Oktober 2013
Werkstattpreise
WER IST AM TEUERSTEN? Wasserstoff In Graz wird die Zukunft entwickelt
IAA Frankfurt Wohin gehen die Trends in der Branche?
Versicherungen Mehr Ertrag für Autohäuser
Bremsen Prüfstände, Scheiben und andere Neuheiten
Zum Herausnehmen!
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Erstaunlich
ANSICHT
D
ie IAA 2013 stand unter „Strom“ und mit der deutschen Automobilindustrie voran zeichneten sich die Autoproduzenten weltweit ein Szenario der Superlative: Automatisiertes Fahren stand im Mittelpunkt. Wir trafen etliche (Marken-)Händler, die auf der Suche nach realen Geschäften ratlos vor den Exponaten des derzeit technisch Machbaren standen. Es war jedoch wenig darunter, was das Geschäft in deren Einzugsgebiet beleben könnte. • Das Überleben der Fahrzeugbranche bleibt also auch die nächsten 10 bis 15 Jahre konventionell benzin- und dieselbetrieben. Die Listenpreise sind hoch, insbesondere die für E-Mobile. Die Rabatte, hervorgehoben jene, die mit allem Drum und Dran ausgestattet sind, enorm und die Reparatur- und Wartungskosten erscheinen der autofahrenden Bevölkerung nahezu unerschwinglich. Diesen Betrachtungen ist noch gar nicht die Antimobilität gegenübergestellt, mit der unsere Branche zusätzlich zu kämpfen hat. • Kfz-Handel, Servicebetrieb, Dienstleister rund um die Mobilität gehen die Kunden verloren. Wenige wachsen, viele bluten finanziell aus. Die Insolvenzsta-
tistik liest sich wie die Todesanzeigen in deutschen Qualitätszeitungen. Aber es geht uns allen gut, wird uns von der Autoindustrie suggeriert und die nächste Sparmaßnahme lanciert. • In dieser Stimmungslage Erfolg zu generieren, ringt jedem klarsichtigen Manager Respekt ab. Die immer kleiner werdende Gruppe der Erfolgreichen versteckt sich – noch – hinter ihren Problemen, die wirtschaftlich Todgeweihten flehen – immer heftiger – um ihre Existenzgrundlage. Die Autohändler auf der IAA nahmen es mit stillem Schmerz, wie ihre Hoffnungen im schalen Angebot an der Wand zur wirtschaftlichen Realität zerschellten. Wachstum läuft anderswo ab, nicht bei uns in Europa. Ihr
Gerhard Lustig: „Die IAA war wie ein Spiegelkabinett. Jeder weiß, worum es geht, keiner hat aber den wirklichen Durchblick!“ Helmuth H. Lederer: „Stimmt es oder nicht, ist mein Bekenntnis zu aktivem Fachjournalismus. Mit voller Power verfolgen wir im Sinne unserer Leser die Themen.“
Synergie oder Schaffenskraft Auf der IAA in Frankfurt lief unser Redaktions- und Marketingteam vom A&W Verlag in voller Mannschaftsstärke auf. AUTO & Wirtschaft, Eurotax AUTO-Information, FLOTTE & Wirtschaft, Auto Bild, 4WD Allradmagazin samt Online-Service waren mit ihren jeweiligen Kernteams auf der Messe präsent. • Prompt fragten einige heimische Markenrepräsentanten, ob denn das Sinn mache und man nicht durch Synergien im Personal Kosten sparen könne. Das ist grundsätzlich richtig, aber auch grundfalsch. Mit zwei Personen eine Messe im Ausmaß einer IAA tiefenwirkend zu recherchieren und davon zu berichten, ist allen unzumutbar. Dem Redakteur/Anzeigenvermarkter, jedoch vor allem Kunden gegenüber, denen man keine Textkonserve liefern darf. In mehreren Autopublikationen eine Universalberichterstattung zu leisten, wie das bei Wettbewerbern vielfach vorkommt, ist letztlich eine Mogelpackung, auch wenn das Inserat dafür noch so günstig sein darf. • Glaubwürdigkeit in der Berichterstattung ganz ohne alleinige Abschreibeübungen von Pressetexten konnten wir in den vielen Gesprächen mit der internationalen und heimischen Automobilwirtschaft erfolgreich kommunizieren. Wir sind stolz zu wissen, wo unser Name draufsteht, auch die nötige Redaktionsleistung drinnenstehen zu haben. Das wird uns im Regelfall von unseren aufmerksamen Lesern und Inserenten auch ehrlich vergolten. Darauf sind wir richtig stolz und darauf basiert unsere Zukunftsplanung, Ihr
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Programmablauf Ab 08:15 Registrierung/Frühstück 09:00–09:15 Begrüßung Eröffnung: Helmuth H. Lederer Einleitung/Moderation: Hannes Brachat I. Teil: Rendite setzt GELD & MACHT ins Gleichgewicht! 09:15–09:35 Peter Voithofer, KMU Forschung Austria Das Branchenthermometer – Rendite, Liquidität, Cashflow, Kapitalentwicklung. Aktuelle automobile Kennzahlen 2012/13 Gruppe Finanzdienstleistungen 09:35–10.35 Finanzierung und Risiko in der Welt von Basel III – Kundenbindung! Thomas Uher: Auswirkungen der neuen Bankregulierungen auf die Finanzierung der Realwirtschaft Michael Schwaiger: Ertragspotenziale Financial Services (Finanzierung, Leasing) Axel Berger: Stellen Garantiepotenziale Geld- und/oder Machtfaktor dar? Die Macht der Kundenbindung! 10:35–10:55 Kaffeepause Gruppe Standesvertreter 10:55–11:15 Statements zur nachfolgenden Podiumsdiskussion Felix Clary: Die unterstützende Rolle der Importeure in Finanzierungsfragen des Handels!! Burkhard Ernst: Geldeinkauf als Machtfrage. Geldmacht bestimmt die Szenerie, nicht nur im Einkauf! Fritz Nagl: Weniger Umsatz, mehr Gewinn? Small ist beautiful. Weniger ist oft mehr! 11:15–12:00 Podiumsdiskussion zum Thema „Geld & Macht“ – trügerische Etiketten? - 8 Prozent Eigenkapitalanteil in der Branche – wie soll damit die „Macht der Zukunft“ gelingen? 20 Prozent sollten es sein! - Lässt sich mit 1 Prozent Umsatzrendite die „Macht der Standards“ erfüllen? - Führt die mangelnde Geldausstattung im Gewerbe dazu, dass auf Dauer nicht nur einige Händler, sondern auch einige Marken ihre „Markt-Macht“ verlieren werden? - Welche Auswirkungen hat der Machtmissbrauch in der Importeurs-Händler-Relation? 12:00–13:30 Buffet II. Teil: AUTO-MACHT macht! 13:30–14:00 Die Zauberei der Technik Werner Gruber, Physiker auf heiteren Pfaden 14:00–14:30 Mobilität als Spielball der Politik Thomas Langpaul, ORF-Moderator mit Peter Filzmaier 14:30–15:15 Machtgrenzen und Machtverlust Hannes Brachat im Gespräch mit Peter Spatzierer, Händlervertragsrechtler Christian Genzow und Peter Lorenzen zu - Ölkonzerne und die Macht der Automobilhersteller - Was hat sich seit 1. Juni 2013 mit der Einführung der neuen „Vertriebs-GVO“ verändert? - Neuwagenhandel über Internet, Servicebörsen, Leadmanagement – was ist zu tun? 15:15–15:30 Statements zur nachfolgenden Podiumsdiskussion mit Thomas Langpaul zum Thema: Die Macht des Lobbyings! Willi Nowak: Anmerkungen zur Macht der österreichischen Verkehrsträger Günther Kerle: Antworten auf die Macht der Umwelt Wolfgang Rosam: Sind die Autofahrer wirklich die stärkste Macht im Lande? Peter Filzmaier: Mobilität das tägliche „Ärgerthema“ der Politiker Anschließend Podiumsdiskussion
GELD & MACHT – Riskanter Spagat
Veranstaltungsort: 1015 Wien, Josefsplatz 1
Österreichische Nationalbibliothek Ab 8:15 Uhr Frühstück, 9:00 Uhr Beginn! Detailinformationen zu unserer Veranstaltung finden Sie unter dem Veranstaltungslogo laufend auf www.autoundwirtschaft.at
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16:00–16:15 Zusammenfassung durch Hannes Brachat und Diskussion mit allen Podiumsteilnehmern Änderungen im Programmablauf vorbehalten!
Organisation: Agentur Renate Okermüller, Kommunikation/Event/PR Anmeldung: A&W Verlag GmbH, Inkustraße 16, 3400 Klosterneuburg, Österreich M: +43 664 1381689, T: +43 2243 36840-597 E: okermueller.renate@autoundwirtschaft.at I: www.autoundwirtschaft.at
Helmuth H. Lederer Herausgeber AUTO & Wirtschaft Themen, auch Missstände des öffentlichen Interesses, nachvollziehbar und von allen Seiten betrachtet zu vermitteln, erachten wir als zentrale Aufgabe unserer Medienarbeit. Im Sinne der Meinungsfreiheit handeln wir danach.
Burkhard Ernst Bundesgremialobmann Macht und Einfluss bestimmen die Konditionen beim Geldeinkauf. Ohne entsprechendes Eigenkapital wird es keine preiswerte Fremdfinanzierung geben. Ein Ausblick in die Zukunft!
Prof. Dkfm. Hannes Brachat Herausgeber AUTOHAUS Der Branchenkenner weiß als Moderator, welche Fragen der Kfz-Branche unter den Nägeln brennen. Und wie er von den Mächtigen auch ehrliche Antworten bekommt. Seine Kompetenz ist Programm!
Friedrich Nagl Bundesinnungsmeister Weniger ist oft mehr. Wie gelingt es, sich der Macht der Mächtigen zu entziehen? Small is beautiful und cash ist fesch; Mit weniger Umsatz mehr Gewinn erzielen. Schlagworte mit Realitätsbezug!
Mag. Peter Voithofer KMU-Forschung Austria Das Branchen-Thermometer der KMU Forschung Austria zeigt anhand der aktuellen Bilanzkennzahlen, wie die Automobilbranche im letzten Jahr gelaufen ist. Vor allem der Ausblick 2014 wird interessieren.
Dr. Werner Gruber Physiker, Kabarettist Wer glaubt, die Welt der Wissenschaft zu verstehen, der kann stets neue Verblüffungen erleben. Und sollte zweifeln, ob er seinen Augen wirklich trauen kann. Eine Auflockerung der besonderen Art.
Dr. Thomas Uher Vorstand Erste Bank Sind Basel III, Bankensteuer, Insolvenzfonds, Eigenkapital- und Risikovorschriften alleine nur ein Thema der Banken? Welche Auswirkungen haben sie insbesondere auf die Finanzierung der Realwirtschaft?
Ing. Peter Spatzierer Geschäftsführer Castrol Austria Ein mächtiger Ölkonzern steht zwischen den Fronten mächtiger Kfz-Hersteller und machtloser Werkstätten. Diese Pufferfunktion ist beiden Seiten dienlich. Ein Spaziergang in die Desillusionierung.
Michael Schwaiger Direktor Vertrieb Santander Consumer Bank Wie sehen Branchendienstleister das Autogeschäft? Das Ertragspotenzial von Kfz-Finanzierung und Leasing bestimmt den Gesamterfolg des Autohauses. Ein schwieriger Spagat zwischen Bank- und Unternehmerinteressen.
Dr. Christian Genzow Europas Branchenjurist Wer hat in Brüssel welche Entscheidungen gefällt? Die Europäische Kommission ist vor den Autokonzernen in die Knie gegangen. Das müssen nun die Autohäuser ausbaden.
Axel Berger Vorstandsvorsitzender Car Garantie Steigende Gewährleistungsansprüche schmälern die Ertragskraft im Handel und in den Werkstätten. Die Absicherung dieses Risikos wird immer wichtiger. Bestandsaufnahme und Richtungsweisung einer internationalen Organisation.
Dkfm. Peter Lorenzen autoscout24 Sales Director Die Kundenmacht im Internet. Wo bleiben die Kunden im Schauraum? „Beratungsklau“ und „Rabattspirale“ werden zum Schreckgespenst. Ist Kundenbindung nur noch eine Utopie?
Dr. Felix Clary Importeurssprecher Importeure helfen auf vielfältige Weise bei Lager- und Investitionsfinanzierungen über Handelsorganisationen. Finanzierungsprobleme des Handels auf die Importeure zu schieben, greift daher ins Leere.
Thomas Langpaul Zeit-im-Bild-Reporter Der ORF-Moderator kennt die Spielregeln der Innenpolitik – und ihre politischen Sprechblasen. Was ist nach der Wahl von den Vorwahl-Programmen zu halten?
Dr. Peter Filzmaier Politologe Politiker definieren der Autowirtschaft die Rahmenbedingungen. Die Mobilität ist ein beliebter Spielball der Politik. Doch der Verkehr läuft weder „rechts“ noch „links“. Schlechte Nachrichten sind erschütternde Kompetenzzuschreibungen für alle Parteien und viele tägliche „Ärgerthemen“ von Parkraumbewirtschaftung über Pkw- und Lkw-Gebühren oder Steuern bis zu den Treibstoffpreisen. Für die Autowirtschaft ebenfalls nachteilig ist, dass nach den Daten der Studie Journalistenreport politische Redakteure überdurchschnittlich oft Grünwähler sind.
Dr. Willi Nowak Geschäftsführer VCÖ Das Mobilitätsverhalten ändert sich. Die Zahl der Menschen, die sich auf nur ein Verkehrsmittel verlassen, sinkt. Die Wechselbereitschaft nimmt auch in der Mobilität zu. Günther Kerle Geschäftsführer Mazda Austria Das Auto wurde zum Prügelknaben der Umweltschützer. Interessieren Fortschritte nur noch die Technik-Freaks? Haben die mächtigen Autokonzerne in der Kommunikation versagt? Wolfgang Rosam Lobbyist Sind die Autofahrer noch die stärkste Macht im Lande? Ihr Einfluss ist zunehmend im Schwinden. Händler, Hersteller und Autofahrer müssen sich künftig gemeinsam wehren.
INHALT
ALLRAD LIFESTYLE ABENTEUER
Aspekte
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10/2013, 26. Jahrgang Cover-Werbung: ATE MEDIENINHABER, VERLEGER UND ANZEIGENVERWALTUNG A&W Verlag GmbH (FN 238011 t) 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 T: +43 2243 36840-0 F: +43 2243 36840-593 E: redaktion@autoundwirtschaft.at I: www.autoundwirtschaft.at Geschäftsführer und Chefredakteur: Gerhard Lustig, DW 527 M: +43 664 8229485 E: lustig.gerhard@autoundwirtschaft.at Prokurist: Philipp Hayder, DW 526 M: +43 664 8223301 E: hayder.philipp@autoundwirtschaft.at Redaktion Sonderprojekte: Dr. Lutz Holzinger, DW 591 M: +43 664 8229484 E: holzinger.lutz@autoundwirtschaft.at Leitender Redakteur: Mag. Heinz Müller, DW 523 M: +43 664 8221660 E: mueller.heinz@autoundwirtschaft.at Redakteure: Dr. Klaus Engel, DW 525 M: +43 664 8493231 E: engel.nikolaus@autoundwirtschaft.at Matthias Kreutzer, DW 579 M: +43 664 88368584 E: kreutzer.matthias@autoundwirtschaft.at Petra Mühr, DW 578 M: +43 664 88368583 E: muehr.petra@autoundwirtschaft.at Dieter Scheuch, DW 575 M: +43 664 2359052 E: scheuch.dieter@autoundwirtschaft.at Stefan Schmudermaier, DW 576 M: +43 664 2359053 E: schmudermaier.stefan@autoundwirtschaft.at Redaktion: Univ.-Prof. Dr. Peter Filzmaier, Dr. Kurt Holzbauer, Mag. Severin Karl, Dr. Friedrich Knöbl, Mag. Irina Podshibyakina Anzeigenmarketing: Stefan Binder (Leitung), DW 522 M: +43 664 5285661 E: binder.stefan@autoundwirtschaft.at Alexander Keiler, DW 521 M: +43 664 8229487 E: keiler.alexander@autoundwirtschaft.at Hartwig Scheicher, DW 520 M: +43 664 8229494 E: scheicher.hartwig@autoundwirtschaft.at Hbv. und Leitung Administration: Annemarie Lust, DW 597 M: +43 664 8229479 E: lust.annemarie@autoundwirtschaft.at Herausgeber: Helmuth H. Lederer E: hhl@autoundwirtschaft.at Schwesterpublikationen: AUTO BILD Österreich Eurotax AUTO-Information AUTO-info4you FLOTTE & Wirtschaft 4wd ALLRADKATALOG AUTO&Wirtschaft Schweiz AUTO BILD Schweiz aboutFLEET Grafik: graphics – A. Jonas KG 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 T: +43 2243 36840-594 E: jonas.alexander@autoundwirtschaft.at Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH 3580 Horn, Wiener Straße 80 Bezugspreis: Jahresabonnement (11 Ausgaben) Inland: ¤ 68,– exkl. 10 % MwSt (Einzelpreis Inland: ¤ 8,– inkl. 10 % MwSt); Ausland: ¤ 85,– Bankverbindung: Bank Austria UniCredit Group, BLZ 12000, Konto-Nr. 51844 097 901 IBAN = AT63 1200 0518 4409 7901 BIC = BKAUATWW UID = ATU57361312 Gerichtsstand: LG Korneuburg Verbreitete Auflage: 12.500 Stück Erscheinungsweise: monatlich (Juli/August Doppelnummer) mit Supplements laut Mediadaten 2013 Grundlegende Richtung: unabhängige Fachzeitschrift für alle, die vom Kraftfahrzeug leben Manuskripte: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie werden nur retourniert, wenn Rückporto beiliegt.
Mängelkatalog: Offizieller Startschuss Alleinvertrieb in Salzburg
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Thema „Sogar bei diesen Preisen jammern Kunden“ 12
Handel Thema Mechanikerstunden im Preisvergleich
Seite 12
Eurotax: Neuwagenmarkt unter Druck Hyundai: Klarer Kurs nach oben CECRA: Österreich bleibt an der Spitze BMW: Harmonie? Ebner: Wandel? Bei Opel ist das Programm Frey: Mit enormem Wachstumspotenzial Dacia: Marken werden stärker getrennt Mitsubishi: Jubiläumsjahr Nissan: Drei Hoffnungsträger
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Management Schadensstatistik: Markt in Zahlen Akzo Nobel: Ein-, Aus- und Überblicke Autobank: Autokauf: Das wollen Kunden Magna: Die Zukunft wird in Graz erforscht Leasingforum: Gute Stimmung beim 50er Statistik: Ein Monat zum Abhaken JATO: In Großbritannien sieht’s gut aus Webasto: Groß und klein, fein IAA: Messerundgang Umfrage: Haben E-Cars eine Chance?
Management Die Trends der IAA in Frankfurt
ab Seite 36
ZUM HERAUSNEHMEN:
Wird die Herbstsaison besser verlaufen als jene im Frühjahr?
Ansicht Der Wahlkampf ging am Verkehr vorbei S. 20
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Wirtschaft Smatrics: Aufladen zum Fixpreis GfK: Licht am Horizont? Hella: Gesamtkompetenz präsentiert Mahle: Pflänzchen blüht und gedeiht Autopreisspiegel: Alles auf einen Klick Derendinger: Viel Neues im Süden Goldenes Lenkrad: Österreich-Sieger Urteil: Paukenschlag aus Deutschland carplus: Ausbildung für Kfz-Versicherer VMS: Erfolgreich trotz Marktminus CarGarantie: Was wird oft kaputt? Garanta: Die 1. Adresse für Versicherungen
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Gewerbe Ernst: Zum Fraß vorgeworfen? Castrol: Klare Sicht auf den Kundenvorteil Mewa: Markenmode mieten Wessels + Müller: „Wir sind besser!“ Liqui Moly: „Der Kreislauf ist geschlossen“ Würth: Pilotprojekt mit Zukunft Varta: Konzentrierte Vertriebskraft TYC: Nun ist auch der Golf 7 dabei Hella: Analyse für alle Geräte Banner: Batterietausch leicht gemacht Bremsen: Nicht auf der Bremse stehen Federal Mogul: Kupferfrei setzt sich durch
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Wirtschaft Der Verkauf von Versicherungen in Autohäusern wird immer wichtiger ab Seite 52
Gewerbe Bei Bremsen sparen Kunden nicht
ab Seite 66
Gewerbe ATE: Erweitertes Angebot Meyle: Fertig geliefert, sofort bereit Bosch: Die Bremse der Zukunft Carparts: Bremsen-Vollsortimenter Honeywell: Keramik staubt ab Berner: Blasenfrei befüllen Textar: Filme und Anleitungen Eberspächer: Warme Autos auf Kurzstrecken Trost: Neues Haus und bewährte Kräfte Lack & Technik: Nachwuchs-Unterstützung ATP: Mit Herz und Sachverstand MS Group: Edel sei das Auto & getunt Klein: Fünf Euro pro Bestellung Autover: „Ich suche eine Scheibe“ Neue Produkte
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Menschen Wechsel bei Citroën Österreich Neubesetzung bei Kia
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Ansichten Lederer und Lustig Filzmaier: Mobilität als Widerspruch Knöbl: Kundenzufriedenheit?
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ASPEKTE
Vorzeigezulieferer feiert Geburtstag
Mängelkatalog: offizieller Startschuss Eine Redaktionssitzung hoch über Wien bildete den vorläufigen Schlusspunkt der Arbeit
am Mängelkatalog, der die 7. Novelle der Prüf- und Begutachtungsstellenverordnung bereits berücksichtigt. Ausgeliefert wird der Mängelkatalog ab Mitte Oktober. Bei Neuerungen soll die Nachlieferung kompletter Kapitel die Aktualisierung erleichtern, Datumsaufdrucke und ein „Pickerl“ am Einband zeigen den Stand der Aktualisierung.
eCall: klare Position der WKO Die Wahlfreiheit des Zulassungsbesitzers/Lenkers über die Nutzung von zusätzlichen Diensten, die nicht diskriminierende Verfügbarkeit der technischen Details des bordeigenen eCall-Systems sowie die Gewährleistung des Datenschutzes des Zulassungsbesitzers und Lenkers auch bei zusätzlichen Diensten hat die Wirtschaftskammer in ihrer Stellungnahme als zu berück-
sichtigende Punkte hervorgehoben. Anlass dafür sind die von der EU-Kommission anberaumten Verhandlungen, die bordeigene eCall-Systeme betreffen. Die Position der Wirtschaftskammer ist jener von acht europäischen Dachverbänden, die eine gemeinsame Stellungnahme zu den Dokumenten der EU-Kommission erarbeitet haben, ähnlich.
Rückgrat der Wirtschaft Den österreichischen Klein- und Mittelbetrieben (KMU) ging es im Jahr 2011/12 besser als vor der Krise im Jahr 2007. Zu diesem Schluss kommt nach Auswertung von rund 70.000 Bilanzen Mag. Peter Voithofer, Direktor der KMU Forschung Austria. 2007 sei ein durchschnittliches Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) von 2,9 Prozent erreicht worden, dieses sei 2011/12 bei 3,0 Prozent gelegen. Das Rückgrat der Wirtschaft sei somit stabil, so Voithofer. Die Zahlen über die Kfz-Branche sollen am 8.November beim 6. A&W Tag in Wien bekannt gegeben werden: Anmeldung: www.autoundwirtschaft.at
Bentley heuer sehr stabil
Weitere Zertifizierung Soeben hat Motiondata die „R2-Zertifizierung“ von Renault erhalten. Damit haben künftig auch die angeschlossenen Renault-Händler die Möglichkeit, das gleichnamige Dealer Management System einzusetzen. Bei Motiondata freut man sich besonders darüber, dass die Zertifizierungsarbeiten innerhalb von nur 8 Monaten abgeschlossen werden konnten. Unser Bild zeigt Werner Kumpitsch, Michaela Hirsch und Josef Pichler von Motiondata mit Renault-Manager Oliver Szabo (v. l.) bei der Übergabe des Zertifikats.
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Vor 125 Jahren gründete die Familie Pollmann in Karlstein eine Uhrmacherwerkstatt. Heute erwirtschaftet das Unternehmen als Automobilzulieferer mit über 1.300 Mitarbeitern Umsätze im dreistelligen Millionenbereich. Anlässlich der Jubiläumsfeier kamen mehr als 2.500 Besucher in das niederösterreichische Stammwerk. Am Podium standen unter anderem Martina und Robert Pollmann, Wirtschaftslandesrätin Dr. Petra Bohuslav sowie Ernst, Regina und Markus Pollmann (v. l.).
Auf stabilem Niveau bewegt sich mit 37 Neuzulassungen der Verkauf von Fahrzeugen der Luxusmarke Bentley. Volumenbringer sei, wie Robert Engstler, Geschäftsführer von Exclusive Cars, sagt, der Continental GT. Engstler rechnet damit, dass einige Kunden auch den neuen V8 S mit 528 PS bestellen werden. Aber auch der neue Flying Spur werde in den
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kommenden Monaten in den Verkaufszahlen spürbar werden. 60 Prozent der BentleyKunden kommen aus Österreich, der Rest aus den Nachbarländern.
ASPEKTE Tesla: neuer Servicestandort Die Errichtung einer sogenannten „Supercharger“-Station im Großraum Wien hat Tesla Motors angekündigt. Damit lässt sich das Tesla Model S 20-mal schneller als an den meisten herkömmlichen Steckdosen laden. Knapp eine halbe Stunde reicht, um den Tesla S für rund 250 Kilometer Fahrstrecke (zur Hälfte) mit
Strom zu tanken. Für eine vollständige Ladung ist rund eine Stunde erforderlich. Noch nicht unterschrieben ist der Vertrag für den bereits länger angekündigten neuen Servicestandort im Südosten Wiens, wie Katrin Schira, PRManager D-A-CH von Tesla Motors, sagt. Eröffnet werden soll dieser noch heuer.
Alleinvertrieb in Salzburg Die Autohausgruppe von Michaela (l.) und Elisabeth Frey ist ab sofort einziger BMW-
und Mini-Händler in Salzburg (mit Ausnahme des Pinzgaus). Denzel beschränkt sich künftig auf die Tätigkeit als Servicepartner. „Wir gehen von einer Absatzsteigerung von 20 bis 30 Prozent aus“, sagt Michaela Frey. An den Standorten Salzburg Stadt, Hallwang und St. Veit im Pongau habe man zuletzt jährlich 880 neue BMW und Mini verkauft.
Supersportler ausverkauft Neun Exemplare – dies sind 1 Prozent des Weltvolumens von 918 Stück – des Supersportwagens Porsche 918 Spyder, der auf der IAA in Frankfurt präsentiert wurde, sind für Österreich reserviert und bereits verkauft, wie Dr. Helmut Eggert, Geschäftsleitung Porsche Import bei Porsche Austria, berichtet. Satte 800.000 Euro müssen die Käufer für den Hybridsportler, der von einem 608 PS starken V8 und von zwei Elektromotoren mit 156 und 129 PS angetrieben wird, berappen. Der 918 beschleunigt von 0 auf 100 in 2,8 Sekunden, die Spitzengeschwindigkeit beträgt 345 km/h.
Run auf Rolls-Royce Wraith Anlässlich einer internationalen Präsentation in Wien wurde seitens des Herstellers der Preis des neuen RollsRoyce Wraith bekannt gegeben. Das Fahrzeug ist ab 234.900 Euro (netto) erhältlich, die Produktion des Wraith ist bis Mai 2014 ausverkauft. Die Produktion eines Fahrzeugs nimmt in der Regel rund 400 Stunden in Anspruch, pro
Tag verlassen 4 Phantom und 8 Ghost das Werk. 2012 hatte die zum BMW-Konzern gehörende britische Marke mit 3.575 weltweit ausgelieferten Einheiten ein Rekordjahr. Heuer gibt sich Rolls-Royce vorsichtig optimistisch, das Vorjahresergebnis übertreffen zu können. 2014 sollen – wenn der Wraith voll verfügbar ist – über 4.000 Stück verkauft werden.
Brachiale Geschenke von A.T.U Wie groß muss die Auslastungsnot in den Werkstätten bereits sein, um brachiale Geschenke im Ausmaß einer A.T.U zu lancieren. Reifenmontage und die Rad-Einlagerung sind umsonst und bei einem Satz neue Winterreifen gibt es 30 Euro Tankgutschein drauf. Ein ruinöser Wettbewerb ist das, wenn man für Dienstleistungen vom Konsumenten kein Geld verlangt. Montage und Einlagerung kosten Geld. Alles nachzulesen im soeben in 2. Auflage im A&W Verlag erschienenen Buch „Management eines Reifenhandelsbetriebes“. Der VRÖ überlässt A.T.U – gegen Bares – gern ein Exemplar.
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Mit Opel kann man planen!
Advertorial
Fachliche Exzellenz und automobile Begeisterung kennzeichnet das Brantner-Team in Mistelbach, Hollabrunn, G채nserndorf und in Laa an der Thaya
In alle Betriebsbereiche am Opel-Hauptstandort in Mistelbach eingebunden: Birgit Futschek und Markus Lewitsch! „Wir im Team haben Spaß, mit Opel Menschen etwas zu geben, was sie im täglichen Leben brauchen und noch dazu Opel als Wertanmutung.“
„Du kaufst zuhause“, lautet die familiär betonte Erfolgsformel von Ing. Hans Brantner und die seines Opel-Geschäftsführers Mag. Georg Stögerer. 1993 kam durch den EU-Beitritt Österreichs die Landwirtschaft dermaßen unter Druck, dass sich der bis heute Europas größter Anhängerbauer Ing. Hans Brantner in Form des Opel-Vertriebs ein zweites Standbein aufzubauen begann. 20 Jahre später ist Brantner, ausstrahlend vom Standort Mistelbach, DER Opel-Händler im niederösterreichischen Weinviertel mit Filialen in Laa/Thaya, Hollabrunn und Gänserndorf. Das Familienunternehmen mit aktuell 70 Mitarbeitern an allen Standorten bereut trotz vieler Auf und Ab mit der Marke keine Minute diese Entscheidung. 500 Neuwagen und ein exzellentes Servicegeschäft sind der Jahresleistungsausweis einer funktionierenden Partnerschaft mit Opel
Austria. Brantner und Stögerer glauben an die Langfristigkeit der Marke und investieren in den Markenauftritt. Mit Opel kann man planen, lautet das Firmencredo und einen Schritt nach dem anderen wandeln sich die Brantner-Betriebe ins neue Marken-Outfit. Stolz verweist Brantner auf seine lokale automobile Kompetenz, auf seine unternehmerische Verantwortung, mit dem Produkt Opel nicht nur Freude, sondern auch Arbeitsplätze zu schaffen. Im Einzugsgebiet ein wesentlicher Faktor, wie Stögerer hinzufügt. Wie gut der Familienbetrieb das schafft, zeigt die Tatsache, dass Brantners Filialen alle aus Übernahmen entstanden sind, ihn mit den Kunden eine weit längere Tradition verbindet, als es die 20 Jahre auszuweisen vermögen. Brantner und Stögerer nehmen bei ihrem Engagement auch den Importeur, der sie ständig und zu Recht zu Höchstleistungen herausfordert, in die Pflicht. Das Produkt Opel hat wieder Glanz und auch das Verständnis, mit dem Autoverkauf Geld zu verdienen, stößt auf den nötigen Widerhall. Mit Opel in die Zukunft – der Plan geht in Erfüllung.
THEMA
„Sogar bei diesen Preisen jammern unsere Kunden“ Was kostet eine Mechanikerstunde? Dazu werden von den Arbeiterkammern regelmäßig Erhebungen durchgeführt. Wir sind den dabei aufscheinenden Preisunterschieden auf den Grund gegangen – und haben einige überraschende Erkenntnisse gewonnen. Von Dr. Friedrich Knöbl darauf, dass sie in ihrem Zweimann-Betrieb keine Gehälter bezahlen muss.
„Sonst laufen uns die Kunden davon“ „Wir sind der Bezirk mit den meisten Werkstätten“, sieht sie sich mit einigen anderen billigen Konkurrenten – etwa Josef Schiestl in Handenberg mit einem Stundensatz von 48 Euro und dem 1A Autoservice Thaller mit 49,20 Euro – konfrontiert. „Wenn wir teurer werden, besteht die Gefahr, dass uns unsere Kunden davonlaufen“, sagt Weitgasser. Deshalb sei ihr Preis „nicht kalkuliert, sondern rein vom Wettbewerb diktiert“. Mehr kalkulatorischen Spielraum haben im Billigbezirk Braunau nur die Spengler und Lackierer. So liegt die Leitner GmbH in Munderfing mit 115,20 Euro an der Spitze der örtlichen Preisskala. Und auch im Bezirk Freistadt wagt es ausschließlich der Karosseriebetrieb Hennebichler, einen Stundenlohn von 120 Euro zu verrechnen.
Die Esthofer Zentrale in Pinsdorf bei Gmunden
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n Oberösterreich wurden im Mai die Preise von 158 Autowerkstätten verglichen. Die billigste Mechanikerstunde gibt es bei der Firma Vrzal um 45,50 Euro im Bezirk Braunau, die teuerste um 120,60 Euro beim Autohaus Esthofer in Vöcklabruck. Die zutage getretenen massiven Preisdifferenzen werden von den Betrieben auf die unterschiedliche regionale Kaufkraft, die unterschiedlichen Standards und die unterschiedliche Wettbewerbssituation zurückgeführt. Für Petra Weitgasser ist es fast peinlich, die Arbeit ihres Mannes Herbert Vrzal so billig anzubieten. „Sogar bei diesen Preisen jammern unsere Kunden“, begründet sie ihre preisliche Zurückhaltung. Und verweist
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Für alle Arbeiten ein einheitlicher Stundenpreis Um einiges besser dran ist Friedrich Viertbauer, seit 10 Jahren ein Dreimann-Betrieb in Vorchdorf. Mit 63 Euro für die Mechanikerstunde ist er der Billigste im Bezirk Gmunden. Für die Spenglerstunde verlangt er 96 Euro, für die Lackiererarbeit 114 Euro. Damit ist er bei den Karosseriearbeiten jedoch um einiges teurer als Manfred Meisel in Gmunden, der mit seinem AD Autodienst für alle Kfz-Arbeiten einschließlich der Spenglerei einheitlich 78 Euro verrechnet. Viertbauers Billig-Kalkulation bei der Mechanikerstunde basiert auf der Tatsache, dass er selbst an der
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THEMA
Hebebühne mitarbeitet – und dass er im Gegensatz zu Markenwerkstätten keine schlecht bezahlten Garantiearbeiten durchführen muss. „Bei den Markenbetrieben zahlt der Kunde halt die Glastür mit, durch die er in die Werkstätte tritt“, will sich der freie Mechaniker auch in der Zukunft keinen derartigen Luxus leisten. Wie man sich den örtlichen Gegebenheiten anpasst, zeigt das Auto Esthofer Team, das mit den vier VWKonzernmarken mit 250 Mitarbeitern an fünf Standorten vertreten ist. So kostet die Esthofer-Mechanikerstunde in Gmunden 93,40 Euro, im Stammhaus in Vöcklabruck und in Attnang-Puchheim jedoch 120,60 Euro. Für die Spengler- und Lackiererarbeiten werden aber überall einheitlich 139,08 Euro verlangt.
Reparaturen am Audi A4 Reparaturen mit 177,88 Euro. Keinen Unterschied zwischen Modellen und Marken machen die importeurseigenen Wiener VW-Betriebe bei den Spenglerarbeiten (149,96 Euro) und den Lackiererarbeiten (153,49 Euro). Einen Extremwert gibt es für schwierige Reparaturen der Typengruppe 3: Da müssen die Besitzer eines Phaeton, Touareg oder Audi A8 für die Mechanikerstunde 222,46 Euro zahlen.
Man muss schon genauer hinschauen
Unterschiedliche Preise in den einzelnen Filialen Esthofers niedrigere Preisgestaltung in Gmunden dürfte darauf zurückzuführen sein, dass auch das Autohaus Swoboda in Oberweis mit den Marken Mercedes, Mazda und Suzuki bei den Kunden für die Mechanikerstunde nicht mehr als 101,76 Euro verlangt, für Spenglerarbeiten 123,48 Euro. Der Höchstpreis in dieser Region wird von Sonnleitner vorgegeben, der in seiner Gmundner Renault-Niederlassung den Kunden 102,84 Euro für die Mechanikerstunde verrechnet – nur einige Marken in Linz und Wels können noch höhere Preise durchsetzen. So etwa bei BMW, wo die Kunden von Höglinger Denzel bereit sind, 119,95 Euro für die Mechanikerstunde zu bezahlen. Die Mercedes-Kunden sehen sich bei Pappas mit 118,94 Euro konfrontiert. Der VW-Betrieb von Landesinnungsmeister Manfred Fuchs (113,70 Euro) matcht sich mit dem Autohaus Voggenhuber (108,00 Euro). Den Hecht im VW-Karpfenteich spielt das Kneidinger Center mit vier Standorten in Oberösterreich, darunter das Audi-Outlet am Stadtrand von Linz. Mit 99,96 Euro werden die Stundensätze der Markenkollegen klar unterboten. Vielleicht auch deshalb, um mit den Preisen der Opel-Betriebe von Auto Günther (99,82 Euro) und Sulzbacher in Linz und Traun (101,52 Euro) mithalten zu können.
In der Weltstadt Wien sind die Kosten höher Vom Wiener Preisniveau können die Oberösterreicher nur träumen. Allerdings sind die Wiener Werkstätten mit den Kosten einer beliebten und daher teuren Weltstadt konfrontiert. So differenzieren die importeurseigenen VW-Betriebe zwischen Stundensätzen für Angebotspakete – Zahnriemen, Auspuff, Bremsen etc. – und jenen für „allgemeine Reparaturen“. Der Stundensatz für „Leistungspakete“ liegt bei der Typengruppe 1 (vom Lupo bis zum Golf) bei 101,21 Euro, bei der Typengruppe 2 (Passat, Tiguan, A4) bei 109,76 Euro. Allgemeine Reparaturen schlagen beim Golf mit 147 Euro zu Buche, bei heikleren
Markus Fuchs
Christian Lietz
„80 Prozent aller verrechenbarer Preise betreffen Leistungspakete mit vorgegeben Arbeitszeiten und dem niedrigen Stundensatz“, nimmt Fuchs bei der Preisgestaltung seine Wiener Markenkollegen in Schutz. Auch die Unterschiede zu den Stundensätzen freier Werkstätten müssen bei Preisvergleichen genauer unter die Lupe genommen werden. „Die weisen zusätzliche Positionen – wie etwa ,Teile reinigen‘ – aus, die bei der Abrechnung von Markenbetrieben bereits inkludiert sind“, sagt Fuchs. Nach dessen Erfahrung werden von freien Werkstätten oft mehr Arbeitsstunden verrechnet als von den an die Herstellervorgaben gebundenen Markenwerkstätten. „Damit kann eine Arbeit trotz niedrigerer Stundensätze in einer freien Werkstätte teurer kommen als im Markenbetrieb.“ Auch für den an 10 Standorten tätigen Mazda- und Hyundai-Händler Christian Lietz haben die AK-Zahlen nur eine beschränkte Aussagekraft. „Kein Kunde fragt nach dem Stundensatz.“ So werden bei Lietz Servicepakete unabhängig vom Stundensatz zu einem Fixpreis angeboten. „Und für jede einzelne Reparatur gibt es eine eigene Vereinbarung, da geben wir vorher die Kosten bekannt.“
Standards der Hersteller erhöhen die Kosten Für die Werkstätten in den Bundesländern ist es aber jedenfalls informativ, dass in Wien die billigste Mechanikerstunde für die einfachsten Arbeiten 87,54 Euro und im Durchschnitt 115,22 Euro kostet. Bei den Spenglern liegt der Tiefstpreis bei 121,20 Euro, bei den Lackierern bei 127,20 Euro. Durchschnittlich müssen Kunden in Wien für Karosseriearbeiten rund 145 Euro pro Stunde zahlen. Wem das zu teuer ist, der wird sich um günstigere Angebote in den Bundesländern – oder im Ausland – umsehen. Für Fuchs ist klar, dass er mit seiner neuen Lackieranlage in Linz seinen bisherigen Stundensatz von 129,60 Euro nicht länger halten kann. „Die hohen Umweltauflagen schlagen sich in den Kosten nieder“, verweist er auch auf die zusätzlichen Kosten, die sich aus den Standards der Hersteller ergeben. Wobei diese Auflagen in Wien nicht höher als in Linz sind. Die Hersteller werden sich anhand der AK-Zahlen daher fragen müssen, wie lange sie ihre Partner mit oft überflüssigen Standards weiter belasten können. •
Der Vergleich ist im Internet abrufbar unter http://ooe.arbeiterkammer.at/service/testsundpreisvergleiche/preisvergleiche/Autoreperaturkosten.html AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2013
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„Tageszulassungen sind seit Jahren ein Teil unserer Strategie, kombiniert mit der 5-Jahres-Garantie und hoher Restwertstabilität“,
HANDEL
analysiert Hansjörg Mayr (Hyundai) auf Seite 17
„Verkehrspolitik war im abgelaufenen Wahlkampf bis auf die Mariahilfer Straße in Wien kein Thema: Das ist verwunderlich“, sagt Univ.-Prof. Dr. Peter Filzmaier auf Seite 20
BMW: Keine wirklichen Sorgen durch Einbußen Dass in den ersten acht Monaten dieses Jahres um 4,78 Prozent weniger BMW-Neuwagen zugelassen wurden, bereitet Kurt Egloff, Geschäftsführer des Importeurs, keine wirklichen Sorgen. „Wir wollen auf dem Niveau des Vorjahres abschließen“, sagt er. Das bedeutet, dass der bisherige Marktanteil von 4,72 Prozent auch in den kommenden Monaten gehalten werden müsste, denn bei exakt jenem Wert hatte BMW im Vorjahr nach 12 Monaten abgeschlossen.
„Kurzzulassungen sind wie Cholesterin“ Mit einem interessanten Ausspruch lässt Olivier Wittmann, Country Operations Manager von Renault in Österreich, aufhorchen: „Kurzzulassungen sind ein Kanal, den ich gerne mit Cholesterin vergleiche: Man braucht ein bisschen etwas davon, aber nicht zu viel!“ Nicht zuletzt dank eines relativ starken Anteils an Kurzzulassungen wurden in den ersten acht Monaten 12.003 neue Renault-Pkws und Kombis angemeldet, was einem Minus von 1,57 Prozent im Vergleich zu 2012 entsprach.
Chinesischer Vorzugsschüler startet in Europa Der Ende September veröffentlichte EuroNCAP-Crashtest des Qoros 3 zeigt, dass zumindest einige chinesische Autohersteller technisch große Fortschritte gemacht haben: Die Mittelklasselimousine erreichte fünf Sterne und überzeugte beim Frontalcrash mit 64 km/h, beim Fußgängerschutz und beim simulierten Seitenaufprall. Das Auto ist bereits in Europa erhältlich: 20.960 Euro werden beispielsweise in der Slowakei für den Qoros 3 verlangt. Für Österreich gibt es zwar Pläne, aber noch keine definitiven Entscheidungen.
Ford Triester Straße ist bald endgültig Geschichte Dort, wo seit Jahrzehnten Ford-Autos verkauft werden, nämlich in der Triester Straße 40 in Wien-Favoriten, soll eine neue Wohnsiedlung entstehen: Herbert Vohryzka, dem das 12.000 Quadratmeter große Grundstück in bester Lage gehört, bestätigt, dass diese Fläche nun verkauft wurde. Damit ist MVC Motors, das auf dem Grundstück derzeit als Händler tätig ist, auf der Suche nach einem Ersatzgrundstück im 10. oder 23. Bezirk. Denn der relativ neue Standort in Brunn am Gebirge sei keineswegs als Ersatz für die Triester Straße geeignet, heißt es bei MVC Motors.
Neues Vertriebsmodell von Cadillac Auch wenn Tom Anliker, Managing Director von Cadillac Europe, noch keine Details nennen will, ist klar: Der US-Hersteller arbeitet an einem neuen Vertriebsmodell für seine Fahrzeuge. Das bedeutet auch, dass das derzeitige Netz von 36 Händlern in Westeuropa ausgebaut werden soll. In Österreich, wo Cadillac derzeit nur einen Standort hat (Puhr in Wien), sind laut Angaben von Anliker bis zu sieben weitere Stützpunkte denkbar. In den ersten sechs Monaten hat Cadillac in Europa 280 Autos verkauft.
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Gerhard Lustig
Den Überblick verloren Eingezwängt im Tagesund Kurzzulassungsstress kämpfen viele Markenhändler um ihre und ihrer Mitarbeiter Existenz. Beim realen Kunden, das ist der, der tatsächlich noch ein Auto kauft, ist der Rabatt tonangebend und beim Importeur der Aktionenwettbewerb mit allen damit verbundenen wirtschaftlichen Hässlichkeiten. Netto fehlende Kauflust und überbordende Modellflut treiben den Markenhandel vor sich her. Durchschnittlich 1 Prozent mehr Nachlass bei Mittelfeldmarken mit durchschnittlich 16 Prozent unter Listenpreis (!) im Wettbewerb, kosten übers Jahr gesehen 60.000 Euro. Dazu 1 Prozent gekürzter Verkaufs- oder Förderboni sind gleich 120.000 Euro weniger Ertrag im Jahr. Und keiner in einem allfällig vorhandenen Händlerverband muckt dagegen auf. Das Sterben ist prolongiert.
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HANDEL
Neuwagenmarkt unter Druck Nach 3 starken Jahren zeichnet sich heuer ein deutlicher Rückgang der Pkw-Neuzulassungen ab. Der harte Konkurrenzkampf wirkt sich laut einer Analyse von Eurotax auch auf die Restwerte aus.
