AUTO & Wirtschaft 06/2013

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Juni 2013

Wrackbörse

SILBERNES TABLETT Internet Chancen und Risiken für Neuwagenhändler

Zulassungen Endlich wieder positive Zahlen in Europa

Diagnose Welche neuen Geräte braucht die Branche?

Stundensätze Verdienen sich Betriebe eine „goldene Nase“?

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Pickerlsystem bleibt

ANSICHT

D

as EU-Parlament hat nichts gegen die Beibehaltung des österreichischen Kfz-Pickerlsystems für Autos, kam zu Fronleichnam die ersehnte Botschaft aus Brüssel. Die EU-Abgeordneten Hubert Pirker (ÖVP) und Jörg Leichtfried (SPÖ) haben in Sachen Prüfwerkstätten ganze Arbeit geleistet.

Gerhard Lustig: „Mit der Entscheidung des Verkehrsausschusses für die Beibehaltung unseres Pickerlsystems ist ein Prüfstellenzentralismus verhindert worden.“

• Der Verkehrsausschuss hat gegen den Willen des deutschen CDU-Abgeordneten Werner Kuhn getragenen Versuchs von TÜV, Dekra & Co., die Überprüfungshoheit den Werkstätten zu entziehen, „den Weg frei gemacht“, damit Österreichs Autobesitzer weiter darüber entscheiden können, in welcher Prüf- und Kfz-Werkstätte sie das Autopickerl machen lassen möchten. Somit bleibt den Kfz-Betrieben dieser überlebenswichtige Wirtschaftsfaktor erhalten. Österreichs Autofahrer könnten weiterhin in ihre nahe gelegene Werkstatt fahren, dort ihr Auto überprüfen und nötigenfalls reparieren lassen. Das ist ein wesentlicher Servicefaktor für den Autohalter. Mit der Entscheidung des Verkehrsausschusses ist – so nebenbei – ein Prüfstellenzentralismus verhindert worden.

Helmuth H. Lederer: „Wo sind die ersten, mutigen Autohändler, die ihren Lieferanten klar machen, mein Abnahmekontingent wird zur nächsten Planung zurückgehen?“

Der Krug geht so lange … Tarnen und Täuschen gelten im Automobilgeschäft als Auslaufmodelle, seit dem Begriffsstutzigsten klar geworden ist, dass mit Kurzzulassungsfantasien kein heiler europäischer Automarkt simuliert werden kann. Die Branche muss sich vielmehr darauf einstellen, dass die Neuzulassungen längerfristig rückläufig sind. Angesichts dieser Entwicklung sind selbstzerstörerische Rabattpraktiken obsolet geworden. Den Tätern im Autohandel ist zu empfehlen, zur Beichte zu schreiten und danach – statt zu den alten Praktiken zurückzukehren – einen Neubeginn zu starten. Freilich ist der Absatz von weniger Einheiten als in der Vergangenheit (eine Wahrheit, der man ins Auge sehen muss) nicht automatisch ein Gütezeichen. Vielmehr gilt es in vielen Fällen die vielberufene Qualität erst richtig zu entwickeln, die bisher vor allem in großen Häusern mit Glas und Marmor vorgespiegelt, aber nicht – wie in vielen Kleinbetrieben – gelebt wurde.

• Für Friedrich Nagl, Bundesinnungsmeister der Kfz-Techniker, hat „die Vernunft gesiegt“: Es wäre fatal gewesen, ein seit über 30 Jahren bestens funktionierendes System dem Gewinnstreben einzelner Organisationen zu opfern, sind wir uns einig. Freilich muss auch auf die Verantwortung der §-57aBetriebe hingewiesen werden: Wichtig ist bei der nunmehrigen Entscheidung, die im Juli vorschriftsgemäß noch das Plenum des EU-Parlaments passieren muss, vor allem auch, dass die Kfz-Werkstätten ein größtmögliches Maß an Objektivität an den Tag legen. Korruption und Freunderlwirtschaft darf kein Vorschub geleistet werden.

Vorhandener Ärger und Misstrauen gegenüber der KfzBranche muss in ein Gefühl von Zufriedenheit umgewandelt werden. Man muss eine Menge Frust schlucken können, ohne Feuer zu spucken, daher sei an dieser Stelle auch in Sorge an jene Mitarbeiter gedacht, die Tag für Tag mit der Fahrzeugüberprüfung zu tun haben. Ihre Bedeutung für die Marke und deren Image, jedoch auch ihre Belastung sind immens. Sie haben aber nicht immer freie Hand. Auf der einen Seite brüllen die Kunden, auf der anderen Seite muss oft der Hersteller/Importeur gefragt werden, ob und wie geholfen werden darf. Freuen wir uns zunächst über den Pickerlerfolg, Ihr

Der Handel muss sich auf seine ureigensten Aufgaben besinnen. Dazu gehört das Prinzip, günstig einzukaufen und ertragreich zu verkaufen. Wer durch unüberlegten Aktionismus auf dem Gebiet sich selbst schädigt, dem wird auf Dauer nicht zu helfen sein. Ins Automobilgeschäft, an dem man sich in den 60er- und 70er-Jahren goldene Nasen verdienen konnte, müssen angesichts der Rahmendaten im Wirtschaftsraum Europa Nüchternheit und Realismus einkehren. Wo sind die mutigen Autohändler, die ihren Lieferanten klar machen, mein Abnahmekontingent wird zur nächsten Planung zurückgehen? Ich werde weniger, aber dann nur mehr mit Gewinn verkaufen – auch bei Neuwagen! Nur unter dieser Voraussetzung sind in Zukunft positive Meldungen zu erwarten, meint Ihr

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Der elektronische Informationsdienst für die österreichische Automobilbranche

ALLRAD LIFESTYLE ABENTEUER

INHALT

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6/2013, 26. Jahrgang Cover-Werbung: Shell MEDIENINHABER, VERLEGER UND ANZEIGENVERWALTUNG A&W Verlag GmbH (FN 238011 t) 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 T: +43 2243 36840-0 F: +43 2243 36840-593 E: redaktion@autoundwirtschaft.at I: www.autoundwirtschaft.at Geschäftsführer und Chefredakteur: Gerhard Lustig, DW 527 M: +43 664 8229485 E: lustig.gerhard@autoundwirtschaft.at Prokurist und Verlagsleiter: Philipp Hayder, DW 526 M: +43 664 8223301 E: hayder.philipp@autoundwirtschaft.at Redaktion Sonderprojekte: Dr. Lutz Holzinger, DW 591 M: +43 664 8229484 E: holzinger.lutz@autoundwirtschaft.at Leitender Redakteur: Mag. Heinz Müller, DW 523 M: +43 664 8221660 E: mueller.heinz@autoundwirtschaft.at Redakteure: Dr. Klaus Engel, DW 525 M: +43 664 8493231 E: engel.nikolaus@autoundwirtschaft.at Dieter Scheuch, DW 575 M: +43 664 2359052 E: scheuch.dieter@autoundwirtschaft.at Stefan Schmudermaier, DW 576 M: +43 664 2359053 E: schmudermaier.stefan@autoundwirtschaft.at Redaktion: Dr. Kurt Holzbauer, Peter Homola, Dr. Friedrich Knöbl, Dipl.-Ing. Heinz Lukaschek, Mag. Irina Podshibyakina, Christian Vavra Anzeigenmarketing: Stefan Binder (Leitung), DW 522 M: +43 664 5285661 E: binder.stefan@autoundwirtschaft.at Alexander Keiler, DW 521 M: +43 664 8229487 E: keiler.alexander@autoundwirtschaft.at Hartwig Scheicher, DW 520 M: +43 664 8229494 E: scheicher.hartwig@autoundwirtschaft.at Hbv. und Leitung Administration: Annemarie Lust, DW 597 M: +43 664 8229479 E: lust.annemarie@autoundwirtschaft.at Herausgeber: Helmuth H. Lederer E: hhl@autoundwirtschaft.at Schwesterpublikationen: AUTO BILD Österreich Eurotax AUTO-Information AUTO-info4you FLOTTE & Wirtschaft 4wd ALLRADKATALOG AUTO&Wirtschaft Schweiz AUTO BILD Schweiz aboutFLEET Grafik: graphics – A. Jonas KG 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 T: +43 2243 36840-594 E: jonas.alexander@autoundwirtschaft.at Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH 3580 Horn, Wiener Straße 80 Bezugspreis: Jahresabonnement (11 Ausgaben) Inland: ¤ 68,– exkl. 10 % MwSt (Einzelpreis Inland: ¤ 8,– inkl. 10 % MwSt); Ausland: ¤ 85,– Bankverbindung: Bank Austria UniCredit Group, BLZ 12000, Konto-Nr. 51844 097 901 IBAN = AT63 1200 0518 4409 7901 BIC = BKAUATWW UID = ATU57361312 Gerichtsstand: LG Korneuburg Verbreitete Auflage: 12.500 Stück Erscheinungsweise: monatlich (Juli/August Doppelnummer) mit Supplements laut Mediadaten 2013 Grundlegende Richtung: unabhängige Fachzeitschrift für alle, die vom Kraftfahrzeug leben Manuskripte: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie werden nur retourniert, wenn Rückporto beiliegt.

Aspekte Webasto zum 8. Mal auf Platz 1 6. A&W-Tag fixiert

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Thema Das berühmte „silberne Tablett“

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Handel

Thema Ist der Wrackbörse zu entkommen?

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ManagementReport: Automarkt im Wandel Dekra: Die Angst ist oft unbegründet Strafmandate: Wieviel kostet’s? Opel: Vertrauen mit Maß und Ziel Lada: Beschleunigte Entwicklung Ostfantasie: Wachsen gegen den Markt Slogans: Werden sie auch verstanden? Skoda: Aufwertung heißt das Ziel Allianz: Pkw-Besitz verliert an Bedeutung Kfz-Handel: Strittiges KraSchG Renault: Nächste Runde der Kangoo-Story

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Management

Handel Veränderungen im Autohandel

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Abschleppen: Wer darf es? Pickerl: Heiß begehrt Eurotax: Neue Fahrzeugbewertung vie-mobility: Stark- oder Schwachstrom TU Wien: Zukunfts-Manager Statistiken: Hoffnung auf eine Trendwende Zederbauer: Finanzchef auf Abruf Silha: Strittige Kündigung Spielzeug im Autohaus: Ablenkung, bitte! Pfeffer: Objektiv und nachvollziehbar Umfrage: Wird die Politik autofeindlicher?

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Wirtschaft Bosch: Weniger Umsatz, besser verdient Magna: In österreichischer Hand Falken: Mit dem Blick des Falken Miba: Abschied nach 30 Jahren Santander: Schiff ahoi am Wolfgangsee Hödlmayr: Wagenlager in neuen Händen Diagnose: Elektronische Alleskönner Bosch: Ein Trio für alle Fälle Hella Gutmann: Für 4, 2 und sogar 3 Räder Sun: Bestens gerüstet AVL DiTest: Diagnose für die Hosentasche Förch: Erweitertes Programm Texa: Anerkennung für Klimaservicegerät Faber: Es liegt in der Familie Bridgestone: Im Detail erfolgreich

ZUM HERAUSNEHMEN:

Autobank Alles über Österreichs Kfz-Finanzierungsprofis

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Gewerbe Stundensätze: Streit ums liebe Geld §-57a: „Ein Sieg der Vernunft“ Ehrle: Kontrolle ist besser Herth+Buss: Kein Kollege nötig

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Wirtschaft Neuheiten in Diagnose und Elektronik ab Seite 46

Gewerbe Achsvermessung und Fahrwerk

ab Seite 62

WashTec: Glänzende Partnerschaft Siems & Klein: Technik braucht Wartung VDO: Reifencheck leicht gemacht Trost: Große Pläne mit der neuen Zentrale Autopromotec: Wieder positive Zeichen Achsvermessung: Auf richtiger Spur bleiben AMS: Hightech aus einer Hand Ruville: Teile mit deutscher Ingenieurskunst Koch: Präzision für die Straße Bosch: Optimierter Lieferumfang Klein: Neue Fahrwerke für die Tuner BlitzRotary: Eine Bühne mit mehr Kraft Herkules: Problemloses Überfahren möglich Hofmann: Mit vorjustierten Kameras geliefert Meyle: Immer das richtige Teil Sikkens: Schnellstart mit neuem Decklack Car Rep: Nächster Hagel kommt bestimmt MAHA: Heben: Keine offenen Wünsche hollu: Fahrerlebnis mit David Coulthard KS Tools: Für den täglichen Einsatz pdr24.org: Wo ist ein Dellendrücker? Neue Produkte

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Menschen Ernst Prost: bester Automarktmanager 2012 Erich Dragosits geht in Pension

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Ansichten Lederer und Lustig Lukaschek: Schicksal – oder nicht?

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ASPEKTE

Mercedes erfolgreich

Webasto: zum 8. Mal in Folge auf Platz 1 Mit 73 Prozent wählten die Leser des Magazins „auto, motor & sport“ die Marke Webasto zum 8. Mal in Folge zum „Best brand“ in der Kategorie Standheizungen. „Damit wurde der Vorjahreswert sogar übertroffen. Der Abstand zum Wettbewerb liegt bei mehr als 15 Prozent“, freut sich Komm.-Rat Dieter Hahn, Geschäftsführer von Webasto in

Österreich. Webasto liegt seit Beginn dieser Umfragen (2005) stets auf Platz 1.

Rettungsdatenblätter für Notfälle

Euromaster ist nun Mitglied beim VRÖ

Mit SilverDAT-FRS (FRS bedeutet Feuerwehr Rettungsdatenblatt System) bietet DAT Austria ab sofort vor allem Feuerwehren, Rettungsstellen und Autoclubs Rettungsdatenblätter von 1.100 Fahrzeugmodellen in einer Software an, die im Auftrag des VDA, VDIK sowie des ADAC programmiert wurden. Die Nutzung kostet rund 30 Euro pro Monat. „Durch den Auftrag der Automobilhersteller sind die Ret-

Matthias Frank (B.), Österreich-Chef von Euromaster, hat die Mitgliedschaft beim Verband der Reifenspezialisten Österreichs fixiert. Frank: „Der Verband ist ein angesehenes Sprachrohr und wird unsere Interessen zuverlässig vertreten.“

tungsdatenblätter stets auf dem aktuellen Stand“, sagt DAT Austria-Geschäftsführer Dipl.-Ing. (FH) Stefan Klaus. Die digitalen Rettungsdatenblätter enthalten Grafiken und sicherheitsrelevante Hinweise zu sensiblen Bauteilen (Tanks, Batterien, Airbags und Gurtstraffer) ebenso wie zu Strukturversteifungen und Hochvoltbauteilen von Fahrzeugen mit Elektroantrieb. Dies ist bei Unfällen sehr wichtig.

Zwei Marken vereint Eine Wiedervereinigung der im Eigentum von KTM (Mattighofen) stehenden Marken Husqvarna und Husaberg kündigte Vorstandsvorsitzender Dipl.-Ing. Stefan Pierer an. Beide Marken werden unter „Husqvarna Sportmotorcycle GmbH“ mit Sitz in Mattighofen zusammengefasst. An einer neuen Produktpalette in den Segmenten Enduro, Motocross und Sportminicycles wird ebenfalls intensiv gearbeitet. „Die kommende Generation der Husqvarna-Modelle ist bereits in Entwicklung.

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Sehr zufrieden mit den Ergebnissen der ersten 4 Monate zeigt sich Mag. Peter Pixner, Vertriebs- und Marketingleiter bei Mercedes-Benz Österreich: Nach 3,85 Prozent Marktanteil im 1. Quartal (einem Plus von 16,49 Prozent auf 3.080 Fahrzeuge) wurden im April 1.330 Neuwagen zugelassen und ein Marktanteil von 4,3 Prozent erreicht. „Vor allem unsere Offensive in der Kompaktwagenklasse hat diesen Zuwachs gebracht“, sagt Pixner: „Die A-Klasse wird hervorragend angenommen, aber auch die stark überarbeitete E-Klasse findet guten Anklang.“ Das gilt auch für den im April präsentierten CLA (B.).

Magna legt nun wieder zu Nach den Zahlen für das 1. Quartal hat die Magna Steyr Fahrzeugtechnik in Graz um 25 Prozent mehr Fahrzeuge produziert als in den ersten drei Monaten 2012. Insgesamt waren es rund 37.000 Einheiten. Der Umsatz ist sogar um 33 Prozent gestiegen, und zwar

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von knapp 462 Millionen auf nunmehr satte 615 Millionen Euro. Als Grund für diese Entwicklung nennt Unternehmenssprecherin Lea Treese den Anlauf des Mini Paceman (B.) und die starke Nachfrage nach dem „Dauerbrenner“ G-Klasse von Mercedes-Benz.


6. A&W-Tag in Wien fixiert Mit Betonung auf „Lobbying“ findet am 8. November 2013 in der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien der diesjährige AUTO-&-WirtschaftTag statt. Prominente Gegner und Befürworter der Automobilität werden mit Top-Branihre chenrepräsentanten Standpunkte vertreten und unter der Moderation von

Prof. Dkfm. Hannes Brachat zu einem Ergebnis geführt. Anfragen zur Organisation der Veranstaltung nimmt Renate Okermüller (okermueller.renate@autoundwirtschaft.at oder per Telefon unter 0664 1381689) entgegen. Für die Programmgestaltung zeichnet Chefredakteur Gerhard Lustig verantwortlich.

Texa: „Sehr gute Klimagerätesaison!“ Werner Arpogaus, Texa-Geschäftsführer, ortet bei allgemein leicht rückläufigen Absatzmärkten im Bereich Klimageräte eine „sehr gute“ Saison. Nach einem verhaltenen Start zu Jahresbeginn kommt dieses Segment jetzt ordentlich in Schwung, schätzt er die Lage nach diversen Hausmessen und der Fachmesse Autopromotec in Bologna für das laufende Jahr positiv ein.

Vertriebsprofi gesucht Nach dem Kahlschlag des zuständigen Führungspersonals von Magneti Marelli im deutschen Heilbronn sucht Giorgio Gamberini, Europe Managing Director, After Market Parts and Services S.p.A., für Deutschland, die Schweiz und Österreich eine mit der Branche vertraute Vertriebspersönlichkeit. Die D-A-CH-Zentrale bleibt in Heilbronn angesiedelt. Gamberini, der lange Zeit in Deutschland gearbeitet hat, sucht dann im nächsten Schritt in den Ländern den Neuanfang, insbesondere in Österreich. Bewerbungen erbeten an giorgio.gamberini@magnetimarelli.com.


„Wenn Opel, dann ordentlich“

Advertorial

Seit seiner Ausbildungszeit ist Steffen Freischer mit Opel zugange. „Ich weiß um die Zuverlässigkeit und Qualität der Opel-Fahrzeuge Bescheid“, sprudelt es aus dem 32-jährigen Junggesellen heraus, „nur mit dieser Marke kann ich solo operieren.“ Flugs hat er in der Leobener Kärntner Straße ein ehemaliges Mazda-Autohaus übernommen und es komplett erneuert. Seit November des Vorjahres handelt und schraubt er mit 11 Mitarbeitern unter dem Namen Fior ausschließlich für Opel. Das Grazer Familienunternehmen Fior ist zu 70 Prozent am Unternehmen beteiligt. Der Jungunternehmer geht selbstsicher ans Werk. Damit sein Geschäft mit Pkws und leichten Nutzfahrzeugen im Raum Leoben rund läuft, erfährt er die nötige Unterstützung vom Importeur. Heuer im ersten Volljahr stehen 100 Neu- und 50 Gebrauchtwagenverkäufe im Plan, niemand zweifelt daran, Freischer könnte es nicht schaffen. „Wenn Opel, dann ordentlich!“, lautet seine Unternehmerphilosophie.

Steffen Freischer hat 1996 bei Opel seine Kfz-Technikerausbildung begonnen und ist seit November 2012 in Leoben selbstständiger Opel-Händler.

Steffen Freischer: Bei Opel gelernt, von Opel begeistert zu sein


„Ich stehe an Opels Seite“ Andrea Linser-Winzer verkörpert unter dem Motto „Sie fahren sicher und verlässlich mit uns“ kompetent und charmant die Marke Opel in Mattighofen.

Andrea Linser-Winzer zieht Opel als Solomarke vor

Mit insgesamt 55 Mitarbeitern an den Standorten Schalchen bei Mattighofen, Vöcklabruck und Braunau verzeichnet das unter Opel Autohof firmierende Autohaus von Andrea Linser-Winzer jährlich 1.000 Opel-Verkäufe – in Drittel davon Firmenkunden und Sondergeschäfte. Alles andere sind Endkunden, die mithilfe von 6 AOV-Subpartnern in der Region betreut werden. Sicherheit bedeutet für die Geschäftsführerin, dass ihre Kunden jederzeit mit ihren Problemen und Wünschen bei ihr gut aufgehoben sind. Verlässlichkeit heißt für die Opel-Repräsentantin, dass die Marke mit dem Blitz einfach für gutes, robustes und gleichzeitig dynamisches, schönes Auto steht. Die mit Werner Linser verheiratete Unternehmerin weiß aus dessen seinerzeitigen Innsbrucker Mehrmarkenerfahrung, dass die Führung eines Automobilbetriebes kraft des damit verbundenen Aufwandes kostenintensiv ist. „Das will ich mir nicht antun und bleibe an Opels Seite stehen.“ Ergo setzt sie den Kapital-, Werbe-, Schulungsund Administrationsaufwand exklusiv für Opel ein. „So bekommen wir wenigstens optimale Boni vergütet“, lautet ihre einfach klingende und doch wieder schwierige Erfolgsstrategie. Allein die Marke Opel erfolgreich im Markt zu führen, geht nur durch Konzentration und Linser-Winzer definiert weiter ihre eigenen OpelZusatzmarken: Remarketing-Rückläufer, Miet wagen, Kurzläufer, Direktionswagen usw.


THEMA

Das berühmte „silberne Wann kann das Opfer eines Verkehrsunfalls der Wrackbörse entkommen? Nach dem jüngsten Urteil des Obersten Gerichtshofes immer dann, wenn ihm von der Versicherung kein entsprechendes Anbot aus der Wrackbörse „auf dem Silbertablett serviert wird“. Von Dr. Friedrich Knöbl und Philipp Hayder

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enn die Reparatur eines Unfallautos technisch möglich und wirtschaftlich sinnvoll ist, hat der Geschädigte Anspruch auf Ersatz der Reparaturkosten und auf eine Abgeltung der durch den Unfall verursachten „merkantilen Wertminderung“. Wenn das Fahrzeug unrepariert verkauft wird, stellt nach der Judikatur des Obersten Gerichtshofs die „objektive Wertminderung“ das Höchstmaß des zu ersetzenden Blechschadens dar. Es handelt sich dabei um die Differenz zwischen dem Marktwert des unbeschädigten Autos vor dem Unfall und dem Wert des „Wracks“ danach. Dabei ist der relevante Markt zur Ermittlung des Wrackwertes stets der Wohnort des Geschädigten.

Kunde darf kein Risiko tragen „Die Bandbreite erzielbarer Rest- bzw. Wrackwerterlöse hat sich durch die ‚Ostöffnung‘ erheblich erweitert“, stellte das Oberlandesgericht Graz in einem Urteil vom 10. Oktober 2012 lebensnah fest. „Vor allem Haftpflichtversicherer sind daran interessiert, dass der Geschädigte das Wrack an einen per InternetWrackbörse ermittelten Bestbieter und nicht zum Durchschnittspreis an einen lokalen Gebrauchtwagenhändler veräußert“, gibt es aus der Sicht der Justiz für den Verkauf eines Autowracks grundsätzlich zwei potenzielle Käuferkreise – nämlich einerseits Kfz-Händler und anderseits private Interessenten. In diesem Zusammenhang erhebt sich die Frage, ob sich der Geschädigte im Rahmen seiner „Schadensminderungspflicht“ zur Erzielung höherer Wrackpreise mit dem (überregionalen) Markt für den Verkauf von Fahrzeugwracks herumschlagen muss. Schon vor fünf Jahren hat das Oberlandesgericht Innsbruck klar gestellt, dass ein derartiges höheres Angebot aus einer Internetbörse nur dann für die Ermittlung des Restwertes heranzuziehen ist, wenn es dem Geschädigten „quasi auf dem Silbertablett

Dammbruch oder Flüchtigkeitsfehler? Das jüngste Grazer Urteil in Sachen „Silbertablett“ ist es wert, näher betrachtet zu werden. Der Verkauf eines havarierten Fahrzeugs zu einem niedrigeren Preis, als er in einer Wrackbörse erzielt worden wäre, verstößt laut dem aus Graz zum OGH gelangten Verfahren 2Ob18/13f nicht gegen die Schadenminderungspflicht – vorausgesetzt, der Kunde erhält kein Angebot „auf dem Silbertablett“.

Eigenverkauf statt Wrackbörse Anlass für dieses Urteil war ein schuldlos verunfallter Audi A4 Avant (Alter 15 Monate, Laufleistung 8.225 km), der laut Schadensgutachten der Versicherung einen Wiederbeschaffungswert von 30.680 Euro

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THEMA

Tablett“

Tage zwischen Wrackbesichtigung und Wrackabholung sind keine Seltenheit. „Die Vorgangsweise einiger Versicherungen erscheint mir sehr merkwürdig“, ist es für Leitner als Unternehmer äußerst unangenehm, sich wegen dieser offenen Lagerkosten mit den Kunden herumstreiten zu müssen.

präsentiert wird“ und dieses ohne jegliches Risiko realisierbar ist. Es liegt somit an der Versicherung, dem Geschädigten innerhalb einer sieben- bis zehntägigen Frist ein derartiges risikoloses und bindendes Angebot zu unterbreiten.

Haftet doch der Autofahrer? Ein weiteres Problem besteht darin, dass der Geschädigte bei Angeboten aus der Wrackbörse seine Gewährleistungspflicht nicht komplett ausschließen kann. Ein völliger Haftungsausschluss ist in vielen Fällen rechtlich kaum haltbar. Schließlich sagt ein vom Versicherer festgestellter „wirtschaftlicher Totalschaden“ nichts über den technischen Zustand eines per Internet gehandelten Autos aus. Bei einer Heckhavarie kann der Käufer davon ausgehen, dass der Motor dieses „Wracks“ durchaus gebrauchsfähig ist. Eine von Komm.-Rat Friedrich Nagl, Bundesinnungsmeister der Kfz-Techniker, thematisierte Haftung des Verkäufers wird vom Versicherungsverband mit Vehemenz bestritten. Tatsache ist allerdings, dass die Versicherungen bis dato nicht bereit sind, den Geschädigten für derartige Gewährleistungspflichten schadlos zu halten: Womit auch weiterhin die Frage offen bleibt, ob von dem vom OGH formulierten „Angebot am Silbertablett“ wirklich die Rede sein kann. •

Probleme in der Praxis Nach den Erfahrungen von Alois Leitner, Kfz-Unternehmer in Altruppersdorf, sind derartige Zusagen der Versicherungen mit Vorsicht zu genießen. So wurde im Auftrag der VAV als Kaskoversicherer vom Schadensbüro Koppensteiner am 30. September 2012 ein Opel Zafira (Baujahr 2003) als Totalschaden eingestuft. „Nach etlichen Urgenzen erhielten wir am 26. September ein Angebot, die Abholung durch den ausländischen Havariehändler erfolgte erst am 24. Oktober“, versucht Leitner seither vergeblich, von der VAV für die 25 Tage Standzeit in der Lagerhalle die Standgebühr von 312 Euro ersetzt zu bekommen. Ein Lagerrisiko, das letztlich der Kunde zu tragen hat – weshalb in einem derartigen Fall von einem „Angebot am Silbertablett“ keine Rede sein kann. Ähnlich schaut es bei anderen Versicherungen aus. 30

aufwies. Die Kosten einer ordnungsgemäßen Reparatur wurden auf 19.397 Euro taxiert, die merkantile Wertminderung wurde mit 2.420 Euro veranschlagt. Die Werkstätte, bei der das Wrack besichtigt wurde, wollte dafür maximal 8.500 bis 9.000 Euro bezahlen. Die Klägerin ermittelte ihrerseits den Wrackwert, indem sie die Reparaturkosten und die merkantile Wertminderung vom Wiederbeschaffungswert abzog. Sie verkaufte auf dieser Basis das Wrack um 8.863 Euro an ihren geschiedenen Ehemann und forderte von der gegnerischen Versicherung die restlichen 21.817 Euro. Die Versicherung argumentierte, dass bei einem Verkauf über die Wrackbörse ein durchschnittlicher Erlös von 14.990 Euro zu erzielen gewesen wäre. Sie anerkannte daher 15.690 Euro als Differenz zwischen dem Wiederbeschaffungswert und dem Wert des fiktiven Erlöses laut Wrackbörse. Da die Klägerin das Fahrzeug nicht reparieren habe lassen, habe sie lediglich Anspruch auf die objektive Minderung des Verkehrswertes. Die Differenz (6.127 Euro) habe sie selbst zu verantworten, da sie durch ihren voreiligen Verkauf gegen ihre Schadenminderungspflicht verstoßen hat. Das Oberlandesgericht Graz sah das anders. Dem schloss sich der OGH unter Verweis auf die „ein-

schlägige Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes“ vollinhaltlich an.

Dr. Erik Eybl konstatiert lediglich einen punktuellen Formalfehler

Komm.-Rat Friedrich Nagl spricht von einem „Schritt in die richtige Richtung“

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Geteilte Meinungen So weit die Fakten. Die Auswirkungen des Urteils werden freilich von den Versicherungen einerseits und dem – gegenüber Wrackbörsen seit jeher kritischen – Reparaturgewerbe andererseits völlig unterschiedlich eingeschätzt. Die Entscheidung betreffe erstens nur Haftpflichtfälle und bedeute zweitens keinerlei Änderung der Rechtsprechung, kommentiert Dr. Erik Eybl, Generali-Manager und Sprecher des Schadensausschusses im Versicherungsverband. Die prinzipielle Zulässigkeit der Wrackbörsen zur Restwertermittlung sei nicht in Frage gestellt worden: „Die betroffene Versicherung hätte die Kundin lediglich rechtzeitig darauf aufmerksam machen müssen.“ Anders sieht das Kfz-Innungsmeister Friedrich Nagl: „Diese Entscheidung ist ein erster Schritt in die richtige Richtung.“ Nach diversen anderen Urteilen sei nunmehr ein weiterer Einzelaspekt der Wertermittlung über Wrackbörsen von den Gerichten kritisch hinterfragt worden. Für Nagl steht daher eines außer Frage: „Den wahren Wrackwert kann nur ein gerichtlich beeideter Sachverständiger feststellen.“

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„Offenbar wollen die Leute ihr neues Auto doch nicht so gern übers Internet kaufen wie ein Buch bei Amazon“,

HANDEL

konstatiert Prof. Willi Diez in einer Dekra-Studie auf Seite 14

„Wir wollen unserem Ziel von 7 Prozent Marktanteil heuer wieder näher kommen und es 2015 oder 2016 erreichen“, sagt Max Egger (Skoda) auf Seite 20

Branchenprimus erneut mit größerem Marktanteil Alain Favey, Sprecher der Geschäftsführung der Porsche Holding, rechnet heuer erneut mit 320.000 bis 330.000 Neuzulassungen. Der Importeurschef hatte bereits im Dezember 2012 den österreichischen Pkw-Markt für 2013 auf 330.000 Einheiten geschätzt. „Wir glauben weiterhin an eine stabile Entwicklung des österreichischen Automarktes“, meint Favey, der sich mit der Entwicklung für die Marken des VW-Konzerns sehr zufrieden zeigt: Der Marktanteil konnte um 2,9 Prozentpunkte auf 36,9 Prozent gesteigert werden .

Pappas: bemerkenswerte Steigerung in Ungarn Trotz des schwierigen Umfelds konnte die Pappas-Gruppe (Salzburg) im vergangenen Wirtschaftsjahr den Umsatz in Ungarn um 27 Prozent auf 163 Millionen Euro steigern. Der Fahrzeugverkauf an den sechs ungarischen Standorten stieg um 18 Prozent auf 4.849 Einheiten, das Servicegeschäft lag mit 45.848 Werkstattdurchgängen um 1 Prozent über dem Geschäftsjahr 2011/12. Starke Zuwächse gab es vor allem bei neuen Pkws von MercedesBenz (648 Stück, plus 21 Prozent) und Kia (1.290 Stück, plus 105 Prozent).

Eisner mit hohen Zielen für Standort Neusiedl Als positives Zeichen wertet Günter Asmus, Geschäftsführer der Eisner Auto Neusiedl GmbH, die Tatsache, dass man bereits in den ersten beiden Tagen nach der Eröffnung der neuen Filiale in Neusiedl 8 Neuwagen verkauft habe. Die Gesamtinvestitionen belaufen sich laut Asmus auf 5 Mio. Euro. Als Erwartungen für das erste Volljahr nennt Asmus 120 Neuwagen bei Opel, 40 bei Chevrolet sowie insgesamt 40 bei Alfa Romeo und Jeep. Dazu kommen noch 80 Gebrauchtwagen.

Kia-Vollvertrag für Prügger in Hausmannstätten Als „wertvolle Ergänzung des Händler- und Werkstättennetzes in der Steiermark“ bezeichnet Kia Austria die Vergabe eines Werkstättenund Händlervertrages an das Autohaus Jakob Prügger in Hausmannstätten. Laut Verkaufsleiter Matthias Prügger sind nach der Vertragsunterzeichnung bereits die ersten Fahrzeuge verkauft worden. Künftig sollen auch Kunden aus Graz sowie im Raum Leibnitz, Feldbach und Köflach angesprochen werden. Als Ziel nennt Prügger 100 Kia-Neuwagen für heuer und 150 für ein Volljahr.

Toyota verstärkt Aktivitäten in Kötschach Man habe vom Importeur nun auch einen Händlervertrag erhalten, sagt Manuel Webhofer vom Autohaus Presslauer-Webhofer in Kötschach: Das Kärntner Unternehmen war seit 1994 als Werkstattpartner tätig und will heuer 25 Neuwagen verkaufen. Nun wurde die Werkstätte auf sieben Arbeitsplätze ausgebaut und eine Lackiererei und Spenglerei errichtet. Dr. Friedrich Frey, Geschäftsführer der Toyota Frey Austria Ges.m.b.H., meinte bei der Eröffnung, dass der Ausbau des Autohauses der richtige Schritt sei.

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AUTO & Wirtschaft • JUNI 2013

Philipp Hayder

Wenn sich zwei streiten ... ... freuen sich die Mitbewerber. Das trifft besonders auf Auseinandersetzungen zwischen Importeuren und ihren Händlern zu. Das aktuellste Beispiel ist Opel: Mit massiven Sparzwängen konfrontiert, strich der Importeur seinen Vertriebspartnern zu Jahresbeginn einen seit eh und je gewährten Volumenbonus. Seither wird diskutiert – und die Pkw-Verkäufe sind in 4 Monaten um über 20 Prozent gesunken. Wenn sich ein Sparprogramm so unmittelbar auf den Neuwagenverkauf auswirkt, kann man nur den Kopf schütteln. Bei Redaktionsschluss war offen, ob die Gespräche mit dem Händlerverband eine Einigung erbringen. Zu wünschen wäre dies gleichermaßen den Betrieben und dem Importeur: Der kann schlussendlich auch nichts für das Spardiktat aus Rüsselsheim.


HANDEL

Von den Kurzzulassungen (o.) bis zur Zahl der Neufahrzeuge pro Händler: Der „ManagementReport“ informiert über alle Details des Marktes

Immer weniger Markenbetriebe, immer mehr Kurzzulassungen und deutliche Veränderungen im Käuferverhalten: Diese Trends prägen das Autogeschäft. Von Philipp Hayder

Automarkt im Wandel D

ass 2012 der bislang zweitstärkste Pkw-Markt verzeichnet wurde, ist weithin bekannt. Dass die Kurzzulassungen auf einen neuen Rekordwert stiegen, hat sich ebenfalls herumgesprochen. Doch welche Marken haben am meisten davon profitiert? Das ist eine der vielen Fragen, die der soeben erschienene „EurotaxManagementReport“ beantwortet.

Kurzläufer schönen die Statistik Wie aus dem mehr als 130 Seiten starken Nachschlagewerk hervorgeht, konnte Nissan im Vorjahr seine Marktposition am deutlichsten durch Kurzzulassungen aufbessern. Die japanische Marke lag bei Abzug der Anmeldungen unter 60 Tagen nur auf Rang 19 der Herstellerstatistik, einschließlich der Kurzzulassungen belegte sie aber Rang 15. Ford konnte sich nach gleichem Muster von Platz 6 auf Platz 3, Hyundai von Platz 7 auf Platz 5, Renault von Platz 10 auf Platz 7 und Fiat von Platz 14 auf Platz 12 verbessern. Die regionale Verteilung der Kurzzulassungen ist übrigens unterschiedlich: Mit einem Plus von 1.022 auf 17.133 Stück wurden 2012 neuerlich in Oberösterreich die meisten Anmeldungen getätigt. Dahinter folgt Wien, Sitz der meisten Autoimporteure, wo ein Zuwachs von 2.018 Stück auf 16.264 Kurzzulassungen verzeichnet wurde. In Salzburg, wo ebenfalls diverse Importgesellschaften ansässig sind, gab es dagegen nur ein moderates Plus um 185 auf 4.827 Stück.

Allrad und Firmenwagen im Trend Bei der Analyse der Fahrzeugverkäufe fällt auf, dass der Allradanteil kontinuierlich steigt: Wurden 2009

erst 42.886 vierradgetriebene Pkws neu zugelassen, waren es 2011 bereits 51.727 und im Vorjahr sogar 58.566 Stück. Ein weiterer Trend ist der Anstieg der Firmenkundenverkäufe: 2011 gingen 48,7 Prozent der neuen Pkws an Unternehmen, im Vorjahr waren es schon 51,2 Prozent. Würde man bei diesen Zahlen auch die Eigenanmeldungen des Handels berücksichtigen, käme man sogar auf über 71 Prozent Firmenzulassungen.

