AUTO & Wirtschaft 07+08/2012

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Juli/August 2012

Abgabenbetrug:

AUTOHÄNDLER IN HAFT •

NoVA Keine Gnade für Steuersünder

Fuhrpark Welche Trends prägen die Szene?

Fachmesse Die Automechanika ruft nach Frankfurt

Alternde Autos Werkstattsysteme bieten viele Vorteile

Zum Herausnehmen

Die Reifenmesse in Essen war ein guter Gradmesser für die aktuelle Situation in der Reifenbranche

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Neue Interpretation

B

lamabler hätte die Nachricht nicht sein können, die der Arbeitskreis der Automobilimporteure bezüglich Branchenlobbying in der Öffentlichkeit abgesondert hat: Einstimmig abgelehnt wird eine Beteiligung an dem vom Bundesgremium des Fahrzeughandels vorgeschlagenen „Branchenlobbying“ mit der Agentur Wolfgang Rosam.

Ansicht Helmuth H. Lederer: „Dem Schnäppchen wird überall nachgejagt. In der Politik, im Finanzwesen, im Handel, im Gewerbe, in der Dienstleistung – überall wird betrogen und gelogen.“

• Als Grund für die Absage wird hinter vorgehaltener Hand der Vorwurf an Gremialchef Burkhard Ernst laut, nicht seinen „persönlichen Lobbyisten“ mitfinanzieren zu wollen – was jedoch nur die halbe Wahrheit ist, denn die Importeure sind sich untereinander nur zu neidig, die Nöte der Autowirtschaft gemeinsam mit anderen Marken öffentlich zu bekämpfen.

• Wer letztendlich die Verantwortung für dieses Desaster trägt, darüber werden andere befinden. Tatsache ist, dass dieses Debakel über der Zukunft unserer Automobilwirtschaft wie ein Damoklesschwert schwebt. Die Auswirkungen gehen weit über den finanziellen Schaden hinaus – der für sich genommen schon groß genug ist. Die ständigen Attacken gegen die Kfz-Mobilität vollbringen ihr Werk. Unsere Branche wird lange brauchen, um den Ruf loszuwerden, mit Automobilen nicht umgehen zu können. Das Auto braucht ja in Zukunft nicht mehr zu stören, will man ironisch anmerken, denn mit seiner sukzessiven Aussperrung aus unserem Lebensraum gehen wir nur gesünder daran zugrunde. Aber Schadenfreude ist hier in keiner Weise angebracht.

Gerhard Lustig: „Die unterschiedlichen Ziele und Motive von Herstellern/Importeuren und Einzelhandel dürfen den Blick für einen gesamtgesellschaftlichen Konsens nicht verstellen.“

Wunschdenken

D

ie grün lobbyierende Politik hat eine Vorstellung. Die Menschen kaufen zahlreich ihr neues Auto, melden es an und verstecken es in der Garage. Dafür leisten sie üppig Steuern und halten den Mund. Schon ist ihre Welt in Ordnung. Mit diesem charmanten Zungenschlag finden wir den Bogen zurück zur Realität. Der Handel, das Gewerbe, die Dienstleister müssen schaffen, was die Industrie – weiter Ware überproduzierend – in den Markt drückt. Da geht es hinein ins echte Leben.

Die Schwierigkeiten gehen auf die Verlangsamung des Wachstums zurück. 25 Jahre unangepasst. Die Wirtschaftstreibenden können also 25 Jahre unkonventionell. 25 Jahre unerschrocken. nicht die Überraschten spielen. StattFeiern Sie mit uns 25 Jahre AUTO & Wirtschaft und werden Sie Teil Nach den vielen Jahren des Hochdessen stellt die Wirtschaft samt ihrer einer besonderen Jubiläumsausgabe. Ihr Engagement ist uns wichtig! muts braucht der Wirtschaftstreiber (standes)politischen Entourage nun von Automobilität – Rosam hin, Rosam der Wachstums- auf eine Schmalkosther – eine neue gesellschaftliche rhetorik um, in Wirklichkeit gibt es Spitzenentscheider aus Vertrieb und Handel, Importeure, Markenautohäuser, Kfz-Werkstätten, Dienstleistungen, Zulieferer sowie Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Kultur und Sport reden mit Ausrichtung. nichts mehr zu verteilen. Der Handel uns. Wir schreiben darüber. Der Aktionsplan muss im gemeinbemerkt dabei zu Recht, dass die versamen Willen von Herstellern, Importeuren und ordnete Konsolidierung nicht nur auf den SchulEinzelhändlern konkrete Ziele vorgeben, in der tern potenter Käufer lasten kann, sondern vor Bevölkerung einen gesamtgesellschaftlichen allem die Überproduktion sinken muss. Konsens zu finden. Erst wenn die Gemeinschaft Schnäppchenjäger sind keine wertvollen Kunden. begreift, dass nicht jede Subkultur eine bedrohliLoyalität ist ein Fremdwort für sie. Übrig bleibt uns che Parallelgesellschaft darstellt, haben wir ein das Wunschdenken, dass Ehrlichkeit auch im AuKlima, in dem Mobilitätsvielfalt wieder zusamtogeschäft am längsten währt. menwachsen kann. Der elektronische Informationsdienst für die österreichische Automobilbranche

Ihr

Ihr

AUTO & Wirtschaft

• Juli/August 2012

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Inhalt

Juli/August 2012

7+8/2012, 25. Jahrgang Cover-Werbung: Garanta MEDIENINHABER, VERLEGER UND ANZEIGENVERWALTUNG A&W Verlag GmbH (FN 238011 t) 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 T: +43 2243 36840-0 F: +43 2243 36840-593 E: redaktion@autoundwirtschaft.at I: www.autoundwirtschaft.at Herausgeber: Helmuth H. Lederer E: hhl@autoundwirtschaft.at Geschäftsführer und Chefredakteur: Gerhard Lustig T: +43 2243 36840-527 M: +43 664 8229485 E: lustig.gerhard@autoundwirtschaft.at Prokurist und Verlagsleiter: Philipp Hayder T: +43 2243 36840-526 M: +43 664 8223301 E: hayder.philipp@autoundwirtschaft.at Redaktion Sonderprojekte: Dr. Lutz Holzinger T: +43 2243 36840-591 M: +43 664 8229484 E: holzinger.lutz@autoundwirtschaft.at Leitender Redakteur: Mag. Heinz Müller T: +43 2243 36840-523 M: +43 664 8221660 E: mueller.heinz@autoundwirtschaft.at Redakteure: Dr. Klaus Engel T: +43 2243 36840-525 M: +43 664 8493231 E: engel.nikolaus@autoundwirtschaft.at Dieter Scheuch T: +43 2243 36840-575 M: +43 664 2359052 E: scheuch.dieter@autoundwirtschaft.at Stefan Schmudermaier T: +43 2243 36840-576 M: +43 664 2359053 E: schmudermaier.stefan@autoundwirtschaft.at Redaktion: Peter Homola, Dr. Kurt Holzbauer, Dr. Friedrich Knöbl, Dipl.-Ing. Heinz Lukaschek, Dr. Johannes Öhlböck Anzeigenmarketing: Stefan Binder (Leitung) T: +43 2243 36840-522 M: +43 664 5285661 E: binder.stefan@autoundwirtschaft.at Alexander Keiler T: +43 2243 36840-521 M: +43 664 8229487 E: keiler.alexander@autoundwirtschaft.at Hartwig Scheicher T: +43 2243 36840-520 M: +43 664 8229494 E: scheicher.hartwig@autoundwirtschaft.at Hbv. und Leitung Administration: Annemarie Lust T: +43 2243 36840-597 M: +43 664 8229479 E: lust.annemarie@autoundwirtschaft.at Schwesterpublikationen: AUTO BILD Österreich Eurotax AUTO-Information AUTO-info4you FLOTTE & Wirtschaft AUTO&Wirtschaft Schweiz Grafik: graphics – A. Jonas KG 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 T: +43 2243 36840-594 E: jonas.alexander@autoundwirtschaft.at Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH 3580 Horn, Wiener Straße 80 Bezugspreis: Jahresabonnement (11 Ausgaben) Inland: ¤ 68,– exkl. 10 % MwSt (Einzelpreis Inland: ¤ 8,– inkl. 10 % MwSt); Ausland: ¤ 85,– Bankverbindung: Bank Austria UniCredit Group, BLZ 12000, Konto-Nr. 51844 097 901 IBAN = AT63 1200 0518 4409 7901 BIC = BKAUATWW UID = ATU57361312 Gerichtsstand: LG Korneuburg Verbreitete Auflage: 12.500 Stück Erscheinungsweise: monatlich (Juli/August Doppelnummer) mit Supplements laut Mediadaten 2012 Grundlegende Richtung: unabhängige Fachzeitschrift für alle, die vom Kraftfahrzeug leben Manuskripte: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie werden nur retourniert, wenn Rückporto beiliegt.

Automechanika

ab S. 54

Vorbereitungen auf Hochtouren

Abgabenbetrug ab S. 10 Malversationen im steirischen Autohandel

NoVA

ab S. 23

Keine Gnade für Steuersünder

Handel Autos teilen statt kaufen?

14

Auftakt zum Aufstieg

15

Expansion aus eigener Kraft

16

Aufklärung statt Hetze

17

Aspekte

Dacia aus Afrika

17

Zulassungsservice ganz persönlich

6

Startschuss für Expansion

18

Autofeindin Maria V.

7

Wer kriegt einen?

19

Zufriedenheit – oder nicht?

20

Internationales Qualitätsmodell

21

Keine Gnade für Steuersünder

23

Es geht aufwärts

24

Image- und Volumenmodell

25

2012 wird kein Freudenfest

26

Thema Abgabenbetrug: die Nettoschiene

10

Menschen Intensive Marktbearbeitung

84

Kinder berät AuDaCon

85

Leserbriefe

86

Ansichten

Management

Lederer & Lustig

3

Für alle Fälle

29

Reformbedarf

22

Neuwagen-Statistik

30

Aber nicht bei uns!

64

JATO-Auslandszahlen

32

Gebrauchtwagen-Statistik

33

Lostag 31. Mai 2013

34

Hoher Preis, wenig Vorteile

35

Bundesländer-Umfrage

36

Logistik-Experten

38

Per Klick zum wahren Wert

39

Ein Fall für Profis

40

Zukunft in Gefahr

42

Erfolg durch Erfahrung

42

„Ab dem 1. Tag“

43

Marktlage und Neuheiten am Reifen- und Rädersektor


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Mit System

ab S. 72

Große Chancen für freie Werkstätten und Markenbetriebe, die sich nach neuen Kunden umschauen

Wirtschaft Steuerplus statt Fahrverbot

45

Kalt und warm oder was?

45

Verdientes Jubiläumsfest

46

Maßgerecht für Führungskräfte

48

Fachkompetenz zugekauft

48

„Alles halb so wild“

50

Tradition unter einem Dach

50

Tradition und Expansion

51

Der Fluch der Überkapazität

52

Vermarktung via Internet

52

Künstlichen Lärm erzeugen

53

Vorbereitungen auf Hochtouren

54

Größer denn je

56

Für jeden Geschmack etwas

57

Anbaukits für Turbolader

58

Bewährte Partnerschaft

58

Die Zweit-Karriere mit 60+

59

Gewerbe Alle Jahre wieder

61

Motorkompetenz im Fokus

62

Marktführer im Aufbruch

63

Interessante Alte

65

Neue Filtermedien gefragt

66

Die Cloud im Auto nutzen

67

Rundherum alles neu

68

Einer für alles

69

Neu aufgestellte Palette

70

Alte Regeln, neues Spiel

71

Starke Partner, starker Markt

72

„Sicherheit in der Hand“

75

Hochsaison für neue Technik

76

„Bei jedem Auto rasch gemacht“

78

Optimale Unterstützung

79

Im harten Einsatz

79

Sind wir Wegwerfer?

80

Neue Technikwelten

81

Neue Produkte

82


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Marketing à la VCÖ

Aspekte Ehre, wem Ehre gebührt Zehn Verfasser von Diplomarbeiten bzw. Dissertationen zu automobilen Fachthemen

wurden Anfang Juli in Graz vom Fachverband der Fahrzeugindustrie geehrt. Insgesamt wurden an die neun Männer und eine Frau 28.000 Euro an Preisgeldern ausgeschüttet. Die Abschlussarbeiten behandeln unter anderem Hybridstrategien für Pkw-Dieselmotoren oder Diesel-Abgasnachbehandlungssysteme.

Alles über Allradautos Allradprofi Johannes Mautner Markhof hat es wieder getan: Zum 8. Mal hat er Ende Juni den Allradkatalog, Österreichs einziges Nachschlagewerk für die gesamte 4x4Szene, veröffentlicht – übrigens zum 1. Mal im Rahmen von Lederers Medienwelt. Wir wünschen viel Lesevergnügen mit Qualitätsjournalismus und hochkarätigen NEUHEITEN Fotografien auf über 240 Seiten! SiREISE chern Sie sich Ihr Exemplar, bevor die aktuelle Ausgabe vergriffen ist!

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250

118/160

302-1032

5

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5

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5 5

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1700/740 1800/750

2020

1535 1540 1570 1590

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2025

1800/750 keine

2055 2075

keine

125/170 195/265 195/265

350 350 450

5,8 5,6 4,6

129

8,5

250 250

ab 32.970,49.530,-

135

5,2

222

7,9

350

5,0

208

9,4

320

103/140

236

6,7

280

147/200

1800/750

2015

1530

302-1032

5

1975

1490

302-1032

5 4292/1765/1423

(6GG) (6DSG) TFSI quattro S tronic

Marken

ANHÄNGELAST GEBREMST/ UNGEBREMST

Rädern mit angetriebenen auch vier daran A3 mit dem Spätherbst einen erst ab im Anschluss das ALTE Möglichkeit, voraussichtlich A3 Modell, wird die einzige neues ab 32.860,völlig 173 ist aktuellist ein des Sportback ab 39.220,7,4 176 dafür 220 ab 31.690,7,6 8,0 Die Erneuerung

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2135

1,8 4302/1766/1399 302-1032 geschärften quattro 5 kW) (6GG) dem A3 Sportback 2,0 TFSI 4302/1766/1399 (103 Motor-/ quattro Neben kW) (6GG) einige A3 Sportback 2,0 TDI 4302/1794/1402 (125 vertraut. neu sind quattro A3 Sportback 2,0 TDI (6GG) irgendwie Ebenfalls quattro BESTSELLER A3 Sportback 2,0 TFSI DEN schon (6DSG) 35.920,FÜR doch quattro und S3 Sportback 2,0 TFSI (7DSG) 144 Technikfeatures. DESIGN 37.910,S tronic und 6,2 am Markt S3 Sportback quattro 154 41.440,229 KomfortSCHÄRFERES 6,8 Monaten neue 7,9 RS3 Sportback 159 43.770 A4 230 das österreichi320 6,8 wenigen neue 8,1 über soll Ihnen quattro 159 seit der 51.970,125/170 246 320 Erst 7,0 – dabei sein. Um bietet Überblick 6,5 A4 Limousine 190 1700/750 37.650,132/180 245 350 Hilfe Design 8,1 2055 6,5 näherzu133 umfassendenzu bekommeneine 1700/750 39.420,155/211 250 1580 350 alle Getriebekombinationen. 5,1 1980 Einen Modelle 5,4 134 480-962 1900/750 Seiten 46.970,155/211 4x4-Angebot Katalogteil 215 1505 400 5,1 5 SUVs, 2085 sche 9,3 folgende der einzelnen 152 nächsten 480-962 1900/750 48.850 200/272 228 1610 320 5,8 den 5 4x4-Pkwswichtigs2120 der nun Details 7,8 149 4701/1826/1427 480-962 1900/750 die 49.820,105/143 250 1645 wir auf die 380 5,7 5 2215 Ihnen 6,1 angebotenen haben 149 4701/1826/1427 480-962 2100/750 62.410,130/177 250 1740 aufgelistet, und versucht, 500 5,7 5 2110 bringen, in ÖsterreichPickups 5,9 190 4701/1826/1427 480-962 2100/750 180/245 250 1635 500 und 8,1 5 des jeweiligen 2110 5,9 offiziell dabei, zusammengefasst 4701/1826/1427 480-962 2100/750 180/245 250 1635 uns 500 5 (6GG) 2190 5,0 (6GG) Geländewagen Datendie Eigenschaften ist Techno4701/1826/1427 480-962 2100/750 180/245 1715 440 TFSI quattro fuel quattro 5 2230 Aufgefallen Worten ten technischen A4 1,8 neuer sparsamer 4701/1826/1427 480-962 2100/750 245/333 1755 TFSI flexible (6GG) 5 dank 2270 A4 2,0 in wenigen 4701/1826/1427 deutlich 480-962 (7DSG) 2100/750 zu beschreiben. 1795 TFSI quattro S tronic 5 2255 ModelleMotoren A4 2,0 Modells 4701/1826/1427 480-962 (7DSG) 1780 viele TFSI quattro S tronic 5 die Basispreise. A4 2,0 dass optimierter 4701/1826/1427 mit dem 480-962 im Detail und TFSI quattro (6GG) 5 Modellen nicht A4 3,0 Raum 4701/1826/1427 logien sind. sind TDI quattro (6GG) bei allen A4 2,0 stehenden neue 4701/1826/1427 geworden sind Produktpersönlichkeit die Verwechslungsgefahr TDI quattro (6GG) immer Ausstattungen einer Verfügung A4 2,0 Angeführt verpasst, A4 von (7DSG) TDI quattro S tronic (7DSG) den zur Markt durch ist. S tronic A4 3,0 AVANT Design beim Die einzelnen da sie der 38.120,quattro TDI quattro (7DSG) und Modell. die Websites spricht HEISSEN diesel A4 3,0 149 S tronic in Bewegung aufgelistet, hätten 39.790,ein schärferes selbst wir dieses So riskieparallel TDI clean quattro 6,5 KOMBIS ständig Audi Avant aus, zu A4 3,0 157 3,0 TFSI auch 43.380,gesprengt 220 dem SCHÖNE 6,9 es sich sehen auch 8,1 gestiegen. Angebote zu konsultieren. 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Fragen 2012 6,1 4699/1826/1436 2100/750 490/1430 180/245 250 (6GG) 1675 500 (6GG) abgehenSie hierzu office@allradkatalog.at erwartet 5 2250 quattro 5,1 4699/1826/1436 an 2100/750 490/1430 fuel quattro 180/245 1755 DER ALLRADKATALOG 1,8 TFSI 440 5 Sollten E-Mail Monatenam Beginn 2295 flexible A4 Avant 4699/1826/1436 ein die Suche.einigen 2100/750 490/1430 245/333 (6GG) 1800 2,0 TFSI 5 bitte 2335 (7DSG) quattro uns auf erst in A4 Avant 4699/1826/1436 2100/750 490/1430 S tronic 1840 2,0 TFSI die entsprechende 5 machen Vorschau-Bereich 2320 in den (7DSG) quattro A4 Avant 4699/1826/1436 schon Modelle, Sie im 490/1430 auch S tronic 1825 2,0 TFSI 5 Neue quattro wir sie finden Nur wenn A4 Avant 4699/1826/1436 490/1430 3,0 TFSI (6GG) haben 5 Markt werden,Ausgabe. quattro A4 Avant 4699/1826/1436 Vom waren, 2,0 TDI (6GG) dieser lassen. quattro A4 Avant Marken. Saab und 4699/1826/1436 verfügbar 2,0 TDI (6GG) mit Daten einfließenheuer keine die Marke (7DSG) quattro A4 Avant (7DSG) 3,0 TDI S tronic S tronic sind jedoch Katalogteil quattro A4 Avant quattro mit einem 3,0 TDI vertreten hat sich sein Europaengagement diesel entLancia clean Neu A4 Avant (7DSG) 3,0 TDI dafür das Fehlen S tronic verabschiedet beendet kehrt A4 Avant diesmal durch 3,0 TFSI Daihatsu DemnächstBedingt auch S4 Avant ist Lancia Daten Jahresende. zurück. Allradmodell technischer Gewähr) angeführt ohne sprechendernicht noch Angaben aber (alle

im Überblick & Modelle Alle

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Für 5,80 Euro gibt es den neuen Allradkatalog im Zeitschriftenhandel, in Supermärkten und Tankstellen.

Wer den VCÖ, das ist der Verkehrsclub im Brot der Regierung und öffentlicher Verkehrsbetreiber, mit jährlichen Spenden von 60 Euro oder auch mehr oder einer „Zukunftspartnerschaft“ unterstützt, zahlt nur die halbe Prämie für eine „Nichtmotorisierten-Versicherung“ aus dem Haus Allianz Elementar! Damit ist die ganze Familie auf ihren privaten Wegen zu Fuß, mit dem Fahrrad und mit öffentlichen Verkehrsmitteln rechtsschutz- und haftpflichtversichert. Die vom VCÖ aufgelisteten Vorteile lesen sich wie im Schlaraffenland. Alles, außer dem Hund, ist inkludiert und es gibt keine Auflagen. Pedaleure und Fußgänger können „bedingungslos“ ins Verkehrsgewühl eintauchen, denn die Haftpflicht deckt Schäden an anderen Personen und fremden Sachen bis 726.700 Euro pro Fall. Die Rechtsschutzversicherung mit einer Deckungssumme bis 36.000 Euro pro Fall lässt kaum Zweifel aufkommen, dass das mobile Versicherungsglück nur beim VCÖ zu holen ist. Wo liegt da der Hund begraben?

Zulassungsservice ganz persönlich Als ehemaliger Gebrauchtwagenhändler und, nach wie vor, Taxiflottenbetreiber kennt Walter Schuster die Bedürfnisse seiner Kunden ganz genau. Seit eineinhalb Jahren betreibt er in Kooperation mit der Allianz eine Kfz-Zulassungsstelle („Austrian Allrisk Assistance“) in Wien 23. Mittlerweile hat er sich mit seinen Dienstleistungen vor allem bei gewerblichen Kunden und Autohändlern einen überre-

gionalen Namen gemacht: „Wir sind schnell, flexibel und günstig“, so Schuster.


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Pickerl-Leichen

Autofeindin Maria V. „Originelles“ Protokoll von Wiens Vizebürgermeisterin Mag. Maria Vassilakou: • „Keiner stellt das Prinzip und die Wirkung der Parkraumbewirtschaftung ernsthaft in Frage.“ • „Ich meine auch, dass der Zeitpunkt für diese Gespräche der richtige ist jetzt, denn ja, jetzt sind nun mal die Unterschriften gesammelt worden. Heute sind sie ja auch abgegeben worden.“ • „Ja, ich finde es nicht weiter, muss ich ehrlich sagen, überraschend, dass sehr, sehr viele Menschen gegen das jetzige Vorhaben unterschrieben haben.“ • „Ich meine, dass das, wie gesagt, nicht weiter überraschend ist aus einem sehr simplen Grund. Ich weiß nicht, wie viele Menschen Sie in Ihrer Umgebung haben, die gerne Gebühren zahlen. Ich kenne sehr wenige.“

• „Also, wie gesagt, einmal mehr: Ich gehe nicht VCÖNichtmotorisierten davon aus, dass Menschen gerne Gebühren zahlen, denjenigen Bürger oder die Bürgerin das zugibt, ich zahle gerne diese Gebühr, den möchte man bitte hierher bringen.“ • „Ich freue mich, wenn es gelingt, einen breiten Konsens über die Parkraumbewirtschaftung als Modell in Wien gemeinsam zu formulieren.“ • „Ich will einmal mehr betonen, dass 350.000 Pendler Pkw Stand heute, täglich nach Wien fahren. Von denen wir übrigens wissen, dass maximal ein Drittel Arbeitspendler sind und dass der Überwiegende Teil der Pkw-Fahrten nach Wien Freizeit- und Einkaufsfahrten sind.“ • „Ja selbstverständlich reicht die Parkraumbewirtschaftung nicht aus.“

Wie kommt es, dass trotz jährlicher §-57a-Überprüfung immer wieder Fahrzeuge auftauchen, die trotz relativ neuer Prüfplakette kaum mehr als fahrtüchtig anzusehen sind? „AUTO & Wirtschaft“ kam vor 25 Jahren zum Schluss: „In der Art der Untersuchung ist schon der Hund begraben. Bis auf die wenigen Messwerte (vornehmlich Motoreinstellung und Bremsprüfung sowie Scheinwerfereinstellung) erfolgt die Kontrolle auf Sicht. Das heißt, dass dem Prüfer ein relativ großer Ermessensspielraum eingeräumt wird, nach dem er das Fahrzeug beurteilen kann.“ Ob ein halbblinder Scheinwerfer noch „durchkommt“ oder nicht, wird nach Erfahrungswerten beurteilt. Ein Ermessen, das zu Auseinandersetzungen mit Kunden führte und vielen Werkstätten Unbehagen bereitete: „Schaun S’, Sie wollen doch nur an mir verdienen – wegen dem bisserl weniger Licht lass ich mir nicht tausend Schilling herauslocken.“

190 Schilling sind zu wenig „Wobei dann der Werkstättenbesitzer gelegentlich ein Auge (wenn es keine allzu sehr die Fahrsicherheit beeinträchtigender Defekt ist) zudrückt oder den Kunden schweren Herzens ziehen lässt“. Auch damals wurde das „Pickerl“ benutzt, um Kunden zu ködern. „Da gibt es Werkstätten, die für die Überprüfung 190 Schilling verlangen und dies auch noch bewerben“, ärgerte sich der Chef einer gut gehenden Werkstätte: „Das entspricht knapp einer halben Mechanikerstunde – was für eine sorgfältige Überprüfung zu wenig ist.“ Eine Praxis, die sich in den vergangenen 25 Jahren nicht geändert hat.


s 8-9 conti-pointsGKU okmue_Layout 1 05.07.12 16:15 Seite 2

Ob per App ...

point S erklärt

Österreichs führende Reifenhandelskooperation beantwortet alle Fragen rund um das Reifenlabel

Rollwiderstand, Nasshaftung und Geräuschemissionen: Diese drei Kriterien werden auf dem Reifenlabel abgebildet. Seit dem 1. Juli muss das von der EU-Kommission vorgeschriebene Etikett von den Herstellern auf allen Neureifen angebracht oder mit diesen mitgeliefert werden. Ab November muss die Plakette auch im Handel durchgängig verwendet werden – eine Herausforderung für die Branche, die sich einerseits auf hohen organisatorischen Aufwand und andererseits auf geänderte Argumentationsweisen gegenüber den potenziellen Käufern einstellen muss. Chance für die Branche „Sich ausschließlich auf das Reifenlabel zu verlassen, würde bedeuten, viele andere Produktkriterien zu vernachlässigen“, warnt Michael Peschek, Geschäftsführer von

point S. Schließlich werden zahlreiche Qualitätskriterien vernachlässigt, darunter Aquaplaning oder der Bremsweg auf trockener Straße. Auch das in Österreich so wichtige Fahrverhalten auf Schneefahrbahnen wird beim Labeling nicht berücksichtigt. Andererseits sei das Label auch eine große Chance, meint Peschek: „Wenn es uns im Zuge dessen gelingt, bei den Kunden das Bewusstsein für den Reifen als komplexes technisches Produkt zu stärken und damit die reinen Preisargumente in den Hintergrund zu stellen, wäre der gesamten Branche geholfen.“ Um dieses hehre Ziel zu erreichen, nimmt point S viel Geld in die Hand. In Kürze startet eine Informationsoffensive, die alle Käufergruppen ansprechen soll. Informationsvorsprung für Konsumenten ... Einerseits bietet point S ein „App“ für Smartphones und Tablet-Computer, die Endverbraucher Schritt für Schritt zum jeweils am besten geeigneten Reifen führen soll. Die Bedienung ist denkbar einfach: Gibt der


s 8-9 conti-pointsGKU okmue_Layout 1 05.07.12 16:16 Seite 3

... oder Computer:

das Reifenlabel! Kunde Daten wie jährliche Kilometerleistung, Fahrtstreckenverteilung oder Spritverbrauch ein, erhält er in der Folge detaillierte Informationen darüber, welche Reifen für ihn geeignet sind und wie sich diese jeweils auf Verbrauch und Bremsweg auswirken. Die neue App soll spätestens Ende August verfügbar sein. Begleitet wird sie von einem eigenen Auftritt auf Facebook. „Wir nützen alle modernen Kommunikationskanäle, um die Endverbraucher rechtzeitig vor der Wintersaison zu informieren“, unterstreicht Peschek. ... und gewerbliche Kunden Gleiches gilt für Autohäuser, Werkstätten und andere Wiederverkäufer. Für sie arbeitet point S aus Anlass des Labelings an einem ebenso detaillierten wie übersichtlichen Onlineportal. Darin werden alle lieferbaren Reifen („Pro Marke sind das bis zu 5.500 einzelne Artikel“, so Peschek) mit den jeweiligen Label-Daten verknüpft. „Damit ist es ein Leichtes, den Informationsverpflichtungen

gegenüber den Endkonsumenten nachzukommen“, sagt Peschek. Ebenso wie die Apps wird die erweiterte Homepage rechtzeitig vor der Winterreifensaison online gehen. In der Reifenbranche ist diese Informationsoffensive bislang einzigartig – umso mehr Anerkennung verdient das engagierte Projekt. Semperit unterstützt point S bei der Information von Endverbrauchern und Händlerkunden. Alle Mitgliedsbetriebe erhalten Wandtafeln wie diese: Damit wird sichergestellt, dass sich Qualität auch in Zukunft durchsetzt!"


s 10-11 thema abgabenbetrug **GKU okmue_Layout 1 04.07.12 11:29 Seite 2

Thema

Wie eine Bombe schlug Mitte Juni die Nachricht ein: Bereits im März hatte es im steirischen Autohandel 33 Hausdurchsuchungen und 9 Verhaftungen gegeben – und keiner hat davon etwas bemerkt. Von Dr. Friedrich Knöbl

Abgabenbetrug: die Nettoschiene E

rst eine Presseaussendung machte auf den illegalen Autohandel aufmerksam. AUTO & Wirtschaft ist dieser Sache auf den Grund gegangen. „Wir haben mit einer Verständigung der Presse gewartet, bis die Haupttäter verurteilt sind“, erklärt Ermittlungschef Reinhard Gartner vom Landeskriminalamt die bisherige behördliche Verschwiegenheit. Der Sachverhalt hat mit dem seriösen Autohandel recht wenig zu tun: Ein arbeitsloser Steirer ist bereits 2007 mit einem Freund und seiner Lebensgefährtin auf die Idee gekommen, mit Scheinfirmen und gefälschten Unterlagen Autos auf deutschen Internetbörsen einzukaufen und nach Österreich zu importieren. Die nicht entrichtete Umsatzsteuer und die verringerte Normverbrauchsabgabe kassierte der 42-Jährige bar. Erst eine routinemäßige Kontrolle des Finanzamtes brachte diesen „Autohandel“ ans Licht. „Alles erfolgte ohne schriftliche Aufzeichnungen. Damit war es für uns äußerst schwierig, diese Be-

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trügereien nachzuweisen“, erklärt Gartner die lange Ermittlungs- und einjährige Prozessdauer.

Das Internet macht’s möglich Bisher konnten den Tätern beim Abgabenbetrug Importe im Ausmaß von rund 14 Millionen Euro nachgewiesen werden. „In erster Linie handelte es sich dabei um Tageszulassungen und Jungwagen mit Verkaufspreisen zwischen 20.000 und 30.000 Euro“, erläutert Gartner das illegale Geschäftsmodell. „Die sind die Nettoschiene gefahren.“ Die Fahrzeuge wurden über Scheinfirmen aufgekauft, mit Helfern nach Österreich gebracht und hier zugelassen. Beim Import wurde beim Fiskus – ganz legal – die Vorsteuer kassiert. Der Weiterverkauf der in Österreich somit bereits zugelassenen Fahrzeuge erfolgte dann zu Nettopreisen und ohne NOVA. Die Steuern und Abgaben blieben die Firmen dem Staat schuldig – sie wurden in Konkurs geschickt.

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s 10-11 thema abgabenbetrug **GKU okmue_Layout 1 04.07.12 11:29 Seite 3

Thema Zum An- und Verkauf wurde das Internet genutzt. Vom VW Golf bis zum Audi Q7 war da alles dabei. Bei einer Steuer- und NoVABelastung von rund 20 bis 30 Prozent wurde die Republik Österreich um einige Millionen geprellt. Beim Landesgericht Graz fasste der Steirer dafür ein Jahr Haft – unbedingt – aus. Dazu kommt noch eine Geldstrafe von 1,4 Millionen Euro – das bedeutet bei einer Uneinbringlichkeit eine Ersatzstrafe von weiteren 14 Monaten. Seine Lebensgefährtin – sie war für das „Rechnungswesen“ zuständig – kam mit 8 Monaten bedingt und einer Finanzstrafe von 800.000 Euro (Ersatzstrafe 8 Monate) noch glimpflich davon.

Entwarnung für Markenhändler In einem zweiten – noch laufenden – Verfahren geht es nun um jene Mittäter, denen auch im Frühjahr die Hausdurchsuchungen gegolten haben. Laut Polizei-Pressemeldung handelt es sich dabei um „drei bekannte steirische Autohändler, denen die Herkunft der Fahrzeuge und die Praktiken des Haupttäters bekannt waren“. In den Tageszeitungen wurde aus den drei, der Polizei bekannten Händlern „drei renommierte steirische Autohändler“ – was einen völlig anderen Sinn ergibt. Und in der Branche zum großen Rätselraten führte, welche prominenten Markenhändler sich dabei die Finger schmutzig gemacht haben. „Es handelt sich dabei um Autohändler, die als schwarze Schafe bekannt waren“, sagt Gartner. Demnach betrifft die ganze Kriminalaffäre keinesfalls den Markenhandel. Der bereits – noch nicht rechtskräftig – verurteilte und derzeit „einsitzende“ Haupttäter war „ein reines U-Boot ohne gewerberechtliche Befähigung“. Nun geht es den Ermittlern darum, den im Verkauf involvierten „Plankenhändlern“ eine Mittä-

Europäische Steuer-ID „Den europäischen Staaten gehen jährlich eine Billion Euro durch Steuerausfälle verloren. Im Kampf gegen Steuerhinterziehung erwägt die Kommission nun die Einführung einer einheitlichen europäischen Steueridentifikationsnummer“, vermeldet das Nachrichtenportal EurActiv. Vor allem Österreichs Abgeordneter HanEU-Abgeordneter Hannes Swoboda nes Swoboda will da in Brüssel etwas Dampf machen. Er unterstützt dabei EUSteuerkommissar Algirda Semeta. „Wir können nicht erwarten, dass die Bürger die Bürde erhöhter Steuern und Einschnitte im öffentlichen Haushalt auf sich nehmen, wenn wir nicht unser Möglichstes unternehmen, Aktivitäten zu unterbinden, die die Mitgliedsstaaten ihrer rechtmäßigen Einnahmen berauben.“ Entsprechende Vorschläge gegen den Abgabenbetrug hat die Kommission beim Europäischen Gipfeltreffen am 28. und 29. Juni erörtert. Detaillierte Maßnahmen werden allerdings erst für Ende 2012 erwartet.

terschaft nachzuweisen. „Die Firmen, derer man sich bedient hat, kommen nicht aus der Autoszene. Bei derart günstigen Einkaufspreisen hätten sie Bedenken haben müssen. Aber wo die Gier ist, Er ermittelt äußerst penibel im Fall der Abgabenbetrüger im steirischen Autohandel: Reinhard Gartner vom Landeskriminalamt

§ 39 Finanzstrafgesetz:

kommen solche Dinge vor“, sagt Gartner. Er will zwei weitere Ermittlungsakte schon bald der Staatsanwaltschaft schicken. Ausdrücklich verweist Gartner auch darauf, dass dieser Abgabenbetrug überhaupt nichts mit legalen Parallelimporten heimischer Autohändler zu tun hat: „Da werden sonst Äpfel mit Birnen verglichen“, sind ihm die Aufkäufe vagabundierender Überkapazitäten – mit geringeren Ausstattungspaketen – durchaus bekannt. Dazu gehören etwa Billigimporte aus östlichen Nachbarstaaten, die zu entsprechenden Preisverzerrungen am heimischen Markt führen. Solange dafür brav die Steuern abgeliefert werden, ist dies aus der Sicht der Finanz nicht zu beanstanden.

Eines Abgabenbetruges macht sich schuldig, wer ... durch das Gericht zu ahndende Finanzvergehen der Abgabenhinterziehung dadurch begeht, dass er Vorsteuerbeträge geltend macht, denen keine Lieferungen oder sonstigen Leistungen zugrunde liegen, um dadurch eine ungerechtfertigte Abgabengutschrift zu erlangen. Wer einen Abgabenbetrug mit einem 500.000 Euro übersteigenden strafbestimmenden Wertbetrag begeht, ist mit Freiheitsstrafe von einem bis zu zehn Jahren zu bestrafen. Neben einer acht Jahre nicht übersteigenden Freiheitsstrafe kann eine Geldstrafe bis zu 2,5 Millionen Euro verhängt werden.

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s 12 einstieg handel **GKU okmue_Layout 1 04.07.12 11:31 Seite 2

„Wir haben akribisch unsere Aufgaben erledigt“, analysiert Komm.-Rat Ing. Alfred Stadler auf Seite 16.

„Wir gehen von bis zu 20.000 Fällen aus“, rechnet Oberst Wolfgang Eder auf Seite 23 vor.

Handel Wiesenthal bleibt selbstständig Die Gespräche mit potenziellen Investoren hat die WiesenthalGruppe ein Jahr nach Beginn beendet: Laut Vorstand Dr. Alexander Martinowsky habe man sich entschieden, anstelle einer Beteiligung weiterhin ausschließlich als Familienunternehmen zu agieren. „Damit wird die angestrebte Expansion zwar etwas langsamer, aber dennoch kontinuierlich vorangehen.“ Im Zuge dessen wird die Firmenstruktur geändert. Das bisherige Dachunternehmen Wiesenthal & Co AG ist künftig nur mehr für die österreichischen Aktivitäten zuständig. Parallel gibt es jeweils eine Gesellschaft für die USA einerseits sowie für die Aktivitäten in Ungarn, der Slowakei und Tschechien andererseits. Als neue Holding fungiert die Wiesenthal Autohandels GmbH, deren Geschäftsführer sind die bisherigen Vorstände Martinowsky und Adolf Tripolt.

Gebrauchtwagen „stehen“ länger Im Vergleich zu den ersten fünf Monaten 2011 sind die Standzeiten von Gebrauchtwagen heuer von Jänner bis Mai leicht gestiegen: Laut den aktuellen Zahlen von EurotaxGlass’s, die Ende Juni beim Pkw-Branchengespräch in St. Pölten veröffentlicht wurden, dauert es heuer im Schnitt 93 Tage, bis ein Gebrauchtwagen wieder verkauft ist; im Vorjahr waren es 87 Tage. Laut den Auswertungen ließen sich heuer vor allem gebrauchte Microvans, Transporter und Geländefahrzeuge sowie Klein- und Stadtwagen schlechter verkaufen als im Vorjahr. Der Bestand an Gebrauchtwagen sei generell leicht im Steigen begriffen, heißt es in der Branche. Eurotax-Generaldirektor Max A. Weißensteiner erwartet dennoch nicht, dass sich die Standzeiten in den kommenden Monaten massiv ausdehnen, sondern dass sie ungefähr auf dem derzeitigen Niveau bleiben werden.

Aston Martin will kräftig wachsen Rund ein Jahr nach dem Beginn der Importaktivitäten für Aston Martin zieht Anja Frey-Winkelbauer, Geschäftsführerin der British Luxury Cars GmbH, Bilanz. Vor allem der Aftersales-Bereich habe sich sehr gut entwickelt; nach der Eröffnung des Standorts in der Faradaygasse 1 im April in Wien habe man „noch einige Dinge vor, wie man Aston Martin in Österreich weiterbringen“ könne. Nach den ersten fünf Monaten dieses Jahres verzeichnet die Sportwagenmarke in Österreich acht Neuzulassungen. Komm.-Rat Friedrich Frey gibt sich mit dem Erreichten noch nicht zufrieden: „Wir planen 80 bis 100 Verkäufe pro Jahr, wenn alles einmal so richtig läuft.“ Ein Teil der Verkäufe soll nach Osteuropa erfolgen; die Märkte in Deutschland und der Schweiz peilt Frey für Verkäufe aber nicht an.

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Dr. Nikolaus Engel

Eigentlich fair genug! Die Marke, die ihre Autos mit Doppelniere am Bug in den Verkehr schickt, hat für ihre neue ÖkoSchiene das Vertriebssystem ganz neu erdacht: Der „flexible und kundenorientierte Zugang zu individueller Mobilität“ sieht nämlich außer dem Händlerbetrieb und dem mobilen Verkaufsaußendienst auch ein „Customer Interaction Center“ sowie den Verkauf über das Internet vor. Alle Kanäle sind miteinander vernetzt, sodass der Kunde während des gesamten Kaufprozesses zwischen den Kanälen wechseln kann. Und das Beste: Die 10 Prozent der europäischen BMW-Betriebe – oder mehr – die ab 2013 als i-Partner fungieren, dürfen zwar beraten und Probefahrten organisieren. Den Vertrag schließt der Kunde aber immer mit der BMW AG ab. Die betont, dass der eigenständige Vertragshändler beim Fahrzeugverkauf auch künftig eine wichtige Rolle spiele: „Das Mehrkanalmodell schafft beim Vertriebspartner zusätzliche Ressourcen, um die Betreuungszeit der Kunden in den Vordergrund zu stellen.“ Na also: Wenn das nicht fair genug ist!


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s 14 puls *! hayGKU okmue_Layout 1 04.07.12 11:40 Seite 2

Handel

Autos teilen statt kaufen?

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ie Angst, dass aus der Leidenschaft zum Auto eine ähnlich unterkühlte Beziehung wie zwischen Mensch und Küchenmaschine wird, geht in der Branche um. Wie sonst ist das große Interesse an alternativer Mobilität zu erklären? Schließlich, bestätigt eine aktuelle Studie des Marktforschungsinstitutes Puls, hat jeder zweite Unterdreißigjährige in Städten mit entsprechendem Angebot schon einmal Carsharing ausprobiert. Fahrgemeinschaften begeistern in Stadt und Land über 40 Prozent der jungen Menschen.

Carsharing und Co begeistern junge Menschen. Dennoch muss der Autohandel nicht um die Kunden der Zukunft fürchten – vorausgesetzt, er stellt sich rechtzeitig auf den Statuswandel ein. Von Philipp Hayder

Überraschende Ergebnisse Doch andererseits: Der Aussage „Meine Automarke muss auch Ausdruck meiner Persönlichkeit sein“, stimmen unter Dreißigjährige am stärksten zu. Nur in der Altersgruppe über 48 Jahre überwiegt der Anteil jener, die im Auto ein reines Verkehrsmittel „von A nach B“ sehen. Sätze wie Autofahren macht Spaß“ oder „Autofahren bedeutet Freiheit“ werden ebenfalls von Personen unter 30 am stärksten bejaht.

Kein Widerspruch Für Dr. Konrad Weßner, Geschäftsführer von Puls, ist dies nur auf den ersten Blick ein Widerspruch: „Der Status von Autos geht nicht verloren, sondern ändert sich.“ Das müsse der Fahrzeughandel bedenken – etwa, indem er für jüngere Kunden und Frauen (die ebenfalls überdurchschnittlich an alternativer Mobilität interessiert sind) zum „Mobilitätsberater“ wird. „Individuelle Mobilitätsangebote ermöglichen den Einstieg und die Profilierung“, sagt Weßner – quasi eine „coole Verpackung“, mit der man schlussendlich doch den Produktverkauf realisieren könne.

„Agieren statt reagieren“

„Der Status von Autos geht nicht verloren, sondern ändert sich“, sagt Marktforscher Dr. Konrad Weßner

Bislang scheint man dies in der Branche aber noch nicht erkannt zu haben. Über zwei Drittel der Händler lehnen beispielsweise gezielte Strategien zum Erreichen junger Kunden ab – oder sie wissen gar nicht, was sie sich darunter vorstellen sollen. Die Bedeutung anderer Mobilitätsformen vom (tatsächlich obskuren) „Nachbarschaftsauto“ bis zum Elektroroller wird von Autohändlern durch die Bank deutlich geringer eingeschätzt als von den Durchschnittsbürgern. Schade, meint Weßner: „Der Fahrzeughandel sollte agieren und nicht reagieren.“ Händler, die mit der Zeit gehen, hätten nämlich auch in den kommenden Jahren und Jahrzehnten gute Chancen auf gute Geschäfte: „Der Kunde der Zukunft will Autos und Mobilitätsangebote.“

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s 15 mazda *! hayGKU_Layout 1 04.07.12 14:47 Seite 1

Handel Mit dem seit März verfügbaren CX-5 übertrifft Mazda die eigenen Erwartungen. Das erste Modell der 6. Produktgeneration soll den Grundstein legen, um in Zukunft wieder an frühere Absatzrekorde anzuschließen. Von Philipp Hayder

Auftakt zum Aufstieg

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er jetzt einen Mazda CX-5 bestellt, muss sich für die Auslieferung bis April 2013 gedulden. Trotzdem wurden schon über 2.200 Exemplare verkauft, davon werden 1.500 Stück noch heuer nach Österreich kommen. „Wir haben gewusst, dass dieses Auto gut ankommen wird. Dass wir aber innerhalb von 6 Wochen die ganze Jahreszuteilung verkaufen, hat auch uns überrascht“, meint Günther Kerle, Geschäftsführer von Mazda Austria. Auf Dauer werden nicht alle Interessenten bereit sein, über ein halbes Jahr auf das SUV zu warten. Daher begrüßt es Kerle, dass die Produktion im japanischen Werk Ujina ab Herbst um knapp ein Viertel erhöht wird. Vor dem kommenden Frühjahr werden die daraus resultierenden Zusatzstückzahlen aber nicht nach Österreich kommen.

