September 2013
Insolvenzen
AUSWEG ZUR SANIERUNG? Importeure Zwischen Angriff und Absatzkrise
Gebrauchtwagen Kaum Wolken am Markthorizont
Antriebstechnik Wenig Interesse an grünen Alternativen
Garantieregress Was bringt das neue Schutzgesetz?
Zum Herausnehmen!
KAROSSERIE & Wirtschaft: Wir zeigen auf, was die Branche rund um Blech und Lack bewegt!
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Alles startet mit
In Szene setzen
ANSICHT
L
obbying“ steht in unserem Ankünder zum 6. A&W-Tag in der Nationalbibliothek in Wien in der Überschrift. Wolfgang Rosam für die Autowirtschaft und Willi Nowak für den Verkehrsclub diskutieren über Wirkungen und Nebenwirkungen von geeinter Verbandsarbeit in unserer Leistungsgesellschaft. Professor Peter Filzmaier analysiert zwischen Politik- und Wirtschaftsinteresse. So viel sei schon verraten. • Es ist ein Fehler in der Definition von Automobilität. Bei der einen Sache geht es um wirtschaftliche Leistung samt Arbeitsplatzerhalt, bei der anderen um persönliche und damit politisch motivierte Befindlichkeiten. Für die Inszenierung der automobilen Interessen im Pro und Kontra stellt sich unser Verlag als Plattform zur Verfügung, die der Autowirtschaft an sich hilft und neue Geschäftstätigkeiten entfaltet. • Damit man die Argumente unserer Branche öffentlich auch ernst nimmt, wird jetzt Lobbying betrieben. Zwar – noch – mit begrenzten finanziellen und organisatorischen Mitteln, aber steter Tropfen höhlt den Stein. Wir sind sicher, dass uns viele Sympathien entgegengebracht werden. Und wer schimpft, macht das meist nur im Hintergrund und auch nicht besser. „Schade um die Zeit, es kommt eh nichts Richtiges raus!“ Mit dieser mancherorts gepflegten Einstellung kommen wir nicht weiter. • Bei allen sachlich kritischen Begleiterscheinungen besinnen wir uns also auf die Stärken der Automobilität. Sie ist unheimlich attraktiv, wie uns die IAA in Frankfurt in diesem Monat wieder vermittelt. Die Hersteller würden diese Ausstellung nicht machen, wenn im Endeffekt die Autos von der Bevölkerung nicht gemocht würden. • Der Sommer jedenfalls war wieder die Zeit des politischen Kopfzerbrechens, die Nationalratswahlen stehen an. Danach werden die vielen Wahlversprechen sich im Nichts auflösen und keiner weiß, wie „grün“ es dann weitergehen wird mit der künftigen Regierung. • Wir freuen uns auf ein interessantes 2. Halbjahr und auf einen informativen 6. A&W-Tag, an dem wir Sie mit aktuellen Standpunkten und guter Küche „dopen“ für neue Erfolge in und mit der Automobilität, grüßt Sie
Gerhard Lustig: „Egal wie die Wahlen ausgehen, der Käufer wird kein blutendes Herz ob dem Leid der Autohändler zeigen, sich weiter an der gebotenen Rabattschlacht zu bedienen.“ Helmuth H. Lederer: „Die Blässe der globalen Wirtschaft wird politisch ungeschützt nach Österreich getragen.“
„Abgesandelt“ Mein Gott, was alterieren sich Politiker aller Lager über des Kammerpräsidenten Leitls Aussage, dass Österreichs Wirtschaft „abgesandelt“ sei. Tendenziell stimmt’s. Leider! Nach über 40 Jahren als Auslandsösterreicher in der Schweiz habe ich nie den Kontakt zu meiner Heimat verloren, an deren Aufstieg ich nach dem Krieg aktiv dabei war. Aber die Zeiten ändern sich. Radikal und ohne Rücksicht auf die Leistungen in unseren Betrieben wird viel Porzellan zerschlagen, jedoch Strukturen zum politischen Machterhalt der etablierten Parteien werden mit Zähnen und Klauen verteidigt. • Wenn schon den ÖVPler Christoph Leitl Zweifel plagen, ob das Handeln seiner Wirtschaftspartei im koalitionären Paarlauf mit den Sozialisten das Ideal sein kann, darf ich, ohne die Weisheit der Politiker zu haben, anzweifeln. Wahlen erzeugen im Vorfeld wortgewaltige Spektakel, was umgangssprachlich einem eher ungeliebten Wirbel für nix und wieder nix gleichkommt. Die werte (Fahrzeug-)Wirtschaft hat ohnehin während einer Legislaturperiode genug Wirbel und es ist auf dem Umweg der Globalisierung noch lange nicht alles durchgestanden. • Wird mit uns Wirtschaftstreibenden politisch weiter so umgesprungen oder wird von Brüssels Gnaden die Pflichtmitgliedschaft sowieso gecancelt, sehen wir durch sinkende Mitgliederzahlen in Leitls Wirtschaftskammer dann, was „absandeln“ wirklich bedeutet, warnt Ihr
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INHALT
Der elektronische Informationsdienst für die österreichische Automobilbranche
ALLRAD LIFESTYLE ABENTEUER
Aspekte
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9/2013, 26. Jahrgang Cover-Werbung: Santander MEDIENINHABER, VERLEGER UND ANZEIGENVERWALTUNG A&W Verlag GmbH (FN 238011 t) 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 T: +43 2243 36840-0 F: +43 2243 36840-593 E: redaktion@autoundwirtschaft.at I: www.autoundwirtschaft.at Geschäftsführer und Chefredakteur: Gerhard Lustig, DW 527 M: +43 664 8229485 E: lustig.gerhard@autoundwirtschaft.at Prokurist und Verlagsleiter: Philipp Hayder, DW 526 M: +43 664 8223301 E: hayder.philipp@autoundwirtschaft.at Redaktion Sonderprojekte: Dr. Lutz Holzinger, DW 591 M: +43 664 8229484 E: holzinger.lutz@autoundwirtschaft.at Leitender Redakteur: Mag. Heinz Müller, DW 523 M: +43 664 8221660 E: mueller.heinz@autoundwirtschaft.at Redakteure: Dr. Klaus Engel, DW 525 M: +43 664 8493231 E: engel.nikolaus@autoundwirtschaft.at Dieter Scheuch, DW 575 M: +43 664 2359052 E: scheuch.dieter@autoundwirtschaft.at Stefan Schmudermaier, DW 576 M: +43 664 2359053 E: schmudermaier.stefan@autoundwirtschaft.at Redaktion: Dr. Kurt Holzbauer, Peter Homola, Dr. Friedrich Knöbl, Dipl.-Med.-Ing. Olaf Kuhlmann, Dipl.-Ing. Heinz Lukaschek, Mag. Irina Podshibyakina, Dr. Michael Sikora, Christian Vavra Anzeigenmarketing: Stefan Binder (Leitung), DW 522 M: +43 664 5285661 E: binder.stefan@autoundwirtschaft.at Alexander Keiler, DW 521 M: +43 664 8229487 E: keiler.alexander@autoundwirtschaft.at Hartwig Scheicher, DW 520 M: +43 664 8229494 E: scheicher.hartwig@autoundwirtschaft.at Hbv. und Leitung Administration: Annemarie Lust, DW 597 M: +43 664 8229479 E: lust.annemarie@autoundwirtschaft.at Herausgeber: Helmuth H. Lederer E: hhl@autoundwirtschaft.at Schwesterpublikationen: AUTO BILD Österreich Eurotax AUTO-Information AUTO-info4you FLOTTE & Wirtschaft 4wd ALLRADKATALOG AUTO&Wirtschaft Schweiz AUTO BILD Schweiz aboutFLEET Grafik: graphics – A. Jonas KG 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 T: +43 2243 36840-594 E: jonas.alexander@autoundwirtschaft.at Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH 3580 Horn, Wiener Straße 80 Bezugspreis: Jahresabonnement (11 Ausgaben) Inland: ¤ 68,– exkl. 10 % MwSt (Einzelpreis Inland: ¤ 8,– inkl. 10 % MwSt); Ausland: ¤ 85,– Bankverbindung: Bank Austria UniCredit Group, BLZ 12000, Konto-Nr. 51844 097 901 IBAN = AT63 1200 0518 4409 7901 BIC = BKAUATWW UID = ATU57361312 Gerichtsstand: LG Korneuburg Verbreitete Auflage: 12.500 Stück Erscheinungsweise: monatlich (Juli/August Doppelnummer) mit Supplements laut Mediadaten 2013 Grundlegende Richtung: unabhängige Fachzeitschrift für alle, die vom Kraftfahrzeug leben Manuskripte: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie werden nur retourniert, wenn Rückporto beiliegt.
Die DNA der Autobranche Radiokampagne im Oktober
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Thema Insolvenz als rettende Sanierung
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Handel
Thema Kfz-Konzerne als Insolvenzvorbild?
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Fiat Group: Erfolgsfaktor Vertriebsnetz Kia: Hinter den Kulissen Altautos: Aus den Augen ... Karner: Jetzt ist der OGH dran Citroën: „Der Preis, den man zahlt“ Mercedes: Das Ziel sind vier Prozent Ostfantasie: Verschrotten gegen Welthandel Mazda: Am Weg zurück Skoda: „Die ehrliche Nummer 2“ China: Entschleunigung in allen Segmenten Opel: „Die Reputation ist wieder da“ Lada: Neue Impulse aus Togliatti
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Management
Handel China: Zweistellige Zuwächse vorbei Seite 26
ZUM HERAUSNEHMEN:
Biosprit: Alles Bio oder was? Rechtsschutz: Sicherheit im Fall der Fälle Stieger: Eine Lösung für zwei Gewerbe PS Show: Messe-Cocktail Wels AVL Ditest: Perfekt eingestellt Statistik: Ein Monat der doppelten Freude GSV: Es hat sich was bewegt Umfrage: Frisst uns die Rabattschlacht auf? Eurotax: Keine Wolken am Horizont? AutoScout24: Ohne Handy geht nichts mehr Autobank: Bei Absatzflaute davonfahren! Real Garant: Ein gutes Geschäft Liqui Moly: Nicht immer Schmierstoff Modix: Mit einem Klick im ganzen Netz car4you: Besucherzahlen rasant steigend Garanta: Kaskoschutz nach Maß German Ass.: Der Händler im Mittelpunkt Autobid: Auktionen ohne Grenzen GWi: Import leicht gemacht Santander: Bindung für alle carplus: Vorbildlich versichert Auto im Allgemeinen: Geliebt & gehasst
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Wirtschaft
Wirtschaft Alternative Antriebe
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TecAlliance: Lösung aus einer Hand Forstinger: Die Namen sind Programm MS Design: „Wollen ins Top-Segment“ LNfz: Für knallharte Kalkulierer Meyle: Für härteste Anforderungen cars&friends: Autofreunde Car Parts: Erfolgreich mit dem Original hollu: Ein sauberes Plus Piëch: Ein Denkmal für Ferdinand Elektro: „Nur ein Einzelgeschäft“
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Wirtschaft LNfz: Welche Neuheiten bietet der Markt?
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Wirtschaft CNG: Standgas bei Erdgas BMW i: Mit „Kampfpreis“ zum Erfolg? Moll: Qualität im ganzen Land
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Gewerbe Probekennzeichen: Öffentlich oder privat? Garantieregress: Was bringt er? ATEV: Seine Kernbotschaft ist Menschennähe ZF: Profiwissen für die Werkstatt Federal Mogul: Entscheidender Faktor Detail Birner: Neu im Angebot Kärcher: Saubere Lösung Würth: Ausgezeichnetes Zusatzgeschäft GAG: Ideale Wissenskombination Würth Pro: Mehr Ertrag in der Werkstatt Shanghai: Neue Marktdimension Bosal: Sitzt, passt und 3-x extra Platz! Bosch: Gebraucht & getauscht ATE: Helfer für die Bremsenreparatur mapo: Perfekte Pflege macht Eindruck VRÖ: Service als Rettungsanker? Mann + Hummel: Sauberkeit als erste Pflicht KS Tools: Immer zur Hand Eder: Synergieprodukte NRF: Kühl kalkuliert DAT: Erfolgreich kalkuliert Motul: Schmierstoff hilft Spritsparen NTN: Konversation statt Monolog Neue Produkte
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Menschen Titel für Kresch Rotschopf von Birner zu Birner
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Ansichten Lederer und Lustig Lukaschek: Keine grüne Spielwiese
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Dorothea Linser präsentiert lieber ihre Produkte im blitzsauberen gleichnamigen Opel-Betrieb in der Innsbrucker Haller Straße als sich selbst.
Advertorial
Opel liefert mit ihren Produkten Fortschritt und Modernität. Nur wer es im Zusammenhang versteht, auf die speziellen lokalen Bedürfnisse der Kunden einzugehen, erntet auch den Erfolg in der Region. Dazu stehe ich!
Mit der Kraft des Wir zum Mehrerfolg Die Firma Linser ist ein Phänomen. 1891, also vor 122 Jahren in Innsbruck als Uhrmacherladen gegründet, wuchs in nunmehr 4. Generation zum zweitältesten Opel-Betrieb in Österreich. Nach Opel & Beyschlag, dessen Subhändler Linser 1926 wurde und 1931 bis nach dem Krieg sogar als Generalvertreter der Adam Opel AG für Tirol firmierte. Für Dorothea Linser, vom Land Tirol für ihr nachhaltiges Wirtschaften ausgezeichnet, ist die ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltige Unternehmensführung unter Einbeziehung sämtlicher betrieblicher Prozesse erste Disziplin. Das Produkt Opel steht bei der Chefin im Vordergrund und ihre 90 Angestellten, damit der Kunde restlos zufrieden ist. Die Lieferanten, Systempartner und Unternehmenseigentümer schließen den Kreislauf zum nachhaltigen Wirtschaften. Im internationalen Vergleich extrem hohe Kundenzufriedenheitswerte vorweisen zu können, nötigt selbst dem Hersteller in Rüsselsheim und dem Importeur Opel Austria in Wien höchsten Respekt ab. Dermaßen in Erfolg gebettet, zieht sich die Hauptgesellschafterin auf ihre Führungsarbeit zurück und lässt ihre Leute in der Öffentlichkeit brillieren. Die 90 im Team an den beiden Standorten in der Innsbrucker Haller Straße und in Buch bei Jenbach, unterstützt von den Vertragspartnern Prantl in Telfs, Tschugg in Mils
und Scheffauer in Kaltenbach, sorgen dafür, dass im Volljahr inzwischen 1.000 Neu- und Jungwagen mit dem markanten Opel Blitz vorn drauf vermarktet werden und dazu 500 Gebrauchtfahrzeuge. Die Nachhaltigkeit der Linser`schen Unternehmensstrategie dokumentiert sich auch darin, dass bis 2014 fünf Mitarbeiter in Pension gehen, die seinerzeit als Lehrling in den Kfz-Betrieb eingetreten sind. 2012 wurde das Linser-Imperium, das mit dem inzwischen pensionierten Bruder Eduard zur heutige Stärke gelangte, mit dem Prädikat „Beste Tiroler Kfz-Werkstätte“ ausgezeichnet. Verständliche Grundsätze „Wir stellen uns der Beurteilung unserer Produkte und Dienstleistungen durch unsere Kunden“, lautet unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit Dorothea Linsers Handlungsprinzip: „Nur das Kundenurteil ist unser Antrieb für kontinuierliche Verbesserung der Qualität unserer Leistungen.“ Dies erfordert innerbetrieblich eine Zusammenarbeit über Sachgebiets- und Abteilungsgrenzen hinweg. Opel wiederum ergänzt diesen Prozess mit zeitgemäßen Produkten und Dienstleistungen. Kundenbegeisterung ergießt sich in langfristige Kundenbeziehungen, getragen vom zuverlässigen, ehrlichen, loyalen, berechenbaren und korrekten Verhalten. Damit ist das Phänomen Linser auch schon enträtselt und aus heutiger Sicht für die nächsten Generationen mit der Marke Opel bestens gerüstet.
ASPEKTE
Die DNA der Autobranche Nur Fahrzeughandel nominiert Mediatoren Der ehemalige Linzer Fahrzeughändler und langjährige Interessenvertreter Ing. Helmut Destalles (l.), der frühere Denzel-Manager Hellfried Ranzinger (m.) sowie ExEurotax-Chef Max Weißensteiner werden vom Bundes-
gremium des Fahrzeughandels in die neue Schiedsstelle für Vertragsstreitigkeiten entsandt. Der Arbeitskreis der Automobilimporteure will seine Mediatoren erst nach seiner nächsten Sitzung im Oktober benennen.
So viel Information in 6 Ziffern: Der „Nationale Code“ von Eurotax wird seit 1999 vergeben und scheint in jedem Zulassungsschein auf. Die Zahlenkombination wird fortlaufend jedem Fahrzeug, jeder Variante und jedem Sondermodell verliehen. Dies ermöglicht ausstattungs- oder motorbezogene
Begehrte Trophäe Beim „Annual Dealer Meeting“ von Harley-Davidson, das Mitte August in Denver (USA) stattfand, wurde der St. Pöltener Händler Schagerl mit dem „Dealer Award“ ausgezeichnet. Der Vorzeigebetrieb steht teilweise im Eigentum der Autohändlerfamilie Schirak. Unser Bild zeigt HarleyCEO Keith Wandell, Importchef Dr. Christian Arnezeder, Alexandra Schagerl, Christoph Haas (Harley), Karl Schagerl, Carolina Schagerl, Rob Lindley (Harley), Karl Schagerl jun. sowie die ebenfalls bei Harley tätigen Matt Levatich und Florian Krassa (v. l.)
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Vergleiche von Fahrzeugen verschiedenster Hersteller. Gleichzeitig werden statistische Auswertungen, Wertermittlungen und die Fahrzeugvermarktung via Internet erleichtert. Kürzlich wurde der zweihunderttausendste Code vergeben. Aus diesem Anlass hat Eurotax die obige Grafik erstellt.
Neue Aufgaben für Honda Austria Als Honda Central Europe zeichnet ab 1. April 2014 die heutige Honda Austria GmbH neben Österreich auch für die Märkte in Tschechien, Slowakei und Ungarn verantwortlich. 90 Personen finden am Standort Wiener Neudorf Arbeit.
Versicherung statt Gremien
Schweizer bei Jaguar in Wien
„Künftighin kann es und wird es den Gremien und Innungen nicht mehr möglich sein“, sagt Einzelhandelssprecher Komm.-Rat Ing. Josef Schirak, „Rechtsstreitigkeiten zur Wahrnehmung von Händlerinteressen betreffend Verträge mit Herstellern durch Gremien zu finanzieren.“ An die Stelle tritt das von der berufsständischen Garanta Versicherung angebotene Versicherungsmodell. „Ein Muss für jeden Markenhandels- und Reparaturbetrieb“, erläutert Schirak die Auswirkung dieser Empfehlung.
Nach dreijähriger Restrukturierungsphase entschlossen sich die paritätischen Eigentümer von Jaguar Wien, Werner Liebermann und Stefan Gessele, zum vollständigen Verkauf ihrer Anteile an die Ares Invest SA in Baar. Gessele führt mit dem gewerberechtli-
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chen Geschäftsführer Andreas Zankl und künftig den nur mehr als Verkaufsleiter tätigen Liebermann das 16 Mitarbeiter umfassende Unternehmen in die Zukunft. 2012 konnte Jaguar Wien zuletzt 65 Neu- und 80 Gebrauchtwagen absetzen.
SPONSOR DES
ASPEKTE Keine Angst vor „eCall“
Während die Wirtschaftskammer „skeptisch“ auf die per 1. Oktober 2015 geplante Einführung des Notfallsystems „eCall“ reagiert und den entsprechenden Legislativvorschlag der EU-Kommission
aufgrund vieler Bedenken ablehnt, äußert sich der Verband der freien Teilehändler (VFT) differenziert. „Ein System, das Menschenleben retten hilft, ist grundsätzlich zu begrüßen“, sagt Obmann Komm.-Rat Ing. Mag. Bernhard Dworak. Lediglich die automatisierte Übertragung von Unfall- oder Wartungsdaten an den Fahrzeughersteller („sCall, bCall“) müsse unterbunden werden. Dafür sei eine offene Schnittstelle unabdingbar, um den Datenschutz zu sichern und Monopole hintanzuhalten.
Größere Regionalstruktur für Lada Bayern und Baden-Württemberg hat Europa-Lada-Importeur Dieter Trzaska mit Österreich zur Vertriebsregion Süd verschmolzen. Bei der grenzübergreifenden Händlerbetreuung arbeiten die bisherigen Regionenleiter eng zusammen.
Die von der Werbeagentur Wirz für den Fahrzeughandel konzipierte Kampagne werde in der Zeit vom 7. bis 20. Oktober 2013 über eine Reihe privater Radiosender ausgestrahlt, erläutert der im Bundesgremium Fahrzeughandel dafür verantwortliche BGO-Stellvertreter Komm.-Rat Mag. Dr. Gustav Oberwallner.
Eine Überlegung ist, die Stimmen dieser Radiowerbung mit dem von Lobbyisten Wolfgang Rosam in Entwicklung befindlichen BranchenLobbying zu orchestrieren. Damit könnte die Gesamtkompetenz des im Bundesgremium organisierten Fahrzeughandels in einem größeren Zusammenhang in die Öffentlichkeit dringen.
RCI Banque geht neue Kooperation ein
„Betriebe bluten aus“ Schwarzarbeit und Reparaturtourismus in östliche Nachbarländer werden für Bundesinnungsmeister Komm.-Rat Friedrich Nagl zu einem wachsenden Problem. „Mittlerweile inserieren ausländische KfzWerkstätten in grenznahen Zeitungen mit großflächigen Inseraten.“ Die durch deutlich günstigere Stundensätze forcierte Abwanderung der Kunden schädige das österreichische Gemeinwesen und führe zu Problemen bei Garantie- und Gewährleistungsfällen. Nagl plädiert für Erleichterungen bei den Lohnnebenkosten, damit Betriebe in den gefährdeten Regionen nicht ausbluten.
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Radiokampagne im Oktober
In den rund 200 Autohäusern von Renault und 70 von Nissan werden ab sofort unter dem Titel „Einfach – perfekt!“ speziell konzipierte Tarife der „Wiener Städtischen“ angeboten: Neuund Gebrauchtwagenkäufer sollen dadurch ebenso angesprochen werden wie Finanzierungskunden und Barzahler. Dr. Franz F. Gugenberger, Geschäftsführer der „Wiener Städtischen“-Tochter carplus, zeigte sich erfreut darüber, dass sich das von carplus angebotene Autohaus-Partnerkonzept, das maßgeschneiderte Versicherungskonzept der „Wiener Städtischen“ und die Strategie der RCI Banque zur Kundenund Markenbindung so gut er-
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gänzen. Laut Gugenberger werden die von carplus bekannten Mehrleistungen für diese Kooperation nochmals erweitert, um das Ziel des Ausbaus von Kundenbindung und Serviceangebot im Autohaus zu erreichen.
Leistung, die man sehen kann
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„Gemeinsam sind wir NOCH stärker“ Im Bereich des Reifenfachhandels gibt es neben den Industrieketten (Profi, Euromaster etc.) noch unabhängige Reifenhandelskooperationen, die in Österreich durch das TOP REIFEN TEAM (TRT) und POINT S benannt werden können.
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ährend die Point-SGruppe großteils durch kleinere Strukturen in Form von Familienbetrieben mit meist nur einem Standort auf Gesellschafterebene vertreten ist, zeichnet sich das Top Reifen Team durch regional äußerst bekannte, mittelständische, unternehmergeführte Mitgliedsbetriebe, meistens mit einer flächendeckenden Filialstruktur, aus. Diese als Kommanditisten fungierenden Gesellschafter haben dabei gemäß der Satzung gleiche Rechte und Pflichten.
Entwicklung Während sich der Markt in den ersten 10 Jahren der Kooperation stabil und großteils gut einschätzbar entwickelt hat, sind in den letzten Jahren markante Veränderungen feststellbar. Ausgehend von der Versorgungskrise, die sowohl im Consumer-, als auch im Commercialbereich zu einer komplett neuen Situation geführt hat – Reifenhändler wurden durch bestimmte Hersteller in ein, teilweise nahezu hysterisch gesteuertes Bestellverhalten ge-
Ing. Franz Berger lotst Österreichs bedeutendste Reifen-Einkaufskooperation durch viele Höhen und Tiefen der Wirtschaft
Geschichte TRT wurde 1998 gegründet und hatte damals ein Filialnetz von knapp über 50 Niederlassungen. Wenn man derzeit über knapp 100 Niederlassungen verfügt, zeugt dies einerseits von entsprechendem Unternehmergeist seitens der Inhaber – die meisten der Gesellschafter haben in dieser Zeit ihre Filialstruktur erheblich vergrößert, andererseits aber auch vom erfolgreichen Weg des TRT, da auch durch neu hinzukommende Kommanditisten das Vertriebsnetz entsprechend erweitert wurde. Seit der Gründung fungiert Franz Berger als Geschäftsführer.
trieben, dessen Auswirkungen in Form von Überbeständen auch aktuell noch Einfluss nimmt. Demnach ist nach wie vor der Absatz Industrie an Handel aus Sicht der Industrie unbefriedigend. Für den Handel hatten der hohe Anteil an gebundenem Kapital und der schleppende Absatz im Jahr 2012 meist problematische Betriebsergebnisse zur Folge. Da sich parallel dazu auch der Vertriebsweg über das Internet (auch zum Endverbraucher) immer mehr durchsetzt, gibt es eine Fülle von weiteren Problemen für den Handel, um die erforderlichen Betriebsergebnisse zu erreichen. Insbesondere der Bereich Wiederverkauf gerät massiv unter Druck und wird sich mittelfristig voraussichtlich nur mehr unter regionalen, logistischen Gesichtpunkten erfolgreich betreiben lassen. Dass damit entsprechende Umsatzeinbußen in diesem Bereich zu erwarten sind, ist klar ersichtlich. Die bisher vom Handel meist ohne klare Trennung betriebene Doppelfunktion – Großhandels- und Retailgeschäft – wird sich in Zukunft nicht aufrecht erhalten lassen. Aufgaben der Kooperation Aus Sicht von TRT-Geschäftsführer Ing. Franz Berger muss sich eine erfolgreiche Kooperation primär als Dienstleistungsunternehmen verstehen – eine auf die Einkaufsumsatzverwaltung, für de facto durch die Kooperationszentrale nicht wirklich beeinflussbare Einkaufsvolumina, der Mitglieder beschränkte Aufgabe wird zukünftig nicht erfolgreich sein, da sowohl Gesellschafter als auch Lieferindustrie einen Mehrwert erwarten. Demnach wird die Funktion als Dienstleister gegenüber den Kommanditisten eine wesentliche Aufgabe darstellen – ein Weg den die TRT seit Gründung konsequent beschritten hat. Sei es in der Definition eines einheitlichen, zentral verwaltenden Artikelstamms oder in der Funktion der Zentralabrechnung mit bestimmten Kundenkreisen, die aufgrund ihrer überregionalen Anforderungen nicht mehr durch einzelne Gesellschafter zufriedenstellend bedient werden können. Hier kann das TRT durch sein flächendeckendes Netz einen entscheidenden Vorteil ausspielen, der in Zukunft auch für die Lieferindustrie von
Zukunftsszenario: „In allen Vertriebskanälen wird es Flurbereinigung geben.“ Christian Neumeyer entsprechender Bedeutung sein wird. Aber auch andere zentrale Aufgaben im Bereich der Dienstleistungen werden an Bedeutung gewinnen – sei es in Form einer „Trainingsakademie“, Stichwort „RDKS“ oder Elektrofahrzeuge etc., oder Organisation diverser Marketingaktivitäten für ein gemeinsames Auftreten am Markt. Da der Branche ein massiver Strukturwandel bevorsteht, wird die Bedeutung der Zugehörigkeit zu einer „starken Organisation“ wichtiger werden, um die erforderliche Neuorientierung zur Bewältigung der laufend wachsenden Herausforderungen meistern zu können. Auch aus Kostengründen werden der Kooperationszentrale zusätzliche Aufgaben ins Haus stehen. Jeder Gesellschafter wird sich die Frage stellen müssen, ob er Leistungen, die die Zentrale erbringt oder erbringen könnte, selbst, günstiger oder besser machen kann. Bedrohung als Chance Serviceorientierte Kooperationen haben ihre Gesellschafter zu unterstützen und müssen neben den selbstverständlichen Dienstleistungen auch entsprechende Kenntnis über Marktentwicklungen, Tendenzen – mittlerweile auch aus europäischer Sicht – haben, um ihren Aufgaben gerecht zu werden. Dazu werden auch die Funktion des Einkaufs und damit der Kontakt zur Reifenindustrie zu beachten sein. „Meiner Einschätzung nach wird es auch hier zu einer Konzentration auf bestimmte Marken und damit auf einige wenige Konzerne kommen“, sagt Berger, „mit denen intensiver und auf engerer Basis als bisher üblich zusammengearbeitet wird. Damit sind auch der notwendige Spielraum für regionale Gegebenheiten und eine damit verbundene Markenpolitik gewährleistet.“ In der aktuellen Entwicklung sind aber auch Chancen zu erkennen: Jede Bedrohung kann auch als Chance für Veränderungen gesehen werden. Veränderungen, die in dieser Branche dringend notwendig sind. Da das lokale Geschäft allemal von Menschen geprägt wird, sind auch in Zukunft starke Reifenhändler mit bestem Dienstleistungsportfolio und
Walter Antosch
Thomas Prinz
Franz Doblhofer
Mathias Forster
Klaus Kreisel
Christoph Leszkovich
Stefan Deschka
Josef G. Krameritsch
Hermann Hladky
Im Experten-Team den Wandel (mit)gestalten • Alle Kooperationsmitglieder ziehen an einem Strang, persönliche Animositäten kann man sich in Zukunft nicht mehr leisten. • Kunde-Lieferanten-Verhältnis muss ein Partnerverhältnis auf Augenhöhe werden, nur dann entsteht eine Win-win-Situation. • Internet-Preise sind Realität, mit optimalem Service sinkenden Produktrenditen gegensteuern. • Service muss optimaler Profitbringer werden, mit allem Angebot rund ums Rad. • Großhandel nur dann sinnvoll, wenn mit Vollkostenrechnung positiv bilanziert werden kann. • Extremer Zusammenhalt nötig, nur so sind Probleme und Herausforderungen der Zukunft lösbar. • Systemkunden und überregionale Kunden nur durch Kooperationen und in Zusammenarbeit mit Industriepartnern erreichbar. • Zusammenarbeit muss langfristig sein, damit Partner der Industrie planbar werden.
schlanker Kostenstruktur vor Ort weiterhin wichtig. Um dies gewährleisten zu können muss eine erfolgreiche Kooperationszentrale den ihr zustehenden Teil beitragen.
THEMA
Pleite – was nun? Wenn die Verkaufszahlen zurückgehen und die Werkstättenauslastung sinkt, sollten im Autohaus die Alarmglocken schrillen. Eine gut geplante Insolvenz kann die rettende Sanierung des Unternehmens bringen. Von Dr. Friedrich Knöbl
D Der Kfz-Jurist Dr. Jürgen Creutzig beschäftigt sich mit Insolvenzen
ie Schutz suchenden Unternehmer brauchen sich dafür nicht zu genieren. Schließlich sind ihnen große Kfz-Konzerne wie General Motors, Chrysler oder Kia als Vorbild vorangegangen. Ein wesentliches Hemmnis für einen derartigen Schritt ist die Furcht vieler Händler, damit ihren Markenvertrag zu verlieren. Tatsächlich haben praktisch alle Importeure eine derartige Kündigungsmöglichkeit für den Insolvenzfall vorgesehen. Sie räumten sich damit ein einseitiges Kündigungsrecht ein, obwohl sie von der Insolvenz wirtschaftlich recht wenig betroffen sind: Bei Neuwagen können sie die Fahrzeugpapiere bis zur vollen Bezahlung zurückhalten; vom Händler noch nicht voll bezahlte Lagerware wird daher einfach zurückgeholt. Bei Ersatzteilen sorgt der Bankeinzug dafür, dass nur verhältnismäßig kleine Beträge unbezahlt bleiben.
Neue Vorschriften Einen Strich durch dieses Kündigungsrecht hat allerdings das neue Insolvenzrecht gemacht: Wenn eine Vertragsauflösung „die Fortführung des Unternehmens gefährden könnte“, dürfen Vertragspartner Verträge „bis zum Ablauf von sechs Monaten nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens nur aus wichtigem Grund kündigen“. Gleichzeitig bestimmt die Insolvenzordnung, dass die Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation oder ein Zahlungsverzug vor Insolvenzeröffnung
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keine derartigen Gründe sind. Lediglich Arbeitsverträge sind von dieser Kündigungsbeschränkung ausgenommen, die überdies nicht im Voraus ausgeschlossen werden darf. Die gegenteiligen Regelungen in den Händlerverträgen wurden durch das neue Insolvenzrecht somit zur Makulatur. Als weiteren Sanierungsschritt kann der Masseverwalter von noch nicht voll erfüllten Verträgen zurücktreten. Er hat somit das Recht, anbezahlte oder unbezahlte Lagerware dem Importeur zurückzuschicken und die dafür geleisteten Anzahlungen für die Masse rückzufordern. Ein weiterer Punkt ist, dass bei Gericht anhängige Rechtsstreitigkeiten amtswegig unterbrochen werden, bis das Unternehmen geschlossen oder der Sanierungsantrag von Gericht bzw. Gläubigern abgewiesen wird. Auch eine Räumungsexekution wird automatisch aufgeschoben. Ausständige Mieten müssen nur mit der im Sanierungsplan vorgesehenen Quote befriedigt werden.
Ausgleichsanspruch wird schlagend Es gibt einen weiteren Grund, warum der Importeur vor einer Kündigung des Händlervertrages zurückschrecken sollte: Sie löst den bei den Herstellern wenig beliebten Ausgleichsanspruch aus. Da hilft es dem Importeur auch nichts, diesen Anspruch mit seinen offenen Forderungen zu saldieren. In einem erst kürzlich ergangenen Urteil hat der Bundesgerichtshof eine
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THEMA
digung blieb insolvenzrechtlich zwar unwirksam, der Ausgleichsanspruch musste dennoch bezahlt werden. Der deutsche Branchenanwalt Dr. Jürgen Creutzig betonte, dass mit einer derartigen – unwirksamen – Kündigung „die Insolvenzmasse gestärkt wird“. Was die Sanierungschancen erhöht, aber sicher nicht in der Absicht des Herstellers lag.
Keine Beweislastverschiebung
Pleite „made in USA“
Dr. Martin Brenner bemüht sich um zusätzliche Rechtssicherheit
Der von amerikanischen Großpleiten her bekannte „Gläubigerschutz“ des Chapter 11 hat mit dem europäischen Gläubigerschutz nichts zu tun. In Amerika dient Chapter 11 des US-Insolvenzrechtes dem Schutz des schlingernden Unternehmens vor den Forderungen der Gläubiger. Bei uns wird darunter der Schutz der Gläubigerinteressen verstanden, die bisher beim alten Konkursrecht im Vordergrund standen. Doch mit dem neuen Insolvenzrecht steht – wie in Amerika – die Erhaltung des Unternehmens (und der damit verbundenen Arbeitsplätze) im Vordergrund. Chapter 11 stellt sicher, dass Gläubiger, die vom insolventen Unternehmen kein Geld oder neue Schuldtitel erhalten, stattdessen Aktien des Unternehmens als „Bezahlung“ bekommen. Dabei können die ursprünglichen Aktionäre unter Umständen vollständig durch die neuen Aktionäre abgelöst werden.
derartige Aufrechnung als ungerechtfertigte Gläubigerbenachteiligung qualifiziert (IX ZR 191/12). Auch der Einwand des Importeurs, dass seine Kündigung unwirksam gewesen sei, wurde verworfen. Die Kün-
Schon vor Jahren hatte ein wegen Konkurseröffnung fristlos gekündigter Händler nach Abschluss des Zwangsausgleiches vom Importeur einen Ausgleichsanspruch gefordert. Die beklagte Porsche Gruppe versuchte, die Konkurseröffnung als „Verwirkung des Ausgleichsanspruches“ geltend zu machen. Den Händler treffe dabei die Beweislast, dass ihm an seinem Konkurs kein „Verschulden“ treffe. Das Oberlandesgericht Linz folgte dieser Argumentation und vertrat überdies die Ansicht, die Geltendmachung des Ausgleichsanspruches wäre Aufgabe des Masseverwalters gewesen. Der habe dies jedoch nicht getan, deshalb sei von einem konkludenten Forderungsverzicht auszugehen. Der Oberste Gerichtshof sah dies anders (2Ob275/98z): „Nach der allgemeinen Lebenserfahrung besteht kein typischer Zusammenhang zwischen der Konkurseröffnung und einem Verschulden. Ist es doch vor allem in Zeiten wirtschaftlicher Instabilität nicht ungewöhnlich, auch ohne eigenes Verschulden insolvent zu werden.“ Eine Verschiebung der Beweislast zugunsten des beklagten Importeurs sei daher nicht erforderlich. Auch von einem stillschweigenden Forderungsverzicht des Masseverwalters könne nach den im redlichen Verkehr geltenden Gewohnheiten nicht ausgegangen werden. Da sei ein „sehr strenger Maßstab anzulegen“ – dem Gekündigten standen somit 3 Jahre Zeit zur Verfügung, seinen Ausgleichsanspruch einzuklagen.
Neues Musterverfahren? Strittig ist, ob der Importeur nach Annahme des Sanierungsplanes und Aufhebung der Insolvenz dem sanierten Unternehmen unter Verweis auf frühere Zahlungsprobleme den Händler- oder Werkstättenvertrag fristlos kündigen kann. Aus der Sicht des Insolvenzexperten Dr. Michael Günther würde damit die Zielsetzung des Sanierungsverfahrens unterlaufen. Kündigung – ja, allerdings unter Einhaltung der regulären Kündigungsfristen. Derzeit gibt es dazu noch keine gerichtlichen Entscheidungen. Branchenanwalt Dr. Martin Brenner geht jedoch davon aus, dass es Renault bei einer in seiner Kanzlei anhängigen Vertragskündigung auf einen derartigen Rechtsstreit ankommen lässt. Wie immer er ausgeht: Er würde für eine zusätzliche Rechtssicherheit sorgen. •
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„Der Verbleib von rund 194.000 Altfahrzeugen ist ungeklärt“ sagt Shredder-Sprecher Walter Kletzmayr auf Seite 20
HANDEL
„Schon heuer gab es Verbesserungen beim Margensystem“ meint Mercedes-Importeurschefin Corinna Widenmeyer auf Seite 22
Keine Einigung auf „Code of Conduct“ Die zwischen Händler- und Herstellervertretern geführten Gespräche über einen angestrebten Verhaltenskodex, der grundlegende Rechte der Vertragsnehmer beinhalten soll, haben bis jetzt noch keine Einigung gebracht. Laut Bernard Lycke, Generalsekretär der Händlervereinigung CECRA, wird noch auf die drei Kernpunkte Betriebsverkauf, Mehrmarkenvertrieb und Ausgleichszahlungen gepocht. Die Forderungen werden bislang von den Automobilherstellern abgelehnt. Eine Einigung soll trotzdem bis Ende des Jahres erzielt werden.
Trotz rückläufigen Markts Verkaufssteigerungen Die unter der MB-AutomobilvertriebsgmbH gruppierten Betriebe der PappasGruppe konnten im 1. Halbjahr 2013 die Neuwagen-Verkäufe um 9 Prozent auf 6.130 Pkws und Nfz steigern. Mit 3.088 Mercedes-Benz-Pkws und smartNeuzulassungen wurde eine Steigerung von 17 Prozent erzielt. Für die nächsten Monate ist Vertriebsvorstand Friedrich Lixl optimistisch, das Plus halten zu können. Bei den Nfz-Neuzulassungen konnte die Pappas-Gruppe 7 Prozent Zuwachs auf 2.380 Einheiten erzielen.
Händler für Carsharing gesucht „Wir wollen, wie wir dies in Deutschland bereits mit Ford getan haben, auch in Österreich Automobilhändler gewinnen, die Carsharing-Fahrzeuge in Integration unseres Flinkster-Netzes anbieten“, so Rolf Lübke, Geschäftsführer der DB Rent GmbH. „Ich glaube, dass die Automobilhändler auch umdenken müssen. Sie werden erkennen, dass Mobilität eine andere Qualität hat als Autoverkauf. Ich glaube, dass Autohändler sich so einen neuen Markt generieren können, gerade jetzt, wo es so schwierig ist, Autos zu verkaufen.“
Eisenstadt: Benefizkonzert brachte Rekordergebnis Das 10. Benefizkonzert des Autohauses Weintritt (Baden, Eisenstadt, Neusiedl) brachte am 2. August in Eisenstadt 60.000 Euro an Spenden für „Licht ins Dunkel“: Eineinhalb Stunden lang unterhielt Bass-Bariton Erwin Schrott mit seinem Programm „Rojotango“ die 700 Zuhörer im Schloss Esterházy, nachdem vor der Pause burgenländische Künstler und das JanoskaEnsemble für gute Stimmung gesorgt hatten. Am Bild: Mag. Werner Weintritt, Schauspielerin Sunnyi Melles, Erwin Schrott, Wilhelm Weintritt (v.l.).
Hyundai beendet Internetvertrieb des i10 Nach 350 Verkäufen des nur online verfügbaren i10 „Click“ hat der Hyundai-Importeur kürzlich das Projekt beendet. Laut Geschäftsführer Hansjörg Mayr habe die Initiative einschließlich von weiteren, unmittelbar bei Händlern getätigten Abschlüssen zu rund 500 i10-Verkäufen geführt. Auf längere Sicht ist ein neuerlicher OnlineVertrieb von Einstiegsmodellen nicht ausgeschlossen. Beim in Kürze startenden Nachfolger des i10 sei dies vorerst nicht geplant, so Mayr. Andere Modelle wolle man prinzipiell nicht im Internet anbieten.
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Gerhard Lustig
Oh (Auto)Gott! Gott sieht viel, der „Autogott“ noch viel mehr. Nämlich die irrwitzigen Neuwagenrabatte, die inzwischen im österreichischen Autohandel kursieren. Eine geniale Dienstleistung – aus Sicht der Konsumenten sowieso. Der ausgebildete Markenimporteur Stefan Mladek bringt mit seinem Team Kaufinteressenten online mit dem „günstigsten“ KfzHändler zusammen. Das Ergebnis seit seinem Marktstart vor einem Jahr spiegelt die Kopflosigkeit des Markenhandels wider. „Autogott“ verkauft täglich 2 Neuwagen mit durchschnittlich 16 Prozent Nachlass – hochgerechnet auf ein Jahr sind das 700 Neufahrzeuge! Selbst der VW Golf Plus drängt sich dank zahlreicher Verkaufskampagnen mit bis zu 29 Prozent Rabatt dem Käufer auf. Kein Wunder, dass sich die „Standard Medien AG“ jetzt an dieser Neuwagen-Internetplattform beteiligt hat. Der Autohandel skelettiert sich.
HANDEL
Erfolgsfaktor Vertriebsnetz
„Unser stabiles Händlernetz ist uns sehr wichtig“, sagt Thomas Boldt, Netzwerkentwickler bei Fiat in Österreich: Alle Händler wurden ohne Kündigung, sondern mit einer Änderungsvereinbarung auf die neue GVO umgestellt. Von Dr. Nikolaus Engel
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m Bewusstsein, dass eine Kündigung – auch wenn man einen neuen Vertrag in Aussicht stellt – nicht nur emotionalisiert, sondern in Zeiten wie diesen auch gegenüber Banken ein schlechtes Signal wäre, hat Fiat Group Automobiles Austria zur Umsetzung der GVO Änderungsvereinbarungen mit dem Händlerverband ausgearbeitet, die den alten Vertrag ersetzen und mit Jahresbeginn auf den neuen Vertrag übergehen.