Heiko Haasler, Generaldirektor von Eurotax, und sein Team kennen alle Facetten des Automarktes

Anhaltende Strukturbereinigung Segmentiert man den Markt nach Bezirkshauptmannschaften, verkaufen die meisten österreichischen Markenbetriebe derzeit 50 bis 100 Neuwagen pro Jahr. Der Verdacht, dass dies zum nachhaltigen Überleben nicht ausreicht, liegt nahe: Die Zahl der Kfz-Betriebe mit Markenvertrag geht nämlich sukzessive zurück. Während es im Februar 2013 exakt 2.204 Kfz-Betriebe mit mindestens einem Markenvertrag gab, waren es ein Jahr davor noch 2.221 Firmen. Im Februar 2007 hatte es gar noch 2.397 Markenbetriebe gegeben. Die Zahl der Exklusivbetriebe sank im gleichen Zeitraum von 1.329 über 1.005 auf 979 Autohäuser. Neuzulassungsrekorde und Kurzzulassungskunststücke können diesen Strukturwandel offensichtlich nicht aufhalten. •

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HANDEL

Die Angst ist oft unbegründet

Wie viele Kunden werden ihre Autos im Internet kaufen? Was sollen Händler dagegen unternehmen? Diese Fragen beantwortete der deutsche „Autoprofessor“ Willi Diez im Auftrag der Dekra.

(V. l.) Mag. Martin Ruß (Dekra-Geschäftsführer Ö), Prof. Willi Diez, Erik Wakolbinger (Dekra-Sales Director International), Christoph Wolf (Dekra-Vertriebsleiter Ö)

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s ist immer gut, wenn selbst deutsche Fachleute lesen, was in „AUTO & Wirtschaft“ steht: „Das Thema Online-Verkauf ist nun auch in Österreich angekommen“, meinte Willi Diez, Professor am Institut für Automobilwirtschaft in Nürtlingen-Geislingen, unter Verweis auf einen Artikel über „Autogott“. Klar, dass Stefan Mladek, Geschäftsführer dieses Online-Portals, der Präsentation der Dekra-Studie Ende Mai in Wien mit offenen Ohren lauschte und so manche Frage der Zuhörer beantworten musste. Klar ist: Es wird sich was verändern, denn neben dem Schnäppchenportal „Autogott“ gibt es auch andere Anbieter im Internet. Diese würden sich, so Diez in seiner Studie, in zwei große Bereiche gliedern: in jene, die (meist zu viel bestellte) Lagerfahrzeuge los werden wollen, sowie in jene, die frisch konfigurierte Autos absetzen. Und dann kommt noch der eine oder andere Importeur, der selbst im Internet aktiv wird (in Österreich momentan nur Hyundai mit dem i10 „Click“).

Wie verdient man trotz hoher Rabatte Geld? Diez hat aber auch untersucht, worauf Autohändler aufpassen müssen, wenn sie – meist überschüssige – Fahrzeuge selbst im Internet anbieten: Der Händler gebe zwar einen hohen Rabatt, habe aber letztlich nichts davon, weil die Autos, wie es im Internet üblich sei, oft in ein anderes Bundesland verkauft würden. „Dann kann er sich nichts übers Service zurückverdienen.“ Daher haben die Autoren auch errechnet, wie viele Autos ein Händler verkaufen muss, um dennoch erfolgreich zu sein – und zu welchen Konditionen. „Wenn jemand auch im Internet auf eine Umsatzrendite von 1,5 Prozent kommen will, dann muss er bei 70 via Internet verkauften Autos auf einen Bruttoertrag von 6,5 Prozent kommen.“ Ein, wie Diez zugibt, aufgrund der hohen Rabatte nur sehr schwer erreichbarer Wert. • (MUE)

46 Prozent der Kunden erwarten hohen Preisnachlass Diverse Studien hätten ergeben, dass es gleich mehrere Gründe sind, die Kunden einen Autokauf via Internet erwägen lassen: Am wichtigsten ist der erwar-

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tete Preisnachlass, den 46 Prozent nennen, gefolgt von der Einfachheit des Kaufabschlusses (18 Prozent). 12 Prozent der Kunden finden es als angenehm, im Internet nicht über den Preis verhandeln zu müssen; 11 Prozent glauben, übers Internet ein lokal nicht erhältliches Fahrzeug zu finden. So weit die eine Seite, nach der sich – je nach Studie – 32 bis 42 Prozent der Kunden vorstellen können, ihr nächstes Auto im Internet zu kaufen. Doch offenbar wird der Brei nicht so heiß gegessen, wie er gekocht wird. „Diese Zahlen muss man nämlich relativieren“, sagt Diez. Denn wenn es ums Thema Bezahlung geht, pilgern die Kunden doch lieber zum Händler. „Da sind nur noch 12 Prozent bereit. Offenbar wollen die Leute ihr Auto doch nicht so gern übers Internet kaufen wie ein Buch bei Amazon.“ Nach den Schätzungen von Diez werden derzeit höchstens 0,5 Prozent aller Neuwagen übers Internet erworben. „Laut unseren Untersuchungen werden es auch 2020 maximal 10 Prozent sein.“ Das heißt im Umkehrschluss, dass die Händler nach wie vor zumindest neun von zehn Neuwagen-Kunden in ihrem Autohaus begrüßen werden.

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Wie viel kostet’s? „Verkehrsdelikte“ sind ein Standardthema aller Wirtshausdiskussionen. Mitarbeiter der Kfz-Branche gelten dabei als „Experten“ und sollten daher dabei kompetent mitreden können. Was angesichts des Vorschriftendschungels nicht ganz leicht ist.

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ine nicht nur für Ausländer verblüffende Besonderheit ist, dass es bei uns keinen österreichweit einheitlichen Strafenkatalog gibt. Denn der sogenannte „Vollzug“ der Straßenverkehrsordnung (StVO) und der dort aufgelisteten Verkehrsdelikte ist Ländersache, der des Kraftfahrgesetzes (KFG) Bundessache. Der die Fahrzeugpapiere abfordernde Polizist hat somit bei einem Verstoß gegen die Helmpflicht (§ 106/7 KFG) ein Bundeskapperl auf, bei einer Geschwindigkeitsübertretung das Landeskapperl. Dieser „Logik“ folgend gibt es zwar bundesweit einheitliche Tarife für die eher raren KFG-Delikte, bei StVO-Verstößen kocht jedoch jeder Landeshauptmann sein eigenes Süppchen. Verkehrsjuristen gehen jedoch davon aus, dass es noch heuer einen einheitlichen Strafkatalog geben wird. Wenn sich ein Polizist mit einer Organstrafverfügung begnügt, darf sich der Lenker dazu schon gratulieren. Denn grundsätzlich gibt es dafür keinen Rechtsanspruch – nur bei der Sturzhelm- und Gurtpflicht (35 Euro) sowie beim Handyverbot (50 Euro) ist dieses „abgekürzte Verfahren“ als vorrangige Strafalternative zwingend vorgeschrieben.

dürfen. Danach wird das ordentliche Strafverfahren eingeleitet. Wer gleich vor Ort cash zahlt, sollte das auch in Kleingeld parat haben. Mehr als 5 Euro braucht ein Polizist nach der aktuellen Rechtslage zum Herausgeben nicht parat zu haben. Per 1. Juli 2013 wird die Strafmandatobergrenze von 36 auf 90 Euro angehoben. Es gibt jedoch einige Delikte, bei denen man mit dem Polizisten gar nicht erst zu verhandeln braucht und bei denen es auch keine Anonymverfügung gibt. Wer einen sich dem Zebrastreifen nähernden Fußgänger behindert, kann noch mit einer Anonymverfügung zwischen 30 und 70 Euro durchkommen. Wer ihn dort allerdings gefährdet, kassiert nach entsprechender Lenkererhebung zwingend ein Straferkenntnis von mindestens 72 Euro, wobei der Strafrahmen bis zu 2.180 Euro geht. Bei gröberen Delikten – etwa Alkoholdelikte oder Geschwindigkeitsüberschreitungen von mehr als 50 km/h auf Freilandstraßen – sind aus sicherheitsrelevanten Erwägungen Strafmandate generell ausgeschlossen; bei anderen sind zumindest bundesweit einheitliche Untergrenzen – etwa 36 Euro bei mehr als 30 km/h und 70 Euro bei mehr als 40 km/h im Ortsgebiet – vorgeschrieben.

Nett zum Polizisten sein, lohnt sich

Wo „darf“ man seine Strafe zahlen?

Wer es sich mit dem Polizisten verscherzt und ihn zu einer Anzeige animiert, nimmt das „ordentliche Verwaltungsstrafverfahren“ in Kauf. Dabei erhöht sich die von der lokalen Behörde verhängte Strafe um 50 bis 200 Prozent. Nicht bei jedem Strafmandat ist der Lenker der Zahlungspflichtige. Beim Verstoß gegen die Gurtpflicht trifft es den, der auf den Gurt „vergessen“ hat. Auch die Fahrgäste am Rücksitz, womit ein sekkanter Polizist vier aufmüpfige Gurtenmuffel bei einer Anhaltung mit 140 Euro zur Kassa bitten kann. Da ist es schon vernünftiger, der Polizei bei einer Fahrzeugkontrolle freundlich entgegenzukommen. • (KNÖ)

Landesunterschiedlich sind allerdings die Inkassovorschriften. Im Westen können die Streifenwagen diese Strafe per Bankomat kassieren; in Niederösterreich bieten die Behörden zumindest Zahlscheine an. In Wien bekommt der Zahlungspflichtige lediglich die Chance, das Strafmandat binnen drei Tagen vor Ort bei einer Wachstube einzahlen zu

Bundeseinheitliche KFG Tarife: 27/2 keine vorgeschriebenen Aufschriften 15 € 82/4 kein Unterscheidungskennzeichen 20 € 99/1a,b keine Beleuchtung 20 bis 35 € 100 vorschriftswidrige optische Warnzeichen 20 € 102/2 Kennzeichen oder Scheibe verschmutzt 20 € 102/3b Telefonieren 50 € 102/4 ungebührlicher Lärm, Rauch, Geruch 20 € 102/5 kein Zulassungsschein 20 € 102/10 kein Verbandszeug, Pannendreieck 15 € 106/2 kein Gurt, pro Person 35 € 106/7 kein Helm 35 € 36/e Benutzung ohne aktuelles „Pickerl“ nach § 57a 80 €

Verkehrskontrolle: Mit dem Polizisten sollte man es sich nicht verscherzen

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Vertrauen mit Maß und Ziel O

b die große mehrmarkenbestimmte EisnerGruppe im Südosten Österreichs oder der Radauer-Clan mit Kernsitz im steirischen Neumarkt, beide Betriebstypen haben eines gemeinsam: Sie gehen für Opel durch dick und dünn – und bauen neue Standorte. Opel-Austria-Generaldirektor Mag. Alexander Struckl durfte soeben zwei Neueröffnungen in Neusiedl am See und in St. Veit an der Glan erleben. Moderne Baumethoden ausnützend, stellten Ing. Peter List (Boss der Eisner-Gruppe) und Bernhard Radauer (Familienoberhaupt) ihre Bauwerke mit dem markanten Opel-Blitz in die Landschaft. Unübersehbar und dennoch finanziell überschaubare Investitionen für die in der Öffentlichkeit gebeutelte Traditionsmarke. „Ich bin mit Opel groß geworden“, sagt Bernhard Radauer stolz, „und meine Kinder werden mein Lebenswerk weiterführen. Opel in St. Veit ist dafür eine unverrückbare Maßnahme.“ Tatsächlich strömen wieder vermehrt die Kunden zu Opel. Denen ist die lokale Bindung zur Marke ebenso wichtig wie technische Höchstleistung im Produkt. „So lange wir diese Entwicklung mit Maß und Ziel mitgestalten können“, sagt Neusiedl-Standortchef Günter Asmus, „ist uns um den Erfolg mit der Marke Opel nicht bange.“ 150 Opel im Volljahr sollen es schon werden. Das Bild von Mag.

Familie Radauer – neuerdings in St. Veit/Glan – und die Eisner-Gruppe – jetzt auch in Neusiedl/See – zeigen mit ihren Neubauten ihr unerschütterliches Vertrauen in die Marke Opel. Karin Radauer mit Opel-Austria-Chef Struckl im Opel-Logo vereint, ist netter Ausdruck dieser – wieder positiven – Stimmung. Dahinter stecken Jahrzehnte des Erfolges, da und dort unterbrochen von kleineren und größeren Krisen, wie sie bislang alle (!) Marken und -betriebe in schöner Regelmäßigkeit durchleben.

Der Glaube versetzt Berge Bernhard Radauer denkt in keiner Sekunde an ein mögliches Scheitern mit Opel: „Der Blitz wird dank unseres Einsatzes und unserer Vertrauensarbeit hin zum Kunden immer leuchten.“ Die Produktpalette ist zeitgemäß, wettbewerbsstark und der Fahrzeugbestand bildet die Basis für einen gesunden Opel-Betrieb. Die Eisner-Gruppe mit ihren bislang 13 Standorten und einer Markenvielfalt sondergleichen wählte Neusiedl im Vertrauen darauf, die Region wieder verstärkt mit Opel-Produkten beseelen zu können. Sowohl der Familienbetrieb Radauer als auch die Eisner-Gruppe mit 4.500 Neu- und 3.000 GebrauchtwagenVerkaufsziel sehen Opel im Zentrum ihres Wirkens. „Die Amis lassen Opel nicht sterben!“ • (LUS)

Unternehmerpersönlichkeit Bernhard Radauer

Drei Generationen Radauer (B.o.) (B l.) Mag. Karin Radauer und OpelAustria-Geschäftsführer Mag. Alexander Struckl verbinden Arm in Arm ihre Geschäftsinteressen mit dem Opel-Blitz

5 Millionen Euro Gesamtinvestitionen für den neuen attraktiven Standort in Neusiedl am See

Radauers Vertrauensperson CastrolLegende Ing. Georg Beder

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Die Marke Lada nimmt – unter dem Einfluss der Renault-Nissan-Allianz – nun zunehmend Fahrt auf: Daher werden auch die Modell-Entwicklungsschritte merkbar schneller.

Das neue Priora-Lenkrad des Zulieferers Takata enthält den Fahrerairbag

Beschleunigte Entwicklung D ie Priora-Baureihe, die Top-Modelle von Lada, wird ab sofort vom Werk im Rahmen eines Facelifts mit wichtigen technischen Aktualisierungen ausgerüstet: Dabei fanden unter anderem die Europäischen Vorschriften für die aktive und passive Sicherheit zum Schutz von Fußgängern Berücksichtigung.

Priora nun mit ABS, ESP und Frontairbags

Markus Gold, LadaGebietsverantwortlicher: „Mit dem Facelift des Priora hat der Handel ganz neue Argumente in Sachen Sicherheit!“

Geändert wurde die Front, bei der nun die Kühlermaske mit komplett in Chromoptik eingefasstem Kühlergrill neue Akzente setzt: Damit dekoriert AvtoVAZ den zum Fußgängerschutz geänderten Frontstoßfänger. Schließlich ist der Lada Priora nun sowohl mit ABS und ab sofort auch mit ESP ausgerüstet. Im Innenraum bietet sich das mit dem Fahrerairbag ausgerüstete Dreispeichenlenkrad an, das komplett – ebenso wie der Beifahrerairbag – vom international bekannten Zulieferer Takata für AvtoVAZ gefertigt wird. Mit diesen Sicherheitsdetails schließt der Lada Priora unter dem Einfluss der Allianz Renault-Nissan zu den in den Automärkten der EU aktuellen Standards auf. • (ENG)


HANDEL Links: Mitsubishi Pajero Sport, dessen russische Montage im Juli startet

Rechts: Mitsubishi Outlander wird in Russland gebaut

Wachsen gegen den Markt Corporation mit 49 Prozent, das große russische Autohandelsunternehmen Rolf-Gruppe mit 42 Prozent und Mitsubishi Motors Corporation mit 9 Prozent beteiligt. „Der russische Markt spielt eine sehr wichtige Rolle im globalen Absatz von Mitsubishi“, berichtet Pankow stolz. Mehr Autos als in Russland werden nur in Thailand, Japan und Indonesien verkauft, die USA und China bleiben dahinter. „Wenn wir im Falle von Japan die sogenannten K-Cars, Miniautos mit 0,66-Liter-Motoren, von der Statistik rausnehmen, liegt Russland vor Japan“, so Pankow stolz.

Für Mitsubishi zählt Russland zu den weltweit wichtigsten Märkten. Heuer will die japanische Marke weiter zulegen. Von Peter Homola

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eim russischen Mitsubishi-Importeur MMC Rus ist man guter Dinge. 2013 will man deutlich wachsen, und dies selbst dann, wenn der Gesamtmarkt rückläufig sein sollte. Die Marke will heuer rund 85.000 Autos zwischen Kaliningrad und Wladiwostok absetzen, im Vorjahr waren es knapp 74.300 Einheiten. In den ersten vier Monaten wurden 26.332 Autos verkauft, um 36,3 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2012, der Gesamtmarkt ist um 2,2 Prozent zurückgegangen. Mitsubishi war damit die Nr. 11 des Marktes, oder gar die Nr. 10, wenn man Lokalmatador Lada weglässt. Im März hat die Marke mit 8.101 SUVs ihren SUV-Monatsrekord erreicht. Der Grund für die erwartete Steigerung liegt auch in den Lieferschwierigkeiten des Vorjahres. „2012 haben wir unter den mangelnden Fahrzeuglieferungen aus Thailand gelitten“, berichtet Andrej Pankow, CEO von MMC Rus. Mit den Modellen Pajero Sport und L200 kommen fast 20 Prozent der Fahrzeuge aus Thailand. Obwohl es zu den Überschwemmungen in Thailand 2011 gekommen ist, konnte die Lieferlage erst im 4. Quartal 2012 normalisiert werden. Für weitere Verzögerungen sorgte die Umstellung der lokalen Outlander-Montage auf die neue Generation. „Jetzt sind wir in einer viel besseren Form, das Werk in Thailand ist in Ordnung, die russische Fabrik startete die Produktion des neuen Outlander und alle anderen Lieferprobleme wurden gelöst“, gibt sich Pankow optimistisch.

Lokale Produktion wird ausgeweitet

Andrej Pankow, CEO von MMC Rus, betont die Wichtigkeit des russischen Marktes für Mitsubishi

„Projekt 15“ soll Verkäufe weiter erhöhen Doch Mitsubishi will noch mehr. Osamu Masuko, Präsident von Mitsubishi Motors, hat im Vorjahr das „Projekt 15“ angekündigt. Damit will Mitsubishi in Russland bis 2015 mit 150 Händlern den jährlichen Verkauf von 150.000 Autos erreichen. Um das ambitionierte Ziel zu erreichen, müssen neue Pkw-Modelle her, denn bis zu 90 Prozent der russischen Mitsubishi-Verkäufe entfallen heute auf die SUV-Modelle. Der früher in Russland sehr beliebte Lancer ist inzwischen veraltet. „Wir arbeiten zusammen mit Mitsubishi daran, neue Autos im B- und C-Segment in Russland zu haben“, sagt Pankow und hofft auf die Fertigung der neuen Modelle im Land. „Lokale Produktion ist der Schlüssel zum Erfolg im B- und C-Segment.“ •

Wichtiger Markt für die japanische Marke Der Importeur wurde erst im Mai von Rolf Import in MMC Rus umbenannt. Damit wurde die vor einigen Monaten erfolgte Erhöhung des japanischen Anteils abgeschlossen. An MMC Rus sind nun die Mitsubishi

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Ein Teil der Autos kommt aus dem russischen Autowerk PCMA Rus in Kaluga, an dem PSA Peugeot Citroën mit 70 Prozent und Mitsubishi mit 30 Prozent beteiligt sind. Bis 2012 lief dort die SKD-Montage des alten Outlander, im Herbst wurde auf die CKD-Montage des neuen Modells umgestellt. Trotzdem werden weiter auch Outlander aus Japan importiert. Ab Juli wird mit dem Pajero Sport ein zweites Modell die Montagebänder in Kaluga verlassen. „Wir rechnen damit, dass heuer in Kaluga im idealen Fall rund 40.000 Fahrzeuge gebaut werden, davon 30.000 Outlander und 10.000 Pajero Sport“, sagt Pankow.

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Werden englischsprachige Slogans, derer sich zahlreiche Autohersteller bedienen, auch wirklich verstanden? Nicht immer, wie eine Studie zeigt.

Werden Slogans auch verstanden? K

ommt die englische Botschaft wirklich bei den Endkunden an? Dieser Frage ging die Kölner Agentur Endmark nach. Die aktuelle Studie, der über 1.000 persönlich geführte Interviews mit Endverbrauchern zugrunde liegen, konzentriert sich auf Automobilwerbung, die sogenannten „Corporate Claims“ – Kernbotschaften der jeweiligen Marke. Alle großen deutschen Hersteller verwenden im Heimatmarkt deutsche Slogans. Untersucht wurden englischsprachige Werbesprüche von zwölf Importmarken, die von 2012 bis 2013 eingesetzt wurden. Der Grad des Verstehens reiche, so sagen die Experten von Endmark, von leichten Übersetzungsfehlern bis hin zum völligen Missverstehen.

Vermeintlich einfache englische Slogans werden nicht immer richtig verstanden

mit der Schaltung (eines Autos) interpretiert wurde. „Schalte deine Erwartungen einen Gang runter“ zählt in diesem Zusammenhang zu den skurrilsten Übersetzungsversuchen. „Neues Denken – neue Möglichkeiten (New Thinking, New Possibilities) will Hyundai mit dem Slogan vermitteln, verstanden wird er laut Studie von 24 Prozent der Befragten, die das Corporate Claim unter anderem mit „Neu gedacht. Neue Besitztümer“ übersetzten. Aber auch vertraute englische Wörter können irritieren wie bei Renaults Spruch „Drive the Change“ – (Er)fahre die Veränderung. Hier verwechselten viele Befragte die Bedeutung des Wortes „Change“ (Wechsel) mit dem in beiden Sprachen existenten Begriff „Chance“. Laut Studie interpretierte eine Mehrheit der Befragten (68 Prozent) diesen Spruch völlig fehl im Sinne von „Nutze/fahre/ergreife die Chance“.

Botschaften kommen manchmal nicht an So werden die ähnlichen Slogans „Simply clever“ (Škoda) und „Simply more“ (Fiat) mehrheitlich durchaus im Sinne der Absender verstanden. Ganz anders verhält es sich bei der Botschaft „Drive@earth“ von Mitsubishi. Diese wurde laut Studie von keinem einzigen der über 1.000 befragten Personen so verstanden, wie die japanische Marke dies anstrebt. Während Mitsubishi mit der Botschaft die Verbindung zwischen Autofahren und Umweltthemen thematisieren will, interpretieren Endverbraucher etwas völlig anderes: Die Übersetzungsversuche reichen von „Fahre auf der Erde“ bis zu „Bleibe mit der Erde verbunden“. Nicht viel besser erging es Nissan mit der Botschaft „Shift Expectations“ (Ändere Deine Erwartungen). Nur 15 Prozent der Befragten konnten mit dem Vokabel to shift umgehen, das von den meisten, die glaubten, es zu verstehen, nur im Zusammenhang

Auch einfache Sprüche werden missverstanden Neben Fiat und Škoda schneiden die Slogans von Honda und Peugeot am besten ab, die sich besonders leichter, in Deutschland und Österreich häufig verwendeter englischer Vokabeln bedienen. Doch auch scheinbar einfache Sprüche wie „Motion & Emotion“ (Bewegung und Gefühl) oder „The Power of Dreams“ (Die Kraft der Träume) wurden von knapp über 40 Prozent der Befragten nicht verstanden. Schwierig wird es auch bei der Schöpfung von Kunstworten in englischer Sprache. „Enjoyneering“ von Seat, eine Mischung aus enjoyment (Genuss/Vergnügen) und engineering (Technik/Ingenieurskunst), wird nur von weniger als einem Viertel der Befragten korrekt hergeleitet. • (DSC)

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Aufwertung heißt das Ziel Ü

ber zu wenig Arbeit können die Händler der tschechischen Marke heuer wahrlich nicht klagen: Auch nicht, dass es zu wenig neue Modelle gibt. Viel eher zu hören sind Berichte über längere Wartezeiten bei einigen Modellen bzw. Modellvarianten. Und daher ist auch Max Egger, Chef des Importeurs Intercar Austria GmbH/Salzburg, vorsichtig: „Ich hoffe, dass sich heuer wieder dasselbe Niveau ausgeht wie im Vorjahr.“ Damals hat Škoda mit 21.698 Einheiten und einem Marktanteil von 6,46 Prozent einen neuen Rekord aufgestellt. „20.000 Stück werden es heuer sicher, egal wie sich der Markt entwickelt. Doch wir wollen unserem Ziel von 7 Prozent Marktanteil heuer wieder näher kommen und es 2015 oder 2016, wenn unsere Modellpalette komplett ist, erreichen.“ Derzeit gebe es Lieferprobleme beim Fabia „Monte Carlo“, meint Egger: „Das haben wir selbst unterschätzt, doch durch das farbige Dach ist die Produktion eingeschränkt. Da könnten wir einige hundert Stück mehr brauchen.“

Škoda gibt heuer ordentlich Gas: Nach der Premiere des Octavia (und zuvor des Rapid) steht nun der Superb vor der Tür. Auch bei den Händlern wird gearbeitet. Max Egger ist sichtlich stolz auf das neue Premiumauto von Škoda

Vielzahl an neuen Modellen bis Ende des Jahres Sorgen bereiten dem Importeur und den Händlern auch die sich abzeichnenden Engpässe beim neuen Octavia 4x4, der ab August erhältlich sein wird; „Dieses Modell hat bei uns einen Anteil von 30 bis 40 Prozent, die Lieferzeiten werden sich frühestens Ende des Jahres auf ein normales Niveau von einigen Monaten einpendeln.“ Bis es so weit ist, steht den Händlern aber noch ein weiteres neues Modell ins Haus. Der erneuerte Superb wurde der internationalen Presse im Mai in Niederösterreich und am Neusiedler See präsentiert. Die Österreich-Premiere ist für Ende Juni geplant. Egger rechnet mit rund 1.400 Einheiten des 4,83 Meter langen Flaggschiffs bis Jahresende.

siert werden. Etwa 10 Betriebe in Österreich werden noch heuer die neue CI von Škoda umsetzen: Laut Egger, will man nun testen, wie sich das neue Design der Autohäuser in der Praxis umsetzen lässt und bewährt. Ziel sei es, bis Ende 2015 etwa 90 Prozent aller Betriebe der neuen CI anzupassen, so Egger: „Wir haben seit 2008 gewartet, doch jetzt haben wir ein umfassendes Wand-Decke-Konzept ausgearbeitet, das umgesetzt werden wird.“ Škoda hat in Österreich 96 Händler-Standorte und 180 Service-Stützpunkte. An dieser Zahl soll sich nichts Wesentliches ändern: Gesucht wird jedoch nach wie vor ein großer Händler im Norden von Wien. • (MUE)

Händler setzen neue CI schrittweise um Doch das ist noch nicht alles: Ab Oktober/November wird auch der neue Rapid Spaceback erhältlich sein, der in mehreren Versionen angeboten wird und neben den klassischen Škoda-Kunden auch eine junge Zielgruppe ansprechen soll. „Dieses Fahrzeug wird heuer noch für einige hundert Stück gut sein und könnte“, so Egger, „über kurz oder lang unser neues Volumenmodell werden.“ Um die Vielfalt an neuen Modellen entsprechend präsentieren zu können, sollen die Betriebe moderni-

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Carsharing-Anbieter können lt. Allianz-Studie zukünftig mit mehr Kunden rechnen

Pkw-Besitz verliert an Bedeutung Die Mobilitätsgewohnheiten in der westlichen Welt unterliegen einem Änderungsprozess. Dabei wird der Besitz eines eigenen Autos in Zukunft an Bedeutung verlieren.

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u diesem Ergebnis kommen Experten der Allianz Versicherungs AG in einer aktuellen Studie. Steigende Benzinpreise, alternde Gesellschaften, geringere Kaufkraft, aber auch Klimabewusstsein und leichterer Zugang zu Alternativen zum Pkw-Besitz würden zu Veränderungen in Europa und Nordamerika führen. In der EU sank die Zahl der Neuzulassungen zwischen 2007 und 2012 von 15,6 auf 12 Mio. Pkws. Steigerungen wurden im selben Zeitraum nur in Dänemark, Norwegen, der Slowakei und Österreich registriert. Hierzulande wurden 2012 mehr als 336.000 (2007: 298.000) NeuanmeldunAllianz-Vorstand gen gezählt, im 1. Quartal 2013 ging die Dr. Johann Oswald Zahl der Neuzulassungen von Pkws im Vergleich zum Vorjahreszeitraum aber um knapp 10 Prozent zurück. „Es scheint, dass der Besitz eines eigenen Autos seine Blütezeit bereits hinter sich hat“, sagt Dr. Johann Oswald, Vorstandsmitglied Allianz Gruppe Österreich. Der Trend zur Urbanisierung werde auch in Österreich Auswirkungen haben. 2030, so schätzen die Allianz-Experten, werden in Ballungszentren um 600.000 Menschen mehr leben als 2009 und langfristig auch ihr Mobilitätsverhalten ändern. Laut Studie wird sich die Anzahl der CarsharingNutzer allein in Europa von 700.000 im Jahr 2011 auf 5,5 Mio. im Jahr 2016 erhöhen. • (DSC)


HANDEL

Voller Freude hat der Kfz-Handel das neue Kraftfahrzeugsektor-Schutzgesetz (KraSchG) begrüßt. Seit dem 1. Juni ist es nun tatsächlich in Kraft. Wie weit haben die Hersteller/Importeure diese Schutzbestimmungen bereits in ihren Händler- und Werkstättenverträgen berücksichtigt?

Strittiges KraSchG I

n der Praxis herrscht bisher eher ratloses Schweigen. Das Bundesgremium hat mit einem Rundschreiben die Importeure auf den aktuellen Änderungsbedarf aufmerksam gemacht. Diese verlassen sich jedoch offenbar auf den § 2 des KraSchG: „Soweit in Vereinbarungen von diesem Bundesgesetz zum Nachteil des gebundenen Unternehmers abgewichen wird, sind sie unwirksam.“ Fraglich ist allerdings, ob oder wie weit sich derzeit existente Vertragsklauseln „zum Nachteil des gebundenen Unternehmers“ auswirken.

Bisher in keinem Händlervertrag Das betrifft etwa alle in den bisherigen Verträgen vorhandenen Schiedsklauseln mit ihren äußerst unterschiedlichen Schiedsregelungen. Denn in § 7 KraSchG ist nunmehr vorgeschrieben, dass vor einem gerichtlichen Rechtsstreit die Streitteile zwingend eine Schlichtungsstelle der Rechtsanwalts- oder Notariatskammern oder bei „einer sonstigen Körperschaft öffentlichen Rechts“ anzurufen haben. So etwas hat es bisher in keinem Händlervertrag gegeben. Was gilt nun, wenn der Importeur den alten Vertrag nicht ändert – und die Meinung vertritt, seine bisherige Schiedsklausel weiche „nicht zum Nachteil des gebundenen Unternehmers“ von der neuen Rechtslage ab?

Initiator Gustav Oberwallner rät zu raschen Expertengesprächen

Ruf nach Expertenrunde zur Regelung Fraglich ist, ob die bisherigen Vertragsklauseln oder die von den Herstellern zwischenzeitig vorgeschlagenen Änderungen den neuen Garantie- und Gewährleistungsvergütungen entsprechen. Oder ob sie „zum Nachteil des gebundenen Unternehmers“ und daher unwirksam sind. „Da sollte eine Expertenrunde zusammenkommen, um eine rechtliche Umsetzung zu erreichen“, rät Dr. Gustav Oberwallner als einer der KraSchG-Initiatoren zu baldigen partnerschaftlichen Aktivitäten. Sonst könnte es passieren, dass das neue KraSchG nicht friedensstiftend wirkt, sondern ganz im Gegenteil zum Anlass heftiger Rechtsstreitigkeiten wird. • (KNÖ)

Völlig unterschiedliche Meinungen Das gilt auch für die neue „Garantie- und Gewährleistungsvergütung“. Mit der wird in § 5 vorgeschrieben, dass „der gebundene Unternehmer gegenüber dem bindenden Unternehmer Anspruch auf Ersatz des mit den Leistungen verbundenen notwendigen und nützlichen Aufwands hat“. Einen Regressanspruch für Garantiearbeiten hat es schon bisher in allen Verträgen gegeben. Allerdings gehen die Meinungen, was

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unter „notwendigem und nützlichem Aufwand“ zu verstehen ist, zwischen Händlern, Werkstätten und Importeuren derzeit weit auseinander. In Deutschland gibt es dazu bereits seit Jahren eine höchstgerichtliche Judikatur. Bei der wird auf die Kalkulation bei „vergleichbaren Arbeiten außerhalb der Garantieleistung“ verwiesen. Bei uns gibt es derzeit nur die allgemeine Regelung des ABGB, dass der dem Händler eingeräumte Garantieregress nicht „sittenwidrig“ sein darf. Von einem „notwendigen und nützlichen Aufwand“ war bisher keine Rede. Diese Vorschrift wurde nun erstmals mit dem KraSchG eingeführt.

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Unglaublich, in wie vielen Versionen der Renault Kangoo angeboten wird. Nur eine wurde in der neuen Version aus dem Programm genommen – der Benziner.

Das Sondermodell eXtrem R-Link ist mit 90 oder 110 PS erhältlich

Die nächste Runde der Kangoo-Story S eit seinem Debüt vor 15 Jahren hat sich der geräumige Franzose einen wichtigen Platz bei den leichten Nutzfahrzeugen gesichert: Immerhin 1.149 Stück wurden im vergangenen Jahr in Österreich neu zugelassen, das ist ein Anteil von 15,6 Prozent in seinem Segment. Jetzt, wo mit dem Dacia Dokker auch Konkurrenz aus den eigenen Reihen bei den Händlern steht, hat Renault auch dem Kangoo eine ganze Reihe von Neuerungen spendiert. Die ersten Autos sind bereits in Österreich angerollt.

Auch als Elektroauto erhältlich Am auffälligsten ist die Front: Hier haben die Designer auch dem Kangoo das neue „Markengesicht“ verpasst. Mit diversen kleineren und größeren Änderungen wurde dem Kangoo ein hübscherer Innenraum gegönnt. Serienmäßig an Bord sind nun auch eine Berganfahrhilfe und eine Traktionskontrolle für besseres Vorankommen auf Schnee, Matsch und Sand. Ordern kann man den Kangoo wie bisher in drei Längen, und zwar entweder als Kastenwagen (Kangoo Express) oder Familienvan: Der Grand Kangoo ist wie bisher vorsteuerabzugsfähig. Diesel mit 75, 90 und 110 PS stehen zur Verfügung, nur der Benziner wird in Österreich nicht mehr angeboten, da er ohnedies nie über einen einstelligen Prozentanteil an den Verkäufen hinauskam. Respektabel sind auch die Verkaufszahlen für die Elektroversion des Kangoo: Vom Z.E. wurden heuer 35 Stück verkauft; im Vorjahr waren es 210 gewesen – mit einem Flottenanteil von 95 Prozent. • (MUE)


„So kann die Bewertung vor den Augen des Kunden am Fahrzeug durchgeführt werden“,

MANAGEMENT

meint Martin Nowak (Eurotax) auf Seite 27

„Wir wollen uns heuer in allen Ländern besser als der Gesamtmarkt entwickeln“, prophezeit Alain Favey (Porsche Holding) auf Seite 32

Nach Schlechtwetter Aufholjagd am Motorradmarkt Erfreut über die Zweirad-Zulassungen im April zeigt sich Mag. Karin Munk, Generalsekretärin der Arge 2Rad. „Mit Ausnahme der Mopeds hat sich der Markt deutlich erfangen“, kommentiert sie. Erfolge gab es laut Dachverband der österreichischen Zweiradindustrie und Zweiradimporteure im 125er-Segment, wo von Jänner bis April ein Plus von 0,32 Prozent (2.818 Stück) registriert wurde, und in der Klasse über 125 Kubikzentimeter mit einem Zuwachs in den ersten vier Monaten von 6,36 Prozent auf 5.489 Stück.

Volumen statt Marktanteile im Fokus „Wir haben 2012 grob mit 5,5 Prozent Marktanteil in der Gruppe abgeschlossen“, sagt Martin Rada, Geschäftsführer der Fiat Group Automobiles Austria. Gesetzt würden Volumenziele. Welcher Marktanteil dabei herauskomme, sei eine mathematische Größe. Am Ende des Jahres werden erneut über 5 Prozent vom Gesamtkuchen und ein besseres Ergebnis als im Vorjahr angepeilt. Die erfolgreiche Performance der Marke Fiat sei den Modellen 500, Punto und 500 L zu verdanken. Innovationen sind bei Alfa Romeo im Kommen.

Neues Prüfzentrum für Bregenz in Bau Bis August 2013 wird der ARBÖ rund 780.000 Euro in den Neubau des Prüfzentrums Bregenz investieren. Am gewohnten, 700 Quadratmeter großen Standort wird ein neues Gebäude mit einer Nutzfläche von gut 300 Quadratmetern und drei Prüfboxen errichtet. Parallel wird eine Infrastruktur für die wiederkehrende Begutachtung von schweren und doppelachsigen Anhängern geschaffen. In einem Aufwaschen entstünden drei neue Arbeitsplätze, erklärt Nina Hinteregger, Geschäftsführerin des ARBÖ Vorarlberg.

Neue Zentrale für Reifenhandelskette Die bisher in der Akaziengasse in Wien-Liesing angesiedelte Zentrale von Euromaster Reifenservice wechselt an einen neuen Standort in der nahe gelegenen Triester Straße. Dort wird derzeit eine Immobilie als Verwaltungsgebäude und Reifenstation adaptiert. Die frei werdenden Kapazitäten in der Akaziengasse sollen zur Vergrößerung des Reifenlagers genützt werden. Die Michelin-affine Kette umfasst in Österreich derzeit elf Filialen sowie eine Servicestation in einer Autovermietung. Darüber hinaus gibt es acht Franchisepartner.

