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Oktober 2012
Markenhandel:
VERMITTELN ALS AUSWEG? •
Branchengesetz Spitzentreffen in Brüssel
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Automarkt Österreich als Insel der Seligen?
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Automechanika Alle Messeneuheiten auf 16 Seiten
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Ersatzteilpreise Freie Werkstätten wehren sich
Zum Herausnehmen
Wie rund läuft das Winterreifengeschäft? Alle Strategien und Produkte finden Sie im aktuellen Special.
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Einzelverkaufspreis: € 8,– • GZ 03Z035333 M P.b.b. Verlagspostamt: 3400 Klosterneuburg
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Vorauskonsumiert
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as leidenschaftslos an der Kurzzulassungsschraube drehende Importeure nicht gerne zugeben, ist der eingesetzte Rückgang der Kundenauftragseingänge. Der europäische „Verschiebebahnhof“ für Jung- und Gebrauchtwagen ist auch nicht weiter aufnahmefähig. Die Wunschprognosen der Hersteller halten nicht mehr, was sie versprechen. Jahrelang wurde vorauskonsumiert, fasst AVAG-Aufsichtsratsvorsitzender Albert Still dramatisch in Worte, was im europäischen Autohandel auf uns zukommt. Der Markt ist nicht weiter aufnahmebereit. Selbst im Premiumsegment wird der Preis bis zu einem Fünftel rabattiert.
Ansicht Helmuth H. Lederer: „Bei allen besorgniserregenden Anfeindungen gegen die Mobilität per se bleibt unser Engagement für die Autowirtschaft immer groß und unbeugsam.“
• In der Phase des allgemeinen Abschwungs wird die Ertragsdecke immer dünner und damit reduziert sich jeder unternehmerische Handlungsspielraum. Geplante Expansionen werden verschoben, Standorte auf ihre Rentabilität hin überprüft und allenfalls geschlossen. Das ist die neue Logik, die nicht im Kopf des Verfassers dieser Zeilen entstanden ist, sondern auf den Gesprächen mit führenden Marktteilnehmern beruht.
Gerhard Lustig: „Im wirtschaftlichen Abschwung verhilft sich – da und dort – die Wahrheit selber wieder zu ihrem Recht.“
• Es kommt ein eiskalter Winter auf das Autogeschäft zu, sagen Branchengrößen, denn auch Aftersales ist spürbar rückläufig. Zwar wird unsere Wirtschaft nicht gleich in Schutt und Asche versinken, die Unternehmer jedoch werden sparen bis zum Gehtnichtmehr. Beim Personal wird jede Person auf ihre Rentabilität gescreent, die Fahrzeugbestände kritisch durchleuchtet, um Finanzierungskosten zu vermeiden und in der Werbung wird bis zur Selbstaufgabe herumgestrichen. Was die großen Konzerne mit ihren Sparprogrammen vormachen, greift jetzt auf die Klein- und Mittelbetriebe über. Dazu die Eurokrise – eine gefährliche Konstellation. Wer jetzt nicht spart, schießt vermutlich jenes Geld zu, das in der Wachstumszeit die Jahre zuvor im Autohandel tatsächlich verdient wurde.
Zusammenhalt muss her Angesichts zahlreicher Herausforderungen bleibt die Autowirtschaft in Österreich selbstbewusst, wenn auch ohne Dynamik, halte ich fest. Oft diskutiere ich mit Gerhard Lustig über Inhalt und Sinn seiner Leitartikel. Mir kommen sie oft zu negativ rüber. Dann stelle ich die täglichen Nachrichten und Erlebnisse dagegen und meine Argumente in eine positive Richtung verflachen.
•
TAG 2012 9. November in Wien
Der besorgniserregende Mangel an Verständnis von Teilen der Mehrheitsgesellschaft macht mir ebenso Kopfzerbrechen wie die Gleichgültigkeit unserer Branche gegenüber dieser Entwicklung. Tolle Autos werden gebaut, die ihrer Umweltrolle gerecht werden, viele Servicebetriebe ergänzen diese Entwicklung auf höchstem Niveau. Wenn aber immer weniger Menschen sich moderne Autos leisten können oder wollen, weil einem der Autospaß schlichtweg genommen wird, gehen (fahren?) wir stolz, aber schnurgerade in eine unternehmerische Sackgasse.
• ACH STRONT! K N A FR SAG ANGE
• Während der Kommunismus an zu wenig Markt gescheitert ist, behaupten böse Zungen nun, dass die Gier nach Marktanteilen den Markt samt den Machern kaputt gemacht hat.
AUTO & Wirtschaft
• Oktober 2012
Wo sind die Stimmen der Solidarität und Anteilnahme für die (Auto-)Mobilität? Schon streiten sich die Radfahrer mit den Fußgängern um den Vorrang und bald wird es den Joggern nicht anders ergehen. Hier müssen Taten folgen. Stärkeres Handeln, deutlichere Positionierung – das erwarten wir uns nicht nur von Politikern, Behörden, Verbänden und der Gesellschaft. Hersteller/Importeure müssen endlich die Reihen mit ihren Händler- und Servicepartnern schließen, um öffentlich wieder respektiert zu werden.
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Inhalt
Der elektronische Informationsdienst für die österreichische Automobilbranche
ALLRAD LIFESTYLE ABENTEUER
Oktober 2012
10/2012, 25. Jahrgang Cover-Werbung: Ruville MEDIENINHABER, VERLEGER UND ANZEIGENVERWALTUNG A&W Verlag GmbH (FN 238011 t) 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 T: +43 2243 36840-0 F: +43 2243 36840-593 E: redaktion@autoundwirtschaft.at I: www.autoundwirtschaft.at Herausgeber: Helmuth H. Lederer E: hhl@autoundwirtschaft.at Geschäftsführer und Chefredakteur: Gerhard Lustig T: +43 2243 36840-527 M: +43 664 8229485 E: lustig.gerhard@autoundwirtschaft.at Prokurist und Verlagsleiter: Philipp Hayder T: +43 2243 36840-526 M: +43 664 8223301 E: hayder.philipp@autoundwirtschaft.at Redaktion Sonderprojekte: Dr. Lutz Holzinger T: +43 2243 36840-591 M: +43 664 8229484 E: holzinger.lutz@autoundwirtschaft.at Leitender Redakteur: Mag. Heinz Müller T: +43 2243 36840-523 M: +43 664 8221660 E: mueller.heinz@autoundwirtschaft.at Redakteure: Dr. Klaus Engel T: +43 2243 36840-525 M: +43 664 8493231 E: engel.nikolaus@autoundwirtschaft.at Dieter Scheuch T: +43 2243 36840-575 M: +43 664 2359052 E: scheuch.dieter@autoundwirtschaft.at Stefan Schmudermaier T: +43 2243 36840-576 M: +43 664 2359053 E: schmudermaier.stefan@autoundwirtschaft.at Redaktion: Peter Homola, Dr. Kurt Holzbauer, Dr. Friedrich Knöbl, Dipl.-Ing. Heinz Lukaschek Anzeigenmarketing: Stefan Binder (Leitung) T: +43 2243 36840-522 M: +43 664 5285661 E: binder.stefan@autoundwirtschaft.at Alexander Keiler T: +43 2243 36840-521 M: +43 664 8229487 E: keiler.alexander@autoundwirtschaft.at Hartwig Scheicher T: +43 2243 36840-520 M: +43 664 8229494 E: scheicher.hartwig@autoundwirtschaft.at Hbv. und Leitung Administration: Annemarie Lust T: +43 2243 36840-597 M: +43 664 8229479 E: lust.annemarie@autoundwirtschaft.at Schwesterpublikationen: AUTO BILD Österreich Eurotax AUTO-Information AUTO-info4you FLOTTE & Wirtschaft ALLRADKATALOG AUTO&Wirtschaft Schweiz Grafik: graphics – A. Jonas KG 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 T: +43 2243 36840-594 E: jonas.alexander@autoundwirtschaft.at Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH 3580 Horn, Wiener Straße 80 Bezugspreis: Jahresabonnement (11 Ausgaben) Inland: ¤ 68,– exkl. 10 % MwSt (Einzelpreis Inland: ¤ 8,– inkl. 10 % MwSt); Ausland: ¤ 85,– Bankverbindung: Bank Austria UniCredit Group, BLZ 12000, Konto-Nr. 51844 097 901 IBAN = AT63 1200 0518 4409 7901 BIC = BKAUATWW UID = ATU57361312 Gerichtsstand: LG Korneuburg Verbreitete Auflage: 12.500 Stück Erscheinungsweise: monatlich (Juli/August Doppelnummer) mit Supplements laut Mediadaten 2012 Grundlegende Richtung: unabhängige Fachzeitschrift für alle, die vom Kraftfahrzeug leben Manuskripte: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie werden nur retourniert, wenn Rückporto beiliegt.
TAG 2012 9. November in Wien
Tolles Programm
S. 10
Wir laden zu einer Tagung der Extraklasse
Mehrmarkenhandel S. 12 Vermitteln als Ausweg nach GVO-Ende?
Handel
Ersatzteilpreise
S. 76
Freie Betriebe kämpfen gegen Diskriminierung
Thema Was sollen Mehrmarkenhändler tun?
Cecra: Brüsseler Spitzentreffen
15
Ostfantasie: Wachstum trotz Krise
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Renault: Elektrische Nummer 1
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AutoItalia: Teures Salzburger Pflaster
18
BMW: Wer darf sie verkaufen?
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Nissan: Einstand nach Wunsch
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Paris: Kein Licht in der Autonacht?
24
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Management Aspekte
Allianz: Bekenntnis zu Markenbetrieben
29
Denzelbank: Das Geschäft läuft
6
AVL: „Keine Radikallösungen“
30
Oldtimer: Vienna Classic Days
7
Alldata: Herstellerinfos für alle
31
Zulassungen: Keine einheitliche Tendenz
32
Menschen
JATO: Kein Signal der Erholung
34
Abarth: Norbert Gall in Bildungskarenz
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Motrada: „Der Kunde entscheidet“
35
Vector: Sechs Neue im Team
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Eurotax: Auf der Insel der Seligen?
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94
Raiffeisen-Leasing: Erdgas zum Fixpreis
37
Bosch: Die Kraft der Ingenieure
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Autopreisspiegel: Wertermittlung ...
39
Bundesländer-Umfrage
40
Leserbriefe
Ansichten Lederer & Lustig
3
Umweltposse E10
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Läuft alles rund? REIFEN & Wirtschaft bietet einen Überblick über die aktuellen Branchentrends.
Wirtschaft ZKW: Alles steht auf Expansion
43
Bremsen als Umsatzbringer
44
TMD: Bremse mit Hybridmaterial
45
ATE: Keramik in der Offensive
46
Federal Mogul: Neuer Look einer Marke
46
TRW: Alles andere als ausgestorben!
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Honeywell: Glänzende Aussichten
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FTE: So gut wie neu
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Bickell: Aus dem Gefängnis
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IAA Hannover: Glanzvoller Auftritt
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Automechanika
ab S. 58
Die Bilanz der weltweit größten Kfz-Messe
Wirtschaft Eberspächer: Moderner und günstiger
52
Garanta: Kundenwünsche erfüllen
53
Stieger: „1.600 Chefs sichern Erfolg“
54
hollu: Eine Lösung für jedes Problem
55
Autobank: Zweiradträume ganz nah
55
Telematik: Gefährliche Netzwerke
56
Varta: Verringerte Komplexität
57
Automechanika 1: Noch kerngesund?
58
Automechanika 2: Hersteller in Offensive
59
Automechanika 3: Teile und Komponenten
60
Automechanika 4: Service und Mehr
67
Automechanika 5: Ausrüstung und Werkzeuge 70
Gewerbe Wessels+Müller: Erfolg vor Ort
75
Diskriminierende Ersatzteilpreise
76
Hella Gutmann: Gebündelte Stärken
78
Kältemittel: Klimakollaps
79
Ruville: Wirtschaftlich und effizient
80
Maha: Was Kfz-Betriebe brauchen
82
Berner: Auf Jahre gerüstet
83
Magneti Marelli: Vorsprung bei Licht
84
Akzo Nobel: Lack-Roadshow in Kärnten
84
Gates: Minimaler Schlupf
85
Westfalia: Sicherer unterwegs
86
NTN: Die Unkonventionellen
86
Liqui Moly: Fit für die Kälte
87
pewag: Traditionsspur
88
Sun: „Wichtig wie die Ratsche“
88
Dayco: Es hängt am Riemen
89
Istobal: Für Einsteiger, Lkw und Bus
90
Neue Produkte
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Das Geschäft läuft
Aspekte Viel mehr Platz in Oberpullendorf
Mitte September wurde das deutlich erweiterte Autohaus der Wiesenthal & Co AG in Oberpullendorf in Betrieb genommen. Laut Geschäftsführer Franz Erhardt hat man den Schauraum von 150 auf 600 m2 vergrößert, auch der
Gebrauchtwagenplatz sowie die Beleuchtung und Fassade wurden erneuert. Das Autohaus verkauft Neuwagen von Mercedes und Citroën und ist Agenturhändler für Peugeot. Jährlich werden etwa 700 Autos abgesetzt.
Konstante Zuwächse in allen Bereichen vermeldet Mag. Heinz Gruber, Vorstand von Bankhaus Denzel AG: Beim Retail-Neugeschäft habe man in den ersten acht Monaten ein Plus von 30 Prozent erzielt, das Einlagengeschäft sei im Vergleich zum Vorjahr heuer um 33 Prozent gewachsen. Ähnlich hohe Steigerungsraten habe man auch bei der Lagerfinanzierung erzielt, meldet Gruber. Laut seinen Angaben soll sich das Retail-Neugeschäft heuer von 72 auf 100 Millionen Euro steigern, beim Lagerfinanzierungsvolumen ist ein Plus von 45 auf über 55 Millionen Euro geplant. Nach den Verzögerungen in der Anlaufphase ist im Operating-Leasing-Bereich heuer eine Anzahl von 100 bis 150 finanzierten Autos vorgesehen. 2013 soll es auch ein Full-Service-Leasing geben.
Tyre100 wächst
Harley auf der Überholspur Äußerst zufrieden mit den 911 Neuzulassungen von Jänner bis August ist Christian Arnezeder, Geschäftsführer des österreichischen Harley-Importeurs: Das Plus beträgt damit 14 Prozent im Vergleich zu 2011. Ziel ist es laut Arnezeder, bis Jahresende deutlich über 1.000 Motorräder zu verkaufen, das wäre eine in Österreich bisher noch nie erreichte Zahl. Die Gründung einer eigenen Importgesellschaft für Österreich im Vorjahr habe sich bewährt; dort sind derzeit fünf Mitarbeiter beschäftigt. In Österreich ist Harley-Davidson mit sieben Händlern vertreten; im Norden Wiens will man im kommenden Jahr einen zusätzlichen Stützpunkt eröffnen. Nähere Details sind Christian Arnezeder jedoch noch offen.
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AUTO & Wirtschaft
Bei der in D, A und F aktiven CaMoDo Automotive AG, Betreiberin der Plattform tyre100.at, stiegen die Kundenregistrierungen europaweit im September von 55.000 auf 60.000; heuer registrierten sich in Österreich 1.700 Kunden, zusätzlich wuchs die Zahl der Lieferanten heuer um 30 auf 100.
Startet MG 2013 wieder durch? Im Jänner 2013 könnte die Entscheidung fallen, ob Fahrzeuge der mittlerweile in chinesischen Händen befindlichen Marke MG schon ab 2013 wieder in Österreich verkauft werden oder ob sich der Start weiter verzögert. Laut Stefan Gessele, G e s c h ä f t s f ü h re r der G.B. Autoimport & VertriebsgesmbH, haben bisher 7 der 26 bestehenden Servicepartner ihr Interesse bekundet,
• Oktober 2012
auch als Händler tätig zu sein. Als erstes Modell könnte der MG6 (Bild), ein Modell der unteren Mittelklasse, nach Österreich kommen, aber auch der Kleinwagen MG3 und der kompakte MG5 stehen zur Debatte.
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BLICK ZURÜCK
Vienna Classic Days Die Wiener Innenstadt war Anfang September – wieder einmal – mit Oldtimern gut gefüllt: An den „Vienna Classic Days“ nahmen 230 Fahrzeuge teil, die nach dem morgendlichen Start beim Wiener Rathaus rund 100 Kilometer im Umland von Wien zurücklegten, um am Nachmittag wieder in die Bundeshauptstadt zurückzukehren. Für die Oldtimer-Parade war sogar die gesamte Ringstraße gesperrt; die Oldtimer durften auch über die Rampe des Parlaments fahren, die ansonsten
nur bei Staatsbesuchen geöffnet ist: Die Hauptsponsoren aus der Automobilwelt, Semperit und ENI, konnten sich über große Aufmerksamkeit freuen. Lustiges Detail am Rande: Den Ehrenschutz über die Veranstaltung hatte die Wiener Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou übernommen, obwohl die streitbare Grüne ansonsten für Autos nicht viel übrig hat – schon gar nicht, wenn sie nicht einmal über einen Katalysator verfügen wie die Oldtimer ...
Full-Service im Süden Wiens Als größte und modernste Reifen-Filiale von Profi mag der Neubau auf dem Areal der Shopping-City-Süd in Vösendorf bei Wien ja taugen, nicht jedoch das uns dazu übermittelte Foto eines Reifendepots. Als Ausdruck der Uniformität wollen wir das Objekt auf 1.400 m2 Nutzfläche inklusive 240-m2-Werkstatt doch nicht gelten lassen und haben eine ausdrucksvolle Außenansicht dazugestellt. Jetzt passt’s!
AUTO & Wirtschaft
Hintertürln werden geschlossen 300 Änderungen bescherte uns die Gewerberechtsnovelle 1988, die damals im Sommer den Nationalrat und den Bundesrat passierte. Mit Maßnahmen, die auch dem Pfusch zu Leibe rücken sollten: „Künftig werden all jene Vereine, die mit bloßer Anmeldung im Vereinsregister das wirtschaftliche Licht der Welt erblickten, wie die reguläre Konkurrenz sämtliche gewerberechtliche Auflagen zu tragen haben“, freute sich AUTO & Wirtschaft. „Der Reiseverein mit komplettem Round-the-world-Programm wird dann eine Reisebürokonzession brauchen, der Geselligkeitsverein mit Clubkarten als Gasthausalternative eine reguläre Schankkonzession, die Selbsthilfewerkstätte zur Autoreparatur einen gewerberechtlichen Meister.“ Allerdings wurde auch den regulären Kammermitgliedern mit der Novelle das Grasen in fremden Revieren verboten. „Alles, was im Rahmen eines selbständigen Unternehmens geschieht, trägt den Charakter einer gewerblichen Tätigkeit an sich.“ So kam AUTO & Wirtschaft zum Ergebnis: „Autovermieten als Draufgabe beim Spenglerauftrag wird damit nicht nur, wie bisher, nach Wettbewerbsrecht, sondern auch gewerberechtlich verboten.“ Gleichzeitig wurden auch neue Maßnahmen zur Pfuscherbekämpfung beschlossen: „Während die alte Gewerbeordnung als behördliche Zwangsmaßnahme gegen unbefugte Gewerbeausübung nur die Schließung des Betriebes oder die Stilllegung von Maschinen vorsieht, wird die Neufassung weitere Zähne bekommen: Waren, Werkzeuge und Maschinen können ab Jahreswechsel beschlagnahmt werden. Und zwar schon dann, „wenn bei einer Tätigkeit offenkundig der Verdacht einer unbefugten Gewerbeausübung anzunehmen ist.“ Ein Spengler, der seinem Kunden ohne Leihwagenkonzession sein Privatauto geliehen hat, riskierte damals bei einer Anzeige die Beschlagnahme seiner Karosse. Eine Maßnahme, die mit der Liberalisierung der Gewerbeordnung längst wieder abgeschafft wurde. Nach wie vor aufrecht ist die einem Pfuscher drohende Beschlagnahme des § 360 GewO – allerdings ist sie nie zur Anwendung gekommen.
• Oktober 2012
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Wärme aus der Ferne: Mit der ThermoCall App setzt Webasto erneut innovative Maßstäbe
Dieter Hahn Geschäftsführer
Standheizungen vom Marktführer
ADVERTORIAL
Unser Einsatz Innovative Technik, seriöse Preise und nachhaltige Kooperationen: Mit dieser Strategie trägt Webasto zum Erfolg der Partnerhändler bei.
Umweltengagement wurde Webasto Österreich in den „Öko Business Plan“ der Stadt Wien aufgenommen. Abgerundet wird der Reigen der Auszeichnungen vom Österreichischen Staatswappen.
Wenn die Tage kürzer und die Nächte kälter werden, setzt die Standheizungssaison wieder ein. Für den Autofahrer bedeuten moderne Thermokonzepte Komfort und Sicherheit, für den Autohandel die Chance auf attraktive Zusatzerträge – besonders dann, wenn man mit der Nummer 1 in der Kundengunst kooperiert: Wiederholt errungene Auszeichnungen wie „Best Brand“ (Auto Motor Sport) oder „Beste Marke“ (Auto Bild) beweisen, dass Webasto von den Endverbrauchern bevorzugt wird. Auch die ÖAMTC-Vorteilspartnerschaft verdeutlicht die Kundenorientierung, für sein
Bekenntnis zum Fachhandel Auch die Autohändler wissen, was sie an Webasto haben. Schließlich pflegen Geschäftsführer Dieter Hahn und sein Führungsteam rund um Laszlo Csapo, Dipl.-Ing. Bernd Lillich sowie Ing. Peter Sitzwohl nachhaltige Geschäftsbeziehungen. Dazu gehören eine verlässliche Preispolitik, individuelle Kampagnen und die absolute Treue zum Fachhändler. „Das Autohaus und die Kfz-Werkstätte sind unser Schlüssel zum Endkunden“, sagt Hahn, der jede Zusammenarbeit mit konkurrierenden Vertriebskanälen kategorisch ausschließt. Auch „fliegende Monteure“, die von Betrieb zu Betrieb reisen
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Laszlo Csapo Vertriebsleiter Erstausrüstung
Ing. Peter Sitzwohl Vertriebsleiter Nachrüstung
Dipl.-Ing. Bernd Lillich Leiter Technik und Kundendienst
für Ihre Erträge! und Standheizungen verbauen, kommen für ihn als Kunden nicht in Frage. Stattdessen ist es ein Kernanliegen von Webasto, die Thermo-Kompetenz der Markenhändler und Bosch-Servicebetriebe zu steigern. Die „Sales and Service Academy“ vermittelt das Fachwissen – sowohl in technischer wie auch in kaufmännischer Hinsicht. Allein heuer wurde dieses am Markt einzigartige Schulungsangebot von über 300 Personen in Anspruch genommen, seit dem Start im Jahr 2001 gab es rund 5.000 Teilnehmer. Ergänzt werden diese regional durchgeführten Trainings durch virtuelle Weiterbildungsangebote im Internet. Am „Point of Sale“ lebt Webasto ebenfalls die Händlerpartnerschaft: Großflächige Werbemaßnahmen in Breitenmedien stärken das Kundeninteresse, Argumentationshilfen rüsten die Autohausmitarbeiter für das Verkaufsgespräch. Sie können mit gutem Gewissen Produkte vermarkten, die am Markt ihresgleichen suchen – etwa die moderne Standheizung Thermo Top Evo oder das innovative Fernbedienungssystem ThermoCall 3 als App für Smartphone und Tablet. Breite Thermokompetenz Das Portfolio von Webasto umfasst nicht nur Pkw-Standheizungen, sondern auch Klimatisierungslösungen für Sonderfahrzeuge, Baumaschinen
und Eisenbahnen. „Das Know-how eines weltweit agierenden Zulieferkonzerns mit beinahe 10.000 Mitarbeitern bei über 2,3 Mrd. Euro Umsatz, 50 Niederlassungen weltweit – davon 30 Produktionsstandorte – garantiert den Kunden marktgerechte und attraktive Technologien“, unterstreicht Hahn. Der Markt honoriert die Kombination aus Kompetenz und Dienstleistung mit steigenden Umsätzen. Auch im heurigen Jahr dürfte wieder ein sattes Plus in der Bilanz stehen. Das macht Webasto Österreich zur internationalen Vorzeigegesellschaft. „Unser Geheimnis ist, dass wir eben nicht um jeden Preis wachsen wollen“, wie Hahn betont, der seit 16 Jahren an der Spitze von Webasto Österreich steht und somit Kontinuität garantiert: Stattdessen geht es um nachhaltige Erfolge, von denen alle Beteiligten langfristig profitieren.
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Ohne das eine geht das andere nicht! Die Rolle des Autogeschäftes in der Zukunft Zum 1. Juni 2013 tritt der zweite Teil der GVO 2010 in Kraft, die Vertriebs-GVO. • Welche Weichenstellungen sind damit verbunden? • Wird der Rückwärtsgang in Sachen Mehrmarkenhandel eingelegt? • Setzen die Importeure markant auf Exklusivität in den Showrooms? • Wie sehen hierzu die praktischen Lösungen aus? • Schreitet die Konsolidierung im Handel fort? • Wie werden Handelsverträge abgewickelt? • Wie können Verträge zukünftig übertragen werden? • Welche Bedeutung hat die Standortklausel (Niederlassungsfreiheit)? • Wie kommt sie künftig zur Anwendung? • Worin liegt der Wert eines Händlervertrages? • Welche Vertriebskanäle (freier, internationaler Automobilhandel, Internetvertrieb, Direktvertrieb der Hersteller bzw. Importeure) gewinnen zukünftig an Bedeutung? Über dieses Fragenspektrum diskutiert ein erlesenes und internationales Expertenteam um: Mag. Peter Voithofer, Dr. Alexander Martinowsky, Dr. Norbert Gugerbauer, Burkhard W. Ernst, Dr. Felix Clary (neuer Sprecher der Importeure), Peter Lorenzen, Sorin Anghelina, Dr. Erhard Grossnigg u. v. m.
Die Rolle des Service in der Zukunft Prof. Hannes Brachat wird hier in einem kurzweiligen Vortrag Zukunftsthesen zum Thema „Service der Zukunft“ präsentieren.
Neue Services als Elemente der digitalen Netzwelt Die Entwicklung ist dazu angetan, das Bild von der Automobilität vollständig zu verändern. Die lokale Automobilwirtschaft muss global motivierte, oft auch radikale Umstellungen für sich nutzen. Kommende Leistungsallianzen ziehen neue Geschäftsmodelle nach sich, neue Spezialisten entwickeln sich. Die großen Player brauchen in schwierigen Märkten die lokalen Spitzenkräfte, um wirtschaftlich erfolgreich zu bleiben. Auf dem direkten Weg des Automobils als Element der digitalen Netzwelt behält die Kfz-Branche ihre Chance. Das ist Zukunft! Detailinformationen zu unserer Veranstaltung finden Sie unter dem Veranstaltungslogo laufend auf www.autoundwirtschaft.at
Danach diskutiert eine Expertenrunde zum Thema: Wackelt das Renditefundament Service? • Welche möglichen Einschnitte sind im Service zu erwarten? • Weshalb ist die Profitabilität im Service gefährdet? • Welche politischen Rahmenbedingungen werden aus der GVO für den Service gesetzt? • Worin liegen die Chancen für das Service-Geschäft der Zukunft? • Wer macht das Rennen – freie Werkstattsysteme, freie Werkstätten oder der Marken-Service? • Welche strategischen Optionen hat der einzelne Betrieb für das Service-Geschäft vor Ort? Änderungen im Programmablauf vorbehalten!
Die familiengeführte A&W Verlag GmbH unter dem Begriff „Lederers Medienwelt“ bedient in Österreich und in der Schweiz mit ihrem lupenreinen automotiven Medienangebot Print und online die Automobilwirtschaft. Herausgeber und Eurotax-Gründer Helmuth H. Lederer beschäftigt die besten Köpfe der Szene und untersteht keinem äußeren wirtschaftlichen Einfluss.
Der elektronische Informationsdienst für die österreichische Automobilbranche
LIFESTYLE ABENTEUER
Schnelle Informationen zur Veranstaltung: www.info4you.co.at
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Hannes Brachat Moderator Wachstumsgrenzen bedeuten Verdrängungswettbewerb. Folglich gewinnen in der Umsetzung Individualisierung und Differenzierung massiv an Bedeutung.Die Digitalisierung im Service via Internet schafft neue Börsenwelten, die eine eigene Preisstrategie dynamisieren und für private und gewerbliche Kunden neue Servicelandschaften schaffen.
Helmuth H. Lederer Herausgeber
ONACH FRANK STR GT! A ES G AN
TAG 2012 9. November in Wien
Veranstaltungsort: 1015 Wien, Josefsplatz 1
Österreichische Nationalbibliothek Ab 8:00 Uhr Frühstück, 9:00 Uhr Beginn! mm der Extraklasse ra og Pr s ge gi tä nz ga Ein St) inkl. Frühstück,
€ 69,–
(exkl. Mw ausen Lunch und Kaffeep
e sichern! tz lä P d n u n e ld e m n a Jetzt Organisation: Agentur Renate Okermüller, Kommunikation/Event/PR Anmeldung: A&W Verlag GmbH, Inkustraße 16, 3400 Klosterneuburg, Österreich M: +43 664 1381689, T: +43 2243 36840-597 E: okermueller.renate@autoundwirtschaft.at I: www.autoundwirtschaft.at
Ich kann Ihnen vorab eines versprechen: Kreuzbrav wird unser AUTO-&-WirtschaftTag nicht sein. Freuen Sie sich auf hochkarätige Referenten, spannende Vorträge und anregende Diskussionen mit anderen Experten aus der Automobilwirtschaft. Genießen Sie das Ambiente der Nationalbibliothek, nutzen Sie die Gelegenheit, Ihr Netzwerk zu erweitern, neue Kontakte zu knüpfen.
Norbert Neuhaus Vorstand Trost SE Service und Preisstrategie werden in Zeiten der Digitalisierung zur technischen und wirtschaftlichen Herausforderung, den Service der Zukunft zu meistern. In der Servicelandschaft der Privatkunden und gewerblichen Kunden helfen wir tüchtigen Unternehmern, ihre lokale Nische zu dominieren. Zeit sich auf partnerschaftliche Stärken zu besinnen, keine rhetorischen, sondern machbare Lösungen darzustellen.
Peter Spatzierer Geschäftsführer Castrol In Zeiten permanenter technischer und wirtschaftlicher Veränderungen hat die Schmierstoffvermarktung sich als Renditeperle behaupten können. Es genügt aber nicht, dass jeder in seiner Stellung verharrt und dabei nur den Einkaufspreis im Auge behält. Anbieter, Wiederverkäufer und Endverbraucher sind Parallelwelten und diese Welten dürfen nicht weiter auseinander driften. Ganze Branchen krempeln sich um. Wir erklären eine dialogorientierte Kunden(zufriedenheits)politik zum Diktum.
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Thema
Einer der großen Mehrmarkenbetriebe ist Esthofer in Pinsdorf bei Gmunden
Vermitteln als Ausweg? I
m Jahr 2002 hat die Europäische Kommission die Mehrmarkenstrategie zur Liberalisierung des Wettbewerbs aus der Taufe gehoben. Sie sollte die Unabhängigkeit der Händler von den Kfz-Herstellern fördern. Nur acht Jahre später hat sich diese Kommission zur Kindesweglegung entschlossen: Die 2002 eingeführten Freiheiten des Mehrmarkenhandels wurden per 31.05.2013 ersatzlos gestrichen. Mit fatalen Folgen für Autokäufer und Autohändler. Der Tiroler LGO Komm.-Rat Ing. Wolfgang Rötzer hat erst kürzlich darauf verwiesen, dass künftig allein die Hersteller entscheiden werden, an welchen Standorten Mehrmarkenhändler noch zulässig sein werden. „Sollte das Händlernetz sehr dicht sein, könnte durch Pochen auf Exklusivität einem Mehrmarkenhändler die Existenzgrundlage entzogen werden“, warnte er eindringlich. Die Wettbewerbsstrategen in Brüssel wird dies kaum besonders beeindrucken. AUTO & Wirtschaft zeigt, wie diese wettbewerbsfeindliche Strategie der Brüssler Wettbewerbshüter doch noch ausgehebelt werden kann.
Die Freiheiten des Mehrmarkenhandels, die durch die neue GVO ab 1. Juni 2013 beschnitten werden, könnten durch einen Ausweg erhalten bleiben: Kommen die Vermittler? Von Dr. Friedrich Knöbl
Vor allem für Händler bis 50 Autos Die von Händlern bisher kaum genutzte Alternative heißt „GVO-Vermittler“: Die Vermittlung von Neufahrzeugen könnte aufgrund der den Herstellern künftig gesetzlich erlaubten Einschränkungen des Mehrmarkenhandels einen Aufschwung erleben. Vor allem für Händler mit einem Zweitmarkenvolumen bis zu 50 Stück dürfte dies bei einer erzwungenen Markenexklusivität ein betriebswirtschaftlich sinnvoller Ausweg sein. Der prinzipielle Unterschied zwischen „Händler“ und „Vermittler“ eines neuen Kfz ist, dass der Händler im Interesse des Herstellers tätig wird,
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AUTO & Wirtschaft
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Thema
Ing. Wolfgang Rötzer, Landesgremialobmann der Tiroler Autohändler
der Vermittler im Interesse des Kunden. Das bedeutet, dass der Händler die Wünsche des Herstellers zu befolgen hat, die bekanntermaßen in den Händlerverträgen recht umfangreich dargelegt werden. Im Gegensatz dazu hat der Vermittler lediglich die Wünsche seines Auftraggebers zu erfüllen, die sich darauf beschränken, mithilfe des Vermittlers zu günstigen Konditionen zu einem Neuwagen zu gelangen.
Nur gültig mit Vollmacht des Kunden Dazu nachfolgend die Definition des Vermittlers im Leitfaden zur GVO 1400/2002: „Vermittler sind Personen oder Unternehmen, die ein neues Kraftfahrzeug für einen Verbraucher kaufen, ohne Mitglied des jeweiligen Vertriebsnetzes zu sein. Sie dürfen nicht mit unabhängigen Wiederverkäufern verwechselt werden, die ein Fahrzeug zum Weiterverkauf erwerben und nicht im Namen eines bestimmten Verbrauchers tätig werden. Ferner sind sie von Handelsvertretern zu unterscheiden, die Kunden für einen oder mehrere Händler finden. Die Lieferanten können ihre Händler nur dazu verpflichten, sich zu vergewissern, dass der Vermittler über eine gültige, vorher ausgestellte Vollmacht des Verbrauchers für den Kauf und/oder die Abholung eines angegebenen Fahrzeugs verfügt. Die einzige Einschränkung für die Aktivitäten von Vermittlern, die in Vereinbarungen gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1400/2002 zulässig ist, besteht daher darin, dass der Vermittler eine gültige Vollmacht von einem bestimmten Kunden vorweisen muss. Darin müssen Name und Anschrift des Verbrauchers angeführt werden, und sie muss datiert und unterschrieben sein. Die Entscheidung darüber, wie spezifisch der Auftrag in Bezug auf das Fahrzeug sein soll, liegt beim Verbraucher. Es dürfen keine weiteren Erfordernisse festgelegt werden, wenn ein Vermitt-
ler am Kauf eines neuen Kraftfahrzeugs beteiligt ist. Die Kommission hat die beiden Bekanntmachungen außer Kraft gesetzt, die sich mit der Tätigkeit der Vermittler befassten.“ Dieser Leitfaden hat auch nach dem 31.05.2013 Gültigkeit. Es dürfen sowohl jetzt als auch 2013 vom Importeur die Befugnisse eines Vermittlers nicht eingeschränkt werden. Der zur Vermittlung des Neuwagengeschäftes erforderliche Vertragstext ist aufgrund der Vertragsfreiheit vom Vermittler frei gestaltbar. Es ist somit sogar möglich, dass der Kunde den Vermittler mit der Abwicklung der Rechnungslegung betraut. Das heißt, dass der Markenhändler das Fahrzeug an den Vermittler zu fakturieren hat und dieser seinerseits eine Rechnung an den Kunden ausstellt.
Rechtslage bei der Garantie Der Vermittler kann sich im Interesse des Konsumentenschutzes gegenüber seinem Kunden auch zur Erbringung von Garantie- und Gewährleistungsarbeiten verpflichten. Für Vertragswerkstätten ist dies von Haus aus kein Problem. Sie wurden ja vom Hersteller ausdrücklich zur Erbringung derartiger Dienstleistungen autorisiert. Dafür habe ich auch ein spezielles Vermittlungsformular ausgearbeitet, das beim A&W-Verlag bestellt werden kann (siehe Faksimile). Auch ungebundene Werkstätten können auf diese Alternative zurückgreifen. Sie müssen im Interesse des Konsumentenschutzes jedoch mit Vertragswerkstätten Vereinbarungen treffen, mit denen derartige Garantiearbeiten vom Hersteller als Garanten refundiert werden. Wobei es für diese bei entsprechenden Neuwagenstückzahlen sicherlich sinnvoller sein wird, die Kosten einer Autorisierung als Vertragswerkstätte auf sich zu nehmen. Damit wird auch sichergestellt, dass sie vom Hersteller mit entsprechenden Ersatzteilkonditionen beliefert werden.
AUTO & Wirtschaft
Denzel ist mit seinem Mehrmarkenhaus in Wien-Erdberg gut unterwegs
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Neu aufgelegt und beim A&W-Verlag bestellbar: das Vermittlungsformular
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„Es wird sicher viel Holz und Blautöne geben“, sagt Michael Sattig (BMW) über die E-Auto-Schauräume (S. 18).
„Wir wollen über 3 Prozent wachsen“, meint Bruno Mattucci (Nissan) auf Seite 19.
Handel Große Pläne im Nordburgenland Bis Mai 2013 wird die Eisner-Gruppe ein Autohaus in Neusiedl errichten. Dieser wird Opel, Chevrolet und eine noch nicht genannte dritte Marke vertreten. Für Investitionen von 5,5 Millionen Euro werden auf dem knapp 6.000 Quadratmeter großen Areal Schauräume, eine Werkstätte sowie eine Spenglerei gebaut. Langfristig sollen rund 30 Personen beschäftigt werden. Zum Spatenstich fanden sich Chevrolet-Importchef Mag. Rainer Fillitz, Silvia Pradel (Eisner), Vizebürgermeisterin Monika Rupp, Peter List (Eisner), Bürgermeister Kurt Lentsch, Architekt Hans Joachim Wittig, Stadträtin Elisabeth Böhm und Opel-Generaldirektor Mag. Alexander Struckl (v. l.) in Neusiedl ein. Vor allem die beiden Importchefs nahmen List gerne in die Mitte, plant er doch schon 2013 rund 250 Opel- und 100 Chevrolet-Neuwagenverkäufe.
20 Prozent der Händler in Gefahr? Laut einer Anfang September veröffentlichten Studie des Beratungsunternehmens Roland Berger Strategy Consultants sind vor allem in Südeuropa viele Autohändler in Gefahr. „Die starken Unterschiede bei den Neuzulassungen zwischen den einzelnen Herstellern zeigen aber, dass auch der österreichische Autohandel keinen Grund zum Jubeln hat“, analysiert der Automobilexperte Mag. Rupert Petry. Er fordert daher die Autohersteller auf, jene Händler zu identifizieren, die für die Marke strategisch wichtig sind, aber mit signifikanten Problemen kämpfen. Für eben diese Händler sollten die Hersteller bzw. Importeure rechtzeitig Steuerungsmaßnahmen einleiten, um diese zu unterstützen, noch ehe es aufgrund der Schwierigkeiten zu einer möglichen Lücke im Versorgungsgebiet kommt. Verschärft werden die wirtschaftlichen Probleme durch die aktuelle Schulden- und Euro-Krise.
Italienisches Flair im Schauraum Für die italienische Marke Maserati steht seit Ende September ein nagelneuer Schauraum zur Verfügung: Jürgen Keusch, seit dem Vorjahr neuer Importeur des italienischen Herstellers, stellt in der Helgolandstraße in Wien 20 die gesamte Modellpalette aus – vom GranTurismo bis zu den GranCabrio-Modellen. Gestaltet wurde der Schauraum nach den Vorgaben aus Italien in der aktuellen Corporate Identity in zeitlos-moderner Eleganz. Bei der Eröffnung war auch Dirk Kemmer, der neue Managing Director für Deutschland, Österreich und die Schweiz, anwesend. Der neue Importeur erwartet für heuer an die 20 Verkäufe: Diese sollen steigen, wenn der Nachfolger des Quattroporte sowie ein neues Modell im E-Segment auf den Markt kommen.
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AUTO & Wirtschaft
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Dr. Nikolaus Engel
Politisch komplett vergeigt Wenn große Hersteller ihre Aktivitäten bei Elektroautos jetzt zurückschrauben, dann zeugt das von ihrem Realitätssinn. Den Handel trifft da keine Schuld. Dass der Markt bei Elektroautos auslässt, stimmt aber nicht. Die seit mehr als einem Jahrhundert auf Kurzstrecken – auch in Österreich – gut bewährte Technik wird vom Kunden angenommen. Ein Beispiel dafür ist Vorarlberg, wo das VLOTTE-Projekt beweist, wie es geht. Allerdings kommen keine Elektroautos auf die Straße, wenn Politiker an Wunder glauben und für die Elektromobile keine klaren, österreichweiten Anreizsysteme wie Gratisparken in Innenstädten oder unbeschränkte Einfahrt in bestimmte Bereiche schaffen. Wenn sie selbst vollkommen logische „Zuckerln“ von vornherein ablehnen: Völlig absurd, dass IG-Luft-Beschränkungen – auch der „LuftHunderter“ – für lokal emissionsfreie Elektroautos gelten. Gut zu wissen, dass es eigentlich nur darum geht, den Autofahrer zu gängeln. Denn dann verhält sich der Autokäufer völlig richtig.
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Handel
Die GVO ist tot, lang lebe die Handelsvertreterrichtlinie: So ähnlich lautet die neue Stoßrichtung der europäischen Kfz-Gewerbevereinigung CECRA. Von Philipp Hayder
Sind Christoph Wychera, Robert Rademacher, Jean-Paul Bailly, Bernard Lycke, Jürgen Creutzig und Mag. Dr. Gustav Oberwallner (v. l.) stark genug, um gegen den europäischen Gegenwind anzukämpfen?
Brüsseler Spitzentreffen
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ass die Kfz-GVO am 31. Mai 2013 auslaufen wird, ist fix. Dass die Machtverhältnisse in der Autobranche damit noch mehr zugunsten der Hersteller verschoben werden, steht ebenfalls außer Zweifel. Dabei fühlen sich schon jetzt 87 Prozent der Autohändler nicht ausreichend gegen „unfaire Praktiken“ der Konzerne geschützt, wie eine EU-Umfrage im vergangenen Sommer ergeben hat. Für die CECRA, Dachvereinigung der europäischen Branchen- und Händlerverbände, gibt es nach dem verlorenen Kampf um eine Verlängerung der Kfz-GVO nur einen sinnvollen Ausweg: „Die Adaptierung der Handelsvertreterrichtlinie wäre wirksam und sehr simpel“, sagt Generalsekretär Bernard Lycke. Ihm und seinem Präsidenten Jean-Paul Bailly ist die Rechtsverbindlichkeit wichtig: „Wir wissen genau, dass ein unverbindlicher Verhaltenskodex nicht ausreicht.“
sion, bei der Mitte September in Brüssel abgehaltenen CECRA-Generalversammlung. „Ich denke nicht, dass es eine Chance gibt, das in der Gesetzgebung durchzusetzen“, tat er die Handelsvertreterrichtlinie als juristisches Relikt aus vergangenen Tagen ab. Ohnehin sei eine derartige Erweiterung „auf keinen Fall kurzfristig möglich“. Aufgrund der vielen Klagen über die „unfairen Praktiken“ stellt Arbault aber eine eigene Regelung für alle vertikalen Vertragsbeziehungen in Aussicht. Diese könnte branchenübergreifend „grundlegende Prinzipien“ enthalten.
Harte Fakten gegen Lobbyingmilliarden
François Arbault, Experte der EUKommission (l.), macht Jean-Paul Bailly wenig Hoffnungen auf einen raschen Durchbruch
Wenig Verständnis bei EU-Kommission Die Idee, die vor über 20 Jahren für selbstständige Handelsagenten geschaffene Richtlinie auf Markenhändler auszudehnen, kommt von altgedienten deutschen Experten wie Robert Rademacher und Dr. Jürgen Creutzig. Doch die Verantwortlichen in der EU zeigen sich davon wenig begeistert. Das unterstrich der Auftritt von François Arbault, Mitglied der EU-Binnenmarktkommis-
AUTO & Wirtschaft
Ob sich solche hehren Gedanken zeitnah umsetzen lassen? Bei der CECRA ist man skeptisch – wohl zurecht, wenn man sich vor Augen hält, wie langsam die juristischen Mühlen in Brüssel mahlen. Hinzu kommen die Lobbyingmilliarden der Autohersteller, während sich bei der CECRA ein gerade einmal dreiköpfiges Vollzeit-Team für den Autohandel abmüht. Aufgeben wollen die Händlervertreter deshalb aber noch lange nicht. Vor allem ein Vorstoß des stellvertretenden österreichischen Bundesgremialobmanns Mag. Dr. Gustav Oberwallner klingt vielversprechend: Er will nach US-Vorbild die wirtschaftliche Lage aller europäischen Autohändler statistisch erfassen, um gegenüber der EU mit harten Fakten argumentieren zu können. Ein „Dealer Satisfaction Index“ soll zudem Aufschluss über die (Un-)Zufriedenheit der Händler mit ihren Herstellern geben.
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Handel
Wachstum trotz Krise Die slowakischen Autowerke erwarten heuer eine Rekordproduktion trotz rückläufigem Absatz in Europa.
Geschichte von Volkswagen Slovakia“, sagt Vorstandsvorsitzender Albrecht Reimold. An der Gesamtproduktion waren die SUV-Modelle mit 56 Prozent beteiligt. Zu den wichtigsten Märkten der slowakischen SUV-Modelle zählen die USA, China und Russland. Zwar musste VW mit Anfang Oktober die Sonntagsschichten in der SUV-Fertigung einstellen, doch man rechnet auch für das zweite Halbjahr mit einer Produktionssteigerung. Insgesamt will Volkswagen mehr als 400.000 Autos bauen.
Russland-Connection
Eek-Hee Lee, Präsident und CEO von Kia Motors Slovakia, plant für 2012 die Produktion von 285.000 Autos
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uf die genaue Zahl der Autos, die heuer die Fließbänder slowakischer Autowerke verlassen werden, wollen sich zuständige Manager noch nicht festlegen. Doch alles spricht dafür, dass die Slowakei 2012 trotz der Flaute in großen Teilen Europas das im Vorjahr erzielte Rekordergebnis von rund 640.000 Autos deutlich überschreiten und erneut zum größten Pro-Kopf-Hersteller der Welt wird. Expandierende Marken, neue Modelle und die kleinere Abhängigkeit von den krisengeschüttelten Märkten Südeuropas machen das Leben der slowakischen Autobauer leichter.
VW legt kräftig zu
Albrecht Reimold, Vorstandsvorsitzender von Volkswagen Slovakia: das erfolgreichste Halbjahr in der Werksgeschichte
Für die größte Steigerung sorgt das VW-Werk, das einen Steinwurf von der österreichischen Grenze entfernt unter einem Dach die SUV-Modelle VW Touareg, Audi Q7 und die Karosserien für den Porsche Cayenne sowie die Miniautos VW up!, Škoda Citigo und Seat Mii baut. Mehr als 209.400 Autos hat Volkswagen Slovakia im ersten Halbjahr produziert, um 122 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2011. Dabei werden die Cayenne-Karosserien, die im PorscheWerk Leipzig endmontiert werden, als komplette Fahrzeuge gezählt. Damit war die Produktion um nur wenige hundert Einheiten niedriger als im Gesamtjahr 2011. „Die ersten sechs Monate des Jahres 2012 waren das erfolgreichste Halbjahr in der 21 Jahre langen
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AUTO & Wirtschaft
Noch wichtiger ist Russland für das Kia-Werk am Rande von Zilina. Der boomende russische Markt ist nämlich aktuell der größte Abnehmer für KiaFahrzeuge slowakischer Provenienz. Kia baut in der Slowakei die cee’d-Baureihe sowie die Modelle Sportage und Venga. 2012 ist das große Jahr der cee’d-Erneuerung. Im April startete die Serienproduktion des fünftürigen cee’d, im August kam der Sportwagon dazu und zum Pariser Autosalon brachte Kia den nächsten pro_cee’d. Die Koreaner haben im Jänner die dritte Schicht eingeführt und Eek-Hee Lee, Präsident und CEO von Kia Motors Slovakia, plant für das laufende Jahr unverändert die Produktion von 285.000 Autos, um rund 33.000 Einheiten mehr als im Vorjahr. Die Motorenfertigung ist noch größer, denn die Triebwerke gehen auch an das tschechische Hyundai-Werk.
Vorsichtige Franzosen Neue Modelle gibt es auch bei PSA in Trnava. Im März ist dort die Serienproduktion des Peugeot 208 angelaufen, auf dem Pariser Salon wurde der überarbeitete Citroën C3 Picasso gezeigt. Während der 208er auch in Frankreich entsteht, kommt das Citroën-Modell ausschließlich aus der Westslowakei. Ursprünglich war für 2012 die Produktion von rund 240.000 Autos geplant, doch die Volatilität der südeuropäischen Märkte könnte die Pläne ändern. Auch in Trnava wurde im Mai die dritte Schicht eingeführt. Doch während noch die Mitarbeiterrekrutierung für die dritte Schicht kommuniziert wurde, hat die slowakische Pressestelle den eigentlichen Anlauf der Zusatzschicht verschwiegen. Offensichtlich wollte man im Hinblick auf die geplanten Entlassungen im PSAMutterland die französischen Politiker und Gewerkschaften mit guten Nachrichten aus der (HOM) Slowakei nicht reizen.
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Handel
Elektrische Nummer 1
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3 Prozent Marktanteil: Davon kann ein Autobauer normalerweise nur träumen. Renault kam von Jänner bis August tatsächlich auf diesen Wert – und zwar bei Elektroautos. Mit 265 Neuzulassungen lag man weit vor Opel (132 Stück) und Citroën (72 Fahrzeuge). Der Gesamtmarkt war mit 614 rein elektrisch oder per „Range Extender“ angetriebenen Autos doppelt so groß wie im Vergleichszeitraum 2011, in Summe aber immer noch verschwindend klein. Vor allem Privatkunden zögern. Das bestätigt auch Olivier Gaudefroy, Generaldirektor von Renault Österreich: „Was wir vermissen, sind Förderprogramme für Privatkunden sowie bargeldlose Anreize – also beispielsweise Gratisparken, Schrägparken mit dem Twizy und so weiter.“
In Sachen E-Mobilität hat Renault die Marktführerschaft inne. Die Gesamtzulassungen bewegen sich jedoch noch auf niedrigem Niveau. Den größten Trumpf hat Renault zudem noch im Ärmel: Im April 2013 wird der fünfsitzige Zoé zu einem für Elektroautos unerhört niedrigen Startpreis von 20.180 Euro auf den Markt kommen. Gut möglich, dass er den zweisitzigen Twizy an der Verkaufsspitze ablösen wird: In den ersten 8 Monaten war das kecke
Neukunden durch E-Autos Prinzipiell ist Gaudefroy aber von der Elektromobilität überzeugt. Für die Händler – darunter 10 „Z.E. Experten“, die im Gegensatz zu den anderen Markenbetrieben neben Verkauf und Wartung auch Reparaturen durchführen – würde sich das Wagnis schon bei kleinen Stückzahlen lohnen: „Ein wichtiger Aspekt für die Händler ist, dass sie über die Elektroautos auch Zugang zu neuen Kunden erhalten. Diese Umwegrentabilität sollte nicht unterschätzt werden.“
Stadtmobil (Fenster gibt’s erst ab Ende Oktober, und das gegen Aufpreis) mit 272 Bestellungen vor Kangoo Z.E. (176) und Fluence Z.E. (109) das beliebteste Modell bei den automotiven „Early (HAY) Movers“.
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AUTO & Wirtschaft
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Der Twizy (l.) ist bisher das Zugpferd im Elektroautoprogramm von Olivier Gaudefroy
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Handel
Teures Salzburger Pflaster Mit großen Hoffnungen übernahmen Michael Dvorak und Stephan Eckhart im Frühjahr 2008 den Traditionsbetrieb „AutoItalia“ in Salzburg. 4 Jahre später ist das Autohaus pleite – und mit ihm der niederösterreichische Stammbetrieb des Autohändlerduos. Von Dr. Friedrich Knöbl und Philipp Hayder
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lanzvolle Autohäuser an teuren Standorten: Diese „Geschäftsidee“ ist keineswegs neu. Zu Zeiten, als die längst verblichene TarbukGruppe noch Importeur von Nissan, Saab, Jaguar, MG und Rover war, wurde der Entschluss gefasst, sich in Salzburg mit einem neuen Standort ein Denkmal zu setzen. Einerseits mit einem „Flagship-Store“ für Jaguar und Land Rover, anderseits als Alfa-Händler unter dem Namen „AutoItalia“.