E
nde August lag der österreichische Pkw-Markt um gut 7 Prozent hinter dem Vorjahr. Dieser Trend werde sich in den verbleibenden Monaten fortsetzen, meint Heiko Haasler, Generaldirektor von Eurotax Österreich: „Aus heutiger Sicht gehen wir am Jahresende von etwa 312.200 Neuzulassungen aus.“ Damit würde der Markt nur mehr geringfügig über den 311.292 Neuzulassungen des Jahres 2004 liegen. Besonders deutlich ist das Absatzminus bei den Privatkunden. Auf Frauen wurden im bisherigen Jahresverlauf um 15 Prozent und auf Männer um knapp 13 Prozent weniger Fahrzeuge zugelassen als 2012. Die Firmenzulassungen waren dagegen annähernd stabil – eine Tatsache, die nicht zuletzt auf die Zunahme der Kurzzulassungen zurückzuführen ist.
Markttaktik beeinflusst Restwerte Während im Jahr 2002 erst 9.297 Zulassungen unter 7 Tagen sowie 12.892 Zulassungen zwischen 8 und 60 Tagen registriert worden waren, stiegen die Anmeldungen in diesen Kategorien bis zum Vorjahr auf 36.017 bzw. 31.215 Pkws. „Heuer rechnen wir mit einem weiteren Anstieg auf 36.900 Kurzzulassungen unter 7 Tagen“, so Haasler. Bei den Anmeldungen zwischen 8 und 60 Tagen prognostiziert man ein leichtes Minus auf 26.300 Stück, in Summe dürfte der Kurzzulassungsanteil aber neuerlich zunehmen. „Diese taktischen Zulassungen sowie die immer aggressiver beworbenen Rabatte und Aktionen üben zunehmenden Druck auf die Restwerte aus“, beobachtet Haasler. Beispielsweise sei der „36-MonatsIndex“ in Österreich von Jänner 2007 bis Juli 2013 um 0,6 Prozentpunkte zurückgegangen. In den kommenden zweieinhalb Jahren sei mit einem weiteren, wenngleich etwas geringeren Wertverlust zu rechnen.
Heiko Haasler, Generaldirektor von Eurotax
Rückgänge bei Privatkunden (o.) und ein weiter steigender Anteil an Kurzzulassungen prägen heuer das Neuwagengeschäft
Während die Restwerte in Südeuropa noch stärker sinken als in Österreich, fällt die Zunahme der „taktischen“ Zulassungen in Deutschland geringer aus (u.)
Besonders hohe Kurzzulassungen Im europäischen Vergleich ist diese negative Restwertentwicklung kein Einzelfall. Eines fällt allerdings auf: In kaum einem anderen Land steigen die Kurzzulassungen so stark wie in Österreich. Während hierzulande die Anmeldungen unter 120 Tagen zwischen 2008 und 2012 um 8 Prozent gestiegen sind, gab es am (keinesfalls einfachen) deutschen Markt nur um 2 Prozent höhere Eigenanmeldungen. • (HAY)
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HANDEL
Klarer Kurs nach oben Autoshow auf den Markt kommen. „Weder optisch noch preislich“ werde dieses Fahrzeug mit der bisherigen Produktgeneration vergleichbar sein, kündigt Mayr an: „Der i10 bleibt zwar unser Einstiegsmodell, wird uns nach dem Generationswechsel aber den Zugang zu ganz neuen Kundengruppen eröffnen.“
Nummer 2 am Privatmarkt
Von Jänner bis August konnte Hyundai seinen Marktanteil von 5,73 auf 6,51 Prozent steigern. Im Herbst soll das Wachstum weitergehen – falls nötig, auch mit Kurzzulassungen.
D
er schwierige Automarkt des Jahres 2013 kennt nur wenige Gewinner. Dazu zählt der koreanische Aufsteiger Hyundai, der längst zum ernsthaften Wettbewerber der deutschen Volumenmarken geworden ist. Allerdings waren im bisherigen Jahresverlauf 4 von 10 Neuzulassungen Eigenanmeldungen, die nach wenigen Tagen wieder abgemeldet wurden. Importchef Hansjörg Mayr sieht darin keinen Widerspruch: „Für uns ist das eine schlüssige Vorgehensweise, denn Tageszulassungen sind seit Jahren Teil unserer Strategie, kombiniert mit Sicherheit aufgrund der 5-Jahresgarantie sowie mit hoher Restwertstabilität.“
Tageszulassung statt Rabatt Mayr betrachtet die Kurzzulassungen als probates Mittel, um sich am hart umkämpften Neuwagenmarkt von der Konkurrenz abzuheben, ohne übermäßige Barrabatte zu gewähren: „Ein unrealistischer Listenpreis, der erst durch hohe Nachlässe marktkonform wird, ist für die Wertentwicklung viel gefährlicher“, sagt der seit Sommer 2006 amtierende Importchef: „Das haben wir immer vermieden – mit Erfolg, denn heute bestätigt uns auch Eurotax, dass wir bei den Restwerten im vorderen Drittel der Hersteller liegen.“
Generationswechsel beim i10 Kurzzulassungen hin oder her: Das kontinuierliche Wachstum von Hyundai wäre ohne attraktive Modelle nicht denkbar. Aktuelles Highlight ist der neue i10, der Anfang September auf der IAA vorgestellt wurde: In Österreich soll er unmittelbar nach der Vienna
Stichwort neue Kunden: Eine stärkere Präsenz am Fuhrparkmarkt zählt zu den wichtigsten Zielen von Hyundai. „Zur Betreuung dieser Kunden verfügen wir über derzeit 12 Fleet Business Center, die wir mittelfristig in Richtung 20 Standorte ausbauen werden“, erklärt Mayr. Bei den Privatkunden ist die Entwicklung der Marke bereits seit Jahren beeindruckend: Während man in diesem Segment 2008 erst den 17. Platz belegt hatte, war es 2012 schon Rang 3. Im heurigen Sommer stieß Hyundai sogar an die 2. Stelle vor. • (HAY)
Hansjörg Mayr, davor bei Land Rover und Fiat tätig, steht seit 7 Jahren an der Spitze von Hyundai
HANDEL
Österreich bleibt in der Spitze Bei der Vorstandssitzung der CECRA in Brüssel wurde der stv. Bundesgremialobmann Gustav Oberwallner im Führungsgremium bestätigt: Nun will man mehr Schutz für Händler gegen die Hersteller. Von Mag. Heinz Müller
E
s waren alarmierende Zahlen, mit denen JeanPaul Bailly, Präsident der europäischen Autohändler- und Werkstättenvereinigung CECRA, in Brüssel aufrüttelte: „In Spanien hat im Zuge der Wirtschaftskrise jeder sechste Autohändler Konkurs angemeldet oder wird dies tun müssen.“ Umso wichtiger sei es nun, Stärke gegenüber den Herstellern zu zeigen. Nach mehreren Treffen, in denen die Autohersteller den Ansinnen der Händler nicht unbedingt positiv gestimmt waren, gibt es nun einen neuerlichen Anlauf: Für 21. Oktober ist in Brüssel ein neues Treffen zwischen der CECRA (European Council for Motor Trades & Repairs) und der ACEA (European Automobile Manufacturers Association) geplant.
Mag. Christoph Wychera, Gustav Oberwallner und CECRA-Vize Arnold Koopmans (v. l.)
Rechtsrahmen mit Herstellern schaffen Dabei sollen laut Angaben von Bernard Lycke, Generaldirektor der CECRA, die Bereiche Recht auf Eigentumstransfer, Investitionsersatz bei Kündigung und Mehrmarkenbetrieb angesprochen werden. Ziel wäre es, einen Rechtsrahmen zu schaffen, und wenn es nur ein „Code of Conduct“ (also eine Art Verhaltensregel) sei. Lycke: „Die CECRA hat Vorschläge gemacht. Nun hoffen wir, dass bald eine Lösung gefunden wird.“
Jaap TImmer, Chef der europäischen Markenhändler
Kommt „McDonaldisierung“ der Autohäuser?
Timmer: „Es wird aufhören zu regnen“ Im Rahmen der CECRA-Tagung wurde in Brüssel auch der „Car Dealers Day“ abgehalten, der von rund 100 Personen besucht wurde. Laut Jaap Timmer, Vorsitzender der zur CECRA gehörenden ECD (European Car Dealers), sind heuer teilweise schon sehr erfreuliche Signale aus dem Markt gekommen, vor allem aus Großbritannien, wo die Neuzulassungen um mehr als 10 Prozent gestiegen sind. „Einige Wirtschaftszahlen zeigen schon jetzt nach oben. Aber bis es auch für die Autohändler wirklich aufwärts geht, muss sich die Arbeitslosenrate bessern. Ich bin mir jedoch sicher, dass es aufhören wird zu regnen.“ Was in den USA passiert sei, nämlich eine deutliche Steigerung der Verkäufe und der Profitabilität der Händler, werde sich – wenn auch mit Verspätung –
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auch auf Europa übertragen, so Timmer. Auf den starken Anstieg der Neuwagen-Verkäufe in den USA kam auch Albert Gallegos, Director International Affairs bei der North American Dealers Association (NADA), zu sprechen. Dies sei nicht zuletzt auf die niedrigen Zinsen und die guten Leasing-Angebote zurückzuführen, so Gallegos: „Diese Kunden kommen nach 36 Monaten wieder zum Händler und vor allem die großen Hersteller wissen das ganz genau und profitieren davon.“ Laut Angaben von Gallegos würden heuer in den USA vermutlich 15,5 Millionen Neuwagen zugelassen, während es im Krisenjahr 2009 nur 10,5 Millionen gewesen sind. Gallegos glaubt, dass es auch in Europa nach Ende der Wirtschaftskrise wieder mit dem Neuwagen-Absatz aufwärts gehen wird.
Jean-Paul Bailly, Präsident der CECRA
Allerdings plagen auch die Autohändler in den USA Sorgen: Zwar sei – nicht zuletzt wegen der vielen Kündigungen von Händlern im Jahr 2009 nach den Pleiten von Chrysler und General Motors – die Profitabilität der verbliebenen Händler deutlich höher als vor der Krise, so Gallegos: „Doch im Gegenzug verlangen die Hersteller immer größere Investitionen. Die Hersteller wollen, dass am besten alle Autohäuser gleich ausschauen.“ Er warnte vor der „McDonaldisierung“ der Autohäuser: „Dann haben wir bald die gleiche Situation wie bei Fast-Food-Restaurants.“ Österreich war bei der Tagung in Brüssel nicht nur durch Gustav Oberwallner, stellvertretender Bundesgremialobmann des Autohandels, sondern auch durch Christoph Wychera, stellvertretender Geschäftsführer im Bundesgremium, vertreten. •
AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2013
BMW: Harmonie? Dr. Rudolf Weinmann, Obmann des Vereins Österreichischer BMW und Mini Händlerbetriebe, geht davon aus, dass alle BMW-Partner seiner Empfehlung folgend die neuen Verträge unterschrieben haben. „Unterschreiben oder die Belieferung endet“, hatte Importeur BMW Austria seinen Händlerpartnern sinngemäß mitgeteilt.
W
einmann hatte seinen Markenkollegen geraten, die Verträge zu unterschreiben, um negative Auswirkungen zu vermeiden. Die Frist war kurz gesetzt: Sie Rudolf Weinmann ergab sich aus der Tatsache, dass vom BMW-Händlerdie BMW- und Mini-Händler in verband Österreich – wie in Europa – auf Basis eines mit 30. September 2013 befristeten Vertrags mit dem Hersteller zusammenarbeiteten. Der teilte kurz vor Ablauf der Frist seinen Partnern mit, sie mögen noch in der 39. Woche die Verträge unterschreiben, andernfalls werde man die Belieferung einstellen. Diese Vorgangsweise – wie auch die Weigerung, an den Verträgen irgendetwas zu ändern – gelte europaweit.
Nicht gesetzeskonform und doch nicht änderungswürdig Das Vertragswerk hatte in Österreich Kartellrechtsexperte Dr. Norbert Gugerbauer – ebenso wie eine Reihe seiner Kollegen in Europa – geprüft: Sie hatten eine Reihe von Passagen gefunden, die nicht mit dem europäischen Recht im Einklang stehen. Was Weinmann erreichen konnte, war eine Zusage von BMW-AustriaGeschäftsführer Kurt Egloff, jene Vertragspunkte, für die in anderen europäischen Ländern Vereinbarungen in Form von Sideletters getroffen werden, auch in Österreich entsprechend umzusetzen. Außerdem wurde das in Österreich geltende KraftfahrzeugsektorSchutzgesetz dem Händlervertrag als Zusatzvereinbarung beigelegt. Im Streitfall soll dieses österreichische Recht, einen Schlichtungversuch vorausgesetzt, vor Europarecht gelten. • (ENG)
ANSICHT
Mobilität als Widerspruch V
tiker wollen gewählt werden und passen sich daher manchmal in ihrem Verhalten solchen Meinungen an. Im jeweils eigenen Wahlgebiet nämlich. Das bedeutet die Verabschiedung von einer seriösen Verkehrspolitik zum Schaden der Autofahrer und Nicht-Autofahrer gleichermaßen. • Die gezielte Förderung einer sinnvollen Mobilität wird unmöglich. Das zeigte sich etwa in Wien oder Graz, wo anhand von Parkzonen und Feinstaub die naturgemäß unterschiedlichen Mobilitätsinteressen und -wünsche von Umfeldbewohnern bzw. Pendlern sowie Innenstädtern aufeinander prallten, ohne dass bisher politisch halbwegs alle befriedigende Regelungen gefunden wurden. • Politische Entscheidungsträger definieren allerdings für Autofahrer die Rahmenbedingungen der Mobilität. Es wäre gut, wenn sie dabei umweltpolitische Kontrollinstanz und vernünftige Mittelwege suchen. Auf Basis der beschriebenen Emotionen dürfen sie freilich nicht zu Getriebenen ihrer jeweiligen Wählerschaft werden. Genau das zeigt sich jedoch von Wien-Mariahilf mit von den Grünen dominierten Anrainerbezirken bis zur Pendlerpauschale als Vor-Wahlkampfaktion von SPÖ und ÖVP in der Bundesregierung. • Für Mobilität im Sinn der Autowirtschaft ebenfalls nachteilig ist, dass nach den Daten der Studie Journalistenreport politische Redakteure überdurchschnittlich oft Grünwähler sind. Hinzu kommt, dass die grüne Parteispitze sich gelegentlich wenig autoaffin zeigt, obwohl die Grünwähler anders als Aktivisten und engere Sympathisanten eher bürgerlich und klassische Autofahrer sind. • Politik ist naturgemäß auch Kompromissfähigkeit. Im Zusammenhang mit dem Mobilitätsdenken wäre das noch mehr gefragt als anderswo. Stattdessen finden allzu häufig Klientelpolitik oder Themenverweigerung jenseits des Tellerrands statt. Dabei wäre der Begriff Mobilität gar nicht ideologisch so polarisierend, dass nicht pragmatische Lösungen im jeweils verkehrspolitischen Fall gefunden werden könnten.
erkehrspolitik war im abgelaufenen Wahlkampf mit Ausnahme der Wiener Mariahilfer Straße kein Thema. Das ist verwunderlich, denn böse Zungen unter den Politikberatern behaupten, dass nur drei Dinge wirkliche Emotionen auslösen: Kinder, Tiere und Autos. Dabei muss zum Schrecken aller Eltern die Reihenfolge nicht stimmen. Parkplätze und Tempo-30Zonen empören ab und zu mehr als eine zu geringe Zahl der Kindergärten. • An sich ist das logisch und darf den Autofahrern nicht vorgeworfen werden, denn Mobilität ist ein zentrales Lebenselement für uns alle. Hoffentlich nicht im Sinne Univ.-Prof. Dr. Peter Filzmaier, Helmut Qualtingers – dieser wusste schauspielerisch Politikwissenschaftnicht, wo er hin wollte, war dafür jedoch schneller ler und Kommunidort –, sondern sowohl als berufliche Notwendigkeit kationsberater; poliund Vorteil als auch für die individuelle Freiheit im Pritischer Analytiker des ORF mit Arvaten. Folgerichtig sind wir alle Autofahrer und/oder beitsschwerpunkt Bahn-, Bus- oder Radfahrer, Fußgänger, Flugreisende Politik- und Wahlusw. Das wiederum führt dazu, dass die Stimmungslage analysen, Politik zur Organisation der Mobilität durch einen seltsamen und Medien sowie Wirtschaft und öfMix von objektiven Interessen und subjektiven Gefühfentliche Kommunilen geprägt ist. kation • Dazu ein reales Beispiel aus Fokusgruppen als sozialwirtschaftliche Marktforschung: Straßenbauten gelten stets als Reibebaum der gesellschaftlichen Streitlinie von Wirtschaft und Umwelt. Manche Gesprächsteilnehmer lösen ihren inneren Konflikt so: „Ich bin ja ökologisch, also gegen die Autobahnabfahrt bei uns. Das heißt, man könnte sie schon bauen, damit ich besser und schneller zu meinem Haus komme. Doch darauf fahren darf nur ich und wen immer ich Lobbyist Wolfgang Rosam, Günther Kerle (Mazda Austria) und Dr. Willi Nowak (VCÖ, einlade.“ v. l.) diskutieren beim A&W-Tag mit Prof. Dr. Peter Filzmaier im Spannungsbogen zwi• schen gefestigten Weltbildern und rasanter Schnelllebigkeit über Einstellungen sowohl Kaum zu glauben, jedoch wahr: Das der Unternehmer als auch der Erwerbstätigen zu Wirtschaft und Wirtschaftspolitik. war ernst gemeint! Parteien und Poli-
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AUTO & WIRTSCHAFT • OKTOBER 2013
HANDEL
Wandel? Bei Opel ist das Programm!
Nichts macht einen tieferen Eindruck auf den Geist der Marke als das Beispiel. Von Ausgabe zu Ausgabe zeigen wir Opel-Händler, geprägt von gestaltenden Köpfen.
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Händlernetzplaner Ladislaus Bandri gewinnt laufend neue Partner
Toni Ebners „Geht nicht, gibt’s nicht!“ ist auch der OpelHändler Leitmotiv
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n der Darstellung von anregenden Beispielen und Pionieren können wir nicht genug tun. Dabei geht es nicht nur um die Perspektive des Konsumenten, der fair einkauft, Ökostrom bezieht und auf das Elektroauto oder auf Carsharing umsteigt, wie, wenn auch in einem anderen Zusammenhang, zum Beispiel der Unternehmer und Neudenker Hannes Offenbacher schreibt. Im automobilen Szenario braucht es keine Pioniere, die Regeln nur brechen, neue Wege – im wahrsten Sinn des Wortes – nur gehen, um mit unrealistischer Kreativität und Wut an der schöpferischen Erneuerung unserer Gesellschaft arbeiten. Mit unrealistischen alternativen Handlungsoptionen kann sich kaum ein Unternehmer und Arbeitsplatzbeschaffer nachhaltig verwirklichen. Vielmehr braucht es vor allem mehr Beispiele von gestaltenden Köpfen, die mit ihren Projekten und Unternehmen sich in die Struktur unserer Kultur und Wirtschaft einbinden, ohne sich gleich vom Markt zu subtrahieren.
Kleine und große Akteure Dabei geht es nicht um wenige Superstars, sondern um die Vielfalt von kleinen und großen Akteuren in allen Bereichen unserer automobilen Gesellschaft. Offenbacher nennt sie Game-Changer, wir nennen sie gestandene urwüchsige Unternehmer, die weit über die Grenzen einer selbstbezogenen NachhaltigkeitsCommunity hinaus ihren Erfolg markieren. Sie haben die Beispielwirkung, die wir brauchen, um vor allem bei den jungen Generationen – den Entscheidungsträgern von morgen – die Lust zu wecken, selbst aktiv zu werden. Das ist auch um ein Vielfaches wirksamer, als am Stammtisch von der Politik zu fordern, doch endlich mehr zu tun.
Die Magie der Marke Bringen wir das Beispiel Opel. Diese Markenwelt muss sich nicht erst wieder neu erfinden. Obwohl in der Öffentlichkeitswirkung noch da und dort negativ besetzt, stemmen sich die lokalen Kräfte gegen diesen Eindruck und vermarkten eine Marke, die längst wieder gute und zeitgemäße Produkte herstellt, worauf die Händler vor Ort ihre Zukunft planen können. Bestehende und neue Kräfte starten großartige Initiativen und Projekte, eine Lebensbasis für sich selbst und zur Schaffung und Erhaltung von Arbeitsplätzen. Vieles lernen die gestaltenden Köpfe von Altbewährtem und transplantieren es in ihre eigene Region. Mit unserer gelben Opel-Blitz-Serie investiert Opel mit viel Einsatz in den machbaren Erfolg. Die Tatsache, dass nur das praktische Vorzeigen eine substanzielle Wirkung hat, ist den Opel-Leuten eine der wichtigsten Einsichten unserer Zeit. Wenn Sie diesen Artikel lesen, hat zum Beispiel Christian Nholik im Westen Wiens bereits damit begonnen, seinen persönlichen Autohaustraum mit der Marke Opel bis 2014 zu realisieren. Ein Unternehmer eben! • (LUS)
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HANDEL
Mit enormem Wachstumspotenzial
In Amstetten hat Toyota Frey Retail kürzlich den insgesamt 10. Betrieb eröffnet: Das Autohaus, in dem 15 Mitarbeiter tätig sind, soll den Marktanteil von Toyota von derzeit 1,8 Prozent auf den geplanten Österreich-Schnitt von 5 Prozent steigern. Werkzeugen gearbeitet wird, um mit den Werkstattleistungen das Ziel höchster Kundenzufriedenheit zu erreichen.
Amstettener Mitarbeiter als Schlüssel zum Kunden
D
er Neubau auf einem 15.500 Quadratmeter großen Grundstück in Amstetten-Greinsfurth, der eine Investition von rund 5 Millionen Euro darstellt, besteht aus einem funktional klar gegliederten Hauptgebäude mit 2.600 und Nebengebäuden mit 900 Quadratmetern in Frequenzlage. Bei der blitzsauberen Werkstatt – egal ob für Mechanik, der modernsten Spenglerei des Mostviertels und vielleicht Österreichs und der Lackiererei – ist man stets versucht, von einer Autoklinik zu sprechen, in der mit den neuesten
Komm.-Rat Friedrich Frey (Mitte) mit Dr. Friedrich Frey (rechts) und Christian Leeb
Zu 90 Prozent seien die Investitionen für den Neubau im Großraum Amstetten vergeben worden, erklärte Kommerzialrat Friedrich Frey anlässlich der offiziellen Eröffnung. Auch die wichtigsten Mitarbeiter wurden im Großraum Amstetten rekrutiert. Standortleiter Christian Leeb, Werkstattleiter Paul Gassner und Werkstättenmeister Walter Wagner führen den Betrieb. Toyota Frey möchte den Marktanteil in Amstetten von derzeit 1,8 Prozent auf das österreichweit geltende Ziel von 5 Prozent steigern. „Das wollen wir, und das brauchen wir auch!“, erklärte Frey. Dazu sollen außer dem Service das Toyota-Neu- und Gebrauchtwagenangebot beitragen. • (ENG)
HANDEL
Marken werden stärker getrennt Mit einem Plus von 28,74 Prozent ist Dacia einer der großen Gewinner des heurigen Jahres. Doch der Erfolg hat auch Auswirkungen auf die Händler, die sich auf eine stärkere Trennung von Renault einstellen müssen.
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ass nach acht Monaten bereits fast 5.000 Neuwagen zugelassen wurden, ist für Samuel Bucket, „Direktor Marke Dacia“ bei der Renault Österreich GmbH, sehr erfreulich. Ebenso, dass es immer mehr eigene Verkäufer nur für Dacia gibt – 15 sind es mittlerweile: „Unsere Partner erkennen den Bedarf.“ Während der Dacia Logan beim Start der rumänischen Marke vor sieben Jahren „irgendwo im Eck des Autohauses“ gestanden sei, ergebe sich nun durch die größer gewordene Palette eine gänzlich andere Situation, meint Bucket. Daher müsse die bereits begonnene verstärkte räumliche Trennung von Dacia von der Muttermarke Renault in den Schauräumen konsequent umgesetzt werden. Insgesamt verfügt Dacia
derzeit über 180 Händler- bzw. Servicestützpunkte in Österreich: Bei den 27 R1-Händlern (mit 28 weiteren Filialen) seien bereits 15 Projekte für einen eigenen Schauraum abgeschlossen bzw. im Laufen; bei den R2-Händlern seien es 9.
Samuel Bucket leitet die Marke Dacia in Österreich
Andere Länder, größere Schauräume Die kleinste Lösung, der sogenannte Corner, sei bisher von 67 Partnern umgesetzt worden. Das aufwändigste Konzept, einen exklusiven Dacia-Händler mit Verkauf und Kundendienst, gebe es in Österreich „noch nicht“, doch in anderen Ländern existierten bereits 150 „Dacia-Boxen“ – vorwiegend in Frankreich, Deutschland, Algerien und Marokko. • (MUE)
Jubiläumsjahr Ein Mitsubishi um 6.000 Euro? Vor 35 Jahren war das möglich. Damals startete die japanische Marke unter dem Dach von Denzel ihren Verkauf in Österreich. Grund genug, um die zahlreichen Erfolge der Drei-Diamanten-Marke zu feiern.
U
m umgerechnet 6.000 Euro war der Mitsubishi Lancer 1200 im Juli 1978 zu kaufen. Knapp zwei Monate davor, am 12. April, hatten Ing. Wolfgang Denzel und Dr. Arnulf Pilhatsch in Japan den Vertrag für den Import von Mitsubishi-Modellen unterschrieben. Anlässlich dieses Jubiläums ehrte Mitsubishi vor Kurzem Händler und Mitarbeiter der ersten Stunde.
Blick zurück und nach vorn Einige Schwerpunkte der ansehnlichen Vergangenheit: über 233.500 verkaufte Autos insgesamt; zahlreiche Erfolge im Motorsport – darunter mehrere Siege bei Paris–Dakar, in der WRC und Rallye-Staatsmeisterschaft. Zudem war Mitsubishi Wegbereiter in Sachen Elektromobilität und stellte 2009 den i-MiEV vor. Nächstes Highlight: der neue Outlander PHE, PionierPlug-in-Hybrid im SUV-Bereich. Verkaufsstart ist 2014,
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Gregor Strassl mit den MitsubishiManagern Chico Hirasuga und Tsutomu Katagiri sowie dem DenzelVorstand Alfred Stadler (v. l.) in diesem Jahr erhofft sich Geschäftsführer Mag. Gregor Strassl auch wieder höhere Gesamtabsatzzahlen aufgrund des sich bessernden Yen-Kurses. Ein paar Verkäufe mehr als geplant gelingen vielleicht noch heuer: Mitsubishi bietet etliche Fahrzeuge mit dem 35Jahre-Jubiläumsbonus an, der je nach Modell bis zu 3.000 Euro beträgt. • (PEM)
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HANDEL
Drei Hoffnungsträger Der Juke ist bereits erfolgreich, jetzt bringt Nissan die Nachfolger von Note und Micra auf den Markt: Gemeinsam sollen die drei kompakten Fahrzeuge zum strategischen Ziel von 3 Prozent Marktanteil beitragen.
S
o erfolgreich wie im (per 31. März) zu Ende gegangenen Wirtschaftsjahr 2012 war Nissan zuletzt im Jahr 2000. Exakt 2,62 Prozent Marktanteil standen heuer in der Zulassungsstatistik. Diesen Wert will Bruno Mattucci, Leiter der österreichischen Importniederlassung, im Wirtschaftsjahr 2013 übertreffen. Bis 2016 seien sogar 3 Prozent realistisch: „Bis dahin werden wir nämlich 40 Prozent unserer Modelle, die gemeinsam für mehr als 80 Prozent der Stückzahlen verantwortlich sind, erneuern.“
Umfassende Produktoffensive Den Anfang macht dabei das B-Segment. Der Micra wurde bereits im September abgelöst, dieser Tage kommt der Nachfolger des Note auf den Markt. Die neue Modellgeneration ist kein Minivan mehr, sondern laut Mattucci „am oberen Ende des B-Segments“ angesiedelt: Sie soll jährlich auf rund 1.000 Neuzulassungen kommen, während sich der Importeur vom Micra etwa 800 Stück erwartet. Einige Fahrzeugklassen höher spielt der Nachfolger des X-Trail, der soeben bei der IAA vorgestellt wurde und im Juni 2014 in Österreich eingeführt werden soll. In der Folge wird der Murano abgelöst und auch beim Qashqai steht – wenngleich noch ohne offiziellen Zeitpunkt – ein Generationswechsel bevor.
Rückgang bei Kurzzulassungen? Stichwort Qashqai: Der „Vater“ des Crossover-Booms ist zwar ein Dauerbrenner in der Kundengunst, liegt aber auch in der Kurzzulassungsstatistik ganz vorn. Mattucci bezeichnet das nicht als bewusste Strategie: „Es gibt derzeit einfach eine ganz konkrete Kunden-
nachfrage nach Kurzzulassungen. Davon abgesehen ist es legitim, wenn manche Händler dieses Mittel benutzen, um Bonuszahlungen zu erreichen.“ Mit den bevorstehenden Modellwechseln wird die Zahl der Kurzzulassungen wieder deutlich zurückgehen. Auf die Rentabilität der Händler wirken sich die Eigenzulassungen laut dem Importchef übrigens nicht negativ aus: Die österreichischen Partner würden beständig Renditen „über dem europäischen Durchschnitt“ aufweisen. • (HAY)
Importchef Bruno Mattucci will das starke Jahr 2012 nochmals übertreffen
„Guter Händlerservice macht sich bezahlt. Viele Kunden würden dafür über 500 Euro ausgeben“,
MANAGEMENT
zitiert Prof. Hannes Brachat auf Seite 29 eine Studie
„Mit dem neuen Zentrallager steigern wir von heute 90 auf 95 Prozent Warenverfügbarkeit“, freut sich Komm.-Rat Dieter Hahn (Webasto) auf S. 35
Kurzzulassungen: Hyundai baut Vorsprung aus Die Hyundai-Werbung im Radio war nicht zu überhören – und die Kunden haben eifrig davon Gebrauch gemacht, wie die von der Eurotax veröffentlichten Kurzzulassungszahlen des August zeigen: Hyundai liegt nach acht Monaten mit 5.409 Kurzzulassungen bis 7 Tage klar an der Spitze, gefolgt von Ford (4.143). Ford hat nach 507 Kurzzulassungen allein im August den bisherigen Zweiten Renault (4.109) überholt . Dahinter folgen Nissan (3.164) und Fiat (2.515). An der Spitze der Modelle steht der Nissan Qashqai (1.673 Stück).
Mercedes: Viele Autos sind direkt finanziert In den 15 Jahren seines Bestehens hat Mercedes-Benz Financial Services Austria seinen Vertragsbestand um das Zehnfache gesteigert: Das Unternehmen ist eine Tochter der Daimler Financial Services AG. Laut Geschäftsführerin Ilka Fürstenberger ist Mercedes-Benz Financial Services als Partner des Handels nicht mehr aus der automobilen Wertschöpfungskette wegzudenken. Derzeit habe fast jedes dritte Daimler-Fahrzeug einen Leasingvertrag des Finanzdienstleisters.
E-Autos: „Jeder kann, jeder darf, aber keiner muss“ Für das auf der IAA in Frankfurt gezeigte Elektroauto VW e-up! gebe es keine Volumenambitionen, sagt Alain Favey, Sprecher der Geschäftsführung des Importeurs Porsche Austria: „Wir werden sehen, was der Markt hergibt.“ Bis zur Österreich-Präsentation des e-up! auf der Vienna Autoshow (Jänner 2014) werde auch die Entscheidung fallen, welche Händler die Elektroautos anbieten sollen; im Laufe des Jahres 2014 kommt ja auch der e-Golf auf den Markt. „Jeder kann, jeder darf, aber keiner muss“, so Favey in Richtung der Händler.
Porsche Bank kooperiert mit der Uniqa Group Kroatien, Serbien, Ungarn, Bulgarien, Rumänien und die Ukraine sind die ersten Märkte, in denen eine im September angekündigte Kooperation der Porsche Bank und der Uniqa Group umgesetzt wird. Die beiden Unternehmen wollen in Zentral- und Osteuropa als strategische Versicherungspartner tätig sein. Laut Hannes Maurer (B.), Vorstand der Porsche Bank, sollten die Kunden vom Produkt-Knowhow und vom Kundenservice der Uniqa profitieren; beide Unternehmen wollen ihre starke Marktposition weiter ausbauen.
Neues Onlineportal für Autoteile An Privatpersonen – aber auch an interessierte Werkstätten – richtet sich die Homepage www.toroleo.at, die Mitte September ihren Dienst aufnahm: Vorläufig konzentriert man sich auf die Bereiche Felgen und Reifen, später sollen die Kunden auch Autowäschen, Carsharing- und Mietfahrzeuge, Autowerkstätten sowie Kfz-Finanzierungen und -Versicherungen miteinander vergleichen können; Details dazu werden vorläufig aber noch nicht bekannt gegeben. Das Portal ist seit rund einem Jahr in Deutschland aktiv.
26
AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2013
Mag. Heinz Müller
Da kann etwas nicht stimmen Mit Interesse haben wir verfolgt, dass Apple und Google Ende September im neuesten MarkenRanking den bisherigen Spitzenreiter Coca- Cola überholt haben. Mit ebenso großem Interesse haben wir gesehen, dass die weltweit wertvollste Automarke, nämlich Toyota, erst auf Rang 10 aufscheint. Und dann haben wir zu rechnen begonnen: Demnach ist Silbermedaillengewinner Google (93,2 Mrd. Dollar) mehr wert als Toyota, Mercedes, VW, Ford, Hyundai und Audi gemeinsam (92,4 Mrd. Dollar). Und da haben wir zu zweifeln begonnen – bei allem Verständnis für die Suchmaschine, die für viele zum Computer-Alltag gehört. Aber Google kann niemals ein halbes Dutzend der zehn wichtigsten Automarken der Welt schlagen. Da ist etwas faul!
MANAGEMENT
Der Schadenmarkt in Zahlen Wie groß ist eigentlich der heimische Kfz-Reparaturmarkt? Dies hat Solera, die Konzernmutter von Audatex, in einem Dreiländervergleich – Österreich, Deutschland, Schweiz – für die Jahre 2005 bis 2010 untersucht. Die Zahlen zeigen, dass der Schadenmarkt ein recht stabiles Geschäft ist. Von Dr. Friedrich Knöbl
I
m Jahr 2005 verursachten die österreichischen Autofahrer 1,233 Millionen Schadensfälle, 2010 waren es mit 1,248 Mio. lediglich um 15.000 mehr. Die dazwischen liegenden Schwankungen dürften eher auf das Wetter als ein geändertes Fahrverhalten zurückzuführen sein. Der Schweiz gelang es in den vergangenen fünf Jahren, die Schadensfälle um 8,1 Prozent auf zuletzt 1,004 Millionen herunterzuschrauben. Dafür konnten sich in Deutschland die Werkstätten über einen Zuwachs von 9,4 Prozent freuen – von 6,812 auf 7,450 Millionen. Auffallend ist in diesem Zusammenhang, dass trotz steigender Kfz-Reparaturstundensätze die durchschnittliche Schadenshöhe von 1.599 auf 1.621 Euro faktisch gleich geblieben ist. Das lässt darauf schließen, dass die gestiegenen Kosten (Lohn und Werkstattausrüstung) durch effizientere Reparaturtechniken ausgeglichen wurden.
Die Kosten steigen in der Schweiz Auffallend ist weiters, dass die durchschnittliche Schadenshöhe in Österreich weit unter Deutschland (2009: 2.042 Euro) und der Schweiz (2010: 2.391 Euro) liegt. Allerdings konnten die Deutschen die Durchschnittskosten in den vergangenen fünf Jahren um 5,4 Prozent senken, während sie in der Schweiz um 9 Prozent gestiegen sind.
Und wieder hat es gekracht: Doch die Bilanz ist erstaunlich stabil, wie diese Statistik zeigt
Das heißt, dass unsere Werkstätten nach wie vor wesentlich preiswerter reparieren als unsere westlichen und nördlichen Nachbarn. So weit es einen Reparaturtourismus gibt, konzentriert sich dieser auf Tschechien, die Slowakei und Ungarn. Die Abhängigkeit der Werkstätten von den Kfz-Versicherungen zeigt sich auch darin, dass 700.000 Kaskoschäden nur 550.000 Haftpflichtschäden gegenüberstehen. Wobei die Versicherungen bei der vertraglich geregelten Kasko-Schadensliquidierung eine wesentlich größere Steuerungsmöglichkeit haben als beim gesetzlich geregelten Haftpflichtschaden. Das überwiegende Gros aller Versicherungs-Schadensfälle wird in den Fachwerkstätten repariert: Nur 4 Prozent der den Versicherungen gemeldeten Schadensfälle werden fiktiv abgerechnet, und zwar zu deutlich reduzierten Stundensätzen (50 Prozent des regulären Stundensatzes). Sie wandern nach der Reparaturablöse zum Pfuscher oder ins Ausland. Bei den hohen Abschlägen bei der fiktiven Abrechnung ist es allerdings fraglich, ob sich eine derartige Reise überhaupt noch lohnt. Das betrifft auch die Totalschäden, die sich jedoch mit 4 Prozent in Grenzen halten.
Bei uns verdienen Lehrlinge am meisten Insgesamt tummeln sich 27 Kfz-Versicherer am Markt: Die Generali kommt auf 20 Prozent Marktanteil, gefolgt von der Vienna Insurance (Wiener Städtische) mit 19 Prozent, der Uniqa mit 15 Prozent und der Allianz mit 14 Prozent. Diese beschäftigen 230 Versicherungs-Sachverständige, denen 200 unabhängige Sachverständige in rund 100 Büros gegenüberstehen. Von den rund 5.000 Werkstätten sind etwa 45 Prozent an eine oder mehrere Marken gebunden. Nach einer Online-Erhebung von LohnSpiegel bei 920 Kfz-Technikern verdienen diese bei einer 38Stunden-Woche monatlich brutto 2.269 Euro. Gut gestellt sind dabei unsere Lehrlinge: Sie kommen im ersten Lehrjahr auf 500 bis 550 Euro und klettern kontinuierlich auf 1.250 bis 1.450 Euro im vierten Lehrjahr. Danach liegt das Einstiegsgehalt laut AMSGehaltskompass bei 1.890 Euro.
Hohes Lohnniveau in der Schweiz In Deutschland fangen die Lehrlinge im ersten Jahr etwa mit demselben Gehalt wie bei uns an, doch kommen sie im vierten Jahr lediglich auf 580 bis 800 Euro. Zusätzlich ist noch ein starkes Ost-West-Gefälle zu berücksichtigen: In Westdeutschland werden KfzTechnikern durchschnittlich 2.396 Euro bezahlt, in den neuen Bundesländern sind es laut WSI-Lohnspiegel bloß 1.728 Euro. Und in der Schweiz liegt der Mindestlohn nach drei Jahren Berufserfahrung sogar bei 4.480 Franken (3.644 Euro). Zahlen, welche die von der AK ermittelten Preisunterschiede bei Kfz-Service und Reparaturen verständlich machen. •
AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2013
27
HANDEL MANAGEMENT
Ein-, Aus- und Überblicke
Ewald Munk, Oliver Traxler, Martin Exler, Albert Kiegler, Karl Janiba, Alois Opferkuch, Helmut Westphal (v. l.)
Nachhaltigkeit, neue Wege der Nachwuchssuche und Unfallreparaturmarkt bis 2020 gaben den Themenrahmen bei der diesjährigen Management-Konferenz in Hamburg.
R
Stephan Salzer: Casting auch in der Kfz-Werkstatt
und 30 der annähernd 400 Teilnehmer an der Management-Konferenz der Acoat-SelectedPartner kamen aus Österreich, wovon es immerhin 40 gibt. Sie sehen die Voraussetzungen, in der Zukunft erfolgreich zu sein, in der Gegenwart. Heute Tendenzen zu erkennen und zu deuten, Trends zu werten und einzuschätzen und ein breites Wissen zur richtigen Entscheidungsfindung zu gewinnen, lautete die Kernbotschaft der Macher von Akzo Nobel. Die Erwartungen der Teilnehmer haben sich laut Andreas Bäurle, Vertriebsleiter Österreich, erfüllt. Die ausgewählten Betriebe gehören zu den besten ihrer Branche. Im Rahmen von Acoat Selected verbindet sie ein Kerngedanke: Sie denken zukunftsorientiert, möchten Rentabilität sichern und ihre Produktivität steigern. „Stark durch Vielfalt ist ein vielversprechender Zugang zu neuen Kunden“, lässt man auch unter schwierigen Rahmenbedingungen im Reparaturgewerbe dieses Ziel nicht aus den Augen.
Anforderungsgerecht
Franz Zinöcker, Truck-Center Katzinger, wurde beim Neubau beraten
28
Die angebotenen Leistungen von Acoat Selected sind dabei genau an den Anforderungen des Marktes ausgerichtet. Im Mittelpunkt steht der Betrieb mit seinen Bedürfnissen, der auf individuelle Betriebs- und Marketing-, aber auch Umwelt- und Projektberatungen zurückgreifen kann oder anhand von praxisorientierten Schulungen und Seminaren weitergebildet wird.
Andreas Bäurle – 40 Marathons mit Bestzeit 2:30:02 Stunden und Musiker, Extremsportler und Unternehmer Joey Kelly
Update in Hamburg Darüber hinaus fördert die Partnerschaft die Kommunikation und den Erfahrungsaustausch mit Branchenkollegen und Experten. Gegenseitige Anregungen und Impulse führen zur kontinuierlichen Weiterentwicklung der Betriebe. In Hamburg erfolgte das Update mit renommierten Referenten im Zuschnitt eines Prof. Willi Diez, der die Rekrutierung leistungsstarker Nachwuchskräfte als größte Herausforderung ansieht. Karosserie- und Lackierfachbetriebsinhaber Stephan Salzer zeigte in Form eines Castings neue Wege in der Nachwuchssuche auf und erntete viel Applaus für seine Idee.
Beispiel Joe Kelly Für den gebürtigen irischen Musiker und ehemaliges Mitglied der „Kelly Family“ begann alles mit einer Wette. Ausdauersport als Ausgleich zu seiner Arbeit lehrten ihn, mit absoluter Disziplin und viel Ehrgeiz zielstrebig seine Ziele zu erreichen und sich zukunftsorientiert neuen Herausforderungern zu stellen. Die Macher der Veranstaltung 2013 setzten mit Kellys Vortrag „No Limits – Wie schaffe ich mein Ziel“ einen glaubwürdigen und nachhaltigen Schlusspunkt in einer gelungen Veranstaltung. Produktqualität ist heute selbstverständlich, mit Wille und Leidenschaft damit im limitierten Markt nicht nur zu überleben, sondern erfolgreich zu bestehen, ein erreichbares Ziel. 2014 ist Salzburg Ort der nächsten Management-Konferenz. • (LUS)
AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2013
MANAGEMENT
Autokauf: Das wollen Kunden Auf der IAA präsentierten die AutoBank AG und die LeaseTrend AG eine gemeinsame Studie über das Konsumverhalten beim Autokauf. Diese zeigt trotz hoher Rabatte beim Online-kauf: Der Autohandel bleibt Anlaufstelle Nummer 1.
D
as Institut für Marktforschung in Leipzig befragte 500 Pkw-Fahrer zu ihrem automobilen Kaufverhalten. Das Ergebnis dürfte vor allem die Autohausbetreiber freuen. Fast ein Drittel (73 Prozent) der Befragten sieht den Markenhändler als bevorzugten Verkaufskanal. Als relevanteste Kriterien für den Kunden beim Händler gelten die Möglichkeit zu einer Probefahrt, guter Werkstattservice und solides Knowhow bei Detailfragen: „Guter Händlerservice macht sich bezahlt, denn 20 Prozent der Befragten wären bereit, dafür mehr als 500 Euro auszugeben. Nur 15 Prozent wären die Leistungen keine 100 Euro wert.“
Neue und gebrauchte Autos sind gleich beliebt Mit 51 zu 48 Prozent (1 Prozent k. A.) entschieden sich nur geringfügig mehr Käufer für einen Gebrauchtwagen. Dabei gaben über die Hälfte aller Befragten für ihr Fahrzeug, egal ob neu oder gebraucht, weniger als 15.000 Euro aus und würden auch bei zukünftigen Käufen die gleiche Summe investieren. Immer häufiger sind Händler mit günstigen Onlineangeboten konfrontiert. Gerhard Fischer, Vorstand der LeaseTrend AG, rät: „Der Handel sollte auf seine klassischen Stärken setzen und dem Kunden alles bieten, was das Netz nicht kann.“ • (MKR)
Vortragender der Studie „Was Kunden wirklich wollen“ Professor Hannes Brachat mit den Vorständen Gerhard Fischer (LeaseTrend AG) und Markus Beuchert (AutoBank AG) (v. l.)
Hard Facts Die wichtigsten Kriterien für ein Fahrzeug sind Qualität/Zuverlässigkeit, Sicherheit und Verbrauch. Was ergab die Studie sonst noch?
66 % 15 % 44 %
der Autos sind älter als fünf Jahre planen einen Autokauf in den nächsten 18 Monaten sehen den Elektromotor vielleicht als mögliche Antriebsvariante
71 %
würden für den Händlerservice 100 Euro oder mehr zahlen
43 % 59 % 51 %
würden ihr Wunschauto lieber allein testen sind nicht bereit, für die Probefahrt zu zahlen entschieden sich für Autos unter 15.000 Euro Kaufpreis
MANAGEMENT
Dieser Aston Martin Rapide S legte ein Fünftel der Renndistanz beim 24-Stunden-Rennen am Nürburgring mit Wasserstoff zurück; das Wasserstoffspeichersystem stammt von Magna in Graz
Die Zukunft wird in Graz erforscht Magna baut in Graz nicht nur herkömmliche Autos, sondern erforscht und produziert auch Wasserstofffahrzeuge. Von Mag. Heinz Müller
O
b Mini Countryman, Peugeot RCZ oder Mercedes G-Klasse: Wer durch die Welt fährt, sieht diese bei Magna Steyr produzierten Fahrzeuge tagtäglich. Doch was hinter den Mauern des Grazer Werkes sonst noch passiert, ist geheim. Für AUTO & Wirtschaft öffneten sich die Tore dennoch: Bei einem exklusiven Termin durften wir uns ansehen, wie die automobile Zukunft aussehen könnte – zumindest wenn sich das Thema Wasserstoff früher oder später durchsetzt.