Dokumentation des 34. Wiener Motorensymposiums Auf dem 34. Internationalen Motorensymposium in der Hofburg wurden heuer 44 hochkarätige Vorträge gehalten. Die Referate über neueste Entwicklungen in der Motor- und Antriebstechnologie sind nun als Tagungsband der Reihe VDI-Fortschritt-Berichte samt einem Zusatzband und beigelegter CD in der Originalsprache und in Englisch erschienen. Die Vortragsbände können vom Österreichischen Verein für Kraftfahrzeugtechnik (1010 Wien, Elisabethstraße 26) unter info@oevk.at zum Preis von 220 Euro plus Porto bezogen werden.

24

AUTO & Wirtschaft • JUNI 2013

Dr. Nikolaus Engel

Handlungsbedarf und Augenmaß Die Pleite von Better Place hat mit Selbstüberschätzung ohne Marktkenntnis, mit einer „Kopf-durchdie-Wand-Mentalität“ und Investitionen ohne Augenmaß zu tun. Auch tolle Ideen können sehr viel Geld verbrauchen und zum Konkurs führen: Dass man nicht so viele (idente!) Elektroautos verkaufen kann, um Stationen zum „Batteriewechsel im Vorbeifahren“ auszulasten, ist die Realität. Weil Insolvenzen auch Herstellern passieren, die dann stets Händler in Probleme bringen, wäre jetzt zum Schutz des Wettbewerbs die EU gefragt. Dabei sollte sie auch gleich das Unrecht unterbinden, das die Saab-Masseverwalter aus dem Traditionsprinzip machen: Sie versteigern die bereits von den Händlern bezahlten Autos. EU-Regelungsbedarf wäre da – nicht bei Erdäpfeln und Gurken.


MANAGEMENT

Wer darf abschleppen? Einiges Kopfzerbrechen bereitet Kfz-Unternehmern derzeit die Frage, welche Qualifikationen zum Abschleppen einer Havarie oder eines Wracks erforderlich sind.

W

enn es nach der Vorstellung des Verkehrsministeriums geht, dürfen bei einem „Gespann“ über 3,5 Tonnen künftig nur noch Berufskraftfahrer mit entsprechendem Weiterbildungsnachweis eingesetzt werden. Bisher sind Mechaniker beim Abschleppen von derartigen Vorschriften verschont geblieben. Sie konnten sich entsprechend einer Expertise der Wirtschaftskammer auf die „Handwerkerbefreiungsregelung“ berufen: Wenn ein „Transport“ im Rahmen einer anderen beruflichen Tätigkeit durchgeführt wird – wie etwa das Abschleppen im Rahmen einer Kfz-Reparatur – war dieser von den speziellen Vorschriften des Güterbeförderungsgesetzes ausgenommen. Nun kam das Verkehrsministerium überraschend zum Ergebnis, dass das Abschleppen eines defekten Autos nicht unter diese Ausnahmeregelung fällt. Das ist vor allem deshalb von Relevanz, da die Autos immer größer und schwerer werden. Bei einem defekten smart kann der Chef jeden Lehrling mit B-Führerschein zum Abholen losschicken; bei einer Mercedes MKlasse am Anhänger kommt die Abschleppung schon leicht über die 3,5 Tonnen – und dafür wäre dann ein Berufskraftfahrer mit regelmäßiger Weiterschulung erforderlich. Auslöser der Diskussion war die EU-Richtlinie 2003/59/EG vom 15.7.2003. Mit dieser wurden neue Vorschriften zur Weiterbildung der Fahrer im Güter-

und Personenkraftverkehr eingeführt: Personen, die am 9.9.2008 bereits einen C-Führerschein (über 3,5 Tonnen) oder C1-Führerschein (über 7,5 Tonnen) besessen haben, müssen bis zum 10.8.2013 eine Weiterbildung absolviert haben. Danach ist alle fünf Jahre eine zusätzliche Weiterbildung nachzuweisen. Bei den nach dem 9.9.2008 absolvierten Führerscheinprüfungen war dies in der Grundqualifikation eingeschlossen – die Weiterbildung ist in der Güterbeförderung für den Berufskraftfahrer dennoch alle fünf Jahre zwingend vorgeschrieben. Ab dem 10.9.2014 kann es vor allem für kleinere Werkstätten daher ein Problem werden, entsprechend qualifizierte C/C1-Führerscheinbesitzer zur Verfügung zu haben.

Weiterbildung wäre finanzielle Belastung

WKO-Experte Günter Schneglberger wird die Problematik auf EU-Ebene ansprechen

Verständlich, dass sich die Werkstätten dagegen wehren, als Güterbeförderer eingestuft zu werden. Was hat ein defektes Wohnmobil mit vier Tonnen, das von einem Mechaniker zur Werkstätte kutschiert wird, letztlich mit einer „Güterbeförderung“ zu tun? Eine zusätzliche – überflüssige – Weiterbildung würde lediglich die Kfz-Betriebe finanziell weiter belasten. Und damit auch die Autofahrer, die deren Dienste in Anspruch nehmen. Ein Thema, das nach den Informationen des WKO-Verkehrsrechtsexperten Dr. Günter Schneglberger Mitte Juni in Brüssel diskutiert wird. Dort wird sich auch zeigen, wie dies in den anderen EU-Ländern praktiziert wird. Es bleibt daher zu hoffen, dass die bisherige Praxis der „Handwerkerfreiung“ auch künftig aufrecht bleibt. • (KNÖ)

AUTO & Wirtschaft • JUNI 2013

25


MANAGEMENT

Heiß begehrt – das §-57a-Pickerl Von der EU diskutierte Systemänderungen locken nunmehr zahlreiche Interessenten und deren Lobbyisten an, neue Geschäftsfelder an Land zu ziehen. Dies ist aus deren Sicht prinzipiell nichts Verwerfliches, jedoch für das österreichische §-57a-System nicht wirklich notwendig. Von Mag. Karl-Heinz Wegrath

S

elbstverständlich verträgt jedes System sinnvolle Adaptierungen, es muss aber nicht immer alles neu erfunden werden. Die derzeit aktuellen Vorschriften zur Durchführung der §-57a-Begutachtung in Österreich samt den gesetzlich vorgesehenen Qualitätssicherungsmaßnahmen sind in der EU einzigartig. Bleiben wir daher prinzipiell bei diesem System und sehen uns nunmehr einzelne sinnvolle und mögliche Neuerungen an. Mängel-Dokumentation: Einen der Hauptvorwürfe gegenüber unseren Kfz-Betrieben (dass es im Rahmen des eigenen Reparaturinteresses negative Gutachten geben kann) könnte man künftig ganz leicht entkräften. Für derartige Mängeleinstufungen könnte eine Fotodokumentation angedacht werden. Ein Großteil der schweren Mängel könnte mit einer Digitalkamera festgehalten und auch jetzt schon problemlos beim elektronischen Gutachten abgelegt werden. Bei Messwerten ist die Nachvollziehbarkeit durch die abzulegenden Messstreifen gegeben. In weiterer Folge wäre auch die Vernetzung der Messgeräte mit der elektronischen Begutachtungsverwaltung (EBV) möglich, technisch umsetzbar ist dies auch jetzt schon.

Mangel bzw. einen Mangel mit Gefahr im Verzug bedeuten sollen, ist im Sinne einer technischen Gefährdung nicht unbedingt logisch. Reparaturnachweis: Bei festgestellten Mängeln am Fahrzeug, die die Ausgabe eines Pickerls nicht ermöglichen, sollte der verpflichtende Nachweis einer Reparatur durch einen Fachbetrieb mittels Rechnung für die nächste Begutachtung ausschlaggebend sein. Damit können auch Eigen- bzw. Pfusch-Reparaturen ausgeschlossen werden, die oftmals wegen mangelhafter Ausführung zu mehreren und kostenintensiven Nachkontrollen führen, bis das Pickerl tatsächlich vergeben werden kann.

Erhöhung der Kosten ist unausweichlich Mag. Karl-Heinz Wegrath Foto: R. Podolsky/mediadesign

Verpflichtender Reparaturnachweis Die Messdaten fließen dann automatisch in das System ein. Somit würden sich auch die lästige Ablage der Messstreifen und deren Kontrolle vor Ort erübrigen. Die Messdaten in elektronischer Form und die Mängel-Fotodokumentation könnte bei Bedarf von der Behörde problemlos kontrolliert werden. Denn spätestens ab Herbst 2014 ist ohnehin die österreichweit vernetzte Begutachtungsverwaltung vorgesehen, bei der sämtliche Gutachten samt beigelegten Dokumentationen einsehbar sind. Im Gegenzug zur gesteigerten Transparenz könnte vom Gesetzgeber eine Entlastung der §-57a-Begutachtung von polizeilicher Kontrolltätigkeit erfolgen. Diesbezüglich sind vor allem zahlreiche Mängel, die lediglich die Vorschriftsmäßigkeit betreffen, gemeint, die eigentlich nichts unmittelbar mit der Überprüfung der Verkehrs- und Betriebssicherheit zu tun haben. Warum nach der letzten 7. PBStV-Novelle beispielsweise fehlende Kennzeichen plötzlich einen schweren

26

(Teil II)

AUTO & Wirtschaft • JUNI 2013

Prüfkosten: Das leidigste Thema, die viel zu geringen Kosten für eine §-57a-Begutachtung, könnte ebenfalls leicht gelöst werden. Analog zu den gesetzlich einheitlich geregelten Prüfkosten der Behörde wäre auch eine einheitliche Regelung für die ermächtigten Begutachtungsstellen ohneweiteres möglich. Derzeit sind die am freien Markt gängigen Kosten gegenüber dem nunmehr tatsächlich geforderten Aufwand ganz klar verlustbringend. Eine nachvollziehbare Kostenregelung samt dem bereits erwähnten Reparaturnachweis eines Fachbetriebs bei Negativgutachten löst den Vorwurf des Reparaturinteresses in Luft auf. Und eines ist auch klar: Die an einer Monopolstellung interessierten Prüforganisationen würden vermutlich nie und nimmer für die derzeit geringen Prüfkosten arbeiten wollen. Eine Erhöhung dieser Kosten ist somit sinnvoll und für Fahrzeugbesitzer ohnehin unausweichlich. Dies würde auch der wirtschaftlichen Realität entsprechen. Begutachtungsstellen in Kooperation: Wenn die künftigen Ausgaben für teure Prüfeinrichtungen und Ausbildungen für Kleinstbetriebe problematisch werden, wären von mehreren Werkstätten in Kooperation betriebene Begutachtungsstellen möglich. Ähnliche Konstruktionen sind in anderen heimischen Branchen bereits seit längerer Zeit erfolgreich etabliert. Aus preistreibender Konkurrenz entsteht derart ein sinnvolles und kostensparendes Miteinander. Und noch zahlreiche weitere Ideen gäbe es, um einer kompletten Systemumstellung den Wind aus den Segeln zu nehmen. Derzeit werden aber offiziell eingebrachte sachgerechte Lösungsvorschläge im Detail gegenüber den Systemkritikern eher vermisst. Irgendwie erinnert das an die erstarrte Haltung des Hasen im Angesicht der Schlange. Und die Schlange wittert bereits ihre Beute. Noch ist es aber für die heimischen Kfz-Betriebe nicht zu spät, um auch künftig das Pickerl in Eigenregie aufkleben zu können. •


MANAGEMENT

Neue Generation der Fahrzeugbewertung Mit einer völlig neu konzipierten Software ersetzt Eurotax ab sofort das marktführende System Autowert plus. Mit EurotaxAutoWert4, können Fahrzeuge online bewertet werden

E

urotaxAutowert4, so der Name des neuen Programms, ist online, sodass der Händler jederzeit Zugriff auf die aktuellen Daten von Eurotax hat – zum Beispiel auch mit einem TabletComputer auf dem Gebrauchtwagenplatz. „So kann die Bewertung vor den Augen des Kunden am Fahrzeug durchgeführt werden“, sagt Martin Nowak, Sales Director von Eurotax. Heiko Haasler, Generaldirektor von Eurotax in Österreich, spricht von einer völlig neuen Generation der Fahrzeugbewertung. Auch eine schnelle Identifikation des Fahrzeugs ist durch die Applikation möglich, etwa durch die verschiedenen Suchmöglichkeiten wie den Nationalen Code, das Erstzulassungsdatum des Autos oder in Zukunft durch die Fahrzeugidentifikationsnummer (VIN). So werden über die Fahrzeugkonfiguration auch Spezifizierungen von Serien- oder Sonderaus-

stattung erleichtert, und zwar mittels Filter, Preis oder Herstellercodes.

Auch Reparaturkalkulationen werden erleichtert

Sales Director Martin Nowak

Weiterer Pluspunkt von EurotaxAutowert4 ist die Online-Schnittstelle zu EurotaxRepairEstimate. Dadurch können auch direkt an Ort und Stelle Reparaturkalkulationen in die Bewertung eines Autos einfließen. Und nicht zuletzt können mit dem EurotaxMarktRadar der Angebots- und Eintauschpreis aufgrund der regionalen Preisvergleiche besser beurteilt werden. Das marktführende Programm Eurotax Autowert plus wird durch diese komfortable und mobile OnlineLösung ersetzt. • (MUE)


MANAGEMENT

Stark- oder Schwachstrom Am 23. und 24. Mai fand im Haus der Industrie (Wien) das 4. „vie-mobility Symposium“ statt. Es wurde von Dr. Ralph Vallon, Geschäftsführer live relations, initiiert. Von Christian Vavra

I

n verschiedenen Podiumsdiskussionen und Workshops wurden unter dem Motto „Let’s talk mobility“ Fragen der Mobilität und insbesondere der Elektromobilität erörtert, mit durchaus interessanten Ansätzen. So erklärte etwa Ex-Renault-Expertin Christine Tissot, in der Zentrale des Renault-Konzerns bis vor einiger Zeit für den Roll-out des EFahrzeugprogramms zuständig, die fehlende Schnittstelle mit Städten, aber vor allem auch Energieversorgungsunternehmen (EVU) sei eines der Hauptprobleme für eine rasche Verbreitung von EMobilität. Sie habe in ihrer aktiven Zeit bei Renault allein in Deutschland theoretisch mit rund 700 EVU Verträge abschließen müssen. Zudem rief sie zu neuen Ansätzen auf – neue Geschäftsmodelle, etwa das Stromtanken auch für „Laternenparker“, lägen „ja praktisch auf der Hand“. Außerdem könnten auch zu bestimmten Zeiten die Energienetze des Öffentlichen Personennahverkehrs angezapft werden – „die sind ja längst vorhanden“.

Günter Steinbauer, Michael Viktor Fischer, Ralph Vallon, Felix Clary und Aldringen, Oliver Walter, Christine Tissot und Christian Chimani (v. l.)

Tom Reinhold, Heimo Aichmaier, Marc Zimmermann (pop up media), Alfred Berger, Alexander Klacska und Franz Weinberger (v. l.)

„Leichterer Zugang zu Strom“ Ähnlich äußerte sich Oliver Walter, „Head of Product Management BMW i3“ (München). Er antwortete sehr konkret auf die Frage, was er sich denn wünsche, um E-Mobilität voranzubringen: „Ganz einfach. Einen leichteren Zugang zu Strom. Das bedeutet nicht unbedingt mehr Ladesäulen, sondern simpel einen leichteren Zugang, etwa auch im Mehrfamilienhaus, auf Rastplätzen usw.“ Zusätzlich brauche es standardisierte Ladestationen und integrierte Schnittstellen, um einen Informationsaustausch mit dem Öffentlichen Personenverkehr zu ermöglichen. Das „wäre ein Riesenfort-

28

Günter Steinbauer, Felix Clary und Aldringen, Oliver Walter (v. l.)

AUTO & Wirtschaft • JUNI 2013

schritt“ – und müsste „viel schneller gehen“. Eine sehr intensive Diskussion, leider vor recht schütterem Publikum, brachte das „Podium 3“ (E-Fahrzeuge, integrierte Transportsysteme und Logistiklösungen). Dr. Heimo Aichmaier, Geschäftsführer der Austrian mobile power (eine Plattform mit mehr als 30 Unternehmen zur Implementierung von E-Mobilität), verteidigte seine Meinung, dass sich E-Fahrzeuge heute schon rechneten, wenn ihr Einsatz genau definiert werde. Das wurde naturgemäß von Ing. Mag. Alexander Klacska, Obmann Bundessparte Österreich Transport und Verkehr, in Zweifel gezogen. Unterstützung fand er bei Dr. Tom Reinhold von der ÖBB Holding, der die Preisstellung von E-Autos kritisierte („Der Kunde müsste ein Produkt kaufen, das teurer und unbequemer als der Status quo ist“). Aichmaier verlangte dagegen eine „ehrliche Diskussion, was es kann, und nicht immer den negativen Zugang, was es vielleicht nicht kann“.

Leerfahrten möglichst vermeiden Die kommende Euro-6-Norm für Lkws und Nfz stellt eine neue Hürde für E-Fahrzeuge auf – weil die Abgaswerte dann sehr gut sein werden. Diese Ansicht vertrat Franz Weinberger, Head of Marketing & Communication MAN Truck & Bus Vertrieb Österreich. Die Industrie arbeite an sehr vielen alternativen Treibstoffen, aber auch an der Verkehrssteuerung und Telematiklösungen, um vor allem Leerfahrten möglichst zu vermeiden. „Meiner Meinung nach ist die Politik derzeit autofeindlich.“ Zu diesem Schluss kam der Sprecher der Automobilimporteure, Dr. Felix Clary und Aldringen. Weder dürfe man „isoliert sagen: Autos raus“, noch könnten Elektrofahrzeuge die allein seligmachende Antriebsart sein. „Es muss einen Kranz von verschiedenen Antrieben geben – je nach Einsatz und auch für gemischte Fahrweise. Man darf E-Mobilität nicht isoliert sehen.“ •


Zukunfts-Manager An der TU Wien und an der STU Bratislava beginnt im Oktober der bereits 5. Kurs zur Ausbildung künftiger Führungskräfte der Automobil- und Zulieferindustrie.

Das Ziel ist erreicht: Die Absolventen halten nach Theoriekursen, Prüfungen und Exkursionen ihr Diplom in den Händen

S

tudienleiter Univ.-Prof. Wilfried Sihn vom Institut für Managementwissenschaften an der TU Wien registriert für die Ausbildung zum Thema Professional MBA Automotive Industry großes Interesse: „Wir sind bereits etwa zur Hälfte voll. Es sind nur noch einige wenige Plätze frei“, sagt Sihn. Das postgraduale Masterprogramm richtet sich auch heuer wieder an internationale Teilnehmer: Die meisten bisher Angemeldeten kommen aus Deutschland, Österreich und der Slowakei – aber ebenso Interessenten aus England, Bulgarien, Russland und Südamerika haben angefragt. Auch in den vergangenen Jahren hatte es zahlreiche „exotische“ Teilnehmer gegeben. Für den vier Semester dauernden Kurs, der in mehreren Blöcken abgehalten wird, sind 20.000 Euro zu veranschlagen. Bei den bisher vier abgehaltenen Veranstaltungen sei nur eine einzige Teilnehmerin vorzeitig abgesprungen, sagt Sihn; alle anderen hätten den Kurs mit der Master Univ.-Prof. Wilfried Thesis abgeschlossen. Sihn von der TU Wien

Englisch als Unterrichtssprache Gelehrt werden aktuelle betriebswirtschaftliche Themen, daneben gibt es auch zahlreiche Exkursionen oder Treffen mit hochrangigen Managern aus der Branche. Die Lehrveranstaltungen finden geblockt alle drei bis sechs Wochen in Wien oder Bratislava statt, um Beruf und Studium möglichst gut vereinbaren zu können. Alle Veranstaltungen werden in Englisch abgehalten. • (MUE)


MANAGEMENT

Hoffnung auf eine Trendwende Gebrauchtwagen April 2012

ach dem langen Winter kam im April mehr Bewegung in die Schauräume der Autohändler: Dies sollte sich, so hoffen Importeure und Händler, in den kommenden Monaten auch in den Neuzulassungen positiv niederschlagen. Im April war davon jedoch noch nicht viel zu spüren, denn die Neuzulassungen gingen abermals zurück. doch diesmal war das Minus mit 5,87 Prozent geringer als in den Monaten davor. Insgesamt liegen die Pkw-Neuzulassungen nach vier Monaten um 10.661 Einheiten hinter jenen des Vorjahres. Man muss allerdings auch dazu sagen, dass der Neuwagenmarkt nach dem ersten Drittel des Vorjahres noch auf Rekordniveau unterwegs war, wenngleich das Rekordergebnis von 2012 dann doch relativ klar verfehlt wurde.

MA in %

+/ – in % z. Vorjahr

55.162

20,23

1,65

25.274

9,27

9,20

13,47

19.071

6,99

8,74

-0,13

18.763

6,88

-8,85

6,07

0,19

17.214

6,31

-1,18

5,53

10,68

14.154

5,19

-0,04

3.838

4,79

7,24

13.337

4,89

-1,65

Peugeot

3.490

4,35

14,84

12.112

4,44

6,11

Skoda

3.153

3,93

27,86

11.019

4,04

15,38

Fiat/Abarth

2.818

3,51

9,01

9.367

3,44

1,94

Mazda

2.764

3,45

9,16

9.404

3,45

-0,85

Seat

2.560

3,19

15,94

8.716

3,20

11,77

Toyota

2.202

2,75

8,96

7.361

2,70

2,46

Gebrauchtwagen klar auf Rekordkurs

Citroën

1.951

2,43

2,20

7.025

2,58

0,31

Hyundai

1.319

1,64

14,40

4.617

1,69

6,95

Nissan

1.244

1,55

-0,72

4.414

1,62

-4,25

Suzuki

1.179

1,47

4,89

4.135

1,52

-1,27

Kia

1.095

1,37

20,99

3.858

1,41

4,64

Alfa Romeo

925

1,15

6,08

2.970

1,09

-5,95

Volvo

922

1,15

20,21

3.087

1,13

7,00

Mitsubishi

900

1,12

-2,17

3.225

1,18

-4,73

Unbeeindruckt von den Schwierigkeiten im Neuwagen-Sektor waren in den ersten vier Monaten die Gebrauchtwagen unterwegs: Im April gab es mit 80.191 Ummeldungen einen Rekord für diesen Monat. Damit wurden sogar die Zahlen aus dem April 2009 (79.437 Stück) übertroffen. Damals hatte die neue Ökoprämie auch den Gebrauchtwagensektor belebt. • (MUE)

Honda

818

1,02

14,09

2.752

1,01

0,11

Chevrolet/Daewoo

707

0,88

20,65

2.400

0,88

12,04

Porsche

556

0,69

18,80

1.223

0,45

7,09

Chrysler

441

0,55

-12,15

1.619

0,59

-10,70

Stück

MA in %

VW

16.110

20,09

6,87

Audi

7.364

9,18

17,98

BMW

5.828

7,27

Opel

5.518

6,88

Ford

4.871

Mercedes-Benz

4.435

Renault

Marke

Mini

422

0,53

20,57

Stück

1.287

Jeep

321

0,40

3,88

1.161

Subaru

313

0,39

26,21

Lancia

273

0,34

15,68

smart

273

0,34

Dacia

236

Land Rover

217

Jaguar

0,47

Modell-Ranking Neuwagen

9,25

0,43

2,83

1.204

0,44

21,86

904

0,33

4,03

-5,86

990

0,36

-5,08

0,29

51,28

885

0,32

42,05

0,27

20,56

834

0,31

13,32

195

0,24

14,04

487

0,18

-5,44

Rover

130

0,16

-4,41

395

0,14

-19,22

Daihatsu

-18,00

119

0,15

-23,72

460

0,17

Saab

93

0,12

5,68

318

0,12

-7,56

Lexus

63

0,08

36,96

233

0,09

25,27

Ferrari

49

0,06

25,64

70

0,03

-11,39

Dodge

44

0,05

0,00

155

0,06

6,16

SsangYong

43

0,05

-4,44

170

0,06

7,59

Maserati

32

0,04

88,24

59

0,02

63,89

MG

26

0,03

44,44

44

0,02

15,79

Aston Martin

16

0,02

45,45

29

0,01

20,83

Lada

14

0,02

-30,00

62

0,02

-7,46

Bentley

12

0,01

9,09

36

0,01

56,52

Rolls-Royce

11

0,01

37,50

15

0,01

-28,57

Lamborghini

6

0,01

-25,00

11

0,00

-21,43

Infiniti

1

0,00

-50,00

3

0,00

-62,50

KTM

30

Jän. – April 2013

+/ – in % z. Vorjahr

N

0

0,00

-100,00

4

0,00

-63,64

Sonstige

274

0,34

11,38

557

0,20

-12,56

Summe

80.191

100,00

9,41

272.652 100,00

2,39

AUTO & Wirtschaft • JUNI 2013

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

Marke/

April 2013

Modell

Stück MA in %

VW Golf VW Tiguan Renault Mégane VW Polo Ford Focus BMW Reihe 3 Seat Ibiza Hyundai i30 Hyundai i20 Audi Q3

1.663 885 808 790 640 638 581 577 561 504

5,4 2,9 2,6 2,6 2,1 2,1 1,9 1,9 1,8 1,6

Jän. – April 2013 Stück MA in %

6.193 2.983 3.016 3.358 2.142 1.735 1.957 1.889 1.970 1.437

5,6 2,7 2,7 3,0 1,9 1,6 1,8 1,7 1,8 1,3

Bundesländer Neuanmeldungen Bundesland B K NÖ OÖ S St T V W

April 13 1.022 1.667 5.615 5.699 2.569 4.089 2.605 1.279 6.262

+/- % -4,84 2,40 -7,72 -8,42 -3,06 -3,49 -6,13 1,99 -7,94

April 13 1.074 1.628 6.085 6.223 2.650 4.237 2.775 1.254 6.802

Alle Daten zum Fahrzeugmarkt finden Sie auch im MarketAnalyser von EurotaxGlass’s


Neuwagen

VW Hyundai Audi Ford BMW Opel Seat Renault Skoda Mercedes Benz Fiat/Abarth Kia Peugeot Mazda Toyota Nissan Citroën Dacia Suzuki Chevrolet Mitsubishi Volvo Mini Honda Alfa Romeo Porsche Land Rover Lancia Subaru Smart Jeep Jaguar Lexus Ferrari Aston Martin Bentley Maserati Infiniti SsangYong Cadillac Lamborghini Lotus Daihatsu KTM Lada Rolls-Royce Saab Sonstige Summe

MA +/ – in % in % z. Vorjahr

5.241 17,01 2.184 7,09 2.132 6,92 1.933 6,27 1.756 5,70 1.655 5,37 1.590 5,16 1.516 4,92 1.333 4,33 1.330 4,32 1.123 3,65 1.043 3,39 1.034 3,36 986 3,20 871 2,83 761 2,47 682 2,21 669 2,17 577 1,87 433 1,41 341 1,11 257 0,83 237 0,77 222 0,72 182 0,59 167 0,54 152 0,49 116 0,38 90 0,29 54 0,18 51 0,17 34 0,11 16 0,05 13 0,04 7 0,02 4 0,01 3 0,01 2 0,01 2 0,01 1 0,00 1 0,00 1 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 5 0,02 30.807 100,00

-3,80 28,02 -2,20 -23,54 -1,40 -3,55 29,16 -7,56 -37,91 37,68 -13,48 -16,43 -31,43 -6,01 -4,39 10,61 -42,98 77,45 -3,67 -15,59 1,49 -17,89 8,22 107,48 -24,79 28,46 -25,12 18,37 -6,25 -16,92 0,00 9,68 -46,67 116,67 600,00 33,33 50,00 0,00 0,00 0,00 -80,00 -50,00 -100,00 -100,00 -100,00 0,00 -100,00 -44,44 -5,87

Jän. – April 2013 Stück

MA in %

19.941 6.937 7.153 6.104 5.455 6.306 5.718 5.714 7.627 4.410 4.091 3.178 3.398 3.162 3.393 3.383 2.541 2.106 1.582 1.337 1.289 1.028 675 976 611 417 882 303 256 307 247 121 66 28 10 18 4 18 2 4 2 3 1 9 5 0 0 13 110.831

17,99 6,26 6,45 5,51 4,92 5,69 5,16 5,16 6,88 3,98 3,69 2,87 3,07 2,85 3,06 3,05 2,29 1,90 1,43 1,21 1,16 0,93 0,61 0,88 0,55 0,38 0,80 0,27 0,23 0,28 0,22 0,11 0,06 0,03 0,01 0,02 0,00 0,02 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,01 0,00 0,00 0,00 0,01 100,00

Jän. – April 2013 Anwendung (inkl. Kzl)

+/ – in % z. Vorjahr

männl.

-1,10 2,62 0,66 -26,56 -5,13 -20,52 15,10 -7,33 -11,90 22,16 -4,55 -33,28 -32,62 -3,98 21,66 1,11 -42,21 25,36 -28,16 -24,12 -16,14 -16,96 -5,33 10,03 -31,27 7,75 27,09 -38,41 -51,88 -16,35 -12,41 -12,32 -37,74 27,27 66,67 -14,29 0,00 200,00 -80,00 0,00 -81,82 0,00 -98,94 -30,77 -61,54 0,00 -100,00 -50,00 -8,78

5.547 1.794 1.956 1.169 1.525 1.291 1.258 1.447 2.044 1.188 758 1.026 998 1.534 1.290 581 742 1.184 613 510 457 410 151 495 104 166 237 21 87 66 50 21 18 16 5 1 1 2 0 3 0 3 0 1 3 0 0 8 30.781

weibl.

betriebl.

Taxi1

10.594 3.511 4.142 4.338 3.515 4.431 3.367 3.487 4.225 2.794 2.638 1.370 1.602 928 1.307 2.519 1.432 276 483 576 535 480 384 259 449 198 547 263 148 197 182 91 42 12 5 15 3 16 2 1 2 0 0 8 1 0 0 4 61.379

42 18 4 31 8 11 10 3 74 115 5 4 2 7 47 2 6 18 0 7 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 416

3.800 1.632 1.055 597 415 584 1.093 780 1.358 428 695 782 798 700 796 283 367 646 486 251 297 138 140 222 58 53 98 19 21 44 15 9 6 0 0 2 0 0 0 0 0 0 1 0 1 0 0 1 18.671

VerDiplomietung1 matie1 527 2.117 101 310 877 700 224 172 681 570 314 204 69 3 209 322 85 1 11 21 4 65 137 2 11 1 4 40 0 113 2 0 10 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 2 7.910

25 1 4 2 47 3 0 1 2 30 0 0 1 1 5 3 0 0 0 0 2 9 3 1 0 1 4 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 2 148

in betrieblichen Zulassungen enthalten

Stück

1

April 2013 Marke

Gewinner und Verlierer nach Segmenten Jänner – April 2013: 110.831 Kleinwagen

Stadtwagen

Microvans

Familyuntere vans Mittelklasse

Mittelklasse

Oberklasse

Luxusklasse

Sportwagen

+3,6 %

5.906

22.260

3.554

-16,2 %

-15,4 %

-22,4 %

24.756

8.069

10.731

2.733

186

730

-25,9 %

-10,1 %

-29,6 %

-11,8 %

-16,3 %

AUTO & Wirtschaft • JUNI 2013

Geländewagen

Geländew. Minivan medium

+8,9 %

+3,7 %

4.552

18.541

4.583

-12,1 %

31


MANAGEMENT

Ein erster Lichtblick in Europa Zum ersten Mal seit September 2011 stiegen die Zulassungszahlen für Neuwagen in Europa im April im Vergleich zum Vorjahresmonat wieder leicht an.

F

ast haben wir vergessen, wo das + auf der Tastatur des Laptops ist: Denn seit mehr als eineinhalb Jahren mussten wir stets ein - eintippen, wenn wir über die Zulassungszahlen in Europa berichteten. Doch der April brachte dem europäischen Automarkt endlich wieder das lang ersehnte Lebenszeichen. Zwar kann die Zunahme um 2,0 Prozent im Vergleich zum April 2012 die Verluste in den Monaten zuvor bei Weitem nicht ausgleichen; doch als positives Signal ist diese Nachricht allemal zu werten. Erfreulich ist nicht nur, dass der weitaus größte Markt – Deutschland – mit +3,8 ProAlain Favey, Vorzent im April wieder ein kräftistandsvorsitzender ges Lebenszeichen von sich geder Porsche Holding geben hat, sondern dass möglicherweise auch in den Krisenländern Spanien (+11,6 Prozent), Portugal (+13,8 Prozent) und Griechenland (+20,8 Prozent) eine Trendwende eingesetzt hat. Andererseits: Viel tiefer konnten die Zulassungszahlen ja tatsächlich nicht mehr sinken. Sorgen muss man sich aber weiterhin um große Länder wie Frankreich (-5,3 Prozent) und Italien (-10,7 Prozent) machen. Sollten es diese beiden Staaten nicht schaffen, aus dem nun schon lange dauernden Tief herauszukommen, wird es wohl keine längere Erholung auf dem europäischen Automarkt geben.

„Rechne nicht mit kurzfristiger Entspannung“ Schlecht sieht es auch nach wie vor in einigen Ländern Osteuropas aus. In den ersten vier Monaten dieses Jahres sei der Pkw-Gesamtmarkt in den Ländern, in denen man als Importeur für die Marken des VWKonzerns tätig sei, um circa 10 Prozent gesunken, berichtet Alain Favey, Sprecher der Geschäftsführung der Porsche Holding in Salzburg. „Dennoch ist es gelungen, unseren Marktanteil um 1,1 Prozentpunkte auf 16,8 Prozent zu steigern. Unser Ziel ist es, auch in den kommenden Monaten uns in allen Ländern besser als der Gesamtmarkt zu entwickeln.“ Große Teile Ost- und Südosteuropas würden nun schon das vierte Jahr in Folge in der Krise stecken, sagt Favey: „Mit einer Entspannung dieser Situation ist kurzfristig nicht zu rechnen.“ • (MUE)

32

Länderstatistik Veränd. Land April 13 April 12 in % Belgien 53.036 48.326 +9,7% Dänemark 15.823 12.088 +30,9% Deutschland 284.444 274.066 +3,8% Estland 1.936 1.765 +9,7% Finnland 9.811 4.061+141,6% Frankreich 157.749 166.552 -5,3% Griechenland 5.323 4.407 +20,8% Großbritannien 163.357 142.322 +14,8% Irland 6.121 6.760 -9,5% Island 579 726 -20,2% Italien 116.768 130.832 -10,7% Kroatien 2.804 2.640 +6,2% Lettland 796 884 -10,0% Litauen 1.045 1.061 -1,5% Luxemburg 5.160 5.373 -4,0% Niederlande 30.600 41.030 -25,4% Norwegen 14.242 11.028 +29,1% Österreich 30.807 32.728 -5,9% Polen 24.015 23.872 +0,6% Portugal* 9.563 8.407 +13,8% Rumänien 5.242 4.307 +21,7% Schweden 24.175 23.336 +3,6% Schweiz 27.605 28.435 -2,9% Serbien* 2.120 2.224 -4,7% Slowakei 5.765 5.794 -0,5% Slowenien 4.702 4.362 +7,8% Spanien 62.726 56.187 +11,6% Tschechien 15.061 16.589 -9,2% Ungarn 4.652 4.321 +7,7% Zypern 474 977 -51,5% Total 1.086.501 1.065.460 +2,0% * geschätzte Volumina für April 2013

kum. 13 kum. 12 202.196 196.689 57.762 52.827 958.401 1.047.702 6.643 6.423 37.412 51.823 591.631 674.393 19.456 21.526 768.555 705.878 45.632 52.600 1.912 1.802 473.834 541.040 8.823 13.486 3.150 3.372 3.784 3.933 17.475 18.884 147.029 207.466 48.205 46.085 110.831 121.492 99.735 101.427 33.685 31.928 16.475 18.272 80.249 91.312 98.274 108.054 6.196 7.461 20.264 22.399 17.470 18.687 244.373 260.278 51.514 60.097 17.284 18.404 2.197 3.865 4.190.447 4.509.605

Veränd. in % +2,8% +9,3% -8,5% +3,4% -27,8% -12,3% -9,6% +8,9% -13,2% +6,1% -12,4% -34,6% -6,6% -3,8% -7,5% -29,1% +4,6% -8,8% -1,7% +5,5% -9,8% -12,1% -9,1% -17,0% -9,5% -6,5% -6,1% -14,3% -6,1% -43,2% -7,1%

Top-Ten-Marken Volkswagen Ford Renault Opel/Vauxhall Audi Peugeot Mercedes BMW Citroën Fiat

April 13 146.951 80.148 69.737 68.437 66.965 65.486 56.716 54.282 53.820 52.824

Veränd. April 12 in % 138.044 +6,5% 80.004 +0,2% 70.026 -0,4% 67.892 +0,8% 61.586 +8,7% 70.901 -7,6% 50.847 +11,5% 55.750 -2,6% 61.512 -12,5% 54.811 -3,6%

kum. 13 525.505 308.493 263.883 277.597 237.031 254.953 208.284 212.921 210.386 206.883

kum. 12 572.043 365.916 296.421 295.859 242.048 289.271 203.457 213.532 252.499 209.196

Veränd. in % -8,1% -15,7% -11,0% -6,2% -2,1% -11,9% +2,4% -0,3% -16,7% -1,1%

Veränd. April 12 in % 36.608 +17,9% 20.420 +29,0% 23.917 +6,5% 7.738+210,2% 25.836 -8,8% 20.043 -1,3% 19.860 -5,8% 17.215 -0,6% 11.545 +45,4% 19.165 -14,8%

kum. 13 155.542 101.691 94.306 90.902 101.282 83.320 79.936 65.292 49.908 68.166

Veränd. kum. 12 in % 159.347 -2,4% 86.845 +17,1% 111.489 -15,4% 12.415 +632,2% 117.162 -13,6% 93.647 -11,0% 94.801 -15,7% 54.002 +20,9% 45.938 +8,6% 82.117 -17,0%

Top-Ten-Modelle Volkswagen Golf Renault Clio Volkswagen Polo Peugeot 208 Ford Fiesta Opel/Vauxhall Corsa Ford Focus BMW Reihe 3 Audi A3/S3/RS3 Opel/Vauxhall Astra

April 13 43.175 26.352 25.460 24.007 23.564 19.788 18.715 17.105 16.787 16.321

AUTO & Wirtschaft • JUNI 2013


MANAGEMENT

Ein Finanzchef auf Abruf Als der damalige Autobank-Vorstand Mag. Andreas Zederbauer vor 5 Jahren den Wechsel in die Selbstständigkeit wagte, war das Interesse groß. Mittlerweile vertrauen nicht nur Autohändler auf die Beratungsdienstleistungen von „Zederbauer und Partner“.