Allerdings waren (und sind) dafür geeignete Grundstücke im Zentrum von Salzburg kaum zu bekommen.
Verworrene Konstruktion Damals noch an einem Strang: 2003 machten sich Michael Dvorak (l.) und Stephan Eckhart in der „Motor City Süd“ selbstständig, ein Jahr später wechselten sie nach Brunn am Gebirge. 2008 kam Salzburg hinzu, doch nun ist die Partnerschaft am Ende.
Zu neuen Ufern Seit seiner Jugend in der Kfz-Branche tätig, machte Stephan Eckhart bei Ford Wien die Bekanntschaft seines zukünftigen Geschäftspartners. 2004 erwarb er 20 Prozent am gemeinsamen Unternehmen, später sollte er die Salzburger AutoItalia übernehmen und Michael Dvorak die Konzentration auf den Hauptbetrieb in Brunn ermöglichen – doch Eckhart entschied sich gegen den Plan und für den Wechsel in den Dienstleistungsbereich: Ab sofort ist er beim Gebrauchtwagen-Versteigerungsunternehmen „auction4you“ für das Geschäft in Österreich sowie in Ungarn, Bayern und Baden-Württemberg verantwortlich. Der Geschäftsführer und Alleineigentümer ist ein alter Bekannter: Josef A. Mayr, der Fiat-Importchef während der besten Zeiten von Dvorak & Partner. „Derzeit werden an den beiden deutschen Standorten Neunburg und Düren 2 Auktionen pro Woche abgehalten“, erklärt Eckhart. Vor allem das bayerische Neunburg sei für österreichische Auktionsteilnehmer gut geeignet, darüber hinaus seien bei den Versteigerungen auch Online-Gebote möglich. Auch reine Online-Auktionen sowie Vor-Ort-Versteigerungen mithilfe eines Auktionsfahrzeugs wollen Eckhart und Mayr im Auftrag österreichischer (Groß-)Kunden abhalten: mehr dazu in der nächsten Ausgabe von AUTO & Wirtschaft.
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Somit entschloss sich die Familie, in der Sterneckstraße auf fremdem Grund zu bauen – also ein Superädifikat, bei dem der Standort weiterhin dem Grundeigentümer und nicht dem Bauherrn des Autohauses gehört. Finanziert wurde der üppige Neubau mittels Leasingvertrag der Oberbank. Diese hat dem Grundeigentümer dafür einen Baurechtszins zu zahlen. Bleibt sie ihn schuldig, fallen die auf dem Grund errichteten Bauwerke kostenlos dem Grundeigentümer in den Schoß. Dieser hat daher keinerlei Veranlassung, sich von seinem Grundeigentum zu trennen. Beim Auslaufen des Leasingvertrages gehört dem Kfz-Unternehmer nun allerdings nicht das Autohaus, sondern nur das zeitlich befristete Superädifikat, für das er dem Grundherrn weiterhin regelmäßig den entsprechenden Obulus zu entrichten hat. Im Gegensatz zu dem sonst üblichen Immobilienleasing verbleibt dem Leasingnehmer bei dieser Konstruktion kein immer wertvoller werdendes Autohaus, sondern ein von Jahr zu Jahr immer wertloseres Superädifikat.
„Zu hohe Fixkosten“ So lange Tarbuk noch die Importeursagenden hatte, konnten die Verluste aus dem Einzelhandelsstandort mit den Erträgen aus dem Importgeschäft abgedeckt werden. Doch 2001 kam es zur Kündigung der lukrativen Importverträge für Nissan, Saab und Jaguar. Damit blieb der geschrumpfte Importeur auf dem kostspieligen Salzburger Prestigeobjekt sitzen. Der 2003 zur Tarbuk-Sanierung herbeigeeilte Dr. Erhard Grossnig holte sich den treuen Tarbuk-Vasallen Christian Politschnig, um in Salzburg doch noch das Ruder herumzureißen. „Der Wurm waren die zu hohen Fixkosten“, zieht dieser rückblickend einen Schlussstrich unter diese Sanierungsversuche. Im August 2007 zog Grossnig die
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Handel Notbremse und schickte das Salzburger Autohaus in den Konkurs. „Mehr als die Hälfte aller Autohändler verdient mit dem Autoverkauf kein Geld und steigert von Tag zu Tag die Verluste“, erläuterte er im September 2007 den Lesern von AUTO & Wirtschaft seinen weitgehenden Ausstieg aus dem Autogeschäft.
Mut zum Abenteuer Die Oberbank stand vor dem Problem, als Leasinggeber auf einem leeren Autohaus zu sitzen, für das auch noch regelmäßig ein Baurechtszins zu zahlen war. Es musste somit ein neuer Unternehmer für das teure Autohaus her. Den Mut zum Abenteuer hatte Michael Dvorak, der den Salzburger Standort schon aus seinen Tarbuk-Zeiten kannte. Zuvor hatte er sich in Brunn am Gebirge den Ford-Betrieb des aus der Branche ausgeschiedenen Ferdinand Meißner an Land gezogen. Nun wollte er sich in Salzburg, unterstützt von seinem Geschäftspartner Stephan Eckhart, ein zweites Standbein aufbauen. Der Oberbank war dies sehr willkommen und dem Italo-Importeur kam dieser prestigeträchtige Standort für Fiat, Alfa Romeo und Lancia ebenfalls gelegen. Dazu kam, dass Dvorak parallel bereit war, am Wiener Fiat-Importstandort trotz störender Großbaustelle weiterhin das „Autohaus Schönbrunn“ zu betreiben.
Erfolgsmodell am Ende Als Lohn für diese Mühen wurden Dvorak und sein Partner Eckhart mit der Verwertung von FiatFirmenfahrzeugen und Kurzzulassungen belohnt. Mit dem Wechsel an der österreichischen FiatSpitze verlor Dvorak & Partner jedoch die für die teuren Standorte erforderliche schützende Hand. Die Kosten für ein in dieser Betriebsgröße erforderliches Fahrzeuglager zehrte ohne Unterstützung des Importeurs an der Substanz. „Mit den schmalen Margen im unteren Segment lassen sich die Kosten eines teuren Standorts nicht erwirtschaften“, plaudert Politschnig aus der Schule. „Und im lukrativeren Obersegment hat man meist Autos mit der falschen Ausstattung am Lager.“ Nach der Fertigstellung der neuen Fiat-Zentrale in Schönbrunn wurde dort ein Dvorak-Autohaus nicht mehr benötigt. Angesichts des damit verbundenen Vertrauensverlustes erinnerte sich Dvorak an seine (ohnehin nie ganz aufgegebenen) Wurzeln bei Ford. Eine Trennung von der teuren Salzburger AutoItalia wurde geplant, Eckhart sollte mit der Filiale fürderhin allein zurechtkommen – was offenbar Fiat nicht behagte, weshalb sich die auf Trennung sinnenden Partner für diesen Standort eine neue Marke anlachen wollten: Peugeot.
„Ich kann mir nicht vorstellen, dass man mit Erträgen dieser Marke diesen Standort finanzieren kann“, kommentiert Politschnig die in Salzburg kursierenden Gerüchte.
„Bummerl“ bei der Bank Das Grundbuch gibt Aufschluss über die komplizierten Eigentumsverhältnisse, die zur neuerlichen Misere von AutoItalia beigetragen haben
Die Pleite von „Dvorak & Partner“ macht diese Pläne ohnehin hinfällig. Auf dem ehemaligen Gebrauchtwagenplatz soll nun eine Rot-Kreuz-Zentrale gebaut werden. Dvorak möchte sich mit einer 20-Prozent-Quote, zahlbar innerhalb von 2 Jahren, von seinen ehemaligen Expansionsplänen verabschieden. Die Gläubiger stimmen über den Sanierungsplan am 20. November ab. Das Bummerl bleibt derzeit der Oberbank. „Zwei Konkurse an einem Standort sind eine Warnung“, verweist Politschnig auf die Schwierigkeit, in dem von Porsche beherrschten Salzburg mit einem
Konzentration auf Brunn? Während die Trennung von AutoItalia so gut wie fix ist, steht die Zukunft des Stammbetriebs von Dvorak & Partner in Brunn am Gebirge in den Sternen. Zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses war der Ford-, Fiat-, Alfa-, Lancia- und Abarth-Handelsbetrieb jedenfalls noch geöffnet. Dvorak selbst hofft auf den positiven Abschluss des Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung, um danach „wieder klein anfangen“ zu können: „Wir müssen zurück an den Start.“ Verläuft alles nach Plan, würde dies eine verkleinerte Fortsetzung der Aktivitäten in Brunn – wohl aber ohne die bisherigen Subhändler – bedeuten.
AUTO & Wirtschaft
kostspieligen Autohaus in der Sterneckstraße Geld zu verdienen. Freuen kann sich Willi Gruber, der als Grundeigentümer auf diese Weise billig zu einem Autohaus kommen könnte. Oder die Mobil Oil Austria AG, die an diesem Grundstück als Hauptmieter seit 1979 ein Vorkaufsrecht hat.
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Handel
Manuel Sattig: „Das i3 Concept kommt 2013.“
Wer darf sie verkaufen? Gegen Ende 2013 startet BMW mit dem Verkauf von Elektroautos in Österreich: Welche Händler mit dabei sein werden, steht noch nicht fest.
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ie beiden Concept Cars, die Anfang September bei der sieben Städte umspannenden „BMW i. Born Electric Tour“ in Düsseldorf gezeigt wurden, sahen schon sehr seriennah aus. Bei diesem Termin wurden auch erste Einzelheiten über die Einführung der vorerst zwei Elektroautos der BMW AG genannt. Demnach wird der 3,82 Meter lange i3 im 4. Quartal 2013 in Österreich eingeführt, der Sportwagen i8 soll 2014 folgen. Im Endausbau soll es bei der Submarke „BMW i“ insgesamt „drei bis acht“ elektrifizierte Fahrzeuge geben. Im Gegensatz zu Deutschland, wo es insgesamt 45 fixe Händler sowie mobile Partner und den Kauf im Internet geben soll, ist die Art des Vertriebs in Österreich noch nicht fixiert. Darüber wird derzeit noch verhandelt.
Laut Auskunft von Manuel Sattig, Projektmanager bei der auf Elektroautos spezialisierten Submarke BMW i, wurden die Spezifikationen für jene Händler, die diese Fahrzeuge verkaufen werden, noch nicht fixiert: „Es wird aber sicher viel Holz und Blautöne geben.“ Davon konnte man sich auch bei der Ausstellung in Düsseldorf ein Bild machen; die Schau wird auch in Tokio, Shanghai, New York, Paris und London gezeigt.
Abgetrennte Räumlichkeiten Die Händler werden, wie es derzeit aussieht, zwar keinen separaten Eingangsbereich, jedoch einen abgetrennten Teil des Schauraums für die Elektroautos reservieren müssen. Über die Höhe der Investitionskosten wollte sich Sattig bei der Präsentation der Konzeptfahrzeuge in Düsseldorf nicht äußern, nennt aber ein Beispiel: „Für jene Händler, die für Mini in getrennte Schauräume investiert haben, hat es sich sicher ausgezahlt. Das verlangen wir bei BMW i aber nicht, weil es ja keine eigene Marke ist wie Mini, sondern nur eine Submarke.“ Die Händler sollten allerdings wissen, dass der Verkauf von Elektroautos „ein Zusatzgeschäft und kein Substitutionsgeschäft“ sei, so Sattig. „Die Investitionen werden sich für die Händler sicher rentieren.“ (MUE)
Kein Batterie-Leasing geplant Auch der Preis des i3 steht noch nicht fest; er soll laut Angaben des Herstellers „aber auf jeden Fall unter jenem eines Fünfer-BMW“ liegen. An ein Batterie-Leasing, wie es derzeit Renault praktiziert, denkt man in Bayern aber nicht. Die Elektrofahrzeuge sollen – wie herkömmliche Autos – komplett gekauft bzw. geleast werden.
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AUTO & Wirtschaft
Die Elektroautos haben eine Struktur aus Carbon. Der Motor beim i3 Concept sitzt hinten, wo auch der Antrieb erfolgen wird.
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Handel
Einstand nach Wunsch Während allerorts der Markt abflacht, kann Nissan die Verkäufe um fast ein Drittel steigern: ein starker Start für den neuen Importchef Bruno Mattucci.
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ie Österreicher scheinen den Qashqai zu lieben. Schon 6 Jahre lang ist der Crossover am Markt, heuer wird er erneut für mehr als die Hälfte des Gesamtabsatzes verantwortlich sein. „Der Qashqai ist einer der größten Erfolge in der Geschichte von Nissan“, sagt Mattucci, der seit Mai an der Spitze der Importgesellschaft steht.
„Alternative zum Mini“ Der gebürtige Italiener kann bereits eine Marktanteilssteigerung auf 2,7 Prozent vorweisen. Bis zum Jahresende will er diese Position behaupten: „Mittel- und langfristig ist es unser Ziel, auf mehr als 3 Prozent zu wachsen.“ Neben dem Qashqai setzt Mattucci dabei vor allem auf den Juke, der bislang nicht ganz die Erwartungen erfüllt hat: „In Italien, Frankreich, Spanien oder Großbritannien gilt der Juke als echte Lifestyle-Alternative zum Mini. Auch in Österreich sehe ich ein deutlich höheres Potenzial als die heuer avisierten 1.900 Einheiten.“ Darüber hinaus kündigt Mattucci eine Rückkehr ins „klassische“ B-Segment an: Dieses soll in rund einem Jahr mit dem Nachfolger des Note neu aufgerollt werden. In der Folge sind der Modellwechsel beim Qashqai sowie (auf gleicher Plattform) die Ablöse des X-Trail geplant.
Crossover-Modelle wie der Qashqai machen Nissan erfolgreich; vor allem vom Juke (l. v.) erwartet sich Bruno Mattucci aber noch mehr Verkäufe
Bekenntnis zu Elektroautos
Vom Leaf wurden bisher erst 24 Exemplare verkauft
Mit dem Leaf bietet Nissan unterdessen eines der ersten vollwertigen Elektroautos an. Angesichts von 2 Dutzend Verkäufen wurde der Mut zur Innovation aber noch nicht belohnt. „Mit einem Minimum an staatlicher Unterstützung könnten es binnen kürzester Zeit dramatisch mehr werden“, kritisiert Mattucci die Passivität der öffentlichen Hand. Dennoch wird das Elektroauto-Vertriebsnetz bis zum Jahresende von den bisher 23 Schwerpunktbetrieben auf alle 45 Haupthändler erweitert. Anfang 2013 wird der in England produzierte „Euro-Leaf“ auf den Markt kommen, für Jahresbeginn 2014 kündigt Mattucci die E-Version des Kleintransporters NV200 an: „Als Hersteller (HAY) glauben wir an die Elektromobilität.“
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Ein neuer Opel-Betrieb wächst mit Eröffnungstermin April 2013 aus dem St. Veiter Boden (v. r.): Familie Radauer, Alexander Struckl, Ladislaus Bandri (beide Opel) mit Firmengründer Bernhard Radauer und Bürgermeister Gerhard Mock
ADVERTORIAL
Um die Marke Opel braucht einem beim Handel und beim Kunden auch in Zukunft nicht bang sein. Quer durchs Land investieren Unternehmer in und für den Blitz, weil sie spüren, dass sich dahinter eine traditionsstarke und innovative Marke befindet, die letztlich jede wirtschaftliche Schwächeperiode übersteht. Bernhard Radauer begann 1989 mit Opel und ist sich Kraft seiner Erfahrung mit der Marke sicher, von seinem im April 2013 fertigen Filialbetrieb in St. Veit an der Glan, strategisch mittig im steirischen Neumarkt angesiedelt, dann bis nach Knittelfeld hinein optimal das Verkaufsgebiet für Opel abdecken zu können. 1 Million Euro investiert Familie Radauer, um unter Berücksichtigung der aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen mit Opel auch ihrer zweiten Generation die nötige Lebensbasis im Markenhandel zu schaffen. 19 Mitarbeiter im Stammbetrieb und demnächst 8 Mitstreiter in St. Veit schöpfen mit viel persönlichem Einsatz den Erfolg für sich und die Marke. Der Glaube an die Markenkraft von Opel ist ungebrochen. Zu den besten Autos gehört natürlich Bernhard Radauer, auch eine flexible Struktur, steht dieser Neumarkt, bald auch in Wunsch an den Hersteller bei den gedulSt. Veit/Glan: 100 Neudigen Händlern an erster Stelle. Das wagen im Jahr und 100 Suzuki parallel dazu Opel-Landesmanagement hat die Botschaft längst verstanden.
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Erfolg mit einfachen Regeln 1,6 Millionen Euro investierte 2011 wiederum Gerald Part in seinen Händlerstandort im oberösterreichischen St. Florian. 1956 von seinem Vater gegründet, ist das 30 Mitarbeiter zählende Familienunternehmen seit 1972 eigenständiger Opel-Partner. Stete Dienstleistungsbereitschaft, Qualitätsorientierung und Ehrlichkeit beschreiben recht gut die Einstellung der Familie Part zu Kunden und Mitarbeitern. Die meisten sind über Jahrzehnte mit Part verbunden. Die Fahrzeuge sind modern und waren noch nie so gut wie jetzt, findet der Chef Motivation, immer zu neuen Taten mit Opel aufzubrechen. Natürlich ist zurzeit der wirtschaftliche Erfolg nur mit äußerstem Einsatz aller zur Verfügung stehenden Kräfte möglich, aber alle glauben an die positive Trendwende, die Part und Radauer ohne Zweifel in zwei Jahren auf sich zukommen sehen. Wäre es anders, hätten sie im bisherigen Verlauf ihrer Partnerschaft mit der Marke Opel längst aufgeben müssen. Weniger Bürokratie und einfache Regeln, wie sie vor Ort beim Kunden umgesetzt werden müssen, wünIng. Mag. Gerald Part, schen sich die Händler- und Servicepartner 4782 St. Florian: vom Hersteller. Dann kann auch in bewegten 180 Neuwagen und seit Marktverhältnissen der Erfolg nicht ausbleiKurzem auch Chevrolet ben. Familienunternehmen planen den Opelim Angebot. Erfolg mit einfachen Regeln.
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Handel Beim Pariser Salon waren sich die Manager einig, dass die Autokrise in Europa noch lange anhalten wird. Um das Beste aus der Lage zu machen, setzt man auf Kooperationen und Modellneuheiten mit Bodenhaftung.
Kein Licht in der Auto-Nacht?
Von Philipp Hayder
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Carlos Ghosn sieht ein „Super-Problem der Wettbewerbsfähigkeit“
s gab sie auch heuer: Die extravaganten Studien, die nie den Asphalt einer öffentlichen Straße berühren werden. Die hybridisierten Supersportler, die für die Serienentwicklung zu teuer sind. Die Elektroautos, die an der Realität des Marktes vorbeigehen. Doch insgesamt dominierte der Realismus, als am 29. September die diesjährige „Mondial de l’Automobile“ eröffnet wurde. Die wichtigsten Neuheiten Dr. Dieter Zetsche der Messe kommen will Nummer 1 am Premiummarkt aus leistbaren Segmenwerden ten – etwa die siebente Generation des VW Golf oder die vierte Auflage des Renault Clio, mit der die Franzosen im B-Segment sowohl die mächtigen Wolfsburger als auch die aggressiven koreanischen Hersteller in Schach halten wollen.
„Keine kurzfristige Krise“
Alfred Rieck hofft, dass der Adam Opel aus der Krise führt
Der Renault Clio startet schon dieser Tage in Österreich
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Großer Auftritt für den neuen Range Rover
AUTO & Wirtschaft
• Oktober 2012
All das spielt sich vor dem Hintergrund eines anhaltend schwachen europäischen Automarktes ab. Innerhalb der EU wurde von Jänner bis August 2012 ein weiterer Rückgang der Pkw-Neuzulassungen um 7 Prozent verzeichnet. „Das ist keine kurzfristige Krise“, sagt Carlos Ghosn, als
Soeben noch in Paris, ab 8. November beim Händler: der VW Golf VII
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CEO von Renault Nissan der mächtigste Pariser Gastgeber: „Wir alle wissen, dass 2013 nicht besser sein wird als 2012, und für 2014 sind Prognosen sehr schwierig.“ Für Ghosn liegt die Herausforderung weniger in den Währungs- und Finanzturbulenzen, die vergleichsweise schnell zu bewältigen seien: „Europa hat vor allem ein Super-Problem der Wettbewerbsfähigkeit.“ Umgelegt auf die Autoindustrie bedeute dies den Zwang zu – manchmal schmerzhaften – Restrukturierungen: „Es besteht kein Zweifel daran, dass es in Europa Überkapazitäten gibt. Angesichts der Marktentwicklung ist das nicht nur ein temporäres, sondern ein langfristiges Problem.“ In Sachen Elektromobilität ist Renault Vorreiter. Dass die Absatzzahlen bisher nicht allzu hoch waren, bringt Ghosn nicht aus der Ruhe: „Wir haben nie kurzfristig, sondern immer mittel- und langfristig an die Elektromobilität gedacht. In dieser Hinsicht treffen alle Faktoren unverändert zu.“ Ghosn verweist als Beispiel auf den Ölpreis: „1999 hat ein Barrel Öl beispielsweise 20 Dollar gekostet, jetzt sind es über 100 Dollar – und das, obwohl wir eine Wirtschaftskrise in haben!“ Vor diesem Hintergrund seien die Investitionen in bislang 3 Elektrofahrzeuge richtig gewesen. Im Frühjahr 2013 wird der Zoé folgen. Danach geht es auch für Ghosn darum, „erst einmal die vorhandenen Autos zu verkaufen“.
Streben nach Premium-Führerschaft Am Rande der Messe teilten Renault Nissan und Daimler mit, dass die Kooperation bei Antriebstechnologien und Fahrzeugplattformen ausgebaut werden soll. Der Daimler-Vorstandsvorsitzende Dr. Dieter Zetsche flankiert damit sein Ziel, bis 2020 sowohl bei den Stückzahlen als auch beim Ertrag der führende Premiumhersteller zu werden: „Wir glauben, dass unserem Haus die Nummer-1-Position zusteht.“ Schon bis 2015 will der Konzern 30 neue Modelle, darunter 10 bisher überhaupt nicht angebotene Fahrzeugkonzepte, auf den Markt bringen. Außerdem kündigt Zetsche „massive Investitionen in die Technologie, die unsere CO2-Emissionen weiter signifikant nach unten treiben werden“, an. Und der Markt? Zuletzt hat auch China den Stuttgartern Sorgen gemacht. Die dortige „Abschwächung der Wachstumsdynamik“ kam für Zetsche zwar nicht überraschend, sehr wohl aber der deutlich härter gewordene Preiskampf: „Beides zusammen ist sicher ein Thema, das in dieser Form von uns nicht erwartet worden ist.“ Dennoch werde China auf Wachstumskurs bleiben, in Europa will Zetsche die Hoffnung auf eine Stabilisierung nicht aufgeben. Für die globale Perspektive zitiert er seinen Chefökono-
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Handel men: „Wir erwarten momentan 2,8 Prozent weltweites Wirtschaftswachstum im Jahr 2012 und im kommenden Jahr 3 Prozent. Das würde 2013 einem Wachstum des Weltautomarktes zwischen 4 und 5 Prozent entsprechen.“
Adam als Hoffnungsträger
Paul Willcox will Nissan zur stärksten asiatischen Marke in Europa machen
Doug Speck präsentierte in Paris die Erfolgsblanz von Volvo
Paul Sevin bezeichnet den Leon als „zweites Standbein“ von Seat
Zur Sonderausstattung des Opel Adam gehört sogar ein LED-Sternenhimmel
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Opel bekommt die europäische Autokrise besonders hart zu spüren. 2011 hatten die Rüsselsheimer rund 1,2 Millionen Autos verkauft, heuer kämpft Vertriebs- und Marketingvorstand Alfred Rieck um mehr als eine Million. Dabei helfen soll der neue Mokka, 2013 gelten alle Hoffnungen dem in Paris vorgestellten Opel Adam. Der Konzern scheint sich intern noch nicht einig zu sein, ob der Name nun „Ahdam“ oder „Äddäm“ ausgesprochen wird, doch vom Erfolg des Kleinwagens ist Rieck überzeugt: „Mit dem Adam bieten wir Johan de Nysschen ein Fahrzeug an, das muss sich gegen nicht direkt vergleichbar Audi, BMW und Co ist – bei seinen Individuabehaupten lisierungsmöglichkeiten, bei seiner Innenraumgestaltung und beim Design, das nicht retro ist, sondern ein Statement in die Zukunft setzt.“ Stückzahlprognose will Rieck freilich nicht abgeben, auch die weitere Entwicklung des europäischen Marktes ist für ihn schwer einzuschätzen: „Jedenfalls sind wir hier nach wie vor die drittstärkste Marke.“ Wichtig ist Rieck, dass sich der Hersteller zu Opel bekannt hat: „Bis 2016 werden wir 23 neue Modelle bringen. Neben dem werden wir 3 Motoren und Getriebe, darunter 3 völlig neue Motorenfamilien, einführen.“
„Markt wird noch härter“ Im Gegensatz zu Opel befand sich Nissan in den
vergangenen Jahren auf der Überholspur. Heuer bekommt man allerdings den Gegenwind des Marktes zu spüren: Nur dank des boomenden russischen Geschäfts stand per 31. August ein Verkaufsplus von 3 Prozent in der Europa-Statistik. „Jeder Hersteller ist einem gewissen Zyklus unterworfen, beeinflusst einerseits durch die Produkte und andererseits durch die Anziehungskraft der Marke“, sagt Paul Willcox, Senior Vice President Sales and Marketing bei Nissan Europe. Vor diesem Hintergrund könne man außerordentlich zufrieden sein. 2013 sollen zahlreiche Produktstarts das Wachstum befeuern, denn das Ziel steht fest: Mittelfristig soll der Marktanteil auf 5 Prozent steigen. „Wir gehen davon aus, dass wir damit auch die stärkste asiatische Marke sein werden“, will Willcox auch die koreanischen Anbieter auf die Plätze verweisen. Die Entwicklung der europäischen Nachfrage schätzt er konservativ ein: „Der Markt ist heute hart, in den nächsten 12 bis 18 Monaten wird er wohl noch härter sein.“ Um wieder auf das bis vor einigen Jahren übliche Neuzulassungsniveau zu kommen, werde es wohl „5 bis 6 Jahre dauern“.
Infiniti mit langem Atem „Wir rechen nicht in Zeitspannen von 5 Jahren, sondern von 15 oder 20 Jahren“, erklärt Johan de Nysschen, seit Juli 2012 President von Infiniti. Eine genaue Absatzerwartung für Europa will er ebenso wenig bekannt geben wie einen Zeitplan dafür, hier in die schwarzen Zahlen zu kommen. Trotz der scharfen Konkurrenz der deutschen Premium-Platzhirschen verfolge man global das Ziel von 500.000 Verkäufen: „Ob wir das 2015 oder 2018 erreichen werden, ist weniger wichtig.“
Schwedisches 1,9-Liter-Modell Volvo hat sich nach der Übernahme durch den chinesischen Konzern Geely ganz anders entwickelt, als Skeptiker vorausgesagt hatten: 2010 stiegen die Verkäufe auf 373.525 Stück, im Vorjahr gar auf knapp 450.000 Autos. „Heuer wer-
Auch bei den Wettbewerbern in aller Munde: der i30, hier als Dreitürer
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• Oktober 2012
Den neuen Seat Leon wird es künftig auch als Kombi geben
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Handel den wir dieses Niveau wahrscheinlich nicht ganz erreichen“, sagt Finanzchef Jan Gurander. Nach dem „extrem gut angenommenen“ V40 soll es aber 2013 mit zahlreichen Facelifts weiter aufwärts gehen, Ende 2014 wird der Nachfolger des XC90 zu den Händlern rollen. Bis 2020 streben die Schweden weltweit 800.000 Verkäufe an. Dazu beitragen sollen zumindest 2 Werke in China sowie die stärkere produktionsseitige Verankerung in den USA. Kernwerte wie Sicherheit und skandinavisches Design tragen zum Wachstumskurs bei, doch auch bei Umweltschutz und Effizienz kann Volvo zunehmend punkten: So verbraucht der V60 als Plug-in-Hybrid nur sage und schreibe 1,9 Liter Diesel auf 100 Kilometer! „Die erste Tranche über 1.000 Stück wurde bereits vollständig verkauft“, berichtet Doug Speck, der als „Senior Vice President Marketing, Sales and Customer Service“ fungiert. Ab 2013 werde man jährlich bis zu 5.000 Exemplare des in der Anschaffung rund 7.000 Euro über dem bisherigen Topmodell liegenden Sparmeisters produzieren.
„Unser Anti-Krisen-Auto“ Von Skandinavien in den wirtschaftlich gar nicht sonnigen Süden: Seat leidet darunter, dass sich der spanische Markt binnen 5 Jahren halbiert hat. Damit ist auch der hohe Marktanteil von derzeit 9 Prozent nur mehr die Hälfte wert. Doch die aktuellen Neuheiten Leon und Toledo geben Vertriebs- und Marketingvorstand Paul Sevin Grund zum Optimismus: „Der Toledo ist unser Anti-Krisen-Auto“, verweist er auf die Tatsache, dass es allein in Spanien einen Bestand an rund 400.000 Fahrzeugen der Vorgängergenerationen gebe. In Mittel- und Westeuropa baut Seat vor allem auf den Leon, den es ab 2013 erstmals auch als Kombi geben wird. „Bisher sind wir mit dem Ibiza auf einem Bein gestanden“, sagt Sevin. „2014 oder 2015“ werde der Leon aber die gleichen Stückzahlen erreichen und damit eine zweite Volumensäule
bilden. Um sich trotz Krise zu behaupten, setzt Sevin zudem auf neue Märkte von Mexiko („Dort werden wir als Marke am oberen Ende des Volumensegments wahrgenommen“) bis China. Im Reich der Mitte werden bis zum Jahresende 12 Händler die Modelle der spanischen VW-Konzernmarke vermarkten. In den „reifen“ Märkten West- und Mitteleuropas lautet das Marktanteilsziel unterdessen 3 Prozent. „Natürlich sind wir in manchen Ländern noch weit davon entfernt“, gesteht Sevin ein, doch er kann seinen Importeursmanagern ein Erfolgsbeispiel präsentieren: Österreich, wo Seat Ende August bei 4,49 Prozent Marktanteil gelegen ist.
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„Die Autokäufer wollen nicht noch mehr zahlen“, analysiert AVL-Chef Helmut List auf Seite 30.
„Unser Personalstand ist gestiegen“, sagt Bosch-Vorstand Klaus Huttelmaier auf Seite 38.
Manaaement Management Wieder auf Händlersuche Der japanische Allradspezialist Subaru will die in den vergangenen eineinhalb Jahren zurückgestellte Suche nach weiteren Händlern im kommenden Jahr wieder aufnehmen. Laut Geschäftsführer Werner Andraschko soll das Netz von derzeit 34 auf etwa 40 Händler ausgeweitet werden. Vorrangig ist die Suche nach einem starken Partner in Wien, wo Andraschko ein jährliches Absatzpotenzial von rund 100 Neuwagen sieht. Derzeit gibt es rund um Wien zwei Händler, aber nur einen im Stadtgebiet. Insgesamt will Subaru heuer etwa 1.500 Neuwagen absetzen. Dass man in den ersten acht Monaten einen Rückgang von 8 Prozent auf 887 Neuzulassungen verzeichnet habe, liege einerseits am hohen Yen-Kurs, andererseits aber auch am Generationswechsel bei mehreren Modellreihen. Neu auf dem Markt ist seit heuer der Subaru XV (Bild).
Ein Fall für den Staatsanwalt? Nach der Insolvenz des Kärntner VW-, Audi- und Seat-Autohauses Schicho hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungen aufgenommen. Untersucht werden der kurz vor Konkurseröffnung erfolgte Verkauf von 50 Gebrauchtwagen sowie eine allfällige Insolvenzverschleppung. Die weitere Nutzung der beiden Standorte in Villach und Paternion ist unterdessen offen: Masseverwalter Dr. Rudolf Pototschnig hat die Verwertung eingeleitet. Es gebe „mehrere Interessenten“ für die geschlossenen Autohäuser sowie eine weitere bebaubare Liegenschaft in der Villacher Zehenthofstraße, jedoch sei man auf (bisher noch nicht vorliegende) konkrete Angebote angewiesen. Klarheit gibt es nur bei Seat: Diese Marke wechselt zum Villacher VW-Händlerkollegen Wiegele, der vor der Insolvenz auch als Übernahmekandidat für Schicho gehandelt worden ist.
Weiter warten auf Karner-Prozess Aufgrund der Fülle an Material – acht Aktenordner mit jeweils zumindest 500 Seiten – und der äußerst komplizierten Aktenlage wird der Prozess gegen Mag. Heinrich und Richard Karner erst im Frühjahr 2013 stattfinden. Den Angeklagten werden Veruntreuung, schwerer gewerbsmäßiger Betrug, betrügerische Krida und Urkundenunterdrückung vorgeworfen. Heinrich Karner hatte bis Ende 2010 die Luxusmarken Ferrari, Maserati, Rolls-Royce und Aston Martin importiert. Der Vorwurf lautet, dass Luxusfahrzeuge als Leasingautos vom Hersteller übernommen oder von Geschäftspartnern anvertraut worden waren und dann offenbar weiterverkauft wurden. Damit wollte man offenbar das Unternehmen retten. Es gilt die Unschuldsvermutung.
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Philipp Hayder
Die Zeit läuft ab Ob EU-Kommission (Handelsvertreterrichtlinie) oder Justizministerium (Mittelstandsinitiative): Die Instanzen, die mit den Anliegen der Autohändler konfrontiert werden, zeigen sich stets verständnisvoll. Doch dann verlaufen die Bemühungen im Sand. In Brüssel werden die Interessenvertreter auf den Sankt Nimmerleinstag vertröstet. In Wien wagt niemand, allzu laut beim Ministerium anzuklopfen, um ja keinen Widerspruch auszulösen. Woche für Woche, Monat für Monat ziehen ins Land. Die Importeure drängen ihre Händler zur Unterzeichnung der neuen Verträge. Manchmal unterscheiden sich diese kaum von den alten GVO-Kontrakten – und manchmal enthalten sie so unverfrorene Passagen wie die Vorschrift, ein Betrieb müsse mindestens 50 Prozent seines Neuwagenumsatzes mit einer gewissen Marke erwirtschaften. Keine Rechtsnorm schützt die Betriebe vor derartigen Anmaßungen. Kein Gericht ist zum Einschreiten berechtigt, solange klare Grundlagen fehlen. Und die Zeit vergeht …
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Bekenntnis zu den Markenbetrieben Die Allianz setzt künftig verstärkt auf Kooperationen mit den Autoherstellern. Die Versicherungsabschlüsse in den Autohäusern sollen steigen, Reparaturen in den Vertragswerkstätten durchgeführt werden. Von Stefan Schmudermaier
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ei vielen Markenbetrieben liegen die Nerven blank. Konnte man bis Anfang der 80er-Jahre noch gut mit dem Verkauf von Neuwagen über die Runden kommen, liegt der Fokus seit Mitte des vorigen Jahrzehntes im Bereich Aftersales. Bei der Werkstattauslastung und beim Teileumsatz wird der Kampf mit den freien Werkstätten aber immer härter, die Suche nach neuen Einnahmequellen ist oft lebensnotwendig.
Nicht nur für die Versicherung, sondern auch für den Händler ist das ein Geschäft, vom stärkeren Umsatz über dementsprechende Provisionen bis hin zu einer fundierten Ausbildung und Schulung der Mitarbeiter. Und selbstverständlich sollen die Autos im Schadensfall dann auch in der Markenwerkstatt repariert werden, was flächendeckende Reparaturstandards, schlanke und effiziente Prozesse und somit auch für den Kunden höchste (STS) Qualität und Zufriedenheit bedeutet.
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Großes Potenzial Das weiß auch die Allianz, mit über 50 Millionen versicherten Autos einer der weltweit größten Versicherer. Roman Blaser, Chief Underwriting Officer der 2010 gegründeten Allianz Global Automotive, arbeitet derzeit mit Hochdruck daran, die Partnerschaften mit den Herstellern weiter auszubauen: „Aktuell kooperieren wir mit 44 Automarken in 29 Ländern und sind mit einem Prämienvolumen von über 2 Mrd. Euro weltweiter Marktführer in diesem Segment.“ Und gerade in Europa ist das Potenzial lt. Blaser sehr groß. Während in Asien kaum ein Auto ohne dazugehöriges Versicherungspaket verkauft wird, liegt man in Deutschland oder Österreich bei gerade einmal 15 Prozent.
Versicherungsvertrieb im Autohaus Besonders großes Augenmerk liegt auf dem Versicherungsvertrieb in den Autohäusern, so Blaser: „Wir setzen dabei auf Packages, die dem Kunden sowohl bei Vertragsabschluss als auch kurz vor der Auslieferung angeboten werden, auch über das Internet. Mittelfristig gehen wir davon aus, dass wir die Quote der unmittelbar um den Autoverkauf abgeschlossenen Versicherungen auf rund 35 Prozent anheben können.“ Erst kürzlich haben die Volkswagen Financial Services AG und die Allianz SE verlautbart, ein Autoversicherungs-JointVenture mit genau diesem Ziel zu gründen.
Roman Blaser, CUO Allianz Global Automotive, sieht viel Potenzial beim Versicherungsvertrieb im Autohaus
Gefahrenquelle Elektroauto? Rund um die Sicherheit von Elektroautos gibt es die wildesten Gerüchte. Vom Chevrolet Volt, der plötzlich abgebrannt sei bis hin zum explodierenden Elektro-Taxi in China. Dass jenes Taxi von einem Sportwagen mit hohem Tempo von hinten gerammt und gegen einen Baum geschleudert wurde, wissen deutlich weniger, statt einer Explosion gab es zudem „nur“ einen Brand. Und besagter Chevrolet Volt fing nach einem Crashtest Wochen später auf einem Freigelände zu brennen an – aufgrund unsachgemäßer Lagerung. Laut Dr. Christoph Lauterwasser (Bild oben), Leiter des Allianz Zentrums für Technik, gibt es in einem Elektroauto grundsätzlich kein höheres Gefährdungspotenzial als in einem herkömmlichen Fahrzeug. Auf die Werkstätten warten künftig dennoch einige Herausforderungen und auch Investitionen, um Wartungsarbeiten an Hochvoltarbeiten durchführen zu können. Auch die Sachverständigen der Versicherungen müssen häufiger auf die neuen Technologien geschult werden, um mit der raschen Entwicklung Schritt halten zu können.
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„Keine Radikallösungen“
Die AVL-Tagung „Motor & Umwelt“ lockte Mitte September wieder 300 Autoexperten nach Graz: AVL-Chef Helmut List rief dazu auf, dass das Auto trotz aller Vorgaben der EU attraktiv bleiben müsse.
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ehr als 2.500 Arbeitsplätze bietet AVL in Graz: Da ist es nicht verwunderlich, dass Landeshauptmann Franz Voves eigens eine Regierungssitzung unterbrach, um seine Eröffnungsrede zu halten. Und Bürgermeister Siegfried Nagl, der am 25. November eine Gemeinderatswahl zu schlagen hat, gab sich ungewohnt handzahm. Der VP-Politiker, der im Sommer eine Bürgerbefragung zur Einführung einer Umweltzone verloren hatte, ging mit keinem Wort auf das einst dominierende Thema ein, sondern lobte AVL für sein Engagement bei der Reduktion des Schadstoffausstoßes von Motoren.
„Noch sauberer als bisher“ Da hat der Grazer Bürgermeister zweifellos recht: Denn bei AVL laufen derzeit zahlreiche Projekte, wie Autos in Zukunft noch sauberer unterwegs sein werden. Helmut List, Vorsitzender der Geschäftsführung von AVL und trotz seiner 70 Lenze agil wie ein Junger, rief die EU auf, bei der Senkung der Schadstoffgrenzwerte Augenmaß zu behalten und keine Radikallösungen zu initiieren: „Dies wird vom Markt nicht angenommen.“ Das Produkt Auto müsse für die Käufer auf jeden Fall weiterhin attraktiv bleiben, so List. Die Kunden wären auch nicht bereit, für ein umweltfreundlicheres Auto deutlich höhere Preise als bisher zu bezahlen. Daher müssten die Entwickler danach trachten, dass durch die neuen treibstoffsparenden Elemente im Auto keine deutlich höheren Entstehungskosten entstünden.
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Weitere Ziele der EU nicht ganz klar Die 300 anwesenden Autoexperten aus 18 Ländern diskutierten zwei Tage lang Lösungen für die Zukunft: Laut Dipl.-Ing. Axel Eiser, Leiter der Aggregate-Entwicklung bei Audi in Ingolstadt, hat man den Verbrauch eines Audi A4 Turbo-Vierzylinder seit dem Jahr 2000 um 31 Prozent gesenkt. In den kommenden Jahren sind sowohl bei Benzin- als auch bei Dieselmotoren weitere 20 Prozent möglich. Bei der EU schließt man allerdings offenbar nicht aus, den Flottenverbrauch später unter die derzeit akkordierten 95 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer zu drücken, die bis zum Jahr 2020 vorgeschrieben sind: „Laut Studien wären technologisch bei Verbrennungsmotoren auch 60 Gramm möglich“, sagte Ian Hodgson, Policy Officer der Transport and Ozone Unit bei der Europäischen Kommission in Brüssel. Bei der Tagung stellte AVL auch ein in einem Mercedes C-Klasse Coupé eingebautes System vor, bei dem die Leistung eines Elektroautos kurzfristig von 140 auf 210 kW angehoben werden kann. Das Auto könnte in etwa einem Jahr serienreif sein; Fahrzeughersteller zeigen sich angeblich bereits sehr interessiert, die neue Technik zu über(MUE) nehmen.
•
AUTO & Wirtschaft
• Oktober 2012
Helmut List: „Radikale Konzepte zur Schadstoffabsenkung werden nicht angenommen.“
Bei der Tagung gewährte AVL den Teilnehmern auch einen kleinen Einblick in Projekte
s 31 alldata *** OK STS_Layout 1 04.10.12 08:57 Seite 1
Management
Herstellerinfos für alle Die Alldata Europe, Niederlassung der US-amerikanischen Alldata LLC, kündigte auf der Automechanika den Marktstart von Alldata Repair an. Geboten werden Herstellerinformationen für alle Aspekte der Fahrzeugreparatur.
A
lldata Europe Vertriebs- und Marketingleiter Michael Krampe sagte im Gespräch mit AUTO & Wirtschaft: „Alldata Repair wurde von Fachleuten für Fachleute entwickelt. Mit mehr als 25 Jahren Erfahrung in den USA und einem engagierten Team ist Alldata Repair for Europe branchenweit die umfassendste Datenbank für Kfz-Reparaturen.“ Das Unternehmen erhält die Originaldaten direkt von den Fahrzeugherstellern und ist berechtigt, Kfz-Werkstätten diese Daten zugänglich zu machen. Die vom Hersteller übermittelten Informationen werden in Alldata Repair for Europe unverändert an die Werkstätten weitergegeben und mit der Zeit alle großen Hersteller umfassen.
Alldata Europe Vertriebs- und Marketingleiter Michael Krampe
eine noch nie da gewesene Informationstiefe“, sagt Uli Zehnpfenning, Geschäftsführer von Alldata Europe. „Wir sind die Ersten, die eine solche Vielfalt an Details für den europäischen Markt anbieten. Bei Alldata finden Sie nicht nur einige Informationen zu einer Automarke, sondern alle Informationen.“ In der europäischen Version von Alldata Repair wird die ursprüngliche Baumstruktur der jeweiligen Originalhersteller beibehalten. Eine erweiterte Suchlogik vereinfacht das Auffinden von Informationen. Diese Struktur gewährleistet, dass sämtliche Daten erhalten bleiben. Anders als bei bestehenden Systemen liegt der Schwerpunkt von Alldata Repair auf einer konsistenten Textsuche, die dem Anwender ermöglicht, nach bekannten Begriffen zu suchen und übereinstimmende Ergebnisse anzeigt. Der Anwender muss sich keine (LHO) neuen Suchstrategien aneignen.
•
Umfassendes Angebot Die Daten enthalten laut Krampe: • Komplette und ungekürzte Reparaturverfahren, Diagramme und Spezifikationen • Detaillierte Fehlermeldungen und Tabellen zu Diagnosetests • Schaltpläne einschließlich Adaptersteckern und Positionen von Teilen und Kabelsträngen • Aktuelle Technische Service Bulletins, Rückrufaktionen und Herstellerupdates • Füllmengen • Anzugsdrehmomente • Werksseitig empfohlene Wartungspläne
Derzeit 12 Marken im Portefeuille Alldata ist aktuell für Informationen der folgenden zwölf Marken lizenziert: Mercedes-Benz, BMW, Ford, Opel, VW, Mini, Skoda, Smart, Citroën, Fiat, Renault und Peugeot. Die ersten, seit September online verfügbaren Marken sind Mercedes-Benz, BMW und Ford. Die Informationen für Opel, VW, Mini, Skoda, Smart, Citroën, Fiat, Renault und Peugeot sind über das im Produkt enthaltene Alldata Info Center verfügbar. „Alldata Repair bietet europäischen Werkstätten
AUTO & Wirtschaft
• Oktober 2012
31
s 32-33 statistik *** OK STS_Layout 1 03.10.12 19:40 Seite 2
Management
Keine einheitliche Tendenz
I
Gebrauchtwagen August 2012 Stück
MA in %
VW
14.903
20,92
Audi
6.131
8,61
Opel
5.189
7,28
BMW
5.078
7,13
Ford Europa
4.459
6,26
Renault
3.807
Mercedes Peugeot-Talbot
Jan. – Aug. 2012 +/ – in %
+/ – in %
Stück
MA in %
7,52
113.458
20,52
3,07
13,60
48.013
8,68
11,09
-5,15
41.875
7,57
-4,58
14,16
39.748
7,19
5,62
7,89
35.166
6,36
2,64
5,34
6,13
29.192
5,28
-1,56
3.600
5,05
-2,52
29.120
5,27
-6,30
3.174
4,46
4,27
24.099
4,36
0,59
Fiat
2.630
3,69
8,99
19.406
3,51
2,36
Skoda
2.574
3,61
10,85
19.463
3,52
9,89
Mazda
2.513
3,53
-15,07
19.759
3,57
-13,69
Seat
2.053
2,88
2,60
16.169
2,92
2,12
Citroën
1.919
2,69
-4,15
14.750
2,67
-3,36
Toyota
1.877
2,63
-5,25
14.594
2,64
-5,95
Hyundai
1.198
1,68
22,24
9.094
1,64
20,64
Nissan
1.126
1,58
1,44
9.096
1,65
-0,50
Suzuki
1.084
1,52
-3,64
8.541
1,54
-0,51
Kia
983
1,38
19,15
7.372
1,33
13,40
Alfa Romeo
853
1,20
-1,04
6.621
1,20
0,70
Mitsubishi
843
1,18
-5,92
6.804
1,23
-7,04
Volvo
786
1,10
5,22
6.045
1,09
0,00
Marke
Chrysler/Jeep/Dodge
750
1,05
-8,76
6.441
1,17
-7,42
Honda
722
1,01
-2,83
5.766
1,04
-6,26
Chevrolet/Daewoo
518
0,73
32,14
3.908
0,71
16,48
Porsche
308
0,43
9,61
2.561
0,46
1,79
smart
298
0,42
0,00
2.096
0,38
0,00
Subaru
297
0,42
13,36
1.962
0,35
-3,49
Lancia
236
0,33
15,12
1.846
0,33
13,81
Land Rover
226
0,32
41,25
1.560
0,28
18,54
Rover/MG
145
0,20
-7,05
1.171
0,21
-12,87
Daihatsu
144
0,20
-16,76
1.129
0,20
-11,66
Jaguar
123
0,17
-2,38
1.103
0,20
-2,22
GM Chevrolet US
93
0,13
-3,13
681
0,12
-12,13
Saab
83
0,12
-13,54
754
0,14
-11,92
Lexus
73
0,10
62,22
428
0,08
10,88
Ford USA
62
0,09
-8,82
446
0,08
-4,29
Steyr Puch
48
0,07
23,08
317
0,06
-11,45
SsangYong
46
0,06
-2,13
319
0,06
-0,62
Ferrari
34
0,05
70,00
198
0,04
-1,00
Lada
19
0,03
11,76
137
0,02
-6,80
GM Cadillac
18
0,03
12,50
132
0,02
-17,50
rgendwann müssen die vielen kurzzugelassenen Autos, die heuer wieder den Markt überschwemmen, auch den Weg auf die Straße finden: So verwundert es nicht, dass es bei den Gebrauchtwagen im August ein recht klares Plus von 5,04 Prozent gab, während die Neuwagenzahlen mit fast demselben Wert – nämlich 5,08 Prozent – in den Keller rasselten. Bei den kumulierten Zahlen ist Österreichs Gebrauchtwagenmarkt auf absolutem Rekordkurs; bei den Neuwagen hinkt man derzeit um 1,23 Prozent hinter den Ergebnissen von 2011 hinterher. Wie es wirklich um den Markt bestellt ist, zeigen unsere Gespräche mit Autohändlern, die nicht ganz so begeistert sind wie jene Importeure, deren Spiel mit Marktanteilen den realen Markt verfälscht. Aufgefallen ist auch, dass im September immer mehr Marken versuchten, durch besonders günstige Angebote neue Kunden – vor allem Privatpersonen – vom Kauf eines Neuwagens zu überzeugen. Wie gut das gelungen ist, werden wir bald wissen. Mehr darüber lesen Sie in einem (MUE) Monat in der Analyse an dieser Stelle.
•
Modell-Ranking Neuwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
Aug. 2012
Marke VW Golf VW Polo VW Tiguan Seat Ibiza Renault Mégane Ford Focus Hyundai i20 Audi A4 Skoda Octavia VW Sharan
Stück % 1.468 6,0 1.032 4,2 704 2,9 519 2,1 493 2,0 483 2,0 465 1,9 446 1,8 444 1,8 407 1,7
Jän. –Aug. 2012 Stück 12.431 6.799 6.313 4.573 6.051 5.457 2.991 3.469 5.127 3.149
% 5,2 2,8 2,6 1,9 2,5 2,3 1,2 1,4 2,1 1,3
Bundesländer Neuanmeldungen Bundesland
+/- %
Aug. 11
B
951
-7,85
1.032
K
1.401
9,11
1.284
4.689
-5,18
4.945
Maserati
18
0,03
28,57
115
0,02
3,60
NÖ
Bentley
Aug. 12
11
0,02
37,50
58
0,01
-12,12
OÖ
4.131
-16,70
4.959
Aston Martin
7
0,01
75,00
50
0,01
-23,08
S
1.955
3,33
1.892
GM Hummer
5
0,01
25,00
40
0,01
8,11
St
3.402
1,16
3.363
Rolls-Royce
5
0,01
0,00
42
0,01
-17,65
T
2.215
14,59
1.933
Autobianchi
1
0,00
0,00
7
0,00
40,00
Tata
1
0,00
0,00
7
0,00
75,00
V
1.016
-0,39
1.020
Dacia
0
0,00
0,00
2
0,00
0,00
W
4.810
-11,84
5.456
Isuzu
0
0,00
0,00
5
0,00
25,00
Maybach
0
0,00
0,00
0
0,00
0,00
Oldsmobile
0
0,00
-100,00
16
0,00
23,08
Sonstige
164
0,23
5,81
1.156
0,21
-4,38
Summe
71.235
100,00
5,04
552.838
100,00
1,52
32
AUTO & Wirtschaft
• Oktober 2012
Alle Daten zum Fahrzeugmarkt finden Sie auch im neuen MarketAnalyser von EurotaxGlass’s
s 32-33 statistik *** OK STS_Layout 1 03.10.12 19:40 Seite 3
Neuwagen Aug. 2012 Marke
Stück
Jän. – Aug. 2012 +/ – in %
MA in %
Jän. – Aug. 2012 Anwendung (inkl. Kzl)
Stück
MA in %
+/ – in %
männl.
weibl.
betriebl.