Lancia-Chrysler-Jeep: „Eine Erfolgsstory!“ Eine besondere Erfolgsgeschichte sei die nun zwei Jahre bestehende „Convergence“, die Zusammenführung der Vertriebs- und Servicenetze mit 38 Lanciaund 46 Chrysler-, Jeep- und Dodge-Händlern, sagt Boldt: Die damals gefällten Entscheidungen ergaben einen Mix von 37 Lanciaund Jeep-Händlern – rund ein Drittel von Lancia und zwei Drittel von Chrysler/Jeep – wobei eine Reihe von Partnern herausfallen musste, weil es natürlich große Überlappungen gab.
len wie Voyager und Grand Cherokee in einer Verdopplung der Verkäufe niederschlugen. Der Verkauf des als Fiat Freemont facegeliftet auferstandenen Dodge Journey steigerte sich von 200 auf rund 1.000 Stück.
Langzeit-Partnerschaft an der Tagesordnung Netzwerkentwickler Thomas Boldt verweist stolz auf das Händlernetz, das im Schnitt seit 30 Jahren Fiat repräsentiert
Imposante Steigerungen „Wir haben aufgrund dieser Veränderungen auch von einem zweiauf ein einstufiges Netz abgeändert und mit den Händlern eine gute Erfolgsstory geschrieben“, sagt Boldt und verweist auf die Absatzzahlen, die sich bei Volumenmodel-
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Heute seien bei einer Gesamtzahl von 246 Mandatsverträgen über alle Marken mit insgesamt 101 Hauptpartnern 43 Lancia-Mandate mit 44 Verkaufsstandorten. Bei Jeep gibt es heute 42 Haupthändler und 45 Verkaufspunkte. Über alle Marken hat Fiat in Österreich insgesamt 181 Vertriebspartner: Haupthändler, ihre Filialen („Satellites“) und ihre im zweistufigen Händlernetz angeschlossenen Subhändler. Fiat habe in Österreich ein Netz mit sehr langjährigen Partnern, betont Boldt, die im Schnitt knapp 30 Jahre mit dem Hersteller zusammenarbeiteten. Ein großer Teil der Händler ist 60 oder 70 Jahre Fiat-Partner. „Der Mix ist sehr unterschiedlich, wir sind da aber extrem flexibel“, sagt Boldt. Das Multibrand-Markenkonzept mache das möglich. So gebe es fast alle Kombinationen – von Singlepartnern bis zu 6 Marken. Fiat schreibe auch keine zwingenden Markenkombinationen vor. Ausschlaggebend sei der Bedarf der Region und die Möglichkeiten, dort ausreichende Erträge zu erwirtschaften.
In Zukunft mehr Abarth-Händler in Österreich Motor Village in Schönbrunn vertritt 6 Fiat-Marken
Noch heuer plane Fiat, das Abarth-Händlernetz auf mindestens zehn Standorte zu erweitern, sagt Boldt: „Wir wollen unsere Flaggschiffmarke Abarth nutzen, um uns national breiter aufzustellen“. •
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Uwe Hannes (l.) folgt bis auf Weiteres auf Mag. Wilhelm Jelinek
Hinter den Kulissen Mitte Juli musste der langjährige Kia-Chef Mag. Wilhelm Jelinek den Hut nehmen. Kann sein Nachfolger die Marke wieder auf Kurs bringen?
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och vor wenigen Monaten galt Kia als Vorzeigemarke: Zwischen 2007 und 2012 stieg der Marktanteil von 1,7 auf 3,8 Prozent, treue Werkstattkunden (Stichwort „Siebenjahresgarantie“) und ein einvernehmliches Innenverhältnis sorgten für zufriedene Händler. Im heurigen Frühjahr war es mit der Harmonie jedoch vorbei: Die Vertragsbetriebe klagten darüber, dass fix zugesagte Bonifikationen monatelang nicht ausgezahlt wurden. Gleichzeitig brachen die Neuzulassungen um fast ein Drittel ein. Jelinek setzte sich massiv für eine Verbesserung der Rahmenbedingungen ein. Konzernintern fand er jedoch kein Gehör. Stattdessen wurde ihm buchstäblich binnen Tagesfrist die Tür gewiesen: eine Entscheidung, die auf breites Unverständnis stieß.
Lösung im Bonus-Streit Einen definitiven Nachfolger für Jelinek gab es bei Redaktionsschluss noch nicht. Interimistisch kümmert sich derzeit der europäische After-Sales-Chef Uwe Hannes um die Importgesellschaft. Er erwarb sich einige Sympathien, indem er die Bonus-Debatte beendete: Den Händlern wurden kurz nach dem Amtsantritt von Hannes alle Beträge ausgezahlt. Wird es dem künftigen Importchef gelingen, auch die Verkaufszahlen wieder auf Kurs zu bringen? Das hängt vor allem vom Handlungsspielraum ab, den der Konzern seiner Tochter einräumt. Die attraktive Modellpalette würde jedenfalls viel mehr Potenzial bieten, als derzeit in der Statistik absehbar ist. • (HAY)
HANDEL
das vergangene Jahrzehnt von rund 100 Millionen „verschwundenen“ Altfahrzeugen auszugehen.
Aus den Augen ...
„Rücksichtslose Exporte“
... und aus dem Sinn: Dass jährlich bis zu 200.000 Altfahrzeuge aus dem Land geschafft werden, wird von der Politik ignoriert. Dabei leiden sowohl die Umwelt als auch die heimische Wertschöpfung unter dem Wrackexport.
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m Jahr 2012 wurden rund 265.000 österreichische Fahrzeuge vom Verkehr abgemeldet. Dies war nach 2011 (284.000 Stück) der zweithöchste jemals verzeichnete Wert. Im Gegensatz dazu sank die Zahl der im Inland verwerteten Altautos auf den neuen Tiefststand von 64.809 Stück. 2002 waren es dagegen 127.000, 2009 immerhin noch 127.000 gewesen. „Damit ist der Verbleib von rund 194.000 Altfahrzeugen ungeklärt“, sagt Walter Kletzmayr, Sprecher der heimischen Shredderbetriebe. Das Problem sei freilich nicht auf Österreich beschränkt: Europaweit sei für
Walter Kletzmayr informiert über den „Schwund“ an Altfahrzeugen
Was mit diesen Vehikeln passiert, liegt auf der Hand: Sie werden irgendwo zwischen Osteuropa und Zentralafrika ausgeschlachtet oder notdürftig instandgesetzt. Der Umweltschutz, der hierzulande den Amtsschimmel so kräftig wiehern lässt, spielt dabei kaum eine Rolle. Gleichzeitig entgeht der heimischen Wirtschaft eine Wertschöpfungschance in Millionenhöhe. Es überrascht nicht, dass Kletzmayr und seine Branchenkollegen den „oft rücksichtslosen“ Wrackexport als Resultat politischer Kurzsichtigkeit anprangern. Auf Gehör sind sie bisher aber nicht gestoßen. Beispielsweise fehlt nach wie vor eine europaweite Definition des Begriffs Altfahrzeug. Jeder Versuch, zwischen einem noch fahrtüchtigen Gebrauchtwagen und einem Schrottauto zu unterscheiden, löse daher „eine Flut von Bürokratie“ aus, bedauert Kletzmayr: „Daher sind effiziente Kontrollen an den Grenzen nicht machbar.“ • (HAY)
Nun ist der OGH dran Nach dem nicht rechtskräftigen Urteil gegen die ehemaligen Autoimporteure und -händler Heinrich und Richard Karner muss nun der Oberste Gerichtshof über die Berufung entscheiden.
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eit 18. März war am Landesgericht Wiener Neustadt verhandelt worden, mehr als fünf Monate später fällte die Richterin das Urteil: Wegen Betrugs, Veruntreuung und betrügerischer Krida wurden Heinrich Karner (der ehemalige Geschäftsführer der Karner & Grossegger Automobil GmbH in Vösendorf) und sein Bruder Richard (einstiger Chef der P1 Leasing & Rental GmbH) zu 6 bzw. 3 1/2 Jahren Haft verurteilt. Die beiden ehemaligen Autoimporteure und händler (Rolls-Royce, Aston Martin, Ferrari, Maserati) meldeten Nichtigkeit und Berufung an; der Staatsanwalt verzichtete auf Rechtsmittel.
Entscheidung wohl erst Anfang 2014 Daher sind die Urteile noch nicht rechtskräftig: Am Landesgericht Wiener Neustadt rechnet man damit, dass die Ausfertigung des mehr als 100 Seiten dicken Urteils im Laufe des Septembers erledigt sein sollte. Nach der Zustellung haben die Angeklagten vier
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Wochen Zeit, dagegen zu berufen. Mit einer Entscheidung des OGH ist daher wohl nicht mehr heuer zu rechnen, vermutet man in Justizkreisen. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die beiden Brüder die Zahlungsunfähigkeit ihrer Unternehmen (die de facto schon 2009 erkennbar gewesen sein soll) nicht wahrhaben wollten und verschleierten. Sie sollen sich auch Autos, die ihnen von Geschäftspartnern überantwortet wurden, „vereinbarungswidrig zugeeignet“ haben, so das Gericht. Bei der Insolvenz, die Ende 2010 erfolgte, standen Passiva von mehr als 20 Mio. Euro zu Buche. • (MUE)
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Richard (o.) und Heinrich Karner
HANDEL
„Der Preis, den man zahlt“ Citroën hat die Zahl der Kurzzulassungen reduziert – und merkt die Folgen davon in der Zulassungsstatistik.
Als „vernünftig“ bezeichnet Oberhammer einen Anteil von 30 bis 32 Prozent, wobei darin auch echte Vorführwagen enthalten seien. „Das ist das Ausmaß, das der Markt teilweise auch selbst verlangt.“
C4 Picasso als neues Zugpferd Geschäftsführer Klaus Oberhammer
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s passiert nicht oft, dass die Statistik für einen Volumenhersteller ein Minus von 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ausweist. Und doch passiert es: So sanken die Neuwagenzulassungen von Citroën von Jänner bis Juni von 6.803 auf 4.078 Fahrzeuge. Laut Geschäftsführer Klaus Oberhammer muss man dieses Minus differenziert sehen: Tatsächlich habe man 1.250 zugelassene Pkws weniger im Händlernetz stehen als vor einem Jahr. Dass es zu den offiziellen Zahlen eine gewisse Diskrepanz gebe, argumentiert Oberhammer mit dem starken Verzicht auf Kurzzulassungen: „Das ist der Preis, den man zahlt, wenn man diese zurückfährt.“ Auch wenn diese Politik nicht einfach ist, will der französische Hersteller daran festhalten: „Wir werden die Kurzzulassungen in Übereinstimmung mit den Händlern auf ein vernünftiges Maß zurückschrauben.“
Der C4 Picasso ist das wichtigste Modell bei Citroën
Nicht zuletzt aufgrund der guten Verkäufe beim im Frühsommer lancierten C4 Picasso ist Oberhammer optimistisch, den Marktanteil von 2,38 Prozent (1. Halbjahr) bis Jahresende in Richtung 3 Prozent zu hieven. „Wir werden uns fest anstrengen, dass wir da hinkommen.“ In den vergangenen Jahren stieg der C4 Picasso zum wichtigsten Fahrzeug in der Modellpalette auf. Laut Oberhammer wird dieses Auto heuer rund ein Drittel des Gesamtvolumens ausmachen, nächstes Jahr sogar 40 Prozent. Nach dem Fünfsitzer, der heuer für rund 1.100 Einheiten gut sein soll, folgt im Herbst auch der Siebensitzer. „15.000 Xsara Picasso, weitere 15.000 C4 Picasso der ersten Generation und etwa 3.500 C3 Picasso als mögliche Aufsteiger sind eine hervorragende Basis.“ Vom siebensitzigen C4 Picasso, der frühestens ab Oktober bei den Händlern steht, sollen heuer noch rund 400 Stück zugelassen werden. Dazu kommen noch jeweils rund 800 Stück der beiden Vorgängermodelle. • (MUE)
HANDEL
Das Ziel sind vier Prozent Corinna Widenmeyer, die neue Geschäftsführerin von Mercedes in Österreich, sieht mit den neuen Modellen gute Voraussetzungen für weiteres Wachstum.
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chon im 1. Halbjahr war Mercedes – entgegen dem Markt – in Österreich steil bergauf gefahren und hatte mit einem Plus von 18,3 Prozent im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2012 abgeschlossen. „Wir haben jetzt jene Fahrzeuge, die der österreichische Markt wünscht, was in den vergangenen Jahren nicht immer der Fall war“, sagt Corinna Widenmeyer, die im Frühjahr aus der Zentrale in Stuttgart kommend an die Spitze des Importeurs gekommen ist.
ger für die 2. Jahreshälfte 2014 erwartet: „Da sehe ich vor allem in Wien noch großes Potenzial: Hier haben wir mit Wiesenthal ein Projekt gestartet, das im 2. Halbjahr den Absatz verstärken wird.“ Wenn nächstes Jahr auch der GLA (ein kleines SUV auf Basis der A-Klasse) zur Verfügung stehen wird, sollten die Verkäufe weiter steigen. „Ich rechne, dass der Marktanteil von Mercedes über vier Prozent liegen wird“, meint Widenmeyer.
Stabiles Händlernetz ist besonders wichtig
Die A-Klasse spricht viele Neukunden an Das größte Wachstum gebe es im Moment bei der neuen A-Klasse: Bis Ende Juni seien bereits rund 1.600 Stück ausgeliefert worden. „Sehr hohe Nachfrage registrieren wir bei der neuen E-Klasse. Aber auch der CLA liegt deutlich über unseren Erwartungen.“ Doch der in Ungarn gebaute CLA ist – wenn man es so sagen darf – auch so etwas wie das „Sorgenkind“: Der Grund liegt in der hohen Nachfrage, wodurch sich die Lieferzeiten in einigen Fällen bereits ins Jahr 2014 verschoben haben. „Wir führen aber laufend Gespräche mit dem Werk, ob sich neue Möglichkeiten auftun“, analysiert Widenmeyer. Von der neuen S-Klasse, die seit Ende Juli bei den Händlern steht, seien binnen kürzester Zeit mehr als 100 Stück verkauft worden, sagt Widenmeyer. Am anderen Ende der Palette, beim smart, werde der Nachfol-
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Geschäftsführerin Corinna Widenmeyer
Im Händlernetz wird es keine Veränderungen geben: „Neben den vier großen Gruppen (Wiesenthal & Co in Ostösterreich, Georg Pappas Automobil AG in Salzburg und anderen Bundesländern, Dipl.-Ing. Hans Teissl & Sohn in Kärnten, Dipl.-Ing. Herbert Schneider GmbH & Co KG in Vorarlberg, Anm. d. Red.) gibt es auch ein gut funktionierendes Agentensystem. Und vor allem die Serviceabdeckung ist für unsere Marke mit 102 Stützpunkten optimal.“ Widenmeyer führt mit den Händlern im Herbst auch Gespräche über ein neues Margensystem: „Schon heuer gab es Verbesserungen in diese Richtung, doch für 2014 werden wir uns erst zusammensetzen.“ Die Marke mit dem Stern will sich wie bisher aus den Kurzzulassungen heraushalten. Laut Widenmeyer werden 70 Prozent aller zehn Jahre alten Mercedes in den Vertragswerkstätten betreut. „Das ist eine Sensation im Vergleich mit anderen Marken.“ • (MUE)
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Verschrotten gegen Welthandel Die EU und die Welthandelsorganisation kritisieren Russland wegen seiner Verschrottungsgebühren.
dinierte Vorgehen gegen die Sonderabgabe erst in den vergangenen Monaten gestartet wurde, denn bereits Anfang 2013 hat Andrej Belousow, russischer Minister für Wirtschaftsentwicklung, eine Änderung der Regelung angekündigt.
Von Peter Homola
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ie Stimmung zwischen den westlichen Handelsdiplomaten und Russland ist gerade etwas frostig. Der Grund ist die Verschrottungsgebühr, die in Russland vor einem Jahr eingeführt wurde. Im Rahmen der seit September 2012 gültigen Verordnung muss für Importautos eine Recyclinggebühr bezahlt werden. Bei den in Russland produzierten Autos ist es nicht der Fall, die heimischen Hersteller müssen aber die spätere Entsorgung der Fahrzeuge garantieren. Dies gilt auch für die in Russland gebauten ausländischen Marken. Renault, GM, VW & Co. können davon auch profitieren und zahlen die Gebühr nur für die importierten Autos. Die Regelung wurde von Anfang an von mehreren Ländern sowie der EU kritisiert. Im Sommer haben die EU, Japan, die USA, die Türkei, die Ukraine und China die Welthandelsorganisation (WTO) eingeschaltet.
Fair oder unfair – das ist die Frage Die Kritiker werfen Russland die ungleiche Behandlung der heimischen und ausländischen Hersteller vor. Ein anderer Vorwurf lautet, dass man mit der Verschrottungsabgabe die reduzierte Zollgebühr, die sich aus dem zeitgleichen Beitritt Russlands zur WTO ergab, ersetzen will. Das bedeutet, dass die Importautos nach dem EU-Beitritt nicht billiger geworden sind. „Die Russen haben zwar die Importzölle reduziert, doch durch die Hintertür haben sie etwas eingeführt, worüber man diskutieren kann, ob es fair oder unfair ist“, sagt dazu Alain Uyttenhoven, Vice President Product Management, Toyota Motor Europe. „Ich würde es also als eine leicht protektionistische Maßnahme bezeichnen.“ EU-Handelskommissar Karel De Gucht hält die von Russland erhobenen Gebühren für unrechtmäßig. Die Gebühr widerspreche den Grundregeln der WTO. Es ist jedoch etwas unverständlich, warum das koor-
Markt in Russland ist rückläufig Seit Einführung der Verschrottungsgebühr sind die EUAutoexporte nach Russland laut EU-Diplomaten um 7 Prozent geschrumpft. Es ist aber unwahrscheinlich, dass niedrigere Pkw-Importe mit der Sonderabgabe zusammenhängen. Die Gründe sind vielmehr der rückläufige russische Markt und die höhere Zahl von Autos ausländischer Marken, die in Russland gebaut werden und daher nicht importiert werden müssen. „Wir sind der Meinung, dass es für uns am besten wäre, wenn sich nichts ändern würde“, sagt Bruno Ancelin, Senior Vice President von Renault, Chairman der Eurasia Region und Chef der Aktivitäten in Russland. Renault ist Aktionär des Lada-Herstellers AvtoVAZ und Betreiber eines Autowerks in Moskau. „Sollte sich was ändern, wird es für uns schwer sein, die Abgabe zu zahlen, denn es würde unsere Ertragslage behindern und eine Herausforderung für das Management des Cashflows bedeuten.“ Rund 85 Prozent der in Russland verkauften Renault werden lokal gebaut.
Für führende Modelle des russischen Marktes wie den Lada Granta (aktuell Nr. 1) oder Hyundai Solaris (Nr. 2) wird gegenwärtig keine Verschrottungsabgabe bezahlt
Alain Uyttenhoven, Vice President Product Management, Toyota Motor Europe: „Leicht protektionistische Maßnahme“
Spielregeln sollen für alle gleich sein Einige Wettbewerber könnten einwenden, dass Renault aufgrund der starken Präsenz in Russland einen Wettbewerbsvorteil genieße. „Ja, selbstverständlich, doch wir haben dafür bezahlt, wir zahlen die Lokalisierung“, sagt Ancelin mit Verweis auf die großen Investitionen. „Wir können nicht zweimal zahlen, für jene, die nicht lokalisieren wollen.“ Für den Fall einer Änderung verlangt Ancelin von der russischen Regierung volle Kompensation. Andere Firmen, wie etwa Volkswagen oder Mitsubishi, die auch einige Modelle in Russland bauen, sehen das Problem gelassener. „Wenn wir Spielregeln haben werden, die für alle gleich sind, ist es fair“, sagt Andrej Pankow, CEO des Mitsubishi-Importeurs MMC Rus. •
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Bruno Ancelin, Senior Vice President von Renault, Chairman der Eurasia Region und Chef der Aktivitäten in Russland: „Am besten wäre, wenn sich nichts ändern würde“
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HANDEL
Am Weg zurück Während andere Hersteller unter dem rückläufigen Automarkt leiden, verzeichnet Mazda deutliche Zuwächse. Mittelfristig will die Marke in Österreich wieder zu alter Stärke zurückkehren.
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on Jänner bis Juli konnte Mazda die Neuzulassungen um fast 14 Prozent steigern. Im Gesamtjahr soll der Marktanteil von 2,51 auf mehr als 3 Prozent wachsen. Hinter diesem Erfolg steht die „sechste Generation“: So nennt der japanische Hersteller intern die Resultate des Modellwechsels, der mit dem CX-5 eingeleitet wurde. Heuer sollen rund 3.100 Exemplare des kompakten SUV abgesetzt werden. Die anfangs verheerenden Lieferzeiten seien Geschichte: „Mittlerweile sind wir bei Wartezeiten von 1 bis 2 Monaten, das ist gerade richtig“, erklärt Günther Kerle, Geschäftsführer von Mazda Austria. Weitere 2.000 Verkäufe strebt der Importeur mit dem neuen Mazda6 an. Das wäre eine Verdoppelung gegenüber dem Ende 2012 ausgelaufenen Vorgänger.
chischen Kunden zu animieren, wäre das noch legitim. Tatsache ist aber, dass mindestens die Hälfte aller Kurzzulassungen in das Ausland geht, wodurch die Statistik verfälscht wird.“
Erfolg ohne Kurzzulassungen Treue Werkstattkunden
„Unsere Organisation hat in den vergangenen Monaten gezeigt, dass man mit den richtigen Produkten auch in einem schwierigen Markt Zuwächse erzielen kann“, unterstreicht Kerle. Wichtig ist ihm, dass diese Erfolge ohne „taktische“ Maßnahmen erzielt wurden: „Wer seine Verkäufe immerzu künstlich aufbläst, muss irgendwann wieder die Luft rauslassen. Das ist gerade jetzt deutlich zu erkennen.“ Besonders kritisch sieht Kerle den Export von kurzzugelassenen Fahrzeugen: „Würde es sich dabei um eine Verkaufsstrategie handeln, um die österrei-
In der Klagenfurter Importzentrale will man mit dem neuen Mazda3 (l.) an den Erfolg des Mazda6 anschließen
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Bei Mazda betont man stattdessen das Bemühen um eine nachhaltige Markenentwicklung. Dazu gehört auch das Werkstattgeschäft, bei dem man besonderes Augenmerk auf ältere Fahrzeuge legt. „Der Prozentsatz der Kunden, die auch zum fünften Service noch in die Vertragswerkstätte fahren, beträgt bei uns über 57 Prozent“, schildert Kerle. Dieser Wert sei international vorbildlich. Die deutsche Mazda-Organisation komme beispielsweise auf 49 und England gar nur auf 26 Prozent. Zugute kommt die Kundentreue den Erträgen der Markenbetriebe. 2012 sei die durchschnittliche Umsatzrendite bei 2 Prozent gelegen, sagt Kerle: „Ich gehe davon aus, dass wir heuer das Gleiche erreichen werden, wenn nicht mehr.“
Neuer Hoffnungsträger Den nächsten Wachstumsschritt will die japanische Marke mit dem neuen Mazda3 setzen. Das Kompaktmodell wird dieser Tage auf der IAA präsentiert, in Österreich ist der Verkaufsstart für 25. Oktober geplant. Kommt das Fahrzeug ebenso gut an wie CX-5 und Mazda6, könnten die ehrgeizigen Pläne von Kerle durchaus aufgehen. Er glaubt für 2015 an einen Marktanteil „zwischen 3,5 und 4 Prozent – und zwar eher 4 als 3,5 Prozent.“ • (HAY)
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Kein Auto symbolisiert den Erfolg der VW-Konzernmarke so sehr wie der Octavia. Doch auch die anderen Baureihen machen dem Importeur viel Freude. Von Philipp Hayder
„Die ehrliche Nummer 2“ Ü
ber 7.000 Mal soll heuer ein neuer Skoda Octavia an österreichische Kunden übergeben werden. „Vom Kombi sind bereits 300 Exemplare bei den Kunden, bei der Limousine haben wir bisher ungefähr 800 Stück ausgeliefert“, berichtet Importchef Max Egger. Er ist stolz auf die „einzigartige Position“ des in nunmehr dritter Generation verfügbaren Modells: „Der Octavia ist ganz einfach der Skoda von Skoda.“
Keine Frage des Preises Die ständig wachsende Nachfrage nach der Mittelklassebaureihe verdeutlicht den stetigen Aufstieg von Skoda. „Wir haben das Billigsegment hinter uns gelassen“, unterstreicht Egger. Das habe auch die überraschend geringe Nachfrage nach einem 9.900-EuroAusführung des Fabia verdeutlicht: „Unsere Kunden bevorzugen einen ordentlich ausgestatteten Fabia um 12.000 oder 13.000 Euro, Sondermodelle dürfen durchaus auch 14.000 oder 15.000 Euro kosten.“
Breite Palette Natürlich treiben nicht nur Octavia und Fabia die Markenentwicklung voran: Auch der Yeti und der Roomster leisten wichtige Beiträge. Der Stadtflitzer Citygo soll heuer mit 600 bis 700 Verkäufen den
Absatzplan erfüllen, allzu aggressive Ambitionen hat Egger freilich nicht: „Gerade in diesem Segment muss man irrsinnig aufpassen, sonst bleibt am Ende des Tages nicht einmal ein Euro über.“ Wichtige Impulse erwartet sich der Geschäftsführer von Intercar Austria dagegen von der Aufwertung des Superb. Zudem soll die kleine Limousine Rapid noch vor dem Jahreswechsel um eine fünftürige Version ergänzt werden. Mit dieser Karosserievariante, so Egger, werde Skoda „den Aktionsradius als KombiMarke weiter ausbauen“.
Max Egger steht seit 2 Jahrzehnten an der Spitze der heimischen SkodaOrganisation
Stabile Marktposition Vor dem Hintergrund eines auf 320.000 Einheiten geschätzten Gesamtmarkts will Skoda bis zum Jahresende an die gut 21.600 Verkäufe des Vorjahres anschließen. Wird das auch wieder den zweiten Platz in der Markenrangliste bedeuten? „Ob tatsächlich die Nummer 2 in der Statistik stehen wird, lässt sich noch nicht sagen“, meint Egger: „Ich gehe aber davon aus, dass wir auf jeden Fall die ehrliche Nummer 2 sein werden.“ •
Den Citigo (B.) und den Octavia wird es demnächst auch mit Erdgasantrieb geben
HANDEL
Entschleunigung in allen Segmenten Am chinesischen Automarkt sind die Zeiten der zweistelligen Zuwächse vorbei. Nach dem mageren Wachstum im 1. Halbjahr lassen eine erlahmende Inlandsnachfrage, klamme Banken und liquiditätsschwache Unternehmen eine noch schwächere Entwicklung in der zweiten Jahreshälfte erwarten. Von Dr. Michael Sikora
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ass sich im Reich der Mitte eine zunehmende wirtschaftliche Ernüchterung einstellt, ist an zahlreichen Indikatoren erkennbar. Beispielsweise signalisiert der HSBC-Einkaufsindex zum wiederholten Mal einen Rückgang der Nachfrage nach industriellen Gütern. Auch der Energieverbrauch sinkt landesweit, die Logistikkosten sind auf Talfahrt.
Rückläufige Autoexporte
Am chinesischen Automarkt hat VW die Nase vorn – umso mehr bekommen die Wolfsburger die Abkühlung der dortigen Kfz-Konjunktur zu spüren
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Ende 2012 betrug das BIP-Wachstum noch 7,7 Prozent, im 1. Quartal 2013 waren es nur mehr 7,3 Prozent. Die chinesische Exportlokomotive ist ins Stottern geraten, der Zuwachs in den ersten fünf Monaten lag bei 1 Prozent. Die Autoexporte sind laut der China Association of Automobile Manufacturers (CAAM), im 1. Halbjahr gegenüber der Vorjahresperiode sogar um 0,6 Prozent gefallen. Im Inland wurden 8,6 Millionen Pkws verkauft – noch ein Plus von 13,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr, so die CAAM, aber die Abschwächung ist unverkennbar. Und dann noch die Anti-Korruptionspolitik von President Xi Jin Ping mit dem plakativen Anprangern von Parteigran-
Dr. Michael Sikora betreibt das Unternehmen „ABC Automotive Business Consulting“ in Shanghai. Für AUTO & Wirtschaft berichtet er regelmäßig über die asiatische Autobranche.
den, die in der Öffentlichkeit mit deutschen Luxusautos gesichtet werden!
Volle Händlerlager All dies ist Gift für den erfolgsverwöhnten chinesischen Automarkt und verunsichert potenzielle Käufer. Zwar wurden im Juni 1,7 Millionen Pkws und damit 11,2 Prozent mehr Fahrzeuge als 2012 abgesetzt, doch dieses Strohfeuer war in Wahrheit ein Lagerverkauf der OEM an die Händler. Dabei, so die Händlervereinigung CADA (China Automobile Dealer Association), waren die Neuwagenlager schon im Juni zum Überlaufen voll. In den heißen Sommermonaten Juli und August war die Lust zum Autokauf flau. Dennoch fluteten die chinesischen OEM ihre Händler weiter mit neuen Modellen, die Rabattschlacht ist im vollen Gange. Der Fahrzeugexport bringt mit seinen hauchdünnen Margen kaum Licht ins Dunkel, zumal er durch die starke chinesische Währung zusätzlich behindert wird. Die Aufbruchsstimmung von Geely, Chery, SAIC und anderen nach Europa ist vorbei.
Misserfolg in Australien Auch in nahen „Westmärkten“ wie Australien und Neuseeland wollten die chinesischen Autobauer in der Kleinwagen- und Kompaktklasse kräftig aufmischen und die japanischen und koreanischen Platzhirschen in die Enge treiben. Doch während der SUVMarkt in Australien in diesem Jahr um 4,5 Prozent gewachsen ist, verzeichnete Great Wall Motors im selben Zeitraum einen Einbruch um 35 Prozent. Foton konnte überhaupt bisher nur 300 Pickups „down under“ absetzen. Auch Chery hat es arg in Australien erwischt: Der J1 Hatchback war mit 7.000 Euro Wegfahrpreis schon 2011 das billigste Auto, wird 2013 zu-
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HANDEL
sätzlich durch Promotionen wie „pay half now, half later“ unterstützt – und findet trotzdem keine Käufer. Daniel Cotterill, Unternehmenssprecher des für Great Wall und Chery tätigen Händlers Ateco, ist frustriert: „Wir warten schon lange auf neue Modelle die unsere Kunden wieder begeistern können.“ Der Mitbewerb hat nicht geschlafen: Suzuki, Nissan und Volkswagen haben die Kunden mir großen Preisnachlässen zurückerobert und bieten für 8.400 bis 9.800 Euro Modelle in der gleichen Fahrzeugklasse an.
SUV als Hoffnungsträger Zurück nach China: Hier wuchsen die Kompakt- und Mittelklasse im Jahresvergleich mit 940.000 verkauften Einheiten um magere 5,3 Prozent. Gefragt waren vor allem Modelle von VW (Passat, Bora, Lavida und Sagitar), gefolgt von Ford Focus und Buick Excelle. Ein Lichtblick ist nur noch das boomende SUV-Segment: 228.000 SUVs fanden begeisterte Käufer, allen voran die langjährige Modellserie Hover von Great Wall Motors mit 32.100 verkauften Stück. Auf Platz zwei mit 15.300 Einheiten landete der VW Tiguan gefolgt von Honda CRV. Inzwischen liegt der Marktanteil der SUVs am Gesamtautomarkt bei 18 Prozent, was die Fahrzeugklasse nach der Kompaktklasse mit 44 Prozent zum zweitwichtigsten Segment macht.
Zunehmende Marktsättigung Wenngleich der Trend zum SUV die Autobauer freut, sind die goldenen Margen-Zeiten von 15 bis 20 Prozent großteils vorbei. Die potenzielle Käuferschicht im Speckgürtel fährt schon Oberklasse: Neben einer SKlasse und Porsche Cayenne parkt maximal ein BMW 1er oder ein Mini Countryman für den Nachwuchs vor einer typischen Villa in Nobelgegenden wie dem Shanghaier Bezirk Hongqiao. Karsten Engel, President und CEO von BMW China, gab anlässlich der ChinaPremiere des neuen 3er GT in Hangzhou bekannt, dass „China nun in eine normale Wachstumsperiode“ eintrete. Das zeigt sich an den Wachstumsraten:
BMW hat in den ersten fünf Monaten 10 Prozent mehr Luxuswagen verkauft, 2012 betrug das Wachstum dagegen 34 Prozent. Wettbewerber Audi rasselte von 42 auf 14 Prozent Zuwachs zurück. Übrigens: Die deutschen Autobauer verkaufen im Reich der Mitte fast schon so viele Autos wie in Europa. An erster Stelle liegt die VW-Gruppe, deren Gesamtumsatz zu mehr als 40 Prozent in China erwirtschaftet wird. Wenn das Mittel- und Oberklassensegment einbricht, wird es spannend in Wolfsburg, Stuttgart und München. •
Fehlschlag im Export: Der Chery J1 findet trotz Kampfpreisen keine Käufer
HANDEL
„Die Reputation ist wieder da“ Nach einigen schweren Monaten rund um den Jahreswechsel registrierte man bei Opel zuletzt wieder eine deutlich stärkere Nachfrage. Importeurschef Alexander Struckl ist zufrieden.
M
it einem Marktanteil von 7,09 Prozent belegte Opel beispielsweise im Juni wieder den angestammten 2. Platz in der Markenstatistik: Die Gründe dafür seien in der ergänzten Modellpalette zu finden, sagt Alexander Struckl: „Wir hatten immer ein starkes Gespann mit dem Corsa, Astra, Meriva und Insignia als Rückgrat. Jetzt ist der Mokka als Volumenmodell dazu gekommen, das mit anschiebt. Erfreulich ist, dass sich auch der Corsa nach wie vor gut verkauft.“ Allerdings übe die Diversifikation Druck auf die klassischen Segmente wie etwa den Astra aus, analysiert Struckl: „Das merken wir auch an den Stückzahlen: Wir sind ein Vollanbieter mit 18 Modelllinien inklusive der Nutzfahrzeuge, da kommt schon was zusammen. Den Flottenanteil beziffert Struckl bei den Nutzfahrzeugen mit mehr als 80 Prozent. „Bei den Pkws sind Insignia und Astra echte Flottenmodelle, gefolgt von Meriva und Corsa.“
ein weiteres Plus bei den Marktanteilen: „Ich glaube daher, dass wir das Ergebnis des Vorjahres einstellen können. Wir hatten im Vorjahr nach 6 Monaten 6,36 Prozent, heuer sind es 6,04 Prozent. 2012 hatten wir aber 2 sehr schwache letzte Quartale mit 5,19 bzw. 4,68 Prozent.“
Alexander Struckl sieht seine Marke auf Kurs
Lieferzeiten reduziert Apropos Mokka: Durch Investitionen im Werk in Korea wurde nun die Taktfrequenz erhöht, sodass sich die Lieferzeit auf sieben bis acht Monate reduziert hat. „Wenn nächstes Jahr die CKD-Produktion in Spanien beginnt, wird es noch viel einfacher werden.“ Da viele bestellte Autos erst jetzt ausgeliefert werden, erwartet sich Struckl für die kommenden Monate
28
Der Insignia wird im Herbst grundlegend erneuert
„Die Leute drehen sich nach dem Cascada um“ Die schlechten Zahlen Ende 2012 seien wie eine Ohrfeige gewesen, analysiert der gebürtige Steirer: „Weil nicht klar war, wie es mit Opel weitergehen wird. Doch wir merken jetzt, dass die Reputation wieder da ist. Opel ist begehrt, es sind viele Erstkunden dabei. Die Leute drehen sich nach dem Cascada um und der Adam hat viel positives Feedback.“ Leichte Sorgen bereitet Opel hingegen der Absatz des Ampera: „Die E-Mobilität ist durch die mangelnde Bereitschaft der Politiker, Maßnahmen zu setzen, unter Druck geraten. Aus dem ElektrofahrzeugMarkt wurde ein Einzelgeschäft.“ In Österreich seien aufgrund der anfänglichen Erfolge etwa 400 Ampera zugelassen worden, meint Struckl: „Doch im Moment ist es schwierig. Unsere 11 Ampera-Händler verkaufen insgesamt nur 3 bis 4 Stück im Monat.“ Ab Herbst will sich Opel auf die Erneuerung des Insignia und auf das Thema Motoren konzentrieren. Die Zahl der Händlerverträge (42 mit 80 Stützpunkten) soll sich nicht ändern; dazu kommen noch 108 autorisierte Opel-Vermittlungspartner. „Es gibt zwar das eine oder andere Projekt, das im Entstehen ist, aber da ist es noch zu früh, um darüber zu reden.“ • (MUE)
AUTO & Wirtschaft • SEPTEMBER 2013
HANDEL
Neue Impulse aus Togliatti Der rührige Importeur Lada Automobile GmbH erweitert das Fahrzeugprogramm mit einer Reihe neuer Modelle und Modellvarianten.
E
rste Fahrzeuge der neuen Lada-Baureihe Granta, die in Kooperation mit der Renault-Nissan-Allianz entstand, sind bereits im Wiener Hafen eingetroffen. Beim Granta handelt es sich um ein ganz neues Modell auf der modifizierten Lada-Kalina-Plattform. Der Handel kann den Granta – wie übrigens das gesamte Lada-Programm – zusätzlich zur Benzinversion in einer Kraftstoffkosten und Emissionen sparenden Variante für den Betrieb mit Autogas (Flüssiggas, Propan) anbieten. Interessantes Detail: Es war die Marke Lada, die schon vor langer Zeit Flüssiggas in Österreich bekannt gemacht hat. Außerdem ist der zuletzt nicht mehr lieferbare Lada Priora Kombi ab sofort facegeliftet verfügbar. Er rundet das Lada-Fahrzeugprogramm nach oben ab.
Der Lada Granta entstand mit Renault-Beteiligung
Der Lada 4x4 Taiga als Easy Lkw und mit Tagfahrlicht
4x4 künftig auch in Österreich als Easy Lkw Der Lada 4x4, dessen österreichischer Name „Taiga“ sich mittlerweile bis an die Waterkant durchgesetzt hat, kommt nun mit Tagfahrlicht auf den Markt. Der Taiga wird – dem österreichischen Fiskalsystem angepasst – heute vor allem als Lkw mit seitlich verblechtem Laderaum verkauft. Nun bietet der Importeur mit dem Easy Lkw („Utility“) einen Umbau, bei dem die hinteren Seitenscheiben erhalten bleiben. Er ist NoVA- und Öko-Malus frei als N1Fahrzeug eingestuft. • (ENG)
„Als Standesvertreter war es mir wichtig, mit gutem Beispiel voranzugehen“
MANAGEMENT
sagt Burkhard Ernst auf Seite 33
„Durch den Anstieg der Kurzzulassungen wird der Gebrauchtwagenmarkt beflügelt“ analysiert Heiko Haasler auf Seite 42
Auf Suche nach alternativen Räumlichkeiten Nach dem Nichtzustandekommen der Dislozierung des Wiener CitroënRetailstandortes von der Perfektastraße in Wien-Liesing nach Simmering in die ehemalige Citroën-Niederlassung sucht die Peugeot-Citroën-Retailorganisation nach alternativen Räumlichkeiten im Raum Simmering. Ansprechpartner für geeignete Immobilien ist Mathias Gabler B.), der PCR in Österreich leitet. Bis zur neuen Entscheidung bleibe der Citroën-Standort Perfektastraße in Betrieb, erläutert Marken-Generaldirektor Klaus Oberhammer die Situation.
Neue Investitionszuwachsprämie gefordert Mittels einer Umfrage unter den Mitgliedsbetrieben seines Heimatbundeslandes ließ Komm.-Rat Mag. Dr. Gustav Oberwallner, stv. Bundesgremialobmann und oberösterreichischer Landesgremialobmann des Fahrzeughandels, aktuelle Wünsche und Anliegen erheben. Positiv äußerten sich die Firmen dabei vor allem zu den verstärkten Ausbildungs- und Qualifizierungsbemühungen in der Branche. „Durch die Bank wurde aber auch die Forderung nach einem Investitionsimpuls geäußert“, so Oberwallner.
www.mediaconsult.tv
Wie wählt der Autofahrer? – Eine Filzmaier-Analyse! ORF-Politikanalyst Univ.-Prof. Dr. Peter Filzmaier wird beim 6. A&W-Tag das Wahlergebnis, wenn auch vermutlich am 8. November noch keine Regierung angelobt sein wird, analysieren und zum Thema Mobilität den Unterschied der öffentlichen zur veröffentlichten Meinung herausarbeiten. Interessanter Aspekt dabei , wie die Wählerstruktur unter Autofahrern wirklich ausgeprägt ist. Darüber und mehr diskutiert Filzmaier mit den Lobbyisten Wolfgang Rosam (Fahrzeugwirtschaft) und Dr. Willi Nowak (VCÖ).
smart will in Wien neue Kunden erobern Als eine von weltweit 10 Städten wurde Wien von der Daimler AG für eine neue smart-Kampagne ausgewählt. Im Zuge der bis Herbst 2014 laufenden Kampagne will die Wiesenthal Autohandels GmbH die smart-Verkäufe von derzeit jährlich 250 auf knapp 500 Neuwagen verdoppeln. Beim Kauf eines smart erhalten Kunden im Aktionszeitraum eine zusätzliche Gebrauchtwagen-Eintauschprämie von 750 Euro sowie (als Privatpersonen) ein Parkguthaben von 200 Euro, Firmenkunden erhalten eine kostenlose Fahrzeugfolierung.
Kfz-Versicherungsausbildung mit BÖV-Abschluss Auf Initiative von carplus-Versicherungschef Dr. Franz Gugenberger (l.) und BÖV Präsident Robert Bilek (r.) bietet die Bildungsakademie der österreichischen Versicherungswirtschaft ab September 2013 eine maßgeschneiderte Ausbildung für Vermittler und Berater von Kfz-Versicherungen an. Der zwingende Nachweis einer fachlichen Qualifikation als Versicherungsagent im Rahmen des eingeschränkten Gewerbes „Vermittlung von Kfz-Versicherungen“ wird mit einer speziell konzipierten BÖV-Ausbildung und Prüfung unterstützt.
30
AUTO & Wirtschaft • SEPTEMBER 2013
Mag. Heinz Müller
Ein bisserl mehr Aufmerksamkeit! Es ist manchmal lustig, wenn man einen Neuwagenhändler besucht: Da reinigt die (der deutschen Sprache durchaus mächtige) Putzfrau die Eingangstür, daneben sitzen die freundlichen Damen von Kassa und Empfang. Und zwei Meter dahinter hängt, für alle Kunden sichtbar, ein großes Plakat, das zum „Frühjahrscheck“ einlädt. Okay, der Begriff „Frühjahr“ ist bei diesem Wiener Vorzeigebetrieb einer französischen Marke etwas weit gegriffen, er reicht nämlich von Mitte April bis Ende Juli. Doch dass das Plakat auch Ende August, als vom Frühjahr wirklich keine Spur mehr zu sehen war, noch an dieser Stelle hing, ist ein schweres Versäumnis. Ganz egal ob es in diesem Fall Betriebsblindheit war oder Wurschtigkeit: Der Kunde fühlt sich gefrotzelt.
Gerhard Lorber Geschäftsführer Österrreich
MANAGEMENT
Alles Bio oder was? Die Euro-6-Norm für schwere Lkws macht vorderhand den Einsatz von reinem Biodiesel unmöglich.
