahresumsatz. In Wolfern nutzt Lietz die freiwerdenden Hyundai-Kapazitäten für die Schaffung neuer Kapazitäten der markenfreien Karosserie- und Lackierwerkstätte. Der boomende Radshop von Bruder Winfried Lietz bleibt in Ybbsitz angesiedelt.
95 dB
Werkstatt-Forum 2021 Am 17. November 2021 wird das A&W Werkstatt-Forum in der Wiener Allianz-Arena stattfinden. Anmeldung unter www.werkstattforum.at ist mit Frühbucherbonus bereits möglich.
Vor neuen Sperrungen
„Die Streckensperrungen in Tirol rufen Unmut hervor“, sagte Komm.-Rat Ferdinand O. Fischer, Sprecher des Zweiradhandels in der WKO, bei der Präsentation der Kampagne „Lieber leise in die Zukunft statt laut ins Out“, mit der für mehr Lärmbewusstsein bei den Motorradfahrern geworben wird. Die Politik zeige keine Einsicht, obwohl die 95-dB-Grenze beim Standgeräusch ein völlig untaugliches Mittel zur Lärmreduzierung sei. Die Verlängerung der Maßnahme stehe unmittelbar bevor – für den Zweiradhandel und 850.000 österreichische Zweiradbesitzer inakzeptabel.
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Techpool-Übernahme Mit 1. April 2021 ging der 2004 gegründete und aktuell 10 Spezialisten umfassende Geschäftsbereich Techpool der SAG Austria Handels GmbH in die Kompetenz der
Siems & Klein Autowerkstatt Technik Vertriebs GmbH über. SAG wird weiterhin für Derendinger und Matik Service- und Schulungsleistungen in Anspruch nehmen.
GEWERBE
Im Frühjahr sollten Autohändler und Werkstätten ihren Kunden auch eine Fahrzeugreinigung anbieten
Wenn’s glänzt, blitzt, strahlt Chancen auf Zusatzverdienst für Autohäuser und Werkstätten bietet die umfangreiche Palette an Pflegeprodukten von Liqui Moly: Gerade jetzt sollte der Schmutz, der sich im Winter in den Fahrzeugen angesammelt hat, raus.
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ie warmen Sonnenstrahlen Ende März zeigten, dass die Macht des Winters gebrochen scheint: Ein wichtiger Hinweis, wie wichtig den Österreichern ein gepflegtes Auto ist, sind derzeit auch die langen Warteschlangen vor vielen Waschstraßen. Doch mit der Wäsche allein ist die Außenreinigung nicht abgeschlossen: Liqui Moly bietet in seiner umfangreichen Palette an Pflegeprodukten unter anderem auch eine Chromglanzcreme an, die auch Langzeitschutz bringt. In den vergangenen Jahren haben sich die Pflegeprodukte neben den Ölen und Additiven zur dritten Säule im Sortiment von Liqui Moly entwickelt: „Wir sind ein Vollsortimenter in der Fahrzeugchemie“, erklärt Günter Hiermaier, Geschäftsführer von Liqui Moly: „Das heißt, wir bieten fast alles rund ums Fahrzeug und deswegen auch ein qualitativ hochwertiges Pflegesortiment an.“
Innen- und Außenreinigung anbieten Hochsaison ist aber nicht nur jetzt, wo die Autos vom Schmutz, der sich im Winter angesammelt hat, befreit werden sollen. Hiermaier: „Wir bieten Produkte für das ganze Jahr: Egal ob Sie Insekten, Bremsstaub, Salz oder Teer entfernen oder einfach nur für eine tolle Optik und den Werterhalt sorgen möchten.“ Im Bereich Pflegeprodukte konzentriert sich Liqui Moly vordergründig auf die Bedürfnisse der Endkunden, die eine einfache, aber effektive
Art der Fahrzeugpflege bevorzugen. Doch natürlich können auch die Partner aus dem Kfz-Bereich davon profitieren: Sei es, indem sie die Pflegeprodukte von Liqui Moly in ihrem Autohaus bzw. in der Werkstätte an die Endkunden verkaufen. Noch mehr Wertschöpfung erzielen die Kfz-Spezialisten natürlich, wenn sie selbst eine Außen- und Innenreinigung der Kundenautos anbieten. Gerade in Zeiten von Corona ist dies umso wichtiger. Im Angebot von Liqui Moly stehen Pflegeprodukte für Lacke und Metalle ebenso wie für Kunststoffe, Textilien, Glas oder Gummi – also alles, was ein Auto braucht. Die Qualität der Pflegeprodukte von Liqui Moly wurde sehr oft bei Leser wahlen bestätigt.
„Wir sind ein Vollsortimenter, das heißt, wir bieten fast alles rund ums Fahrzeug und deswegen auch ein qualitativ hochwertiges Pflegesortiment an.“ Günter Hiermaier, Geschäftsführer von Liqui Moly
Dritte Säule im Produktsortiment Auch in der Pandemie war Liqui Moly im PR- Bereich und Sponsoring sehr aktiv und hat dadurch seinen Bekanntheitsgrad weiter gesteigert: „Davon profitieren unsere Geschäftspartner, die mit unseren Produkten Umsatz machen“, sagt Hiermaier. Heuer will Liqui Moly seine Pflegeprodukte als dritte Säule im Sortiment verstärkt bewerben. • (MUE)
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GEWERBE
„Um Zweifel gänzlich auszuräumen, gibt es aktuell bis Jahresende eine Aktion zur Hardware-Nutzung.“ Dipl.-Ing. Wolfgang Berger und Dipl.-Ing. Nikolaus Mayerhofer
Dieses kleine Gerät hilft, den Zustand der Batterie eines E-Autos zu bewerten
Simpel, aber extrem wichtig Wie gut ist die Batterie bei einem gebrauchten Elektroauto? Eine Frage, die für immer mehr Händler (und deren Kunden) wichtig wird. Die Experten von Aviloo haben die Antworten. Von Mag. Heinz Müller
Die Aviloo-Box sichert dem Händler den Zugang zum Testsystem
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ie Batterie ist bei Elektroautos der wichtigste (und teuerste) Bauteil. Klar, dass jeder wissen will, wie gut diese nach ein paar Jahren noch funktioniert: der Händler beim Ankauf eines gebrauchten E-Autos ebenso wie der Kunde, der sich (meist zum ersten Mal) ein derartiges Fahrzeug anschafft. Keiner will ein Risiko eingehen, das ist klar. Das österreichische Start-up Aviloo hat nicht nur das passende Gerät zum Batterie-Check entwickelt, sondern bietet den Händlern nun auch ein Geschäftsmodell. „Der Händler erhält gegen eine geringe monatliche Grundgebühr die Aviloo-Box, die dann auch gleich im Betrieb verbleibt“, sagt Dipl.-Ing. Wolfgang Berger, Geschäftsführer des Unternehmens. Interessierte Händler melden sich am besten via E-Mail unter info@aviloo.com.
Nach dem Test kommt das Zertifikat Diese Grundgebühr sichert dem Händler den Zugang zum Test-System von Aviloo: Dann kann er die Fahrzeugtests selbstständig anlegen. Die nur wenige Zentimeter große Aviloo-Box wird automatisch auf das jeweilige Testfahrzeug umkonfiguriert, sodass der Händler völlig selbstständig agieren kann. Nach dem Erfassen der erforderlichen Fahrzeugdaten erhält der Händler den Testlink für das Fahrzeug und kann den Batteriecheck starten. Über die OBD-Schnittstelle wird die Aviloo-Box
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mit dem Fahrzeug verbunden; eine einfach zu bedienende Handy-App sorgt dafür, dass nichts falsch gehen kann. Beim Start des Tests muss die Batterie vollständig geladen sein, schon während der Fahrt werden Daten ständig ausgelesen und an Aviloo gesendet. Nach Abschluss des Tests erhält man sofort das Aviloo-Zertifikat mit allen Informationen zum Batteriezustand und damit zum Wert der Batterie. Getestet werden können alle gängigen gebrauchten Elektro- und Plug-in-Fahrzeuge. Die Kosten für den Händler werden pro Test abgerechnet und richten sich nach der Anzahl der durchgeführten Tests, sind jedoch entsprechend moderat, da selbst der Endkundenpreis lediglich bei 180 Euro inkl. MwSt. liegt.
Neue Hardware-Generation kostenlos In der Grundgebühr sind die Hardwarekosten der Aviloo-Box ebenso enthalten wir der Zugang zum Testsystem, die Support Line sowie lebenslange, kostenlose „over the air updates“ für weitere (neue) Modelle. Die Hardware wird kostenlos ausgetauscht, wenn es eine neue Generation gibt. Derzeit testen zwei sehr große Händlerorganisationen in Österreich das System in Pilotprojekten: Die Entscheidung, ob es auch fix eingesetzt wird, soll demnächst fallen. Übrigens: Aviloo bietet für Händler bis Ende des Jahres die Möglichkeit, nur 3 Monate statt 9 Monate Grundgebühr plus eine moderate Gebühr pro Fahrzeugtest zu bezahlen. •
GEWERBE 100 verschiedene FreciousPlus Innenraumfiltertypen in Erstausrüstungsqualität werden angeboten
Weltweit leiden immer mehr Menschen an den Auswirkungen schadstoffbelasteter Luft, die auch im Fahrzeuginneren zum Gesundheitsrisiko werden kann.
Adieu, dicke Luft! I
m Fahrzeug sorgen Innenraumfilter dafür, dass Fahrer und Mitfahrer möglichst wenig davon einatmen. Wie beispielsweise der Mann-Filter „FreciousPlus“, der zuverlässig Feinstaub und Schadgase aus der Luft eines Fahrzeuges filtert, wie der Hersteller versichert. Mann+Hummel bietet bereits seit vielen Jahrzehnten hochabscheidende Innenraumfilter für saubere Luft in Fahrzeugen an. Für den Automotive Aftermarket stehen diese als Mann-Filter in Erstausrüstungsqualität zur Verfügung und werden in Fahrzeugen jeglicher Antriebsart verwendet. Einer dieser hochwirksamen Innenraumfilter ist der „FreciousPlus“. 100 verschiedene FreciousPlus
Eine breite Palette an Produkten steht für die Marderabwehr zur Verfügung
I nnenraumfiltertypen decken fast 70 Prozent des europäischen Pkw- und Transporter-Fahrzeugparks ab.
Bindet Allergene und filtert Viren Seine biofunktionale Beschichtung bindet Allergene, filtert Viren und verhindert die Ausbreitung von Bakterien und Schimmelpilzen im Fahrzeuginnenraum. Außerdem scheidet er Feinstaub mit Partikeln, deren aerodynamischer Durchmesser 2,5 Mikrometer (PM 2.5) beträgt, nahezu vollständig ab. Damit ein Innenraumfilter zuverlässig arbeiten kann, sollte er einmal im Jahr oder alle 15.000 Kilometer erneuert werden. „Wir empfehlen den Fachleuten vor Ort, die Fahrzeughalter regelmäßig auf die Wichtigkeit und den Nutzen des Innenraumfilters hinzuweisen“, so Martin Klein, Vice President Engineering Filterelements bei Mann+Hummel. • (DSC)
emmungslos zubeißen! Von der fachgerechten Vorh behandlung über die Auffrischung der Duftabwehr bis hin zum Funktionstest des Hochspannungsoder Ultraschallgerätes bieten viele Werkstätten und Autohäuser auch einen entsprechenden Service mit dem Frühjahrscheck an. Stop&Go setzt mit seinem Produktangebot beispielsweise auf den sensiblen Geruchssinn und auf das empfindliche Gehör des Tieres. Der Geruch von feindlichen Tieren oder der Einsatz von Ultraschall vertreibt die ungebetenen Bewohner und schützt vor neuen Attacken. Auch schützen Ummantelungen bei Leitungen und
Geschützt in die Mardersaison Das Frühjahr ist zugleich der Beginn der Mardersaison. Stop&Go bietet in seinem umfangreichen Sortiment wirksame Mittel für eine artgerechte Marderabwehr.