Taxi*
Vermietung*
Diplomatie*
BMW
1.290
5,25
12,57
12.584
5,25
1,84
4.373
1.566
6.645
5
1.230
Opel
1.133
4,61
-41,20
14.368
5,99
-23,00
3.379
1.490
9.499
13
1.961
7
Ford Europa
1.100
4,48
-42,92
15.109
6,30
-7,31
3.335
2.052
9.722
80
645
9
121
Kia
1.060
4,31
29,90
9.071
3,78
26,78
3.230
2.503
3.338
11
312
2
Peugeot
1.053
4,29
0,00
10.285
4,29
-12,33
2.923
2.351
5.011
7
731
2 42
Mercedes
943
3,84
4,78
7.770
3,24
-9,39
2.442
864
4.464
209
1.083
Fiat/Abarth
890
3,62
-17,05
8.666
3,61
-17,86
1.995
1.986
4.685
4
459
1
Citroën
748
3,04
-41,43
8.376
3,49
-12,12
2.404
1.418
4.554
10
441
5
Mazda
650
2,65
6,56
5.858
2,44
-15,93
2.637
1.625
1.596
21
5
1
Nissan
616
2,51
32,19
6.557
2,73
35,34
1.594
931
4.032
2
318
6
Toyota
588
2,39
-17,76
5.600
2,34
2,04
2.534
2.008
1.058
41
2
6
Chevrolet ROK
405
1,65
-19,80
3.361
1,40
10,49
1.257
841
1.263
9
19
9
Suzuki
388
1,58
-8,92
4.025
1,68
-17,69
1.631
1.348
1.046
0
25
2
Mitsubishi
231
0,94
-36,54
2.743
1,14
-19,54
950
653
1.140
0
47
1
Volvo
158
0,64
17,04
2.083
0,87
-13,71
761
224
1.098
0
76
8
Land Rover
130
0,53
124,14
1.320
0,55
126,80
466
174
680
0
1
2
Alfa Romeo
123
0,50
-40,00
1.626
0,68
-28,53
377
282
967
0
34
3
Lancia
113
0,46
140,43
1.025
0,43
178,53
173
120
732
3
121
4
Honda
108
0,44
-16,92
1.583
0,66
-1,49
690
476
417
3
5
3
Subaru
86
0,35
-34,85
887
0,37
-7,99
297
101
489
0
0
0
Porsche
57
0,23
18,75
762
0,32
36,80
307
60
395
2
4
1
Chrysler/Jeep/Dodge
49
0,20
-20,97
547
0,23
-18,11
156
39
352
1
7
0
Daihatsu
30
0,12
7,14
189
0,08
-6,90
86
83
20
0
0
0
Lexus
30
0,12
-34,78
205
0,09
-20,23
95
25
85
0
1
0
Jaguar
14
0,06
-33,33
235
0,10
27,72
71
12
152
0
0
1
5
0,02
400,00
12
0,01
33,33
5
0
7
0
0
0
Maserati Lada
4
0,02
33,33
24
0,01
-69,23
17
2
5
0
0
0
Aston Martin
3
0,01
50,00
13
0,01
18,18
5
1
7
0
0
0
Ferrari
3
0,01
-25,00
34
0,01
17,24
15
2
17
0
1
0
GM Chevrolet US
3
0,01
0,00
24
0,01
-17,24
12
0
12
0
0
0
Bentley
2
0,01
0,00
37
0,02
12,12
5
2
30
0
0
0
Lotus
2
0,01
0,00
7
0,00
-46,15
5
1
1
0
0
0
GM Cadillac
1
0,00
-50,00
11
0,00
-81,97
5
0
6
0
0
3
Saab
1
0,00
-80,00
15
0,01
-90,45
6
4
5
0
0
0
SsangYong
1
0,00
-80,00
15
0,01
-46,43
6
2
7
0
0
0
Tesla
1
0,00
-50,00
7
0,00
-22,22
6
1
0
0
0
0
Ford USA
0
0,00
0,00
8
0,00
0,00
2
0
6
0
0
0
GM Hummer
0
0,00
0,00
0
0,00
-100,00
0
0
0
0
0
0
Lamborghini
0
0,00
0,00
14
0,01
-6,67
6
0
8
0
0
1
Rolls-Royce
0
0,00
0,00
0
0,00
-100,00
0
0
0
0
0
0
Tata
0
0,00
0,00
14
0,01
250,00
8
2
4
0
0
0
Sonstige
10
0,04
-50,00
71
0,03
-39,83
24
8
39
0
2
2
Summe
24.570
100,00
-5,08
239.796
100,00
-1,23
72.187
46.496
121.113
718
14.825
323
* in betrieblichen Zulassungen enthalten
Gewinner und Verlierer nach Segmenten Jänner – Aug. 2012: 239.796 Kleinwagen
Stadtwagen
Microvans
Familyuntere vans Mittelklasse
+7,3 %
13.448
Mittelklasse
Oberklasse
Luxusklasse
Sportwagen
Geländewagen
+1,2 %
51.368
8.658
48.043
-3,9 %
-27,6 %
-9,2 %
20.581
24.417
7.461
399
1.679
7.892
-8,3 %
-1,5 %
-31,7 %
-13,5 %
-6,2 %
AUTO & Wirtschaft
• Oktober 2012
Geländew. medium
Minivan
+37,2 %
+0,1 %
35.454
10.907
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s 34 jato *** OK STS_Layout 1 03.10.12 15:46 Seite 2
Management
Kein Signal der Erholung Länderstatistik
Mit Europas Automarkt ging es im August weiter bergab – und vom Plus in Spanien darf man sich nicht täuschen lassen.
D
er spanische Automarkt sorgte in den vergangenen Jahren fast durchwegs für negative Ergebnisse: Umso auffälliger ist daher die Zunahme von 3,6 Prozent im August, die das insgesamt negative Ergebnis (-10,4 Prozent in den ersten acht Monaten) natürlich auch nicht wettmachen konnte. Bei genauerer Betrachtung erweist sich aber auch das spanische AugustPlus nur als Einmonatsfliege, denn der Grund für die Steigerung ist ganz banal: Mit 1. September wurde die Mehrwertsteuer von 18 auf 21 Prozent erhöht, sodass es Vorziehkäufe gab. Man darf annehmen, dass Sie an dieser Stelle in einem Monat wieder ganz andere Meldungen lesen werden. Wie es auch sonst mit dem europäischen Automarkt weiter bergab geht: Das Minus von 8,4 Prozent ist alles andere als ermutigend Dr. Alexander Marund mit Ausnahme tinowsky: mit Slowakei, Tschechien, von Dänemark, EstUngarn zufrieden land, Großbritannien, Island, Lettland, Norwegen, Polen, der Slowakei, der Schweiz, Tschechien und Ungarn liegen alle anderen 19 Märkte im Minus – selbst im weitaus wichtigsten Markt, Deutschland, hinkt man mittlerweile hinter 2011 nach, wenn auch nur um vergleichsweise bescheidene 0,6 Prozent.
„Rolle als Zugpferd verloren“ Dr. Alexander Martinowsky, Vorstand von Wiesenthal, freut sich über gute Verkaufserfolge in jenen Auslandsmärkten, in denen sein Unternehmen vertreten ist: „Die Slowakei ist leicht im Plus, auch in Ungarn gibt es eine Erholung, wenn auch auf niedrigem Niveau. Und Tschechien hat sich ohnedies die ganze Zeit vernünftig entwickelt.“ Dass sich Italien, Spanien und Frankreich rasch erholen, glaubt Martinowsky nicht. Und auch Deutschland habe mit dem Minus von 4,7 Prozent im August seine einstige (MUE) Rolle als Zugpferd verloren.
•
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Veränd. in % -17,3% +8,5% -4,7% +6,4% -24,8% -11,4% -46,9% +0,1% -4,3% +58,2% -20,1% -38,9% +4,4% -11,4% +8,8% -15,0% +3,2% -5,1% -7,7% -12,5% -42,3% -13,6% -0,4% -13,6% +14,5% -26,3% +3,6% -7,2% +3,4% -23,2% -8,4%
kum. 12 353.073 114.460 2.108.716 13.643 80.851 1.293.984 41.938 1.260.997 74.163 5.901 981.910 24.652 7.251 8.197 36.134 395.700 94.326 239.797 187.495 69.780 44.392 181.772 222.521 15.503 46.541 35.504 509.546 118.435 36.060 7.363 8.610.605
kum. 11 399.119 113.264 2.121.047 11.181 89.919 1.493.745 72.382 1.220.618 84.409 3.799 1.229.853 29.656 6.851 8.770 36.143 409.469 92.352 242.784 179.191 114.317 49.004 201.031 205.435 20.977 45.005 41.855 568.659 114.507 30.519 9.024 9.244.885
Veränd. in % -11,5% +1,1% -0,6% +22,0% -10,1% -13,4% -42,1% +3,3% -12,1% +55,3% -20,2% -16,9% +5,8% -6,5% -0,0% -3,4% +2,1% -1,2% +4,6% -39,0% -9,4% -9,6% +8,3% -26,1% +3,4% -15,2% -10,4% +3,4% +18,2% -18,4% -6,9%
Aug. 11 108.605 43.724 50.441 62.471 53.915 55.535 37.171 40.318 43.070 32.682
Veränd. in % -4,0% +8,7% -7,9% -28,6% -18,8% -21,7% +0,1% -11,3% -17,3% -2,3%
kum. 12 1.113.577 484.937 552.337 653.954 575.682 567.018 398.612 415.877 474.608 353.195
kum. 11 1.135.354 458.437 645.850 745.056 679.969 705.048 390.940 426.950 540.631 357.236
Veränd. in % -1,9% +5,8% -14,5% -12,2% -15,3% -19,6% +2,0% -2,6% -12,2% -1,1%
Aug. 11 33.363 21.883 0 16.800 17.732 15.346 17.065 15.476 13.134 10.767
Veränd. in % -12,9% -22,3% -21,4% -26,8% -15,6% -25,3% -24,2% -10,8% +4,3%
kum. 12 301.575 204.207 74.570 180.427 206.614 160.039 160.715 135.347 138.808 95.088
kum. 11 327.740 242.845 0 210.739 239.033 200.543 203.741 156.235 162.394 106.948
Veränd. in % -8,0% -15,9% -14,4% -13,6% -20,2% -21,1% -13,4% -14,5% -11,1%
Land Aug. 12 Aug. 11 Belgien 31.256 37.788 Dänemark 13.557 12.495 Deutschland 226.455 237.561 Estland 1.518 1.427 Finnland 7.545 10.037 Frankreich 96.067 108.462 Griechenland 3.872 7.286 Großbritannien 59.433 59.346 Irland 3.098 3.237 Island 473 299 Italien 56.868 71.132 Kroatien 1.714 2.807 Lettland 894 856 Litauen 952 1.075 Luxemburg* 3.283 3.018 Niederlande 33.207 39.062 Norwegen 11.932 11.558 Österreich 24.570 25.884 Polen 18.005 19.514 Portugal* 7.120 8.136 Rumänien 5.044 8.747 Schweden 21.065 24.368 Schweiz 21.653 21.741 Serbien* 1.767 2.045 Slowakei 5.951 5.198 Slowenien 3.072 4.170 Spanien 48.820 47.134 Tschechische Republik 13.092 14.105 Ungarn 3.588 3.469 Zypern 691 900 Total 726.562 792.857 * geschätzte Volumina für August 2012
Top-Ten-Marken Volkswagen Audi Peugeot Ford Opel/Vauxhall Renault Mercedes BMW Citroën Toyota
Aug. 12 104.253 47.507 46.466 44.592 43.787 43.497 37.198 35.759 35.631 31.941
Top-Ten-Modelle Volkswagen Golf Volkswagen Polo Peugeot 208 Opel/Vauxhall Corsa Ford Fiesta Renault Clio Opel/Vauxhall Astra Volkswagen Passat Renault Megane Audi A4/S4/RS4
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Aug. 12 29.056 16.996 14.721 13.198 12.980 12.959 12.742 11.727 11.714 11.226
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s 35 motrada **GKU OK STS_Layout 1 03.10.12 15:46 Seite 1
Management
„Der Kunde entscheidet“
Individualität wird bei Motrada groß geschrieben. Das wissen Banken, Leasingfirmen und Gebrauchtwagenhändler gleichermaßen zu schätzen.
„Remarketing Process Integration“, kurz RPI, heißt das neueste Programm von Motrada
Von Philipp Hayder
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uillaume Hebrard kennt das Gebrauchtwagengeschäft aus jahrzehntelanger Erfahrung. Bevor er 2004 in die Selbstständigkeit wechselte, fungierte er als Chef von Citroën Wien Süd und war in diversen Positionen beim Importeur der französischen Marke tätig. Mittlerweile beschäftigt seine „Motrada“ genanntes Unternehmen 11 Mitarbeiter, ist in 16 europäischen Ländern aktiv und vermarktet über 1.600 Fahrzeuge pro Monat.
Guillaume Hebrard baut seine Dienstleistungen rund um die Fahrzeugverwertung aus
„Hundertprozentige Kontrolle“ Warum ist der Firmenname dennoch vergleichsweise unbekannt? „Wir haben uns auf sogenannte White-Label-Plattformen spezialisiert“, antwortet Hebrard. Es geht also um Lösungen, die ganz im jeweils gewünschten „Look and Feel“ gestaltet werden. „Wir liefern unseren Kunden Tools, mit denen sie zu 100 Prozent die Kontrolle über ihre Gebrauchtwagenverwertungsprozesse behalten“, unterstreicht Hebrard sein Alleinstellungsmerkmal: „Welche Funktionalitäten tatsächlich verwendet werden, wer am Verwertungsprozess beteiligt wird – all das entscheiden allein unsere Auftraggeber.“ In Österreich vertraue derzeit VB
Leasing, PSA Finance, RCI, ALD, die Autobank und die Citroën-Importgesellschaft auf Motrada.
Vollständige Integration Nach halbjähriger Programmierarbeit wurde kürzlich die jüngste Innovation des Unternehmens fertiggestellt. Unter dem Namen „Remarketing Process Integration“ (RPI) soll sie die bisherigen Stärken weiter ausbauen. „Anstatt lediglich eine Plattform für Käufer und Verkäufer zur Verfügung zu stellen, integrieren wir darin alle an einem Verwertungsvorgang beteiligten Dienstleister“, erläutert Hebrard. Dies reiche von der Erfassung der Vertragsdaten über Rücknahme, Zustandserfassung und Lagerung bis hin zu Preiskalkulation und abschließender Verwertung: „Seitens unserer Kunden reduzieren sich dadurch Aufwand, Zeitund Informationsverlust.“ Dank des modularen Aufbaus kann RPI an die Bedürfnisse unterschiedlicher Auftraggeber angepasst werden. Doch auch der Fahrzeughandel profitiert von der Verwertungsplattform: Schließlich erhält er damit noch schneller und transparenter Zugriff auf attraktive Rückläufer, die für höhere Umsätze am Gebrauchtwagenplatz sorgen.
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s 36 eurotax **GKU OK STS_Layout 1 05.10.12 11:44 Seite 2
Management
Auf der Insel der Seligen? Der österreichische Automarkt bewegt sich auf Rekordniveau. Dennoch steht die Branche vor Herausforderungen, weiß man bei EurotaxGlass’s. Von Philipp Hayder
2009 2010 2011 2012
2009 2010 2011 2012
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Von Jänner bis August lagen die Pkw-Zulassungen nur knapp hinter 2011 (l.); bei Gebrauchten gab es einen Rekord (m.), bei Transportern (r.) ebenso
Stabiler Transportermarkt Dass die Zulassungszahlen nur teilweise das reale Geschäft in den Schauräumen widerspiegeln, ist Weißensteiner natürlich bewusst. Er rechnet daher auch in den kommenden Monaten mit Kurzzulassungen „auf hohem Niveau“. Von diesem Phänomen nicht betroffen sind lediglich die leichten Nutzfahrzeuge. „Deren Neuzulassungen lagen Ende August mit insgesamt 22.244 Stück schon um 786 Einheiten über dem Vorjahr“, so Weißensteiner: „Wir gehen daher davon aus, dass der LCV-Markt heuer geringfügig über oder auf dem Vorjahresniveau sein wird.“ Dies würde 33.000 bis 35.000 Einheiten entsprechen.
lung der Ummeldungen wird sich auch in den nächsten Monaten fortsetzten“, rechnet er mit einer Bandbreite von 805.000 bis 815.000 Stück. Der erst 2011 aufgestellte Rekord von 802.458 Ummeldungen dürfte also fallen.
Erträge und GVO als Herausforderung
Max A. Weißensteiner kennt die Details des Automarktes
Vor neuem Gebrauchtwagenrekord Und der Gebrauchtwagenmarkt? Er konnte in den ersten 8 Monaten trotz der sehr starken Vorjahresperioden nochmals um 1,5 Prozent zulegen. Auffällig war lediglich die Erhöhung der Standtage um 11 Prozent, von der vor allem Aund B-Segment sowie Geländewagen betroffen waren. Eine generelle Abkühlung des Gebrauchtwagenklimas lässt sich laut Weißensteiner daraus aber nicht ableiten: „Die Aufwärtsentwick-
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22.244
21.458
18.768
17.561
552.838
544.583
544.588
520.712
239.796
242.784
223.345
221.133
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war lagen die Neuzulassungszahlen für den September bei Redaktionsschluss noch nicht vor, doch eines steht fest: Der österreichische Automarkt ist bemerkenswert stabil. Bis Ende August wies die Pkw-Statistik lediglich einen Rückgang um 1,23 Prozent aus. „Wir gehen weiterhin davon aus, dass wir einen guten Herbst erleben werden, wenngleich wir einen moderaten Rückgang zu 2011 nicht ausschließen“, meint Max A. Weißensteiner, Generaldirektor von EurotaxGlass’s Österreich. Beim führenden Branchenbeobachter erwartet man per Jahresende 340.000 bis 345.000 PkwNeuzulassungen. Damit würde der Markt geringfügig hinter 2011, jedoch deutlich über dem seinerseits schon starken Jahr 2010 liegen.
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Die Branche kann sich dennoch nicht in wirtschaftlicher Sicherheit wiegen. Die Kurzzulassungsproblematik und die heftigen Rabattkämpfe drücken bei nominell hohen Umsätzen die Erträge, ist Weißensteiner aufgrund seiner intensiven Branchenkontakte bewusst: „Die Umsatzrendite im Fahrzeughandel ist zweifellos weiterhin ungenügend.“ Eine lobenswerte Initiative sei vor diesem Hintergrund die von Einzelhandelssprecher Komm.-Rat Ing. Josef Schirak vorbereitete Kampagne für mehr Ertragsbewusstsein. In noch einem Punkt stimmt Weißensteiner mit den Interessenvertretern überein: Der Wegfall der GVO werde die Rechtsunsicherheit im Fahrzeughandel weiter verschärfen, wenngleich die meisten österreichischen Importeure bislang „mit Augenmaß“ vorgegangen seien.
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s 37 raiffeisen **GKU OK STS_Layout 1 03.10.12 15:48 Seite 1
Management
Erdgas zum Fixpreis tanken Raiffeisen Leasing und Wien Energie bieten Firmenkunden bis Mai 2013 ein besonderes Zuckerl, während der Leasingdauer gibt’s Erdgas zum Fixpreis.
W
ährend Elektroautos aufgrund der hohen Preise und der geringen Reichweite nicht gerade boomen, sind die Energieversorger bemüht, den Kunden andere alternative Energieformen für das Automobil schmackhaft zu machen. Dazu zählt unter anderem Erdgas. Das österreichweite Netz umfasst mittlerweile über 170 Tankstellen in ganz Österreich, 17 davon in Wien und Umgebung.
Bis zu 4 Jahre Preisgarantie Und bei diesen Erdgas-Partnertankstellen der Wien Energie können Unternehmen in den nächsten Jahren richtig Geld sparen, so sie ihr Erdgasfahrzeug – egal ob Pkw oder leichtes Nutzfahrzeug – bei der Raiffeisen Leasing leasen. Für die Dauer des Leasingvertrages (bis zu 4 Jahren)
Mag. Alfred Berger (l.) und Mag. Alexander Schmidecker von Raiffeisen Leasing brauchen die Unternehmer keine Preiserhöhungen zu befürchten, es gibt eine Erdgas-Fixpreisgarantie. Profitieren kann man zusätzlich von einer Förderung der Stadt Wien in Höhe von 1.000 €, einer geringeren Normverbrauchsabgabe sowie einer bis zu 50 Prozent niedrigeren Kostenbelastung – verglichen mit einem benzingetriebenen Fahrzeug – auf 100 Kilometer. Da die Fahrzeuge über einen zusätzlichen Benzintank verfügen, braucht man sich keine Sorgen machen, einmal liegen zu bleiben. Die Aktion (STS) ist auf 300 Autos begrenzt.
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s 38 bosch *** OK STS_Layout 1 03.10.12 15:49 Seite 2
Management Trotz der Abkühlung der Weltwirtschaft erwartet sich Klaus Huttelmaier, Alleinvorstand der Robert Bosch AG in Österreich, auch heuer wieder einen Umsatz auf dem Niveau des Vorjahres.
Die Kraft der Ingenieure
S
eit rund eineinhalb Jahren ist Klaus Huttelmaier für die Bosch-Aktivitäten in Österreich – einem sehr wichtigen Markt für den Großkonzern – zuständig. „Wien ist das weltweite Kompetenzzentrum für Motorsteuergeräte bei Benzinund Dieselmotoren, alle anderen Entwicklungszentren werden von hier aus gesteuert“, sagt Huttelmaier. Auch bei der Software- und Funktionsentwicklung für elektrische Antriebe und Range Extender ist Wien führend. Außerdem läuft in Linz die Entwicklung von Common-Rail-Injektoren für Nutzfahrzeuge wie zum Beispiel Lkws oder Landmaschinen, in Hallein werden Großdiesel-Systeme für Schiffe, schwere Fahrzeuge und stationäre Anlagen entwickelt. Der Stellenwert Österreichs bei Bosch äußert sich auch im Personalstand: Dieser ist heuer um 240 Personen gestiegen, sodass nun 2.740 Menschen beschäftigt sind. Allein im Entwicklungsbereich arbeiten mehr als 550 Menschen, um 100 mehr als 2011. Schon vor seiner Zeit in Österreich wusste Huttelmaier um die Qualität der österreichischen HTLs Bescheid, die er nicht missen will: „ Wir brauchen hoch qualifizierte TU-Absolventen ebenso wie hoch qualifizierte HTL-Absolventen, die den Großteil unserer Techniker stellen. Das hat sich bewährt und Österreich soll diesen Exportschlager HTL unbedingt behalten.“
„Die Vorsicht, Aufträge zu platzieren“
Klaus Huttelmaier stellt Österreichs Wirtschaft ein gutes Zeugnis aus; Bosch ist in der Entwicklung von Komponenten für E-Autos stark engagiert
Natürlich könne sich Österreich den „Bremsspuren der Euro-Krise“, wie Huttelmaier es nennt, nicht entziehen: „Doch ich bin weit davon entfernt, in Österreich von einer Krise zu sprechen.“ Aus heutiger Sicht werde man am Jahresende den sehr guten Vorjahresumsatz von 947 Millionen Euro wieder erreichen. „Man bemerkt aber die Vorsicht der Kunden, Aufträge zu platzieren.“ Nicht zuletzt dank der Anstrengungen der BoschIngenieure in Österreich erwartet sich Huttelmaier eine Kraftstoffersparnis von 30 Prozent in den kommenden fünf Jahren: „Das wird zum Beispiel durch Benzindirekteinspritzung, Start-Stopp-Sys-
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teme und Abgasturbolader möglich sein.“ Ob sich dadurch Neuwagen verteuern werden? „Die Preisanhebung wird sich in einem überschaubaren Bereich abspielen, aber das wird von unseren Kunden abhängen. Außerdem wird sich der höhere Neuwagenpreis durch die Benzin- und Dieseleinsparquoten bald rechnen.“
Elektroautos kommen langsam, aber sicher Bei Elektroautos, wo Bosch mittlerweile stark engagiert ist, glaubt Huttelmaier, dass diesem Antrieb langfristig die Zukunft gehört: „Doch es wird keine Revolution stattfinden, sondern eine Evolution. Bis Ende der Dekade werden weltweit nur 10–15 Prozent der Neufahrzeuge einen elektrifizierten Antrieb haben, und da sind auch schon Hybridautos mit einberechnet.“ Übrigens: Dass die Autofahrer von der immer größer werden Zahl der sogenannten „elektronischen Helferlein“ (die nicht zuletzt auch von Bosch entwickelt und vertrieben werden) überfordert sind, glaubt Huttelmaier nicht: „Der Einsatz neuer Technologien muss so gelöst sein, dass man sie gar nicht bedienen muss. In den vergangenen Jahren sind die Bedienoberflächen deutlich einfacher geworden: Ich habe da keine Bedenken und setze ganz auf die geballte Kraft unserer Ingenieure.“ (MUE)
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s 39 autpreisspiegel **GKU OK STS_Layout 1 03.10.12 15:50 Seite 1
Wertermittlung leicht gemacht Die jüngste Innovation beim „Autopreisspiegel“: Künftig kann der Nationalcode zur raschen Fahrzeugidentifikation verwendet werden.
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or rund 2 Jahren präsentierte der Gerichtssachverständige Dr. Wolfgang Pfeffer seinen Autopreisspiegel: Aus Unzufriedenheit mit herkömmlichen mathematischen Abwertungsmodellen entwickelt, zieht dieser Referenzfahrzeuge im Internet für die Fahrzeugbewertung heran. Deren Wertentwicklung wird automatisch beobachtet, aus den Endpreisen kurz vor dem Verkauf werden repräsentative Mittelwerte abgeleitet. „Mit diesem mittlerweile rechtlich geschützten ‚Trick‘ konnten wir das Wunschpreisproblem in den Griff
bekommen“, so Pfeffer. Er stellt nun den nächsten Entwicklungsschritt seines Bewertungswerkzeugs vor: Ab sofort kann der nationale Code zur Fahrzeugidentifikation verwendet werden.
„Blitzschnelle Berechnung“ Durch die Integration des sechsstelligen Codes werde die Bedienerfreundlichkeit deutlich verbessert, unterstreicht Pfeffer: „Blitzschnell findet das System die passenden Referenzfahrzeuge und errechnet daraus den Händlereinkaufs- und den Händlerverkaufswert.“ Dabei stehen auch bis ins Jahr 1995 zurückreichende historische Werte zur Verfügung. Darüber hinaus werden bei jedem Auto die Fahrzeugdaten der Baujahre 1995 bis 2012 angezeigt. Bisher ist der Autopreisspiegel vor allem bei Sachverständigen verbreitet. Pfeffer ist zuversichtlich, dass mit der jüngsten Weiterentwicklung die Popularität im Autohandel gleichermaßen steigen wird. Dazu soll übrigens auch der erste Auftritt bei der (HAY) AutoZum im Jänner 2013 beitragen.
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„Abseits von kommerziellen Erfolgen freut es mich, wenn ich sehe, wie die Kunden die Qualität und die Vorteile unserer Methode zunehmend zu schätzen wissen“, sagt Dr. Wolfgang Pfeffer
s 40-41 bl-umfrage **GKUoklus OK STS_Layout 1 03.10.12 15:51 Seite 2
Management Spricht vor allem Protestwähler an
Würde mir das nicht antun
„Ich glaube, dass Frank Stronach es schaffen wird, viele Protestwähler anzusprechen und eine entsprechende Anzahl an Stimmen erhalten wird“, sagt Josef Frischmuth, geschäftsführender Gesellschafter Autohaus Ford Danner/Grieskirchen & Gaspoltshofen. „Allerdings kann ich mit Aussagen Stronachs gar nichts anfangen, etwa was den Euro betrifft. Immerhin kommen sie von einem Mann, der mit dem Dollar reich geworden ist.“ Dennoch glaubt Frischmuth, dass Stronachs Partei den Sprung ins Parlament schaffen könnte.
Wird manche wachrütteln „Wenn jemand wie Herr Stronach, der nachweislich bewiesen hat, dass er wirtschaftlich erfolgreich ist und in Österreich viele Arbeitsplätze geschaffen hat, eine Partei gründet, sorgt das sicher für Turbulenzen in der österreichischen Parteienlandschaft“, sagt Geschäftsführer Dietmar Hörburger, Autohaus Hörburger/Wolfurt. Viele in diesem Land seien mit der Politik unzufrieden, dies verstehe Stronach auszudrücken. „Welcher Erfolg ihm beschieden ist, ist derzeit nicht absehbar. Er bringt aber frischen Wind in die Politik, könnte sein, dass da manche wachgerüttelt werden.“
Tritt nicht aus Eigennutzen an „Herr Stronach hat sich bereits als erfolgreicher Unternehmer bewiesen, auch wenn ihm manche der österreichischen Neidgesellschaft den Erfolg nicht gönnen“, sagt Mag. Patrick Pfurtscheller, Geschäftsführer Autohaus Linser/Innsbruck. „Er würde sich auch nicht in der Politik engagieren, weil er dadurch persönliche Vorteile erwartet, sondern weil er sich um die Zukunft Österreichs sorgt und etwas bewegen will. „Grundsätzlich begrüße ich das Engagement einer demokratischen Partei, die weder zu weit rechts noch zu weit links steht und deren Ziel es ist, die rot-schwarze Dominanz zu brechen.“
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„Herr Stronach ist zweifellos ein Mann, der mit dem Aufbau von Magna sehr viel geleistet hat“, sagt Albert Still, Aufsichtsratvorsitzender/AVAG Holding. „An seiner Stelle würde ich mir das allerdings nicht antuen“. Immerhin habe Stronach erst kürzlich seinen 80. Geburtstag gefeiert. Natürlich erfordere ein derartiger Schritt viel Mut, allerdings müsse man sich auch der Konsequenzen eines anstrengenden politischen Engagements bewusst sein. „Ich glaube es wäre besser, das Leben zu genießen und das glatte, politische Parkett zu meiden.“
Investiert und riskiert viel „Frank Stronach ist ein Mann, der es mit seinen 80 Jahren absolut nicht notwendig hätte, in die Politik zu gehen“, sagt Geschäftsführer Mag. Bernd Roth, Autohaus Roth/Hermagor. „Er investiert mit seinem Gang in die Politik nicht nur eine Menge selbst verdientes Geld, sondern er riskiert dabei auch persönlich einiges.“ Stronach habe mit dem Aufbau seines internationalen Konzerns bereits gezeigt, dass er wirtschaftlich sehr erfolgreich sei. Er sorge mit seiner Parteigründung auch für Bewegung in der österreichischen Politik. „Ich glaube, dass er mit neuen Ideen und Denkweisen auch viele Wirtschaftstreibende ansprechen könnte.“
s 40-41 bl-umfrage **GKUoklus OK STS_Layout 1 03.10.12 15:51 Seite 3
Von älteren Menschen können wir viel lernen
Könnte Umdenken bewirken
„Ich finde es generell positiv, wenn sich erfahrene Menschen aus der Wirtschaft auch politisch engagieren und frische Ideen einbringen“, sagt Toni Ebner, Autohaus Ebner/Brunn am Gebirge. „Von älteren Menschen kann man viel lernen, sie verfügen über entsprechendes Wissen.“ Frank Stronach habe mit Manga einen Weltkonzern aufgebaut und damit seine wirtschaftliche Kompetenz bereits eindrucksvoll bewiesen. „Was mich auch beeindruckt ist, dass Stronach, der ja erst kürzlich seinen 80. Geburtstag feierte, sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruht, sondern nun auch ein Wort in der Politik mitreden will. Sein Engagement könnte auch für Turbulenzen in der österreichischen Parteienlandschaft sorgen.“
Erfolg hängt vom Team ab „Grundsätzlich sehe ich es positiv, wenn mit dem Engagement eines erfolgreichen Mannes aus der Wirtschaft, der einen internationalen Konzern aufgebaut hat, Bewegung in die Politik kommt und dieser neue Visionen, Ideen und Vorstellungen einbringt“, sagt Heinz P. Robinson, Geschäftsführer Autohaus Robinson/Graz. Das Eintreten Stronachs könnte für erhebliche Veränderungen in der Österreichischen Innenpolitik sorgen. Allerdings hänge ein möglicher Erfolg der neuen Partei vor allem auch davon ab, welche Personen Stronach für sein Team gewinnen könne und wie diese das Parteiprogramm dann auch entsprechend umsetzten, glaubt Robinson.
„Es ist bemerkenswert, wenn eine Partei auf demokratischer Basis, die nicht nur mit populistischen Forderungen auf Stimmenfang geht, mit neuen Ideen und Konzepten Bewegung in die verkrustete Parteienlandschaft Österreichs bringt“, sagt Jürgen Keusch, Geschäftsführer Keusch GmbH. „Herr Stronach hätte es ganz sicher nicht nötig, sich auf das glatte politische Parkett zu begeben, dennoch wagt er diesen Schritt und ist bereit, dafür sehr viel Geld locker zu machen, wie immer das auch ausgehen mag.“ Allein sein Antreten bei den kommenden Nationalratswahlen könnte bereits bei vielen etablierten Politikern einen Umdenkprozess bewirken.
Revoluzzer oder: viel Lärm um nichts? Der Austro-Kanadier Frank Stronach, der mit seinem Automobil-Zulieferungsunternehmen Magna einen Weltkonzern aufbaute, ist in aller Munde. Mit der Gründung seiner Partei „Team Stronach“ will er Österreich verändern. Hat die neue Partei aus Branchensicht Chancen, das Land politisch mitzugestalten? Von Dieter Scheuch
Forderungen und Umsetzung sind zwei Paar Schuhe „Ich glaube, dass Frank Stronach mit seiner Partei sicher Erfolg haben wird“, sagt Josef Wiener, Geschäftsführer Autohaus Wiener/Eltendorf. Allerdings habe sich bereits in der Vergangenheit gezeigt, dass Parteien, die stark auf eine Persönlichkeit zugeschnitten seien, ein Problem bekommen könnten, vor allem dann, wenn diese Persönlichkeit – aus welchem Grund auch immer – nicht mehr zur Verfügung stehe. „Darüber hinaus sind aufgestellte Forderungen und deren Umsetzung zwei verschiedene Paar Schuhe. Es wird sich zeigen, ob Stronach dies gelingt.“
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s 42 einstieg wirtschaft **GKUoklusOKSTSGKU_Layout 1 04.10.12 09:47 Seite 2
„Das System kann für Fuhrparks genutzt werden“, sagt Leonhard Vilser (Eberspächer) über EasyStart Call (Seite 52).
„1.600 Chefs sichern den Erfolg“, freut sich Eugen Stieger auf Seite 54.
Wirtschaft Chinesen kaufen Steyr Motors Eine Kaufvereinbarung über 100 Prozent der Gesellschaftsanteile haben Ende September die Steyr Motors GmbH und Phoenix Tree HSC Investment (Wuhan) Co. Ltd (Peking) abgeschlossen. „Um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, brauchen wir neue Absatzfelder und neue Märkte und somit schnelles und nachhaltig ausgerichtetes Wachstum“, sagten Hauptgesellschafter Prof. Dr. Rudolf Streicher und der geschäftsführende Gesellschafter Rudolf Mandorfer. Neben der Entwicklung und Produktion von HochleistungsDieselmotoren (im Bild der im März dieses Jahres vorgestellte neue Sechszylinder) wird der Standort in Steyr zum weltweiten Entwicklungszentrum ausgebaut und soll künftig verstärkt an der Entwicklung neuer Dieselmotoren für Stationär- und Fahrzeuganwendungen, aber auch für Marine und General Aviation arbeiten.
Mazda erweitert Fixpreis-Reparatur Der Mazda-Händlerverband begrüßt die Ankündigung des Importeurs, die Liste jener Modelle, für die bestimmte Reparaturen zu Fixpreisen angeboten werden, zu erweitern: Sie gilt nun für 121, 323, 626, Demio, Premacy (B.), Mazda2 (Baujahr 2003–2007), Mazda3 (Baujahr 2003–2008) sowie Mazda6 (Baujahr 2002–2007). Bremsen, Auspuffendtopf, Kupplung sowie Stoßdämpfer (vorn und hinten) werden zu Fixpreisen mit Original-Ersatzteilen angeboten, die laut Mazda Austria bis zu 40 Prozent unter den üblichen Preisen liegen. Die Kosten werden vom Importeur gemeinsam mit den Händlern getragen. „Es gibt zwar reduzierte Spannen und einen niedrigeren Stundensatz für die Händler – doch ein schlechtes Geschäft ist besser als gar keines“, sagte Franz Eckl, Vorsitzender des Händlerverbands, in Anspielung auf die Tendenz, dass Besitzer von fünf oder sechs Jahre alten Autos oft in freie Werkstätten abwandern.
Oktoberfest in den Autohäusern Das Landesgremium des steirischen Automobilhandels veranstaltet heuer zum bereits dritten Mal das „Oktoberfest der Gebrauchtwagen“. Landesgremialobmann Ing. Klaus Edelsbrunner hat nicht nur lokale Medien (Print, Online und Radio) in die Aktion eingespannt, sondern vor allem die Autohäuser selbst. Diese genießen spezielle Tarife für ihre Inserate und können in ihren Betrieben durch verschiedene Aktivitäten zusätzliche Kunden anlocken. So will man den Abfluss der Gebrauchtwagen von den Plätzen vor Anlauf der Wintersaison forcieren. Das habe sich schon in den vergangenen Jahren bewährt, sagt Edelsbrunner, dies zeige sich anhand eines Vergleichs mit den Gebrauchtwagen-Zulassungen mit den anderen Bundesländern.
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Dieter Scheuch
Steter Tropfen höhlt den Stein Es gibt Vertreter von Interessengemeinschaften, die unter dem nahezu pathologischen Zwang leiden, ihren Hass gegen Autos immer aufs Neue zelebrieren zu müssen. Zu diesen zählt auch die in Wien beheimatete Radlobby „IGFahrrad“, deren Obmann kürzlich mit einer merkwürdigen Wette im Rahmen der Aktion „Rasen am Ring“ für Aufmerksamkeit sorgen wollte. Er wettete, dass niemand sein Auto für ein Faltrad aufgeben würde. Letzteres würde jene Person erhalten, die ihr Fahrzeug bei „Rasen am Ring“ öffentlich teert und federt und danach behördlich abmeldet. Manche Autogegner schrecken selbst vor mittelalterlichen Methoden nicht zurück, um ihre Ziele gemäß dem Motto „Steter Tropfen höhlt den Stein“ durchzusetzen. Je mehr Anhänger sie gewinnen, desto stärker gefährden sie eine stark von der Stimmung abhängige Branche wie jene der Automobilwirtschaft. Uns freut, dass der IG-Fahrrad-Obmann seine Wette gewonnen hat. Ein Sieg der Vernunft, der uns für die Zukunft hoffen lässt.
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Wirtschaft
Alles steht auf Expansion Beim Spatenstich für das neue Werk in Wiener Neustadt zeigte ZKW auch die neue, revolutionäre Generation an Scheinwerfern, die derzeit erprobt wird.
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n Wieselburg, dem Stammsitz von ZKW, sind die Kapazitäten bereits erschöpft – vor allem im Hinblick auf einen weiteren personellen Ausbau: Daher expandiert der Scheinwerferhersteller, der vor allem Premiumkunden wie Daimler, BMW, Audi und Volvo beliefert, an einem anderen Standort, nämlich in Wiener Neustadt. Dort wird auf Vermittlung von ecoplus, der Wirtschaftsagentur des Landes, mit Investitionen von 20 Millionen Euro bis zum Jahr 2016 eine neue Entwicklungs- und Fertigungsstätte errichtet. Ing. Mag. Hubert Schuhleitner, Chef von ZKW, erhofft sich in Wiener Neustadt vor allem qualifiziertes Personal von der Fachhochschule.
Ing. Mag. Hubert Schuhleitner (ZKW, l.), Landesrätin Dr. Petra Bohuslav und LAbg. Mag. Klaus Schneeberger (ecoplus-Aufsichtsrat)
weiterhin sehr gut. „Wir sind zwar knapp hinter den sehr starken Ergebnissen von 2011, aber 3 bis 5 Prozent sind noch lange kein Einbruch, sondern eher die Auflösung einer Überhitzung.“ Heuer sollen insgesamt bis zu 3 Millionen Stück produ(MUE) ziert werden.
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Neue Generation Produziert werden in Wiener Neustadt unter anderem Module für die neue LED-Matrix-Scheinwerfergeneration: Diese besteht aus vier Lichtsegmenten mit je vier LED-Lichtquellen, die mithilfe von Frontkameras ganz gezielt ein- und ausgeschaltet werden können, sodass niemand geblendet wird. Das Auto fährt quasi immer mit Fernlicht, doch wirklich erleuchtet wird nur das Umfeld. Laut Schuhleitner sind Prototypen bereits unterwegs, spätestens 2015 sollen Serienfahrzeuge deutscher Premiumhersteller mit diesen Scheinwerfern ausgerüstet werden. Nach Angaben des ZKW-Chefs ist die Auslastung heuer nicht zuletzt aufgrund der starken Verankerung im weltweit boomenden Premiumsegment
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Bremsen als Umsatzbringer Wenn Kunden bei den Verschleißteilen von Bremsen sparen, kann sich dies manchmal bei Unfällen rächen: Wir geben auf den folgenden Seiten einen Überblick, was es an Neuheiten auf dem Markt gibt.
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m Gegensatz zu vielen saisonalen Tätigkeiten wie etwa den Reifen sind Bremsen ein Ganzjahresgeschäft. Dementsprechend wichtig ist es, dass Autohäuser und Werkstätten gerüstet sind. Die Autoteile- und Zubehörhändler stehen ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Bei der Klein Autoteile Vertriebsgesellschaft m.b.H. in Perchtoldsdorf verweist Marketingleiter Rudolf Bayer auf das umfangreiche Programm. Jenen Kunden, die am Bremsscheibentopf ihrer Fahrzeuge Abrieb und Rost verhindern wollen, sollten die Werkstätten die NONOX-geschützten Bremsscheiben von Honeywell empfehlen. Diese garantieren von Beginn an volle Bremswirkung. Als Lösung für die zeitwertgerechte Reparatur von Fahrzeugen bieten sich laut Bayer die Bremsbeläge der Marke Stop an, die von Honeywell speziell für Fahrzeuge entwickelt wurden, die älter als acht Jahre sind und 80 Prozent des heimischen Fuhrparks abdecken.
Geräte zur Bremsenentlüftung „Wir bieten alle Geräte an, um die Inspektion und die Reparatur von Bremsanlagen möglichst einfach zu gestalten“, sagt Richard Pleil, Marketingchef bei der Birner Gesellschaft m.b.H. in Wien: So gibt es beispielsweise zwei unterschiedliche Geräte von Busching zur Bremsenentlüftung (SL5 für klassische Servicearbeiten, SL20
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als Premiumvariante) sowie Bremsenprüfstände und natürlich ein umfangreiches Sortiment im Bereich Beläge. Ausschließlich auf die Erstausrüster-Kompetenz von Delphi und TRW setzt Herbert Degelsegger von Degelsegger Fahrzeugteile Handels GmbH in Linz. „Die Bremsen sind ein sicherheitsrelevantes Bauteil“, appelliert Degelsegger an die Werkstätten: „Da sollte man keine Kompromisse eingehen, um die Sicherheit unserer Kunden zu gewährleisten.“
Hochwertige Ersatzteile Werkstätten sollten auch bei jüngeren Autos auf den Zustand der Bremsen achten, empfiehlt Sandra Schober von der Derendinger Handels GmbH in Salzburg-Wals: „Eine Prüfung des Bremssystems wird unter Umständen erst bei 60.000 gefahrenen Kilometern durchgeführt. Für sicherheitsrelevante Bauteile wie beispielsweise Bremskomponenten ist dies ein zu weit auseinanderliegendes Intervall.“ Auch Schober rät beim Austausch von Bremskomponenten dringend zu qualitativ hochwertigen Ersatzteilen, wie sie bei Derendinger unter anderem von Textar, Ferodo, TRW und Jurid erhältlich sind. „Damit setzen wir auf Lieferanten, die den hohen Standard der Erstausrüster-Qualität auch für den freien Ersatzteilemarkt liefern.“ Die Siems & Klein Autowerkstatt-Technik Vertriebs GmbH in Wien wird demnächst damit beginnen, das auf der Automechanika präsentierte Annahmekonzept „Faire Fahrzeug Inspektion“ (FFI) von MAHA den Kunden näherzubringen. Die Werkstätten können je nach Voraussetzungen und Ansprüchen verschiedene Ausbaustufen wählen. Außerdem hat das Unternehmen natürlich alle möglichen Bremsenprüfstände von MAHA im Programm, etwa den für Pkws und Transpor(MUE) ter entwickelten MBT 2100.
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s 45 bremsen tmd *** OK STS_Layout 1 03.10.12 15:55 Seite 1
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Bremse mit Hybridmaterial Aktuelles Produkt-Highlight von TMD Friction – weltweit führend in der Herstellung von Bremsbelägen – ist das Textar Epad. Dabei handelt es sich um das erste echte Hybridmaterial bei Bremsbelägen.
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as Epad bietet die in Europa geforderte hohe Bremsleistung und erfüllt die Anforderungen an Staub- und Geräuscharmut, die auf dem japanischen und US-amerikanischen Markt gefragt sind. Die neuen Bremsbeläge sind jeweils exakt auf den entsprechenden Fahrzeugtyp zugeschnitten und für Vorderund Hinterachsanwendungen erhältlich.
Lauter gute Eigenschaften Der spezielle Belagaufbau und das unterlegte Reibungsprinzip bilden die Basis dieser neuen Pkw-
Bremsbelag-Generation. Die einzigartige Reibbelagtechnologie ist nicht nur auf dem Ersatzteilmarkt erfolgreich, sondern auch im Erstausrüstungssektor steigt die Nachfrage. Für VW, BMW und Mercedes fertigt TMD Friction bereits in Serie. Bisher wurden Bremsbeläge mit ausgeprägten Komforteigenschaften in erster Linie in den USA und Asien eingesetzt, wo seit Jahren großes Augenmerk auf glänzende Felgen gelegt wird. Europäer hingegen stellen hohe Anforderungen an die Bremsperformance. Zusätzlich ist Geräuscharmut seit jeher eine Eigenschaft, die Hersteller und Fahrzeughalter weltweit erwarten. Im Vergleich zu europäischen Standardmischungen verringert das Textar Epad den Verschmutzungsgrad der Felgen deutlich und optimiert dadurch das Reinigungsergebnis nach der Autowäsche. Der reduzierte Abrieb trägt dazu bei, dass Verschleiß und Lebensdauer verringert und die Geräuscheigenschaften verbessert (LHO) werden.
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s 46 bremsen fed.mogul+ate *** OK STS_Layout 1 03.10.12 15:56 Seite 2
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Keramik in der Offensive Das Produktsortiment von ATE Ceramic wird ausgebaut. Die Aftermarket-Marke von Continental glänzt ferner mit professionellem Werkzeug im Bremsenbereich und praxisnaher Schulung.
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a die Erweiterung das Kleinwagensegment betrifft, können noch mehr Fahrzeuge mit den Bremsbelägen ausgestattet werden, die sich immer größere Beliebtheit erfreuen. ATE Ceramic Bremsbeläge zeichnen sich dadurch aus, dass sie sauber, leise und verschleißarm operieren. Der Transferfilm, der sich nach kurzer Einfahrphase zwischen Bremsscheibe und Bremsbelag bildet, lässt die Fahrzeugfelgen nahezu bremsstaubfrei.
Weiterer Ausbau geplant Die Minimierung des Bremsstaubs hat mehrere Vorteile: Hochwertige Alu-Felgen müssen weniger oft gesäubert werden, was zum Werterhalt und geringerem Einsatz von Pflegemitteln beiträgt. Aus diesem Grund wurde das Produkt mit dem „Reifen Innovation Award“ für Umwelt- und Ressourcenschonung der Fachmesse „Reifen 2012“ ausge-
ATE Ceramic Bremsbeläge sind leise, sauber und verschleißarm
zeichnet. Das ATE Ceramic-Sortiment soll im kommenden Jahr für SUVs und Sportwagen weiter ausgebaut werden. Um professionelle Arbeit an der Fahrzeugbremse zu ermöglichen, hält Continental unter der Marke ATE ein breites Sortiment an Geräten und BremsenSpezialwerkzeugen bereit. Es wird ständig erweitert und an die Entwicklungen in der Fahrzeugtechnik angepasst. Neu im Angebot befinden sich u .a. ein Bremsen-Entlüftungsgerät mit integrierter Absaugvorrichtung, ein mobiler Bremsflüssigkeitstester und ein Reinigungsset für Radnaben. Dazu kommt das Aftermarket TrainingsCenter von Continental zur spezifischen Weiterbildung vor allem auf dem immer komplizierteren Brem(LHO) sensektor.
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Neuer Look einer Marke Federal Mogul Ersatzteildivision hat die TopBremsenmarke Ferodo mit dem Slogan „You are in Control“ neu inszeniert, um den Ansprüchen der Kunden entgegenzukommen.
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m diesem Ziel gerecht zu werden, ist Ferodo um ständige Innovationen bemüht. Das trifft auch auf die überarbeitete Website zu, die nun eine einfachere Navigation zulässt und die Nutzung der neuen Kataloge erleichtert. Zusätzlich wurde die Verpackung neu gestaltet – aus optischen Gründen und zur Fälschungssicherheit.
Fünf Kernelemente Dazu sagte Jérôme De Bruycker, Brand Manager Braking Europa/Mittlerer Osten: „Die Website, das APP und die neue Verpackung
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Kundenunterstützung im Zentrum
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sind entwickelt worden, um die Arbeit unserer Partner im Ersatzteilmarkt effizienter zu gestalten. Diese Entwicklungen reflektieren die fünf Kernelemente der Marke Ferodo: Bremsenexpertise, Programmbreite und Marktabdeckung, OE-Technologie, Serienqualität und umfassendes Kundenservice.“ Diese Eigenschaften machen Ferodo laut De Bruycker zum idealen Bremsenpartner. Die Marke beruft sich in dem Zusammenhang auch auf Vergleichstests, aus denen hervorgeht, dass die Haltbarkeit der Bremsbeläge aus dem Haus im Vergleich zum zweitbesten Anbieter um 10 Prozent größer ist. Die Qualität der Bremsbeläge beeinflusst darüber hinaus die Haltbarkeit der Bremsscheibe. In dem Bereich hat Ferodo ebenfalls die Nase vorn. Die neu entwickelte www.myferodo.com Website zeichnet sich durch einfaches Auffinden der technischen Tipps, der Marketing-Unterstützung, der Katalogdaten und der Informationen über neue (LHO) Produkte aus.
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Alles andere als ausgestorben! Wer die Trommelbremse im Werkstattgeschäft bereits abschreibt, lässt einen wichtigen Umsatzfaktor links liegen. Mit einer eigenen Kampagne macht TRW auf diese Geschäftschance aufmerksam.
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ätten Sie gewusst, dass im Vorjahr noch 45 Prozent aller weltweit verkauften Neufahrzeuge mit einer Trommelbremse an der Hinterachse ausgestattet waren? Laut den Schätzungen von TRW, einem der führenden Zulieferkonzerne mit besonders großer Bremsenkompetenz, wird dieser Anteil auch in den kommenden Jahren nicht unter 40 Prozent sinken. Die Bedeutung der Trommelbremse bei Bestandsfahrzeugen ist naturgemäß noch viel größer – auch am technisch anspruchsvollen europäischen Markt, wo die Entwicklung in Richtung Scheibenbremse zweifellos schon weiter vorangeschritten ist als anderswo.
ratur und Austausch sowie Marketingmaterialien, um die Kunden von der Notwendigkeit regelmäßiger Kontrollen überzeugen zu können. Hinzu kommen Sonderprämien für die Werkstätten selbst.
Wichtiger Sicherheitsfaktor
Andreas Schäfer betont die Erstausrüstungsqualität der TRW-Teile
Umfassende Kampagne „Die aktuellen und zu erwartenden Zulassungszahlen zeigen, dass die Trommelbremse keineswegs vom Aussterben bedroht ist“, sagt Andreas Schäfer, Marketingmanager für Deutschland, Österreich und die Schweiz bei TRW Aftermarket. Das Umsatzpotenzial rund um Trommelbremse und Bremsbetätigungssysteme sei groß, denn diesen Komponenten werde „oft nicht die nötige Aufmerksamkeit bei Wartungen und Reparaturen geschenkt“. Mit einer vor einigen Monaten angelaufenen und bei der Automechanika neuerlich in den Vordergrund gerückten Kampagne will TRW diese Situation verändern. Werkstätten erhalten Tipps rund um Repa-
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An guten Argumenten für die Kontrolle und nötigenfalls Erneuerung von Trommelbremsen mangelt es nicht: „Zwar erbringen die vorderen Scheibenbremsen 80 Prozent der Bremsleistung, trotzdem hat die Hinterradbremse einen sehr großen Einfluss auf die Fahrstabilität“, führt Schäfer einen wesentlichen sicherheitsrelevanten Aspekt ins Treffen. Dies gelte vor allem für moderne Bremsregelsysteme samt Bremskraftverteilung und Traktionskontrolle: „Nachlässigkeit bei der Wartung oder der Einbau von Ersatzteilen mit geringer Qualität kann besonders in Notbremssituationen ernsthafte Folgen haben.“
„Knowhow aus der Erstausrüstung“ Gleiches gilt für die Bremsbetätigung: Bremsschläuche, Hauptzylinder und Bremsflüssigkeit haben naturgemäß großen Einfluss auf die Bremsleistung und sollten daher regelmäßig überprüft werden. TRW empfiehlt sich als Teilelieferant in Erstausrüsterqualität. „Derzeit ist die Bremsbetätigung sogar einer unserer stärksten Wachstumsbereiche mit guten Zukunftsaussichten“, berichtet Schäfer von zahlreichen Aufträgen der Autohersteller: „Daher sind wir in der glücklichen Lage, das Knowhow aus der Erstausrüstung direkt ins Ersatzteilgeschäft einfließen zu lassen.“ (HAY)
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Wirtschaft Um Aluminium- oder Chromfelgen sauber zu halten, hat Jurid neue Bremsbeläge entwickelt.
