AUTO & Wirtschaft 11/2018

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November 2018 Österreichische Post AG MZ 03Z035333 M A&W Verlag, Inkustr. 16 3400 Klosterneuburg

www.autoundwirtschaft.at

11. A&W-Tag

Fotos, Vorträge und Podiumsdiskussionen

Handel Schwierige Zeiten durch neue Händlerverträge?

4-Länder-Treffen ohne konkrete Ergebnisse

wirtschaft Neuigkeiten von den Versicherungen

GEWERBE Tyre24-Chef Michael Saitow im Interview


Ihr Autohaus wird zur Vorteilswelt.

www.carplus.at

Autoversicherung direkt im Autohaus Mehrleistungen ohne Mehrprämie reduzierter Kasko-Selbstbehalt Neuwertersatz GAP-Deckung (Leasing, Kredit) Rücktransportkosten bis EUR 1.500,– Reparaturmöglichkeit bei Totalschaden

Gebrauchtwagen-Vollkasko Gebrauchtwagen-Garantie Klima- und Umweltbonus Bonusretter Kfz-Anmeldeservice

Vollkasko-Option mit 5 Jahren Kaufpreisersatz bei Totalschaden oder Diebstahl!


EDITORIAL Importeure, hört auf eure Händler!

Gehen wir gemeinsam in die Zukunft!

ür manche Importeure gibt es nichts Wichtigeres, als ihre Vertragshändler mit Umfragen zur Kundenzufriedenheit zu konfrontieren. Das ist wichtig, zweifellos – doch raubt die andauernde Beschäftigung damit den Händlern wertvolle Arbeitszeit in ihrem Autohaus. • Doch einmal im Jahr, stets zu Beginn des Herbstes, gibt es Gelegenheit zur „Revanche“: Da läutet bei vielen Markenhändlern (exakt 505 waren es heuer) das Telefon. Und dann können die Händler frisch von der Leber weg sagen, was ihnen mit ihrem Importeur nicht passt – aber natürlich auch all das, was sie gut finden. • Ich will Sie jetzt nicht von der Lektüre des Heftes, das Sie gerade in den Händen halten, wegbringen: Aber Sie sollten keinesfalls verabsäumen, die 44 Seiten im „Händlerradar“ zu lesen. 42 Fragen, 42 Antworten – und viele Erkenntnisse, die bei so manchem Importeur zumindest ein Stirnrunzeln verursachen dürften. Andere wieder werden die Seiten voll Stolz anschauen. Es sei ihnen vergönnt! • Nicht weniger stolz bin ich auf die zweite Beilage, die Sie mit dieser Post erhalten haben: „LACK & Wirtschaft“ ist das bei Weitem umfangreichste Supplement zu diesem Thema in Österreich. Mein Kollege Gerald Weiss hat sein ganzes Herzblut in diese Ausgabe gelegt. • Auch wenn im Oktober bei einigen Kollegen viele Abende und Wochenenden mit dem Vorbereiten des A&W-Tages und dem Schreiben der vielen, vielen Seiten geopfert wurden, bin ich froh, wenn ich das Ergebnis jetzt vor mir sehe. Es hat sich, wie ich meine, ausgezahlt!

uture mobility“ ist gestartet – und zwar mit dem 11. A&W-Tag, der am 23. Oktober sehr erfolgreich über die Bühne gegangen ist. Das für die Branche wichtige Thema sowie die Möglichkeit zur Meinungsbildung, zum Informationsaustausch und zum Networking hat erneut fast 500 Gäste aus der Branche in die Wiener Hofburg gebracht. Der A&W-Tag ist damit der führende Kongress für die heimische Automobilbranche, der mittlerweile auch international hohe Relevanz genießt. Mehr über die Vorträge und Diskussionen finden Sie auf den Seiten 12 bis 21 in diesem Heft! • Wohin wird die Reise gehen? Wie können und müssen wir uns darauf einstellen? Als führender Fachverlag für die österreichische Automobilbranche ist es unsere Aufgabe und Motivation, Ihnen einen Ausblick auf die Herausforderungen und Chancen der Zukunft zu liefern und Sie in Ihrer strategischen Planung mit wertvoller Information und Wissen zu unterstützen.

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A&W-Tag, Händlerradar, LACK & Wirtschaft und das Sonderheft zum Thema „future mobility“: Wir unterstützen Sie mit Informationen ! Das Thema „future mobility“ wird in unserer diesjährigen Sonderausgabe seine Fortsetzung finden. Das hochwertige Printprodukt, in dem wir die interessantesten Erkenntnisse des A&W-Tages herausarbeiten und eine Vielzahl an weiteren Themen, Trends, Meinungen und Lösungen veröffentlichen und beleuchten, wird im Dezember erscheinen. www.Future-Mobility.at ist schon jetzt online und wird – inklusive Video-Begleitung – laufend erweitert. • Gehen wir gemeinsam in eine spannende Zukunft!

Heinz Müller, Mag. HeinzMag. Müller, Chefredakteur AUTO & Wirtschaft Chefredakteur

Stefan Binder, MBA, Geschäftsführer

AUTO & Wirtschaft 11/2018

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Inhalt Aspekte willhaben: Gebrauchtwagen-Preisspiegel

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Fokus

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A&W-Tag: Ein Tag voll mit Informationen

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A&W-Tag: Athena-Preis, einmal anders

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A&W-Tag: Fotostrecke

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A&W-Tag: Werkstatt des Vertrauens

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A&W-Tag: Hansjörg Mayr: Reisebegleiter für den Kunden 16

Voll besetzte Hofburg: Der 11. A&W-Tag im Rückblick

A&W-Tag: Josef Frauscher: Schreckgespenst WLTP

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A&W-Tag: Uwe Brossette: Hersteller, gehst du zu weit?

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A&W-Tag: Diskussion 1: Nur die Händler können Handel 17

42-43 Reportage vom Autosalon in Paris 32-33 Maxime Picat (PSA)

A&W-Tag: Nico Polleti: Netflix für das Auto

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A&W-Tag: Albert C. Still: Tiefenentspannt ins Internet

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A&W-Tag: M. Gawanda: Österreicher glauben ans Auto

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A&W-Tag: Axel Berger: Kundenkontakt als Schlüssel

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A&W-Tag: Gerhard Wolf: Wie viel Öl brauchen wir 2040? 20 A&W-Tag: Harald Barth: Intelligent autonom mobil

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A&W-Tag: Diskussion 2: NoVA-Euro unverzichtbar

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A&W-Tag: Diskussion 3: Viele Wege führen zum Ziel

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A&W-Tag: Sponsor-Partner vor den Vorhang

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A&W-Tag: Erste Reaktionen

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Handel

Zahlen, Daten, Fakten

Denzel: Interview mit Mag. Gregor Strassl Statistik: Der erwartete Absturz Leasing: „Beliebter denn je“

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Mitsubishi: Teilzeit-Elektriker

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Bundesinnung: Übergabe vollzogen

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Interview Gregor Strassl: „90 Prozent gemeinsam“

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Autoimporteure: Präsenz mit viel Prominenz

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Autohandel: Die Zukunft der Händlerverträge

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Interview Maxime Picat: Der beste deutsche Freund

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4-Länder-Treffen: Symbolischer Akt

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Kundenbetreuung: Menschenspiele

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Lada: Durchstarten oder abwarten

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Schaeffler: Habt Vertrauen

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Wirtschaft

Fotolia

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Wohin geht die Reise? News vom Versicherungsmarkt Kommentare

Binder und Müller Der Knöbl: Schutzlos! Prof. Dr. Willi Diez: Rachefeldzug der Politik? Schluss mit Lustig: Klarheit steht in keinem Vertrag

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Umfrage: KZL & WLTP kontra Jahresziele

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Pariser Mondial: von global zu lokal

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Valeo: Zukunft bereits heute erleben

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LSA: Schnell und flexibel

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Statistik: Der erwartete Absturz

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Händler-Trend-Barometer: Wie geht’s der Branche?

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Versicherung: Bürokratie-Monster Versicherung

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Leasing-Bilanz: „Beliebter denn je“

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VMS: Für die Win-win-Situation

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Garanta: Gerüstet gegen Cyber-Schäden

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carplus: Einsteigen und losfahren

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Real Garant: Die GW-Coaches

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Mobile Garantie: GW-Geschäft als Erfolgsbasis

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VVD: Gemeinsame Kompetenz

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CarGarantie: Unter Garantie beim A&W-Tag

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Über die kommenden Herausforderungen für die Karosseriebetriebe berichten wir in unserem Extra „LACK & Wirtschaft“

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Neue Umfrage zu aktuellen Trends Erfahrungen bei der WLTP-Umstellung

Gewerbe ARBÖ: Bei 2.700 Autos Gefahr im Verzug Tyre24: Reifen digital und regional KYB: Ungedämpfter Erfolg Continental: Frage der Konzernphilosophie Carsulting: 3. Fachkongress Vernetzte Mobilität Michelin: Kompromisslose Sicherheit Gratz: Wo sind all die alten Autos hin? Werkstatt des Vertrauens: Vertrauen als Erfolgsbasis Mann Filter: Vom ersten bis zum letzten Kilometer pewag: Ketten-Reaktionen Neue Produkte

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Menschen Opel: Neuer Marketingdirektor Impressum Aus dem Papierkorb Schluss mit Lustig: Klarheit steht in keinem Vertrag

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Jetzt noch teilnehmen! Eine Aktion von


Wir investieren in unsere Zu

Der fünfte und modernste Betrieb der Autopark GmbH steht derzeit auf 7.500 m2 Fläche in Telfs-Pfaffenhofen. Das Autohaus soll im Frühjahr 2019 eröffnet werden. Für Geschäftsführer Mag. Michael Mayr, der in Telfs wohnt, ist der neue Betrieb in Telfs eine „Herzensangelegenheit“.

Mag. Michael Mayr Geschäftsführer Autopark GmbH Innsbruck

Warum wir neu bauen? „Ford ist seit 1923 bei uns im Haus, somit ist Autopark der älteste Ford-Händler Österreichs. Autopark lebt für die Marke Ford und mein persönliches Traumauto ist der Ford Mustang V8 mit 500PS.“

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Der Rohbau steht, die Verglasung wurde Ende Oktober ebenfalls erledigt: Die Fertigstellung des neuen Ford-Autohauses von Auto Gerster in Dornbirn ist laut Firmenchef Mag. Christoph Gerster bis Weihnachten geplant, dann wird übersiedelt. Zu Jahresbeginn 2019 geht es dann im neuen Schauraum los.

Mag. Christoph Gerster Geschäftsführer Auto Gerster GmbH Dornbirn Warum wir neu bauen? „Wir sind in Koblach seit 2013 Ford-Partner und haben in Dornbirn vor 3 Jahren mit Ford begonnen, weil wir uns vor allem bei Nutzfahrzeugen breiter aufstellen wollten. Jetzt wird der lange geplante Neubau umgesetzt.“


kunft – und in jene von Ford! Vom Bodensee bis zum Neusiedler See, vom großen Autohaus in der Stadt bis zum kleinen Partner am Land: Überall investieren Ford-Händler derzeit kräftig in Bauvorhaben. Freiwillig – ohne Vertrags- und Standardänderungen! Insgesamt 60 Millionen Euro werden und wurden von 2016 bis 2020 bei mehr als 30 Bauvorhaben umgesetzt. Das zeigt, welches Vertrauen unsere Händler in die Marke Ford haben! Dafür möchten wir uns herzlich bedanken!

In Betrieb Horn Neusiedl am See Hartberg St. Michael (Bgld.) Salzburg Zwettl Gaspoltshofen Zell am See Neunkirchen Gnas Mattsee

In Bau Telfs Dornbirn Schwoich Schärding Judenburg Scharnstein Feldbach

In Planung Bezau Zams Mieders Ried im Innkreis Asten Pöchlarn Hollabrunn Tulln Graz Krumbach Brunn am Gebirge Simmering Freistadt Innsbruck Eferding Schönau im Mühlkreis

Ford Motor Company (Austria) GmbH, Hackinger Straße 5c, 1140 Wien

Bis Jahresende soll die Erweiterung des Autohauses Psotka in Schärding fertiggestellt werden: Der Schauraum wird ebenso neu gebaut wie die Werkstätte für Nutzfahrzeuge bis 3,5 Tonnen. Auch eine Direktannahme wird errichtet. Das Investitionsvolumen liegt bei ca. 1 Million Euro.

Reinhard Psotka Geschäftsführer Franz Psotka GmbH & Co KG Schärding Warum wir neu bauen? „Ford ist ein Komplettanbieter: Unsere Kunden finden bei uns alles – vom Kleinwagen über die Nutzfahrzeuge bis zum meistverkauften Pickup Österreichs. Und dafür brauchen wir einen schönen Schauraum!“


Gemeinschaftsprodukt Aus einer Kundenbeziehung wurde nun zwischen Motiondata Vector Gruppe und SAG Austria Handels GmbH eine Business-Partnerschaft. SAG bietet nun „DerDrive by Motiondata Vector“ an.

Dyson: E-Car ab 2020 Dyson entwickelt derzeit ein E-Fahrzeug. Dieses wird in einer neuen Fabrik, die 2020 in Singapur eröffnet wird, gefertigt. Dyson investiert 2,84 Milliarden Euro in die Entwicklung neuer Technologien.

130.000 willhaben-Preisspiegel: die gefragtesten Gebrauchten

Dem willhaben Gebrauchtwagen-Preisspiegel liegt eine Analyse von mehr als 130.000 Anzeigen für Gebrauchtautos der Marken VW, Audi und BMW zugrunde, die zwischen dem 1. März und dem 31. August 2018 auf willhaben zu finden waren. Zum Zeitpunkt der Untersuchung stellten die mehr als 44.000 Angebote für einen VW Golf den größten Anteil am Gesamtangebot. Der Durchschnittspreis für einen VW Golf, Erstzulassung 2018, betrug demnach 24.695 Euro, mit Erstzulassung 2017 22.399 Euro und Erstzulassung 2016 18.209 Euro. Am zweitstärksten waren die BMW-Modelle der 3-er Reihe mit 23.000 Anzeigen vertreten, der Durchschnittspreis für einen BMW 3er mit Erstzulassung 2018 betrug 47.582 Euro, 2017 34.592 Euro und 2016 28.941 Euro. Dahinter folgt mit mehr als 22.000 Inseraten das Modell Audi A4 mit folgenden Durchschnittspreisen: 44.176 Euro für Modelle mit Erstzulassung 2018, 33.344 Euro (2017) und 31.321 Euro (2016). Den vierten Platz sicherte sich mit rund 20.000 Anzeigen der VW-Passat (2018: 35.055 Euro), vor der 5er-Reihe von BMW (2018: 55.736 Euro) mit 13.000 Anzeigen und dem Audi A6 (2018: 70.755 Euro) mit mehr als 12.000 auf willhaben veröffentlichten Anzeigen. Die dominierende Farbe der feilgebotenen Fahrzeuge war Schwarz. Nur bei neueren Zulassungen lag die größere Auswahl bei grauen oder weißen Autos. Die Erstzulassung, der Kilometerstand und natürlich auch der Verbrennungsmotor diktieren die Preise – je nach Modell kommt es dabei zu Unterschieden.

Oldtimer-Ausbildung Der burgenländische Landesinnungsmeister Komm.-Rat Ing. Josef Wiener hat die Verantwortlichen für die Kfz-Technik beim letzten Meeting in der Berufsschule Pinkafeld über das neueste Projekt, Kfz-Techniker auf Modulbasis auszubilden, informiert. Der Plan sieht vor, beginnend mit September 2019, ab der 2. Klasse der Berufsschule für Kfz-Technik jeweils 5 Lernende jeder Klasse auszufiltern, die sich für Oldtimer interessieren. Sie sollen dann – unter anderem von Wiener – über die Fahrzeugkomponenten unterrichtet werden, die für Reparaturen infrage kommen. Außerdem sind alte Techniken im Karosseriebau und in der Lackiererei ein Thema der neuen Spezialausbildung.

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Castrol-Obereder sagte „Danke“ im Schweizerhaus Rund 250 Gäste folgten der schon traditionellen Einladung zum „Zuagsperrt wird“ in den Biergarten Schweizerhaus im Wiener Prater. Im Team von Vertriebspartner Obereder hielt sich Castrol dezent im Hintergrund und ließ Vertriebsleiter Gerd Lang die Dankesshow auf dem Biertisch zelebrieren. Zugleich lud er seine Kunden und Geschäftsfreunde zum „Wiederaufsperren“ im Frühjahr 2019 an selbem Ort ein. Also Prost auf den Erfolg!


Lehrlings-Hotline

Fischer: „Es muss etwas passieren!“

Ab sofort steht allen Wirtschaftskammer-Mitgliedern, Lehrlingsausbildnern und Lehrlingen unter der Telefonnummer 02742/851-17900 die Lehrlingsstellen-Servicehotline der Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ) für Auskünfte zu Lehrlingsfragen (Mo. bis Fr. 7:30 bis 16, Fr. bis 13 Uhr) zur Verfügung.

Dem Zweiradhandel gehe es trotz der passablen Stückzahlentwicklung schlecht, sagt Ferdinand O. Fischer, Vorsitzender der Zweiradhändler im Bundesgremium des Fahrzeughandels. „Es muss etwas passieren, sonst passiert etwas!“, so Fischer. Wenn der größte Motorradhändler Österreichs 2017 zusperren musste, so sollte das eigentlich ein Zeichen sein, von dem „ich hoffe, dass die Hersteller bzw. Importeure zumindest angesichts dieses Falls beginnen, ordentlich nachzudenken“. Das passiere aber immer noch nicht, obwohl es Zeit wäre.

„Die Jungen wollen digitale Angebote am Smartphone.“ Hansjörg Mayr, Denzel

Automobilzulieferer TCG: neue Eigentümer Gut angekommen Gleich beim 1. Mal hat laut Reed Messe Wien das im Rahmen der Vierermesse „Lebenslust“, „Modellbaumesse“, „Ideenwelt“ veranstaltete Messeformat „Custom Wheels Vienna“ beim Publikum eingeschlagen: knapp 100.000 Besucher an 4 Messetagen.

Die in Kirchdorf bei Krems beheimatete TCG Unitech GmbH, die als Automobilzulieferer Produkte der Geschäftsbereiche Druckguss, Spritzguss sowie Öl- und Kühlmittelpumpen unter anderen an Audi, BMW, Mercedes-Benz, Porsche und Bosch liefert, wird von der italienischen Gnutti Carlo SpA/Maclodio übernommen. Der Umsatz im Jahr 2017 betrug 220 Millionen Euro, aktuell läuft eine 90 Millionen Euro teure Standort- und Kapazitätserweiterung.

„In extremen Fällen sind Steuererhöhungen von 200 Prozent möglich.“ Josef Frauscher, Bundesgremium des Fahrzeughandels

„Internet-Direktverkaufsrecht des Herstellers ist eine Riesengefahr!“ Uwe Brossette, Rechtsanwalt

15. Weintritt-Gala war wieder toller Spendenerfolg Welser Messe genutzt Auch heuer setzte EAL wieder auf den Caravan Salon Austria in Wels und präsentierte seine Produktpalette an Kfz-Zubehör. Im Zuge der Automechanika zeigte EAL seinen faltbaren Fahrradträger Premium G3, der einen neu entwickelten Rahmen hat bzw. auf 3 Räder erweiterbar ist, und Induktions-Ladegeräte.

Es ist gut, dass es nicht nur den burgenländischen Autohändler Weintritt gibt. Es ist gut, dass ORF Burgenland für die „Licht ins Dunkel“-Aktion Wilhelm Weintritt (B. r.) als verlässlichen Spendensammler hat. Im Beisein von Landeshauptmann Hans Niessl lud er zur bereits 15. Gala auf Schloss Esterhazy in den Haydn-Saal. Wieder wurde er in seinem Anliegen „Menschen zu helfen“ von seinen Lieferanten unterstützt. Als Hauptpreis verführte ein neuer Fiesta zum regen Losverkauf. Das Spendenergebnis mit rund 60.000 Euro kann sich wieder sehen lassen. Ford-Händler Weintritt: „Nächstes Jahr werden wir unter der bewährten musikalischen Leitung von Freund Ferry Janoska wieder mit einer illustren Künstlerschar ein Spenden animierendes Konzert veranstalten!“

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Vielversprechende Zukunftsaussichten = höchste Zufriedenheit für Händler und Kunden • Innovation und Technologieführerschaft bieten Vorsprung gegenüber Mitbewerbern • Wandel der rationalen zur emotionalen Marke ist voll im Gange • Wir verfügen über die jüngste Modellpalette am Markt • Alle Euro 6d-Temp-Fahrzeuge sind prompt lieferbar • Import- und Handelsorganisation arbeiten Hand in Hand • Die Autohäuser richten sich schon heute auf zukünftige Herausforderungen aus • Innovation und Emotion erschließen neue Zielgruppen • Flottenkunden haben die Marke mit Begeisterung wahr- und aufgenommen

Wir sind stolz auf ein starkes Hyundai-Händlernetz und ein starkes Hyundai-Team! Ihre Hyundai Import Gesellschaft m.b.H.

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future mobility

FOKUS

Ein Tag voll mit Inform 10 Referate, 3 Podiumsdiskussionen: Das Programm am 11. A&W-Tag war außerordentlich dicht, bot in den Pausen dennoch Zeit zum Plaudern. Der Versuch, möglichst für alle Besucher Neuigkeiten zu bieten, scheint gelungen.

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ie Klammer, die den 11. A&W-Tag zusammenhielt, hieß heuer „future mobility“: Unter diesem Stichwort steht für den A&W Verlag in diesem Herbst nicht nur die immer größer werdende Branchenveranstaltung in der Wiener Hofburg, sondern wir befüllen auch laufend die eigene Homepage www.future-mobility.at. Damit aber noch nicht genug: Unser traditionelles Sonderheft gegen Jahresende wird all diese Aspekte (und noch viel mehr) vermischen. Lassen Sie sich überraschen!

Referenten aus Österreich und Deutschland Doch zurück zum A&W-Tag: Nach mehr als 11 Monate dauernden Planungen, in denen das Programm mehr als ein Dutzend Mal aktualisiert und adaptiert wurde, lief am 23. Oktober alles wie am Schnürchen. ORF-Redakteur Thomas Langpaul, der für den eigentlich geplanten, dann aber erkrankten Mo-

derator Peter Filzmaier eingesprungen war, empfahl sich durch seine Analysen für weitere Einsätze. Er war es auch, der gemeinsam mit den Technikern und Veranstaltern darauf achtete, dass die Referenten ihr zugesagtes Zeitbudget nicht überschritten.

Alle Vorträge auf unserer Homepage Übrigens: Auf unserer neu gestalteten Homepage www.autoundwirtschaft.at finden Sie nicht nur deutlich mehr Fotos, als wir Ihnen auf den kommenden 12 Seiten bieten können, sondern auch – mit einer Ausnahme – alle Vorträge der Referenten. Für das Vertrauen, dass wir die PDFs online stellen dürfen, wollen wir uns an dieser Stelle ausdrücklich bedanken. • (MUE) Reservieren Sie sich schon jetzt den Termin für den A&W-Tag 2019, an dem wir das Dutzend voll machen: 29. Oktober 2019, wieder in der Hofburg!

Pünktliches Schlusswort: Chefredakteur Heinz Müller (r.) mit Moderator Thomas Langpaul vom ORF A&W-VerlagGeschäftsführer Stefan Binder eröffnete die Veranstaltung

Jedes Jahr aufs Neue erfreut das noble Ambiente in der Wiener Hofburg Letzte Notizen vor dem spannenden Vortrag: Axel Berger (CarGarantie) mit anderen Referenten am Vormittag 12

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FOKUS

ationen

future mobility

Athena-Preis, einmal anders

Mohamed Elaziz Mostghanemi bekam den Athena-Preis 2018 ausnahmsweise von einem Europameister überreicht.

A&W-Herausgeber Gerhard Lustig, Erfinder der A&W-Tage, diesmal in ungewohnt ruhiger Rolle

Die Redakteure des A&W Verlags schrieben und twitterten live von der Veranstaltung

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en Athena-Preis Österreich, der von der Bundesinnung der Kraftfahrzeugtechniker alljährlich für außergewöhnliche Leistungen in den Bereichen soziale Verantwortung, Zivilcourage und Menschlichkeit vergeben wird, überreichte heuer ein Europameister: Klaus Lehmerhofer, Kfz-Techniker bei BMW Auer in Krems, hatte bei der Berufsmeisterschaft EuroSkills 2018 in Budapest die Goldmedaille für Kfz-Technik gewonnen. Der Niederösterreicher hatte 2016 bei den chinesischen Staatsmeisterschaften bereits Rang zwei belegt und wurde bei den WorldSkills 2017 in Abu Dhabi Siebenter. Die Goldmedaille war nun die Krönung.

Markus Popp (Euromaster), Bundesinnungsmeister Komm.Rat Friedrich Nagl, Mohamed Elaziz Mostghanemi, Klaus Lehmerhofer, Autohaus-Chef Mag. (FH) Florian Auer (v. l.)

Zwei auf einen Streich Volle Reihen: Fast 500 Besucher hatten sich diesmal für den 11. A&W-Tag angemeldet

Polizeischutz für den A&W-Tag? Nein, die Überwachung des Gesprächs von Bundespräsident Alexander van der Bellen mit dem albanischen Kollegen im Nebenraum

Komm.-Rat Friedrich Nagl, am A&W-Tag noch Bundesinnungsmeister der Fahrzeugtechnik, gratulierte Lehmerhofer zu seinen hervorragenden Leistungen nicht nur herzlich, sondern überreichte ihm im Anschluss an seine eigene Ehrung den Athena-Preis 2018, um diesen an Mohamed Elaziz Mostghanemi zu übergeben. Der 44-jährige Kfz-Techniker aus der EuromasterFiliale in Wien-Triester Straße hatte einen Räuber, der auf dem Filialparkplatz ein altes Ehepaar überfallen und bestohlen hatte, erfolgreich überwältigt und hielt ihn bis zum Eintreffen der Polizei fest. Neben dem Athena-Preis erhält Mostghanemi, der seit 16 Jahren bei Euromaster beschäftigt ist, auch einen Gutschein für die Meisterprüfung. • (PEM)

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future mobility

Fokus

Christian Pesau (Arbeitskreis der Automobilimporteure, l.) mit Bernhard Dworak (Verband der freien Kfz-TeileFachhändler)

Peter M. Steininger (VMS) und Werner Kaltenböck (Leitung Retail-Betriebe, Denzel)

Andreas Westermeyer (Bundesinnung der Fahrzeugtechnik) mit Langzeit-Funktionär Josef Puntinger aus der Steiermark (r.)

Manfred Kandelhart (Bundesgremium Fahrzeughandel), Wolfgang Dytrich (Teilehandel), Bundesgremialobmann Klaus Edelsbrunner

Es lebe das Networking! Es sind definitiv nicht nur die Vorträge und Podiumsdiskussionen, die die Besucher auf den A&W-Tag locken. Ebenso wichtig ist das Plaudern mit anderen Branchenteilnehmern. Sehen Sie hier eine kleine Auswahl unserer Gäste.

V. l.: Johann Bobinger (Semperit Reifen), Michael Peschek (point S Reifen Partner), Oliver Reinisch (Semperit Reifen)

Vierer-Team von Total Austria: Sophie Cornu, August Starek, Tamara Kleedorfer und Günther Katzengruber (v. l.)

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V. l.: Matthias Wagner (Autobank), Herbert Michael Strasser (Czeczelits Automegastore), Konrad Spes (Spes Automobile)

Harald Winkler (Würth), Robert Reitinger und Siegfried Jordan (beide Obereder), Florian Andrä (Würth) und Andreas Obereder


Fokus

Walter Planitzer (Autohaus Staber) mit PorscheHolding-Sprecher Richard Mieling (r.)

Thomas Paukert (Liqui Moly), Claus Gruber (SWStahl) und Martin Gänger (Adamol)

future mobility

Robert Tuttinger, Hannes Gössler, Hansjörg Schwarz (alle Nokian)

A&W-Verlags-Teambesprechung vor Beginn der Veranstaltung: Heinz Müller, Peter Affolter, Stefan Schmudermaier (v. l.) Willkommene Entspannung bei willhaben: Wer wohl gewonnen hat?

Ostoja „Ossi“ Matic (Lucky Car), Uschi Ernst (A&W Verlag) und Martin Belasz (Würth, v. l.)