Der WasserstoffExperte Dr.-Ing. Guido Bartlok
Wasserstoff-Rennwagen überzeugte am Nürburgring Jener Mann, der sich seit zehn Jahren um dieses Thema kümmert, heißt Dr.-Ing. Guido Bartlok: „Program Manager Hydrogen Systems“ steht auf seiner Visitkarte. Ende Mai ließen er und sein Team aufhorchen, als ein Aston Martin Rapide S beim 24-Stunden-Rennen am Nürburgring ein Fünftel der Renndistanz mit Wasserstoff schaffte. „Dabei wollten wir eigentlich nur eine Qualifikationsrunde mit null CO2-Emissionen zurücklegen“, sagt Bartlok. Das Wasserstoffspeichersystem dieses 410 kW starken Rennwagens wurde in Graz entwickelt. Es ist einzigartig, weil man wahlweise mit Benzin oder Wasserstoff oder einer Mischung fahren kann. Freilich ist der Aston Martin vom Nürburgring nur ein Sonderprojekt: Min-
30
Die Lage der Behälter für Wasserstoff ist exakt berechnet
destens ebenso stolz ist man bei Magna Steyr auf die seinerzeitige Entwicklung des Tanks für den BMW Hydrogen 7. „Unsere Speichersysteme kamen in über 100 Autos zum Einsatz, die bis zum Ende der Flottendemonstration fünf Jahre problemlos gefahren sind“, erzählt der Wasserstoffpionier. Selbst in Fachkreisen ist nicht wirklich bekannt, dass auch die Wasserstofftanksysteme für die Mercedes B-Klasse in Graz entwickelt und gebaut wurden. Vom F-Cell, wie das Auto offiziell heißt, wurden rund 200 Stück gefertigt. Das bedeutet, dass die Kompetenz von Magna Steyr in Sachen Wasserstoffantrieb auch durchaus hilfreich sein könnte, um den Standort Graz längerfristig abzusichern. Theoretisch ginge es dank Flexplant sogar mit Modellen verschiedener Hersteller auf einer Linie.
3 Kilogramm Wasserstoff für 300 Kilometer Reichweite Doch wann werden Wasserstoffautos auch in größeren Stückzahlen am Markt erhältlich sein? „Die Elektro-Mobilität kann stark durch den Einsatz von Wasserstoff-Brennstoffzellensystemen vorangetrieben werden“, meint Bartlok: „Führende Hersteller haben die Markteinführung von Wasserstoffautos zwischen 2013 und 2017 in Regionen mit H2-Infrastruktur angekündigt. Hyundai hat vor wenigen Wochen erste Brennstoffzellenautos in Europa auf den Markt gebracht, 2015 wollen Honda und Toyota folgen.“ Bleibt die Frage, ob auch die Infrastruktur folgt: Bartlok glaubt, dass alle 150 Kilometer eine Wasserstofftankstelle gebaut werden sollte. Wobei zumindest anfangs auch sogenannte „duelfuel“-getriebene Fahrzeuge (also Wasserstoff und Benzin) möglich sind. Für 300 Kilometer wäre ein Tank mit 3 Kilogramm Wasserstoff nötig; dann geht es mit Benzin weiter. •
AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2013
MANAGEMENT
Gute Stimmung beim „Fünfziger“ Vor exakt 50 Jahren wurde die erste österreichische Leasinggesellschaft gegründet. Grund genug, um beim diesjährigen Leasingforum einen kurzen Blick zurückzuwerfen und ansonsten zuversichtlich in die Zukunft zu blicken.
D
ass der Autohandel derzeit schwierige Zeiten erlebt, bekommt auch die Leasingbranche zu spüren. Aber dennoch: Mit einem Neugeschäftsrückgang um 1,9 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro hielten sich die heimischen Kfz-Finanzierer im 1. Halbjahr deutlich besser als der um 8,4 Prozent rückläufige Neuwagenmarkt. Die durchschnittliche Vertragssumme stieg um 1,6 Prozent auf 22.826 Euro. Insgesamt war die Kfz-Sparte damit für über zwei Drittel des österreichischen Leasinggeschäfts verantwortlich. Kein Wunder, dass die Autofinanzierer auch beim diesjährigen Leasingforum stark vertreten waren. Das traditionelle Branchentreffen fand Mitte September in einem Schulungs- und Veranstaltungszentrum der UniCredit nahe dem Wiener „Kaiserwasser“ statt.
Auch im 1. Halbjahr 2013 bildete die Kfz-Finanzierung den wichtigsten Zweig der Leasingbranche Von Präsident zu Ex-Präsident: Dr. Michael Steiner (l.) zeichnet Mag. Rudolf Fric aus
© M. Sazel
Ehrung für „Urgestein“ Vor den mehr als 170 Teilnehmern verwies Dr. Michael Steiner, Präsident des Verbands Österreichischer Leasinggesellschaften (VÖL), einerseits auf die nunmehr fünfzigjährige Geschichte der heimischen Branche. Andererseits zeichnete er seinen bis Frühjahr 2012 amtierenden Vorgänger Mag. Rudolf Fric mit dem Goldenen Ehrenzeichen des VÖL aus. Der langjährige Chef der BAWAG PSK Leasing ist nunmehr als Berater tätig. Den geselligen Teil des Branchentreffens gestaltete „Mentalist“ Harry Lucs. Übersinnliche Fähigkeiten mögen auch in der Leasingwirtschaft von Vorteil sein – zwingend erforderlich sind sie angesichts der (zumal im Autofinanzierungsbereich) sehr soliden Branchenstruktur aber sicherlich nicht. • (HAY)
MANAGEMENT
Ein Monat zum Abhaken Gebrauchtwagen Aug. 2013 Stück
+/ – in % z. Vorjahr
VW
13.645
20,13
-8,44
Audi
6.021
8,88
-1,79
Opel
4.762
7,02
BMW
4.562
Ford
4.178
Marke
MA in %
+/ – in % z. Vorjahr
113.605
20,13
0,13
51.328
9,09
6,90
-8,23
39.234
6,95
-6,31
6,73
-4,08
39.429
6,98
6,02
6,16
-7,59
35.307
6,25
-0,86
Stück
Mercedes-Benz
3.594
5,30
-0,17
30.192
5,35
3,68
Renault
3.357
4,95
-7,47
27.644
4,90
-0,73
Peugeot
3.012
4,44
-5,07
24.852
4,40
3,16
Skoda
2.477
3,65
-3,77
21.771
3,86
11,86
Mazda
2.476
3,65
-1,47
20.055
3,55
1,50
Fiat/Abarth
2.438
3,60
-7,30
19.727
3,49
1,65
Seat
2.264
3,34
10,28
18.223
3,23
12,70
Toyota
1.827
2,70
-2,66
15.419
2,73
5,65
Citroën
1.742
2,57
-9,22
14.415
2,55
-2,27
Hyundai
1.160
1,71
-3,17
9.522
1,69
4,71
Suzuki
1.129
1,67
4,15
8.621
1,53
0,94
Nissan
1.050
1,55
-6,75
8.846
1,57
-2,75
Kia
941
1,39
-4,27
7.806
1,38
5,89
Volvo
829
1,22
5,47
6.425
1,14
6,29
Alfa Romeo
794
1,17
-6,92
6.312
1,12
-4,67
Mitsubishi
756
1,12
-10,32
6.566
1,16
-3,50
Honda
685
1,01
-5,12
5.762
1,02
-0,07
Chevrolet/Daewoo
664
0,98
8,67
5.142
0,91
12,05
Chrysler
360
0,53
-20,00
3.290
0,58
-12,78
Porsche
327
0,48
6,17
2.742
0,49
7,07
Jeep
322
0,48
28,80
2.412
0,43
inus und minus ergibt plus, haben wir einmal in Mathematik gelernt: Im richtigen Leben gilt das freilich nicht, denn wenn sowohl beim Neuwagenverkauf wie auch bei den Gebrauchtwagen-Ummeldungen ein Minus im Vergleich zum Vorjahr registriert wurde, dann ist das eben so – und noch lange nicht positiv. Genug philosophiert: Der (vom Wetter her heiße) August war, wie in den Statistiken auf diesen beiden Seiten leicht nachzulesen ist, ein Monat, den man am besten abhaken sollte, da sich wohl nur wenige Autoverkäufer über gute Zahlen freuen konnten. Wobei es im September, wie die meisten Marktteilnehmer berichten, wieder besser aussah.
808.384 Stück sollten heuer übertroffen werden Nach Ablauf von acht Monaten wagen die Analysten von Eurotax auch schon eine Prognose bis Silvester: Während man für den Neuwagenmarkt von Zahlen zwischen 310.000 bis 315.000 Einheiten bis Jahresende ausgeht (und damit das Vorjahresergebnis deutlich verfehlen wird), könnte sich bei den Gebrauchtwagen – den August-Zahlen zum Trotz – ein neuer Rekord ausgehen. Die Zahl, die es zu knacken gilt, stammt aus dem Vorjahr: 808.384 Stück. • (MUE)
Modell-Ranking Neuwagen
3,17
Mini
321
0,47
-0,31
2.724
0,48
smart
293
0,43
-1,68
2.191
0,39
4,53
Subaru
276
0,41
-7,07
2.249
0,40
14,63
Dacia
237
0,35
32,40
1.857
0,33
37,96
Land Rover
213
0,31
-5,75
1.738
0,31
11,41
Lancia
203
0,30
-13,98
1.906
0,34
3,25
Jaguar
163
0,24
32,52
1.208
0,21
9,52
Rover
106
0,16
-15,20
869
0,15
-16,60
Saab
89
0,13
7,23
691
0,12
-8,36
Daihatsu
85
0,13
-40,97
889
0,16
-21,26
Dodge
48
0,07
-4,00
355
0,06
7,25
Lexus
45
0,07
-38,36
460
0,08
7,48
SsangYong
35
0,05
-23,91
333
0,06
4,39
Ferrari
34
0,05
0,00
216
0,04
9,09
Maserati
17
0,03
-5,56
134
0,02
16,52
MG
13
0,02
-35,00
111
0,02
-13,95
Lada
12
0,02
-36,84
132
0,02
-3,65
Bentley
8
0,01
-27,27
75
0,01
29,31
Lamborghini
7
0,01
250,00
40
0,01
42,86
Infiniti
4
0,01
0,00
12
0,00
-29,41
Rolls-Royce
4
0,01
-20,00
38
0,01
-9,52
Aston Martin
2
0,00
-71,43
73
0,01
46,00
KTM
32
Jän. – Aug. 2013
MA in %
M
6,49
2
0,00
-33,33
15
0,00
-31,82
Sonstige
198
0,29
-13,54
1.523
0,27
-6,05
Summe
67.787
100,00
-4,84
564.486 100,00
2,11
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
Marke/
August 2013
Jän.–Aug. 2013
Modell
Stück MA in%
Stück MA in%
VW Golf VW Polo Škoda Fabia VW Tiguan Hyundai i20 Seat Ibiza Ford Focus Renault Clio Fiat 500 Škoda Octavia
1.480 885 682 510 481 440 431 418 409 392
6,4 3,8 3,0 2,2 2,1 1,9 1,9 1,8 1,8 1,7
12.379 7.106 4.657 5.791 4.212 3.791 4.365 3.308 3.500 4.357
5,6 3,2 2,1 2,6 1,9 1,7 2,0 1,5 1,6 2,0
Bundesländer Neuanmeldungen Bundesland B K NÖ OÖ S St T V W
AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2013
August 13 749 1.333 4.707 4.053 1.663 2.791 1.931 1.089 4.747
+/- % August 12 -21,24 951 -4,85 1.401 +0,38 4.689 -1,89 4.131 -14,94 1.955 -17,96 3.402 -12,82 2.215 +7,19 1.016 -1,31 4.810
Alle Daten zum Fahrzeugmarkt finden Sie auch im MarketAnalyser von EurotaxGlass’s
Neuwagen
VW Škoda Hyundai Opel Ford Audi Seat BMW Renault Mercedes-Benz Fiat/Abarth Mazda Toyota Nissan Citroën Peugeot Kia Suzuki Dacia Chevrolet Mitsubishi Mini Land Rover Alfa Romeo Honda Volvo Subaru Jeep Lancia Porsche smart Jaguar Lexus Aston Martin Bentley SsangYong Cadillac Infiniti Maserati Daihatsu Ferrari KTM Lada Lamborghini Lotus Rolls-Royce Saab Sonstige Summe
MA +/ – in % in % z. Vorjahr
4.264 18,49 1.559 6,76 1.437 6,23 1.386 6,01 1.378 5,97 1.294 5,61 1.202 5,21 1.109 4,81 1.073 4,65 867 3,76 839 3,64 810 3,51 689 2,99 668 2,90 647 2,81 644 2,79 607 2,63 549 2,38 547 2,37 326 1,41 260 1,13 141 0,61 121 0,52 110 0,48 104 0,45 104 0,45 62 0,27 58 0,25 52 0,23 46 0,20 43 0,19 27 0,12 27 0,12 2 0,01 2 0,01 2 0,01 1 0,00 1 0,00 1 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 4 0,02 23.063 100,00
-19,70 15,57 4,59 22,33 25,27 -20,02 -13,59 0,91 1,23 -5,04 -5,73 24,62 17,18 8,44 -13,50 -38,84 -42,74 41,49 24,60 -20,10 12,55 -26,18 -6,92 -10,57 -3,70 -34,18 -27,91 18,37 -53,98 -19,30 43,33 92,86 -10,00 -33,33 0,00 100,00 0,00 -66,67 -80,00 -100,00 -100,00 -100,00 -100,00 0,00 -100,00 0,00 -100,00 -42,86 -6,13
Jän. – Aug. 2013 Stück
MA in %
39.881 14.274 14.503 13.594 13.422 13.517 11.110 10.519 12.003 8.510 7.985 6.727 6.248 6.413 5.498 7.037 6.399 3.649 4.918 2.991 2.371 1.429 1.423 1.185 1.586 1.928 597 489 659 744 560 238 148 22 37 12 12 21 15 1 52 22 11 6 6 0 1 37 222.810
17,90 6,41 6,51 6,10 6,02 6,07 4,99 4,72 5,39 3,82 3,58 3,02 2,80 2,88 2,47 3,16 2,87 1,64 2,21 1,34 1,06 0,64 0,64 0,53 0,71 0,87 0,27 0,22 0,30 0,33 0,25 0,11 0,07 0,01 0,02 0,01 0,01 0,01 0,01 0,00 0,02 0,01 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,02 100,00
+/ – in % z. Vorjahr -8,49 -9,22 5,62 -5,39 -11,21 -8,83 3,08 -4,78 -1,57 17,97 -7,86 14,83 11,57 -2,20 -34,36 -31,58 -29,46 -9,34 28,74 -11,64 -13,56 -7,03 7,80 -27,12 0,19 -7,44 -32,69 -9,94 -35,71 -2,36 0,72 1,28 -27,80 69,23 0,00 -20,00 9,09 16,67 25,00 -99,47 52,94 29,41 -54,17 -57,14 -14,29 0,00 -93,33 -39,34 -7,08
Jän. – Aug. 2013 Anwendung (inkl. Kzl) männl. 10.767 3.831 3.785 2.631 2.961 3.741 2.572 3.121 3.312 2.467 1.391 3.219 2.634 1.069 1.719 1.954 2.302 1.304 2.705 1.091 830 349 406 202 791 762 170 93 65 306 140 47 50 9 2 3 6 3 1 0 26 6 7 2 5 0 1 15 62.873
weibl. 7.729 2.507 3.600 1.357 1.485 2.200 2.229 881 1.841 850 1.346 1.449 1.698 588 836 1.508 1.740 1.102 1.672 685 564 376 170 110 390 280 45 31 44 77 96 11 18 2 6 1 3 0 1 1 1 0 2 0 1 0 0 8 39.541
betriebl.
Taxi1
Vermietung1
Diplomatie1
79 119 32 15 71 7 24 11 14 236 8 20 98 8 13 5 7 0 42 19 0 0 0 0 0 2 0 0 0 0 0 2 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 832
1.282 1.319 4.724 2.139 612 332 385 1.441 298 939 660 6 260 624 242 274 255 26 1 40 4 286 5 128 2 84 2 10 122 6 115 1 10 1 0 2 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 5 16.642
37 6 1 3 2 12 0 105 4 60 1 4 8 4 0 4 2 0 0 0 3 4 5 2 2 18 0 0 1 2 2 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 2 295
21.385 7.936 7.118 9.606 8.976 7.576 6.309 6.517 6.850 5.193 5.248 2.059 1.916 4.756 2.943 3.575 2.357 1.243 541 1.215 977 704 847 873 405 886 382 365 550 361 324 180 80 11 29 8 3 18 13 0 25 16 2 4 0 0 0 14 120.396
in betrieblichen Zulassungen enthalten
Stück
1
Aug. 2013 Marke
Gewinner und Verlierer nach Segmenten Jänner – August 2013: 222.810 Kleinwagen
Stadtwagen
Microvans
Familyuntere vans Mittelklasse
Mittelklasse
Oberklasse
Luxusklasse
Sportwagen
11.850
46.457
6.776
47.267
16.706
20.903
5.834
308
1.432
-11,9 %
-9,6 %
-21,7 %
-1,6 %
-18,8 %
-14,4 %
-21,8 %
-22,8 %
-14,5 %
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Geländewagen
Geländew. Minivan medium
+8,8 %
+8,0 %
8.588
38.283
9.280
-14,9 %
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MANAGEMENT
In Großbritannien sieht’s gut aus Während in weiten Teilen Europas nach wie vor Katerstimmung herrscht, geht es mit dem Neuwagenverkauf auf den britischen Inseln nach wie vor steil bergauf.
Länderstatistik
M
it 1.391.788 Neuzulassungen und einem Plus von 10,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ist Großbritannien heuer nach Deutschland (1,969.820 Neuwagen, -6,6 Prozent) zum zweitwichtigsten Markt auf dem Kontinent aufgestiegen und hat Frankreich (1.167.647, -9,8 Prozent) klar hinter sich gelassen. Im Vorjahr waren die Franzosen nach acht Monaten noch um knapp 33.000 Einheiten vor den Briten gelegen. Die Gründe für das deutliche Plus in Großbritannien seien vielschichtig, ließen wir uns von Managern auf der IAA in Frankfurt erklären: Zum einen gebe es in Großbritannien einen größeren Nachholbedarf Alain Favey: Märkte als in den anderen hoch indusentwickeln sich untertrialisierten Staaten, zum anschiedlich deren sei dieses Land etwas früher in die Krise gerutscht – und komme daher auch etwas früher wieder daraus hervor. Gute Aussichten also für den Rest Europas? Wollen wir hoffen, denn nach dem Plus im Juli gab es im August wieder ein Minus, nämlich von 5,3 Prozent, das sich fast exakt mit jenem der ersten acht Monate (5,2 Prozent) deckt. Insgesamt liegt der Markt um fast 450.000 Stück hinter dem Wert von 2012.
Favey sieht einige Länder weiterhin tief in der Krise Im Vergleich zu 2012 seien die Verkäufe in Osteuropa relativ stabil, kommentiert Alain Favey, Sprecher der Geschäftsführung der Porsche Holding in Salzburg: Das sei allerdings recht positiv zu sehen, zumal das Geschäft zuvor fünf Jahre lang stets etwas schlechter gelaufen sei. „Das ist daher auch keine Katastrophenmeldung, sondern entspricht unseren Erwartungen. Allerdings sieht es in den einzelnen Märkten nach wie vor unterschiedlich aus.“ Während die Absatzzahlen in Tschechien und der Slowakei eine stabile Größe seien und sich ähnlich wie in Österreich entwickelten, seien Ungarn und Slowenien wieder „eher positiv“. Hingegen seien Kroatien und Rumänien weiterhin tief in der Krise: „Die ist dort noch nicht vorbei – und man ist noch weit weg vom Niveau, das wir 2007 in diesen Ländern hatten.“ Einen Ausblick auf das Jahr 2014 will Favey erst im Dezember wagen. • (MUE)
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Land Aug. 13 Belgien 29.829 Dänemark 14.295 Deutschland 214.044 Estland 1.589 Finnland 7.725 Frankreich 85.953 Griechenland 3.371 Großbritannien 65.937 Irland 3.698 Island 429 Italien 53.313 Kroatien 1.522 Lettland 752 Litauen 828 Luxemburg 2.554 Niederlande 28.595 Norwegen 11.805 Österreich 23.063 Polen 19.067 Portugal* 7.555 Rumänien 5.424 Schweden 21.616 Schweiz 20.630 Serbien 1.488 Slowakei 4.244 Slowenien 3.373 Spanien 37.607 Tschechische Republik 11.595 Ungarn 4.199 Zypern 426 Total 686.526 * geschätzte Volumina für August
Veränd. Aug. 12 in % 31.256 -4,60% 13.557 5,40% 226.455 -5,50% 1.518 4,70% 7.545 2,40% 96.067 -10,50% 3.872 -12,90% 59.433 10,90% 3.092 19,60% 473 -9,30% 57.119 -6,70% 1.743 -12,70% 894 -15,90% 952 -13,00% 2.899 -11,90% 32.991 -13,30% 11.932 -1,10% 24.570 -6,10% 17.985 6,00% 5.442 38,80% 5.270 2,90% 21.065 2,60% 21.940 -6,00% 1.764 -15,60% 5.578 -23,90% 3.072 9,80% 48.818 -23,00% 13.193 -12,10% 3.585 17,10% 691 -38,40% 724.771 -5,30% 2013
kum. 13 354.581 120.518 1.969.820 13.748 72.637 1.167.647 40.165 1.391.788 68.564 5.868 896.851 20.102 6.823 7.913 32.868 272.176 95.163 222.810 191.491 73.458 41.491 168.677 202.094 13.930 41.627 35.831 502.507 106.943 36.580 4.145 8.178.816
kum. 12 353.073 114.476 2.108.716 13.643 80.851 1.293.984 41.938 1.260.997 74.161 5.901 986.037 24.683 7.251 8.197 35.750 395.245 94.326 239.796 187.475 68.119 46.821 181.774 223.277 15.500 45.359 35.504 519.782 118.563 36.106 7.363 8.624.668
Veränd. in % 0,40% 5,30% -6,60% 0,80% -10,20% -9,80% -4,20% 10,40% -7,50% -0,60% -9,00% -18,60% -5,90% -3,50% -8,10% -31,10% 0,90% -7,10% 2,10% 7,80% -11,40% -7,20% -9,50% -10,10% -8,20% 0,90% -3,30% -9,80% 1,30% -43,70% -5,20%
Top-Ten-Marken Volkswagen Audi Ford Renault Opel/Vauxhall Mercedes BMW Peugeot Toyota Skoda
Aug. 13 86.206 44.198 44.004 43.941 42.143 39.286 39.077 37.718 31.125 30.093
Veränd. Aug. 12 in % 103.789 -16,90% 47.391 -6,70% 44.360 -0,80% 43.612 0,80% 43.690 -3,50% 37.110 5,90% 35.762 9,30% 46.284 -18,50% 31.853 -2,30% 31.698 -5,10%
Veränd. kum. 13 kum. 12 in % 1.027.039 1.114.442 -7,80% 467.949 485.423 -3,60% 610.547 655.056 -6,80% 520.594 568.006 -8,30% 546.067 576.236 -5,20% 414.624 399.036 3,90% 416.001 416.503 -0,10% 494.810 553.460 -10,60% 338.036 353.676 -4,40% 324.946 337.863 -3,80%
Top-Ten-Modelle Volkswagen Golf Renault Clio Volkswagen Polo BMW Reihe 3 Ford Fiesta Audi A3/S3/RS3 Peugeot 208 Opel/Vauxhall Corsa Nissan Qashqai Skoda Oktavia
Aug. 13 27.004 14.770 14.137 12.874 12.369 12.089 11.613 11.587 10.501 10.169
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Veränd. Aug. 12 in % 28.870 -6,50% 13.055 13,10% 16.956 -16,60% 8.760 47,00% 12.986 -4,80% 8.509 42,10% 14.813 -21,60% 13.178 -12,10% 10.883 -3,50% 11.025 -7,80%
kum. 13 302.156 190.725 180.357 133.235 188.671 107.011 167.196 160.436 142.081 98.510
kum. 12 301.706 160.317 204.506 111.442 206.995 89.494 74.885 180.596 142.638 125.761
Veränd. in % 0,10% 19,00% -11,80% 19,60% -8,90% 19,60% 123,30% -11,20% -0,40% -21,70%
MANAGEMENT
Groß und klein, fein und fachlich qualifizierte Kräfte im Außendienst und ein Mann an der Spitze drücken der Webasto im heimischen Markt seit Jahrzehnten ihren Stempel auf – stabile zukunftsorientierte Verhältnisse eben. Im deutschen Neubrandenburg baue Webasto soeben ein Zentralverteilungslager, das sich noch positiver auf die Lieferfähigkeit zu den österreichischen Kunden auswirken werde, erläutert Damasky diese Investition. Hahn wiederum bündelt die dadurch geschaffenen Kräfte, um den geografischen Besonderheiten folgend die Warenverfügbarkeit weiter zu entwickeln. „Im Erstausrüstungsgeschäft agieren wir aus den Produktionswerken und Wien Lager engstens mit den OEs abgestimmt just in time, im Nachrüstgeschäft haben wir die Schnelldreher vor Ort“, sagt Hahn, „mit dem neuen Zentrallager steigern wir von heute 90 auf bald 95 Prozent Warenverfügbarkeit.“ Mit derartigem Elan unterwegs kann Hahn auch gut im Duopol mit dem Standheizungsmitbewerb im Kerngeschäft leben, da sich das Geschäftsmodell Heizen– Klima und die Produktpalette Heizen–Klima–Kühlen in der Nachrüstung wie auch Erstausrüstung in den letzten Jahren zunehmend nachvollziehbar differenziert hat. „Innerhalb von 5 Jahren wurden von Webasto alle Grundelemente überarbeitet“, verdeutlicht Damasky die Kompetenz seines Unternehmens, alle Entwicklungsschritte in der Mobilitätsindustrie tonangebend mitzugestalten. Daraus zieht Hahn dauerhaft die Kraft für den Erfolg von Webasto in Österreich. • (LUS)
Der enorme Wandel in der Weltwirtschaft mit der Verschiebung des automobilen Wachstums außerhalb von Europa beschert Österreich-Statthalter Dieter Hahn zusätzliche Bedeutung im Webasto-Ersatzbedarfsgeschäft.
M
it mehr als 50 Standorten weltweit und davon 30 Produktionsstandorten ist das seit Gründung 1901 in Familienbesitz befindliche bayerische Unternehmen als Weltmarktführer für Dachsysteme und Standheizungssysteme ein global aufgestelltes Unternehmen. Dr. Joachim Damasky behält dennoch ein Auge auf seine lokalen Niederlassungen, die, wie im Fall Webasto Österreich, im Erstausrüstung und Nachrüstgeschäft konstant ihre Umsatzleistungen bringen. „Innovationskraft, Schnelligkeit, Flexibilität und Kundennähe“, nennt Dieter Hahn die Vorzüge, für Webasto die Kunden in Österreich dauerhaft an sich zu binden. Bei über 40 Prozent Eigenkapitalquote und auf die nächsten drei Jahre dank BRIC-Staatenwachstums nahezu 8 Milliarden Euro OE-Auftragspolster lässt sich trotz verhaltener Pkw-Neuwagenverkäufe in unseren Breiten solide und in Eigenständigkeit aufbauen.
Niemals Stillstand Global aufgestellt, halten Damasky und Hahn im lokalen Kundenbetreuungskonzept alle Fäden in der Hand, um weiterhin ihre Partner bei Laune und Erfolg zu halten. Ein innovatives, qualitativ hochwertiges Produkt- und stabiles Lagerprogramm, engagierte
Komm.-Rat Dieter Hahn (l.), Webasto Österreich, und Dr. Joachim Damasky, Vorstandsvorsitzender Webasto Thermo & Comfort SE, haben – jeder auf seine Weise – nur den Erfolg ihres bayerischen Unternehmens im Sinn
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IAA 2013
Glaube und Hoffnung: Wann endet die Krise?
Die IAA in Frankfurt stand diesmal nicht nur im Zeichen des verstärkten Marktauftritts der Elektroautos: Beherrschendes Thema waren die Strategien der Hersteller für einen Weg aus der Absatzkrise in Europa. Von Dr. Klaus Engel, Philipp Hayder und Mag. Heinz Müller
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ines vorweg: Die Hoffnungen der Organisatoren, dass die mittlerweile 65. Auflage der weltgrößten Automobilausstellung mit einem Besucherplus enden würde, haben sich nicht erfüllt: 881.100 Besucher zählte man vom 12. bis 22. September, das war dann aber doch relativ deutlich weniger als 2011, als 928.000 Menschen gekommen waren, um sich die glitzernden Neuheiten anzuschauen. Dennoch sprachen die Veranstalter – traditionell ist es der Verband der Automobilindustrie (VDA) – von einem Erfolg, da am ersten Wochenende das schlechte Wetter ein besseres Ergebnis verhindert habe. Wie auch immer: Die Vorbereitungen auf die nächste Schau (17.–27. September 2015) haben längst begonnen.
Audi: das Ende des Entscheidungsstaus
Abarth-Markenchef Marco Giulio Magnanini setzt auf perfekte Personalisierung
Neues Kundenpotenzial durch die Marke Abarth Doch zurück auf die abgeschlossene Messe: Auf die absolute Abstimmung individueller Fahrzeugdetails auf (Leistungs-)Wünsche des Kunden und die Strahlkraft der Marke des gebürtigen Österreichers „Carlo“ Abarth setzt Marco Giulio Magnanini, Chef der Marke Abarth. Die ungeheuer starke Marke bringe dem Konzern neue Potenziale und finanzkräftige Kunden, die man zum Beispiel mit einem „normalen“
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Fiat nicht gewinnen könne. Der Abarth wird als kleiner Luxuswagen wahrgenommen, der 500 sei das sportliche Einstiegsmodell. Es gebe aber speziell unter den Sammlern nicht wenige Kunden, die den Abarth vielleicht als Zweit- oder Drittauto neben anderen sportlichen Fahrzeugen haben.
Ulrich Hackenberg, neuer Technik-Vorstand von Audi, gibt neue Ziele vor
In den ersten Wochen nach seinem Amtsantritt bei Audi habe er den Innovations- und Entscheidungsstau abgebaut, sagt der seit Sommer amtierende Technik-Vorstand Ulrich Hackenberg: „Doch nun muss man das in Autos umsetzen.“ Das in Frankfurt gezeigte Sport Quattro Concept sei das erste Beispiel: „Dieses Auto wurde in den Wochen vor der IAA noch sehr stark verändert. Es steht auf dem Modularen Längsbaukasten der 2. Generation und hat eine Elektrifizierung integriert. Dieser Plug-in-Hybrid wird in Zukunft noch eine große Rolle spielen. Audi lebt von Emotionen, und die müssen die Fahrzeuge rüberbringen. Das Ur-Gen Quattro erfährt nun eine neue Belebung.“ Angst, dass BMW im Elektroauto-Bereich mit dem neuen i3 und dem künftigen i8 einen großen Vorsprung auf die Ingolstädter herausfahren könnte, hat Hackenberg nicht: „Man muss sich Elektroautos in der Planung genau nach ihrem Einsatzspektrum anschauen. Wir haben im Konzern den VW e-up! als Einstiegsmodell und ab 2014 den e-Golf als kompaktes Volumenfahrzeug. Aber auch Plug-ins haben ihre
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IAA 2013
Berechtigung. Nun müsse man sehen, wie der Markt all diese Fahrzeuge aufnehme, meint der Audi-Vorstand: Das vom Konkurrenten BMW eigens für die Produktion der E-Autos errichtete Werk in Leipzig rechne sich nur bei entsprechenden Stückzahlen. „Wir haben den Elektroantrieb, welcher Art auch immer, in unsere Fahrzeuge integriert. Damit können wir unsere Werke so steuern, dass sie immer ausgelastet sind. Das ist auch für die Beschäftigten sehr wichtig.“
Ford will mit neuer Ausstattung nach oben kommen
Thomas Sedran, Chef von Chevrolet Europe
Chevrolet: mit neuem Chef zu neuen Zielen Erst seit wenigen Monaten im Amt ist auch Thomas Sedran, der neue EuropaChef von Chevrolet. Sedran, der zuvor bei Opel tätig war, nennt als eines seiner Ziele, die Unterschiede zwischen den Modellen von Opel und Chevrolet stärker herauszuarbeiten. „Wenn man sich Chevrolet Trax/Opel Mokka, Chevrolet Aveo/Opel Corsa und Chevrolet Cruze/Opel Astra ansieht, sehen wir kaum Interaktionen: Was aber nicht heißt, dass man es nicht besser machen kann.“ Er glaubt auch nicht, dass Chevrolet im Kampf um preisbewusste Kunden gegen Dacia antreten sollte: „Ich vermute vielmehr, dass am Markt Luft entstehen wird, weil Hyundai bei Preis und Ausstattung nach oben will. Und die bisherigen Kunden muss jemand bedienen, zum Beispiel Chevrolet.“ In Österreich hatte Chevrolet in den vergangenen Jahren stets rund 1,3 Prozent Marktanteil. Sedran, der mit einer Österreicherin verheiratet ist, will auch hier nach oben: „Ich bin hier, um zu gewinnen, das gilt für alle Märkte, und ich will mehr Marktanteil holen: Aber ich bin Kaufmann genug, dass ich auch sage: Nicht um jeden Preis. Viel wichtiger ist eine systematische Entwicklung von Kunden und Händlern. Und da könnten beispielsweise mehr kleingewerbliche Kunden interessant sein.“
Citroën nach Rückgängen wieder optimistisch Trotz der starken Rückgänge bei den Verkäufen ist Arnaud de Lamothe, Marketingdirektor von Citroën, einigermaßen optimistisch: „Es stimmt, wir hatten schon 2011 und 2012 schlechte Zahlen, da der Markt in Frankreich, Italien und Spanien stark eingebrochen ist. Das war auch in den ersten Monaten 2013 so, ist aber zuletzt besser geworden.“ Erfreulich sei auch, dass sich die französische Marke heuer in Großbritannien um ungefähr 4 Prozent gesteigert habe. „Daher halten wir derzeit bei einem Marktanteil von 4,3 Prozent in Europa.“ Der Grund für die Schwäche sei auch darauf zurückzuführen, dass Citroën im B-Segment immer besonders stark gewesen sei: „Das macht immerhin 40 Prozent des europäischen Marktes aus. Doch wir hatten Probleme in der C3-Fabrik und haben allein deshalb in Europa 0,3 Prozent im Marktanteil verloren.“
Citroën-Marketingdirektor Arnaud de Lamothe
Marktrückgänge begleiten auch Ford: Europa-Vertriebschef Roelant de Waard führt dies jedoch auch auf Kapazitätsanpassungen und Produktionsumstellungen zurück, wodurch einige wichtige Modelle eine Zeitlang nicht voll verfügbar gewesen seien. Dies sei auch für Österreich besonders wichtig, wo Mondeo, Galaxy und S-MAX traditionell einen großen Stellenwert im Portfolio hätten. Aber auch durch die Einführung neuer Produkte wie Kuga, B-MAX, Transit Custom und Fiesta habe Ford an Wichtigkeit gewonnen; Ähnliches erhoffe man sich nun auch durch den Start des Mini-SUVs Ecosport. Die von Ford ins Leben gerufene neue Ausstattungslinie Vignale, die auf der IAA vorgestellt wurde, solle ab nächstem Jahr Premiumkunden begeistern, sagt de Waard: „Damit wollen wir nicht Ghia wieder einführen, sondern setzen ganz bewusst ein Signal, dass es sich um moderneren Luxus handelt als seinerzeit bei Ghia.“ Noch sei nicht klar, welche Händler mitmachen werden, da dies ja auch mit Kosten verbunden sei: „Einige Händler werden sicher expandieren müssen, wenn sie die ganze Bandbreite von Vignale anbieten wollen.“
Flottenkunden als Hoffnungsträger von Infiniti
Ford-EuropaVertriebschef Roelant de Waard
Christian Blank, Direktor für Zentraleuropa von Infiniti, erwartet für die Marke im 2. Halbjahr eine positive Entwicklung: Der Launch des Q50 werde noch Schwung in die Absatzzahlen bringen, ist er positiv gestimmt. Das neue Modell sei nicht zuletzt dank der 170-PS-Dieselmotorisierung nicht nur in DieselLändern relevanter für die angepeilte neue Zielgruppe
„Zuversichtlicher als je zuvor“ Die Freude an seiner erst vor wenigen Monaten übernommenen Aufgabe ist dem Vorstandsvorsitzenden von Opel Dr. Karl-Thomas Neumann ins Gesicht geschrieben. Tatsächlich gibt es Anzeichen, dass die Marke wieder auf Erfolgskurs einschwenkt. „Im 1. Halbjahr 2013 hat Opel zum ersten Mal seit 15 Jahren keinen Marktanteil verloren. Das ist ein Riesenerfolg, der in erster Linie auf den neuen Produkten basiert“, berichtet Neumann. Beispielsweise habe es für den Mokka bisher über 120.000 Bestellungen gegeben, der Adam sei mehr als 50.000-mal verkauft worden. Vom Facelift des Insignia erwartet sich Neumann ebenfalls sehr viel: „Ich bin zuversichtlicher als je zuvor.“ Dennoch gibt es viele Herausforderungen. Dazu zählt der Umgang mit der Konzernschwester Chevrolet. „Wir müssen zwischen Opel und Chevrolet eine klare Positionierung finden“, so Neumann. Am Image von Opel muss nach wie vor gearbeitet werden, gleichzeitig sind weitere Effizienzsteigerungen in der Produktion nötig. Eines steht für Neumann, der seine Marke bis 2016 in die schwarzen Zahlen führen will, aber fest: „Wir können Opel nicht nur zum Erfolg sparen, wir müssen auch mehr Autos verkaufen und damit möglichst mehr Geld erwirtschaften.“
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der Flottenkunden als das Vorgängermodell und die Antriebsalternative (Hybridantrieb, 364 PS). Künftig werde die Marke daher zusätzlich zu Privat- und B2B-Kunden deutlich mehr die mittleren und großen Flottenbetreiber ansprechen. Mit dem künftigen Modell Q30 könne Infiniti die Zielgruppe nochmals zu den „Jungen und jenen, die sich jung fühlen“ ausweiten. Die Marke Infiniti stehe vor allem für Performance und die Kunden wollten sich abheben, das gelte speziell für das wichtigste Produkt, den FX.
Christian Blank, Infiniti-Chef für Zentraleuropa
Raubkatze setzt zum nächsten Sprung an Kein anderer Autobauer wächst derzeit so schnell wie Jaguar. Im 1. Halbjahr verzeichnete die Nobelmarke in indischem Besitz ein Plus von 29 Prozent. „Im Gesamtjahr erwarten wir, dass die Zuwächse noch stärker ausfallen werden“, sagt Global Brand Director Adrian Hallmark. „Großartig“ werde zum Beispiel der neue F-Type vom Markt angenommen: In den USA, Großbritannien und Deutschland (gemeinsam machen diese Länder 80 Prozent des weltweiten Sportwagenmarktes aus) entfalle ein Fünftel aller Segmentzulassungen auf das erst vor wenigen Monaten eingeführte Cabrio. Mittelfristig hat Jaguar freilich noch viel mehr vor. Ab 2015 wird eine Mittelklasselimousine in neuartiger Aluminiumbauweise gegen BMW 3er, Audi A4 und Co antreten. Kurz darauf könnte ein (in Frankfurt als Studie gezeigtes) SUV folgen. Das weltweite Händlernetz soll bis Ende 2016 von rund 1.000 auf 1.500
Adrian Hallmark, Brand Director von Jaguar
Michael Cole, Chief Operating Officer Kia Europe
„Licht am Ende des Tunnels“ Sein bedingungsloses Eintreten für das Elektroauto hat Carlos Ghosn in den vergangenen Jahren nicht nur Zustimmung eingebracht. Doch diese IAA schien den CEO von Renault-Nissan zu bestätigen: BMW präsentierte sein erstes Serien-Elektroauto und VW kündigte vollmundig an, bis 2018 Marktführer bei Elektromobilität werden zu wollen. „Im Moment sind wir die Nummer 1 und wir haben keinerlei Absichten, diese Position aufzugeben“, sagt dazu Ghosn. Das Ziel von 1,5 Millionen verkauften Elektroautos im Jahr 2016 sei zwar nicht mehr realistisch, bis 2020 werde man diesen Wert aber erreichen. „Die Öffentlichkeit glaubt an das Elektroauto“, so Ghosn: „Halten Sie sich nur vor Augen, dass – gemessen an den Stückzahlen – kein Autohersteller einen auch nur annähernd so hohen Börsenwert hat wie Tesla.“ Am weltweiten Automarkt rechnet Ghosn mit weiteren Rekorden, die Entwicklung in Europa schätzt er differenziert ein.: Wir sehen zwar Licht am Ende des Tunnels, aber noch keinen echten Aufschwung.“ Heuer sei ein Minus von etwa 5 Prozent zu erwarten, 2014 dürfte es erstmals wieder leichte Zuwächse von „etwas mehr als einem Prozent“ geben. Wie lange es dauern wird, bis der europäische Markt wieder das Vorkrisenniveau erreicht, will Ghosn nicht abschätzen. Eines steht für ihn aber fest: „Das Schlimmste liegt hinter uns.“
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Standorte ausgebaut werden. „Das wird ein gewaltiger Schub für unser Geschäft sein“, meint Hallmark, für den Stückzahlen dennoch nur ein „beinahe sekundäres Ziel“, sind: „Entscheidend ist, dass wir mit jeder Stückzahl ein zufriedenstellendes wirtschaftliches Ergebnis erreichen können.“
Kia ist gegen den Markttrend unterwegs „Wir sind gut unterwegs“, sagt Michael Cole, COO von Kia Motors Europe. Das kann wahrlich nicht jeder Hersteller von sich behaupten, doch die koreanische Marke dürfte in Zentral- und Westeuropa heuer eine Absatzsteigerung von 338.000 auf rund 340.000 Einheiten erreichen. „Da der Gesamtmarkt wahrscheinlich um 4 oder 5 Prozent rückläufig sein wird, sollte unser Marktanteil parallel von 2,7 auf rund 2,9 Prozent steigen“, erklärt Cole. Immer wichtiger wird für Kia die Produktion in Europa. Deren Anteil an den Verkäufen soll heuer von 54 auf 59 Prozent steigen – auch deshalb, weil sich hier gefertigte Modelle wie der cee’d (Cole erwartet ein Plus von 4 Prozent) oder der Sportage (plus 8 Prozent) besonders gut verkaufen. Die kontinuierliche Aufwärtsentwicklung der Marke – von nationalen Besonderheiten wie in den vergangenen Monaten in Österreich abgesehen – wirkt sich auch auf das Vertriebsnetz aus. Cole beobachtet hier eine „natürliche Tendenz“ zu Exklusivbetrieben: „Bei vielen Händlern, die uns vor 4 oder 5 Jahren als zweite Marke hinzugenommen haben, sind wir mittlerweile zum wichtigsten oder überhaupt zum einzigen Fabrikat geworden.“
Alternative für Individualisten: Lexus Paul van der Burgh, Director von Lexus Europe, betont, dass man eine mit 25 Jahren junge, speziell in Westeuropa kleine Marke sei, die dem Volumen nicht hinterherjage. Produktionskapazität sei ein Thema, man formuliere aber keine Absatzziele. Das stetige, konsequente Wachstum fortzusetzen sei man bestrebt. Die jährlich zuletzt halbe Million Lexus sei eine gute Grundlage für die Zukunft. Man jage zum Beispiel nicht der in Deutschland heimischen Konkurrenz hinterher. Lexus schaue sich auch nicht bestimmte Märkte an, sondern wolle Individualisten fokussierte Fahrzeugmodelle in Verbindung mit erstklassigem Service anbieten. „Nicht jeder will ein in großer Stückzahl verkauftes Auto fahren!“, sagt van der Burgh. Mit dem in Frankfurt als Konzept gezeigten LX-NF zeige Lexus, wohin es in Zukunft gehe; Lexus steige damit in das wichtige C-SUV-Segment ein.
Nissan sieht sich auf der Überholspur „Wir setzen unsere Schätzungen ganz bewusst um 20 Prozent zu niedrig an“, sagt Andy Palmer, Executive Vice President von Nissan. Mit dieser konservativen
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„Wir sind nicht zu klein“ Befürchtungen, wonach Volvo langfristig zu klein sein könnte, um zu überleben, zerstreut Vorstandsvorsitzender Håkan Samuelsson: Erstens gebe es mit dem Eigentümer Geely in China eine sehr fruchtbare Zusammenarbeit bei der technischen Entwicklung und im Einkauf. Zweitens könne Håkan Samuelsauch ein kleinerer Hersteller wie Volvo durchaus son, Volvo Vorim Konzert der Großen mitspielen. standsvorsitzender „Wir müssen ja nicht 6 oder 7 Millionen Autos bauen. 800.000 Autos pro Jahr sollten absolut genug sein für Profitabilität.“ Während der doch eher mühsamen Zeit unter dem früheren Eigentümer Ford und der Kooperation mit Mitsubishi habe Volvo gemerkt, dass man viele Kompromisse schließen müsse. „Da hatten wir am Ende acht Motoren, die in ein Fahrzeug einzubauen waren. Ein Alptraum! Am Ende ist auch nicht die Größe entscheidend, sondern wie schlank wir in der Verwaltung sind.“ Wichtig sei für Volvo, dass das neue Werk in China, in dem derzeit die Vorserienfertigung laufe, möglichst rasch die Volvo-übliche Qualität erreiche. „Was den Export betrifft, so ist das zwar derzeit nicht im Plan, aber ich will diese Möglichkeit auch nicht ausschließen“, sagt Samuelsson.