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em Fachpublikum vorgestellt wurden die neuen Bremsbeläge auf dem großen Stand von Honeywell auf der Automechanika in Frankfurt: Das Produkt trägt die vielsagende Bezeichnung Jurid White. Es handelt sich um Keramikbeläge, die nicht nur die Homologation für
Glänzende Aussichten Originalausrüstung erfüllen und beispielsweise bei VW und BMW in den USA bereits eingesetzt werden. Die verbesserte Formel enthält weder Stahlfasern noch andere abrasive Materialien.
Höhere Lebensdauer und auch leiser Stattdessen erlauben die modernen Keramikverbindungen eine spürbare Verbesserung bezüglich der Staubreduktion; dies führt natürlich auch zu einer längeren Lebensdauer der Beläge und Scheiben. Durch die Integration von qualitativ hochwertigen Dämmplatten, Fasern und Nuten wurde bei den Jurid White Bremsbelägen auch der beste
Geräuschpegel dieser Klasse erzielt; denn durch die verwendeten Materialien wurde eine Vibration der Beläge – die Hauptursache für das Quietschen – minimiert. Geliefert werden die Bremsbeläge in einer eleganten weißen Verpackung, wodurch die hohe Qualität von Jurid White auf den ersten Blick erkennbar ist und auch der Wiedererkennungswert steigt. Zunächst sind Jurid White Bremsbeläge am Zubehörmarkt nur für BMW-Anwendungen erhältlich; im Laufe des kommenden Jahres soll das Pro(MUE) gramm komplettiert werden.
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So gut wie neu Mit aufbereiteten Bremssätteln schont FTE die Ressourcen und erweitert die jahrzehntelang aufgebaute Kompetenz rund um die Bremse.
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ehr als 69 Jahre Erfahrung im Bremsund Kupplungsbereich sind alles andere als selbstverständlich. Der aus Deutschland stammende Zulieferkonzern FTE Automotive kann diese eindrucksvolle Erfahrung vorweisen. Darauf aufbauend, wird das Sortiment laufend an die
aktuellen Marktbedürfnisse angepasst. Beispielsweise werden seit Ende 2011 wiederaufbereitete Bremssättel angeboten. „Austauschbremssättel sind etwa 30 Prozent günstiger als Neuteile“, sieht Eric Lundtoft, Executive Director Aftermarket, viel Potenzial bei zeitwertgerechten Arbeiten an älteren Fahrzeugen. Er unterstreicht die damit verbundene Schonung der Rohstoffressourcen: Das Pfandsystem für die Altteilrückgabe sei ein „aktiver Beitrag zum Schutz der Umwelt“. Soweit erforderlich, werden die aufgearbeiteten Bremssättel übrigens mit Führungsund Belaghalteteilen ausgeliefert.
Umfangreiches Sortiment
Erik Lundtoft sieht viel Potenzial bei Zeitwertarbeiten
Abgesehen von den Austauschsätteln hat FTE zahlreiche weitere Bremsenkomponenten im Programm. Dazu gehören Hauptbremszylinder für Autos mit und ohne ABS oder ESP, Bremsschläuche, Aluminium-Radzylinder, Brems- und Kupplungsseile und Raddrehzahlsensoren. Selbstverständlich finden sich auch Bremsbeläge, -backen, -scheiben und -trommeln im Sortiment. Außerdem gibt es über 175 „Masterkits“ für rund 600 Fahrzeugtypen: Dabei handelt es sich um Komplettsets mit allen Teilen, die bei einer Reparatur (HAY) der Hinterradbremse benötigt werden.
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Wintersaison:
GESPANNTE ERWARTUNG •
Labeling Was es bringen könnte
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Qualität High-Performance im Kommen
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Räder Felgen perfekt winterfest
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Wuchten Sorgfalt ist Mutter der Porzellankiste
Jubiläum und Eröffnung des Erweiterungsbaus von Fleischmann
www.autoundwirtschaft.at
fleischmann_1012_korr_Layout 1 04.10.12 08:35 Seite 1
ahren!
seit 40 J
• s 3 EditGKU OK STS_Layout 1 03.10.12 17:33 Seite 1
Durchwachsene Lage
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Ansicht
ie Automobilwirtschaft im Allgemeinen und die Reifenbranche im Besonderen strahlt zumindest nach außen weiter großen Optimismus aus. Das kann gut fürs Geschäft sein, weil fröhliche Gesichter zweifellos mehr zum Kauf animieren als das bei Leichenbittermienen der Fall ist.
rechnet zur Einführung dieses potenziellen Mittels für den Qualitätsvorrang kein Winterreifenmodell eine Spitzenbewertung mit der Kategorie A oder B erzielt hat. Insofern ist es schwierig, das Label als Motor für die Steigerung des Verkaufs von Reifen höchster Qualität einzusetzen. Vielmehr empfiehlt es sich, erst recht wieder vor allem die Ergebnisse des ÖAMTC-Winterreifentests ins Treffen zu führen.
• Allerdings ist der Optimismus der Branche auf nicht sehr sattelfesten Argumenten gebaut. Über den Daumen wird gerechnet, dass die schwachen Ergebnisse im Sommer-Sellout zwangsläufig zu einer Trendumkehr in der Wintersaison führen werden. Das kann, muss aber nicht der Fall sein. – Vor allem dann, wenn die mittlerweile lang anhaltende krisenhafte Bewölkung des Wirtschaftshorizonts und die noch länger andauernde Schwächung der Masseneinkommen sich in eine entsprechende Kaufzurückhaltung der Endverbraucher in allen Lebensbereichen niederschlägt.
• Gewisse Hoffnungen ruhen nun darauf, dass die Qualitätsorientierung der Endverbraucher durch die Einführung des Reifen-Labelings beflügelt werden kann. Das setzt allerdings voraus, dass im Fachhandel gerade in der Stoßzeit des Reifentausches ausreichend personelle Kapazitäten vorhanden sind, um tatsächlich ausführliche Kundengespräche führen zu können. Ein Pferdefuß besteht freilich darin, dass ausge-
• Dr. Lutz Holzinger, Redaktion Sonderprojekte
Entscheidend für den Erfolg im Reifengeschäft bleibt sicherlich die fachmännische Beratung kombiniert mit einem auf den jeweiligen individuellen Bedarf des Kunden abgestimmten Angebot, das darüber hinaus ein passendes Preis-Leistungs-Verhältnis aufweist. Was die Möglichkeit zur Differenzierung angeht, lässt an sich das breite Angebot einer Vielzahl von Reifenherstellern keine Wünsche offen. Im Fachhandel kommt es darauf an, diese Möglichkeiten zu nutzen. Bleibt nur zu hoffen, dass das Geschäft sich so entwickelt, wie die Optimisten der Branche sich das für die nun startende Wintersaison wünschen.
• s 4 markt *!lusGKUjon OK STS_Layout 1 03.10.12 17:40 Seite 2
Reifen-Extra
Die Eigenwahrnehmung und die Formbarkeit des Marktes Im Gegensatz zu den letzten zwei Saisonen gibt es Winterreifen en masse, jedoch wird weniger Nachfrage im Markt verspürt. Bei gut gefüllten Lägern und voller Lieferfähigkeit der zahllosen Hersteller ist der (Preis-)Kampf um den Konsumenten entbrannt.
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eider berücksichtigen viele Reifen(fach)betriebe noch immer nicht, dass sie sich in einem äußerst unberechenbar gewordenen Markt befinden. Während an der Börse notierte Industrien dem Aktienkurs geschuldet immer nur ihre schönste Flanke zeigen und ihre Markterfolge
jede Befragung endet im Siegerergebnis des Probanden. Nahezu 90 Prozent sagten laut einer Boston-Consulting-Studie, Manager entwickelten ihre Marktdeutungen auf Jahresbasis, ungeachtet der tatsächlichen oder gefühlten Veränderungsgeschwindigkeit in ihrer Branche. Für die Absatzpartner vor Ort sind das lieb gewonnene alte Rituale. Nur allein der Glaube versetzt keine Umsatzberge mehr. Auch nicht, wenn beispielsweise Conti-Chef Elmar Degenhart für 2012 „keine signifikanten Veränderungen“ verlautbart. 3013 macht er davon abhängig, wie es Finanzmarkt und Politik gelingt, Vertrauen zu schaffen. Global über alles sollen dennoch bis zu 3 Prozent plus herausschauen – leider nicht für Europa. Da ist reine Managerrhetorik.
Ultimative Flexibilität
Wenn der Schnee so aufstaubt und auch eine Zeit lang liegen bleibt, dann kann es dem Reifenhandel nur recht sein. Dennoch ist für Marktfantasien wenig Platz über.
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außerhalb Europas abzubilden versuchen, müssen die nachgelagerten Handelsorganisationen mit dem auskommen, was der Markt hergibt. Und das wird immer weniger. Die Autofahrer sparen beziehungsweise werden immer weniger. Viele Manager und Unternehmer verfallen dennoch der falschen Zuversicht, sie könnten die Unsicherheit ihrer Branche durch eigene Maßnahmen in den Griff bekommen. Tatsächlich wird viel Zeit auf unhaltbare Prognosen verschwendet, weshalb wir vorläufig auf die Poolzahlen der Reifenlieferanten verzichten, denn
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Also raten wir den Vertriebsleuten im Hier und Jetzt das wirtschaftliche Umfeld im Auge zu behalten und sich den Veränderungen laufend anzupassen. So wie es derzeit vielerorts rückwärts läuft, könnte es ja auch wieder vorwärts kommen. Vor Kurzem besuchten wir am Stadtrand von Wien einen unter blau-grüner Flagge firmierenden Reifenhändler, der uns seine umfänglichen Lagerhallen voll mit vor allem gebrauchten Reifen, Felgen und Räderzubehör zeigte. Vorn glänzt die Neuware, dahinter stapelt sich das, was kaufkraftschwache Konsumenten und Geschäftemacher aller Art noch gut verwerten können. Räder mit ausreichender Profiltiefe für den uraltgebrauchten Pkw, Klein-Lkw und sonstigen Nutzfahrzeugeinsatz – alles da und der Platz war gerammelt voll mit Käufern. Mit Flexibilität sich des rasch ändernden Marktumfeldes anpassend, ist der von der Konkurrenz als „Heinzlmännchen“ verspottete Unternehmer den anderen einen wichtigen Schritt voraus. Zumin(LUS) dest eine Zeit lang.
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• s 5 goodyear **GKU FOTO FEHLT! ok lho_Layout 1 04.10.12 15:35 Seite 1
Man muss damit anfangen Vor dem Hintergrund eingeschränkter Aussagekraft des EU-Labels für Winterreifen hat der Konzern seine neuesten GoodyearDunlop-Produktkreationen präsentiert.
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och schwer dem Käuferpublikum vermittelbare Argumente zum Reifenlabel, die Bedeutung des Reifenhandels bei der Marktüberwachung und darauf abgestimmte Entwicklungen moderner Mischungs- und Lamellentechnologien sind die aktuellen Rahmenbedingungen in der anstehenden Winterreifensaison. „Man muss damit anfangen“, sagte Geschäftsführer Goodyear-Dunlop Tire Dr. Rainer Landwehr, „auch wenn die Prozesse zum EU-Labeling erst zu Beginn des SommerreiRainer Landwehr, fengeschäftes 2013 schlagend werD-A-CH GoodyearDunlop den.“
Mit dem Goodyear Ultra Grip 8 Performance und dem Dunlop SP Winter Sport 4D hält der Reifenkonzern zwei Topbrands für das Winterreifengeschäft bereit, die auch alle bislang erforderlichen Labelingansprüche erfüllen. Landwehr, der weiterhin den Vertrieb in seinen Satellitenländern Schweiz und Österreich behält, setzt in volatilen Märkten auf Verlässlichkeit seiner Produkte und unterstützt effiziente Kontrollen seitens der EU und der nationalen Behörden. „Jeder noch so kleine Markterfolg wird vor Ort beim Kunden entschieden. Wir brauchen unsere Spe(LUS) zialisten im Land.“
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• s 6-8 umfrage*** ok lho_Layout 1 05.10.12 12:10 Seite 2
Reifen-Extra
Keine schlechten Aussichten hegen die Reifenimporteure für die bevorstehende Wintersaison. Allgemeiner Tenor: Eine Erneuerung der abgefahrenen „WinterPatschen“ ist überfällig.
Andrea Appel, Semperit
Peter Gulow, Bridgestone
Reinhard Münzker, Pirelli
Frederic Chouquet-Stringer, Michelin
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In manchem Segment könnte es eng werden • Welche Erwartungen haben Sie für das Geschäft in der heurigen Wintersaison Andrea Appel: Der Absatz von Neufahrzeugen ist je nach Marke sehr heterogen. Wir unterscheiden daher ebenso nach Fahrzeugmarken, Vertriebskanälen und sogar Regionen. Als pauschale Erwartung für unser Haus gehen wir von einer leichten Steigerung gegenüber dem Vorjahr aus. Peter Gulow: Generell im Markt liegt der Winter-Sellin bis jetzt (Januar bis Juli 2012) zweistellig unter Vorjahr. Bei 4x4 und TransporterReifen lag der Sellin auf hohem Niveau – teilweise über dem letzten Jahr. Der meteorologisch eher bescheidene Winter 2011/2012 hinterließ deutlich höhere Lagerbestände, d. h. die Bereitschaft zur Bevorratung mit Winterreifen ist geringer als im letzten Jahr. Die hohe Quote von nochmontierten Winterreifen zum jetzigen Zeitpunkt gepaart mit früher winterlicher Witterung könnte ein deutlich besseres Geschäft zum Endverbraucher bedeuten. Reinhard Münzker: Aus der Sicht von Pirelli kann die Wintersaison 2012 für die Reifenindustrie die Sellin-Ergebnisse des vergangenen Jahres nicht einbringen. Verantwortlich dafür sind überhöhte Restlager aus 2011. Die bedachte Prognose zeichnet ein geschätztes Minus von 8 Prozent zu 2011 im Sellin, Industrie an Handel. Für den Reifenfachhandel im Retailgeschäft zeichnet die kommende Saison die Tendenz einer Steigerung in der Menge. Faktoren dafür sind ein hoher Anteil der Autofahrer, die über die Sommersaison Winterreifen
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im Einsatz hatten. Eine positive Aussicht erwartet die Branche in der Stabilisierung der Winterreifenrestlager. Frederic Chouquet-Stringer: In den „Winterreifen-Ländern“ Österreich, Deutschland und der Schweiz ist die wirtschaftliche Situation wesentlich besser als in Südeuropa. Der SelloutMarkt, also das Geschäft mit dem Endverbraucher, wird in diesen Ländern auf einem gewohnten hohen Niveau laufen. Thomas Körpert: Für die Industrie ist mit einem Rückgang um rund 5 bis 8 Prozent zum extrem guten Vorjahr zu rechnen; für den Reifenfachhandel und das Autohaus erwarten wir ein leichtes Plus. Tassilo Rodlauer: Nach der wetterbedingt schwierigen Saison 2011 gehen wir von einer erfolgreichen Wintersaison 2012 für den Reifenhandel aus. Wenn der Winter auch in den Ballungsräumen stattfindet, erwarten wir aus verschiedensten Gründen ein hohes Nachfrageniveau und sind überzeugt, unsere Position am österreichischen Markt zusammen mit unseren Partnern zu verteidigen. Helmut Wieser: Aufgrund der Tatsache, dass viele Fahrzeuge im Sommer mit schlechten Winterreifen unterwegs waren, müssen diese im Winter erneuert werden – es wird von einem guten Wintergeschäft ausgegangen. • Wie sieht die Lieferfähigkeit aus der Sicht Ihres Hauses aus? Andrea Appel: Überraschungen bzw. unvorhersehbare Marktveränderungen können wir nicht
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Reifen-Extra ausschließen. Allerdings gehen wir nach heutigem Wissensstand davon aus, dass die Erwartungen unser Geschäftspartner sich größtenteils erfüllen werden.. Peter Gulow: Zurzeit befinden wir uns in der Phase der Initial-Bestellungen, die wir zu 100 Prozent bis Ende September bedienen werden. Aufgrund der zu erwartenden hohen Nachfrage nach 4x4- und Transporter-Reifen empfiehlt sich gerade hier eine vorzeitige Order. Reinhard Münzker: Die Verfügbarkeit ist aus unserem Fokus gegeben. Engpässe auf Segment- und Dimensions-Ebene sind bei Vans und SUVs zu erwarten. Frederic Chouquet-Stringer: Die hohe Nachfrage, insbesondere bei den Premiummarken, wird zwangsläufig dazu führen, dass die eine oder andere Dimension nicht gut lieferbar sein wird, vor allem bei den Top-Sellern (z. B. 195/65 R 15). Thomas Körpert: Wir werden in allen wichtigen Dimensionen und Ausführungen sehr gut lieferfähig sein! Aufgrund der schwachen Einlagerung kann es aber in der Auslieferung zu Problemen mit der Logistik kommen. Tassilo Rodlauer: Die Liefersituation hat sich gegenüber den Vorjahren deutlich entspannt, wird aber in einzelnen Segmenten auch in der kommenden Saison kritisch bleiben. Helmut Wieser. Unser Lager ist gut sortiert und wir sind bereits sehr gut auf die Wintersaison vorbereitet. • Mit welchen Produkten und Dienstleistungen will Ihr Haus am Markt punkten? Andrea Appel: Einerseits haben wir mit dem neuen ContiWinterContact TS 850 ein neues Aushängeschild im Premiumsegment, andererseits sehen wir, dass die Nachfrage nach Semperit-Reifen im mittleren Preissegment immer stärker wird. Mit einer breiten Produktpalette und
unserem etablierten Verkaufsteam versuchen wir, auf die Bedürfnisse unserer Kunden bestmöglich einzugehen und sie in der Lösungsfindungen zu unterstützen. Peter Gulow: Mit dem bereits 2011 eingeführten Blizzak LM-80, der aktuell zum Testsieger bei GTÜ (Gesellschaft für Technische Überwachung) und ACE (Auto Club Europa) gekürt wurde. Der Bridgestone Blizzak LM-80 erzielte mit der Höchstpunktzahl den Testsieg und die Bewertung „sehr empfehlenswert“. Neu auf dem Markt ist in diesem Jahr der Blizzak LM-32C, der die Winterreifenpalette für Kleintransporter und Vans mit einem zulässigen Gesamtgewicht bis zu drei Tonnen erweitert. Im Vergleich zum Vorgängermodell bietet der neue Lamellenreifen eine erheblich stärkere Traktion auf Schnee, ein besseres Bremsverhalten bei Nässe und eine um 10 Prozent höhere Laufleistung. Reinhard Münzker: Die Tendenz steht auf Verlagerung der Kapazitätsspitzen in die Monate Oktober und November. Oktober mehr ab Mitte des Monats. Pirelli stellt die Ausrichtung auf Gewährleistung der Verfügbarkeit in diesen Zeiträumen. Ein Zeichen im Produktmanagement setzt Pirelli mit dem neuen SUV-Winterreifen Scorpion Winter, der die starke Performance des Scorpion Ice & Snow übertreffen wird. Frederic Chouquet-Stringer: Mit dem Michelin
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Reifen-Extra
Thomas Körpert, Vredestein
Tassilo Rodlauer, Goodyear-Dunlop
Helmut Wieser, Kumho
Pilot Alpin PA4 und dem Michelin Latitude Alpin führen wir zwei neue Produkte in 71 Dimensionen in Österreich ein. Diese Reifen sind speziell für Hochleistungsfahrzeuge und SUVs (im Bereich 17 bis 21 Zoll) entwickelt worden – zum Teil gemeinsam mit Porsche in Stuttgart. Mit diesen neuen Produkten erweitern wir unsere Dimensionspalette deutlich – konkret um 46 neue Dimensionen. Auch freuen wir uns, dem Endverbraucher beim Kauf von 4 Michelin-Reifen einem Tankgutschein im Wert von 30 Euro (Aktionszeitraum bis 10. November 2012) anbieten zu können. Thomas Körpert: Vredestein steht für Top-Qualität und Top-Design für die höchsten Ansprüche! Und Apollo für optimales Preis-LeistungsVerhältnis – nicht billig, aber sehr gut in der Qualität! Tassilo Rodlauer: Mit dem neuen UltraGrip 8 Performance hat Goodyear einen Winterreifen für leistungsstarke Fahrzeuge der Mittel- und Oberklasse entwickelt. Eine neue Kombination aus 3D- und 2D-Lamellen in der Außenschulter sorgt beim UltraGrip 8 Performance für eine ausgewogene Balance von Grip und Traktion auf Schnee und Eis sowie für die notwendige Fahrstabilität für exzellentes Handling und überzeugende Bremsleistungen. Der Dunlop SP Winter Sport 4D bietet sportlichen Fahrern nicht nur auf verschneiten Straßen herausragende Leistung. Um auch bei Nässe glänzende Performance gewährleisten zu können, kombinierten die Entwickler ein einzigartiges laufrichtungsgebundenes Profil mit einer dynamischen Laufflächenmischung. Beide Profile erhielten im aktuellen Winterreifentest der AutoZeitung in der Dimension 205/55 R16 H das Prädikat „sehr empfehlenswert“. Die Marke Fulda bietet mit dem Hochleistungs-Winterreifen Kristall Control HP die passende Antwort auf die besonderen Ansprüche bei bestechendem Preis-Leistungs-Verhältnis. Helmut Wieser: Wir werden mit unseren Produkten KW23 und KW27 in das Wintergeschäft gehen und mit unserem eingespielten Team die Kundenwünsche erfüllen. • Welche Empfehlung können Sie dem Reifenhandel zur Optimierung des Geschäfts geben? Andrea Appel: Die Servicequalität gegenüber dem Endverbraucher noch mehr erhöhen. Der Endverbraucher bzw. Kunde wird immer mündiger und ist immer besser informiert. Dienstleistung, Kompetenz und Beratung bekommen daher immer mehr Gewichtung und entscheiden über die Wahl des Kaufortes.
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Peter Gulow: Aufgrund der zurückhaltenden Bevorratung mit Winterreifen könnte es in der Nachorder-Saison durchaus in einigen Größen zu Engpässen kommen. Es wäre deshalb ratsam zu beobachten, wie sich der Sellout entwickelt und gegebenenfalls frühzeitig Entscheidungen zur Nachorder zu treffen. Reinhard Münzker: Speziell diesen Winter ist Mut zum Risiko gefragt. Aufgrund der späten und reduzierten Erstorderbestellungen wird sich der gesamte Geschäftsablauf auf wenige Wochen konzentrieren. Es wird eine große Herausforderung sein, die logistische Voraussetzung für einen positiven Geschäftsverlauf zu schaffen. Eine gute Logistik inklusive mutiger Warenbeschaffung könnte der Schlüssel zum Erfolg sein Frederic Chouquet-Stringer: Der Reifenhandel in Österreich ist im Vergleich zu vielen anderen Ländern in einer besonderen Lage. Mit dem Saisongeschäft hat er die Chance, seine Kunden mindestens zwei Mal im Jahr beraten zu können. Er soll diese Chance nutzen, um das richtige Produkt anzubieten und seine volle Leistung zu präsentieren. Zum Beispiel sind Themen wie Rädereinlagerung oder -wäsche gut für die Kundenbindung und den Ertrag. Da der Handel einen Großteil seines Geschäfts innerhalb von acht bis zehn Wochen macht, ist es aufgrund dieser Saisonalität besonders wichtig, eine solide Marge zu generieren! Thomas Körpert: Top Service, Verfügbarkeit und Kompetenz werden für den Erfolg entscheidend sein! Nicht der Billigste wird erfolgreich sein, sondern der Beste mit dem besten „Paket“. Tassilo Rodlauer: Goodyear Dunlop und seine Handelspartner sind im Markt sehr gut positioniert und verfügen über beste Voraussetzungen für ein erfolgreiches Wintergeschäft 2012. Für diese Saison wird die neue EU-Reifenkennzeichnung große Relevanz haben. Sie bietet dem Reifenfachhandel eine gute Gelegenheit, seine fachliche Kompetenz unter Beweis zu stellen. Sein wertvolles Hintergrundwissen zum Reifenlabel wertet die Beratungsleistung des Reifenexperten für den Konsumenten auf. Innovative Qualitätsprodukte, professioneller Service und ambitionierte Marketingprogramme gepaart mit der Beratungsstärke unserer Handelspartner bieten dem Konsumenten unbestreitbaren Mehrwert Helmut Wieser: Key Accounts, Flotten- und Depotkunden bereits vor der hektischen Zeit in den Betrieb bringen und damit Kapazitäten für (LHO) das Tagesgeschäft freihalten.
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EIN WINTERREIFEN IST KEIN SOMMERREIFEN Ă„pfel mit Birnen vergleichen? Ein Sommerreifen hat optimale Fahreigenschaften bei hohen Temperaturen, trockener und nasser Fahrbahn. Ein Winterreifen dagegen muĂ&#x; Sie auch noch bei tiefen Temperaturen, Schnee, Matsch und Eis sicher an Ihr Ziel bringen. Vertrauen Sie den Spezialisten.
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Reifen-Extra
Peter Becker, Leiter Forschung und Entwicklung
Den Fokus auf Europa Mit der Eröffnung des neuen Entwicklungszentrums im deutschen Mörfelden-Walldorf lenkt Kumho Tyres besondere Aufmerksamkeit auf den europäischen Markt.
Drehscheibe für Europa
Z Sonja Eckhart, Marketingmanagerin
iel der Maßnahme ist es, die Produkte des Hauses noch mehr auf europäische Ansprüche zuzuschneiden. Schon jetzt wird Kumho mit den beiden Produkten I`zen KW 23 und I`zen KW27 den hohen Anforderungen der Konsumenten bei Winterreifen in Österreich und Umgebung in höchstem Maß gerecht. Verkaufs- und Marketingdirektor Helmut Wieser unterstrich im Gespräch mit AUTO & Wirtschaft, dass für den südkoreanischen Konzern, von dessen Österreich-Standort als Pilotland im Lagergeschäft auch die Schweiz sowie Mittel- und Osteuropa bedient wird, am Markt noch über große Reserven verfügt. Sie sollen nun auch durch die Fokussierung von Forschung und Entwicklung auf Europa voll ausgeschöpft werden.
Erfahrener Entwicklungstechniker Unter der Leitung von Peter Becker werden in Mörfelden-Walldorf mittelfristig 25 Mitarbeiter insbesondere an der Entwicklung neuer Produkte für den anspruchsvollen europäischen OE- und Ersatzmarkt arbeiten. Becker war bisher als Direktor für Forschung und Entwicklung beim indischen Reifenhersteller Apollo Tyres weltweit ver-
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antwortlich für die Technik und Entwicklung der Konzernmarken. Vorher arbeitete er 23 Jahre für Dunlop und war dort von 2001 bis 2008 verantwortlich für die Pkw-Reifenentwicklung sowie die Leitung des Dunlop Forschungs- und Entwicklungszentrums in Hanau.
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Das neue Entwicklungszentrum, das das bisherige europäische Entwicklungszentrum im englischen Birmingham ersetzt, wird künftig eng mit den anderen weltweiten Kumho Forschungs- und Entwicklungsteams in Korea, China sowie Nordamerika zusammenarbeiten. Die Koordination der permanent genutzten Teststrecken in Idiada (Spanien), in Papenburg sowie im finnischen Ivalo wird ebenfalls durch das europäische Entwicklungszentrum gesteuert. Mittelfristig ist auch die Einbindung in den Industriepool Nürburgring geplant. „Ziel ist es, kurz- und mittelfristig ein schlagkräftiges Team am Standort Mörfelden-Walldorf zusammenzustellen, um die hochgesteckten Erwartungen hinsichtlich neuer Produkte und OE-Freigaben zu erfüllen,“ sagt Becker. In Österreich wurde die Kumho-Organisation in den Bereichen Führung, Marketing und Außendienst verstärkt. Marketingmanagerin Sonja Eckhart will auch an den bisherigen Sponsoraktivitäten festhalten. Dazu zählen vor allem die Partnerschaft mit Rapid und das Engagement im Rallyesport. Wieser erwartet heuer eine interessante Wintersaison und hofft bald auf Winter(LHO) wetter.
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EIN WINTERREIFEN IST KEIN SOMMERREIFEN
DER GREIFER 30 Jahre nach dem legendären Greifer haben wir wieder einen High Tech Reifen entwickelt, der diesen Namen zu Recht verdient: der Speed Grip 2 Unabhängige Reifentests führender Fachzeitschriften bestätigen seine hohe Qualität auf Eis und Schnee.
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Reife Leistung.
• s 12 fleischmann *** OK STS_Layout 1 03.10.12 18:50 Seite 2
Reifen-Extra
Für den Markt fit gemacht Anfang September wurde die Betriebserweiterung von Wilfried Fleischmann in Klosterneuburg eingeweiht und mit einem kleinen Oktoberfest zünftig gefeiert. Das Projekt ist eine Antwort auf die Reifenkrise von 2009/2010. General-Abt Bernhard Backovski und Wilfried Fleischmann
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m Gespräch mit AUTO & Wirtschaft unterstrich Fleischmann, dass das Vorhaben, die Lagerkapazität seines Reifengroßhandels massiv auszubauen, auf die Reifenkrise der Jahre 2009/2010 zurückgehe. Als die Verfügbarkeit von Pneus gegen null tendiert hat, stellte sich die Frage, selbst zu investieren oder im Großraum Wien das Feld ausländischen Anbietern zu überlassen. Um den
Markt ausreichend zu bedienen und 60.000 bis 80.000 Reifen einzulagern, war er zunächst auf Insellösungen in der Nachbarschaft angewiesen.
Neue Logistikhalle als Lösung Fleischmann strebte zwar von vornherein die Erweiterung seines Betriebs an, konnte das Projekt jedoch erst realisieren, nachdem es ihm gelang, das erforderliche Grundstück zu erwerben. Mit einem Investment von 2,5 Millionen Euro wurden die bereits bestehenden Service-, Montage- und Lagerhallen im Gesamtumfang von 5.000 Quadratmetern um eine neue Logistikhalle in der Größe von 3.000 Quadratmetern erweitert. Fleischmann betonte, dass für das Projekt naturgemäß eine langfristige Finanzierung erforderlich gewesen sei. Durch den Neubau, der zwischen August 2011 und Februar 2012 in die Höhe gezogen wurde, haben die Betriebskosten des Unternehmens sich nicht erhöht. Das ist darauf zurückzuführen, dass die Kosten für Ausweichlokale und die aufwändige externe Logistik nun eingespart werden können. Jetzt hat das Unternehmen alle Reifen unter einem Dach – mit rascher Zugriffsmöglichkeit und optimalem Service.
Nicht wegzudenken Eine Großhandelsfunktion erfüllt Fleischmann im Raum Wien und im Kernland von Niederösterreich (in einem Radius von rund 50 Kilometern). Das Unternehmen ist somit in niederösterreichischen Städten wie Wiener Neustadt, St. Pölten und Krems präsent und als Verfügbarkeits-„Puffer“ für die Reifenindustrie und Felgenproduzenten ein wichtiger Faktor. Dementsprechend massiv war die Branche anlässlich der Einweihung der Fleischmann-Erweiterung vertreten, die GeneralAbt Bernhard Backovski, weltweit Chef aller Augustiner-Orden, vorgenommen hat. Kein Wunder, dass die Reifenimporteure erfreut sind über den Ausbau des wichtigsten Versorgungsposten für Reifen und Räder im Wiener Zentralraum und der dadurch gesicherten Verfügbarkeit durch einen Partner, der bereits 40 Jahre am Markt und für seriöse Geschäftsabwicklung bekannt ist. Was die bevorstehende Wintersaison angeht, hofft Fleischmann wie die gesamte Branche auf den erforderlichen Erneuerungsbedarf, nachdem im Sommer – wie die Statistik zeigt – die Winterreifen zu Schanden gefahren (LHO) wurden.
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• s 13 pirelli lho*** OK STS_Layout 1 03.10.12 17:42 Seite 1
Reifen-Extra
Programm-Abrundung Pirelli hat das bewährte Winterreifenangebot mit dem Scorpion Winter für SUVs und CUVs ergänzt.
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port Utility Vehicles und Crossover Utility Vehicles liegen – Klimakatastrophe hin, Klimakatastrophe her – weiter im Trend. Mit dem Scorpion Winter hat Pirelli einen Reifen entwickelt, der speziell den Ansprüchen der Fahrer von derartigen Fahrzeugen im High-End-Bereich entgegen kommt und ein Maximum an Grip, Traktion und Stabilität auf Schnee, bei Nässe und auf trockener Fahrbahn bietet. Dazu kommen kurze Bremswege auf abschüssigen Straßen und volle Kontrolle in verschneiten Kurven. Da Pirelli sich „Green Performance“ an die Brust geheftet hat, glänzt der Reifen ferner durch geringen Rollwiderstand und niedrigen Verschleiß. Dazu kommen reduzierte Innen- und Außengeräusche. Das Winterprogramm des italienischen Produzenten wird darüber hinaus durch die Winter Snowcontrol Serie 3 für Klein- und Kompaktwagen sowie das Spitzenprodukt Winter Sottozero Serie II ergänzt. Der Brot- und Butter-Reifen ist
heuer in Österreich in 22 neuen Ausführungen verfügbar. Ein verbessertes Reifenprofil steigert unter anderem die Antriebskraft des Pneus. Der Winter Sottozero Serie II – zu 100 Prozent frei von aromatischen Ölen – steht für TopLeistungen in sämtlichen Wetterlagen bei niedrigen Temperaturen. Die UHP-BiCompound-Technologie weist den Reifenschultern unterschiedliche Aufgaben zu und steht für mehr Stabilität und geringere Aquaplaning-Ge(LHO) fahr.
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Sottozero, Snowcontrol und Scorpion (von unten)
• s 14 vredestein *** OK STS_Layout 1 03.10.12 19:01 Seite 2
Reifen-Extra
beieinander. Trotz starker Konkurrenz erzielte der Apollo Acelere Winter auf Schneematsch gute Ergebnisse. Der Newcomer wurde als sehr sicher eingestuft und belegte Rang 3 in den Bereichen Beschleunigung und Bremsleistung auf schneebedeckten Untergrund.“ Explizit wurde von Vox folgende Empfehlung ausgesprochen: „In Gegenden mit verregneten und kalten Wintern sollte sich der Käufer für Apollo entscheiden.“ Allerdings bleibt Endverbrauchern hierzulande in der Winterreifenfrage aufgrund des bestechenden Vredestein-Angebots die Qual der Wahl nicht erspart. Geschäftsführer Thomas Körpert trumpft unter anderem mit dem Wintrac Xtreme (mit den Geschwindigkeitsindizes H, V und W) als High-Performance-Produkt auf, das im Zusammenarbeit mit dem Mailänder Giugiaro Design entwickelt wurde.
Angebot verdoppelt
Bis vor Kurzem undenkbar
Vredestein ist mit dem Start des Apollo-Verkaufs in Österreich doppelt gemoppelt: Neben den Reifen der Premiummarke steht eine weiteres Top-Produkt zur Verfügung.
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ie Konkurrenzfähigkeit des Apollo Acelere geht aus den Ergebnissen eines Tests hervor, den der TV-Sender Vox mit dem Neueinsteiger auf dem europäischen Markt und fünf großen Brands ausgerichtet hat.
Gute Ergebnisse
Vredestein Geschäftsführer Thomas Körpert
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In einer Zusammenfassung heißt es: „Die Testergebnisse der Reifen lagen in den Bereichen Beschleunigung und Bremsleistung auf schneebedeckten Straßen sehr eng
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Winterreifen, die für Höchstgeschwindigkeiten von 210 km/h, 240 km/h beziehungsweise 270 km/h zugelassen sind, waren noch vor wenigen Jahren undenkbar. Möglich geworden ist dies jetzt durch die Erkenntnisse innovativer Materialforschung, eine neue Laufflächenmischung sowie ein verändertes Profil- und Reifendesign. Der Erfolg dieses Reifens für Pkws führte dazu, dass Vredestein das Angebot mit dem Wintrac 4 Xtreme und dem Wintrac Nextreme SUV auf Allradfahrzeuge und Sport Utility Vehicles ausgedehnt hat. Dabei wurden spezifische Anforderungen der jeweiligen Fahrzeugklasse berücksichtigt. So verfügt etwa der Wintrac Nextreme SUV über eine doppelte Rayon-Karkassenlage und einen verstärkten Gürtel, um eine extragroße Tragfähigkeit zu gewährleisten. Der Wintrac 4 Xtreme wiederum verfügt über ein Profil, das bei Geländefahrten über selbstreinigende Eigenschaften verfügt. Abgerundet wird das Winterangebot von Vredestein/Apollo durch den Snowtrac 3, der anlässlich seiner Markteinführung als „bester Winterreifen aller Zeiten“ bezeichnet wurde. Als besondere Eigenschaften werden dem Pneu Dauerhaftigkeit, optimale Winterleistungen, optimales Trocken-/ Nass-Verhalten und Aquaplaning-Resistenz zugeschrieben. Die Top-Qualität des Reifen spricht daraus, dass er auf Anhieb Sieger eines ÖAMTC(LHO) Tests wurde.
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• s 15 borbet *** OK STS_Layout 1 03.10.12 17:44 Seite 1
RadCollection Borbet hat als einer der führenden Felgen-Hersteller die Rad-Collection anlässlich der Wintersaison weiter ausgebaut. Damit ist für ein Angebot gesorgt, das keine Wünsche offen lässt.
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ie neuen Felgen-„Gesichter“ tragen die Bezeichnungen F black glossy, XR brillant silver und TB brillant silver. Damit ist klar, dass bei unterschiedlichen Designs, die zwischen sportlich und klassisch changieren, die Farben Schwarz und Silber derzeit dominieren. Die Speichengestaltung der Räder wechselt zwischen Varianten aus einem Guss und starker Ziselierung. Das breite Angebot von Borbet wird im Katalog des Unternehmens „Borbet Winterhighlights 2012“ dokumentiert. Das Unternehmen verfügt übrigens mit einem Produktionsstandort im Innviertler Ranshofen über ein Standbein in Österreich. Das Druckwerk umfasst 120 Seiten und ist alphabetisch nach Automarken und Modellen gegliedert. Das Gesamtsortiment von Borbet umfasst laut Homepage (www.borbet.de) 54 verschiedene Designs. Auf einem Felgenfigurator können passende Räder nach verschiede(LHO) nen Kriterien ermittelt werden.
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It’s All About Service! Die Wintersaison steht vor der Tür und das BORBET-Verkaufsteam verlängert seine Servicezeiten. Ab sofort sind die Mitarbeiter Montag bis Freitag von 8.00 Uhr bis 17.30 Uhr und Samstag in der Zeit von 9.00 Uhr bis 13.00 Uhr erreichbar. Tel.: +49 2984 301-160, Fax: +49 2984 301-170 , E-Mail: info@borbet.de rund um die Uhr, und das an 365 Tagen im Jahr. Registrierte Händler können zudem via B2B-Shop Lagerbestände abrufen und Bestellungen platzieren (http://shop.borbet.de/).
• s 18 falken**GKU OK STS ok lho_Layout 1 05.10.12 09:55 Seite 1
Reifen-Extra
„Wir möchten uns bei Kunden und Händlern bedanken“, sagt Günther Riepl
Ein „Tanke“ zum Auftakt Mit einem neuen Pneu und einer bereits im Frühjahr erfolgreichen Marketingkampagne startet Falken in die Winterreifensaison.
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m Motorsport und bei UHP-Reifen ist Falken seit jeher stark vertreten. Doch auch bei Winterreifen gewinnt die japanische Marke, die seit 3 Jahren unter eigener Flagge am europäischen Markt agiert, immer mehr Kompetenz. Der jüngste Beweis ist der Eurowinter HS449. Nach intensiven Tests auf Japans nördlichster Insel Hokkaido kam der Nachfolger des HS439 im Frühjahr in den Großhandel, jetzt wird er erstmals auf Kundenfahrzeugen montiert.
Die Falken-Händler profitieren darüber hinaus von Aktionen wie „Falken sagt Tanke!“. Unter diesem Titel wurden im Frühjahr 2012 erstmals Tank- und Warengutscheine zu jedem verkauften Reifensatz (Mindestgröße 17 Zoll) ausgegeben. Die zweite Runde läuft noch bis 15. November. „Die Kunden erhalten einen Tank- und Warengutschein über 20 Euro und die Händler eine tolle Möglichkeit, Neukunden zu werben und Bestandskunden an sich zu binden“, erläutert Yukio Yoshida, Corporate Planning Director von Falken Tyre Europe. Riepl ist vom Erfolg der Kampagne überzeugt: „Österreich zählt zu den wichtigsten Märkten von Falken. Mit dieser Aktion möchten wir erneut die Gelegenheit ergreifen, uns bei unseren Kunden, aber auch bei unseren Händlern zu be(HAY) danken.“
„Der Eurowinter HS449 meistert alle winterlichen Wetterbedingungen“, betont Günther Riepl, der für den Vertrieb in Österreich sowie in mehreren zentral- und osteuropäischen Ländern verantwortlich ist. Er verweist darauf, dass der erhöhte Silica-Anteil gegenüber dem Vorgängermodell HS439 eine elfprozentige Steigerung der Nassbremshaftung ermöglicht. Ein erhöhter Polymeranteil in der Laufflächenmischung sorgt zusätzlich für bessere Handlingeigenschaften und 13 Prozent mehr Fahrstabilität. Auf Schnee garantieren die großvolumigen Rillen für eine hervorragende Bremsleistung, die dreidimensionale Zickzack-Lamellenstruktur kommt dem Grip auf Eis zugute. Angeboten wird der HS 449 vorerst in 57 verschiedenen Größen, 32 weitere sollen im Januar 2013 folgen.
AUTO & Wirtschaft
Mit dem HS 449 will Riepl den Aufwärtstrend der vergangenen Jahre fortsetzen. Dabei kann er auch auf ein loyales Händlernetz vertrauen. „Wir möchten gemeinem mit unseren langjährigen Partnern wachsen und den erfolgreich eingeschlagenen Weg nachhaltig fortsetzen“, so Riepl. Er unterstreicht die „Vielzahl an Serviceleistungen“, darunter die zuverlässige und vergleichsweise schnelle Belieferung aus dem deutschen Zentrallager oder der benutzerfreundliche Webshop.
Kampagne als Absatzturbo
Attraktive Neuheit
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Stabile Strukturen
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• s 19 alcar *** OK STS_Layout 1 03.10.12 17:46 Seite 1
Reifen-Extra
Alles kein Drama Christian Thaller, Geschäftsführer von Alcar Heringrad, registriert im Handel bei Rädern nach den Rekordjahren 2010 und 2011 eine geringere Einlagerungsbereitschaft. Doch er hält dies für kein Drama.
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haller ist vielmehr zuversichtlich, dass mit Rädern auch heuer gute Geschäfte gemacht werden. Obwohl der Handel zögert – sei es weil die Lager voll oder die Erwartungen gering sind –, will der Alcar-Heringrad-Geschäftsführer mit den Werten Verfügbarkeit und gut sortiertem Lager im Tagesgeschäft punkten. In der Erwartung eines normalen Geschäftsjahres sieht er keinesfalls einen Grund zur Panik.
Zwei Modelle als Beispiel Zwei Produkte aus dem Alcar-Sortiment hob Thaller gegenüber AUTO & Wirtschaft besonders hervor. BMW-Fahrern legt er das exklusiv für die Modelle 1er, 3er, X1, X3 und Z4 entwickelte AEZ Sydney ans Herz. Für höchste Qualität im Winter sprechen spezielle Legierungen und Oberflächenbeschichtungen, die Räder vor Streusalz, Splitt und Sand schützen. Die Dezent Re wurde für Stadtflitzer ebenso wie für größere Modelle entwickelt. Mit einer klassisch-kraftvollen Silber-Optik ist das Rad vielseitig einsetzbar. Seine Robustheit zeigt sich im Win(LHO) tereinsatz, wo es allen Unbilden trotzt.
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Namesti Topqualität zu tollem Preis Das indische Grußwort wird man künftig öfter hören im österreichischen Groß- und Einzelhandel, weil es um die Vermarktung der Apollo-Reifen in Österreich geht, die Thomas Körpert ab sofort vorantreibt. Der indische Reifenhersteller Apollo hat 2009 Vredestein gekauft, die Edelreifenmarke aus dem niederländischen Enschede. Der Knowhow-Transfer kam rasch zum Tragen, sodass nach einem Testlauf zunächst in England und Deutschland die Märkte für Österreich und die Schweiz reif waren für den Markteintritt. Auf Anhieb wurde im ÖAMTC-Sommerreifentest das Prädikat „sehr empfehlenswert“ erreicht. Was die Familie Kanwar mit Apollo im europäischen Reifenersatzgeschäft im Sinn hat, wird nun auch mit Winterreifen in Topqualität zu tollen Preisen unter Beweis gestellt.
Vredestein GmbH, 1230 Wien, Seybelgasse 10-12 Tel. +43 1 8693325-0, www.apollotyres.com
• s 20 semperit *** OK STS_Layout 1 03.10.12 17:47 Seite 2
Reifen-Extra Mag. Wolfgang Wurm, Geschäftsführer des SEAT Importeurgesellschaft Allmobil Autohandel in Salzburg, outet sich im Gespräch mit AUTO & Wirtschaft als Anhänger des Reifenlabelings. Wir sprachen mit ihm über die Vorteile der Auszeichnungspflicht.
Transparenz als Vorteil PoS entscheidend
Mag. Wolfgang Wurm: „Das Label ermöglicht es, die Wirtschaftlichkeit von Reifen berechnen zu können.“
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uf die Frage, was er vom Reifenlabeling halte, sagt Wurm klipp und klar, dass er jede Maßnahme begrüße, die zur Aufklärung der Kunden und zu mehr Transparenz in der Auswahl von Produkten beitrage. Er betrachtet die Gewichtung der drei Kriterien Nassbremsen (Sicherheit), Verbrauch (Effizienz) und Geräuschabgabe (Abrollgeräusch), die nun deutlich sichtbar auf jedem Reifen angebracht wird, als ähnlich wichtig, wie die Deklaration der CO2-Abgabe auf den Neufahrzeugen. Auch diese Maßnahme gibt den Käufern zu denken und unterstützt rationale Kaufentscheidungen. Der Chef der SEAT-Importgesellschaft ist davon überzeugt, dass jede zusätzliche Information, die der Verbraucher erhält, die Grundlage für eine Kaufentscheidung verbessert. Was das Labeling angeht, lenkt es die Aufmerksamkeit der Autofahrer auf die Qualitätskriterien von Autoreifen. Gemeinsam mit Semperit sieht Wurm in diesem Kontext die Möglichkeit, speziell im Servicebereich mit Argumenten verstärkt aufklärend auf die Kunden einzuwirken.
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Da die Kundenberater in vielen Fällen als Vertrauensperson betrachte werden, ergebe sich am Point of Sale (PoS) die Gelegenheit für eingehende Beratung. Dabei können neben den drei am Label angeführten Kriterien die zahllosen weiteren Aspekte in puncto Sicherheit, Fahrdynamik, Ökologie und Wirtschaftlichkeit thematisiert werden, die in der Bewertung der Reifentestbewertung eine Rolle spielen. Bei Winterreifen ist es derzeit technologisch noch nicht möglich, B/B- oder A/A-Reifenlabelwerte zu erzielen. Dies bietet dem Kundendienstberater die Möglichkeit, den Konsumenten umfassend über die Werte und Eigenschaften von Winterreifen zu informieren. Generell kann das über das EU-Label generierte Interesse optimal zur Sensibilisierung für das Hightech-Produkt Reifen genutzt werden. Wurm macht gleichzeitig darauf aufmerksam, dass beim Reifenkauf nach wie vor das Preis-LeistungsVerhältnis eine wichtige Rolle spielt. Das Label bietet den Vorteil, mit dem Faktor Verbrauch die Wirtschaftlichkeit von Reifen berechnen zu können. Dabei zeigt sich, dass Premiumreifen – auf ein Pneuleben gesehen – preisgünstiger sind als „Billigsdorfer“.
Teurere Pneus sind günstiger Wurm hat die Erfahrung gemacht, das heute die meisten Konsumenten erstklassig informiert ins Autohaus kommen. Dem müssen nicht nur die Verkäufer gewachsen sein. Es empfiehlt sich einerseits über die Homepage des jeweiligen Betriebs gewissermaßen in die Offensive zu gehen und andererseits am Point of Sale das Reifenthema zu spielen. Noch nie war es leichter, Endverbraucher davon zu überzeugen, dass teurere Reifen nicht nur besser, sondern auch günstiger sind. Mit der Entwicklung der Marke SEAT in Österreich ist Wurm offenkundig zufrieden. Auf jeden Marktanteil, der über 4 Prozent liegt, sei er stolz. Das kann er bei zuletzt 4,5 Prozent mit Recht sein. Da der gerade in Paris vorgestellte neue Leon Ende November nach Österreich kommt, hegt Wurm auch (LHO) künftig positive Erwartungen.
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Perfekte Räder Im Blechnapf werden fertige Zigaretten – im Gegensatz zu selbstgedrehten – Perfekte genannt. Ähnlich ist der Unterschied zwischen Kompletträdern und Felgen/Reifen-Kombinationen, die erst montiert werden müssen.
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n diesem Sinn bieten die österreichischen VW-, Audi- und SEAT-Betriebe den Kunden für die bevorstehende Wintersaison wieder ein speziell auf die Bedürfnisse der VW-Konzernfahrzeuge zugeschnittenes umfangreiches Angebot an Winterkompletträdern. Die Kompletträder werden von Auto-Z, der Zubehörtochter der österreichischen Porsche-Gruppe, bereitgestellt. Die Bevorratung der Betriebe ist bereits in den Sommermonaten auf Hochtouren gelaufen. „Unsere Partner honorieren es, dass wir im vergangenen Jahr, im Gegensatz zu einigen anderen Firmen, über ausgezeichnete Lieferfähigkeit verfügten, die wir in dieser Saison weiter verbessern wollen. Daher rechnen wir wieder mit zweistelligem Wachstum. Haben wir im letzten Winter 210.000 Kompletträder ausgeliefert, peilen wir in dieser Wintersaison 240.000 Stück an“, betont Auto-Z-Geschäftsführer Sepp Ebner im Gespräch mit AUTO & Wirtschaft. Die österreichischen VW, Audi- und SEAT-Betriebe sind ebenfalls bestens auf die kalte Jahreszeit vorbereitet und bieten ihren Kunden – für Firmenwagenlenker besonders interessant – wie im vergangenen Jahr zwei RäderwechselSamstage im Oktober (am 13.10.2012 und am 20.10.2012) an. Diese Initiative soll dazu beitragen, dass wirklich alle Fahrzeuge bis zum Beginn der Winterreifenpflicht am 1. November vor(LHO) schriftsmäßig ausgestattet sind.
Auto Z: Kompletträder für alle VW-Konzernmarken
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Reifen-Extra
Hilfe & Service neu strukturiert Mit Neuerungen im Servicebereich und einem Gewinnspiel geht die Online-Reifenhandelsplattform Kaguma diesen Herbst in die Offensive.
U Marco Schulz, Geschäftsführer Kaguma
m auch Online die wichtigsten Fragen der Kunden übersichtlich und schnell zu beantworten, hat das im bayerischen Halbergmoos beheimatete Unternehmen den Menüpunkt „Hilfe & Service“ überarbeitet und neu strukturiert. „Mit der Eingabe von Stichwörtern bekommt der Anwender direkt schnell und einfach die damit verbundenen Themen übersichtlich aufgelistet. Somit sparen sich die Nutzer viel Zeit und bekommen per Mausklick eine schnelle und kompetente Antwort auf häufig gestellte Fragen. Wir freuen uns, dass wir hier wichtige Impulse im Markt als Pionier der ,Reifen- und Service-Plattform‘ setzen können und der Serviceansatz auch inzwischen von anderen verstanden wird“, sagt Marco Schulz, Geschäftsführer von Kaguma. Unter www.kaguma.at kann sich jeder Reifenhändler kostenlos anmelden und die vier Service-Module Quickstar-
ter, Verkaufsraum, Angebots-Tool und Einlagerungs-Tool nutzen. „Zu Beginn der Wintersaison leistet das Einlagerungstool wertvolle Dienste“, so Schulz. „Mit wenigen Mausklicks lässt sich die Verwaltung der den Händlern anvertrauten Reifen gestalten.“ Vor Beginn der Sommersaison 2013 gibt es die Möglichkeit, via Serienbrief Kunden auf den Zustand der Reifen hinzuweisen und neues Verkaufspotenzial zu generieren. Im zweiten Schritt wird das Saisongeschäft mit einer professionellen Räderreinigung abgerundet. „Hierbei bietet der Werkstattausrüster Haweka eine zuverlässige Lösung“, so Schulz. In Zusammenarbeit mit Haweka hat sich Kaguma eine ganz besondere Aktion einfallen lassen: Eine 360 HP Reifenwaschmaschine im Wert von rd. (DSC) 6.000 € wird verlost.