„Der A&W-Tag war eine absolute Bereicherung! Ich freue mich schon auf das nächste Jahr.“ Michael Luipersbeck, Autohaus Digital

Die in Deutschland seit sehr vielen Jahren erfolgreich durchgeführte Kundenzufriedenheitsaktion „Werkstatt des Vertrauens“ wurde heuer erstmals auch in Österreich angeboten. Als Kooperationspartner des Erfinders und Initiators, dem Verlag Kaufhold, hat AUTO & Wirtschaft das Empfehlungsmarketing auch für die heimischen Betriebe gestartet. Dabei konnten vom Start weg sowohl Förderer wie auch Betriebe von der Aktion überzeugt werden.

Google-relevante Beurteilungen

Vertrauen 2.0 Die Kundenzufriedenheitsaktion „Werkstatt des Vertrauens“ erhält eine digitale Erweiterung und wird Google-relevant.

Gerald Weiss, A&W-Verlagsleiter B2B, und Marius Kaufhold vom Verlag Kaufhold

„Damit heben wir die hervorragenden Leistungen der heimischen Betriebe hervor“, erklärt Gerald Weiss, redaktioneller Verlagsleiter B2B. „In den nächsten Jahren möchten wir die Zahl der teilnehmenden Werkstätten kontinuierlich weiter steigern.“ Für 2019 kündigt Initiator Marius Kaufhold eine wichtige, digitale Erweiterung des Gütesiegels an. „Die schriftlichen Kunden-Beurteilungen werden zukünftig in Google My Business mit einbezogen“, so Kaufhold.

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future mobility

FOKUS

Reisebegleiter für den Kunden Durch veränderte Wertschöpfungsketten ändert sich auch die Rolle des Kunden­ betreuers im Autohaus.

„Die Jungen wollen digitale Angebote am Smartphone.“

Hansjörg Mayr, Vorstand und Chief Digital Officer Wolfgang Denzel Auto AG

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rüher hat der Autohändler die Rolle des Bergführers gespielt und den Kunden gewissermaßen „am Seil“ zum Ziel geführt. In Zukunft ist der Rei-

sebegleiter auf der „customer journey“ gefragt, muss sich den Wünschen des Kunden stärker anpassen. So das Fazit von Hansjörg Mayr, Vorstand und Chief Digital Officer bei der Wolfgang Denzel Auto AG. Wobei die „customer journey“ heute nicht mehr mit dem Besuch im Autohaus, sondern bereits deutlich früher mit der Online-Recherche beginnt.

Startpunkt der Reise: die Website Man müsse sich als Händler die Frage stellen, ob die eigene Firmen-Website diesem neuen Stellenwert bereits gewachsen sei. Die gute Nachricht: Das Kerngeschäft wird „offline“ bleiben, die Kernkompetenzen der Kundenbetreuung bleiben gefragt. Aber das Autohaus wird um das „OmnichannelGeschäft“ nicht herumkommen. Wer online Leads generieren wolle, müsse einerseits auf hohe Geschwindigkeit in der Reaktion auf Anfragen, andererseits auch die Plattform achten, führte Mayr aus. Gefragt sind in Zukunft sogenannte „360-Grad-Produkte“, die den gesamten Prozess von der Bestellung bis zur Bezahlung abbilden können. Mayr nannte als Best-Practice-Beispiel u. a. die Taxi-App mytaxi. „Gerade die junge Generation will digitale Angebote mobil, also zeitlich und örtlich unabhängig, nutzen.“ • (KAT)

Branchen-Schreckgespenst WLTP Für viele ist WLTP vermutlich das Unwort des Jahres, der Abgasmesszyklus hält die Autobranche jedenfalls auf Trab.

„In extremen Fällen sind Steuererhöhungen von 200 Prozent möglich.“

Josef Frauscher, Vorsitzender Ex­ pertenkreis Tech­ nik & Umwelt im Bundesgremium Fahrzeughandel

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as Thema WLTP lässt auch so manchen Brancheninsider verzweifeln, sowohl inhaltlich als auch im Hinblick auf die Komplexität. Josef Frauscher, Vorsitzender des Expertenkreises Technik

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& Umwelt im Bundesgremium Fahrzeughandel, erklärte, dass von der Umstellung auf das neue Abgasmessverfahren sowohl Importeure als auch der Einzelhandel massiv betroffen seien: „Die Hersteller ersticken derzeit in der Gesetzgebung, es galt innerhalb relativ kurzer Zeit 2.000 Seiten Vorschriften umzusetzen, was auch zu einem Ressourcenmangel bei Prüfständen und den Typprüfungsbehörden geführt hat.“ Die Grenzwerte hätten sich zwar nicht geändert, die Chance, diese zu erreichen, seien aber wesentlich schwieriger geworden. „Da die Möglichkeiten zur CO2-Reduktion im Güterverkehr eher gering sind, muss der Pkw überdimensional viel beitragen. Um die Klimaschutzvorgaben einzuhalten, ist es daher nahezu unumgänglich, dass der Pkw 2050 kein CO2 mehr ausstößt.“ Fix sei, dass sowohl WLTP als auch rückgerechnete NEFZ-Werte massive Steuererhöhungen bei der NoVA bringen würden: „Ein Beispiel: Durch die Umstellung auf WLTP steigt der CO2-Wert von 120 Gramm pro Kilometer auf 144 Gramm. Die NoVA steigt dadurch von 6 auf 11 Prozent, was einem Plus von 83 Prozent entspricht, in extremen Fällen sind Steigerungen um 200 Prozent möglich.“ • (STS)


FOKUS

future mobility

Hersteller, gehst du zu weit? Der Kölner Anwalt und Händervertragsspezialist Dr. Uwe Brossette, Partner von Osborne Clarke, hat die künftigen Herausforderungen für Autohäuser deutlich gemacht: Multichannelund Online-Direktvertrieb, der Kampf um die Kundendaten und Function on Demand.

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rossette appellierte im Zusammenhang mit der Neufassung der Händlerverträge an das Selbstbewusstsein der Händler: „Wir sind nicht die armen Hascherln“, betonte er: Es gebe aufgrund der mit einzelnen Vertragspunkten entstehenden Probleme genug Möglichkeiten, sich zu wehren. Die neuen Geschäftsmodelle, auf die die Hersteller derzeit mit den neuen Verträgen gerade umstellten, beinhalteten besondere Herausforderungen, die bei Onlinegeschäften nicht nur im Widerruf durch den Kunden, ohne Angabe von Gründen, lägen: „Wer bezahlt nach Zulassung Wertverlust und Rücksendekosten eines speziell konfigurierten Autos?“ Die Frage der Konditionen im Zusammenhang mit der Aktivitätspflicht des Händlers im Online-Verkauf sei ebenso zu klären wie seine finanzielle und organisatorische Einbindung, denn prinzipiell stelle das Internet-Direktverkaufsrecht des Herstellers eine Riesengefahr dar, ebenso wie die mögliche gravierende Verschärfung des markeninternen Wettbewerbs. Ein ganz großes Thema seien Kundendaten, das

„Internet-Direktverkaufsrecht des Herstellers ist eine Riesengefahr!“ „Gold im digitalen Zeitalter“. Im Zusammenhang mit Sonderausstattung, die zwar im Auto eigentlich schon eingebaut, aber nicht freigeschaltet ist, fragte Brossette, wer eigentlich die Eigentumsrechte daran hat oder die Gewährleistungspflicht für Dinge, die nicht im Kaufvertrag aufgeführt sind. Er empfahl, da sonst Margenverluste drohten, eine Beteiligung via „Function-on-Demand“-Marge wie bei VW/Audi. • (ENG)

Dr. Uwe Brossette appellierte an das Selbstbewusstsein der Autohändler

Nur die Händler können Handel Setzt sich der Online-Handel durch, bleibt der lokale Handel die Schnittstelle und lassen die Hersteller den Händler überleben?

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ie Situation ist schon jetzt nicht gut, im Neuwagenhandel haben wir schon jetzt nichts verdient“, erklärt Stefan Hutschinski, Obmann Verband österreichischer Kraftfahrzeugbetrieb (VÖK). Alt war schlecht und das neue Modell sei ungewiss, so Hutschinski: „Ich bin der Hoffnung, dass sie uns leben lassen. Man muss die Spielregeln so festlegen, dass auch der Handel nicht der Verlierer ist.“ Dabei ist aus seiner Sicht der Handel unverändert eine wichtige Schnittstelle. Nico Polleti, Gründer des Mobilitätsanbieters Cluno, lobt die Einstellung des klassischen Handels: „Viele Händler denken innovativ und verstehen, dass sich Mobilität verändern wird.“ Sein Produkt sei nicht länger das Auto, sondern Mobilität selbst. Skeptisch zeigt er sich in Sachen Direktvertrieb durch den Hersteller: „Die Frage ist, ob sie das können. Der Verkauf ist eine Kernleistung des Handels.“

„Ich bin der Hoffnung, dass sie uns leben lassen.“ Stefan Hutschinski, VÖK

Die Macht der Hersteller Branchenanwalt Dr. Uwe Brossette sieht die Bedeutung des Händlers bei den jeweiligen Herstellern unterschiedlich. Dabei hätten manche Fabrikate erkannt, dass es ohne Händler nicht gehe. „Ein Beispiel dafür ist Volkswagen.“ Die allgemeine Konstellation sieht er dennoch problematisch: „Autohändler zu sein ist in einem Punkt ganz misslich: Es gibt nur einen Lieferanten und diese Macht wird ausgenutzt.“ •

AUTO & Wirtschaft 11/2018

Branchenanwalt Dr. Uwe Brossette, Nico Polleti (Cluno) und Stefan Hutschinski (VÖK)

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future mobility

FOKUS

Netflix für das Auto Mit dem Start-up „Cluno – Dein Auto Abo“ möchten Nico Polleti und sein Team den Fahrzeugvertrieb revolutionieren.

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eine Extrakosten für Wartung, Service, Versicherung, Reifen, Steuern, Zulassung oder Garantie. Was klingt wie der Traum eines jeden Autobesitzers, ist mit dem Abo-Modell des deutschen Start-ups „Cluno“ bereits Realität. „Nur für den Kraftstoff muss er aufkommen“, erklärt Nico Polleti, Gründer und Geschäftsführer von Cluno. Anders als beim Video-Pendant Netflix muss sich der zukünftige Auto-„Besitzer“ aber mindestens ein halbes Jahr lang binden – dann gibt es für 259 Euro im Monat einen Opel Corsa; für den 5er-BMW, das derzeit teuerste Modell im Portfolio, werden 749 Euro fällig. Für Polleti ist ein solches Auto-Abo die Zukunft, denn „klassischer Autobesitz“, ist er überzeugt, „entspricht nicht mehr den Kundenbedürfnissen“.

Durch und durch radikal Doch nicht nur der Vertrieb der Fahrzeuge macht Cluno radikal anders, sondern auch den Weg des Vertragsabschlusses. Alles wird via Handy erledigt: Der

Kunde bucht, macht den Bonitätscheck, scannt den Führerschein, unterschreibt mit dem Finger – alles über die App. „Das dauert 5 Minuten, es ist schnell und papierfrei, 100 Prozent digital“, schwärmt Polleti. Erreichen will Cluno natürlich den Massenmarkt. Glaubt man den Prognosen, sieht es dafür rosig aus, denn „Car-Subscription“-Modelle hatten zuletzt ein Wachstum von 28 Prozent. • (MOE)

Nico Polleti, Cluno – Dein Auto Abo

Tiefenentspannt ins Internet „Zitat“

Albert C. Still, Vorstandssprecher AVAG Holding

Online schnell genug heißt: sofort

Will man zum Normalpreis verkaufen, Finger weg vom Online-Handel. Das Internet taugt vor allem zum Lead-Generator.

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it reinem Online-Handel hat die europaweit mit 180 Autohaus-Standorten operierende AVAG keine besonders guten Erfahrungen gemacht: „So gut

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wie niemand kauft im Internet ein Auto – zumindest nicht zum normalen Preis“, fasste Vorstandssprecher Albert Still zusammen. Dennoch sei das Internet für den Autohandel alles andere als nutzlos. „Wenn man das Thema richtig angeht, kommen mehr Leute in den Laden und kaufen mehr Autos.“ Richtig angehen heißt: Die eigene Homepage auf Vordermann bringen, sodass sie Leads generiert. Und: „Wir bespielen alle Autohandels-Börsen, aber auch Social Media wie Facebook. Das macht richtig Arbeit. Aber wenn du es gescheit machst, hast du damit Erfolg“, zeigte sich Still überzeugt.

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Erfolg, den man messen kann: „20 Prozent der Neuwagenanfragen müssen zu einem Kaufvertrag führen, 30 Prozent bei Gebrauchten. Serviceanfragen übers Web werden zu 95 Prozent zu einem Termin – außer man antwortet nicht schnell genug auf die Anfrage. Mancher Lead ist schon nach 20 Minuten tot.“ Auch mit dem Thema Big Data hat man sich bei der AVAG befasst und wünscht sich „eher weniger Daten“. Ziel sei das „Sammeln und Auswerten von Kundeninformationen, um Autos zu verkaufen“. • (KAT)


FOKUS

future mobility

Österreicher glauben an das Auto Wie werden die Konsumenten punkto Mobilität in Zukunft ticken? Dieser Frage ging das Online-Verkaufsportal willhaben nach.

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uch im Jahr 2030 werde das Auto in Österreich eine wichtige Rolle spielen, erläuterte Michael Gawanda, Head of Motornetzwerk bei willhaben, in seinem Vortrag. Im Rahmen einer Umfrage wurden in Österreich mehr als 1.000 Personen befragt und unter anderem deren zukünftiges Nutzungsverhalten erhoben. Demnach verbinden knapp 70 Prozent der Befragten das eigene Fahrzeug mit Mobilität, „wobei es ein spürbares Stadt-Land-Gefälle gibt“, so Gawanda.

Einkaufen und reisen mit dem Auto hoch im Kurs In Wien seien es nur mehr 53 Prozent, während 86 Prozent der Kärntner Mobilität mit dem Besitz eines eigenen Autos verbinden, wie Gawanda unterstrich. Wobei bei der Nutzung des Fahrzeugs Einkäufe (79,9 Prozent) und Urlaubsreisen (69,8 Prozent) dominieren. Durchschnittlich legen die Österreicherinnen und Österreicher 13.370 Kilometer jährlich mit dem eigenen Wagen zurück. Daran wird sich, wie die Ergebnisse der Umfrage zeigen, auch in Zukunft wohl wenig ändern: Dem-

„Es gibt ein spürbares Stadt-Land-Gefälle!“ nach glauben 76 Prozent, dass sie auch in 10 Jahren gleich viel fahren werden. 55 Prozent können sich vorstellen, ein autonomes Fahrzeug zu nützen, 38 Prozent erwägen, in den nächsten 2 Jahren ein E-Auto zu kaufen und 75 Prozent der Befragten sind davon fest überzeugt, dass sie 2030 immer noch ein Auto besitzen werden. • (DSC)

Michael Gawanda, Head of Motornetzwerk bei willhaben

Kundenkontakt als Schlüssel

„Die Gefahr, zu einem Erfüllungsgehilfen der Hersteller degradiert zu werden, ist gebannt.“ Axel Berger, Vorstandsvorsitzender CG Car-Garantie VersicherungsAG

CarGarantie-Boss Axel Berger unterstrich den USP des Handels als großen Vorteil gegenüber den Herstellern.

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aten sind das neue Öl“, konstatierte Axel Berger, Vorstandsvorsitzender CG Car-Garantie Versicherungs-AG, in seinem Vortrag. Und ergänzte die Feststellung mit dem – für ihn viel wichtigeren – Satz

„Informationen sind das neue Gold“. Doch damit die Händler von diesen Rohstoffen profitieren können, müssten sie genau wissen: Wer ist mein Kunde? Was will der Kunde? Der Vorteil: All das kennen die Autohäuser bereits aus ihrem Tagesgeschäft – sofern sie es richtig und professionell machen. Dieser direkte Kundenkontakt bilde auch in Zukunft den Schlüssel zum Erfolg, wie Berger festhält: „Das ist der USP des Handels, den die Hersteller gar nicht abbilden können.“

Keine Angst vor Veränderungen Klar sei nämlich sehr wohl, dass der Online-Handel von Fahrzeugen steigen werde – nicht zuletzt weil die Hersteller den Direktvertrieb forcierten. Übertriebene Angst davor müsse jedoch keiner haben, da „wir Menschen nach wie vor in archaischen Strukturen leben“. Dennoch müsse jeder Autohändler rechtzeitig die „Weichen stellen“ und sich mit den Herausforderungen des Online-Neuwagenverkaufs und der Kundenbindung im WWW (Stichworte: interaktive, übersichtliche Händler-Webseiten mit einfachen Buchungssystemen) auseinandersetzen. • (PSP)

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future mobility

FOKUS

Wie viel Öl brauchen wir 2040? Die Elektrifizierung nimmt zu, die Vielfalt an Energieträgern wird größer. Wird im Jahr 2040 also das Geschäft mit dem schwarzen Gold keines mehr sein? Gerhard Wolf, Geschäftsführer Castrol Austria, blickt in die Zukunft.

Castrol-Geschäftsführer Gerhard Wolf sagt dem Öl eine positive Zukunft voraus

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nhand des BP Energy Outlooks, einer jährlichen Analyse von BP, die eine Prognose über die Zukunft des globalen Energieverbrauchs erstellt und Trends und Auswirkungen untersucht, stellt Gerhard Wolf, Geschäftsführer Castrol Austria, klar: Das Öl ist auch in Zukunft wichtig. „2040 wird der globale Energiemix so vielfältig sein wie niemals zuvor:

Öl, Erdgas, Kohle und nichtfossile Brennstoffe. Die Nachfrage nach Öl wird dennoch weiterhin steigen und erst um 2040, wo sie jeweils einen Anteil von 25 Prozent am weltweiten Energieverbrauch haben, einen gewissen Plafond erreichen. Auf diesem Plafond werden wir uns dann bewegen.“ Grund sei das Wachstum der Weltwirtschaft und der damit steigende Energieverbrauch. Und: Der Verkehr und damit auch dessen Elektrifizierung falle in Sachen Energieverbrauch neben Industrie und Haushalten eher gering aus. Zudem werde der Verbrauch der Fahrzeuge immer effizienter und die Fahrzeuge selbst durch Shared Mobility auch sinnvoller genutzt. Der Rückschluss, dass auch eine stark steigende Nachfrage nach E-Autos die Ölnachfrage kollabieren ließe, stimme daher nicht, so Wolf. Der Castrol-Geschäftsführer ergänzt, dass die größte Nachfrage in der Luftfahrt, in der Seefahrt und im Schienenverkehr sowie durch Lkws entstehe. Deshalb werde der Verkehrssektor weiterhin durch die Nutzung von Öl dominiert werden – zu etwa 85 Prozent im Jahr 2040. • (PEM)

Intelligent autonom mobil Heute erhältliche Autos entsprechen der Autonomie Stufe 2: Bei Stufe 3 fährt und überwacht sich das Auto dann selbst.

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ipl.-Ing. Harald Barth, Product Marketing Manager der Valeo Driving Assistance Product Group, begann mit einer Kurzvorstellung des Zulieferers mit 111.600 Mitarbeitern, der 2017 etwa 13 Prozent oder knapp 19 Milliarden Umsatz im Automotive Aftermarket erzielte. Er erwartet künftig einerseits Privatautos, deren Fahrt in vier oder bei Flottenbetreibern in fünf Stufen (die Barth beschrieb) automatisiert wird, und andererseits ge„share“te autonome Mobilität. Bei Privatautos stehe neben Komfort- und Zeitgewinn vor allem die Erhöhung der Verkehrssicherheit im Vordergrund, während für Flottenbetreiber ausschließlich der geschäftliche Ansatz eine Rolle spiele: Bei autonomen Fahrzeugen für den Transport von Menschen und Gütern mache autonomes Fahren nur Sinn, wenn man den menschlichen Fahrer ganz ersetzen könne. Flottenbetreiber bereiteten sich daher darauf vor, direkt zu fahrerlosen Systemen zu wechseln. Privatautos, erklärte Barth dezidiert, werden nicht nur auf dem Weg zum autonomen Fahren zunächst noch den Eingriff des Fahrers nach Aufforde-

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„Der Schritt zur Stufe 3 ist der Meilenstein“

Harald Barth (Valeo) beschrieb den Weg zum selbstfahrenden Auto rung benötigen. Sie werden lange Gelegenheit zum Selberlenken bieten, weil es auch auf längere Sicht noch zahlreiche Straßen und Gebiete geben wird, in denen die automatisierte Fahrfunktion nicht verfügbar ist – und Valeo dem Fahrer schließlich nicht die Freude am Fahren nehmen möchte. • (ENG)


FOKUS

future mobility

NoVA-Euro unverzichtbar Mit einem Wegfall der NoVA könne man mit Abgaben in einer anderen Form rechnen. Geschenkt gibt es wohl nichts.

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erzeit mache die NoVA in Österreich jährlich rund 472 Millionen Euro aus. Diese werde man nicht „einfach wegfallen lassen können, da hätte der Finanzminister sicher etwas dagegen, und da brauchen wir etwas zum Gegenrechnen“, meinte Komm.Rat Ing. Klaus Edelsbrunner im Rahmen der Podiumsdiskussion: „Wann wird die NoVA abgeschafft?“ Realistischerweise werde die NoVA bleiben, so Mag. Alfons Fischer (MVC), auch wenn er sich eine Kombination aus Vorsteuerabzugsberechtigung bei Firmenfahrzeugen und einer km-abhängigen PkwMaut wie Roadpricing vorstellen könnte.

Übergang zu Verbrauchssteuer vorstellbar Grundsätzlich sieht Mag. Bernhard Wiesinger (ÖAMTC) bei den Konsumenten eine mögliche Akzeptanz für eine Umstellung von einer Besitzsteuer auf eine km-abhängige, jedoch sei es für jene unfair, die etwa vor Kurzem noch NoVA zahlten und dann auch bei der neuen Steuer mitzahlen „dürfen“. Ge-

nerell sieht er die Steuerquote auf einem Höchstlevel und macht sich für eine Senkung stark. „Wir haben aufgrund der NoVA und der motorbezogenen Versicherungssteuer die höchsten Steuern in der EU, ohne damit einen Kilometer zu fahren“, unterstrich Günther Kerle (IV), der im Sinne einer Ökologisierung vorschlägt, zum Verbrauchsprinzip überzugehen, um nicht zusätzliche Steuern zu haben. • (MPI)

Mag. Alfons Fischer (MVC), Günther Kerle (Automobilimporteure), Komm.-Rat Ing. Klaus Edelsbrunner (WKO) und Mag. Bernhard Wiesinger (ÖAMTC)

Viele Wege führen zum Ziel Dass Autohäuser und Werkstätten eine Zukunft haben, waren sich die Experten einig. Offen ist, welche Chancen zu nutzen sind.

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ls Basis für das Geschäft im Autohaus sieht Mag. Walter Birner weiterhin die Werkstatt. Jedoch werde sich der Ablauf ändern: etwa dass das Handy darüber informiert, wann man zum Service oder zur Reparatur in die Werkstatt müsse. Bei 6 Millionen Fahrzeugen – 5 Millionen davon Pkws – sieht Josef Harb noch ausreichend Kundenpotenzial für die Werkstätten. Um nahe am Kunden zu sein, müssen Kontaktmöglichkeiten wie die 2 Reifenwechsel genutzt und durch Aus- und Weiterbildung die besten Köpfe in den Betrieben gehalten werden.

Kundenpflege immer wichtiger Dies unterstreicht auch Ing. Wolfgang Stummer, der die Rückholung von an andere ausgelagerte Bereiche als Chance für die Werkstätten sieht. So gebe es mit dem Reifengeschäft die Chance, den Kunden 2 Mal im Jahr zu betreuen: „Das Potenzial ist noch nicht komplett ausgeschöpft!“ Dass Werkstätten und

Autohäuser künftig vermehrt mit Gebrauchtwagen handeln werden, prognostiziert Nikolaus Menches von Auto1.com („Wir kaufen dein Auto“), der allerdings davor warnt, Händler und Werkstätten als Hauptkonkurrenz zu sehen. Dies seien der Nachbar, der private Verkäufer. Mit dem Verkauf eines guten Gebrauchtwagens, gepaart mit gutem Werkstattservice könne ein zukünftiger Neuwagen-Kunde überzeugt und gebunden werden. • (MPI)

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Mag. Walter Birner, Ing. Wolfgang Stummer (Goodyear Dunlop), Nikolaus Menches (Auto1.com) und Josef Harb (WKO)

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future mobility

FOKUS

Blickfang dank Rennbahn: Das Team von willhaben hatte stets viele Besucher am Stand

Seit Jahren ist CarGarantie ein Sponsor des A&W-Tages: Auch heuer war es so – mit hohem Besuch aus der Zentrale in Freiburg.

Partner vor den Vorhang! Nur durch die Kooperation mit Sponsoren ist es uns möglich, die Kosten für unsere Besucher niedrig zu halten. In vielen Fällen läuft die Zusammenarbeit schon über viele Jahre: Dafür möchten wir uns bedanken! Sabrina Digruber, Österreichischer Wirtschaftsverlag: Rund um die Elektronische Begutachtung EBV haben sich Produkte, Lösungen und Trainings entwickelt

Lernen ist wichtig – in möglichst allen Bereichen der Kfz-Branche: Das wurde den Besuchern am Stand der FH Kufstein klar.

Goodyear Dunlop Tires Austria präsentierte auf seinem Stand den Autohäusern die neuesten Vermarktungstools für ein modernes Reifengeschäft.

„Betriebsausflug“ zum A&W-Tag: Das Team von carplus war fast vollzählig in der Hofburg anzutreffen.

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Premiere: Die Mitarbeiter von VEACT zeigten auf dem A&W-Tag erstmals, was sie unter punktgenauem Automobilmarketing für Autohäuser verstehen.

Das Team von easyleasing informierte auf seinem Stand über seine innovativen Dienstleistungen.

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FOKUS

Gute Bekannte aus früheren Zeiten und die Manager der Jetztzeit: Castrol ist seit vielen Jahren auf dem A&W-Tag prominent vertreten.

future mobility

Das Valeo-Team aus Deutschland: Schon in den beiden vergangenen Jahren war der Großkonzern in der Wiener Hofburg mit dabei.

Das engagierte Team von Apollo Vredestein führte auf seinem Stand viele Gespräche und zeigte die neuesten Produkte.

Ein Fahrsimulator half, Besucher auf den Stand von auto1.com zu locken. Dort gab es Informationen für die Besucher.

Eine Reihe von Reaktionen erreichte uns nach dem A&W-Tag. Einige davon finden Sie hier: Gratulation zum G‘spürsinn bei den Themen: Gerade in Zeiten des raschen technischen Wandels, der nahezu alle Bereiche der Kfz-Branche erfasst, ist es sehr hilfreich, im Gespräch mit praxisnahen Experten sich über aktuelle Trends zu informieren. Komm.-Rat Mag. Dr. Gustav Oberwallner, MBA EU-Beauftragter, Bundesgremium Fahrzeughandel Es war wieder eine gelungene Veranstaltung. Glückwunsch dazu! Tolle Location, gut organisiert, die richtigen Trendthemen, angenehme Gesprächspartner. Das Who’s who der Branche. Wolfgang Steube, Ex-Geschäftsführer „Partslife“ Das war eine großartige Veranstaltung! Prof. Hannes Brachat, Herausgeber „Autohaus“

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Mag. B. Katzinger

The New Lazy

„Nach den Vorziehkäufen vom Juli und August hat uns der Rückgang in dieser Wucht dann doch überrascht.“ Mag. Gregor Strassl, Denzel

„Fahrzeugmodelle mit neuen Antriebsarten und neue Modellreihen werden nicht automatisch Vertragsprodukte.“ Aus dem neuen Audi-Vertrag

„Wien liefert diese Komponenten an die Endfertigung der PSA-Werke in Spanien, Frankreich, Deutschland oder Polen.“ Maxime Picat, PSA

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Mercedes Pop-up Box Erstmalig in Österreich hat Importeur Mercedes-Benz Österreich die Pop-up Box mit dem Autohaus Moser im Villacher Einkaufszentrum Atrio, anschließend mit dem Autohaus Kaposi in Klagenfurt eingesetzt: Damit begegne man dem Kunden in ihrem persönlichen Alltag, um die Fahrzeugpalette zu promoten. Die Pop-up Box ist Teil der globalen Mercedes-Benz Initiative „Best Customer Experience“, die ein einzigartiges, einheitliches Premium-Markenerlebnis bieten soll.