Herangehensweise wolle man das Problem der Überproduktion, das nach wie vor viele Autohersteller plagt, vermeiden: „Wenn ich die Wahl habe, ist mir ein Verfügbarkeitsproblem allemal lieber als ein Absatzproblem.“ Mit dieser Strategie fährt der japanische Partner von Renault („die Allianz ist gesünder als je zuvor“) offensichtlich sehr gut. In Europa will Palmer bis zum Ende des Wirtschaftsjahres 2016 zum stärksten asiatischen Hersteller werden. Weltweit soll es heuer gelingen, die Verkäufe von 4,9 auf rund 5,3 Millionen Autos zu steigern. „Das würde einem Marktanteil von 6,5 Prozent entsprechen“, so Palmer. „Bis 2016 streben wir einen Marktanteil von 8 Prozent an, das wären dann 7 bis 7,6 Millionen Fahrzeuge.“
Paul van der Burgh, Lexus
Renault als Pionier bei der E-Mobilität Vom Ziel, bis zum Ende des Wirtschaftsjahres 2016 rund 1,5 Millionen Elektroautos zu verkaufen, hat sich Renault verabschiedet. Laut der für E-Fahrzeuge verantwortlichen Direktorin Béatrice Foucher kann es nunmehr 2020 so weit sein: „Bis dahin ist in geeigneten Märkten ein Anteil von 10 Prozent der Neuzulassungen durchaus realistisch, sofern wir Unterstützungen von den Regierungen bekommen, eine ausreichende Infrastruktur aufgebaut wird und das entsprechende Bewusstsein in der Bevölkerung vorhanden ist.“ Ein gutes Beispiel dafür sei Norwegen, wo die ersten Elektroautos schon jetzt einen Marktanteil von knapp 3 Prozent erreichen würden. Für Foucher steht fest, dass E-Fahrzeuge vorerst auf staatliche Kaufanreize angewiesen sind: „Die Kosten einer neuen Technologie sind nun einmal hoch,
Béatrice Foucher, Renault E-Autos
Alain Uyttenhoven, Toyota
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Ertrag im Mittelpunkt Der bekannte österreichische Automanager Thomas Alexander Schmid fungiert seit dem Frühjahr als Vice President Sales and Fleet bei Hyundai Motor Europe. Damit hat er eine Schlüsselposition bei der am stärksten wachsenden Marke der letzten Jahre inne. „Wir werden in den nächsten dreieinhalb Jahren 22 neue Modelle auf den Markt bringen – auch in Segmenten, in denen wir derzeit noch gar nicht vertreten sind“, sieht Schmid weitere Potenziale. Vorerst gilt es aber, die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu bewältigen. „Der europäische Automobilmarkt wird in den nächsten 2 bis 3 Jahren relativ instabil bleiben“, meint Schmid. Heuer sei in Westeuropa mit einem Pkw-Absatz von lediglich 13 Millionen Stück zu rechnen: „Auf das Niveau von 2007 fehlen uns damit 4 Millionen.“ Hyundai reagiert auf diese Situation, indem man sich vorerst mit einem Halten des bei 3,5 Prozent liegenden Marktanteils zufrieden gibt. „Wir stellen im derzeitigen Umfeld Ertrag vor Wachstum“, so Schmid. Bis 2020 seien die Ziele dafür umso ambitionierter: Dann sollen 5 Prozent in der Statistik stehen.
Für René Buzek (Autorola) ist die IAA natürlich ein Pflichttermin
Am Kia-Stand war Pressesprecher Gilbert Haake ins Gespräch mit Europa-Vertriebschef Benny Oyen vertieft
Er designte die wunderschöne Volvo-Studie Concept Coupé: Maximilian Missoni aus der Steiermark
Mit dem neuen Mazda3 wollen Iris Schmid und Jo Deimel vom Mazda-Importeur zurück zu alter Stärke
daher müssen auch die Preise höher sein.“ Mit den rund 7.000 Bestellungen für den Zoé, das jüngste EMobil von Renault, ist Foucher durchaus zufrieden. Insgesamt kann sie auf bisher über 100.000 Elektroauto-Verkäufe innerhalb der Allianz mit Nissan verweisen, davon entfielen rund 30.000 Stück auf Renault. Das beliebteste Modell war dabei der zweisitzige Twizy mit 11.000 Stück, gefolgt vom Kangoo Z.E., dem neuen Zoé sowie dem Fluence Z.E.
Peter Modelhart (Jaguar, Land Rover) freut sich über neue Modelle und steigende Zulassungszahlen
Hans-Jörg Mayr zeigte diesmal auf der IAA, dass Hyundai auch im kleinsten Segment stärker mit dabei sein will: Der i10 ist nicht mehr so kantig wie sein Vorgänger
Toyotas Comeback mit Hybrid-Turbo Während in Frankfurt das (reine) Elektroauto die Schlagzeilen dominierte, setzt Toyota weiterhin auf Hybridmotoren. Derzeit kommen diese in jedem vierten in Europa verkauften Toyota zum Einsatz, mittelfristig soll der Anteil auf 50 Prozent steigen. Alain Uyttenhoven, Vice President von Toyota Motor Europe, verweist auf die offensichtlichen wirtschaftlichen Vorteile für den Konsumenten: „Bei den heutigen Kosten der Batterien ist es sehr schwierig, ein Elektroauto auf den Markt zu bringen, das ökonomisch Sinn macht. Wenn ein Golf mit Elektroantrieb 36.000 Euro kostet und ein herkömmlicher Golf 18.000 oder 19.000 Euro, wird es wohl nicht gelingen,
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Felix Clary und Aldingen, Leiter des Arbeitskreises der Automobilimporteure (M.), besuchte während seines Messerundgangs auch den Stand von Toyota und wurde von Friedrich Frey (l.) und Wolfgang Pötzelberger (r.) begrüßt
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Wolfgang Wurm, Leiter des SeatImporteurs, will mit dem neuen Leon ST auch im Kombi-Segment mitmischen und Flottenkunden verstärkt ansprechen
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Richard Mieling, Sprecher der Porsche Holding( l.), begrüßte Felix Clary und Aldringen, Arbeitskreis der Automobilimporteure (M.), und Christian Pesau (r.) am Audi-Stand
Mit dem neuen Rapid Spaceback will Max Egger, Leiter des Importeurs, Škoda zu noch höheren Zulassungszahlen verhelfen Reger Zuspruch auf der IAA: Angelika (l.) und Sonja Kresch, Remus, Sebring
Corinna Widenmeyer, Leiterin des MercedesImporteurs, konnte eine Fülle an Neuheiten vorstellen Wenige Wochen vor dem Österreich-Start des Elektroautos BMW i3 freut sich Kurt Egloff über reges Interesse der Kunden
Barbara Eichberger, Sprecherin von Citroën Österreich, war erstmals auf der IAA
Norman Winkler (l.), aus Österreich stammender Fiat-Konzernsprecher, mit Luca Vernoli und Mag. Wolfgang Brunner, Fiat Group Österreich
diesen Mehrpreis durch den Wegfall der Spritkosten zu kompensieren.“ Hybridfahrzeuge haben sich dagegen in so gut wie allen Segmenten etabliert. „Die Restwerte sind sogar etwas besser als bei konventionellen Motorisierungen“, berichtet Uyttenhoven, der – mit Unterstützung der Hybridtechnologie – das eindrucksvolle Comeback der vergangenen Jahre fortsetzen will:
Nissan-Österreich-Chef Bruno Mattucci will mit dem X-Trail, der im Sommer 2014 startet, neue Kunden gewinnen
„Wir möchten heuer wieder etwas mehr Autos verkaufen als im letzten Jahr, obwohl wir erwarten, dass der Markt neuerlich um 5 Prozent sinken wird. Unser Marktanteil sollte vor diesem Hintergrund von 4,5 Prozent auf rund 4,8 Prozent steigen.“ Als mittelfristiges Ziel gilt laut Uyttenhoven die Rückkehr von zuletzt 838.000 Stück auf 1 Million Verkäufe pro Jahr. •
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Unter der Motorhaube Nicht nur die Autohersteller stellen bei der IAA aus: Auch die führenden Zulieferkonzerne präsentieren regelmäßig ihre Innovationen. Heuer waren auch einige „Newcomer“ aus Österreich mit dabei.
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rotz der beachtlichen Kosten waren heuer wieder zahlreiche Zulieferer bei der primär auf Neuwagen ausgerichteten Messe präsent. Das Fazit dieser Aussteller fiel durchaus positiv aus. Beispielsweise berichtet Schaeffler von über 100.000 Besuchern bei ihrer „Schaeffler Rallye Experience“: Mit einem Stand in Wüstenoptik spielte der Konzern einerseits auf die Teilnahme eines von ihm unterstützten Teams bei der Extremrallye „Baja 1.000“ an. Andererseits wurden in diesem Umfeld neue Produkte der Marken LuK, INA und FAG präsentiert.
Österreichische Exoten
Ingo Brunsmann: „Hengst bietet integrierte Ölfilter.“
Umwelt im Mittelpunkt Contitech zeigte Motorlager und Strukturbauteile aus Polyamid, die gegenüber herkömmlichen Aluminiumbauteilen Gewichtseinsparungen bis zu 50 Prozent ermöglichen. Zudem hat Contitech einen besonders biegeflexiblen Keilrippenriemen sowie einen im Öl gelagerten, somit Reibung und Geräusche minimierenden Zahnriemen entwickelt. Auch Federal Mogul widmete sich dem Thema Verbrauchs- und Emissionsreduktion. Dazu beitragen sollen beispielsweise Kolben und Kolbenringbeschichtungen für moderne Ottomotoren (Stichwort „Downsizing“) sowie die Zündkerzentechnologie „SureFire“, die Spannungen von mehr als 42 Kilovolt übertragen kann.
Harald Banzhaf, vergrößerter Hochleistungsfilter
Innovativer Weltmarktführer
Integrierte Systeme sind effektiver Hengst Automotive, Systempartner großer Hersteller, und Lieferant für den neuen modularen Dieselbaukasten des VW-Konzerns sowie der neuen hocheffizienten Motorenfamilie von GM/Opel: Dass der Ölfilter mit austauschbarem Energetic-Filtereinsatz als eine der Funktionen im Ölkreislauf eingeschaltet sei, spare Energie, sagt Ingo Brunsmann, Geschäftführer OE. Bei Mann+Hummel demonstrierte Entwicklungschef Harald Banzhaf unterschiedliche Filtermedien anhand 200-fach vergrößerter Modelle.
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Den „Missing Link“ in Sachen Telematik präsentierte Raimund Wagner, Geschäftsführer des oberösterreichischen Unternehmens AMV Networks: „Die Automobilbranche sollte nicht den gleichen Fehler wie die Online- oder Handybranche machen und von Beginn an die Datensicherheit im Fokus haben.“ Das AMV-System verfügt daher über eine EU-Zertifizierung und gibt Fahrzeugdaten verschlüsselt sowie anonymisiert an Mobilitätsdienstleister weiter. Laut Wagner steht man diesbezüglich bereits „in intensiven Verhandlungen mit einigen Automobilherstellern“. Ebenfalls aus Ranshofen kommt die Firma Audio Mobil Elektronik, die noch dazu einen ähnlichen Innovationsschwerpunkt verfolgt. Ihr CEO Thomas Stottan nahm als Referent am IAA-Kongress zur Fahrzeugvernetzung teil. Dieses Geschäftsfeld sei ein „derzeit noch völlig unterschätztes Marktsegment mit überdurchschnittlich hohem Wachstumspotenzial“.
Bosch-Vorstandsmitglied Dirk Hoheisel sieht vernetzte Autos auf uns zukommen
Auch der führende Zulieferkonzern Bosch misst der Fahrzeugvernetzung große Bedeutung bei. „Derzeit sind etwa 10 Prozent aller Autos auf irgendeine Art und Weise mit der Außenwelt verbunden. Spätestens im Jahr 2025, vielleicht aber schon ein paar Jahre früher, werden es etwa 90 Prozent sein“, so Vorstandsmitglied Dirk Hoheisel. Eines der Highlights in diesem Bereich sei mySPIN, eine von Bosch entwickelte Smartphone-Integrationslösung, die eine Einbindung in das Fahrzeug und gleichzeitig eine sichere Bedienung gewährleistet. „Damit lassen sich ausgewählte Apps sowohl von iPhones als auch AndroidSmartphones auf das Display im Auto spielen, um hier in gewohnter Weise und dazu noch autogerecht bedient zu werden.“ • (HAY/ENG/PEM/STS)
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Branchenumfrage
SPANNENDE SAISON Herausforderung Moderne Systeme zur Reifendruckkontrolle
Fachkongress Qualitätsreifen für mehr Sicherheit
Strukturwandel Kein Platz für Einzelkämpfer
Verkaufshilfen Die Ergebnisse der großen Reifentests
Kann der Reifenhandel in den kommenden Wochen jene Stückzahlen wettmachen, die er im Frühjahr verloren hat?
www.autoundwirtschaft.at
Hannes Arch und die Welt
von Apollo Vredestein
ANSICHT
Wo der Speck hängt D
ie Winterreifensaison verschafft sich wieder zunehmend Raum und nährt die Hoffnung der Reifenwirtschaft, das Absatzminus aus dem heurigen ersten Halbjahr halbwegs kompensieren zu können. Von realem Wachstum redet ohnedies niemand ernsthaft. • Mitten im September sorgte die Aufforderung von Continental-Reifen-Chef Nikolai Setzer im Reifenhandel für Kopfschütteln, rechtzeitig Winterware zu ordern, um beim ersten Schneefall keine Lieferengpässe zu erleiden, weil die Industrie nachgefragte Dimensionen mitunter nicht ausreichend liefern könne. Diese wohl lancierte Nachricht kam beim ohnehin durch den Strukturwandel gestressten Reifenhandel nicht gut an. Nach der verordneten Einlagerungshysterie von 2012 trauen viele Händler der Industrie nicht mehr so recht über den Weg. Es ist definitiv zu früh, jetzt schon über das kommende Winterreifengeschäft zu spekulieren. • Es nützt auch niemand, wenn der europäische Reifenherstellerverband von sich teilweise erholenden Märkten spricht. Am Ende dieses Jahres, räumen die Verbände ein, werden weder Sell-in noch Sellout die Absatzzahlen des Vorjahres erreicht können. In keinem Segment! Darüber kann auch das Internet nicht hinwegtäuschen, denn was dort steigert, geht von den traditionellen Vertriebskanälen
Gerhard Lustig, Chefredakteur
ab. Der Reifenmarkt schrumpft, weil die Kaufkraft schrumpft. Die Marktbereinigung ist im Gange. Im traditionellen Reifen(fach)handel, im Autohaus, im Kfz-Betrieb, in der Servicekette. Überall! Die Industrie wird sich diesen Bedingungen wohl am schnellsten anpassen können. Sie wendet sich dort hin, wo der Speck hängt. • Jetzt täte halt eine Winterreifenverordnung als Umsatztreiber allen gut, nur keine EU-Regierung würde diesen Sondereffekt politisch durchdrücken können. Vielmehr wird von der EU das Reifendruckkontrollsystem (RDKS) forciert, was die Sache weiter verteuert. Eine spezielle Herausforderung für alle im Reifenhandel tätigen Unternehmen, den Konsumenten von der Notwendigkeit dieser Sicherheitseinrichtung zu überzeugen. Jetzt muss man qualifiziert und spezialisiert sein, will man RDKS vermarkten. • Aktives Gegensteuern gegen alle diese wirtschaftlichen Missbildungen kann die Schaffung einer eigenen B2C-Plattform sein. Parallel zur Preisattraktivität kann ein gemeinsamer Informationskanal Unterschiede pro Reifen(fach)handel aufzeigen.
REIFEN EXTRA
Hochspannung im Winter Andrea Appel, Continental und Semperit
Günther Riepl, Falken
Claus Gömmel, Hankook
Tassilo Rodlauer, Goodyear-Dunlop
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Tendenziell rechnet die Industrie mit leichten Zuwächsen und verspricht dem Reifenhandel in allen Kanälen optimale Unterstützung. Der Bammel vor negativen Internet-Auswirkungen ist spürbar. Welche Erwartungen haben Sie für das Geschäft in der heurigen Wintersaison? Andrea Appel: Den Gesamtmarkt betrachten wir stabil beziehungsweise sehen wir ein leichtes Wachstum. Thomas Stockmayer: Für die Marke Michelin erwarten wir auf Basis unserer interessanten Produktpalette eine sehr gute Kundenresonanz. Günther Riepl: Wir gehen optimistisch in die nahende Winterreifen-Saison. Unsere guten Vorjahresergebnisse wollen wir trotz stressiger Marktbedingungen heuer wieder steigern. Helmut Wieser: Der Abbau der Überlager bei Handel und Industrie bestimmt diesmal das Wintermarktwachstum, das wir auf 2 bis 3 Prozent schätzen. Begleitet von einem Engpass bei einigen Reifengrößen. Tassilo Rodlauer: Vorsichtig optimistisch wird vor allem in den Bereichen HP und UHP ein Wachstumstrend verfolgt, auch wenn sich die Entwicklungen angesichts der gegenwärtigen Gesamtkonjunktur nicht exakt vorhersagen lassen. Thomas Körpert: Der Absatz zum Endverbraucher wird sich auf einem guten Niveau einpendeln. Die Umrüstquote auf Winterreifen in Österreich ist erfreulich hoch. Reinhard Münzker: Für den Sell-out prognostizieren wir ein Plus zum Vorjahr. Der Sell-in in der Industrie an den Handel reduziert sich aufgrund hoher Restlager und bedachter Zurückhaltung der Erst-
ordermengen des Reifenhandels. Mit Verschiebungen in den Spitzen wird zum Jahresende ein Sell-inMinus unter 10 Prozent zum Vorjahr erwartet. Claus Gömmel: Unsere Erwartungshaltung in den Markt ist grundsätzlich positiv. Der Fight um jeden verkauften Reifen wird sich allerdings zuspitzen. Mit welchen Produkten und Dienstleistungen will Ihr Haus am Markt punkten? Thomas Wohlgemuth/Aeolus: SnowAce AW02 und AW03 sind unsere Winterseller im Spektrum der Klein- bis zur Mittelklasse und hinauf zur Oberklasse. Die Lieferzeit konnten wir durch verbesserte Verkehrsanbindungen um nahezu 50 Prozent verringern. Reinhard Münzker: Sottozero Serie 3 ist ein in Konstruktion und Anforderung komplett neu ausgelegter laufrichtungsgebundener Premiumreifen mit enormen Sicherheitsreserven bei Traktion und Bremsen bei winterlichen Fahrverhältnissen. Weiters präsentieren wir den Scorpion Winter-SUV. Thomas Körpert: Der Wintrac xtreme S ist unser für Höchstgeschwindigkeiten bis 270 km/h konzipierte Superbreitreifen. Innerhalb von 24 Stunden können wir aus unserem gut gefüllten Lager unsere Kunden in ganz Österreich versorgen. Andrea Appel: In den ÖAMTC-Testergebnissen konnten wir sowohl mit ContiWinterContact TS 850 225/45 R17 H als auch 185/60 R15 T die Testsiegerliste anführen. Mit dem Speed Grip 2 von Semperit runden wir unsere Winterreifenkompetenz ab. Kundengerechte Verfügbarkeit ist uns Auftrag, seitdem wir Reifen vermarkten. Thomas Stockmayer: Dreh- und Angelpunkt für ein gutes Geschäft ist und bleibt eine gute Planung, sprich gemeinsam mit unseren Absatzpartnern eine durchdachte Vorbereitung auf die Saison.
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REIFEN EXTRA
Mit dem Alpin A4 sind wir an der Spitze der Premiumangebote vertreten. Günther Riepl: Mit unseren in 90 Dimensionen verfügbaren Eurowinter HS 449 geben wir unseren Kunden das Produktoptimum an Preis und Leistung in die Hand. Von unserem zusätzlichen Lager in Ungarn nahe an der Grenze können wir unsere Zustellzeiten attraktiv gestalten. Tassilo Rodlauer: Mit unserem neu aufgestellten Vertriebsteam konzentrieren wir uns auf die Wachstumssegmente HP- und UHP-Reifen. Unsere Markenvielfalt und -positionierung ermöglicht uns, alle Kundenbedürfnisse abzudecken. Goodyear richtet sich mit der „Feel Good Winter“-Strategie an sicherheitsbewusste Reifennutzer. Dunlop mit dem Winter Response 2 im neuen Profil bedient die Klein- und Kompaktwagenklasse. Die Marke Fulda im optimierten Preis-Leistungs-Spektrum soll den cleveren Reifenkäufer überzeugen. Helmut Wieser: KW 23 und KW 27 als ausgezeichnete Winterreifen, ein 24 Stunden-Service, das Online-Bestellsystem und unsere ADOHC-Anbindung sind unsere herausstechenden Produkt- und Dienstleistungsbausteine. Welche Empfehlung können Sie dem Reifenhandel zur Optimierung des Geschäftes geben? Helmut Wieser: Herausheben der Stärken gegenüber Discountern wie persönliche Betreuung, Service und verbunden mit seriöser Flexibilität, sind die Assets. Andrea Appel: Neben stabilen Lieferantenpartnern wie wir wird der Umgang mit neuen Systemen – Stichwort RDKS - zur besonderen Herausforderung, eröffnet aber gleichzeitig auch neue Ertragsquellen für die mit der Reifenmontage verbundenen Serviceleistungen.
Thomas Körpert, Vredestein-Apollo
Reinhard Münzker, Pirelli
Helmut Wieser, Kumho
Günther Riepl: An einer soliden Grundbevorratung führt kein Weg vorbei. Und egal was auch immer wir sagen, zu einem erfolgreichen Winterreifengeschäft brauchen wir rechtzeitig viel Schnee. Thomas Körpert: Sich nicht am billigsten, sondern am besten orientieren. Service, Kompetenz und Freundlichkeit sind ebenso wichtig wie der Preis. Reinhard Münzker: Zur Optimierung des Geschäftes wird die Dienstleistung die wichtigste Empfehlung sein. Die Feinarbeit gehört zum Tagesgeschäft. Welche Rolle messen Sie der Onlinevermarktung zu? Tassilo Rodlauer: Der Internethandel nimmt auch in Österreich zu, dient jedoch verstärkt zur Einholung von Preis- und Produktinformationen. Hier besteht für den Handel und das Reifenservice die Chance, sich durch Kompetenz und Beratungsleistungen vom alleinigen Preiswettbewerb abzuheben. Thomas Stockmayer: Für die Kunden wird durch die Onlineangebote die Übersicht erleichtert. Die Möglichkeiten für Kunden und Händler verbessern sich durch Onlineangebote bei gleichbleibend hoher Servicequalität. Andrea Appel: Die Onlinevermarktung ist aus unserer Tagesarbeit nicht mehr wegzudenken. Wir planen in diesen Bereichen Änderungen in der Kommunikation und Strategien für die Zukunft. Thomas Körpert: B2C bei der Preisfindung und Vorabinformation immer mehr, beim eigentlichen Kauf nicht mehr als 5 bis 8 Prozent. B2B dient es als Preisbarometer und hilft Überkapazitäten abzubauen. Langfristige Partnerschaften zu generieren, dafür ist das Online-Tool ungeeignet. Claus Gömmel: Jeder Unternehmer muss selbst entscheiden, wie er das Medium Internet für sich zum Vorteil nutzen kann. Der damit verbundene Wandel geht nicht spurlos an der Branche vorbei. • (LUS)
REIFEN EXTRA
Gefahr oder Chance? Ab 1. November 2014 müssen alle neu zugelassenen Pkws mit einem Reifendruckkontrollsystem (RDKS) ausgestattet sein. Was das für den Reifenhandel bedeutet, wurde Mitte September bei einem Symposium in Wien erörtert.
fektes Zeitmanagement sowie eine geringstmögliche Lagerhaltung“. Besonders unübersichtlich sei das Angebot an OE-Sensoren. Fiedler rät den Betrieben daher, „Multisensoren“ zu verwenden: „4 Typen von Multisensoren werden über 90 Prozent aller Fahrzeuge abdecken.“ Ähnlich sah das Oliver Michael, Reifenexperte von Stahlgruber: „Ein Universalsensor ist eine Alternative, die sich auf jeden Fall lohnt.“ Derzeit seien nämlich 80 bis 90 OE-Sensoren verfügbar, bei denen die Preisspanne zwischen 33 und 200 Euro pro Sensor liege. Darüber hinaus machte Michael auf einen bislang wenig beachteten Nebeneffekt der RDKS-Einführung aufmerksam: „Die Reifenreparatur wird zweifellos profitieren.“ Dieses „wirklich lohnende Geschäft“ leide derzeit nämlich darunter, dass viele Reifenschäden erst zu einem Zeitpunkt erkannt würden, an dem sie bereits irreparabel seien.
Beitrag zu mehr Verkehrssicherheit
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uf Einladung des Verbands der Reifenspezialisten Österreichs (VRÖ) kamen über 130 Branchenprofis ins Technische Museum. „Wir alle können diesem Thema nicht ausweichen“, unterstrich Obmann James Tennant die Brisanz der RDKS-Einführung: Schließlich wird in Zukunft jeder Reifenwechsel deutlich länger dauern, denn es gilt, auch die (je nach Bauart im Ventil oder im Reifen integrierten) Sensoren zu kontrollieren und gegebenenfalls zu ersetzen. „All das kann nicht umsonst sein“, betonte Tennant. Für die Reifenbetriebe sei RDKS einerseits eine Herausforderung in Bezug auf Mitarbeiterschulung und Lagerhaltung, andererseits aber auch eine veritable Verdienstchance.
Universalsensoren als Alternative
Dietmar Fiedler
Beschleunigter Strukturwandel
Oliver Michael
Christopher Zinke
„Mit RDKS können die Betriebe Geld verdienen, das sich am Reifenmarkt nicht mehr lukrieren lässt“, meinte auch Dietmar Fiedler, Geschäftsführer des steirischen Werkstattausrüsters AWA. Die entscheidenden Erfolgsfaktoren seien „eine effiziente und strukturierte Vorgehensweise, ein per-
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James Tennant
Dass RDKS zur Verkehrssicherheit beitragen wird, erläuterte Christopher Zinke von der zum ContinentalKonzern gehörenden Marke VDO. Beispielsweise sei es 2010 in Deutschland aufgrund von Reifenschäden zu über 143.000 Fahrzeugausfällen gekommen. Auch Continental arbeitet an einem Universalsensor: Dieser wird laut Zinke „ab der Winterreifensaison 2014/15“ verfügbar sein. Übrigens setzt Conti konzeptionell, im Gegensatz zu anderen Anbietern, auf einen im Reifeninneren verklebten Sensor.
Hannes Brachat
RDKS hin oder her:„Die Zahl der Kunden, die zur Auslastung eines Werkstattmitarbeiters nötig sind, steigt rapide“, erläuterte „Branchenguru“ Hannes Brachat in seinem Abschlussvortrag. Gleichzeitig werde aufgrund des Ertragsdrucks im Neuwagenbereich auch im Reifengeschäft die Konkurrenz durch Fahrzeughersteller zunehmen. Dennoch sieht der Herausgeber des deutschen Fachmagazins „Autohaus“ prinzipiell positive Perspektiven für das Reifen- wie auch Reparaturgewerbe. Doch werden alle Reifenbetriebe diese Perspektiven nutzen können? Nein, meinten viele Teilnehmer bei der VRÖ-Tagung: Die Einführung von RDKS werde die bereits erkennbare Strukturbereinigung zugunsten einer geringeren, dafür aber wirtschaftlich stabileren Zahl an Unternehmen beschleunigen. • (HAY)
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REIFEN EXTRA
Eigenständig und österreich-spezifisch „Der Reifenhandel muss sich verändern, um überleben zu können!“, sagt Denis Marschel, Business Development Manager von Bridgestone Austria: „Das neu gestaltete Qualifizierungskonzept First Stop ist einzigartig!“
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ngefangen vom Internetauftritt über die Schulungen von First Stop bis hin zur Betreuung werden alle Leistungen lokal angeboten, betont Marschel. Österreich sei in vielerlei Hinsicht Vorreiter.
Mehrwert für Reifenhandel und Werkstätten Eine der Entwicklungsmöglichkeiten für den Reifenhandel sei, im Autoservice Fuß zu fassen. Dazu halte First Stop abgestufte Konzeptleistungen vom Basis- bis zum 5-Stern-Paket, das dann auch Kundenersatzfahrzeug und Werkstattcoach umfasst, bereit, zum Beispiel Öl-, Bremsen-, Klima-, Stoßdämpfer- und Auspuffservice bis hin zur Qualifizierung als Werkstatt, die §-57a-Überprüfungen vornehmen darf. Umgekehrt eröffne First Stop Kfz-Werkstätten, die sich stärker im Reifengeschäft engagieren wollten, eine markenübergreifende Reifenbezugsquelle für Fahrzeuge aller Sparten: außer Pkw- auch Zweirad-, Lkw- und Agro-Bereifungen, sagt Marschel. Der Partner habe nicht nur bei den Hausmarken von Bridgestone Vorzugskonditionen, sondern auch bei Fremdmarken, betont er. Schließlich unterstützt First Stop die Partner auch mit Schulungen für Vermarktung (Beratung – Planung – Umsetzung) sowie Technik (zum Beispiel Run-on-flat) sowie mit dem Zusatzge-
Denis Marschel sucht für das neugefasste FirstStop-Konzept engagierte und ambitionierte Partner, vor allem im Ballungsraum
schäft, das sich aus Verträgen von First Stop mit ausgewählten Leasinggebern ergibt. First Stop zielt bei der Entwicklung vor allem auf Landeshauptstädte und Ballungsgebiete. Primäre Zielgruppe für das Konzept seien Reifenspezialisten und darüber hinaus qualifizierte und ambitionierte Werkstätten, sagt Marschel: „Wenn die Voraussetzungen stimmen, kann ein Partner innerhalb von 3 Monaten First Stop in seinem Betrieb umsetzen.“ • (ENG)
Verwöhnt auch unsere Autofahrer Die in Diensten von Michelin stehende europäisch aufgestellte Reifenund Autoservice-Kette Euromaster ist in Österreich mit aktuell 14 ServiceFilialen und drei Kooperationspartnern aktiv.
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it nahezu 2.400 Servicefilialen in 17 Ländern firmiert Europas größte Reifen- und Autoservicekette Euromaster. Rund um die Uhr kümmern sich mehr als 11.000 Mitarbeiter um die Sicherheit der Fahrzeuge von Privat- und Unternehmenskunden, sind Dienstleister für Fahrzeuge jeder Größe und Marke. Auch in Österreich stehen den Automobilisten knappe 100 Euromaster-Experten in 14 Servicestellen und 3 Kooperationspartner zur Verfügung. Neben dem klassischen Reifenservice und der -einlagerung werden auch sämtliche Autoservice-Leistungen nach Herstellervorgabe angeboten. So gehören Ölwechsel, Verschleißteilreparaturen, regelmäßige Pickerl-Begutachtungen gemäß § 57a oder Inspektionen zum Angebotsportfolio. An drei Standorten in Graz, Wien 21 und Oeynhausen werden neben den Services für Pkws auch zahlreiche Lkw-Dienstleistungen offeriert. Die Euromaster-Servicefilialen arbeiten nach höchsten technischen Standards und erfüllen alle Qualitätsanforderungen. Dabei spielen Umweltschutz, hochqualifizierte Mitarbeiter und erstklassiger Kundenservice eine entscheidende Rolle. Regelmäßige Renovierungen und Standortoptimierungen der Filialen sind für das im Michelin-Konzern korporierte Unternehmen eine Selbstverständlichkeit. In diesem Jahr wurden beispielsweise die Standorte in Oeynhausen vollständig renoviert und in WienLiesing ein neues, nach modernsten Erkenntnissen ausgerichtetes Servicecenter gebaut.
Rabatte, Zusatzleistungen und Internet Jeweils zum Saisonwechsel bietet Euromaster seinen Kunden regelmäßig vorteilhafte Angebote in Form von Rabatten und Zusatzleistungen, um eventuelle Lieferschwierigkeiten von vornherein zu vermeiden – so auch zum Start der Wintersaison. Ein umfangreiches Internetangebot unter Euromaster informiert die Kunden über tagesaktuelle Angebote. Für alle gängigen Reifen- und Autoservice-Leistungen können die heimischen Autofahrer jederzeit ihren Wunschtermin auch online buchen. Nicht nur bei Privatkunden, sondern ebenso bei Unternehmenskun2013 hat Euromaster in Österreich eine große den, wie beispielsweise den Qualitätsoffensive laufen, die den Kunden noch Leasinganbietern Leaseplan stärker in den Mittelpunkt rückt. Interne Pround ALD, gilt Euromaster als zesse wurden neu strukturiert und stärker auf die zuverlässiger Partner. Das beleServicefilialen ausgerichtet, in die gleichzeitig gen alljährliche Auszeichnunmassiv investiert wurde. Der Standort Oeynhaugen der Leser von Fachzeitsen ist ein aktuelles Beispiel. Das Unternehmen schriften für Autoflotten und hat eine große Werbekampagne gestartet, die die Nutzfahrzeuge, die das UnterEhrlichkeit und Zuverlässigkeit der Euromasternehmen als konstanten Partner Leistungen kommuniziert. auszeichnen. Fuhrparkmanager Dabei spielt die Kooperation mit der ÖAMTCgroßer Unternehmen schätzten Fahrtechnik eine wichtige Rolle: Im nahegelegeden Reifen- und Autoservicenen Fahrtechnikzentrum Teesdorf wird regelmäexperten, betont Euromaster, ßig ein Theorie- und Praxisworkshop zu den für seine unkomplizierten ProThemen Traktion, Rollwiderstand, Nassbremsen zesse und eine effektive Kostenund Leistung von Qualitätsbereifung dargestellt. kontrolle. • (LUS)
REIFEN EXTRA
Neue Retail-Strategie geplant Pirellis neuer UHP, der Winter Sottozero 3 und ein neues Retail-Konzept bestimmen die Handlung. Pirelli Österreich, u. a. mit dem FranchiseSystem „Key Point“, will seine Marktpräsenz verdichten.
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er von Pirelli über die eigene deutsche Pneumobil-Reifen- und Kfz-Servicekette nunmehr in Frankfurt eröffnete „Driver“ Flagship-Store wird in Österreich nicht verwirklicht werden. Doch generell überdenkt der italienische Reifenkonzern sein Retailkonzept neu. Der für Österreich und die Schweiz zentralverantwortliche Area Director Dieter Jermann will gemeinsam mit Pirelli-Österreich-Geschäftsführer Christian Mielacher unter Berücksichtigung des eigenen Franchisesystems „Key Point“ neue Wege fin-
Christian Mielacher denkt gemeinsam mit seinen Partnern über eine intensivere Marktbearbeitung nach
den, Pirelli-Reifen flächendeckend verfügbar zu halten. Eine Potenzialanalyse soll partnerschaftlich zu den tradierten Unternehmen neue Penetrationspunkte schaffen, um Pirelli zu Wachstumskonstanz zu verhelfen. In Österreich existieren aktuell 10 „Key Points“, eine Art Franchise-light für freie Reifenhändler. Seinen langjährigen Absatzpartnern voran empfiehlt Christian Mielacher im Premium-Breitreifensegment den neuen Winter Sottozero 3, entwickelt für Sportwagen und sportliche Limousinen. • (LUS)
Unter diesem Logo könnten bald mehr PirelliPartner für höheren Absatz sorgen
REIFEN EXTRA
Weniger Unfälle, weniger Tote Der ÖAMTC lud – gemeinsam mit dem Institut für Fahrzeugantriebe und Automobiltechnik an der TU Wien und Partnern aus der Industrie – Ende September zum Symposium „Reifen & Fahrwerk“ in Wien. Die Veranstaltung fand heuer bereits zum 11. Mal statt.
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as Motto des diesjährigen Symposiums, das wieder an der Technischen Universität Wien abgehalten wurde, lautete „Haftungsfrage“: Klar, dass dabei dem Zustand der Straße besondere Bedeutung zukommt. Dipl.-Ing. Roland Spielhofer vom Austrian Institute of Technology (AIT) gab Einblicke in die Griffigkeits-Messungen von „Roadstar“.
Lastwagen überprüft Autobahn Dabei handelt es sich um einen speziell ausgestatteten Lkw, der die Fahrbahnbeschaffenheit misst. Üblicherweise wird das österreichische Autobahn- und Schnellstraßennetz laut Auskunft des AIT alle fünf Jahre auf seine Griffigkeit gemessen; bei Bundes- und Landesstraßen ist die Überwachung allerdings weit spärlicher. Sollte es Probleme mit der Griffigkeit geben, müssen Tempolimits aufgestellt und die Fahrbahn saniert werden.
Beispielsweise gebe es eine Kooperation mit der Autobahn-Straßenverwaltung in Hokkaido: Die Streifenwagen sind im Testbetrieb mit dem CAIS-System ausgestattet und ermöglichen die Klassifizierung von sieben Fahrbahnzuständen von trocken über nass und matschig bis zu kompaktem Schnee und Eis. So kann die Zentrale beispielsweise beurteilen, wo Schneeräumfahrzeuge eingesetzt werden müssen. Der Prozentsatz richtiger Angaben wurde im Lauf der vergangenen Jahre auf 82 Prozent verbessert. Für gewöhnliche Pkws sollen jedoch einfachere und kostengünstigere Systeme entwickelt werden.
Thomas Körpert, Apollo Vredestein
Zahl der Verkehrstoten weiter reduzieren Mit der vorausschauenden Erfassung von Fahrbahnzuständen könnte es in den kommenden Jahrzehnten gelingen, die Zahl der Verkehrstoten weiter zu reduzieren, meinte Bernd Hartmann von der Division Chassis & Safety bei Continental – ähnlich wie es in den vergangenen Jahrzehnten mit der Einführung von Sicherheitsgurten, ABS, Airbags und ESP passiert sei. Der Zustand der Fahrbahn könne mit nach vorn positionierten Kameras erforscht werden, dazu würden natürlich auch Sensoren an Bord eingesetzt. Hartmann spannte in seinem Vortrag einen breiten Bogen zwischen den ersten Überlegungen, Reibwerte zwischen Fahrbahn und Reifen für die Bremswegverkürzung zu nutzen, bis hin zu den kooperativen oder im Idealfall sogar hochautomatisierten Fahrzeugen, die in der Zukunft auf den Straßen unterwegs sein werden.
Bernd Hartmann, Continental
Reifen entscheidend Die Vortragenden beim Symposium wiesen jedoch auf das Problem hin, dass Lenker die Griffigkeit einer Fahrbahn vor allem bei nassen Oberflächen nur schwer beurteilen könnten, da Spurrinnen und Fahrbahnschäden bei Regen kaum sichtbar seien. Doch die Beschaffenheit der Straße sei nur ein Parameter, meinte Spielhofer. Auch der Zustand der Reifen spiele eine wesentliche Rolle. „Für einen kurzen Bremsweg braucht es also das Zusammenspiel von Reifen und Fahrbahn.“ Aus diesem Grund habe Bridgestone die CAISTechnologie für eine detaillierte Fahrbahnzustandsmessung geschaffen, erläuterte Emilio Tiberio aus dem europäischen Technik-Zentrum des Reifenherstellers in Rom: Ziel sei es, die Beschaffenheit der Fahrbahn bei konstanter Fahrbahn zu beurteilen, sodass der Fahrer eine latente Gefahr durch das Warnsystem früher erkennen könne.
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Sind Schneepflüge notwendig oder nicht?
Weiteres Wachstum geplant Wilhelm Krejci, Semperit, war einer der Gastgeber
Zum Schluss des Symposiums bekräftigte Thomas Körpert von Apollo Vredestein die vor zwei Jahren postulierten Ziele des indisch-niederländischen Konzerns, in den nächsten Jahren unter die zehn größten Reifenhersteller der Welt kommen zu wollen. Habe das Unternehmen 2005 nur einen Umsatz von 500 Mio. USDollar gehabt, so sollen es 2015/16 rund 6 Mrd. Dollar sein. • (MUE)
AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2013
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Dezent, aber auffällig Die Marke Dezent steht für Qualitätsräder. Speziell für den Wintereinsatz bringt das deutsche Unternehmen neue Leichtmetallfelgen auf den Markt, die in Österreich über die Alcar Heringrad GmbH vertrieben werden.
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ezent nimmt mit der TB ein neues, markenspezifisches Leichtmetallrad für Fahrzeuge von BMW ins Programm. TB kann somit für „typisch BMW“ bezeichnet werden. Die robuste Felge besitzt einen im Salznebel geprüften Klarlack, ist kompatibel mit Schneeketten und kommt mit drei Jahren Garantie. Technisch wurde die Dezent TB von den Ingenieuren für die BMW-Modelle 1er, X1, 3er, X3, Z4, 5er, 6er und 7er konzipiert und folgt „plug & play“. Aufgrund einer TÜV-Freigabe und ABE funktioniert das ohne zusätzliche Bürokratie. Die Leichtmetallfelge gibt es in den Dimensionen 7,0x16, 7,5x17, 8,0x17 und 8,0x18 Zoll. Die Bauart ist gegossen, einteilig und Fünf-Loch.
Speziell für den Wintereinsatz konzipiert
Tragkräftig Das Leichtmetallrad TE wurde vor allem für moderne SUVs wie Porsche Cayenne, die BMW X-Modelle oder Hyundai Santa Fe konzipiert. Das Dezent TE harmoniert aber auch mit Vans, Kombis und Limousinen. Geprägt wird es hauptsächlich durch die zehn geschwungenen Speichen. Nach außen gewölbt, spannen sich diese bis ins Felgenhorn und sorgen für einen sportlichen Charakter. Die Bauart ist gegossen, einteilig und Fünf-Loch. Das Rad wird in den Dimensionen 7,5x17, 8,0x18 und 8,5x18 Zoll angeboten. • (DKH)
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Gemeinsam in die Zukunft Das schwierige Umfeld am Reifenmarkt lässt Kooperationen immer wichtiger werden. Der heimische Marktführer point-S ist dafür das beste Beispiel. Von Philipp Hayder
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ange war davon die Rede, jetzt ist es so weit: Im Reifenhandel haben massive Strukturveränderungen begonnen. „Durch das heuer vergleichsweise schwache Sommerreifengeschäft und die großen Restlagermengen im Winterreifenbereich wird diese Entwicklung beschleunigt“, beobachtet Michael Peschek, Geschäftsführer von point-S. Besonders betroffen sieht er aktuell Reifenbetriebe, die überdurchschnittlich auf eine Großhandelsfunktion ausgerichtet sind: „Die Spannen sind ganz einfach nicht mehr groß genug, um sie innerhalb der Wertschöpfungskette auf zwei Glieder aufzuteilen.“
Kleine Betriebe unter Druck
Michael Peschek unterstreicht die Vorteile, die ein Netzwerk selbstständiger Reifenhändler bietet
Ebenfalls gefährdet sind kleinere Händler, die nach wie vor ausschließlich selbstständig agieren. „Für klassische Reifenbetriebe, die sich in keiner Gruppierung wiederfinden, könnte in 3 oder 4 Jahren alles vorbei sein“, zeichnet Peschek ein ernstes Bild der näheren Zukunft. Dies gelte besonders für Unternehmen, die pro Jahr weniger als 4.000 Neureifen verkauften und auf kein ausgeprägtes Depotgeschäft zurückgreifen könnten.
Reger Zuspruch Die Situation ist freilich nicht aussichtslos. „Als herstellerunabhängiger Zusammenschluss selbstständiger Reifenbetriebe ist die Zukunftssicherung unsere Kernaufgabe“, unterstreicht Peschek die Philosophie von point-S. Zu den Vorzügen im Betriebsalltag zählen bessere Einkaufskonditionen, logistische Unterstützung, effektives Marketing sowie ein Zugang zu Leasing- und Flottenkunden. 48 Gesellschafter und 61 Standorte machen point-S schon heute zur größten österreichischen Reifenhandelskooperation. In den nächsten Monaten wird die Mitgliederzahl wohl weiter steigen: „Schließlich erkennen immer mehr Firmeninhaber, dass sie rasch handeln müssen, wenn sie den erfolgreichen Fortbestand ihres Unternehmens sichern wollen“, ist Peschek überzeugt. •
REIFEN EXTRA
„Tanke“ für den Markterfolg Trotz des schwierigen Branchenumfelds konnten Günther Riepl und sein Team die japanische Marke Falken in Österreich erfolgreich etablieren. Aktuell belebt eine Vertriebsaktion das Winterreifengeschäft.
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it dem Eurowinter HS449 und dem Landair LA/SL S112 hat Falken zwei attraktive Winterneuheiten im Programm. Der HS449 bietet dank seiner Gummimischung mit erhöhtem Silika-Anteil sowie seiner neuen Polymer-Verbindungen mit hohem Styrol-Anteil verbesserte Bremsleistungen und Handlingeigenschaften bei Nässe. Auch auf trockenen Fahrbahnen überzeugen Bremsweg, Fahreigenschaften und Verschleiß des in über 90 verschiedenen Dimensionen (Geschwindigkeitsindizes T/H/V, 13 bis 19 Zoll) verfügbaren Pkw-Pneus. Der LA/SL S112 ist ebenfalls ein Qualitätsreifen für anspruchsvolle Autofahrer, gedacht ist er aber vor allem für schwere SUVs. Erhältlich ist er in 9 Dimensionen mit dem Geschwindigkeitsindex Q (15 bis 17 Zoll). Wer sich für einen der beiden Reifen (ab 16 Zoll) entscheidet, erhält ab sofort ein besonderes „Zuckerl“.
Bewährte Kampagne Vom 1. Oktober bis 15. November gewährt Falken Tyre Europe jedem Endkunden, der einen Satz aktueller Winterreifen erwirbt, einen 20Euro-Gutschein von BP. Dieser kann sowohl an der Zapfsäule als auch im Tankstellenshop eingelöst werden. „Bereits 2012 und im Frühling 2013 wurden unsere Aktionen
Noch bis 15. November läuft die Aktion „Falken sagt Tanke“
‚Falken sagt Tanke‘ sehr gut angenommen. Wir stärken mit der verkaufsfördernden Aktion nicht nur den Händler vor Ort, sondern bedanken uns hiermit beim Endverbraucher direkt“, erklärt dazu Günther Riepl, Direktor für Österreich, die Schweiz und Zentraleuropa.