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Mit neuen Tools zu mehr Umsatz
D Simone Esser, CaMoDo
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ie CaMoDo Automotive AG, Betreiberin der Einkaufsportale tyre100.de, tyre100.at und pneus100. bietet ihren Kunden 2012 Neuheiten. „Unter anderem haben wir einen ReifenlabelGenerator kreiert, wodurch der Kunde mit nur wenigen Mausklicks sein Reifenlabel in verschiedenen Formaten erstellen, farbig ausdrucken und herunterladen kann“, sagt Simone Esser, Regionalmanager Germany, Austria CaMoDo AG. Weiters steht Tyre100-Kunden seit wenigen Monaten ein Reifeneinlagerungs-Tool zur Verfügung. Damit können eingelagerte Kundenräder verwaltet und frühzeitig Ersatzreifenpotenziale erkannt werden. Für den Kunden wird automatisch ein vollständiger Einlagerungsbeleg erstellt und muss
AUTO & Wirtschaft
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nur noch ausgedruckt werden. Weitere Neuerung: Mit dem Preisinformationssystem können Tyre100-Kunden Artikel und Bestände von Tyre100 direkt in ihre Homepage einbinden. Endkunden können so Reifen auswählen und dann (DSC) beim Händler anfragen.
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• s 23 point s*!hayGKU OK STS_Layout 1 03.10.12 19:05 Seite 1
Reifen-Extra
Händler im Aufwind Ob Lindner, Czaika Pattermann oder Reifen 2000: Erfolgreiche point-S-Partner bauen ihre Aktivitäten weiter aus.
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ichael Peschek, Geschäftsführer von point S, hat sein Ohr ganz nah am Reifenmarkt. Schließlich befindet sich die neue Zentrale der Kooperation im ersten Stock einer Salzburger Gewerbeimmobilie, deren Erdgeschoss vom Mitgliedsbetrieb Czaika Pattermann bezogen wurde. Das bereits seit 1921 bestehende Traditionsunternehmen gilt als wohl ältester Reifenhändler des Landes: Sein neuer Standort mit 5 Hebebühnen und 2.500 Quadratmeter Gesamtfläche ist typisch für die starke Geschäftsentwicklung vieler point-S-Gesellschafter. So hat vor den Toren der Stadt Salzburg, in Eugendorf, soeben Reifen Lindner eine weitere Filiale eröffnet. Auf dem knapp 5.000 Quadratmeter großen Areal konzentriert man sich neben Pkw-Kunden auch intensiv auf das Lkw-Geschäft. In Wien wächst unterdessen Reifen 2000 durch die Übernahme von EU-Pneu auf 3 Standorte mit 13 Hebebühnen – ein gut aufgestelltes Netz im Norden der Hauptstadt, das auch für Gewerbekunden attraktiv ist.
Zentrale als Dienstleister Derzeit umfasst point S 46 Gesellschafter mit ins-
gesamt 58 Niederlassungen. Die 6 Mitarbeiter beschäftigende Zentrale bündelt die Einkaufsvolumina und agiert als kompetenter Dienstleister: „Wir sprechen gemeinsam Flottenkunden an, entwickeln fachspezifische IT-Lösungen, bündeln Ressourcen für die Artikelstammwartung und kreieren Logistiklösungen bis hin zum eigenen Umschlagzentrum“, erklärt Peschek. Hinzu kommen kreative Serviceideen, die unmittelbar den Reifenverkauf der Partner unterstützen. Das aktuellste Beispiel dafür sind die Informationen rund um das ab 1. November vorgeschriebene Reifenlabel: Endverbrauchern wird eine App für Smartphones und Tablets angeboten, gewerblichen Reifenkunden steht ein (HAY) eigenes Internetportal zur Verfügung.
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Mit innovativen Serviceleistungen trägt das Team von Michael Peschek zum Geschäftserfolg der Mitglieder bei
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Reifen-Extra
Sicherheit groß geschrieben Sehr erfreut über die Ergebnisse des ÖAMTC-Winterreifentests zeigte sich Tassilo Rodlauer, Geschäftsführer von Goodyear Dunlop Tires Austria.
Mag. Regina Seimann, Brand Manager Goodyear Austria
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3 von 4 Titeln in den Soloklassen der Internationalen Deutschen Meisterschaft IDM gingen heuer an Dunlop
m Gespräch mit AUTO & Wirtschaft filterte er folgende Pluspunkte heraus, die für Marken seines Hauses sprechen: •„Im aktuellen ÖAMTC Winterreifentest belegt der Goodyear UltraGrip 8 den hohen Sicherheitsanspruch der Marke, er erhielt in allen drei getesteten Größen (165/70 R14 T, 205/55 R16 H und 215/65 R16 T) die Auszeichnung ,Bester bei Nässe‘.“ • „Der ÖAMTC zeichnet den Dunlop SP Winter Sport 4D sowohl in der Dimension 205/55 R16 H als auch 215/65 R16 T mit ,sehr empfehlenswert‘ aus, im zweiten Fall als ,Bester auf trockener Fahrbahn‘.“ • „Der Goodyear UltraGrip 8 Performance und Dunlop SP Winter Sport 4D erhielten im aktuellen Winterreifentest der AutoZeitung in der Dimension 205/55 R16 H ebenfalls das Prädikat ,sehr empfehlenswert‘.“ • „Der ÖAMTC bescheinigt dem Kristall Control HP aktuell ,empfehlenswert‘ und betont seine gute Leistung auf Schnee.“
Jugend im Blickpunkt. Neben den im Test ausgezeichneten Produkten hat Goodyear Dunlop Tires Austria auch die Marke Sava im Haus, die offenkundig speziell ein jugendliches Publikum ansprechen soll. In dem Sinn wurde ein eigenes Facebook-Gewinnspiel gestartet, in dem 2.500 Euro „Taschengeld“ zu gewinnen sind. Ähnlich werden auch die Erfolge von Dunlop im Renn-
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sport ausgewertet. Dazu heißt es: „Als eine der wenigen Rennserien mit freier Reifenwahl zählt die Internationale Deutsche Meisterschaft IDM zu den ultimativen Herausforderungen im Motorrad-Rennsport. Umso größer ist die Freude von Dunlop über den großen Erfolg in dieser Saison, denn mit drei von vier Titeln in den Soloklassen konnte die Marke sich erneut die Reifenwertung sichern.“
Sicherheitstour 2012 Heuer läuft bis 3. November zum Start der Winterreifensaison die Goodyear Road Safety Tour. Auf sechs frequentierten Plätzen in Graz, Wien, Linz, Salzburg, Innsbruck und Dornbirn wird der Reifenhersteller auf das Thema Sicherheit im Straßenverkehr aufmerksam machen. Nachgestellte Unfallsituationen sollen für Interesse und die Schärfung der Sensibilität sorgen. Verkehrsteilnehmer werden daran erinnert, was passieren kann, wenn in der Reifenwahl gespart wird und dass gute Reifen helfen, das Schlimmste zu vermeiden. Speziell geschultes Personal wird über wichtige Aspekte wie hochwertige Bereifung, gute Sichtbarkeit und angepasste Fahrweise aufklären sowie in Kooperation mit dem Kuratorium für Verkehrssicherheit Informationsmaterial zur Verfügung stellen. „Wir sehen es als Auftrag, als Reifenhersteller auf die Bedeutung der Reifenwahl hinzuweisen und mit dieser Aktion Autofahrer wachzurütteln und das Bewusstsein für Verkehrssicherheit speziell im Winter zu erhöhen“, sagte Mag. Regina Seimann, (LHO) Brand Manager Goodyear Austria.
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• s 25 nokian**GKU OK STS_Layout 1 04.10.12 08:20 Seite 1
Reifen-Extra
Durchwegs Bestnoten Der Nokian WR D3 ist Sieger im Winterreifen-Test 2012 von „auto motor sport“. Ihm werden „hervorragende Leistungen auf Schnee, kurzer Bremsweg auf Trockenheit, ausgewogenes Fahrverhalten“ bescheinigt.
M
it „sehr empfehlenswert“ hat der Nokian Winterreifen auch bei den Winterreifen-Tests von „Auto Zeitung“, ARBÖ, ACE und GTÜ sowie „sehr gut“ bei „pro mobil“ und „Firmenauto Transporter“ abgeschnitten.
Bei mehreren Kriterien die Nase vorn Überlegen gewann der Testsieger Nokian WR D3 die Schneewertung von „auto motor sport“: „Der Nokian schafft das Kunststück und sammelt auf Schnee 99 von 100 Punkten“, lautet die Überschrift der Test-Ergebnisse in der renommierten Autozeitschrift. „Exzellente Verzögerung, gute Traktion und Seitenführung sowie sicheres Fahrverhalten auf Schnee“ sind wichtige Qualitäten eines guten Winterreifens. So wie beim Nokian WR D3, der in der Schneewertung die versammelte Konkurrenz an die Wand fährt. Selbst bei Nässe zeigt sich der finnische Reifen fahrsicher; die Testkriterien bei Trockenheit meistert er ebenfalls solide. Der Bremsweg des Nokian-Reifens ist 4,8 Meter kürzer als der des schlechtesten Pneus auf Schnee aus 50 km/h. Testgewinner Nokian siegt auch in der Trockenwertung und beweist große Stärken
beim Bremsweg auf trockener Straße und beim Handling jeweils mit der Höchstpunktzahl. Das Test-Kriterium Bremsen ist ganz entscheidend für die Fahrsicherheit bei Autoreifen.
Der Schnee-Experte „Mit Top-Werten auf Schnee sichert der Nokian sich den zweiten Gesamtrang“, fasst die „Auto Zeitung“ ihre Test-Ergebnisse zusammen. In der Schnee-Prüfung siegt er klar. „Der WR D3 ist der Schnee-Experte. Im Handling hat er enorm viel Grip und ist sehr schnell. Auch die Traktion stimmt. … Sehr gute Bremsleistung auf Nässe.“ Test-Bericht „Trocken“: „Der Finne ist im Slalom flott“. „Leises Vorbeifahrgeräusch“. Eine weitere Referenz: Die Nokian-Stärken „Sicherheit Winter“ und „Sicherheit trocken“ werden auch im ACE-Test deutlich: „Einen besonders kurzen Bremsweg zaubert der finnische Nokian (LHO) auf den trockenen Asphalt.“
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Karl Kühschweiger, Verkaufsleiter Österreich
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• s 26 bridgestone lho*** OK STS_Layout 1 04.10.12 08:23 Seite 1
Reifen-Extra
Testsieger im Rennen
gen Rollwiderstand des Produkts hervorgehoben. (Die detaillierten Testergebnisse gibt es auf www..ace-online.de und www.gtue.de.)
Kleintransporter und Vans im Fokus
Der von Bridgestone für die neueste Generation von SUVs und CUVs konzipierte Winterreifen Blizzak LM80 ist als Sieger aus dem aktuellen Test der deutschen GTÜ (Gesellschaft für Technische Überwachung) und des ACE (Auto Club Europa) hervorgegangen.
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ieben Premiumreifen der Dimension 215/65 R 16 für kleine SUVs (Sport Utility Vehicles) wurden auf Dacia-Duster-Fahrzeugen auf Herz und Nieren geprüft. Neben den üblichen Testdisziplinen wie Bremsen und Handling auf Schnee, Nässe und trockenem Untergrund wurden überdies die Wirtschaftlichkeit und Umweltaspekte wie Rollwiderstand und Vorbeifahrgeräusch überprüft und mit den Werten der ab 1. November vorgeschriebenen EU-Reifenlabel verglichen. Der ACE kritisierte in dem Zusammenhang, dass das Label nur die Eigenschaften Rollwiderstand, Nasshaftung und Außengeräuschentwicklung abbilde. Wichtige Wintereigenschaften wie das Fahrverhalten auf schneebedeckter und eisglatter Fahrbahn würden hingegen nicht berücksichtigt.
„Sehr empfehlenswert“ Der Bridgestone Blizzak LM80 erzielte mit der Höchstpunktzahl den Testsieg und die Bewertung „sehr empfehlenswert“. Der Reifen ist nicht nur in den Labelwerten mit C bei Rollwiderstand und C bei Nasshaftung unter den besten Kandidaten, sondern erhielt von den GTÜ- und ACE-Experten auch im Praxistest die Bestnote in den Kategorien Wirtschaftlichkeit/Umwelt und Sicherheit bei Nässe. Der „Allrounder von Bridgestone“ überzeugte auf nasser Straße mit dem kürzesten Bremsweg und der schnellsten Zeit im Handling. Darüber hinaus haben die Tester den leisen Lauf und gerin-
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Mit der Einführung des Blizzak LM-32C hat Bridgestone das Winterreifenangebot für Kleintransporter und Vans mit einem zulässigen Gesamtgewicht bis zu drei Tonnen erweitert. Im Vergleich zum Vorgängermodell LM-18C bietet der neue Lamellenreifen Blizzak LM-32C eine erheblich stärkere Traktion auf Schnee, ein besseres Bremsverhalten bei Nässe und eine um 10 Prozent höhere Laufleistung. „Mit dem LM-32C reagieren wir auf den derzeitigen Bedarf an Reifengrößen und passen uns gleichzeitig an die neuen Fahrzeuggrößen an“, sagte José Enrique Gonzalez, Director Marketing and Sales Support von Bridgestone Europe.
Hohe Laufleistung und lange Lebensdauer Bridgestone hat überdies Kilometerleistung und Lebensdauer mit der Entwicklung einer neuen Gummimischung für die Lauffläche, eines laufrichtungsgebundenen Profils und neuer leichterer Materialien verbessert. Die neue obere Laufflächenmischung mit hohem Silica-Anteil verbessert die Haftung bei Nässe sowie den Rollwiderstand und verlängert die Lebensdauer. Von Bridgestone ausgeführte Laufleistungstests zeigen, dass der Blizzak LM-32C nicht nur eine höhere Laufleistung bietet als der Vorgänger LM18C, sondern auch den Verschleiß auf der Antriebsachse um 21 Prozent reduziert. Der LM-32C zeichnet sich überdies durch eine neue, leichtere, hochfeste Gürtelkonstruktion und eine optimierte Karkasse aus, die bei Einsatz auf einem Kleintransporter eine hohe Lebensdauer garantiert. Dazu kommen hervorragende Wintereigenschaften wie stabiles Handlung und verbesserter Grip bei Schnee und (LHO) Nässe.
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Blizzak LM-32C und Blizzak LM80 zur Abrundung des BridgestoneSortiments
• s 27 vrö *** OK STS ok lho_Layout 1 05.10.12 10:37 Seite 1
Balance-Akt
Die Seminare zum Reifenlabel – von VRÖ und Bundesgremium Fahrzeughandel gemeinsam organisiert – brachten wichtige Erkenntnisse.
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rainer Andreas Nussbaumer unterstrich, dass es für die Branche ein Balanceakt werde, im Umfeld der Reifentestergebnisse und des Reifenlabelings dem Käufer die Differenz zwischen Billig- und Qualitätsreifen darzustellen. „Positiv ist, dass wieder mehr Augenmerk auf die Reifenqualität gelegt wird, was auf jeden Fall zu begrüßen ist“, meint Herbert Wadel (Vorstandsmitglied VRÖ). „Der Reifen ist ein Sicherheitsaspekt und wird durch das Labeling aufgewertet“, ist Wadel überzeugt. Problematisch sieht er das Reifenlabel im Bezug auf Winterreifen. „Für die alpine Region ist das Labeling unausgegoren. Dass ein Winterkriterium fehlt, trifft den Alpenraum besonders hart. Auch VRÖ-Obmann James Tennant schlägt in dieselbe Kerbe: „Mit dem EU-Reifenlabel rückt die Beratung durch den Fachhandel wieder in den Vordergrund. Wichtig ist, dass die Mitarbeiter gut geschult sind und den Konsumenten kompetent beraten.“ Um den VRÖ-Mitgliedern Unterstützung und Argumentationshilfen zu bieten, wurden bereits zwei Seminare (in Wien und Linz) zum Thema Reifenlabel „Schicksal oder Chance“ durchgeführt. Bei Bedarf werden weitere Seminare terminisiert. Ein wichtiges Informationsinstrument zum Thema ist der vom Verband der Reifenspezialisten in Kooperation mit dem Bundesgremium Fahrzeughandel, der Bundesinnung der Kraftfahrzeugtechniker und dem Arbeitskreis der Automobilimporteure (LHO) erstellte Informationsfolder.
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• s 28 conti *** OK STS_Layout 1 03.10.12 19:12 Seite 2
Reifen-Extra
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eit 1952 stellt Continental Winterreifen her. Sehr erfolgreich und mit der einst österreichischen Semperit hat der hannoveranische Konzern eine weitere traditionsreiche Winterreifenmarke im Portfolio. Zusammen mit Uniroyal, General Tire, Gislaved, Viking, Barum, Matador und Marbor sind das acht Lieferantennamen. Alles Spezialisten für unterschiedliche Anforderungen. „Nicht alle können oder sollen alles können“, ordnet Pkw-Reifen-Öffentlichkeitssprecher Alexander Bahlmann das üppige Angebot. In Geburtstagsstimmung darf man schon dicker auftragen und Continental sieht ja das WinterreifenSegment für Pkws und SUVs trotz der einen oder anderen gegenteiligen Markteinschätzung auf stabilem und hohen Absatzniveau (Chart rechts).
EU-Label: ein Erklärungsversuch Premiumqualität gegenüber Budgetprodukten zu erklären – und beide in Beziehung zum EU-Label zu setzen, ist selbst für Fachleute nicht leicht. . SPRACHE
ONZERN IN DER K
Keine AA-gelabelten Serienreifen Für alle ab 1. Juli 2012 produzierten Reifen muss der Hersteller die Labelwerte ausweisen: Rollwiderstand, Nassgriff und Außengeräusch. Allerdings ist keine Markierung auf der Seitenwand vorgesehen. Daher klebt auf jedem Reifen ein Sticker, der die Label-Werte im von der EU vorgegebenen Design zeigt. Die gleiche Information findet man auch im Internet oder in den übrigen Produktinformationen. Die Kommunikation über den Erstausrüstungsreifen soll zeitgerecht durch den jeweiligen Fahrzeughersteller erfolgen. Aber aufgepasst: Die drei Werte zeigen nur einen kleinen Teil der wichtigen Eigenschaften, eine vollständige Information stellen nur die Reifentests des ÖAMTC und der einschlägigen Fachmagazine dar. Das EU-Reifenlabel kann also nur eine erste Orientierung geben – allerdings gilt dies nur für den Sommerreifenkauf, denn Wintereigenschaften sucht man dort vergebens. Continental produziert aktuell in Serie keinen AA-gelabelten Serienreifen und hat auch keine Bereifungsoption für den heutigen Wagenpark anzubieten. Andreas Topp, Pkw-Winterreifenentwickler global,: „Der Reifenhersteller erwartet beim AA-Eigenschaftsprofil der heute nur vereinzelt angebotenen Reifen sehr große Kompromisse in Richtung anderer wichtiger Eigenschaften wie Aquaplaning, Fahrsicherheit und Laufleistung.“ Als Continentals erster potenzieller AA-Reifen stehe die Produktlinie Conti.eContact für Elektrofahrzeuge in den Startlöchern, konkretisiert Bahlmann den nächsten Akt in diesem Thema. Diese Reifen sind allerdings aufgrund ihrer Dimensionierung zum Umrüsten des heutigen Wagenparks ungeeignet. (LUS)
Dr. Andreas Topp (l.) und Alexander Bahlmann erläutern: „Seit dem 1.7.2012 sind die Labelwerte verbindlich und eindeutig gekennzeichnet. Für ältere Produktchargen sind kleine Abweichungen möglich.“
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POSITIV
• s 29 herkules*** OK STS_Layout 1 03.10.12 17:55 Seite 1
Reifen-Extra
Erweiterter Einsatz Eine Hebebühne für noch effizienteren und rascheren Reifenservice war das Ziel von Herkules in der Entwicklung der neuen RS.
H
erkules Hebetechnik stellt mit der neuen Reifenservicebühne RS mit einer Tragkraft von 3 Tonnen ein auch für schwere Limousinen und SUVs geeignetes Gerät vor. Die höhere Tragkraft und die große Aufnahmeplatte gewährleisten schnelle Radmontage jetzt auch für Großfahrzeuge. Durch die geringe Auffahrhöhe, die leichte Fixierung der Hubansatzpunkte und den schnellen pneumatischen Hub der Herkules-lift RS wird der Durchlauf an Reifenwechsel-Fahrzeugen gerade in der Hochsaison deutlich erhöht.
Mühelose Arbeit – maximale Sicherheit Die flache Konstruktion ist durch den verbreiterten Bühnenboden leicht zu befahren. Die abgerundeten Kanten an den Tragarmen verhindern Beschädigungen an den Reifen. Die schwenkbaren Tragarme erlauben es, die Hubansatzpunkte mühelos zu fixieren. Mit dem schnellen Hub lässt
die RS sich rasch und stufenlos auf die gewünschte Arbeitshöhe bis zu rund 500 mm einstellen. Beim Absenken sorgen QuetschschutzSchürzen an den Seiten für maximale Arbeitssicherheit. Mit der Herkules-lift RS steht dem Reifenfachhandel eine schnelle und robuste Bühne für den Reifenservice zur Verfügung. Das einfache Handling ermöglicht einen schnellen Reifenwechsel und die hohe Tragkraft erweitert (LHO) den Einsatzradius.
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• s 30 kastner eska*** OK STS_Layout 1 03.10.12 17:54 Seite 2
Reifen-Extra
Kunst des Wuchtens Die zentrische Spannung der Räder auf die Maschinenwelle ist die Grundvoraussetzung für perfektes Auswuchten. In der Praxis wird dieses Detail häufig zu wenig berücksichtigt.
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Wernfried Horn, Verkaufsleiter
ernfried Horn, Verkaufsleiter Österreich bei Autobedarf Kastner, weiß aus langjähriger Erfahrung, dass dem unscheinbaren, aber wichtigen Detail in der Praxis zu wenig Beachtung geschenkt wird. Der Einfachheit halber kommt in vielen Werkstätten die Mittenzentrierung zum Einsatz. Dabei sitzt ein Zentrierkonus auf der Maschinenwelle, der das Rad von hinten zentriert. Zum Befestigen des Rades werden meist Spannteller verwendet. Diese Methode ist laut Horn für Stahlfelgen und schmale Standardreifen geeignet, ist aber für Alufelgen und Breitreifen ungeeignet. Um ein perfektes und reproduzierbares Auswuchtergebnis zu erzielen, muss das Rad so auf die Auswuchtmaschinenwelle gespannt werden, wie es auf der Radnabe sitzt – mit zylindrischer Zentrierung und Befestigung an den Radbolzenlöchern. Wer mit unterschiedlichsten Felgenarten arbeitet, benö-
Heinz Haas (dritte Reihe, Erster von links) mit seinem Team
tigt eine große Vielfalt an Zentrierhülsen. Ferner muss die Typenspannplatte an den jeweiligen Lochkreisdurchmesser und Schraubenkonus der jeweiligen Felge angepasst werden. Um diese Variantenvielfalt einzudämmen und das perfekte Aufspannen der Räder auf der Auswuchtmaschinenwelle zu erleichtern, hat HAWEKA das Zentriersystem DuoExpert und die variable Typenspannplatte QuickPlate entwickelt. Ein weiterer Aspekt für perfekte Auswuchtergebnisse ist Sauberkeit, sowohl was das Rad als auch die Spannmittel betrifft. Horn rät, die Spannmittel gründlich mit Druckluft zu reinigen. Bei stärkerer Verschmutzung sollten ausschließlich nicht nachfettende Reinigungsmittel verwendet werden. Für perfekte Ergebnisse sollten Radschrauben per Hand eingeschraubt und anschließend in Stufen mit dem vorgeschriebenen Drehmoment angezo(LHO) gen werden.
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Auf dem Lkw-Reifen-Markt will ESKA sich künftig stärker engagieren – auch mit der eigenen Produktion von runderneuerten Lkw-Reifen mit BANDAG-Lizenz. Damit hat ESKA in den letzten Monaten in Österreich großen Anklang gefunden. Im Pkw-Bereich werden in dieser Saison erstmals die Fabrikate Kleber und Kormoran aus dem Hause Michelin vertrieben. Neben den bisher bekannten Alurädern ist die Marke DIEWE mit dem Typ Allegrezza neu im Winterprogramm. Die erfolgreichen ESKAExclusiv-Typen RIAL Milano in silber und ALUTEC Blizzard in graphit in Folge bleiben im Angebot. Diesen Winter führt ESKA drei Fabrikate (Borbet, CMS und Dezent) von ECE-Rädern, für die keine Typisierung erforderlich ist und die Originalverschraubung verwendet werden kann. Besonders forcieren möchte Haas das KomplettradGeschäft. Ein Flyer mit dem gesamten Sortiment für alle gängigen Fahrzeugtypen wird vorbereitet. Kurzfristig können vom Kunden zusammengestellte Kombinationen montiert und zu einem günstigen (LHO) Preis geliefert werden.
Saison kann beginnen Heinz Haas und die ESKA-Vertriebsmannschaft freuen sich auf die kommende Wintersaison. Im Moment laufen alle Vorbereitungen auf Hochtouren.
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as Zentrallager in Regensburg wird gerade gefüllt mit Winterreifen im Pkw-, SUV- und Van-Bereich sowie mit Alu- und Stahlrädern. Zusätzlich wird ein zweites Zentrallager am Standort Cham für Lkw-Reifen eingerichtet.
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• s 31 michelin **GKU OK STS_Layout 1 04.10.12 08:29 Seite 1
Reifen-Extra
Bestes für die Kunden
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nlass für seinen Auftritt vor der Fachpresse war eine Roadshow, in der die neuen Michelin-Winterreifen Pilot Alpine PA4 und Latitude Alpine LA2 vorgestellt wurden, die als Ergänzung zum neuerlich ausgezeichneten Alpin A4 für leistungsstarke Limousinen und Sportcoupés bzw. das schnell wachsende Segment der Premium-SUVs gedacht sind. Ziel der Reifenentwickler war es, durch Optimierung von Mobilität und Kontrolle die Sicherheit der Reifen weiter zu steigern. Das Dimensionsangebot ist äußerst reichhaltig, um dem Mitbewerb „keinen Platz zu lassen“.
Latidude Alpine LA2 und Pilot Alpine PA4 von Michelin
Frédéric Chouquet-Stringer, Michelin Vertriebsleiter, sagte, dass sein Haus Reifen nicht für Labels oder Tests, sondern für die Kunden optimal entwickle.
Überproportionales Wachstum Chouquet-Stringer ergriff die Gelegenheit, um die rasante Entwicklung des Winterreifenmarkts in Europa herauszuarbeiten. Während der Reifenmarkt in drei Jahren um 10 Prozent gestiegen ist, verzeichnete der Winterreifenmarkt im selben Zeitraum ein Plus von 50 Prozent. Noch besser stieg das Hochleistungssegment (leistungsstarke Fahrzeuge und Premium-Offroader) mit einem Wachstum von 82 Prozent aus. Eine weitere Besonderheit besteht darin, dass die Zollgröße der Räder und Reifen kontinuierlich zunimmt. So wurde in der Dimension von 17 Zoll zwischen 2008 und 2011 eine Steigerung von 122 Prozent verzeichnet. Eine weitere Auffälligkeit ist die überproportionale Zunahme von 4x4-Fahrzeugen und SUVs. Der Marktanteil dieser Typen ist von 9 Prozent im Jahr 2006 auf 15 Prozent im Jahr 2011 geklettert – und hat entsprechenden Winterreifenbedarf ausgelöst. Luft nach oben gibt es nach Einschätzung des Experten im Winterreifenlabeling, wo derzeit keine A-Klassifizierung erreicht werden kann. Vielmehr liegen die Anbieter mit C-Werten derzeit (LHO) ausgezeichnet im Rennen.
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• s 32 lanxess hankooklho*** OK STS_Layout 1 03.10.12 17:52 Seite 2
Reifen-Extra
Drei Typen zur Wahl Hankook, südkoreanischer Produzent, der mit einem Werk in Ungarn stark in Europa präsent ist, führt im Winterangebot drei überzeugende Modelle.
chen Bedingungen. Ebenfalls im Fokus der Entwickler war die Steigerung des Komfort durch die Verbesserung von Geradeauslauf und Abrollgeräusch.
Qual der Wahl
A
n der Spitze der Modellpalette steht der Ultra-High-Performance Winterreifen i*cept evo, der für die aktuelle Saison in zahlreichen zusätzlichen Größen verfügbar ist. Der Winterreifen wurde speziell für die gehobene Mittelklasse entwickelt und ist jetzt auch für Luxuslimousinen, Sportwagen und SUVs verfügbar. Das asymmetrische „Dual-Function“-Laufflächendesign des i*cept evo verbindet herausragendes Trockenhandling und optimalen Nassgriff. Die griffige Silica-Mischung und innovative Profilierung sorgen nicht nur für signifikant reduzierte Bremswege bei Nässe, Schnee und Eis, sondern garantieren auch ein minimiertes Abrollgeräusch und hohe Wirtschaftlichkeit. Hankooks 3D-Lamellen-Technologie sorgt für höchste Fahrstabilität und überzeugende Traktion unter anspruchsvollen winterli-
Das zweite Pfund, mit dem Hankook im Winter „wuchert“, ist der Winter i*cept RS mit optimierter Bremsleistung auf Schnee und Eis. Der Einsatz umweltfreundlicher Technologien sorgt unter Berücksichtigung der LabelingKriterien für niedrigen Rollwiderstand, reduzierten Kraftstoffverbrauch und hohen Geräuschkomfort. Im Visier des Reifens befinden sich Kleinwagen, Mittelklasse und Familien-Vans. Neben den beiden Spezialisten hat Hankook mit dem Optimo S4 einen Allwetterreifen für den Ganzjahreseinsatz im Programm. Mit einer für den Schneeeinsatz optimierten Innenseite und einer Außenseite, die ideales Fahr- und Bremsverhalten auf regennassem Untergrund gewährleistet, präsentiert der Optimo 4S sich als ausgewogener Alleskönner. Dank seines asymmetrischen Profils ist (LHO) er allen Wetterlagen gewachsen.
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Zwei echte Winterreifen und ein Ganzjahresreifen zur Wahl
Label als Fortschritt Lanxess, weltweit führender Anbieter von hochwertigen Synthesekautschuken, betrachtet die Einführung des Reifenlabels als ausgesprochenen Fortschritt für die Menschheit.
ders geringem Rollwiderstand gegenüber Durchschnittsprodukten bringen. Auf längere Sicht ist demnach die Spriteinsparung bedeutend größere als der höhere Preis von Premiumreifen.
In zwei Jahren amortisiert
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er Konzern erwartet, dass die Zahl der weltweit hergestellten Reifen pro Jahr von aktuell1,6 auf 2 Milliarden 2015 steigen wird. Der Anteil der Hochleistungsreifen wird in dem Zeitraum um rund 80 Prozent auf rund 1 Milliarde steigen. Als Treiber dieser Entwicklung gilt die Orientierung auf „grüne Reifen“, deren Produktion erst durch die Tätigkeit von Lanxess ermöglicht wird.
Endverbraucher als Nutznießer Das Unternehmen unterstreicht jedoch, dass der Hauptnutznießer dieser Entwicklung die Endverbraucher sind. Um die Vorteile von „grünen“ Hochleistungsreifen zu beweisen, hat Lanxess einen eigenen Rechner entwickelt, der es erlaubt, die Einsparungen zu berechnen, die Pneus mit beson-
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Semperit hat eine eigene Wandtafel zum Reifen-Label entwickelt. Es wird Partnern auf Wunsch mit dem Firmenlogo geliefert.
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In einer Aussendung des Konzerns heißt es: „Bei einem Benzinpreis von 1,60 Euro pro Liter kann ein Wagen, der pro Jahr 15.000 Kilometer zurücklegt und 7 Liter Treibstoff auf 100 Kilometer verbraucht, mit Pneus der Reifeneffizienzklasse B mehr als 130 Euro Treibstoffkosten sparen im Vergleich zu Reifen der Kategorie F. Die zusätzliche Investition von 20 bis 50 Euro pro ,grünem Reifen‘ ist somit in weniger als zwei Jahren wieder eingefahren.“ – Gute Argumente für den Reifenhandel gegenüber Endverbrauchern. Produkte für „grüne Mobilität“ haben im Vorjahr 17 Prozent des Gesamtumsatzes von Laxness ausgemacht. Bis 2015 soll der wertmäßig überproportional gewichtige Anteil zumindest verdoppelt (LHO) werden.
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• s 34 öamtc *** OK STS_Layout 1 03.10.12 17:52 Seite 2
Reifen-Extra
11x sehr zu empfehlen Im Winterreifentest 2012 hat der ÖAMTC gemeinsam mit seinen Partnern insgesamt 37 Modelle getestet. Neben den Dimensionen 165/70 R14 T (Kleinwagen) und 205/55 R16 H (Kompakt- und Mittelklasse) wurden heuer auch Reifen der Größe 215/65 R16 T (für kompakte SUVs) einer strengen Prüfung unterzogen.
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lf Pneus erreichten die Wertung ,sehr empfehlenswert‘. Weitere 21 Modelle schnitten mit ,empfehlenswert‘ ab“, kommentierte ÖAMTCReifenexperte Friedrich Eppel. Die Konsumenten hätten damit eine große Auswahl an ausgewogenen Winterreifenmodellen. Diesem positiven Ergebnis stehen ein ,bedingt empfehlenswerter‘ Reifen und vier Modelle, die mit ,nicht empfehlenswert‘ durchfielen, gegenüber. Ausschlaggebend dafür waren schlechte Eigenschaften bei Nässe. „Da dieser Fahrbahnzustand speziell im Winter sehr häufig auftritt, war eine bessere Bewertung – unabhängig von eventuellen Stärken in anderen Kriterien – nicht möglich“, sagte der ÖAMTC-Experte.
Die wichtigsten Testergebnisse In der klassischen Kleinwagendimension 165/70 R14 T erreichten 3 der 15 getesteten Reifenmodelle die ÖAMTC-Empfehlung „sehr empfehlenswert“: Michelin Alpin A4, Continental ContiWinterContact TS800 und Pirelli Winter 190 Snowcontrol Serie 3 fuhren der Konkurrenz davon. „Diese drei Reifen sind sehr ausgewogen und bieten in allen Kriterien gute bis sehr gute Eigenschaften“, erklärte Eppel. „Bedingt empfehlens-
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wert“ ist in dieser Dimension der GTRadial ChampiroWinterPro, der zwar den niedrigsten Kraftstoffverbrauch, aber Schwächen auf Schnee aufweist. Mit dem Effiplus Epluto I und dem Premiorri ViaMaggiore (der auf Schneefahrbahn seine Stärken hat), fallen zwei Reifen dieser Größe aufgrund der Schwächen bei Nässe im ÖAMTCTest durch. Die Dimension 205/55 R16 H kommt nicht nur in der Kompaktklasse zum Einsatz, sondern ist auch bei älteren Mittelklasse-Fahrzeugen verbreitet. Fünf der 16 vom ÖAMTC und Partnern in dieser Dimension getesteten Modelle wurden mit „sehr empfehlenswert“ bewertet: Der neue Continental ContiWinterContact TS850, Michelin Alpin A4, Dunlop SP Winter Sport 4D, Goodyear UltraGrip 8 und Nokian WR D3. Dem Syron Everest 1 wurde seine Schwäche bei Nässe zum Verhängnis.
„Echte“ Winterreifen für SUVs Gerade für SUVs sind „echte“ Winterreifen sehr wichtig, wie ÖAMTC-Tests in der Vergangenheit bereits gezeigt haben. „Insbesondere bergab kann es auf Schneefahrbahn mit den bei SUV-Besitzern beliebten All-Terrain-Reifen im wahrsten Sinne des Wortes kein Halten mehr geben“, unterstrich Eppel. Von den 6 in der Dimension 215/65 R16 T gecheckten Winterreifenmodellen schnitten 3 mit „sehr empfehlenswert“ ab (Bridgestone Blizzak LM-80, Dunlop SP Winter Sport 4D und Continental ContiCrossContact Winter). Mit „nicht empfehlenswert“ musste der auf Schnee stärkste Reifen dieser Dimension, der Sailun Ice Blazer WSL2, wegen schwacher Nassgriffeigenschaften (LHO) bewertet werden.
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Vom Rennsport auf die Straße.
s 49 bickell ***oklus OK STS_Layout 1 03.10.12 16:05 Seite 1
Wirtschaft
Aus dem Gefängnis Causa Dr. Bickell: AUTO-&-Wirtschaft-Leser erinnern sich der Volten des „grenzgenialen“ Mannes, der Autohändler Wilhelm Weintritt sein Unternehmen abspenstig machen wollte.
Statt eines Bilddokuments schickte Mag. Dr. Karl Bickell einen Brief aus der Justizanstalt WienSimmering
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er 64-jährige Akademiker aus Wien hätte den hemdsärmeligen Burgenländer beinahe um sein Autohaus gebracht, als Letzterer sein Autohausgeschäft mit dem verhaltensoriginellen Juristen ausweiten wollte. Aus dem Gefängnis gab Mag. Dr. Karl Bickell nun Auskunft über seine mit der Anhaltung in Zusammenhang stehenden Angelegenheiten. Über abenteuerliche Gesellschaftskonstruktionen nahm er Einfluss auf die seinerzeitige „Automondial Kfz GmbH“, in Wien Donaustadt, düpierte kurzzeitig das Rainer-Imperium (das gepachtete Seat-Autohaus befand sich auf dessen Grundstück) und über die Ford-Jagersberger Automobil GmbH in Graz stülpte er seine Vorstellung gesellschaftsrechtlicher Begehrlichkeiten. Seine Praxis im Autohandelsgeschäft mit Kontrahenten Wilhelm Weintritt endete letztlich hinter Gittern. In langwierigen Prozessen kämpfte sich Weintritt (66) wieder in seine Rechte zurück, erlangte wegen „Fälschung eines Beweismittels“ die nunmehrige Verurteilung von Bickell. Nun residiert der angeblich mittellose Manager, der ehemals im Dunstkreis von Daimler-Benz gearbeitet haben will, nicht von seiner mondän klingenden Wiener Sieveringer Adresse, sondern sitzt in Wien-Simmering im erleichterten Strafvollzug ein.
Kämpft weiter Bickell hat aus dem Knast heraus gegen seine Freiheitsstrafe „Individualbeschwerde“ beim Europäischen Gerichtshof eingebracht. Weintritt deckt er weiter mit Strafanzeigen wegen „Vergehen des Schweren Betruges“ und „falscher Beweisaussagen“ in Verbindung mit der Jagersberger Automobil GmbH bei der Staatsanwaltschaft Graz ein. Letztlich glaubt er die Eigentumsverhältnisse zu seinen Gunsten beweisen zu können. Ergo „Wilhelm Weintritt nicht der 77-prozentige Mehrheitseigentümer der Jagersberger Automobil GmbH ist“ und das Verfahren für Dr. Karl Bickell mit einem Freispruch enden werde.
Wilhelm Weintritt kämpft sich mühsam in seine Rechte zurück
Weitere bislang gegen Bickell ausgegangene Urteile harren des Vollzugs. Weintritt, der sich von Bickells juristischer Spitzfindigkeit blenden ließ, hat sein spätes Lehrgeld bezahlt und macht jetzt wieder das, was er am besten kann: Autos verkaufen! Was er offensichtlich so gut macht, dass ihm Markenpartner Ford regelmäßig immer neue Händler vor die Nase setzt, um seine Begehrlichkeiten zu mehr Handelsvorteilen einzudämmen. (LUS) Aber das ist eine andere Geschichte.
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s 50-51 IAA*** JON!oklus STS_Layout 1 03.10.12 16:05 Seite 2
Wirtschaft
Der Ford Transit Custom ist „Van of the Year“
Der neue Mercedes Citan basiert auf dem Renault Kangoo
Viel Licht und Schatten Die schwierigen Marktbedingungen im Lkw-Geschäft waren auf dem Salon für Nutzfahrzeuge in Hannover hinter den Kulissen ein echtes Thema.
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utzende Scheinwerfer tauchten die zahlreichen Premieren der weltgrößten Nutzfahrzeugmesse in gleißendes Licht. Alle waren sie gekommen, um zu zeigen, wie stark, wie schön und wie umweltfreundlich ihr Angebot ist und – noch viel wichtiger – wie günstig die neuen Modelle in Anbetracht der vielen Neuentwicklungen in Wirklichkeit sind. Davon, dass die Zulassungszahlen – von einigen Ausnahmen abgesehen – vor allem am Markt der großen Lkws sinken, war auf der IAA Nutzfahrzeuge nur wenig zu bemerken. Deutlich besser als bei den großen Trucks verhält sich momentan der Markt in der Klasse bis 3,5 Tonnen. Speziell der innerstädtische Lieferverkehr wächst ständig, nicht zuletzt durch die vielen Onlineshops. Der wichtigste Auftritt in der kleinen Klasse war diesmal eine klare Sache für Ford. Der soeben erst vorgestellte Transit Cus-
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Der neue Citroën Berlingo Electrique (l.) wurde in Hannover vorgestellt, auch der Pickup-Markt ist in Bewegung
AUTO & Wirtschaft
tom bekam den Titel „Van of the Year 2013“ verliehen. Zusätzlich bot Ford mit dem neuen Transit und dem Transit Connect zwei Weltpremieren. Beide Modelle werden ab Mitte 2013 lanciert
werden, der normale Transit sogar mit drei unterschiedlichen Antriebssystemen. Wen dabei das Design überrascht, der weiß nicht, dass der neue Transit auch in Nordamerika verkauft werden soll, wo eine markante Front absolut Pflicht ist. Enttäuschend wenig Neuheiten hatte Volkswagen zu bieten. Einzige Ausnahme ist der jetzt auch
Volvo feierte die Premiere des neuen FH
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Antos Truck von Mercedes
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in Hannover produzierte Amarok. Umso mehr überraschte Volkswagen mit den neuen Individualisierungsoptionen ab Werk, wodurch sich die verschiedenen Nutzfahrzeugmodelle deutlich besser an einzelne Kundenwünsche anpassen lassen als bisher.
Allradtechnik aus Österreich Mit dem Citroën Berlingo Electrique bzw. dem Peugeot Partner Electrique hatte auch der PSA-Konzern eine spannende Weltpremiere mit dabei, während man sich bei Nissan auf die Präsentation eines günstigen Einstiegsmodells des Navara Pickup beschränkte. Ebenfalls eine Weltpremiere stellte der Renault Kangoo 4x4 dar. Entwickelt und gebaut vom österreichischen Allradspezialisten Oberaigner in Zusammenarbeit mit dem französischen Allradspezialisten Dangel, wird hier künftig ein Modell angeboten, das unter anderem dem VW Caddy Konkurrenz machen soll. Bedenkt man die enge technische Verwandtschaft zwischen Renault Kangoo und dem neuen Mercedes-Benz Citan, so könnte man zu dem Schluss kommen, dass auch Mercedes-Benz sein Allradangebot demnächst erweitern oder besser gesagt nach unten abrunden könnte. Ganz klar gezeigt hat die IAA 2012 auch, dass der Pickup-Markt in Europa noch viel Potenzial hat. Verraten wurde dies nicht zuletzt durch das dies-
Kangoo 4x4 mit österreichischer Allradtechnik
mal enorm hohe Angebot an Zubehör, wobei hier zu den bekannten Anbietern auch noch viele neue hinzugekommen sind. Ungeachtet der wirtschaftlichen Unsicherheiten am Weltmarkt gab es auch zahlreiche Neuheiten bei den schweren Lkws: So feierte man bei Volvo die Premiere des neuen FH und damit jene des wichtigsten Neuzugangs der vergangenen zehn Jahre innerhalb des Volvo-Angebots. Gut auch die Stimmung bei Iveco, wo man nicht zuletzt aufgrund mangelnder Konkurrenz den Titel „Truck of the Year 2013“ feiern durfte: verantwortlich dafür der neue Iveco Stralis Hi-Way, der die Jury diesmal überzeugen konnte.
Der Ford Transit kommt Mitte 2013 zu uns
Am Markt erfolgreich Bei Scania stand die volle Verfügbarkeit der Euro6-Motoren im Vordergrund, während man bei Mercedes-Benz schon einen Schritt weiter ging. Euro 6 längst erfolgreich am Markt eingeführt, bot sich für Mercedes-Benz die Möglichkeit, den neuen Antos Truck in den Mittelpunkt des Interesses zu rücken, was auch durchwegs gelang. MAN hingegen nützte die IAA, um die Runderneuerung des Programms mit den Modellen TGL und TGM nach unten hin abzuschließen. Spannendes Detail am Rande: Jeder dritte MAN-Lkw kommt bereits aus österreichischer Produktion und sichert damit eine große Zahl an heimischen (JMM) Arbeitsplätzen.
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Jeder dritte MAN-Lkw wird in Österreich gebaut
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Lob für den Iveco Stralis Hi-Way
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Moderner und günstiger Eberspächer – mit der Power eines innovativen Zulieferkonzerns im Rücken – hat auch bei Standheizungen für die Nachrüstung mit Neuentwicklungen immer wieder die Nase vorn.
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er Wunsch von Standheizungsnutzern war es schon lange, den Wärmespender bequem und einfach – am besten vom Handy aus – zu steuern. Die neue EasyStart Call von Eberspächer macht nun die telefonische Fernbedienung problemlos möglich. Per Sprachmenü, SMS oder kostenlose App für Smartphone-Nutzer lassen sich mit dem Hilfsmittel Start- und Laufzeit der Heizung sowie weitere Funktionen völlig reichweitenunabhängig pro-
Dr. Leonhard Vilser, Mitglied der Konzerngeschäftsführung
grammieren. Dazu kommt, dass EasyStart Call für mehrere Heizungen bzw. ganze Fuhrparks genutzt werden kann und in der Lage ist, mit einer Vielzahl von Programmiermöglichkeiten (unterschiedliche Betriebstage, variable Heizdauer) individuelle Bedürfnisse des Nutzers abzudecken.
Wohlfeiles Angebot Eberspächer Österreich Geschäftsführer Dr. Leonhard Vilser freut sich im Gespräch mit AUTO & Wirtschaft darüber, dass dieses innovative Bedienkonzept in Zeiten des Smartphones den hohen Ansprüchen der Endverbraucher auf diesem Gebiet maximal entgegenkommt. Und er verweist darauf, dass diese Innovation – quasi Design schonend – ein zusätzliches BedienJetzt Standheizung per element im Innenraum des Fahrzeugs ertelefon und app bedienen: übrigt. Ein weiterer Grund, der Vilser ein eaSyStart Call Lächeln auf die Lippen zaubert, ist die Tatsache, dass die Telefonsteuerung vollständig überarbeitet wurde. Ziel war es, mit dem neuen System die Herstellungskosten markant zu senken und die erzielten Einsparungen an die Konsumenten weiterzugeben. Da dieses Vorhaben ebenfalls erfolgreich über die Bühne ging, konnte der Preis pro Anlage um rund 30 Prozent gesenkt werden. Was sich selbstverständlich positiv auf den Absatz auswirken sollte. Bestechend ist auch die Möglichkeit, mit der in EasyStart Call installierten App zweimal fünf Fahrzeuge standheizungsmäßig zu steuern. Der Anwender nimmt nacheinander die Einstellungen eines Pools vor und schickt die Bedienbefehle in einem Schwung ab. Weitere attraktive App-Features sind ein Wetteralarm für den jeweiligen Aufenthaltsort, um sich rechtzeitig auf niedrige Temperaturen einzurichten. Außerdem können auf Wunsch Informationen über Eberspächer, Produkte des Hauses, neue Updates oder besondere Aktionen empfangen werden.
Große Auszeichnung steht ins Haus Ein dritter Grund für Freude bei Eberspächer Österreich besteht darin, dass die Firma demnächst das Staatswappen führen darf. Diese hohe Auszeichnung dürfte u. a. darauf zurückgehen, dass Eberspächer eines der ausländischen Unternehmen ist, die am längsten über eine Niederlas(LHO) sung in Österreich verfügen.
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Kundenwünsche erfüllen 9 von 10 Kunden freuen sich über Versicherungsberatung im Autohaus. Zusatzgeschäften ist daher Tür und Tor geöffnet, unterstreicht die Garanta. Von Philipp Hayder
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eder Autokäufer benötigt eine Kfz-Versicherung. Fast jeder würde diese gleich beim Händler abschließen, zeigen Studien des Branchenversicherers Garanta. „Angeboten wird dieser Service aber noch immer viel zu selten“, bedauert Hauptbevollmächtigter Kurt Molterer. Sein Team unterstützt die Autohäuser beim Aufbau dieses doppelt attraktiven Standbeins: „Der direkte Effekt, der sich kurzfristig und unmittelbar in der Buchhaltung bemerkbar macht, resultiert aus den Provisionseinnahmen“, erklärt Molterer. Hinzu kämen langfristige Effekte durch mehr Kundenbindung, mehr Werkstattauslastung und permanente Kundenkontakte auch im Schadensfall. Nicht zu vernachlässigen sei der Kompetenzbeweis als „erster Ansprechpartner rund um das Thema Automobilität“.
Kurt Molterer betont die direkten und indirekten Vorteile des Versicherungsvertriebs im Autohaus
Lukrative Alleinstellungsmerkmale In den vergangenen 2 Jahrzehnten hat sich die Garanta das Vertrauen zahlreicher Autohäuser erarbeitet. Diese wissen zu schätzen, dass die Tochterfirma des Nürnberger-Konzerns als einzige Versicherung auf „heiße Eisen“ wie Wrackbörsen oder Ablösezahlungen verzichtet. Eben-
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falls einzigartig ist, dass die Wertermittlung ausschließlich über freie, gerichtlich beeidete Sachverständige erfolgt. Im Totalschadensfall sind Reparaturen bis zu 100 Prozent des Wiederbeschaffungswertes möglich.
Große Bedeutung „Rund 1,25 Millionen Kfz-Schadensfälle pro Jahr zeigen die Bedeutung der Versicherung für spätere Reparaturleistungen“, unterstreicht Molterer. Angesichts der zahlreichen Folgeeffekte sei das gesamte Ausmaß der Vorteile, die Kfz-Betriebe aus dem professionell betriebenen Versicherungsgeschäft ziehen können, nur schwer abzuschätzen. Schon der Versicherungsbereich selbst könne aber einen Beitrag „zwischen 8 und 14 Prozent der erwirtschafteten Gewinne“ leisten.
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„1.600 Chefs sichern Erfolg“ Vor 30 Jahren begann Eugen Stieger in der Medizinbranche. Mittlerweile ist er Marktführer für Autohaus-Software in der Schweiz mit Expansionsdrang nach Österreich.
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n Würenlos unweit von Zürich steht der neue Stolz von Eugen Stieger, der Staader Software-Schmiede mit anpassungsfähigen Lösungen für Kleinbetriebe bis hin zu den Autohaus-Größen aller Marken, vorneweg Volkswagen. Mit Lausanne und der Entwicklung in Bratislava ist das 50-köpfige Stieger-Mitarbeiterteam solide aufgestellt. Gottfried Scharf macht Stieger in Österreich attraktiv und zählt mittlerweile knapp 30 Betriebe zu seinen Kunden, die auf leistbare „Stieger-Qualität“ samt umfassenden Kundenservice und Support Wert legen.
Laudator Helmuth H. Lederer kennt Stieger seit Anfangstagen
Eugen Stieger (l.) zählt nach 30 Jahren 1.600 Kunden; Gottfried Scharf hat inzwischen schon 30 Anwender in Österreich
Vom Bastler zum Software-Profi Der heute 53-jährige leidenschaftliche Modellflieger, Schlagzeuger und Familienmensch hat hinauf die Karriereleiter als Händler-Softwareentwickler niemals die Balance verloren und stützt sich unter der Regie seines Vertriebs- und Marketinggenies Stephan Rissi auf inzwischen 1.600 Kunden, die Stieger in seiner Ansprache alle als „seine Chefs“ bezeichnet: „Die geben vor, wofür wir programmieren, damit der Nutzer im steten Wandel der Branche seinen Erfolg behält.“ Eurotax-Gründer und AUTO-&-Wirtschaft-Herausgeber Helmuth H. Lederer sprach in seiner Laudatio von Stiegers Gabe, sich, seine Mitarbeiter und damit die Kunden stets aufs Neue zu seinem Qualitätsanspruch begeistern zu können. Er hob Stiegers Innovationskraft und dessen langfristigen Geschäftssinn hervor. Für Lederer ist er ein Gewinner, weil er immer einen Plan hat. „Er macht seine Sache gut, weil er es gerne macht“, erinnert Lederer daran, dass Stieger heute immer noch manche Software selbst installiert und den Kunden persönlich betreut. Dermaßen aufgestellt, arbeitet Stieger längst an der nächsten Software-Generation und zeigt Konzernen, dass Familienbetriebe immer noch ihre Existenz selber und erfolgreich gestalten können. (LUS) Kontinuität ist die Basis dafür
Schlinser Übungsfeld
Dipl.-Ing. Joachim Bickel als ausgebildeter Informatiker arbeitet mit Stieger eng zusammen, um Kfz-betriebsgerechte Dealer-Management-Software entwickeln zu können
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Die Brüder Gerhard und Christoph Bickel führen in zweiter Generation den VW- und Audi-Servicebetrieb in Schlins, Vorarlberg. Joachim Bickel wiederum nahm seinerzeit die Chance von Eugen Stieger wahr und brachte seine Erkenntnisse von bodenständiger Händler-Software-Planung in die Partnerschaft ein. Eine Zeit lang bei Microsoft, dann das Hochschulstudium zum Diplomingenieur dazwischen geschoben, ist Joachim Bickel heute Anlaufstelle für die Optimierung verbesserter Arbeitsabläufe mit Betonung auf Österreich-spezifische Anwendungserfordernisse. Das spricht sich schnell herum. Jüngster Zugang ist Toyota-Partner und Fachwerkstätte Auto Gratz in Jenbach.