N

ur wenige mittelständische Firmen haben einen eigenen Finanzchef. Das Knowhow eines derartigen Spezialisten wird jedoch immer wichtiger – eine Marktnische, die Zederbauer und sein Team für sich entdeckt haben. „Wir entlasten unsere Kunden in all jenen Bereichen, die klassischerweise einem Finanzchef unterstehen“, beschreibt der erfahrene Manager das Alleinstellungsmerkmal, das seit dem Jahr 2008 zu zahlreichen zufriedenen Kunden geführt hat. Darunter sind prominente Kfz-Firmen wie die Autohäuser Günther, Gerster und Weintritt ebenso wie der Zweiradimporteur Faber und Unternehmen aus anderen Branchen.

Kompetente Mannschaft „Wir schneidern Maßanzüge“, schmunzeln Zederbauer und sein Gesellschafterkollege Mag. Franz Pichorner, wenn man sie nach dem Umfang der Beratungsleistungen fragt. Das Spektrum reiche von der kurzfristigen Unterstützung bei der Budgeterstellung bis hin zum monatelangen „Management auf Zeit“. Dies erfordert ein kompetentes Team, das mittlerweile auf 9 Personen gewachsen ist: Dr. Ottilia Ziegler-Zederbauer, Martin Riedl und Mag. Christoph Scheidl gehören zur Kernmannschaft. Als selbstständige „Netzwerkpartner“ fungieren die Fuhrparkexpertin Anette Mallinger sowie Mag. Markus Lenotti, der auf langjährige Erfahrung in der Beratungs- und

Bankbranche zurückblickt. Außerdem sind Daniel Christian Fürdauer als Analyst sowie René Losmann in der Verwaltung tätig.

Lösungen für alle Betriebsgrößen Beratung in allen Finanzfragen ist das Alleinstellungsmerkmal von Andreas Zederbauer (v.) sowie seinen Mitstreitern Markus Lenotti, Franz Pichorner und Christoph Scheidl (v. l.)

Bei den meisten Beratungskunden handle es sich um Firmen ab einer Größe von 50 Mitarbeitern oder 10 Millionen Euro Jahresumsatz, schildert Zederbauer: „Oft sind das Unternehmen, in denen der Firmenchef noch viele Aufgaben selbst erledigt, obwohl bereits eine zweite Führungsebene nötig wäre.“ Neuerdings hat man aber auch 2 Produkte im Programm, die für so gut wie jede Betriebsgröße geeignet sind: Dabei handelt es sich einerseits um die Optimierung von Firmenbewertungen durch Kreditschutzorganisationen („Active Rating“), andererseits um die mit 1. Februar 2014 anstehende Umstellung aller Bankgeschäfte auf SEPA. „Die Reformierung des bisherigen Kontonummern- und Bankleitzahlsystems bringt für Unternehmer einigen Aufwand mit sich, den wir im Rahmen eines günstigen Pakets gerne übernehmen“, erläutert Pichorner. • (HAY)


MANAGEMENT

Wann kann ein Hersteller seinen Werkstättenpartner kündigen? Bisher waren diese durch die Gruppenfreistellungsverordnung 1400/2002 geschützt. Dieser Schutz gehört seit der jüngsten Entscheidung des Obersten Gerichtshofes 4Ob205/12v jedenfalls bereits der Vergangenheit an.

Strittige Kündigung V

or knapp einem Jahr hat sich der Europäische Gerichtshof in seiner Entscheidung C-158/11 mit dem in der Kfz-Branche geltenden Kündigungsschutz für Vertragshändler und Werkstätten auseinander gesetzt. Demnach war es – nach der damaligen Rechtslage – für die Wirksamkeit einer Kündigung erforderlich, diese ausführlich und objektiv überprüfbar zu begründen. Darauf hat sich auch der Wiener VWWerkstättenpartner Ing. Robert Silha verlassen, als ihm am 13. Juli 2010 eine Kündigung per 31. Juli 2012 ins Haus flatterte. Er stellte beim Landesgericht Salzburg den Antrag, dass der Importeur den Servicevertrag auch danach weiter einhalten muss. Die Nichterfüllung von Standards sei kein Kündigungsgrund, wenn diese Standards unbillig und zum überwiegenden Nutzen des Herstellers gestaltet wurden. Der Kartellrechtsexperte Dr. Norbert Gugerbauer argumentierte, dass die Kündigung durch die marktbeherrschende Porsche GmbH & Co OG daher unsachlich und missbräuchlich erfolgt sei.

genden Sachverhalt nicht mehr die Kfz-GVO 1400/2002, sondern die Kfz-GVO 461/2010 anzuwenden ist“. In dieser sei die Schutzvorschrift der ausführlichen Begründung der Kündigung nicht mehr enthalten. Auch das einen ähnlichen Schutz bescherende „Kraftfahrzeugsektor Schutzgesetz“ komme nicht zum Tragen, da es erst per 1. Juni 2013 wirksam werde. Der OGH hatte sich auch mit der Frage auseinander zu setzen, ob einseitig vom Hersteller vorgegebene Standards als beide Seiten bindende Vertragsklauseln zu bewerten sind.

„Schwerwiegende Gründe“ müssen vorliegen

Dem Wiener Robert Silha wurde der VW-Werkstättenvertrag per 31. 7. 2012 gekündigt

Kündigung erfolgte zu Recht In erster Instanz war er damit erfolgreich. Beim OLG Linz blitzte er jedoch ab. Der Kündigungsgrund der „mangelnden Kundenzufriedenheit“ sei objektiv nachvollziehbar und die Kündigung wirksam; nachfolgende Anstrengungen des Klägers seien unbeachtlich, weil wegen der Vertragsfreiheit des Lieferanten keine Verpflichtung bestehe, die Kündigung zurückzunehmen. Dieser Ansicht hat sich der OGH im sogenannten „Provisorialverfahren“ angeschlossen: „Zumal auf den vorlie-

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AUTO & Wirtschaft • JUNI 2013

Nach der Judikatur des deutschen Bundesgerichtshofes ist ein einseitiges Leistungsbestimmungsrecht nur dann gerechtfertigt, wenn dafür „schwerwiegende Gründe“ vorliegen. Aus der Sicht des OGH ist die als Standard vertraglich fixierte Forderung nach einer hohen Kundenzufriedenheit gerechtfertigt, da das Interesse des Herstellers an „einem tadellosen Image der Marke“ auch aus objektiver Sicht vertretbar ist. Damit sei die ordentliche Kündigung auch sachlich gerechtfertigt. Strittig bleibt die Frage, ob die von Porsche im Provisorialverfahren als Kündigungsgrund behauptete „mangelnde Kundenzufriedenheit“ auch tatsächlich vorgelegen ist. Unbeantwortet blieb auch die Frage, ob Silha von Porsche neuerlich einen Servicevertrag bekommen muss. Denn Silha betont, zwischenzeitig alle Standards zu erfüllen. Wobei der OGH en passant ausführte, dass es bei der Grundsatzentscheidung des EuGH C-158/11 nicht um die Wirkung einer Kündigung, sondern um den Abschluss eines neuen Vertrages ging. • (KNÖ)


MANAGEMENT

Ablenkung, bitte! Ein Unternehmen hat sich auf innovative Kinderecken spezialisiert – damit Eltern in Ruhe ein neues Auto kaufen können.

W

er je mit Kindern in einem Möbel- oder Autohaus war, um eine größere Anschaffung zu tätigen (also die Planung einer Küche oder den Kauf eines Neuwagens), weiß, dass selbst die bravsten Kleinen irgendwann ungeduldig werden: Da helfen alle mitgebrachten Spiel- und Malsachen nicht mehr. Umso wichtiger ist es, die Kinder weiter zu beschäftigen, denn gerade dann kommt es oft zum entscheidenden Moment, ob der Kauf abgeschlossen wird. Das wissen auch viele Autohausbesitzer: Neben den normalen Spielecken, die es fast schon in jedem Autohaus gibt, sind in den vergangenen Monaten zwischen 40 und 50 ganz spezielle Kinderterminals in österreichischen Autohäusern entstanden.

Geräte benötigen nur sehr wenig Platz „Wir bieten mehrere verschiedene Möglichkeiten“, sagt Herbert Ehmer, Verkaufsmanager der S&T AG mit Sitz in Lenzing (OÖ). Wird ein Autohaus neu gebaut, entscheiden sich die Betreiber meist für den Einbaukit, der in einer Wand verstaut wird und mit Sitzsäcken davor sehr wenig Fläche benötigt. Spielt das Platzangebot keine Rolle, so bieten sich die Geräte namens Touch Toy II oder Touch Toy III an. Ersteres ist ein Blickfang für die Kinderaugen: Standarddesigns sind „Funtasia“ oder „Kasperl“. Die Kinder können auf der Bank vor dem Gerät Platz nehmen, das große Frontpanel kann individuell ganz nach dem Wunsch des Kunden gestaltet werden. Seit wenigen Monaten ist Touch Toy III auf dem Markt, es gibt die Modelle „Frog“ bzw. „Dino“. Sie haben entweder einen Sattel oder eine Bank zum Sitzen und können auch als Wandterminal eingebaut

Herbert Ehmer, Verkaufsmanager von S&T in Lenzing Kontakt: +43 699 16785 302

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werden; auch hier gibt es die Möglichkeit, das Frontdesign nach den Wünschen des Autohauses zu gestalten. Dass Ecken und Kanten abgerundet (und damit sicher) sind, versteht sich von selbst. Besonderes Augenmerk haben die Entwickler aber auf die pädagogischen Bedürfnisse der Kinder gelegt. Die interaktiven Spiele wurden in Zusammenarbeit mit Psychologen und Pädagogen entwickelt. „Es gibt insgesamt 16 verschiedene Spiele, die nachweislich das Lernen, die Motorik, Kreativität und Konzentration fördern.“, sagt Ehmer.

Geräte werden für Automarken entworfen Damit möglichst viele Kinder von den Terminals angesprochen werden, sind die Spiele in zwei Altersgruppen unterteilt. Insgesamt stehen 20 Sprachen zur Auswahl; während des Spiels werden die Kinder durch eine freundliche Stimme immer wieder angespornt. Laut Ehmer können die Geräte auch auf die jeweilige Automarke „gebrandet“ werden. Sie kosten 1.800 bis 2.990 Euro und können schon frühzeitig für eine enge Bindung der kleinsten Kunden an das Autohaus bzw. die -marke sorgen. • (MUE)

??


ANSICHT

Schicksal – oder nicht? N

icht erst der Salzburger Finanzskandal hat aufgezeigt, dass die Verästelung der Kompetenzen in unserem Staate ein Klima schafft, welches der Freunderlwirtschaft Tür und Tor öffnet. Im Verkehrsbereich ist zwar die Seite der Fahrzeuge durch strenge EU-Vorgaben straff und zentral geregelt, bei der Straße und bei Umweltproblemen sieht es jedoch ganz anders aus. Hier geht der Kompetenzzug oft bis zum kleinsten Bürgermeister, der logischerweise von verkehrstechnischen Planungsweisen kaum Ahnung hat und lieber die Wünsche seiner Wählerschaft befriedigt. • Die Zersplitterung beginnt schon bei den zuständigen Ministerien. Ohne konkret auf die handelnden Personen einzugehen: Das Verhältnis zwischen Verkehrs- und Innenministern – egal ob männlich oder weiblich – war noch nie ein gutes, und beim landwirtschaftlichen Umweltminister verhält es sich kaum anders. So kommt es nicht von ungefähr, dass die Rolle der Landeshauptleute immer stärker wird, was die Möglichkeit der Konflikte weiter erhöht. Jeder hilft lieber den eigenen Gesinnungsgenossen als dem politischen Feindbild. • Der Bund hat seine Kompetenzen im Straßenbereich völlig an Asfinag und Länder abgetreten. Gemeinsame Sicherheitsvorschriften, die z. B. die Absicherung gefährlicher Objekte am Straßenrand betreffen, können nicht mehr erlassen werden bzw. werden von den großen Herren der Länder gezielt verhindert. Jeder kleinste Pkw ist verpflichtend mit Airbag und Gurtsystemen ausgestattet, die Absicherung eines nahe stehenden Betonfundamentes oder eines Alleebaumes ist keineswegs festgelegt. Schicksal, wenn ein völlig unschuldiger Verkehrsteilnehmer im Zuge einer Kollision die Straße verlässt und sein Leben an einem Lichtmast aushaucht. Warum man sich gegen technische Regeln zum Schutz der Verkehrsteilnehmer wehrt, ist vor allem die Angst

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„Der Bund hat seine Kompetenzen im Straßenbereich völlig an Asfinag und Länder abgetreten“, sagt Dipl.-Ing. Heinz Lukaschek, Ziviltechniker mit Schwerpunkt Verkehr

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vor Haftungsansprüchen. Man wäre gezwungen, den Straßenraum nach Gefahr bringenden Objekten zu durchforsten. So kommt es, dass immer noch Leitschienen aus Aluminium unsere Straßen begrenzen, obwohl man seit 30 Jahren weiß, wie sehr diese zum Bruch neigen und sich durch ganze Fahrzeuge samt deren Insassen bohren können. • Es ist auch Normalzustand, dass Entwässerungsgräben entlang von Straßen abkommende Fahrzeuge wie Schienen bis zum massiven und todbringenden Rohrschacht leiten. Riesige Werbetafeln mit massiven Stahlrohrträgern stehen ungeschützt neben der Fahrbahn von Autobahnen. Bäume werden meist erst dann entfernt, wenn schon Holzkreuze daneben stehen. Man könnte diesen Katalog an bautechnischer Ignoranz beliebig weiterführen, das Ergebnis ist immer erschütternd. • Aber selbst dort, wo man sich zu Absicherungsmaßnahmen durchgerungen hat, sollte das geschulte Auge besser nicht hinsehen. Was im Bereich von Baustellen zu geschehen hat, mag zwar in Richtlinien und Genehmigungsbescheiden stehen, die Realität weicht sehr oft davon ab. Je schwerer, je besser lautet die Regel, nachgiebige Elemente könnten ja zerstört werden. Das mechanische und auf stabile Statik ausgelegte Verständnis von Bautechnikern nimmt dynamische Vorgänge, wie sie im Verkehr üblich sind, selten zur Kenntnis. So sind auch viele Brückenübergänge unzureichend abgesichert, die Leitschienenlängen im Vorlauf sind zu kurz. • Zurückkommend auf das Kernthema der zu weit verteilten Kompetenzen, tun sich weitere Mängel an der Infrastruktur auf. Man hat sich schon daran gewöhnt, dass 30-km/h-Zonen auf politischen Zuruf und ohne klare Vorgaben verteilt werden. Ganz schlimm wird es aber bei Durchforstung dessen, was zur Beleuchtung nächtlicher Straßen dienen sollte. Die Bandbreite reicht von völlig übertrieben (hellste Tunnel bei Nacht) bis zu Grablichtern im Bereich von Konfliktzonen. Es gäbe zwar internationale Normen, denen es allerdings an der gesetzlichen Verpflichtung mangelt. • In einem Wahljahr wäre es angebracht, den Bereich des Verkehrs in politische Konzepte aufzunehmen und Lösungen einzufordern. An oberster Stelle hätte eine radikale Rodung des Verwaltungsdschungels mit klaren technischen Vorgaben zu stehen. Noch bevor ich mich weiteren Wunschvorstellungen hingebe, muss ich an die realen politischen Parteien und noch schlimmer an die Personen, die im Verkehrsbereich das Sagen haben, denken. Oh weh!


MANAGEMENT

Großer Andrang bei der Schulung: Vor allem Sachverständige nützen gerne das Bewertungsprogramm

Objektiv & nachvollziehbar In den vergangenen Jahren hat sich Dr. Wolfgang Pfeffer vor allem mit dem „Autopreisspiegel“ einen Namen gemacht. Doch der Gerichtssachverständige hat auch ein anderes Programm entwickelt: „KfzBewertung 3.0“ erleichtert nicht nur seinen Kollegen den Arbeitsalltag.

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ie der Name schon nahelegt, ist „Kfz-Bewertung 3.0“ die dritte Generation einer im Jahr 2008 auf den Markt gekommenen Software. Die neue Version wurde Ende Mai in Wien vorgestellt – mit regem Anklang, wie Pfeffer berichtet. Insgesamt werden die Kfz-Bewertungsprogramme bereits von rund 500 Kunden verwendet. Darunter sind vor allem Sachverständige, aber auch Autohändler und Werkstätten, die sich bei der Hereinnahme von Fahrzeugen über die Kosten etwaiger Reparaturarbeiten informieren wollen.

Vielseitig verwendbar „Bei der Entwicklung von ‚Kfz-Bewertung 3.0‘ haben wir uns konsequent an den alltäglichen Bedürfnissen der Nutzer orientiert“, berichtet Pfeffer. Zu den Spezialitäten des Programms zählt zum Beispiel die Möglichkeit, den objektiven Minderwert zu berechnen – also jene Wertminderung, die entsteht, wenn ein Versicherungsnehmer eine Ablösezahlung in Anspruch nimmt, anstatt seinen Wagen auf Kosten des Versicherers reparieren zu lassen. „Bei dieser immer häufiger auftretenden Fragestellung waren Sachverständige früher mehr oder minder auf ihr Bauchgefühl angewiesen“, schildert Pfeffer: „Nunmehr können wir einen Algorithmus zur Verfügung stellen, der objektiv und nachvollziehbar die Marktverhältnisse abbildet.“ Die Vorzüge von „Kfz-Bewertung 3.0“ reichen freilich noch weit darüber hinaus: Das Programm enthält auch

NoVA-, Batterie- und Reifenrechner, deckt die merkantile Wertminderung bei Pkws und Motorrädern ab und ist auch für Lkws, Busse, Anhänger sowie Sonderfahrzeuge geeignet. Young- oder Oldtimer sind in den Datenbanken ebenso enthalten wie Elektrofahrzeuge – und das zu einem überraschend moderaten Preis. Wer neben „Kfz-Bewertung 3.0“ auch den „Autopreisspiegel“ nützt, kommt übrigens in den Genuss von Sonderkonditionen. • (HAY)

Dr. Wolfgang Pfeffer hat sich bei der Entwicklung von „Kfz-Bewertung 3.0“ am Branchenalltag orientiert


MANAGEMENT

Konstruktiver Dialog und Vermittlung „In Sachen Umweltschutz ist in den letzten Jahren schon einiges passiert“, sagt Kurt Molterer, Hauptbevollmächtigter der Garanta Versicherung/Salzburg. „Ich halte die Maßnahmen im Zusammenhang mit Kraftfahrzeugen für ein wichtiges Thema, denn sie bewirken ja grundsätzlich eine Verbesserung der individuellen Lebensqualität. Der Autofahrer ist nicht der natürliche Feind der Umweltschützer, viele Menschen benötigen das Auto aus beruflichen Gründen und vielen Menschen bietet die Automobilwirtschaft ein berufliches Umfeld. Österreich ist kein Nachhilfeschüler in Sachen Umweltschutz, großen Veränderungsbedarf sehe ich nicht. Von den politischen Akteuren erwarte ich einen konstruktiven Dialog und eine Vermittlung zwischen den unterschiedlichen Interessenlagen.“

Kaum Einschränkungen „In Vorarlberg gibt es zwar Ballungsräume, diese sind aber nicht so groß wie in anderen Bundesländern“, sagt Oscar Stern, Geschäftsführer Autohaus Stern/Hard. Auch öffentliche Verkehrsmittel würden nicht in jenem Ausmaß zur Verfügung stehen. „Viele Menschen sind hierzulande auf ihr Fahrzeug angewiesen“, sagt Stern, „das wissen auch die Grünen ganz genau, weshalb ich nicht glaube, dass bei einem Erstarken dieser Partei auch Einschränkungen zu befürchten sind.“ Emissionsarme Fahrzeuge oder Elektroautos könnten einen Beitrag für die Umwelt leisten: „Allerdings nur dann, wenn ihr Kauf gefördert wird.“

Autobahnen im Visier „Ich glaube, dass die Grünen, die in Tirol auch der neuen Landesregierung angehören, schon versuchen werden, Teile ihrer seit Langem geäußerten Forderungen durchzusetzen“, sagt Markus Meisinger, Geschäftsführer Autohaus Meisinger/Völs. Dies betreffe aber weniger Maßnahmen in der Landeshauptstadt Innsbruck, sondern mehr die Tiroler Autobahnen, wo die Grünen schon seit Langem für restriktive Tempolimits einträten. „Letztendlich könnten sie vielen Lenkern damit auch das Autofahren vergällen und es unattraktiver machen. Dies hätte dann sicher auch Einfluss auf das Kaufverhalten“, so Meisinger.

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Alle an einen Tisch „In Oberösterreich besteht auf Landesebene schon seit Längerem eine Koalition, bei der auch die Grünen Regierungsverantwortung tragen, ohne dass dies zu extremen Einschränkungen für den Individualverkehr geführt hat“, sagt Dr. Gustav Oberwallner, Landesgremialobmann und stellvertretender Bundesinnungsobmann Fahrzeughandel. „Wichtig ist ein Miteinander, letztendlich sind viele Fußgänger, aber auch Anrainer, die in Ballungsräumen vom starken Verkehr betroffen sind, auch unsere Kunden“, sagt Oberwallner. Es gehe darum, nicht zu polarisieren, sondern sich gemeinsam an einen Tisch zu setzen, um für alle Betroffenen einen akzeptablen Kompromiss zu finden.

Voraussetzungen fehlen „Mit Einschränkungen vor allem in urbanen Gebieten ist zu rechnen, sollten die Grünen weiter stark zulegen können“, sagt Günther Kerle, Geschäftsführer Mazda Austria/Klagenfurt. „Allerdings fehlt dafür eine wichtige Voraussetzung. Solange der öffentliche Verkehr nicht entsprechend ausgebaut und attraktiv ist, werden die Menschen wohl kaum umsteigen.“ Durch Zwänge würden sich die Menschen, wie sich oft schon in der Vergangenheit gezeigt habe, nur schwer motivieren lassen. „Zu glauben, man erlässt ein paar Fahrverbote oder ähnliche andere Maßnahmen und alles läuft, wäre viel zu billig. Ich glaube auch, dass die Grünen das bereits verstanden haben und auch politisch realitätsnäher agieren werden.“


Juni 2013

Branchenregeln

FREIE WAHL BEI MOTORÖL Bewährungsprobe Testfahrt durch China und Sibirien

Tradition Bewährtes Motoröl aus Österreich

Innovation Geld sparen durch moderne Abscheider

Rundumversorgung Komplettangebot für Kfz-Betriebe

Mit dem „schwarzen Gold“ lässt sich nach wie vor gutes Geld verdienen – wirtschaftliche Vernunft vorausgesetzt!

www.autoundwirtschaft.at


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Castrol Edge Professional DAS STÄRKSTE MOTORÖL VON CASTROL.

Castrol EDGE Professional wurde speziell für Menschen entwickelt, die ihr Auto lieben und Wert auf höchste Performance legen. Um diesem Anspruch zu genügen, investiert Castrol kontinuierlich in die Verbesserung der Schmierstoffe. Das Ergebnis ist unser stärkstes Öl aller Zeiten, das perfekt auf neueste Motorentechnologien abgestimmt ist. Castrol erfüllt dabei nicht nur die von den Automobilherstellern geforderten Freigaben, sondern übertrifft mit der Qualität des Öls alle Anforderungen bei Weitem. Viele Automobilhersteller* empfehlen explizit den Einsatz von Castrol EDGE Professional und weisen ausdrücklich z.B. auf dem Öleinfülldeckel und in den Handbüchern auf die Verwendung von Castrol EDGE Professional hin. Für Castrol ist das ein großer Vertrauensbeweis.

* Folgende Automobilhersteller empfehlen Castrol: Audi, BMW, Ford, Jaguar, Land Rover, MINI, SEAT, ŠKODA, Volkswagen und Volvo.


Kein Wertverfall beim „schwarzen Gold“

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,8 Prozent beträgt die durchschnittliche Umsatzrendite einer österreichischen Werkstatt laut den jüngsten Daten der KMU Forschung Austria. Beschäftigt sich ein Kfz-Betrieb auch mit dem Autohandel, sinkt die Rendite auf magere 1,5 Prozent. Reparaturaufkommen und Neuwagenverkäufe gehen zurück, der Konkurrenzkampf steigt. Nur auf ein Geschäftsfeld scheint noch uneingeschränkt Verlass zu sein: Der Ölwechsel zählt zu den letzten großen Ertragsbringern im Kfz-Alltag. • Professionell geführte Kfz-Betriebe wissen, was sie am Schmierstoffgeschäft haben. Deshalb vermeiden sie Lockangebote mit Niedrigstpreisen und vertrauen auf die Zusammenarbeit mit renommierten Herstellern. Gut so, denn das „schwarze Gold“ kann rapide an Wert verlieren. Das beweist der deutsche Markt, auf dem in den vergangenen Jahren ein regelrechter Preiskampf tobt. • Anstatt sich gegenseitig die Renditen zu ruinieren, sind Autohäuser und Werkstätten gut beraten, die Betreuung ihrer Ölwechselkunden zu forcieren. Zum Service gehört auch der Verkauf des berühmten „Mitnahmeliters“: Dabei handelt es sich keineswegs um ein überflüssiges Produkt, wie jeder Autofahrer bestätigen wird, der schon einmal aufgrund einer aufleuchtenden Warnlampe an der nächsten Tankstelle nach dem richtigen Schmierstoff gesucht hat. Der Tankwart, so es ihn überhaupt gibt, weiß in der Regel

Philipp Hayder, Verlagsleiter

ANSICHT nicht über die richtige Ölqualität Bescheid: Diesen Wissensvorsprung können Kfz-Betriebe professionell kommunizieren. Umfragen beweisen, dass ihren Mitarbeitern von den Konsumenten hohe Kompetenz zugestanden wird. • Ein Kelch scheint an der Branche jedenfalls vorübergegangen zu sein: Die „lebenslange Ölbefüllung“, von der vor einigen Jahren noch die Rede war, hat sich als unrealistisches Szenario herausgestellt. Die Ölwechselintervalle haben sich bei (zuweilen fahrverhaltensabhängigen) Werten von 25.000 bis 35.000 Kilometern eingependelt. • Der Pkw-Bestand steigt unterdessen stetig. Während es vor 5 Jahren erst 4,2 Millionen Fahrzeuge auf den österreichischen Straßen gab, wurde 2012 ein sattes Plus von 4,51 auf nunmehr 4,58 Millionen Stück verzeichnet. Das Durchschnittsalter des Fuhrparks liegt bei konstant hohen 87 Monaten, beachtliche 37 Prozent der Pkws sind älter als 10 Jahre. Auch das trägt zu einer nachhaltigen Basis für das Schmierstoffgeschäft der Autobetriebe bei – vorausgesetzt, alle Marktteilnehmer beweisen genug wirtschaftliche Eigenverantwortung.


ÖL EXTRA

Extreme Bewährungsproben Sei es, wie es sei: Die sibirischen Temperaturen stellten einen echten Härtetest für die Viskosität und die reibungsmindernde Wirkung des Motoröls dar, zumal der Automotor in keiner Weise modifiziert worden war. Shell Helix Ultra bestand diesen Test jedoch ebenso wie den anschließenden Aufenthalt in Nordwestchina.

Ein Motoröl, das der flirrenden Wüstenhitze ebenso standhält wie arktischer Kälte, lässt sich auch dem Werkstattkunden gut verkaufen: Das haben die ShellPartner von der Kampagne „Driven to Extremes“.

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Selbst in Sibirien hat sich das Hochleistungsöl Shell Helix Ultra bewährt

ie sibirische Taiga, die „Todeswüste“ Taklimakan in China sowie der Dschungel von Malaysia: Diese entlegenen Orte sind Schauplatz der Fernsehserie „Driven to Extremes“, die von Shell beim internationalen TV-Sender „Discovey Channel“ in Auftrag gegeben wurde. Abrufbar sind die Episoden auch auf dem eigens eingerichteten Youtube-Kanal (www.youtube.com/driventoextremes). Dieser versorgt Fans zudem mit Fotos, Interviews und einem Blick hinter die Kulissen. Für die österreichischen Kfz-Betriebe, die über den Großhändler Haberkorn sowie dessen Vertriebspartner Derendinger mit der Motorölreihe Shell Helix Ultra beliefert werden, ist die Sendereihe aus zwei Gründen interessant: Einerseits handelt es sich um einen kreativen Weg, um auch neue Zielgruppen zu erreichen, andererseits illustriert jeder Schauplatz eine andere Qualität von Shell Helix Ultra.

Zuverlässig durch den sibirischen Winter Die Fahrt durch Sibirien fand beispielsweise bei eisigen minus 56,5 Grad Celsius statt. Angesichts dieses Thermometerstandes konnten sich die beiden Fahrer, Hollywood-Schauspieler Tom Hardy und Ex-Rennfahrer Mika Salo, aber noch glücklich schätzen: An ihrem Zielort Oymyakon wurden nämlich vor Jahrzehnten minus 67,7 Grad gemessen, Dieser Wert macht das 400-Seelen-Dorf zum kältesten bewohnten Ort der Erde.

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Bewährung in der chinesischen Wüste Dort waren Ex-Motorradstar Neil Hodgson und Schauspieler Henry Cavill („Superman“) mit ganz anderen Rahmenbedingungen konfrontiert. Auf der 800 Kilometer langen Strecke von Hami nach Urumqi – übrigens die am weitesten von irgendeinem Ozean entfernte Stadt der Welt – herrschten regelmäßig Außentemperaturen von 50 Grad. Unter der Motorhaube des Nissan Patrol waren Temperaturen von 80 Grad keine Seltenheit. Für das Motoröl bedeutete dies, dass sowohl die Scherkräfte als auch die Oxidationsgefahr massiv anstiegen. Dennoch hielt Shell Helix Ultra das (bis auf Verglasung und Stoßdämpfer unveränderte) Expeditionsfahrzeug zuverlässig am Laufen.

Begleitkampagne in Österreich Das dritte Abenteuer in Malaysia steht noch aus. Veröffentlicht wird es parallel zur diesjährigen „Shell Helix Top-Up Promotion“, mit der Haberkorn in den kommenden Monaten den Verkauf von 1-Liter-Nachfüllgebinden bei den Vertriebspartnern forcieren wird. Für die Endkunden gibt es dabei insgesamt 50 Kurzurlaube zu gewinnen – freilich an deutlich angenehmeren fort h läuft ab so ic re er st Ö Destinationen als Sibirien, In rNachfülllite wieder die n Shell Malaysia oder gar in der vo Kampagne „Wüste des Todes“. • (HAY)

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ÖL EXTRA

Freie Wahl beim Motoröl Wenn es darum geht, sich Marktanteile im lukrativen Ersatzteilgeschäft zu sichern, wird so mancher Autohersteller kreativ. Beim Schmierstoff hat die EUKommission diesem Verhalten jedoch einen Riegel vorgeschoben.

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elches Motoröl darf in welchem Fahrzeug verwendet werden? Klar, dass bei der Beantwortung dieser Frage zuerst einmal ein Blick in die relevante technische Dokumentation geworfen wird. Die Rechte des Autoherstellers beschränken sich jedoch darauf, objektive Spezifikationen vorzugeben. Dies geht aus der „Service-GVO“ 461/2010 sowie der im vergangenen Sommer ergänzend veröffentlichten Frage- und Antwortsammlung der EU-Kommission hervor.

Explizite Gleichstellung Laut der Service-GVO sind Ersatzteile alle Waren, die „in ein Kraftfahrzeug eingebaut oder an ihm angebracht werden und ein Bauteil dieses Fahrzeugs ersetzen, wozu auch Waren wie Schmieröle zählen, die für die Nutzung des Kraftfahrzeugs erforderlich sind“. Der Bezug derartiger „Teile“ wurde in der GVO nachdrücklich liberalisiert. Nicht vom Autohersteller stammende Produkte sind gleichberechtigt, sofern sie „nach den Spezifikationen und Produktionsnormen gefertigt werden, die der Kfz-Hersteller für den Bau des betreffenden Fahrzeugs vorschreibt“. Wie sieht die Lage aber aus, wenn ein Hersteller ver-

sucht, nicht ein eigenes Produkt, sondern ein Erzeugnis einer bestimmten anderen Marke vorzuschreiben? Zum Beispiel das Motoröl eines gewissen Schmierstoffkonzerns?

Volle Freiheit auch bei Garantie „Eine solche Beschränkung würde wahrscheinlich einen Verstoß gegen EU-Wettbewerbsrecht darstellen“, heißt es in der Frage- und Antwortsammlung zur Service-GVO. Das gilt auch dann, wenn der Ersatzteil (im gegenständlichen Fall also das Motoröl) im Rahmen von Garantie- oder Gewährleistungsarbeiten verwendet wird: Nur bei einem „kausalen Zusammenhang“ zwischen einem ungeeigneten Schmierstoff und einem technischen Defekt darf ein Autohersteller die Kundenansprüche verweigern. • (HAY)

Die „Service-GVO“ (o.) und die ergänzenden EU-Dokumente behandeln auch das Schmierstoffgeschäft


ÖL EXTRA

Firstfill-Motoröl B für Ersatzbedarf Ruben Härtig ist für seine direkte Art der Marktbearbeitung bekannt. Nun kann jeder Kia-Kunde in Europa jenes Öl von Total nachfüllen lassen, das in der Erstbefüllung im slowakischen Zilina verwendet wird: 5W-40 HKS G für Benzin- und 5W-30 HKS D für Dieselmotoren.

este Produktqualität verlangt ein Motorenleben lang nach höchstem Leistungsstandard, sagt sich Total-Österreich-Statthalter Ruben Härtig und kreiert für Kia im Ersatzbedarf die „Quarz“-Serie, die ab Juni jedem Kia- und auch Hyundai-Servicepartner zur Verfügung stehen wird. „Ein Novum“, bestätigt Härtig und bietet die auf Synthesetechnologie basierenden Motoröle 5W-30 HKS G für Benziner und 5W-30 HKS für Diesel in allen gängigen Gebinden an. Das Kia-Originalöl werde mittels eigenständiger Marketingaktion im heimischen Markt platziert werden, avisiert Härtig für die kommenden Wochen seine Kiaund auch Hyundai-Händleraktion. Total wendet sich mit dem Außendienst direkt an den Markenvertreter. „Jetzt bieten wir dem Markenpartner ein Produkt, was andere nicht haben können“, erläutert Härtig seine Absichten, „der Händler kann sich zu seinen Kunden hin differenzieren.“

Mit überspitzten Formulierungen zum Erfolg Härtigs klare Vermarktungssprache ist tatsächlich eine Wohltat: „Unsere Ölaktion hilft Spannen sichern, damit sich die vielen Markenhändler ihr teures Hobby des Neuwagenverkaufs leisten können.“ Diese oder jene Formulierung mag überspitzt klingen, sie hat aber einen wahren Kern, den Markenhändler in ihre eigenen Überlegungen zum Mehrerfolg mit einbeziehen sollten. „Am Ende“, rechtfertigt sich Härtig im spürbar rückläufigen Gesamtmarkt, „steht ein gewonnener Kundenkontakt, den es zu pflegen gilt.“ Bislang sind Härtigs Vermarktungsstrategien „Total“ gut aufgegangen, was den französischen Schmierstoffkonzern auch außerhalb der Landesmarken von Renault und PSA im Ersatzgeschäft punkten lässt. „Wettbewerbsfähigkeit hat nichts mit Preisdumping zu tun.“

Nicht allein auf „billig“ reduzieren lassen Das Experiment mit Kia wird von vielen Markenpartnern bereits mit Interesse verfolgt, leidet doch die gesamte Autobranche unter Umsatzrückgängen. Da sind Argumente, die sich nicht allein auf „billig“ reduzieren lassen müssen, von großer Wichtigkeit, gerade bei der Renditeperle Schmierstoff. Auch wenn für Total dieselben Marktbedingungen gelten wie für alle Mitbewerber, will und kann sich Härtigs Außendienst im Pkw-Segment solche Vertriebsaktionen leisten. Besonders dann, wenn allen der Markt heuer ein vermutlich knapp zweistelliges Volumenminus bescheren wird. „Daher ist es wichtig, dass sich unsere Markenpartner mit unseren modernen Schmierstoffangeboten vom Wettbewerb positiv unterscheiden können, dann bleibt auch die Rendite stimmig.“ • (LUS)

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ÖL EXTRA

Spezialist für knifflige Schmierstoffanwendungen Franz Mauerhofer, geschäftsführender Gesellschafter der familiengeführten mapo Schmierstofftechnik in Himberg, spezialisiert sich zwar nicht auf Standard-Schmierstoffe für den laufenden Ölwechsel. Aber auch für den hat er jede nur denkbare nachgefragte Spezifikation parat. Seine wirkliche Liebe gilt Herausforderungen.