Generationswechsel im Volumensegment Nicht alle Modelle der Japaner sind so begehrt wie der CX-5. So machen sich beim Mazda6, dessen Nachfolger bei der nächsten Vienna Autoshow vorgestellt werden soll, schon deutliche Alterungserscheinungen bemerkbar. „Außerdem ist dieses Segment, das vor einigen Jahren noch für ein Fünftel des heimischen Marktes verantwortlich war, zwischen Jänner und Mai auf nur mehr 8 Prozent gesun-

ken“, beobachtet Kerle eine generelle Abkehr von konventionellen Mittelklassefahrzeugen. Die Ablöse des Mazda3, der im Vorjahr ein Facelift erhielt, dürfte überhaupt noch mehr als ein Jahr auf sich warten lassen. Heuer soll der Kompaktwagen 2.200 Verkäufe einbringen. Insgesamt rechnet Kerle mit 9.500 Neuzulassungen Dies würde etwa 2011 entsprechen, aber deutlich hinter früheren Jahren liegen.

Konstanz im Netz Dennoch verdienten die Händler gutes Geld, betont Kerle: „Im Vorjahr lagen die Erträge mit 1,5 bis 2 Prozent deutlich über dem Branchendurchschnitt.“ Das Netz gilt generell als konstant – eine Tatsache, an der laut Kerle auch die neuen Verträge nichts ändern werden. Diese wurden soeben auf europäischer Ebene fertiggestellt und sollen bis zum Mai 2013 auch in Österreich von allen Partnern unterzeichnet werden.

Aus Klagenfurt steuert Mazda die Aktivitäten in Österreich und 14 weiteren Ländern

Aufschwung in Sicht Mittelfristig erwartet man am Klagenfurter Importsitz wieder deutliche Zuwächse. Schließlich werden nach dem CX-5 und dem Mazda6 bis 2015 auch alle anderen derzeit verfügbaren Modelle erneuert. Werden auch weitere Fahrzeuge hinzukommen? Dazu will sich Kerle noch nicht äußern, aber eines steht für ihn fest: „Ab dem Jahr 2015 wollen wir wieder um die 14.000 bis 15.000 Autos verkaufen.“

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s 16 denzel **GKU okmue_Layout 1 04.07.12 11:41 Seite 2

Handel Der schwächelnde Neuwagenmarkt kann Alfred Stadler nicht beunruhigen. Stattdessen setzt der Denzel-Vorstand auf Investitionen und Expansion. Von Philipp Hayder

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ls der langjährige Hyundai-Importchef vor 6 Jahren die Führung der Autohandelsgruppe übernahm, stand es um Denzel nicht zum Besten. Seither hat sich viel geändert: Schon 2010 galt als Rekordjahr, 2011 konnte der Umsatz nochmals von 514 auf rund 565 Millionen Euro gesteigert werden. Die Verkäufe stiegen von 37.000 auf 41.500 Fahrzeuge. „Wir haben sehr akribisch unsere Hausaufgaben erledigt“, schmun-

Expansion aus eigener Kraft zelt Komm.-Rat Ing. Alfred Stadler: Da müsse „angesichts der Steuern wohl auch der Staat sehr zufrieden sein“.

mals das Ziel. Dass es jetzt schon beinahe doppelt so viel geworden ist, ist wunderbar.“ Mitsubishi hat unterdessen mit Wechselkursdifferenzen zu kämpfen, soll aber an die 5.000 Neuzulassungen des Vorjahres anknüpfen. Mit dem Nachfolger des Colt erwartet man bei Denzel 2013 wieder eine Steigerung auf rund 6.000 Stück.

„Kurzzulassungen nicht verteufeln“ Dass neue Rekorde heuer schwierig sein werden, ist Stadler bewusst: „Wir gehen davon aus, dass Umsatz und Ergebnis geringfügig schwächer ausfallen werden. Das wäre aber nach wie vor das zweit- oder drittbeste Jahr der Geschichte.“ Überhaupt will der Branchenveteran kein allzu düsteres Bild malen: „Wenn man die anderen europäischen Länder – Deutschland einmal ausgenommen – betrachtet, befindet sich der österreichische Automarkt immer noch in einer besonders guten Situation.“ Energisch widerspricht Stadler der Einschätzung, die vergleichsweise Stabilität sei eine mit Kurzzulassungen erkaufte Illusion: „Letzten Endes geht es hier um eine zusätzliche Vermarktungsschiene, die man nicht unbegründet verteufeln sollte.“

Starke Importmarken Stichwort Tageszulassungen: Diese tragen auch zum unbestrittenen Erfolg der Marke Hyundai bei, die heuer erstmals auf mehr als 20.000 Neuzulassungen kommen soll. Ein Wert, von dem Stadler beim Marktstart im Jahr 1992 nicht einmal geträumt hat: „3 Prozent Marktanteil waren da-

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Ambitionen im Einzelhandel

Beispielhaft für das Investitionsprogramm: Im September soll in Wien der Hyundai Flagship Store eröffnet werden

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Besonders ehrgeizig sind die Pläne im Einzelhandel. Allein 2011 wurden über 10 Millionen Euro in die Infrastruktur investiert, jetzt folgen weitere 30 Millionen. Eckpunkte sind dabei der Hyundai Flagship Store in Wien-Inzersdorf, der weitere Ausbau des Kundenzentrums in der Gumpendorfer Straße, neue Werkstatträumlichkeiten und ein „Reifenhotel“ in Wien-Erdberg sowie ein komplett neues Autohaus in Klagenfurt. „Dort entspricht wohl unser BMWStandort den modernsten Kriterien, der Mehrmarkenbetrieb in der St.-VeiterStraße ist aber nicht mehr zeitgemäß“, erläutert Stadler. Neben den bislang 13 Kundencentern könnte es künftig übrigens noch weitere Standorte geben: Stadler denkt an weitere Joint Ventures mit lokalen Händlern, wie sie in Linz und Innsbruck erfolgreich betrieben werden. Finanziert wird die gesamte Expansion aus der eigenen Tasche: „Möglichst unabhängig von finanzierenden Banken zu agieren“, war schon immer ein Credo des Denzel-Chefs.

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s 17 importeure **Dacia**GKU okmue_Layout 1 05.07.12 14:29 Seite 1

Handel

Aufklärung statt Hetze Tiraden gegen das Auto scheinen salonfähig geworden zu sein. Mit einer Informationsoffensive wollen die Importeure gegensteuern.

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ie erste Staffel galt zum Jahreswechsel 2011/12 als voller Erfolg, im Herbst wird „Autofocus“ wieder auf Sendung gehen. In zehn Folgen soll die zweite Staffel der TV-Reihe, zur ORF-Spitzenzeit vor der „Zeit im Bild 2“ positioniert, über Leistungen und Bedeutung der Autobranche aufklären. „Neu ist dabei die Zusammenarbeit mit den ÖAMTC-Fahrtechnikzentren“, erklärt Dr. Christian Pesau, Geschäftsführer des Arbeitskreises der Automobilimporteure. Kooperation ist auch in anderer Hinsicht angesagt: Gemeinsam mit der von früheren ÖAMTCGrößen wieder in die Öffentlichkeit gerückten Gesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (GSV) bieten die Importeure wissenschaftlichen Diskussionen rund um die Mobilität ein Forum. Die Auswirkungen der Salzstreuung wurden beispielsweise schön erörtert, demnächst soll es um Dieselabgase und deren tatsächliche Gefahren gehen.

Kein Auftrag an Rosam Ein weiteres Kooperationsansinnen ist bei den Importeuren dagegen auf taube Ohren gestoßen: Der von Bundesgremialobmann Burkhard Ernst forcierte PR-Auftrag an den Lobbyisten Wolfgang Rosam konnte bei der jüngsten Sitzung nicht überzeugen. „Es ist nach wie vor ein Grundsatz der Industriellenvereinigung, Interessenvertretung selbst zu betreiben und nicht an Dritte auszulagern“, so die klare Aussage (HAY) von Pesau.

Während die Importeure rund um Dr. Christian Pesau (l.) ihre TV-Sendung forcieren, würde sich Burkhard Ernst eine gemeinsame PR-Kampagne wünschen

Dacia aus Afrika Noch wird es einige Monate dauern, bis Dacia mit dem Hochdachkombi Dokker startet. Es wird eine Pkw-Version und einen Van geben.

Olivier Gaudefroy ist seit März Generaldirektor von Renault und Dacia in Österreich

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rfolge können manchmal auch Probleme bereiten: Da sich der erst im Juni eingeführte Dacia Lodgy nicht nur in Österreich (300 Bestellungen binnen weniger Tage) so gut verkauft, wird sich das Werk in Tanger (Marokko) vorerst großteils auf den bis zu siebensitzigen Van konzentrieren. Daher muss die Produktion des Dokker für den europäischen Markt einige Monate zurückgestellt werden; die Markteinführung in Österreich ist für Ende November geplant. Was ist der Dokker? Ein 4,36 Meter langer Hochdachkombi, der allerdings – so versichert man im

Konzern – mit dem bewährten Konzernbruder Renault Kangoo so gut wie nicht „verwandt“ ist. Olivier Gaudefroy, Generaldirektor des Österreich-Importeurs, fürchtet übrigens nicht, dass der Dokker dem Kangoo massiv schaden könnte: „Ich rechne eher damit, dass auch beim Dokker etwa 90 Prozent der Kunden von Fremdmarken kommen. Das war bei den bisherigen Modellen von Dacia ähnlich.“

Nur mit einem Radstand lieferbar Beim Importeur schätzt man, dass sich jeweils 50 Prozent der Kunden für die Pkw-Version (ab 9.990 Euro) bzw. für den Van (ab 7.490 Euro netto) entscheiden werden. Im Gegensatz zum Kangoo (und den meisten anderen Konkurrenten) ist der Dokker nur mit einem Radstand (2,81 Meter) lieferbar. Diesel mit 75 und 90 PS sowie Benziner mit 85 und (ab 2013) 115 PS stehen zur. (MUE)

AUTO & Wirtschaft

Der Innenraum des Dacia Dokker wirkt hochwertiger als seinerzeit beim Logan

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s 18 ostfantasie **GKU okmue_Layout 1 04.07.12 13:12 Seite 2

Handel

Startschuss für Expansion General Motors hat mit dem Ausbau der Produktionskapazität für Chevrolet und Opel in Russland begonnen. Von Peter Homola

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it der offiziellen Grundsteinlegung in Anwesenheit von Dan Akerson, Chairman und CEO von General Motors, wurde der Ausbau des Autowerks GM Avto in St. Petersburg gestartet. Die jährliche Kapazität soll bis 2015 von 98.000 auf 230.000 Autos erhöht werden. Im Rahmen der Expansion will GM in Russland in den kommenden fünf Jahren rund 1 Milliarde Dollar investieren. In der „nördlichen Hauptstadt Russlands“ werden Chevrolet Cruze und Opel Astra gebaut. In Zukunft wird unter anderem die für den „Stufenheckmarkt“ Russland wichtige neue Astra-Stufenheckversion, die im August auf dem Moskauer Autosalon präsentiert wird, dazukommen.

Opel Astra Sedan der neuen Generation

Neuer Lada mit GM-Hilfe

Tim Lee, Präsident, GM International Operations

Position im Spitzenfeld In den ersten fünf Monaten 2012 hat die russische GM-Niederlassung 107.837 Autos verkauft, davon 74.788 Chevrolet und 32.064 Opel. Damit ist GM mit rund 9,4 Prozent Marktanteil der viertgrößte Spieler auf dem russischen Markt nach der AvtoVAZ-Renault-Nissan-Allianz, Hyundai-Kia und der Volkswagen-Gruppe. Zählt man die mehr als 32.000 Daewoo-Autos, die aus einem usbekischen GM-Joint-Venture-Werk kommen und in Russland von einem unabhängigen Importeur verkauft werden, würde GM Rang 3 belegen. GM ist neben Ford, Renault-Nissan und VW einer von vier ausländischen Autoherstellern, die sich im Rahmen des sogenannten Neuen Dekrets 166 der russischen Regierung gegenüber verpflichtet haben, die jährliche Kapazität von 350.000 Autos zu erreichen und weitere Bedingungen bezüglich des Anteils lokal gefertigter Teile oder Motoren zu erfüllen. Dafür kann man günstigere Zollbedingungen genießen. Russland spielt eine wichtige Rolle in den Bemühungen der GM-Spitze zur Steigerung der OpelVerkäufe. „Wir verdienen hier Geld mit Opel“, sagte Akerson anlässlich der Zeremonie in St. Petersburg. Interessanterweise zählen Russland und andere GUS-Länder in der GM-internen Geografie nicht mehr zu Europa, sondern werden von GM International Operations mit Sitz in Shanghai verwaltet.

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Geplant ist auch eine weitere Zusammenarbeit mit Lada-Hersteller AvtoVAZ. Zusammen mit der Kapazitätssteigerung auf 120.000 Autos pro Jahr bereitet das Gemeinschaftsunternehmen GM-AvtoVAZ in Togliatti die Produktion von zwei neuen Modellen vor (Marktstart 2015): Neben der 2. Generation des SUV-Modells Chevrolet Niva wird das Joint Venture auch den Nachfolger des Lada Taiga 4x4 bauen. Das Portfolio lokal montierter Modelle ergänzt heute die Firma Avtotor, die in Kaliningrad verschiedene Chevrolet und Opel zusammenbaut. Noch in diesem Jahr wird zudem das GAZ-Autowerk in Nizhnij Nowgorod die Montage des Chevrolet Aveo aufnehmen.

Usbekische Karte Dan Akerson, Chairman und CEO von General Motors

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Den Bedarf im Niedrigpreissegment will der USRiese aus dem Werk GM Usbekistan, an dem die Amerikaner mit 25 Prozent beteiligt sind, decken. Heute zählen die usbekischen Daewoo Matiz und Nexia zu den billigsten Modellen Russlands. Diese Autos werden jedoch in der offiziellen GM-Marktstatistik nicht angeführt. Auch die für Russland bestimmten Chevrolet Spark kommen aus Zentralasien. Noch in diesem Jahr will GM den in Usbekistan gebauten Chevrolet Cobalt präsentieren. Das in Brasilien entwickelte und dort bereits produzierte Stufenheckmodell soll in Russland gegen Renault Logan & Co. antreten. Der usbekische Cobalt soll auch in andere GUS-Länder und vielleicht auch auf andere Märkte exportiert werden. „Wir werden uns jeden Exportmarkt anschauen und entscheiden, ob es effizienter ist, die Autos aus Brasilien oder aus Usbekistan zu holen“, sagt Tim Lee, Präsident von GMIO.

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s 19 subaru **Inserat car garantie* okmue_Layout 1 04.07.12 12:01 Seite 1

Handel

Wer kriegt einen?

nur „eine niedrige zweistellige Zahl“ nach Österreich. Daher gibt es auch keine Vorführwagen, sodass in den nächsten Wochen zwei Exemplare des BRZ für Probefahrten von Händler zu Händler gebracht werden.

Wartezeiten auch beim XV

Subaru-ÖsterreichChef Werner Andraschko mit dem neuen BRZ

Händler und Kunden müssen sich derzeit beim neuen Subaru BRZ auf lange Wartezeiten einstellen.

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ormalerweise sind es eher die Überkapazitäten in den Autowerken, die den Herstellern Kopfzerbrechen bereiten. Doch Subaru hat im Moment das gegenteilige Problem, nämlich beim BRZ: Von diesem Sportwagen kommt heuer

Lieferschwierigkeiten gibt es derzeit aber nicht nur beim BRZ mit seinen geringen Stückzahlen, sondern auch beim neuesten Volumenmodell, dem XV. Vom kompakten SUV waren Mitte Juni 171 Stück zugelassen, dazu kamen noch fast 250 offene Bestellungen. Da noch nicht klar ist, wie viele Fahrzeuge in den nächsten Monaten geliefert werden, will sich Andraschko nicht detailliert (MUE) über die Ziele bis Jahresende äußern.


s 20 citroen dsi **GKU okmue_Layout 1 04.07.12 13:14 Seite 2

Handel

Zufriedenheit – oder nicht? Der Dealer Satisfaction Index beurteilt die Zufriedenheit der Händler mit dem Importeur und könnte auch in Österreich bei Citroën erstmals angewendet werden. Von Dr. Friedrich Knöbl

Importeure werden vergleichbar

K

undenzufriedenheit: Mit diesem Argument haben zahlreiche Kfz-Hersteller den sogenannten „Customer Satisfaction Index“ eingeführt. Als Messlatte dafür, ob ein Händler beim Neuwagenverkauf den Konzernrichtlinien entsprochen hat – oder nicht. Mit einem Schulnotensystem kann so eine Trennlinie zwischen „Guten“ und „Schlechten“ gezogen werden. Ein System, das Citroën-Händler mit dem DSI erstmals auch für die Beurteilung von Importeursleistungen zur Anwendung gebracht haben. CSI und DSI basieren auf der gleichen Grundidee: Die Kunden sollen von Marktforschern befragt werden, wie sie mit der Betreuung durch ihre Lieferanten zufrieden sind. Das gilt selbstverständlich auch für die Großhandelsstufe, bei der die Händler als Käufer und Kunden auftreten. Auch wenn dies von vielen Herstellern nicht ganz realisiert wird. Meist sind die Lieferanten Tochtergesellschaften der Hersteller. Derzeit gibt es jedoch in der Kfz-Branche kein Instrumentarium, um die Kundennähe und Betreuungsqualität dieser Großhandelsfunktion zu beurteilen.

Herbert Koncar

Peter Schöllauf

Belgien als Vorreiter Das war der Grund, warum der belgische Kfz-Markenhändlerverband FederAuto schon vor Jahren das Betriebsberatungsunternehmen KPMG mit der Erforschung von Händlerwünschen und Händlerproblemen beauftragt hat. In Kombination mit einer Analyse der Händlerbilanzen, um so die unterschiedliche Ertragskraft der Marken herauszufinden. Das Ergebnis war ein alle zwei Jahre ermittelter Zufriedenheitsindex, dessen Struktur auch vom holländischen Händlerdachverband BOVAG und in Frankreich übernommen wurde. Durch die Kombination von CSI und DSI kann die jeweilige Konzernzentrale beurteilen, ob eine generell unterdurchschnittliche Kundenzufriedenheit auf nationaler Verbraucherebene allenfalls auf Schwächen beim nationalen DSI zurückzuführen ist. Zielsetzung der FederAuto war es, die belgischen Importeure zu einer effizienteren und händler-

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freundlicheren Importleistung anzuspornen. Aus der simplen Idee heraus, dass es auch bei guten Importeursbilanzen nicht befriedigend ist, beim DSI als Schlusslicht dazustehen. „Wir werden die Händlerzufriedenheit sicher noch dieses Jahr ermitteln“, verweist FederAuto-Geschäftsführer Guy Crab auf die enormen Schwierigkeiten, mit denen die belgischen Händler nach zwei erfolgreichen Jahren derzeit zu kämpfen haben. Da wird sich dann zeigen, welche Importeure ihren Händlern in der Krise helfen – und welche sie in der Luft hängen lassen.

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Der deutsche Citroën-Händlerverband (www.citroen-partner.eu) hat diese Grundidee – Verbesserung des Gesprächsklimas zwischen Händler und Lieferanten – übernommen. Allerdings mit der Zielsetzung, eine Vergleichbarkeit zwischen den einzelnen Citroën-Importorganisationen herzustellen. Den nationalen Citroën-Händlerverbänden wurde vom Europäischen Citroën-Händlerverband angeboten, dafür auf das in Deutschland praktizierte Marktforschungsschema und die dort erworbenen Erfahrungen zurückzugreifen. Die meisten Landesverbände – so auch der in Österreich – haben bereits Anfang 2011 ihren Willen bekundet, diese Idee an ihre Mitglieder heranzutragen. Die Resonanz bei den deutschen Citroën-Händlern war beachtlich. Und ein Anreiz für noch nicht organisierte Citroën-Partner, dem Verband unter der Leitung von Dr. Ralph Häusler beizutreten. „Wir haben das System auch an andere Marken lizenziert“, kann ZDK-Anwältin Bettina Iffinghof auf das steigende Interesse an einem derartigen Dealer Satisfaction Report verweisen. Die Befragung erfolgt auf Onlinebasis durch ein IT-Unternehmen, die anschließende Auswertung im ZDK. Im kommenden Herbst startet eine neue Befragung; die Ergebnisse werden im Frühjahr 2013 vorliegen.

„Bitte warten“, heißt es in Österreich In Österreich ist es noch nicht so weit. Da wurde zwar vom damaligen Vereinsobmann Peter Schöllauf ein entsprechendes Frageportal eingerichtet – allerdings wurde es von den Händlern nicht benutzt. Was aber nicht heißt, dass ein derartiger Code d’amour unter Schöllauf-Vorgänger und nunmehrigem Nachfolger Herbert Koncar nicht doch noch wachgeküsst wird.

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s 21 lada **GKU okmue_Layout 1 05.07.12 14:31 Seite 1

Internationales Qualitätsmodell Der kürzlich von Lada Automobile präsentierte Granta profitiert punkto Komponenten und Ausführung bereits vom Einfluss der Renault-Nissan-Allianz.

I

n welcher Richtung sich das Fahrzeugangebot des russischen Herstellers unter dem Einfluss der französisch-japanischen Allianz entwickeln wird, lässt sich am Granta bereits ablesen. Das Vermarktungskonzept für das neue Modell stellte die österreichische Niederlassung der Lada Automobile GmbH, geführt von Dieter Trzaska und unterstützt von Markus Gold, den Handels- und Werkstättenpartnern bei einer Händlertagung im Raum Kremsmünster vor.

Kommt 2013 Repräsentanten des Herstellers OAO AvtoVAZ/Togliatti erläuterten die Technik. Das neue Modell soll 2013 in ausreichender Stückzahl verfügbar sein. Auch ein Fließheck ist geplant. Flankierend erhielten die Lada-Partner Gelegenheit, sich mit einer GASSchulung für den Einbau von LPG(Autogas)-Anlagen zu qualifizieren. Der Lada-Importeur bietet dem Netz alle Neuwagen verkaufsfertig auch mit LPG-Anlage an. Die Lada-Partner können durch die Schulung auch andere Fabrikate nachrüsten. (ENG)

Österreichs LadaPartner erhielten Technik-Informationen aus 1. Hand

Die Lada-Händler erfuhren mehr über die Modellzukunft des Herstellers aus Russland

AUTO & Wirtschaft

• Juli/August 2012


s 22_der KNÖ **GKU okmue_Layout 1 04.07.12 12:02 Seite 2

sches §-57a-Gutachten erstellt zu haben. Der Prozess ist symptomatisch für die österreichische Strafjustiz. Nach uralten Inquisitionsgrundsätzen wird nunmehr der von der Anklage beauftragte SV Plank auch zum Sachverständigen des Gerichtes. Wo er sein für die Staatsanwaltschaft verfasstes falsches Gutachten vor dem Schöffensenat mit Zähnen und Klauen verteidigt. Was ihm mithilfe einer ihm wohlgesonnenen Richterin nicht schwer fällt. Die sich mit Händen und Füßen dagegen wehrt, das vom Verteidiger Mag. Matthias Prückler vorgelegte Gegengutachten des SV Christian Eissner überhaupt zur Kenntnis zu nehmen. Was in der Instanz prompt zur Aufhebung des auf dem falschen Gutachten fußenden Schuldspruches führte.

Ansicht Reformbedarf

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ür Martin Arnhold ging am 25. April ein Alptraum zu Ende. Seit 15. März 2010 musste sich der Kfz-Meister aus dem Nordburgenland vor dem Landesgericht Eisenstadt gegen den Vorwurf des Amtsmissbrauches verteidigen. Gegen eine Anklage, die auf einem falschen Gutachten des von der Staatsanwaltschaft beauftragten KfzSachverständigen Dr. Josef Plank fußte. Vorgeworfen wurde ihm ein Verbrechen, das mit einer Strafe von fünf Jahren Gefängnis bedroht wird. Ein Schicksal, das jedem anderen §-57a-Prüfer jederzeit auch passieren kann.

• Symptomatisch für das Inquisitionsprinzip ist, dass im neuerlich erforderlichen Prozess die Richter ausgetauscht werden, der SV der Anklage vom Gericht in seinem Amt aber belassen wird. Der neuerlich die Richtigkeit seines Gutachtens und die Schuld des Angeklagten beteuert.

Der Sachverhalt ist simpel: Am 21. März 2009 wird in eBay ein alter Ford Escort Kombi angeboten. Mit dem ausdrücklichen Hinweis auf vorhandene Rostschäden. Welche von Arnhold anlässlich der zuletzt am 25. April 2008 durchgeführten §-57a-Überprüfung auch ordnungsgemäß als „leichte Mängel“ gerügt worden waren. Der Käuferin, welche das Fahrzeug um 1.300 Euro ersteigerte, sind die dafür erforderlichen Reparaturkosten zu hoch. Sie will das Auto wieder loswerden und wendet sich an Arnhold: Hätte er dem Auto 2008 kein Pickerl gegeben, hätte sie es 2009 nicht gekauft. Er soll ihr daher die 1.300 Euro bezahlen. Eine Dreistigkeit, über die man nur staunend den Kopf schütteln kann.

Branchenanwalt Dr. Fritz Knöbl: „Es ist beschämend, dass den Geschädigten immer wieder der Ersatz der SV-Kosten verweigert wird“

• Nicht so die Staatsanwaltschaft Eisenstadt. Der hat die Käuferin die Geschichte aufgetischt, sie sei durch ein falsches §-57a-Gutachten von Arnhold um den Kaufpreis betrogen worden. Die beauftragt den von der burgenländischen Justiz seit Jahrzehnten favorisierten Kfz-SV Josef Plank. Der noch nie eine §-57a-Überprüfung durchgeführt hat. Der dafür auch nicht über die gesetzlich vorgeschriebene Befähigung verfügt. Auch war er nie in einer Werkstätte tätig und hat demnach keine Reparaturerfahrung an Kraftfahrzeugen. Mangels einschlägiger Kenntnis der Sach- und Rechtslage erstattet Plank prompt ein falsches Gutachten. Zulasten des prüfenden Kfz-Meisters, dem er vorwirft, zugunsten des Verkäufers ein fal-

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AUTO & Wirtschaft

Symptomatisch für das Rechtssystem ist, dass auch im neuerlichen Verfahren alle Beweise über die Unrichtigkeit des staatsanwaltlichen Gutachtens nicht zugelassen werden. Die Richterin Karin Knöchl hat es bis zuletzt abgelehnt, jeglichen Nachweis der Unrichtigkeit des Plank-Gutachtens zur Kenntnis zunehmen. Für sie besteht weiterhin „kein Zweifel, dass das Gutachten richtig ist“.

• Ins Fäustchen lachen konnte sich die leichtfertige Käuferin, die sich als „Privatbeteiligte“ dem Strafverfahren gegen Arnhold angeschlossen hat. Um so mithilfe der Eisenstädter Justiz ohne Kostenrisiko bei Arnhold doch noch kassieren zu können. Obwohl bei einem Amtsmissbrauch selbstverständlich die Republik Österreich den von einem Amtsorgan verursachten Schaden zu ersetzen hätte. Was vielleicht der Grund war, warum Arnhold letztlich „mangels Vorsatz“ freigesprochen wurde. Es ist hoch an der Zeit, dass die Gerichte keine Gutachter bestellen, die im konkreten Fall nicht über das dafür erforderliche Fachwissen verfügen. Die Justiz wäre gut beraten, in weiterer Zukunft auch anderen Sachverständigen die Möglichkeit zu geben, ihr Wissen, ihre Erfahrung und ihr Können unter Beweis zu stellen. Und es ist erforderlich, den von Staatsanwälten beauftragten Gutachten keine höhere Beweiskraft zuzubilligen als richtigen Privatgutachten.

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s 23 nova-betrüger **GKU okmue_Layout 1 05.07.12 14:31 Seite 1

Handel gutem Grund: Schließlich werden die betroffenen Autos in aller Regel auch im Ausland gekauft. Der dadurch entstehende Schaden für die Branche (und Vater Staat) ist groß: „Wir gehen österreichweit von 15.000 bis 20.000 Fällen aus“, sagt Eder. Betroffen seien in der Regel mittel- bis hochpreisige Fahrzeuge, die hinterzogene NoVA betrage „zwischen 5.000 Euro bei einem Mittelklasseauto und 40.000 Euro bei einem Porsche“. Hinzu komme die 20-prozentige Erwerbs- bzw. Einfuhrumsatzsteuer sowie die monatlichen Kfzund Versicherungssteuern: „Wenn man nur den Schnitt eines Jahres rechnet, kommen dadurch nochmals zwischen 2.000 und 2.500 Euro dazu“, so Eder.

Maria Fekter macht Ernst bei der Jagd auf NoVA-Betrüger

Keine Gnade für Steuersünder Das Auto im Ausland anmelden, um NoVA und KfzSteuer zu sparen: Diese illegale Praxis ist weit verbreitet. Jetzt tritt die Finanzpolizei auf den Plan. Von Philipp Hayder

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en Ruf der „eisernen Lady“ hat Maria Fekter aus dem Innenministerium mitgebracht. Ebenso wie Oberst Wolfgang Eder, davor Offizier bei der Spezialeinheit Cobra und nunmehr im Kabinett der Finanzministerin für die Betrugsbekämpfung zuständig: Mit der vor einem Jahr gegründeten Finanzpolizei macht er Jagd auf Steuersünder. Dabei hat er auch Autofahrer im Visier – und zwar jene, die einen Zweitwohnsitz oder eine „Briefkastenadresse“ im Ausland nützen, um Kfz-Steuern und Zölle zu hinterziehen.

Große Schadenshöhe Auf dieses Delikt weisen seit Langem auch die Standesvertreter des Fahrzeughandels hin. Aus

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Einen einsamen Rekord stellte kürzlich ein Wiener mit Schweizer Kennzeichen auf: Er hatte auch eine Unmenge an offenen Verkehrsstrafen angehäuft, sodass er prompt eine „Rechnung“ über mehr als 80.000 Euro erhielt.

„Aktion scharf“ Derartig eklatante Fälle könnten künftig noch öfter ans Tageslicht gefördert werden, denn die Finanzpolizisten haben ihre Kontrollen massiv verschärft. Eine erste Schwerpunktaktion gab es im Frühjahr in Kärnten, der Steiermark und dem Burgenland. Allein dabei wurden 3.020 Fahrzeuge überprüft und 1.519 Anzeigen ausgestellt, im Finanzministerium erwartet man nur dadurch NoVA-Nachforderungen von mehr als 12 Millionen Euro. Mitte Juni wurde dann eine Nacht lang die Tauernautobahn in Salzburg abgeriegelt: 35 Steuersünder gingen der Einsatzgruppe aus Finanz- und Bundespolizei dabei ins Netz.

Strafen bis zur Pfändung Eder kündigt an, dass die Schwerpunktaktionen in den kommenden Monaten fortgesetzt werden. Den ertappten Steuerflüchtlingen drohen dabei nicht nur Nachzahlungen und Geldstrafen bis zur doppelten Höhe des hinterzogenen Betrags: Ist die Steuerschuld uneinbringlich, kann sogar das (vermeintlich billig kommende) Fahrzeug gepfändet werden.

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s 24 toyota mue*** okmue_Layout 1 05.07.12 07:58 Seite 2

Handel

Der GT86 verleiht Toyota ein flotteres Image: In den vergangenen Jahren war man in diesem Bereich nicht präsent

Es geht aufwärts Toyota will mit einer Fülle neuer Modelle zurück zu einstiger Stärke: Den Händlern soll’s recht sein.

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er Aufwand war enorm: Mitte Juni hatte der Importeur die Händler ins ÖAMTCFahrtechnikzentrum Melk geladen. Wichtigstes Thema: Die Präsentation jener Fahrzeuge, mit denen nach drei Jahren das Ende der Durststrecke erreicht werden soll. Ganz vorn mit dabei ein Fahrzeug, das die Rückkehr zu mehr Sportlichkeit symbolisiert: der GT86. Das Auto, von dem bei Toyota Frey im Wiener Arsenal an einem halben Tag 14 Stück verkauft wurden, hat dank Boxermotor und Hinterradantrieb exzellente Chancen, zu einem Renner zu werden: 260 Stück sind heuer für den österreichischen Markt reserviert, ab 2013 sollen es doppelt so viele sein. „Wir wollen mit diesem Auto an die Spitze des Segments“, sagt Dr. Friedrich Frey, Geschäftsführer des Importeurs – und nennt den GT86 taxfrei eine „kommende Ikone im Sportwagenbereich“.

Sowohl der Yaris Hybrid (oben) als auch der Prius Plug-in sind neu am Markt

Weiterhin keine Kurzzulassungsorgien

Verstärkung bei den Hybrid-Modellen Sein Scherflein zum neuen Erfolg beitragen sollen auch drei neue Hybrid-Fahrzeuge: der Yaris Hybrid ist mit 17.580 Euro die günstigste Art, mit einer Kombination von Elektro- und Benzinmotor unterwegs zu sein. „In Österreich sind derzeit 38.400 Yaris unterwegs – es gibt also ein sehr großes Potenzial für den Hybrid“, sagt Frey.

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Ebenfalls neu am Markt ist der Prius+, das erste Hybridauto im Bereich der Family Vans (31.500 Euro). Auch die Plug-inVersion des normalen Prius ist demnächst erhältlich. Bleibt abzuwarten, wie viele Kunden den Preis von 37.500 Euro zu zahlen bereit sind. Die Aussage von Frey an die Händler ist jedenfalls klar: Mit einem Marktanteil von 2,31 Prozent in den ersten fünf Monaten könne niemand zufrieden sein. Und er legt allen Beteiligten die Latte auch relativ hoch: „Bis 2015 streben wir einen Marktanteil von 5 Prozent an.“ Mit dazu beitragen sollen nicht nur die in Melk gezeigten Modelle, sondern auch der neue Auris, der im Herbst dieses Jahres auf dem Pariser Salon seine Premiere feiert und im Jänner 2013 auf der Vienna Autoshow gezeigt wird. Übrigens wird es vom Auris ab Sommer 2013 auch einen Kombi geben, um auch dieses Segment wieder zu bearbeiten, wie es seinerzeit beim Corolla mit 1.000 Stück jährlich erfolgreich gelungen ist. Ebenfalls 2013 erneuert wird der RAV4.

Dr. Friedrich Frey ist optimistisch, dass die Zulassungszahlen steigen werden

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Erreicht werden soll das Wachstum aber nicht durch Kurzzulassungsorgien, wie es bei anderen Marken gang und gäbe ist. „Wir alle leben von den tatsächlich verkauften Stückzahlen, und da werden wir weiterhin keine künstlichen Sachen machen“, meint Frey. Im Juni hat übrigens auch die Kornprobst GesmbH & Co KG in Strasswalchen (Oberösterreich) ihre Händlertätigkeit für Toyota aufgenommen; bisher war man nur als Vertragswerkstätte tätig gewesen. Das Netz besteht aus 80 Händlern mit 20 zusätzlichen Filialen; außerdem gibt es 40 (MUE) Werkstätten.

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s 25 peugeot **GKU okmue_Layout 1 04.07.12 12:21 Seite 1

Handel

Image- und Volumenmodell Mit zwei neuen Modellen tritt künftig Peugeot gegen den Mitbewerb an. Innerhalb des Konzerns wird dabei der Kleinwagen 208 als Volumen- und das kompakte SUV 4008 als Imagemodell gesehen.

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ie Markteinführung des Peugeot 208 in Österreich erfolgte Ende April. Er löst die 207-Limousine ab. Die SW- und CC-Version bleiben vorerst weiter im Programm. Für den 208 stehen am Start drei Diesel und zwei Benziner (68 bis 155 PS) zur Verfügung. Im September folgt unter anderem ein Drei-Zylinder-Benziner, der verbrauchs- und emissionsarm sein soll. Für diesen Motor werden bereits Bestellungen entgegengenommen. Mag. Heinz Prosch, Pressesprecher von Peugeot Österreich, geht beim 208 heuer noch von 4.000 Einheiten aus. Insgesamt sollen es von der 200er-Reihe in diesem Jahr rund 7.000 Stück sein. Vom neuen 208 wurden laut Prosch bis Ende Juni etwa 1.500 Neuzulassungen verzeichnet. Der Einstiegspreis liegt bei 12.750 Euro.

Der 4008 ist dieser Tage zu den Händlern gekommen. Angeboten wird das Kompakt-SUV bei uns lediglich in der 4x4-Version. Motorisiert ist es in Österreich entweder mit einem 1,6-Liter-HDi (115 PS) oder mit einem 1,8-Liter-HDi (150 PS), beide mit Start-Stopp-Automatik und elektronisch gesteuertem Allradantrieb.

300 Einheiten vom neuen 4008 Prosch: „Wir waren bis jetzt in diesem Segment der Kompakt-SUVs nicht vertreten. Aufgrund der Preispositionierung wollen wir bei den gehobeneren Produkten präsent sein.“ Er erwartet im heurigen Rumpfjahr etwa 300 Einheiten. Prosch geht allerdings auch im nächsten Volljahr von gleich vielen Stückzahlen aus. Preislich beginnt (DKH) der 4008 bei 31.090 Euro.


s 26-27 leipzig **GKU okmue_Layout 1 04.07.12 12:22 Seite 2

Handel In Leipzig auf der AMI, AMITEC gesichtet

Robert Rademacher nimmt sich in der Gnade seines Alters kein Blatt vor den Mund. Seine Worte sind deutlich, der Widerstand noch unklar

Österreich-Delegation mit Rudolf Lindorfer, Ing. Josef Schirak, Mag. Dr. Gustav Oberwallner, Mag. Christoph Wychera in Leipzig (v. l.)

In einem an sich schon aufgeblähten Automarkt drücken Euro-Krise, Konjunktur, Internetvermittler und Kurzzulassungen umso mehr auf die Stimmung im Kfz-Handel und -Gewerbe.

2012 wird kein Freudenfest

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ie klassischen Machtstrukturen geraten mit Web 2.0 ins Wanken“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Peter Kruse, „der Druck auf unser Wirtschaftssystem steigt. Es erlaubt uns immer weniger, das zu ignorieren. Das Thema Innovation funktioniert in Netzwerken deutlich besser, wenn es um den Teil der Kreativität geht, im Bereich der Umsetzung braucht es Hierarchien. Daher müssen sich unsere Organisationsmuster ändern. Um gute Ideen zu bekommen, braucht es Netzwerke. Ganz unterschiedliche Identitäten müssen sich für einen Zeitbereich miteinander finden, um erfolgreich zu sein. In den Netzen ist der mächtig, der einspeist und der als Nachfrage unterwegs ist und nicht der Anbieter. Ein Wissensaustausch, eine Beurteilung des Bremer Organisationspsychologen Kruse, mit der sich mancher Teilnehmer am 3. Fabrikatshändlerkongress noch nicht identifizieren konnte, sozusagen eine Internet-Demokratie einzugehen. Das wird noch eine Weile dauern und wohl die nächste Generation beschäftigen, ihr Autogeschäft damit erfolgreich zu gestalten.

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Sorgen überwiegen Erfolge

Prof. Dr. Peter Kruse, strategischer und praktischer Begleiter von kulturellem Wandel zum innovativen Umgang mit Komplexität und Vernetzung

AUTO & Wirtschaft

Real drücken gleich mehrere Sorgen auf das Gemüt unserer Kfz-Branche. Dem Handel bricht die Autokonjunktur ein, lediglich bis zu 30 Prozent Kurzzulassungen lassen die Absatzzahlen noch schönen, las Gastgeber ZDK-Präsident Robert Rademacher den Herstellern die Leviten. Diese Rhetorik beherrschen auch Österreichs Branchenvertreter. Einzelhandelssprecher Ing. Josef Schirak wettert die letzten 30 Jahre gegen das sinnlose Marktanteilsdenken diverser Landesvertriebschefs. „Dadurch bläht sich der Markt auf und die Neu- und Gebrauchtwagenpreise geraten unter Druck.“ Da nun mal die österreichischen und europäischen Märkte de facto gesättigt sind, versucht sich nun das Internet zwischen Handel und Kunden zu schieben. „Das ist ärgerlich, jedoch nicht zu ändern, weil der Verdrängungsmarkt sich immer neue Absatzventile sucht.“ Somit geraten die klassischen Machtstrukturen im Autohandel und auch im Kfz-Gewerbe aus den Fugen, weil sich der Käufer anderswo schlau

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s 26-27 leipzig **GKU okmue_Layout 1 05.07.12 16:20 Seite 3

Handel Dieter Trzaska ist für Lada ein solider Marktmacher ATEV-Systemberater Matthias Kessel findet neue Autoexperten Rameder Anhängekupplungen samt Zubehör – präsentiert von Christin Steinbruch Hubert Gasperlmair bringt Eders Fahrzeugtransporter unters Volk

macht, um beim Kfz-Betrieb nur noch sein Schnäppchen abzuholen.

Schädliche Internetkonkurrenz Während sich Österreichs Branchenvertreter im Hinblick auf den Internetvertrieb verbal nicht beeindruckend äußern, findet Rademacher zu den Internet-Vermittlungsportalen für Neuwagen umso deutlichere Worte: „Diese Konkurrenz ist schädlich, denn der Zuspruch der Kunden orientiert sich allein an den darauf angebotenen Dumpingpreisen.“ Oberwallner quittiert diese Kritik in gewohnt kalmierender Art und Weise und meint, „dass nur ein begrenzter Teil der Markenhändler mit Neuwagen-Portalen zusammenarbeitet“. In Zeiten radikaler Restrukturierungsmaßnahmen im Autohandel ist das nicht so sicher, sehen Markenhändler diese Entwicklung wesentlich kritischer und dennoch wird nichts dagegen unternommen. Ob bei der nächsten Bundestagung des Kfz-Gewer-

Citroën-Mitstreiter Rudolf Lindorfer, France CarLinz, sieht in seiner regionalen Bodenhaftung den Erfolg begründet, fand er in Leipzig Bestätigung dafür

bes im Herbst dieses Jahres der organisierte Autohandel unter dem Namen „Internetschleuderei – die Geißel des Automobilhandels“ seinen Widerstand manifestieren wird, bleibt abzuwarten. EuroKrise und nicht mehr zu leugnender Konjunkturabschwung sind unsere Wegbegleiter in den kommenden Monaten. Ein Freudenfest in der Zulassungsstatistik wie die letzten zwei Jahre wird es heuer nicht geben, zeigen sich – Ausnahme Oberwallner – die Branchenteilnehmer desillusioniert. Enden wir in unserer Berichterstattung mit Kruses Gedankenwelt, in der er pointiert aufzeigt, was der Mensch tatsächlich denkt und wie sich Kundenprioritäten verschieben und das menschliche Gehirn sich selbst dabei „überlistet“ und tradierte Denkmuster umgeht. In einem kontinental aufgeblähten Automarkt mit schwierigen monetären Rahmenbedingungen sind für die Hersteller Kostensenkungen zurzeit die einzige Möglichkeit für wirtschaftliche Erholung. Der Schlüssel zum Erfolg in den nächsten zwei Jahren liegt im Maßhalten, sprich im Zurücknehmen der Produktion und in den Angeboten, sagen die vielen Wissenden und tun es dennoch nicht. Dabei lenkt Kruse in die richte Spur: „Das Internet raubt auch den Konzernen im Trachten, traditionelle Kunden und gleichzeitig Neukunden mit immer wieder interessanten Nischenprodukten und Dienstleistungen bei Laune halten zu wollen, den finanziellen Atem. In rückläufigen Märkten wird man sich rasch wieder auf regionale Stärken besinnen müssen. (LUS)


s 28 einstieg management **GKU okmue_Layout 1 04.07.12 12:23 Seite 2

„Ein E-Auto bringt keine nennenswerten Vorteile“, bilanziert Univ.-Prof. Dr. Hans-Peter Lenz auf Seite 35.

„Wir werden dem Marktumfeld trotzen“, sagt Gerhard Dangel auf Seite 42.

Manaaement Management Wieder nicht alle Marken dabei Auch bei der nächsten Ausgabe der Vienna Autoshow, die vom 10. bis 13. Jänner 2013 stattfindet, werden nicht alle Autohersteller mit Ständen vertreten sein. Nachdem heuer Jaguar abgesagt hat, werden 2013 sowohl Peugeot als auch Citroën durch Abwesenheit glänzen. Der Grund dafür liegt in einer Konzernentscheidung in Frankreich. Auch Daihatsu wird 2013 nicht mehr teilnehmen, da der japanische Kleinwagenspezialist mit Ende Jänner 2013 seinen Neuwagenvertrieb in Österreich und anderen europäischen Staaten einstellt. Laut Auskunft des Arbeitskreises der Automobilimporteure werden die durch das Fernbleiben von Peugeot, Citroën und Daihatsu frei werdenden Flächen auf die anderen Aussteller (2013 auch an Jaguar) vergeben. Bereits in den vergangenen Jahren haben immer wieder Hersteller ihre Teilnahme an der Autoshow abgesagt.

AVL DiTEST deutlich über Plan Der Grazer Messtechnik-Spezialist will seine führende Position heuer weiter ausbauen, nachdem man im Vorjahr mit einem Umsatz von 45 Millionen Euro eine Steigerung um rund 20 Prozent im Vergleich zu 2010 erzielt hat. Laut Geschäftsführer Dipl.-Ing Gerhard Lackner (B.) sei 2011 das bisher beste Jahr in der Unternehmensgeschichte gewesen, vor allem die Abgasmessgeräte der CDS-Serie hätten sich sehr gut verkauft, da immer mehr Autohersteller ihre Servicenetzwerke mit Geräten von AVL DiTEST ausstatten. Auch die Nachfrage nach Messgeräten für Hybrid- und Elektrofahrzeuge sei im Vorjahr sehr hoch gewesen, verlautet aus dem Unternehmen. Heuer will man bei AVL DiTEST die weltweit führende Position im Bereich Messtechnik ausbauen und hofft, weitere Autohersteller als Kunden zu gewinnen. Das Unternehmen beschäftigte Ende 2011 knapp mehr als 200 Mitarbeiter.