Für Qualität bekannt Riepl ist zuversichtlich, auf Basis langjähriger Händlerbeziehungen in den kommenden Monaten weitere Erfolge erzielen können. Schließlich spricht sich die Qualität der Falken-Reifen auch bei den Endkunden immer mehr herum. Dazu tragen erfolgreich absolvierte Reifentests bei: Kürzlich wurde beispielsweise der Ganzjahresreifen Euro All Season AS200 von „Auto Bild“ ausgezeichnet. • (HAY)
Der Ganzjahresreifen Euro All Season AS200 ging aus einem Test der Fachzeitung „Auto Bild“ als Sieger hervor
Günther Riepl ist für den Vertrieb von Falken in Österreich, der Schweiz und Zentraleuropa verantwortlich
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Elf sind sehr empfehlenswert Der ÖAMTC nahm heuer insgesamt 32 Produkte beim heurigen Winterreifentest unter Lupe. Getestet wurden 17 Modelle der Dimension 185/60 R15 T und 15 Reifen der Dimension 225/45 R17 H. Von Dr. Kurt Holzbauer
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it dem besten zu erreichenden Ergebnis „sehr empfehlenswert“ können sich 11 Pneus schmücken. 16 wurden mit „empfehlenswert“, 1 Reifen mit „bedingt empfehlenswert“ und 4 mit „nicht empfehlenswert“ beurteilt. Dipl.-Ing. Friedrich Eppel, Reifenexperte des ÖAMTC, führt das schlechte Abschneiden der vier schwächsten Modelle vor allem auf die Eigenschaften auf nasser Straße zurück: „Gerade dieser Fahrbahnzustand ist in Österreich im Winter aber am häufigsten anzutreffen. Dementsprechend wichtig sind gute Nassgriffeigenschaften.“ Für Eppel sind die übrigen Modelle sehr ausgewogen.
Kleine wurden größer Bisher war die Dimension 185/60 R14 die sportlichere Reifengröße für Kleinwagen. Mittlerweile ist der Felgendurchmesser um einen Zoll gewachsen. Eppel sieht die Begründung darin, dass auch die Kleinwagen selbst gewachsen sind. Das hat zwei Vorteile. Einerseits besteht mehr Platz für die Bremsen, andererseits reduziert sich durch den größeren Durchmesser bei ansonsten gleicher Bauweise der Rollwiderstand des Reifens. Das hat vor allem positive Auswirkungen auf den Kraftstoffverbrauch. 7 der 17 in dieser Dimension getesteten Reifen wurden mit „sehr empfehlenswert“ beurteilt. „Am besten
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schneidet der Continental ContiWinterContact TS850 ab, der sich knapp vor seinen Konkurrenten durchsetzen konnte. Aber auch alle anderen ,sehr empfehlenswerten‘ Modelle weisen praktisch keine Schwächen auf“, so Eppel. Mit „nicht empfehlenswert“ beurteilt sind in der Dimension 185/60 R15 T der Kormoran Snowpro b2 und der Marangoni 4 Winter E+.
Reifen höher sein kann. Außerdem sollte man unbedingt darauf achten, dass auch bei der Verwendung von Breitreifen noch Schneeketten montiert werden können. Bei den 17-Zollern erreichten 4 der 15 getesteten Modelle „sehr empfehlenswert“, auch hier sicherte sich der Continental ContiWinterContact TS850 den Spitzenplatz. 9 Winterreifen schnitten mit „empfehlenswert“ ab, 2 kamen über „nicht empfehlenswert“ nicht hinaus.
Breit setzt sich auch im Winter durch Die Dimension 225/45 R17 H wurde als Beispiel für etwas breitere und etwas sportlichere Winterreifen ausgewählt. Eppel: „Auch im Winter gehören breite Pneus heute schon häufig zur Pkw-Serienausstattung. Prinzipiell spricht nichts dagegen. Breite Reifen haben auf trockener und auf nasser Fahrbahn tendenziell Vorteile gegenüber den schmäleren Modellen. Auch auf festgefahrener Schneefahrbahn kann es, je nach Verhältnissen, besser sein, wenn man mit breiten Reifen unterwegs ist.“ Im Gegenzug warnt er aber, dass die Aquaplaning-Gefahr mit breiteren
Bedingt für andere gültig Eppel gibt Antwort auf die Frage, ob der Test auch für eine andere Dimension herangezogen werden kann: „Für benachbarte beziehungsweise ähnliche Dimensionen kann man sich an den Ergebnissen orientieren. Bis ins letzte Detail gelten diese allerdings nur für die getestete Reifendimension. Da es sich bei den Testdimensionen um die meistverkauften Reifengrößen handelt, sind dies auch die Entwicklungsdimensionen der Hersteller. Dann sind ähnliche oder benachbarte Dimensionen davon abgeleitet und haben ähnliche Eigenschaften. •
Dipl.-Ing. Friedrich Eppel erläutert die aktuellen Testergebnisse
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Für harte Bedingungen Nokian hat zwei neue Winterreifen im Portfolio, nordische Produkte für nordische Straßenverhältnisse. Von Dr. Kurt Holzbauer
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uf den Markt kommt die neue Generation der Hakkapeliitta-Winterreifen. Speziell der R2 ist für extreme Winterverhältnisse konzipiert. Mit diamantharten zahlreichen Kristallen in der Gummimischung beißt er sich förmlich in Schnee und Eis. Dieser Winterreifen ist auch ohne Spikes sicher, komfortabel und zuverlässig. Er weist außerdem ökologische Eigenschaften wie geringen Rollwiderstand, niedrigen Kraftstoffverbrauch und hohe Laufleistung auf. Karl Kühschweiger, Verkaufsleiter Österreich von Nokian Tyres s.r.o.: „In Skandinavien werden Hakkapeliitta-Winterreifen sehr geschätzt, denn sie sind für strenge, nordische Winter optimiert. In Österreich sind sie bestens in Gegenden mit viel Schnee, Eis und Schneematsch geeignet.“
Schnee und Eis auf ein hohes Niveau. Das Profil für High-Performance-SUVs gewährleistet weiters sichere Aquaplaning- und Schneematsch-Aquaplaning-Eigenschaften. Der WR SUV 3 bekommt von diversen Allradmagazinen zufriedenstellende Testbewertungen. Den Nokian WR SUV 3 gibt es in 39 Größen und Felgendimensionen von 15 bis 21 Zoll für kleinere und größere SUVs.
Karl Kühschweiger, Verkaufsleiter Österreich
Speziell für SUVs Der neue Nokian WR SUV weist optimales SchneeDie neue Geneund Schneematsch-Fahrverration des halten auf. Das symmetriHakkapeliitta sche, laufrichtungsgebundene Profil gewährleistet ein stabiles Fahrverhalten und festen Griff auch bei hohen Geschwindigkeiten. Innovationen wie Schneekrallen bringen den Griff auf
WR A3 für Kompakt-, Mittelklasse und Kleinwagen
Gutes Abschneiden und Ergebnis Mit einer Erfolgsstory kann Nokian mit dem WR D3 für Kompakt-, Mittelklasse- und Kleinwagen sowie dem WR A3 für schnelle, große Fahrzeuge aufwarten. Die Winterreifen sind zum Beispiel Testsieger in den Winterreifen-Tests 2012 von Auto Bild“ mit den Wertungen „vorbildlich“, „sehr empfehlenswert“ und „sehr gut“. Auch vom ÖAMTC wurden die finnischen Pneus mit „sehr empfehlenswert“ und „gut“ bewertet. Nokian Tyres erwirtschaftete 2012 einen Umsatz von 1,612 Milliarden Euro. Der finnische Reifenhersteller beschäftigt insgesamt 4.000 Mitarbeiter. Weiters fuhren serienmäßige Nokian-Winterreifen mit 335,714 Kilometer pro Stunde auf Eis mit einem Auto einen neuen Guinness-Weltrekord. •
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Bisher erfolgreiches Jahr Yokohama Austria kann auf ein zufriedenstellendes erstes Halbjahr zurückblicken. In dieser Tonart soll es in den kommenden Monaten weitergehen.
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ür die Reifenbranche war allgemein bisher kein einfaches Jahr. Trotzdem konnte Yokohama in Österreich mit einer marktgerechten Zugangsweise zum Reifenfachhandel punkten. Außerdem hat der neue Yokohama Advan Sport V105 ein beträchtliches Maß zu diesem Erfolg beigetragen. Das neue Flaggschiff hat nicht nur die internationale Presse überzeugt, sondern liefert auch vom heimischen Fachhandel und den Endkunden ein zufriedenstellendes Feedback. Yokohama Austria hat die Markteinführung des Advan Sport V105 mit entsprechenden Werbemaßnahmen in TV-, Radiound Printmedien begleitet, die Veranstaltungen der FIA WTCC haben weiters den neuen UltraHigh-PerformanceReifen zusätzlich promotet. Im zweiten Halbjahr wird Yokohama die mediale Präsenz weiterhin auf diesem hohen Niveau halten. Yokohama Austria hat trotz oder möglicherweise auch wegen der schwierigen Marktbedingungen die Anzahl der Partner deutlich ausweiten
können. Martin Fülöp, Verantwortlicher für Presseund Öffentlichkeitsarbeit bei Yokohama Austria: „Das war nicht zuletzt deswegen möglich, weil unsere Partner auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, Qualität und innovative Produkte setzen und so bei Yokohama bestens bedient werden. Dem haben wir auch für die kommende Wintersaison Rechnung getragen und kommen mit mehr als 60 neuen Produkten auf den Markt. Für PKWs, 4x4s und Vans werden neue Profile und neue Dimensionen erhältlich sein, die den kompletten Markt abdecken. Dabei legen wir weiterhin ein hohes Augenmerk auf unsere Lieferzuverlässigkeit. Uns ist es ein großes Anliegen, dass das Sortiment über die gesamte Saison hin verfügbar ist und der Endkunde jederzeit einen einfachen Zugang zu den Top-Produkten aus dem Hause Yokohama hat.“
Platz 1 im Nasshandling
Mit optimalen Produkten punktet Yokohama Austria
Im heurigen Frühjahr wurde der Advan Sport V105 präsentiert. Nach einem Testsieg im französischen Fachmagazin „Motorsport – Le Magazine de L’Automobile Sportive“ erzielt das Flaggschiff von Yokohama jetzt auch in England einen Testerfolg. Im jährlichen Vergleichstest des Autotitels „Evo“ kann der neue Reifen in drei Nasshandling-Kategorien punkten. In der Gesamtwertung geht der Advan Sport V105 mit 94,7 von 100 möglichen Punkten knapp am Testsieg vorbei. Insgesamt waren acht Marken in der Größe 225/40 R18 angetreten. Er überzeugte bei Nässe beim Thema Rundenzeiten, maximale Querbeschleunigung und subjektivem Fahrgefühl. • (DKH)
Wege zum Erfolg geebnet Ein Winterreifen-Sortiment vom Feinsten und ein prima Preis-Leistungs-Verhältnis sind die Ingredienzien für einen erfolgreichen Marktverlauf 2013/2014.
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Zählt sich zunächst zu den Testsiegern: Dr. Robert Gmeiners Ziel ist, am Ende der Wintersaison auch zu den Marktsiegern zu gehören
eht es um Testsieger, darf Bridgestone nicht fehlen. Heuer beim Winterreifentest von ÖAMTC, ADAC und TAC schlug in der Dimension 225/45 R17 H der Blizzak LM 32 S der Konkurrenz auf den Magen. Sieger in der Prüfkategorie Geräusch und Verschleiß steht der Bridgestone-Reifen auf dem Treppchen zwischen Continental und Michelin. Er verwies Marktgrößen wie Goodyear, Dunlop oder auch Pirelli auf die Plätze. Nicht dass die nachgereihten Produkte um so viel schlechter abgeschnitten hätten, die Nuance zum Siegerreifen lag diesmal bei Japans Nummer eins Bridgestone. Österreich-Verkaufsleiter Dr. Robert Gmeiner kann einen derartigen Siegerausweis gut vermarkten, sind die sportlicheren und daher breiteren Reifen immer mehr in der Serienausstattung vertreten und so für den Ersatzmarkt prädestiniert. „Der Weg zum Erfolg ist geebnet“, lautet Gmeiners Kalkül, bei seinen Absatzpartnern erfolgreich punkten zu können. Vom Familienauto bis zum Transport, vom SUV bis zum Lkw geht Bridgestone in die Winteroffensive. Aber auch die Konzernmarke Firestone wurde mit dem Firestone Winterhawk 3 „Preis-Leistungs-Sieger“ bei ACE und GTÜ. Solcherart im Angebot ausgezeichnet, gestützt von einem ausgewogenen Preis-Leistungs-Verhältnis und optimierter Verfügbarkeit, rechnet Bridgestone/Firestone in schwierigen Marktverhältnissen mit einer soliden aufstrebenden Verkaufszahl. • (LUS)
AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2013
Der ÖAMTC sagt: „sehr empfehlenswert“! Ing. Franz Berger, Geschäftsführer Top Reifen Team
ürzere Beschleunigungsphasen und Bremswege sowie höhere Kurvengeschwindigkeiten gekoppelt mit dem technischen Fortschritt der verschiedenen Fahrzeugsysteme gilt es heutzutage optimal auf die Straße zu bringen. Unter diesen Voraussetzungen versuchen die Reifenhersteller laufend ihre Produkte zu verbessern. Unter realen Testbedingungen testet der ÖAMTC die jeweils aktuellen Profile auf den unterschiedlichsten Strecken auf der ganzen Welt. Die mit modernstem technischem Equipment ermittelten Messdaten werden dann zu den bekannten und übergeordneten Kriterien wie etwa Nässe, Trocken oder Verschleiß und bei Winterreifen auch Schnee und Eis zusammengefasst. Unter Berücksichtigung der prozentuellen Gewichtung dieser Kriterien ergibt sich schlussendlich die im Test veröffentlichte Gesamtnote. Um den Kunden optimal beraten zu können, lohnt es sich daher für den Händler, die Detailbewertungen genau zu betrachten, denn diese zeigen, wo die jeweiligen Stärken und Schwächen eines Reifen liegen.
„Der qualifizierte Reifenfachhandel sollte nur hochwertige Markenprodukte führen. Für die Top-Reifen-Team-Mitglieder ist der ÖAMTC-Test eine wertvolle Orientierungshilfe für Einund Verkauf. Produkte mit guter Bewertung oder gar Testsieger sind sozusagen vorverkauft. Das Verkaufsgespräch wird verkürzt und das Up-Trading zum Premiumprodukt erleichtert. Gute Ergebnisse in den einzelnen Bewertungen unterstützen eine gezielte, kundenindividuelle Beratung. Schlussendlich ist der Test eventuell eine Bestätigung der eigenen Erfahrung mit den vermarkteten Produkten und hilft bei der verkäuferischen Argumentation versus No-Name-Billigprodukten. Organisatorisch hilft uns das Testsieger-Ergebnis, das Angebot sondiert zu vermarkten, ein von den Kosten her nicht unwesentlicher Aspekt in puncto Verkürzung des Beratungsgesprächs.“
Dr. Othmar Bruckmüller, Reifen Bruckmüller
Michael Peschek, Geschäftsführer point-S
„Premiumanbieter, oft gleichbedeutend mit den Testsiegerergebnissen, in Österreich vorrangig durch den ÖAMTC präsentiert, können sich heutzutage keine Schwächen mehr erlauben. Während die Gestaltung der Profile vorrangig auf dem Computer passiert, darf man sich bei den Mischungen auf beste auf die jeweilige Region abgestimmte Gummimischungen verlassen. Ich persönlich konditioniere unsere Fachkräfte auf die Beratung zwischen Lenker- und Fahrzeugkonstellation. Testsiegerergebnisse geben dem Konsumenten Zeugnis, sich für ein hochwertiges, allen Fahr- und Sicherheitsbedürfnissen in Preis und Leistung entsprechendes Produkt zu entscheiden. Für mich als Wiederverkäufer sind Testergebnisse nützliche Begleitargumente in der Verkaufsempfehlung zum Konsumenten. Letztendlich der Verkaufserfolg fällt in die Kompetenz des Reifenfachhandels.“
„Der heimische Reifenhandel versucht seit vielen Jahren die Autofahrer auf das Produkt Reifen und dessen wichtige Sicherheitsaspekte hin zu sensibilisieren. Die breite Masse der Autofahrer denkt aber nur zweimal jährlich an den Reifen – zur Umrüstzeit! Daher haben ÖAMTC und ADAC mit ihren unabhängigen Reifentests eine wesentliche Bedeutung. Der Test erweckt die Aufmerksamkeit und schärft das Verständnis für das Produkt. Dies nehmen wir auch als Fachhändler gerne an, da es unsere Kunden für Qualität und Sicherheit sensibilisiert. Wir begrüßen daher die Tests, werden gleichzeitig aber nie müde, darauf hinzuweisen, dass die Tests eine Fachberatung nicht ersetzen. Das Einsatzgebiet und der Fahrstil des Kunden sind und bleiben wesentlichstes Kriterium für die Wahl der richtigen Gummimischung.“
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Advertorial
Für die Mehrzahl der Reifenkunden zählen Reifentests nach wie vor zur wichtigsten Informationsquelle vor einem Reifenkauf.
Ein klarer Sieger im „kleineren“ Test Neben dem etablierten Test des ÖAMTC (und seiner Partnerclubs im Ausland) hat auch heuer wieder der ARBÖ neun Reifen unter die Lupe genommen: Geprüft wurden diesmal Winterpneus der weit verbreiteten Dimension 185/60 R 15.
Der ARBÖ beschränkte sich auf eine Dimension und testete auch nur Produkte von etablierten Herstellern
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etestet wurden allerdings keine Billigmarken, sondern nur die Produkte etablierter Hersteller, insgesamt neun an der Zahl: Die Auswahl fiel auf Premium-Winterpneus, die als Basisbereifung in der Klein- und Kompaktwagenklasse zu finden sind. Als „eindeutigen Sieger“ bezeichnet der ARBÖ den Conti TS 850, der mit 216 Punkten die Konkurrenz zum Teil weit hinter sich ließ. Am nächsten kam ihm der Dunlop Winter Response 2 mit 210 Zählern, gefolgt vom Michelin Alpin A4 (203). Ex aequo auf Platz 4 landeten der Firestone Winterhawk 3 und der Nokian WR D3 (je 199) vor dem Goodyear Ultra Grip 8 (195). Dann werden die Abstände größer: Der Pirelli Winter Snowcontrol 3 platzierte sich mit 185 Zählern auf Rang 7 vor dem Vredestein Snowtrac 3T (184). Auf Platz 9 kam der Fulda Montero 3 (176).
Auf Schnee und bei Regen besser als im Trockenen Beim Test zeigte sich, dass es bei den Reifen innerhalb der einzelnen Punkte (Sicherheit Winter, Sicherheit nass, Sicherheit trocken sowie Wirtschaftlichkeit/Umwelt) große Unterschiede gibt. Bedenklich war für den ARBÖ, dass beim – im Winter durchaus üblichen – Fahren auf trockener Fahrbahn kein einziges der getesteten Produkte auch nur 50 der maximal vergebenen 60 Punkte erreichte. Hier hatten sich offenbar alle Hersteller bei der Entwicklung verstärkt auf das Fahren auf Schnee oder bei nasser Fahrbahn konzentriert. • (MUE)
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Für höchste Ansprüche
Vorbereitung eingesetzt werden: Nötig sind lediglich ein Druckluftanschluss und ein ebener Boden. „Durch hohe Tragkraft und große Aufnahmeradien kann mit der K 700 ein breites Spektrum von Fahrzeugtypen gehoben werden“, betont man bei Herkules. Zudem würden die einfache Bedienung und der schnelle Hub für einen hohen Durchlauf in Spitzenzeiten sorgen.
Noch mehr Tragkraft
Zuverlässige Bühnen zählen zur Grundausstattung jedes Reifenbetriebs. Herkules Hebetechnik punktet mit einem breiten Programm.
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in aktueller Kompetenzbeweis des deutschen Qualitätslieferanten ist das Modell K 700. Dabei handelt es sich um eine universell einsetzbare Reifendienst- und Werkstattbühne mit einer Tragkraft von 2,8 Tonnen, die somit auch für schwere Limousinen und SUVs geeignet ist. Auf Wunsch ist eine Einbauversion verfügbar, ansonsten kann die K 700 ohne
Praktisch: die einfach montierbare Bühnentraverse
Ganze 3 Tonnen hebt die neue Reifenservicebühne Herkules-lift RS. Dank der höheren Tragkraft und der großen Aufnahmeplatte sei für den Reifenfachhandel „auch die schnelle Radmontage an Großfahrzeugen kein Problem mehr“, verspricht der Hersteller. Durch die geringe Auffahrhöhe, die leichte Fixierung der Hubansatzpunkte und den schnellen pneumatischen Hub werde der Durchsatz deutlich erhöht. Auch diese Bühne ist ohne Einbau verwendbar. Für die RS sowie das Modell HLS 3200 Duo bietet Herkules zudem Bühnentraversen an. Diese werden zuerst auf die Fahrzeugbreite ausgerichtet. Mittels verschiebbarer Gummiklötze werden dann die Hubansatzpunkte erreicht. So wird ein sicherer, verzugsfreier Radfreihub auch bei schweren Großfahrzeugen erreicht. • (HAY)
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Kilzer betont gegenüber seinem Klientel eine dienstleistungsgerechte Marktbearbeitung außerhalb überstürzter Sell-out-Aktionen. Verfügbarkeit, Logistikoptimum sind die gesetzten Taten, mit denen das Apollo-Vredestein-Management im Markt auftritt, in denen nur jene gewinnen, die bis in die letzte Konsequenz hinein Kundenpflege betreiben.
Persönlicher Einsatz als Erfolgsfaktor Alles das beruht beim indisch-niederländischen Reifenhersteller auf Persönlichkeit und nicht alleiniger Gier nach Größe. „Der persönliche Einsatz der Spezialisten bringt Umsatz“, erläutert Körpert sein Erfolgsrezept, das jede Saison von Neuem geschärft werden muss, um im Tagesgeschäft den Markterfolg abholen zu können. Kilzer arbeitet mit Vredestein nahezu mit allen namhaften Reifenfachhandelsbetrieben und -ketten zusammen. Im Quality-Segment in gesunder Preis-Leistungs-Ausgewogenheit ist das R&R-Team der Vermarktungspartner von Apollo-Reifen.
Bestnote auf Schneefahrbahn
In der Kategorie 185/60 R15 T, eine für Kleinwagen gängige Größe, konnte Vredestein mit seinem Snowtrac 3 seine besondere Leistungbilanz vorweisen. Aber auch im Qualitätssegment ist Apollo gut im Markt aufgestellt.
VredesteinGeschäftsführer Thomas Körpert und Vertriebsleiter Harald Kilzer freuen sich über Bestnoten für den Snowtrac 3
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euer dürften die Testsieger-Ergebnisse von ÖAMTC, ADAC, TÜV usw. das Winterreifengeschäft besonders beeinflussen. Daher ist das Vredestein-Österreich-Statthalter-Duo Geschäftsführer Thomas Körpert und Vertriebsleiter Harald Kilzer besonders glücklich, mit dem Snowtrac 3 im Kleinwagen-Segment mit dem 185/60 R 15 T einen auf Schneefahrbahn bestens benoteten Reifen anbieten zu können, ohne in den anderen Leistungskriterien gegenüber den Wettbewerbern abzufallen.
Aufstrebende Wachstumsziele
„Nach einem gut verlaufenen Sommerreifen-Geschäft“, sagt Kilzer, „rechnen wir auch im Wintersegment mit der nötigen Anerkennung im Markt.“ Das ist in einem Markt, der zunehmend aus ganz Europa von der Onlinewelle erfasst wird, kein leichtes Unterfangen. Die Vredestein-Leute haben ihre Aufgaben gemacht und warten jetzt auf das Einsetzen der Nachfrage durch den Handel. Der Schlüssel zum Erfolg liegt für Körpert und sein Team in der persönlichen Kontaktpflege. Mit diesen seit Jahren gepflegten Kontakten schafft Vredestein Jahr für Jahr Zuwächse, die Wettbewerber nicht für möglich halten. Was leicht aus den Zeilen zu lesen ist, ist schwer genug in einem gesamt schleppenden Markt eine Herkules-Aufgabe. Nimmt man jedoch den Snowtrac 3 mit seiner Bestnote auf Schneefahrbahnen als Messgröße, dann leuchtet ein, warum unter Zuhilfenahme der gesamten Leistungspalette am Ende jeder Saison Apollo-Vredestein immer zu den Siegern zählt. Während andere Marktteilnehmer sich jetzt erst die Zeit zum Handeln nehmen, handelt das Duo Körpert-Kilzer in Permanenz. Das quittieren viele Kunden mit Treue – in Zeiten wie diesen ein unschätzbarer Wettbewerbsvorteil. • (LUS)
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REIFEN EXTRA
Neue Schnittstelle für Händler die Infos zu den bestellten Reifen oder Felgen. Die neue Händlerschnittstelle sorgt dafür, dass z. B. die Warenwirtschaft oder das Dealer Management System in regelmäßigen Abständen automatisch alle relevanten Informationen zu den getätigten Bestellungen vom Tyre24-Server übermittelt bekommt.
Die Tyre24 GmbH bietet für die Kunden ihrer B2B-Plattform www.tyre24.at eine kostenlose Schnittstelle an, die es ermöglicht, Bestellungen direkt in das kundeneigene Warenwirtschaftssystem zu übertragen.
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it der Händler XML 1.0 - Schnittstelle stellen wir unseren Kunden einen weiteren Zusatzservice zur Verfügung, der sich an den Bedürfnissen und Wünschen unserer Kunden orientiert“, so Markus Nagel, Vertriebsleiter der Tyre24Group. Die neue Schnittstelle ermöglicht den angeschlossenen Händlern, die eingegangenen Bestellungen mit einem sogenannten http-Request im XML-Format abzuholen und automatisiert im eigenen Warenwirtschaftssystem zu bearbeiten. Sie wurde so programmiert, dass auch alle Tyre-Shopping PRO-Betreiber diese XML-Bestellabwicklung nutzen können. Bisher mussten trotz der Verwendung eines Warenwirtschaftssystems alle relevanten Informationen bei Reifen- oder Felgenbestellungen manuell angelegt werden. Dazu zählten die Bestandsveränderungen, die Kontaktdaten des Lieferanten sowie
Nur noch ein Mausklick Markus Nagel betont die Orientierung an den Kundenwünschen
In der eigenen Bestellhistorie muss man den Bestelleingang nur noch per Mausklick bestätigen und keine Daten mehr manuell anlegen. Durch den automatisierten Bestelleingang und den Überblick über alle Bestellvorgänge wird das Controlling für die Betriebe erleichtert und wiederholende fehleranfällige Eingaben von Datensätzen, die bei manueller Zubuchung bzw. Eingabe entstehen können, entfallen. Die Tyre24 GmbH bietet drei Möglichkeiten an, mit dem zuständigen Sales-Force-Team in Kontakt zu treten: 1. die Servicenummer zum österreichischen Festnetztarif, 2. die Kontaktaufnahme per Mail und 3. eine kostenlose Rückruffunktion auf der Plattform, bei der der Zeitpunkt des Rückrufs vom Kunden festgelegt werden kann. • (DKH)
REIFEN EXTRA
Forschung für weitere OE-Reifen Anfang September hat Kumho Tyres in der Nähe von Südkoreas Hauptstadt Seoul ein neues Forschungs- und Entwicklungszentrum eröffnet. Von Dr. Kurt Holzbauer
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as neue Forschungs- und Entwicklungszentrum wurde auf einer Gesamtfläche von 35 Quadratkilometern errichtet. Die Nutzfläche des Forschungsund Testzentrums umfasst insgesamt fast 23 Quadratkilometer. Zukünftig arbeiten dort rund 600 in- und ausländische Experten an der Entwicklung neuer Produkte und Technologien. Durch die Neueröffnung unterstreicht Kumho Tyres seine Wachstumspläne in den nächsten Jahren. Bis 2018 sollen dort zahlreiche neue Produkte entwickelt und weltweit vermarktet werden. Gleichzeitig fungiert das neue Technologiezentrum als Schnittstelle für die außerhalb Koreas angesiedelten Kumho Tyres Entwicklungszentren in den USA (Akron), Europa (Walldorf-Mörfelden) und China (Tianjin). In Korea ist zudem eine sehr enge Zusammenarbeit mit dem bisherigen Entwicklungszentrum in Gwangju geplant, das zukünftig als sogenanntes Performance Center für die permanente Auswertung
und Qualitätsüberwachung fertiger Produkte zuständig ist. Damit ist der Weg für weitere OE-Produkte geebnet.
Erstausrüstung Kumho Tyres liefert bereits seit Jahren Erstausrüstungsreifen an Mercedes-Benz. Im Jahr 2007 wurde die Mercedes-Benz A-Klasse erstmals mit dem Kumho Solus KH15 in der Größe 185/65 R15 ausgerüstet, gefolgt vom Viano X-Clusive der ab 2008 mit dem Kumho Ecsta KU19 vom Band lief. Auch der Sprinter sowie der Actros (ausschließlich in Korea) wurden mit Kumho OE-Reifen ausgeliefert, ebenso die zur Daimler AG gehörenden Fahrzeuge der Kleinwagenmarke smart. Die G-Klasse wird seit 1979 gebaut und ist mit einer Produktionszeit von 34 Jahren das am längsten produzierte Fahrzeug in der Geschichte der Daimler AG. Der im modernsten Kumho-Werk in Vietnam produzierte Kumho Solus KL21 ist ein moderner SUV-Reifen, der sich sowohl auf der Straße als auch im Gelände wohlfühlt. Das neue symmetrische Profil wurde rollwiderstands-optimiert und die Mischung wurde in Bezug auf Laufleistung und Traktion verbessert; die breite Lauffläche sorgt für hervorragende Fahrstabilität. Der Solus KL21 ist in verschiedenen Größen von 16 bis 20 Zoll erhältlich. •
REIFEN EXTRA
Den Nerv treffen Udo Strietzel steht vor den Toren Österreichs, um tyremotive dem Reifen(fach)handel schmackhaft zu machen. Sein Credo: Onlinehandel mit Persönlichkeit.
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eit 2009 im fränkischen Kitzingen situiert, entwickelt Udo Strietzel gemeinsam mit seinem Geschäftsführerkollegen Jochen Freier unter tyremotive GmbH – und das ist sein Sonderstellungsmerkmal – Großhandel, Portal und Börse zum Dauererfolg. Seinen Angaben zufolge vermarktete er im letzten Jahr
600.000 Reifen und Räder. „2013 planen wir über 700.000 Einheiten“, steht Strietzel trotz aller Marktschwierigkeiten der Sinn nach Wachstum. Seine Benchmark sind Konrad, Amazon & Co. Er verzeichnet mit steigender Tendenz täglich (!) an die 500 Log-ins auf seiner Homepage. Wachstum, wenn auch mit der ehrlichen Einschränkung, dass das alles zulasten der Marge geht. „Also müssen wir unser Lager schneller drehen“, sagt Strietzel, der sein Onlinegeschäft sehr persönlich steuert. „Wir sparen im Verwaltungsbereich, um genügend Personal in der Kundenpflege konzentrieren zu können.
Nun auch Österreich im Visier tyremotive zählt Intersprint, Van den Banden, Interpneu, Eurotyre, Reiff-Gruppe zu seinen Kunden. Eine Referenzliste, die an kontinuierliche Expansion glauben lässt. Von den inzwischen über 30.000 Kunden kaufen rund 3.000 Kunden permanent auf seiner Onlineplattform ein. Ausschlaggebend ist der Service, mit dem Strietzel den Nerv seiner Kunden trifft: „Alle Abläufe, vom Kalkulationsprogramm bis zum frachtfreien Versand (ab 2 Reifen), werden von Mitarbeitern begleitet und dennoch sieht der Endkunde auf seinem Bildschirm nur die Verkaufspreise. Der mit „Einser“Bonität“ operierende Strietzel hat jetzt Österreich im Visier und die ersten Reaktionen machen ihn optimistisch, gute dauerhafte Geschäfte zu entwickeln. • (LUS)
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REIFEN EXTRA
Heinz Haas repräsentiert ESKA als Vollsortimenter und hat jeden noch so ausgefallenen Reifen vorrätig
Unprätentiöse Expansion Im 60. Bestandsjahr von ESKA Reifendienst plant der Bayer Lothar Kerscher die Filialisierung ins grenznahe Österreich, wo Heinz Haas bereits seit 1983 aktiv ist.
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und eine halbe Million Reifen werden im Jubiläumsjahr an die Wiederverkäufer wie Autohäuser, Tankstellen, Flottenkunden sowie an die 7 eigenen in Bayern gelegenen Niederlassungen ausgeliefert und dazu 40.000 Landwirtschafts- und sonstige Spezialreifen. Im Regensburger Logistikcenter mit 150.000 Pkw-, Motorrad- und Lkw-Reifen auf Lager werden auch
Geschäftsführer Dipl.-Kfm. Lothar Kerscher und Exportleiter Heinz Haas kennen sich von Kindesbeinen an und ergänzen sich seit 60 Jahren prächtig
30.000 Alu- und Stahlräder bevorratet. Der Alu-RäderAnteil liegt bei jährlich 45.000 Stück. Alles imposante Zahlen, die NochBRV-Vorstandsmitglied Kerscher im Laufe der Zeit aufgebaut hat. Stets begleitet von seinem Exportleiter Haas, der das Verkaufsgebiet still und leise über den deutschsprachigen D-A-CH-Raum hinaus expandiert hat. Eine Niederlassung im tschechischen Klatovy und eine Agentur in Frankreich geben Zeugnis davon. Und bis auf das letztjährige Tschechen-Engagement liegen nach Aussage von Kerscher alle ESKA-Aktivitäten im operativen Plus.
Unkompliziert und sparsam Als Vollsortimenter mit nahezu allen bekannten Reifen und Felgen sowie der Eigenmarke TeamStar aus der Reifenhändler-Kooperation Top-Service-Team im Programm, operieren derzeit 105 Angestellte unter der ESKA-Fahne. Kerschers Töchter Andrea, aktuell als Physikerin in der Entwicklungsabteilung von Continental sowie die Jus studierende Claudia bereiten sich – in dann dritter Generation– auf die Herausforderungen des Reifenmarktes vor. Das Onlinegeschäft nimmt in der Firmenstrategie eine zunehmende Rolle ein. Im Veränderungsprozess haben Kerscher, Haas & Co. Erfahrung. Das einst starke Pkw-Runderneuerungsgeschäft ist längst passè, dafür sind Internet und RDKS im Vormarsch.
Dreiteiliges Reifengeschäft Auf dem Expansionsweg ins grenznahe Österreich – gesucht werden Standorte zum Kauf oder in Miete mit mindestens 2.000 Quadratmeter Nutzfläche – werden die drei Geschäftsfelder auf das aktuelle Vermarktungserfordernis ausgerichtet: 1/3 sind Endverbraucher, 1/3 geht in den Export (davon 25 Prozent via online und 1/3 in den deutschen Wiederverkauf. Davon wiederum 1/3 online und 2/3 direkt. „Wachstum durch Filialnetzausbau und Sparsamkeit“, lautet Kerschers Erfolgsrezept. • (LUS)
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So wird RDKS ein gutes Geschäft Einen besonders schnellen Anlauf des Geschäfts mit Reifendruckkontrollsystemen erwartet Engin Özyilmaz von Bartec durch die Winterreifenverordnung und den saisonalen Reifenwechsel für den österreichischen Reifenfachhandel.
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r erwartet außerdem, dass in den nächsten zehn Jahren zwei Drittel aller Fahrzeuge mit einem RDKS-System ausgestattet sein werden. Durch die Einführung der Reifendruckkontrollsysteme werde auch der Fachbetrieb massiv profitieren können: „Für Otto Normalverbraucher wird der Reifenwechsel durch die Einführung von RDKS komplexer, er wird daher einen Kfz-Betrieb beauftragen.“
RDK-Systeme eröffnen neue Geschäftspotenziale Laut BRV (Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V.) werden bisher immer noch circa 30 Prozent aller Radwechsel im Do-it-yourselfVerfahren vorgenommen. Kfz-Betriebe können ihr Geschäft durch Verkauf von Ersatzteilen wie Sensoren und Kits sowie den Reifenwechsel zu erhöhten Preisen stark ausbauen. Für reibungslose Geschäfte unerlässlich sind laut Özyilmaz ein ausgereiftes RDKS-
Werkzeug wie das Tech400SDE von Bartec Auto ID (www.bartecautoid.com), das OE- wie Universalsensoren rasch und unkompliziert an das Auto anlernen sollte , sowie die richtige Wahl zuverlässiger, geprüfter Original- wie Ersatzsensoren (z. B. Schrader EZ-Sensor, Alligator sens.it und Huf IntelliSens). Den Koffer mit Werkzeug für fachgerechte Sensoren(de-)-montage bereite Bartec derzeit vor. • (ENG)
Engin Özyilmaz, Bartec-EuropaMarketing, erwartet gute neue Geschäfte mit RDKS
REIFEN EXTRA
Sicher und breit aufgestellt Uniroyal bringt mit den MS plus 77 einen neuen Winterreifen mit einem breiten Lieferprogramm auf den Markt.
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it neuen Technologien in Profildesign und Gummimischung soll er für gute Traktion auf typisch winterlichen Straßen sowie für hohe Aquaplaningsicherheit und kurze Bremswege sorgen. Der MS plus 77 verdrängt 25 Liter Wasser pro Sekunde bei einer Geschwindigkeit von 80 km/h. Mit dieser Fähigkeit zur schnellen Wasserableitung verringert der neue Winterreifen die Gefahr des Aquaplanings. Zusätzliche Haftung liefert die speziell für Regenreifen entwickelte Silica-Mischung, die die Verzahnung mit kalten, nassen Straßen unterstützt. Das Lamellensystem mit einer hohen Zahl an kleinen, stufenförmigen Einschnitten in den Blöcken sorgt mit seinen Griffkanten auf Schnee und Eis für viel Traktion. Dabei halten sogenannte Spreizer die Lamellen offen. Auf verschneiten Straßen liefern diese Griffkanten ein Plus an Trak-
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tion, um die beim Bremsen und Lenken auftretenden Kräfte übertragen zu können.
Breites Programm Der Reifen geht mit 52 Größen und Freigaben zwischen 190 und 240 km/h an den Start. Dazu zählen Dimensionen für Pkws mit 15 bis 18 Zoll Felgendurchmesser und Querschnitten zwischen 65 und 40 Prozent. Weitere 6 Größen passen an Felgen für SUVs mit 16 bis 18 Zoll und Querschnitten zwischen 70 und 55 Prozent. • (DKH)
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REIFEN EXTRA
Weiterhin komplettes Angebot Änderungen stehen bei Auto-Z auf dem Plan. Einerseits wird der Standort verlegt, andererseits ist auch der Firmenwortlaut ab sofort ein neuer. Gleich bleibt allerdings das breite Produktportfolio.
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b 1. Jänner 2014 werden alle Funktionen der Auto-Z-Autozubehörhandelsges.m.b.H. in die Großhandelsfunktionen der Porsche Holding Salzburg integriert. Das Zubehörgeschäft wird in Folge in die Mozartstadt verlegt. Damit sollen Informations-, Bestell-, Liefer- und Fakturenströme vereinheitlicht werden. Als erste Maßnahme wurde mit 1. Oktober 2013 der bisherige Firmenwortlaut Auto-Z-Autozubehörhandelsges.m.b.H. geändert. Der neue lautet Porsche Konstruktionen GmbH & Co KG, Niederlassung: 1230 Wien, Ketzergasse 120, Sitz: 5020 Salzburg, Vogelweiderstraße 75, DVR: 88404 UID-Nr. neu ATU 34241503. Nicht mehr akzeptiert werden somit seit 1. Oktober 2013 auf den bisherigen Firmenwortlaut ausgestellte Rechnungen beziehungsweise Belastungen.
Sonst bleibt es unverändert Weiterhin angeboten wird für die bevorstehende Wintersaison zum Beispiel eine umfangreiche Auswahl an Winterkompletträdern für die österreichischen VW-, VWNutzfahrzeuge-, Seat- und Audi-Betriebe. Der Vorteil der Produkte der bisherigen Auto-Z-Autozubehörhandelsges.m.b.H. liegt laut Sepp Ebner, Geschäftsführer der nunmehrigen Porsche Konstruktionen GmbH & Co KG, darin, dass sie praktisch Original-Teile sind. Ebner: „Unsere Partner honorieren es außerdem, dass wir wie schon im vergangenen Jahr über eine ausgezeichnete Lieferfähigkeit verfügen.“ Ebner strebt ein ähnliches Ergebnis wie das des Vorjahres an. • (DKH)
Bei den OriginalZubehör-AluWinterkompletträdern sind Rad, Reifen und Fahrzeugmodell optimal aufeinander abgestimmt
REIFEN EXTRA
Die Marke mit dem Top-Speed Beim koreanischen Reifenanbieter Hankook gibt es nur den Blick in Richtung Erfolg und der stellt sich nach und nach ein, auch wenn kleinere Rückschläge den Weg dorthin markieren.
Jürgen Mahr (l.) hat die AutohausKunden im Fokus, Dietmar Olbrich das gesamte Marktwachstum von Hankook in Europa
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er Auftritt der im markanten Orange auftretenden Hankook-Leute ist bemerkenswert. Auf den Rennstrecken der Deutschen Tourenwagen Meisterschaft (DTM) unterwegs, hinterlassen die Koreaner auch immer deutlicher ihre Spuren in den Testergebnislisten von ADAC, TAC und ÖAMTC. Hankook entwickelt sich vom Sparringpartner der etablierten Marktführer zu einer Fixgröße im Reifenmarkt. Basierend auf den Partnerschaften mit Ruhdorfer in Graz, Autoplus aus der Denzel-Gruppe in Wien und neuerdings Derendinger via Ihle, avisiert das Vertriebsmanagement weitere Verbesserungsmaßnahmen der Marke in Österreich. Dem etablierten Sales Director Claus Gömmel wird künftig Jürgen Mahr als Spezialist für das AutohausReifengeschäft im Bereich Deutschland, Österreich und der Schweiz zur Hand gehen. Damit verstärkt Hankook-Europavertriebschef Dietmar Olbrich vor dem Hintergrund steigender Erstausrüstungsgeschäfte in Europa weiter seine Präsenz im Markt: „Wir rechnen mit einem leichten Zuwachs im Bereich Sell-out im Handel an Endverbraucher, auch hervorgerufen durch unsere anerkannte Markenpolitik.“
Vieles im Wandel Das Thema Onlinehandel ist ein nicht zu vernachlässigender und zudem preisaggressiver Vermarktungskanal. Gömmel sieht dennoch den längerfristigen Vorteil beim Handel und die damit in Verbindung stehende Servicequalität: „Unsere Reifen sind gut, aber noch besser sind sie mit der Beratung und professionellen Reifenmontage unserer Reifenfachbetriebe.“ Mehrwert und Sicherheitsaspekt lassen sich online nie so treffsicher vermitteln, wie das im persönlichen Gespräch zwischen Reifenkäufer und Fachleuten der Fall sein kann. Deshalb sucht das Hankook-Verkaufsmanagement auch weitere Partner im Land. „Wir müssen dicht am Käufer sein“, erklärt Olbrich seine Strategie, „um jedem Fahrzeughalter den optimalen Reifen in Preis und Leistung offerieren zu können.“ Dafür nimmt das Management ordentlich Geld in die Hand, um das Vertriebsnetz im Land zu intensivieren. Im Rahmen seiner Präsentation auf der IAA, wo das Thema Erstausrüstungsgeschäft im Vordergrund von Hankook stand, wurde den zahlreichen Fachbesuchern vermittelt, wie sich die flinken Asiaten die weitere Penetration des europäischen Reifenersatzmarktes vorstellen. Nicht alles davon dringt positiv in die Ohren der Vertriebsinteressenten. Dem Wandel der Märkte wird sich jedoch kaum ein Vermarktungspartner wirklich entziehen können, lautet das Kalkül von Hankook, sich mit anerkannter Qualität vom Billigpreissegment besser abheben zu können und Premiumanspruch mit einer gewissen Preisstabilität und zur Freude der Handelspartner zu einer vernünftigen Ertragsentwicklung führen zu können.
Tatsachen sprechen lassen Weg von der reinen Ausrichtung auf Wettbewerb und Macht, hin zu Modellen, die das Wohl der Gesellschaft als Gewinn verbuchen, sieht Tanja Singer von der Kognitionsforschung am Leipziger Max-PlanckInstitut auch in der Wirtschaftswelt den einsetzenden Wandel im Wertesystem. Hervorgerufen durch die Erfahrung der letzten Jahre mit all den Überangeboten, die längst nicht mehr dem spürbaren veränderten Konsumverhalten entsprechen und nicht mehr gedopt werden können durch die technologischen Möglichkeiten und das Internet, bedürfen herkömmliche Geschäftsmodelle einer Revision. Hier ist Premium vonnöten. In diesem Umbruchszenario zählt das Vertrauen. Es ist die stabile Währung, auf der auch das HankookVertriebsmanagement den Erfolg sicherstellen will. Das hieße aber auch Abkehr von reinem Mengendenken. Ein Prozess, der – noch – in keinem Vertriebsdiktat der Lieferanten steht. • (LUS)
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REIFEN EXTRA
Winterzeit = längere Servicezeit Rechtzeitig zur Umrüstsaison verlängert Borbet die Servicezeiten zum Wintergeschäft. So auch Samstagvormittag unter +49 2984 301-160 oder per E-Mail >info@borbet.de<.