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Eine Lösung für jedes Problem Wenn es um komplexe Reinigungsanforderungen im Werkstattbereich geht, ist der Tiroler Hygienespezialist hollu der richtige Partner.
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as in Zirl (Tirol) ansässige Unternehmen bietet seit den 1970er-Jahren Reinigungslösungen für Industrie und Gewerbe an und ist in Österreich mit einer eigenen Vertriebsmannschaft vertreten. Derzeit hat hollu mehr als 1.400 Produkte im Angebot. Im Fokus liegen auch Werkstätten und Autohäuser. „Wir sind Spezialisten, wenn es um komplexe Lösungen geht,“ heißt es im Tiroler Traditionsunternehmen. Reichen die üblichen Anwenderschulungen nicht aus, bietet hollu auch Spezialisten, die bei kniffligen Reinigungsproblemen ins jeweilige Unternehmen kommen.
Die hauseigene Forschungsabteilung entwickelt die Produkte, die dann z. B. in den Werkstätten zum Einsatz kommen Das Tiroler Unternehmen sieht sich als Komplettanbieter; das Programm reicht von Reinigungsmitteln und Pflegeprodukten für Fahrzeuge und Werkstätten bis hin zu Reinigungsmaschinen und (MUE) Hilfsmitteln.
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Zweiradträume ganz nah Seit Kurzem kooperieren Yamaha und die Autobank. Unter dem Namen „Yamaha Finance“ werden Kunden- und Händlerfinanzierungen angeboten.
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er die hoch emotionale Entscheidung für ein neues Bike trifft, erwartet eine schnelle und unkomplizierte Finanzierungsabwicklung: Genau das soll Yamaha Finance bieten. Sowohl die flachen Strukturen und schnellen Entscheidungswege der Autobank als auch das Online-Tool, mit dem eine Finanzierungsanfrage in Minutenschnelle geprüft werden kann, tragen den Kundenbedürfnissen Rechnung. Ergänzt wird das Angebot durch spezielle Kfz-Versicherungen mit Kundenvorteilen wie einer preisgünstigen Kreditausfallsversicherung bei Diebstahl oder Totalschaden. Parallel zu diesen Endkundenangeboten steht die
Autobank den Yamaha-Händlern auch bei der Lagerfinanzierung zur Seite. Das bringe „Flexibilität und Unabhängigkeit auf einem hart umkämpften Markt“, betonen die beiden Kooperationspartner. „Das von der Autobank erstellte Konzept ist einzigartig in Österreich“, setzt Yamaha-Importchef Hans Zimmermann große Erwartungen in die Partnerschaft: „Wir sind uns sicher, dass die YamahaVertragshändler die Vorteile von ‚Yamaha Finance‘ zu ihrem eigenen Nutzen erkennen und zum Vorteil ihrer Kunden umsetzen werden.“ Gerhard Dangel, Vorstand der Autobank, erwartet sich von der Kooperation ein Neugeschäftsvolumen von rund 3 Millionen Euro: ein weiterer Wachstumsschritt für den zuletzt sehr offensiv am Markt auftretenden BranchenfiHans Zimmermann (HAY) nanzierer.
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Bei BMW gibt es die erste Praxisanwendung der umstrittenen Telematik
Die elektronische Vernetzung von Fahrzeugen kann Leben retten. Doch macht sie Wartung und Reparatur zum Monopol der jeweiligen Automarken? Von Philipp Hayder
Gefährliche Netzwerke
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und 45 Millionen „Connected Cars“ waren 2011 weltweit im Einsatz. Bis 2016 wird diese Zahl auf 210 Millionen steigen, meint die Unternehmensberatung Oliver Wyman: Verantwortlich dafür sei vor allem die EU, die ab 2015 die Verwendung des Notrufsystems „eCall“ in allen neu zugelassenen Fahrzeugen vorschreibt.
Lebensrettende Innovation Das Funktionsprinzip von eCall basiert darauf, dass Sensoren einen Unfall erkennen und automatisch einen Datensatz an eine Leitstelle übermitteln. Gleichzeitig wird eine Mobilfunkverbindung hergestellt. Der Sicherheitsgewinn ist zweifellos enorm: Laut der EU-Kommission könnten 2.500 Menschenleben pro Jahr gerettet werden, die Zahl der schwerverletzten Unfallopfer soll um 15 Prozent sinken. Aufgrund dessen stößt eCall rundum auf Zustimmung. Anders sieht es bei bCall („Breakdown Call“ bei technischen Defekten) oder sCall („Service Call“ beim Erreichen von Wartungsintervallen) aus: Diese Systeme würden aufgrund der direkten Verbindung zwischen Fahrzeugen und Fahrzeugherstellern unabhängige Anbieter aus dem Werkstattgeschäft ausschließen, lautet die Kritik.
Freie Werkstätten unter Druck „Die Hersteller haben klare Vorteile, wenn sie schnell handeln“, bestätigt Matthias Bentenrieder, Partner bei Oliver Wyman: „Sie haben den Kunden, die Fahrzeugdaten und die Vernetzung und können damit die freien Werkstätten im Privatkundengeschäft erst einmal in Schach halten.“
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Wolfgang Dytrich sieht eine „sehr gefährliche Entwicklung“
„Der Kunde muss Wahlfreiheit haben“, sagt Arthur Clark
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Feldversuche von BMW in den USA hätten bereits gezeigt, dass viele Kunden durchaus gewillt seien, sich in Vertragsbetriebe „steuern“ zu lassen: In Summe handle es sich also um ein „sehr gutes Instrument für die Kundenbindung“. Für Vertreter der ungebundenen Werkstätten ist dies eine Schreckensvision. „Hier handelt es sich um eine sehr gefährliche Entwicklung“, sagt Wolfgang Dytrich, Berufsgruppensprecher des freien Teilehandels. Arthur Clark, Bundesinnungsmeister der Karosseriebauer, pflichtet ihm bei: „Wir fordern, dass die Konsumenten weiterhin die volle Entscheidungsfreiheit bei der Wahl des Reparaturbetriebs haben.“
„Monopolstellung der Hersteller“ Unterstützung kommt von den Teileherstellern. So warnt der Zulieferkonzern TRW davor, „Gegenmaßnahmen gegen die zunehmende Monopolstellung der Fahrzeughersteller länger hinauszuzögern“. Schließlich sei die logische Erweiterung von bCall und sCall die Selbstdiagnose im Auto samt Auswahl des nächsten Betriebs und automatischer Terminvereinbarung. „Die Bedrohung für den freien Markt ist, dass diese Technik nur den Fahrzeugherstellern zur Verfügung steht, gut gehütet wird und noch sehr teuer ist“, meint man bei TRW. Mittlerweile kommt bei bCall, sCall und Co sogar so mancher Markenbetrieb ins Zweifeln: Erfüllungsgehilfe eines allwissenden Herstellers zu sein, ohne selbst auf Kundenbindung und -steuerung Einfluss nehmen zu können, ist schließlich alles andere als ein stabiles Geschäftsmodell.
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Verringerte Komplexität 2.0 lassen sich Typ und Zustand der Batterie zunächst analysieren und das Ergebnis des Tests für den Werkstattkunden anschaulich ausdrucken. Damit steht nicht nur für den Batterietausch – zusätzlich zum Urteil des Technikers – ein Zustandsbericht zur Verfügung. VSSP 2.0 kann via EOBDSchnittstelle auch Fehlercodes, die sich auf das Start-Stopp-System beziehen, auswerten, sie löschen, individuelle Fahrzeugdaten auslesen, Batterie-Einbauort und den passenden Batterietyp festlegen.
TCO: Sparen beim Nutzfahrzeug
Bei Johnson Controls standen das VSSP-Konzept und Total Cost of Ownership im Mittelpunkt.
ÖsterreichGeschäftsführer Dipl.-Ing. Peter Szutta in Frankfurt
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m stilvollen Rahmen – dem Rundbau der Messe Frankfurt – bot Johnson Controls bei der Automechanika Joacim Adlerborn, ihren Experten für das VSSP – das Varta-Start-Stop-Service-Programm – auf, um den System geführten Batteriewechsel direkt am bereitstehenden Auto vorzuführen und anschließend die zum Teil kniffligen Fragen des Fachpublikums zu beantworten.
Testen und mit Sicherheit austauschen Ziel des Varta-Konzepts VSSP ist, dass auch die freie Werkstatt keinen Kunden wegschicken muss, wenn die Batterie eines Fahrzeugs mit Start-StoppSystem zum Tausch ansteht. Mit dem Gerät VSSP
Joacim Adlerborn zeigte geführte Batteriewechsel
Qualität zahlt sich aus – so lautet die Quintessenz der Gesamtkostenbetrachtung (neudeutsch: Total Cost of Ownership oder TCO), die der Autozulieferer auf die Batterie konzentriert. Mit dem von Johnson Controls entwickelten Sparkalkulator lassen sich die Einsparungen in Euro darstellen. Beim neuen Varta Flottenkonzept stehen einerseits höchste Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge und mit dem Konzept mögliche Einsparungen im Vordergrund. Erzielbar sind die durch den regelmäßigen Batterieservice in Kombination mit wartungsfreien Batterien – wie die Varta Promotive Silver. Die Wartungsfreiheit gestattet dem Fahrzeughersteller, die Batterie an weniger gut zugänglichen Stellen zu montieren, um damit Platz für mehr Sitze oder La(ENG) dung zu gewinnen.
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Automechanika
Noch immer kerngesund? Die Automechanika ist nicht nur der Treffpunkt, sondern auch das Fieberthermometer der Branche. Heuer fiel die Diagnose abwartend positiv aus: Das wirtschaftliche Immunsystem scheint den Krisenviren Stand zu halten. Von Philipp Hayder
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Für Messechef Detlef Braun ist die Automechanika eine „verlässliche Größe“
rbeitslosenraten im deutlich zweistelligen Bereich, Kaufkrafteinbußen und Rezession: Davon kann in Österreich keine Rede sein, doch in weiten Teilen Süd- und Westeuropas prägen diese Rahmenbedingungen die Autobranche. Der schon 2011 rückläufige EU-Neuwagenmarkt ist daher von Jänner bis August 2012 um weitere 7 Prozent gesunken. Im Gegensatz dazu blieb das Werkstattgeschäft bemerkenswert stabil. Das bewies auch die diesjährige Auflage der Automechanika, die vom 11. bis 16. September abgehalten wurde:
Rückkehr zur Regionalität „Die Automechanika hat sich wieder einmal als die verlässliche Größe behauptet, und das in dem momentan turbulenten Umfeld“, resümierte Detlef Braun, Geschäftsführer der Messe Frankfurt. Mit rund 148.000 Besuchern aus 174 Ländern konnte die Leitmesse zwar nicht ganz an 2010 (153.837 Personen) anschließen, dafür gab es mit 4.593 Firmen einen neuen Ausstellerrekord. Die ausstellenden Firmen kamen aus 74 Staaten, was die lieferantenseitige Internationalisierung der Branche beweist. Andererseits ist in den regionalen Märkten ein interessanter Gegentrend zu bemerken: Es scheint, dass gerade in Zeiten der Verunsicherung der langjährige Lieferant wieder mehr geschätzt wird als der Preisbrecher mit seinen günstigen (Fernost-)Produkten.
Dienstleistung zur Differenzierung Mehr oder weniger offensichtlich „inspirierte“ (oder doch kopierte?) Billigprodukte werden achselzuckend zur Kenntnis genommen. Für die etablierten Anbieter ist dagegen Dienstleistung der aktuelle Trend: Schulung, Weiterbildung und Vermarktungsunterstützung werden propagiert, um am quantitativ gleichbleibenden Reparaturmarkt Anteile zu gewinnen. Für die Kfz-Betriebe ist dieser Trend durchaus positiv. Sie müssen aber die mancherorts vorhandene Lethargie überwinden, um die ihnen gebotenen Chancen tatsächlich nützen zu können. Außerdem liegt es an ihnen, zwischen echter Unterstützung und allzu abgedroschenen Konzepten zu unterscheiden: Das gefühlt siebenundneunzigste Werkstattsystem ist sicher nicht der Vermarktungsweisheit letzter Schluss.
Viele Fragen offen Wird die Service-GVO tatsächlich den Independent Aftermarket befeuern? Oder werden die Hersteller mithilfe von Digitalisierung, Telematik und einer vernünftigeren Preispolitik (die Hochpreisreparatur im Glaspalast wird zunehmend als Irrweg betrachtet) Terrain zurückerobern? Und vor allem: Hält der vergleichsweise stabile Servicemarkt weiterhin den externen Einflüssen Stand? Bis zur nächsten Automechanika, die vom 16. bis 20. September 2014 stattfindet, wird es auf diese Fragen erste Antworten geben.
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ach 8, 9 oder 10 Jahren gelten Autos als typischer Fall für die freie Werkstatt. Der Marktanteil der Vertragsbetriebe ist in diesem Segment nur mehr verschwindend gering. Bisher haben dies die meisten Autohersteller achselzuckend zur Kenntnis genommen – doch die Spielräume werden enger, weiß auch Michael Horn, Leiter Aftersales bei Volkswagen: „In Europa sind die Bestände stabil, die Fahrzeugqualität wird besser. Dadurch wird der Servicekuchen mittelfristig zumindest theoretisch kleiner, während immer mehr Anbiete sich davon ein Stück abschneiden wollen.“
Hersteller in der Offensive Die Automechanika ist das Mekka des markenfreien Ersatzmarkts. Doch auch die Autobauer haben das Servicegeschäft als Ertragsfaktor erkannt: VW geht mit innovativen Ideen voran. Von Philipp Hayder
Offensive gegen „Freie“ Als einer der ersten Konzerne hat Volkswagen eine internationale Kampagne gestartet, um gezielt beim Service älterer Fahrzeuge zu punkten. Dazu gehören günstige Komplettpakete für Verschleißteile samt Einbau, die bei der Marke VW in Österreich „8plus“ genannt werden. Darüber hinaus werden Garantieverlängerungen forciert. „Beispielsweise können die Händler bis zu 3 Jahre Anschlussgarantie verkaufen, und zwar ganz unkompliziert über den Car Configurator“, sagt Horn. „Das bedeutet 2 plus 3 Jahre Garantieschutz und Kundenbindung.“ Der VW-Servicechef berichtet bereits von ersten Erfolgen: „Weltweit kamen in den Segmenten I, II und III vor 2 Jahren ungefähr 55 Prozent unserer Kunden zu uns zum Service. Mittlerweile haben wir über 57 Prozent Marktanteil.“
Eigenmarke für Schnellservice „DirectExpress“ richtet sich ebenfalls an ältere Fahrzeuge: Bei diesem Konzept handelt es sich um eine eigene SchnellserviceSchiene, die VW-Partner entweder im Rahmen der vorhandenen Werkstätte, als eigenes Gebäude oder auf einem gänzlich getrennten Standort umsetzen können. Europaweit gibt es mittlerweile knapp 100 Standorte, auf einen Starttermin für Österreich will sich Horn aber nicht festlegen: „Die Entscheidung liegt bei unseren Händlern.“
Auf Elektroautos vorbereitet Beim Verkauf von Elektrofahrzeugen hat VW bis-
Michael Horn (49) ist seit Juni 2009 weltweiter VWServicechef; davor hatte er im Konzern internationale Vertriebsfunktionen inne
her anderen Marken den Vortritt gelassen. Nach dem Touareg Hybrid werden 2012 aber der Jetta Hybrid, der e-up! und der e-Golf auf den Markt kommen. „Dafür verfügen wir bereits über weltweit rund 890 Hybrid- beziehungsweise Elektroautostützpunkte“, erklärt Horn. Diese können Fahrzeuge spannungsfrei schalten und gewisse Reparaturen durchführen. Schwerwiegendere Arbeiten wie das Öffnen einer Batterie sollen zentral bei den nationalen VWImporteuren vorgenommen werden. „Mit dieser Struktur sind wir zumindest bis 2015 gut gerüstet, wenn mit dem Golf als Vollhybrid die dritte Phase unserer Elektromobilitätsstrategie beginnen wird“, meint Horn. Übrigens: Das Hochvolt-Messgerät aus dem Wolfsburger Werkstattausrüstungsprogramm wurde bei der Automechanika mit einem „Innovation Award“ ausgezeichnet.
Bekenntnis zu leistbaren Standards
Zur Steigerung der Serviceerträge forciert VW auch den aktiven Teileverkauf
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Angesichts eines durchschnittlichen Renditeanteils von 60 bis 70 Prozent ist ein ertragreiches Servicegeschäft für die VW-Händler von existenzieller Bedeutung. Die Frage nach den Markenstandards ist daher sensibel, doch Horn ist um Beruhigung bemüht: „Wir auditieren die Betriebe und achten darauf, dass sie ihre Leistung bringen. Die Standards werden wir aber sicher nicht erhöhen, denn damit würden wir viele Händler unter großen Druck setzen – im Gegenteil, wir werden in der Krise eher in Richtung Entlastung gehen.“
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Automechanika
Teile und Komponenten Längst ist der Ersatzteilmarkt der Tummelplatz der Konzerne mit Komponentenkompetenz: Neuwagenkrise hin oder her, hier kann noch Geld verdient werden. Mit Infos, Internetunterstützung und Schulung versuchen die Anbieter zu reüssieren.
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as gilt gleichermaßen für bekannte wie völlig ungewohnte Namen. Beispielsweise handelt es sich bei Asfir um einen israelischen Hersteller von Motorschutzplatten und Ersatzstoßfängern (auch mit integrierter Seilwinde) für Geländewagen vieler Marken. Das Unternehmen hat derzeit zwar in Deutschland Taubenreuther als Importeur, ist aber in Österreich noch nicht vertreten. Für Produktion und Logistik einzelner Teile sind 8 Wochen ab Bestellung zu kalkulieren.
ATE: Keramik für sämtliche Klassen Die Aftermarket-Premiummarke von Continental auf dem Bremsensektor stellte die Erweiterung des Sortiments von ATE Ceramic Bremsbelägen für das Kleinwagensegment vor. Die besonders sauberen, leisen und verschleißarmen Beläge, die bisher für die Mittelklasse verfügbar waren, werden 2013 auch für Highend-Fahrzeuge zu haben sein. Gebietsverkaufsleiter Heiko Baumann verwies auf die immer stärkere Nutzung des Aftermarket Trainingscenters von Continental. Immer mehr Werkstattkunden nutzen es, um die immer kompliziertere Fahrzeugtechnik zu meistern. Das VDO-Diagnosesystem ContiSys Scan II wird mit Touchscreen und neuen Funktionen zur Steigerung des Komforts ausgestattet. Als brennheißes Zukunftsthema für den Aftermarket wurden die Reifendrucküberwachungssysteme (TPMS) und dazu passende Lösungen präsentiert, die ab 1. November 2014 in allen Neuzulassungen installiert sein müssen und einen Fall für das Nachrüstgeschäft darstellen.
AVA ist für Elektroautos gerüstet
Keramikbremsen von ATE gibt es nun auch für Kleinwagen
Banner ist mit den Batterietechnologien EFB und AGM erfolgreich
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Auch Hybrid- und Elektrofahrzeuge müssen gekühlt werden, genauer gesagt ihre Batterien: Dank vorausschauender Investitionen ist der Motorkühlungsspezialist AVA bereits darauf vorbereitet. „In Kooperation mit der Firma Thesys sind Batteriekühler entstanden, die dafür sorgen, dass sich die Batterien im bestmöglichen Temperaturbereich befinden. Wir zeigen uns für die praktische Umsetzung bis hin zum ersten Prototyp verantwortlich“, erklärt der geschäftsführende Gesellschafter Wolfgang Haugg. Derzeit werden sowohl gelötete als auch geschweißte Batteriekühlplatten angeboten, die jeweils flexibel an die Einbauräume anpassbar sind. „Mit den unterschiedlichen Modellen können wir ideal auf Kundenwünsche reagieren“, sagt Haugg. Im Rahmen des Automechanika-Schwerpunkts „Truck Competence“ strich sein Unternehmen darüber hinaus das zuletzt deutlich gewachsene Motorkühlungs- und Klimateileprogramm für Nutzfahrzeuge heraus.
Banner: Erfolgsgeschichten aus Österreich
Automega-Teilemarkt exportaktiv Der Teileanbieter aus Reinbek bei Hamburg ist eng mit der Autohandelsgruppe Dello verbunden, die gleichzeitig für die Qualität der Identteile zeugt, die aus dem umfassenden Sortiment des Anbieters stammen. Der Händler im Direktvertrieb hat Opel im Blut und punktet vor allem mit Ersatzteilen für Opel, VW, Audi, Ford, PSA, Dacia, Renault und Chevrolet. Wirklich „mega“ sind die Daten, die Prokurist Karsten Lorenz an der Seite von Exportleiter Hartmut Tholen nennt: 50.000 verschiedene lieferbare Artikel, 25.000 Quadratme-
ter Lagerfläche mit moderner Fördertechnik und schließlich 20.000 Sendungen pro Monat, die nach allen Regeln der Kunst verschickt werden. Persönliche Beratung, attraktive Preise und Verfügbarkeit werden groß geschrieben. Dazu kommt eine konstante Betreuung der Kunden durch die Bildung von Ländergruppen mit immer denselben Ansprechpartnern.
Der Radnabenelektromotor von NTN-SNR gilt als leichtestes und kompaktestes Aggregat seiner Art
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Für Banner, den einzigen österreichischen Hersteller von Starterbatterien, fiel der Auftritt bei der Automechanika mit dem fünfundsiebzigjährigen Firmenjubiläum zusammen. Heute ist das in Linz-Leonding ansässige Unternehmen mit knapp 240 Millionen Euro Jahresumsatz, über 4 Millionen jährlich produzierten Batterien und 760 Mitarbeitern die Nummer 4 in ganz Europa. Erfolgreich ist Banner unter anderem mit den auf Start-Stopp-Systeme ausgelegten Batterietechnologien AGM (absorbent glass mat) und EFB (enhanced flooded battery). Während die EFB-Batterien in Blei-SäureBauweise als vergleichsweise günstige Lösung für Volumenfahrzeuge gelten, konnte Banner recht-
s 60-66 automechanika teile&komponentenGKU OK STS_Layout 1 03.10.12 19:55 Seite 3
Automechanika zeitig zur Messe einen renommierten AGM-Erstausrüstungskunden bekannt geben: Der Sportwagenbauer Porsche bezieht seit einigen Monaten Batterien für die 911-Fertigung in Zuffenhausen und ergänzt somit Kunden wie Audi, BMW Volvo und VW. Beim traditionellen „österreichischen Abend“ sorgten übrigens nicht nur die Almhütte und die zünftige österreichische Verköstigung für Alpenstimmung: Auch die von Banner unterstützte Extrembergsteigerin Gerlinde Kaltenbrunner mischte sich unters Fachpublikum und beeindruckte mit bescheiden erzählten bergsteigerischen Heldentaten.
Daniela Albers assistiert Heinz Stein bei BI-Automotive
Zur weiteren Optimierung des Verbrennungsprozesses sowie zur Reduzierung von Emissionen wurde ein neues Zündsystem entwickelt, das zwei Zündspulen in einem Gehäuse vereint. Das System reduziert Zündverzögerungen, erlaubt eine präzisere Anpassung des Zündzeitpunkts bei wechselnder Drehzahl und Motorlast und ermöglicht überdies die beliebige Verlängerung des einzelnen Zündfunkens. Fahrzeughersteller der ganzen Welt zeigen großes Interesse. BorgWarner Beru Systems bietet die innovativen Produkte des Hauses jeweils zeitgerecht für die Anwendung im Aftermarket an.
Bosal mit Schalldämpfer und mehr BI-Automotive: Leucht-Schwellerleisten etc. Der deutsche Hersteller von Elektronikzubehör, der als Nachfolger von Max Schädel einen Hauptvertreter in Österreich sucht, zeigte außer beleuchteten Aluschwellerleisten auch Weiterentwicklungen seiner patentierten Handy-/Navi-Halter, die nun mehrfach dreh- und einstellbar sind. Eine Komfortvariante streckt dem Nutzer das Telefon entgegen und zieht es nach Ende des Gesprächs wieder sensorgesteuert ein. Auch für Österreich gedacht ist das neue Programm fahrzeugtypspezifischer Doppel-DIN-Radio-/Navigationsgeräte mit Bluetooth-Freisprecheinrichtung.
bilstein group unter einem Dach Das 1844 gegründete deutsche Unternehmen präsentierte mit der bilstein group eine Dachmarke für insgesamt 47.000 Komponenten und Reparaturlösungen der Marken febi bilstein, SWAG Autoteile und ADL Blue Print. Zielgruppe sind markenungebundene Werkstätten.
Rainer Popiol (Bilstein) erläuterte Umsatzchancen
Zwei Zündspulen in einem Gehäuse vereint BorgWarner
Die Zeit rasch rostender Auspuffanlagen ist längst vorbei. Die Hersteller aus diesem Segment sind gut beraten, zusätzliche Standbeine zu entwickeln. Dass Bosal das mit einer umfassenden Range an Katalysatoren sowie Anhänge- und Trägervorrichtungen für Erstausrüstung und Aftermarket gut gelungen ist, kann man am Lächeln von Markus Lämmli, Verkaufsleiter für die Schweiz, Österreich und Italien, ablesen. Die Präsenz auf der Automechanika betrachtet Lämmli als Prestigesache und Gelegenheit für persönliche Kontakte, die im Verkauf nach wie vor das Gelbe vom Ei darstellen. Die Steigerung der Auspuffhaltbarkeit auf sechs bis sieben Jahre hat Bosal dadurch kompensiert, dass man auf Anhängevorrichtungen gesetzt hat und in dem Bereich mittlerweile zur Nummer 1 in Europa geworden ist. Bemerkenswert ferner, dass nach der Schließung der letzten Lücken bei Katalysatoren der gesamte europäische Fuhrpark abgedeckt wird.
ContiTech mit Musterstrategie Bilstein zeigt Potenziale auf Die Stoßdämpfer, Fahrwerke und Lenkungen von Bilstein gehören nicht zur bilstein group, sondern zum Thyssen-Krupp-Konzern. Das Unternehmen genießt über Motorsportkreise hinaus einen legendären Ruf und stellte bei der Automechanika seinen neuen, über 6.000 Referenzen auf 900 Seiten umfassenden Hauptkatalog vor. „Rund 15 Prozent aller Autos fahren mit einem defekten Fahrwerk“, erklärte Schulungsleiter Rainer Popiol bei unserem Standbesuch – eine Umsatzchance für Werkstätten.
Markus Lämmli forciert Anhängerkupplungen
Innovationen von BorgWarner/Beru BorgWarner BERU Systems produziert laut Hans-Peter Vater, Manager Marketing Communication, maßgeschneiderte Lösungen für das Zündsystem und unterstützt damit eine effiziente und saubere Verbrennung bei gleichzeitig verbesserter Gesamtleistung. Konkretes Beispiel:
ContiTech reüssiert mit Reparatur-Kits
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• Oktober 2012
Die Division ContiTech im Continental-Konzern hat mit mehreren typischen Elementen eine mustergültige Strategie für den Erfolg im Ersatzteilgeschäft entwickelt. Dazu gehört das Angebot von Komplettpaketen (Kits) und Werkzeugkoffern (Tool Boxes), die im konkreten Fall einerseits neben Zahnriemen und den Spann- und Führungsrollen eine Wasserpumpe für einwandfreie Funktionalität und andererseits verschiedene Steckschlüsselsätze für die Montage von Generatorfreiläufen enthalten. Weitere Highlights sind Produktinformationen per Smartphone, eine App für die Ermittlung passender Luftfedern und spezifische Schulungen. Bei Luftfedern setzt ContiTech im Nfz-Bereich mit Air Spring Systems, Phoenix und Prime-Ride auf eine Dreimarken-Strategie. Einen besonderen Clou stellte ein auf der Messe verteilter Verschleiß- und Profiltester für Antriebsriemen dar.
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Automechanika Denso als Partner der Branche Vom neuen Zündkerzenkatalog über zusätzliche EGR-Ventile und Treibstoffpumpen bis zur Erweiterung des Lambdasondenprogramms reichte das Messeprogramm bei Denso. „Unser Geschäft ist es, Vertriebspartnern und Werkstätten unterm Strich zu Mehrwert zu verhelfen“, betont Aftermarket-Chef Theo Rappoldt die „überlegenen Teile für jede Anwendung“.
Schwerpunkt bildeten die wiederaufbereiteten Bremssättel aus Eigenproduktion. Das schnelle Wachstum der Aftermarket-Aktivitäten von FTE (allein seit Jahresbeginn kamen rund 1.500 Teilenummern hinzu) zeigt sich auch am aktuellen Pkw-Katalog: Dieser wurde erstmals nach Bremse und Kupplung getrennt aufgelegt. Indrayani Heinecke und Dieter Pfeil von Elring
ElringKlinger verstärkt Service Eine zentrale Botschaft, die ElringKlinger aussandte, war die verstärkte Bemühung um die Servicequalität des Hauses. Daher stand das Servicekonzept „Elring+“ im Mittelpunkt des Auftritts. Damit wird laut Westeuropa-Vertriebsleiter Dieter Pfeil und Corporate Communications-Mitarbeiterin Indrayani Heinecke versucht, nicht nur den Geschäftserfolg der Partner mit einem breiten Angebot an Fachinformationen zu unterstützen, sondern ihnen auch mit professionellem Marketing und Verkaufsförderung sowie praxisnahen Schulungen zu helfen. Zur Messe sind ferner die neuen Ersatzteilkataloge 2013/14 für Pkw, Nfz und Transporter erschienen. Gleichzeitig wurden die Neuausrichtung des Internetauftritts (www.elring.de) und die Verfügbarkeit von Montage-Videos angekündigt.
Einer der neuen Spezialkataloge aus dem Haus Federal Mogul
Neue Keilrippenriemen von Gates Gates als einer der führenden Hersteller von Antriebsriemenkomponenten hat die Premiere des Micro-V Horizon-Riemens für den OE- und den Ersatzteilmarkt in den Mittelpunkt des Medienauftritts gestellt. Die Spezifikationen des Produkts garantieren einen ruhigen Lauf und eine größere Reibungsstabilität und Flexibilität als je zuvor. Die Markteinführung des Micro-V Horizon-Keilrippenriemens wird von Gates als Meilenstein in der Innovation von Fahrzeugriemen betrachtet. Darüber hinaus bestätigt der Konzern den Trend zur maximalen Unterstützung der Werkstätten durch Vereinfachung des Produktangebots, zielgenaue Information und Behelfe zur Arbeitsvereinfachung. Dazu passend kündigte Oliver Sander, D-A-CH-Verkaufsleiter von Gates, einen neuen Leitfaden für die Fehlerbehebung in Nebenantriebssystemen, eine Verschleißanzeige für Nebenrippenantriebssysteme und die Erweiterung der Micro-V-Kits um 150 Sätze an.
Federal Mogul mit „Teileuniversum“ Der Konzern stellt ein kaum überschaubares Imperium von Premiummarken im Bereich der Pkwund Nfz-Teile dar. Vom Kolben bis zum Scheibenwischer existiert kein Bereich, in dem der Konzern nicht über das Angebot einer Top-Marke verfügt. In diesem Sinn sagte Oliver Legrand, Director Marketing and Business Development, vor der Fachpresse auf der Automechanika: „Als einer der führenden Zulieferer der automobilen Erstausrüster sowie für das Ersatzteilgeschäft steht Federal Mogul in der ersten Reihe, wenn es um Bremsen, Fahrwerkund Lenkungsteile, Scheibenwischer, Zündung, Motorenteile und Dichtungen geht.“ Breites Programm, genaue Katalogisierung und optimale Website-Präsentation gehören zu den Grundprinzipien des Dienstes am Kunden durch Federal Mogul.
GKN-Neuheit auch für Aftermarket
Antje Haase und Erik Lundtoft, Aftermarket-Chef von FTE
Revolution von Gates mit neuen KeilrippenRiemen
Als „Erfinder“ einer neuartigen Konstruktion des Kugelgleichlauf-Festgelenks an der Antriebswelle für Pkws und leichte Nfz hat GKN auf der Automechanika angekündigt, dieses Produkt dem Independent Aftermarket (IAM) zugänglich zu machen. Ein logischer Schritt, weil die Countertrack-Technologie von immer mehr Fahrzeugherstellern in der Erstausrüstung eingesetzt wird. Neben einer Gewichtsreduzierung werden 15 Prozent größere Leistungsdichte und 30 Prozent niedrigere Reibungsverluste versprochen. Gleichzeitig baut Spidan das Ersatzteilangebot im Bereich Lenkungstechnik um elektrische Lenkgetriebe und Pumpen sowie elektrisch unterstützte Lenksäulen aus.
Hengst: für jeden Typ die passende Lösung Antriebsinnovationen von FTE
Durch die Entwicklungspartnerschaften mit der Automobilindustrie bietet das deutsche Unternehmen Hengst für gängige Serienfahrzeuge die passenden Öl-, Kraftstoff- und Innenraumfilter. Neu unter den 86.800 Pkw- und mehr als 131.000 Nutzfahrzeug- und über 15.000 Bus-Verknüfungen sind beispielsweise Energetic-Ölfilter für die neue Dieselgeneration in Modellen des MQB (Modularer Querbaukasten) sowie Filtereinsätze
So futuristisch wie der Messestand mutet auch manch neue Entwicklung von FTE Automotive an. Der auf Antriebsstrang und Bremssysteme spezialisierte, rund 3.600 Mitarbeiter in 23 Ländern beschäftigende Zulieferer stellte in Frankfurt beispielsweise eine selbstständig entwickelte Hydraulik für automatisierte Schaltgetriebe und Doppelkupplungsgetriebe vor. Einen weiteren
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Das „Prins Direct LiquiMax System“ ermöglicht den biund monovalenten Betrieb mit Flüssiggas und erhielt die weltweit erste R115-Zertifizierung für Direkteinspritzer
für die neuen Mercedes-Benz Lkws bis zum (Axor-Nachfolger) Antos. Hengst beschäftigt 3.000 Mitarbeiter an 9 Standorten in Deutschland, Brasilien, China, Indien und den USA.
Geschärftes Markenprofil: Klarius Group Klarius präsentierte das geschärfte Markenprofil, das die Erstausrüstungsqualität in den Vordergrund stellt, sowie das Abgasanlagenprogramm, das auch eine Premiumserie von Ersatzpartikelfiltern umfasst. Die gezeigten Lenkungs- und Fahrwerkkomponenten, QH Wasserpumpen, QH Lip Stoßdämpfer und die neuesten Starter und Generatoren stammen aus europäischer Produktion.
Dr. Martin Lobert freut sich über RAGFA-Kooperation
Lechler mit RAGFA als Partner in Kärnten Dr. Martin Lobert, Business Development Manager, ließ am Stand von Lechler in Frankfurt eine kleine Bombe platzen. Der mittelständische Lackproduzent aus Italien mit schwäbischen Wurzeln arbeitet ab sofort mit dem Klagenfurter Farbengroßhandel RAGFA zusammen, der speziell in Kärnten und Osttirol eine Macht unter anderem im Bereich der Autoreparaturlacke darstellt. Lechler war in Österreich bisher nur vereinzelt vertreten. Lobert rechnet damit, dass die Zusammenarbeit mit RAGFA eine Vervielfachung des Geschäfts bringen wird. Lechler habe in der Reparaturlackierung ein vollständiges und ausgereiftes Produktsortiment. Mit RAGFA als Vertriebspartner mangelt es nun nicht an Kundenservicierung.
Wolfram Mehlem vertreibt Liqui Moly in Österreich
Liqui Moly wächst und wächst und ... Allein in Österreich verzeichnet Liqui Moly heuer bis Ende August kulminiert bereits einen Umsatz von 6,5 Millionen Euro. Das bedeutet ein Wachstum um 24 Prozent. Das Unternehmen sieht seine Stärke laut Österreich-Verkaufsleiter Wolfram Mehlem neben unbestrittener Qualität „Made in Germany“ vor allem in der Nähe am Kunden – sprich Handel und Werkstätten. Dazu kommt die Bemühung, laufend Produkte zu entwickeln, die den Werkstätten beim Generieren von Zusatzge-
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Automechanika und 1,4-Liter-TSI-Motoren von VW Golf und Polo) ist nun auch für die Nachrüstung verfügbar.
schäften helfen, und die Produkte des Hauses zeitgemäß zu präsentieren. Zum Beispiel durch das Angebot eines neuen Katalysator-Reinigers für Zusatzgeschäfte oder die Neuinszenierung der Homepage und die Ausstattung der Gebinde mit neu gestalteten Etiketten.
„Buch der Wahrheit“ von MTS
Magneti Marelli: nicht nur Licht-Spezialist Als Zulieferer in der Erstausrüstung und Marktführer bei Beleuchtung, berichtet Christian Katscher, Geschäftsführer von Magneti Marelli Aftermarket, konzentriere sich die Sparte Automotive Lighting auf Innovationen und die Ausrüstung von Premiummodellen. Für die Nachrüstung im Werkstattgeschäft kommt zugleich mit dem Serienstart im Frühjahr 2013 der erste 25- (statt der heute üblichen 35-)Watt-Xenonscheinwerfer für den Mini R56 auf den Markt. Bei 25-Watt-Xenon entfällt die Ausrüstungspflicht mit Scheinwerferwaschanlage und Leuchtweitenregulierung.
Mahle auf Wachstumskurs Die Aftermarketdivision des Motorteile- und FilterSpezialisten Mahle wächst weiter. Laut Arnd Franz, Leiter dieses Geschäftsbereichs, wurde im Vorjahr ein Plus von 6 Prozent erzielt mit weiter steigender Tendenz. Treiber der Entwicklung ist der Bedarf an Komponenten, die zu Downsizing und Reibungsreduktion beitragen, um den Kraftstoffverbrauch zu minimieren. Mahle ist in der Lage, mit Komponenten wie Turbolader, geregelten Ölpumpen und Ladeluftkühlern zu dieser Entwicklung wesentliche Beiträge zu liefern, die schließlich auch dem Aftermarket zugute kommen. Weitere Wachstumsfaktoren sind neben dem Turbolader-Joint-Venture mit Bosch die zusätzliche Expertise des Konzerns im Bereich Thermostate und Klimaservice, die auf einer engen Kooperation mit Behr beruht.
Christian Katscher: Magneti Marelli ist Premiumausrüster
Nissens startet Kompressoren-Offensive
Arnd Franz: Mahle Aftermarket will weiter wachsen
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Als Anbieter mit der breitesten Typenabdeckung in Sachen Kühlung und Klima bezeichnet sich Nissens. Hinzu kommt nun das Geschäft mit Klimakompressoren. „In Österreich bieten wir schon seit Längerem einige Kompressoren an, doch nun rollen wir das Programm im großen Stil aus“, erklärte Thomas Freltoft, zuständig für Österreich und die Schweiz. Bei der Produktion lege man großen Wert auf Qualität, daher habe man auch „außerordentlich hohe Investitionen“ in Test- und Prüfeinrichtungen im eigenen Haus getätigt. Der dänische Hersteller, der Österreich seit jeher aus der Grazer Niederlassung betreut, beschäftigt insgesamt über 770 Mitarbeiter.
NRF: Kühlerspezialist mit Tradition
Mann-Filter mit neuem LuftfilterKonzept
Bereits seit 1927 gilt NRF als einer der führenden europäischen Kühlerhersteller. Das auch in Österreich stark verankerte Unternehmen präsentierte in Frankfurt unter anderem das neue Pkw-Ventilatorenprogramm, Marketing Manager Mariette Jonker unterstrich die Erstausrüstungsqualität.
Thomas Freltoft leitet Nissens in Österreich
Den frischen Zugang von NTN-SNR vermittelten Vertriebsleiter Marcus Hähner und am Stand mit dem Elektrofahrzeug „Commuter 3“ und Marketingleiterin Emilie Goury, nicht nur mit dem für 2013 entstandenen Kalender mit den Mitarbeitern: Bei den Radlagersätzen wird nun äußerlich gekennzeichnet, dass auch NTN-Komponenten in der SNR-Schachtel beigepackt wurden. Die Marketingkooperation des aus der Erstausrüstung kommenden Herstellers SNR mit Werkzeuganbieter Hazet wird auch im Katalog von NTN-SNR, der im November erscheint, umgesetzt: Zu den Radlagern wird es Hinweise, welches Hazet-Werkzeug dafür am besten passt, geben.
NTN-SNR kooperiert mit Hazet
Mann+Hummel: zahlreiche Neuheiten Der Filterspezialist präsentierte in Frankfurt zahlreiche Neuheiten. Darunter befand sich ein neues Luftfilterkonzept: Es besteht lediglich aus drei Einzelteilen – aus einem Gehäuse, einem Deckel und einem Mann-Filter Filterelement. Das Luftfiltergehäuse lässt sich einfach öffnen, ohne Schrauben zu lösen. Der Filterwechsel wird einfacher, schneller und sauberer, denn die passgenaue Gehäuseform sorgt dafür, dass der Filter einfach in die korrekte Position zu bringen ist. Das spart Servicezeit und Kosten. Das radiale Dichtkonzept verfügt über einen durchdachten und einfachen Aufbau. Vier Kunststoffclips verbinden Ober- und Unterteil des Gehäuses. Die Dichtkontur ist so ausgelegt, dass die Dichtung radial verpresst wird und das Gehäuse sich ohne Schrauben fixieren lässt. Das auch in der Erstausrüstung eingesetzte Produkt (etwa für die 1,2-Liter-
Der italienische Schalldämpferhersteller, in Österreich durch Rothmund und Regnemer vertreten, wartete in Frankfurt mit einem „Buch der Wahrheit“ auf. In dem Werk werden Fremd- mit Eigenprodukten verglichen und massive Qualitätsunterschiede festgestellt, die für das oberitalienische Unternehmen mit 200 Beschäftigten sprechen.
Osram: Stimmungs-LED als Zubehör
Mariette Jonker mit Ventilatoren von NRF
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Für den Zubehörhandel präsentierte Osram außer dem nun lieferbaren LED-Taglichteinbausatz Light@day unter anderem Leuchtelemente mit frei verlegbaren Lichtleitern zur Gestaltung des Fahr-
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Die Reifendrucküberwachung DIY TPMS TP-70 lässt sich laut Hersteller in nur 5 Minuten installieren
zeuginnenraums sowie Leselampen für 12-VoltSteckdosen mit weißen LEDs. Mit den neuen LED-Leuchtmitteln, die in Lampenfassungen passen, lassen sich 12-V-Birnen ohne Umbauarbeiten ersetzen. Die Night Breaker Plus gibt es in einer Limited Edition mit vergoldeter Spitze.
Erfolgreiche Messe für Philips Rundum zufrieden mit der heurigen Messe zeigte sich Philips Automotive Lighting. „Die Automechanika ist für uns die Leitmesse und damit ein toller Ort, unsere Kunden ‚auf eigenem Boden‘ zu empfangen“, resümierte Matthias Hagedorn, Senior Manager Global Marketing Communications: „Bei der Automechanika 2014 sind wir wieder dabei und freuen uns schon jetzt darauf, unseren 100. Geburtstag hier zu feiern.“
Ruville betont Vorausdenken „Ahead“ hieß das Motto am Messestand von Ruville. Die Tochterfirma der Schaeffler-Gruppe, die heuer ihr neunzigjähriges Bestehen feiert, wollte damit ihr stetes Streben nach technischem Vorsprung unterstreichen. „Wir sehen uns als Erfinder der Reparaturkits und haben uns damit bei Werkstätten und Teilehandel den Ruf als echter Problemlöser mit Praxisbezug erworben“, unterstrich Pressesprecher Marc Richter.
SKF als Innovationsführer Sogenannte QR-Codes auf Teileverpackungen, die man per Smartphone fotografieren kann, um sofort zu den begleitenden technischen Informationen zu gelangen? Das klingt futuristisch, ist bei SKF aber bereits Alltag. Darüber hinaus wurden neue Produkte, beispielsweise Lenkmanschetten-Reparatursätze oder Spezialwerkzeuge für die professionelle Montage von Faltenbälgen bei Gleichlaufgelenkwellen, präsentiert. Wie SKF mitteilt, wurden allein in den vergangenen 3 Monaten über 500 neue Anwendungen in das Kit- und Teileprogramm aufgenommen.
Christian Bauer und Frank Reichenberger von SKF
Marcus Hähner bei NTN-SNR: Erfolg im Servicemarkt
Wertvoll: Osram Night Breaker Plus Limited Edition
Marc Richter, Marion Langheld und Rainer Weis (v. l.) als Gastgeber
Tenneco: Truck, Neuheiten und Kataloge Zur umfassenden Information der Fachbesucher
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Automechanika über die Marken Walker und Monroe machte der Tenneco Truck im Rahmen der Tour durch Deutschland auch auf der Automechanika Station. Mit an Bord waren sowohl das neue Gasfedernprogramm Monroe MaxLift sowie Walker Powerflex Eolys, die katalytische Flüssigkeit für aktiv regenerierende Dieselpartikelfilter. Außerdem präsentierte Tenneco seine neuen Kataloge – darunter den neuen Monroe Stoßdämpfer Gesamtkatalog 2013 sowie den druckfrischen Federn- und QuickStrut-Katalog 2013: Insgesamt präsentiert der Zulieferer 1.250 neue Monroe-Referenzen.
belägen befindet sich eine auf leistungsstarke SUVs abgestimmte Materialmischung.
UFI: zusätzliche Distributoren gesucht
Markus Schmidt und Tim Pelargus von TMD Friction
TMD Friction an der Spitze Der Hersteller von Bremsbelägen präsentierte sich als weltweit größter Anbieter. Diese Position wurde durch den Zusammenschluss von TMD Friction mit Nisshinbo Brake („NISB“) unter dem Dach der Nisshinbo Holdings Inc. erreicht. TMD Friction ist nicht nur in der Entwicklung und Zulieferung von Produkten für OE- und OES-Kunden führend, sondern auch auf dem unabhängigen Ersatzteilmarkt. Mit den Marken Textar, Pagid, Mintex, Don, Cobreq, Cosid und Dynotherm beliefert das Unternehmen Kunden und Werkstätten mit qualitativ hochwertigen Bremsbelägen für Personenkraftwagen, Nutzfahrzeuge und andere industrielle Anwendungen auf allen Kontinenten. Am Stand wurde ausführlich über das umfangreiche Aftermarket-Portfolio von TMD Friction informiert und die Bildung des Joint-Ventures zwischen TMD Friction und Hella unter dem Markennamen Hella Pagid (Bremskomponenten für den Aftermarket) angekündigt.
Victor Reinz mit vielen Highlights
Das „Corner Module“ ist die Stärke von TRW
Carolin Sailer leitet das Marketing von Dana/Victor Reinz
Ungebremste TRW-Bremsengeschäfte Die Trommelbremse als Auslaufmodell? Von wegen, meint Andreas Schäfer, Marketing Manager für den deutschsprachigen Raum bei TRW Aftermarket: „Wir sehen in den Bereichen Trommelbremsen und Bremsbetätigungssysteme für Werkstätten viel ungenutztes Umsatzpotenzial. Nicht nur, weil die Zulassungszahlen zeigen, dass die Trommelbremse keineswegs vom Aussterben bedroht ist, sondern vor allem deshalb, weil diesen Komponenten oft nicht die nötige Aufmerksamkeit bei Wartungen und Reparaturen geschenkt wird.“ Mit einer aktuellen Kampagne samt Reparaturtipps und Werkstattprämien will TRW auf diese Geschäftschancen aufmerksam machen. Bei der Automechanika unterstrich der Zulieferkonzern darüber hinaus seine Kompetenz rund um das „Corner Module“ aus Bremsen-, Lenkungs- und Aufhängungsteilen. „Kein anderer Lieferant deckt alle Komponenten ab“, so Schäfer. Unter den aktuellen Innovationen bei Brems-
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Speziell für den Automobilbereich sucht der international tätige italienische Hersteller UFI Filters Distributoren in Österreich, bestätigt Christoph Haas, Vertriebsleiter Aftermarket für Deutschland und Österreich. Derzeit fungiert außer Josef Magdalenz in Graz auch Prillinger GmbH/Wels als Vertretung. Prillinger decke vor allem den Landmaschinenbereich auch in Nachbarländern ab, sagt Haas. UFI produziert weltweit jährlich insgesamt 60 Mio. Kraftstoff-, Öl-, Luft- und Innenraumfilter für Fahrzeughersteller und Kundendienstmarkt.
Neuer Sachs-Kupplungskatalog von ZF
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Der Auftritt des Dichtungsherstellers stand im Zeichen einer Serie von neuen Aftermarket-Katalogen, die als App und digital verfügbar sind und bis zu Modellen aus dem Jahr 1950 zurückreichen. Erstmals wurde auch ein Agriculture-Katalog publiziert, der neben Land- und Baumaschinen auch Spezialfahrzeuge für den Straßenbau umfasst. Ein weiteres Highlight war laut Carolin Sailer, Team Manager Communication and Marketing, das neue Angebot von Turbolader-AnbauKits der Marke Dana. Mit über 800 Applikationen und 170 Referenzen werden neue Standards im Ersatzteilgeschäft auf diesem Gebiet gesetzt.
Neues Konzept von ZF Services „ProTech“ heißt das neue Werkstattkonzept von ZF Services, das 2013 auch in Österreich eingeführt werden soll. Es ersetzt die bisherigen Konzepte „Original Sachs Service“ sowie „Lemförder Plus“ und soll die Kompetenz des Konzerns im Bereich Antriebs- und Fahrwerktechnik bündeln. Das Konzept ist wahlweise als weitgehend kostenloses Basismodul oder als umfassenderes Paket, unter anderem einschließlich persönlicher Außendienstbetreuung, verfügbar. In Deutschland wird ProTech bereits seit März angeboten. „Bisher haben sich über 2.500 Betriebe für die Variante ‚ProTech‘ und 185 für ‚ProTech Plus‘ entschieden“, so Sprecherin Chris Edelmann. Ein weiterer Schwerpunkt des großzügig angelegten Messeauftritts von ZF Services war die Erweiterung des Produktprogramms um rund 20 Prozent. Die gut 1.000 zusätzlichen Artikel resultieren einerseits aus der Sortimentserweiterung bei asiatischen Fahrzeugen und bei elektronischen Lenkungen, andererseits aus Ölwechselkits für automatische ZF-Getriebe und Zweimassenschwungrädern für VW-Doppelkupplungsgetriebe. (ENG/HAY/LHO)
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Automechanika
Service und mehr
nent vertreten. Beide sind nach Auslandseinsätzen im Konzern zu ihren Wurzeln zurückgekehrt, um die Konsolidierung des Unternehmens und die Integration von Audatex und C@risma weiter voranzutreiben. Nathschläger fungiert seit Juli als Geschäftsführer für die gesamte D-A-CH-Region. Das Service Modul, das bereits 80 Prozent des Marktes abdeckt, betrachten beide als perfekte Lösung vor allem für freie Werkstätten sowie für Fremdmarken in Markenbetrieben. Genutzt werden Hersteller-Informationen und VIN-Nummern.
Die IT-Revolution hat einen Boom von Dienstleistungen für Autohäuser und Werkstätten ausgelöst. Sie steuern nicht nur die Betriebsführung, sondern sind mittlerweile auch für Reparaturprozesse unerlässlich.
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in Beispiel dafür ist das Reparaturdatengeschäft, das neue Anbieter wie Alldata auf den Plan ruft. Die Firma existiert bereits seit 1986 in den USA und bereitet nun als Alldata Europe einen Start am alten Kontinent vor. Michael Krampe, Chief Sales and Marketing Officer, sieht in Verträgen mit 12 europäischen Herstellern ein Alleinstellungsmerkmal, das Werkstätten originale Reparaturinformationen ohne jeden Abstrich garantiert. Der Vertrieb wird über den Teilehandel der einzelnen EU-Staaten erfolgen.
AUTO.net GLASinnovation: Auf ins Netz! Ursprünglich sollte das Portal autoglaser.de den Fachbetrieben die Kunden bringen, dann sei auch der Wunsch nach einem B2B-Bereich entstanden, sagt Marketing- und Projektleiter Karl Merz. In der Folge seien die Portale smart-repair.de und folie.de entstanden, die in ihren Grundzügen autoglaser.de gleichen. „Wir sind das Sprachrohr der Branche, bekommen aber auch die Reaktionen des Markts sehr schnell“, so Merz. Stolz verweist er auf die durchschnittliche Verweildauer von knapp 3 Minuten und die minimale Absprungrate von 32 Prozent. Derzeit sei smart-repair.de technisch am weitesten. Die beiden anderen Portale werden zu Jahreswechsel ebenfalls auf die neue Technik umgestellt werden.