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um Beispiel, wenn Lösungen für neue Anwendungen gefragt sind: Das gilt auch für Additive und Spezialitäten. „So haben wir zum Beispiel ein lebensmittelechtes Gleitadditiv für das Einziehen von Kabeln ins Programm aufgenommen“, erzählt Mauerhofer. Warum lebensmittelecht? „Das vertragen auch empfindliche Personen, wenn sich einmal Dämpfe entwickeln“, sagt der Schmierstoffprofi. Bei ihm geht es stets um Klasse: mapo füllt nicht nur die Schmierstoff-Fassware für namhafte Fahrzeughersteller. Das Himberger Unternehmen hat auch Longlife- und Racingöle, Hydraulikund Kupplungsfluids und ist Spezialist für Schaltgetriebe- und Automatiköle. Wesentlicher Bestandteil der mapo-Strategie ist

Franz Mauerhofer bietet bei mapo Schmierstoffe für Oldtimer wie hochmoderne Fahrzeuge, die Fördertechnik und die gesamte Waschchemie

die Fachhandelstreue, außerdem arbeitet mapo mit den Fahrzeugherstellern in der Erstbefüllung sowie für den Servicebereich zusammen. Mauerhofer ist wichtig, mit kompetenten Werkstätten zusammenzuarbeiten. „Das sind auch die Partner, die qualifizierte Reparaturen beauftragt bekommen und die wir beim Schmierstoff beraten!“ • (ENG)

Sichere Margen Mit hochwertigen Produkten und konsequenter Fachhandelstreue trägt Motul zur Ertragssicherung in den Kfz-Betrieben bei. An dieser Strategie will man auch in Zukunft „ohne Wenn und Aber festhalten“.

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ange Wartungsintervalle, sinkende Kundenbindung und der harte Konkurrenzkampf machen vielen Servicebetrieben zu schaffen. Mit dem richtigen Schmierstoffpartner kann man gegensteuern. Jörg Giesgen, Vertriebsleiter von Motul, bekennt sich beispielsweise zu „attraktiven Preisen und lohnenden Margen“. Darüber hinaus unterstützt sein Team die aktive Kundenbetreuung: „Mit unserem 1-Liter-Gebinde mit praktischer Schutztasche im Kofferraum hat der Kunde stets eine Bindung nicht nur zur Ölmarke, sondern auch zum jeweiligen Motul-Partner.“ Wichtig sei in diesem Zusammenhang das Angebot, den „Nachfüllliter“ bei den nächsten Servicearbeiten zu verwenden, sofern er bis dahin nicht benötigt wurde: „Das stärkt das Vertrauen und die Bindung des Kunden an seine Werkstatt.“ Der Nutzen liegt laut Giesgen auf der Hand: „Betriebe, die das Öl-Nachfüllge-

schäft konsequent betreiben, können rund 20 bis 25 Prozent Zusatzumsatz generieren.“

Hohe Marktabdeckung Im Sortiment von Motul finden sich zahlreiche moderne Schmierstoffe. Mehrmarkenwerkstätten legt Giesgen vor allem das Produkt Motul 8100 X-Clean 5W40 ans Herz: „Mit diesem Alleskönner deckt die Werkstatt in Kombination mit Motul 6100 Synergie+ 10W40 und dem Long-Life-III-Motorenöl für VW, Mercedes-Benz und BMW einen hohen Prozentsatz der zu versorgenden Fahrzeuge ab.“ Für den Schmierstoff 6100 Synergie+ 10W40 hat Motul übrigens als weltweit erster Hersteller die Freigaben von VW und Mercedes-Benz erhalten, die sonst nur ab der Viskositätsklasse 5W40 vergeben werden. • (HAY)

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Jörg Giesgen kennt den wichtigen Beitrag von Schmierstoffen zum Ertrag der Kfz-Betriebe

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ÖL EXTRA

Martin Gänger (l.) und Claus Gruber stehen an der Spitze von Adamol

beöle, Bremsflüssigkeiten sowie Pflege- und Reinigungsprodukte. Seit einigen Jahren vertreibt Adamol darüber hinaus die Werkzeuge des renommierten Herstellers SW Stahl. „Unsere Philosophie ist es, den Kunden möglichst viele Produkte aus einer Hand anzubieten“, erläutert Claus Gruber, seit 2 Jahren geschäftsführender Gesellschafter von Adamol. Ein Hochregallager mit 4.000 Palettenplätzen stellt die rasche Verfügbarkeit aller Artikel sicher. Geliefert wird, je nach Kundenwunsch, von der 1-Liter-Flasche bis zur Tankware.

Seit dem Jahr 1896 agiert Adamol am österreichischen Schmierstoffmarkt. Während aus dem Traditionsunternehmen ein moderner Vollsortimenter wurde, ist die auf den persönlichen Kontakt zugeschnittene Firmenphilosophie die gleiche geblieben. Von Philipp Hayder

Effektives Marketing Um den Vertriebserfolg der Partner zu unterstützen, setzt Adamol auf professionelle Marketingmaßnahmen: Dazu gehören klassische Werbeschaltungen in den relevanten Medien ebenso wie Messeauftritte oder das Sponsoring von Motorsportveranstaltungen. Ebenso wichtig sind de-

Tradition mit großer Zukunft A

ls die Wiener Unternehmerfamilie Adam vor beinahe 120 Jahren in das Schmierstoffgeschäft einstieg, waren motorisierte Fahrzeuge noch echte Exoten. Heute ist jedes Fahrzeug ein Hightech-Produkt. Entsprechend anspruchsvoll und differenziert sind die Anforderungen an das Motoröl. Adamol versorgt seine Kunden zuverlässig mit entsprechenden Produkten.

Vielfältiges Sortiment Marketing anno dazumal: Seit über einem Jahrhundert ist der Name Adamol aus der österreichischen Autobranche nicht wegzudenken

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Das Sortiment des in Wien-Albern ansässigen Unternehmens umfasst einerseits Markenöle zahlreicher bekannter Hersteller, andererseits die (an das Gründungsjahr erinnernde) Eigenmarke „1896“. Abgerundet wird das Lieferprogramm durch Additive, Getrie-

taillierte Produktkataloge und andere Materialien für den „Point of Sale“. Regelmäßige Schulungen stellen sicher, dass die Mitarbeiter der Kunden technisch auf dem aktuellsten Stand sind.

Persönliche Betreuung „Sind darüber hinaus noch Fragen offen, sind unsere Mitarbeiter jederzeit telefonisch erreichbar und nötigenfalls auch schnell vor Ort zur Stelle“, versichert Co-Geschäftsführer Martin Gänger. Überhaupt sei die laufende Betreuung von Händlern, Tankstellen und Autohäusern ein unverzichtbarer Bestandteil der Firmenphilosophie. Sichergestellt werde diese durch das zehnköpfige Außendienstteam.

Geschäftspartner zum Angreifen Gruber und Gänger sind überzeugt, dass sie mit ihrer sehr persönlichen Marktstrategie auf dem von internationalen Wettbewerbern geprägten Markt Erfolg haben. Schließlich zählt auch in Zeiten von Hightech und hartem Konkurrenzkampf der zwischenmenschliche Kontakt – und so manche Firma weiß es zu schätzen, wenn sie ihre Ware von einem Lieferanten bezieht, der ebenfalls ein österreichisches Familienunternehmen ist. •

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Alles über Abscheider

Seit Kurzem ist Inowa mit einer neuen Homepage im Netz präsent

Mit seinen wartungsfreien Ölabscheidern hat sich Inowa einen Namen gemacht. Wie diese Technologie funktioniert, erfährt man neuerdings auch im Internet.

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us Sicht eines Betriebsinhabers ist der Ölabscheider ein notwendiges, da gesetzlich vorgeschriebenes Übel. Es lohnt sich jedoch, mehr als einen Gedanken an dieses Element zu verschwenden: Wer sich nämlich für einen herkömmlichen Abscheider mit Filtern oder Koaleszenzmaterialien entscheidet, könnte die niedrigeren Anfangsinvestitionen schon bald mit hohen Servicekosten bezahlen.

Martin Wiesinger erläutert die Alleinstellungsmerkmale der Technologie von Inowa

Einzigartige Vorteile „Im Gegensatz dazu ist unser ‚System H‘ völlig wartungsfrei“, betont Martin Wiesinger, Vertriebsleiter von Inowa. Das oberösterreichische Unternehmen hat eine filterlose Abscheidetechnologie mit rein hydrodynamischer Wirkungsweise entwickelt. Weitere innovative Details sind die hochwertige Innenbeschichtung der Abscheider, der automatische Ölabzug in einen separaten Speicher sowie ein Zulaufverschluss, der durch einen dichteunabhängigen Schwimmer ausgelöst wird. „Alle diese Merkmale zusammen genommen ergeben ein Abscheidersystem, das den Betrieb wesentlich vereinfacht und die Zuverlässigkeit steigert“, fasst Wiesinger zusammen. Für den Kunden bedeutet dies niedrigere Kosten und langfristige Sicherheit. Wer deshalb neugierig geworden ist, kann im Internet mehr erfahren: Seit Kurzem gibt es auf www.inowa.at interaktive Informationen zum „System H“. • (HAY)


ÖL EXTRA

Hydro-Crack heißt das Motto in der Ölbranche: Bei Liqui Moly bietet man in der Top-Tec-Serie eine ganze Palette dieser HC-Öle an. Von Mag. Heinz Müller

Sie sind nicht mehr aufzuhalten Ohne Forschung geht nichts: Auch Liqui Moly steckt viel Geld in die (Weiter-)Entwicklung seiner Produkte

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ie Zahlen machen deutlich, dass seit der Jahrtausendwende eine Revolution im Motoröl-Bereich stattgefunden hat: Nicht sprunghaft, sondern langsam – aber immerhin. Entfielen im Jahr 2000 nur 4 Prozent der Verkäufe auf Hydro-Crack-Öle, so waren es zehn Jahre später schon 53 Prozent. Tendenz steigend! Der Grund ist klar: Die immer aufwändigeren Motoren benötigen zur Schmierung hoch wissenschaftliche Öle. Liqui Moly ist in diesem Bereich stets unter den Führenden zu finden. Doch was sind Hydro-Crack-Öle überhaupt? Um dies zu versehen, sollte man einen kurzen Blick in die Geschichte machen: Anfangs waren ausschließlich mineralische Öle auf dem Markt. Die Einbereichsöle (wie etwa SAE 30) wurden durch Additivpakete zu Mehrbereichsölen (z. B. 10W-40) weiterentwickelt: Doch da mineralische Öle aus hunderten verschiedenen Substanzen bestehen, können die Additivpakete, die im Lauf der Jahrzehnte beigemischt wurden, nicht ihre maximale Leistung entfalten. So wurden seit den 1970er-Jahren vollsynthetische Öle entwickelt: Diese PAO-Öle werden nicht direkt

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aus Erdöl raffiniert, sondern künstlich aus chemischen Bestandteilen zusammengesetzt. Das hat Vorteile (das Grundöl ist chemisch sehr rein und damit ein perfekter „Boden“ für die Additivpakete), aber auch Nachteile: Die Produktion ist teuer und aufwändig.

Einer der wenigen Vollsortimenter am Markt Womit wir bei den Hydro-Crack-Ölen angelangt wären: Diese sind gewissermaßen der nächste logische Schritt. Ihre Entwicklung begann Ende der 1990erJahre. Hydro-Crack-Öle sind kostengünstiger als vollsynthetische Öle. „Es ist uns gelungen, dass es durch Fortschritte in der Entwicklung und Produktion heutzutage fast keine Leistungsunterschiede zu vollsynthetischen Ölen mehr gibt“, sagt Michael Scholer, Laborleiter von Liqui Moly. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Ulm bietet – neben rund 4.000 anderen Artikeln – Premiumöle unter der Bezeichnung Top Tec an. „Dabei handelt es sich allesamt um HC-Öle“ erläutert Scholer. „Sie haben die Freigaben von allen Autoherstellern.“ Damit hat Liqui Moly das passende Öl für so gut wie jedes Fahrzeug am Markt. Das Ulmer Unternehmen ist einer der wenigen Vollsortimenter: Neben den Motorölen bietet Liqui Moly auch Additive, Bremsenreiniger, Unterbodenschutz, Handwaschpaste, Ölbinder und Autopolituren an. •


Komplettangebot als Trumpf eni ist von der AutoZum weg als Komplettanbieter in das neue Jahr gestartet und nun im Begriff, den Marktanteil von derzeit deutlich mehr als 1.000 Kfz-Werkstätten weiter auszubauen.

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er italienische Konzern betrachtet sich als Komplettanbieter. Mit i-Sint (Pkw) und i-Ride (Zweirad) hat eni zwei junge Motoröllinien anzubieten, die allen aktuellen Ansprüchen genügen, die von modernen Motoren an Schmierstoffe gestellt werden. Dazu kommt mit i-Sigma eine eigene Öllinie für Nutzfahrzeuge und mit Caropur eine umfassende Autopflegelinie. Mit getragen wird das Schmierstoffgeschäft von den Servicestationen des Unternehmens, das mit insgesamt 298 Tankstellen mittlerweile auf dem Gebiet die Nummer 2 in Österreich darstellt.

Fachhandelstreue selbstverständlich Schwerpunkt in der Kooperation mit Autohäusern und Werkstätten bildet die Motoröllinie i-Sint. Der verstärkte Ölverkauf über die Partnerbetriebe wird zusätzlich durch kundenindividuelle Marketing- und Servicepakete unterstützt. eni hält gleichzeitig an der Fachhandelstreue fest und garantiert seinen Partner mit Produkt- und Servicekompetenz auch künftig höchstmögliche Margen im Ölgeschäft.

Erfahrener Außendienst Das Unternehmen unterhält weiterhin einen erfahrenen Außendienst. Mitarbeiter, die die Sorgen und Wünsche ihrer Kunden aufgrund ihrer langjährigen Tätigkeit vor Ort kennen, sind eine wichtige Stütze, die das Ölgeschäft von eni mittragen. Ehrliche und offene Beratung und auf dieser Grundlage langjährige Kundenbindung ist dem Unternehmen wichtiger als kurzfristiger Verkaufserfolg. Diese Haltung hat sicherlich dazu beigetragen, dass der Namenswechsel „Arrivederci Agip – eni ist das!“ praktisch völlig reibungslos über die Bühne gegangen ist. • (LHO)

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ÖL EXTRA

Ing. Peter Spatzierer, Geschäftsführer Castrol Austria GmbH

Weiter auf Expansionskurs Castrol ist in Österreich nicht nur die Nummer 1 am Schmierstoffsektor, sondern der einzige Schmierstoffproduzent, der vor Ort sowohl über eine Produktion verfügt als auch das mit Abstand größte Team von Außendienstmitarbeitern und Technikern unterhält.

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n der Automobilbranche ist es beinahe sprichwörtlich, dass Castrol überall dort präsent ist, wo autorelevante Events über die Bühne gehen. Und zwar nicht nur mit ein, zwei Repräsentanten, sondern mit einem ganzen Team von Mitarbeitern, die als Dienstleister in Erscheinung treten.

Majors ziehen sich zurück Die Schmierstoffbranche befindet sich in Mitteleuropa in einem Umbruch. Die sogenannten Majors

Zwei Millionen für „Born in Austria“ Auf Castrol trifft dies hingegen keineswegs zu. Der Klassenprimus hält vielmehr an den Produkten „Born in Austria“ fest. Zu diesem Zweck werden heuer zwei Millionen Euro in den Produktionsstandort Wiener Neudorf investiert – mit dem Ziel, weiter zu expandieren und den Ausstoß von derzeit 60 Millionen Liter pro Jahr weiter zu vergrößern. Ausschlaggebend für diese Entwicklung ist unter anderem die Tatsache, dass die neuen Formulierungen der EDGE-„Klasse“ vor den Toren Wiens hergestellt werden sollen. Die Investitionsentscheidung des Konzerns zugunsten von Wiener Neudorf wird als sicheres Zeichen betrachtet, dass die Unkenrufe über die Zukunft des Standorts zum Schweigen gebracht werden. Gleichzeitig ist sie ein Zeichen für das absolute Vertrauen, das vom Top-Management des Konzerns in die Qualität und Leistungsbereitschaft der hiesigen SupplyChain gesetzt wird. Aus diesem Anlass hat Geschäftsführer Peter Spatzierer seinem Team gratuliert, weil er davon ausgeht, dass dessen Leistungsfähigkeit ausschlaggebend für die Investitionsentscheidung war.

Knowhow Überbindung

ziehen Investitionen aus der Produktion und dem Direktvertrieb von Motoröl immer mehr zurück. Das hat mittlerweile stärkere Turbulenzen in der Motorölbranche ausgelöst. Ein Experte gab AUTO & Wirtschaft „off the record“ folgende Einschätzung: „Große Namen haben sich aus dem Markt weitgehend zurückgezogen; einige wursteln fremdgesteuert herum; und mancher Anbieter stolpert bereits in den dritten oder vierten Konkurs.“

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Zum Erfolg von Castrol im Markt gehört die Strategie des Hauses, Autohäuser und Kfz-Werkstätten am Schmierstoff- und Branchen-Knowhow zu beteiligen. Spatzierer sagt: „Die Experten von Castrol wissen um die Herausforderungen am Markt und teilen gerne ihr Wissen und helfen den Kunden, um das Quäntchen besser zu sein. Wir unterstützen Werkstätten und deren Vertrieb dabei, ihr Potenzial voll auszuschöpfen. – Gemeinsam finden wir immer eine passende Lösung.“ – Es ist die Bereitschaft von Castrol, das in der Kooperation mit den Autoherstellern erworbene Wissen mit den Kfz-Betreiben zu teilen, die die Marke auf die Erfolgsspur gebracht hat und in der Poleposition hält. • (LHO)


Innere Werte entscheiden Moderne Fahrzeugmotoren benötigen sorgfältig gereinigtes und stets verfügbares Motoröl. Schlecht gefilterter Schmierstoff erhöht das Risiko vorzeitigen Verschleißes. Fachleute setzen deshalb beim Wechsel des Ölfilters auf Qualität.

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as Wechselintervall für einen Ölfilter liegt bei 30.000 km oder 1 x/Jahr. Kompakte Anschraubölfilter mit Metallgehäuse werden in unterschiedlicher Qualität angeboten, obwohl die „schwarzen Dosen“ einander von außen ähneln. „Die Qualität steckt im Inneren. Bei Mann-Filter ist darauf Verlass“, sagt Produktmanager Jörg Schömmel. Mann-Filter mit hoher Einfach gebaute Ölwechselfilter bestehen aus folMarktabdeckung genden Hauptbauteilen: Gewindedeckel mit außenliegender Dichtung, Filtertopf mit darin verbautem Filterelement und Elementführung, die das Filterelement in der richtigen Position hält. Mann-Filter stattet seine Produkte mit speziell geformten, hoch elastischen Rücklauf-Sperrmembranen aus. Sie sorgen bei ausgeschaltetem Motor dafür, dass der Schmierstoff im Filter verbleibt. Beim Neustart steht das Motoröl sofort an den Motorkomponenten zur Verfügung. Ohne Rücklaufsperre würde der Schmierstoff in die Ölwanne sickern.

Passgenaues Gewinde erleichtert Montage und Demontage In Mann-Filtern werden überdies oft sogenannte Umgehungsventile eingesetzt. Sie stellen sicher, dass die Schmierstellen im Motor auch in Extremsituationen mit Öl versorgt werden. Ein typischer Fall ist ein Kaltstart bei Minusgraden. Das Motoröl ist dann sehr zähflüssig und kann nur unter hohem Kraftaufwand durch das Filtermedium gepresst werden. In einer derartigen Ausnahmesituation ist es notwendig, dass das Umgehungsventil sich rechtzeitig öffnet, damit der Schmierstoff das Filterelement umgehen kann und die Ölversorgung erhalten bleibt. Der obere Abschluss von Ölfiltern besteht bei Mann-Filter aus einem bis zu fünf Millimeter starken Stahlblech. Die massive Ausführung des Gewindedeckels sorgt für hohe Stabilität des gesamten Filters. Sein passgenaues Gewinde erleichtert Montage und Demontage. Eine wichtige Funktion erfüllt auch die Dichtung, die den Wechselfilter zum Anschraubflansch öldicht verschließt und schleichenden Ölverlust verhindert. Der Filtertopf schließlich besteht aus druckstabilem und korrosionsgeschütztem Material. Spezielle Lösehilfen, die im Filtertopf integriert sind, erlauben eine schnelle, einfache Demontage des Filters in engen Motorräumen. Optimale Filterelemente mit ausgeklügelter Faltengeometrie sowie eine Marktabdeckung in Europa von 99 Prozent machen Mann-Filter zu einem Top-Lieferanten von Ölwechselfiltern. • (LHO)

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ÖL EXTRA

„Wir haben unsere gesamte, mehr als 15-jährige Erfahrung mit dem Oiltainer-System in Feinheiten der Abgabeeinheit einfließen lassen“, erklärt Sven Felten, Geschäftsführer der Maier & Korduletsch Schmierstoff GmbH in Passau. Das Unternehmen betreut ein Drittel Österreichs mit Mobil-Schmierstoff. Von Dr. Nikolaus Engel

Nachhaltigkeit im Werkstattalltag D

Sven Felten (r.) mit Fahrer Josef Hageneder: Er liefert beliebige Mengen lose Ware von Maier & Korduletsch, temperaturkompensiert und mit Bondruck mit dem neuen Mercedes-Benz Actros

ie Modernisierung umfasst nicht nur die PTBZulassung, mit der das Oiltainer-System europaweit eichfähig ist. Coupler und Ventile des Systems der Oiltainer sind mit keinem anderen System verwechselbar. Die Zapfeinheit mit Druckminderer und transparentem Luftabscheider (der auch während des Betriebs entleerbar ist) wird über Druckluft angesteuert. Die Zapfpistole ist eichfähig und hat eine Digitalanzeige. Der Tropfenfänger mit nunmehr abschraubbarem Schauglas sichert die Sauberkeit des Systems.

Abkehr von der Wegwerf-Mentalität Neue Attraktivität hat das System durch das Interesse an der Nachhaltigkeit gewonnen: So sind „die ersten, ab 1995 verwendeten Oiltainer immer noch im Einsatz und haben je 60 große (208-Liter-)Fässer und den damit verbundenen Abfall eingespart!“, freut sich Felten. Oiltainer sind absolut auslaufsicher, schlagfest gummiert und gut handhabbar, auch wenn sie komplett gefüllt sind.

Praxisgerecht optimierter Ölabgabewagen Maier & Korduletsch hat außer den insgesamt 3.500 Oiltainern im Umlauf, von denen jeder im Jahr rund 3 Mal

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Optimierte Abgabeeinheit für die Oiltainer mit 80 Litern (l.) und 45 Litern (r.)

frisch befüllt wird, auch 750 Ölabgabewagen im Einsatz. Der Wagen der neuen Abgabeeinheit, die sich für 45- wie 80-Liter-Oiltainer nutzen lässt, weist nun einen seitlichen Kippschutz, eine Bremse und eine so angeordnete Achse auf, dass sich mit dem Wagen problemlos Treppen überwinden lassen. „200 der neuen Abgabeeinheiten“ – die sich bei Bedarf zum Transport auch zerlegen lassen – „stehen für neue Kunden bereit“, sagt Felten, der das Oiltainer-System jetzt mehr Kunden zugänglich machen möchte. „Ölkunden von Maier & Korduletsch erhalten die Abgabeeinheit üblicherweise im Rahmen einer Leihvereinbarung. 800 bis 1.000 Liter Öl sollte der Kunde pro Jahr verbrauchen, damit das Oiltainer-System interessant ist“, meint Felten. Die Monatsmenge für rund 20 Ölwechsel enthalten rund 2 Oiltainer.

Immer 100 Prozent gleiches Produkt in einem Oiltainer Frisch befüllte Oiltainer sind am unzerstörten Siegel von Maier & Korduletsch und dem blauen Umweltengel erkennbar: Bei der Maier & Korduletsch Abfüllanlage in Passau durchlaufen die leeren Gefäße erst die Waschanlage. Dann wird jeder der nummerierten Oiltainer bis zu einem Produktwechsel „produktdediziert“ – das bedeutet: stets nur mit demselben Produkt – befüllt, setzt Felten auf „100 Prozent Produktintegrität“: Neue Lieferungen lagert Maier & Korduletsch auch erst zum Abfüllen ein, wenn die Öle, von denen jeweils auch ein Rückstellmuster genommen wird, außer der Viskositätsbestimmung auch die Infrarot-Spektroskopie durchlaufen haben. Dabei wird der „Fingerabdruck“ des Öls mit dem bei Maier & Korduletsch vorhandenen Referenzmuster verglichen. Auch bei der Tankfarm bestehe eine eigene Zugangsleitung für jeden Tank, hebt Felten hervor. Umgekehrt lässt sich in die Oiltainer nichts einbringen – also zum Beispiel Alt- mit dem Frischöl vermengen. •


ÖL EXTRA

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nlass für die Investition in eine moderne Ölversorgung der Marke Badger war die große Zahl von Ölqualitäten, die in dem Unternehmen mit 20 Werkstattmitarbeitern im Einsatz sind. Die Anlage umfasst allein 14 verschiedene Abgabestellen für Öl. Das Badger-Funksystem ist ideal für die Anbindung von mobilen Ölgeräten. Ziel war es den unvermeidlichen Ölschwund in den Griff zu bekommen. Mühlgrabner sagt: „Das funktioniert jetzt seit Jahren pro-

blemlos.“ Keine Mucken macht auch die Anlage selbst. Sie glänzt durch einfachen Aufbau und den Einsatz eines Funksystems, das eine Verdrahtung im Betrieb erübrigt hat. Projektierung, Planung und Ausführung der Anlage erfolgten durch Kastner-Spezialisten – nach dem Prinzip alles aus einer Hand.

Reparaturtätigkeit im Mittelpunkt Von Kastner waren Gebietsleiter Rudolf Flatischler und Kundendienstleiter Helmut Jank, zugleich Niederlassungsleiter von Brunn am Gebirge, Ansprechpartner für den Leiter des Technikkompetenzzentrums Guntramsdorf. Die Reparatur von Pkw-, Kommunalfahrzeugen und Landmaschinen bildet einen Schwerpunkt in der Tätigkeit dieser Niederlassung des Raiffeisen Lagerhaus Wiener Becken. Integriert in den Standort an der B 17 (Triester Straße) ist ein Fiat-Betrieb für den Vertrieb von Neuwagen der italienischen Marke sowie von Isuzu. Mühlgrabner spricht von 80 bis 100 Neuwagen pro Jahr. Gebrauchtwagen spielen eine untergeordnete Rolle.

Dichtes Leitungsnetz Der Schwerpunkt (auch der Wertschöpfung) liegt in der Reparatur. Die Pkw-Kunden sind laut Mühlgrabner vorwiegend Private; sie kommen wegen der freundlichen bis familiären Behandlung, die sich von den Praktiken der Großbetriebe unterscheidet. Viele Kunden kaufen die Fahrzeuge in Wien, kommen aber zu Garantiearbeiten ebenso wie zu Reparaturen in den heimeligeren Betrieb in Guntramsdorf. Die Ölanlage geht von einem Öllagerraum mit einem Fassungsvermögen von 28.000 Litern aus. Das Gros der Sorten ist in 2.000-Liter-Tanks gebunkert und

Erwartungen mehr als erfüllt Mit diesen Worten charakterisiert Rudolf Mühlgrabner, Betriebsleiter des Raiffeisen Lagerhaus Technik in Guntramsdorf, die Leistungsfähigkeit der von Kastner installierten Anlage zur Ölversorgung der Pkw- sowie Kommunal- und Landmaschinen-Werkstätte.

wird über ein dichtes Leitungsnetz zu den Abnahmestellen geführt. Die Entnahme wird per Funk registriert. So wird maximale Ordnung im Ölgeschäft gewährleistet. • (LHO)

Rudolf Flatischler, Rudolf Mühlgrabner und Helmut Jank


Denk real – fahr ARAL! Im Vertrieb von BP Europa SE, Zweigniederlassung BP Austria, Abteilung Lubricants.


Wahlfreiheit bei Mobilität „Für die Arge 2Rad, dem Dachverband der österreichischen Zweiradindustrie und Zweiradimporteure, ist ein harmonisches Miteinander im Straßenverkehr die Grundvoraussetzung für ein funktionierendes Mobilitätskonzept – jeder sollte unter Rücksichtnahme auf den anderen seine individuelle Fortbewegungsart wählen dürfen“, sagt Generalsekretärin Mag. Karin Munk. Mobilität müsse sich heute an ökologischen Kriterien orientieren und könne nicht durch Zwänge bestimmt sein, sondern sich über Toleranz und gegenseitiges Verständnis definieren. „Der Verlust der Eigenentscheidung führt letztlich dazu, dass wir immer weniger Eigenverantwortung übernehmen. Und diese ist im Leben wie auch im Straßenverkehr überlebensnotwendig. Das ist unser Wunsch an die Politik – welche Farbe auch immer diese haben wird.“

Ein Spiegel des Wandels „Die Urbanisierung wird weltweit weiter zunehmen und Trends unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen lassen sich bereits jetzt erkennen“, sagt Dipl.-Ing Franz Lückler, Geschäftsführer AC Styria Autocluster. Gerade für viele, die der jüngeren Generation angehörten, sei das Auto nicht mehr ein Statussymbol, sondern nur Mittel zum Zweck und werde nur dann als eines von mehreren Verkehrsmitteln eingesetzt, wenn es gerade benötigt werde, wobei der Besitz eines eigenen Fahrzeugs nicht mehr im Vordergrund stehe. „Dieser Wandel ist in allen Großstädten zu beobachten.“ Diese Veränderungsprozesse im Mobilitätsverhalten würden auch in die Politik einfließen und entsprechende Programme entwickelt.

Grüne fahren selbst Auto „Grundsätzlich glaube ich nicht, dass Veränderungen auf Landesebene viel bewirken können“, sagt Markus Fuchs, Direktor der Siegfried Marcus Berufsschule für Kraftfahrzeugtechnik. „Würden sich diese Veränderungen auch auf Bundesebene ergeben, würde die Sache schon anders aussehen.“ Als Kfz-Techniker sei es wichtig, im Falle von Veränderungen, etwa bei den Fahrzeugantrieben, gerüstet zu sein, so Fuchs. Dass neue Mehrheiten in einzelnen Städten auch Einschränkungen bei der individuellen Mobilität bringen könnten, glaubt er nicht: „Es gibt kaum einen Grün-Politiker, der nicht selbst Auto fährt.“

Wird die Politik bald noch autofeindlicher? Die politische Landschaft in Österreich steht vor Veränderungen. Bei den jüngsten Landtagswahlen in Tirol und Salzburg konnten die Grünen deutlich zulegen. In den Landeshauptstädten Innsbruck und Salzburg wurden sie erstmals zur stärksten Fraktion gewählt. Müssen wir in Zukunft deutlich stärkere Einschränkungen der individuVon Dieter Scheuch ellen Mobilität befürchten?

Zwang führt zu Widerstand „Wie sich gezeigt hat, scheinen Koalitionen auf Landesebene wie etwa in Oberösterreich mit den Grünen ganz gut zu funktionieren, ohne dass die individuelle Mobilität dort extrem eingeschränkt worden wäre“, sagt Ing. Peter Nemeth, Geschäftsführer Autohaus Nemeth/Eisenstadt. Grundsätzlich hänge der von den Grünen oft geforderte Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel von deren Ausbau ab. „Solange die dafür notwendigen Voraussetzungen nicht geschaffen sind, ist auch ein zeitweiliger Umstieg für die Menschen nicht attraktiv.“ An eine Einschränkung der Mobilität durch erstarkte Grüne glaubt Nemeth nicht. „Mittlerweile sind sie erwachsen genug, um zu wissen, dass Zwang meist zu Widerstand führt.“

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„Stark im Kommen sind auch die Bereiche Vernetzung und automatisierte Steuersysteme“,

WIRTSCHAFT

meint Albert Lidauer (Magna) auf Seite 42

„Im vergangenen Geschäftsjahr entfielen nur noch 39,5 Prozent des Umsatzes auf den Pkw-Sektor“, sagt Peter Mitterbauer (Miba) auf Seite 44

Verhaltene Entwicklung in der Fahrzeugindustrie 2012 ist das Produktionsvolumen der österreichischen Fahrzeugindustrie um 2 Prozent auf rund 12,1 Milliarden Euro gesunken. „Für das heurige Jahr erwarten wir aufgrund einer aktuellen Konjunkturumfrage einen neuerlichen moderaten Rückgang um etwa 1 Prozent“, erklärt Mag. Walter Linszbauer, Geschäftsführer des Fachverbands der Fahrzeugindustrie. 30 Prozent der Mitgliedsbetriebe erwarten Zuwächse, 43 Prozent eine stagnierende bzw. 27 Prozent eine rückläufige Entwicklung der Produktion.

Karosseriebauer warnen vor Monopolisierung Das ab 2015 für Pkws vorgeschriebene Notrufsystem „eCall“ dürfe nicht einseitig von den Autoherstellern genutzt werden, fordert die europäische Karosseriebauervereinigung AIRC. Sinnvoll sei eine einheitliche Anbindung an die Notrufnummer 112. Im darauf aufbauenden Reparatur-Kommunikationssystem „bCall“ müsse der Kunde entscheiden können, welche Werkstätte kontaktiert werde. „Hier sehen wir uns auf der Linie der Konsumentenschützer“, sagt Arthur Clark, Bundesinnungsmeister der österreichischen Karosseriebauer.

Wundersame Vermehrung der Gremialmitglieder Innerhalb eines Jahres ist der Mitgliederstand des Bundesgremiums Fahrzeughandel sensationell um 268 Eintragungen auf 16.152 Mitglieder angestiegen. Das Wachstum in wirtschaftlich problematischen Zeiten erscheine äußerst ungewöhnlich und sei seriös nicht einfach zu begründen, erläutert Gremial-Geschäftsführer Mag. Dr. Manfred Kandelhart: „Vermutlich sind auch viele Einpersonenbetriebe unter den Neumitgliedern, die aufgrund des freien Gewerbes um ein Probekennzeichen angesucht haben.“

Post feiert 100 Jahre Elektromobilität Die Post hat bereits vor 100 Jahren die ersten elektrischen Dreiräder für die Zustellung eingesetzt. Per Jahresbeginn hat die Post in Österreich 265 Elektrofahrzeuge in Betrieb genommen – darunter 167 E-Bikes, 80 E-Mopeds und 18 E-Autos. Ziel des Unternehmens ist es, den Fuhrpark bis zum Jahr 2015 auf über 1.000 EFahrzeuge auszubauen. Eine umweltfreundliche Zustellung wird überdies durch eine verstärkte Nutzung von Fahrzeugen mit Erdgasmotoren angepeilt.

Abgasreinigung geht auf Kosten des Verbrauchs „Für die Entwicklung der mit 1.Jänner 2014 in Kraft tretenden Euro-6-Norm hat die Fahrzeugindustrie 6 bis 8 Milliarden Euro aufwenden müssen“, sagt Mag. Franz Weinberger, MAN Truck & Bus Vertrieb in Österreich und Sprecher der österreichischen Nutzfahrzeugimporteure. Da die Abgasreduktion Energie erfordere, gehe sie zulasten der Treibstoffreduktion. Nach Schätzungen der Industrie würden laut Weinberger auf Basis von Euro 3 heute zwischen 15 und 20 Prozent weniger Treibstoff verbraucht.

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Mag. Heinz Müller

Geld stinkt nicht, Herr Piesczek! Es ist wahrscheinlich nicht leicht, mit einer Grün-Politikerin verheiratet zu sein, noch dazu, wenn es sich um die Bundessprecherin dieser Partei handelt: Volker Piesczek, der Ehemann von Eva Glawischnig, macht das Beste draus. Und der Fernsehmoderator scheut nicht davor zurück, für Werbespots zu posieren. Dagegen ist nichts einzuwenden: Doch wenn es sich beim beworbenen Objekt um ein Auto handelt, wird es interessant. Denn während die Grünen bei jeder sich bietenden Gelegenheit gegen das Auto wettern, scheuen die Menschen in ihrem Umfeld nicht davor zurück, dafür Werbung zu machen und abzukassieren. Gratulieren kann man nur Hyundai, die den eloquenten und gut aussehenden Mann für den Spot über den i10 „Click“ verpflichtet haben.


WIRTSCHAFT Bosch-Experten arbeiten an Komponenten für Hybrid- und elektrische Antriebe

Das Bosch Exchange Austauschteile-Programm als Alternative zu neuen Kraftfahrzeugteilen

Weniger Umsatz, besser verdient Die Bosch-Gruppe in Österreich hat 2012 weniger umgesetzt als 2011, baut aber die Aktivitäten weiter aus. Von Christian Vavra

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osch hat in Österreich im Vorjahr die Umsatzmilliarde verfehlt. Gegenüber 2011 ist der Umsatz um 2,6 Prozent auf 922 Mio. Euro gesunken. Dipl.oec. Klaus Huttelmaier, Alleinvorstand der Robert Bosch AG und Repräsentant der Bosch-Gruppe in Österreich, führte diese Entwicklung vor allem auf die „schwierige Situation“ im Großdieselbereich für Schiffe, schwere Nfz, Lokomotiven und Notstromanlagen zurück. Entwicklung und Produktion für diesen Bereich werden am größten Standort der BoschGruppe in Österreich, dem Werk Hallein, durchgeführt. Weltweit seien zuletzt Investitionen in Schiffe drastisch zurückgegangen, auch die Nachfrage bei Bauund Sonderkraftmaschinen sei selbst auf Boommärkten wie China weit geringer ausgefallen als zunächst erwartet, so Huttelmaier.

Prozent des Energieverbrauchs auf Mobilität entfielen, aber 40 Prozent auf Gebäude. „Beim Energiesparen tun sich die Menschen schwerer in vier Wänden als auf vier Rädern“, brachte Huttelmaier die Sache auf den Punkt. Für 2013 erwartet er jedenfalls eine anziehende Bautätigkeit in wichtigen Märkten der Welt. Dagegen wird im Fahrzeugbereich in Europa eine schrumpfende Produktion erwartet – und weltweit „nur rund 3 Prozent Wachstum“.