Spin-off Als erstes Modell der neu geschaffenen, nach der Motorsportabteilung von Seat benannten VW-Konzernmarke Cupra ist das SUV Ateca erschienen. Den gibt’s bei Seat-Händlern in Österreich.

Elektro-Flitzer Der Nationalrat hat die Geschwindigkeitsbeschränkungen laut IG-Luft bei entsprechenden Hinweistafeln der Ausnahmeregelung für Fahrzeuge mit grünen Nummerntafeln aufgehoben: Damit soll der Anreiz, Elektroautos anzuschaffen, verstärkt werden.

PSA: Praktiker-Versionen Spezial-Varianten der Modelle Citroën Berlingo und Peugeot Partner für Vielfahrer und Handwerker hat die Groupe PSA angekündigt. Die Versionen Citroën Berlingo Worker und Peugeot Partner Grip für den Baustelleneinsatz warten mit 30 mm mehr Bodenfreiheit, Unterbodenschutz und Traktionskontrolle auf. Citroën Berlingo Driver und Peugeot Partner Asphalt (für Kurierdienste) haben bessere Dämmung, Rückfahrkamera und 8-Zoll-Touchscreen sowie Klimaanlage.

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Eine der bei Fachzusammenkünften dieser Tage meist gewälzten Fragen lautet: Können Sie sich vorstellen, ein Auto im Internet zu kaufen? Was – ganz ohne Probefahrt, Besichtigung, Angreifen, Ankreuzeln, Extras aussuchen, Diskutieren mit dem Fachmann im Autohaus? Niemals? Hm. Dann vielleicht aber so: Hauszustellung, vier Wochen Rückgaberecht bei Nichtgefallen, all-inclusive zum monatlichen Fixpreis, nach 6 Monaten Austauschmöglichkeit gegen ein anderes Modell? Tja, bequem wäre das schon oder besser gesagt: convenient! „Convenience“, das steht im Supermarkt auf dem Regal mit den Fertigmenüs und ein Auto ist sicherlich kein Billigartikel. Andererseits hat es für viele auch längst nicht mehr den Stellenwert, den es einmal hatte. Wer weiß schon, welche Blüten die neue Bequemlichkeit im Kundenverhalten noch treiben wird?


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und um zwei Fahrmodi erweitert worden. Die Batteriekapazität wurde vergrößert und bringt es nun auf 13,8 kWh, was einer rein elektrischen Reichweite von 45 km nach Euro 6d-TEMP, also WLTP inkl. Der Mitsubishi Outlander PHEV verfügt über einen Benzin- RDE, entspricht. und zwei E-Motoren, einer davon treibt die Hinterachse an Geladen werden kann das SUV sowohl an der normalen Steckdose als auch an einer Wallbox sowie als Draufgabe – keine Selbstverständlichkeit bei Plug-in-Modellen – auch an einer 50-kW-Gleichstrom-Schnellladestation. Die Preisliste startet bei 45.450 Euro, davon wird ein BoPlug-in-Hybriden steigt, auch nus inkl. Förderung von 8.000 Euro abgezogen.

Teilzeit-Elektriker Die Nachfrage nach Mitsubishi vermeldet ein Plus beim Outlander PHEV. Von Stefan Schmudermaier

180 Outlander PHEV für heuer geplant

itsubishi zählte mit dem i-MiEV zu den Vorreitern der E-Autos der Neuzeit, mit dem Outlander PHEV war man auch bei den Plug-in-Hybriden vorn dabei. Ab sofort steht die dritte Generation bei den Händlern. Dank eines komplett neuen Antriebsstranges ist die Leistung bis zu 15 Prozent gestiegen

In Österreich wurden seit 2013 rund 350 Outlander PHEV verkauft, dank steigender Nachfrage plant man für 2018 mit 180 Einheiten. Bestseller von Mitsubishi ist weiterhin der ASX mit voraussichtlich rund 1.900 Stück. Für das Gesamtjahr peilt die Denzel Autoimport GmbH 5.400 Einheiten an, was einem Marktanteil von ca. 1,5 Prozent entspricht. •

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Übergabe vollzogen Für den technologischen Wandel in der Fahrzeugwirtschaft braucht es zur Umsetzung die besten Leute in den Gremien. Von Gerhard Lustig as Wichtigste für die Zukunft der Fahrzeugtechniker in Österreich ist Kundenbindung auf hohem Niveau und im Zusammenhang damit für Kfz-Technik/Karosseriebau gut ausgebildete Mitarbeiter, deren Leistung und Problemlösungskompetenz Reparaturen der zunehmend komplexer werdenden Fahrzeuge wirtschaftlich und das Florieren des Betriebs möglich machen. Mit dieser gemeinsamen Botschaft vollzogen Josef Harb und Fritz Nagl den Stabswechsel an der Bundesinnungsspitze. Für den technologischen Wandel braucht es weiter Funktionäre, die als Rüstzeug für die Herausforderungen die bestmögliche Erfahrung mitbringen. Doppelte Verantwortung tragen jene Betriebe, die vom Land mit wiederkehrenden §-57a-Begutachtungen betraut sind: einerseits für die Sicherheit der Kunden, die ihr Fahrzeug der vom Staat überwachten Kontrolle unterwerfen, und andererseits, weil die Pickerl-Überprüfung für die Kfz-Techniker den Schlüssel zum Folgegeschäft darstellt, einer beson-

Foto: Foto Weinwurm

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Georg Ringseis baut namens der Innung für freie Werkstätten einen IT-Datenzugang auf

Josef Harb übernahm mit „Dank und Anerkennung“ an Fritz Nagl (r.) das Bundesinnungsamt der Fahrzeugtechniker ders wichtigen Säule für eine große Zahl unserer Betriebe. Der verstärkte Austausch und die Einbindung aller Landesinnungsmeister in die Entscheidungen bereits vor den Beschlüssen im Rahmen der Bundesinnungs-Ausschusssitzung (BIAS) sollen künftig den direkten Informationsfluss vom Gewerbetreibenden zur Bundesinnung ermöglichen und andererseits sicherstellen, dass die Innung dank breitem Konsens an einem Strang zieht. •

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handel

Denzel-Vorstandssprecher Mag. Gregor Strassl eröffnete heuer unter anderem die Erweiterung des Kundencenters Wiener Neustadt (r.)

„90 Prozent gemeinsam“ „Die Denzel Gruppe wird mit 1.300 Mitarbeitern voraussichtlich 800 Millionen Euro Umsatz erzielen und ca. 45.000 Fahrzeuge vermarkten“, erklärt Mag. Gregor Strassl, Sprecher des Vorstandes der Wolfgang Denzel Holding AG. Ein Rekordjahr wird 2018 allerdings nicht.

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&W: Die vergangenen Monate waren ein Auf und Ab bei den Neuzulassungen: Wie ist das Jahr bisher für Denzel gelaufen? Mag. Gregor Strassl: Wir erwarten in Summe für den Konzern ein gutes Jahr. Nachdem 2017 ein außerordentlich vernünftiges Jahr war, wird 2018 nicht ganz an das Vorjahresergebnis anschließen können. Mit ein Grund könnte die WLTP-Einführung sein.

„Nach den Vorziehkäufen vom Juli und August hat uns der Rückgang bei den Kaufvertrags-Abschlüssen in dieser Wucht dann doch überrascht.“ Entscheidend sind dabei nicht nur die Zulassungszahlen, sondern die Kaufvertrags-Abschlüsse. Nach den Vorziehkäufen vom Juli und August hat uns der Rückgang in dieser Wucht dann doch überrascht. Bei 20 Autohäusern in Österreich gibt es immer wieder Bauprojekte. Wo wird aktuell umgebaut?

Teile des Megadenzels in Wien-Erdberg werden derzeit umgebaut

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Strassl: Im Moment wird der Schauraum von Jaguar und Land Rover beim Megadenzel in Wien-Erdberg erneuert. Wenn dieses Projekt abgeschlossen ist, geht es mit Volvo weiter. Der Umbau in Wiener Neustadt ist ja schon abgeschlossen und Eisenstadt ist im Fertigwerden. Die Denzelbank hat sich in den vergangenen Jahren sehr gut entwickelt. Geht dieser Trend weiter? Strassl: Ja. Die Denzelbank verfügt derzeit über 240 Millionen Euro Spareinlagen von Kunden. Es ist eine sehr real wirtschaftende Bank, mit der wir sehr zufrieden sind und die laufend neue Kunden gewinnt. Das Geld dient für die Lagerfinanzierung für Hyundai- und Mitsubishi-Händler einerseits, aber auch als Absatzfinanzierung für unsere Kunden. Denzel ist einerseits Händler, andererseits aber auch Importeur von Hyundai und Mitsubishi. Wie sehen Sie diese Rolle? Strassl: Als Privatimporteur und als Händler verstehen wir bei Denzel beide Seiten und versuchen stets ausgleichend zu agieren. Unser Anspruch ist, dass Importeur und Händler 90 Prozent des Weges gemeinsam gehen sollten. Beide müssen eine Bilanz legen und Geld verdienen. Bei einem Privatimporteur ist dies jedenfalls so. Unser Ziel bei Denzel ist es daher, mit den Mitsubishi- bzw. Hyundai-Händlerpartnern eine offene und vertrauensvolle Geschäftsbeziehung auf Augenhöhe zu führen. • (MUE)


Handel

(B. l.) Dr. Christian Pesau (IV), Umweltministerin Elisabeth Köstinger und Bundesgremialobmann Klaus Edelsbrunner (B. o.) Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer und Verkehrsminister Norbert Hofer

Präsenz mit viel Prominenz Beim Treffen der EU-Umweltminister in Graz war auch der Arbeitskreis der Automobilimporteure vertreten.

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uch wenn Österreich derzeit den EU-Vorsitz führt, gibt es nicht allzu viele Gelegenheiten, auf die Interessen der Automobilwirtschaft aufmerksam zu machen: Eine davon bot sich Ende Oktober beim Treffen der EU-Verkehrs- und -Umweltminister in Graz. Dieses Treffen wurde vom Arbeitskreis der Automobilimporteure perfekt genutzt.

Minister Norbert Hofer sichert Unterstützung zu Der Arbeitskreis hatte sowohl beim informellen Ministerrat im Congress als auch beim Bürgerevent „Graz bewegt Europa – Europa bewegt Graz“ auf dem Grazer Hauptplatz einen eigenen Stand. Es ging vor allem darum, das Elektromobilitätspaket gemeinsam mit den zuständigen Ministerien

vorzustellen – und auch darum, die wichtige Automobilbranche in Österreich zu präsentieren. Graz ist als Standort der Autoindustrie ja der perfekte Boden dafür. Unter anderem statteten die Minister Elisabeth Köstinger und Norbert Hofer dem Stand der Automobilimporteure einen Besuch ab. Hofer sicherte den Autoimporteuren und Bundesgremialobmann Klaus Edelsbrunner im persönlichen Gespräch zu, die Branche in ihren Anliegen im Bereich der automotiven Besteuerung zu unterstützen. • (MUE)

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Immer wieder besuchten Umweltminister und -experten den Stand der Automobilimporteure

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Die gesamte Opel-Modellpalette wurde schon im Sommer auf WLTP umgerüstet

WLTP von A bis Z Opel-Händler haben einen entscheidenden Vorteil gegenüber vielen Mitbewerbern: Da alle Fahrzeuge auf WLTP umgestellt sind, können sie die volle Modellpalette anbieten.

S Nachfüllen von AdBlue: per Kanister oder in den Opel-Werkstätten

Advertorial

chon im August meldete die Opel Austria GmbH, dass die gesamte Pkw-Modellpalette von Opel nach dem WLTP-Fahrzyklus zertifiziert sei – vom kleinen ADAM bis zum Zafira. Ein entscheidender Vorteil, wie sich herausstellen sollte: Denn während viele Händler von anderen Marken wochenlang auf die Freigaben für wichtige Modelle warteten (und teilweise noch immer warten), gab (und gibt) es bei Opel keinerlei Einschränkungen bei der Lieferfähigkeit. Die Bemühungen von Opel begannen noch viel früher: Schon als der neue Astra im Juni 2016 auf den Markt kam, wurden bei diesem Modell die praxisnahen Verbrauchsangaben nach dem WLTPZyklus ausgewiesen. Auch im Rahmen der Modellpflege des Mokka X und des Zafira wurden diese Werte gemessen und veröffentlicht. Beim Insignia 2.0 BiTurbo-Diesel ging Opel Mitte 2017 noch einen Schritt weiter: Das Auto wurde nach dem WLTP-Zyklus zertifiziert – also mehr als ein Jahr vor dem Inkrafttreten dieses Messzyklus.

Dieses Kürzel steht für Worldwide Harmonized Light Vehicle Test Procedure. Ziel war es, den Endkunden realitätsnähere Werte für den Kraftstoffverbrauch zu liefern als beim zuvor verwendeten NEFZ. „Wir haben uns seit Jahren auf diesen Tag vorbereitet und unser gesamtes Portfolio rechtzeitig WLTP-zertifiziert, sodass es für unsere Kunden keinerlei Beeinträchtigungen gab“, sagt Xavier Duchemin, Marketing- und Vertriebschef von Opel. „Daher hatte die Einführung der neuen Vorschriften am 1. September auch keine Auswirkungen auf den Handel.“ Da Opel alle Fahrzeuge stets liefern konnte, stehe Opel an der Spitze der Automobilindustrie.

Stickstoffoxide deutlich reduziert Dass sich die Bemühungen ausgezahlt haben, zeigte sich im September auch bei den Neuzulassungen in Österreich: Opel erhöhte seinen Marktanteil auf 8,18 Prozent. Technisch verfügt die Opel-Modellpalette über innovative Antriebstechnologien: Bei den Diesel-Modellen setzt man auf die AdBlue-Einspritzung. Den Opel-Betrieben bieten sich dadurch gute Zuverdienst-Chancen durch den Verkauf von AdBlue-Kanistern bzw. durch das Einfüllen von AdBlue im Zuge eines Werkstatt-Aufenthalts. Durch die Selective Catalytic Reduction werden Stickstoffoxide bei Dieselmotoren hochwirksam reduziert. Eine andere technische Lösung wurde bei den Direkteinspritzer-Benzinern gefunden: Diese arbeiten mit einem Partikelfilter. Die Opel-Händler haben also die besten Argumente für einen erfolgreichen Neuwagen-Verkauf in den Händen!


Die Opel Business Line:

MACHEN SIE IHREN ARBEITSPLATZ ATTRAKTIVER.

Egal ob Start-Up oder Traditionsbetrieb – wer sein Unternehmen voran bringen will, braucht ein durchdachtes Geschäftsmodell: Entdecken Sie jetzt die Opel Business Line! Erleben Sie Oberklasse-Komfort in perfektem Einklang mit dynamischer Effizienz. Abbildungen zeigen Sonderausstattungen. Verbrauch Grandland X gesamt in l / 100 km: 4,0 – 5,8; CO2-Emission in g / km: 106 – 132. Verbrauch Astra gesamt in l / 100 km: 4,1 – 6,7; CO2-Emission in g / km: 107 – 154.

DIEDIE ZUKUNFT DIE ZUKUNFT ZUKUNFT GEHÖRT GEHÖRT GEHÖRT ALLEN ALLEN ALLEN


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Die Zukunft der Händlerverträge Wie wird die Zukunft des Autohandels aussehen? Das spiegelt sich in den neuen Händlerverträgen wider, an denen allerorts gebastelt wird. A&W hat stellvertretend den neuen Audi-Vertrag unter die Lupe genommen. Von Dr. Friedrich Knöbl

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as beginnt schon beim Grundsätzlichen – der Art des Vertriebes: „Der Vertrieb erfolgt im Rahmen eines quantitativen Vertriebssystems“. „Quantitativ“ im Sinne des EU-Wettbewerbsrechts bedeutet, dass die Zahl der Händlerverträge von Haus aus vertraglich fixiert und beschränkt ist. Damit sollen die Investitionen der Händler – im Einvernehmen mit dem Hersteller – vor unerwünschter und unkalkulierbarer Intrabrand-Konkurrenz geschützt werden. Doch gleich darauf folgt die Klausel: „Der Lieferant behält sich vor, an für ihn wichtigen Standorten jederzeit

Audi behält sich vor, diese Daten „zu analysieren und anzureichern, um damit das Kerngeschäft des Händlers zielgerichtet zu stärken“. Das Datenmanagement ist im Audi-Händlervertrag genau geregelt weitere Händler zu bestellen oder zu gründen“. Womit sich das „quantitative“ Vertriebssystem sogleich wieder ad absurdum führt. Eine weitere Audi-Zielsetzung ist eine „MultiKanal-Strategie“. Mit ihr sollen alle derzeitigen und künftigen Vertriebskanäle abgedeckt werden. Dabei obliegt „die Entscheidungshoheit über Angebot und Einsatz eines Vertriebskanals dem Lieferanten nach billigem Ermessen“. Das heißt, dass Audi die Kunden seiner Händler nach freiem Ermessen

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direkt bearbeiten und mit diesen direkte Geschäfte abschließen darf. Das ermöglicht Audi weiters, künftig – vertraglich unbehindert und damit vertragskonform – via Callcenter das Revier eines unbotmäßigen Audi-Partners direkt abzugrasen. Begründet wird dies mit einer „einfachen, schnellen, flexiblen Absatzstruktur, um alle Marktchancen bestmöglich auszunutzen“.

Was versteht Audi unter Online-Vertrieb? Dies erlaubt Audi eine „wettbewerbsüberlegene, abgesicherte Präsenz sowohl im Web, Social Media, Apps, mobilen Service als auch in ähnlichen digitalen Bereichen“. Damit ist dem digitalen Direktvertrieb des Herstellers vertraglich Tür und Tor geöffnet. Wie dieser aussieht, wurde unter „Online-Vertrieb“ geregelt. Dafür plant Audi eine zentrale Online-Plattform für alle Vertragsprodukte – einschließlich des zugehörigen Supports. Gleichzeitig wird der AudiPartner verpflichtet, diesem Audi-Shop seinen gesamten Lagerbestand an Vertragsprodukten „im Eigengeschäft über das bereitgestellte Portal zum Verkauf anzubieten“. Zuerst wird die Ware somit vom Händler auf eigene Kosten gekauft – und dann hat er diese dem AudiOnline-Shop zur Verfügung zu stellen. Für diese vertragliche Verpflichtung ist Audi überdies berechtigt, ein „angemessenes Entgelt“ zu verlangen.


Handel

Das betrifft jedoch nicht nur die von Audi gelieferten Waren und Dienstleistungen. Sollte der Audi-OnlineShop auf Gebrauchtwagen ausgeweitet werden, „verpflichtet sich der Händler, die für den Verkauf an Endkunden vorgesehenen Gebrauchtfahrzeuge der Marke Audi nach den Vorgaben von Audi auch über das bereitgestellte Portal zum Verkauf anzubieten“. Das heißt, der gesamte Audi-Eintausch der Audi-Händler muss auch Audis Online-Shop zur Verfügung stehen. Und Audi ist berechtigt, diese – im Eigentum der Händler stehende – Ware direkt zu vermarkten. Ohne dabei selbst irgendein Lagerrisiko zu tragen.

Genaue Regeln auch für Gebrauchtwagen Sollte das die finanzielle Belastung eines Audi-Partners überfordern, hat der Vertrag auch dafür eine passende Lösung: Dann kann Audi im Einzelfall die Standards für Lager- und Vorführautos „dahingehend abändern, dass diese von Audi – oder einem von Audi beauftragten Dritten – dem Händler zur Verfügung gestellt werden und somit Eigentum des Lieferanten bleiben“. Dieses Entgegenkommen hat natürlich seinen Preis: „Der Lieferant behält sich in diesem Fall eine Anpassung der Marge nach billigem Ermessen und eine Anpassung der Verkaufs- und Lieferbedingungen vor.“ Und der Händler ist nicht berechtigt, diese Ware einem anderen Online-Shop zur Verfügung zu stellen. Natürlich wird auch das Datenmanagement ausführlich geregelt. Dabei ist es „das gemeinsame Verständnis der Vertragspartner, dass eine zentrale Zusammenführung von relevantem Datenmaterial in Form von Kunden- und Fahrzeugdaten erforderlich ist“. Das ermöglicht es Audi, diese Daten „zu analysieren und anzureichern, um damit das Kerngeschäft des Händlers zielgerichtet zu stärken“. Zu den Aufgaben des Händlers gehört es, vom Kunden alle dafür datenschutzrechtlichen Zustimmungen einzuholen. In diesem Sinne räumen sich Audi und die AudiPartner gegenseitig „im rechtlich zulässigen Umfang an dem im Ökosystem bereitgestellten Datenmaterial das einfache und unentgeltliche Nutzungsrecht ein“. Gleichzeitig stellt der Vertrag jedoch klar, dass das Verfügungsrecht über die vom Fahrzeug generierten Daten ausschließlich bei der Audi AG liegt: „Insbesondere soweit und solange die Daten im Fahrzeug verbleiben oder über ein von Audi ab Werk verbautes Kommunikationsmodul ausgeleitet werden können.“

Standards für E-Fahrzeuge kamen neu dazu Wie bisher kann der unbefristete Vertrag jederzeit und ohne Begründung mit zweijähriger Kündigungsfrist aufgelöst werden. Daneben gibt es die üblichen außerordentlichen Kündigungsmöglichkeiten: Etwa die Belieferung von Händlern außerhalb

des Audi-Netzes oder die Verfehlung der von Audi vorgegebenen „qualitativen Verkaufsstandards“, beginnend bei den Lagerhaltungsvorgaben, unzureichende Nutzung der von Audi vorgeschriebenen IT-Plattformen oder Nichterfüllung der Personalvorgaben. Neu hinzu gekommen sind dabei auch Standards für die Elektromobilität, insbesondere die Ladeinfrastruktur und die Möglichkeiten zur ordnungsgemäßen Batterielagerung.

Was passiert mit den Daten? Und was passiert bei Vertragsende mit all den gemeinsam erarbeiteten Daten? Jene Kundendaten, die der Händler selbst generiert und verwaltet hat, verbleiben beim Händler. Das von Audi daraus abgeleitete Datenmaterial und die von den Kundenfahrzeugen generierten Daten verbleiben bei Audi. Dieses Datenmaterial hat der Händler „einschließlich etwaiger Sicherungskopien entsprechend der Regelungen der IT-Richtlinie vollständig zu löschen“. Das betrifft auch sämtliche Audi-Pflicht- und Zusatzsys-

„Fahrzeugmodelle mit neuen Antriebsarten und neue Modellreihen werden nicht automatisch Vertragsprodukte.“ Zitat aus dem neuen Audi-Vertrag teme. „Soweit diese dem Händler zur Speicherung auf seiner IT-Infrastruktur überlassen wurden, hat er diese zu löschen.“ Die Pflichten des Händlers werden – wie üblich – im Vertrag seitenlang beschrieben. Was ist dafür die Gegenleistung des Herstellers? Das Recht, die derzeit gängigen Audi-Produkte zu verkaufen. Allerdings: „Fahrzeugmodelle mit neuen Antriebsarten und neue Modellreihen werden nicht automatisch Vertragsprodukte“. Wer diese künftig verkaufen darf, liegt im freien Ermessen von Audi.

Direktgeschäfte bleiben beim Hersteller Auch beim laufenden Geschäft gibt es für Händler massive Einschränkungen. Einerseits durch die dem Hersteller vorbehaltenen Direktgeschäfte, etwa an Behörden oder international tätige Autovermieter. Anderseits durch eine sehr weite Definition des „Großkunden“-Geschäftes, bei dem sich Audi einen „Direktliefervorbehalt“ eingeräumt hat. In diese Geschäfte werden die Händler nur noch als Agenten eingebunden. Diese erhalten dann als Dienstleister „aufgrund gesonderter Vereinbarung eine angemessene Vergütung“. Der Audi-Vertrag liegt – wie auch die anderen Markenverträge des Konzerns – derzeit bei den Händlern zur Unterschrift. Wann er dann in Kraft tritt, lässt der Konzern offen: Frühestens am 1. April 2020. ­Aprilscherz­wird­er­dennoch­keiner­werden.­•

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Der beste deutsche Freund Die Kannibalisierung der Marken Peugeot und Citroën mit Opel sind sehr gering, sagt Maxime Picat, PSA-Europachef. Opel wird „der beste deutsche Freund“, erläutert er die neue Markenpositionierung. Von Dr. Nikolaus Engel

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UTO-Information: Wie weit ist PSA bei der Schaffung eines europäischen Champions einschließlich Opel? Maxime Picat: Wir sind erst am Beginn. Aber mit 5 Prozent plus bei Opel haben wir nach 19 Jahren der Verluste und mit roter Tinte geschriebener Ergebnisse im 1. Halbjahr einen Turnaround eingeläutet und einen wichtigen Meilenstein gesetzt. Doch wir sind, wie gesagt, erst am Anfang, denn es gilt noch jede Menge Synergien zu heben. Dazu gehört die technische Entwicklung: Das gesamte PSA-Know-how ist jetzt frei für Opel, um die eigene Marke und ihr eigenes Produkt zu entwickeln. Nachdem Opel punkto Modelle integriert wird: Wie ist die Marke im Konzern positioniert? Picat: Ich glaube, wir können die Marken im Konzern nicht reihen. Bei Opel geht es um die mensch-

„Wir haben den Händlern ganz klar kommuniziert, dass wir Vertriebskosten senken müssen!“ Maxime Picat liche Beziehung: Wir wollen, dass Opel „der beste deutsche Freund“ unseres Kunden ist. Für die Demokratisierung wichtiger Innovationen, die rasch in die Großserie einflossen, gibt es bei Opel ja eine lange Tradition. Wir haben, um das Maß der Kannibalisierung der Marken zwischen Citroën, Peugeot

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und Opel kennenzulernen, die Kunden befragt und festgestellt, dass die Überdeckungen zwischen den Marken sehr gering sind und das Risiko der Kannibalisierung eher zwischen den 2 französischen Marken besteht. Was wichtig ist: Wir schärfen langfristig mit Besinnung auf seine Wurzeln die Positionierung von Opel als deutsche Marke. Wir wollen aus Opel auch keine französische Marke machen, denn wir brauchen keine weitere französische Marke – deren haben wir genug! In Deutschland und Frankreich für die Gruppe entwickelte Technik und erworbenes Know-how werden von den Marken bei der Entwicklung voneinander deutlich unterschiedlicher Fahrzeuge gemeinsam verwendet – wodurch Autos entstehen, die zur jeweiligen Marken-DNA passen. Ist Vauxhall die britische Seite von Opel und das Thema Vauxhall als Billigmarke vom Tisch? Picat: Vauxhall ist gewissermaßen die britische Seite von Opel. Das sieht, wer in DNA und Geschichte der Marke tief eintaucht: Es gibt gemeinsame Wurzeln mit Opel. Auch die Art, wie das dem Kunden kommuniziert wird, war ähnlich, erreicht aber eine andere Kundengruppe. Mehr ist nicht geplant. Welche Projekte sind bei der Integration der Produktion von Opel und Groupe PSA aktuell? Picat: Wir haben uns ja zur Cross-Produktion entschieden und bauen nicht nur den Opel Grandland, der davor in einer PSA-Fabrik hergestellt wurde, nun


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in einem Opel-Werk, sondern auch in Saragossa außer dem Crossland den Citroën C3 Aircross oder in Vigo außer Peugeot Partner und Citroën Berlingo auch den Opel Combo. Die neue Generation des Opel/Vauxhall Vivaro wird auf einer PSA-Plattform am vormaligen Vauxhall Stammsitz in Luton (GB) hergestellt, Peugeot Expert und Citroën Jumpy werden im Werk Sevel Nord in Nordfrankreich gefertigt. Wir produzieren die Autos – auch für die Marken gemeinsam – je nachdem, wie das die optimale Ausrichtung unserer Produktions- und Logistiknetzwerke ermöglicht. Wie weit ist die Umstellung von früheren General-Motors-Antriebsaggregaten auf PSA-Komponenten? Picat: Vor Crossland und Grandland wurden alle Autos auf GM-Plattformen entwickelt, Crossland und Grandland waren die ersten Modelle, die mit PSA-Plattform- und Motoren-Modulen entwickelt wurden, und das werden auch alle künftigen. 2025 werden alle Modelle auf PSA-Plattformen umgestellt sein. Wir haben mit Opel Crossland, Grandland und Combo sehr früh begonnen. Das Ziel, alle Modelle auf PSA-Plattform- und Motoren-Module umzustellen, ist gar nicht einmal so weit. Wie weit ist eigentlich Allradantrieb ein Thema für PSA oder überlässt man das Spezialisten wie zum Beispiel Dangel? Picat: Wir müssen zugeben, dass wir die 4x4-Technologie nicht entwickelt haben, wenn man vom mechanischen Allradantrieb spricht. Was wir aber haben, ist eine Partnerschaft mit Dangel und dieses Unternehmen entwickelt für spezifische Märkte wie Österreich entsprechende LCV-Modelle. Tatsächlich ist aber der 4x4-Antrieb ungünstig, was die CO2-Emissionen anbelangt. Deshalb möchten wir in diese Technologie nicht zu viel investieren. Und eigene Allradlösungen wie der in Paris gezeigte DS7 Crossback E-Tense 4x4? Picat: In Paris haben wir eine Anwendung mit 4x4-Hybridtechnologie präsentiert: Der DS7

Crossback E-Tense 4x4 ist ein Plug-in-Hybrid mit 80-kW-Elektromotor, der seine Kraft auf Vorderund Hinterachse abgibt. Ein technisch analoges Modell ist der Peugeot 3008. Das bedeutet: Wir werden mit unserer Plug-in-Hybridlösung, die den Allradantrieb ermöglicht, auf dem Pkw-Markt vertreten sein und zugleich mit den Umbaulösungen, zum Beispiel mit Nutzfahrzeugen, für Österreich.