Neue Eigentümer bei Audacon Viele Veränderungen bei Audacon: Einerseits ist mit Henrik Kinder, vormals Geschäftsführer von EurotaxGlass’s, seit Kurzem ein prominenter Branchenkenner für die Aktivitäten des Datendienstleisters in Österreich verantwortlich. Er nützte die Automechanika zur Vertiefung zahlreicher Kontakte. Andererseits wurde im Rahmen der Messe die Übernahme durch TecCom verkündet. Das bisher vor allem für seinen Teilekatalog „TecDoc“ bekannte Unternehmen erweitert damit seine Wertschöpfungskette. „Die Übernahme von Audacon ist für uns von ganz entscheidender strategischer Bedeutung“, so Jürgen Beuchert, Geschäftsführer von TecCom: „So können wir in Zukunft unseren Kunden neben der Teileidentifikation auch technische Daten für die Reparatur und Wartung bereitstellen.“ Natürlich wurden auch Produktneuheiten vorgestellt: Dazu zählt das „Audacon Portal“, das Module wie Servicedaten, technische Daten, Arbeitswerte und Handbücher zusammenfasst.
bührli dataplan: Österreich im Gespräch Henrik Kinder ist in Österreich für Audacon aktiv
Hella startet neues Mehrwertkonzept
Audatex mit Zusatzangebot Das eigene Service Modul, das Audatex in AudaPad Web parallel zur Reparatur-Kalkulation als Neuheit für die Berechnung von Servicearbeiten anbietet, war eines der Hauptthemen am Stand des Unternehmens in Frankfurt. Die Österreichtochter war mit Geschäftsführer Dr. Richard Nathschläger und Marketingleiter Mag. Thorsten Beck promi-
Auch österreichische Autoglaser könnten sich bei dem Anbieter von Kalkulationssoftware online anmelden und zum Beispiel Kalkulationen für deutsche Versicherungsfälle mit der Software abwickeln, sagt Elisabeth Diehl, stellvertretende Geschäftsführerin von bührli dataplan Glasmatic GmbH in Ebersbach/Fils. Da es sich bei über 90 Prozent der Fälle um Versicherungsschäden handle, hätten die herstellerseitigen Vorgaben absolute Priorität. Spezifische Anpassungen seien für Österreich immer wieder konkret im Gespräch.
Dr. Richard Nathschläger (l.) und Mag. Thorsten Beck von Audatex
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Automobilzulieferer Hella unterstützt mit dem umfassenden Mehrwertkonzept Parts (dem neuerlich um zahlreiche Leuchten und Komponenten erweiterten Produktsortiment), Tools (Werkstättenausrüstung der Marken Hella, Hella Gutmann Solutions und Hella Nussbaum Solutions) und Services die Werkstätten im Reparaturprozess. Das neue Mehrwertkonzept löst das frühere Hella 4+2-System ab. Technische Informationen, Trainings und Hotline von Hella unterstützen Handel und Werkstätten auch mittels virtueller Werkzeuge der internetbasierten Tech World: Hella nutzt die digitalen Medien und setzt neben
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Automechanika Online-Tools, Apps sowie soziale Medien gezielt auf den Ausbau von Web- und Microsites für verschiedene Kundengruppen – zum Beispiel Fahrer, spezielle Erstausrüster sowie Großhandel und Werkstätten.
See und Bodensee bereits 10 bis 15 Konzeptbetriebe geben.
Oldtimerkompetenz bei Motul
Drivelog als Portal für Werkstattsuchende Mehr als die Hälfte aller Autofahrer benütze zur Werkstattsuche bereits das Internet, erklären die Experten von Bosch. Der Zulieferkonzern hat in Frankfurt daher eine von ihm finanzierte, nach außen aber völlig neutrale Internetplattform namens Drivelog vorgestellt. Nach dem soeben erfolgten Start in Deutschland soll das an Endverbraucher gerichtete Portal auch in Österreich und der Schweiz eingeführt werden. „Ob das 2013 oder 2014 geschehen wird, steht derzeit aber noch nicht fest“, sagt Florian Bankoley, Geschäftsführer des Betreiberunternehmens Mobility Media. Autofahrer können auf der Plattform Dienstleistungen wie Kfz-Kostenanalyse oder das digitale Serviceheft nützen und werden an relevante (Werkstatt-)Termine erinnert. Kfz-Betriebe können Drivelog ihrerseits zur Eigenpräsentation, Termin- und Auftragsverwaltung verwenden. Dabei fallen modular gestaltete Kosten an.
Manfred und Manuel Santer bei MS Design/Meco World
MS Design: die attraktiven Alternativen
Magna-Tochter S-Tec hat ein 4x4Werkstattkonzept
Karabag: umfassendes Elektroautokonzept Sobald die richtigen Partner gefunden sind, die den Vertrieb der Elektroautos auf Basis der Fiat500-/Ford-Ka-Basis in Österreich übernehmen, kann das Geschäft mit den Elektromobilen aus der Werkstatt von Sirri Karabag in Hamburg beginnen. Thomas Hajek, davor Maserati-Deutschland- und Fiat-Professional-Chef Österreich und Deutschland, berät als Elektroautoanbieter tätigen großen Hamburger Transporterhändler Karabag. Der plant für die Autos, in denen Elektrokomponenten des Kion-Konzerns (Linde) arbeiten, ein komfortables Induktions-Batterieladesystem. Sobald in Österreich Autos verkauft sind, tritt auch das Servicenetz des (ebenfalls zum Kion-Konzern gehörenden) Staplerherstellers Still in Aktion, dessen Repräsentanz in Wiener Neudorf dieser Tage ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert hat. :
KS Autoglas nimmt Fahrt auf Über 470 deutsche Werkstätten beteiligen sich bereits am Glasschadenkonzept KS Autoglas. Anfang 2012 waren es erst 390, am Jahresende sollen es bereits 500 sein. Nach diesem rasanten Wachstum am Heimatmarkt will das Konzept auch in Österreich durchstarten. Hier konnte Marketing- und Vertriebsleiter Norbert Piskula kürzlich mit dem Weinviertler Ford- und VolvoAutohaus Karl einen ersten Partner gewonnen. In einigen Monaten soll es zwischen Neusiedler
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Die umfassenden Erfahrungen von Motul bei historischen Fahrzeugen führen zu immer mehr Partnerschaften, etwa mit Brabus Classics oder Volkswagen Classic Parts. In Frankfurt rückte die Schmierstoffmarke ihre eigens für Oldtimer geschaffene „Classic Range“ auf dem Gemeinschaftsstand der Kfz-Gewerbevereinigung ZDK ins rechte Licht. Beispielsweise verfügt man mit den Produkten Motul Classic Oil SAE 30 und SAE 50 über zwei mineralische Einbereichsöle speziell für Motoren und Getriebe, die zwischen 1900 und 1950 gebaut wurden.
Das Tiroler Werk, das Komponenten zur Individualisierung von Serienautos erzeugt, ist immer öfter Partner von Herstellern und Importeuren, wenn es um hochqualitative, dezente Modifikationen geht. Frankfurt war Bühne für neue Komplettkonzepte auf Basis der aktuellen Hyundai-Palette, aber auch für den Toyota Yaris Cup Sport. Die Produktion von EH-Line in Mauthausen wurde in das Werk von MS-Design in Roppen verlagert: „Mit unseren Angeboten – sei es Individualisierung oder auch EMobilität – kann der Autohandel, wenn der NWVerkauf nachlässt, effizient gegensteuern und das Geschäft beleben“, erklären Manfred Santer und sein Sohn Manuel , der für den E-Bike- und Elektromobilhersteller EH-Line zuständig ist.
Partslife erleichtert Entsorgung
„Delphi Telematics“ soll Ferndiagnose, Pannendienst, Erinnerung an Kundendiensttermine, Überwachung der Fahrzeuggesundheit und Vorfallsmanagement auch dem freien Servicemarkt zugänglich machen
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„Partslife Order Online“, kurz POOL, heißt das bei Automechanika vorgestellte Portal des Entsorgungsdienstleisters. Werkstätten wird es damit ermöglicht, alle Entsorgungsaufträge online abzuwickeln. „Das spart Zeit und Geld“, so Key Account Manager Daniel Grub, der die Plattform 2013 auch in Österreich einführen will. Neben knapp 10.000 Betrieben am deutschen Heimatmarkt ist Partslife derzeit namens der Großhandelspartner Birner und ATP sowie der Schmierstoffhersteller Shell und Liqui Moly für rund 500 österreichische Werkstätten tätig. Soeben erfolgte laut Grub der Start in Rumänien, als vierter Auslandsmarkt soll demnächst Polen folgen.
S-Tec: Puch, Teile und 4x4-Servicekonzept Die Magna-Tochter S-Tec GmbH in Albersdorf restauriert Pinzgauer und Puch G, handelt mit Teilen für Pinzgauer und Puch G sowie mit Wehrle-Elektronikkomponenten. Mit dem
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Automechanika Werkstattkonzept MH 4x4 soll auch Service für andere Marken von Geländefahrzeugen und die Aufbereitung von Flotten forciert werden. In Albersdorf wurde der erste MH-4x4-Betrieb eingerichtet. Laut Stefan Kainz, Project Manager Aftermarket Sales, soll ein internationales MH 4x4 Vertragswerkstättennetz entstehen. Dabei werde auch Teilehandel ein wichtiger Punkt sein, so Geschäftsführer Dipl.-Ing. Martin Neunteufel.
Varta/JCI: mehr Kompetenz dank VSSP Wie einfach Batterieprüfung, -analyse und der geführte Einbau des neuen Akkumulators mit dem Tester VSSP 2.0 funktionieren, zeigte Joacim Adlerborn an einem realen Fahrzeug. Adlerborn stand auch für Fragen zur Verfügung. Neue Autos mit Start-Stopp-Systemen verlangen beim Batteriewechsel volle Konzentration der Mechaniker und speziell bei freien oder Mehrmarkenwerkstätten, damit kein teurer Fehler passiert, ein Gerät wie das VSSP: Es sei Teil des Qualifizierungsangebots von Johnson Controls Autobatterie GmbH in Wien, mit dem sich Werkstätten auch für die Zukunft ihren Anteil an der Werkstattarbeit sowie den Zugang zur Reparatur aktueller Autos sichern könnten, betonte der österreichische Geschäftsführer Dipl.-Ing. Peter Szutta.
vereinfachte Dokumentation der Arbeiten. Darüber hinaus präsentierte Werbas diverse neue Schnittstellen sowie Erweiterungen des Lkw-Programms „Werbas Nfz“: Beispielsweise wird dieses ab der ersten Jahreshälfte 2013 auch die MANMarkenfunktionalitäten abdecken.
„Mein Autohaus und ich“ heißt eine innovative App der IT-Firma ApplicoData
Peter Szutta setzt auf das Servicekonzept Varta VSSP
Westfalia: Assistenzsysteme nachrüsten Ab sofort lieferbar ist der Fahrradträger BC 60, der E-Bike-taugliche Nachfolger des Portilo: Dessen Zubehörteile passen auch für den neuen. Um Zugfahrzeuge mit Anhänger auf der Kupplung auch bei hoher Last auf Kurs zu halten, bietet Westfalia-Automotive nun Power Springs Verstärkungsfedern zum Nachrüsten an. Das Vertriebsprogramm ergänzt das Fahrerassistenzsystem Mobileye 5: Damit bietet Westfalia freien Werkstätten Spurhalte-, vorausschauende Kollisionswarnung, Abstandsüberwachung, FußgängerErkennung, Intelligente (Aufblend-)Lichtsteuerung und Verkehrszeichenerkennung für das Nachrüstgeschäft. Das Mobileye-System greift nicht ins Fahren ein; die kritischen Echtzeitwarnungen können direkt am Smartphone angezeigt (ENG/HAY/LHO) werden.
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Topmotive beweist Katalogkompetenz Das traditionell stärkste Kundensegment von Topmotive (DVSE) ist der Teilegroßhandel. Der ITDienstleister, federführend vom österreichischen Brancheninsider Peter Holzweber vertreten, ist auf Kataloglösungen spezialisiert und stellte in Frankfurt die Fülle seiner Leistungen von DVDund Onlinekatalogen bis hin zu Apps für Apple und Android vor.
Werbas: App zur Annahme Serviceannahme per iPad: Diesen modernen Kompetenzbeweis ermöglicht die „Werbas Service-App“ des gleichnamigen Kfz-Softwarehauses. Die komplett in das Dealer Management System von Werbas integrierte Applikation entstand aus einer Kooperation mit den App-Spezialisten von Itellium. „Die mobile Annahme ist nicht nur schick, sie bietet Werkstätten, Servicebetrieben und Autohäusern auch echte Vorteile“, unterstreicht Vorstand Harald Pfau: „Neben einem enormen Zeitvorteil in der Abwicklung trägt unsere Lösung nachhaltig zur Steigerung der Servicequalität und zur Intensivierung des Kundendialogs bei.“ Hinzu kämen weniger Nachbearbeitungen und Reklamationen sowie eine deutlich
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Automechanika
Ausrüstung und Werkzeuge Für Effizienz von Service und Reparatur moderner Fahrzeuge sind zeitgemäße Werkstattausrüstung und Werkzeuge unerlässlich. Hier Highlights aus diesem Bereich der Automechanika.
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in österreichisches Unternehmen ist aus dem Reigen der Frankfurter Werkstattausrüster nicht wegzudenken: AVL DiTest, der Grazer Innovationsführer im Bereich der Diagnosetechnik. „Wir stellen nun schon seit Firmengründung auf der Automechanika aus, aber so viele Besucher wie in diesem Jahr hatten wir bisher noch nie an unserem Messestand“, zog Gerald Lackner, Vorsitzender der Geschäftsführung, nach der Schau zufrieden Bilanz. Highlights waren das neue Handheld-Diagnosegerät MDS Drive, das Update der Diagnosesoftware XDS 1000, das Diagnose-Interface VCI sowie der Motor- und Komponententester AVL DiTest Scope 1400. Übrigens: Auch das VW-Hochvoltmessmodul VAS 6558A, das mit dem „Innovation Award“ ausgezeichnet wurde, stammt aus den Labors und Werkstätten der Grazer Diagnoseprofis.
MDS Drive heißt das robuste Diagnose-Tablet von AVL DiTest
Caramba: Erfolg in rot-weiß-rot
Dank des „Axle Split Strong Hybrid Systems“ von Bosch konnte Peugeot den weltweit ersten Diesel-Hybrid-Pkw auf den Markt bringen
Berner als Rundumlieferant Injektorenlöser, Umschaltratsche, LD-Lampe oder Bremsenservicepaste: Kaum ein Produkt für den Werkstattalltag, das es bei Berner nicht gibt. Dementsprechend war auf dem groß dimensionierten Stand des Kfz-Rundumanbieters vor allem ausprobieren und „selbst erfahren“ angesagt. Darüber hinaus stand das Berner-Team auch bei brisanten Themen wie dem Gefahrenstoffmanagement Rede und Antwort.
Alles aus der Hand von Bosch „Wir machen die Werkstätten fit für die Zukunft“, erläuterte Robert Hanser, Vorsitzender des Bereichsvorstandes Automotive Aftermarket bei Bosch: „Ziel ist es, die Kfz-Betriebe bei den rasanten technischen Veränderungen mit Ausrüstung, Knowhow und Service zu unterstützen und so ihre Zukunft zu sichern.“ Der Stuttgarter Zulieferriese bietet das umfassendste Portfolio aller am Aftermarket agierenden Unternehmen: Vom Scheibenwischerblatt bis zum hoch komplexen Hybridbauteil, vom Diagnosegerät bis zur Reifenwuchtmaschine, von der Produktschulung bis hin
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zu den Komplettkonzepten Bosch Car Service und AutoCrew gibt es tatsächlich alle Produkte und Dienstleistungen aus einer Hand. Hanser unterstrich in Frankfurt, dass Bosch dem Kfz-Ersatzmarkt weiterhin enormen Wert beimesse: „Durch Zukäufe von dreizehn Firmen in den letzten sechs Jahren haben wir unser Angebot ausgebaut.“ Derzeit arbeiten die Stuttgarter an der Übernahme des US-Diagnoseunternehmens SPX Service Solutions. Alle Produktneuheiten aus dem Bosch-Programm aufzuzählen, würde den Rahmen des Messerundgangs sprengen. Aber so viel: Gezeigt wurde beispielsweise die „selbstlernende“ Diagnosesoftware Esitronic live, die „Open Innovation Platform“ genannte Online Community für Werkstätten sowie das bereits 13.000 Artikel umfassende Austauschteileprogramm eXchange.
Auch am BoschStand anzutreffen: Helmut Stuphann, der neue Verkaufsleiter in Österreich
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Auf 250 Quadratmeter Standfläche auf dem Freigelände der Messe rückte Caramba die „Plus-Faktoren“ in den Mittelpunkt. „Mehr Qualität, mehr Innovation, mehr Konzepte und mehr Marke“ lauteten die Schlagworte der Chemie-Marke, die seit der Integration in die Berner Holding einen rasanten Wachstumskurs fährt. Besonders wichtige Zielgruppen sind dabei Waschanlagen- und Tankstellenbetreiber, denen man mit „Rundum-Sorglos-Konzepten“ die Versorgung mit Waschchemie und die Anlagenbetreuung abnimmt. Für Autohäuser und Werkstätten gibt es die Produkte der „Caramba Profi Line“ – zum Beispiel ein Synthese-Öl, das den hervorragenden Verschleißschutz mineralölbasierender Schmiermittel mit der hohen Materialverträglichkeit, thermischen Belastbarkeit und Pflegewirkung von Mitteln auf Silikonbasis verbindet. In der Geschäftsführung von Caramba agiert mit Christian Maurer ein österreichischer Manager: Der langjährige Geschäftsführer der C. Maurer GmbH in Pressbaum („Tegee Clean and Care“) bekleidet seit der Integration seines Unternehmens internationale Funktionen mit stetig steigender Verantwortung. Nunmehr ist er für 1.700 Mitarbeiter in über 25 Ländern verantwortlich.
DeVilbiss mit neuer Pistolenvariante Marketing Manager Tarek Husain unterstrich in Frankfurt, dass DeVilbiss die GTi Pro LITE vor den Vorhang gebeten hat. Sie ist neben der SRi Pro SMART-Ausbesserungsreparaturspritzpistole,
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Automechanika Ries, Geschäftsführer des Mutterunternehmens Eder: „Die hier vorhandene Leichtbaukompetenz ist wirklich einzigartig.“ Parallel forciert Ries weiterhin Algema als Marke für Anhänger und Fahrzeuge mit Stahlaufbau in typischer Knickbauweise. Pro Jahr werden von den rund 100 Mitarbeitern der Fahrzeugbausparte (die Firma Eder betreibt in Deutschland auch Autohäuser und diverse andere Unternehmen) etwa 1.000 Anhänger und 300 Transporter gefertigt.
Die Hunter RFT GSP9700 ist eine Wuchtmaschine mit integrierter Andrückrolle, die das Rad einer simulierten Straßenkraftmessung unterzieht
der PRi Pro-Grundierungsspritzpistole, der VRi Pro Saugbecherspritzpistole und ihrer großen Schwester der GTI Pro DIGITAL das neueste Mitglied der „i-system pro“-Spritzpistolenfamilie. Im Gegensatz zu früheren Spritzpistolen mittlerer Größe hat die Pro LITE Luftkappen in regulärer Größe und verwendet die gleichen Flüssigkeitsspitzen wie die GTi Pro.
Fronius punktet als Problemlöser Waeco hat viele moderne Klimageräte im Programm
Dometic: kein schneller Klimawandel Von der nachrüstbaren Alarmanlage (beispielsweise das neue Modell DVS90 mit dreistufigem Sicherheitskonzept) über Funkeinparkhilfen für die rasche Nachrüstung bis hin zu Kühlboxen: Dometic bietet Kfz-Betrieben ein großes Zubehörprogramm, mit dem sich interessante Zusatzgeschäfte realisieren lassen. Branchenbekannt ist das Unternehmen aber nicht zuletzt durch seine hochwertigen, unter der Marke Waeco vertriebenen Klimaservicegeräte. Bei der Automechanika wurde die Serie ASC 5000 vorgestellt, die auf das neue Kältemittel R1234yf ausgelegt ist. Das Vorgängermittel R134a wird freilich noch lange nicht aus dem Werkstattalltag verschwinden – schon gar nicht in Anbetracht der jüngsten Kontroversen, wie auch Pressesprecher Jürgen Steindle weiß: „R134a wird definitiv bis 2035 oder noch länger relevant bleiben.“ Die Werkstätten müssten daher wohl oder übel zwei unterschiedliche Klimageräte verwenden. Von den gelegentlich angebotenen „Kombigeräten“ für beide Substanzen rät Steindle ab: Sie seien meist sehr teuer und würden große technische Risiken bergen.
Hubert Gasperlmair und Gregor Ries (Eder)
Stefan Reiter, Marketing Manager von Fronius
Die Marke zählt: Goodyear Autozubehör Die V.E. Kern GmbH aus Wien (Inter-Union Technohandel) vertreibt in Österreich Goodyear Autozubehör: Im 1. Halbjahr 2013 wird mit dem Sortiment Reifenwechsel, Innenausstattung und Radzierblenden begonnen; angeboten wird es im Autoteile-Fachhandel sowie in Flächenmärkten. Bei Schneeketten hat die schweizerische Tochtergesellschaft Tegro die Federführung für Pkws und SUVs, sagt Daniel Diederich, der für Warengruppenmanagement Autozubehör zuständige Abteilungsleiter. Intertec ist unter anderem Inhaber der Eigenmarke Nigrin. Im Programm sind auch die Marken Armor All, WD40 sowie Philips Autobeleuchtung.
Produktneuheit bei Hella Gutmann mega macs 42SE heißt das neue Handheld-Diagnosegerät, das Hella Gutmann auf der Automechanika präsentierte. Sein mobiles und zukunftsfähiges Konzept prädestinieren das kleinste Diagnosegerät des Unternehmens als Zweitgerät oder als bedienfreundliche Einsteigerlösung.
Eder: Grenzüberschreitender Erfolg Seit vielen Jahren sind die Kfz-Transportspezialisten Fit-Zel (Marchtrenk) und Algema (Tuntenhausen) Stammgäste auf der Automechanika. 2009 wurden die Oberösterreicher von den Bayern übernommen, seither teilt man sich brüderlich den Messestand. Fit-Zel fungiere weiterhin als Kompetenzzentrum für Autotransportanhänger und -fahrzeuge in Aluminiumbauweise, betont Gregor
Am Beispiel VW demonstrierte Fronius auf der Automechanika seine durch zahlreiche Erstausrüstungsaufträge bestätigte Kompetenz. „Wir verstehen uns als Problemlöser für Autohäuser, Servicebetriebe und somit auch für die dahinter stehenden Automobilkonzerne“, unterstrich Harald Scherleitner, Spartenleiter für Batterieladesysteme. Ihm ist bewusst, dass die Anforderungen an Ladegeräte ständig steigen: „Wer beispielsweise beim Flashen nicht für eine durchgehende und gleichbleibende Stromversorgung sorgt, läuft Gefahr, dass die Steuergeräte Schaden nehmen und ersetzt werden müssen.“
Messepremiere für Hella Nussbaum
Für die Felgenreinigung per SBLanze wurde Kärcher geehrt
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Das Joint-Venture zwischen Hella Gutmann einerseits und der Nussbaum-Tochter ATT andererseits beschäftigt sich mit dem Wachstumsmarkt Klimaservice. Das bei der Automechanika erstmals vorgestellte Produktspektrum umfasst neben den Klimaservicegeräten der Modellreihe
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Automechanika „Husky“ auch Werkstattausrüstung und Zubehör für Wartung und Reparatur im Thermomanagement-Bereich.
Indasa: Schleifmittel aus Portugal Dass der EU-Krisenstaat über konkurrenzfähige Unternehmen verfügt, zeigte der Auftritt von Indasa, ein 1979 gegründeter Hersteller von hochwertigen Schleifmitteln. Im Angebot befinden sich ausgereifte Schleifsysteme mit allem Drum und Dran. Das Schleifpapierangebot ist übersichtlich in die Linien „White“, „Plus“, „Red“ und Film“ gegliedert und bietet Lösungen für jede Eventualität.
Istobal-Neuheiten in Aktion zeigte Reinhold Zeiler
Istobal: Portale für Einsteiger und Laster Der spanische Waschanlagenhersteller Istobal zeigte einerseits die Portalanlage M’Start: Sie rundet das Programm unterhalb des Volumenmodells M’Nex ab und eignet sich aufgrund der zahlreichen Ausstattungsmöglichkeiten sowohl für Autohäuser als auch für Tankstellen. Für Lkw-Wäsche hat Istobal zwei Modelle der Heavy-Wash-Serie präsentiert: die HW-Kube (HWK) und die HWProgress (HWP). Für Reinhold Zeiler, Geschäftsführer der österreichischen Istobal HandelsgmbH, zeichnet sich 2012 bereits als erfolgreiches Jahr ab, in dem voraussichtlich 100 Anlagen abgesetzt werden.
David Wickel und Gerhard Stadler von Kärcher
Saubere Neuigkeiten bei Kärcher Der Autowaschanlagenhersteller Kärcher präsentierte (neben der mit dem „Innovation Award“ ausgezeichneten Felgenwäsche per SB-Lanze) eine neue 5-Bürsten-Portalanlage. Das „CB Flex/5“ genannte Modell benötigt gegenüber einer 3-Bürsten-Auslegung für Hochdruckvorwäsche, Hauptwäsche und Trocknung bis zu 50 Prozent weniger Zeit. Der Hersteller empfiehlt die Hochleistungsanlage vor allem für stark frequentierte Standorte mit bis 1.200 Wäschen pro Monat. Ebenfalls neu sind modulare Stahlbauelemente für SB-Anlagen sowie diverse Waschchemie, etwa der alkalische Felgenreiniger CP 901 oder die Schaumpolitur RM 837. Eine besonders interessante Neuigkeit aus österreichischer Sicht: Gerhard Stadler, bis 2007 Wiener Geschäftsführer beim Konkurrenten WashTec und danach beim Kfz-Dienstleister Kroschke tätig, ist zu Kärcher gewechselt und damit in die Waschanlagenbranche zurückgekehrt. Er ist nun für internationale Projekte zuständig.
Anja Reichenbach: Koch Achsmessung auch für E-Mobile
Mirka Schleifprozess garantiert kürzere Arbeitszeit
Koch Achsmessanlagen für neue Autos Mit Aufmerksamkeit erregenden aktuellen Fahrzeugen wie dem Elektroauto Renault Twizy als Kleinsten und dem brandneuen Iveco Fernlastwagen Stralis Hi-Way als großes Kaliber führte Mar-
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Das Hochvoltmodul VAS 6558A der Volkswagen AG hat österreichische Wurzeln: Es wurde bei AVL DiTest entwickelt. keting- und Exportdirektorin Anja Reichenbach die fachgerechte Anwendung der Koch Achsmessanlagen vor. Laut Hersteller handelt es sich bei den universell verwendbaren Messsystemen HD-10 (für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen) und HD-30 Easy Touch (für Lkw, Bus und ACC Sensoren), das auch namhafte Fahrzeughersteller einsetzen, um Europas meistverkaufte Achsmessanlagen.
MAHA hat die Nase vorn Marketingleiter Hans-Peter Gorbach überzeugte AUTO & Wirtschaft beim Besuch auf dem Stand von MAHA, dass der Werkstattausrüster in den Bereichen Prüftechnik, Diagnose und Hebetechnik die Nase vorn hat. Es wurden jeweils 4, 5 oder gar 6 Neuheiten gezeigt. Beeindruckend etwa die neue Mehrstempel-Hebeanlage TL Square Telescop 15 für schwere Nutzfahrzeuge. Sie wird vorgefertigt geliefert und in der Werkstatt in die Fundamente als Plug-and-play-Version installiert. Unter den Glanzlichtern von Maha sticht die kamerabasierte Scheinwerfereinstellung oder ein Rollenprüfstand mit automatischer Allraderkennung hervor. Besonderes Interesse der Besucher beanspruchte das neue Annahmekonzept unter der Bezeichnung „Faire Fahrzeug Inspektion“ (FFI). Es umfasst das gesamte Spektrum rund um die Fahrzeuginspektion: Von der Beratung, über die benötigten Geräte, Softwarekomponenten und Einrichtungsgegenstände bis hin zur Schulung und Betreuung der Servicemitarbeiter.
Mirka: optimierter Schleifprozess Das Mirka-Forschungsteam hat, statt einzelne Arbeitsschritte in der Lackvorbereitung isoliert zu betrachten, den gesamten Schleifprozess unter die Lupe genommen. Das Ergebnis heißt „Optimierter Schleifprozess“ (OSP), der von ganzheitlichem Denken und der Orientierung auf das Endergebnis inspiriert ist. Alle Arbeitsschritte werden aufeinander abgestimmt und Step by Step mit weniger Schritten als üblich vollzogen . Der standardisierte Arbeitsprozess garantiert kürzere Arbeitszeit, geringere Kosten und gleichbleibend
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Automechanika hervorragende Resultate. Dafür sorgt eine Kombination von neu entwickelten Schleifmaschinen und -papieren. Die entscheidende Innovation stellt ein sogenanntes Netzschleifmittel dar, das die Absaugung der gesamten Oberfläche gewährleistet und jede Staubknotenbildung verhindert.
die Umstellung beim Klimagas und die mögliche Erfordernis, zwei Geräte vorrätig zu halten, an. Vor diesem Hintergrund ist auch eine weitere Innovation interessant: Das Kältemittel-Analysegerät „Kit“ ermöglicht eine exakte Unterscheidung zwischen R1234yf und dem Vorgängermittel R134a, die bekanntlich keinesfalls miteinander vermischt werden dürfen.
Part präsentierte neue Sia-Produkte In den Mittelpunkt des Messeauftritts stellte part einen neuen Produktkatalog, der laut Geschäftsführer Jochen Gaukel vom Schleifmittel über Klebe- und Dichtstoffe von Sika bis zu PowerTools von Bosch enthält, und drei neue Produkte von sia Abrasives. Dabei handelte sich um siaspeed, das Poliersystem siachrome und flexible Schleifblöcke. Der Messestand war so konzipiert, dass die Produkte angefasst und in Augenschein genommen werden konnten. Eine Voraussetzung, um ihre Vorteile zu demonstrieren.
Werner Arpogaus ist bei Texa auch für Österreich verantwortlich
SATA mit Überraschung Um die unterschätzten Fähigkeiten der Lackierer angemessen zu würdigen, hat Lackpistolenhersteller SATA auf der Messe ein spezielles Sondermodell herausgebracht. Mit der Bezeichnung Camouflage für diese Hochleistungspistole wird zum Ausdruck gebracht, dass es die Lackierer sind, die Reparaturen unsichtbar machen.
Alfred Zach ist stolz auf das neue Chemiesystem von WashTec
Snap-On als Rundumanbieter Vom Diagnosegerät (zum Beispiel dem aktuellen PDL 3000) bis zum Bremsenprüfstand, vom Abgastester bis zum (in Frankfurt besonders beachteten) automatischen Reifenmontagegerät: SnapOn mit seinen Marken wie Sun, Hofmann, Cartec, Blackhawk oder John Bean bietet eine Vielzahl an Werkstattausrüstungsprodukten an. Im Bereich Achsvermessung punkte man aktuell mit einer neuen Software und kleineren, einfacher zu handhabenden Reflektoren, so der ÖsterreichKoordinator Hannes Krell.
Texa: Innovationen zum Jubiläum In genau 20 Jahren hat sich Texa zu einem der führenden Anbieter im Diagnosebereich entwickelt. Um für die nächsten zwei Jahrzehnte gerüstet zu sein, präsentierte das norditalienische Unternehmen ein Feuerwerk an Innovationen: Dazu zählen „Apps“, die ab der nächsten Version der Gerätesoftware IDC4 eine individuelles Anpassung des Diagnosesystems ermöglichen werden. Im Klimabereich wurde erstmals die neue Servicestation Konfort 710R als Basisversion der „Siebenhunderter-Serie“ gezeigt. „Dieses Gerät empfiehlt sich beispielsweise als Einstiegslösung für das Kältemittel R134a“, spielt Werner Arpogaus, Geschäftsführer von Texa Deutschland, auf
WashTec feiert innovatives Jubiläum Der Messeauftritt von WashTec stand auch im Zeichen des fünfzigjährigen Firmenjubiläums: Vor genau einem halben Jahrhundert entwickelten die beiden Augsburger Gebhard Weigele und Johann Sulzberger die erste (damals rund laufende) automatische Kfz-Waschanlage. WashTec war daher nicht nur mit einem 1.250 Quadratmeter großen Stand am Freigelände, sondern auch im „Automechanika-Museum“ vertreten. Einen großen Schritt in die Zukunft macht WashTec dagegen mit dem „Advanced Chemical System“, bei dem der Austausch von Kartuschen das mühsame Hantieren mit Chemiekanistern ersetzt. Darüber hinaus gab es für die Fachbesucher ein innovatives „Drive-In-Carwash-Concept“ zu entdecken. Der für Österreich zuständige Prokurist Alfred Zach berichtete von einem zufriedenstellenden Geschäftsgang und dem laufenden Ausbau seines nunmehr bereits über 30 Personen umfassenden Teams.
Nietneuheit von Wieländer + Schill Viel Interesse von Fachleuten galt dem universellen und doch handlichen Nietsystem XPress 800 von Wieländer + Schill. Das deutsche Unternehmen hatte dafür schon im Vorfeld der Messe den „Bundespreis 2012 für hervorragende innovatorische Leistung für das Handwerk“ gewonnen.
Wolf mit Fast-Repair-Anlage
Martin Strasser und Hans Schuster (Wieländer + Schill)
Dipl.-Ing. Viktor Richtsfeld von Wolf Anlagentechnik
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Laut Dipl.-Ing. Viktor Richtsfeld, Mitglied der Geschäftsleitung, hat Wolf Anlagentechnik die REPIT-vision als Anlage für die professionelle Reparaturlackierung von Kleinschäden ins Zentrum der Messepräsenation gerückt. Richtsfeld erläuterte AUTO & Wirtschaft, dass durch optimale Arbeitsplatzausstattung und entspreche Flexibilität optimale Durchlaufzeiten erreicht werden. Der gesamte Prozess kann von der Vorbereitung über Lackierung, Trocknung und Finish an einem Arbeitsplatz abgewickelt werden. Die prozesssichere, funktionelle und saubere Gestaltung der Anlagentechnik sorgt für beste Arbeitsergebnisse. Das Produkt ist im Angebot von Wolf zwischen den Wolf-Universalarbeitsplätzen und der Premium-Lackierkabine TAIFUNO-vision ange(ENG/HAY/LHO) siedelt.
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„Gebundene Werkstätten bekommen hohe Rabatte“, sagt Gerhard Zeiner zum Thema Ersatzteilpreise auf Seite 78.
„Wir haben in einer Garage begonnen“, erinnert sich Albert Berner auf Seite 83.
Gewerbe Kein Zwang beim „Abgaspickerl“ Sinnvoll ist sie ohnehin nicht, die „IG-Luft-Abgasklassen-Kennzeichnungsplakette“. Dieser Ausbund der umweltministeriellen Bürokratie ist seit 1. September für die Einfahrt „Umweltzonen“ vorgeschrieben, die es nach der klaren Ablehnung bei der Grazer Bürgerbefragung bisher aber noch nirgends gibt. Jetzt klärt die Bundesinnung der Kfz-Techniker auf, dass zwar nur §-57a-Betriebe zur Ausgabe der Plakette berechtigt sind, dies aber keineswegs eine Verpflichtung darstellt. „Für die Werkstätten besteht eindeutig kein Kontrahierungszwang“, so Referent Andreas Westermeyer (B.). Bedauert wird von der Innung, dass die zur Zuordnung der Abgasklassen gedachte „Abgasklassifizierungsdatenbank“ nach wie vor nicht verwendbar ist. Diese hätte eigentlich von den Plakettenproduzenten zeitgerecht zur Verfügung gestellt werden sollen.
ARBÖ-Mitarbeiter im Foto-Stress Sie hängen zuhauf in den Werkstätten, die Kalender mit (meist) leicht bekleideten Damen: Von Autozulieferern werden sie ebenso verteilt wie von Mineralölfirmen. Doch dass ein Automobilklub einen eigenen Kalender produziert, ist neu: Getan hat dies in den vergangenen Wochen der ARBÖ, als Fotograf konnte Manfred Baumann gewonnen werden. Üblicherweise lichtet er ja Stars und Starlets ab, doch in diesem Fall kamen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Automobilklubs dran. Nur ein einziges Foto darf vorerst veröffentlicht werden (siehe nebenan), alles andere wird bis zur Bekanntgabe des Großen Österreichischen Automobilpreises am 8. November geheim gehalten. Der Kalender selbst ist ab 16. November in allen ARBÖ-Dienststellen erhältlich; ein Teil des Kaufpreises von 30 Euro (Nichtmitglieder zahlen 35 Euro) kommt karitativen Zwecken zugute.
75 Jahre auf dem Reifen-Buckel Das 1937 in Hartberg unter der Bezeichnung „Pneuhilfe!“ gegründete Unternehmen Gummi Kreisel feiert im Herbst sein 75jähriges Jubiläum. Das heute von Mag. Klaus Kreisel in dritter Generation geführte Familienunternehmen hat sich in dieser Zeit von einem Kleinbetrieb zu einer namhaften Firma mit zehn Filialen, 95 Mitarbeitern und rund 200.000 verkauften Reifen pro Jahr entwickelt. Als Akteure traten in dieser Zeit Leo Kreisel als Firmengründer und dessen Sohn Johann Leo Kreisel in Erscheinung. Letzterer stieg in den Großhandel ein und gründete zusätzlich die Firmen Paukner in Oberwart und Reifentechnik in Feldbach. Mag. Klaus Kreisel (Bild), der auch VRÖVorstandsmitglied ist, führt seit 1999 erfolgreich den väterlichen Betrieb.
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Mag. Heinz Müller
Österreich führt 1:0 Im Fußball kommt es leider allzu selten vor, dass Österreichs Spieler gegen die Kollegen aus Deutschland gewinnen – wie man Mitte September wieder einmal vorgeführt bekam. Doch im Kfz-Gewerbe blicken die Deutschen mitunter neidisch über die Grenzen. Zuletzt geschehen am Bundestag des Deutschen Kfz-Gewerbes im Vorfeld der Automechanika in Frankfurt. Bundesinnungsmeister Wilhelm Hülsdonk will sich dafür einsetzen, dass auch die Kfz-Meisterbetriebe die Berechtigung zur Durchführung der „HU“ erhalten. „HU“ ist die §-57a-Untersuchung, also das, was man in Österreich landläufig unter dem Begriff „Pickerl“ subsummiert. In Deutschland verdienen sich TÜV, Dekra & Co. mit der „HU“ goldene Nasen, während die Werkstätten durch die Finger schauen. Klar, dass man neidisch nach Österreich blickt, auch wenn so manche Werkstätte das „Pickerl“ nie und nimmer kostendeckend anbietet. Um Kunden in die Werkstätte zu locken, ist die Untersuchung noch immer perfekt geeignet!
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Gewerbe
Erfolg vor Ort Mit Gerhard Lorber konnte Wessels+Müller einen ausgewiesenen Branchenkenner für die Führung der österreichischen Tochtergesellschaft gewinnen. Seine Strategie: zuerst strukturieren, dann expandieren. Von Philipp Hayder
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n der über 3.000 Quadratmeter großen Lagerhalle in Wien-Donaustadt wird gebohrt, geschraubt und gehämmert. Aus der ehemaligen Zentrale von ZF Trading Austria werden seit der zum Jahreswechsel erfolgten Übernahme die österreichischen Aktivitäten von Wessels+Müller gesteuert. Außerdem werden Kunden in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland beliefert. Für sie sollen künftig über 50.000 Artikel vor Ort vorrätig gehalten werden: „Deshalb statten wir einen Großteil des vorhandenen Lagers mit neuen, dreigeschossigen Regalen aus“, erläutert Gerhard Lorber die kurz vor dem Abschluss stehenden Umbauarbeiten.
„Hausaufgaben erledigen“ Lorber übernahm Anfang September die Geschäftsführung von WM Fahrzeugteile Austria. Davor hatte der langjährige ForstingerChef ein Autohaus der Wiesenthal-Gruppe in Zwettl geleitet. Seine Rückkehr in den Teilehandel macht ihm sichtlich Freude: „Ich kenne die Branche und die Bedürfnisse unserer Kunden.“ Anstatt große Expansionspläne zu verkünden, zeigt sich Lorber bescheiden: „Wir konzentrieren uns vorerst darauf, in den bereits bearbeiteten Gebieten unsere Hausaufgaben zu erledigen.“ Dadurch will man auch in Österreich Musterschüler bei Sortimentstiefe und Lieferservice werden. Als Vorbild gilt die deutsche Mutter, die mit 90 Verkaufshäusern zuletzt rund 700 Millionen Euro Jahresumsatz erwirtschaften konnte.
Jeder Standort mit Lager Neben den Umbauarbeiten in Wien bereitet WM derzeit eine Übersiedelung in Graz vor. Dort wird die bisherige Adresse in der Innenstadt aufgegeben und eine deutlich größere Filiale an der Triester Straße angemietet. „Noch heuer“ will Lorber den Standortwechsel abschließen, der Personalstand soll im Zuge dessen von 8 auf ca. 20 Mitarbeiter steigen. Auch in Linz und Innsbruck, den beiden anderen von ZF Trading übernommenen Standorten, sucht WM nach größeren Immobilien. Der Hintergrund: „Im Gegensatz zu anderen Teilehändlern führen wir keine Regionallager, sondern halten möglichst viele Artikel vor Ort vorrätig. Das garantiert die schnellstmögliche Verfügbarkeit“, sagt Lorber. Seltener nachgefragte Artikel werden im Nachtsprung aus dem deutschen Zentrallager geliefert. Dieses befindet sich derzeit noch in Lotte, bis Ende 2013 wird aber ein neues Logistikzentrum im zentral gelegenen Hedemünden errichtet.
Personeller Ausbau Parallel zur Investition in die vorhandenen Standorte will Lorber sein Team „vom Lagermitarbeiter über den Außendienst bis zum Verkaufshausleiter“ verstärken. Sind die Grundlagen geschaffen, wird WM weitere in Deutschland bewährte Dienstleistungen nach Österreich bringen: Von Investitionsgütern bis Autoglas, von Lack- und Karosseriebedarf bis hin zu mehreren Werkstattkonzepten kann Lorber aus einem reichhaltigen Portfolio wählen.
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In Deutschland ist WM längst Vollsortimenter, deshalb kann Gerhard Lorber aus einer Vielzahl an Produkten und Dienstleistungen auswählen
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Diskriminierende Ersatzteilpreise Schon vor 10 Jahren hat sich die Europäische Kommission in ihrem Leitfaden zur der damals neuen Kfz-GVO 1400/2002 intensiv mit dem Thema „Ersatzteile“ auseinandergesetzt. Sie hat klargelegt, dass Originalteile durchaus nicht vom Kfz-Hersteller stammen müssen. Sie hat weiters klargestellt, dass es sowohl freien als auch gebundenen Werkstätten frei stehen muss, von wem sie ihre Originalersatzteile kaufen. Das gilt auch heute noch.
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n diesem Leitfaden wurde auch die Frage beantwortet, was unter dem Begriff „Originalersatzteile“ zu verstehen ist:
Es gibt dabei drei Gruppen: • Die erste Gruppe umfasst Teile, die der Fahrzeughersteller selbst produziert. • Die zweite umfasst Teile, die vom Ersatzteilhersteller an den Fahrzeughersteller geliefert werden, der sie an seine Vertriebspartner weiterverkauft. Für diese Originalersatzteile gilt die Regel, dass diese nicht daran gehindert werden dürfen, ihre Waren- oder Firmenzeichen auf diesen Teilen effektiv und gut sichtbar anzubringen. Darüber hinaus dürfen ihre Möglichkeiten zur Belieferung aller Werkstätten und Ersatzteilhändler nicht eingeschränkt werden. • Die dritte Gruppe von „Originalersatzteilen“ besteht aus den Teilen, die nicht an den betreffenden Fahrzeughersteller geliefert werden, aber dennoch nach den von ihm vorgegebenen Spezifizierungen und Produktionsstandards produziert werden. Der Ersatzteilhersteller liefert diese oft auch „Identteile“ genannten Teile entweder an unabhängige Ersatzteilhändler oder direkt an Werkstätten.
Gerhard Zeiner, Sprecher der freien Werkstätten in der Bundesinnung
Verstoß gegen EU-Wettbewerbsrecht Was passiert, wenn eine Vertragswerkstätte nun tatsächlich die Belieferung einer freien Werkstätte verweigert? Auch dazu gibt es nun eine Antwort: „Sobald es für unabhängige Werkstätten generell schwierig ist, Originalteile über die zugelassenen Händler zu beziehen, könnte, wenn der Kraftfahrzeughersteller die erforderlichen Ersatzteile nicht direkt liefert, ein Verstoß gegen EU-Wettbewerbsrecht vorliegen. Insbesondere der fehlende Zugang zu Originalteilen
„Einschränkung des Wettbewerbs“ Eine damals offene Frage war, ob die Kfz-Hersteller ihre Vertragswerkstätten hindern können, diese Originalersatzteile an freie Werkstätten weiter zu verkaufen. Die Kommission hat schon damals deutlich gemacht, dass dies „eine schwer-
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wiegende Einschränkung des Wettbewerbs“ darstellen würde. Mit der Folge, dass das gesamte Vertriebssystem des Herstellers mit seinen Vertragsbindungen nicht mehr vom Kartellverbot freigestellt wäre. In dem nunmehr veröffentlichen Fragenkatalog (FAQs) wurde der Frage nachgegangen, wie die freien Werkstätten zu den von ihnen benötigten Originalersatzteilen kommen. Die Vertragswerkstätten sind jedenfalls nicht verpflichtet, freie Werkstätten zu beliefern. Sie dürfen allerdings vom Hersteller weder direkt noch indirekt nicht zu einem derartigen Ersatzteil-Embargo veranlasst werden. Aus der Sicht der Kommission „ist es unwahrscheinlich, dass EU-Wettbewerbsrecht verletzt wird, wenn eine zugelassene Werkstatt von sich aus entscheidet, keine Ersatzteile an unabhängige Werkstätten zu liefern. In der Regel können diese die gewünschten Originalteile dann bei einer anderen zugelassenen Werkstatt erwerben.“
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Gewerbe könnte die Marktstellung eines unabhängigen Marktteilnehmers schwächen, was letztendlich zulasten der Verbraucher ginge.“
Rabatte bis zu 50 Prozent Offen blieb in den FAQs die nicht unerhebliche Frage, zu welchen Konditionen die freien Werkstätten zu beliefern sind. Diesem Problem ist Gerhard Zeiner, Sprecher der freien Werkstätten in der Bundesinnung, auf den Grund gegangen. Er verwies darauf, dass gebundene Werkstätten vom ihrem Hersteller Rabatte bis zu 50 Prozent bekämen; freie Werkstätten mit identen Einkaufsvolumina würden jedoch nur zu Letztverbraucherkonditionen (Listenpreis ohne Rabatte) beliefert werden. „Diese Differenzen im Ersatzteileinkauf sind mit den geringeren Lohnkosten der ungebundenen Werkstätten oft nicht mehr abzufangen. Damit wird die Chancengleichheit am Markt vermindert und kann dies für Konsumenten zu einer erheblichen Verteuerung der Reparaturen führen“, erläuterte er den Brüsseler Wettbewerbshütern. Diese sehen aber nur dann ein Problem, „wenn die freie Werkstatt keinen alternativen Zugang zu
Faksimile des Briefes aus Brüssel an Gerhard Zeiner
den Originalersatzteilen über den Ersatzteilhersteller oder den freien Handel hat, z. B. weil es sich um Monopolteile handelt“. Bei diesen würde eine „Preisdiskriminierung einen wettbewerbswidrigen Effekt entfalten“. Dies könnte „dann möglicherweise den Tatbestand des Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung gemäß Artikel 102 AEUV darstellen“, heißt es in Brüssel. Es geht also nur um Ersatzteile, die es nur vom Hersteller gibt – das dürfte etwa beim Getriebe oder Motor meist der Fall sein. „Durch eine solche Preisdiskriminierung würden die bestehenden Verträge zwischen KfzHerstellern und Vertragswerkstätten eine zusätzliche negative wettbewerbswidrige Wirkung entfalten. Das muss jedoch in jedem Einzelfall konkret geprüft werden.“ Nach Zeiner liegt es nun an jeder einzelnen freien Werkstätte, auf derartige Diskriminierungen zu achten. Und der Einladung der Europäischen Kommission zu folgen, Verstöße umgehend den Wettbewerbsbehörden – in Österreich somit der Bundeswettbewerbsbehörde und dem Bundeskartellanwalt – zur weiteren Überprüfung (KNÖ) bekannt zu geben.
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Gewerbe
Gebündelte Stärken Seit 2008 ist Hella Gutmann als Spezialist für Diagnosetechnik erfolgreich. Nach gleichem Muster soll sich Hella Nussbaum im Klimaservicebereich etablieren.
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ynergien nutzen, ohne auf Detailkompetenz in den jeweiligen Fachbereichen zu verzichten: Dieses Ziel verfolgt der Zulieferkonzern Hella mit seiner Netzwerkstrategie, die bereits vor 4 Jahren im Joint Venture Hella Gutmann resultierte. Seit damals konnte sich das Gemeinschaftsunternehmen einen exzellenten Ruf am Diagnosemarkt erarbeiten. Was liegt näher, als das Erfolgsmodell auf andere Bereiche des Automotive Aftermarkets auszudehnen?
Nicht nur Werbefigur „Lucy“ war ein Blickfang: Auch der mega macs42SE sorgte bei der Automechanika für viel Besucherinteresse
„Dickes Kompetenzpaket“ Im März 2012 wurde zwischen der Hella Gutmann Holding und ATT (eine hundertprozentige Tochter des Werkstattausrüsters Nussbaum) daher das paritätische Joint Venture Hella Nussbaum Solutions gegründet. Dieses beschäftigt sich mit allen Aktivitäten rund um das Thermomanagement – vom Klimaservicegerät, Werkzeuge, Serviceteile und Verbrauchsmaterialien sowie Flüssigkeiten für Fahrzeugklimaanlagen und Motorkühlung. Auf der Automechanika absolvierte Hella Nussbaum den ersten großen Auftritt in der Fachöffentlichkeit. Der von Hella stammende Geschäftsführer Mark Degenhardt versprach dabei „ein dickes Kompetenzpaket“ für Kfz-Profis: „Sie bekommen alles rund um das Thermomanagement aus einer Hand, und zwar auf sehr kurzem Weg von der Entwicklung bis in ihre Werkstatt.“
Neue Klimagerätereihe Erstes konkretes Resultat der Kompetenzbündelung sind die Klimaservicegeräte der Modellreihe Husky. Jeweils „made in Germany“, stehen 6 Gerätetypen für das neue Kältemittel R1234yf sowie 3 Varianten für den Vorgängerstoff R134a zur Verfügung. Letztere können jederzeit auf R1234yf umgerüstet werden, unterstreicht man bei Hella Nussbaum die Zukunftssicherheit der Investitionen. Moderne Steuerungen und das modulare Konzept würden zudem eine kostengünstige Möglichkeit für künftige Integrationen eröffnen.
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Kompakte Diagnose-Premiere Attraktive Neuheiten gibt es aber auch im Diagnosebereich: Mit dem mega macs 42SE ergänzt Hella Gutmann sein umfassendes Testerprogramm um ein sehr handliches Model, das als „Zweitgerät für Diagnose-Profis sowie gleichwohl als bedienfreundliche Einsteigerlösung“ positioniert wird. Dennoch werden höchste technische Anforderungen erfüllt. Zu den Standardleistungen gehören die Anzeige des OBD-Anschlusses im Fahrzeug, VIN-Identifikation, Lesen und Löschen von Fehlercodes, Parameterdarstellungen, Stellgliedtests, Codierungen, Grundeinstellungen und Servicerückstellungen sowie die automatische Speicherung der Fahrzeugdaten in der ‚Car History‘. Dazu greift das Gerät auf die gemeinsame Software aller mega-macs-Geräte zu, die zweimal jährlich aktualisiert wird. Angeboten wird der mega macs 42SE übrigens sowohl im Sofortkauf als auch per Leasing ohne Ka(HAY) pitaleinsatz.
AUTO & Wirtschaft
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Die Modellreihe „Husky“ umfasst insgesamt 9 Klimaservicegeräte
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Klimakollaps Nach monatelangen Diskussionen um R1234yf sorgt Daimler für den Paukenschlag: Aus Sicherheitsgründen wird das neue Kältemittel boykottiert.