S
ie gilt verbindlich erst ab 1. Jänner 2014, wirft aber längst ihre Schatten voraus: Weil die Kundschaft das so wünscht, verkaufen große Lkw- und Motorenhersteller schon jetzt eine erkleckliche Zahl an Fahrzeugen, deren Motoren bereits die Abgasnorm Euro 6 erfüllen. Die Umweltschonung hat freilich einen großen Haken: Diese Motoren können nicht mit reinem Biodiesel (pflanzlicher Herkunft) betrieben werden. Die Motorenhersteller verweigern dafür die Garantie.
Probleme mit den Einspritzdüsen Die Folge: Flottenbetreiber wie Speditionen usw. müssen zurück zum fossilen Dieselkraftstoff, der etwas teurer ist und dem maximal 7 Prozent Biodiesel (nach Europäischer Dieselnorm EN 590) beigemischt ist. Als Gründe für die „Ablehnung“ von Biodiesel nennt etwa Franz Weinberger, Marketing- und Kommunikationschef von MAN Trucks & Bus Vertrieb Österreich, Probleme mit den Einspritzdüsen, Verkokung, aber auch die Aggressivität des Biosprits gegen Dichtungen. Das alles erfordert weitere Entwicklungsarbeit, insbesondere, was die Dauerhaltbarkeit betrifft, und technische Vorkehrungen. Dafür war bisher allerdings zu wenig Zeit, wie auch bei Mercedes-Benz Österreich betont wird. Euro 6 habe die Behandlung von Treibstoff und die Abgasnachbehandlung enorm verkompliziert.
Wohin mit dem Biodiesel? Pro Jahr werden in Österreich etwas mehr als 500.000 Tonnen Biodiesel in Verkehr gebracht. Rund 420.000 Tonnen werden den herkömmlichen fossilen Kraftstoffen beigemischt, 84.000 Tonnen als reiner Biokraftstoff verwendet oder dem fossilen Diesel in einem höheren Anteil als 7 Prozent hinzugefügt. Diese 84.000 Tonnen würden rein rechnerisch wegfallen,
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Moderne Lkws dürfen nur mit herkömmlichem Diesel fahren
Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich
wenn alle schweren Lkws Euro6-tauglich sind. Beim größten heimischen Biodieselproduzenten Münzer Bioindustrie GmbH bleibt man trotzdem eher gelassen. Prokurist Gregor Reindl: „Wir gehen nur von einem moderaten Rückgang der Mengen aus.“ Es bedürfe schließlich mehrerer Jahre, bis der gesamte Markt auf Euro-6-Motoren umgestellt würde. Zudem keimt Hoffnung auf, dass die Hersteller sich des Themas jetzt intensiver widmen. Scania hat bereits für 2014 einen Euro-6-Motor angekündigt, der auch mit reinem Biodiesel betrieben werden kann. Man kann daher davon ausgehen, dass auch die Mitbewerber dahinter sein werden. Die Frage bleibt allerdings, wie lange es bis zu marktreifen Produkten dauert. Das könnten durchaus auch Jahre sein.
Für Landmaschinen bereits freigegeben Umweltminister Nikolaus Berlakovich, der im Rahmen des klima.aktiv-Programmes vehement den Biodiesel forciert hat, bleibt unterdessen nur abzuwarten. Man werde sich, heißt es in seinem Büro, „dafür einsetzen, dass die Hersteller die nötigen Entwicklungsschritte einleiten“. Zudem appelliert das Ministerium an die Abnehmer von schweren Nutzfahrzeugen, „ihren Wunsch nach der Verwendung von 100 Prozent Biodiesel direkt bei den Lkw-Herstellern zu deponieren“. Einen Grund gäbe es ja: Biodiesel ist billiger. Immerhin, darauf verweist das Ministerbüro extra , sei es technisch möglich, den gewünschten Treibstoff einzusetzen. So habe die Firma Deutz für Landmaschinen, für die ähnlich strenge Emissionsgrenzwerte gelten würden, ihre Motoren bereits für Biodiesel freigegeben. Voraussetzung dafür sei eine gute, normkonforme Biospritqualität. • (VCA)
AUTO & Wirtschaft • SEPTEMBER 2013
MANAGEMENT
Sicherheit im Fall der Fälle
Serie: Aktuelle
Burkhard Ernst (l.) und Kurt Molterer
zeigen vor, wie sich Kfz-Betriebe auch gegen n r e h Schlichtungskosten absichern können c i s Ver e i w f i! Burkhard Ernst hat nicht vor, demnächst ein Pro
eine Klage gegen seine Importeure einzubringen. Dennoch hat er als allererster Unternehmer die neue „Importeursrechtsschutzversicherung“ der Garanta abgeschlossen.
S
eit 1. Juni gilt das Kraftfahrzeugsektor-Schutzgesetz (KraSchG). Es stellt zahlreiche Aspekte der Vertragsbeziehungen zwischen Händlern und Importeuren klar, enthält aber auch neue Auflagen: So muss nunmehr vor jeder rechtlichen Auseinandersetzung ein Versuch zur außergerichtlichen Streitbeilegung unternommen werden. Scheitert der Schlichtungsversuch, kann nach drei Monaten Klage erhoben werden. „Diese prinzipiell positive Regelung kann für die betroffenen Unternehmen beträchtliche Kosten verursachen, die von herkömmlichen Rechtsschutzversicherungen nicht gedeckt werden“, weiß Ernst, Bundesgremialobmann des Fahrzeughandels und
Für jeden Kfz-Betrieb geeignet
Kurt Molterer, Hauptbevollmächtigter der Garanta
Als der Branchenversicherer sind wir immer bestrebt, den Bedürfnissen der Automobilwirtschaft Rechnung zu tragen. Dazu gehört zweifellos der Rechtsschutz – und zwar nicht nur im Hinblick auf das Tagesgeschäft, sondern auch auf die erfahrungsgemäß unvermeidlichen Rechtsstreitigkeiten innerhalb von Markenorganisationen. Unser neuer Importeursrechtsschutz ist ein Produkt, das für Unternehmen jeder Größenordnung leistbar ist: der gelebte Beweis dafür, dass der Kfz-Betrieb im Mittelpunkt unserer Strategie steht.
selbst Vertragspartner von Mazda und Yamaha. Die Entscheidung für den neuen „Importeursrechtsschutz“ der Garanta sei eine Selbstverständlichkeit gewesen: „Als Standesvertreter war es mir besonders wichtig, mit gutem Beispiel voranzugehen.“
Attraktives Paket Ihres Zeichens Branchenversicherer hat die Garanta nach Inkrafttreten des KraSchG schnell auf die geänderten Rahmenbedingungen reagiert. „Der neue Importeursrechtsschutz wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesgremium des Fahrzeughandels, der Bundesinnung der Kfz-Techniker und dem VÖK entwickelt“, schildert Hauptbevollmächtigter Kurt Molterer. Im Leistungsumfang sind nunmehr pro Verfahren einerseits Gerichtskosten bis zu 250.000 Euro erhalten, andererseits werden Schlichtungsaufwendungen bis zu 2.500 Euro übernommen. Ein Versicherungsvertrag gilt dabei jeweils für einen Markenvertrag – Mehrmarkenbetrieben ist also zu mehreren Abschlüssen zu raten. Ein attraktives Detail: „Entscheidet sich der Kfz-Betrieb ergänzend auch für die umfassende Händlerund Werkstättenrechtsschutzversicherung der Garanta, so erhält er einen zusätzlichen Bündelrabatt von 15 Prozent auf beide Produkte“, so Molterer.
„Branche im Wandel“ Im Bundesgremium des Fahrzeughandels ist man überzeugt, dass es rund um das KraSchG einige Rechtsstreitigkeiten geben wird. „Jedes neue Gesetzeswerk bringt Prozesse mit sich, in denen die praktische Umsetzung abgesteckt wird“, so Ernst. Hinzu komme, dass die Autobranche generell im Wandel begriffen sei. Der neue Rechtsschutz der Garanta sei daher „die richtige Lösung zur rechten Zeit“, ist Ernst überzeugt: „Die beste Versicherung ist freilich immer jene, die man nie in Anspruch nehmen muss.“ • (HAY)
AUTO & Wirtschaft • SEPTEMBER 2013
33
MANAGEMENT
Eine Lösung für zwei Gewerbe Eine Werkstatt auf der einen Seite, ein Transportunternehmen auf der anderen: Dennoch reicht eine Software.
E
s war auf der AutoZum in Salzburg, als sich Otto Adelbrecht aus Feldkirchen (Kärnten) auf die Suche nach einer Software für seine Firma machte. „Ich habe nämlich zwei Gewerbe, ein Transportunternehmen und eine Kfz-Werkstätte. Doch ich wollte nicht zwei verschiedene Software-Lösungen“, sagt der Unternehmer, der seit 1992 aktiv ist.
Einschulung binnen eines Tages Doch während sich einige Anbieter uninteressiert zeigten, adaptierte Stieger Software sein Basisprogramm. „Das ist relativ schnell gegangen und innerhalb eines Tages waren die Mitarbeiter eingeschult“, sagt Gottfried Scharf, Geschäftsleiter von Stieger Software in Österreich. „Seit Juli läuft das Programm,
Das Werkstattteam der Firma Adelbrecht in Feldkirchen
und die Firma Adelbrecht kann nun beide Gewerbe mit einer Software betreiben.“ Scharf ist davon überzeugt, zusätzlich zu den Autohändlern und reinen Werkstätten ein weiteres Standbein gefunden zu haben. „Es gibt ja viele ähnlich gelagerte Firmen, die ein Transportgewerbe mit angeschlossener Werkstatt betreiben“, meint er. Und auch Adelbrecht ist zufrieden: Stieger hat sich richtig ins Zeug gelegt.“ • (MUE)
Gottfried Scharf managt Stieger Software in Österreich
Messe-Cocktail Wels Vom 25. bis 27. Oktober 2013 findet die PS Show Wels statt: Neben dem Schwerpunkt Autosalon Wels zeigt die PS Show wie stets Motorsport und wie 2012 ein ÖsterreichFenster der großen Messe Retro Classics Stuttgart.
W
els werde Ende Oktober wieder zum Ziel autobegeisterter Besucher, ist Projektleiter Markus Gruszka sicher: „Den Ausstellern bietet Wels 40.100 Quadratmeter hochwertige Ausstellungsfläche, gepaart mit 35.000 autobegeisterten Besuchern!“ Bei der Neuwagenschau Autosalon Wels präsentieren die lokalen Händler 270 Fahrzeuge von über 30 Marken.
Automobile Raritäten und PS-starke Rennboliden 2012 hat die Messe Wels einen Drei-Jahresvertrag mit der jährlich abgehaltenen Stuttgarter Oldtimermesse Retro Classics abgeschlossen, der Wels zum Schauplatz einer kleinen Oldtimermesse macht: Auf 3.500 Quadratmetern bieten Premiumhändler, Markenklubs
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Markus Gruszka: „PS Show Wels ist der perfekte Mix!“
und eine hochkarätige Verkaufsschau einen Vorgeschmack auf die große Oldtimermesse, die vom 13. bis 16. März 2014 in Stuttgart stattfindet. „Damit wird für den Handel mit klassischen Automobilen eine einzigartige Plattform geschaffen“, sagt Karl-Ulrich Herrmann, Gründer der Retro Classics.
PS Show zeigt Österreichs Motorsport Die laut Messe Wels größte Motorsportmesse Österreichs zeigt Rennwagen der Superlative in drei Motorsporthallen mit 5.200 Quadratmetern und Österreichs Motorsport. Außerdem stehen auf der Race Arena, mit 17.000 Quadratmetern Österreichs größte MesseRennstrecke, Boliden unterschiedlicher Motorsportkategorien Besuchern für Taxi-Fahrten parat. • (ENG)
AUTO & Wirtschaft • SEPTEMBER 2013
MANAGEMENT
Perfekt eingestellt Den Grazer Diagnosespezialisten AVL Ditest verbindet eine langjähriger Partnerschaft mit der traditionellen Oldtimer-Veranstaltung „Ennstal-Classic“. Mit modernster Technik wurden historische Fahrzeuge vor dem Großeinsatz gecheckt, auch ein AVL „Werksteam“ fuhr bei der Rallye mit.
B
ereits zum 7. Mal sorgte das Techniker-Team von AVL dafür, dass die wertvollen Fahrzeuge den Belastungstest rund um die Bergwelt von Gröbming ohne Pannen überstanden. Immerhin sind für die Teilnehmer der Ennstal-Classic an 3 Tagen 857 km mit mehreren Pass- und Gebirgsstraßen in bis zu zwölfstündigen Etappen zu bewältigen. Besonderes Augenmerk legten die Techniker auf den Zustand der Gemischaufbereitung, die damit verbundene Motorleistungsentfaltung und den Zustand der Zündanlage. „Wir prüfen anhand der Abgaszusammensetzung, ob eine optimale Gemischzusammenstellung gegeben ist. Nur wenn hier das Verhältnis stimmt, reduzieren sich die Emissionen auf ein Minimum und gleichzeitig erhöhen sich Motorleistung und -haltbarkeit“, sagt AVL-Ditest-Geschäftsführer Dipl.Ing. Gerald Lackner. Mit Erfolg: Die AVL-Spezialisten orteten mehrere Fehler in der Vergasereinstellung sowie an Zündverteilern und Kabeln und konnten diese noch rechtzeitig vor dem Rennen beheben.
AVL mit eigenem „Werksteam“ Auch mit einem „Werksteam“ war AVL Ditest in Person von Vertriebs- und Marketingleiter Ing. Ingo Glatter und seinem Mini Cooper bei der Ennstal-Classic vertreten. Glatter hatte dem Aggregat seines 41 Jahre alten Coopers mit dem Einbau einer neuen Nockenwelle eine Leistungssteigerung zukommen lassen. Die Zündungseinstellung und Vergaserabstimmung erfolgten danach mit AVL-Ditest-Geräten. Wermutstropfen: Der stärkere Motor zog viel mehr Schlupf am Antriebsrad nach sich. So wurde das Berechnen der konstanten 50 km/h, die es auf den Sonderprüfungen zu halten gilt, deutlich schwieriger. Trotzdem ging
Ing. Ingo Glatter (l.) und Dipl.-Ing Gerald Lackner
sich für Glatter ein respektabler 19. Platz und damit nach 2011 die insgesamt zweite Leistungsmedaille in Silber aus. Auch nächstes Jahr will er wieder dabei sein: „Allerdings mit einem Tripmaster-Antrieb an der Hinterachse.“ Der Sieg ging an Werner Fessl und Wolfgang Artacker, die in ihrem Fiat Abarth die Gleichmäßigkeitsfahrten mit 1.304 Strafpunkten (1,304 Sekunden) absolvierten. Mit 1.346 Punkten folgten Peter Ulm und Jan Soucek (Porsche 911, Bj. 1969) und Michael und Maximilian Münzenmaier (JensenVolvo, Bj. 1963) mit 1.360 Strafpunkten auf den Plätzen 2 und 3. • (DSC)
MANAGEMENT
Ein Monat der doppelten Freude Gebrauchtwagen Juli 2013 Stück
VW
16.015
19,94
3,77
Audi
7.348
9,15
13,54
Opel
5.653
7,04
2,99
Marke
MA in %
+/ – in % z. Vorjahr
99.960
20,12
1,43
45.307
9,12
8,18
34.472
6,94
-6,03
Stück
BMW
5.551
6,91
9,14
34.867
7,02
7,50
Ford
5.035
6,27
6,52
31.129
6,27
0,12
Mercedes-Benz
4.483
5,58
14,92
26.598
5,35
4,22
Renault
3.915
4,88
3,93
24.287
4,89
0,28
Peugeot
3.491
4,35
6,43
21.840
4,40
4,41
Skoda
3.033
3,78
18,99
19.294
3,88
14,24
Mazda
2.966
3,69
8,49
17.579
3,54
1,93
Fiat/Abarth
2.799
3,49
6,34
17.289
3,48
3,06
Seat
2.665
3,32
17,66
15.959
3,21
13,06
Toyota
2.177
2,71
11,53
13.592
2,74
6,88
Citroën
2.053
2,56
4,05
12.673
2,55
-1,23
Hyundai
1.347
1,68
7,07
8.362
1,68
5,90
Nissan
1.182
1,47
0,08
7.796
1,57
-2,18 0,47
Suzuki
1.120
1,39
0,72
7.492
1,51
Kia
1.075
1,34
12,57
6.865
1,38
7,45
952
1,19
13,20
5.810
1,17
-2,53
Mitsubishi Alfa Romeo
898
1,12
-2,92
5.518
1,11
-4,33
Volvo
889
1,11
-0,11
5.596
1,13
6,41
Honda
838
1,04
-0,24
5.077
1,02
0,65
Chevrolet/Daewoo
733
0,91
16,35
4.478
0,90
12,57
Chrysler
463
0,58
-10,79
2.930
0,59
-11,80
Porsche
407
0,51
19,71
2.415
0,49
7,19
Mini
36
Jän. – Juli 2013 +/ – in % z. Vorjahr
MA in %
385
0,48
smart
341
0,42
Jeep
317
Lancia
289
Subaru
10,32
2.403
0,48
I
mmer nur negative Zahlen, das kann nicht sein: Daher waren die Zahlen, die im August über den vorangegangenen Juli bekannt wurden, umso erfreulicher: Sie brachten dem Neuwagen-Sektor nach vielen Monaten mit einem Minus voran endlich wieder ein Plus, auch wenn es mit 0,97 Prozent vergleichsweise niedrig ausfiel. Am (relativ) schlechten Ergebnis des Gesamtjahres konnte aber auch diese leichte Steigerung nicht viel ändern. Interessant ist, dass es heuer selbst bei den Volumenherstellern große Unterschiede gibt (siehe Tabelle). Die meisten Beobachter gehen mittlerweile davon aus, dass der Gesamtmarkt heuer zwischen 315.000 und 320.000 Einheiten zu liegen kommen wird. Viel wird davon abhängen, mit welchen kreativen Maßnahmen die Importeure im 2. Halbjahr den Absatz ankurbeln werden.
Rekordmonat bei den Gebrauchtwagen Noch erfreulicher stellt sich heuer die Situation bei den Fahrzeugen aus Vorbesitz dar: Mit 496.699 Gebrauchtwagen wurde das Rekordergebnis der ersten sieben Monate 2012 heuer gleich um 3,13 Prozent übertroffen; der Juli steuerte mit einem Plus von 7,64 Prozent ein kräftiges Scherflein bei. • (MUE)
Modell-Ranking Neuwagen Marke/ Modell
7,47
38,62
1.898
0,38
5,56
0,39
-9,43
2.090
0,42
0,10
0,36
28,44
1.703
0,34
5,78
272
0,34
14,29
1.973
0,40
18,50
Dacia
270
0,34
33,00
1.620
0,33
38,82
Land Rover
242
0,30
30,11
1.525
0,31
14,32
Jaguar
201
0,25
27,22
1.045
0,21
6,63
Rover
135
0,17
-6,25
763
0,15
-16,79
Daihatsu
104
0,13
-29,73
804
0,16
-18,38
Saab
93
0,12
-10,58
602
0,12
-10,28
Lexus
67
0,08
26,42
415
0,08
16,90
Dodge
55
0,07
5,77
307
0,06
9,25
SsangYong
52
0,06
23,81
298
0,06
9,16
Ferrari
26
0,03
13,04
182
0,04
10,98
MG
22
0,03
-15,38
98
0,02
-10,09 65,12
Aston Martin
17
0,02
240,00
71
0,01
Lada
17
0,02
30,77
120
0,02
1,69
Maserati
14
0,02
-36,36
117
0,02
20,62
Bentley
9
0,01
-18,18
67
0,01
42,55
Rolls-Royce
7
0,01
-12,50
34
0,01
-8,11
Lamborghini
6
0,01
50,00
33
0,01
26,92
Infiniti
1
0,00
-66,67
8
0,00
-38,46
KTM
1
0,00
-50,00
13
0,00
-31,58
Sonstige
266
0,33
14,16
1.325
0,27
-4,81
Summe
80.297
100,00
7,64
496.699 100,00
3,13
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
Juli 2013
Jän. – Juli 2013
Stück MA in %
VW Golf VW Polo Renault Mégane Hyundai ix35 VW Tiguan Hyundai i20 Ford Focus Seat Ibiza Hyundai i30 BMW Reihe 3
1.466 914 762 637 627 588 535 522 513 503
5,1 3,2 2,7 2,2 2,2 2,1 1,9 1,8 1,8 1,8
Stück MA in %
10.899 6.221 5.303 3.077 5.281 3.731 3.934 3.351 3.356 3.055
5,5 3,1 2,7 1,5 2,6 1,9 2,0 1,7 1,7 1,5
Bundesländer Neuanmeldungen Bundesland B K NÖ OÖ S St T V W
AUTO & Wirtschaft •SEPTEMBER 2013
Juli 13 849 1.380 5.490 5.208 2.286 3.494 2.326 1.237 6.273
+/- % -11,10 -11,03 +2,31 +1,30 +7,78 -7,59 +1,17 +10,55 +5,70
Juli 12 955 1.551 5.366 5.141 2.121 3.781 2.299 1.119 5.935
Alle Daten zum Fahrzeugmarkt finden Sie auch im MarketAnalyser von EurotaxGlass’s
Neuwagen
5.046 17,68 2.079 7,28 1.926 6,75 1.859 6,51 1.810 6,34 1.613 5,65 1.417 4,96 1.358 4,76 1.265 4,43 1.180 4,13 974 3,41 943 3,30 943 3,30 839 2,94 773 2,71 704 2,47 667 2,34 653 2,29 492 1,72 438 1,53 270 0,95 225 0,79 174 0,61 138 0,48 131 0,46 114 0,40 109 0,38 90 0,32 78 0,27 71 0,25 64 0,22 31 0,11 24 0,08 9 0,03 7 0,02 4 0,01 4 0,01 4 0,01 3 0,01 2 0,01 2 0,01 1 0,00 1 0,00 1 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 7 0,02 28.543 100,00
-8,65 34,56 -1,03 37,81 -15,14 30,40 22,79 -2,79 39,16 -34,12 -25,19 -15,35 81,00 -14,21 -6,30 -15,69 -10,47 21,38 20,88 22,01 -8,47 23,63 -1,14 -21,14 -28,02 -21,92 14,74 -14,29 65,96 29,09 -45,30 72,22 26,32 0,00 250,00 0,00 300,00 300,00 50,00 100,00 100,00 -66,67 -66,67 0,00 -100,00 0,00 0,00 -12,50 0,97
Jän. – Juli 2013 Stück
MA in %
35.617 13.066 12.044 12.208 12.223 10.930 9.410 9.908 7.643 12.715 6.393 7.146 5.917 5.792 4.851 5.745 5.559 4.371 3.100 2.665 2.111 1.824 1.288 1.302 1.075 607 1.482 698 431 517 535 211 121 35 52 20 11 10 11 6 6 20 22 14 1 0 1 33 199.747
17,83 6,54 6,03 6,11 6,12 5,47 4,71 4,96 3,83 6,37 3,20 3,58 2,96 2,90 2,43 2,88 2,78 2,19 1,55 1,33 1,06 0,91 0,64 0,65 0,54 0,30 0,74 0,35 0,22 0,26 0,27 0,11 0,06 0,02 0,03 0,01 0,01 0,01 0,01 0,00 0,00 0,01 0,01 0,01 0,00 0,00 0,00 0,02 100,00
+/ – in % z. Vorjahr -6,94 5,74 -14,08 -7,76 -7,46 -1,83 -5,41 5,55 21,30 -11,55 -30,75 -8,10 13,61 -27,70 -36,41 -3,30 10,91 29,28 -14,76 -10,48 -15,96 -5,25 -4,31 9,41 -28,48 -33,44 0,47 -0,99 -12,75 -1,71 -33,21 -4,52 -30,86 0,00 67,74 100,00 10,00 -28,57 -45,00 -57,14 20,00 33,33 37,50 100,00 -99,37 0,00 -92,86 -38,89 -7,19
Jän. – Juli 2013 Anwendung (inkl. Kzl) männl. 9.914 3.439 2.707 2.364 3.360 2.874 2.805 2.322 2.185 3.503 1.795 1.275 2.833 2.061 1.514 966 2.307 2.418 1.153 963 764 729 312 365 178 57 744 291 77 130 148 44 40 1 26 8 5 1 7 2 5 3 6 1 0 0 1 13 56.716
weibl. 6.974 3.207 1.351 1.202 1.972 1.589 784 2.018 761 2.287 1.380 1.225 1.282 1.579 723 516 1.479 1.491 979 586 510 260 331 155 97 39 362 74 25 86 40 11 13 6 1 2 3 1 2 0 1 0 0 1 1 0 0 6 35.412
betriebl.
Taxi1
VerDiplomietung1 matie1
72 29 59 12 7 11 11 21 205 111 4 7 17 7 13 8 86 34 0 14 0 2 0 0 0 0 0 0 0 0 0 2 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 732
1.027 4.269 548 1.898 267 284 1.302 314 846 1.093 274 586 5 252 210 551 250 1 22 38 4 76 267 4 97 119 2 6 10 114 2 1 10 0 0 1 0 2 0 0 0 0 0 0 0 0 0 4 14.756
18.729 6.420 7.986 8.642 6.891 6.467 5.821 5.568 4.697 6.925 3.218 4.646 1.802 2.152 2.614 4.263 1.773 462 968 1.116 837 835 645 782 800 511 376 333 329 301 347 156 68 28 25 10 3 8 2 4 0 17 16 12 0 0 0 14 107.619
35 1 2 3 11 3 94 0 53 6 4 1 2 1 0 4 8 0 0 0 2 16 4 5 1 1 2 2 0 2 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 2 265
in betrieblichen Zulassungen enthalten
VW Hyundai Ford Opel Audi Renault BMW Seat Mercedes Benz Skoda Peugeot Fiat/Abarth Mazda Kia Citroën Nissan Toyota Dacia Suzuki Chevrolet Mitsubishi Volvo Mini Land Rover Alfa Romeo Lancia Honda Porsche Jeep Smart Subaru Jaguar Lexus Bentley Ferrari Aston Martin Cadillac SsangYong Lada Lamborghini Lotus Infiniti KTM Maserati Daihatsu Rolls-Royce Saab Sonstige Summe
MA +/ – in % in % z. Vorjahr
1
Juli 2013 Stück
Marke
Gewinner und Verlierer nach Segmenten Jänner – Juli 2013: 199.747 Kleinwagen
Stadtwagen
Microvans
Familyuntere vans Mittelklasse
Mittelklasse
Oberklasse
Luxusklasse
Sportwagen
10.663
40.926
6.078
42.730
15.283
19.033
5.141
287
1.328
-12,4 %
-10,9 %
-22,3 %
-0,6 %
-18,1 %
-13,0 %
-24,4 %
-16,3 %
-11,3 %
AUTO & Wirtschaft • SEPTEMBER 2013
Geländewagen
Geländew. Minivan medium
+9,8 %
+6,5 %
7.809
34.125
8.385
-13,9 %
37
MANAGEMENT
Erste Zeichen der Erholung 48.000 zusätzliche Autoverkäufe im Juli lassen Europas Autoindustrie verhalten jubeln. Doch im Vergleich zum Vorjahr hinkt das Geschäft noch immer deutlich hinterher.
I
nteressant ist, dass gerade das besonders krisengeschüttelte Spanien mitten im Hochsommer mit einem Plus von 16,5 Prozent einen sehr großen Sprung nach vorn machte – wenngleich das Niveau noch immer deutlich hinter jenem anderer Jahre liegt. Positive Zahlen vermeldeten im Juli aber auch einige andere wichtige Länder wie Deutschland (+2,1 Prozent), Frankreich (+0,9 Prozent) oder Großbritannien (+12,7 Prozent). Das gute Ergebnis im Juli darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass in den ersten sieben Monaten europaweit um mehr als 400.000 Neuwagen weniger verkauft wurden als im VerDr. Alexander Martigleichszeitraum 2012. nowsky, Vorstand von Die Rückgänge betreffen auch Wiesenthal so gut wie alle Hersteller, denn von den zehn größten Produzenten kam heuer nur Mercedes (vor allem wegen der neuen A-Klasse) mit einem Plus von 3,7 Prozent in den ersten sieben Monaten ungeschoren davon. Die größten Einbrüche verzeichneten auch heuer wieder die drei französischen Hersteller, wobei Citroën (-14,1 Prozent), Peugeot (-10,0 Prozent) und Renault (-9,1 Prozent) hier relativ eng beisammen liegen. Der VW Golf, der im Herbst 2012 neu auf den Markt kam, war auch heuer mit 274.984 Neuzulassungen (+0,8 Prozent) das wichtigste Auto auf dem Kontinent.
Ziele in der Slowakei erreicht Mit rund einem Fünftel der österreichischen Neuzulassungen ist die Slowakei einer der kleineren Märkte Europas – und in den vergangenen Jahren gab es in diesem Land nicht immer erfreuliche Zahlen zu vermelden (-6,0 Prozent sind es heuer). Doch gerade in der Slowakei sind Ableger österreichischer Importeure und Händler anzutreffen, unter anderem die Firma Wiesenthal: „Wir können insofern positive Bilanz ziehen, als wir zur Jahresmitte unsere gesteckten Ziele erreichen konnten“, sagt Vorstand Dr. Alexander Martinowsky. „Sollte nichts Dramatisches dazwischen kommen, werden wir heuer mehr MercedesBenz-Fahrzeuge verkaufen als im Vorjahr. Damit werden wir auch 2013 in der Slowakei ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielen.“ • (MUE)
38
Länderstatistik Veränd. Land Juli 13 Juli 12 in % Belgien 34.879 36.701 -5,0% Dänemark 14.306 16.709 -14,4% Deutschland 253.146 247.860 +2,1% Estland 1.811 1.794 +0,9% Finnland 8.452 6.443 +31,2% Frankreich 150.218 148.924 +0,9% Griechenland 6.459 5.743 +12,5% Großbritannien 162.228 143.884 +12,7% Irland 11.640 4.422+163,2% Island* 675 574 +17,6% Italien 108.068 110.072 -1,8% Kroatien 3.180 2.682 +18,6% Lettland 934 895 +4,4% Litauen 1.071 1.051 +1,9% Luxemburg 3.905 4.195 -6,9% Niederlande 30.852 30.917 -0,2% Norwegen 11.633 12.133 -4,1% Österreich 28.543 28.268 +1,0% Polen 24.836 20.820 +19,3% Portugal* 11.060 9.265 +19,4% Rumänien 7.105 5.603 +26,8% Schweden 18.161 18.076 +0,5% Schweiz 25.715 24.151 +6,5% Serbien* 1.711 1.879 -8,9% Slowakei 5.700 5.977 -4,6% Slowenien 4.229 4.105 +3,0% Spanien 75.946 65.183 +16,5% Tschechische Republik* 10.999 11.158 -1,4% Ungarn 5.054 4.521 +11,8% Zypern* 570 879 -35,2% Total 1.023.086 974.884 +4,9% * geschätzte Volumina für Juli 2013
kum. 13 324.752 106.216 1.755.776 12.159 64.912 1.081.694 36.794 1.325.851 64.870 5.479 842.807 18.563 6.071 7.085 30.314 243.582 83.358 199.747 172.419 66.026 36.067 147.055 181.004 12.303 37.383 32.458 464.900 91.814 32.381 3.721 7.487.561
Veränd. kum. 12 in % 321.817 +0,9% 100.919 +5,2% 1.882.261 -6,7% 12.125 +0,3% 73.306 -11,5% 1.197.917 -9,7% 38.066 -3,3% 1.201.564 +10,3% 71.069 -8,7% 5.428 +0,9% 928.917 -9,3% 22.940 -19,1% 6.357 -4,5% 7.245 -2,2% 32.851 -7,7% 362.254 -32,8% 82.394 +1,2% 215.226 -7,2% 169.490 +1,7% 62.677 +5,3% 41.551 -13,2% 160.709 -8,5% 201.337 -10,1% 13.736 -10,4% 39.781 -6,0% 32.432 +0,1% 470.964 -1,3% 105.370 -12,9% 32.521 -0,4% 6.672 -44,2% 7.899.896 -5,2%
Top-Ten-Marken Volkswagen Ford Opel/Vauxhall Renault Peugeot Audi Citroën Mercedes BMW Fiat
Juli 13 130.554 78.126 66.990 64.358 62.957 59.011 52.676 52.398 49.118 47.476
Veränd. Juli 12 in % 133.745 -2,4% 70.759 +10,4% 62.380 +7,4% 62.211 +3,5% 63.210 -0,4% 59.288 -0,5% 54.121 -2,7% 45.570 +15,0% 43.400 +13,2% 46.389 +2,3%
kum. 13 kum. 12 940.781 1.010.653 566.450 610.696 504.004 532.546 476.929 524.394 456.665 507.176 423.574 438.032 378.022 440.241 375.267 361.926 376.819 380.741 366.332 374.126
Veränd. in % -6,9% -7,2% -5,4% -9,1% -10,0% -3,3% -14,1% +3,7% -1,0% -2,1%
Top-Ten-Modelle Volkswagen Golf Volkswagen Polo Ford Fiesta Renault Clio Ford Focus Peugeot 208 Opel/Vauxhall Astra Nissan Qashqai Opel/Vauxhall Corsa BMW Reihe 3
Juli 13 37.661 23.704 22.580 21.272 19.106 18.583 17.594 17.454 17.133 16.652
AUTO & Wirtschaft • SEPTEMBER 2013
Juli 12 32.762 23.594 22.153 16.432 16.939 18.296 17.747 17.136 17.698 11.251
Veränd. in % +15,0% +0,5% +1,9% +29,5% +12,8% +1,6% -0,9% +1,9% -3,2% +48,0%
kum. 13 274.984 166.435 176.364 176.168 141.794 155.724 122.425 131.414 148.908 120.267
Veränd. kum. 12 in % 272.836 +0,8% 187.550 -11,3% 194.009 -9,1% 147.262 +19,6% 156.081 -9,2% 60.072 +159,2% 145.216 -15,7% 131.755 -0,3% 167.418 -11,1% 102.682 +17,1%
MANAGEMENT
Es hat sich was bewegt Seit rund eineinhalb Jahren sind Dkfm. Hans Peter Halouska als Präsident und Dipl.-Ing. Mario Rohracher als Generalsekretär am Ruder der Österreichischen Gesellschaft für Straßenund Verkehrswesen (GSV).
D
avor konnte man die Institution unter ferner liefen einordnen. Das dynamische Duo Halouska und Rohracher sowie sein Team haben seitdem allerdings viel bewegt. Halouska: „Ich denke in aller Bescheidenheit, dass wir seit dem ,Durchstarten‘ mit den uns zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln einiges bewegt haben. Wir haben lediglich ein Jahresbudget von knapp 160.000 Euro. Das ist vor allem dem kleinen, aber extrem engagierten Team zu verdanken, das vielseitig einsetzbar ist und über hohe Kompetenz verfügt.“ Die Hauptaufgabe der GSV sieht Halouska darin, die immer noch sehr emotionell geführte Diskussion über Verkehr und Verkehrsinfrastruktur (siehe die
Dipl.-Ing. Mario Rohracher
Dkfm. Hans Peter Halouska
jüngste Debatte über die mögliche temporäre Freigabe der Pannenstreifen einiger AutobahnAbschnitte) zu versachlichen und insgesamt für eine positivere Sicht des Verkehrs, insbesondere des motorisierten, zu arbeiten. Halouska: „Institutionen, die das Gegenteil tun, die nur die Schattenseiten beleuchten, gibt es ja genug. Immer bedeutender wird auch unsere Funktion als Plattform für alle Verkehrsträger. Da gibt es unglaublichen Gesprächsbedarf und viele Missverständnisse.“
Zahlreiche Neuzugänge Seit dem Antritt von Rohracher als Generalsekretär hat die GSV 14 neue Mitglieder gewinnen können. Dazu zählen unter anderen OMV, ARBÖ, Flughafen Wien AG, Semperit, Shell Austria und WKÖ Bundesgremium Fahrzeughandel. Rohracher verweist auf demnächst stattfindende Veranstaltungen: „Am 1.10. wird beispielsweise das Thema ,Kommunale Verkehrslösungen im regionalen Verbund‘ und am 16.10. ,Mobilität in 20 Jahren – Was treibt uns an?‘ behandelt.“ • (DKH)
MANAGEMENT
Es bleibt oft zu wenig über
Grenze erreicht
„Die Aktionen und Rabatte führen dazu, dass es immer schwieriger wird, noch Geld verdienen zu können“, sagt Josef Brötzner, Geschäftsführer Autohaus Brötzner/Wals (Peugeot, Seat, Kia, Renault). Dies betreffe nicht nur Tageszulassungen, sondern auch Aktionspreise für einzelne Modelle, die auf die Marge drückten. „Wenn pro Fahrzeug nur mehr 2 Prozent Marge überbleiben, kann die Infrastruktur des Autohauses längerfristig kaum aufrecht erhalten werden“, so Brötzner. „Da kann es sein, dass der Händler im Extremfall sogar etwas drauflegen muss, um ein Fahrzeug zu verkaufen.“ Weshalb Brötzner auch einen Umdenkprozess anregt: „Geht das so weiter, laufen wir Gefahr, nicht mehr als Händler, sondern nur mehr als Verteiler tätig zu sein.“
Schnäppchenjäger „Die Konsumenten wurden im Lauf der Jahre aufgrund zahlreicher Aktionen zu Schnäppchenjägern herangezogen, dies wird sich auch in Zukunft schwer ändern lassen“, sagt Walter Maier, Geschäftsführer Autohaus Maier/Götzis (Mazda, Kia). Aktionen würden die Marge verringern. „Manchmal so, dass wird das erste Mal etwas verdienen, wenn der Kunde mit einem Kratzer im Kotflügel in die Werkstatt kommt.“ Der Idee, Überproduktionen zu drosseln und angepasst der Nachfrage zu produzieren, kann Maier durchaus etwas abgewinnen. „Vermutlich würde sich die Margensituation verbessern und wir allesamt besser verdienen.“
Kaufmännisch denken „Es ist kein Geheimnis mehr, dass sich die Verdienstsituation im Autohandel verschlechtert hat“, sagt Stefan Falch, Geschäftsführer Autohaus Falch/Zams (VW, Audi, Škoda). Wobei sich gezielte Aktionen durchaus rechneten, während Tageszulassungen zulasten der Marge gingen. Letztendlich sei das sich immer schneller drehende Rabattschlacht-Karussell nur schwer zu stoppen. Es sei denn, man würde sich wieder auf kaufmännisches Denken besinnen, etwa durch Reduktion der Stückzahlen. „Derzeit stehen Marktanteil gepaart mit hohen Stückzahlen im Vordergrund, dies führt zu hohem Verkaufsdruck und lässt die Preisschlacht weiter wachsen.“
40
AUTO & Wirtschaft • SEPTEMBER 2013
„Ich muss gegen meinen Willen bei den Rabattschlachten mitmachen, weil sich daran auch alle Mitbewerber beteiligen“, sagt Kurt Kronberger, Geschäftsführer Autohaus Kronberger/Kirchham (Ford). „Das geht mittlerweile so weit, dass Kunden zu uns kommen und mich fragen, ob sie eine Kurzzulassung bestellen können.“ Weil die Autokäufer es gewohnt seien zu handeln, machten sie dies dann auch bei den deutlich günstigeren Fahrzeugen bei Tageszulassungen, was sich natürlich auf die Marge auswirke. Mit der Rabattschlacht sei man bereits an der Grenze des Machbaren angelangt. „Wichtig wäre, ein Prämiensystem zu schaffen, das dem Handel gesicherte Margen garantiert.“
Qualität statt Quantität „Wir sind bereits an einem Höhepunkt der Rabattschlacht angelangt und ich kann mir nicht vorstellen, dass das immer so weiter geht“, sagt Karin Radauer, Geschäftsführerin Autohaus Radauer in St. Veit/Glan (Peugeot, Opel, Suzuki). Mittlerweile forderten Kunden aus allen Käuferschichten Rabatte ein. Grundsätzlich sei das Problem ein Hausgemachtes. „Es ist verständlich, dass Hersteller und Importeure versuchen, Überkapazitäten mit Aktionen oder Tageszulassungen zu vermarkten, wenn dies allerdings zur Dauereinrichtung wird, wird es längerfristig schwierig, Geld zu verdienen. Diesbezüglich würde ich mir einen Umdenkprozess wünschen,bei dem Qualität vor Quantität steht und sich die Erträge aller erhöhen.“
Autos nicht verschleudern „Grundsätzlich hängt es davon ab, ob sich Hersteller und Importeure an der Rabattschlacht beteiligen oder nicht“, sagt Karl Scheibelhofer, Geschäftsführer des Autohauses Scheibelhofer in Frauendorf, Hollabrunn und Horn (Toyota, Fiat). „Wenn eine Marke da nicht mitmacht, führt es dazu, dass weniger Fahrzeuge verkauft werden und der Marktanteil fällt. Viele Kunden verbinden ihr Auto mit Emotionen und als Statussymbol und sind auch bereit, für dieses tiefer in die Tasche zu greifen, während Schnäppchenjäger im großen Überangebot um jeden Cent feilschen.“ Insgesamt ist Scheibelhofer der Ansicht, dass ein gemeinsames Vorgehen von Markenkollegen die Margensituation verbessern könnte: „Generell sollten Autos mehr über Wert und Qualität verkauft und nicht über Preis und Aktionen verschleudert werden.“
Aktionen beschränken „Wir spüren die Rabattschlacht natürlich schon, wenn auch vergleichsweise schwächer als viele Kollegen, und das wirkt sich auch auf die Margen aus“, sagt Peter Peternel, Geschäftsführer Autohaus Peternel/Bad Radkersburg (Mercedes, Smart, Mazda). Es zeichne sich auch ab, dass im Zuge der Aktionen kleinere oder auch auf finanziell wackeligen Beinen stehende Betriebe nicht mehr mithalten könnten. „Die Kunden sind Rabatte gewohnt, dies wird sich auch nur mehr schwer rückgängig machen lassen, allerdings sollten diese gezielt und außerhalb des Hauptgeschäfts im Frühjahr und Herbst stattfinden“, sagt Peternel. Wichtig sei, dass der Handel auch genug verdiene, um die Infrastruktur des Autohauses aufrecht erhalten zu können.
Gezielt provoziert „Die Schlacht um Rabatte, die den Gesetzen des freien Marktes folgend, überwiegend von den Herstellern gezielt provoziert wird, hat zu einer extrem unerfreulichen Situation geführt“, sagt Stefan Gessele, Geschäftsführer von Jaguar Wien (Jaguar). Gerade in der Oberklasse würden starke Nachlässe an die Substanz gehen und dazu führen, dass am Ende nicht mehr kostendeckend gearbeitet werden könne. Derzeit schwächle auch der Markt, Autokäufer würden aufgrund des Überangebots Rabatte einfordern. Es liege an Herstellern und Importeuren, die weitere Vorgehensweise vorzugeben. „Als Händler erwarte ich mir, dass die Vertreter des Arbeitskreises der Automobilimporteure diesbezüglich klar Stellung beziehen.“
Frisst uns die Rabattschlacht langsam auf? Die Rabattschlacht im Autohandel tobt unerbittlich und bewegt sich bereits an der Grenze des Erträglichen. Lässt sich in Autohäusern überhaupt noch genug Geld verdienen, um kostendeckend arbeiten zu können oder müssen wir umdenken und im Verkauf neue Wege beschreiten? Von Dieter Scheuch
Kleinere Händler unterstützen „Das Aktionen-Karussell dreht sich immer schneller und es ist nicht aufzuhalten“, sagt Peter Weber, Geschäftsführer Autohaus Weber/Güssing (Renault, Dacia). Als kleiner Händler sei es auch extrem schwierig, etwa Kurzzulassungskontingente vorzufinanzieren. „Was bedeutet, dass früher oder später immer mehr kleinere Händler aufgeben und das Geschäft den Big Playern überlassen werden müssen.“ Grundsätzlich sei die Rabattschlacht auch bedingt durch die neuen Medien nicht mehr zu stoppen. Dennoch könnte auch kleineren Händlern geholfen werden: „Etwa dadurch, dass diesen ein gewisses Kontingent an Rabattfahrzeugen ohne Vorfinanzierung zum Verkauf zur Verfügung gestellt wird.“
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Keine Wolken am Horizont? Der Gebrauchtwagenmarkt wächst kontinuierlich. Welche Details sich hinter der Ummeldestatistik verbergen, hat der führende Marktbeobachter Eurotax für uns analysiert.