Karner-Prozess startet im Herbst Mit einem Großaufgebot an Zeugen soll im Herbst in Wiener Neustadt der Prozess gegen Mag. Heinrich Karner, den ehemaligen Geschäftsführer der Karner & Grossegger Automobil GmbH in Vösendorf, und seinen Bruder Richard Karner (einstiger Chef von P1 Leasing und Rental GmbH) starten. Da allein die Staatsanwaltschaft 36 Zeugen beantragt hat, wird sich der Prozess über mehrere Tage hinziehen. Den Angeklagten werden Veruntreuung, schwerer gewerbsmäßiger Betrug, betrügerische Krida und Urkundenunterdrückung vorgeworfen. Das Unternehmen hatte die Luxusmarken Rolls-Royce, Ferrari, Maserati und Aston Martin importiert bzw. vertrieben und war Ende 2010 in Konkurs geraten. Es gilt die Unschuldsvermutung.

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AUTO & Wirtschaft

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Gerhard Lustig

Ohne Inserat kein „profil“ Dr. Christian Rainer ist ein smarter Mann und ließ in „profil“ auf 12 Seiten das Auto zum „Mordinstrument“ stilisieren. Diesmal machte der Herausgeber die Rechnung ohne Wirte. Autoimporteure zogen die Reißleine und plötzlich explodierte die Eigenwerbung im Heft und Gegengeschäfte füllten den Inseratenraum. Fett kann man von solchen Geschäften auf Dauer nicht werden, erkannte der Ferrari fahrende Herausgeber messerscharf. Also musste Wissenschaftsressortleiter Dr. Robert Buchacher im hinteren Teil der 25. „profil“-Ausgabe (vom 18. Juni 2012) vier und eine halbe Seite lang wissenschaftlich erklären, dass gemäß Expertenmeinung ungesunde Ernährung und Rauchen mit Abstand die Hauptursachen für Krebserkrankungen sind und nicht allein die Autoabgase. Und richtig zitiert: Solange etwa 1,2 Millionen alte Dieselfahrzeuge ohne Partikelfilter unterwegs sind, lässt sich eine Gesundheitsgefährdung durch Dieselabgase nicht leugnen. Also bleibt die Frage nach einer Verschrottungsprämie legitim.


s 29 garanta **GKU okmue_Layout 1 04.07.12 12:28 Seite 1

Management

Für alle Fälle Von zugkräftigen Kundenvorteilen über den Verzicht auf die Wrackbörse bis hin zu maßgeschneiderten Betriebsversicherungen: Die Garanta empfiehlt sich als Partner der Autobranche.

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tudien haben es bewiesen: Über ein Drittel der Autokäufer erwarten sich von „ihrem“ Händler auch ein Versicherungsangebot. Gemeinsam mit der Garanta können Autohäuser diesen Wunsch auf kundenfreundliche Art und Weise erfüllen.

Zahlreiche Vorteile Versicherungsnehmer der Garanta kommen beispielsweise in den Genuss von bevorzugten Bonuseinstufungen, Superbonusstufen und dreijährigen Prämiengarantien. Der Kasko-Selbstbehalt sinkt bis zu 300 Euro, sofern Reparaturen in jenem Betrieb durchgeführt werden, der die Versicherung vermittelt hat. Die Haftpflichtprämie wird durch einen „Wartungsrabatt“ reduziert, wenn zumindest einmal im Jahr Servicearbeiten beim jeweiligen Händler durchgeführt werden. Unter dem „Kasko-Umwelt-Bonus“ versteht die Garanta schließlich sechs Monate prämienfreien Kaskoschutz, sofern ein mehr als 10 Jahre altes Auto gegen einen Neuwagen eingetauscht und das Altfahrzeug verschrottet wird. All diese Produktvorteile machen Garanta-Versicherungen nicht nur für die Kunden attraktiv, sondern sorgen auch für höhere Umsätze und mehr Ertrag in den Kfz-Betrieben. „Für uns stehen neben den Autofahrern immer unsere Autohauspartner und ihre Bedürfnisse im Mittelpunkt“, unterstreicht Kurt Molterer, Hauptbevollmächtigter der Garanta.

Auch Burkhard Ernst (l.) setzt auf die branchennahen Versicherungslösungen von Kurt Molterer Die Garanta-Tarife sorgen unter anderem für mehr Werkstattauslastung

Keine „heißen Eisen“ Diese Philosophie zeigt sich auch beim Umgang mit umstrittenen Themen wie Totalschadenabwicklung und Restwertbörse. So ermöglicht die Garanta selbst dann noch Reparaturen von havarierten Fahrzeugen, wenn die Kosten 100 Prozent des Wiederbeschaffungswertes erreichen. Für andere Versicherer liegt die Totalschadengrenze dagegen schon bei 65 Prozent des Wiederbeschaffungswertes: „Eine Vorgangsweise, die Versicherungskunden vielfach nicht bewusst ist und die im Anlassfall zumeist auf die Missgunst der Autobesitzer stößt“, weiß Molterer.

AUTO & Wirtschaft

Bei der Wertermittlung verlässt sich die Garanta übrigens ausschließlich auf gerichtlich beeidete Sachverständige: Fahrzeuge in „Wrackbörsen“ einzustellen und per Internet teils absurde Höchstgebote zu ermitteln, kommt für das Unternehmen nicht infrage.

Auf die Branche zugeschnitten Von den Kfz-Interessenvertretern erntet die Garanta für diese Strategie viel Anerkennung. Viele von ihnen vertrauen auch im eigenen Autohaus auf den Branchenversicherer: „Die Garanta ist ein starker Partner, auf den wir in Zukunft noch stärker setzen werden“, sagt beispielsweise Komm.-Rat Burkhard Ernst, Bundesgremialobmann des Fahrzeughandels und einer der größten österreichischen Mazda-Händler. Noch etwas freut Ernst und seine Kollegen: Immer mehr Versicherungsprodukte der Garanta wenden sich gezielt an die Inhaber von Kfz-Betrieben. Dazu zählen eine Betriebshaftpflichtversicherung, eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung, Altersvorsorgelösungen für Autohausbesitzer und leitende Angestellte sowie betriebliche Rechtsschutzversicherungen. Für Letzte gibt es übrigens eine aktuelle Aktion mit einem Jahr Prämienfreiheit: ein weiterer guter Grund, sich als Kfz-Unternehmer für „den“ Versicherer der Branche zu ent(HAY) scheiden.

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s 30-31 nw-stat*** okmue_Layout 1 04.07.12 12:28 Seite 2

Management

Das Wachstum ist vorbei Nach dem Minus im Mai ist auch der Gesamtmarkt schwächer unterwegs als 2011.

E

s waren die Kurzzulassungsaktionen einiger Marktteilnehmer, die im Mai ein noch größeres Minus verhinderten: Denn die von uns befragten Händler (und ehrliche Importeursvertreter) hatten schon lange vor dem Vorliegen der endgültigen Zahlen über die eher schlechte Stimmung berichtet. Dass dann Mitte Juni, als die neuen Zahlen veröffentlicht wurden, ein Minus von 5,8 Prozent im Vergleich zum Mai 2011 registriert wurde, überraschte daher niemanden. Doch eines sollte nicht unerwähnt bleiben: Auch wenn in diesen Zahlen viele kurzzugelassene Autos enthalten sind, die (noch) nicht den Weg auf den österreichischen Markt gefunden haben (und teilweise auch nie finden werden), läuft es bei uns noch immer deutlich besser als in vielen anderen Staaten (siehe JATO-Statistik in diesem Heft). Nach fünf Monaten ist 2012 noch immer das zweitbeste Jahr am österreichischen Neuwagenmarkt und liegt nur um 1,08 Prozent hinter den Rekordzahlen von 2011.

Škoda weiterhin auf Rang 2 Hinter dem Dauersieger Volkswagen (16,92 Prozent) hält sich nach fünf Monaten nach wie vor Škoda (6,88 %) auf Rang 2 der Zulassungsstatistik und hat Opel (6,47 %) sowie Renault/Dacia (6,39 %) überholt. Ganz schwach unterwegs ist heuer die Marke SsangYong: Mit zwölf Neuzulassungen in fünf Monaten liegen die Koreaner nur um ein Exemplar vor Saab, wo europaweit die allerletzten (bereits vor einem Jahr ge(MUE) fertigten) Neuwagen zugelassen werden.

Modell-Ranking 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20

30

Mai 2012

Marke

Stück % 2.213 965 917 806 763 649 648 591 562 546 515 508 507 460 458 457 406 405 377 366

35.000

30.000

25.000

20.000

15.000

Mai 2009 Mai 2010 Mai 2011 Mai 2012

10.000 Jän.

29.732 29.057 34.393 32.398

März

Juli

Mai

6,8 3,0 2,8 2,5 2,4 2,0 2,0 1,8 1,7 1,7 1,6 1,6 1,6 1,4 1,4 1,4 1,3 1,3 1,2 1,1

Stück % 5,1 2,0 2,1 2,2 2,5 2,5 2,2 2,3 1,7 2,4 1,5 1,5 1,5 1,7 1,0 1,2 1,1 0,9 1,0 1,0

Okt.

Dez.

Kzl bis 120 Tage im Monatsvergleich 25%

20%

15%

10%

2009 2010 2011 2012

Jän. – Mai 2012 7.786 3.084 3.190 3.426 3.785 3.911 3.327 3.608 2.619 3.686 2.250 2.379 2.260 2.635 1.607 1.810 1.737 1.447 1.492 1.494

Nov.

Sep. Aug.

Juni

Apr.

Feb.

2009 2010 2011 2012

5%

Neuwagen VW Golf Hyundai I 30 Seat Ibiza VW Tiguan Renault Mégane VW Polo Skoda Octavia Ford Focus Ford Fiesta Skoda Fabia VW Passat Citroën C4 Opel Zafira Opel Astra BMW Reihe 1 Audi A4 VW Sharan BMW Reihe 3 Citroën C3 Audi Q3

Nzl im Monatsvergleich

0% Jän.

März Feb.

Juli

Mai Apr.

Juni

Nov.

Sep. Aug.

Okt.

Dez.

Neuanmeldungen nach Bundesländern Bundesland

Alle Daten zum Fahrzeugmarkt finden Sie auch im neuen MarketAnalyser von EurotaxGlass’s

AUTO & Wirtschaft

• Juli/August

Mai 12

+/- %

Mai 11

B

1.237

-17,53

1.500

K

1.848

0,82

1.833

6.277

-6,33

6.701

5.931

-2,39

6.076

S

2.531

-4,92

2.662

St

4.387

-3,46

4.544

T

2.709

-5,84

2.877

V

1.285

-1,98

1.311

W

6.193

-10,10

6.889

2012


s 30-31 nw-stat*** okmue_Layout 1 04.07.12 12:28 Seite 3

Neuwagen

Mai 2012

Jän. – Mai 2012

Stück

MA in %

+/ – in %

VW 5.873 Hyundai 2.062 Opel 2.020 BMW 2.010 Renault/Dacia 1.982 Skoda 1.936 Ford Europa 1.897 Audi 1.834 Seat 1.762 Peugeot 1.464 Citroën 1.294 Fiat/Abarth 1.160 Kia 1.072 Mercedes 953 Nissan 823 Mazda 763 Toyota 759 Suzuki 580 Chevrolet ROK 425 Mitsubishi 409 Volvo 259 Land Rover 191 Alfa Romeo 186 Honda 175 Porsche 126 Lancia 116 Chrysler/Jeep/Dodge 93 Subaru 55 Daihatsu 31 Lexus 31 Jaguar 18 GM Chevrolet US 5 Bentley 4 Tata 4 Ferrari 3 GM Cadillac 3 Lada 3 Aston Martin 2 Lamborghini 2 SsangYong 2 Lotus 1 Saab 1 Tesla 1 Ford USA 0 GM Hummer 0 Maserati 0 Rolls-Royce 0 Sonstige 8 Summe 32.398

18,13 6,36 6,23 6,20 6,12 5,98 5,86 5,66 5,44 4,52 3,99 3,58 3,31 2,94 2,54 2,36 2,34 1,79 1,31 1,26 0,80 0,59 0,57 0,54 0,39 0,36 0,29 0,17 0,10 0,10 0,06 0,02 0,01 0,01 0,01 0,01 0,01 0,01 0,01 0,01 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,02 100,00

-4,18 38,58 -24,54 3,72 -20,94 -4,82 -18,79 -0,49 1,21 -20,26 -3,86 -20,66 17,80 -16,18 51,57 -2,80 4,98 -20,98 -4,06 0,74 -24,71 282,00 -41,88 -15,87 57,50 197,44 78,85 -63,33 40,91 10,71 -30,77 0,00 -63,64 300,00 50,00 50,00 -25,00 100,00 -60,00 100,00 0,00 -93,75 0,00 0,00 -100,00 -100,00 0,00 -20,00 -5,80

Marke

Stück 26.036 8.822 9.954 8.473 9.828 10.593 10.206 8.940 6.730 6.507 5.691 5.446 5.835 4.930 4.169 4.056 3.548 2.782 2.177 1.946 1.497 885 1.075 1.062 513 608 378 587 125 137 156 15 25 9 25 7 16 8 13 12 4 11 5 3 0 4 0 41 153.890

Jän. – Mai 2012 Anwendung (inkl. Kzl)

MA in %

+/ – in %

männl.

weibl.

betriebl.

16,92 5,73 6,47 5,51 6,39 6,88 6,63 5,81 4,37 4,23 3,70 3,54 3,79 3,20 2,71 2,64 2,31 1,81 1,41 1,26 0,97 0,58 0,70 0,69 0,33 0,40 0,25 0,38 0,08 0,09 0,10 0,01 0,02 0,01 0,02 0,00 0,01 0,01 0,01 0,01 0,00 0,01 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,03 100,00

-2,19 21,23 -17,27 5,69 -9,29 20,36 -2,28 13,75 -6,80 -15,94 -0,73 -17,43 35,16 -9,57 24,75 -15,75 -3,35 -17,89 16,23 -18,48 -7,99 114,29 -27,22 -6,76 35,71 277,64 -15,63 -13,04 7,76 -21,71 30,00 -44,44 31,58 200,00 38,89 -86,00 -77,78 100,00 8,33 -14,29 -63,64 -90,60 150,00 -62,50 -100,00 -20,00 0,00 -31,67 -1,08

7.023 2.450 2.367 2.954 3.652 3.166 2.454 2.696 1.598 1.873 1.655 1.256 2.039 1.579 989 1.771 1.649 1.124 817 649 576 310 253 446 204 101 108 159 60 60 44 8 1 4 8 4 12 4 5 5 3 4 5 0 0 2 0 20 46.167

4.414 2.097 974 1.008 2.228 2.216 1.542 1.467 1.522 1.524 982 1.235 1.555 580 563 1.144 1.301 895 542 388 159 126 196 336 34 84 27 55 51 16 10 0 1 1 2 0 1 1 0 1 0 4 0 0 0 0 0 6 29.288

14.599 4.275 6.613 4.511 3.948 5.211 6.210 4.777 3.610 3.110 3.054 2.955 2.241 2.771 2.617 1.141 598 763 818 909 762 449 626 280 275 423 243 373 14 61 102 7 23 4 15 3 3 3 8 6 1 3 0 3 0 2 0 15 78.435

Taxi*

Vermietung*

Diplomatie*

1.019 2.012 1.200 916 223 832 494 287 153 441 272 195 184 775 202 4 1 22 12 46 59 1 3 5 4 42 2 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 9.407

25 5 3 75 2 8 4 12 0 1 5 0 2 31 1 0 5 0 6 1 6 2 2 1 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 2 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 2 203

64 12 7 3 26 61 44 2 12 4 7 3 5 142 1 14 24 0 4 0 0 0 0 2 1 2 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 441

* in betrieblichen Zulassungen enthalten

Gewinner und Verlierer nach Segmenten Kleinwagen

Stadtwagen

Microvans

untere Mittelklasse

+8,3 %

8.693

Familyvans

Mittelklasse

+2,4 %

33.245

5.691

31.404

-1,7 %

-28,2 %

-8,4 %

13.460

Oberklasse

Jänner – Mai 2012: 153.890 Luxusklasse

Sportwagen

Geländewagen

Minivans

Busse

263

1.080

5.099

6.587

2.363

-31,3 %

-18,2 %

-2,7 %

-1,1 %

-3,0 %

+5,1 %

15.192

-10,4 %

AUTO & Wirtschaft

4.947

• Juli/August 2012

31


s 32 jato*** okmue_Layout 1 04.07.12 12:29 Seite 2

Management

Wer hat das größte Minus? Langsam wird’s in einigen europäischen Staaten eng für Händler und Importeure. Positive Meldungen sind Mangelware.

Länderstatistik

W

enn man sich die Zahlen vom Mai anschaut, dann dominieren die negativen Zahlen ganz klar: Von den 30 Staaten, die in der JATO-Statistik erfasst sind, verzeichnen nur 7 ein Plus, nämlich Estland, Großbritannien, Island, Lettland, Polen, Tschechien und Ungarn. Dass es in diesen Ländern bergauf geht, ist klar, denn viel tiefer als beispielsweise in Ungarn kann ein Automarkt nicht mehr sinken: Trotz des Plus von 20,6 Prozent wurden in unserem östlichen Nachbarland in fünf Monaten gerade einmal 23.018 Fahrzeuge verkauft; das ist deutMag. Peter Modellich weniger, als in hart, Jaguar und Land Rover Österreich monatlich abgesetzt werden. Kein Wunder, dass in den Chefetagen der Hersteller, bei Importeuren und Händlern Alarmglocken schrillen. Schließlich verlor der europäische Automarkt von Jänner bis Mai fast 450.000 Fahrzeuge im Vergleich zum Vorjahr. Von den großen Staaten sind vor allem Frankreich und Italien für das massive Minus verantwortlich. Hingegen schlägt sich der deutsche Markt weiterhin tapfer: Zwar gab es im Mai ein Minus von 4,8 Prozent, doch kumuliert ist man noch immer knapp im Plus – nämlich um 0,3 Prozent.

Modelhart ist „vorsichtig optimistisch“ Neben Österreich ist auf dem deutschen Markt sowie in Tschechien auch der Österreicher Mag. Peter Modelhart unterwegs, und zwar als Chef von Jaguar und Land Rover: „Wir freuen uns über Zuwächse in den Zulassungen in beiden Märkten und bei beiden Marken“, sagt Modelhart. Die Entwicklung auf dem Automarkt in den kommenden Monaten schätzt er als vorsichtig optimistisch ein: „Bis jetzt hatten die negativen Nachrichten aus Südeuropa nur wenig Einfluss auf das Geschäft in Österreich, Tschechien (MUE) oder Deutschland.“

32

Veränd. in % -6,3 -4,2 -4,8 12,8 -43,8 -16,2 -47,7 7,9 -18,3 44,6 -14,3 -14,9 8,9 -2,8 -15,2 -4,4 -2,7 -5,8 7,3 -25,1 -8,6 -16,5 -2,6 -28,8 -8,6 -15,5 -8,2 3,2 19,7 -6,8 -7,7

kum. 12 248.130 67.854 1.337.679 8.365 59.149 840.084 26.797 868.166 60.328 3.338 686.644 16.853 4.412 5.146 23.717 255.280 58.982 153.891 125.381 42.991 26.017 117.071 135.836 9.619 28.360 23.347 329.099 76.093 23.018 5.090 5.666.737

kum. 11 278.092 70.718 1.334.197 7.005 60.058 1.014.912 45.422 846.513 66.094 1.890 848.410 18.625 4.170 5.279 24.340 277.821 58.786 155.575 112.053 74.746 23.150 129.557 130.316 13.833 27.918 27.173 359.054 72.128 19.083 6.061 6.112.979

Veränd. in % -10,8 -4,0 0,3 19,4 -1,5 -17,2 -41,0 2,6 -8,7 76,6 -19,1 -9,5 5,8 -2,5 -2,6 -8,1 0,3 -1,1 11,9 -42,5 12,4 -9,6 4,2 -30,5 1,6 -14,1 -8,3 5,5 20,6 -16,0 -7,3

Mai 11 161.099 101.324 95.588 90.405 90.837 64.373 78.629 68.437 61.511 54.844

Veränd. in % -7,2 -12,3 -12,3 -15,6 -17,3 4,5 -19,8 -11,8 -4,0 -0,5

kum. 12 720.957 454.182 379.346 372.353 364.091 308.963 314.940 269.231 272.133 257.701

kum. 11 739.810 495.424 449.074 475.108 431.311 296.000 363.437 328.141 273.212 243.580

Veränd. in % -2,5 -8,3 -15,5 -21,6 -15,6 4,4 -13,3 -18,0 -0,4 5,8

Mai 11 47.904 32.660 30.126 32.463 29.341 26.983 21.258 25.386 19.402 23.902

Veränd. in % -13,5 -12,4 -11,1 -25,8 -21,1 -16,2 2,6 -16,3 -0,5 -25,4

kum. 12 200.640 145.616 120.310 135.428 106.786 117.247 87.885 108.012 84.890 89.635

kum. 11 213.986 163.033 138.839 157.992 133.697 119.662 107.396 136.745 91.688 99.744

Veränd. in % -6,2 -10,7 -13,3 -14,3 -20,1 -2,0 -18,2 -21,0 -7,4 -10,1

Land Mai 12 Mai 11 Belgien* 51.441 54.888 Dänemark* 15.860 16.553 Deutschland 289.977 304.543 Estland 1.942 1.722 Finnland 7.326 13.031 Frankreich 165.691 197.701 Griechenland 5.271 10.069 Großbritannien 162.288 150.431 Irland 7.719 9.452 Island 1.536 1.062 Italien 147.505 172.050 Kroatien 3.367 3.955 Lettland 1.040 955 Litauen 1.213 1.248 Luxemburg 4.833 5.696 Niederlande 47.625 49.800 Norwegen 12.897 13.257 Österreich 32.399 34.393 Polen 23.954 22.326 Portugal* 11.034 14.723 Rumänien 7.745 8.474 Schweden 25.759 30.853 Schweiz 28.645 29.421 Serbien* 2.159 3.033 Slowakei 5.961 6.519 Slowenien 4.660 5.513 Spanien 72.409 78.841 Tschechische Republik 15.975 15.482 Ungarn 4.615 3.855 Zypern* 1.225 1.314 Total 1.164.071 1.261.160 * geschätzte Volumina für Mai 2012

Top-Ten-Marken Volkswagen Ford Opel/Vauxhall Renault Peugeot Audi Citroën Fiat BMW Mercedes

Mai 12 149.578 88.860 83.846 76.267 75.167 67.293 63.069 60.384 59.071 54.555

Top-Ten-Modelle Volkswagen Golf Ford Fiesta Opel/Vauxhall Corsa Volkswagen Polo Opel/Vauxhall Astra Ford Focus Renault Mégane Renault Clio Fiat Panda Volkswagen Passat

AUTO & Wirtschaft

Mai 12 41.420 28.611 26.771 24.087 23.149 22.611 21.817 21.244 19.300 17.836

• Juli/August 2012


s 33 gw-stat**GKU okmue_Layout 1 04.07.12 12:30 Seite 1

„Preise passen nicht mehr“ Gebrauchtwagen

Mai 2012

Marke

Stück

MA in %

VW

14.620

Audi

6.210

Opel

Jan. – Mai 2012 +/ – in %

Stück

MA in %

+/ – in %

20,62 8,76

-3,36

68.887

20,43

0,57

10,38

29.355

8,71

5.380

7,59

8,58

-13,03

25.964

7,70

-5,70

BMW

5.163

Ford Europa

4.404

7,28

-0,02

23.879

7,08

0,92

6,21

-6,02

21.627

6,41

Mercedes

0,80

3.774

5,32

-14,25

17.934

5,32

-7,69

Renault

3.646

5,14

-12,84

17.829

5,29

-3,87

Peugeot-Talbot

3.153

4,45

-4,02

14.570

4,32

-1,29

Mazda

2.569

3,62

-13,00

12.054

3,57

-15,89

Fiat

2.448

3,45

-3,70

11.637

3,45

-3,02

Skoda

2.413

3,40

2,29

11.963

3,55

8,60

Seat

1.969

2,78

-10,78

9.767

2,90

0,68

Citroën

1.940

2,74

-7,49

8.943

2,65

-4,98

Toyota

1.821

2,57

-15,50

9.005

2,67

-7,41

Nissan

1.159

1,63

-4,53

5.769

1,71

1,07

Hyundai

1.151

1,62

8,69

5.468

1,62

15,31

Suzuki

1.092

1,54

-8,77

5.280

1,57

-2,55

Kia

908

1,28

11,55

4.595

1,36

13,51

Mitsubishi

880

1,24

-13,30

4.265

1,26

-8,79

Alfa Romeo

836

1,18

-4,24

3.994

1,18

-2,51

Chrysler/Jeep/Dodge

825

1,16

-13,97

3.913

1,16

-10,44

Honda

766

1,08

-8,92

3.515

1,04

-9,85

Volvo

737

1,04

-8,10

3.622

1,07

-4,58

Chevrolet/Daewoo

495

0,70

11,49

2.359

0,70

11,64

Porsche

406

0,57

12,47

1.548

0,46

-5,03

Lancia

253

0,36

29,74

1.122

0,33

11,75

smart

234

0,33

0,00

1.277

0,38

0,00

Subaru

226

0,32

-17,22

1.214

0,36

-7,12

Land Rover

194

0,27

2,11

930

0,28

7,39

Rover/MG

161

0,23

-27,80

688

0,20

-19,53

Jaguar

160

0,23

-9,60

675

0,20

-7,79

Daihatsu

144

0,20

-19,55

705

0,21

-11,65

Saab

113

0,16

-18,12

457

0,14

-16,61

GM Chevrolet US

102

0,14

-16,39

380

0,11

-18,10

Ford USA

71

0,10

1,43

267

0,08

-3,61

Lexus

61

0,09

-1,61

247

0,07

1,65

Steyr Puch

61

0,09

-14,08

174

0,05

-19,44

SsangYong

36

0,05

16,13

194

0,06

-8,49

Ferrari

27

0,04

-15,63

106

0,03

-19,08

GM Cadillac

23

0,03

-11,54

83

0,02

-16,16

Lada

18

0,03

12,50

85

0,03

-5,56

Maserati

18

0,03

-14,29

54

0,02

-28,95

Aston Martin

12

0,02

50,00

36

0,01

-23,40

Bentley

10

0,01

233,33

33

0,01

-23,26

GM Hummer

5

0,01

-28,57

23

0,01

-8,00

Rolls-Royce

5

0,01

-28,57

26

0,01

-18,75

Oldsmobile

2

0,00

100,00

11

0,00

37,50

Tata

2

0,00

100,00

3

0,00

0,00

Isuzu

1

0,00

0,00

4

0,00

33,33

Autobianchi

0

0,00

0,00

1

0,00

-80,00

Dacia

0

0,00

0,00

1

0,00

0,00

Maybach

0

0,00

0,00

0

0,00

0,00

Sonstige

196

0,28

-4,85

659

0,20

-5,99

Summe

70.900

100,00

-4,97

337.197

100,00

-0,94

AUTO & Wirtschaft

Im Mai ist der Verkauf von Gebrauchtwagen um knapp 5 Prozent in die Tiefe gerasselt. Über die Gründe kann man nur spekulieren.

K

lar ist, dass sich neben der allgemeinen wirtschaftlichen Verunsicherung auch die aktuellen Neuwagen-Verkaufsaktionen der Hersteller bzw. Importeure nicht gerade förderlich auf Andreas Graf kritisiert „zu hohe den Handel auswirken. Eurotax-Werte“ Zwar darf sich der eine oder andere Händler über ein zusätzliches Fahrzeug auf seinem Platz freuen, doch nicht jedes eingetauschte Auto ist leicht verkäuflich – und manche landen überhaupt gleich in der Schrottpresse bzw. werden an spezialisierte Ankäufer abgegeben. Faktum ist daher, dass im Mai bis auf Audi (2., +10,4 Prozent), Skoda (11., +2,3 Prozent), Hyundai (16., +8,7 Prozent) und Kia (18., +11,5 Prozent) alle anderen Vertreter in der Top-20Liste Einbußen hinnehmen mussten. Allzu lautes Jammern ist dennoch unangebracht: Denn noch immer liegt der Gebrauchtwagenverkauf nach fünf Monaten aus sehr gutem Kurs. Neben den Pkws kamen im Mai auch gebrauchte Motorräder, Lkws und Sattelfahrzeuge gehörig unter Druck.

Bei Eintäuschen extrem aufpassen „Erlöse wie noch vor vier, fünf Jahren sind heute nicht mehr erzielbar“, sagt auch Andreas Graf, Geschäftsführer des gleichnamigen Autohauses in Kirchberg am Wagram (Niederösterreich). Denn man müsse bei Eintäuschen bzw. Ankäufen extrem aufpassen: „Während man früher gewusst hat, dass bestimmte Fahrzeuge nach 14 Tagen wieder verkauft sind, gibt es heute kein solches Rezept mehr.“ Aber auch die Eurotax-Notierungen seien vielfach zu hoch, klagt Graf. „Zehn Jahre alte Opel Zafira oder Mazda MPV sind mit dem Preis, den die Eurotax angibt, unverkäuflich.“ Ähnliches gelte für neuere Gebrauchtwagen: „Die Preise passen mit den Neuwagen-Aktionen nicht mehr zu(MUE) sammen.“

• Juli/August 2012

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s 34 öhlböck **GKU !foto öhlböck_Layout 1 04.07.12 14:41 Seite 2

Management

§ rie: Neue Se

de Das En VO der G

Lostag 31. Mai 2013 In nicht einmal einem Jahr stehen große Änderungen an. Verantwortlich zeichnet die EU-Kommission: Durch ihre neue Gruppenfreistellungsverordnung werden Konsumenten, Hersteller und Importeure sowie freie Werkstätten gestärkt, markengebundene Betriebe aber geschwächt.

D Dr. Johannes Öhlböck (www.raoe.at) ist Rechtsanwalt in Wien

ie „alte“ Kfz-GVO gilt noch bis 31. Mai 2013. Danach ist die Vertikal-GVO auf Bezug, Verkauf oder Weiterverkauf neuer Kraftfahrzeuge anzuwenden. Bereits seit dem 1. Juni 2010 ist die „After-Sales-GVO“ in Kraft, die bis 31. Mai 2023 gelten soll. Die After-Sales-GVO regelt den Kfz-Anschlussmarkt, also Kauf und Verkauf von Ersatzteilen, Instandsetzungs- und Wartungsdienstleistungen für Kraftfahrzeuge. Die EU-Kommission will damit den Wettbewerb im Servicebereich stärken. Im Neuwagenvertrieb herrscht nach ihrer Ansicht hingegen hinreichend Wettbewerb, sodass keine Sonderregeln erforderlich sind.

Verlierer und Gewinner

Im nächsten Heft: Die Regeln der AfterSales-GVO im Detail!

34

Faktisch wird die Kommissionsentscheidung erhebliche Auswirkungen auf den Kfz-Vertrieb haben sowie Verlierer und Gewinner bringen. Klar ist zum einen die Schwächung der Händler und die damit einhergehende Stärkung ihrer Vertragsgeber durch den Wegfall folgender Punkte: • Berechtigung zum Mehrmarkenvertrieb (bis zu drei Marken) • Trennung von Service und Vertrieb • Berechtigung, weitere Standorte zu betreiben („Standortklausel")

AUTO & Wirtschaft

• Verpflichtung zur Begründung von Kündigungen eines Händlervertrages • Kündigungsfrist für ordentliche Kündigung von unbefristeten Verträgen von zwei Jahren oder fünfjährige Fixlaufzeit des Vertrages • Schiedsklausel bei Streitigkeiten Andererseits kommt es zur Stärkung der Verbraucher und freien Werkstätten, denn: • der Verkauf von Ersatzteilen an freie Werkstätten darf nicht beschränkt werden • Importeure und Hersteller dürfen es Werkstätten nicht verbieten, Ersatzteile von Alternativanbietern zu beziehen • Anbieter von Ersatzteilen sind berechtigt, ihren Namen gut sichtbar am Ersatzteil anzubringen, das im Neufahrzeug bei Auslieferung eingebaut ist

Kündigungen zu erwarten Ist aufgrund des GVO-Wechsels mit Kündigungen zu rechnen? Für Importeure wird es mit dem Lostag aus den oben genannten Gründen deutlich einfacher, bestehende Verträge zu beenden. Allein aus diesem Grund ist nach meiner Einschätzung verstärkt damit zu rechnen, dass Importeure von der neu gewonnenen Freiheit Gebrauch machen werden, um auf diese Weise das Vertriebsnetz neu zu strukturieren beziehungsweise zu bereinigen. Bei einer Vertragskündigung stehen einem KfzBetrieb bei Vorliegen aller Voraussetzungen ein Ausgleichsanspruch sowie der Anspruch auf Ersatzteilrücknahme und Investitionsersatz zu. Zu berücksichtigen ist, dass diese Ansprüche innerhalb der vorgeschriebenen Fristen (teilweise binnen Jahresfrist) ab Vertragsende geltend gemacht werden müssen.

• Juli/August 2012


s 35 e-autos **GKU okmue_Layout 1 04.07.12 12:42 Seite 1

Management

Hoher Preis, wenig Vorteile Eine Studie des Österreichischen Vereins für Kraftfahrzeugtechnik (ÖVK) kommt zum Schluss, dass Elektroautos nicht mit DieselPkws mithalten können.

A

uftraggeber der Studie ist der ÖAMTC, der in Wien soeben das erste Pannenauto mit Elektromotor (einen Renault Kangoo Z.E.) in Dienst gestellt hat: Dieses Fahrzeug hat an der Untersuchung, die der ÖVK durchgeführt hat, allerdings nicht teilgenommen. Hingegen bewertete man Mitsubishi i-MiEV, Nissan Leaf, Mercedes A-Klasse E-Cell und smart fortwo electric drive. Ihnen gegenüber gestellt wurde der VW Polo BlueMotion (Diesel). Die Untersuchung fand am Institut für Fahrzeugantriebe und Automobiltechnik der TU Wien statt. „Zusammengefasst kann man sagen, dass die Anschaffung eines Elektroautos nach derzeitigem Stand keine nennenswerten Vorteile bringt – weder für die Umwelt noch für den Verbraucher“, sagt Autor Univ.-Prof. Dr. Hans-Peter Lenz, der Vorsitzende des ÖVK.

„Über dem tolerierbaren Maß“ Bei den Anschaffungskosten liegen die Mehrkosten eines E-Autos derzeit „über einem vom Verbraucher tolerierten Maß“, sagt Lenz: Man muss mindestens mit dem doppelten Preis im Vergleich mit einem konventionellen Pkw rechnen. Günstig schneidet ein Elektroauto hingegen bei den Energiekosten ab, wenn man die aktuellen Steuern und Abgaben auf Elektrizität und Diesel miteinander vergleicht. In der Reichweite ist ein Diesel-Pkw dem E-Auto klar überlegen. So schafft etwa die elektrifizierte A-Klasse von Mercedes bei 20 Grad Außentemperatur 150 Kilometer, bei -10 Grad aber nur 85 Kilometer. Der VW Polo BlueMotion legte 1.090 Kilometer zurück. Kommen wir zur Klimawirksamkeit: Hier erzeugt ein im österreichischen Stadtverkehr genutztes E-Auto 38 Prozent der TreibhausgasEmissionen eines Diesel. Allerdings nur, weil in Österreich viel Strom aus regenerativer Energie (z. B. Wasserkraft, Wind) kommt. EU-weit sieht es anders aus: Hier produziert ein E-Auto 83 Prozent der Treibhausgas-Emissionen eines Dieselfahrzeugs. Bleibt noch der Faktor Energiebedarf: Laut der Studie benötigt ein E-Auto beim reinen Fahrbe-

Studienautor Univ.-Prof. Dr. Hans-Peter Lenz trieb im Stadtverkehr 53 Prozent der Energie eines Diesel-Pkw. Berücksichtigt man auch den Energiebedarf für Strom- bzw. Dieselherstellung, so steigt dieser Wert im Stadtverkehr auf 95 Prozent; (MUE) über Land sind es sogar 103 Prozent.


s 36-37 bl-umfrage**GKU okmue_Layout 1 04.07.12 12:35 Seite 2

Management Uns wird ein Spiegel vorgehalten

Maßstab für Leistung

„Kundenbefragungen können einen erheblichen Einfluss auf den Ertrag haben“, sagt Elisabeth Frey, Chefin von Autofrey Salzburg. Dies betreffe zwar nicht die Margen, aber Boni. „Diese können dem Händler bei schlechten Bewertungen gestrichen werden, dabei handelt es sich um nicht unerhebliche Beträge.“ Grundsätzlich hält Frey Befragungen aber für ein taugliches Mittel, um mehr Kundenzufriedenheit zu erreichen. „Uns wird ein Spiegel vorgehalten, wir können reagieren und uns verbessern.“

Messinstrument, um sich zu verbessern „Ich halte CSI-Umfragen für ein positives Instrument, um von Kunden Feedback zu erhalten“, sagt Mag. Ernst Ellensohn, Autohaus Ellensohn Rankweil. „Sie dienen als wichtiges Messinstrument und bieten uns Händlern aufgrund vergleichbarer Werte auch die Chance, Verbesserungen vorzunehmen.“ Wichtig sei aber, Kunden nicht zu überfordern. Das betreffe sowohl die Frequenz als auch die Länge derartiger Erhebungen. „Einerseits sollten Befragungen nicht inflationär, anderseits kurz und knackig durchgeführt werden“, so Ellensohn.

Befragungen ja, Kürzungen nein Grundsätzlich sind Befragungen über die Kundenzufriedenheit etwas Positives, weil wir alle davon profitieren können“, sagt Ing. Wolfgang Rötzer, Gremialobmann Fahrzeughandel Tirol. Darum sollten von diesen Umfragen alle Beteiligten profitieren. Wenn etwa ein Mitglied bei diesen Erhebungen durch gute Leistungen hervorsteche, wären Bonifikations-Systeme wünschenswert, das sporne entsprechend an. Margenkürzungen aufgrund schlechter Umfragewerte seien abzulehen, weil diese manchmal gar nicht nachvollziehbar seien und alle Betroffenen nur verärgern würden.

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AUTO & Wirtschaft

• Juli/August 2012

„Grundsätzlich sind solche Kundenbefragungen wertvoll für uns und auch den Vertragspartner, sind sie doch ein Maßstab für die Kundendienst-Leistung eines Händlers“, sagt Opel-Händlersprecher Ing. Helmut Günther. „Das Problem liegt im Prozentsatz der tatsächlichen Antworten durch den Kunden, das heißt, je weniger Reaktionen kommen und die fallen auch noch etwas negativ aus, dann erhöht sich der Prozentanteil einer negativen Bewertung, die dann, zusammen mit anderen Kriterien auch margenrelevant wird“, so Günther.

Umfragen sollen repräsentativ sein „CSI-Befragungen stellen kein Problem für uns dar“, sagt Renault-Händlersprecherin Mag. Marina Aichlseder. „Die Kundenzufriedenheit liegt bei uns auf sehr hohem Niveau, weshalb auch Margenkürzungen derzeit kein Thema sind. Wichtig ist, dass derartige Umfragen auch repräsentativ sind. Das werden sie aber erst, wenn auch eine entsprechende Anzahl von Kunden befragt wurde.“ Problematisch sieht Aichlseder die Tatsache, dass Kundenkritik aufgrund geltender Datenschutzbestimmungen anonym bleibt. „Damit ist für uns schwer nachvollziehbar, was die Ursache für eine negative Beurteilung war und wo wir die Hebel für Verbesserungen ansetzen könnten.“


s 36-37 bl-umfrage**GKU okmue_Layout 1 05.07.12 12:42 Seite 3

Befragungen mit Händlern abstimmen

Wir können profitieren

„Ergebnisse der CSI-Befragungen haben Einfluss auf die Ersatzteilmargen“, sagt Fiat-Händlerverbandssprecher Mag. Franz Schönthaler. „Wir stehen auf dem Standpunkt, dass ein derartiges Vorgehen rechtlich nicht abgesichert ist und führen diesbezüglich Gespräche mit dem Importeur. Grundsätzlich habe man gegen Kundenbefragungen, sofern sie die Margen nicht beeinflussen und der Hersteller Art und Umfang der Befragungen mit den Händlern abstimmt, nichts einzuwenden. Allerdings müssen aus datenschutzrechtlichen Gründen die Voraussetzungen geschaffen werden, etwa umfassende Information der Kunden, wofür ihre Daten konkret verwendet werden. Hier besteht Handlungsbedarf, da es keine eindeutige Regelung gibt.“

Stoßen auf taube Ohren „Bei Peugeot können sich CSI-Befragungen der Kunden vor allem im Bereich der Neufahrzeuge für uns negativ auswirken“, sagt Peugeot-Händlersprecher Bernhard Kalcher. „Wenn es auch nur über einen sehr geringen Anteil der ausgelieferten Fahrzeuge Beschwerden gibt, die wir nicht im Detail nachvollziehen können, weil wir nur dann über Daten verfügen, wenn der Kunde diese freiwillig bekanntgibt, kann es schon zu einer Margen-Kürzung bis zu 1 Prozent pro Monat kommen. Seit zwei Jahren führen wir Gespräche mit dem Importeur, um Verbesserungen zu erreichen, stoßen dabei aber auf taube Ohren.“

„Von Kundenbefragungen nach dem Kauf von Neuwagen können wir profitieren“, sagt VWHändlersprecher Stefan J. Hutschinski. Für gute Umfrageergebnisse würden Boni ausgeschüttet, Margenabzüge seien nicht Usus. „Mit guten Werten lässt sich also dazugewinnen“, so Hutschinski. Problematisch sieht er anonymisierte Umfragen. „In dieser Sache hat sich aber nach langen Gesprächen mit dem Importeur etwas getan. In Zukunft werden wir unter Wahrung und Schutz sämtlicher Daten, die nur intern verwendet werden, besser auf unsere Kunden eingehen und so leichter Verbesserungen vornehmen können.“

Ertragsverlust durch grantige Kunden? Mit Kundenbefragungen nach dem Autokauf setzen Importeure und Hersteller Händler zuweilen unter Druck. Wir fragten nach, welchen Einfluss die Ergebnisse sogenannter „Customer-Satisfaction-Index“(CSI)-Umfragen auf den Ertrag in österreichischen Autohäusern haben. Von Dieter Scheuch

Kundenbefragungen sind ein wichtiger Gradmesser „Ich halte Kundenbefragungen für ein wichtiges Instrument, um entsprechendes Feedback zu erhalten und dadurch in Bereichen, wo Probleme auftreten, Verbesserungen vornehmen zu können“, sagt Josef Wiener, Chef des Autohauses Wiener in Eltendorf „Wir haben damit positive Erfahrungen gemacht und auch noch nie Probleme gehabt.“ Kritisch sieht Wiener Kundenbefragungen, die auch das verkaufte Produkt einschließen: „Die Antworten darauf betreffen nicht Händler, sondern die Hersteller und haben nichts mit der Bewertung der Fahrzeughändler und ihrer Leistung zu tun.“

AUTO & Wirtschaft

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s 38 dhl **GKU okmue_Layout 1 04.07.12 12:44 Seite 1

Management Monaco diente als Schauplatz für die Präsentation der neuen LogistikLösung

605 Fahrzeuge sind in Österreich für DHL-Kunden täglich im Einsatz

„Streckenbesichtigung“ in Monaco mit Ex-Formel-1Fahrer Christian Danner

Fathi Tlatli (DHL): „Bestmögliche Unterstützung für unsere Kunden“

LogistikExperten

eine neue Logistiklösung für umfangreiche Rückrufaktionen. Nach Ansicht von DHL-Experten werden Rückrufaktionen aufgrund vermehrter gesetzlicher Vorgaben und höherer Produktion in Zukunft steigen.

Monaco wählte Logistik-Riese DHL als Schauplatz zur Präsentation einer integrierten Logistiklösung für Rückrufaktionen in der Automobilbranche.

N

icht ganz zufällig fiel die Wahl auf das glamouröse Fürstentum an der Côte d’Azur: Zu den Aushängeschildern des Unternehmens, das Teil des Konzerns Deutsche Post DHL mit einem Gesamtumsatz von 53 Milliarden Euro (2011) ist, zählt die Abwicklung der kompletten Logistik für die Formel 1. Von Rennen zu Rennen sorgen die Experten von DHL dafür, dass alle 12 Teams samt mitgeführtem Material rechtzeitig vor Ort sind. Gigantische 480 Tonnen Gesamtfracht müssen innerhalb kürzester Zeit und teilweise von Kontinent zu Kontinent bewegt werden. Mit 35 Standorten und rund 15.000 Kunden ist DHL auch am österreichischen Markt stark vertreten. Rund 86.000 Pakete, Briefe oder Container werden täglich geliefert oder verschickt, allein in Österreich verfügt DHL über eine Flotte von 605 Fahrzeugen. Für die Automobilindustrie entwickelt DHL permanent neue Lösungen. Das jüngste, in Monte Carlo präsentierte Projekt ist

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Umfassende Unterstützung für Kunden Durch ein geschicktes Management können Imageschäden minimiert und Rückrufaktionen möglichst reibungslos über die Bühne gebracht werden. Individuell anpassbar an einzelne Kundenbedürfnisse nutzt die neue Branchenlösung besondere IT-Tools und setzt auf ein flexibles Netzwerk zusätzlicher Dienstleistungsunternehmen, um Rückrufaktionen schnell und effektiv umzusetzen zu können. Dabei können selbst kundenspezifische Lösungen zur Onlineregistrierung vollständig in den Webauftritt des jeweiligen Automobilherstellers integriert oder zusätzliche Callcenter-Kapazitäten sehr kurzfristig bereitgestellt werden – hierdurch wird dann auch der Informationsfluss zwischen Autohandel und Endkunde effektiv gemanagt. „Mit unserer neuen Logistiklösung bieten wir unseren Kunden die bestmögliche Unterstützung, um auf weitreichende, zeitkritische und komplexe Prozesse optimal vorbereitet zu sein und diese anschließend auch mit unserer Hilfe erfolgreich bewältigen zu können“, sagt Fathi Tlatli, President Global Sector Automotive, DHL Customer Soluti(DSC) ons & Innovation.