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as Mittel, das unter vergleichbaren Laborbedingungen schwer zu entflammen ist, kann sich in einem heißen Motorraum als zündfähig erweisen“, heißt es in einer kurzen Mitteilung der Stuttgarter. Dies habe man bei einem Test, bei dem ein schwerer Frontaufprall mit Bruch der Kälteleitung und anschließendem Kontakt zwischen Kältemittel und Auspuff simuliert wurde, herausgefunden. „Spätestens jetzt ist R1234yf nicht mehr zu halten“, meint Klimaexperte Andreas Lamm. Er rechnet damit, dass andere Hersteller dem Schritt der Stuttgarter folgen werden.
Vergebliche Investitionen? Schon bisher war die Umstellung vom früheren Klimagas R134a auf das weniger klimaschädliche R1234yf umstritten. Einerseits ist das neue Mittel teurer, andererseits gab es von Anfang an Sicherheitsbedenken. Dennoch wurde R1234yf per 1. Jänner 2011 für alle neu typzugelassenen Pkws vorgeAndreas Lamm schrieben. Tatsächlich verwendet haben es nur wenige Hersteller, alle anderen Marken nützen die bis 31. Dezember 2012 geltende Übergangsfrist. Für Lamm zeichnet sich nunmehr ein Wechsel zu einem ganz anderen Klimamittel ab, „entweder CO2 oder eine chemische Alternative“. Für die Marken, die bereits R1234yf-Autos ausgeliefert haben, wären die Umrüstkosten verkraftbar. Werkstätten, die Servicegeräte für das „Leider-doch-nicht-Gas“ gekauft haben, könnten dagegen auf ihren Investitionen sitzen (HAY) bleiben.
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Gewerbe
Ob Lenker, Achsmanschetten, Gelenke oder Wasserpumpen: Ruville bietet Reparatursätze für zahlreiche häufig zu tauschende Teilegruppen an
Wirtschaftlich und effizient Reparaturkits von Ruville erleichtern den Werkstättenalltag. Das jüngste Beispiel dafür ist ein Achszapfen-Reparatursatz für PSA-Modelle.
Kompletter Reparatursatz
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otor- und Fahrwerkteile gehören zur Kernkompetenz von Ruville. Das Hamburger Tochterunternehmen der SchaefflerGruppe, das heuer sein neunzigjähriges Jubiläum feiert, punktet aber nicht nur mit gut 25.000 Einzelteilen. Auch als „Erfinder“ der Reparaturkits hat man sich einen Namen gemacht. Diese Komplettsätze enthalten neben den zu tauschenden Komponenten alle benötigten Zubehörteile – von Schrauben und Unterlegscheiben über Sicherungsringe bis hin zu Schmiermitteln. Das für die richtige Verwendung erforderliche Knowhow wird gemeinsam mit den Großhandelspartnern in regionalen Schulungen vermittelt: eine Strategie, die Ruville mittlerweile in über 100 Ländern erfolgreich umsetzt.
„Konkurrenzloses Kit“ Durch den engen Kontakt mit Händlern und Werkstätten wird man bei Ruville laufend auf neue Probleme aufmerksam. Im Rahmen der Automechanika wurde beispielsweise ein Kit für die
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Instandsetzung der Hinterachszapfen an gewissen Fahrzeugen des PSA-Konzerns vorgestellt. Diese Teile leiden häufig unter Korrosion und sehr hohem Verschleiß, doch ein Austausch des Zapfens wurde vom Fahrzeughersteller nicht vorgesehen. Stattdessen müsste der gesamte Achskörper erneuert werden – eine außerordentlich teure Reparatur, die rasch den Zeitwert übersteigt. Betroffen sind Modelle wie Peugeot 206, 306, 309 und Partner sowie Citröen Saxo, Berlingo, Xsara oder ZX. Europaweit gehe es immerhin um knapp 14,5 Millionen Fahrzeuge, erklärt Georg Wallus, bei Ruville Geschäftsleiter für den Automotive Aftermarket: „Daher haben wir auf Basis höchster Qualitätsstandards ein einzigartiges, maßgeschneidertes und konkurrenzloses Reparaturkit auf den Markt gebracht. In Kombination mit dem von uns entwickelten Werkzeug lassen sich die Reparaturkosten um 40 Prozent senken.“
Georg Wallus unterstreicht den großen Bedarf
Verfügbar ist das neue Kit für insgesamt 5 Baumuster. Jeder Satz besteht aus je 2 Lagern (außen und innen), 2 Achszapfen und den dementsprechenden Dichtringen sowie Kleinteilen. Das von Ruville in Eigenregie entwickelte Spezialwerkzeug beinhaltet neben einer kurzen und langen Spindel auch 2 Axiallager, kleine und große Führungsringe, ein Abstützrohr sowie 2 Druckstücke.
Ein Plus im Werkstattalltag
Rainer Weis rechnet mit rascher Marktakzeptanz
AUTO & Wirtschaft
„Alle Komponenten des neuen Kits sind zu 100 Prozent für alle betroffenen Fahrzeuge aus dem PSA-Konzern einsetzbar, bieten jeweils 2 Jahre Garantie und können rund um die Uhr auf Abruf bereitgestellt werden“, ergänzt Rainer Weis, der unter anderem den Vertrieb von Ruville in Österreich verantwortet. Er ist überzeugt, dass schon in den kommenden Wochen hunderte Werkstätten die neue Reparaturvariante nützen werden: Schließlich werde damit für tausende Autofahrer die Instandsetzung des Hinterachszapfens „nicht (HAY) nur sinnvoll, sondern auch bezahlbar“.
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Umweltposse E 10
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Ansicht
anz in der Nähe von Österreichs wohl bekanntester Energie-Umwelt-Ruine Zwentendorf befindet sich die Agrana-Produktionsstätte für Bioethanol. Es ist zu hoffen, dass diesem Werk das Schicksal des Kernreaktors erspart bleibt. Mit einer Produktion von 220 Millionen Litern und einem Exportanteil von 50 Prozent soll das Überleben angeblich gesichert sein. Unser guter Landwirtschaftsminister hat ja tapfer für eine zehnprozentige Beimengung zum Benzin gekämpft, musste sich aber letztlich doch der geänderten EU-Strategie und dem Druck der Mehrheit beugen.
liegt. Es muss aber nicht unbedingt Bioethanol sein, aus Holz lässt sich Biomethanol erzeugen. Die chemischen Verfahren sind allerdings aufwändiger, da Zellulose erst einmal umgewandelt werden muss. Immerhin sollen aber doch 2 Tonnen Holz 500 Liter Biosprit ergeben, in Schweden soll das Verfahren großtechnisch zum Einsatz kommen. Unsere Waldflächen sollen sich angeblich vermehren, also wäre ein Blick nach Schweden durchaus angebracht.
• In der Zeit um 2005 war ganz Europa davon überzeugt, mit der Beimengung von Bioethanol zum Sprit zwei Probleme mit einem Schlag verbessern zu können, nämlich vom Erdöl weniger abhängig zu sein und eine günstigere CO2-Bilanz zu erzielen. In der Zwischenzeit hat ein Umdenken stattgefunden, da der Bedarf an Anbauflächen für Lebensmittel doch recht hoch ist und es moralisch bedenklich ist, diese Lebensmittel in unseren Autos zu verheizen. Die Sache mit der CO2-Bilanz stimmt grundsätzlich, denn es kann eine Reduktion von rund 50 Prozent erreicht werden. Die Pflanzen benötigen das CO2 wieder zum Wachstum minus der Emissionen bei Produktion und Transport. Laut OECD-Berechnungen wären für eine gesamteuropäische Beimengung von 10 Prozent bis zu einem Drittel der Anbauflächen vonnöten.
• „Die Aufstellung von bindenden Vorgaben bei der Treibstoffreduktion erinnert an die Fünfjahrespläne im Kommunismus. Auch diese sind kläglich gescheitert“, analysiert Dipl.-Ing. Heinz Lukaschek, Ziviltechniker mit Schwerpunkt Verkehr
• Die Möglichkeiten, nachwachsende alternative Treibstoffe zu erzeugen, sind begrenzt, Wasserstoff einmal ausgenommen. Für dieselbetriebene Fahrzeuge sind es hauptsächlich Biodiesel aus Raps und Pflanzenölen, auch dort reichen die heimischen landwirtschaftlichen Flächen nicht aus. Biogas kann durch Reinigung auf Erdgasqualität gebracht werden, der Einsatz dürfte aber eher für die lokale Energieproduktion und zur Beheizung interessant sein. Bei Benzin-Kfz sind Bioethanol und Biomethanol die wichtigsten alkoholischen Spritvarianten. Die günstigste Produktionsmöglichkeit ergibt sich aus zucker- und stärkehaltigen pflanzlichen Rohstoffen, insbesondere Getreide und Mais (etwa 2,5 kg davon ergeben 1 Liter Bioethanol) sowie Zuckerrohr. Bei Kartoffeln werden etwa 12,5 kg für 1 Liter Sprit benötigt, bei Zuckerrüben etwa 9,5 kg, wobei hier der Flächenertrag pro Hektar recht hoch
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Schweden ist Vorreiter in Sachen Ethanol, es gibt eine Spritqualität mit 85 Prozent Alkohol. Zum Betrieb städtischer Busse wird sogar eine Dieselqualität mit 95 Prozent Anteil eingesetzt. Ethanol hebt den Verbrauch zwar etwas an, durch die höhere Oktanzahl kann aber die Leistung um 20 Prozent gesteigert werden. Eine Umprogrammierung der Motorsteuergeräte ist nötig, dann können sich die Fahrzeuge mit dem Titel Flexifuel schmücken.
• Die Aufstellung von bindenden Vorgaben (20 Prozent bis 2020) erinnert an die Fünfjahrespläne im Kommunismus: Auch diese sind kläglich gescheitert. Flexiblere Beimischungsquoten können besser auf Verfügbarkeit und Weltmarktsituation reagieren, der Import von hochwertigen Rohstoffen wäre nach Möglichkeit zu unterbinden. Die schwedische Überlegung war es auch, unabhängiger von Erdölimporten zu werden.
• Unserem Landwirtschaftsminister, der auch das Wort Umwelt in seinem Titel führt, kann man nur raten, Energiekonzepte etwas gründlicher zu erarbeiten und dabei die tatsächlich vorhandenen österreichischen Ressourcen stärker zu berücksichtigen. Politische Entscheidungen sollten weniger auf Zuruf bestimmter Interessengruppen, sondern auf objektiven Daten beruhen. Auf keinen Fall vergessen werden dürfen die immer noch ungenutzten Möglichkeiten, die die Fahrzeugtechnik bietet. Bei Ottomotoren ist da noch einiges drin. Kleinere Hubräume mit höherem Füllungsgrad, Zylinderabschaltungen, StartStopp-Betrieb etc. lassen größere Verbesserungen erwarten, als wir augenblicklich beimengen.
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s 82 maha *** OK STS_Layout 1 03.10.12 16:36 Seite 1
Gewerbe
Was Kfz-Betriebe brauchen
Werkstattausrüster MAHA hat alle Geräte im Sortiment, die Kfz-Werkstätten, Autohäuser und Prüforganisationen brauchen, um erfolgreich zu agieren. Auf diesen Anspruch legt Marketingleiter Hans-Peter Gorbach im Gespräch mit AUTO & Wirtschaft besonderen Wert.
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m weitläufigen, stets gut besuchten Stand von MAHA auf der Automechanika zeigte Gorbach gleich reihenweise Neuheiten in allen relevanten Reparaturbereichen wie Prüftechnik, Diagnose und Hebetechnik. Als aktiver Beitrag für den Klima- und Umweltschutz wurde ein eigenes Energieeffizienz-Label für Werkstattausrüstungsprodukte eingeführt.
Die Faire Fahrzeug Inspektion forciert den Dialog zwischen Kundenberater und Endkunden
prozess einzubeziehen. In einem Annahmegespräch direkt am Fahrzeug soll Vertrauen aufgebaut und darüber informiert werden, welche Wartungs- und Reparaturmaßnahmen sofort fällig sind und welche später erledigt werden können. Während dieses Gesprächs kann Kunden vermittelt werden, mit welchem Zubehör Sicherheit oder Nutzwert des Fahrzeugs erhöht werden kann. Schließlich wird dem Kunden das Gefühl gegeben, selbst zu entscheiden, welche Arbeiten er in Auftrag gibt. Das Annahmekonzept umfasst das gesamte Spektrum rund um die Fahrzeuginspektion: von der Beratung, Planung, dem Erstellen eines Businessplans und einer Eingangsschulung über die benötigten Geräte, Softwarekomponenten und Einrichtungsgegenstände bis hin zur Schulung und Betreuung der Servicemitarbeiter. Dabei erhalten Werkstattbetreiber alle Leistungen aus einer Hand. Ferner ist die FFI modular aufgebaut, damit die Betriebe nach individuellen Voraussetzungen und Ansprüchen unterschiedliche Ausbaustufen wählen können. MAHA wird in Österreich durch die Firmen Siems & Klein (Pkw) und Suppanz (Lkw) vertreten. Peter Suppanz, am Messestand des Ausrüsters präsent, kann in puncto MAHA kontinuierliches (LHO) Wachstum registrieren.
Energiemanagementsystem Dazu heißt es: „MAHA ist eines der ersten Unternehmen in der Werkstattausrüstungsbranche, das ein zertifiziertes Energiemanagementsystem eingeführt hat. Mit diesem Schritt hat der Allgäuer Werkstattausrüster zahlreiche Maßnahmen umgesetzt, um die Energieeffizienz des Unternehmens zu verbessern. Die konsequente Umsetzung des Energiemanagementsystems wirkt sich auf die Produkte von MAHA aus. So standen in der Entwicklung der innovativen Abgastester-Familie MET 6.x sowohl in der Materialauswahl als auch im Stromverbrauch Energieeffizienz- und Umwelt-Aspekte im Vordergrund. Auch bei allen anderen Produkten setzt MAHA konsequent auf Energieeffizienz.“ Die Kundenorientierung von MAHA beweist auch das Konzept der Fairen Fahrzeug Inspektion (FFI), das durch den engen Dialog besticht, der zwischen Servicemitarbeitern und Kunden angeregt wird.
Erlebnisorientierte Annahme Ziel des Konzepts ist es, den Kunden stärker als bisher und erlebnisorientiert in den Annahme-
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Gewerbe
Auf Jahre gerüstet Ende September nahm die Berner GmbH ihr neues LogistikZentrum in Braunau offiziell in Betrieb – mit hohem Besuch.
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as macht der Pfarrer von Braunau, wenn der Sturm die Kirchturmuhr beschädigt? Um den Zeiger wieder zu befestigen, fährt er zu Berner und kauft Dübel: Ab sofort tut sich Monsignore Stefan Hofer noch leichter, falls Derartiges wieder einmal passieren sollte. Denn im äußerst linken Bereich des Erdgeschoßes wurde ein „Flagship-Store“ eingerichtet: größer, schöner und umfangreicher als bisher. Doch das Geschäft, in dem Werkstättenbetreiber und Handwerker jederzeit das benötigte Material kaufen können, ist nur ein kleiner Bereich des riesigen Bauwerks, das am Stadtrand von Braunau binnen eineinhalb Jahren errichtet wurde.
In eineinhalb Jahren Bauzeit wurde das Logistikzentrum errichtet. Firmengründer Albert Berner, Finanzministerin Dr. Maria Fekter und Berner-ÖsterreichChef Mag. Wolfgang Sageder (v. l.) schickten das erste Paket symbolisch in Umlauf. können die Mitarbeiter direkt zugreifen. Wie ein Bandwurm zieht sich ein langes Förderband durch die Hallen, die derzeit nur zu einem Teil gefüllt sind: „Mit dem neuen Logistikzentrum können wir bestehende Kunden deutlich besser servicieren und haben im neuen Gebäude auch noch genügend Reserven gelassen für Bereiche, in denen wir heute noch nicht tätig sind“, sagt Mag. Wolfgang Sageder, Geschäftsführer von Berner Österreich.
Es begann in einer Garage Berner ist in der Innviertler Bezirksstadt bereits seit dem Jahr 1969 vertreten: „Damals haben wir in einer kleinen Garage begonnen“, erinnerte sich Firmengründer Albert Berner bei der Eröffnung. Immer wieder wurde in den vergangenen Jahrzehnten neu gebaut, erweitert, umgesiedelt und wieder erweitert – bis das Lager nun endgültig zu klein wurde. Eigentlich hätte man ja schon im Jahr 2008 mit der Errichtung des neuen Logistikzentrums beginnen wollen: Doch dann kam die Wirtschaftskrise und der Spatenstich wurde auf März 2011 verschoben. Erweitert wurde vor allem das Kommissionierlager mitsamt dem Versandbereich: 18.000 Quadratmeter stehen nun zur Verfügung, bis zu 20.000 Positionen will man täglich umschlagen.
Von Braunau aus werden auch andere Länder versorgt: Tschechien, die Slowakei, Kroatien und Rumänien
Mehr als 5.000 Pakete an einem Tag 65 Mitarbeiter sind im Lager beschäftigt; an manchen Tagen werden von Braunau aus mehr als 5.000 Pakete verschickt. „Im Nachtsprung werden Kunden in Österreich beliefert, außerdem betreuen wir von hier aus Tschechien, die Slowakei, Rumänien und Kroatien“, sagt Alfred Rieder, Geschäftsbereichsleiter Kfz bei Berner Österreich. Es gibt Lagerplätze für 1.600 Paletten; auf 500
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Lob von der Finanzministerin An der Eröffnung nahm auch Finanzministerin Dr. Maria Fekter teil, die die Investitionsbereitschaft der Familie Berner ausdrücklich lobte. „Wir werden auch in Zukunft in Österreich die Rahmenbedingungen schaffen, dass sich die Betriebe in Österreich richtig entfalten können.“ Worte, die Firmengründer Albert Berner ein Lächeln entlockten: „Österreich ist heute in unserer Gruppe ein Pfosten, der in Beton gegossen ist. Wenn ich 20 Jahre jünger wäre, würde ich nach Österreich ziehen“, sagte der 77-Jährige im Beisein seines Sohnes Christian, der neben Lothar Aulich die Berner SE als Vorstand führt. Aulich lobte das Berner-Team in Österreich ausdrücklich für seine Leistungen in den vergangenen 43 Jahren: „Hier hat man immer gezeigt, was mit konstant guter Leistung möglich ist.“ Christian Berner glaubt allerdings trotz der Bemühungen nicht, dass man in Österreich bereits den Plafond erreicht hat: „Auch in einem gesättigten Markt ist (MUE) noch etwas zu holen.“
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s 84 akzo nobel magneti marelli***_Layout 1 04.10.12 10:43 Seite 2
Gewerbe Zum Start des Direktvertriebs der Autoreparaturlackmarke Sikkens in Kärnten und Osttirol hat Akzo Nobel eine Roadshow für die Kunden der Region gestartet. Mit großem Erfolg, wie sich gezeigt hat.
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ach langjähriger Vertretung durch einen Farbengroßhandel hat Akzo Nobel den Vertrieb der Reparaturlackmarke Sikkens wie in den meisten anderen Bundesländern auch in
Lack-Road show in Kärnten Kärnten und Osttirol selbst in die Hand genommen. Einerseits um näher an den Kunden zu sein und andererseits um Kundenwünsche rascher und direkter erfüllen zu können. Ende September wurden die Partnerbetriebe in der Region zu einer Roadshow nach Treffen am Ossiachersee eingeladen. Und der Großteil der Eingeladenen nahm an der Veranstaltung teil. In einem Hotel vor Ort gab es eine kurze und bündige Präsentation des in 130 Ländern aktiven Konzerns und die Vorstellung der Gesichter von Akzo Nobel: angefangen von Andreas Bäurle als Österreich-Geschäftsführer über das Außen- und Innendienst-
team bis zu den Akteuren vor Ort Andreas Nater (Verkauf) und Günter Schellander (Technik). Nach der Vorstellungsrunde ging es in die Berufsschule Villach, wo in der Werkstatt der Spengler und Lackierer die Vorzüge von Produkten aus dem Sortiment von Sikkens demonstriert wurden. Dabei haben die Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit des Füller Colorbuild Plus, des Klarlacks Autoclear LV Superior und der Vorbehandlungstücher Pretreatment Wipes (statt des Waschprimers) besonders beeindruckt. Im neuen Jahr soll eine neue Generation des Wasserbasislacksystems Autowave (LHO) angeboten werden.
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Vorsprung bei Lichttechnik Magneti Marelli Aftermarket GmbH in Heilbronn. Die Komponenten aus der Erstausrüstung, die rasch in das Aftermarket-Programm einfließen würden, seien auch ein starkes Argument für Magneti Marelli. Christian Katscher bietet Magneti-Marelli-Partnern aktuellste Lichttechnologie
Als weltweit aufgestellter Autozulieferer kann Magneti Marelli auch im Servicemarkt punkten.
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utomotive Lighting, die Division, die für alle namhaften Hersteller vor allem typgebundene Lampenkomponenten – Scheinwerfer wie Rück- und Innenleuchten – herstellt, konzentriere sich auf die Erstausrüstung von Premiummodellen, betont Christian Katscher, Geschäftsführer der auch für Österreich zuständigen
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Xenon-Nachrüstgeschäft mit (New) Mini Das gilt auch für die Mini R56 Xenon-Hauptscheinwerfer, die im Frühjahr 2013 zugleich mit dem Serienstart auch für die Nachrüstung von Fahrzeugen, die mit H4 ausgerüstet sind, verfügbar sein werden. Die Nachrüstung ist sonst wegen des damit verbundenen Umbauaufwands praktisch unmöglich. Weil die neu entwickelten Scheinwerfer von Magneti Marelli mit einem 25-Watt-(statt des gängigen 35-Watt-)Xenon-Leuchtmittel ausgerüstet sind, entfällt die Pflicht zur Ausrüstung mit Scheinwerferwaschanlage und automatischer Leuchtwei(ENG) tenregulierung.
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Gates hat eigens für kompakte, leistungsfähige Antriebe eine neue Generation von Keilrippenriemen entwickelt. Der Name: Micro-V Horizon.
Minimaler Schlupf Auf der Automechanika hatte der neue Keilrippenriemen Premiere
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rkennbar sind die neuen Keilrippenriemen am auffälligen blauen Streifen; zu sehen war das Produkt erstmals bei der Automechanika in Frankfurt Mitte September. Als einer der weltweit führenden Hersteller für Automobil- und Industriekomponenten mit Betriebsstätten in 29 Ländern wird Gates nun das neue Produkt so rasch wie möglich weltweit einführen.
Auch bei hohen Spannungen Der Keilrippenriemen ist aus einem faserverstärkten Verbundstoff aufgebaut: dieser hemmt die Geräuschentwicklung. Das optimale Profil von Micro-V-Horizon und die genau abgestimmte Dicke ermöglichen eine erhöhte Riemenstabilität, wobei der Schlupf nur minimal ist. Die Polyesterzugstränge garantieren die Dehnungsfähigkeit und die Biegewechselfestigkeit auch bei großen Spannungen. So ist auch sichergestellt, dass sich der neue Keilrippenriemen ideal für kleine Riemenscheiben und für kürzere Spannlängen eignet. Diese sind ja bei den heutigen leistungsfähigen, kompakten Antrieben üblich.
Widerstandsfähig gegen Verschleiß Ein wichtiger Fokus bei der Entwicklung des Produkts lag natürlich auch auf der Haltbarkeit: Erreicht wurde das Optimum an Ausdauer durch eine faserverstärkte Gummimischung aus EthylenPropylen-Dien-Monomer. EPDM, wie die Mischung in ihrer abgekürzten Form heißt, ist äußerst widerstandsfähig gegen Verschleiß, Öl, Ozon, Klümpchenbildung und sehr hohe Tempe(MUE) raturen.
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s 86 westfalia-NTN *** OK STSGKU_Layout 1 04.10.12 10:12 Seite 2
Gewerbe
Sicherer unterwegs Überraschungen prägten die Präsentation von Westfalia-Automotive bei der Automechanika 2012.
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b sofort lieferbar ist der neue Fahrradträger BC 60. Am Nachfolger des Radträgers Portilo hat Westfalia, die sich selbst als einen der größten Anhängerkupplungshersteller weltweit einstuft, die Aufnahmen für die Fahrräder (einschließlich der für das dritte Rad) geändert: Sie sind auch E-Bike-tauglich. Kunden, die auf den neuen Träger umsteigen, können bereits erworbene Teile des Portilo-Transportsystems – wie Portilo Box (der „abnehmbare Kofferraum“) und Portilo Plattform – auch beim BC 60 weiterverwenden.
Assistenzsystem für das Nachrüstgeschäft Mit dem kamerabasierten Fahrerassistenzsystem Mobileye 5, das Westfalia-Automotive vertreibt,
Der neue Radträger hält E-Bikes; Assistenzsystem Mobileye (unten)
können freie Werkstätten eine üblicherweise Neuwagenbestellungen vorbehaltene Wunschausstattung anbieten. Das System bietet Spurhaltewarnung, vorausschauende Kollisionswarnung, Abstandsüberwachung, Fußgängererkennung, intelligente Aufblendlichtsteuerung und Verkehrszeichenerkennung. Mobileye 5 wird innen an der Windschutzscheibe befestigt und von Westfalia -geschulten Werkstätten ins Auto eingebaut. Mobileye greift nicht aktiv in die Fahrt ein – ermöglicht aber Echtzeitwarnungen auf smartphones. Mit dem Produkt bietet die Westfalia-Automotive-Gruppe aus Ostwestfalen speziell den freien Werkstätten Möglichkeiten für das Nachrüstgeschäft mit preisbewussten Kunden. (ENG)
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Die Unkonventionellen Marcus Hähner hat den Erstausrüster NTN-SNR mit einem frischen Zugang zum Thema Vertrieb im Servicemarkt etabliert.
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mmerhin hatte Hähner als Vertriebsleiter für den Aftermarket (den früher zu Renault gehörenden Zulieferer) SNR nach der Verselbstständigung als Mehrmarkenspezialist für Radlager auch als Lieferant der Werkstatt bekannt zu machen. „Wir sind anders und gehen auch neuer Wege!“, erklärt Hähner und zeigt uns stolz den NTN-SNRKalender für 2013: Durch die Fotos lernt man die Mitarbeiter der SNR Wälzlager GmbH, die sich für ihre Kunden engagieren, im Lauf des Jahres besser kennen, wenn sie in ungewöhnliche Rollen schlüpfen – und quasi privat werden. Dass das Shooting Spaß gemacht hat, vermitteln auch Emilie Goury (Marketing) und Vertriebsleiter Marcus Hähner. Unkonventionell war auch, dass er die Zusammenarbeit mit mehreren Teileeinkaufsgruppen zugleich aufnahm, um den Erfolg der Erstausrüstung durch Erfolg im Servicegeschäft noch zu
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Marcus Hähner wird bei der Positionierung des Radlagerherstellers NTN-SNR im Aftermarket von Emilie Goury (Marketing) unterstützt: SNRRadlagersätze enthalten NTN-Teile und Hazet-Werkzeugempfehlungen
AUTO & Wirtschaft
verstärken. Die Zusammenführung von NTN und SNR hatte den Marktanteil in der Erstausrüstung dank einander weitgehend ergänzender Kundengruppen erhöht. NTN ist weltweit Nummer 3 der Wälzlagerhersteller und stuft sich mit 40 Prozent Marktanteil als weltweite Nummer 1 bei Radlagern in der Erstausrüstung ein. Die Zusammenführung macht der Aufkleber „NTN inside“ auf SNRSchachteln dem Anwender deutlich. Dank der Marketingkooperation mit Werkzeughersteller Hazet findet sich auf dem Karton auch gleich die Empfehlung für Hazet-Spezialwerkzeug. (ENG)
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s 87 liqui moly *** OK STS_Layout 1 03.10.12 16:44 Seite 2
Gewerbe
Bei einem verstopften Dieselpartikelfilter hilft der Reiniger von Liqui Moly
Der Dieselpartikelfilter-Schutz wird in den Tank geleert
Fit für die Kälte Durch rechtzeitige Bevorratung mit verschiedenen Additiven von Liqui Moly können Werkstätten im Winter lukrative Zusatzumsätze machen.
So wird der DieselpartikelfilterSchutz angewandt
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o mancher Kfz-Techniker wird sich noch an den vergangenen Winter erinnern, als Dieselfahrzeuge reihenweise ihren Geist aufgaben, weil das im Diesel enthaltene Paraffin auskristallisierte und den Kraftstofffilter verstopfte. „Das muss nicht sein“, meint man beim Motoröl- und Additiv-Spezialisten Liqui Moly in Deutschland. Das Unternehmen, das mittlerweile auch in immer mehr österreichischen Kfz-Betrieben vertreten ist, bietet eine ganze Reihe von Additiven an, durch deren Verkauf Werkstätten in der kalten Jahreszeit ein schönes Zusatzgeschäft machen können.
In vielen Werkstätten sehr gefragt Uwe Krügel, Leiter Forschung & Entwicklung/Anwendungstechnik
Allerdings rät das in Ulm ansässige Unternehmen den Kunden, das Lager rechtzeitig aufzustocken: „Im vergangenen Winter hatten wir einen so heftigen und langen Wintereinbruch, dass unser Diesel-Fließ-Fit der absolute Renner war. Viele Filialen von Autozubehörketten oder Werkstätten hätten bei großzügigerer Bevorratung noch höhere Umsätze erzielen können“, sagt Tobias Göbbel, PR-Verantwortlicher bei Liqui Moly. AUTO & Wirtschaft
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Die Experten von Liqui Moly haben für die Techniker in den Werkstätten aber auch noch einige andere Produkte entwickelt, die sie guten Gewissens an die Kunden verkaufen können: So zum Beispiel den Dieselpartikelfilter-Schutz: Das Additiv wurde neu entwickelt und soll verhindern, dass sich allzu viel Ruß im Partikelfilter ablagert. „Vor allem bei Kurzstreckenfahrten oder im Stadtverkehr kann es schon nach 20.000 Kilometern passieren, dass der Filter verstopft“, sagt Uwe Krügel, Leiter Forschung & Entwicklung/Anwendungstechnik bei Liqui Moly. Dann helfe nur noch der kostspielige Austausch des Filters.
Spülung hilft bei verstopftem Filter Darauf sollten Werkstätten ihre Kunden hinweisen, rät Krügel: „So vermittelt man Kompetenz und stärkt die Bindung an den Kunden.“ Das Additiv wird alle 2.000 Kilometer unmittelbar vor dem Tanken eingefüllt. Wurden die Ratschläge nicht beherzigt und ist der Partikelfilter verstopft, könnte die von Liqui Moly entwickelte Dieselpartikelfilter-Spülung helfen. Der Drucksensor wird entfernt, durch die Öffnung wird die Reinigungsflüssigkeit direkt in den Filter gesprüht. Die Wirkstoffe lösen den verkrusteten Ruß und werden mit der Spülung entfernt. Nach maximal einer halben Stunde kann das Auto die Hebebühne verlassen, der Ruß wird anschließend durch Fah(MUE) ren mit erhöhter Drehzahl verbrannt.
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s 88 pewag sun*** OK STS_Layout 1 03.10.12 16:45 Seite 2
Gewerbe
Traditionsspur Nutzfahrzeuge, Pkws und SUVs brauchen im Winter möglichst leicht montierbare Ketten
Das pewag Kettenwerk in Brückl ist geschichtsbewusst und bringt zahlreiche Innovationen.
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it der extrem robusten Sonderedition uz-retro, von der nur 100 Kettengarnituren in klassischer Qualität gefertigt werden, feiert pewag 100 Jahre Erfahrung in der Schneekettenproduktion. Sie sei sofort bestellbar, ebenso wie „das Top-Produkt im 4x4-Sektor, die pewag forstmeister“, erklärt Vertriebsleiter Alexander Zenz. Stolz verweist er auf Innovationen wie die derzeit in Italien erprobte, in Österreich voraussichtlich ab 2013 erhältliche pewag servo sport:
Die vollwertige Schneekette ist für die steigende Zahl von Fahrzeugen, die extrem wenig Platz zwischen Reifen und Fahrwerk haben, gedacht. In der Saison 2013/14 wird für Lkws die pewag austro super LX mit automatischer Selbstspannung auf den Markt kommen. Weil die äußere Spannkette entfällt, spart die Ausführung mit LX-Ratsche 15 Prozent Gewicht, was Montage und Handhabung erleichtert. In der heurigen Saison werden die Ketten, die es zusätzlich sowohl für schwere Nutzfahrzeuge in einer verstärkten Ausführung als auch als pewag unibus LX speziell für Autobusse (mit anderer Kettennetzform als für Lkws) geben wird, noch (ENG) erprobt.
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„Wichtig wie die Ratsche“ Mit der aktuellen Software von Sun sind Werkstätten für fast alle Diagnoseaufgaben gerüstet.
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chon die nackten Zahlen beeindrucken: Das Softwarepaket 12.4 enthält 3.000 neue Modelle, 13.000 neue Systeme, 10.000 neue Datenparameter, 64.000 neue Fehlercodebeschreibungen sowie über 1.900 neue Funktionstests. Zudem werden die im Werkstattalltag besonders hilfreichen Funktionen „Quick-Scan“ und „Auto-ID“ auf weitere Hersteller erweitert. Insgesamt deckt die Software 29 Hersteller ab, darunter neuerdings auch die Marke Jaguar. „Die Datentiefe reicht dabei mindestens bis zum Modelljahr 2011“, erklärt Hannes Krell, Landeskoordinator von Sun. Insgesamt hätten sich die Modell- und Systemabdeckung innerhalb von 2 Jahren mehr als verdoppelt.
Diagnose ist unverzichtbar „Mit unserer Software sind die Betriebe in der Lage, Diagnosearbeiten an mehr als 96 Prozent
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der am Markt befindlichen Fahrzeuge durchzuführen“, betont Krell die große Marktabdeckung. Bei der Hardware stehen 4 Tester zur Wahl, „eindeutig am beliebtesten“ ist laut Krell der neue PDL 3000: Er punktet unter anderem mit seinem farbigem Touchscreen (alternativ kann die Bedienung per Daumenwippe erfolgen), dem schnellen Prozessor sowie der MiniSD-Karte für Speicherungen und Updates. Dass an modernen Diagnosegeräten wie dem PDL 3000 kein Weg vorbei führt, haben laut Krell mittlerweile fast alle Werkstätten erkannt: „Für Arbeiten an aktuellen Fahrzeugen ist der Diagnosetester so wichtig wie Ratsche oder Schraubenschlüssel.“ Dass Sun zudem zahlreiche andere Werkstattausrüstungsgeräte aus einer Hand anbietet (etwa den beliebten Abgastester DGA 2500), macht das Unternehmen zu einem besonders interes(HAY) santen Lieferanten.
AUTO & Wirtschaft
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Hannes Krell betont die Bedeutung moderner Diagnosetechnik
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Gewerbe
Es hängt am Riemen Ob Kraftstoff-, Emissions- oder Geräuschreduktion: Viele Ziele der Autobauer lassen sich am besten über den Riementrieb erreichen. Dayco gilt dabei als führender Lieferant.
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er amerikanische Konzern mit italienischen Wurzeln konnte im Vorjahr über 720 Millionen Euro Umsatz erwirtschaften – gut die Hälfte davon im Erstausrüstungsgeschäft, in dem man sich als „absolute Nummer 1“ bei Hochleistungskomponenten rund um den Riementrieb bezeichnet. Tatsächlich vertrauen über 30 PkwHersteller aus aller Welt auf die Produkte von Dayco.
Einzigartige Innovation „Wir biete volle Kompetenz für alle Komponenten des Riementriebes“, unterstreicht Milko Wolf, Regional Sales Manager von Dayco. Seine Kollegen aus der Forschungs- und Entwicklungsabteilung haben in den vergangenen Jahren eine besonders wichtige Innovation zur Serienreife gebracht: den „Belt in Oil“, einen Zahnriemen im Ölbad. Dayco ist bisher der einzige Zulieferer, der diesen Nockenwellen- und Ölpumpenantrieb anbietet.
Bei immer mehr Marken Erstmals eingesetzt wurde der Belt in Oil 2008 in einem 1,8-Liter-Dieselmotor von Ford. Heuer wurde der neue 1-Liter-Dreizylinder der Marke prompt als „Engine of the Year“ ausgezeichnet. Er gilt als sparsamstes Triebwerk der Kompaktklasse – eben auch dank der Riementechnologie von Dayco. Die VW-Gruppe setzt bei ihrer Dieselmotorenfamilie EA189 (1,6 Liter Hubraum) ebenfalls auf einen im Motoröl arbeitenden Zahnriemen – und ganz neu bei der Serie EA288: Dabei handelt es sich um Selbstzünder mit 1,2 Liter, 1,6 Liter und 2 Liter Hubraum. „Für uns stellt die Ausweitung der Technologie einen wichtigen Durchbruch dar, handelt es sich doch um die bedeutendsten Dieselmotoren der VW-Gruppe“, freut sich Wolf über den neuerlichen Vertrauensbeweis.
Wachsende Marktbedeutung Die Vorteile des Belt im Oil fasst man bei Dayco mit „weniger Verschleiß, besserer Laufruhe und
Milko Wolf betont die technologische Kompetenz von Dayco
vor allem weniger Reibungsverlust“ zusammen. Im Vergleich mit einer Steuerkette sei das Konstruktionsprinzip leichter und kostengünstiger. Kein Wunder, dass die nach Effizienz strebenden Autobauer immer öfter zum Ölbadriemen oder anderen Produkten von Dayco greifen. Mit der steigenden Präsenz in der Erstausrüstung wachsen die Geschäftschancen am Ersatzmarkt: Diesen widmet Dayco ebenfalls große Aufmerksamkeit, hat man doch auch hier die Marktführerschaft (HAY) im Visier.
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Gewerbe
Für Einsteiger, Lkw und Bus In Frankfurt präsentierte Reinhold Zeiler, Geschäftsführer der österreichischen Istobal-Tochter, die für Österreich wichtigen Produktneuheiten. Von Dr. Nikolaus Engel
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stobal werde heuer voraussichtlich 100 Anlagen in Österreich platzieren und setzt auf Betreuung und Service, betont Zeiler. Zuletzt wurde in Österreich sowohl im Vertrieb, den Torsten Hellmig leitet, wie auch im Servicebereich personell aufgestockt. Die Hotline für die Kunden ist 365 Tage im Jahr besetzt. Istobal hat nun 16 Servicetechniker in Österreich flächendeckend im Einsatz. Sie fahren die Kunden Montag bis Samstag an, für akute Notfälle rücken sie auch an Sonn- und Feiertagen aus. Ein vierköpfiges Istobal-eigenes Team installiert neue wie auch Gebrauchtanlagen – die Istobal davor in Breitenfeld (Steiermark) aufbereitet.
Reinhold Zeiler (o.), rechts vor dem neuen Nutzfahrzeugportal Heavy Wash
Neues Einsteigermodell In Frankfurt hatte Istobal die Neuheiten zum Teil bereits im Einsatz: Das Einsteigermodell, das M’Start heißt, ist sowohl für Autohäuser als auch Tankstellen einsetzbar und lässt sich mit zahlreichen Wunschausstattungen aufrüsten. Die Portalanlage ist für eine Kapazität von 800 bis 1.200 Wäschen pro Monat ausgelegt. Die Waschbreite ist einheitlich 2,4 Meter. Die M’Start wird mit einer maximalen Waschhöhe von 2,7 Metern angeboten.
Volumen- und Topmodell M’Nex mit Laser Die höher positionierte M’Nex, die auch nach Erscheinen der M’Start Volumen- und Topmodell bleibt, erlaubt bis zu 2,9 Meter Waschhöhe. Die Fahrzeugpositionierung tastet bei der neuesten Ausführung ein Laser (bisher: Effektoren) ab.
Die neue Istobal Portalwaschanlage M’Start ist als Modell für Einsteiger ins Waschgeschäft auf das Wesentliche reduziert
Für alle großen (und kleinen) Laster Die Ansprüche der gewerblichen Transporteure waren die Entwicklungsvorgabe bei den Portalanlagen für Nutzfahrzeuge. In Frankfurt hat Istobal Kube und Progress, zwei neue Waschanlagen der
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HeavyWash-Serie, vorgestellt. Beide Modelle sind dank 4 verschiedener Höhen an die spezifische Flotte anpassbar: vom Kleintransporter über Lkws und Autobusse bis zu Tankwagen. Die Waschbreite beträgt einheitlich 2,83 Meter. Beide Maschinen haben eine Sonderfunktion zur Wäsche von Fahrzeugen mit Panoramaspiegeln. Die HWK (HeavyWash Kube) ist das Einsteigermodell mit doppelt gelagerten Seitenbürsten. Bei der höher positionierten HWP (HW Progress) ermöglicht die Einfachlagerung der Bürsten auch die Überdeckung von Front- und Heckbereich. Die Mittenüberdeckung der Frontseite lässt sich über das Programm aktivieren oder aufheben. Die HWP ist mit zahlreichen Details – bis zum konturengesteuerten Dachhochdruck – aufrüstbar. Das von Istobal patentierte Bürstensystem „Link-it“ erlaubt, alle Bestückungsarten miteinander zu kombinieren: Dichte, Länge und Material der Bürsten sind dabei auf den Bedarf des Betriebs abstimmbar.
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Gewerbe
Flyer über Zündleitungsangebot
Komplettpaket für die Lecksuche
NGK Spark Plug Europe bietet neben Zündkerzenund Lambdasonden dem Aftermarket ein Zündleitungssortiment mit breiter Marktabdeckung. Der Flyer steht unter www.ngk.de und unter www.ngk.de/pro als PDF-Datei zum Download bereit.
Anwendungsspezifisch optimierte, fluoreszierende Lecksuchadditive, zwei Ultraviolett-Lichtquellen sowie ein Lecksuchadditiv-Entferner bilden das Komplettpaket zur besonders effektiven Diagnose von Leckagen in Fahrzeugklimasystemen von Würth.
NGK Spark Plug Europe; www.ngk.de
Würth; www.wuerth.at
Spezialwerkzeug für Einspritzdüsen und mehr
Filtermedium mit enormer Leistung
Werkzeug Pichler ist auf Sonderlösungen für knifflige Reparaturfälle spezialisiert. Nun wurde das Angebot mit einer Einspritzdüsenausziehbrücke und einem Glühkerzenspitzen Ausbohr- und Ausziehsatz ergänzt.
Das neu entwickelte Filtermedium Multigrade F_HE++ von Mann+Hummel hält 499 von 500 der anströmenden Partikel zurück. Das entspricht einer Steigerung der Filtrationsleistung um den Faktor 10.
Werkzeug Pichler; www.pichler-werkzeug.com
Mann+Hummel; www.mann-hummel.com
Einstellgeräte für Hightech-Leuchten Hella hat ein kamerabasiertes Scheinwerfereinstellgerät entwickelt, das den modernen HightechScheinwerfern gewachsen ist: Xenon, LED, Kurvenlicht usw. erfordern nicht nur Fachwissen, sondern auch eine entsprechende Werkstattausrüstung.
Erweitertes Austauschprogramm Bei Startern und Generatoren bietet Bosch eXchange 2.200 Produkte für Pkws und Nutzfahrzeuge. Mit einer Marktabdeckung von rund 95 Prozent bietet das Sortiment für nahezu alle Fahrzeugmarken im europäischen Markt eine preiswerte Lösung an.
Hella Handel Austria; www.hella.at
Robert Bosch AG; www.bosch.at
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Werner Pillwein, bis zum Frühjahr Geschäftsleiter der beiden importeurseigenen Autohäuser von Peugeot in Wien, ist nun als Vertriebsund Marketingleiter der Allround Service Handelsagentur tätig. Die Gruppe bietet Facility-Dienstleistungen in Österreich, Tschechien, der Slowakei und Ungarn an.
Menschen In Bildungskarenz Mag. Norbert Gall, bei der Fiat Group Automobiles Austria GmbH als Marketing & Sales Manager für Abarth zuständig, hat sich eine Bildungskarenz genommen. Er war für die sportlich ausgerichtete Fiat-Tochter auch für Tschechien und die Slowakei zuständig.
Walter Graf, der das Grazer Kundencenter von Denzel seit dem Frühjahr 2011 geleitet hat, hat das Unternehmen mit unbekanntem Ziel verlassen Der aus St. Peter am Ottersbach gebürtige Steirer hat vor seiner Tätigkeit für Denzel 23 Jahre als Verkaufsleiter bzw. Geschäftsführer bei der Alfred Hommert GmbH & Co KG in Coburg (Deutschland) gearbeitet.
Die Unternehmenskommunikation von Bosch in Wien wird seit 1. Oktober wieder von Mag. Angelika Kiessling (B.) geleitet, die in den vergangenen zwölf Monaten eine Elternteilzeit in Anspruch genommen. Dr. Eva-Maria Rakob, die Kiessling vertreten hatte, kehrte nach Stuttgart zurück.
Nach seinem Ausscheiden bei Peugeot Austria ist Georg Mölzer zu MVC Motors gewechselt. Dort fungiert er als Manager Diplomatic Sales. Mölzer war als Verantwortlicher für Leasing und E-Mobilität bei Peugeot tätig und hatte zuvor bei Carglass und RaiffeisenLeasing gearbeitet.
Sehon-Repräsentant Frank Brestrich (Jg. 1963) hat die Funktion eines Repräsentanten von Sehon, deutscher Produzent von Lackieranlagen, für Bayern und Österreich übernommen. Er fungierte vorher als Geschäftsführer der L-Tec Lacktechnik GmbH und ist damit ein versierter Kenner der Branche.
Seit 1. Oktober verstärkt Zeljko Radic das Autohaus-Betreuerteam von carplus. Der 40-Jährige ist für Tirol und Vorarlberg zuständig; Geschäftsführer Dr. Franz F. Gugenberger hatte diese Aufgabe bisher selbst wahrgenommen.
Revirement bei Fosab Franz Bartl (r.) leitet künftig alle Einkaufs- und Verkaufsaktivitäten bei Fosab. Ein- und Verkaufsleiter Rudolf Florian (l.) wird die Firma ebenso verlassen wie Dieter Steiner (M.), der zuletzt als Gesamtvertriebsleiter Österreich/Deutschland tätig war.
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Matthias Kessel, zuletzt Systemberater für Handel und Werkstatt beim auch in Österreich aktiven deutschen Autoteile-Einkaufsverband ATEV, hat das Unternehmen Ende September mit unbekanntem Ziel verlassen. Er kündigte an, seinen weiteren beruflichen Weg in der Welt des Aftermarkets fortzusetzen.
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Neu bei Maserati Mitte September wurde Dirk Kemmer zum Managing Director von Maserati für Deutschland, Österreich und die Schweiz ernannt. Der 47-Jährige hatte zuvor 24 Jahre lang für BMW gearbeitet.
Menschen Christian Maurer ist in die Geschäftsführung der Caramba Holding in Künzelsau (Deutschland) aufgerückt. Maurer ist Geschäftsführer der C. Maurer GmbH in Pressbaum und war in den vergangenen Jahren auch im Mutterkonzern Caramba, der zu Berner gehört, immer weiter aufgestiegen.
Neue Leiterin der Kommunikationsabteilung beim ÖAMTC ist MMag. Ursula Messner (l.), die zuvor unter anderem jahrelang für die Pressearbeit des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KfV) zuständig war. Ihre Vorgängerin Dr. Sabine Fichtinger (r.) hat sich als Kommunikationsberaterin und Coach in Wien selbstständig gemacht.
Dr. Felix Clary und Aldringen ist nach dem Abgang von Dr. Gerhard Pils nach Malaysia der neue Vorsitzende des Arbeitskreises der Automobilimporteure. Der 63-jährige Consultant und ehemalige BMW-Spitzenmanager ist damit der erste Importeurssprecher seit Martin Pfundner (General Motors), der keine aktive Geschäftsführungsfunktion mehr ausübt.
Neues Triumvirat bei Triumph Darko Pehar (l.) ist beim Motorradhersteller Triumph neuer General Manager für Österreich und Deutschland. Sein Vorgänger Michael Nier (M.) wurde zum General Sales Manager Europe ernannt. Neuer Verkaufsdirektor ist Torsten Althof (r.).
Victor Kurz (l.), seit dem Jahr 1986 Vertriebsleiter Autopflegeprodukte bei Sonax, ist seit 1. Oktober in Pension und hat seine Tätigkeit an Herbert Weidenthaler (r.) übergeben. Der 50-Jährige war bisher Gebietsleiter für Autopflegeprodukte in Salzburg und Oberösterreich.
Sechs Neue bei Vector Yvonne Frantes (oben links) ist bei Vector neu im CDPVertrieb für Wien, Teile Niederösterreichs und das Burgenland. Sonja Graf (oben M.) ist Consultant CDP. Johann Gombocz (oben r.) hat den CDP-Vertrieb für Kärnten, Tirol und Vorarlberg übernommen. Christian Mata (unten l.) und Alfred Sampl (unten M.) kümmern sich um Consultant Information Management, Roman Pawel (unten r.) ist in der CDP-Entwicklung tätig.
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Betrifft: „AUTO-info4you“-Artikel „Wie blöd muss man sein“ vom 20.9.2012
In der Kolumne „Der A&WPapierkorb“ sind Inhalte zu lesen, die zum Schmunzeln anregen können, ohne dass sie unbedingt immer mit der Automobilbranche zu tun haben.
Wie schon das eine oder andere Mal persönlich besprochen, sehen auch wir die Entwicklung bei den Kurzzulassungen sehr kritisch. Ihre Bemühungen, diese Marktmanipulationen laufend in Ihren Kommentaren zum Marktgeschehen in Österreich anzuprangern, halten wir grundsätzlich für sehr positiv. Wie Sie wissen und auch aus den Zulassungsstatistiken ableiten können, beteiligen wir uns nicht an diesen Aktivitäten. Darum wäre meine Bitte, nicht die Importeure generell in ein schlechtes Licht zu rücken, sondern nur jene zu kritisieren, die Monat für Monat die Statistiken mit taktischen Zulassungen schönen. Auch wir müssen besorgt verfolgen, dass sich der Marktführer Porsche Austria seit der Übernahme durch VW stärker an dem Spiel mit taktischen Zulassungen beteiligt – es kommt nicht von ungefähr, dass immer mehr Modelle von Porsche Austria in der Kurzzulassungs-Statistik nach Typen aufscheinen: Polo, Golf, Ibiza, Octavia, Tiguan, Superb, T5, A1. Der wichtigste Indikator für uns ist, wie viele Kurzzulassungen bis 30 Tage eine Marke im Vergleich zu den Gesamtzulassungen gemacht hat, z. B. bei Nissan sind per 07/2012 46 % aller Zulassungen Kurzzulassungen bis 30 Tage (2.748 von 5.941). Auch die Kurzzulassungs-Statistik nach Typen ist ein guter Indikator, weil man sieht, welche Typen für die taktischen Zulassungen verwendet werden. Wie schon einmal vorgeschlagen, wäre eine Umstellung auf Modelle sinnvoll, da z. B. der Golf mehrmals in der Top-40-Liste aufscheint, als 1,6 TDI, als 1,2 TFSI usw. Würde man die Typen in Modellgruppen zusammenfassen, könnte man sehen, wie viele Polo, Golf, Ibiza, Octavia, Tiguan, Superb, T5, A1 usw. in Summe als Kurzzulassungen eingesetzt wurden. Mit freundlichen Grüßen Peter Pixner, Mercedes-Benz Österreich, 5020 Salzburg
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pierkorb -Pa &W
Der
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Menschen
Vorsicht, Schlange!
Was haben sie nicht schon alles in den Motorräumen der Autos gefunden, die Kfz-Techniker dieser Welt! Katzen haben sich dorthin verirrt, Marder ihre Spuren hinterlassen, Mäuse oder Vögel Nester gebaut – und auch die eine oder andere einheimische Schlange hat dort schon Zuflucht vor ihren Verfolgern gesucht und musste mühsam befreit werden. Doch das Bild, das uns nun zu Augen gekommen ist, schlägt alles: Es zeigt einen mehrere Meter langen Felsenpython, der es sich unter der Motorhaube eines Autos bequem gemacht hat. Das Bild, das mittlerweile im Internet starke Verbreitung gefunden hat, stammt aus Südafrika, und zwar aus dem Krueger-Nationalpark. Dort beobachtete ein Ehepaar die fünf Meter lange Schlange, wie sie unter dem parkenden Auto verschwand, aber nicht mehr aufzufinden war. Erst als das Ehepaar die Motorhaube öffnete, tauchte die Schlange auf. Die beiden fuhren knapp fünf Kilometer zu einer Service-Station, wo die Schlange schließlich leise wieder in der Savanne verschwand. Die Redaktion freut sich über Feedback aller Art und ist bereit, sich sowohl der Kritik zu stellen als auch Lob entgegenzunehmen. Sie behält sich aber Kürzungen der Reaktionen aus der Leserschaft vor.
Der elektronische Informationsdienst für die österreichische Automobilbranche
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Die Fachjournalisten im A&W-Verlag recherchieren die jeden Freitag erscheinende „Eurotax AUTO-Information“ und die 2-mal wöchentlich aktualisierte „AUTO-info4you“. 11-mal jährlich versorgen wir die Fachwelt in „AUTO & Wirtschaft“ mit Branchennews.
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