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xakt 496.699 Pkw-Ummeldungen wurden bis Ende Juli in Österreich registriert. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Plus von über 3,1 Prozent, noch auffälliger ist das Wachstum im langfristigen Verglich: 2008 wurden beispielsweise nur 454.000 Pkws umgemeldet. Was steckt hinter dem Wachstum?
Kurzzulassungen treiben Statistik „Zweifellos wurden Gebrauchtwagen in den vergangenen Jahren populärer“, sagt Heiko Haasler, Generaldirektor von Eurotax. Bei der Analyse der Marktdaten erkannte sein Team aber, dass dies keineswegs nur an „echten“ Gebrauchten liegt. „Wir sehen, dass durch den Anstieg der Kurzzulassungen auch der Gebrauchtwagenmarkt beflügelt wird“, so Haasler. Bei 14,9 Prozent der diesjährigen Pkw-Ummeldungen (74.079 Stück) handle es sich um Fahrzeuge mit Erstzulassungsdatum 2012 oder 2013. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres seien dagegen erst 71.026 Fahrzeuge auf diese Altersklasse entfallen.
Kontrastreiche Entwicklung Im Herstellervergleich verzeichneten Skoda, Audi und BMW im 1. Halbjahr die stärksten Zuwächse – eine Tatsache, die vor allem auf das seit Jahren anhaltende Bestandsplus der 3 Fabrikate zurückzuführen ist. Ein exakt gegenteiliges Szenario war bei Opel zu beobachten. Von den 10 am häufigsten umgemeldeten Modellen kamen 6 aus dem VW-Konzern. Lediglich der Opel Astra (Rang 6), der Ford Focus (Rang 9) sowie BMW 3er (Rang 5) und 5er (Rang 10) durchbrachen die Wolfsburger Phalanx.
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Nach Segmenten betrachtet, fällt die deutliche Zunahme bei mittleren (plus 25 Prozent) und schweren Geländewagen (plus 18 Prozent) sowie Gewerbefahrzeugen (plus 16 Prozent) ins Auge. Die meisten anderen Fahrzeugklassen waren stabil bis leicht positiv – abgesehen von Microvans und Sportwagen, die Einbußen von jeweils gut 3 Prozent hinnehmen mussten.
Rekord in Aussicht Wie wird es in den kommenden Monaten am Gebrauchtwagenmarkt weitergehen? Einerseits dürfte die Zahl der Kurzzulassungen kaum zurückgehen, andererseits sieht Haasler keine Anzeichen für einen Einbruch bei den klassischen Gebrauchten. Ein neuer Rekord erscheint daher wahrscheinlich: Der Eurotax-Generaldirektor geht davon aus, dass nach den 808.384 Einheiten des Jahres 2012 heuer gut 830.000 Fahrzeuge in der Statistik stehen könnten. • (HAY)
Heiko Haasler erwartet einen neuen Rekord bei den Ummeldungen
Die harte Währung für Gebrauchte Seit einigen Wochen ist EurotaxAutowert4 am österreichischen Markt verfügbar. „Diese völlig neu konzipierte Onlinelösung erlaubt eine schnelle und einfache Fahrzeugbewertung, ganz egal ob am PC oder am Tablet“, unterstreicht man bei Eurotax. Die Software gilt seit Langem als Branchenstandard. Zu den Vorzügen der neuen Generation gehören die schnelle und einfache Fahrzeugidentifikation, die präzisen Konfigurationsmöglichkeiten und die Einbindung aktuellster Daten in den Bewertungsvorgang.
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Mag. Christoph Mader Geschäftsführer Saint-Gobain Österreich GmbH Brown-Boveri Straße 8/B17-BT2, 2351 Wr. Neudorf Tel.: +43 (0) 2236/90320, E-Mail: autover.wien@saint-gobain.com www.autover.at
MANAGEMENT
Ohne Handy geht nichts mehr Mehr als die Hälfte der Anfragen auf AutoScout24 erfolgt bereits über mobile Endgeräte. Jenen Händlern, die bei diesem Trend nicht mitmachen, drohen Geschäfte zu entgehen.
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ie Suche nach einem Gebrauchtwagen hat sich gewandelt, stark gewandelt sogar: War man früher oft von einem Händler zum anderen gepilgert, um irgendwo das Traumauto aus zweiter Hand zu finden, wird heute gründlich recherchiert, ehe man sich auf den Weg macht. Das Internet hat also auch hier das Leben verändert. Und während noch vor zwei Jahren vor allem von zu Hause oder vom Arbeitsplatz aus via PC oder Laptop nach günstigen Gebrauchtwagen gesucht wurde, wird dies heute oft vom Smartphone erledigt, oft sogar direkt auf dem Weg zum Autohaus.
Die Liebe der Österreicher zu ihren Handys Die Onlinebörse AutoScout24, mit mehr als 40.000 Händlern in 18 Ländern Europas vertreten, hat die Liebe der Österreicher zu ihren stets griffbereiten Mobiltelefonen in den vergangenen Monaten genau analysiert; immerhin liegt die Handydichte in Österreich bei 156 Prozent. 69 Prozent davon sind mittlerweile Smartphones und damit bestens dafür geeignet, jederzeit ins Internet einzusteigen und sich auf einer
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Onlinebörse auf die Suche nach dem besten Angebot zu machen. Österreich ist in diesem Bereich übrigens einer der Vorreiter in ganz Europa: Während – quer über den Kontinent gerechnet – „nur“ 35 Prozent der Aufrufe von mobilen Endgeräten kommen, sind es in Österreich bereits 54 Prozent. Dass diese Zahl weiter zunehmen wird, ist für Country Managerin Petra Hollendonner keine Frage. „Allein in Österreich wurde unsere App bereits rund 500.000 Mal heruntergeladen, europaweit sind es mehr als 9 Millionen Nutzer.“ Laut der Statistik gab es in den vergangenen 12 Monaten bei den mobilen Leads in Österreich ein Plus von 80 Prozent.
Viele Händler müssen umdenken
Petra Hollendonner managt seit dem Frühjahr AutoScout24 in Österreich
Doch nicht jeder Händler profitiert davon: Ein Grund dafür ist, dass viele Homepages nicht auf Smartphones optimiert wurden, beispielsweise im Bereich der Bilder. Augenmerk sollten die Händler auch den Texten und Logos schenken, die in die Fahrzeugabbildungen integriert wurden. Klar, dass die Spezialisten von AutoScout24 hilfreich zur Seite stehen: „Wir wollen unsere Händler beim unausweichlichen Trend zu mehr Mobilität und damit natürlich auch beim Thema Zukunftssicherheit bestmöglich unterstützen“, sagt Hollendonner, die seit rund einem halben Jahr an der Spitze von AutoScout24 in Österreich steht. Noch einige Zahlen, die die Dringlichkeit aufzeigen: Während so gut wie jeder Autohändler eine eigene Homepage hat, ist nur die Hälfte davon für mobile Endgeräte ausgelegt – und gar nur 23 Prozent bieten eigene Apps an. • (MUE)
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MANAGEMENT
Der Absatzflaute davonfahren! Von der individuellen Rahmenfinanzierung bis hin zur elektronischen Lagerverwaltung: Mit einem modernen Leistungsspektrum hilft die Autobank ihren Partnern dabei, am Gebrauchtwagenmarkt zu reüssieren.
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er harte Preiskampf am Neuwagenmarkt hinterlässt Spuren in den Kassen vieler Händler. „Das Neuwagengeschäft befindet sich in einem Tal der Tränen“, diagnostiziert Gerhard Dangel, Vorstand der Autobank. Umso wichtiger werde der Gebrauchtwagenhandel. Um in diesem Geschäftsfeld erfolgreich agieren zu können, sei jedoch ein ausreichender finanzieller Spielraum unabdingbar. Es sei Aufgabe der Autobank, ihren Partnerhändlern diese Liquidität zur Verfügung zu stellen: „Unsere Rahmenfinanzierungen sind der Schlüssel zur unabhängigen Einkaufskraft eines jeden Händlers und somit der Türöffner zu den so dringend benötigen Erträgen“, sagt Dangel.
Erfolgreiche Philosophie Bei der Autobank betont man, dass man sowohl im Neuwagen- als auch im Gebrauchtwagenbereich (der übrigens bei steigender Tendenz bereits für 51 Prozent des Umsatzes verantwortlich ist) völlig markenunabhängig agiere. „Auch unser neues, aufgrund seiner Einfachheit geradezu revolutionäres Prüfverfahren beim Lagercheck unterstreicht unsere Orientierung an den alltäglichen Bedürfnissen der Händler“, so Dangel. Diese Philosophie wird belohnt, wie das im 1. Halbjahr 2013 verzeichnete Neugeschäftsplus von 24 Prozent verdeutlicht. In den kommenden Monaten wollen Dangel und sein Team den Wachstumskurs fortsetzen – und damit auch zahlreichen Händlern helfen, durch ein professionelles Gebrauchtwagengeschäft „der Absatzflaute am Neuwagenmarkt davonzufahren“. • (HAY)
Gerhard Dangel hebt die Gebrauchtwagenkompetenz der Autobank hervor
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Konzepte für Motorräder, Transporter und schwere Lkws, Garantieverlängerungen und Langzeitgarantien. Ein echtes Alleinstellungsmerkmal sind die Mobilitätsgarantien, die in Kooperation mit dem Partner Europ Assistance angeboten werden.
Real Garant gehört auch international zu den renommiertesten Garantieanbietern
Mit Sicherheit ein gutes Geschäft Von einer professionellen Gebrauchtwagengarantie profitieren alle Beteiligten: Die Kunden erhalten langfristige Sicherheit, die Händler freuen sich über die verlässliche Kundenbindung.
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Michael Erb kennt die Wünsche des Fahrzeughandels
ebrauchtwagen mit Garantie: Dieses Marketinginstrument wissen immer mehr Händler für sich zu nutzen. Einer der renommiertesten Ansprechpartner ist dabei Real Garant. Basierend auf 26 Jahren einschlägiger Erfahrung, punktet das Tochterunternehmen der Zurich Insurance Group durch professionelle Garantielösungen mit größtmöglicher Individualisierbarkeit. Dazu gehören klassische Anschlussund Gebrauchtwagengarantien für Pkws ebenso wie
„Professionell und persönlich“
„Neben der Zufriedenheit der Autofahrer stehen für uns die Bedürfnisse unserer Händlerpartner im Mittelpunkt“, unterstreicht Michael Erb, für Österreich und mehrere osteuropäische Länder verantwortlicher Regionalmanager von Real Garant. Dies beginne bei der anfänglichen Bedarfsermittlung („Wir wollen dem Händler genau das anbieten, was er wirklich braucht.“) bis zur alltäglichen Zusammenarbeit: „Wir zeichnen uns besonders durch unseren professionellen und persönlichen Service aus.“
Vertrauen schlägt Preis Strategisch, unterstreicht der Branchenkenner Erb, würden Gebrauchtwagengarantien in den nächsten Jahren weiter an Bedeutung gewinnen: „Die Neuwagenmärkte stagnieren, beim Gebrauchtwagen wird der Konkurrenzkampf immer härter. Umso wichtiger ist es, sich von den Mitbewerbern zu differenzieren.“ Gleichzeitig trage der Handel mit seriösen Garantieprodukten dem immer stärker ausgeprägten Kundenwunsch nach kalkulierbaren Mobilitätskosten Rechnung: „Zumindest ein Stück weit kann damit auch die Forderung nach Preisnachlässen kompensiert werden.“ • (HAY)
Es muss nicht immer Schmierstoff sein Liqui Moly steigt in einen neuen Geschäftszweig ein: die Reparatur von Windschutzscheiben. Besonders bei der Aufbereitung von Gebrauchtwagen ist diesbezüglich oft Handlungsbedarf geboten..
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isher verband man den Namen Liqui Moly mit Schmierstoffen und Additiven; doch nun ist der deutsche Hersteller auch in einem weiteren Bereich aktiv: Der Scheibenreparaturkoffer ist für jene Betriebe gedacht, die nicht allzu oft in diesem Bereich aktiv sind, ihren Kunden diesen Ser-
Das neueste Angebot aus dem Haus Liqui Moly ist ein Koffer zur kostengünstigen und einfachen Windschutzscheiben-Reparatur
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vice aber dennoch anbieten (und nebenher einige Euro verdienen) wollen. Das Positive dabei: Der Umgang ist schnell erlernt. Der Koffer ist 45 x 36 x 10,6 cm groß und enthält neben einer Reparaturbrücke mit Injektorhalter auch eine Mini-Bohrmaschine, eine UV-Leuchte, einen Inspektionsspiegel mit Sauger und allerlei andere Teile, die für die Reparatur nötig sind. Ein Kunststoff-Injektor erzeugt mittels eines Stößels, der ein- und wieder ausgeschraubt wird, einen Überbzw. Unterdruck. Mit dem dünnflüssigen Reparaturharz können selbst feinste Risse ausgefüllt werden, auch Steinschläge an der Oberfläche lassen sich reparieren. • (MUE)
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MANAGEMENT
Mit einem Klick im ganzen Netz Modix macht die Fahrzeugvermarktung im Internet zum Kinderspiel. Das weiß auch das in der Obersteiermark ansässige Autohaus Knoll zu schätzen.
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n Langenwang und Kapfenberg ist das über sechzigköpfige Team des Familienunternehmens für die Marken Seat, Hyundai, Suzuki und Mitsubishi tätig. Auch das Gebrauchtwagengeschäft spielt eine wichtige Rolle. Immer häufiger würden die Kunden durch das Internet auf das Autohaus aufmerksam, berichtet Geschäftsführerin Eveline Knoll-Kurzmann: „Die Suchmaschinen und die eigene Webseite sind heute die wichtigsten Verkaufskanäle. Deshalb will und muss ich meine Angebote aktuell und mit allen relevanten Details dort präsentieren.“
Aus einem Guss Im Autohaus Knoll entschied man sich daher für einen neuen Internetauftritt von Modix. Durch das Content-Management- und Fahrzeugverwaltungssystem der deutschen IT-Profis ist man nunmehr in der Lage, alle Fahrzeugangebote „in Echtzeit“ sowohl im klassischen Internet als auch auf mobilen Endgeräten zu präsentieren. Die eingegeben Fahrzeugdaten werden automatisch angereichert, was im Tagesgeschäft eine große Zeit- und Kostenersparnis bedeutet. Lobende Worte findet Knoll-Kurzmann darüber hinaus für die Schnittstellen zu Dealer Management Systemen, Onlinebörsen sowie optional auch zu
Das Autohaus Knoll präsentiert seine Fahrzeuge sowohl auf der klassischen als auch der mobilen Homepage – ganz ohne Mehraufand
Autobanken und Garantieversicherungen. Speziell für Österreich wurde zudem die Fahrzeugverwaltung dahingehend angepasst, dass der Nationalcode nötigenfalls nachträglich ermittelt und zugeordnet werden kann. Auch auf weitere fehlende technische Daten wie Hubraum, Leistung, Treibstoff, Bauart, Getriebe, Türen oder Sitze wird hingewiesen.
„Echter Mehrwert“ „Diese intelligente Form der Datenanreicherung ist ein echter Mehrwert“, meint Knoll-Kurzmann. Sie unterstreicht die Vorteile, die ihr Unternehmen aus seiner virtuellen Vorreiterrolle zieht: „Mit einem Klick sind alle unsere Fahrzeuge online – oder nach dem Verkauf auch wieder offline.“ • (HAY)
MANAGEMENT
Besucherzahlen rasant steigend Das Motornetzwerk von willhaben.at und car4you erfreut sich immer stärkerer Beliebtheit: Die Marktführerschaft soll weiter ausgebaut werden.
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alt vor zwei Jahren eine knappe Million Besucher pro Monat als respektable Reichweite, so sind es heute 1,2 Millionen – aber nicht nur pro Monat, sondern pro Woche. Kein Wunder, dass sich Mag. Markus Auferbauer, Geschäftsführer des Motornetzwerks von willhaben.at und car4you, freut: „Seit geraumer Zeit zeigt willhaben.at fast täglich mehr als 100.000 Fahrzeuge an. In dieser Hinsicht hat sich Österreich ja bereits an unsere Marktführerschaft gewöhnt.“ Die Beliebtheit zeigt sich auch noch an einer anderen Zahl: Binnen 10 Tagen wurde die App von willhaben.at mehr als 200.000-mal heruntergeladen. Auferbauer hat es sich zum Ziel gesetzt, die Zahl der Anfragen an Händ-
Geschäftsführer Mag. Markus Auferbauer
ler bei willhaben.at weiter zu steigern. Daher will er, dass interessante Zusatz-Infos wie beispielsweise Garantien weitere Verbreitung finden und Händler-Fahrzeuge auf willhaben.at für Endkunden besonders interessant werden.
Weitere Neuerungen bereits angekündigt Wie bisher soll sich car4you mit tiefergehenden Informationen für Händler und Kunden und zusätzlichen Informationen an die User wenden: „Auch hier ist die App mittlerweile die Nummer 1 unter den mobilen Visitenkarten österreichischer Autohändler“, konstatiert Auferbauer. Doch die Zeit steht natürlich nicht still. Für die kommenden 1 1/2 Jahre seien zahlreiche Neuerungen und zusätzliche Anwendungen für die Händler zu erwarten, sagt Auferbauer. • (MUE)
Kaskoschutz nach Maß Die Garanta unterstützt das Gebrauchtwagengeschäft mit attraktiven Versicherungslösungen. Eines haben alle Tarife gemeinsam: Sie verhindern „künstliche“ Totalschäden.
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o mancher Gebrauchtwagenkäufer erleidet nach einem Unfall einen zweiten Schock, wenn er feststellen muss, dass sein kaskoversichertes Auto als „wirtschaftlicher Totalschaden“ gilt. Der Hintergrund: Viele Versicherungen ziehen schon bei Reparaturkosten von 60 oder 70 Prozent des Wiederbeschaffungswertes eine Totalschadengrenze ein. Die Garanta geht jedoch einen anderen Weg. „Wir ermöglichen auch bei Gebrauchtwagen eine Totalschadenreparatur bis zu 100 Prozent des Wiederbeschaffungswertes“, unterstreicht Hauptbevollmächtigter Kurt Molterer.
3 Produkte zur Auswahl Wer seinen Kunden eine Gebrauchtwagenversicherung der Garanta empfiehlt, kann zwischen 3 Produkten wählen. „Ist das Fahrzeug bei Vertragsabschluss
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Kurt Molterer unterstreicht, dass Händler und Kunden von den Versicherungen der Garanta profitieren
nicht älter als 5 Jahre, bietet sich der Vollkaskoschutz an“, erklärt Molterer. Zudem gibt es eine Teilkaskoversicherung, die für maximal 8 Jahre alte Fahrzeuge abgeschlossen werden kann. Sie deckt Elementarereignisse vom Unwetter bis zur Lawine ab. Vervollständigt wird das Angebot durch die Totalschadenkasko. „Bei diesem Basisprodukt erhält der Kunde die Versicherungsleistung, wenn sein Fahrzeug aufgrund eines Unfalles einen wirtschaftlichen Totalschaden erleidet oder gestohlen wird“, sagt Molterer. Für Kunden wie Händler gibt es dabei ein besonderes „Zuckerl“: Im ersten Jahr wird der Kaufpreis (abzüglich Selbstbehalt) komplett erstattet, sofern der Versicherungsnehmer sein neues Fahrzeug im selben Autohaus erwirbt. • (HAY)
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Schadenspraxis
GLASKLARE URTEILE Lacklieferanten Produkte, Service und Weiterbildung
Kalkulation Neue Software setzt Maßstäbe
Reportage Zweites Standbein im Lackierbetrieb
Werkstattalltag Große Havarien exakt reparieren
Die Arbeit an Lack und Karosserie wirft nach wie vor gute Erträge ab. Konkurrenzund Investitionsdruck wachsen jedoch beständig.
www.autoundwirtschaft.at
ANSICHT
Philipp Hayder, Verlagsleiter
Ein fordernder Markt
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m Vorjahr ist der österreichische Fahrzeugbestand um 1,7 Prozent auf rund 6,2 Millionen Stück gestiegen. Bei Pkws gab es ein beinahe ebenso großes Plus auf knapp 4,6 Millionen. Dieses stetige Wachstum verbreitert die Geschäftsbasis für die Lack- und Karosseriebetriebe. Sich zurückzulehnen und die Hände in den Schoß zulegen, wäre dennoch fatal: Zu groß ist der Konkurrenz- und Innovationsdruck auf diesem heiß umkämpften Markt. • Seit 2006 ist die Mitgliederzahl der Bundesinnung der Karosseriebauer um mehr als ein Viertel auf gut 1.300 Firmen gewachsen. Sicher, nicht jedes Kammermitglied ist ein Vollbetrieb: Doch auch Ein-Mann-Unternehmen, die Kleinstreparaturen durchführen, sorgen für zusätzlichen Wettbewerb. Hinzu kommt der immer stärkere Trend zur Schadenssteuerung bei Leasing- und Fuhrparkfahrzeugen. Das freut jene, die einen Vertrag mit einer einschlägigen Gesellschaft abgeschlossen haben – solange die geforderten Rabatte nicht zu hoch werden. Die Schadenssteuerung der deutschen Versicherungsgesellschaften, die zahlreiche Werkstätten zuerst abhängig gemacht und dann in den Ruin getrieben hat, ist diesbezüglich ein abschreckendes Beispiel. In Österreich sind derartige Exzesse bisher – zum Glück – ausgeblieben. • Neben den wirtschaftlichen Herausforderungen müssen sich Karosseure dem technischen Fortschritt stellen. Die Zeiten des Blechklopfens sind vorbei: Moderne Fahrzeuge bestehen zu einem immer größeren Teil aus hochfesten Stählen einerseits und leichten Verbundwerkstoffen andererseits. Ähnlich große Entwicklungssprünge gibt es im Lackierbereich. In beiden Segmenten gilt: Nicht alles, was die Karosseriesteife erhöht, das Fahrzeuggewicht (und damit den Verbrauch) senkt oder ganz einfach im Schauraum toll aussieht, kann auch praxisgerecht repariert werden. Manchmal drängt sich eher ein exakt gegenteiliger Eindruck auf.
KAROSSERIE EXTRA
Kilometern einen merkantilen Minderwert als ersatzfähigen Schadenposten anerkannt (Urteil vom 17.11.1986, AZ: I-1 U 229/85).“
Klare Worte aus Linz Das Landesgericht Linz hat bereits 2009 mit einem Berufungsurteil klargestellt, dass der Ersatz der Wertminderung nichts mit fiktiven Reparaturkosten zu tun hat. „Der Ersatz eines merkantilen Minderwertes steht als positiver Schaden grundsätzlich ohne Rücksicht darauf zu, ob das Fahrzeug repariert wird oder im beschädigten Zustand verkauft wird“, hieß es damals. Es braucht sich somit kein Autobesitzer bei dieser Forderung von der Versicherung abwimmeln lassen, bloß weil er sein Unfallauto beim Händler unrepariert für ein anderes Fahrzeug in Zahlung gegeben hat.
Objektive Berechnungsweise
Fesch trotz Crash In der Schadenspraxis kommt es immer wieder vor, dass sich Versicherungen bei einem Haftpflichtschaden um die merkantile Wertminderung drücken wollen – vor allem, wenn es sich um ältere Fahrzeuge mit höherer Laufleistung handelt. Gerichte in Österreich und Deutschland haben jedoch anders entschieden.
Zur Berechnung der Schadenshöhe haben einige unabhängige Sachverständige schon vor einiger Zeit die „Salzburger Formel“ errechnet. „Oberstes Ziel bei ihrer Entwicklung war es, das reale Käuferverhalten von vorbeschädigten, aber wieder instandgesetzten Kraftfahrzeugen in einem einfachen, nachvollziehbaren mathematischen Ansatz bestmöglich abzubilden“, erläuterte Dr. Anneliese Kodek, Richterin am Oberlandesgericht Wien, in der Zeitschrift für Verkehrsrecht (ZVR) die Zielsetzung. „Ausgangspunkt ist die Tatsache, dass ein durchschnittlicher Kaufinteressent bei sehr jungen Fahrzeugen einen maximalen Nachlass auf den üblichen Marktwert von etwa 15 bis 16 Prozent erwartet“, ergänzt der Techniker Dr. Wolfgang Pfeffer die Basis der Berechnungsmethode. Von diesem Eckpunkt ausgehend, wird dieser Prozentsatz dann über einen Alters- und Laufleistungsfaktor sukzessive reduziert.
Von Dr. Friedrich Knöbl Individuelle Kalkulation
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chon 2008 hat das Oberlandesgericht Innsbruck dem Eigentümer eines fünfeinhalb Jahre alten Autos eine merkantile Wertminderung zugesprochen, obwohl er nicht der Erstbesitzer war. Diesem Beispiel ist soeben das OLG Düsseldorf gefolgt (I-1U 149/11) – bei einem Auto mit mehr als 100.000 Kilometern, das bereits älter als fünf Jahre war. Die Begründung ist so aktuell wie eh und je: „Zu berücksichtigen ist, dass auch bei älteren Fahrzeugen mit hoher Laufleistung sich ein Unfall nachhaltig auf die Preisbildung bei einem Verkauf auswirkt. Denn auch beim Verkauf älterer Fahrzeuge pflegt ein Käufer nach der Unfallfreiheit zu fragen und erwartet einen deutlichen Preisnachlass, wenn die Frage verneint werden muss. Deswegen hat der Senat für ein über fünf Jahre altes Fahrzeug mit einer Laufleistung von fast 140.000
Daran anschließend definieren 6 Schadensklassen den erforderlichen Reparaturumfang, 6 Nutzungsfaktoren und 4 Einsatzfaktoren – von der Baustelle bis zum Kurzstreckenbetrieb – beeinflussen die Auswirkungen der bisherigen Art der Nutzung des Unfallfahrzeuges. Entsprechend der Judikatur wurde auch ein Besitzerfaktor berücksichtigt. Vorschadensfreiheit ist nun nicht mehr erforderlich, doch können mit der Salzburger Formel auch die Vorschäden bei der Reduktion des merkantilen Minderwertes berücksichtigt werden. Ein „Fügetechnik-Faktor“, unterteilt in 5 Klassen, berücksichtigt zusätzlich die unterschiedlichen Reparaturmethoden – etwa das Kleben und Nieten statt dem Schweißen und Löten. Die dabei verbleibenden unterschiedlichen Reparaturspuren schlagen sich letztlich auch in einer unterschiedlichen merkantilen Wertminderung nieder. •
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KAROSSERIE EXTRA
Innovation mit Tradition wurde. Auch die junge Automobilindustrie setzte schon bald Sprühpistolen zum Lackieren der Karosserien ein.
Moderne Spritzpistolen
Spritzpistolen von DeVilbiss werden weltweit eingesetzt
Am Beginn der Erfolgsgeschichte von DeVilbiss stand ein medizinischer Zerstäuber. 125 Jahre später gilt das Unternehmen als Technologieführer rund um Spritzpistolen und Lackiertechnologie.
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888 suchte Dr. Allen DeVilbiss nach einer Möglichkeit, Racheninfektionen schonend zu behandeln. Er erfand den ersten Rachenspray – und legte damit die Grundlage für eine Technologie, die von zahlreichen Branchen begeistert aufgenommen
„Diese Philosophie der Innovation, verbunden mit großem Fachwissen rund um Feinmechanik und Zerstäubung, hat heute unverändert Gültigkeit“, betont man bei DeVilbiss. Der aktuellste Beweis ist die in den vergangenen Jahren entwickelte Spritzpistolenreihe „i-system pro“. Von der Grundierung (PRI Pro) über Basis-, Farb- und Klarlacke (GTi Pro, Pro Lite) bis hin zur SRi Pro, die eigens für kleinräumige Arbeiten entwickelt wurde: Die „i-range“ deckt alle Anforderungen heutiger Lackierbetriebe ab.
Alles für Lackierbetriebe Pkw-Lackierungen sind freilich nur ein Teil des Tätigkeitsbereichs von DeVilbiss. Das Unternehmen hat auch maßgeschneiderte Spritzpistolen für die Verwendung an Bussen und Lkws im Angebot. Außerdem besticht das Werkstattausrüstungsprogramm mit zahlreichen Produkten rund um Luftdruck und Filtration einschließlich der dazugehörigen Schläuche und Anschlüsse. Zu guter Letzt spielt der Arbeitsschutz eine große Rolle: Diesbezüglich ist das außerordentlich komfortable, ein großes Sichtfeld bietende sowie für Rechtsund Linkshändler gleichermaßen geeignete System „Pro Visor“ die neueste Innovation aus dem Hause DeVilbiss. • (HAY)
Künftig mit verstärktem Team Lack & Technik ist ein Großhandelsunternehmen, das auf Produkte und Dienstleistungen im Bereich Lack und Karosserie spezialisiert ist. Betriebe aus der Kfz-Branche und der Industrie zählen zum Kundenkreis.
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as Linzer Unternehmen blickt optimistisch in die Zukunft und hat für bevorstehende Aufgaben seine personellen Kapazitäten verstärkt. Als Verkaufsleiter der Filiale in
Lack-&-Technik-Team: Andreas Weismann, Rudolf Weismann und Gregor Schörg (v. l.)
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Wien fungiert seit April diesen Jahres Andreas Weismann. Der Sohn von Geschäftsführer Rudolf Weismann wurde im eigenen Betrieb ausgebildet und verfügt bereits über umfangreiche Erfahrung und vielseitige Kontakte in der Branche.
Vertreter des Five Star Programmes Lack & Technik ist überdies der offizielle Vertreter des DuPont Five Star Programmes in Österreich. Im Hinblick auf die damit verbundenen Aufgaben hat sich das Import- und Großhandelsunternehmen im Marketingbereich ebenfalls verstärkt. Seit Mai ist Dipl.-Ing. Gregor Schörg als Marketingleiter bei Lack & Technik beschäftigt. Rudolf Weismann sieht die Investition in zusätzliches Personal als wichtigen Erfolgsfaktor für die Zukunft. Mit den getätigten Verpflichtungen ist das Unternehmen für kommende Herausforderungen gut gerüstet. • (LHO)
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KAROSSERIE EXTRA
„Der Bedarf wächst“ Über Produktneuheiten des heurigen Jahres, die Pläne für die Zukunft und die Auswirkungen der Hagelunwetter sprachen wir mit Andreas Bäurle, Vertriebsleiter Österreich bei Akzo Nobel.
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it welchen Neuheiten haben Sie heuer die Branche überrascht? Bäurle: Es war und ist ein bewegtes Jahr für uns. Es gab viele Produktneuheiten und eine Innovation, die den Reparaturprozess, wie er bisher war, revolutioniert hat. Wir haben unsere Kunden auf unser neues Wasserbasislack-System Autowave MM 2.0 umgestellt – und damit den Betrieben in den entscheidenden Bereichen wie Prozessgeschwindigkeit, Farbtongenauigkeit, Flexibilität, Reparaturergebnis und Reproduzierbarkeit, ein ganz neues Leistungsmaximum eröffnet. Das war aber noch nicht alles, oder? Bäurle: Wir sind in allen Bereichen aktiv, das heißt schon in der Vorbereitung soll es schneller gehen. Hier sind unsere Autoprep-Vorbehandlungstücher viel mehr als nur eine Alternative. Die handlichen Tücher sparen enorm Zeit und wurden speziell entwickelt, um blanken Metalloberflächen eine ausgezeichnete Haftung und Korrosionsbeständigkeit zu verleihen. Und sie sind sehr nachhaltig, da sie mehrfach und auf großer Fläche verwendet werden können.
Was gibt es sonst noch an Neuheiten? Bäurle: Beispielsweise unser Verpackungskonzept click&go. Wie der Name schon sagt, lässt sich der Beutel mit Autosurfacer UV mit einem einfachen „Klick“ auf der Spritzpistole einrasten und schon kann es losgehen. Die Vorteile: minimaler Verarbeitungs- und Reinigungsaufwand – und ein Abfallrest, nicht größer als ein Taschentuchpäckchen! Nicht zu vergessen: Autoclear Mix&Matt, unser neues Mattklarlack-System. Der Bedarf wächst und die Betriebe müssen vorbereitet sein. Mit diesem System aus einer vollmatten und einer seidenmatten Komponente lassen sich alle Mattgrade nicht nur perfekt, sondern auch ganz einfach erzielen. Mit welchen Dienstleistungen bzw. Produkten konnten Ihre Kunden heuer besonders reüssieren? Bäurle: Ziel ist es, unseren Kunden ein Maximum an Service bieten zu können. Um dieses Ziel zu erreichen, gehen wir strategisch vor und setzen auf unsere
Andreas Bäurle, Vertriebsleiter Österreich bei Akzo Nobel
Erfahrung und natürlich das Feedback und die Wünsche unserer Kunden. Unser Fokus liegt auf vier Hauptbereichen. Erstens bei Produkten und Innovation: für das bestmögliche Reparaturergebnis bei schneller und einfacher Verarbeitung. In diesem Jahr bedeutet Autowave MM 2.0 hier den entscheidenden Schritt nach vorn. Zweitens möchte ich die persönliche Betreuung nennen: Unsere Anwendungstechniker sind immer erreichbar und sofort zur Stelle, wenn Unterstützung gebraucht wird.
Welche Dienstleistungen meinen Sie sonst noch? Bäurle: Drittens wäre die Werkstattanalyse zu nennen: Damit können ganz gezielt Prozessabläufe optimiert und die Leistungsfähigkeit der Betriebe erheblich gesteigert werden. Wir sind direkt vor Ort und begleiten und analysieren die Werkstattprozesse – dadurch erschließen wir auch immer wieder neues Potenzial oder sogar Geschäftsfelder. Und viertens gibt es die Schulungen, denn das Kapital jedes Betriebes liegt in den Fähigkeiten seiner Mitarbeiter. Neue Produkte, Wettbewerbsdruck und die Anforderungen von Kunden oder auch Versicherungspartnern erfordern geschulte und fähige Mitarbeiter – die bei Reparaturmethoden und Produktinnovationen auf dem Laufenden sind. Unsere Schulungen decken das gesamte Wissensspektrum ab vom Meister bis zum Lehrling und vom Farbton über die effizientesten Reparaturmethoden bis hin zum Zeitmanagement. Sind auch neue Schulungen geplant? Bäurle: Ganz neu im Programm haben wir im nächsten Jahr das Seminar „Lernen Sie Sikkens kennen“. Hier steht der strukturierte Reparaturablauf im Vordergrund. Zudem geben wir einen Überblick, wie ein Betrieb von der Sikkens Produkt- und Servicewelt profitieren kann – ein Seminar für alle, die mehr über uns erfahren möchten. Wie war – aus Ihrer Sicht – der Geschäftsverlauf im heurigen Jahr? Bäurle: Das Geschäftsjahr ist eher schwerfällig angelaufen. Auch zur Mitte hin war der Verlauf zwar stabil, aber es konnten auch keine großen Bewegungen im Markt verzeichnet werden. Eine Wendung bedeuteten die Unwetter, die punktuell mit Hagel einhergingen. Dadurch konnte der stagnierende Geschäftsverlauf weitestgehend kompensiert werden. Hier sind wir am Zug, unsere Kunden zu unterstützen – und zwar auf breiter Ebene: Mit innovativen Produkten, starken Serviceleistungen und natürlich umfassenden Weiterbildungskonzepten. • (LHO/MUE)
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KAROSSERIE EXTRA
Zweitmarke für vollen Erfolg Gerald Holzmann hat sich 2002 in St. Veit an der Glan mit einer Firmenübernahme in die KfzBranche eingekauft. Heuer hat er sich neben Spies Hecker für Lechler Coatings als zusätzlichen Lacklieferanten entschieden.
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ie Gründe für diesen Schritt liegen auf der Hand. Neben dem Premiumangebot von Spies Hecker benötigt der Reparaturbetrieb mit dem Schwerpunkt auf Karosserie und Lack ein Produkt, mit dem passende Kalkulationen für Zeitwert-Reparaturen ohne Probleme angeboten werden können. Im Gespräch mit AUTO & Wirtschaft unterstrich Holzmann, dass die breite Produktpalette von Lechler die Anforderungen weit über seine Erwartungen hinaus erfülle. Nach der ausgezeichneten Präsentation durch der RAGFA Farbhandels GmbH als Lechler Importeur Süd war er davon überzeugt, mit dieser Entscheidung die richtige Wahl getroffen zu haben.
Rascher Ausbau In der Praxis bewährte dieser Schritt sich, weil die Produkte die heutigen Anforderungen qualitativ erfüllt und übererfüllt haben. Zudem hat die RAGFA Farbenhandels GmbH eigene Techniker nach St. Veit an der Glan geschickt. Zusätzlich schaute LechlerVerkaufsdirektor Dr. Martin Lobert, unter anderem für den deutschen Sprachraum zuständig, nach dem Rechten. Nach der Übernahme des Betriebs im Jahr 2002 ging es mit Holzmanns Unternehmen rasch bergauf. Bereits 2004 wurde ein neues Betriebsgebäude an der
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Einfahrt nach St. Veit bezogen. Obwohl der Schwerpunkt des Unternehmens auf der Reparatur liegt, sind mittlerweile zu den 35 bis 40 Neuwagen von Peugeot, die Holzmann mit einem Werkstattvertrag und als Vertriebspartner der Ing. Riesemann GmbH in Klagenfurt verkauft, weitere rund 20 Neuwagen von Nissan gekommen, die mit einem Subhändlervertrag vermarktet werden. Zusätzlich gehen pro Jahr rund 50 Gebrauchtwagen über den Ladentisch.
Knappe Kalkulation – gute Preise Der Schwerpunkt der Arbeit in dem Kfz-Betrieb liegt sowohl auf der mechanischen als auch der Karosserie-Reparatur. Zu den Anliegen Holzmanns gehört es, den Versuchen der Versicherungen zur Reparatursteuerung entgegenzuwirken. Unter anderem erreicht er das dadurch, dass er die volle Bandbreite von Zeitwertreparaturen anbietet. Mit einer knappen Kalkulation gelingt es, brauchbare Preise zu erzielen. Dabei hilft Holzmann die Kundenbindung, die durch den Neu- und Gebrauchtwagen-Verkauf erreicht wird. Insgesamt beschäftigt der Kfz-Meisterbetrieb elf Mitarbeiter. Davon sind sieben Personen im mechanischen und/oder in der Karosserie- bzw. Lackreparatur, jeweils eine Person in der Aufbereitung bzw. als Lehrling und schließlich zwei Personen im Büro tätig. Die Kunden setzen sich aus einer gesunden Mischung aus Marken- und freien Kunden zusammen. Holzmann zeigte sich AUTO & Wirtschaft gegenüber zuversichtlich, dass Versicherungsaufträge in Zukunft weiter laufen und das Kfz-Geschäft insgesamt gut gehen wird. • (LHO)
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KAROSSERIE EXTRA
Schönheit mit Köpfchen
Runde Feilen als Lösung des Problems an Karosseriewölbungen, -bögen, Linien usw.
Die aktuelle Lackierpistolengeneration von SATA besticht durch die Verbindung von modernem Design, zuverlässiger Leistung und kompakten Abmessungen.
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ie viel Knowhow in die Konstruktion der SATAjet 4000 B eingeflossen ist, erkennt man schon beim ersten Griff: Dank der gewölbten Griffkontur liegt die Spritzpistole aus reinigungsfreundli-
Flexibel feilen In der Reparatur von Unfallschäden kommen auf Lackierer immer neue Herausforderungen zu. Zur Bearbeitung von Wölbungen, Bögen und geschwungenen Linien hat sia Abrasives eine neue Karosseriefeile entwickelt.
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as neue Produkt bietet eine flexible Lösung, die diese Veränderungen im Automobilbau berücksichtigt. Die Karosseriefeile kann mit einer Feinjustierung an den jeweiligen Untergrund auf den Millimeter genau angepasst werden. Die Einstellschraube lässt sich dabei abnehmen. Dadurch wird die Feile elastisch und passt sich während des Schleifvorgangs an veränderte Bedingungen der Oberfläche an. „Die Schraubfixierung ist beim Arbeiten mit der Karosseriefeile ein echter Qualitätssprung“, hebt Sebastian Zaufal, Anwendungstechniker von part hervor. „So wird hohe Effizienz im Schliff bei ergonomischem und ermüdungsfreiem Arbeiten möglich.“
Optimaler Einsatz des Schleifmittels
Sebastian Zaufal (Mobil +43 664 22 08 494) von part GmbH ist der in Österreich zuständige Anwendungstechniker part ist ein 5*-Reparaturkonzept für Fachbetriebe der Marken Sika, sia Abrasives und Bosch Power Tools.
Dank der Feinabstimmung sorgt die Karosseriefeile für eine bessere Ausnutzung des Schleifmittels. Die exakte Anpassung an den jeweiligen Untergrund führt zum gleichmäßigen Abtrag des Schleifstreifens – und für eine perfekt bearbeitete Oberfläche. Durch die Abstimmung auf die siaspeed Schleifmittel verfügt die Karosseriefeile ebenfalls über eine Multilochung. Bei Anschluss eines Abgasschlauches wird eine vollflächige Staubentfernung möglich. Die Folge sind eine staubfreie Arbeitsumgebung und ein hoher Arbeitsschutz. Die Stärke der Absaugung lässt sich dabei problemlos über das mitgelieferte Regulierungsventil anpassen. • (LUS)
Die SATAjet 4000 B ist selbst für schwierigste Konturen geeignet
chem Chrom wie angegossen in der Hand. Gegenüber dem Vorgänger wurde das Gewicht um 15 Prozent reduziert. Zum absoluten Leichtgewicht ihrer Klasse wird sie in der Ausführung mit RPS-Einwegbecher und integrierter digitaler Druckmessung.
Durchdachte Konstruktion Auch beim Design der Einstellelemente stand die Ergonomie im Vordergrund: Sie sind besonders griffig ausgeführt und lassen sich laut dem Hersteller auch mit Handschuhen exakt bedienen. Eine Vierteldrehung an der innovativen Rund- und Breitstrahlregulierung genügt, um den Spritzstrahl mit gleichmäßiger Wirkung präzise an die Kontur des Objektes anzupassen. Zur bestmöglichen Arbeitsqualität trägt zudem der Abzugsbügel mit „Spoiler“ bei, der die Farbnadel vor Farbnebel schützt und somit die Standzeit der Nadelpackung verlängert. Darüber hinaus reduzieren selbstnachstellende Farbnadel- und Luftkolbendichtungen aufwändige Wartungsarbeiten. Übrigens: Das Arbeiten mit der SATAjet 4000 B geht nicht nur komfortabel und genau, sondern auch außerordentlich leise vonstatten. Der Geräuschpegel wurde laut dem Hersteller nämlich bis zu 50 Prozent gesenkt. • (HAY)
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KAROSSERIE EXTRA
Schöner, schneller, einfacher In Sachen Reparaturkalkulation vertrauen viele Betriebe auf EurotaxRepairEstimate. Ab sofort steht eine komplett neue Version des beliebten Programms zur Verfügung.
Novak die „enormen Investitionen in Personal und Prozesse“. Das Resultat sei eine bisher unerreichte Datenqualität. Mark Ruhsam, für Österreich und die Schweiz zustän-
Von Philipp Hayder
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ie Kalkulation per Mausklick ist seit Jahren Standard im Kfz-Gewerbe. Eine umfassende Fahrzeug- und Teileabdeckung sowie eine möglichst einfache Bedienung gehören zu den wichtigsten Anforderungen an die einschlägigen Programme. Der marktführende Branchendienstleister Eurotax legt nun nach: Im September startet der Rollout der neuen Generation von EurotaxRepairEstimate.