• Juli/August 2012


s 39 eurotax **GKU okmue_Layout 1 04.07.12 12:45 Seite 1

Management

Per Klick zum wahren Wert Mit dem EurotaxMarktMonitor ist die Fahrzeugbewertung transparent wie nie zuvor: Schließlich verbindet er Transaktionspreise mit aktuellen Angeboten aus dem Internet. Von Philipp Hayder

Ü

ber 250 Anwender haben sich in den vergangenen eineinhalb Jahren für das jüngste Bewertungswerkzeug von EurotaxGlass’s entschieden. Dessen Alleinstellungsmerkmal: Zu einem Fahrzeug, das im bewährten Programm EurotaxAutowert bewertet 5 Schritte reichen aus, wurde, können mit wenigen Mausum ein Auto kompeklicks Vergleichswerte aus Internettent zu bewerten und Zusatzinformationen börsen eingeholt werden. Dabei entzu erhalten scheidet der Anwender, welche Fahrzeuge herangezogen werden sollen – also beispielsweise, ob nur regionale oder auch nationale Angebote berücksichtigt werden. Wie funktioniert die Arbeit mit dem EurotaxMarktMonitor in der Praxis? Gemeinsam mit den Experten von EurotaxGlass’s haben wir das anhand eines Schritt 4 Musterfahrzeugs erprobt. Durch die Schaltfläche „Werte Schritt 1 auf Referenzfahrzeug korrigieUnser fiktiver Ford Galaxy Trend 2.0 TDI, erstren“, erhalten wir den korrigiermals im März 2008 zugelassen und nunmehr mit ten Preis unter Berücksichti95.000 Kilometern am Tacho, wird mittels Eurogung der Laufleistung und des taxAutowert bewertet. Danach klicken wir auf Erstzulassungsdatums. den Button „MarktMonitor“ und gelangen zur Schritt 5 detaillierten Übersicht der HändlerverkaufsmelWer sich später eingehender mit den dungen und Internetangebote. angezeigten regionalen Daten befassen oder diese Schritt 2 versenden will, kann dazu den Button „Bericht“ Nachdem wir auf „Anzeigen“ geklickt haben, nützen. greift der MarktMonitor auf die gewünschten VerUnterm Strich bleibt die Erkenntnis, dass die Arkaufsmeldungen und Internetpreise zu. beit mit dem EurotaxMarktMonitor tatsächlich schnell und einfach vonstatten geht. Ob AutoSchritt 3 händler, Werkstattbetreiber oder Sachverständige: Unter „Details“ wird eine Auflistung der einzelnen Die Gewissheit, dass ein Bewertungswerkzeug Verkaufsmeldungen und Angebote angezeigt. Um sowohl „offline“ (also in den Händlerverkaufsregionale Unterschiede zu identifizieren, kann meldungen) als auch „online“ recherchiert, wereine Analyse auf Bundesländerebene aktiviert den viele Berufsgruppen in Zukunft nicht mehr werden. vermissen wollen.

AUTO & Wirtschaft

• Juli/August 2012

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s 40-41 firmenautos **GKU okmue_Layout 1 04.07.12 13:16 Seite 1

Management

Ein Fall für Profis Nach dem Rekordjahr 2011 ist der Markt für Fuhrparkmanagement in den vergangenen Monaten weiter gewachsen. Welche Trends prägen die Szene? Von Philipp Hayder

U

m mehr als 36 Prozent ist das Neugeschäft der heimischen Flottenmanager im Vorjahr gewachsen. Dass dies nicht nur durch Aufholeffekte nach der Wirtschaftskrise zurückzuführen war, beweist die erste Zwischenbilanz des heurigen Jahres: „Im 1. Quartal 2012 verzeichnete das Fuhrparkmanagement-Neugeschäft ein Plus von 4 Prozent auf 146,3 Millionen Euro“, berichtet Dipl.-Ing Renato Eggner, der neben seiner Tätigkeit als Operations Director des unabhängigen Marktführers LeasePlan den Fuhrparkausschuss im Leasingverband leitet. Die Anzahl der Verträge mit Finanzierung konnte um 13,9 Prozent auf 6.869 Stück zulegen, der Bestand an FullService-Leasingverträgen stieg um 5,4 Prozent auf mehr als 70.000 Fahrzeuge. „Dieser Trend wird sich meiner Einschätzung nach auch in den nächsten Jahren fortsetzen“, meint Eggner: Besonders bei Klein- und Mittelbetrieben mit kleineren Fuhrparks sehe ich aufgrund der großen Vorteile, welche professionelles Fuhrparkmanagement bietet, enorme Wachstums reserven.“

Mag. Hannes Maurer, Porsche Bank

Wegbereiter der E-Mobilität

Mag. Alfred Berger, Raiffeisen-Leasing

Kleinflotten im Trend Dass im KMU-Segment tatsächlich großes Potenzial liegt, beweist der Erfolg der Porsche Bank. Die größte herstellereigene Finanzierungsgesell-

Transparent versichert „Neben einem effizienten Flottenmanagement ist eine optimale versicherungsmäßige Absicherung des Fuhrparks für jedes Unternehmen notwendig“, unterstreicht Robert Wasner, Vorstand von Uniqa Österreich. Sein Unternehmen bietet ab 5 Fahrzeugen das „Uniqa Firmenwagen Paket“ mit besonders transparenter Prämie an: Diese wird auf Basis der Motorleistung aller Fuhrparkfahrzeuge errechnet, ist somit für jedes Auto der jeweiligen Flotte gleich hoch und unterliegt nicht der Bonus-Malus-Anpassung.

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schaft bietet ein eigenes „KMU-Paket“ an, das Operating- oder Restwertleasing ebenso beinhaltet wie Vollkasko-, Haftpflicht-, Rechtsschutzund Insassenunfallversicherung sowie eine Garantieverlängerung. „All das gilt schon ab dem ersten Auto“, sagt Vorstand Mag. Hannes Maurer. Laut ihm entscheiden sich 4 von 10 Firmenkunden für das KMU-Paket. Der Anteil, den klein- und mittelständische Unternehmen am Geschäftsvolumen der Porsche Bank hätten, sei innerhalb von zwei Jahren von 12 auf knapp 20 Prozent gestiegen. Ein weiterer Anstieg auf 30 bis 35 Prozent sei mittelfristig durchaus realistisch.

Eine Vorreiterrolle spielen die Flottenmanager, wenn es darum geht, alternative Antriebe leistbar zu machen. Raiffeisen-Leasing Fuhrparkmanagement hat beispielsweise schon über 450 Elektroautos finanziert. Nach einem ersten Boom zwischenzeitlich etwas abgeflaut, sei dieser Geschäftszweig vor allem in den diversen Modellregionen „wieder voll angelaufen“, berichtet Geschäftsführer Mag. Alfred Berger: So ist man beispielsweise Partner des aktuellen Projekts im Großraum Wien–Bratislava. Ob mit Elektro- oder Verbrennungsmotor: „2012 wird für uns ein außerordentlich erfolgreiches Jahr“, ist Berger nach den „knapp zweistelligen“ Zuwächsen in den vergangenen Monaten überzeugt. Insgesamt rechnet er heuer mit einer Bestandssteigerung von gut 10.000 auf rund 11.500 Stück. In der Folge sei ein weiteres Wachstum auf 12.000 Fahrzeuge geplant.

„Downsizing“ bei Firmenfuhrparks

Robert Wasner, Uniqa

AUTO & Wirtschaft

Bei allem Optimismus: Dass viele Kunden Angst vor einer neuerlichen Wirtschaftskrise haben, bekommen auch die Fuhrparkmanager zu spüren. „Gespart wird aber nicht im Sinne einer generellen Anschaffungszurückhaltung, sondern beispielsweise durch ‚Downsizing‘ zugunsten sparsamer Motorisierung“, sagt Johannes Posala,

• Juli/August 2012


s 40-41 firmenautos **GKU okmue_Layout 1 04.07.12 13:16 Seite 2

Management Firmen im Fokus

Johannes Posala, Sixt Leasing

Vertriebsleiter von Sixt Leasing. Dementsprechend seien derzeit Kompakt- und Mittelklassefahrzeuge neben Vans sowie Nutzfahrzeugen unter 3,5 Tonnen die gefragtesten Modelle. Sixt Leasing kommt in Österreich derzeit auf etwa 1.250 Verträge. Das Ziel für die kommenden zwei bis drei Jahre liegt bei 2.500 bis 3.000 Fahrzeugen: Erreichen will Posala das durch „ganzheitliche Mobilitätslösungen, attraktive Angebote sowie innovative Produkte“.

Dr. Michael Steiner, EBV-Leasing

Ein bei Flotten besonders erfolgreicher Autohändler ist die Pappas-Gruppe. Spartenleiter Christian Ausweger erwartet heuer eine Steigerung des Pkw-Firmenkundenabsatzes um 20 Prozent auf rund 1.000 Stück: „Ausschlaggebend für den Erfolg sind transparente Allinclusive-Leasingangebote mit fixen Kilometerkosten, unsere professionelle Verkaufsmannschaft und die Langstreckenqualitäten der Mercedes-Modelle.“ Wichtig sei zudem die professionelle Beratung, plaudert Ausweger aus der Schule: „An unseren Christian Ausweger, Hauptstandorten Wittwar Pappas Graz, Retterwerk Hall, Pappas Linz-Wegscheid sowie Pappas Salzburg gibt es eigene Flottenverkaufsberater, aber auch alle anderen Mercedes-Pkw-Verkäufer sind hinsichtlich Flottenmanagement bestens geschult.“

Kostenwahrheit im Mittelpunkt „In der letzten Krise war man oft der Meinung, dass durch eine Verlängerung der Fahrzeugnutzung Kosten reduziert werden. Heute denkt man anders darüber“, verweist Dr. Michael Steiner, Geschäftsführer von EBV-Leasing, auf die Bedeutung rechtzeitiger Fahrzeugwechsel. Diese Bewusstseinsbildung sollte den Flottenmanagern wie auch den Autohändlern regelmäßige Geschäfte garantieren. Vom Mitbewerb setzt sich die derzeit 4.600 Fuhrparkautos verwaltende EBV-Leasing, eine Tochter

AUTO & Wirtschaft

von Erste Bank und Vienna Insurance Group, unter anderem durch die seltene „TÜV-Nord-Zertifizierung“ für die professionelle Rücknahme und Verwertung der Kundenfahrzeuge ab. Darüber hinaus will Steiner bis zum Jahresende „eines der modernsten Online-Report-Systeme“ auf den Markt bringen: „Uns ist es wichtig, dem Kunden die Kostenwahrheit zu übermitteln, damit im Bereich der Fuhrparkkosten und der Bilanzerstellung keine Fragen offen bleiben.“

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s 42 autobank-dangl **GKUcecra okmue_Layout 1 04.07.12 12:47 Seite 1

Management

Zukunft in Gefahr Die EU-Arbeitsgruppe „Cars 21“ sollte die künftigen Rahmenbedingungen für die Autobranche klären. Auf die Händler hat sie dabei jedoch vergessen.

V

on Umweltvorschriften bis Freihandelsverträgen: Seit Oktober 2010 wurde auf höchster Ebene über all jene Faktoren diskutiert, die Einfluss auf die Automobilwirtschaft haben. Neben zahlreichen Konzernmanagern war auch Jean-Paul Bailly, Präsident der Händlervereinigung CECRA, in den Gremien vertreten. Sein Wunsch: Auch auf die mit der GVO wegfallenden Händlerrechte sollte Bezug genommen werden. Tatsächlich waren im ersten Entwurf des Abschlussdokuments klare Hinweise auf einen „Code of Conduct“ samt Streitschlichtungsverfahren, Mindestkündigungsfristen, Bestimmungen für den Mehrmarkenvertrieb und Regelungen für den Verkauf von Markenbetrieben enthalten. Doch bis zur tatsächlichen Verabschiedung gingen diese Pas-

Stephen Odell, Dr. Dieter Zetsche und Sergio Marchionne (v. l.) konnten sich in Brüssel besser durchsetzen als die Vertreter des Kfz-Gewerbes

sagen verloren: Übrig blieb nur der vage Hinweis auf einen „selbstregulatorischen Zugang“ und „gemeinsame Prinzipien“.

Keine Markterholung Interessant ist, was Cars21 sonst noch zur Lage der Branche zu sagen hat. So erwartet man keine rasche Erholung der Kfz-Nachfrage: „Vorhersagen legen nahe, dass die meisten europäischen Automärkte mittelfristig schwerlich auf das Vorkrisenniveau zurückkehren werden.“ Heuer sei mit einem Marktrückgang um 3 Millionen auf rund 12,4 Millionen Pkws zu rechnen, was den niedrigsten Wert seit (HAY) 1996 bedeuten würde.

Erfolg durch Erfahrung 26 Jahre Branchenpraxis stellt Gerhard Dangel seit Anfang Juni in den Dienst der Autobank. Die Ziele des neuen Vorstands sind ehrgeizig.

D

ie Autobank soll zum „Big Player“ am österreichischen Kfz-Finanzierungsmarkt werden, sagt der dynamische Vorarlberger, der in den vergangenen Jahren die VB-Leasing zum einschlägigen Marktführer gemacht hat. In seinem neuen Engagement verfolgt er ganz ähnliche Ambitionen: „Wir werden mit intelligenten Produkten dem schwierigen Marktumfeld trotzen.“ Ein Beispiel dafür ist das geplante Full-Service-Leasing für Privatpersonen und Firmenkunden, das bei den deutschen Tochtergesellschaften bereits erfolgreich praktiziert wird.

Schnell und individuell In Österreich fand Dangel bei der Autobank „sehr gute Grundlagen“ vor: „Unsere Mitarbeiter kennen die Branchen, sorgen für einen gleichblei-

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Neben Gerhard Fischer und Markus Beuchert fungiert Gerhard Dangel als Vorstand der Autobank

AUTO & Wirtschaft

bend hohen Servicelevel von Bregenz bis Eisenstadt und sind stets um unbürokratische, individuelle Lösungen bemüht.“ Die flachen Hierarchien und kurzen Wege sollen in den kommenden Jahren gewahrt bleiben, das Geschäftsvolumen will Dangel gleichzeitig massiv ausbauen: „Bei gleich bleibender Ertragsorientierung und konsequenter Risikopolitik streben wir eine Umsatzverdoppelung binnen drei Jahren an.“ Mit mehreren Personalentscheidungen sowie ersten neuen Kooperationen wurden in den vergangenen Wochen dafür die Weichen gestellt. Um die für das Wachstum nötige Liquidität muss sich Dangel übrigens nicht sorgen: Immerhin hat die Autobank in den letzten Jahren rund 300 Millionen Euro an Spareinlagen ange(HAY) häuft.

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s 43 stieger **GKU okmue carplus inserat fehlt!!!_Layout 1 05.07.12 15:14 Seite 1

Management Mit den Schnittstellen für VW, Audi, Seat und Škoda zielt Stieger Software auf einen großen Händlerkreis: Das Autohaus Bickel in Schlins (Vorarlberg) arbeitet als erstes Mitglied der VW/Audi-Organisation damit.

„Ab dem 1.Tag“

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erhard Bickel ist, wenn man es so nennen kann, Stieger-Partner der ersten Stunde: Wohl auch deshalb, weil es von Vorarlberg nicht weit ist in die Schweiz, den „Heimmarkt“ von Stieger. Seit 2001 ist das DMS-Programm im Autohaus in Schlins installiert. Warum der Mitsubishi-Händler, der auch im Service von VW und Audi tätig ist, auf diese Software setzt? „Es ist ein offenes System für allfällige zukünftige Markenveränderungen“, sagt der Chef des Autohauses: „Außerdem war es sehr einfach, eigene Anwendungen zu integrieren bzw. Daten dafür abzufragen.“

Die Umstellung sei sehr einfach verlaufen: „Wir haben vom 1. Tag weg damit gearbeitet, weil die Bedienung sehr einfach ist.“ Logischer Schritt war daher die Ausdehnung auf die Schnittstellen von VW und Audi (Reserve und ELSA-Pro). „Damit konnten wir unseren gelernten Arbeitsablauf beibehalten und perfektionieren“, sagt Bickel.

„Rege Nachfrage anderer Händler“

Gerhard Bickel, Händler in Schlins (Vorarlberg)

Diese Worte freuen Gottfried Scharf, ÖsterreichRepräsentant des Schweizer Software-Herstellers: „Nun sind die Voraussetzungen für einen kostengünstigen Umstieg der DMS-Software für die Marken VW, Audi, Seat und Škoda geschaffen. Wir haben bereits im Vorfeld eine rege Nachfrage (MUE) dieser Marken registriert.“


s 44 einstieg wirtschaftGKU okmue_Layout 1 04.07.12 12:51 Seite 2

„Die Fehlerquote lag bei weniger als 0,1 Prozent“, freut sich ATP-Vorstand Erwin Leitner auf Seite 46.

„Je mehr, desto besser ist die Wirkung“, sagt Mag. Michael Peintner auf Seite 57.

Wirtschaft Deutlich mehr Insolvenzen Laut Auskunft des Kreditschutzverbands 1870 ist die Zahl der Insolvenzen im Bereich Kfz/Transportmittel im 1. Halbjahr von 49 auf 67 angestiegen. Auch die Zahl nicht eröffneter Insolvenzen mangels kostendeckenden Vermögens schnellte mit 53 (gegenüber 37 im 1. Halbjahr 2011) um 43,2 Prozent nach oben. Die geschätzten Insolvenzverbindlichkeiten betrugen im 1. Halbjahr 2012 rund 69,7 Millionen Euro und liegen damit um 172,3 Prozent über dem Vorjahr. Die Insolvenzen mit den höchsten Passiva waren heuer die M-Oil Trading GmbH (Ried im Traunkreis; 35,8 Millionen Euro), die Autocenter Huber GmbH & Co KG (Hard; 2,5 Millionen Euro), die Walfried Weingartner GmbH (Wels; 2,5 Millionen Euro), die Autohaus Tusztich GmbH (Eisenstadt; 2,2 Millionen Euro) und die Auto W. Bernhard GmbH (Wörgl; 1,9 Millionen Euro).

Saab Automobile Parts optimistisch Die Teileverfügbarkeit habe sich in den vergangenen Wochen entscheidend verbessert, sagt Jan-Philipp Schuhmacher, Country Director bei Saab Automobile Parts AB Deutschland & Österreich. Mittlerweile werden auch wieder Karosserieteile gefertigt. Laut Auskunft des in Eschborn (Deutschland) tätigen Teilespezialisten, der vom Verkauf von Saab an einen chinesisch-japanischen Investor nicht betroffen ist, sind bei den Saab-Teilen entweder Lagerbestellungen mit einer Lieferzeit von zwei bis drei Tagen oder Eilorder (Lieferung über Nacht) möglich. Bei schwer lieferbaren Teilen gibt es auch eine Teilesuche innerhalb des Netzes, da viele Händler ausreichend Lagerbestände aufgebaut haben. Für Österreich gibt Schuhmacher den möglichen Kundenstock mit rund 6.000 Einheiten an; in Deutschland sind es zehn Mal so viele SaabKunden, die betreut werden müssen.

Land Rover steuert auf Rekord zu Da man auch in den vergangenen Wochen eine ungebrochen hohe Nachfrage nach dem Range Rover Evoque registriert habe, sei man zuversichtlich, heuer ein Rekordergebnis zu erreichen, sagt Mag. Peter Modelhart, Chef von Jaguar Land Rover Austria. Erfreulicherweise sei es gelungen, die Lieferfähigkeit bei diesem Modell deutlich zu verbessern. Land Rover (inklusive Range Rover) verzeichnete heuer von Jänner bis Mai 885 Neuzulassungen; das entspricht einem Plus von 114,29 Prozent. Laut Auskunft des Importeurs verkaufen sich heuer auch der Range Rover Sport und der Defender sehr gut. Beim neuen Range Rover, der im Herbst präsentiert wird, sind für Frühjahr 2013 die ersten Auslieferungen geplant.

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Philipp Hayder

Ein Ende mit Schrecken ... ... ist besser als Schrecken ohne Ende. Zumindest dann, wenn es um die dramatischen Überkapazitäten in der europäischen Autoindustrie geht: Diese sind seit Jahren bekannt, doch unter dem Druck der Politiker haben die Hersteller bisher kaum gegengesteuert. Was passiert, wenn man an eine Werksschließung nur kaum zu denken wagt, zeigt die aktuelle Opel-Debatte. In Wahrheit müssen Fabriken geschlossen werden. Jedes weitere Zögern kostet am Ende noch mehr Arbeitsplätze, wie das Schicksal der verstaatlichten Industrie in Österreich bewiesen hat. Derzeit produzieren die europäischen Autobauer nicht einmal 7 von 10 technisch möglichen Autos. Selbst diese werden noch mit Rabatten, Kurzund Tageszulassungen in den Markt gedrückt. Die Folge: Als letztem Glied der Wertschöpfungskette bleibt dem Handel kaum mehr Luft zum Atmen. Vor diesem Hintergrund relativieren sich „Marktsteigerungen“ wie im Juni. In Wahrheit ist die Zeit zum entschiedenen Handeln längst gekommen.


s 45 umweltzone **GKUeberspächer okmue_Layout 1 04.07.12 12:56 Seite 1

Wirtschaft

Steuerplus statt Fahrverbot

Eine Bürgerbefragung soll über die Grazer „Umweltzone“ entscheiden. Die Wirtschaftskammer schlägt eine Alternative vor.

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Klaus Edelsbrunner, Josef Herk, Sabine WendlingerSlanina und Hermann Talowski (v. l.) haben Unterschriften gegen die Fahrverbote gesammelt

1.000 Unterschriften binnen 4 Wochen: Das war das Resultat einer Unterschriftenaktion, mit der die Wirtschaftsvertreter gegen die geplanten Fahrverbote mobil gemacht haben. Ab 15. Oktober dürften Dieselautos der Abgasklassen Euro 0, Euro 1 und Euro 2 sowie Euro-3-Diesel

ohne Partikelfilter nicht mehr in das Stadtgebiet einfahren. Rund 30.000 Fahrzeuge seien betroffen, sagt Landesgremialobmann Ing. Klaus Edelsbrunner: „Die Pendler sind bei dieser Berechnung noch gar nicht berücksichtigt.“ Wohl auch unter dem Eindruck der heftigen Kritik entschloss sich die Stadtregierung zu einer bis 15. Juli laufenden Bürgerbefragung. Bei mehr als 45.000 Teilnehmern werde man die Ergebnisse als bindend betrachten, verspricht man im Rathaus. In der Wirtschaftskammer begrüßt man die Befragung und hat zudem einen alternativen Ansatz ausgearbeitet: Laut diesem soll der Vorsteuerabzug künftig für alle betrieblich genutzten Pkws der Schadstoffklasse Euro 5 bzw. für alle Pkws mit einem Stickoxidausstoß von weniger als 140 Milligramm pro Kilometer gelten. Auf diese Weise könnten bis zu 50.000 Autos mit einer durchschnittlichen Jahresfahrtleistung von 20.000 Kilometern ersetzt werden, rechnet Edelsbrunner vor: „Im Idealfall ergäbe das also eine Milliarde gefahrene Kilometer mehr mit umweltfreundlichen (HAY) Fahrzeugen.“

Kalt und warm oder was? Stehen jahreszeitlich bedingt derzeit Klimaprodukte im Zentrum des Begehrens der Endverbraucher, so arbeitet Eberspächer bereits an besonders benutzerfreundlichen Startgeräten für Standheizungen.

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ereits seit einigen Jahren ist das Unternehmen am Klimasektor tätig. Rechtzeitig zum Beginn der heißen Jahreszeit wurden Kühlboxen mit einem Volumen von 15 bis 50 Litern in das Lieferprogramm aufgenommen. Diese tragbaren Minikühlschränke sind bei Campingfreunden, Autoreisenden und Berufskraftfahrern äußerst beliebt. Ob Cooltronic-Standklimaanlagen oder die vielfältig einsetzbaren mobilen Kühlcontainer – Eberspächer bietet für nahezu jede Anforderung und jeden Einsatzzweck eine passende Lösung. Das Thema Komfort ist für den Kauf einer Standheizung für viele Kunden das schlagkräftigste Argument. Sie muss möglichst leicht und schnell bedienbar sein. In die Herbstsaison startet das Unternehmen mit der neuen telefonischen Fernbedienung „EasyStart Call“. Für das Gerät ist eine Smartphone-App erhältlich, mit der die Eberspächer-Standheizung übersichtlich und bequem vom iPhone oder einem Gerät mit dem Betriebssystem

Android gesteuert werden kann. Die neue telefonische Fernbedienung wurde den veränderten Kundenbedürfnissen angepasst und wird den neuesten Entwicklungen auf dem Mobilfunkmarkt in vollem Umfang (LHO) gerecht.

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s 46 atp **GKU okmue_Layout 1 04.07.12 12:55 Seite 2

Wirtschaft

Verdientes Jubiläumsfest Seit exakt 25 Jahren gibt es die Einkaufsgenossenschaft ATP. Von 8 Firmen gegründet, gilt sie heute als stabile Nummer 2 am österreichischen Teilemarkt.

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ahrlich ein Grund, um Mitte Juni ausgiebig zu feiern: Zuerst stand in der Amstettner ATP-Zentrale ein Event für die Mitarbeiter der mittlerweile 23 Gesellschafter am Programm, danach fand im nahe gelegenen Neuhofen die traditionelle Jahrestagung statt. Dabei hatten alle Mitglieder die Gelegenheit, mit den Lieferanten „unter 4 Augen“ die kommenden Monate zu planen. „Mit marktgerechten Dienstleistungen sichern wir den Bestand unserer Mitglieder“, unterstrich Vorstand Erwin Leitner in seiner Rede. Die Bündelung des Einkaufs wird angesichts der Internationalisierung im Teilehandel immer wichtiger: Das erkennen viele Betriebe, sodass man bei ATP heuer noch mehrere Beitritte erwartet. Parallel soll der ab dem Gemeinschaftslager erwirtschaftete Umsatz, der 2011 mitgliederbereinigt um 7,7 Prozent gewachsen ist, „jedenfalls zweistellig“ steigen. Schon im Vorjahr wurden im Zentrallager im Tagesschnitt 30 Lieferungen mit 4.200 Positionen versandt. Die Fehlerquote lag bei weniger als 0,1 Prozent: eine Leistung, auf die Leitner und die 30 ATP-Mitarbeiter (davon 14 im Lager) zu (HAY) Recht stolz sind.

Zum „Lieferanten des Jahres“ wurde heuer Mahle (o., Ingo Hinnrichs als 2. und Hans-Ulrich Melchert als 3. v. l.) vor Victor Reinz (l., Alois Peller und Friedrich Wieder) sowie Van Wezel (u., Jürgen Rabsilber und Kurt Kerschl) gewählt

Dieter Steinbauer und Norbert Teffer, beide von Gates, durften nicht fehlen

Für Ruville kamen Lars Hahn und Rainer Weis, für KYB Hans-Jürgen Link nach Niederösterreich (o.) Thomas Michalzik (Coparts) mit den ATP-Mitarbeitern Andreas Schopf, Jürgen Gasselsdorfer und Anita Aigner (u.)

Gastgeber in Feierlaune: Hans Eisner, Chef der GAUI, mit den Vorständen Erwin Leitner und Roland Dworak

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s 48 carglass ***öamtc**GKU okmue_Layout 1 05.07.12 12:45 Seite 2

Wirtschaft

Maßgerecht für Führungskräfte Im Fahrtechnik Zentrum Teesdorf des ÖAMTC wird ab sofort ein weltweit neuartiges Programm zur Optimierung der Management Skills angeboten.

Mag. Alexandra Herzog betreut alle Kurse

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ag. Franz Schönbauer, Geschäftsleiter der ÖAMTC Fahrtechnik: „Wir wollen dabei weg von typischen gruppendynamischen Seminaren und kooperieren dabei mit Management-Trainerin Mag. Alexandra Herzog und dem

Wifi Management Forum. Dynamic Learning zielt dabei unter anderen auf Führungskräfte aus dem mittleren und oberen Management, wobei mit dem Autofahren bei einem Wissensbereich aus dem Alltag angesetzt wird.“ Durch die Beobachtung des Verhaltens, wie Teilnehmer in unerwarteten oder kritischen Fahrsituationen reagieren, kann der Trainer Schlüsse auf das Verhalten im Management-Alltag ziehen. Herzog: „Wir bieten handlungsorientiertes Lernen, wobei aus einem Problem eine Lösung gefunden werden soll. Das Auto soll dabei als Spaßfaktor eingesetzt werden, der als Wissenstransfer fungieren soll.“ Das Programm wendet sich laut Herzog an Führungskräfte, die Spaß an einem dynamischen Training haben und die Leistung ihres Teams steigern wollen, weiters an Personen, die Projekte leiten oder bald leiten werden sowie an all jene, die mit einem dynamischen Training ihre Arbeits- und Lebensqualität steigern wollen. Angeboten werden drei Seminare: • Aufbau und Führung eines High-PerformanceTeams • Situatives Führen von Projekten • Boxenstop (lernen, mit Stress umzugehen) (DKH)

Fachkompetenz zugekauft Carglass hat in Vorarlberg durch eine Akquisition nun das sechste Service Center installiert: Es handelt sich um den Autoglaserbetrieb Joe Kleber in Dornbirn.

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er Juli wurde der Autoglaser und Scheibenfolierer von Carglass SpA Zweigniederlassung Österreich einschließlich Standort und Mitarbeitern übernommen und punkto Werkzeug und Corporate Identity mit den Standards, die im Carglass-Netz bestehen, ausgestattet. „Wir treiben mit dieser Akquisition nicht nur die Expansion unseres Netzes in Österreich voran. Wir sind auch stolz, damit ein tolCarglass-ÖsterreichChef Uwe Artz, Joe Kleber und Oliver Prenkocevic, Leiter des Service Centers in Dornbirn (v. r.)

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les Unternehmen, das über die Vorarlberger Grenzen für seine Arbeit bekannt ist, als Ergänzung ins Carglass-Netzwerk aufnehmen zu können!“, sagt Uwe Artz, Geschäftsführer von Carglass in Österreich.

Joe Kleber wird Teil der Marke Welchen Wert Carglass darauf lege, dass der mittlerweile 60-jährige Joe Kleber auch weiterhin im Unternehmen tätig bleibe, zeige nicht nur die Tatsache, dass er in den nächsten Jahren Carglass helfen werde, die Marke weiter voranzubringen und die Region zu erschließen, betont Artz. Auf dem Dornbirner Betrieb wird daher künftig nicht nur die Carglass-Corporate-Identity prangen, sondern auch der – schon bisher bekannte – Zusatz „by Joe Kleber“. Dem bisherigen Inhaber war es darum gegangen, mit dem Schritt zu Carglass bei seinem Unternehmen die Nachfolge zu regeln. Für die weitere Expansion von Carglass in Österreich führt Artz nun bereits konkrete Gespräche, um in Linz und Innsbruck möglichst noch 2012 Service Center einzurichten. Im Westen Wiens und in Klagen(ENG) furt läuft die Standortsuche.

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s 50 motiondata eder **GKU okmue_Layout 1 04.07.12 12:58 Seite 1

Wirtschaft

„Alles halb so wild“ Manche Unternehmer schrecken vor einem Softwarewechsel zurück. Beim Autohaus Zöchling verlief der Umstieg auf Motiondata jedoch völlig reibungslos.

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eit 1965 gibt es den Familienbetrieb im niederösterreichischen Teesdorf, der neben seinem markenübergreifenden Gebrauchtwagenangebot als Partner von Toyota und Hyundai aktiv ist. Firmenchef Robert Zöchling und seine 18 Mitarbeiter haben jahrelang das Betriebssystem „Kfz2000“ genutzt, doch schlussendlich wurde ein zeitgemäßeres Programm unabdingbar. „Aufgrund der umfangreichen Abdeckung aller Anforderungen, darunter besonders die Schnittstellen zu Toyota und Hyundai, wie auch der langfristig abgesicherten Betreuung entschieden wir uns für Motiondata“, berichtet Zöchling. In der Folge wurden 12 Arbeitsplätze umgestellt und alle Daten aus dem Altsystem übernommen. Klingt

aufwändig? „Keineswegs“, lacht Zöchling: „Eigentlich hätte ich mir die Umstellungsphase viel komplizierter vorgestellt, aber da das ganze Projekt von Anfang an perfekt vorbereitet wurde, war alles halb so wild.“

Im Alltag bewährt

Schnelle Umstellung: Walter Eitler, Thomas Lehner und Petra Meichl (Firma Zöchling) mit Michaela Hirsch (Motiondata) und Peter Zöchling

Nach den ersten praktischen Erfahrungen lobt Zöchling ganz besonders die Integration des neuen „Hyundai Sales Assistant“. Aber auch Funktionalitäten wie Personal- und Auftragszeiterfassung, Depotverwaltung, Buchhaltungsüberleitung und die in vielen Bereichen integrierte SMS-Kommunikation erleichtern den täglichen Arbeitsablauf. Mit seiner Entscheidung für Motiondata ist der niederösterreichische Autohausbetreiber übrigens alles andere als ein Einzelfall: Heuer gab es bereits Neuaufträge im mittleren zweistelligen Bereich. Insgesamt kommt Motiondata auf mehr als 1.400 Kunden aus der Kfz-Branche. Darunter sind rund 760 Kunden, die wie Zöchling das komplette (HAY) Dealer Management System nützen.

Tradition unter einem Dach Bei Fahrzeugtransportern und Anhängern für diesen Zweck sind Algema aus Bayern und Fit-Zel aus Oberösterreich Benchmark. Unter dem Dach von Eder zeigen beide erhöhte Schlagkraft.

D

as international agierende Unternehmen mit Sitz in Tuntenhausen verfügt mittlerweile über eine dreißigjährige Erfahrung und zählt Fahrzeughersteller, Vertriebsgruppen, Pannendienste, Bergungsunternehmen, Fahrzeughändler und Lackierer zu den Kernkundengruppen. Die Spitzenstellung in der Abschlepptechnik wird durch kontinuierliche Investitionen abgesichert. Eder verfügt über eine große Erfahrung in der Leichtbautechnik – sowohl auf Aluminium- als auch Stahlbasis für geringes Eigengewicht. Hubert Gasperlmair, seit Kurzem als Vertriebsleiter für den Fahrzeug-

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bau verantwortlich, betont, dass im Anhängerbau ebenfalls auf praxisorientierte Lösungen gesetzt werde. Das hohe technische Niveau werde nicht nur durch zahlreiche Patente, sondern auch den stetigen Ausbau der Produktpalette und die Weiterentwicklung des Knowhow dokumentiert.

Komplettes Programm Vertriebsleiter Hubert Gasperlmair

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Zu den Highlights des Eder-Sortiments zählen etwa der dreiachsige Fit-Zel Duo (B. u. r.) und der Algema Blitzlader R (B. u. l.) Beide Modelle bestechen durch niedrige Ladehöhen und rasche Einsatzbereitschaft. Neu im Eder-Angebot befinden sich ferner der Aluminiumanhänger Algema X Trans und der Fit-Zel Speeder. (LHO)

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s 51 förch **GKU !hay sonstokmue_Layout 1 04.07.12 14:44 Seite 1

Wirtschaft

Tradition und Expansion Der Teile- und Werkstattspezialist Förch baut seine Aktivitäten in Österreich massiv aus. Das jüngste Beispiel ist die soeben eröffnete Filiale in Klagenfurt. Von Philipp Hayder

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eit 1977 betreibt Förch eine Tochterfirma in Österreich. Und das mit großem Erfolg: Die heimische Gesellschaft gilt als eines der erfolgreichsten Unternehmen in dem auf die Kfz- und Baubranche spezialisierten Konzern. Heuer könnte der hierzulande erwirtschaftete Umsatz von 30 auf 36 Millionen Euro steigen, mittelfristig sind weitere deutliche Zuwächse geplant. Ein Eckstein der Strategie: die deutliche Ausweitung des Filialnetzes.

Neu am Südring Erst im Mai wurde in Brunn am Gebirge ein neues Regionalcenter für den Großraum Wien in Betrieb genommen. Ende Juni folgte die offizielle Eröffnung in Klagenfurt: Die am Südring gänzlich neu errichtete Filiale, in der 2 Mitarbeiter beschäftigt werden, umfasst rund 300 Quadratmeter Lager- und Verkaufsfläche. Laufend werden 6.000 Artikel vorrätig gehalten. „Neben den Verkaufsräumlichkeiten bietet der Standort auch Platz für Schulungen und Kundenveranstaltungen“, erläutert Vertriebsleiter Gerhard Pickl.

Gerhard Pickl, Kfz-Verkaufsleiter Johann Krassnitzer und Erich Gerner (v. l.) in Klagenfurt

Leidenschaft zum Auto: Mit dem Renn-Porsche zieht Förch viele Blicke auf sich

Übersiedlung in Salzburg Zwei weitere Neuerungen im Filialnetz stehen unmittelbar bevor: Noch im Juli soll der Shop in Salzburg vom Firmensitz in der Röcklbrunnstraße in die Vogelweiderstraße übersiedeln. An der nahe der Autobahnabfahrt Salzburg-Nord gelegenen Adresse wird ein rund 400 Quadratmeter großes und voraussichtlich 3 Mitarbeiter beschäftigendes Verkaufshaus eingerichtet. „Dafür entsteht an der Zentrale ein modernes Schulungs- und Kom-

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petenzzentrum für Mitarbeiter und Kunden“, so Kfz-Produktmanagerer Erich Gerner.

Weitere Expansion geplant Mit Klagenfurt, Brunn am Gebirge und den künftig zwei Salzburger Adressen verfügt Förch über 4 österreichische Standorte. Die Expansion ist damit freilich noch nicht zu Ende: In Linz soll in den kommenden Monaten eine neue Filiale eröffnet werden, außerdem ist eine Niederlassung in Graz geplant. Parallel werde auch der derzeit 131 von insgesamt 160 Mitarbeitern umfassende Außendienst deutlich wachsen, kündigen Pickl und Gerner an: „Kundennähe wird bei Förch eben groß geschrieben.“

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s 52 autoind.-eurotax **GKU autorola okmue_Layout 1 05.07.12 12:48 Seite 1

Wirtschaft

Der Fluch der Überkapazität Nach wie vor werden viel mehr Autos produziert, als verkauft werden können: eine Trendwende ist nicht in Sicht.

2007 und 2011 die Kapazitäten um 26 Prozent, der Personalstand um 19 Prozent und die Händlerzahl um 27 Prozent reduziert worden sind.

Keine Entspannung in Sicht

D

ie Überkapazität ist ein Thema, das die europäische Automobilindustrie einfach nicht in den Griff bekommt“, weiß Steffen Schick, Chef der internationalen „Global Services Division“ von EurotaxGlass’s. Die nackten Zahlen: Während ein Werk zu 80 bis 85 Prozent ausgelastet sein müsste, um profitabel zu sein, liegt die durchschnittliche Auslastung derzeit nur bei 60 Prozent. Eine Nachfrageerholung ist kaum in Sicht und auch so radikale Maßnahmen wie in den USA scheinen in Europa unmöglich. Dort schreiben Hersteller und Händler wieder schwarze Zahlen, nachdem zwischen

Der Druck auf die Automärkte – und damit die Vertragsbetriebe – hält also an. In den kommenden Jahren könnte er sogar noch stärker werden, erklärte Schick beim jüngsten Pkw-Branchengespräch von EurotaxGlass’s: „Bislang litten Premiumhersteller noch verhältnismäßig wenig dank der Nachfrage aus China, aber auch dort wird es in weniger als 5 Jahren zu Überkapazitäten kommen.“ (HAY)

Steffen Schick (l.) und Max A. Weißensteiner beim jüngsten Branchengespräch von EurotaxGlass’s

Vermarktung via Internet

E

inen Importeur hat René Buzek, ÖsterreichChef von Autorola, bereits „an der Angel“ – auch wenn er noch keine Details nennen darf. Bereits im Laufen ist auch die Kooperation mit Netcar. „Dort wird ein gewisser Anteil der Fahrzeuge im Wochenrhythmus über die von uns gemanagten Auktionen verkauft“, sagt Buzek: „Meist handelt es sich um exklusive Fahrzeuge aus dem Premiumsegment.“ Als neue Kooperationspartner bei den Auktionen laufen derzeit Gespräche mit Importeuren und Flottenbetreibern: „Auf diesem Weg können vor allem Mitarbeiter- und Pressefahrzeuge an die eigene Handelsorganisation vermarktet werden.“ Für jene Händler, die mitbieten wollen, gibt es dann verschiedene Möglichkeiten: Sie können entweder bei der Auktion mitsteigern oder die Direktkauffunktion nutzen – ein System, das in ähnlichem Rahmen auch von eBay genutzt wird. Zugänglich ist das System nur für jene, die ein Password haben; so kann der Verkauf vor unliebsamen Mitbewerbern geschützt werden.

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Autorola will mit den sogenannten „Branded Sites“ Importeure ansprechen, die ihre Mitarbeiter-, Flotten- und Dienstfahrzeuge verkaufen wollen.

René Buzek, Managing Director von Autorola

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Autos auch aus Griechenland Laut Buzek läuft das Geschäft mit den Fahrzeugauktionen derzeit sehr gut: Relativ neu im Angebot sind Autos aus Griechenland, wo es angesichts der Wirtschaftskrise viele Leasingrückläufer gibt – vom billigen Fiat Punto bis zum relativ (MUE) neuen BMW X5 ist alles dabei.

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s 53 remus ***GKU okmue_Layout 1 04.07.12 13:01 Seite 1

Wirtschaft

Künstlichen Lärm erzeugen Hybrid- und Elektroautos sind konstruktionsbedingt leise: Daher will Remus diese Fahrzeuge mit „künstlichen Geräuschen“ ausstatten.

N

och ist die Zahl der Elektroautos relativ überschaubar, doch bei den elektrisch betriebenen Mopeds und Motorrädern sieht es schon ganz anders aus. Und da auch Hybridfahrzeuge sehr leise unterwegs sind, wenn sie durch den Elektromotor angetrieben werden, erwartet man sich bei Remus ein ertragreiches Geschäft für die Zukunft, wobei Sportabgasanlagen für Pkws und Auspuffe natürlich auf lange Sicht weiterhin das Kerngeschäft bleiben werden. In der Unternehmenszentrale in der Steiermark wird jedenfalls schon seit rund zwei Jahren eifrig geforscht. Ziel der Techniker ist es, dass die Fahrzeuge künstliche Geräusche erzeugen, durch die vor allem Fußgänger auf eine herannahende mögliche Gefahr aufmerksam gemacht werden.

Nachrüstlösungen oder Soforteinbau Einige Monate wird es noch dauern, bis die finalen Ergebnisse präsentiert werden können. „Wir wollen bis Jahresende die Dauertests abschließen und Anfang 2013 auf den Markt kommen, wenn alles klappt“, heißt es im Unternehmen. Über den Stand der Verhandlungen mit möglichen Partnern unter den Fahrzeugherstellern will man

Die neue Erfindung ist auch für Elektroroller gedacht

Angelika Kresch hofft auf zusätzliche Verkäufe

momentan noch nicht sprechen. Geplant sind jedenfalls Nachrüstlösungen ebenso wie Systeme, die gleich in der Fabrik in neue Autos eingebaut werden. Einen Preis hat Remus für sein System bereits erhalten: Vom Verkehrsministerium wurde Remus im November 2011 mit dem 2. Platz beim Staatspreis für Mobilität in der Kategorie „Sicher (MUE) E-Mobil“ ausgezeichnet.


s 54-55 automechanika **GKU okmue_Layout 1 04.07.12 13:02 Seite 2

Wirtschaft

Vorbereitungen auf Hochtouren Europas wichtigste Messe für Werkstattzubehör und Fahrzeugreparatur rückt unaufhaltsam näher: Wir bieten schon jetzt einen ersten Überblick, was Sie auf der Automechanika in Frankfurt erwartet. Von Mag. Heinz Müller

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och lassen sich längst nicht alle Hersteller entlocken, was sie auf ihren Ständen im Messezentrum Frankfurt den Fachbesuchern zeigen werden, auch die Homepage der Veranstalter war bei Redaktionsschluss nur dürftig mit Informationen bestückt. Die Tore der Automechanika öffnen sich am 11. September um 9 Uhr; eine Bilanz über die Messe kann dann am 16. September um 17 Uhr gezogen werden. Beginnen wir bei Bosch – jenem Unternehmen, an dem wohl jeder Fachbesucher interessiert ist. Doch da heißt es umdenken: Denn erstmals zeigt Bosch seine Produkte nicht mehr am Stammplatz in Halle 8, sondern ist in die Halle 9.0 übersiedelt. Der Vorteil dabei: 2.800 Quadratmeter bieten die Chance, erstmals alle Marken unter einem Dach zu präsentieren. Ob Prüftechnik, Diagnose, Werkstatttechnik, Werkstattkonzepte, Ersatzteile oder Dienstleistungen – da werden sich die Besucher schon vorab einen genauen Plan zurechtlegen

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müssen. Welche Neuheiten sich Bosch für die Automechanika ausgedacht hat, ließ sich das Unternehmen vorerst noch nicht entlocken.

Waschspezialisten im Freigelände Weiters in Halle 9 werden unter anderem Waeco, Continental, Schaeffler und OMCN vertreten sein. Generell lässt sich sagen, dass der Westteil des Messegeländes einen guten Überblick zu den Bereichen Werkstattausrüstung und Werkzeuge (Hallen 8 und 9.0) sowie Karosserie-Instandsetzung und Lack (Halle 11) bietet. Waschen und Pflege sind in der Halle 10 sowie im Freigelände Südwest angesiedelt.

Energiesparende Lackieranlagen Hier sind also unter anderem auch die WaschSpezialisten von Christ zu finden: Sie wollen auf der Automechanika auf etwa 1.000 Quadratmetern einen Überblick über ihre Portalwaschanlagen, Waschstraßen und Selbstbedienungs-Waschplätze bieten. So wird unter anderem die neueste Version der Portalwaschanlage Sirius gezeigt. Auf energiesparende Lackieranlagen jeglicher Größe spezialisiert hat sich Sehon: Auf der Automechanika will man die neue Spitzenanlage SE Futura Öcoplus der Fachwelt präsentieren. Es handelt sich dabei um eine kombinierte Lackierund Trockenkabine, die laut Angaben des Produzenten im Vergleich zu herkömmlichen Anlagen bis zu 70 Prozent der Energiekosten einspart. Einen ganz anderen Bereich stellt ZF Services in den Mittelpunkt, nämlich das umfassende Ser-

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s 54-55 automechanika **GKU okmue_Layout 1 04.07.12 13:02 Seite 3

Wirtschaft vice-Angebot für Werkstätten (etwa das neue Werkstattkonzept ProTech). Das umfangreiche Ersatzteilprogramm wird ebenso vorgestellt wie der Bereich Getriebereparatur und Aufarbeitung. Besucher können schon vorab einen Termin mit den Fachleuten vereinbaren.