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iele Autofahrer setzen bereits auf den Schutz von Stop&Go. Damit die genutzten Systeme auch weiterhin wirksam sind, sollten sie regelmäßig gewartet werden. Schon eine über den Winter ermüdete Knopfzelle liefert mitunter nicht mehr genug Leistung – und der Marder wird wieder
Schläuchen vor Aggressionsbissen der meist männlichen Tiere. Und nicht zuletzt erzeugen Hochspannungsgeräte, die in den Motorraum des Fahrzeugs montiert werden, unangenehme, aber unschädliche Elektroschocks für das Mardergedächtnis. Info: www.stop-go.at • (DSC)
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Dr. Fritz Knöbl
ANSICHT
Beamtete Mimosen K
ein Burgenländerwitz: Der Kfz-Sachverständige DI (FH) Christian Eissner hatte es gewagt, die burgenländische Pkw-Prüfstelle in der „Burgenländischen Volkszeitung“ (BVZ) harsch zu kritisieren. Worauf die Stabsstelle Recht im Auftrag des Herrn Landesamtsdirektors „auf Ersuchen“ des Hauptreferatsleiters Wirklicher Hofrat DI Christian Schügerl beauftragt wurde, gegen Eissner eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Eisenstadt (StA) einzubringen. Wegen des „Anfangsverdachts“ der „Verleumdung zum Nachteil des Land Burgenland“ musste die Landespolizeidirektion Burgenland im Auftrag der StA Erhebungen durchführen. Eissner belegte daraufhin seine Kritik gleich mit sieben konkreten
„Wir haben auch versucht, die Gutachten einfach zurückzuweisen. Da hat er seine Kontakte zur „AUTO & Wirtschaft“ genutzt, um uns zu verunglimpfen.“ Wirklicher Hofrat DI Christian Schügerl über SV DI (FH) Christian Eissner Fällen beamteter Inkompetenz. Worauf die StA das Verfahren nun prompt eingestellt hat. • Jeder Kfz-Mechaniker weiß: Wer ein Fahrzeug umbaut oder Änderungen vornehmen lässt, muss diese vom Land typisieren lassen. Dazu braucht es eine Überprüfung von Kfz-Sachverständigen. Ein solcher ist Christian Eissner: Er schilderte vor einigen Monaten der BVZ, wie er von dieser Landesprüfstelle „sekkiert“ werde. Von „Leuten, die keine Ahnung von der Materie haben und unzureichend qualifiziert sind“. Laut Eissner würde das Land den TÜV unzulässigerweise gegenüber Einzelunternehmen bevorzugen. Diese müssten im Vergleich zum TÜV viel ge-
Dr. Fritz Knöbl ist emeritierter Rechtsanwalt und Publizist Der A&W-Verlag bildet ein breites Meinungsspektrum ab. Kommentare müssen nicht der Meinung des Verlages entsprechen.
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nauere Prüfungen durchführen und ihre Gutachten mit ausführlichen Protokollen versehen. • Begonnen hatte es mit einem Bauunternehmer, der bei seinem Baufahrzeug Veränderungen an der Plattform und Seitenverkleidung durchführen ließ. Diese wollte er mit Eissners Hilfe in den Zulassungsschein eintragen lassen. Dies stieß bei den Eisenstädter Beamten auf erheblichen Widerstand, worauf sich der verärgerte Bürger an die Volksanwaltschaft wandte. Der wurde vom Hauptreferat Sachverständigendienst mitgeteilt, dass Eissners SV-Gutachten „in Teilen nicht vollständig und nicht schlüssig“ gewesen sei. Einem anderen Eissner-Kunden wurde bei einem deutschen Import beschieden, dass eine erfolgreiche Zulassung in Österreich nicht möglich sei. Ein anderer erhielt die falsche Auskunft, dass Eissners Gutachten nicht gültig sei, da dieser kein Ziviltechniker mit Bundesadler-Rundstempel sei. • Schügerls Korrespondenz zeigt, dass der Hofrat auch gegenüber Kollegen in anderen Bundesländern über Eissner hergezogen ist: „Er schreibt meist unbrauchbare, unvollständige oder auch unnötige Gutachten, da ihm das Fachwissen fehlt. Vorerst haben wir versucht, ihm Informationen zu geben, wie er die Gutachten verbessern kann. Wir haben auch versucht, die Gutachten einfach zurückzuweisen. Da hat er seine Kontakte zur ,AUTO & Wirtschaft‘ genutzt, um uns zu verunglimpfen.“ • Von seinem Wiener Kollegen DI Reinhard Schmid bekam Schügerl im Kampf gegen das TB Eissner Schützenhilfe: „Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass TB aufgrund der Gewerbeordnung Gutachten erstellen dürfen. Grundsätzlich die Kompetenz oder Berechtigung infrage zu stellen, bringt nichts. Die Standesvertretung und die Gewerbebörden spielen da nicht mit. Wir fahren jetzt die Schiene, ,unfähige‘ SV so wenig wie möglich zu unterstützen. Keine Hinweise, wie etwas richtig zu machen ist und nur Auskunft über die Mängel.“ • Eissner konnte glaubhaft darlegen, dass bei seinen Gutachten wesentlich mehr Nachweise eingefordert wurden, als dies beim TÜV der Fall ist. Von vielen behördlichen Prüfern wird generell die Beibringung von Gutachten des TÜV Austria empfohlen – aber nicht die von unabhängigen Sachverständigen. Eissners Vermutung, dass manche Prüfer von Haus aus eine Aversion dagegen haben, dass sich „ihre Kunden“ bei Typisierungen unabhängiger Sachverständiger bedienen, war für die StA anhand der polizeilichen Ermittlungen nachvollziehbar. •
Würth Kompetenz-Themen sichern den Ertrag auch in der Zukunft: Ein wichtiges Standbein ist dabei das umfassende Klima-Service
Zukunftssichere Ertragsbringer Den Veränderungen im Werkstättengeschäft begegnet Würth mit Ertrags- und Kundenbindungs-Konzepten, von Reifen-Service über Scheiben-Reparatur bis zum Klima-Service, die auch in Zukunft funktionieren werden.
Kundenfrequenz und Erträge „Dabei geht es um Service- und Dienstleistungen, die den Werkstätten – unabhängig vom Antriebsstrang – auch in Zukunft Kundenfrequenz und Erträge sicherstellen“, weiß Winkler. Bereiche wie Reifen-Service, Karosserie- und Scheiben-Reparatur, Fahrzeug-Aufbereitung und Klimaanlagen-Service sind für alle Kunden und deren Fahrzeuge relevant, egal wie dieses angetrieben wird. Dabei muss die Werkstätte diese Leistungen für den Kunden umfassend und perfekt anbieten. Umfang der Dienstleistung, hochwertige Produkte, Technik und Anwendung, Verfügbarkeit, aber auch Kommunikation im Kundengespräch und Marketing mit entsprechenden Werbemitteln: „All das bilden wir mit unseren Kompetenzthemen in diesen Bereichen ab“, erklärt Winkler. „Wir liefern unseren Kunden komplette Konzepte nach dem Motto: Alles aus einer Hand“, ergänzt Wolfgang Rieder, Leiter Key Account Automotive.
Umfassendes Klima-Service zur Kundenbindung Als Beispiel – mit noch weiter wachsender Bedeutung – nennt man bei Würth das Klima-Service. Wie bei allen Kompetenz-
Harald Winkler, MBA, Divisionsleiter Automotive bei Würth
Wolfgang Rieder, Leiter Key Account Automotive
Themen bietet Würth auch hier das komplette Paket. „Wir reden immer von Gesamtkonzepten und von Ertragsmöglichkeiten“, so Winkler. „Alles aus einer Hand“ bei Würth bedeutet: Produkte, Logistik, Schulungen und betriebswirtschaftliche Beratung sowie Werbematerial und die Argumentation beim Kunden. „Damit begleiten wir den Kfz-Betrieb und dessen Mitarbeiter auch auf der letzten Meile bis zu seinem Kunden“, ergänzt Winkler. Weitere Details zu den Produkten und Konzepten von Würth finden Sie in der nächsten Ausgabe von AUTO & Wirtschaft sowie laufend unter www.autoundwirtschaft.at/klima
Advertorial
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ie Branche steht vor großen Herausforderungen: Klimaziele, Gesetzgebung, alternative Antriebe, all das bringt Veränderungen und erfordert auch Anpassungen der Werkstätte“, erklärt Prokurist Harald Winkler, Leiter Automotive bei Würth: „Für die Werkstätten gilt also, sich rechtzeitig darauf einzustellen. Die Unternehmen müssen sich jetzt fit für die Zukunft machen.“ Dabei sind die Entwicklungen hinsichtlich der zukünftigen Antriebssysteme schwierig vorauszusagen. Die Betriebe müssen sich unabhängig von den jeweiligen Technologien gut aufstellen.
»A&W Online-Experten-Talk«
Kundenbindung und Zusatzerträge am Beispiel Klimaservice Mi. 19. Mai, 16:30 h www.autoundwirtschaft.at/klima
Herth+Buss Messtechnik
Messleitungssatz TesTip mini (o.), Spannungsprüfer (u.)
Elektronische Fehlersuche Die Messtechniken von Herth+Buss vereinfachen die Fehlersuche bei elektronischen Problemen.
T
echnische Probleme bei Kfz und Nfz können eine Vielzahl von Ursachen haben. Die richtige zu finden und das Problem in kurzer Zeit zu beheben, ist unter Umständen gar nicht so einfach. Abhilfe können die verschiedenen Messtechniken zur elektronischen Fehlersuche von Herth+Buss schaffen. Der Teilespezialist bietet dazu nicht nur ein vielseitig verwendbares Multimeter, sondern auch passendes Zubehör an, mit dem die Einsatzmöglichkeiten flexibel angepasst und erweitert werden können.
Das Multimeter als vielseitiger Werkstatthelfer Das digitale Multimeter von Herth+Buss misst nicht nur elektrische Größen wie Spannungen und Frequenzen, sondern eignet sich darüber hinaus auch zur Erfassung von Temperaturen. In Kombination mit dem Temperaturfühler kann das Multimeter für präzise Temperaturmessungen genutzt werden. So lässt sich beispielsweise die Funktionsfähigkeit der Klimaanlage leicht überprüfen.
Amperezangen für elektrische Stromstärke Mit der Amperezange Claw 400 lassen sich hohe Ströme bis 400 Ampere induktiv messen. Die Strommesszange eignet sich sowohl für die Messung von Wechsel- als auch von Gleichstrom und wird in Verbindung mit dem Herth+Buss Multimeter verwendet, da sie über kein eigenes Display verfügt. Präzise Messungen im Niedrigstrombereich, bei denen sonst keine induktiven Messgeräte verwendet werden, können mit der Strommesszange Claw 100, unabhängig vom Multimeter, durchgeführt werden.
Messleitungssatz zur schnellen Problemfindung Der TesTip Messleitungssatz enthält verschiedene Eine Aktion von
Messleitungsadapter, mit welchen sich die Funktionen des Multimeters durch weitere Messgrößen ausbauen lassen. Die Adapter ermöglichen nicht nur eine vereinfachte Fehlersuche, sondern auch einen sicheren Signalabgriff durch Direktkontaktierung bei elektrischen Kfz-Komponenten. Das 94-teilige Set enthält alle gängigen Stecker und Steckerhülsen sowie eine Messbrücke, die es erlaubt, in den Stromkreis zu gelangen, ohne Dichtungen zu verletzen. Darüber hinaus beinhaltet der Messleitungssatz Polaritätstester, Messpotentiometer und Messwiderstände. Mit dem TesTip mini bietet Herth+Buss außerdem einen 16-teiligen Messleitungssatz an, der sich bestens für feinere Arbeiten eignet. Alle Teile des TesTip Messleitungssatzes von Herth+Buss sind einzeln nachbestellbar.