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ie sich heuer im Kalender vermutlich wieder nach hinten verschiebende Umrüstsaison lässt das Borbet-Verkaufsteam verlängerte Servicezeiten anbieten, um die rasche Verfügbarkeit von Borbet-Felgen zu gewährleisten. Österreich-Verkaufsleiter Friedrich Meingast avisiert seinen Kunden daher zusätzlich zu den gewohnten Zeiten (montags bis freitags von 08:00 bis 18:00 Uhr) die Bereitstellung seines Vertriebsteams im deutschen Medebach ab sofort auch an Samstagen von 09:00 bis 13:00 Uhr. Registrierte Händler können zudem via B2B-Shop (http://shop.borbet.de/) während des ganzen Jahres Lagerbestände abrufen und Bestellungen abgeben. • (LUS)
„Kopflos“ und dennoch erfolgreich Michelin-D-A-CH-Vertriebsdirektor Dieter von Aspern hat keine Eile mit der Nachbesetzung der Landesleiterposition. Gezielte Marketingaktionen im Partnerkreis haben ihre Wirkung nicht verfehlt, einen Spitzenplatz zu behalten. Flankiert von einer exzellenten Produktpalette samt kundenpfleglicher Betreuung in den Problemfeldern Marktrückgang und Verfügbarkeit kann Dieter von Aspern dem Wintergeschäft relativ gelassen entgegenblicken
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estnote im ÖAMTCReifentest mit dem Alpin A4 in den Dimensionen 185/60 R 15 T und 225/45 R 17 H und gute Kritiken aus dem Handel, weil sie vollflächig vom Hersteller Unterstützung und Linderung bei der Bewältigung des rückläufigen, doch „overstockten“ Sommerreifenmarkts bekamen. Der misstrauische Wettbewerb sagt dazu bezahlte Lagerbereinigung. So lässt sich die an und für sich für alle im Markt problematische Winterreifensaison aus der Sicht von D-A-CH-Vertriebsdirektor Dieter von Aspern dennoch locker angehen. Der Landesvertrieb rechnet für Michelin mit leichtem Wachstum, auch wenn in Österreich die Pkw-Neuzulassungen rückläufig sind. Hauptgrund für diese Annahme ist eine gute Verfügbarkeit der Produkte und eine durchdachte Planung auf die anstehende Wintersaison.
Mannschaft arbeitet wie eh und je Online-Vermarktung ist für Michelin längst gelebte Praxis, bringt sie doch eine Klarheit mit sich, die für Konsumenten, Vertriebspartner und Michelin organisatorisch eine Win-win-Situation darstellt. Wann der nach Taiwan gewechselte Chouquet-Stringer einen Nachfolger erfährt, ist offensichtlich nicht zwingend, denn die im Land operierende Mannschaft macht ihren Job wie eh und je. Von Aspern wünscht sich von seinen „Qualitätspartnern“ von der Beratung bis zur Montage höchstes Serviceniveau, um die geplanten Marktziffern zu erreichen. • (LUS)
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ANSICHT Kundenzufriedenheit? A m 13. Juli 2010 wurde dem Wiener VW-Partner Ing. Robert Silha sein Servicevertrag gekündigt. Seither warteten alle anderen VW-Partner gespannt, was der Oberste Gerichtshof dazu sagen wird. Vor allem, da diese Kündigung mit „mangelnder Kundenzufriedenheit“ begründet wurde. Nach den Angaben der Porsche-Gruppe habe sich Silhas Unternehmen am unteren Ende eines entsprechenden „Rankings“ befunden. • Silha, nur vier Kilometer von Porsche Wien-Nord sesshaft und somit ein Dorn im Fleische der PIA-Betriebe, bekämpfte (vorerst nur im Rahmen eines Provisorialverfahrens) die Kündigung mit der Begründung, diese verstoße gegen die Gruppenfreistellung GVO 1400/2002. Sie sei auch nicht mit der Judikatur des Europäischen Gerichtshofes (C-158/11) vereinbar. Knapp zwei Jahre später hat der OGH Silhas Argumente abgeschmettert: „Auf den vorliegenden Sachverhalt ist nicht mehr die Kfz-GVO 1400/2002, sondern die Kfz-GVO 461/2010 anzuwenden, welche u. a. die Schutzvorschrift der ausführlichen Begründung der Kündigung nicht mehr enthält.“ Auch die Entscheidung des EuGH sei ohne Relevanz, da sie nicht die Kündigung eines Servicevertrages, sondern den neuen Abschluss eines Händlervertrages betroffen habe. • Für den OGH hat die „Kundenzufriedenheit“ offenbar einen ganz besonderen Stellenwert. Für die Hersteller auch – aber nur dann, wenn sie damit die Händler und Werkstätten unter Druck setzen können. Und wenn diese den dafür erforderlichen Aufwand tragen. Den Hersteller selbst darf diese „Kundenzufriedenheit“ nichts kosten. • Der Händleralltag zeigt: Zuerst werden die Kunden durch Herstellermängel verärgert, dann dürfen die Autohäuser vor Ort diesen Ärger ausbaden. Hinzu kommt, dass viele Hersteller die Höhe der Händlerspanne mit einer von ihnen selbst ermittelten und vom Händler schwer überprüfbaren „Kundenzufriedenheit“ verknüpfen. Die Teilnahme an derartigen Systemen wird dann sicherheitshalber noch als Vertragsbestandteil in den „Standards“ verankert: Wer nicht mitmacht, begeht Vertragsbruch. Somit dienen
Branchenanwalt Dr. Fritz Knöbl: „Zuerst werden die Kunden durch Herstellermängel verärgert, dann dürfen die Autohäuser vor Ort diesen Ärger ausbaden.“
die eigenen Produktionsfehler und der daraus resultierende Kundenärger den Autoproduzenten zusätzlich noch als Vorwand, den „Partnern“ die Bonifikationen wegen mangelnder Kundenzufriedenheit zu kürzen oder ganz zu streichen. • Aus der Sicht des OGH können die Vertragspartner der Hersteller mit der Androhung einer Vertragskündigung ganz legal unter Druck gesetzt werden. Schließlich liegt es in der Natur eines „Rankings“, dass einige an der Spitze stehen und einige andere am Ende einer derartigen Skala. Ab dem wievielten Platz muss eine Vertragswerkstätte künftig damit rechnen, ganz legal aus dem Markennetz eliminiert zu werden? Wollen die Hofräte des OGH in puncto „Kundenzufriedenheit“ künftig die Schiedsrichter spielen? • Die sollten sich einmal ansehen, wie die Werkstätten im Dienste ihrer Kunden um Garantiefreigaben kämpfen. Und die bei den Garantieabteilungen der Hersteller kalt abgefertigt werden – weil diese damit verbundene „Kundenzufriedenheit“ die Hersteller ja Geld kosten könnte. So dass manche Händler sich sogar gezwungen gesehen haben, ihren Kunden zu raten, ihre Garantieansprüche mit Anwaltshilfe durchzusetzen. • Hinzu kommen noch die „Garantie-Audits“ der Hersteller: Da werden Garantieleistungen der Vertragspartner, die sie im Sinne der vom Hersteller geforderten „Kundenzufriedenheit“ erbracht haben, per Nachbelastung einfach den Vertragswerkstätten angehängt. Mit Vorwänden, die mit einer „Kundenzufriedenheit“ überhaupt nichts zu tun haben. Damit bleiben die Vertragswerkstätten auf Kosten sitzen, die ausschließlich auf Fehler und Schlamperei der Hersteller zurückzuführen sind. Das trifft vor allem jene Werkstätten, die sich wegen des „Rankings“ nicht trauen, ihre Kunden trotz aufrechter Garantieansprüche unverrichteter Dinge nach Hause zu schicken. Aber derartige Überlegungen werden wohl kaum in die Entscheidung des OGH eingeflossen sein.
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MANAGEMENT
Rahmenbedingungen schaffen „Solange die Politik nicht die Voraussetzungen schafft, wird auch die Nachfrage für Elektrofahrzeuge gering bleiben“, sagt Sepp Essl, Geschäftsführer von E4you GmbH/Mariapfarr. „Am Beispiel Norwegens, dem führenden Land in puncto Elektromobilität, zeigt sich, wie durch entsprechende Maßnahmen, etwa eine Mehrwertsteuer-Befreiung, Gratistanken an zahlreich vorhandenen öffentlichen Stromtankstellen, Parkgebührenbefreiung und Benutzung von Bus- und Taxispuren Anreize geschaffen wurden, die Kunden überzeugen.“ Letztendlich sei der Preis für Elektrofahrzeuge neben dem für die Elektromobilität notwendigen Vorhandensein einer entsprechenden Infrastruktur ein entscheidender Faktor.
Reichweitenangst nehmen „Als wir in Vorarlberg unser ECar-Projekt Vlotte starteten, waren Elektroautos noch sehr teuer“, sagt Dipl.-Ing Gerhard Günther, Geschäftsführer Vorarlberger Elektroautomobil Planungs- und Beratungs GmbH. „Mittlerweile sind Elektrofahrzeuge verhältnismäßig günstig geworden. Auch die Reichweite hat sich deutlich erhöht, das Interesse in Vorarlberg ist groß und ich könnte mir vorstellen, dass ein Marktanteil von 5 Prozent bis 2020 realistisch ist.“ Wichtig sei neben der Ladung mit Ökostrom Kunden die Reichweitenangst zu nehmen, was mit Schnellladestationen und flächendeckenden Stromtankstellen im Ländle bereits großteils geschehen sei.
Neuheit bringt Schwung „Ich glaube, dass sich die Elektromobilität langfristig nicht aufhalten wird lassen“, sagt Mag. Dieter Unterberger, Geschäftsführer Autowelt Unterberger/Kufstein. „Zuversichtlich stimmt uns auch, dass wir mit dem neuen BMW i3 ein Produkt zu einem attraktiven Preis anbieten werden können, für das es eine hohe Nachfrage gibt.“ Österreichweit seien bereits 450 Produktreservierungen registriert worden. Langfristig ortet Unterberger in Österreich ein Potential von 5 bis 10 Prozent Marktanteil für E-Fahrzeuge. Nun sei die Politik gefordert, mit einer ausreichenden Anzahl an Ladestationen auch die entsprechende Infrastruktur zu errichten.
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Gute Aussichten „Ich glaube, dass Elektromobilität durchaus Chancen hat, sich am österreichischen Markt zu etablieren“, sagt Max Sonnleitner, Geschäftsführer Sonnleitner GmbH/Linz. Wobei der Marktanteil durch entsprechende Förderungsmaßnahmen deutlich erhöht werden könnte. „Mittlerweile gibt es auch sehr viele Privatkunden, die einen Kauf eines Elektrofahrzeugs als Zweitwagen erwägen und diesen dann gezielt auf kürzeren Strecken und in urbanen Bereichen einsetzen würden.“ Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor würden auch in den nächsten Jahren weiter gefragt sein, dennoch glaubt Sonnleitner, dass der Marktanteil von ECars längerfristig bis auf 20 Prozent wachsen könnte.
Auch Private fördern „Unsere Erfahrungen haben gezeigt, dass die Elektrofahrzeuge auch im Winter in urbanen Bereichen voll einsatzfähig sind“, sagt Ing. Mag. Hubert Aichlseder, Autohaus Aichlseder/Klagenfurt. Mehr Schwung könnte eine Förderung bringen, die nicht nur Unternehmen und Kommunen in Anspruch nehmen dürften. „Wenn auch Private eine Förderung in der Höhe von rd. 5.000 Euro erhalten würden, glaube ich, dass sich die Zahl verkaufter Fahrzeuge innerhalb kurzer Zeit erhöhen würde.“ Die E-Autos funktionieren, wenn auch aufgrund der Reichweite mit geringerem Einsatzradius. Eine Umstellung sei in der Werkstatt zu erwarten: Der Ertrag würde sich wegen geringeren Wartungsbedarfs deutlich reduzieren.
Kunden sind zurückhaltend „In unserem Autohaus ist die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen noch zurückhaltend. Ich glaube, dass diese Entwicklung auch noch länger anhalten wird“, sagt Ing. Werner Schirak, Geschäftsführer Schirak Automobile/St. Pölten. Letzendlich sei der Preis eines Fahrzeugs ausschlaggebend. Die Elektrofahrzeuge seien derzeit noch sehr teuer und die Kunden würden ganz genau rechnen, auch in urbanen Gebieten, wo der Haupteinsatzort dieser Fahrzeuge liege. „Längerfristig denke ich, dass wir mit einem Marktanteil von 5 bis 10 Prozent rechnen können.“ Neben deutlich günstigeren Preisen spielten auch Reichweite und Infrastruktur eine wichtige Rolle. „Weshalb ein Elektrofahrzeug als Zweit- oder Drittauto in Zukunft sicher interessant werden könnte“, so Schirak.
Nachfrage gering „Im Augenblick ist die Nachfrage sehr gering“, sagt Karl Haring, Geschäftsführer Kfz-Technik Haring/Preding. Zwar würden Kunden immer wieder die Fahrzeuge testen und zeigten sich begeistert, „aber den Schritt, ein E-Car zu kaufen, wagt praktisch niemand.“ Grundsätzlich glaubt Haring an ein mögliches Potenzial von 10 Prozent Marktanteil für Elektroautos. „Allerdings müssten sie zumindest auf dem Preis- und Ausstattungsniveau von vergleichbaren Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor liegen, sonst werden sie von den Kunden vermutlich nicht angenommen.“ Wichtig seien auch die zur Verfügungstellung einer ausreichenden Zahl von Ladestationen und die Erhöhung der Reichweite.
E-Fahrzeuge kommen gut an „In unserer Flotte sind derzeit zahlreichen Elektrofahrzeuge im Testbetrieb unterwegs“, sagt Mag. Alexander Casapiccola, Fuhrparkleiter der Österreichischen Post AG. „Die Fahrzeuge sind unter anderem beim Zustelldienst im Einsatz und kommen sowohl bei unseren Mitarbeitern als auch bei unseren Kunden sehr gut an.“ Generell hänge der Einsatz von E-Fahrzeugen von ihrer Reichweite ab. „In ländlichen Gebieten sind teilweise wesentlich längere Strecken zu bewältigen, im Winter sinkt die Reichweite deutlich.“ Ob sich E-Fahrzeuge am Markt durchsetzen könnten, sei einerseits eine Frage ihres Preises, andererseits auch ihrer Reichweite.
Haben E-Cars am Markt jemals eine Chance? Nach der Euphorie kam die Ernüchterung: Die Verkaufszahlen von Elektroautos in Österreich dümpeln auf Kellerniveau dahin. Kunden zeigen sich interessiert, kaufen aber dennoch fast immer Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Neue Modelle sollen Schwung auf den lahmen Markt bringen, doch wann lassen sich Elektroautos auch in größeren Stückzahlen verkaufen? Von Dieter Scheuch
Interesse an Elektroautos steigt „Die Zahl der Kunden, die in unser Autohaus kommen und sich für Elektrofahrzeuge interessieren, steigt ständig an“, sagt Gerhard Skrbetz,Verkaufsleiter Autohaus Josef Koinegg/Eisenstadt. „Wobei die Interessenten, die sich dann für ein Elektrofahrzeug entscheiden, auch bereit sind, ihr Mobilitätsverhalten zu ändern.“ Mit neuen Modellen habe sich auch die Reichweite deutlich erhöht. Für Skrbetz beträgt das Marktpotenzial für Elektrofahrzeuge 10 bis 12 Prozent, vorausgesetzt die Zahl der Ladestationen wird deutlich erhöht und es werden auch zusätzliche Anreize wie etwa eine Parkgebührenbefreiung in urbanen Gebieten geschaffen.
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„Mahle steht in der Branche für Filter, Kolben etc. Wir werden das auch bei Turboladern schaffen“,
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sagt Niko Johannidis (Mahle) auf Seite 49
„Es ist ein offenes Geheimnis, dass im Neuwagenverkauf kaum mehr Geld verdient wird“, meint Peter M. Steininger (VMS) auf Seite 53
KSV: weniger Insolvenzen, aber Rekordpassiva Eine deutliche Entspannung bei der Zahl der Insolvenzen meldet der Kreditschutzverband 1870: Von Jänner bis September 2013 schlitterten 4.059 Firmen in die Pleite (2.405 eröffnete und 1.654 mangels Vermögen abgewiesene Verfahren). Allerdings stiegen die Passiva aufgrund mehrerer Großpleiten (Alpine) auf 5,7 Mrd. Euro. Für die Autobranche meldet der KSV 127 Insolvenzen (108 Mio. Euro Passiva). Im Vergleichszeitraum 2012 wurden 170 Insolvenzanträge (116,2 Mio. Euro) gezählt.
Elektroscooter: io fördert Verkauf von „Restposten“ Eine Rabattaktion „zur Förderung zum Verkauf der Restposten“ bietet die io Fahrzeuge Produktions- und Handels GmbH an: Aktuell erhalten Kunden auf die von io angebotenen Elektroscooter 35 Prozent Rabatt auf den Listenpreis. Je nach Modell beläuft sich der Preisnachlass von 900 bis 3.000 Euro. Zusätzlich können beim Lebensministerium und in den Bundesländern auch (je nach Bundesland unterschiedliche) Förderungen eingereicht werden. Diese betragen etwa in Niederösterreich bis zu 300 im Burgenland bis zu 700 Euro.
Autorola: Premiummodelle beleben das Geschäft Nach einem eher flauen Sommergeschäft ist Renè Buzek, Geschäftsführer der Online-Fahrzeugauktions-Plattform Autorola.at, überzeugt, das Jahresergebnis zumindest auf das Vorjahresergebnis von 7.500 Einheiten kompensieren zu können. In jüngster Vergangenheit sei aus Qualitätsgründen eine verstärkte Nachfrage nach österreichischen Fahrzeugen zu beobachten, Rückläufer aus heimischen Finanzierungskreisen, insbesondere Premiummodelle beleben das Geschäft. 2014 rechnet Buzek wieder mit einem leicht wachsenden Markt.
Berlakovich: „E-cars müssen leistbarer werden“ Als „hervorragendes Beispiel für den Umstieg auf die Elektromobilität“ lobt Umweltminister Nikolaus Berlakovich die Österreichische Post AG. Das Unternehmen trage so zur Bewusstseinbildung bei. Gleichzeitig richtig Berlakovich einen Appell an die Hersteller: E-cars seien nach wie vor zu teuer, die Automobilindustrie sei gefordert, marktfähige Produkte zu erzeugen. Ziel müsse sein, dass sich auch Privatkunden Elektroautos leisten können und nicht vom Staat Förderungen erwarteten.
Ein Plus für das Team für PlusService Wolfgang Griesner, Sandra Schober, Roland Rainer und Alexandra Seitlinger (v. l.) kümmern sich ab sofort um das Werkstattkonzept „PlusService“. Schober, Marketingleiterin des Konzeptgebers Derendinger, trug schon bisher die Verantwortung für das über 100 Mitglieder zählende System. Nunmehr erhält sie Unterstützung vom neuen Partnerbetreuer Griesner, davor im Produktmanagement von Derendinger tätig. Rainer ist unter anderem für grafische Belange verantwortlich, Seitlinger kümmert sich um die Onlineaktivitäten.
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Philipp Hayder
Ein Ende mit Schrecken ... ... ist besser als ein Schrecken ohne Ende: Dieses Sprichwort drängt sich angesichts der unendlichen Debatte um den Designschutz auf sichtbare Karosserieteile auf. Während viele EU-Länder bereits Karosserieteile vom „Independent Aftermarket“ zulassen (was bei mechanischen Teilen seit jeher gang und gäbe ist), herrscht in Deutschland und Österreich bisher ein diffuser Grauzustand. Jetzt macht Daimler Ernst und droht deutschen Teilehändlern mit einer Klage: Das ist aus Sicht des freien Marktes erst einmal ärgerlich, birgt aber die große Chance auf eine öffentliche Debatte. Am Ende könnte nicht nur Rechtssicherheit stehen, sondern auch ein breites Bewusstsein welche Kostenvorteile ein Wegfall des Monopols den Werkstätten und Autofahrern bringt.
WIRTSCHAFT
V. l.: Wolfgang Hesoun (Siemens), Michael Viktor Fischer (Smatrics), Wolfgang Anzengruber (Verbund)
Das Netz an Smatrics-Ladestationen wird bis Jahresende erweitert; am Handy kann man jederzeit schauen, wo man sein Auto in der Nähe laden kann
Aufladen zum Fixpreis 60 Elektroauto-Ladestationen bis Jahresende soll ein von Siemens und dem Verbund ins Leben gerufenes System haben.
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matrics, ein Joint Venture der beiden großen Energieunternehmen Verbund und Siemens, betritt Neuland: Autofahrer, die ihre Elektrofahrzeuge bisher meist kostenlos an irgendeiner Station in der Nähe aufgeladen haben, sollen nämlich künftig dafür zahlen. Beim Start des Unternehmens Anfang September gab es bundesweit 29 Stationen. Eine deutliche Erweiterung ist geplant, wobei das Unternehmen vorerst noch rote Zahlen schreibt. Den Besitzern von Elektroautos werden mehrere verschiedene Pakete angeboten, die das Laden von
Strom unterwegs, zu Hause und bei Bedarf die Installation einer Ladestation im eigenen Heim vorsehen. Die erhoffte Zahl an Nutzern wurde bei der Präsentation nicht genannt; das Unternehmen sollte aber in drei bis vier Jahren den Break-even erreichen. Zu Beginn gibt es ein Angebot um 9,90 Euro (später 59 Euro) pro Monat, das unbegrenztes Laden an öffentlichen Stationen vorsieht.
Beim Autokauf auch gleich Liefervertrag abschließen Auch Autohäuser sollen bei der Akquisition von Kunden helfen. Smatrics-Geschäftsführer Michael Viktor Fischer fände es ideal, wenn beim Kauf eines Elektroautos auch gleich ein Smatrics-Vertrag abgeschlossen würde. • (MUE)
Licht am Horizont? Derzeit ist die Stimmung im Autohandel gedämpft. Eine Studie von GfK verheißt Besserung.
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xakt 12 von 100 österreichischen Konsumenten, so die Marktforscher von GfK, wollen in den kommenden beiden Jahren einen Neuwagen erwerben. Weitere 11 Prozent planen einen Gebrauchtwagenkauf: Damit liegt Österreich hinter Schweden und den USA auf dem 3. Platz von 14 untersuchten Ländern. Laut der Studie sind Dieselfahrzeuge nach wie vor beliebter als Benziner. Für Hybrid- oder Elektroautos begeistert sich 1 Prozent der Befragten. „Der Erdgasantrieb besitzt in der privaten Kundengruppe dagegen keine Bedeutung“, sagt Mag. Roland Strilka, Leiter der Automobilmarktforschung bei GfK Austria.
Mag. Roland Strilka sieht in Österreich eine vergleichsweise hohe Bereitschaft zum Autokauf
Weiters interessant: In Haushalten mit 4 oder mehr Personen möchten 14 Prozent einen Neu- und 18 Prozent einen Gebrauchtwagen anschaffen. Bei Einpersonenhaushalten interessieren sich lediglich 9 Prozent für ein neues und 6 Prozent für ein gebrauchtes Fahrzeug. „Die Vermutung liegt nahe, dass mehr Kinder auch größere Autos erfordern und deshalb die Anschaffungsabsicht deutlich höher liegt“, meint Strilka. • (HAY)
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WIRTSCHAFT
Gesamtkompetenz präsentiert In dem von TAC 1999 „geerbten“ Standort Linz, heute Kompetenzzentrum für Technik in der Hella-Handelsorganisation, fand die Hella Herbstmesse statt. Von Dr. Nikolaus Engel
A
usgehend von der Dieselkompetenz am Standort Linz, die zur stärkeren Beschäftigung mit der Technik führte, kamen zu den Hella-Scheinwerfereinstellgeräten – die ganz am Anfang stehen und bis heute aktuell sind – im Konzern mit dem Thermomanagement (Hella-Gemeinschaftsunternehmen mit Behr) auch die Klimatestgeräte, in der Folge die Diagnosesysteme von Hella Gutmann Solutions dazu.
Im Hella Kompetenzzentrum Linz fand die heurige Herbstmesse statt
Walter-Michael Jordan, Chef von Hella Handel Austria, inmitten der Produkte: Hella Pagid und HGS
Umfassende Kompetenz – aber nur Insidern bekannt Anlass für die – speziell am späteren Nachmittag – stark besuchte Herbstmesse war, die Gesamtkompetenz darzustellen: Während Hella für Autoteile bekannt ist, gelinge einem Newcomer nicht so leicht, sich im Bereich Werkstattausrüstung zu etablieren, sagt Walter-Michael Jordan, Geschäftsführer von Hella Handel Austria. Daher beschäftigt das Unternehmen im Kompetenzzentrum Linz vier Mitarbeiter mit Kfz-Meisterbrief. „Die verkaufen nicht nur, sondern können es auch erklären!“, sagt Jordan. Nachdem sich das Thema Diagnose etabliert hatte, kamen Achsvermessung, Prüfstraßen und Fahrwerktester von Hoffmann dazu. Für Jordan ist klar, dass Hella mit den Diagnosewerkzeugen auf dem richtigen Weg ist: „Wenn es in Zukunft weniger Werkstätten gibt, werden diese Autos aller Marken servicieren müssen. Dazu braucht man mehr Diagnose.“ Die umfassenden Möglichkeiten von Hella Tech World – Online-Training, Praxiswissen, Technische Informationen, Einbauvideos, Knowhow, Verkaufsförderung, Praxiswissen – waren bei der Hausmesse ebenso Thema wie die neuen Hella-Platzleuchten.
In Österreich betreut Mag. Erik Diwald, in der Zentrale Daniel Gockel Hella Tech World
Helmut Straberger, Niederlassungsleiter von Hella Gutmann Solutions in Gunskirchen, präsentierte die bekannten Diagnosewerkzeuge für Werkstätten, die alle Marken reparieren möchten
Hella Pagid Sortiment Nassbremse: Weltpremiere in Linz Mit der Hausmesse wurde das Sortiment der neuen Marke Hella Pagid, deren Sortiment Trockenbremse bereits etabliert ist, um das 4.000 Teile umfassende Sortiment „Nassbremse“, das zuerst in Österreich eingeführt wird, erweitert: „Das ist unsere Weltpremiere hier bei der Herbstmesse in Linz“, so Jordan. Bei der Trockenbremse sei man bereits so erfolgreich wie mit TRW und Brembo; in einem Jahr wolle man auch bei der Nassbremse ähnlichen Erfolg haben. Die Zusammenarbeit mit TRW konzentriere sich nun auf Lenkungsteile, die mit Brembo ist eingestellt. •
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Dietlinde Riedl, Produkt Managerin Straßenbeleuchtung (und Hella Pagid Bremse, die jetzt auch 4000 Teile Nassbremse umfasst) mit der Werkstatt- und Hallenleuchte IL 2 Plus (rechts oben), ausgestellt war auch das Hoffmann-Werkstattausrüstungssortiment
WIRTSCHAFT
In St. Michael (K) produziert Mahle den Großteil der in Europa benötigten Filter
Pflänzchen blüht und gedeiht Mit Niko Johannidis hat bei Mahle Aftermarket am 1. Oktober ein neuer Mann die Vertriebsverantwortung übernommen – auch für Österreich.
nach Deutschland gekommen ist. Eine sehr gute Marktabdeckung für Turbolader biete man mittlerweile im Nutzfahrzeugbereich: „Mahle ist ein weltweit erfolgreich tätiges Unternehmen und da viele Märkte sehr nutzfahrzeuglastig sind, sind wir in diesem Bereich vorläufig stärker vertreten als bei Pkws.“
Von Mag. Heinz Müller
D
er Vorgänger von Niko Johannidis, Ulrich Melchert, war so etwas wie ein Urgestein der Branche – schließlich war er für Mahle seit 1985 tätig. Umso wichtiger war es, einen nahtlosen Übergang zu schaffen. „Es war ideal für mich, dass ich einige Monate lang die Gelegenheit hatte, gemeinsam mit Ulrich Melchert die Thematik zu lernen, und bei seiner Abschiedstournee habe ich auch die wichtigsten Kunden getroffen“, sagt Johannidis, der zuvor bei Borg Warner Beru Systems tätig war. Doch jetzt ist die Zeit des Übergangs endgültig vorbei, seit 1. Oktober ist Johannidis offiziell Vertriebsleiter von Mahle Aftermarket für Österreich, Deutschland und die Schweiz. Auch wenn die Zeiten im Neuwagenhandel besser sein könnten, spüren die großen Unternehmen im Aftermarket offenbar nicht viel davon. „Wir sind in einer sehr guten Position“, sagt Johannidis, „denn Ulrich Melchert hat eine hervorragende Arbeit geleistet.“
Wachstum auch bei Turboladern geplant Am bekanntesten ist der Name Mahle bei Filtern: „Wir dürfen hier von einer Marktführerschaft in Österreich ausgehen“, meint Johannidis. Bei Öl- und Kraftstofffiltern decke man beinahe 100 Prozent des Marktes ab. Dass Mahle sich bei den Werkstätten und Kunden einen guten Ruf erarbeitet hat, hilft auch in einem anderen Bereich – bei den Turboladern: „Hier sind wir aber noch am Anfang des Weges“, sagt Johannidis, dessen Vater in den 1940er-Jahren aus Thessaloniki
Produktion in Kärnten läuft auf Hochtouren Das werde aber natürlich nicht so bleiben: „Mittlerweile hat Mahle Aftermarket bereits 90 Turbolader im Angebot, unter anderem auch den 1.9 TDI aus der VW-Gruppe“, berichtet Johannidis. „Und wir werden diese Sparte noch massiv ausbauen.“ Doch man wolle nichts überstürzen, um nicht durch einen übereilten Anlauf den guten Ruf des Unternehmens aufs Spiel zu setzen. „Mahle steht in der Branche für Filter, Kolben, Zylinderlaufbuchsen, Kolbenringe – und wir werden das auch bei Turboladern schaffen.“ Johannidis vergleicht diesen Bereich mit einem „schönen Pflänzchen, das wächst und gedeiht, aber noch ein bisserl Pflege benötigt“. Produziert werden die Luft-, Öl- und Hydraulikfilter in St. Michael bei Bleiburg (Kärnten): Dort, in einer ansonsten eher strukturschwachen Region, ist das Mahle-Werk mit mehr als 2.700 Beschäftigten der weitaus größte Arbeitgeber. „Da der Markt immer schneller wird, haben wir auch in St. Michael den Built-to-Order-Prozess eingeführt. Das Werk steht also für eine extrem hohe Flexibilität.“ So komme ein dreistelliger Millionenbereich an Teilen alljährlich aus dieser Fabrik, heißt es bei Mahle. Tendenz weiter steigend. Gute Aussichten also auch für Johannidis! •
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Niko Johannidis kann auf den Erfolgen seines Vorgängers aufbauen
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WIRTSCHAFT
Alles auf einen Klick Mit seinem einzigartigen Bewertungsmodell hat der „Autopreisspiegel“ viele Anwender überzeugt. Demnächst soll das Programm um die Neupreise von Fahrzeugen und Sonderausstattungen erweitert werden.
U
m einen marktgerechten Gebrauchtwagenpreis zu ermitteln, ist der Autopreisspiegel – im Gegensatz zu anderen Bewertungssystemen – nicht auf die Fahrzeugneupreise angewiesen. „Unser Programm verwendet keine starren Abwertungskurven, sondern beobachtet die Preisentwicklung von am Markt angebotenen Referenzfahrzeugen. Der Letztpreis unmittelbar vor dem Verkauf bildet die Basis für die Wertermittlung“, erläutert Dr. Wolfgang Pfeffer, Erfinder des Autopreisspiegels. Dennoch gibt es gute Gründe für eine exakte Darstellung der Neupreise: Sie ermöglichen beispielsweise die Bewertung von Sonderausstattungen und werden von Versicherungen zur Berechnung der merkantilen Wertminderung sowie des objektiven Minderwerts herangezogen. „Gemeinsam mit unserem Datenlieferanten JATO können wir den Kundenwunsch nach einer Abbildung der Neupreise nun-
mehr erfüllen“, sagt Pfeffer: In den kommenden Wochen soll der Autopreisspiegel um die entsprechenden Daten ergänzt werden – und zwar ganz ohne Mehrkosten für bisherige und zukünftige Nutzer.
„Aus einer Hand“
Das Team rund um Dr. Wolfgang Pfeffer arbeitet kontinuierlich an der Weiterentwicklung des Autopreisspiegels
Viel Neues im Süden
Bereits fertiggestellt wurden unterdessen die Schnittstellen, die den Autopreisspiegel mit den von Audatex angebotenen Programmen „Kfz5“ und „AudaPadWeb“ verbinden. Pfeffer unterstreicht, dass dies eine Fahrzeugbewertung und Schadenskalkulation „aus einer Hand“ ermöglicht: „Damit entfällt die Mehrfacheingabe der Eckdaten eines Fahrzeugs ebenso wie die Notwendigkeit, ein Bewertungsergebnis als PDFDatei zu exportieren.“ • (HAY)
seiner Expansionsstrategie Interesse an einer Übernahme des Betriebs in Liezen. Schütz entschloss sich, das Verschleißteilegeschäft an Derendinger abzutreten Mit ihrem Onlineshop www.auto-schutz.com bleibt sie jedoch als Spezialistin für hochwertiges Kfz-Zubehör der Branche erhalten.
„Im Herzen von Österreich“
Mit 2 Maßnahmen hat der Teilehändler und Werkstattausrüster Derendinger kürzlich die Präsenz in Südösterreich ausgebaut: Einerseits übernahm man das steirische Unternehmen „Autoteile Christa“, andererseits wurde ein neuer Standort in Klagenfurt bezogen.
S
eit Herbst 2007 war mit Christa Schütz eine Unternehmerin erfolgreich in der von Männern dominierten Autoteilebranche tätig. Nun kam für die Steirerin jedoch der Moment der Entscheidung: Der große Teilehändler Derendinger bekundete im Zuge
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Mit neuen Standorten in Klagenfurt (B.) und Liezen setzt Bruno Weidenthaler seine Expansionsstrategie fort
Für Derendinger ist der Liezener Betrieb, der derzeit großzügig erweitert wird, die 5. Filiale in Südösterreich sowie der 29. Standort im gesamten Bundesgebiet. Die neue Niederlassung liege „im Herzen von Österreich“, unterstreicht Geschäftsführer Bruno Weidenthaler: „Eine kompetente Mannschaft wird die Kunden in diesem Gebiet vor Ort und über mehrere Touren versorgen und betreuen.“ Beinahe parallel unternahm Derendinger übrigens einen weiteren Schritt zur Stärkung der Präsenz im Süden: Die Filiale in Klagenfurt übersiedelte von der Rosentaler Straße 143 in die Kirchengasse 105. An dieser auch vom Schwesterunternehmen Matik genützten Adresse verfüge man über deutlich größere Lagerkapazitäten, erläutert Weidenthaler. • (HAY)
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WIRTSCHAFT
Goldener Herbst für die Gewinner
In sechs Kategorien stimmten die Leser von AUTO BILD Österreich über die Vergabe des nationalen Goldenen Lenkrads 2013 ab.
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as Goldene Lenkrad gilt als wichtigste Auszeichnung der Automobilbranche in Europa und wird jährlich von AUTO BILD und Bild am Sonntag auf einer großen Gala, die diesmal am 12. November bei der Axel Springer AG in Berlin stattfinden wird, vergeben. Während die internationalen Gewinner erst ermittelt werden, wurden die Preise an die ÖsterreichSieger schon übergeben.
Und das Goldene Lenkrad geht an ... Sechs Geschäftsführer durften sich über den Besuch der AUTO-BILD-Österreich-Delegation freuen. In der Kategorie Klein- und Kompaktwagen wählte die österreichische Leserschaft den VW Golf an die Spitze. Mag. Wilfried Weitgasser: „Der Golf ist das Erfolgsmodell schlechthin und fasziniert mit sportlich elegantem Auftritt, Wertigkeit und hoher Verarbeitungsqualität.“ Die Mittelklasse wurde vom Skoda Octavia dominiert. Max Egger: „Er hat es geschafft, das Übergreifende zwischen den Segmenten abzudecken, damit ist die Octavia-Geschichte einzigartig.“ Mit der S-Klasse konnte Mercedes-
Benz die meisten Stimmen in der Ober- und Luxusklasse sammeln. Dazu Corinna Widenmeyer: „Die neuen Technologien der S-Klasse sprechen für sich selbst. Das Fahrzeug ist State of the Art und dazu noch richtig ansprechend – ein begehrenswertes Auto.“ Als Kategoriensieger mit dem größten Vorsprung wurde der Citroën C4 Picasso (Vans) ermittelt. Der frisch ins Amt gekommene Generaldirektor Citroën Österreich Cornelius Grzimek: „Der neue Citroën C4 Picasso ist durch seine enorme Vielseitigkeit ein ideales Familienfahrzeug. Bereits bei seiner Entwicklung wurde Wert auf ausdrucksstarkes Design, modernste Technologien und hohen Komfort an Bord gelegt.“ Coupés und Cabrios nennt sich die Kategorie, über die Mag. Alexander Struckl durch den Sieg des Opel Cascada jubeln konnte: „Wir freuen uns ganz besonders über diese Auszeichnung, spiegelt sie doch unsere neuen Markenwerte wider. Deutsch, aufregend und zugänglich sowie richtungsweisendes Design.“ Bei der Verleihung anwesend: Thomas Simon, Vice President Quality bei Opel. Gewinner der Kategorie SUV ist der Ford Kuga. Steffen Knapp bei der Übergabe des Preises: „Für uns ist dieser Preis die Bestätigung für den Verkaufserfolg. Schon der Vorgänger hatte die höchste Kundenzufriedenheit aller Ford-Modelle. Jetzt gehen wir den nächsten Schritt.“ • (MSK)
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WIRTSCHAFT
Ausbildung für Kfz-Versicherer Speziell für die Autobranche entwickelte die Bildungsakademie der Österreichischen Versicherungswirtschaft (BÖV) auf Initiative von carplus eine eigene, fachbezogene Ausbildung im KfzVersicherungsbereich.
Dr. Franz F. Gugenberger sieht wachsenden Bedarf für diese Ausbildung
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mmer häufiger werden Kfz-Versicherungen in den Autohäusern abgeschlossen“, sagt der Geschäftsführer von carplus Dr. Franz Ferdinand Gugenberger. Auf Initiative von carplus reagierte darauf die Bildungsakademie der Österreichischen Versicherungswirtschaft (BÖV), sie bietet ab sofort eine Ausbildung für Vermittler und Berater von Kfz-Versicherungen an. Gugenberger erklärt: „Dafür ist eine Eintragung in das VersicherungsvermittlerRegister notwendig, für welche man unter anderem die fachliche Qualifikation als Versicherungsagent benötigt. Genau hier greift die neue Ausbildung des BÖV.“
Kompakte Ausbildung auch mittels E-Learning Die für das eingeschränkte Gewerbe der „Vermittlung von Kfz-Versicherungen“ angepasste Ausbildung
enthält auf Rechts- und Versicherungskunde sowie unternehmerisches Basiswissen reduzierte Inhalte. Per E-Learning kann man ganz bequem zuhause lernen – optional wird seitens der BÖV auch Lernbegleitung angeboten, die eine spezielle Vorbereitung für die Abschlussprüfung umfasst. Die ersten Prüfungen werden vom BÖV dezentral in den Bundesländern im November abgehalten. Infos über Inhalte, Ausbildung, Preise und Anmeldung erhält man auf www.boev.at. • (MKR)
Paukenschlag aus Deutschland Laut dem deutschen Höchstgericht dürfen Gebrauchtwagengarantien nicht mehr an Servicearbeiten in bestimmten Werkstätten geknüpft werden. Hierzulande sieht die Rechtslage laut Experten anders aus.
Direktor Robert Bilek ist Präsident der Bildungsakademie
zur Inspektion ins Autohaus (beziehungsweise zu einer bestimmten Markenorganisation kommt), verliert den Garantieanspruch. Dieser für die Garantieversicherer eminent wichtigen Argumentation schob der Bundesgerichtshof soeben einen Riegel vor: Laut dem Urteil VII ZR 206/12 hat ein Versicherer zwar das Recht, grundsätzlich regelmäßige Wartungen vorzuschreiben, doch sei eine Einschränkung nicht zulässig.
„Keine zivilrechtlichen Ansprüche“
Wird sich das neue deutsche Urteil auch auf die hiesige Gebrauchtwagenszene auswirken?
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arantieversicherungen zu vertreiben, hat für Autohändler viele Vorteile. Am wichtigsten war in den Augen der Betriebe bisher aber zweifellos die Chance auf Kundenbindung: Wer nicht regelmäßig
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Diese Entscheidung des BGH entspricht laut Branchenanwalt Dr. Friedrich Knöbl aber nicht der österreichischen Judikatur. Hierzulande werde nämlich zwischen Herstellergarantie und Garantieversicherung unterschieden: „Den in der Kfz-Gruppenfreistellung verankerten Anspruch der Autofahrer auf freie Werkstättenwahl für Servicearbeiten ohne Verlust der Herstellergarantie sieht der Oberste Gerichtshof nur als eine wettbewerbsrechtliche Regelung. Aus dieser können keine zivilrechtlichen Ansprüche abgeleitet werden.“ Bei der Garantieversicherung könne der Versicherer in Österreich derzeit die Bindung der Servicearbeiten an eine Markenwerkstätte vorschreiben, weil er damit „rechtlich legitim“ sein versichertes Risiko mindere. • (HAY)
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WIRTSCHAFT
Erfolgreich trotz Marktminus Autohändler können auch in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld erfolgreich sein. Das beweisen die Partner der VMS, die ihre Versicherungspenetration in den vergangenen Monaten weiter ausgebaut haben.
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er österreichische Neuwagenmarkt ging bis Ende August um 7 Prozent zurück. Die Durchschnittserträge sind angesichts des harten Verdrängungswettbewerbs mindestens ebenso stark gesunken. „Es ist ein offenes Geheimnis, dass im Neuwagenverkauf kaum mehr Geld verdient wird“, weiß Peter M. Steininger, Geschäftsführer der VMS. Die Maklertochter der Uniqa kümmert sich um die Betreuung von Partnerhändlern in ganz Österreich.
Alleinstellungsmerkmale für Händler Dass sich diese Betriebe im Branchenvergleich überdurchschnittlich gut behaupten können, liegt auch an den Produkten der VMS. Schließlich sorgen diese für Zusatzerträge beim Fahrzeugverkauf sowie für mehr Kundenbindung in der Werkstatt. „Wir bieten zum Beispiel die erste Autoversicherung mit Sonderausstattung an“, unterstreicht Steininger den bekannten Claim des Unternehmens: Darunter ist zu verstehen, dass die Partner der VMS neben Haftpflicht-, Kasko- und Insassenunfallversicherungen auch besonders umfangreiche Rechtsschutzversicherungen anbieten können. „Die besonderen Autohausvorteile sind dabei, dass einerseits alle Familienmitglieder und
Peter M. Steininger unterstreicht, welchen Beitrag Versicherungen zur Sicherung der Erträge im Autohandel leisten
alle Fahrzeuge des Familienverbandes Versicherungsschutz genießen und andererseits ein einmal jährlicher Beratungsrechtsschutz eingeschlossen ist“, sagt Steininger. Zu den weiteren Tarifmerkmalen der VMS zählen der einfach zu bedienende Online-Tarifkalkulator, die Kostenübernahme für Kasko-Kundenersatzfahrzeuge oder der verringerte Selbstbehalt, wenn Autofahrer im vermittelnden Betrieb reparieren lassen. Kein Wunder, dass manche VMS-Partner beinahe jeden zweiten Neuwagen samt Versicherung verkaufen.
Wachstum gegen den Trend Dieser Trend zur Versicherung im Autohaus lässt sich auch an den aktuellen Geschäftszahlen der VMS ablesen: In den ersten 8 Monaten des heurigen Jahres stieg die Neuvertragszahl gegen den Markttrend um rund 5 Prozent. Ein Beweis dafür, dass die Firmenstrategie aufgeht – und dass immer mehr Autohändler erkennen, welche Potenziale im Versicherungsvertrieb verborgen sind. • (HAY)
WIRTSCHAFT
Was wird besonders oft kaputt? Die CarGarantie hat fast eine Million ausgelaufene Gebrauchtwagengarantien und Neuwagen-Anschlussgarantien untersucht – und kam zu sehr interessanten Ergebnissen über die Schadenverteilung.
Tabelle 1: Verteilung der Schäden nach Fahrleistung ab Garantiebeginn bei Neuwagen
Von Mag. Heinz Müller
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unden wollen keine Überraschungen erleben, wenn sie ein Fahrzeug erwerben: Umso wichtiger sind umfassende Garantieprodukte, die in Autohäusern verkauft werden: CarGarantie hat sich in den vergangenen 42 Jahren zu einem der führenden europäischen Garantieanbieter entwickelt. Umso aussagekräftiger sind jene Statistiken, die nun veröffentlicht wurden. Sie wurden nach Auswertung von 596.137 ausgelaufenen Gebrauchtwagengarantien und von 326.806 Neuwagen-Anschlussgarantien erstellt. Interessant ist beispielsweise, dass aufgrund der höheren Komplexität der Autos der durchschnittliche Bedarf je Schaden immer weiter ansteigt: Im Vorjahr waren es 497 Euro. Fast jeder fünfte Schaden entfiel bei Gebrauchtwagen auf den Motor, auch die Kraftstoffanlage war ähnlich oft betroffen (siehe Tabelle 3).
Peter Bachmaier, Direktor Vertrieb Importeure, Banken und Versicherungen bei CarGarantie Tabelle 2: Verteilung der Schäden nach Fahrleistung ab Garantiebeginn bei Gebrauchtwagen
Gebrauchtwagen von Beginn an schadensanfällig Wer glaubt, dass Gebrauchtwagen anfangs problemlos zu bewegen sind, irrt: Denn die meisten Schäden (32,9 Prozent) traten bereits innerhalb der ersten 5.000 Kilometer auf, dann gab es eine stete Abnahme (siehe Tabelle 2). Im Schnitt legt ein Gebrauchtwagen pro Jahr übrigens 13.000 Kilometer zurück. Kaum bekannt war bisher auch, dass im zweiten Monat nach Beginn der Gebrauchtwagengarantie die meisten Schäden auftreten (siehe Tabelle 4). Dass es nach 360 Tagen einen massiven Anstieg gibt, erklärt sich dadurch, dass viele Garantien ja auf zwei oder drei Jahre abgeschlossen wurden. Wenig verwunderlich ist hingegen, dass die meisten Schäden bei Neuwagen erst ab 25.000 Kilometern (oder mehr als 360 Tagen) passieren (Tabelle 1).