Exklusivinterview! Lesen Sie in jeder Ausgabe von „AUTO & Wirtschaft“ eines der hochkarätigen Interviews aus der wöchentlichen „AUTO-Information“.

Wird die im Werk Wien begonnene Umstellung auf PSA-Aggregate weitergehen? Picat: Wir haben ja bereits kommuniziert, dass das vormalige Opel-Motoren- und Getriebewerk Wien mit dem mechanischen 6-Gang-Getriebe bereits PSA-Komponenten fertigt und sich damit – genau wie das frühere polnische Opel-Motorenwerk Tichy – in die Groupe PSA einfügt. Wien liefert diese Komponenten an die Endfertigung der PSA-Werke in Spanien, Frankreich, Deutschland oder Polen. Wie vollständig sind die Netze der PSA-Marken und von Opel in den einzelnen Ländern? Picat: Dafür gibt es keine einheitliche Antwort: Da

„2025 werden alle Modelle auf PSA-Plattformen und Motorenmodule umgestellt sein!“ Maxime Picat kann es ja schon innerhalb der einzelnen Länder ganz große Unterschiede geben. Zum Beispiel haben in Frankreich Peugeot- und Citroën-Netz nicht dieselbe Größe. Das Peugeot-Netz ist größer, die Netze von DS und Opel sind kleiner. Was wir wissen: dass es eine Menge Disruption beim Autovertrieb geben wird durch Digitalisierung und Online-Verkauf. Wir haben den Händlern aber klar kommuniziert, dass wir Vertriebskosten senken müssen. Wir sagen daher nicht, dass dabei Größe eine Rolle spielt. Die Effizienz ist ausschlaggebend. Es gibt viele Möglichkeiten, alle Marken des PSA-Konzerns zu vertreten. Dabei geht es aber um das entsprechende Kundenerlebnis der einzelnen Marke und darum, mögliche Synergien in Technik und Backoffice zu heben. •

ExklusivInterview! Das vollständige Interview mit Maxime Picat lesen Sie in der Ausgabe 2443 der wöchentlich erscheinenden „AUTO-Information“!

DIE „AUTO-INFORMATION“ MIT TOP-MELDUNGEN AUS DER BRANCHE

Jede Woche mit Exklusivinterview Thomas Beran, Audi: „Wir sind bei Audi im größten Modellerneuerungsprozess der Geschichte. Heuer gibt es Wechsel bei A1, Q3 und A6.“

Abonnieren Sie Ihren Informationsvorsprung! Uschi Ernst: Telefon: +43 664 822 22 24; E-Mail: ernst.uschi@lederers-medienwelt.at

Emilio, Herrera, Kia Europe: „Wir haben für das laufende Jahr ein ambitioniertes Ziel von einer halben Million Verkäufe in Europa. Derzeit sind wir auf dem Weg, dieses Ziel zu erreichen.“

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Dr. Fritz Knöbl

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Schutzlos! M

it 30 bis 40 Prozent Marktanteil ist der VW-Konzern zweifellos der größte Player am europäischen Kfz-Markt. Diese Leitfunktion schlägt sich auch bei allen Händlerverträgen nieder. Die Konkurrenz lauerte bereits seit längerer Zeit auf Anzeichen, wie VW mit seinen verschiedenen Marken die Zukunft des Retail-Geschäftes gestalten wird. Wie viel unternehmerischer Spielraum wird künftig den Händlern noch eingeräumt? Wie werden im Marketingmix die einzelnen Marken positioniert? • Bereits vor einem Jahr zeichneten sich da einige Entwicklungen ab, die für die Händler nichts Gu-

„Wozu soll ein Kunde bei einem Defekt in die Werkstätte beordert werden, wenn sich dieser mittels Fernwartung beheben lässt?“ tes ahnen ließen. Zu all den Einschränkungen, an die sich die Händler bereits gewöhnt hatten, kamen neue Regulative. Letztlich wollen alle Hersteller wissen, ob und wie der Vertrieb künftig ohne Händler funktionieren wird, und zwar ohne den Verlust von Marktanteilen zu riskieren. • In manchen Punkten haben die Autoproduzenten natürlich recht: Wozu soll ein Kunde bei einem Defekt in die Werkstätte beordert werden, wenn sich dieser mittels Fernwartung beheben lässt, wie wir es im Alltag bei der Fernwartung von Computern bereits gewohnt sind.

Dr. Fritz Knöbl ist emeritierter Rechtsanwalt und Publizist

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Vorausgesetzt, die Experten haben einen direkten Zugriff auf die Endgeräte. • Das propagierte autonome Fahren demonstriert, dass auch das Auto als Endgerät nichts als eine Anhäufung diverser Sensoren, Computer und Steuerungsgeräte ist. Das bisherige individuelle Autofahren wird zu einem komplexen Mobilitätssystem, das einer zentralen Verwaltung bedarf. Der dafür erforderliche Datenzugriff wurde von den Herstellern in den neuen Verträgen zu einem weitgehenden Zugriffsrecht genutzt. • Einerseits Zugriff auf die vom Fahrzeug in Echtzeit produzierten Betriebsdaten. Anderseits Zugriff auf die Daten jener Autofahrer, die mit dem Auto gerade unterwegs sind. Daten von Kunden, die von den vertraglich gebundenen Händlern für die Marke geworben wurden – was von den Autokonzernen anders gesehen wird. Sie gehen davon aus, dass nur der von ihnen aufgebaute Markensog diese Kunden ins Netz der Händler getrieben hat. Daher sind es die Kunden der Hersteller – und nicht die Kunden der Händler. Deshalb gehören nach Konzernüberlegungen die Daten dieser Kunden ausschließlich den Herstellern – welche die von ihnen aufbereiteten Daten den Händlern lediglich zur Nutzung überlassen. Was die gebundenen Händler mit ihrer Unterschrift unter dem Vertrag zu bestätigen haben. • Früher war der Porsche-Piëch-Clan Eigentümer des europaweit größten Autohandelsimperiums. Dessen Interessen auf Importeurs- und Einzelhandelsebene kollidierten mit den Interessen der Autohersteller – allen voran mit denen des VW-Konzerns. Da die Familien Porsche und Piëch auf beiden Seiten wirtschaftlich engagiert waren, trachteten sie nach einem Interessenausgleich. Und hatten genügend Gewicht, diesen auch durchzusetzen. In Österreich profitierten davon jene VW-, Audi-, Skoda- und Seat-Händler, deren Betriebe nicht im Eigentum des Familienclans stehen. Es war eine Art Schutzschild, auf das sich die selbstständigen Kfz-Unternehmer verlassen konnten. Doch mit dem Verkauf des Handelsimperiums an den VW-Konzern ist es mit diesem Interessenausgleich Schluss. • Viele Autohändler haben das noch gar nicht realisiert. Im Betriebsalltag war das auch nicht sonderlich merkbar. Aber bei den Verhandlungen über die künftigen Verträge haben es die Händlersprecher zu spüren bekommen. Den fehlenden Interessenausgleich werden die selbstständigen Kfz-Betriebe als bloße Handlanger der Autoproduzenten auch im Tagesgeschäft zu spüren bekommen. •


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Gastgeber Bundesgremialobmann Komm.-Rat Ing. Klaus Edelsbrunner

Symbolischer Akt Das 4-Länder-Treffen der Kfz-Verbände von Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol in Wien förderte zum Stichwort „Mobilitätsdienstleister“ Optimismus zu Tage. Von Gerhard Lustig

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as in den Arbeitsgruppen Handel, Kundendienst, Öffentlichkeitsarbeit und Ausbildung jährlich organisierte Treffen wurde von den unterschiedlichen Situationen im momentanen Autohandel in den vier Ländern bestimmt. Steckt beispielsweise Deutschland mitten in einer politisch motivierten

„Auf eine ansonsten an die Politik adressierte übliche Resolution wurde verzichtet.“ Österreichs Veranstalter zum politischen Ergebnis des 4-Länder-Gesprächs Dieselkrise, scheint selbige Südtirol bzw. Italien nicht weiter zu tangieren.

CECRA spiegelt Realität wider In der Schweiz sucht die Fahrzeugwirtschaft nach erweiterten Verdienstmöglichkeiten unter dem – gemeinsamen – Nenner Mobilitätsdienstleister.

Zu einer konkreten Antwort fand man in Wien nicht. Vielleicht nächstes Jahr in Berlin, wenn der aus dem CECRA (Europäischer Kfz-Verband) ausgetretene ZDK (Zentralverband Deutsches Kfz-Gewerbe) die Diskussionsrunde organisiert. Österreichs Kfz-Leute wiederum plagen vorrangig allfällige Auswirkungen des Dieseldesasters auf das Gebrauchtwagengeschäft und sie suchen gemeinsam nach Argumenten, den Internetverkauf fair zu regeln. Fahrverbote wie beim deutschen Nachbarn fürchtet Österreichs Fahrzeugwirtschaft hingegen nicht. Die Funktionäre zeigen sich mit dem Auftritt von Verkehrsminister Norbert Hofer bislang zufrieden, was sein deutscher Amtskollege Andreas Scheuer nicht so hinbekommt.

Themen als Überschriften Marktentwicklung, Dieselproblematik, alternative Antriebe/neue Technologien, Verbandsentwicklung, CECRA-Neuwahlen, das Verhältnis Kfz-Betrieb zu Hersteller/Importeur, weitere Geschäftsmodelle in Richtung Mobilitätsdienstleister, Datenschutzgrundverordnung, Datenhoheit usw. suchen im Ideenlabyrinth des alljährlichen 4-Länder-Treffens weiterhin nach Antworten. Die Themengruppen wurden daher auch nur als Überschriften zusammengefasst. „Wir haben die brennenden Themen aufgegriffen, diskutiert und neben Warnungen auch Lösungen angedacht.“ •

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HANDEL

Menschenspiele Langjährige Kundenbetreuer wechseln zum Konkurrenten. Plötzlich kann der Kunde aus zwei Offerten wählen. Von Gerhard Lustig

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ür den umtriebigen Firmenchef Rudolf Schnabel aus Ardagger war der Auftritt des einen oder anderen Außendienstmitarbeiters bei seinem Oktoberfest pikant. Jahrelang unter der Bosch-KSM-Trostund nunmehr WM-Flagge auftretend, schüttelte zum Firmenfest Dieter Schippani, jetzt unter BirnerFlagge, die Hand des Gastgebers. WM-Geschäftsführer Martin Pemmer fand sich unter Ex-Kollegen beim langjährigen 1a-Werkstattkonzeptpartner wieder, worauf Schnabel launig dem Publikum mitteilte, dass er ohne neue Gesichter vor sich nunmehr von zwei Werkstattausrüstern und Kfz-Teilelieferanten betreut werde, und augenzwinkernd bat, bei aller Wettbewerbsfreudigkeit sich beim Fest untereinander gut zu vertragen. Was im Übrigen auch perfekt gelungen ist, wie Pemmer, Langer und die nunmehrige Birner-Partie launig kommentierten. Die Pointe liegt darin, dass Schnabel aus beiden Betreuungsangeboten wählen kann, was er auch nutzt.

Das Schwierige für WM ist, dass derartige Vorgänge auch bei anderen Kunden passieren, jedoch sich das Umsatzvolumen teilt. Anders gedacht: Langjährige Mitarbeiter einfach ziehen zu lassen, bringt langjährige Kunden – speziell familiengeführte Betriebe – dazu, die erlebte Betreuungsqualität des Jobwechslers weiterhin mit Treue zu belohnen. Bosch als Träger des 1a-Werkstattkonzepts kann solchem Treiben gelassen zusehen. Das langjährig ausgebildete Betreuungspersonal wird alles tun, den Kunden zufriedenzustellen. Vertrauen ist viel wert. •

WM-Chef Martin Pemmer muss erleben, wie Ex-Kräfte seinen Umsatz kannibalisieren

Dieter Schippani wechselte zu Birner und betreut weiterhin den SchnabelBetrieb

Rudolf Schnabel wird umworben und schätzt – hüben wie drüben – seine Betreuer aus jahrzehntelanger Zusammenarbeit

Durchstarten oder abwarten Vier neue Modelle im Moskauer Autosalon und Exporterfolge dank Qualität und neuem Design markieren den Erfolg von Lada.

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vtoVAZ-Vorstand Yves Caracatzanis hat kürzlich das Ziel der Allianz für die russische Marke definiert: Die Allianz werde „alles tun, um die LadaWerke in Togliatti und Ischewsk mit den besten Produktionsstätten der Renault-Nissan-MitsubishiAllianz gleichziehen zu lassen“.

Ist Lada der Allianz mittlerweile zu erfolgreich? Dass die mit der Neuaufstellung der Marke eingeleiteten Initiativen und Veränderungen Wirkung zeigen, beweist die in den ersten neun Monaten 2018 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahrs um 65 Prozent gesteigerte Stückzahl fertiger und als SKD-Sätze exportierter Autos. Der Hersteller hatte Anfang des Jahres mit dem Export von Lada nach Tunesien und Chi-

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Der aktuell signalisierte Händlerbetrieb des Importeurs in Neu-Wulmstorf

Bandablauf der erfolgreichen Vesta Kombi S.W./Cross

le begonnen. In Weißrussland, wo seit Jahresbeginn in Großstädten sechs neue Retailbetriebe errichtet wurden, ist Lada die Nummer 2 der Zulassungsstatistik. Insgesamt sollen bis Jahresende in 11 Ländern 35 Betriebe im neuen Markenauftritt (o.) entstehen. In Österreich hatte die Lancierung der VestaKombimodelle SW und SW Cross die Pkw-Zulassungen – zusätzlich zum klassischen Dauerbrenner Lada 4x4 („Taiga“) – hinaufschnellen lassen. Da fragt man sich, welcher Strategie Ansagen des Managements, eine günstige Konzernmarke in jedem Land genüge, folgen. Denn im Moskauer Salon hatte die Marke Lada mit den vier Modellneuheiten, darunter das Konzept SUV Lada 4x4 Vision, viel Aufsehen erregt. • (ENG)


HANDEL

Habt Vertrauen Stefan Knaack, D-A-CH-Verantwortlicher bei Schaeffler Automotive Aftermarket, glaubt an Zukunft und Erfolgspotenzial der freien Werkstätten.

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&W: Wohin geht die Reise, worauf müssen sich die Werkstätten einstellen? Stefan Knaack: Ich glaube nicht, dass wir in den nächsten 20 Jahren davor Angst haben müssen, dass die Elektrifizierung uns allen das Geschäft wegnehmen wird. Unserer Ansicht nach wird der Verbrennungsmotor langfristig noch eine wichtige Rolle spielen. Wir schätzen, dass im Jahr 2030 40 Prozent der Neuzulassungen Hybridfahrzeuge sein werden. Unsere Automotive OEM-Sparte entwickelt und produziert Systeme für die Elektrifizierung des Antriebsstrangs. Nehmen wir beispielsweise ein Hybridmodul. Nach wie vor sind hier auch klassische Komponenten wie Kupplungen verbaut. Auch hier gibt es einen Reparaturbedarf und daher werden wir gemeinsam mit den Werkstätten in Zukunft noch ein hervorragendes Geschäft machen. Was müssen die Werkstätten dafür tun? Knaack: Die Werkstätten müssen sich auf die neuen Technologien einstellen. Dazu müssen sie Trainings, die wir mit unseren Partnern anbieten, wahrnehmen und Verständnis für die Entwicklungen aufbringen. Eine Werkstatt, die sich auf diese Technologie nicht einstellt, wird es sicherlich schwerer haben.

Was sind die Vorteile von Schaeffler? Knaack: Wir haben immer viel Know-how und Innovationskraft investiert, um dafür zu sorgen, dass wir auch die Produkte für morgen im Programm haben. Für die heute in Entwicklung befindlichen Produkte werden wir, abhängig von ihrem Verschleißverhalten, Reparaturlösungen für den freien Ersatzteilmarkt entwickeln. Ergänzend werden wir Services wie Trainings und technische Dokumentationen sowie Spezialwerkzeuge zur Verfügung stellen. Die Bereitschaft muss jedoch vorhanden sein, andernfalls wird die Technologie an der Werkstatt vorbeimarschieren. Dank unseres umfangreichen Portfolios an intelligent zusammengestellten Reparaturlösungen und den genannten, unterstützenden Serviceleistungen bereiten wir die Werkstattprofis schon heute auf die Anforderungen von morgen vor. Dafür steht Schaeffler Automotive Aftermarket.

Hat die freie Werkstatt noch Zukunft? Knaack: Wenn die freie Werkstätte ein paar Grundregeln beachtet, Qualitätsprodukte verbaut, gut geschult ist und Reparaturqualität anbietet, dann darf man auch einen angemessenen Preis dafür verlangen und dann wird der Kunden zufrieden sein und wieStefan Knaack, Schaeffler Automotive Aftermarket derkommen. Die freien Betriebe sollten weniger darauf schauen, was die Markenwerkstatt macht und zu welchem Preis die ihre Produkte verkaufen. Ich kann den Werkstätten nur sagen: „Habt Vertrauen, da ist ein Markt mit fantastischen Chancen, aber investiert Zeit und Verständnis, dass Technologie auch immer Veränderungen mit sich bringt.“ • (GEW)

„40 Prozent der kommenden Fahrzeuge werden Hybridfahrzeuge sein.“

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„Bis Ende August hatten wir einen normalen Markt und die Ergebnisse waren gut.“

Fotolia

Olivier Wittmann, Renault

Aktuell auf 2017er-Niveau Nachdem bis Ende August die Zahl der Neuzulassungen um 23,2 Prozent auf 43.731 Einheiten gestiegen war, folgte im September der Einbruch um -41,8 Prozent und nur 17.194 Neuzulassungen. Im Oktober waren es dann um 19,9 Prozent weniger gegenüber dem Vorjahr und damit stehen die Zulassungen annähernd auf gleichem Niveau wie im Jahr 2017. „Im November und Dezember müssen wir uns Günter Kerle, Sprecher der österreichischen Automobilimporteure anschauen, ob wir dann in etwa auf die gleichen Stückzahlen kommen, um unsere Ziele wieder zu erreichen“, erklärt Günter Kerle, Sprecher der österreichischen Automobilimporteure, und fügt hinzu: „Aber 2018 war ein ausnehmend gutes Jahr.“ Aber nicht nur die Neuzulassungszahlen erlebten Ende August einen markanten Anstieg, sondern auch die Zahl der Kurzzulassungen schnellte nach oben: 220,3 Prozent mehr „Eintägige“ sprechen eine deutliche Sprache; insgesamt wurden bis Ende September bereits 79.845 Pkws bis 120 Tage zugelassen, dies entspricht einer Steigerung um 2,7 Prozent. Die Kurzzulassungen der ersten 9 Monate: Jänner -22,9 Prozent, Februar -22,4 Prozent, März -29,7 Prozent, April -28,5 Prozent, Mai +29,7 Prozent, Juni -6,7 Prozent, Juli +51,6 Prozent, August +220,3 Prozent und September -43,9 Prozent.

„Jeden Monat ein Minus und am Ende des Jahres insgesamt etwa gleich wie 2017.“

„Sind Sie sicher?“ Rückkehr als Sponsor

Nach der Saison 2009/2010 setzt der Ölund Additivspezialist Liqui Moly wieder auf den Werbewert der Vierschanzentournee in Deutschland und Österreich. Als Sponsor ist man nicht nur auf den Banden präsent. „Als offizieller Hauptsponsor sichern wir uns eine starke Medienpräsenz“, erklärt Liqui-Moly-Marketingleiter Peter Baumann.

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Am 23. und 24. November laden Andreas Obereder und sein Team zum diesjährigen „Obereder Castrol Unternehmertag“ nach Strobl in das Seehotel Brandauer’s Villen. Unter dem Motto „Sind Sie sicher?“ liegt der Schwerpunkt des Unternehmertages auf Themen rund um Datensicherheit, Digitalisierung, Finanzen und Cyberkriminalität. Experten informieren in Vorträgen, aber auch ein gemütliches und stressfreies Rahmenprogramm wird angeboten. „Vertiefen Sie Ihre Eindrücke mit Branchenkollegen, die vor denselben Herausforderungen stehen wie Sie“, freuen sich Andreas Obereder und Team auf ein informatives Wochenende.

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„Wir haben so gut verkauft, dass wir gar nicht alle WLTP-Ausnahmen in Anspruch nehmen mussten!“ Helmut Pletzer, Suzuki

„Wir wollen Produkte anbieten, die für keine Verschmutzungen verantwortlich sind.“ Jacques Aschenbroich, Valeo

„Man kann keinen guten Handel ohne funktionierendes Gebrauchtwagengeschäft betreiben.“ Christoph Kienzl, BMW Huber


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Prof. Dr. Willi Diez

Rachefeldzug der Politik?

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ie Umstellung der Fahrzeugflotten auf das neue Messverfahren WLTP hat den europäischen Automobilmarkt mächtig durcheinander gewirbelt. Einem starken Anstieg im August folgte ein ebenso starker Rückgang im September. Ob damit schon alles ausgestanden ist, bleibt fraglich. Denn mittlerweile stellt sich bei vielen Herstellern die Frage, ob man wirklich alle Modelle nach dem neuen Standard zertifizieren will oder einzelne Modelle oder Modellvarianten nicht dauerhaft vom Markt verschwinden. Freuen dürfen sich auf jeden Fall die Finanzminister, die mit den höheren Verbrauchswerten auch höhere Steuereinnahmen zu verzeichnen haben. Wieder einmal wird da zulasten der Autofahrer „umverteilt“. • Neues Ungemach steht bereits ins Haus: Nach WLTP, Diesel-Bashing und Fahrverbotsdiskussionen wollen die EU-Umweltminister nun die CO2-Grenzwerte bis zum Jahr 2030 um weitere 35 Prozent reduzieren. Wie das zu erreichen sein soll, nachdem die CO2-Werte ja bereits zum Jahr 2020 um fast 25 Prozent gesenkt werden müssen, weiß momentan keiner so richtig. Die Politiker setzen auf die Elektromobilität, die ja gar keine CO2-Emissionen verursachen soll – was natürlich nicht stimmt. Offensichtlich scheint das in Brüssel aber niemand zu kümmern. Und so wird das Elektroauto wahrscheinlich schneller kommen, als bislang zu erwarten war. • Ohnehin sieht die ganze umweltpolitische Entwicklung rund um das Auto nach einem Rachefeldzug der Politik gegen die Automobilbranche aus. Angesichts der kleinen und großen Schummeleien der Automobilhersteller im Zusammenhang mit dem alten Messverfahren, dem NEFZ, ist das auch durchaus nachvollziehbar. Nachdem die Automobilhersteller die Politik „vorgeführt“ haben, führt nun die Politik die Automobilhersteller vor. Nachsicht haben sie jedenfalls in Brüssel nicht zu erwarten. • Das ist gefährlich, denn in den vergangenen Jahren war die Automobilbranche einer der großen Wachstumstreiber in Europa. Nicht nur die Automobilhersteller, sondern auch die vielen Automobilzulieferern haben für Wachstum und Beschäftigung gesorgt. Diese Schlüsselbranche jetzt frontal anzugehen, könnte für Europa noch zum wirtschaftlichen Problem werden. Und der Automobilhandel? Von wirklich guten Jahren im Verkauf und Service kann man angesichts des allgegenwärtigen Margendrucks

sicher nicht sprechen. Aber immerhin war das Geschäft einigermaßen berechenbar. In den nächsten Jahren könnte es „vogelwild“ werden und die Turbulenzen rund um die WLTP-Umstellung könnten dazu nur ein kleiner Vorgeschmack sein. Wie werden die Verkaufsanteile von konventionell angetriebenen Benzinern und Diesel im Vergleich zu Elektro-, Gas- oder gar Wasserstofffahrzeugen in 5 bis 10 Jahren aussehen? Wie werden sich vor dem Hintergrund der zu erwartenden Verwerfungen im Markt die Restwerte von Leasingfahrzeugen entwickeln? Wie müssen die Kapazitäten und Qualifikationsprofile im Service in Zukunft aussehen?

„Die Planbarkeit des Geschäfts wird für die Händler rapide sinken. Auch die Gespräche mit den Banken werden wieder schwieriger werden.“ Niemand kann auf diese Frage heute auch nur eine einigermaßen verlässliche Antwort geben. • Die Planbarkeit des Geschäfts wird also in den nächsten Jahren rapide sinken. Das erfordert mehr Professionalität im Händlerbetrieb, wie zum Beispiel das Arbeiten mit Szenarien: Was muss ich tun, wenn das oder wenn jenes passiert? Auch die Gespräche mit den Banken werden sicher wieder schwieriger werden. Wer heute eine Investition auf den Weg bringen will, wird sich schwierigen und kritischen Fragen der Kreditgeber gegenübersehen. • So bleibt als Ratschlag an den Handel nur die Aufforderung, die aktuellen Entwicklungen aufmerksam zu verfolgen, die Eigenkapitalbasis möglichst zu schonen und sich auf alle Eventualitäten zumindest gedanklich vorzubereiten. Und schließlich bleibt auch die Hoffnung, dass die Machtspiele zwischen Politik und Autoindustrie bald ein Ende finden. •

Prof. Dr. Willi Diez, langjähriger Direktor des Instituts für Automobilwirtschaft (IFA) an der Hochschule Nürtingen-Geislingen (D), schreibt exklusiv für „AUTO & Wirtschaft“

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Anpassung notwendig „Bei der Marke Citroën ist WLTP weniger ein Thema, weil sie diesbezüglich gut gerüstet war. Wir haben also im Vorfeld weniger Zulassungen, was wir im September gemerkt haben, weil Marken, die im August stark zu- Andreas Parlic lassen mussten, im September entsprechend verloren haben. Dennoch müsste es Anpassungen bei den Jahreszielen geben, aber nicht wegen der Kurzzulassungen, die weniger waren und zum Jahresziel zählen, sondern weil Fahrzeuge einfach nicht lieferbar sind, wir unser Lager nicht auffüllen und daher auch keine Autos verkaufen können“, erklärt Andreas Parlic, Geschäftsführer Autowelt Linz.

Jahresziele sind erreichbar „Grundsätzlich werden ja die alten Fahrzeuge, die tageszugelassen wurden, in die Jahresziele mit eingerechnet“, meint Max Sonnleitner, Geschäftsführer Auto Sonnleitner/Salzburg. Wenn man Lagerbestände abverkaufe, ziehe man Zulas- Max Sonn­ sungen nach, sei aber bei den Verkaufszielen leitner „etwas vorn, weil der August sensationell war“. Schön langsam seien auch fast alle Modelle wieder lieferbar. „Momentan glaube ich auch, dass die Jahresziele erreichbar sind und bin noch guter Dinge.“ Sollten sie dennoch nicht erreichbar sein, „weil wir nichts zum Verkaufen haben“, wäre der Händlerverband gefordert.