Keilriemen für kompakte Motoren Es ist nur ein relativ kleiner, aber umso wichtigerer Teil des Autos – der Riemen: Hier will Gates bei der Automechanika den Micro-V-Riemen präsentieren. Dieser wurde speziell für leistungsstarke, kompakte Motoren entworfen, wie sie heute in Autos eingebaut werden. Im Anschluss an die Messe soll der neue Keilrippenriemen erhältlich sein. Ebenfalls in Frankfurt zu sehen werden die neuesten Steuerriemenkits mit Wasserpumpe. Durch technische Seminare und Bulletins sowie ein Fehlerbehebungshandbuch soll der Support von Gates weiter ausgebaut werden.

Großer Stand, hübsche Hostessen Beim Motoröl- und Additivspezialisten Liqui Moly, seit Jahren auch in Österreich erfolgreich, versteht man den Stand auf der Automechanika nicht zu Unrecht als „Visitkarte des Unternehmens“: Auf exakt 418 Quadratmetern wollen die Ulmer die ganze Vielfalt an Produkten, Konzepten und Dienstleistungen präsentieren: Neu ist beispielsweise ein Additiv für Dieselpartikelfilter, auch die Reparatursysteme für Verbundglasscheiben in Pkws, Lkws und Bussen sind auf der Automechanika erstmals zu sehen. Insgesamt um-

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fasst das Sortiment schon jetzt 4.000 Artikel. Nicht zuletzt mit den Messehostessen will Liqui Moly möglichst viele Besucher auf seinen Stand in die Halle 9.1 locken. Alldata wird ab der Automechanika in Frankfurt vorselektierte, exemplarische Reparaturdaten von Mercedes, BMW und Ford den Werkstätten zur Verfügung stellen. Noch wird an den letzten Details getüftelt, doch bis zur Automechanika soll alles fertig sein.

Batterieladesysteme für die Werkstätten Fronius will auf der Automesse seine neuesten Entwicklungen im Bereich der Batterieladesysteme zeigen – und zwar ausgehend von Volkswagen(setzt in den Betrieben auf einheitliche Standards). Abgedeckt werden dabei alle Bereiche: die Fahrzeug-Diagnose ebenso wie die Überprüfung der Batterie beim „Pickerl“ oder die Präsentation der Autos im Schauraum. Denn wer nicht für eine durchgehende und gleichbleibende Stromversorgung achtet, riskiert die Gefahr von Schäden an den Steuergeräten. Bei ContiTech konzentriert man sich heuer in Frankfurt auf Antriebssysteme für den Automotive Aftermarket und auf Luftfedern für Nutzfahrzeuge. Erhältlich sind unter anderem Kits mit Zahnriemen und Wasserpumpe sowie mit Keilrippenriemen und Torsionsschwingungsdämpfer. Bleibt noch ein Blick zu Wulf Gaertner Autoparts, wo man mit Meyle sowie der Premiummarke Meyle-HD Produktneuheiten und künftige Sortimentserweiterungen präsentieren wird.

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s 56 autozum *** okmue_Layout 1 05.07.12 12:56 Seite 2

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Größer denn je Die Vorbereitungen für die AutoZum im Jänner 2013 in Salzburg laufen auf Hochtouren – unter anderem wird eine neue Halle „bespielt“.

N Messeleiter Ing. Andreas Wetzer freut sich vor allem über mehr Übersichtlichkeit in der neuen Halle 10

ur noch ein halbes Jahr – dann wird Salzburg wieder zu einem Mekka für Österreichs Werkstattszene: Nach dem messelosen Jahr 2012 öffnet die AutoZum vom 16. bis 19. Jänner ihre Tore – und das mit einem völlig neuen Erscheinungsbild. Erstmals wird die neue Halle 10 auch für die Aussteller aus der Werkstatt- und Autozubehörbranche geöffnet. „Sie ersetzt die bisherigen Hallen 10 bis 15 und ist im Stil der Wiener Messehallen errichtet“, sagt Messeleiter Ing. Andreas Wetzer: Rund 15.000 Quadratmeter stehen in dieser neuen Halle zur Verfügung; insgesamt wird die Ausstellungsfläche auf der AutoZum etwa 32.000 Quadratmeter umfassen.

Mehr Buchungen, mehr Platz Man sei mit der momentanen Buchungssituation sehr zufrieden, meint Wetzer. „Nach derzeitigem Stand liegen die Buchungen deutlich über dem Ergebnis von 2011. Man kann aber noch nicht sagen, ob das nur zeitlich verschoben ist oder ob wir viel neues Potenzial abschöpfen können.“

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Im Moment gebe es jedenfalls etwa 50 Aussteller, die 2011 nicht dabei gewesen seien, sagt Wetzer. Insgesamt rechnet er mit rund 350 Ausstellern, die ihre Produkte präsentieren werden. „Die Erfolgsstory AutoZum geht also definitiv weiter.“ Es sei erfreulich, dass die Kunden ihre Kräfte auf ein zweijähriges Niveau bündeln. Die Fachmesse in Salzburg wird bereits seit 37 Jahren abgehalten und findet übrigens 2013 nur wenige Tage nach der Vienna Autoshow (10.–13. Jänner) statt. Das bisherige Ausstellungsspektrum wird 2013 durch Nutzfahrzeug-Teile und -Ausrüstung sowie durch ein verstärktes Angebot der Lackindustrie erweitert. Traditionell richtet sich die Messe neben Werkstätten an Autohändler, Spengler, Abschleppdienste, Tankstellenbetreiber, Autoelektriker, Fahrzeugbauer, den Ersatzteile- und Zubehörhandel, an Lackierereien und Reifenhändler. Bei der AutoZum im Jahr 2011 waren 325 Aussteller aus 12 Ländern aufgetreten; 24.211 Fachbesucher hatten sich die Messe nicht entgehen (MUE) lassen.

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s 57 ms design**GKUWirtschaft okmue_Layout 1 04.07.12 13:21 Seite 1

Wirtschaft

Für jeden Geschmack etwas MS Design plant, in Autohäusern eine eigene „MS Styling World“ einzurichten. Dazu will man in den nächsten Monaten Partner in ganz Österreich suchen. Wir berichten exklusiv.

D

ie Idee ist revolutionär und hat für die Autohausbesitzer und für MS Design gleichermaßen Vorteile: Denn wenn das System umgesetzt ist, profitieren beide Partner von einem Zusatzgeschäft. Die wichtigsten Kernpunkte: Das Konzept ist markenübergreifend, kann also in den Autohäusern unterschiedlichster Hersteller eingesetzt werden. Laut Mag. Michael Peintner, Marketingleiter von MS Design, bietet man derzeit Produkte für VW, Ford, Seat, Fiat und Toyota an; Stylingpakete und Leistungssteigerungen für weitere Marken sind bereits in Arbeit.

Verschiedene Produktlinien Was ist das Besondere an der „MS Styling World“? Die Fahrzeuge erhalten im Autohaus einen ganz speziellen Platz: „Je mehr, desto besser ist die Wirkung“, meint Peintner: „Aber 40 bis 50 Quadratmeter sind quasi Pflicht. Darunter macht es keinen Sinn.“ Auf dieser Fläche können die unterschiedlichsten Modelle präsentiert werden. MS Design plant dazu eigene Produktlinien, die ausschließlich über Autohäuser zu bestellen sind: Dazu will man die jeweiligen Zielgruppen speziell

MS Design will in den Autohäuser ein eigenes Platzerl, um die Produkte präsentieren zu können – das ergebe viel zusätzliches Geschäft, versprechen die Designer

ansprechen, etwa die jungen Autofahrer mit dem Programm „Colour“ und die sportlichen, nicht ganz so progressiven Kunden mit der Linie „Dynamic“. Demnächst will MS Design mit der Suche nach Partnern unter den Autohäusern beginnen: „Wir erwarten uns Interessenten in einem zweistelligen Bereich“, sagt Peintner: Den Autohäusern wird ein strikter Gebietsschutz zugesichert. Um Endkunden immer wieder anzusprechen, können die Autohäuser die „Styling World“ auch je nach Saison ändern. Ein Probelauf in einem Testautohaus hat ergeben, dass – etwa bei einem Fiat 500 – rund 10 Prozent aller Verkäufe dieses Modells auf das im Schauraum ausgestellte Fahrzeug mit speziellem Styling von MS Design entfal(MUE) len sind.


s 58 victor reinz ***christ okmue_Layout 1 04.07.12 13:22 Seite 2

Gewerbe

Anbaukits für Turbolader Dana stellt auf der Automechanika neue Turbolader-Anbaukits der Marke Victor Reinz für den Aftermarket vor.

M

it aktuell über 800 Applikationen und 170 Referenzen setzt Dana mit Victor Reinz als führenden Dichtungsspezialisten neue Maßstäbe im Ersatzteilgeschäft für TurboladerAnbau-Kits. Dieses Angebot für Pkw, Nutz-, „OffHighway“- und Agrar-Fahrzeuge bietet optimale Lösungen für alle Herausforderungen rund um den Turboladeraustausch. Auf der Packung sind jeweils Modellversion und Motortyp verzeichnet; in der Packung findet der Monteur alles, was für seine Arbeit erforderlich ist, und zwar in höchster Materialqualität. Stiftschrauben und Muttern etwa erfüllen die DIN-Normen 10.9 und 8.8 für hochwarmfeste Materialien. Bei den Anbau-Kits von Victor Reinz handelt es sich um leistungsstarke Pakete für Handel und Werkstätten, die perfekt auf den Austausch von Turboladern abgestimmt sind. Die individuell für jeden Turbolader konfigurierten Kits enthalten alle Dichtungen und Bauteile, die für die sichere und fachgerechte Montage erforderlich sind. Das

Alles, was dazu gehört, plus Additiv fürs Öl

Angebot wird kontinuierlich erweitert. Vor der Inbetriebnahme muss die Ölbohrung vollständig befüllt werden, um ein Trockenlaufen des Turboladers zu verhindern. Das Dana-Additiv Reinzoadd auf Molybdändisulfid-Basis (MoS2) sorgt auf allen reibenden und gleitenden Flächen für einen hoch belastbaren Gleitfilm zur Verringerung von Reibung und Verschleiß. Es verfügt über optimale Notlaufeigenschaften und gewährleistet eine extra lange Lebensdauer des damit behandelten Turboladers. (LHO)

Bewährte Partnerschaft Mit der 2. Waschanlage von Christ für den Werkstattbedarf hat Andreas Graf (Kirchberg/ Wagram) die 2005 begonnene Kooperation mit Verkaufsleiter Erich Dragosits prolongiert.

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raf betonte, dass für ihn zwei Faktoren für die Treue zu Christ gesprochen haben: Einerseits die hervorragenden Erfahrungen mit dem deutschen Produkt, der Betreuung durch Dragosits und dem prompten Service; andererseits die Empfehlungen von Branchenkollegen, die mit Christ-Anlagen ebenfalls beste Ergebnisse erzielt haben. Andreas Graf leitet seit 2007 den von Vater Otto Graf gegründeten Betrieb, der mit den Marken Ford und Hyundai im Vorjahr 405 Neuwagen und 340 Gebrauchtwagen verkauft hat. Das Hauptgeschäft macht er mit Service und Reparatur. Sauberkeit ist bei der Übergabe der Fahrzeuge mittler-

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weile eine Selbstverständlichkeit. Neuerdings werden Fahrzeuge nach dem Service ausgesaugt, damit die Kunden ein Gefühl für die Sorgfalt bekommen, mit der bei Graf gearbeitet wird. Dass Dragosits in seinem Verkaufsgebiet das Autohaus-Geschäft dominiert, stellt dem Hundeliebhaber ein gutes Zeugnis aus: Neben der passenden „Chemie“ sind Produkt- und Servicequalität von Christ (LHO) ausschlaggebend.

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s 59 Senior Auto-Experten *** okmue_Layout 1 04.07.12 13:25 Seite 1

Wirtschaft

Die Zweit-Karriere mit 60+ Um den Mangel an Experten abzufedern, greifen immer mehr Firmen auf Manager zurück, die bereits in Pension sind. Von Mag. Heinz Müller

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ipl.-Ing. Wolf Vetter aus Graz ist das, was man landläufig einen „rüstigen Pensionisten“ nennt: Der 61-Jährige tourt mit seinem Fahrrad durch die Steiermark und manchmal quer durch Europa, er segelt, arbeitet im Garten. Doch dann, wenn das Wetter nicht mehr mitspielt, juckt ihn die Lust am Arbeiten: „Auch heuer werde ich ab November wieder meine Kenntnisse nutzen. Schauen wir, was auf mich zukommt.“ Vermittelt wird der ehemalige MercedesManager von der Firma ASE mit Sitz in Mannheim: ASE ist die Abkürzung für „Associated Senior Experts“; das Unternehmen hat sich seit seiner Gründung vor drei Jahren zu einem wichtigen Vermittler von anerkannten Branchenprofis entwickelt. „Wir haben zurzeit 1.400 Personen im Portfolio“, sagt ASE-Gründer Dipl.-Kfm. Steffen Haas: „95 Prozent von ihnen kommen aus Deutschland, der Schweiz und Österreich.“ Sein Geschäft verdankt Haas der großen Nachfrage aus der Auto-Zulieferindustrie: „Ein typischer Kunde ist ein mittelständisches Unternehmen mit rund 500 Beschäftigten, das nicht in München sitzt, sondern im Schwarzwald oder in der Schwäbischen Alb.“

ten stets in die Steiermark. Unter anderem war er als Experte für Materialwirtschaft beim Mercedes Actros tätig: „Ich musste schauen, dass alle Bereiche zu einem bestimmten Starttermin zusammenkommen.“ Außerdem organisierte Vetter für den Daimler-Konzern einen Welt-Einkaufsverbund für Lkws (mit Freightliner in den USA und Fuso in Japan); zuletzt war er im Bus- und Lkw-Werk von Mercedes in der Türkei tätig und ging dann in Pension.

Wer rastet, der rostet

Dipl.-Kfm. Steffen Haas vermittelt mehr als 1.400 Branchenprofis. Einer davon ist Dipl.Ing. Wolf Vetter (oben vor der Besteigung des Elbrus in der Türkei).

Kleinere Firmen haben schlechte Karten Bisher hätten diese Firmen (auch jene aus Österreich) ihren Nachwuchs aus dem lokalen Umfeld rekrutiert, doch durch die größere Mobilität wirkt sich der Standortnachteil aus: „Die jungen Menschen arbeiten lieber bei einer Firma in einer großen Stadt. Und mittelständische Unternehmen, die sich an den Universitäten in einer Reihe mit Magna, Bosch und BMW anstellen, haben oft schlechtere Karten.“ Hier greift ASE ein. Vetter arbeitete von 1979 bis 1989 für Mercedes in Graz an der G-Klasse mit. Seine Frau blieb in Graz, er pendelte von seinen späteren Einsatzor-

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Von einem Bekannten wurde Vetter die Firma ASE empfohlen: „2010 hat BorgWarner in Heidelberg einen Interimsmanager gesucht, weil man dort ein Werk schnell hochgefahren hat. Ich bin dort geblieben, bis man nach fünf Monaten einen Einkaufsleiter gefunden hat.“ Von November 2011 arbeitete Vetter dann in Erfurt; der ursprünglich geplante Einsatzzeitraum bis Ende Februar 2012 wurde um zwei Monate verlängert. Jetzt ist Zeit, um die Pension zu genießen. Was der Grund für seine ständigen Engagements sei? Vetter: „Ich möchte nicht einrosten, auch die sozialen Kontakte sind gut. Außerdem ist es fein, wenn man seine Erfahrungen an junge Kollegen weitergeben kann.“ Finanzielle Motive seien es jedenfalls nicht, die ihn von Graz nach Heidelberg, Erfurt oder sonst wohin locken, versichert Vetter.

Zwei bis drei Monate pro Jahr Das bestätigt auch Haas. Als Grundvoraussetzung, bei ASE tätig zu werden, nennt er regelmäßige Einsätze: „Mindestens einmal pro Jahr für jeweils zwei bis drei Monate. So bleibt man fachlich fit. Denn wenn jemand fünf Jahre im Ruhestand ist und nichts gemacht hat, dann ist er endgültig draußen.“

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s 60 einstieg gewerbe **GKU okmue_Layout 1 04.07.12 13:00 Seite 1

„Ein Arbeitsplatz, der keine Wünsche offen lässt“, sagt Franz Lettner auf Seite 63 über die neue Birner-Zentrale.

„Ein wichtiges Preissignal bei Audi“, urteilt Stefan J. Hutschinski auf Seite 65.

Gewerbe eCall: Warnung vor Monopolisierung Das Europäische Parlament hat im Juni die EU-Kommission aufgefordert, das automatische Fahrzeugnotrufsystem „eCall“ tatsächlich ab 2015 für alle Neuwagen vorzuschreiben. Dies soll als Basis für weitere Telematiklösungen, etwa für Reparaturmanagement oder Flottenverwaltung, dienen. „Umso wichtiger ist die Forderung des EU-Parlaments, laut der eCall auf einer allgemein zugänglichen, offenen und sicheren Plattform basieren muss“, sagt Ing. Mag. Bernhard Dworak, Obmann des Verbands freier Teilehändler (VFT). Die europäische Teilehändlervereinigung FIGIEFA bezeichnet bisherige Telematiksysteme „im Allgemeinen als ,Black Box‘, völlig unzugänglich für unabhängige Reparaturdienstleister“. Die Politik müsse „eine Monopolisierung des Marktes für Ersatzteile, Reparatur, Wartung und Flottenmanagement“ verhindern.

Beste Lehrlinge der Karosseriebauer Aus dem 22. Bundeslehrlingswettbewerb der Karosseriebautechniker ging als Sieger Jan Wenger mit 524 Punkten aus dem Lehrbetrieb Manfred Ellensohn in Rankweil hervor. Dicht gefolgt von Martin Winkler als Zweiter mit 521 Punkten aus dem Lehrbetrieb Iveco Magirus Brandschutztechnik in Kainbach (Steiermark) und Abdulla Ramani als Dritter mit 511 Punkten aus dem Lehrbetrieb Tretton in Wien-Favoriten. Austragungsort der von der Bundesinnung der Karosseriebautechniker, Karosserielackierer und der Wagner gemeinsam mit der Fachvertretung Vorarlberg organisierten Veranstaltung war die Landesberufsschule Bregenz 2. Bundesinnungsmeister Arthur Clark beglückwünschte auf dem Bodenseeschiff „MS Alpenstadt Bludenz“ die Jugendlichen zu ihren hervorragenden Leistungen und schloss in sein Lob diejenigen ein, die es „diesmal nicht bis aufs Podest geschafft haben“.

Straßhof: John kauft Sigwald Reifen John (Salzburg) übernimmt per 1. August den kompletten Standort von Sigwald in Straßhof. Während Prok. Peter Pfnür (B.) anstelle des Raasdorfer Standortes seine 35. Österreich-Filiale für John etablieren wird, erlischt nach 32 Jahren der A-Händlervertrag von Sigwald mit Citroën; Geschäftsführer Herbert Sigwald konzentriert sich künftig auf den Stammsitz in der Triester Straße 208 in Wien-Liesing: Dort gibt es einen Reifenbetrieb (TRT-Partner) sowie Handel und Service der Marke Peugeot. Über den Kaufpreis herrscht Stillschweigen, das Personal wird abgefertigt und entlassen. Teile davon sollen von John übernommen werden. Aus dem Umfeld des Sigwald-Personals ist die Absicht zu hören, in dem von John im Herbst 2012 geräumten Raasdorfer Objekt einen Reifendienst einzurichten.

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Mag. Heinz Müller

Ein Hoch auf die Techniker! Es war eine interessante Übersicht, die Ende Juni veröffentlicht wurde. Erstmals wurde erhoben, welche Hauptursachen die 6.491 Verkehrsunfälle im 1. Quartal dieses Jahres hatten. Die Polizisten, die an die Unfallstelle gerufen werden, sind nämlich seit Jahresbeginn dazu angehalten, ihre Einschätzung über den vermutlichen Grund des Unfalls abzugeben. Kurz gesagt: Die Uniformierten stellen den österreichischen Kfz-Technikern zumindest indirekt ein sehr gutes Zeugnis aus. Denn nur jeder zweihundertste Unfall ist auf einen technischen Defekt bzw. auf mangelnde Ladungssicherung zurückführen. Anders gesagt: Bei den regelmäßigen Überprüfungen haben die Kfz-Techniker dank ihrer guten Ausbildung fast alle Fehler gefunden, die später zu einem Unfall führen hätten können und damit Menschenleben gerettet. Übrigens: Hauptursache für die Unfälle sind Unachtsamkeit/Ablenkung (29,0 Prozent) vor Vorrangverletzung (25,1 Prozent) und zu hohem Tempo (21,6 Prozent).


s 61 eu-pickerl **GKUokmue_Layout 1 04.07.12 13:28 Seite 1

Gewerbe Die EU will die Intervalle für die wiederkehrende Begutachtung vereinheitlichen. Ist das für die Kfz-Betriebe eine Gefahr oder doch eine Chance?

Ü

ber zehn Jahre ist es her, dass die (ansonsten kaum in Erinnerung gebliebene) Verkehrsministerin Dr. Monika Forstinger die jährliche §-57a-Überprüfung durch den „3-2-1-Rhythmus“ ersetzt hat. Jetzt könnte die nächste Neuregelung bevorstehen: Bis 2015 möchte EU-Verkehrskommissar Siim Kallas die von Land zu Land völlig unterschiedlichen Prüfintervalle ver-

Alle Jahre wieder einheitlichen. Die erste Überprüfung soll künftig nach 4 Jahren, eine weitere nach 2 Jahren und jede weitere Kontrolle dann jährlich stattfinden. Sofern ein Fahrzeug binnen der ersten 4 Jahre eine Laufleistung von 160.000 Kilometern erreicht, sind eine vom Fahrzeugalter unabhängige Erstüberprüfung und in der Folge jährliche „Pickerl“ vorgesehen.

„60.000 statt 160.000 Kilometer“ Der auf „4-2-1“ hinauslaufende EU-Vorschlag bedeutet auf den ersten Blick eine weitere Verlängerung. „Das ist völlig praxisfremd“, kritisiert Komm.Rat Friedrich Nagl, Bundesinnungsmeister der Kfz-Techniker. Zu begrüßen sei aber, dass immerhin „der Zusammenhang zwischen regelmäßigen Überprüfungen und Verkehrssicherheit erkannt wurde“.

Ähnlich äußert sich Komm.-Rat Mag. Dr. Gustav Oberwallner, stellvertretender Bundesgremialobmann des Fahrzeughandels: „Die geplante Harmonisierung ist ein logischer Schritt gegen die sehr unterschiedlichen nationalen Regelungen. Im Siim Kallas, VerInteresse der Verkehrssikehrskommissar cherheit sollte die jährliche der EU Überprüfung aber sicher wesentlich früher, etwa schon bei 60.000 bis 80.000 Kilometern, einsetzen.“ Sein Denkansatz: Wenn schon „1-1-1“ nicht wiederkehrt, sollte man zumindest die Vielfahrer möglichst häufig in die Werkstät(HAY) ten bitten. .

Branchenvertreter Mag. Dr. Gustav Oberwallner


s 62 federal mogul *** okmue_Layout 1 04.07.12 13:28 Seite 2

Gewerbe

Motorkompetenz im Fokus Federal Mogul ist als international aufgestellter Teilekonzern und Technologieversorger für OE und IAM mit rund 41.000 Beschäftigten, Standorten in aller Welt und einer Fülle von Eigenmarken eine Macht. Von Dr. Lutz Holzinger

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or Kurzem hat das Unternehmen die internationale Fachpresse zu einem Technologietag nach Nürnberg eingeladen. Dort ist die Produktion von Kolben für Dieselmotore und das einschlägige Entwicklungszentrum angesiedelt. In der Veranstaltung wurde das Thema „fortgeschrittene Technologien für sauberere Motoren“ in dem Mittelpunkt gestellt. Federal Mogul ist im Ersatzteilbereich mit den Marken Champion (Zünd- und Glühkerzen, Scheibenwischer) und Ferodo (Bremsbeläge) eine bekannte Größe. Das Unternehmen bedient jedoch mit einem umfangreichen Angebot von weiteren Spezialmarken zahllose Zulieferbereiche der Automobilindustrie und des Aftermarkets.

Im Detail liegt die Kunst

Nüral – die Kolbenmarke von Federal Mogul Bild ganz oben: Nahezu mannlose Produktion in einer Halle voller Automaten

Zum Kerngeschäft des Konzerns zählen unter anderem Motorenteile der Marken Nüral, Götze, Glyco, Payen usw., die jeweils für Einzelspezialitäten wie Kolben, Kolbenringe, Dichtungen, Gleitlager usw. stehen. Im Zentrum der Vorträge führender technischer Mitarbeiter des Konzerns standen innovative Technologien, die vor allem auf die Einsparung von CO2 sowie die Reduzierung des Treibstoffverbrauchs zielen. Dabei wird der Tatsache Rechnung getragen, dass aufgrund der Entwicklung neuer Motorengenerationen die einzelnen Komponenten gestiegenen Anforderungen gerecht werden müssen. Das gilt für höhere Drücke und Gleitfähigkeit ebenso wie für die Verringerung von Umfang und Gewicht. Diesen Anforderungen entsprechen die diversen Töchter von Federal Mogul dadurch, dass sie

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innovative Architekturen der einzelnen Komponenten sowie innovative Materialien und Lösungen entwickeln. Geforscht wird dabei bis ins kleinste Detail, um Optimierungsreserven freizulegen. Das gelingt bis zu vermeintlichen Kleinigkeiten wie Dichtungen oder Kolbenringe, ganz zu schweigen von der Weiterentwicklung der Kolben, die bei näherer Betrachtung wahre Wunderwerke darstellen.

Ausgezeichnete Qualität Übrigens produziert Federal Mogul weltweit allein rund 50 Millionen Kolben pro Jahr. 1,7 Millionen davon werden im Nüral-Werk in Nürnberg gefertigt, wo überdies ein Hauptsitz des Konzerns angesiedelt ist. Am Standort sind rund 1.000 Mitarbeiter beschäftigt. Beeindruckend ist das hohe Automatisierungsniveau, auf dem die Dieselkolben für BMW, Mercedes oder VW und die Nachrüstung gegossen und endgefertigt werden. 5-er-Schichten arbeiten sieben Tage pro Woche. Die hohe Qualität als Voraussetzung für die Stellung des Konzerns am Markt wird regelmäßig durch den Gewinn von Pace Awards unterstrichen.

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s 63 birner **GKU okmue_Layout 1 04.07.12 13:32 Seite 1

Gewerbe

Von der Internationalisierung des Teilehandels lässt sich Birner nicht einschüchtern. Ganz im Gegenteil: Das Traditionsunternehmen setzt auf Investitionen. bisher ausschließlich angewiesen war, will Lettner dennoch fortsetzen.

Von Philipp Hayder

Marktführer im Aufbruch

Prominente Verstärkung Unterdessen macht Birner auch mit einem prominenten Neuzugang von sich reden: Christian Paultraxl, nach langjähriger Führungstätigkeit kürzlich beim von Wessels+Müller übernommenen Wettbewerber ZF Trading ausgeschieden, verstärkt als Key Account Manager die Vertriebsmannschaft. Er wird sich in seiner neu geschaffenen Position vor allem um die Zusammenarbeit mit den großen regionalen Teilehändlern kümmern.

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eit einigen Wochen schlägt das Herz von Birner im dritten Wiener Gemeindebezirk: Anstelle der jahrzehntelang genutzten Zentrale in Perchtoldsdorf, die nunmehr nur noch als Lager und Verkaufshaus fungiert, wurde hier ein neues Büro angemietet. Dem Team von Franz Lettner stehen über 1.600 Quadratmeter auf vier Ebenen zur Verfügung. „Ein Arbeitsplatz, der keine Wünsche offen lässt“, sagt der Geschäftsführer des größten österreichischen Teilehändlers beim ersten Besuch vor Ort.

Weiter auf Wachstumskurs

Franz Lettner plant knapp zweistellige Zuwächse

Mit den jüngsten strukturellen und personellen Expansionsschritten sowie der laufenden Sortimentserweiterung, beispielsweise bei Motorradteilen, reagiert Birner auf das schwieriger werdende Marktumfeld. Neben dem immer internationaleren Wettbewerb beobachtet auch Lettner einen Nachfragerückgang bei gewissen Verschleißteile-

Mehrere neue Standorte Die neue Zentrale ist nicht die einzige sichtbare Investition der vergangenen Monate: So wurde in Gleisdorf, wo man bekanntlich den Karosserieteilehändler Binder übernommen hat, der Verschleißteile-Bereich in der neuen „Corporate Identity“ von Birner gestaltet. Damit avancierte der Betrieb zur Filiale Nummer 25. Mitte Juni folgte in Wien-Simmering die 26. Niederlassung: Hier wurde nahe der bekannten Gasometer ein 1.600 Quadratmeter großes Verkaufslokal eingerichtet. Mit seinen 13 Mitarbeitern bildet es den 4. Standort im Großraum Wien. „Der eine oder weiße Fleck“ rund um die Bundeshauptstadt könnte mittelfristig ebenfalls noch geschlossen werden, erklärt Lettner. Bereits fix ist der Start in Vorarlberg: In Hohenems hat Birner nach langer Suche eine geeignete Immobilie gefunden. Die Zusammenarbeit mit örtlichen Handelspartnern, auf die man im „Ländle“

Neben der neuen Zentrale in der Wiener Baumgasse (l.) war der Standort von Autobedarf Binder in Gleisdorf einer der jüngsten Expansionsschritte

Christian Paultraxl fungiert als Key Account Manager

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gruppen, verbunden mit einer „auffälligen zeitlichen Verschiebung“ nach hinten. Dennoch: Das Rekordjahr 2011 soll heuer übertroffen werden. Lettner ist guter Dinge, den Vorjahresumsatz von rund 120 Millionen Euro um 8 bis 10 Prozent zu übertreffen: „Ich bin nach wie vor überzeugt, dass wir dieses Ziel erreichen können.“

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s 64_lukaschek**GKU okmue_Layout 1 04.07.12 13:45 Seite 2

Dazu bedarf es keiner aufwendigen Begutachtungsverfahren, denn EU-Recht ist ohne Wenn und Aber zu übernehmen.

Ansicht

• Die EU kennt 3 Fehlerkategorien (geringfügig, erheblich, gefährlich), die man ungefähr unseren (leicht, schwer, Gefahr im Verzug) zuordnen könnte. Eine österreichische Spezialität ist der Vorschriftsmangel, der eigentlich Angelegenheit der Behörden wäre. Für private Prüfpersonen ist es immer mit Schwierigkeiten verbunden, den tatsächlichen Genehmigungszustand eines Fahrzeuges zu eruieren, zumal ein Zugreifen auf die Genehmigungsdatenbank auch nicht möglich ist. Wenn es bloß einen Vermerk am Prüfprotokoll (leichter Mangel) geben würde, ohne dem Prüforgan angelastet zu werden, wäre die Sache weniger schlimm. Ein weiteres Schmankerl heimischer Bürokratie ist das juristische Doppelpassspiel zwischen Ermächtigtem und geeigneter Person.

Aber nicht bei uns!

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ie Diskussion um die neu geschaffenen Umweltkleber hat die Frage aufkommen lassen, ob nicht eine Prüfung des tatsächlichen Wartungsund Erhaltungszustandes eines Kraftfahrzeugs sinnvoller wäre, als zeitlich weit im Hintergrund liegende Genehmigungsstandards. Dabei kamen wieder einmal Mängel im Kraftfahrgesetz KFG zutage, das nicht dem letzten Stand entspricht.

• Auf europäischer Ebene wurde kontinuierlich an einer Verbesserung der Überwachungsrichtlinie gearbeitet. Die ursprüngliche Richtlinie 96 aus 1996 wurde im Jahr 2009 als Richtlinie 40 zur technischen Überwachung von Kraftfahrzeugen und Anhängern neu gefasst und Mitte 2010 durch die Richtlinie 2010/48/EU präzisiert sowie durch eine Durchführungsempfehlung ergänzt. Die Richtlinie 96/96 wurde definitiv aufgehoben und außer Kraft gesetzt. In unserem KFG und damit auch in der Prüf- und Begutachtungsstellen Verordnung PbStV sowie in den darauf basierenden privaten Druckwerken erfreut sie sich aber noch bester Gesundheit. Die Sache ist deswegen nicht ganz unkritisch, da man in der EU dem privaten österreichischen Überwachungssystem stets mit Argwohn gegenüberstand. Großorganisationen aus den Nachbarländern warten nur darauf, unsere gesamte Überwachung zu schlucken. Spielen dürfen wir uns also nicht.

„Für private Prüfpersonen ist es immer mit Schwierigkeiten verbunden, den tatsächlichen Genehmigungszustand eines Fahrzeuges zu eruieren“, sagt Dipl.-Ing. Heinz Lukaschek, Ziviltechniker mit Schwerpunkt Verkehr

• Es beginnt bei der Nomenklatur, die zwar im Wesentlichen auch den neuen EU-Richtlinien entspricht, aber eben nicht vollständig. Es ist überhaupt die Frage zu stellen, warum man nicht die Liste der Mindestprüfanforderungen laut EU automatisch und zur Gänze übernimmt. Will man hier private Druckwerke schützen? Mit der Übersetzung ins Österreichische entstehen nichts als Missverständnisse. Wenn man die Abschreibübung dann noch unbedingt im Gesetz verankern muss, wird es eine mühsame Sache und man gerät automatisch in Verzug. Wesentlich einfacher wäre es, die relevanten EU Richtlinien in einem Anhang zur KDV verbindlich zu erklären.

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Eine Sache, die bei uns eher stillschweigend läuft, ist die technische Überwachung historischer Kraftfahrzeuge, für die laut EU konkrete Prüfanweisungen erstellt werden sollten. Hier wäre ein eigener Anhang zur PbStV nötig. Man müsste sich auch einmal klar aussprechen, für wen solche Regelungen gelten, ob für alle vor 1980 oder eben nur als historisch genehmigte. Dem Vernehmen nach werden alte Fahrzeuge in den Bundesländern nicht einheitlich beurteilt.

• Teilweise wäre es laut EU möglich, OBD-Fehlerspeicheraufzeichnungen auch für die Abgaskontrolle zu verwenden. Ebenso können Herstellerangaben für die Abgaskontrolle herangezogen werden. Bei Lärmmessungen ist in Zweifelsfällen eine Messung des Standgeräusches vorgesehen. Zu all dem bedarf es Unterlagen in den Genehmigungsdokumenten, die meist nicht einmal die amtlichen Prüfstellen haben.

• Wie auch hierzulande wacht in der EU ein Schutzengel über den meisten Fahrzeugen der Landwirtschaft und der Heeresverwaltungen: Die sind automatisch verkehrssicher und abgasarm. Leichte Anhänger fallen in der Überwachungsrichtlinie ebenfalls durch den Rost. Die Richtlinie 2010/48 sollte mit Ende 2011 bereits umgesetzt sein, höchste Eisenbahn also entsprechende Veranlassungen zu treffen. Dies betrifft auch die besondere Überprüfung durch die Ämter der Landesregierungen. Big brother is watching us.

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s 65 8plus **GKU okmue_Layout 1 04.07.12 13:34 Seite 1

Gewerbe

Interessante Alte

A

ls „wichtiges Preissignal bei Audi“ bezeichnet Stefan J. Hutschinski, Obmann des Vereins Österreichischer VW Audi Seat Skoda Betriebe, die Comeback-Pakete für Audi, die acht Jahre und älter sind. Das sind in Österreich immerhin 169.200 Stück. Hutschinski: „Bei VW gelingt es, mit den 8+-Paketen den Kunden zurückzuholen, der bei ähnlichem oder minimal höherem Preis lieber die Markenwerkstatt in Anspruch nimmt – wegen möglicher Garantie- bzw. Gewährleistungsansprüche oder im Hinblick auf die Marktchancen des Serviceheftgepflegten beim Wiederverkauf.“ Derartige Angebote hätten für die Markenbetriebe in Regionen mit geringerer Kaufkraft mehr Wirkung als in Gebieten mit höheren Einkommen, meint er. „Vielleicht gelingt es, in grenznahen Regionen Kunden im Land zu halten oder zurückzuholen, die sonst außerhalb Österreichs reparieren lassen.“ Laut Statistik Austria sind 546.900 VW über acht Jahre. Allerdings, so Hutschinski, müsse man die Auswirkung solcher Aktionen genau beobachten: „Wir haben Sorge um die Rentabilität im Servicegeschäft!“

Stefan Hutschinski (VASS, links) und Gerhard Zeiner

Bei preiskritischen Kunden setzt das VW-Servicenetz seit Jahren auf Paketpreise für ältere Baujahre. Nun bieten die Netze von Audi, Seat und Skoda Pakete an. Kann der Markenbetrieb so Kunden zurückholen? „Eine hochinteressante Marketingstrategie, den Audi-Kunden so holen zu wollen“, sagt Gerhard Zeiner, Sprecher der freien Werkstätten in der Bundesinnung der Kfz-Techniker. „Sie wird allerdings ohne direkte Lenkungseffekte bleiben. Nicht ganz so schlecht könnte der Versuch bei Reparaturketten gelingen, aber voraussichtlich wirkungslos bei freien Werkstätten.“ Zum Freien gehe der Kunde nicht wegen der Marke, sondern weil er dem Mechaniker vertraue.

Skoda und Seat sind schon mit fünf „älter“ „Derartige Preisaktionen hauen nur die Preise für die anderen zusammen!“, sagt Zeiner. Kunden der Pfuscher werde man damit nicht holen. Paketpreise für „Fünfjährige“ gibt es nun bei Skoda (Po(ENG) tenzial: 119.388) und Seat (P.: 70.094)


s 66 mahle *** JON! okmue_Layout 1 04.07.12 13:35 Seite 2

Gewerbe

Neue Filtermedien gefragt Ein weiterer wichtiger Aspekt für die Entwicklung künftiger Filtermedien ist der zunehmende Einsatz alternativer Kraftstoffe. Durch die Ansammlung von Biodiesel in Motorenöl entstehen bei hohen Temperaturen äußerst aggressive Bedingungen, die dem Filtermedium das Leben zusätzlich erschweren.

Versprödungsgrenze Die Belastungsfaktoren haben unmittelbaren Einfluss auf die sogenannte Versprödungsgrenze, von der die Lebensdauer des Filters in letzter Konsequenz bestimmt wird. Ist diese Grenze erreicht, ist das Material ermüdet und funktionsunfähig. Das heißt: Auch wenn der Filtereinsatz noch nicht verschmutzt ist, kann kein Schmutz mehr aufgenommen werden. MAHLE hat diese neuen Anforderungen frühzeitig erkannt und arbeitet an der Entwicklung neuer, innovativer Filtermedien, die gegenüber diesen neuen Betriebsbedingungen eine deutlich höhere Resistenz aufweisen (siehe Tabelle).

Variable Ventiltriebe. Downsizing. Aufgeladene Motoren. – Die ständige Weiterentwicklung der Motorentechnologie ist eine Herausforderung für die ÖlfilterKonstruktion mit einer klaren Tendenz zu immer feineren Filtermedien.

Neuer Eco-Filter

E

s hat sich herausgestellt, dass die Filterfläche und damit der Abscheidegrad und die Ölreinheit nur durch noch filigranere Filterfasern erhöht werden können. Schließlich müssen Ölfilter heute ein Vielfaches an Schmutz aufnehmen, feinere Partikel abscheiden und dabei noch länger funktionsfähig bleiben. Das erhöht zusätzlich die Anforderungen an die Aufnahmekapazität und Materialbeständigkeit. Gleichzeitig wird von den Entwicklern von Ölfiltern verlangt, immer kompaktere Außenmaße zu erreichen – denn der verfügbare Bauraum wird laufend geringer.

Herausforderung Wechselintervall Eine Forderung vieler Automobil- und Motorenhersteller ist die weitere Verlängerung der Wechselintervalle. Allein in den letzten zwei Jahrzehnten wurden sie von den MAHLE-Ingenieuren mehr als verdreifacht. Inzwischen werden Ölfilter nach durchschnittlich 30.000 km ausgetauscht. Eine Tendenz, die sich sicherlich fortsetzen wird. Vorangetrieben wird sie durch Ölzustandssensoren und optimierte vollsynthetische Öle. Im Gegenzug werden viele Tauschfilter hochwertiger, sodass die Werkstatt die längeren Wechselintervalle durch höhere Stückerträge kompensieren kann.

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Ein typischer Vertreter dieser Entwicklung ist der OX 345 D Eco. Statt mit Filterpapier oder Zellulosevlies ist dieses Produkt mit einem vollsynthetischen, aus mehreren Lagen bestehenden Filtermedium aus Kunststofffasern bestückt, das sogar winzige, nur 10 mµ große Partikel zu 95 Prozent abscheiden kann (zum Vergleich: Herkömmliche Filtermedien schaffen dies lediglich zu 40 Prozent). Um eine besonders hohe Dichtheit ohne Bypässe zu erreichen, sind die Endscheiben plastifiziert. Statt geklebt werden die Materialien miteinander „verschweißt“. Vor der gefürchteten Blockbildung, die die Filterleistung signifikant herabsetzen kann, schützen zwei Bauchbinden aus Kunststoff, die (LHO) die Falten fixieren.

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s 67 delphi **GKU okmue_Layout 1 04.07.12 13:36 Seite 1

Gewerbe

Die Cloud im Auto nutzen Größtmöglicher Nutzen und sichere Bedienbarkeit sind die Entwicklungsprinzipien von Delphi bei den Infotainmentsystemen.

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it dem Delphi MyFi-System können Automobilhersteller maßgeschneiderte Informations- und Unterhaltungssysteme für Luxuswagen, aber auch für sehr preisgünstige Autos entwickeln. Der Fahrer soll die Systeme möglichst weiterhin auf die Verkehrslage konzentriert – mit Blick auf die Straße und den Händen am Lenkrad – bedienen können. Untersuchungen von Delphi ergaben nämlich, dass Informationen im Kernsichtfeld des Fahrers – die Zone bis zu etwa 20 Grad links und rechts der zentralen Sichtachse – am wenigsten ablenken und so das Unfallrisiko senken.

Unbegrenzte Möglichkeiten Das Baukastensystem lässt alle Freiheiten bei der Konfiguration des Multimediasystems. Intelligentes Datenmanagement stellt ausschließlich die im Verkehr situationsbedingt erforderlichen Informationen zur Verfügung. Ist das Fahrzeug abgestellt, lässt sich auch das Internet nutzen. Ausgerüstet mit Assistenzsystemen informiert MyFi den Fahrer rasch und zuverlässig über mögliche gefährliche Verkehrssituationen, Staus oder drohenden Sekundenschlaf. Delphi verspricht, dem

Delphi bietet Autoherstellern persönlich gestaltete, sicher und ohne Ablenkung bedienbare Informationsund Unterhaltungsanlagen

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Autofahrer mit der neuen Cloud-basierten Lösung ein neues Connectivity-Erlebnis: Sie ermöglicht das Herunterladen von Apps und anderer Inhalte von leistungsfähigen Servern, die Nutzung sozialer Netzwerke und anderer Dienste sowie von Servicelösungen für die Überwachung und Wartung von Fahrzeugen. Ihr Connectivity-Portal, sagt Delphi, ist so flexibel, dass der Autohersteller eigenständige und individuell auf seine Kunden zugeschnittene Dienste anbieten kann, die ihn (ENG) deutlich vom Wettbewerb abheben.

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s 68 autover **GKU okmue_Layout 1 04.07.12 13:37 Seite 2

Gewerbe

Rundherum alles neu Mit der neuen App lassen sich Bestellungen bei Saint-Gobain Autover nun auch bequem vom Smartphone oder Tablet aus erledigen. Wer es lieber klassisch mag, greift zum Katalog.

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en ganz normalen Webshop von SaintGobain Autover gibt es ja bereits seit längerer Zeit: Doch seit Kurzem muss man nicht einmal mehr vor dem Computer oder Laptop sitzen, um den Bestellvorgang abzuwickeln – ein Smartphone bzw. ein Tablet reicht völlig aus. Die App trägt die schöne Bezeichnung „my@utover mobile“ und lässt sich problemlos downloaden. Sie bietet alle Vorteile, die man auch im herkömmlichen Webshop hat. „Natürlich ist auch der großartige Produktkatalog für das Smartphone verfügbar“, sagt Mag. Christoph Mader, Geschäftsführer des Autoglas-Spezialisten in Österreich: „Das System ist immer griffbereit, schnell und einfach zu bedienen. Alle Kunden, die die App bereits heruntergeladen haben, sind begeistert.“

Bestellungen abrufen. Auch der Nachdruck von früheren Rechnungen und Lieferscheinen ist problemlos möglich.

Der neue Katalog erscheint im Juli Mag. Christoph Mader, Autover

Sieben Tage pro Woche rund um die Uhr Wer lieber einen größeren Bildschirm hat, kann unter der Bezeichnung „my@utover“ sein Autoglasgeschäft erledigen – sieben Tage die Woche und 24 Stunden am Tag. Dieser Service steht allen Kunden zur Verfügung. Einzige Voraussetzung: Man muss sich dafür vorher mit Saint-Gobain Autover in Verbindung setzen, um die Zugangsdaten zu erhalten. Dann können die Kunden über eine (natürlich gesicherte) Onlineverbindung die Bestellungen aufgeben, ihren Kontostand prüfen und auch die Historie ihrer

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Wer lieber eine persönliche Ansprache bei der Bestellung hat, nützt den Telefon-Service von Saint-Gobain Autover in Wiener Neudorf unter der Nummer 02236 903 20. „Unsere kompetenten Mitarbeiter haben immer ein offenes Ohr für unsere Kunden und bemühen sich, alle Fragen bestmöglich zu beantworten“, sagt Mader. Eine weitere Möglichkeit ist das Verschicken eines Bestellfax an 02236 903 21. Einen Überblick über die gesamte Palette bietet natürlich auch der nagelneue Katalog, der Mitte Juli druckfrisch erscheint. Er ist rund 150 Seiten dick und kann entweder telefonisch oder per EMail (autover.wien@saint-gobain.com oder autover.innsbruck@saint-gobain.com) bestellt werden. Eine weitere Möglichkeit ist der Download über die Homepage. Kunden, die über ein eigenes Warenwirtschaftssystem verfügen, können ihre Bestellungen auch über verschiedene Möglichkeiten des Elektronischen Datenaustauschs (EDI) platzieren. Saint-Gobain Autover ist in 27 Ländern vertreten und liefert jährlich mehr als vier Millionen Glas(MUE) teile aus.