Die innovative 3D-Darstellung erleichtert die Arbeit mit EurotaxRepairEstimate
„Mehr als ein Update“ Die jüngste Softwareversion sei „viel mehr als ein Update“, betont man bei Eurotax. Die auffälligste Neuerung sind zweifellos die detaillierten Grafiken, die alle relevanten Teile darstellen. Diese ermöglichen mit einer 3D-ähnlichen Ansicht, gleichbleibender Teileanordnung, realistischer Abbildung und visueller Trennung von Materialien eine neue Arbeitsqualität. Das Resultat der verbesserten Darstellung ist eine schnellere und einfachere Teileauswahl. Zudem gibt es eine „Speedy Zone“, mit deren Hilfe mehr als 70 Prozent der Unfallschäden bereits in der Startmaske kalkuliert werden können. In Echtzeit wird eine Übersicht über die Kalkulation dargestellt, auch Mehrfachauswahlen und Mehrfachreparaturen sind möglich.
Fortschritte bei Datentiefe und Bedienung „Das eine ist, was man sieht. Wichtig ist aber auch zu betonen, wie viel Aufwand in die zugrundeliegenden Daten gesteckt wurde“, betont Sales Director Martin
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Martin Novak betont „enorme Investitionen“ in die Datentiefe
diger Marketingleiter von Eurotax, hebt außerdem die „nahezu selbsterklärende Bedienung“ hervor. Diese mache EurotaxRepairEstimate zu einer attraktiven Lösung sowohl für bestehende Anwender als auch für Neukunden. „Bei der Neuentwicklung von EurotaxRepairEstimate ging es uns um Einfachheit, Geschwindigkeit und Genauigkeit. Unsere Kunden sollen sich auf die Reparatur konzentrieren können. Daher bietet EurotaxRepairEstimate eine Reihe an Funktionalitäten, die eine rasche und präzise Arbeitsweise ermöglichen“, so Ruhsam.
Großer Nutzen für die Werkstätten
Mark Ruhsam unterstreicht die Erleichterung des Werkstattalltags
Auch Novak ist vom Erfolg der neuen Software überzeugt: „EurotaxRepairEstimate wird unsere Kunden begeistern. All das, was wir in den letzten Monaten investiert haben, wird nun sichtbar.“ Der Nutzen für die Betriebe liegt laut Novak auf der Hand: „Das System sieht nicht nur sehr gut aus, es liefert auch schnell und einfach eine exakte Reparaturkalkulation – und darum geht es schließlich.“ Übrigens: EurotaxRepairEstimate steht sowohl online als auch offline zur Verfügung und kann somit flexibel eingesetzt werden. Möglich sind beispielsweise Anbindungen an das (ebenfalls neue) Bewertungsprogramm EurotaxAutowert4 oder an den EurotaxWerkstattManager. •
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KAROSSERIE EXTRA
Positive Aussichten Mit innovativen Ideen für mehr Effizienz und Professionalität fährt BASF Coatings auf der Überholspur.
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ie beiden Lackmarken Glasurit und R-M erfreuen sich ungebrochen großer Beliebtheit. Das sei auf zahlreiche Innovationen zurückzuführen, erläutert Peter Valenta, Geschäftsführer der in Eugendorf ansässigen Konzerngesellschaft BASF Coatings Service GmbH. Er verweist zum Beispiel auf die „massive Material- und Zeitreduktion“ im Reparaturbereich: „Mit effizienten Applikations- und Trocknungstechnologien wie zum Beispiel dem von uns forcierten Multiarbeitsplatzkonzept oder der Infrarottrocknung werden die Ablaufzeiten gegenüber herkömmlichen Trocknungsprozessen bis zu 30 Prozent verbessert.“ Das wirke sich unmittelbar auf die Wirtschaftlichkeit der Lackierbetriebe aus, sagt Valenta: „Neben der Einsparung von Energie- und Ablaufkosten können unsere Kunden die Fahrzeuge schneller an die Endkunden ausliefern, was eine Erhöhung des Werkstattdurchsatzes mit sich bringt.“
Doppelbühne mit mehr Hubkraft Mit 3,2 Tonnen Hubkraft und erweiterter Standfläche ist die HLS 3200 DUO für schwere Limousinen und Transporter einsetzbar. So ist eine sichere Aufnahme vom Kleinwagen bis zum Großfahrzeug gewährleistet.
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it der Doppelfunktion als Fahrbahnbühne oder Radfreiheber realisiert die Duo einen Multifunktionsarbeitsplatz. Duo steht für den wahlweisen Hub auf Rädern stehend oder als Radfreiheber. So kann je nach Anforderung in optimaler Arbeitshöhe bei bester Zugänglichkeit und Sichtkontrolle gearbeitet werden. Erreicht wird die Doppelhubfunktion durch eine geteilte Plattform. Beim Hub auf den Rädern stehend sind beide Elemente verbunden und heben das Fahrzeug wie gewohnt. Der Hub als Radfreiheber erfolgt in zwei Phasen. Zuerst werden Bühne und Fahrzeug in eine mittlere Position gebracht und der Außenkranz der Bühne durch Bodenstützen stabilisiert. Dann können die auf dem Mittelteil der Bühne befestigten Tragarme positioniert werden und durch Anheben dieses Teils erfolgt der Radfreihub. Mit einer Tragkraft von 3,2 Tonnen ist das Gerät für schwere Fahrzeuge konstruiert. Das schafft Arbeitssicherheit und erschließt der Werkstatt Reparaturen an SUVs und Kleintransportern. Die erweiterte Standfläche ist ideal für die Aufnahme langer Fahrzeuge. Sowohl die beiden Auffahrrampen als auch die Radauflaufflächen sind in jeweils 4 Stufen verstellbar und erreichen im Maximalauszug eine Aufnahmelänge von 3450 Millimetern. • (LHO)
Professionelle Unterstützung
Peter Valenta, Geschäftsführer BASF Coatings Service GmbH
Um den bisher „stabilen bis positiven“ Geschäftsverlauf dauerhaft fortzusetzen, investiert BASF beispielsweise in die Kundennetzwerke „Color Motion“ und „R-M Premium Partners“. Diese beinhalten ein breites Leistungsangebot von Akquiseseminaren über Präsentationsunterlagen für Versicherungen und Fuhrparks bis hin zu Marketingtools – all das abgestimmt auf den jeweiligen regionalen Markt und die Bedürfnisse der Kunden. Valenta betont, dass derartige Bemühungen einen wichtigen Beitrag zur Zukunftssicherung in der Lackierbranche leisten würden: „Durch verschiedene Initiativen haben wir unsere Kunden für die Herausforderungen auf ein immer schwieriger werdendes Wirtschaftsumfeld vorbereitet und sind überzeugt, dass sich das Geschäft für uns und unsere Kunden auch in den verbleibenden Monaten positiv weiterentwickeln wird.“ • (HAY)
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KAROSSERIE EXTRA
den Kundenfokus und die Technologieexzellenz, die sich im OEM-Geschäft bewährt haben, in Bezug auf die globalen Reparaturlackkunden und andere Kunden aus der Transportbranche einschließlich der Hersteller von Schwerlastkraftwagen ausbauen. Donald A. White ist neuer Global Color Director für Axaltas Reparaturlacksegment. Er ist seit mehr als 30 Jahren in der Lackbranche tätig. „Whites Managementqualitäten und seine Kundenorientierung sind eine Bereicherung für das Reparaturlacksegment sowie ein wichtiger Faktor beim Ausbau unserer unumstrittenen Führungsposition im Bereich der Farbentwicklung. In seinen Verantwortungsbereich fallen Koordination und Weiterentwicklung unserer Coloristik, um die immer anspruchsvolleren Bedürfnisse unserer Kunden auf der ganzen Welt zu erfüllen“, sagte Kordomenos. Dr. Bettina Vogt, wurde zur Global Innovation Director – Key Customers ernannt und wird von Deutschland aus operieren. „Axalta versorgt seine Kunden mit einer großen Bandbreite an Lackprodukten und -dienstleistungen“, erläuterte Kordomenos. Aufgrund ihrer bisherigen Tätigkeit einschließlich ihrer letzten Funktion als Global Refinish Director und Regional Technology Director in der EMEA-Region kann das Unternehmen von Vogts umfangreicher Erfahrung profitieren. „Mit Dr. Vogt können wir unseren Schlüsselkunden in den verschiedenen Regionen, darunter auch wachstumsstarke Regionen wie Asien-Pazifik und Lateinamerika, maßgeschneiderte Lösungen anbieten“, fügte Kordomenos hinzu.
Menschen und Konzepte Für neue Entscheidungen und Lösungen hat Axalta an der Spitze des Konzerns die Weichen gestellt: Personell wie sachlich wurden neue Konzeptionen entwickelt.
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xalta Coating Systems hat als globaler Anbieter von Flüssig- und Pulverlacken drei Robert K. Roop, Ph.D neue Führungspositionen im Bereich Forschung und Entwicklung geschaffen, um sich sowohl in geografischer Hinsicht als auch im Geschäftssegment zu stärken. „Die neuen Positionen, zwei in Europa und eine in den USA, ermöglichen es, zusätzliche Kundenbedürfnisse in die Produktentwicklungspipeline einzubringen“, sagte Panos Kordomenos, Senior Vice President, Forschung und Entwicklung bei Axalta Coating Systems.
Neue Personen im Programm Robert K. Roop, Ph.D., wurde zum Vice President of Technology für Axaltas EMEA-Region (Europa, Naher Osten und Afrika) und für globale Refinish und Liquid Industrial Technology mit Sitz in Deutschland ernannt. In seiner neuen Funktion wird Roop
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Konzept für Spitzenstellung
Donald A. White
Axalta Coating Systems hat vor Kurzem fünf Millionen US-Dollar in einen neuen Pilotreaktor investiert. Die in Betrieb genommene Anlage wird zur Unterstützung der LackpolyBettina Vogt, Ph.D merforschung und Maßstabsübertragung im Coatings Technology Center (CTC) in Wilmington, US-Bundesstaat Delaware, genutzt. Das hochmoderne Reaktorsystem ist an ein komplettes Prozessautomatisierungs- und -steuerungssystem gekoppelt, das eine präzise Überwachung der Bestandteilmengen und kritischen Prozessfaktoren wie Temperatur und Druck gewährleistet. Die neue Anlage sorgt für größere Produktentwicklungskapazitäten und beschleunigt die Herstellung und Markteinführung einer neuen, leistungsfähigeren Generation von Polymeren, die sich an den stetig wachsenden Anforderungen der Kunden orientieren. Die Polymere können sowohl für lösemittelhaltige Lacke als auch für umweltschonende wasserbasierte Produkte verwendet werden. • (LHO)
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KAROSSERIE EXTRA
Car-O-Liner in Top-Position samt Spezialisten, der zur Datenaufnahme bereit ist
Größere Havarien immer im Griff MVC Motors in Wien-Floridsdorf beherbergt das Lack- und Karosseriezentrum für fünf Standorte in Wien und Brunn am Gebirge. Michael Czucker, Leiter von Kundendienst und LaKaZe, ist für diese Reparaturen verantwortlich.
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ür gröbere Havariefälle hat Czucker bei KastnerGebietsleiter Rudolf Flatischler ein Car-O-Liner Bench Rack 5500 mit Hebe-Einrichtung samt Halteund Richtwertsatz geordert. In Verbindung mit der Car-O-Liner Tronic Vision X3 steht überdies ein System für Vermessung und Information zur Verfügung, das mit einer kompletten Fahrzeugdatenbank ausgestattet ist. Die Anlage macht das Einrichten stark verzogener Karossen gewissermaßen zu einem Kinderspiel. Sie ist übrigens für die Arbeit an Fahrzeugen aller Marken geeignet.
Regelmäßige Anwendung Vorausgesetzt natürlich, dass die Spengler eigens auf die Geräte eingeschult werden. Im Fall von MVC Motors in Wien-Floridsdorf sind drei Mitarbeiter auf den Einsatz der Gerätekombination spezialisiert. Die Car-O-Liner Richtbank erlaubt das Ziehen ohne vorherige Anpassungsarbeiten und gewährleistet daher eine enorme Einsparung von Arbeitszeit. Wirklich funktionell ist die Anwendung der Anlage
des schwedischen Herstellers allerdings nur dann, wenn regelmäßig mit ihr gearbeitet wird. Bei MVC Motors in Wien-Floridsdorf fallen im Schnitt pro Woche zwei, drei Arbeitsaufträge für die Anlage von CarO-Liner an. Laut Czucker reicht diese Frequenz, damit die Investition sich lohnt.
Michael Czucker (r.) von MVC Motors mit seinem Kastner-Partner Rudolf Flatischler
Ziehen ohne Rüstzeiten In der MVC-Spenglerei ebenfalls unübersehbar sind vier Car-O-Liner Speed-Hebebühnen, die das Unternehmen ebenfalls von Kastner bezogen hat. Sie stehen für schnelles Klemmen und Ziehen, ohne dass der Einsatz einer Richtbank erforderlich wäre. Auch in diesem Fall steht die Ökonomie der Zeit als Argument für die Anschaffung im Vordergrund. Als teilnehmender Beobachter ist man über das freundschaftliche Gesprächsklima zwischen Czucker und Flatischler verblüfft. Offenbar ein Zeichen für langjährige, erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen MVC Motors und dem österreichweit präsenten Werkstattausrüster. • (LHO))
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Sikkens präsentiert
NEU Ian Bates Lackierer McLaren Lackierwerkstatt
“Unser Job ist es, die Konkurrenz abzuhängen. Mit diesem powervollen System erreichen Sie als Erster das perfekte Finish”
Hier geht’s zum neuen Trailer:
WWW.SIKKENSVR.COM Akzo Nobel Coatings GmbH | 5161 Elixhausen/Salzburg | T 043 662 48989-0
MANAGEMENT
Der Händler im Mittelpunkt K
undenbindung ist schön und gut: Doch wenn die Autofahrer im Garantiefall „nur“ zu einer Marke anstatt zu einem spezifischen Autohaus gesteuert werden, trübt das die Freude des leer ausgehenden Betriebs. „Unser Alleinstellungsmerkmal ist, dass wir ausschließlich mit einzelnen Händlern zusammenarbeiten“, sagt Werner Kurath, österreichischer Vertriebsleiter der German Assistance. Diese Strategie macht sich offensichtlich bezahlt: Während vor einigen Jahren rund 300 Autohäuser mit der German Assistance kooperiert haben, bewegt sich das Unternehmen mittlerweile in Richtung 650 Händlerverträge.
Individuelles Garantieprogramm Auch bei den jeweiligen Garantieprodukten wird Individualität groß geschrieben. „Wir richten uns dabei nach den Wünschen des jeweiligen Händlers“, unterstreicht Kurath. Beispielsweise hat die German Assistance eine variable „XXL-Garantie“ ebenso im Angebot wie die „36-Monate-Garantie“ oder die „Eins-Auto-Garantie“, die nach dem ersten Jahr vom Kunden selbst verlängert werden kann. Die „Non-Stop-Assistance“ ist mit keinerlei Laufleistungsbeschränkung verbunden und wird laut Kurath immer stärker nachgefragt. Das neueste Produkt heißt „Car Assistance 36“ und eignet sich besonders für
Mit einer Gebrauchtwagengarantie der German Assistance sichern sich Autohändler nicht nur ein zugkräftiges Verkaufsargument, sondern auch langfristige Kundenbindung – egal, von welcher Marke ein Auto stammt.
Fahrzeuge, die via Internet an Kunden aus weiter entfernten Regionen verkauft werden.
Motivierte Mannschaft Um die laufende Betreuung der Partnerhändler kümmert sich der vierköpfige Außendienst der German Assistance. Kurath und seine Mitarbeiter Johannes Parzer, Philipp Wiesler und Manfred Suta sehen sich durch den wachsenden Zuspruch der Branche in ihrer Arbeit bestärkt. Eine weitere Bestätigung kommt aus der Medienwelt: Ein deutsches Fachmagazin kürte die German Assistance kürzlich zum „Aufsteiger des Jahres“ in Sachen Garantieversicherungen. • (HAY)
Unter der Leitung von Werner Kurath kümmern sich Johannes Parzer, Philipp Wiesler und Manfred Suta (v. l.) um Händler in ganz Österreich
MANAGEMENT
Auktionen ohne Grenzen Wer hochwertige Gebrauchte für den gewinnbringenden Weiterverkauf sucht, könnte bei „Autobid.de“ fündig werden: Die international tätige Online-Tochter der deutschen Auktion & Markt AG wird auch hierzulande gerne genützt.
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öchentlich kommen bei Autobid.de bis zu 3.000 Fahrzeuge unter den virtuellen Hammer. Sie alle sind von namhaften Einlieferern und ausschließlich für den Fachhandel bestimmt.
Exklusive Innovationen Die Ende 2012 gestartete Zusammenarbeit von Autobid.de und BMW dürfte für österreichische Händler besonders interessant sein: Gemeinsam mit der BMW Vertriebs GmbH werden auf einer eigens eingerichteten Markenplattform regelmäßig attraktive Fahrzeuge aus Zentral- und Südosteuropa versteigert. Als besondere Dienstleistung werden die Fahrzeuge nach dem Zuschlag direkt ins Land des Käufers geliefert. Neu ist auch die Kooperation mit „uShip“. Durch
die Integration dieser Online-Transportbörse haben die Händler im Anschluss an eine Versteigerung die Möglichkeit, unkompliziert die Fahrzeuglogistik zu organisieren. Dabei stehen sowohl Festpreisangebote als auch Transportauktionen zur Wahl. Eine weitere Innovation rundet das Dienstleistungsspektrum ab: Unter www.consulting.autobid.de werden ab sofort zielgruppenfokussierte Beratungsleistungen im Automobilbereich angeboten. Dies sei ein „logischer Schritt in der Unternehmensstrategie“, sagt Marc Berger, Vorstand der Auktion & Markt AG: „‚Autobid.de Consulting‘ ist Ausdruck unserer hohen umfassenden, prozessübergreifenden Kompetenz, die wir uns in den zurückliegenden Jahren hart erarbeitet haben.“ • (HAY)
Import leicht gemacht
gelung gilt für dieses Auto die Grenze von 2009, also 180 Gramm CO2-Ausstoß.“
„Wesentliche Vereinfachung“
Manche Händler schrecken davor zurück, im Ausland attraktive Gebrauchte einzukaufen. Der Gebrauchtwagenimporteur GWi greift den Betrieben dabei unter die Arme.
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ft genug klagt die Autobranche über gesetzliche Belastungen. Doch dieses Mal sorgt eine Gesetzesänderung dafür, dass vieles einfacher wird: Der neu geregelte „CO2-Malus“ erleichtert die Einfuhr von Gebrauchtfahrzeugen. Entscheidend ist nun die erstmalige Zulassung des damaligen Neufahrzeuges in der EU, nicht mehr die erstmalige Zulassung des gebrauchten Fahrzeuges in Österreich. So fällt für Fahrzeuge, die vor dem 1. Juli 2008 in der EU zugelassen wurden, generell kein CO2-Malus an. Danach gilt das CO2-Limit, das zum Zeitpunkt der erstmaligen EU-Zulassung in Österreich gegolten hat. Markus Roller, Geschäftsführer von GWi, macht diesen Sachverhalt mit einem Beispiel deutlich: „Für ein Fahrzeug mit Baujahr 2009 war bislang das aktuelle Limit von 150 Gramm anzuwenden. Mit der neuen Re-
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Marc Berger betont die „prozessübergreifende Kompetenz“ von Autobid.de
Gerald Weiss (l.) und Markus Roller begrüßen die Erleichterung des Gebrauchtwagenimports
Durch die Gesetzesänderung werden vor allem leistungsstarke Modelle attraktiver. „Bei den meisten von uns importierten Fahrzeugen ist der CO2-Malus nunmehr hinfällig. Die Autos sind günstiger und die Steuerberechnung ist wesentlich einfacher“, erklärt Gerald Weiss, der gemeinsam mit Roller an der Spitze von GWi steht. Das Unternehmen der beiden Branchenkenner bringt vor allem ehemalige Leasingfahrzeuge ins Land. Als Zukaufsmärkte dienen neben Frankreich und Italien immer stärker Belgien und Luxemburg. „Der Zustand und die Ausstattung sind in diesen Ländern sehr interessant“, erklärten Roller und Weiss. Mit der Kombination von qualitativ hochwertigen Fahrzeugen und persönlicher Importunterstützung wollen sie in den kommenden Monaten noch mehr Händler als Kunden gewinnen. • (HAY)
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Diese SantanderMitarbeiter kümmern sich ums tägliche Geschäft
Bindung für alle Während Kundenbindung bei Neuwagen sehr weit verbreitet ist, gibt es bei Gebrauchtwagen noch einen großen Nachholbedarf. Die Santander Consumer Bank hat dafür ein Konzept erarbeitet.
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egelmäßige Briefe und E-Mails, ab und zu eine Einladung zu einer Veranstaltung: Autohändler wissen genau, wie sie ihre Kunden ans Autohaus binden können. Das gilt in vielen Fällen aber nur für den Neuwagen-Sektor, während es bei Jung- und Gebrauchtwagen noch ein enormes Potenzial gibt. Das muss aber nicht sein; vor allem finanzielle Gründe sprechen dafür, hier mehr zu tun: Denn laut Studien ist es bis zu siebenmal teurer, einen Neukunden zu gewinnen als einen bestehenden zu halten. Das weiß man auch bei der Santander Consumer Bank. Daher hat das Unternehmen, das sich im Lauf der Jahre bei der Finanzierung einen guten Namen unter Österreichs Autohändlern gemacht hat, in den vergangenen Monaten ein Programm mit Kundenbindungsmaßnahmen für den Gebrauchtwagensektor entwickelt. „Das Ziel ist es, unsere Partner sowohl bei der Kundenbindung als auch beim Generieren von Neugeschäft zu unterstützen“, analysiert Yasmin Korner, Marketingverantwortliche der Santander Consumer Bank.
Yasmin Korner, Marketingverantwortliche der Santander Consumer Bank
Nach Test auf ganz Österreich ausgerollt Das Beste dabei: Die Händler müssen sich um nichts kümmern und erhalten perfekt auf die jeweilige Zielgruppe zugeschnittene Aktionen und detaillierte Informationen direkt von Santander zur Verfügung gestellt. So können sich die Mitarbeiter im Autohaus auf das Wesentliche, also den Verkauf, konzentrieren. Nach einem Testlauf, bei dem viele Kunden von einem Fahrzeugkauf beim Händler überzeugt werden konnten, wird die Aktion in den kommenden Monaten auf ganz Österreich ausgerollt. • (MUE)
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Vorbildlich versichert Ob Renault, Dacia oder Gebrauchtwagen aller Marken: Gemeinsam mit carplus können Josef und Alexander Dvorak Kundenwünsche erfüllen. Für die beiden Wiener Unternehmer ist die Zusammenarbeit mit dem Branchenversicherer ein wesentlicher Erfolgsfaktor.
Renault Dvorak Wien, kurz „RDW“, umfasst 2 Standorte in Währing und Leopoldau
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Kein Streit um Totalschäden
er erstmals die Familie Dvorak in ihrem Autohaus in Wien-Währing besucht, ist überrascht: Hinter der Fassade eines typischen gründerzeitlichen Häuserblocks verbirgt sich ein bis zu vier Stockwerke umfassender Kfz-Betrieb, in dem vom Neuwagenverkauf über mechanische Reparatur, Spenglerei und Lackiererei bis hin zur Autowäsche alle Mobilitätsdienstleistungen angeboten werden. „Sowohl hier als auch in unserem zweiten Standort in der Leopoldau sind wir ein Vollsortimenter“, unterstreicht Firmengründer Josef Dvorak. Dazu gehört naturgemäß die Versicherungsvermittlung – ein Geschäftsfeld, bei dem sich die Zusammenarbeit mit carplus bestens bewährt hat.
Wie steht es um das (in der Branche kontrovers diskutierte) Thema Totalschäden? „Da wir Kaskoreparaturen bis zu voraussichtlichen Kosten von 80 Prozent des Wiederbeschaffungswertes ermöglichen, können unsere Autohauspartner so gut wie alle Reparaturwünsche der Kunden ausführen“, schildert carplusGeschäftsführer Dr. Franz Ferdinand Gugenberger. Zudem gibt es die Möglichkeit, bei noch größeren Schäden individuell eine Reparatur freigeben zu lassen – und zwar ohne starre Wertgrenze nach oben.
Individuelle Zusammenarbeit
Kundenbindung leicht gemacht „Jeder über carplus versicherte Kunde bedeutet für uns die Chance auf langfristige Mehrerträge“, betont Josef Dvorak die Leistungsmerkmale, mit denen der zur Vienna Insurance Group gehörende Branchenversicherer die Bindung der Kunden an den jeweiligen Autohauspartner stärkt. Beispielsweise werden Transportkosten bis zu 1.500 Euro übernommen, um havarierte Fahrzeuge aus dem In- und Ausland zum jeweiligen Händler zurückzubringen. Kommt es bei einem Neuwagen zu einem Totalschaden, deckt die Versicherung 6 Monate lang 100 Prozent sowie ein weiteres halbes Jahr lang 90 Prozent des Kaufpreises – vorausgesetzt, der Kunde erwirbt das nächste Fahrzeug wieder bei „seinem“ Händler. Bei Gebrauchtwagen gilt eine analoge Regelung für das erste Halbjahr. Ebenfalls für Neu- und Gebrauchtfahrzeuge gültig ist die Reduktion des Kasko-Selbstbehalts bis zu 300 Euro, sofern eine Reparatur im jeweiligen Kfz-Betrieb vorgenommen wird.
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Ob im Verkauf oder in der Werkstatt: Josef Dvorak (o. l.) und Alexander Dvorak (o. r.) schätzen die Zusammenarbeit mit Dr. Franz F. Gugenberger von carplus
„Gerade in wirtschaftlich schwierigeren Zeiten macht sich die Leistungsfülle von carplus bezahlt“, sagt Alexander Dvorak. Zudem profitiere man von der persönlichen Betreuung durch das Mutterunternehmen Wiener Städtische: „Unsere Ansprechpartnerin Waltraud Theißl ist jederzeit für uns erreichbar.“ Auf carplus greifen Vater und Sohn Dvorak auch dann gerne zurück, wenn es um attraktive Konditionen für individuelle Versicherungsaktionen geht. Schließlich gilt es, den Erfolgsweg fortzusetzen, den Dvorak senior 1981 mit seinem Wechsel in die Selbstständigkeit eingeleitet hat. Heute verkauft seine 55 Mitarbeiter beschäftigende Firmengruppe als größter österreichischer „R-2Händler“ jährlich 400 Neuwagen sowie 200 bis 250 Gebrauchtwagen. Künftig könnten es noch etwas mehr werden – auch deshalb, weil ein Versicherer mit „Branchengespür“ an der Seite des Unternehmens steht. • (HAY)
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Geliebt & gehasst Um das Auto und seine Bedeutung als wirtschaftlichen, sozialen und politischen Faktor zu verstehen, bietet sich eine differenzierte Betrachtung an. Unterschiedliche Interessen treffen hier aufeinander. Von Olaf Kuhlmann
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s geht um Geld, viel Geld. In Österreich erzielten Kraftfahrzeuggewerbe, Handel und Zulieferer 2012 rund 21,5 Mrd. Euro Umsatz. Normverbrauchsabgabe und Mehrwertsteuer auf Auto-Verkäufe und Sprit spülten allein mehr als 3,4 Mrd. Euro in die Staatskassen. Die Beteiligten im Markt allerdings haben Interessen, die sich nur teilweise decken.
Hersteller/Importeure In wirtschaftlich schweren Zeiten haben Importeure und Hersteller Probleme, ihre Ziele zu erreichen. Sind Erträge nicht zu halten, so doch Stückzahlen und Marktanteile über Rabattaktionen oder Kurzzulassungen. Ein Teufelskreis. Verfehlte Prognosen wären Zeichen des Misserfolgs und das schadet dem Image. Verkaufsrekorde in Asien polieren Bilanzen, helfen in Europa aber nur bedingt bei der Ankurbelung der Wirtschaft. Im Boomland China verdient nur gut, wer vor Ort mit heimischem Partner produziert. Aber: Abfließendes Knowhow wird zum Risiko und gefährdet in Europa Jobs. Ob Zuwächse in der Forschung wegfallende Jobs in der Produktion auffangen, ist hingegen fraglich.
Werkstätten/Händler Treue Kunden sind unbezahlbar und deshalb sind Verbesserungen bei Service und Qualität Dauerthemen. Dabei gelingt Kundenbindung auf dem Land besser als in der Stadt. Wenn Werke Markenvertretern harte Vorgaben machen, etwa bei der CI, kostet das ebenso Geld wie die Schulung des Fachpersonals an Prüfinstrumenten für neue Technik. Der Kampf um die dünnen Margen ist hart.
Zulieferer Die Hersteller verringern ihre eigenen Anstrengungen in Forschung und Entwicklung. Das birgt Chancen, verlagert aber auch Investitionsrisiken. Härtere Umweltauflagen etwa zwingen zu hohen Entwicklungsausgaben – und das bei großer technologischer Unsicherheit. Klar ist: Innovationen bleiben Herstellern nur kurze Zeit exklusiv vorbehalten.
Kunden Sucht ein Interessent ein neues Auto, könnten die Bedingungen kaum besser sein als aktuell. Spätestens aber, wenn ein altes Auto verkauft werden soll, kommt die böse Überraschung, in Form niedriger Gebrauchtfahrzeugpreise. Und der Käufernachwuchs? Der Fahrlehrerverband Österreichs sieht steigendes Interesse bei den L17-Lizenzen. Im Landesschnitt sind 92 Prozent der Fahranfänger 25 Jahre und jünger. In Wien aber sind es nur 79 Prozent, eine Folge der öffentlichen Infrastruktur. In Großstädten sind Smartphone oder Urlaub wichtiger als der Führerschein und für ein Auto reicht es oft ohnehin nicht.
Politik Die Politik liebt das Auto nur, wenn es um neue Einnahmequellen geht. Keine grün angehauchte Regierung, die nicht Vorschläge hat, Autos am besten ganz zu verbannen. Treibstoffsteuern, teure Parkplätze – die Liste der Einnahmequellen ist lang, schürt den Autofahrer-Frust, füllt aber die Kassen. Hinzu kommen Repressalien wie Fahrbahnrückbau bei steigendem Verkehrsaufkommen. Generell: Die Haupttransport- und Wirtschaftsleistung laufen über die Straße. Wir sind – und bleiben – vom Auto abhängig, die Hersteller vom Kunden. Für einige bleibt das Auto emotionales Statussymbol, Hightech aus Europa als Ziel für Wachstumsmärkte. Die Masse braucht bezahlbare Mobilität. Gegenseitige Abhängigkeiten der Beteiligten sind der vielleicht wichtigste Teil der Zukunft des Automobils in Europa. •
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„Wir haben internationale Reputation und unsere Kunden pflegen lokale Kompetenz“
WIRTSCHAFT
erläutert Ing. Peter Spatzierer auf Seite 56
„Wir möchten heuer mehr als 2.000 Hybridfahrzeuge auf die Straße bringen“ sagt Sebastian Obrecht auf Seite 68
„Autogott“ mit frischem Geld auf Expansionskurs Mit jenem Geld, das die Standard Medien AG unter Geschäftsführer Mag. Wolfgang Bergmann (M.) für 51 Prozent am Online-Portal „Autogott“ bezahlt, soll das weitere Wachstum finanziert werden. Rund ein Jahr nach dem Start der Vermittlungsplattform zwischen österreichischen Neuwagenhändlern und Kunden werden täglich im Schnitt zwei Autos via „Autogott“ verkauft. Mag. Stefan Mladek (l.) wird die Online-Plattform weiterhin mit Gründer Gerald Költringer (r.) leiten. Für 2014 sind bereits 3.000 Neuwagen-Verkäufe geplant.
Weiter auf Wachstumskurs
Dr. Nikolaus Engel
Zwischen Jänner und Juni 2013 konnte die Bankhaus Denzel AG den Finanzierungsbestand um 8 Prozent auf knapp 220 Mio. Euro steigern. „Bis zum Jahresende streben wir rund 240 Mio. Euro an“, so Vorstand Mag. Heinz Gruber. Auffällig sei das wieder erstarkte Kundeninteresse an Kreditfinanzierungen. Dieser Bereich sei im 1. Halbjahr mit plus 10 Prozent überproportional gewachsen. Im Gesamtjahr rechnet Gruber mit einem Verhältnis von 60:40 zwischen Kredit- und Leasingvolumina.
Wiesmann insolvent Am 14. August 2013 hat das Amtsgericht Münster in Westfalen auf Antrag der Geschäftsführung der Wiesmann GmbH ein Insolvenzeröffnungsverfahren angeordnet. Wiesmann beschäftigte bei Konkurseröffnung rund 110 Personen und hat in rund 25 Jahren ungefähr 1.600 Sportwagen hergestellt. Laut Statistik Austria weist der österreichische Bestand 22 Einheiten von Wiesmann gefertigter Fahrzeuge aus. Manfred Meyer, österreichischer Wiesmann-Vertreter, ist zuversichtlich, dass ein avisierter Investor rasch gefunden wird.
Besser als Neuwagenmarkt Im 1. Halbjahr sank das Neuvolumen der heimischen Kfz-Leasinggesellschaften um 1,9 Prozent auf 1,7 Mrd. Euro. Damit war die Sparte erneut für über zwei Drittel des gesamten Leasinggeschäfts verantwortlich, zudem hielt sie sich besser als der um 8,4 Prozent rückläufige Fahrzeugmarkt. Die durchschnittliche Vertragssumme stieg um 1,6 Prozent auf 22.826 Euro. Insgesamt wurden im Kfz-, Mobilien- und Immobilienleasing 84.257 Neuverträge abgeschlossen. Das Neugeschäftsvolumen lag stabil bei rund 2,6 Mrd. Euro.
Neues Elektroauto startet im Oktober Aus China importiert die in Seitenstetten (NÖ) ansässige Schachner GmbH demnächst Elektroautos. Laut Geschäftsführer Franz Schachner wird vorerst ein Zweisitzer zum Preis von 14.900 Euro angeboten. Die Reichweite liegt bei 130 km. Die Blei-Akkus können etwa 800 Mal aufgeladen werden. Ersatzakkus kosten rund 2.500 Euro. Für das Frühjahr 2014 plant Schachner die Einführung eines viersitzigen Modells. Er glaubt, dass diese Fahrzeuge vor allem als Zweitautos Verwendung finden werden.
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Viel Aufwand, wenig Ertrag? Während eine Reihe von Marken noch mit ihrem Netz an den Verträgen arbeitet, läuft das Geschäft der Markenbetriebe auf niedriger Flamme mit unvermindertem Aufwand – und dem Ausblick auf weitere Aufwendungen. Dass es für Handelsbetriebe in Ballungsräumen „immer enger“ wird, bestätigt die Politik täglich. Gewinner ist, wer durch persönliche Verbindungen seine Stückzahlverpflichtung erfüllt, indem er den Verkaufsradius um Autos erweitert, die dann zum Service kommen, auch wenn weniger Fahrleistung und bessere Fahrzeugqualität nun den Ersatzbedarf verringern. Stückzahlerfüllung ist das eine – doch welchen Sinn hat die, wenn trotzdem kein Ertrag mehr dabei herauskommt? Besinnung auf das Wesentliche ist das Gebot der Stunde für alle, die auch morgen noch „dabei sein“ wollen.
WIRTSCHAFT
Lösung aus einer Hand J
ürgen Buchert, Geschäftsführer der TecAlliance, formuliert es so: „Unser Ziel ist, die Kunden in Österreich optimal und aus einer Hand zu bedienen“.
TecAlliance lautet der Name der Dachmarke, unter der TecDoc und TecCom sowie TecRMI (bisher AuDaCon) zum one-stop-shop zusammenwachsen sollen. Von Dr. Nikolaus Engel
rend auf OEM-Quellen, herstellerübergreifend und in einem Standard elektronisch liefere.
Modulares System ermöglicht dem Kunden die Auswahl TecAlliance: Firmenname für TecCom, TecDoc und TecRMI
Der zweite Aspekt der Fusion sei die Klammer über den Lösungen, die TecAlliance symbolisiere: „Wir wollen das System so hoch integriert und modular aufbauen, damit sich Werkstatt, Großhändler oder Teilehersteller entweder aus einzelnen Lösungen oder auch aus mehreren bedienen können“, sagt Buchert.
„Die bekannten Lösungen der TecCom und TecDoc werden nach wie vor unter diesen Produktmarken angeboten und weiterentwickelt. Die Produkte der umfirmierten AuDaCon werden nun unter der Marke TecRMI vertrieben, wobei R für Repair, M für Maintenance und I für Information steht. Der Firmenname für alle Marken ist TecAlliance“, erläutert Buchert.
Synergien ergeben höheren Kundennutzen
Wettbewerbsfähige Branchenlösung TecAlliance strebe auch bei TecRMI das Ziel einer Branchenlösung, bei der vollumfänglich Daten und Informationen bereitgestellt werden, an. Generell bediene TecAlliance die drei großen Segmente Pkws, Leichtnutzfahrzeuge und Nutzfahrzeuge und in diesen drei Bereichen alle Segmente, betont Buchert.
Lösungen der drei Marken werden weiter ausgebaut „Pro Marke“ laute ein Aspekt der Fusion: Natürlich werde das heutige Lösungsportfolio der drei Marken weiter ausgebaut werden – „in Breite, Tiefe und Aktualität.“ Dabei gelte für die TecDoc und TecRMI stets, dass TecAlliance die Daten und Informationen, basie-
Jürgen Buchert ist Geschäftsführer von TecAlliance
Produktinformationen, die bei TecDoc vorliegen, lassen sich in der TecRMI-Welt nutzen, zum Beispiel, wenn man bei TecRMI ein Spezialwerkzeug identifiziert hat, kann man auch die Produkte oder Produktinformationen von TecDoc für die Reparatur abrufen. Gleiches gilt bei Abwicklung einer Gewährleistung.
Neuordnung der Vertriebsstruktur „Wir streben diese hohe Integration an, damit der Kunde möglichst mit einem Klick als one-stop-shop die Lösung für sein Problem bekommt.“ Derzeit ordne man den Vertrieb neu: Alexander Bresslau hat die Verantwortung für D-A-CH und damit für Österreich. Er ist der erste Kontakt für die Kunden; auch Henrik Kinder, spezialisiert auf TecRMI, ist im Team. •
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Die Namen sind Programm Die Autozubehörhandelskette Forstinger und Schmierstoffmarktführer Castrol intensivieren mit dem neuen „Castrol Service Plus“-Werkstattkonzept ihre langwährende Partnerschaft.
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aren bislang große Auswahl und kleine Preise geläufige Ausdrucksmittel des in Österreich mit 115 Filialen flächendeckenden Autozubehörhändlers Forstinger, will Eigentümer Klaus Müllner in gleich 50 seiner Blauschild-Standorte das Kfz-Servicepaket „Castrol Service Plus“ installieren. Flagship-Store ist die neue Niederlassung in Wien-Donaustadt am Rautenweg. Idealerweise teilt man sich das Grundstück mit der Fastfood-Kette McDonald’s. Für Kundenfrequenz ist gesorgt, gibt sich Müllner zuversichtlich, bei den Autofahrern auch als Fachwerkstätte punkten zu können. Nach Jahrzehnten des Auf und Ab und ständigen Eigentümerwechsel soll mithilfe von Kompetenzpartner Castrol die Kfz-Werkstätte unter der Forstinger-Flagge gedeihen – zu Preisen, die sich jeder jederzeit leisten kann, ist der gemeinsame Prospekt getextet. Castrol-Austria-Geschäftsführer Ing. Peter Spatzierer folgt damit der natürlichen Marktkonzentration: „Forstinger als bekannte Autozubehörhandelskette nutzt Castrol mit seinen international renommierten Marken samt dem Wissen um das Schmierstoff-ABC zur raschen Verbreitung unseres markenfreien Werkstattkonzepts im Land.“
Zwei Fliegen auf einen Schlag Spatzierer beginnt damit, die Strategie des BP-Konzerns in die Tat umzusetzen, auch kleinen Werkstätten, die sich ansonsten nicht an Lieferanten- und Ausbildungspartner binden wollen, einen Qualitätslevel zu finden, der sie im Wettbewerb unterstützt. „Mit dem von Castrol partnerschaftlich getragenen Werkstattkonzept bieten wir einen noch höheren Servicelevel“, ist Flagship-Store-Leiter Karl Wrba vom Erfolg der Partnerschaft überzeugt. Castrol-Verkaufsleiter Gerhard Wolf beruhigt traditionelle Kundenkreise dahingehend, das nunmehr kreierte Service-Plus-Konzept zur Stabilisierung von Qualität und Preis führen werde, im neuen Dienstleistungsauftritt Forstinger sein
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Spatzierer, Schott, Themmer und Lechner paradieren vor dem Flagship-Store in Wien
Gerhard Wolf erklärt Filialboss Karl Wrba das Marken-ABC
Außen markante Leistungsbeschreibungen und innen in der Servicestation dominiert „Castrol Service Plus“ ; für Mitbewerber wird es schwer, gegen diese Partnerachse zu halten
Diskontimage ablegen wird.
Der schlaue IKEA-geschulte Marktmacher Klaus Müllner formt „sein“ Forstinger-Imperium zu neuer Stärke
Prägnante Piktogramme orientieren den Kunden im Haus
Weitere namhafte Partner im Talon
Was ob der Partnerschaft mit Castrol für Forstinger-Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Wolfram Themmer helle Freude auslöst und im Lieferantenkreis in anderen Produktgruppen durchaus Nachahmer finden darf, ist für Schmierstoffprimus Castrol der Anfang einer neu strukturierten Kundenbetreuung im Kleinwerkstättenbereich. „Wir haben – von der Erstbefüllung über die Empfehlung beim Neuwagenkauf bis hin zum Nachfüllliter bei allen namhaften Marken – internationale Reputation und unsere Kunden pflegen ihre lokale Kompetenz“, will Spatzierer in Bälde mit weiteren Partnerschaften ähnlicher Prägung aufhorchen lassen: „Uns ist jeder Autofahrer wichtig.“ • (LUS)
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Lobbying Die Macht der Mobilität!