„Ich bin noch guter Dinge.“ Max Sonnleitner

Kaum Lieferverzögerungen „Ich bin bei den Marken, die ich vertrete, nun ziemlich d’accord, es gibt derzeit nur in Einzelfällen Lieferverzögerungen oder einzelne Modelle, die momentan nicht verfügbar sind“, berichtet Komm.-Rat Mag. Hubert Aichlseder, Ge- Hubert Aichlseder schäftsführer Autohof Klagenfurt und Kärntner Landesgremialobmann. Das habe im Sommer Kundenfahrzeuge von Jaguar Land Rover betroffen, „die sind aber schon ausgeliefert worden“. Lieferverzögerungen gebe es auch im Transporterbereich bei Renault. Es obliege insgesamt engagierten Händlerverbänden, entsprechend hartnäckig mit Herstellern zu kommunizieren. „Uns interessiert weniger die Statistik, sondern wie viele Kontrakte abgeschlossen werden.“

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KZL & WLTP kontra Jahresziele Wie sollen einerseits zahlreiche Kurzzulas­ sungen, die im Zuge von WLTP im Sommer den Markt überschwemmt haben, verkauft und andererseits die Jahresziele angesichts von Marke zu Marke unterschiedlicher Lieferverzögerungen erreicht werden?

Faire Lösung wird kommen „Die Situation ist markenspezifisch: Bei unseren FCA-Marken ist das Erreichen der Jahresziele möglich, wobei es dabei auch Unterschiede und speziell mit Fiat Probleme gibt, und wir hoffen, dass wir es hinkriegen. Bei Mazda Markus Meisinger kämpfen wir mit der Liefersituation“, erklärt Markus Meisinger, Geschäftsführer und Eigentümer Auto Meisinger/Innsbruck-Völs. Weil sich dadurch die Frage stelle, ob die Zielvorgaben erreicht werden könnten, werde deshalb derzeit über Zielreduktionen verhandelt. Bei Kia sei man punkto Jahresziele „derzeit voraus; ich denke, das werden wir schaffen“. Grundsätzlich ist Meisinger „aber zuversichtlich, dass es insgesamt zu einer fairen Lösung für die Händler kommt“.

Kurzzulassungen fließen gut ab „Es gibt von Marke zu Marke Unterschiede. Grundsätzlich sollte die Thematik von den Händlerverbänden mit den jeweiligen Herstellern/Importeuren geklärt werden“, meint Mag. Rudi Lins, Geschäftsführer Rudi Lins/Nüziders und Vorarlberger Landesgre- Rudi Lins mialobmann. Gleichzeitig gebe es offenbar Marken, „die den Händlern gar nicht die Möglichkeit geben, die Ziele zu erreichen“. Denn bei den meisten Marken hänge ein guter Teil der Marge an der Zielerreichung. Auch im eigenen Autohaus habe es Angebotslücken gegeben, „die jetzt aber laufend geschlossen werden, und wir merken, dass sich da deutlich etwas tut“. Im eigenen Haus sei man bei Lagerplanung und Kurzzulassungen zurückhaltend gewesen. „Die, die wir haben, fließen gut ab.“


wirTschAfT

Fairness für den Handel „Die Jahresziele zu erfüllen hat etwas mit den Kurzzulassungen zu tun – sofern sie der Händler zulässt. Denn sie zählen zu seinem Jahresvolumen dazu“, unterstreicht Komm.-Rat Ing. Josef Schirak, Einzelhandelssprecher Josef Schirak des Bundesgremiums des Fahrzeughandels. „Diese sind also verkaufswirksam, egal ob und wann das Auto verkauft wird.“ Wenn allerdings Tageszulassungen noch am Hof des Händlers stünden, wäre es nicht in Ordnung, falls der Importeur mit Repressalien noch neue Autos hineindrücken wolle. Bei den Jahreszielen seien die „besonderen Bedingungen“ des Jahres 2018 zu berücksichtigen: „Ich erwarte mir hier eine entsprechende Fairness der Vorgangsweise der Hersteller.“

„Es wird Anpassungen bei den Jahreszielen geben müssen.“ Andreas Parlic

„Die besonderen Bedingungen berücksichtigen!“ Josef Schirak

„Uns interessiert vor allem, wie viele Kontrakte abgeschlossen werden.“ Hubert Aichlseder

Partnerschaftliche Lösung Was die Jahresziele betreffe, „ist es bei den Premiummarken in unserem Autohaus ein Thema, wobei wir darüber wohl auch in den kommenden Wochen mit dem Importeur noch reden werden“, führt Ing. Gernot Keusch, Gernot Keusch Geschäftsführer Auto Stahl, aus. „Wir hoffen auf eine partnerschaftliche Lösung.“ Bei den anderen Marken im Autohaus habe man „überhaupt keine Probleme, da wir einerseits die Jahresziele entsprechend realistisch definiert haben und mit unseren anderen Marken andererseits über dem Jahresziel liegen“. Von Kampfansagen an die Hersteller wegen Unstimmigkeiten hält Keusch nichts: „Durchs Reden kommen die Leut’ zusammen, nach dieser Devise handle ich.“

„Wer die Zeichen der Zeit nicht erkennt, wird sich in sein Schicksal fügen müssen.“ Bernhard Kalcher

Rechtsschutz abschließen „Der Schlüssel dazu, tätig zu werden, ist, dass jeder Neuwagenhandels- und Werkstättenbetrieb egal welcher Marke – hoffentlich bald – eine Rechtsschutzversicherung abschließt“, kommentiert Bernhard Kalcher, Obmann-Stv. Bernhard Kalcher des Verbands österreichischer Kraftfahrzeugbetriebe (VÖK) und Obmann des Clubs der Österreichischen Peugeot-Händler, das Thema Jahresziele. Das werde der VÖK auch noch stärker promoten. „Denn wer die Zeichen der Zeit nicht erkennt, wird sich in sein Schicksal fügen müssen, weil er nichts mehr ausrichten kann und sich finanziell nicht drübertraut.“ Zuletzt 2018 hatten Peugeot-Händler mit Unterstützung des VÖK die Jahreszielvorgaben von einem Schiedsgericht erfolgreich prüfen lassen.

Neuwagen schwer zu verkaufen „Gewisse Marken haben im Sommer noch eine große Zahl von Modellen kurzzugelassen, wir in unserem Autohaus nicht, weil wir bis Dezember die neuen Fahrzeuge verkaufen wollen“, berichtet Komm.-Rat Josef Wiener, Geschäftsführer Auto Wiener/Eltendorf und Josef Wiener burgenländischer Landesinnungsmeister der Fahrzeugtechnik. Dennoch werde es schwierig sein, die Jahresziele zu erreichen, da der Markt im Oktober eingebrochen sei. „Eben durch diese Kurzzulassungen und den damit verbundenen Schleuderverkäufen ist es momentan sehr schwierig, einen normalen Neuwagen zu verkaufen.“ Eine Anpassung der Ziele sei „wahrscheinlich ein Wunschtraum“.

„Durchs Reden kommen die Leut’ zusammen.“ Gernot Keusch

AUTO & Wirtschaft 11/2018

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WIRTSCHAFT

Pariser Mondial: von global zu lokal Ein buntes Spektrum bot sich den Besuchern des Mondial de l‘Automobile in Paris mit einer Vielfalt an Mobilitätsformen wie auch alternativen Antrieben. Die Branche ist in Bewegung. Von Dr. Nikolaus Engel und Matthias Pilter

D

ie Beurteilung, ob die Präsentationsflächen für Zweiräder und Mobilitätsformen zukünftigen Prioritäten geschuldet sind oder ob es daran lag, dass zahlreiche Automobilhersteller dem Pariser Mondial 2018 fern blieben, steht uns nicht zu – jedenfalls versprühten die Aussteller Zuversicht für die Zukunft. Dass diese in einer Antriebsvielfalt bestehen wird, spiegelte sich in den ausgestellten Autos oder entsprechenden Concept Cars wider.

„Bis Ende August hatten wir einen normalen Markt und die Ergebnisse waren gut.“ Olivier Wittmann, Renault-Generaldirektor

Hyundai auf dem Weg zu Top-5 im Gesamtjahr Mit 2-Rädern und Mobilitätskonzepten wurden dieses Mal nicht nur Autos ausgestellt

Mit dem Start des auch in Paris ausgestellten Hyundai Kona Elektro zeigt sich Import-Geschäftsführer Mag. Roland Punzengruber sehr zufrieden. Dies bedinge auch eine längere Wartezeit. Insgesamt sieht er die Performance mit einem Marktanteil jenseits der 7 Prozent auf Plan für das Gesamtjahr. Das Ziel einer Top-5-Platzierung soll damit erreichbar werden.

Online im Zusammenspiel Importeur und Händler „Bis Ende August hatten wir einen normalen Markt und die Ergebnisse waren für die Renault-Gruppe gut“, sieht Olivier Wittmann, Generaldirektor von Renault Österreich, den Rückgang des Gesamtmarkts als „Bereinigung“; es gebe aber kein „Feuer am Dach“. Er hofft, dass man ab Oktober wieder einen normalen Trend erleben wird. Onlinevertrieb sieht Wittmann als Sache des Importeurs und der Händler. So arbeitet man aktuell intensiv an künftigen gemeinsamen Online-Vertriebsmöglichkeiten.

Thailändischer Messeneuling strebt nach Europa Nachdem das erste Fahrzeug 2019 – 2 Jahre nach Firmengründung – in Thailand aus dem Werk rollt, plant James Benjamin Deluca, CEO der thailändischen Marke Vinfast, für den europäischen Markt mit Ende 2020. Bei den 2 vorgestellten Fahrzeugen LUX A2.0 (Limousine) und LUX SA2.0 (SUV) arbeitet man mit Magna Steyr als Partner für Fahrzeugtechnik und beim Antriebsstrang mit AVL zusammen. Für den europäischen Markt hat man sich Euro-6-Motoren gesichert, nachdem bei den Fahrzeugen für Thailand noch Euro-5-Motoren zum Einsatz kommen. Sowohl für Pkws als auch Scooter (KTM als Partner) habe man jeweils eine Produktionskapazität von 250.000 Einheiten pro Jahr.

Pletzer: Optimismus nach guter Verkaufsaktion Suzuki-Austria-Boss Helmut Pletzer berichtete von der extrem erfolgreichen Abverkaufskampagne vor dem NEFZ/WLTP-Stichtag, sodass die Marke gar nicht alle den Händlern versprochenen Ausnahmen

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AUTO & Wirtschaft 11/2018


WIRTSCHAFT

Valeo-Mitarbeiter überprüfen am Audi e-tron den Verbau der konformen Scheibenwischer

Mercedes-Benz zeigte B-Klasse, GLE und Mercedes-AMG A 35 4Matic als Weltpremieren

Maxime Picat, Europavorstand der Groupe PSA

Gilbert Haake (Kia) mit dem Kia Niro EV, der ab Anfang 2019 erhältlich ist.

Gaëtan Bouteloup, bei Dangel für Österreich zuständig, zeigte den Opel Combo 4x4

Renault-Generaldirektor Olivier Wittmann in einem der ausgestellten Konzeptfahrzeuge Jaguar-Land-Rover-Sprecher Dieter Platzer mit dem speziell für das Rote Kreuz umgebauten Discovery

Andreas-Christoph Hof-

Mag. Roland Punzengruber mit dem sehr gefragten Kona von Hyundai

für auslaufende Serien in Anspruch nehmen muss- mann, Hyundai Europe VP Marketing & Produkt te. Die „Staus“ noch nicht genehmigter Autos sollten sich bis Ende November aufgelöst haben. Für das Gesamtjahr hofft Pletzer, dass Suzuki dann die Marke von 9.000 Einheiten überspringen wird.

Dangel: Opel Combo in der Allradversion Allradumbauer Dangel stellte auf dem Mondial die (nicht vertretene) Marke Opel aus: Gaëtan Bouteloup, bei Dangel für Österreich und die Schweiz zuständig, präsentierte den 4x4-Umbau des nun mit Citroën Emilio Herrera, Boss von Kia Motors Europe, strebt eine Berlingo und Peugeot Rifter baugleichen Combo. halbe Million Verkäufe an

Diesel: Sauberer denn je, aber politisch unter Druck Mit der Europa-Premiere zeigte sich Vinfast-CEO James Benjamin Deluca sehr zufrieden

Der Diesel geht, durch Polemik und Urteile unter Druck gesetzt, schwierigen Zeiten entgegen – auch wenn niemand sagen kann, ob sein Anteil der CO2-Reduktion wirklich kompensierbar sein wird. •

„Wir haben so gut verkauft, dass wir gar nicht alle WLTP-Ausnahmen in Anspruch nehmen mussten!“ Helmut Pletzer, Geschäftsführer Suzuki Austria

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wirtschaft

Valeo-CEO Jacques Aschenbroich bot einen Ausblick auf die automotive Zukunft

Zukunft bereits heute erleben

Seine Visionen und Ideen auf dem Weg zum autonomen, umweltfreundlichen, digital vernetzten Auto präsentierte Valeo auf dem Pariser Automobilsalon. Von Dr. Nikolaus Engel und Matthias Pilter

D

abei legte das Pariser Unternehmen seinen Fokus auf aktuelle Messungen in Paris, einem entwickelten 48V-System und autonomen Fahren mit Drive4U.

Pilotprojekt: digitale Karte des Luftgütezustands Um Umweltverschmutzung besser verstehen zu können, schickt Valeo aktuell 20 Fahrzeuge, ausgestattet mit einer Fülle an Sensoren, auf die Straßen von Paris. Die Daten werden ausgewertet und in Echtzeit auf einer entsprechenden digitalen Karte abgebildet, wie CEO Jacques Aschenbroich am Valeo-Messestand zeigte. Anhand der

„Wir wollen Produkte anbieten, die für keine Verschmutzungen verantwortlich sind.“ Jacques Aschenbroich, CEO von Valeo „HD Dynamic Pollution Map“ könne sichtbar gemacht werden, wo die Luft besser ist und so die Route entsprechend geplant werden. In dem 3-monatigen Versuch möchte Valeo herausfinden, weshalb es bei Messungen an einzelnen Orten Ausschläge nach

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oben gibt, wie sich Wetter und Temperatur auf die Luftgüte auswirken oder welche anderen Faktoren ausschlaggebend sind. Ziel sei für die Zukunft, nur Produkte anzubieten, die für keine Verschmutzung verantwortlich seien, betonte Aschenbroich.

Mit Drive4U autonom durch die Stadt Parallel zur Messe war Valeo auch mit einem autonom fahrenden Auto auf den Straßen von Paris unterwegs. Dies ganz ohne großes Aufsehen, aber mit vielen Sensoren, Radars, Kameras und acht Valeo Scala Laser Scannern – alle im Auto verbaut und mit Künstlicher Intelligenz ausgerüstet. Valeo Drive4U kann zahlreiche Fahrsituationen in städtischer Umgebung bewältigen, auch ungeteilte Straßen, Kreuzungen, Ampeln, Tunnels und Straßen ohne Markierungen sowie Situationen mit Radfahrern und Fußgängern.

2030: zwei von drei Autos mit 48V-Motor Um der Elektrifizierung der Fahrzeuge einen Schub zu geben, entwickelte Valeo den Prototyp eines rein elektrischen Stadtautos. Um zu zeigen, dass es mit 48V funktioniert, wurde exemplarisch ein Aixam umgebaut. Einsetzbar sei das System aber bei jeder Marke, so Jean-Francois Tarabbia, Group Senior Vice President R&D and Product Marketing. Ausgestattet mit einem selbst entwickelten 48V-Motor erreicht das Fahrzeug mit 100 km/h Höchstgeschwindigkeit 150 km Reichweite. Als großen Vorteil hebt Valeo die niedrigeren Kosten gegenüber einem Hochvoltsystem hervor: Eine Verringerung um 20 Prozent wurde bereits erzielt und bis zu 50 Prozent sollen möglich sein. Valeo geht davon aus, dass 2030 zwei von drei Autos mit 48V-System ausgestattet sein werden. •


Schnell und flexibel

Abfüllstation in der Wiener Lobau (o.); Zustell-Lkws, die sowohl lose wie auch gepackte Ware liefern können

ExxonMobil-Vertriebspartner LSA betreut die Kfz-Branche und die Industrie in Ostund Südösterreich aus dem Logistikzentrum samt Abfüllstation in der Wiener Lobau.

S

o wurde das Unternehmen vor 12 Jahren gegründet, um nach dem Rückzug von ExxonMobil aus dem Schmierstoff-Direkt-Geschäft die Betreuung der Autohäuser, Werkstätten, Teilehändler und Industriebetriebe zu übernehmen. Der österreichische Markt ist unter den drei Vertriebspartnern aufgeteilt, LSA ist mit der Verantwortung für Wien, Niederösterreich, das Burgenland, die Steiermark und Kärnten der größte ExxonMobil-Partner in Österreich. „Wir sind ein sortenreiner Händler und vertreiben ausschließlich Schmierstoffe von ExxonMobil“, erklärt Geschäftsführer Gerhard Graf.

Logistikzentrum in Wien Am Sitz der Gesellschaft im Ölhafen Lobau ist auch das Logistikzentrum angesiedelt, von wo aus die heimischen Kunden beliefert werden. „Hier lagern wir 800.000 Liter lose in Tanks und können damit sehr schnell und flexibel auf die Wünsche und Anforderungen der Kunden eingehen“, so Graf. LSA ist lizenzierter Abfüller für ExxonMobil, mit geeichten Abfüllanlagen und Waagen werden die Schmierstoffe je nach Bestellung in 1.000-Liter IBC-Container, 20, 60 oder 20-Liter-Gebinden abgefüllt. Ebenso ist die lose Zustellung zur Befüllung der betriebseigenen Tanks von Werkstätten und Industriebetrieben möglich. „Alles auf einem Lkw“, erklärt Graf stolz. Denn die zwei LSA-eigenen, Mobil-beschrifteten Zustell-Lkws können mit einem Transport sowohl lose Ware in speziellen Tanks wie auch die gepackten Produkte zustellen, schnell und flexibel.

Mittelständischen Unternehmen mit kurzen Wegen Schnell und flexibel trifft auch auf die Kundenbetreuung zu. „Wir sind in unseren Abläufen, unserer Logistik und unseren Entscheidungen natürlich viel schlanker aufgestellt als ein Großkonzern“, erklärt Graf. „Als mittelständisches Unternehmen haben wir ja ganz andere Entscheidungswege, das beginnt bereits beim Anlegen des Kunden und der Bonitätsbeurteilung.“ Die erfolgreiche Kundenbetreuung hat ihre Gründe auch in der „sehr guten VerGerhard Graf, Geschäftsführer LSA triebsmannschaft“, wie Graf betont. Ein Großteil hat zuvor bei ExxonMobil gearbeitet, kennt den Konzern und die Produkte bestens. Das Team wird laufend und vor allem doppelt geschult, sowohl von ExxonMobil wie auch von LSA selbst. Die Außendienstmannschaft ist aufgeteilt in die Bereiche Pkw, Lkw und Industrie. „Für den automotiven Bereich sind drei eigene Mitarbeiter im Gebiet unterwegs“, so Graf. „Und wir leisten uns einen 100-prozentigen Techniker“, ergänzt der langjährige Schmierstoff-Profi. Die Kunden im Kfz-Bereich sind ebenso vielfältig wie die Mobil-Schmierstoffe. „Wir sind stolz auf einige große Händler sowie auf viele kleinere, freie Werkstätten, die Wert auf Qualität legen und wo die Marke zählt.“ • (GEW)

„Wir sind in unseren Abläufen, unserer Logistik und unseren Entscheidungen viel schlanker aufgestellt als ein Großkonzern.“

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wirtschaft

Der erwartete Absturz Fast alle Marken mit einem (zum Teil sehr deutlichen) Minus bei den Neuzulassungen, nur ganz wenige Gewinner: Im September fühlte man sich an die Auswirkungen der Wirtschaftskrise vor 10 Jahren erinnert. Doch es waren „nur“ die (erwarteten) Folgen nach der Umstellung auf den neuen Messzyklus WLTP.

Quelle: European Automobile Manufacturers Associations (ACEA), Brüssel

8000

7000

6000

5000

4000

3000

2000

1000

0

Neuzulassungen Bundesländer Kärnten

825

-44,74 %

3.095

-40,01 %

Oberösterreich

3.045

-41,76 %

Salzburg

1.329

-44,76 %

Steiermark

2.324

-37,14 %

Tirol

1.233

-50,34 %

Vorarlberg

659

-48,11 %

Wien

4.174

-39,53 %

aUtO & Wirtschaft 11/2018

46.220 20.133 16.280 15.725 15.416 15.277 14.266 13.937 12.022 11.872 11.587 8.681 8.669 7.710 7.679 6.916 6.878 6.337 5.260 4.480 3.870 3.019 2.067 2.036 1.814 1.491 1.294 1.041 985 623 521 382 305 209 171 153 96 47 40 39 210 275.758

1.312 807 2.994 -1.183 -267 265 -812 -113 -1.137 456 -1.445 66 678 523 314 815 269 422 -741 1.394 1.441 196 208 -77 -232 -321 246 -325 223 214 124 -347 -236 -5 78 1 -24 -8 23 39 45 5.880

2,92 4,18 22,53 -7,00 -1,70 1,77 -5,39 -0,80 -8,64 3,99 -11,09 0,77 8,48 7,28 4,26 13,36 4,07 7,13 -12,35 45,17 59,32 6,94 11,19 -3,64 -11,34 -17,72 23,47 -23,79 29,27 52,32 31,23 -47,60 -43,62 -2,34 83,87 0,66 -20,00 -14,55 135,29 0 27,27 2,18

16,76 7,30 5,90 5,70 5,59 5,54 5,17 5,05 4,36 4,31 4,20 3,15 3,14 2,80 2,78 2,51 2,49 2,30 1,91 1,62 1,40 1,09 0,75 0,74 0,66 0,54 0,47 0,38 0,36 0,23 0,19 0,14 0,11 0,08 0,06 0,06 0,03 0,02 0,01 0,01 0,08 100

September 2018 September 2017

-42,63 %

Niederösterreich

46

-2.511 -709 -905 -616 -219 -1.159 -810 -89 -378 -836 -946 -91 -372 -359 -155 -457 -320 40 -471 -254 -102 17 -15 -50 -219 -120 -57 -69 17 0 -25 -44 -34 0 -9 -8 1 -2 4 2 -4 -12.334

Top 5 E-Segment (Oberklasse)

September 2018 September 2017

510

Burgenland

1.805 1.492 457 1.406 1.441 650 1.470 1.238 999 584 246 759 546 274 663 284 421 563 348 70 224 311 201 263 61 61 26 66 78 57 25 44 18 10 2 8 5 1 5 2 10 17.194

Marktanteil in % Jän.–Sept. 2018

Daten für Malta nicht erhältlich ** Mitgliedsstaaten vor der EU-Erweiterung von 2004 *** Mitgliedsstaaten, die seit 2004 der EU beigetreten sind

VW Skoda Seat Opel Ford Renault Hyundai BMW Mercedes-Benz Fiat Audi Peugeot Mazda Dacia KIA Suzuki Toyota Citroën Nissan Mitsubishi Jeep Volvo Honda Mini Alfa Romeo Land Rover Porsche Smart Jaguar Subaru Abarth Tesla Lexus DS Automobiles SsangYong Lada Maserati Bentley Other Renault-Alpine Sonstige Gesamt

Abweichung 2017/2018 in %

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40

Abweichung 2017/2018

+4,70 +19,70 +0,80 +2,40 +8,20 +6,10 +6,50 +20,40 -7,50 -4,20 -2,80 +21,30 +3,60 +27,00 +3,70 +11,30 +2,20 +13,50 +6,50 +31,50 +0,70 +6,10 +8,00 +11,70 +1,10 +26,50 +0,60 +2,50 +1,60 +13,00 -12,60 -4,20 -2,70 -3,60 +2,30 +1,40

Jän.–Sept. 2018

455.722 26.443 170.044 2.673.418 20.519 97.730 1.662.682 84.076 1.910.820 123.087 1.491.261 50.081 13.158 24.328 42.369 359.381 275.758 403.343 182.677 103.595 281.828 75.721 58.452 1.042.672 207.784 104.612 10.396 11.951.957 10.853.525 1.098.432 15.968 111.500 225.286 352.754 12.304.711 11.206.279

September 2018

-33,60 +8,50 -16,00 -30,50 -18,20 -28,40 -12,80 -17,20 -20,50 -18,20 -25,40 +3,30 -11,00 -8,30 -34,60 -16,70 -41,80 -26,40 -14,00 -73,40 -39,70 -37,00 -7,30 -17,00 -28,10 -7,40 -9,90 -23,50 -23,30 -26,90 -23,70 -21,20 -16,80 -18,50 -23,40 -23,10

Abweichung 2017/2018 in %

Abweichung 2017/2018 in %

27.145 2.758 12.067 200.134 1.537 6.528 148.750 4.922 338.834 3.187 124.976 2.894 1.078 2.279 2.596 29.527 17.194 27.312 12.771 2.771 19.111 4.519 4.893 69.129 14.532 8.888 888 1.091.220 1.016.871 74.349 935 10.620 20.409 31.964 1.123.184 1.048.835

Jän.–Sept. 2018

September 2018 *

Belgien Bulgarien Dänemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Großbritannien Irland Italien Kroatien Lettland Litauen Luxemburg Niederlande Österreich Polen Portugal Rumänien Schweden Slowakei Slowenien Spanien Tschechien Ungarn Zypern Europäische Union EU152 EU123 Island Norwegen Schweiz EFTA EU + EFTA EU15 + EFTA

Abweichung zu September 2017

Neuwagenzulassungen Österreich 09/2018

Neuwagenzulassungen Europa 09/2018*

Skoda Superb 246 189

Mercedes BMW 5er-Reihe E-Klasse 211 289

127 142

Audi A6 51

56

Volvo V90 39

14

Alle Daten zum Fahrzeugmarkt finden Sie auch im MarketAnalyser von Eurotax


wirtschaft

-50,0 %

Tesla gelang das Kunststück, die Neuzulassungen exakt zu halbieren von 88 auf 44 Stück.

ZEHNKOMMAFÜNF PROZENT

Noch nie seit vielen, vielen Jahren war der Vorsprung von VW auf seine Verfolger so gering wie in diesem verrückten September: Der Marktanteil von Volkswagen (kumuliert bei 16,76 Prozent) schrumpfte aufgrund der Lieferengpässe mit WLTP-Motoren auf 10,5 Prozent. Dahinter folgen Skoda (8,68), Hyundai (8,55), Ford (8,38) und Opel (8,18 Prozent).

Mar k des e M mon ats

VW Audi BMW Mercedes-Benz Opel Ford Skoda Renault Seat Peugeot Fiat Mazda CitroÎn Toyota Hyundai KIA Nissan Suzuki Volvo Mitsubishi Alfa Romeo Dacia Honda Mini Jeep Porsche Chevrolet Land Rover Smart Chrysler Subaru Jaguar Lancia Lexus Abarth Daihatsu Saab SsangYong Dodge Tesla Sonstige Gesamt

999

311 Neuzulassungen im September: Damit kam Volvo auf ein Plus von 5,78 Prozent und den stolzen Marktanteil von 1,81 Prozent.

139.361 62.603 53.091 39.932 39.715 36.973 30.933 29.731 26.877 26.473 20.177 19.448 15.836 15.824 15.275 11.345 10.987 10.744 7.956 6.230 5.663 5.553 4.838 4.304 3.836 3.656 3.388 2.937 2.908 2.055 1.907 1.860 1.123 653 565 533 501 430 338 328 3.733 670.620

2.112 203 2.994 2.875 -1.302 750 1.368 259 2.239 -70 711 -522 121 -10 1.784 534 -119 871 454 -143 -192 936 -185 -28 398 252 -373 229 -46 -334 29 178 -176 57 157 -110 -108 34 -32 -59 -210 15.526

Marktanteil in % Jän.–Sept. 2018

-402 -191 145 -19 -399 -60 119 26 134 -100 114 -59 -54 -59 78 17 -44 241 53 88 -44 123 -9 -50 28 1 -55 38 10 -26 -32 22 -34 8 14 4 1 -4 -13 -20 -37 -447

Abweichung 2017/2018

14.683 6.335 5.358 3.877 4.133 3.861 3.355 3.392 2.943 2.780 2.330 2.105 1.701 1.768 1.671 1.300 1.146 1.381 860 727 610 654 519 476 434 298 362 329 344 221 194 191 110 67 60 61 59 43 35 53 351 71.177

Jän.–Sept. 2018

Abweichung zu Sept. 2017

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40

September 2018

Gebrauchtwagenumschreibungen per 09/2018

20,78 9,34 7,92 5,95 5,92 5,51 4,61 4,43 4,01 3,95 3,01 2,90 2,36 2,36 2,28 1,69 1,64 1,60 1,19 0,93 0,84 0,83 0,72 0,64 0,57 0,55 0,51 0,44 0,43 0,31 0,28 0,28 0,17 0,10 0,08 0,08 0,07 0,06 0,05 0,05 0,56 100

Die Zahl ist schön, doch wird man bei Mercedes keine Freude damit haben. Denn die Neuzulassungen im September sanken um 27,45 Prozent. 2017 waren es noch 1.377 Einheiten.