Gut für die Kundenbindung Laut Peter Bachmaier, Direktor Vertrieb Importeure, Banken und Versicherungen bei CarGarantie, haben jene Autohäuser, die ihre Neu- und Gebrauchtwagen mit einer umfassenden Garantie verkaufen, einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil – und zwar in zweierlei Hinsicht: „Sie schützen nicht nur ihre Kunden vor unerwarteten Reparaturkosten, sondern sie erhöhen ihre Werkstattauslastung und fördern die Kundenbindung.“ •
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Tabelle 3: Verteilung der Schadenregulierungssumme nach Baugruppen bei Gebrauchtwagen
Tabelle 4: Verteilung der Schäden nach Schadeneintritt (Tage) ab Garantiebeginn bei Gebrauchtwagen
WIRTSCHAFT
Die erste Adresse für Versicherungen Experten wissen, dass 8 bis 14 Prozent der Gewinne eines Autohauses aus dem Versicherungsgeschäft kommen können. Voraussetzung dafür ist der richtige Partner. Von Philipp Hayder
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utohäuser in ihrem Geschäftsalltag zu unterstützen, ist seit jeher eine Kernaufgabe der Garanta. „Wir sind nicht umsonst ‚der‘ Branchenversicherer in Österreich“, unterstreicht Hauptbevollmächtigter Kurt Molterer.
Attraktive Produktvorteile Von dieser Philosophie profitieren auch die Endkunden. Sie freuen sich gemeinsam mit den Kfz-Betrieben über den kompletten Verzicht auf Online-Wrackbörsen, die faire Wertermittlung durch gerichtlich beeidete Sachverständige sowie den „Wartungsrabatt“, falls Servicearbeiten beim jeweiligen Stammhändler durchgeführt werden. Zu den weiteren Produktvorteilen der Garanta zählen reduzierte Selbstbehalte, bevorzugte Bonuseinstufungen und Superbonusstufen. „Zudem verzichten wir auf den Einwand der ,Groben Fahrlässigkeit‘ und bieten unseren Kunden die Sicherheit einer dreijährigen Prämiengarantie ab Vertragsbeginn“, so Molterer.
Keine Rabattforderungen Ein immer wichtigeres Thema im Kfz-Versicherungsgeschäft sind Schadenssteuerungen. So mancher Konzern bindet dieses „Routing“ freilich an Reparaturrabatte. Dies lehnt die Garanta strikt ab: „Ein guter
Versicherungspartner wird stets auf zusätzliche Rabattforderungen verzichten“, ist Molterer überzeugt.
„One Stop Shop“ Sind die Konsumenten überhaupt bereit, ihre KfzVersicherungen beim Autohändler abzuschließen? „Auf jeden Fall“, meint Molterer und verweist auf eigene Erhebungen: Demnach würden sich 90 Prozent der Kunden eine Versicherungsberatung in ihrem Autohaus wünschen. Angeboten wird dieser Service aber nach wie vor viel zu selten. Wenn Betriebe dem Kundenwunsch nach Versicherungsberatung Rechnung tragen, sichern sie sich nicht nur zusätzliche Provisionen und die Chance auf den Erstkontakt im Schadenfall: Sie festigen auch ihr Image als „One Stop Shop“ für alle Anliegen rund um die Mobilität. •
Kurt Molterer unterstreicht die zahlreichen Vorteile einer Zusammenarbeit mit der Garanta
„Die Idee, unsere Räumlichkeiten strategischen Partnern für spezielle Schulungen zur Verfügung zu stellen, ist ein Jahr alt“,
GEWERBE
sagt Christian Loidolt (Würth) auf Seite 62
„Mit dieser Messe haben wir uns natürlich die Latte für eventuelle weitere Veranstaltungen sehr hoch gelegt“, meint Amer Alkhatib (Trost) auf Seite 74
Carglass an Übernahmen interessiert Nach der beabsichtigten Eröffnung neuer Filialen von Carglass Austria in Villach und St. Pölten mit Ende 2013/Anfang 2014 zeigt sich Geschäftsführer Uwe Artz daran interessiert, weitere Autoglas-Spezialisten in Österreich zu übernehmen. Artz verweist auf die Übernahme von Autoglaserei Joe Kleber in Dornbirn, die im Juli 2012 erfolgt war. Unter anderem ist Carglass auf der Suche nach zwei neuen Standorten in Wien: Ideal wäre einer im Westen (z. B. in der Hadikgasse) und einer im 3. Bezirk bzw. innerhalb des Gürtels.
Reifenlagerung „Made in Germany“
Dr. Nikolaus Engel
Der deutsche Hersteller von Logistiklösungen Gebhardt bringt mit seinem neuen „ECOTIRErack“ eine Innovation bei Reifen- und Räderlagersystemen. Bei der Lösung setzt Gebhart vor allem auf Flexibilität und will damit auf den Trend zu immer unterschiedlicheren Reifen und immer größer werdenen Dimensionen reagieren. Mit den Standardmaßen (239,5 x 125 cm) ist das neue Rack mit allen Markenstandards kompatibel und wurde vom TÜV zertifiziert. In der verstärkten Ausführung können bis zu vier Elemente gestapelt werden.
Garanta lud zu Sachverständigen-Treffen Das Thema Telematik stand im Mittelpunkt einer Informationsveranstaltung, an der auf Einladung der Garanta Versicherung 40 Sachverständige teilnahmen. „Als Branchenversicherer arbeiten wir in der Schadenerhebung ausschließlich mit unabhängigen selbstständigen Sachverständigen aus der jeweiligen Region“, sagt Garanta Hauptbevollmächtigter Kurt Molterer. „Mit dem Treffen bieten wir den Teilnehmern die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch und stellen interessante Neuerungen aus dem Kfz-Bereich vor.“
Zwei Innungen schließen sich zusammen Lange wurde diskutiert, jetzt ist es fix: Das erweiterte Präsidium der Wirtschaftskammer Österreich hat beschlossen, dass die derzeitige Bundesinnung der Karosseriebauer, -lackierer und Wagner nicht den Kriterien für die Errichtung von Fachverbänden und Fachgruppen entspricht, wie sie in den § 15 Abs 2 und 43 Abs 1 des Wirtschaftskammergesetzes enthalten sind. Sie wird daher mit der Bundesinnung der Kfz-Techniker zusammengeführt. Nähere Details müssen allerdings erst besprochen werden.
Dragosits mit neuen Aufgaben Vor seiner Pensionierung war Erich Dragosits Regionalverkaufsleiter für Ostösterreich von Otto Christ Waschanlagen. Im September verständigte er sich mit Alge Tankstellentechnik in Lieboch auf eine Zusammenarbeit im Bereich Autohaus-Kunden. Diese erfolgt im Verkaufsgebiet Burgenland, Steiermark, Kärnten und Osttirol. Alge ist bereits seit längerer Zeit als Partner von Christ Waschanlagen tätig und beschäftigt sich auch mit dem Bau von Tankstellen sowie Spezialanlagen.
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Automatisch kontrolliert Was Techniker aktuellen Autos an „Intelligenz“ beibringen können: Starterbatterien bekommen ihre Ladung genau in der ihrem Alter entsprechenden Stärke! Toll, was? Oder ist das die Antwort auf eine Frage, die niemand gestellt hat, weil diese Ladung nicht einmal Energie verschwendet? Freie Werkstätten fragen: Wie wechselt man fachgerecht so eine Batterie (bei Golf VII oder A3), deren Tausch mit dem Strichcode beim Werk angemeldet werden muss, damit der Bordcomputer des Autos die neue Batterie nicht falsch lädt und sie rasch umbringt? Das Beispiel beweist: Auch mit scheinbaren Nebensächlichkeiten lässt sich die Konsumentenbeziehung zementieren, der freie Teilemarkt ausbremsen und der Teileabsatz des Vertragsnetzes genau überwachen!
GEWERBE
Zum Fraß vorgeworfen? Die ATV-Sendung über Werkstätten („Der große Österreich-Test“, Ausstrahlung ab 14. Oktober) schlägt weiter hohe Wellen. Nun nahm Bundesgremialobmann Komm.-Rat Burkhard Ernst zu einem Kommentar von Dieter Scheuch in der September-Ausgabe von AUTO & Wirtschaft Stellung. Wir geben seinen Brief anbei wieder.
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etreffend Ihres Kommentars „Unvermögen und Uneinsichtigkeit“ erlaube ich mir folgende Anmerkung: Es ist richtig, dass der Privat TV-Sender ATV an mich herangetreten ist, um in eben jener Sendung den Kommentator und in weiterer Folge Richter über Kolleginnen und Kollegen zu spielen, die Werkstätten betreiben. Diese sollten mit versteckter Kamera gefilmt und anschließend mit den Ergebnissen der Dreharbeiten konfrontiert werden. Dieses Konzept erachtete ich als absolut unseriös, weshalb ich dem Sender klare Bedingungen genannt habe, unter denen ich mich für eine Sendung zur Verfügung stellen würde. Die Quote fest im Blick hat ATV abgelehnt und sich jemanden gesucht, der weniger Erfahrung im Umgang mit Medien hat.
Keinerlei aufklärerisches Element Sie verwechseln in Ihrem Kommentar nun zwei Dinge miteinander: Information und Sensation. Gegen ein seriöses Format, gedreht von JournalistInnen, die einen echten Bildungs- und Aufklärungsauftrag erfüllen möchten, ist nichts einzuwenden. Ich verwehre mich jedoch massiv dagegen, dass Menschen mittels versteckter Kamera heimlich gefilmt und dem Boulevard zum Fraß vorgeworfen werden! Eine Sendung, wie jene, die ATV gedreht hat, enthält keinerlei aufklärerisches Element. Vielmehr werden BranchenkollegInnen vorgeführt, die sich der Konsequenzen nicht bewusst sind und bei der Konfrontation mit den Drehergebnissen ihren Emotionen freien Lauf lassen – die dann sogleich wieder mit der Kamera eingefangen werden. Schwarze Schafe, die dem Ruf der Branche schaden, sollen durchaus zur Rechenschaft gezogen und Miss-
Nach der Lektüre dieses Kommentars schrieb uns Bundesgremialobmann Komm.-Rat Burkhard Ernst seine Gedanken
stände nicht unter den Teppich gekehrt werden – jedoch ist es ein Armutszeugnis, wenn Trash-TV-Sendungen als erzieherische Mittel herangezogen werden.
Es geht um Existenzen Mein Rat an die KollegInnen war und ist: Sorgen Sie dafür, dass zumindest Ihre Gesichter sowie Firmennamen unkenntlich gemacht werden. Sie haben das Recht dazu. Dies wird Ihnen beispielsweise helfen, wenn die Sendung auf immer und ewig auf YouTube steht und das erste ist, was potenzielle Kundinnen und Kunden finden, wenn sie nach Ihrer Werkstätte googeln. Denn hier geht es um wirtschaftliche Existenzen. Die Standards der betreffenden Werkstätten können noch so sehr gehoben werden, kleben bleibt das Etikett, dass hier schlecht gearbeitet wird. Und: Wie kommen überdies eventuell mitgefilmte MitarbeiterInnen dazu, ungefragt in einer TV-Sendung aufzutauchen? Fakt ist: Es ist nicht die Aufgabe der Branche, für hohe Einschaltquoten eines Boulevardmediums zu sorgen, sondern sich der professionellen Arbeit für die Kundinnen und Kunden zu widmen. •
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Ein kleine Überraschung für Ihren Durchblick! Castrol als Marktführer hat im freien Werkstättenmarkt die Aufgabe, die Produktpolitik zu steuern, die Qualität anzuheben und in diesem großen Markt proaktiv zu agieren.
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GEWERBE
Klare Sicht auf den Kundenvorteil Durch die immer strengeren Corporate-Identity-Auflagen der Hersteller sind Ideen gefragt, gute Werbung im Autohaus zu platzieren.
gers informiert über den Reserveliter und die Wichtigkeit der Verwendung von der korrekten Ölmenge im Motor. Alles Absatzhilfen der Renditeperle Öl.
Klarheit schafft Mehrwert
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ine neue Art der Kundenansprache in der KfzWerkstatt ist zum Beispiel das Brillenputztuch – der Beginn einer neuen Kommunikationslinie. „Wir wollen zukünftig vermehrt diese Art der direkten Werbung einsetzen“, sagt Castrol-Austria-Geschäftsführer Ing. Peter Spatzierer und er hat jedem Heft dieser Ausgabe für die Leserinnen und Leser von AUTO & Wirtschaft gleich ein Brillenputztuch beigelegt. Damit ist die Brillenputztuch-Promotion für die Marken- bzw. freien Werkstätten eröffnet. Mit dieser Aktion informiert Castrol den Endkunden, welches Qualitätsmotoröl gerade beim Service verwendet wurde. Daher sollte, so der Rat der Marketingabteilung, nach jedem Motorölwechsel ein Castrol-Spiegelanhänger im Kundenfahrzeug angebracht werden. Mit diesem Anhänger bedankt sich der Werkstattpartner für das Castrol-Service und verweist auf das kleine Geschenk, welches vom Mechaniker auf dem Armaturenbrett hinterlegt wurde. Die Rückseite des Spiegelanhän-
„Promotion mit Durchblick“, freut sich Ing. Peter Spatzierer über einen guten Start
Jeder Gebietsleiter bekommt eine bestimmte Anzahl an Start-Paketen (Muster) zugeschickt, die sofort bei einer Bestellung übergeben werden können. Vorrangig werden die Pakete aber direkt an den Bestellkunden verschickt. Ein Karton beinhaltet 50 Kuverts der Brillenputztücher und 50 Stück Spiegelanhänger. Diese Promotion wird mit unterschiedlichen Codes sowohl den Marken- bzw. freien Werkstätten angeboten. Das Kundenecho auf die Pakete mit den Brillenputztüchern und den Spiegelanhängern ist groß, registriert der Castrol-Außendienst beste Resonanz auf erste Stufe der über den Castrol Außendienst und über Telesales (BSC) angeboten Promotion. Zusätzlich werden die Kunden darüber über den Newsletter sowie einen Brief informiert. • (RED)
Markenmode mieten Mit innovativer Arbeits- und Hightech-Schutzkleidung, die zugleich attraktiv ist, sowie einem mobilen, biologischen Reinigungssystem ergänzt Mewa das Dienstleistungs-geprägte Programm an Berufskleidung und Putztüchern.
H
ochwertige Qualität von Kopf bis Fuß ist Inhalt der aktuellen Ausgabe des Markenkatalogs für Arbeitsschutz: Mit der Arbeitswelt ändert sich der Bedarf der Kunden, weiß Bernd Feketeföldi, kaufmännischer Geschäftsführer bei Mewa in Österreich.
Bio-Circle: Biologische Teilereinigung im Mietsystem
Mewa Trendline reagiert auf Anforderung des Markts Neue Fasern und Techniken haben laut Feketeföldi dabei ebenso ihre Berechtigung wie modische Trends, die vom Outdoor- und Freizeitbereich inspiriert sind. Das gilt auch für die neue Handwerker-Kollektion Mewa Trendline, mit der das Unternehmen, das auf gepflegten Auftritt durch das Mietsystem setzt, auf eine Marktanforderung reagiert. Bei der Gestaltung der – von Damen wie Herren gleichermaßen tragbaren – Arbeitskleidung, die im Mietsystem angeboten wird, spielt
Praktisch: Mewa Trendline Handwerker-Kollektion
der Tragekomfort eine ebenso wichtige Rolle wie die Unternehmens-CI und der modischer Auftritt. In diesem Bereich sieht Feketeföldi noch Potenziale, während im Autobereich der Verdrängungswettbewerb vorherrscht. Möglichkeiten, neue Kunden zu gewinnen, sagt er, gebe es noch in der persönlichen Schutzausrüstung. Erfolgreich ist das umweltorientierte Unternehmen auch mit dem Mewa Bio-Circle: „Viele bestehende und neue Kunden brauchen den Waschtisch für die biologische Teilereinigung“, sagt der technische Geschäftsführer Stefan Jantzen. • (ENG)
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Mit mehr als 175.000 katalogisierten Artikeln an über 96 Standorten in Deutschland, Holland und 4 in Österreich zählt die Wessels + Müller AG in Osnabrück zu den leistungsstärksten Groß- und Einzelhändlern für Kfz-Teile, Zubehör, Reifen und Werkstattausrüstungen in Europa. Von Gerhard Lustig
Firmengründer Hans Heiner Müller, flankiert von Schwiegersohn Felix Greiner und dem Vorstandsvorsitzenden Frank Schröder zählten an drei Tagen 20.000 Besucher
„Andere sind gut, wir sind besser!“ U
nbeeindruckt von der Übernahme der Essener PV Automotive GmbH durch die StahlgruberOrganisation in Poing veranstaltete Wessels + Müller (WM Fahrzeugteile) in seinem Geschäftsfeld Großund Einzelhandel für Kfz-Zubehör, Kfz-Ersatzteile und Werkstattausrüstung und die daraus resultierenden Dienstleistungen eine Dreitages-Hausmesse der Superlative. Es war gleichzeitig die zehnte Auflage, wobei in der Folge in Berlin und München weitere WM-Veranstaltungen dieser Art abliefen. Was macht WM-Hausmessen so außergewöhnlich? Die direkte Nähe zu den Kunden, die oft mit der ganzen Familie und den Mitarbeitern aufkreuzen, Er-
kundigungen einziehen, Beratung suchen, Teile einkaufen, Werkstattausrüstung ordern, gut essen und trinken wollen. „Das machen andere auch“, sagt Vorstandsvorsitzender Frank Schröder“, „wir machen es noch besser.“ Das klingt manchem vielleicht überheblich, wenn man die Aussteller danach fragt, relativiert sich deren Aussage rasch hin zum vollen Erfolg. Die Lieferanten und Dienstleister mögen die Wochenenden belasten, der Geschäftserfolg rechtfertigt die Teilnahme. Die mehrteilige Zeltanlage am Flughafen Münster-Osnabrück hat nahezu AutoZum-Ausmaße und es ist alles vertreten, was in diesem Metier Rang und Namen hat. Der für die WM-Auslandsgeschäfte zuständige Vorstand Felix Greiner lächelt zu diesem Vergleich, will eine Ausstellung à la Birner, Trost, Derendinger oder auch Stahlgruber in Salzburg 2015 nicht ausschließen. Das Credo des Familienunternehmens: Management, Einkauf und Vertrieb samt der Logistik gehören den Kunden nahegebracht. •
Bislang 4 Mal in Österreich
Gerhard Lorber, Geschäftsführer WM Fahrzeugteile Österreich
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„Wir werden ein Jahr nach Markteintritt in Österreich bereits sehr gut vom Kundenkreis angenommen. Hilfreich ist unser Shopkonzept, wie wir es in unserer Zentrale in Wien-Donaustadt und in Graz bereits verwirklichen konnten. Mit Eröffnung des neuen Großauslieferungslagers in Hedemünden bei Kassel werden wir noch schlagkräftiger in der Warenverfügbarkeit sein, als das schon bisher der Fall war. In zehn Produktbereichen orientiert, bedienen wir vom Kfz-Teil bis zur Werkstattausrüstung und dem dazugehörigen Service Hand in Hand mit WM alle gängigen Leistungsbausteine.“
Frank Schröder verlautbarte zum Event zweistellige Zuwachsraten im Geschäft mit Kfz-Teilen und Werksatattausrüstung und sieht sein Unternehmen auf konstantem Expansionskurs; auch das USA-Engagement entwickelt sich gut
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Durch den Neubau des Logistikzentrums in Hedemünden bei Kassel wird das Logistikzentrum in Lotte das Auslieferungszentrum des WM-eigenen Schrauben- und Verbindungstechnik-Unternehmens Fuchs & Sander In breiter Phalanx den Kunden und Lieferanten entgegen: Der WM-Vorstand ist die ganze Zeit präsent und für jeden zu sprechen; das gilt insbesondere für die Mitarbeiter des Unternehmens
Liqui Moly bringt das erste Leichtlauföl auf den Markt, das aus aufwändig aufbereitetem Gebrauchtöl hergestellt wurde: ein Produkt, mit dem Werkstätten bei Öko-Fans punkten können.
Der Kreislauf ist geschlossen B Günter Hiermaier, Vertriebsleiter bei Liqui Moly
Rainer Völker : WM ist Teil der PartslifeInitiative
Lutz Sattler: seit Jahrzehnten mit Schaeffler Stammlieferant
Jochen Leuthold platziert zuverlässig TRW in die WM-Welt
Ehepaar Schröder nimmt Liqui-Moly-Vertriebsleiter Deutschland/ Österreich Günter Hiermaier in seine Mitte
Werner Arpogaus zählt mit Texa zum fixen Ausstellerkreis; nach Osnabrück sind Hausmessen in Berlin und München dran
Service der Extraklasse ist für Ruville-Verkaufsleiter Rainer Weis eine Selbstverständlichkeit; bei WM ist der Teileprofi ein angesehener Lieferant
isher genossen die sogenannten Reraffinate (so der technische Begriff für die gefilterten und wieder aufbereiteten Öle) nicht den besten Ruf: Doch in jahrelanger Arbeit ist es den Technikern von Liqui Moly gelungen, große Fortschritte zu erzielen. Die wieder aufbereiteten Öle sind nicht mehr dunkel und zähflüssig wie das Ausgangsprodukt, sondern sie sind durchsichtig-hell und dünnflüssig. Außerdem stinken sie nicht mehr, sondern sind beinahe geruchlos.
Besonders für ökologisch interessierte Kunden gedacht Kein Wunder, dass Vertriebsleiter Günter Hiermaier begeistert ist: „Damit ist der Kreislauf geschlossen.“ Das neue Produkt wird ab sofort unter der Bezeichnung Liqui Moly Leichtlauf Eco 10W-40 vermarktet: Es hat die selben technischen Spezifikationen und Eigenschaften wie sein bestens bekannter „normaler“ Bruder Liqui Moly Leichtlauf 10W-40, auch der Preis der beiden Produkte ist gleich. Besonders wichtig: Das Öko-Öl trage auch die offiziellen Freigaben von Mercedes und Volkswagen, freut sich Hiermaier. „Damit sind wir die erste Marke, die ein Motoröl mit Herstellerfreigabe auf den Markt bringt, das aus Reraffinat besteht.“
Ein Blick ins Handbuch Mit diesem Öl hätten die Werkstätten ein perfektes Produkt für jene Kunden anzubieten, die ökologisch interessiert seien, heißt es bei Liqui Moly mit Hauptsitz in Ulm (Deutschland). Allerdings weiß man auch, dass die Reraffinate wohl eine Nische bleiben werden: Denn ganz moderne Fahrzeuge benötigen ein Motoröl mit Leistungen, die Reraffinate nicht bieten können. Daher sollten Werkstattbetreiber – oder Wiederverkäufer – stets im Handbuch (oder im Ölwegweiser unter www.liqui-moly.de) nachschauen, ehe sie das neue Motoröl einfüllen bzw. verkaufen. • (MUE)
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Eine strategische Partnerschaft verbindet Porsche Austria und Würth. Mit einer neuen Kooperation nutzen die Unternehmen die daraus resultierenden Synergieeffekte. Von Dieter Scheuch
Pilotprojekt mit Zukunft W
ürth verfügt in Österreich über nicht weniger als 38 Kundenzentren. „Damit sind wir landesweit flächendeckend vertreten“, sagt Christian Loidolt, Global Key Management Würth. Die Porsche Holding zählt zu einem der größten Kunden von Würth. „Die Idee, unsere Räumlichkeiten strategischen Partnern für spezielle Schulungen zur Verfügung zu stellen, entstand vor einem Jahr“, so Loidolt. Erstmals werden Trainings heuer in größerem Rahmen an drei Würth-Standorten in Innsbruck, Salzburg und Wien für die Montage von Runflat- und UHP-Reifen angeboten. Im konkreten Fall präsentiert sich Würth als Handelspartner und als Lieferant von Montage- und Wuchtmaschinen.
(V. l.) Christian Loidolt (Würth), Johann Berner (Porsche Austria) und Helmut Reitstätter (Würth)
Win-win-Strategie Unter anderem ist Würth Exklusiv-Vertriebspartner des Montagespezialisten Hunter. Die Geräte dieses Unternehmens, die bei der Schulung zum Einsatz kommen, wurden von VW freigegeben. „Wir können einerseits unsere Kompetenz im Werkstattbereich zeigen, andererseits ergibt sich daraus die Möglichkeit, unsere Zentren automotiven Kunden vorzustellen und uns entsprechend als Komplettanbieter im Aftersalesbereich zu präsentieren“, so Loidolt. Auch für die Porsche-Holding bringt die strategische Partnerschaft Vorteile: „Wir können damit zusätzliche Schulungen für unsere VW/Audi-Einzelhandelsorganisationen
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anbieten“, sagt Johann Berner, Leiter Service Technik Schulung Porsche Austria. Gleichzeitig ist so die bessere Nutzung eigener Ressourcen für Spezialschulungen möglich, da in den hauseigenen Zentren Termine kurzfristig nicht angesetzt werden können. „Das Outsourcing ermöglicht ein rascheres Reagieren und die Schaffung zusätzlicher Angebote. Diese neue Schulungsform ist ein Pilotprojekt, das wir in Zukunft ausbauen wollen.“
Die Schulungen werden in drei Würth-Zentren abgehalten
Schulung für über 100 Techniker An der aktuellen Reifen-Räder-Schulung nehmen landesweit über 100 Mitarbeiter aus verschiedensten Autohäusern teil. „Die Resonanz ist sehr gut, bei dieser Schulung erhalten die Service-Techniker Informationen über die Bedienung der neuesten Montagetechniken, die sie dann in die Autohäuser tragen“, so Berner. Die immer häufiger verwendeten UHP- und Runflat-Reifen bedürften auch spezieller Techniken, um sie herstellergerecht zu montieren. Der Erfolg im Servicebereich hänge vor allem von zufriedenen Kunden ab. Letztere erwarteten höchste Qualität: „Techniker erhalten so auch einen guten Überblick, ob mit den Geräten im eigenen Betrieb eine 100-prozentige Montagequalität sichergestellt werden kann.“ •
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Konzentrierte Vertriebskraft Mit Beginn des neuen Wirtschaftsjahrs hat Johnson Controls Autobatterie mit Oktober in Österreich den Vertrieb umgebaut: Bewährte Kräfte werden in neuer Aufgabenverteilung das Geschäft im österreichischen Markt führen. Von Dr. Nikolaus Engel
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Klassisches Starterbatteriegeschäft gebündelt
ass Johnson Controls Autobatterie GmbH in Wien am 30. September 2013 das wirtschaftlich erfolgreichste Jahr seit Bestehen der österreichischen Gesellschaft abgeschlossen hat, motiviert das Team unter Geschäftsführer Dipl.Ing. Peter Szutta für die neue Aufgabenverteilung.
Heidegger: für neue Vertriebswege zuständig In der neuen Struktur wird Michael Heidegger für die Erschließung neuer Vertriebswege sowie für das neue POS-Konzept Varta Power Zone (VPZ) und die Online-Anbindung von Kunden in ganz Österreich zuständig. Heidegger war seit fünf Jahren als strategischer Vertriebsleiter die Schnittstelle zur Wiener Zentrale und seit neun Jahren verantwortlich für die Verkaufshäuser in Wien und Linz. Einen besonderen Schwerpunkt bildet dabei das Konzept VPZ. „Seine Aufgabe ist nicht nur auf Österreich beschränkt, sondern ein Regionsthema“, sagt Szutta. „Wir wollen die Kompetenz und Marktnähe auch den anderen Johnson-Controls-Gesellschaften zur Verfügung stellen!“
Für den operativen Vertrieb in ganz Österreich sind nun zwei erfahrene Mitarbeiter von Johnson Controls in Österreich zuständig: Rudolf Asen, der seit Jänner 2013 für den Vertrieb in Salzburg, Tirol und Vorarlberg verantwortlich ist, hat zusätzlich noch die Verantwortung für Oberösterreich übernommen. Wilhelm Maneßinger, bisher Verkaufshausleiter in Kärnten und der Steiermark, ist nun für den operativen Vertrieb in Wien, Niederösterreich, dem Burgenland, Steiermark und Kärnten zuständig.
Peter Szutta, Wilhelm Maneßinger, Rudolf Asen und Michael Heidegger (v. l.) managen die neue Vertriebsstruktur von Johnson Controls mit sechs Verkaufshäusern
Verkaufshausleiter erhalten Unterstützung „Wir müssen professionell und zielgerichtet vorgehen“, sagt Szutta und verweist auf die Unterstützung der Verkaufshausleiter: Harald Ster, für Supply Chain zuständig – für Disposition, Produktplanung und Einkauf in jedem Verkaufshaus, bekommt nun auch die Verantwortung für die sechs Lagerstandorte Linz, Graz, Innsbruck, Salzburg, Klagenfurt und Wien, wo das größte Lager besteht. Während die Verkaufshausleitung Sache der Verkaufshausleiter Asen und Maneßinger bleibt, übernimmt Hermine Forstner, bisher für die Debitorenbuchhaltung zuständig, die Innendienstkoordination. Johnson Controls hat in Österreich 60 Mitarbeiter. •
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Nun ist auch der Golf 7 dabei Seit dem Vertriebsstart in Österreich im Frühjahr hat der Beleuchtungsspezialist TYC seine Produktlinie deutlich erweitert.
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rund für die Feier, die im September in der EuropaZentrale in den Niederlanden stattfand, war aber nicht der erfolgreiche Marktstart in Österreich, sondern die Tatsache, dass TYC seit zehn Jahren in Europa tätig ist. Ursprünglich stammt das Unternehmen aus Taiwan und hat es sich zum Ziel gesetzt, Werkstätten mit günstigen Lampen zum Nachrüsten zu versorgen. Das scheint zu gelingen, denn TYC ist in Österreich mit der Marke „ExcellentiA by TYC“ beispielsweise bei Binder, Birner und Van Wezel gelistet. „Damit war Österreich einer der ersten Märkte, in denen wir dieses Produkt eingeführt haben“, so Marketing-Spezialist Manuel Lavin.
Preise unter jenen der Originale Ziel ist ganz klar, bei Reparaturen nach einem Crash zum Zug zu kommen: „Da wir Erstausrüster-Teile für große Auto- und Motorradhersteller wie Ford, General Motors, VW, Volvo, BMW oder Chrysler produzieren, haben wir sehr viel Erfahrung in diesem Segment“, heißt es bei TYC. Allerdings liegen die Preise bei TYC um rund ein Viertel unter jenen, die für Ori-
(V. l.) Carlos Ting (Sr. Vice President TYC), Sajni Tchanra (Sales Representative Deutschland), Michael Riedlmeier (Marketing Stahlgruber D), Angie Wu (Managing Director TYC Eur.), Ivica Ivan Ognjanovic (Einkaufsleiter Stahlgruber D), Michael Chen (CEO TYC), Jerry Wu (Vice President TYC)
ginal-Ersatzteile verlangt werden. Derzeit sind im Lager in den Niederlanden rund 6.000 Teile – Tendenz steigend. Denn in jenen wenigen Monaten, in denen TYC auch nach Österreich liefert, hat sich die Produktpalette deutlich erhöht. „Im März haben wir mit ExcellentiA 75 Automodelle beliefert, jetzt sind es 102“, sagt Lavin. Neu dabei sind unter anderem Golf 7, Audi A3 und A4, Fiat 500 und Ford Fiesta. Aber auch wichtige Modelle japanischer oder koreanischer Hersteller wie Nissan Qashqai, Toyota Auris und Hyundai i30 bzw. Kia cee’d können von TYC ausgerüstet werden. Ziel ist es, nach Österreich auch in anderen Ländern Fuß zu fassen, beispielsweise in Deutschland (4. Quartal 2013), in Frankreich und der Schweiz (jeweils im 1. Halbjahr 2014). • (MUE)
Analyse für alle Geräte Ein neues Batterie-Prüfgerät von Hella Gutmann analysiert nicht nur den Zustand der Batterie, sondern auch jenen des Starters und des Generators.
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as Gerät wurde im September präsentiert und soll laut Angaben des Herstellers noch vor Ende dieses Jahres auf den Markt kommen. Das Kalkül von Hella Gutmann: In Zeiten, wo immer mehr Verbraucher und ein eventuell vorhandenes Start-StoppSystem viel elektrische Energie aus der Batterie saugen, sollte bei jeder Fahrzeugannahme in der Werkstatt ein Batteriecheck gemacht werden. Doch das wird angesichts der immer größeren Band-
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Das Batterieprüfgerät verbindet sich kabellos mit dem mega macs 66 oder dem mega macs PC breite an Batterietypen und -managementsystemen immer schwieriger, sodass ein Spezialgerät große Vorteile bringt. Das Batterie-Prüfgerät kann entweder einzeln oder in Verbindung mit den Diagnosegeräten mega macs PC oder mega macs 66 genützt werden; wobei die Verbindung kabellos erfolgt. Die Batterie muss gar nicht abgeklemmt werden. • (MUE)
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Batterietausch leicht gemacht Mit dem neuen „Battery Service Tool“ erleichtert Banner den Werkstattalltag – und das sogar ohne Aktualisierungskosten im ersten Nutzungsjahr.
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ie komplexen Batteriemanagementsysteme in modernen Fahrzeugen ermöglichen einerseits zukunftsweisende Funktionen vom Start-Stopp-System bis zur Bremsenergierückgewinnung. Andererseits erfordern sie das „Anlernen“ neuer Batterien. Um den Werkstätten diesen Prozess zu erleichtern, bringt Banner ein innovatives Handgerät auf den Markt.
Umfangreiche Funktionen Das „Battery Service Tool“ wird an die EOBDSchnittstelle angeschlossen und identifiziert erst ein-
Klein, aber oho: Mit diesem neuen Gerät ermöglicht Banner einen schnellen und professionellen Batteriewechsel
mal, ob beim vorliegenden Fahrzeug der Batteriewechsel mit einer speziellen Operation verbunden ist. Daraufhin werden herstellerspezifische Fehlercodes ausgelesen und alle vorhandenen Fehlercodes gelöscht. „Das Ganze funktioniert dank einer integrierten Batterie offline, ausfallssicher und ganz ohne WLAN-Verbindung“, erklärt Mag. Günther Lemmerer, Marketingleiter von Banner. Zudem gibt ein integrierter Produktfinder Auskunft über die jeweils passende Ersatzbatterie, ein ebenfalls vorhandener Adapter ermöglicht einen Anschluss an den zur Spannungsüberbrückung gedachten „Memory Saver“. Geeignet ist der neue Werkzeughelfer für die beliebtesten Fahrzeuge auf den heimischen Straßen. Ein besonderer Schwerpunkt sei bei der Programmierung auf die deutschen Marken Audi, BMW, Mercedes und VW gelegt worden, berichtet Lemmerer. Er verweist außerdem auf ein attraktives Detail: Sofern das Gerät bei Banner über eine eigens eingerichtete Website registriert wird, stehen dem Nutzer ein Jahr lang alle Modellaktualisierungen und Zuordnungsinformationen kostenlos zur Verfügung. • (HAY)
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Nur nicht auf der Bremse stehen Neue Bremsenprüfstände, Geräte zur Entlüftung oder Besonderheiten am Verschleißsektor: Gerade im Bereich Bremsen ist die Entwicklung rasant, weshalb auch die angebotenen Schulungen immer wichtiger werden.
Die Kunden werden immer anspruchsvoller
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er Titel ist im übertragenen Sinn zu verstehen: Denn wer sich bei Investitionen in neue Bremsprüfstände und andere Geräte allzu sehr zurückhält (also auf der sprichwörtlichen Bremse steht), kann von den Kunden allzu rasch die Antwort quittiert bekommen. Denn gerade wenn es – wie bei den Bremsen – um die Sicherheit geht, gehen Kunden keine Kompromisse ein und verlangen (zu Recht) beste Qualität bei den Reparaturen. Doch das ist bei den immer komplizierter werdenden Autos meist nur mit neuesten technischen Geräten möglich.
Entlüftungsgeräte für Werkstätten ideal So bietet Birner all jene Geräte an, die die Inspektion und Reparatur von Bremsanlagen möglichst einfach machen: Immer beliebter werden beispielsweise technische Entlüftungsgeräte. Bei Birner gibt es zwei derartige Geräte aus dem Hause Busching: Für klassische Servicearbeiten, die ein gewinnbringender Bestandteil jeder Werkstätte sein sollten, ist das SL5 ideal, daneben wird auch noch die Premiumversion SL20 angeboten. Außerdem hat man nun neu BETSY im Programm: Dieses Gerät ist in der Lage, sämtliche Bremsflüssigkeiten auf ihren Siedepunkt zu überprüfen – bei Pkws ebenso wie im Bereich Zweirad. Ebenfalls bei Birner erhältlich sind sämtliche Verschleißteile im Bremsenbereich: Als Neuheit werden nun auch die Produkte von Brembo vermarktet, zum Bei-
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spiel die neuen UV-lackierten Scheiben für den Ersatzteilmarkt. Dass Birner im Bremsenbereich auch ein umfangreiches Schulungsangebot anbietet, versteht sich von selbst.
Nicht zuletzt auf anspruchsvolle Fahrer verweist auch Andreas Frühwirth von Derendinger: Diese Kunden würden beispielsweise mit den Bremsscheiben von Jurid mit NONOX-Beschichtung nicht nur beste Funktionalität, sondern auch die ästhetische Komponente beachten. Damit folge Jurid einem Trend zu immer feingliedrigeren Speichen und Felgen, bei denen auch die Bremsanlage ins Auge sticht. Die Erwartungen der Kunden in die Premiummarke Jurid werden auch durch die White-Bremsbeläge erfüllt, bei denen eine nahezu staub- und geräuschfreie Technologie angewendet wird. Seit Jahrzehnten gilt Siems & Klein als Fachfirma für Werkstattausrüstung: Gute Resonanz findet beispielsweise der Bremsenprüfstand Maha MBT 2100, der den Anschluss von technischen Einrichtungen (etwa eines PC oder Druckers) ohne aufwändige Installationen bietet. Das Gerät ist für Pkws und Nutzfahrzeuge bis 5 Tonnen geeignet. Im Angebot von Siems & Klein ist auch der Rollen-Bremsprüfstand IW2 LON, der als Basismodul für eine Prüfstraße dient und dank des automatischen Ablaufs mit einer Displayanzeige eine schnelle Diagnose des Fahrzeugs ermöglicht. Mittels des Maha-Baukastensystems kann die Sicherheitsprüfstraße Eurosystem für verschiedene Aufgaben zusammengestellt werden: Sie ist als Annahmeund Diagnosestraße für Werkstätten mit hohem Fahrzeugdurchsatz bestens geeignet. • (MUE)
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Kupferfrei setzt sich durch
beliefern zu können. Eingesetzt werden sie unter dem Namen Eco Friction bereits seit dem Vorjahr, doch nun haben sich drei große Fahrzeughersteller dafür entschieden, die kupferarmen bzw. sogar kupferfreien Beläge (das sind jene mit weniger als 0,5 Prozent Anteil) in ihren Autos serienmäßig einzubauen.
Federal Mogul beliefert ab dem Modelljahr 2014 drei Fahrzeughersteller mit den Eco-Friction Bremsbelägen.
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as viele Beschäftigte in der Kfz-Branche nicht wissen – obwohl sie Tag für Tag mit diesen Dingen zu tun haben: Einer der Hauptbestandteile in den Rezepturen für Bremsbeläge ist Kupfer, weil es den Verschleiß des Belags und der Scheibe reduziert. Außerdem trägt Kupfer zu einer geringeren Geräuschentwicklung, aber zu mehr Bremsstabilität bei und sorgt für weniger Bremsrubbeln. Üblicherweise sind 5 bis 20 Prozent Kupfer in der Reibmaterialmasse enthalten. Doch in den USA fordern nun immer mehr Bundesstaaten, diesen Anteil zu reduzieren: Vorerst auf weniger als 5 Prozent, später sogar auf 0,5 Prozent, so das ehrgeizige Ziel. Bei Federal Mogul ist man stolz darauf, bereits jetzt – rund zehn Jahre vor Ablauf der gesetzlichen Fristen in den einzelnen Staaten – die Kunden ganz gezielt mit diesen neuartigen Belägen
Deutlich mehr Autos als bisher
So sehen die neuen, kupferarmen Reibbeläge von Federal Mogul aus
Stimmen die Berechnungen des Herstellers, dann werden in 2 Jahren bereits mehr als eine Million Fahrzeuge mit diesen Belägen von Federal Mogul ausgestattet sein. Der Vorteil der kupferfreien Reibbeläge ist neben dem besseren Korrosionsschutz der Bremsscheibe eine erhöhte Haftreibleistung, vor allem beim Parken am Hang. Kompatibel sind die Eco Friction Reibbeläge mit leichteren Bremssätteln, elektronischen Parkbremsen und auch mit den Bremssystemen von Elektroautos. • (MUE)
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Erweitertes Angebot Das neue Konzept des ATE Bremsen Centers bietet künftig mehr Produkte und Service. Der Aufbau im Baukastensystem soll eine individuelle Zusammenstellung ermöglichen. Schulungen übernimmt das Continental TrainingsCenter.
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ontinental, einer der führenden, internationalen Automotiv-Zulieferer, wird das ATE BremsenConcept erweitern. Das künftige Werkstattmodul soll neben der benötigten Spezialisierung für freie Werkstätten im Bremsenbereich auch weitere Segmente des Continental Portfolios bieten.
VDO Bereiche werden abgedeckt Derzeit bietet Continental für den Bremsenbereich Markenersatzteile in OE-Qualität, Knowhow aus erster Hand, Werkzeuge und Geräte für das fachgerechte Arbeiten und alle erforderlichen Werbe- und Gestaltungsmittel. Vertragspartnern soll dies nun auch in anderen Bereichen geboten werden. Allen voran stehen VDO Elektronik Bauteile und die VDO Dieselreparatur Services. Damit haben Werkstätten nun die Möglichkeit, den größten Teil des benötigten Knowhows sowie Ersatz- und Verschleißteile aus einer Hand zu beziehen.
Individuelles Baukastensystem Mittels eines Baukastensystems können Partner ihre Bedürfnisse individuell abdecken. Dies bringt den Vorteil, dass Werkstätten weiterhin auf Bremsen spezialisiert bleiben können oder den Angebotshorizont auf die Themen Elektronik und Dieselreparatur ausweiten. „In jedem Fall stärken wir den Werkstätten als kompetente Partner mit einem breiten Leistungsspektrum den Rücken – und geben ihnen die Möglichkeit, sich dem Autofahrer als Spezialist der jeweiligen Bereiche zu präsentieren“, erklärt Bert Lembens, Leiter Continental IAM Sales Services. Auch für das zur Erweiterung benötigte Knowhow sorgt Continental selbst. Im Continental TrainingsCenter können die entsprechenden Weiterbildungskurse besucht werden. Diese sind modular aufgebaut und den aktuellen Anforderungen der Automobiltechnikbranche angepasst. Sollten dennoch technische Fragen auftauchen, steht den Partnern eine Servicehotline zur Verfügung. Lembens erklärt: „Hier setzt das neue Konzept des ATE
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Bert Lembens will den Werkstätten mit einem breiteren Angebot den Rücken stärken
BremsenCenters an. Neben hochqualitativen Ersatzteilen und Werkzeugen müssen Betriebe auch über exzellentes Knowhow verfügen, um im Servicefall höchste Kompetenz zu zeigen und damit die Kundenzufriedenheit steigern zu können.“ Dieses Service resultiert vor allem aus der hohen technischen Komplexität moderner Fahrzeuge.
Wissen im Dieselbereich steigern Ein Beispiel für Hightech im Fahrzeug sind aktuelle Dieseleinspritzsysteme, wie sie in Common-Rail-Motoren vorkommen. Continental will hier den Werkstätten nicht nur entsprechende Ersatzteile bieten, sondern auch Wissen vermitteln, wie solche Systeme effizient und kostengünstig zu reparieren sind. Die Gestaltung des neuen ATE BremsenCenters wird sich vom bisherigen unterscheiden. Zwar bleibt der bekannte Name erhalten, es wird jedoch versucht, sich stärker an der Unternehmensmarke des Continental-Konzerns zu orientieren. Diese Änderungen werden vor allem bei Schildern für die Außendarstellung der Werkstätten bis hin zu professionellem Marketingmaterial zu sehen sein. „Wichtig ist, dass die Zugehörigkeit zum Konzern sichtbar wird“, sagt der Leiter des IAM Sales Services und betont abschließend: „Diese optische Annäherung war für uns von großer Bedeutung. Continental steht für seine OE-Kompetenz.“ Das Interesse der Werkstätten am neuen Konzept soll durch den direkten Kontakt mittels Besuchen geweckt werden. • (MKR)
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Fertig geliefert, sofort bereit Wulf Gaertner Autoparts ermöglicht mit seinen speziell beschichteten Bremsscheiben eine schnelle Reparatur – und verhindert die Rostbildung.
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s ist beinahe Alltag in den Werkstätten, dass einem Fahrzeugbesitzer das „Pickerl“ verweigert wird, weil die Bremsscheiben verrostet sind. Das Resultat: Die Lenker sind verärgert, weil es Mehrkosten gibt. Und für die Werkstätte bleibt wenig Geld, weil die Wertschöpfung bei diesen Reparaturen meist gering ist. Doch es gibt Auswege, nämlich wenn man die Autos der Kunden bei dieser Gelegenheit mit den hochwertigen Platinum-Disc-Bremsscheiben (PD) von Meyle ausstattet. Das Besondere dabei: Die Produkte sind mit einer Zinklamellenbeschichtung überzogen, sodass sich auf der Oberfläche kein Rost bilden kann. Dass all dies keine leeren Versprechungen sind, hat Meyle vor Kurzem in einem zehntägigen Vergleichstest bewiesen.