Spannungsprüfer zur Kontrolle Mit dem Herth+Buss Spannungsprüfer lassen sich verschiedene elektrische Bauteile wie Relais, Lampen oder Elektromotoren durch Anlegen der Batteriespannung oder Masse ansteuern und überprüfen. Die Stromaufnahme der Bauteile wird dabei mit angezeigt. Der Spannungsprüfer kann darüber hinaus Signalfrequenzen und Widerstände messen und verfügt über einen integrierten Temperaturfühler in der Spitze. Außerdem kann der Spannungsprüfer auch durch die TesTip Messleitungssätze erweitert werden. Ganz unabhängig davon lässt sich der Spannungsprüfer PlusMinus multi verwenden. Dieser beinhaltet eine optische Polaritätsanzeige und kann durch die induktive Hochspannungs- und Frequenzmessung ausgefallene Zylinder erkennen, ohne dass dabei die Zündkerzenstecker abgezogen werden müssen. •
Spannungsprüfer PlusMinus Multi
GEWERBE
Korrektes Klimaservice ER
KLIMA
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as Service- und die Wartung der Klimaanlage ist längst eine Standard-Tätigkeit in der Werkstätte geworden. Dabei ist das Thema in den vergangenen Jahren komplexer geworden, der Kfz-Betrieb muss viele Vorgaben beachten, um für den Kunden ein kompetenter und vor dem Gesetz ein korrekter Anbieter zu sein. So bringt der Einsatz zweier Klima-Mittel, R134a und R1234yf, zusätzliche Verantwortung für die Werkstätte. Der Betrieb ist für das richtige Klimagas verantwortlich und haftet, wenn falsches zum Einsatz kommt. Zwar ist dem Fahrzeug ein Produkt zugeordnet, dennoch kann zwischenzeitlich (bei einem Defekt auf der Urlaubsreise oder bei einem Service in einem anderen Betrieb) das falsche Mittel gefüllt worden sein. Wird nun einfach abgesaugt, wird nicht nur das eigene Gerät kontaminiert, sondern in wei-
Foto: Adobe Stock
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Die Wartung der Klimaanlage ist komplexer geworden. Werkstätten sind bei falschem Klimagas in der Haftung.
tere Folge auch zahlreiche weitere Fahrzeuge. Eine Analyse mittels eingebautem oder manuellem Gasprüfgerät ist daher unerlässlich. Falsches Gas muss entsprechend entsorgt werden.
Leckage und E-Mobilität Seit einigen Jahren ist es nicht mehr erlaubt, offensichtlich undichte Klimaanlagen zur Kontrolle wieder mit Klimagas (und Leckage-Mittel) zu befüllen. Verliert die Anlage Gas, muss mit Prüfgas das Leck in der Werkstätte gesucht werden, ehe wieder befüllt wird. Leckage-Mittel darf lediglich vorsorglich eingesetzt werden. Nicht zuletzt ist zu beachten, dass in Elektro- und Hybrid-Fahrzeugen eigene Klimaöle zu verwenden sind. • (GEW)
Rein mit Ozon Werkstattausrüstungs-Spezialist Kastner hat einen Ozongenerator von Waeco neu im Programm.
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as Gerät dient der sorgfältigen Reinigung des Innenraums, wo derzeit verstärkt auf Hygiene geachWaeco-Ozongenetet werden soll. Dabei reinigt der rator bei Kastner Ozongenerator von Waeco die Luft und neutralisiert unangenehme Gerüche mittels Ozon-Oxidation. Die lang anhaltenden Ergebnisse werden ohne den Einsatz chemischer Substanzen erreicht. Ozon oxidiert organische Substanzen, Bakterien, Pilze, Viren und andere Mikroorganismen werden neutralisiert. Zudem ist die Anwendung des kompakten Gerätes einfach und problemlos. Der Ozon- Generator wird in den Beifahrer-Fußraum gestellt und das Ozon mithilfe eines flexiblen Schlauchs in den Lüftungskanal gebracht. • (RED)
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Eine clevere Investition
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Ein kleiner, grüner Mitarbeiter von Texa kann Kosten und Ärger begrenzen.
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enn die Werkstatt ein Fahrzeug mit kontaminiertem Kältemittel bearbeitet, dieses nicht erkennt und damit das eigene Gerät und somit weitere Kundenfahrzeuge verunreinigt, kann das teuer werden. Das Verursacherprinzip regelt klar, wer für den Schaden aufkommen muss. Und dies ist im Zweifelsfall die Werkstatt, die der Letzte am Fahrzeug war.
Analysegerät kann nachgerüstet werden Texa hat frühzeitig die Gefahr dieser Regelung erkannt und Abhilfe geleistet. Schon jetzt würden rund 75 Prozent aller Geräte, die Texa in den Markt bringe, mit einem Analysegerät verkauft, wie der Hersteller mitteilt. Dieser kleine, grüne Mitarbeiter könne für den Werkstattinhaber von unschätzbarem Wert sein. Begrenze er doch unermüdlich das Risiko von Kosten und Ärger. Das Analysegerät entnimmt vor Arbeitsbeginn eine Kleinstmenge Kälte-
Null Emissionen Eine umweltfreundliche und nachhaltige Alternative bietet Waeco mit seiner Low Emission Technologie.
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chädliche Kältemittelemissionen in die Atmosphäre sind beim Einsatz herkömmlicher Klimaservicegeräte nicht zu vermeiden. Mit einem patentierten, vierstufigen Verfahren erreichten Waeco
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mittel zu Analysezwecken und zeigt hier laut Hersteller bis auf einen Reinheitsgrad von 99 Prozent an, ob das Kältemittel, das sich im Fahrzeug befindet, verunreinigt ist. Die entnommene Menge geht hierbei nicht verloren, sondern wird nach der Prüfung, bei positivem Ergebnis mit dem restlichen Kältemittel abgesaugt. Bei negativem Ergebnis wird die entnommene Menge abgelassen. Das Risiko einer Kontamination des eigenen Klimaservicegerätes wird dabei komplett ausgeschlossen. Um dem Kunden hierbei größtmöglichen Spielraum zu lassen, kann das Analysegerät in den meisten Texa-Geräten nachgerüstet werden. • (DSC)
Mit dem Analysegerät auf der sicheren Seite
ASC Low Emission Servicegeräte bei der Rückgewinnung und Lagerung von Kältemitteln eine Quote von nahezu 100 Prozent, wie das Unternehmen unterstreicht. Die Vorteile lägen auf der Hand: nahezu null Schadstoffemissionen in die Umwelt, sicherere und gesündere Arbeitsplätze sowie enorme Kosteneinsparungen. Kältemittelverluste beim Klimaservice treten meist in der Phase auf, in der das Kältemittel mithilfe der Vakuumpumpe aus dem Kältemittelkompressor abgesaugt wird. Herkömmliche Servicegeräte verlieren bei jedem Service an einer Pkw-Klimaanlage 30 bis 60 Gramm Kältemittel. Das führt zu einer massiven Umweltbelastung. Denn das Kältemittel R 134a ist ein echter Ozonkiller. Ein Kältemittelverlust von 30 Gramm entspricht einem CO2-Äquivalent von 60 kg oder der Verbrennung von 22,75 Liter Diesel-Kraftstoff.
Kältemittelmenge wird exakt erfasst Anders als bei herkömmlichen Servicegeräten wird auch die im Altöl enthaltene Kältemittelmenge zurückgewonnen und wiederverwertet. Nützlicher Nebeneffekt: Die abgesaugte Kältemittelmenge wird exakt erfasst, was dem Servicemitarbeiter sichere Rückschlüsse auf die tatsächliche Füllmenge und damit die Dichtheit der Klimaanlage erlaubt. • (DSC)
Geräte-Vielfalt Als Fachfirma für Autowerkstatt-Technik hat Siems & Klein mehrere Marken-Geräte fürs Klimaservice zur Auswahl.
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Vollautomatische Geräte von Oksys bei Siems & Klein
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m umfassenden Programm an WerkstattAusrüstungs-Geräten hat Siems & Klein auch mehrere Geräte fürs Klimaanlagen-Service im Portfolio. Neben Produkten von Sun und Texa, die vor allem durch Herstellerfreigaben bei Markenbetrieben sehr geschätzt sind, haben sich die Modelle des italienischen Herstellers Oksys als attraktive Lösungen für die heimischen Werkstätten entwickelt. Die Modelle Fast 320 (für R134a) und Fast 320YF (für R1234yf) verfügen jeweils über einen vollautomatischen Arbeitszyklus, eine integrierte Fahrzeugdatenbank sowie eine automatische Öl- und Kontrastmittelfüllung mit elektronischer Waage. Darüber hinaus gehört ein Klimaanlagen-Diagnoseprogramm mit zwei mitgelieferten Temperatursonden zur Standardausstattung. Beide Geräte sind zur Wartung bei Hybrid- und Elektrofahrzeugen vorbereitet, umfangreiches Zubehör rundet das Angebot ab. Der Siems-&-Klein-Außendienst steht auch in allen Fragen zum Klimaservice zur Verfügung. • (GEW)
KLIMA
Rund ums Klima Im erweiterten Klima-Programm bietet Herth+Buss nun auch eine Desinfektions- und eine Reparatur-Lösung.
T
eilespezialist Herth+Buss hat sein Portfolio im Bereich der Klimaanlagenwartung deutlich ausgeweitet. Der im Sortiment Elparts erhältliche AirClean (Sprühpistole und Klimaanlagenreiniger) desinfiziert den Fahrzeuginnenraum und dessen Klimaanlage und reduziert Keime, Pilze, Viren und Bakterien.
Leckage in der Klimaleitung Mit der neuen universellen Reparaturlösung RepAC können defekte Aluminiumrohre der Klimaanlage wieder verbunden oder auch ganze Rohrabschnitte schnell, einfach und ohne Spezialwerkzeug ersetzt werden. • (GEW)
Herth+Buss: Universelle Reparaturlösung für Leckagen an der Klimaleitung (o.) AirClean Klimadesinfektion (l.)
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Dieter Scheuch
Der dunkle Stern
Caravan Salon im Herbst
Vom 20. bis 24. Oktober 2021 findet in Wels der Caravan Salon Austria statt. Auf über 38.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche finden sich Neuheiten, Premieren und Trends – die Bandbreite reicht dabei vom kompakten Einsteigerfahrzeug über den trendigen Camper Van bis hin zum geräumigen Luxusmobil. Als fix integrierter Bestandteil präsentiert sich heuer erstmals auf über 4.000 Quadratmeter „adVANture“. Hier dreht sich alles um Vanlife, Overlanding und Individualreisen.
E-Mobilität als Booster Wertschöpfung und Beschäftigung werden in Österreich aufgrund von Auswirkungen der E-Mobilität nicht zurückgehen, sondern steigen, meint Alessandro Sala, Fraunhofer Austria. Bis 2030 könnte das Wertschöpfungspotenzial um 19, das Beschäftigungspotenzial um ca. 21 Prozent steigen.