M- 8 E PT 0 1 SE R 2 BE

Jaguar war im verrückten ersten Monat nach Inkrafttreten des Messzyklus WLTP die Marke mit dem weitaus stärksten Zuwachs: Die Zahl der Neuzulassungen stieg um 27,87 Prozent.

N

eue Modelle zahlen sich aus: Das wissen auch die Jaguar-Händler, die es in den vergangenen Jahren nicht immer leicht hatten. Doch meist konnten sie wenigstens von den starken Zuwächsen der Schwestermarke Land Rover profitieren. Heuer ist es genau umgekehrt: Während Land Rover mit -17,72 Prozent nach drei Quartalen schwächelt, geht es bei Jaguar aufwärts. Die Zahl der JaguarNeuzulassungen ist heuer um 29,27 Prozent auf 985 Stück gestiegen. Im Vergleichszeitraum 2017 waren es erst 762 Einheiten gewesen.

Meistverkauftes Modell ist ein SUV Kurzer Blick auf die Modellpalette: Auch bei Jaguar zeigt sich deutlich, dass heutzutage keine Marke mehr ohne SUV auskommt. In den ersten 9 Monaten war der F-Pace mit 443 Einheiten das Modell mit den meisten Neuzulassungen. Mit Respektabstand folgten der XE (167), der XF (99) und der F-Type (38). Auf das Top-Modell, den XJ, entfielen in den ersten 3 Quartalen 15 Neuzulassungen. 78 Neuzulassungen stammen übrigens aus dem September (nach 61 Stück im August 2017 ist das ein deutliches Lebenszeichen). Auch im September war natürlich der F-Pace das Auto mit den höchsten Stückzahlen, nämlich 33. • (MUE)

7,65 Prozent mehr Neuwagen als im September 2017: Citroën darf sich auch kumuliert über ein Plus freuen.

Audi ist mit -79,36 Prozent der größte Verlierer im September – vor allem wegen der Probleme mit WLTP.

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hÄNDLEr-trEND barometer Österreich

Für die Branche

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emeinsam mit puls Marktforschung und AUTO & Wirtschaft dürfen wir Ihnen erst­ mals das Händler Trend Barometer Österreich präsentieren. Warum wir das tun, ist einfach zu beantworten: weil uns die Branche wichtig ist, weil uns das Autogeschäft wichtig ist, weil wir der Branche, also den Händlern und Importeuren, helfen wollen, schneller und einfa­ cher Autos zu verkaufen. Mit dieser Umfrage, die nun viermal jährlich, einmal pro Quartal, durchgeführt wird, beantworten wir zahlreiche Fragen. Wir stellen fest, wie es der Branche wirklich geht, wo der Schuh drückt und wo wir vielleicht besser unterwegs sind, als wir uns selbst zu­ getraut haben. Ein konkretes Beispiel aus dieser Befragung sind die Standzeiten, die deutlich kürzer sind als in Deutsch­ land und damit den Gebrauchtwagen­ abteilungen ein sehr gutes Zeugnis ausstellen. Ähnliches gilt für die Ra­ battsituation, wo die österreichischen Händler disziplinierter sind als ihre deutschen Kollegen. Das zeigt, dass die österreichische Autobranche besser unterwegs ist als prognostiziert und dass wir mit deutlich mehr Optimismus in die Zukunft gehen können. Ein gewisses Selbstbewusstsein darf man zeigen, die Branche ist gut unterwegs. Mit dem Händler Trend Barometer, mit unserem Trainingspro­ gramm der Santander Meisterklasse und mit un­ seren Finanzierungs­ und Dienstleistungsangebo­ ten wollen wir der Branche nachhaltig helfen.

Die komplette Studie können Sie als A&WPro-Abonnent unter www.autoundwirtschaft.at herunterladen

Wie geht`s der Mit dem Händler-Trend-Barometer Österreich, durchgeführt von puls Marktforschung in Kooperation mit Santander Consumer Bank und AUTO & Wirtschaft, wird die Branche quartalsweise befragt.

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ie einzelnen Ergebnisse werden in den Publi­ kationen von AUTO & Wirtschaft sowie von Santander veröffentlicht. Die gesamte Umfrage können Sie als A&W­Pro­Abonnent Kurzzulassunonline einsehen. gen wurden durchschnittlich Dabei ist die Studie in einen fixen aufgrund der und einen variablen Teil unterteilt. WLTP-Umstellung Der fixe Teil der Erhebung wird pro Betrieb getätig mit der Zahl der Befragungen noch spannender, weil nach und nach ein Vergleich der Umfragen möglich wird. Dabei soll das Händler Trend Barometer Österreich sowohl Stimmungen wie auch Zahlen und Fakten lie­ fern. Auf diesen beiden Seiten dürfen wir Ihnen einen Überblick liefern. So waren die befragten Betriebe mit den Neuwagen­Verkäufen mehrheitlich zufrieden oder sogar sehr zufrieden. Der höchste Anteil an ne­ gativen Meldungen war bei den mittelgroßen Marken zu registrieren, wo 37 Prozent der befragten Händler weniger zufrieden, 7 Prozent unzufrieden waren.

15 % alternative Antriebe bei mittelgroßen Marken

Michael Schwaiger, Direktor Kfz der Santander Consumer Bank

49 Prozent der verkauften Neuwagen waren Diesel­ betrieben, bei den Premiummarken lag der Anteil der Selbstzünder sogar bei 72 Prozent. Interessant ist der mit 15 Prozent bereits sehr hohe Anteil alternativer Antriebe bei den mittelgroßen Marken. „Wie viel reinen Nachlass (Kulanz ohne zusätzliche Stützungsmaßnahmen) haben Sie im Neufahrzeug­ bereich im 3. Quartal 2018 durchschnittlich auf den Listenpreis eines Neufahrzeuges ge­ geben?“, lautet die exakte Frage. 34 Prozent der befragten Händler geben einen Rabatt zwischen 6 und 10 Pro­ zent an. Der durchschnittliche Wert liegt bei 9,9 Prozent. In einer ver­ gleichbaren Umfrage in Deutschland lag dieser Wert zuletzt bei 12,3 Prozent.

8 von 10

GW-Händlern sind mit den GebrauchtwagenAbschlüssen zufrieden

Zufriedenheit beim Gebrauchtwagen-Geschäft 8 von 10 Händlern sind mit den GW­Verkaufs­

hÄNDLEr-trEND barometer Österre In der von puls Marktforschung durchgeführten Studie wurden 100 markengebundene Kfz­Betriebe befragt. Die Betriebe sind auf 22 Marken verteilt, gewichtet nach dem Marktanteil der jeweiligen

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Branche?

9,9 %

abschlüssen im vergangenen Quartal zufrieden oder sehr zufrieden. Im Prebetrug der durchschnittliche miumbereich gaben Rabatt auf Neuwagen sogar 88 Prozent der befragen Händler an, mit den GW-Abschlüssen (sehr) zufrieden gewesen zu sein. Die erwartete Nachfrage nach Antriebsart gibt ein sehr differenziertes Bild. Während beim Benziner der Großteil der Händler eine Verbesserung erwartet, vermuten beim Diesel bereits 45 Prozent eine Verschlechterung. Bei den alternativen Antrieben überwiegt mit 38 Prozent die Antwort: „Weiß nicht.“

Verkaufte Neuwagen­Einheiten nach An­ triebsart: Knapp die Hälfte der verkauften NW waren Diesel

Erfahrungen bei der Umstellung auf WLTP: Positive und negative Bewertun­ gen halten sich die Waage

WLTP als Premiumproblem Im variablen Teil der Studie wurde die Umstellung auf WLTP in den Mittelpunkt gerückt. Generell halten sich hier positive und negative Bewertungen die Waage. Der überwiegende Anteil der Händler beurteilt die Entwicklung dabei neutral. Lediglich bei den Premiummarken überwiegt mit 44 Prozent der Anteil jener Händler, die negative oder sehr negative Erfahrungen angeben. Vertriebspartner kleinerer Marken werten die Umstellung hingegen nur zu 5 Prozent negativ.

Erhöhte Zahl an Kurzzulassungen Weiters zeigt die Umfrage bei Händlern von Premium- und von kleinen Marken eine erhöhte Zahl an Kurzzulassungen, die aufgrund der WLTP-Umstellung notwendig geworden waren. Im Bereich Premium geben 63 Prozent der Händler an, aufgrund von WLTP mehr Kurzzulassungen durchgeführt zu haben. Im Durchschnitt aller Marken war bei 39 Prozent der Händler eine Erhöhung der Kurzzulassungen nötig. aller verkauften Neu­ wagen im Premium­ Dass das Geschäft grundsätzlich segment hatten funktioniert hat, zeigen die AusDieselantrieb wirkungen auf das NeuwagenLager. Im Durchschnitt ist der Lagerbestand (inklusive Kurzzulassungen) nach der Umstellung auf WLTP bei 40 Prozent der befragten Betriebe geringer als im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Bei 42 Prozent ist der Lagerstand gleich hoch wie im Vorjahr. • (GEW)

72 %

Auswirkungen der Umstellung von WLTP auf Kurzzulassungen: Mehr Kurzzulas­ sungen aufgrund von WLTP bei Premium­ marken

Erwartete Nachfrage GW nach Antriebsart: Optimismus bei Benzin, Pessimismus bei Diesel, Unsicher­ heit bei alternativen Antrieben

EICH Gruppe. Der Erhebungszeitraum für das Quartal 3/2018 war Ende September.

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Bürokratie-Monster Versicherung Bereits Anfang des Jahres hätte die Versicherungsvertriebsrichtlinie IDD umgesetzt werden sollen, bislang sind nur Teile davon in nationales Recht übersetzt.

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m 23. Februar 2018 hätte die Versicherungsvertriebsrichtlinie IDD (Insurance Distribution Directive) in Kraft treten sollen, damit wäre schon vorab eine Umsetzung in nationales Recht notwendig gewesen. Da zahlreiche Länder mit der Umsetzung säumig waren, hat die EU den Start auf 1.10.2018 verschoben. In Österreich ist die Umsetzung bislang nur zum Teil erfolgt, nämlich in jenem Bereich, der die Versicherungen selbst betrifft. Dazu wurde im Frühjahr das Versicherungsvertriebsrechts-Änderungsgesetz 2018 (VersVertrRÄG 2018) verabschiedet, das der neuen Richtlinie bei den Versicherungen Genüge tut. Für die Versicherungsvermittlung, die bekanntlich die Autohäuser betrifft, ist die Regelung noch offen. Dafür bedarf es unter anderem einer Änderung der Gewerbeordnung. Ende Oktober wurde nun die Versicherungsvermittlungsnovelle 2018 in die Begutach-

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tung geschickt: Entwurf eines Bundesgesetzes, mit dem die Gewerbeordnung 1994, das Bankwesengesetz, das Finanzmarktaufsichtsbehördengesetz, das Maklergesetz und das Versicherungsaufsichtsgesetz geändert werden. Das Ende der Begutachtungsfrist war mit 5. November erst nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe von AUTO & Wirtschaft angesetzt. Über die Stellungnahmen sowie das fertige Gesetz, das mit 1. Jänner 2019 in Kraft treten soll, werden wir Sie in unseren Informationsdiensten, dem A&W-Newsletter und AUTO-Information sowie in der Dezember-Ausgabe von AUTO & Wirtschaft auf dem Laufenden halten. • (GEW)

bereits 54,7 Prozent, das sind um 5,9 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Da Firmenfahrzeuge im Schnitt teurer sind als Privat-Pkws, stieg die durchschnittliche Vertragssumme heuer um 2 Prozent auf 25.769 Euro an.

Auch Fullservice-Leasing wird beliebter

„Beliebter denn je“ Erfreuliche Zahlen präsentierte der Leasingverband über das 1. Halbjahr.

I Dr. Alexander Nekolar, Präsident des VÖL

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nsgesamt ist das Neugeschäft im Kfz-Leasingbereich im 1. Halbjahr in Österreich um 13,3 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro gestiegen: 42,1 Prozent aller in Österreich neu zugelassenen Fahrzeuge wurden in diesem Zeitraum geleast. Noch deutlich höher ist der Leasinganteil, wenn man nur die Firmenfahrzeuge betrachtet: Hier betrug die Leasingquote im 1. Quartal österreichweit

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In der Halbjahresbilanz des Verbands Österreichischer Leasing-Gesellschaften (VÖL) kommt auch klar zum Ausdruck, dass sich neben dem klassischen Kfz-Leasing auch das Fuhrparkmanagement steigender Beliebtheit erfreut: Der Bestand an Verträgen in diesem Bereich wuchs in den ersten sechs Monaten um 12,7 Prozent; Autos im Gesamtwert von 1,9 Milliarden Euro wurden auf diese Weise verwaltet. Im Bereich Fullservice-Leasing, wo Firmenflotten ganzheitlich extern gemanagt werden, war im 1. Halbjahr 2018 ein Wachstum von 11,3 Prozent zu verzeichnen. Der Trend ist eindeutig: Unternehmen wollen sich immer weniger selbst um die Administration ihrer Firmenfahrzeuge kümmern und auch kein Risiko betreffend der Fahrzeugkosten tragen. Dr. Alexander Nekolar, Präsident des Verbands Österreichischer Leasing-Gesellschaften, zu diesem Trend: „Das Outsourcing des gesamten Fuhrparks vereinfacht die Abwicklung und erhöht das Einsparungspotenzial durch die professionelle Beratung.“ • (MUE)


Die Autoversicherung, die Ihre Umsätze auf Touren bringt Unser Erfolgsrezept ist schnell erklärt: Wir denken wie die KFZ-Branche und arbeiten mit ihr enger als jede andere Versicherung zusammen. Das Ergebnis sind optimierte Produkte, die Ihnen unschlagbare Vorteile bieten: • erhöhte Werkstattauslastung durch 100%ige Totalschadenreparatur • perfektes Kundenbindungsinstrument • viele extra Vorteile durch GARANTA Schaden- und Kunden-Service-Qualität www.garanta.at


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Für die Win-win-Situation Die Versicherung ist ein essenzieller Teil im Geschäftsmodell eines Autohauses und trägt zum Ertrag ebenso bei wie zur Kundenbindung, ist Peter Steininger von VMS überzeugt.

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as Jahr war und ist von zwei EU-Regelungen dominiert“, erklärt Peter M. Steininger. „Sowohl die Datenschutzgrundverordnung als auch die Versicherungsvertriebsrichtlinie haben uns heuer intensiv beschäftigt und tun es nach wie vor.“ Im Bereich der Datenschutzgrundverordnung zieht Steininger eine nüchterne Bilanz. „Mit der DSGVO wollte man die ganz großen wie Facebook und Google erwischen, die Arbeit haben aber die Mittelständler.“ Über eine renommierte Kanzlei habe man einen sehr einfachen Text zur Auftragsverarbeitungsvereinbarung entwickeln lassen. „Wichtig ist, dass dieser Vertrag bei einer Überprüfung durch die Behörde bzw. einer Beschwerde vorhanden ist“, so Steininger. „Bei Offerten und Beratung ist die neue Regelung in jedem Fall ein irrer Papierkram“, berichtet Steininger über die neue Versicherungsvertriebsrichtlinie IDD, die für Versicherungen bereits gültig ist und für Makler und Vermittler im Rahmen der Gewerbeordnung gerade umgesetzt wird. So müssen Produktinfoblätter mitgegeben werden und es muss ein Beratungsprotokoll erstellt werden, warum dieser Tarif, diese Lösung angeboten wurde. „IDD sieht vor, dass alle handelnden Personen im optimalen Interesse des Kunden arbeiten“, so Steininger.

„Von der Vermittlung einer guten Versicherung profitiert sowohl das Autohaus als auch der Kunde.“ Peter Steininger, VMS

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Essenzieller Teil des Geschäftsmodells Generell zeigt sich Steininger mit der Entwicklung von VMS sehr zufrieden und sieht für die Versicherungsvermittlung im Kfz-Betrieb noch viel Potenzial: „Die Versicherung ist heute ein essenzieller Teil des Geschäftsmodell im Autohaus. Denn wovon soll das Autohaus heute leben?“, fragt Steininger. „Der zusätzliche Ertrag beträgt durchschnittlich 250 Euro, bei Premiummarken kann das deutlich mehr bis zu mehreren Hundert Euro sein“, rechnet Steininger vor. „Wir sind der Rufer in der Wüste, der eine Win-win-Situation herbeiführen möchte, denn von der Vermittlung einer guten Versicherung über das Autohaus profitieren sowohl der Betrieb als auch der Kunde.“ Denn der Vorteil einer Versicherungsvermittlung übers Autohaus wie der VMS liegt ja nicht nur im Ertrag, sondern auch in der Kundenbindung. „Im Schadensfall kommt der Autofahrer in jedem Fall in den Betrieb.“

Spezielle Zuckerl für den Kunden „Wir bieten über die Uniqa sehr gute Produkte mit speziellen Zuckerln für den Kunden, aber wir sind natürlich kein Billiganbieter“, so Steininger. Das Problem mit den günstigen Angeboten sei dabei die fehlende Routine mancher Autoverkäufer. „Wenn ein Kunde mit einem deutlich billigeren Angebot hereinkommt, ist es für einen Autofachmann schwer, die Offerte zu vergleichen und die Vorteile zu argumentieren, beispielsweise beim Selbstbehalt.“ „Dort wo unsere Mitarbeiter direkt am Point-of-Sale mitarbeiten, ist es leichter, das liegt aber natürlich auch an der Größe des Autohauses.“ Insgesamt stellt VMS den Autohäusern – inklusive Zulassungsservice – 50 Mitarbeiter zur Verfügung,. „Der dem Betrieb zugeordnete Betreuer kommt regelmäßig ins Autohaus“, so Steininger. • (GEW)


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Gerüstet gegen Cyber-Schäden Zu den umfassenden Versicherungslösungen des Kfz-Branchenversicherers Garanta zählt auch die Cyber-Versicherung.

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eben Versicherungsprodukten im Kfz-Bereich bietet Garanta mit der Garanta Österreich Versicherung Service GmbH (GÖS) Kfz-Betrieben auch umfassende Versicherungslösungen rund ums Autohaus. „Besondere Risiken bedürfen besonderer Lösungen, wie etwa die Konzepterstellung mittels Risikomanagement für den Kfz-Betrieb, Elementarschadendeckungen für den Kfz-Händler oder den Bereich der betrieblichen Altersvorsorge“, so Martin Schäfer von der GÖS. Mit der Cyber-Versicherung bringt Schäfer ein aktuelles Beispiel für die branchenbezogenen Versicherungslösungen der GÖS: „Von Cyber-Schäden sind nicht nur Großkonzerne betroffen, auch österreichische Autohäuser waren bereits Ziele von Hackern. Jedes Autohaus ist also gefährdet. Wir haben aus diesem Grund ein Spezialprodukt in unser Programm aufgenommen, das optimalen Schutz bei Hacker-

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Martin Schäfer

h angriffen, Datenverlust oder Verversic stößen gegen Datenschutzgesetze bietet und dem Betrieb zusätzlich Assistance-Leistungen rund um das Thema Internetkriminalität zur Verfügung stellt.“ Als Spezialist für die Kfz-Branche bietet die GÖS Angebote im Bereich Sach- und Personenversicherung wie Haftpflicht (Betriebshaftpflicht-Schutz, Vermögensschaden-Haftpflicht), Allriskversicherung für den Immobilienbesitz, Elementarschaden, Fuhrpark, Importeurs-Rechtsschutz, Betriebs-Rechtsschutz, Beruf-, bzw. Betriebsunterbrechung, Absicherung schwerer Krankheiten, Berufsunfähigkeitsversicherung und Betriebliche Altersvorsorge. • (DSC)


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CarNext.com-Schauraum in Vösendorf

Einsteigen und losfahren Mit CarNext.com hat LeasePlan eine eigene Vermarktungsschiene entwickelt und nun in Vösendorf eröffnet. Um dem Kunden ein Komplettpaket zu ermöglichen, wird über eine Kooperation mit carplus gleich eine Versicherung mit angeboten.

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Peter Kirisics, Vertriebsleiter carplus

lles aus einer Hand“ wird im Autohandel immer wichtiger. Ein wesentlicher Bestandteil dafür ist die Versicherungsvermittlung, die dem Kunden zusätzliche Wege erspart und umgekehrt dem Autohaus Zusatzertrag, Kundenbindung und im Schadensfall auch Werkstattauslastung ermöglicht. Mit flexiblen Lösungen sowie einer flächendeckenden Abdeckung in Zusammenarbeit mit der Mutter Wiener Städtische ist carplus einer der führenden Anbieter von Versicherungslösungen im Autohaus.

Kirisics zusammen. „Die Kooperation mit LeasePlan zeigt, dass wir offen und flexibel für alle Lösungen sind, die der Autohandel benötigt.“ So hat carplus eine eigene Gebrauchtwagen-Kasko im Programm, die sich nach dem Erstzulassungsdatum berechnet und sich auf die entscheidenden Risiken wie Totalschaden und Diebstahl fokussiert und damit auch dem Gebrauchtwagen-Kunden höchste Sicherheit ermöglicht.

„Versicherungen sind ein wichtiges Zusatzgeschäft, in dem viel Ertragspotenzial für den Autohandel steckt.“ Peter Kirisics, carplus Jüngstes Beispiel für individuelle Kooperation ist die Zusammenarbeit mit der Gebrauchtwagen-Vermarktungsschiene CarNext.com von LeasePlan. Der führende Fuhrparkmanager hat kürzlich das erste österreichische Verkaufslokal in Vösendorf eröffnet.

Versicherungen als wichtiges Zusatzgeschäft Head of CarNext.com: Florian Krassa

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„Versicherungen sind ein wichtiges Zusatzgeschäft, in dem viel Ertragspotenzial für den Autohandel steckt. Wir unterstützen unsere Kooperationspartner dabei mit exklusiven Vorteilen unseres Produktportfolios und den Experten der Wiener Städtischen Versicherung“, fasst carplus-Vertriebsleiter Peter

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Strategischer Partner

„Wir haben einen strategischen Partner gesucht, der flexibel und verlässlich bei den Kunden ist“, erklärt Florian Krassa, Head of CarNext.com, die Gründe für die Zusammenarbeit mit carplus: „Wenn die Kunden zu uns kommen, wollen wir von A bis Z alles bieten, und da gehört die Versicherung dazu.“ Neben der Versicherung über carplus bietet CarNext.com auch Finanzierungen über Santander und Erste Bank sowie eine Garantie über CarGarantie an. Mittelfristig sollen bis zu 140 Fahrzeuge im Store in Vösendorf angeboten werden, ein Großteil der LeasePlan-Rückläufer wird allerdings weiterhin über B2B-Auktionen veräußerst. Neben der „All-in-one“Lösung will CarNext.com mit absoluter Transparenz punkten, so sind alle Werkstatt-, Service- und sogar Reifenwechsel-Termine des jeweiligen Fahrzeuges in der Fahrzeughistorie ersichtlich. • (GEW)


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Real Garant Österreich bietet Automobilimporteuren seine Gebrauchtwagen-Kompetenz als Label-Coach an.

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Die GWCoaches VERSIC

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ahlreiche Automarken haben eigene Gebrauchtwagen-Marken, in der Fachsprache „Labels“, entwickelt, um das Geschäft mit gebrauchten Fahrzeugen bei ihren Händlern möglichst einheitlich auf einem festgelegten Qualitätslevel durchzuführen. „Wichtig ist, dass GW-Labels konsequent und durchgängig umgesetzt werden, nur dann stellt sich der Erfolg ein“, weiß Mag. Michael Erb, RealGarant-Direktor für Österreich und Osteuropa: „Oft geht es dabei nur um Kleinigkeiten.“

Gebrauchtwagen-Profis begleiten die Umsetzung Beim Importeur ist für die Kommunikation, vor allem aber für Umsetzung und Überprüfung in der Regel keine personelle Kapazität verfügbar. Diese Rolle bietet nun das Team von Real Garant Österreich als sogenannter Label-Coach an. „Unser

Mag. Michael Erb, Direktor CEE, Real Garant

Außendienst-Team hat umfassende Erfahrung im Gebrauchtwagengeschäft und ist laufend bei den österreichischen Händlern vor Ort. Zukünftig können wir im Auftrag der Importeure bei der Umsetzung der Gebrauchtwagen-Labels unterstützen und die Umsetzung begleiten.“ Dabei sieht sich Erb nicht als verlängerter Arm des Importeurs, sondern vielmehr als Brücke zwischen Hersteller und Händler im Sinne einer gemeinsamen, erfolgreichen Umsetzung. „Wir sind keine Standtage-Berater, sondern spiegeln dem Händler, wie er von seinen Kunden wahrgenommen wird, vor Ort und im Internet.“ Der Start ist bereits mit dem ersten, namhaften Hersteller erfolgt. „Die Händler sind zufrieden“, so Erb. • (GEW)

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Echter Gebrauchtwagenplatz bei BMW Huber mit hochwertigen Premiumfahrzeugen anderer Marken, umfassendes Angebot an BMWund Mini-Modellen sowie ältere Fahrzeuge für Einsteiger

GW-Geschäft als Erfolgsbasis

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BMW Huber in Bruck sieht ein funktionierendes Gebrauchtwagengeschäft als Basis des Erfolgs. Ein entscheidendes Instrument ist dabei die Gebrauchtwagen-Garantie von Mobile Garantie.

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Manfred Suta (Mobile Garantie), Christoph Kienzl (BMW Huber) und Ing. Werner Kurath, (Vertriebsleiter Mobile Garantie)

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an kann keinen guten Handel ohne funktionierendes Gebrauchtwagengeschäft betreiben“, ist Christoph Kienzl, Standortleiter bei BMW Huber in Bruck/Mur, überzeugt. So ist es für Kienzl wichtig, „echte“ Gebrauchtwagen, also nicht nur Jungwagen, sondern auch ältere Fahrzeuge, am Platz zu haben. Ein wichtiger Aspekt ist dabei die Sicherheit für Kunden und Betrieb. „Ein Kunde kauft nur dann beim Händler, wenn er eine Garantie erhält. Ich habe daher eine gute Garantieleistung für den Gebrauchtwagen-Bereich gesucht und die Mobile Garantie verfügt über ein Portfolio, das mich überzeugt hat“, berichtet Kienzl, der seit 2 Jahren den BMW-Betrieb in Bruck-Oberaich leitet. Dabei hat sich die Zusammenarbeit von BMW Huber und Mobile Garantie aus der langjährigen Bekanntschaft und guten Zusammenarbeit von Chris-

„Man kann keinen guten Handel ohne funktionierendes Gebrauchtwagengeschäft betreiben.“ Christoph Kienzl, BMW Huber toph Kienzl mit Mobile-Garantie-Vertriebsleiter Ing. Werner Kurath entwickelt. „Die Person Werner Kurath hat bei der Entscheidung eine große Rolle

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gespielt“, betont Kienzl. „Das Autohaus Huber setzt auf Kundenzufriedenheit und langjährige Partnerschaft. Das wird umgekehrt auch von uns als Lieferanten erwartet, und das können wir bieten“, erklärt Kurath.

Langfristige Kalkulation Der Ertrag des Gebrauchtwagen-Geschäfts darf nicht nur beim Verkauf des Gebrauchtwagens berechnet werden, sondern muss über die langfristige Kundengewinnung und -bindung sowie das Werkstättengeschäft kalkuliert werden. Hier hilft ebenfalls die Mobile Garantie, da das Autohaus als Garantiegeber auftritt und der Kunde im Schadensfall mit dem ausliefernden Betrieb Kontakt aufnehmen muss. Auch die – zweimal mögliche – Verlängerung der zunächst einjährigen Garantie kann nur über einen Besuch samt Fahrzeugcheck beim ausliefernden Betrieb erfolgen.

Erfolgsfaktor Mitarbeiter Einen weiteren, wichtigen Erfolgsfaktor – neben einem gut funktionierenden Gebrauchtwagengeschäft – sieht Kienzl in der sehr persönlichen Kundenbetreuung des eigentümergeführten Familienbetriebes. „Das größte Kapital sind langjährige Mitarbeiter“, ist Kienzl überzeugt. Dementsprechend werden die Mitarbeiter behandelt und so verfügt das Unternehmen trotz allgemeinem Fachkräfte- und Lehrlingsmangel über ausreichend Nachwuchs. „Bei Huber zu arbeiten ist im Mürztal ein Renommee“, so Kienzl stolz. Denn hier wird investiert, in den Betrieb und in den Mitarbeiter. • (GEW)


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Gemeinsame Kompetenz Seit Anfang des Jahres ist der Volkswagen ­Versicherungsdienst (VVD) Teil der Porsche Bank.