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s 69 hella gutmann **GKU okmue_Layout 1 04.07.12 13:38 Seite 1

Gewerbe

Einer für alles Statt mehrerer Einzelgeräte zur Systemdruckprüfung brauchen Werkstätten in Zukunft nur noch einen guten Diagnosetester.

Björn Gerhart lobt den einfachen Einsatz des Moduls

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er mega macs 66, vor knapp zwei Jahren als Topmodell des Diagnosegeräteherstellers Hella Gutmann präsentiert, hat sich seither einen ausgezeichneten Ruf erarbeitet. Beliebt ist vor allem sein „Echtzeit-Reparaturkonzept“, das den Anwender während des gesamten Arbeitsvorgangs unterstützt. Doch der mega macs 66 kann noch mehr: Mit dem Modul MT66 verfügt das Gerät auch über eine leistungsfähige Messtechnikausstattung. „Zwar gibt es bereits ähnliche Systeme am Markt, aber die beim mega macs 66 mögliche Integration der Druckmessung in die Diagnose ist einmalig“, erklärt Produktmanager Björn Gerhart.

Mit einem Handgriff In der Praxis wird das Messtechnikmodul in einen der stirnseitigen Schächte eingeschoben, wo es automatisch an die elektrische Schnittstelle andockt. So lässt sich mit einem Handgriff ein hochwertiges Oszilloskop in den mega macs 66 integrieren. Durch den Einsatz des LPD-Kit (die Abkürzung steht für „Low Pressure Diagnostic“) lässt sich die Funktionsvielfalt zudem um geführte Niederdruckmessungen erweitern. „Damit geraten Messungen wie beispielsweise Öldruck, Unterdruck, Ladedruck, Kompressionsdruck, Zylinderdruckverlust oder Rücklaufdruck zum Kinderspiel“, sagt Gerhart. Der LPD-Koffer beinhaltet das Grundpaket mit Niederdrucksensor sowie Adaptern für diverse Autohersteller, darunter VW, Opel, BMW und Mercedes-Benz.

Leistbarer Funktionsgewinn Gerhart unterstreicht das „ineinander verzahnte System von der geführten Messung bis zur über-

Die geführte Druckmessung erbringt klare Ergebnisse

sichtlichen Dokumentation sämtlicher Ergebnisse“. Im Werkstattalltag sei es überaus hilfreich, wenn das Messergebnis automatisch neben den Kunden- und Fahrzeugdaten ausgedruckt werde und Diskussionen dadurch überflüssig würden. Übrigens sei die Erweiterung des mega macs 66 um den LPD-Kit durchaus leistbar, sagt Gerhart: Sie würde nur „etwa ein Drittel der Kosten ver(HAY) gleichbarer Systeme“ verursachen.


s 70 eurol ** GKU okmue_Layout 1 04.07.12 13:43 Seite 1

Gewerbe

Neu aufgestellte Palette Eurol positioniert seine international angebotene neue Produktpalette als Qualität aus Österreich, ergänzt durch ein neues High-End-Sortiment und flankiert vom Austroil-Programm in neuer Aufmachung.

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ie Anforderungen an die Motorenöle haben sich durch die laufenden Entwicklungsschritte der Motorentechnologie verändert. Dem tragen wir mit den Marken Eurol und Austroil Rechnung, die selbstverständlich alle Vorgaben und Spezifikationen der Automobilhersteller erfüllen“, sagt Erwin Leikam, Verkaufsleiter der Eurol Schmierstoffe GmbH in Ried im Innkreis. Darüber hinaus vermarktet das Unternehmen Gulf Oil als Premiumprodukt zusätzlich zu Eurol. Hier habe Eurol bereits gute Partner gefunden, sei aber an neuen Partner weiterhin interessiert.

Neues High-End-Sortiment

Neue Ansprüche – andere Fuhrparks

Erwin Leikam: „Unsere Marken Eurol und Austroil sind Qualität aus Österreich!“

Mit der Entwicklung des High-End-Sortiments deckt Eurol das Bedürfnis nach neuester Technologie zu vernünftigen Preisen“, erläutert Leikam. Die Hochleistungsöle der Produktsortiments von Eurol und Austroil erhielten darüber hinaus eine neue Nomenklatur: So wird aus Eurol Futura nun beispielsweise Eurol Prime Tec und aus Eurol Integral die Linie Eurol Prime Pro.

Neue Aufmachung „Wir haben die wichtigsten fünfzehn Produkte im Motorschmierstoffbereich neu formuliert und bringen sie nun überarbeitet auf den Markt. Außerdem präsentieren sich unsere Hochleistungs-

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schmierstoffe in neuem Design: Die Marke Eurol wird nun in schwarzen Gebinden und die hauptsächlich im Export eingesetzte Marke Austroil künftig in silbernen Gefäßen angeboten, die Produktbezeichnungen bleiben bei dieser Marke unverändert. „Der Name Austroil, der die österreichische Herkunft unterstreicht, hat im Ausland einen guten Klang. Eurol ist der größte der zwei Betriebe, die noch Schmierstoffe in Österreich produzieren“, betont Leikam spürbar stolz.

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„So verkaufen wir in Rumänien, wo sich die Ansprüche und damit der Fuhrpark – besonders bei Pkws – rasch ändern, ausschließlich Öl der Marke Austroil – in der Slowakei und in Ungarn Schmierstoffe beider Marken. Österreich ist Schwerpunkt der Aktivitäten von Eurol Schmierstoffe GmbH, die solide aufgestellt ist und Gewinne erwirtschaftet. Derzeit werden die Schmierstoffe aus Ried in 21 Länder exportiert.

Neue Autopflegelinie mit Wow-Effekt Als größter Hersteller und Abfüller stuft sich Eurol auch bei Chemikalien wie Scheibenfrostschutz, Scheibenreiniger und Kühlerflüssigkeiten ein. Diese Produkte gehören, betont Leikam, zu den bedeutenden und nach wie vor wachsenden Standbeinen bei Eurol. Darüber hinaus hat Eurol nun die neue Autopflege „Daytona Pro Series“ eingeführt: zunächst den „Nano Rain Defender“, den Felgenreiniger „Wheel Blue Weapon“ und das Deo „Cockpit Air Strike“ – alle sollen mit dem Wow-Effekt überzeugen. Vor dem Winter sollen noch zwei (ENG) Produkte dazukommen.

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s 71 fastbox **GKU okmue_Layout 1 04.07.12 13:47 Seite 1

Gewerbe

Alte Regeln, neues Spiel Nach turbulenten Jahren soll Fastbox im Eigentum des Reifenhandelshauses Plankenauer seinen Platz am Markt finden.

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n den USA und Westeuropa gilt Schnellservice als lukratives Geschäft. Hierzulande ist noch kein Anbieter reich geworden: A.T.U hat die Expansion vor längerer Zeit eingestellt, Forstinger lebt eher von Teilen und Zubehör, Midas konzentriert sich auf Wien. Die ehemalige Denzel-Tochter Fastbox verfügt dagegen über 20 Filialen im gesamten Bundesgebiet. Mit ihnen will der seit Jahresbeginn amtierende Geschäftsführer Hans Volina, davor in der Textilbranche tätig, „aus heutiger Sicht ab 2013“ schwarze Zahlen schreiben.

Scharf kalkuliert „Wir konzentrieren uns auf professionelles Schnellservice mit Originalteilen und gut ausgebildeten MitarHans Volina ist aus der Textilbranche zu Fastbox gewechselt beitern“, sagt Volina. Kernargument sind aber auch die Preise: Der einheitliche Stundensatz von 78 Euro liegt deutlich unter dem Niveau von Markenbetrieben. Im Filialnetz plant Volina vorerst keine größeren Veränderungen. Nur der Franchisebetrieb in Graz wird ab sofort wieder direkt geführt, mittelfristig gilt eine Hinzunahme weiterer Franchisepartner aber als durchaus möglich. Darüber hinaus will man pro Jahr „ein bis zwei“ zusätzliche Standorte (HAY) in Ballungsräumen eröffnen.

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s 72-74 werkstattsysteme **GKU.qxd okmue_Layout 1 04.07.12 13:50 Seite 2

Gewerbe

t k r a M r e k r a t s , r e n t r a P e k Star

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m Vergleich von 2007 bis 2013 wird der Bestand an unter 5 Jahre alten Fahrzeugen in Österreich, Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien um insgesamt 11 Prozent zurückgehen, so eine aktuelle Studie von EurotaxGlass’s. Doch gleichzeitig steigt der Gesamtbestand – hierzulande beispielsweise um 1,6 Prozent auf 4,513 Millionen Pkws im vergangenen Jahr. Im Durchschnitt werden unsere Autos also immer älter. Parallel beeinflusst eine weitere Entwicklung den Werkstattmarkt: Die „Service-GVO“ hält seit 2010 explizit die Rechte von freien und markenfremden Werkstätten fest. Sie sind beispielsweise ebenso wie Vertragspartner des jeweiligen Herstellers dazu berechtigt, Wartungsarbeiten mit vollem Garantie- und Gewährleistungserhalt durchzuführen. Auch der Originalteilebegriff wird in der Service-GVO klar geregelt.

“ bedie „Service-GVO d un rk pa hr Fu Der alternde und freie Werkstätten r fü en nc ha C e deuten groß n Kunden die sich nach neue e Markenbetriebe, en lassen sich dies tz nu en st be m A umschauen. zwerks. ofessionellen Net pr s ne ei il Te s al Potenziale er Von Philipp Hayd

der Positionierung: Auto Auto gilt wie 1a Autoservice als Vollkonzept, Auto Netto dienst als Dachmarke für günstige Reparaturen und Auto Go

Qualität im Mittelpunkt Seit wenigen Monaten beteiligt sich das Autohaus Gredinger aus dem burgenländischen Ort Gols an Bosch Car Service. Ein logischer Schritt für das exakt 80 Jahre alte Familienunternehmen, sagt Ing. Roland Gredinger, der in vierter Generation den nunmehrigen Mazda-Händler leitet: „Wir sind traditionell stark im Gebrauchtwagengeschäft engagiert und wollen auch die Fremdmarkenkunden mit bestmöglicher Qualität in der eigenen Werkstatt halten.“ Dabei helfe Bosch Car Service ebenso wie beim Bemühen, ganz neue Zielgruppen anzusprechen – darunter auch Flottenbetreiber, für die das Werkstattsystem ein eigenes Betreuungskonzept entwickelt hat.

Kompetenz und Marketing Ist also alles eitel Wonne am freien Reparaturmarkt? Nicht ganz, denn die großen Chancen müssen auch genutzt werden: Das erfordert technische Kompetenz über Herstellergrenzen hinweg sowie professionelles Marketing, um regional und eventuell sogar bei großen Flottenkunden auf sich aufmerksam zu machen. Zu diesem Zweck gibt es zahlreiche, meist von den führenden Teilehändlern angebotene Werkstattkonzepte.

Vier aus einer Hand

Exzellenter Ruf

Manche Systemgeber haben gleich mehrere Konzepte im Programm. Dazu zählen Birner (siehe Kasten) oder Trost: Der deutsche Konzern bietet in Österreich insgesamt vier Konzepte an. Am traditionsreichsten ist dabei 1a Autoservice, das es bereits auf rund 80 Mitglieder bringt. Bei den jüngeren Systemen Auto Auto und Auto Netto sind es derzeit 20 bzw. 5 Mitglieder, ganz neu gestartet wird dieser Tage Auto Go. Unterschiede gibt es bei

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Andreas Stangl (l.) unterstützt Roland Gredinger beim Start mit Bosch Car Service

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Großen Wert legt Gredinger auf die Aus- und Weiterbildung seiner 10 Mitarbeiter: „Ein besonders erfahrener Kollege wurde quasi zum ‚Bosch-Spezialisten‘ ernannt und besucht häufig Schulungen, von deren Inhalten dann das ganze Team profitiert.“ Die hohe Fachkompetenz spricht sich herum: So kommen Kunden aus Wien auch außerhalb der Urlaubssaison

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Gewerbe

Individualität und Professionalität steht für schnelle Servicearbeiten in Ballungszentren. „Das Konzept richtet sich nach dem Betrieb und nicht umgekehrt“, definiert Vertriebsleiter Lars Schwennesen die durchdachte Philosophie. Allen Trost-Konzepten gemeinsam ist die Basis an technischen, organisatorischen und kommunikativen Leistungsmodulen. Zur Technik zählen beispielsweise die Zugänge zur technischen Hotline „repline“, zum elektronischen Technikkatalog „repdoc“ und zur „repnet“ genannten OnlineWissensdatenbank. „repcom“ heißt die professionelle Online-Werbeplattform, und im Zuge des Schulungsprogramms „repmaster“ werden über 850 Praxistrainings angeboten.

Bosch Car Service ergänzt im Autohaus Gredinger die Traditionsmarke Mazda am nahen Neusiedler See für Service oder Reparatur nach Gols und auch bei Wohnmobilen sowie bei Arbeiten an Oldtimern hat sich Gredinger einen exzellenten Ruf erarbeitet.

Anspruchsvolles Konzept Bosch Car Service, ist der Kfz-Unternehmer überzeugt, passe zu diesem Qualitätsanspruch wie kein zweites Konzept: Dass es mit vergleichsweise strengen Standards und hohen Anforderungen verbunden sei, nehme man gerne in Kauf – umso mehr, als dies zu einem entsprechend guten Ruf bei den Autofahrern führe: „Wir hatten die Werbung für Bosch Car Service noch nicht einmal offiziell gestartet, da kamen schon die ersten neuen Kunden zu uns ins Haus.“ So wie Gredinger dürften sich heuer noch 5 bis 10 weitere Autohäuser und Werkstätten für Bosch Car Service entscheiden, meint Konzeptbetreuer Andreas Stangl. Derzeit gibt es bundesweit 106 Partnerbetriebe.

Andere Teilehändler konzentrieren sich auf ein Werkstattkonzept. Dazu zählen Stahlgruber mit Meisterhaft, einem betont individuellen System mit über 130 Mitgliedern, oder Derendinger mit plusService. Dieses nach dem Vorbild der Schweizer Muttergesellschaft organisierte, vor rund 4 Jahren gestartete Konzept ist bereits auf 85 Betriebe angewachsen. „Heuer sollte sich ein weiterer Ausbau auf rund 100 Partner ausgehen“, sagt Prokurist Ing. Roland Hausstätter. Potenzial gebe es vor allem in den südlichen und westlichen Bundesländern, Oberösterreich sei dagegen beispielsweise schon sehr gut abgedeckt. Mittelfristig soll es etwa 150 Mitglieder geben. Besonders großen Wert legt man bei Derendinger


s 72-74 werkstattsysteme **GKU.qxd okmue_Layout 1 05.07.12 14:42 Seite 4

Gewerbe

glieder. Diese profitieren neben technischer Unterstützung, Werbung und Mobilitätsgarantien auch von der direkten Belieferung mit Originalteilen: Gegenüber der Bestellung über die heimischen Markenorganisationen, so Betreuer Andreas Schopf, seien dadurch Preisvorteile bis zu einer dreistelligen Höhe erzielbar – von der wachsenden Unabhängigkeit der freien oder markenfremden Betriebe ganz zu schweigen.

auf „Professionalität, individuelle Betreuung und laufende Unterstützung“. Beispielsweise verfügt das für Mitgliedsbetriebe kostenlose technische Callcenter über sechs Mitarbeiter. Die Konzeptbetriebe haben darüber hinaus online Zugang zu technischen Daten, Reparaturanleitungen und Arbeitswerten, können Mobilitätsgarantien vergeben und profitieren vom professionellen Marketing.

Wachsende Zahl an „Autoexperten“ Seit vergangenem Jahr bietet die Einkaufskooperation ATEV das System Der Autoexperte an. Zuletzt gab es zwei Neuzugänge im Salzburger Raum, damit umfasst das Konzept 11 Mitglieder. „Unser Ziel bis zum Jahresende sind 25 Partner“, sagt Systembetreuer Matthias Kessel. Zu den Dienstleistungen zählen Mobilitätsgarantien, Reparaturfinanzierung sowie Bildschirmwerbung im Betrieb über das „Autoexperten-TV“.

Originalteile bei der Konzeptwerkstatt Von der Teilehandelsgenossenschaft ATP stammen die Vollkonzepte Profiservice und ATP-Servicepartner. Während Zweiteres derzeit von ersten Partnern in Niederösterreich umgesetzt wird, kommt Profiservice mittlerweile auf gut 50 Mit-

Systeme für jeden Geschmack

Direkt vom Teilehersteller Zwei noch nicht erwähnte Systeme unterscheiden sich dadurch, dass sie nicht vom Teilehandel angeboten werden: Das ist einerseits Autocrew, neben Bosch Car Service (siehe Kasten) das zweite Vollkonzept des Zulieferkonzerns. Dieses zählt derzeit 16 Standorte und soll heuer auf 20 bis 22 Partner wachsen. Der Marktauftritt bleibe betont individuell, doch die Mitglieder profitierten von den vollen technischen Dienstleistungen, erläutert man bei Bosch die Positionierung.

Mit ad Autodienst bietet Birner seit über einem Jahrzehnt eines der renommiertesten Werkstattkonzepte an. Rund 110 Mitglieder gibt es bereits, bei geringer Fluktuation rechnet Systembetreuer Robert Bogic mittelfristig mit ähnlichen Zahlen. Typisch für ad Autodienst sind umfangreiche Werbemaßnahmen sowie die Möglichkeit einer zweijährigen Garantie auf Teile und Arbeit. Beim kostengünstiger positionierten Zweitkonzept Auto Mobil Meisterwerkstatt habe es heuer bereits 10 Neuzugänge gegeben, berichtet Bogic. Derzeit halte man bei 125 Mitgliedern, 10 weitere könnten heuer hinzukommen: „Damit wäre der Netzaufbau weitgehend abgeschlossen.“

Konzept ohne Meisterbrief Seit Februar 2012 haben darüber hinaus Werkstätten ohne §-57a-Prüfberechtigung die Möglichkeit, in das neue Konzept Auto Profi Werkstatt einzusteigen. Auch hier gebe es Werbeunterstützung, technische Dienstleistungen sowie eine Mobilitätsgarantie, erklärt Bogic: „Mit über 25 Partnern innerhalb eines halben Jahres ist dies das am schnellsten wachsende Konzept Österreichs.“

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Prominenter Neuzugang

„Auto Profi Werkstatt“ heißt das jüngste Konzept im Programm von Robert Bogic

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Andererseits gibt es das von der deutschen point-S-Reifenhandelsorganisation betriebene System Automeister. Im Gegensatz zu Deutschland kommt man am heimischen Markt zwar nur auf 5 Partner, doch gelang mit dem steirischen Reifenhändler Ruhdorfer kürzlich ein prominenter Zugewinn: „Nach ausgiebigen Vergleichen“ habe man sich für Automeister entschieden, um neben dem Pneu-Geschäft das Autoservice in der Grazer Zentrale voranzutreiben, sagt Ernest Ruhdorfer. Durchaus vorstellbar sei eine Ausdehnung des Konzepts auf weitere der insgesamt sieben Firmenstandorte.

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s 75 hazet **GKU okmue_Layout 1 05.07.12 14:43 Seite 1

Gewerbe Speziell für Arbeiten an Hybridund Elektrofahrzeugen hat Hazet einen 43-teiligen Werkzeugkoffer auf den Markt gebracht.

„Sicherheit in der Hand“

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er an einem Hybrid- oder Elektroauto arbeitet, muss aufpassen: Ein falscher Handgriff genügt, und schon besteht immense Gefahr. Genau für solche Zwecke geeignet ist der Werkzeugkoffer des deutschen Spezialisten Hazet, der seit Kurzem am Markt erhältlich ist. Denn alle Werkzeuge sind speziell für das Arbeiten unter Spannung ausgelegt. Damit hat der Anwender quasi „Sicherheit in der Hand“. Der Rollkoffer mit dem Spezialwerkzeug wird auf gummierten Laufrollen gezogen und ist aus robustem, bruchfestem ABS mit einem Rahmen aus doppeltem Aluminium. Im Koffer enthalten sind neben 10 Schraubendrehern (Schlitz, Kreuzschlitz, Torx) auch 15 Steckschlüssel-Einsätze (6 bis 22 Millimeter) sowie drei Schraubendreher-Einsätze für XZN-Innenvielzahnschrauben.

Warnschilder und Isoliermatte Weiters an Bord sind zwei Verlängerungen und eine Umschaltknarre, je eine Universal-, Kombi-, Flach- und Flachrundzange sowie jeweils ein Kraft- und ein Hebelseitenschneider. Zwei Warnschilder „Hybrid“ und 500 Meter Absperrband ergänzen das Set.

Wer will, kann für seine Werkstätte auch eine Stand-Isoliermatte kaufen, die bei Arbeiten an hochstromführenden Teilen bis 50.000 Volt eingesetzt wird. Eine Seite der Matte ist glatt, eine ist rutschfest. Diese Isoliermatte ist 1 x 1 Meter groß, aber dennoch leicht zu transportieren. Sie kann dazu in eine Tragtasche mit einem Tragriemen verpackt werden; der Durchmesser beträgt nur 160 Millimeter. Die Produkte sind bereits erhältlich. (MUE)

Werkzeugkoffer für besondere Einsatzzwecke: Auch Warnschilder sind enthalten.


s 76-77 werkstattausrüster **GKU okmue_Layout 1 04.07.12 14:24 Seite 2

Gewerbe Neuheiten beim Vollsortimenter

Hochsaison für neue Technik Die Jahresmitte ist eine gute Gelegenheit, um über Investitionen in die Werkstattausrüstung nachzudenken. Wir haben mit einigen Anbietern gesprochen.

Neben den reinen Werkstattausrüstern haben in den vergangenen Jahren große Teilehändler viel Kompetenz bei Investitionsgütern aufgebaut. Dazu zählt Derendinger: „Unsere Strategie ist es, als Vollsortimenter aufzutreten“, erläutert Experte Thomas Posch. Als jüngste Highlights bezeichnet er die komplette Umstellung des Klimabereichs auf Produkte des renommierten Lieferanten Texa, für die neben der „unbestrittenen Qualität“ die zahlreichen Herstellerfreigaben verantwortlich gewesen sei, sowie die neueste Diagnosegerätegeneration von Bosch. Diese umfasst die Tester KTS 840, KTS 870 und KTS 890. Schon das Einstiegsmodell sei ein „hochwertiges Komplettgerät“, sagt Posch: „Der KTS 870 bietet darüber hinaus ein Zweikanal-Oszilloskop, der KTS 890 verfügt über ein Vierkanal-Oszilloskop und erfüllt somit alle Ansprüche von echten Messtechnikprofis.“ Erhältlich seien die neuen Geräte übrigens auch im anzahlungsfreien Leasing: „Damit braucht die Werkstätte nur einen im Voraus klar kalkulierbaren Monatsbetrag für Gerät und Software einzuplanen“, unterstreicht Posch.

Weltweit führende Software Stichwort Software: Die neue Version Esitronic 2.0 soll den Einsatz der KTS-Diagnosegeräte deutlich vereinfachen. „Dank der neuen Bedienoberfläche gelangt der Anwender mit weniger Mausklicks schneller zum Ziel“, sagt Marlies Haas, Sprecherin der Robert Bosch AG. Zudem gibt es nunmehr ein einheitliches Interface für die Pkwund Lkw-Varianten, per Internet werden alle Daten regelmäßig aktualisiert. Noch heuer soll es auch eine reine Onlineversion geben. Esitronic gilt übrigens als weltweit führendes Werkstattprogramm: Rund 75.000 Werkstätten in über 100 Ländern würden mit dem modular auf-

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m Investitionsgüterbereich schreitet die Entwicklung besonders schnell voran. Es wäre fatal, Altgeräte nur bei irreparablen Defekten auszutauschen. Viele Lieferanten stehen zur Wahl.

Konzentration auf Werkstattausrüstung Seit Jahrzehnten gilt Siems & Klein als Spezialist ersten Ranges. „Als Fachunternehmen konzentrieren wir uns auf Beratung, Verkauf und Service von Werkstattausrüstung“, sagt Geschäftsführer Komm.-Rat Ing. Christian Brachmann. Der Kundenkreis reiche dabei „von der Motorradwerkstatt über den Pkw- bis zum Lkw-Betrieb“, das Lieferprogramm komme ausschließlich von renommierten Geräteherstellern. Dieses umfasst Hebe-, Diagnose- und Prüftechnik oder Wucht- und Montiermaschinen ebenso wie den Lack- und Karosseriebereich, Autowaschanlagen und Handwerkzeuge. Auch im Anlagenbau engagieren sich die Experten von Siems & Klein. „Produktneuheiten gibt es beinahe laufend“, erklärt Brachmann. In den vergangenen Monaten wurden beispielsweise die Waschanlagen Emotion3 und Zyo in das Sortiment aufgenommen, im Klimabereich wird mit dem Modell Robinair AC1234 eine für das neue Kältemittel geeignete Station angeboten.

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Sehen und gesehen werden

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Je komplexer die Scheinwerfersysteme sind, desto genauer müssen auch die Scheinwerfereinstellgeräte werden. Der bekannte deutsche Werkstattausrüster MAHA trägt dieser Tatsache mit dem Scheinwerfereinstellgerät „Lite 3“ Rechnung. „Hierbei handelt es sich um ein präzises Messwerkzeug, das den Anforderungen heutiger und künftiger Lichtsysteme gewachsen ist“, erklärt Marketingleiter Hans-Peter Gorbach. Das Digitalgerät ist im Gegensatz zu analogen Produkten perfekt für die Arbeit an adaptiven Lichtsystemen mit variabler Hell-Dunkel-Grenze geeignet.

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s 76-77 werkstattausrüster **GKU okmue_Layout 1 05.07.12 14:45 Seite 3

Gewerbe gebauten, in 24 Sprachen verfügbaren SoftwarePaket arbeiten, teilt man bei Bosch mit.

„Das perfekte Servicetool“ Von der kleinsten Schraube bis zur komplett eingerichteten Werkstatt reicht das Portfolio von Würth. Soeben wurde das Werkstattausrüstungsteam um einen neuen Servicetechniker ergänzt, berichtet Michael Tschida, Regionalverkaufsleiter für den „DiaTec“ genannten Bereich. Das Sortiment werde laufend erweitert, zuletzt etwa um den iQ150 als „perfektes Servicetool für die Werkstatt“. Der handliche Tester ermöglicht eine ungehinderte Arbeitsweise bei Annahme und Diagnose, die integrierte Kamera eignet sich zur unkomplizierten Dokumentation von Servicefällen. Eine optional erhältliche „Annahme-Checkliste“ erleichtert den professionellen Kundendialog ebenso wie das drehbare, über 10 Zoll große Display: ein Beweis, dass die Investition in moderne Technik unmittelbar zu mehr Kundenzufriedenheit und damit zu handfesten kaufmännischen Vorteilen führen kann.

Im Dienst der Kundenbindung Auch Birner erweitert laufend sein Werkstattausrüstungsprogramm. In den vergangenen Mona-

Zukunftssichere Abgasmessung Noch eine Neuigkeit kommt aus dem Hause MAHA: Die Abgasmessgeräte der Serie „MET 6.x“ punkten mit besonders kompakten Abmessungen und modularem Aufbau. Das Modell „MET 6.1“ ist dabei für Ottomotoren, das „MET 6.2“ für Dieselaggregate, das Kombigerät „MET 6.3“ für Sachverständige und der Prüfkoffer „MET 6“ vor allem für den Einsatz im Außendienst gedacht.

ten wurden unter anderem ein 2-Kamera-Endoskop sowie ein vierteiliges Rohrleitungs-Stopperseit der Marke Busching neu eingeführt; ein Schlagschrauber von Rodcraft mit dem unbescheidenen Namen „The Beast“ glänzt durch enorme Leistung in leichter Verpackung. Ob modernes Handwerkzeug oder komplette Bremsenprüfstände: „Aktuelle Tendenzen zeigen, dass Schnelligkeit und Zuverlässigkeit einer Werkstatt entscheidend sind, um die Kundenbindung aufrecht zu erhalten“, weiß Johann Rössler, verantwortlich für Autofit: „Diesen Anforderungen können Kfz-Betriebe nur mit der passenden Ausrüstung gerecht (HAY) werden.“

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s 78 koch *** okmue_Layout 1 04.07.12 13:59 Seite 1

Gewerbe

Natürlich werden Achsmessgeräte nicht nur in Nobelwerkstätten verwendet

„Bei jedem Auto rasch gemacht“ Achsmessgeräte ziehen auch in kleineren und mittleren Werkstätten verstärkt ein. Koch Achsmessanlagen fertigt seit mehr als 60 Jahren. Von Mag. Heinz Müller

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ft ist beim Kauf von Geräten für die Werkstatt einzig und allein der Preis ausschlaggebend. Doch das sollte nicht sein, meint Anja Reichenbach, Exportdirektorin bei Koch Achsmessanlagen. Das Traditionsunternehmen aus Deutschland hat Achsmessgeräte für jeden Anwendungsbereich im Programm – vom Pkw über Transporter und Busse bis zum Lkw, Traktor, Sattelauflieger oder Anhänger. Reichenbach rät, vor jedem Kauf mehrere Geräte ausführlich miteinander zu vergleichen. „Denn nur mit einem schnellen, zuverlässigen Achsmessgerät kann man später tatsächlich Geld verdienen. Daher ist besonders wichtig zu klären, ob die Bedienung einfach ist und wie lange die Vermessung tatsächlich gedauert hat.“

Anja Reichenbach ist Exportdirektorin bei Koch Achsmessanlagen

Keine Reklamationen der Kunden Überprüfen sollte man vor dem Kauf eines Achsmessgerätes auf jeden Fall, ob bei der Vorführung mindestens ein Auto vermessen und eingestellt wurde und wie aufwändig die Einstellung von Hinterachsen ist. „Auch die Frage, ob mit dem Auto eine Probefahrt zur Kontrolle der Lenkradmittelstellung durchgeführt wurde, ist wichtig“, heißt es im Unternehmen – und natürlich das

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Thema, wie sich die Achsmesshalter am Rad befestigen lassen: „Damit kann man mögliche spätere Reklamationen über Felgenschäden durch veraltete bzw. minderwertige Achsmesshalter vermeiden.“ In Österreich werden die Achsmessanlagen von Koch über die Firma Birner (im Pkw-Bereich) und von Siems & Klein (bei Lkws) vertrieben: „Gängigstes Gerät im Pkw-Bereich ist das HD-10 easy touch“, sagt Reichenbach. Die Schulung auf ein neues Gerät dauert in der Regel nur 60 Minuten, dann kann es auch schon losgehen. Die Geräte haben eine eigene Stromversorgung, ein Freiheben des Fahrzeugs ist nicht notwendig.

Neuheiten auf der AutoZum Für welche Werkstätten die Koch-Achsmessgeräte geeignet sind? „Unsere Kunden sind vorwiegend kleinere bis mittlere Werkstätten und Autohäuser“, sagt Reichenbach. Wie lange es dauert, bis sich ein Achsmessgerät amortisiert? „Das kann man sich leicht ausrechnen“, sagt Reichenbach: „3.800 Euro für das Gerät, 60 Euro für eine Achsvermessung.“ Eine derartige Dienstleistung sei „bei jedem Auto, das in der Werkstatt steht, rasch gemacht“, analysiert sie. Die Folge seien zufriedene Kunden, die sich unter anderem auch über eine längere Lebensdauer ihrer Reifen freuen könnten. Über die Neuheiten, die im Jänner 2013 bei der AutoZum in Salzburg zu sehen sein werden, will sich Reichenbach noch nicht äußern: „Es wird aber mit Sicherheit welche geben.“

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s 79 kastner ** agreGKU okmue_Layout 1 04.07.12 14:01 Seite 1

Gewerbe

Optimale Unterstützung Kastner steuert als Werkstattspezialist seit Jahren einen unbeirrten Kurs und wird diese Strategie auch in Zukunft weiterführen.

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ieser Weg beruht auf folgenden Prinzipien: Unerlässlich ist der Besuch internationaler Fachmessen; ständige Suche nach Neuerungen und Verbesserungen; direkten Kontakt mit renommierten Fahrzeugherstellern und Geräteherstellern. Diese Haltung erlaubt es, Neuheiten für die Autohäuser und Kfz-Werkstätten direkt an der Quelle zu erschließen. Wichtiges Thema für die Kastner-Kunden ist die Tendenz zur Vereinfachung der Handhabung und die Vernetzung der Werkstattgeräte. Eine große Herausforderung liegt in den unterschiedlichen Bedürfnissen der Kunden. Laut Mag. Barbara Kieslinger, Marketingleiterin von Kastner, bietet das Haus Produkte für den freien Markt und für die Markenwerkstätten an. Dabei stehen

die Freigaben der Hersteller für die angebotenen Hilfs- und Arbeitsmittel im Mittelpunkt. Kastner verfügt damit über ein schlüssiges System für die Beschaffung von Informationen und die Gestaltung des Produktportfolios.

Wernfried Horn: Verkaufsleiter für Österreich

Aus einem Guss Kastner wählt das jeweilige Produkt aus, führt das Produkt vor und sorgt anschließend für die Einschulung der Mitarbeiter. Für diesen Zweck sind ständig mehr als 30 technische Spezialisten im Einsatz, die fortlaufend weitergebildet werden. Für den Kunden ergibt sich daraus ein geschlossenes Ganzes – das Produkt bildet mit Vorführung, Einschulung und technischem Support (LHO) eine Einheit.

Helmut Jank: Reparatur und Schulung

Im harten Einsatz AGRE hat eine völlig neue Generation an Schraubenkompressoren auf den Markt gebracht.

D Dipl.-Ing. Michael Khang leitet AGRE

iese Geräte sind in erster Linie für einen Einsatz in der Industrie gedacht und werden in einem Leistungsbereich von 4 kW bis 350 kW angeboten. Im Bereich bis 180 kW ist dies sogar mit der energiesparenden Drehzahlregelung möglich. Damit stellen die Kompressoren von AGRE die absolute Spitzentechnologie in der Drucklufttechnik im Industriebereich dar: „Die ALUPSchraubenkompressoren können wie ein Auto konfiguriert werden“, berichtet Geschäftsführer Dipl.-Ing. Michael Khang. „Das bedeutet, dass die Kompressoren ganz an die Wünsche und Bedürfnisse des Kunden angepasst werden.“

Komplett – und dennoch kompakt So können die Geräte des Unternehmens mit Sitz in St. Ulrich bei Steyr mit einem voll integrierten Trockner oder einer Wärmerückgewinnung ausge-

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liefert werden. Neu im Programm ist auch der elektronische Netzwerkregler AirControl 5.1: Er ermöglicht mit einem Grafikdisplay, schnelleren Prozessoren und neuer Software deutliche Energieeinsparungen. Insgesamt können 6 Kompressoren energieeffizient im Master-Slave-Betrieb geregelt werden. Eine komplette Kompressorstation inklusive Trockner, Behälter und Filter hat auf weniger als einem Quadratmeter Platz. (MUE)

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s 80 castrol **GKU okmue_Layout 1 04.07.12 14:08 Seite 1

Gewerbe

Sind wir Wegwerfer? Unsere Wachstumsgesellschaft stößt an ihre Grenzen. Castrol diskutierte – diesmal in Innsbruck – das Problem mit den Leuten von der Kundenfront.

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m Zusammenhang mit Rezessionsängsten taucht zunehmend das Thema Obsoleszenz – der gesteuerte „Produkttod“ – auf. Das übliche Bild unserer Marktwirtschaft sieht vor, dass wir ein jährliches Wirtschaftswachstum haben und jedes Autohaus jedes Jahr mehr Autos verkauft. Das heißt die Produktion von Neuwagen wird von der Nachfrage auf den Märkten für Autos angetrieben. Und am meisten Autos verkauft der Hersteller, der aus Sicht des Kunden den höchsten Kundennutzen bietet. So weit zur Theorie „Markt bestimmt die Nachfrage“.

Dr. Daniel Wiesner: „Mit lokaler Kundenorientierung gegen jeglichen Wachstumszwang der Automobilhersteller auftreten!“

Ford-Autopark-Geschäftsführer Mag. Michael Mayr und Gastgeber Castrol-Boss Ing. Peter Spatzierer Phillipp Ploner (Autohaus Ploner,Telfs), setzt auf lokale Stärke

Die Macht der Automobilkonzerne Ganz so einfach ist diese Fragestellung nicht. Konsumenten und Autohändler unterschätzen die Trägheit der Wirtschaft, Kapitalkraft und vor allem die Macht der Automobilkonzerne. Tatsache ist, dass sozialtechnisch gesehen viele Märkte in einer geChristian Walcher, wissen Weise „aufrechterhalten“ werden müssen. (Toyota EllenNicht nur die Herstellung der Autos erfolgt mit hosohn, Innsbruck) hem technischem Wissen. Auch die „Produktion“ von neuen Konsumenten findet sehr professionell statt. Die wichtigsten Instrumente sind Werbung, Schaffung von Trends oder Modeerscheinungen oder eben auch geplante Obsoleszenz. Erfolge von gestern basieren auf dieser Geisteshaltung. ReThomas Gratz (Toyota, Jenbach), zessionssorgen von heute miMarkus Graf (Linser, Jenbach) schen morgen die Märkte neu Andreas Köfler (GeschäftsfühArmin Kohlhuber (MB Schwaz) (LUS) auf. rer Karosserie Telfs), Oliver Hanl (Autohaus Hanl Innsbruck)

Martin Niederkofler und Gattin Sabine (Nissan) fanden die neuen Gedanken interessant

Obsoleszenz in der Autobranche Dabei geht es um die Frage, warum dürfen Produkte nicht länger halten? Im Schmierstoffbereich ist das Gegenteil der Fall. In rückläufigen Märkten gewinnt, das ist die Quintessenz der Innsbrucker Diskussionsrunde, lokale Kompetenz wieder an Bedeutung. Künstliches wie auch immer produziertes Wachstum durch ungebremsten Neuverkauf zerstört Erträge. Frühere Markenbetriebe kommen als freie Händler mit ihren Kosten jetzt besser zurecht als zuvor. In Zeiten knapper Geldbeutel schafft Werterhalt neue Marktchancen.

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AUTO & Wirtschaft

• Juli/August 2012

Dr. Daniel Wiesner (Konsulent, St. Gallen) im Dialog mit Daniela Steinlechner Lukas Moigg (Mayrhofen), Manfred Ossinger, Walter Mitterer (Autopark,) Max Huber


s 81 tenneco *** okmue_Layout 1 04.07.12 14:10 Seite 1

Gewerbe

Neue Technikwelten Auf der 40.000 Kilometer langen Tour ist die Roadshow „Tenneco on Tour“ bis November 2012 an 24 Orten zu sehen: auch bei der Frankfurter Automechanika 2012.

Z

iel sei, an mehr als 150 Veranstaltungstagen mit rund 250.000 Branchenvertretern ins Gespräch zu kommen, erklärt Tenneco Marketing Manager Jörn Lorenz. Die Roadshow soll im nächsten Jahr weitergeführt werden und erstmals auch bei Kunden in Österreich Station machen. In zwei aufblasbaren, futuristisch wirkenden Zelten mit Diagnosesystemen für Abgas und Fahrwerk macht der Fahrwerk- und Abgasanlagenspezialist und Zulieferer der weltweit größten Fahrzeughersteller seine Kunden im Servicemarkt mit der Zukunft vertraut, vermittelt Praxistipps und technische Hintergrundinformation und stellt mit den neuen Monroe-MaxLift-Gasfedern für Motor- und Heckklappen eine neue Geschäftschance vor.

Erstausrüstungsteile für den freien Markt Mit „Tenneco on Tour“ bietet der Hersteller bekannter Marken wie Monroe, Walker oder Gillet erstmals den Kunden im freien Ersatzteilmarkt die Möglichkeit, die komplette Bandbreite der Produkte und Services der Marken Monroe und Walker in Ausstellungswagen kennenzulernen. Dort erfahren Besucher auch, wie Tenneco seine Erstausrüstungskomponenten dem freien Ersatzteilmarkt verfügbar macht und, wie Axel Gelbcke, Chef der europäischen Tenneco-Aftermarket-Aktivitäten, betont, Marktbedürfnisse mit Vorsprung gegenüber den Wettbewerbern abdecke.

Trainings für den Letztstand der Technik Mit dem Schulungskonzept „Tenneco Train The Trainers“, kurz: „4T“, kann der Zulieferer frühzeitig über neue technische Entwicklungen informieren und die Diagnose und Reparatur neuartiger Systeme schulen. So werden die Werkstätten in absehbarer Zeit verstärkt mit elektronisch geregelten Fahrwerksystemen sowie technologisch ausgefeilten Abgasanlagen zur katalytischen Reduktion konfrontiert sein. Darüber und über andere inno-

Jörn Lorenz: „Ein Ausblick auf die Werkstattzukunft“

Im futuristischen aufblasbaren Zelt zeigt Tenneco bei der Roadshow Fahrwerk- und Abgasdiagnose für fachgerechte Reparatur vative Technik, die Autohersteller zunehmend einsetzen, klärt Tenneco die Werkstattmitarbeiter bei „Tenneco on Tour“ bereits jetzt auf und bereitet sie auf die sach- und fachgerechte Reparatur dieser (ENG) Systeme vor.

Axel Gelbcke: „OEExpertise auch für die Reparatur!“


s 82-83 neue produkteGKU_Layout 1 04.07.12 13:41 Seite 2

Gewerbe

Transparenter Sealer DuPont Refinish stellt mit dem PS1900 einen neuen transparenten 2K Sealer vor. Er ist speziell für den Gebrauch unter Cromax und Cromax Pro vorgesehen, kann aber auch unter allen anderen 2K-Decklacken von DuPont Refinish verwendet werden.

DuPont Refinish; www.lack-technik.at

Katalog Innenraumfilter Denso hat das Produktsortiment an Innenraumfiltern in OE-Qualität für den Aftermarket erweitert. Alle neuen Anwendungen sind im aktuellen Denso Katalog Innenraumfilter 2012/2013 gelistet. Rund 1.200 Anwendungen decken 80 Prozent des EU-Fuhrparks ab.

Denso; www.denso.de

Ölablassschrauben Chemiespezialist BG Deutschland hat eine neuartige Ölablassschraube im Programm. Sie ist mehrfach verwendbar und dichtet in jeder Situation zuverlässig. Ein breites Programm stellt sicher, dass für fast alle Fahrzeuge das richtige Modell verfügbar ist.

BG Deutschland; www.bgprod.at

Federal-Mogul hat einen Aluminium-Kolben entwickelt, der höhere thermische Leistung und Festigkeit in extrem kraftvollen Dieselmotoren bietet. Als erster Hersteller setzt BMW den neuen Kolben in einem Triple-Turbo 3.0-Liter Diesel Motor (N57D30S1) ein.

Federal Mogul; www.federalmogul.com

Reparatursystem Dieselmotoren

für

Mit dem VDO Diesel Repair Service (DRS) System können Werkstätten sich auf die Reparatur von Dieselmotoren einstellen. Das Paket umfasst die Qualifizierung und Schulung von Personal sowie den Bezug von Ersatzteilen in Erstausrüsterqualität.

Continental/VDO; www.vdo.de

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Alukolben mit extremer Leistungsfähigkeit

Erweiterter 2-Rad-Kerzen-Katalog NGK Spark Plug Europe, weltweit führender Lieferant von Zündkerzen für die Motorradhersteller, hat den Zweiradkatalog überarbeitet und ergänzt. In der Ausgabe für 2012/2013 finden sich auf über 400 Seiten mehr als 9.800 Anwendungen.

NGK Spark Plug Europe; www.ngk.de

AUTO & Wirtschaft

• Juli/August 2012


s 82-83 neue produkteGKU_Layout 1 04.07.12 13:41 Seite 3

Gewerbe

Neue Homepage für Lackierer

Massiver Korrosionsschutz

Lesonal präsentiert sich auf einer neuen Homepage mit umfassenden Informationen über Produktsystem, Serviceleistungen und 150 Jahre Erfolgsgeschichte. Die Seite wurde perfekt auf die Bedürfnisse der Karosserieund Lackierfachbetriebe ausgerichtet.

Mit Promax & Metalyt hat Würth sprühfähige Korrosionsschutz-Mikrobeschichtungen im Programm, die einen Schutz von über 500 Stunden im Salzsprühnebeltest gewährleisten. Die Produkte basieren auf einer eigens entwickelten und prämierten Titanid-Formel.

Lesonal; www.lesonal.at

Würth; www.wuerth.at

Broschüren online nützen!

Wuchten als Kinderspiel

Broschüren der ContiTech Power Transmission Group können online angesehen werden. Im Virtual Sales Presenter (www.contitech.de/vsp) finden Nutzer Informationsmaterialien als PDF. Sie können am Rechner durchgeblättert, heruntergeladen oder bestellt werden.

Eine große Kosten- und Zeitersparnis für die Werkstätten bringt das neue Klebeband Speedliner für Auswuchtgewichte. Dank noch höherer Anfangsklebekraft und dem rückstandsfreien Entfernen des Gewichtes von der Felge wird das Wuchten zum Kinderspiel.

ContiTech; www.contitech.de

Hofmann; www.hofmann-powerwight.com

Programmerweiterung

Spülung für Diesel-Injektoren

Hella erweitert das Produkt-Portfolio um drei neue Tagfahrleuchten: LEDayLine 15 und LEDayLine 30, zwei Weiterentwicklungen des LEDayLine Konzeptes sowie LEDayFlex II mit rechteckigen Lichtmodulen. Dazu kommt ein Blenden-Set für den VW Touran.