3 Hersteller mit gleichem Ziel Toyota intensiviert die Zusammenarbeit mit Isuzu Motors und Hino Motors. Ziel ist die Beschleunigung der Vernetzung, Automatisierung und Elektrifizierung und die Verbesserung der Sicherheit. Hierfür gründen sie die Commercial Japan Partnership Technologies Corporation, die auch offen für Kooperationen mit anderen gleichgesinnten Partnern ist.
Neues Renault-Logo
Sukzessive wird seitens Renault Österreich die Ausrollung des neuen Renault-Logos geplant. Werbekampagnen und TV-Spots laufen bereits mit dem neuen Logo. Bei den Händlerstandorten werden Neubauten von Schauräumen ab 2022 damit ausgestattet. Jene Standorte, die bereits das äußere Erscheinungsbild des Renault Stores tragen, erhalten lediglich ein Logo-Update. So ist die Einführung des neuen Logos nicht verpflichtend und man werde für jene, die umstellen wollten, kosteneffiziente Vorschläge parat haben.
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AUTO & Wirtschaft 04/2021
Pikant, wenn Polestar in Österreich Vorbestellungen für den Polestar 2 entgegennimmt und dazu anmerkt, dass beim ausschließlichen Online-Autokauf das hautnahe Polestar- Erlebnis „ohne den üblichen Verkaufsdruck auskommt, dem man bei Autohändlern des Öfteren ausgesetzt ist“: Kaufabwicklung und Preis seien für jedermann gleich, ungeachtet, ob Kunden die „maßgeschneiderte Verkaufsumgebung“ Pole star Space „besuchen oder nicht“. Dort könnten sie mit der Marke und Polestar-Exper ten – „nicht bestallten Sachverständigen“ – zusammentreffen, um das Auto Probe zu fahren. Polestar startet auch mit einem etablierten, gut ausgerüsteten und hochspezialisierten Servicenetz mehrerer Volvo-Händler in Österreich. Das ist kein klassischer Automobilhandel mehr. Umso spannender wird, wer dabei was bezahlen muss, wer was verdient und was das System Polestar bei der Hauptmarke Volvo anrichtet.
„Am besten sollte der Marketing Manager in einem Autohaus ein unermüdlicher Autohausund Werkstatt-Marketing-Wunderwuzzi sein!“ Mag. (FH) Michael Luipersbeck, Geschäftsführer Autohaus Digital
„Die Seitenaufrufe sind mit dem ersten Lockdown stark gestiegen und auf diesem hohen Niveau geblieben.“ Angelika Nussbaumer, Schmidt Automobile
„Die Website vom Autohaus Sparer ist extrem modern und innovativ.“ Juror René Buzek, Autorola/Indicata
WIRTSCHAFT
Das Autohaus Nemeth in Eisenstadt vertritt die Marken Kia, Peugeot, Alfa Romeo und Fiat
Persönlich und digital Das Autohaus Nemeth in Eisenstadt ergänzt den persönlichen Kundenkontakt mit modernen, digitalen Lösungen und arbeitet dazu eng mit Motiondata zusammen.
D
ie Kunden schätzen, dass man sie persönlich kennt und mit Namen begrüßt“, erklärt Michael Nemeth, der mit seinem Vater Ing. Peter Nemeth die Geschäfte leitet. Der intensive persönliche Kontakt bringt Kunden sogar aus Wien, teilweise zum Kauf, vor allem aber in die Werkstätte nach Eisenstadt. Mit Kia, Peugeot, Alfa Romeo und Fiat ist die Produktpalette entsprechend breit aufgestellt. Um auch in der Verwaltung und im digitalen Bereich gut aufgestellt zu sein, vertraut die Firma Nemeth auf Motiondata. „Eigentlich schon immer“, erinnert sich der Junior-Chef: „Wir sind sehr zufrieden, erhalten immer rasche Unterstützung, wenn das notwendig ist.“ Neben dem umfassenden DMS nutzt Nemeth auch den Sales Manager. „Das ist quasi der Verkäuferarbeitsplatz zur Betreuung und Bearbeitung der Kunden. Damit erstellen wir Kampagnen, organisieren die Nachbearbeitung, aber auch die Probe fahrten“, berichtet Michael Nemeth.
Michael Nemeth, Geschäftsleitung Autohaus Nemeth, Eisenstadt
Digitaler Verkäuferarbeitsplatz „Der Sales Manager ist der Turbo für den Verkauf und mit den Modulen CRM, Probefahrten sowie der Fahrzeugverwaltung das ideale Werkzeug für Kfz-Betriebe, um die gezielte Kundenbearbeitung zu verbessern und damit die Sales-Performance zu erhöhen“, ergänzt MMag. Mario Pichler, Geschäftsführer der Motiondata Vector Gruppe. „Damit wird die einfache und schnelle Verteilung des Fahrzeugbestandes auf Verkaufskanäle wie Website, Fahrzeugbörsen oder die mobilApp organisiert.“ Generell nimmt der digitale Kundenkontakt stark zu. „Wir haben viele Anfragen, die wir digital, aber auch telefonisch beantworten“, so Michael Nemeth: „Danach möchte der Kunde jedoch – sehr gut informiert und meist mit einer hohen Kaufabsicht – zu uns in den Schauraum kommen.“ • (GEW)
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WIRTSCHAFT
Erstickt in Begründungsansätzen Gerne hätten wir diesmal schon über das Pro und Kontra im Marktmissbrauch der Marktmacht durch Peugeot berichtet. Leider war den Importeursanwälten dafür die Zeit zu kurz. Aber auch unterschiedliche Begründungsansätze zum Kontrahierungszwang geben Aufschluss. Von Gerhard Lustig
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Die Autoren Mag. Vincent Schneider (l.) und Dr. Wendelin Moritz sind Rechtsanwälte der Schneider & Schneider Rechtsanwalts GmbH, die in Händlerstreitigkeiten regelmäßig die Seite der Importeure berät und vertritt
AUTO & Wirtschaft 04/2021
WIRTSCHAFT
Für unsere Leserinnen und Leser ist wichtig, in unseren Texten größtmögliche Meinungsvielfalt zu finden und dabei die Orientierung zu behalten! Muss man wirklich mit jeder Werkstatt, die die Standards erfüllt, einen Werkstattvertrag abschließen? Importeursseitig beruht der „Zwang zum Vertragsabschluss“ auf zweifelhaften kartellrechtlichen Auslegungen. Dem gegenüber raten Juristen, im Lager der Kfz-Betriebe den Grad der wirtschaftlichen Abhängigkeit des Servicebetriebes vom Importeur zu prüfen und damit, wie viel Spielraum dem Servicebetrieb zum Fortbestand bleibt. Letztendlich wird jeder Fall einzeln ausjudiziert werden, und das erfordert einen langen und vor allem finanziellen Atem. Händlerverbände verhalten sich auffällig zurückhaltend und legen sich nicht fest. Damit eröffnet sich für Anwälte auf beiden Seiten eine unendliche Weite an Sichtweisen, die nur durch oberstgerichtliche Entscheidungen Klarheit schaffen. Auf dem Weg dorthin werden viele etablierte Markenvertreter straucheln und neue Vermarkter – Stichwort Onlinehandel – in der Öffentlichkeit auftreten. Es bleibt spannend!
Dr. Johannes Öhlböck LL.M. ist Rechtsanwalt in Wien und seit 20 Jahren für Händler und Händlerverbände tätig
Die Stellungnahmen der Juristen können Sie auf www.autoundwirtschaft.at (Suchbegriff „Kontrahierungszwang“) auch als PDF abrufen.
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WIRTSCHAFT
Jedes Minus ist relativ! Wirft man einen Blick auf die europaweite Tabelle der ACEA, so ist der Rückgang von 5,7 Prozent, der im Februar bei den österreichischen Neuzulassungen im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet wurde, gar nicht mehr so schlimm! In Portugal, Spanien, Dänemark oder Belgien, um nur die Großen zu nennen, war es wirklich dramatisch!
Daten für Malta nicht erhältlich Mitgliedsstaaten vor der EU-Erweiterung von 2004 Mitgliedsstaaten, die seit 2004 der EU beigetreten sind
Februar 2021 Februar 2020
5000
4000
3000
2000
1000
0
Neuzulassungen Bundesländer
582
-5,83 %
Kärnten
1.186
-4,51 %
Niederösterreich
3.931
-8,35 %
Oberösterreich
3.433
6,65 %
Salzburg
1.484
-7,02 %
Steiermark
3.040
7,92 %
Tirol
1.962
14,60 %
Vorarlberg
917
4,09 %
Wien
3.328
-29,1 %
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3.132 2.008 1.721 1.059 1.348 967 983 938 836 664 667 544 504 566 520 437 468 411 292 360 193 187 193 159 148 83 74 71 75 60 37 41 17 14 15 5 4 6 5 51 19.863
-175 -50 140 -114 263 185 -177 -118 -201 -166 -108 63 -623 48 7 12 -48 -118 3 117 -96 35 -103 -5 48 66 -26 21 -40 20 21 -30 -47 0 -2 -17 4 5 -8 10 -1.204
Jän.-Feb. 2021 5.941 3.332 3.280 2.299 1.973 1.831 1.668 1.555 1.284 1.145 1.086 870 821 804 762 738 659 603 566 469 298 292 284 281 217 185 147 132 123 76 56 49 34 27 20 10 8 7 6 58 33.996
-1.250 -781 -284 -580 -95 124 -648 -591 -922 -425 -581 -135 -1.465 -274 -327 -164 -186 -540 -86 156 -230 -86 -317 -69 -61 132 -94 30 -96 2 28 -80 -74 -2 -19 -33 8 5 -18 -2 -10.030
-17,38 -18,99 -7,97 -20,15 -4,59 7,26 -27,98 -27,54 -41,80 -27,07 -34,85 -13,43 -64,09 -25,42 -30,03 -18,18 -22,01 -47,24 -13,19 49,84 -43,56 -22,75 -52,75 -19,71 -21,94 249,06 -39,00 29,41 -43,84 2,70 100,00 -62,02 -68,52 -6,90 -48,72 -76,74 0,00 250,00 -75,00 -79,55 -22,78
17,48 9,80 9,65 6,76 5,80 5,39 4,91 4,57 3,78 3,37 3,19 2,56 2,41 2,36 2,24 2,17 1,94 1,77 1,66 1,38 0,88 0,86 0,84 0,83 0,64 0,54 0,43 0,39 0,36 0,22 0,16 0,14 0,10 0,08 0,06 0,03 0,02 0,02 0,02 0,17 100,00
Top 5 A-Segment
Burgenland
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Abweichung Stk. Feb. 2020/2021
Februar 2021
Quelle: European Automobile Manufacturers Associations (ACEA), Brüssel
VW Skoda Seat BMW Ford Audi Mercedes-Benz Renault Opel Fiat Peugeot KIA Hyundai Dacia Mazda Toyota Suzuki Citroën Volvo Tesla Nissan Jeep Mitsubishi Mini Land Rover Cupra Porsche Jaguar Honda Abarth MG Alfa Romeo Subaru Smart DS Automobiles Lexus JAC Ferrari SsangYong Sonstige Gesamt
Marktanteil % Jän.-Feb. 2021
3
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39
Abweichung % Jän.-Feb. 2021
2
-21,9 -16,5 -33,9 -19,0 -3,6 -1,2 -20,9 -14,9 +4,9 -12,3 -4,3 -18,3 -47,5 -22,0 -26,3 -5,7 -2,0 -59,0 -21,9 +5,3 -23,3 -12,9 -38,4 -15,5 -1,7 -13,5 -19,3 -20,4 -10,7 -20,2 +3,3 -15,6 -9,2 -35,5 -20,3 -21,3
Abweichung Stk. Jän.-Feb. 2021
Belgien 36.536 46.775 Bulgarien 1.660 1.988 Dänemark 9.912 15.003 Deutschland 194.349 239.943 Estland 1.630 1.691 Finnland 8.170 8.271 Frankreich 132.637 167.782 Griechenland 6.689 7.862 Irland 13.785 13.138 Italien 142.998 163.124 Kroatien 3.421 3.576 Lettland 1.078 1.319 Litauen 2.235 4.254 Luxemburg1 3.742 4.795 Niederlande 21.862 29.665 Österreich 19.863 21.067 Polen 37.754 38.508 Portugal 8.311 20.263 Rumänien 6.897 8.836 Schweden 22.837 21.694 Slowakei 5.535 7.220 Slowenien 4.833 5.550 Spanien 58.279 94.618 Tschechien 14.687 17.377 Ungarn 10.892 11.078 Zypern 894 1.033 Europäische Union (EU) 771.486 956.430 2 EU14 679.970 854.000 EU123 91.516 102.430 Island 554 694 Norwegen 10.687 10.346 Schweiz 16.131 19.108 EFTA 27.372 30.148 Großbritannien 51.312 79.594 Total (EU + EFTA + UK) 850.170 1.066.172 Westeuropa (EU14 + EFTA + UK)758.654 963.742 1
Neuwagenzulassungen Österreich 02/2021
Abweichung 2020/2021 in %
Februar 2020
Februar 2021
Neuwagenzulassungen Europa 02/20211
Fiat 500
Dacia Sandero
Fiat Panda
282 198
217 153
209 205
Februar 2021 Februar 2020
Mitsubishi Space Star 121 117
VW up! 76
51
Alle Daten zum Fahrzeugmarkt finden Sie auch im MarketAnalyser von Eurotax
+21,43%
Von 70 auf 85 Stück: Der Gebrauchtwagenmarkt von SsangYong ist heuer gewachsen, aber noch auf niedrigem Niveau.