VVD-Geschäftsführer Andreas Zöller

für uns noch mehr Vertriebsorientierung, noch mehr Kundenfokus. Kundenbindung ist eine unserer Prioritäten für die kommenden Monate.“

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Der perfekte Fit

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it der Optimierung des Angebots, den kurzen Entscheidungswegen sowie dem gemeinsamen Auftritt am POS ist man dabei, ein umfassendes Versicherungs-Kompetenz-Zentrum zu realisieren. Das Angebot umfasst dabei Endkunden-Kfz-Versicherungen, Garantieversicherungen und Händlerprodukte wie die Händler-Kasko, die Händler-Haftpflicht oder Hagelversicherungen. „Wir als Versicherung spielen in der Wertschöpfungskette des Konzerns eine tragende Rolle. Die einzigartige Zusammenarbeit zwischen unseren Versicherungspartnern, unserem Handel und uns ermöglicht den Kunden ein ,One Stop Shopping‘“, erklärt VVD-Geschäftsführer Andreas Zöller: „Unsere letzte Kundenbefragung hat uns sehr genau gezeigt, wo unsere Stärken liegen. Die Qualität und Schnelligkeit der Schadensbearbeitung sowie die Kompetenz und Freundlichkeit unserer Mitarbeiter sind die häufigsten Gründe, warum unsere Kunden gerne und überdurchschnittlich lange bei uns bleiben. Auf das sind wir stolz und das ist eine sehr solide Basis für die Zukunft. Als Geschäftsführer des VVD sehe ich meine Rolle unter anderem in der Integration des Unternehmens in Projekte der Porsche Holding. Das heißt

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Auch Michael Quehenberger, Vorstand der Porsche Versicherungs AG, sieht in dem Zusammenschluss einen großen Gewinn: „Porsche Versicherung und VVD sind in meinen Augen der perfekte Fit. Gemeinsam werden wir im Rahmen der ­Versicherungs-Offensive 2019 mehr als 40 Projekte und Maßnahmen angehen. Alle mit dem Ziel, die Versicherung für Kunden und Handel greifbarer, die Produkte moderner und die Prozesse schlanker zu gestalten.“ Die Betriebe profitieren noch stärker von der Kundenbindung, die Peter Herget, Geschäftsführer Porsche Wien-Liesing betont: „Dank dem VVD fährt der Kunde nicht in irgendeine Werkstätte, sondern direkt zu uns ins Autohaus, wo wir dann den Kunden mit hoher Qualität betreuen können.“ • (GEW)

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Das CarGarantie-Team vor seiner Präsentationsfläche beim A&W-Tag: Michael Ströml (Distriktleiter Süd), Peter Bachmaier (Direktor Vertrieb Importeure, Banken und Versicherungen), Christian Rothböck, Direktor Vertrieb Handel, Michael Drechsel (Händlerbetreuer NÖ Ost, Wien, Burgenland), Axel Berger (Vorstandsvorsitzender), Uwe Imbach (General Manager,) Franz Graumann (Distrikleiter West), Andreas Holzer (Distriktleiter Nord, v. l.)

Unter Garantie beim A&W-Tag „future mobility“ und der vielseitige Wandel in der Mobilität hält auch für Garantieversicherer wie die CarGarantie – langjähriger Partner des A&W-Tages – Herausforderungen bereit. Von Mag. Bernhard Katzinger

„Der A&W-Tag ist für uns wichtig wegen der Inputs aus den Vorträgen und wegen der Gelegenheit zum Netzwerken.“ Uwe Imbach, General Manager Deutschland, Österreich und Schweiz

einen Fixpunkt auf der Rednerliste. Sein Thema diesmal war der Online-Handel und das Damoklesschwert des Hersteller-Direktvertriebs (siehe unsere umfassende Berichterstattung zum A&W-Tag weiter vorn im Heft). Das aktuelle Thema „future mobility“ beschäftigt natürlich auch die Versicherungs- und Garantiebranche, insbesondere in Sachen Digitalisierung. „Der Trend geht dahin, dass Versicherungen und Garantieverlängerungen online

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abgeschlossen werden können. Das bedeutet, die Daten müssen auch schnell online geprüft werden können. Dazu muss alles h versic sauber abgebildet sein, ausgefallene Sonderregelungen wie noch vor 10 Jahren gibt es heute nicht mehr“, beschreibt Imbach das komplexer gewordene Arbeitsumfeld. Generell werde das Garantiethema mehr und mehr an spezialisierte Anbieter wie die CarGarantie ausgelagert.

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ls Branchentreff hat der A&W-Tag in Österreich ein hohes Alleinstellungsmerkmal, das CarGarantie seit vielen Jahren gern als Präsenzfläche nutzt. „Der A&W-Tag ist für uns wichtig“, sagt Uwe Imbach, General Manager bei CarGarantie für die D-A-CH-Region, ohne Umschweife. „Einerseits natürlich wegen der interessanten Vorträge zu Branchenthemen, andererseits aber auch zum Netzwerken. Hier hat man eben viele wichtige Leute direkt vor Ort.“ Nicht zuletzt deshalb war CarGarantie auch am diesjährigen A&W-Tag mit dem vollen Vertriebsteam vertreten. Und ebenfalls bereits traditionell bildete Vorstandsvorsitzender Axel Berger

Starker Partner für über 20.000 Autohäuser In den Gesprächen bleibe man immer auf dem Laufenden. „Wir sind – und das bekommen wir hier auch immer wieder bestätigt – Partner, nicht einfach nur Dienstleister, die beliebig austauschbar sind“, ist Imbach überzeugt. Die Garantie ist für Kunden längst Standard, er erwartet heutzutage ein umfassendes Paket inklusive Service und Sicherheit sowohl beim Neu- als auch beim Gebrauchtwagenkauf. Die Garantie hat für den Kunden die Funktion, ihn vor unerwarteten Reparaturkosten abzusichern. Gleichzeitig ist sie ein mächtiges Instrument zur Kundenbindung. „Inzwischen vertrauen uns europaweit über 40 Hersteller/Importeure sowie rund 23.000 qualifizierte Autohäuser“, so Imbach. Der nächste A&W-Tag findet am 29. Oktober 2019 statt – (hoffentlich) wieder mit starker CarGarantiePräsenz. •


Empfohlene Kaufverträge und Zustandsprüfberichte des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz und des Bundesgremiums des Fahrzeughandels

Kaufvertrag für Neufahrzeuge PKW und Zweirad: 78,- *

Kaufvertrag für gebrauchte Motorräder/ Motorfahrräder: 52,- *

Format A3, zu 100 Stück verpackt ÖNORM V5051

Format A3, zu 50 Stück verpackt

Kaufvertrag für Gebrauchtfahrzeuge PKW: 78,- * Format A3, zu 100 Stück verpackt ÖNORM V5080

Zustandsprüfbericht für Landmaschinen: 42,- * Format A4, zu 25 Stück verpackt

Zustandsprüfbericht für gebrauchte PKW: 78,- * Format A3, zu 100 Stück verpackt ÖNORM V5051

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Bestellungen unter: www.autoundwirtschaft.at/formulare.php oder kontaktieren Sie Annemarie Lust T: +43 2243 36840-597 • F: +43 2243 36840-593 • E: formulare@autoundwirtschaft.at


Waffe gegen Schnee Schnelle Hilfe bei einem total eingeschneiten Fahrzeug bietet die Kungs Schneeschaufel mit Teleskopstil, mit der sich auch größere Schneemengen mühelos entfernen lassen. Das Produkt des finnischen Erzeugers Sinituote ist ab Mitte November bei Forstinger um 20,90 Euro erhältlich.

Autopark ausgezeichnet Das Suzuki Team von Autopark Innsbruck konnte die Auszeichnung „Autohaus des Jahres 2018“ der Zeitschrift „Firmenwagen“ entgegennehmen. Für das Gesamtjahr rechnet Geschäftsführer Mag. Michael Mayr mit einem Absatz von 5.000 Einheiten, davon 800 Suzuki.

Treibhausgase senken Im Rahmen der Vortrags- und Diskussionsveranstaltung „Verkehrsemissionen – Wirksamkeit von Maßnahmen und Empfehlungen“, zu der die Österreichische Gesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (GSV) in das TechGate Vienna geladen hatte, unterstrich Dipl.-Ing. Günther Lichtblau, Leiter der Abteilung Mobilität und Lärm im Umweltbundesamt, dass es von enormer Bedeutung sei, eine Erderwärmung um mehr als 2 Grad zu verhindern. Es sei möglich, die 2-Grad-Grenze einzuhalten, „wenn wir alle Maßnahmen – und das sofort – umsetzen“. Aufgrund der späten Umsetzung „wird es ohne technische Maßnahmen nicht gehen, was in Zukunft bedeutet, dass wir einen veritablen Teil unserer Wirtschaftsleistung und Finanzkraft in Reparaturmaßnahmen investieren müssen, die uns woanders, etwa in den Sozialsystemen, fehlen werden“. Lichtblau rechnet damit, dass sich die Stickoxide durch die neue Diesel-Technologie, die in Euro-6d-TEMP-Fahrzeugen verbaut ist, in absehbarer Zeit reduzieren werden, verwies aber auf die Notwenigkeit der drastischen Reduktion des Treibhausgases CO2 im Straßenverkehr.

Glasklare Kooperation Wie der Autopflegespezialist Sonax bekannt gab, wird der gesamte ÖSV-Fuhrpark mit Winterscheibenreinigern des Herstellers ausgestattet. Bereits seit 2013 ist Skistar Eva-Maria Brem das Werbegesicht und die Werbestimme der Sonax-Produkte, die ÖSV-Partnerschaft geht ins 2. Jahr. „Sonax und das ÖSVTeam haben viel gemeinsam. Ohne Durchblick geht es nicht – weder im Skisport noch im Straßenverkehr“, meint Johannes Artner, Geschäftsführer Sonax Österreich.

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Durchblick im Dschungel Sich in dem Dschungel aus Öl-Spezifikationen, Freigaben und Marken zurechtzufinden, ist nicht leicht. Der neue „Ölwegweiser“ des Öl- und Additivspezialisten Liqui Moly sorgt für schnelle Abhilfe, wie

das Unternehmen mitteilt. „Er ist der beliebteste Teil unserer Website“, berichtet Günter Hiermaier, Geschäftsführer von Liqui Moly. Näheres unter www.liqui-moly.de


Die ARBÖ­Techniker überprüften mehr als 155.000 Autos

Bei 2.700 Autos Gefahr im Verzug Wie wichtig regelmäßige Überprüfungen der Verkehrs­ sicherheit sind, zeigt sich an der „Pickerl“­Bilanz des ARBÖ.

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ür die Mitglieder des Automobilklubs ist die Möglichkeit, das „Pickerl“ in einem der Prüfzentren machen zu lassen, sehr wichtig. Das zeigt sich auch daran, dass von den ARBÖ-Technikern in den ersten neun Monaten dieses Jahres mehr als 155.000 Überprüfungen nach § 57a durchgeführt wurden. Jetzt wurde Bilanz gezogen – und die Ergebnisse sind sehr interessant. Zwar waren zwei Drittel der Fahrzeuge bei der Überprüfung in tadellosem Zustand oder wiesen nur leichte Mängel auf. Doch bei immerhin 30.000 Fahrzeugen waren die Bremsanlagen betroffen, was einem „schweren Mangel“ gleichkam. Probleme mit dem Fahrwerk folgten auf Rang 2 der Defekte, am dritthäufigsten beanstandeten die Techniker Defekte bei der Lenkung.

Keine Weiterfahrt

„An diesen Zahlen zeigt sich, wie wichtig eine regelmäßige Begut­ achtung von Fahrzeugen ist.“

„Gefahr im Verzug“ Komm.­Rat Mag. Gerald Kumnig, ARBÖ­Generalsekretär konstatierten die Prüfer in 2 Prozent der Fälle: Oft blieb es nicht nur bei einem dieser besonders schweren Mängel. Bei knapp 2.700 Fahrzeugen wurden 6.400 Verzug-Mängel festgestellt. Auch hier war meist die Bremsanlage betroffen. • (MUE)


GEWERBE

Mit Tyre24 und Tyre.one bietet Michael Saitow Lösungen für den Reifenhandel

Reifen digital und regional Michael Saitow, Gründer von Tyre24 und CEO der Saitow AG, spricht über den Online-Reifenhandel, die Bedeutung des lokalen Händlers und Tyre.one

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&W: Wie hat sich Tyre24 in Österreich entwickelt bzw. wie würden Sie die heutige Position von Tyre24 in Österreich beschreiben? Michael Saitow: Die Kunden schätzen auf unserer Plattform die Preise und Verfügbarkeit der angebotenen Produkte in Kombination mit dem gebotenen Service. Seit unserem Start 2010 in Österreich konnten wir jedes Jahr die Anzahl der teilnehmenden Händler wie auch die Anzahl der Bestellungen steigern. Wie hat sich das B2B-Online-Geschäft generell entwickelt und wohin geht die Reise? Saitow: Die Digitalisierung hat längst auch das B2B-Geschäft beim Reifenhandel in ganz Europa erreicht und wird noch stark an Bedeutung gewinnen. Irgendwann wird der Reifenmarkt zu fast 100 Prozent digitalisiert sein, und das europaMichael Saitow, Saitow AG weit.

„Irgendwann wird der Reifenmarkt zu fast 100 Prozent digitalisiert sein.“

Mit Tyre.one haben Sie ein neues Projekt in Österreich gestartet? Was sind die Eckpunkte? Saitow: Generell sind wir stark auf B2B fokussiert. Dass es Tyre.one gibt, liegt daran, dass wir uns gefragt haben, warum soll eigentlich der Onlinehandel dem Fachhandel vor Ort das Geschäft wegnehmen und ihn zur Montagestation degradieren. Das wäre,

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als wenn ich ins Restaurant ginge und meine Flasche Wein selbst mitbringe. Bei uns verkaufen die Händler die Reifen, die sie montieren, noch selbst. Wie profitiert der lokale Reifenhändler davon? Saitow: Jeder Reifenhändler kann über Tyre.one intensiv an der stetig wachsenden Welt des E-Commerce teilhaben und ist durch seine Listung bei Tyre24 auch gleich professionell aufgestellt. Das heißt, er verfügt über das komplette Reifen- und Felgensortiment der Plattform und kann dies seinen Kunden online über Tyre.one anbieten. Eine vergleichbare Vielfalt an Artikeln kann kein Einzelhändler vorhalten. Dabei bestimmt der Händler seine Preise selbst und verkauft seine eigenen Produkte und Leistungen und ist nicht bloß Montagepartner. Der Rohertrag bei den Reifen bleibt also beim Händler. Durch das intensive Suchmaschinenmarketing, das von uns für die Seite betrieben wird, wird er vom Verbraucher auch gefunden. Auch das kann ein Einzelhändler kaum leisten, der etwa einen einsamen Internetshop betreibt. Hat man als Einzelkämpfer, als Reifenfachbetrieb ohne Partner bzw. Netzwerk noch Chancen? Saitow: Es wird schwer werden. Wir haben eine große Kundenumfrage durchgeführt, bei der Digitalisierung und damit diese Frage ein großes Thema war. Heraus kam, dass die Betriebe sich aktuell erheblichen Herausforderungen aufgrund der Digitalisierung stellen. Es wird über eine hohe Preiskonkurrenz aus dem Internet geklagt. Auch ist es schwer für die Händler, gutes Personal zu bekommen. Die Neukundengewinnung wie auch der Einkauf könnten besser laufen. Zusammen führt dies dazu, dass die Margen kleiner werden und die Händler nach Lösungen suchen, um profitabler zu arbeiten. Jedoch fehlen vielen Händlern die nötigen Ressourcen dafür. Deshalb bieten wir den Händlern mit Tyre24 und Tyre.one die nötigen Produkte, um auch im Zeitalter der Digitalisierung weiterhin erfolgreich und konkurrenzfähig zu agieren. • (GEW)


gewerbe

Franz Standhartinger (r.) vertraut auf KYB und die Betreuung durch Lars Hahn (l.)

Ungedämpfter Erfolg Die Entwicklungsgeschichte von Kfz Standhartinger verläuft ungedämpft erfolgreich. Dafür vertraut man bei den Stoßdämpfern auf Produkte von KYB.

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ir hören den Kunden zu und suchen Lösungen. Wir nehmen den Kunden ernst, versuchen die Arbeit gut umzusetzen und bieten einen fairen Preis“, erklärt Franz Standhartinger aus Hofkirchen an der Trattnach seine Erfolgsphilosophie. In gerade 7 Jahren hat Standhartinger seine damals gegründete Werkstätte von einem Ein-Mann-Betrieb zu einem vielbeachteten Unternehmen mit 14 Mitarbeitern entwickelt. Professionalität, Perfektionismus und hochqualifizierte Mitarbeiter zeichnen das Unternehmen aus. Die Basis für markenübergreifendes Wissen, auch für neuere Fahrzeuge, liefert ihm dabei Teile- und Konzept-Partner Derendinger, wo Standhartinger seit Beginn als Partner des plusService-Konzepts auftritt.

Information und Schulung Über Derendinger ist Standhartinger im Rahmen einer sehr lösungsorientierten Schulung auf die Produkte von KYB aufmerksam geworden. Die

Kompetenz von KYB hat Standhartinger damals schon beeindruckt: „Man kann auch beim Stoßdämpfer-Tausch genug falsch machen.“ Beim angehobenen Fahrzeug sieht alles gut aus, aber beim Einfedern fallen Einbaufehler auf. „Wir haben seit vergangenem Jahr einen Techniker im Einsatz, der den Kunden zur Verfügung steht“, so Lars Hahn, Technischer Außendienst bei KYB: „Zudem können Lösungen über unsere Anwendungsvideos gesehen werden. Das reicht vom Anzugsdrehmoment bis zum Spezialwerkzeug.“ Bei KYB weiß Standhartinger diese umfassenden Informationen und die hohe

„Die Produkte können nur gut funktionieren, wenn sie richtig verbaut werden.“ Franz Standhartinger Produktqualität zu schätzen. „Das hängt zusammen: Die Produkte können nur gut funktionieren, wenn sie richtig verbaut werden.“ Wichtig ist ihm, dass es einen Ansprechpartner gibt, wenn ein Problem oder eine Frage auftritt. „Das ist sowohl beim Lieferanten Derendinger wie auch bei KYB der Fall.“

Jeder Dämpfer wird geprüft

Kfz-Standhartinger nutzt das plusService-Konzept sowie das Technikund Teile-Angebot von Derendinger

Beim topausgestatteten Betrieb von Standhartinger läuft jedes Kundenfahrzeug, egal ob Service oder §-57a-Überprüfung, über die Prüfstraße. „Hier wird der Zustand der Stoßdämpfer angezeigt.“ Zudem wird eine Sichtkontrolle durchgeführt. Damit kann der Kunde professionell und seriös auf einen notwendigen Wechsel hingewiesen werden. Der erfolgte Stoßdämpfer-Tausch bringt zufriedene Kunden, Sicherheit und Zusatzerträge für die Werkstatt. • (GEW)

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gewerbe Klaus Engelhart (l.), Kommunikator Pkw-Reifen, brachte ebenso wie Andreas Schlenke (r.), Director Technical Benchmark, Continentals Philosophie zur sicheren Profiltiefe zum Ausdruck

Frage der Konzernphilosophie Continentals Einsatzempfehlung für den Ganzjahresreifen setzt sich deutlich von jener der Konkurrenz ab.

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or dem Hintergrund jüngster Messergebnisse mit relevanten Konkurrenzprodukten (s. Grafik „Beispiele und Messungen“) empfiehlt Continental, Sommerreifen mit weniger als 3 Millimeter Profiltiefe zu erneuern. „Bei Winter- und Ganzjahrespneus“, so der Rat von Andreas Schlenke, Director Technical Benchmark & Customer Interface Management, „sollte – wie in Österreich Gesetz – die 4-MillimeterGrenze eingehalten werden.“ Damit widerspricht der deutsche Reifenkonzern diesbezüglichen Ausführungen vor allem von Michelin, auch mit geringeren Profiltiefen insbesondere beim Ganzjahresreifen gut unterwegs sein zu können. Vor allem die Bremswerte belegen in den Testwerten von abgenutzten Reifen aus Continental-Sicht ein deutliches Sicherheitsrisiko (s. Grafik „Winterreifen – Bremsen auf Schnee“).

Verkaufsargument „Kilometer statt Reifen“? Bei der jüngsten Presseveranstaltung in Willingen zeigte Continental (zwar nicht namentlich auf Michelin hinzielende) Vergleichswerte auf, die mit auf bis zu 1,6 Millimeter Profiltiefe abgeschabten Pkw-Reifen „dramatische Sicherheitsdefizite“ aufgewiesen hätten. Provokativ wurde die Frage aufgeworfen, ob Contis Mitbewerber in Anpassung der Marktverhältnisse künftig „Kilometer statt Reifen“ verkaufen wollen. Hinter den Jahrzehnte gepredigten Qualitätsmerkmalen von Premiumreifen-Herstellern stehen im Ersatzbedarfsgeschäft wohl Marktanteils-

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Ganzjahresreifen sind laut Continental nicht für alle Fahransprüche geeignet. Eine Checkliste für Verbraucher ist online abrufbar.

überlegungen im Vordergrund, zumal der Trend zu Ganzjahresreifen aus klimatischen Veränderungen, Fahrstrecken mit geringer Kilometerleistung (rd. 5.000 km im Jahr), Nutzung des Fahrzeugs in urbaner Umgebung mit guter Öffi-Infrastruktur etc. dem Verbraucher Kosten vermeiden hilft. Einsatzempfehlungen für Ganzjahresreifen seien zwar nicht für alle Ansprüche anwendbar, aber eine Alternative. Schlenke im Teufelskreis der Marketingslogans: „Ganzjahresreifen sind gegenüber klassischen Sommer- und Winterreifen immer ein Kompromiss, aber wir werden unsere Mitbewerber in diesem Marktsegment nicht allein agieren lassen.“ • (LUS)


Raimund Wagner

3. Fachkongress Vernetze Mobilität Der Internationale Fachkongress „Vernetzte Mobilität“ findet am 17. Jänner 2019 zum dritten Mal im Rahmen der AutoZum (16. bis 19. Jänner 2019) in Salzburg statt.

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aimund Wagner – er gründete 2015 das Beratungsunternehmen Carsulting – ist Veranstalter des seit 2017 organisierten jährlichen Fachkongresses. Er hat auch für die kommende Veranstaltung wieder hochkarätige Referenten gewinnen können. Mit einem Themenmix hat sich diese jährliche Veranstaltung bei steigenden Teilnehmerzahlen etabliert. Die auch für Fuhrpark-Verantwortliche spannenden Themenschwerpunkte reichen beim kommenden Kongress von der Fahrzeugdigitalisierung, den damit verbundenen Datenschutzaspekten, digitalen Services über Elektromobilität bis hin zu neuen Mobilitätskonzepten. „Klimaschutz versus individuelle Mobilität“ zieht sich wie ein roter Faden durch alle Beiträge.

5 kostenfreie Tickets werden verlost Der A&W Verlag als Medienpartner des 3. internationalen Fachkongresses „Vernetzte Mobilität“ kann all seinen Lesern Kongress-Tickets zu Sonderkonditionen bieten: 20 Prozent Rabatt, wenn Sie sich bis spätestens 30. November 2018 mit dem VIP-Code „A&W“ auf www.vernetzte-mobilitaet.eu registrieren. Zusätzlich werden unter all den Anmeldungen 5 kostenfreie Tickets verlost – die Gewinner erhalten den Ticketpreis umgehend rückerstattet. Seien Sie dabei und sichern Sie sich mit etwas Glück eines von 5 Gratis-Tickets! • (DSC)

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gewerbe

Kompromisslose Sicherheit Mit dem Alpin 6 bringt Michelin die nächste Evolutionsstufe seines Premium-Winterreifens auf den Markt und verspricht auch hier höchste Performance bis zu Restprofiltiefe.

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eifentests sind wichtig und – von den meisten Institutionen – hoch seriös und nachvollziehbar. Sie haben nur einen Nachteil: Die Leistung des Reifens wird im Neuzustand beurteilt. Welche Performance die Modelle nach einem gewissen Verschleiß oder gar am Ende der Laufzeit, nämlich kurz vor Eintreten der Restprofiltiefe, aufweisen, kann bei diesen Tests nicht beantwortet werden. Bei Michelin spielen hohe Laufleistung und Wirtschaftlichkeit der Reifen eine große Rolle. So widmet sich der französische Konzern verstärkt der Leistungsfähigkeit über die Lebensdauer. Aus Mangel an Vergleichstest mit abgefahrenen Reifen hat Michelin

ren noch überdurchschnittlich schnell zum Stehen kommt: Der Bremsweg ist durchschnittlich 5,9 Meter kürzer als bei den wichtigsten Wettbewerbern am Markt“, erklärt Mag. Roland Steinberger, PkwVertriebsleiter Österreich. Auch hinsichtlich der Traktion erhält der Alpin 6 in diesem Test besonders gute Bewertungen. So erzielte das Modell die besten Beschleunigungswerte auf Schnee. Das heißt rechnerisch, dass der Alpin 6 auch noch bei diesem Abnutzungsgrad eine schneebedeckte Steigung von über 12 Prozent bei konstanter Geschwindigkeit bewältigen kann.

Erfolgreicher Nachfolger „Der Alpin 6 ist als Nachfolger des erfolgreichen Alpin 5 in den gängigsten Dimensionen unser wichtigstes Produkt für den österreichischen Winter“, so Steinberger. Dabei ist die Einführung sehr gut gelaufen, die relevanten Größen sind voll lieferfä-

„Der Alpin 6 ist unser wichtigstes Produkt für den österreichischen Winter.“ Mag. Roland Steinberger, Pkw-Vertriebsleiter Michelin in Österreich

beim TÜV Süd einen Test in Auftrag gegeben und die eigenen Modelle mit Mitbewerbern vergleichen lassen. Dabei wurden bis zur Verschleißgrenze gefahrene Premiummodelle getestet. Die Reifen wurden zuvor auf einer speziellen Maschine bis zum Verschleißindikator abgeschliffen. (Der Testbericht ist unter www.michelin.de/testberichte-michelin-a6 abrufbar.)

Besonders kurzer Bremsweg „Die ausführlichen Testreihen im Auftrag von Michelin haben gezeigt, dass der Premiumreifen selbst mit Restprofil auf Niveau der Verschleißindikato-

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hig. Nächstes Jahr sollen noch weitere Dimensionen dazukommen. „Ein Reifen, der bis zum Schluss funktioniert, und da reden wir in Österreich von 4 Millimeter Mindestprofiltiefe beim Winterreifen, bietet natürlich ein hohes Niveau an Sicherheit und auch ein gutes Argument für die Lebensdauer“, so Steinberger abschließend. Der neue Alpin 6 ist bereits in 32 Dimensionen verfügbar. Bis Mitte kommenden Jahres erhöht Michelin das Angebot auf 58 Dimensionen von 185 bis 225 Millimeter Breite beziehungsweise für Felgen von 15 bis 17 Zoll. • (GEW)


gewerbe

Bei Gratz, dem größten Schrottbetrieb in Oberösterreich, werden heute über 30 Prozent weniger Schrottautos verwertet als noch vor 10 Jahren. Der Grund: illegale Transporte ins Ausland.