Jeder Diesel-Injektor kann verkoken. Eine preiswerte Alternative zum Austausch der Injektoren ist die Injektor-Spülung. BG Deutschland bietet jetzt ein Gerät an, mit dem sich die Injektoren im eingebauten Zustand entkoken bzw. spülen lassen.

Hella Handel Austria; www.hella-austria.at

BG Deutschland; www.bgprod.at

AUTO & Wirtschaft

• Juli/August 2012

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s 84-85 menschen **GKU okmue_Layout 1 05.07.12 14:49 Seite 2

Ab 1. August wird Kurt Egloff (52) neuer Geschäftsführer der BMW Group Austria. Der gelernte Automechaniker arbeitete bei Mercedes und Saab in der Schweiz, ehe er 2004 als Vertriebsleiter zu BMW Schweiz kam. Vorgänger Dr. Gerhard Pils wechselte, wie in der Juni-Ausgabe berichtet, nach Malaysia.

Menschen Neues bei AutoScout24 Michael Freund (B.), seit Mai 2010 Country Manager für Österreich bei AutoScout24, hat das Unternehmen verlassen. Sein Nachfolger stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Peter Lorenzen, Vice President Dealer Sales, hat die Position von Freund interimistisch übernommen.

Norbert Seibriger (59) ist nun offiziell bei den österreichischen Unternehmen von BMW Financial Services ausgeschieden. Sein Rückzug hat gesundheitliche Gründe; Seibriger leidet nach wie vor an den Folgen eines schweren Unfalls. Seine Positionen bei BMW Financial Services hat Hans-Peter Mathé übernommen. Seibriger war seit 1992 in der BMWFinanzwelt tätig.

Mag. Gerhard Kreindl (r.) ist neuer Marketingleiter bei Toyota Frey. Ing. Heribert Binder ist Ende Juni in Pension gegangen.

Thomas Papez, Verkaufsleiter für den Automotive Aftermarket bei Bosch in Österreich, wechselt Mitte August nach Vietnam. Er wird „Country Manager Automotive Aftermarket“ und soll die Verantwortung für weitere Länder übernehmen. Sein Nachfolger steht noch nicht fest.

Trauer um Salloker Am 27. Juni ist Ing. Gerhard Salloker (73) nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben. Er war von 1982 bis 1999 Leiter des Grazer Kundenzentrums von Denzel und stand dem Verein der Grazer Automobilhändler, der die „AutoEmotion“ organisiert, seit seiner Gründung (2003) als Präsident vor.

Am 1. Juli übernahm Gerhard Partl, zuvor Neuwagen-Gebietsleiter bei Suzuki Austria, die Gebietsleitung für Westösterreich bei Subaru Österreich. Er ist für Kärnten, Salzburg, Tirol, Vorarlberg und Oberösterreich zuständig.

Intensive Marktbearbeitung Mit den Vertriebsleitern Thomas Deichslberger (l.) und Tobias Kaufmann (r.) will der deutsche Ladungsträgerspezialist Gebhart im Geschäftsbereich Reifen & Räder neue Maßstäbe setzen. Mit der Bildung eines eigenen Geschäftsbereichs und dem Ausbau des Vertriebsteams sollen der internationale Markt intensiver bearbeitet und bestehende Kundenbeziehungen noch effizienter betreut werden.

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AUTO & Wirtschaft

Karl Schmoll (29) hat bei Eberspächer die neue Position des Vertriebsinnendienstes übernommen. Seine Aufgaben umfassen den Kundensupport und das Produktmanagement von Kühlboxen, mobilen Kühlcontainern, Standklimaanlagen und Wärmetauschern. Seine Erfahrung hat er aus der Flugzeug- und Autobranche.

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s 84-85 menschen **GKU okmue_Layout 1 05.07.12 14:48 Seite 3

Kinder berät AuDaCon Seit Ende Juni ist Mag. Henrik Kinder, ehemaliger Chef von Eurotax Österreich, als Berater von AuDaCon tätig. Er kümmert sich um Einstell-, Service- und Reparaturinformationen für moderne Werkstätten.

Menschen Mag. Bernhard Wiesinger (B.) ist neuer Chef der Interessenvertretung beim ÖAMTC und damit Nachfolger von Dipl.Ing. Mario Rohracher, der den Automobilclub vor einigen Monaten verlassen hat. Auch die Pressestelle wurde Wiesinger unterstellt; deren bisherige Leiterin Dr. Sabine Fichtinger verlässt den Club.

Mit 1. Juli hat Dipl.-Ing. Stefan Hietel (42, l.) die Leitung der Direktion Kundendienst, Teile & Services in der neuen gemeinsamen Organisation von Citroën Österreich und Peugeot Austria in Wien übernommen. Dipl.-Ing. Stefan Blomen (r.), seit Juni 2009 Direktor Kundendienst, Teile & Services bei Peugeot Austria, ist zu PSA in Deutschland gewechselt.

Neu bei Peugeot Mathias Gabler (B.) hat im Juni die Leitung der Niederlassung von Peugeot in Wien übernommen. Sein Vorgänger Werner Pillwein ist nicht mehr für Peugeot tätig. Gabler war zuletzt Regionalmanager des Autohändlerverbundes ByMyCar in der Schweiz.

Mit 30. Juni verließ Ing. Georg Mölzer, für Fuhrparkmanagement und E-Mobilität bei Peugeot Austria zuständig, im Zuge der Umstrukturierung die Firma. Er ist auf der Suche nach einer neuen Herausforderung in der Autobranche.

Bei der Zürich Versicherungs AG in Wien hat Deborah Lottenbach am 1. Juli die Leitung der Online-Sparte Zurich Connect übernommen, die auch Kfz-Versicherungen anbietet. Sie arbeitet seit 2005 für Zürich Österreich. Ihre Vorgängerin Karin Eichhorn-Thanhoffer hat im Unternehmen neue Aufgaben übernommen.

AUTO & Wirtschaft

Gerhard Lorber (l.) ist als Geschäftsführer von Wiesenthal Turk in Zwettl ausgeschieden, um sich neuen Aufgaben zu widmen. Sein Nachfolger ist Robert Kuptik (M.), bisher Geschäftsführer von Wiesenthal Strebersdorf. In dieser Position folgt ihm Robert Bartonek (r.), der bisher in Strebersdorf Kundendienstberater war.

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s 86 leserbriefe *** GKU okmue_Layout 1 04.07.12 12:42 Seite 2

Menschen

rb ko

&W-Pap ier rA e D

Betrifft: Bericht über die Firma LOCO-SOFT in „AUTO & Wirtschaft“ 3/2012

In der Kolumne „Der A&W-Papierkorb“ sind Inhalte zu lesen, die zum Schmunzeln anregen können, ohne dass sie unbedingt immer mit der Automobilbranche zu tun haben.

Sehr geehrter Geschäftspartner! Für Unklarheiten und Missverständnisse haben Meldungen in Nummer 2107 vom 17.2.2012 der wöchentlichen „Eurotax-Autoinformation“ und in Ausgabe März 2012 des Magazins „AUTO & Wirtschaft“ über die vermeintliche Freigabe des Dealer Management Systems der Firma LOCO-SOFT für das österreichische Vertriebsnetz Wirtschaft der Marken Peugeot und Citroën gesorgt. In diesem Zusammenhang weisen wir darauf hin und unterMit Brief und Siegel streichen nachdrücklich, dass weder Peugeot Austria noch J Citroën Österreich eine Empfehlung bzw. Freigabe für das Dealer Management System der Fa. LOCO-SOFT gegeben hat, wie man aber aus der Formulierung der Meldungen schließen könnte. Vielmehr empfehlen wir dem Vertriebsnetz beider Marken in Österreich weiterhin den Einsatz des Dealer Management Systems der Firma VECTOR oder MOTIONDATA. Mit beiden Lieferanten besteht eine lange und erfolgreiche Geschäftsbeziehung, die wir weiter fortsetzen wollen. Bei Fragen hiezu wenden Sie sich bitte an Hrn. Jürgen Anlauf, +43 (1) 60183 1700 DW. Sollten Sie technische Fragen haben, stehe ich Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite (+43 (1) 60183 1350 DW). Mit der Bitte um Kenntnisnahme verbleibe ich Mit freundlichen Grüßen, über immer freut sich auch in Österreich Das Team von Loco-Soft bei. tragen neue Freigaben mehr Interesse. Dazu Peugeot als auch etzt ist es offiziell: Sowohl dass die AutohausCitroën haben bestätigt, alle Markenanforderunsoftware von Loco-Soft er Ralf Koke. gen erfüllt, berichtet Geschäftsführ schon bisher erste PSASein Unternehmen hat nun dürfte betreut, Betriebe in der Alpenrepublik es, steigen. „Unser Ziel ist das Interesse deutlich 50 auf insgesamt 40 bis bis Ende dieses Jahres zu kommen“, sagt österreichische Anwender

Kundenbetreuung über und Schnelligkeit der „Der Rest ist tägliche Außendienst und Hotline: (HAY) und ausdauernde Fleißarbeit!“

Beliebt oder beleibt?

Wir geben zu – es ist jedem von uns schon einmal passiert, dass er Buchstaben vertauscht hat. Ein besonders schönes Beispiel hat jüngst die Pressestelle des ARBÖ ausgeschickt (siehe Faksimile). Natürlich sollte es heißen „beliebt“ – doch in Vorfreude auf den Urlaub ist so ein „Verheber“ wohl entschuldbar, meinen wir. Und wissen, dass zu viel Pasta und Pizza in Kombination mit zu wenig Bewegung im beliebtesten Urlaubsland leicht den „beleibtesten“ Urlauber reifen lassen, wenn er nach zwei Wochen die Heimreise antritt. Die eigentliche Aussage der Presseaussendung wollen wir Ihnen natürlich nicht vorenthalten: Demnach ist Italien heuer mit 24 Prozent das (Vorsicht!) beliebteste Urlaubsland jener Österreicher, die mit dem Auto in den Urlaub fahren, gefolgt von Kroatien (17), Deutschland (11) und Österreich (10). In diesem Sinne: schönen Urlaub!

International betreut Ralf Koke bereits mehr als 2.000 Kunden

Koke.

International erfolgreich

das deutsche UnternehSeit Juli 2010 verfügt g in Salzburg. 23 men über eine Niederlassun nützen derzeit ein österreichische Autohäuser beSystem von Loco-Soft, Dealer Management traditionell bei den GMsonders stark ist man wird 5 weiteren Betrieben Bei vertreten. Marken vorbereitet. derzeit die Installation die „magikürzlich International hat Loco-Soft Autohäusern überschritsche Grenze“ von 2.000 kommen aus Deutschten. Etwa 1.980 davon aus und vorerst 1 Kunde land, 3 aus der Schweiz Großbritannien.

„Ausdauernde Fleißarbeit“

beder gut 30 Mitarbeiter Was macht den Erfolg 1987 deren Geschichte bis schäftigenden Firma, haben ein super Prozurückreicht, aus? „Wir und dazu ein engagierdukt zu top Konditionen Anwendersprache spricht tes Team, welches die Ein besonKoke. meint lebt“, und unser Produkt it Qualität, Zuverlässigke deres Anliegen sind ihm

Die Redaktion freut sich über Feedback aller Art und ist bereit, sich sowohl der Kritik zu stellen als auch Lob entgegenzunehmen. Sie behält sich aber Kürzungen der Reaktionen aus der Leserschaft vor.

Martin Szinovatz Bereichsleiter Information Peugeot Austria Gesellschaft m.b.H. Citroën Österreich Gesellschaft m.b.H.

Der elektronische Informationsdienst für die österreichische Automobilbranche

Für die Fachwelt ...

... und für Endkunden

Die Fachjournalisten im A&W-Verlag recherchieren die jeden Freitag erscheinende „Eurotax AUTO-Information“ und die 2-mal wöchentlich aktualisierte „AUTO-info4you“. 11-mal jährlich versorgen wir die Fachwelt in „AUTO & Wirtschaft“ mit Branchennews.

„FLOTTE & Wirtschaft“ wird 11-mal jährlich an Flottenbetreiber versandt. An Endkunden richten sich die „AutoBild“, für die wir den Österreich-Teil gestalten, sowie die neuen Medien „4WD“ (erscheint zweimonatlich) und „Allradkatalog“ (1-mal jährlich).

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s scheint, dass die Weltwirtschaft zumindest aus europäischer Sicht in ziemliche Turbulenzen geraten, jedenfalls aber immer schwieriger auszurechnen ist. Analog zur Klimakrise, die uns zunehmend extreme Wetterlagen beschert, werden die Marktverläufe immer extremer. Die Reifenbranche kann davon aufgrund der Erfahrungen der letzten Jahre ein Lied singen. Nachdem aus Angst vor der Krise in der Erstausrüstung wegen des Einbruchs der Neuwagenzulassungen in den USA 2009 das Gros der Reifenhersteller die Kapazitäten massiv zurückgefahren hatte, herrschte vorübergehend aufgrund der Winterreifenpflicht in Deutschland plötzlich Ebbe in der Belieferung des Ersatzmarktes.

dengeschäft bedeuten und bringen wird. Interessant erscheint eine Applikation, mit der der Spareffekt von verbrauchsoptimierten Reifen sich in vorläufig trotz allem immer noch harten Euros berechnen lässt. Damit bekommt der Fachhandel gute Argumente in die Hand, um den Kunden höherwertige Produkte nicht nur unter dem Sicherheits- oder Imageaspekt, sondern auch aus ökonomischen und ökologischen Gründen nahezubringen.

• Dr. Lutz Holzinger

• Mittlerweile hat sich das Rad weiter gedreht, und die Branche klagt plötzlich über überfüllte Lager. Gehofft wird auf ein formidables Wintergeschäft. Einzelne Optimisten verweisen darauf, dass die (zahllosen) den Sommer über gefahrenen Winterreifen im Herbst so abgenützt sein werden, dass sie den Sicherheitsanforderungen nicht mehr entsprechen. Was diese Erwartung betrifft, passt die Phrase, die Hoffnung stirbt zuletzt.

• In Essen hat die Reifenbranche sich als äußerst solide und in vielen Bereichen global tätiger Wirtschaftszweig präsentiert. An Glanz und Gloria ließ es kein Hersteller fehlen. Dennoch fiel neuerlich auf, dass die Alleinstellung der Konzerne aus den ehemaligen Wirtschaftszentren der Welt (Europa, USA und Japan) langsam, aber sicher der Vergangenheit angehört. Zu klar ist erkennbar, dass die Konkurrenz vor allem aus dem Fernen Osten (China und Südkorea) teilweise unter der Nutzung von Forschungs- und Entwicklungszentren ebenso wie von Produktionsstätten in Europa ständig zunimmt und sich in den entscheidenden Benchmarks nicht mehr verstecken muss. Weitgehend offen ist vorläufig die Antwort auf die Frage, was das Reifenlabeling im Endkun-

AUTO & Wirtschaft

Allerdings ist die Intensivbetreuung von Kunden im Stoßgeschäft des Reifenwechsels eine extrem schwierige Angelegenheit. Wenn die Hütte voller Leute ist, haben weder die Beschäftigten noch die Endverbraucher große Lust, sich auf ein intensiveres Fachgespräch einzulassen. Dennoch gilt es, diese zugegebenermaßen schwierige Klippe zu umschiffen. Denn auf die Dauer werden nur diejenigen Betriebe reüssieren, denen es gelingt, echtes Kundenvertrauen aufzubauen. Und das ist halt nur möglich, wenn die Kunden nicht sich selbst überlassen, sondern offensiv angesprochen werden.

• Freilich gibt es bestimmte Reserven: Der Reifenwechsel ist häufig mit Wartezeiten für die Kunden verbunden. Wenn es gelingt, die Wartebereiche mit „Tools“ auszustatten, die vorwiegend mit der Information über die Feinheiten von Reifen und Rädern samt ihrer Kombination ausgestattet sind (etwa Reifen-Räder-Konfigurator, Energiespar-Apps usw.), müsste es mit dem Teufel zugehen, wenn es den Leitbetrieben der Branche nicht gelingt, neue Standards in der Vermittlung von Reifenund Räder-Knowhow an die Endverbraucher zu setzen.

• Seit Langem heißt es, dass der Ernst der Lage immer mehr zunimmt. Dieser blöden Phrase gilt es, die Stirn zu bieten – mit Mut und Einfallsreichtum!

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Räder-Extra

Der vehemente Abschwung der Wirtschaft trifft auch das bislang gute Reifen- und Rädergeschäft. Ohne ausreichenden Sommerreifenabsatz muss nun das Winterangebot retten, was zu retten ist.

Alles ist in Wartestellung Der aktuelle Marktverlauf im Reifenhandel trieb in Massen die Profis nach Essen zur „Reifen 2012“, um die anderen bei der Krisenbewältigung zu beobachten

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AUTO & Wirtschaft

Von Gerhard Lustig

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ie Aussteller planten im Wissen um die gute Verfassung des Reifenhandels in den letzten beiden Jahren voller Optimismus ihre Messestände auf der „Reifen 2012“ und präsentierten sich ihren Besuchern auf der weltweit wichtigsten Reifen- und Rädermesse dann auch im schmucken Ambiente. Jedoch Monate vor dem Messetermin traf die Hersteller, Groß- und Einzelhändler der wirtschaftliche Abschwung – die Stimmung war am Boden. Die Fakten: In Europa sackte das Pkw-Sommerreifengeschäft um runde 25 Prozent, der Lkw-Rädermarkt nahezu um 50 Prozent ab. Der deutschsprachige Raum steht zwar etwas besser da, dennoch sind die Läger des Reifenhandels auch hierzulande voll bis unter die Dachkante. Nahezu alle ließen sich von den Rekordverkäufen 2010/2011 blenden und deckten sich – ermutigt durch die Lieferanten – unbekümmert mit Unmengen von Reifen ein. Der Markt hat sich mehr oder minder den ungehemmten Absatzerwartungen von Industrie und Handel verweigert. Jetzt hocken sie auf qualitativ einwandfreien, aber nicht EU-gekennzeichneten Reifen, die am 1. November 2012 bei Einführung der EU-weiten Kennzeichnungspflicht wohl in die Preisschlacht geworfen werden (müssen), um Raum für neue Wareneinkäufe schaffen zu können. Die Nervosität in der Industrie und im Handel steigt. Die de facto weniger werdenden Autofahrer sparen weiter, fahren weniger und nutzen vermehrt in unseren alpinen Lagen den Winter- als Ganzjahresreifen. Das Reifenlabel als Marketinginstrument greift auch zu kurz, weil die Sommernachfrage heuer ausgeblieben ist und bei Winterreifen das Reifenlabel wenig Aussagekraft besitzt.

• Juli/August 2012


• s 4-5 essen *** okmue_Layout 1 04.07.12 10:34 Seite 3

Räder-Extra Unbekanntes Reifenlabel

many auch für die Märkte in Österreich und in der Industrie und Handel haben sich also ordentlich Schweiz verantwortlich, gibt sich den aktuellen verzockt. Für die Mehrheit der Autofahrer existiert wirtschaftlichen Gegebenheiten angepasst wortdas neue Reifenlabel nicht. Das wissen die Herkarg und konzentriert seine Vermarktung auf das steller und die Reifen(FACH)händler tangiert es Realszenario: „In Europa müssen noch viele lerbis dato nicht, ihre Kunden mit Angaben zu Kraftnen, dass sich der Markt verändert.“ Jahrzehnte stoffverbrauch, Nasshaftung und Abrollgeräusch privilegierte Geschäftsbedingungen weichen der zu versorgen und deren Ökosinn zu schärfen. Marktsättigung. „Wir wissen, wo unsere Kunden Das ist alles noch so weit weg: Die EU-Verordsind und werden sie auch durch dieses Tief begleinung tritt mit 1. November 2012 in Kraft und beten, um bald wieder an die Erfolge von gestern antrifft alle Pkw-, Lkw- und LLkw-Reifen, die nach zuschließen.“ Einer glaubwürdigen Vermarktungsdem 1. Juli 2012 produziert werden. Dahinter politik spricht Dipl.-Ing. Norbert Busch, steht die Absicht, umweltgerechtere OrientieVertriebschef D-A-CH bei Continental Reifen AG, rungshilfen beim Reifenkauf dem Konsumenten das Wort und führt neben Berechenbarkeit die stazu bieten. Asiatische Marken sehen dahinter eher bile Produktpolitik seines Konzerns ins Treffen. einen Lobbyismus der europäisch geprägten Pre„Das in schwierigen Absatzzeiten alles erfolgreich miumanbieter gegenüber der asiatischen Konkurumzusetzen, bedarf schlagkräftiger Landesgesellrenz. Dennoch waren die meisten überseeischen Reifenhersteller von Weltgeltung mit „ökoorientierten“ gelabelten Reifen in Essen präsent. Ob Premium, Medium oder LowBudget: Die Hersteller wissen, dass der Reifenersatzbedarf auch wieder guten Zeiten entgegengeht. Für diesen Fall müssen die Produzenten ihren Kunden neue und leistungsfähige Reifen anbieten. Conti-Vertriebsdirektor Dipl.Goodyear-Boss Dr. Ing. Norbert Busch will keine Rainer Landwehr Reifendruckkontrollsensoren seiner schlagkräftigen Landesüberprüft alle Einige im Static Display gezeigten gesellschaften der Krise opfern Marktszenarien gekennzeichneten Reifen stellten ein Highlight dar. Neuheiten bezogen sich auf das schaften. Da den Sparstift anzusetzen, gesamte Reifen- und Räderspektrum, in Szene gewäre das falsche Signal.“ setzt durch die ebenfalls EU-Gesetz werdenden Auf den Messerundgang begab sich Reifendruckkontrollsensoren. Ab November 2012 auch Marc Luyten, Jahrzehnte im Brot alle neuen Pkw-Modelle und exakt zwei Jahre von Vredestein und an der Fusion und später müssen auch alle Neuwagen mit RDK-SenIntegration der indischen Apollo-Reisoren ausgerüstet sein. Zahlreich werden Berafengruppe maßgeblich beteiligt. Er sieht tung, Training und Support angeboten. Das RDKsich als Opfer, weil er zu deutlich die Reparaturservice soll sich zu einem profitablen Kulturunterschiede zwischen europäiGeschäftsfeld für Kfz-Werkstätten mit Reifenkomschen und außereuropäischen Firmenpetenz entwickeln – ein wirkungsvolles Mittel konstruktionen herausgebildet hat. Da die Inder sein, um das Abwandern von Kunden in andere im Apollo-Vredestein-Konzern das Sagen haben, Werkstattsysteme zu vermindern. Allerdings spresieht sich der belgische Marketingprofi Luyten chen die aktuell kolportierten Preise für Ventil nach neuen Chancen um und avisiert „spätestens samt Einbau und Programmierung in des Kunden 2013 für den europäischen Ersatzbedarfsmarkt Ohr noch eine hässliche Sprache. Viel wird es an eine standfeste neue asiatische Reifenmarke“. der Qualität des Fachpersonals liegen, daraus ein BRV-Verbandsvorsitzender Peter Hülzer, der auch Geschäft zu machen. die Interessen des österreichischen Verbandes VRÖ auf seiner Zunge trägt, skizziert klar die Schlechte Reifen gibt es nicht Marschroute: „Nach zwei so erfolgreichen AbDie Reifenanbieter haben für jeden Anspruch ein satzjahren wie 2010/2011 muss die Reifenbranche Produktangebot. Das Leistungsversprechen oriendie Kraft besitzen, auch das Dellenjahr 2012 tiert sich an der finanziellen Potenz des Käufers. durchzudrücken.“ Dr. Rainer Landwehr, als Vorsitzender der GeWer diesen Erfolg versäumt hat, für den brechen – schäftsführung von Goodyear Dunlop Tires Gerwieder einmal – schlechte Zeiten an.

Marc Luyten, ExVredestein, sondiert seine Marktchancen mit Chinesen

„2014 werden wir wieder gute Geschäfte erleben“, sehen BRV-Verbandschef Peter Hülzer und VRÖGeneralsekretärin Renate Okermüller grundsätzlich positiv in die Zukunft

AUTO & Wirtschaft

Juli/August 2012

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• s 6 vredestein **GKU lho okmue_Layout 1 04.07.12 10:42 Seite 1

Räder-Extra

Fit sein für alle Fälle ein Muss Die Flaute im Reifenabsatz kommt VredesteinÖsterreich-Chef Thomas Körpert etwas ungelegen, begann es zu Jahresbeginn mit Apollo doch recht gut zu laufen. Dennoch bleibt er zuversichtlich.

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Top-Reifen-TeamGeschäftsführer Ing. Franz Berger hat mit Thomas Körpert (r.) bei den Mitgliedern erfolgreich die Apollo-Markteinführung auf die Räder gestellt

it Vredestein in der Premiumklasse, mit Apollo die Universalmarke. In einer Art Gegenbewegung kommt der indische Reifenhersteller mit Apollo nach Europa und somit nach Österreich. Mit dem vor drei Jahren gekauften niederländischen Reifenproduzenten Vredestein plant die indische Eigentümerfamilie den Schritt aus Europa in die globale Vermarktung. So weit die aktuelle Strategie der Familie Kanwar, die zuletzt bereits ein Viertel ihres kolportierten 1,8 Milliarden Euro Jahresumsatzes in Europa tätigt. Wohlgemerkt nur mit Pkw- und Leicht-Lkw-Rädern!

Gut aufgenommen Thomas Körpert, Aufsteiger des Jahres im heimischen Reifengeschäft, pflegt mit Vredestein seine Luxus-Nischenmarke. Stark genug, Apollo als starke Zweitmarke im österreichischen Ersatzbedarfsgeschäft zu etablieren. Mit den Mitgliedern der Top-Reifen-Team-Einkaufsorganisation gelang Körpert ein besonderer Coup: Mit einem Schlag ist er im dichten Standortnetz mit Apollo bundesweit präsent. TRT-Geschäftsführer

Vredestein-CEO Rob Oudshoorn hat seine Vredestein-Produktion in Enschede mit Teilen aus dem Apollo-Produktportfolio abgesichert; Überproduktion ist nicht vorgesehen

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Ing. Franz Berger begeistert die Teamorientierung von Körpert und seinem Verkaufsleiter Harald Kilzer und deren klare Vereinbarungen: „Da passt die Chemie.“ Eine Basis, die schwierige Marktbedingungen gemeinsam besser lösen lässt. „Allein an der Kostenschraube drehen“, erklärt Körpert, „verspricht wenig Erfolg.“

Rückhalt ist wichtig In Zeiten, wo keiner der Marktteilnehmer große Sprünge machen kann, wirkt sich die Nischenbedeutung, wie sie Vredestein pflegt, durchaus positiv aus, das allgemein schwache Absatzjahr gut zu bewältigen. Und dass das Vertrauen nicht nur die TRT-Leute anspricht, zeigt den Auflauf, den der indisch-niederländische Reifenhersteller zustande gebracht hat. Selbst die Konkurrenz pilgerte zu Körpert & Co., um sich einen Überblick zu verschaffen. Österreich-Fan Rob Oudshoorn sah es mit Genugtuung, dass solides Marketing mit der Gastfreundlichkeit zweier Kulturen den richtigen Mix darstellt, nachhaltig Vertrauen zu schaffen. „Jetzt ist jene Partnerschaft gefragt, die in guten Absatzzeiten so gerne von vielen Mitbewerbern in den Kundengesprächen strapaziert wird. Wir praktizieren das. Klar und ohne Umwege. „Das soll nicht heißen, dass uns die Krise nicht berührt“, bleibt Körpert auf dem Boden der Tatsachen: „Wir haben alle Hände voll zu tun, damit das Reifengeschäft halbwegs rund läuft.“ Nach Hause zurückgekehrt, widmet sich das Apollo-Vredestein-Team dem Sorgenfaktor Rohertrag. Ein vor Kurzem erst teurer gewordenes Überangebot an Reifen belastet jede Kalkulation bis an ihre Machbarkeitsgrenze. Dazu kommen nicht unwesentliche Aufwendungen für die Propagierung des Reifenlabels. Mit seinem auf Vredestein gestützten Winterreifen-Angebot und dem SUV-Schwerpunkt ist Körpert zuversichtlich, das heuer flau verlaufene Sommerrädergeschäft gemeinsam mit seinen Absatzpartnern erfolgreich (LUS) kompensieren zu können.

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Räder-Extra

Angebot groß, Markt klein Alle halben Stunden verbessert sich das Angebot um ein bis zwei Cent, beobachtet Heinz Haas online gesteuert einen beginnenden Preisverfall im Reifenhandel. kalation des Preisverfalls. „Alle halben Stunde

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en ESKA-Haudegen haut ja nicht so schnell was vom Hocker. Auch in der jetzigen Flaute verliert er nicht seine Ruhe und empfängt dicht hinter den Messeständen von Michelin und Apollo-Vredestein in bescheidener Koje seine Gesprächspartner. Auf der einen Seite hofieren ihn die Hersteller, auf der anderen Seite seine langjährigen Absatzpartner. Sein Panel mit den Reifenmarken ist lang und lässt kaum bekannte Namen aus. Aber auch die Billigware ist dem Mann mit präziser Österreich-Marktkenntnis nicht fremd. Wären da nicht Sommerreifenflaute und übervolle Winterreifen-Lager, die Reifenwelt könnte so schön sein. Die Realität lässt ihm aber keine Zeit zum Träumen. Die Industrie passe inzwischen ihre Produktion den Märkten an, was bei WinterreifenOrdern bereits zu spüren sei, erläutert Haas. Unverkaufte Sommerreifen rollen bereits auf die Onlineplattformen zu, registriert ESKA eine Es-

wird ein online angebotener Reifen um ein bis zwei Cent günstiger.“ Nur nützt das wenig „Wo kein Bedarf da ist, ist auch der beste Preis nichts wert“, sind zurzeit viele Ein- und Verkäufer mit ihrem Vermarktungslatein am Ende. Selbst für Marktkenner wie Haas heißt es schlicht und ergriffen: Durchhalten! Wann das ist? Keiner hat eine schlüssige Antwort darauf. Um den zu erwartenden Preisverfall etwas zu lindern, fordert der ESKA-Profi ein hartes Durchgreifen der Reifenhersteller bei ihren Großabnehmern: „Wer seine eingekaufte Ware unterpreisig im Sellout verramscht, gehört gesperrt.“ Das ist leichter gesagt als getan, denn nicht wenige Reifengroßhändler suchen bereits bei ihren Lieferanten um Zahlungsaufschübe bis in den Herbst hinein an, beziehungsweise brauchen mangels Umsatzes Stützungen. Das Angebot ist groß und der Markt so klein. Haas fürchtet, dass viele die Nerven verlieren (LUS) und zu schleudern beginnen.

Heinz Haas, ESKA Regensburg, hat schon bessere Zeiten im Reifenhandel erlebt


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Räder-Extra

Beim Rundgang ging es rund Jede Leitmesse hat ihre Gesichter. Österreichs Reifenszene war mit nur vier Ausstellern, aber mit hunderten Besuchern äußerst präsent.

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Karl Kühschweiger, Nokian, setzt verstärkt auf seine TRT-Partner

ie sind stolz auf ihren Beruf, verkörpern mit ihren Namen oft eine lange Firmengeschichte, wecken Vertrauen in neue Geschäftspartnerschaften. Die heimischen Unternehmerinnen und Unternehmer, unsere Reifenfachleute nutzten die Anziehungskraft der Weltleitmesse in der Ruhrmetropole zum Lokalaugenschein. Der Reifenhandel ist nach Jahren der Völlerei auf Diät, lautet die Erkenntnis der rot-weiß-roten Fachbesucher. Mit individuellen Sparprogrammen und der einen oder anderen Restrukturierung versuchen die Macher der Branche, alten Kostenproblemen und neuen Konkurrenzsituationen beizukommen. Edmund Niederländer hat eigenen Angaben zufolge keine Probleme mit seinem Reifencenter,

Sonja Eckhart, Kumho, geht weiter in Richtung Markterfolg

Edmund Niederländer lacht mit seinen Kindern Nicole und Rainer sowie ExMichelin-Österreich Chef Roland von Arx dem Erfolg entgegen das er mit Tochter Nicole und Sohn Rainer aus Schwanenstadt in überregionalen Geschäftsverbindungen gestaltet. Wer seinen Auftritt erlebt, glaubt ihm das auch. Ernest Ruhdorfer strahlt immer eine ihm eigene Gelassenheit aus, ob die Geschäfte gut oder eben schlecht gehen mögen. Für ihn und seine Familie reicht es allemal, um solide zu expandieren. Das Klagenfurter Urgestein Attila Kirilowitsch trägt angesichts des Messeklimas eher eine skeptische Miene zur Schau. „So eine negative Entwicklung habe ich noch nie erlebt im Reifenhandel“ und er fordert von der Industrie Produktion auf Bestel-

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lung, um dem Preisverfall Einhalt gebieten zu können. Jürgen Wägner von Nexen hat in Wien ein neues Büro etabliert. Mister Kim macht jetzt, was bis dato die Wondraschek-Brüder gemacht haben – nämlich Containerware vermarkten! Für Reinhold Pletzer und Josef Liebenberger vom Varga-Clan ist die Absatzmenge weiter okay, das Ertragsthema jedoch ein immer schlagenderes Problem. Falken-Österreich-Repräsentant Günther Riepl mahnt alle Marktteilnehmer zu einem transparenten Cashmanagement, zumal ihm bereits zu viele Händler die überschüssige Ware unterpreisig auf Onlineplattformen stellen. „Die künstliche Stückzahlbefriedigung“, stimmt Riepl die kaum lenkbare Internetvermarktung nachdenklich, „zwingt die Branche mit ungewissem Ausgang in neue Vermarktungsformen“. Von einer Zeitenwende spricht auch der „Aufsteiger des Jahres“ Thomas Körpert, der zunächst Vredestein und jetzt Apollo in seiner Marktbedeutung hochzieht. Unbeeindruckt nach außen zeigt sich Pirelli. Christian Mielacher konnte seinen Kunden mit dem Cinturato-Programm „P7 Blue“ ein sofort marktfähiges 17 Dimensionen umfassendes EU-gelabeltes Sommerreifenangebot präsentieren: „Lediglich um 5 bis 6 Prozent teurer sind sie als die herkömmlichen P7.“ Ganz stark im Kommen ist wieder die koreanische Marke Kumho. Charmant präsentiert von Sonja Eckhart, die im Team um Marketing- und Salesdirektor Helmut Wieser gute Referenzen im Markt erlebt und mit dem „ecowing“ in der Größe 195/65 R15 ihren Double-A-Auftritt bezüglich EU-Reifenkennzeichnung zelebrieren konnte. Karl Kühschweiger wiederum liefert Nokian-Reifen in der Menge, die der Markt brauchen kann und freut sich, mit Reifentestsieger-Ergebnissen seine Argumentationskette erweitern zu können. Mit Top-Reifen-Team-Partnern will er seine Präsenz in Österreich ausbauen. Marangoni-Platzhalter Hannes Gößler plant trotz bescheidener Marktverhältnisse in Richtung Wachstum.

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Räder-Extra

Dieter Steiner internationalisiert sein FosabRäder-Angebot

Hannes Gössler setzt mit kleinen Schritten Marangoni in Österreich in Szene

Ernest Ruhdorfer punktet mit plausiblen Leistungsversprechen und Verfügbarkeit Goodyear-DunlopCountry Manager Tassilo Rodlauer sonnt sich an der Seite von Nicole Niederländer

Wilhelm Heinzl mit Philipp Grünauer (l.) ist für jeden Anbieter – in diesem Fall Uwe Arnhölter von Marangoni – ein potenzieller Vermarktungspartner

Franziska Effland und VRÖ-Generalsekretärin Renate Okermüller umzieren point SChef Michael Peschek

Das AWA-Führungsduo Werner Haidacher und Dietmar Fiedler (r.) interessierte sich für neue Montage- und Wuchttechniken

Für Attila Kirilowitsch war diese Messe in Essen erschreckend wie noch nie

Falken-Reifen-Direktor Günther Riepl, umgeben von Reinhold Pletzer (l.) und Josef Liebenberger (point S Varga)

Denisa Osmann, Gattin von Erich Osmann (Alcar) demonstrierte die Funktion von Felgenschlössern

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Mike Hummel, Reifen Göggel, mit A&W Marketingprofi Alexander Keiler

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• s 10 messerundgang *** okmue_Layout 1 05.07.12 11:18 Seite 2

Räder-Extra

Irgendwie weiter Wen man auch immer antraf, in Essen drehte sich alles um die Absatzkrise, die sowieso jeder vorausgeahnt hatte. Jetzt ist sie aber wirklich angekommen.

A Peer Steinbrück, bei seiner Eröffnungsrede: „Europa muss nach 60 Jahren privilegiertem Wachstum lernen, dass sich jetzt viel verändert.“

uch wenn es angesichts der vielen negativen Ergebnisse vielen schwer gefallen sein mag: Das Lachen ist niemandem vergangen. Irgendwie geht es immer weiter und wenn man bei der einen oder anderen Come-together-Party nach Messeschluss die Leute beisammen sah, hatte nahezu jeder sein optimistisches Gesicht aufgesetzt. Auf dem Apollo-Vredestein-Areal ging die Post ab und CEO Rob Oudshoorn reimte es zufrieden auf den Satz: „Weinen nützt nichts. Irgendwie geht es immer weiter.“ So hielt es auch Gettygo-Geschäftsführer Steffen

Toyo im Markt zu stärken.“ Er hält die Augen offen nach weiterer Verstärkung. „Im Mai 2014 werden wir wieder gute Marktvoraussetzungen haben“, denkt Peter Hülzer als BRV-Vorsitzender und ideeller Träger der „Reifenmesse“ längst schon wieder positiv. Bis dahin will er mit zukunftsbezogenen Branchenthemen die Mitglieder, in Österreich über den VRÖ angeschlossen, mit sachdienlichen Informationen bedienen und auch hart die Interessen des Reifenhandels fördern und verteidigen. Dazu zählt Hülzer Tendenzen der Reifenindustrie, zum Nachteil des Reifenhandels dem Drängen ihrer Erstausrüsterkunden nach mehr Wertschätzung (landläufig auch Marktschutz genannt) nachzugeben. Für manche scheint sich nichts zu ändern. Bei Nexen liefen wieder „außerirdische“ Wesen Sackerl verteilend und als Fotomotiv taugend zwischen den Besuchern herum. Reifen Göggel zeigte sich in voller Mannschaftsstärke und der Blick nach Österreich ist Programm. „Jeder Markt, und wenn er noch so klein ist, wird von uns bedient.“ Das merkt auch der Reifenhandel. Franz Doblhofer aus Ried im Innkreis kann sich der Überangebote derzeit kaum erwehren. „Leider fehlt zurzeit dafür ausreichend Kundschaft.“

Kleinere Brötchen backen Steffen Fritz, Gettygo, stets die Verfügbarkeit vor Augen, sucht Partner

Toyo-Marketingmann Aron Krumm sieht Mehrbedarf in Österreich

Peter Hülzer: Schwierige Zeiten brauchen schlagkräftige Verbände

Fritz, der im lockeren Outfit für stete Warenverfügbarkeit warb und in Österreich mit einem eigenen Außendienstposten seine Kunden wie Ruhdorfer, John oder Bruckmüller noch intensiver als Problemlöser in ihren Vermarktungsabsichten unterstützen will. Österreich hat auch Aron Krumm nach Jahren der Konsolidierung des japanischen Reifenherstellers wieder im Visier: „Hollerweger im point-S-Komplex und AutoPlus mit Premiumhersteller Michelin Michael Gänsthaler als setzte auf Plakate, um nicht zuVermarktungsgenie haben viel zum bevorstehenden Reifennoch genug Potenzial, label zu verraten

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Obiger Zwischentitel passt derzeit recht gut zum Marktumfeld. Augenblicklich ist das Sommerreifengeschäft öd. Selbst um 50 Prozent vom Einkaufspreis verminderte Angebote finden derzeit kaum einen Wiederverkäufer, weil dieser keinen Kunden hat beziehungsweise selbst auf einem Überlager sitzt. Diese Einsicht ist dem jahrelangen zwanghaften Marktwachstum geschuldet. Anti-Autostimmung, geringer verfügbares Haushaltsgeld, andere Käuferinteressen: Man kann es drehen und wenden wie man will, der Markt muss kleinere Brötchen backen. Darauf gilt es sich einzustellen und es betrifft sowohl die Industrie als auch alle beteiligten Handelslinien. Von der Chimäre, jeder Marktteilnehmer kann noch wachsen, wird man sich auf breiter Basis und jeder in seiner Größenordnung auf längere Zeit verabschieden. Mit einem Zitat von Ex-Bundesfinanzminister Peer Steinbrück bewahren wir uns den Humor: „Keiner hat wirklich Ahnung, was passiert mit unserer Wirtschaft, aber keiner will die Klappe halten.“ Das ist das Wesen einer Messe. (LUS)

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• s 11 Hankook *** okmue_Layout 1 05.07.12 15:49 Seite 1

Räder-Extra

Europa im Visier Hankook war heuer bereits zum zehnten Mal auf der weltweit führenden Fachmesse der Reifenindustrie vertreten und profilierte sich als Premiumhersteller mit Produktionsbasis in Europa.

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ine zielgerichtete Marketingstrategie hat Hankook nachhaltige Markenbekanntheit eingetragen. Das Ergebnis dieser Anstrengungen kann sich sehen lassen: Europa – mit dem weltweit wahrscheinlich anspruchsvollsten Automobilmarkt in Deutschland – ist mit einem Anteil von 30 Prozent mittlerweile wichtigster Absatzmarkt des Herstellers geworden. Wesentlich dazu beigetragen hat die hochmoderne Fabrik in Ungarn, mit der das Unternehmen gewissermaßen eine zweite Heimat in Europa erhalten hat. Hankook stellt sich mit einer soliden Marktposition in Europa gezielt dem Wettbewerb im Premiumbereich. Dass diese Strategie sich bezahlt macht, unterstreicht die Tatsache, dass das Unternehmen seine Marktanteile – gegen den Trend in der Industrie – kontinuierlich ausbaut.

Gerüstet für die Zukunft Hankook zeigte in Essen die aktuelle Produktpalette für Pkw- und Lkw-Reifen. Das topmoderne Sortiment des Herstellers demonstrierte Qualität, Nachhaltigkeit und Zukunftsorientierung. Die Entwicklung verbrauchs- und CO2-optimierter Reifen ist für Hankook ein wichtiges Anliegen. Am Messestand waren zudem verschiedene serienreife Konzeptreifen wie der Hankook Kinergy Eco EV zum Thema Elektro-Mobilität zu begutachten. Basierend auf den Grundpfeilern technologischer Exzellenz, hoher Qualität und Leistungsfähigkeit haben sich die Hankook-Produkte besonders im Bereich Premiumreifen bei Verbrauchern und Automobilherstellern einen Namen erarbeitet. Das demonstriert nicht nur die konstante Erweiterung des Erstausrüstungsgeschäfts mit deutschen Premiumautomobilherstellern. BMW etwa bestückt die Modelle MINI Cooper S sowie die BMW 1erund 3er-Reihe werksseitig unter anderem mit Hankooks brandneuem Hochleistungsreifen Ventus S1 evo².

Lorbeer im Tourenwagensport In der vermutlich populärsten internationalen Tourenwagenserie DTM feiert Hankook ebenfalls durchgängig Erfolge. Fahrer und Teams der Premiumhersteller Audi, BMW und Mercedes-Benz zeigen sich mit der neu entwickelten Reifengeneration bereits das zweite Jahr des Engagements äußerst zufrieden. Nicht weniger glücklich ist Hankook mit den Sponsoring-Aktivitäten im Spitzensport außerhalb des Rennsports. Das trifft insbesondere auf das langfristige Engagement als Champion-Partner des alten und neuen deutschen Fußball-Meisters und DFB-Pokalsiegers BVB Borussia Dortmund zu.

ÖsterreichVertriebschef Claus Gömmel

Service gezielt angehen Hankook präsentierte auf der Messe neben seinen Produkt- und Dienstleistungsneuheiten für den Handel auch ein Informationsprogramm zum neuen EU-Reifenlabel für Pkws und Nutzfahrzeuge, um die Kunden schon vor der Einführung am 1. November 2012 umfangreich zu informieren. Claus Gömmel, als VertriebsChef für Österreich traditionell Hankooks Gastgeber für heimische Kunden, erklärte: „Die hohe Qualität unserer Produkte ist schon lange im Handel bekannt. Seit der letzten Reifenmesse haben wir stark in die Marke Hankook investiert und sehr viel positives Feedback von unseren Kunden erhalten. Nun wollen wir den Bereich Services noch (LHO) gezielter angehen.“

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• s 12 -13 räder **GKU JON bitte RÄDER-EXTRA hervorheben, sonst okmue_Layout 1 04.07.12 10:48 Seite 1

Räder-Extra

Für Viele das Beste Im schwarzen Einerlei der Reifenpräsentationen können die Räder leicht glänzen – auch wenn Versionen in Matt im Kommen sind. Hier ein Überblick, welche Felgendesigns von den wesentlichen Herstellern in Essen propagiert wurden.

arbeit mit dem Mini-Werksteam) vor. Rial punktete mit Zamora (17-Speichen-Rad) und Catania (mit einer markanten Drehung im Verlauf der 5 Speichen). Von Alutec wurden die Designs Black Sun mit schwarzem Innenleben und hellem Rand und Blizzard mit besonders robusten Speichen und hoher Wintertauglichkeit präsentiert.