VIERTAUSEND Um exakt diese schöne Zahl lagen die verkauften Gebrauchtwagen heuer im
Februar über jener im Vergleichsmonat des Vorjahres. Der Rückgang aus dem Jänner, der zum Großteil durch den Lockdown verursacht wurde, konnte damit aber nicht aufgeholt werden: -7,02 Prozent nach 2 Monaten.
MAR K DES E MON ATS
-1
Marktanteil % Jän.-Feb. 2021
1.005 387 829 328 246 132 -203 288 -25 23 -40 108 299 -56 97 -2 54 71 62 56 47 58 38 37 93 19 15 -7 -51 3 -34 -2 10 29 5 9 -5 17 6 54 4.000
Abweichung % Jän.-Feb. 2021
14.487 6.897 6.235 4.455 3.827 3.683 3.439 2.925 2.667 2.371 1.791 1.801 1.757 1.435 1.387 1.168 1.086 973 878 676 585 534 444 447 473 349 312 267 239 172 155 133 88 78 55 54 50 50 37 344 68.804
Abweichung Stk. Jän.-Feb. 2021
VW Audi BMW Mercedes-Benz Skoda Ford Opel Seat Renault Peugeot Mazda Fiat Hyundai Citroën Toyota KIA Suzuki Nissan Volvo Dacia Mitsubishi Mini Alfa Romeo Honda Jeep Land Rover Porsche Chevrolet Smart Subaru Jaguar Chrysler Lancia Tesla Abarth Lexus Daihatsu SsangYong Saab Sonstige Gesamt
Jän.-Feb. 2021
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39
Abweichung Stk. Feb. 2020/2021
Februar 2021
Gebrauchtwagenumschreibungen 02/2021
26.028 12.657 11.188 7.927 7.134 6.805 6.193 5.178 4.807 4.240 3.211 3.205 3.023 2.624 2.518 2.033 1.939 1.668 1.661 1.232 1.069 957 809 804 797 658 556 505 491 344 299 246 171 152 112 110 99 85 68 551 124.154
-1.930 -506 171 -352 -328 -791 -1.263 -323 -812 -570 -618 -315 62 -384 -281 -346 -197 -130 -25 -37 -47 23 5 -51 24 -76 -3 -72 -83 4 -68 -56 -25 47 7 -2 -1 15 -3 -31 -9.368
-6,90 -3,84 1,55 -4,25 -4,40 -10,41 -16,94 -5,87 -14,45 -11,85 -16,14 -8,95 2,09 -12,77 -10,04 -14,54 -9,22 -7,23 -1,48 -2,92 -4,21 2,46 0,62 -5,96 3,10 -10,35 -0,54 -12,48 -14,46 1,18 -18,53 -18,54 -12,76 44,76 6,67 -1,79 -1,00 21,43 -4,23 -10,67 -7,02
20,96 10,19 9,01 6,38 5,75 5,48 4,99 4,17 3,87 3,42 2,59 2,58 2,43 2,11 2,03 1,64 1,56 1,34 1,34 0,99 0,86 0,77 0,65 0,65 0,64 0,53 0,45 0,41 0,40 0,28 0,24 0,20 0,14 0,12 0,09 0,09 0,08 0,07 0,05 0,44 100,00
Daihatsu, seit 8 Jahren nicht mehr im Neuwagengeschäft, ist auf Rang 37 bei den Gebrauchtwagen. 99 Stück wurden im Jänner und Februar verkauft, um 1 Auto weniger als 2020.
Im Februar gehörte KIA mit 544 Neuzulassungen (+63) zu den wenigen Marken, die sich im Vergleich zu 2020 steigerten.
R UA R 1 B FE 202
Einer der wenigen Gewinner unter den großen Marken war im Februar Ford: Der scheidende Generaldirektor Danijel Dzihic übergibt seinem Nachfolger Andreas Oberascher also ein wohlbestalltes Haus.
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inter den drei Konzernmarken VW, Skoda und Seat kam Ford im Februar mit 1.348 Einheiten ganz klar auf Rang 4 in der Neuzulassungsstatistik. Besonders beachtlich ist aber der Zuwachs von 263 Einheiten im Vergleich zum Februar 2020: Dadurch wurde beinahe der gesamte Verlust vom Jänner aufgeholt, lediglich 95 Autos fehlten kumuliert auf das Ergebnis der ersten beiden Monate des Vorjahres – jener Zeit, bevor das Virus kam. Mit -4,59 Prozent ist der Rückgang bei Ford nach 2 Monaten auch viel geringer als jener des Gesamtmarktes (-22,78 Prozent); der Marktanteil liegt bei 5,8 Prozent.
Fiesta vor Puma und Galaxy Klare Nummer 1 in der doch recht großen Modellpalette war im Februar der Fiesta mit 318 Neuzulassungen, gefolgt vom Puma (229) und dem Galaxy (172). Hier kommt Ford sicher zugute, dass die beiden verbliebenen Konkurrenten in diesem Segment, VW mit dem Sharan und Seat mit dem Alhambra, keinen Dieselmotor mehr anbieten. Noch ein Wort zum Mondeo: Mit 11 Einheiten im Februar ist das einst wichtige Mittelklasse-Modell nur noch auf Platz 11 der markeninternen Statistik zu finden. Da wird verständlich, dass der Mondeo Ende März 2022 aufgelassen wird … • (MUE)
7 Neuzulassungen mehr im Februar als im Vergleichsmonat 2020: Mazda liefert sich ein spannendes Duell mit Toyota.
Toyota will in Österreich wieder Nummer 1 unter den Japanern werden: Nach 2 Monaten liegt aber Mazda knapp voran.
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Ein unermüdlicher Wunderwuzzi! Welche Aufgaben hat ein Marketing Manager im Autohaus? Die Antwort darauf geben die Experten von „Autohaus Digital“. Von Wolfgang Gschaider, BA, und Mag. (FH) Michael Luipersbeck1
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aben Sie sich schon einmal die Frage gestellt, welche Aufgaben ein Marketingverantwortlicher bzw. Marketing Manager im Autohaus zu übernehmen hat? Die Anzahl der Herausforderungen rund um diese Position hat im Laufe der vergangenen Jahre dramatisch zugenommen. Fakt ist, dass die Aufgaben des Marketing Managers im Autohaus vielfältig, kleinteilig und zum Teil sehr komplex sind. Man denke nur an die Arbeit in einem Mehrmarken-Betrieb: • Unterschiedliche und zeitlich oft kurzfristig kommunizierte Herstelleraktionen • Zum Teil komplizierte WerbekostenStützungs-Systeme • Häufig wechselnde Ansprechpartner auf Medienseite • Eine immer komplexer werdende (digitale) Art der Kundenansprache
Schnittstelle zwischen Marketing und Vertrieb Zur klassischen Produktkommunikation zählt vor allem die Konzeption von verkaufsfördernden Kampagnen. Hierfür ist ein tiefes Verständnis für die Fahrzeuge, die Zielgruppe(n) und den lokalen Markt nötig. Die Herausforderung des Marketing Managers lautet: „Wie erreiche ich meine Zielgruppe mithilfe der aktuellen Aktion und mit den von der Geschäftsführung vorgegebenen Budgetmitteln unter der Einhaltung der Herstellervorgaben?“
Was muss ein Marketing Manager im Autohaus können? Der „Werkzeugkoffer“ des Marketing Managers ist bereits prall gefüllt. Ständig kommen neue „Tools“ hinzu. Laufende Weiterbildung, Benchmarking mit Kollegen oder Wissens- bzw. Erfahrungsaustausch sind wichtig. Zu seinen Kompetenzen gehören: • Kampagnenplanung (on- und offline) • Preisgestaltung (kaufmänni sches Denken) • Kenntnisse der Werbekostenstützungen der Hersteller • Content Planung und Erstellung • Eventmanagement • Strategie für lokale Printmedien (Bezirksblätter, Tipps etc.) • Text, Gestaltung & Design der Werbeplattformen und ein gutes Auge für Fotos • Kenntnisse der Fahrzeugbörsen (willhaben, AutoScout24, gebrauchtwagen.at etc.) • Strategisches Denken und organisierte Arbeitsweise
„Am besten sollte der Marketing Manager im Autohaus ein unermüdlicher Autohaus- und Werkstatt-MarketingWunderwuzzi sein!“ Mag. (FH) Michael Luipersbeck Geschäftsführer Autohaus Digital OG
Aufgaben eines Marketing Managers im Autohaus Grundsätzlich gibt es für Marketing Manager im Autohaus zwei fundamentale Aufgabenbereiche: • Die zielgruppenspezifische Produktkommunikation rund um alle Fahrzeuge der vertretenen Marken (Neuwagen, Nutzfahrzeuge, Flotten) • Die Kommunikation rund um die eigene Händlermarke (Gebrauchtwagen, Werkstatt, Mitarbeiter)
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Foto: Adobe Stock
WIRTSCHAFT
Die Digitalisierung hat das Konsumentenverhalten beim Autokauf stark verändert. Der erste Kontaktpunkt vor dem Autokauf ist heute immer online! Es gibt eine ganze Reihe neuer Aufgaben, mit der man sich als Autohaus-Marketing-Manager auseinandersetzen muss. Zu den neuen digitalen Handlungsfeldern gehören:
• Verwaltung von Webpräsenzen („digitaler Showroom“) • E-Commerce (Fahrzeugbörsen, Webshops usw.) • Suchmaschinenoptimierung (SEO) und Suchmaschinenmarketing (SEA) • E-Mail Marketing • Social Media Marketing und Community Management • Performance Marketing (Fokus auf Messbarkeit) • Content Marketing (inhaltsbasiertes Marketing) Die letzte Disziplin (Content Marketing) ist neu für die meisten Autohaus-Marketer. Die letztjährigen „Digital Awards“-Sieger (Schmidt Automobile und Kohla-Strauss) sind bereits sehr erfolgreich in diesem Bereich unterwegs. Der Aufgabenbereich des Marketing Managers im Autohaus ist extrem vielfältig. Ständig kommen neue Aufgabenbereiche hinzu. Das Marketing ist eine Tätigkeit im Herzen des Unternehmens – an den Schnittstellen zu Geschäftsführung, Vertrieb, Aftersales und nicht zuletzt den Kunden. Marketing Manager spielen im Autohaus eine zentrale Rolle, die den gesamten Unternehmenserfolg beeinflusst! •
„Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.“
1
Henry Ford
Die Autoren sind Geschäftsführer von „Autohaus Digital“
Zeiterfassung für die Hosentasche Stieger Software baut seine mobilen Anwendungen mit der „Time App“ für eine einfache und flexible Zeiterfassung weiter aus.