Immer mehr Ingenieure aufgenommen

Klaus Huttelmaier, Alleinvorstand der Robert Bosch AG

In Österreich an 16 Standorten aktiv Das größte Unternehmen der Gruppe in Österreich, die Robert Bosch AG, konnte den Umsatz zum Vorjahr um 1,2 Prozent auf 556,9 Mio. Euro steigern, Das Ergebnis der Gewöhnlichen Geschäftstätigkeit stieg von 11 auf 14,2 Mio. Euro, der Jahresüberschuss von 9,0 auf 13,8 Mio. Euro. Die Zahl der Mitarbeiter in der Gruppe ist 2012 um 192 Beschäftigte auf 2.936 angestiegen. Bosch ist in Österreich an 16 Standorten aktiv. Außer der Großdieseltechnik haben sich im Vorjahr alle Bereiche der Bosch-Gruppe positiv entwickelt. Das galt sowohl für die Industrietechnik als auch für Gebrauchsgüter und Energie- und Gebäudetechnik. Letzterer Bereich hat für den Konzern großes Potenzial. Huttelmaier erklärte, dass in Europa derzeit 28

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Trotz „Konjunkturdelle“, die für heuer auch in Österreich erwartet wird, treibt die Bosch-Gruppe ihre F&EAktivitäten in Österreich voran. Von den 192 Mitarbeitern, die 2012 engagiert wurden, waren gut 100 Ingenieure. In der Robert Bosch AG, in der der Bereich Kfz-Entwicklung angesiedelt ist, wurden 2012 der Forschungs- und Entwicklungsaufwand zum Jahr davor um fast ein Viertel auf 97,1 Mio. Euro gesteigert. An den Standorten Wien, Linz und Hallein waren mehr als 660 Mitarbeiter im Entwicklungsbereich tätig. Aufgrund mehrer neuer Aufträge (u. a. Batteriesteuerung für Elektroautos, Motorsteuerung für Jaguar) ist die österreichische Bosch-Gruppe nicht von Einsparplänen des deutschen Konzerns wegen der Aufwendungen für die Solarsparte betroffen. 77 Mio. Euro wird die Bosch-Gruppe heuer in das 50:50-Joint-Venture Bosch Mahle Turbosystems GmbH (St. Michael ob Bleiberg in Kärnten) investieren. Die Zahl der Mitarbeiter soll um 200 auf 340 steigen. An der Adresse Göllnergasse in Wien III werden dann ab 2014 auf einer Nutzfläche von 21.500 Quadratmetern alle drei bisherigen Wiener Standorte der BoschGruppe zusammengefasst. Das Gebäude wurde früher von Siemens genutzt und gehört zur CA Immobilien-Gruppe. Es wurde völlig entkernt und wird derzeit innen neu aufgebaut. Bosch wird danach ein langfristiges Mietverhältnis eingehen. •

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WIRTSCHAFT

in Ebergassing, Graz, Steyr und Weikersdorf, verantwortlich. Produziert werden beispielsweise Seitenund Dachverkleidungen, Cockpit-Systeme, Frontund Heckschürzen sowie Motorraum- und Unterbodenkomponenten. Zu den Auftraggebern zählen Daimler, Volkswagen, Audi, Skoda, Porsche, Mini, BMW, Ford, GM, PSA und Toyota. Neben der Produktion entwirft und konstruiert MEI im Kundenauftrag innovative Plastikteile, wie das sogenannte „Diamantgitter“ für die Sport-Modelle der aktuellen A- und CLA-Klassen von Daimler. Innerhalb von 18 Monaten hat MEI in Anlehnung an eine Designstudie von Daimler eine Heißprägefolientechnologie entwickelt und verleiht den besagten Kühlergittern im Rahmen der Serienproduktion die spezielle Diamantoptik.

Wohin geht es? In Österreich gibt es vier Standorte von Magna Exteriors & Interiors

Lidauer merkt bei den Automobilherstellern verschiedene Trends. Besonders bei Elektrofahrzeugen nimmt der Leichtbau zu. Lidauer: „Dieser kann natürlich auch bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren zu Einsparungen beim Kraftstoffverbrauch führen. So haben wir ein neues chemisches Schäumverfahren entwickelt, das das Gewicht von Instrumententafelträgern reduziert. Auch schaffen wir es heute die Wandstärke von Stoßfängern zu verringern, ohne Abstriche bei der Stabilität zu machen.“ Mit dem Active Grille Shutter (AGS) hat MEI noch einen weiteren Ansatz zur nachhaltigen Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs entwickelt und bereits auf den Markt gebracht. Außerdem geht der Weg in der Automobilindustrie in Richtung elektronisch gesteuerte Fahrassistenzsysteme: „Stark im Kommen sind auch die Bereiche Connectivity, also Vernetzung, und automatisierte Steuersysteme. Folglich arbeiten unsere Entwickler an Konzepten, die Plastik und intelligente Elektronik miteinander verbinden.“ Obwohl Magna weltweit ein Wachstum aufweist, spürt Lidauer in seinem Bereich den europaweiten Rückgang der Autoverkäufe, die für 2013 mit knapp 19 Millionen Einheiten prognostiziert werden: „Ich erwarte für 2015 aber wieder einen Anstieg bis zu 20 Millionen verkaufter Fahrzeuge.“ Neben der Einführung neuer Produkte eröffnet MEI derzeit einige Fertigungsstätten in Europa. So erfolgte erst kürzlich die Einweihung zweier neuer Standorte in Rumänien und in Deutschland. •

In österreichischer Hand Magna zählt weltweit zu den größten Automobilzulieferern. Ein Geschäftszweig davon ist die Produktion von Fahrzeugaußen und -innenausstattung. Von Dr. Kurt Holzbauer

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ls President Europe der Magna Exteriors & Interiors (MEI) fungiert seit 2011 der gebürtige Oberösterreicher Univ.-Lektor Dipl.-Ing. Albert Lidauer, in Automobilkreisen kein Unbekannter. Seine berufliche Karriere startete er 1982 bei General Motors Österreich im Motoren- und Getriebewerk Aspern. Zu seinem Werdegang zählen unter anderen Direktor für Kapazitäts- und Produktionsplanung in der Europa Zentrale von General Motors, Direktor der Fertigung für die GM-Werke in Ungarn, Generaldirektor und CEO von Opel Ungarn und Süd-Osteuropa, Executive Director Fahrzeugfertigung der Holden Ltd., einer Tochterfirma von GM in Australien, Executive Director Fahrzeugfertigung von Ford Europa und Geschäftsführer der Holding Domoferm International.

Univ.-Lektor Dipl.Ing. Albert Lidauer

Namhafte Auftraggeber In seiner derzeitigen Funktion ist er für rund 14.000 Mitarbeiter an 40 Standorten, darunter in Österreich

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Mit dem Blick des Falken 1983 wurde die japanische Reifenmarke Falken eingeführt und auf Europas Straßen und Rennpisten rasch heimisch. 30 Jahre später werden 5 Prozent Marktanteil angepeilt.

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ie Namen Isamu Ishida in Offenbach und Günther Riepl in Österreich und den Ländern Osteuropas stehen für den maßgeblichen Aufbau von Falken Tyre im umkämpften europäischen Reifenhandelsgeschäft. Als einer der Hauptsponsoren des 24-h-Rennens auf dem Nürburgring rückt der blaue Falken-Rennwagen regelmäßig in den Blickpunkt des Interesses. Damit verkörpert Falken seine Kompetenz im Ultra-HighPerformance-Segment ebenso wie seine Alltagstauglichkeit. Die Latte der zum Sumitomo-Konzern zählenden Reifenmarke liegt bei 5 Prozent Marktanteil in Europa bis 2020.

Isamu Ishida ist Falken in Europa

Angebot für viele Marken

Ein Ziel, an dem auch Riepl festhält, hat er doch für viele verschiedene Automarken, Modelle und Fahrstile ein in allen gängigen Preislagen wettbewerbsfähiges Modellangebot vorrätig: Sowohl an Kleinoder Mittelklasse-Fahrzeugen wie auch an SUVs, Pickups, Busse oder Lkws passt ein Falken – sozusagen von der Nordschleife des berühmten deutschen Rennkurses auf die Straße in allen Einsatzvaria- Nadine Cerone-Schatz begleitet tionen. Bei Volkswagen Günther Riepl mit moderner PR schlägt das bereits in der Erstausrüstung zu Buche. Riepl: „Falken steht für beste Produktqualität und hohe Standards, für Rennsport und Abenteuer, für den sicheren Alltagseinsatz. Mit dieser Formel und seiner persönlichen Kompetenz findet er in Österreichs Reifenhandel jene Akzeptanz, die dazu beiträgt, das 5-Prozent-Marktanteilsziel bis 2020 in Europa auch in schwierigen Marktzuständen realistisch im Auge behalten zu können. • (LUS)


WIRTSCHAFT

Abschied nach 30 Jahren Anfang Juli übergibt Peter Mitterbauer die Geschäftsführung bei Miba an seinen gleichnamigen Sohn.

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m Jahr 1983 hat Peter Mitterbauer die Leitung der Miba von seinem Vater Franz – dem Firmengründer – übernommen, jetzt geht die Führungsposition an die dritte Generation über. Das 1927 als Werkstätte gegründete oberösterreichische Unternehmen hat 1949 mit der Produktion von Gleitlagern begonnen und sich mit Sinterformteilen und Reibbelägen als Zulieferer der internationalen Fahrzeugindustrie etabliert.

Markus Hofer (design. Finanzvorstand), Peter Mitterbauer (NochVorstandsvorsitzender), F. Peter Mitterbauer (design. Miba-Chef)

Was passiert in den nächsten Monaten? Mittlerweile sind Sinterzahnräder oder Nockenwellenversteller von Miba in so gut wie jedem Drei- oder Vierzylindermotor aus deutscher Produktion vertreten. 94 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet das Unternehmen inzwischen außerhalb Österreichs. Bei der Bilanzpressekonferenz im Mai sagte der scheidende Vorstandsvorsitzende, dass 2012 vor allem in

Schiff ahoi am Wolfgangsee S

chauplatz der exklusiven Veranstaltung war das Event-Hotel „Scalaria“ in St. Wolfgang: Michael Schwaiger, Direktor Vertrieb Kfz bei der Santander Consumer Bank, hatte 100 der besten Händlerpartner und Mitarbeiter eingeladen. Das Motto, möglichst schnell ans Ziel zu kommen, galt auch am Wolfgangsee: Allerdings nicht mit Autos wie sonst bei derartigen Veranstaltungen üblich, sondern mit Segelbooten. Und wer sonst hätte die Kunst des Segelns den Teilnehmern besser beibringen können als die Familie Raudaschl: ein Name, der in Österreichs Segelsport seit Jahrzehnten mit diversen Olympia- und WM-Teilnahmen verbunden ist.

Nicht auf die Kraft von Motoren, sondern auf jene des Windes vertrauten Mitte Mai Händlerpartner beim Sailing Cup der Santander Consumer Bank.

In der Rolle des Kapitäns: Michael Schwaiger, Direktor Kfz bei der Santander Consumer Bank

Der Wolfgangsee und seine Tücken

Der Einsatz wurde jedenfalls belohnt und nach dem „Captain’s Dinner“ am Abend wurde ausgelassen gefeiert. Schwaiger zeigte sich hoch erfreut: „Gerade bei der raueren See in der jetzigen Zeit ist es wichtig, dass man treue Partner an Bord hat.“ Daher freute sich Schwaiger auch über die netten Zuwächse im KfzGeschäft und hier vor allem im Gebrauchtwagenbereich. • (MUE)

Dann mussten die Teilnehmer das Erlernte in die Tat umsetzen – was den meisten recht gut gelang, auch wenn die Wetterbedingungen nicht immer die besten waren. Der eine oder andere Teilnehmer soll sogar, so hört man, unfreiwillig Bekanntschaft mit dem Wasser des Wolfgangsees gemacht haben, das sich Mitte Mai doch eher von der kälteren Seite zeigte.

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den letzten zwei Quartalen ein sehr herausforderndes Jahr gewesen sei. In Südeuropa sei der Pkw-Markt sehr stark eingebrochen, in China habe es Probleme im Lkw-Absatz gegeben, auch der Markt für Baumaschinen und die Schiffsindustrie hätten massiv gelitten. „Dadurch wurden die Planungszyklen unserer Kunden noch stärker verkürzt, was sich auch im Bestellverhalten niedergeschlagen hat. Wir mussten in der Produktion immer kurzfristiger reagieren.“ Im vergangenen Geschäftsjahr entfielen jedoch nur noch 39,5 Prozent des Umsatzes auf den Pkw-Sektor. Die Hälfte der 4.386 Miba-Mitarbeiter ist in Österreich tätig. Für die kommenden Monate wagt F. Peter Mitterbauer, der designierte neue Chef, keine konkrete Prognose: „Im 1. Quartal hat sich die zurückhaltende Entwicklung des 2. Halbjahrs 2012 fortgesetzt. Positiv ist aber, dass sich die USA gut entwickeln und sich der Lkw-Markt in China erholt.“ • (MUE)

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„Wagenlager Ost“ in neuen Händen Mit der Übernahme des VW- und Audi-Lagers in Wiener Neustadt baut Hödlmayr die marktführende Position in Sachen Fahrzeuglogistik weiter aus.

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ines haben alle Neufahrzeuge, die an VW- und Audi-Händler in Wien, Niederösterreich, der Steiermark und dem Burgenland geliefert werden, gemeinsam: Sie durchlaufen das Logistikzentrum in Wiener Neustadt. Auf einer Fläche von 77.000 Quadratmetern werden ständig 1.600 Autos vorrätig gehalten. Bisher wurde der Standort vom Importeur selbst betrieben, nun steigt die Hödlmayr-Gruppe in den Pachtvertrag mit dem Grundstückseigentümer ÖBB ein.

Für VW, Audi und Fremdkunden „Wir freuen uns, dass wir mit dieser Erweiterung des Leistungsspektrums nicht nur den Marktanteil erhöhen, sondern auch die Möglichkeit haben, Jährlich durchlaufen rund im Großraum Wien 40.000 Neuwagen von VW und Audi das Lager Wiener Neustadt Dienstleistungen im Bereich ‚Pre Delivery Services‘ anzubieten“, sagt Vorstandssprecher Johannes Hödlmayr. Künftig werde man rund 45 Prozent aller VW- und Audi-Auslieferungen (darunter 8 von 10 Behördenfahrzeugen) abwickeln. Darüber hinaus soll auch die Fahrzeugaufbereitung für Kunden außerhalb des VW-Konzerns forciert werden. Für die Porsche Holding ist die Zusammenarbeit mit Hödlmayr kein Novum: Die Fahrzeuglogistik der Marken Škoda und Seat wird bereits seit 1992 komplett über den Hauptstandort Schwertberg abgewickelt. Bei VW- und Audi-Auslieferungen in Westösterreich vertraut man dagegen weiterhin auf den Konkurrenten Lagermax. • (HAY)


WIRTSCHAFT

Die heimischen Werkstattausrüster bieten Diagnoselösungen für alle Fälle

wortliche Thomas Posch: „Im Falle des Falles sind 9 kompetente Mitarbeiter binnen weniger Minuten erreichbar“.

Elektronische Alleskönner Die Diagnose ist längst Alltag in den Werkstätten: Selbst bei Räderwechsel oder Lampentausch ist sie kaum mehr wegzudenken. Der gleichzeitig zu beobachtende Trend zu Mehrmarkenbetrieben und freien Werkstätten befeuert die Nachfrage nach universell einsetzbaren Geräten.

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lle Werkstattausrüster sind bemüht, diesem Kundenwunsch Rechnung zu tragen. Wir haben mit einigen der führenden Anbieter gesprochen. Beispielsweise stammen bei Birner alle Diagnosegeräte aus dem Hause Bosch. „Die KTS-Reihe schafft die Möglichkeit, Reparatur- und Wartungsarbeiten bei allen Fahrzeugmarken professionell durchzuführen. Die Geräte garantieren deutliche Diagnosen und vielschichtige Messungen und sind für qualifizierte Beurteilungen unerlässlich“, erklärt Marketingleiter Richard Pleil. Das Angebot reicht dabei vom Einsteigermodell KTS 200 über komfortable Funksysteme wie KTS 540 und 570 bis hin zur Gesamtlösung KTS 340. Wichtig ist Pleil darüber hinaus das Trainingsangebot: „Die Diagnosewerkzeuge sind zwar größtenteils mit intuitiven Bedienelementen ausgestattet, dennoch ist häufig eine gründliche Einschulung der Mitarbeiter notwendig.“

„Auf jede Werkstatt eingehen“ Bei Kastner gibt es die Diagnosesysteme von Bosch. Außerdem führt der Spezialist für Werkstättenausrüstung den renommierten österreichischen Hersteller AVL DiTest. „Die Werkstätten wissen unsere jahrelang aufgebaute Kompetenz bei diesen beiden Marken zu schätzen“, sagt Diagnoseexperte Herbert Klampfer. Zudem sorge das umfassende Programm der beiden Premiumfirmen für ein „breites Portfolio an Mehrmarkentestern, Softwarevarianten und Ausbildungsprogrammen, sodass wir auf die individuellen Bedürfnisse jeder Werkstatt eingehen können“. Klampfer unterstreicht, dass neben den eigentlichen Testern die Prüfsoftware besonders wichtig ist: „Jede Diagnose ist nur so gut wie die zugrunde liegenden Fahrzeugdaten.“ Zudem erleichtere die „geführte Diagnose“ den Werkstattalltag ganz entscheidend. Mit esitronic 2.0 (Bosch) und XDS 1000 (AVL DiTest) haben beide Partner von Kastner erst vor Kurzem neue Programme auf den Markt gebracht.

Für unterschiedliche Bedürfnisse Berner führt zwei Diagnosesysteme, bei denen Flexibilität und Mobilität im Vordergrund stehen. Das Modell D630 ist eine auf Windows basierende Diagnosesoftware, die mittels Bluetooth mit dem Testkopf verbunden wird. Abgedeckt werden europäische, asiatische sowie amerikanische Marken. „Online-Aktualisierungen sind mit diesem Gerät einfach und jederzeit möglich“, erklärt Kfz-Bereichsleiter Alfred Rieder. Das Modell D730 verfügt über die gleiche Software sowie ergänzend einen hochauflösenden 7-ZollTouchscreen und einen integrierten Drucker.

„Vom Pkw bis zum Spezialfahrzeug“ Kompetente Betreuung

Das Traditionsunternehmen Siems & Klein vertraut in Sachen Diagnose ausschließlich auf Texa. „Damit können wir von Pkws über Lkws und Motorrädern bis hin zu Landmaschinen oder Spezialfahrzeugen alle Anforderungen abdecken“, sagt Produktmanager Christian Frühwirth. Er betont besonders die unternehmenstypisch intensive Betreuung der Kunden durch 8 Mitarbeiter im Vertriebsaußendienst und bundesweit agierende Serviceteams. • (HAY)

Schulung und Betreuung werden bei Derendinger, im Diagnosebereich ebenfalls Partner von Bosch, groß geschrieben. Einerseits gebe es laufend Diagnosetrainings, bei denen das Unternehmen unter anderem mit dem WIFI zusammenarbeite, andererseits biete man den Kunden in Zusammenarbeit mit der Schweizer Mutterfirma eine einzigartige technische Hotline, sagt der für das Werkstattausrüstungsgeschäft verant-

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WIRTSCHAFT

Ein Trio für alle Fälle Mit drei Gerätepaketen deckt Bosch alle Anforderungen an die Pkw-Systemdiagnose ab. Die Entscheidung, welche Kombination am wirtschaftlichsten ist, liegt bei der Werkstatt.

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wei Merkmale haben die aktuellen Bosch-Diagnosepakete gemeinsam: Erstens erfolgt die Steuerung über die „Diagnostic Control Unit“ DCU 130, die mit ihrem robusten Touchscreen perfekt auf den Werkstattalltag abgestimmt ist. Zweitens kommt als Betriebssystem die moderne Werkstattsoftware Esitronic 2.0 zum Einsatz. Was haben die (dank „PassThru Interface nach SAE J2534“ übrigens voll Euro-5-fähigen) Diagnosekombinationen sonst noch zu bieten?

Unterschiedlicher Umfang Das KTS 890-Paket bietet die umfassendsten Möglichkeiten zur schnellen und flexiblen Fahrzeuganalyse. Hier wird DCU 130 mit der Fahrzeugsystemanalyse FSA 500 und dem Diagnosetester KTS 540 kombiniert. Dies ermöglicht es unter anderem, elektronische Komponenten zeitsparend im eingebauten Zustand zu prüfen. Außerdem verfügt das System über ein Universal-Oszilloskop mit Zweikanal- und Vierkanalmodus. Das Werkstattpaket KTS 870 beinhaltet den Diagnosetester KTS 570, der für die Fehlersuche über ein Zweikanal-Multimeter und ein Zweikanal-Oszilloskop verfügt. Die Verbindung zwischen der DCU 130 und dem KTS-Modul wird via Bluetooth hergestellt.

Diagnose nach Maß: Bosch hat seine Pakete auf unterschiedliche Kundenbedürfnisse abgestimmt

Das dritte Paket KTS 840 enthält den Tester KTS 540, der mit einem Einkanal-Multimeter ausgestattet ist. Dieses preisgünstigste Paket ist ideal für Werkstätten, die in die Diagnosetechnik einsteigen und später auf die FSA-500-Messtechnik aufrüsten wollen.

Attraktiver Kombipreis Stichwort preisgünstig: Auch die beiden größeren Kombinationen seien zu durchaus moderaten Konditionen erhältlich, betont man bei Bosch. Gegenüber den Einzelpreisen ergebe sich im Paket jeweils ein attraktiver Preisvorteil. • (HAY)


WIRTSCHAFT

Experte Reinhard Preis erläutert die einfache Arbeit mit mega macs 66 und „Bike Plus“

Für 4, 2 und sogar 3 Räder Als Topmodell von Hella Gutmann ist der mega macs 66 nicht nur für Autos geeignet: Mit dem Softwarepaket „Bike Plus“ ermöglicht der handliche Tester auch kompetente Diagnosearbeiten an Motorrädern, Rollern, Quads und Trikes.

Handlungsbedarf für Werkstätten Ist ein so hochwertiges Diagnosegerät im Zweiradbereich oder bei Freizeitfahrzeugen überhaupt erforderlich? „Auf jeden Fall“, meint der Experte Reinhard Preis. Er fungiert als Buchautor und technischer Trainer bei Hella Gutmann Solutions. „Anfänglich kamen intelligente Steuerungen nur in PS-starken Motorrädern zum Einsatz. Das hat sich jedoch rasant geändert. Auch durch die zunehmende Beliebtheit der Quads und Motorroller macht die Aufrüstung des mega macs 66 um die Bike-Diagnose Sinn“, weiß Preis.

Von Philipp Hayder

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it seinem „Echtzeit-Reparaturkonzept“ hat der mega macs 66, das Topmodell unter den Diagnosegeräten von Hella Gutmann, bereits viele Werkstätten überzeugt. Auch die optionale Ergänzung um Oszilloskop und Niederdruck-Messfunktion sowie die Möglichkeit zur Kombination mit einem Abgastester beeindrucken die Anwender. Noch kaum bekannt ist dagegen, dass der an seinem großen Touchscreen und den stirnseitigen Modulschächten erkennbare Tester auch für zweiund dreispurige Fahrzeuge geeignet ist: Dafür sorgt das neue Softwarepaket „Bike Plus“.

Einer für alle: Mit dem SoftwarePaket „Bike Plus“ lässt sich der mega macs 66 nun auch für einspurige Fahrzeuge einsetzen

Alles auf einem Gerät Das Zusatzmodul beinhaltet im Bereich der Steuergerätekommunikation alle Funktionen des eigens für die Motorraddiagnose entwickelten Testers mo macs 50. Dazu gehören unter anderem das Lesen und Löschen

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von Fehlercodes sämtlicher Steuergeräte, Parameterdarstellen, Codierungen und Stellgliedtests. Auch Grundeinstellungen und Servicerückstellungen können ebenso schnell wie unkompliziert vorgenommen werden. Darüber hinaus erschließt „Bike Plus“ besondere Möglichkeiten: Dazu gehören zum Beispiel bei Motorrädern von BMW die Einstellung des Drosselklappenpotenziometers, die Bremsdruckanalyse, die Foliengeber-Kalibrierung oder das Setzen bzw. Aufheben der Einfahrdrehzahlbegrenzung. Derzeit beinhaltet „Bike Plus“ bereits hunderte Modelle aller gängigen Marken. Die Abdeckung reicht dabei von „A“ wie Adiva und Aprilia über etablierte Marken wie HarleyDavidson, Honda, Kawasaki, KTM, Suzuki und Triumph bis hin zu Vespa und Yamaha – um nur einige Namen aus einer überaus langen Liste zu nennen. Auch exotischere Fabrikate wie Boom Trike, Hyosung, Sherco und Voxan dürfen nicht fehlen.

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Nachhaltige Investition Mit dem Erwerb von „Bike Plus“ geht die Software dauerhaft in den Besitz der Werkstatt über. Damit kann das Programm ohne Kosten unbegrenzt genutzt werden, betont man bei Hella Gutmann. Freilich rät man zu den optionalen Software-Updates, die für Besitzer der Lizenzen „Update Plus“ oder „Repair Plus Flat“ sogar kostenfrei sind. Außerdem stehen herstellerspezifische Adapter-Sets zur Verfügung. Anlässlich der Markteinführung gibt es übrigens eine Sonderaktion: Wer sich noch in diesem Frühjahr für „Bike Plus“ entscheidet, erhält kostenlos Adapter für Motorroller, „schwere Eisen“ von Harley-Davidson oder aber für die wichtigsten italienischen bzw. japanischen Marken. •


Ob PDL 3000, Ethos, Solus Pro oder Modis: In den Diagnosegeräten von Sun kommt seit Kurzem eine neue Software zum Einsatz

Bestens gerüstet Die Diagnosegeräte von Sun sind aus dem Werkstattalltag nicht wegzudenken. Das jüngste Software-Update sorgt für eine noch umfassendere Abdeckung des Fahrzeugbestands.

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eue Fahrzeuge, zusätzliche Ausstattungsmerkmale und der stetig steigende Elektronikumfang stellen die Werkstätten vor große Herausforderungen. Zur Bewältigung ist ein moderndes Diagnosegerät wie der PDL 3000 unverzichtbar. Das Flaggschiff von Sun punktet unter anderem mit seinem farbigen Touchscreen (alternativ kann die Bedienung mittels Daumenwippe erfolgen), dem schnellen Prozessor sowie der praktischen Mini-SD-Karte für Speicherungen und Updates.

Beeindruckende Datentiefe Mit der Hardware allein ist es freilich nicht getan:„Auch die Software muss auf dem neuesten Stand gehalten werden, um moderne Autos einwandfrei reparieren und warten zu können“, unterstreicht Hannes Krell, Landeskoordinator von Sun. Der renommierte Werkstattausrüster trägt dieser Tatsache mit laufenden Aktualisierungen Rechnung. Das aktuelle Softwarepaket 13.2 umfasst beispielsweise mehr als 1.400 neue Modelle und über 30.000 zusätzliche Systeme, sodass nunmehr gut 250.000 Fahrzeugsysteme abgedeckt werden. Mit Subaru wurde zudem einer der letzten noch nicht enthaltenen Hersteller in die Datenbank aufgenommen. Die enthaltenen Informationen reichen jeweils bis ins Jahr 2012. „Unsere Kunden sind somit in der Lage, Diagnosearbeiten an mehr als 97 Prozent aller am Markt befindlichen Fahrzeuge durchzuführen“, erläutert Krell. Zudem verweist er darauf, dass die Modell- und Systemabdeckung in den vergangenen zweieinhalb Jahren deutlich mehr als verdoppelt wurden: ein weiterer Beweis für die Kompetenz von Sun am Diagnosemarkt. • (HAY)

Hannes Krell erläutert, dass über 97 Prozent des Pkw-Bestands in der Diagnosesoftware von Sun enthalten sind

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Diagnose für die Hosentasche Klein und oho: Das neue „Vehicle Communication Interface“ von AVL DiTest ist laut dem Hersteller das weltweit kleinste Diagnosewerkzeug. Dennoch erleichtert es den Werkstattalltag ganz wesentlich.

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ie Zeiten, in denen in Werkstätten „nur“ geschraubt wurde, sind schon lange vorbei. Moderne Diagnosegeräte sind mittlerweile unverzichtbar. Der weitere Trend gehe in Richtung der Verknüpfung aller Einzelmodule, ist Dipl.-Ing. Gerald Lackner, Vorsitzender der Geschäftsführung von AVL DiTest, überzeugt: „Der Fokus wird dabei auf einer einfachen, komfortablen und schnellen Anwendung liegen.“

Mit dem VCI 1000 setzt AVL DiTest neue Diagnosemaßstäbe

Vielseitig verwendbar Der jüngste Schritt in diese Richtung ist gerade einmal 12 Zentimeter lang und 5 Zentimeter breit: „VCI 1000“ heißt das neue Kfz-Kommunikationsmodul von AVL DiTest. Das „Vehicle Communication Interface“ unterstützt alle herstellerspezifischen oder standardisierten Diagnoseprotokolle und Schnittstellen in 12- und 24-Volt-Systemen. Damit kann der kleine Alleskönner gleichermaßen in Pkws, Lkws, Bussen und Anhängern eingesetzt werden. Wie man bei AVL DiTest betont, ist das Gerät besonders einfach zu bedienen und zudem äußerst widerstandsfähig gegen Kratzer, Spritzwasser oder diverse werkstatttypische Flüssigkeiten. Eine Beschädigung der Elektronik sei aufgrund umfassender und patentierter Schutzmaßnahmen „nahezu unmöglich“.

Gerald Lackner betont die stetige Weiterentwicklung der Diagnoselösungen von AVL DiTest

Durchdachte Details Im alltäglichen Einsatz überzeugt das VCI 1000 mit vielen Detaillösungen. Beispielsweise lässt sich der aktuelle Gerätestatus durch verschiedenfarbige Lichtsignale (etwa „Spannung anliegend“, „Diagnose läuft“ oder „Fehler festgestellt“) auf einen Blick feststellen. Für die komfortable Handhabung sorgen ein langes Schlüsselband und die weiche Griffzone, während die integrierte Taschenlampenfunktion die Suche nach dem Diagnosestecker im Fahrzeug erleichtert. Zudem meldet sich ein Piepser mit 80 Dezibel lauten Tönen, sobald die Verbindung zur Diagnosesoftware unterbrochen wird.

Im Lieferumfang enthalten Wer als Betriebsinhaber oder Werkstattleiter angesichts dieser Vorzüge den Schritt in die Diagnosezukunft machen will, hat es denkbar einfach: Das VCI 1000 und die Softwaregeneration XDS 1000 2013-01 sind ab sofort im Lieferumfang aller Diagnoseprodukte von AVL DiTest enthalten. • (HAY)

Fortschrittliche Software Ein USB-Connector gemäß Industriestandard sowie eine Bluetooth-Schnittstelle mit doppelter Sende-

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leistung stellen die Verbindung zwischen dem VCI 1000 und der Diagnosesoftware XDS 1000 her. AVL DiTest verspricht maximale Ladegeschwindigkeiten sowie eine „extrem flotte Bedienung sogar auf alten, langsamen Computern und Laptops“. Mit dem jüngsten Update 2013-01 wurden Fahrzeugabdeckung und Diagnosetiefe der Software weiter ausgebaut: Pkw-Schwerpunkte waren dabei die französischen Hersteller Renault, Peugeot und Citroën sowie die Marken Fiat, Opel und Ford. Im Fokus standen zudem Erweiterungen der Fahrzeugdaten und Funktionen für asiatische Marken wie Nissan und Mazda sowie für die neuesten Fahrzeugmodelle deutscher Hersteller. Im Lkw-Bereich kann nunmehr beispielsweise das gesamte komplexe Fahrzeugnetzwerk der neuen MAN-Fahrzeuggenerationen ausgelesen und diagnostiziert werden. Besondere Aufmerksamkeit widmete das Entwicklerteam von AVL DiTest darüber hinaus dem neuen Mercedes Actros MP 4.

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Erweitertes Programm Förch bietet im Bereich Diagnosegeräte eine ganze Reihe an praktischen „Multitalenten“ an. So können Werkstätten und Endkunden sicher sein, gute Ergebnisse zu erlangen.

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n jüngster Zeit hat Förch sein Lieferprogramm an Diagnosegeräten deutlich ausgeweitet und hält für jeden Einsatzzweck die geeignete Lösung parat: Besonders für schnelle Fahrzeugannahmen und -bewertungen geeignet ist der Mega Macs 42SE; die sofort erkennbaren Vorteile dieses Handheldtesters sind die einfache Menüführung und die intuitive Bedienung. Erfreulich ist auch, dass kein Kabel im Weg ist: Denn die Kommunikation mit dem Fahrzeug erfolgt via Bluetooth-Schnittstelle. Außerdem hat das Diagnosegerät noch einen USB-Port. Mit wenigen Handgriffen ist es so möglich, alle notwendigen Daten zu erhalten. Dann kann der Tester die Intervalle zurücksetzen sowie Steuergeräte und Systeme codieren. Speziell für Profis entwickelt wurde das Diagnosege-

Ob Mega Macs 50 (oben) oder 66

rät Mega Macs 66: „Dieses sollte in keiner Werkstatt fehlen“, heißt es bei Förch. Der große Touchscreen ermöglicht eine intuitive Bedienung. Über das Gerät erhält man Zugang zu einer der größten Diagnose-Datenbanken der Welt; das Gerät bietet dadurch – auf Basis der Fehlercodes – Reparaturlösungen quasi in Echtzeit. So können sich die Werkstätten viel Zeit ersparen. Resultat sind zufriedene Kunden, die durch die Kompetenz der Werkstätte ihr Fahrzeug früher übernehmen können.

Offizielle Vorgabe vieler Hersteller Als drittes wichtiges Gerät bietet Förch den Mega Macs 50 an. Dieser ist vor allem für Motorrad-Reparaturen geeignet; denn auch in diesem Bereich geht bei neueren Zweirädern ohne Diagnose nichts mehr. Für immer mehr Hersteller ist daher die Kommunikation mit elektronischen Fahrzeugsystemen eine offizielle Wartungsvorgabe. • (MUE)

Anerkennung für ein Klimaservicegerät das jeweils andere Kältemittel „konvertiert“ werden kann. Diesen Argumenten konnte sich auch Renault nur schwer verschließen: Und so ist Konfort 760R ab sofort auch für die Fahrzeuge des französischen Herstellers freigegeben. Dafür musste Texa nicht nur höchste Qualitätsstandards erfüllen, sondern auch nachweisen, dass man die nötige Kapazität im Vertriebs- und Servicebereich hat.

Renault hat für die Texa-Produktreihe Konfort 760R die Freigabe erteilt: Das Gerät kann sowohl für das bisherige Kältemittel R134a, als auch für die künftige Generation R1234yf verwendet werden.

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erner Arpogaus, Geschäftsführer der (auch für Österreich zuständigen) Texa Deutschland GmbH, zeigte sich über die Freigabe erfreut. Denn mit dem Konfort 760R bietet Texa ein sehr innovatives Klimaservicegerät an. Das Gerät kann entweder in der Ausführung für das bisherige (und bei so gut wie allen bisher gebauten Fahrzeugen noch weiterhin für viele Jahre wichtige) Kältemittel R134a bestellt werden, aber auch in einer Version für das neue Kältemittel R1234yf: Dieses ist (wiewohl umstritten) für alle neu typgeprüften Fahrzeuge vorgeschrieben. Egal, für welche der beiden Versionen sich Kunden entscheiden: Sie gehen bei einem Kauf kein Risiko ein, denn das Gerät wurde von den Texa-Technikern so konzipiert, dass es zu einem späteren Zeitpunkt für

Viele wichtige Hersteller entscheiden sich für Texa

Geschäftsführer Werner Arpogaus

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Mit der Freigabe von Renault hat sich nun ein weiterer großer Hersteller für Texa entschieden. Schon zuvor hatten Mercedes, Opel/Vauxhall, Hyundai, Kia, Chevrolet, Mazda, Toyota, Subaru sowie Jaguar und Land Rover ihre Freigaben für das Klimaservicegerät erteilt. Dieses hat sich seit seiner Präsentation auf der Automechanika im Jahr 2010 zu einem starken Ertragsbringer entwickelt: Das Gerät wird hochgradig automatisiert produziert und ist durch 8 Patente geschützt. Wer will, kann Konfort 760R von Texa auch mit einem Kältemittelanalysegerät ausstatten, sodass nie unreine oder falsche Gase in das Klimaservicegerät gelangen. • (MUE)

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Weltspitze beim Marktanteil „Heute sind wir der Piaggio-Importeur mit dem weltweit höchsten Marktanteil“, berichtet Sohn Josef Faber. Gemeinsam mit seinem Bruder Peter, der als gewerberechtlicher Geschäftsführer fungiert, folgte er seinem im Jahr 2004 verstorbenen Vater an der Spitze des Familienbetriebs. Die zweite Unternehmergeneration kann stolz von einem Rekordjahr nach dem anderen berichten: 28 Prozent des gesamten Zweiradmarktes entfallen mittlerweile auf die Marken Piaggio, Vespa, Gilera, Scarabeo, Derbi und Moto Guzzi.

Roller statt Zweitauto In zweiter Generation führt Josef Faber das Familienunternehmen

Besonders erfolgreich ist Faber im Rollergeschäft, bei dem man sogar einen Marktanteil von 40 Prozent hält. Zurückzuführen ist dies vor allem auf das über Jahrzehnte aufgebaute Image der Kernmarke Vespa, die wie kaum ein anderes Produkt den italienischen Lebensstil verkörpert. Faber ist überzeugt, dass der Markt für Motorroller in den kommenden Jahren weiter steigen wird: „Vorteile wie die Befreiung von Parkgebühren und der sparsame Verbrauch bewegen immer mehr Menschen zum Um- und Aufsteigen. Roller sind die Fahrzeuge unserer Zeit.“ Gerade im urbanen Raum werde es immer attraktiver, statt eines Zweitautos einen Motorroller für alltägliche Strecken einzusetzen.