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ANSICHT Keine grüne Spielwiese W
as für Fachleute bei der gesetzlichen Verankerung sogenannter Begegnungszonen von vornherein klar war, bestätigte sich soeben bei der Wiener Mariahilfer Straße: Verkehrspolitik ist keine Spielwiese für Ahnungslose und kein Experimentierfeld für grün Angehauchte. Ohne Sachverstand betrieben kann es leicht zur todernsten Sache werden. Das liebevolle Miteinander unterschiedlichster Verkehrsteilnehmer ist eine unrealistische Illusion. Verkehr benötigt, wie vieles andere im Leben auch, ein ausreichendes Maß an Ordnung. Die Trennung unterschiedlicher Interessen und fahrzeugtechnischer Voraussetzungen scheint als Prinzip verlorengegangen zu sein. Die Erfolge bei der Reduktion von Verkehrsopfern sind jedoch ausschließlich darauf zurückzuführen. • Die Weigerung von Busfahrern, die neu geschaffene Begegnungszone zu befahren, wurde als übertriebene und politisch motivierte Reaktion hingestellt. Wer jemals mit einem Schwerfahrzeug mit seinen begrenzten Sichtmöglichkeiten fuhr, wird die Sache anders beurteilen. Noch ärger wird es bei Gliederbussen oder Kfz mit Anhängern, wo ja bekanntlich das kurvenäußere Heck nicht eingesehen werden kann. Wenn etwas passieren sollte, wird vor Gericht stets der Fahrer zur Verantwortung gezogen und nicht eine von Zukunftsideen strotzende Stadträtin oder gar die für das Gesetz verantwortliche Verkehrsministerin. So gesehen kann man den Busfahrern für ihre Zivilcourage dankbar sein. • Ein anderer Aspekt des liebevollen Miteinanders sind die Kosten von fachgerechter Infrastruktur. Das Mischen sämtlicher Verkehrsteilnehmer entbindet die Verantwortlichen davon, etwa Radwege oder aufwendigere Kreuzungsgestaltungen zu bauen. Es ist entschieden billiger, Fußgänger und Radfahrer auf Gehsteigen oder Radfahrer und Autofahrer in
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„Das liebevolle Miteinander unterschiedlichster Verkehrsteilnehmer ist eine Illusion“, sagt Dipl.-Ing. Heinz Lukaschek, Ziviltechniker mit Schwerpunkt Verkehr
Einbahnen aufeinander zu hetzen, als Radwege in ausreichender Qualität zu bauen. • Die Förderung des Radverkehrs soll angeblich eines der zentralen Anliegen moderner Verkehrspolitik sein. Man hat dabei einiges außer Acht gelassen, etwa die immer stärker werdende Bedeutung des Elektrofahrrades. Über das KFG wurde die Leistung dieser Geräte ohne sachliche Begründung oder technische Kontrolle derart erhöht, dass auch Ungeübte damit spielend 30 km/h erreichen können. Die gesetzliche Vorstellung der STVO für Begegnungszonen und Radwege läge aber bei 20 km/h. Lustig also, wenn zwischen den sich begegnenden Fußgängern und Autos Fahrräder durchzischen. • Der gesetzlichen Definition der Begegnungszone muss man ankreiden, dass sie keinerlei Hinweise für Anwendung oder technische Ausführungsbestimmungen enthält. Wo Derartiges überhaupt anwendbar ist, bleibt der Phantasie von lokalen Politikern überlassen. So träumt so mancher dieser Weltverbesserer schon davon, Durchzugsstraßen mit Verkehrsaufkommen bis zu 20.000 Kfz pro Tag zu Begegnungszonen umzufunktionieren. Technische Grundregeln wie die Tatsache, dass die Leistungsfähigkeit einer Straße mit der Geschwindigkeit sinkt (Maximum bei etwa 60 km/h), werden missachtet. • Der Originaltext der gesetzlichen Erläuterungen ist ein rührendes Beispiel moderner Menschlichkeit. „Grundgedanke der Begegnungszone ist die gemeinsame und durchmischte Nutzung der Verkehrsfläche auf der Basis gegenseitiger Rücksichtnahme. Diese Nutzungsform setzt einen außergewöhnlichen Grad der Interaktion zwischen den unterschiedlichen Verkehrsteilnehmern voraus. In der Begegnungszone ist es FußgängerInnen erlaubt, die Fahrbahn zu benützen, sodass die gesamte Straße als Ort der Begegnung etabliert wird.“ • Um nicht missverstanden zu werden, hier sollte nicht in sturer Weise der alleinige Standpunkt von Autofahrern vertreten werden. Auch als Radfahrer schätze ich unbeschwerte Bewegung abseits des Massenverkehrs, unabhängig von Geruch und Lärm möchte ich nicht ständig auf der Hut sein müssen. Außerdem möchte ich jene Mutter sehen, die in einer Begegnungszone ihren Kinderwagen gerne an Lkw-Auspuffen vorbeischiebt. Wenn es also unsere Interessenvertretungen verabsäumt haben, dieses Gesetz zu beeinspruchen, liegt es an uns Bürgern, falsch verstandenes Gemeinschaftsdenken mit aller Vehemenz zu verhindern.
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WIRTSCHAFT
„Wollen ins Top-Segment“ Nicht nur die optische Veredelung von Fahrzeugen, sondern das Tuning richtig „heißer“ Autos ist das Ziel von MS Design.
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usätzlich zum B36 (einem auf 360 PS gepushten BMW 335i) präsentieren die Tiroler auf der IAA in Frankfurt den A46: Dabei handelt es sich um einen Audi S4, der stolze 460 PS leistet. „Es handelt sich nicht nur um Prototypen; diese Autos kann man sofort kaufen“, sagt Mag. Michael Peintner, Pressesprecher des Unternehmens aus Roppen. Damit dringen die Tiroler in neue Geschäftszweige ein und wollen zusätzliche Kunden ansprechen. „Wir haben uns bisher vor allem auf die optische Veredelung von Fahrzeugen konzentriert und wollen uns nun verstärkt im Premiumsegment einen Namen machen“, meint Peintner. „Wir sind ein renommierter Veredler und beliefern VW, Audi und Porsche – doch nun wol-
len wir auch im Bereich Leistungssteigerung stärker aktiv werden.“
Suche nach interessierten Händlern
Ab sofort zu kaufen: der A46 von MS Design
Ein kompletter Kit für den Audi kostet rund 40.000 Euro und beinhaltet neben der Leistungssteigerung für den Motor auch ein neues Fahrwerk, Bremsen und ein Dynamikpaket. Zwar sieht Peintner in der hochrangigen Tuningszene in Deutschland und der Schweiz ein größeres Potenzial, aber auch in Österreich gebe es durchaus Chancen. Mit dem Aufbau eines kleinen Händlernetzes soll demnächst begonnen werden: „Wir werden uns gezielt auf die Suche machen, wer zu uns passt und wo unsere Produkte hineinpassen“, sagt Peintner: „Doch natürlich freuen wir uns immer, wenn sich ein interessierter Händler selbst bei uns meldet.“ • (MUE)
WIRTSCHAFT
Dacia will mit günstigen Preisen reüssieren
Opel bietet traditionell eine breite Palette an Transportern an
Citroën bringt den Berlingo auch als Elektroauto
Für knallharte Kalkulierer Vom Bäcker bis zum Paketdienst, vom Installateur bis zum Delikatessenhandel: Leichte Nutzfahrzeuge bis 5 Tonnen Gesamtgewicht sorgen dafür, dass Handwerk, Gewerbe und Dienstleister samt Material zu den Kunden kommen. Was hat der Markt an Neuheiten zu bieten? Von Christian Vavra
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Die Cockpits in Nutzfahrzeugen werden immer hübscher
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chon beinahe traditionell ist Volkswagen in Österreich auch bei Nutzfahrzeugen Marktführer. Im heurigen Jahr gab es zwar keine echten Modellneuheiten, aber da und dort interessante Ergänzungen der Palette. Der VW „Bus“, also der Inbegriff des Personentransports, erhielt ein neues Einstiegsmodell. Der Caravelle Startline hat acht Sitzplätze, ist mit kurzem und langem Radstand verfügbar und auf Dieselseite mit dem 2.0-TDI-Motor in den Leistungsstufen 84, 114 und 140 PS im Programm. Alternativ gibt es einen 2.0-l-TSI (Benziner) mit 150 PS Leistung. Die Palette des VW Caddy, der in allen Versionen zum Vorsteuerabzug berechtigt, ist um die Version Country ergänzt worden. Wie bei VW üblich, zeigt der Country durch schwarze Kunststoffleisten an Schwellern und Radhäusern und silbernen Unterfahrschutz vorn und hinten auf den ersten Blick eine Art „OffroadLook“. Er ist mit fünf oder sieben Sitzen erhältlich und gut ausgestattet. Neben einem 105-PS-Benziner gibt es Diesel (102–170 PS) und eine Erdgasversion. Auch Allradantrieb ist lieferbar. Der VW Amarok, Marktführer bei den Pickups, er-
hielt einen Gupf obendrauf: Derzeit werden die ersten Exemplare des Amarok Canyon ausgeliefert, der das obere Ende der Modellpalette markieren soll. Ing. Johann Wimmer, Markenleiter Volkswagen Nutzfahrzeuge, sieht den Markt im Nfz-Bereich heuer als „erfreulicherweise robust“ an. Auch die wirtschaftliche Situation sei nach wie vor positiv. Er geht davon aus, dass der Optimismus in Österreich – bei Unternehmern und Konsumenten – anhält und das Geschäft weiterhin mindestens auf dem bisherigen Niveau bleibt. Zwar sei der Lkw-Markt (Stand Mitte Juli) bis 5,5 t Gesamtgewicht um 9,1 Prozent hinter dem Vorjahr gelegen, umgekehrt hätten aber die Kleinbusse rund 8 Prozent Plus aufgewiesen. Die Notwendigkeit von Investitionen bei den Unternehmern sei sicher gegeben, allerdings werde derzeit etwas zögerlicher und in Tranchen bestellt. Große Jahresbestellungen würden derzeit nicht am Stück abgegeben, vielmehr werde situativ über den weiteren Fahrzeugbedarf entschieden.
Erneuerung der Transporter-Palette Ford hat sich heuer mit Verve auf die Erneuerung der auch früher schon sehr erfolgreichen Transporter-Palette gestürzt. Zu Jahresbeginn konnte die neue Transit Custom-Reihe eingeführt und in Folge die Auszeichnung „Van of the Year 2013“ eingeheimst werden. Der „Bruder“ Transit Connect wird in Österreich gegen Ende des Jahres eintreffen, dicht gefolgt vom Ford Tourneo Connect bzw. dessen Langversion Grand Tourneo Connect (Markteinführung im 1. Quartal 2014). Nachdem im Vorjahr der Fiesta Van gründlich überarbeitet worden war, wurde im heurigen Frühjahr auch beim Focus nachgelegt: Er ist seit April als Transporter namens FocusVan im Programm und als Klein-Lkw steuerlich anerkannt. Ford Austria schätzt den Nfz-Markt (bis 3,5 t) für 2013 und 2014 als stabil ein, möchte aber mit der eigenen Produktoffensive die absoluten Verkäufe steigern und damit auch den Marktanteil ausbauen. Aus Sicht des Herstellers werden in Zukunft höhere Sicherheitsstandards im Verkauf zu einem immer wichtigeren Argument werden.
Gut gefüllte Auftragsbücher Markus Wildeis, Brand Country Manager Fiat Professional, ist mit dem Geschäftsverlauf 2013 sehr zufrieden. Trotz des Marktrückgangs von 6 Prozent (zu Jah-
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Ford setzt auf neue Modelle, daneben gibt es auch Nischenanbieter wie Land Rover
resmitte) gegenüber dem Vorjahr kann Fiat Professional auf gut gefüllte Auftragsbücher verweisen. Speziell im für Fiat Professional relevanten KMU-Sektor lag der Auftragseingang zuletzt bei plus 15 Prozent. In Österreich wurde dem Modell Fiat Scudo ein Facelift spendiert, das nicht nur einen deutlich überarbeiteten Innenraum brachte, sondern auch zusätzlich Details im Ausstattungsumfang. Sowohl in der Kastenwagen- bzw. Kombiversion, als auch als reiner Personentransporter ist der Scudo in zahlreichen Varianten erhältlich bzw. ausrüstbar. Zwischenzeitig wurde vom Fiat Scudo auch ein Sondermodell namens Italia angeboten. Nicht bloß optisch aufgehübscht, sondern praktisch neu ist der Fiat Strada, ein kleiner Pickup aus brasilianischer Produktion. In Südamerika erfreut sich dieses Fahrzeugkonzept größter Beliebtheit. Als Antriebsquelle dient ein 1,3-l-Tubodiesel, der 95 PS leistet und sich im Normzyklus mit 5,2 l/100 km begnügt. Preislich ist der Fiat Strada mit netto 14.400 Euro auf jeden Fall attraktiv.
Immer mehr neue Varianten lieferbar Ein sehr wichtiger Player und seit 11 Jahren die Nummer 1 auf dem europäischen Nfz-Markt (bis 3,5 t GG) ist Renault. In Österreich lag der Marktanteil zu Jahresmitte bei 11,2 Prozent. In den Zahlen ist die Tochtermarke Dacia bereits inkludiert. Dieser Wert
Der Citan rundet das Angebot von Mercedes-Benz nach unten ab
indes sollte sich heuer noch erhöhen, was Dorit Haider, Direktorin Kommunikation bei Renault Österreich, durchaus gut zu begründen weiß. Seit Juni sind der deutlich überarbeitete Renault Kangoo Express und die Elektro-Version Kangoo Z.E. im Programm. Neues Markengesicht, erweiterte Motorenpalette, noch größere Variantenvielfalt und Onboard-Infotainment sind seit Juni verfügbar. Zusätzlich: Alle Längenvarianten des Kangoo Express sind in Zukunft mit drei Vordersitzen erhältlich. Das sollte Schwung bringen, ebenso wie das Sondermodell Renault Trafic „Black Edition“ (Kastenwagen in zwei Radständen). Noch viel mehr gilt das aber bei der Tochter Dacia. 3.900 Liter Stauraum, Doppelflügeltüren hinten und eine seitliche Schiebetür sind beim Dacia Dokker Van von Haus aus dabei. Fast unschlagbar ist der Preis: Für die schwächste Motorisierung (1,6-l-Benziner, 85 PS) sind netto 7.490 Euro (plus obligatorisch 180 Euro netto Auslieferungspauschale) fällig. Haider lässt sich im Gespräch zu einer kleinen Vorschau hinreißen: Vom Kangoo habe der Importeur im Vorjahr rund 1.150 Stück neu zugelassen. Das sollte mit dem Dokker Van auch zu schaffen sein. Zumal das Haus Renault bei der Nutzfahrzeug-Kundschaft ein „sehr, sehr hohes Kostenbewusstsein“ registrierte. Eine Krise im Nutzfahrzeug-Markt in Österreich angesichts allgemeiner Konjunkturängste mag Renault nicht sehen. Ein (erwarteter) Gesamtmarkt von nur
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wenig unter 30.000 Neuzulassungen sei „immer noch ein hohes Niveau“ (Haider). Und es sei immerhin weit entfernt von dem Einbruch im Jahr 2009, wo die Neuzulassungen in diesem Bereich gegenüber dem Jahr davor um 22 Prozent auf rund 25.800 Einheiten gefallen waren.
Stabile Entwicklung bei den Transportern Dieser Optimismus wird bei Mercedes-Benz Österreich im Wesentlichen geteilt. Sowohl bei Lkws, wo von einem deutlichen Wachstum des Gesamtmarktes im Vergleich zu 2012 ausgegangen wird, als auch bei den Transportern sei von einer Krise keine Spur zu sehen. Bei den Transportern, wo der Mercedes-Benz Sprinter Segmentführer sei, gebe es zwar keinen Boom, aber eine stabile Entwicklung. Bei der Kundschaft registriere man inzwischen eine hohe Sensibilität für Wirtschaftlichkeit und Verbrauch, berichtet Pressesprecher Gregor Waidacher. Daneben rücke Sicherheit immer mehr ins Blickfeld des Interesses. Mercedes-Benz hat heuer den Sprinter neu vorgestellt, der als erster Transporter seiner Klasse über Motoren der Euro-6-Norm verfügt. Zudem sollen die Dieselversionen extrem sparsam sein. Die ersten Auslieferungen erfolgen dieser Tage. Die andere Novität, der Mercedes-Benz Citan, hatte zum Start wenig Glück. Ein (sehr harter) Crashtest des gemeinsam mit Renault entwickelten Stadtlieferwagens brachte betrübliche Ergebnisse. Inzwischen wird an der Ausmerzung der Scharte gearbeitet, Mercedes-Benz bleibt optimistisch.
Auch als Elektroauto lieferbar Citroën Österreich hat zahlreiche Nutzfahrzeugvarianten mit verschiedensten Variationsmöglichkeiten und sparsamen HDi-Motoren im Programm. Das lässt sich indes noch steigern: Planmäßig gegen Jahresende wird der Citroën Berlingo auch als „Electric“ in den Schauräumen stehen. Es handelt sich um ein E-Fahrzeug, das auf Lithium-IonenBatterien setzt und sich daher vor allem im städtischen Bereich bewähren soll. Die Preise wurden noch nicht genannt. Auch Citroën schätzt den heimischen
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Alle Anbieter produzieren von ihren Nutzfahrzeugen dutzende verschiedene Versionen
Nfz-Markt als sehr stabil ein, geht sogar noch etwas weiter: Diese „Kontinuität wird sich auf demselben Niveau fortsetzen“. Wie bei Fiat sieht man auch bei Citroën seitens der Kunden einen Trend zu mehr Individualität und maßgeschneiderten Lösungen. Citroën hat deshalb in jedem Business Center in Österreich extra ausgebildete NutzfahrzeugProfis etabliert, die für Umbauten und Individualisierungsmöglichkeiten entsprechende Beratung und Service anbieten.
Kunden schätzen individuelle Modelle Nissan konnte 2012 eine hohe dreistellige Zahl an Nutzfahrzeugen in Österreich neu zulassen. Die Palette des Navara wurde vor Kurzem um das Sondermodell Platinum Evo ergänzt. Dabei handelt es sich um eine Premiumversion des Lifestyle-Pickups, veredelt mit Kühlergrill/Spiegeln und Seitenstreifen im GunmetallLook, 17-Zoll-Leichtmetallfelgen und einer Luxusausstattung inklusive Navigationssystem, iPhone-Anbindung, Rückfahrkamera und vielem mehr. Zudem ist der durchaus erfolgreiche NV200 aktuell ohne Aufpreis mit dem Cool&Sound-Paket in Aktion (ab 9.990 Euro). Die für heuer avisierte Premiere des NV200 als Elektrofahrzeug (eNV200) verspätet sich dagegen etwas, sie ist jetzt für Frühjahr 2014 geplant.
Japaner wollen Marktanteile erobern Toyota ist mit diversen Fiskal-Versionen auf dem Markt gut vertreten – vom Kleinwagen bis zum Geländewagen als Lkw. Besonders der Toyota Hilux ist ein Dauerbrenner. Die Verkäufe des Pickups sind sehr stabil, das Fahrzeug besticht vor allem durch die bewährte und zuverlässige Allradtechnik. Die wichtigste Neuerung indes steht bereits vor der Tür. Noch im September wird der neue Kastenwagen ProAce verfügbar sein. Er ist der Nachfolger des sehr beliebten Hiace. Der ProAce ist mit kurzem und langem Radstand sowie mit und ohne Hochdach verfügbar. Im ProAce werden drei verschiedene Dieselmotoren mit 90, 120 oder 163 PS angeboten. Mit dem ProAce will Toyota naturgemäß den bisherigen HiaceKunden ein attraktives Angebot machen. Immerhin sind noch mehrere tausend Hiace auf den heimischen Straßen unterwegs.
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Breite Palette an Transportern aller Klassen Einige Fahrzeughersteller sind – mitunter sehr, sehr stark, wie etwa Opel – auf dem Nfz-Sektor vertreten, haben aber 2013 keine Novitäten herzuzeigen oder wollen sie für die nächste Zeit auch nicht verkünden. Opel selbst bietet in der Tat eine sehr breite Palette an Transportern mit dutzenden Varianten, vom „kleinen“ Combo bis zum Movano mit Zwillingsreifen hinten. Zu den eher kleineren Anbietern gehört Land Rover, wo dennoch von der Modellreihe Discovery ein sattes Drittel der Neuzulassungen Lkws (oder Fiskal-Lkws) sind. Auch vom Defender gibt es diverse Lkw-Versionen. Ebenso im NutzfahrzeugMarkt vertreten sind Mitsubishi (Pajero Van, i-MiEV Fiskal-Lkw), Kia (cee’d Station Wagon als FiskalLkw) oder Hyundai. Valeska Haaf vom Importeur der koreanischen Marke gibt sich indes geheimnisvoll. Derzeit verkaufe man insgesamt rund 100 Fahr-
Erste Exemplare des VW Amarok „Canyon“ werden bereits ausgeliefert
zeuge pro Jahr von den Modellen H1 und Starex. Und weiters: „Eine zukünftige aktive Beteiligung in diesem Segment ist wahrscheinlich, aber derzeit können wir hier noch keine konkreten Aussagen treffen.“
Einige Hersteller warten (noch) ab Und dann sind da noch einige Marken, die (derzeit) überhaupt nicht bei Nutzfahrzeugen vertreten sind, sei es aus Prinzip oder aus strategischen Überlegungen. Aus dem Haus BMW/Mini gibt es kein einziges Nutzfahrzeug – im rechtlichen Sinn. Mazda hatte eines, aber der Pickup BT-50 wird derzeit in Europa nicht angeboten und andere Modelle stehen nicht für Umbauten zur Verfügung. Auch Honda und Chevrolet winken ab. Man könnte das Spiel allerdings auch noch zu den Exoten treiben – nur um zu sehen, ob jemand einen Cadillac (Escalade) als Fiskal-Lkw kaufen würde. •
Für härteste Anforderungen Leichte Nutzfahrzeuge müssen hohe Laufleistungen erbringen und werden zumeist alles andere als pfleglich behandelt. Umso wichtiger ist es, dass bei einer Reparatur Qualitätsteile verwendet werden.
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ußerordentlich robuste und dennoch leistbare Fahrzeugteile sind eine Spezialität von Meyle. Unter diese Marke bietet das deutsche Unternehmen Wulf Gaertner Autoparts AG rund 17.000 Artikel in Erstausrüsterqualität an. In den Bereichen Fahrwerk, Lenkung, Gummi-Metallteile, Bremse, Dämpfung, Kühlung, Filter, Antriebsteile, Elektrik und Sensorik werden 1,2 Millionen Anwendungen abgedeckt. „Wir führen neben Pkw- und Lkw-Produkten eine große Auswahl an Transporterersatzteilen. Damit können wir Werkstätten auch bei Fahrzeugen dieser Größenklasse eine effiziente Reparatur und deren Kunden eine lange und sichere Fahrt ermöglichen“, erklärt Sven Nielsen, Technischer Leiter bei Wulf Gaertner Autoparts.
Neuheiten für populäre Fahrzeuge Laut Sven Nielsen leistet Meyle einen wichtigen Beitrag zur effizienten Reparatur leichter Nutzfahrzeuge
Aktuell hat Meyle mehrere neue Produkte für Transporter im Angebot. Dazu gehört ein Stabilisator-Reparatursatz mit allen dazugehörigen Koppelstangen und Buchsen. Verfügbar ist er für weit verbreitete Fahrzeuge wie den Peugeot Boxer III, den Fiat Ducato und den Citroën Jumper III. Auch Querlenker-Lagerbuchsen für den Iveco Daily III und IV sind jetzt als Reparatursatz erhältlich. Dieses Kit enthält die vordere und hintere Lagerbuchse für den Querlenker der Vorderachse. Sind beide Originallagerbuchsen verschlissen, stellt der Reparatursatz von Meyle somit eine kostengünstige Alternative zur der Einzelbestellung der Teile dar. • (HAY)
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Autofreunde Die bereits zur Tradition gewordene „cars&friends“ Oldtimer-Rallye von Helmuth H. Lederer in Lech am Arlberg bot erneut eine traumhafte Kulisse und jede Menge Möglichkeiten zum Netzwerken. Veranstalter Helmuth H. Lederer begrüßt das MustangTeam Thomas Körpert (Apollo Vredestein) und Martina Fahringer im Ziel in Lech
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Das Siegerteam der cars&friends 2013: Ralf und Mariella Körner im Lotus Seven S1 Roadster
napp 40 Teams machten sich auf den Weg ins schöne Lech am Arlberg, um an der von A&WHerausgeber Helmuth H. Lederer ins Leben gerufenen Oldtimer-Rallye „cars&friends“ teilzunehmen. Das Starterfeld zeigte sich bunt gemischt, vom Alfa Romeo 6C Roadster aus dem Jahr 1932 über den äußerst wertvollen Bentley Blower von 1936 bis hin zu Fahrzeugen aus den 1970er- und 80er-Jahren wurden zahlreiche Schmuckstücke auf die über 200 km lange Runde geschickt.
Branchen-Networking Bekannte Namen aus der Automobil-Szene durften dabei nicht fehlen. Eurotax-Generaldirektor Heiko Haasler (Cadillac Seville) zeigte sich durchaus beeindruckt von seiner ersten Oldtimer-Rallye und der wunderschönen Szenerie rund um Lech und nutzte die Chance zu Gesprächen und zum Networken ebenso wie Castrol-Generaldirektor Ing. Peter Spatzierer. Der setzte allerdings nicht auf einen Oldtimer, sondern auf den nagelneuen Jaguar F-Type.
A&W-Geschäftsführer Gerhard Lustig (Mitte) mit Manfred und Traudl Ellensohn (Toyota Ellensohn Vorarlberg) Reifen-Profi Thomas Körpert (Apollo Vredestein) war beim Räderwechsel auf Zeit in seinem Element
Auch Spaß muss sein Ebenfalls mit von der Partie war Thomas Körpert (Apollo Vredestein) mit Lebensgefährtin Martina Fahringer, das Ford Mustang Cabrio erwies sich als perfekter Bolide für das durchaus sonnige Wetter. Neben gezeiteten Prüfungen kam auch der Spaß nicht zu kurz, ein Räderwechsel auf Zeit stand ebenso auf dem Programm wie ein Quiz, bei dem das Wissen rund ums Auto gefragt war. • (STS)
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Eurotax-Generaldirektor Heiko Haasler (l.) und Oliver Schimek setzten auf einen Cadillac Seville
Castrol-Generaldirektor Ing. Peter Spatzierer (l.) im Smalltalk mit Bosal-Repräsentant Markus Lämmli und Gattin Manuela
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Erfolgreich mit dem Original Seit 2008 vertreibt Car Parts Teile für japanische und koreanische Autos von Nipparts The Original. Sie gelten als perfekte Ergänzung im CP-Programm. Darüber hinaus expandiert Car Parts weiter und sucht neue Mitarbeiter, um Kundenwünsche noch besser erfüllen zu können.
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eit Beginn der 1980er-Jahre besteht die Marke Nipparts, die sich durch OE-Qualität, beste Lieferfähigkeit und starke Marktabdeckung auszeichnet. Nipparts deckt mit rund 16.000 Artikelnummern über 4.000 japanische und koreanische Modelle ab. Alle Teile sind bei TecDoc gelistet, entsprechen höchsten Qualitätsstandards und werden von Car Parts österreichweit nur dem Fachhandel angeboten.
Wichtiges Standbein für den Handel „Top-Qualität und Top-Service sind die Eckpfeiler zufriedener Kunden“, so Klaus Hölbling, Geschäftsführer von Car Parts. Im Sortiment sind Bremsbeläge, -backen, -scheiben, Filter, Wasserpumpen, Radlager, Lenkungsteile und Glühstifte. „Das Programm von
Nipparts rundet unser Angebot an Teilen in OE-Qualität perfekt ab und ist für unsere Fachhandelspartner von größter Bedeutung“, erklärt Hölbling. Nipparts bietet die komplette Palette von Luft-, Kraftstoff-, Öl- und Innenraumfiltern für asiatische Modelle. „Jeder Partner, der sein Programm um diese Filter erweitert hat, konnte Volumen und Erträge deutlich steigern, damit wurde Nipparts ein wichtiges Standbein für unsere Händler und ist nicht mehr aus dem Tagesgeschäft wegzudenken“, stellt Hölbling fest. Nipparts Bremsscheiben und -beläge werden nach OEVorgaben für einfache Montage und eine lange Lebensdauer produziert. Die präzise Bearbeitung sorgt für vibrationsfreien Betrieb, die Korrosionsschutz-Achsbohrung beugt zusätzlich Rost vor. Für das Top-Segment gibt es speziell beschichtete Bremsscheiben mit Korrosionsschutz und einem an Leichtmetallfelgen angepassten Design. Nipparts Bremsbeläge aus besten Materialien gewährleisten maximale Bremsleistung und Haltbarkeit bei allen Bedingungen. • (POD)
Ein sauberes Plus Von der Objektreinigung bis zur Fahrzeugwäsche: hollu hat sich auch in der Autobranche als zuverlässiger Spezialist für Sauberkeit etabliert.
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as Tiroler Unternehmen kann auf eine über hundertjährige Erfahrung in Sachen Reinigung und Hygiene zurückblicken. Für Anwender in der Automobilwirtschaft gibt es ein breites Sortiment an ÖNORM-geprüften und vielfach zertifizierten Qualitätsprodukten. „Perfekt aufeinander abgestimmte Systeme garantieren für jede Reinigungsanforderung die optimale Lösung“, sagt Geschäftsführer Simon Meinschad, der zudem die Positionierung von hollu als Komplettanbieter hervorstreicht: „Wir bieten alles aus einer Hand an.“ Zu den „hollu Plus-Leistungen“ gehören individuelle Anwenderschulungen und Hygieneanalysen, maßgeschneiderte Reinigungspläne sowie ein reaktionsschneller Kundenservice. Zudem wird das Thema Arbeitsschutz großgeschrieben. Koordiniert werden alle Leistungen von Fachberatern, die ihren Kunden als persönliche Ansprechpartner laufend zur Seite stehen.
Qualität im Mittelpunkt „Unsere Kunden können in jeder Hinsicht auf TopQualität vertrauen. Das gilt sowohl für unsere Produktpalette als auch für die professionelle Anwendungsunterstützung vor Ort“, betont Meinschad. Weitere Einblicke in die Leistungen von hollu erhalten Interessierte übrigens auf der soeben neu gestalteten Website des Unternehmens (www.hollu.com). • (HAY)
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... Ähnliches gilt für den „Austro-Daimler von 1929
Dieser Motor treibt den „Prinz-Heinrich-Wagen“ an
Der „Prinz-Heinrich-Wagen“ (l.) besticht auch nach mehr als 100 Jahren durch seine sportliche Eleganz ...
Ein Denkmal für Ferdinand „fahr(T)raum“: So nennt Ernst Piëch das Denkmal, das er für seinen Großvater Dr. Ferdinand Porsche (1875–1951) in Mattsee nahe Salzburg errichtet hat. Eine Mitte Juni eröffnete Hommage an die Entwicklung der Mobilität, die mit außergewöhnlichen und solitären Exponaten zwischen 1900 und 1930 glänzt. Von Dr. Fritz Knöbl
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rnst Piëch, der um 12 Jahre ältere Bruder des VW-Aufsichtsratschefs Ferdinand, wollte ganz bewusst kein weiteres Porsche-Museum gründen. Schließlich gibt es in Stuttgart seit 2009 auf 20.000
Auch Traktoren gehören dazu Die Vielseitigkeit von Dr. Ferdinand Porsche zeigte sich auch darin, dass er bereits 1937 begann, Traktoren zu entwickeln. Von 1956 bis 1963 rollten 120.000 derartige von Mannesmann produzierte Diesel-Schlepper vom Band. In Österreich wurde der Porsche Diesel super von Hofherr Schrantz in Lizenz gebaut. 1963 wurde diese Sparte an Renault verkauft. Derartige „Rote Nasen“ sind der Schmuck vieler Traktorentreffen. Sie werden unter Liebhabern zwischen 10.000 und 15.000 Euro gehandelt.
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Quadratmetern eine durchaus beeindruckende Leistungsschau all jener Porsche, die nach dem 2. Weltkrieg Sportwagengeschichte geschrieben haben. Auf einen kleinen musealen Bruder stoßen Porsche-Fans im Kärntner Gmünd, der Nachkriegsheimat von Ferdinand. Im Gegensatz zu diesen Oldtimer-Sammlungen ging es dem Porsche-Enkel darum, mit seiner kleinen, aber feinen Sammlung die technische Vielseitigkeit des genialen Konstrukteurs zu demonstrieren.
Das erste allradgetriebene Fahrzeug der Welt Ein herausragendes Gustostückerl ist der 1901 vom jungen Elektrotechniker Porsche für Ludwig Lohner entwickelte „Mixte“-Antrieb. Schon im Jahr davor hatte er für einen reichen Engländer einen rein batteriegetriebenen Elektrowagen mit vier Radnabenmotoren entworfen – das erste allradgetriebene Fahrzeug der Welt, das aufgrund der geringen Batterieleistung allerdings nur eine recht bescheidene Reichweite hatte. So kam er auf die Idee, die Batterie nicht extern zu laden, sondern den Strom per Generator mit einem Benzinmotor (bei konstanten 2.000 Touren) gleich im Auto zu produzieren.
Späte Wiedergeburt als Hybridantrieb Ernst Piëch versteht es meisterhaft, all die Details der einzelnen Porsche-Erfindungen dem staunenden Besucher näher zu bringen. Etwa, wie clever die „Schaltung“ dieses ersten elektromechanischen Antriebs
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konzipiert war. Die Geschwindigkeit hängt davon ab, ob 4, 8 oder 12 Elektromagneten aktiviert werden. Diese getriebelose Kraftübertragung hatte Porsche dann als Chef der Wiener Neustädter Austro DaimlerWerke (im Eigentum der Skoda-Werke) weiter verfeinert. 1923 kauften ihm die Daimler-Werke die Nutzungsrechte für diese elektromechanischen Antriebe ab – und Porsche stellte die Weiterentwicklung dieser Hybridautos ein. Erst vor kurzer Zeit kamen die „Benzinbrüder“ auf die Idee, sich beim Fahrzeugantrieb erneut der Elektrotechnik zuzuwenden – Porsches „Mixte“ erlebte somit 100 Jahre später als „Hybridantrieb“ seine Wiedergeburt. Viel Mut bewies Porsche bei der Entwicklung des „Prinz Heinrich“, den Piëch auch heute noch gelegentlich durch die Gegend kutschiert: Bei Austro Daimler konzipierte Porsche für Igo Etrich einen Flugmotor, mit dem seine legendäre „Taube“ 1910 den ersten Fernflug von Wiener Neustadt nach Wien und retour schaffte. Der Flugpionier revanchierte sich, indem er im selben Jahr eine von Porsches Motorkutschen als Rennversion stromlinienförmig verkleidete. Der windschnittige, aber mit 5.712 Kubikzentimetern völlig übermotorisierte Wagen erreichte bis zu 138 km/h – und verwies auf der 1.944 Kilometer langen „PrinzHeinrich-Fahrt“ alle Konkurrenten abgeschlagen auf die Plätze. Porsche selbst pilotierte den Siegerwagen. Zwei weitere „Porsche“ landeten auf Platz 2 und 3.
Auch Stoßdämpfer gab es bereits Piëch macht darauf aufmerksam, wie schwer es war, sich bei den damaligen Straßenverhältnissen bei diesem Tempo als Fahrer im „Sattel“ zu halten. Was seinen Großvater „en passant“ dazu veranlasste, für seinen „Prinz Heinrich“ den weltweit ersten Stoßdämpfer zu entwickeln, der es auch den Gästen auf
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Ein Blick auf den „Mixte“ (1901) Ernst Piëch schuf ein ganz besonderes Museum
den Rücksitzen ermöglichte, derartige Fahrten heil zu überstehen.
Auch Ausfahrten sind möglich Wie man sich in solchen Antiquitäten fühlt, kann man bei einer Ausfahrt in und um Mattsee gleich ausprobieren. Um durchaus leistbare 250 Euro für die erste Stunde (und 150 Euro je Stunde danach) ist man – mit Chauffeur – mit einem Austro Daimler „Australier“ Baujahr 1912 mit drei Mitfahrerplätzen oder einem Austro Daimler „Argentinier“ mit 5 Mitfahrerplätzen mit dabei. Womit Piëch lebendig unter Beweis stellt, dass sein Fahrtraum mobile Realität und kein Museum ist. •
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„Nur ein Einzelgeschäft“ Der Boom bei Elektrofahrzeugen ist bislang ausgeblieben. Im Gegenteil: Während in den ersten 6 Monaten des Vorjahrs 204 Elektroautos zugelassen wurden, waren es heuer nur mehr 189 Stück. Von Philipp Hayder
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lektroautos verursachen während ihres Betriebs keinerlei Emissionen, haben minimale Betriebsund Wartungskosten und punkten mit überlegenen Fahrtleistungen im Geschwindigkeitsbereich unter 100 Stundenkilometern. Trotzdem kauft sie kein Mensch: So lässt sich der aktuelle Stand in Sachen Elektromobilität zusammenfassen.
Noch heuer kommt mit dem e-up! das erste Elektroauto von VW auf den Markt
Schwächelnde Absatzzahlen Exemplarisch dafür ist das Schicksal des Mitsubishi iMIEV sowie der Schwestermodelle Citroën C-Zero und Peugeot ion: Anfangs haben die 3 Fahrzeuge von größeren Flottenaufträgen profitiert, am Privat- und Gewerbekundenmarkt stoßen sie aber kaum auf Resonanz. Der i-MIEV kam im ersten Halbjahr auf 25, der C-Zero auf 6 und der ion auf 5 Verkäufe. Noch magerer schaut es beim Chevrolet Volt aus: Er ist kein reines batterieelektrisches Fahrzeug, sondern kann dank „Range Extender“ auch mit Benzinmotor betrieben werden. Trotz dieser Praxistauglichkeit wurden heuer gerade einmal 3 Fahrzeuge ausgeliefert. Der weitgehend baugleiche Opel Ampera erzielte vergleichsweise hohe 30 Verkäufe. Dennoch ist das ein Wert, mit dem Importchef Mag. Alexander Struckl nicht zufrieden sein kann. „Die E-Mobilität ist durch die mangelnde Bereitschaft der Politiker, Maßnahmen zu setzen, unter Druck geraten. Aus dem Elektrofahrzeug-Markt wurde ein Einzelgeschäft“, fasst er die aktuelle Situation zusammen.
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Vom Opel Ampera wurden 2013 trotz viel gelobter Technik erst 30 Stück verkauft, berichtet der Importeur
Rekordkurs bei Hybriden An der politischen Tatenlosigkeit wird sich allem Anschein nach nichts ändern. Muss man den Elektroautomarkt also abschrieben? Etwa zugunsten der Hybridmodelle, die bei immer mehr Herstellern Einzug halten und durchaus in akzeptablem Umfang verkauft werden? Der Vorreiter Toyota hat allein heuer in Österreich 1.224 Hybridfahrzeuge verkauft. „Das waren 22 Prozent unseres gesamten Volumens“, berichtet Pressesprecher Sebastian Obrecht: „Wir möchten heuer mehr als 2.000 Hybridfahrzeuge auf die Straße bringen. Dies wäre ein Rekord und würde Toyota als Hybridmarke eindrucksvoll bestätigen.“
Keine vorschnellen Schlüsse
Renault hat aktuell das breiteste Angebot an Elektroautos
Andere Aspekte deuten freilich darauf hin, dass man die reine Elektromobilität nicht vorschnell abschreiben sollte. So kommen die stückzahlträchtigsten Modelle erst auf den Markt: Renault liefert beispielsweise seit Juli den praktischen Kompaktwagen Zoé aus, für den es laut Importeur über 300 Bestellungen gibt. Im November wird BMW den i3 in Österreich einführen. „Entweder Ende 2013 oder Anfang 2014“ werde mit dem e-up! dann das erste Elektroauto von VW folgen, kündigt Importeurssprecher Rudolf Glass an. Angesichts der dominierenden Marktstellung von Volkswagen wird das Stadtauto wohl zur letzten Generalprobe für die Elektromobilität, bevor zur Jahresmitte 2014 der elektrisch angetriebene Golf die Hauptvorstellung geben wird. Ob das Publikum dann mehr Applaus spendet als bisher, wird sich zeigen. •
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Standgas bei Erdgas Walter Boltz (EnergieControl Austria), Bernhard Wiesinger (ÖAMTC) und Wolfgang Altmann vom Fachverband Gas Wärme (v. l.) wünschen sich öffentliche Unterstützung
Trotz eines vollständig ausgebauten Tankstellennetzes kommen die Zulassungen von Erdgasautos nicht vom Fleck. Werden neue Modelle einerseits und eine Lobbyinginitiative andererseits daran etwas ändern? Von Philipp Hayder
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xakt 460 Pkws mit Erdgasantrieb wurden laut Statistik Austria 2012 in Österreich neu zugelassen. Im Bestand befanden sich zum Jahreswechsel 3.134 Fahrzeuge, darunter übrigens 1.845 reine Erdgasautos und 1.289 bivalente Pkws. Dem gegenüber stehen 175 Tankstellen, an denen „Compressed Natural Gas“ (CNG) angeboten wird. Auch wenn wir die (teilweise rein innerbetrieblich verwendeten) Erdgas-Nutzfahrzeuge nicht eingerechnet haben: 17,9 Autos pro Tankstelle sind alles andere als ein wirtschaftlicher Erfolg.
Derzeit gibt es in Österreich 175 öffentlich zugängliche Erdgastankstellen
VW an der Spitze An den zur Verfügung stehenden Fahrzeugen dürfte der bisherige Misserfolg nicht liegen. VW lancierte beispielsweise im Frühjahr den „eco up!“ und wurde damit im 1. Halbjahr 2013 prompt Marktführer. Dahinter folgten in der Pkw-Zwischenbilanz VW Touran, VW Caddy und Opel Zafira. Bei leichten Nutzfahrzeugen hat heuer bislang ebenfalls VW mit dem Caddy vor dem Fiat Fiorino/Qubo und dem Fiat Doblo die Nase vorn.
Italienische Erdgasoffensive In den kommenden Monaten werden weitere Erdgasautos auf den Markt kommen, darunter Versionen von Skoda Citigo und Skoda Octavia oder der Fiat 500L „Natural Power“. Der italienische Konzern bläst im Herbst überhaupt zur CNG-Offensive und lockt mit attraktiven Einstiegspreisen: Der Einstiegspreis für den 500L wird 17.500 Euro betragen. Die entsprechende Version des Panda ist im Rahmen einer aktuellen Kampagne mit Händlerbeteiligung bereits ab 13.900
Ob Opel Zafira (l.) oder VW Caddy: Erdgas in Unterbodentanks ist sicher und spart Platz
Euro erhältlich. Beim Qubo beträgt der Endkundenpreis 14.300 Euro, beim Punto 15.800 Euro und beim Doblò 19.200 Euro. Hinzu kommen – je nach Region – öffentliche Förderungen bis zu 1.310 Euro.
Forderung nach Förderung Parallel bemühen sich Vertreter der Gasbranche gemeinsam mit dem ÖAMTC, die öffentliche Meinung für Erdgas aufzubereiten. „Beim Einsatz eines ErdgasPkw können die CO2-Emissionen im Vergleich zu einem konventionell betriebenen Pkw bis zu 21 Prozent reduziert werden“, betont Wolfgang Altmann vom Fachverband Gas Wärme. Der ÖAMTC verweist auf die niedrigeren Spritkosten: „Derzeit können um denselben Betrag mit einem Erdgas-Pkw Strecken zurückgelegt werden, die um rund 50 Prozent (Diesel) bzw. 100 Prozent (Benzin) länger sind.“ Das alles hat sich laut einer ÖAMTC-Umfrage aber noch nicht herumgesprochen. „Ein Drittel hat spontan keine wirkliche Meinung zum Thema Erdgas, bis zu 70 Prozent können zu einzelnen Fragen keine Meinung abgeben“, erklärt Bernhard Wiesinger, Leiter der Interessenvertretung. Der Autofahrerklub und die Gasversorger fordern daher öffentliche Maßnahmen: Eine bundesweite „Anschaffungs-Förderung“ sowie eine Mineralölsteuerbefreiung bis zum Jahr 2025 sollen erreichen, was am freien Markt bisher nicht gelungen ist: Erdgasautos tatsächlich als Antriebsalternative in den Köpfen der Konsumenten zu etablieren. •
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Mit „Kampfpreis“ zum Erfolg? 35.700 Euro nennt BMW als Preis für sein neues Elektroauto namens i3. Fünf Händler stehen in Österreich bereit.
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ie Österreich-Karte (s. o.), in der alle Händlerund Service-Stützpunkte der Submarke BMW i eingezeichnet sind, zeigt ein deutliches Bild, wo der Importeur die größten Absatzchancen sieht. In und um Wien sowie in Oberösterreich gibt es die meisten Standorte, dazu noch in Graz, Salzburg und Innsbruck. Das Service ist aber auch z. B. in Villach, Dornbirn oder Judenburg möglich. Im November beginnt das „ElektroZeitalter“ bei BMW so richtig, doch schon im Sommer gab es die große Überraschung: Der i3 wird mit 35.700 Euro günstiger angeboten, als weithin erwartet wurde. Zuvor hatte es immer geheißen, dass der Einstiegspreis des 170 PS starken i3 im Bereich des Fünfer-BMW (also bei rund 41.900 Euro) liegen würde.