D
ie neu vorgestellte „Time App“ ist das persönliche Zeiterfassungs-Terminal für die Hosentasche: Sie ermöglicht mobile Zeiterfassung für Anwender im Kfz-Gewerbe auf iOS- und Android-Smartphones. Mitarbeiter erfassen ihre Präsenz- und Auftragszeiten unabhängig von Ort und Tageszeit punktgenau und sparen dadurch nicht nur wertvolle Arbeitszeit, sondern steigern auch ihre Produktivität.
„Mit der Time App können Präsenz- und Auftragszeiten orts- und zeitunabhängig erfasst werden.“ Gottfried Scharf, Stieger Software
Stundennachweis auf Knopfdruck Die App synchronisiert sich laufend – via WLAN oder Handynetz – mit den Zeiterfassungs-Modulen
Nach dem Login werden in der App Auftragsnummern schnell und bequem mit der Handy-Kamera gescannt, Nutzer sehen auf einen Blick den aktuellen Auftrag Visual Time/Easy Time von Stieger. So können Stundennachweise jederzeit per Klick abgerufen werden und Personalverantwortliche haben immer alle Zeitdaten aktuell verfügbar. Auftragsnummern lassen sich blitzschnell mit der Handy-Kamera erfassen. Zusätzlich ermöglicht die integrierte GPS-Funktion, den Aufenthaltsort beim Starten und Beenden einer Zeitbuchung exakt festzuhalten. • (KAT)
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Juror René Buzek (Autorola/ Indicata) und Gewinnerin Angelika Nußbaumer (Schmidt Automobile)
Die Jury erneut überzeugt Schmidt Automobile hat bereits zum zweiten Mal den A&W Digital Award für die beste Website erhalten, dieses Mal von Autorola/Indicata.
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ass man die digitalen Hausaufgaben bei Schmidt perfekt gelöst hat, wurde schon 2019 unter Beweis gestellt, als man beim ersten A&W Digital Award die Kategorie „Beste Autohaus- Website“ gewonnen hat. Als einziger Teilnehmer konnte man 2020 den Sieg wiederholen und die Jury einmal mehr überzeugen. „Wir sind froh, dass wir unabhängig von Corona schon vor dem ersten Lockdown unsere Website und unseren Social-Media-Auftritt auf mo-
formation mit einer deutlich höhen Kaufbereitschaft ins Autohaus. „Hier stimmt einfach das Gesamtpaket“, erklärt René Buzek, Geschäftsführer von Autorola und Indicata in Österreich und Juror des A&W Digital Awards: „Die gesamte Customer Journey ist hier gut abgebildet. Das gibt eine größere Sicherheit und baut schon vor dem Autohausbesuch eine Vertrauensbasis auf.“ Dabei sieht der Kunde sofort, welche Möglichkeiten ihm zur Verfügung stehen: „Service, Probefahrt, Eintauschbereich mit Fahrzeugbewertung.“ Schmidt nutzt den Lead-Generator von Indicata, wo digital eine Fahrzeugbewertung durchgeführt werden kann. „Das Autohaus erhält Frequenz auf der Website und die Kontaktdaten eines potenziellen Kunden“, so Buzek.
„Die Seitenaufrufe sind mit dem ersten Lockdown stark gestiegen und auf diesem hohen Niveau geblieben.“ Angelika Nussbaumer, Schmidt Automobile
Eigene Storys, derzeit 647 Fahrzeuge und ein einfacher Überblick: Website von Schmidt Automobile
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dernstes Niveau gebracht haben“, sagt Angelika Nußbaumer, Marketing-Leiterin der Oskar Schmidt GmbH. Schließlich war der „achte Standort“ der Autohaus-Gruppe, wie Nußbaumer den Online-Auftritt nennt, in den vergangenen 13 Monaten teilweise der einzige, der geöffnet haben durfte. „Die Seitenaufrufe sind mit dem ersten Lockdown stark gestiegen und auf diesem hohen Niveau geblieben. Die Zugriffszahlen sind sehr erfreulich“, lächelt Nußbaumer. Generell sind die Anfragen mehr und konkreter geworden, die Kunden kommen nach digitaler Vorin-
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Alle Fahrzeuge online
„Ein wichtiger Aspekt ist die digitale Präsentation aller Fahrzeuge, die bei den 7 Schmidt-Standorten verfügbar ist. Mit allen Neu-, Vorführ- und Gebrauchtwagen sind das durchschnittlich 750 Autos“, erklärt Angelika Nußbaumer, die sowohl für den Relaunch der Website wie auch für die tägliche Wartung sowie die Qualitätskontrolle verantwortlich ist, Fahrzeuge werden von den Verkäufern eingespielt. Die hohe Frequenz auf der Schmidt-Website ergibt sich dabei nicht nur aus der hohen Zahl an Fahrzeugen, sondern auch durch eigene Artikel, erstellt von Autohaus Digital. So ist aktuell ein Ford-Puma- Praxistest vom Ford-Markenleiter mit dynamischer Fotostory online. Darüber hinaus wird auf spezielle Angebote vor der NoVA-Erhöhung hingewiesen sowie potenziellen Peugeot-208-Käufern erklärt, wie sie ihre Eltern von dem Fahrzeug überzeugen. • (GEW)
WIRTSCHAFT
Julia Pravda und Herbert Sparer freuen sich über den A&W Digital Award für die beste Website
Auffällig im Design, innovativ in der Umsetzung: Website Autohaus Sparer/Beck/Reibmayr
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as 1936 gegründete Autohaus Sparer mit dem Stammbetrieb in St. Johann/Tirol hat sich längst zu einer Autohaus-Gruppe entwickelt, ohne den Charakter eines feinen Familienbetriebes zu verlieren. Durch Zukäufe gehören Auto Beck in Saalfelden und Auto Reibmayr in Kufstein zur Gruppe, 2012 ist ein weiterer Standort in St. Johann dazugekommen. Die Cousins Herbert (St. Johann und Marketing) und Alois (Kufstein, Saalfelden) vertreten Opel und Suzuki sowie Hyundai und Jeep. Dabei machen konsequente Kundenbindung und persönliche Betreuung den Erfolg ebenso aus wie laufende Innovation und Offenheit für Neues: Im digitalen Bereich ist Sparer genau so ganz vorn mit dabei wie bei der Elektromobilität. Die Website ist eine Herzensangelegenheit von Herbert Sparer, der sehr technikaffin ist und zudem sehr perfektionistisch arbeitet, sowohl was die einheitliche Design-Linie wie auch die technische Umsetzung betrifft. Mit Julia P ravda, Assistentin der Geschäftsleitung und im positivsten Sinne „Mädchen für alles“ mit Schwerpunkt Marketing, hat er eine geniale Mitarbeiterin gefunden, die die Linie ihres Chefs perfekt im Tagesgeschäft u msetzt.
Besonders aufgefallen „Die Website vom Autohaus Sparer ist uns gleich besonders aufgefallen, weil sie extrem modern und innovativ ist und über eine qualitative Fahrzeugpräsentation verfügt. Auch die ganze Customer Journey samt Online-Termin-Buchung ist sehr professionell“,
Nichts dem Zufall überlassen Auto Sparer in St. Johann/Tirol hat den A&W Digital Award für die beste Website gewonnen, der von Autorola/Indicata übergeben wurde.
Juror René Buzek, Autorola/Indicata
erklärt René Buzek, Geschäftsführer von Autorola und Indicata in Österreich und Juror beim A&W Digital Award. „Die Fotoqualität, die Darstellung der Fahrzeuge sind sehr gut umgesetzt“. Mit Indicata verfügt Buzek selbst über eine große digitale Erfahrung, berät Händler und bietet digitale Tools. Die Basis für die Sparer-Website, die nicht nur optisch attraktiv ist, bildet das leistungsfähige BackEnd. „Die komplette Fahrzeugverwaltung läuft über unsere interne Börse“, so Sparer. Beispielsweise können Verkäufer wie Kunde daraus Angebotsblätter als PDF erstellen. Auch direkte Kontaktaufnahmen, Terminvereinbarung für Service, Probefahrt oder Verkaufsgespräch können online gebucht werden. Das Design entwirft die Agentur, nach genauen Vorgaben des Autohaus-Chefs. „Wir haben eigene CI-Guidelines. Das Design muss sich durchziehen“, so Herbert Sparer. Einen Leitfaden gibt es auch für die Fotoerstellung durch den Verkäufer. „Im Autohaus Sparer wird nichts dem Zufall überlassen“, lächelt Pravda. Und diese Professionalität merkt man sowohl online wie auch im Betrieb. • (GEW)
„Die Website vom Autohaus Sparer ist extrem modern und innovativ.“
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WIRTSCHAFT
Zwei Elektroautos an der Spitze VW ID.4 vor Audi e-tron und den SkodaModellen Kamiq und Octavia: Diese 4 Autos waren in den Medien am stärksten präsent.
Top-Modelle 15. Februar bis 15. März 2021
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lickt man auf die Balken bei diesen Modellen, so ergibt sich ein völlig unterschiedlicher Aufbau in der Präsenz in den österreichischen Printmedien zwischen 15. Februar und 15. März: Während sich beim VW ID.4 die PR-Summe (also die journalistischen Berichte) mit 254.682 Euro und die Importeurswerbung mit 217.752 Euro fast die Waage hielten und dazu noch einige Händlern e Inserate (85.923 Euro) kamen, so h ic le Verg schaffte der Audi e-tron Rang 2 fast ausschließlich aufgrund der journat! h c a listischen Berichte (364.209 von insm ge gesamt 411.454 Euro). Und der Skoda Kamiq war nur wegen der werblichen Aktivitäten des Importeurs (314.314 von 348.431 Euro) auf dem Stockerl.
leicht
Top-Marken 15. Februar bis 15. März 2021
Toyota in der Markenstatistik auf Rang 3 Wenig überraschend belegte VW mit einer Summe von 1.482.204 Euro auch Platz 1 in der Markenstatistik, relativ deutlich vor Skoda (1.084.468 Euro). Toyota schob sich mit vielen PR-Aktivitäten (513.413 von 781.814 Euro) auf Rang 3 vor, dahinter folgen Audi (746.798 Euro) und Hyundai (724.587 Euro). Übrigens: Überhaupt nicht in den Printmedien präsent waren im Zeitraum zwischen 15. Februar und 15. März unter anderem smart, Chevrolet, Cadillac und Corvette sowie Maserati. • (MUE)
Partner beim Strom ÖBB und Smatrics realisierten gemeinsam 50 E-Auto-Ladestandorte an Bahnhöfen.
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harge&Ride – an nunmehr 50 Standorten bei österreichischen Bahnhöfen haben die ÖBB mit dem Ladenetzbetreiber Smatrics, der auch das Management der ÖBB-Ladekarte übernommen hat, insgesamt 130 Ladepunkte für Elektroautos in Betrieb genommen. Es handelt sich durchwegs um Typ-2-„Langsamlader“ – was angesichts des Nutzungsprofils „Auto am Bahnhof laden lassen und mit der Bahn weiterfahren“ Sinn ergibt.