Es liegt in der Familie Vor 65 Jahren gründete Josef Faber senior den gleichnamigen Zweiradhändler. Heute ist das Unternehmen klarer Marktführer: eine österreichische Erfolgsgeschichte. Von Philipp Hayder

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n der Nachkriegszeit war Faber einer der bekanntesten österreichischen Motorsportler. Kaum ein Motorradrennen, an dem er nicht erfolgreich teilnahm: Beim Bergrennen am Rechberg, der Hausstrecke des Puch-Werksteams, deklassierte er auf seinem Jawa-Motorrad sogar die Lokalmatadore. 1948 übernahm Faber mit einem neu gegründeten Unternehmen den Import der tschechischen Zweirad-

marke. Später wurden auch Nähmaschinen, Gabelstapler, Autos des deutschen Herstellers Glas sowie Honda-Motorräder vertrieben. Der wohl wichtigste Schritt wurde jedoch 1964 gesetzt, als Faber die Generalvertretung des italienischen Piaggio-Konzerns übernahm.

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Legendär: Der Firmengründer beim Rechbergrennen

„Gelebte Partnerschaft“

Lifestyle anno dazumal und heute: Am Erfolg von Vespa in Österreich hat Faber wesentlichen Anteil

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Für das Unternehmen, das von 2006 bis 2012 den Umsatz auf knapp 38 Millionen Euro verbessern konnte, sind das weiterhin verheißungsvolle Perspektiven. Sogar der erst 2007 von Wien-Ottakring nach Liesing verlegte Firmensitz platzt angesichts des anhaltenden Wachstums bereits aus allen Nähten. Vom Aufwärtstrend profitieren aber auch jene 170 Händler, die eine oder (zumeist) mehrere Marken aus dem Faber-Programm vertreten. „Mit manchen Händlern arbeiten wir bereits in der dritten Generation zusammen“, unterstreicht Faber das Bemühen um „gelebte Partnerschaft“. Übrigens gilt dies auch für die Aktivitäten abseits vom motorisierten Zweirad: So vermarktet Faber auch drei- oder vierrädrige Leichttransporter aus dem Hause Piaggio und hat (wenngleich „nur“ mit Fahrrädern) die österreichische Marke Puch wieder aufleben lassen. Wenn das der Vater wüsste! •


WIRTSCHAFT

Im Detail erfolgreich Was Bridgestone trotz flauem Absatzmarkt noch alles aus dem Geschäft für den Reifen(fach)handel herausholen will. Von Gerhard Lustig

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an nehme eine Teststrecke, drapiere drum herum das imposante Reifenangebot, hole sich anerkannte Reifenspezialisten vor und auf die Rednerbühne und verbreite die Kunde des Details via Fachjournalisten in Deutschland, der Schweiz und Österreich an die Reifenbranche. In den Augen des Bridgestone-Managements ein Weg, im flauen Reifengeschäft – Besserung ist heuer kaum in Sicht – auf kleinste Details zu verweisen, die dem Reifenspezialisten zusätzliche Umsatzchancen bieten. Also sprachen von Bridgestones Gnaden Koryphäen des Reifenwesens intensiv von den Ausführungsmöglichkeiten, aber da geraten Idee und Realisierbarkeit rasch in finanzielle und ausbildungstechnische Grenzen. Dabei gibt es zwei Positionen, denen man sich im Reifenservice dem Kundenerfolg annähern könnte. Die eine ist der Traum vom wieder einsetzenden Neureifenabsatz. Na ja. Die andere stammt von Bridgestone, dessen Modell die Qualitätsoffensive in den Mittelpunkt stellt. Besonders im Breitreifensegment sind Montagefehler laut Reifen-Sachverständigen Michael Immler gang und gäbe. Viele Reifenspezialisten wüssten oft nicht, dass sie mit einem Bein im Kriminal stehen, weil unausgebildetes oder zu wenig geschultes Personal den technisch immer ausgereifteren Kraftfahrzeugen an den Reifen geht. Auf rasch wieder einsetzendes Marktwachstum zu warten, wäre laut Europa-Chef für Consumerreifen Peter Gulow eine glatte Fehleinschätzung. Sicher ist, dass in unseren realen Märkten der Erfolg nur im Ausreizen von Details möglich ist. „Größe ist eine

Dr. Robert Gmeiner sorgt mit VRÖGeneralsekretärin Renate Okermüller für Verbreitung der Botschaften

Der Wachauring bei Melk war Bühne und Fachleute die Akteure im Bridgestone Marketingstück

Dr. Othmar Bruckmüller (l.) und Peter Gulow sind vom Erfolg der Bridgestone-Initiative überzeugt

Reifen-Sachverständiger Michael Immler interpretiert Risikofaktoren zu Erfolgschancen

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Hermann Hladky (l.) und Franz Doblhofer auf Ideenjagd

Last, für Lieferant wie Wiederverkäufer“, scherzt Perfektionist und Workoholic Dr. Othmar Bruckmüller und schätzt im harten Reifengeschäft die Lieferanteninitiative: „Bridgestone hat mir einige Ideen in den Kopf gesetzt, die ich Schritt für Schritt Wilfried Rulands mit in meinen Betrieben umsetzen frischen Marketingimpulsen im Markt werde.“ Unter den Fachleuten wurde eifrig doziert, auch mal gegen alle Wahrscheinlichkeit auf Spitzenumsatz, weil eine Heerschar von Mitbewerbern jeder umsatzrelevanten Idee sofort hinterherjagt. Dr. Robert Gmeiner rechnet dennoch mit einigen kleinen Erfolgen. •

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„Es wäre fatal gewesen, ein seit über 40 Jahren bestens funktionierendes System zu opfern“,

GEWERBE

meint Komm.-Rat Friedrich Nagl auf Seite 56

„Mit Qualitätsteilen sorgen die Werkstätten für zufriedene Kunden“, betont Manfred Guggi auf Seite 63

Insolvenzen zum Großteil hausgemacht Laut Kreditschutzverband von 1870 (KSV) wurden in Österreich 2012 über 3.505 Unternehmen Insolvenzverfahren eröffnet und 2.536 Verfahren mangels Vermögens abgewiesen. 38 Prozent aller Insolvenzen beruhen laut KSV-Experten Dr. Hans-Georg Kantner auf mangelnder bzw. falscher Planung, 13 Prozent auf mangelndem Eigenkapital, 17 Prozent auf externen oder nicht beherrschbaren Umständen wie Krankheit oder höhere Gewalt. 80 Prozent der Insolvenzen waren damit hausgemacht.

Kältemittel: Klarheit noch vor dem Sommer? Nach den anhaltenden Diskussionen um die Brandgefährlichkeit des Kältemittels R1234yf sollen bis Juli konkrete Untersuchungsergebnisse vorliegen. Das deutsche Kraftfahrtbundesamt (KBA) wurde beauftragt, eine Risikobewertung durchzuführen. R1234yf müsste eigentlich seit Jahresbeginn in allen Neufahrzeugen, die nach dem 1. Jänner 2011 typzugelassen wurden, verwendet werden. Dies wird jedoch von Daimler, BMW und VW aufgrund angeblicher Sicherheitsmängel verweigert.

Die Welt der Sauberkeit auf einer Homepage „Als innovatives und kundenorientiertes Unternehmen möchten wir unseren Kunden mit dem neuen Internetauftritt zusätzliche Kontaktmöglichkeiten bieten“, erläutert Inhaber Werner Holluschek die Beweggründe für den Relaunch der Website des Reinigungsspezialisten hollu. Geschäftsführer Simon Meinschad: „Ziel war es, eine umfassende Plattform zu schaffen, die unseren Kunden nachhaltigen Mehrwert und Nutzen bringt.“ – Seit Kurzem ist die neue Website online.

Für Biogasmotoren geeignete Dichtmasse Die universelle Silikon-Dichtmasse Reinzosil der Marke Victor Reinz ist für Abdichtungen in Biogasmotoren geeignet. Das hier eingesetzte Biogasmotorenöl hat keine bekannten negativen Auswirkungen auf die Dichtmasse, was aufwendige Tests jetzt ergeben haben. Damit wird das Leistungsspektrum von Reinzosil um einen wichtigen Anwendungsbereich erweitert. In den Tests mussten ausgehärtete Proben der Dichtmasse unter unterschiedlichsten Temperaturen im Biogasmotorenöl ihre Beständigkeit unter Beweis stellen.

Zwölf Lackierkabinen für Lehrlings-WM in Leipzig Wolf Oberflächentechnik unterstützt die erstmals in Deutschland organisierte Berufs-WM für Lehrlinge (World Skills) mit der Bereitstellung einer Großanlage mit 12 Lackierkabinen für den „Car-Painting“-Bewerb der Karosseriebauer. Die WM wird von Lehrlingen aus 63 Ländern in 45 Berufen bestritten und geht vom 2. bis 7. Juli in Leipzig über die Bühne. Hauptsponsor für die automotiven Berufe ist Volkswagen Service Deutschland. Die World Skills fanden bisher 2009 in Kanada und 2011 in Großbritannien statt.

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Dr. Lutz Holzinger

Rasche Hilfe ist doppelte Hilfe In Kfz-Werkstätten geht es oft zu wie in Arztordinationen: Es kommen nicht nur angemeldete Kunden, sondern auch Notfälle, die den geordneten Arbeitsablauf stören. In beiden Fällen ist es nicht zweckmäßig, die „Störenfriede“ einfach wegzuschicken. Ärzten gebietet der hypokratische Eid, rasche Erste Hilfe nicht zu verweigern. Und in Kfz-Werkstätten kann die rasche Klärung einer Notsituation wesentlich dazu beitragen, einen Neukunden zu gewinnen und eine dauerhafte Geschäftsbeziehung aufzubauen. Autohäusern und Kfz-Werkstätten ist daher zu empfehlen, eine „stille Reserve“ aufzubauen, um plötzlich auftauchenden Fahrzeugbesitzern rasch aus der Patsche zu helfen. Dabei handelt es sich um einen Service, der sich auf Dauer sicher lohnt.


GEWERBE

Streit ums liebe Geld Autoreparaturen werden immer teurer, kritisieren die Versicherungen. Doch was können die Kfz-Betriebe daran ändern? Von Philipp Hayder

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er im Jänner 2013 in Wien eine Autoreparatur in Auftrag gab, musste für Lackierarbeiten durchschnittlich 148,7 Euro pro Stunde hinblättern. Eine Spenglerstunde schlug mit 147,7 Euro und eine Mechanikerstunde mit 130,7 Euro zu Buche, geht aus der jüngsten Erhebung des Versicherungsverbands hervor. Auch im gesamtösterreichischen Durchschnitt hat sich die Aufwärtsentwicklung der vergangenen Jahre fortgesetzt. Die Brutto-Stundensätze der Lackierer stiegen zwischen 2012 und 2013 von 126,6 auf 131,4 Euro, bei Karosserietechnikern gab es ein Plus von 125,3 auf 130,2 Euro und bei KfzTechnikern von 101,1 auf 113,7 Euro. Zum Vergleich: Noch 2007 lagen die Durchschnittsstundensätze in allen drei Berufsgruppen unter der 100-Euro-Grenze. Dass dieser Anstieg deutlich über der allgemeinen Teuerung liegt, ist unbestritten. Doch worauf ist er zurückzuführen? Verdienen sich die Kfz-Betriebe gar die sprichwörtliche „goldene Nase“?

Ertragsverlust trotz Preissteigerung Keineswegs, wie die Wirtschaftsdaten der KMU Forschung Austria zeigen: Die Umsatzrendite im Reparaturgewerbe lag zuletzt bei mageren 1,8 Prozent. Heuer könnte sie noch niedriger ausfallen, warnt Komm.-Rat Friedrich Nagl, Bundesinnungsmeister der Kfz-Techniker. Er verweist auf die Kombination aus kollektivvertraglichen Lohnerhöhungen, Lohnnebenkosten sowie Ausgaben für Energie und Werkstattausrüstung: „Angesichts dessen hätte der Anstieg der Stundensätze rund doppelt so hoch ausfallen müssen. Unterm Strich bleibt den Kfz-Betrieben heuer weniger Geld als noch vor einem Jahr.“

Unterschiedliche Meinungen zu einem unübersehbaren Phänomen: Friedrich Nagl, Arthur Clark und Dr. Erik Eybl (v. o.)

ten Preise seien „nur bei einzelnen Betrieben oder gar bei einzelnen Fahrzeugmodellen“ nachvollziehbar. „Natürlich können einzelne Kleinbetriebe günstiger sein, aber 80 Prozent der Reparaturen werden nun einmal in größeren Werkstätten durchgeführt“, entgegnet Dr. Erik Eybl, Vorsitzender des Schadenausschusses im Versicherungsverband. In Summe sei die Reparaturkostensteigerung zwar nicht überraschend, doch nähere man sich einer Schmerzgrenze: „Wenn die Schere weiter auseinander geht, wird man sich Maßnahmen überlegen müssen, um die Reparaturkosten zu senken.“

An einem Strang ziehen Den Kfz-Betrieben selbst sind in Sachen Kostensenkung freilich die Hände gebunden: Dass Fahrzeuge technologisch immer komplexer werden, kann die einzelne Werkstätte nicht beeinflussen. Gleiches gilt für die teuren Standards, die den Markenbetrieben von Importeuren und Herstellern vorgeschrieben werden. Bezahlen müssen die Glaspaläste die Werkstattkunden: eine dramatische Fehlentwicklung, gegen die Versicherungsbranche und Reparaturgewerbe ausnahmsweise einmal gemeinsam vorgehen sollten. Ansonsten ist nämlich zu befürchten, dass Kfz-Reparaturen in absehbarer Zeit für beträchtliche Bevölkerungsschichten unbezahlbar werden. •

Keine repräsentativen Daten? Bei der Standesvertretung der Karosseriebauer hat man prinzipielle Bedenken gegenüber der Stundensatzerhebung der Versicherungen. „Es ist für uns nicht nachvollziehbar, wie diese Werte zustande gekommen sind. Die uns bekannten Stundensätze sind teilweise deutlich niedriger“, sagt Bundesinnungsmeister Arthur Clark. Die von der Versicherungsseite genann-

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GEWERBE

Friedrich Nagl lobt das „seit über 40 Jahren bestens funktionierende System“ zur §-57aÜberprüfung in Werkstätten

Auch in Zukunft wird es das „Pickerl“ bei Kfz-Betrieben und den Autofahrerklubs geben. Doch die Debatte der vergangenen Monate hat klar gemacht, dass die Branche auf der Hut sein muss. Von Philipp Hayder

„Ein Sieg der Vernunft“ B

ereits im April haben wir in einer großen Titelgeschichte darüber berichtet: Das Europäische Parlament zog bei seinem Streben nach einer Vereinheitlichung der nationalen Regelungen für die wiederkehrende Kfz-Begutachtung eine verpflichtende Trennung von Prüfung und Reparatur in Betracht. Wie in Deutschland sollte es den Werkstätten untersagt werden, selbst ein „Pickerl“ auszustellen. Kein Wunder, dass es vor allem große deutsche Prüfkonzerne waren, die diese Entwicklung vorantrieben. Die Argumente waren haarsträubend: So war davon die Rede, dass in Österreich hunderte Verkehrstote auf angeblich unsachgemäße §-57a-Überprüfungen zurückzuführen seien.

Grünes Licht aus Brüssel Komm.-Rat Friedrich Nagl, Bundesinnungsmeister der Kfz-Techniker, und seine Mitstreiter reagierten zu Recht empört. Es gelang ihnen, in seltener Einigkeit auch die EU-Abgeordneten aller österreichischen

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Parteien von der Beibehaltung des heimischen Prüfsystems zu überzeugen. Entsprechend positiv ging am 30. Mai die Entscheidung im Verkehrsausschuss des EU-Parlaments aus. Im Juli muss noch das Plenum über die „Pickerl-Verordnung“ abstimmen, doch gilt es als äußerst unwahrscheinlich, dass es sich anders entscheiden wird als der zuständige Ausschuss.

Unfallzahlen als Qualitätsbeweis Die somit weitgehend abgesegnete Verordnung sieht unter anderem vor, dass Pkws erstmals nach 4 Jahren und danach alle 2 Jahre geprüft werden müssen. Strengere nationale Regelungen wie der 3-2-1-Rhythmus in Österreich sind weiterhin erlaubt. Aus gutem Grund: Schließlich sind im EU-Durchschnitt 6 Prozent aller Verkehrsunfälle auf technische Defekte zurückzuführen, hierzulande sind es aber nur 2 Prozent. Das ist wohl der beste Beweis für die seriöse Arbeit der rund 5.000 heimischen Begutachtungsstellen, die pro Jahr rund 6 Millionen Kfz-Überprüfungen durchführen. „Es wäre fatal gewesen, ein seit über 40 Jahren bestens funktionierendes System dem Gewinnstreben einzelner Organisationen zu opfern“, unterstreicht daher Nagl. Für ihn steht fest, dass „die Vernunft gesiegt“ hat.

Kein Spielraum beim „Pickerl“ Beim Bemühen um Qualitätssicherung darf die Branche gerade deshalb nicht nachlassen. Schließlich werden Dekra, TÜV und Co. weiterhin mit Argusaugen die vermeintlich „unvereinbare“ Kombination von Begutachtung und Reparatur verfolgen. Verfehlungen der Prüfer werden schon jetzt mindestens mit dem Entzug der Prüfberechtigung geahndet. Doch auch die Werbung mit einem „Billig-Pickerl“, die hier und da zu sehen ist, sollten §-57a-Betriebe unterlassen: Schließlich handelt es sich bei der wiederkehrenden Fahrzeugüberprüfung um eine höchst verantwortungsvolle hoheitliche Aufgabe. •


Kontrolle ist besser! Hightech-Lösungen zur System-Überwachung bietet der SB-Waschanlagenspezialist Ehrle.

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as „CarWash ConditionMonitoring Controlling“ eröffnet Unternehmern vielseitige Möglichkeiten. Es bietet einen kompletten Überblick über die SB-Waschanlage und sorgt auch für Betriebssicherheit und Kundenzufriedenheit. Dabei wird nichts dem Zufall überlassen: Alle Anlage-Parameter sind am TFT-Touchscreen-Monitor mit einer selbsterklärenden Bedienerführung einsehbar und auch leicht einzustellen. Unvorhergesehene Ausfälle können so vermieden werden. Grundeinstelldaten wie Uhrzeit, Chemiemengen, Wassertemperaturen, Frostschutz, Öffnungszeiten, Happy Hour, Waschpreise, Füllstände von Reinigungsmitteln und Osmose sind am TFT-Screen sichtund veränderbar.

Ehrle SB-Anlagen lassen sich von jedem beliebigen Ort mit intelligenter Software steuern

Manipulationen gehören der Vergangenheit an Auch Manipulationen durch Kunden und Servicepersonal sind nicht mehr möglich. Weiters bietet ein Auswertungsbereich Informationen über Umsatz und Trendverlauf zu den bisherigen Waschtagen. Einsehbar sind alle Einstellungen von überall aus via Internet oder via Smartphone und Tablet-Computer.

Hubert Kraft, geschäftsführender Gesellschafter Ehrle Austria „Unsere Anlagen verfügen auch über besonders energieeffiziente Heizsysteme, die je nach Anforderung mit unterschiedlichen Energieträgern betrieben werden können“, sagt Hubert Kraft, geschäftsführender Gesellschafter Ehrle Austria. Diese Innovationen machen die Qualitäts-SB-Anlagen, die in Deutschland entwickelt und hergestellt werden, nicht nur für Betreiber von Tankstellen oder Werkstätten, sondern auch für Investoren interessant. „Ehrle bietet damit die Möglichkeit, auch heute noch Geld zu verdienen“, so Kraft. • (DSC)

Kein Kollege nötig Herth+Buss hat ein Anhängerprüfgerät auf den Markt gebracht, mit dem Kfz-Techniker die Funktionsweise von Leuchten an einem Anhänger ganz allein überprüfen können. kein Zugfahrzeug gibt. Es wird an der Steckdose des Anhängers angebracht und der Techniker kann jederzeit ablesen, ob Bremsleuchten, Schlusslichter und Blinker auch wirklich funktionieren. Alle Funktionen werden ganz einfach via Fernbedienung angesteuert. Wird das Gerät nicht benötigt, schaltet es sich nach 5 Minuten automatisch aus. Das Prüfgerät trägt übrigens die Bezeichnung „Blinker“ und hat die Artikelnummer 95980652. • (MUE)

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lein, handlich, vor allem aber durchdacht und praktisch: Das ist das neue Anhängerprüfgerät, mit dem Techniker ganz allein die Spannung in einem Anhänger prüfen können. Die Bedienung erfolgt über Funk, also kabellos. Der Techniker kann im Fahrzeug die ganze Beleuchtung durchschalten und auf dem Display des Geräts erkennen, ob an der Anhängersteckdose Spannung besteht und ob die optischen Warnsignale funktionieren. Dank seines Lithium-Polymer-Akkus funktioniert das Gerät sogar, wenn es

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orte umfasst. Andererseits bietet Matic unter dem Namen „Carat“ Autopflege- und Aufbereitungsdienstleistungen für Firmenkunden und Privatpersonen an. Der Vorzeigebetrieb von Carat steht am Wiener Handelskai: Dort haben Matic und sein Franchisepartner Alexander Wanghofer im Jahr 2011 knapp eine Million Euro in ein neues Autopflegezentrum investiert. Dessen Herzstück ist eine individuell konfigurierte Waschstraße von WashTec.

Traditionsreicher Standort „Vielen Wienerinnen und Wienern ist unsere Adresse schon seit Jahrzehnten bekannt“, erzählt Wanghofer. Doch der einst renommierte Waschplatz fiel in einen jahrelangen Dornröschenschlaf, zuletzt tat in der beinahe baufälligen Halle bei spärlichster Beleuchtung nur mehr eine klapprige Portalanlage Dienst. Damit war es nach der Übernahme durch Carat vorbei: Innerhalb von 8 Monaten wurde nicht nur das gesamte Gelände saniert, sondern auch eine von Österreichs modernsten Waschstraße konzipiert und installiert.

Erfolgreiche Partner: Alfred Zach (WashTec) mit Ossi Matic und Alexander Wanghofer (v. l.)

Glänzende Partnerschaft Pro Jahr entsteht in Österreich nur eine Handvoll neuer Waschstraßen. Ein echter Vorzeigebetrieb steht in Wien: Dort hat WashTec im Auftrag von Carat eine 40 Meter lange Anlage errichtet.

O Hightech vom Marktführer: Auch eine eigene Zentralstaubsaugeranlage gab Carat bei WashTec in Auftrag

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ssi Matic hat Benzin im Blut. In der Autobranche ist der Wiener Unternehmer einerseits für sein schnell wachsendes Kleinschadenkonzept „Lucky Car“ bekannt, das bundesweit bereits 15 Stand-

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Alles aus einer Hand „Für uns stand von Anfang an die Qualität im Vordergrund“, betonen Wanghofer und Matic. Die Auftragsvergabe an den Marktführer WashTec war daher naheliegend – noch dazu, da sich die beiden Unternehmer vom Team rund um Prokurist Alfred Zach „von Anfang an kompetent und seriös betreut“ fühlten. Zu den nach Maßgabe der Betreiber umgesetzten Besonderheiten zählen die außergewöhnliche Länge von 40 Metern, die Eignung für Reifenbreiten bis zu 375 Millimetern sowie die am Außengelände eingerichtete Zentralsauganlage mit 7 Plätzen. Die gesamte Chemie kommt vom WashTec-Tochterunternehmen AUWA. Dazu gehört das innovative Reinigungs- und Pflegemittel „ShineTecs“, das Fahrzeuglacke während des Waschvorgangs nicht nur versiegelt, sondern auch aufbereitet. „Die Möglichkeit, wirklich alle Leistungen aus einer Hand zu erhalten, hat uns ebenfalls von WashTec überzeugt“, so Wanghofer und Matic.

Über 100 Wäschen täglich Eineinhalb Jahre nach der Eröffnung haben sich die Investitionen offensichtlich gelohnt: „Wir konnten viele neue Kunden überzeugen und frühere Kunden zurückgewinnen“, berichten Wanghofer und Matic. Zudem profitiere man von Synergien, da am gleichen Standort eine Lucky-Car-Werkstätte, eine Autovermietung und eine Zulassungsstelle vorhanden sind. Im Durchschnitt kommt die neue Waschstraße jetzt schon auf mehr als 100 Fahrzeugwäschen pro Tag. Luft nach oben ist freilich vorhanden: Die Anlage ist nämlich für 80.000 jährliche Durchgänge ausgelegt. • (HAY)


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Ing. Christian Grill, Kundendienstleiter von Siems & Klein, gibt Tipps, was beim Betrieb von Hebetechnik zu beachten ist.

Technik braucht Pflege und Wartung

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ie regelmäßige Wartung der Werkstatt-Technik erhöht ihre Lebensdauer und verringert das Ausfallsrisiko. „Bei Hebebühnen gibt es einen wesentlichen Faktor, nämlich die Sicherheit der Personen, die darunter arbeiten“, sagt Ing. Christian Grill. „Deshalb sind ein Service und die Kontrolle der gesamten Technik, besonders der Sicherheitseinrichtungen, durch sachkundige Techniker unabdingbar.“ Grundsätzlich ist der Betreiber für seine Hebebühne und deren bestimmungsgemäße Verwendung verantwortlich. „Dieser kryptische Satz beinhaltet den sicherheitstechnisch einwandfreien Zustand, das Beachten der Betriebsanleitung, die Einhaltung der Inspektions- und Wartungsintervalle sowie der jährlichen Überprüfung“, so der Experte.

Ing. Christian Grill, Kundendienstleitung bei Siems & Klein

Überprüfung mit Service verbinden Das Gesetz schreibt eine jährliche Überprüfung der Hebebühnen mit Eintragung ins Prüfbuch vor. Wird dies durch einen Techniker von Siems & Klein durchgeführt, entfällt die Hinzuziehung eines Zivilingenieurs. Macht die Überprüfung ein Betriebsangehöriger (Meister), muss im vierten Jahr ein Ziviltechniker kommen. „Die Hersteller schreiben eine jährliche Wartung durch fach- und sachkundige Techniker vor. Unsere Mitarbeiter nehmen an Werksschulungen teil und sind immer am aktuellen Stand. Viele Kunden entschließen sich daher zum Abschluss einer Servicevereinbarung“, erzählt Grill. „Unsere Disponenten erinnern rechtzeitig an Wartungs- bzw. Überprüfungstermine der Geräte und die Kosten sind klar kalkulierbar.“

Korrosion vorbeugen durch Pflege Aufgrund der immer stärkeren Aggressivität der Streumittel sind Reinigung und Pflege besonders wichtig. Einfachste Maßnahmen wie regelmäßige Reinigung und das rechtzeitige Ausbessern von Lack- oder Beschichtungsschäden beugen der Korrosion vor. Zusätzlich empfiehlt sich eine entsprechende Konservierung der gefährdeten Bauteile. • (POD)

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Reifencheck leicht gemacht Ein neues Servicetool bietet Continental unter der Produktmarke VDO an, um Werkstätten auf die flächendeckene Einführung von Reifenüberwachungssystemen vorzubereiten.

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Schnelle Überprüfung mit dem ContiSys Check TPMS

as Tool ContiSys Check TPMS ist auf die Anforderungen des Reifenservice zugeschnitten und bietet eine schnelle und drahtlose Überprüfung der TPMS-Sensordaten wie Druck, Temperatur und Batteriestatus. Neben der Funkverbindung können zudem auch diverse Systeme über die OBDSchnittstelle angesprochen und somit programmiert oder Fehler ausgelesen werden. ContiSys Check verfügt außerdem über vielfältige, zusätzliche Diagnosefunktionen FastCheck EOBD, Bremse oder die Servicerückstellung. Neben dem Diagnosegerät bietet VDO verschiedene Service-Kits, Spe-

zialwerkzeuge und fahrzeugspezifische Ersatzsensoren für den TPMS-Service an. Darüber hinaus entwickelt Continental gerade einen TPMS-Multiapplikationssensor. Mithilfe von wenigen Varianten des TPMS-Sensors können Werkstätten eine Vielzahl von Fahrzeugmodellen mit Ersatzsensoren ausrüsten. Diese werden in der Innenfläche des Reifens positioniert und sind damit komfortabel und sicher austauschbar. • (DSC)

Große Pläne mit der neuen Zentrale rund 4.500 Quadratmeter groß und bietet auch die Möglichkeit, gefährliche Stoffe unterzubringen. Dazu kommen noch etwa 1.100 Quadratmeter Bürofläche, Schulungs- und Verkaufsräume. Außerdem ist in der neuen Zentrale auch das Servicecenter für die Vertriebsregion angesiedelt. Der Bau dauerte acht Monate; insgesamt werden im Lager auf drei Ebenen 45.000 Artikelnummern angeboten.

Nächste Filiale im Süden Wiens geplant

Nur wenige hundert Meter vom bisherigen Standort entfernt hat Trost im Mai in der Puchgasse 2a seine neue Zentrale bezogen. Amer Alkhatib, Trost-Chef in Österreich

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m neuen Standort wurden nicht nur das ehemalige Verkaufshaus in der Hosnedlgasse, sondern auch das bisherige Zentrallager in der Geiereckstraße zusammengeführt. Das Lager in der neuen Zentrale ist

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Etwa 60 Mitarbeiter sind in der Puchgasse 2a in Wien-Donaustadt für die Belieferung der Kfz-Werkstätten im Einsatz. Von hier aus erfolgt der Versand der Pkw- und Nutzfahrzeug-Teile, aber auch der Artikel in den Bereichen Diagnose, Werkstattausrüstung und Werkzeug. „Mit der Investition stellen wir uns für unsere Kunden im Großraum Wien noch besser auf“, sagt Geschäftsführer Amer Alkhatib. Er plant noch vor Jahresende die Eröffnung einer weiteren Filiale, diesmal im Süden der Bundeshauptstadt. Die Belieferung der Kunden erfolgt mehrmals am Tag bzw. über Nacht. • (MUE)


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Wieder positive Zeichen Selbst die schwierige italienische Wirtschaftslage vermochte der Autopromotec ihre positive Ausstrahlung nicht zu ramponieren.

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und 100 Fachleute aus der österreichischen Lieferanten- und Dienstleistungsszene besuchten die nach Automechanika und Equip Auto größte europäische Fachmesse in Bologna. und ließen sich von einer positiven Grundstimmung für ihre Geschäftsabsichten inspirieren. Die Messeneuheiten erkennt man meist nur im Detail. Das persönliche Gespräch stand für die meisten Fachbesucher im Vordergrund ihrer Standbesuche.

Momo bleibt dem Runden treu – vom Lenkrad jetzt zum Chinesenreifen

Nur Verdränger gewinnen Natürlich bot die Autopromotec wie alle anderen Messeveranstalter auch heuer wieder einen Adrian Riklin nutzte Corghi präsen„Ausstellerrekord“, auch wenn den Messeplatz für tierte modernste Achsmesstechnik nahezu in jeder Halle mit vielen interessante GespräWerner Arpogaus zelebrierte mit in gefälliger Paravents die fehlende Vollaus- che – ins Detail legt er Texa in Bologna ein aufsehenerreStandoptik seinen Erfolg gendes Heimspiel lastung kaschiert werden musste. Das Wachstum kämpft unvermindert mit brutalem Gegenwind. Die Wettbewerbsintensität, klagen Werkstattausrüster, Teilehändler und Servicedienstleister, nehme nahezu jedem die Luft für einen dauerhaften Geschäftserfolg. Gewinner gibt es nur im Verdrängungswettbewerb. Die klugen Leute suchen sich nach ihrer Fasson das Passende heraus, um im heimiGenial, die namhafte Diagnose in einer Halle zu präsentieren schen Marktgeschehen zu reüssieren. Durch die laufende Veränderung im internationalen Anbieterszenario fällt den lokalen Lieferanten und Dienstleistern die besondere Aufgabe zu, ihren Kunden vor Ort den Durchblick zu verschaffen. Der heimische Lieferantenkreis erspart seinen Kunden und Partnern dabei einiges an Ungemach. Mit diesem Wissen kamen die Die AWA Werkstätteneinrichter Werner HaiFachleute doch recht positiv konditioniert GVA-Präsident Hartmut Röhl strahlt Zuversicht aus dacher und Dietmar Fiedler (r.) finden immer nach Hause, um sich den schwierigen und trägt so zu guter Zeit für ein Lächeln, auch wenn die MarkterMarktbedingungen zu stellen. • (LUS) Marktstimmung bei folge immer schwerer zu gewinnen sind

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Josef Michael Kalcher machte mit seinem AVL DiTest-Diagnosemodul VCI 1000 mächtig Eindruck

Kastner-Chef Ernst Kieslinger stärkt seine 3-Säulen-Kompetenz mit Detailarbeit

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HPA C200 (links, zu haben bei Siems & Klein), Koch HD 10 (Mitte, bestellbar bei Birner) und Bosch FWA 4430 S40 (Birner, rechts)

Auf der richtigen Spur bleiben Achsvermessung wird immer mehr zu einem Ertragsbringer in den heimischen Werkstätten. Wichtig dabei ist jedoch die richtige Information – für Werkstätten und für Endverbraucher. Von Mag. Heinz Müller

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esseres Brems- und Kurvenverhalten, deutlich geringerer Reifenverschleiß und niedrigerer Spritverbrauch: All das kann man durch ein richtig eingestelltes Fahrwerk bewirken. Daher raten viele Fachleute dazu, jedes in die Werkstatt kommende Fahrzeug zu vermessen – natürlich nur, wenn Zeit dazu ist und auch genügend Platz und Ausstattung zur Verfügung stehen: „Dies sollte am besten im Beisein des Kunden geschehen, um ihm zu zeigen, ob zusätzliche Arbeiten notwendig sein werden“, sagt Komm.Rat Ing. Christian Brachmann, Geschäftsführer von Siems & Klein. Sowohl ältere als auch neuere Autos können ein falsch eingestelltes Fahrwerk haben.

Einstellung nach den Vorgaben der Hersteller Daher hat Siems & Klein eine ganze Reihe an Geräten im Programm: Vor allem für den Einstieg in die Achsvermessung von Pkws und leichten Nutzfahrzeugen gedacht ist das Gerät HPA C200, das mit der kabellosen 8x4-Funktechnologie mit dem Windows-Betriebssystem funktioniert und dessen Datenbank mehr als 20.000 Fahrzeugtypen beinhaltet. Das C200 ermöglicht eine ganze Reihe von Arbeiten, etwa die Einstellung der Vorspurkurve oder der Lenkradsensoren nach Herstellervorgaben. Mit dem Achsmesscomputer C1000 ist die Vermessung des Fahrwerks binnen weniger Minuten erledigt. Acht Digitalkameras sind fix montiert und das CCTSystem kann dreidimensionale Objekte rasch und

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präzise erkennen. Das Gerät ist im Gegensatz zu seinem Vorgängermodell (C900) auch auf 4-Säulen-Hebebühnen einsetzbar.

„Anschaffung muss gründlich überlegt werden“ Auch bei Birner verweist man darauf, dass Achsmessgeräte immer wichtiger werden: „Natürlich sind das keine alltäglichen Investitionen, weshalb man sich eine Anschaffung gründlich überlegen muss“, sagt Marketingleiter Richard Pleil: „Doch es handelt sich um ein lukratives Zusatzgeschäft, das mehr Kunden in die Werkstatt bringt. „Außerdem wird die Achsvermessung von vielen Versicherungen als Reparaturnachweis verlangt.“ Bei Birner sind Achsmessgeräte von zwei Herstellern im Programm: Die HD-10 Easy Touch von Koch gilt als perfekte Einsteigeranlage und ermöglicht die Messung von Sturz, Spur, Nachlauf, Lenkradeinstellung, Achsschrägstand und Spreizung.

Einfache und präzise Messungen Inklusive Rüstzeit ist eine 4-Rad-Vermessung in nur 10 Minuten erledigt. Da kein völlig ebener Boden notwendig ist, wird die HD-10 Easy Touch auch für kleine Werkstätten interessant. Als zweiter Hersteller liefert Bosch Achsmessgeräte an Birner: Mit FWA 4430 S40, FWA 4435 S40 und FWA 4630 S40 sind Überprüfungen einfach und präzise möglich. •

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Hightech aus einer Hand

Der Teilehändler AMS ist nicht nur der traditionsreichste österreichische Partner von febi bilstein: Auch Fahrwerkteile von Bendix, Japanparts und Blue Print werden landesweit vertrieben.

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ie technischen Anforderungen an Lenkung und Fahrwerk steigen stetig. Umso wichtiger ist es für Werkstätten, sich auf Ersatzteile in Erstausrüstungsqualität zu verlassen. Diesbezüglich darf febi bilstein getrost als eine der ersten Adressen genannt werden: Das Unternehmen hat es zum Beispiel bei Gummimetallteilen zur Meisterschaft gebracht.

Manfred Guggi unterstreicht, dass sein Unternehmen Komplettanbieter von Qualitätsteilen für Pkws und Nutzfahrzeuge ist

während der Fahrt entstehenden Schwingungen tragen diese Komponenten maßgeblich zur Erhöhung des Fahrkomforts und zur Geräuschisolierung bei. Zudem verbessern sie das Lenkverhalten und die Fahrstabilität bei Unebenheiten der Fahrbahn sowie bei Brems- und Ausweichmanövern. Die bei der Fertigung von Gummimetallteilen eingesetzten Elastomerwerkstoffe sind exakt auf die technischen Anforderungen und Belastungen ihrer spezifischen Einbaulage abgestimmt. Dennoch können die Gummikomponenten nicht alle Schwingungen im Fahrwerk absorbieren. Also wurden hydraulisch dämpfende Hydrolager entwickelt, die aus einer metallischen Außenhülse bestehen, in die ein speziell geformter Gummiwerkstoff mit Flüssigkeitskammern und Strömungskanälen eingebettet ist.

Breites Sortiment „Mit derartigen Lösungen sorgen die Werkstätten für zufriedene Kunden“, unterstreicht Manfred Guggi, Vertriebsleiter von AMS, den technischen Vorsprung von febi bilstein. Auch mit Bendix und Japanparts liefert sein Unternehmen Fahrwerkteile in höchster Qualität. Seit Kurzem ergänzt darüber hinaus Blue Print das Sortiment: AMS ist exklusiver österreichischer Partner für diese auf asiatische Fahrzeuge spezialisierte Marke der bilstein group. • (HAY)

Technologische Kompetenz Gummimetallteile dienen vor allem bei MehrlenkerAchskonstruktionen als elastische Gelenke zwischen Fahrwerk und Karosserie. Im Fahrwerk werden sie als Querlenker-, Stabilisator-, Motor-, Getriebe- und Federbeinstützlager eingesetzt. Durch Absorption der

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Kfz-Teile mit deutscher Ingenieurskunst Ruville bietet bei Fahrwerk- und Lenkungsteilen eine flexible Lösungsvielfalt für den Werkstattalltag. Damit unterstreicht das Unternehmen seine Innovationsführerschaft im weltweiten Handel mit Ersatzteilkomponenten.