Auch Version mit Range Extender Wie auch immer: Dass BMW den i3 mitsamt dem Service Inklusive Paket für fünf Jahre derart günstig anpreist, zeigt, dass der Hersteller möglichst viele Kunden mit seinem Projekt überzeugen möchte – auch wenn sich der Importeur (wie bei allen anderen Modellen auch) mit der Nennung von Absatzzielen nobel zurückhält. Die Reichweite des i3 wird vom Hersteller mit 130 bis 160 Kilometern angegeben. Auf Wunsch kann der Kunde auch eine Version mit Range Extender (ZweiZylinder-Benziner mit 34 PS) wählen. So ist eine Reichweite von 300 Kilometern möglich. Aufladen kann man den i3 entweder an einer herkömmlichen Steckdose, per eigener Wallbox oder an einer öffentlichen Station. Gebaut wird der i3 im deutlich erwei-
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terten Werk in Leipzig; die Karosserie aus dem extrem leichten carbonfaserverstärkten Kunststoff (CFK) gilt als Revolution im Automobilbau.
Umbau in Wien Eines der Zentren für den Verkauf von BMW-Elektroautos in Österreich wird wohl die importeurseigene Niederlassung in Wien-Heiligenstadt sein. Um der neuen Submarke BMW i genügend Raum zu bieten, wird seit Ende Juli an der Heiligenstädter Lände ein zusätzlicher Schauraum für die Elektrofahrzeuge gebaut; der Umbau (der auch den Eingangsbereich, die Fassade und die Werkstätte betrifft) soll im Februar 2014 abgeschlossen sein.
„Enormes Interesse an diesem einzigartigen Automobil“
BMW-Vorstände Peter Schwarzenbauer (l.) und Norbert Reithofer mit dem i3 in New York
„Wir haben uns ambitionierte Ziele gesetzt“, sagt Werner Walter, Leiter der beiden Niederlassungen in WienHeiligenstadt und Wien-Donaustadt, zum Verkaufsstart der neuen BMW-Elektroautos – ohne jedoch konkrete Zahlen nennen zu wollen. Nach der Veröffentlichung der Informationen zum neuen BMW i3 verzeichne man „enormes Interesse an diesem einzigartigen Automobil“, so Walter: „Daher bin ich sehr zuversichtlich, was den Absatz betrifft.“ Wichtig sei aber auch, dass die technischen und verkehrspolitischen Rahmenbedingungen für die Elektromobilität in Wien geschaffen würden. Für den Vertrieb und für das Service von BMW i Fahrzeugen seien in Wien-Heiligenstadt bereits neue Mitarbeiter eingestellt und auch einige Kollegen aus dem bestehenden Team rekrutiert worden, bilanziert Niederlassungsleiter Walter. • (MUE)
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Ob EFB-Technologie oder klassische Starterbatterie: Die Marke Moll erfüllt höchste Ansprüche. Wer als Händler von dieser Strategie profitieren will, sollte sich jetzt bei AMS melden.
Qualität im ganzen Land
Die EFB-Batterie von Moll wurde bei renommierten Tests ausgezeichnet
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ie kalte Jahreszeit rückt näher – und damit die Hochsaison im Batteriegeschäft. Jene 20 österreichischen Betriebe, die bereits als Stützpunkthändler von Moll agieren, sehen dem Winter besonders optimistisch entgegen: Schließlich verfügen sie über ein modernes Produktprogramm, das in der Erstausrüstung beispielsweise von Audi, VW, Seat, Skoda, Lamborghini, Liebherr und Daimler eingesetzt wird. Auch beim ÖAMTC-Batterietest im Dezember 2010 konnte Moll den Sieg erringen, Ende 2012 prämierten zudem der ADAC und die Stiftung Warentest Ende 2012 die „Moll EFB“ als beste Start-Stopp-Batterie.
Fortschrittliches Prinzip
Manfred Guggi (l.) und Robert Fruhwirth forcieren Moll am österreichischen Markt
Stichwort EFB: Hinter dieser Abkürzung für „Enhan-
Ansprechpartner Folgende Stützpunkthändler in Österreich führen bereits Qualitätsbatterien von Moll: Auto Jumper (Bärnbach) Bacher (Radenthein) Blitzbatterie (Wien) Borojevic (Landeck) Dieselfink (Hartberg) Ebersdorfer (St. Andrä/Zicksee) Huberdraulik (Liezen)Luisser Transport (Rudersdorf)
ced Flooded Battery“ steht eine Technologie, die eine hervorragende Belastbarkeit bei hohen Stromstärken, eine sehr gute dynamische Stromaufnahme und eine außergewöhnlich hohe Zyklenlebensdauer mit der Robustheit herkömmlicher Blei-SäureBatterien verbindet. Im Sortiment von Moll ergänzen EFB-Batterien die bereits zuvor entwickelte AGM-Technologie. Geeignet sind sie vor allem für den Einsatz in „Micro Hybrids“ oder Fahrzeugen mit Start-Stopp-Systemen.
Österreichischer Ansprechpartner Regner & Lü (Fohnsdorf) Kfz Sackl (Neutillmitsch) Kfz Strempfl (Großpesendorf) Kfz Sommer (Langenwang) Dorninger (Steyr) Niegelhell (Heiligenkreuz/W.) Pichler (Desselbrunn) Puntinger (Leoben) Mewald (Pottendorf) Roland’s Auto Teile Shop (Reutte) Pieschl (Klagenfurt) Rene’s Autoteile (Kundl)
„Diese technologische Kompetenz und die zuverlässige Belieferung aus unserem Lager in Puntigam garantieren Stützpunkthändlern gute Geschäfte“, sagt Manfred Guggi, Verkaufsleiter von AMS. Der steirische Teilehändler fungiert als österreichischer MollImporteur. Robert Fruhwirth fungiert im Zuge dessen als Produktmanager und kann dieser Tage einen weiteren Netzausbau vermelden: 3 weitere Händler werden in Kürze Moll in ihr Sortiment aufnehmen. Potenzial für weitere Partner gibt es laut Fruhwirth „speziell in Vorarlberg, Tirol und Niederösterreich“. • (HAY)
„Viele Werkstätten haben Interesse daran, ihre Diagnoseund Analysefä̈higkeiten zu verbessern“
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erzählt Dr. Ulrich Walz (ZF Services) auf Seite 77
„Die Endkunden sind durchaus bereit, für sinnvolle Zusatzleistungen Geld auszugeben“ sagt Würth-Manager Alexander Nuss auf Seite 80
Zank um Werkstatttests auf ATV Im Herbst wird der Fernsehsender ATV das Serviceformat „Der große Österreich-Test“ ausstrahlen. Im Zuge dessen werden unter anderen die Leistungen von Kfz-Betrieben geprüft. Bei „Mystery Shoppings“ gelang es nicht, schwere Mängel bei einer §-57a-Überprüfung zu entdecken. Komm.-Rat Burkhard Ernst, Gremialobmann des Fahrzeughandels (l.), kritisiert die Beteiligung von Innungschef Komm.-Rat Friedrich Nagl: Der verweist darauf, dass auch in anderen Branchen Standesvertreter als neutrale Experten vor die Kamera traten.
Tätigkeitsliste neu gefasst In die „Bundeseinheitliche Liste freier Gewerbe“ hat das Wirtschaftsministerium die auf dem WKO-Vorschlag basierende Aufgabenbeschreibung (Job Description) zum freien Gewerbe „Wartung und Pflege von Kfz (Kfz Servicestation)“ aufgenommen. Bei den Job Descriptions handelt es sich nicht um eine abschließende, sondern lediglich um eine exemplarische Auflistung unter das jeweilige freie Gewerbe zu subsummierenden Tätigkeiten, so das Ministerium. Laufende Adaptierungen der Job Descriptions sind nicht beabsichtigt.
First-Stop 2.0: Vom Reifenhändler zum Pickerlbetrieb „Made in Austria“, charakterisiert Dr. Denis Marschel, Business Development Manager von Bridgestone Austria GmbH, das neu gestaltete Qualifizierungskonzept First Stop, das von der Reifen-Muttergesellschaft Bridgestone zunehmend unabhängiger wird: Es eröffnet Reifenspezialisten die schrittweise Erweiterung der Leistungen (z.B. Öl-, Bremsen-, Klima-, Stoßdämpfer- und Auspuffservice, Achsvermessung) bis zur §57a-Werkstatt und den Kfz-Werkstätten eine Marken übergreifende Reifenbezugsquelle für alle Fahrzeuge.
Reifenhandels-Buch in 2. Auflage In zweiter, überarbeiteter Auflage ist das Buch „Management eines Reifenhandelsbetriebs“ mit Zahlen und Kennzahlen von Dr. Valentin Kailing soeben im A&W-Verlag erschienen. Der Verfasser, der viele Jahre in der Reifenbranche tätig war, wendet sich an Inhaber und Manager im Reifenhandel und will sie in die grundsätzlichen betriebswirtschaftlichen Probleme dieses Handelszweigs einführen. Das Buch ist zum Preis von 26,40 Euro (inkl.) bei Frau Lust unter der E-Mail-Adresse lust.annemarie@autoundwirtschaft.at erhältlich.
Reifen John an Übernahmen interessiert Prokurist Peter Pfnür (B.) ist zur Bereinigung noch nicht besetzter Standortgebiete in Österreich an der Übernahme von bestehenden Reifenhandels- und -servicebetrieben interessiert, jedoch nicht an reinen Autohäusern, teilt Reifen John GmbH in Salzburg mit. Dessen ungeachtet richtet Pfnür seine Filialstruktur auf die sich rasch verändernden Rahmenbedingungen im klassischen Reifenhandelsgeschäft aus. Das Unternehmen deklariere sich, so Pfnür, noch stärker „als Volldienstleister rund um das Rad“.
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Dieter Scheuch
Unvermögen und Uneinsichtigkeit Eigenartig, wie Bundesinnung und -gremium gegenseitig mit kritischen Werkstättentests verfahren. Der medienerprobte BGO Burkhard Ernst wollte dem Privatsender ATV vorschreiben, wie die Sendung zu laufen habe, was der Senderchef postwendend ablehnte. Dann trat BIM Friedrich Nagl auf den Plan und assistierte gemäß den Vorgaben von ATV, die sich „bundesweit“ drei Wiener Werkstätten für ihr „Mystery Shopping“ vorgeknöpft haben und diese bis auf den türkischstämmigen Betrieb nicht wirklich brillieren konnten. Nun rät Ernst den Werkstätten mit schlechten Ergebnissen, sich mit Medienanwälten gegen eine Ausstrahlung zu wehren oder zumindest eine Anonymisierung der Sendungsinhalte zu erreichen. Unvermögen Einzelner wird auch noch unterstützt. Bravo!
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Für manchen Polizisten eine Grauzone: öffentlich zugängliche Betriebsflächen
Nummern runter! Diese nicht abgeschrankte Privatfläche gilt als öffentliche Straße
Kein Problem mit den blauen Tafeln: Mit Zäunen abgeschrankte Betriebsflächen
Öffentlich oder Privatgrund? Die Empfehlung der Wirtschaftskammer, Probefahrtkennzeichen ausschließlich während der Fahrt selbst anzubringen, hat neuerlich an Aktualität gewonnen.
fentlichem Verkehr abgestellt“, heißt es im KFG § 45 Abs. 1a, so ist die Probefahrtbescheinigung in der Windschutzscheibe gut erkennbar zu hinterlegen.
Von Dr. Nikolaus Engel
So handhaben es die Praktiker
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in Polizist hat kürzlich Anzeige wegen eines Fahrzeugs mit Probekennzeichen erstattet, das auf dem Privatgrund eines Kfz-Betriebs abgestellt war: Der ist zwar öffentlich zugänglich und nicht abgesperrt, jedoch eindeutig als Privatgrund gekennzeichnet. Das hielt das Exekutivorgan nicht von der Anzeige ab. Ohne hier auf die prinzipielle juristische Frage einzugehen, wie weit als Privatgrund ausgewiesene, abgegrenzte, befahrbare und nicht abgesperrte Bereiche der StVO unterliegen und als Straßen mit öffentlichem Verkehr einzustufen sind, kann die Empfehlung nur lauten, Probekennzeichen dort so wie auf Straßen mit öffentlichem Verkehr zu verwenden. Als solche betrachten Juristen „Straßenstücke im Privateigentum, die von jedermann zu Fuß ohne jedwede Beschränkung benützt werden dürfen“ und „Parkplätze, die nicht als Privatstraße gekennzeichnet oder abgeschrankt“ sind. Auch wenn jedermann mit dem Kfz auf die in Frage stehende Fläche gelangen kann, liege eine Straße mit öffentlichem Verkehr vor.
Was steht im KFG? „Wird ein Fahrzeug mit Probekennzeichen im Zuge einer Probefahrtunterbrechung auf Straßen mit öf-
„Die blauen Tafeln haben am Auto nichts verloren, solange du die Probefahrt nicht unmittelbar antrittst. Sie gehören sofort runter, wenn du am Ziel angelangt bist“, lautet die Formel der Praktiker: Nicht zuletzt aufgrund der Diebstahlgefahr der – anschließend eigentlich für jedermann verwendbaren – Tafeln raten sie zu entsprechend sorgfältigem Umgang.
Genauigkeit bei Probefahrtscheinen ratsam Sie empfehlen aufgrund ständiger Kontrollen auch die penible Führung der Probefahrtscheine (Fahrbefehl), laut § 105 Abs 5c, aus denen Lenker, Marke, Type, Fahrgestellnummer oder bei zugelassenen Fahrzeugen nur dessen Kennzeichen hervorgehen. Diese Nachweise sind drei Jahre lang – gerechnet vom Tag der letzten Eintragung – aufzubewahren und der Behörde auf Verlangen zur Einsichtnahme vorzulegen.
Probefahrten an Sonn- und Feiertagen Für Probefahrten auf Freilandstraßen sowie an Sonnund Feiertagen sollte der Besitzer der Bewilligung für den Lenker stets eine Bescheinigung über das Ziel und den Zweck der Probefahrt ausstellen. Bei Betrieben außerhalb des Ortsgebiets muss dem Fahrer allerdings eine derartige Bescheinigung nur für Probefahrten an Sonn- und Feiertagen ausgestellt werden. •
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as neue Gesetz hält fest, dass Garantiearbeiten künftig gerecht – entsprechend dem notwendigen und nützlichen Aufwand – vergütet werden müssen. Doch an den Serviceverträgen der Markenhändler hat sich bisher nichts geändert. Deshalb prüfen derzeit das Bundesgremium und der Markenhändlerverband VÖK, wie die einzelnen Betriebe das Gesetz in der Praxis nützen können.
Die KMU Forschung hat auch die Unterschiede zwischen normalen Kundenaufträgen und Garantiereparaturen näher unter die Lupe genommen. Von Fahrzeugübernahme bis zur Überprüfung der Garantiegutschriften durch die Buchhaltung summiert sich der zeitliche Mehraufwand auf 60 Minuten. Auf Basis des durchschnittlichen Stundensatzes bedeutet dies pro Garantieauftrag zusätzliche Kosten von 83 Euro.
Hoher Garantieanteil Als erster Schritt wird die Angemessenheit der derzeitigen Vergütungspraxis unter die Lupe genommen. Als Basis dient eine im Oktober 2010 fertiggestellte Untersuchung der KMU Forschung Austria, die lediglich aktualisiert werden muss. Denn an den Eckdaten hat sich seither nichts geändert. Beim Großteil der 44 befragten Unternehmen handelt es sich um Mehrmarkenbetriebe. Sie kamen 2009 auf einen durchschnittlichen Umsatz von etwa 10 Millionen Euro. Mehr als 50 Prozent entfielen auf den Ver-
Jahrelang haben die Markenwerkstätten über eine unzureichende Vergütung ihrer Garantieleistungen geklagt. Seit dem 1. Juni sollte das Jammern vorbei sein – schließlich gilt seither das Kraftfahrzeugsektor-Schutzgesetz (KraSchG). Von Dr. Friedrich Knöbl
Garantieregress: Was bringt er? kauf von Neuwagen, weiter 25 Prozent wurden im Werkstattbereich und die restlichen 25 Prozent im Gebrauchtwagengeschäft erwirtschaftete. Beim Werkstattumsatz stammten 53 Prozent aus allgemeinen Reparaturen, 33 Prozent aus dem Ersatzteilverkauf und 14 Prozent aus Garantie- und Gewährleistungsverpflichtungen. Bemerkenswert ist dabei die Tatsache, dass bei kleineren Betrieben der Garantieaufwand überdurchschnittlich hoch ist.
Großer Mehraufwand Im Unterschied zu den allgemeinen Reparaturen müssen bei den Garantiearbeiten die Vorgaben des Herstellers für Diagnose- und Reparaturzeiten strikt eingehalten werden. Viele Betriebe sind jedoch nicht in der Lage, diese Richtzeiten einzuhalten. Besonders große Abweichungen sind im Vergleich zum normalen Kundengeschäft bei der Fehlersuche zu finden. Die Studie ortet dafür folgende Ursachen. Erstens betreffen Beanstandungen meist neue Fahrzeugmodelle, mit denen die Werkstätten nur wenig bis gar keine Erfahrung haben. Die ersten Käufer dienen den Herstellern als Versuchskaninchen – es existieren noch keine Leitfäden, wie mit den Reklamationen umzugehen ist. Zweitens findet die zeitaufwändige Identifikation von Fehlern, wie sie etwa häufig bei Elektronikproblemen auftreten, in den Vorgabezeiten keine Entsprechung. Zudem erschwert auch noch die meist ungenaue Mängelbeschreibung der Kunden („Hilfe, mein Auto springt in der Früh nicht an!“) die Suche.
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Keine Spur von Vollkostenvergütung In Sachen Garantievergütung sind die Modalitäten von Importeur zu Importeur recht unterschiedlich. Alle Abrechnungssysteme haben jedoch einen gemeinsamen Nenner: Sie sind von einer Vollkostenkalkulation weit entfernt. Eine angemessene Vergütung der Arbeitszeit und des Ersatzteilhandlings ist in keinem Servicevertrag vorgesehen. Die KMU-Erhebung hat gezeigt, dass beim Kundenverrechnungssatz für Kfz-Techniker durchschnittlich ein Abschlag von 10 Prozent vorgenommen wird sowie Spengler- und Lackiererarbeiten nur mit einem Abschlag von 20 Prozent refundiert werden. Hinzu kommt, dass 90 Prozent der Befragten angaben, nicht alle für Garantiearbeiten geleistete Stunden abgegolten bekommen zu haben. Im Durchschnitt wurden 2009 bloß 85 Prozent der tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden vergütet. Vielfach war dies auf die bereits erwähnten unrealistischen Richtzeiten zurückzuführen. Die KMU Forschung empfiehlt daher, „eine unabhängige Organisation in die Erfassung und Begutachtung von Vorgabezeiten einzubinden.“ Sie verweist auf das deutsche Beispiel der „Interessengemeinschaft für
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Fahrzeugtechnik und Lackierung“ (IFL), die von verschiedenen Verbänden und Organisationen aus der Kfz-Branche gegründet wurde. Eine ihrer Aufgaben ist die Ermittlung von Fehlern und Mängeln bei EDV-gestützten Reparatur-Kalkulationssystemen. Im Dialog mit den Herstellern wird dann versucht, derartige Fehler zu identifizieren und abzustellen. Da nicht alle geleisteten Stunden abgegolten werden, reduziert dies die Refundierung je geleisteter Stunde. „Im Median werden für den Kfz-Techniker zwar pro verrechenbarer Stunde rund 75 Euro refundiert, aber nur 85 Prozent der aufgewendeten Stunden werden abgegolten. Auf alle geleisteten Stunden aufgeteilt ergibt sich für den Kfz-Techniker somit nur eine Refundierung von 64 Euro je geleisteter Stunde“, so die Studie. Im Endeffekt würden dadurch vom Hersteller bloß 77 Prozent des effektiven Kfz-Techniker Stundensatzes tatsächlich refundiert. Auf den restlichen 23 Prozent bleibe der Betrieb sitzen.
Teilehandling als Verlustgeschäft Schlecht schaut es bei der „Handling Charge“ für Ersatzteile aus. Die tatsächlich anfallenden Handling-Kosten liegen bei der normalen Reparatur im Durchschnitt bei 22 Prozent. Durch spezielle Bestell-, Lagerungs- und Dokumentationsvorschriften erhöht sich dieser Aufwand für Garantiearbeiten um weitere 4 Prozent des
Nettoeinkaufspreises. Durchschnittlich werden den Betrieben jedoch nur 10 Prozent der Kosten des Ersatzteil-Handlings vergütet. „Damit ergibt sich ein negativer Deckungsbeitrag von 16 Prozent des Nettoeinkaufspreises. Bei Berücksichtigung der Materialbezugskonditionen bzw. eines expliziten Gewinnaufschlages in der Kalkulation würde das den Deckungsbeitrag zusätzlich mindern“, umreißt die KMU-Studie den Umfang dieses Verlustgeschäftes.
Massiv belastete Erträge Wie wirken sich nun der 23-Prozent-Abschlag beim Stundensatz und das 16-Prozent-Deckungsminus bei den Ersatzteilen auf die Ertragslage aus? „Im Durchschnitt ergibt sich durch die Bearbeitung und Abwicklung von Garantiearbeiten ein Fehlbetrag von rund 20.000 Euro, der von den Unternehmen selbst getragen werden muss“, zieht die KMU-Studie realistisch Bilanz. Wobei in diesem Betrag die Zusatzbelastung durch Rückzahlungen an den Importeur im Rahmen eines Garantie-Audits noch gar nicht berücksichtigt sind. „Die Betriebe müssen jetzt prüfen, welches Volumen sie haben und wie der Ertrag der Garantiearbeiten im Vergleich zum übrigen Handelsgeschäft aussieht“, rät VÖK-Obmann Mag. Ing. Johann Jobst zu einer gründlichen Kostenanalyse. „Dann sollte das an den Vorstand seines Markenverbandes herangetragen werden. Der muss dann die weitere Vorgangsweise beschließen.“ In erster Linie wird es dabei um das Gespräch mit dem Importeur gehen. „Wenn das nichts bringt, ist das Schlichtungsverfahren einzuleiten“, verweist sein Stellvertreter Ing. Helmut Destalles auf die Vorteile einer Rechtsschutzversicherung der Garanta, welche im Gegensatz zu anderen Versicherungen auch die Kosten einer derartigen vorprozessualen „Schlichtung“ trägt. •
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Seine Kernbotschaft ist Menschennähe Werner Fischer verkörpert wie kaum ein anderer glaubhaft den Genossenschaftsgedanken und bringt damit seinen ATEV-Kfz-Teile-Einkaufs-Verband wieder in Schwung. Von Gerhard Lustig
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tanden die letzten zwei Jahre in Schweinfurt die ATEV-Messeschauen unter dem Aspekt der Unterhaltung, stellte Werner Fischer, geschäftsführender Vorstand des Auto-Teile-Einkaufs-Verband e.G.n in Heilbronn in Partnerschaft seiner rund 80 Lieferanten aus Industrie und Handel sein Leistungsangebot in den Mittelpunkt der Veranstaltung. Der im schwäbischen Ludwigsburg beheimatete genossenschaftlich organisierte Einkaufsverband hat nach der Trennung von Adolf Aschenbrenner und den damit verbundenen Schwierigkeiten den ATEV wieder in ruhiges Fahrwasser gebracht. Mit Christian Schraut, Key-Accountmanager und Marketingleiter, sowie Matthias Moser, zuständig für das Werkstattkonzept „Der AUTOEXPERTE“ sowie seinem Damenteam Ingrid Ries und Isabell Mann, flankiert von Einkäufer Roland Siegle, will Fischer die Zahl seiner Mitgliederzahl von aktuell 47 Autoteile-Händlern nahezu verdoppeln. Österreich repräsentiert vier ATEVGenossenschaftsmitglieder an aktuell 12 Standorten: Autobedarf Kastner an den Standorten Innsbruck, Graz, Judenburg und Rankweil, MH-Autoteile in Gerasdorf bei Wien, Grizzly Autoteile in Bürmoos und neu RS Technik in Neumarkt im Hausruckkreis.
Schweiz dazu Neu ist der Auftritt von ATEV mit Simon Gröflin in der Schweiz, wo Fischer nun den Ausbau seines GenossenschaftsD-A-CH betreibt. Fischer ist nach den Turbolenzen 2012 – getreu der Genossenschaftsidee – auf Einheit und Gleichberechtigung bedacht. Das bestätigen Martina und Manfred Herrmann, die ein korrekte und pünktliche Umsetzung der Bonusvereinbarung durch ATEV schätzen, schlicht damit Ehrlichkeit, Zuverlässlichkeit, Loyalität und Unterstützung in Detailfragen verbinden. „Der Zugang zur Industrie ist ein wichtiger
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Werner Fischer plant bis 2014 90 Mitglieder, davon ein Dutzend in Österreich und rund 60 Mio. Euro Einkaufsvolumen Christian Schraut sorgt für nötige Informationstransparenz in Deutschland, Österreich und neuerdings in der Schweiz
Aspekt, der uns mit Leib und Seele ATEV-Mitglied sein lässt“, sagt Herrmann und ergänzt: „ Der seinerzeitige Schritt weg von ATP und hin zu ATEV ist für unser Betriebsmodell eine deutliche Verbesserung.“ MH-Autoteile schafft mit 12 Mitarbeitern 1,6 Mio. Euro Umsatz und gemeinsam mit der Kreativität der Genossenschaftsmitglieder lässt sich gegen die eine oder andere Absatzflaute im Sortiment gut ankämpfen.
Ohne Show, dafür mit Herz
Martina und Manfred Herrmann sehen in Werner Fischer ihren kongenialen Partner Matthias Moser als „Der AUTOEXPERTE“ will kontinuierlich diesen Geschäftszweig ausbauen Reiner Merz, Vertriebsleiter bei Zimmermann, schätzt das Familiäre an ATEV
Das empfindet auch Reiner Merz, Vertriebsleiter von Bremsenhersteller Otto Zimmermann, Sinsheim, so: „Fischer ist mit seiner Autoteileversorgung ehrlich, authentisch und ohne Allüren.“ Wie überhaupt sein Auftritt in Heilbronn von den Lieferanten als „menschennah“ goutiert worden ist. Die Messestände zeigten wieder einen Produktüberblick, begleitet von kompetenter Beratung durch die Lieferanten. Dennoch blieb Zeit für Unterhaltung, ohne dass die Show das wirklich Wesentliche überlagert hätte. Mit dem neu aufgestellten Werkstattkonzept „Der AUTOEXPERTE“, Marketingunterstützung, Mobilitätsgarantie an den Endkunden sowie Finanzierungsmodellen von Reparaturen und die Hilfestellung durch eine adaptierte „Technik-Hotline“ ist Fischer sicher, rasch weitere Mitglieder in seinen nunmehr drei Ländern rekrutieren zu können. Damit will ATEV bis 2014 auf ein Dutzend Mitglieder wachsen. •
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Nicht nur Teile, sondern auch Wissen: Das Trainingsangebot ist für ZF Services von zentraler Bedeutung
ZF Services liefert den Werkstätten nicht nur Ersatzteile der Marken Sachs, Lemförder, Boge und ZF Parts: Der Konzern bietet auch zahlreiche Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten an.
Profiwissen für die Werkstatt R
und 8.700 Teilnehmer aus aller Welt haben 2012 das Schulungsangebot von ZF Services in Anspruch genommen. Heuer ist mit noch größerem Zuspruch zu rechnen, denn der deutsche Teilehersteller baut das einschlägige Programm laufend aus: Selbst Zukunftsthemen wie die Hochvolttechnik werden kompetent behandelt.
Theorie und Praxis Gerade freie Werkstätten sind gut beraten, die Trainings in Anspruch zu nehmen: Schließlich sind sie mit einer Vielzahl unterschiedlicher Automodelle konfrontiert. Gleichzeitig sind komplexe Systeme, beispielsweise Elektrolenkungen oder adaptive Fahrwerkdämpfer, mittlerweile selbst in Fahrzeugen der mittleren Altersklassen gang und gäbe. „Ein Schwerpunkt unserer Schulungsaktivitäten ist es, eine professionelle Diagnose und anschließend den reibungslosen Einbau unserer Produkte zu gewährleisten“, erläutert Dr. Ulrich Walz, Geschäftsleiter Markt bei ZF Services die sowohl für Pkws als auch für Lkws und Busse verfügbaren Kurse: „Unsere Trainings kombinieren Praxis und Theorie in idealer Weise, berücksichtigen Erfahrungen aus der täglichen Praxis und stellen das jeweilige Anwendungssystem in den Mittelpunkt.“
Unterstützung für Konzeptpartner Eine wichtige Rolle spielen Schulungen auch beim soeben in Österreich gestarteten Werkstattsystem „Pro-
Dr. Ulrich Walz unterstreicht, dass die Schulungen für einen Vorsprung im Werkstattalltag sorgen
Tech“. Wie bereits in unserer vergangenen Ausgabe berichtet, löst dieses Konzept die bisherigen Einzelnetzwerke „Original Sachs Service“ und „Lemförder Plus“ ab. Allein hierzulande soll es mittelfristig 300 bis 400 Mitglieder geben. Das Spezialwissen rund um Antrieb, Fahrwerk und Lenkung wird den Konzeptbetrieben in eigens für sie geschaffenen Kursen vermittelt. Walz spricht von einem „deutlichen Mehrwert“ selbst für die (ohnehin hohen Standards entsprechenden) Systemmitglieder: „Oft ergibt sich aus den ProTech-Trainings auch für Werkstattprofis noch Neues. Etwa wenn deutlich wird, dass der bloße Austausch eines defekten Bauteils nicht ausreicht, weil der Kern des Problems an anderer Stelle im Fahrzeug liegt.“
Begehrtes Angebot Welche Bedeutung ZF Services dem Thema Weiterbildung beimisst, beweisen die (bisher auf Deutschland beschränkten) Hochvoltschulungen: Sie werden nicht nur von unmittelbaren Kunden, sondern auch von Berufsgenossenschaften und Standesvertretungen rege in Anspruch genommen. Es sei gut möglich, dass daher künftig überhaupt Schulungen am „freien Markt“ angeboten würden, meint Walz: „Viele Werkstattmitarbeiter haben Interesse daran, ihre Diagnoseund Analysefähigkeiten am fahrenden Fahrzeug zu verbessern.“ • (HAY)
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Details als entscheidender Faktor
Federal Mogul ist in der Teileproduktion eine internationale Macht. Das trifft besonders auf das Motormaterial zu, mit dem (vom Kolben bis zur Zündkerze) Erstausrüster ebenso wie der Aftermarket beliefert werden. Innovationen sind die Voraussetzung dafür, dass die Automobilhersteller die Umwelt- und Verbrauchsziele erfüllen können. Von Dr. Lutz Holzinger
U
m die Innovationen im Bereich Motormaterial zu demonstrieren, veranstaltete der Konzern in Burscheid bei Köln, wo das Unternehmen zwei Werke für die Produktion von Kolbenringen betreibt, einen Technologietag für Fachmedien aus ganz Europa. Das Programm umfasste eine umfangreiche Präsentation von Neuheiten aus dem Hause FederalMogul und eine Führung durch einige Abteilungen der Kolbenringproduktion sowie der Motorprüfstände. Dass in diesem Bereich Handlungsbedarf besteht, wird dadurch unterstrichen, dass die Startfrequenz sich allein durch die Stopp-and-Go-Technik vertausendfacht.
Viele kleine Schritte Wenn die Automobilhersteller die Reduzierung des Verbrauchs und der Umweltbelastung ebenso wie die Verkleinerung der Aggregate in den Mittelpunkt der Motorenentwicklung stellen, sind sie weitgehend
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Als einer von wenigen, aber immer an erster Stelle genannt: Gian Maria Olivetti
auf die Aktivitäten von Konzernen wie Federal-Mogul angewiesen, um ihre Ziel zu erreichen. Denn Kolben, Gleitlager, Kolbenringe, Zündkerzen usw. werden von den Autobauern nicht selbst hergestellt, sondern von diesen Spezialisten zugekauft. Für die Entscheider der großen Autokonzerne ist es also eine strategische Entscheidung, hier den richtigen Partner zu finden, der für sämtliche zukünftigen Herausforderungen die nötigen Innovationen bereithält. Am Media-Day stellt Federal-Mogul neue Entwicklungen vor, die wesentlich zur Reduzierung der inneren Motorenreibung beitragen. • Der Elastothermic-Kolben für moderne Downsizing-Motoren erlaubt es Fahrzeugherstellern, die Literleistung und Kompressionsverhältnisse von Motoren weiter zu erhöhen, ohne Laufruhe oder Lebensdauer zu beeinträchtigen. • Mit der Kolbenring-Beschichtung DuroGlidewird es möglich, die Belastbarkeit (Hitze, Druck) der Kolbenringe bei gleichzeitiger Reduzierung des Reibwiderstandes zu erhöhen. Je nach Anwendung kann so der Treibstoffverbrauch um 1,5% reduziert werden. Das Anwendungsspektrum reicht vom kleinen Ottomotor bis zum Nkw-Diesel. • Mit FM-S33E und FM-S25A wurden zwei neue Materialien für Ventilsitze entwickelt, die verlängerte Lebensdauer unter extremen Temperaturbedingungen und bei Verwendung alternativer Brennstoffe bieten. • Für die Herstellung von Kolbenringen wurde ein neues, vertikales Gießverfahren erfunden, das eine bessere Kontrolle der Fertigung erlaubt.
Alles aus eigener Kraft In den beiden Werken in Burscheid beschäftigt Federal Mogul 1.630 großteils hochqualifizierte Mitarbeiter. Außer für kleine Serien dominiert in der Produktion die automatische Fertigung. Sie erfolgt vorwiegend auf Anlagen, die vom hauseigenen Maschinenbau konzipiert und gefertigt werden. Beeindruckend waren Zahlen wie die Produktion von 130.000 Chromringen pro Tag ebenso wie 27 Millionen Ölringe pro Jahr. Nicht schlecht! – Oder? •
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Neu im Angebot Birner hat sein Portfolio im Diagnosebereich und bei Bremsenprüfständen erweitert. Mit den neuen Geräten von Gutmann kann man alle Bereiche abdecken
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as ohnehin schon ansehnliche Portfolio des Werkstattausrüsters ist seit Kurzem wieder um einige wichtige Produkte größer geworden: Das Segment der Diagnosetechnik wird nun auch durch Gutmann Tester abgedeckt. Erhältlich ist eine ganze Reihe von Produkten wie z. B. der mega macs 42 SE, der praktisch zu handhaben ist, aber dennoch perfekte Technik bietet. Ebenso erhältlich sind bei Birner der mega macs 50 und der mega macs 66: Mit diesen beiden Geräten können alle Diagnosewünsche erfüllt werden. Für
Saubere Lösung Mit der Portalwaschanlage CB 1 hat Kärcher die erste Anlage der Serie CB-Line auf den Markt gebracht. Die Basisvariante zeichne sich durch robuste Technik und geringe Wartungs- und Betriebskosten aus, sagt Hersteller Kärcher.
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ie eignet sich für den Einsatz in Autohäusern, Tankstellen und Waschcentern. In einer nur 8,44 m langen Halle reinigt die Portalwaschanlage Fahrzeuge bis zu einer Länge von 5 Metern. Die CB 1 ist in vier Waschhöhen erhältlich (max. 3,05 Meter) und kann mit vielen Funktionen ausgestattet werden: Der Betreiber entscheidet, ob er Zusatzprogramme wie Seitenhochdruck, Heißwachs und Unterbodenreinigung anbietet.
die Diagnose von Motorrädern entwickelt wurde der mo macs 50, während sich der compaa macs zur Abgasuntersuchung eignet. Auch all diese Geräte von Gutmann sind nun bei Birner zu haben. Zweite wichtige Neuheit ist der Bremsenprüfstand BSA 4231 S12 aus dem Hause Bosch: Dabei handelt es sich um ein „Einsteigermodell“ mit zahlreichen Extras, die optional bestellt werden können. Der Bremsenprüfstand hat eine leicht ablesbare Bedieneinheit mit einer schwenkbaren Wandhalterung, was das Arbeiten vereinfacht. Zum Schutz des Prüfstandes und der Fahrzeuge gibt es eine Ausfahrhilfe. Wer etwas mehr investieren will, kann das Gerät jederzeit zu einer vollautomatischen Prüfstraße aufrüsten. • (MUE)
Schaltschrank und zwei 25 Liter fassende Reinigungsmittelbehälter sind platzsparend direkt im Portal untergebracht. Hochbeanspruchte Teile sind aus Edelstahl gefertigt, verschleißarme Antriebe und Führungen sorgen für hohe Standzeiten. Die Fahr- und Hubmotoren werden frequenzgesteuert angetrieben, die Regelung erfolgt elektronisch. Dadurch lässt sich das Fahrzeug konturgenau erfassen und der bestmögliche Anpressdruck der Bürsten über die gesamte Oberfläche einhalten. Ergebnis ist, so verspricht Kärcher, ein ruhiger und sanfter Waschablauf.
Bis zu 15 Pkws pro Stunde Die Portalgeschwindigkeit kann stufenlos von 4 bis 20 m/min eingestellt werden. Der Durchsatz beträgt je nach Waschprogramm von 8 bis 15 Pkws pro Stunde. Das Abwasser wird vollständig dem Waschvorgang zugeführt und der Frischwasserverbrauch bis zu 85 Prozent gesenkt. Das spart nicht nur Geld, sondern schont zudem die Umwelt. Bis 31.12.2013 gibt Kärcher 5 Jahre Vollgarantie inkl. kostenloser jährlicher Wartung dazu. • (DSC)
Sanfter Waschablauf Eine LED-Ampel und die Anzeige der einzelnen Waschphasen bieten eine klare Kundeninformation. Der
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Ausgezeichnetes Zusatzgeschäft Im Nutzfahrzeug-Segment lassen sich beim Neuwagenverkauf zusätzliche Umsätze erzielen – vorausgesetzt man bietet Gewerbekunden entsprechend attraktive Produkte.
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eit 1972 besteht das Autohaus Kronberger in Kirchham bei Vorchdorf und wird derzeit in 2. Generation geführt. Seit 2005 ist das Autohaus Kronberger Ford-Händler, rund 250 Neu- und 100 Gebrauchtfahrzeuge setzt der Alleinmarkenbetrieb jährlich ab. „Wobei in unserem Unternehmen der Verkauf von Nutzfahrzeugen einen bedeutenden Anteil ausmacht“, sagt Firmenchef Kurt Kronberger. „In der Werkstatt ist das Nutzfahrzeug sicher das Gewinnträchtigste und im Verkauf bietet sich auch die Möglichkeit, durch qualitativ hochwertiges Zubehör zusätzliche Umsätze zu lukrieren“, sagt Kronberger. Nutzfahrzeug-Kunden würden zumeist schnell eine Kaufentscheidung fällen, da die Anschaffung für ihre Betriebe meist unumgänglich sei und rasch erfolgen müsse. „Damit eröffnet sich die Chance, dem Kunden auch entsprechendes Zubehör anzubieten. Das reicht vom Dachträger über die Anhängerkupplung bis hin zu Holzböden und Regalsystemen.“ Mit Jürgen Griessler und Verkaufsberater Helmut Starzinger bei Würth hat Kronberger verlässliche Partner gefunden. „Ich schätze den persönlichen Kontakt, die kompetente Beratung und die Präsentation und Einschulung meiner Mitarbeiter auf die neuesten Produkte wie etwa den neuen
Kurt Kronberger, Johann Buchegger (Ford Kronberger), Jürgen Griessler, Christian Gasselseder und Helmut Starzinger (v. l.) Dachträger, der bereits auf äußerst positive Resonanz bei unseren Kunden gestoßen ist.“
Stylischer Dachträger
Der neue Dachträger findet bei Gewerbekunden reißenden Absatz
Das neue, stylische Produkt aus dem „Orsymobil“-Programm spielt „alle Stückerln“. Der Aluminiumträger ist um 25 Prozent leichter als vergleichbare Stahlkonstruktionen. „Ein Vorteil dieses Produkts ist seine Stabilität. Der Träger ist TÜVgeprüft und 20 g Crash getestet,“ sagt Christian Gasselseder, Orsymobil-Verkaufsberater bei Würth. Das Produkt passt für alle Fahrzeugtypen am Markt, ist auf die Montagepunkte des Herstellers abgestimmt und somit sind keine Bohrungen notwendig. Immer inkludiert ist auch die Schwerlastrolle am Heck.
Hohe Kundenzufriedenheit
Neue Wege gehen Das Kerngeschäft von Autohäusern und Werkstätten wird immer härter. Umso wichtiger ist es für Unternehmer, neue Ertragspotenziale zu erschließen. Dabei stehen wir den Kfz-Betrieben als professioneller Partner zur Seite. Schulungen gehören ebenso zu unserem Angebot wie innovative Produkte. Übrigens: Die Endkunden sind übrigens durchaus bereit, für sinnvolle Zusatzleistungen Geld auszugeben – das beweist die rege Nachfrage nach unserem Trägersystem!
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Alexander Nuss, Verkaufsleiter Auto bei Würth
„Wir haben mit dem Dachträger besonders gute Erfahrungen gemacht“, so Kronberger. „Es finden sich aufgrund der Verarbeitungsqualität kaum Gebrauchsspuren und auch Rostbildung gehört der Vergangenheit an. Dies sorgt für eine hohe Kundenzufriedenheit.“ Immerhin seien Nutzfahrzeuge auch die Visitenkarte eines Betriebs. Mitarbeiter und Firmenchefs schätzen es, wenn der Fuhrpark auch nach längerem Gebrauch optisch in einem Top-Zustand ist. „Für uns ist das Zusatzgeschäft gerade im Nutzfahrzeugbereich enorm wichtig, wir verdienen nicht nur am Produkt, sondern auch durch die zusätzliche Arbeitsleistung“, sagt Kronberger. • (DSC)
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Ideale Wissenskombination Thomas Jedinger hat das lokale Wissen über Notwendigkeiten und Zwänge des lokalen Kfz-Teilehandels und Adolf Aschenbrenner kennt die Lieferantenszene wie kaum ein anderer. Eine ideale Wissensverteilung für das freie Kfz-Reparaturgewerbe.