Beim Ausbau der Bremsbeläge (l.) muss man auf einige Dinge achten: All dies wird in der Reparaturanleitung erklärt
Meyle zeigt auch alle anderen Arbeitsschritte, die für den Ein- und Ausbau der Bremsscheiben notwendig sind
Ein Vergleich macht den Kunden sicher Im Qualitätslabor des Hamburger Herstellers wurden die Bremsscheiben einem „Salzsprühtest“ unterzogen. Das Resultat: Während eine herkömmliche Bremsscheibe nach diesen zehn Tagen flächendeckend stark mit Rost befallen war, gab es bei der Scheibe mit Zinklamellenbeschichtung nur eine leichte Weißrostbildung. Wäre diese Prozedur im „richtigen Leben“ passiert, hätte der Kunde auch nach dieser Behandlung problemlos ein „Pickerl erhalten, während es im anderen Fall wohl keine Gnade seitens der Prüfer gegeben hätte. Erfreulich ist, dass die PD-Bremsscheiben derart konstruiert wurden, dass sich die Betriebe einen Arbeits-
schritt ersparen, weil die Bremsscheiben nicht vor dem Einbau entfettet werden müssen, wie dies üblicherweise der Fall ist. Sie werden montagefertig geliefert und sind sofort einbaubereit. Wer sich vergewissern will, ob er alles richtig macht, kann sich die detaillierte Reparaturanleitung unter www.meyle.com anschauen oder sogar herunterladen. • (MUE)
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„Mit ESP hev lassen sich alle Verzögerungen innerhalb des ‚Neuen Europäischen Fahrzyklus‘ vollständig zur Rekuperation nutzen“, sagt Gerhard Steiger, Vorsitzender des Geschäftsbereichs Chassis Systems Control: „Die neue Technik ist Teil unseres modularen Bremsenbaukastens, mit dem wir für jedes Fahrzeug ein maßgeschneidertes Bremssystem zusammenstellen können.“
Die Bremse der Zukunft
Flexible Lösungen
Bosch hat ein neues Bremsregelsystem für Hybrid- und Elektrofahrzeuge entwickelt. Im Mercedes-Benz S400 Hybrid kommt die Technologie erstmals zum Einsatz.
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oderne Fahrzeuge setzen auf eine immer weiter reichende Elektrifizierung. Sie sind umso effizienter, je mehr elektrische Energie bei Bremsvorgängen zurückgewonnen werden kann. Bosch hat nunmehr unter dem Namen „ESP hev“ das weltweit erste System, das derartige „regenerative“ Bremsvorgänge ohne die Verwendung zusätzlicher Komponenten ermöglicht, in Serie gebracht.
Kluges Konzept: „ESP hev“ stimmt beim Bremsen die Verzögerungen durch Bremse und E-Maschine variabel aufeinander ab, ohne dass Zusatzkomponenten erforderlich sind
Stichwort Baukastensystem: Das neue Bremssystem ist sowohl für Bremskreise mit Vorder- und Hinterachsaufteilung, wie beispielsweise im „Premierenmodell“ Mercedes-Benz S400 Hybrid, als auch für diagonale Konzepte geeignet. Gleichermaßen werden Hinterrad-, Vorderrad- und Allradantriebe abgedeckt. Während ESP hev als regeneratives Bremssystem die Lösung für Hybrid- und Elektrofahrzeuge ist, kann bei konventionell angetriebenen Fahrzeugen weiterhin das klassische ESP eingesetzt werden. Beim Bremskraftverstärker gibt es ebenfalls zwei Alternativen aus dem Hause Bosch – einerseits die konventionelle vakuumbasierte Lösung, andererseits den „iBooster“. Dieser neue elektromechanische Bremskraftverstärker benötigt keinen Unterdruck und kann in Kombination mit ESP hev die Rekuperationsrate noch weiter verbessern. • (HAY)
Bremsen-Vollsortimenter Markenprodukte in Erstausrüsterqualität zu marktgerechten Preisen und absolute Fachhandelstreue zeichnen den Kfz-Ersatzteilespezialisten Car Parts aus. Der Produktbereich Bremse ist besonders breit aufgestellt.
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m Sortiment finden sich Produkte der Qualitätsmarken Textar und Mintex der TMD-FrictionGruppe. Dazu gehören Bremsbeläge, -backen, -scheiben, Bremsflüssigkeit, Bremsenreiniger und Verschleißanzeiger von Textar. Für moderne Aluminium- und Chromfelgen eignen sich die Textar epad Bremsbeläge, die für besondere Leistungsfähigkeit, geringe Bremsstauberzeugung und außergewöhnlichen Komfort sorgen. Seit Ende letzten Jahres bietet Car Parts Mintex Bremsbeläge mit einem besonders attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis an. „Mit Mintex verzeichnen wir sehr gute Erfolge im Markt“, berichtet Klaus Hölbling, Geschäftsführer von Car Parts.
Perfekte Marktabdeckung Bremshydraulik wie Bremssättel, Hauptbrems- und Radbrems-
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zylinder, Bremsschläuche und Handbremsseile stammen vom niederländischen Bremsenexperten ABS All Brake Systems. Das Hydraulik-Programm wird genauso wie der Bereich „Bremse trocken“ ständig ausgeweitet und ist für alle gängigen Fahrzeugmodelle verfügbar. „Gemeinsam mit unseren Lieferanten bauen wir das Bremsen-Angebot ständig aus, um eine perfekte Marktabdeckung zu sichern“, so Hölbling. Sehr zufrieden ist er mit der Entwicklung der Marke Nipparts, die besonders gut angenommen wird. Das umfangreiche Sortiment von Nipparts The Original beinhaltet den kompletten Bereich Bremse für japanische und koreanische Fahrzeuge. Alle Teile sind über den CP-Katalog und CPebshop jederzeit bestellbar und werden österreichweit bis zu dreimal täglich zugestellt. Die von Car Parts geführten Artikel erfüllen höchste Standards bei Bremsleistung, Sicherheit, Lebensdauer, Haltbarkeit, Verarbeitungsqualität und Design. • (POD)
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Keramik staubt ab
Mit der weißen Verpackung will man die Exklusivität der Jurid White Produkte hervorheben
Die von Honeywell neuentwickelten Jurid White Keramikbremsscheiben sorgen durch die verminderte Bremsstaubentwicklung für glänzende Aluminiumfelgen.
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it dem neuen Jurid White Bremssystem reduzierte Honeywell durch den Einsatz von Keramik die Bremsstaubentwicklung deutlich. Verwendet werden hier optimierte Reibmaterialien sowie Keramikbeläge, welche die Homologation für Originalausrüstung enthalten. Gesamt bietet die Zusammensetzung der modernen Keramikverbindungen neben der Staubreduktion auch eine längere Lebensdauer der Beläge und Scheiben sowie eine weiterhin sichere Bremsleistung. Geliefert werden die Jurid White Produkte in einer eleganten weißen Verpackung, die laut Honeywell deren Hochwertigkeit betonen soll.
len Siedepunkt der Bremsflüssigkeit anzeigt. 175° C und darüber sind optimal. Wird dieser Wert nicht erreicht, muss die Flüssigkeit ersetzt werden. Das Gerät zeichnet sich durch seine einfache Bedienbarkeit aus und zeigt sich äußerst zuverlässig. Ergebnisse erhält man nach weniger als 45 Sekunden.
Bremsflüssigkeiten sicher überprüfen Mit dem Tester für Bremsflüssigkeiten bietet Honeywell sowohl für Erstausrüster als auch für den Zubehörhandel ein unentbehrliches Werkzeug. Bremsflüssigkeiten sind in jedem Bremssystem eine kritische Komponente und beeinflussen direkt die Bremsleistungen des Fahrzeugs. Gefährlich wird es, wenn es durch Umwelteinflüsse zu Bremsaussetzern kommt, z. B. wenn die Bremsflüssigkeit über die Zeit zu viel Wasser aus der Umgebung aufnimmt und sich durch hohe Belastungen erhitzt. Beginnt diese zu kochen, entsteht Dampf, welcher schwer komprimiert werden kann und damit die Bremsleistung deutlich mindert oder schlimmstenfalls gänzlich aussetzt. Hier schafft der Tester Abhilfe, indem er den aktuel-
Beschichtung erleichtert Scheibenwechsel Für alle neuen Bendix und Jurid Produkte verwendet Honeywell eine spezielle Beschichtung namens Nonox. Diese wurde für ein breites Temperaturspektrum entwickelt und vermeidet die Bildung von aggressiven und nachteiligen Ablagerungen an den Scheibenaußenrändern und Achsbefestigungen. Die Scheibenbremsen bringen somit den Werkstätten neben einem makellosen Erscheinungsbild während Transport, Lagerung und Verkauf auch Erleichterung beim Wechsel der Scheiben, da kein Fett, Öl oder Rost entfernt werden muss. Trotz dieser Beschichtung als Oberflächenschutz garantiert Honeywell volle Bremsleistung vom ersten Bremsvorgang an. • (MKR)
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Blasenfrei befüllen Mit einem umfangreichen Programm im Bremsenbereich ist Berner für seine Kunden gut aufgestellt: Als ideale Lösung bietet sich das Bremsenservicegerät BSG 5 II an, das von einer Person allein bedient werden kann.
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uch wenn es in den Werkstätten oft schnell gehen muss: Ein prüfender Blick auf den Zustand der Bremsen sollte allemal gemacht werden. Denn wenn da etwas nicht stimmt, kann es für den Kunden – und für alle anderen Insassen des Autos – fatal enden. Das wissen die Werkstätten und sehen sich das Bremssystem nicht nur kurz an, sondern prüfen auch die Stärke des Belags oder führen im Idealfall auch den vorgeschriebenen Check des ganzen Systems durch, sodass es in der Folge gar nicht zu unangenehmen Zwischenfällen kommen kann.
Laut Ing. Alfred Rieder, Geschäftsbereichsleiter Kfz, besticht dieses Gerät nicht nur durch seine vollautomatische Funktionsweise, sondern ermöglicht auch die Bedienung durch nur eine Person. Außerdem gewährleistet die integrierte Selbstentlüftung das blasenfreie Einfüllen der Bremsflüssigkeit in die Bremsleitungen, sodass das zeitaufwändige Entlüften des Bremsensystems nicht mehr notwendig ist. „Damit verschaffen die Werkstätten ihren Kunden einen klaren Kostenvorteil“, sagt Rieder. Geeignet ist das Gerät für alle ABS-, EDS- und ESP-Anlagen; außerdem kann es bei hydraulischen Kupplungen verwendet werden.
Das gesamte Spektrum Das Bremsenservicegerät BSG 5 II kann von einer Person bedient werden
Gerät funktioniert vollautomatisch Wichtig ist unter anderem der Wechsel der Bremsflüssigkeit: Dazu gibt es bei Berner das Bremsenservicegerät mit der einprägsamen Bezeichnung BSG 5 II.
Natürlich deckt Berner auch das gesamte übrige Spektrum im Bremsenbereich ab: So finden sich alle erforderlichen Chemieprodukte fürs Bremsenservice in den Katalogen. Rieder nennt Bremsenservicespray, Bremszylinderpaste und eine Bremsenmontagepaste, die äußerst temperaturbeständig ist. Aber auch Bremsleitungen, Bremsleitungsnippel und diverse Werkzeuge, die in keinem Kfz-Betrieb fehlen sollten, werden von Berner angeboten. • (MUE)
Filme und Anleitungen „Textar-Profi“ heißt die interaktive Werkstatt, die TMD Friction für Bremsenprofis und solche, die es noch werden wollen, im Internet eingerichtet hat.
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chon die 1. Seite von www.textar-profi.de macht neugierig: Sie zeigt ein Werkstattportal und lädt zum Eintreten ein. Ein Klick mehr, der Rollladen öffnet sich und der Werkstattbesitzer oder Mechaniker befindet sich in einer Welt, die ihresgleichen sucht. Neben dem Bereich Werkzeug und Ausrüstung ist es vor allem die interaktive Werkstatt, die Neugier erzeugt.
In markantem Gelb erstrahlen die Verpackungen für Scheibenbremsbeläge von Textar
Jeder kann noch etwas lernen Der Hersteller verspricht, dass sich dort alle Interessierten auf innovative Art und Weise weiter bilden können: Die Experten des Herstellers vermitteln das Fachwissen rund um die Bremse mit detaillierten Anweisungen, aussagekräftigen Abbildungen, vielen Tipps und Online-Anleitungen. So zeigen die unterschiedlichsten Schulungsfilme anhand der detaillierten Anleitungen Schritt für
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Mit Flugblättern wirbt Textar für seine Homepage
Schritt, wie Bremsen korrekt – und nebenbei auch effizient – gewechselt werden. Die Funktionsweise der immer komplexer werdenden Bremsensysteme wird mit einigen Beiträgen erklärt. Gezeigt wird aber auch, welche Fehler passieren können – und wie man sie am besten vermeidet. Letztlich ist das Portal aber auch wichtig, wenn ein Kfz-Techniker den Kunden erklären will, was an einer Bremse zu tun ist beziehungsweise bereits erledigt wurde. • (MUE)
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Warme Autos auf Kurzstrecken
Der Automotiv-Zulieferer und Standheizungshersteller aus Esslingen schafft mit der neuen Hydronic 2 Comfort Vorheizzeiten von 20 bis 30 Minuten. Mit der neuen App für Android und iOS wird auch das Smartphone zur Steuerung.
S Geschäftsführer Dr. Klaus Beetz sieht den Endkunden immer komfortorientierter
tandheizungen sind laut Geschäftsführer Dr. Klaus Beetz (Climate Control Systems) aufgrund der Komfortorientierung der Endkunden klar im Trend. Als Faustregel bei Standheizungen gilt: Pro Minute Heizzeit ist 1 Minute Fahrzeit nötig, um die Batterie wieder entsprechend zu laden. Die durchschnittliche Heizzeit zum Abtauen des Fahrzeugs war bisher bei einem 1,9-Liter-Motor bei -7 °C rund 30 Minuten und mehr. Mit der neuen Hydronic 2 Comfort soll dies laut Hersteller in 15 bis 20 Minuten möglich sein.
Kein Entladen auf kurzen Strecken Durch die kurze Heizzeit ist es nun auch Fahrern von Kurzstrecken möglich, dieses Standheizungssystem zu verwenden, ohne eine dauerhafte Entladung der Batterie zu riskieren. Verantwortlich für diese Verkürzung der Heizperiode ist die neue thermohydraulische Steuerung. Verbaut wird das kompakte Element direkt von den Servicepartner-Werkstätten.
Komplizierter Name, einfaches System Ausschlaggebend für die Effizienz der Hydronic 2 Comfort ist ein bedarfsgetrennter Wasserkreislauf.
Das kompakte Standheizungselement kann Motor und Fahrgastraum getrennt ansteuern
Heizen herkömmliche Systeme den Motor- sowie den Innenraumheizungskreislauf, führt das EberspächerModell anfänglich nur dem Kreislauf für den Innenraum Wärme zu. Erst bei 67 °C beginnt das innovative Steuerelement aus einer Nickel-Titanium-Gedächt-
nislegierung mit der Umschaltung und heizt mit dem Wasserkreislauf auch den Motor mit. „In der kurzen Zeit erreicht man zwar eine etwas niedrigere Motortemperatur als bei Produkten der Mitbewerber, doch das Hauptaugenmerk liegt ja auf dem Abtauprozess sowie auf einer komfortablen Temperatur im Innenraum. Dennoch ist der Motor mit einer Temperatur von rund 20 bis 30 °C weit von einem Kaltstart entfernt“, erklärt der Leiter für Produktkonzepte Michael Humburg: „Aber auch der Wärmeverlust des Motors an die Umgebung ist deutlich weniger, was vor allem bei hubraumstarken Motoren von Vorteil ist.“
Einfachheit und Funktionalität Betätigt wird die Standheizung einfach per Fernbedienung, die Reichweite liegt bei gut 1.000 Meter. Je nach Typ kann über diese auch eine Zeitprogrammierung vorgenommen werden. Besonders stolz ist man seitens des schwäbischen Unternehmens auf die Möglichkeit, Standheizungen auch mittels eigener App zu bedienen. Hier liegt das Augenmerk, wie auch bei den klassischen Fernbedienungen, auf einer unkomplizierten und einfachen Möglichkeit, die Anlage direkt ein- oder auszuschalten. Beschäftigt man sich näher mit der für Android oder iOS verfügbaren App, findet man auch hier weitere Kommunikationsmöglichkeiten, wie die Programmierbarkeit nach Uhrzeit und Wochentag sowie der Möglichkeit, mit dieser Anwendung mehrere Fahrzeuge anzusteuern. Dies wird vor allem für Firmenflotten sehr nützlich sein. • (MKR)
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Trotz teilweise schlechten Wetters war der Andrang zur Hausmesse groß: Im Festzelt studierten die Kunden den Prospekt mit den Angeboten Amer Alkhatib (l.) und Karl Mattes steuern den Großund Einzelhändler
Im Wettbewerb um die Kunden vor Ort ist Servicequalität Zukunftsbaustein. Trost Auto Service Technik in Wien bewerkstelligt diese Aufgabe im Kern mit langjährigen Mitarbeitern und modernster Logistik.
Neues Haus und bewährte Kräfte D
as neue Betriebsgebäude liegt nur wenige Straßen vom alten Mietstandort entfernt in der Puchgasse in Wien-Donaustadt. Es ist ein nüchterner Zweckbau mit allen Einrichtungen, die den Geschäftszweck erfüllen. Seit einem Jahr mit Amer Alkhatib an der Spitze schaffen 64 Angestellte an acht Standorten in Österreich die Voraussetzungen für wachsenden Markterfolg im knapp zweistelligen Prozentbereich. Mit einer Hausmesse, die von 34 namhaften Lieferanten unterstützt wurde, kamen am 21. September auf Einladung von Trost 853 registrierte Kunden ins neue Haus, um sich von der Leistungsfähigkeit des Unternehmens mit Hauptsitz in Stuttgart überzeugen zu können. Trost entwickelte sich aus den Zusammenführungen von Bosch-Handels- und Servicepartner Christian Koch und der Hinzunahme der Gratzl-Teilehandelsfirma zur KSM, um zu heutiger Größe zu wachsen.
Durch Übernahmen und Fleiß zu heutiger Größe Neben Stahlgruber und der durch die Übernahme der ZF Trading seit einem Jahr in Österreich tätigen Wessels + Müller AG ist Trost führend im freien
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Amer Alkhatib setzt unspektakulär, jedoch zielstrebig seine Akzente in Richtung Erfolg
europäischen Teilemarkt. Dicht auf den Fersen ist ihnen die heimische Birner GmbH, gefolgt von Derendinger. Erfreulich entwickelt sich das Werkstattgeschäft. Gut die Hälfte aller österreichischen Kfz-Betriebe verbucht ein stabiles Servicegeschäft. „2013 läuft nach schwachem Anlauf wieder positiv“, erläutert Österreich-Statthalter Amer Alkhatib die aktuelle Geschäftsentwicklung. Ob sich heuer wieder ein zweistelliges Wachstum wie die Jahre zuvor ausgeht, will die Trost-Spitze zum Zeitpunkt nicht kommentieren. Die Erwartung der Zentrale in Stuttgart jedenfalls ist deutlich: Wachstum in schrumpfenden Märkten!
Hausmesse auch 2014 durchaus möglich Zurück zur Hausmesse: In den Tagen danach war Alkhatib eifrig am Rechnen: „Mit dieser Messe haben wir uns natürlich die Latte für eventuelle weitere Veranstaltungen sehr hoch gelegt.“ Obwohl der Aufwand sehr hoch war (schließlich wurden zahlreiche Besucher sogar mit Bussen aus den Bundesländern für ein Wochenende nach Wien gebracht), kann sich Alkhatib vorstellen, eine derartige Veranstaltung auch 2014 durchzuführen. • (LUS/MUE)
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Unterstützung für den Lackierer-Nachwuchs Lack & Technik fördert junge Lackierer und Lehrlinge mit umfangreichen Schulungen schon während der Ausbildung. Die Linzer Firma kooperiert hier mit dem WIFI Oberösterreich.
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emeinsam ist man stark. Unter diesem Motto könnte die Kooperation zwischen der Lack & Technik GmbH und dem WIFI Oberösterreich stehen, die mit einem umfangreichen Schulungsprogramm an der Lehrlingsakademie dem Lackierer- Nachwuchs schon während deren Ausbildung unter die Arme greift. Die daraus entstandenen Leistungen der jungen La-
Die Werke der Lackierer zeugten von deren „meisterlichem“ Können
ckierer wurde am WIFI Linz von Peter Hartl im Rahmen des Tages der Lackierer präsentiert.
Alle Absolventen hatten „Good Lack“ 12 Jungmeister stellten unter dem Motto „Good Lack“, eine Anspielung auf den englischen Ausdruck „good luck“ für viel Glück, ihre Werke vor. Für die Firma Lack & Technik waren bei dieser Veranstaltung Irene und Rudolf Weisman (Geschäftsführer), welche für Absolventen Sachspenden zur Verfügung stellten. „Gutes Personal ist ein Grundstein für den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens“, begründet der Geschäftsführer das beispielhafte Engagement in der Nachwuchsausbildung und ergänzt: „Mit dem Schulungsprogramm unterstützen wir nicht nur die Betriebe dabei, auf dem neuesten Stand der Technik zu bleiben, sondern auch die Teilnehmer selbst.“ Erfreuliches Detail am Rande war, dass alle Teilnehmer der Meisterklasse 2013 ihre Prüfung bestanden haben. • (MKR)
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Mit Herz und Sachverstand So familiär, wie sich die Mitglieder des Werkstattkonzepts ProfiService bei der Jahrestagung im Salzkammergut präsentierten, gehen sie auch mit ihren Kunden um: Diese „Kompetenz zum Angreifen“ ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor der rund 50 Mitgliedsbetriebe. Von Philipp Hayder
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on Niederösterreich bis Kärnten, von Wien bis Vorarlberg: Es sind vor allem freie Werkstätten, die sich in den vergangenen 6 Jahren zu einer Mitgliedschaft bei ProfiService entschieden haben. Das von der Teilehandelsgenossenschaft ATP angebotene Konzept gehört zum Netzwerk Eurogarage, das weltweit über 4.000 Betriebe umfasst. In Österreich plane man langfristig einen Ausbau auf „80 bis 90 Standorte“, erklärt Konzeptbetreuer Andreas Schopf: „Vor allem im Süden gibt es noch großes Potenzial.“
Vorsprung im Geschäftsalltag
Netzwerken und Weiterbildung Dass Schopf für viele Werkstattinhaber vom Geschäftspartner zum Freund geworden ist, wurde Ende September bei der Jahrestagung im Salzkammergut deutlich. Knapp 100 Personen genossen einerseits ein unterhaltsames Rahmenprogramm mit Schiffsrundfahrt und „Outdoor Adventures“, andererseits wurde dem Informationsaustausch und der Weiterbildung viel Zeit eingeräumt.
Flottenkunden im Fokus Beispielsweise präsentierte Dekra-Vertriebsleiter Christoph Wolf ein Konzept zur freiwilligen Werk-
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stattzertifizierung, mit dem sich die teilnehmenden Betriebe als Reparaturdienstleister für Flottenbetreiber und Leasingfirmen empfehlen würden: Dieses Marktsegment wird bekanntlich immer wichtiger. „Unsere Zertifizierung orientiert sich an den tatsächlichen Kundenerwartungen“, betonte Wolf. Angesichts der positiven Mitgliederreaktionen ist es gut möglich, dass ProfiService als erstes österreichisches Konzept dieses Programm in Anspruch nehmen wird.
Andreas Schopf, Andreas Fichtl und Christoph Wolf (v. l.) informierten in Traunkirchen die Werkstätten
Der Berater Andreas Fichtl machte deutlich, auf welche Art und Weise Betriebsinhaber ihr Tagesgeschäft optimieren können. „Den Durchschnittskunden gibt es nicht mehr“, unterstrich der bayerische Branchenkenner. Um der sinkenden Kundenloyalität entgegenzuwirken, seien „Pünktlichkeit, Qualität und ein angemessenes Preis-Leistungs-Verhältnis“ unabdingbar. Dass auf Dauer nur Großbetriebe erfolgreich sein werden, glaubt Fichtl übrigens nicht: „Nicht der Große frisst den Kleinen – der Flexiblere frisst den weniger Flexiblen, der Kundenfreundlichere frisst den weniger Kundenfreundlichen.“ Dieser Prognose kann ATP-Vorstand Erwin Leitner vollauf zustimmen. Für die Konzeptwerkstätten seien daher „Professionalisierung und Differenzierung“ die Gebote der Stunde: „Als Teilehändler und Werkstattausrüster helfen wir unseren Partnern dabei, neue Kunden zu gewinnen und langfristig zu binden.“ •
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Edel sei das Auto & getunt Von der Frontschürze bis zum Heckspoiler – die MS Group designt weiterhin auf Erfolgskurs. Die Firmenphilosophie: Von der Vision bis zum Produkt alles aus einer Hand. Das Tiroler Vorzeigeunternehmen feierte nun 30-jähriges Bestehen.
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ie Geschichte der MS Group ähnelt ein wenig jener von Apple: Am Anfang war ein visionärer junger Mann, der in seiner Garage gerne Autos optimierte. 1986 gründete Manfred Santer daher mit seinem ersten Mitarbeiter Raimund Schöpf die Werkstätte Santer in Huben. Schöpf ist immer noch im Unternehmen, das mittlerweile 300 Mitarbeiter zählt und heuer einen Jahresumsatz von knapp unter 40 Millionen Euro erwirtschaften wird.
Mindestens 10 Prozent Wachstum geplant Firmengründer Manfred Santer hingegen, der völlig unerwartet im heurigen Frühjahr in Genf gestorben ist, erlebte das rauschende Fest anlässlich des
Verleihung des Tiroler Landeswappens (v. l.): Wirtschaftslandesrätin Patrizia ZollerFrischauf, Sabine Santer, Mirjam Santer, Martin Santer, Geschäftsführer Manuel Santer, Landeshauptmann Günther Platter
30-jährigen Firmenjubiläums leider nicht mehr. Die Geschicke der Firma liegen nun in den Händen seines Sohnes Manuel. „Sein Tod hat eine große Lücke hinterlassen“, so Geschäftsführer Manuel Santer. „Da ich sei einigen Jahren im Unternehmen tätig bin und viel von ihm gelernt habe, können und werden wir seinen Weg fortsetzen!“ Aktuell geht Santer von einem Wachstum von mindestens 10 Prozent für 2014 aus. „Das Gros des Umsatzes entfällt derzeit nach wie vor auf den Bereich Industrie, Aftermarket und die Zusammenarbeit mit Importeuren. Aber die E-Mobilität ist stark im Wachsen, weswegen wir für unsere EH Line riesiges Potenzial sehen.“ • (PEM)
Fünf Euro pro Bestellung Die ausgefallenen Marketingaktionen von Autoteile Klein sind um ein weiteres Mosaiksteinchen reicher: Wer einen Bosal-Katalysator bestellt, erhält 5 Euro.
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eit der Firmengründung stellt Autoteile Klein seinen Kunden die Ware kostenlos zu – und das bei Bedarf mehrmals täglich: Dass man die Gratiszustellung nun beenden würde, war daher für Eingeweihte von vornherein als Scherz aufzufassen. Das genaue Gegenteil ist der Fall, denn das Unternehmen legt sogar noch einen drauf. Jene Kunden, die bei ihrer Bestellung zumindest einen Katalysator aus dem aktuellen Programm von Bosal bestellen, erhalten 5 Euro. Die Aktion ist im gesamten Oktober gültig. Die Zustellung erfolgt von allen 11 Filialen; weitere Filialen sollen laut Marketingleiter Rudolf Bayer folgen.
Lieferung ausschließlich an den Großhandel Im aktuellen Flugblatt, in dem die 5-Euro-Aktion angekündigt wird, betont das Unternehmen auch, wie bisher ausschließlich an den Großhandel zu liefern:
Es werde weiterhin keinen Verkauf an Endverbraucher zu Werkstattkonditionen geben, betont Autoteile Klein.
Marketingleiter Rudolf Bayer
Deutliche Einsparungen pro Jahr durch Gratislieferung Die Problematik, dass Endverbraucher am freien Teilemarkt zu Werkstattkonditionen einkaufen können, habe man schon vor Jahren erkannt, sagt Marketingleiter Bayer: „Deshalb ist unser Vertriebskonzept auf den Großhandel ausgerichtet.“ Autoteile Klein beziffert den Vorteil der Gratiszustellung für seine Kunden übrigens mit 2.500 bis 4.000 Euro, die sich die Unternehmen in der Warenbeschaffung ersparen würden. • (MUE)
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„Ich suche eine Scheibe ...“ Im Zuge der Recherche wollten wir auch Pilkington zu Wort kommen lassen, was derzeit schwer möglich ist. Die Übernahme von Pilkington durch Nippon Sheet Glass (NSG) vor einigen Jahren bindet offensichtlich nach wie vor die Kräfte und lässt so auch die lokalen Vertreter sprachlos sein. So verwundert es nicht, wenn Autover den Status eines Originalqualitätsanbieters im Aftermarket nahezu für sich allein beanspruchen kann. In dieser Klarheit will Mader das nicht bestätigen, jedoch auch nicht der Meinung draußen im Markt widersprechen.
Christoph Mader sieht es als seine zentrale Aufgabe, seine Partner zu unterstützen, noch bessere Geschäfte zu machen
Definierte Ziele
... und bekommt sie mit einer Lieferfähigkeit von über 95 Prozent in Original-Qualität von Saint-Gobain Sekurit Autover prompt für den Ersatzmarkt geliefert. Mag. Christoph Mader versorgt täglich Österreich damit. Von Gerhard Lustig
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icht allein die Produktqualität entscheidet über Erfolg oder Misserfolg im Markt, für SaintGobain-Österreich-Geschäftsführer Mag. Christoph Mader steht gleichbedeutend das Problemlösungspaket auf seiner Agenda – definiert im „Vier-SäulenKonzept“. Der Marktführer bei Autoglas produziert unter dem Sekurit-Logo Verglasungen, die unter den gleichen Produktionsbedingungen und Standards wie die in der Erstausrüstung hergestellt werden. CEO Jacques Chaumette gibt Brief und Unterschrift darauf, dass die Verglasungen für den Ersatzmarkt als „Originalersatzteile“ bezeichnet werden dürfen.
Mit dem Qualitätszertifikat des Marktführers in der Hand unternimmt die Landesniederlassung in Österreich alles, um die Ziele der Kunden, aber auch die eigenen Vorgaben aus dem Konzern zu erreichen
Im Zentrum aller Aktivitäten steht die Verfügbarkeit der Scheiben. Die hat Autover mit seinem Zentrallager in Wiener Neudorf optimiert und wenn es die berühmte Ausnahme davon gibt, dann werden alle Hebel in Bewegung gesetzt, das gläserne Ersatzteil rasch liefern zu können. Deshalb bestehen zu den Wiederverkäufern beste Kontakte, um den Teilehandel, die qualifizierte Kfz-Werkstatt und den Glasspezialisten, in welcher Form heute auch immer, gezielt beliefern zu können. (Original-)Qualität in jedem kundenrelevanten Bezugspunkt zu gestalten, ist Mader Verpflichtung und Auftrag zugleich, noch effizienter im Markt aufzutreten. •
Die Lösung: das Vier-Säulen-Konzept in
Klare Positionierung Das macht den Unterschied im Marktauftritt zum Wettbewerb aus: klare Bezugspunkte zur stabilen Eigentümerstruktur, zur Erstausrüstung und zum Kundenservice samt stabiler Preiskultur.
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Originalqualität
Fit für die kalte Jahreszeit Schon allein wegen seiner Form hebt sich der Drei-Liter-Rundkanister von Sonax aus dem Angebot hervor. Im Gebinde enthalten sind Antifrost&Klarsicht-Mittel. Das Design ist aber nicht nur hübsch anzusehen, sondern auch praktisch, denn beim Einfüllen geht laut Angaben des Herstellers keine Flüssigkeit daneben. Sonax; www.sonax.at
Auch für arktische Bedingungen geeignet Das von Liqui Moly neu auf den Markt gebrachte Hydrauliköl 2500 wurde speziell für Modelle von Peugeot und Citroën entwickelt: Egal, ob es sich um die Servolenkung, die Niveauregulierung, die Bremskraftverstärkung oder die hydropneumatische Federung handelt – das Öl ist für alle Zwecke geeignet und kann sogar unter arktischen Bedingungen eingesetzt werden. Liqui Moly; www.liquimoly.de
Präzise überprüfen und einstellen Eine neue Generation der Scheinwerfereinstellgeräte der Serie SEG IV hat Hella vorgestellt. Damit können auch neueste Lichtsysteme präzise überprüft und eingestellt werden, bei denen herkömmliche Einstellgeräte an ihre Grenzen gelangen. Notwendig sind diese neuen Geräte beispielsweise für den neuen Audi A8 mit LEDMatrixbeamscheinwerfern. Hella; www.hella.at
Seit 25 Jahren exklusiver Lieferant Es begann im Jahr 1988, als NGK Spark Plug Europe das erste Mal Zündkerzen an Alfa Romeo lieferte, und zwar für den neuen Alfa Romeo 33 und die 2. Generation des 1.7-Liter-16V-Boxermotors. Seither ist NGK der exklusive Lieferant und hat immer wieder neue Produkte auf den Markt gebracht. NGK Spark Plug Europe; www.ngk.de
Injektoren reinigen statt tauschen
Mehr Agilität
Verbrennungsprodukte, die sich in einem Injektor sammeln und verkoken, können am Leistungsverlust des Motors bis zu 40 Prozent schuld sein. Alternative zum kostspieligen Austausch ist eine Spülung: Das System von BG Deutschland bzw. der H. Heinzer GmbH ist für Injektoren und Einspritzpumpen aller Diesel- und Benzinmotoren in eingebautem Zustand geeignet. BG Products; www.bgprod.de
Auch kleine Autos können aufgepeppt werden: Daher hat ap Sportfahrwerke nun auch für den VW up!, den Seat Mii und den Škoda Citigo Tieferlegungsfedern im Programm, die das Auto an Vorder- und Hinterachse um 20 Millimeter näher zum Asphalt bringen und für mehr Agilität und Fahrspaß sorgen. Ein TÜV-Gutachten wird natürlich mitgeliefert. ap Sportfahrwerke; www.ap.de
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MENSCHEN
Lars Neelmeier (B.) und Mag. Werner Mössmer führen künftig die Franz Hahn Nutzfahrzeuge GmbH. Neelmeier war bisher bei Herstellern und Handel im Bereich Nutzfahrzeuge tätig. Mössmer leitet neben seiner Position weiterhin das Personalwesen bei der Wiesenthal & Co GmbH.
Wechsel Dkfm. Cornelius Grzimek (l.) ist neuer Generaldirektor von Citroën in Österreich. Er löst Ing. Klaus Oberhammer ab.
Mag. Margret Handler ist ab sofort als Pressesprecherin in der AsfinagUnternehmenskommunikation tätig. Zuletzt arbeitete sie als Redakteurin bei der Austria Presse Agentur und davor in der Presseabteilung des ÖAMTC sowie als freie Mitarbeiterin bei den Niederösterreichischen Nachrichten. Bei Michelin ist Jürgen Ihl (l.) neuer Vertriebsdirektor für Landwirtschaftsreifen und Thilo Ehnis (r.) für Zweiradreifen. Ihr Verantwortungsgebiet ist die Region D-A-CH. Ihl leitete zuletzt die Sparte Zweiradreifen, Ehnis als Regionalverkaufsleiter für Südwestdeutschland die Pkw- und Nutzfahrzeugreifen.
Franco Ortelli (B.) ist neben Giorgio Gamberini zum Geschäftsführer der Magneti Marelli Aftermarket GmbH ernannt worden. Ortelli ist Nachfolger von Dipl.-Ing. Christian Katscher. Ortelli war Trade-Market-Manager von Magneti Marelli und zeichnet jetzt für Deutschland, Österreich und die Schweiz verantwortlich.
Preisverleihung Magna Steyr verlieh im Kunsthaus Graz den diesjährigen „Johann Puch Innovation Award“. Die Preisträger sind Dipl.-Ing. Michael Neunert, Dipl.-Ing. Michael Roth und Dipl.Ing. Clemens Krautgasser (v. l.).
Neue Distriktleiter Mag. Fritz Wendlinger (l.) ist bei der Jaguar Land Rover Austria GmbH als „District Sales Manager West“ verantwortlich. Er folgt auf Alexander Loose (M.), der die Distriktleitung Ostösterreich von Franz Lenzbauer übernimmt. Dieser tritt in den Ruhestand.
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Thomas Iby, BA, führt in Zukunft als Vertriebsleiter das bestehende Vertriebsteam im Rahmen der Struktur des Willhaben-Motornetzwerks. Iby war bis jetzt Business Manager bei der Kia Austria GmbH. Davor war er Controller bei der Fiat Group Automobiles Austria GmbH.
Mag. Norbert Gall ist neuer Marketing Manager Austria/Switzerland bei der DAF Austria GmbH. Er ist die Karenzvertretung von Mag. Renate Kammerer. Bis Ende April 2013 war Gall bei der Fiat Group Automobiles Austria GmbH unter anderem als Abarth-Manager tätig.
Ernst Rach hat bei Tesla Motors Ltd. European Sales Office Österreich die Tätigkeit im Verkauf aufgenommen. Er war davor unter anderem bei der Wolfgang Denzel AG und der Wiesenthal AG sowie im Verkauf bei der A&W Verlag GmbH tätig.
Michael Cash wurde bei Axalta Coatings Systems Senior Vice President und President für das Industrielacksegment. In dieser neu geschaffenen Funktion ist er für die Erarbeitung und Implementierung globaler Geschäftsstrategien für Kundensegmente verantwortlich.
MENSCHEN
Neubesetzungen bei Kia Mag. Bernhard Denk (l.) ist neuer Managing Director von Kia Austria. Davor war er als Chief Executive Officer bei der Mercedes-Benz Vertriebsges.m.b.H. tätig. Ing. Mag. (FH) Andreas Artner (M.) hat den Kia-Importeur verlassen. Seine Funktion als Sales Manager übernahm der bisherige Flottenmanager Mag. (FH) Stefan Wurzinger (r.).
Abschied nehmen Elji Toyoda (M.) ist im Alter von 100 Jahren verstorben. Von 1967 bis 1982 war er Präsident der Toyota Motor Corporation. Toyoda pflegte gute Kontakte zu Toyota Frey Austria. So weihte Toyoda im Jahr 1992 gemeinsam mit dem Wiener Vizebürgermeister Hans Mayr (l.) und Komm.-Rat Friedrich Frey (r.) das Importzentrum in der Richard-Strauss-Straße im 23. Wiener Bezirk ein.
Neu an der Spitze von Mini Jochen Goller (l.) übernimmt von Kay Segler die Gesamtverantwortung der Marke Mini. Goller war bisher bei Mini Direktor in Großbritannien und davor Leiter der Marketingaktivitäten von BMW in China. Segler ist jetzt für die Kommunikationsaktivitäten der BMW Group in Asien zuständig.
Staatsmeisterschaft der Kfz-Techniker
In Anwesenheit von Markus Pollmann (r.) wurde Pollmann International von Dr. Christoph Leitl, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich, in Anerkennung herausragender Verdienste um die österreichische Exportwirtschaft ausgezeichnet. Pollmann International mit Sitz in Karlstein ist Hersteller und Zulieferer für Automobil-, Konsum-, Elektronik- und Medizintechnik-Industrie.
In Innsbruck fand die 5. Staatsmeisterschaft der Kfz-Techniker statt. Als Staatsmeister ging Christoph Annewander (M.) vom Raiffeisen Lagerhaus Lienz hervor. Platz 2 ging an Matthias Wegryzn von Porsche Inter Auto Dornbirn und Platz 3 an Stefan Habersack vom Autohaus Trummer in Graz. Als Sponsoren fungierten Castrol, Würth, Berner und die Garanta-Versicherung.
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Betrifft: Debatte um den Wirtschaftsstandort Österreich und Christoph Leitls Statement mit dem Stichwort „Abgesandelt“ Sehr geehrter Herr Chefredakteur! Vielen Dank für Ihre E-Mail vom 23.08.2013 und Ihren Beitrag zur Debatte zum Wirtschaftsstandort Österreich. Ich freue mich, dass Sie meine Ansichten über die derzeitige Lage und Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Österreich teilen, vielen Dank für Ihre Unterstützung! Alle Experten und selbst Leute, die nicht aus der Wirtschaft kommen, machen sich Sorgen und stimmen darüber überein, dass sich in unserem Land zu wenig bewegt und zu wenig zukunftsorientiert gehandelt wird. Stichwort: Verwaltung. Stichwort: Bildung. Stichwort: weitere drohende Belastungen für die Unternehmen. Wiederholt habe ich versucht, das zu thematisieren, aber in Wahrheit hat es im politischen Diskurs kaum Interesse gefunden. Mit dieser einen Feststellung ist es gelungen, plötzlich die Diskussion über die Zukunft unseres Landes in Gang zu bringen. Es soll nichts schlecht geredet werden, aber es war ein „Weckruf“, um eine Trendwende zu erreichen: Für Österreich muss unser Ziel ein Wiederaufschließen zur internationalen Spitze in den kommenden Jahren sein. Sie können sich auf mein Engagement für eine positive Entwicklung Österreichs auch nach den Wahlen verlassen, denn internationale Wettbewerbsfähigkeit und entsprechende Kaufkraft in Österreich werden das Fundament sein, auf dem eine nachhaltige soziale Marktwirtschaft aufbauen kann. Dann können insbesondere auch die kleineren Unternehmen weiter ihren wertvollen Beitrag zu Wachstum und Beschäftigung leisten. Nochmals besten Dank. Freundliche Grüße Dr. Christoph Leitl Präsident der Wirtschaftskammer Österreich, Wien
pierkorb -Pa &W
Der
A
LESERBRIEFE
In der Kolumne „Der A&W-Papierkorb“ sind Inhalte zu lesen, die zum Schmunzeln anregen können, ohne dass sie unbedingt immer mit der Automobilbranche zu tun haben.
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Diesmal war nicht das Navi schuld
Wenn Leute mit ihren Fahrzeugen einen Weg wählen, den sie üblicherweise nie und nimmer nehmen würden, sind meist Navigationssysteme schuld, auf die sich immer mehr Menschen quasi „blind“ verlassen, anstatt auf ihren Instinkt zu achten. Doch in diesem Fall, der Mitte September in Krems für Aufsehen sorgte, war es schlicht und einfach Unachtsamkeit. Eine Lenkerin verpasste die Einfahrt zu einer Tiefgarage und fuhr so lange weiter, bis es einfach nicht mehr ging. Die Feuerwehr musste das Auto, das auf einer Treppe stecken blieb, mit einer Seilwinde sichern und bergen.
Reaktion auf AUTO & Wirtschaft 9/13: Lieber Herr Lustig, zuerst einmal war es sehr schön, Sie wieder mal getroffen zu haben. Mit Ihnen zu plaudern ist immer ein Vergnügen. Soeben habe ich mir eine Stunde Zeit genommen, die neueste Ausgabe von A&W zu durchblättern, hier und da anzuhalten, um einen Artikel zu lesen. Ich möchte Ihnen zu dem sehr gut, interessant und in der richtigen Mischung aufgestellten Magazin gratulieren. Macht’s nur weiter so. Herzliche Grüße auch an den Helmuth Lederer aus der Schweiz Ihr Jens Becker, Direktor Emil Frey AG 8048 Zürich-Altstetten
Der elektronische Informationsdienst für die österreichische Automobilbranche
Für die Fachwelt ...
... und für Endkunden
Die Fachjournalisten im A&W-Verlag recherchieren die jeden Freitag erscheinende „Eurotax AUTO-Information“ und die nahezu täglich aktualisierte „AUTO-info4you“. 11-mal jährlich versorgen wir die Fachwelt in „AUTO & Wirtschaft“ mit Branchennews.
„FLOTTE & Wirtschaft“ wird 11-mal jährlich an Flottenbetreiber versandt. An Endkunden richten sich die „AUTO BILD“, für die wir den Österreich-Teil gestalten, sowie die neuen Medien „4wd“ (erscheint zweimonatlich) und „ALLRADKATALOG“ (1-mal jährlich).
Abonnement-Service: Info-Lady Uschi Ernst, 3400 Klosterneuburg, Inkustr. 16, T: +43 2243 36840-529, F: +43 2243 36840-593, M: +43 664 8222224, E: ernst.uschi@lederers-medienwelt.at
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Mängelkatalog 2013 inkl. Kommentar
Der neue Mängelkatalog in der 7. ergänzten und überarbeiteten Auflage wurde von Experten und Praktikern erstellt. Sie haben in Zusammenarbeit mit dem BM für Verkehr, Innovation und Technologie, mit Vertretern der Landesregierungen und der Bundesinnung der Kfz-Techniker die Kommentare verständlich und praxisnah au ereitet. In dieser adaptierten Auflage sind auch die Komple fassung der 7. Prüf- und Begutachtungsstellenverordnung sowie die neue Anlage 6 aus der Verordnung enthalten.
BESTELLKUPON Ich bestelle (mit Rechnung): ______ Expl. Mängelkatalog Ringmappe 2013 à € 90,– ______ Expl. elektronischer Mängelkatalog 2013 (keine Updates) à € 80,– ______ Expl. Mängelkatalog Kombi 2013 (Ringmappe + elektronischer MK; keine Updates) à € 155,– ______ Expl. Mängelkatalog PLUS premium (beinhaltet Mehrplatz, automatische Datensicherung, QA Tool, Wartungsassistent, 3 MängelkatalogRingmappen, elektronischen Mängelkatalog, Gegenüberstellung PBStV alt – neu, inkl. Updates) à € 33,–/Monat im Jahresabonnement (Verlängerung à € 30,–/Monat; ab einer Bestellmenge von 5 Stück Staffelpreis) ______ Expl. Mängelkatalog PLUS light (beinhaltet Mehrplatz, automatische Datensicherung, QA Tool, Wartungsassistent, 1 MängelkatalogRingmappe, elektronischen Mängelkatalog, Gegenüberstellung PBStV alt – neu, inkl. Updates) ) à € 27,–/Monat im Jahresabonnement (Verlängerung à € 24,–/Monat; ab einer Bestellmenge von 5 Stück Staffelpreis) Name Firma Plz / Ort Straße Tel / eMail Datum / Unterschrift
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Der Antriebsexperte