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eorg Wallus, Leiter Ruville Automotive Aftermarket, sagt in dem Zusammenhang: „Unsere erfahrenen Produktentwickler und Techniker setzen im Segment der Fahrwerk- und Lenkungsteile kreatives Potenzial in marktgerechte Ersatzteil-Sortimente für den internationalen Werkstattbereich um.“ Ob Traggelenke, Querlenker, Stabilisatorkoppelstangen und Axialgelenke oder Spurstangenköpfe, Lenkmanschettensätze oder Federbeinstützlager – für alle gängigen europäischen und asiatischen Fahrzeuge bietet Ruville das richtige Ersatzteil. Der Anspruch des Unternehmens lautet: Lieferung von OE-Qualität unter Einsatz von German Knowhow. Und Maßstab ist immer das Original des Automobilherstellers. „Wer wie Ruville sich tagtäglich mit dem Original mes-

Präzision für die Straße

Radlager sowie Antriebsgelenkwelle und TripodeGelenksatz von Ruville sen möchte, sieht die Entwicklung von Fahrwerk- und Lenkungskomponenten aus einem völlig anderen Blickwinkel“, erläutert Maik Evers, Leitung Produktmanagement. „Aus diesem Grund sind für uns Ersatzteilkomponenten mehr als nur Teile aus Aluminium, Stahl oder Gummi. Sie sind das Ergebnis deutscher Ingenieurskunst – mit intelligenten Konzeptionen und absoluter Zuverlässigkeit.“ Deshalb wird jede Fahrwerk- und Lenkungskomponente vor Auslieferung auf den internen Prüfstand gestellt. • (LHO)

Höchste Genauigkeit bei der Spurvermessung

„Mit unseren Geräten lässt sich jedes Fahrzeug, das vier Räder hat, einstellen!“, sagt Anja Reichenbach, beim deutschen Hersteller Koch Achsmessanlagen für Marketing und Export verantwortlich.

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as Geschäft läuft gut, unsere Kunden sind zufrieden!“, berichtet sie und rät generell, ein Achsmesssystem vor dem Kauf zu testen: „Schnelligkeit und einfache Bedienung sind entscheidend dafür, ob sich mit dem Gerät auch Geld verdienen lässt.“ Koch Achsmessanlagen gibt es für alle Pkws, Transporter, Lkws, Busse, Traktoren und Anhänger. Wie einfach die Anwendung ist, demonstriert Reichenbach gern selbst: Bei dem Messvorgang ist nicht einmal das Freiheben des Fahrzeugs erforderlich, weil leichte Niveauunterschiede des Untergrunds kompensiert werden können. Die Lasermessköpfe lassen sich an jedem im Werkstattalltag vorkommenden Rad

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montieren, jedes Messsystem ist durch die eigene Stromversorgung netzunabhängig.

Anja Reichenbach kann sich über viele zufriedene Kunden freuen

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Neuheiten in Vorbereitung Reichenbach will noch keine Details über das nächste System, das sich derzeit noch in Vorbereitung befindet, veröffentlichen. Sie lässt sich lediglich so viel entlocken, dass Koch Achsmessanlagen in Kürze auch eine Lösung für die präzise Justage elektronischer Sensoren im Fahrzeug vorstellen wird. • (ENG)


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Neue Fahrwerke für die Tuner Klein Autoteile ist als Importeur von Bilstein auf gutem Kurs: Auf der Tuning World Bodensee wurden die neuesten Innovationen vorgestellt.

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it 1. Jänner 2012 hat Klein Autoteile den Generalvertrieb der Marke Bilstein übernommen: Seither werden den Kunden alle Ansprüche erfüllt, vom Serienstoßdämpfer für den Ersatzbedarf bis zum Rennfahrwerk. Die Belieferung erfolgt – wie bei allen anderen Teilen auch – kostenlos, bei Bedarf mehrfach täglich. Bilstein hat für Werkstätten kürzlich einen eigenen Folder aufgelegt, wie sie ihre Kunden am bes-

ten auf defekte Stoßdämpfer hinweisen können, etwa wenn die Kurvenstabilität leidet, die Karosserie nachschwingt oder das Fahrzeug beim Bremsen stark „einnickt“. Für die wichtige Kundenschicht der Tuner hat Bilstein auf der Tuning World Bodensee einige Neuheiten vorgestellt: Dazu gehören die Sportfahrwerke B12 Pro Kit und Sportline sowie die Gewindefahrwerke B14 und B16. Als Zeichen für Qualität und Professionalität im Tuning hat Bilstein nun die Kampagne „Tiefer geht anders!“ vorgestellt. Den Tunern wird empfohlen, für den Fahrwerkumbau nur hochwertige Produkte zu verwenden: Denn bei den Dämpfern und Federn handelt es sich um Produkte, die gravierende Einflüsse auf das Fahrverhalten eines Autos haben. • (MUE)

Neue Fahrwerke von Bilstein wurden auf der Tuningworld vorgestellt

Optimierter Lieferumfang Seit Anfang Juni ist das bewährte Fahrwerkanalysegerät FWA 4630 S40 von Bosch mit einem verbesserten Umfang bestellbar.

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as 3-D-Achsmesssystem ist vor allem für jene Werkstätten und Reifenservicebetriebe geeignet, die einen hohen Durchsatz an Achsmessungen haben. Vor wenigen Tagen wurde der Umfang weiter verbessert: Anstelle des bisherigen Universal-Radhalters gibt es nun einen neuen Multi-Fit-Spannhalter mit Drehmomentbegrenzer für Stahlfelgen. Durch die neue Spanneinheit sollen Beschädigungen an den Felgen vermieden werden.

Außerdem bietet das Fahrwerkanalysegerät nun neue Spannklauen mit einem Click-Mechanismus: Dadurch wird ein rascher Klauen-Wechsel ermöglicht. Die Spannweite des wartungsarmen Gleit- und Spannsystems liegt zwischen 13 und 22 Zoll, kann aber auf Wunsch auf 28 Zoll erweitert werden. Die Messung erfolgt mit zwei höchst präzisen Kameras pro Rad. Durch das integrierte Referenzsystem in jedem Messwertaufnehmer gibt es sichere, reproduzierbare Messergebnisse ohne komplizierte und fehleranfällige Kalibrierung. • (MUE)

Das Gerät sorgt für rasche und sichere Messergebnisse


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Eine Bühne mit mehr Kraft BlitzRotary hat die Tragkraft seiner 2-Säulen-Hebebühne SPOA3T auf 3,5 Tonnen erhöht.

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inimale Außenabmessungen, aber eine maximale Durchfahrtsbreite: Das sind die beiden wichtigsten Kennzeichen der 2-Säulen-Hebebühne SPOA3T. Wichtig ist auch der große Aufnahmebereich, der durch das asymmetrische Säulen- und Tragarmdesign erreicht wurde. Jetzt, wo die Tragkraft auf 3,5 Tonnen erhöht wurde, ist dieses Produkt von BlitzRotary noch attraktiver. Außerdem lässt sich die 2-Säulen-Hebebühne SPOA3T mit zwei verschiedenen Säulenhöhen kombinieren. Kunden können zwischen einer manuellen und einer elektrischen Variante wählen.

Auf Wunsch kann man auch ein zweites Bedienteil für diese Hebebühne bestellen.

hohe Anhaben der Last wird durch die obere Abschaltung verhindert. Dadurch sind Fahrzeuge mit einer großen Bauhöhe vor Schäden geschützt. Da die 2-Säulen-Hebebühne SPOA3T elektro-hydraulisch betrieben wird, ist der Energieverbrauch gering; außerdem funktioniert die Hebebühne dadurch leiser und wirtschaftlicher. In jeder Hubsäule arbeitet ein Hochdruckzylinder, der ohne Wartung auskommt. • (MUE)

Geringer Energieverbrauch, leiser Betrieb Beim Anheben werden die Tragarme automatisch arretiert und nach dem vollständigen Absenken wieder von selbst gelöst. Durch die feine Rasterung, kombiniert mit der Möglichkeit einer manuellen Entrasterung, ist der Bedienungskomfort noch größer. Der Gleichlauf der Arme wird durch die lastfrei gelagerten Synchronisations-Seilzüge sichergestellt; das zu

Problemloses Überfahren möglich Die Kurzhubbühne Herkules-Lift multi wurde für die Getriebemontage ebenso entwickelt wie für die Bremswartung oder den Stoßdämpferwechsel.

mousinen möglich. Weil alle 4 Räder angehoben sind, ermöglicht dies Messungen zur geometrischen Fahrachse bei Allradautos sowie bei Unfallfahrzeugen mit Heckschaden. In der Umbereifungssaison erweitert die Herkules-Lift multi bei gesenkter 4-Säulen-Bühne die Kapazitäten zur Reifenwechsel-Kurzhubbühne. Aber auch Tuningarbeiten sind möglich, ebenso Arbeiten an den Brem-

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ie Herkules-Lift multi wird einfach auf die 4-Säulen-Bühne aufgelegt: Da die Stufen jeweils nur 4 Zentimeter hoch (oder besser: niedrig) sind, haben auch tiefergelegte Fahrzeuge mit 45er-Querschnittsreifen genügend Sicherheitsabstand, sodass ein problemloses Überfahren möglich ist und auch Beschädigungen am Spoiler ausgeschlossen sind. Mit den ausziehbaren Auflageflächen und den verschiebbaren Gummiklötzen kann jeder Original-Hubpunkt am Fahrzeug erreicht werden. Pneumatisch und absolut parallel hebt die Konstruktion mit dem bewährten Luftbalg das Fahrzeug an.

Verschiedene Arbeiten sind mit dieser Hebebühne gleichzeitig möglich

Auch für Geländewagen und schwere Limousinen Seit die Tragkraft auf 2,5 Tonnen erhöht wurde, sind auch Arbeiten an Geländewagen oder schweren Li-

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sen und an den Achsen, der Wechsel von Stoßdämpfern oder Federn. Das Gerät hat eine Gesamthöhe von 330 Millimetern und wahlweise eine Tragkraft von 2 oder 2,5 Tonnen. Die Länge beträgt 1,57 Meter, bei ausgezogener Rampe sind es 2,15 Meter. Angeboten wird die Herkules-Lift multi in der Farbe strukturblau. • (MUE)


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Immer das richtige Teil Die Ingenieure von Meyle haben einen neuen Hinterachslenker für 5er-, 6er- und 7er-BMW entwickelt, der zwei verschiedene Originalversionen ersetzt. Das vereinfacht die Arbeit.

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ank angepasster Kugelbolzen und Stahlscheiben wird die Arbeit in den Werkstätten vereinfacht, da es keine Einschränkungen auf unterschiedliche Baujahre mehr gibt. Denn bisher mussten die KfzTechniker in den Werkstätten aus zwei verschiedenen Lenkern wählen, wenn sie das Originalteil wechseln wollten. Eine schwierige Aufgabe, da die Mechaniker oft erst beim Ausbau bzw. anhand des Baujahres erkannten, welchen Teil sie benötigten. Dadurch gab es immer wieder Verzögerungen.

Beim neuen Hinterachslenker von Meyle wurde der Kugelbolzen des Hinterachslenkers so modifiziert, dass dieser bei allen Modellen der 5er-, 6erund 7er-Reihe passt – ungeachtet des Baujahrs. Neben dem Anbaumaterial und einem Einbauhinweis befinden sich im Lieferumfang des Hinterachslenkers von Meyle auch zwei angepasste Stahlscheiben, sodass die Mechaniker jene auswählen können, die für das Traggelenk passt. • (MUE)

Mit vorjustierten Kameras geliefert Hofmann-Megaplan bietet ein 3-D-Achsmessgerät mit allen nur erdenklichen technischen Features an: Alle nicht notwendigen Dinge wurden hingegen weggelassen.

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as megaline SSENCE 600 bietet eine verstellbare Höhe der Kameras und hat einen 32-ZollMonitor, der ebenfalls höhenverstellbar ist. Maus und Tastatur liegen staubgeschützt in der Schublade. Eine Feinjustierung der Hebebühne sei nicht notwendig, verspricht der Hersteller: „Das Gerät misst nur das Fahrzeug selbst.“ Da das Gerät mit vorjustierten Kameras geliefert wird, ist auch keine Kalibrierung erforderlich. Der War-

tungsaufwand reduziert sich, weil die Messreflektoren ohne Elektronik und Batterien arbeiten. Um den Kfz-Technikern die Arbeit zu erleichtern, wurden bei der Software die nicht benötigten Prozeduren weggelassen. Die Original Autodata-Datenbank mit über 15.000 Fahrzeugen steht zur Verfügung; sie erhält auf Wunsch alle 12 Monate ein Update. Wahlweise ermöglicht die SSENCE Software auch eine einfache und schnelle 2-RadVermessung. Für beide Achsmessgeräte megaline SSENCE 400 und 600 ist eine Fernbedienung auf Basis von WLAN als Option in Vorbereitung. • (MUE)


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Eine funktionierende Partnerschaft: Elisabeth Wolf, Hannes Dunhofer und Andreas Bäurle

Schnellstart mit neuem Decklack Hannes Dunhofer zählte zu den schnell Entschlossenen. Kaum hatte Sikkens den neuen Wasserbasislack Autowave MM 2.0 auf den Markt gebracht, schon entschied er sich dafür, das neue Material in seinem Betrieb anzuwenden.

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Produktpionier Hannes Dunhofer

anz in diesem Sinn wurde Dunhofer von Andreas Bäurle, National Sales Manager Österreich, und Marketing-Lady Elisabeth Wolf AUTO & Wirtschaft exklusiv als Salzburger Referenzkunde von Sikkens präsentiert. Der Karosserie- und Lackierermeister hat den Betrieb von seinem Vater übernommen und vor elf Jahren in einem Gewerbegebiet mit starker Präsenz von Autohäusern neu gebaut. Vor sechs Jahren war eine Erweiterung mit einer zusätzlichen Lackierkabine fällig, um das steigende Auftragsaufkommen bewältigten zu können.

Vorteile als Lockmittel Dunhofer beschäftigt derzeit 18 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter; 4 von ihnen sind Lackierer. Im Schnitt werden 60 Durchgänge pro Woche bewältigt. Durchsatzgeschwindigkeit ist angesichts dieses Aufkommens naturgemäß ein Thema. Da geringere Ablüftzeit und raschere Trocknung sowie große Verarbeitungssicherheit zu den Attributen des Autowave MM 2.0Wasserbasislack-Systems gehören, entschloss Dunhofer sich rasch, diese Vorteile zu nutzen.

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Mittlerweile wird in dem ganz auf Sikkens bzw. Akzo Nobel orientierten Acoat-Selected-Betrieb mit dem neuen Produkt gearbeitet. Und Dunhofer unterstreicht, dass die Versprechen des Herstellers in der Praxis gehalten haben. Die erforderliche Umstellung verlief äußerst problemlos. Jeder der vier Lackierer des Hauses spritzte die ersten beiden Aufträge unter Anleitung eines Sikkens-Technikers. Seither läuft alles wie am Schnürchen, wenn man davon absieht, dass vertraute Farbtonmuster neu erarbeitet werden mussten, was bei jeder Materialumstellung erforderlich ist. Dunhofer hebt ferner hervor, dass unter Einsatz von Autowave MM 2.0 die Farbechtheit früher erkennbar ist und im Silbertonbereich mit der Nass-in-Nass-Methode exzellente Ergebnisse erzielt werden.

Farbtongenauigkeit und Praxistest Farbtongenauigkeit ist laut Dunhofer im Lackiergeschäft, das in seinem Fall zu 80 Prozent von Autohäusern und zu 20 Prozent von Privatkunden kommt, das Um und Auf. Als wesentliche Hilfe betrachtet er das Farbtonmessgerät Automagic 3. Damit lassen sich Farbtöne schnell und einfach bestimmen. Wird es gemeinsam mit der Software Mixit Pro eingesetzt, bietet es den Vorteil, sich nach einer zweiten Korrekturmessung auf die „individuelle Handschrift“ des Lackierers einzustellen. Dunhofer ist im Vertrauen auf den Lieferanten rasch auf die neue Technologie umgestiegen. Für Sikkens wiederum hat, unterstreichen Bäurle und Wolf, das fachliche Feedback aus der Anwenderpraxis äußert großen Stellenwert. • (LHO)


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Nächster Hagel kommt bestimmt Für Hagelschäden an Automobilen sind die Dellendrücker als Spezialisten zuständig. Viele Reparaturwerkstätten verfügen zwar über eigene Profis auf dem Sektor, können im Fall derartiger Naturereignisse jedoch die schiere Menge von Schäden nicht allein bewältigen.

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ür diesen Zweck stehen Spezialunternehmen wie das Car Rep Profiteam von Dominik Denk zur Verfügung. Die österreichweit ausschließlich im B2BBereich aktive Firma arbeitet mit Kfz-Betrieben aller Größenordnungen zusammen. Gleichgültig ob zwei oder fünfhundert Aufträge zu bewältigen sind, bietet Denk sein Fullservice, das auf Wunsch von der Besichtigung mit dem Sachverständigen über die Reparatur bis zur Fahrzeugübergabe reicht. Im Car Rep Profiteam sind laufend 20 Mann beschäftigt. Flauten im Dellendrücken werden zum Abbau von Überstunden und für die laufend erforderliche interne Weiterbildung genützt. Im Gespräch mit AUTO & Wirtschaft betonte Denk, dass im normalen Ge-

schäftsbetrieb von Autohäusern mit Ausnahmesituationen nicht gerechnet werde. Seine Aufgabe sieht er darin, das nach einer (zuletzt steigenden) Häufung von Hagel- oder Dachlawinenereignissen eintretende Chaos zu managen. – Gleichgültig, ob es sich um einen Großkonzern oder einen Ein-Mann-Betrieb handelt. Bei massiven Hagelschäden kann es auch zur Blechdehnung kommen. Dafür ist Denk mit einem Induktionsgerät für die Blechkürzung gerüstet. Auch das ist eine Technik, die zur Vermeidung von Totalschäden beiträgt. • (LHO)

Dominik Denk, Chef von Car-RepProfiteam

Heben: keine offenen Wünsche MAHA Maschinenbau Haldenwang (gegründet 1969) ist heute weltweit der leistungsfähigste Hersteller von Fahrzeugprüfständen und Hebetechnik für alle Anwendungsbereiche.

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it der eigenen Software zur Vernetzung der Systeme zeigt MAHA Kompetenz nicht nur in der Werkstattausrüstung. Die Prüfung sicherheitsrelevanter Komponenten und Fahreigenschaften von Fahrzeugen gehören zur Kernkompetenz. Speziell der Bereich Hebetechnik gliedert sich wie folgt: erstens Unterflur-Stempel-Hebebühnen (mit einem, zwei oder mehr Stempel); zweitens Scheren-Hebebühnen; drit-

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tens Kurz- und Doppelhubscheren; viertens SäulenHebebühnen (mit zwei oder vier Säulen) und fünftens Radgreifanlagen. Mit einem Wort bietet MAHA alle erdenklichen Lösungen, die für das Heben von Fahrzeugen aller Größenordnungen zum Einsatz kommen. In jeder einzelnen Kategorie werden gleich mehrere Produkte mit unterschiedlicher Leistung angeboten, so dass jeder spezifische Bedarf gedeckt werden kann. Allein bei Zwei-Säulen-Hebebühnen haben Interessenten die Wahl zwischen MAPOWER II, ECON III, ECONLIFT 6500 durchwegs in elektromechanischer und die HL CS 4.0 in elektrohydraulischer Ausführung. Als Vier-Säulen-Hebebühnen stehen die elektrohydraulischen CARLIFT-IIund elektromechanischen TRUCKLIFT-II-Versionen mit unterschiedlichen Tragfähigkeiten zur Wahl. Die Breite des Angebots gilt auch für die weiteren Hebelösungen des Unternehmens. • (LHO)

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Fahrerlebnis mit David Coulthard Vor Kurzem wurde der Preis überreicht: Gewonnen hat der KfzTechniker Helmut Reitshammer vom HyundaiAutohaus Auswöger in Jeging (OÖ).

Der Reinigungsspezialist hollu verloste auf der AutoZum ein Fahrerlebnis im Driving Center von Red Bull.

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ewinnspiele kommen bei den Kunden auf einer Messe immer gut an – erst recht, wenn es sich um einen PS-starken Hauptpreis handelt. Das gilt auch für die AutoZum in Salzburg, an der die Reinigungsspezialisten von hollu heuer erstmals teilnahmen. Der Ansturm war groß; nicht zuletzt gab es für den Sieger ein exklusives Fahrtechnik-Training am RedBull-Ring in Spielberg zu gewinnen – und zwar mit niemand Geringerem als Ex-Formel-1-Weltmeister David Coulthard.

Große Resonanz (V.l.) Michael Kerbler (hollu Verkauf), Friedrich Auswöger, Helmut Reitshammer, Manuel Habichler (hollu Vertrieb)

Das „Go with the Pro“Training am Red-Bull-Ring wird im August stattfinden. Bei hollu freut man sich auch mehrere Monate nach Ende der AutoZum über die große Resonanz auf der Messe: Vor allem der neu präsentierte Plexiglasreiniger kam bei den Kunden gut an. • (MUE)

Für den täglichen Einsatz entwickelt „Wir wissen, dass gerade dieses Werkzeug sehr viel aushalten muss“, sagt Produktmanager Ralf Oehmig.

KS Tools hat einen Schlagschrauber aus Aluminium auf den Markt gebracht, der besonders viel aushält.

Mit Abluftschlauch leiser uns sauberer

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an würde es als Außenseiter wohl nie vermuten, über welches Drehmoment ein Schlagschrauber mit Hochleistungs-Doppel-HammerSchlagwerk verfügt: Beim neuesten Modell der „Monster“-Edition von KS Tools sind es stolze 1.690 Nm. Zum Vergleich: Der 1.200 PS starke Bugatti Veyron 16.4 Super Sport hat „nur“ 1.500 Nm. Wie auch immer: Entwickelt wurde der Schlagschrauber für den tagtäglichen Einsatz in der Werkstatt:

„Monster“ mit der Produktnummer 515.1210

Das Drehmoment lässt sich aber auch abstufen: So stehen für das Anziehen der Schrauben drei Stufen zur Verfügung, für das Lösen sind es zwei. Der Schlagschrauber ist aus Aluminium gefertigt und wiegt nur knapp 2 Kilogramm. Da der Handgriff aus kälteabsorbierendem Material gefertigt ist, bekommt ein Kfz-Techniker trotz der ständig strömenden Druckluft keine kalten Finger. Wer will, kann das Gerät der „Monster“-Reihe auch mit einem Abluftschlauch nachrüsten, sodass es leiser wird und kein Staub aufgewirbelt wird. • (MUE)

Wo ist ein Dellendrücker? Das internationale Suchportal pdr24.org findet auch bei den Ausbeulfirmen aus Österreich und deren Kunden Anklang.

Die Suche kann weltweit erfolgen, auch in den USA oder Kanada

A

uf der Homepage können Werkstätten, Autohäuser, Versicherungen und Sachverständige (aber natürlich auch private Kunden) ganz gezielt nach Dellendrückern suchen. Zurzeit sind mehr als 700 Firmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf pdr24.org gelistet, weltweit sind es natürlich deutlich mehr.

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Durch ihre Präsenz auf dieser Homepage können Dellendrücker ganz gezielt ihre Dienste anbieten. Interessant sind auch die neuesten Bilder von Hagelschlägen und Links zu Videos über derartige Ereignisse. So dramatisch sie aussehen: Für die Ausbeulbranche sind derartige Wetterereignisse lebenswichtig. • (MUE)

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GEWERBE

Zündkerzenkatalog für Zweiräder NGK Spark Plug Europe hat den Motorradkatalog überarbeitet und ergänzt. Er informiert über alle NGKProdukte für Motorräder, Motorroller, Quads und Schneemobile. Der übersichtlich gestaltete Tabellenteil des Katalogs listet Zündkerzen für annähernd jedes Modell auf.

Reparaturset für Kraftstoffleitungen

NGK Spark Plug Europe; www.ngk.de

Theo Förch GmbH; www.foerch.at

Förch hat ins Sortiment ein zusätzliches Reparaturset für Kraftstoffleitungen aufgenommen. Das 117-teilige Produkt umfasst Stahl- und Kunststoffrohre für Benziner (mit 8 mm Außendurchmesser) und für Diesel (mit 10 mm Außendurchmesser) sowie alle Anschlüsse für Kraftstofffilter und Tankstutzen.

Neue Serie von Klimaservicegeräten Da Klimaanlagen bis auf Weiteres mit dem Kältemittel R134a betrieben werden, bringt Bosch mit ACS 511 und 6111 zwei optimierte vollautomatische Geräte für wirtschaftliches und komfortables Service auf den Markt. Zusätzlich wird mit ACS 811 eine eigene Anlage für Busse und Lkws angeboten.

Robert Bosch AG; www.bosch.at Pkw-Federn-Katalog 2013 73 neue Federn und 30 aktualisierte, für mehr Pkws passende Federn enthält der brandaktuelle KYB FedernKatalog 2013. Für die beeindruckende Zahl von zusätzlich 4,5 Millionen Autos im europäischen Ersatzteilmarkt gibt es damit die K–Flex-Feder von KYB in absoluter oder sogar besserer Erstausrüsterqualität.

KYB; www.kyb-europe.com

Allrounder wieder im Sortiment

Stoßdämpfer und Luftfedern für Nfz

Bosch hat aufgrund von Kundennachfragen das AllroundModell TCE 4450 S40 wieder ins Sortiment aufgenommen. Das elektrisch-pneumatische Reifenmontiergerät ist für Räder mit einem Felgendurchmesser zwischen 10 und 26 Zoll und somit für alle wichtigen Pkw-Radgrößen geeignet.

Tenneco erweitert das Angebot von Stoßdämpfern für Nutzfahrzeuge: 140 neue Referenzen umfasst der neue Monroe Magnum Katalog (Kabinen- und Sitzdämpfer, Achsstoßdämpfer und Stoßdämpfer für Anhänger und Auflieger). Ferner sind komplette Luftfedermodule für die gängigsten Fahrerkabinen von Scania verfügbar.

Robert Bosch AG; www.bosch.at

Tenneco; www.tenneco.de

AUTO & Wirtschaft • JUNI 2013

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MENSCHEN

Seit 1. Juni ist Mag. Oliver Wagner neuer Geschäftsführer im Zentralverband der Spediteure, der freiwilligen Interessenvertretung der Spediteure und Logistikdienstleister. Er war zuletzt Kommunikationschef der Bundes-SPÖ bzw. im Verkehrsministerium tätig.

Herr Kommerzialrat Franz Pfeiffer, Geschäftsführer des ARBÖ Niederösterreich, wurde von Staatssekretär Dr. Josef Ostermayer der Titel Kommerzialrat zuerkannt. In den 21 niederösterreichischen Prüfzentren sind 150 Mitarbeiter beschäftigt.

David Griessnig ist seit Mai neuer Manager für die Händlernetzbetreuung von Mazda. Er will die Händler mit Markt- und Gebietsanalysen informieren und mit gemeinsamen Programmen frische Verkaufsimpulse setzen. Griessnig arbeitet bereits seit 2002 für Mazda.

Ing. Harald Schicho (B.) ist seit 3. Juni neuer Geschäftsführer der Matik Handels GmbH. Sein Vorgänger Jean-Pierre Studer wird sich im Rahmen des Mutterkonzerns Swiss Automotive Group auf die Leitung der Lkw-Sparte konzentrieren. Schicho war erst kürzlich beim Lkw-Teilehändler Europart ausgeschieden.

In einer vom Brancheninformationsdienst „markt intern“ initiierten Umfrage unter Auto-Fachhändlern wurde Ernst Prost, geschäftsführender Gesellschafter von Liqui Moly in Ulm, zum besten Automarkt-Manager des Jahres 2012 gewählt. In den Vorjahren hatte Prost die Plätze 3 bzw. 4 belegt. Insgesamt wurden 47 Manager und Unternehmer bewertet.

Personaländerungen bei Volvo Alain Visser (l.) wird zum 1. Juli neuer Senior Vice President von Volvo Cars; damit wird er im Vorstand des Autoherstellers für Marketing, Verkäufe und Kundenbeziehungen zuständig. Sein Vorgänger Doug Speck verlässt Volvo und kehrt in die USA zurück. Weiters werden die Verantwortlichkeiten für Einkauf und Produktion unter Lars Wrebo (r.) zusammengefasst.

Wolfgang Schneider, der insgesamt 23 Jahre bei der Shell-Organisation (zuletzt als Marketingleiter beim Vertriebspartner Haberkorn GmbH) tätig war, wird neuer Marketingleiter der Schweizer Schmiertechnikfirma Bucher AG. Sie hat mit der Marke „Motorex Oil of Switzerland“ eine Außenstelle in Hallein.

Carsten Fischer (B.) ist neuer Leiter Key Account Management Pkw beim Reifen- und Autoservicespezialisten Euromaster: Sein Vorgänger Michael Bogateck war zuvor zum Verkaufsdirektor befördert worden. Fischer arbeitet seit 2006 für Euromaster, zuletzt war er im Leasingbereich tätig.

Aufstieg bei Bosch Mag. Wiktoria Wyszynska (r.) hat bei Bosch in Wien die Marketingkoordination im Geschäftsbereich Automotive Aftermarket übernommen. Sie war zuvor in der Unternehmenskommunikation der Robert Bosch AG in Wien tätig. Dort ist Paulina Slomo, BA (l.), seit Kurzem für die interne Kommunikation bzw. das Corporate Marketing von Bosch zuständig.

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Seit Mitte Mai ist Ralf Maurer neuer Commercial Director bei Europart. Er hat in dieser neu geschaffenen Position die Aufgabe, die Bereiche Marketing, Einkauf, Produktmanagement und Pricing besser aufeinander abzustimmen. Maurer arbeitete zuvor bei der point-S-Gruppe bzw. bei Carglass.


Mit 25. Juni wird Masamichi Kogai (B.) neuer Präsident von Mazda. Sein Vorgänger Takashi Yamanouchi wird Chef des Aufsichtsrates. Kogai war bisher Direktor im Bereich Produktion, Logistik und Einkauf. Stellvertretender Vorsitzender im Aufsichtsrat wird Seita Kanai.

MENSCHEN Der Ex-Chef der Wiener Städtischen Dr. Günter Geyer wurde von Rumäniens Botschafterin Silvia Davidoiu mit dem Verdienstorden für Industrie und Handel ausgezeichnet.

Dragosits geht in Pension Nach 13 Jahren beim Autowaschanlagenbauer Christ wechselt Erich Dragosits zur Jahresmitte 2013 in den Ruhestand. Der Fachmann war bislang für den ostösterreichischen Markt verantwortlich; sein Nachfolger wird noch gesucht.

Ehrung für W. Porsche Aufgrund seiner Verdienste um Zell am See wurde Porsche-Aufsichtsratschef Wolfgang Porsche (2. v. l.) zum Ehrenbürger erhoben.

Als einziger österreichischer Toyota-Händler erhielt das Autohaus Frech (St. Pölten) den „Ichiban KundenzufriedenheitsAward“. Im Bild von links: Keiji Sudo (Toyota Motor Europe), Wolfgang Pötzelberger (Toyota Frey Austria), Dietmar Lembacher (Toyota Frech), Didier Leroy (President Toyota Motor Europa), Franz Frech (Toyota Frech).

Uwe Scheutz (r.) wurde neuer Präsident der Wieselburger Messe. Sein Vorgänger Bernhard Lechner (l.) hatte dieses Amt neun Jahre lang inne. Scheutz ist selbstständiger Unternehmensberater und bereits seit 2004 im Präsidium tätig. Lechner wurde zum Ehrenpräsidenten ernannt.

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LESERBRIEFE

Betrifft: „Wickel wegen Praxisfrage?“ in A&W 5/13 Guten Morgen Herr Lustig! Ich möchte Dir mal gratulieren. Du sprichst mir aus meiner Kfz-Seele. Es hat den Anschein, dass diese Herren in den Gerichten Unding bar seien. Unser Dr. Plank hat dieses Jahr schon 4 Gutachten über § 57a gemacht, obwohl ich ihn über diese Tätigkeit aufgeklärt habe. Es ist wahrscheinlich die Gier und die Macht, nein sagen zu können. Komm.-Rat Josef Wiener Kfz-Technikermeister, allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger im Kraftfahrwesen, Bgld. Landesinnungsmeister der Kfz-Techniker

Betrifft: Editorial in A&W 5/13 „VCÖ im Lobbyingregister“ Sehr geehrter Herr Lederer, in vollster inhaltlicher Übereinstimmung habe ich Ihr Vorwort zur letzten Ausgabe von AUTO & Wirtschaft gelesen. Immer wieder frage ich mich ob es denn notwendig ist, GEGENEINANDER zu kämpfen oder besser den richtigen Stil MITEINANDER zu pflegen. Die Arge 2Rad hat hier einen eindeutigen Standpunkt. Für die Arge 2Rad, den Dachverband der österreichischen Zweiradindustrie und Zweiradimporteure, ist ein harmonisches Miteinander im Straßenverkehr die Grundvoraussetzung für ein funktionierendes Mobilitätskonzept – jeder sollte unter Rücksichtnahme auf den anderen seine individuelle Fortbewegungsart wählen dürfen. Mobilität muss sich heute an ökologischen Kriterien orientieren und kann nicht durch Zwänge bestimmt sein, sondern sich über Toleranz, Harmonie, Aufmerksamkeit und gegenseitiges Verständnis definieren. Der Verlust der Eigenentscheidung führt letztlich dazu, dass wir immer weniger Eigenverantwortung übernehmen. Und diese ist im Leben – wie auch im Straßenverkehr – überlebensnotwendig. Karin Munk Generalsekretariat Arge 2Rad

Mit großem Interesse habe ich die Gedanken meines Freundes H. H. Lederer betreffend die Aktivitäten des VCÖ und dessen Eintragung ins Lobbying-Register gelesen und bedanke mich für die sehr offenen und klaren Worte zu den auch aus meiner Sicht gesehen „umtriebigen Aktivitäten“ dieses Vereins. Wiewohl die Bezeichnung, „Verkehrsclub Österreich“ eigentlich eine möglichst neutrale, nachvollziehbare und allen Verkehrsteilnehmern gerecht werdende „Stimme“ erahnen lassen sollte, sehen es die Repräsentanten und mehr oder weniger selbst ernannten „Verkehrs-Gurus“ des VCÖ als ihre vordringlichste Aufgabe, das Automobil schlechthin zu verteufeln, die individuelle Mobilität möglichst auf das Gehen oder Radfahren zu reduzieren, zumindest aber dem Autofahrer „Schuldgefühle“ einzuimpfen, nur weil er es wagt, ein Automobil als Verkehrsmittel zu benutzen. Darüber hinaus denkt man beim VCÖ vermutlich laufend darüber nach, mit welchen immer wieder neuen und kurioseren Vorschlägen man die Benützung eines Automobil erschweren könnte. Angesichts dieser Tatsache erhebt sich sehr wohl die Frage, in wessen Lobbying-Auftrag der VCÖ agiert, wer diesen Verein finanziert und inwieweit er gewillt oder geeignet ist, Wege zu suchen und zu finden, welche den Anforderungen der Zukunft im Hinblick auf Verkehrsbewältigung des Wirtschaftsstandortes und Tourismuslandes Österreich gerecht werden. Auffallend erscheint mir auch die Tatsache, dass angeblich seriöse Untersuchungsergebnisse oder sonstige Weisheiten des VCÖ zumeist im Vorfeld von Aktionen und Maßnahmen der Politik mit gleichartigen Inhalten medial verbreitet werden! Alles nur Zufall? Wie schon erwähnt – allein mit Gehen, Radfahren oder der Nutzung des öffentlichen Verkehrsmittels wird es wohl nicht gehen und damit erübrigt es sich für den VCÖ, den Individualverkehr bzw. das Automobil immer wieder zu verteufeln! Komm.-Rat Ing. Josef Schirak Vorsitzender des Fachausschusses Einzelhandel im Bundesgremium des Fahrzeughandels

Der elektronische Informationsdienst für die österreichische Automobilbranche

Für die Fachwelt ...

... und für Endkunden

Die Fachjournalisten im A&W-Verlag recherchieren die jeden Freitag erscheinende „Eurotax AUTO-Information“ und die 2-mal wöchentlich aktualisierte „AUTO-info4you“. 11-mal jährlich versorgen wir die Fachwelt in „AUTO & Wirtschaft“ mit Branchennews.

„FLOTTE & Wirtschaft“ wird 11-mal jährlich an Flottenbetreiber versandt. An Endkunden richten sich die „AUTO BILD“, für die wir den Österreich-Teil gestalten, sowie die neuen Medien „4wd“ (erscheint zweimonatlich) und „ALLRADKATALOG“ (1-mal jährlich).

Abonnement-Service: Info-Lady Uschi Ernst, 3400 Klosterneuburg, Inkustr. 16, T: +43 2243 36840-529, F: +43 2243 36840-593, M: +43 664 8222224, E: ernst.uschi@lederers-medienwelt.at

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AUTO & Wirtschaft • JUNI 2013


Lobbying Die Macht der Mobilität!

Österreichische Nationalbibliothek 8. November 2013

Jetzt reservieren! Organisation: Agentur Renate Okermüller, Kommunikation/Event/PR Anmeldung: A&W Verlag GmbH, Inkustraße 16, 3400 Klosterneuburg, Österreich M: +43 664 1381689, T: +43 2243 36840-597 E: okermueller.renate@autoundwirtschaft.at I: www.autoundwirtschaft.at

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