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Smatrics-Geschäftsführer Michael-Viktor Fischer, Andreas Matthä, CEO ÖBB-Holding
Einen weiteren Beitrag zum „Ladekarten-Wildwuchs“ hat der Endkunde nicht zu befürchten, denn die ÖBB-Ladekarte ist im Verbund mit den BEÖAnbietern und Smatrics-EnBW an österreichweit über 6.000 Ladestationen nutzbar. „Die perfekte Verbindung von zwei umweltfreundlichen Verkehrsmitteln“, nennt Andreas Matthä, Chef der ÖBB-Holding, die Partnerschaft mit Smatrics. Auch Smatrics-Geschäftsführer Michael-Viktor Fischer ist zufrieden: „Wir können hier gut unser Know-how im Betrieb von maßgeschneiderten Ladenetzen für Dritte und im Management von Ladekarten unter Beweis stellen.“ • (KAT)
Weniger Platzbedarf für bestmöglichen Lenkwinkel Mit einem neuen Aufbau des Radlagers möchte NTN-SNR einen noch besseren Lenkwinkel ermöglichen und auch die zunehmende Elektrifizierung der Fahrzeuge berücksichtigen. So kann mit der neuen Generation der axiale Platzbedarf reduziert werden und es bietet sich mit dem größeren Spielraum bei der Konstruktion von Fahrzeugfahrwerken auch die Möglichkeit für einen größeren Lenkwinkel. Seit Jänner 2021 befinden sich die neuen Teile in der Erprobung. Eine Vorstellung für potenzielle Kunden soll im Sommer folgen. NTN-SNR Roulements; www. ntn-snr.de
Noch mehr fürs Upgrade Ein neues Upgrade-Programm hat Brembo eingeführt. Darin enthalten sind neue Bremssättel und -systeme für Fahrzeuge im Straßeneinsatz und auf der Rennstrecke, neue Sport-Scheiben und optimierte Maßnahmen zum Schutz vor Produktpiraterie. Höhere Bremsleistung Neben einer gemeinsamen Designsprache verspricht Brembo mit seinen leistungsoptimierenden Produkten auch einen unverwechselbaren Stil und möchte damit Sportbegeisterten die Wahl der Bremskomponenten für Hochleistungsfahrzeuge erleichtern. Das Sortiment
Kraftvoll starten Neben den passenden Batterien für einen kraftvollen Start in die Motorrad-Saison bietet Banner nicht nur Batterien, sondern auch entsprechendes Zubehör und moderne Ladegeräte. So etwa den Banner Accucharger 12V 3A. Bei den Starterbatterien punkten die Premiumprodukte Banner Bike Bull AGM PROfessional und Banner Bike Bull GEL. Banner GmbH; www.bannerbatterien.com
beinhaltet die Produktlinien Sport, GT und Pista. Mit dabei sind auch die neuen Pista | FF Bremssättel, die entwickelt wurden, um den Sportbegeisterten der Straße das hohe Leistungsniveau der Rennstrecke zu einem erschwinglichen Preis zu bieten. Bei den Bremsscheiben ist die Sport | T3 mit speziellem Rillendesign und eingraviertem Logo neu im Portfolio. Damit sollen sowohl die Leistung als auch das Erscheinungsbild unter extremen Bedingungen verbessert werden. Über die Brembo Check App können die Kunden die Zertifizierung als Originalteil abrufen. Brembo SpA; www.brembo.it
Problemlöser im Familien-Pack Für aufgequollene und verrostete Radmuttern bietet Pichler Werkzeuge speziell für die Marken Ford, Chrysler, Land Rover, Range Rover, Opel/ Vauxhall, Toyota, Honda ein 5-teiliges Radmuttern-Lösewerkzeug. Eine gute Eignung wird auch für das Lösen von Radmuttern mit fehlenden oder verzogenen Kappen bei allen neuen Fahrzeugmodellen versprochen. Das Set inklusive Halbzollverlängerung enthält die Größen 18,5/19,5 mm, 21/21,5 mm, 22/22,5 mm, 27/27,5 mm in dünnwandiger Ausführung. Pichler Werkzeug GmbH; www.pichler.tools
Für mehr Fahrsicherheit Mit dem Bilstein B6 bietet Thyssenkrupp Bilstein den Werkstätten einen Stoßdämpfer für ihr Zusatzgeschäft. Denn bei Fahrten mit dem Wohnwagengespann kann damit das Fahrverhalten deutlich verbessert werden. Die Serienstoßdämpfer sind laut dem Unternehmen in Gefahrensituationen durch hohe Stützlasten, Zug- und Hebelkräfte schnell am Limit. Thyssenkrupp Bilstein GmbH; www.bilstein.com
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Neuordnung der Aufgaben der Bosch-Geschäftsführung Nach dem Ausscheiden von Uwe Raschke und Dr. Michael Bolle bei der Robert Bosch GmbH übernimmt Volkmar Denner (l.) ab Juli die Funktion des Chief Technology Officer. Neue Chief Digital Officer der Bosch-Gruppe wird Dr. Tanja Rückert, die damit direkt an Denner berichtet.
Globale Kommunikationschefin Cécilia Taieb wird per Mitte April zur neuen Global Director of Communications bei der Seat S.A. Als Teil der Unternehmensleitung wird sie direkt an Wayne Griffith berichten und für alle PR-Bereiche – Kommunikation, CSR, Events etc. – verantwortlich sein.
BMW Wien: Bister geht nach München, Hölzl folgt Am 1. Juli übernimmt Harald Hölzl (45), derzeit Chef der BMW Group Malaysia, die Leitung der BMW Niederlassung Wien. Mag. Tatjana Bister (51), die seit knapp 5 Jahren diese Position innehat, wechselt dann nach München und wird Chefin des internationalen Erlebnisund Auslieferungszentrums der BMW Group.
Neuer CSO bei Volkswagen Pkw Andreas Walingen (B.) wird ab Mai neuer Chief Strategy Officer der Marke Volkswagen Pkw. Er folgt Michael Jost nach, welcher den Konzern verlässt. Walingen stieß 2019 als Leiter Produktstrategie zum VW-Konzern und war vorher u. a. bei der Porsche AG in verantwortlichen Positionen tätig.
Darko Langone ist der erste deutsche Area Manager für die D-A-CH-Region beim italienischen Kühlsystemspezialisten Salieri. Langone war u. a. bei namhaften Automobilzulieferern wie MS Motor Service, BTS Turbo und Brembo tätig, zuletzt war er bei der Mercedes-Benz Consulting GmbH. Bei der OMV AG/Wien hat kürzlich Gernot Gollner (B.) die Leitung des OMV Tankstellengeschäfts in Österreich von Wilfried Gepp übernommen, der als Head of Petrochemical Sales in einen neuen Unternehmenszweig wechselte. Gollner war zuletzt bei OMV Slovensko s.r.o. Elisabeth Biedermann (B.) ist die neue Director of Brand & Corporate Communication von Reed Exhibitions Österreich und Deutschland. Ihre bisherige Funktion als Head of Content hat Jasmin Ladinig übernommen. Christian Reiß ist neuer Head of Corporate Communications. Bei der KYB Europe GmbH hat Michael Roos die Aufgaben des Customer Support Manager für den Aftermarket in der D-A-CH-Region übernommen. Er bringt automotive Erfahrung von Johnson Controls International plc und Delphi Technologies plc mit. Bei der Sixt Leasing SE wird Donglim Shin per Juli neuer Vorstandsvorsitzender. Vorgänger Michael Ruhl verlässt das Unternehmen. Shin ist aktuell Präsident und Vorstandsvorsitzender der Hyundai Capital Canada Inc. 2020 war der Konzernumsatz von Sixt Leasing um 9,3 Prozent gefallen. Sir Ralf Speth, bis Herbst 2020 Vorstandsvorsitzender bei Jaguar Land Rover, ist nunmehr bei der TVS Motor Company in den Vorstand berufen worden. Ab Jänner 2023 wird er den Vorsitz im Gremium von Venu Srinivasan übernehmen. TVS ist Indiens drittgrößter Motorradbauer.
OFFENLEGUNG nach § 25 Mediengesetz A&W Verlag GmbH, Inkustraße 16, 3403 Klosterneuburg, Geschäftsführer: Stefan Binder, MBA Unternehmensgegenstand: Die Herausgabe, der Verlag, der Druck und Versand von Zeitungen und Zeitschriften sowie sonstiger periodischer Druckschriften und der Betrieb von Verlagsgeschäften aller Art. Die Durchführung von Werbungen aller Art, insbesondere Inseratenwerbung (Anzeigenannahme) und alle sonstigen zur Förderung der Kundenwerbung dienenden Leistungen. Gesellschafter: 74 % Überblick Holding AG, Wollerau, 26 % A&W Mitarbeiterbeteiligung-KG, Klosterneuburg Grundlegende publizistische Richtung: Die Fachzeitung „AUTO & Wirtschaft“ ist die neutrale Information für alle Betriebs- und Dienstleistungstypen, die sich mit der nationalen und internationalen Automobilwirtschaft beschäftigen. Ausgabe: 04/2021, 34. Jahrgang; Cover-Werbung: Sonax; Medieninhaber, Anzeigenverwaltung: A&W Verlag GmbH (FN 238011 t), 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16, T: +43 2243 36840-0, F: +43 2243 36840-593, E: redaktion@awverlag. at, I: www.autoundwirtschaft.at; Verleger: Helmuth H. Lederer (1937–2014); Herausgeber: Gerhard Lustig, DW 527, M: +43 664 8229485, E: gerhard.lustig@awverlag.at; Geschäftsführer: Stefan Binder, MBA, DW 522,M: +43664 5285661, E: stefan.binder@awverlag.at; Verlagsleiter B2B und Chefredakteur: Prok. Gerald Weiss, DW 593, M: +43 6642359044, E: gerald.weiss@awverlag.at; Chefredakteur: Mag. Heinz Müller, DW 523, M: +43 664 8221660, E: heinz.mueller@awverlag.at; Chef vom Dienst: Mag. Bernhard Katzinger, DW 591, M: +43 664 1244870, E: bernhard.katzinger@awverlag.at; Redaktion: Matthias Pilter, DW 579, M: +43 664 88368584,E: matthias.pilter@awverlag.at; Dieter Scheuch, DW 575, M: +43 664 2359052, E: dieter.scheuch@awverlag.at; redaktionelle Mitarbeit: Wolfgang Gschaider, BA, Dr. Friedrich Knöbl; Mag. (FH) Michael Luipersbeck, Dr. Johannes Öhlböck LL.M, Mag. Irina Podshibyakina; Anzeigenmarketing: Alexander Keiler, DW 521,M: +43 664 8229487, E: alexander.keiler@awverlag.at; Winfried Rath, MSc, DW 534, M: +43 664 88368585, E: winfried.rath@awverlag.at; Xaver Ziggerhofer, DW 577, M: +43 664 2359051, E: xaver.ziggerhofer@awverlag.at; Hbv. und Leitung Administration: Annemarie Lust, DW 597, M: +43 664 8229479, E: annemarie.lust@awverlag.at; Grafik: graphics - Alexander Jonas KG, 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16, T: +43 2243 36840-594, E: a.jonas@jonas.co.at;Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH, 3580 Horn, Wiener Straße 80; Bezugspreis: Jahresabonnement (10 Ausgaben) Inland: € 70,– exkl. 10 % MwSt, (Einzelpreis Inland: € 8,20 inkl. 10 % MwSt); Ausland: € 87,–; Bankverbindung: Bank Austria, UniCredit Group, BLZ 12000, Konto-Nr. 51844 097 901, IBAN = AT63 1200 0518 4409 7901,BIC = BKAUATWW, UID = ATU57361312; Gerichtsstand: LG Korneuburg; verbreitete Auflage: 12.000 Stück; Erscheinungsweise: monatlich (Doppelnummer im Juli/August sowie gegebenenfalls Dezember/Jänner) mit Supplements laut Mediadaten 2021; grundlegende Richtung: unabhängige Fachzeitschrift für alle, die vom Kraftfahrzeug leben; Manuskripte: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie werden nur retourniert, wenn Rückporto beiliegt. Schwesterpublikationen Österreich: u. a. AUTO BILD Österreich, AUTO-Information, FLOTTE, 4wd + ALLRADKATALOG, FAMILIENAUTOS, automotive GUIDE; Schwesterpublikationen Schweiz: AUTO&Wirtschaft Schweiz, AUTO BILD Schweiz, aboutFLEET
Start-up will mit neuem CTO durchstarten Das Münchner Elektroauto-Start-up Sono Motors hat mit Markus Volmer einen automotive-erfahrenen Manager als neuen Chief Technical Officer gewinnen können, der dem Modell Sion bei Erprobung und Validierung zur Serienreife verhelfen soll. Er kommt von der in chinesischem Besitz stehenden Borgward Group.