Wo sind all die alten Autos hin? B ei uns werden im Jahr etwa 8.000 bis 9.000 Autos verschrottet“, erzählt Mag. Martina Gratz-Haidvogl von Gratz Schrott in Edt/Lambach in Oberösterreich. Mit insgesamt 75 Mitarbeitern werden ca. 150.000 Tonnen Schrott verarbeitet. Gratz-Schrott ist einer von 6 österreichischen Shredder-Betrieben und laut Gratz-Haidvogl sicherlich der größte Verschrotter in Oberösterreich. Insgesamt kommen 10 Prozent des Schrotts bei Gratz aus Altautos. Die Kehrseite der Erfolgsbilanz: „Vor 10 Jahren waren es

„Der Rückgang bei den Altautos ist allein auf illegale Exporte zurückzuführen.“ Mag. Martina Gratz-Haidvogl noch 15.000 Autos.“ Dies sei einzig und allein auf illegale Exporte zurückzuführen. Die Schrott-Autos seien nicht älter als früher. Eine weitere Herausforderung an die Verschrotter: Die Industrie benötigt immer höhere Reinheitsgrade bei den recyclierten Materialien. Dennoch erreicht Gratz Recyclingquoten von ca. 95 Prozent. • (KAT)

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Eine Aktion von

Vertrauen als Basis des Erfolges Vertrauen und Loyalität sind entscheidende Faktoren für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens. AUTO & Wirtschaft wird ab heuer die engagierten Betriebe als „Werkstatt des Vertrauens“ vor den Vorhang holen. Im Gegensatz zu vielen anderen Auszeichnungen, die von Fachleuten oder einer Jury bewertet werden, lässt „Werkstatt des Vertrauens“ in Form von Empfehlungsmarketing jene Menschen darüber entscheiden, die es betrifft. So können alle österreichischen Kfz-Fachbetriebe an dieser Aktion teilnehmen und ihre Kunden dazu einladen, sie zu bewerten. Jede Werkstätte, die im ersten Jahr 30 Kundenbewertungen erhält, darf im Jahr darauf den Titel „Werkstatt des Vertrauens“ tragen. Kunde sucht Orientierung Für den Kunden, der Orientierung im vielfältigen Angebot der Werkstätten sucht, ist diese Auszeichnung eine besonders große Hilfe. Im Gegensatz zu einer Auszeichnung, die nur eine geringe Zahl an Werkstätten hervorbringt, wird „Werkstatt des Vertrauens“ in Österreich flächendeckend ausgerollt, damit soll jeder interessierte Kunde einen Partner in seiner Umgebung finden können.

Die Partner Werkstatt des Vertrauens in Österreich wird unterstützt von:

Was ist Werkstatt des Vertrauens? • Ein vom Werkstattkunden verliehenes Gütesiegel. • Die einzige Möglichkeit, mit zufriedenen Kunden zu werben.

Wie werden Sie zur Werkstatt des Vertrauens?

➜ Schritt 1: Bewerben Sie sich für die Auszeichnung. ➜ Schritt 2: Sammeln Sie die Stimmen Ihrer Kunden. ➜ Schritt 3: Erreichen Sie die benötigte Stimmenanzahl. Was bringt Ihnen Werkstatt des Vertrauens? • Das Gütesiegel überzeugt Neukunden von Ihrer Werkstatt. • Es beweist Stammkunden, dass Sie permanent besten Service bieten. • Mit der Auszeichnung werben Sie erfolgreich für Ihren guten Namen.

www.werkstattdesvertrauens.at


Spezialist für Zündung und Sensorik Als unbestrittene Nummer 1 in Zündung und Sensorik bietet NGK Spark Plug ein breites Angebot und ist ein äußerst vertrauenswürdiger Partner für Werkstätten.

Julia Haspel, Manager Trade Marketing Aftermarket D-A-CH

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as Traditionsunternehmen aus Japan beliefert weltweit Kunden in Erstausrüstung, Aftermarket und Industrie. Die beiden Marken NGK Ignition Parts und NTK Vehicle Electronics bieten ein kombiniertes Portfolio aus acht Produktlinien. Dabei umfasst die qualitativ hochwertige und breit gefächerte Produktpalette Zündkerzen, Glühkerzen, Zündspulen, Zündleitungen und Stecker sowie Lambdasonden, Luftmassenmesser, NOX-Sonden, Saugrohr- und Ladedrucksensoren, Abgastemperatursonden und Drehzahl- und Positionssensoren.

Produktverfügbarkeit und Kundenservice Neben dem hohen Anspruch an die Qualität der Produkte genießen Produktverfügbarkeit und Kundenservice höchste Priorität bei NGK Spark Plug. So steht beispielsweise Werkstätten die technische Online-Plattform Tekniwiki zur Verfügung. Dort können Werkstattmitarbeiter bequem auf kostenlose technische Videos, interaktive Lernmodule, Produktkataloge, Broschüren und

Flyer zugreifen und ihr Wissen erweitern. Zusätzlich stehen in den elektronischen Katalogen TecDoc und MAM aktuelle Produktinformationen in großem Umfang zur Verfügung. „Vertrauen ist das A und O, vor allem in einem Bereich, in dem man sich selbst nicht auskennt. Wer, wenn nicht der Autofahrer selbst, kann sorgfältige Arbeit, guten Service und kompetente Beratung beurteilen. Die Auszeichnung „Werkstatt des Vertrauens ist genau das richtige Gütesiegel zufriedener Kunden“, so Julia Haspel, Manager Trade Marketing Aftermarket D-A-CH. •

Lösungen für ein erfolgreiches Batteriegeschäft Jedes dritte Fahrzeug ist heute mit einem StartStopp-System ausgerüstet. Die Anforderungen an die Werkstätten haben sich dadurch verändert.

Veränderung Schritt halten. Die hochentwickelten elektronischen Systeme moderner Fahrzeuge verzeihen beim Batterieaustausch keine Fehler“, betont Peter Szutta, Regionaldirektor D-A-CH bei Johnson Controls Power Solutions (Varta). „Um unseren Partnern Lösungen für diese veränderten Anforderungen anzubieten, haben wir ein umfassendes Service-Konzept für Werkstätten entwickelt. Es stellt alle erforderlichen Informationen für die ordnungsgemäße Wartung dieser neuen Fahrzeuggeneration bereit. Werkstätten, die über umfangreiches Batteriewissen verfügen, können die Zufriedenheit ihrer Kunden steigern.“

Partner Portal für alle Fragen rund um die Batterie

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Peter Szutta, Regionaldirektor D-A-CH, Johnson Controls Power Solutions (Varta)

arta bietet ein umfassendes Service-Paket, das die Werkstätten beim Testen, Austauschen und Verkaufen von Batterien professionell unterstützt. „Die Batterie gewinnt im Fahrzeug zunehmend an Relevanz und die Werkstätten müssen mit dieser

Ein wichtiges Element dieses Konzepts ist das Varta Partner Portal, ein Online-Tool, das für praktisch alle Batterien detaillierte Einbauanweisungen bereitstellt. Das Varta Partner Portal bietet umfassende Informationen zum Einbau und Austausch von Batterien, wie Einbauort, Dauer des Austauschs, Position des EOBD-Anschlusses (European Onboard Diagnostic) und Austauschprozess. Mechaniker können für bis zu 98 Prozent aller Start-Stopp-Fahrzeuge in Europa auf detaillierte Einbauanweisungen zugreifen, bei denen die Wartung der Batterie eine äußerst komplexe Aufgabe darstellt. Die Varta-Batterieexperten stehen in sechs Kompetenzzentren, den sogenannten Varta PowerZones, in Wien, Linz, Klagenfurt, Graz, Salzburg und Innsbruck zu Fragen rund um die Batterie zur Verfügung. •


gewerbe

Vom ersten bis zum letzten Kilometer Dass Mann-Filter in Erstausrüstungsqualität lebenslang in Autos Verwendung finden sollten, kommuniziert die aktuelle Kampagne des Ludwigsburger Automobilzulieferers.

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ass „Original Mann-Filter Erstausrüstungsqualität“ mehr sei als ein Slogan, belege das Beispiel des als Erstausrüstung werksseitig eingebauten Kraftstofffilters PU 11 002z, der mit Innovationen wie der patentierten 3-stufigen Wasserabscheidung aufwartet. Der Filter wird dem freien Servicemarkt baugleich auch in der Mann-Filter-Verpackung angeboten.

360°-Kampagne: Mann-Filter ab Kilometer 0 „Mann-Filter – in Neuwagen oder gelb-grün verpackt“ lautet die Botschaft auf Deutsch, die Mann-Filter auf der Automechanika gestartet hat. Als weiteren Beleg für die Erfolgsgeschichte von Mann-Filter, der „Premium-Filtermarke des freien Ersatzteilmarkts“, führt Jörg Engels, Director Brand Management, den weiterentwickelten Innenraumfilter FreciousPlus 2 an: „Der schafft es nicht nur,

Jörg Engels, Director Brand Management, empfiehlt Mann-Filter „vom Neuwagen bis zum letzten Kilometer“

Ketten-Reaktionen Innovation aus Tradition ist bei pewag mehr als ein Slogan: Leichte Kettenmontage ist ein wichtiges Entwicklungsziel, ohne die bestmögliche Traktion außer Acht zu lassen.

99 Prozent des Feinstaubs aus der angesaugten Luft zu entfernen, sondern ist auch in der Lage, schädliche Gase wie NOx, SO2 oder Ozon zu filtern.“ Außerdem binde die neue Generation des FreciousPlus zuverlässig Allergene, Bakterien und Schimmelsporen. „Wir sind sehr stolz auf dieses Produkt“, betont Engels. Das dritte Fokusthema sei die Kompetenz der Marke Mann-Filter im Nutzfahrzeug- und Off-Highway-Sektor: Hier biete Mann-Filter ein fast komplettes Programm in 100-prozentiger Erstausrüstungsqualität und sei dafür schon wiederholt mit Auszeichnungen von Experten als „Beste Marke“ bestätigt worden. • (ENG)

präsentation vorgestellt: Dabei ging es darum, das Traktionserlebnis, die perfekte Übertragung der Kraft auf schwierigem Untergrund, hautnah erlebbar zu machen. Die neue, selbstspannende Bügelkette pewag servomatik lässt sich nicht nur komfortabel speziell an heckgetriebenen Autos mit engem Radkasten montieren, das Nachspannen erfolgt automatisch ohne anzuhalten. „starwave“ Kettenglieder mit Wellenprofil sorgen dank 7 Prozent mehr gehärteter Oberfläche bei der servomatik wie auch bei der ebenfalls neuen pewag starmove F für mehr Traktion.

Traktion und Komfort

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as jeweils beste Produkt auf dem Markt anzubieten, lautet der Anspruch des Kettenherstellers, dessen Geschichte in Österreich bis 1479 zurückreicht: pewag arbeitet seit jeher außer an der optimalen Kraftübertragung daran, die Montage zu erleichtern. Neue Beispiele dafür, wie konsequent die österreichische Marke beide Ziele verfolgt, hat sie auf der Automechanika abgeliefert: In Frankfurt wurden Innovationen für Personen- und Nutzfahrzeuge aus dem Hause pewag mittels einer virtuellen Produkt-

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Geschäftsführerin Maria Köck und Verkaufsleiter Alexander Zenz

Die „starmove F“ ist für besonders harte Einsätze auf hohe Laufruhe und guten Fahrkomfort ausgelegt. Zusätzlich schräg auf die Netzkette aufgeschweißte, vierkantige Verschleißstummel „F“ der Materialstärke 8,2 mm sind der besondere Clou: Sie sorgen für extrem gute Traktion – unter anderem auf mit Schnee und Eis bedeckten Fahrbahnen. Andererseits verringern gewichtsoptimierte Schulter- und Außenketten den Treibstoffverbrauch. Die Schulterketten mit ihrem runden Querschnitt schonen die Reifen. • (ENG)


Stabile Leuchte Eine 1.000 Lumen starke Handleuchte bietet SW-Stahl mit der S9790 an. Durch ein Metallgehäuse mit Polycarbonat-Abdeckung ist die Leuchte nicht nur bruchsicher aus maximal 2 Meter Höhe, sondern nahezu unzerstörbar. Geladen wird über USB-Kabel mit AC/DC-Adapter, bei der Ladestation ist eine Möglichkeit zur Wandmontage gegeben. SW-Stahl GmbH; www.swstahl.de

Schmerzabwehr

Um beim Reifenwechsel schmerzhaften Überlastungserscheinungen in Schultern, Armen und Rücken vorzubeugen, bietet KS Tools den AGR-zertifizierten Schlagschrauber miniMONSTER Xtremelight an. Der leise Schlagschrauber wiegt 1 Kilogramm und trotz Gewichtsvorteil gegenüber anderen Modellen geht dies nicht auf Kosten der Leistungsfähigkeit, die mit 10.000 Leerlauf-Umdrehungen und einem Löse-Drehmoment

Für weiteres Downsizing Den Trend zu 48-V-Systemen unterstützt BorgWarner in der Kombination seines eBooster elektrisch angetriebenen Verdichters und der riemengetriebenen Motor-Generator-Einheit (MGU). Ermöglicht wird damit noch mehr Drehmoment im niedrigen Drehzahlbereich bei Motor-Downsizing-Konzepten, die Option zum Downspeeding oder die Möglichkeit zu Rekuperation führen zu signifikanten Treibstoffersparnissen. BorgWarner Germany GmbH; www.borgwarner.com

von 1.390 Nm überzeugt. Ein weiteres ergonomisches Plus: Das Gerät liegt gut in der Hand und kann auch einhändig mit sicherem Griff bedient werden. Weitere Kriterien der AGR (Verein „Aktion Gesunder Rücken“) sind komfortable und intuitiv nutzbare Bedienelemente für Rechts- und Linkshänder sowie ein präzises, nutzerfreundliches Handling. KS Tools WerkzeugMaschinen GmbH; www.ks-tools.at

Klassiker optimiert

Kampf dem Schmutz Ergänzend zu seinen Reinigungsmitteln bietet Liqui Moly nun die Tornador Gun – von Dehn’s Innovations – an, die mit Druckluft arbeitet. Diese ist nicht nur für den Innenraum geeignet, sondern kann auch bei Felgen, Nummernschildern und Tankeinfüllstutzen genutzt werden. Verwendet wird der Universalreiniger im Mischungsverhältnis 1:10. Liqui Moly GmbH; www.liqui-moly.at

Der Knipex-Klassiker mit 250 mm wird nun noch leistungsstärker. Der Zangenschlüssel greift stufenlos alle Schlüsselweiten bis zu 52 Millimetern oder 2 Zoll – gegenüber dem Vorgängermodell eine um 13 Prozent höhere Greifkapazität. Die Einstellung erfolgt weiterhin durch Knopfdruck – in der neuen Version deutlich leichter und durch 2 weitere Einstellskalen können nun 19 Positionen ausgewählt und arretiert werden. Mit 450 Gramm Gewicht ist die neue Version auch um 15 Prozent leichter als der Vorgänger, dennoch weiterhin mit der gleich hohen Stabilität. Durch eine Verbesserung der Riffelung der Zangenschenkel ist eine noch ergonomischere Handhabung möglich. C. Gustav Putsch KG; www.knipex.de

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Wechsel bei VW-Datenschutzverantwortung Dr. Oliver Draf (l.) ist zum neuen Leiter des Bereichs Konzern Datenschutz der Volkswagen AG ernannt worden. Er folgt in dieser Funktion auf Dr. Christoph Alt (r.), der die Datenschutzorganisation im Konzern aufgebaut hat und nun eine verantwortliche Funktion in der IT-Strategie bei Škoda übernimmt.

Neuer Designchef Der 49-jährige Jo Stenuit ist neuer Design Director für Mazda Europa. Er folgt auf Kevin Rice, der als Chefdesigner beim chinesischen Hersteller Chery angeheuert hat.

Breiter an der Spitze Hauke Hinrichs (l.) ist bei Smatrics vom Leiter Technik zum Chief Operating Officer (COO) aufgestiegen und wird künftig gemeinsam mit CEO Michael Viktor Fischer (r.) das Führungsteam bilden. Smatrics will künftig international stärker als Lösungsanbieter für Ladeinfrastruktur im B2B-Bereich reüssieren. Mit dem Aufbau des ersten österreichweit flächendeckenden High-SpeedLadenetzes habe das Unternehmen gezeigt, was technisch möglich sei, so Fischer. Schon heute zählt Smatrics etwa die ÖBB oder Rewe zu seinen Kunden.

Wechsel in Dingolfing Ilka Horstmeier (49) ist neue Leiterin des europaweit größten BMW-Werks in Dingolfing. Sie folgt Dr. Andreas Wendt nach, der in den Vorstand der BMW-Gruppe wechselt.

Martin Novak ist ab sofort Group Regional Managing Director Austria, Switzerland & CEE von Eurotax. Er berichtet direkt an Lindsey Roberts, CEO der Autovista Group. Novak ist bereits seit Anfang 2016 Managing Director von Eurotax Österreich und übt diese Funktion seit August 2017 auch in der Schweiz aus.

Eurotax vereint ab sofort die Produktmanagement-Verantwortung für Österreich und die Schweiz in der Position des Head of Product Management Austria & Switzerland. Den Job übernommen hat Andreas Pucher (52), der seit 20 Jahren bei der Eurotax Österreich GmbH in Wien tätig ist. Unterstützt wird Andreas Pucher von je einem lokalen Produktmanager. SsangYong-Generalimporteur SYMA hat Erich Gstettner als neuen Sales-Manager verpflichtet. Er bringt langjährige Branchenerfahrung als Key-Account- und Flotten-Manager mit, auch ist er bestens mit Fahrzeugen aus Südkorea vertraut. Bei SsangYong soll er den Vertrieb neu aufstellen und die Händler betreuen. Henning von Boxberg wird mit Jahreswechsel neuer Vorsitzender der Geschäftsführung der Bosch Service Solutions GmbH. Sein Vorgänger, Dr. Jörg Fischer, geht in Pension. „Ich freue mich sehr auf diese neue Aufgabe und die damit verbundene Herausforderung. Ich bin überzeugt, dass wir die Erfolgsgeschichte des dynamischen Dienstleistungsbereiches weiter fortsetzen werden“, so von Boxberg. Maxime Hubin-Dedenys ist neuer Marketingleiter bei Opel Austria. Hubin-Dedenys ist bereits seit mehreren Jahren für die Groupe PSA tätig und war zuletzt „Head of Digital Marketing & CRM“ für Österreich und die Schweiz. Er berichtet direkt Managing Director Pierre Deneus. Seit 2012 ist Hubin-Dedenys in verschiedenen Positionen bei der Groupe PSA tätig, u. a. als Product Manager, Marketing Coordinator, Social Media und CRM Manager.

Hajime Seikaku (53) ist neuer Vice President im europäischen Forschungs- und Entwicklungszentrum von Mazda im deutschen Oberursel. Er wechselt aus Japan nach Europa, wo er im Bereich Fahrzeugentwicklung tätig war. Seikaku bringt viel Erfahrung in der Fahrzeugentwicklung, u. a. von Ford, mit. 1987 begann er seine berufliche Karriere bei Mazda.

Ausgabe: 11/2018, 31. Jahrgang; Cover-Werbung: Haberkorn Shelll; Medieninhaber, Anzeigenverwaltung: A&W Verlag GmbH (FN 238011 t), 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16, T: +43 2243 36840-0, F: +43 2243 36840-593, E: redaktion@ autoundwirtschaft.at, I: www.autoundwirtschaft.at; Verleger: Helmuth H. Lederer (1937–2014); Herausgeber: Gerhard Lustig, DW 527, M: +43 664 8229485, E: lustig.gerhard@autoundwirtschaft.at; Geschäftsführer: Stefan Binder, MBA, DW 522, M: +43 664 5285661, E: binder.stefan@autoundwirtschaft.at; redaktioneller Verlagsleiter B2B: Prok. Gerald Weiss, DW 593, M: +43 6642359044, E: weiss.gerald@autoundwirtschaft.at; Chefredakteur: Mag. Heinz Müller, DW 523, M: +43 664 8221660, E: mueller.heinz@autoundwirtschaft.at; Redaktion: Dr. Nikolaus Engel, DW 525, M: +43 664 8493231, E: engel.nikolaus@autoundwirtschaft.at; Mag. Bernhard Katzinger, DW 591, M: +43 664 1244870, E: katzinger.bernhard@autoundwirtschaft.at; Matthias Pilter, DW 579, M: +43 664 88368584, E: pilter.matthias@autoundwirtschaft.at; Dieter Scheuch, DW 575, M: +43 664 2359052, E: scheuch.dieter@autoundwirtschaft.at; redaktionelle Mitarbeit: Prof. Dr. Willi Diez, Dr. Friedrich Knöbl, Mathias Morscher, Petra Mühr, Mag. Pascal Sperger, Stefan Schmudermaier; Anzeigenmarketing: Uschi Ernst, DW 529, M: +43 664 8222224, E: ernst.uschi@autoundwirtschaft.at; Alexander Keiler, DW 521, M: +43 664 8229487, E: keiler.alexander@autoundwirtschaft.at; Werner Ecker, DW 520, M: +43 664 88368591, E: ecker.werner@autoundwirtschaft.at; Hbv. und Leitung Administration: Annemarie Lust, DW 597, M: +43 664 8229479, E: lust.annemarie@autoundwirtschaft.at; Grafik: graphics – A. Jonas KG, 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16, T: +43 2243 36840-594, E: jonas.alexander@autoundwirtschaft.at; Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH, 3580 Horn, Wiener Straße 80; Bezugspreis: Jahresabonnement (11 Ausgaben) Inland: € 68,– exkl. 10 % MwSt, (Einzelpreis Inland: € 8,– inkl. 10 % MwSt); Ausland: € 85,–; Bankverbindung: Bank Austria, UniCredit Group, BLZ 12000, Konto-Nr. 51844 097 901, IBAN = AT63 1200 0518 4409 7901, BIC = BKAUATWW, UID = ATU57361312; Gerichtsstand: LG Korneuburg; verbreitete Auflage: 12.500 Stück; Erscheinungsweise: monatlich (Juli/August Doppelnummer) mit Supplements laut Mediadaten 2018; grundlegende Richtung: unabhängige Fachzeitschrift für alle, die vom Kraftfahrzeug leben; Manuskripte: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie werden nur retourniert, wenn Rückporto beiliegt. Schwesterpublikationen Österreich: AUTO BILD Österreich, AUTO-Information, AUTO-info4you, FLOTTE & Wirtschaft, 4wd + ALLRADKATALOG, FAMILIENAUTOS, automotive GUIDE; Schwesterpublikationen Schweiz: AUTO&Wirtschaft Schweiz, AUTO BILD Schweiz, aboutFLEET


Nunmehr offiziell: Mag. Alexander Struckl (48) wird per Jahreswechsel neuer Managing Director von Kia Austria. Struckl lenkte zuletzt die Geschicke von Opel in der Alpenrepublik; insgesamt blickt er auf mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Automobilbranche zurück.

Österreichs Mazda-Techniker Europa-Spitze Thomas Hochleitner (Technikmeister Autohaus Gruber), Martin Stoiber (Kfz-Meister Lietz in Linz) und Stefan Bunderla (Technischer Trainer bei Mazda Austria in Klagenfurt) errangen beim Mazda-Technikmeisterschaftsturnier 2018 in Rom den 1. Platz vor den Teams aus Deutschland, Kroatien und Italien. An dem Wettbewerb nahmen 21 Teams aus 22 europäischen Ländern teil. Insgesamt 4 Teams aus Europa werden im nächsten Jahr bei der MazTech-Weltmeisterschaft in Japan antreten.

Leasing-Anbieter Arval Österreich hat mit Kálmán Tekse (50) per 1. Oktober 2018 einen neuen General Manager bestellt – eine Position, die er zuvor bei Arval Hungary bereits 14 Jahre bekleidete. In Österreich ist Arval,eine 100-Prozent-Tochter der BNP Paribas, seit dem Jahr 2000 als Full-Service-Leasinganbieter tätig.

Im „A&W-Papierkorb“ finden sich Inhalte, die zum Schmunzeln anregen, aber nicht immer mit der Automobilbranche zu tun haben.

Ein Kleiner, der Platz braucht

Neuer CEO bei VW Group of America Scott Keogh (l.), bislang President von Audi of America, wird President und CEO der Volkswagen Group of America sowie CEO für die Region Nordamerika der Marke Volkswagen. Er folgt auf Hinrich Woebcken (M.). Nachfolger von Keogh bei Audi wird Mark Del Rosso (r.), bisher CEO von Bentley Motors/Americas.

Verstärkung bei ATH Anatoli Saprygin wird neuer Vertriebsleiter bei ATH-Heinl GmbH & Co. KG. Schwerpunkte seiner neuen Aufgabe werden die Erschließung neuer Zielmärkte und Marktsegmente. Auch die Gewinnung und Weiterentwicklung neuer Vertriebskanäle sowie die Optimierung des CRM liegen im Fokus. In enger Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung arbeitet Saprygin an der strategischen Weiterentwicklung des Unternehmens. (Bild v. l.: Hans Heinl, Anatoli Saprygin, Fabian Heinl)

Einer der größten Vorteile des autonomen Fahrens, so wird behauptet, wird darin liegen, dass Autos weniger Platz in der Stadt beanspruchen werden. Dieser schöne Polo wurde mit Sicherheit nicht autonom eingeparkt, aber hundertprozentig von einem Fahrzeughalter, der sich ausgesprochen große Sorgen um den glänzenden Lack seines Vehikels macht. Die Frage, ob andere vielleicht auch gern einen Parkplatz (zum Einkaufen in einem kleinen Shopping-Tempelchen im 18. Bezirk, nebenbei bemerkt) hätten, dürfte den Lenker nicht länger beschäftigt haben, als es dauert, sich treffsicher genau mittig auf jene Linie zu stellen, die eigentlich die Begrenzung des Parkplatzes darstellt. Tja, wenn hirnlose Rücksichtslosigkeiten wie diese im Straßenverkehr eine jener Erscheinungen ist, welche das vielbeschworene Robotaxi hinwegfegt – dann bitte rasch her damit!

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SCHLUSS mit Lustig Klarheit steht in keinem Händlervertrag D er 11. A&W-Tag war wieder Spiegelbild unserer Kfz-Branche. Unablässig werden der Autobranche neue Spielregeln diktiert: Von der Politik, vom Hersteller, dynamisiert durch die öffentliche Wahrnehmung. Alle reden von Dieselfahrverboten, die von willfährigen Gerichten ausgesprochen werden. Das private Auto hat dreckig zu sein. Punkt! • Die von Shitstorm zu Shitstorm getriebene Autoindustrie hingegen arrangiert sich mit der Politik, kreiert im Gegenzug ihren Händlerpartnern intransparente Verträge.

„Der Hersteller darf, kann, versucht … und die Händler müssen, haben die Pflicht und fügen sich allen Auflagen!“ EH-Sprecher Ing. Josef Schirak zum Vertragsdiktat der Autobauer Kunden wie Händler wissen in Wirklichkeit nicht, wie es weitergehen soll. Für Entscheidungen fehlt jede belastbare Grundlage. Als Deutschlands Branchenanwalt Uwe Brossette „von einem Frontalangriff auf die Markenhändler“ sprach und Österreichs Fachjurist Fritz Knöbl „freiwillig“ den von Audi seinen Händlern vorgelegten Vertrag „nie unterschreiben“ würde, war der Aufschrei in Markenhändlerkreisen groß. Jedoch nur der Aufschrei. Denn will der Markenpartner weiter im Vertriebsnetz bleiben, muss er unterschreiben. Komme, was da wolle! • „Tiefenentspannt“ sehen diese Entwicklung nur wenige, wie etwa Albert C. Still, Vorstandssprecher der Augsburger AVAG Holding mit zahlreichen Niederlassungen in Österreich. Am Ende werden die Hersteller den Fachbetrieb vor Ort benötigen, sollen sie ihre Vermarktungskompetenz weiter erfolgreich ausüben. Daran ändert auch das Internet nichts und das Gekeile um die Kundendaten. • Nachrüstungen werden indes geschickt unterlaufen. Zumindest, solange der Industrie Allheilmittel einzig der Neufahrzeugverkauf ist. Dass die Dieselkrise letztlich durch die Politiker dieser Welt mit ihren

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unrealistischen Abgasstandards mit hervorgerufen wurde, will niemand zugeben. Die E-Mobilitätsoffensive ist jüngstes Beispiel dieses Wahnwitzes. Der CO2-Ausstoß findet am (Atom-)Kraftwerk statt und der Feinstaub wird auch von E-Fahrzeugen aufgewirbelt. • Das stört aber nicht, weil die Politik ohnehin kein juristisches Zwangsmittel hat, um diskutierte Nachbzw. Umrüstungen durchzusetzen. Also bauen die Hersteller fortgesetzt Motoren mit zu hohen Realemissionen, die ihre Vertriebspartner bei sinkenden Margen in den Markt drücken dürfen. • Am Ende ist der Kunde der Dumme, der die Rechnung für den Wertverlust seines Wagens zahlt. Der wird dann seinen Händler fragen, warum sein Neuwagen plötzlich dramatisch an Wert verliert. Darauf eine befriedigende Antwort zu finden, wird der Hersteller großzügig seinem Markenhändler überlassen, weiß aus Erfahrung Ihr


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