Individuelle Farbgebung für die Räder

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ine echte Neuheit im Räderlager ist die Nachricht, dass der Vertrieb von Uniwheels (United Wheels Group) mit den Marken ATS, RIAL, Alutec und Anzo ab August zusammengeführt wird. Das Hauptquartier wird demnach im deutschen Bad Dürkheim aufgeschlagen, wo im Herbst ein neues Logistikzentrum und Zentrallager die Arbeit aufnehmen wird. Die Gruppe erwartet sich von der Investition gesteigerte Versandleistungen und raschere Reaktionszeiten. Simone Maier-Paselk, Geschäftsführerin Aftermarket der Uniwheels Gruppe, erklärte dazu: „Unsere Kunden profitieren bei allen Auftragsund Versandvorgängen, nur noch einen kompetenten Ansprechpartner für alle Konzernmarken kontaktieren zu müssen.“ In die Essener „Schlacht“ wurde selbstverständlich eine Reihe neuer Designs geworfen. ATS stellte unter anderem die Modelle Crosslight (im Flow-Forming-Verfahren hergestellt), Twinlight (schwarz in Schmiedetechnologie gehalten und mit polierter Front versehen), Temperament (mit fünf Doppelspeichen, die den Felgenrand zu überkragen scheinen) und Streetrallye (ein WRC-Rad, geboren aus der Zusammen -

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Mit einer Neuheit jenseits der unmittelbaren Felgendesigns ist auch Borbet in Essen aufgetreten. Und zwar wurde mit ExtraPeel ein exklusives System zur farblichen Gestaltung von Rädern vorgestellt. Dazu hieß es wörtlich: „ExtraPeel eröffnet neue Wege, Felgen weit über den bisherigen Rahmen hinaus als Werkzeug der Individualisierung und Emotionalisierung zu nutzen und unterstützt somit die Umsetzung der Idee des Kulturguts Auto als Metapher von Freiheit, Ausdruck und Unabhängigkeit. Die von Borbet entwickelte Technologie erlaubt ein μ-genaues Radieren der obersten Lackschicht: Durch ein hochpräzises, lasergestütztes Verfahren, wird die farbige Grundierung der Räder in beliebiger Form freigelegt und mit Klarlack fixiert.“ Darüber hinaus gab Borbet einen Ausblick auf die Stylings des Frühjahrsprogramms 2013. Zu den Neuheiten zählen u. a. das Design BL5 in zwei Farbvarianten oder auch das Design RS, ein sportliches und extrem gewichtsoptimiertes RacingRad für Klein- und Kompaktwagen. Als Top-Neuheiten präsentierte Borbet zwei neuartige Designs zur Wintersaison: die Designs XR und TB. Überdies werden bekannte Stylings in neuen Radgrößen angeboten. Glänzendes Highlight war das

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• s 12 -13 räder **GKU JON bitte RÄDER-EXTRA hervorheben, sonst okmue_Layout 1 05.07.12 14:03 Seite 2

Räder-Extra

gerade gut genug Design F in der wintertauglichen Oberfläche black glossy, das nun auch in 8x18 erhältlich ist. Weltpremiere feierte das Design CW3 in den Dimensionen 9x21 und 10,5x21, das auf einem Land Rover Evoque gezeigt wurde. Als kraftvolles Winterrad für sportliche SUVs komplettiert das silberfarbene Raddesign X10 in den zwei Radgrößen 7,5x17 und 8x18 das Borbet-Winterräderprogramm 2013.

sieben Speichen auf eine neue Ebene. Gut im Rennen liegt Alcar auch mit der Marke Dezent. Als trendig, klassisch und schick wird das Modell RM (für „Richtig Modern“), das auch als RM dark zu haben ist, für eine Vielzahl aktueller Pkw-Modelle empfohlen. Das Design RM huldigt keinem Modehype, sondern steht für unaufgeregte Eleganz – in Verbindung mit hochwertigen Materialien und klarer Formensprache. .

Mehrere Trümpfe

Volles Programm

Eine Fülle von Neuheiten hatte auch Alcar mit den Marken AEZ, Dotz und Dezent zu bieten. Laut Geschäftsführer Christian Thaller ist AEZ als Premiummarke für besondere Automobile positioniert. Um ein für Mercedes maßgeschneidertes Rad handelt es sich beim AEZ Portofino dark. Das Sternspeichenrad spielt mit Kontrasten, die sich aus der Kombination von mattschwarz lackiertem Körper und polierter Front ergeben. Speziell für BMW-Modelle ist die AEZ Sydney gedacht. Ein Wechselspiel aus konvexen und konkaven Flächen lässt das Rad mächtig wirken und unterstreicht die Dynamik der mit ihm ausgestatteten Fahrzeuge. Dotz macht sich mit dem Design Territory erstmals ans SUV-Segment heran. Mit einer zehnfachen Doppelspeiche, die wie eine riesige Stimmgabel wirkt, entspricht die Felge dem wuchtigen Eindruck, den SUVs zu vermitteln pflegen. Mit der Fast Seven gibt Dotz sich zwar dem Retrotrend hin, hebt ihn aber durch die Gestaltung der

Mit der Eigenmarke FSW mischt Fosab mit im Felgengeschäft. Dieter Steiner vom Vertrieb des Unternehmens verweist auf den Trend zu den Rädervarianten gunmetal highgloss und silber poliert, die FSW mit den Designs Vinoxx (in den Größen 8,5x10 und 9,5x19) und Azario (in den Größen 7,5x17, 8x18 und 8,5x19). Vinoxx ist darüber hinaus in highgloss black zu haben und Azario mit dem Zusatz 111 in kristallsilber. Weitere auf Sportlichkeit und Exklusivität ausgelegte Felgen aus dem Hause Fosab sind die Revo-S 03 in schwarz matt und silber matt poliert, die RevoS 08 in titanium highgloss und silber poliert. Schließlich hat Steiner unter anderem die Nardo 03 und 08 im Angebot. Die beiden Modelle sind in schwarz matt und silber matt poliert bzw. in titanium highgloss und silber poliert zu (LHO) haben.

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• s 14 michelin **GKU okmue_Layout 1 04.07.12 10:49 Seite 2

Räder-Extra

Spritsparen steht im Fokus Zwei neue Reifenmodelle stellte Michelin kürzlich in Stockholm vor. Sicherheit, Langlebigkeit und Energieeffizienz standen bei der Entwicklung der Produkte im Mittelpunkt.

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ir stehen vor neuen Herausforderungen“, sagt Gary Guthrie, Vice President Marketing Pkw und leichte Nutzfahrzeuge bei Michelin. „Die Anzahl der Fahrzeuge wird bis 2030 auf 1,6 Mrd. Stück anwachsen. Michelin muss angesichts immer knapper werdender Energie-Ressourcen darauf entsprechend reagieren.“

600 Mio. Euro jährlich für die Forschung Nicht weniger als 600 Mio. Euro fließen bei dem Reifenriesen jährlich in die Forschung. Ein Fokus dabei liegt auf der Entwicklung von Reifen mit geringerem Rollwiderstand und daraus resultierender Spriteinsparung. „Michelin hat 20 Jahre Erfahrung mit der Erzeugung derartiger Reifen, in unsere neuesten Produkte, dem Pkw-Reifen Energy Saver+ und dem Agilis+ für leichte Nutzfahrzeuge ist dieses Knowhow eingeflossen“, sagt Guthrie. Der Energy Saver+ wurde im Rahmen der „Performance Tour“ in den vergangenen Monaten ausführlich von Dekra gleichzeitig mit Produkten von Mitbe-

Michelin-Experten erläutern die Vorteile der neuen Pneus mit geringerem Rollwiderstand

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werbern aus dem Premiumsegment getestet. Nach einer 30.000 Kilometer-Tour durch Europa präsentierten die Dekra-Experten das Ergebnis ihres Langzeittests: Der Energy Saver+ verfügt über lange Lebensdauer, gute Bremseigenschaften enormes Spritsparspotenzial. Bis zu 200 Liter Kraftstoff können bei einer Laufleistung von 45.000 km im Vergleich mit einem Reifen, der die EU-Label-Minimalanforderungen erfüllt, gespart werden. Selbiges gilt auch für den Bremsweg bei nasser Fahrbahn, dieser wird um 16 Meter unterschritten. Der Energy Saver+ ist in den Größen 14, 15 und 16 Zoll in 58 Varianten erhältlich.

Bis 270 Liter weniger Kraftstoff Mit dem Agilis+ (14 bis 16 Zoll, 17 Varianten) bringt Michelin gleichzeitig einen Reifen für leichte Nutzfahrzeuge auf den Markt. Auch hier legten die Franzosen Wert auf Minderung des Rollwiderstands. Bis zu 270 Liter Sprit können gegenüber Produkten, die mit von der EU festgelegten Minimalstandards ausgestattet sind, bei einer Laufleistung von 60.000 Kilometern eingespart werden, auch unterschreitet der Agilis+ den vorgegebenen Bremsweg bei Nässe um 17 Meter. Seine Robustheit wird durch speziell verstärkte Seitenwände, die vor Beschädigung durch Randsteine oder Schlaglöcher schützen, unterstrichen. Getreu der Unternehmensstrategie „Michelin Total Performance“ setzt der in Clermont-Ferrand beheimatete Konzern auf die Entwicklung innovativer Produkte: „Seit der Markteinführung unserer Energy Reifen im Jahr 1992 konnten insgesamt 15 Mrd. Liter Kraftstoff und 39 Mio. Tonnen CO2-Emissionen eingespart werden, diesen Weg werden (DSC) wir weitergehen“, sagt Guthrie.

Energy Saver+ und Agilis+ taufte Michelin die beiden in Stockholm vorgestellten Reifenneuheiten

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• s 15 nokian **GKU okmue_Layout 1 04.07.12 10:50 Seite 1

Räder-Extra Innovativste Pneus

Liefern, was nötig ist

Der japanische Reifenhersteller Toyo Tires stellte in Essen die Umweltreifen NanoEnergy 1 und 2 vor. Sie gelten momentan als innovativste Pneus in Europa. Bei beiden Modellen handelt es sich nicht nur um Konzepte, sondern um serienfähige und lieferbare Produkte. Der NanoEnergy 1 wurde als neue Referenzgröße in der Kategorie umweltfreundlicher Reifen präsentiert. Zusätzlich zur Note A in Sachen Rollwiderstand hat der NanoEnergy 1 die Note B in der Nasshaftung und damit die Bestnote unter allen derzeit am Markt verfügbaren umweltfreundlichen Reifen zu verzeichnen. Mit einer Geräuschemission von 68 dB gehört er auch in dieser Kategorie zu den Klassenbesten. Der NanoEnergy 1 ist erhältlich in der Größe 195/65 R16 91H. Der NanoEnergy 2 überzeugt mit einer Note A in Sachen Rollwiderstand und gehört damit zur Topklasse umweltfreundlicher Performance. Mit der Note C für Nasshaftung ist die Sicherheit gewährleistet. Der außergewöhnliche hohe Fahrkomfort wird bei allen Größen (15 bis 17 Zoll; Speedindizes H bis W) mit einem Geräuschpegel von nur 70 dB abgerundet. (LHO)

Die Finnen brillieren mit ihrem Nokian Z G2 voran im Sommerreifengeschäft und freuen sich über ein ausgewogenes Orderverhalten ihrer österreichischen Kunden. Mithilfe der weiter im Aufbau befindlichen Kooperation mit der Top-Reifen-Team-Organisation rechnet Österreich-Statthalter Karl Kühschweiger mit einer steigenden Akzeptanz im Markt. „Ob günstig oder teuer ist egal – Nokian überzeugt“, lächelt Produktmanager Sven Diettmann angesichts der Strategie, nur das zu liefern, was benötigt wird. Wenn die Zeit reif ist, wird auch Nokian Sommerreifen mit der nötigen EU-Labeling-Klassifizierung im Markt haben.

Neue Modelle in petto Der Messeauftritt von Nexen Tire – mit einer neuen Fabrik in Südkorea – stand unter dem Motto: „Driving with you, Driving Tomorrow“ und zeigte die Entwicklungen des Unternehmens, das heuer sein 70-jähriges Bestehen feiert. Der Messestand war in fünf Zonen für Sommerreifen, Winterreifen, Reifen für SUVs und leichte Nutzfahrzeuge sowie umweltfreundliche Produkte und neue Technologien unterteilt. Beeindruckt haben unter anderem Runflat-Reifen und selbstdichtende Technologien, die die NexenKompetenz in der Neuentwicklung unter Beweis stellen. Von den mehr als 30 Ausstellungsstücken waren 15 mit neuen Reifenprofilen ausgerüstet. Als Highlights hat Byung-Woo Lee, Vizepräsident des Konzerns, die neuen Modelle Nexen N'Blue eco und des Nexen N'Blue HD vorgestellt.

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• s 16 pirelli **GKU okmue_Layout 1 04.07.12 10:52 Seite 2

Räder-Extra

Höhere Laufleistung – kürzerer Bremsweg Das ist die Formel, in der Pirelli die Eigenschaften des neuen Cinturato P7 Blue zusammengefasst hat: „Höhere Laufleistung und kürzerer Bremsweg.“ In beiden Kategorien des ReifenLabels hat der italienische Hersteller sich ein A verpasst.

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m Gespräch mit AUTO & Wirtschaft schwor Pirelli-Österreich-Geschäftsführer Christian Mielacher darauf, dass das neue Pirelli-Modell derzeit der beste Reifen auf dem Markt sei. Das Angebot richte sich vor allem an Kunden, die Sicherheitsaspekte und Umweltschonung gleichermaßen schätzten. Diese beiden Momente werden durch niedrigen Rollwiderstand und optimalen Nassgriff gewährleistet.

Präsentation in Valencia Pirelli führte der Fachpresse den neuen Cinturato P7 Blue in Valencia vor. Dabei wurde unterstrichen, dass es der erste im Markt verfügbare Reifen ist, der auf dem neuen EU-Reifenlabel eine A/A-Benotung vorweisen kann. Mit dem Blue will Pirelli die führende Position im Premiumsegment ausbauen und das Portfolio an speziellen Reifen erweitern, die mit dem Ziel entwickelt wurden, den Kundenanforderungen noch besser gerecht zu werden. Der Reifen ist für Fahrzeuge der Mittel- und Oberklasse gedacht. Pneus für die Oberklasse sind bereits lieferbar. Als direkte Weiterentwicklung des Cinturato P7 steht der P7 Blue in einer Reihe mit dem Produkt, das als weltweit erster ökologischer High-Performance-Reifen betrachtet werden kann.

tenersparnis von über 90 Euro im Jahr. Anlässlich der Präsentation des Blue am Rande des Großen Preises von Europa der Formel 1 wurde die Entwicklung des Reifens P Zero skizziert und die Vorteile der Zusammenarbeit von Pirelli mit den Automobilherstellern hervorgehoben. Demnach beruht der P Zero Corsa, speziell für Supersportwagen, auf dieser Entwicklungspartnerschaft. Cinturato und P Zero repräsentieren die Premiumprodukte von Pirelli. Mit ihnen will der Hersteller bis 2015 im Premiumsegment (LHO) die Spitzenposition einnehmen.

Lohnende Investition Der neue Blue bietet sämtliche Leistungsmerkmale, die den Cinturato P7 zum Marktführer in seinem Segment gemacht und ihm in internationalen Reifentests zahlreiche Siege gesichert haben. Darüber hinaus hat er beim Nassbremsen einen bis zu 2,6 Meter kürzeren Bremsweg als Reifen, die in dieser Leistungskategorie auf dem Reifenlabel ein B aufweisen. Sein Rollwiderstand ist um 23 Prozent geringer als von Reifen, die in dieser Label-Kategorie mit einem C bewertet sind. Daraus resultieren jährliche durchschnittliche Kraftstoff einsparungen von 5,1 Prozent. Legt man durchschnittliche europäische Kraftstoffpreise und Laufleistungen zugrunde, bedeutet das eine Kos-

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Christian Mielacher


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Räder-Extra

Klein und sehr fein Der innovative Kleinwagen VW up! rollt auf Reifen von Falken zu den Händlern: ein weiterer Beweis dafür, dass die japanische Marke nicht nur im UHP-Segment punktet.

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ls Spezialist für sportliche Reifen ist Falken bestens bekannt. Doch auch in anderen Bereichen – von Pneus für SUVs und Geländewagen bis hin zur besonders verbrauchsschonenden Bereifung – punktet die Marke mit durchaus leistbarer Qualität. Das wird von immer mehr Herstellern honoriert. Der jüngste Beweis dafür ist der Erstausrüstungsauftrag für den VW up!, der künftig mit dem Falken Sincera SN 831A in der Größe 165/70R14 81T ausgeliefert wird.

Günther Riepl lobt den Sincera SN 831A als „perfekten Allrounder“

Mit dem Sincera SN 831A ist Falken ab sofort in der Erstausrüstung des VW up! vertreten

„Perfekter Allrounder“ „Wir haben diesen Reifen auf die Bedürfnisse von VW maßgeschneidert“, verrät Günther Riepl, für Österreich und zahlreiche andere Märkte verantwortlicher Vertriebschef von Falken. Er unterstreicht den „besonderen Fokus auf ein positives Umweltverhalten“, darüber hinaus könne man den Sincera SN 831A mit Fug und Recht als „perfekten Allrounder“ bezeichnen: „Sicher und langlebig, mit einem hohen Fahrkomfort und geringem Abrollgeräusch ist dieser Reifen besonders für Vielfahrer geeignet.“ VW ist für Falken übrigens der erste europäische Erstausrüstungskunde. Bestens verankert ist man bereits bei japanischen Herstellern: Seit Längerem werden die Modelle Nissan Micra und Pixo, Suzuki Alto sowie Daihatsu Sirion ab Werk ausgestattet.

Neuheit für die Wintersaison Unterdessen kann Falken auch mit attraktiven Neuigkeiten für den Ersatzmarkt aufwarten: Der Eurowinter HS449 löst in der kommenden Saison den HS439 ab. Gegenüber seinem Vorgänger bietet er unter anderem eine um 11 Prozent bessere Nassbremsleistung sowie eine um 13 Prozent verbesserte Fahrstabilität. „Auf Schnee sorgen die großvolumigen Rillen für eine hervorragende Bremsleistung“, ergänzt Riepl. Verfügbar ist der neue Winterreifen vorerst in 57 verschiedenen Größen, teilt Falken mit. Im Jänner 2013 soll das Sortiment um weitere 32 Grö(HAY) ßen ergänzt werden.

Eurowinter HS449 heißt der neueste Winterreifen von Falken


• s 18 interpneu **point S**GKU okmue_Layout 1 04.07.12 10:55 Seite 2

Räder-Extra

Gemeinsam noch stärker Als Teil eines starken Netzwerks trotzen die Mitglieder von point S dem schwierigen Markt.

weile 46 Firmen und 56 Standorte umfassenden Reifenhändlerkooperation point S.

Bestens gerüstet

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ass der Reifenmarkt heuer herausfordernd ist, steht außer Frage. Im 1. Halbjahr dürfte das Pkw-Reifengeschäft um 10 bis 15 Prozent und die Nachfrage nach Lkw-Pneus sogar um 30 Prozent zurückgegangen sein. „Unsere Gesellschafter haben sich vor diesem Hintergrund aber noch vergleichsweise gut behauptet“, berichtet Michael Peschek, Geschäftsführer der mittler-

Michael Peschek freut sich über Projekte wie den neuen Standort von Reifen Lindner

In der kommenden Wintersaison hofft Peschek auf eine Markterholung. Die Mitgliedsfirmen hätten beste Chancen, diese für weitere Marktanteilssteigerungen zu nützen: Schließlich erhalte man gemeinsam außerordentlich gute Einkaufskonditionen, profitiere vom breiten Sortiment der Kernmarken und verringere durch den internen Lagerabgleich das Risiko, das sich aus Differenzen zwischen Einlagerung und tatsächlichem Verkauf ergibt. Noch etwas spreche für point S, unterstreicht Peschek: „Als bundesweit vertretenes Netzwerk werden wir für Großkunden und Flotten immer attraktiver.“ Diverse Neuzugänge bestätigen die Anziehungskraft der Kooperation ebenso wie die Investitionen der vorhandenen Mitglieder. Demnächst werden 2 Betriebe neue Standorte eröffnen: In der Stadt Salzburg übersiedelt die Firma Czaika Pattermann, Reifen Lindner eröffnet in Eugendorf (HAY) den dritten Standort.

2. Hausmarke gestartet Die Interpneu Handelsgesellschaft hat in Essen das 25-Jahr-Jubiläum der Eigenmarke Platin gefeiert und gleichzeitig mit Premada eine zweite Hausmarke aus der Taufe gehoben.

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en Einstand in den Markt begeht die Interpneu-Eigenmarke Premada mit einem Ganzjahresreifen, der vom Start weg in 26 Dimensionen von 13 bis 16 Zoll lieferbar ist. Die Markteinführung wird laut Jens Bartsch als KeyAccount-Manager für freie Reifenhändler und Kfz-Betriebe mit Einführungsangeboten unterstützt.

Jens Bartsch

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weltweit.“. Da die Reifen das Schneeflockesymbol tragen, rechnet Interpneu mit einer entsprechend guten Nachfrage, besonders aufgrund der verschärften Winterreifenregelung.“ Interpneu unterstreicht die Expertise in der Führung einer Eigenmarke. Schließlich ist das in Karlsruhe angesiedelte Unternehmen seit 1987 bzw. 25 Jahren mit Platin als Hausmarke für Reifen und Felgen erfolgreich unterwegs. Diese Erfah(LHO) rung soll Premada beflügeln.

Namhafter Hersteller In einer Erklärung heißt es: „Für Interpneu stellen Ganzjahresreifen den idealen Start in die neue Premada-Markenriege dar. Als preiswerte Ergänzung im Qualitätssegment soll das Produkt mit überzeugenden Eigenschaften bei Händlern und Autofahren punkten. Produziert werden die Reifen von einem der zehn größten Reifenhersteller

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• s 19 bridgestone*** okmue_Layout 1 05.07.12 15:54 Seite 1

Optimierte Produkte

Mit verbesserten Produkten und Gesamtlebensdauer-Konzept für Lkw-Reifen glänzte Bridgestone in Essen.

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m Bereich Neureifen präsentierte Bridgestone die neuen Ecopia-Reifen für moderne, kraftstoffbewusste Fuhrparkbetreiber. Die beiden Flaggschiff-Pneus –Ecopia H-STEER 001 und HDRIVE 001 – mit energiesparendem Profil, neuer Karkasse und neuer Gummimischung bieten deutlich geringeren Rollwiderstand und Kraftstoffverbrauch bei hoher Laufleistung und bester Performance bei Nässe. Dies bestätigt der TÜV Süd Automotive, der die neue Reifengeneration im Juli 2011 getestet hat: Der Kraftstoffverbrauch wurde im Vergleich zu den Ecopia I Reifen um 4,4 Prozent verbessert. Der Rollwiderstandskoeffizient des Ecopia HSTEER 001 wurde im Vergleich zum Ecopia R 249 um rund 18 Prozent optimiert und der Ecopia HDrive 001 verfügt gegenüber dem Ecopia M 749 über einen um etwa 26 Prozent verbesserten Rollwiderstandswert. Zielsetzung des „Total-Tyre-Life“-Konzepts von Bridgestone ist es, über die gesamte Lebensdauer der Lkw-Reifen eine bestmögliche Leistung bei möglichst geringen Kosten pro Kilometer zu erreichen. Mit langlebigen Karkassen, herausragenden Neureifen sowie dem zuverlässigen Runderneuerungsverfahren von Bandag können in Fuhrparks deutlich reduzierte Kosten pro Kilome(LHO) ter erreicht werden.

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• s 20 Goodyear *** okmue_Layout 1 05.07.12 14:11 Seite 2

Räder Extra

Stolz auf das doppelte A

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ir sind stolz, verkünden zu können, dass wir einen Durchbruch in der Reifentechnologie erreicht haben, der sowohl zu einer deutlichen Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs als auch zu besseren Bremsleistungen bei Nässe führt“, sagte Jean-Pierre Jeusette, Direktor des Goodyear Innovation Center Luxemburg auf der Reifenmesse in Essen. Langfristiges Ziel von Goodyear Dunlop sei es, diese neuen, bahnbrechenden Technologien und Materialien in die Serienproduktion der neuen hocheffizienten Produkte des Unternehmens, den Goodyear EfficientGrip und den Dunlop Sport BluResponse, zu übertragen.

Fünf Monate vor Inkrafttreten der neuen EU- Reifenlabel-Gesetzgebung hat Goodyear Dunlop in Essen die ersten Pkw-Konzeptreifen vorgestellt, die eine A-Einstufung sowohl im Rollwiderstand als auch in der Nasshaftung erzielen.

Äußerst anspruchsvoll „Es ist eine extreme Herausforderung, Reifen zu entwickeln, die bei allen Kriterien des EU-Reifenlabels die höchste Einstufung erhalten und darüber hinaus in allen anderen relevanten Leistungs- und Sicherheitsmerkmalen wie Trockenbremsen, Nassund Trockenhandling, Hochgeschwindigkeitsstabilität, Laufleistung oder Aquaplaning ein hohes Leistungsniveau halten“, sagte Jeusette und er setzte fort: „Unsere größte Challenge ist es nun, an der Industrialisierung dieser neuen Technologien und Materialien zu arbeiten, um eine Großserienproduktion zu ermöglichen.“ Dies erfordere allerdings noch weitere Monate intensiver Arbeit für die Entwickler und Ingenieure der Gruppe. Welche speziellen Eigenschaften eines Reifens auch immer optimiert werden, das übergeordnete Ziel bleibt es, einen gut ausbalancierten Reifen anzubieten, der dem kompletten Spektrum von über 50 verschiedenen Leistungskriterien entspricht. Goodyear Dunlop hat mit den neuen AA Konzeptreifen die bestmögliche Wertung „A“ im Bereich Nasshaftung und in der Kraftstoffeffizienz erreicht. Dazu führte Jeusette weiter aus: „In den vergangenen drei Jahren haben wir enorme Anstrengungen in Forschung und Entwicklung unternommen, um traditionelle Zielkonflikte in der Reifenentwicklung zwischen bestimmten Kriterien aufzulösen. Und diese An-

strengungen werden sich bald auszahlen. Ich bin zuversichtlich, dass unsere neuen Technologiekonzepte die Aufmerksamkeit für das EU-Reifenlabel steigern. Und sie werden auch der Öffentlichkeit dabei helfen zu verstehen, wie anspruchsvoll die Entwicklung neuer Reifen ist und dass neben den drei Kriterien des Reifenlabels noch viele weitere wichtige Kriterien existieren, die ein guter Reifen erfüllen muss.“

Verkehrssicherheit-Applikation Serviceorientierung beweist Goodyear mir der Entwicklung einer Verkehrssicherheits-App für iPhone und Android-Endgeräte, die speziell auf den Bedarf von Urlaubern in 25 europäischen Ländern zugeschnitten ist. Die neue Anwendung umfasst beispielsweise Informationen zu Urlaubsfahrten, Checklisten sowie Hinweise zum richtigen Verhalten in Notfällen. Goodyear wird die Safety App über sein europäisches Netzwerk aktiv bewerben und über viele Wege zugänglich machen. (LHO)

Dunlop Sport Blue Response und der Goodyear EfficientGrip

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Die EU-Reifenlabeleinstufungen für die Modelle Goodyear Marathon HS II +, LHD II + und LHT II beweisen, dass diese Reifen zu den besten Fernverkehrsreifen am Markt gehören


• s 21 kumho *** okmue_Layout 1 04.07.12 10:58 Seite 1

Räder-Extra

Kumho mit dem optimalen Null-Emissionsfahrzeug

Ideal zur Selbstdarstellung Helmut Wieser, MBA, Marketing & Sales Direktor von Kumho Österreich, brachte es auf den Punkt: „Die Reifen Essen ist für uns die perfekte Präsentations- und Kommunikationsplattform, um in Europa am Marktgeschehen teilzuhaben.“ Von Dr. Lutz Holzinger

M

arketing-Lady Sonja Eckhart fasste die inhaltlichen Schwerpunkte des KumhoAuftritts auf der Messe in Essen für AUTO & Wirtschaft folgendermaßen zusammen: „Neben der aktuellen Produktpalette wurden erstmals der neue Energiesparreifen ECOWING es01 sowie der neue Transporterreifen PorTran KC53 gezeigt.“ Ein weiteres Highlight war demnach das spektakuläre Zero Emission Car, das in ähnlicher Form schon auf der IAA 2011 in Frankfurt gezeigt

wurde. „Alle Besucher konnten sich zudem am Kumho Tyres Stand ausführlich über das neue EU-Reifenlabel und die Wohltätigkeitsaktivitäten des Konzerns informieren“, führte Eckhart weiter aus. Mit einer groß angelegten Aktion werden unter anderem die SOS Kinderdörfer unterstützt.

Doppeltes A Mit dem Ecowing es01 hat Kumho eine Art künftigen Verkaufsschlager in der Hand. Der ab Frühjahr 2013 lieferbare Standard-Performance-Reifen verfügt im Rahmen des Reifenlabels über eine Doppel-A-Bewertung – für geringen Kraftstoffverbrauch und hervorragendes Nassbremsverhalten. Was den Geräuschpegel angeht, erreicht der Pneu einen passablen Mittelwert. Dazu kommt eine hohe Laufleistung , des für Kleinwagen und Fahrzeuge der Kompaktklasse gedachten Reifens. Die Bestwerte A/A/71dB erreicht das Produkt in der Dimension 195/65 R15 91H. In den anderen Größen liegen die Klassen für Rollwiderstand und Nasshaftung ebenfalls im Spitzenbereich, und zwar in den Kategorien A bis C.

Speziell für Transporter Maßgeschneidert für die Nutzung im Transporterbereich ist der neue PorTran KC53. Das Produkt glänzt mit Attributen wie rollwiderstandsoptimiert, gutes Nassbremsverhalten, geräuscharm und hoher Laufleistung. Mit diesen Eigenschaften bietet das Produkt sich nicht nur für die Nutzung in Transportern, sondern auch für den Einsatz in Vans an. Wie der Ecowing es01 ist der ProTran ab dem kommenden Frühjahr zu haben. Für die Wintersaison hat Kumho für Pkws die bewährte I’Zen-Serie in petto.

Katrin Taucher, Helmut Wieser und Sonja Eckhart (v. l.) am Stand von Kumho

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• s 22 online-strecke **GKU lho okmue_Layout 1 05.07.12 14:12 Seite 1

Räder-Extra

Reifenhandel online Das Internet hat den Reifenhandel revolutioniert und auf eine neue Basis gestellt. Preistransparenz ist das herausragende Kennzeichen der neuen Handelsform. Im deutschen Sprachraum mischen bereits mehr als 90 Anbieter im Netz mit. Die leistungsfähigsten Unternehmen haben in Essen gezeigt, was sie können.

Alles ist möglich Als Handelsplattform bietet Tyre 24 eine Schnittstelle zwischen Reifengroß- und Reifeneinzelhandel. Ziel ist es, dem Reifenhandel Mühe, Geld und Zeit zu sparen. Im Tyre-24-Konzept ist kein Platz für Bürokratie. Es orientiert sich darauf, dass Kunden sich auf ihr Geschäft konzentrieren können. Daher zählte Tyre 24 zu den deutschlandweiten Marktführern im B2B-Onlinereifenhandel. Auf der Homepage des Unternehmens heißt es: „Wie wir das genau machen? – Wir bie-

ten Ihnen die Möglichkeit, mit geringem Aufwand eine Auswahl der günstigsten Großhändler zu ermitteln. Für einen reibungslosen Ablauf sorgt der automatisierte Bestellvorgang.“ Mit detaillierten Suchmöglichkeiten könne man sich in dem Angebot sicher zurechtfinden. Kunden haben die Wahl aus über 6.000.000 Artikeln. Neben Pkw- und LkwReifen umfasst die Tyre-24-Palette Spezialitäten wie Bagger-, Dragster- und Flugzeugreifen.

Äußerst dynamisch Als einen der ersten Internetmarktplätze bezeichnet die CaMoDo Automotive AG ihr 2004 gegründetes Reifenportal www.tyre100.de. Seit dem Jahr 2005 ist das System auch in Österreich aktiv. Das Unternehmen verfügt über 50.000 Kundenregistrierungen und handelt einen verfügbaren Warenwert von 1 Milliarde Euro. Tyre 100 ist bestrebt, mit einer schlanken Organisation Dynamik an den Tag zu legen und das Gros der Einnahmen in Vertrieb und

Weiterentwicklung des Auftritts zu stecken. Heuer konnten nach Angaben auf der Reifenmesse Essen bereits sechs neue Großhändler einbezogen und annähernd 1.000 Neukundenregistrierungen verzeichnet werden. Seit Ende Juni bietet Tyre 100 den Kunden ein Reifeneinlagerungstool zur Hinterlegung und Verwaltung aller einschlägigen Daten. Artikel und Bestände von Tyre 100 können direkt in die Kundenhomepages übernommen werden, um Endkunden Kalkulation und Bestellung zu erleichtern.

Reifendepot im Internet Leistungsfähige Lieferanten, wie zum Beispiel Ruhdorfer in Graz, und ein umfangreiches Reifensortiment quer durch alle Angebotsfelder, verknüpft das Gettygo-Team mit intelligenten kurzwegigen Suchmasken aus einem Lagerbestand von über 10 Millionen Reifen und Rädern zu hoher Warenverfügbarkeit. Lieferungen, auch direkt – ab 2 Stück– erfolgt frachtfrei innerhalb von 24 bis 72 Stunden. Das ganze ohne Nutzungsgebühr bei kompletter Abwicklung

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inklusive Fakturierung. Gettygo-Geschäftsführer Steffen Fritz sieht sich in der aktuellen Reifenmarktsituation als erstklassigen Problemlöser, der in Kleinmengen rasche Verfügbarkeit zu marktkonformen Preisen garantiert. In Österreich interessieren sich weitere Lieferanten aus der Großhandelsszene dafür, ihr Reifendepot im Internet darzustellen. Ernest Ruhdorfer spricht von Gettygo in höchsten Tönen und lobt die unkomplizierte Abwicklung. Angesiedelt im Siemens-Technologiepark in Bruchsal, sieht Fritz (LHO) die Zeit reif für ein rasches Wachstum.

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• s 23 online-strecke **GKU lho okmue_Layout 1 04.07.12 10:59 Seite 1

Räder-Extra

Einlagern leicht gemacht Um im Onlinegeschäft die Nase vorn zu haben, setzt Kaguma auf ein neues Einlagerungs-Tool, das in Essen präsentiert wurde.

I

m Gespräch mit AUTO & Wirtschaft unterstrich Geschäftsführer Marco Schulz, dass sein Unternehmen neben Verfügbarkeit, Liefergeschwindigkeit und Preisseriosität vor allem auf Dienstleistungen für die Partner im Reifenhandel setze und sich deshalb als Reifen- und Serviceplattform verstehe. In diesem Sinn wurde von Kaguma ein gratis verfügbares Einlagerungs-Tool entwickelt, das das Bunkern von Reifen der Endkunden, das als lukratives Zusatzgeschäft gilt, sofern es professionell und nachhaltig betrieben wird, wesentlich erleichtert und vereinfacht. Diese Neuheit hat Kaguma auf der Reifenmesse erstmals vorgestellt. Ganz der Intention von Schulz entsprechend, sein Unternehmen durch hervorragenden Service zu profilieren.

Professionelle Stammdatenpflege Unter dem Motto „Clever einlagern und mehr verkaufen“ werden neue Einlagerungsaufträge so angelegt, dass eine professionelle Stammdatenpflege der Kunden gewährleistet wird. Zusätzlich kann die Abfrage aller wichtigen Daten einfach erfolgen. Alte Einlagerungsaufträge werden archiviert und können jederzeit abgerufen werden. Der Kaguma-Einlagerungsauftrag dient einerseits als Beleg für den Kunden und andererseits als Abfrageformular für die Werkstattmitarbeiter – zur Information und Vervollständigung der Daten.

Ferner werden die Kundendaten automatisch in das Formular übernommen.

Systematische Auswertung Diese Systematik erlaubt es, eine Reihe von Suchund Auswahlfunktionen anzuwenden, etwa um die Adressen für individuelle Anschreiben oder Serienbriefe auszuwählen und zu filtern. In Musterbriefen oder persönlichen Mails an die Kunden können einzelne Kriterien wie „abgefahrenes Profil“ oder „Beschädigungen an Reifen und/oder Felgen“ angeführt und Termine vergeben werden, um die Endkunden zeitgerecht und systematisch zum Reifenwechsel zu bitten. Kurz: Kaguma hat ein Hilfsmittel entwickelt, das das Einlagerungsgeschäft systematisiert und damit wesentlich erleichtert. Schulz bezeichnete dieses Tools als absolute Messeneuheit und betonte, dass neben den geschilderten Vorzügen der Kunde beim Händler auch alle wichtigen Vorgänge mitverfolgen kann. Angebote werden schriftlich gelegt und können vom Verbraucher in ausgedruckter Form nach Hause mitgenommen werden. Kaguma ist seit Oktober des Vorjahres auch am österreichischen Markt aktiv und laut Schulz mit den bisherigen Ergebnissen sehr zufrieden. Dabei hat er die Erfahrung gemacht, dass in der Alpenrepublik die Mundpropaganda einen wichtigen (LHO) Erfolgsfaktor darstellt.

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• s 24 1x1 für Reifen *** okmue_Layout 1 04.07.12 11:02 Seite 2

Räder-Extra Zeitgerecht zur Einführung der Reifenkennzeichnungspflicht per November des heurigen Jahres hat LanXess auf der Reifenmesse Essen ein kostenloses App zur Spritspar-Berechnung vorgestellt. Mit dem Hilfsmittel kann Kunden das Potenzial zur Einsparung von Treibstoffkosten durch den Kauf von High-PerformanceReifen einfach und effektiv vorgerechnet werden. Von Dr. Lutz Holzinger

1x1 für Reifenbewertung

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Verbrauchsstufen am Label als Berechnungsgrundlage

ie Berechnung funktioniert verblüffend einfach: Erstens die App starten und die Verbrauchsdaten des Kunden eingeben; zweitens individuelle Einsparmöglichkeiten des Kunden zeigen; drittens darstellen, wie rasch Investitionen in „Grüne Reifen“ sich rechnen können. Dabei wird die Angabe der Treibstoffeffizienzklassen auf dem Reifenlabel genützt, die exakt nach Verbrauchswerten gestaffelt sind. Dazu heißt es in einem gemeinsam von AutoBild und LanXess entwickelten „Ratgeber Reifen“: „Je besser die Einstufung in der Effizienzklasse, desto höher das Einsparpotenzial. Bei einer Fahrleistung von 25.000 Kilometern kann der Spareffekt sich im Vergleich zu Standardreifen auf über 400 Euro summieren.“

Die Besten am billigsten Das System (save-fuel@lanxess.com) wurde von der Technischen Universität München entwickelt und von einem deutschen TÜV geprüft. Die Applikation ist als Internetversion, für Apple-Geräte (iPhone /iPad), AndroidSmartphones und Tablet-PCs verfügbar. Bekanntlich wird der von den Reifen induzierte Treibstoffverbrauch auf dem Label in den Klassen von A bis G angegeben. Mithilfe dieser Einteilung und zusätzlicher „Stellschrauben“ wie Reifendruck, Zusatzbeladung des Fahrzeugs oder Fahrweise lässt sich ermitteln, wie hoch der Einsparungseffekt in Euro ist, wenn man statt Standardzu High-Performance-Reifen greift und eine überlegtere Fahrweise an den Tag legt. Nicht ganz

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überraschend stellt sich unterm Strich heraus, dass die besten Reifen unter dieser Voraussetzung am billigsten sind.

Ideales Instrument Mit diesem Hilfsmittel zur Berechnung geldwerter Vorteile von High-Performance-Reifen bekommt der Reifenfachhandel ein nahezu ideales Instrument in die Hand, mit dem er Kunden am Point of Sale von den Vorteilen von Reifen höchster Qualität in Sekundenschnelle überzeugen kann. Erst in Verbindung mit derartigen Lösungen wird die Einführung des Reifenlabels die Erwartungen erfüllen, die von der Branche in die von der Europäischen Union verfügten Praxis gelegt werden. Die Fachleute sind sich zwar bewusst, dass die tatsächliche Leistungsfähigkeit von Pneus nicht nur von den drei Parametern Rollwiderstand, Bremsleistung bei Nässe und Abrollgeräusch beschrieben wird, sondern wesentlich mehr Faktoren umfasst. Die Kompetenz der Fachleute ist im Verkauf der richtigen Reifen für den jeweiligen Verwendungszweck daher weiterhin unerlässlich. Mit der kostenlosen Spritspar-App von LanXess, einem wesentlichen Lieferanten von Hightech-Kautschuk für die Reifenindustrie, wurde eine Art HexenEinmaleins geschaffen, das in einzigartiger Weise nicht nur die Sicherheits- und Umweltvorteile von Qualitätsreifen unterstreicht, sondern auch ihre materiellen Vorteile schlagend unter Beweis stellt.

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• s 25 profi-reifen **GKU okmue_Layout 1 04.07.12 14:02 Seite 1

Räder-Extra Vorbildlich: Während in Vösendorf noch gebaut wird, wurde die neue Filiale in Wels bereits Mitte 2011 in Betrieb genommen

Bereit zu neuen Taten Nach abgeschlossener Restrukturierung zeigt sich Profi Reifen wieder investitionsfreudig. Dies gilt gleichermaßen für Standorte und Ausstattung.

I

n der Shopping City Süd wird gemauert und gezimmert: Wo sich bis vor Kurzem die Vösendorfer Filiale von Profi Reifen befand, entsteht bis Ende September ein komplett neuer Standort. „Wir drehen unter anderem den Eingang, sodass er künftig verkehrsgünstiger liegt“, erklärt Geschäftsführer KarlHeinz Wörle. Nach Fertigstellung werden 5 Montageplätze sowie ein viergeschossiges Lager zur Verfügung stehen, je nach Saison sollen 8 bis 12 Mitarbeiter beschäftigt werden.

Karl-Heinz Wörle glaubt an eine gute Wintersaison

Investitionen in das Netz Die Millioneninvestition in Vösendorf sei typisch für die neue Strategie von Profi Reifen, sagt Wörle:

Nachdem das Filialnetz bis zum Vorjahr von 50 auf 40 Standorte reduziert worden sei, sei man nun bestrebt, wieder qualitativ zu wachsen. So wurde Mitte 2011 eine neuen Filiale in Wels eröffnet, die Standorte Vöcklabruck und Hollabrunn wurden umgestaltet. Mittelfristig könnten weitere Betriebe hinzukommen. In die Ausstattung der Filialen wird ebenfalls investiert. Beispielsweise ist die Continental-Tochter seit Kurzem Partner aller 4 „Bosch-Module“, in 32 Betrieben werden §-57a-Überprüfungen durchgeführt. „Seit heuer bieten wir auch den Windschutzscheibentausch mit Originalglas von Saint-Gobain an“, ergänzt Wörle.

Hoffnung auf das Wintergeschäft Der aktuell schwierige Reifenmarkt macht auch Profi Reifen zu schaffen. Davon sei man aber weniger betroffen als so mancher Mitbewerber, meint Wörle. Darüber hinaus will er die Hoffnung für das aktuelle „Reifenjahr“ noch nicht ganz aufgeben: „Ich denke, dass das Winterreifengeschäft (HAY) gut ausfallen wird.“


• s 26 kleinschaß **GKU lho okmue_Layout 1 05.07.12 14:16 Seite 1

Räder Extra

Vor Sommerreifenpflicht? In Essen wurde europaweit ein hohes Absatzminus kolportiert. Der VRÖ ortet für Österreich minus 15 Prozent bei Pkw-Reifen und 30 Prozent bei Lkw-Reifen.

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orge bereite dem VRÖ (Verband der Reifenspezialisten Österreichs) die Ganzjahresnutzung von Winterreifen. Geplant ist laut Renate Okermüller eine Überprüfung des Nutzungsverhaltens, um diese Entwicklung zu ergründen, die da und dort bereits zur Überlegung geführt hat, aus Sicherheitsgründen eine Sommerreifenpflicht einzuführen.

Verlängerter Bremsweg „Der größte Unterschied liegt in der Gummimischung. Sie ist beim Winterreifen wesentlich weicher. Wenn die Temperaturen steigen, ,schmiert‘ dieser Reifen viel leichter. Bei einer Vollbremsung verlängert der Bremsweg sich daher entscheidend“, sagt VRÖ-Obmann James Tennant. Was das Reifenlabeling angeht, plant der Verband eine Informationstour, um den VRÖ-Mitgliedern und ihrem Verkaufspersonal die richtigen

Argumente für Kunden im bevorstehenden Winterreifengeschäft zu liefern, in das die Branche große Hoffnungen setzt. Im Sommer startet GfK das bereits angekündigte Reifenpanel, das vom VRÖ unterstützt wird. In der Zusammenarbeit mit dem Reifenfachhandel wird strikt darauf geachtet, dass die genutzten Daten aus der Branche streng vertraulich behandelt und nur zusammen mit den anderen Händlern des Vertriebskanals ausgewiesen werden. Die Teilnehmer an dem Panel erhalten von GfK exakte Marktanalysen für ihre Tätigkeit. (LHO)

Missing Lager-Link Der Ladungsträgerspezialist Gebhardt aus dem bayerischen Cham hat auf der Fachmesse in Essen ein neues Reifengestell mit der Bezeichnung ECOTIRErack für Hersteller, Dienstleister und Großhändler vorgestellt.

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as komplett in Deutschland eigengefertigte, neu konstruierte Rack setzt neue Maßstäbe in den Kategorien günstiger Preis und geringes Eigengewicht. Dazu kommen optimierte Frachtraumnutzung (z. B. 20 Prozent mehr Laderaumausnutzung beim Leerguttransport) und hohe Qualität. Dies bewies vor der Markteinführung ein Praxistest in einem führenden Unternehmen der Branche. Das ECOTIRErack ist für eine Nutzlast von 1.000 Kilogramm und 3-fach bzw. 4fach Stapelung ausgelegt. Die Orientierung des Produkts auf Zuverlässigkeit und Qualität bedeutet nicht zwangsläufig einen hohen Preis. Für Hersteller, Dienstleister und Großhändler als Hauptkundengruppen fallen auch die von Geb-

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hardt begleitend angebotenen Full Service Dienstleistungen wie kurze Lieferzeiten durch Bevorratung, ein professionelles Mietmanagement und umfassende Finanzierungsoder Leasingleistungen ins Gewicht. Mit der Einführung des neuen ECOTIREracks hat Gebhardt das Leistungsangebot im Bereich Reifen- und Rädergestelle abgerundet. (LHO)

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Peter Wondraschek, Michael Peschek, Hermann Hladky, Herbert Wadel, Renate Okermüller, James Tennant, Roland Dorfner und Mag. Klaus Kreisel


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