Trauer um Harald Bollmann Komm.-Rat Dipl.-Kfm. Harald Bollmann, langjähriger Obmann der Bundessparte Transport und Verkehr in der WKO, ist verstorben. Im Herbst 2020 wurde Bollmann noch für sein Engagement mit dem Hermes Verkehrslogistikpreis ausgezeichnet.
Miba künftig mit 6-köpfigem Executive Committee Die oberösterreichische Miba AG erweitert den bisherigen Dreiervorstand aus F. Peter Mitterbauer (B.), Markus Hofer und Martin Liebl um die Bereichsleiter Bernd Badurek und Christoph Ederer sowie Personalchef Bernhard Reisner zu einem „Executive Committee“. So will man die Megatrends Dekarbonisierung und Digitalisierung für Wachstum nutzen können.
Leserbrief: Betrifft „Neue Partner, neue Chancen“ in „A&W“ 3/21 Lieber Herr Müller! Habe lange überlegt, ob ich mich melden soll oder nicht. Eigentlich könnte es mir ja schon schön langsam egal sein. Aber xxx den Sager von Herrn Twellmann kann ich nicht so stehen lassen: „Wichtig ist, dass unsere Partner einen Blick auf das Geschäft der Zukunft haben – und nicht, wie es bisher war.“ Nahezu 50 Jahre hat die Firma Frey und ihre Toyota-Partner mit Umsicht, Herzblut und Kundenzufriedenheit die Marke Toyota in Österreich eingeführt, aufgebaut, etabliert und in Zeiten wo TME noch nicht existiert hat, auf eine Marktpräsenz von 7 % gebracht! Ich glaube nicht, dass dies ohne einen Blick auf das Geschäft möglich gewesen wäre! Wenn ich mir dann die heutige Situation anschaue – Hauptstützen der Marke Toyota in Österreich wie z. B. Fa. Frey, Fa. Mitterbauer haben xxx das Handtuch geworfen, Fa. Ellensohn orientiert sich neu xxx und so weiter. Aktuell (1-2 2021) Rückgang der Stückzahlen um mehr als 18 %! – Da kann man schon stolz sein, den Blick auf das Geschäft in der Zukunft im Auge zu haben! Das musste gesagt werden!
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Liebe Grüße, Heribert Binder, 35 Jahre Mitarbeiter bei Toyota Frey
SCHLUSS mit Lustig Der Erfolg und seine vielen Väter D as finanzielle Risiko übernahmen Bundesgremium Fahrzeughandel, Bundesinnung Kfz-Technik, VÖK (Verband Österreichischer Kraftfahrzeugbetriebe) und Peugeot-Händlerverband: 200.000 Euro des Interessenquartetts an Anwalts- und Gerichtskosten werden am Ende nicht reichen. Des Peugeot-Händlers Josef Büchl Kosten sind aber gut investiert, hat das Urteil 16 Ok 4/20d doch weit über unsere Grenzen Bedeutung, die marktbeherrschende Stellung für den Importeur jeder Marke generell in ein neues juristisches Licht zu rücken. • Jedoch finde ich an dieser Stelle eine Chronologie zum Büchl-Urteil und Listung der maßgeblichen Personen angebracht: Mitte 2016 sprach der d amalige
„Dem Importeur wurde aufgetragen, den Missbrauch binnen 3 Monaten abzustellen. Gegenteilig ist jeder durch den Missbrauch unmittelbar betroffene Unternehmer zur Exekutionsführung berechtigt!“ Peugeot-Händlerverbandsobmann Bernhard Kalcher seinen Markenkollegen Josef Büchl darauf an, für eine kartellrechtliche Abklärung erlittener missbräuchlicher Marktmachtstellung durch den Importeur zur Verfügung zu stehen. Büchl stimmte gegen vollen Kostenersatz zu. • Ende November 2016 machten sich für dieses Vorhaben im Bundesgremium des Fahrzeughandels Burkhard Ernst, Ing. Klaus Edelsbrunner, Mag. Christoph Wychera und v. a. Mag. Dr. Manfred Kandelhart, im Fachverband der Fahrzeugtechnik Fritz Nagl, Ing. Josef Puntinger, Andreas Westermeyer und Josef Harb stark. Im VÖK standen Johann Jobst, Ing. Helmut Destalles (†) und Stefan Hutschinski Pate. Die Interessen des Fahrzeugeinzelhandels koordinierte auf CECRA-Ebene Mag. Dr. Gustav Oberwallner, Ing. Josef Schirak machte das Thema national laut, für den Peugeot-Händlerverband „opferte“ Bernhard Kalcher letztendlich seinen Händlerstatus. • Im Februar 2017 übernahm Dr. Peter Thyri das Mandat im Kartellverfahren. Ende 2017 wurde der Entwurf zum Abstellungsantrag mit einem betriebswirtschaftlichen Gutachten eingebracht. Mitte 2018 folgte eine rechtliche Beurteilung zur marktbeherrschenden Stellung der Antragsgegnerin.
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Im Oktober 2019 wurde unter dem Senatsvorsitz von Dr. Sabine Völkl-Torggler der Antrag auf Abstellung und Unterlassung beim Kartellgericht eingebracht. • Im Mai 2020 stellte der OGH als Kartellobergericht die marktbeherrschende Stellung des Importeurs im Verhältnis zum Kfz-Vertrieb fest. Postwendend erhob Peugeot auf über 160 Seiten Einspruch. Im März 2021 wurde in zweiter Instanz der OGH-Entscheid 16 Ok 4/20d weitgehend bestätigt. Kein weiteres Rechtsmittel ist mehr zulässig. • Die Entscheidung ist bewusst allgemein gefasst und hat somit Strahlkraft auf alle Marken. Damit ist jeder durch den Missbrauch unmittelbar betroffene Unternehmer zur Exekutionsführung berechtigt, falls der Missbrauch nach Ablauf der Leistungsfrist weiterhin besteht. • Die Tür zu mehr Gerechtigkeit ist aufgestoßen, jetzt geht es um das Finanzielle. Dank Josef Büchl ist es für den Kfz-Vertrieb wieder spannend geworden.
Der A&W-Verlag bildet ein breites Meinungsspektrum ab. Kommentare müssen nicht der Meinung des Verlages entsprechen.
Empfohlene Kaufverträge und Zustandsprüfberichte des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz und des Bundesgremiums des Fahrzeughandels
Kaufvertrag für Neufahrzeuge PKW und Zweirad: € 84,- *Format A3, zu 100 Stück
Kaufvertrag für gebrauchte Motorräder/ Motorfahrräder: € 56,- *
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Format A3, zu 50 Stück verpackt
Kaufvertrag für Gebrauchtfahrzeuge PKW: € 84,- * Format A3, zu 100 Stück verpackt ÖNORM V5080
Zustandsprüfbericht für Landmaschinen: € 46,- * Format A4, zu 25 Stück verpackt
Zustandsprüfbericht für gebrauchte PKW: € 84,- *Format A3, zu 100 Stück verpackt ÖNORM V5051
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Michelin e • Primacy
Reduzieren Sie Ihre CO2-Emissionen mit dem neuen MICHELIN e·Primacy – dem Reifen von Michelin mit dem niedrigsten Rollwiderstand unter den getesteten Wettbewerbern*1/2/3/4 *In seiner Kategorie 2 Von Applus Idiada nach Auftrag von Michelin im Juni (an neuen) & August (an 2 mm abgerauten Reifen) 2020 an einer Maschine durchgeführte Rollwiderstandstests, an Reifen der Maße 205/55 R16 91V, zum Vergleich des MICHELIN e.PRIMACY (5,58 kg/t & 5,13 kg/t) mit dem MICHELIN PRIMACY 4 (7,74 kg/t & 6,25 kg/t); BRIDGESTONE TURANZA T005 (7,17 kg/t & 5,81 kg/t); CONTINENTAL ECOCONTACT 6 (6,39 kg/t & 5,49 kg/t); CONTINENTAL PREMIUM CONTACT 6 (8,93 kg/t & 6,94 kg/t); DUNLOP BLURESPONSE (7,97 kg/t & 5,54 kg/t); GOODYEAR EFFICIENT GRIP 2 (7,01 kg/t & 5,38 kg/t); PIRELLI CINTURATO P7 BLUE (6,96 kg/t & 6,30 kg/t); PIRELLI CINTURATO P7 (8,79 kg/t & 6,97 kg/t). Tatsächliche Kraftstoff- und Kosteneinsparungen können unter anderem je nach Fahrstil, Fahrzeug und Reifendruck variieren. Vgl: https://www.michelin.de/pruefberichte-michelin-e-primacy 2 Markt der Premium-Ersatzbereifung: Reifen, die nicht für die Erstausrüstung bestimmt sind (d. h. die nicht konzipiert sind, um spezifische Ziele von Kraftfahrzeugherstellern zu erreichen). 3 Während des Einsatzes erzeugt der MICHELIN e·Primacy im Durchschnitt 1,5 kg/t weniger Rollwiderstand im Vergleich zu Konkurrenzprodukten; dies entspricht einer Kosteneinsparung für den Kraftstoffverbrauch von bis zu € 80 und einer Verringerung der CO2-Emissionen von bis zu 174 kg. Die geschätzten Verringerungen bzw. Einsparungen beruhen auf dem Durchschnitt der Daten für neue und um 2 mm abgeraute Reifen, um der Leistung unter reellen Bedingungen Rechnung zu tragen. Alle geschätzten Einsparungen beruhen auf einer Basis von 35.000 km und einem Kraftstoffpreis von 1,46 €/l (https://ec.europa.eu/energy/data-analysis/weekly-oil-bulletin_en 6/1/2020 Gewichtung der 10 führenden Länder für Kraftfahrzeugbewegungen auf nationalem Gebiet und im Ausland – https://ec.europa.eu/eurostat/web/transport/data/database). Tatsächliche Kraftstoff- und Kosteneinsparungen können unter anderem je nach Fahrstil, Fahrzeug und Reifendruck variieren. 4 Ein fabrikneuer MICHELIN e·Primacy erzeugt im Durchschnitt 2 kg/t weniger Rollwiderstand als andere Konkurrenzprodukte; dies entspricht einer Verringerung des Kraftstoffverbrauchs von bis zu 0,21 l/100 km, einer Ver ringerung der CO2-Emissionen von bis zu 5 g bei einem VW Golf 7 1.5 TSI oder einer Erhöhung der Reichweite um bis zu 7 % bei einem VW e.Golf. 1