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ls „Alternative der Zweitmarken“ sieht sich GAG Global-Automotive-Group, die jüngste Kreation des umtriebigen Adolf Aschenbrenner, der soeben am Standort von Thomas Jedinger in Wels für Österreichs Handelspartner auf 1.340 m2 Fläche ein zentrales AusliefeAdolf Aschenbrenner rungslager installiert. Davon würden die bislang 9 GAG-Partner beliefert, erklärt der einst bei Opel Günther ausgebildete Kaufmann. „Ich wollte immer schon mein eigener Chef sein“, machte sich der 46-jährige Kfz-Teilehändler nach 22 Jahren beim renommierten Linzer Autohändler selbstständig und „ich bereue keine Minute meine Entscheidung“. Mit insgesamt 6 Mitarbeitern schupft Jedinger das Tagesgeschäft und unterstützt damit die Interessen seiner Kunden, die ob ihrer begrenzten Umsatzmöglichkeiten von den großen Lieferantenorganisationen links liegen gelassen werden. „Das ist unsere Chance“, ergänzt Aschenbrenner, „diese Spezies an bessere Umsatz- und Ertragschancen heranzuführen.“
Thomas Jedinger
gen Partnerzuwachs, wertet Aschenbrenner seine regelmäßigen Akquisetouren im Land bereits positiv. Dazu wird dezent das Werkstattsystem „Die Autoexperten“ von Kessel in Stellung gebracht. • (LUS)
Eigener Katalog Als Kooperation von Zweitmarken sieht sich GAG ideal aufgestellt und kann sich deren Unterstützung sicher sein. Für in der Regel Verschleißteiletauscher also eine Win-win-Situation. Jedinger hat mithilfe von Aschenbrenner und seinem GAG-Geschäftsführer-Pendant Dipl.-Ing. Matthias Kessel einen übersichtlichen Angebotskatalog ausgearbeitet. „Wer die Kleinen nicht ehrt, ist die Großen nicht wert“, schlägt Jedinger die Brücke zwischen Anspruch und Machbarkeit seines Geschäftsfeldes. Der vormalige ATEVMacher und frühere Honeywell-Vertriebsmann verzeichnet indes eine steigende Nachfrage von Teilehändlern, die in GAG exakt die richtige Größenordnung für eine gedeihliche Kooperation erblicken. Zuletzt hat sich AMW aus Laa/Thaya zum Beitritt entschlossen: Fahrzeuge älter als 10 Jahre sind die Spezialität solcher Teile-Spezialisten. Jedinger plant nach einer Einlaufphase noch im Restjahr 2013 deutliche Volumensteigerungen und steti-
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Alexander Nuss, Verkaufsleiter Auto bei Würth
Mehr Ertrag in der Werkstatt Mit dem Konzept Würth Pro sollen die Partner mehr Zusatzerträge erwirtschaften.
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as System gibt es schon seit mehreren Jahren, jetzt wird es weiter verfeinert: Für 2014 will Würth den Partnern in den Werkstätten 16 Chancen auf Zusatzverdienste bieten – jeweils begleitet vom dazupassenden Werbematerial wie Foldern und Aufstellern. Die Rechnung, die Würth aufgestellt hat, ist einfach: In vielen Betrieben sinken die Erträge in den Werkstätten. Kluge Unternehmer bieten den Kunden daher
zusätzliche Produkte an, etwa im Bereich „Alles rund um die Klimaanlage“, wo es unter anderem eigene Aufsteller gibt. Diese sind unterschiedlich groß, denn eine Werkstätte mit zwei Technikern hat einen anderen Bedarf (und oft weniger Platz) als ein Betrieb mit 20 oder mehr Mitarbeitern. Großes Augenmerk legt Würth auch auf die Bereiche Kfz-Aufbereitung, Spot-Repair und Kfz-Zubehör: Ebenso auf die Scheinwerfer-Aufbereitung, die bei Fahrzeugen im mittleren Alter wahre Wunder wirken kann, und auf das weite Feld Windschutzscheiben. Laut Studien ist in der Wintersaison jedes siebente Fahrzeug davon betroffen. Hier könnten die Werkstätten mit ihrer profunden Kenntnis des Fahrzeugs punkten, heißt es.
Auch Trainings werden angeboten Würth Pro bietet neben dem Produkt und dem Marketing auch eine dritte Säule an: das Training. Die Würth-Experten erklären den Kundenberatern, die ja in erster Linie Techniker und keine Verkäufer sind, worauf es im Kundengespräch ankommt. • (MUE)
Neue Marktdimension Vom 10. bis 13. Dezember 2013 findet in Shanghai die weltweit zweitgrößte Automechanika nach der Hauptveranstaltung in Frankfurt statt.
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ür die Automechanika Shanghai haben wir schon einen hohen Buchungsstand“, sagt Doris Höland. Sie ist bei der Deutschen Handelskammer in Österreich als Projektleiterin für die Automechanika zuständig und damit auch die österreichische Ansprechpartnerin für die Veranstaltung in Shanghai. Dort werden 4.400 Aussteller in 17 Hallen auf rund 200.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche ihre Komponenten und Dienstleistungen präsentieren. Gegenüber 2012 werden die Bereiche Reparatur & Instandhaltung auf drei Hallen sowie Zubehör und Tuning auf die doppelte Größe erweitert. Neu ist der Themenbereich Nutzfahrzeugteile. Die Besucher sollen heuer
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Doris Höland, Wiener Betreuerin der Automechanika
aufgrund vertiefter Produktkategorisierung auch rascher den gesuchten Aussteller finden können. • (ENG)
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Sitzt, passt und hat 3x extra Platz! Markus Lämmli weiß schon jetzt, was Bosal in nächster Zeit seinen Absatzpartnern an Neuigkeiten präsentieren kann. Ein Vorausblick auf gute Geschäfte. Von Gerhard Lustig
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as Business mit Fahrradträgern, besonders bei leistungsstarken Limousinen und SUVs, entwickelt sich gut und dem trägt Bosal mit ständig neuen Entwicklungen auf diesem Gebiet Rechnung. Zum Beispiel werden ab 2014 in die neue Passat-Generation die modernsten Anhängevorrichtungen erstausgerüstet. Bosal allein vermarktet– vom starren bis zum wegschwenkbaren Kupplungsmodul – jährlich an die 1,350 Millionen Einheiten. Jedes zehnte Fahrzeug in Österreich hat nachträglich eine Anhänge-
Bosal-Anhängevorrichtung und Fahrradträger bilden für Markus Lämmli eine untrennbare Einheit
kupplung montiert. „Da ist Potenzial für Handel und Fachwerkstätten vorhanden“, lobt Bosal-Repräsentant Markus Lämmli unermüdlich Marktchancen aus.
Aviso für neue E-Bikes-Träger Jüngste Errungenschaft aus der Bosal-Schmiede sind Bosal Compact Fahrradträger, die in Kürze auf den Markt kommen werden und auch 3 Räder laden können. Abmontiert und zusammengefaltet benötigt der Träger unglaublich wenig Platz. Maximal 60 Kilogramm – 2 E-Bikes , in der Premiumversion III auch 3 – können mittel Schnellverschluss über eine optionale Auffahrrampe auf die Anhängekupplung der nächsten Generation gepackt werden. Bosal Compact Fahrradträger passen auf alle gängigen Fahrzeuge, sind, ausgepackt aus der Tragetasche sofort und ohne weiteren Montageaufwand einsatzbereit. Selbst Hybridfahrzeuge können, auch wenn von Gesetzes wegen keine Zuglastfahrten erlaubt sind, mit den neuen Anhängevorrichtungen und Aufsätzen fahren. Spezielle Kugelköpfe verhindern zwar das Zuglast fahren, nicht jedoch bis zu 60 Kilogramm schwere Lastträger für zwei Fahrräder, jetzt auch drei, darauf aufzuhängen. •
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Das Hydraulikaggregat der EHB sitzt über dem Motor und ist leicht zugänglich
Gebraucht & getauscht Bosch hat im August auch die Elektrohydraulische Bremse in sein Austauschteileprogramm eXchange aufgenommen. Eine neue Chance für freie Werkstätten! Von Mag. Heinz Müller
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s war vor rund zehn Jahren, als Bosch die Elektrohydraulische Bremse (EHB) einführte (sie ist beispielsweise in den Mercedes-Modellen CL, CLS und in der E-Klasse im Einsatz). Jetzt, wo viele dieser Autos ihre ursprünglichen Besitzer gewechselt haben und von finanziell weniger potenten Kunden gefahren werden, gibt es auch gute Nachrichten. Denn da die EHB ab sofort auch im Austauschteileprogramm eXchange erhältlich ist, können freie Werkstätten ihren Kunden jetzt eine kostengünstige Alternative anbieten. Und das, ohne auf die zweijährige Garantie verzichten zu müssen: Denn diese ist beim instand gesetzten Ersatzteil gleich lang wie bei einem Neuteil. Das gilt nicht nur für die EHB, sondern für alle Ersatzteile, die im eXchange-Programm erhältlich sind: Bosch hat es sich zum Ziel gesetzt, dieselben Qualitätsmaßstäbe anzusetzen wie im Neubereich. Das von den Bosch-Experten instand gesetzte Steuergerät wird der gleichen Endprüfung unterzogen wie Neuteile; zuvor wurden bereits alle Hydraulikkomponenten erneuert, damit es später keine Probleme beim Verschleiß gibt.
Vor Austausch mit einem Diagnosegerät deaktivieren Schon allein aufgrund ihrer Größe ist das Hydraulikaggregat der EHB nicht zu „übersehen“: Da es oberhalb des Motors verbaut ist, gibt es auch keinerlei Probleme mit der Zugänglichkeit. Bevor sich der Kfz-Techniker an den Austausch wagt, sollte er jedoch
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einige Regeln beachten. So muss das System vor dem Austausch über einen geeigneten Diagnose-Tester deaktiviert werden. Natürlich muss man auch darauf achten, dass beim Austausch keinerlei Schmutz in das Hydroaggregat gelangt. Nach der Entriegelung und dem Abziehen des Steuergerätesteckers muss der Fachmann beim Lösen der Hydraulikanschlüsse beachten, dass er offene Anschlussbohrungen sofort mit einem Verschlussstopfen schließt.
Hilfe durch Software und Techniker Nun kann das Hydraulikaggregat ausgebaut werden, wobei die Verschlussstopfen erst unmittelbar vor dem Einsetzen des instand gesetzten Austauschgeräts aus dem eXchange-Programm entfernt werden dürfen. Die Verschraubungen der Bremsleitungen werden anschließend mit dem richtigen Drehmoment angezogen. Vor Abschluss der Arbeiten muss man das gesamte System wieder aktivieren, was am besten mit einem KTS-Diagnosetester von Bosch geschieht. Ein Entlüftergerät hilft dabei, das Bremssystem und den Backup-Bremskreis zu entlüften. Unterstützung erhalten Werkstätten, für die derartige Reparaturen natürlich nicht alltäglich sind, durch die Werkstatt-Software Esitronic. Auch die von Bosch bereitgestellte Technik-Hotline (01 797 22-1047) hilft bei kniffligen Fragen. •
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Der Innensechskant-Steckschlüsselsatz mit Ratsche
Die Honbürste schleift die Führungsbuchsen blank
Der Montagehülsen-Satz passt in fast allen Fällen
Helfer für die Bremsenreparatur Mit den Spezialwerkzeugen von ATE können Kfz-Techniker auch knifflige Probleme bei der Bremsenreparatur leicht lösen. Jetzt gibt es wieder Neuheiten.
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in gutes Werkzeug ist die halbe Arbeit: Ein Sprichwort, das in den meisten Fällen den Kern der Wahrheit trifft. Das wissen Kfz-Techniker ebenso wie alle anderen, die neben Hirn und Händen auch das eine oder andere Werkzeug benötigen. So bietet ATE eine ganze Reihe von Werkzeugen für die Bremsenreparatur: Die Techniker der Continental-Tochter wissen, wo die Probleme liegen, und setzen daher an den richtigen Stellen an. So bietet der Werkzeugkatalog von ATE beispielsweise einen Montagehülsen-Satz, der für nahezu jeden Durchmesser die passende Montagehülse bereit hält. Das ist umso wichtiger, als sich bei integrierten Kompakt-Radlagern häufig das Problem ergibt, dass sich diese während der Montage auf dem Achszapfen verkanten. Beim Versuch, die Scheibe oder Trommel wieder vom Achszapfen abzuziehen, werden die Radlager manchmal irreparabel beschädigt. Dies kann allerdings durch die Verwendung der richtigen Hülse ausgeschlossen werden.
dazu, Führungsbuchsen wieder metallisch blank zu schleifen. Damit wird jenes Problem behoben, das bei Führungsbolzen entsteht, die mit Faltenbälgen abgedichtet werden. Sind diese beschädigt, korrodieren die Führungsbuchsen der Bremssattelträger. Dann kommt es zum Schwergang der Sattelführung und in der Folge zu Geräuschbildung und Bremsenrubbeln. Aufgrund des speziellen Durchmessers der Honbürste bleibt die Bohrung unbeschädigt, die Führungsbuchsen sind binnen Sekunden gereinigt. • (MUE)
Probleme binnen Sekunden behoben Ein weiteres Problem, das die tägliche Arbeit in Fachwerkstätten mit sich bringt, sind die Faustbremssättel, bei denen sich die Führungsbolzen mit herkömmlichen Werkzeugen nicht lösen bzw. festschrauben lassen. Dies liegt meist an der verschachtelten Bauweise der Bremsanlage: Hier tritt der InnensechskantSteckschlüsselsatz von ATE in Aktion. Der schwenkbare Kopf der Ratsche und die entsprechend kurzen Einsätze sorgen dafür, dass jeder Bolzen gelockert oder festgezogen werden kann. Die ATE-Techniker versprechen, dass sich mit diesem Werkzeug jeder Bolzen lockern oder festziehen lässt. Zu jenen Gerätschaften, die in keiner Werkstätte fehlen sollen, gehört auch die neue Honbürste: Sie dient
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Perfekte Pflege macht Eindruck
mit hochwertigen Mikrofasertüchern“, verrät Franz Mauerhofer. Er setzt bei der neuen mapo-Pflegelinie ebenso wie bei den neuen Aerosolsprays – Multilub, Cockpitspray, Weißes Teflonfett, Bremsen-IndustrieCleaner, Haftkettenspray, Siliconfluid oder Rostlöser – auf Kundenberatung und Einschulung der Autohausmitarbeiter.
Schmierstoffspezialist mapo in Himberg hat sein umfassendes Pflege- und Reinigungsmittelsortiment um neue Produktlinien für Profis erweitert.
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peziell für die Lackpflege im Automobil-Fachbetrieb wurden die Schleifpolitur RS 1000, die Super-Polish RS 3000 und das reine Versiegelungsprodukt Nano-Royal-Versiegelung RS 4000 entwickelt.
Anwendungsberatung und Vorführung inklusive
mapo-Chef Franz Mauerhofer stellt ein neues Programm an Pflegemitteln vor
Für perfekte Sauberkeit der Autos im Schauraum
„Die Produkte sind beratungsintensiv. Wir wollen zufriedene Kunden, aber keine Wölkchen bei dunklen Fahrzeugen, die durch falsche Handhabung entstehen würden.“ Daher gibt es beim Kunden vor Ort auch eine Vorführung mit Poliermaschinen, um den Profis die richtige Verwendung zu demonstrieren. „Effiziente Produkte muss man richtig anwenden“, sagt Mauerhofer. • (ENG)
Ergänzt wird das Sortiment unscheinbarer, weil nicht für Detailverkauf vorgesehener 1-Kilo-Flaschen (im Bild rechts) durch das mapo Speed-Wachs RS 6000 in der weißen Triggerflasche: Es sorgt für den ständig perfekten Eindruck der Ausstellungsfahrzeuge und der Kundenautos, die zur Auslieferung perfekt aussehen müssen. Es ist für Lacke, Kunststoff, Glas und Chrom sowie im Auto-Innenraum einsetzbar. „Das perfekte Ergebnis erzielt man bei der Arbeit
James Tennant ortet ein differenziertes Stimmungsbild im Reifenhandel
men: 38 Prozent der Betriebe liegen bei den Stückzahlen und 53 Prozent beim Umsatz hinter dem Vorjahr. In Summe bedeute dies eine „durchwachsene“ Lage, fasst VRÖ-Obmann James Tennant zusammen: „Beim Sommerreifengeschäft in Richtung Endverbraucher sind die Deckungsbeiträge großteils stabil, im Wiederverkauf orten wir sinkende Erträge.“
Strukturwandel in Deutschland Tennant kommt damit zu einem ähnlichen Urteil wie der deutsche Branchenverband BRV. Dieser erwartet angesichts der aktuellen Wirtschaftsdaten einen rasch voranschreitenden Strukturwandel. Laut BRV verzeichneten die deutschen Reifenbetriebe per Ende Mai im Durchschnitt eine negative Umsatzrendite von 3,4 Prozent. Die Reifenstückzahlen gingen um 3 Prozent und die Umsätze um 4 Prozent zurück, im „Nebengeschäft“ Kfz-Service wurden dagegen Zuwächse bis zu 15 Prozent verzeichnet. Doch ist die verstärkte Beschäftigung mit Autoreparaturen und Servicearbeiten wirklich ein Rettungsanker für angeschlagene Reifenbetriebe? Experten mahnen zur Vorsicht. Auch für Tennant ist der Bereich „sicher nicht der Stein der Weisen für alle Reifenbetriebe“: Zu groß seien der Investitionsbedarf und die Konkurrenz durch klassische Werkstätten. • (HAY)
Service als Rettungsanker? Im deutschen Reifengewerbe zeichnet sich ein zunehmender Trend zur Kfz-Reparatur ab. Hierzulande zeigen sich Experten trotz des „durchwachsenen“ Kerngeschäfts eher skeptisch.
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napp 8 von 10 Kunden sind heuer auf Sommerreifen umgestiegen, ergab eine zu Saisonschluss durchgeführte Umfrage des Verbands der Reifenspezialisten Österreichs (VRÖ). Im Pkw-Bereich lagen sowohl die Stückzahlen als auch der Umsatz bei 50 Prozent der Betriebe unter dem Niveau von 2012. „Wenig positiver“ sei das Bild bei Nutzfahrzeugreifen, fasst Generalsekretärin Renate Okermüller zusam-
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Sauberkeit als erste Pflicht Mann + Hummel hat der Tatsache, dass moderne Einspritzmotoren extrem empfindlich auf Verunreinigungen reagieren, in der KraftstofffilterProduktion mit der Einführung eines eigenen Sauberkeitsmanagements Rechnung getragen.
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m die Funktionsfähigkeit der Direkteinspritzer mit geringem Kraftstoffverbrauch zu sichern, sind leistungsfähige Filter erforderlich, die Verunreinigungen von Benzin oder Diesel ausschalten. Selbstverständlich müssen die Filter selbst einen hohen Sauberkeitsgrad aufweisen. Deshalb hat Mann + Hummel im Unternehmen das Component Cleanliness Management (CCM) etabliert. Dieses Konzept sieht von der Produktentwicklung über den Einkauf bis zu Fertigung und Lieferung anspruchsvolle Sauberkeitsanforderungen vor. „Der Filter liefert sauberen Kraftstoff in den Hochdruckteil der Einspritzung. Er muss schon beim Einbau sauber sein, damit Schmutzteilchen nicht gleich beim ersten Motorstart das hochempfindliche System stören“, erklärte Melanie Michler, Produktmanager Kraftstofffilter von Mann-Filter. Die Montage der Filterkomponenten erfolgt daher in einem Raum, zu dem nur geschultes Personal in Schutzbekleidung Zutritt hat. Reinraum-Schuhe, weißer Labormantel, Handschuhe und Haarnetz sind Pflicht. Decken, Wände und Böden im sogenannten „weißen Bereich“ sind mit schmutzabweisendem, pulverlackiertem Stahlblech verkleidet. • (LHO)
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Immer zur Hand In praktischen Boxen hat KS Tools diverse Sortiments von Kleinteilen zur Hand, die in Werkstätten täglich mehrmals benötigt werden.
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anz egal, ob es sich um Muttern, Federn, Schmiernippel, Kupferdichtringe, Unterlegscheiben, Sprengringe oder andere Dinge handelt: All dies gehört in einer Werkstatt zum alltäglichen Bedarf – und zwar in mehreren Größen und Versionen. Um den Mitarbeitern das zeitaufwändige Suchen zu erleichtern, bietet KS Tools mehrere derartige Kunststoffboxen an, die im Deckelinneren beschriftet sind. Erhältlich sind die Produkte bei Kfz-Teilehändlern ebenso wie im Werkzeug-Fachhandel. Neben den
Synergieprodukte
Ordnung ist auch in Werkstätten wichtig
Fit-Zel Euro-Trans (l.), Algema Duo Trans für zwei Pkws
Mit der IAA 2013 in Frankfurt am Main präsentiert die Eder-Gruppe Ergebnisse der Zusammenarbeit ihrer Marken Algema und Fit-Zel.
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it dem Algema Duo Trans zeigt Eder erstmals einen streck- und absenkbaren Minisattelauflieger, der einen ganz flachen Auffahrwinkel ermöglicht. Bei der IAA wird auch die neue Anhängergeneration Fit-Zel Euro-Trans vorgestellt: Jetzt sind alle
eingangs genannten Produkten sind auch Kfz-Sicherungen, Schrumpfschläuche, Gummi-Durchgangstüllen, Schlauchschellen, Ölwannen-Schrauben, Splinte und Glassicherungen in solchen Boxen zu bestellen. • (MUE)
Modelle mit Pendelachse und 100 Prozent Lastausgleich lieferbar. Die Eder-Gruppe hat auch beim Euro-Trans, der selbstkippend ist und für sicheres Be- und Entladen durch wenig Gewicht und geringe Ladehöhe besticht, die besten Funktionen, Bauteile und die Stärken beider Marken zusammengeführt. Der Algema Duo-Trans ist mit Führerschein B/E (ausgestellt bis 19.1.2013) fahrbar, fällt nicht unter die Lkw-Maut und (zugelassen als 7,49 Tonner) nicht unter das Sonntagsfahrverbot. • (ENG)
Kühl kalkuliert Im Sortiment von NRF finden sich immer mehr Kondensatoren mit vorinstallierten Trocknern.
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uf diese Weise werde das Streben nach einfachen und schnellen Reparaturen noch weiter vorangetrieben, betont der holländische Klimateilehersteller. Das Ergebnis sei ein „enormer Vorteil für Betriebe und Endkunden“, der sich zwangsläufig auch finanziell auswirken werde: „Der schnelle, geradezu idiotensichere Einbau und der automatisch damit verbundene Trocknertausch werden die Reklamationsrate reduzieren.“ Derzeit bietet NRF insgesamt 746 Kondensatoren an, darunter 317 mit integrierten Trocknern. Damit sieht
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Die KondensatorTrockner-Sets von NRF punkten mit einfachem und schnellem Einbau
sich das Unternehmen gut aufgestellt: Die beiden Hauptbewerber hätten nämlich lediglich 256 bzw. 198 integrierte Produkte im Angebot. In den kommenden Monaten soll das Lieferprogramm weiter ausgebaut werden. In Österreich können die Kondensatoren, ebenso wie alle anderen Produkte von NRF, über die gleichnamige Wiener Tochterfirma bezogen werden. • (HAY)
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Erfolgreich kalkuliert Preis und Leistung haben das Autohaus Beyschlag vom Kalkulationsprogramm SilverDAT überzeugt. Die ausgezeichnete Betreuung sorgt dafür, dass der renommierte Betrieb bis heute ein überaus zufriedener Kunde ist.
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und 4.000 Fahrzeuge werden jährlich in der Muthgasse in Wien 19 instand gesetzt. Hier befindet sich der Hauptsitz von Opel & Beyschlag. Das Tochterunternehmen der AVAG Holding vertritt einerseits die Hersteller Opel, Chevrolet, Ford, Kia und Peugeot. Andererseits spült der ausgezeichnete Ruf zahlreiche Fremdmarkenkunden in die Werkstatt: Das Team rund um Betriebsleiter Erich Fasching hat also alle Hände voll zu tun.
Norbert Piskula, Erich Fasching und Stefan Klaus (v. l.) beim Lokalaugenschein im Lack- und Karosseriezentrum von Opel & Beyschlag
„Enorme Erleichterung“ Umso wichtiger ist ein System zur exakten und schnellen Reparaturkalkulation, das zudem möglichst viele Marken und Typen abdecken sollte. Das früher verwendete Programm habe diese Anforderungen nicht mehr erfüllt, berichtet Fasching: „Wir haben uns dabei nach einer neuen Lösung umgesehen und wurden 2010 bei SilverDAT fündig.“ Weder Fasching noch seine Kundendienst- und Karosseriemeister haben diese Wahl bereut. Im Gegenteil: „Die schnelle Fahrzeugauswahl über VINAbfrage oder Suchbaum, die intuitive grafische Teiledarstellung sowie die Berücksichtigung von Verbundarbeiten und Kleinschadenreparaturen bedeuten eine enorme Erleichterung des Arbeitsalltags“, sagt der zufriedene Anwender. Zudem weiß er zu schätzen, dass über 95 Prozent des österreichischen Pkw-Bestands (darunter sogar innovative Nischenmodelle wie beispielsweise der teilelektrische Opel Ampera) in den Datenbanken enthalten sind: Das macht es zu einer leichten Übung, per Mausklick den richtigen Kostenvoranschlag zu erstellen.
Konsequente Preispolitik „Der einfache Umgang mit SilverDAT und die Leistungsfähigkeit des Systems haben mittlerweile auch so manchen Sachverständigen überzeugt, der das Programm bei uns kennengelernt hat“, schmunzelt
Fasching. Das passt gut zu den Erfolgsmeldungen von DAT Austria. „In den vergangenen Jahren haben wir jeweils rund 100 neue Kunden gewonnen“, berichtet Geschäftsführer Dipl.-Ing. Stefan Klaus. Derzeit halte man bei gut 550 Anwendern aus allen Branchensegmenten. Um den Wachstumskurs beizubehalten, setzt DAT unter anderen auf die Weiterentwicklung des Systems: Beispielsweise werden die VINAbfragemöglichkeiten laufend ausgebaut, neue Funktionalitäten wie eine Füllmengenanzeige werden hinzugefügt und die Datenaktualisierung ist künftig auch online möglich. Parallel bleibt DAT aber seiner einzigartigen Preispolitik treu: „Seit unserem Markteintritt im Jahr 2006 gab es keine einzige Erhöhung“, unterstreicht Klaus.
Erich Fasching demonstriert die intuitive und schnelle Arbeit mit SilverDAT
Intensive Betreuung Das wichtigste Kriterium für die Kundenzufriedenheit ist freilich die alltägliche Betreuung. Auch diesbezüglich hat man bei Opel & Beyschlag für das Team von DAT, darunter besonders für den mit Ostösterreich betrauten Gebietsleiter Norbert Piskula, nur lobende Worte über. „Ob per Telefon oder persönlich, bei Fragen und Anliegen wird uns außerordentlich schnell geholfen“, schildert Fasching. Angesichts dessen würde es nicht überraschen, wenn schon bald weitere namhafte Autohäuser bei der Wahl ihres Kalkulationssystems dem Beispiel des Wiener Vorzeigebetriebs folgen. • (HAY)
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das freie Reparaturgewerbe die Lager und Serviceinformationen am operativen wie technischen Letztstand. „Wir sind keine E-Teilekopierer“, legen sich Gebietsverkaufsleiter Michael Brüning und Christian Labuhn vom Training-&Sales-Support fest, „sondern beziehen unsere Kompetenz aus der Erstausrüstung.“
Gut investierte Stunde(n)
Konversation statt Monolog Mit dem Radlager- und Motorsteuerungs-Programm nun auch bei Birner gelistet, investiert NTN-SNR als Wälzlager-Profi konsequent in kundennahes Service.
Seit 3 Jahren steht der Name Christian Labuhn bei Kunden für Problemlösung
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ie Liste der Vermarktungspartner von WälzlagerSpezialisten NTN-SNR ist das Who’s who der heimischen Aftermarket-Szene. Stahlgruber, Trost, Wessels+Müller und nun auch Birner GmbH halten für
Schmierstoff hilft Spritsparen Speziell für den Ford Benzin-Turbo-Direkteinspritzer 1.0L 3-Zylinder EcoBoost-Motor hat Motul den Schmierstoff „Specific 948B SAE 5W20“ entwickelt.
M
it der Einführung des neuen Aggregats hat Ford Europe auch neue Motorenölanforderungen für Benzinmotoren herausgegeben. Dabei handelt sich um die Anforderungen für ein speziell für Benzinmotoren ausgelegtes Motorenöl in der Ultraleichtlaufviskositätsklasse 5W20 in Verbindung mit einer sehr stark abgesenkten HTHS-Viskosität.
Motorenöl Teil des Entwicklungsprozesses „Immer mehr Automobilhersteller entscheiden sich für eine exklusive Formulierung ausschließlich für verbrauchs- und leistungsoptimierte Benzinmotoren. So ist Motorenöl mehr denn je ein integrativer Bestandteil der Entwicklungsprozesse für modernste Motorenkonzepte“, sagt Alexander Hornoff, Leiter
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Tatsächlich redet die Supportcrew „58 Minuten vom Produkt und deren Anwendung und nur 2 Minuten vom Unternehmen NTN-SNR“. Eine gut investierte Stunde bei den Schulungen, wo die Kfz-Techniker lernen, mit den Begleitumständen von Produkt, Verfügbarkeit und Bauanleitung so fertig zu werden, dass der Werkstattbetreiber und schon gar nicht der Autohalter sich belastet fühlen. Die Schulung des in den Schwerpunkten anerkannten LieferanMichael Brüning hat ten von Radlager-, Federbein-, besonders den FuhrNebentrieb- und Riemensystepark mit asiatischen men ist im 1. Schritt beim VerFahrzeugen im Visier kaufspersonal organisiert und mündet im nächsten Step ins technische Training. Für eine konsequente Umsetzung zur Freude ihrer Absatzpartner sorgen Labuhn, Brüning & Co. • (LUS)
Technik von Motul Deutschland. Ford Europe schreibt diese Motorenölqualität für die neuen 3-Zylinder-1.0L-EcoBoost-Motoren mit 125 PS bzw. 100 PS vor. neu entwickelte Benzin-Direkteinspritzer mit Turbo-Aufladung ist seit Anfang 2012 in Europa in der neuen Modellreihe des Ford Focus, im neuen Ford C-Max und in dem neuen Segment Ford B-Max erhältlich und verfügt über einen deutlich reduzierten Kraftstoffverbrauch und niedrige Emissionswerte.
Niedrigerer Verbrauch „Die niedrigen Verbrauchswerte lassen sich erst mit dem Einsatz eines Motorenöls wie Motul Specific 948 B 5W20 realisieren“, so Hornoff. In dem 3-Zylinder-1.0L-EcoBoost-Motor verringert sich laut Hornoff der Kraftstoffverbrauch unter den Testbedingungen des NEFZ (Neuer Europäischer Fahrzyklus) um 1,1 Prozent im Vergleich zu einem Motorenöl in der Viskosität 5W30 nach Ford WSS M2C 913C. Darüber hinaus empfiehlt Ford ein Motorenöl nach Ford WSS M2C 948B in der Viskosität 5W20 auch für die 1.6L-EcoBoost-Modelle sowie für alle weiteren Benzinmotoren, wo Motorenöle nach Ford WSS M2C 913B, 913C und 925A vorgeschrieben sind. • (DSC)
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Bits mit hoher Passgenauigkeit
Kostenlose App für Zündungsprodukte NGK hat eine kostenlose App entwickelt, mit der sich zu jedem Fahrzeug die passenden Zündungsprodukte ermitteln lassen. Die Sortimentspflege wird mit einem integrierten Barcode-Reader ebenfalls zum Kinderspiel. Obwohl die App umfangreiche Suchmöglichkeiten bietet, ist die Benutzeroberfläche selbsterklärend.
KS Tools hat mit der Torsion Power Bit-Box besonders haltbare Produkte herausgebracht. Durch spezielle Bearbeitung besitzen die Werkzeuge hohe Passgenauigkeit und Verschleißfestigkeit. Im Gegensatz zu handelsüblichen Standardbits passen sie immer exakt in den Schraubenkopf.
NGK Spark Plug Europe; www.ngk.de
KS Tools; www.kstools.com
Neuer Markenkatalog für Arbeitsschutz
Elparts ist mit den neuen LED-Beleuchtungsmodulen in 12- und 24-Volt dem Teilemarkt wieder einen Schritt voraus. Das Modul simuliert eine Glühlampe, zieht den benötigten Strom, leitet rund 1 Watt an die LED-Lampe weiter und speist den nicht benötigten Hauptanteil ins Bordnetz zurück.
In der neuesten Ausgabe, des 360 Seiten starken MewaMarkenkatalogs fu? r Arbeitsschutz sind alle Marken versammelt, die in der Branche Rang und Namen haben. Mit jeder Menge neuer, qualitativ hochwertiger Artikel von Kopf- bis Fußschutz, die schon heute die Anforderungen von morgen erfüllen.
Herth + Buss; www.herthundbuss.com
Mewa; www.mewa.at
Schlaue Verbindung zum Blinker
mapo: Bleiersatz auch für Youngtimer mit Kat
Auf den Siedepunkt kommt es an Das von Ing. Georg Beder patentierte BETSY Bremsflüssigkeitsmessgerät kombiniert die von Castrol Austria vertriebene VLI Technologie (Dampfblasenpunktmessung) mit modernsten Elektronikmessmethoden aus österreichischer Entwicklung und Produktion. BETSY ist für alle verfügbaren Brake-Fluids geeignet.
Birner; www.birner.at
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Eine neue Flasche, die bei verborgenen Tankstutzen das Verschütten vermeidet, mit einem Ventil und LiterMarken zur genauen Dosierung des Bleiersatzes, hat mapo Schmierstofftechnik entwickelt. Die neue (farbstofffreie) Bleiersatz-Formulierung, die das Entmischen verhindert, eignet sich auch für Youngtimer mit Kat.
mapo Schmierstofftechnik; www.mapo.at
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MENSCHEN Wechsel bei Christ Ing. Klaus Neumayer (r.) hat bei Waschanlagen-Hersteller Otto Christ die Nachfolge des in Pension gewechselten Erich Dragosits angetreten.
Mag. Peter Pixner (r.) wechselt innerhalb Salzburgs nach Stationen bei Ford Austria und Mercedes-Benz Österreich nun als Vertriebschef zu BMW Group Austria. Pixners Nachfolger bei MBÖ ist Frank Bernthaler (l.). Bei BMW folgt der Autoprofi auf Dr. Werner Paar (M.), der bei der Bayernmarke in Deutschland neue Aufgaben übernimmt.
Dem seit 2006 eingetragenen und seit 2010 gerichtlich zertifizierten und beeideten KfzSachverständigen Ingenieur Christian Eissner ist dieser Tage die Urkunde zum Führen des Titels Diplomingenieur (FH) überreicht worden. Neben sozialen Einsätzen bei Jugendarbeitslosen hat sich der 49-jährige Niederösterreicher als Kfz-Sachverständiger für die Bereiche Karosserie, Historische Fahrzeuge und – siehe Diplomarbeit – Wirtschaft seinen Auftraggebern bei Versicherungen und Gerichten empfohlen.
Bei Irmscher gelandet Der Bremer Lars Schwennesen, Österreichs Kfz-Branche durch sein Geschäftsführungsmandat bei Trost SE in Erinnerung, ist jetzt Geschäftsführer der Tuningschmiede Irmscher Iberia mit Sitz in Saragossa.
Ins ferne Asien, genau genommen nach Taiwan, zieht es Michelin-Manager Frederic Chouquet-Stringer. Einen Nachfolger des dreieinhalb Jahre als Vertriebsverantwortlichen an der Spitze der Landesrepräsentanz in Regau gewesenen DeutschFranzosen gibt es zum Zeitpunkt dieser Ausgabe noch nicht.
Die gemeinsam mit ihrem Gatten Otto Kresch deklarierte erfolgreiche steirische Unternehmensgründerin für Remus- und Sebring-Abgasanlagen Angelika Kresch bekam in Anerkennung für ihre Spartenarbeit als Obfrau der Industrie von der Wirtschaftskammer den Berufstitel Kommerzialrat verliehen.
Business-Development Manager lautet die bei Semperit Reifen GmbH in Wr. Neudorf für Mag. Christoph Bonner neu geschaffene Position. Der von Gardena-Gartengeräte kommende Quereinsteiger beschäftigt sich im Kern mit der Vertriebsunterstützung und der Entwicklung neuer Geschäftsfelder.
Von Klagenfurt nach Linz (V. l.) James und Nicholas Tennant von Alpine ReifenhandelsgmbH in Klagenfurt überlassen ihr Vertriebsgeschäft mit indischen BKT LM- und EM-Reifen ihrem Importpartner Bohnenkamp AG/Osnabrück. Bohnenkamp-Vorstand Michael Rieken hat Marcel Führer mit der Gründung der Bohnenkamp-Austria-Niederlassung in Linz betraut.
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Karl-Heinz Kalbfell, Spitzenmanager bei BMW in München, unter anderem Rolls-Royce-Chairman und Mini-Projektleiter, mit Spitzenpositionen im Fiat-Konzern ist beim Training zu einem Motorrad-Klassikrennen 63-jährig tödlich verunglückt. Zuletzt war er Konsulent für GAZ, Lotus, Magna und Valmet.
MENSCHEN Zwischen Birner zu Birner hin und hergerissen ist Robert Rotschopf. Der Kfz-Teilespezialist steht nach seinem überraschenden Ausscheiden im Februar d. J. aus der Birner GmbH der Söhne Walter und Andreas Birner dem konkurrierenden Unternehmen von Mutter Margarete Birner als Berater zur Seite.
Eine Professur als Managementwissenschafter an der TU-Wien zieht Dr. Herbert Demel dem bisherigen Job eines Chefstrategen bei Magna-International vor. Der 59-jährige Wiener werde als „Special Advisor“ dem Team weiter zur Seite stehen, sagt Magna-CEO Don Walker.
Zwei neue Kommerzialräte in Kärnten
Quereinsteiger in Geschäftsführung
Der Villacher Kfz-Techniker Bernhard Plasounig (l.) – lange Jahre Landesinnungsmeister – und der Klagenfurter Autohändler Mag. Hubert Aichlseder (r.) – derzeit Landesgremialobmann – erhielten im Juli von Kärntens Wirtschaftskammerpräsidenten Franz Pacher (M.) die Dekrete zur Führung des Berufstitels Kommerzialrat. Pacher lobte die Unternehmer unter anderem für ihr Engagement in der Lehrlingsausbildung.
Mag. Bernhard Reiter (52), MBA, wurde von der Eigentümerfamilie Ernest und Renate Ruhdorfer in die Geschäftsführung des Grazer Groß- und Einzelhandels-Reifenhauses berufen. Künftig werden Ernest Ruhdorfer jun. für den Einkauf und Reiter für den Vertrieb inkl. Online-Business verantwortlich sein. Reiters Kompetenz ist der wertfreie Blick auf Veränderungen.
Seit Juli ist Gerald H. Beirer Leiter des ÖAMTC-Fahrtechnikzentrums in Lang-Lebring. Davon unabhängig bleibt Beirer Geschäftsführer der RB Power GmbH in Wien, die u. a. autorisierter Werbas-Geschäftspartner in Österreich ist und Kfz-Software-Lösungen anbietet.
Chefwechsel unter dem Goodyear-Dunlop D-A-CH Nach 6 Jahren an der Spitze der GoodyearDunlop Germany verlässt Dr. Rainer Landwehr (l.) den US-Reifengiganten mit unbekanntem Ziel. Daraus folgend verantwortet der Holländer George Rietbergen (r.) den Regionen-Cluster Deutschland, Österreich, Schweiz.
Ab sofort steht Lars Neelmeier (49, B.), der über langjährige Erfahrung in der deutschen Lkw-Branche verfügt, an der Spitze der Franz Hahn Nutzfahrzeuge GmbH. Er führt gemeinsam mit dem bereits interimistisch als Geschäftsführer tätigen Werner Mössmer (44) die Agenden des zur Wiesenthal-Gruppe gehörenden Unternehmens. Franz Hahn ist mit 7 Standorten der größte DAF-Partner in Österreich. Der Nutzfahrzeugspezialist ist zudem Servicepartner von DAF, VDL, Solaris, Van Hool und Krone.
Weitere Chefs bestellt Per September 2013 ergänzen aus der Pappas Automobil AG in Salzburg Kundendienstleiter Prokurist Günter Graf (l.) und Vertriebsvorstand Friedrich Lixl (M.) die Geschäftsführung der Holding MB AutomobilvertriebsgmbH. Lixl wird als Head of Sales and Marketing der Sprecher der Automobil AG sein. Weiterhin in der Holding-Geschäftsführung sind Generalkonsulin Catharina Pappas, Alexander Pappas, Regina Bayer-Volkmann und Gerhard Haggenmiller (r.) verankert.
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Betrifft: Lobbying im Autohandel: Grasser oder Rosam? Denken Sie nicht, ich wollte an der geplanten Eindämmung der Automobilität herumnörgeln – wie sähe das denn aus, wenn ausgerechnet wir Österreicher dagegen wären, wo wir uns ja ständig so energisch und erfolgreich in die globale Entwicklung des Automobils einbringen. Mein Problem mit der Automobilität ist ein völlig anderes. Halten Sie mich nicht für kleinlich, aber haben Sie mal darüber nachgedacht, wie eigentlich „Kommissionen für umweltgerechte Mobilität“ zusammengesetzt sind, die den Regierenden Ezzes geben? In den Gremien sitzen lauter Vertreter „gesellschaftlich relevanter Gruppierungen“, darunter Vorfeldorganisationen der Regierung wie VCÖ oder KfV, aber auch ÖAMTC und ARBÖ. Und wer (vom Autohandel und -gewerbe) von der Automobilwirtschaft? Fehlanzeige. Ich bin verwundert, um nicht zu sagen, empört, dass ausgerechnet wir in einem so wichtigen Gremium nicht repräsentiert sind. Wie kann die Regierung eine so wichtige Frage ohne das Votum der Mobilitätswirtschaft entscheiden? Aber womöglich liegt es gar nicht an der Regierung. Vielleicht ist in den Kommissionen ein Platz für die Autowirtschaft vorgesehen. Aber immer, wenn das Kanzleramt seine Fühler ausstreckt, können sich die Autowirtschaftler wieder nicht einigen, wen sie entsenden sollten. Wenn Kanzler Werner Faymann mich fragen würde, hätte ich sofort einen Spitzenkandidaten für die Interessenvertretung der Autofahrer parat. Nicht Wolfgang Rosam. Besser! Karl-Heinz Grasser, Spross einer Kärntner Autohändlerfamilie, Finanzminister von Schüssels ÖVP-Extra-Gnaden und Societylöwe ersten Ranges. Dass tricksen zu seinen Vorzügen zählt, ist in der von Voreingenommenheit strotzenden Autoszene sicher ein wertvolles Entscheidungskriterium. Allerdings hat meine Idee, das muss ich zugeben, zwei Haken: Grasser ist kein aktiver Autohändler; außerdem gibt er sich mit kleinen Geschäften nicht ab. Also halten wir uns doch Wolfgang Rosam in petto. Eventuelle Gegenkandidaten wenden sich bitte nicht an mich, sondern direkt an den Bundeskanzler. Name der Redaktion bekannt.
pierkorb -Pa &W
Der
A
LESERBRIEFE
In der Kolumne „Der A&W-Papierkorb“ sind Inhalte zu lesen, die zum Schmunzeln anregen können, ohne dass sie unbedingt immer mit der Automobilbranche zu tun haben.
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Ein Müllplatz der etwas anderen Art
Mit Pauken und Trompeten wurde seinerzeit eine Stromtankstelle in Wien beim Amtshaus für den 13. Wiener Gemeindebezirk eröffnet. Jetzt ist alles anders, wie auf diesem Bild, das uns ein Leser mit seinem Handy geschickt hat, unschwer zu erkennen ist. Abgesehen davon, dass diese Stromtankstelle nicht mit herkömmlichen Steckdosen (man braucht dafür einen Adapter für den normalen Haushaltsstecker) ausgestattet ist, ist der für ein Fahrzeug vorgesehene Platz mitunter mit Müllcontainern verstellt. Man kann sich vorstellen, welchen Stellenwert die Elektromobilität in Wien einnimmt. Für eine Stadt mit einer grünen Verkehrsstadträtin eine mehr als fragwürdige Verhaltensweise. Oder besser gesagt: Wien ist anders. Das drückt sich auch in einem anderen Schildbürgerstreich aus: Denn auch die Elektroautotankstelle beim Wien Energie Haus in der Mariahilfer Straße ist durch den von den Grünen initiierten Umbau zur Fußgängerzone nicht mehr erreichbar. Ist eh „nur“ Steuergeld, das da vernichtet wird!
Die Redaktion freut sich über Feedback aller Art und ist bereit, sich sowohl der Kritik zu stellen als auch Lob entgegenzunehmen. Sie behält sich aber Kürzungen der Reaktionen aus der Leserschaft vor.
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